Evangelische Liederpsalmen, nebst einem Anhang vorzüglich guter bekannter Lieder mit den nöthigen Veränderungen [Neue Aufl., Reprint 2022] 9783112628621


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Evangelische Liederpsalmen, nebst einem Anhang vorzüglich guter bekannter Lieder mit den nöthigen Veränderungen [Neue Aufl., Reprint 2022]
 9783112628621

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Ernst Gottlieb Woltersdorfs (weiland Predigers in Bunzlau)

evangelische

Liederpsalmen, nebst einem

Anhang vorzüglich guter bekannter Lieder mit den nöthigsten Veränderungen.

Neue Auflage.

1 8 2 7.

I.

Von der Christlichen Lehre überhaupt, i.

Von den drei Hauptartikeln des Christli­ chen Glaubens. Mel. Wenn ich in Angst und Noth.

I. Da« Buch der Natur im ersten Glaubensartikel, von der Schö­ pfung und Erhaltung.

Gott, der du aus Nichts die ganze Welt geniacht; und mir in der Na­ tur ein grosses Buch gegeben, da alles lebt und lacht: Ach, laß doch auch mein Herz, wenn ichs betrachte, leben! 2. Wohl schwerlich kann ein Narr von größrer Bosheit seyn, als der imHerzen spricht, es sey kein Gott vorhanden. Jsts möglich? ihm fällt ein, daß Himmel, Erd und Meer, von ohngefehr entstanden. Z. Und dennoch glaubt er nicht, baß jenes Strohgebäu, die Hütte, die deS Nachts des Hirten Glieder decket, von selbst entstanden sey: weil er

daran sogleich des Menschen Hand entdecket. 4. Du Narr, und dieses Haus, das deine Augen sehn, der uaermeßne Bau des Him­ mels und der Erden, soll von sich selbst entstehn? Wie? kannst du nicht der Hand des Schöpfers inne werden? 5. O ewge Majestät, all­ mächtig grosser Gott! von dei­ ner Herrlichkeit seh ich die Himmel zeugen. Der Lästrer wird zu Spott. Jehovah, dei­ nen Ruhm soll kein Geschöpf verschweigen.

II. Gottes Allmacht.

6. Ein Wort hast du gesagt, so ward die Kreatur. Mit dieser Schöpferkraft mußt du sie auch erhalten, sonst stürbe die Natur. In jedem Wurm A

a

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

sieht man dein göttlich Leben walten. 7. Von Allmacht ist die Erd' und ihre Werk erfüllt. Und wer die Sonne schaut, den Mond, das Heer der Sterne: der sieht ein schrecklich Bild von deiner Majestät in unergründter Ferne. 8. Der Wolken Wasserflutschwebt in der freien Luft, und quillt, wenn du ihr winkst, von milden Regengüssen. Und wenn dein Jörn ihr ruft, so blitzt und donnert sie aus schwarzen Finsternissen. III. Gottes Weisheit.

die ganze Kreatur rühmt auch des Schöpfers Güte. O welch ein Liebeszug naht sich, wenn man sie sieht, dem denkenden Gemüthe! 12.. Was unser Gott ge­ macht, ist alles köstlichL»t.^ Und kein Geschöpf ist da, das er nicht segnend liebe. Denn was er jetzt noch thut, das geht auf aller Wohl, daS zeugt vom Vatertriebe. 000 ♦ 1 Mos. 1, 31. ** Ps. 104, 31, **♦ Eph. 3, »5.

V. Gottes Menschenliebe.

15. Lind endlich bin ich gar vor Freuden ausser mir, weyn 9. Von deiner Macht er­ Himmel, Erd und Meer die staunt, find ich der Weisheit Menschenlieb erzählet: „O Spur in jedes Blatt gewebt, „Mensch, wir dienen dir! auf jedem Stein geschrieben. „Du bist des Schöpfers Bild, O schöne Kreatur! Wer sollte „zum Erben auserwählet. nicht entzückt den schönsten 14. „Es hat der WeltmoSchöpfer lieben! „narch, der alles überdenkt, 10. Die göttlich tiefe Kunst, „(der keinen Wurm versäumt, die Ordnung und die Pracht, „ihn mächtig nährt und schüdie Mannichfaltigkeit, die doch „tzet,) die Erde dir gezusammen stimmet, und alles „schenkt:- daß alles um reizend macht: die macht, daß „dich her dir.Freude macht Aug und Herz in Wunderfreu­ „und nützet. "Ps. 115, 6. de schwimmet. 15. „Und wenn kein ander IV. „Thier den selgen Schöpfer Gottes Güte. „schaut: so hat er deinem 11. Dr- Weisheit bet ich an. „Geist Vernunft und Licht Doch ists noch nicht genug: „gegeben; und hat dich so ge-

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

„baut, daß Haupt und Glie„der leicht sich himmelan er„heben." 16. O Gott, wie wohl wird mir, zu dir hinauf zu sehn.' Hoch über alles weg nach deinem Thron zu bli­ cken, mit dir selbst umzugehn.' Dis Denken, diö Gefühl kann himmlisch sehr erquicken. VI. DaS Buch der heiligen Schrift.

17. Zwar schreit mein eig­ nes Herz, und rügt die Sün­ denschuld: „Mensch du. hast „wider Gott mit Bosheit re„belliret! So wird ja seine „Huld, 0 Feind, nur wider „dich in Rechnung aufgefüh„ret." 18. Hier schweigt der Him­ mel still. Die Erde sagt nichts mehr. Das tiefe Meer ver­ stummt. Und mir wird angst und bange; — bis daß von oben her ich noch ein ander Buch zum ewgen Trost em­ pfange. 19. DiS ist das heilige Buch, für Menschen abge­ faßt, durch Menschen, die der Geist des Schöpfers an­ getrieben; dis Buch, das Sa­ tan haßt; dis unschätzbare Buch, das die Gerechten lie­ ben. Ps. 40, 8.

5

VII. Der zweite Artikel von der Er­ lösung.

20. Hier tritt schon Moses auf, und zeugt vom Opfer­ blut des Herrn, den David drauf im Heilgen Geist besun­ gen. Bon seiner Liebesglut schallt Salomonis Lied und der Propheten Zungen. 21. Bis daß Johannes kommt, und ihn mit Fingern weist; bis daß ihn Paulus malt, wie er am Holz gehan­ gen, den Erd mrd Himmel preist! Aus seiner Fülle kann ich Gnad um Gnad erlangen. Sol). 1, 14. 16.

22. Ja, Jesus, Got­ tes Lamm, des Allerhöchsten Sohn, ward von dem Vater selbst für mich dahin gegeben. Ihn traf der Sünden Lohn. Durch seinen Tod und Blut erwarb er mir das Leben. 23. Jehovah ward ein Mensch. Ihr Himmel, be­ tet an! Jehovah ward ein Kind! Er lag in einer Krip­ pen. Er wuchs wie wir her­ an. Er segnete die Welt mit honigsüssen L'ppen. Ps. 54, 3.

24. Was Adam nicht ge­ than, hat dieses Lamm er­ füllt. Was Adam böseö that, hat er auf sich gela­ den, und so den Zorn gestillt. A 2

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

4

Sein Armuth, Schmach und starb, das ist der große Gott, Schmer; sind Quellen aller der alle Ding' erschuf! Der Gnaden. ließ für mich sein Leben! 25. Begraben hat er nun Drum ward durch seinen Tod die Sünden aller Welt. Wir die ganze Missethat der gan­ alle sind erlöst, denn er ist zen Welt vergeben. auferstanden. Es lebt der 1 Joh. 2, 2. Siegesheld. Wer an ihn 30. Die Erd ist viel zu klein. glaubt, ist frei von Fluch, So weit der Himmel langt, Gericht und Banden. der grenzenlose Bau der gro­ 26. Er fuhr in Wolken auf, ßen Allmachtswerke: so weit und sitzt nun auf dem Thron durchdringt und prangt des -er j.ttogtn Majestät. Da großen Heilands Blut mit der macht er Sünder selig. Wie Versöhnungsstärke. viele sind es schon! Und end­ Col. 1, 20. lich wird die Schaar in sei­ 31. O heilgeS Blut deS nem Reich unzählig. Herrn, wie klein wird meine Offeab. 7, 9. Noth, wenn deine Gottes­ 27. Zwar wütet noch der kraft sie ewiglich verschlinget! Feind, und sein Gesinde tobt. Ich schmecke Lebensbrod mit Mein Doch wird des Menschen Sohn Freuden jener Welt. bald zum Gericht erscheinen. Glaube rühmt und singet. Des freuet sich, und lobt, IX. und jauchzt in seinem Blut baS ganze Volk der Seinen. Der dritte Artikel, von der Hei­ ligung.

VIII. Die göttliche Kraft des Blutes Jesu.

28. O Huld, du Gottes­

huld! Die Schöpfung lobet dich. Doch des Erlösers Blut macht mich vielmehr er­ staunen. Hier preist die Liebe sich, und läßt ihr größtes Werk den Sündern ausposaunen. Rim. 5, 8« 11.

29,

Er,

der am Kreuze

32. Lind

daß ich

glauben

kann, ist gar nicht meineKraft. Die Sünd' hat die Vernunft verkehret und verblendet, daß sie nichts Gutes schafft: bis mein Erbarmer mir den Geist des Glaubens sendet. 33. DiS ist der ewge Geist, der Söpfer der Natur,* der sie allmächtig trägt, der al­ les noch regieret! Durch ihn find ich die Spur. Er giebt

Von der Christlichen Lehre überhaupt. ein göttlich Licht, das zum Erlöser führet.«« ♦ i Mos. 1, -. Ps. 33, 6, Cor. 12, z. 54. O welch ein Glück für mich, der ich so gar nichts kann! Die Allmacht wird ja wol mein Herz beleben kön­ nen. Ihr Feurr zündet an.« Mein Glaube wird dadurch in lichten Flammen brennen. »Apost. 3. 4. 55. Ja, nimm mein armes Herz in deine Schöpfung auf,0 0 Meister, der du langst den großen Bau vollendet! beftrdre meinen Lauf! Daß, wenn dich alles lobt, mein Herz dich auch nicht schändet.

*Ps. 51, 12.

36.

Dein Licht bestrafe mich, wie sehr ich sündig sey. Entdecke mir daS Gift der angebornen Lüste, den Tod, die Heuchelei, mit aller Seelennoth. In mir ist alles wüste. 37. Dein Licht belehre mich, anbetungswürdger Geist! O mache mir das Lamm, das voller Blut und Wunden mein Alles ist und heißt, recht theu­ er, groß und lieb, auf alle Tag und Stunden. 38. Dein Licht sei meine Zucht, auf ebner Bahn zu

5

gehn. Von Sünd und Eitel­ keit, zeuch mich in Jesu Liebe! Und wenn ichs wo versehn, 0 so erinnre mich durch sanft und ernste Triebe. 39. Dein Licht sei mir zum Trost. Mit Fremden salbe mich! DaS Abba ruf in mir! Versiegle meinen Glauben. So sieget er durch dich. So soll mir keine Furcht den Frie­ den Gottes rauben. 40. O Glück, ein wahres Glied der wahren Kirche seyn, mit in Gemeinschaft stehn, und von Vergebung fingen. Das wollst du mir verleihn! Und, wenn ich sterbe, mich zum Leben wieder bringen!

X. Beschluß. 41. werd ich noch bei» Heil mit andern Augen fefrn, des neuen Himmels Pracht, den Schmuck der neuen Erde. Mein Gott, es wird geschehn, daß ich von Angesicht dich selbst erblicken werde. 42. Indessen sing ich dir, 0 Vater, Sohn und Geist, mein Heiland, Herrund G 0 t t, zu Hause wie im Felde. Sey täglich hoch gepreist! bis ich dein Lob dereinst des Him­ mels Chören melde!

6

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

2.

Von den verschiedenen Religionen, Kir­ chen und Seelen . Zes. 5o, 20. 2i. a) Mel. Nun danket alle Gott, Z. Es haben leider die, die gelobet sei der Herr! für Eine Welt bewohnen, in Lehr und Gottesdienst vier Haupt­ seine- Worte- Lehre, die ich religionen. b) Doch, Christi nach seinem Sinn rein lerne, Lehr' ist wahr; falsch, was les' und höre. Mein Abba, das Judenthum, der Heid' mache sie bei allen Lehrern und Türke glaubt. Nur EinS rein: so wird sie eben so in hat wahren Ruhm, c) vieler Herzen sein. 4. Uns Christen, die wir 2. O Mensch, damit du Gott am seligsten erkennen, nicht den rechten Weg verfeh­ lest, und das, was schädlich uns lehrt das grosse Buch, ist, für wahres Heil erwäh­ das wir die Bibel nennen.-) lest, noch gar bei dir gedenkst, Wir glauben Einen Gott, den daß alles einerlei: so komm Vater, Sohn und Geist. Wir und lerne hier, was Licht und hoffen auf den Herrn, der Jesus Christus heißt. Dunkel sey.

a) So gewiß ich von Herzen Evangelischlutherisch bin, eben so ge­ wiß bin ich kein Zänker. Ich wünsche sehnlich, daß die Zeit bald kommen möge, da alles Eine Heerde und Ein Hirte werden soll: Joh. 10, 16. Glaube auch von Herzen, daß ter Herr unter an­ dern Partheien noch viele hat, die ihm dienen. Apost. 10, 34. 35. Inzwischen habe ich hier die Wahrheit geschrieben. Wer unpartheiisch ist, wird sich dadurch nicht erbittern lassen, wenn er gleich von einer andern ReligionSparthei, und folglich mit mir nicht Ei­ nerlei Meinung ist. b) Religion ist eine Lehre, nach der man glaubet und lebet. c) Weil diese vier Religionen einander widersprechen, so kann nur Eine davon die wahre seyn. d) Ein kurzer Beweis, daß die Bibel wahrhaftig Gottes Wort sey, stehet im folgenden dritten Stück v. 44. 45. Daraus folget: 1) daß die Christliche Religion überhaupt die wahre sey, 2) daß folglich alle andere Religionen falsch seyn, weil sie der Bibel wider­ sprechen.

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

5» Ein grosser Theil von uns sind jene Griechsche Chri­ sten, die sehr verschieden sind; theils gleichen den Papi­ sten ;e) theils übertreffen sie an reinem Unterricht, und nähern sich schon mehr dem Hellen Gnadenlicht, f) 6. Verdienst und Götzen­

dienst erfüllt des Pabstes Leh­ re. Sie nimmt dem Völk die Schrift, giebt Menschenwort die Ehre, ist Irrthums voll, vermehrt der Sacrnmenten Zahl, herrscht mit Gewissens­ zwang, verfälscht daS Abendmahl, g) 7. Die Reformirten sind

e) Nemlich im Aberglauben und

Abgötterei,

darinnen sie zum

Theil noch weiter gehen, und die Lehre Christi erschrecklich ver­ dunkeln. f) Man findet jetzt sonderlich in der Lehre der Russischen Airche viel Gutes. g) Die Catholische, oder eigentlich pabstische Kirche lehret und

treibet 1) DaS Verdienst der guten Werke, wider die heilige Schrift; Röm. 3, 20-28. c. 4, 4--6. Eph. 2, 8. 9. 2) Götzendienst oder Abgötterei, in Anrufung der Heiligen, Verehrung der Bilder, und Anbetung der Oblaten oder Hostien. Siehe Jer. 17, 6» 6. 2 Mos. 20, 3- 5. Matth. 4, io. 3) Sie nimmt den gemeinen Leuten die Bibel aus den

Händen. Dagegen siehe Ps. 1, 1. 2. Ps. 119, 130. Col. 3, 16. 4) Sie giebt dem Menschenwort die Ehre. Denn sie hält die Tradition, die Schriften und Lehren der Dürer, und dePabstes Wort, eben so hoch, als die Bibel, ja noch höher. Matth. 15, 3-5. 5 Mos. 4, 2. Offenb. 22, 13. 19. 5) Eben darum ist sie voller Irrthum und Aberglauben, weil sie von GotteS Wort abweichet. Solche abergläubische Irr­ thümer sind z. E. das Fegefeuer, die falschen Lehren von der Messe und Seelmesse, der Ablaß und dergleichen. 2 Theff. 2, 9 - ,2. 6) Sie vermehret die Aahl der Sacramente. Denn sie zahlet sieben, da doch Gott nur Zwei eingesetzet hat. 1 Cor.

,10, 2 $ 4. c. 12, 15. 7) Sie herrscht mit Gewissenszwang. Dahin gehöret der blinde Gehorsam, den man dem Pabst, den Bischöfen, den Geist­ lichen , und der Kirche leisten soll; das Verbot der Speisen, der Priesterehe und des Bibellesens; die Clostergelübde und dergleichen. 1 Tim. 4, 1 Cor. 7, 23. Gal. S, Col. 2, ,s- 23.

8

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

vom Pabstthum ganz geschie­ den : doch haben sie und wir noch nicht vollkommen Frie­ den. Theils ist uns ihr Begriff vom Abendmahl zu schlecht. Theils lehren etliche die Gnabenwahl nicht recht, h)

8. Der Glaube macht ge­ recht, und giebt dem Sohn die Ehre, i) Dis nennt man unsrerseits daö Kleinod aller Lehre, k) Wir sind der Heil­ gen Schrift von Herzen zu­ gethan,!) und leiden, daß

8) Sie verfälscht das Abendmahl. Denn fle lehret die Ver­ wandlung des Brods und Weins in den Leib und Blut Christi; läßts umhertragen; und giebt den Layen nur das Brod, und nicht den Wein. Dagegen stehe Matth. 26, 27.. 1 Cor. ri, 25-29. NB. Das Wort katholisch heißt allgemein, und kommt ei­ gentlich nicht den Papisten, sondern der wahren unsichtba­ ren Kirche zu, welche aus allen Völkern gesammlet wird. h) Die Reformirten und Lutheraner heißen Protestanten, nach­ dem sie sich vom Pabstthum losgemacht. Diese beiden protestantischen Kirchen haben sehr wider einander gestritten. Jetzt aber gehen sie schon viel brüderlicher mit einander um. Das vornehmste aber, worinnen fich die Reformiere Kirche von uns noch unterscheidet, ist: 1) Ihre Lehre vom Abendmahl, daß Brod und Wein den Leib und Blut Christi nur bloß bedeuten solle. Siehe Matth. 26, 26. 2g. 2) Ihre Lehre von der Gnadenwahl, nemlich, daß Gott die Auserwählten ohne Bedingung zur Seligkeit, und die Ver­ lornen ohne Bedingung zur Verdammniß bestimmet habe. Da­ gegen siehe 1 Tim. 2, r-6. 2 Petr. 5, 9» Hesek. 18, 23. c. 35, li. Doch NB. diese Lehre haben sie nicht alle. i) Die Evangelischlutherische Kirche lehret vor allen Dingen den Satz: Der Glaube macht gerecht rc. rc. d. i.: Er bringt

uns zur Vergebung der Sünden, zur Gnade GotteS, und zur ewi­ gen Seligkeit, ohne Zuthun der Werke. Röm. 1, 16. 17. c. 3, 22-S8. Folglich giebt er Christo allein alle Ehre. Eph. 1, 3-14. c. 2, 4- io. 13 $ 20. k) Wir verwerfen durchaus nicht die guten werke. Wir leh­ ren sie fleißig nach der heiligen Schrift, ohne rechte gute Werke todt sey. Jac. 1 Joh. 5, st. Röm. 6. 1. 2. l) Wir sind der heiligen Schrift 0) wir brauchen zwckr unsre Vernunft

und zeigen, daß der Glaube 2, 14. 17. 26. Gal. 5, 6.

nicht mehr zu, als der heiligen Schrift,

d) Wir haben zwar Glau-

von Herzen zugethan, d. t. gern, aber wir trauen ihr

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

man uns nach Luthrrn nen­ nen kann, m) 9. So sind der Kirchen vier rn) allein noch viele Secten, o) die in der Christen­ heit so manchen Riß erweck­ ten. Sie schmücken sich zu­ erst mittrefflich gutem Schein, bis man zuletzt entdeckt, wie sehr sie irrig seyn. 20. Die Juden wollen nur dem alten Bunde glauben,

doch so, daß sie sich selbstMeßia Gnade rauben. Sie mö­ gen Jesum nicht, sind von Verdiensten voll, und lehren, daß der Held erst künftig kom­ men soll, p) Ioh. 5, 39»4o. 43-46. Röm.

9, 3**33* Matth. 11, 3-6. 11. Die Heiden wollen nichts von unsrer Bibel hö­ ren, unh da nur Ein Gott ist, doch viele Götter ehren, q)

bensbücher, oder symbolische Schriften, als (1) die Augsbur­ gische Konfession, (2) die Apologie, (3) die Smalkaldischen Artikel, (4) der kleine und große Katechismus Lutyeri, und (5) die Formula Concordiä; das »sind aber nur Bekenntnisse unserer Lehre. Die Bibel bleibt unsere einzige Regel des Glaubens und Lebens. in) Wir heissen bloß darum nach Luthers, weil man uns durch diesen Namen von andern unterscheidet, und weil Gott die reine Lehre uns durch diesen gesegneten Mann wieder ans Licht gebracht. NB- Wer mehr Nachricht von unsrer Lehre begehret, der fin­ det sie in den jetztgenannten Glaubensbüchern. n) Rirchen nennt man die grossen Gemeinen, die sich zu Christa bekennen, insonderheit die vorhin genannten, vier: Die Griechische, die Päbstische, die Nesor.nirte, und die Evangelischlutherische. o) Secten aber heissen die kleineren Partheien, die sich durch ihre Lehren und Verfassungen von grossen Kirchen absondern, Tren­ nungen anrichten, und zuweilen grossen Anhang haben: 3. E. die Gocinianer, welche die Gottheit Christi leugnen; Dippelianer, die Christi Genugthuung verwerfen; Gichtelianer, die vom Ehestand und Berufsarbeit nachtheilig lehren; Wiedertäufer, wel­ che die Kindertaufe mißbilligen ; Separatisten, die zum Theil allen öffentlichen Gottesdienst, Wort, Sacrament und Lehramt verwerfen; und andere mehr, die theils schon vergangen sind, theils aber noch um sich greifen, und wegen ihres guten Scheins desto gefährlicher sind. Röm. 16,17. 2 Cor. 11,13-15. 1 Tim. 6, 3.4. Tit. 3, io. p) Ihren Talmud, der voller Fabeln ist, brauchen sie zum Theil mehr, als die Bibel.

q) Von den Heiden siehe Ps. 155, 15*21, 5 Mos. 4, 16-19,

io

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

Wer gar von Gott nichts glaubt,r) und wer der Schrift verfehlt,») der wird ja wohl mit Recht den Heiden zuge­ zählt. 12. Die Türken glauben fest, was Mahomed gelogen.t) Der hat die Schrift verkehrt, im Alkoran betrogen,«) das Heil in Jesu Blut verleugnet und verdeckt, x) und seinen Lehrbegriff mit Fleischeslust befleckt, y) 15. Ach, woher kommen doch so viel verschiedne Leh­ ren? Daher, daß wir uns selbst, die Welt, den Satan hören. Der nächste Ketzer hat im Herzen seinen Sitz.

Wer sich darauf verläßt, den schlägt sein eigner Witz. Matth. 15, 19. Eol. 2, 8, Eph. 6f 6. Offenb. 12, 9. Eph. 4, 22. Sprüchw. -8, 26.

14. O Seele, suche doch, die Wahrheit recht zu treffen. Wer ohne Prüfung glaubt, den wird der Irrthum äffen« Drum sey ein lautres Schaf, das still und friedlich 'geht, doch gegen Satans List in Schlangenklugheit steht. Ps. 25, 4. 5. Eph. 4, *4. Ebr. 13, 9. Matth, 10, 16.

15. Wie thöricht ist es doch, bloß andern Menschen glau­ ben ! Das heißt, sich selbst den Grund zur ewgen Ruhe

1 Cor. 8, 4-6. Doch giebt es auch vernünftigere Heiden, die nur Emen Gott glauben. r) Wer gar von Gott nichts glaubt, heißt ein Atheist. Ps. 14, i. Solche Menschen haben gar keine Religion, und sind noch ärger, als die Heiden. Röm. 1, 19 - 22. s) Wer der Schrift verfehlt, sie nicht für Gottes Wort hält, son­ dern bestreitet, oder gar verspottet, den nennt man einen Natu­ ralisten, weil er nur die natürliche Religion annimmt. Jes. 8, 20. Hos. 4, 6. Beide Atheisten und Naturalisten werden auch Frei­ geister, Freidenker und Schristspötter genannt. Ps. 2, 3-5. t) Mahomed war der Urheber ihrer Lehre, ihr falscher Prophet. u) Der Alkoran ist aller Türken und Mahomedaner ihre Bibel, darinnen seltsame Fabeln und allerlei Christliche, Jüdische und Heid­ nische Lehren untereinander gemcnget sind. x) Sie halten "Jesum für einen Propheten, aber nicht für den Herland der Welt. y) Mahomed hat ihnen nicht nur die Vielweiberei erlaubt, son­ dern auch einen fleischlichen Himmel verheissen.

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

11

rauben. Wen Forschen, Wort, als Ketzerei verdammt,») da Gebet und Geist versichert­ mancheöhimmlisch scheint, das macht, der wird auch durch auS der Höllen stammt. Röm. 14,4.10. c. 11, 35.34. den Tod getrost hindurch ge­ 18. Mein Gott, errette bracht. i Cor. 2, z. Apost. 17, ii. ir. mich von aller falschen Lehre! 1 Cor. 15, 3.4* 2 Tim. 5, 15 Hilf, daß ich deinen Sohn, Ps. 119, 18, Eph. 1, 13. sonst keine» Lehrer höre. Gieb 1 Thtff. 1, 5. deinen Geist ins Herz, der 16. Zwar wird der Irr­ offne Augen giebt, daß man thum nicht so schlechterdings die Wahrheit lernt, prüft, verdammens es sey denn glaubt, erfährt und übt. falscher Wahn und falsches Ps. ll9, 37-38. 176. Matth. Her; zusammen. Doch was 17, 5. Ps. 119, 45. Joh. 16, den Grund und Weg zum 13. 1 Joh. 4, 1. 1 Thess. 5, 21. t. 2,13. Ebr. 6, 4. 5. Heil darnieder reißt, 2) das Phil. 1, 9- Joh- »3, »7. ists, was selbst die Schrift 19. O, laß dein Lebens­ versiucht und tödtlich heißt.^ wort mein todtes Herz erwe­ »Apost. 17, 30. Laß meinen Geist die »»Apost. 4, ir. 1 Joh., 2, cken. 22. 23. Gal. 1, 8. 9. Marc. Kraft der wahren Lehre schme­ iS, 16. cken. Wie mancher irrt und 17. Doch du bescheide dich, tappt bei hellem Mittags­ das Urtheil bald 411 fällen, schein! Und was soll Wahr­ und wo der Richter schweigt, heitsruhm bei falschem Her­ die Grenzen vest zu stellen. zen seyn?b) Oft wird die Wahrheit selbst Joh. 5, 25. 1 Cor. 4, 20. z) Der Grund des Heils ist Jesus mit seinem blutigen Verdienst, und di« Rechtfertigung aus Gnaden durch den Glauben. 1 Cor. 3, 11. Ap. 15, 10. 11. Der Grund der Lehre ist die ganze heilige Schrift. Eph. 2, 20. Der Weg aber, oder die Ordnung des Heils ist die Bekehrung! Buffe, Glauben und Heiligung. Marc. 1,15. Joh. 3, 3. Apost. 3, 19. c. 16, 31. Ebr. 12, 14. a) Daß man z. E. wahre Christen unter dem Namen der Pieti­ sten zur Secte machen will, ist leider bekannt genug. 2 Cor. 6, 8. Matth. 27, 63. 2 Cor. 11, 13« 15. b) Ach, wie viel Tausende sind mitten in der wahren Kirche nicht allein voll Heuchelei und aller Gottlosigkeit, sondern auch in er-

12

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

20. Ach, Christen, die sich nicht nach Christi Worten rich­ ten! der Jude, Heid und Türk wird euren Ruhm zernich­ ten. Wer weiß, wie mancher Mensch, den ihr als Ketzer schmäht, bei eurer Höllen­ fahrt zu Christi Rechten steht! Luc. 9, 35. c. 17, 16. Matth. 8, 10 - 12. c. 11, 20 - 24. c. 12, 41. 42.

ßi. O Herr, wenn wird das Volk, das deinen Na­ men nennet, wenn wird es doch einmal an seiner That erkennet? Ja, wenn er­ barmst du dich des blinden

Jubenthums? Und wenn wird Heid und Türk ein Zeuge dei­ nes Ruhms? Ps. 102, 14-17. Röm. 10, 1. c. 11, 25. 26. Ps. 87, ganz.

23. Mein Jesu, bringe doch die ganze Welt zusam­ men! Zerbrich des Irrthums Macht. Vertreib di« Hader­ flammen. Gieb Unpartheilichkeit. Erhalt die Lehre rein. Laß Lieb und Wahrheit einst im ewgen Bande seyn! Joh. 10, 16. Apost. 26, iS. Jes. 11, 6 -g. Matth. 5, 9. Ps. 12, 7. 8. Aach. 8, 19. Eph. 4, 15» Marc. 9, 50,

3 Die Christlichen Glaubenslehren im Zusammenhang. Mel. Nun danket alle Gott. I.

Die Glaubenslehren werden hier in drei Theilen abgehandelt: i. von Gott, 2. von den En­ geln, Z. vom Menschen.

man zur Seligkeit verstehn und glauben muß. Hof. 4, 6. 2 Tim. 3, 15. Apost. 17, 11.

II. Die Lehre von Gott,

88er gerne hört und lernt, 1. überhaupt von seinem Da­ kann hier die Glaubenslehren, den Klauben, den man glaubt, in dreien Theilen hören, die sind: Gott, Engel, Mensch. Er lehrt im Ueberfluß, was

seyn, Wesen, Eigenschaften und Personen, 2. besonders von dem Unterscheid der dreien Perso­ nen nach ihren Werken.

2. Zuerst erkenne Gott: Den überhaupt zu zeigen selbst die

schrecklicher Blindheit, Unwissenheit und recht groben Jrrtümehrn! Jes. 59, 10. 2 Cor. 4, 3.4. Matth. 7, 21 $25. c. 15, 7» 8. SiLm. 2, 15. 23. 24,

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

15

Natur, bas ist Vernunft und barmherzig, gnädig, gut!») Welt nicht schweigen. Was geguldig, fromm, gerecht, diesen fehlt, das macht die treu; redet, wie er thut, i) Bibel offenbar. (Weil tod­ Allgegenwärtig, Jer. 23, 25. 24. Apost. 17, 27. 28. all­ tes Wissen herrscht, ist das mächtig , Ps. 115, 3. Luc. 1, lebendge rar.) Ebr. 11, 6. Ps. ig, 2. Z. Röm. 1,19.20. Ps. 147, 15. 19. 20. 2 Lim. 3, 15 -17. Jes. 8, 20. Röm. 2, 17.-20. 6ph. >, 16- 19. Phil, 3, 8.

Z. Golt ist das höchste Gut, ein Geist und Eins im We­ sen. Natur und Schrift läßt uns die Eigenschaften lesen: Gott lebt, ist unumschränkte) ist selig, A und O,ä) ist un­ ermeßlich groß, war, ist, und bleibet so. e) Str. 10, 16. Matth. 19, 17. Iah. 4, 24. Marc. 12, 29. Gott ist lebendig, 1 Tim. 4, 10. Ps. 115, 4 - g. unum­ schränkt , Jes. 48, 's. *3. Dan. 4, 31. 32. selig, 1 Tim. 6, «5. ewig, Ps. go, 2. 4. Ps. 93, 2. 1 Lim. 6, 16. un­ ermeßlich, Ps. 145, 3» 1 Kön. 8, 27. unveränderlich. Jac. 1, 17. Ps. 102, 28.

4. Ein Gott, der nah und fern,k) der alles kann und kennet, g) der sich die Weis­ heit selbst und unsichtbar be­ nennet: Er ist die Liebe selbst,

37. allwissend, 1 Joh. 5, 20, Ps. 159, »-4> allweise, Matth. 11, 19. Röm. 11, 53. 34. Jes. 28, 29. unsichtbar, iTim. 6, 16. Ps. 139, 6. liebreich, 1 Joh. 4, >6. Ps. 104, 31, barmherzig, gnädig, gütig und geduldig, Ps. 145, 8. g. hei­ lig, i Petr. 1, 15.16. s Mos. 32, 4. gerecht, Röm. 2, 5=11. treu, 5 Mos. 7, 9. 1 Cor. 10, 15. wahrhaftig, Ps. 35, 4. 4 Mos. 23, ig.

5. Dis Einge Wesen ist dreieinig in Personen, da Va­ ter, Sohn und Geist in Ei­ nem Throne wohnen. Beson­ ders sieh ihr Werk, und was sie Dir gethan, und ihren Un­ terscheid von inn- und außen an. 1 Joh. 5, 7‘ Matth. 28,19. besonders Ps. 103, 2.

6. Sie sind nach Gottes Wort also zu unterscheiden: Der Vater zeugt den Sohn, der Geist geht aus von bei­ den. Der Vater schuf die Welt, daher er Schöpfer

c) Er ist von niemand und unter niemand, sondern über alle Dinge, d) Ewig. e) unveränderlich. f) Allgegenwärtig. g) Allmächtig und allwissend, h) Gütig. i) Wahrhaftig.

14

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

heißt; der Sohn erlöset sie; da, wo wirs nicht merken; es heil'get uns der Geist. erhält, beschirmt sein Werk, Ps. 2, 7* Loh- *, 18. Loh- psianzt fort, reicht Nothdurft 15, 26. Offcnb. 4, g-i r. Tit. dar, regiert waS bös' und 2, 15. 14. 1 Petr. 1, gut; theils selbst, theils mit­ telbar. III. Von dem Vater, und von seinen Werken, 1) vor der Zeit: Zeu­ gung des Sohnes, Friedensrath und Gnadenwahl, 2) in der Zeit: Schöpfung und Erhaltung.

7. Der Vater hat den Sohn von Ewigkeit gezeuget; und ewig, vor der Welt sein Herz zu uns geneiget. Er sah den Fall vorher, beschloß das Heil der Zeit; hielt rechte Gna­ denwahl mit großem Unter­ scheid.

1 Mos. 1, 51. c. s, 2. 3. Jes. 44, 24. Ps. »39, 5. Les. 45, 7. 8. Apostg. 17, -7. 28. Matth. 10, 29. Apostg. 17,26. Ps. 104, 27 - 30. Dan. 4, 31. 32. Ps. 33. 8-ig.

IV. Bon dem Sohn, 1) wer? Got­ tes und Marien Sohn. 2) WaS er ist? Meßias. Das wirds) be­ wiesen, b) erkläret nach fünf Stücken.

10. Aus dessen K) Wesen ist

Col. 1, 15. Joh. 5, 16. Eph. der ewge Sohn geboren, der auch Mariä Sohn. Erwarb, 1, 4. Röm. g, 29.

8. Er schuf sechs Tage lang, aus nichts, durchs Wort: Es werde! für uns und ihm zum Ruhm, den Himmel und die Erde, was sicht - und un­ sichtbar, lebendig oder nicht, was mit Vernunft begabt, und dem Vernunft gebricht.

da wir verloren, Meßias, Mittler, Heil; und heilt den ersten Bund. Denn mit den Wundern zeigts der alte Bibelgrun d.I) Sprüchw. 8, 22. Luc. 2, 3-7. Loh. 1, 41. 45- Loh. 5, 56. t. 15,24. Luc. 24,26.27.44-46.

11. Er ist der Jungfrau 1 Mos. 1, 1 - gi. Ps. 115, 15. 16. Ps. 104, 1 = 35. Sohn, von Juda, Davids

9. O, da war alles gut! Samen. Er kam aus Beth­ Er ruhte von den Werken. lehem, da fremde Herrscher Doch wirkt er alles noch, auch kamen. Der andre Tempel k) Aus dem Wesen Gottes des Vaters. l) Das Wort des alten Testaments, daß uns v. 11. die rechten Kennzeichen des Meßia zeiget.

Von der Christlichen Lehre überhaupt. stand. Es war die Wochen­ zeit. ES zeugte Lehr und That, Gestalt, Kreuz, Herr­ lichkeit. Jcs. 7, »4. Jrs> n, *. io. Jer. 23, 5. 6. Micha 5, 1. 1 Mos. 49z 10. Mal. 3, 1. Dan. 9, 24. Jes. 61, 1,3. 2cs. 35, 4-6. Jes. 52, 14, Jes. 53, r-7- u» 8-12. 12. Fünf Stücke merke dir von dem, der MosiöEnde;m) Die sind: Person, Natur, Benennung, Amt und Stände. Er ist allein das Heil, und einig in Person: Hat zwei-, erlei Natur, ist Gott und Menschensohn. Apostg. 4, 12. 1 Cor. 8, 6. Röm. 9, 5. 13. Er ist der wahre Gott. Die Warheit dieser Lehre zeigt Name, Eigenschaft, und Werk, und Gottes Ehre. DrumgiltseinLösegeld soviel, unendlich viel! Und seine Helferöhand errettet ohne Ziel. 1 Joh. 5, 20. Joh. 20, 28. Joh. 21, 17. Joh. 1, 1=3. Ebr. 1, 6. 1 Joh. 2, 2. Ebr. 7, 24-26. 14. Er hatte Seel und Leib, und was wir menschlich n) nennen: Ist wahrer Mensch, (doch rein). Drum hat er sterben können. Sein Nam

15

ist Jesus Christ, bas ist, der Sünder Theil. Denn Chri­ stus heißt gesalbt, und Je­ sus heißt das Heil. Matth. 26, 38. Ebr. 10, 5. 1 Tim. 2, 5. Ebr. 2, 14 $ 18. c. 4, 15. 1 Tim. 1, 15. Matth. 1, 21. Joh. 1, 41.. 15. Gesalbt ist unser Heil, als Mensch, mit Geist und Stärke, zu seinem Mittler­ amt, dem göttlich grossen Werke. Sein Amt ist drei­ erlei: der Dienst vom Aaron, von Mose Gottes Wort, und Davids Königsthron. Apostg. 10, 38. Ps. 45, 8. 1 Tim. 2, 5. Ebr. 4, »4. c. 5,4’6. 5 Mos. 18, 15= *8. Luc. 1, 31.33. 16. Sein hohes Priester­ amt bringt Opfer, Fürsprach, Segen. Er kam, sein Thun und Blut für alle darzulegen. So hat er uns erlöst vom Satan, Sünd und Tod. Wir sind sein Eigenthum, ErHerr, Gott unser Gott. Ebr. 8, i-z» c. 10,10. t. 5, 7-10. c. 7,25. Gal. 3,13.14. Ebr. 9, 11 - 14. Röm. 5, 18. 19. Ebr. 2, 14. 15. Tit. 2, 14. Ps. 2, 8. Phil. 2, 11. Röm. 5, 10» 17. Er sucht die Welt, als Knecht und als Prophet der

m) Christus ist des Gesetzes Ende. Röm. 10, 4. ») Menschliche Schwachheiten ohne Sünde.

16

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

Gnaden, durch Wort, Exem­ pel Geist «nd Lehrer einzula­ den. Er herrscht im Reich der Macht, der Gnad und Herrlichkeit;versorget,schützt, regiert die wahre Christenheit. Jes. 4-, 1 «7* Joh. 6, 14. Joh 1, 17* Eph. 2, 17. Joh. 15, 15. Joh. 16, 7. 8. Marc. 16, 15. Luc. 10, 16. Matth. 28, 18. Eph. 1, 21. 22. Offenb. 19, 16. Eph. 1, 22. U. 21. Ps. 22, 27-29. Ps. 97, 8-10. Ps> 99, 4.

18. Sein Stand ist zweier­ lei. Du sollst erhöhet werden: Gott selbst erniedrigt sich, wird Mensch und lebt auf Erden in Armuth, Schmach und Pein, an Seel und Leib gekränkt; schmeckt Kreuz und Fluch, und Tod, und wird ins Grab gesenkt.

Offenb. 1, 18. Eph. 4, 8-10. 1 Cor. 15, 3. 4. Ps. 47, 6. Ebr. 1, 3. Apostg. 1, 11. Matth. 25, 31, u. f.

V. Von dem heiligen Geiste, von seiner Gottheit, Persönlich­ keit, Ausgang, Amte , und besondern Namen.

20. Der heilge Geist ist Gott

von gleicher Macht und Eh­ ren, wie Namen, Eigenschaft, und Werk, und Ehre lehren. Er lebt auch nach der Schrift als wirkliche Person; und geht von beiden aus, vom Vater und vom Sohn. 1 Cor. 3, 16. 17. Apostg. s, 3.4. 1 Cor. 2, 10. 11. Hiob 35, 4* 1 Cor. 12, 4-11. Joh. 14, 16. 17. c. 16, 15. 14. c. 15, 26. c. 20, 22.

21. Sein Amt ist viererlei: Er straft die Welt. Er leh­ ret. Er treibt. Er tröstet uns: (Ist Beistand und be­ kehret). O Salbung, Freudenöhl: Erquickung, Schmuck 19. Nun ists vollbracht. und Kraft! Du Siegel un­ Er ist, als Mensch für uns sers Heils, und Pfand der erhöhet. Er lebt, er fährt Pilgrimschaft! hinab. Der Held, der auf­ Joh. 16, 3 s 11. v. 13. 14. erstehet, fährt jauchzend auf, Röm. 8, 15. 14. 15«. 16* da er zur Rechten Gottes c. 6, 6» Joh. 14/ 16. 17. steigt, und sich zuletzt mit Hes. 36, 26. 27. Joh. 5, 6. Pracht, alS Richter, wieder 2 Cor. 1, Li. 22. Ps. 45, 8«. 1 Joh. 2, 20. 27. Eph. i, zeigt. Phil, 2, 6. 7. Luc. 9, Z8. 2 Cor. 8, 9. Röm. 15, 5. Jes. 53* 5 - 7* Matth. 26, 37. 38. Luc. 22, 44. Gal. 3, 13. Phil. 2, 8. Apostg. 15, 29. 5 Dulof. 21, 22. 23.

Joh. 19, 30.

Phil. 2, g-11.

1Z. 14t-

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

VI. Die Lehre von den Engeln: und zwar erstlich von den guten Engeln; von ihrem Wesen, Ei­ genschaften, Werk, Namen, Un­ terscheid, Anzahl, Wohnung und Zustand.

17

ihrem Unterscheid der Ga­ ben und der Thronen, als grosse Schaaren, dort im Reich der Seligkeit, sind vol­ ler Pracht, und sehn den Va­ ter allezeit. 1 Mos. 5, 24.

Jes. 6, 2. 6.

22. Die guten Engel sind Col. 1, 16. 1 Thess. 4, 16. von Gott erschaffne Geister. Luc. 24, 4. Dan. 7, 10. Ihr Wille und Verstand zeugt Matth. 18, 10. von dem grossen Meister. Sie VII. sind in hohem Maaß voll Von den bösen Engeln: Von Weisheit, Heiligkeit, Ge­ ihrem Abfall, Eigenschaften, Werk, schwindigkeit und Kraft, zu Namen, Unterscheid, Anzahl, grosser That bereit. Wohnung und Zustand. Ebr. 1, 7. Matth. »8, 10. Apost. 1, *0. 2 Kön. ig, 35.

2Z. Ihr Werk ist: Gott erhöhn, und thun, was er befohlen; den Frommen Dienst zu thun, und dann sie heim­ zuholen. Sie stehn auch Klei­ nen bei, dem ganzen o) Volk des Herrn, dem Wort, und dem Gericht: und sehn die Busse gern. Ps. ioz, so. 2i. Ebr. i, 14. Luc. 16, 22. Matth. 18, 10, Apost. 5, 18. 19. Dan. 10, 13. MUtth. 2, 15. Apost. 7, 53. Luc. 2, 10. 14. 2 Kön. 19, 35. Matth. 13, 41. 42. 49. 50. Luc. 15, 10.

25. Des Teufels grosse Schaarp) ist mit ihm abge­ fallen; Ist mächtig, listig, arg, voll Mord, voll bitt­ rer Gallen, Lug, Trug und Finsterniß. Er hat die Welt verführt; heißtSchlange, Sa­ tanas, der in der Luft regiert. Offenb. 12, 7. Marc. 5, 9. Judi v. 6. Eph. 6, 11. 12. 16. Joh. 8, 44» * Ptt. 5, 8. 2 Cor. 11, 3. Offenb. 12, 9. Eph. 6, 12. c. 2, 2.

26. Der Gott- und Men­ schenfeind zieht alleq) Adamökinder, in Lehr und Thun, von Gott zum Werk 24. Die Engel, Cherubim und Lohn der Sünder; ver­ und Seraphinen wohnen, nach sucht, verführt, verklagt. 0) D. i. allen dreien Standen der Christenheit, p) D. i. die große Mengeder bösen Engel, welche Beelzebub regieret, g) Die Menschen nach allen Ständen.

18

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

29. Im Stand der Gna­ wird zum Gericht gebraucht: Und hat zum Sold den Pfuhl, den wirds von neuem, angeda Glut und Schwefel fangen. Zm Stand der Herr­ lichkeit wirds völlig wieder raucht. Matth. 15, -6. -8. s Cor. prangen. li, 14. iZ. Dan. 10,1 z. 20. IX. Hiob 1, 12. und folg. Matth. 4, 5. Offenb. 12, 9. 10. 1 Cor. Vorn Stande Oer Unschuld, 5, 5* 2 Cor. 12, 7. Matth. und vom Ebenbilde (Bottes, welches in der Vollkommenheit, 25, 41. Offenb. 20, 10. Seligkeit, -Herrschaft, und VIII. herrlichen Wohnung des Men­ Die Lehre vorn Menschen: schen bestanden. i> Dom Menschen selbst, von sei­ Am Unschuldsstande war ber nem Wesen, Unterscheid, Ursprung Mensch des Höchsten Bild. und Namen, 2) .von seinen vier

27. 3d)

Ständen. bin ein

Er war vor Gott gerecht, mit Mensch. Licht und Recht erfüllt.

Was ist der Mensch, das Kind der Erden? Wie war, wie ward, wie ist, wie kann, wie wird er werden? Ge­ schickt ist Adams Leib, doch Staub, nach Gottes Rath, von dem er seinen Geist, Berstand und Willen hat. Ps. 115, 16. 1, 26.

Eph. 4, -4. * Joh. 3, Col 5, 10. Eph. 4, 24.

30. So Geist als Leib war schön, vollkommen, ohne Fle­ cken, von Schaam und Schan­ de frei, und ohne fremde De­ cken. Sein Leben war bei Gott, unsterblich, ruhig, süß. Er war der Erden Herr, sein 1 Mos. 2, 7. c. Haus das Paradies.

28. Er schlief: Die Ribbe ward durch Gottes Hand zum Weibe. Gott sprach: Es ist nicht gut, daß Adam le­ dig bleibe. Im Stand der Unschuld ward das Ebenbild geschenkt. Im Stand der Sünden fehlts, da Sünd.und Strafe krankt.

1 Mos. 2, 25. c. 3, 8. c. 2, 8- »5. t. 1, 26. -st.

X. Vom Stande der Sünden: Ursprung der Sünde, Fall Adams, Folgen des Falles, Unterscheid der Sünden, und vom freien Willen.

31. O wehe!

baß uns nun

der Stand der Sünden pla­

1 Mos. 2,18. 21. 22. » Mos. get! Des bösen GeistesFrucht, der Fall hat unö verjaget. 1, 26. 27. RSm. 3, 25.

Von der Christlichen Lehre überhaupt. Der Feind verführt das Weib. Das Weib verführt den Man». Sie assen von dem Baum. Da ging das Elend an. i Mos. 3, 1'7. 22-24. 32. Mit ihnen hat das Heil ihr ganz Geschlecht verloren; Ist nicht mehr Gottes Bild; wird blind und arg geboren. Zur Strafe herrscht der Tod, der alle Menschen frißt, der geistlich, leiblich und (0 Jam­ mer!) ewig ist. Röm. 3, 23. 1 Mos. 5, 1. 3. Matth. 25, 33. Eph. 2, 1-3. Joh. 3, 6. Röm. 6, 23. c. 5, 12. Eph. 4,18. Ebr. 9, 27. Offenb. 20, 14. 33. Die Sünd ist zweier­ lei: Die erste, die wir erben, da Lust und Ohnmacht uns an Seel und Leib verderben. Die andre, die wir thun, im inn«nb äusser» Lauf; Sinn, Mie­ nen, Wort und Werk, steigt ans der ersten auf.

1 Joh. 1, 8. 10. Gal. 5, *6. Matth. 15, 19. 34. Die Sünde theilt sich auch in Schwach - und Bosheitssünden, die sich mit Un­

terscheid nach unserm Zustand finden. Die Bosheitssünde thut der Bös' im bösen Sinn. Der Fromme denkt es nicht, fällt übereilt dahin. 1 Joh. 3, 6rg. Jac. 5, 2. Ps. *9' 13. 14. 35. Noch macht es Unter­ scheid: Gott, sich und andre hassen; Verdeckt und offen­ bar begehn und unterlassen. Auch fremde Schuld ver­ dammt, r) Drei Götzen hat die Welt, s) Die Sünde int) den Geist ist die, die Gott behält. Jes. 7, 13. Sprüchw. 24, 8. Jes. 3, 9. 1 Tim. 5, 24. Jac. 4, 17. 1 Tim. 5, 22. 1 Joh. 2,15'17. Matth. 12,51.32. 36. Der freie Wille kann viel thun, und viel erkennen: Und ist im Geistlichen doch völlig todt zu nennen. Die Tugend der Natur ist Sünde, Trug und Schein. Wo wahre Tugend ist, muß wahre Gna­ de seyn. Apost. 17,28. Röm. 2,17-20. Ps. 50, 8. Luc. 16, 8. Eph. 2, 1. c. 4,18. 1 Eor. 2, 14. Joh. 15, 5- Tit. 1, 15. Stirn. 14, 23. Stf. 64, 6,

r) Wenn man sich derselben theilhaftig macht. s) Wollust, Geiz und Hoffart. t) D. i. wider den heiligen Geist.

B2

20

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

XL Vom Stande der Gnaden: i) Dec Gnadenurheber, s)Die Gnadenwohlkhacen: Berufung, Erleuchtung, Wiedergeburt, Rechlfertigung, Bereinigung mit Gott, Feindschaft, Erneurung, und Er­ haltung im Glauben. Auch von der Salbung. 37. Vom Vater, Sohn und

Geist entspringt der Stand der Gnaden. Durch Gnadenwohlthat wird der Mensch zuerst geladen. Gott ruft mit Kraft, rührt, sucht und klopft durch Wort und Geist: Zwingt niemand; überzeugt, zieht, drohet und verheißt. 1 Petr. 5, 10. Joh. 1, 17. Aach. 12, 10. 1 Cor 1, 9. Matth. 22, 3. 4, 9. Offenb. L, »o. Jos. -4, 15. Joh. 16, 8. c. 6, 44. 5 Mos. 30, 19. 38. Er ruft die Welt mit Ernst, will alle selig machen: Erleuchtet, wenn man folgt, durchs Wort, in Glaubens­ sachen, zeigt Sünde, Heil und Weg: Nimmt Sündenherrfchaft hin, gebiert und schafft «nS neu, wirkt Glauben, lenkt den Sinn. 1 Tim. 3, 4. Hesek. 55, 11. Eph. 1, »7. >8. 3>f. 119, 1O5Röm. 6, 14. Joh. 3, 3. 6. 2 Cor. 5, 17. Eph. 2, 10, Col. r, 12. Hes. 36, 26. 3g. Wer glaubt, wird im Gericht vor Gott, durch Jesu

Wunden, aus Gnaden, ohne Werk, umsonst, gerecht befunden, versichert, ruhig, froh; denn Schuld und Straf' ist hin. Er wird mit Gott vereint, Gott liebt, bewoh­ net ihn. Röm. 3, 24=28. C. 4, Z-8.16. 24. c. 5, 1:10. Röm. 5, 11. 1 Joh.4, 15. 16. Joh. 16.27. Joh. 14, s> r Eor. 23, 16.17. 40. Er wird sogar sein Kind, den Engeln vorgezogen, so nah, so hochgeehrt, zur Freu­ digkeit bewogen. Gott liebt ihn, segnet, sorgt, schützt, schont, erzieht, befreit, giebt göttliche Natur. Er erbt in Ewigkeit. 2 Cor. 6, 16. 18. 1 Joh. 3, 1. Offenb. 5, 11. Röm. 8,15- *6. Eph. 3, 12. Joh. 17, 26. Eph. 1, 3- * Petr. 5, 7. Aach. 2, 8. Mal. 3, 17. Ps. 105, 13, 2 Tim. 1, 7. Ebr. 12, 5=ii. Gal. 4, 5 - 7. t. 5, 1. 2 Petr. 1, 4. Röm. 8, 17. 41. Erneurung führt ihn fort. Er wird durch Gotteö Hände Kind, Jüngling, Va­ ter, (Mann). Gott hält ihn bis ans Ende. Durch Chri­ stum wird ein Christ der Sal­ bung werth geschätzt, als Prie­ ster und Prophet und König eingesetzt. » Petr. 5,10. i Joh. 2,12-14. 1 Thcss. 6, 23. » Petr. 1, 5. Joh. io, 2g. 29. 2 Cor. 1,

Von der Christlichen lehre überhaupt. 2i. 22. Offenb. i, Joh c, 45.



21

6, ben. ErthatsPropheten kund,

und gabS Aposteln ein. Es 42. Er naht zu Gott, und lehrt den Weg in Kraft, voll­ bringt durch Christum Gei­ kommen, klar, allein. stesgaben. Er betet, seg­ Joh. 5, 59. 2 Tim. 5, 15. iS. net: Lehrt," will alleö selig '2 Pelr, 1,20.21. Eph. 2, 2o. haben, lebt fromm, und or­ Ps. 119, 105. Jer. 23, 28. 29. Ebr. 4, 12. Rim. 1, 16. dentlich, u) Fleisch, Welt Ps. 19,8=11. 2 Cor. 1, 18=20. un d Satan fallt: Er herrscht. 2 Tim. 3, 16. 17. Ps. »9, 8. Doch dient er gern; ist König 9. Jes. 8,20. Lue. iS, 29=51. jener Welt. ♦ Col. 5, 16. Ebr. 10, 19=22. r. 13, 15. 16. Rim. ir, 1. 2 Cor. g, 5. 1 Tim. 2, i=4. 1 Petr. 3, 9. Col. 3, 16. 1 Thcss. 5, 11. Jac. 5, 19. 20. Juda v. 20. 25. Matth. 5, 16. 1 Cor. io, 25. 64. 32. 33. c. 7, 20. Rim. 6, 12. 1 Joh. 5z 4> Joh. 16, 55. Rim. 16, 20. Gal. 5, 15. Col. 3, 1 -4. Offenb. 22, 5.

Gal. 1, 6 - 9.

44. Die Bibel ist mit Recht das Buch von Gott zu nennen. Denn daS Naturlicht giebt zwar Sünde zu erkennen, doch nicht den Weg zum Heil: Den zeigt die Schrift allein, und stimmt mit der Vernunft x) und mit sich selber ein. Ps. 119, 38. Rim. 1, 19. 20. 52. Ps. 147, 19, 20, 9 Tim,

3, 15. Ps. 19, ganz.

45. Die Wunder zeugen XII. ■5) DieGnadenmittel: -) Haupt­ ihr. Du fühlst die Kraft am mittel , Gottes Wort und die Sa- Herzen. Laß Narren klüger cramentc, Taufe und Abendmahl', seyn, bestreiten, lästern, scher­ Hieher gehöret das Amt der Schlüs­ zen. Wer betet, und wer sel, Dienst der Lehrer, und Ge­ will, dem wird es offenbar. meinschaft der Gläubigen, b) ReUnd wers erfahren hat, weiß: benmiltel r Gerichte, Wohlthatcn, Es ist ewig wahr. Exempel, Träume u. dgl.

43. Die Gnadenmittel sind: Zuerst bas Wort vom Leben, die Schrift, die Gott uns selbst durch seinen Geist gege­

Ebr. 2, 3. 4. Lue. 24, 52. Rim. 1, 22. 2 Petr. 3, 5-6. i. f. Ps. 1, ,. Apostg. 10, 1-6. Joh. 7, t7> Loh. Jyh. 6, 68. 6g.

u) Bleibt in den Schranken seines Berufs,

x) Mit der gesunden Bernugft,

3,

35-

22

Von der Christlichen Lehre überhaupt.

46. Ein jeder soll sein Herz im Buch der Bibel weiden. Doch muß man auch dir Schristgehörig unterscheiden: Das alte Testament erfüllt der neue Bund. (Die Sprach' ist zweierlei. Uns wirds in unsrer funb.)y)

abgeschafft, das sittliche Ge­ setz behält stets seine Kraft. Joh. 1, 17. Rim. 10, 2 Cor. 3, 6-i>.

4,

48. Die Schrift lehrt im. Gesetz: Recht, Sünd und Strafe kennen; Im Evangelio: Den Sohn den Heiland nennen. Sie stellt Geschichte, Joh. 5, 43. Ps. *, 1. «. u. f. Pf. 19, 3. 5 Mos. 6, 6? 9. Lehr undProphezeihung dar.6) Ebr. 8, 8-13. Luc. -4,44-46. Apocrypha sind gut,«) doch nicht so rein und klar. Eph. 2, 20. Ps. 87, 6. 5 Mos. 4, 6-g. Röm. 7, 12.

47. Dort 2) herrschte bas c. 5, 20. c. 7, 7. 2 Cor. 5, 7. Gesetz, Hiera) glänzen Gnad 9. 2 Cor. 4, z-6. Röm. 1, und Wahrheit. Kirch - Land16. 17. und Sittenrecht strahlt dort b) 49. Zwei Sakramente sind in gleicher Klarheit: die bei­ als Siegel zugegeben. Gott den ersten sind schon längstens schenkt im Jrrdischen k) das y) Die ebriische und griechische Grundsprache drücket zwar den Sinn Gottes oft besser aus: Doch aber ist unsre deutsche Ucbersetzung in den Hauptsachen richtig, und allen Lesern zur Seligkeit vollkommen genug. z) Im alten Testament. a) Im neuen Testament. b) Das kirchliche Gesetz handelte vom äusserlichen Gottesdienst der Juden, Eol. 2, 16. 17. Ebr. 10, 1 -18.; das weltliche Ge­ setz, von ihrer Regierung und Police,', z. E. Matth. 19, 7-9.; das geistliche Gesetz sind die zehen Gebote, eine unveränderliche Vor­ schrift für unser Herz. Matth. 5,17-19. Röm. 3,31. s Mos. 4,13. 2 Mos. 20, Isis. 4. >5.

Sachar. 13, *• » Mos. 4g, 11.

34. Er stirbt für unS, und 29. Da hängt er öffentlich Der am Kreuzesholze. Er büßt lässet sich begraben. den Fall, die Frucht von Glaube soll ei« sichre- Zeugc) Denn Jesus war vom Haupt bis zum Fuß allenthalben verwundet. C2

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Von Jesu unserm Heiland.

niß haben. Drum legt man 37. Das Blut soll euch bei ihn ins Grab gleich andern seinem Blute wallen. Mit Todten, den weiß und rothen. Jittern müßt ihr ihm zu Fusse Jes. 53, S- Matth. 27, 59.60. fallen. Mit Freuden nehmt Hohe!. 6, 1O» ihn an zum Gott und Fürsten. Das ist sein Dürsten. IV. O Menschen, macht euch doch diesen Menschen zu Nutze!

2 Sam. 19, 12. Ps, 2,11.12. Joh. 20, 28.

35« So bist du denn ein wah­ 38. Nennt euch im Glau­ rer Mensch gewesen. Ich ben seine selge Brüder. Und glaube fröhlich, was wir da­ schenkt euch ihm von ganzem von lesen. Du bist erstanden. Herzen wieder. Denn was Thomas muß es glauben. er hat und thut und spricht und denket, ist euch geschenWer will mirS rauben? 1 Tim. 2, 5. Joh. 20, 27.-29, ket. 36. Ihr Menschen, wo ihr Richt. 9, 2. 3. 1 Mos. 45,4=15. 39. Ja, theurer Hort! Wir diesen Mann nicht kennet: So seid ihrs werth, daß man freun uns deiner Liebe. Ach euch Teufel nennet. Es ist gieb uns allen solche heisse nur Einer, der die Menschen Triebe! Dein Menschenblut, dein Gottesblut zu ehren, krönet, der sie versöhnet. Matth. 23, 33. Joh. 8, 44> wollst du uns lehren! Phil. 4, 4. c.-, e-ii. 1 Joh. 3, 8.. Apost. 4, 12.

6.

Anbetung der Menschenliebe des Gott­ menschen. seine Wunder, die Thaten sei­ ner Segensreichen Hände die Werke seines allertreuesten ^-hre sey Jesuunserm Herzens! Jauchzet ihm alle:,: liebsten Bruder! Dem Herrn 3. ReizendeStralen:,: süs­ von Himmel, der im Stall tzebohren:,: Dem allerschön­ ser Menschenliebe leuchten und sten allerMenschenkinder, dem funkeln, Herr, aus deinen Augen :,: Denn sie, btt Siebe, süssen Jesu. siehst dich gedrungen, zu uns 2. Laßt uns erzählen:,: allelzu kommen.":,: Mel. Lobet den Herrn:,r denn er ist sehr rc.

Von Jesu ur ferm Heiland.

37

4. O ew'ge Liebe! Meer Und was denkst du Erde? der Freundlichkeiten! Leut­ Menschen zu retten, das war seligster im Himmel und auf noch zu wenig. :,: Jehovah Erden Niemand versteht kommt, die Menschheit anden Brand in deinem Herzen, znziehen, Mensch ist er wor­ die Glut, die Flamme den! :,: 5. Menschen, erstaunet 11. Schweige doch Zun­ finkt in Freuden nieder ! Freut ge ! :,: Schliesset euch ihr euch mit Zittern, und bewun­ Sinnen! Wer kann mit Wor­ dert ewigdie Lust des Herrn ten dis Geheimniß preisen?:,: an schnöden Menschenkindern, Ihr seyd zu kurz, den Gott­ an seinen Feinden mensch anzubeten, ihr Ewig­ 6. Heil'ger Jehovah, keiten.:,: 12. Menschheit wo bist groß, und dreimal heilig! Welch eine Neigung reisset du ? :,: Wer wird das begrei­ dich zu Sündern? Was fen ? Dom tiefsten Abgrund für ein Antheil hat der Staub, bis zu Gott zu steigen! die Madeam Allerhöchsten?:,: Da sitzt die Menschheit, auf dem Thron der Allmacht, und 7. Sind dir nicht Engel, find nicht Seraphinen, sind lenkt die Wolken. 13. Herr, du bist wür­ nicht die Schaaren dieser Got­ tesfürsten dir übrig gnug, dig :,: — Und was soll man den Himmel anzufüllen, und sagen? Was bist du würdig? Wer kann dich belohnen?:,: dich zu loben? Es ist umsonst, Vergeltung, 8. Was soll der Sclave den die Sünde fesselt? Ist ausjudenken. Lohne dir sel­ nicht derMensch von dir ganz ber! :,: 14. Alles, was Mensch abgewichen.Ist nicht sein Geist, ach! sind nicht seine ist,:,: ist für dich zu wenig. Doch, eö verlanget deine Men­ Glieder höllisch vergiftet? 9. Dennoch, Erbarmer,:,: schenliebe :,: so n st nichts zum mußt du nach ihm blicken. O Lohn, als arme Menschenkin­ welch ein Blick! Er macht der, verlohrne Menschen!:,: 15. Menschen, erwachet!:,: dein Her; zerschmelzen:,: Du wallst in Liebe, Menschen­ Seht mit offnen Augen! Lernt freund vom Himmel, Du lie­ euer Glück in Jesu Mensch­ heit kennen. :,: Opfert mit best Menschen. 10. Himmel, wie ist dir?:,: Freuden diesem Gottmensch

38

Von Jesu unserm Heiland.

alle-, Geist, Leib und Glie­ der. ik.Heil'get demBruder Herzen, Blut und Leben. Lo­ bet so heftig, daß die Him­ mel schallen!Sagts euch einander, sagtS dem bösen Feinde: Die Menschen le­ ben ! 17. Preiset euch selig! Lobet euren Schöpfer, der euch, ihr Menschen, euch zu Menschen machte. Rüh­ met die Kraft des Heilgen Menschenblutes, das Gott vergossen. 18. Stimmet zusammen! Laßt- an keinem fehlen. Wer noch ein Mensch ist, dem ist Heil verdienet.Rufet den Wilden; predtgetS den Moh­

ren. Dena ste sind Men­ schen. 19. Nähret den Glauben durch die Menschenliebe. Lie­ bet euch zärtlich, als Jehoväh Brüder. Ehret die Menschheit um deS Einen wil­ len, der alle segnet. 20. Auf, werbet Men­ schen, durch den Geist von oben. Der sey «in Vieh, der sey ein wahrer Teufel, der sich von nun an in der Sünde freuet, und Jesum schändet! 21. Ehre sey Jesu un­ serm liebsten Bruder! Dem Herrn vom Himmel, der im Stall gebobren,dem allerschönsten aller Menschen­ kinder, dem süssen Jesu!

7Freude über den Stall und Krippe zu

Bethlehem.

2 Cor. 8, 9.

2. Kaum tratest du ans Mel. In dulci jubilo it. ^)err Jesu, Gottes Lamm! Licht, so ward schon mein Ge­ richtandirausgerichtet. Dein Du Sohn aus Davids Kripplein prangte nicht. Es Stamm! Kindlein in der hat den Stolz geschlichtet, da, Krippen! £) Herzenöbräuti- durch der Bösewicht Adams gam: Dir singen Herz und Heil und Pflicht dort am Holz Lippen. Denn du bist mir zerbricht. nicht gram. Deine LiebeS1 Mos. 3, 1«6. 5. Ein Holz das grünend flamm zieht mich aus dem war, bringt der verlohrnen Schlamm.

Von Jesu ui iserm Heiland. Schaar ewiges Verderben. Ein dürres stellt sich dar, das wiegt und würgt den Ei ben, d) begrabt ihn endlich gar: Und tilgt wunderbar aller Welt Gefahr.

* 1 Mos. 2, 17.

39

und wird zum Angstgeschrei. Welt, ichsagesfrei: Geh vor mir vorbei!

7. O welch ein Herr ist das! Mein Aug ist frölich naß. Wünscht bei ihm zu bleiben. Er wird aufs grüne GraS die Schäsiein alle trei­ ben. Was sonst noch Träbern aß, was der Wolf schon fraß, singt nun Gratias.

4. Du strahlst, 0 Jesulein, mit Hellem Freudenschein in dem finstern Stalle. Die Hirten gehn hinein, und sin­ gen dir mit Schalle: Du 'Ps. -2sollst ihr Heiland seyn. Bist 8. Die Heerde weidest du. du nicht auch mein? Ja, und giebst den Lämmern Ruh, mein Fleisch und Bein. Hirt, in deinen Armen. Dein Eph. 5, zc>Busen deckt sie zu, und wärmt 5. Mein Bruder! nenn ich sie mit Erbarmen. So trägst dich. Mein Bruder! nennst und sammlest du jedes Lamm du mich;'»' willst dich mein herzu. Ach, wie gut bist du. nicht schämen. W>e groß, wie Jes. 40, 11. reich bin ich! Warum sollt 9. Kommt , Kinder, tre­ ich mich grämen? Mein Hei­ tet nah. Die güldne Zeit ist land kleidet sich arm und jäm­ merlich; dis mein Jammer da. Wollt ihr Ihn nicht küs­ sen?'"' Sprecht doch im Glau­ wich. ben: Ja! So sollt ihrs mit -Ebr. 2, 11. 12. 6. Drum sag ichs ohne geniessen, was auch für Euch Scheu: Mir ist sein Stroh geschah, was Maria sah. ®* und Heu, seine Windeln, lie­ Unser Gott ist da.'^ ber, als Gold und Pralerei. Die Weltlust rauscht vorüber

* Ps. 2,12. ♦♦ Luc. 2, 7.17.18. -"Jes. 40, 9. Matth. 1, 25.

d) Das Holz hat den Heiland n der Rrippe gleichsam gewieget, am Rreu; aber erwürget.

4o

Von Jesu unserm Heiland.

8. Antwort zu dem Liede: Kommt, und laßt uns Christum ehren. Mel. Den die Hirten lobten sehr«. Blöde Seelen: ch wir Arme wollten gerne. ommt, und laßt uns Chri­ stum ehren, Herz und Sin­ Sünder aber stehn von ferne, nen zu ihm kehren. Singet wissen nicht, wie man es frölich, laßt euch hören, wer­ lerne; sind voll Kummer, thes Volk der Christenheit! Schaam und Gram. Aber seht! es fehlt uns al­ 2. Sünd und Hölle mag sich grämen! Tod und Teu­ les. Ach die Noth des Sün­ fel mag sich schämen! Wir, denfalles hemmt den Ton deS die unser Heil annehmen, wer­ Ferudenschalles, macht uns fen allen Kummer hin. voller Herzeleid! Wenn wir nur nicht Greuel 5. Sehet! was Gott hat Ach wie kann der gegeben! Seinen Sohn zum wären! erogen Leben. Dieser kann Sohn der Ehren solcher Elen­ und will uns heben, aus dem den begehren, die der F e i n d vergiftet hat! Leid inS Himmels Freud. Wir sind finster, trüb und 4. Seine Seel ist uns ge­ wogen. Lieb und Gunst hat öde, unsre Herzen kalt und ihn gezogen. Uns, die Sa­ spröde. Der Verkläger droht tanas betrogen, zu besuchen uns schnöde. Wann zerbricht aus der Höh. dis schwere Joch? 5., Jacobs Stern ist aufge­ Habt denn ihr dis auch em­ gangen, stillt das sehnliche pfunden? War't ihr auch vom Verlangen, bricht den Kopf Feind gebunden? Und wie der alten Schlangen, und kamt ihr aus den Stunden sol­ cher A n g st, zum sü ssen Licht? zerstört der Höllen Reich. 6. Unser Kerker, da wir Wie? Seyd ihr so leicht Warum blei­ fassen, und mit Sorgen ohne entgangen? Maassen uns bas Herze selbst ben wir gefangen? Herr! abfrassen, ist entzwei, und wir glauben und verlangen: Deine Gnade mach uns frei! wir sind frei. 7.0 du Segensreiche Stun­ Ja, wir schmecken schon de, da wir das von Herzens­ den Segen, daß wir auf den gründe Glau-

Von Jesu unserm Heiland.

4i

gründe glauben, und mit un­ Glaubenswegen unserm Je­ serm Münde danken dir, o sulein entgegen lallend jauch­ Jesulein! zen: Gloria! 8. Schönstes Kindlein in O wie schön bist du dem dem Stalle! Sey uns freund­ Glauben! Mag doch nun der lich, bring uns alle da hin. Arge schnauben! Du bist da mit süssem Schalle dich der freundlich. Deine Tauben Engel Heer erhöht. schütztderStallinBethlehem« Zusammen. Bis wir nach bestimmten Jahren mit dem Chor der Engelschaaren, treuer Heiland, zu dir fahren, und dich selbst mit Augen sehn.

9Nahrung des Glaubens aus der Be­ schneidung Jesu. Mel. Lobt Gott, ihr Christen, du dich in unser Elend ein. allzugleich. Dein frühes Bluten soll für

illkommen, auserwahltes Kind! Du meines Her­ zens Lust. Wie kommt es, daß du so geschwind verwun­ det bluten mußt? 2. Du bist ja mehr, als Engelrein. Dein Fleisch ist unbesteckt. Warum wird denn zu deiner Pein daö Messer ausgereckt? 3. Ach Herr, du hast als Adams Sohn auch unsre Schuld geerbt. Drum sieht man dich so zeitig schon mit deinem Blut gefärbt. 4. Zum Blutvergiessen stellst

mich das erste Angeld seyn. 5. So hast du daö Gesetz erfüllt, das zur Beschneidung drang, e) Gott Lob, baßes nun nicht mehr gilt! Du en­ dest seinen Zwang. Gal. 4, 4. 5.

6. Denn nun verändert mei­ nen Geist dein Geist durchs Wasserbad. Wohl dem, der so ein Jude heißt, den G ott beschnitten hat! Gol. 2,11.-15. 9i5m. 2, ig. 29.

7. Dein heiliges Beschnei­ dungsblut versiegelt unsern Lund, f) Und das dadurch

e) Das ganze jüdische Gesetz. f) Unsern Bund mit Gott. 1 Mos. 17, 11. Röm. 4, 11

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Von Iseu unserm Heiland,

geschenkte Gut macht uns schnitten bist, wird alles zu­ die Tauf« kund. gedeckt. i Pet. 3, si. Matth. »8, 19. 13. Du heiligest den El­ 8. Sie ist ein Blut- und ternstand. Nun sind die Kin­ Wasserbad durch deines Blu­ der rein. Nun kann der Chri­ te» Kraft. Was Adam uns sten Ehestand Gott wohlge­ vererbet hat, g) wird» dadurch fällig seyn. 14. Die Schulden unsrer weggeschaft. bösen Lust tilgt dein BeschneiLpostg. SS, 1G. 9. Und weil ein neugebohr- dungöblut. Es reinigt die be­ neö Kind schon wirklich Sün­ fleckte Brust durch heilge Lie­ den thut,d) die an sich selbst besglut. 15. Fegt doch den Sauer­ verdammlich sind: so tilgt teig hinaus, die ihr euch Chri­ auch die dein Blut. sti rühmt! Und werdetG ott 10. Du büssest ohne Unter­ ein reines Haus, wie*» Chri­ scheid was erb- und wirklich sti Gliedern ziemt. heißt; vererbst und wirkst die 1 ffor. 5, 6=8. 1 Cor. 6, iz-ra. Seligkeit durchs Blut und 16. Beflecket eure Jugend durch den Geist. nicht. Und wachst ihr denn 11. Nun freuet sich die heran: so wißt, daß Jesu Kinderschaar. Sie singt und Gnadenlicht euch keusch be­ lobt sich satt, weil Gottes wahren kann. Sohn ein Kindlein war, das 17. Nun, Opferlämmlein, Blut vergossen hat. süsses Kind, du blutend Je­ 12. Die Zeugung und Em- sulein, du sollst mir, weil pfangniß ist vom Sündengift wir Brüder sind, der beste befleckt. Allein, da du be­ Vlutsfreund seyn.:,: g) Die Herrschaft, Schuld und Straft» der Erbsünde. h) Neugcbohrne Kinder haben zwar noch keine Bosheitssünben, aber doch schon wirkliche Sünden.

Von Jesu unserm Heiland.

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B. Vom Namen Jesu.

io. Die selige Verklärung des Namens Jesu in den Herzen der Gläubigen. Zoh. 16,14. Mel, Valet will ich dir geben. Q mein es Herzens Grun­ de dein Nam und Kreuz al­ lein, funkelt allzeit und Stun­ de. i) Drauf kann ich frölich seyn. Herr Jesu, meine Freu­ de, so singt dein armes Kind, das seine Seelenweide in dei­ nem Blute findt. 2. Ich war der Welt ge­ wogen, Ihr eitler Glanz hat mich so lange Zeit betrogen. Dein Herz erbarmte sich. Du wecktest mein Gewissen. Die Augen giengen auf. Das Herz ward losgeriffen, und stieg zum Kreuz hinauf.

Joh. 1», 32» 3. Ich war verderbt gebohren, in Sünden, blind und todt. Ich fühlte mich verlohrcn. O tiefe Seelennoth! Nichts gutes war zu finden. Mein Herz war nackt und bloß, und voller Wust der Sünden. Da ward mir Jesus groß.

4. 3«, Jesu, süsser, schö­

ner, gerechter, herrlicher und gültiger Versöhner, o du, mein Gott und Herr, du hast mir deinen Namen durchs Wort und Geist verklärt. Da sprach der Glaube: Amen! Wohl dem, der das begehrt. 5. Dein Name, du Erret­ ter, den selten Jemand kennt, und den der Feind und Spöt­ ter mit Haß und Schande nennt; dein theurer Jesus­ name , die Sonne deiner Schaar, der edle Glaub ens saam e: der glänzt mir immerdar. Mal. 4, 6. O Seligmacher, höre, mein Heiland, HirtundLamm; ich gebe dir die Ehre, dublutger Bräutigam; du Mittler meiner Sünden, du Bürge meiner Schuld: Dein Name kann entzünden. Er strahlt von Lieb und Huld. Phil. 2, 9 - L i. 7. O Name aller Namen, du Jesusname du! Wenn Sünder zu dir kamen, die

i) D. i. die seligmachende Kraft deines blutigen Verdienstes ist mir im Lichte des heiligen Geistes aufgeschlossen, süß und herrlich. a Lor. 4, 5. 6.

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Von Jesu unserm Heiland.

griffen frölich zu.k) Ich darf und Machen: 0 das verschwin­ es frei bekennen: Mir glückt det nun. 11. Es ist kein andrer Na­ eö eben so. Kann man mir Jesum nennen, so werd ich me, der zum Erlösen dient. Es ist kein andrer Saame, herzlich froh. 8. Sein Kreuz, die grosse dxr ewig wächst und grünt. Schande, der Schimpf vor ES ist sonst nichts gegeben, aller Welt, der Fluch von das ewig weiden kann. Man unserm Lande, sein Blut, trifft allein das Leben in Jesu das Lösegeld, die unerhörten Namen an. Apost. 4, Schmerzen, die Armuth, und 12. Er scheinet, glänzt der Tod: das ist in meinem und funkelt, und macht die Herzen ein süsses Lebensbrod. Seele licht. Was mir das 9. Das Kreuz, das nie­ Herz verdunkelt, nein, das ver­ mand achtet, das ganz mit trägt er nicht. Der Glanz n) Schmach umhüllt, das dich, der Blutrubinen, die er für 0 Lamm geschlachtet, das uns gezahlt, die uns das Heil blutge Ströhme quillt,!) dar­ verdienen, ber ists, der mir an dein Opfer hänget, das so strahlt. schon von Alters her die Sün­ 13. Er funkelt mir im Wor­ denschaar besprenget: ■ Das te, das sonst verschlossen war. ist mein Segensmeer, m) Sein Geist macht mir die 10. Dein Nam undK r euz Pforte der offnen Wahrheit vergnüget allein mein ganzes klar, o) Ich seh es aufgesie­ Herz. Und was im Wege gelt. Und jede Zeile blitzt, lieget, das werf ich Hinter­ wie Gold im Lichte spiegelt, werts. Die selbstgerechten mit seinem Blut bespritzt, p) Sachen, das selbstgewirkte Jes. 29, 11. 12. 18. 19. Ps. Thun, der Welt Lust, Gut 119, 105. 150. k) Zu dem Heil, das in deinem Namen liegt. l) Oder das mit dem Blute des Lammes Gottes bestossen ist. m) Ich erkenne es für eine rechte Fülle alles Segens. n) D. i. die herrliche, versöhnende und erfreuende Kraft des Blu­ tes Christi. o) Er verklaret mir Jesum durchs Wort. Joh. 16, 1-5. 14. p) Oder, als mit Sem Blute des Lamines Gottes geschrie­ ben ; weil der ganze alte und neue Bund durch diS Bundesblut gemacht

Von Jesu unserm Heiland.

14. Er funkelt meinem Glauben; der sieht sein Lbsrgeld,' das er bei Satans Rauben mit grosser Klarheit hält. Er sieht die Schuld »«•geben. Er wird gewiß ge­ macht. Er schmeckt sein Heil und Leben, das Jesu Blut gebracht. 15. Er funkelt meiner Lie­ be, und bii.det ihr Gesicht.«;) Sie haßt die fremden Triebe. Sie sieht die Reihung nicht. Wo Jesu Name funkelt, wo Jesu Kreuz regiert, da wird der Glanz verdunkelt, der alle Welt verführt, r) Jes. 5°, 15.

16. Erfunkelt aus denAugen, wirkt Sehnsucht, Freud und Lust. An Jesu Huld zu saugen, verlangt die leere Brust. Es folget frohes La­

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chen nach mancher Thränensaat. Das kann mich muthig machen, was er vergossen hat. 1 Sam. 14, 87. 29. Jes. 26, 8. 9. Ps. 126, 2-6.

17. Er funkelt an der Stir­ ne, s) und bricht im Wandel aus. Die Braut, die reine Dirne, geht von der Welt hinaus. Sie folgt dem stil­ len Lamme. Und wassie thut und nennt, das glänzt von seiner Flamme, die ihr im Herzen brennt, t) 18. Er funkelt aus dem Munde,u) weil er im Herzen glüht. Das Wort von seinem Bunde, das Seelen an sich zieht, da ich die Flamme hole, die aus dem Munde bricht,») hat durch des Altars Kohle die Lippen zugericht.zH

ist, sich darauf gründet, und davon zeuget: so, daß alle andreWahr»

Heiken auf diesen Mittelpunkt zielen. Ebr. g, 18 = 21. NB. Er soll durch diese letzten Zeilen des igten Verses ein Bild gegeben werden, wie herrlich Gottes Wort solchen Seelen wird, die Jesum kennen lernen. q) Er zieht es von allen Dingen weg, allein und fest auf sich hin. r) Wo die Sonne funkelt da sicht man die Sterne nicht. s) Ich trage das Bild Jesu an mir. Vcrgl. hicmit Offenb. 7, 2. 5.

t) D. i. man siehet, daß sie alles im Namen Jesu thut: daß aus allen ihren Dingen Glaube und Liebe hervorleuchtet. Col. 5, 17. u) D. i. ich bekenne ihn freudig, lobe und singe von seinem Namen. x) D. i. ich mache mich durch gläubige Betrachtung des Evangelii zum Beten, Loben, Singen und Bekennen brünstig. y) D. i. das brcnneiide Wort (Luc. 24, 33.) von der Bersähnung

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Von Jesu unserm Heiland.

19. Er funkelt meinem Hof­ fen, Wenns auch ins Dunkle geht. Das Ziel ist schon ge­ troffen, wo Er im Herzen steht. Ich werde nicht zu schänden. Ich siege allerseits. In Ketten und in Banden glänzt Jesu Nam und Kreuz. Ps. 97, 11. Ap. 5, 41. Phil. 1, 12 : 14. 2 0. c. 2, 17. 18.

20. Er funkelt alle Stun­ den. Er leuchtet allezeit. Das Licht aus Jesu Wunden, der Glanz der Herrlichkeit ist morgen so wie heute. Er hat ein ew'ges Blut. O glaubt eS, lieben Leute: Hier hat manS ewig gut. Ebr. 15, 8. 20. Phil. 4, 4. Ebr. 10,14.

21. Er funkelt mir bei Ta­ ge, zur Nachtzeit eben so. Wenn ich die Jugend2) fra­ ge: So macht sie Jesus froh. Das rühmen auch die Män­ ner. Die Alten schwören: ja! Ach wären nur viel Kenner des theuren Namens da! 22. Er funkelt allenthal­ ben. Er scheint in jedes

Haus, a) Er gießt des Gei­ stes Salben in Ost - und We­ sten aus. Nicht hie, und da, und dorten; nein wo ich ir­ gend bin, da wirft er aller Or­ ten die Gnadenstrahlen hin. d) Matth. 24, 23 = 26.

23. Er funkelt allen Sa­ chen, die man im Glauben thut. Dem Schlafen und dem Wachen glänzt sein Versöh­ nungsblut. Mein Wirken, Speisen, Tränken, mein Si­ tzen, Stehn und Gehn, mein Schreiben, Reden, Denken soll auch im Glanze stehn. Tit. 1, 15.

5 Mos. 2g, z-6.

24. Drum acht ich keine Blende, c) Sein Glanz hat mich gestillt. Von ihm bleibt auch am Ende mein Herz und Mund erfüllt. Da fun­ kelt Jesu Leiden, Schweiß, Blut und Todespein; und führt mich voller Freuden ins ewge Leben ein. 25. Ja, ja, ich kann mich freuen. Weg, trübe Finster­ niß! Was soll ich nun noch scheuen? ich weiß und bins ge-

Jesu hat meine Lippen im Glauben gereiniget, und würdig gemacht, den Namen Jesu im Munde zu führen.

z) Nehmlich solche Jugend, solche Männer und Alten.

Jes. 6, g-7.

die den Namen Jesu kennet, auch

a) Wie die Sonne. Aber die meisten verdecken sich vor diesem Schein. b) Er ist allgemein und unpartheiisch.

c) Dinge, die durch einen falschen Glanz betrügen.

Von Jesu unserm Heiland.

wiß, daß alle meine Sünden, die dunkle Seelenlast, auf ewig ganz verschwinden; so bald ich ihn gefaßt. 26. Von aussen und von in­ nen entsteht zwar Traurigkeit. Doch gläubiges Besinnen er­ blickt zu aller Zeit daö Fun­ keln seiner Wunden. Und seh ich das nur an; so ist noch nichts gefunden, was nieder­ schlagen kann. 2 Cor. 6, 10.

27. In meines Herzens Grunde ist er mir eingeprägt; Nicht bloß im Kopf unh Mun­ de, wie ihn ein Schwätzer trägt. Welt, Sünd und Ei­ gendünkel hegt meine Seele nicht. In jedem Herzenswin­ kel blitzt Jesu Namenslicht. 28. Tief in den Grund des Herzens schriebs Gottes Geist

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hinein. Der wird zur Zeit des Schmerzens mein treuer Zeuge seyn. ES ist kein Heu­ chelwesen, kein Traum, kein leerer Wind. Wie wirs im Worte lesen: so ist mein Herz gesinnt. 29. O, könnt ich es be­ schreiben! wie das so selig ist: ein armer Sünder bleiben, ä) der alles Heil vermißt, und in des Herzens Grunde doch Jesum funkeln sehn; Ja noch zu jeder Stunde in solchem Glauben stehn. 30. O Glanz der Herrlich­ keiten, dein Nam und Kreuz allein soll mir zu allen Zeiten das Licht des Herzens seyn. Ich mag kein ander Funkeln, Herr Jesu, süsses Licht! Du zeigst mir auch im Dunkeln beinchelles Angesicht.

II.

Preis des Mittleramtes Jesu. Parodie dek> LiedeS: Lobe denHer2. Lobe den Priester, den n ren, den mächtigen rc. Höchsten, der selber gestorben,

Lobe den Heiland, 0 Seele, den Heiland der Sünder! Lo­ bet ihn alle, ihr Adams erlösete Kinder! Singet mit Pracht dem, der euch selig gemacht, dem Starken dem Ueberwinder!:,:

der durch sein Opfer dir ew'ge Versöhnung erworben! Lobe sein Blut. Es macht auf im­ merdar gut, was durch die Sünde verdorben. :,: 3. Lobe den grossen, de« lieblichen Friedenspropheten:

d) Ncmlich in der Erkenntniß und Gefühl.

48

Von Jesu unserm Heiland.

Seine Verkündigung labt und erquicket in Nöthen. Was er verheißt, ist Wahrheit, Leben und Geist, kann alle Traurigkeit tbdten. 4. Lobe den Fürsten des Lebens, den mächtigen Kö­ nig! Fürchte bieFeindenicht, sie sind ihm alle zu wenig. Du hast es gut. Sing ihm mit

frölichem Muth., Sey ihm mit Lust unterthänig. 5. Lobe den Heiland und werde nicht müde zu loben. Laß Welt, laß Sünde, laß Teufel und Zweifel nur toben. Kurz ist die Zeit. Dein Ab­ schied ist nicht mehr weit. Dann singst und rühmest du droben.

12.

Von eben demselben Inhalt. ben, zum Leben geführet; der Eine andere Parodie, ^vbe den Heiland, den gött­ in der Welt dir doch den Glau­ ben erhält. Wie treu hast du lichen König der Ehren! Mei­ ihn verspüret. ne begnadigte Seele, bas ist 4. Lobe den Heiland, der mein Begehren. Wache recht deinen Stand himmlisch ge­ auf. Laß deiner Freude den segnet, der von dem Kreuze Lauf. Laß es die ganze Welt mit Strömen des Blutes ge­ hören. regnet. Denke daran, was 2. Lobe den Heiland, der Jesus an dir gethan, der dir deine Versöhnung bereitet, der als Bruder begegnet. dich zum Brunnen der heiligen 5. Lobe den Heiland, was Wunden geleitet. Auö wie in mir ist, lobe den Namen! viel Noth half dir sein blu­ Was Christi Odem hat, lobe tiger Tod, der Lebensflügel mit Abrahams Saamen. Ist gebreitet. er dein Licht, v so bekümmre Z. Lobe den Heiland, der dich nicht! Sprich millionengnädig und herrlich regieret, mal Amen! der dich zur Buffe, zum Glau­

Von Jesu unserm Heiland.

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C. Vom Mittleramt Jesu. iSDie Namen der Kinder Gottes auf den Schultern und Amteschilde unsers Hohen­ priesters Jesu. 2Mvs. 28, 9-12. 13830.6) Glaube sieht hinein. Du Mel. Nun preiset alle rc. L Mann der Schmerzenf)| trägst dein Amtsschild nicht im Dunkeln. Jedermann siehts im Seligmacheramt! Auf dei­ in die Augen funkeln. nem Herzen, das voller Lie­ 4. Du trägst dieLasten der be stammt, trägst dn die Na­ ganzen Sünderwelt, zahlst men deiner Kinder, du Ho- ohne Rasten das schwere Lö­ herpriester für alle Sün­ segeld. Mit beiden Schul­ der tern mußt du tragen, schmeck­ 2. DaS Schild der Liebe, test die ewigen Sünderplagen. dasAmtsschild deinerBrust, 5. Wir sind geborgen, weil die starken Triebe der ewgen du der Heiland bist. Die Menschenlust,^) das nach uns ganzen Sorgen, und was das brennende Verlangen sieht Herz sonst frißt, hast du al­ man dir fest auf dem Her­ lein auf dich genommen. Uns zen hangen. soll es nie auf die Schultern Z. Es ist kein Scherzen. Du kommen. 6. Wohin du gehest, da liebst uns nicht zum Schein. Und Es liegt im Herzen. Der trägst du uns mit hin. e) Man

halte diese Schriftstelle mit dem Liede zusammen.

Der

Hohepriester im alten Testament trug die Namen der Kinder Israel auf beiden Schultern und auf dem Herzen.

Auf jeder Schulter trug

er einen Edelstein mit den Namen von 6 Stammen, zusammen zwölf. Auf dem Herzen oder Brust hatte er dar Amtsschild mit zwölf Edel­ steinen, darauf auch die Namen der zwölf Stämme stunden.

Ging

er nun in den Tempel, so funkelten die Edelsteine von den Schultern und von der Brust gegen Gott. f) D. i. du schmerzlich gemarterter Jesu! Jes. 55, 5. (im

Grundtcxt.) g) Lust zu den Menschen. Cprüchw. s, 51.

D

5o

Von Jesu unserm Heiland.

wo btt stehest, da hast du uns im Sinn. Es ist dein Amt: für Seelen wachen; Sünder ohn Unterlaß selig machen. 7. Du kannst nun dessen, was sich nach Gnade sehnt, gar nicht vergessen. Dein Herz ist so gewöhnt, daß alle, die dir Gott gegeben, dir unabläßig vor Augen schweben.

Nun weiß man wenig, wer wir gewesen sind. Es giltnicht mehr. Er nennt uns Seine, zeigtunödem Vater als Edel­ steine. 12. Erwarb genennet, wie man uns Sünder heißt. Wer ihn nun kennet, den lehrt er durch den Geist, gläubig in seinem Namen beten, baß Joh. 6, 37. Ps. 16, 3. wir als Kinder zum Vater 8. Die ärmste Made, die treten. wo im Winkel fleht, und dei­ Röm. 8, z. 2 Cor. 5, 21. ner Gnave nun nicht mehr wi­ Röm. 8, 15. Joh. 16, rz. dersteht, die kann dir nicht Eph. 1, 5- 6. 13. Er nennt uns alle vor verborgen bleiben. Du mußt sie bald in dein Amtöschild Gottes heilgem Thron nicht mehr vom Falle, 0 nein! von schreiben. 9. Wir sind im Dunkeln, ihm, dem Sohn. Er zeigt und voller Sündenkoth. Du sein Blut, das er vergossen: machst uns funkeln: Du Vater! es ist über sie geflossen. 14. Den ewgen Segen sucht machst uns weiß und roth. Das glänzt dem Vater in die er bei Tag und Nacht auf Augen, K) daß ihm die Sün­ uns zu legen. Sein Opfer ist gebracht. Er betet jetzt der in dir was taugen.!) und alle Stunben für die Er­ Hohel. 5, 10. 10. Wenn sonst die Na­ lösten durch seine Wunden. men der ganzen Menschlichkeit 15. Wohl allen Schafen, zum Schöpfer kamen, ward die, wenn sie wachend gehn, sie vermaledeit. Er fand uns und wenn sie schlafen, auf alle voller'Sünden, konnte seinem Herzen stehn, zu ihm nicht Einen Gerechten finden. gekommen und geblieben: Die Ps. 14, i>3» sind ins Lebensbuch einge­ 11. Gott Lob! der König schrieben. ward selbst ein Menschenkind. Phil. 4, 3» li) Wie die Edelsteine auf de- Hohenpriesters Brust und Schultern, i) In deinem Blut und Gerechtigkeit.

Von Jesu unserm Heiland.

16. Ach Hoherpriester! Du Hastschongnuggethan. Allein dein wüster, zerrißner Gar­ tenplan, k) und dein gepflanz­ tes Fruchtgehege,!) braucht noch erstaunliche Gärtner­ pflege. 17. Laß dlchs erbarmen, was Satgn Schaden thut! Denn wir, die Armen, sind dein ererbtes Gut. Wir den­ ken an dein Blutvergiessen. Das kann gewiß nicht vergeb­ lich fliessen. 18. Wir armen Leute sind wahrlich ohn« dich deS Fein­ des Deute, und fallen jäm­ merlich, wenn wir mit eig-

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neu Kräften fliegen, wenn wir dir nicht mehr am Her­ zen liegen. Jes. 40, zo. z».

19. Die Feinde fechten, und thun unS Widerstand: bald hier zur rechten, bald dort zur linken Hand. Wenn wir unS durch dein Blut be­ freien; wollen sie uns doch mit List zerstreuen, (zertrennen.) so. O halt uns feste! So halten wir dich auch. Du bist der beste. DaS sehn wir im Gebrauch. Wirst du unS Herr, nur nicht vergessen: sind wir den Feinden zu hoch gesessen.

14. Die Hirtenliebe Jesu zu seinen Schafen.

Zes. 65, 1. 2. Mel. Ach alles, was Himmel und ten, die keine Begierde zur Seligkeit fühlten: die weißt Erden ic.

Liebe, die sterbend am Kreuze gehangen! wie wallet, wie brennet dein heisses Ver­ langen ! Wornach denn? Nach unsrer so billigen Stra­ fe? 0 nein! Nach dem seli­ gen Leben der Schafe. 2. Die nicht nach dir frag­ ten, die nichts von dir hiel­

du aus Liebe so mächtig zu lenken, daß sie nun mit Ei­ fer anS Suchen gedenken. 3. Das ist noch zu wenig! O Abgrund der Liebe! Oft zeigt deine Gnade so plötzliche Triebe, daß manche dich finden, und deiner geniessen, noch ehe sie recht von dem Suchen was wissen.

k) D. i. die arme Welt, sonderlich die äusserliche Christenheit. l) D. i. die unsichtbare Kirche, die Heerde der wahren Schafe Jesu, D 2

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Von Jesu unserm Heiland.

4. Wie viele sind sicher, vom Sündenwein trunken, und ganz im vereitelten Wesen versunken! Dein Geist aber weiß sie so schnell zu entzün­ den, daß sie deine Gegenwart kräftig empfinden. 5. Zu denen, die deinen errettenden Namen mit Bit­ ten zu suchen noch nimmer­ mehr kamen, zu denen, Herr, kannst du dich doch nicht ent­ brechen: Hie bin ich! Und wieder: Hie bin ich! zu spre­ chen. 6. Du siehst es, wie viele von Kleinen und Grossen sich eifrig bemühen, dich von sich zu stossen. Und doch, wenn sie meinen, du seyst nun ver­ trieben; so rufst du: Hi« bin ich! O laßt euch doch lieben! 7. O Liebe! Was seh ich! Du reckest die Hande vom Morgen zum Abend, m) vom Anfang zum Ende, den gan­ zen Tag, freundlich die Leute zu locken, die sich mit rebel­ lischen Herzen verstecken. 8. Sie laufen, nach ihren Gedanken zu handeln, im We­ ge, der nimmermehr gut ist, zu wandeln. Du aber be­ strebst dich, sie alle zu fassen. Es ist dir nicht möglich, sie laufen zu lassen.

9. So wie du am Kreuz deine Arme gestrecket, und sie zu den Enden der Erden gerecket: So stehst du noch heute am Herzen der Sünder, und rufst wie die Mütter: O kommt doch, ihr Kinder! 10. Seht, Sünder! tvie Jesus sich innerlich sehnet! Seht, wie sich sein Liebesarm äusserlich dehnet! nicht Eine Hand, Beide sind zu euch gestrecket. O werdet doch ein­ mal zum Leben erwecket. 11. Ach zünde, erwecke, ergreife, bekehre, 0 Liebes­ macht, die ich im Staube ver­ ehre! errette doch deine betro­ genen Schaaren, die sicher und häufig ins Höllenreich fahren. 12. Ach laß noch an Gros­ sen , 0 laß auch an Kleinen unzählige Proben der Liebe erscheinen! Gieb, daß sie dich suchen! Hilf, baß sie dich finden! Und laß sie dein Lie­ ben in Ewigkeit binden! 15. O Liebe! Nun hab ich noch etwas zu sagen: Du liebest so heftig, die nicht nach dir fragen; Ach! denk ich: Wie mußt du denn die wohl umfangen, die nach beider Liebe mit Kummer verlangen ! 14« Das will ich mir sel­ ber und allen erzählen, die

in) Von einem Ende der Welt, bis zum andern.

Von Jesu unserm Heiland.

dich zum Erretter der Seelen erwählen. Das will ich den Blöden mit LiebeSerstaunen in ihre so schüchterne Herzen posaunen. 15. Herr! kannst du die Bosheit der Feinde verschmer­ zen: so wirst du wahrhaftig den ftrauchlenden Herzen un­ zählige Fehle mit Freuden er­

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lassen, und ste mit den blu» tigen Armen umfassen. 16. O Tiefe der Liebe! Du bist mir zu wichtig. Mein Singen und Sagen ist mehr als zu nichtig. Ich will mich nur ganz in dein Lieben ver­ senken. Ich will mich dir ewig zum Eigenthum schenken.

15»

Jesus der wahrhaftige Sünderfreund. Luc. 15, 1-7. Mel. Mein Heiland nimmt re. I. Jesu- nimmt die Sünder an. Dar ist eine ewige Wahrheit. C*

Jesus nimmtdie Sün­ der an. So ists, so wirds auch Wahrheit bleiben. Was unS die Bibel sagen kann, was alle Boten Got­ tes schreiben,-^ was Adam Anfangs schon gehört,was Moses draufinBildern lehrt, f waS die Propheten alle prei­ sen, ff was uns Johannis n) Finger weisen, geht alles ein­ zig da hinan: Ja, Jesus nimmt die Sünder an. rc. *Ps.40,g. »«>Petr. 1,10-lz. » 1 Mos. 3, 15. f Joh. 5, 46. -j-f Xpoft. 10, 43,

n) Des Läufers.

2. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Das hat sein eig, ner Mund gelehret. * Dom Vater, der nicht lügen kann, ward dieses Zeugniß auch ge­ höret. Der Geist bezeugt es uns mit Macht. Was die Apostel vorgebracht, was Petrus sagt, f was Pau­ lus H treibet, was Jesu lieb­ ster Jünger -pH- schreibet, das heißt, wie niemand leug­ nen kann: Ja, JesuS nimmt die Sünder an. *Joh. 6, 57. ** 1 Joh. 5, 9. 11. *"Joh. i§, -6. t. 16, 14. **** Marc. 16, 15, 20. t Apost. 5, 31. 32. ff SRirn. 4, 5. c. 5, s- >g. tti3oh. »3/ 2 3- * 1 Loh. 3, a.

3. Ja, Jesus nimmt die

Joh. 1, rg. z6.

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Von Jesu unserm Heiland.

Sünder an. So hats dicialle Welt in Sünden stürbe. Sünderwelt erfahren; weil Allein, er lenzt sich todt dar­ Mein Heil nimmt doch erS vor Alters schon gethan, an. so bald nur arme Sünder die Sünder an. *i Tim. i, 16. ♦♦Cut. 15, 2. waren. FragtAdam, Noah, Abraham, und aller alten fPs. 36. Ja, Jesus nimmt dre Väter Stamm. Ja forscht Laß alle Welt noch jetzt bei Gotteökindern, Sünder an. bei allen felgen armen Sün­ was anders sagen! Der Zwei­ dern : so ruft und zeugt euch fel mag, so sehr er kann, jedermann: Ja, JesuS nimmt das Jawort immer nieder­ schlagen. Es bleibt doch ewig die Sünder an. ausgemacht. Und was man Ebr. 12, 1. 2. 4» Ja, Jesus nimmt die jemals vorgebracht, dis Wort Sünder an. Der ganze Him­ des Lebens zu ermorden: bad mel kanns bezeugen. Denn ist zu Schimpf und Spott ge­ Das Nein ist völ­ der nimmt fcölich Theil daran, worden. und läßt sein Halleluja stei­ lig ausgethan. Ja, Jesus gen. Sooft ein Sünder wie­ nimmt die Sünder an. 2 Cor. 1, 18-ro. 1 Tim. 1,15, derkehrt, wird dort der Freu­ denschall vermehrt.* Ja, II. wollt ihr auch die Hölle fra­ Jesus nimmt alle Sünder an. gen; so muß sie zitternd Amen 7. Ja, Jesus nimmt die sagen, weilö Satan selbst nicht leugnen kann:** Ja, Jesus Sünder an, die Sünder, recht wahrhafte Sünder; * nimmt die Sünder an. »Luc. 15, 7. 10. »»Mare. 1, die niemand anders nennen kann, als wohlverdiente To­ 24» 34» 5. Ja, Jesus nimmt die deskinder; die durch und durch Sünder an. DiS Zeugniß verderbt und blind, des gu­ schallt von seinen Freunden.* ten Gottes Feinde sind, und Und daß manS dreister glau­ nicht nur sein Gesetz zerrissen, ben kann, so hört maus auch nein, auch die Gnade von von Jesu Feinden.** Wer sich stiessen; ** von allen die­ leugnets denn? Der Böse­ sen höret man: Ja, Jesus wicht, der wider sein Gewis­ nimmt die Sünder an. sen spricht, und wünscht, daß »Röm. 4, 5. »»Jes. 4», unser Grund verdürbe, f daß so. 21.

Von Jesu unserm Heiland.

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8. Ja, Jesus nimmt die gottlos heißt, wen jedermann Sünder an, die ihren Tauf­ zur Höllen weist, wer durch bund nicht geachtet: und so, sein teuflisch böses Leben wie nun fast jedermann, den schon alle Hoffnung aufgege­ Jugendlüsten nachgetrachtet! ben; auch der ists, dem man die ihr Gewissen oft verletzt, sagen kann: Komm, Jesus die Kindschaft Gottes nichts nimmt die Sünder an. geschätzt, des Heilgen Geistes Rim. 5, 20. 11. Ja, Jesus nimmt die Zucht vertrieben, die Sünden ihrer Vater lieben; Die ruft Sünder an; gesetzt auch daß das theure Wort heran: sie alle Sünden9. 16. Ja, Jesus nimmt die mehr noch über alle Massen so schnöden Widerstand ge­ Sünder an. Gesetzt, daß macht, wenn er den Aug ans mancher erst am Ende sein Herz gebracht; die, wenn er Heil m it Ernst bedenken kann: sie so sehr gebeten, doch alle so reicht ihm JesuS doch die Gnade fast zertreten; auch Hände. Zwar warte du auf diesen Feinden zeuge man: morgen nicht: sonst fällst du Ja, JesuS nimmt die Sün­ leicht ins Zorngericht. Doch wer nun jetzt im Tode schreiet, der an. Hos. 11, 7.9. die freche Schuld mit Angst 14. Ja, JesuS nimmt die bereuet, und Jesu Blut er­ Sünder an.. Er will, sie sol­ greifen kann; den nimmt der len alle leben. Wer gar so Herr gewiß noch an. Joh. 6, 37. rasend handeln kann, sich 17. Ja, Jesus nimmt die selbst den Teufel hinzugeben; Wer schon sein ewges Heil Sünder an, auch die durch verflucht, deS Satans Brü­ Rad und Galgen sterben. derschaft gesucht, sich ihm Denn wer an Jesum glauben mit Leib und Seel verpflich­ kann, muß doch gewiß den tet, ein Aauberbündniß auf­ Himmel erben. Ein Schächer gerichtet, und waS man sonst am verfluchten Kreuz, der hat noch nennen kann: Gott Lob! ja freilich seinerseits nicht daS geringste aufzuweisen. Allein auch den nimmt Jesus an. «post. K, 9 - > Z- c. 19, 13. 19. das Lamm ist hoch zu preisen, 15. Ja, Jesus nimmt die von dem man frölich singen Sünder an, auch die noch, kann: Mein Heiland nimmt die man wohl vor allen die den Schächer an. Luc. 25, 59 - 43. allergrößten nennen kann, weil sie von neuem abgefallen; III. Die schon de» Sündendienst Jesus nimmt auch die Sünder an, verflucht, und Jesum recht die verzagt sind, und die grosse

Von Jesu unserm Heiland.

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ves Unglaubens Sünder an, die Gott als Rich­ fühlen. ter schon verdammet; die Mo­ 18; ^5«, Jesus nimmt die ses nicht vertragen sann,* Sünder an; wenn gleich ibr -weil seine Klarheit tödtlich Herz ganz anders denket, und, flammet; die ihr Gewissen weil es noch nicht glauben selber schlägt, und zur Ver­ kann, sich selbst vergeblich zweiflungsnoth bewegt, die plagt ,unb kranket. Sagt schon bei langem Seelenhin­ Fleisch und Welt und Satan ken wie Lazarus im Grabe Nein, muß doch sein Wort ge­ stinken:** auch diese lockt das wisser seyn. Und will ein Wort heran: Er, Jesus, dunkles Wortp) mich schre­ nimmt die Sünder an. cken: so soll das klare q) *3oh. 8, 3- 6> 10. 11. " r. 5, 5-9. c. ii, 39 = 44. mich erwecken, bis ichs auch 21. Ja, Jesus nimmt die weinend glauben kann: Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Sünder an, die selbst nicht 19. Ja, Jesus nimmt die wissen, wie sie stehen; und de­ Sünder an, die jetzt in See­ ren Mund nicht sagen kann, lenohnmacht sinken, und weil wohin des Herzens Triebe ge­ ihr Können nichts mehr kann, hen; die voller Iweifelsfinim Sündenschlamm fast gar sterniß in sich verwirrt und ertrinken. Denn, wo die ungewiß mit unauflöslichen Hoffnung ganz vergeht, der Gedanken recht kläglich hin Die Untergang vor Augen sieht, und-wieder wanken: wo Rath und Hülfe schon ver­ führt zu diesem Licht heran. schwunden; da wird ein ew- Seht: Jesus nimmt die Sün­ Joh. 20, 24,29, ger Grund gefunden, ein der an. 22. Ja, Jesus nimmt die Wort, das Höllen schliessen kann: Mein Heiland nimmt Sünder an, die sich nun ganz verlohren geben. Die er für die Sünder an. Marc. 9, 17 = 57. Pf. 88, 4- Hunde schelten kann, die weiß er doch noch aufzuheben.* 5- 7- 8. 16 -18. 20. Ja, Jesus nimmt die Oie jedermann verwirft Macht

p) Dunkle Stellen der heiligen Schrift! als Rhin. 9, 18. Ebr. 6, 4 - 6. c. 10, 26. 27. c. 12, 17. die uns wenigstens dunkel scheinen. q) Das klare Wort, d. i. deutliche Stellen der heil. Schrift: als Joh. 6, 57« Matth. 11, 28. * Tim. 1, 13, c. 2, »- 6. Die sol­ len das niedergeschlagene Herz ausrichten.

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Von Jesu unserm Helland.

und schlagt, S* zu denen nie­ mand Liebe tragt, von denen Daß Jesus alle Sünder annimmt, sich, auch Jünger trennen, weil das ist je gewißlich wahr, und sie des Herzens Grund nicht ein theuer werthes Wort. kennen; Ach! solchen Blöden Jesus nimmt die schwöre man: Fürwahr, Er 25. Sünder an. Mit einem Wort, nimmt die Sünder an.-jGeht hin, *Matth. 15, 22 - 28. **Hohe(, die Sünder alle. und sagt es jedermann, daß 5, 7- tSef. 35, 3. 4. 2z. Ja, Jesus nimmt die alle Luft davon erschalle. Es Sünder an. Doch mancher soll von allen insgemein nicht ausgeschlossen seyn. wird mit Aengsten sagen: einer Vielleicht verfolgt mich schon Sagts Heiden, Türken, Ju­ der Bann, dem er die Hoff­ den, Christen! Ach! baß nungabgeschlagen. Die Sün­ es Groß und Kleine wüßten! de wider seinen Geist, die Sagts jedem, der nur hören ewig unvergeblich heißt,9 die kann: Ja, Jesus nimmt die Marc. 16,15. hab ich Armer wohl begangen. Sünder an.

So bleib ich ja im Fluch ge­ fangen. Ich weiß nicht, was ich hoffen kann. Nimmt Jesus denn auch mich noch an? * Matkh 12, ZI. 32. 24. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, auch dich, auch dich, du blöde Taube! Und was dir schleunig helfen kann, das ist Ein Wörtlein: Glau­ be! glaube! Denn wer sich noch nach Jesu sehnt, in ban­ ger Reue seufzt und stöhnt, der wird vom Sünderfreund umfangen, ** der hat die Sünde nicht begangen, die Jesus nicht vergeben kann. Drum glaube, dich nimmt Jesus an. 'Matth. 11, 23, t. 26, 75.

26. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, wer, wo und wenn und wie sie kommen. Man sey auch immer, wie man kann; man wird wahr­ haftig angenommen. Es ist hier gar kein Unterscheid. Das Heil ist allen zubereit't. Und weil sie alle Sünder heis­ sen : so sollens alle zu sich reis­ sen. Es ist ein Wort für je­ dermann: Ja, Jesus nimmt die DÜnder an. Loh- 6, 37. Rim. 3, 23. 24, 27. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. O könnte manS die Tauben lehren! Mein Jesu, du bist, der es kann, und willst, sie sollens alle hören. Wie mancher hört am

Von Jesu unserm Heiland. Leibe nicht, und faßt es auch nicht durchs Gesicht. Wie viele hörenS zwar mit Obren, allein die Kraft geht doch verlohren! Ach hilf! daß jeder hören kann: Ja, Jesus nimmt dieSünderan. i$im. 2,1=4. 28. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Das soll man unaufhörlich singen. So lang ein Mensch noch hören kann, soll dis vor seinen Ohren klin­ gen. Ich wüßte doch kein besser Lied. Und wer sein tiefeö Elend sieht, der wirds in Ewigkeit bekennen, es sey das größte Glück zu nennen, wenn man sonst nichts mehi hören kann, als: Jesus nimmt die Sünder an. 1 Cor. 2, r.

V. Die Ordnung, in welcher Jesus die Sünder annimmt. 29. Aa, Jesus nimmt die

Sünder an. Das kann man frei von allen sagen. Doch wers auf sich nicht deuten kann, der bleibt ein Kind der ewgen Plagen. Was hilft mir alle Seligkeit, die Gvtt so reichlich anerbeut, wenn ich sie nicht zu eigen kriege? Da kommt man erst zum GlaubenSsiege, wenn man versi­ chert sagen kann: Auch mich, ja mich nimmt Jesus an. »Tim. 1, 15. 16. Gal.2o.

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30. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Die aber, die sich nicht bequemen, den hol­ den Freund, den Schmer­ zensmann zu ihrem Heiland anzunehmen, die, sag ich, nimmt er auch nicht an. Du fragst: Warum? Weil er nicht kann. Denn uns zum Seligwerden zwingen, was würde das für Früchte brin­ gen? Wer sterben will, der stirbt im Bann. Wer willig kommt, den nimmt er an. Watts). 23, 34=37. c. 13, 54-58. 31. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, die Sünder, so die Schuld erkennen. Wer aber noch nickt glauben kann, daß er rnit Recht verdammt zu nennen; wem Jesus noch nicht nöthig scheint, der kommt nicht zu dem Sünderfreund. Und alle Sünder, die nicht kom­ men, diewerden auch nicht an­ genommen. Sonst bleibt das Wort für jedermann: Komm, Jesus nimmt die Sünder an. Röm.3,ig.-o. Matth 9,12.13. 32. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, die ihre Seelennoth empfinden, die sich im schweren Sündenbann als ar­ me Würmlein schmerzlich win­ den. Die ganz beschämt von ferne stehn, und ihren tiefen Greuel sehn; die gar nichts Guts an sich erkennen, sich

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Von Jesu unserm Heiland.

selbst von Herzen gottlos nen­ nen ; die hören ihre Lust dar­ an: Mein Heiland nimmt die Sünder an. Jes. 66, 2. Luc. 18, IZ. 14. c. 15, -I. f.

' 35. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, die ihren Jam­ mer nicht verschweigen; nein, ihm auch den geheimsten Bann mit unverfälschtem Herzen zeigen. Denn wer die Sünde frei gesteht, den läßt die höch­ ste Majestät zur ewigtreuen Gnade kommen. Was man bekennt, wird weggenommen, daß man mit Beugung sa­ gen kann: Mich armen Wurm nimmt JesuS an. Ps. 3-, 3-5. Sprüchw. -8, IZ. 2 Sam. 12. IZ.

34. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, die sich wahr­ haftig so empfinden. Denn wer sich Sünder nennen kann, und fühlt doch nicht die Last der Sünden; wer mit dem armen Sünder spielt, und doch noch gern in Sünden wühlt; auch wer sich für ge­ recht erkennet, und nur zur Beichte Sünder nennet: der bleibt gewiß im ewgen Vann. Denn Jesus nimmt nur Sün­ der an.

diearmen Sünder. 0 kriecht doch so zum Kreuz hinan, als ganz verlohrne Adamökinder. Denn wer was Gutes mit sich bringt, und wem sein eignes Thun gelingt, wer sich nicht todt und gottlos ach­ tet, wer nicht nach blosser Gnade trachtet: dem bleibt der Herr ein fremder Mann. Warum? Er nimmt nur Sün­ der an. Matth. II, 5. Röm. 9, 31. 52.

36. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, so bald sie sich so elend finden, daß ihnen sonst nichts helfen kann, als Er, der Tilger aller Sünden. Wem Jesus unentbehrlich wird, dem ist er schon der gute Hirt. Der darf nicht erst noch viele Zähren und größre Traurigkeit begehren; weil man ihm frei versichern kann: Dein Heiland nimmt dich so schon an. Ps. 2 2, 27. Luc. 19, 2 - 6.

37. Ja, Jesus ntmmLbte Sünder an. Und wenn man gleich, so wie man sollte, die Schuld noch nicht erkennen kann, doch aber gern erken­ nenwollte; wenn oft ein Sün­ der mit Verdruß sein hartes Herz empfinden muß: so darf er doch zu Jesu kommen, und i Cor. 4, 2°. Ps» 38, 5. 35« Ja, Jesus nimmt die wird gewiß so angenommen, Sünder an, die armen, ja weil Er das Herz erweichen

Von Jesu unserm Heiland.

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kann. Denn seine Huld nimmt lallen. Und wer aus Armuth Sünder an. wenig sagt, ja oft wohl nur Matth. 5, z. mit Seufzen klagt, und wenn 38. Ja, Jesus nimmt die der Mund vor Kummer schwei­ Sünder an, die ihre Sünden get, sein Elend nur von ferne nicht mehrlieben, und wenn zeiget: auch der hat wahren ihr Fleisch sie lieben kann, Theil daran. Denn er nimmt sich doch im Ernst darum be­ uns als Sünder an. trüben. Denn wer noch wil­ Matth. 7, 7. 8. t. 6, 7. g. 8uc. 18, IZ. 4 Mos. 21, 9, lig böses thut, verachtet das Ps. 34, 6. Versöhnungsblut. Und die, 41- Ja, Jesus nimmt die so sich nicht helfen lassen, kann Jesu Gnade nicht umfassen, Sünder an, die keinen an­ Wer weil sie das Wort nicht reizen dern Heiland wissen. kann: Dein Heiland nimmt sich nichts.süssers denken kann, als Christi theure Wunden die Sünder an. ALm. 7, 23. 24. 2 Tim. 2,19. küssen, wer nach dem Blut 39. Ja, Jesus nimmt die des Lammes schreit, wer sich Sünder an, die nichts, als des Leidens Jesu freut, wer Seelenrcttung suchen, und seinenblutgen Schweiß ver­ alles, was sie hindern kann, ehret, das Wort vom Kreuz zwar selbst nicht dämpfen, mit Freuden höret: dem wird doch verfluchen. Ach See­ das Siegel aufgethan. Da len, laßt die Tücken seyn! liest er: Mich nimmt Jesus Räumt ihm die ganzen Her­ an. Apost. 4, i2, 1 Pct. 1,18. ig. zen ein. Entdeckt ihm alle Gal. 6, 14. Selenketten, und laßt euch 42. Ja, JesuS nimmt die doch von allen retten. So heißts für euch und jeder­ Sünder an, die mit Vertrauen mann: Mein Heiland nimmt zu ihm kommen. Wohl dem, der Ihn so gut er kann, recht die Sünder an. angenommen. Ps. 52, 2. 5. Apostg. 8, 22. zuversichtlich Der schmeckt deö Heilands i3°h, i, 9. 40. Ja,, JesuS nimmt die Freundlichkeit. Allein, wer Sünder an, die ihm gebeugt sich vergeblich scheut, das zu Fusse fallen; die so, wie Heil so gläubig anzunehmen, jeder weiß und kann, um dem schadet sein verkehrtes Hülfe schrein, um Gnade Schämen. Ihr Armen kommt

6s

Von Jesu unserm Heiland.

doch dreist heran. Nehmt Ja, Jesus nimmt die Sün, ihn, und glaubt: Er nimmt der an. Joh. 4, 3° 5 55. Luc. 15, 17. euch an. Matth. II, IS. c. 8, -. 8. 9Marc, g, -z. -4.

45. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, die arm und red­ lich zu ihm kommen. Wer sich nun so erkennen kann: den hat der Herr schon an­ genommen. Nur schade, daß man ihm nicht traut, und auf sein Wort nicht besser baut. Da dünkt uns fern, was wir schon haben. So bleibt das Herz in Noth be­ graben, bis man dem Worte glauben kann: Ich bi» schon sein; Er nimmt mich an. Matth. 5, 3-6. Rim. 10, 6 - 8.

Ich. 4, 50.

VI. Was das Annehmen der Sünder an Seiten Jesu bedeutet und in sich fasset.

44. 3«, Jesus nimmt die Sünder an, es ist ihm recht, so bald sie kommen. Wer sich dazu entschliessen kann, wird mehr als willig angenommen. Er hilft uns nicht nur so zur Noth; 0 nein, es ist sein täglich Brod, sein eigen Werk ja sein Verlangen,. die Sün­ dergnädigzuempfangen, daß man recht freudig sagen kann:

18. Matth. 11, -8.

45. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, sie ganz von Sünden loszusprechen. Ge­ wiß sein Herz denkt nie daran, sich im Geringsten nur zu rä­ chen. Ach nein! sein Blut, das Lösegeld, versöhnt die ganze Sünderwelt. Nun wird von allen, die nur kommen, die Schuld auf ewig wegge­ nommen. Das heißt vor Gott und jedermann: Er, Jesus nimmt die Sünder an. 3er. 55, 8. Jes. 43,-5» c. 44, -2. Ebr. 9, ir. c. 10,12.14.

46. Ja, JesuS nimmt die Sünder an, so sündig wie sie sich empfinden. Denn weil sich niemand helfen kann, so bringt man alle Noth der Sünden und legt mit tief be­ schämtem Sinn sie ganz zu sei­ nen Füssen hin. O Seligkeit! So darfman kommen! so elend wird man angenommen. Ja, Seelen zweifelt nicht daran. Fürwahr er nimmt die Sün­ der an. Matth. 15, 50. Joh. 15, 5.

47. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Und wenn ein Mensch mit Schmerzen siehet, daß er von selbst nicht kom­ men kann: so kommt mein

Von Jesu unserm Heiland.

Heiland, hebt und ziehet, und nimmt ihn selbst in sei­ nen Arm, ja macht ihn gar im Busen warm, und läßt ihn auch nicht von sich reis­ sen. Das mag ein treuer Jesus heissen, den man nicht besser wünschen kann. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Jes. 4°, 11. t. IO, 2ß.

Joh. 12, 52.

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Freuden sing en kann: Mein Jesus nimmt die Sünder an» * 2 SDiof. 15,26. Matth. 9,12. "Jer. 2g, ii. -j-Jes. 53, 5.

50. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, sie seinem Vater darzustellen. Denn sonst ge­ hörte jedermann von Gott hin, weg zum Pfuhl der Höllen. Besprengt uns aber Christi Blut: so sind wir rein, ge­ recht und gut; so dürfen wir zum Vater kommen, und werden huldreich angenom­ men. Denn wen das Lamm versöhnen kann, den nimmt auch Gott mit Freuden an.

48. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Er fordert nichts von armen Leuten. Denn er hat schon genug gethan, und das auf alle Ewigkeiten. Nun giebt er mir und aller Welt Ebr. 10, 22. i Joh. 1,7. Rim. die ganze Gnade ohne Geld. 5,3. Joh. 14, 6. Eph. 2, i8. Verdienst, Versprechen, Ar­ 51. Ja, Jesus nimmt die beit, Gaben, will er von keiner Sünderan, und schafft, wenn Seelen haben. Umsonst be­ er sie angenommen, daß jeder schenkt er jedermann. Umsonst frölich schwören kann:^° Ich nimmt er die Sünder an. bin vom Tod inS Leben kom­ Jes. 55, 1. -. men. Er macht sie durch 49. Ja, Jesus nimmt die den Geist gewiß, vertreibt Sünder an, so wie ein treuer die Zweifelsfinsterniß, und Arzt die Kranken.^ Sein spricht:r) Du hast in mei­ Herz, daö allen helfen kann, nen Wunden Vergebung aller hat lauter Heils- undHülfs- Schuld gefunden. Sojauchze gedanken. Sein Blut ist nun vor jedermann: Gott Wunderarzenei, -j- Das macht Lob! auch mich nimmt Jesus vom ewgen Tode frei, giebt an. unserm Geist Erquickungs­ * Jes. 45,23. 24. Joh. 5, -4. säfte, und wirket heilge Le­ Röm. 8,16. Gal. 4,6. 1 Joh. benskräfte, daß man mit 3, 24. r) Nehmlich durch sein Wort und durch den heiligen Geist im Herzen.

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Von Jesu unserm Heiland.

52. Ja, Jesus nimmt die Sünder an, daß sie mit ihm Gemeinschaft haben. * Denn was sie von ihm trennen kann, das hat.er selbst mit sich be­ graben. Weil nun sein Blut an ihnen haft; so sind sie seine Brüderschaft,«« fein Eigenthum/^ erlöste-j-Sün­ der, ja seine Braut-j-f und Gottes Kinder.-f-j-j- So weit streckt sich daö Wort hinan: Mein Heiland nimmt die Sün­ der an. *Joh. 1, 5. " Ebr. 2, 11. i Pet. 2, 9. +Sef. 35, 10. +t Psalm 45, 10. 11. iS. Ü+Sal. 3, 26.

Heiland himmlisch aus, und nennt sie seines Gottes Haus. Er läßt den Geist in ihnen wohnen, daß man an solchen Königsthronen die Werke Got­ tes sehen kann. Das heißt: Er nimmt die Sünder an. i Cor. 6, 11. 55. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Er will mit ih, nen Umgang pfiegen. Und wagt sich so ein Wurm Hera«; wie freundlich blickt er ihm entgegen! Wie offenherzig sieht er aus! Und sagt sein ganzes Herz heraus. Wie ist er doch so sanft und nie­ drig, und niemals zornig 55. Ja, Jesus nimmt die oder widrig! Ach, kommt, Sünder an zu lauter ewgen ihr Blöden, eilt heran! Seht, Seligkeiten. So bald er sie Jesus nimmt die Sünder an. Matth. 9,10. Luc. 19, 5. Joh. ergreifen kann, entsteht der 15, 15. Matth. 11, 29. Anfang güldner Zeiten. In Christi Blut von Sünden loS, 56. Ja, Jesus nimmt die mit Gott versöhnt, im Gna- Sünder an. Wie gut ists denschooß, kein Unglück, Tod doch, mit ihm zu sprechen! und Hölle scheuen, sich täg­ Und wenn man keinem trauen lich seiner Kindschaft freuen, kann, will Er die Zuversicht das kann ein Mensch, ders nicht schwächen. Ja überall, glauben kann: Gott Lob! und alle Zeit, trifft man ihn auch mich nimmt Jesus an. zum Gespräch bereit. Man Röm. 5, 1. fg. darf beständig mit ihm lehen, 54. Ja, Jesus nimmt die und ihm von allem Nachricht Sünder an, und macht aus geben. So weiß, erfährt und Sündern heilge Seelen. Die rühmet man: Er nimmt mich man nicht anders nennen recht vertraulich an! kann, als Satans finstre Mör­ Ps. 62,9. Röm. 5, Matth. derhöhlen, die schmückt der 28, 20.

Von Jesu unserm Heiland. 57« Ja, Jesus nimmt die Sünder an, und wie zuerst, so alle Tage. Wer das nicht recht begreifen kann, der macht sich viel »ergebne Pla­ ge. Wer aber sich und Jesum kennt, und bleibt in diesem Element, als Sünder zu ihm hinzukommen; der wird be­ ständig angenommen, und hat auch immer gnug daran: Ich weiß, er nimmt die Sün­ der an. Col. 2, 6. 7.

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der, die im Blute rein, di« sonst kein Recht zum Himmel haben, als Jesu Sterben und Gegraben. Wer das von Her­ zen glauben kann, den nimmt er auch zum Himmel an. 2 Tim. 4, 18. 60. Ja, Jesus nimmt die

Sünder an. Mag doch die Welt die Nase rümpfen, und weil sie sich nicht beugen kann, den holden Sünder­ freund beschimpfen. Er ach­ tet solcher Schande nicht. Des Pharisäers Angesicht voll stol­ zer , mürrischer Geberben, muß doch einmal zu Schan­ denwerden, weil er das Wort nicht leiden kann: Der Hei­ land nimmt die Sünderin.

58. Ja, JesuS nimmt die Sünder an, und hält sie treu­ lich bis ans Ende. Hier heißt es recht: Ein Wort, ein Mann. Wir kennen seine AllmachtShände. Kein Satan reißt uns da heraus, wir sties­ Luc. 15, 1. 2. 28-30. sen uns denn selber aus. Mein VII. Gott will mich in späten Ta­ gen sogar wie in der Mut­ Jesus nimmt die Sünder nicht nur ters) tragen. Gott Lob! daß an, sondern er thut noch über­ schwenglich mehr. ich es glauben kann: Mich 61. 3«, Jesus nimmt die nimmt ein treuer Jesus an. Joh. 10, -8. Jes. 46, 3. 4. Sünder an. Denn darum Und 59. Ja, Jesus nimmt die hat er selbst gelitten. Sünder an. So heißt es end­ weil er sie nicht missen kann: lich auch im Sterben. Wer hört man ihn gar die Sünder Weil sich sein Herz lebend zu ihm kommen kann, bitten. der soll bas Reich des Lebens so heftig sehnt, und nach dem erben. Und da kommt nie­ Heil der Sünder stöhnt: t) mand sonst hinein, alö Sün- so wird man nicht nur anges) In Mutterleibe. t) D. i. vor Verlangen ächzet und seufzet.

E

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Von Jesu unserm Heiland.

nvmmen, nein! seht, er eilt, zu uns zu kommen, daß man1 noch mehr behaupten kann,, als: Jesus nimmt die Sün­: der an. a Cor. g, 20.

Luc. 19, 5.

62. Ja, Jesus nimmt die?

64. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Er bleibt in seinem Liebessehnen. Wenn er sie gar nicht lenken kann, vergießt er endlich bittre Thrä­ nen. Sie sterben seinem Blut zur Schmach. Er sieht mit nassen Augen nach, und seufzt, wenn sie zur Höllen fahren: Ach, baß sie nicht zu retten waren! Da sehn wir, daß man schwören kann: Ja, Je­ sus nimmt die Sünder an!

Sünder an, und lockt und> ruft mit süsser Stimme. Ersieht und warnet jedermann,. bezeugt, das Gotteö Eifer■ glimme. O kommt doch! ruft er Tag und Nacht, weil ihn die Liebe brünstig macht. Hier Luc. 19, 4>« 4». ist ein Himmel voll Erbar­ VIII. men. Wie zärtlich will ich Sünder , laß doch diese erbar­ euch umarmen! Mein Herz, mende Liebe Jesu an dir nicht das nun nicht anders kann, vergeblich seyn. nimmt euch mit tausend Freu­ 65. 3a/ Jesus nimmt die den an. Sprüchw. 1, 20. 21. £.8,1,4. Sünder an. Ach! daß es alle c. 9, 1-5. Luc. 14, 17. Matth. Sünder hörten, die man durch 22, 2-4. c. 23, 37. nichts bewegen kann! Viel­ 6z. Ja, JesuS nimmt die leicht daß sie sich noch bekehr­ Sünder an. Erläuft, und ten. O! finstrer Sünder, sucht, und will sie sinden. Und sichres Schaf, du liegst im wenn er nichts erlangen kann: hartenSeelenschlaf! Kein kann doch sein Durst noch nicht Mensch vermag dich 'aufzu­ verschwinden. So lang es wecken. Die Hölle kann dich Ach! nur noch heute heißt, ge­ auch nicht schrecken. braucht er Macht und Wort höre, was dich rühren kann: und Geist den todten Sünder Dein Heiland nimmt die Sün­ aufzuwecken; und stöhrt durch der 1 an. Apost. 7, 51» Röm. 15, 11. alle wilde Hekken, bis er Eph. 5, »4- Ebr. a, 2. 5. das Wort vernehmen kann: 66. Ja, Jesus nimmt die Komm! JesusnimmtdieSünderan! Cut. 15,4. c. 19,10, 95, 7. 8. Sbr. 4, 7. Idir auf heute sagen.

Von Jesu unserm Heiland. waS morgen werden kann, darauf sollS keine Seele wa­ gen. Um Gottes Willen! säume nicht! Gott hat ein, plötzliches Gericht. Reißt er dich hin: so ist kein Retter. Sein Zorn versammlet schon das Wetter. Wer weiß, was heut noch kommen kann! Ach! eile! jetzt nimmt Jesus an. Ebr. 3, 15. c. 4, 1. 9s. 50, 22. Ps. 7, 12»14. Ps. 11, 6. 67. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Ihr Sünder! die ihr- noch könnt hören, wir bitten euch, so hoch mankann: Ach laßt euch doch zu ihm be­ kehren! Ach bleibt nicht län­ ger hart und todt. Erschreckt einmal vor eurer Roth. O lernt doch eure Schuld erken­

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nen ! O seht doch Jesu Liebe brennen! O kommt doch, kommt zu ihm heran! Jetzt nimmt er noch die Sünder an. 2 Eor. 5, 20. 68. Ja, Jesus nimmt die Sünder an. Das faßt mit gläubigem Vertrauen. Denn wer es gläubig fassen kann, der wirds erfahren, schmecken, schauen, wer aber in der Sünde bleibt, den Geist der Gnaden von sich treibt, sein eignes Thun für gültig achtet, nach Jesu nichtvon Herzen trach­ tet; und so die Gnaden­ zeit verzehrt: Der ist der tiefsten Hölle werth. Ebr. 10, 26-31. c. 12, 17.

16.

Danket dem Herrn, denn er ist freund­ lich.

Ps. 106,1. Ps. 34, 9. 1 Petr. 2, 3.4.

Mel. Lobet den Herren, denn er nichts Böses gönnen:,: du bist ein Freund, der seine ist sehr freundlich. FreundlicherJesu:,: Brunn­ Feinde liebet, freundlicher Jesu quell aller Güte! Erlaube 3. Du liebst von Herzen:,: mir, dich frölich anzubeten alle Menschenkinder. Dein ich bin von deiner Freundlich­ Blut und Leben war dir nicht keit entzündet, freundlicher zu theuer:,: wie sehnlich suchst du die verlohrnen Schafe, Jesu 2. Ja, du bist freundlich:,: freundlicher Jesu:,: 4. Dein Herz entbrennet:,: holder Freund der Sünder. Die Du kannst den Bösen doch von der heissen Liebe.

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Von Jesu unserm Heiland.

Lippen locken, ja die Augen leuchten:,: die Arme strecken sich nach armen Sündern. Freundlicher Jesu 5. Du wünschest allen ewge Seligkeiten. Ach, daß die Menschen alle zu dir kä­ men:,: du gäbest ihnen, was sie selber wünschen, freund­ licher Jesu:,: 6. Wie wohl ist allendie sich dir vertrauen! Wer kann was anders gegen dich bezeu­ gen:,: eS ist unmöglich, über dich zu klagen, freundlicher Jesu:,: 7. Dein Herz ist redlich :,: ohne alle Tücken, Du from­ mes Lamm kannst nimmer­ mehr betrügen :,: wie sicher darf man deinen Worten trauen! Freundlicher Jesu 8. Dein sanftes Wesen das mit Demuth pranget, bat schon so manchen blöden Geist erquicket:,: du wirst ein Kind, daß auch kein Kind sich fürchte, freundlicher Jefu 9. Wer kann mehr dulden als du Freund der Seelen! Du trägst Gebrechen aller dei­ ner Kinder:,: du wartest auf verstockter Sünder Busse, freundlicher Jesu:,: 10. Unreine Seelen:,: die

von Sünden starren, die lockst du freundlich, daß sie zu dir eilen:,: du nimmst sie an, so unrein, wie sie kommen, freundlicher Jesu :,: r 1. Du willst sie waschen:,: Herr, mit deinem Blute. So, so vergiebst du alle Schuld der Sünden:,: so selig heilest du zerschlagne Herzen, freund­ licher Jesu:,: 12. Herr, deine Güte:,: währet ohne Ende. Du bist ein Fels für alle die dich ken­ nen ein Tag erzählt dem andern deine Treue. Freund­ licher Jesu:,: 13. Du bleibstbeständig:,: wenn auch wir schon wanken. Wo jemand strauchelt, der dir angehöret:,: den blickst du an, wie Petrum deinen Jünger; freundlicher Jesu:,: 14. Ja, so wie. du bist :,: so ist auch drin Vater. Wer dich Lrkennt, der kennt auch seinen Namen :,: du bist daS Ebenbild von seinem Herzen, freundlicher Jesu:,:

Joh. 14, 7-10, 15. Dich will ich loben:,: ja dir will ich danken von nun an, bis in alle Ewigkeiten:,: dir schwör' ich, dich mit tau­ send Lust zu lieben, freund­ licher Jesu

Von Jesu unserm Herland.

6g

r?» Der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volk. Ps. 149, 4. Mel. Run preiset alle.

Mann derSchmerzen,* der unaussprechlich liebt, und der von Herzen auch nicht ein Kind betrübt: der ist mein auserwählter König, dem bin ich freudenvoll unterthänig:,: *3ts. 53, 5.

2. ZU seinen Wunden ver­ sammlet sich die Schaar, die sonst gebunden des, Satans eigen war, ein Volk, von Ewigkeit gezählet, zu seinem Königreich auserwählet. 5. Er hat an allen, so oft er sie erblickt, sein Wohlge­ fallen. Sein Blut hat sie g eschmückt. Sein Glanzbe­ deckt die tausend Mängel. Sie sind ihm schöner, als heilge Engel.

4. An sich ist keiner, der wozu taugen kann, auch nicht Ein reiner, kein kluger from­ mer Mann. Noth, Elend, Krankheit, Schuld und Fle­ cken, das istö, worinn sie alle stecken. 1 Sam. 22, 9.

5. So wird aus Gnaden sein Reich zum Lazareth, wo allem Schaden die Heilung offen steht; zum Hospital für seine Schwachen, die ihm die Freude, zu helfen, machen. 6. Sein Blut hilft allen im Glauben und Geduld. Die Lippen schallen vom Lobe seiner Huld : Wie herrlich hat er uns gerathen! Freue dich, Israel, seiner Thaten!

-8» Wo ist ein solcher Gott wie du bist. Mich. 7, 18. Mel. Die Seele Christi heilge mich.

Ich mach ihm keine Sache recht.

*Ps. 37,4. Q 2. Gott Lob, daß mir mein ^)ch weiß noch keinen besser» Herrn. Was mir gefällt, bas Herr vergiebt, und mich aus thut er gern. * Doch weiß freier Gnade liebt. Gott Lob, ich keinen schlimmern Knecht. daß er mich dulden kann.

7o

Von Jesu unserm Heiland.

Gott Lob, er nimmt die Sün­ ganzem Herzen gern. Bei sei­ nem Wort, in seinem Blut der an. Z. Drum bleib ich stet- bei hats meine Seele ewig gut. diesem Herrn, und daS von

-9 Spricht der Knecht: Ich habe meinen Herrn lieb — solaß ihn ewig deinen Knecht seyn. 2 Mos. 21, g. 6. . Mos. 15, 16. 17. 2 Mos. 15} 11. Mel. Wie schön leucht uns der rc. sein Angesicht bedecken. Sein heilgeS Thun macht mich ge­ recht. Er dient mir als ein lich gut. Und was er täglich armer Knecht/* und läßt mich mit mir thut, kann niemand nirgend stecken. Ruthen, Blubesser machen. Sein Herz, ien, Dornenspitzrn, höllisch sein Wort, sein Geist, sein Schwitzen, Fluch und Sterben Blut, sein duldender, sein leidet er für mein Verderben. sanfter Muth sind unerhörte * Marc. 10, 45. Sa chen. Laßt Wich ewig mit 4. O lieber Herr, wer bin Verlangen an ihm hangen, ich doch? Und waS empfind und mit Freuden unter seinem ich heute noch in dem vergif­ Aepter weiden. ten Herzen? Jsts möglich,

2. Wo ist ein solcher guter bringt dich meine Noth durch Herr, der alle Tage freund­ Liebesmacht bis in den Tod, licher sich gegen mich bezeiget? in unerhörte Schmerzen? Ich weiß, so wahr er mir Stündlich, sündlich, blind verzieht, ich weiß nicht, was und schändlich, unerkenntlich, er an mir liebt, und was ihn wüst und öde: Ach! mein zu mir neiget. Heftig, kräf­ Herr, ich bin zu schnöde. 5. So oft mein Herz sich tig , unbeschreiblich, ganz unglaublich sind die Triebe selbst erblickt: so oft fühl ich feiner wunderbaren Liebe. mich ungeschickt zu allen dei­

WaS aber dich 5. Er ist mein Gott, und nen machen. wird mein Lamm. Er läßt nicht liebt und ehrt, und was «ir meinem Sündenschlamm mein eignes Heil zerstört, das

Von Jesu unserm Heiland.

kann ich hurtig machen. Kannst du, Jesu, mich doch achten, und betrachten, und mich lieben? Wahrlich, ja! es steht geschrieben. 6. Komm, glaube! liS und fasse das. Wie lohnt mein Herr den bittern Haß der gro­ ben Undankbaren? Erstaune, denn er liebet sie!s Nun schliesse muthig : Liebt er die, die so mit ihm verfahren? (Welch ein Lämmlein!) Sollt erlassen, sollt er hassen, sollt er fluchen mir und andern, die ihn suchen? *Joh. 3, *6. RLm. 5, 8-10.

Luc. 6, 35,

7. Nein, nein, das kann unmöglich seyn. Er liebt. Ich faß ihn. Er ist mein! Ja, mein ist seine Liebe. So wahr er liebt, ich laß ihn nicht, ob auch sein holdes Angesicht mich zürnend von sich triebe. Wenn ich herzlich seine Füsse oest umschliesse, glaub und weine, spricht er doch, du bist die Meine. 8. Seht, wie er seine Arme dehnt, und sich am Kreuz nach Sündern sehnt, die seines Bluts begehren! Wie wallt und brennt sein reines Herz; und wünscht, ich soll für al'en Schmerz ihm nur den Lohn gewähren: daß ich selbst mich ihm verschreibe, bei ihm blei;

7i

be, Glauben fasse, und mich selig machen lasse. g. Da bin ich theures Got­ teslamm , zum Lohn für die am Kreuzesstamm von dir ge­ tragnen Bürden! Ach daß >n mir Leib, Seel und Geist, ja, alles was Mensch ist und heißt, dir ganz geopfert würden! König! Wenig ist die Gabe, die ich habe, die ich bringe. Doch sie macht dich guter Dinge. 10. Fürwahr, du bist der grosse Gott. Denn das be­ zeugt dem Feind zu Spott, dein göttlich grosses Lieben. Du hast dich völlig mir ver­ traut, und dich ber allerarmsten Braut zum Bräutigam verschrieben. Herr, Herr! O der treugesinnten, uiiergründten Gnadentriebe. Du bist Gott, du bist die Liebe. 11. Aus Gnaden bin ich, was ich bin, verlobte Braut und Königin. Ich schäme mich mit Freuden. Mein Herr, der mich so hoch ge­ bracht, hat mich unendlich reich gemacht, und will mich selber weiden. Selig, hei­ lig, schön und prächtig, stark und mächtig macht die Gnade mich, zum Fluch verdammte Made. 12. So wahr du lebst, mein Gott und Herr, du



Von Jesu unserm Heiland.

wirst mir täglich herrlicher: jr eigen bin : so wahr begehrt länger, desto lieber. Denn mein ganzer Sinn, an wei­ weil mein Glaube dich ver­ ter nichts zu denken, als daß steht; so weiß ich, wenns dein Herz in Liebe wallt, und durch Proben geht: die Pro­ daß mein Herz entgegen schallt: ben gehn vorüber. Ewig An wen soll ich mich schenken? wird Mich mein Begehren, Nimm mich freundlich! Und dich zu ehren, nie gereuen; bewahre meine Jahre, meine Stunden, bloß zu deinem alle Tage mehr erfreuen. 13. Was mir mein Herr Dienst verbunden. :Z. Halleluja! Preis, Ehr vergeben kann, das seh ich mit Erstaunen an. Es ist nicht und Macht sey meinem guten auszusprechen. Wo ist ein Herrn gebracht. Ich kann ihn Golt, der so verschont? Wo nicht beschreiben. Es wisse, ist ein Herr, der so belohnt, wer eswissen kann: Mir steht bei allen meinen Schwächen? kein andrer Himmel an, als Was er selber meinem Leben ewig Sein zu bleiben. Sin­ Guts gegeben, will er prei­ get, springet, Herz und Glie­ sen , und mir tausend Gnad der, liebt ihn wieder, laßt erweisen. mich loben. Halleluja hier 14. So wahr ich nun dein und droben.

D. Vom Leiden Jesu. 20.

Das Lamm Gottes im Schweiß und Blute. Matth. 26, z6. f. Marc. 14,52. f. htc. 22,41. f. Mel. Herzliebster Jesu, was hast ß) du «• ■JVomm, Kind der Nacht, das gern im Dunkeln wandelt, und wider sein Gewissen gott­ los handelt; kommt alle, die ihr noch das Finstre liebet, und Sünden übet. 2. Seht eine Nacht, in welcher tausend Schrecken den

allergrösten Held mit Angst bedecken; die Nacht in wel­ cher Judas Frevelthaten den Herrn verrathen. z. Mein Jesus zittert. Je­ sus sinkt ins Zagen, und ist von tiefem Trauren so zer­ schlagen, daß Todesschatten seinen Geist beklemmen und überschwemmen.

Von Jesu unserm Heiland. 4. Kann denn kein Mensch, Herr, deine Noth verrin­ gern? Doch nein! Du schei­ dest dich von deinen Jün­ gern. Du sollst und willst die ganze Welt vom Bösen allein erlösen. 5. Dort sinkt mein Lamm, und kniet und fällt zur Erden. Sollst du, 0 König, so ernie­ drigt werden? Was dringt dein Angesicht vor tiefem Schrecken den Staub zu le­ cken? 6. Du schreist und bebest mit gehäuften Thränen, wie Sünder, die sich nach Erbarmung sehnen; du sinkst, und scheinst bei dieses Kelches Trinken gar zu versinken.

Ps. 69, 3 - 4. 7. Will denn dein Gott nun nicht mehr nach dir blicken? Und darf dich kaum ein Engel noch erquicken? Seht, wie ein Wurm muß sich mein Goel krümmen, im Jammer schwim­ men.

Ps.

7.

8. Ach! seht das Leben mit dem Tode ringen! Denn wer kann sonst den erogen Tod bezwingen? Wahrhaftig ihn erc,reift an meiner Stelle die Glut der Hölle. 9. Er schmeckt im Leiden, aller Menschen Plagen. Was einst verdammte Sünder

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ewig tragen, das trifft mit unbegreiflich heissen Flammen ihn hier zusammen. 10. O Angst, die ihres glei­ chen nie gefunden! Du machst dem Lamm die aller tiefsten Wunden. Er muß des Va­ ters Abscheu an den Sünden im Zorn empfinden. 11. Furcht, Quaal und Ban­ gigkeit verstärkt sein Bitten, Geschrei und Thränen heftig auszuschütten, aus aller Leibs­ und Seelenkraftzu beten, mich zu vertreten. 12. So ringt und bringt der Tod in seinem Herzen, die Seelenarbeit, Mattigkeit und Schmerzen, bis Fleisch und Adern unnatürlich schwitzen, und Blut verspritzen. 13. OAngst und Schweiß von unerhörter Weise! Ach allzutheur erworbne Seelen­ speise! Dis Blut, das mir zur Seligkeit geflossen, hat Gott vergossen. Apost.

ao,

28.

14. Es fällt, wohin? auf die verfluchte Erde, daß Grund und Boden ausgesöhnet werde. Ach süsser Thau! O Tropfen voller Segen! Dn güldner Regen! 15. Wer will denn nun die Welt vermaledeien, wenn Christi Schweiß und Blut um Gnade schreien? Die Erde

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Von Jesu unserm Heiland.

soll durch dieses fette Thauen sich blühend schauen. 16. Du aber, der du rauhe Disteln trägest, und keinen Trieb zu edlen Früchten he­ gest, bedenke: welch ein Fluch wird solcher Erden am Ende werden! @6r. 6, 7. g17. Muß Gottes Lamm so unbegreiflich zittern; Mensch, welch ein Donnerschlag wird dich erschüttern! Wenn das: Geht hin Verfluchte! dir be­ gegnet und Flammen regnet. 18. Erschrick einmal, und sinke bis zum Staube. Denn

in zerschlagnen Herzen wächst der Glaube, der Glaube, der die Sünde heftig scheuet, be­ weint, bereuet. 19. So wird dich Schweiß und Blut von Jesu netzen, und deinen Geist ins Paradies ver» setzen. So werden diese Tro­ pfen schon auf Erden dein Himmel werden. 20. Ich aber, Lamm, ich öffne meine Lippen. Mir eckelt vor den eitlen Lustgerip­ pen. Dein Schweiß und Blut soll mich bis zum Begraben unendlich laben.

21.

Gläubige Betrachtung der heiligen Wunden Jesu. Mel. Ich wills wagen von 3. Weiß und rother:,: See­ der schönen Pracht K. lenbräutigam, Blaß- undTodChristi Wundendie mir ter;,: am verfluchten Stamm! Mein Gemüth und Angesicht offen stehn, alle Stunden bleibe doch auf dich geeicht. frei hinein zu gehn, die mau Laß dich schauen:,: du er­ ihm so häufig schlug, als er würgtes Lamm. meine Sünden trug, sind dem 4. Meine Schmerzen:,: la­ Glauben prächtig anzu- dest du auf dich, um dem sehn. Herzen:,: das so jämmerlich 2. Deine Striemen die an der Sündenseuche liegt, unzählbar sind, will ich rüh­ und bei niemand Hülfe kriegt, men schönstes Menschen­ bald zu helfen:,: denn du hei­ kind, Bürge, der vom Haupt lest mich. zu Fuß Blut und Wunden tra­ Jes. 53, 4- 5- 1 Petr. 2, 24. 5. Deine Wunden:,: sind gen muß, und an dem man nichts, als Jammer, findt. zur Arzenei auSgefunden:,:

Von Jesu unserm Heiland.

75

Kranke, kommt herbei, wenn Gesetz und Sünbedroht. Hier euch das Gewissen nagt, und bin ich von aller Furcht be­ von tausend Schulden sagt. freit. 4 Mos. 55, 6. 9 - -8. Diese Wundenmachen ewig frei. 11. Meine Sünden:,: sin­ Matth. 9, 18. r Mos. 15, 26. ken tiefhinein. Sieverschwin6. Ja, sie heilen unser den. Ich bin los und rein. ganzes Herz. Sie zerthei­ Was der Wunden Abgrund len allen Seelenschmerz. kriegt, ist versenkt, getilgt, Sie vertreiben auch die Lust besiegt. Nun sie sollen auch zum verfluchten Sündenwust. mein Bette seyn. Christi Leiden:,: braucht man 12. Hier zu schlafen :,: ist nicht zum Scherz. vortreflich schön, weil die 7. Helle Spiegel:,: mei­ Strafen :,: nicht zu fürchte», ner Süodenbrut, theure Sie­ stehn, wenn man im Versöh­ gel :,: deiner Liebesglut sind nungsblutmitgetrostem Glau­ die Wunden deiner Pein. Laß ben ruht. Ach von hinnen sie Gnadenbrunnen seyn. will ich nimmer gehn. Tranke mich mit dem Versöh13. Hierzu wohnen:,: das nungöblut. 8. O, wie selig:,: macht vergnüget mich mehr als Thro­ mich dieser Trank! Ach, wir nen. Hier begehre ich, täg­ frölich:,: sag ich Christo Dank, lich aus und einzugehn, mich daß der Wunden reine Fluth zu betten, aufzustehn. Trank gnug für meine Sünde thut. und Speise schmeckt hier kö­ Weg, ihr Schmerzen! Ich niglich. 14. Was ich mache :,: thu bin nicht mehr krank. 9. Fried und Freude:,: la­ ich hier allein. Jede Sache bet meinen Geist, dessen Wei­ wird gesegnet seyn. Denn de :,: Blut und Wunden heißt, wa4 man im Glauben thut, wo er seinen Durst gelöscht, das gedeihet durch dein Blut. und'sich täglich reiner wäscht, Deine Wunden waschen alles ja sich endlich in die Wunden rein. 15. Auf dem Wege:,: sey schleußt. 10. Diese Höhlen:,: sind mein Zeitvertreib, Nahrung, zu aller Zeit blöden Seelen Pflege, Decke für den Leib, Schutz und Sicherheit, meine Schutz und Herberg ange­ Freistadt vor dem Tod, wenn schafft, Herr, in deiner Wun-

76

Von Jesu unserm Heiland.

den Kraft! Wenn ich irre, ruf mir: Schaflein, bleib! 16. Mit Vergnügen:,: denk und wünsch ich hier krank zu liegen, und, mein Arzt, von dir, bei deS Körpers Druck und Pein, doch am Geist erquickt zu seyn. Diese

Freude gönnst und giebst du mir. 17. Sarg und Bahre:,: stehn mir hier bereit. Denn die Jahre gehn zur Ewigkeit. Christi Wunden wähl ich mir zum Begrabniß, und zur Thür in dasLeben ohneTag undZeit.

22.

Betrachtung aller Wunden Jesu. Ps. 22, 15# 18. Ioh. 20/ 20. 27. Luc. 24/ Zg. Mel. Wir danken dir für deinen 4. Die offnen Wunden stehn Lod. bereit, und sind daS Schloß

^Gekreuzigter Immanuel! der Sicherheit für euch, be­ klemmte Seelen. Hier bleibt Wie unvergleichlich schön und und trauet ewiglich. Ver­ hell erscheinen deine Wunden, scheuchte Tauben freuen sich die du für meine Sündennoth gefundner sichrer Höhlen. mit Blutvergiessen, Angst und Sprüchw. 18, 10. Tod in tiefer Schmach ein5. O du für mich verwunbpfunden. tes Lamm, laß mich dein 2. Iwar sieht die Welt die Bild am rauhen Stamm Schönheit nicht. Du bist so vom Haupt zu Fuß betrach­ übel zugericht, daß Menschen ten. Bei dieser Blut- und davor grauet. Dem aber bist Wafferfluth wird sich mein du reizend schön, der seine armer Glaubensmuth sehr Sünden angesehn, und dich reich und selig achten. im Glauben schauet. * Ioh. 5, 6. Ioh. 19, 5. 6. Dein hochgelobtes schö­ Z. Die jämmerliche Kreuz­ nes Haupt ist aller seiner gestalt hat eine liebliche Ge­ Pracht beraubt, vom Dor­ walt an tiefgebeugten Her­ nenkranz zerrissen, Gesicht zen. Das Lösegeld, des Lam­ und Haar mit Blut bespritzt, mes Blut, das Siegel sei, gebläut, mit Speichelkoth bener Liebesglut, vertilget Sünd schmitzt, mit Schlägen wund geschmissen. und Schmerzen.

7. Das hat mein stolzes Haupt gethan. Mein Aug und Ohr ist schuld daran. Mein Mund hat dich geschla­ gen. Und dadurch wird mir nun erlaubt, mein durch die Schuld gebücktes Haupt recht aufgeklärt zu tragen. Luc. 21, 28.

8. Dein hrilger Leib ist ganz zerfetzt. Fleisch, Haut und Adern sind verletzt. Gebein und Glieder beben. Was reißt die Geissel nicht heraus? Der Anblick sieht erschrecklich auS. Dein Blut wird Preis gege­ ben. 9. Das hat für meinen Leib gehört, der dich mit seiner Lust entehrt, ja, Herr, mit allen Gliedern! Nun bin ich durch und durch versöhnt. Mein Geist und Leib an dich gewöhnt, dankt dir mit fro­ hen Liedern. 10. Man nagelt deine Hän­ de an, davon doch niemand sagen kann, daß sie gesün­ digt haben. Die Arme han­ gen ausgespannt. Das Eisen hat in jeder Hand Vlutbrunnen auögegraben. 11. Was meine Recht und Linke thut, daS büßt dein un­ schätzbares Blut und zahlt die ganze Schulden. Ach,

deine Rechte segne mich! Die Linke trag und mühe sich mit Leiten, Schützen, Dulden! 12. DieNägel sind der Füsse Dank, Herr, für so manchen sauren Gang, der deinen Fein­ den nützet. So leidest du den herben Stand, da Hand und Fuß für alles Land vier Ströme Blut verspritzet. 13. Ach meiner Füsse Mis­ sethat hat dich nach deinem LiebeSrath so schmerzlich angespiesset. So habe denn von Herzen Dank, daß du den schmalen Lebensgang für alle Welt versässet! Matth. 7, 14. Joh. 14, 6. Ebr. 10, 19. so.

14. Du opferst endlich auch dein Herz. Nach ausgestand, nem Todesschmerz wird eS vom Speer durchstochen. Der Wasserstrom, das letzte Blut quillt beides hier, dem Volk zu gut, das sich mit dir ver­ sprochen. u) 15. O du gebenedeiter Stich! Mein ganzes Herz erfreuet sich, in Jesu Herz zu blicken. Die Liebe hat es auf­ gethan. Hier treff ich Raum undQuellen an, mich ewig zu erquicken. 16. So kommst du, deinem Volk zu gut, nicht nur mit

78

Von Jesu unserm Heiland.

Wasser, auch mit Blut, das zahlst du meiner Sünden Zahl, Elend ganz zu heben. Dein die aus dem Herzen steiget. Eph. 5, 26, 27. Tit. 3, 5. Blut versöhnt die grosse Matth. 15, 18. 19. Schuld. Das Wasser heiligt 18. So bleibe denn mein in Geduld, durch deinen Geist, ganzes Herz gebeugt durch mein Leben. deinen Lcidensschmerz, ge­ i Joh. 5, 6-8. 17. Du andrer Adam strö­ heilt durch deine Wunden! mest hier ein Bad aus deiner Der Glaube trink und esse Seitenthür, das unö von dich. Die Wundenfluth er­ neuem zeuget. Hier quillet quicke mich in meinen letzten Tauf und Abendmahl. Hier Stunden. Joh. 6,48-58.

23. Ausführliche Betrachtung des theuren Blu­ tes Christi. 1 Petr. 1, 18.19. Mel. Alle Menschen müssen sterben, 3. Christi Blut begreifet ^ehre mich dein Blut betrach­ alles, was in sein Verdienst gehört. Alle Strafen meines ten, du für mich erwürgtes Falles, die ihm Seel und Leib Lamm! So will ich mich se­ zerstört, alle Martern, alle lig achten. So will ich bei Plagen, die mein Lamm für jenem Stamm, da sie dir dein mich getragen, auch was er Blut verspritzen, mit gesalb­ für mich gethan, zeigt sein ten Augen sitzen. So entdeck Blut zusammen an. ich im Genuß ewigreichen 4. Blutvergiessen raubt das Ueberfluß. Leben. Blut und Tod ist ei­ 2. Blut hat mich erlösen nerlei. Und sein Blut dahin können. Gold und Silber zu geben, macht den Tod nicht taugte nicht. Meine Ketten sanft und frei, wie wir sonst zu zertrennen, die der starke natürlich sterben: Nein, man Bösewicht durch den eitlen muß durchs Schwerdt verder­ Wandel machte, der mich ins ben, oder wird durchs Rich­ Verderben brachte: dazu war ters Macht blutend in sein kein Kleinod gut, als allein Grab gebracht. des Lammes Blut. Aach. *31 6. 7* Jes. 53# 8.

Von Jesu unserm Heiland. 5. Warum mußt denn Du

verbluten, unbefleckter See­ lenfreund? Und was ist mit diesen Ruthen, die so grim­ mig sind gemeint? Ach, ich weiß es: Meine Schulden sollten diesen Tod erdulden. Dessen ewge dunkle Nacht wird durchs Blut ans Licht gebracht, x) 3?!• 55z 4-8»

6. Ohne Christi Blutver­ giessen findet kein Vergeben statt. Seine Wunden müs­ sen fliessen, bis er uns ver­ söhnet hat. Ich, und alle Adamskinder sind vom ersten Odem Sünder, Sünder, die vom Fluch und Bann nichts, als Blut, erretten kann. Ebr. 9, -2.

7. Mensch, du sollst des Todes sterben! Das war ein­ mal vestgestellt. Dieses ewige Verderben lag auf mir und aller Welt. Wider die Ge­ botehandeln, das heißt: Gott entgegen wandeln. Boßheit und Verwegenheit reizt die Strafgerechtigkeit. 1 Mos. 2, 17.

8. Darum hangt mein Lamm im Blute, bis er mit dem Tode ringt, der auch wirk« lich mir zu gute seinen Lebens­ saft verschlingt. Darum muß er blutend sterben, und den Baum des Kreuzes fär­ ben. So verlöscht sein Le­ benslicht öffentlich und im Ge­ richt. 9. Hier soll alle Welt ge­ denken: Wo kommt dieses Würgen her? Denn dieUnschuld also kranken, daS ist nicht von ohngefähr. Wahr­ lick! Ihn hatGott geschlagen. Und er trägt der Menschen Plagen, bis daS ewige Ge­ richt sie von Sünden lebig spricht. 10. Aber, warum wird sein Leben ihm nicht ohne Blut verkürzt? y) Sagt mir : Warum kommt denn eben die­ ser rothe Bach gestürzt? Kann er nicht am Holz verscheiden ohne Blutverlust zu leiden? Muß er denn bei seiner Pein weiß und roth gefärbet seyn? Hohel. 5, 10.

x) D. i. die unsichtbare Kraft des ewigen Lobes soll uns durch das Blutvergiessen des Sohnes Gottes einigermassen sichtbar werden, und in die Augen fallen. y) D. t. wir haben bewiesen, daß der Tod Christi ein gewalt­ samer und Lffentlicher Lod seyn müssen. Warum mußte es aber nothwendig ein blutiger Tod seyn?

8o

Von Jesu unserm Heisand.

11. Ja. Der Anblick sei­ 15. Schrecken soll uns über­ nes Blutes, und das Wort: fallen, da man Jesu Blut ver­ Vergoßnes Blut! schafft den spritzt; weil die Schulden von Sündern lauter Gutes. Es uns allen dieses Rachschwerdt ist unaussprechlich gut. Blut zugespitzt. Mensch, wie wird bemächtigt sich der Sinne: dir hier zu Muthe? Du bist Und wir werdens kräftig inne, schuld an diesem Blute. wie ein Mord- und Blutge­ Schaue diesen Jammer an, schrei, unserm Geist so rüh­ ob er dich nicht schmelzen kann» rend sey. 16. Ach! vom Haupte bis 12, Menschen aufmerksam zum Fusse strömt und bricht zu machen, stießt am Kreuze sein Blut heraus. Das be, Menschenblut: Weilman sonst woget mehr zur Busse, als bei heilgen Sachen gar zu ein Donnerschlag ins Haus. kalt und träge thut. Dieser Fällt das grüne Holz zur Er­ rothe Saft des Lebens trägt den: Mensch was will am den Purpur nicht vergebens, dürren werden? Mußt du weil er plötzlich das Gemüth, Jesum sterben sehn: Sün­ Herz und Augen an sich zieht. der, was wird dir geschehn? 15. Menschcnherzen zu er­ Luc. 25, 28. 31. weichen, ist wohl nichts so sehr 17. Blut beweget uns zum geschickt, als mit Blut be­ Grauen vor des Mörders spritzte Leichen, die man halb­ Frevelthat. So soll man das zerfleischt erblickt. Welch ein Blutbeschauen, dasderHerr Sünde, du Jammer! Welch ein Wallen vergossen hat. pflegt in unser Herz zu fallen, hast ihn geschlagen. Du bist wo wir Blut so schrecklich werth, den Fluch zu tragen. schön, aus den Adern flies­ O verdammte Sündenlust, geh hinweg aus meiner Brust! sen sehn. 18. Weinen will ich, und 14. Manchen reißt die Ohn­ macht nieder, wenn er Blut mit Thränen, die mein blu­ von ferne sieht; bis man seine tend Herz vergießt, mich nach Seele wieder durch Erquickung dessen Gnade sehnen, dessen aufwärts zieht. So soll Chri­ Blut so milde fließt. Ja, bei sti Wundcnregen unser ganzes jedem rothen Tropfen soll mein Herz bewegen, bis es weich Herz vor Wehmuth klopfen: und wallend ist, und in Thrä­ Bis (r meine Thränen stillt, bis sein Blut Vergebung quillt. nen überfließt.

Von Jesu unserm Heiland. ig.x Welch ein Eindruck dringt vom Blute in mein fin­ stres Herz hinein! Jesus blu­ tet mir zu gute. Was muß bas für Liebe seyn! Liebe, die durchs Blut bewiesen. Liebe, die fich gnug gepriesen, da fie ihren bittern Feind durch den Tod mit Blut beweint. Röm. 5, 8 = 10. Joh. 15, 13. 1 Joh. 3, 16.

so. Ach, wie dringet Chri­ sti Liebe durch die heisse Fluth ins Herz! Zweifel, macht mich nicht mehr trübe! Mei­ nes Königs Blut und Schmerz soll mir Zuverficht erregen. D.aS wird meinen Geist be­ wegen, brünstig liebend ihm allein bis aufs Blut getreu zu seyn. si. Welt, behalte deine Sachen! Laß mir nur des Lammes Blut. Dieses kann mich selig machen. Dieses löscht die ewge Glut, die durch Gottes Zorn entbrennet, stra­ fet und kein Schonen kennet. Dieses Blut ist aller Welt das vollkommne Lösegeld. ss. Vater, wie ist dir zu Muthe, wenn dein Herz die Welt erblickt, die mit deines Sohnes. Blute ihren Boden färbt und schmückt? 2) Ach, wie wallet dein Erbarmen,

8i

arme Sünder zu umarmen! Denn deS Sohnes Blutger schrei spricht sie vom Verder­ ben frei. 25. Weg mit Abels Rächer­ stimme! Christi Blut schafft sichre Ruh. Es schützt mich

vor Gottes Grimme. Es ruft mir Vergebung zu. O du heilge Fluth der Gnaden, in dir darf mein Geist sich ba­ den, bis der Sündenwust verschwindt, bis fich keine Schuld mehr findt. Ebr. 12, 24. c. 9, 13. 14. Zach. 13, 1. 1 Joh. 1, 7. Of= fenb. 1, 5. Mich. 7, 19.

54. So mag ich zum Va­ ter treten, weil mich Jesu Blut besprengt. So mag ich im Glauben beten, wenn mich

meine »,39.42. Jes. 4», 15. »6.

54. Wohlan denn, so ei­ let, und wagt es aufs neue. Kommt, schwöret im Glau­ ben der ewigen Treue. So sind euch die Schulden des Abfalls vergeben. So habt ihr im Blute das ewige Leben.

VIII.

35. O Jesu, du Hirte der gläubigen Heerde, ach hilf doch, daß niemand mehr ab­ 31. Was wollt ihr noch fürch­ trünnig werde! Gieb, daß ten, bedenken und scheuen? wir unS täglich im Glauben

io8

Von der Gnadenordnung überhaupt.

erfreuen. Und laßt uns die Sicherheit ewiglich scheuen. i Cor. io, 12. 56. Herr, was sich verlo­ ren, das wollest du suchen. Du wirst die Gefallnen nicht plötzlich verfluchen. O Mutte-herz! Gieb ihnen Busse zum Leben. Wir kennen ja, Jesu, dein reiches Bergeben.

der zu wenig. Ach laß die Gemeinschaft recht göttlich entflammen. So sind wir, so bleiben wir ewig beisammen. Ebr. 10, 24. 25.

38. Entzünde doch, Jesu, die Liebe der Brüder! Und waö sich zertrennet, verbinde du wieder: Daß Einer für Alle, und Alle für Einen, be­ Hos. 11, 8. 9- Jes. 55, 6-g. ständig als Mauren des Frie­ 57. Noch Eins, du barm­ dens erscheinen. herziger Bischof und König: Röm. 15, 1. -. 5« 7. Die Deinen ermahnen einan­

VI. Von -er Gnadenordnung überhaupt.

36. Einfältige Anweisung zum Seligwerden. Mel. Die Seele Christi heitge mich. die Sicherheit. Und mache £> Mensch, der selig wer­ mir-die Lust der Welt, mit aller Sünde recht vergällt. den will, halt deinem Selig­ 4. Weil ich mir gar nicht macher still, und schrei: Er- helfen kann, so schrei ich dich barmer, nimm mich hin, um Glauben an. Ach tauche weil ich in mir verloren bin. mich tief in dein Blut: so L. Ich lieg in Sünden blind bin ich bald gerecht und gut. und todt. Entdecke mir die 5. Eh werd ich nicht recht Seelennoth. Zerbrich mein fromm und rein. Ich muß zu­ Herz, und mach es klein. So vor recht selig seyn. Drum werd ich arm und elend seyn. schenke mir durch deine 5. Nimm weg die falsche Huld Vergebung aller mei­ Frömmigkeit, das eigne Thun, ner Schuld.

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Von der Gnadenordnung überhaupt.

erfreuen. Und laßt uns die Sicherheit ewiglich scheuen. i Cor. io, 12. 56. Herr, was sich verlo­ ren, das wollest du suchen. Du wirst die Gefallnen nicht plötzlich verfluchen. O Mutte-herz! Gieb ihnen Busse zum Leben. Wir kennen ja, Jesu, dein reiches Bergeben.

der zu wenig. Ach laß die Gemeinschaft recht göttlich entflammen. So sind wir, so bleiben wir ewig beisammen. Ebr. 10, 24. 25.

38. Entzünde doch, Jesu, die Liebe der Brüder! Und waö sich zertrennet, verbinde du wieder: Daß Einer für Alle, und Alle für Einen, be­ Hos. 11, 8. 9- Jes. 55, 6-g. ständig als Mauren des Frie­ 57. Noch Eins, du barm­ dens erscheinen. herziger Bischof und König: Röm. 15, 1. -. 5« 7. Die Deinen ermahnen einan­

VI. Von -er Gnadenordnung überhaupt.

36. Einfältige Anweisung zum Seligwerden. Mel. Die Seele Christi heitge mich. die Sicherheit. Und mache £> Mensch, der selig wer­ mir-die Lust der Welt, mit aller Sünde recht vergällt. den will, halt deinem Selig­ 4. Weil ich mir gar nicht macher still, und schrei: Er- helfen kann, so schrei ich dich barmer, nimm mich hin, um Glauben an. Ach tauche weil ich in mir verloren bin. mich tief in dein Blut: so L. Ich lieg in Sünden blind bin ich bald gerecht und gut. und todt. Entdecke mir die 5. Eh werd ich nicht recht Seelennoth. Zerbrich mein fromm und rein. Ich muß zu­ Herz, und mach es klein. So vor recht selig seyn. Drum werd ich arm und elend seyn. schenke mir durch deine 5. Nimm weg die falsche Huld Vergebung aller mei­ Frömmigkeit, das eigne Thun, ner Schuld.

Von der Gnadenordnnng überhaupt. 6. Mein Arzt, nimm meine Krankheit hin. Ich komme zu dir, wie ich bin; nicht als ein frommer, lieber Knecht; nein, ganz verderbt und ungerecht.

109

7. Schenkst du mir Gnad ins Herz hinein: so werd ich bald lebendig seyn. Wenn mir dein Blut Vergebung schafft: so wird mein Herz voll Gotteskraft.

37Des erweckten Sünders Frage: Was soll ich thun, daß ich selig werde? Gesch. 16, 29 -34. c. 2, 57-41. Mel Es ist genug. So nimm, gewiß verdammt. Dem Sün­ Herr rc. dendienst ist ewger Fluch be­

I.

Die Ursachen dieser wichtigen Mr Stfl9e' em Herrn Jesu versprochen.

gan; und frei überlassen; doch mit Zuversicht.

39» Das sollst du, Seele, fassen, und dich ihm gänz­ lich lassen. Sprich: Herr, ich arme Made, erwarte freie Gnade. 40. Ich sehne mich zu glau­ ben. Doch kann ich dirs nicht rauben. Ich wart auf deine Stunde, und seufz'im Herzensgründe. 41. Ich kann hier nichts erzwingen. DaS Wollen und Vollbringen, das mir die Gnade schenket, geht nicht, wie mein Herz denket. 42. Wenn gleich das Wol­ le» stehet, wenn gleich das Laufen gehet, so bleib ich doch gequälet, wo dein Er­ barmen fehlet, q) 43. Du bist mir auch nichts schuldig. Drum bin ich gern geduldig, wenn du nicht gleich gehöret, was ich schon oft begehret, r) 44. Mein ganzes Recht zu­ sammen ist ewiges Verdam­ men. Doch das wird nicht

45. Du hast dich selbst verbunden, durch deine heilge Wunden, durchs Wort, das du verheissen. Das kannst du nicht zerreissen. 46. Du bleibst ein freier König. Doch bin ich nicht zu wenig, im Glauben dich zu binden, und so das Heil zu finden. VII. Alle unsre eigene Gerechtigkeit gilt nichts vor Gott.

47. An Wollen oder Laufen, an aller Werke Haufen will ich vor dir nicht denken. Du sollst mir Gnade schenken. 48. Denn waS ich bei mir finde, ist lauter Schänd und Sünde, damit ich nichts er­ werbe, als daß ich ewig sterbe. 4g. Und könnte meine Stärke vom Reichthum eigner Werke in fälschlichem Vertrauen, bas größte Werk erbauen: 50. So kann es doch nichts gelten, als mich nur mehr zu schelten, den Heuchler zu ergreifen, das Aorngericht zu häufen.

q) D. t. wenn du mit gleich Gnadenkräste geschenket hast, kann ich doch dadurch ohne Sich nichts erzwingen, noch die Gnade zu mir reissen, wo du nicht hilfst. r) Ich will nicht murren.

120

Von der Gnadenordnung überhaupt.

Zi. In Leiben und Be­ schwerden ein Märtyrer zu werden, mit Hungern, Dur­ sten, Wachen, kann auch nicht selig machen. 52. Kommst du, dein Recht zu suchen: so mußt du mich verfluchen. Da ist für sol­ chen Armen kein Rath, als dein Erbarmen. 55. Mein guter Wille hin­ ket. Mein GuteSthun ver­ sinket. Mein Laufen läuft zur Höllen. Vor dir hilft kein Verstellen. 54. Ich bin mit allen Kräf­ ten, Gedanken und Geschäf­ ten im schönsten Selbstgewirke nicht besser als ein Türke, s)

beben, und dir noch recht zu geben. VIII.

Durch die Gerechtigkeit Jesu werden wir aus Gnaden selig.

58. Ja "cht, gerechter Rich­

ter. Doch Vater aller Lich­ ter, du hast ein Licht gesen­ det, bas meinen Jammer endet. 59. Dein ewiges Erbar­ men hat mir verdammten Ar­ men Gerechtigkeit und Leben in deinem Sohn gegeben. 60. Da ist ein Recht, zu finden, das tilget alle Sün­ den. Denn er hat fie getra­ gen. Du hast ihn selbst ge­ schlagen.«

55. Ich mag nicht anders 'Jes. 53, 6. to. kommen, nicht in Gestalt 61. Erbarmung quillt im der Frommen, auch nicht, Blute mir armen Wurm zu wie schwache Kinder, nein, gute. Sein heilges Thun als ein grosser Sünder. und Leiden kann mich vom 56. Ich muß mich gottlos Tode scheiden. nennen, und alle Schuld be­ 62. Er ist für mich ge­ kennen. Willst du mich, Herr, storben. Er hat verdient, er­ verstossen r so steh ich da im worben, bezahlt, gebüßt, Blossen. gelitten, das Sündenrecht er­ 57. Und willst du mich stritten. • 'Ps. 105, e. erschlagen; so weiß ich nichts 65. S Recht von grosser zu sagen, als überzeugt zu

s)- Ist ein Wort Luthers, und ist ganz biblisch, weil der Saamc zu den Türkischen Sünden in unser aller Herzen liegt. Ja, böse

Christen sind noch ärger, als die Türken. Matth. 11, 23. »4,

Siehe 1 Tim. 5, 8.

Von der Gnadenordnung überhaupt.

121

Gnade!=* Nun darfich schnöde 69. Die aber Jesum su­ Made mich nach des Vaters chen, den Sündendienst ver­ Willen nur frei in Jesum fluchen, sich nicht auf Werke hüllen. gründen, die müssen^) Gnade *Ps. loi, i. finden. 64. Dis Recht ist schon 70. Da wird nichts mehr beschlossen. Darauf ist Blut gefodert, als daß der Glaube vergossen. Der Vater hats lodert, der sich auf Jesum beschworen.^ So geh ich gründet, in Jesu alles findet. nicht verloren. *Röm. 3, -8. c, 4, 3. 5. 6. * 8uc. 1, 73. Ebr. 6, 17. ig.

65. Erbarmung wird zum Rechte. Da werden Sünden­ knechte, die mit Zerknirschung kommen, al- Fromme an­ genommen, t) 66. Nun darf man nicht verstohlen noch wankend Gna­ de holen. Man soll sie mit Vergnügen, durch Recht und Urtheil kriegen. 67. Hab ich Gott Recht gegeben, vor seinem Zorn zu beben: so wird er mir mit Freuden bas Gnadenrecht be­ scheiden. 68. Er kann es selbst nicht brechen. Die Sünde zwei­ mal rächen,«) kann keinen sonst geschehen, als die das Lamm verschmähen, x)

71. Ein armer, nackt und blosser, verderbter, schnöder, grosser und ganz verlorner Sünder erlangt daö Recht der Kinder. 72. Umsonst, umsonst, aus Gnaden,^ und mitten in dem Schaden, den man mit Haß erkennet, wird man gerecht genennet. ♦ 9t6m. 3, -4. c. 11, 6. Eph. 2, 8. 9.

75. Indem ich mich so füh­ le, in meinem Bluter) wüh­ le, und keine Kräfte finde; vergiebt er alle Sünde. • Ezech. 16, 6.

74. Kein Düssrn, Wollen, Laufen darf hier Vergebung kaufen. Kein Geld wird

t) D. i. für gerecht erkläret. Röm. 4, 5. u) Denn was wäre höchst ungerecht. x) Die den Bürgen nicht «»nehmen wollen, und also in ihrer Schuld bleiben. y) Nach dem einmal von Gott selbst vestgesetztcm gnädigen Recht und Verheissung. Matth. 5, 3. 4. 6. 1) D. i. im angebohrnen Unflath meiner Sünden.

122

Von der Gnadenordnung überhaupt.

angenommen. * Die Bettler 79. Er sieht auf meinen sollen kommen. Bürgen, der sein betrübtes ♦Scf. 55, 1, 2. Würgen und sein gesalbtes Leben zum Lösegeld gegeben. IX. 80. Ich danke Gott fürs Darum soll Jesus allein meine Weinen, und für das Red­ Gerechtigkeit seyn. lichmeinen. Denn er hat 7Z. So will ich auch nichts mirs gegeben. Es zeugt von wissen," als daß mein Kleid meinem Leben. zerrissen, und daß mich der 81. Er zahlet auch die bedecket, der meinen Tod Thränen.* Er hört das bange geschmecket. Sehnen.** Er sammlet alle * i Cor. 2, 2. Bitten, und wird sie nicht 76. O süsse Gnadenlehren! verschütten. Ich mag nichts anders hören, *Ps. 56, 9. **Ps. jo, 17. als daß mein Thun verdor­ 82. Sein Werk») muß ihm ben, und daß mein Lamm bei allen von Herzen wohl ge­ gestorben. 77. Ich mag nichts an­ fallen. Und wer es nicht em­ ders bringen. Es muß mir pfindet, der ist noch falsch so gelingen. In seinen güld- gegründet. 8z. Allein, was mich be­ nen Stücken bedarf ich keiner decket, wenn sein Gericht er­ Flicken.* * Matth, g. 16. Ps. 45, > 0.14. schrecket, ist nur das Blut des Lammes, das Recht des X. Kreuzesstammes. Gott verzieht die Sünde nicht um 84. Was Gottes Rache der Busse willen, die er selbst stillet, die Fodrung ganz er­ in uns wirket; sondern allein um füllet, die Gnade zu mir nei­ des Verdienstes Jesu willen. get, und freien Zugang zeiget: 78. Wenn ich zum Richter 85. Das ist allein das Blu­ trete, und um Vergebung ten, die harte LeidenSruthen, bete: so sieht er nicht auf die Heiligkeit und Thaten deS, Weinen, auf Flehn und Red­ der am Kreuz gebraten, b) lichmeinen. 86. Er ist der Grund der a) Reinlich eine währe sittliche Traurigkeit, aufrichtiger Haß gegen die Sünde, und flehentliches Verlangen nach Gnade. b) D. i. mit den heftigsten Schmerzen gequalet worden.

Von der Gnadenordnung überhaupt.

123

Gnade, die güldne Bundes­ 93. O nein, mein erstes lade, die vom Verdienst er­ Denken ist, mich hinein zu füllet, den Durst des Glau­ senken, hinein in Jesu Wun­ bens stillet. den, bis ich sein Herz ge­ *Joh. i, 14, 16. funden. 94. Da herrschet viel Ver­ 87. Da sind Gerechtigkei­ ten auf jetzt und alle Zeiten geben. Das giebt ein neues für mich und alle Seelen in Leben, die Sünde stark zu hassen, und Gottes Schwerdt Jesu Wundenhöhlen. zu fassen. XL 95. Wenn ich für meine Man kann das Sündenelenb nicht Sünde so reiche Gnade fin­ selbst erst wegschaffen. Man muß de:^ Da lebt mein Herz, es alles zur Gnade mikbringen. entbrennet, steht auf, und 88. lind wenn ich nun em­ geht, und rennet.^ pfinde, daß »pich so viele *S«f. 4°, 2. ♦♦ Sef, 55, 6. Sünde recht häßlich sehr ver­ XII. stellet, und mir das Urtheil Man muß erst gläubig, und selig fället: 89. Und wenn ich Kalte werden. Dann wird man auch heilig. fühle, ich bin so weit vom Ziele, mein Herz hat wenig 96. 3$ muß mich erst mit Leben, ich fühle Widerstre­ Siechen ins Lazareth ver­ kriechen. Und wenn ich da ben. 90. Und wenn ich bei dem genesen: so kommt ein ander allen noch jetzt erst hingefal-. Wesen. len, und meine Seelensache 97. Was soll ein Kranker so oft zu Schanden mache: streiten? Laßt ihn die Hei­ 91. Bei allem diesen Jam­ lungszeiten im Bette über­ mer gehört mir zwar der Ham­ winden. Dana wird er Waf­ mer; ich will es gern geste­ fen finden. hen, und um Erbarmung fle­ 98. Was soll ein Müder hen: laufen? Was soll ein Ar­ 92. Allein mein erstes Den­ mer kaufen? Wie soll ein ken, ist nicht, das Herz zu Kalter brennen? Man muß lenken, es reuig gut zu ma­ ihm Jesum nennen. chen, und künftig mehr zu 99. Nicht da erst, wenn wachen. ich stehe, und seine Wege

124

Von der Gnadenvrdnung überhaupt.

gehe; nein, wenn ich liegend bebe, spricht Jesus: Ich vergebe. 100. So, Seele, wie du liegest, dich im Verderben schmiegest, und fühlst, du kannst nicht kommen: so wirst du angenommen.

Jesum lieben. Erst soll ich Glauben üben. XIII. Der Glaube wird durch die Ver­ heissung seiner Seligkeit gewiß.

106. ©ein

Wort verheißt

den Armen das völlige Er­ 101. Das Herz ist ohne barmen. Hat er es denn ge­ Leben, und kann sich nicht heißen: so will ichs zu mir erheben, bis sichs in Jesu reissen, d) 107. Ich will das Thun Wunden recht gläubig einge­ vergessen," und erst sein Heil funden. Der Zweifel mag 102. Es bleibt gewiß be­ ermessen. Ich will von stecket, bis sichs mit Jesu mich fragen. *Röm. 4, 5. decket. Wo man sein Blut Gnade sagen. 108. Ich will die Furcht genommen, da wird auch zerbrechen. Der Geist wird Wasser kommen, c) loz. Der Hungrige wird Amen sprechen, und meinem schmachten, umsonst nach Geist bezeugen, die Gnade Kräften trachten, bis er am sey mein eigen. Röm. 8, 15. iß. Tisch gesessen, und sich erst 109. Ich will vom Blute satt gegessen. trinken, und endlich gar ver­ 104. Ich kanns nicht besser sinken; bis daß ich meine machen, ich kann nicht mun­ Sünde an keinem Orte finde. ter wachen, mein Vorsatz Irr. 50, ao. wird zum Raube, bis ich an 110. Da will ichs kniend Jesum glaube. wagen, zu schwören und zu 105. Ich kann nicht fröm­ sagen: Ich hab in Jesu Wun­ mer leben, bis er die Schuld den Gerechtigkeit gefunden. vergeben. Dann werd ich 2cs. 45, -z. 24. c) D. i. wo man seine Versöhnung und Vergebung da wird man auch seine Heiligung erfahren. 1 Joh. 5, 8zurück geblieben. DeineQuit15. Lobe lieber seine Gnad tung hat er unterschrieben. Durch Christi Wunden, ist und Treue. Freue dich, daß wie Nebel, aller Fluch ver­ er sich deiner freue. 0 Durch stilles Harren mußt du dich schwunden. Jes. 44, ®2. c. 45, -5. in seine Huld verscharren. ** 8. Stehst du gleich mit •Sef.29,18.19. "Jes. zo, 15. 14. Kannst du nichts, so deiner Schuld im Blossen: Dein Erbarmer hat dich nicht bleib nur vor ihm liegen. * verstossen. Dein ängstlich Seines Blutes Kraft wird Dürsten ist ein Gnadenzug endlich siegen. Und durch den Glaube» wirst du Lah­ vom Lebensfürsten. mer noch das Kleinod rau, Matth. 5, 6. 9. Hatte dich dein Gott den. ** dahin gegeben: O so würdest »Ps. 54, 6. »»Jes. 33, 25. 15. Ach, er sieht und weiß, du ganz sicher leben, dein Heil verachten, und mit wie dir zu Muthe. Denn du Säuen nur nach Träberu liegst, und kannst aus deinem Blute dich nicht erheben. trachten. 10. Nu» hingegen fühlst du Höre nur! Er ruft dir: Du Hes. 16,6» deinen Schaden, suchst mit sollst leben.

138

Vom Glauben

16. Grosse Sünder macht unter, und macht wieder frö­ er zu Gereckten.=;s Zähle dich lich, frei und munter. 1 Sam. 2, 6, getrost zu Gottes Knechten, und zwar noch heute! Denn 18. So vergiß denn deine du bist schon seine felge Beute. Klagelieder. ” Setze dich bei * Röm 4, 5. seinem Kreuze nieder: Sein 17. Brennt die Hölle gleich Blut zu trinken, und in sei­ in deinem Herzen; Sie ver­ nem Frieden zu versinken. , löscht durch Jesu Blut und Phil. 4, 7. * Ps- 3°, 6. i r. Schmerzen. Er führt hin-

4 !♦ Eines niedergeschlag ien Herzens muthige Aufrichtung dui h den Glauben, Mel. Jesu meine Freude, suche, als den Seelenfreund: ^^uälende Gedanken, Zwei­ So bin ich ganz sicherlich schon mit dessen Blut bedecket, der feln, Fürchten, Wanken, mein Herz erwecket. hört doch einmal auf! Laßt 4. Nicht vollkommne From­ mich Jesum schauen, seiner men, Sünder sollen kommen, Gnade trauen. Hemmt mir Sünder nimmt er an. Die nicht den Lauf. Christi Blut sich gottlos sehen, und um macht alles gut. Und was Gnade flehen, die sind wohl ich verschuldet habe, liegt in daran. Wer die Kraft, die seinem Grabe. Gutes schafft, gar nicht in 2. Freilich bin ich schnöde, sich selbst erblicket, der wird unrein, wüst und öde, aller hier erquicket.Sünde» voll. Aber mein 5. Nun, so will ichs wa­ Erbarmer, dessen Blut ich Armer gläubig schöpfen soll, gen, ganz getrost zu sagen: locket mich so stark zu sich, Jesu Blut ist mein. Gnade Meines daß ichs endlich frölich wag«, hab ich funden. Lammes Wunden lassen mich und ihm alles klage. 3. Weil ich denn die Sünde hinein. Christi Huld hat tiefgebeugt empfinde, die mein meine Schuld, meine Furcht Herz beweint: weil ich sie und Tod verschlungen. Ihm verfluche, und nichts anders, sei Lob gesungen!

Vom Glauben

6. Weg, fel! Weg, Störe mich zu dunkeln nicht mehr

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Tag und verworrner Zwei­ liebt mich sehr. verlogner Teufel! Nacht bin ich bedacht, mich nicht mehr. Zeit im Glauben recht zu üben. Sorgen mag ich So kann ich ihn lieben. borgen. Jesus

49» Der bei allem Gefühl des Elends sich an Jesu zuversichtlich haltende Glaube. 1 Mos. 52, 26. Tod, daS schreckliche Berder­ In eigner Melodie. D Jesu, laß mich nicht. ben, daS wir von Adam er­ ben. Du weißt der Sünder Sey meine Zuversicht. Ich Noth. kann dich nimmer lassen. Ich 6. Du blickst den Jammer will dich ewig fassen. O Jesu an, den niemand tilgen kann. laß mich nicht. Was Menschenkräfte machen, 2. Wo soll ich Armer hin, das sind verlorne Sachen. wenn ich in dir nicht bin? Du blickst den Jammer an. Willst du mich von dir trei­ 7. So bin ich arm und ben: Ach Herr, wo soll ich bloß, von allem Guten loS. bleiben? Wo soll ich Armer Nichts haben und nichis kön­ hin? nen , daS mag man Elend 3. Dein Blut, 0 Gottes­ nennen! So bin ich arm und sohn, ist meine Ranzion. Gott bloß. kann mich sonst nicht dulden. 8. Immanuel, bei dir er­ Dein Blut bezahlt die Schul­ blick und such ich mir daS, den, dein Blut, 0 Gottes­ was ich nirgends finde, den sohn. Rath für alle Sünde, Im­ 4. Für mich und alle Welt manuel , bei dir. bist du das Lösegeld. Ich 9. Dein Blut, erwürgtes weiß kein ander Retten, als Lamm, wäscht mich vom Sün­ deine Band und Ketten für denschlamm, ist meines Her­ mich und alle Welt. zens Weide, gewährt mir 5. Du weißt der Sünder Fried und Freude: dein Blut, Noth. Du kennst den tiefen erwürgtes Lamm.

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Vom Glauben

10. Durch deiner Wunden Kraft wird alles weggeschafft, was mein Gewissen quälet. Ich habe, was mir fehlet, durch deiner Wunden Kraft. 11. Du hilfst mir auö der Noth. Dein bittrer Kreu­ zestod errettet mich vom Sterben, vom ewigen Ver­ derben. Du hilfst mir auö der Noth. 12. Dein Geist erquicket mich, und weist mein Herz auf dich, nach dir, Herr,

zu verlangen, an dir allein zu hangen. Dein Geist er­ quicket mich. 13. Die göttliche Geduld verschont so vieler Schuld. Sie heilet die Gebrechen. Sie duldet meine Schwächen, die göttliche Geduld. 14. So bleib ich doch an dir. Mein Lamm, erlaube mir, dich tief ins Herz zu fas­ sen. Du wirst mich nimmer lassen. So bleib ich doch an dir.Ps. 75, -S«

50. Erweckung der Zuversicht zu Gott in Christo. 2 Cor. 3, 4. 3. Malt eurem Herzen ein Mel. Nun bitten wir den heili­ gen Geist. grosses Bild, Daß den Him­ mel und die Erde füllt, einen as schnöde Mißtrauen Feuerofen voll Glut und Flam­ sey verflucht, das von Gott men, die Liebe sind, und aus uns abzuschrecken sucht. Er Liebe stammen. Seht, so ist ist nicht so grimmig, als wir Gott!1) gedenken, wenn wir uns viel­ 4. Hört doch den Blumen, mal vergeblich kränken. Denn dem Grase zu. Hört, sie wir sind blind. rufen: Mensch, wie blind Dein Gott ist die s. Das viel erbarmende bist du. Vaterherz treibt mit unserm Liebe. Wir Creaturen zeigen Jammer keinen Scherz. Jesu dir alle die Liebeöspuren; Er Seele wallet in heisser Liebe. hat dich lieb. 5. So sagt die Erde. So Und 0 wie treu sind dieGnaJa, so deotriebe von seinem Geist! schreit das Meer.

1) Sind Lutherr Gedanken. Es wirds wohl niemand so ver­ stehn, als wenn man den unsichtbaren Gott abmalen könnte.

Vom Glauben.

prediget des Himmels Heer. Thiere, Fisch und Vögel, und alle Blätter singen: Der Schöpfer ist dein Erretter. Die Lüft spricht: ja! 6. Und wenn noch Iweifelmuth übrig bleibt, kannst du lesen, was die Bibel schreibt: Er hat Lust zum Leben! Gott ist die Liebe! und daß ja nie­ mand verloren bliebe, gab er den Sohn. 7. Komm mit, 0 Seele, nach Golgatha. Komm, und siehe! was erblickst du da? Ach, den Freund der Sünder, wie er so milde sich in dem blutigen Marterbilde zu Tode liebt. 8. Was blitzt und funkelt aus seinem Blut, aus den Striemen, aus der Wundensiuth? Lauter Helle Stralen der ewgen Liebe, die gegen Sünder mit süssem Triebe wie Feuer brennt. 9. Was nun den Glauben «och hindern kann, sey auf

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ewig in den Bann gethan! Fallt in seine Arme, und schickt die Zweifel, die Gott verleumden, getrost zum Teu­ fel, von dem sie sind. 10. So hoch der Himmel die Erde deckt, und sich über alle Sünder streckt: so soll Gnade walten, und ganz be, decken die, so ihn fürchten, und die erschrecken vor seinem Wort. Jes. 66, 2. Ps. 105, 11.

11. So fern der Morgen vom Abend steht, der ihm täglich aus dem Wege geht: so soll unsre Sünde sich weit entfernen, wenn wir (so schwach es sey) glauben ler­ nen an Jesu Blut. Ps. 103, 18.

12. Ey nun, so faß uns bei deiner Hand! Laß die Glaubensaugen unverwandt in dein Herz und Wunden recht frölich schauen, und dir aus aller Gewalt ver­ trauen! Halleluja!

Das Element des Glaubens, Mel. Mir nach spricht Christus rc. offnen Liebesarmen; dein Blut, wie es vom Kreuze GotteS Lamm, mein Ele­ floß, und alle Welt mit Heil ment ist einzig dein Erbar­ begoß. 2. Ich weiß von keinem men: Dein Herz, das zu mir wallt und brennt, mit andern Trost. Ich müßt in

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Vom Glauben

Sünden sterben. Der Feind ist wider mich erbost. Die Welt will mich verderben. Mein Herz ist unrein, blind und todt. O tiefes Elend! grosse Noth! 5. Die eigene Gerechtigkeit, bas Thun der eignen Kräfte, macht mir nur Schänd und Herzeleid, verzehrt die Le­ benssäfte. O nein, es ist kein andrer Rath, als der, den dein Erbarmen hat. 4. Wie wohl, ach Gott! wie wohl ist mir, wenn ich darein versinke! O Lebens­ quell, wenn ich aus dir Blut der Versöhnung trinke! Wenn dein Erbarmen mich bedeckt, und wenn mein Herz Verge­ bung schmeckt! 5. Da lebt mein Geist, ist froh und satt, hat alles was ihm fehlet. Bald aber wird er kalt und matt, wenn er sich selber quälet, wenn dein Erbarmen ihm entgeht, wenn rr auf fremdem Grunde steht. 6. Drum bleibe du mein Element, du selbst und dein Erbarmen. Und wie mein Nlaube dich erkennt, so kenne >u mich Armen. Ich leb ineiner Gnad allein. Ich will n dir erfunden seyn. 7. Das Element der ar(ittt Welt, Stolz, Geiz und leischeslüste, und was sie

sonst für wichtig hält: das ist mir dürr und wüste, das ist mir Galle, Gift und Quaal. Dein Heil ergötzt mich alle, mal. 8. Mein erster Odem, den ich zieh, wenn ich vom Schlaf erwache, ist dein Erbarmen, deine Müh, die ich dir täg­ lich mache, und die du schon auf mich, gewandt, da deine Lieb am Kreuz gebrannt. 9. Wenn ich von meinem Bett aufsteh, so tret ich ins Erbarmen. Und wenn ich bald gen Himmel seh, mein Himmel ist Erbarmen! Und wenn ich knie, fällt mein Sinn, 0 Gott, in dein Erbarmen hin. 10. Ich wasche mich, Im­ manuel, im blutigen Erbar­ men. In dir erschein ich rein und hell, mein Kleid ist dein Erbarmen. Ich eß und trinke diese Kost, Erbarmen ist mein Brod und Most. 11. Ich sitz und geh, und waS ich thu, so thu ichs im Erbarmen. Mein Sitz, mein Grund und meine Ruh, mein Ziel ist dein Erbarmen; mein sichrer Weg, mein Licht und Kraft, mein Wohnhaus in der Pilgrimschaft. 12. Leg ich des Abends mich zur Ruh, mein Bett ist dein Erbarmen. ES langtauf allen Seiten zu. Es wärmt

Vom Glauben.

mich dein Erbarmen! In diese Decke hüll'ich mich. Wie sanft, wie süsse schläft es sich! 13. Erwach ich in der stil­ len Nacht, so lieg ich im Er­ barmen. Wenn mich die Un­ ruh schlaflos macht, so wiegt mich dein Erbarmen. Er­ schreckt mich Traum und Fin­ sterniß, Erbarmen leuchtet mir gewiß. 1.4. Ja bis ins Grab und vors Gericht begleitet mich

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Erbarmen. Von Tod und Hölle weiß ich nicht. Mein Leben ist Erbarmen. Hierinn beschließ ich auch den Lauf, und fahre sterbend zu dir auf. 15. Und wenn ich vor dem Throne bin, dein Anschau» zu geniessen: so reißt mich dein Erbarmen hin, im Lo­ ben zu zerfliessen. Worinn allhier mein Herz entbrennt, das bleibt mein ewges Cle­ ment.

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Das Glaubensbekenntniß eines wahren Christen. Mel. Das ist unbeschreiblich, wie rc Und ich Habs erfahren, daß ^)öre meinen Glauben, wer er helfen kann. Weg, was Rost und Schimmel und Ver­ ihn hören kann! Arger Feind, wesung frißt! mein Gott ist dein Schnauben ficht mich we­ im Himmel, der allmächtig nig an. Welt, dein Schmahn, ist. und Lügen stöhrt den Glau­ 4. Ja, von ihm, dem ben nicht. Sünde, dein Meister, redet die Natur. Betrügen weicht dem Hellen Körper, sowie Geister, zei­ Licht. gen seine Spur. Und im Buch 2. Wer auf Werke bauet, der Schriften les' ich seinen dessen Grund ist Sand. Wer sich selbst vertrauet, bleibt Rath, welch ein Heil zu stif­ Gott unbekannt. Was sind ten ihm gefallen hat. Menschenlehren? Gift und 5. Einig und dreieinig ist Eitelkeit. Gottes Worte hö­ mein Gott und Herr. Meine Schuld bewein ich täglich herz­ ren, das ist Sicherheit. 3. Einen Gott, den wah­ licher. Aber sein Erbarmen, ren, nehm ich gläubig an. dreimal stark und groß, v das

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Vom Glauben

macht mich Armen alles Jam­ mers los. 6. Wer will mich verdam­ men? Vater, Sohn und Geist halten hier zusammen, die mein Glaube preist: Eins in Rath und Willen, dermich selig macht; einig im Erfül­ len, bis es heißt: vollbracht! 7. An den Vater glaub ich, der die Welt erschuf. Götzen, euch erlaub ich ohne Widerruf, meiner zu verges­ sen. Ich bin Gottes Kind; höher noch gesessen, alö die Engel sind. , 8- Und an Gott den Hei­ land glaub ich inniglich: der aus Liebe weiland für die

Welt und mich gnadenreich gebohren, lebte, litt und starb; und, was ich verloren, durch sein Blut erwarb. 6. Und an Gott den Trö­ ster glaubt mein ganzer Sinn, weil ich ein Erlöster Jesu Chri­ sti bin. Mein Verstand und Wille glaubt in seiner Kraft. Vor ihm bin ich stille, weil er alles schafft. 10. Amen singt der Glaube, seines Heils gewiß. Amen, auch im Staube, und in Fin­ sterniß. Meine Lampe bren­ net. Und es wird geschehn: was ich hier bekennet, werd ich ewig sehn!

53Glaubensbekenntniß nach dem Ersten Artikel. Mel. Mein Herze, so in Gott rc. Er ist mein Vater durch den I« glaube und bekenne frei, Sohn, mein Abba, Trost und Licht t daß unser Gott im Himmel 2. Aus diesem ewgen Liesey: der alle Welt, wies ihm besmeer stieß ich, und mit gefällt, geschaffen und erhalt. mir alles, her. Mein Leib Mein Gott ist der Allmächtige, und Geist, was tränkt und die Majestät, der Prächtige! speist, ist Wohlthat, die ihn Dem hang ich an, der alles preist. Von ihm sind Glieder, kann! Was gehn mich Gö­ Aug und Ohr, Vernunft und tzen an? O Freude, die aller Sinnen Chor. Und was kein Mund ausspricht! Er er gab, hängt von ihm ab. donnert, und ich zittre nicht. Er giebt es bis inS Grab.

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Bekleidung, Nahrung, Hof Barmherzigkeit. O seht, wie und HauS, Geschlecht und gut er sey. Güter theilt er aus, unzähsge 4. Ich armer Wurm ver­ Gaben dieser Zeit, bis in diene nichts, als Strafe sei­ deS Himmels Haus. nes ZorngerichtS. Mir wi­ 3. Ein Tag sagt eS dem derfährt, was er befcheert, andern an, wie er so reichlich und bin der keines werth! - wohlgethan. Er sorgt und Drum denk ich tief in meinem wacht bei Tag und Nacht. Sinn, was ich für alles schul­ Mich schützet Huld und dig bin! Gott! wie viel Macht. Ich bin von seinem Dank und Lobgesang, und Schirm bedeckt. Gefahr ent­ Dienste, lebenslang! Dir weicht. Kein Uebel schreckt. stell ich mich zum Opfer dar, In seinem Schoos, von Sor­ und zum Gehorsam ganz und gen los, ist Fried und Freude gar. O Gott, wie glücklich groß! - - Und alles bas er­ bin ich nun! DaS ist gewiß­ zeigt er frei, aus lauter vä­ lich wahr. terlicher Treu, aus göttlicher

54» Glaubensbekenntniß nach dem Zweiten Artikel. In voriger Melodie,

^ch glaube und bekenne frei, daß Jesus der Meßias sey: den Gott verhieß, und Huld bewies, als Adam Gott ver­ ließ. DeS Baters eingebohrner Sohn verleugnet Scepter, Kron und Thron. Schaut, Engel, her! ein Mensch wird Er, Gott selbst! arm und leer! Die Jungfrau, welche Mutter heißt, em­ pfing den Herrn vom Heil­ gen Geist. I» Davids Stadt

gebar sie khn, der nun mein Bruder heißt. s. Sein tiefes Leiden, Kreuz und Tod, sein Grab verschlinaet alle Noth. Die Hölle bebt. Mein Heiland lebt, der sich gen Himmel hebt. Da sitzt und herrscht mein Trost und Licht. Er kommt, und hält bas Weltgericht! - Der ist mein Herr! mein gnädiger, mein auserwählter Herr! der mich, da ich ver­ loren war, eia Mitglied der

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Vom Glauben.

verdammten Schaar, erlöst, als Unterthan und Braut zu­ erwarb, und mich gewann« gleich; und diene gern dem be­ Sein Nam ist wunderbar. ' ste» Herrn, von Schänd und 3. Der Sünden ungezähl­ Sünde fern, in ewiger Ge­ tes Heer versenkt er ins Er­ rechtigkeit, in Friede, Freud lösungsmeer. Des Todes und Sicherheit, in Lieb und So verfließt die Nacht, dcS Satans Macht Unschuld. hat Jesus umgebracht. Von felge Lebenszeit. 5. Und gleichwie Er das dem gerechten Zvrngerickt er­ löst mich Gold und Silber Grab verließ, sein Leben und nicht. Er giebt sein Blut. Gewalt bewies; denn alle Stirbt mir zu gut!-- Oseht, Zeit und Ewigkeit steht ihm waS Liebe thut! - Sein zum Dienst bereit: so werd Marterthum für alle Welt, ich auch dem Grab entfliehn, das unbefleckte Lbsegeld, die und ihm verklärt entgegen heilig theure Ranzion, die ziehn; ja, für mein Leid ist istS, die Gott gefällt. Herrlichkeit auf seinem Stuhl 4. So bin ich denn erlöst bereit. Sein Wort macht «'n b frei: daß ich des Lam­ mir es offenbar. Sein Geist mes eigen sey, sein Erb' und in mir bezeugt es klar. Gut, erkauft mit Blut, dem Mein Amen setzt der Glaub niemand Schaden thut. Ich hinzu: Das ist gewißlich leb in seinem Gnadenreich, wahr!

55Glaubensbekenntniß nach dem Dritten Artikel. 3n voriger Melodie.

y» glaube und bekenne frei, daß Gott, der Geist, mein Tröster sey: der wundersam und reichlich kam, da Jesus Abschied nahm. Ich bin auf Erden nicht allein. Sein Licht, sein Trieb, sein Abba­

schrein ist mir das Pfand vom Gnadenstand. Ich geh an feiner Hand. Der Geist, der auf den Wassern schwebt, der alle Creatur belebt: ist auch in mir die neue Kraft, die mich zu Gott erhebt. L. AuS eigener Vernunft und Kraft wird meine Beß-

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rung nie geschafft. Zu Jesu im Glauben ächt, zum heili­ gehn, im Glauben stehn, kann gen Geschlecht. Und daß sie nicht von mir geschehn. Der bleiben, wirket Er; giebt Ei­ Geist hat mich durchs Wort nen Sinn dem ganzen Heer. erweckt, mein Elend und die Gemeinschaftlich frohlocken Gnad entdeckt, durch seine sie beim reichen Gnadenmeer. Kraft mir Licht geschafft, und 4. Ja, mir und allen Gläu­ wa hre Glaubenskraft. Nun bigen läßt er es täglich offen weiß ich, daß ich heilig bin, stehn. Da strömet Huld, Lieb in Christi Blut, in Christi und Geduld, Vergebung al­ Sinn. Bei dieser Gnad er­ ler Schuld! - - Mein Leib, hält er mich, bis zur Bollen­ der auch sein Tempel ist, wenn ihn gleich die Verwesung dung hin. z. Das ist sein Werk zu frißt, wird auferstehn. Man aller Zeit in der gesammten wird mich sehn im Glanz des Christenheit. Wer Jesum Himmels stehn. So stellt ehrt, den Vater hört; den der Geist die ganze Schaar hats der Geist gelehrt. Er Gott und dem Lamm vollen­ ruft und sammlet Christi det dar. So leben wir in Schaar, erleuchtet, waö ver­ Ewigkeit, das ist gewißlich finstertwar, machtsiegerecht, wahr!

56. Der seliggepriesene Glaube. Mel. Wir glauben all an einen rc. drum lach ich aller Angst und §8ohl dem, der an den Noth. 2. Wohl dem, berauben Schöpfer glaubt, seinem Va­ Heiland glaubt, seinem Blut terherzen trauet; dem kei­ und Wunden trauet; dem ne Noth den Frieden raubt, keine Schuld den Frieden weil er auf die Allmacht bauet. raubt, weil er auf die Gnade Keine Sorge darf ihn quä­ bauet. Kein Gesetz kann ihn Keine Sünde len. Keine Furcht soll ihn verdammen. Er kennt erschrecken. Gar kein Gutes darf ihn quälen. Sein kann ihm fehlen. Ihn wird Jesu Liebesflammen. Gottes Flügel decken. Der Heil ist gar nicht zu zählen. Glaube finget: Er ist G 011! Der Glaube finget: Er ist K2

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Gott! drum segnet mich chen. Gottes Licht wird ihm gegeben. Nichts kann seine sein bittrer Tod. Sein Z. Wohl dem, der an den Hoffnung schwächen. Tröster glaubt, seiner Gna­ Herz blickt ins ewge Leben. denwirkung trauet; dem auch IDer Glaube singet: Er ist Gott! drum hilft er mir in Äoth und Tod.

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57» Die Freude des Glaubens über den vor­ trefflichen Mittler und das unverbesser­ liche Mittel seiner Versöhnung. Mel. O wie selig seyd ihr doch, das Heil durch Blut gewäh­ ihr Frommen. ret, dir will ich danken. ^5potte, Spötter, deinen Licht and Freiheit sind mir deine Schranken. Gott und König! Ich bin 5. Vater, du hast mich ihm mit Freuden unterthänig. zum Sohn gezogen. Und Laß mir den Glauben. Du durch ihn bin ich der Furcht magst dich der Ehre selbst be­ entflogen. Bei allem Schre­ rauben. cken wird mich deine Vater­ 2. Zwar den Zweifel hab liebe decken. ich auch empfunden. Völlig 6. Grosser Heiland, den aber ist sein Dampfverschwun­ ich gläubig kenne, du bists, den. Das Licht der Wahr­ den ich Gott und Bruder heit macht mir alle Finsterniß nenne. Du kannst erretten. zur Klarheit. Dir zerspringen meines Jam­ 5. Was Vernunft beim mers Ketten. Mondenschrin erblickte, was 7. Dir will ich aus ganzer die Schrift mit Sonnenstra- Macht vertrauen, auf dein len schmückte, das ward ver­ göttliches Versöhnen bauen, siegelt, als der Geist die und alles Zagen, Herr, durch Blindheit aufgeriegelt. deine Gottheit niederschlagen. 8. Schönster Mensch, am 4. Geist von oben, der du ihn verkläret, ihn, der mir Holz mit Fluch geschändet,

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du hast aller Menschen Noth geendet. Preis sey dem Blute! wohl mir, daß du weißt, wie uns zu Muthe! 9. Dein Genugthun rettet Gottes Ehre. Du erkann­ test, was dazu gehöre, daß sein Erbarmen und Gerech­ tigkeit sich selbst umarmen. 10. Sein Gesetz, der Gott­ heit ewgen Willen kann in dir die Menschheit selbst er­ füllen. Der Sünder Sachen wolltest du zu deinen Eignen machen. 11. Wer weiß so, wie du, mit Gott zu handeln? Und wer konnte besser menschlich wandeln? O weises Fügen! Mit Erstaunen wechselt mein Vergnügen. 12. Blicke hin, 0 Mensch, auf jenen Spiegel. Schau am Kreuz das allerstärkst« Sie­ gel der Menschenliebe. Welch ein Trieb vergleicht sich die­ sem Triebe? 13. Kann der Vater sei­ nen Sohn vermissen? Wird der Sohn bis auf daS Herz zerrissen? und stirbt für Sün­ der, stirbt für abgefallne, schnöde Kinder? 14.. DaS ist Liebe, die sich göttlich nennet, Liebe, die ganz unbegreiflich brennet, die mich versenket, wenn mein

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Herz an ihren Grund geden­ ket. 15. Wer will nun der Sünde länger dienen, da des Lammes Marterbild erschie­ nen? Kein Donnerkrachen wird sie mir so sehr zum Ab­ scheu nt«d)en. 16. Jesus zittert. Und des Richters Schrecken muß den Sohn des Allerhöchsten decken. Er liegt im Staube. Ja, der Angst wird Schweiß und Blutzum Raube. 17. Schaue, Sünder, den zerfleischten Bürgen. Dein« Strafen sinds, die ihn er­ würgen. Denk, was die Sünde für ein Feuer von dem Herrn entzünde! 18. Kann der Eifer die­ ses Lamms nicht schonen: Wo will denn der freche Sünder wohnen? Muß Jesus blu­ ten; Mensch, so fürchte des Gesetzes Ruthen. 19. Lerne hier die Lust der Thorheit hassen. Gott wird seinen Sinn nicht ändern las­ sen. Den Weg des Lebens sucht man auf der Sünden­ bahn vergebens. 20. Weine, Sünder, mit zerrißnem Herzen. Weine, denn dieUrsach seiner Schmer­ zen ist dein Verbrechen. Soll der Speer sein Herz allein durchstechen?

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Vom

au Weine, denn er hat mit Blut gethränet. Er, der sich nach deiner Rettung seh­ net; den nichts gezwungen, den die Liebe bis ins Grab gedrungen. 22. Auf in mir, was kalt und todt geblieben! Lerne Gott und deinen Heiland lie­ ben. Die blutgen Wunden haben mich auf ewig ihm ver­ bunden. 2z. Nimm mein Blut und alles, was ich habe. Du bist mein. Und ich bin deine Gabe, dein ewgeö Erbe, Herr, bei dem ich nimmer­ mehr verderbe.

Gebet. 24. Auf, mein Glaube, reiß den Vorhang nieder. Hier bekomm ich mehr, als alleS, wieder. Wer kannS beschreiben, was wir nun in Jesu sind und bleiben? 25. Vater, den die Zu­ versicht umarmet, Vater, der sich ewig mein erbar­ met, dein Herz ist offen, da ich sein durchstochnes Herz getroffen. 26. Halleluia, Preis und Dank und Ehre sey dem Vater für des Sohnes Leh­ re! Von allen Zungen werde mein erwürgtes Lamm be­ sungen!

IX. Vom Gebet. 58Vom Gebet überhaupt. Mel.

Run laßt uns Gott dem fluchet, weil er Gott nicht Herren. gesuchet: der wird durch Je­

Ä?ensch, Sünder, Staub su Wunden versöhnt, gesucht, gefunden. und Made, bewundre diese Z. So kann er alles hof­ Gnade! Der Wurm, so voll fen; der Zugang steht ihm Gebrechen, darf mit Jeho- offen, vor seinem Gott zu vah sprechen. stehen, und mit ihm umzu­ 2. Den das Gesetz ver­ gehen ;

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au Weine, denn er hat mit Blut gethränet. Er, der sich nach deiner Rettung seh­ net; den nichts gezwungen, den die Liebe bis ins Grab gedrungen. 22. Auf in mir, was kalt und todt geblieben! Lerne Gott und deinen Heiland lie­ ben. Die blutgen Wunden haben mich auf ewig ihm ver­ bunden. 2z. Nimm mein Blut und alles, was ich habe. Du bist mein. Und ich bin deine Gabe, dein ewgeö Erbe, Herr, bei dem ich nimmer­ mehr verderbe.

Gebet. 24. Auf, mein Glaube, reiß den Vorhang nieder. Hier bekomm ich mehr, als alleS, wieder. Wer kannS beschreiben, was wir nun in Jesu sind und bleiben? 25. Vater, den die Zu­ versicht umarmet, Vater, der sich ewig mein erbar­ met, dein Herz ist offen, da ich sein durchstochnes Herz getroffen. 26. Halleluia, Preis und Dank und Ehre sey dem Vater für des Sohnes Leh­ re! Von allen Zungen werde mein erwürgtes Lamm be­ sungen!

IX. Vom Gebet. 58Vom Gebet überhaupt. Mel.

Run laßt uns Gott dem fluchet, weil er Gott nicht Herren. gesuchet: der wird durch Je­

Ä?ensch, Sünder, Staub su Wunden versöhnt, gesucht, gefunden. und Made, bewundre diese Z. So kann er alles hof­ Gnade! Der Wurm, so voll fen; der Zugang steht ihm Gebrechen, darf mit Jeho- offen, vor seinem Gott zu vah sprechen. stehen, und mit ihm umzu­ 2. Den das Gesetz ver­ gehen ;

Vom Gebet. 4. Sern Herz ihm zu ent­ decken, und Gottes Her; zu schmecken; zu bitten, zu be­ gehren. Kein Satan kann es wehren. 5. Er darf die Schuld be­ kennen, und doch Gott Va­ ter nennen, ihm danken, und ihn preisen, ihm Ehr und Dienst erweisen. 6. Sein Elend darf er kla­ gen, Wunsch und Verlangen sagen, für sich und andre bitten, sein ganzes Herz aus­ schütten; 7. Vor Gott beständig bleiben, die Arbeit betend treiben; wenn Worte gleich gebrechen, auch ohne Worte sprechen; 8. Allein zum Vater tre­ ten, und in Gemeinschaft beten; mit Singen, Flehn und Weinen, auch öffentlich erscheinen. 9. Gott kennt uns aus dem Grunde. Doch unsre Red' im Munde soll unS erinnern, lehren, erwecken, zu ihm kehren. 10. Groß ist die Noth des Armen. Reich ist des Herrn Erbarmen: verheißt, sich aus-

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zuschütten, gebietet, ihn zu bitten. 11. Mit diesem Geber spre­ chen, vertreibet alle Schwä­ chen. Man geht von diesem Lichte mit glänzendem Ge­ sichte. 2 Mos. 54, -9.

12. Wer bittet, der wirb haben. Wer sucht, der fin­ det Gaben. Wer klopfet, und nicht schweiget, dem wirb der Schatz gezeiget. 15. Was wir nur bitten wollen, ist, was wir haben sollen. Mehr, als man sucht und denket, wird seinem Volk geschenket. 14. Zu dir heb ich die Au­ gen, Herr! laß mich vor dir taugen: daß Gnad und Wahr­ heit wallte, wenn ich die Hände falte. 15. Wenn ich die Knie beuge, so sey dein Geist mein Zeuge; daß Seufzen, Beten, Ringen, durch alle Himmel dringen! 16. Vor dir, Herr, laß mich wandeln, im Glauben alles handeln, dir fingen und dich loben. Die Harfe schlag ich droben. Offenb. 14, 2.

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Vom Gebet.

59Vom Gebet im Namen Jesu. In voriger Melodie,

im Staube der tiefgebeugte

Glaube. allem Fleische giebet, 8. Auf dem Gesicht und die Sünder alle liebet, sie Knien hat Er zu Gott ge­ freundlich eingeladen: der schrieen. O legt Gebet und heißt Gott aller Gnaden. Lieder zu diesem Opfer nie­ 2. Kommt her zu seiner der. Fülle! Kommt all, eS ist 9. So werden sie gefallen. sein Wille. Kommt so, wie DaS Vaterherz wird wallen; JesuS lehret. Wer ihn hört, auf seinen Sohn Hinblicken, wird erhöret. und euch in ihm erquicken. 5. Nur ein Gott ist vor­ handen. Der hilft in allen Landen. Der Mittler ist nur Einer, und ausser ihm ist keiner. 4. All andre Helfer lügen. All andre Mittler trügen. Was laust ihr hin und wie­ der ? Setzt euch zur Quelle nieder. 5. In ihm zum Vater tre­ ten: das heißt erhörlich be­ ten. Durch sein Verdienst und Namen, wird alles Ja und Amen.

6. Sein Blut und seine Thränen, sein Seufzen und sein Stöhnen, sein Flehn und Händeriugen muß euch Erhörung bringen. 7. Die Selbstgerechtig­ keiten entsiiehn und stehn von weiten. Hier gilt allein

10. Als er am Kreuz ge­ hangen , ergoß sich voll Ver­ langen, mit Blut aus jeder Wunde, Gebet aus seinem Munde. 11. Rief Abels Blut um Rache, sein Blut führt unsre Sache. Des Blutes Stimm ist besser, die Kraft unend­ lich grösser.

12. Und nun er ausge­ litten, hört er nicht auf, zu bitten; der Sünder Noth und Klagen dem Vater vorzutra­ gen. 13. Seht, euer Flehn und Weinen darf nicht allein er­ scheinen. ES wird von ihm beschützet, und mächtig un­ terstützet. 14. Ihm wird nichts ab­ geschlagen. Ihm dürft ihr alles sagen. Es wird von

Vom Gebet. ihm getrieben, mit Amen im Sohne. Sie werden an» unterschrieben. genommen. Die Freude wird 15. So bringt denn, bringt vollkommen. zum Throne die Bitten all

60. Vom gottgefälligen Gebet. gen , durch alle Himmel drin­ gen, gekrönt mit Preis und ^)es Herzens Wunsch und Ehren erfüllet wiederkehren. 7. Hört, Heuchler, euer Klagen vor Gott im Him­ Schwätzen ist Greueln gleich mel sagen, zu bitten und ihn zu schätzen. Wer Gott mit loben, das lehrt der Geist Lügen ehret, wird nimmer­ von oben. mehr erhöret. 2. Ihn hat der Sohn er­ 8. Kommt, fleht im Geist worben, da er am Kreuz ge­ und Wahrheit, so leuchtet storben. Ihn will der Va­ euch die Klarheit von Jesu ter geben, wenn wir nicht Angefichte mit holdem Gna­ widerstreben. denlichte. z. Er wecket uns vom Schlafe. W i r fühlen Schuld 9. Begehrt ihr, daß sein und Strafe. Da treibt uns Wille sich ganz an euch er, fülle: so bittet, was ihr wol­ Noth und Jammer hinein in let! Wißt, daß ihrs haben GotteS Kammer. sollet. 4. Daß wir die Thüre fin­ 10. Elias war ei» Sün­ den, zeigt er uns armen der, wie wir und unsre Kin­ Blinden im Glauben Jesu der. Er lenkt des Himmels Wunden, bis wir den Weg Regen zum Fluch und auch gefunden. zum Segen. 5. Von diesem Geist ge­ 11. £) seht den Jacob rin­ trieben muß uns der Vater gen, und seinen Gott be­ lieben. Der Sohn wird uns zwingen. Ja, seht ein Weib vertreten. Der Geist wird dort kriegen, und über Je­ in uns beten. sum siegen. 6. Da muß es wohl gelin­ is. Kommt, bittet, sucht Mel. Nun laßt uni Gott dem Herren.

154

Vom Gebet.

und klopfet. Die Quell ist im Schrein und Flehen wird nicht verstopfet. Durch Ernst grosses Heil geschehen.

6r. Von der kindlichen Einfalt im Gebet. In voriger Melodie.

7. Wenn sich mein Herz ergiesset, und reichlich über­ Einfalt spricht von fliesset, will er mein langes Herzen, in greuben. oder Sprechen nicht zürnend un­ Schmerzen. Sie kümmert terbrechen. sich um Sachen, und nichts 8. Und wenn ich wenig ums Wvrtemachen. sage, ja wenn vor Seelen­ 2. So bitten liebe Kinder. plage mir nicht ein Wort entUnd wer bekömmt geschwin­ fähret, kaum noch mein Herz der? Ihr kindlich freies Lal­ begehret: len hört man mit Wohlge­ 9. So darf ich, wie ein fallen. Z. So laßt uns, wenn wir Stummer, mit allem meinen beten, zum besten Bater tre­ Kummer, doch knieen oder ste­ ten. Der Knechte Zwang hen, Ihn jammernd anzu­ und Treiben, o das muß sehen. 10. Und wenn ich heulen ferne bleiben. 4. Nicht Maaß, nicht Zeit müßte, weil ich vor Angst und Stunde, nur Trieb aus nicht wüßte, was meine Sin­ Herzensgründe, wird Betern nen machten: will doch sein vorgeschrieben. Des Vaters Ohr drauf achten. Art ist Lieben. 11. Mein Bitten und Ver­ 5. Die Rede künstlich brin­ stehen kann so weit nimmer gen, und viele Wort erzwin­ gehen, als seiner Huld Ge­ gen, ist nicht die Art der Sei­ danken. Die weiß von kei­ nen. Er weiß ja was wir nen Schranken. meinen. 12. Drum will ich ohne 6. Das Denken ohne Worte Sorgen, am Abend wie am klopft schon an seine Pforte. Morgen, jetzt und zu allen Mein kurzes: Herr, erbar­ Zeiten vor ihm mein Herz me! bezwingt des Helfers auöbreiteu. Arme.

Vom Gebet.

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62. Von der gewissen Erhörung des gläubi­ gen Gebets. In voriger Melodie.

8. Er siehts, wenn sie von weiten sich zum Gebet Glauben und Vertrauen bereiten; und nahet sich zum ins Herz des Vaters schauen, Hören, und thut was sie be­ recht kindlich zu.ihm treten: gehren. das h»ißt erhörlich beten. 9. Eh sie noch rufend lal­ 2. feie Zuversicht der Kin­ len, läßt er schon Antwort der erlangen schnöde Sünder schallen. Die Hülfe wird ge­ durch seines Sohnes Liebe, sendet , eh sie ihr Flehn vol­ durch seines Geistes Triebe. lendet. Z. Im Rock des Erstge- 10. Was sie noch denken bohrnen erscheinen die Ver­ sollen, eh sies begehren wol­ lornen, und nehmen, seinetwe­ len, ist schon von ihm beschlos­ gen, vom Vater allen Segen. sen, und ihnen zugeflossen. 11. Da sie noch sicher 4« Der Geist, der Abba schreiet, und der von Furcht schliefen, und gar nicht zu befreiet, lehrt sie deö Glau­ ihm riefen, da sprach et. bens Sitten, einunaussprech- schon: Hie bin ich! und auf Erbarmen sinn ich. lichs Bitten. 12. Daß sie sich ihm ent­ 5. Da wird des Mittlers Gnade viel grösser, als ihr decken, geschieht durch sein Schade. Mehr, als sie je Erwecken. Wie sollte nicht verlangen, hat er für sie em­ ihr Flehen bald in Erfüllung pfangen. gehen? 6. Wenn Jesus auch nicht 13. Sein göttliches Ver­ bäte, noch sie so stark ver­ mögen hat Millionen Segen. träte: Gott selbst, der sie Je mehr wir nehmen wollen, gezogen, ist ihnen wohl ge­ je mehr wir nehmen sollen. 14. Der es im Ernst be­ wogen. 7. Der Vater kann nicht fohlen, die Gaben abzuho­ hassen, die seinen Sohn um­ len: der kann uns nichts ver­ fassen. Mit väterlichen Trie­ sagen , wenn wirs im Glau­ ben muß er sie zärtlich lieben. ben wagen.

cv

Vom Gebet.

i§6

15. Er will uns durchs Verheissen aus allem Zweifel reissen. Die Wahrheit kann nicht lügen; die Treue kann nicht trügen. 16. Ein Wort, daß Er gesprachen, wird nimmermehr gebrochen. Selbst seines Na­ mens Ehre, verlangt, daß er unö höre. 17. ES ist uns frei gelas­ sen, Ihn mit Gewalt zu fas­ sen; sein Wort vor ihn zu bringen, und auf die That zu dringen. 18. Wenn er sich anders stellet, weiß man, was ihm gefallet. Er wird kein Ohr verstopfen, man soll nur stär­ ker klopfen. 19. Wie Bettler stehen bleiben, und unverschämt be­ treiben, warum sie angespro­ chen, und an die Thüre po­ chen: so. So sollen wir es wa­ gen, an sein Herz anzuschla­ gen ; getrost und freudig beten, nicht von der Stelle treten.

Von

21. Wenn lauter Nein er­ scheinet, ist lauter Ja gemeinet. Wo der Verzug am größ­ ten, da wird die Hülf am besten. 22. Sind wir nur erst em­ pfänglich, so thut er über, schwenglich, mehr, als wir denken können, mehr, als wir selbst unö gönnen. 23. Drum laßt unS gläu­ big bitten. Kein Zweifel sei gelitten. Wir sieh» in Jesu Namen. Sein Nam und Wort ist Amen. 24. Wir sehn im Geist die Gaben, die wir gebeten ha­ ben, von jetzt bis zum Vol, lenden, vor Aügen und in Händen. 25. Und wenn wir Berge wüßten, die wir versetzen müßten: sie werden, wenn wir beten, bald aus dem Wege treten. 26. Ja das Gebet im Glau­ ben läßt sich kein Amen rau­ ben. Es wird in allen Sa­ chen uns alles möglich machen.

Geb ! t b ü ch e r n.

Sn voriger Melodie.

man zu beten habe, ist nicht deS Geistes Gabe. Allerhöchsten Wesen 2. Wie manches Buch ver­ im Buche vorzulesen, was führet, wo man den Sinn

Vom Gebet,

»67

nicht spüret, den uns die spreche, sag ich, was mir Schrift gelehret, da man gebreche, was meine Seele Gott selber höret, kränke, so wie ich- fühl und z. Die Bücher, welche sa­ denke. gen: wie wir nach Jesu fra­ 11. So stehts in keinem gen, in Buß und Glauben Buche. Und eh ichs da erst treten, und so erhörlich be­ suche, gießt sich mein Her; ten; schon über. Das ist dem Va­ 4. Die sind nicht zu ver­ ter lieber. achten. Ihr Lesen und Be­ 12. Wer hat ein Kind ge­ trachten kann unser Herz er­ sehen vor seinen Eltern ste­ wecken, nach ihm sich auszu­ hen, und, waS sein Wunsch strecken ; gewesen, aus seinem Buche 5. Und dann des Glau­ lesen? bens Wesen selbst aus der 13. O nein, die Noth lehrt Schrift zu lesen. Denn wie schreien, und an der Brust ich Jesum suche, lern ich aus gedeihen. Die Mutter stillt es gerne. Sie hört das diesem Buche. 6. Da hör ich viele beten. Schrein von ferne. Und wenn sie vor Ihn treten, 14. Das Kind kann sein so find ich aller Enden kein Begehren nicht ordentlich er­ Buch in ihren Händen. klären. Die Mutter muß 7. Wenn mich das Buch sein Flehen mehr als dagelehret, wie man zum Herrn Kind verstehen. fichkehret: so wird mein Herz 15. Und wenn die Kinder zum Buche, daß ich ihn sel­ stammle», erst halbe Worte sammlen: den Eltern ist ihr ber suche. 8. Erinnert mich, ihr Blät­ Lallen das größte Wohlge­ ter, an mich und meinen fallen. 16. Sie dürfen nicht mit Retter! Entzündet mein Ver­ langen, die Gaben zu em­ Sorgen sich fremde Worte borgen, kaum, daß sie an­ pfangen. 9. Nur sollt ihr mich im gefangen, so weiß man ihr Beten nicht binden noch ver­ Verlangen. 17. Sie werden endlich treten. Alsdann geht auf die Seite, daß ich mich selbst grösser, und reden dann auch ausbreite. besser. Allein der Kleinen Lal­ 10. Wenn ich nun mit ihm len erhört man doch vor allen.

158

Vom Gebet

18. Der Vater aller Kin­ der erhört noch viel geschwin­ der, versteht unS auch viel besser. Denn seine Huld ist grösser. 19. Er hört des Herzenö Sprache. Das ist die ganze

Sache. Der Trieb vom Seelenqrunde macht erst die Red im Munde. 20. So lernt man sich er­ kennen, im Heilgen Geist ent­ brennen, sich Jesu überlassen, und bald den Vater fassen.

64. Reizung zum Gebet. Matth. 7,7. 8. Mel. Lobe den Herren, den zc.

doch, Seele, die theure Verheissung erschal­ len:,: Bittet, und nehmet! so rufet der Menschenfreund allen. Suchet bei mir. Klo­ pfet, ich öffne die Thür auch denen, welche nur lallen. 2. Fühlst du nicht, Seele, die Armuth, dein tiefes Ver­ derben? Fehlt dir nicht al­ les? Wer bittet, wird al­ les ererben. Treibt dich die Noth nicht zu dem gnädigen Gott: so mußt du ewiglich sterben. 3. Denke, wie reich ist der König vom Himmel und Erden! Er ist allmächtig. Er rettet aus allen Beschwer­ den. Weisheit ist sein. Gnade besitzt er allein. Arm kann er nimmermehr werden.

3. Zweifle doch ja nicht. Er hat dir zu beten befohlen. Siehe, wie wünscht er, du möchtest dein Segenstheil ho­ len! Weichst du nun fort: so wirst du hier und auch dort, Mensch, vo» dir selber be­ stohlen. 5. Eile doch, kaltes Herz, eile, die Knie zu beugen! Bald wird sich Feuer des Geistes im Herzensgrund zei­ gen. O wie viel Kraft wird dir durchs Bitten geschafft, die Himmelsleiter zu steigen!

6. Nun, so besinne dich länger nicht! Eile zu beten! Glaube, du wirst nicht ver­ geblich zum Gnadenstuhl tre­ ten. G ott ist bereit. Jetzt ist die selige Zeit. Der Faule wird sich verspäten.:,:

Vom Gebet.

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65. Das Gebet des Herrn. Mel. Nun bitten wir den heili- niß des Gebers haben, mit gen Geist. Lob und Dank!

L Vater, der du im Him­

6. Zwar unwerth sind wir so vieler Huld! — Ach, mel bist, dessen Lieb und vergieb uns unsrer Sünden Macht unendlich ist! Vater, Schuld alle Tage reichlich! aller Kinder, die dein Herz Wer kann sonst leben? Wir kennen, und in dem Sohne aber wollen auch dem verge­ dich Vater nennen. Wir ben, der uns betrübt. schrei« zu dir! 7. Schenkst du uns Gnade, 2. Dein Name werde der so gieb auch Kraft der Ver­ Weltbekannt! mach ihn groß suchung, die der Arge schafft, und herrlich dem Verstand, gläubig zu begegnen, daß süß dem ganzen Herzen! in Welt und Sünde bei allem Lehr und Leben hilf uns, dir, Anfall uns nicht entzünde. Vater, die Ehre geben: gieb Laß uns den Sieg! uns dein Wort! 8. Erlös' uns endlich, bis Z. Dein Reich der Gnaden in den Tod, von dem Böse­ und Herrlichkeit komme zu wicht, von aller Noth, auch uns, herrsche weit und breit! vom Sünbenübel! einst froh Deinen Geist zum Wort« zu sagen: durch alles hat er wollst du uns geben! damit mich durchgetragen. ES ist wir glauben und göttlich le­ vollbracht! ben, schon hier unb dort! 9. Dein ist das Reich, du 4. Dein guter, gnädiger regierst allein! Alle Kraft, Willund Rath, den der Him­ Allmächtiger, ist Dein! Herr­ mel stets erfüllet hat, müß lichkeit und Ehre wird dir ge­ auch so auf Erden mit Lust ge­ geben. Durch alle Zeiten, ins schehen! und aller böse Rath ewge Leben, bist dus allein. untergehen in aller Welt! 10. Wir sagen Amen! es 5. O Vater, dem man ver­ soll geschehn, unsre Bitten Sie trauen mag! gieb uns unser sind dir gern gesehn. Brodt auf jeden Tag. Gieb sind schon erhöret. Du hasts es uns auch heute. Doch bei befohlen, uns dein Zusagen den Gaben laß uns Erkennt­ abzuholen. Ja, Amen, Ja!

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Vom Gebet.

66. Eben basfelbe zum Gebrauch in den Schulen. Ist so mein Geist O Vater, der du mich zum versorgt, so sieh auch auf die Noth, die meinen Leib be­ Kinde angenommen, laß mei­ drängt, und gieb mir täglich ne Bitte jetzt vor deine Oh­ Brodt. ren kommen. Und weil du 5. Verseh ichs oft und viel, nicht nur mein, auch unser ach so vergieb die Schulden, Vater bist: so bitt ich mit und laß mich eben so des für den, der mir der Nächste Nächsten Fehler dulden. Gieb ist. meiner Seele Kraft, steh mir 2. Für Eltern, Obrigkeit, in allem bei: daß des Ver­ für Prediger und Lehrer, für suchers List an mir vergebens, Freunde, für die Welt, für sey. deines Sohns Verehrer. Du 6. Hilf täglich aus der bist der höchste Gott, der Noth. Bereite mich zum Himmel ist dein HauS, dir ist kein Ding zu schwer, du Sterben. So werd ich ganz erlöst die Seligkeit ererben. hilfst allmächtig aus. Ich bitte nur von dir. Du 3. Dich Vater, Sohn und Du Geist begehr ich recht zu ken­ herrschest doch allein. nen, und gläubig dir zum hast allein die Kraft. Und Ruhm, dich meinen Gott zu aller Ruhm ist dein. Mel. OGott, du frommer Gott. füllen.

nennen. Ist mir der Taufe Schatz durch Satans List ge­ raubt, gieb, daß mein Herz zerknirscht sich wieder selig glaubt. 4. Und wenn du mich be­ kehrt, so wollst du deinen Willen durch deine Kraft in mir nach Himmelsart er­

7. Auf dein Verheissungs­ wort, in Jesu Blut und Na­ men , und durch des Geistes Kraft spricht Her; und Zunge: Amen. Ja, Amen, ja, ge­ wiß, fürwahr es wird ge­ schehn. Wer deinem Worte glaubt, der wirds mit Au­ gen sehn.

Vom Gebet.

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Eben dasselbe , kurz gefaßt, Dein Wille mach uns Gieb täglich Brvdt! Vergieb durch Jesu Tod! L Vaterherz! Dein Name Versuchung hilf ertragen! werde groß! Dein Reich sey Ja, hilf aus allen Plagen! Mel. Nun nimm mein Herz und hier! los! alles rc.

Gebet bei ein : Wasserflut!), Mel. Warum betrübst du dich, und dich zum Strafen zwingt: mein Herz. weil er die Schuld der Sün­

L Gott, du Herr der gan­ den häuft, und sie wie Was­ ser in sich säuft! zen Welt, der sie erschuf und Hiob 15, 16. noch erhält, der du allmäch­ 5. Du hast zum Leben tig bist! vor dem die Fluthen grosse Lust. Du zürnst nicht, stille stehn, und wenn du bis du zürnen mußt: weil winkst, gewaltig gehn. du die Liebe bist. Wer aber 2. Du hast den Himmel selbst sein Unglück sucht, der ausgespannt. Die Wolken wird von deinem Zorn ver­ sind in deiner Hand. Du flucht. sprengst den Regen aus. Dein 6. Du bist gerecht. Dein sind die Quellen und das Fluch ist schwer. Wenn du Meer, dein Wort ruft auch ergrimmst, so tobt das Meer, den Flüssen her. so braust der Wafferstrom, Z. Dein Brünnlein ist von zerreißt den Damm, ersäuft Wasser voll, daS alle Welt das Land, und macht den erquicken soll. Dein Thau grossen Gott bekannt. ist segensreich.-' Ein jeder 7. Die Sündfluth hat Tropf, den du gemacht, ist durch deine Macht die Welt uns zum Leben zugedacht. voll Menschen «mgebracht, *Ps. 65, 10. weil sie dir nicht geglaubt. 4. Ach, daß der Mensch So riß dein höchst erzürnter sich selbst verkehrt, dein Wort Sinn Egyptens ganzes Heer 1 SBof. 14, 27. es. und deinen.Geist nicht hört, dahin.

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Vom Gebet.

8. 0 Gott, wir sind nicht wie Wasser ganz zerflossen besser dran. Es lebt und seyn. Ps. 6, 7. 3er. 9, 1. sündigt jedermann frech in den Tag hinein. Und ob die 14. Gedenk an deines Schuld gen Himmel schreit: Sohnes Tod, an seiner See­ so sind wir doch voll Sicher­ len Wassersnoth,'"' die ihn für heit. uns gequält, an seine Thrä­ g. Stolz, Geiz und unge­ nen, Schweiß unbSBIut,* an rechtes Gut, Betrug, Ver­ seiner Seite Wasserfluth.'-^ schwendung, Uebermuth, ver­ * Ps. 69, 2. 3. "Sbr. s, 7» dammte Fleischeslust, Jank, *"3oh. 19, 54» Feindschaft, Fluchen, Heu­ 15. Gedenk an jenes Was­ chelei: diö alles treibt man serbad, * das uns mit Blut ohne Scheu. getaufet hat. Gedenk an dei­ 10. Dein Wort und Geist nen Bund. ** Setz uns im bestraft uns zwar, dein Scho­ Glauben wieder ein, und laß nen lockt uns immerdar, wir uns nicht mehr Feinde seyn. werden oft gerührt. Allein, *Eph. 5, 26. ** 1 Petr. 5, wir bleiben doch bethört, 20. 21. faul, trüg und hart, und un­ 16. O Vater, Jesu Gnabekehrt. denfluth macht unsre Misse­ 11. Wir sind nicht nur der thaten gut, und überschwemmt Wasserfluth, o nein, wir sind die Schuld. Wasch uns mit der Höllenglut vielmehr, als diesem Blut des Lamms von einmal werth. Und wenn der allem Koth deS Sünden­ Strom uns alle frißt: so lei­ schlamms. den wir, was billig ist. 1 Joh. 1, 7» 12. O Vater der Barm­ 17. Reiß uns von Satans herzigkeit, verkürz uns nicht die Gnadenzeit. Reiß uns Stricken los, und mache dei­ noch nicht dahin. Vertreib nen Frieden groß, wie einen in uns den Sündenscherz, und Wasserstrvm, wie Meeres­ schaff in unS ein neoeö Herz. wellen, hoch und breit! so 13. Gieb, daß ein milder deck uns mit Gerechtigkeit. Jes. 48,18. Wasserguß aus unser« Au­ gen quillen muß, durch wah­ 18. Ach, giesse doch in je­ rer Busse Kraft. Laß un­ des HauS dein Lebens - Was­ sers Herzens harten Stein ser reichlich aus, den Geist

Vom Worte Gottes überhaupt,

163

der Gnad und Zucht. Durch die können durch die Fluthen Jes. 43, ihn kehr Jesus bei uns ein, gehn. 20. Schütz uns, und un­ so werden wir dir fruchtbar ser ganzes Land. Und mache seyn. Jes- 44, 3- 4. Joh. 7, 57* 38- deinen Geist bekannt, der Offenb. 22, 17. auf dem Wasser schwebt.* 19. Gieb uns ein wahres Wo Reu und Leid gethränet Christenthum! denn Heuche­ hat: da weint man sich vor lei fällt plötzlich um, wenn Freuden satt.** dein Gericht erscheint. Die »1 Mos. 1, 2. ' Ps. 126,5.6. aber in der Wahrheit stehn, 1 Mos. 44, a. 14. *5,

X. Vom Worte Gortes überhaupt. 69. Gottes Wort, als eine grosse Wohlthat Gottes. Mel. Gott deS Himmels und der rc. 3. Wenn die Heiden ohne Aerr, ich preise dein Er­ Wahrheit zu den stummen Götzen gehn; wenn die Ju­ barmen, deine Treu und Gü­ den ohne Klarheit tief in der tigkeit, daß du mich Unwürd- Verblendung stehn; wenn auch gen, Armen in dem Volk der viele Christen blind und voll Christenheit, wo dein Wort Aberglauben sind: uns selig macht, hast auf diese 4. So hab ich dein Wort Welt gebracht. in Händen, das ich selber 2. Ich bin auf der fetten lesen kann. So darf mich Peide! denn dein Evange- kein Irrthum blenden. Dein Itettn zeigt mir Leben, Fried Wort zeigt die Wahrheit an.* und Freude in dem wahren Deine Schrift, das helle Licht, Christenthum. Und dis helle, giebt den Blinden daS Ge­ »Joh. 17,17. süsse Licht schauen viele tau­ sicht.** 119, 105. Ps. 19, 8. end nicht. L2

i6.|

Bom Worte Gottes überhaupt.

5. Wer dein Wort nicht liest und höret, lebt auf Erden wie ein Thier. Wen dein hei­ liger Geist nicht lehret, der kommt nimmermehr zu dir. Denn Er öffnet den Verstand, und macht uns dein Heil be­ kannt. Joh. iS, iz->5. 6. O so laß mich nicht im Dunkeln, wie der blinde Hanfe irrt. Laß dein Wort

im Herzen funkeln, besten Kraft die Seele führt! Mach es mir zur Lebenskost, süß, wie lauter Milch und Most. 7. So kann ich im Lichte wandeln, als ein selges Chri­ stenkind ; frölich glauben, hei­ lig handeln. So werd ich wie du gesinnt. O Herr Jesu, durch dein Blut hab ichs hier und ewig gut.

70.

Des theuren Wortes Gottes rechte Hoch­ achtung und fleißiger Gebrauch. Pf. 147, ig. 2o. 5 Mos 6, 7 - g. c. 11, 18-20. Mel. Sey Lob und Ehr dem höchsten rc.

28ie selig ist das Volk des Herrn, «eil Er sie selber lehret! Wie sagt er uns so herzlich gern, was man mit Freuden höret. Gesetz und Evangelium erzählt uns sei­ ne- Namen- Ruhm, und leuchtet unsern Wegen. 2. Wie manches Volk, wie manches Land liegt noch in Finsternissen, die das, was Gott an uns gewandt, nicht hören und nicht wissen. Sv danke doch, wer danken kann, und bete den mit Jauchzen an, de» uns sein Licht gege­ ben.

Z. Erwache, Volk, und schlafe nicht. Die Wohlthat ist zu theuer. Verächter frißt das Aorngerlcht, und straft mit ewgrm Feuer. Wer seine Seele retten will, der sey begierig, sanft und still, und lerne gleich den Kindern. Matth. 18, 5.

4. Wer jähren hat, der höre zu. Die Augen lehret lesen. Und laßt dem Herzen keine Ruh, bis alles blinde Wesen wie Schatten vor dem Licht enflieht, ja, bis der Glaube Jesum sieht, und seine Gnade schmecket. Ps. 54/ S.

5. Wer so das Wort zu Herzen faßt, und seine Siele

Vom Worte Gottes überhaupt.

weidet, dem wird die Sün­ denlust zur Last, daß er sie flieht und meidet. Er kennt und sucht das höchste Gut. Und was er selber glaubt und thut, das lehrt er söine Kin­ der. 6. Erschürft es ihren See­ len ein. Sein Mund fließt davon über. Ihm wird des Wortes Gnadenschein je län­ ger desto lieber. Sowohl wenn er in Ruhe sitzt, als wenn er bei der Arbeit schwitzt, ist Jesus seine Rede. 7. Des Abends, wenn er schlafen geht, des Morgens, wenn er wachet, ist sein Ge­ spräch und sein Gebet von dem, was Jesus machet. Das singt er seinem Hause vor,

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und öffnet ihm mit Lust das Ohr, zu hören und zu lernen. 8. So bleibt ihm Jesu Wort bekannt, davon der Glaube lebet. Es wt(b ein Zeichen an der Hand, das stets vor Augen schwebet; ein Wort, das unvergessen bleibt, wie das, was man am Thore schreibt, und an des Hauses Pfosten. 9. Mein Abba, schenke sol­ chen Sinn und recht gesunden Glauben mir, der ich sonst so träge bin, das Himmel­ reich zu rauben.« Ach, schütte deinen Segen aus, daß durch dein Wort mein ganzes Haus im Glauben selig werde.«« * Matth. 11, 12. ** Apostg. *6, 5l» Joh« 4, 55.

71* Die Seligkeit derer/ dieGottesWort hö­ ren und bewahren. Luc. 11,28. Mel. Schmücke dich, 0 liebe Seele. mache mir zum Elemente. Prediger der süssen Lehre, Sende deines Geistes Trei­ ben, mir dein Wort ins Herz die ich mit Erstaunen höre! zu schreiben. Denn es ist Grosser Arzt der Menschen­ auf alle Weise meiner Seelen kinder, du Evangelist der Sün­ beste Speise. Wer kann sonst der und Prophet des neuen vom ewgen Leben meinem Her­ Bundes: Laß die Worte dei­ zen Nachricht geben? nes Mundes, deine Stimme Z. Herr, dein Wort ist an die Heerden, mir zu Geist mir ein Hammer, schlägt und und Leben werden! zeigt den Seelenjammer. Es 2. Deine beiden Testamente erquickt mich wie der Regen,

166

Vom Worte Gottes überhaupt.

leuchtet mir auf allen Wegen, heissung bleiben, die Gebote stärket meines Geistes Kräfte, willig treiben, keinen Schritt schmeckt wie Milch und Ho­ vom Worte weichen, deines nigsäfte, ist ein Stab für mat­ Weges Ziel erreichen, te Glieder, und ein Schwerdt i 7. Was die Welt bekennt und lehret, was mein Herz dem Feind zuwider. 3er. 23, 29. Jrs. 55, **• erdenkt und ehret, waS der Ps. 119, 105. Matth. 4, 4. böse Geist erdichtet: wird von 1 Petr. 2, 2. Ps. 119, 103. Gottes Wort gerichtet. Weg Ps. -Z, 4. Eph. 6, 17. mit euch, ihr falschen Gei­ 4. Diesem Worte will ich ster! Mir ist gnug an Einem trauen, und daraufbeständig Meister. Wißt, baß euch schauen. Sonst ist doch kein der Fluch verzehret, wenn Licht vorhanden. FremdeLeh- ihr auch selbst Engel wäret! re macht zu schänden. Aber; 2 Gor. 11, 13*15. Gal. 1,6-9. dein Gesetz und Gnade, lei­ 8. Selig, selig sind die See­ tet mich im rechten Pfade. len, die sich sonst kein Licht er­ Herr, mein Glauben und wählen , als allein das Wort mein Lieben hat den Grund: des LebenS. Diese glauben Es steht geschrieben. nicht vergebens, weil sie Got­ Matth. 4, 4- »0. tes 9tdtb % ergründen, und 5. Lehre mich dein Wort sein Herz im Worte finden. O, betrachten, mit Begierde dar­ ein unschätzbares Wissen! An­ auf achten. Lehre michs im dre Weisheit kann ich missen. Geist verstehen. Laß es mir ♦ Ps. 119, 6. 105. zu Herzen gehen. Mache, 9. Licht und Kraft und daß ichs frölich glaube, mir Muth und Freude, wahrer den Zweifel nie erlaube, daß Trost im tiefsten Leide, Schutz ichs mit Gehorsam ehre, und vor allerlei Gefahren, und sonst keine Stimme höre. 1 ein ewiges Bewahren: das Ps. 119. Job. 10, 5. »7. 1 sind dieses Wortes Früchte. 6. Laß mich deine Worte Alles andre wird zunichte. essen, deine Lehren nicht ver­ Alles andre muß verschwin­ gessen, deine Wahrheit nicht den, und den Fluch am Ende zerrüttrn, keine Kraft davon finden. verschütten, dest an der Ver­ Ps. 1, 5« Ps. 119, 96. 165.

Vom Gesetz.

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XL V o m Gesetz. 72. Von der Gesetzgebung. Mel. Lobet den Herren

denn

er ist sehr freundlich.

Gott und Heiland der du aus Egypten dein Is­ rael so mächtig ausgeführet:,: und in der Wüsten sie, wie deine Schafe, gnädig geleitet. 2. Du hast mit Donner:,. Feuer, Rauch und Blitzen die Worte deines heiligen Gese­ tzes vom Berge Sinai, aus finstern Wolken, schrecklich geredet. 2 Mos. 19 u. 20.

3. Die Sünder schlafen und die Welt ist trunken. Dein Eifer wacht, dein Haß an aller Sündewer dein Gesetz vergessen kann, und sündigt, den frißt daS Feuer. 4. Drum brüllt dein Don­ ner:,: alles aufzuwecken, dem Leichtsinn und der Sicherheit zu wehren:,: Herr, laß doch

auch mein todtes Herz erwa­ chen, und sich besinnen.:,: 5. Du hast in Steine :,: dein Gesetz geschrieben. Ach laß die Tafeln dieser zehen Worte:,: mir Tag und Nacht vor meinen Augen hangen, und mich erinnern.:,: 6. Laß alle Steinemir entgegen schreien, wenn ich, Herr, deine Majestät vergesse.:,: Laß alle Crea» tut, laß mein Gewissen mich selbst bestrafen.:,: 7. Herr, kein Gedanke:,: keine Kraft der Seelen bleibt mir noch übrig, wider dich zu handeln denn dein Ge­ setz hat alle meine Kräfte dir zugezählet.:,: 8. Hab ich zwei Augen :,: hör ich mit zwei Ohren, re­ den zwo Lippen, dienen mir zwo Hände:,: gehn zween Füsse: O laß alle zehnfach dir brünstig dienen.:,:

168

Vom Gesetz.

73Vom Nutzen des Gesetzes. Gesetz in meine Seele schrei­ In voriger Melodie. ^)eine Gebote:,: Herr, sind ben, in Herzenstafeln.:,: Jer. 51, 35. 34-

mir ein Spiegel! daß ich mein böseö Herz und böse Werke:,: die häßliche Ge­ stalt von meinerSeele, gründ­ lich erkenne.:,: 2. Laß mich erschrecken :,: vor der Sünden Grösse, vor deinem Jörn und Fluch und ewgem Tode:,: laß mir die Sünde so verbittert werden, daß ich. sie: hasse.:,: Z. Laß mich lebendig:,: mein Verderben fühlen. Und weil ich mir nicht helfen kann, noch rathen :,: so müsse dein Gesetz zu dir mich treiben, zu deinen Wunden.:,: 4. Da wird die Gnade:,: mir die Schuld vergeben. Zu­ gleich mein todtes Herz le­ bendig machen:,: und dein

5. So.wirds ein Riegel:,: mich in Zucht zu halten, und eine Regel meines gan­ zen Lebens:,: denn die Gebo­ te sind ja Seligkeiten, wenn ichs verstehe. *Ebr. ie, ag. ag.—Joh. 12, 5°.

6. Mache sie alle:,: mir recht süß und lieblich! daß nicht nur Donner, nicht nur schwarze Wolken:,: nein, Lust und Liebe mich gehorsam ma­ che, vor dir zu wandeln.:,: 7. Du hast am Holze:,: meinen Fluch getragen. Im Glauben kann mich kein Ge­ setz verfluchen:,: auch nicht mehr schrecken, ängstigen und zwingen. Gnade giebt Frei­ heit. :,: Gal 2, 19. c. 3, 15. t, 5, 1.

74Der Eingang zum Gesetz: Ich bin derHerr, dein Gott, der ich dich aus Egyptenland geführet habe. 2Mos-.r0, 2. Ps. 81, n. «Aos. 15, 4Wesen Grund und Quelle. Was ich war, das werd ich Jd), der Herr! Ich Je­ seyn, alle Zeit, auf alle hova!), bins allein, aller Fälle. Wer ist herrlich? Ich

Mel. Fahre fortAion, fahre rc.

Vom Gesetz.

169

bin herrlicher: Ich, der will ich ganz und ewig seyn. Ich bin dein! Herr! 2. Ich, der Herr! Al­ 7. Du bist mein! Mir al­ ler Herren Herr bin ich. lein gehörst du an; deinem Mein ist Himmel, Meer und Schöpfer und Erhalter, der Erde. Meine Hand erschuf dir lauter Guts gethan! Don auch dich, daß dein Herz der Jugend bis ins Alter mein Opfer werde. Sage, sollst und kannst du keines an­ wer beherrscht dich billiger ? - - dern seyn. Du bist mein! Ich der Herr! 8. Aus der Noth! AuS 3. Ich bin Gott! und das Egypten führt ich dich, aus allerhöchste Gut. Selig, wer dem ewigen Verderben! Zur mich sucht und findet, wer Erlösung gab ich mich, ließ in meiner Gnade ruht! Al­ dich nicht in Sünden sterben. ler andre Trost verschwindet. Ich erkaufte dich durch Blut Laß die Götter, fie sind alle und Tod auö der Noth. todt. Ich bin Gott! 9. Meinen Bund! hab ich 4. Ich bin Gott! Ja, ich längst mit dir gemacht, dich binö, und keiner mehr. Al­ zu meinem Volk gezählet; ler Creaturen Wonne fließt und dich selbst dahin gebracht, «118' meinem Brunnen her. daß du mich zum Gott erwäh­ Und mein Licht bestralt die let. O so fasse doch mit Herz Sonne. Glaub an mich, und und Mund meinen Bund! 10. Deinen Mund! öffne merk auf mein Gebot. Ich nur getrost und weit. Ich, bin Gott! 5. Ich bin dein! Mensch, Jehovah, will ihn füllen; dir dein Gott, dein Eigenthum! in Zeit und Ewigkeit, die Be­ Mich besitzen, mein geniessen, gierden alle stillen. Also mach das ist Reichthum, das ist ich frölich und gesund deinen Ruhm! gerne will ich über­ Mund! 11. Folge mir! Mein Ge­ fliessen; deine Zuflucht, Trost Weiche und Alles seyn. Ich bin dein! setz sey deine Lust! 6. Ich bin dein! Dir er­ nicht aus meinen Schranken. geb und schenk ich mich. Gott Scheide dich vom Sünden­ und Vater, Heiland, Trö­ wust. Ewig wirst du mirs ster bin ich, und ich bins für verdanken. Heil befehl ich. dich: Mein Geschöpf und Gift verbiet ich dir. Folge mein Erlöster! Dein Gott mir!

170

Vom Gesetz.

iS. Mei« Gebot! ist wie Folge meines Geistes Triebe! ich, unendlich gut. Aller so bewahrst du bis an deinen Pflichten Pflicht ist Liebe. Tod mein Gebot! Selig, wer sie weiß und thut!

75Der Sinn der heiligen zehen Gebote nach dem Evangelio. treu, und folge gern. Auch In voriger Melodie. Alaub an Gotter ist im Herrschen sey der Lehre deines Gottes, frei von stol­ dein Gott, nimm ihn an! zem Wahn, Unterthan.:,: Such ihn, lern auf ihn ver­ 5. Lebe wohl:,: wohl in trauen. Lieb ihn, sey ihm Zeit und Ewigkeit. Laß den Unterthan. So wirst du ihn Nächsten mit dir leben! Ja, ewig schauen. Fleuch die Gö­ zum Wohlthun sey bereit. tzen! sie sind Greul und Liebe wird dir Antrieb geben, Spott. Glaub an Gott. die den Streit und Haß ver­ 2. Ruf ihn anrufe Je­ bannen soll. Lebe wohl.:,: su Namen an! Er sey dir 6. Unbeflecktunbefleckt ins Herz geschrieben. Ihn sollst du vor jedermann frei sey Leib und Geist. Jesum bekennen, loben, lieben. Wer darfst du Bräutgam nen­ ihn schändet, den verzehrt nen, der dich Braut und Esther heißt, und in seiner der Bann. Ruf ihn an. 3. Laß ihm Raum:,: halte Liebe brennen. Halte dich, seinem Geiste still! Brauche weil Sodoms Flamme schreckt, Mittel, Tag und Stunden, unbefleckt.:,: die er dir gesegnen will. Ach, 7. Werde reich:,: reich in die Zeit ist bald verschwun­ Gott, vergnügt und satt. den! Fluch und Feuer frißt Ewge Schätze laß dich reizen. den kalten Baum. Laß ihm Denn wer Gott und Alles hat, wird nicht stehlen oder Raum.:,: 4. Unterthan:,: sey der geizen. Wer mit Freuden Ordnung in dem Herrn. Alle giebt, der nimmt zugleich. Vorgesetzten ehre. Diene Werde reich.:,:

Vom Gesetz, 8. Läge nichtgeh der Lieb und Wahrheit nach. Redlich sey von Herzensgrün­ de. Rüge nicht des Bruders Schmach. Zähle deine Wort im Munde. Denke dran, sie kommen,vorö Gericht. Lüge nicht.:,: 9. Sey nicht lau:,: trag und schläfrig oder kalt. Rei­ zung, die dem Fleische gün­ stig, die erstick und töbte

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bald! Werd in Heilsbegr'erden brünstig! schmachtend dürste nach dem Lebensthau! Sey nicht lau.:,: 10. Werde neu:,: neu in der Geburt aus Gott, in des Geistes Licht und Kräf­ ten. Eigne Kraft wird bald zu Spott: sie ist todt zu Heilögeschäften. Gnade, Gnade macht dich stark und treu. Werde neu.:,:

76. Ein Gebet über die zehen Gebote. Mel. Valet will ich dir geben «.

grosser Schöpfer, ach werde mir bekannt. Nimm selber, wie ein Töpfer, mein Herz in deine Hand. Er­ fülle mich mit Glauben, Furcht, Lieb und Zuversicht! Mich soll kein Götze rauben. Sey du mein Trost und Licht. 2. Verkläre deinen Na­ men. Nimm weg den Heu­ chelschein. Laß lauter Ja und Amen im Mund und Herzen seyn. Nicht Fluchen, Zaubern, Schwören, Spott, Leichtsinn, Lästerung: nein, so will ich dich ehren, wie David bat und sung.m) 3. In deinem Wort zu wei­

den- sey meine Seel entbrannt! so hör ich es mit Freuden, und les' es mit Verstand. Den Feiertag zu schänden, davor bewahre mich! Ihn selig anzuwenden hilf mir, ich bitte dich! Jes 58, 13. 4. Die Eltern kindlich eh­ ren, der Herrschaft folgsam seyn, das wollest du mich lehren. Präg Demuth in mich ein. Dien ich auch harten Leuten/? ich diene dennoch dir. Du wirst den Lohn bereiten. Glaub ich, so wird er mir. ** *» Petr. 2, »g.

" Col. 5,

22-24. 5. Du süsses, sanftes

172

Vom Gesetz.

Lämmlein, ach, laß mich seyn wie du: so flammen Lie­ besflämmlein auf alle Men­ schen zu. So meid ich Jörn utid Hassen, Schimpf, Zank und Schlägerei. Die Liebe kannö nicht lassen, sie steht dem Nächsten bei. 6. O reiner, keuscher, schöner und heilger Bräuti­ gam, mein blutender Versöh­ ner! Ach, zeuch mich aus dem Schlamm der giftgen Fleischeslüste. Mach Leib und Seele rein. O daß ich nichts mehr wüßte, als nur: Mein Freund ist mein! 7. Mach mich an meiner Seelen recht reich, vergnügt und satt. Der Glaube kann nicht stehlen, n) weil er schon alles hat. Du sorgest für mein Leben, und segnest mei­ nen Fleiß. So kann ich an­ dern geben, und thuS zu deinem Preis. Eph. 4, 28.

8. O Gott, nimm meine Lippen mit Lieb und Wahr­ heit ein, daß sie nicht falsche Klippen für meinen Nächsten seyn. Vrrläumdung, Tück und Lügen, und Reden ohne Frucht wird dein Gericht einst rügen. * Dein Wort hat es verflucht. »Matth. 1-, z6.

"Ps.s, 7.

9. Laß Denken und Begeh­ ren auf deine Gnade gehn. Will mich was anders stören, so laß es nicht geschehn. Will mich die Sünde reizen, so reize du mich mehr. Nach dir, Herr, möcht ich geizen. Nur dir geb ich Gehör. 10. Und endlich, schaff« mächtig ein neues Herz in mir! Sonst bleib ich nieder­ trächtig, ganz abgeneigt von dir. Ich kann nicht Früchte bringen: bis daß dein Blut und Geist mit Gnade mich durchdringen, die dich in Werken preist.

7 7Ueber das erste Gebot. In voriger Melodie. Himmel, Erd und Meer. ^)err, du lebendge Quelle! Ts ist kein Gott und Heiland, Jehovah, ausser dir. Du, von dir kommt alles her. Schöpfer, warst es weiland: Dein Wesen leuchtet Helle aus Ou bist und bleibst es mir. n) Auch nicht Kleinigkeiten.

Vom Gesetz.

2. Seyd still, ihr Creaturen, ihr sollt nicht Götzen seyn. Seyd Leitern, werdet Spuren, führt will) zu Gott hinein. Bis ich ihn fühl und finde, bis fein'Allgegenwart Vertraun und Lieb entzünde, mit Furcht nach Kindesart. Z. So, so bin ich recht

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selig, wenn mich der Glaub erfüllt. Das Heil ist ganz unzählig, das aus der All­ macht quillt. Durch Jesu Christi Bluten ist Gott und Alles mein. Wer kann so reich am Guten, so froh und selig seyn?

78Ueber das zweite H)ebot. M c l. Valct will ich dir geben. ir soll sein Nam und Eh­ re weit über alles gehn. Statt, daß ich fluch und schwöre, will ich sein Lob erhöhn, ihn niemals unnütz nennen, noch bloß im Mundgeplärr aus Heuchelei bekennen. Dis al­ les straft der Herr. 2. Verflucht sind Zauber­ künste. Verflucht ist auch der Spott, des Lästrers Hirngespinnste, sein Reden wider

Gott. Ich will den Schö­ pfer ehren, und seines Soh­ nes Blut, und seines Gei­ stes Lehren. So hab ichs ewig gut. z. Wenn junge Raben be­ ten: o so thu ichs vielmehr in allen meinen Nöthen; und finde stets Gehör. Wenn alle Vögel singen, soll mein Gesang und Preis wie Da­ vids Harfe klingen bei seinem Hirtenschweiß.

i Sam. 16, 18. ig.

79Ueber das dritte Gebot. hören, weil ich gebunden In voriger Melodie. 28ie Schafe frölich weiden, bin: Herr, so wollst du mich lehren! Erleuchte meinen so weidet sich mein Geist, Sinn. 2. Wie jener auf dem Wa­ Das Wort les' ich mit Freu­ den, das mich mit Manna gen von dem Lamm Gottes speist. Kann ichs so oft nicht las; so laß mich lesend fra-

Vom Gesetz.

174

gen: glaub und versteh ich daS? Wie durchs Gespräch im Wege der Jünger Herz entbrannt: so mach auch mei­ nes rege, durch himmlischen Vebstand. 5. Laß deines Wortes Kräf­

te mich immer mehr erfreun. Laß eS mein Hauptgeschäfte in allen Zeiten seyn, dein Wort zu wiederholen. So wirds aufs neue süß; so wohl was Gott befohlen, als was er mir verhieß.

80. Ueber das vierte Gebot. len, die mich lehren, auch Herrn und Fraun und Obrig­ Gehorsam stilles Gottes­ keit sey mein Gehorsam stets bereit. lamm, geduldge, sanfte Lie­ 4. Laß sie mich alle lieb be! O Herr, der du am Kreuzesstamm für meine wil­ und werth und als dein Bildden Triebe des Ungehorsams niß achten; nicht wie ein un­ Schuldenlast getragen undge- gezognes Pferd, nach wilder Freiheit trachten: vielmehr büsset hast I auf dich im Glauben sehn, s. Ach, pflanze mir den so wird mein Dienst Dir selbst Eifer ein, nach deinem Sinn zu erachten, gehorsam, wie geschehn. ein Lamm, zu seyn, den Ei­ 5. Ach nimm das Murren gensinn zu schlachten. O wär von mir hin, und alles Wi­ ich d och vor jedermann dienst­ derstreben. Gieb mir Ge­ fertig, liebreich, Unterthan. duld, gebeugten Sinn, ein So 3. Wer Vater oder Mut­ sanftes stilles Leben. ter heißt, die laß mich kind­ denk ich, daß auch du gedient, lich ehren. Wer Lieb und und daß mein Lohn im Him­ Treu an mir beweist, und al-! mel grünt. Mel. Mir nach, spricht Christus unser Held.

8iUeber den Beschlu ß der zehen Gebote, was dir dein Gott verkündigt. Und wenn Er spricht, ver­ höre zu, stumme du. Staub, der »n-

Mel. Der güldnen Sonnen Lauf rc.

^ehovah redet!

Vom Gesetz. zählig sündigt! Er spricht: Ich bin der Herr! ein starker eifriger, allmächtiger, gerechter Gott! wer treibt mit meinen Worten Spott? — 2. So wahr ich Gott und ewig bin! der Sünde muß ich fluchen. Es eilet mein entbrannter Sinn, die Greu­ el heimzusuchen. Die Rache schlummert nicht. Sie wacht zum Zorngericht. Wer sei­ ne« Schöpfer hassen kann, den hat sie schon in Bann ge­ than. - 3. Daß ich auf Erden Rich­ ter sey, soll alle Welt erfah­ ren. Der Väter Sünd und Tchuldgeschrei soll noch in späten Jahren den Kindern wehe thun. Die Strafe wird nicht ruhn; bis man am drit­ ten, vierten Glied der Fein­ de, meine Rache sieht. 4. Wer aber meine Lieb erkennt, und wer mich wieder

*75

liebet; wer mein Gebot sein Leben nennt, und sich darin­ nen übet: wiewohl wird dem geschehn! Man solls mit Au­ gen sehn: Heil, Gutes und Barmherzigkeit auf tausend Glieder ausgebreit! 5. Mensch, Sünder! has­ se Sünd und Schuld. Hör auf, dem Heil zu hassen! Wie gern umarmet meine Huld die, so sich lieben las­ sen ! wenn der nach Unglück ringt, der mich zum Strafen zwingt: Wie freudig kannst du mir vertraun, und Lust an meiner Gnade schaun! 6. Jehovah, dein Erlöser, starb am Kreuz, in Fluch und Schmerzen. Der dir Gerech, tigkeit erwarb, verändert auch die Herzen. Tritt mit ge­ beugtem Sinn, als Fluch und Sünder hin. Sein Blut ver­ söhnt, und macht zugleich an Gnad und guten Werken reich.

XII. Vom Evang e l i 0. 82. Der rechte Gebrauch des Evangelii im Lernen und Lehren. höre den Schall der süssen Lehre, die Gottes Wort be­ ach auf, mein Volk, und schreibt. Was Christi Boten

Mel, Run ruhe« alle Wälder.

Vom Gesetz. zählig sündigt! Er spricht: Ich bin der Herr! ein starker eifriger, allmächtiger, gerechter Gott! wer treibt mit meinen Worten Spott? — 2. So wahr ich Gott und ewig bin! der Sünde muß ich fluchen. Es eilet mein entbrannter Sinn, die Greu­ el heimzusuchen. Die Rache schlummert nicht. Sie wacht zum Zorngericht. Wer sei­ ne« Schöpfer hassen kann, den hat sie schon in Bann ge­ than. - 3. Daß ich auf Erden Rich­ ter sey, soll alle Welt erfah­ ren. Der Väter Sünd und Tchuldgeschrei soll noch in späten Jahren den Kindern wehe thun. Die Strafe wird nicht ruhn; bis man am drit­ ten, vierten Glied der Fein­ de, meine Rache sieht. 4. Wer aber meine Lieb erkennt, und wer mich wieder

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liebet; wer mein Gebot sein Leben nennt, und sich darin­ nen übet: wiewohl wird dem geschehn! Man solls mit Au­ gen sehn: Heil, Gutes und Barmherzigkeit auf tausend Glieder ausgebreit! 5. Mensch, Sünder! has­ se Sünd und Schuld. Hör auf, dem Heil zu hassen! Wie gern umarmet meine Huld die, so sich lieben las­ sen ! wenn der nach Unglück ringt, der mich zum Strafen zwingt: Wie freudig kannst du mir vertraun, und Lust an meiner Gnade schaun! 6. Jehovah, dein Erlöser, starb am Kreuz, in Fluch und Schmerzen. Der dir Gerech, tigkeit erwarb, verändert auch die Herzen. Tritt mit ge­ beugtem Sinn, als Fluch und Sünder hin. Sein Blut ver­ söhnt, und macht zugleich an Gnad und guten Werken reich.

XII. Vom Evang e l i 0. 82. Der rechte Gebrauch des Evangelii im Lernen und Lehren. höre den Schall der süssen Lehre, die Gottes Wort be­ ach auf, mein Volk, und schreibt. Was Christi Boten

Mel, Run ruhe« alle Wälder.

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Vom Evarrgelio.

sagen, soll tiefe Wurzel schla­ 6. Dis sind die grossen Sa­ gen. * So schafft es Frucht, chen, die ein Erstaunen ma­ chen, so bald man sie erkennt. die ewig bleibt. *8uc. 8, 13» *5» Wer könnte sie verschweigen? 2. Ihr Väter, werdet Kin­ O nein, der Mund muß zei­ der.^ Sonst weiß ein Kind gen, daß Christi Lieb im Her­ geschwinder, was ihr nicht zen brennt. lernen wollt. ** Ihr Mütter 7. Dis soll, so lang auf laßt euch weisen. Ja, lernt, Erden, noch Sünder woh­ ihr alte Greisen, was ihr die nen werden; die Jesus selig Jugend lehren sollt. macht: so lange soll mans * Matth. »8, 3. ♦♦ Hos. 4, 6. wissen, waS Sünder glauben 3. Kann das wohlSchan- müssen, was Gottes Wort de heissen, wenn Grosse sich ans Licht gebracht. 8. Wohlan, ihr Väter, leh­ befleissen, als Schüler klein zu seyn?«* der Weisheit nach­ ret, was ihr im Glauben hö­ zujagen, zu lernen und zu ret. Schärfts euren Kindern fragen, sich von der Blind­ ein. Daß sie in späten Tagen auch ihren Kin dern sagen: heit zu befrein. •Eilt, e, 46. Upost. 8, 50'54. wie theuer sie erlöset seyn. 9. So haßt der Feind ver­ c. 18, -6. "Ps. 119, 7»• Ps. 95, 1»». Johann. 6, 45. gebens das helle Licht des Le­ Matth. 11, -9. bens. Es bleibt im Leuchter 4. Wahrhaftig, das ist stehn. Die Enkel werdens Ehre! Denn unsre Kinder­ singen, und noch auf Enkel lehre, die tausend Alten fehlt, bringen! Bis Erd und Him­ entdeckt durch weise Sätze den mel untergehn. Schatz der Gnadenschä­ 10. So wird die muntre tze, * die Gott der klugen Jugend im Glauben reich an Welt verheelt.^ Tugend. Sie lernt auf un­ *Col. 2,3.9. "Matth. 11,25. sern Gott die ganze Hoffnung 5. Sie preist des Schö­ setzen: und macht den Dienst pfers Werke, Barmherzigkeit der Götzen, Stolz, Lust und und Stärke. Sie rühmt beS Geiz zu Schänd und Spott» Lammes Blut, den Freund 11. Wenn sie in Christi der Seligkeiten. Sie sagt Wunden die Seligkeit gefun­ uns blinden Leuten, waS den, die über alles geht: so Gottes Geist im Herzen thut. rühmt sie seine Liebe. Sie

Vom Evangelko. folgt des Geistes Triebe, und allem, bas geschrieben steht. 12. So werden unsre Kin­ der nicht, wie die alten Sün­ der, verfinstert und verkehrt:

>77

Nein, Christen, voll von Glauben, und Reben voll von Trauben , ein Volk, daS Gottes Reich vermehrt.

83* Die Verachtung des herrlichen Evangelii unter den weltlich gesinnten Christen. Mel. Du Geist von oben rc.

Oder: Durch Adams Fall ist ganz verderbt,

^verächtlich

Evangelium,

doch voll von grossen Sa­ chen ! die kluge Welt ist schreck­ lich dumm, weiß nichts dar­ aus zu machrn. Sie sieht den Herrn, den Heiland, an. Sie findet keine Schöne; ja nichts, daß ihr gefallen kann. O blinde Satanssöhne! 2. Man hört das Evange­ lium. Die Kraft will keiner haben. Man bleibt im tod­ ten Christenthum, in Sünd und Welt begraben. Der Stolze meint, es sey zu schlecht; und ist doch voller Ehre. Dem Geizgen wäre alles recht, wenns eitler Vor­ theil wäre. z. Ein andrer liebt die eitle Lust, die Jesu Wort ver­

dammet. Der Honig ist ihm unbewußt, der aus der Gnade stammet. Der suchet bis, und jener das. Das Beste läßt man liegen. Der Heuch­ ler meint, er habe was; doch Schein ist sein Vergnügen. 4. So ist das Gute unbe­ kannt, das wir in Jesu ha­ ben. Drum reicht der Bett­ ler nicht die Hand. Er weiß von keinen Gaben. Ja man­ cher Spötter denket gar, die Wahrheit sey erlogen. Zu­ letzt wirds über offenbar, daß er sich selbst betrogen. 5. Wer aber offne Augen hat, erblickt die grüne Weide, wird hungrig, nimmt und ißt sich satt, und lebt in Fried und Freude. Herr, laß dein Evangelium in unsre Herzen dringen! So wird auch un­ ser Christenthum wahrhafte Frücht« bringen.

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Von den Sakramenten überhaupt.

84Die Hochachtung des Evangelii unter den Gläubigen. man den süssen Honigsaft vom Wort der Gnaden recht ge­ 0 uns der Herr das Wort niesset: Das ist für Iions der Krafts die Milch für Bürgerschaft ein Land, da Glaubenskinder giesset; wo Milch und Honig fliesset.

Sn eigner Melodie.

XIII. Von den Sakramenten überhaupt. 85. Preis der Liebe Gottes in Stiftung der Sacramente. Mel. Auf, hinaufzu deiner Freude. schenkst Du Gnadensacramen»Weicher Gott an Macht und te. Wix reich sind wir! 3. Wenn der Sünden Fluch­ Güte, reich an Weisheit, geschäfte Seel und Leib ver­ Lieb und Treu! aus entzün­ giftet hat: Deiner Gnaden­ detem Gemüthe wird mein mittel Kräfte schaffen Leib Loblied täglich neu. Die und Seele Rath. Nicht nur grosse Zahl deiner Gnad und den Geist, auch den Leib hast Gnadenzeichen ruft: Herr, du erkaufet. Beide werden wer ist deines gleichen? viel dir getaufet, getränkt, ge­ tausendmal. speist. 4. Unsichtbar sind die Ge­ 2. Wenn des Wortes Kraft und Segen keine Seele zäh­ müther, sichtbar ist des Kör­ len kann: hast du dennoch pers Haus. Unsichtbare Gna­ unsertwegen neue Quellen auf­ dengüter theilst du darum gethan. Daß sich in dir Leib sichtbar aus. Durch irdische, und Seele freuen könnte. von dir selbst.gewählte Jei-

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Von den Sakramenten überhaupt.

84Die Hochachtung des Evangelii unter den Gläubigen. man den süssen Honigsaft vom Wort der Gnaden recht ge­ 0 uns der Herr das Wort niesset: Das ist für Iions der Krafts die Milch für Bürgerschaft ein Land, da Glaubenskinder giesset; wo Milch und Honig fliesset.

Sn eigner Melodie.

XIII. Von den Sakramenten überhaupt. 85. Preis der Liebe Gottes in Stiftung der Sacramente. Mel. Auf, hinaufzu deiner Freude. schenkst Du Gnadensacramen»Weicher Gott an Macht und te. Wix reich sind wir! 3. Wenn der Sünden Fluch­ Güte, reich an Weisheit, geschäfte Seel und Leib ver­ Lieb und Treu! aus entzün­ giftet hat: Deiner Gnaden­ detem Gemüthe wird mein mittel Kräfte schaffen Leib Loblied täglich neu. Die und Seele Rath. Nicht nur grosse Zahl deiner Gnad und den Geist, auch den Leib hast Gnadenzeichen ruft: Herr, du erkaufet. Beide werden wer ist deines gleichen? viel dir getaufet, getränkt, ge­ tausendmal. speist. 4. Unsichtbar sind die Ge­ 2. Wenn des Wortes Kraft und Segen keine Seele zäh­ müther, sichtbar ist des Kör­ len kann: hast du dennoch pers Haus. Unsichtbare Gna­ unsertwegen neue Quellen auf­ dengüter theilst du darum gethan. Daß sich in dir Leib sichtbar aus. Durch irdische, und Seele freuen könnte. von dir selbst.gewählte Jei-

Von den Sacramenten überhaupt.

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eben, willst du mir mehr Gnade reichen, als ich ver­ steh. 5. Diese sind deS Wortes Siegel, und des Glaubens Unrerpfand: ein Gedächtniß und ein Spiegel von den Wundern deiner Hand. Dein Blut und Tod wird mir sichtbar dargegeben. Sie versiegeln und erheben mich ganz zu Gdtt.

Herz und Mund begierig dar. Soll er euch den Segen rei­ chen : so empfangt die Enadenzeichenmit seiner Schaar! 9. Also sollt ihr ihn beken­ nen, und sein Heil verkün­ digen ;0 öffentlich euch Sün­ der nennen, und in ihm entsündigen; voll Freud und Dank ihm den Eid der Treue schwören, euch zum Opfer ihm gewähren auf lebens­ Ps. 111, 3, 4. lang!^--' -

Röm. 4, 11. Röm. 6, Z. i Cor. 11,24.26. Gal. 3, 26. 27. Col. 2, 12, 1 Cor. 10,16. 21. Röm. 6,4.

6. Schöpfer, du hast mb die Sinnen für dis Leben bei­ belegt. Willst du nun mein Herz gewinnen! muß der Sinnen Kraft bewegt, von dir entbrannt, voll von Gnad und Himmel werden! So hat weniger Beschwerden Will und Verstand. 7. Halleluja! Deine Treue hat dis alles tief bedacht. Huld, der ich mich ewig freue, hat dis alles wohl ge­ macht. Seht, was Er kann, Zweifler, die ihr thöricht rich­ tet! kommt, ihr seyd zum Dank verpflichtet. Tief be­ tet an! 8. Wollt ihr Theil an Jesu haben , tretet ihr in Gottes Bund: O so stellt zu,seinen Gaben Geist und Glieder,

" Ps i>6, 13.- rrpost. 8,37. 1 Cor 11, 26. ** r Cor. io» IU 11»

10. Auch den Kleinen, die vom Worte seines Heils noch nichts verstehn, öffnet er die Gnadenpforte, doch ins Le­ ben einzugehn. Durchs Was­ serbad will er sie mit Kraft berühren, und zur Segens­ fülle führen, die alles hat. Marc. 10, 13» i5.

11. Darum laßt die Kind­ lein kommen. Dankbar tragt sie Jesu hin. Und wenn er sie ausgenommen, denket oft mit frohem Sinn: sie sind ge­ weiht! Wenn sie selber den­ ken können, sollt ihr ihnen Jesum nennen zur Seligkeit! 12. Tropfen des Beschnei­ dungsblutes, und das Lamm vom Osterfest, sind vorbei! weil Er uns Gutes reichlicher geniessen läßt. Sein rothes M2

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Von den Sacramenten überhaupt.

Meer macht «in Blutbad zum Versinken. Und den Kelch, «ns satt zu trinken, giebt Je­ sus her. 13. Daß Ein Geist uns alle treibe^ so verknüpft, wie Ei­

bens Ernst gebricht, ist Mis­ sethat ! Gottes Heiligthümer schänden, und zum Heuchel­

trost verwenden, ist Satans Rath. Röm. 6, 2. 5f. Matth. 3, 7. 8. 1 Cor. li, 27 - 29«. nen Mann: taust er uns zu Einem Leibe. Alle ziehn wir 15. Hoherpriester, der zum Jesum an, Zu Einem Geist Segen Blut und Wasser mit­ speiset Er und tränket alle: gebracht!^ Habe deines To­ daß Ein Blut in allen walle, des wegen auf bas Volk der wen« Lieb ihn preist. Deinen acht! Lag uns dein 1 Gor. 10, 17. c. iz, 12. 15. Wort, deine Tauf und dein 14. Nur, was Gott uns Vermächtniß. Herr, erhalt heißt verbinden, Sünder, das uns d e i n Gedächtniß! Wir zertrenne nicht! sich von aussen sehn dich dort! einzufinden, wenn deö Glau­ * 1 Joh. 5, 6.

XIV. Von der heiligen Taufe. 86. Vonder Beschaffenheit der heilig en Taufe. Mel. Lasset uns den Herren sich Groß und Kleiner an. Taufet sie, so sprach der preisen, ^^tröme seiner blutgen Amen # in deS grossen Va­ ters Namen, auf des Soh­ Wunden segnen unS das Was­ nes Tod und Leiden, zu des serbad. Mit dem Wort ist Geistes Kraft und Freuden. es verbunden, mit der Kraft, * Offenb. 3, 14. die JefuS hat! Erbefahl, 2. Wie die Sündfiuth im die Welt zu lehren, sie zum Gewässer Noä Haus zum Le­ GlaubeU zu bekehren. Der ben trug: so und tausendfäl­ für alle gnug gethan, nahm tig besser strömt hier Gnad

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Von den Sacramenten überhaupt.

Meer macht «in Blutbad zum Versinken. Und den Kelch, «ns satt zu trinken, giebt Je­ sus her. 13. Daß Ein Geist uns alle treibe^ so verknüpft, wie Ei­

bens Ernst gebricht, ist Mis­ sethat ! Gottes Heiligthümer schänden, und zum Heuchel­

trost verwenden, ist Satans Rath. Röm. 6, 2. 5f. Matth. 3, 7. 8. 1 Cor. li, 27 - 29«. nen Mann: taust er uns zu Einem Leibe. Alle ziehn wir 15. Hoherpriester, der zum Jesum an, Zu Einem Geist Segen Blut und Wasser mit­ speiset Er und tränket alle: gebracht!^ Habe deines To­ daß Ein Blut in allen walle, des wegen auf bas Volk der wen« Lieb ihn preist. Deinen acht! Lag uns dein 1 Gor. 10, 17. c. iz, 12. 15. Wort, deine Tauf und dein 14. Nur, was Gott uns Vermächtniß. Herr, erhalt heißt verbinden, Sünder, das uns d e i n Gedächtniß! Wir zertrenne nicht! sich von aussen sehn dich dort! einzufinden, wenn deö Glau­ * 1 Joh. 5, 6.

XIV. Von der heiligen Taufe. 86. Vonder Beschaffenheit der heilig en Taufe. Mel. Lasset uns den Herren sich Groß und Kleiner an. Taufet sie, so sprach der preisen, ^^tröme seiner blutgen Amen # in deS grossen Va­ ters Namen, auf des Soh­ Wunden segnen unS das Was­ nes Tod und Leiden, zu des serbad. Mit dem Wort ist Geistes Kraft und Freuden. es verbunden, mit der Kraft, * Offenb. 3, 14. die JefuS hat! Erbefahl, 2. Wie die Sündfiuth im die Welt zu lehren, sie zum Gewässer Noä Haus zum Le­ GlaubeU zu bekehren. Der ben trug: so und tausendfäl­ für alle gnug gethan, nahm tig besser strömt hier Gnad

Von der heiligen Taufe.

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und Heil genug: überschwem­ nennt unS losgefprochne Sün­ met Sund und Zweifel, und der, seine neugebohrnen Kin­ erlöst vom Tod und Teufel, der und gerechte LebenSerben. setzt in Fried und Sicherheit, Darauf will ich frölich ster­ trankt wit ewger Seligkeit. ben. Odag wir ihm besser trauten, 4. Aber Adams alte Glie­ wie die Gnadenworte lauten! der müssen täglich untergehn. Glaub und Taufe stehn bei­ Und der neue Mensch soll sammen, so wie Unglaub und wieder rein und heilig aufer­ Verdammen. stehn. Jener stirbt in wah­ z. Glaubensaugen sehn die rer Reue. Dieser lebt i« Quelle, die vom Wort ins Glaubenstreue. Sünden­ Wasser fließt: wie für unsre dienst und böse Lust sey mir Sündenfälle Gottes Lamm ewig unbewußt! Bin ich sein Blut vergießt. Gnad mit dem Herrn begraben, und Kräfte sind unzählig. will ich auch sein Leben haAlso macht der Vater selig, den, und zu Gottes Herr­ der den Geist ins Wafferbad lichkeiten mich in «euerKraft reichlich auSgegossen hat; bereiten.

87Die selige Erneuerung des Taufbundes. Mel. Werde munter mein Ge­ müthe.

I. Aufmunterung des Herzens, die verlorne Taufgnade wieder zu su­ chen, und den gebrochenen Bund wieder aufzurichtea.

omm, mein Herz, zu dei­ ner Taufe. Tauche dich im Geist hinein, daß der alte Mensch ersaufe: denn ich muß ein neuer seyn; neu in der Gerechtigkeit, in den

Blutrock eingekleidtzo) ne« in allen Seelenkräften, in Gedanken und Geschäften. L. Sieh! da liegt die ganze Gnade, alles Heil und Se­ ligkeit, in dem Blut- und Wafferbade, in der Taufe ausgebreit't. Oeffne frölich Herzund Mund, deiner Taufe Gnadenbund, den dir Sa­ tan weggestohlen, jetzt mit Ernst zu wiederholen. Offen-. 1,. 5.

182

Von der heiligen Tanfe.

geben? Wer ist meiner See­ Wohlan! ich entsage aufs neue len werth? Wem soll ich zu dem Teufel, der Welt, und mei­ Ehren leben? Wer ist, der nem bösen Herzen. mein Heil begehrt? der mir

A. Dir entsag ich,

arger lauter Gutes thut? Gott, »Seele, ist dein Gut! Wirst du ihm dich anvertrauen, sollst du ewge Freuden schauen. 7. Nun so sey ich dir er­ geben, Gott, du Vater al­ ler Welt. Geist und Leib, und Herz und Leben suche nur, waö dir gefällt. Dir hang ich im Glauben an, ehre dich vor jedermann, will dich lo­ ben, fürchten, lieben, dei­ nen Dienst mit Freuden üben. 8. Ich ergebe mich von Herzen, dir,HerrJesu! Got­ tes Lamm, mit der Sünde nicht zu scherzen; dir, dem Seelenbräutigam, und sonst keinem nachzugehn; auch im Leiden vest zu stehn; nur auf dein Verdienst zu trauen, sonst auf keinen Grund zu bauen. 9. Dir ergeb ich mich mit Freuden, heilger Geist, dein Haus zu seyn: was du stra­ fest gern zu meiden, dich um Beistand anzuschrein. Dir will ich geöffnet stehn, deinem Worte nachzugehn, auf dein Ich ergebe mich aufs neue und Treiben recht zu merken, still mit Freuden dem dreieinigen Gott, zu seyn von eignen Werken.

Teufel, den der Herr mich fliehen heißt. Denn es ist durchaus kein Iweifel, daß du mein Verderber seyst. Ich entsage ganz und gar, auf jetzt und auf immerdar dei­ nem Wesen, deinen Werken, wo nur was davon zu merken. 4- Ich entsage allen Sa­ chen, die die Welt verehrt und liebt: was sie wacht, nicht mitzumachen, weil es meinen Gott betrübt; ihre Freund­ schaft zu verschmähn, und aus Sodom auszugehn. Will sie reizen, drohen, hassen; bleibt sie doch von mir ver­ lassen. 5. Ich entsage meinem Herzen, meinem Fleisch, dem nächsten Feind. Kostets mir auch mancheSchmerzen, werd ich ihm doch niemals Freund. Nein, ich gebe eifrig acht, was es denkt, wornach es tracht; daß es seiner bösen Tücke ja bei keiner Reizung glück«. III.

zum Glauben, Liebe und Gehorsam.

IV. ö. Aber wem soll ich mich Nun ergreife ich wieder meine ver-

Von der ^eiligen Taufe. lotne Laufgnade. Ich nehme sie, und sage mit freudigem Glauben: Gott, du bist mein Gott!

io. Aber du sollst auch nun

wieder, grosser Gott, mein eigen seyn. Senke dich zu mir hernieder. Kehre gnä­ dig bei mit ei». Du hast selbst den Bund gemacht, eh mein Herz daran gedacht. Drum wirst du ihn recht mit Willen überschwenglich gut erfüllen. Ser. z-, 38’41.

11. Du, o Vater, bist mir gnädig, daß ich sicher ruhen kann. Bin ich elend, arm und ledig, füllst du mich mit Gütern an. Ja, ich bin dein liebeö Kind, das den Zugang offen findt. Du willst sorgen, schützen, schonen. Dort soll ich im Erbe woh­ nen. Eph. 2, 18. c. 3, 12.

12. Du erwürgtes Lamm im Blute bist und bleibest ewig mein, kommst mir ganz und gar zu gute, hüllest mich in dich hinein, bist mein HeiligesOpferlamm, Bruder, Herr, und Bräutigam. Wenn ich strauchle, wirst du eilen,

185

und den Bund im Blute hei» len. 15. Du, 0 seiger Geist der Gnaden! bist mein Sie­ gel, Ring und Pfand. Ist mein armes Herz beladen, unterstützt mich deine Hand. Deine Salbung lehret mich. Du erfreust mich innerlich, züchtigest und treibst die See, le, betest selbst in meiner Höhle, p) Luc. 15, ar. 2 Cor. 1,21,22, Röm. 8, 26.

V. Weil ich aber aus eigenen Kräf­ ten nichts versprechen und halten, auch mit Werken nichts verdienen kann: so gieb mir, mein Gott, deine Arafr und Gnade.

14- Nun, mein Gott, da sind die Hände, lege deine Hand hinein. LaßdasBünd, niß bis ans Ende vest und immer grünend sey». Mein Versprechen ohne dich, wahr­ lich das betrüget mich. Aber durch den Trost des Falles, q) durch den Sohn vermag ich alles. 15. Last mich täglich Gnade finden: Ich bin ein unnützer

p) D. t. in meinem Herzen, welches in trüben Stunden einer finstern Hihle gleich ist. q) Durch Jesum, der uns aus dem Jammer des Sündenfalles

errettet. 1 Mos. 5, 29,

184

Von der heiligen Taufe.

ihm verbinden: sollt ihr alles wieder finden. 17. Aber, wer entfernet bleibet, auf dem alten La­ ger ruht, nach wie vor sein Wesen treibet, heuchelt oder Greuel thut: der ist ewiglich verfiucht, weil er bas nicht wieder sucht, und so schänd­ VI. lich kann vergessen, was er Eine Ermahnung und Fürbitte schon einmal besessen. für die bundbrüchigen Christen. 18. Jesu! güldne Bundes­ 16. Kommt, die ihr den lade, die den Heilsbund in fich Bund gebrochen, stellt euch schließt;«) Mittler der verhungrig wieder ein. Denn heißnen Gnade, die so reich­ der Herr hat selbst gespro­ lich überfließt: jammerts dei­ chen: Kehre wieder! ich bin ne Seele nicht, daß den Chri­ dein. Beugt euch unter sein sten Heil gebracht? Ach, be­ Gericht. Fasset grosse Zu­ kehre deine Heerde, daß nicht versicht. Wollt ihr euch mit Wasser Feuer werde!t)

Knecht, finde nichts an mir als Sünden, bin allein durchs Blutr) gerecht. Mein Ver­ dienst ist Zorn und Fluch. Aber das ist mein Gesuch: Laß mir, Herr, den Bund gelingen; so will ich von Gna­ den fingen.

88. Von gleichem Inhalt. Mel. Ach aller, war Himmel und Erden rc.

^ch, der ich im Blute des Mittlers geschwommen, da er mich getauft in die Arme genommen, da er mich mit Namen sein eigen genennet:

Ach, daß ich von ihm mich so schändlich getrennet! 2. Ich komme, die Thüre zur Gnade steht offen» Er ruft mir. Ich fühle mich göttlich getroffen. Erbarmer! ach, laß wich im Tode nicht bleiben! Ich will mich

r) Durchs Blut Christi. s) Di« Bundeslade de» alten Testaments war ein Vorbild auf Lesum, der den neuen Bund durch sein Blut gestiftet hat. t) Daß du nicht die Verachtung des seligen Laufwassers mit höl­ lischem Feuer strafen müssest.

Von der heiligen Taufe. dir wieder mit Namen ver­ schreiben. z. Du machtest ja mit mir den Bund nicht vergebens. Ach, tilge mich nicht aus dem Buche des Lebens. Ich schreie, biS daß mir dein Ant­ litz erscheine: versammle mich wieder zu deiner Gemeine. 4. Herr, laß mich nicht länger dem Feinde zum Rau­ be. Rechtschaffene Busse, le­ bendiger Glaube, sind deine Geschenke zum göttlichen Le­ ben. Dein Amt ist Erret­ ten, und Sünde vergeben. 5. Mein Heiland, ich sage mich los vom Verderben. Dem Bösewicht dienen, heißt ewiglich sterben. Ich tret ihn, kraft deiner Erlösung, mit Füssen. Ich will nun im Glauben der Freiheit genies­ sen. 6. Die Sünden sind alle­ samt Belials Werke. Im­ manuel, schenke mir göttliche Stärke: sie alle zu fliehen, zu meiden, zu hassen; und keine von allen mehr herrschen zu lassen. 7. Ich sage mich los von dem teuflischen Wesen, das fleischliche Menschen zum Ab­ gott erlesen. Der Ehre, der Wollust, den Gütern der Er­ den entsag ich; und sehne mich himmlisch zu werben.

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8. Egyptens Gemeinschaft! dir kehr ich den Rücken. Dein drückendes Schandjoch soll mich nicht mehr drücken. Im rothen eröffneten Meere des Blutes ist Freiheit, Verge­ bung, unendlich viel Gutes. 9. Im Glauben ergreif ich mit grosser Begierde die Gna­ de, die Schätze, die Ehre, die Zierde der Kindschaft, Verlobung und Salbung von oben; die Kräfte zu glauben, zu lieben, zu loben. 10. O Freude! mir bleibet die Gnade der Taufe, wenn ich in die Arme Immanuels laufe. Da werd ich, der al­ les so schändlich verscherzet, von neuem begnadigt, geseg­ net, geherzet. 11. Was ich mir geraubet, hat er mir bewahret, der Sünderfreund, der das Er­ barmen nicht sparet. Und da er mich rufet, mich zu ihm zu wenden: so nehm ichs aus seinen verwundeten Händen. 12. Ich sitze dem ewigen Vater im Schoosse. Mein Bruder, mein Mittler, mein König, der Grosse, verlobt sich von neuem mit seiner Er­ wählten. Der Geist ist daS Siegel der Göttlichvermähl­ ten. 13. Wohlan, ich bin wie­ der ein Erbe des Bundes.

186

Von der heiligen Taufe.

Nun quillt aus dem Herzen nige Quelle des Lebens! Du die Rede des Mundes. Ich lockest von nun an mich nicht sinke, wie Esther, beim Gna­ mehr vergebens. Dir will ich denthron nieder. Und was mich Igssen, vertrauen und ich gelobet, gelob' ich ihm schenken, mich dir unter­ werfen, mich in dich ver­ wieder. 14. Mein Gott! und mein senken ! Vater! mein Heiland! mein 19. O Gott, dem ich drei­ Tröster! Ich, den du ge­ mal und ewig gehöre! Ich schaffen hast, ich, dein Er­ opfre mich deiner Erbarmung löster, ich glaube! Mein Seh­ und Ehre! Da hast du die nen ist, besser zu g lauben, Seele, den Leib und die Glie­ und dir deine Ehre nicht län­ der! Besitze, beherrsche, re­ ger zu rauben. giere mich wieder! 15. Dreieiniger, dich will 20. Nicht knechtische ich kennen und fassen, dich Furcht, nicht gesetzliches suchen, ergreifen und nim­ Grauen; nein, freies und mermehr lassen. Es soll sich süsses, und grosses Vertrauen mein Glaube lebendig erwei­ beweget mein Alles, mich sen; mit Worten, mit Früch­ ten, mit Thaten dich preisen.' dir zu ergeben. Behalte mich fest bis ins ewige Leben. 1,6. Mein Golt, ich ge­ Li. Ich wage den Bund lobe, dich ewig zu lieben; dich kindlich zu fürchten, dich nicht auf eigene Kräfte, nur, nicht zu betrüben; mein gant auf dein allmächtiges Gnazeö Vertrauen auf dich nur zu dengeschäfce. Gefallen werd setzen; dir frölich zu dienen, ich dir.in meinem Versöhner. Er schmückt mich, und heilt durchaus nicht den Götzen. mich und bildet mich schöner. 17. Du würdigst mich Bun­ desgenossen zu nennen. Drum 22. So schwör ich dir will ich dich wieder vor allen Treue, so werd ich sie halten. bekennen; das Wort deiner Dein Dulden und Schonen Wahrheit, die Lehre der Dei­ wird über mir walten. Es nen, nie, weder mit Worten, tragen mich deine beschirmen­ den Hände. Ja, amen! wie noch Thaten verneinen. 18. Hier bin ich, dreiei­ selig ist Anfang und Ende.

Von der heiligen Saufe.

187

89Gläubige Ergreifu ng der Taufgnade, Mel. Wie schön leuchtet der Mor­ sten Königs Braut dem gros­ genstern. sen Gott vermählet; deiner

Du Hirt und Heiland dei­ Marter zur Belohnung; eine Wohnung deinem Geiste, daß ner Schaar! Es ist und blei­ er mir stets Beistand leiste. bet ewig wahr, waö man von 4. Ach wär ich noch so, wie dir geschrieben. Die Heerde ich war! Doch meine Schuld weidest du mit Lust; die Läm­ ist offenbar. Ich habe dich mer legst du an die Brust, verlassen. Du aber bist noch umarmest sie mit Lieben.^ heute treu. Zu dir erhebt Deine armen Adamskinder sich mein Geschrei. Ich will sind zwar Sünder und verlo­ dich wieder fassen. Doch ich ren. Doch sie werden neu ge- kann dich nicht ergreifen. Du bohren. mußt häufen dein Erbarmen. "Jes. 40, 11. "Marc. 10, Ach, ergreife du mich Armen. 13 - 16.

Phil. 3, *2.

2. ES ist dein Blut - und 5. Die Gnad ist doch bei Wasserbad, * das viele schon Dein Bund getaufet hat, auch über mich Dir noch da. gestossen. Rein als ein u n­ steht vest, du bist mir nah: beflecktes Lamm, wusch wenn ich mich nur besinne. mich von allem Sünden­ Du hast noch alles in der schlamm dein Blut, das du Hand. Wenn ich mich zu dir vergossen.^ Reichlich ließ umgewandt, so werd ichs sich auf mich nieder, Seel frvlich inne: daß du, Jesu, und Glieder zu bewegen, dei­ mirs bewahret, und gesparet; bis ich käme, und mein Erb­ nes Geistes Gnadenregen. Tit. 3, 5. 6. »1 Joh. 5, 6. gut wieder nähme. 6. So komm ich denn, ich Eph. 5, 26. »*$[. 51,9. von Herzen Z. Dein Vater nahm mich armes Kind, auf den Schooß. Die Gnad elend, todt und blind, und ist unbegreiflich groß, ich beichte meine Sünden. Mit ward zum Kind erwählet. Du beiden Händen greif ich zu. selbst hast dich mit mir ver­ Die Gnad ist mein, ja mein traut. Ich ward des höch- bist du. Du läßst dich gerne

188

Vom heiligen Abendmahl.

finden. Aber, vester laß, o Herr ! mich ernst und gläubig an dir hangen. Nimm du mich dir selbst gefangen. 7. In deine Arme samm­ le mich. Zerstreuung ist mir fürchterlich. Halt du mich recht zusammen. Nimm mich

in deinen Busen * auf, und trage mich; so wallt mein Lauf zu dir in Heilgen Flam­ men. O Herr! Lämmer sind ja schwächlich und gebrech­

lich. Darum eile, hilf und rette, pfleg und heile!

*3es. 4°, 11.

XV. Vom heiligen Abendmahl.

90. Von der Beschaffenheit des Abendmahls. Mel. Lasset uns den Herren preisen. 2. Seines ganzen Opfers Christen, die in Christo Fülle, sein Verdienst und alles Heil nehmet hin! es ist leben, preiset euren guten sein Wille. Nehmet daran Herrn. Euch wirdBrodt und alle Theil. Er hat sich für Wein gegeben. Eßt und euch gegeben. Weil er starb, trinkt, er sieht es gcrn.,Ä so sollt ihr leben. Blut, das In der Nacht der bittern Lei­ er für euch vergoß, macht den gab er euch das Mahl euch aller Schulden los. Eßt der Freuden, zum Gedächt­ und trinket die Vergebung, niß seiner That, daß er euch Gnad und göttliche Belebung. erlöset hat. Nehmet seinen Eßt und trinket Seligkeiten. Leib zur Speise. Sättigt Weidet euch zu allen Zeiten. euch auf alle Weise, -j- Nehmt 3. Blosses Essen mit dem daS Blut des neuen Bundes Munde, blosses Trinken macht zur Erquickung eures Mun­ es nicht. Jesu Worte stehn des. -j-f ♦i Mos. 14, 18. 'Hohcl. zum Grunde, der von seinem 5,1. s-Ps. 27. l'sPs- Opfer spricht: Euch gegeben, euch geflossen, zur Vergebung 56, 9. Ps. 116, 10. 15.

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Vom heiligen Abendmahl.

finden. Aber, vester laß, o Herr ! mich ernst und gläubig an dir hangen. Nimm du mich dir selbst gefangen. 7. In deine Arme samm­ le mich. Zerstreuung ist mir fürchterlich. Halt du mich recht zusammen. Nimm mich

in deinen Busen * auf, und trage mich; so wallt mein Lauf zu dir in Heilgen Flam­ men. O Herr! Lämmer sind ja schwächlich und gebrech­

lich. Darum eile, hilf und rette, pfleg und heile!

*3es. 4°, 11.

XV. Vom heiligen Abendmahl.

90. Von der Beschaffenheit des Abendmahls. Mel. Lasset uns den Herren preisen. 2. Seines ganzen Opfers Christen, die in Christo Fülle, sein Verdienst und alles Heil nehmet hin! es ist leben, preiset euren guten sein Wille. Nehmet daran Herrn. Euch wirdBrodt und alle Theil. Er hat sich für Wein gegeben. Eßt und euch gegeben. Weil er starb, trinkt, er sieht es gcrn.,Ä so sollt ihr leben. Blut, das In der Nacht der bittern Lei­ er für euch vergoß, macht den gab er euch das Mahl euch aller Schulden los. Eßt der Freuden, zum Gedächt­ und trinket die Vergebung, niß seiner That, daß er euch Gnad und göttliche Belebung. erlöset hat. Nehmet seinen Eßt und trinket Seligkeiten. Leib zur Speise. Sättigt Weidet euch zu allen Zeiten. euch auf alle Weise, -j- Nehmt 3. Blosses Essen mit dem daS Blut des neuen Bundes Munde, blosses Trinken macht zur Erquickung eures Mun­ es nicht. Jesu Worte stehn des. -j-f ♦i Mos. 14, 18. 'Hohcl. zum Grunde, der von seinem 5,1. s-Ps. 27. l'sPs- Opfer spricht: Euch gegeben, euch geflossen, zur Vergebung 56, 9. Ps. 116, 10. 15.

Vom heiliger Abendmahl. ausgegossen! Wer denselben Worten glaubt, dem ist der Genuß erlaubt. Was sie sa­ gen, wird er haben, und sich überschwenglich laben. Wie sie lauten, wird ers finden, in Vergebung aller Sünden. 4. Fasten, leiblich sich be­ reiten ist von Aussen eine Zucht. Aber wer die Selig­ keiten innerlich zu schmecken

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sucht: kann durch Werke, durch Geberden, nicht ge­ schickt und würdig werden. Nur der Glaube macht ge­ schickt, der auf Jesu- Worte blickt: Wer im Zweifel sie verachtet, macht sich unwerth, und verschmachtet. Denn das Wort: für euch gegeben! heisset uns im Glauben le­ ben.

9 r. Das Gedächtniß de s gekreuzigten Jesu im Abendmahl. 1 Cor. li, 24-26. Mel. Wachet auf, ruft uns die zu essen: der Marter ja nicht Stimme. zu vergessen, die ihm an dem

^ritt hinzu, zur offnen Quel­ verfluchten Stamm den Leib, das Haupt und Herz mit bitt­ le, zu jener wunderbaren rem Seelenschmerz so durch, Stelle, wo Gottes Sohn im stochen, daß Hand und Fuß Blute hängt. Seele, steh im Ueberfluß, ja alles an ihm bei diesem Bilde, und schaue, bluten muß. wie so stark und milde der 3. Dieser Trank und diese Wundenstrom das Land be­ Speise erinnert dich aufsolche sprengt. Sein heilges Fleisch Weise an deines Mittlers Tod und Blut wird aller Welt zu und Pein, daß dich Sehen, gut aufgeopfert. Mein Herr Fühlen, Schmecken mit dem und Gott ist weiß und roth! Gehör zugleich erwecken, auf zerfleischt, zerrissen, blaß Jesum aufmerksam zu seyn, und todt. die Art von seinem Tod, die Joh. 20, 27. 28. Ursach seiner Noth zu be­ 2. Dieses Schauspiel dei­ ner Sünden soll deinem Her­ denken. Der Glaube suchet zen nie verschwinden. Drum die Kraft und Frucht, und giebt dir dein erwürgtes spricht: Er war für mich ®al, - ... Lamm Wein zu trinken, Brodt verflucht.

igo

Vom heiligen Abendmahl.

tiefsten Spott, bei den Mör­ dern, vor aller Welt. So stirbt der Held, und Lahlt das grosse Lösegeld. 7. Nun ist alle Schuld vergeben ! Die Seligkeit, daö ewge Leben ist allen Sündern zugedacht. Dieser Tod und dieses Bluten strömt tausend reiche Gnadenfiuthen, und hat bey neuen Bund gemacht. Denn jener alte Bund hieß uns mit trocknem Mund Joel 2, 13. Opfer essen. Des Blutes 5. Aber, was hat dich be­ Kraft ward weggerafft, und wogen, und in ein solches nur zum Altar hingeschafft. 3 Mvs. 17, 10 : 14. Leid gezogen, daß jedermann davor erschrickt? Nichts, 8. Mosis Joch und schwere als deines Vaters Liebe, und Lasten, dabei die Herzen we­ deines eignen Herzens Triebe, nig rastest, die sind, Gott die meinen Jammer ange­ Lob! hinweg gethan. Und blickt. Gott giebt den eignen der Geist der Knechtschaft Sohn in Armuth, Schmerz schwindet, weil man das Heil und Hohn, bis zum Schlach­ im Blute findet, das uns kein ten. Und du mein Lamm, Werk verdienen kann. O sei­ am dürren Stamm, machst ger Gnadenbund! Hier trinkt dich durchs Blut zum Bräu­ der Glaubensmund Blut des Lammes, den Freudenwein, tigam. 2 Mos. 4, 25. 26. getrost hinein. Das soll ein 6. Wer kann deine Wun­ Kelch für alle seyn. den zählen? Und wer versteht 9. Effet frei, und trinkt das bange Quälen das deine ihr Gäste. Geniesset nur ge­ Seele zittern macht? Welch trost das beste. Das Opfer ein unerhörtes Schwitzen, da­ ist euch ganz geschenkt. Wie bei die Adern Blut verspri­ sein Leib für euch zerbrochen, tzen! O schwerer Tag! O und euch zur Speise zugespro­ finstre Nacht! Hier hängt chen: so werdet durch sein mein Herr und Gott im aller­ Blut getränkt. So lebet un4. Mei» Erbarmer, meine Sünden, das sind die Geis­ seln, die dich schinden, die Nägel, Dornen, Kreuz und Spieß. Meine Schuld hat dich geschlagen, weil dir der Vater meine Plagen auf deine Rechnung schreiben ließ. Ach, laß durch deine Pein mich so verwundet seyn, daß ich wei­ ne, nicht über dich, nein, über mich. Mein ganze» Herz zerreisse sich.

Vom heiligen Abendmahl.

191

Tod ins Grab gebracht. Dei­ nem Blute will ich trauen, und dich am Kreuz mit Freu­ den schauen, weil wich dein Leiden selig macht. O Liebe, dich will iä) von nun an ewig­ Hohel. 5, 1. Jes. 25, 6. lich brünflig lieben. Mein 10. So will ich an dich ge­ Lobgesang bringt allen Dank denken, und mich vor deine dir, mein Erlöser, lebens­ Füsse senken. Du, den mein lang.

verrückt, gesättigt und er­ quickt, stars und wachsend. Wer nimmt, der hat. Wer ißt, wird satt. Wer trinkt, der bleibt nicht dürr und matt.

92. Von ähnlichem Inhalt. Mel. O daß ich tausend Zungen hätte.

^)em König,

welcher

Blut und Leben dem Leben seiner Völker weiht, dem Kö­ nig werdePreis gegeben! Erzählt sein Lob der Ewig­ keit! Singt alle Wunder:,: die er thut. Doch über al­ les:,: rühmt sein Blut!

2. Den König hat wein Herz gefunden, wo anders, als auf Golgatha? Da floß mein Heil aus seinen Wun­ den. Auch mich, auch mich erlöst er da. Für mich gab er sein Leben hin, der ich aus seinen Feinden bin. z. Wein anders sollt ich mich ergeben? — O König,

der am Holz verblich, hier opfr' ich dir mein Blut und Leben. Mein ganzes Herz ergiesset sich. -Dir schwör ich zu der Kreuzesfahn alö Strei­ ter und als Unterthan. 4. Mich dürstet, Herr, nach deinem Blute! nach Re­ gen lechzt dein dürres Land. Ach, ausser dir, dem höchsten Gute, ist keine Nahrung mir bekannt. Mein Geist ist elend und beklemmt, bis daß dein Blut mich überschwemmt. 5. O gieb dein Manna mir zu essen! Dein Freudenwein erfülle mich! O laß mich dei­ ner nie vergessen! In meinem Geist verkläre dich. So halt ich täglich Abendmahl. Denn dein Verdienst ist ohne Zahl.

iga

Vom heiligen Abendmahl.

95Gläubige Ergreifung des Heilandes im Abendmahl. Mel. Schmücke dich, o liebe Seele leicht vergessen, als den Til­ Komm, mein Herz, in Jesu ger unsrer Sünden. Ja, auch mir wills oft verschwinden: Leiden! deinen Hunger satt daß ich einen Heiland habe! zu weiden. Stille hier dein Und dann weiß ich keine Gabe sehnlich Dürsten in dem Blut zur Versöhnung darzubrin­ des Lebensfürsten. Daß ich gen. Meine Schuld muß einen Heiland habe! und in mich verschlingen. seinem Heil mich labe, und in 5. Ach, wie werd ich da sein Verdienst mich kleide: das so müde. Wie entweicht der ist meines Herzens Freude. süsse Friede. Sünd und Welt 2. Zwar ich hab ihn alle kann mich verwunden, wenn Tage, wenn ich in sein Blut mir dieses Licht verschwun­ mich wage. Er ist auf der den: daß ich einen Heiland Himmelsreise täglich mein habe! der mit seinem Hir­ Getränk und Speise. Daß tenstabe sanft, und mild, und ich einen Heiland habe, bleibt voll Vergeben, mir nichts mein Alles bis zum Grabe. ist, als Heil und Leben. 6. O, ich Sünder, ich Und ich mag nichts anders wissen, als sein Leiden zu Verdammter, und von Sün­ dern Abgestammter! Was geniessen. 5. Dennoch will ich mit wollt ich vom Troste wissen, Verlangen auch sein Abend­ wäre dieses weggerissen: daß mahl empfangen. Hier darf ich einen Heiland habe, des­ Seel und Leib ihn essen. Und sen Blut mich Sünder labe. so kann ichs nicht vergessen: Besser wär es, nie geboren, daß ich einen Heiland habe, als dis theure Wort verloren! der am Kreuz und in dem 7. Sey gesegnet, ewge Grabe, wie sein Wort mir Liebe! daß du mir aus treuem sagt und schreibet, mein Er­ Triebe, da das Mißtraun löser war und bleibet. mich vergiftet, solch ein Denk­ 4. Weil der Unglaub uns mal selbst gestiftet: daß ich besessen, kann man nichts so einen Heiland habe, der den

195

Vom heiligen Abendmahl.

Gang zum Kreuz und Grabe, mir zur Speis und Trank ja den Sprung ins Todes gegeben. Ps. »», -7. Rachen, gern gethan, mich Hohe!. 5, 1. Jes. 55,1. 11. Gott! waS brauch ich los zu machen. mehr zu wissen? Ja, waS 8. Heilges Brodt, sey mir will ich mehr geniessen? Wer gesegnet! weil Er mir mit kann nun mein Heil ermessen ? dir begegnet, dessen Leich­ Werd ich baö nur nicht ver­ nam voller Wunden, die Er­ gessen: daß ich einen Heiland lösung ausgefunden. Daß habe! Ich bin frei vom Tod ich einen Heiland habe, der und Grabe. Wenn mich Sünd erblaßt und todt im Grabe und Hölle schrecken: so wird auch für meine Schuld gele­ mich mein Heiland decken. gen: will ich schmecken und 12. Ja, mein Heiland, erwägen! deu ich nehme, weil ich mich 9. Heilger Wein, sey mir nicht knechtisch schäme! Neh­ gesegnet! Denn, wie Chri­ met hin, so rufst du allen. sti Blut geregnet zur Berge­ Darum soll es laut erschal­ bung aller Sünden, das will len: daß ich einen Heiland ich in dir empfinden. Daß I habe, und an ihm mich muich einen Heiland habe, der thig labe. Trotz den Fein­ die dürren Seelen labe: Wie den, die mich hassen! Ich kann mir das fremde dünken? will mich nicht stören lassen. Hab ich doch sein Blut zu 15. Will hinfort mich et, trinken! was quälen, oder wird mir 10. Er befiehltS, mich satt etwas fehlen, oder wird die zu essen; meines Jammers Kraft zerrinnen: so will ich zu vergessen. Er gebeuts, mich nur besinnen, daß ich mich satt zu trinken; ganz einen Heiland habe, der vom in Freude zu verfinken: daß Kripplein bis zum Grabe, bis ich einen Heiland habe, der zum Thron, wo man ihn eh­ fich selbst zur Opfergabe, ja, ret, mir, dem Sünder zuge, sein Opfer, mir zum Leben, höret.

N

94

Vom Gnadenstand.

XVI. Vom Gnadenftand 94Die Gerechtigkeit des Glaubens. Er hat ausgetilget die Handschrift, die wider uns war. Col. 2,14. 4. Die Nägel deiner Wun­ den zerstücken meinen Brief, ie Handschrift ist zerris­ der alle Tag und Stunden sen. Die Zahlung ist voll­ an Zahlen höher lief. Dein bracht. Er hat michs lassen völlig ausgeströmteS Blut, wissen, den man für mich dein heilges Thun und Leiden geschlacht, dem meine Noth macht alle Rechnung gut. 5- Ick setze dich zum Bür, sein Blut geraubt, an wel­ gen, weil du es selbst gethan. chen meine Seele von ganzem Will Moses mich erwürgen: Herzen glaubt. 2. Ich weiß sonst nichts zu so zieh ich Jesum an. Wenn sagen; als baß ein Bürge Satan mein Gewissen schreckt: kam, der meine Schuld ge­ so rettet mich der Glaube, tragen, die Rechnung auf den Christi Blut bedeckt. 6. Wer Sünde thut und sich nahm, und sie so völlig hingezählt, daß von der gan­ liebet, der ist des Teufels zen Menge auch nicht ein Knecht. Wen seine Schuld betrübet, der ist vor Gott Heller fehlt. 5. Lamm, du hast meine gerecht. Wer sich beim Rich­ Schulden, die niemand zäh­ ter selbst verklagt, der wirb len kann, durch schmerzliches von seinen Schulden auf ewig Erdulden auf ewig abgethan losgefagt. Du hast an meine Noth ge­ i 7- Wenn ich mich selbst be­ dacht, und durch den Drang trachte: so wird mir angst der Liebe dich selbst zur und weh. Wenn ich auf Je­ Schuld gemacht. sum achte: so steig ich in die 3 Cor. 5, au Höh. So freut sich mein erMel.

Wenn meine Sünd mich kränken.

Vom Gnadenstand.

195

löster Geist, der durch bas grfünden, der Sünder selig Blut des Lammes gerecht unb, macht. Gelobet sey dein To, deSschweig. Und allen dei­ selig heißt. 8. Lamm Gottes, bei.-1 nen Gtarmerzen sey ewig Ehr «en Wunden verdank ichs Tag! und Preis! und Nacht, daß sie den Rath,

95Gewißheit der Seligkeit. Mel. Ach olles, was Himmel daS ist mein eigen. Ich hatte und Erden u. nicht Kräfte, waS Gutes zu Cr denken. So lag ich, und bat ^)ch weiß es! ich weiß es, ihn, mir alles zu schenken. und werd es behalten. So Z. Ich wußte dem Helfer wahr Gottes Hände das Reich nichts anders zu sage», als noch verwalten; so wahr sei­ daß er für mich schon die ne Sonne am Himmel noch Sünde getragen. Ich wußte pranget: so wahr hab ich, dem Heiland nichts bessers zu Sünder, Bergebung erlanget. bringen, als mich um die 2. Ich habe die Sünde von blutigen Füsse zu schlingen. Herzen verfluchet. Ich habe 6. Ich fühlte mich gottlos, die Gnade mit Kummer ge- kalt, blind und erstorben. Da suchet. Ich habe im Glau­ dacht ich, eö ist wohl mit dir ben mit Jesu gerungen. Ich schon verdorben. Du trach­ hab ihn mit Weinen und Be­ test vergeblich, dich recht zu te» bezwungen. bekehren. Eö schien auch, als Z. Ich wußte: du bist in wollte mich Jesus nicht hören. der Sünde verloren. Ich 7. Doch hielt er mich selbst wußte: für dich ist der Hei­ mit verborgenen Händen, und land gebohren. Ich wußte: half mir, mich bald zur Der« so wie du bist, sollst du nur heissung zu wenden. Da sucht kommen. So kam ich. So ich ihn recht bei den Worten hat er mich zu sich genom­ zu fassen, die er für dieElenden aufschreiben lassen. men. 8. Er gab sich dem Her­ 4. Ich hatte dem Meister nichts Gutes zu zeigen. So zen bald näher zu merken. bracht ich das Böse: denn Er half mir, den Glauben N»

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Vom Gnadenstand,

durch Zuversicht stärken. Jetzt Schulden der Sünden? Sie ■' " 2im ~i find in die Tiefe des Mee, fühlt ich: du "" bist schon Lager der Wunden. Doch res versenket, durch Christi bald war das Trost'aut auf' Versöhnung dir ewig geschenket! einmal verschwunden. 14. Wer kann es mit Wor­ g. Kaum dacht ich: du kannst dich sein Eigenthum ten gebührend beschreiben, nennen; so hieß es: du wirst wie Triebe des Geistes uns dirs nicht zueigne» können. innerlich treiben, den Rich­ Jetzt glaubt ich, ihm schon in ter der ganzen Welt Abba zu den Armen zu liegen, Bald nennen, und vor ihm mit sagte der Schrecken: du wirst Freudigkeit stehen zu können. 15. Der Geist kann durch dich betrügen. 10. O mächtige Freude! nun sein unaussprechliches Spre­ hab ich gewonnen. Furcht, chen, die Machten der Zwei­ Mißtrauen, Iweifel sind end­ fel so herrlich zerbrechen, daß lich zerronnen. Im Geist hat alle zusammen im Blute ver­ der Glaube das knechtische sinken, und wir mit Ge­ Jagen durchs Wort der Ver­ wißheit den Freudenwein trin­ heissung darnieder geschlagen. ken. 11. Er griffzu der Gnade 16. So wahr mir bas im gläubigen Bitten. Die Wort der Verheissung nicht Hand war ihm immer herun­ lüget, so wahr mir das Zeug­ ter geglitten. Zuletzt aber niß des Geistes nicht trüget, blieb sie an Jesu behangen. so wahr mir mein Jesus auch Nun kann ich ihn halten und beides gegeben: so wahr bin freudig umfangen. ich Erbe vom ewigen Leber». 12. Er half mir, die Glau­ 17« So oft sich die Zwei­ benshand dreister zu strecken. fel von neuem erzeigen: so Er gab mir sein Liebesherz finden sie Ursach von neuern freundlich zu schmecken. Er zu schweigen. Bald schlägt schenkte mir endlich das völ­ sie das Wort durch den Glau­ lige Siegel. Da brachen des ben darnieder. Bald schmeck Unglauben- sämmtliche Rie­ ich deS Geistes Erquickungen wieder. gel. 13. Er ließ mich bas Zeug­ ig. Was Gott mir'gege­ niß deS Geistes empfinden. ben, das halt ich im Glau­ Da hieß es: wo sind nun die ben. Das kann mir der Bö-

Vom Gnadenstand.

sewicht selber nicht rauben. Mein Wandel beweiset eS, daß ich nicht lüge, und we­ der mich selber, noch andre betrüge. 19. Wenn viele mit fälsch­ lichem Troste sich speisen, wenn andre mich richtend von Jesu verweisen: so will ich nur suchen, gewisser zu wer­

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den; so hab ich mit Freuden den Himmel auf Erden. 20. Ich weiß es, ich weiß es, und werd es behalten. So wahr Gottes Hände das Reich noch verwalten; so wahr seine Sonne am Him­ mel noch pranget: so wahr hab ich, Sünder, Bergebung erlanget.

96. Von eben dem Inhalt. M e l. Valet will ich dir geben,

ie jauchzet doch mit Freu­ den, die heilge Gottes Stadt, die sich durch Jesu Leiden vor nichts zu fürchten hat. Denn Gott ist bei ihr drin­ nen. Das weiß sie sicherlich. Der Iweifel muß zerrinnen. Die Furcht verlieret sich. Ps. 46, 5. 6.

2. Laß andre wankend fra­ gen : Ob Gott ihr Vater sey? Ein Christ kann muthig sa­ gen, und schwöret noch dabei: Ich habe Gnade funden. Die Seligkeit ist mein. Und durch des Lammes Wunden geh ich zum Himmel ein. Jes« 45, ®5» -4.

Z. Ein wahrer Christ ist selig, der Christum recht erkennt; der seine Schuld un­ zählig und sich verloren nennt;

der alles herzlich hasset, was sonst dem Fleisch gefällt; der Jesum gläubig fasset, und über alles hält. 4. Ja, selig sind die Chri­ sten , die ohne Falsch bestehn. O daß es alle wüßten, die noch zur Höllen gehn. Wer ist so reich und prächtig, so schön, vergnügt und satt, so frölich, stark und mächtig, als der den Glauben hat? 5. Schon hier in diesem Leben grünt seine Seligkeit. Was wird der Himmel geben? Da kommt die Erndtezejt. Da schmeckt sein Herz voll­ kommen, was hier im Vor­ schmack war, und ist mit al­ len Frommen im «wgen Ju­ beljahr. 6. Behalte, Welt, das Deine, du nrme blinde Welt!

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Vom Gnadenstand.

Der Glaube bleibt daS Meine, ich mit Freubengarben in Zider Christi Blutbehält. W 'nn onS Thoren stehn. Vf- 49, 17• Luc. »6, -4. all« Reichen darben, wenn Pf. 34, 10. 11. Fürsten betteln gehn: will

Die grosse Seligkeit : wahrer Gläubigen in der Befreiung von allem Uebel, M e l. O wie selig seyd ihr doch, redend Blut kann doch be, freien. Auch stumme Sün­ ihr Frommen. O wie selig seyd ihr doch, den müssen durch dis Blut­ geschrei verschwinden. ihr Frommen, die ihr bis zu 6. Laßt den Fluch vom Jesu hingekommen, die Welt Berge Sina schallen! kann nicht achtet, arm und gläu­ er doch in euer Herz nicht fal­ big nach der Gnad« trachtet. len. Kein Blitz und Wetter 2. Sagt, wo sind die schrecket euch, denn JesuS Schulden eurer Sünden? ist Erretter. Lagt sie suchen! Niemand 7. Rach und Strafe darf wird sie finden. Sie sind ver­ euch nicht mehr drücken. Je­ geben. Ihr seyd rein durch sus lud sie selbst auf seinen Jesu Blut und Leben. Rücken. Die ganzen Plagen 3er. 50, 10. trug der Herr, und hat sie 5. Satan kann euch nun weggetragen. nicht mehr verklagen. Mo­ 8. Furcht und Angst mag ses darf von keinem Anspruch Satans Knechte schrecken, sagen. Und im Gewissen ist gnug, daß euch die Flügel die Handschrift durch das Jesu decken. Wenn andre Kreuz zerrissen. Coi. 14. beben, könnt ihr schlafen und 4. Muß der Richter sonst in Friede leben. den Stab zerbrechen, kann Ps> 4, 99. Laßt die Welt sich ohne er euch doch nicht das Ur­ theil sprechen. Ja alle Zeu­ Gott betrüben! laßt sich gra­ gen müssen hier auf ewig men, die die Erde lieben. Ihr könnet lachen, und euch heilstille schweigen. 5. Laßt die Sünden bis ge Freudentage machen. zum Himmel schreien! Jesu Ps. «6, a, Phil. 4, 4*

10. Müßt ihr auch als Fröliche noch trauten; eS ist gut und wird nicht lange bau­ ten. Ja auch im Dunkeln muß euch Jesu Kreuz und Name funkeln. 2 Cor. 6, io.

11. Müßt ihr gleich noch hier die Sünde fühlen. Sie verdammt nicht mehr! Wen schreckt ihr Wühlen? Ihr schlagt sie nieder, und so singt ihr täglich Siegesliedet. Rim. 8, i. Ps. ii8, »5.

tner, da vergräbt sich Sünde, Kampf und Jammer. Jes. 26, 19. 20.

16. Laßt auch den Posau« nenton erschallen! Euch wird dennoch nicht das Herz ent­ fallen. Ihr werbet wachen, und euch frölich aus dem Grabe machen. 17. WaS Gericht? Ihr werdet nicht gerichtet. Ganz und ewig ist die Schuld ver­ nichtet. Ihr sollt euch setzen, wenn er wird bas Schwerdt zur Rache wetzen.

12. Noth und Leiden kön­ Lffenb. 2, 26 < 29. nen euch nicht schaden. Zei­ chen sind sie, daß der Herr 18. Keine Hölle kann euch in Gnaden an euch gedenke, mehr verdammen. Jesu Blut und euch immer näher zu sich löscht ewge Feuerflammen. Was Fegefeuer? Jesu Ran, lenke. jivn war viel zu theuer! Ebr. 12, 6. 13. Elend sind, die keine 19. Laß zuletzt die ganze Keine Hoffnung haben! Aber ihr Welt verbrennen. erwartet ewge Gaben. Ein Gluth kann euch und Jesum wahres Hoffen. Hat noch nie trennen. Die neue Erde ist der Hürdenplatz für seine votm Ziel vorbei getroffen. Heerde. 1 Thess. 4,13. RLm. s, 3 Offenb. 21, 1 f. 14. Selbst der Tod kann euren Muth nicht schrecken. 20. Halleluja sey dem Lamm Sterbt ihr? Jesus wird euch gesungen, daß es unS durch wieder wecken. DeS Todes sein Verdienst gelungen. Sein Schatten tödtet nicht, et löst Blut und Wunden haben ewi­ ge Erlösung funden. und kühlt die Matten. 15. Mag doch andre vor f 21. Greif nicht zu, du sich­ dem Grabe grauen. Ihr rer Selbstgerechter. Es gilt könnt ftölich in die Grube nicht, behatrliche Verächter: schauen. Da ist die Kam- nein, Jesu Schafe. Dich

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Vom Gnadenstand.

ergreift und frißt die ewge Strafe. sä. Auf, laß dich die gros­ se Gnade locken! Höre auf

dich selber zu verstockt». So kannst du kommen, und wirst auch z« Gnaden angenom­ men.

98. Von gl eichem Inhalt. Parodie auf das Lied: Christus chen: Dein Seufzen nehm ich _ _ _ der ist mein Leben. auf!

§O^ein Heiland ist mein Le­

ben. Sein Tod ist mein Ge­ winn. Er hat sich mir erge­ ben. Mich hat er ganz da­ hin. 2. Mein Elend geht von dannen. Sein Bruderherz ist mein. Die Furcht kann ich verbannen, und hier schon selig seyn. Z. So hab ich überwunden der Sünden Angst und Noth. Durch seine tiefen Wunden hin ich versöhnt mit Gott. 4. Wenn eigne Kräfte bre­ chen , mein Fuß sinkt in dem Lauf: hör ich ihn gnädig spre­

5. Wenn mein Herz und Gedanken, wie ein verlöschend Licht, in bangem Zweifel wan­ ken, wenn Freudenöl gebricht: 6. Alsdann, Herr, sanft und stille senk mich in dich hin­ ein! Das ist dein Rath und Wille. So soll ich selig seyn. Jes. 41.

5.

7. Ach laß mich an dir kle­ ben, wie «ine Klett am Kleid; allein im Glauben leben, bis in die Herrlichkeit. 8. Da sing ich vor dem Throne, wie mir dein Wort verheißt; und opfre meine Krone dem Vater, Sohn und Geist!

99In Christo haben wir die Erlösung durch sein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden. Eph. 1, 7. Col. i, 14» Mel. Alle Menschen müssen sterben. gemacht.

Ach! wie hart war ich gebunden! Ach, wie fin­ Jesu Christi ster war die Nacht, die mein Wunden haben mich nun frei Herz mit Sorgen quälte, da

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mir Gott und alles fehlte. ist sorgenfrei. Denn ich fürch­ Sündenschuld und Seelennoth te keine Strafen. Ja, nun machte mich lebendig todt. weiß ich, waS es sey: Got­ 2. Wohl mir! Wohl mir! tes Gnade zu geniessen, und meine Ketten sind entzwei: mit freudigem Gewissen frei und ich bin los. Christi se­ und frölich aufzustehn, sicher liges Erretten macht mir aus und einzugehn. Muth und Freude groß. Ach, 5. Wohl mir! denn ich wie tief lag ich gefangen! trink und esse, als des Da­ Nun bin ich heraus gegangen. kers Kind und Gast. Ich bin Und das süsse Tageslicht selig. Ich vergesse meiner strahlt ins Herz und Ange­ Noth, der Seelenlast. Und wenn ich der Arbeit warte: sicht. z. Wohl mir! alle meine so verschwindet mir das harte. Sünden seh ich durch des Der sich für mich kreutzgen Lammes Blut weichen, sin­ liest, macht mir alles leicht ken und verschwinden; mein und süß. vor Gott erschrockner Muth 6. Wohl mir! denn der steigt getrost auS seinem Stau­ Höllenflammen sind durch Wer be, schöpfet Lust und singt: Christi Blut erstickt. Ich glaube! Angst und Schul­ will mich hinfort verdammen, den sind dahin, weil ich arm da mich Jesus angeblickt? Denn ich hab in seinen Wun­ und gläubig bin. Matth. 5, 5. 6. den ewige Erlösung funden. 4. Wohl mir! ich kann ru­ Diese bleibt mir allezeit. Die­ hig schlafen. Und mein Herz se gilt in Ewigkeit. IOO.

Bekenntniß der Gläubigen, daß sie in Jesu beständig selig sind. Ein Schaf von Jesu Weiden bekennt und rühmt den Sohn. er fingt denn so mit Freu- Ein Sünder, der aus Gna­ den. im hohen süssen Ton? den als ganzu) bekehrt er-

M e l. Ermuntert euch, ihr Frommen.

W

u) Dar zielt auf den alten Vers: In Christo ganz bekehren, und in dir machen feist rc.

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scheint, nachdem er seinen erbt. Und meine besten Tha­ Schaden gefühlet und beweint. ten sind durch und durch ver­ 2. Wohl mir, in Jesu derbt. Gott Lob! ich darf Wunden! Da hab ichs ewig so kommen, so elend, wie gut. Da hab ich Ruhe ^fun­ ich bin. So werd ich ange­ den, die mir so sanfte thut, nommen. Er nimmt den daß ich hier ewig bleibe. Und Jammer hin. 7. Und wenn auch mein was ich täglich thu, ja denke, red und schreibe, das geht Verbrechen mich etwas nie­ derschlägt: will er sich doch auf Jesum zu. 5. Hier bin ich ewig selig. nicht rächen. Sein Zorn ist Hier hab ich ewig satt. Die bald gelegt. Ja was? er Güter sind unzählig, die hier zürnet nimmer, so lang ich Sein holder mein Glaube hat. Die Sün­ gläubig bin. den sind vergeben; ich bin Gnadenschimmer weicht nie­ gerecht gemacht; und aus mals von mir hin. 8. Ach, wären meine Au­ dem Tod ins Leben durchs gen nur stets auf ihn gewandt! Blut hindurch gebracht. 4. Wer kann mir weiter Daß sie so wenig taugen, schaden? Die Schuld ist ab­ bringt manchen finsternStand. gethan. Ich bin bei Gott in Doch lag die Wolken kom­ Gnaden. Der Zorn geht men; Trotz sey der Finster­ mich nicht an. Der Fluch ist niß: Er wird mir nicht ge, auch verschwunden. Verdam­ nommen. Sein Heil bleibt mung trifft mich nicht. Ich mir gewiß. 9. Auch wenn ich ihn nicht bin in Jesu Wunden. Da schmecke, erhalt ich doch Ge­ werd ick nicht gericht. 5. Er fodert nichts, als nuß: wenn ich mich nur er­ Glauben. Wer wahren Glau­ wecke zum reichen Ueberfluß ben hat, genießt das Blut des Wortes hinzueilen, zum der Trauben, und wird von Lvangrlio. Da läßt sichS Herzen satt. Mein Geist gut verweilen. Da werd ich wird voller Freuden, wenn still und froh. 10. Drum lieb ich ihn mit er zur Quelle dringt. Hier darf er ewig weiden, wo Le­ Freuden, und sag es aller benswasser springt. Welt; will gerne thun und 6. Ich kann mir selbst nicht leiden, waS seinem Sinn ge­ rathen. Der Gift ist ange­ fällt. Denn wem so viel ver-

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geben, als Jesus mir gethan, der kann nicht anders leben, er läuft die Liebesbahn. 11. Kommt her, ihr Men­ schenkinder! Hier hat manS ewig gut. Kommt her, ihr

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armen Sünder! Hier quillt daS reiche Blut. Vergebung aller Sünden, und Kraft zur Heiligkeit sollt ihr im Blute finden. Kommt, alles ist be­ reit!

ior. Die Glückseligkeit der Gläubigen aus ih­ ren Namen betrachtet. Mel. Wie schön ist unsers Königs Braut.

„ja du bist edel, frei und „königlich. Denn die Geburt 2öie freut sich doch mein „von oben adelt dich." 4. Wer kennt deS Namens ganzer Sinn, daß ich dem Süßigkeit, der mich von aller Bräutgam theuer bin: der Furcht befreit? Durch ihn, mich den Jungfraun zuge­ der meine Strafe litt, heiß zählt, die er sich von der ich ein Glied der Sulamith, Welt erwählt. Denn ich bin ein Friedenskind, versöhnt, rein, weil mich sein Blut be­ gesund gemacht, dem Gottes deckt, und von der Welt halt Huld aus frohen Augen lacht! ich mich unbefleckt. 5. Wo soll ich vor Erstau­ 2. Wer sagts, wie mir nen hin, wenn er mir sagt, mein Her; entbrennt, wenn was ich nun bin: die Braut, er mich seineSchwesternennt: die auserwählre Braut, mit Er,— GotteS eingebohrner ihm verlobt, mit ihm ver­ Sohn, der Erbe von dem traut. Der Geist spricht ja! höchsten Thron! O Gott, wie die Hochzeit ist nicht weit. süß ist diese Zuversicht, in! Mein Bräutgam ist der Herr der mein Herz mit meinem der Herrlichkeit. Bruder spricht! 6. Wie beug ich mich, so 3. Wie hoch erhebt er mei­ tief ich kann, und bete mei­ nen Stand! Wie nah bin ich nen König an, wenn er mich mit Gott verwandt! Er zahlt seine Fromme nennt, die sich mich Hochgebornen zu: „Er- vor ihm doch sündig kennt! „habne Fürstentochter, du, Er sagts, daß ich in ihm voll«

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kommen bin. Wo soll ich doch mit aller Ehre hin! 7. Wie stark entflammt mich seine Brunst! Wie hoch ver­ ehrt er meine Gunst! Komm, meine Freundin, ruft der Freund. (Und ich war ihm so schändlich feind.) Komm, Freundin , komm! ich weiß, du liebest mich. Und ich: — ja, ewig lieb und acht ich dich. 8. Wie schäm ich mich entzückungövoll, wenn ich im Staube hören soll, daß Er, der Schönste, den man kennt, im Ernst mich seine Schöne nennt; die ihm das Herz nimmt, die ihn mächtig zieht, an der sein Auge keinen Fle­ cken sieht. 9. Wie himmlisch hold spricht er mir zu, wenn ich in Furcht zizblöde thu: „Laß,

„meine Taube, laß dich sehn! „In meinen Augen bist du „schön. Und deine Stimm ist „mir wie Honig süß. Sey „frölich, Braut, du bist mein „Paradies." 10. Jsts möglich?— Ja, eS ist an dem. Ich bin ihm ewig angenehm, die Liebe selbst, so heißt er mich. An mir, mit mir ergötzt er sich. An Menschen zeigt die Liebe, was sie kann. Der Himmel staunt, und sieht das Wun­ der an. 11. Ach Gott, mein Herr! wie nenn ich dich? In die­ sem Meer verlier ich mich.. Kein Wort reicht dem Gedan­ ken zu. Und kein Gedank ist so wie du. Mein Herz, das nur vor Freuden weinen kann, ist ausser sich, sinkt hin, und betet an.

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Des Glaubens unverrückte Seligkeit in Jesu. Mel. die Seele Christi heilge mich. deiner Huld. Der Abend rüh­ 2amm Gottes unveränder­ met die Geduld. Der helle Mittag lobt dein Thun, Die lich, und ewig freundlich ge­ Mitternacht kann auch nicht gen mich, mit Eifer auf mein ruhn. Heil bedacht! So bist und 3. So früh, so schnell er­ bleibst du Tag und Nacht. wach ich nicht, als deiner 2. Der Morgen strahlt von Gnade süsses Licht. Die Mor-

Vom Gnadenstand.

genröthe lacht mir zu, doch lange nicht so süß, als du! 4. Es bringt der Vögel muntre Schaar ihr Morgen­ opfer singend dar. Und, 0 wie lieblich klingt es mir. Sie singen allesamt von dir. Joh. 1, 3.

Ebr. 1, 3.

5. Wie wärmt und hitzt der Sonnenschein. Doch seh ich in dein Herz hinein: so brennt mein Herz, so wallt mein Blut von deiner heissen Liebesglut. Malcach. 4, 2.

6. Sind trübe Wolken über mir: sie scheiden mich doch nicht von dir! Läßt sich auch dicker Nebel sehn, die Sonne bleibt am Himmel stehn. 7. Das Wetter ist nur wandelbar. Der Himmel blei­ bet, wie er war. Auch du bist immer einerlei, unendlich gut, und ewig treu! 8. Ja Wolk und Nebel bauten nicht. Sie weichen bald dem Sonnenlicht. So, so vertreibt dein Gnadenstrahl die Sündennebel allemal. Jes- 44,

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tenreicher Baum in grosser Hitze kühlen Raum: so denk ich dran, wie wohl es thut, wenn man in deinem Schat­ ten ruht. Ps. 91, 1. 2. 11. Wenn du den Thieren Speisegiebst: erwäge ich, wie du mich liebst. Du bist mir selber Speis und Trank. Da­ für sey dir unendlich Dank! 12. Der Abend bringt den stillen Schlaf. Doch du be­ wachst dein liebes Schaf. ES schläft in deine» Armen ein, und weiß gewiß: mein Hirt ist mein! Hohcl.-, e. 13. Findt alles seine La­ gerstatt: so weiß ich, wo mein Geist sie hat. Er ruht in dir, und sehnet sich: O mein Erbarmer, segne mich! 14- Die Nacht singt auch Halleluja. Denn, sucht man dich, so bist du da. Die fin­ stren Schatten schaden nicht. Dem Glauben ist eS immer licht. Ps. ns, 4. 15* Wenn man nichts wei­ ter steht und hört, so seh ich dich recht ungestört. Und je­ der Stern erzählt von dir dein brünstig-liebend Herz zu mir.

9. Es lebt und webt die Offenb. 22, »6. Creatur. Ich leb in deinen 16. O du unendlich treuer Wunden nur.® Da hab ich Luft und Sonnenschein. WaS Herr! Sey mir doch immer ich da thu, das muß gedeihn. freundlicher! Du bist es wohl. Nur schenke mir lebendge Zu­ Ps. >, 3. * Gal. 2, so. 10. Giebt mir ein schat­ versicht zu dir!

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103. D e r erste Psalm. Mel. Du Geist der Herrn, der alles glückt, auch das, «aS du ic. sehr verworren. 28ohl dem! wohl dem! ja 4. Ach, aber, ach! (diS höre, wer es hört!) Dem selig ist der Mann, der nicht geht- nicht so, der seinen im Rath der Bösen wandeln Weg verkehrt. Wer los von kann; noch sich im Weg der Gott, wer Gott nicht liebt frechen Sünder stellet, noch und scheuet, der ist wie Spreu, gar dem Sitz der Spötter die jeder Wind verstreuet. zugesellet: 5. Die Bösen stehn: doch 2. Nein, dessen Lust nach sie bestehen nicht; vor Men­ bessern Dingen steht, der im schen zwar; allein nicht im Gesetz des Herrn, des Va­ Gericht. Wenn Sünder gleich ters, geht; der das für Lust, sich unter Christen flechten: für Ehr und Reichthum ach­ sie bleiben nicht im Hause der tet, und Tag und Nacht be­ Gerechten. redet und betrachtet. 6. Jehovahkennt, erkennt 5. Der ist ein Baum, der der Frommen Weg; Er liebet an den Wassern grünt, zu sie; Er segnet ihren Steg. Wer seiner Zeit mit reifen Früch­ aber doch auf seinem Sinn ten dient; ja dem sogar die bestehet, wer gottlos bleibt, Blätter nicht verdorren, dem hörtö! dessen Weg vergehet.

104, Ruhe des Glaubens in Jesu Blut und Wunden. Mel. Wer nur den lieben Gott alles, was ich gerne hätt. Drum soll des Lammes Blut läßt walten. und Pein mein Bette, Trost weiß, in Jesu Blut und und alles seyn. Wunden hab ich mir recht und 2. Herr, laß mich dieses wohl gebett. Da find ich täglich wissen, damit ich dich Trost in Todesstunden, und recht preisen kann. Sollt ich

Vom Gnadenstand.

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auch alles andre missen, so 7. Es denken viel, in Je­ tab ich ewig gnug daran, daß su Wunden sey schon ihr Herz deine Wunden, Angst und hinein gelegt. Der aber wird Pein, mein wahres Ruhe­ nicht ächt befunden, der sich bette seyn. mit falscher Hoffnung trägt. z. Die falsche Ruhe muß Unmöglich kann des Lammeverschwinden, der falsche Pein deö Eigendünkels Bette Trost muß ganz vergehn; seyn! man muß die Sündenlast em­ 8. Man muß eS ohne Zwei­ pfinden, und in wahrhafter fel wissen, und durch den Beugung stehn; soll anders Geist versichert stehn. Sonst Jesu Blut und Pein des mü­ wird der Trost hinweggerissen, den Herzens Bette seyn. wenn starker Wind und Flu4- Wer seine Ruhe nirgends then gehn. O Jesu, laß mir findet, und doch nicht eher deine Pein ein recht gewisses ruhen kann, bis Jesus ihn Bette seyn! der Schuld entbindet; der 9. Ja, deine Pein, dein trifft das rechte Lager an. Blut und Wunden, und waS Dem wird deö Lammes Blut du ausgestanden hast, ist mir und Pein, gewiß ein sanftes zur Rettung ausgefunden, die Bette seyn. mein gejagter Glaube faßt. 5. Wer seiner Seelen Krank­ Nichts anders, als dein Blut heit fühlet, wer ohne Kraft und Pein, kann meiner See­ darnieder sinkt, wem Sünd len Bette seyn. und Furcht das Herz durch­ 10. Da bin ich still, wenn wühlet, wer seinem Arzt zur Hülfe winkt: dem soll des andre laufen, wenn eigene Lammes Blut und Pein ein Gerechtigkeit sich untersteht das Heil zu kaufen, und fal­ süsses Krankenbette seyn. sche Betten zubereit. Nicht Matth, s, 12. 6. Vom Sündenlager auf­ Werke, nein, des Lammes erstehen, daö Nachtkleid ganz Pein muß ganz allein mein herunter ziehn, daö muß ge­ Bette seyn. 11. O wüßt ich mir nur wiß erst vor sich gehen: Dann darf man in die Wunden recht zu betten! So sänk ich flieh». Im Sündenschlaf tief in deine Gunst, und in kann Jesu Pein durchaus dein ewiges Erretten. Gieb du dem Glauben diese Kunst: nicht unser Bette seyn.

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Von» Gnadenstand.

so wird mir deine ganze Pein derswo der Schlaf empfun­ ein wohlgemachtes Bette seyn. den : so treibt er unS von Je­ 12. Es liegt stch wohl in su fort. Drum soll auch mei­ deinen Wunde«. O sanfte, nes Jesu Pein »nein einzigs süsse Lagerstatt l Wohl dem, Ruhebette seyn. der sie gewiß gefunden, und 17. Da find ich Trost, da gläubig sich gelagert hat! Es ist die Quelle, weil alle Brun­ kann mir ausser Jesu Pein nen löchricht sind. Da find kein mehr erwünschtes Bette ich Trost auf alle Fälle, daß seyn. keine Noth den Sieg gewinnt. 13. Hier schläft fichS wohl. Drum soll auch nichts, als Das Herz ist stille. Es sieht Jest» Pein, mein Lager und und hört daS Drohen nicht. mein Bette seyn. Der Glaube schmeckt die Gna­ 13. Da find ich Trost in denfülle. Da ist kein Zorn Todesstunden, wenn alles und kein Gericht. Ich weiß, andre weichen muß. Denn daß Jesu Blut und Pein für wers im Leben recht gefunden, mich ein sichres Bette seyn. dem bleibt eö auch im Lebens­ 14. Es ruht sich wohl. schluß. Drum soll auch nichts, Man scheut kein Wetter, ob als Jesu Pein mein Siech, alles donnert, blitzt und und Sterbebette seyn. kracht. Man glaubt an Je­ 19« In Jesu Wunden will sum, den Erretter, der sei­ nen Blöden Friede macht. ich liegen, wenn ich in Krank­ Man weiß, daß Jesu Blut heit liegen soll. Ich will da­ und Pein ein wohlverwahrtes durch im Tode siegen: so rühm ich sterbend freudenvoll, daß Bette seyn. Jesu Wunden, Blut und 15. Es ruht sich wohl. Man sammlet Kräfte, daß Pein uiein Heil- und Sieges­ man in» Glauben wachen kann. bette seyn. Man liebt die heiligen Ge­ 20. Mein Sarg und Grab schäfte. Man greift die Fein­ sind Jesu Wunden. Sein Blut de muthig an. Man merkt, giebt mir das Sterbekleid. daß Jesu Blut und Pein ein Denn dadurch wird mein Leib recht erquickend Bette seyn. entbunden, und stehet auf zur 16. Es ruht sich wohl in Herrlichkeit. So soll des Jesu Wunden. Hier ist der Lammes Blut und Pein im rechte FriedenSort! Wird an­ Grabe noch mein Bette seyn.

Vom Gnadenstand. ei. Ja alles, was ich Lz. Ach, flieht hinein, ihr gerne hätte, giebt Jesu Blut blöden Seelen! Ihr Sichern, und Wunden her. O du er­ hört eS auch mit an. Hier wünschte Lagerstätte! wer in öffnen sich die Wundenhöhlen. dir bleibt, ist niemahls leer. Wer Sünd und Welt verlas­ Wohl mir! daß Jesu Blut sen kann, dem soll des Lam»nb Pein mein Bette, Trost !,neö Blut und Pein sein Bet­ v«d alles seyn. te, Trost und alles seyn. 22. Was willst du nun, 0 24. O, lege mich in deine Seele, haben? Eröffne dei­ Wunden, mein lieber Hei­ nen Glaubensmund. Komm land, selbst hinein. So werd her, und bitte alle Gaben: ich itzt und alle Stunden in so wird dir auS Erfahrung meinem rechten Lager seyn. kund, daß Jesu Wunden, Laß ewiglich dein Blut und Angst und Pein dein Bette,!Pein mein Bette, Trost und Jrost und alles seyn. Falles seyn!

105.

Ruhige Freude eines Gläubigen. fe, und kriege wie im Schla­ fe x) den Gnadenüberfluß. weiß von keinen Plagen Wenn mancher denkt, ich bis diesen Tag zu sagen, die leide: so mehrt sich meine Jesus mir gemacht. Nein,! Freude, weil mirs zum Be, alle seine Wege, je mehr ichs^ sten dienen muß. überlege, sind gut gemeint 4. Ja, es wird Wahrheit und wohl bedacht. bleiben, daß, die sich dir 2. Er hat noch nie verges­ verschreiben, 0 Jesu, selig sen, mir reichlich zuzumessen, seyn. Kann das die Welt waS mir zum Segen sey. nicht fassen; muß man sie Kommt auch ein trüber Mor­ fahren lassen, und sich nur gen: so bleib ich doch von desto mehr erfreun. 5. Ach könnt ich ohne Wan­ Sorgen, von Furcht und ken dir unaufhörlich danken, Mißvergnügen frei. 3. Ich fürchte keine Stra­ daß du so gnädig bist! O wie Mel. Nun ruhen alle Wälder rc.

C*

x) Psalm. 127, 2.

O

210

Vom Gnadenstand.

vergilbst du reichlich! Dein gen, recht hell und klar zu Herz ist unvergleichlich. Ach, sehn: so seh ich aller Orten daß mein Herz so schläfrig ist. mit güldnen Glaubensworten 6. Der Gaben ist kein En­ die Schrift von deiner Gnade de. Und deine treuen Hände stehn. 9. Dann lob ich voller Freu­ sind noch nicht müd und matt. Du führest fort zu geben, zu den (und säß ich auch im Lei­ tragen und zu heben, bis alle den) die Grösse deiner Huld Ich dring in deine Kammer Noth ein Ende hat. 7. O möcht ichs recht ver­ Da seh ich keinen Jammer stehen , auf alles aufzuschen, Ich glaub in frölicher Geduld 10. Mein Hoffen ist leben was du mir schon gethan; und auch auf das zu merken, big, von Jesu uoabwendig was jetzt in deinen Werken und hält mich aufgericht mir Glaubensstärkung wer­ Wie will ich ihn dort ober mit tausend Freuden loben den kann. 8. Ach schärfe meine Au­ Denn, weil ich glaube, sal gen, damit sie endlich tau­ ich nicht. 106. Von eben dem Inhalt. Mel. Hier sinkt das Herz vor Freuden.

Ermuntre dich, mein schwa­

komme ich! Du bist ja selbts zu mir gekommen, und bei mein Elend angenommen Dein Herz ist mehr alsmü! terlich. 4. Komm heilger Geist, höchstes Gut! Entzünd mir des Glaubens Flamme Gott, in dem erwürgt Lamme. Gerecht bin ich seinem Blut.

cher Geistund freue dich zu allen Zeiten: und freue dich der Seligkeiten, die Gottden Gläubigen ver­ heißt. 2. O Vater der Barmher­ zigkeit! du willst von deiner Höhe blicken, den Wurm be­ suchen, und erquicken, wenn 5« Victoria mein Lan er gebeugt um Gnade schreit. ist da! Mein Bürg' ist Jes. 57, 15. t. 66, 1. mir im Gerichte. Mein Mo 3. Zu dir, Herr Jesu, ler bleibt mir im Gesicht

Vom Gnadenstand.

21 1

Gott, der mich recht spricht, stus, unser Held! Ich folg der ist nah. ihm nach. Er giebt mir Jes. 5°, 8. s> Kräfte. O Sünd, ich tödte 6. Mein Geist und Sinn dein Geschäfte. Ans Kreuz ist hoch erfreut, wenn ich an schlag ich die Lust der Welt. sein Erbarmen deyke, wenn 9. Jehovah, dein Regie­ ich mich in sein Heil versen­ ren macht, daß ich im Glau­ ke. In ihm bin ich Gerech­ ben selig bleibe, Geduld und tigkeit. Lieb und Hoffnung treibe, 2 Cor. 5, si. bis du mich ganz hindurch ge­ 7- O Jesu Christ, mein bracht. 10. Ich eile meiner Heischönstes Licht! Wie leuch­ test du in meinem Herzen. math zu! durch Thränensaat Wie weichet Sorge, Furcht zum Freudenfeste, zur gros­ und Schmerzen, mein Gott, sen Schaar der Hochzeitgäste. vor deinem Angesicht! Ach wann, mein Gott, er­ 8. Mir nach, spricht Chri­ scheinest du?

107. Freudiger Muth eines Gläubigen, Mel. Der lieben Sonnen Licht und rc.

ein Herz ist dennoch wohlgemuth, und freut sich deiner Gnaden, o Lamm, daß du im Schweiß und Blut die Schuld auf dich geladen. Mein Elend schreckt mich zwar, doch nicht auf immer­ dar. Denn was mich drückt und niederschlägt, hast du dir selber aufgelegt. 2. Ach, tausendmal ver­ dank ichs dir, daß du für mich gestorben, und ewige Bergebung mir, ja mir, um­ sonst erworben. Dein Blut

bezahlt die Schuld. Der Va­ ter hat Geduld. Und da mich Bosheit nicht befleckt: so wird die Schwachheit zugedeckr. 3. So bleib ich dennoch, wer ich bin: ein Kind der ewgen Liebe. Denn es re­ gieren meinen Sinn des gu­ ten Geistes Triebe. Und weil denn dieser Geist mein Pfand und Siegel heißt: so bleib ich ohne Furcht dabei, daß ich des Lebens Erbe sey. Röm. 8,14. 4. Ich warte, wenn es finster wird, bis meine Sonne O 2

21»

Vom Gnaden stand

scheinet. Da seh ich, daßsund Herr. Denn, wenn ich nur traue, wirds alle mein guter Hirt es niemals ihm i böse meinet. Da weichet Tage herrlicher, bis ich ihn Furcht und Noth. Das Abba droben schaue. Es gehe, wie steigt zu Gott. Ich trinke wie­ es kann. Ich kenne meinen der Freudenwein, und schau Mann, der mich getrost und frölich macht, wenn Sünde, in Jesu Herz hinein. 5. Wohlan, so will ich nim­ Fleisch und Hölle kracht. mermehr verzagten Trau­ 7. Die eitle Welt muß men glauben. Ihr Zweifel, traurig seyn, so oft sie sich schreckt mich noch so sehr: besinnet. Wer Jesum kennt, ihr sollt mir doch nicht rau­ der hat allein, was nimmer­ ben, was Christi Liebesmacht mehr zerrinnet. Ihr, die ihr mir einmal zugedacht. Ich' ihn verehrt, und seine Stimfing im stillen Glaubensmuth:' me hört, erfreut euch seiner Getrost! zuletzt wird alles allezeit, und jauchzet ihm in gut. Ewigkeit. 6. Gelobet sey mein Gott

io8. Der dritte Psalm. Freudiger Muth eines Gläubigen, bei dem Anblick seiner Feinde. Mel. Ach alles, was Himmel haftiger Freunde. Wie viele und Erden rc. stehn auf, die sich wider mich ^^elch herrliches Psalm­ setzen. Vor Menschen ist al­ les verloren zu schätzen. lied hat David gesungen, als 5. Biel freuen sich, ohne Absalom ihn aus dem Reiche nach Wahrheit zu fragen, gedrungen! Er stiebet vor von meiner bekümmerten See­ seinem blutdürstigen Sohne, le zu sagen: Sie hat keine und jauchzt doch so muthig, Hülfe bei Gott zu geniessen. als süß er im Throne. DaS kränkt mich. Das macht 2. Ach, Herr! wie so mich in Thränen zerfliessen. groß ist die Menge der Feinde! 4. Doch darf ich vor ih­ Wie klein ist dieAnzahl wahr­ rem Getümmel nicht beben.

Vom Gnadenstand.

Jehovah, du selbst bist der Schild für mein Leben. Du bist meine Ehre, das wer­ den sie sehen. Ja, du wirst mein Haupt noch mit Freu­ den erhöhen. Z. Höris, Feinde! mein Herz kann sich Gottes er­ freuen. Ich darf nur in Nö­ then mit Ernst zu ihm schreien, so weiß ich: Er wird mich, ihm selber zu Ehren, von sei­ nem geheiligten Berge erhö­ ren. 6. Ihr spottet und wollt meinem Zeugniß nicht glau­ ben. Doch sollt ihr die Ruhe mir nimmermehr rauben. Ich liege und schlafe getrost und erwache. Der Herr unter­ stützt mich. Er führt meine Sache.

215

7. Md wenn auch auf meinen bekümmerten Wegen sich viel hundert Tausende wi­ der mich legen: so sollen sie dennoch nicht so viel errei­ chen, mein Herz mit verza­ gender Furcht zu erweichen. 8. Nun auf, Herr! und hilf mir, mein Gott, dei­ nem Freunde! Du schlägst ja sonst leichtlich die sämmt­ lichen Feinde mit Spott auf den Backen, mit Schrecken zu Grunde, zerschmetterst der Gottlosen Zähne im Munde. 9. Laßt seyn, daß die Hülfe der Menschen verschwindet! Der Herr ists, bei dem man sie allezeit findet. Du wirst deinen grossen allmächtigen Segen gewiß auf das Volk deines Eigenthums legen.

109. Der vierte Psalm. Von

ähnlichem

Inhalt.

mer Gerechtigkeit schaffest, und aus dem Gedränge ins ill Absaloms Bosheit den Luftige raffest; 0 laß auf David verschlingen: so übt mein Rufen die Antwort ge­ er sich, freudige Psalmen zu schehen. Sey gnädig! Er­ singen. Damit nun auch an­ höre mein Beten und Flehen. dre den Freudengeist fühlen, Z. Ihr, die ihr euch fre­ so schreibt er, und giebt es ventlich wider mich wendet: auf Saiten zu spielen. wie lange wird doch meine 2. Gott, der du mir im­ Ehre geschändet! Ihr liebet In voriger Melodie.

2 14

Vom Gnad en stand.

das Eitle, ihr suchet die Lü­ gen? Wie? Wißt ihr denn wirklich kein besser Vergnü­ gen? 4. Erkennet doch, da mich daS Leiden gerühret, daß Gott seine Heiligen wunder­ lich führet. Der Herr hak sein Antlitz nicht von mir gekehret. Nein, wenn ich ihn bitte, so weiß ich: Er höret. 5. Und meint ihr ja Ursach zum Zürnen zu finden, so bitt ich euch: meidet dabei nur die Sünden. Ja sucht mit euch selbst auf dem Lager zu sprechen. Seyd stille! so merkt ihr die Tücken und Schwächen. 6. Ihr opfert, und denkt, so soll alles gelingen. O nein doch! Ihr müsset Gerech­ tigkeit^) bringen. Der Herr will auf gläubige Redlichkeit schauen; so mögt ihr mit

Recht auf ihn hoffen und trauen. 7. Ich höre so viele, die sagen und flehen: Wer macht nun wohl, daß wir das Gute noch sehen?-) Herr, höre die Kleinmuth, das Zagen und Weinen, und laß uns das Licht deines Antlitzes scheinen. 8. So wimmert dein Volk in dem jetzigen Leiden. Mir aber, mir giebst du das Herz voller Freuden. Viel Korn und viel Wein, das mag jene wohl laben: Ich aber erfreue 'mich ewiger Gaben. 9. Ich lege mich ruhig, so kann ich auch schlafen. Ich fürchte kein Unglück, Ver­ lust oder Strafen. Wer hilft mir, so sicher im Frieden zu wohnen? Nur du, Herr, Beherrscher, der ewigen Thro­ nen !

HO.

riumphslied des freudigen Glaubens beim Ungewitter. Mel. Lobe den Herrn, den mäch­ len! Lasset vom dunkeln Ge­ tigen rc. töse die Wolken erschallen!

ollet ihr Donner, und pras­ Schlaget mit Macht, daß die selt mit schrecklichem Knal- Welt schüttert und kracht. y) Reinlich die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt / mit ihren Früch­ ten. 2 Cor. 5, »1. z) Hier gehet Luther! Uebersktzung vom Grundiert ab.

Vom Gnabenstand.

215

Mir wird der Glaube nicht seine mächtige Huld wirb mich noch völlig befreien. fallen. :,: Ps. 46, 1 - 6. 7. Nun so mag alles, was 2 * Schwärzet, verdunkelt, schrecklich ist, fürchterlich to­ ihr schweren Gewitter, den ben. Kenn ich doch Einen, Himmel. Mache nur Sturm­ der herrschet, und sitzet dort wind und Regen ein banges oben. Er ist mein Licht. Dar­ Gewimmel. Brauset daher. um entsetz ich mich nicht. Ich Rauschet, ergiesset ein Meer. will den grossen Gott loben. Mein Herz ist ohne Getüm­ 8. Sollt ich dem König zur Schande so ängstlich erbeben? mel. z. Leuchtet und strahlet, Sollt ich nicht immer in gött­ ihr hellen, durchschneidenden licher Freudigkeit leben? Mit­ Blitzen. Speiet nur Flam­ ten in Noth will ich den herr­ men und schreckliche, feurige lichen Gott im Geist fein luSpitzen. Schwefel und Gluth stig erheben. Ps. 46, 5. schiesset mit tödtlicher Wuth. 9. Raubet ihr Wetter, be­ Ich will im Friedenthal sitzen. raubet mich irdischer Dinge. 4. Jesus, der starke Gott, Das ist dem Herzen zur Trau­ hat mir die Sünden verge­ rigkeit viel zu geringe. Gott ben. Ich bin errettet und ist mein Gut. Mein ist des habe daS ewige Leben. Er Heilandes Blut. Berbrennt, ist mein Freund. Ich bin ihm ihr Güter. Ich singe. auch nicht mehr feind. Was 10. Nehmt mir die Freun­ soll ich nun noch erbeben? de, und schlagt die Verwand­ 5. Gott, der Allmächtige, ten darnieder. Sind sie im liebet mich Sünder aus Gna­ Glauben: so find ich sie ewig­ den. Seine Kraft schützet lich wieder. Nehmt, was ihr die Kinder, die elenden Ma­ wollt. Thut, was ihr aus­ Mir bleiben den. Alle Gefahr trifft ohne richten sollt. ihn nicht ein Haar. Der fröliche Lieder. 11. Willst du mich endlich, Schade selbst kann nicht scha­ den. Matth. 10, 50. mein Abba, im Wetter erschla­ 6. Will sich das Herz aus gen. Wohl mir! so werd ich natürlicher Blödigkeit scheu­ im Feuer gen Himmel getra­ en ; will mich die zweifelnde gen. Schenkenur Muth. Stär­ Furcht von dem Glauben zer­ ke den Glauben anS Blut. So streuen: hat er Geduld, und will ich nimmermehr zagen.

2l6

Bom Gnadenstand.

12. Wahrlich, ich höre den Donner mit Freuden erschal­ len. Sollte mir denn nicht die Allmacht des Vaters ge­ fallen? O Majestät, die hier so fürchterlich gkht! mich labt dein Blitzen und Knallen. 13. Zittert, ihr Frechen, und fürchtet den mächtigen Richter. Bebet, erschrecket, verändert die milden Gesich­ ter, die ihr noch liebt, was man in Finsterniß übt: seht hier die rächenden Lichter. 14. Fühlet den Schauer, ihr alles verleugnenden Spöt­ ter. Sagt doch, was dünkt euch? Wie ist euch, bei brüllendem Wetter? Ist da kein Gott? Spötter, ihr werdet zu Spott! Du sie­ gest, grosser Erretter!

15. Singet und betet ihr knechtischen Knechte der Sün­ den. Ist es vorüber: so las­ set den Kummer verschwin­ den. Aber gedenkt: Der, den ihr freventlich kränkt, wird ewges Feuer entzünden. 16. Fallet doch einmal dem König der Ehren zu Fusse. Bittet um Gnade zur redli­ chen, gläubigen Busse. Seine Geduld, die unaussprechliche Huld, vergönnt euch heute noch Musse. 17. Schlage, du Donner des Wortes, zerschlage das Scherzen. Leuchtet, ihr Bli­ tze des Geistes, und treffet mit Schmerzen. Stürmet den Muth. Regne, du löschen­ des Blut. So wachsen Früch­ te der Herzen.

XVII. Vom Loben und Danken. in.

Ermunterung des Glaubens zur Danksa­ gung mit Freuden. ket dem Vater der Gnaden! ihr, die er freundlich zum Tische des Sohnes geladen; anket mit Freuden, 0 dan­ die ihr ihn kennt, ihn eure

Mel. Lobe den Herren, den mäch­ tigen rc.

2l6

Bom Gnadenstand.

12. Wahrlich, ich höre den Donner mit Freuden erschal­ len. Sollte mir denn nicht die Allmacht des Vaters ge­ fallen? O Majestät, die hier so fürchterlich gkht! mich labt dein Blitzen und Knallen. 13. Zittert, ihr Frechen, und fürchtet den mächtigen Richter. Bebet, erschrecket, verändert die milden Gesich­ ter, die ihr noch liebt, was man in Finsterniß übt: seht hier die rächenden Lichter. 14. Fühlet den Schauer, ihr alles verleugnenden Spöt­ ter. Sagt doch, was dünkt euch? Wie ist euch, bei brüllendem Wetter? Ist da kein Gott? Spötter, ihr werdet zu Spott! Du sie­ gest, grosser Erretter!

15. Singet und betet ihr knechtischen Knechte der Sün­ den. Ist es vorüber: so las­ set den Kummer verschwin­ den. Aber gedenkt: Der, den ihr freventlich kränkt, wird ewges Feuer entzünden. 16. Fallet doch einmal dem König der Ehren zu Fusse. Bittet um Gnade zur redli­ chen, gläubigen Busse. Seine Geduld, die unaussprechliche Huld, vergönnt euch heute noch Musse. 17. Schlage, du Donner des Wortes, zerschlage das Scherzen. Leuchtet, ihr Bli­ tze des Geistes, und treffet mit Schmerzen. Stürmet den Muth. Regne, du löschen­ des Blut. So wachsen Früch­ te der Herzen.

XVII. Vom Loben und Danken. in.

Ermunterung des Glaubens zur Danksa­ gung mit Freuden. ket dem Vater der Gnaden! ihr, die er freundlich zum Tische des Sohnes geladen; anket mit Freuden, 0 dan­ die ihr ihn kennt, ihn eure

Mel. Lobe den Herren, den mäch­ tigen rc.

Vom Loben und Danken.

217

Zuversicht nennt: SeligeKin- gebeten, geschauet: sieht er der der Gnaden. das Licht: O so vergesset doch Hesck. 47, i. 5 = 12. nicht den Fels, darauf ihr 2. Hat euch nicht Jesus euch bauet. mit Gütigkeit gänzlich umge­ 5 Mos. 32, 15. 18. ben? Schenkt er euch nicht 7. Auf, und erkennet die die Vergebung und ewiges mächtigen Heere der Gaben, Leben. Hat nicht sein Geist die eure Hände empfangen, euch oft mit Manna gespeist? und jetzo noch haben. Seht Ach eilt, den Herrn zu erheben. ihr es ein; wahrlich, so sinkt 3. Gott, deine Werke sind ihr hinein, und seyd in Wohl­ meistens auf Erden verbor­ that begraben. gen. Vorher glaubt niemand, 8. Oeffnrt die Augen, be­ da liegt man in schändlichen sehet den Leib und die Glie­ Sorgen. Wenn sie geschehn; der. Lenkt die Betrachtung hat man sie kaum erst gesehn: zu irdischen Gaben hernieder. O so vergißt man sie morgen. Schauet im Geist, was er der Ps. 78, 11. 19. 20. 42. Seelen erweist. Dann kommt, 4. Nicht so! Ihr Kinder und sagt es uns wieder. 9. Das ist wahrhaftig, ihr des Höchsten, erwecket den Glauben. Gottes Verheis­ werdet vor Wunder erstaunen, sung und Gnade steht niemals gar nicht zufrieden seyn, es in auf Schrauben. Seht ihr die Ohre» zu raunen. Seele nicht Rath? Jesus hat Weis­ und Mund machet den brün­ heit und That. Laßt ihm die stigen Bund, den Reichthum auszuposaunen. Ehre nicht rauben. 10. Da wird der Glaube 5. Denket, wie viel und wie oft ihr sein Helfen erfah­ den Wohlthäter inniglich lie­ ren! Denkt doch, wie wun­ ben, ihm zu gefallen sich täg­ derbar seine Errettungen wa­ lich noch herzlicher üben: um ren! Oft war es aus: aber nimmermehr, (reizte gleich er riß euch heraus. Er ist der alle Welt sehr) den guten Herrscher der Schaaren.a) Herrn zu betrüben. 11. Da wird die Zunge 6. Hat nun der muthige Glaube dem Helfer getrauet; von frölichem Lobe erschallen. hat er die Hülfe so, wie er Dankende Lippen erzählen das a) Herr Zebaoth, der gewaltige Herr!

2 18

Vom Loben lind Danken.

Gute vor allen: Kommet her­ an ! Nehmet den König doch an! Gewiß, er wird euch gefallen. 12. Hilf mir, mein Hei­ land, dir auch mit den Wer­ ken zu danken. Hilf mir, so lauf ich in deinen geheiligten Schranken. O wie so gern lebt ich zur Ehre des Herrn! Herr, -laß mich nimmermehr wanken. iz. Danket doch mit mir, ihr Kinder der ewigen Siebe!' Denn eö gefällt ihm, je mehr ichs in Kindlichkeit übe. Singt und bekennt, was euch sein holdes Herz gönnt. Erweckt die heiligen Triebelk) 14. Laßt uns den Undank, die Trägheit, den Unglauben schelten. Seht doch! Er will uns so gar noch das Danken vergelten. Woer es hört, da wird sein Segen gemehrt: O!

dankt nun nicht mehr so fes­ ten! 9>f. 5°, 8 3» 15. Danken heißt, immer mehr Gaben vom Geber em­ pfangen, Zusatz im Glauben, im Lieben und Hoffen erlan­ gen. Da wird erkannt, was er schon an uns gewandt. Sonst ists verloren gegangen. 16. Rufet in Nöthen, und bittet, so wird er euch hören. Hat er geholfen, so sollt ihr ihn preisen und ehren. Bit­ tet nur viel. Setzet dem Dan­ ken kein Ziel. Er wird daS Helfen vermehren. Ps. 50, 14. 15.

17. Wer da hat: wer es mit Dank erkennt, dem wird gegeben. Ey nun so laßt uns die Gütigkeit Gottes erheben! Auch für die Noth danket dem gnädigen Gott, bis in das ewige Leben. Matth. 15, 12.

Röm. 8, -8.

I]

Der reiche Segen des Lobes Gottes, Mel. Wie schön ist unsers Königs stellt sich nun im Loben dar. Ich suchte Gnade. Jesus Braut,

Drum lob ich Wer singt doch hörte mich. Gott und Jesum ewiglich, mit? Mein Herz, bad man­ o. Sein Blut ist meine cher Gram durchschnitt, weil Ranzion. Drum schallt der .es in Sünden elend war; das helle Jubelton. Sein milder

halleluja!

b) Die Triebe zum Danken.

Vom Loben und Danken.

Geist bezeugt dabei, daß es gewiß mein eigen sey. Mein Herz ist licht und leicht und umgekehrt. Was Wunder, daß man mich so loben hört? z. Ihr Kinder Gottes kommt herbei, und hört, daß ich begnadigt sey. Ihr freut euch. Darum stimmt mit an. Was andre Blöden locken kann, und was den grossen Kö­ nig herrlich macht, das wer­ desüß und frölich vorgebracht. 4. Die Ehre fordert Er allein. Das darf uns nicht bedenklich seyn. Denn Er allein ist Ehren werth. Und was ihm dadurch widerfährt, wenn ihn ein jeder lobt, so viel er kann, das hilft nicht ihm, nein, wir gewinnen dran. 5. Sein Lob bezahlt sich allezeit. Es ist ein Brunn der Seligkeit! Ein Kind der Welt versteht daS nicht. Man hält das Lob für lauter Pflicht. ES ist ja Pflicht: allein, wer glauben kann, der trifft ein Paradies im Loben an. 6. Was ist das Lob? Ein Gnadenkind, bas seinen Goti so herrlich findt, und unaus­ sprechlich vieles sieht, das herz und Sinuen an sich zieht; spricht bei sich selbst und vor der Welt heraus, und breitet TotteS Herrlichkeiten aus.

219

Glauben an. Und weil es gar nichts finden kann, als was vollkommen gut und schön: so kann der Mund nicht stille stehn. Und weils den lieben Bater wieder liebt; was Wunder, daß es ihm die Ehre giebt? 8. So oft ein Herz das Loben treibt, geschiehts, daß es vor Jesu bleibt, Gott selbst, und was von ihm geschehn, mit offnen Augen anzusehn, damit es habe, was es loben soll. So wird es von Er­ kenntniß Gottes voll. . 9. Je mehr man Gott im Geist erkennt, und was man sieht, mit Worten nennt: je mehr wird Gutes offenbar, das uns vorhin verborgen war; je mehr ist reiche See­ lenweide da. O süsses, seli­ ges Halleluja! 10. Der Glaube wächst mit ganzer Macht, indem er seinen Gott betracht. Die Schöpfung, daö Erlösungs­ blut, und was der Geist im Herzen thut, der ganze Gott, ja jede Eigenschaft, hat für den Glauben reichen NahrungSsaft. 11. Die Liebe steigt im Lo­ ben auf, und kriegt nun dop­ pelt schnellen Lauf, weil sie das Gute klar erblickt, daS 7. ES sieht den Herrn im mehr, als alle Welt erquickt.

220

Vom Loben und Danken.

Sie liebt, belustigt sich, und wird nicht satt. Sie merkt, daß sie sich nicht betrogen hat. 12. Die Hoffnun g sieht ein n eues Licht. Sie lobt, und spricht: ich falle nicht. Wer solchem grossen Gott vertraut, - der hat auf keinen Sand gebaut. Wie herrlich ist mein Grund der Seligkeit! Das hilft mir durch die größte Dunkelheit. 13. Der Friede wird durchs Loben groß. Es machet uns vom Kummer los, und wir­ ket neue Zuversicht. Die Got­ tesstadt erzittert nicht! Sie lobt; und wird sie nicht im Loben matt: so weiß sie, wen sie bei sich drinnen hat. 14. Die Freude steigt mit Macht empor. DaS Loben öffnet ihr das Ohr. Und was den Muth ihr schwächen kann, wird durch den Glau­ ben abgethan. Der Trieb zur Freude zeigt sich tausend­ fach. Sie freut sich mitten in dem Ungemach. 15. Gott weiß: Sein Lob ist unser Heil, ein Glau­ bens- und ein Liebesseil, das uns und ihn zusammenzieht. Drum ist sein Herz so sehr bemüht, sein Lob in unsre Herzen auszustreun, damit wir an ihm hangend selig seyn.

16. Er bleibt wohl ewig, wer er ist, wenn er gleich un­ ser Lob vermißt. Und wen» ihn keine Seele lobt, wenn alle Welt mit Lästern tobt; was kann das alles seiner Ehre thun? Er sitzt zu hoch. Er kann in sich beruhn. 17. Weil aber Menschen ohne ihn gerad' in ihr Ver­ derben fliehn: so fordert er, was ihm gebührt, das Lob, das unsre Seelen rührt. Die Liebe nimmt sein ganzes Wesen ein. Er will von an­ dern gern genossen seyn.

18. O gönnt doch diese Lust dem Herrn. Kommt her zu ihm, er sieht es gern. Kommt mit zerbrochnem Herzen her, und trinkt aus seinem Liebes­ meer. So werdet ihr in süs­ ser Weibe stehn. So wird der Mund von Loben über­ gehn. 19. Man schmeckt und sieht und lobet drum. Das Lob erquickt uns wiederum. Er­ quickung treibt zum Loben an, daß feind von beiden feh­ len kann. Der ganze Wan­ del stimmet auch mit ein; daß Laben, Lieben, Loben eistig seyn.

20. O Lob, wie bist du lobenswerth! Wie gut lsts, daß dich Gott begehrt! Ihr

Vom Loben und Danken,

Blöden, lobt! So schmeckt teö, haltet lobend an! Du ihr bald die Liebe, die in aber, Jesu, hilf, daß ich eS Jesu wallt. Ihr Kinder Got- kann!

II

Lob Gottes unter seinen Creaturen. Mel. Lobe den Herren, den wich­ schliesset: Feuer, Blitz, Don­ tigen K. ner, Thau, Regen, und was

ihr ergiesset, Hagel und Schnee, Luft, Wind, und !was aus der Höh nun auf uns segensvoll fliesset» Ps. *48, 4. 8. 5. Freue dich, Erde! und schalle dem Himmel entgegen. Dein Fluch verwandelt sich Jes. 44, -z. in unbeschreiblichen Segen. 2. Lobet ihn sämmtlich, Nun wird dein Feld vom an­ ihr Engel, ihr himmlischen dern Adam bestellt. Du Heere! Weil doch auf Er­ grünst vom blutigen Regen» den für euch sonst kein Freu­ J«s. 44, -5. c. 4g, 13. denspiel wäre. Nun könnt 6. Lobet, ihr Berge, mit ihr sehn, wie Gnadenwun­ Jauchzen! Frohlocket, ihr der geschehn. Das ist des Hügel! Hüpfet, wie Lämmer! Heilandes Ehre! und stärket dem Glauben die Ps. 148, 2. Luc. 15, 10. Flügel. Wenn er sich schwingt, 3. Lobet ihn, Sonne, du den Bund des F r i e d e n ö be­ Mond, und ihr Sterne zu­ singt: seyd ihr dem Bunde sammen! Leuchtet noch ein­ zum Siegel! mal so helle, mit frölichen Jes. 44, -3. t. 54, *0, Flammen.« Die Sünden­ c. 55, *2. 7. Schreit doch, ihr Stei­ nacht hat Er verschwinden gemacht. Wer will uns nun ne! weil Menschen so schänd­ lich oft schweigen. Du, dür­ noch verdammen! rer Staub! sollst dich mühn, *Ps. *48, 3. 4. Lobet, ihr Wolken! so in die Höhe zu steigen. Du, weit ihr den Erdkreis um- Sand am Meer: gieb auch

jauchzet, ihr Himmel! Je­ hova h hat alles vollendet. Er hat vom Himmel herun­ ter den Heiland gesendet. Es ist vollbracht. Sünder sind selig gemacht, die ihn so lan­ ge geschändet.

Vom Loben und Danken.

2SL

dein Lobelieb her, vom Gnadenreichthum zu zeugen. Luc. 19, 40.

8. Schallet und singet, ihr Thäler, ihr Felder und Auen! Friede, Versöhnung und Se­ gen ist an euch zu schauen. Nun seyd ihr schön! Reizt uns, den Herrn zu erhöhn, dem reichen Heiland zu trauen. » Chron. 17, 32. Ps. 96, 12.

9. Wälder und Bäume, frohlocket! Wir sehn euch mit Freuden!* Unser Immanuel wollte am Holze verscheiden. Das ist ein Baum an Frucht, an Schatten und Raum so reich, unö alle zu weiden.'-"* ♦Sf|. 44, -5- "Hohel. 2, 5.

10. Kräuter und Blumen, 0 blüht dem Erlöser zu Ehren! Gras, Moos und Schwäm­ me, laßt auch euren Lobge­ sang hören! Wachset nur schnell. Die Gnadensonne scheint hell. Die Kräfte wer­ den sich mehren. Jes. 35, *• hel. 2, >2.

Hos> 14, 6. Ho-

u. Jauchzet, ihr Tiefen, ihr Meere, mit Strömen und Quellen! Schwimmet, ihr Fische! Wir schwimmen im blutigen Wellen. Das Gna­ denmeer rauschet in Fluthen daher, die immer höher auf­ schwellen.

Ps. »48, 7. Jes. 48, »8, 1 Petr. 3, 20, si.

12. Preiset, ihr Vögel, den Schöpfer, in mancherlei Schöne! Stimmet zusammen, und singet die lobenden Töne. Doch hört nur an, wer es noch frölicher kann! Wir, Gottes Töchter und Söhne! Ps. 104, »2. Matth. 6, 26.

13. Lobet, ihr Thiere, ihr zahmen und wilden, seyd mun­ ter! Mischt euch, ihr flie­ gend und kriechenden Würmer, darunter! Tönet und ruft. Erfüllt mit Danken die Luft. Sein Licht geht nun nicht mehr unter. Ps. »48, 7 - »0.

14. Freuet euch alle, ihr Werke des Schöpfers! Seyd frölich. Nicht nur den Sün­ der macht GotteS Erbarmen so selig. Es kommt die Zeit, die euch noch alle befreit. Denn Gottes Heil ist unzählig. Ps. 145, 10. Röm. 8, »9-r».

15. Endlich so lobet und preiset den herrlichen Namen, Menschen, 0 Menschen! Euch macht er zum heiligen Saamen, dem er sich schenkt, des­ sen er ewig gedenkt. , so singt tausendmal Amen. Ps. 103, 17, »8. aa. Ps. »48, »1 • 14.

Vom Loben und Danken.

225

114. Das Gratias aus dem Catechismo. In voriger Melodie, satt, weil man noch Ueberfluß ^^anketdem Herrn, derben hat; dem ewgcn Schöpfer zum Preise. Himmel und Erde gebauet, da 6. Seht und betrachtet das man mit Augen die göttliche Vieh, die vernunftlosen Thie­ Herrlichkeit schauet. Betet re! Suchet und forschet, ob ihn an! Weil niemand selig eines sein Futter verliere? seyn kann, als wer ihm gläu­ Die reiche Hand versorget big vertrauet. Wasser und Land, giebt auch 2. Lobet, erzählet, wie viel den Würmern das Ihre. er euch Gutes erwiesen. Denn 7. Herr, du erhörest das seine Wohlthat wird nimmer Schreien der hungrigen Ra­ nachWürden gepriesen. Freuet ben, die noch in Nestern, als euch sehr! Dient keinem frem­ Junge, den Aufenthalt haben. den Gott mehr. Der Glaube Wem niemand giebt, wen nie­ kennet nur diesen. mand achtet und liebt, genies­ 3. Ach, er ist gütig und set doch deiner Gaben. freundlich von aussen und in­ 8. Wehe dem Menschen, nen. Wahrlich, so schmecken den Stärke des Rosses beschü­ und sehn ihn die Herzen und tzet, der sich auf seine Gebeine Sinnen. Denkt, was er thut! mit Zuversicht stützet. Der Seht ihn im heiligen Blut von Gut und Geld sich selbst zum heisser Liebe zerrinnen. Götzen gestellt, so in der Noth 4. Ewig, ja, ewig soll seine doch nicht nützet. Barmherzigkeit währen. Wohl 9. Wer in sich Etwas ist, mir, so kann ich die Schätze bleibt dem Jehovah zuwider. der Menschen entbehren. In Flieget nicht hoch! Er be­ seinem Reich giebt Macht und schneidet das stolze Gefieder. Gnade zugleich, was meine Wer trotzen kann, den trifft der göttliche Bann, den schlägt Wünsche begehren. 5. Reicht er doch täglich auf die Majestät nieder. mehr als erstaunliche Weise 10. Wohl euch, ihr Sün­ allem, was lebet, so viel und der, die ihr eure Schulde« be­ so vielerlei Speise. Alles wird reuet, und euch von Herzen

224

Vom Loben und Danken.

vor seiner Beleidigung scheuet. Denn wer sich beugt, sein Elend selber bezeuget, der wird im Glauben erfreuet. :,: li. Selig sind alle, die auf den Allmächtigen trauen, hof­ fend und wartend auf Gnade dieZuversicht bauen. Die sind ihm werth. Und was sonst

Herzen beschwert, davor darf ihnen nicht graue». 12. Glaubet ihr Gläubigen, werdet im Glauben gesunder. Gottes Verheissung und Tha­ ten sind Feuer im Zunder. Dringt zu ihm ein! Wie selig werdet ihr seyn. Denn Er thut heute noch Wunder.

115.

Lob Gottes über das Erlösungswerk. Das ist je gewißlich wahr rc. 1 Tim. 1, 15. Mel. Die Seele Christi heilge mich. angeerbt. Ich bin nickt halb, elobet seyst du, Jesu Christ, daß du der Sünder Heiland bist, und daß dein unschätzbares Blut an unsern Seelen Wunder thut. 2. Gelobet sey des Vaters Rath, der dich der Welt geschenket hat, und weil er viel Erbarmen hegt, dir alle Schul­ den aufgelegt. 3. Gelobet sey der heilge Geist, der uns zu dir, 0 Je­ su, weist, zu dir, du Arzt, der jedermann durch seine Wunden heilen kann. 4. Gott Lob, nun ist auch Rath für mich. Mein Gott und Herr, ich glaub an dich: an dich, der alles hingezählt, was mir an meiner Rechnung fehlt. 5. Die Schulden sind mir

nein, ganz verderbt. Ich treff auch keinen Heller an, den ich zur Lösung zahlen kann. 6. Gott Lob, daß ich nun weiß: wohin? Ich, der ich krank und unrein bin, den Furcht und Sckaam und Zwei­ fel quält, dem alle Kraft zum Guten fehlt. 7. Mein Jesus nimmt die Sünder an. Ich komme zu ihm, wie ich kann. Denn, wer sich selber besser macht, von dem wird Christi Blut veracht. 8. Der Kranke wird nicht erst gesund. Er macht dem Arzt die Seuche kund. So komm ich, Gottes Lamm, zn dir. Ich weiß, du thust dein Amt an mir. 9. Vergebung heilt mein ganzes Herz. Sie tilgt die

Vom Loben und Danken. Furcht. Sie stillt den Schmerz. Sie macht mich ruhig, leicht und licht, und voll von süsser Zuversicht. io. Die Seele wird von Banden frei. Sie lobt und singt, und spürt dabei, daß eines neuen Geistes Kraft sie garch belebt, und Früchte schafft.

225

11. So macht der Glaub an Christi Blut in armen Sün­ dern alle- gut. Und was noch BöseS übrig bleibt, ist Noth, die uns zum Helfer treibt. 12. Gelobet seyst du, Jesu Christ, daß du der Sünder Heiland bist; und daß du, hocherhabner Fürst, der Sün­ der Heiland bleiben wirst.

ii6. Preis d er Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu unserm Herrn. Röm. 8, 39. Eph. 3, 17-19. Mel» O Liebe, die den Himmel alle Sünden mit herab. Dann hat rc. lauf ich frei, c) und darf nicht länger hinken. Die schwere Bürde weicht, und fällt inS Der Glaube wird wie trunken und entzückt, wenn er die Liebe Got­ Grab. Mein Herz entbren­ net, hüpft und wallt, wenn tes in Christo betrachtet und meiner Seelen Grund von dir, geschmecket. O Liebe! die den Himmel! 0 Liebe! schallt. 3. Wie sprech ichs aus? aufgerissen, und Satans Hbl- Womit soll ichs vergleichen? lenschlund verriegelt hat, er­ O Liebe! gieb mir doch die laube mir, im Glauben dich Worte her? O könnt ich dich zu küssen, und mache mein mit meinem Sinn erreichen: Begehren völlig satt. Wer du unergründlich tiefes Gna­ sagtö, 0 Liebe! wie mir ist, denmeer! Erstaunend seh ich wenn dich mein Geist umfaßt, deinen Wundern zu; und lal­ lend spricht mein Mund: ach, und alle Noth vergißt! 2. O Liebesmeer! ich will wer ist wohl wie Du? 4. Wo fang ich an? Wo in dir versinken. So sinken I.

c) Ich werde durch die Gnade leicht und hurtig im Guten fort» -«führet. Ps. 119, 32. P

33Ö

Vom Loben und Danken.

ist der Schluß zu finden? O Liebe! Du versenkst mich ganz und gar. Nicht Worte nur, Gedanken selbst ver­ schwinden. Dein Lieben stellt sich ganz unendlich dar. Da fehlts an Gränzen, Maaß und Ziel. Dein ganz durchsüßteSHerz liebt unbeschreib­ lich viel. 5. Mein Glaube zwar be­ gehrt nicht auszuschweifen, cl) Er schließt sich in des Wortes Schranken ein. Da lernt er mit den Heiligen begreifen, was Breite, Lange, Tief und Höhe seyn. Ja deiner Liebe Ueberschwang wird Weiner Seelen klar, und bleibt ihr Lebenslang. Eph. 8, »7 »>9. II. Die Breite der Liebe Gotter in Christo.

was von Gott verloren, bas alles schließt die Liebe ganz mit «in. So bald ein Mensch auf diese Welt geboren; gleich spricht die Liebe: Der soll se­ lig seyn. Ja selbst das Vieh, das er gemacht, hat seine Va­ terhuld noch nie gering geacht. Luc. 19, 10. 1 Stirn. 1, 15, c. 2, 4. 6. Ps. 36, 7.

8. O Liebe! Du ergreifst den größten Sünder, und gön­ nest ihn der Höllengrube nicht. Vertrauen ist für allo Men­ schenkinder im Schatten dei­ ner Flügelzugericht't. Owohl mir! ich bin auch dabei. Ach, wüßten sie, wie breit der Raum für alle sey! Ps. 36, 8. Luc. 14, äs.

9. Es ist noch Raum. Ge­ wiß! man soll nicht sterben. Kein einziges ist für den Tod bestimmt. Die Liebe hat nicht Neigung zum Verderben. Den trifft die Rache, der sie selber nimmt. Jehovah schwört: Ich liebe nicht des Sünders Untergang. Es weint mein Angesicht.

6. So komm, mein Herz! denn du mußt nicht vergessen, waS dich sein Wort und Geist gelehret hat. Versuche doch, die Breite abzumeffen. Sein Liebesdurst ist lange noch nicht Ejech. 33, 11. Luc. 19, 41. satt. So weit des Himmels III. Wolken gehn: soweit soll über­ all sein Gnadenhimmel stehn. Die Länge der Liebe Gottes in Christo. Ps. 36, 6. 7. Was Sünder heißt, und 10. Wie lange kann die Joh. 3, *6. 3. Er thutS für Feinde. O starke Liebesglut! Ihr seyd ja Freunde. Das heißt euch niemand gut, wenn eure Her­ zen nicht entflammen. Ewige Liebe! Zeuch uns zusammen!

264

Vom Christlichen Leben.

4. Die Welt, dieblinde, in Jesu seyd ihr rein und soll eure Liebe sehn. Sonst angenommen, die Lust, des ist geschwinde das Aergerniß Herrn zu seyn. Da ist kein geschehn. Daran soll man Mackel zu entdecken. Ewig die Jünger kennen, baß sie verschwunden sind alle Flecken. Eol. s, io. Eph. 5, 27. recht herzlich in Liebe bren­ 8. Was sich noch reget, das nen. Joh. 15, 35. 5. O lieben Brüder! ihr ist durchs Blut verdammt, k) seyd im Glauben schön, des Drum dient und pfleget ein­ Lammes Glieder, die in der ander insgesammt mit De­ Kindschaft stehn, des Geistes muth und mit heisser Liebe. Tempel, Jesu Bräute, Kö­ Täglich verdoppelt die heili­ nige, Priester und felge Leute. gen Triebe. 6. So seht euch alle in die­ 9. O Liebe, brenne! die sem Zierrath an. DieSchmach du am Kreuz gebrannt. O vom Falle, die noch beflecken Liebe, gönne, vergönn uns kann, will Jesus selbst an euch deine Hand. Die soll uns nicht finden. O, so bedeckt alle so entzünden, daß wir doch deS Bruders Sünden! unS immer im Lieben finden. 7. Ihr seyd vollkommen, Joh. *5, S.

r39Von ähnlichem Inhalt. Mel. Wunderbarer König, auch zu vergessen, das hat vvommt ins Reich der Liede, keiner so besessen, als der 0 ihr Gottes Kinder, ihr in Freund der Sünder: dermit Blut gewaschn« Sünder! eignem Blute seinen Feinden Lernt von eurem Lamme eure selbst zu gute alle Schuld, 0 Brüder lieben, und euch recht der Huld! ewiglich begraben, darinnen üben. Folgt dem völlig aufgehaben. 5. Wirst der Feind der Herrn. Traget gern, was nach Jesu fraget; wennö auch Seelen zwischen eure Herzen Streit, Verdacht und Hader­ fällt und klaget. 1 Joh. 5, 16. Gal. 6, i, 2, schmerzen : O so seyd nicht a. Sünde zu vergeben, und stille, wartet nicht so lange.

Vom Christlichen Leben.

265

bis zum Sonnenuntergange. Tödtet bald die Gewalt aller Zwistigkeiten, die den Fall be­ reiten. Eph.4,-6. 27. 4. Bleibt nicht so bestän­ dig auf dem eignen Rechte, werdet gern der andern Knech­ te. Denn die süsse Liebe deckt der Sündenmenge, duldet ohne Maaß der Länge. Liebt euch sehr. Liebet mehr. Nährt das Liebeöfeuer alle Tage treuer.

Sohnes vollvon grossen Heerden, vest und reich gesegnet werden: O so laßt uns lie­ ben, und in Liebe brennen. Jesu hilf, daß wir es kön­ nen! Satan wehrt: denn das Schwert vestverbundner Liebe schlägt ihm tiefe Hiebe. 6. Abba, lieber Vater! Sohn und Geist der Gnaden, heile allen unsern Schaden. Falschheit, Schein und Tü­ cke, Stolz und Eigenliebe Eph. 4, 3». 3®. Matth. 18, kreuzige durch deine Triebe. 21,22. 1 Petr. 4, 8. 1 Cor. Satans Macht wird verlacht, 9, 29. 1 Petr. 1, sä,. wenn wir dich nur kennen, 5. Soll das Reich des und in Liebe brennen.

140. Demuth gegen den Nächsten.

1 Petr. 5, 5.

3. Wer hat dich so hoch ge­ ^itle Selbstgefälligkeit, du setzt, daß du andre kaum be­ verfluchte Eigenliebe! Deine trachtest und verachtest? Wer Triebe reissen mich durch fal­ hat dich den Neid gelehrt, schen Wahn von der Bahn, der dich stöhrt? Mensch, wer die mein Haupt, an dem wir hat dich vorgezogen? Du bist hangen, bis an seinen Tod von dir selbst betrogen. Und gegangen. Er war klein und dein Herz hat dich bethört. 4. Um vor Menschen werth Unterthan. s. Sage mir, was willst zu seyn, machst du dich zum Und die du doch? Wenn du dich so Menschenknechte. gern erhebest, und bestrebest, Rechte deines Bruders in in dir selber groß zu seyn? demHerrn schwächst du gern. Der allein wird vor Gottes Richten und verächtlich ma­ Augen gelten, der gewohnt chen, das sind dir gewohnte ist sich zu schelten. Blind­ Sachen, dir, du Schale oh­ ne Kern. heit aber liebt den Schein. zy.

MeI. Odu Hüter Israel,

266

Vom Christlichen Leben.

Z. Furcht und Kummer und Verdruß peinigen mit vie­ len Schmerzen stolze Herzen. O wie mancher süsser Traum, Dunst und Schaum pflegt sie ganz betäubt zu machen. Und, was sehn sie beim Erwachen ? Nichts, alSeinenleerenRaum. 6. Selig ist das Niedrig­ seyn! denn die Beugung un­ ter alle wehrt dem Falle; macht mich arm und dadurch reich, Christo gleich; lehrt mich nach der Liebe trachten, und den Bruder höher achten. So vermehrt sich Gottes Reich. Phil. 5.

7. Gnade folgt der De, muth nach. Dabei kann ich nichts verlieren; sondern spü­ ren, daß mein Herz in Se­ gen blüht, wachst und glüht. Za von aller Brüder Ga­ ben werd ich grossen Vortheil haben, wenn mein Geist sich elend sieht. 8. Tadelt ober lobet mich! Beides soll mich nicht berü, (seit, noch verstricken. Beu­

ge mich, mein Gott und Herr, gründlicher! Laß in deiner Zucht mich bleiben. Dünkel wollest du vertreiben. So werd ich dir bräuchlicher.

141. Das bange Herz eines Kindes Gottes unterderGesellschaftderWelt. Ps. 120,g-7. Mel. Singen wir aur Herzens­ die Welt so scherzt und lacht; grund. die zwar Jesum Christum leich und gleich gesellt sich nennt, aber ihn noch gar gern. Dienen wir nur Ei­ nicht kennt, weil das Herz nem Herrn, laufe» wir in in Lüsten brennt. Einer Bahn, sind wir Jesu zugethan; und das nicht aur so zum Schein, sondern red­ lich und allein: so kann man beisammen seyn. 2. Wahrlich, niemand wundre sich, daß der Schlan­ gen Fersenstich Gottes Kin­

dern bange macht, g) Mit dem Wandel.

Z. Zwar der Glaube geht mit Muth durch des Lam­ mes Gottes Blut, mitten in der Wölfe Schaar, wo er hin berufen war. Er bekennet stillg) und frei,h) daß er Jesu Diener sey, und so schafft er Frucht dabei. Matth. >o, 16. 4. Doch wer ist, der mirs wenn

h) Auch mit Worten.

Vom Christlichen Leben.

verdenkt, daß es meine Seele krankt, wenn man meinen König haßt. Da bin ich kein froher Gast. Fragt nur nicht: was mich betrübt? Das ists, daö ihr Thorheit übt, und den Bräutigam nicht liebt. 5. Lustig seyn verschmäh ich nicht. Aber, freches Angeficht! hast du denn wahr­ hafte Lust in dem geilen Sün­ denwust? Solchen Unstath spei ich an. Jesus Christus ist der Mann, der mich lustig machen kann. 6. Fragt nicht: was ich stille sey? Laßt nur daS Ge­ schwätz vorbei. Hört mit Narrentheidung auf. Hemmt dem Scherzen seinen Lauf. Trinkt von Jesu blutgem Wein. Laßt den Freudrngeist hinein. Da will ich gesprächig seyn. Eph. 4, -g. c. 5, 4- Eph. 5, »8- -0.

7. Stille seyn ist köstlich gut, wenn daö Reden Scha­ den thut. Denkt! für jedes faule Wort strafet euch der Richter dort. Du giebst dich im Reden bloß.i) Denn dein Herz ist Zügellos. Mensch! wie wird die Rechnung groß! Matth. 12, 56.

8. Finsterniß verträgt kein Licht. Meine Rede mögt ihr

267

nicht. Denn ich tauge nicht für euch. Meine Zunge stra­ fet gleich. Euch ist alles wohl gethan! Drum seht ihr mich feindlich an, weil ich das nicht loben kann. Eph. 5, 11. Weish. 2, 12:16.

9. Heuchelreden laßt nur seyn! Nimmt der Herr daS Herz nicht ein: was soll ihm der faule Mund? Denn ihr haßt ja seinen Bund. Heute sprecht ihr Jüngern gleich. Morgen seyd ihr wider euch. Daö gehört in Satans Reich. Matth. 15, 7. 8. Ps. 5°, 16. 17. Jac. 3, 10,13.

1 o. Seyd ihr von des Lam, mes Schaar; so beweist es offenbar. Hängt das Schild hinaus ans Licht. Schämt euch seines Namens nicht. Macht, daß es die Welt er­ fährt, daß ihr ihn allein be­ gehrt. Oder ihr seyd sein nicht werth. Matth. 10, 32-38. 11. Lange Weile hab ich nicht, weil mein Herz mit Jesu spricht. Doch gesteh ichs ohne Zwang: da wird mir die Zeit zu lang, wo man Jesum lange schmäht, wo der Weltwind laute weht, wo man nichts zum Himmel sät. Ps. 120, 5. 6.

13. Fragt nicht: was ihr

Vom Christlichen Leben.

«HZ

böses thut? Fragt doch lie­ bet: ists denn gut? Thun wir, was der Herr begehrt? Ihr seyd ganz von ihm gekehrt. Seinen Namen hört man nicht. Euer Herz und Angesicht ist auf Eitelkeit gericht. 15. Hochmuth macht mich nicht so still. Nein, ich will, was JesuS will. Eigensinn ist nicht der Trieb. Jesu Worte hab ich lieb: „Son„dert euch von Fremden ab. „Steigt nicht mitins Sünden,,grab. Sehtauf meinen Hir„tenstab." g Gor. 6, 14:17. 14. Meinem Herrn zur Schande seyn, ach! da komm ich leicht hinein. Lieber bin ich still und scheu, bis es Zeit zu reden sey. Lacht nur alle frech und wild. Wenn man mich auch höhnt und schilt: weiß ich, daß es Ehre gilt. Luc. 6, 20,26.

i5> Wenn ihr im Gewissen bebt, und einmal in Aengsten lebt; da heb ich das Haupt empor. Da bin ich int höhern Chor: wo das Halleluja klingt, wo man Thränengarben bringt, wo man ewig Freude singt. Wcish. 5, 1 -g. Ps. 126, 56.

16. Böse bin ich nicht auf euch. Nein, ich leb im Lie» beöreich. O, wie hab ichs da so gut! Und durch meines Königs Blut bitt ich,. Freun­ de! glaubt es doch: Er hat ein recht sanftes Joch. Kommt nur mit! Er wartet noch. 17. Halleluja sey dem Herrn! O, mein Gott! ich hätte gern mehr von Lieb und Lbwenmuth. Mache mein Verdorbnes gut. Mache mich von Sündern fr) frei. Locke sie durch mich herbei: daß ich dir zur Ehre sey.

XIX. Von der Christlichen Kirche. 142. DieKirche Christi, ein Wunder. Hohel. 1,5. Mel. Wie schön ist unsers Kö­ Lammes gleich? Wer ist nigs Braut. so arm? und wer so reich?

er

ist der Braut des Wer

ist so häßlich und so

k) Die die Sünde noch lieben und thun.

Vom Christlichen Leben.

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böses thut? Fragt doch lie­ bet: ists denn gut? Thun wir, was der Herr begehrt? Ihr seyd ganz von ihm gekehrt. Seinen Namen hört man nicht. Euer Herz und Angesicht ist auf Eitelkeit gericht. 15. Hochmuth macht mich nicht so still. Nein, ich will, was JesuS will. Eigensinn ist nicht der Trieb. Jesu Worte hab ich lieb: „Son„dert euch von Fremden ab. „Steigt nicht mitins Sünden,,grab. Sehtauf meinen Hir„tenstab." g Gor. 6, 14:17. 14. Meinem Herrn zur Schande seyn, ach! da komm ich leicht hinein. Lieber bin ich still und scheu, bis es Zeit zu reden sey. Lacht nur alle frech und wild. Wenn man mich auch höhnt und schilt: weiß ich, daß es Ehre gilt. Luc. 6, 20,26.

i5> Wenn ihr im Gewissen bebt, und einmal in Aengsten lebt; da heb ich das Haupt empor. Da bin ich int höhern Chor: wo das Halleluja klingt, wo man Thränengarben bringt, wo man ewig Freude singt. Wcish. 5, 1 -g. Ps. 126, 56.

16. Böse bin ich nicht auf euch. Nein, ich leb im Lie» beöreich. O, wie hab ichs da so gut! Und durch meines Königs Blut bitt ich,. Freun­ de! glaubt es doch: Er hat ein recht sanftes Joch. Kommt nur mit! Er wartet noch. 17. Halleluja sey dem Herrn! O, mein Gott! ich hätte gern mehr von Lieb und Lbwenmuth. Mache mein Verdorbnes gut. Mache mich von Sündern fr) frei. Locke sie durch mich herbei: daß ich dir zur Ehre sey.

XIX. Von der Christlichen Kirche. 142. DieKirche Christi, ein Wunder. Hohel. 1,5. Mel. Wie schön ist unsers Kö­ Lammes gleich? Wer ist nigs Braut. so arm? und wer so reich?

er

ist der Braut des Wer

ist so häßlich und so

k) Die die Sünde noch lieben und thun.

Von der Christlichen Kirche. schön? Wem kanns so wohl undübelgehn? Lamm Got­ tes, du und deine selge Schaar sind Menschen und auch En­ geln wunderbar. 2. Aus Gnaden weiß ich auch davon. Ich hinein Theil von deinem Lohn: so elend, als mans kaum erblickt, so herrlich, daß der Feind er­ schrickt; so gottlos, daß wohl alle besser sind, und so gerecht als du, des Vaters Kind! 3. Ein Wurm, bis in den Staub Hebeugt, der auf den Thron des Königs steigt; be­ kümmert, trübe, bloß und krank, und doch voll lauter Lobgesang; so schwach, daß meine Kunst in nichts besteht, so stark, daß Satan aus dem Wege geht. 4. * Verfolgt, verlassen und verflucht, doch von dem Herrn hervorgesucht; * ein Narr vor aller klugen Welt, bei dem die Weisheit Lager hält; ver­ drängt, verjagt, besiegt und ausgefegt, und doch ein Held, der ewge Palmen trägt.

269

* 1 Cor. 4, 11=15. ♦* 1 Cor. 5, 18. «"Offenb. 7, g-14.

5. Wer bin ich, wenn es mich betrifft? Ein Abgrund voller Sündengift. Wer bin ich, Lamm, in deiner Pracht? Ein Mensch, der Engel weis chen macht; so rein, so weiß, so schön, so auserwählt, daß mirs an Worten zur Beschrei­ bung fehlt. Cph.s, -7. 6. O Sündenschuld, wie beugst du mich! O Glaube! wie erhebst du mich! Wer faßt hier den geheimen Rath? Nur, wer den Geist des Glau­ bens hat: der durch des Lam­ mes Blut zusammen schreibt, was sonst wohl himmelweit geschieden bleibt. 7. Das ist der Gottheit Wunderwerk, und seines Her­ zens Augenmerk: Ein Mei­ sterstück aus nichts gemacht. So weit hatS Christi Blut gebracht! Hier forscht, und betet an, ihr Seraphim. Be­ wundert uns, und jauchzt, und banket ihm. 1 Petr. 1, 2i.

143. Christus, der Schutzherr der Kirche. M e I. Ringe recht, wenn Gottes de seyn? denn das giebt ihm Gnade. ohne Zweifel sein verfluchter

mein Jesu, soll der Teufel Fürst von deiner Heer­

Hochmuth ein. 2. Kannst du aber wohl

270

Von der Christlichen Kirche.

vergessen, daß dein langst Beute zu behüten, die dein vergoßnes Blut, dessen Werth Wort ihm streitig macht. nicht auszumessen, an den 9. Sollt ers aber wohl voll­ Sündern Wunder thut? bringen? Nein, mein Kö­ z. Nein, so wahr du ewig nig und mein Gott. Du bist bleibest: so gewiß ist vestge- Herr in allen Dingen, und stellt, baß du auch dein Amt der Arge wird zu Spott. 10. Freilich aber muß noch treibest, bis die Welt mans fühlen, daß der Feind zusammen fällt. ein Satan heißt, wenn der 4. Sünder, Sünder selig wilden Thiere Wühlen unserm machen, das ist dein erhab­ Weinberg Lücken reißt. nes Amt. Und das Reich 11. Ach, eö kostet manche des grossen Drachen ist durch Thränen, und der Eifer um deine Huld verdammt. dein Haus preßt uns mit be­ 5. Freilich wird der alten klemmten Sehnen viele bittre Schlange, wenn dein Arm Seufzer aus. die Seelen sucht, um ihr 12. Dennoch muß der Star­ Reich von Herzen bange, weil ke weichen, weil die Allmacht sie deinem Scepter flucht. stärker ist. Wer wird dir an 6. Darum treibt er sein Kräften gleichen, der du Herr Geschäfte, und ist keine Stun­ der Herren bist? 15. Du wirst ihm den Har­ de still. Er verdoppelt alle Du nimmst Kräfte, wo man ihn vertrei­ nisch rauben. seinen Pallast ein. Herr, ben will. 7. Herr, waS dir gereicht du sagst es, und wir glau­ Kraft und Sieg und zu Ehren, und was der Ge­ ben. meine nützt, das will Sa­ Ruhm ist dein. 14. Halleluja, bringt die tanas verwehren, weil er sei­ Ehre unserm Lamm und sei­ nen Pallast schützt. 8. List und Lügen, Trutz nem Blut. Sagt, daß ihm und Wüthen übt und treibt das Reich gehöre. Ja, zu­ er Tag und Nacht, seine letzt wird alles gut!

Votr derLhristlichen Kirche.

271

144* D e r zweite Psalm. Triumphslied der Kirche Christi über alle ihr, : Feinde, Mel. Es glänzet der Christen in­ wendiges Leben.

''►Versagt mir, warum doch die Heiden so toben? Was reden die Leute so ohne Be­ dacht? Ich kann meinen Kö­ nig noch .nie genug loben, weil er es in allen so herrlich gemacht. Und sollt ich im Wählen die Obersten zählen: so weiß ich mir doch keinen bessern zu finden. Sie wür­ den mir alle bei diesem ver­ schwinden. ß. Seht! wie fich die Kö­ nige brüsten und stellen. Die Herren erdenken vergeblichen Rath. Wen sucht doch ihr Trügen und Trotzen zu fäl­ len? O thörichter Anschlag! O schändliche That! Die Klugen der Erden, die Für­ sten der Heerden, sind un­ serm so grossen Jehovah zu­ wider, und schlügen gern sei­ nen Gesalbten!) darnieder. Die Feinde: Z. Kommt, laßt unö ein«

mal ihre Bande zerreissen. (So sehn sie den Glauben und Gottesdienst an!) Die Seile begehren wir von unS zu schmeissen. O daß man sich selbst so beleidigen kann! Die seligen Bande sind ihnen zur Schande. Hie halten die Seile der Liebe für Stricke, und thun, als ob Jesu Joch fürchterlich drücke. David: 4» Jehovah verlachet ihr thörichtes Toben. Sein Reich zu erschüttern, sind sie viel zu klein. Er wohnet im Him­ mel, er herrschet dort oben. Die Elenden stürmen den Himmel nicht ein. Ihr Thun ist verloren. Er spottet der Thoren. Er schauet mit gött­ licher Großmuth hinunter, und sieht auch nicht Einen Verständigen drunter. 5. Dem Stolz zu gefallen sich plötzlich erzürnen, daS steht dem erhabenen Herr­ scher nicht an. Er weiß ja wohl, daß er die frechesten Stirnen zu rechter Zeit leicht

272

Von der Christlichen Kirche.

überwältigen kann. Da wird er noch leben, die Antwort zu geben. Da wird er im Zorn mit den Frevelern sprechen, sie grimmig erschrecken, sich fürchterlich rachen, Gott: 6. Ich wundre mich eurer vergeblichen Mühe, und daß ihr die Sache nicht weislicher schätzt. Erfährt man wohl, daß der Allmächtige fliehe? Ich habe den König gesalbt unb gesetzt. Was schadet dem Glauben das Lästern und Schnauben? Er herrschet auf meinem geheiligten Berge. Mein Zion ist höher, als alle die Zwerge. Meßias: 7. Ich, Jesus, kann ohne Vertheidigung schweigen. Ich höre die Spötter geruhig mit an, und lasse den Vater die Wahrheit bezeugen. Doch, soll ich auch reden? so tretet heran! Bei eurem Gefechte, erzähl ich vom Rechte: Du, du bist mein Sohn! So hat Er mich gepriesen: Ich habe dich heute gezeugt und bewie­ sen. m) 8. Du sollst von mir so« dern. Da hast du die Hei­ den. Sie sollen dein Erbin) Bei der Auferstehung.

theil in Ewigkeit seyn. Ich will dir die Enden der Erden bescheiden. Besitze sie, nimm siezumEigenthumein. Wohl­ an denn, so schweiget! Hat Er mich gezeuget; hat Er mir das Reich und die See­ len gegeben: so müssen die Feinde erzittern und beben. 9. Du sollst sie mit eiser­ nem Zepter zerschlagen. Wie Töpfe zerschmeisse sie, herr­ licher Sohn! So hört ihr den Zorn des Allmächtigen sagen. Das haben die Feinde der Wahrheit zum Lohn. Die härtesten Köpfe sind irdene Töpfe, die auch bei dem leich­ testen Anlauf zerspringen, so bald sie den Felsen zum Widerstand zwingen. David: 10. So redet der Sohn der bevestigte König. Sein Schwerdt ist entblösset, gezucket und scharf. Ach, glaubt es, ihr seyd ihm zum Streite zu wenig. Bedenkt, daß er euer auch gar nicht bedarf. Doch er ist voll Liebe. Ich kenne die Triebe. So laßt euch, ihr Könige, weisen und rathen! Ergebt euch der Zucht, 0 ihr Richter der Staa­ ten!

Apost. 13, 35.

Von der Christlichen Kirche. 11. Kommt! dienet dem Herrn, der die Herren re­ gieret. Und fürchtet den so majestätischen Gott. Dann trauet der Gnade, frohlockt, jubiliret, und machet die schändlichen Lügen zu Spott: als saften die Seelen in trau­ rigen Höhlen, die unter dem Zepter des Königes weiden. Nein! Freut euch mit Zit­ tern, und zittert mit Freuden.

273

. 12. 0 küsset den Sohn, den die Gottheit geboren. Entfliehet dem Zorn, der die Feinde zerschlagt. Ach, ei­ let, sonst geht ihr auf ewig verloren. Bald seht ihr die Gluth seines Eifers erregt. Wohl aber, wobl allen! (0 möcht rS erschallen!) Wohl allen, die auf den Gesalbten vertragen! Wenn alle Welt zittert, sollihnennichtgrauen.

145. Von ähnlichem Inhalt. Mel. Wie schön ist unsers Kö- erreget sich, nlenn Jesu Reich nigß Braut. im Segen blüht, und ihm so

Seelen sinkt in Demuth hin, und dankt mit hoch­ erfreutem Sinn dem Hirten, der bei Tag und Nacht für seine ganze Heerde wacht; und alles, was ihr irgend Leid geschieht, mit heissem, jammervollen Herzen sieht. 2. Der Feind, der alte böse Feind, der seine Bosheit ernstlich meint, hat seines Herzens Lust daran, wenn er der Heerde schaden kann! und sucht die Schaafe die zum Hirten fliehn, in sein ver­ fluchtes Reich zurück zu ziehn. 3. Er ist wahrhaftig fürch­ terlich. Sein ganzes Reich

manche Beut entzieht. Da­ greift sein bittres Herz durch­ dringend an, daß er den Schmerz 'unmöglich bergen kann. 4. Ihr Schaafe Jesu seht euch vor. Erwecket Herz und Aug und Ohr. Sucht Got­ tes Harnisch, Kraft und Muth. Ihr streitet nicht mit Fleisch und Blut. 0) Ihr wißt, daß grosse Macht und viele List des bösen Geiste­ starke Rüstung ist. 5. Die grosse Macht reißt uns dahin, ergreifet plötzlich Herz und Sinn; und hat eS oft so weit gebracht, daß er

o) D. i. nicht mit blossen Menschen. Sph. 6, is. S

»74

Von der Christlichen Kirche.

uns fast zu schänden macht; die Erndte groß. Drum bricht und, wo nicht wirklich ganz vtr Feind an allen Ecken los. 10. Das Zeichen ist wahr­ und gar verschlingt, doch tiefe Nur tief hinein Wunden in die Seele bringt. haftig gut. 6. Die List betrügt uns in Jesu Blut. Ihr Schaafe, tausendmal. Er schmiedet dringt zum Lamm hinan, daß Ränke ohne Zahl. Wo man sich ein jedes halten kann. sich oft ganz sicher hält, bat Ja, dringt zusammen, vest er sein Netz um uns gestellt. in Einö hinein. Das Liebes­ Ja, wenn man, wie es feuer soll verdoppelt seyn. scheint, mit Vorsicht flieht, 11. Mit unsrer Macht ist geschieht es, daß er unS ver­ nichts gethan. Allein er ist borgen zieht. aufunserm Plan. Und fragt 7. Wir singen aus Erfah­ der Teufel: Wer er ist? So rung so. Der Feind war wohl ruft ein jeder: Jesus Christ, schon heimlich froh; und Herr Zebaoth! p) Er ist der meinte, daß uns seine Macht wahre Gott. Er siegt ge­ vielleicht nun ganz zum Fall wiß. Du, Satan, wirst zu gebracht. Die süssen Liebes­ Spott. ströme flössen nicht, weil er 12. Das Wort soll dir zu Verdacht und Trennung an« Trotz bestehn. So wollen wir gericht. schon sicher gehn. Sein Geist 8. Allein der Arge wird zu und Gaben sind dabei. Wir Spott. Die veste Burg ist sehn, daß Jesus unser sey. unser Gott, der gute Wehr So singt man, wenn es heißt: und Waffen reicht, das Aus­ Oer Feind ist da! dem Dra­ gebogne wieder gleicht; und chen zum Verdruß: Halleluja! Satans Tücken so zu schän­ iZ. Der Fürst, der grosse den macht, daß man noch Fürst der Welt, wie sauer hinten her die List verlacht. er sich immer stellt, thut er 9. Der Feind giebt acht, uns doch wahrhaftig nichts. er merket was. Das Feld Ihn hält das Urtheil des Ge­ wird schon vom Regen naß. richts. Man sieht ihm bei Die alte Saat erholet sich. der Wuth die Ohnmacht an. Die neue steht nicht kümmer­ Man sieht, daß ihn ein Wort­ lich. Und Jesus machte gern lein fällen kann. p) D. i. der Herr der Hcerschaaren, ein gewaltiger Herr.

Von der Christlichen Kirche.

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14. Gefetzt, der Teufel klein. Ihr wollt ja doch nicht wären mehr: so fürchten wir Häupter seyn. Den Bruder uns nicht so sehr. Und füll­ baut. Euch seyd am meisten ten ste die ganze Welt, so scharf. Weil.euer Herz der kennen wir doch unsern Held. ersten Zucht bedarf. 19. Die Welt giebt ganz Ja, ging es gar schon aufs Verschlingen los; sie trei­ begierig acht, was doch die Sie ben uns nur mehr in Jesu kleine Heerde macht. ärgert sich, die blinde Welt, Schooß. 15. Hinein, ihr Seelen, der Jesus so schon nicht ge­ da hinein! Glaubt, daß die fällt. Drum liebet euch, und Wunden offen seyn. O wer­ gebt im Wandel acht, daß det elend, arm und bloß. Jesu Ehre sie noch selig macht. 20. Ihr habt es doch wahr­ Und reißt das Herz von allem los. Und steigt die Glau­ haftig gut. Und was der bensleiter so hinan, daß je­ Feind zuwider thut, das muß der: Abba Vater! sagen kann. zuletzt noch Segen seyn. Es 16. Es breite sich die Siebe dringt euch immer tiefer ein, aus. Sie sey der Himmel daß ihr von nun an biö in und das Haus, darunter je­ Ewigkeit in Jesu unaussprech­ der wohnt und ruht, darinn lich selig seyd. 21. Herr Jesu, unser Herr er redet, denkt und thut, und was nicht wahre, reine Liebe und Haupt! an den die kleine heißt, von ganzem Herzen Heerde glaubt, auf dich ist unsre Zuversicht, und unser haßt und von sich schmeißt. 17. Vergebet, traget, hofft Auge hingericht. Durch deine und glaubt. Und was nur Macht und Gnade ganz allein nicht die Gnade raubt, das wird unsers Herzens Wunsch seht als Bruderflecken an, die gewähret seyn. 22. Laß uns aus Gnad in zwar die Liehe bessern kann: doch darum nimmermehr das Gnade gehn, und als verBand zertrennt; weil sich ein bundne Mauren stehn. Ach, jeder als den Aermsten kennt. würden doch durch deine Macht noch Schaaren in dein 1 Cor. 13, 7. 18. Wer Brüder liebt, der Reich gebracht! Der Ruhm liebet sich. O seyd barm­ ist dein. Erhör uns grosser herzig , brüderlich. Seyd Fürst, damit du nicht mit freundlich, und von Herzen uns zu schänden wirst. S 2

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Von der Christlichen Kirche.

146. Der Kirche Segen. Mel. Nun nimm mein Herz, und Licht! davon dein Antlitz lacht, erschein unS hell. Fleuß anS w alles tt>

^Derr segne und. tze deine Macht!

du Gnadenquell!

Dein An»

)lns schü- gesicht laß wachen. DaS DaS süsse wird uns Friede machen!

147Das grosse Verderben in der sichtbaren Kirche. Mel. Brich entzwei, mein armes doch an Christi statt in allen

Sachen dem alten Drachen. «^rich entzwei, du Herz der Ach Noth! Ach Noth! Ach Frommen! O, Herz der From­ Noth! Alles ist in Sünden men, brich entzwei! Denn tobt, in Sünden todt. 4. Ach! wie schlaft der es ist dahin gekommen, daß Blindheit, Bosheit, Heu­ grosse Haufe, und merkt nicht, chelei die Welt verführet, und daß er offenbar in den trogen ganz regieret. Ach Notb! Abgrund laufe, daß Leib und ÄchNoth! Ach Noth! Al­ I Seele immerdar noch tiefer les ist in Sünden todt, in sinken, und gar ertrinken. Ach Noth! Ach Noth! Ach Sünden todt. 2. Ach, die Welt, die Noth! Alles ist in Sünden meisten Leute, die Gott zu todt, in Sünden todt. seinem Bilde schuf, Christi 5. Die Gefahr ist unbeBlutes theure Beute, die Er schreiblich, die all« Welt auf durch seinen Gnadenruf schon ewig trifft. Und es ist ihr lange locket, sind wie versto- doch nicht glaublich, was cket. Ach Noth! Ach Noth! Gottes Boten in der Schrift Ach Noth! Alles ist in Sün­ so oft gelehret, und sie geden todt, in Sünden todt, böret. Ach Noth! Ach Noth! z. Christen, di« den Herrn Ach Noth! Alles ist in Sün­ bekennen, der sie am Kreuz den todt, in Sünden todt. erkaufet hat, Christen, die 6. Gottes Donner kracht sich selig nennen; die bienen im Himmel, sein Blitz schlägt

Von der Christlichen Kirche. oft auf Erben ein. Ja, bei allem Weltgetümmel dringt doch sein Wort und Geist hinein, und rührt die Her­ zen. Allein sie scherzen. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alleö ist in Sünden todt, in Sünden todt. 7. Groben Dienst versteck­ ter Götzen, verboßteLästrung wider Gott, hört und sicht man mit Entsetzen, dabei sie mit verwegnem Spott an allen Enden den Sabbath schänden. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden todt, in Sünden todt. 8. Sodomö Greuel thun die Christen. Und was Go­ morra treiben kann, trifft man in verfluchten Lüsten auch bei dem Volk des Höchsten an. Mein Her; erzittert. Mein Leib erschüttert. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden todt, in Sün­ den todt. 9. Ungehorsam, Grausam­ keiten, verdammter Lieb­ stahl und Betrug nähren sich zu unsern Zeiten. Und nie­ mand fragt: Wann ists ge­ nug? Verläumdung, Lü­ gen und Falschheit siegen. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden tobt, in Sünden todt.

10. Kein Gebot ist mehr zu finden, dem man nicht mit erhitztem Muth, und durch alle Art der Sünden, so viel man kann, zuwider thut. Wem wird nicht bang«? Ach Herr, wie lange? Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden todt, in Sünden todt. 11. Eltern lehren ihre Kin­ der mit Werken, die die Bosheit thut. Darum find die jungen Sünder wie Ot­ ternzucht, wie Schlangen, brüt. Das häuft dem Lande Schuld, Fluch und Schan­ de. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alleö ist in Sün, den todt, in Sünden todt. 12. Obrigkeit und Unter­ thanen sind meistens zum Ver­ derben Eins. Warnen, Bit­ ten und Ermahnen ist fast umwnst. Man achtet keinS. Oem höchsten König gehorcht man wenig. Ach Noth! Ach Noih! Ach Noth! Alles ist in Lünden todt, in Sünden todt. 13. Blinde Lehrer, faule Wächter, die stolz und geil und irdisch sind, machen Je­ sum zum Gelächter, und las­ sen alles todt und blind. Sie selbst verderben. DaS Volk

muß sterben. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist

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Bon. der Christlichen Kirche.

in Sünden todt, in Sünden todt. 14. Christi Wort kann nie­ mand leiden. Die Wahr­ heit heißt nun Ketzerei. Denn man glaubt, daß Sünde mei­ den gefährlicher als Sünde sey. Wer sich bekehret, der heißt bethöret. Ach Noth! Ach Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden todt, in Sün­ den todt. 15. Ach, wie weinen dei­ ne Kinder, du, unser unbe­ flecktes Haupt, baß die Bos­ heit blinder Sünder, dir, Kö­

nig, Glanz und Ehre raubt; und daß sie missen, was wir geniessen. Ach Noth! Acb Noth! Ach Noth! Alles ist in Sünden todt, in Sünden todt. 16. Herr, wann willst du dich erwecken? Wann fegst du diese Greuel aus? Un­ sre Seele denkt mit Schre­ cken an dein mit Fluch er­ fülltes Haus. Wann wirst du hören, dein Volk bekeh­ ren? Ach Gott! Ach Gott! Ach Gott! Hilf der Welt durch Christi Tod, durch Chri­ sti Tod.

148. Falscher Glaubeder sogenannten Christen. Zer. 7, 4. Zoh. 8, 54. 55» Amos 5, 25. Mel. Wir glauben all an Einen Jesum Christ! Also singt Gott. die Schaar der Sünder, die

ir glauben all an Einen Gott! Also schreien ganze Haufen, und treiben mit dem Schöpfer Spott, da sie doch nach Götzen laufen. Hört ihr Heuchler, eure Lügen mag Jehovah nicht mehr hö­ ren. Soll er sich an euch vergnügen: so müßt ihr euch ganz bekehren. Der wahre Glaube kennet Gott, und hangt sein Herz an keinen Koth. •£os. 7, 16. 2. Wir glauben auch an

todt und ungebrochen ist, und in Werken Satans Kinder. Hört, waS soll euch Christi Leiden? Seine Marter ist kein Spielen. Fangt erst an, die Welt zu meiden. Ihr müßt euren Jammer füh­ len. * Der wahre Glaube liebt das Lamm, und hasset allen Sündenschlamm. *Ps. 22, 27. I. Wir glauben an den Heilgen Geist! Also rühmt das Volk der Blinden, die man nach Christo Christen

Von der Christlichen Kirche. heißt, und doch seinen Weg nicht finden. Hört, ihr Tho­ ren, eure Herzen" find vom bösen Geist besessen. Bittet Gott um Reu und Schmer­ zen: sonst wird euch das

37g

lFeuer fressen. Der wahre Glaube folgt dem Geist, der Gott in That und Wahr­ heit preist.

»Matth. 25, 17. 19. 26. 1 Joh. 5, 8.

T49. Fürbitte für die ganze sichtbare Kirche, besonders für die Gemeine, zu welcher man gehöret. Mel. Danket dem Herren, denn Ihr todter Sinn ist niemals er ist rc. aufzuwecken. 7. Ihr kalter Muth ist gar I. Ach Jesu, siehe auf den grossen nicht anzufeuren. Und ihrer Jammer so vieler tausend Seelen, Blindheit weiß man nicht zu

^err Jesu!

grosser Hei­ (teuren. 8. Sie halten nichts von land aller Sünder! Ach höre deinem Blut und Sterben, doch das Flehen deiner Kin­ und eilen jämmerlich in ihr der! Verderben. 2, Erbarme dich der Christ­ II. lichen Gemeine! Ach Herr! Bedenke doch, daß du sie zum die Seelen sind ja alle deine. ewigen Leben erschaffen hast. 5. Ach siehe doch, du Hirte deiner Schaafe! die meisten'g. Herr! Du hast sie dir Willst ruhn im tiefen Sündenschlafe, ja selbst geschaffen, 4. Der Teufel hält sie vest du sie nicht aus Satans Klauin seinen Stricken, sie kön- en raffen? _ 10. Sie sind ein Meister­ nen die Gefahr noch nicht stück von deinen Händen. Du erblicken. 5. Sie sind zum Theil in wirst doch deine Arbeit nicht bösen Lüsten trunken, und verschwenden. 11. Du schufst sie ja zu theils in eigner Frömmigkeit deinem schönen Bilde, und versunken. 6. Ihr sichres Herz kann setztest sie inö ParadieSgefilde. 12. Du hieltest einen Rath man durch nichts erschrecken.

2g0

Von der Christlichen Kirche.

sie zu bereiten. Das war ge­ wiß ein Rath der Ewigkeiten. 15. Du machtest sie za Her­ ren deiner Erde, zum Klein­ od deiner Creaturen Heerde. 14. Ja, deine Lust ist bei den Menschenkindern.Soll dir der Arge diese Lust verhin­ dern? * Dprüchw. 8, 31. 15. Du wußtest ja vorher, sie würden weichen; doch schufst du sie, und schufst sie deines gleichen.

III. Herr Jesu, du hast sie mit Blut erlöset.

16. tlnb da sie sich ins Sünbytiod) gegeben: so wolltest du doch ohne sie nicht leben. 17. Drum wurdest du ja selbst ein Kind der Erden, ein Blutsfreund dieses armen Volks zu werden. 18. Du hast in Armuth, Schmach und Pein gewandelt, und für die Ungerechten recht, gehandelt. 19. Die Liebe bat dich so für sie erhitzet, daß du in See­ lenängsten Blut geschwitzet. 20. Du liessest deinen Leib für sie zerquälen. Wer kann die heilge Marter alle zählen. 21. Und endlich hast du vol­ ler Heilöverlangen als Dieb und Mörder an dem Holz ge­ hangen.

22. Da hast du dein gerech­ tes Blut vergossen, das auf den Erdenkreis herab geflos­ sen. 23. Da hingest du mit aus­ gespannten Armen im Durst, dich aller Menschen zu erbar­ men. 24. Da bist du, Herr, am Kreuze selbst gestorben, und hast die ganze Welt für dich erworben. 25. Da hast du alle Schul­ den hingezählet, und alle Welt zur Seligkeit erwählet. IV. Du wirst ja deiner theuren Erlö­ sung nimmermehr vergessen. 26. O Herr! gedenk ans Lö­ segeld der Erden! Soll sie nicht deiner Leiden Beute wer­ den ? 27. Was hat der Feind für Recht zu deinen Schaafen? Du trugst ja nicht vergeblich ihre Strafen. 28. Wie? Hast du deiner grossen Angst vergessen ? Soll nun der Höllenschlund die Seelen fressen? 29. Schwebt dir dein theu­ res Blut nicht mehr vor Au­ gen? Soll denn dein Erb­ gut^ nur zum Feuer taugen? *Ps. 8. Zo. Begehrst du keinen Lei­ denslohn zu haben? Willst

Von der Christlichen Kirche.

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bu dein Blutverdienst, dein 59* D« sagst es, daß dich Pfund* vergraben? dein Beruf und Gaben in ♦ Luc. 19, 20*25. Ewigkeit noch nie gereuet ha­ ZI. Soll dein Geschlecht ben. * so jämmerlich verderben? ♦ Rim. 11, 29. Herr! soll dein Fleisch und 40. Und was dein Geist Blut so schändlich sterben? mit ihnen vorgenommen, ist nicht bestimmt, so schändlich V. umzukommen. Herr Jesu, wir sind dein Volk. 41. Du thust ja, 0 du Z2. O Herr! erlaub uns, treuer Fürst des Lebens! dein dich mit Macht zu bitten, Liebeswerk an uns nicht gern und unser Herz vor dir ganz vergebens. auszuschütten! 42. Du bist den Kindern, 53. Wir können dich nicht die du dir erzogen, um deiner so vorüber lassen. Wir haben Arbeit willen sehr gewogen. Grund genug, dich vest zu 45. Und sind sie theils er­ fassen. schrecklich tief gefallen: so 54. Hier sind nicht Heiden, ehrt die Hülfe dich noch mehr die dich gar nicht kennen. vor allen» Nein, Menschen, die den VI. theuren Namen nennen. 35. Das Volk ist dein, und O Lamm Gottes! Wir lassen -ich rühmt sich deiner Lehre. Ach nicht. Du mußt unsre Fürbitte erhören. hilf! sonst leidet deines Na­ 44. Nun Herr! So bitten mens Ehre. * ♦ 2 Mos. 32, 11. 12. wir durch deine Wunden; 56. Sie sind ja nicht nur durch alle Schmerzen, die durch dein Blut erkaufet: sie du je empfunden; sind in deinem Blut und Geist 45. Durch alle Arbeit, die du angewendet; durch deine getaufet. 37. Sie sind zu Gottes Kin­ Liebe, die sich nimmer endet, 46. Die stärker, als der dern ausgenommen. Sie sind zu aller Seligkeit gekommen. Höllenflammen brennet, und 38. Und sind sie gleich dar­ keine Schwachheit oder Wech­ in« nicht treu geblieben: bist sel kennet; 47. Durch die Erbarmung, du doch unveränderlich im die dein Herz gebrochen;* Lieben.

282

Von der Christlichen Kirche.

durch alle Worte, die du uns 55. Die Lämmer, die er versprochen; dir schon weggenommen, laß "Matth. 9, 36. Ser.'si, 20. bald zurück in deinen Busen 48. Durch deines grossen kommen. Namens Ruhm und Ehre; 56. Ach! sammle sie, und durch alles dieses bitten wir: halt fie in den Armen mit Erhöre! mütterlich - geduldigem Er­ 49. Erhöre uns, unb rette barmen. 45 "Zes. 40, ii. deine Sünder! Und sprich 57. Laß deinen Geist in al­ zum Drachen: Ich bin Ue- len Schulen lehren, und Sa­ berwinder! tans grosse Schulenmacht zer­ VII. Erbarme dich aller Seelen, in al­ len Umständen, und nach allen Bedürfnissen.

50. Oieb deinem Worte Got-

teSkrgft und Leben, und laß den Geist vor aller Herzen schweben. 51. Erleuchte die Verfin­ sterten und Blinden; und lag die Sündensclaven Frei­ heit finden. 52. Die Selbstgerechten mache doch zu Sündern; 9) die Sünder gläubig und zu Gottes Kindern. 55. Laß alle deine Pflan­ zenr) wohl bekleiden, bis alle selig werden, seyn und blei­ ben ! 54. Die Lämmlein, die noch in der Taufe leben, wollst d« dem Feinde nimmer wie­ der geben.

stören; ■ 58. Damit die Pflanzstadt deiner Kirchen blühe, und ganze Segensheerden aufer­ ziehe. 59. Ja sammle dir durch deine milde Güte der ganzen Jugend schöne Jugendblüthe. 60. Du liebst fie sehr. Ach, stärke ihren Glauben! Laß doch denFeind nicht Eins von ihnen rauben. 61. Die Jünglingsstärke der erwachsnen Leute nimm, theurer Heiland, dir zur süs­ sen Beute. 62. Laß fie bei muntrer Kraft der Sünde fluchen, da­ mit sie nicht zu spät das Klein­ od suchen. 65. Die Ledigen laß ganz be­ sonders brennen, weil sie nur wenig Hindernisse kennen.4* * 1 Eor. 7, 32. 34.

q) D. i. gieb ihnen ihr Sündenelend lebendig zu erkennen. r) Seine Pflanzen sind wahrhaftig erweckte Seelen. Matth. i§, >z.

Von der Christlichen Kirche.

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74. Dein Geist erfülle aller 64. Laß sie durch Gnade vor den andern allen dich Lehrer Herzen; so brennen brünstig suchen, und dir wohl sie, und machen uns zu Kerzen. Joh. 5, 55. gefallen. 65. Ach, möchte man die 75. Dein Geist verkläre Männer und die Frauen, in dich dem Hauswirthsstaode dir als recht vollkommne zur Kinderzucht, Fleiß und Manner schauen! s> Gehorsamsbande. Col. 3, 18. c. 4, 1. *Eph. 4, >3* 66. O möchten sie in allen VIII. ihren Tagen mit schönen Blü­ Ismen! Amen! Das heißt: Ja! then reife Früchte tragen. Ja ! ($6 soll also geschehen. 67. Ach, würde Mann und Weib im Ehestände ein rechtes 76. Du selbst, Herr Jesu, Bild von deinem Liebesbande!"' du hast uns befohlen, daS Heil deS Nächsten bei dir ab« * Eph. 5, 22-33. 68. Laß unsre Alten nicht zuholen. 77. Und für die ganze Welt bei spaten Jahren den Vä­ tern nach inS ewge Dunkle mit Ernst zu bitten, weil du fahren."-' * *Ps.49,2°. für alle Sünder gleich ge­ 6g. Ach, hätten wir viel litten.^ * 1 Tim. 2, 1 : 6. Väter, die dich kennten, und 78. So fasse nun durch dich getrost dem ewgen Vater nennten! * *, Zoh.-, 13. deine Liebessiammen die ganze 70. O Heiland! mancher Welt zur Seligkeit zusammen. 79. Und laß vornemlich un­ sinkt schon in die Erde; und noch sieht niemand, daß er sre Heerde brennen, bis alle nüchtern werde. Seelen deinen Namen kennen I 80. Bis jede sich dir ewig­ 71. Ach Gott! da ist es hohe Zeit zu retten. Sonst lich verschreibet, und keine sinken sie in ewge Todesketten. Klaue mehr dahinten bleibet. 2 Mos. 10, 26. 72. Nun König! brauche deine starken Hände. Bekehr 81. O du so hochgelobter und segne alle unsre-Stände. Mann der Schmerzen! Ent» 75. Dein Geist erfülle doch zünde alle Häuser, alleHerze». die Obrigkeiten; so kommt 82. Und dann so laß durch dein Wort und Volk in güld- dein Verdienst geschehen, unS ne Zeiten. Jes. 49, -3. alle Tage herrlicher zu sehen.

s84

Von der Christlichen Kirche.

83. Das bitten wir in bei- rest uns! Wir sagen gläubig «em Heilanbsnamen. Du hö-Amen!

150. Lebendiger Troftder EvangelischeirKirche, die unter ihren Kindern und Nach­ barn weinet und bittet. Zer. s, 21. 22. c. 9/ 1* Ps. 46/ 5‘ 6. Zer. 31, 14# 17. Mel. Wie schön ist unsers Königs allein genug vergnügt, der Braut. mehr als alle Kinder GotteS

I.

ist, der wird, Gott Lob! bei

Die Evangelische Kirche ist wahr­ uns noch nicht vermißt. haftig eine wahre Kirche Gottes. II. Er ist doch noch in seiner Wir bekennens gern, daß sie äus­ serlich sehr verderbt ist.

Stadt, wiewohl sie tau­ send Lücken hat: Er, des­ sen Gnadengegenwart unsimmer noch den Ruhm gespart, daß wir bei allem Jammer, der sich findt, des Bakers und des Sohns Gemeine sind.

z. Ä)ir wissens wohl, wir läugnenS nicht, daß unser äus­ sres Angesicht, durch Satans grosse Lisi und Macht, 0 lei­ der! schon so weit gebracht, daß wir, weil blinde Bosheit Platz gewinnt, dem Heiden­ * Ps. 46, 5. 6. volk nur allzuähnlich sind. 4. Wir habens denen selbst 2. Der Herr, der König, Gottes Lamm, der Kirchen gesagt, die uns so heftig an­ wahrer Bräutigam, an dem geklagt. Wir habens fast zu allein unS alles liegt, der uns frei bekannt, s) Drum hat s) D. i. Einige unter unsern treuen Zeugen haben das Verderben unsrer Kirche mit einer allzugrossen Offenherzigkeit so offenbaret, daß sie unsern Feinden dadurch das Schwerdt wider unß in die Hände ge­ geben, ja selbst redlichen Gliedern unsrer Evangelischen Kirche An­ laß gegeben, sich von unS abzusondern. Eie haben so geschrieben, daß es ungegründete Deelen nicht verdauen können, die eS oft an­ ders verstehen, als e« solche treue Eiferer gemeinet haben. Folg­ lich hätten dergleichen Zeugnisse und Schriften billig mit mehrerer Weisheit und Erbarmung gewürzet werden sollen. Maa hat da-

Von der Christlichen Kirche. maus übel angewandt. Man weiß es gar zu Gab und Askalon. e Drum spricht man unö an allen Ecken Hohn. * 2 Sam. r, 20. 5. Doch wißt, ja wißt es immerhin! der Schade wird unö zum Gewinn. ES beugt gewiß, es beugt uns sehr. Wir fühlens, ja, wir füh­ lens mehr, als es ein andrer draussen fühlen kann. Man spricht vom Druck, und nimmt kein Theil daran. 6. Was schwarz ist, heissen wir nicht Licht. Was thuts, daß mancher anders spricht, der weder Gott noch Luthern kennt, und sich doch Luthe­ raner nennt? Die ächten Glieder weinen desto mehr. Gott weiß! wir klagen man­ chem allzusehr. 7. Der Schade Josephs ist unS klar. Wir sehn den Greuel offenbar. Wir sehn die Lücken Zions an, die man nicht bergen will noch kann. Wir sehn daheim noch mehr, als andre sehn. Du siehst den Schmerz, o Lamm, du hörst das Flehn!

285

III. Das grosse Verderben bei der Evan­ gelischen Kirche zeiget sich in allen Ständen, sonderlich aber im Lehrstande.

Dort sitzt und schlaft die Obrigkeit, ja macht wohl gar die Strassen breit. ® Der Hausstand wird ein Sünden­ haus. Die Jugend sieht er­ bärmlich aus. Und was die Schande noch am größten macht, ist, daß kaum hie und da ein Wächter to«d)t.S:® 8.

« Matth. 7, 15. "Zes.se, 10.

9- Ihr Wächter, 1) hört, ach hört es doch! Ihr zieht ja selbst das fremde Joch. Wie wollt ihr die zu Jesu zieh», die von dem guten Hir­ ten fliehn? Ihr lehrt. Man sagt: daß ihr es selbst nicht glaubt, weil euer Wandel Gott die Ehre raubt. 10. Wie schläfrig wird daS Wort gesagt! Wie wenig wird mit Ernst geklagt! Wie laulich lockt ihr doch die Welt, die Satan so gewaltig hält! Den Weg zu Jesu weist ihr selten an, und schweigt, wie gutmanS bei ihm haben kann.

durch dem zuwider gehandelt, was s Sam. >, 20. stehet. Denn Gott selbst hat um seine« Namens willen vieles von dem erschreckli­ chen Verderben seines Volkes verdeckt, und den Heiden nicht offen­ baret. Daß wir aber die Greuel unsers Volkes nicht gut heissen, das wird man aus den folgenden Versen sonnenklar erkennen. t) Wächter der Kirche EottcS sind die Lehrer. Hesek. 5, ,7»

286

Von der Christlichen Kirche.

11. Ihr scheut den Schweiß, und liebt den Schlaf. Drum sucht ihr nicht ein jedes Schaaf.'"' Jhrpstegt der Heer­ de nicht genug, wie Jesus Schaaf und Lämmer trug Und weil ihr seht, ihr könnt nicht Alles thun: so laßt ihr drum die ganze Sache ruhn.

'Ezech. 34, 4 = 9.

schändet und veracht, daß un­ ser Volk sich stinkend macht. Man braucht den Gottes­ dienst und Heiligthum zum fal­ schen Trost und ungegründten Ruhm. 15. Das Wart wird zwar mit angehört, doch so, daß man sich nicht dran kehrt. Man denkt wohl, wie gerecht man ist, wenn man kein Kir­ chengehn vergißt. Ja viele spotten sicher, frech und frei, und thun, als ob dein Wort ein Mährlein sey. 16. Was Luthers Herz und Mund gelehrt, bas hält man jetzo für verkehrt. Man sieht 'ald neue Lehren an,was

12. Ihr weidet euch, und nicht die Schaar. Der Durst nach Seelen fehlt euch gar. Und soll es ja noch gülden seyn, so macht ihr sie von aussen rein. Was Wunder, daß der Haufe schlafen geht, und im Verderben unbeweg­ lich steht! 13. Ihr seyd vornemlich ! Gottes Wort beweisen kann. Schuld daran, daß man uns O Lutherthum! Du bist bas so verlästern kann. Ihr hin­ alte nicht, wenn deine Zunge dert wohl zuweilen gar des so verwegen spricht! guten Hirten kleine Schaar,! »Apost. 17, 18. 19« und reißt darnieder, was er 17. Wenn mancher gute aufgebaut. Ihr sucht euch Werke thut, so braucht er selbst, und schlaget Jesu keines Jesu Blut, u) Er Braar. dünkt sich noch vor andern

Hohcl. 5/ 7*

j rein.

Der Himmel muß sein eigen seyn. Ein andrer wälzt Dai Wort Gottes und die reine sich in dem Koth herum, und Lehre wird bei uns von vielen glaubt doch so anS Evange­ entsetzlich geschändet. ' lium. 14. 0 Herr, dein Wort und 18. Man geht in Sünden Sacrament, Vas du uns noch sicher hin, man dient dem bisher gegönnt, wird so ge­ eitlen Fleischesstnn, und trö-

IV.

1

n) Reinlich nach seinen elenden Gedanken.

Von der Christlichen Kirche

287

stet sich mit Jesu Blutx) bei ungebrochnem Frevelmuth. O schlechter Trost! dabei man nichts gewinnt: weil Glaub und Gnadeferne von uns sind. 19. Das Herz ist immer einerlei, kalt, todt und blind; «nd bleibt dabei. Da merkt man nicht des Geistes Zucht. Den bösen Baum verräth die Frucht. Soll das Lutheri Grund und Glaube seyn? Nein, bas giebt euch der Satan selber ein! Joh.8, 39* 44*

Altar gehn, so müssen sie bei Gott in Gnaden stehn. * 1 Cor. 11, 27. 29. 22. Ein Theil bereitet sich dazu, wie schlecht, 0 Gott, das weissest du! Ein Theil ist so verblendet dumm; sie gehn, und wissen nicht war­ um. Und Wenns vorbei, so ist da keine Kraft, die Jesu Abendmahl im Herzen schafft.

V.

Beichtstuhl ein. Man will ein armer Sünder seyn. Das kalte Herz weiß nichts davon. Man bittet Gott durch seinen Lohn; und kennt doch Beides, Sohn und Vater, nicht. Ma« redets hin, und weiß nicht, was man spricht. Matth. 15, 7. 8.

Die theuren Sakramente werden von dem grossen Haufen schänd­ lich gemißbrauchet. 20. Man ist getauft und rühmt sichs auch. Allein man lebt nach altem Brauch, da man dem Taufbund wider­ strebt. Der alte Mensch re­ giert und lebt. Der Taufe Güter hat und schmeckt man nicht. Wie kläglich blendet euch der Bösewicht! Ki. Des Lammes theures Abendmahl vermehrt der mei­ sten Höllenquaal. Sie prü­ fen ihre Herzen nicht, und essens also zum Gericht. Sie denken, wenn sie nur zum

VI. Mit der Beichte und Absolution gehen die meisten sehr gottlos um. 23. Man stellt sich in dem

24. Wie mancher beichtet hundertmal, und redet Lügen ohne Zahl. Er hält nicht, was er zugesagt, wenn er sich gleich zum Frommseyn plagt. Er fängt den Sündendienst von neuem an, da er sich selbst nicht bessern will noch kann. 25. So nimmt man Jesu recht zum Hohn die theure

x) Hier wird nicht vom Abendmahl, sondern von dem falschen Ver­ trauen auf Christi Blut, geredet.

2 88

Von der Christlichen Kirche.

Absolution; und tröstet sich, v Heiland, dein, bis in den ewgen Tod hinein. Man nimmt, und fragt nicht, wer cs haben soll? Bon solchen Leuten ist die Kirche voll. VII.

habe keine Noth. Man rühmt, daß man vom Irr­ thum frei, und Gottes wahre Kirche sey. O unverschämte Mäuler, schweigt, und wißt: daß solch ein Volk der Kirche Schandfleck ist.

Mit dem Gottesdienst und Wandel des blinden Haufens stehts er­ bärmlich aus.

VIII.

2er. 7, 4. 5- 8.

26. Der Mund verehrt den DiS grosse Verderben soll und muß man unserm blinden Volke nach­ grossen Gott. Der Wandel drücklich unter die Augen stellen.

macht ihn gar zu Spott. Der 30« Herr Jesu, ja, so sieht Leib soll Jesu Diener seyn. es aus! Und wichest du von Die Seele willigt nicht mit uns hinaus, wie dort dem ein. O du so sehr verdorbne Judenvolk geschah; und lies­ Christenzunft, du dienest Gott sest nicbt noch Saamen da, mit wahrer Unvernunft. und hättest auch kein WächterRim.»2, 1. 2. 27. Wie manches heißt man hüttlein stehn: so wären wir recht und gut, und billigt,; wie Sodom anzusehn. Jes. 1, 8. 9. baßes jeder thut. Sagt gleich 51. Ihr Fürsten Sodom, die Bibel nein dazu: man bleibt in ungestöhrter Ruh. hört eö an: Volk, daö Go» morra heissen kann/-' so spricht Was viele thun, was man der Herr: Gieb einmal acht! vordem gethan, das siehet Dein Opfer wird von mir man als gute Sitten an. veracht. Dein Gottesdienst *1 Petr. 1, 18. Ps. 49, 14. 20. 28. Wer Jesu Worte glaubt ist der Verdammung wrrth,^' und hält, den lästert unsre' so lange sich dein Herz zu blinde Welt. Wer Luthers mir nicht kehrt. Lehre ehrt und thut, den schilt *Jes. 1, 10, 11 s 15, " Jes. 66, 5. Mal. 2, z. sie eine Ketzerbrut. Wer sich IX. zu Jesu kleiner Heerde macht, Bei dem allen aber hat die Evangeli­ der soll nicht Luthersch seyn, sche Kirche dennoch alle Kennzeichen und wird verdacht. 29. So tief liegt man im , einer wahren Kirche Gottes» Sündenkoth, und denkt, eö 32. Dir aber, Herr, und

Vo» der Christlichen Kirche. deiner Macht sey ewig von uns Dank gebracht, daß doch nicht alle todt und blind, und von dir abgewichen sind. Denn wenn Elias denkt, er sey al­ lein: so sagst du ihm, daß sieben tausend seyn. i S6n. ig, io. 14. 13.

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Was aber uns sein Mund ge­ lehrt, und was er mit der That verehrt, bas ist die Lehre, die unS selig macht, weil Gott, nicht weil sie Lu­ ther aufgebracht. 36. Die Bibel, Gottes heilgeö Wort, ein Schutz­ wehr wider Satans Mord liegt unter uns vorjedermann, daß sie ein Kind betrachten kann. Sie gilt allein. Ein Kluger liest und spürt, ob ihn der Lehrer rechte Wege führt.

AZ. Halleluja, Halleluja! Der Herr ist ganz gewiß noch da. Sein Wort wird noch bei uns gehört. Die Lehre wird noch nicht verkehrt. So wirkt der Geist durchs Wort und Sakrament, daß man 2 Tim. 3, 15. Apost. 17, 11. 37. Wir lehren und beken­ die Gegenwart des Sohns er­ nen frei: daß nichts in Erd kennt. und Himmel sey, was einen X. Sünder selig macht, als der, Das erste Kennzeichen ist die reine den man am Kreuz geschlacht't, Lehre, als eine unschätzbar­ der seines VaterS ganzen Wil­ theure Beilage. len that, und zur Versöhnnng 54.. Wir haben Wort und Blut vergossen hat. Lehre rein. Ein jeder kann Apost. 4, los 12. versichert seyn, daß er sich 38. Wer seine Sünden tief nichts zum Schaden glaubt, erkennt, sich selbst verdammt weil man ihm nicht die Prü­ und gottlos nennt, sich inner­ fung raubt. Und daß man un­ lich vor Gott betrübt, die sre Glaubensbücher y) schilt, Sünde nicht mehr hegt und -erachten wir, weil der Be­ liebt, sich selbst nicht hilft, reis nicht gilt. allein zu Jesu schreit, der ist 35. Man treibt mit Lu- gerecht, und hat die Seligkeit. herS Fehlern Spott, z) Al­ Matth. 5, 6-8. Rim. 10, 11*13. c. 3, 23*23. lein er ist nicht unser Gott. y) Glaubensbücher oder symbolische Bücher sind di« Schriften, drinnen unsere Lehre aus der Bibel beschrieben ist. z) Die Fehler Lutheri werden uns von manchen mit bitterm Spott «geworfen.

Von der Christlichen Kirche. hilft euch nicht: Ihr mögt getauft seyn, und im Buche stehn, und noch so oft zum Tisch deS Lammes gehn. 43. Ein Lehrer, der die Heerde liebt, und den ihr Jammerstand betrübt, sagt seinem Volk die Wahrheit an. IiLin. 5, 1. g. t. 8, 1. 14=16. Er warnt und bittet jeder­ 1 Cor. 5, 17. mann: Ihr Seelen, wer eS 40. So lehren wir vor je­ nicht von Herzen meint, der dermann. Und trifft man ißt und trinkt, wie Judas, manchen Hirten an, der die­ Jesu Feind. 44. So sagt er allen ins­ sen Weg nicht deutlich lehrt, und ihn vielleicht wohl gar gemein, und jeder Seelen verkehrt, der ist kein ächtes gern allein; und sieht mit Glied vom Lutherthum. Al­ Herzenswehmuth an, daß ers lein die Kirche selbst behält nicht besser sagen kann. Wer sich nun äusserlich dem Herrn den Ruhm. verspricht, dem giebt ers hin. XI. Er kennt die Herzen nicht. ®a< zweite Kennzeichen ist die 45. Er sagt: Ihr treibet unverfälschte Handlung der Spott und Hohn mit unsrer Sacramenke. Absolution, undschändetJesu 41. 2öir taufen, wie der Abendmahl zu ewiger GewisHerr gelehrt. Das Abend­ sensguaal, und könnt von bei­ mahl wird nicht verkehrt. Und den keinen Nutzen sehn; wenn daß man beides übel braucht, die Bekehrung nicht im Ernst hat und noch niemals gut ge­ geschehn. baucht. Wir sehn es mit 46. So nimmt er sie zv wahrhaftem Kummer an, und Gästen an. Wenn Jesus Juseufzen, daß man es nicht dam leiden kann, und feinen ändern kann. Heilgen Leib und Blutmithöchst 42. Wir zeuge», daß der Erbarmungsvollem Muth dem Taufe Kraft gewiß noch mehr Satanstempel, der die Falsch­ Verdammung schafft, wenn heit liebt, dem geizigen Verman den theuren Bund zer­ räther übergiebt: bricht. Es ekelt Gott, und Luc. 22, 19-21. 59. Er wird durch Jesu Geist gewiß. Sein Herz ver­ liert die Finsterniß. Erschme­ cket Jesu Freundlichkeit. Er ruht in süsser Sicherheit. Sein ganzes Herz ist neu und um­ gekehrt. Er zeigt im Wan­ del, was die Bibel lehrt.

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47. Wenn Jesus, der die wenn er den Menschen sich Weisheit war, in seiner klei­ zu prüfen heißt, ihn aber nen Jünger-Schaar ein solch hier nicht auf die andern weist. 1 Cor. 11, s8. Erempel kommen ließ; und 52. Er sagt: es gehen seinem Feind dadurch bewies, daß auch für ihn noch Gnade manche hin, und haben kei­ übrig sey: das macht der Leh­ nen rechten Sinn. Nun lehrt er nicht: du treue Schaar rer Herz vom Zweifel frei. 48. Wenn @r, der Herzenö- bleib weg, verlaß die andern kündiger, der allgewaltig gros­ gar; geht hin, und haltet se Herr, dem alles zu Gebote Jesu Mahl allein; nein:* steht, dem seine Schändung prüft euch selbst, so sinnt ihr nahe geht, wenn der bei sei­ Gaste seyn. * Ebr. 10, 45, nem Tisch so handeln kann: so sehn beklemmteDienerRath XII. daran. Das dritte Kennzeichen ist der 49. Wir dienen, aber herr­ Geist Gottes, der in unsrer Kirche reichlich wirket. schen nicht. Wir sagens frei ins Angesicht. Wir sehen 55. So stehts mit Wort und nicht auf die Person. Wir Sakrament. Der Geist, den scheuen weder Haß noch Hohn. Gott das Siegel nennt, daß Wir locken, bitten, flehen man gewiß fein eigen sey,* jedermann. Allein Gewalt steht Wort und Sakramen­ steht uns mit nichte» an. ten bei. Wohlan, druckt Je­ 50. Ein Schaaf, das hier sus uns das Siegel auf: so den Heiland liebt, wird frei­ richtet nur; wir geben nichts lich innig sehr betrübt, wenn darauf. es zum Mahl deS Lammes *Eph. 1, 13. 14. Apost. 10, geht, und sieht, wer bei und 47. c. 11, 13-18. 54. Er rüstet manchen Die­ um ihn steht. Es war den Elfen wahrlich keine Lust, daß ner aus, und baut sein un­ Er giebt sie den Judam mit am Tisch sichtbares Haus. dem Worte Geist und Kraft. gewußt. 51. Allein sie assen darum Wir sehn, daß es Bewegung doch. So wache» wir es schafft. Wir sehn, daß es heute noch. Denn Jesus rich- so manchen, der es hört, von tets selbst so ein. Und Pauli ganzem Hetzen bis zu Gott Wort muß Wahrheit seyn. bekehrt. T-

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55. Der Wandel zeigt die 59. Gott Lob, je mehr Wahrheit an. Und wcils die es Abend wird, je mehr die Welt nicht leiden kann, be­ Welt im Dunkeln irrt: je ehrt sie uns mit Jesu mehr erscheint uns doch das Schmach. Wir tragen ihm Licht, daS durch die finstern Der treuen sein Zeichen nach. Der Flei­ Nächte bricht. schessohn beweist sich wild und Zeugen werden immer mehr. hart an dem, der nach dem Ja, Zion lacht, und Juda Geist geboren ward, s) freut sich sehr! Ps. 97, g. 56. Der Geist giebt Zeug­ XIII. niß unserm Geist, da er uns Gotteö Kinder heißt. Er treibt Zwar giebt es mancherlei Ursa­ und nicht nur allezeit: wir chen, warum sich viele an unsrer schmecken auch die Süßigkeit, Evangelischen Kirche stoffen. Die erste ist, daß es mit unsrer Rirdie aller Kinder Gottes Herz chenzucht so schlecht aussiehet. erfährt, wenn dieser Geist des 60. Daß unsre Zucht gebrech­ Sohnes Blut verklärt. lich ist, daß man so viel da­ Rim. 5, 5. c. g, >4-16. 57. Wir haben Jesum ganz bei vermißt, weil unser größ­ und gar, wir, di«'bekehrte ter Haufe blind, und wir zum kleine Schaar. Denn sein Theil gebunden sind: daS Verdienst zertheilt sich nicht. kränkt uns. Aber wir beden­ Und weil der Geist daö Abba ken mehr: was Gott regiert, spricht: so ist der ganze Va­ geschieht nicht ohngefähr. 61. Verblendte Richter ter unser Gut. Wir fassen ihn und seines Sohnes Blut. richten schlecht. Wie? Wä­ 58. So bleibt der Glaube re da die Zucht gerecht? Laßt stark und frisch. Der Herr jeden Lehrer Richter seyn; ja bereitet unö den Tisch, der räumt es den Gemeinen ein: im Genuß der Seligkeit, die und seht hernach die höchstbe­ ganze Seele hocherfreut; baß trübte Frucht von blinder unsre Feinde gegen über stehn, Leute ungebundner Zucht. 62. Gebt acht, wie ohne und uns mit Neid so frölich essen sehn. Jesu Dank so vielerlei Gewis­ Ps. -2, 5. senszwang zum Druck der a) D. i. der bloß äusserlich« Lutheraner hasset den ächten Gläu. bigen. Gal. 4, 29.

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Seelen eingeführt, und Frei­ heit gar verloren wird; wenn man die Zucht genau und scheinbar treibt, allein nicht in des Wortes Schranken bleibt. 6z. Man wirft den Herzen Stricke an. Man schließt, was man nicht wissen kann. Man reißt wohl gar den Wei­ zen aus, beraubt und störet Gottes Haus; und laßt dabei das prächtge Unkraut b) stehn. So pflegts mit selbstgemach­ ter Jucht zu gehn. 64. Man wirft uns unser Unkraut vor. Allei«, wir öffnen hier daS Ohr, und hö­ ren, waS der Herr gesagt, als ihn die Knechte selbst ge­ fragt: Willst du? so gehn wir hin, und raufen aus. O nein! ihr würft den Wei­ zen mit hinaus.

66. Wir haben dennoch wahre Jucht. Die Sünde wird durchs Wort verflucht. Und das wird öffentlich ge­ lehrt. Ist jemand offenbar verkehrt; dem zeigt die kleine Schaar in Wort und That, saß er noch nicht den Bru­ dernamen hat. c) 67. Gott Lob! baß auch noch Obrigkeit unS hie und da die Hände beut, und man­ chem frechen Sünder wehrt. Allein, daß uns noch man­ cher stört, ist zwar für un­ sre Jucht ein schlechter Ruhm: doch baut der Geist der Jucht sein Heiligthum. 68. Ein grosses HauS hat viel Geräth, das theils ge­ schmückt, theils unrein steht. Was sagt die Schrift? ver­ laßt bas Haus? Wie? oder Matth» 13, 2tz - 30. stoß die andern aus? Nein, 65. Wohlan, wenn es der bleib im Hause, aber reinge Herr nicht will: so dulden dich." Wer diesen Rath be­ wir, und sitzen still; bewun­ folgt, errettet sich. dern aber seine Huld. Er ♦ 2 Tim 2, 20. 21. träget Judam mit Geduld. 6g. Wir sondern uns. Das Er wußte göttlich, was im sieht der Herr. Wir halten Menschen war, und schied sie nichts gefährlicher, als mit doch nicht gleich von seiner der Welt zusammen stehn, i Denn das heißt mit verloren Schaar. Joh. 2, 25525. c, 6, 64. 70,71. Igehn.* Wir tragen darum b) D. i. scheinbare Heuchler. c) 1 Cor. 5, 9 = 13. Mit jemand essen, war damals ein Zeichen einer genauen Gemeinschaft mit ihm. Matth. 9, 11.

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auch beS Lammes Schmach. 73. Sieht Gottes Auge so Doch jagen wir zugleich dem genau auf weltlichen Regie­ Frieden nach.:S&' rungsbau: wie viel genauer * i Gor. 6, 14 < 17. **Rsm. wird er sehn, wo seines Rei­ 12, 18. ches Gränzen stehn! Er zählt gewiß, wie viel man Lehrer XIV. Manche verwerfen die Evangelische wählt. Sind doch die Haare Kirche, weil viele unsrer Prediger seines Volks gezählt. ihr Amt so jämmerlich führen. 74. Wen er verhängt, den 70. 3br stoßt euch, daß das nimm du an. Und ob er gleich Hirtenamt von manchen nicht lehren kann, was er tat fruchtlos und verdammt, ja Herzen selbst erfährt; wofern Gott zum Hohn geführet wird. er nur die Bibel lehrt, und Allein, wenn Er, der grosse sagt, waS Gottes Geist hin­ Hirt, die Allmacht selbst, den ein gelegt: so ists gewiß ein Greuel leiden kann: so beugt Wort, das Früchte trägt. Röm. i, 16. euch; aber stoßt euch nicht 75. Worinn er aber anders daran. 71. Ihr habt doch Jesu lehrt, und seinen Meister Wort gehört? Der hat von selbst nicht hört, da laß ihn Lehrern so gelehrt: sie sind fahren. Er ist blind.* Die auf Mosis Stuhl gesetzt; Worte nimm, die Wahrheit drum hört und haltet unver­ sind. Verlaß darum nicht der letzt, was euch ihr Vortrag Gemeine Haus. Der Lehrer an die Herzen legt, obs gleich macht ja nicht die Kirche aus. »Matth. 15, 12, 14. ihr eigner Wandel nieder­ 76. Das Sakrament ver­ schlägt. lieret nicht die Kraft, den Matth. 23, 2. 5. 72. Dort sandte Gott den Segen und Gewicht, wenns Bileam, bis endlich gar ein gleich ein solcher Lehrer giebt, Judas kam, den Jesus gehn der unsern Heiland gar nicht und lehren hieß, und Wun- liebt. Wenn JudaS tauft,8 berkräfte wirken ließ.'-' Ist wenn Judas Wunder thut, alle Obrigkeit von Gott ge­ bekömmt es wahrlich allen setzt: wie kommts, daß man Deelen gut. »Joh. 4, 2. das Lehramt anders schätzt? Röm. 13, 1. »Matth. 10,1-7. 77. So ist es auch am Tisch 12 s 14. des Herrn. Es schmeckt mir

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gut. Ich esse gern. Von sieht, sein ganzes Herz ent­ Menschen hat es nicht die brennt. Bei ihm ist Gnad Kraft. Die Frucht, die Je­ und Treue unzertrennt. *Gal. 5, 14. su Segen schafft, hab ich ge­ wiß, wo nur mein Glaube 82. Was Wunder, wenn glimmt: wer mirs auch giebt, er anders lehrt, als man von und wer es mit mir nimmt. Schriftgelehrten hört, die 78. Der Lehrer, der sein ohne Gott Gelehrte sind, da Her; nicht kennt, und Jesum keine Gnade Raum gewinnt. nur im Munde nennt, ist für Was Wunder, wenn er durch sich selbst ein Feind des Herrn, das Wort der Schrift in Gei­ im Zorn und von der Gnade stes Kraft das Herz gewaltig fern; hat keinen wahren Ruf trifft. Matth. 7, 28. 29. vom Bräutigam, und stirbt 83. Er liebt die Schaafe wie Judas und wie Bileam. mütterlich. Er sucht sie. Er Sie finden 79. Doch wir sind still, erniedrigt sich. und hören an, was dort ein bei ihm Seelenrath. Sie sehn, David sagen kann: DerHerr daß ers erfahren hat. Er gebot ihm: fluche dem!" Was bittet, glaubt, und Jesus Gott thut, halten wir genehm. füllet ihn. Da ist die Weide Wir lassen seine Regimente fett, gesund und grün. 84. Er ist die Zierde seiner stehn, und wollen nicht auö Schaar, und legt der Welt seinen Schranken gehn. ♦2 gam. 26, 10. r Sam. z, 18. die Wahrheit bar. Die Blö­ 80. Die äussre Ordnung in den faßt er zärtlich an. Er der Welt hat Gottes Weis­ gängelt, was nicht gehen heit vestgestellt. Gesetzt, ein kann. Er sorgt für sie. Er jeder läse aus; was käme end­ betet Tag und Nacht, weil lich da heraus? Wir liessen ihn Barmherzigkeit so brünstig 1 Tim. 1, 2. uns in lauter Trennung ein. macht. 2 Tim. 1, s. Tit. 1, 4. Die Lehrer würden gar un­ 85. Wenn er die Sacrazählbar seyn. 81. Es ist ja wahr, ein menke giebt: so sieht man, treuer Knecht schickt sich zur daß er Jesum liebt. Er ehrt Er kleinen Heerde recht. Sein sein heiliges Geschenk. Wort und Werk regiert der ruft: O liebe Heerde, denk! Geist, den Gott den Segen ach denk, was hier für gros­ Und daß selber heißt. ® Sein Auge se Gnade liegt!

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der Sichre nur Verdammung schläft und schweigt, daher sich trockne Weide zeigt; du kriegt! 86. Ach, wären solcher findest keine Brüder mehr; Knechte viel! der Feind ver­ und giong es auch noch ärger löre bald das Spiel. £), her: so schlafe doch nur selber wären in der Christenheit die nicht mit ein! das Lamm wird Lehrer alle so bereit! Ja, Lehrer, Weide, Bruder seyn. wären Jesu Tauf und Abend­ 90. Du hast das Wort, du mahl beständig unter einer hast den Geist, der sein Werpflegungsamt beweist. Geh reinen Zahl! nicht auö eigner Wahl davon. XV. Etliche stossen sich daran, daß (bei Sey in des Töpfers Hand ein dem grossen Verderben unter Leh­ Thon. Sein Wort sagt: rern und Zuhörern) das Wort und Bleibe, gieng es noch so tief, die Sakramente nicht allezeit so in dem Beruf, darinn dich herrlich, auch nicht in einer so Gott berief. reinen Gemeinschaft gehandelt 1 Cor. 7, 17. so. 24. werden können, als sie wünschen. 91. Vielleicht erkennst du 87. Man glaubt, erfährt selber bald, warum die gnä­ und steht es ein: Es muß ein dige Gewalt dich in der Dür­ grosser Segen seyn, wo Hirt re sitzen heißt. Du siehst, daß und Schaafe gläubig stnd. Da er dich dennoch speist. Doch weht ein starker Gnadenwind. bitt und stehe desto herzlicher: Sie öffnen fich dem Wort und gieb treue Knechte, gieb, du Sakrament, das in Gemein­ treuer Herr! Matth. 9, 36. 58. schaft reichen Zufluß gönnt. 88. Allein habt ihr noch 92. Dort gab ein Felsen nie gehört, was Jesus uns Wasser her. Geschieht cs vom Unkraut lehrte Müßt jetzt vielleicht nicht mehr?«' ihr nun auch dazwischen stehn: Ach ja, nimm nur den Glau­ so laßt eS still und gläubig bensstab : so fließt vom Stein gehn. Ihr wißt, daß alle ein Strom herab: so sagt Dinge insgemein den Gläubi­ auch Caiphas, der blinde gen zum wahren Segen seyn. Mann, ein Wort, das dich Röm. 8, -8. durchdringend laben kann, d) 89. Gesetzt, der Lehrer *4 Mos. 80, io. 11. d) D. i. so wirst du auch im Vortrage des bösen Lehrers manche Weide finden. Loh. 11, 49-5«.

Von der Christlichen Kirche. 9Z. Ja Paulus, der g♦

141. Warum wird das ge­ ring geschätzt, daß Jesus Leh­ rer eingesetzt? Einjedersieht die Nothdurft ein. So lernt doch lieber dankbar seyn. Seyd ihr durch seine Gütig, feit gekränkt, daß er dadurch so vielen Segen schenkt? Matth. 20, 15.

142. Ihr predigt unser Lamm aus Neid. Wir find bei allem dem erfreut, daß Jesus Christus unser Hirt (obgleich durch Haß) verkün­ digtwird.* Doch sagt: Ist euch die Schrift so unbekannt? Wie lohnt man Knechten, die man nicht gesandt?** »Phil. 1, 15-18. ♦♦See. -z, 2t. 32.

143. O geht doch hin, und lernt zuvor, und öffnet Jesu euer Ohr. Dünkt euch der Lehrer Herr zu seyn? Er schärft sich gern das Dienen ein.* Wie manchem wird 140. Seht, Kohra ficht den wohl gar die Last zu schwer. Aaron an, weil er nicht Aa­ Er geht davon, und läßt die ron heissen kann.* Herr, Stelle leer. *Luc. 22, 25. 26. hast dü's denn nicht recht be­ dacht, daß du den Lehrstand 144. Seyd frblich, wenn aufgebracht?** Es haben ihr niedrig seyd; * und war­ viel zum Lehren Mund und tet, bis euch Gott gebeut.** Lust. EWie, Meister, Hat er euch Gnade zugewandt: war dir das so unbewußt? so reicht einander gern die Einige trennen sich darum von uns, weil sie die göttliche Ordnung des Lehramts nicht leiden können, son­ dern sich lieber selbst zu Lehrern aufwrrfen wollen.

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Hand; und geht so weit, als eure Schranken gehn. Wer selber steigt, kann endlich nicht bestehn.

den Sinn. Da weiß ein Ar­ mer nicht: wohin?* Doch hielte man nur still und gläu­ big aus,^ man käme herr­ * Röm. 12, 16. 17. **Ebr. lich aus der Noth heraus. 5/ 4*3. 169. Euch wird zu Jesu rechter Hand ein Schatz des

XXVI. Dringende Anrede an alle Lehrer der Evangelischen Kirche,

171* Wächter Iions, wachet auf! Seht, wie viel Heerden warten drauf! Verschlaft der Seelen Blut nicht mehr." Hört, Zion fleht und winselt sehr. Ach, nehmt euch doch der Sache Gottes an! Verflucht ist, wer sie läßig treiben kann!*• *Ezech. 3, 17*20, "Irrem. 48, 10. 172. Ihr Hirten, seht, die Heerde stirbt. ® Das Ei­ genthum des Lamms verdirbt» Oie Schaaf und Lämmer fal­ len hin. Wie? habt ihr einen Mördersinn?*'* Sie sind zer­ streut, und Jesus sieht sie an, Us

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Von der Christlichen Kirche.

der auch vor Jammer nicht seht, so denkt doch: Petrus darbt die ganze Nacht, den mehr schweigen kann. "Ezech. 54, 5-8. "Joh. 10, drauf der Segen fast versin­ i. 8. Matth, g, z6 - 58. ken macht.'-" * Col. 1, 23, 2 Cor. 5, so» 173. Kommt, werdet erst ♦♦ Luc. 5. mit ihm bekannt.* Und sprecht 177. Laßt nur des Lammes hernach: wir sind gesandt. Zeigt, daß ihr wahre Schaafe Blut und Tod, und seine fe^b.** Dann macht den heilge Leidensnoth, den Glau­ Hirtenstab bereit. Lernt erst, ben zur Gerechtigkeit, das als grosse Sünder gläubig Heil, das uns umsonst er­ seyn.**" Dann führt uns freut, dabei es heißt: Kommt, wie ihr seyd, herein: Das auch in Jesu Wunden ein. ♦Kpofl. 19,15. "»Lim. z, 7. laßt das Kleinod aller Pre­ » Tim. 5, 9. digt seyn. 1 Cor. 2, 2. 174. O zieht den Durst 178. Das Wort der Gna­ »ach Seelen an, den Christi den zieht und dringt. Und Liebe wirken kann!" Es lieg wen kein Donnerstrahl be­ euch Tag und Nacht im Sinn: zwingt, den schmelzt die starke Ach, hatt ich sie zu Jesu hin! Liebesgluth.'"' Man zeigt ihm O stellt ich künftig meine gan­ das Versbhnungsblut, und ze Schaar, die Schaaf und daß die Gnade alles schaffen Lämmer ihrem Hirten dar! will. Da giebt er sich, und ♦ 2 Cor. 5, »4. 20. hält dem Meister still. ** 175. So geht, und sucht, "Hohel. 8, 6. 7. ♦♦ SU. 3, und mühet euch. Durchfor­ 2. 5. 4. schet Satans finstres Reich, 179. Kommt aber Jesu in eurem anvertrautem Heer. Blut nicht her: so bleiben Wer lieb hat, dem ist nichts alle Seelen leer!* Doch, zu schwer. Und fühlt ihr, seht auch, daß ihr nichts ver­ daß euch Licht und Kraft ge­ schweigt, was irgend wo die bricht: glaubt nur; so giebt Bibel zeigt.Was Jesu euch Jesus Kraft und Licht. Mund und Geist im Worte 176. Lehrt, daß es jeder lehrt, ist alles nöthig, selig, fassen kann. Bestraft und süß und werth. *** greift die Herzen an. Ermah­ *Apost. 4, 12. Ebr. 9, 22. net, bittet, lockt und fleht.'-' "Apost. 20, 20. 21. 27. Und, wenn ihr wenig Nutzen, ♦*♦2 Sim. 5, 16. 17.

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180. Beweist mit eurem immer gnug, und meiden de­ Wandel klar, die Wahrheit sto ehr den fremden Zug. sey euch selber wahr. * Und »Joh. 17, 21--5. Röm. 15, 5-7. l Cor. 12, 13. Gal. 5, seyd ihr gleich in manchem 15- Eph. 4, 3-16. Phil. 2, frei: so fragt: obs allen se­ 1. 2. Col. 3, 14. 15. i Thess. lig seyVornemlich werft 4, 9. 10. - Thess. 3, 16. das fremde Feuer hin, und 184. Seyd ihr dem Meister zeigt auch Feinden Jesu Liegleichgesinnt, und lehrt, wie beSsinn. * Apost. 53, 1. c, 24, ,4-16, mans im Worte findt, und s Cor. >, i2. ,5. ** 1 60t.9, handelt, wie die Bibel 19. **• 2 S£im. 2, 24. 25. spricht: so scheuet alle Men­ 181. O pflegt der Heerde schen nicht. Laßt Bös' und recht mit Fleiß, und scheuet Gute eure Richter seyn. Ihr weder Schmach noch Schweiß: dient dem Herrn: Der richtet Seyd allezeit für sie bereit, euch allein. 1 Cor. 4, 2 »4. und helft nach aller Möglich­ 185. So glaubt, und hangt keit. Wohl dem, der sich für andre selbst verzehrt,^ und an Jesu Kraft, die ganz allein Glaubt fremde Dinge nicht zu thun den Segen schafft. sicher, daß ihr gar nichts begehrt. könnt, wo nicht ein Feuer in *Apost. 20, 20. 31. Z5. 2 Tim. 2, 4. 5. euch brennt. Doch wißt auch, 182. So weckt die todten daß, wo aller Rath zerrinnt, Sünder auf. So bringt die dem Glauben alleDinge mög­ Hinkenden zum Lauf. So lich sind. Marc. 9, 23. tragt die Matten mit Geduld. So zeigt den Blöden Jesu 186. Hie Schwerbt des Huld. So führt die starken Herrn und GideonSo Schaafe weiter fort. So sprecht dem Feind zur Linken machts zu aller Zeit, an al­ Hohn. Und wenn er nun zur lem Ort. Rechten schleicht, so glaubt, 183. Besonders sollt ihr euch damit ihr ja nicht weicht; und bemühn, die kleine Schaar in fleht die ewge Weisheit drin­ Eins zu zieh», daß sie in gend an: Hilf du, daß ich Lieb und Eintracht gehn, und ihn sehn und schlagen kann. vor den Feinden veste stehn. * Richt. 7, 13, 20. " 2 Cor. So wachsen sie, und haben 2, 11.

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187. Steht vest, wenn treibt uns ein, und soll ein euch der Jammer drückt.* Sporn zu Jesu seyn. Es Und wenn der Feind euch wo schlägt des HerzenS Lauligberückt: so lernt aus Scha­ keit, verjagt die faule Sicher­ den klüger seyn. Dringt de­ heit, und macht, daß wir sto mehr zu Jesu «in. Und mit offnen Augen stehn,* und legt ihm recht mit tiefgebeug­ desto mehr gewisse Tritte gehn. ♦ 1 Cor. 11, 18. »9. tem Sinn das ganze Volk und alle Ehre hin. *3«. 1,18. 191. Vergeltet euren Rich­ 188. O welch ein Glanz der tern nicht.* Erbittet ihnen Herrlichkeit ist dort für Leh­ reines Licht. Beweist, daß rer zubereit!* Gewiß, ihr ihr sie lieben könnt, und Je­ führt ihm Seelen ein! ** Wie sum allen Seelen gönnt. Ein wird euch da zu Muthe seyn, bittres Schmähen, das auch wenn ihr erlöst zu seinem Lügen glaubt, bringt schlechte Thron gelangt, und, Son­ Frucht, der Segen wird ge­ nen gleich, mit vielen Ster­ raubt. * 1 Petr. 3, 9. nen prangt?*** 192. So sucht dem Frieden * Dan. 18,5. Matth. 19, 28. nachzugehn, und doch auf *• 1 Sim. 4, 16. Luc. 5, 10. eurer Huth zu stehn. * Seyd 1 Shcss. 2, 19. so, liebreich, aber zeuget frei, XXVII. wo Gott euch winkt, was Anrede an dir wahren Glieder der Wahrheitsey.** Seyd klein Evangelischen Kirche, wie sie diese und muthig, ohne Falschheit Schrift anwenden sollen. klug. *** Und glaubt gewiß, 189. 3&r Seelen, die ihr es ist Gefahr genug, f Jesum kennt, zum wenigsten * Marc. 9, §o. "Zach. 8, 19. nach ihm entbrennt; nehmt "'Matth. 10, 16. -f 1 Cor. 10, 12. dieses Wort und faßt es recht: 195. Ist ein Verführungs­ £) seyd kein wankendes Ge­ strick vorbei: denkt, daß ein schlecht!* Behaltets: Chri­ stus ist nicht hie und da. ** andrer nahe sey. Wie schreck­ Nein, wer ihn sucht, dem lich tief ist Satans List!* die manchmal wunderkräftigist,** ist er innig nah. »Ebr. 15, 8. 9Eph> 4, >4. und durch Bezaubern so ins "Matth. 24, 55. 26. Luc. enge treibt,**'* daß kaum ein 17, 20. 21. Auserwählter stehen bleibt, f 190. DaS Urtheil andrer *Eph. 6, 11. 12. "2Thcss.

Von der Christlichen Kirche. a, 9. II. Gal. 3, I. t SZattl). 34, 34. 23.

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Und waS zur Bibelform ge» hört, ist: daß man redlich, 194. Das Wort, 0 See­ arm und gläubig sey. Da len! Gottes Wort legt nie wird auch Sinn und Sprache aus euren Händen fort. ~ einerlei. Verliert der Glaube erst die 1 Eor. 1,4-10. Schrift, so weiß der Teufel, 198. Der Welf seht mit wo er trifft. Wer aber Jesu Erbarmen zu. Denkt: wie Wort beständig hält, der wird sie ist, so wärest du. * Die durch kein Versuchungsnetz Wahrheit macht im Wandel gefällt.** klar. Ach stellet k e i n e n An­ * Offenb. 3, 8. 10. "Matth. stoß dar. Glaubt, betet, 4,4.6. 7.10. Eph. 6, 17. sprecht ein Wort zu seiner 195. Vereinte Glaubens­ Zeit: so kommt noch mancher kraft gewinnt.s Und wo ein Pit zur Seligkeit. Häuflein Tauben sind, da * Lik 5, 2. 3. fliegen andre bald herzu. XXVIII. O Zion, das behalte du, und dring in fleißige Gemeinschaft Anrede an Jesum, das Haupt der Kirche. ein. Das Friedenshand wird 199. Herr Jesu, Lob und Schutz und Nahrung seyn. *Prcd. 4, g-ir. "Apvst. 2, Preis und Dank sey deiner 42. 44. 47. t. 4, 32. Güte Lebenslang! Dein Volk 196. Die Bruderliebe zünd ist deiner Gnade froh/' und euch an. * Dient euch, so tröstet sich, und rühmet so: viel ein jeder kann. Lehrt, Du bist noch hier. O bleib straft, ermahnt und tröstet in Ewigkeit! so weiden wir eüch.°^ In Demuth seyd in ewger Sicherheit. einander gleich. Vertragt *Ps. -8, 7-9. Ps. 3», »7'82. 24. 25. Ps. 32, 11. Ps. 35, den schwächsten Bruder mit 1-3. »2. 18-22. Ps. 34, 3. 23. Geduld. Dann überströmt Ps. 89, 16- ig. euch Jesu Segenöhuld. 200. Herr, nimm dich * 1 Petr- i,32. c. 4, 8. Joh. 15, 55. ”1 Theff. 5, 11. selbst der Heerde an,* die keiner sonst verpflegen kann. *" PH »33, »-3. 197. Kommt ihr nicht völ­ Bekehre das, was dich nicht lig überein: so laßt die Ne­ kennt. Beschäme, was dein Und stehe bensachen seyn. Die Form Reich zertrennt. macht nie ein Herz bekehrt. denn Versuchten mächtig bei,

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Vom Lehramt.

daß ihm dem Licht im Dun­ Schaafen Lbwenmuth. Was sich auf falscher Bahn ver­ keln nahe fep.®* liert, das werde bald zurück * Sr«ch. 44, ii. 12. 16. •• i Tor. io, 1Z. Ebr. 2, »7- geführt. So zeuch uns insge­ »8. k. 4, >5. sammt in dich hinein. Herr! 2oi. O steure doch der,wann wird alles Eine Heerde Wölfe Wuth! Gieb deinen, seyn? Iah. 10, 16.

Vom

XX. Lehramt. IZI.

Ungeschminkter Hirtenpsalm, in welchem treuer Lehrer Amtsanliegen vor Gott aus­ geschüttet werden. Ps. zi, 1. 8. 17. 20. Furcht und Zweifel frei. Du zeigst mir, daß ich selig sey. z. Zwar fühl ich noch den I. Ein begnadigter Lehrer hat bei Schlangenstich und mancher­ aller seiner Seligkeit einen Kum­ lei Verderben. Die Sünde mer, den andre Seelen nicht er- bleibt und reget sich bis an ~ fahren, das felge Sterben. Doch sing ^err Jesu, sieh auf deinen ich auch mit Freudigkeit: In Knecht, der dir zu Füssen allem überwind ich weit. lieget! Ich bin in deinem! 4. Nur Eins ist jetzo mein Blut gerecht, die Welt hab' Gewicht, das mich zur Erden ich besieget. Ich lauf in dei­ beuget: mein Amt, die heilge, ner Gnadenbahn, und Sa­ grosse Pflicht, da man von tans Macht ist Unterthan. Jesu zeuget, von dir, du höch­ 2. Sv hab ich ganz getro­ stes Menschenkind, dem alle sten Muth, und schlaf in dei­ Seelen eigen sind. nen Armen. Ich freue mich II. in deinem Blut. Ich schmecke Der Lehrer fängt an, seinen Kum­ dein Erbarmen. Ich steh von mer zu beschreiben, seinen wicht!Mel. Mir nach, spricht Christus unser Held.

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Vom Lehramt.

daß ihm dem Licht im Dun­ Schaafen Lbwenmuth. Was sich auf falscher Bahn ver­ keln nahe fep.®* liert, das werde bald zurück * Sr«ch. 44, ii. 12. 16. •• i Tor. io, 1Z. Ebr. 2, »7- geführt. So zeuch uns insge­ »8. k. 4, >5. sammt in dich hinein. Herr! 2oi. O steure doch der,wann wird alles Eine Heerde Wölfe Wuth! Gieb deinen, seyn? Iah. 10, 16.

Vom

XX. Lehramt. IZI.

Ungeschminkter Hirtenpsalm, in welchem treuer Lehrer Amtsanliegen vor Gott aus­ geschüttet werden. Ps. zi, 1. 8. 17. 20. Furcht und Zweifel frei. Du zeigst mir, daß ich selig sey. z. Zwar fühl ich noch den I. Ein begnadigter Lehrer hat bei Schlangenstich und mancher­ aller seiner Seligkeit einen Kum­ lei Verderben. Die Sünde mer, den andre Seelen nicht er- bleibt und reget sich bis an ~ fahren, das felge Sterben. Doch sing ^err Jesu, sieh auf deinen ich auch mit Freudigkeit: In Knecht, der dir zu Füssen allem überwind ich weit. lieget! Ich bin in deinem! 4. Nur Eins ist jetzo mein Blut gerecht, die Welt hab' Gewicht, das mich zur Erden ich besieget. Ich lauf in dei­ beuget: mein Amt, die heilge, ner Gnadenbahn, und Sa­ grosse Pflicht, da man von tans Macht ist Unterthan. Jesu zeuget, von dir, du höch­ 2. Sv hab ich ganz getro­ stes Menschenkind, dem alle sten Muth, und schlaf in dei­ Seelen eigen sind. nen Armen. Ich freue mich II. in deinem Blut. Ich schmecke Der Lehrer fängt an, seinen Kum­ dein Erbarmen. Ich steh von mer zu beschreiben, seinen wicht!Mel. Mir nach, spricht Christus unser Held.

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gen und grossen Amtkposten, und will es glücken. Sie rasen den kläglichen Zustand des grös- recht in ihrer Noth. Sie lie» sesteu Haufen, x) den Unflath, Gift und Tod. 5. Mein Herr, du hast mich 9. Sie spotten deiner Hei­ Sie hassen deine hingestellt, ich soll als Strei­ ligkeit. ter wachen, wo nicht nur Strafe. Wenn man mit lau, Mauren dieser Welt viel Hin­ ter Stimme schreit: so blei­ dernisse machen, nein, wo ben sie im Schlafe. Ost wird auch Satan deiner Stadt zur dein theures Wort verlacht. Oft giebt man laurend darauf Seiten sich gelagert hat. 6. Du weißt es, Herr, das acht. 10. Man zeigt in Mienen Lehramt ist ganz mit Gefahr umgeben. Hier drohet Macht, Freundlichkeit, im Munde dort trachtet List nach deiner süsse Reden. Die Herzen sind Schaafe Leben. Wohin nur voll Bitterkeit und trachten meine Augen gehn, da seh ich nur nach Schäden. Man lebt in Sünden ohne Scheu, als neue Feinde stehn. 7. Die Heerde ist sehr stark ob kein Gott im Himmel sey. und groß, die du mirq) an­ 11. Der arme Haufe liegt vertrauet. Und wenn man zum Theil in Blindheit ganz sie gleich blind und bloß in begraben. Sie wissen nichts ihrem Jammer schauet: so von ihrem Heil, noch was sie denkt der meiste Theil dabei, in sich haben, r) Ja, wenn daß doch ihr Zustand selig sey. man ost und deutlich lehrt, so 8. Wie vest und stark hält ists, als ob sie nichts gehört. Satanas die Welt in seinen 12. Dort giebt man deinem Stricken! Versucht dein Wort Worte recht, und lobt es un­ auch öfters was, wie selten ter Augen. Im Rücken höhnt

p) Die Hauptumstände sind bei allen Gemeinen eben dieselbigen» Aber in Nebenumständen findet sich oft ein grosser Unterscheid. Der Berfasser redet in prima Persona, weil er mit Gott allein handelt; bittet aber, man wolle es ja nicht in sensu exdusivo verstehen, noch einen elenden Egoismum darinnen suchen. q) Wenn gleich eine Gemeine mehrer» Lehrern zusammen anvertrauct ist: so wird doch einem jeden Lehrer die ganze Gemeine auf seine Seele gebunden. r) Ihr tiefes sündliches Verderben, und wie ihr Seelenzustanb be­ schaffen sey.

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Vom Lehramt.

man deinen Knecht und muß dein Wort nichts taugen. Ein andrer weiß schon: es ist wahr! Und widerstrebt doch immerdar. 13. Wie mancher wird so oft gerührt, und bleibt doch im Verderben. Die Welt­ lust, die sein Herz verführt, die Sünde soll nicht sterben. Was Gott und Welt verheis­ sen kann, das stünd ihm lie­ ber beides an. 14. Der eine wünscht im felgen Chor der Gläubigen zu stehen. Der andre setzt sich immer vor, von Sodom aus­ zugehen. Doch bleibt bis die­ sen Augenblick der Ernst im Guten ganz zurück. 15. Wie mancher sammlet einen Schatz von lauter schö­ nem Wissen. Nur bleibt sein Her; ein leerer Platz: denn Jesum kann er missen. Und weil er alles schon gehört, so fühlt er nichts mehr, was man lehrt. 16. Ei» andrer hat vor jedermann das Lob gerechter Thaten. Ach Gott! wo faßt man den wohl an, der Seele noch zu rathen? Wo ihn dein Geist nicht selber schlagt: so wird er nimmermehr bewegt. 17. Die Jugend reißt die Lust dahin, und macht sie wild und trunken. Die Gros­

sen sind im eitlen Sinn und Sorgen ganz versunken, die Alten sind so blind und vest, daß sich fast nichts mehr hof­ fen laßt. 18. So scheint man öfters, alle Kraft vergeblich anzu­ wenden.^ Allein, was Sa­ tans Bosheit schafft, daS sieht man aller Enden. Da­ her dein Wort und unser Geist an vielen noch gebunden heißt. ♦3ef. 49, 4. Luc. 5, 5.

III. Der vielfältige Kummer eines Leh­ rers in Absicht erweckter Seelen. ig. wenn auch deines Wortes Kraft in manches Herz gedrungen, wenn deine Gnade Segen schafft, wenns deinem Geist gelungen: wie bald hört alles wieder auf, und läuft den alten Sünden­ lauf. 20. Was kann wohl mehr zu Herzen gehn, als Kinder sterben sehen, wenn ihres Gei­ stes Auferstehn kaum jetzund erst geschehen: wenn das, was schöne Hoffnung bringt, in kurzer Zeit zu Boden sinkt. 21. Jetzt blüht der Baum so ungemein, daß grosser Muth vorhanden. Doch plötz­ lich fällt ein Regen ein, und macht ihn halb zu schänden. Wer zahlt uns, waö hernach

Vom Lehramt.

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noch stirbt, durch Wetter, Wind und Wurm verdirbt. 22. So kanns mit vielen Seelen gehn, wenn sie kaum nüchtern werden: weil Sa­ tans List und Widerstehn auch wohl bei grossen Heerden so lange lockt, versucht und treibt, bis Josua und Caleb bleibt.

ten, Streiten, die Meister­ schaft, die Heuchelei, das Stossen, Straucheln, Glei­ ten, der Eigensinn, der Miß­ verstand. Und täglich wird noch mehr bekannt. 27. Ja kommt die Welt nun nicht mehr an, so, wie sie weltlich scheinet: so sieht man bald, waö Satan kann, * i'Cor. io, i - 5. wo man es gar nicht meinet. 2Z. Gezeugte Seelen sind Er führt das Herz zur Rech­ noch nicht geboren und erzo­ ten ab, und zieht sie unver­ gen. Und wer es weiß, waS merkt ins Grab. 28. Das Beste macht der noch gebricht, wenn sie sich stark gesogen;») bis man sie arge Feind zu einer Seelen­ männlich nennen kann: der falle. Wodurch sie Jesus sonst sieht eS nicht mit Leichtsinn vereint, dadurch zertrennt er an. alle. Ja wo das Heiligste 24. Wo Gott dem Hause geschieht, ist er am eifrigsten Kinder schenkt, da geht es bemüht. an ein Schreien. Da wird 29. Das Wahre muß durch der Mutter Herz gekränkt, seine List den Seelen halb wenn Kranke nicht gedeihen. verschwinden. Ertäuschetsie, Da fallen manche fürchterlich, wo Scheinlicht ist, was bes­ seres zu finden. Und wer ein besudeln und verletzen sich. 25. So gehts, wenn Jesu wenig anders spricht, dem Wort und Geist, ein Häuf­ trauen ihre Herzen nicht. lein Seelen wecket. Da sicht 50. Und obgleich manches man, bas sich vieles weist, Herz dabei im Glauben vest was mgn sonst nicht entdecket. geblieben: so wird durch sol­ Der ersten Freude Süßigkeit che Trügerei viel Segen doch wkkd bald geschwächt durch vertrieben. Oft hat sie, da mans nicht gedacht, die Le­ manches Leid. 26. Da zeigt sich leere benskrone klein gemacht. Schwätzerei, Verdenken, Rich­ Zi. Dort sitzt der Feind, s) Wenn sic aus Kindern Jünglinge werden. 1 Joh.

12 «14.

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Vom Lehramt.

und denket schon, so bald wir Segen schaffen, den Vätern jeden Glaubenssohn durch List hinweg zu raffen. Es erndten andre, waö sie sqn. Ihr Haus^ bleibt immer ledig stehn. ♦ Ps. 84, 4. IV. Der Lehrer bekennet seine grosse Untüchtigkeit zu den göttlichen Wer­ ken des Lehramtes. 32. Dis alles schmerzt und beuget mich, mein ewiger Erbarmer! So fühl ich auch ganz sicherlich, ich Todter, Blin­ der, Armer, baß ich und meine Kraft dabei zu allem gar nicht tüchtig sey. 55. Der Schade Josephs drückt mein Herz. Wer bin ich, ihn zu heben? Die Brü­ che Zions machen Schmerz. Ach, könnt ich Mauren geben! Wer weckt ein Volk, das todt und blind? Wer hält ein je­ des Lebenskind? 34. Was kann ein Mensch, ein Sünder thun? Und was kann Einer machen? Gesetzt, er darf wohl niemals ruhn: noch bleiben tausend Sachen. Und könnt er oft zertheilet seyn: so stellt sich volle Ar­ beit ein. 35. Naturkraft fängt wohl

vieles an. Allein sie läßt uns stecken. Wer nicht beständig glauben kann, muß bald die Waffen strecken. Wer GotteS Kraft nicht immer hat, der wird gewiß noch endlich matt. 36. Ermüdet manche Seele schon, ihr eignes Heil zu schaf­ fen: wie muß sich nicht ein armer Thon aus allen Kräften raffen, wenn der, dem Gott das Amt auflegt, die Lasten ganzer Heerden trägt. 37. Wie wird man da so oft beschämt, und schmerzlich überzeuget, und wo sich was nicht recht bequemt, bis in den Staub gebeuget. Man girrt und seufzet kümmerlich. Ein andrer singt, und weidet sich. 33. Wie geht man oft mit Zittern hin, den Saamen aus­ zusäen. r) Man fühlet mit be­ klemmten Sinn deö Satans Widerstehen. Man greift ihn voller Eifer an; daher sein Grimm nicht ruhen kann. 39. Wie gerne hätt ich alle­ zeit recht offnen Mund zu leh­ ren, und jegliche Gelegenheit zum Seelenheil zu kehren! Al­ lein, so manchmal muß ich flehn, und meinen Geist ver­ schlossen sehn, u)

t) D. i. bas Wort vorzutragen. u) Zuweilen kommts auch vom Herrn, daß man nicht rede» soll.

Vom Lehramt. 40. Man fühlt sich öfters krank x) und arm, und soll doch andre säugen. Man ruft wohl selber: Herr, erbarm! und soll vom Lobe zeugen. Man hörte gern bei andern zu: so heißt es: geh, und rede du! 41. Mein Gott! wie dun­ kel und verwirrt sind oft die Seelensachen! Da ist mein Denken alö verirrt, und weiß nicht, was zu machen? Wie leicht ist nun ein Fehl geschehn, auf allen Seiten viel versehn! 42. Der Dinge sind so man­ cherlei, darauf wir achten müssen. Und lassen wir nur Eins vorbei: so ist schon was zerrissen. Daö Lehramt hat ein weit Revier. Ach, wären hundert Augen hier! 43. Man fasse gern für sich allein im stillen Seelenfrie­ den, und wäre von so man­ cher Pein wohl lieber ganz ge­ schieden: wenn derer Noth, für die man wacht, die Glau­ bensfreude schwerer macht. * Strem. 9, 2.

44. Der Feind ist allezeit bereit, den Hirten y) nachzu­ stellen; sie bald durch Selbst­ gefälligkeit, Stolz, Lust und

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Geiz zu fällen. Bald zeigt er mancherlei zu thun, daß nur die Amtsgeschäfte ruhn, V. Treue Lehrer werden von jeder­ mann beurtheilet. Ps. iso, 5,4.

45. 9?och nicht genug! man muß dazu so manches Urtheil hören. Man schüttelte den Staub vom Schuh, wennS lauter Blinde wären. Allein, wenn Zion richten kann, das greift uns wahrlich näher an. 46. Wer allen vorgesetzet steht, ist allen auögesetzet. z) Daher er oft durch Tadel geht, weil ihn ein jeder schätzet. So mannichfaltig das Gewicht: so vielerlei ist sein Gericht. 47. Johannes kam und lebte hart. Man sprach: Er hat den Teufel. Da Jesus stet im Wandel ward, war überall kein Zweifel, daß seine Lust die Schwelgerei, und er ein frecher Sünder sey. 48. So redet unsre blinde Welt von Christi treuen Knech­ ten. Man läßt eS gern Gott heimgestellt. Wenn aber die Gerechten mit scharfen Zun­ gen an uns gehn, ists frei­ lich schwerer auszustehn.

x) Am Herzen.

y) Den Hirten vor allen andern, weil sie ihm den meisten Scha­ den thun. z) Omnibus prscpositus, omnibus expositus.

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Vom Lehramt.

49. Man steht, als Füh­ nur weiser waren. Er sieht, rer, mitten drinn. Dort sagt daß man die Wahrheit thut: die Welt das Ihre. Hier doch wünscht er uns zu leh­ hört man mit betrübtem Sinn, ren. Der GlaubenSmuth, die daß sich ein Jünger rühre. Liebesbahn scheint ihm nicht Und doch muß man auf beide immer klug gethan. 54. Ein andrer traut dem sehn, daß keine ins Verderben Frieden nicht: rpir möchten gehn, a) 50. Versieht die kleine Heer­ Tücke hegen. Und käm er, de b) waö: das muß der Leh­ uns ins Angesicht den Arg­ rer tragen. Da freuet sich wohn vorzulegen: so würd er der blinde Haß, den Hirten anders überzeugt. Allein er recht zu schlagen. Und wo bleibt zurück und schweigt. 55. Da legt er wohl aufs man Fehler finden kann, die schreibt man ihm zur Sünde Aergste aus, waS man am besten meinet. Es kommt Be­ an. 51. Die Schaar der Heuch­ schuldigung heraus, die nicht ler kann man nicht auf einmal vernünftig scheinet. Undleuchvon sich treiben. Mein Jesus tet gleich die Lüge ein: Er hatte das Gericht, und ließ glaubt, es könne möglich seyn. sie dennoch bleiben. Da schließt 56. Dem klingt die Lehre und spricht die blinde Welt: selbst nicht recht. Der andre seht, wie er sie für gläubig suchts im Leben. Dem drit­ ten scheint das viel zu schlecht, hält. 52. Von einem sieht man was wir so gern erheben. deutlich ein, daß er es tückisch Bald treibt man das Gesetz meinet. Der andre kann ver­ zu viel, und bald die Gnade borgen seyn, daß er uns red­ übers Ziel, c) lich scheinet. Bricht aber sei­ 57. Man trägt, und muß ne Falschheit aus: geht alle die ganze Last durch dein Er­ Schuld auf uns hinaus. barmen tragen. Und die, so 53. Der denkt und spricht: kaum mit angefaßt, sind bald Sie meinens gut; wenn sie bereit zu sagen: das fehlt. a) Man kann die Urtheile nicht so leichtsinnig abschütteln, weil man sonst Ursach an vieler Seelen Verderben werden könnte, b) Erweckte Seelen. c) Nemlich nach ihrem Urtheil.

Vom Lehramt. und jenes war nicht recht; es steht noch hie und da zu schlecht. 58. Ja wohl, es steht noch jämmerlich, mein Gott, in allen Ständen. Allein drin Wort versickert mich, du hasts allein in Handen. Ich und kein Mensch hebt diese Noth; sonst würde deine Kraft zu Spott. 59. Doch weißt du, Herr, ich lüge nicht, wie mich das Elend kränket. Es sieht dein helles Angesicht, was meine Seele denket. Du siehst auch, wie sie sich bemüht, und oft im Wehmuthseifer glüht. 60. So mancher, der dein Heil erkannt, hält uns für halb bethöret. Da wird wohl Menschenfurcht genannt, was Lieb und Weisheit lehret. Und leuchtet ihnen was nicht ein: so soll es schon nicht lauter seyn. 61. Was Einem herzlich wohl gefällt, ist Andern ganz zuwider. Was der für un­ vergleichlich hält, schlägt je­ ner ganz darnieder: daßmans unmöglich jedermann nach sei­ nem Sinne treffen kann.ä) 62. Willman bei deiner lie­ ben Schaar erwünschten Frie­ den machen: so dünkt es man-

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chen wunderbar. Er bleibt bei seinen Sachen. Ein jeder denkt, er habe recht. Was soll nun da dein armer Knecht? 65. Ermuß bethört und al­ bern stehn, ja taub und stumm erscheinen, bekümmert in daS Heilge gehn, und im Ver­ borgnen weinen. Er schweigt, und giebt sich willig drein, vor jedermann wie nichts zu seyn. Ps. 38, 14.15. Ps. 73, 22. 25.

VI. Der freudige Muth eines treuen Lehrers bei allen Urtheilen. 64. Doch dir, mein Lamm, sey Lob und Dank, daß Men­ schen nicht regieren. Wir wissen, daß wir Lebenslang das Amt dem Könige) führen. Uns leuchte nur dein Ange­ sicht! Der Menschen Knechte sind wir nicht. 1 Cor. 4, 3. 4. 65. Herr, das ist meine Freudigkeit! Ich liebe alle Sünder: und mit wahrhafter Innigkeit verehr ich deine Kin­ der. Eins aber äveiß und sag ich frei, daß ich nur dein Be­ dienter sey. 66. Du bist ja doch mein Herrund Gott, mein Heiland, meine Freude. Ich liebe deine

Sie find von euch. ach, wehe dem! | *2oh. 19, 5. Luc. 10, 16. i Lhess. 4, 8. 63. Was meint ihr See­ 5Mos. iS, 18. ig. len? Was wollt ihr thun? 64. Gesetzt, Gott selber Dieser blutge Jesus bittet erschiene nun. Wenn er sprä­ nun: Laßt euch doch versöh­ che: sagt, was wollt ihr thun ?j nen! O laßt euch finden! Wollt ihr nicht gehorchen? Seelen, ich trug ja für euch Wollt ihr da schlafen? Denkt die Sünden. Ach, hört mich ihr nicht zitternd an seine an. Strafen und Majestät? 69. Das ist die Lindrung in meiner Noth, wenn ihr XL Wir bitten an Christus Statt. euch durch meinen bittern Tod Christus selber bittet durch uns. wollt erretten lassen. Das 65. Gesetzt, ihr sähet das ist die Freude, die mich in Opferlamm c) an dem blutbe- meinem betrübten Leide allein floßnen Kreuzesstamm, oder erquickt., dort am Berge cl) im Schweiß i 70. Ach Seelen, nehmt mir ^doch nicht den Lohn. Dena und Blute, unter der grim­ migen Zornesruthe, voll Angst ihr seyd vor meines Vaters Thron meine Lust und Ehre, und Tod! 66. Gesetzt, ihr sähet ihn die saure Beute, mein Ruhm so mit an, da er sich ein und Krone vom harten Strei­ Würmlein nennen kann; da te, vom Schweiß und Blut. vom Haupt zum Fusse kein! 71. So bittet Jesuö, so Fleck zu finden, her nicht jämmerlich: seht, wie win­ vom Stachel und Dorn der det, dreht und krümmt er sich Sünden durchgeisselt ist! ; in den Seelenängsten! Wie Pst ?• . 1 ist ihm bange unter dem hef­ 67. Er ist vom Schweiß,; tigen Sündendrange, der ihn Blut und Thränen naß. Seht, beklemmt. 72. Er bittet euch durch ach, seht doch, welch ein Mensch ist das! * Kanns euch sein Blut und Tod, durch bte c) Jesum. Offenb. 5,. 6. 9. 12.

d) Am Oclberge.

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Vom Lehramt.

Dornen, Angstschweiß, Seelennoth, Speichel, Schläge, Wunden, durch Durst und Zagen, durch Thränen, Geis­ seln und alle Plagen. Ach Seelen, hört! 75. Wie? wenn er vor eu­ rem Angesicht so gar sehr er­ bärmlich zugerichtvoller Thrä­ nen stünde, mit Winseln fleh­ te, und einen jeden durchdrin­ gend bäte: gieb mir das Herz! 74. Es ist nicht möglich, wir glaubens nicht, daß ein unverschämtes Angesicht ihn verschmähen könnte. Ihr wür­ det sagen: König, die Bitte dirabzuschlagen, das ist zu viel. 75. Und schlüge ja das verstählte Herz Jesu Thranenbitte niederwärts: kämt ihr zum Besinnen; ihr würdet schreien, und euch mit Schre­ cken vermaledeien, in Ewig­ keit. 76. So schrecklich, ja so unmenschlich hart ist wahrhaf­ tig eures Herzens Art, wenn ihr uns nicht höret, und alle Bitten, die wohl den härte­ sten Fels durchschnitten, ver­ achten könnt. 77. BedenktS, der Jesus, der bittend fleht, und im Lei­

den so erbärmlich steht, wird an jenem Tage vor euch er­ scheinen. e) Da sollt ihr plötz­ lich verstummend weinen, al­ lein zu spät. 78. Das Lamm, das heute so bitten kann, zieht einmal den Zorn des Löwen an. Wenn du hier nicht hörest, hilft dort kein Beten. Erwirb die Fein­ de im Grimm zertreten. Ach, hör ihn bald! Offenb. 6, 16. 17. Jes. 63, 5, 6. Ps. -, 5. 9. ia.

XII. Wir sind Gottes und Christi Rnechte, die seine Befehle auSrichten müssen, seinem Exempel nachfolgen, und auf ihn allein sehen.

79. Zhr Menschen, fragt nicht, warum man dringt, und das alte Lied beständig singt: Laßt euch doch versöh­ nen : denn wir sind Knech­ te, denen des Königs theure Rechte befohlen sind. 80. Verflucht ist, (hört was die Bibel schreibt!) wer das Werk des Herrn noch läßig treibt! Seht, wie er uns dringet! Das Blut der Schaafe legt er, der Faulheit zur ewgen Strafe, den Hirten auf. Irr. 48, 10. Ezech. 5, 18.

e) Und wird euch sein bittres Leiden so lebendig vorstellen,' als wenn ihr es vor Augen sähet. Offen-. 1, 7.

Vom Lehramt.

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in Ruhe bleiben. Er thuts allein. 86. Wir sagens, aber wir schaffens nicht. Nur daS Licht von seinem Angesicht giebt uns das Gedeihen, zum Sä'n und Pflanzen, zum Gies­ i Cor. 2, 3. Ebr. 12, 29. sen, Gäten und vest Ver­ 82. Der Herr ward selbst schanzen.^ Die Kraft ist davon aufgezehrt. ** Wer ist, sein. der es seinen Dienern wehrt? * Ebr. 15, 7. ♦* i Cor. 5,6. 7, Gieb uns nur viel Kohlen, 87. Er treibt sein Wirken du ewge Liebe! so werfen mit grossem Muth. Satans wir sie mit heissem Triebe in Arbeit, List, Gewalt und alle Welt. Wuth kann ihn nicht erschre­

81. Wenn unser Eifer ge­ waltig geht: denkt an Gottes heilge Majestät! O eS ist kein Lachen, sein Werk zu treiben. Uns muß ein Zit­ tern im Herzen bleiben. Sein Eifer brennt.

*$f. 69,' 10. Joh. 2, 17. cken. Drum soll das Zage«, 85. Er schreit am Kreuze: wenn wir in ihm seine Sache Mich dürstet sehr. Hatten wagen, zu Grunde gehn. wir doch dieses Durstes mehr! 88. Sein Werk kann nim­ Wen kanns fremde dünken, mer vergeblich seyn. Furcht wenn wir verlangen, Seelen, und Zweifel, redet nicht dar­ Euch Alle, mit Eins zu fan­ ein ! Denn er hatö verheis­ gen? Wir sind, wie Er. sen, daß, was wir sagen, g) 84. Ersucht beständig, und ewige Beuten davon zu tra­ wird nicht matt. Wir sind gen, verordnet sey. auch des Suchens noch nicht 1 Cor. 3, 8. 2 Lim. 4, isi. satt. Wollten wir ermüden, XIII. so hat Er Kräfte. Denn un­ sre Arbeit ist sein Geschäfte. Nun so bekehret euch doch alle von ganzem Herzen. Wir lassens nicht. 89. ©0 hört, ihr Menschen, 85. Gott Lob! wir thuw doch endlich drauf: Lasset es an seiner Statt. Und was jederk) auszurichten hat, das unsrer Bitte freien Lauf! ist GotteS Sache. Der wird Laßt euch doch versöhnen, ihr sietreiben, daß wir beständig Seelen alle, dieihr nach

f) Jeder Lehrer in seinem Beruf. g) Unser Lehren und Arbeiten, v. 8b»

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Vom Lehramt.

Adams betrübtem Falle ver­ Da wirds alle Tage herrli­ cher. Ja, man wird ihm ähn­ loren seyd. Apost. 26, 19. Col. 1, -8. eg. lich. O lieben Leute, eilet doch, 90. Kommt, vom verbot­ wartet nicht, kommt noch neu , k) zunr KreuzeSbaum. heute! Wir bitten e»ch. Kommt doch alle, kommt, es ist noch Raum. * Kommt mit grossen Schaaren. Und sammlet Haufen.'Nöthi­ get alle mit euch zu laufen, die Kinder auch.tS5>*

Ps. 95, 7« 8.

93. Uns hungert heftig, wir halten an, bis man Frucht des Wortes finden kann; woll­ ten wohl nicht essen, bis daß wir wüßten, ob eure Herzen ♦8uc. 4,22. "Jach. 8, 20-25. nach ihm gelüsten. Das spei­ Marc. 10, 5 > 16. set uns.

91. Die Bothschaft ist ja durchdringend süß. Und wer jemals sich bereden ließ, den hats nie gereuet. Denn Se­ ligwerden ist doch im Himmel und schon auf Erben erstaun­ lich süß.

1 Mos. 24, 35. Joh 4, 50=59« XIV.

Eine Bitte treuer Lehrer an Jesum.

94. Nun grosser König, wir

bitten dich; gieb uns Kräfte, daß wir ritterlich vom Ver­ söhnen reden; bis Groß und 92. Man lebt im Glau­ Kleine bekehrt und gläubig, ben. Das Lamm ist Herr. auf ewig Deine und selig sind!

154. Eines Lehrers Flehen über die ihm andertraueten Kinder. Mel. Wer weiß, wie nahe mir Schweiß sind Seelen mein Ende. Lust und Preis.

mein Herr Jesu, darf ich bitten? Doch ja, ich weiß, ich darf, ich soll. Du krieg­ test, da du ausgelitten, zum süssen Lohn die Arme voll. Für deine Arbeit, Blut und

deine

Ps. 126, e.

2. Ach zürne nicht mit dei­ nem Knechte, der sich mit dir vergleichen kann. Du selbst hast ja des Amtes Rechte in deinem Worte kund gethan.

h) Vom verbotenen Baum, von der Welt und Sünde.

Vom Lehramt.

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Die Arbeit, die in dir ge7. Es beugt mich oftmals schicht, verlieret ihren Se­ bis zur Erden, und wirft gen nicht. i Cor. 15, 58. mich dir zu Füssen hin. O Z. Wir wissen, daß wir könnt ich immer brünstger nichts verdienen. Der Ruhm werden. O hätt ich deinen ist dein, du grosser Fürst! Hirtensinn. Ich ringe, Herr, Doch wenn wir dir im Glau­ im Glaubensstreit für dieser ben dienen, der du Verspre­ Kinder Seligkeit. chen halten wirst: so giebst Luc. 11, 8. 9. 8. Ich weiß doch, daß eS du uns, o Gottes Sohn! aus grosser Gnade grossen Lohn. dir gefället, und daß dein 4« Mich dürstet, Herr, Herz sie alle liebt. Ob Sa­ ich kann nicht schweigen, so tan viel entgegen stellet, das wenig du am Kreuze schwiegst. meine Hoffnung sehr betrübt; Ja, seh ich dich zur Erden ja schiene alles gänzlich aus: beugen, da du im Schweiß mein Glaube bleibt ein Felund Blute liegst; und denke, senhaus. 9. Sind manche Kinder daß es alle gilt: i) so wird mein Herz mit Brunst erfüllt. freche Heizen, falsch, stolz Z. Ich wünsche, flamme, und üppig, todt und faul: brenn und walle, nach mei­ das macht mir freilich bittre ner Lämmer Seligkeit. O Je­ Schmerzen. Doch stopft der su! schrei ich: reiß sie alle zu Herr dem Feind daS Maul. diesergüldnen Gnadenzeitaus Ich lasse Jesum wahrlich nicht, Satans tödtlichem Gebiet, bis er auch hier den Segen daß er sienimmerwieder sieht. spricht. 10. Ich kann, und darf, 6. Das sey mein Lohn, o mein Erbarmer, was treuer und will nicht pochen. Das Lehrer Kron und Lust. Ver­ aber sähe Satan gern, (wenn denkt man mirs: so weiß ich er uns erst den Muth zerbro­ Armer, daß dir mein Innres chen,) man liesse ihn, den al­ wohl bewußt. Ich will die ten Herrn, in dem Besitz der Lämmer nicht für mich; nein, Jugendschaar, k) und alles Gottes Lamm, allein für dich. bliebe, wie es war. 11. Allein, es soll ihm nicht Phil. 4, i. i Thess. 2, 19. ao. i) Daß alle Seelen dadurch selig werden sollen. k) Was dir gereicht zu Ehren, und der Gemeine — ■— und unser Beistand bist.

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gelingen: denn Jesus, un­ ser Herr, regiert. I) Wir, seine Knechte, wollen ringen; so wird ihm vieles zugeführt. Gesegnet sey, wer sich be­ müht, und betend mit am Netze zieht! Sol. 1, 28. -g. Luc. 5, 7.

Anfang machen und vollen­ den, ist dein, 0 Jesu, süs­ ses Licht! Und du greifst »k les also an; daß der, der nichts ist, alles kann. 16. Ich freue mich, der Herrwird siegen. Sein Wort hat segensvollen Lauf. Ich bleibe gern im Staube lie­ gen: doch steig ich bis zum Thron hinauf, als aus mir selber weggebracht, wenn mir der Glaube Flügel macht.

12. O, könnt ich recht be­ weglich bitten, der Kinder Herzen aufzuthun! Ach, hätt ich Worte, die da schnitten! daß sie nicht länger könnten ruhn. O wär ich selbst ein Jes. 40, -8 - 51. 17. Herr Jesu, Heiland kleines Kind, so oft die Kin­ aller Sünder! Ich habe mir der um mich sind! Pred. r2, 11, dein Wort gefaßt, das Wort: 13. Ach, wüßt ich doch in Hier bin ich, und die Kin­ welchen Sachen, ihr armes der, die du mir übergebeu Herz noch Hindrung findt! hast. O gieb auch mir solch O, könnt ich sie vertraulich Segenstheil, du allgemeines machen, wenn sie versteckt Sünderheil! und blöde sind! O, wär ich Jes. 8,-8» recht in Liebe weich, und an 18. Du sagst: ich habekeins gesalbtem Eifer reich! verloren. Wie gerne sagt ich 14. O, daß ich mich so dir es nach! Sie sind ja elend sehe, so unverständig, doch für dich geboren. Du kalt und matt; und noch so trugst für alle deine Schmach. schwache Schritte gehe, wo Dein Tod und ganze Leidens­ man so viel zu steigen hat! pein soll ganz gewiß für alle Doch hochgelobt sey Jesuö seyn. Joh. 17, 12. 1 Tim. 2, 1-7. Christ, der in den Schwachen 19. Ja, wenn auch man­ mächtig ist. 15. ES ist kein Werk von cher Saame schiene, als wär Menschenhänden. Witz, Kraft er fruchtlos hingestreut: so und Arbeit thut es nicht. Den gieb doch, daß er künftig grü-

1) Dieser Bissen ist dem Teufel gar zu vortheilhast.

Vom Lehramt. ne, wenn erst der Winter aus­ geschneit. Es zeige noch die späte Zeit, Herr, deines Wortes Fruchtbarkeit! 20. Ich weiß noch wohl, was du verheissen, wenn man im Glauben bitten lernt. Wer will das aus der Bi­ bel reissen? Und wodurch wird es ausgekernt? m) Der Glaube hofft. Verheissest du:

so schreibt er Amen! ja, dazu. Marc. 11, 24, 11. Und wollte ja bei die­ sem Haufen ein ganz verlor­ nes Judaskind durchaus in sein Verderben laufen; (0 daß es nur nicht viel« sind!) so mache mich doch rein und frei, daß ich daran nicht schul­ dig sey! Zoh. 17, 12.

155Rechtschaffener Lehrer Freude. Mel. Das ist unbeschreiblich. O der grossen Freude! wenn ein irrend Schaaf von des Sa­ tans Weide, aus dem Sün­ denschlafgründlich aufgewekket, Gnade suchen geht, und die Liebe schmecket, die wie Felsen steht. 2. O der Freudenthränen, die man stiessen läßt! Auf be­ klemmtes Sehnen folgt ein Jubelfest: wenn, Herr, deine Knechte solche Wunder sehn, die durch deine Rechte, durch dein Wort geschehn. Pf. 98, 1. z. Ja, des Bräutgams Stimme, wenn man hört und sieht, wie sein Feuer glimme, wenn er Seelen zieht: das ist in) D. i. entkräftet.

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Zoh. 5, 29. unsre Freude, unser Lohn und Ruhm, unsers Geistes Weide, unser Eigenthum. 4. Wer kann es beschrei­ ben, was für Lust man spürt, wenn sein sanftes Treiben selbst die Schaafe führt. Wenn er seine Beute eingesammlet hat: so sind seine Leute schon vor Freuden satt. 5. Geht, ihr faulen Schäfer, dient um Lohn und Brodt.e Schlaft, ihr stolzen Schläfer, predigt kalt und todt.^ Su­ chet Ruhm und Schätze, sucht dieGunstder Welt. Laßt uns! unsre Netze sind schon aufge­ stellt. Luc. 5,5.1°. »Joh.io,i2. 1 Pet. 5, -- 3. 6. Wir sind davon trunken, was ihn selbst entzückt. Alles

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Vom Lehramt.

sey versunken, was nach So­ dom blickt! Seelen, ja nur Seelen, Seelen rufen wir zu den Wundenhöhlen, zu der offnen Thür. 7. Macht unS doch schon Eine unaussprechlich froh.^

Werden viele Seine, welch ein Jubilo!** Lammlein, deine Weide faßt sie ohne Zahl. *** Mach uns solche Freude Millionenmal. *Luc. 15, 7. 10. *»Jcs. 49,8. c. 54, 1. 2. *'* Luc. 14, «2.

156. Das Amt der Schlüssel. „alle Schuld vergeben!"^""' Tiefgefallne, die so kommen, ankbar laßt uns Christum werden wieder ausgenom­ preisen, der sein Bolkauf Er­ men. "Jes. 4-, 5den liebt; und, viel Gnade •Sef. 40, 1. zu erweisen, ihm des Him­ *** Matth. 9, 2. f 2 Cor. 2, 6.7. 3. Wer sich aber nicht be­ mels Schlüssel giebt: armen Sündern aufzuschliessen, daß kehret, seinem Geiste wider­ sie seines Heils geniessen; aber strebt. Gnade nicht im Ernst die in Bann zu thun, die noch begehret, wissentlich in Sün­ in der Sünde ruhn. Darum den lebt: dieser soll an Christi salbt er seine Knechte zur Ver­ Gaben weder Theil noch An­ waltung dieser Rechte: daß spruch haben. Gottes Die­ sie lösen, daß sie binden; und ner, sagts ihm frei: „daß er deS Himmels Beistand finden. „der Verdammte sey! und Joh. 20, -2. 23. Matth. 16, „von Gott es Hausgenossen „durch sich selber ausgeschlos*9» t. 18, 18. 2. Allen, so die Schuld be­ „sen. Ja, er bleib im Bann weinen, und gebeugt vor sei­ „und Fluche, bis er Jesum nem Thron, gläubig vhnefalsch „ernstlich suche." Apost. 8, 20530. erscheinen: schenkt er Absolu­ tion. Seine Knechte sollens 4. Treibt mit Beicht und sagen,« und sie nicht zu Bo­ Absolviren, 0 ihr Christen, den schlagen."" Kündigt ih­ keinen Spott! Christi Geist nen Ablaß an. Ruft, dieThür will da regieren. Dem ihr lü­ ist aufgethan! „Ihr, ihr Ar- get, der ist Gott." Wollt ihr „men, ihr sollt leben! euch ist Brodt des Lebensessen, und Mel. Lasset uns den Herren preisen.

Von gemeinschaftlicher Erbauung.

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der Prüfung doch vergessen; den Gottes Friede schnell z - »6. 4. Jesum geniessen, das kann man für Jugendlust ach­ ten! Schmeckend und sehend die ewige Liebe betrachten: das ist genug. Aber der Lüste Betrug läßt unsere Seele ver­ schmachten. 5. Bäume der Jugend, er­ füllet mit heiligen Säften, wachsen an Weisheit, an Gna» de und seligen Kräften. We­ nige Zeit macht sie dem Haus­ herrn bereit zu seinen schönen Geschäften. 6. Gott und dem Lamme zum Werkzeug der Ehre ge.

Kinderlieber.

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reichen, daS ist mit irdischer Herrlichkeit nicht zu verglei­ chen. Jugend, ach, du bist ihm die nächste dazu. Laß nur di« Zeit nicht verstreichen! -Tim. 2, 20. 21. -2.

ernstlich verflucht, und sich Belustigung sucht in Sachen, die nicht verschwinden. g. Denk! welche Freude und Ehre wird dem widerfah­ ren, der sich von Kind auf, und bis zu den spätesten Jah­ ren Jesu vertraut, den mgn im Alter noch schaut, gekrönt mit blühenden Haaren.

7. Suchst du Ihn herzlich, so müssen dich Engel bedienen. O wie vertraulich wird deine Gemeinschaft mit ihnen: wenn du nur bleibst, und dich dem Spr. 16, 51. Ps. 92, 15. ewig verschreibst, bei dem 10. Wahrlich, so folget ein wir allezeit grünen. sanftes und frohes Verschei­ Matth. 18, io. Jer. 17, 7. 3. den : wenn man des Lammes 8. Gnade bei Menschen versöhnende blutige Leiden kann niemand gesegneter fin­ lange schon kennt. Wohl mir! den, als wer von Jugend auf in dem Element will ich mich alle Begierde der Sünden ewiglich weiden.

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Dergrosse Fluch üb ei halsstarrigeKinder. Mel.

0)

Ringe recht, wenn Got- alles, was ihr machet, in den

tes «•

xjVtnbtt, die ihr Jesum has­ set, den ihr brünstig lieben sollt; die ihr euren Gott verlasser, und nicht selig werden wollt: 2. Ack, wie lange wollt ihr scherzen? Denkt, daß Gottes Wort euch flucht, wenn ihr nicht mit Reu und Schmerzen Jesu Christi Gnade sucht.

ewgen Fluch versinkt. 5 Mos. 28, 15-19.

4. Fluch verfolgt auf allen Tritten euren ungebrochnen Geist, weil ihr Jesu Flehn und Bitten faul und schnöde von euch weist. 5. In dem Haus' und auf den Strassen, auf dem Feld und überall wird der Fluch euch nicht verlassen. Fluch ist euer Wiederschall. i Cor. 16, 22. 3. Wenn ihr schlafet, wenn 6. Fluch regieret im Ge­ ihr wachet, wenn ihr esset, wissen. Fluch erfüllt euch ganz wenn ihr trinkt: wißt, daß und gar. Fluch vergiftet je-

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Kinderlieber.

den Dissen. Fluch bedeckt euch immerdar. 7. Liegen, Sitzen, Gehn und Stehen, alles, was ihr denkt und sucht, selbst Gebet und Kirchengehen: alles ist an euch verflucht. 8. Fluch habt ihr euch an­ gezogen, wie ein Hemd den Leib umschließt. Fluch habt ihr hineingesogen, wie man Oel ins Feuer gießt.

Ps. 109, 18. 19. 9. O, vermaledeites Leben, also aus - und einzugehn, und mit lauter Fluch umgeben alle Morgen aufzustehn! 10. Geht ein solches Kind zu Bette, legt sichs in den Fluch hinein. Und wennö alle Güter hätte, wird es doch verloren seyn. 11. Plötzlich kann die Stun­ de schlagen, die des Lebens Ende macht. Wie wird dann die Seele zagen, die sich um ihr Heil gebracht. is. HörtS: wer nach dem Fluche trachtet, den ergreift der Fluch des Herrn. Wer des Segens gar nicht achtet, von dem bleibt er ewig fern.

14. Ach, erschreckt von gan­ zem Herzen! Gottes spotten ist zu viel. Mit dem trogen Richrer scherzen, das ist ein verfluchtes Spiel! 15. Denktan die erwürgten Knaben, die den Lohn für frechen Spott auf der Stell erhalten haben. So gerecht, so stark ist Gott.

a Kön. 2, 25. 24. 16. Kinder, eilt, und laßt euch retten, eilet, es ist hohe Zeit. Denn von Satans schweren Ketten wird man nicht im Schlaf befreit. 17. Eilt, und fallet dem zu Fusse, der den Fluch am Kreuz geschmeckt. Bittet ihn um wahre Busse, weil sein Blut die Sünde deckt. 18. Ach, Herr Jesu, mein

Erretter, rette mich verfluch­ tes Kind! Rette mich vom letzten Wetter, dem kein Sün­ denknecht entrinnt. 19. Schlage doch mein Herz in Stücken, daS der Leicht­ sinn hart gemacht: so wird sichS mit Thränen bücken, so wird es zu dir gebracht. Ps. 109, 17. so. Lehre mich nm Gnade 15. Wie ein Fisch in Wasser­ schreien. Gieb mir ganzen flüssen schwebt und schwimmt Ernst und Muth. Laß doch und sich verliert: so wird er alles daS gedeihen, waö dein dahin gerissen, den der Fluch Geist am Herzen thut. 2i. Laß ihn die verdammgefangen führt.

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ten Tücken, die mein Herz oft heimlich führt, durch sein Strafen unterdrücken, bis er mich allein regiert. 22. Jesu, laß den Fluch verschwinden, der von mir gesammlet ist. Ach, laß mich

den Segen finden, der du selbst der Segen bist! 2Z. SprengeHerraufmein Gewissen dein für mich vergoßneö Blut; so werd ich be­ kennen müssen: meine Sach ist ewig gut.

174. Die Gnadenordnung. In voriger Melodie.

inder, lernt die Ordnung fassen, die zum Seligwerden führt. Dem muß man sich überlassen, der die ganze Welt regiert. Ebr. 1, 5. 2. Höret auf zu widerstre­ ben. Gebt euch eurem Hei­ land hin. So giebt er euch Geist und Leben, und verän­ dert euren Sinn. 3. Selber könnt ihr gar nichts machen. Denn ihr seyd zum Guten todt. Jesus führt die Seelensachen. Er allein hilft aus der Noth. 4. Bittet ihn um wahre Reue, bittet ihn um Glau­ benskraft. So geschiehts, daß seine Treue neue Herzen in euch schafft.

Greuel in euch finden. DaS ist alles ungesund! Matth. 9, 12. Jes. 1, 6.

6. Jesus wird es euch ent­ decken. Bittet ihn, der alles kann. Alsdann schauet ihr mit Schrecken euren Seelen, jammer an.

7. So wird bald vor euren Augen euer Wandel, Thun und Sinn, sündlich seyn und gar nichts taugen. So fällt aller Ruhm dahin. 8. So vergeht, der kalte Schlummer, und diewildeSi, cherheit. Furcht und Schaam und tiefer Kummer weinet um die Seligkeit.

9. Dis von Gott gewirkte Trauren, reißt von aller Sün­ de los. Und wie lange muß eS dauren? Bis zur Ruh in Von ver Reue. Jesu Schooß. 5. Sucht Erkenntniß eurer 10. Fühlt ihr euch nur recht Sünden. Forscht des bösen verloren, daß ihr Höllen, Herzens Grund. Lernt die kinder seyd. O, so wird

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der Trieb geboren, der nach 16. Ja, der Glaube tilgt die Sünden, wascht sie ab nichts, als Gnade schreit. durch Christi Blutj und läßt Vom Glauben. uns Vergebung finden.* Al­ 11. Und, als solche kranke! les macht der Glaube gut. Sünder, sucht der Gnade »Lpostg. 20, 45. Licht und Spur. Werdet rechte 17. Darum glaubt, und Glaubenskinder. Denn der schreit um Glauben, bis ihr vest versichert seyd, 'Satan Glaube rettet nur. ia. Glauben heißt dieGnad könn euch nicht mehr rauben, erkennen, die den Sünder se­ ihr habt Gnad und Seligkeit. lig macht: Jesum meinen Vom neuen -Herzen. Heiland nennen, der auch 18. Denn wird ohne viel Be­ mir daS Heil gebracht. schwerden euer blind und tod­ 13. Glauben heißt nach tes Herz brünstig, fromm und Gnade dürsten, wenn man heilig werden, und befreit Zorn verdienet hat. Denn das vom Sündenscherz. Blut des Lebensfürsten macht 19. Was vorher unmög­ ms selig, reich und satt. lich scheinet, was man nicht 14. Glauben heißt den Heierzwingen kann: daS wird land nehmen, den uns Gott leichter als man meinet, zieht rom Himmel giebt: sich vor man nut erst Jesum an. ihm nicht knechtisch schämen, £*t weil er ja die Sünder liebt. 20. DieseOrdnung lernt ver­ 15. Glauben heißt der Gna­ de trauen, die uns Jesu Wort stehen. Kinder, kehrt sie ja verspricht. Da verschwindet nicht um. So wird alles se­ Furcht und Grauen durch das lig gehen. So bekleibt das süsse Glaubenslicht. Christenthum.

175* Einfältiges Gespräch von der wahren Bekehrung. jruft mich so süß ? Der Mann, Iber sich dir zu gut kreuzigen jVotnm zu mir, mein Kind!lließ. Ach, eile geschwind'. Wer> 2. Er hätte dich gern. Bin Mel. In Christo gelebt,

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ich denn noch fern? Ja frei­ lich, noch weit. Warum denn das? Weil dich die Sünde erfreut. 3. Ich liebe ihn doch. Du hassest ihn noch: denn, wer ihn betrübt, der lügt, wenn ,r sagen will, baß er ihn liebt. 4. Betrüb ich ihn denn? So sage mir: wenn? Wenn Satan dich führt, wenn der dich von innen und aussen re­ giert. 5. Ist Satan in mir? Ja freilich in dir. Wie ginge daS zu? da ich doch nicht all­ zuviel sündliches thu? 6. O schnöder Betrug! der sündigt genug, der wissentlich liebt, waS seinen so gnädigen Jesum betrübt. 7. So bin ich sein Feind? Ja freilich kein Freund. Du liebst ja die Welt, und thust noch, was irdischen Men­ schen gefällt. 8. Sie reizen mich ja! Steht Jesus nicht da? Der war­ net und spricht: Wenn Buben dich locken, so folge du nicht. 9. Mein Herz ist doch gut! Kein Tröpflein vom Blut ist heilig und rein. Sonst wür­ den die Werke nicht unheilig seyn. 10. Ich thue ja Guts! Ey sage: wer thutS? Gewiß nicht daS Herz. DaS äussere

Frommseyn ist Heucheln und Scherz. 11. Ich glaube ja doch! Und sündigest noch? Der wird es verselm, der glaubt, wo ihm keine Verheissung ge­ schehn. 12. Es sind doch noch mehr, die sündigen sehr, und ärger, wi? ich. So denk ich, der Richter begnadiget mich! 13. Ach, glaube das nicht. In Gottes Gericht wirds schärfer gesucht. Wer Eins nur verschuldet, ist doch schon verflucht. 14. So bin ich verdammt? Ja, glaub es, es flammt die Rache des Herrn. Doch ge­ he zu Jesu! Der rettet dich gern. 15. Ja, wo ist sein Haus? Wo geh ich hinaus? Ach, Je­ sus ist nah. Und wo du auch hingehst, so wohnet er da. 16. So ist er auch hier? Ja, nahe bei dir. Ich seh ihn ja nicht? Er ist auch nicht sichtbar vor unserm Gesicht. 17. Wie such ich ihn auf? Mit geistlichem Lauf, mit be­ tendem Sinn. So gehet, so eilet, so dringet man hin. 18. Was will er mit mir? Das zeiget er dir. Wo da? In der Schrift. Was sagt er da? Ich bin der Höllen ein Gift.

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ig. So werb ich erlöst, er­ Noth. Denn Zorn, Fluch freuet, getröst, und selig ge­ und Tod betrübet den Sinn, macht, wenn Jesus mich Höl­ und reißt ihn zum Kummer lenbrand zu sich gebracht? und Beugung dahin. 20. Ja, ja so geschiehts. 28. Ich denke, das Blut Wer glaubet, der siehtS. Nur macht alles das gut? Ja, halte ihm still, wenn er dich aber der spielt mit Gnade bekehren und reinigen will. und Blut, der die Sünde 21. Ja, wenn ich nur kann? nicht fühlt. Er selber fängt an; er setzt es 29. Wasnützt bis Gefühl? auch fort, und bringt es zum Es treibt uns zum Ziel. Die Code. So zeuget sein Wort. Sünde verliert, indem unser 22. Wie werd ich bekehrt? Herz ihre Bitterkeit spürt. Wenn Jesus dich lehrt; wenn Zo. So wird man ihr gram? JrsuS dich lenkt; wenn Je­ Ja, aber das' Lamm, daS sus die Schulden ins Gnaden­ Gnade gebracht, das wird meer senkt. uns da süß und nothwendig 2Z. Wie lehret er mich? gemacht. Sein Wort lehret dich. Sein Zi. Sein holdes Gesicht heiliger Geist erkläret dir, erkenn ich noch nicht. Wie was du nicht kennest noch bin ich so blind! Ist niemand, der in mir ein Feuer entzündt? «rißt. 24. WaS kenn ich denn 52. Der Geist deines Herrn nicht? Dein Seelengesicht, erleuchtet dich gern, den Hei­ des Herzens Gestalt. Wer land zu sehn, im Geist und das nicht erkennet, bleibt fühl­ im Glauben zum Kreuze zu gehn. los und kalt. 33. Was ist da für mich? 25. Wie sieht es denn aus? Das Herz ist ein Haus voll Da reinige dich im blutigen Schlangen und Koth, voll Quell. Da wasche die Klei­ Greuel, voll Sündenlust, der, und mache sie hell. 34. WaS geb ich dafür? Dhnmacht und Tod. 26. Das seh ich noch nicht! Er schenket eS dir. So ganz Drum bitte um Licht. Wer ohne Geld! Ja, der beleuchtet ins Herz? Dein kommtö, der eS ergreifet und Jesus thuts. Aber entsteht da hält. 35. O wehe! mein Sinn nicht Schmerz? »7. Ja, Schmerzen und steht wenig dahin, ist eitel

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und blind: Wer ändert ibn, daß er sich besser besinnt? 56. Dein Jesus allein macht gläubig und rein. Er zeucht deinen Sinn, Trotz allem Verderben, zur Seligkeit hin. 37. Giebt Seligkeit Kraft ? Ja freilich, sie schafft, daß Schwachheit, Verdruß und Neigung zum Bösen sich en­ digen muß. 38. So werb ich da fromm ? Ja, eile und komm zumGnabenbrunn her, da trinke: so schmeckt dir die Sünde nicht mehr. 59. Wer Jesum nur liebt, die Heiligkeit übt, die Sün­ denlust haßt, trägt der denn nicht eine entsetzliche Last? 40. Wer hat das gesagt? Die Welt wird geplagt. Wer Jesu Joch trägt, wird wahr­ lich dadurch nicht zum Kla­ gen bewegt. 41. So ist es nicht schwer? ES drücket nicht sehr: denn Jesus faßt an. Das macht, daß man alles leicht aufneh­ men kann. 42. Folgtaberhernach nicht F ei n d sch a ft und Schmach, und mancherlei Pein? Wie kann denn solch Leben so ange­ nehm seyn? 43. Wer Jesum genießt, dem wird es versüßt. Die Ehre bei Gott, die Freund­

schaft des Königs entkräftet den Spott. 44. Wenn aber ein Kampf, wenn Dunkel und Dampf im Herzen entstehn? Wie kann mirs denn dabei so selig er­ gehn? 45. Wenn Regen und Wind nicht angenehm sind: sowarte der Zeit. Durch Regen und Wind wird die Erndte bereit. 46. So bleibst du dabei, daß seliger sey, zu Jesu zu gehn, als in-der Ergötzung der Sünde zu stehn? 47. Ich bleibe dabei, und sag es auch frei. Es höre, wer hört: von mir wird nichts anders, als Jesus, begehrt. 48. Was giebt er dir Guts? Den Reichthum des Bluts. Was hast du im Blut? Ver­ gebung der Sünden; 0! köst­ liches Gut! 49. Was hilft dir denn das? Wie? fragst du noch: was? verlier ich die Schuld; so krieg ich den Reichthum der göttlichen Huld. 50. Wie ist dir dabei? Die Gnade macht frei von ängst­ licher Pein, und giebt mir, in süssester Ruhe zu seyn. 51. Was hast du denn mehr? Ich freue mich sehr. Was macht dich so froh? Die Freundlichkeit Gottes erquikket mich so.

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52. Macht er dich auch 60. Das schmücket mich groß? Sein gnädiger Schovß schön. * So kann ich bestehn. erhebet mich sehr. Er macht Ich schäme mich nicht. Die mich zum Kinde. Was will Kleider des Heils stnd auch hell im Gericht. ich doch mehr? 55. Du rühmst wohl zu viel ? 61. Was hast du für Geld? und über das Ziel? Wirst du Die Münze der Welt ist nicht so geacht, so zärtlich geliebt zu viel werth. Gott hat mir und so glücklich gemacht? das Gold meines Glaubens 54. O! Ja, es ist so. Das bescheert. 62. So bist du auch reich? macht mich so froh. Ein Va­ ter liebt sehr. Mein himm­ Ja, wer ist mir gleich? Dena lischer Vater liebt tausendmal alles ist mein, Gott selber. mehr. Jsts möglich noch reicher zu 55. Was hast du für Brodt? seyn? Mein Jesus war todt; daö 6z. Wo ist denn dein Haus ? Lamm ist geschlacht: das ist Komm mit mir hinaus, hin, mir zum Brodte des Lebens aus aus der Welt. Da ist mir die Wohnung im Him­ gemacht. 56. Jsts trockenes Brodt? mel bestellt. 64. Du bist ja noch hier? ES hat keine Noth! Milch, Honig und Mark, bas fet­ Zn diesem Revier bau ich mich teste macht mich satt, frölich nicht an, weil hier meine Seele kaum herbergen kann. und stark. 65. Du mußt doch hier 57. Was trinket dein Geist? Mein Labetrunk heißt: das seyn: wo kehrst du denn ein? Wasser vom Thron, dieQuel- Die Wunden sind da, da bin le des Geistes. Sie quillet ich daheim, ich sey fern oder nah. vom Sohn. 66. Und wo ich auch steh, 58. Schlecht Wasser allein? Nein, köstlicherWein; dasgött- wohin ich auch geh, ist Got­ liche Blut, das Blut der Ver­ tes Gebiet: das macht mir auf söhnung entzücket den Muth. Erden ein frölich Geniüth. 67. Wie lange wirds seyn, 59. Was ist denn dein Schmuck? Ach, Kleider ge­ so gräbt man dich ein. Wo nug. Gerechtigkeit heißt das bleibt da dein Muth? Sprich: Gnadenkleid, das mich dem hast du es denn auch im Lode so gut? Richter entreißt.

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Kinderlieben

68. Ich sterbe ja nicht. Die Hütte zerbricht, wird wie­ der gebaut, und über ein klei­ nes verkläret geschaut. 69. Du mußt vors Gericht? DaS schadet mir nicht. Die Gnade ist mein. So werd ich wahrhaftig kein Höllen, brand seyn. 70. WaS wirst du denn seyn? Ich gehe hinein ins himmlische Reich. Da lebet der Leib und die Seele zu­ gleich. 71. Wie wird dirs da gehn ? Wer hat es gesehn? Wer hat

eS gehört? Das wird nicht mit menschlichen Zungen ge­ lehrt. 72. So herrlich wirds seyn? Ja, dringe hinein ins geist­ liche Reich. So freuen wir beide uns ewig zugleich. 73. So ist da kein Schluß? Nein, Schluß und Verdruß wird da nicht mehr seyn. Geh, suche die Gnade: so kommst du hinein. 74. O gnädiger Fürst, dem so nach uns dürst, wir bitten dich sehr: erwecke, bekehre, und segne uns mehr!

176, Gebet eines erweckten Kindes, das gern ganz bekehret werden will. In voriger. Melodie. elendes Kind, bin kin­ disch gesinnt. O Kind, das die Welt mit seinem allmäch­ tigen Finger erhält! 2. Ich stelle mich dar. Du wärest zwölfJahr: da brannte dein Sinn zum Dienste des Vaters mit Frölichkeit hin. 5. O wär ich doch so! recht gläubig und froh, still, heilig und rein. Ach, hilf mir, mein Lämmlein, wie du bist, zu seyn. 4. Wer Namen und That vereiniget hat, der scheuet sich nicht. Den Heuchler erschrekket das letzte Gericht.

5. Ich heisse ein Christ, Wohl dem, der es ist, und nicht nur so denkt; nein, der noch hat, waS ihm die Taufe geschenkt. 6. Herr, bringe mir bei, waö Taufgnade sey! Und laß mich nicht ruhn, bis daß ich eS wisse: ich habe sie nun. 7. Entdecke die Noth, die Schuld, die mir droht, bas titele Herz: so komm ich zur Reue, zum seligen Schmerz. 8. Ach, nimm mich dahin, zerknirsche den Sinn, gieb hungrigen Geist, gieb Glau-

Kinderlieben. 569 ben: so schmeck ich, wie freund­ ri. So nehm ich auch zu, lich du seyst. mein Heiland, wie du. Dein 9. Da nimmst du die Schuld in gnädiger Huld und wirfst sie ins Blut. Das machet die Sünden in Ewigkeit gut. 10. So haß ich die Welt, und was ihr gefällt. Ich liebe nur dich. Denn du und dein theures Blut sättiget mich.

Geist macht mich reich an Weisheit, an Alter und Gna« de zugleich. 12. So hang ich an dir. So wird dir von mir bei Tag und bei Nacht, mit frö, lichem Herzen ein Loblied ge, bracht.

177. Geschrei des Glaubens aus dem Herzen eines erweckten Kindes. Mel. Wenn ich in Angst und Ö Nvth.

Heiland aller Welt, du süsser Kinderfreund! Hier lieg ich armes Kind gebeugt zu deinen Füssen. Ach Herr, ich bin dein Feind! Laß doch mein kaltes Herz in Thränenfluth zerfliessen. 2. Ich blindes Sündenkind bin durch und durch verderbt. Das Gift der bösen Lust regt sich in meinem Herzen, und ist mir angeerbt. Ach, wirke -och in mir recht feige Reu und Schmerzen. z. O allerliebstes Lamm, du brennst in LiebeSglut. Ja, die Barmherzigkeit hat sich »on dir ergossen. Sie fließt in deinem Blut. Ach, es ist auch für mich vom Kreuz herabgesivssen.

4. Wie hast du nicht am Holz die Arme ausgedehnt, weil dein entbranntes Herz den heissen Durst empfunden, der sich nach Seelen sehnt. So stark hat dich daS Band der Lieb an uns gebunden. 5. Mit saurem, blutgem Schweiß hast du mich los ge, macht vom göttlichen Gericht, vom ewigen Verderben; und mir das Heil gebracht. Nein, nein, ich darf nun nicht in meinen Sünden sterben. 6. Ach Herr, gedenke dran, wie milde flog dein Blut! Ich bin dein ewger Lohn, die Beut« deiner Wunden, ja dein ererbtes Gut. Ach, gieb dein Schäflein nicht den grimmgen Höllenhunben. 7. Willst du nicht Hirte seyn? O Herr, erbarme dich!

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Kinderlieber.

Mein blindes, böses Herz Denn du machst alles gut, hat sich von dir verloren. Ach mein Heiland und mein Schö­ komm, und suche mich. Ich pfer. bin doch ganz gewiß für dich 12. Dein aufgespaltneS allein geboren. Herz und deiner Wunden 8. Gedenke doch der Thor ist allen Sündern frei, Schmach, die dir der Feind steht auch den Kindern offen. beweist, wenn er mich armen Kein Cherub wacht davor. Wurm durch starke Sünden­ Wohl mir, so darf ich auch ketten ins ewge Feuer reißt. den Eingang freudig hoffen. Ach, wende alles dran, mich 15. Dein Blut, das Got­ mächtig zu erretten. tesblut, kann grosse Wunder 9. Hast du es nicht gesagt? thun. Es wäscht den Aussatz Die ganze Heerd ist mein! ab, und trägt die Schuld zu Die Lämmer samml' ich mir. Grabe. Drum will ich auch Mein Busen soll sie tragen. nicht ruhn: bis ich, schneeweiß Dein Wort muß Wahrheit gemacht, in dir Vergebung seyn. Du darfst, so wahr habe. du lebst, mein Flehn mir nicht 14. Dein Wort, Imma­ nuel, hat eine Gotteskraft. »«sagen. 10. Laßt doch die Kindlrin Laß es durch deinen Geist in So her, und bringet sie zu mir! meine Seele dringen. So rief dein süsser Mund: wird mein Heil geschafft. So sie sollen selig werden. Hier soll mein Glaube dir noch kommt mein Her; zu dir. Ach, tausend Früchte bringen. 15. Nun, theures Gotnimm mich mit hinein in deine teölamm, erhöre mein Ge­ Lämmerheerden. . 11. Du hast ja Macht ge­ schrei ! Dis eine bitt ich nur, nug in deiner starken Hand. ein selgcS Kind zu werben, Ich bin dein armer Thon. und daß ichs ewig sey! So Herr Jesu, sey mein Töpfer! lob und preis'ich dich im Him­ so wird" dein Ruhm bekannt. mel und auf Erden.

178. Ermunterung der Kinder zum Glauben. kennen, das der Herr ver­ gossen hat. Laßt baS Herz inder, lernt da» Blut er­ nach Ihm entbrennen. Dür-

Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade.

Kinderlieber. stet nur! Er macht euch satt. s. Denkt an keine Fröm­ migkeiten,* lernt erst arme Sünder seyn: denn der Glau­ be macht in Zeiten durch bas Blut von Sünden rein. * RLm. 4, 5. 3. Zöllner sind des Lam­ mes Beute, Schacher, und dergleichen mehr/" Hört eS, ihr verlornen Leute! Kommt nur! Jesus freut sich sehr. * Matth. 9, 10.15. 4- Jesu Blut faßt euer Glaube,"' bas ists, was euch selig macht. So wirb man bes Heilands Taube,''* und in seinen Sckooß gebracht. »Matth. 5, 6. »» Hohe!, z, 14. 5. Schreit um Glauben. Lernet beten: Jesu, tauche mich ins Blut! Alles, was ich übertreten, machen deine Wunden gut. 2«s. 55, 4> 5> 6. So wird euer Grund des Herzens auf dem ewgen Fels gelegt/* Und ihr bleibt dem Mann des Schmerzens in die Hände eingeprägt. »Matth. 16,15. »'Jes. 49,16. 7. Laßt euck nur mit Blut besprengen. Jesus hat Bersöhnungsblut, das, wenn euch die Sünden drängen, Gnade schreit und Wunder thut.

8. Nicht baS Frommseyn, nicht das Beten, nein, der Glaube macht gerecht. Jesu Blut muß euch vertreten. Alle Werke sind zu schlecht. Röm. 5, 23 - 25. g. Aber, solche Gnaden­ kinder, die der Glaube selig macht, bleiben nicht mehr todte Sünder, bienen nicht der finstern Nacht. Röm. 6, 1-4. 10. Nein, ihr Herz wird leicht und lichte, frölich, und voll Gotteskraft. Denn von Jesu Angesichte wird ein Hel­ ler Schein geschafft. Ps. 89, 16-18. 11. Wer in Christi Blut und Wunden als ein seiger Sünder ruht: der hat auch den Geist gefunden, welcher gute Werke thut. Röm. 14, 17. 18' 12. Seht, so selig, stark und prächtig ist ein Kind, das glauben kann. Ja, der Glau­ be wird allmächtig.s Denn er zieht den Heiland an. »Marc. 9, 25. 24. 13. Nun, so lernt doch endlich glauben! Alle Tage glaubet nur.* Will euch Sa­ tan alles rauben: sucht dir selge Glaubensspnr» * Rim. 1, 17. 14. Schmückt euch nicht mit guten Werken. Taucht Aas

57*

Kinderlieber.

euch bald inS Lammes Blut! Müßt ihr tausend Mängel merken: glaubet! so wird al­ les gut. 15. Klagt, und höret auf

zu klagen. Jedes Ding hat seine Ieit.^ Lernt ein Halle­ luja sagen. Freut euch eurer Seligkeit'?-» *3o$. 16, ei. "Ps.89, >6.17.

-79Heranlockuna der Kinder zur Gnaden­ fülle Jesu. ben:,: in die Wunden flkehn.^ Alle Gnad und Seligkeit liegt JVIeine Sünderkommt ja längst für euch bereit. Ihr zum Sünderfreund! Glaubt, sollt rauben:,: und sie an euch »Kinder:,: daß ers herzlich ziehn. ** meint. Seht, sein Arm ist *J«s. 60, 8. Hohe!. 2, 14. ausgedehnt, weil sein Herz " Jes. 35, -3« sich nach euch sehnt. Eilt Z.Lämmerheerden:,: kommt, geschwinder:,: denn sein Auge und weidet euch. Selig wer­ den:,: seinem Bilde gleich: weint.# ♦8ut. 19, 41. 42. daS ist euch von ihm bestimmt. 2. Ach, er liebet:,: seine Wer eS bittet, sucht und Lämmer sehr. Denn er gie- nimmt, hat auf Erden:,: bet:,: ihnen alles her. Durch schon ein Himmelreich.'» * Matth. 19, 14«. sein eignes theureS Blut macht er ihre Sünden gut. O, be­ Antwort: trübet :,: seinen Geist nicht 6. Ja, wir kommen:,: mehr.0 ja, wir wollen gern ausge­ *Tph. 4, 30. 2es. 65, 10. 5. Kommt doch alle:,: zu nommen :,: von dem lieben dem lieben Sohn! Jedes fal­ Herrn, und in seinem Blut le :,: vor dem Gnadenthron allein absolvirt und selig seyn. betend auf sein Angesicht: bis O ihr Frommen:,: zeigt uns er euch den Segen spricht. diesen Stern!® Jedes lalle:,: er versteht es * Matth. 2, 2. Off. 22, 16. schon. 7« Laß dich finden:,: Jesu, 4. Lernet glauben:,: das zürne nicht! Zeig uns Blin­ erfreuet ihn. Lernt wie Tau- den:,: selbst dein Angesicht Mel. Ich will«wagen:,: von der zx} schönen rc.

Kinderlieber

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Laß durch deinen Gnaden-jdenpein ganz verschwinden:,: schein Sündenlust und Sün-iZesu, süsseS Licht!

IßO.

Die wahre Seligkeit der Kinder. Mel.

6. Selige Kinder :,: die sich selig glauben, die sich elige Kinder:,: die das nicht weigern, Jesum anzu­ Kindlein ehren, das Bethle­ nehmen:,: die seiner Lieb auS hem im finstern Stall verste­ ganzer Macht vertrauen. Ja, cketdas reiche Kind, das die find selig. :,: für uns arm geworden, den 7. Selige Kinder:,: die Sohn der Liebe. :,: den Heiland küssen,, der als 2. Selige Kinderdie ein Kind sein erstes Blut ver­ ihr Sündenelend erkennen, gossen:,: und als ein Mann fühlen, und dem Heiland kla­ in seinem Blut gestorben, für gen:,: ja, die sonst nichts unsre Sünde. :,: in ihrem Herzen finden, als 8. Selige Kinder:,: dir Sünbenjammer. :,: ihm gern gehorchen, die ibn 5. Selige Kinder:,: die an von Herzen über alles lie­ sich verzagen, zu Jesu schrei­ ben :,: die keine größre Freud en, und sich selbst nicht hel­ und Ehre wissen, als Jesu fen:,: die ihm gerad in seine folgen.:,: Arme laufen, mit alle» Sün­ 9. Selige Kinder:,: die den. :,: den Kvth der Lüste verflu­ 4. Selige Kinder:,: die chen, hassen, und mit Füs­ das Bitten lernen, das Bit­ sen treten :,: die reich in ten, Suchen, und um Gna­ de ringen. :,: Wohl denen, jGott, Egyptens Pracht und die an seine Thüre klopfen, Schätze für Schaden ach­ ten. :,: bis baß er höret. :,: 10. Selige Kinder:,: die 5. Selige Kinder:,: die den Heiland kennen, den Hei­ bei Jesu bleiben, und seine land, der die Sünder alle heilge Schmach mit Freuden liebet :,: den Heiland, der die tragen:,: bis daß sie voll Schaaf und Lämmer weidet, von Gnade, voll von Früch­ ten, in Jesu sterben.:,: den treuen Heiland.:,: Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich,

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Kinderlieber.

I. Die grosse Mach t seliger Kinder. i

Mel. Lobe den Herrn, den mächzy tigen König rc.

z^obenur, Teufel, und knir­ sche die grimmigen Zähne! JesuS thut dennoch, wornach ich mich innerlich sehne. Was ihn bewegt, was dich zu Bo­ den zerschlägt: ist eine kind­ liche Thräne. 2. Kinder, ja Kinder, die jedermann höhnisch verachtet, Kinder, die niemand als mäch­ tige Helden betrachtet, die sind das Schwerdt, das Sa­ tans Grausamkeit wehrt, das diesen-Bösewicht schlachtet. z. Kinder, die kindische Sünden und Eitelkeit Haffen, Kinder, die Jesum im kindli­ chen Glauben umfassen, die durch sein Blut erfüllt mit freudigem Muth sich ihm zum Dienst überlassen;

4. Diese bekennen ihn, seuf­ zen und beten, und lallen, lassen das Lob seines Namens unmündig erschallen. Dir, Feind, zum Spott bringt dich der mächtige Gott durch kleine Lämmer zum Fallen. 5. Sie sind die Pflanzen des Herrn, sie erwachsen zu Bäumen. Eichbäume werden sie, wenn sie die Zeit nicht versäumen, p) Die Jugend blüht, und ist im Segen be­ müht, wenn öfters Greise noch träumen. 6. Satanas weiß es, drum trachtet er schlau und ver­ messen, wie dort Herodes, die Seelen der Kinder zu fressen. Kindev, erwacht! Deckt euch mit Jesuleins Macht! So seyd ihr sicher gesessen.

182.

Das Gebet der Kinder, als eine Macht aus dem Munde der Unmündigen. Ps. 8, 3. gebet. Mein Gott versprach vor langen Zeiten, sich eine felge Stunde, da man Macht daraus zu bereiten. mit Kindern fleht! AuS ihrem 2. Ihr grosseng) Sünder, Mund« dringt starkes Heils­ schämt euch her kleinen nicht. Mel. Run preiset alle.

p) Jes. 61, 3. im Grundiert. 'en schallen!:,: 4. Herr! laß ihr Singen, das Hosianna heißt, gen Him­ mel dringen; und falbes durch den Geist: damit der Feind, der Fürst der Rache nichts.

575

als sich selber zu schänden mache.:,: Matth. 2t, 15,

5. Der Mund der Kleinen, die noch nicht mündig sind, deS Säuglings Weinen, daS Gottes Geist «ntzündt, ihr lallendes gebrochncS Stamm­ le» soll «ns noch mächtige Se­ gen sammle«.:,: 6.0 Gotteslämmlein! nimm unsre Kinder hin. Gieb Geistesstämmlein in ihrer aller Sinn. Laß sie und uns zu dir entbrennen, bis dich die Jun­ gen und Alten kennen.:,:

I8Z. Loblied für die Kinder.

Jes. 40, 11.

Mel. Vom Himmel hoch da komm 4. Wie zärtlich ist sein Herz ich h-r. gesinnt! Er schenkt sein aller­

belobet

seyst

Jesu liebstes Kind, und was der Christ, daß du der Kinder Himmel in sich hält, den ar­ Heiland bist: und daß die klei­ men Kindern in der Welt.^ ♦ Röm. 8, Zr. ne Lämmerschaar dir, König, 5. Drum müssen Gottes nicht verächtlich war! 2. Gelobet sey des Vaters Engel geh», und bei den Kin­ Rath für seiner Liebe Wun­ dern Wach« stehn, daß sie der derthat! Sein grosser Sohn Satan nicht verschlingt, und wird arm und klein, damit ihre Seel ins Unglück bringt.^ * Matth. 18, 10. die Kinder selig seyn. 6. Gelobet sey der heilgr 5. Sein Vaterherz bewe­ get ihn, die Kinder auS dem Geist, der jedes Lamm zum Fluch zu zieh». Er thut sein 'Hirten weist; der Kindern zu eignes Kind in Bann, weil er!erkennen giebt, wie brünstig sie nicht vermissen kana.^ «sie der Heiland liebt. « »Matth, ig, 14. I ?. Er lehrt sie, daß sie sündu,

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Kinderlieber.

big sind, ganz unrein, elend, todt und blind. Und wenn ein Kindlein dis erkannt: so nennt sichs einen Hbllenbrand. 8. Drauf zeiget ihm der heilge Geist, waS Gottes Lammlein unS erweist, wie es den Zorn des Vaters löscht, wie uns sein Blut von Sün­ den wäscht. 9. Er macht durch seinen Gnadenzug ein dummes Kind zum Glauben klug. Es lernt mit Freuden das verstehn, was weise Männer oft nicht sehn.*

ein Mann: doch bot man dir noch Kinder an. Und wer die Lämmer von dir trieb, der war dir ganz und gar nicht lieb.* * Marc. 10, 15 $ 16.

15. Laßt doch die Kindlein her zu mir! So riefst du: darum bin ich hier! Für sie gehört mein ganzes Reich. Drum ward ich selbst den Kin­ dern gleich. 16. Du sammlest sie mit sanftem Muth. Es segnet sie dein heilges Blut?^ Du trägst die Lämmer auf dem Arm. • Matth. 11, 25. Dein Busen schützt und macht 10. O Gotteslamm, du sie warm. süsses Kind! wie freundlich bist * Luc. 2, 21. ** Jes. 40, 11. 17. Du weidest sie mit süs­ du doch gesinnt. Du läßt den Thron der Ehren seyn, und ser Kost. Dein Wort ist Ho­ , kehrst bei Adams Kindern ein. nig, Milch und Most. Sie 11. Die Liebe zu der Kin­ werden oft von dir geküßt!* derschaar verändert dich so und auch mit Kräften auöge»Marc. 10, 16. wunderbar, daß du gewaltig rüst. 18. Wenn Satans Stolz grosser Fürst ein kleines Kind ein Kind verlacht: so sind die geboren wirst. 12. Da liegst du in Maria Kinder deine Macht." Ihr Schooß, den Augen klein, dem Mund, der noch nicht mün­ Glauben groß. Du saugst an dig heißt, istofteinSchwerdt deiner MutterBrust, undsiehst für deinen Geist. »Psalm 8, z. an Kindern deine Lust. ig. Wenn nun «in Kind 15. Du lockst die Kinder aller Welt, weil gleich und dich frölich lobt: so merkt gleich sich gern gesellt. Dein man bald, wie Satan tobt. kindlichsüsses Freundlichseyn Doch singen auch die Engel siößt Zuversicht und Glauben drein: dis Kind soll unverletzet seyn. ein. 20. Ach, lehre unsre Kin14. Du wurdest freilich auch

Kinderlieber.

derschaar, daß sie zusammen, immerdar, mit Herz und Lip­ pen dich erhöhn: so wird des Teufels Reich vergehn.'»' "Psalm 8, z.

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21. Gelobet seyst du Jesu Christ, daß du der Kinder Heiland bist: und daß du, hocherhabner Fürst, der Kin­ der Heiland bleiben wirst.

184Ermunterung der Kinder zur gläubigenUebung des Christenthums. Ps. 8, 2. 3. Mel. Ringe recht, wenn Gotzj) teS Gnade. JVommt, ihr Kinder, kommt! Der Teufel soll unS aus dem Wege gehn. Denn es wer­ den ohne Zweifel Jesu Worte Veste stehn. 2. Herz und Hauser soll er räumen. Stadl und Land gehört dem Lamm. Laßt uns nur nicht länger säumen. Kommt, und schwört dem Bräutigam. 3. Ihr seyd dazu auserle­ sen. Seht durch eures Mun­ des Macht wird beS Satans Werk und Wesen unter Jesu Fuß gebracht. 4. Ja, des Feindes Grimm und Tücke, der auf lauter Rache denkt, daß er Jesum unterdrücke, wird in eure Hand geschenkt. 5. Auf, und brennet vor Verlangen, diesem Feinde weh zu thun. Nehmt den Bö­ sewicht gefangen. Laßt ihn keine Stunde ruhn.

6. Denket nicht an eure Schwäche. Bittet nur den starken Gott, daß sein Arm sich selber rache. So wird Satan bald zu Spott. 7. Kommt und hüllet euch geschwinde in die Wunden Jesu ein: so wird in dem klein­ sten Kinde Davids Muth und Stärke seyn. Zach. 12, 8. 8. Fallt zusammen vor dem Lamme betend auf bas Ange­ sicht. Betet, bis die Glau­ bensflamme leuchtend aus dem Herzen bricht. 9. Lobet ihn mit frohen Jungen, und bekennt die gros­ se That: daß es ihm durchs Blut gelungen, als er unS erlöset hat. 10. Seines Namens Preis und Ehre laßt auf euren Lip­ pen stehn. Sein Erkenntniß, seine Lehre soll durch euch noch weiter gehn. 11. Wandelt so, wie er gewesen. Denn er war ein

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Kinderlieber.

heilges Kind. Laßt an eurer Stirne lesen: Ich bin Jesu gleichgesinnt. 12. Speit in alle böse Lü­ ste. Hasset sie bis in den Lod. Denkt: wer keinen Jesum wüßte, dem gehörte dieser Koth. 15. Freuet euch der Selig­ keiten, die des Lammes Blut gewann, die das Herz zu al­ len Zeiten ganz umsonst ge­ niessen kann. 14. Streckt nun aber auch die Hände mit nach andern Seelen aus. Sind sie gleich noch Feuerbrände: nehmt sie mit in Gottes Hauö. 15. Eure Eltern, Brüder, Freunde, und was euch vor Augen geht, daS dem argen Seelenfeinde etwa noch zu Diensten steht: 16. Das befehlt der ewgen

Liebe, die die Herzen ändern kann. Und wenn alles finster bliebe: schreiet ihn mit Thrä­ nen an. 17. Städte, Dörfer, alle Hütten sind deS Herrn ererb­ tes Gut. Hört nur ja nicht auf zu bitten, bis die Gnade Wunder thut. 18. Satan wird gewiß zu schänden, und wenn maus im Glauben wagt, noch zuletzt aus allen Landen als ein Mör­ der auögejagt. 19. Jesus wird das Reich besitzen. Seines NamenS Herrlichkeit wird die ganze Welt durchblitzen, die fein Blut ihm eingeweiht. 20. Nun so kommt! und bleibt ihr Kinderbei des Lam­ mes Fahne stehn: bis wir euch als Ueberwinder in deS Vaters Hause sehn.

V Der kindliche C inn der Kinder, Mel. Die Seele Christi heilge wir jung und klein.

«v

■*

•UVeitt Heiland, du hast uns gelehrt: wer nicht von Her­ zen umgekehrt, recht niedrig wird, und Kindern gleich; der kommt nicht in das Him­ melreich. s. Sv laß unö Kinder kind­ lich seyn. An Jahren sind

Die Un­ art aber wächset groß, und reißt uns Arme von dir los. 5. O Jesu, nimm unö wie­ der hin. Gieb unö den selqen Kindersinn: daß wir in deinen Armen ruhn, und nicht nach unserm Willen thun. 4. Mach uns vollsüsserZuversicht zur Gnade, die dein

Kinderlieber. Wort verspricht. Dein Blut macht alle Sünden gut. Lehr unS den Glauben an dein Blut. 5. Du schenkst umsonst und ohne Geld das ganze Heil der ganzen Welt: wie man den Kindern, die man liebt, um­ sonst die Gaben alle giebt. 6. WaS hat und thut, was giebt ein Kind, dadurch es Lieb und Huld gewinnt? Ach nichts, als daß es Tag und Nacht den Eltern Müh und Arbeit macht. 7. So liebst du uns so wunderbar. Dein Wort, dein Blut bezeugt eS klar. Drum mach uns doch in deinem Schooß von aller Furcht und Zweifel los. 8. Ein Kindlein seyn, daö selbst nichts thut, das gern in seiner Wiege ruht, und bald in Nöthen kindlich schreit: das ist der Weg zur Selig­ keit. 9. So leg uns in dein Herz hinein, und laß uns da ver­ schlossen seyn. In deinen Wunden schaff unS Ruh. Und dein Erbarmen deck uns zu. 10. Den Eigenwillen brich

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entzwei. Mach uns von Trotz und Tücken frei. Regier uns selbst mit deiner Hand, und trag uns bis ins Vaterland. 11. Ein Kind bleibt nie­ mals gern allein. ES muß bei seiner Mutter seyn. ES hanget sich vest an sie an. So mach uns auch dir Zugethan. 12. Ein Kind weiß sonst oon keiner Lust, als nur von seiner Mutter Brust. Die ist sein Schatz, sein Paradies. Nichts in der Welt schmeckt ihm so süß. 13. Herr, mache doch dein theures Blut uns auch so süß und köstlich gut! so fluchen wir dem Bösewicht, so reizt die Lust der Welt uns nicht. 14. Wie niedrig und wie treugesinnt, wie sanft , wie freundlich ist ein Kind! Mit solcher Demuth zieh unS an, mit Liebe gegen jedermann. 15. Geht Sorgen, Stolz und Heuchelei. Wißt, daß ich auch ein Kindlein sey. Mein Heiland ists, der Tag und Nacht für mein Gedeih» als Mutter wacht.

58o

Kinderlieber«

186. Das Exempel des zwölfjährigen Jesu. Luc. 2, 41-52. Mel. Nun bitten wir den heili­ gen Geist.

nicht zu euch gesellt. Mitten unter Lehrern sieht man ihn uch, Kinder, die ihr zwölf sitzen; und in dem Tempel Jahr alt seyd: bitten wir die Stunden nützen, die Gott durch Jesu Freundlichkeit: ihm gab. 6. Erhört; und fasset daS, seht auf sein Exempel, vom zwölften Jahre. Daß sich was er hört; fraget selbst, und der Geist in euch offenbare, wird noch mehr gelehrt, und giebt solche Antwort: daß, der in ihm war. 2. Er wuchs schon also die drauf achten, seinen Ver, von Kindheit an, daß die stand ganz erstaunt betrach­ Eltern, ja daß jedermann sei­ ten, Gott selbst zum Ruhm. 7. Sein Vater und seine nes Geistes Stärke, der Weisheit Fülle, und Gottes Mutter gehn', da sie ihren Gnade mit froher Stille an Sohn sonst nirgends sehn, endlich in den Tempel. An ihm gesehn. Luc. 2, 40. diesem Orte saß er, beschäfti­ 3. Nun aber ward in dem get mit dem Worte, daö See­ zwölften Jahr seine Salbung len speißt. erst recht offenbar: da die 8- „Wißt ihr das noch Eltern jährlich zum Feste ka­ „nicht? (So fragt er sie:) men, und jetzt den lieben „Warum sucht ihr mich mit Sohn mit sich nahmen, der „solcher Müh? Könnt ich srölich ging. „auch wo bleiben, und mich 4. Und weil er alles mit „verlieren, wo etwas anders, Freuden sah, waö im Tem­ „als Gott zu spüren? O pel vor dem Herriz geschah. „das sey fern! 9. „Was meines Vaters und mit Freuden hörte: macht sein Verlangen, als schon die „ist, das allein, ja, das ists, andern zurück gegangen, daß „in welchem ich muß seyn. „Meine Jugendblüthe blüht er da blieb. „ihm zu Ehren! In dieser . 'Ps, =7, 4. 5. Geht ihr Gefährten von „Freude soll mich nichts stödieser Welt! Jesus hat sich „ren. Er hat mich lieb!"

Kinderlieber, 10. Doch ging nun Jesus auch wieder heim. War des VaterS Wort ihm Honigseim: so war auch den Eltern sein Herz ergeben. Und er be­ wies eS in That und Leben, was er gelernt. 11. Er war und blieb ih­ nen Unterthan. So wuchs er in Niedrigkeit heran, diente recht mit Freuden, ließ sich befehlen; und was sie woll­ ten, war auch sein Wählen; und war doch Gott! 12. Kein Dienst im Hause schien so gering, dem er nicht mit Lust entgegen ging. Keine saure Arbeit fand ihm zu läs­ sig. Die Feinde nannten ihn drum gehässig den Zimmer­ mann.

iz. So aber ward er an Weisheit groß; nicht an Al­ ter und an Grösse bloß: nein, zugleich an Gnade bei Gott und Leuten. O Kinder, laßt euch so zubereiten, wie Je­ sus war! 14. Du heilger Knabe, wir bitten dich! Faß unS an, und zeuch uns gnädiglich von den Kindereien, von wil­ den Lüsten, die uns verderden und sehr verwüsten. Ach laß uns nicht! 15. Gieb heilge Freude! Gieb unS Verstand! Mach uns deinen Namen recht be­ kannt, baß wir ihn mit Wor­ ten und Werken preisen; und Gott und Menschen zur Lust beweisen, wir seyn, wie du!

Marc. 6, z.

1 Loh. 4, 17.

187»

Ermunterung der Kinder zur gemeinschaft­ lichen Erbauung. 1J0H. 1,3. Pred. 4, 9.12. Mel-

Hier sinkt daß Herz vor Weg führt ins Verderben.* deinen Thron. Bedenkt doch: warum wollt

Ah r Lämmer, hört ein Wort ihr sterben? Erwacht:,::,: deS Herrn! :,: versammlet uird ändert euren Sinn. * Matth. 7, 15. 14. euch zum guten Hirten !* Ach, Z. ES ist genug und all­ bleibt nicht unter den Verirr­ ten. 6t sucht:,:;,: und hat zuviel :,: daß ihr so lange die Lämmer gern. Zeit geschlafen und nichts ge­ -Jes. 40, 11. sammelt habt, als Strafen. ^Verlaßt:,: 2. O Kinder, sagt, wo,^>r.-»p» .,. ., einmal daS wollt ihr hin?:,: Der breitelSündenspiel.

Kinderlieber.

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4. Folgt nicht dem grossen Haufen nach:,: laßt euch nicht reizen und verstecken, wenn böse Buben freundlich locken.* Und kehrt euch nicht an ihre Schmach. * Spr. 1, 10. 5. Vielmehr faßt euch ein­ ander an:,: von allen Sün­ den abzutreten, gemeinschaft­ lich zum Herrn zu beten, zum Herrn, der euch erretten kann. 6. Ach, schämt euch die­ ser Sache nicht:,: denn Je­ sum suchen, ist nicht Schan­ de. Und seine felgen Liebes­ bande erfreun baö Herz und Angesicht. 7. Macht euch auf solche Art bekannt:,: wie Fremde, die zusammen reisen, und freundlich sich zurechte wei­ sen, und gehn so fort ins Va­ terland. 8. Fragt euch einander: Freund, wohin? Komm mit, dem Sünderfreund zu suchen/'' und was er hasset, zu verflu­ chen. So stehn wir all in einem Sinn. *Sach. 8, so sag.

9. Habt euch zusammen herzlich lieb:,: nicht wie die Welt in Lust und Scherzen: nein, vor dem Herrn mit reinem Herzen. DaS ist des Heilgen Geistes Trieb. * * 1 Petr. 1, sa. 10. Wohl euch, wenn ihr

zusammen weint! Gesegnet sind die Herzensthränen, die sich nach dessen Gnade seh­ nen, der unS mit seinem Blut erscheint.* «Jer. 51, 9. 11. Klagt ihm zusammen eure Noth, die Lasten, die euch alle drücken. Versäumt nicht euch vor ihm zu bücken. Und glaubt an seinen Kreu­ zestod. 12. O Kinder, lernt in Einem Geist, mit Glaubens­ kraft zu,Jesu schreien. Sucht also betend sein Gedeihen. Ja lernt, was Abba, Va­ ter, heißt.* * Gal. 4, 6. 13. Ihr stummen Lippen, thut euch auf. Ihr starren Kniee, fallt doch nieder! Ach, betet gern, und betet wieder! Und schickt das Herz zu ihm hinauf. 14. Flammt euch einander betend an. O daß doch keins verschlossen bliebe! O daßder Geist euch alle triebe! der Geist, der in uns beten kann.* * Röm. 8, 26. 15« Denn viele Worte ma­ chens nicht. Das kalte Plau­ dern wird zur Sünde. Er hö­ ret gern von jedem Kind« ein Wort, daS aus dem Herzen bricht. 16. So gebt euch ihm zu­ sammen hin. Wie wird sich seine Seele freuen, wenn je-

Kinderlieber,

des ruft: mich solls nicht reu­ en, daß ich dein Schäflein ewig bin. 17. Ermuntert euch von Zeit zu Zeit, als eines Königs Unterthanen, mit Locken, Leh­ ren und Ermähnen. Und strafet euch mit Freundlich­ keit. * > Thcss. 5, 11. «« Ps. 141, 5. 18. Vor allen'lernt den Lob­

gesang, Gott und dem Lam­ me Preis zu bringen, wie alle Heilgen ewig singen. Das ist ein himmlischsüsser Klang. 19. Wer nach dem Herrn von Herzen sragt; der soll sich seiner Gnade freuen, und frölich Halleluja schreien. Wob! dem, der solche Freude wagt.^ «Ps. 22, 27.

20. Wohlan, so freut ruck insgesammt, ihr Kinder, die nach Jesu dürsten. Denn das gefällt dem Lebensfürsten. Da­ durch wird man recht ange­ flammt. * «Phil. 4, 4. Nehem. 8, 10,

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21. Ja, Kinder, euer Siegs­ geschrei wird Satans Stolz und Tücke dämpfen. So, so sollt ihr zusammen käm­ pfen. So kommt noch man­ ches Kind herbei. «Ps. 8,

3.

22. Wenn aber eins sich wo verliert: sollt ihr euch nicht zufrieden geben; nein, uner­ müdet darnach streben, bis er eS wieder hergeführt. 23. Vergeßt nicht das Hal­ leluja, das freudenvolle süsse Loben. So mag der Arge schändlich toben; es heißt doch: Jesus bleibet da!** 'Ps 68, 19. 24. Ja, bleibe da, du treuer Hirt! Erhalte deiner Lämmer Leben, daö Leben, daß dein Geist gegeben; bis man sie droben schauen wird. 25. Besonders segne ihren Fleiß. Wenn sie durch deines Geistes Treiben in heiliger Ge­ meinschaft bleiben. So bleibt dir ewig Ehr und Preis.

Gebet versammleter Kinder,. um den Segen des Herrn. M e l. O wie selig sind die Seelen. schaar, die du dir durch Blut

Glottes Lamm, du Lämmer­ erkaufet, und mit deinem Geist getaufet, da sie SatanS hirte, sey uns freundlich, und Beute war.:,: bewirthe deine arme Lämmer2. Freilich ist es zu erbar-

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Kinderlieber.

men, daß wir dir aus deinen Armen lange schon entrissen sind. Aber du bist treu geblieben; und mit süssen Gnadentrieben lockest du ein jedes Kind. z. Holdes Lamm, wir kom­ men wieder. Höre unsre Kla­ gelieder. Ach, dein Herz er­ barme sich! Ja! du kommst mit offnen Armen, überfliessend von Erbarmen. Wer dich suchet, findet dich.:,: 4. Laß unö durch dein Blut­

vergiessen alles Segens recht geniessen, den du uns verdie­ net hast. Füll unS mit dem Strom der Gnaden: so kann man dich wieder laden; so wirst du des Herzens Gast.:,: 5. Amen, Jesu, Freund der Sünder, Hirt und Hei­ land aller Kinder, nimm dich unser herzlich an. Wasch uns rein von allen Sünden. Laß unsdeineLiebempfinden: daß dich jedes loben kann.

189Vereinigtes Geschrei betender Kinder. Mel. Laßt uns alle frölich seyn. 6. O wie sicher, trag und O Herr Jesu, komm her­ kalt mußt du uns noch finden! Ach, wir bitten: weck uns ein! Sieh, wir armen Kin­ bald. Zeig uns unsre Sünden. der wollen gerne selig seyn. 7. Thu uns doch die Augen Aber wir sind Sünder. auf, daß wir und erkennen, 2. Blind und elend, nackt und in Furcht mit schnellem und bloß, todt von Adams­ Lauf and der Sünde rennen. 8. Unsre böse Lust ist groß, falle, klein, und doch an Bos­ heitgroß: ach, so sind wir alle! Jesu, dir zur Schande. Reiß 3. O Lamm Gottes, Gottes uns selbst die Herzen los. Ach, Sohn: da sind wir zusammen. zerreiß die Bande. 9. Leichtsinn, Wildheit, Uep­ Sieh herab von deinem Thron. Gieb und Herzensflammen. pigkeit, Faulheit, Stolz und 4. Sieh, wir fallen alle Tücke, hält und schon so lange hin, vor dir anzubeten, und Zeit, Herr, von dir zurücke. 10. Ach, so nimm und sel­ mit tiefgebeugtem Sinn an ber hin. Nimm das alte Le­ dein Herz zu treten. Z. Schlage, Jesu, schlage ben. Denn wir können unsern zu! Brich uns unsre Herzen. Sinn dir nicht selber geben. Laß und keine falsche Ruh. 11. O wie häßlich sieht es Wirke Reu und Schmerzen. aus, Jesu, mit und allen!

Kinderlieber.

Wir sind ganz von dir heraus, in den Koth r) gefallen. 12. Unsrer Taufe Seligkeit ist unS weggenommen. Und wir sind durch Sicherheit in den Fluch gekommen. 13. O so tauch unS wieder «in, uns getaufte Kinder. Denn wir sind doch einmal dein, Heiland aller Sünder! 14. Heilger Jesu weiß und roth wirst du unS grmalet. Dein Gehorsam, Blut und Tod hat für uns bezahlet. 15. Nun so tauch unS in dein Blut gnädiglich hinunter. So wird alles wieder gut, se­ lig, rein und munter. 16. O du Heiland aller Welt! gieb uns Geist und Glauben, Glauben, der dich faßt und hält: mag doch Sa­ tan schnauben. 17. Gieb unS unsre Herzen roll, voll von deinen Gaben.

385

Denn dem Häuflein kann und soll Guts die Fülle haben. Jer. 3«, *4. 18. O du süsses Osterlamm! bring uns auf die Weide. O du Seelenbräutigam! schenk uns deine Freude. 19. Schaff in uns durch deinen Geist neue Lämmerherr ;en, die mit dem, was Sün, de heißt, nun durchaus nicht scherzen. 20. Laß uns deineicheilge Schmach gern und frölich tra­ gen, bis wir-alle dir hernach ewig Ehre sagen. 21. Halt uns nur, 0 halt uns vest, nicht von dir zu wan­ ken. Tilge diese Kinderpest, s) Heil uns; als die Kranken! 22. O wie herrlich wird eS seyn! wenn die Lämmerheerden dich dort oben, weiß und rein, frölich loben werden! Offenb. 7, 9,17.

I90. Gebet für die Knaben. Mel. O wie selig sind die Seelen.

rosser Schöpfer, kleiner Knabe, der mit seinem Hir­ tenstabe junge Löwen zähmen sann;* der nur sagen darf:

ES werde!ee blicke doch die Knabenheerde mächtig und er­ barmend an.:,: ♦ 3ef. 11, 6. " i Mos. 1, 3. 2. Herr, durch deine Liebeöflamme wird ein Bär zum

r) In den Unflath der Sünden. s) Die Unbeständigkeit ist eine Pest oder Hauptkravkheit geistlicher

end leidlicher Kinder.

Bb

286

Kinderlieber.

Ach, wle tobt der Flattergeist, Ungehorsam, Stolz und Tü­ cke, Trotz und Zanksucht, Lügenstricke, und was man nur Sünde heißt. 8. Ach, so bleibe» unsre Matth. 8, »6. z. Dir, dem wahren Men- Seelen Satans Tempel, fin­ fchenkinde, stnd des stnstern stre Höhlen, leer von deines Abgrund- Gründe, selbst die Lichtes Schein; ganz erstorTeufel Unterthan. Alles mußten, faul und träge, kalt -----" mit Zittern weichen.'"' Ja, vor? bei aller Gnadenpflege, un­ deinem Fingerscheuchen ma­ empfindlich, hart wie Stein. 9. Sieh, hier sind wir chen tausend Feinde Bahn. *Jvh. 8, »6. armen Sünder, die, wie alle 4. Wenn gleich, ganze Le­ Adamskinder, kläglich zuge­ gionen eines Sünder- Her; richtet stnd. Lamm, wir küs­ bewohnen: o, wie schrecket sie sen deine Füsse. Mache, daß dein Blick! Läßt du deine daS Herz zerfliesse. Beßre Stimm« hören, muß sich bald doch ein jedes Kind. ihr Wüthen kehren, und sie 10. Laß, Erbarmer, deine flieh« beschämt zurück. Thränen, laß dein Seufzen, Marc. 5. Aechzen, Stöhnen, den mit 5. Nun so reiß durch deine Blut gefärbten Schweiß un­ Blicke unsers armen Herzens ser hartes Her; benetzen, und Stricke, Jesu, reiß sie doch in solche Wehmuth setzen, daß entzwei. Kannst du was, du sichs nicht zu lassen weiß. Mann der Schmerzen: so 11. Deines Bluts vergoßbeweis' an unserm Herzen, ne Tropfen laß an unsre Thüre daß die Gnade mächtig sey. klopfen, bis sie dir ganz of­ 6. Ach, du kennst die schwe­ fen steht: bis der Sinn in ren Bande. Wir sind reich Thränen schwimmet, bis er an Sünd und Schande, ja vor Begierde glimmet, und von allerThorheit voll. Welch um Gnade sehnlich fleht. ein wildeS, freches Wesen ist 12. Laß unS bald die Gnade an unsrer Stirn zu lesen, die finden, die allein von allen dein Siegel tragen soll. Sünden unsern Geist erlösen 7. Ungebrochner Eigenwille kann. Sprich zum Herzen: raubet unS die selge Stille. du sollst leben. Dir ist deine

stille« Lamme; und em Stein erweicht durch dich. Meer und Winde mögen rasen. Fängt dein Odem «« zu blasen: alle Stürme legen sich-

Kchuld vergeben. Bete mich mit Freuden an. 13. So mach uns zu fel­ gen Knaben, die von dir den Gegen haben, den dein theu­

res Blut verdient. Gieb nnS durch des Geistes Triebe Glauben, Weisheit, Ernst und Liebe, und die Lust, die ewig grünt.

191. Gebet für die Mägdlein (und Jungfrauen). Mel. Nun bitten wir den heiligen senhöhle, wo durch den Glau, Geist. ben die arme Seele recht

stiller Jesu, du reines sicher sey. 5. Die süsse Liebe sey un­ Lamm, der du uns vom tie­ fen Sünbenschlamm durch sre Lust, die am Kreuz aus dein Blut errettet; ja selbst deiner offnen Brust Blut und Das laß dein Leben freiwillig hast in Wasser strömte. den Tod gegeben für unsre uns trinken, und in derGna» Schuld.' denfluth ganz versinken, 0 2. Wir bitten deine Barm­ süsses Lamm! 6. So sey uns alle die Lust herzigkeit: wende von uns alle Sicherheit. Laß die tod­ verflucht, die daS Brautherz 1) ten Herzen, Herr, durch zu beflecken sucht. Gieb unS dein Wecken vor unsrer Sün-^ keusche Seelen, die dich um­ bengefahr erschrecken. So fassen, die sich kein Feuer entzünden lassen, als deine Meinen wir. Z. Zerschmelze, Jesu, den Gluth. 7. O stiller Heiland, drin harten Sinn. Nimm uns ganz in deine Hände hin. sanfter Sinn nehme von unö Schenk uns felge Reue, be­ die Zerstreuung hin. Lehre schämte Herzen, die mit der du uns schweigen, und in Sünde durchaus nicht scher­ unö kehren, ja, wie Maria, nichts sehn und hören, als zen. Den» sie ist Gift. 4. Besprenge, Jesu, mit deinen Mund.** 8uc. 10, 59 «48. deinem Blut zur Versöhnung 8. Verbanne von unS die unser Herz und Muth. Gieb uns deine Wunden zur Fel­ Heuchelei, daß nur Ja und t) D. i. die reine Liebe zu Jes«. Bbs

588

Kinderlieber.

Sintert in uns sey. Was sind schöne Worte bei falschem Herzen? Mach uns die Tü­ cken zu lauter Schmerzen, bis sie vergehn. 9. Ach, tödte allen verfluch­ ten Stolz, Herr, an dem geschmähten Marterholz. Laß die Eigenliebe mit Schanden sterben. Laß uns doch ja nicht die Thorheit färben mit Klei­ derpracht. 10. Du aber kleide nur un­ sern Geist mit dem Schmuck vor Gott, der köstlich heißt/-' Demuth und Gehorsam sey unsre Freude. Ach, gieb uns

deinen Sinn zum Geschmeide, du schönes Lamm! »i Petr. 5, Z-s.

11. Die falsche Klugheit mach unS verhaßt; und den Eigensinn zur größten Last. Führe du uns selber im rech­ ten Gleise, daß unser Wan­ del dich täglich preise. Du bist eS werth! in. O Herr, behalt uns an deiner Hand. Und dein Auge Hüt unS unverwandt. Bis an unser Ende wellst du uns lenken, daß wir an nie­ mand das Herz verschenken, als nur an dich.

192. Weihnachtslied für Kinder. Mel. Ringe recht, wenn Gotter Gnade.

ilt, 0 Kinder, zu der Krippen, da ein Kind in Win­ deln liegt. Sucht es doch mit Herz und Lippen, bis ihr euch an ihm vergnügt. 2. Wißt ihr, wem es an­ gehöret? Es ist GotteS eins ger Sohn, welchen Erd und Himmel ehret. Vor der Schö­ pfung war er schon. 3. Er gebeut den Himmels-

heerden. Er beherrscht das ganze Meer. Er hat alle Macht auf Erden. Ja von ihm kommt alles her. 4. Er hat diese Welt be­ reitet, und den Himmel auf­ geführt, alle Wasser hergelei­ tet, alles prächtig ausgeziert. 5. Diesen König trieb die Liebe in dis Jammerthal hin­ ein. Kinder, denkt doch, was für Triebe müssen ihm im Herzen seyn.

Kinderlieber.

389

IHZ. Von ähnlichem Inhals.

rst mein Lamm, ja so ist er, und t-ufendmal noch freund­ ein allerliebstes Jesulein, licher. 7. Wie sonst ein armes wie groß btfl du, und wirst so klein! Du wirst rin klei­ Kindlein weint: so weint der nes Menschenkind: weil wir holde Menschenfreund; da­ mit her Sünder Angstgeschrei so gross« Sünder find. 2. Wir armen Kinder find zu durch seine-Nvth gestillet sey. 8. Wie ein verlaßneS Bet­ scheu. Drum kommst du als ein Kind herbei/ so klein, daß telkind noch kaum im Stall dich nun jedermann, ganz sein Lager findt; so liegt mein ohne Furcht ergreifen kann. Jesulein verarmt, weil er 3- O Jesulein, mein Pa­ sich über mich erbarmt, a Cor. 8, g. radies! wie schön, wie freund­ y. Wie man ein Kindlern lich und wie süß lockt deine Kindheit mich heran, daß ich hebr und trägt: so wird mein dich auch umfassen kann. Heiland auch verpflegt. Er 4« So wie des größten Kö­ ist vergnügt und immer still, nigs Kind des Bettlers Kin­ wohin man ihn auch tragen der lieb gewinnt: so will das will. io. Wohl mir, so greif schönste Jesulein des sündgen ich frölich zu, und trag ihn Kindes Bruder seyn. Z. Wer vor dem grossen in meinHerz zur Ruh. Wenn Gott erschrickt, und nach gleich der Feind dawider ficht, dem kleinen Jesu blickt: der ich halt ihn vest, und laß ihn faßt und küßt das liebe Kind, nicht. i i. O allerliebstes Jesu­ und freut sich, daß wir selig ßnd. lein, mach mich doch auch 6. Wie sonst ein Kindlein von Herzen klein, von Her­ freundlich lacht, auch Fein­ zen arm, im Glauben reich, den süsse Mienen macht: so und dir in allen Stücken gleich! Met. Dom Himmelhoch, da komm ich her.

59°

Kinderlieber.

194. Weihnachtsgespräch zwischen dem lieben Jesuletn und-einem elenden Sündenkind.«. laß nur geschehn, daß ich sie Mol. Sn Christo geleit. Sündenkind zum Jesulein, dir zeige: so sollst du-sie sehn. Sündenktnd. freundliche- Kind! wie 7. Ach Jesulein, ja^ sie sind bist du gesinnt? Was liegst leider da. Mein'Herz ist voll du denn hier im Stall, in Koth, voll sündlicher Lüste, der Krippe ? Komm, wohNe voll Jamkier und Roth. bei mir! Jesulein. Jesulein. 8. Ja, so sieht es aus. 2. Ich suche dein Herz in Drum such ich mein Haus im Armuth und Schmerz. Es Stalle beim Bieh. Den» du wohnen bei dir so schändliche bist in . Wahrheit viel ärger Gäste. Drum lieg ich noch als sie. Sündenkind. hier. Süudenkind. 9. O Kind, daS ist wahr. 3. Müßt ich, wer sie sind, Doch bin ich nicht gar verstos­ 0 himmlisches Kind: so trieb sen von dir. Du bist ja mein ich sie aus. Mein Herz ist ja Heiland. Dukommstjazumir. billig dein eigenes Haus. Jesulein. Jesulein. 10. Nein, sündiges Kind! 4. Die Sünd ist dein Gast, Wie unrein und blind, wie den du noch gern hast. Die boshaft bist du! Ich wohne Dir sprech ich Welt ist dabei. Der Teufel bei Engeln. Matth, »g,-6. ist auch da. Die schändlichen nicht ZU. Sündenkind. drei! Sündenktnd. 11. Was kämst du denn 5. Daö kann wohl nicht seyn. her? Ich bitte dich sehr! Was Mein Herz ist ja rein. Sie lägst du denn hier? Die En, wohnen nicht hier, die Gäste gcl sind droben. Du kommst der Bosheit. Sie sind nicht ja zu mir! Jesulein. bei mir. Jesulein. 12. Was soll ich denn nun 6. Es fehlt dir am Licht. beim Sündenkind thun? Dein Drum siehst du sie nicht. O Herz ist ganz voll von Greuel

Kinderlieber. unb Schanden. Da- siehest du wohl. Sündenkind. 13. Du liebst ja den Stall. Bei mir überall siehts eben so auö. Erbarm« dich meiner, feg alles hinaus. Jesulein. 14« Ist das dein Begehr: so gieb es mir her, so laß mich Hinein. So komm ich, dein Heiland, dein Bruder zu seyn. Sündenkind. 15. Ja, tausendmal ja.

39i

Mein Herz liegt schon da vor deinem Gesicht. Es freut sich und weinet. Verschmäh eS nur nicht. Jesulein. 16. Ich komm» zu dir, und bringe mit mir dir Schatze deS Herrn. Die sollst du genies» fett. Ich geh« sie'gern. Sündenkind. 17. Bleib ewig bei mir, und schliesse nach dir die Thüre vest zu. Mein Gast und mein Hauöherrsey niemand, als du.

195’ Paßionslied für Kinder. Seitenwahl, bei der Dornen­ Mel. Dar ist unbeschreiblich, i^omnit, 0 lieben Kinder, krone, bei dem blassen Haupt. Schwört dem Menschensohne r kommt zum Kreuz heran. Seht daß ihr an ihn glaubt! den Freund der Sünder. e, e. und trinket. Wascht und hei­ 3. Zählet seine Wunden, sei­ let euch, bis die Noth versin, ner Striemen Quaal. Macht ket. Diese Quell ist reich. euch felge Stunden bei dem Scf. ZS, sach. 15, ».

39«

Kinderlieber

6. Diese Tropfen schreien vor dem Gaadenthron: Leben und Gedeihen! Absolution!^ Diese Ströme quillen lauter Seligkeit. Dies« Beulen stil­ len alles Herzeleid. * @br. ie, -4. Jes.

4- 5-

7. Flucht doch aller Sün­ de! Sie hatihn gequält. Seyd ihr nicht gelinde. Laßt sie nie verheelt. Stoßt sie aus dem Herzen! Wollust/ Stolz und Geiz schlagt, obgleich mit Schmerzen an das blutge Kreuz. Gal. 5, -4. 8. Gebt dem Lamm das Seine, seinen sauren Lohn! Sagtö ihm: wir find deine,

gnadger Gottessohn! deines Leidens Beute, dein ererbtes Gut, ewiglich, wie heute, durch dein eignes Blut. Jes. 55, li. la.

9. Also setzteuch nieder. Bleibt auf Golgatha! Singt ihm Freudenlieder. SinqtHallrluja. Preiset seine Wunden, sei­ nen bittern Tod, seine Marter­ stunden, seine Angst und Noth, io. Laßt der Welt das Ihre! Gebt ihr alles hin. Weist ihr bald die Thüre! heftet euren Sinn, Jesum nur zu küssen, wie mit »Nä­ geln an, die von Händ und Füssen niemand lösen kann!

IC Gebet der Kinder in der Kriegesnotl) von 1756 bi s 1765. Mel. Wenn ich in Xngft und

Os ***’ Allmächtig grosser Gott, 0 süsses Vaterherz, du herrschest doch allein im Himmel und auf Erden. Schau un­ sre Noth und Schmerz. Ach höre, waö vor dir die Kin­ der klagen werden. 2. Die Kinder hast du lieb. Ihr Mund ist deine Macht, womit du deinen Feind, der rachbeqierig wüthet, der un­ sers Unglücks lacht, vertil-

gest. Und dein Volk wird Tag und Nacht behütet. Psalm 8, 5.

z. Vor Zeiten bat dich schon der Kinder Herz und Mund, in SchlestenS, vordem sehr hart bedrückten Gränzen! „Thu unS dein Leben kund. „Laß ohne Zwang dein Wort „in Gnad und Wahrheit glän„zen." 4. Du hast ihr Schrein er­ hört, und wir geniessens nun. Ach, laß denselben Geist der Gnaden und deS Betens in

Kinderlieber.

unsern Herzen ruhn. Und reiß uns von der Bahn der Sünd und Uebertretens. 5. Wir, Herr, und un­ ser Land find freilich Schuld daran, daß deine Strafe jetzt int Kiegesbonner blitzet, der uns zerschmettern kann: weil Undank, Sünd und Schuld das ganze Land be­ sitzet. 6. Wir Rinder haben auch durch tausend Missethat zum Feuer Holz geschleppt; dein süsseö Wort verachtet, das uns gelocket hat; frech, und voll Heuchelei den Lüsten nach­ getrachtet. 7. Doch fallen wir mit Schaam vor deinen Gnaden­ thron. Ach denk, daß eine Hand voll Blut dir wenig nützet.* Gedenk an deinen Söhn, der in Gethsemane mit Jittern Blut geschwitzet. »Ps. 30, 10.

8. Sein Blut, des Mitt­ lers Blut, das für uns Gna­ de schreit, sein Opfer an dem Kreuz, sein Angstgebet mit Thränen schafft unS Gerech­ tigkeit, wenn wir in wahrer Reu unS nach Vergebung sehnen. 9. O Gott, so bitten wir: nimm deinen Jörn zurück! Ach, gieb uns Arme nicht in unsrer Feinde Hände! Jer-

393

reiß des Jägers Strick. Ver­ leih der KriegeSnoth doch bald ein selges Ende. 10. Beschütze selbst dein Wort, sey Kirch und Schu­ len nah. Und höre väter­ lich daS Schrein der kleinen Heerde. Dein Leuchter bleibe da,* daß Wort und Sa, crament uns nie geraubet werde. * Offenb.

5.

11. Ach Gott, insonder­ heit sey innigst angefleht: Er­ halt in deinem Schirm des theuren Rönigo Leben, der an der Spitze steht, und fich für unser Heil selbst in Ge­ fahr gegeben. 12. Dein Flügel bleibe Sein und seiner Brüder Schutz. Sein ganzes Krie­ gesheer laß deine Macht be­ gleiten. Sey du ihr Schild und Trutz. Dein Schrecken schaffe Sieg und neue Friedenözeiten. 15. Gieb du den besten Rath, und bringe selbst zum Ziel, waS du beschlossen hast. Durch deines Geistes Triebe, durch deiner Furcht Gefühl mach unsre Streiter klein, voll Sanftmuth und voll Siebe. 14. Auch unsrer Feinde Herz hast du in deiner Hand. Bewege ihren Sinn zu dem erwünschten Frieden. Und

Kinderlieber.

394

reinge unser Land von allem, was dein Herz bisher von unS geschieden. Les. SS, S‘ 15. Wir kennen keinen Gott und keine Hüls, als dich. Kein Mittler spricht für «NS: dein Sohn ist eö alleine- -Dein Volk erfreuet sich allein in

deinem Schutz, in deinem Gnadenscheine. 16. O Gott du hast «nS schon dein Helfen kund ge­ macht. So laß uns ferner­ hin des Herzens Wunsch ge­ lingen. ■ Laß uns bei Tag und Nacht hier und in Ewig­ keit dein HalleluM singen.

!97Hirtenstimme an die Kinder, welche einge­ segnet werden sollen. Mel. O daß ich tausend Jungen hätte.

I. Lieden Kinder, bedenket doch den Tag eurer öffentlichen Einseg­ nung !

uf, Kinder! höret meine Lehre, die JesuS selbst gelehret hat. Hört! daß euch Jesus wieder böre! Ach ge­ bet meinen Flehen statt! Ich bitte durch des Lammes Blut: bedenket heute, was ihr thut. Ps. 34, 12. 2. Ihr steht vor Gott und der Gemeine, vor Jesu heilgem Angesicht. Ihr ruft: Herr Jesu, wir sind deine, ja deine Lämmer, Satans nicht. Eö wisse, wer eS wis­ sen kann: wir, wir gehören Jesum an. 3. Bedenkt, 0 Kinder! was ihr saget, und daß hier nicht

zu scherzen sey. Sonst kommt die Stunde, da ihr klaget: O wehe meiner Heuchelei! Bedenkt, daß wer unS hier betrügt, nicht Menschen, son­ dern Gott belügt. 4. O sehr doch, seht die Menge zeugen, die jetzund eure Worte hört. Von al­ len wird nicht einer schwei­ gen, wofern ihr euch nicht recht bekehrt. Bedenkt das letzte Weltgericht! da kommt die Lüge frei anS Licht. II. Durch die Taufe seyd ihr selige Kinder-worden.

5. Ahr wäret blind und todt geboren, von Sünden durch und durch besiegt, im Iorn, im Fluch, und ganz verloren; bis Gott die Hände auögestreckt, und euch ins Wasser-

Kinderlieber.

bad») gebracht, baS uns auS Gnaden selig macht. 6. Wie selig seyd ihr da gewesen! Ihr wäret durch des^Lammes Blut rein, schön, gerecht und. auserlesen. Er selbst war euer höchstes Gut. Der Zorn und Fluch war ab­ gethan. Ja Gott nahm euch zu Kindern an. 7. Ihr läget da in Jesu Armen, und Satan hatte nichts an euch. Euch hielt und deckte sein Erbarmen. Ihr war't in seinem Gnaden­ reich. Sein Geist regierte euren Geist, und dämpfte bas was sündlich heißt. III. Run aber seyd ihr verflucht, weil ihr den Taufbuad gebrochen habt.

8. O wäret ihr doch so ge­ blieben! Wie selig wärt ihr hente noch! Ihr würdet Je­ sum frölich lieben, und wüß­ tet nichts von Satans Joch. Jetzt trifft man euch so kläg­ lich an, daß man euch nur beweinten kann. 9. Gott selbst, den euer Fall bewogen, ruft von des Himmels Thron herab: Ich habe Kinder auferzogen: sie aber fielen von mir ab! Ein Ochs und Esel kennt den

595

Herrn: sie nicht; sie gehn und bleiben fern. Jes. 1, »-4.

io,. Jhrchabt vorlängst den Bund gebrochen, den eure Taufe aufgericht. Denn waS ihr da dem Herrn versprochen, das hielten eure Herzen nicht. Ihr habt ja Sünd und Welt geliebt, und Jesum wissent­ lich betrübt 11. Verflucht ist, wer den Bund zerrissen, und so sein Herz besudelt hat.0 Er soll auf ewig alles missen, was hier und in der neuen Stadt der frommen Schaar verheis­ sen ist; wenn ihn daS ewge Feuer frißt. *Set. 11, 5.

IV. Jesus aber locket,

bittet und er­

mahnet euch freundlich und nach­ drücklich zur wahren Bekehrung.

12. Doch JesuS hat euch ru, fen lassen: Komm wieder, du verlornes Schaaf! Ich will dich Sündenkind nicht hassen. Erwache nur vom Sündenschlaf. Erkenne bei, ne Noth und Schuld, und suche nichts, als meine Huld. 15. Ich, Hirte, laufe dir entgegen. Ich suche dich: ich klopfe an. Ich wollte gern

Kinderlieber.

396

14. Ach, hörst d» nicht mein süsses Locken,'«» gern ich dich errette» will? Kannst du dich dem» so sehr verstocken ? S stehe doch ein wenig still! Bedenke doch, wohin da rennst. Da du auf ewig stirbst und brennst.

von Sünden, Flnchimd Stra­ fe frei. Sie habe» Freud und Ueberfluß, wenn alle Welt verschmachten muß. 18. Auch darfst du 'dich nicht erst bekümmern, daß du nichts Gutes würdig bist. Komm nur mit Bitten, Flehn und Wimmern, weil alles schon bereitet ist. Die Schuld wird in mein Blut versenkt. Oie Gnade wird umsonst ge­ schenkt.

V.

VI.

dein Herz beweDtn: Und wenn ichs nicht erweichen kann; so seh ich di» mit Thränen zu, und denke: Kind, wie rasest

dol

ZesuS bittet, du sollst dich ja nicht Jesus bittet, du sollst so zu ihm kommen, wie du bist. durch Unglauben von ihm abhal­ ten lassen. 19. Du darfst auch nicht »5« Komm her zu mir! du bedenklich sagen: Ja, wär darfst nicht denken, als ob ich erst von Herzen fromm! ich jetzt dein Richter sey. Ich Er wird mich Bösen von sich will dir alle Sünden schen­ jagen. Nein, komm nur, ar­ ken. Ich mache dich vom mes Lämmlein, komm, blind, Tode frei. Betrachte doch lahm und unrein, wie du bist. mein Angesicht: Ich zürne Denk, daß der Arzt für Kran­ nicht, ich schelte nicht. ke ist.

Joh. 5, 17. Ser. 3, »».

Matth. 9, i2.

16. Du wirst dich ja nicht erst besinnen, daß du die Welt verleugnen mußt? Sie hat von aussen und von innen nur Unflath und versiuchte Lust. Stolz, Geiz und Freude dieser Welt ist Gift, der dich auf ewig fallt. »7. Du darfst auch nicht so thöricht sorgen, obS gut bei mir zu leben sey: denn meine Schaafe sind geborgen.

so. Du kannst dich nicht erst heilig machen, undohne Sünde zu mir gehn. Nein, komm mit allen bösen Sa­ chen, sobald sie deine Augen sehn; und wirf sie mit ge­ beugtem Sinn allein zu mei­ nen Füssen hin.

Matth. 15, 50. si. Da ist der Platz für alle Sünder, auch die die al­ lergrößten sind. Da ist auch

Kinderlieber.

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Raum für alle Kinder. Wer elend, unrein, lahm und blind, krank, stumm, besessen, taub und todt: der bringe mir nur alle Noth. 22. Ich habe keinen weg­ gewiesen, der als ein Sün­ der zu mir kam.* Auch Zöll­ nerhaben mich gepriesen, daß ich sie freundlich an mich nahm.** Ja, Hurerstim­ men froh mit ein, daß sic mir auch willkommen seyn, x)

25. Wer aber sein Ver­ derben kennet, und seines Herzens Abgrund sieht, sich gern den größten Sünder nen­ net, sich selber richtet, haßt und flieht, wer seinen Greuel selbst verspeit: den schmück ich mit Gerechtigkeit. 26. Komm, bitte mich, ich will dir- zeigen, wie du so voller Sünde seyst. Da wirst du dich zur Erden beugen. Und Kummer, der das Herz »Luc. 15, i. 2. »'Matth. 9,10. zerreißt, wird dich von aller 25. Wo ist ein einiger ge­ Sünde ziehn. Da wirst du kommen, (wer einen weiß, redlich zu mir flieh». der sag ihn an!) den ich nicht VIII. srölich angenommen? dem ich nicht lauter Guts ge­ Jesus warnet dich ernstlich vor al, than? Du weißt ja keinen, ler Heuchelei, und vor deinem tückischen Herzen. wahrlich, nein! so sollst du nicht der erste seyn. 27. Verflucht sind alle Heu­ cheldecken. Und sehen Men­ VII. Jesus will solche Sünder haben, schen sie nicht ein: vor mir die ihr Sündenelend lebendig er­ wird keiner sich verstecke», ja kennen. ihr Gericht wird schrecklich 24. Doch komm nicht an­ seyn. Ach, heuchle nicht, mein ders als ein Sünder, der liebes Kind, weil Heuchler sich für arg und gottlos hält. mir abscheulich sind. Wer/) besser ist, als andre 28. Du hast ein Herz voll Kinder, und sich im Herzen tausend Tücken, das ich z) selbst gefällt: der ists, den allein ergründen kann. O da ich nicht leiden kann. Ein sind Tiefen zu erblicken! Da Selbstgerechter stinkt mir an. trifft man finstre Winkel an. x) Ncmlich, wenn sie sich bek -reu wollen, wenn sie sich wolle» helfen lassen. Sonst nicht. Luc. b SSz) J-sur. y) In seinen Gedanken.

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Kinderlieber.

ES ist ein Abgrunirvoller Wust, zag an allen deinen Sachen, einBrunncsuellMerbösenLust. und wirf dich unter meine 29. Wer kann eS arg genug Hand als völlig todt und völ­ beschreiben, daß es nicht doch lig blind, ja, als ein ganz nochärgersey? Nur laß dichs verlornes Kind. nicht von mir vertreiben. Ent­ 33. Wem alle eigne Fröm­ decke mir nur alles frei. So migkeiten zu lauter Sünde oft ein neuer Tück erscheint, worden sind, wem alles eigne so oft verrathe mir den Feind. Jubereiten und aller falscher Trost zerrinnt; wergarnichts IX. JesnS saget dir, daß tu gar nichts Gutes zeigen kann, der ists, Gutes thun kannst. Er aber will den nehm ich gnädig an. alles in dir thun. 34. Doch darf indeß ein je­ 50. 2kl) will dich aufdieAch- der kommen, auch der noch seln nehmen. Du kannst nicht sicher und verrucht: st) denn selber zu mir gehn. Du darfst alle werden angenommen, so dich nur dazu bequemen, mir bald ihr Herz die Gnade sucht; nun nicht mehr zu widerstehn. weil keiner Reue bringen kann, Du darfst nur stille seyn a) und er halte denn bei mir drum an. 35. Denn ich allein muß rühn. b) Ich selbst will alles alles geben, und zwar im gan­ in dir thun. 51. Und wenn du auch in zen Christenthum. Erkennt­ Sünde fallest, c) ja wenn dus niß, Rene, Glauben, Leben, viel und oft versiehst: sobald istmeinerGnadeEigenthum.e) du dich nur wieder stellest und Und wer es ohne mich schon nichtvor meinen Augen fliehst: hat, dem träumt im Hunger, Jes. -g, s. sobald ist die Bergebung dein; er sey satt. so soll der Fall vergessen seyn. X. 32. Du kannstS nicht selber Jesus versichert dir, daß er alle besser machen. Dein Selbst­ Hindernisse wegräumen will. versprechen ist nur Sand. Ber- 36. Du sprichst: Ach, wie

a) Dom Widerstreben ablasscn. b) Dom Eigenwirken ablassen. c) Wenn du auf dem Wege zu Jesu strauchelst und fällest, oder au« Schwachheit und Uebereilung sündigest. 1 Joh. t. -. d) Aber nicht so bleiben will. e) D. i. es wird allein durch meine Gnade gewirket und geschenket.

Kinderlieber.

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viel Hindernisse sind mir vor ja nicht durch Menschen von ihm abhalten lässest. meinen Augen da! Wo ist ein Strick, dervichtzerrisse? durch 40. §aß seyn, daß dich die mich und durch mein Hepha- Menschen hassen, wenn du di« Auf, wag es! Siehst Welt vom Herzen fliehst. Du dukeineSpur: JchbinDurch- 1 kannst dich leicht verlachen las­ brecher, glaube nur. sen , wenn du mich selber lei­ * Marc. 7, 34. 35. den siehst. Denk nur: was acht 37. Ich kann, ich will, ich ich Spott und Hohn? Mich muß erretten. Das ist mein ehrt und krönet Gottes Sohn. Name, Sinn und Amt. Ich 41. Wenn dich die bösen breche hundert tausend Ketten. Buben locken, daß du sollst Die Macht der Feinde insge­ mir zur Sünde gehn: so sag sammt wird gegen mich zu es ihnen unerschrocken, daß Schimpf und Spott, denn ich sie in Satans Diensten stehn. bin Jesus, Herrund Gott. Sprich: Wollt ihr mit mir selig seyn, so kommt; sonst XI. lasset mich allein. Jesu- ermuntert dich zum Anhal­ 42. Und wenn auch deine ten im Gebet und Glauben. 38. Verzage nicht, wenn ich besten Freunde dich reizend zu der Sünde ziehn: so glaube, verweile, und nichtgeschwinde sie sind deine Feinde, die sich helfen will. Ich schlafe nicht, um deinen Tod bemühn. Ja, ich hör, ich eile. Nur halte wären selbst die Eltern blind: mir ein wenig still, bis ich die Ich bin dir mehr, als Eltern Hindrung weggeräumt. Und sind. denk, wie lange du g.'äumt! 43. Wohlan, so laß dich 39. Wenn ich mich auch vor niemand hindern, auch die dir verstecke, und mein erbar­ nicht, die man Herren heißt. mend Jesusherz dir nicht mit Ja, leide Haß von SatanS einem mal entdecke: so gehe Kindern: damit dich nichts doch nicht hinterwärts. Bleib zur Sünde reißt.^ Dring ei­ vest bei meiner Thüre stehn. lend in mein Herz hinein, und Ich lasse dich nicht ledig suche da verwahrt zu seyn. gehn. * 2 Tim. 3, 12. Matth. 15, 88 5 8g, 44. Die Welt versteht, sich fromm zu stellen, daß sie dich XII. Sie Jesus warnet dich, daß du dich laulich machen kann.

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sucht dich nach und nach zu fällen, und fängt ihr Spiel recht künstlich an. Sie redet dir beweglich k) drein: du sollst nur nicht so ängstlich fttjn.g) 45. Da laß dich ja von niemand irren: denn göttlich traurrn schadet nicht. Die Reue wird dich nicht verwir­ ren; sieführtzum süssen Gna­ denlicht. Und ernstlich seyn, ist Seligkeit. Die Lauen wer­ den ausgespeit. **

*2 Gor. 7,10. "Offenb.z, >6. 46. Ja, wenn mich alle Kinder liessen, für die ich doch gestorben bin, und alle Gnade von sich stiessen; so denke du in deinem Sinn: bin ich und JesuS gleich allein; ich will doch lieber selig seyn.

3oh. 6, 66-6g. XIII.

Jesus bittet dich herzlich, du sollst eilen, und ihm di« ganze Blüthe deiner Jugend mit Freuden auf­ opfern. 47. Ach,

denke nicht:

ich

will noch warten, bis manche Lust und Last vergeht, h) Jetzt stehst du noch in meinem Gar-j

ten, werweiß, wer noch am Morgen steht? Werweiß, wie nahe Tod und Grab? Der Richter ruft schon: haue ab!

Luc. 13, 7. 48. Komm her, und opfre meiner Güte, die sich für dich geopfert hat, die ganze schöne Jugenbblüthe. So machst du meinen Hunger satt. Denn meine Jugend schenk ich dir, und deine Jugend wünsch ich mir. 49. Wer heißt dio Jugend auszurasen? DaS ist des Sa­ tans schwarze List. Der hat die Lügen eingeblasen, womit er so viel Kinder frißt. Der Jugend Kraft wird ihm ge­ weiht. Mir!) widmet man die letzt« Zeit. 50. Sv soll der Moloch Kinder fressen.* Ich Jesu­ soll sie brennen sehn. Wie, kann man mein so gar ver­ gessen? und mein gegründteS Recht verschmähn? Sie sind der Lohn für meine Müh. Ich litte ja den Tod für sie!

*3«. 2-, 35. Zi. Bin ich denn nun so

f) Als wenn sie es aufrichtig mit dir meinete. g) Du sollst es nicht so genau nehmen; man könne hoch wohl fromm seyn, und dergleichen. h) D. i. bis ich erst die Lust der Wett genossen habe, und bis die jetzigen Hindernisse vorbei sind. >) Mir, Jesu, der ich der allerredlichste Freund, Schöpfer und Er­ löser der Menschen bin.

Kinderlieber.

arm geworden, baß man bei mir nichtFreude hat? Macht denn des Satans Greuelorden die armen Sündendiener satt ? Ist daö der Jugend Lustbar­ keit, daß sie sich in der Sün­ de freut? 52. Komm her, meinKind, du sollst erfahren, wie selig meine Schaafe sind. Und daß man in den Jugendjahren nicht größre Lust und Freude findt, alö wenn man glaubt, sich mir ergiebt, und mich al­ lein von Herzen liebt. 53. Wie viele Zeit ist schon verdorben, darinn du meiner nicht gedacht! Ach, sammle nun, was ich erworben. Es wird dir nahe zugebracht. Wer frühe sammlet, der wird reich, ein Fauler ist dem Thoren gleich. 54. Wie süß muß daS im Alter klingen, wenn man die Jugendlust verflucht, und dann die Lippen jauchzend singen: der Herr ist mein, den ich ge­ sucht; ja, was mich ewig freuen kann, er rvars von Meiner Jugend an. 55. O, welche angenehme Blicke, die so ins Leben rück­ wärts gehn! Da sieht man hundert tausend Stricke, sich aber selbst in Freiheit stehn. Man ist durchs lange Glau-

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bensbanb mit Gott, dem Treuen, wohlbekannt. 1 Joh. a, 13. 14.

56. Ach komm, ich warte schon mit Schmerzen. Du bist mein theuer - erkauftes Gut. Mich dürstet sehr nach deinem Herzen. Du kostest mir Angst, Schweiß und Blut. Trittwieder her in meinen Bund, da ist mein Herz und Hand und Mund. 57« So hat euch Jesus ru­ fen lassen. So streckt er seine Arme ans. So will er alle gern umfassen. So bricht sein brennend Herz heraus. So lockt er euch zu sich hinan, bis er euch alle segnen kann. XIV. Sieben Kinder, «aS euch Jesus bittet, das bittet auch euer Leh­ rer, der euch zu Jesu führen soll.

58. Nun hört, was euer Lehrer bittet, der euch zu­ sammen zärtlich liebt, dem eure Noth das Herz zerrüt­ tet, den eure Sünde sehr be­ trübt, der euch mit Herzens­ thränen sieht, so lang ihr noch von Jesu flieht. 59. Es schneidet mir durch meine Seele, wenn ich euch sicher sehen soll. Ihr macht mein Herz zur Seufzerhöhle, von kümmerlicher Beugung voll. Ja, könnt ich nur, ich Cc

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64. Erbarmt euch doch ihr harten Herzen, und gebt ein­ mal dem milden Sohn m) für seine Arbeit, Angst und Schmerzen, den schwerverbeinten Herzenslohn. Wers ihm versagt, und wenS gereut, thut Sünde, die gen Himmel schreit. Jac. 5, 4. 65. Drum auf! umgürtet Ebr. 13, 17. eure Lenden, und eilet zum 61.O herzlich sehr geliebte Erretter hin! Ach, faßt euch Kinder, ihr seyd mir auf brünstig bei den Händen, und mein Herz gelegt. Und Jesus sucht ihn mit verbundnem hat mir armen Sünder aufs Sinn. Ja, treibt euch mit qllertiefste eingeprägt: daß einander an, bis keins dahin­ eurer Seelen Rechenschaft ge­ ten bleiben kann. wiß aufmeiner Seelen haft. 1) XV. 62. Ihr seyd bisher von Liebet und lernet fleißig daß se­ mir gelehret, damit ihr selig lige Wort Gottes durch den hei­ werden lernt. Ihr habt auch ligen Geist. Jesu Ruf gehöret, von dem ihr euch so »Veit entfernt. Sein 66. Erlernet fleißig Jesu süsses Evangelium ruft: keh­ Worte, die lauter Milch und Honig sind. Und sucht dabei ret wieder! kehret um! 63. Run so erfüllet meine die enge Pforte: sonst bleibt Freude, ivvfern ihr mich auf­ ihr bei dem Wissen blind. Ja, richtig liebt. Verlaßt einmal euer ganzer Unterricht ver­ die Sündenweide. Ja> wo lohnte sich der Mühe nicht. ihr mich nicht gern betrübt, 67. Der Teufel kommt, und gegen mich barmherzig wenn ihr nur höret, und reißt seyd: so ringet nach der Se­ das Wort vom Herzen hin?ligkeit. Doch, wenn ihr euch zu Jesu

weinte Blut, wenn ihr nicht wisset, waS ihr thut. 60. Den armen Lehrern, die da wachen, (so ernstlich re­ det Pauli Mund) soll keine Seele Seufzerlc) machen. Die Ursach thut er selber kund: ihr Amt ist so schon lasten­ reich; noch mehr: ihr Seuf­ zen schadet euch.

k) D. i. Kummer und Betrübniß. l) Der Herr wird eure Seelen am jüngsten Tage von meiner Hand

fordern. Ezech. 3, ig. in) Jesu Christo, der für euch gearbeitet hat; Jes. 43, -4. und

keinen andern Lohn verlanget, als nur euer Her;. Spr, 23, 26.

Kinderlieber. fehret: so schreibt- der Herr ständig lernen müßt. WaS fn euren Sinn. So kehrt die euch durchs Lehren eingepräGnade bei euch ein, daß Wort get, ist nicht dazu, daß manS und Geist beisammen seyn. vergißt. O nein! ihr fangt * Luc. 8, »i. nur jetzo an zu lernen, wie 68. Denn das kann Satan man lernen kann. wohl vertragen, daß man den 72. Drum liebet eure theure Kopf voll Wissen füllt: weil Bibel, und forscht sie also, ihn die Worte nicht verjagen, daß ihr eßt. * Es steht dem wo nicht im Herzen Gnade, Christen nicht so übel, als quillt. Doch wer auch nicht wenn er dieses Buch q) ver, jbu6 Wissen hat, der wird läßt, aus dem allein das nicht hungrig und nicht satt.») alles quillt, was als wahr­ 6g. Drum liebet Lernen, hafte Wahrheit gilt. Lesen, Hören. Ja kommt *W »'S. 105. und fragt nach Unterricht. 73. Und wenn ein Engel Ihr sollt euch auch zusammen etwas lehrte, das diesem Du, lehren;* nur streitet und er­ che r) widerspricht; ja selbst hebt euch nicht. Den größ­ die Heiligen bethörte:* so ten Meister o) ladet ein, und glaubet ihr ihm dennoch nicht. ehr müßt alle Schüler seyn. Denn fremde Lehren find ver­ *C»l. 3, 16. flucht.^* Der bleibt, der 70. Erweckt euch oft, zu Grund im Wörter) sucht.*** wiederholen, was ihr schon * Matth. 24, 24. ** Gal. *, einmal recht gefaßt. Sonst 8. 9. *"Offenb. 3, 8. 10. 74. Wer seinen CatechiSwirds euch bald hinweg ge­ stohlen; wo ihr eS ruhig mum liebet, der hält ihn liegen laßt. Auch wenn der nicht für Kinderlehr. Wenn Unterricht p) vorbei, denkt er sich recht darinnen übet, nicht, daß Lernen kindisch wächst seine Lust je mehr und mehr; so, daß er, bis der sey. 71. Jetzt wirb der Grund Tod sich weist, ein CatechiSzu dem geleget, was ihr be- muöschüler heißt.

n) v) g) $)

D. i. Er sucht Jesum nicht, und findet Ihn nicht, Jesum. p) Die Zubereitung zum Abendmahl. Die heilige Schrift. 0 Nemlich die Bibel. Im Worte Gotter. Ccrr

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da man die Hinderniß ent, XVI. Lernet gläubig beten, sowohl deckt, sich straft, ermuntert allein, als auch mit andern. und erweckt. 75. Das Wort soll euch zu 79. Ja, lernt nur erst zu­ Jesu dringen, daß ihr die sammen weinen, beklagt zu­ Kniee bittend beugt. Ihr dürft sammen eure Schuld: so wird nicht schöne Worte bringen. die Gnade bald erscheinen; Wenn man ihm nur den Man­ da schmeckt und seht ihr Jesu gel zeigt: so mag eS gleich Huld. So singt ihr denn in ein Lallen seyn, und sagte einem Ton: Halleluja! Lob man auch ja für nein. sey dem Sohn! 76. O lernt ihm recht ver­ 80. Verssucht sey Zwie­ traulich klagen, was euch auf tracht, Haß und Zanken, weilö eurem Herzen liegt; und al­ Satans arger Saamen ist. les gleich dem Helfer sagen, Oer Herr giebt friedliche Ge­ sobald ihrs zu Gesichte kriegt; danken ; und wie man in der seyd mit dem Heiland gern Bibel liest, ist das ein Zei­ allein, und liebet euer Käm­ chen seiner Schaar: sie wird merlein. durch Liebe offenbar. Matth. 6, 6. J°h. -3, 35. 77. Beugt auch zusammen 81. Zusammen kommen, eure Kniee, und streckt ihm essen, trinken, wie in dem alle Hände dar, daß er euch Abendmahl geschieht, daö soll aus der Grube ziehe. Denn euch alle deutlich winken, wie die Verheissung bleibet wahr: Gott euch gern verbunden wo zwei und drei versammlet sieht. Wohlan, so fasset ei­ sind, da bin ich, JesuS, nen Sinn, und dringt in Eins Gottes Kind. zu Jesu hin. Matth. 18, 19. 20. Phil. 2, 2. 5, XVII. XVIII. Habet unter einander herzliche Liebe und Gemeinschaft im heiligen O, laßt euch doch alle selig ma­ Geist. chen, daß kein einziges zurück bleibe. 78. Ja, solche Freundschaft 82. Gott will, daß allen, sucht zu stiften, die euch

durchs ganze Leben nützt; dir hört es! allen, in Ewigkeit Satanslüste nicht vergiften; geholfen sey. Am Tode hat da eins bas andre unterstützt, er nicht gefallen. Drum ruft

Kinderlieber. er alle Welt herbei. O dräng eS euch ins Her; hinesn: Ihr alle sollt errettet seyn. 83. Ihr alle seyd durchs Vlut erkaufet. Gott schuf euch alle nur zum Glück. Ihr siyd auch alle schon getaufet. O bliebe doch nun keins zurüch! Herr Jesu, bist du nicht der Mann, der keine Klaue missen kann? 2 Mos. io, $6.

84. Ey nun! ihr theuren Jesuslämmer, lauft eurem Hirten in die Hut. Kommt, machtS wie der verlorne Schlemmer,^ so habt ihrs her und ewig gut! Schlagt in euch, stellt euch wieder ein. Die Schuld soll ganz vergeffen seyn. * 8uc. 15, 17-24«

XIX. Erneuert euren Taufbund redlich, mnlhig, auf ewig, in der Ärafl Gottes, mit Freuden, und mit gläubigem Gebet.

84. Ah* sollt nun jetzt den Äund erneuren, den euer Herz so schändlich brach. Ihr sollt es öffentlich betheuren, daß Jesu Glaube, Dienst und Schmach von nun an, ohne Heuchelei, euch allen lieb und theuer sey.

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86. Wohlan, so öffnet eure Lippen, wo euch das Herz nicht Lügen straft. Dezeugts dem Kinde in der Krippen, daß ihr nicht mehr in Sün­ den schlaft; und gebt ihm mit wahrhaftem Sinn ein freu­ denvolles Jawort hin., 87. Wir schwören, dir und wollens halten/--' Nicht wir, nein, Herr, durch deine Kraft. Du sollst allein im Herzen walten. So wird die Sünde weggeschaffr: dasobsiegleich nicht völlig weicht, sie den­ noch nie den Sieg erreicht. *Ps- f's, *o6. 88. Da hast du Sinnen, Leib und Glieder, Verstand und Willen, Seel und Geist. Wir nahmens dir, ach, nimm es wieder, daß es dir nie­ mand mehr entreißt. Nimm alles hin, wir wollens gern. Wir mögen keinen andern Herrn. 89. Wir schwören, nur an dich zu glauben: denn du bist die Gerechtigkeit.») Wir su­ chen, als gejagte Tauben, in deinen Wunden Sicherheit, da uns der Vater und der Geist versöhnter Gott und Tröster heißt. 90. Was Feinde, Fleisch u)

t) Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehtenkleid. u) Fleisch ist die Sünde, die in uns wohnet.

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und Welt und Teufel? Wir 94» Wir nehmen unsrer haben nicht» mit euch zu thun. Taufe Güter, Vergebung, Ja, wisset» ohne allen Zwei­ Freiheit, Seligkeit; x) und fel: wir wollen nur in Jesu bitten: mach uns die Gemü­ ruhn. Und weil ihr dem zu­ ther zu diesen Schätzen recht wider seyd, so seyd ihr uns bereit. Ja, leere aus und vermaledeit. leg hinein. Dann laß uns 91. Ja, mag doch dis und vest verschlossen seyn. jenes kommen, was uns von XX. ihm zu scheiden droht. Der Beichtet mit wahrhaftigem Her­ König, den wir angenochmen, zen, und schmecket dar Abendmahl ist nicht nur unser Lebensbrod, mit freudigem Glauben. nein, auch der Harnisch, 95. Habt ihr euch nun mit Schwerd und Schild; daß dem verbunden, den ihr bis­ Satan nur vergeblich brüllt. 92. O laß, Herr Jesu, her vermisset habt. So eilet Wahrheit werden, was un­ froh in seine Wunden, da ser Mund geredet hat. Der ihr die ganze Schuld ver­ Feind versucht die Läwmer- grabt. Geht hin zu seinem heerden. Wie leicht macht Kreuzespfahl. Kommt her er «ns müd und matt, und zu seinem Abendmahl. 96. Wer sich im Ernst mit reißt «ns völlig wieder hin. Ach, hilf durch deinen Mut­ ihm verbindet, geniesse sei­ tersinn ! ' nen Leib und Blut, darinn 93- Ach, laß daS Herz nicht man alles Gute findet, daß wieder sterben! Es ist uns ja und auf ewig nöthig thut. Er dein Wort bekannt: sie sollen giebt umsonst, aus blosser nimmermehr verderben; wer Huld, sein ganzes Opfer für reißt sie mir aus meiner die Schuld.^) Hand?^ Erfülle daS, 0 97. Kommt, nehmet, es­ Hirte, hier an uns, und je­ set, trinkt und glaubet, und macht«S euch zum Eigenthum. der ruft: an mir! *J»h. 10, eg. Denn JesuS hat es selbst erx) Was giebet oder nützet die Taufe? Sie wirket Vergebung der Sünden, erlöset vom Tode und Teufel, und giebt die ewige Selig' keit allen, die es glauben. y) Jesu Leib und Blut sind die vornehmsten (sichtbaren) Stüte seines Opfers, das er für unsre Sünde gebracht hat.

Kinderlieber. laubet. Ja, bas ist seines Namens Ruhm, wenn man, waS er vor Gott gebracht, sich recht nach Wunsch zu Nutze macht. 98. DiS Essen wirkt ein ewig Leben. Hier wird die Seele satt und reich. Hier wird ein süsser Wein gegeben. Hier ist ein Brod, das stär­ ket euch. Wer davon ißt, nimmt reichlich zu. O Got­ teslamm, wie gut bist du! 99. Wohl dem, der in der Sündenbeichte sich ohne falsch gerichtet hat!" Den macht dis Essen licht und leichte. Er trinkt sich in dem Blute satt, das für die Schuld ver­ gossen ist, dabei uns selbst der Richte/ küßt. * 1 Cor. 11, zi.

100. Wer aber seine Sün­ den heget, wen aller Gnade grosser Zahl noch nicht zur Redlichkeit beweget: verlasse Jesu Abendmahl. Es hilft doch seiner Seelen nicht. Er ißt sich selber das Gericht. 101. Nur der kann recht an Jesum denken, den seine Sünden in der That mit wah­ rem Herzenskummer kränken. Für den schafft Jesu Sterben Rath. Der singt mit Glau­ ben, Lieb und Ruhm: Ich bin des Lammes Eigenthum. 102. Er glaubt an Jesu

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Blutvergiessen, das ihm im Abendmahl erscheint. Er liebt, und muß vor Schaam zerfliessen, daß Jesus es so gut gemeint. Er rühmt und lobt das milde Lamm, den blutbefloßuen Bräutigam.

XXL O, theuerste Kinder, lasset doch die seltnen Rührungen, die ihr an eurem Herzen fühlet, nicht so frucht­ los vorbeigehen! Lasset doch eure ganze Seele damit erfüllen, bis ihr zur völligen Bcrsichrung der Gnade kommet. 105. Nun Jesus steht vor

euren Thüren. Ihr fühlt, daß er das Herz bewegt. Steht auf, den Freund herein zu führen. Sprecht: Lamm, das meine Sünde trägt! Ach, steh nicht draussen. Bleib nicht fern! O komm. Geseg­ neter des Herrn! 104. Mdk haltet Veste, waS ihr fühlet; denn Jesus klopft nickt immer an. Bewegung wird gar leicht verspielet, daß man sie nickt mehr merken kann. Macht auf, wenn Je­ sus draussen steht, gebt acht, wenn er vorüber geht. .105. O, was ist das für grosse Gnade, wenn er das Herz so kräftig rührt! wahr­ haftig es ist ewig Schade, wenn man den Jug so bald verliert. Ergreift euch Jesu

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Freundlichkeit, so wisset, das ist güldne Zeit. 106. Ach, sucht ihn doch recht vest zu fassen, wenn er dem Herzen nahe kömmt. Sprecht: Herr, wir können dich nicht lassen, bis daß dein Blut uns überschwemmt, und jedes frölich sagen kann: Gott Lob! auch mich Nimmt Jesus an. 107. O bleibt im Geiste vor ihm liegen, biö ihr da­ von versichert seyd. Denn endlich wird der Glaube sie­ Da kriegt er alle Se­ gen. ligkeit, und wird gewiß, daß Gott ihn liebt, weil ihm der Geist das Zeugniß giebt. Rim. 8, 16.

XXII. Entdecket den Zustand eurer Her­ zens ohne Furcht, damit man euch forthclfen kann.

108. Wißt ihr es nicht recht

anzufangen; so kommt und fragt: was soll ich thun? Denn manches Kind ist hin­ gegangen, und wußte nicht, was mach ich nun ? Entdecket, was euch fehlt und drückt, sonst wird das Fünklein leicht erstickt. 109. Ihr habt nicht nöthig

euch zu scheuen, wenn ihr nichts Gutes sagen könnt. Glaubt, daß wir uns von Herzen freuen, wenn ihr euch todt und böse nennt. Das aber heißt euch Satans List: bleib weg, so oft du sündig bist.

XXIII.

Ergreifet die Gnade Jesu mit vcstem Glauben, wenn ihr redlich darnach hungert.

110, Hat euch die Gnade

ausgezogen, daß ihr recht blosse Sünder seyd;r) und hat sie euch das Herz bewo­ gen, daß ihr nach nichts, als Jesu schreit: so zieht den ganzen Jesum an, der alle Schuld bedecken kann. 111. Ja wickelt euch in seine Wunden, da seyd ihr mehr als ganz gerecht, und bleibt es auch zu allen Stun­ den. Hier braucht der größte Schuldenknecht nicht mehr, denn: lieber Herre mein, dein Tod soll mir das Leben seyn. 112. Den Geistlich-Armen wirds geschenket: und wen die Sünde traurig macht, wer sich gebeugt zur Erden senket,-») wer hungrig nach

z) D. i. wenn euch der heilige Geist euer tiefes Sündenelend recht aufgcdeckct, and euch alle eigene Gerechtigkeit weggenommen hat. a) D. i. wer sich selbst erniedriget.

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Vergebung tracht, und will beugt, der Sünde feind, und von allem ledig seynrb) der nach derGnade hungrig macht: greife zu, das Heil ist sein. da hat es schon sein Werk 115. Er solid gewaltig zu vollbracht. sich reissen, wenn ihm der 117. Denn Gott betrübt Zweifel Hindrung macht. uns nicht von Herzen, er ist Wen Jesu Worte selig heis­ gewiß kein harter Mann. sen, (die er wahrhaftig Nein, darum macht er und wohl bedacht,) der muß noth­ die Schmerzen, daß er uns wendig selig seyn, und sag­ recht erquicken kann. Sonst ten alle Teufel: Nein! blieben wir der Sünde freund, * Matth. 11, ir. "Matth. 5, und seiner Gnade ewig feind. 3 ’ 6. XXIV. 114. Werö glauben lernt, der wird es schmecken. Der Run so eilet. FangtS aber nicht Glaube ißt das Lebenöbrod. verkehrt an. Und hört doch ja nicht wieder auf! Er wagts, die Hände aus­ 118. @0 eilt nun alle ohne zustrecken. Er nimmt des LammeS Blut und Tod, und Säumen in Jesu offnes Herz eignet sich die Gnade zu: hinein. Gebt ihm die Dinge so schmeckt er Freud und süsse wegzuräumen, die etwa noch im Wege seyn. Ach ruft: Ruh. 115. Ein Geistlich-Armer Herr Jesu, führe mich: denn darf nicht denken: Ja, wär ich kann gar nichts ohne dich. 119. Eins merket wohl, ich erst noch mehr betrübt! Nein, wenn dich deine Sün­ 0 liebsten Kinder: Kehrt Jesu den kränken, und wenn dein nicht die Ordnung um. Erst Her; sie nicht mehr liebt, auch werdet recht gebeugte Sün­ eignem Ruhme) gehäßig ist: der. Dann glaubt anö Evan­ gelium. Drauf, wenn der so wisse, daß du selig bist. 116. Man kann doch nichts Glaube Kraft gebracht, so damit verdienen, wenn man werdet ihr auch fromm ge­ auch Blut für Thränen weint. macht. 120. Dis ist der Weg, den Wo nur daS Licht ins Herz geschienen, uns gründlich sucht zu gehen; und weicht b) Will alle Sünden fahren lassen. c) D. i. der eigenen Gerechtigkeit. Röm 3, 27, 28.

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von keiner Seiten ab.* Dor Niedersten, Stillefiehen be­ wahr euch JesuWanderstab.Sonst heisset es von eurem Lauf: ihr liefet fein, wer hielt euch auf?^'

ten Kinder, so viel ihr euch dem Lamm ergebt. WaS thut man öfters wohl geschwinder, als daß man Jesum ganz ver­ gräbt! Fragt oft, wenn diese Zeit vorbei: ob Jesus 'Jes. 3°, »i» "Ps. es, 4. euch noch wichtig sey?

**• Gal. 5, 7.

XXV.

XXVI.

Ach, Kinder, hütet euch vor den Ach, geht doch nicht zurück, wie gefährlichen Jugendlüsten! so viele schon gethan haben!

i2i. 26ie manches Kind ist zubereitet, das schöne Hoff­ nung von sich gab! Kaum warözuJesu hingeleitet, so trat eS auch schon wieder ab. Und was der Herr ins Herz gelegt, ist wie mit Besen weg­ gefegt. 122. O sehr betrübtes An­ gedenken, wenn eS von dem und jenem heißt: Er ließ sich durch die Gnade lenken; sehr! wie ihn Satan zu sich reißt; seht! wie er Jesum so vergißt, daß keine Spur zu finden ist. 12Z. Wer sich nicht bis zu Gott bekehret, bis zur ge­ wissen Seligkeit, der strau­ chelt, und wird bald bethörrt, frißt wieder, was er ausgespeit. Ja, wer auch Jesum recht erkannt, wird doch wohl wieder abgewandt. 124. O hütet euch, gelieb­

125. fürchtet das, was eure Herzen von Jesu abzu­ ziehen sucht. Der Leichtsinn, Müssiggehen, Scherzen und Jugendlüste seyn verflucht! Geschwätz, Zerstreuung, Uep­ pigkeit sey recht von Herzen angespeit! 126. Ach, merkt es euch: die Fleischeslüste sind ein ver­ dammter Seelengift. Durch sie wird euer Herz zur Wüste. Und weil euch jetzt die Zeit betrifft, da sie am meisten wü­ thend sind: d) so eilt, ach eilt, daß ihr entrinnt! 127. Ihr tretet jetzund in die Jahre, da sich die Lust gewaltig regt. Ach, denket an die Todtenbahre, noch mehr! anöKreuz, das Jesum trägt,e) an seine Marter, Angst und Pein: so wird euch Wollust schrecklich seyn.

d) Der Heranwachsenden Jugend sind die fleischlichen Lüste am allergefährlichstea. e) 2tn Jesunr, wie er am Kreuze gehangen.

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128. O, wacht! gewiß zu allen Stunden geht Satanas um euch herum. ö Kommt, suchet Lust in Jesu Wunden. Sein süsses Evangelium sey in Gesellschaft und daheim dem Herzen Milch und Ho­ nigseim. * 1 Petr. 5. 8.

4.11

set Muth. Gebeugter Glau­ be sieget gut. 132. So wird der Feind euch nimmer fällen. Sucht er gleich Lüste, Ehr und Geld euch noch so reizend vorzustel­ len, verheißt er euch die ganze Welt: ihr bleibet doch bei Jesu stehn, und sollt es auch ans Sterben gehn. 133. Um Jesu willen viel zu leiden, geht öfters noch wohl leichter an, alö daß man ihn bei manchen Freuden k) die höchste Freude nennen kann. Ach, ohne dich, du starker Held, kommt kein« Seele durch die Welt!

129. Ach, fürchtet euch! die Iauberstricke, die uns die Lust der Jugend legt, sind stark, und voller schnellen Tücke, daher sie bald zu siegen pflegt, und manchen, der schon auf­ gewacht, zum Todesschlaf zu­ rückgebracht. 130. Doch Jesus ist wahr­ haftig stärker, als alle starke XXVIII. Reizung ist. Er wirft die Haltet vest an dcr Demuth. Denn Sünde in den Kerker. Und Gott widerstehet den Hoffärtigen, wenn sie noch so um sich frißt, aber den Demüthigen giebt er Gnade. so wird sie, wenn mans gläu­ big wagt, doch endlich in die 134. Drum bleibt zu seinen Flucht gejagt. Füssen liegen, wenn ihr auch schon begnadigt seyd. Je tie­ XXVII. Kindliche Furcht und wüthiger fer sich die Herzen schmiegen, Glaube.müssen beständig beisam­ je vester steht die Seligkeit. men seyn. So werdet ihr alles Oie Demuth singt mit frohem überwinden. Schall. Der hohe Sinn kommt 131. Nur meidet zwei ver­ vor dem Fall. 135. Wenn man euch lobt, kehrte Wege: das Zagen und die Sicherheit. Dis machet 0 theure Kinder; denkt ja nicht, Ja, stolz, und jenes träge; und daß ihr etwas seyd. beides hindert unsern Streit. beugt euch da, als schnöde Drum fürchtet euch und fas- Sünder. Verflucht die Selbst-

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Kinderlieber.

gefälligkeit. Und speit euch kommt sein Gericht: nimmt selber heimlich an, wenn euer euch so manches fast den Muth: Herz sich spiegeln kann. getrost! zuletztwirdalleögut. Pst 57, 57- 58. XXIX. 140. Mit Golt, mit Jesu, Werfet euer Vertrauen nicht weg. und mit Und stärket euch in der lebendigen mit den Engeln, Hoffnung der ewigen Lebens. der selgen Sündenschaar, von 136. Doch laßt euch auch Sünden los, und frei von durch keine Sachen bas lie­ Mängeln, nicht hundert, auch besvolle Jesusherz verdun­ nicht tausend Jahr, nein, keln und verdächtig machen: ewig, völlig selig seyn: daS sonst geht ihr rück- und hin­ bringt ja wohl das Warten terwärts. Dringt durch zum ein! 141. Auf ewig in der Höl­ Sünderfreund hinan, der dul­ len schwitzen, das ist der kur­ den und vergeben kann. 137. Euch gilt es, die den zen Lust Gewinn. Mit Abra­ Weg betreten, der zum Be­ ham zu Tische sitzen, das reizt sitz der Gnade bringt. O seyd uns besser zu sich hin. Wer durch Jesu Blut gebeten: be­ Jesum sucht, erlangt und siegt, was euch entgegen hält, der wird ein Bürger dringt. Steht vest! und jener Welt. wankte euer Sinn: 0 seht ins XXX. ewge Leben hin. Freuet euch eurer öffentlichen Ein­ 138. Hindurch! Werweiß segnung. Nehmet aber den Se­ noch wie geschwinde der Hei­ gen an, und bewahret ihn; da­ land euch hinübersetzt, g) Da mit nicht ein grosser Fluch dar­ auf folge. wird dem armen Glaubens­ kinde das Herz in Ewigkeit 142. Seht Fluch undSegen, ergötzt. Geht nicht zurück, Tod und Lebens Was wollt steht! Haltetaus! Jhrkommt ibr nun? Wo greift ihr zu? ** ja bald ins Vaters Haus. Ihr habt das Jawort hinge139- Zuletzt, zuletzt, dis geben: Herr, wir sind dein, Wort bedenket! Zuletzt er­ regiere du! Wohlan so geht scheint der Frommen Licht. mit dieser Wahl getreu durchs Wenn euch daS Glück des Bö­ ganze Jammerthal. sen kränket; so wißt : zuletzt *sMos,Zo, »Z. "Los,24,15,16; g) Hinüber ins Paradies.

Kinderlieber«

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14z. Ich muß euch heute Jesu Segen mit meinen Hän­ den, Mund und Sinn auf euer Haupt und Seele legen; 0 nahmt ihr ihn doch alle hin! Mein heisser Wunsch für alle heißt: euch segne Vater, Sohn und Geist.

spricht! Jhvseyd ja zweimal schon verfluchtwer ists denn, derszum dritten sucht?i) *S. den 5. unb 11. B. XXXI.

ren Frieden von sich jaget, der läßt das Gut in eurer Hand. Der Segen kehrt auf euch zu­ rück, und er verscherzt sein ewges Glück, h) '

armen Kinder, wo gar kein Bitten helfen will! Ihr bleibt als wissentliche Sünder, (ja glaubt es, und bedenkt es still) mit eurem ganzen Christen­ thum, gewiß des Teufels Ei­ genthum. 148. Wer seines Herrn so guten Willen, vor andern Knechten reichlich weiß, der wird sein Sündenmaaß er­ füllen, wenn er ein unfrucht­ bares Reis, ein fauler Knecht der Sünde bleibt, und Jesu Gnade von sich treibt.

Wo ihr nun den Segen muthwillig von euch stosset, unbckehrt bleibet, oder wieder zurückgehet: so wird euch der ewige Fluch ver» 4 Mos. 6, 25 - 27. 144. Doch hört, was Je­ folgen, und eure Verdammniß wird unerträglich seyn. sus denen saget, die er zum 147« Wohlan! so hört, ihr Segen ausgesandt: Wer eu­

Luc. 10, 5. 6. ii. 145. Habt ihr den Segen

angenommen, den ihr hier öffentlich empfangt: so laßt ihn ja nicht wieder kommen, bis daß ihrs Jesu da verdankt, wo er die Schaafe, die er kennt. Gesegnete des Vaters nennt. Matth. 25, zi-z4. 146. Ihr werdet ja den Bund nicht brechen, den ihr Luc. i-, 47. von neuem aufgericht? Wie 149« Ihr seyd gelockt, ge­ würde das der Richter rächen, steht, gebeten, habt Fluch der euch gewiß das Urtheil und Segen angehört. Wollt h) Treue Lehrer müssen ihre Zuhörer alle segnen. Welche Zu­ hörer aber diesen Segen nicht annehmen, von denen weicht er alsobald, und geht auf die Lehrer zurück. i) Als Verfluchte seyd ihr geboren. Durch die Uebertretung des Taufbundes ist der zweite Fluch über euch gekommen. Wollt ihr nun nach eurer öffentlichen Einsegnung wieder von Jesu weglausen: so lauft ihr in den dritten Fluch hinein.

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Kinderlieber.

153. Wir wissen, daß wir nichts verdienen. Der Ruhm ist dein, du grosser Fürst. Doch, wenn wir dir im Glau­ ben dienen, der du Verspre­ chen halten wirst: so giebst du uns, 0 Gottessohn! aus 19, 4‘« 42« 44. 150. Auf unaussprechlich grosser Gnade grossen Lohn. grosse Gnade folgt unaus­ 154. Mich dürstet, Herr, sprechlich grosser Zorn; auf ich kann nicht schweigen, so grossen Vortheil grosser Scha­ wenig du am Kreuze schwiegst. de. Verachtet ihr den Se­ Ja, seh ich dich zur Erden gensborn: so ist ein tiefer beugen, da du im Schweiß Pfuhl bereit, wo man das und Blute liegst, und denke, Weh auf ewig schreit. daß es alle gilt: k) so wird Ebr. a, 5. 10. 26. 27. mein Herz mit Brunst erfüllt. 155» Ich wünsche, flamme, XXXII. Herr Jesu, nun muß ich mit dir brenn und walle, nach meiner ein Wort reden über meine an- Lämmer Seligkeit. O Jesu! vertrauten Kinder. schrei ich: reiß sie alle zu dieser 151. Ofnern Herr Jesu darf güldnen Gnadenzeit aus Sa­ ich bitten? doch ja, ich weiß, tans tödtlichem Gebiet, daß ich darf, ich soll. Du krieg­ er sie nimmer wieder sieht. 156. Das sey mein Lohn, test, da du auögelitten, zum süssen Lohn die Arme voll,* o mein Erbarmer! was treuer für deine Arbeit, Blut und Lehrer Kron und Lust.^ Ver­ Schweiß sind Seelen deine denkt man mirS; so weiß ich

ihr nun nicht zu Jesu treten, und bleibet todt und unbe­ kehrt: so seyd ihr Schuld an eurem Blut, * und daö ver­ dammt euch, was ihr thut! *# * Apost. ao, -6. 27, ** Luc.

Lust und Preis. *Ps. 126,6. Armer, daß dir mein JnnerS Ich will die 152. Ach, zürne nicht mit wohl bewußt. deinem Knechte, der sich mit Lämmer nicht für mich, nein, dir vergleichen kann. Du Gotteslamm, allein für dich. selbst hast ja des Amtes Rechte * Phil. 4, ». 1 Theff. 2, iI. 20. 157« Es beugt mich oft­ in dem Worte kund gethan. Die Arbeit, die in dir geschicht, mals bis zur Erden, und wirft mich dir zu Füssen hin. O verlieret ihren Segen nicht, könnt ich immer brünstger wer1 Cor. 15, 58.

k) Daß alle Seelen dadurch selig werden sollen.

Kinderlieber.

415 den! O hatt ich deinen Hir­ Gesegnet sey, wer sich be, tensinn !® Ich ringe, Herr, müht, und betend mit am im Glaubensstreit für dieser Netze zieht!®® Kinder Seligkeit. * E«l. 1, -8. »g. ** 8uc. 5, 7. *8ttc. li, 8. g. 162. O könnt ich recht be­ 158. Ich weiß doch, daß weglich bitten, der Kinder es dir gesittet, und daß dein Herzen aufzuthun! Ach, hätt Herz sie alle liebt. Ob Sa­ ich Worte, die da schnitten!® tan viel entgegen stellet, das daß sie nicht länger könnten meine Hoffnung sehr betrübt. ruhn. O wär ich selbst ein Ja schiene alles gänzlich aus: kleines Kind, so oft die Kin­ mein Glaube bleibt ein Fel­ der um mich sind. *Pred. 12, 11. senhaus. 15g. Sind manche Kinder 163. Ach, wüßt ich doch freche Herzen, falsch, stolz in welchen Sachen ihr armes und üppig, todt und faul; Herz noch Hindrung finbt! O das macht mir freilich bittre könnt ich sie vertraulich ma­ Schmerzen. Doch stopft der chen, wenn sie versteckt und Herr dem Feind daS Maul. blöde sind! O wär ich recht Ich laffeJesum wahrlich nicht, in Liebe weich, und an ge­ dis er auch hier den Segen salbtem Eifer reich! 164. O daß ich mich so spricht. 160. Ich kann, und darf, elend sehe, so unverständig, und will nicht pochen. Das kalt und matt; und noch so aber sähe Satan gern, (wenn schwache Schritte gehe, wo er uns erst den Muth zerbro­ man so viel zu steigen hat! chen,) man liesse ihn, den Doch hochgelobt sey JesuS alten Herrn, in dem Besitz Christ, der in den Schwa­ der Jugendschaar, und alles chen mächtig ist. 165. ES ist kein Werk von bliebe, wie es war. 161. Allein, es soll ihm Menschenhänden. Witz,Kraft nicht gelingen: denn Jesus, und Arbeit thut es nicht. Den unser Herr, regiert.!) Wir, Anfang mache«, und vollen­ seine Knechte, wollen ringen: den ist dein, »Jesu, süsses so wird ihm vieles zugeführt.® Licht! Und btt greifst alles I) Was dir gereicht zu Ehre», und der Gemein zu------ unt unser Beistand bist.

Kinderlieber.

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also an; daß der, der nichts ist, alles kann. 166. Ich freue mich, der Herr wird siegen, sein Wort hat segensvollen Lauf. Ich bleibe gern im Staube liegen: doch steig ich bis zum Tbron hinauf, als aus mir selber weggebracht,wenn mir der Glaube Flügel macht. *3. 8, 56. z. Doch jenen Hirten bei verborgen. Auch schlief Je­ Bethlehem, ward ihr Hüten rusalem bis zum Morgen, wie erst recht angenehm. Ihnen Bethlehem. 7. Die Hirten wachten in warS beschieden, daß sie er­ Ihnen glückt lebten, wvrnach die Vater stiller Nacht. vergeblich strebten: die felge es, was kein Mensch gedacht/' Sie sehn GotteS Klarheit. Nacht! Sie sehn und hören den En, Ebr. 11, 13. 39. 40. 4. Gesegnet seyst du, v gel Gottes ünd seine Lehren: * Eue. 3. freies Feld! Seyd gesegnet, die süsse Post!

Hirtenlieder. 8. „O Brüder, fürchtet „und scheut euch nicht! Was „ihr seht, ist lauter Freuden„licht. Grosse Seligkeiten „soll ich euch sagen. Und was „sich fr öl ich es zugetragen, „gilt alles Volk. 9. „Denn euch ist heute, „in dieser Nacht, der gebo„ren, der euch selig macht: „Christus der Meßias, der „Herr und Heiland; hier in „der Stadt, bei der David „weiland die Schaafe trieb. 10. „Das Zeichen, wenn „ihr ihn finden wollt, ihn, „den König, den ihr suchen „sollt, das ist eine Krippe: „da liegt das Kindlein! ge„wickelt ist es in schlech­ te Windlein, das theure „Kind!" 11. Kaum daß die Botschaft vollendet war: so erschien des Himmels ganze Schaar, lau­ ter felge Engel, den Herrn zu loben, die ihre Stimmen mit Macht erhoben. O welch ein Ton! 12. „Nun ist die Ehre des „Höchsten da. Singt, ihr „Himmel! Jauchzt Hallelu„ja! Friede wohnt auf Er„den. Und Wohlgefallen hat „an den Menschen, ja, nun „an allen, der heilige Gott!" 15. Wer kann die Grösse der That verstehn! Gott selbst

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läßt sich in der Menschheit sehn. Mensch ist er geworden: um von dem Bösen, durch Blutvergiessen uns zu erlösen auf Golgatha. 14. Die Hirten liefen nach Bethlehem. Und die Nacht war nicht zu unbequem. Ei­ ner reizt den andern: Kommt laßt uns gehen! Was Gott uns kund gethan, muß man sehen. Die Sach ists werth. 15. Sie eilten alle zur gu­ ten Stadt. Wenn das Herz nur Trieb und Feuer hat, läßt man Schaaf und Hürden, gern stehn und liegen, an dem Lamm Gottes sich zu vergnü­ gen. Er ist der Hirt! 16. Sie kamen hin, und das Kind war da. Wer be­ schreibt ihr Auge wie es sah: wie es funkelnd lachte, und süsse Thränen, entzückt in ihrem gestillten Sehnen, bei ihm vergoß. 17. Mit Küssen nahmen sies auf den Arm. Und ihr Herz von Lieb und Freude warm, sucht es einzuschliessen, und rief im Glauben: Ma­ ria, ohne dirs wegzurauben, das Rind ist mein! 18. So sprach ein jeder: das ist gewiß! (Denn der Engel Gottes sagt uns dis: Euch ist er geboren! Euch bring ich Freude!) Drum

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Hirtenlieder.

gönn ich allen die Glaubens­ weide; doch ist er mein! 19. Ihr volles Herz goß stch endlich-aus. Sie verkün­ digten von Haus zu Haus, und auf allen Gaffen, was sie gehöret, waö sie der Enge! von ihm gelehret, das Wort des Heils. 20. Nun war ganz Beth­ lehem aufgeregt. Jedermann ward durch die Post bewegt: Kommt, hier ist Meßias! Da liefen alle, dis Kind zu schau­ en, mit frohem Schalle, zum Stall hinein. 21. Den Eltern drungen dieKindernach. Owersagts, waS hier die Freude sprach, wie sie um das Kripplein sich dicht versammlet, gehüpft, gewundert, gelallt, gestammlet, geredt, gejauchzt! 22. Maria, Joseph, was macht denn ihr? Euer Ein und Alles seht ihr hier. Ja,

die heilige Jungfrau sitzt mit Erstaunen. Und waS die Leute jetzt ausposaunen, dem denkt sie nach. Luc. ä, 19.

25. Die Hirten kehrten drauf ftölich um, lebten nun, im felgen Christenthum, bei der Hirtenarbeit, in den Be­ schwerden. Und ihr Gesang bei den lieben Heerden war Gottes Lamm! 24. Um alles, waö sie ge­ sehn, gehört, wie der Engel sie vorher belehrt, wurden sie nicht müde, den Herrn zu lo­ ben : für die Erfahrung so sel, ger Proben von seiner Huld! Luc. 2, 20.

25. Ein solcher Hirte wünsch ich zu seyn. Mache mich da­ zu, mein Jesulein! so wird deine Liebe mir schon auf Er­ den, im Feld und Stalle zum Himmel werden, zum Paradies!

202.

Vom Umgang mit Gott auf dem Felde und an allen Orten. Mel. Ach, was soll ich Sünder mich nicht allein bei dem Vieh machen. im Felde seyn. ott, der du im Himmel thronest, und doch auch auf Erden bist! Weil dein Herz so gnädig ist, daß du gern bei Menschen wohnest: v so laß

2. Wie in Paradiesesgar­ ten unsre Eltern dich gekannt, eh sie noch der Fall ver­ bannt: also will ich deiner warten. Rede mit mir vä-

Hirtenlieber. terlich. Rufe mir, und höre mich. z. Wie du dort den Regen­ bogen uns zum Gnadenzeichen schenkst, und an Noä Opfer denkst:* also sey auch mir gewogen, daß wenn ich gen Himmel seh, Gnad auf allen Wolken steh. **

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gerungen:* so erfülle durch dein Blut, mich mit Glaubenskraft und Muth.

* 1 Mos. 32, 24=50. Hos. 12, 4.5.

8. Wie dich Moses dort er­ kannte, (der nicht in Egyp­ ten blieb, sondern lieber Schaaf« trieb,) da der Busch im Feuer brannte:* ach, so * 1 Mos. 9, 8->7. " Ps> 56, L. laß auch mir geschehn, in der Apost. 1,9 = 11. Wüsten dich zu sehn! 4. Wie dich Abraham ge­ * - Mos. 3, if. beten, dem du dich so zuge­ 9. Wie dich Josua gefun­ kehrt, wie ein Freund den an­ den, und im Felde vor der dern hört: so komm auch zu Stadt, dich, Herr, angebe­ mir getreten. Tbu mir deine tet hat:* so sey auch mit mir Gnade kuud. Oeffne meinen verbunden. Allenthalben bist Glaubensmund. du nah. Sucht man dich, so 1 Mos. 18, 17-3Z. stehst du da. 5. Wie oortJsacauögegan'Jos 5, i5 = *5» gen, der in stiller freier Luft 10. Wie du selbst in deinem auf dem Felde-zu btr ruft:’8 Leben manchen Tag und man­ also mach auch mein Berlan- che Nacht auf dem Felde zu­ gen auf dem Felde still und frei, gebracht:* so wollst du mir daß ich betend bei dir sey. Gnade geben, daß dein Wort ♦ 1 Mos. 24, 62. 63. und mein Gebet auch im Felde 6. Wie dein Jacob aufdem Gutes sät.** Steine vor der Himmelsleiter »Matth. 5, i.s. Marc. i,zz. Luc. 6, i2. Joh. 6, 3.10.15. lag: 8 gieb auch mir bei Nacht "Gal. 6, 7. 8. und Tag, daß mein Herz vor 11. Ich begehre kein Er­ dir erscheine. So bist du mir selber nah. So sind auch die scheinen, das mein leiblich Auge sieht. Fülle du nur mein Engel da. * 1 Mos. 28, 10- 22. Gemüth mit dem Sinn und 7. Wie dich Israel bezwun­ Geist der Deinen. Denn im gen, als er weinend in der Glauben halt ich mich so an Nacht, Herr, aus aller Glau­ dir, als säh ich dich. bensmacht mit dir im Gebet Ebr. 11, 27.

430

Von einigen besondern Anliegen.

XXVI.

Von einigen besondern Anliegen. 20Z. Ein es gläubig en GevattersPathen fegen. 4. Des reinen Lammes Mel. In dulci Jubilo. ^Deiti Heiland segne dich, v Blut, die schöne rothe Fluth, hat dich weiß gescbwemmet, Kindlein, so wie mich, durch und GotteS Elfergluth durchs sein Blut und Wunden! Dein Wasierbad gehemmet. Dis Herz erquicke sich in allen Le- Blut macht alles gut, daß dir bensstund"en an seinem Sei­ Satans Wuth keinen Scha­ tenstich! Da bleib ewiglich, den thut. Ps. 5., 9. trotz dem Wütherich! 5. Du bist nun Gottes Joh. 19, 34. * Joh. 5, 6. g. Kind, der dich so lieb ge­ s. Dein Jesus nennt dich winnt, als den Sohn der sein. Du bist im Blute rein, Liebe. Sein Herz ist ganz schön und ohneSünden! Dein entzündt, und wallt im VaGott will dich allein in seinem tertriebe, daß er nur darauf Sohne finden. Da ist kein sinnt, wie er Sachen findt, Zorn, ach, nein! Fluch und die dir selig sind. ewge Pein soll begraben seyn. Joh. 17, 26. Z. Du bist durchs Bl^t er­ 6. Du bist des Lammes kauft. Du bist aufs Blut Braut, im Geist mit ihm ver­ getauft, y) Und mit Blut traut, und so voller Schöne: geschmücket. z) Dein alter daß man dich edler schaut, als Mensch ersauft, und ist schon aller Fürsten Söhne. Sein unterdrücket, nur nicht ganz Geist hat dich erbaut. Und ausgerauft. Doch, wenn wir rühmen laut: du bist Satan schnauft, bist du los­ ganz bethaut.s) Hiob. 53, 4. Hof. 14, 6. 7. gekauft. y) Daß Lug allein bas Wasser fieht, wie rc. Offenb. 1, 5. z) Christi Blut und Gerechtigkeit, bas ist mein Schmuck rc. -) D. i. Du bist ganz und gar, an Leib und Seele, durch seine Salbung geheiliget. 1 Thess. 5, »3>

Von einigen besondern Anliegen. 7. Du hast ein lieblich Loos; bist herrlich, stark und groß, Tempel, Priester, König. Zwar gilt ein Erdenkloß, ein Sündenwürmlkin, wenig. Doch du bist nicht mehr bloß, nein, von Sünden los, und im Gnadenschooß. Ps. 16, 6. i Cor. 5, 16. Offenb. 1, 5. 6.

8. Dein Her; bewohnt der Geist, der unsre Salbung beißt. Du hast Pfand und Siegel. Die Schaar, die Je­ sum preist, b) braucht ihre Himmelsflügel, daß sie dir Dienste leist, Satanam ver­ weist,^ dich aus Nöthen reißt. 9. Dort oben wartet schon dein Erbgut und dein Lohn, da du ewig grünest: wenn du dem grossen Sohn hier bis ans Ende dienest. Da folgt auf Spott und Hohn, Scep­ ter, Kron und Thron. Dir gehört eö schon. Lffenb. 3. 31.

10. O Kind! Du bist so schön, daß wirs noch nicht verstehn, dich recht zu beschrei­ ben. DaS Kind, das wir erhöhn, das lasse dich beklei­ den: bis wir nach Hause gehn,

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und dich droben sehn vor dem Throne stehn! 11. Das Lamm, das Läm­ mer liebt, das sich im Wohl­ thun übt, voller Heilsverlangen; das lauter Segen giebt, weil eS am Kreuz ge­ hangen, durch unsern Fluch betrübt, da es nichts verübt, als nur uns geliebt: 12. Das nehme dich in acht! Das sey bei Tag und Nacht dein getreuer Wächter! So wird des Teufels Macht, die Tücken der Verächter, und was zum Schaden wacht, von dir weggebracht, und getrost verlacht. 15. Dein Heiland trage die, die dich mit Sorg und Müh in den Händen tragen! Er helfe, daß sie nie den Segen von dir jagen. Sein Geist erleuchte sie, daß ihr Herz und Knie oft zum Vater flieh! 14. Er blicke sie so an, daß jedes merken kann, was ste an dir haben. So lernen sie daran, dein Pfund nicht zu vergraben, ä) So bleibst du ohne Bann. Gott, und jedermann siehts mit Freuden an. Jes. 54, 5.

b) Die Engel. Matth. 18, 10. c) Will Satan mich verschlingen: so laß rc. d) D. i. die in mir wohnende Gnade nicht unbrauchbar liegen zu lassen, sondern sie zu deinem Heil anzuwenden.

4Z2

Vo» einigen besondern Anliegen.

15» Mein Kind, ich zeuge hier, daß deine Taufe dir ewges Gut gegeben. Du suchst kein Gold bei mir. Ich soll mein Herz erheben, e) Wohl­ an ! so schreien wir: Jesu! Heils - Panier!k) bleib auf ewig hier! 16, Wirst du nun in der Welt noch künftig hingestellt, voller Frucht zu grünen: so zeig ich dir den Held, g) dem ächte Christen dienen, der uns so wohl gefällt, Satans Macht zerschellt, und den Sieg be­ hält. 17. So sey der Thorheit Feind, und keiner Sünde Freund! Fleuch vor allen Din­ gen den Koth, der gülden

scheint. Er wirb nur Unglück bringen, wenns gleich die Welt verneint. Denn waS diese meint, macht, daß Jesus weint. 18. O, bleib an seiner Hand, und sieh ihm unverwandt in sein Herz und Augen. Sein Blut sey dir bekannt, dein Heil daraus zu saugen. Be­ halt sein Liebrsbandb) und des Geistes Pfand, deinen Gnadenstand. 19- Ja, Amen, Jesu, ja! das Kindlcin lieget da, dazu deinen Füssen. Sey ihm auf ewig nab, Herr, durch dein Blutvergiessen, das ihm zu gut geschah! Dir sey Gloria, und Halleluja!

204. Ermahnung an die Eltern, sich ihrer Kinder recht anzunehmen. Mel. Wer weis, wie nahe mir ihr sie nicht zu Jesu tragen? mein Ende. Er fordert doch ein jedes-

Herr hat euch ein Kind, als ein euch anver­ Wort zu sagen, die seiner trautes Pfand, gewiß einmal Lämmer Eltern sind. Wollt von eurer Hand.«) e) D. i. ich bin nicht darum Gevatter, daß ich dir einen soge­ nannten pachenpfennig geben, sondern daß ich für dich beten soll. 0 D. i. du unüberwindliche Fahne, unter welcher wir sicher und selig sind. Jes. 11, 10$ 12. g) D. i. ich unterrichte dich von deinem Heilande. h) Bleib in dem Bande seiner Liebe.

♦) Die Fortsetzung diese- Liede- siehe S. 416. D. 172* i85*

Von einigen besondern Anliegen.

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20Z. Hochzeitlied von der vornehmsten Sorge christlicher Eheleute. Mel. O wie selig sind die Seelen,

mir doch: von was für Dingen soll man wohl zur Hochzeit singen? Sagt mirs, die ihr Christen seyd. Viele seh ich, wenn sie freien, scher­ zen, lachen, tanzen, schreien. Ist denn das die Christen­ heit?:,: Pred. Sal. s,». -. Eph. 4,17:21. 2. Sagt mir doch, ihr selt­ nen Leute, die ihr unsers Kö­ nigs Beute, Jesu Lust, zu werden sucht: soll man geile Wollust ehren, und den Durst zu Wassern kehren, die das heilge Wort verflucht? 3. Nein, wahrhaftig! edle Seelen können solchen Koth nichtwahlen, mager doch ver­ goldet seyn. Nein, sie sind des Lammes Tempel. Jesus bleibet ihr Exempel, und ihr Wahlspruch: keusch und rein! 4. Kommt, Verlobte, su­ chet beide die unendlich grosse Freude, die aus Jesu Herzen stießt. Alle Lust der Welt muß weichen, kann der Se­ ligkeit nicht gleichen, die das Herz in Gott genießt.

5. O wie selig sind die See. len, die sich so mit ihm ver­ mählen, daß sie ganz sein ei, gen sind. Denn: nur viel empfinden, wissen und sein Jawort schläfrig missen,,) das ist Schatten, Traumund Wind. 6. Jsts nicht gut, allein zu bleiben, kann euch das zur Ehe treiben: wie viel mehr trifft dieses ein, daß euch Je­ sus unentbehrlich; und daß eS durchaus gefährlich, ohne ihn allein zu seyn. 7. Sagt doch: fühlt ihr eure Sünden? könnt ihr keine Ruhe finden, ohne die, di« Jesus schenkt? Ist deS Her­ zens ganzer Wille nur zu sei­ ner Gnadenfülle voller Sehn­ sucht hingelenkt? 8. Hat euch JesuS ganz ge­ wonnen? Und ist alles ganz zerronnen, was dem Freund zuwider ist? Wahrlich: das sind grosse Fragen, die ihr euch an allen Tagen, jetzt vornemlich machen müßt. 9. Wahre Christen sieht man ringen, in Gewißheit einzu­ dringen; so wird vester Grund

>) D. i. ohne Bersicherung des Gnadenstanbes faul und träge da­ hin gehen. Ec

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Von einigen besondern Anliegen.

14. Sonst ist Ehestand be­ gelegt. Wer, für ungewisses Hoffen, dieses sichre Ziel ge­ schwerlich, ja, der Seelen troffen, dessen Muth bleibt höchst gefährlich, wo man das unbewegt. dahinten stellt. Einer wird 10. Wenn sich zwei in Gott den andern hindern, und des verbinden, können sie noch Geistes Kraft vermindern, bis leichterfinden, was ein andrer der Schlaf auf beide fällt, k) schwerer sucht: schlagen nur 15. Manche lieben sich zu die Liebessiammen bloß auf heftig, aber Jesum nicht so Jesum so zusammen, daß man kräftig. Diese beten Götzen andern Tand verflucht. an. Andre weiß der Feind zu 11. Wenn sie sich einander trennen, bis sie sich so hassen treiben, das zu werden und können, daß mans kaum be­ zu bleiben, was uns ewig greifen kann. glücklich macht; wenn sie in 16. In der Welt sind hun­ die Wette laufen: so wird ih­ dert Sachen, diedieEhewichrem Geist mit Haufen Kraft rigmachen. Ein Gewicht zieht und Segen zuqebracht. bald herab. O wie leicht sinkt 12. Christen lieben ihre Wei- man danieder, was man war, ber, doch gewiß nicht bloß die das wird man wieder: hält Leiber, nein, vornemlich ih­ man nicht den Glaubens­ ren Geist. Und so soll das stab. 1) Weib sich üben, ihren Mann 17. O, wie kann das Gut im Geist zu lieben, weil sie der Erden uns so leicht zum sonst nicht Christin heißt. Fallstrick werden, wenn mans iZ. Kommen sie, den Leib hat, und wenn es fehlt! Un­ zu pflegen, sich mit treuem ser Herz wird bald betäubet, Dienst entgegen, wirken und daß es dem nicht offen blei­ bemühn sich sehr: so thut bil­ bet, dem sichs doch allein ver­ lig ihr Bestreben um der See­ mählt. len Glaubensleben für ein­ 18. In der Ehe sind die ander zehnmal mehr. Sorgen nicht erst hie und da k) EL ist hier die Rebe nicht von unbekehrten, sondern von erweck­ ten und gläubigen Eheleuten. l) Hier ist wieder die Rede von Bekehrten, die bas nicht mebr sind, was sie waren. So gehen auch die folgenden Verse auf gläubige Ehe­ leute.

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zu borgen, nein, sie stehn um trotz den Mängeln allen! al­ uns herum. Da laßt sich bas Herz verdunkeln, Jesu Name kann nicht funkeln, und der Glaubensmund wird stumm. 19. Sorgen theilen m) un­ sre Seele, machen sie zur Alagehöhle, da sie sonst ein Brautsaal ist. Sie zerreissen unsre Kräfte in so vielerlei Geschäfte, daß man seines Heils vergißt. so. Christen sind befehligt worden, daß sie, ihrem edlen Orden und dem Meisterselbst zum Ruhm, nichts von Sor­ gen herrschen lassen. Er will sie zusammen fassen. O ein süsses Christenthum. Phil. 4, 6.

1 Pet. 5, 7.

si. Laßt uns nur am ersten trachten, diese Welt für Koth zu achten, unö im Eiteln nicht zu freun, aber Gottes Reich zu erben: so wird Leben, Lei­ den, Sterben, reich, geehrt und selig seyn. Matth. 6, 24. -5. 31. 33. 341 3°h. 15= *7«

ss. Halten wir von Her­ zensgründe, und nicht bloß mit unserm Munde, Jesum für das höchste Gut: so ist,

les das schon zugefallen, was dem Leibe nöthig thut. sz. Wird der Glaubens­ durst gestillet, wird das Herz mit Gott erfüllet, bleibt die Seele selbst nicht leer: so ver­ traut sie seinen Worten, und erblickt an allen Orten keinen leeren Winkel mehr. 24. Laßt die blinden Hei­ den lachen, daß wir uns so muthig machen, und aufs Un­ sichtbare sehn. Christi Wort gilt mehr als Thaler. Das macht reich, wenn reiche Prah­ ler hier und dort zu Grunde gehn. 25. Laßt uns unsern Mei­ ster hören, und auf seine süs­ sen Lehren täglich ganz ge­ richtet seyn: so muß uns noch aus Beschwerden selbst der größte Vortheil werden; denn sie machen treu und klein. 26. Laßt unS nur einander wecken, alle Kräfte auszu­ strecken , unserm Bräutgam nachzugehn: bis wir dort in seinem Tempel, als ein seli­ ges Exempel seiner reichen Gnade stehn.

>n) Wie der Nachdruck des griechischen Wortes zeiget.

Ee 2

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Von einigen besondern Anliegen.

206. Ein Reiselied, zur Erquickung und Samm­ lung des Herzens. sey bedacht, über mich zu wa, Mel. Wunderbarer König. Unschätzbarer Heiland, laß chen, und mir Bahn zu ma­ chen. mich beine Steifen tief betrach­ Ps. 65, 12. ten, frvlich preisen. Ach, die 5. Ack, wie manche Sün­ Menschenliebe konnte deinen den pflegen uns auf Reisen Füssen jeden sauren Tritt ver- ihre Tücke zu beweisen. Vie­ süffen. Auch für mich mühst lerlei Zerstreuung, irdische du dich. HochgebornerKönig, Gedanken, Leichtsinn, Plau­ bin ich nicht zu wenig? dern, Scherzen, Zanken, böse 2. Nein, du liebst die Sün­ Lust, fauler Wust, Müßig­ der, die verlornen Schaafe. gang und Richten, kann uns Du erbarmst dich ihrer Stra­ kläglich sichten. fe. Darum bist du kommen, 6. Selbst bei deinen Kin­ und mit dem Verlangen auf dern, wenn sienicht mehrwa­ der Welt herum gegangen: un­ chen, und sich falsche Freiheit ser Herz auö dem Schmerz, machen, wächst so manche Fluch und Tod der Sünden Wurzel, die vor dir nicht tau­ bald heraus zu finden. get, die die Kraft vom Her­ 5. Hunger, Durst und Kälte, zen sauget. Ohngefähr wird Schweiß und müde Stunden man leer. Segen wird verlo­ hast du oft genug empfunden. ren. Anstoß wird geboren. Dein Geschäft war täglich, 7. Halte meine Seele vest deines Vaters Willen uns zum in deinen Armen. Und ver­ Heil mit Lust erfüllen, wenig schließ sie ins Erbarmen. Füh­ ruhn, Gutes thun, beten, feg? re du mich selber, Herr, sooft uen, heilen, Unterricht er­ ich reise, unverrückt in deinem theilen. Gleise. Schütze mich mütter­ 4. So hast du gewandelt. lich, daß mich Satans Tücken Und auf deinen Wegen triefte nicht mit List berücken. jeder Tritt von Segen. Laß 8. Gieb mir Herzenöstille, mich auch so reisen. Laß von allezeit zu beten. Lehre mich deinen Füssen Heil auf meine behutsam treten: daß ich ja Gänge fliessen. Tag und Nacht nicht gleite, nein, auf alle

Von einigen besondern Anliegen. Weise dich mit Wort und Wan­ del preise: und dazu, so wie du, mir und andern nütze, niemals müßig sitze. 9. Laß mich auf der Reis« an deS Schöpfers Werken des Erlösers Grösse merken. Alle Creaturen sollen mich ver­ gnügen, weil sie wir in ih­ ren Zügen deine Macht, deine

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Pracht, deiner Güte Strah« len vor die Augen malen. 10. Deines Baterö Liebe, deines Blutes Kräfte, deineGeistes Heilsgeschäfte, deiner Engel Wache, sollen mich be­ decken: so wird mich kein Un­ glück schrecken. Lob sey dir! Bleib mit mir, Herr, im felgen Bande, bis zum Baterlande.

207. Neujal) rslied.

Ps. 6Z, 12.

Spuren sind uns lauter Gna, de. Ach, es glänzt auf beiänderbarer Heiland! nem Pfade. Jeder Schritt, Kindlein dort im Stalle, süs­ jeder Tritt stießt wie Gottes ses Lamm, du liebst uns alle. Quelle honigsüß und Helle. Darum bist du kommen, und 4. Alle deine Werke, Re, ein Mensch geboren: denn den. Thun und Bitten, und die Menschheit war verloren. was du für uns gelitten, strö­ Klein bist du, und nimmst zu, men tausend Segen, triefen wirst wie Menschen grösser, uns zu Gute in den Thränen, und an Weisheit besser. Schweiß und Blute, reiche 2. Du erlebest Jahre, ja Kraft, süssen Saft, für ge» du zählst die Tage. Du ver­ beugte Sünder, für des Glau­ suchst der Menschen Plage. bens Kinder. Deine Heilgen Füsse wandeln 5. O du reicher Heiland, hier auf Erden in den zeitli­ gieb in diesem Jahre, daß eS chen Beschwerden Tag und unser Herz erfahre, wie du in Nacht, ohne Pracht, ohne uns wandelst^- wie des Gei­ Himmelsfreude, ja, im tief­ stes Triebe den Geschmack von sten Leide. Ebr. 12, r. deiner Liebe himmlischrein, 3. Aber, treuer Heiland, süß, wie Wein, in die Seele, deine Heilgen Wege, deine un­ giessen,^ bis wir überfliessen. befleckten Stege, deiner Füsse *2 Cor. 6, 16. «'Röm, 5, 5. In voriger Melodie.

438

Zugabe.') 208,

Gläubige und anhaltende Einladung des Herrn Jesu ins Herz. Mel. Jesu, komm doch selbst zu mir. nn, so bleibt-es vest da­ bei , daß ich Jesu eigen sey. Welt und Sünde fahret hin, weil ich schon versprochen bin. 2. Jesus ist mein höchstes Gut. Denn er gab sein theu­ res Blut auch für mich ver­ lornes Kind, daß mein Glau­ be Gnade findt. Z. Herr, ich hang allein an dir. Nimm nur alles selbst von mir, was dir nicht ge­ fällig ist, weil du doch mein Alles bist. 4. Meine Seele sehnet sich. Gottes Lamm, sie suchet dich. Ja, sie fragt allein nach dir. O mein Hirte, komm zu mir! 5. Sie verlangt kein ander Heil. Du bist doch ihr be­ stes Theil. Andre Quellen weiß sie nicht. Nein, sie sucht dein Angesicht. 6. Freilich bin ich das nicht

werth, was mein Herz und Puud begehrt; müßte billig ganz allein, ewiglich verlas­ sen seyn. 7. Doch, weil du so gnä­ dig bist, weil dein Blut ver­ gossen ist, weil drin Mund so viel verspricht, werd ich frölich aufgericht. 8. Jesu, laß mich nicht al­ lein. Denn ich kann nicht se­ lig seyn. Ja, wo will ich Armer hin? wenn ich ohne Jesum bin. 9. Nun so komm, du See­ lenfreund , der es niemals böse meint. Meine Seele wünscht allein, deiner Hände Werk zu seyn. 10. Bringe mich in deinen Lauf. Deckemir mein Elend auf. Reiß mich von derSünde los. Mache meinen Glau­ ben groß. 11". Jesu, sieh, ich liege da, warte auf dein Hephata.n)

*) Enthält solche Stücke, die theils beim Druck übersehen, theils erst beim Schluß desselben eingelaufen sind. n) D. i. auf deine Befreiung, da du die Bande des Unglaubens in mir lösest. Marc. 7, 54. 55*

Ich bin unrein, blind und todt, kann auch nichts in mei­ ner Noth. 12. Lamm, du nimmst mich, wie ich bin, gern in deineHandehin; machst, daß mich die Sünde reut, schmückst mich mit Gerechtigkeit. 13. Nun, ich strecke mich nach dir, Jacobs Glaube zei­ get mir, wie man heftig mit dir ringt, bis man dich zum Segnen dringt. 14. Herr, ich fasse dich mit Macht, würd ich auch zum Schweiß gebracht.«) Du kommst doch von mir nicht

los, bis du sprichst: dein Glaub ist groß. i Z. Meine Thränen, mein Geschrei, lassen dich nicht so vorbei. Wenn ich auch nicht weinen kann, seh ich dich doch sehnlich an. Ps. Z4, 6.

16. Eher laß ich dich nicht hin, bis ich ganz versichert bin; bis ich weiß: dein Blut ist mein, und ich soll erret­ tet seyn. 17. Amen, ja, du hörestmich, und ich Armer lobe dich. Ja, zum voraus will ich schrein: I e su S wird mein Helfer seyn.

209. DasParadies imJammerthal, beimKrippleiuChristibesungen. Ps. 84,6.7. Luc. 2,1-14. Mel. Nun bitten wir den heili­ das nicht fühlet, wer mit der gen Geist. Sündenlust scherzt und spie­

Welt, was bist du?-ein Jammerthal!" Dich füllt mehr als Millionenmal tausendfaches Elend! bloß durch die Sünde, die ich von innen und aussen sinde, die Pestilenz!"'--

let: der raset noch!sss * 8i5m 5,12.18. "Prcd. 2, -. 5. Wohl allen, die auf den

Jammer sebn! die hindurch durchs Thal des Elends gehn, und gen Himmel eilen; die Brunnen graben, um hier »Ps. 84, 7» ** Spr. 14, 39- schon ein Paradies zu haben, 2. Sie ist die Quelle von im Jammerthal! »Ps. 84, 6. 7. aller Noth. Sie bedeckt die 4. O Gott, wer mit dir Welt mit Fluch und Tod,6 und mit Greuelthaten. Wer Gemeinschaft hat, der allein o) Wie dem Jacob die Hüfte verrenket wurde.

440

Zugabe.

besitzt es in bet That. Dei­ ner Gnab und Umgangs recht zu geniessen, das istS, wo Ströme des Lebens fliessen, dein Paradies.

meinschaft mit Gott im Himmel. Da hab ich mitten im Weltgetümmel den Himmel selbst. ös>

* Joh. i, 3. 4. Rim. S, r - 5.

10. Wärs eine Hütte von Holz und Stroh: ist er bei mir, o so bin ich froh. WärS auch eine Wüste,* ein Schei­ terhaufen: ich will mit Freu­ den ins Feuer laufen, wenn er mit geht. *t;'

5. Vor Zeiten war es, wo Eden stand, da sich Adam in der Unschuld fand, und mit Eva, frölich bei Gott und Engeln, ganz ohne Sünde, ganz frei von Mängeln, ganz selig war. 1 Mos. 2, 8'15«

6. Ach, unglückseliger Apfel­ biß, der das veste Band mit Gott zerriß! Adam ward vertrieben. Der Cherub wach­ te, der mit dem Schwerd eö unmöglich machte, hineinzu­ gehen. i Mos. 3, *5« -4« 7. Nun zankt die Welt um bas Paradies, wo es war? Und niemand weiß gewiß die verlorne Stelle. Man sucht eS wieder. Man baut sich Himmel, man reißt sie nie­ der: und findet nichts. 8. So baute Salomo Häu­ ser auf, Gärten, Berge; pflanzte Wein darauf; mach­ te Lustgefilde, mit grünen Wäldern. Allein, der Jam­ mer in allen Feldern war Ei­ telkeit. Pred. s, 4-i i. 9. Wo Jesus wohnet, da ist gewiß meiner Seelen wahres Paradies!* da hab ich Ge­

* Joh. >4, »5« "Matth. 22,2.

*@br. ii, 36 «38. 7, 55. Jes. 45, -»

"Apost.

11. Er, der von Sünden uns selig macht, hat das Para­ dies zurück gebracht/-' Schon sein erster Odem hats aufge­ schlossen.'^' Und endlich hat er sein Blut vergossen am dürren Holz.*** »Rim. 5, 15. 17. "Luc. 2, 14. Luc. 23, 43«

19.. Schau her, 0 Seele, nach Bethlehem! Hier ist al­ les elend, unbequem, kvthig, kalt und finster. Hier ist im Stalle das Bild vom Jam­ merthal, wie wirs alle noch um uns sehn. 13. Vom fremden Volk ist daS Gasthaus voll. Joseph weiß nicht, wo er bleiben soll mit der Heilgen Jungfrau. Nur noch die Thiere räumen die Wohnung ein, die sonst ihre, nicht menschlich war. Ps. 7Z, 21. 2-. Marc. 1,15.

Zugabe. 441 Felde schwarz und trübe die Welt

14- Dort wacht im der Hirten Fleiß, und be­ müht sich, nach des Tages Schweiß auch durch kalte Nächte:'-' baß ihre Heerden nicht von den Wölfen zerris­ sen werden. O Jammerthal! ♦ßltc. 2, 8.

voll Missethatsey und bliebe, bis Er erschien. Röm. 13, 12. Luc. 1, 79.

19. Auch schärfte Satan Herodis Schwerd. Bethle« hem, durch Kinderblut ver­ heert, sah erschon im Geiste; und hört in Kammern, in Straß und Feldern, der Müt­ ter Jammern und Angstge­ schrei.

.15. Auch war schon Isra­ els ganzes Land unterdrückt, und in der Heiden Hand, wie die Schatzung zeigte: da al­ Matth. 2, 16-18. les reiste, und wie von aus­ sen, so auch im Geiste, voll 20. O Gott, dis Jammer, Unruh war. thal sähest du! Und was Luc. e, i -3. dachte jetzt dein Herz dazu 3 16. Maria stammte vom „Schnell will ichs verwan, König her, Joseph auch. Doch „deln, und herrlich machen, seht nur, sie und er leben „baß alle Menschen und Kinarm und niedrig, und thun „der lachen, die Engel auch!" 21. Auf einmal stand die Reise, nach eines Zim­ mermanns schlechter Weise, hier das Paradies: da sich Gott auf Erden sehen lieg, mit saurem Schweiß. dort im freien Felde, und V. 4. 5. 17. Sie war hoch schwan­ hier im Stalle. Das war so ger mit unserm Herrn, und herrlich, seit Adams Falle, die Schmerzensstunde nicht noch nie geschehn! mehr fern. Sie gebar in 22. Die Hirten sahn Got­ Aengsten. Und, wie mit Wei­ tes Herrlichkeit um sich leuch­ nen die Kinder alle zuerst er­ ten. Denn nun war es Zeit/ scheinen : so weint er auch!p) daß Gott wieder käme, bei Ebr. 2, 17. c. 4, 15. uns zu wohnen; '-' der bei den 18. Dis alles ward durch prächtigen Engelthrvnen nicht die dunkle Nacht vollends noch Menschen fand. »Luc. 2, 9. Joh. 14, 23. zum Jammerthal gemacht: 2Z. Seht! Menschen sol. um recht abzubilden, wie p) Sn allem, war nicht Sünde war, ist er uns gleich worden.

442

Zugabe.

len sein Lustspiel seyn. -' Drum den jene wünschte, doch ihn stellt sich der andre Adam ein. vermißte, den Mann, den j^tet ist mehr, denn Adam, Herrn! *Jer. 31, 22. " 1 Mos. 3, der Herr von oben! (Bott 20. Joh. 1, 4. "'-Mos.4, 1. tn der Menschheit! von uns zu loben in Ewigkeit. °* 28. Der setzt uns wieder »Spruch. 8, 51. **1 Cor. zu Herren ein. Er ließ sichs >4, 45. 47gefallen, Knecht zu seyn, drei 24. Das ist erstaunlich! und dreißig Jahre, um uns Er wird ein Rind! Fleisch zu bienen.6 Von Kind auf und Blut, wie alle Menschen waren sein Herz und Mienen Er ist unser Bruder, die Freundlichkeit. sind. * Marc. 10,45. 1 9Rof. 31, 41, läßt sich umarmen; spricht "Sit. 3, 4> endlich mit und, so voll Erbar­ men, als niemand sprach.** 29. Wo Er ist, da sind *Ebr. 2, 14. "Jes. 5°, 4- die Engel auch. Bethlehem, Ps. 45, 3- Joh. 7, 46. dir gings nach diesem Brauch! 25. Nun fängt das Wun­ Kaum war er geboren, so der an zu geschehn, jedermann jauchzt im Felde der Seraph, kann es mit Augen sehn: daß daß er den Hirten melde: selbst Gottes Lippen die Men­ der Held ist da! schen lehren, die ihn befra­ 1 Mos. 49, 10. Luc. 2, 11. 30. Nun stand kein Che­ gen, und so viel hören, als rub beim Paradies, der das nie vorher. Schwerd des Schreckens se­ Jes. 4», 5Nein, der Che­ 26. Durch seine Füsse nimmt hen ließ. er den Fluch (aus dem heili­ rub sagte: die Thür ist offen! gen Gesetzesbuch) weg von anstatt der Furcht seyd voll Grund und Boden, von un­ Freud und Hoffen; und geht Luc. 2, 10-12. srer Erde: daß sie dem Glau­ hinein! ben ganz heilig werde, und 31. Indem versammlet sich ewig neu. alle Schaar, weil das Para­ 2 Pctr. 3, 13. dies auf Erden war. Alle 27. War Eva dort, die Engel sangen!* Licht, Fried den Mann verführt. Hier und Freude wallt in den Lüf­ ist eine, die den Mann ge­ ten, stoß auf die Weide, biert,^ selbst des Lebens Mut­ strahlt auf das Vieh. ter,^' die den nun küßte, *£uc. 2, 13. 14.

Zugabe. 32. In Eden wurden nur zwei erfreut. Hier erfüllet Gottes Freundlichkeit, Jo­ seph und Mariam und alle Hirten, auch alle, die sie bald zu ihm führten auS Beth­ lehem. zz. Da kamen Greise, das Kind zu sehn. Und die Ju­ gend hörte, was geschehn; lief und sahs mit Augen. Man trug die Kinder, um in der Krippe daS Heil der Sünder mit anzuschaun. 34. Erstaunen, Freude, mit Lob und Preis jauchzten, weinten, flössen brennend heiß aus so manchem Herzen. Und dis Exempel machte den kothigen Stall zum Tempel, zum Paradies! 35. Bon dieser Zeit an ging Freud und Licht von des Menschen-Sohnes Angesicht allem Volk entgegen, auch allen Heiden.'-' Was nur Mensch ist und heißt, hat zu Freuden das größte Recht.'"" »Luc. 2, 15. 14. "*» Tim. -, 4> t. 4, 10. 36. Der Baum des Lebens war nie so schön, als das dürre Kripplein, anzusehn. Und soll man von Früchten die Wahrheit sagen: derglei­ chen Frucht hat er nie getra­ gen, ais dieses Holz. 37. Das, waS in Eden

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sonst herrlich war, weichet jetzt, und schämt sich wunder­ bar. Stroh und Heu und Win­ deln in diesem Stalle machen unS reicher, als vor dem Falle! Denn Gottist Mensch. 38. Der ganze.Himmel, 0 Herrlichkeit! Gott und En­ gel, fahren höchst erfreut nie­ der auf die Erde. Nun seyd ihr Felder, ihr Städte, Dör­ fer, ihr Berg und Wälder vom Himmel voll! Ps. 8, -. 10. Jes. 6, 5. C. 44, -z. 39. Wer das nicht sehen kann, der ist blind. Men­ schen, die der Welt ergeben sind, rauschen, prangen, gei­ zen, den Lüsten dienen: die finden, obgleich ihr Heil er­ schienen, kein Paradies. 2 Cor. 4, z. 4. 40. Wer schläft und schlum­ mert und trunken bleibt, wer den Geist der Gnaden von sich treibt, wer den Herrn nicht suchet: der bleibt im Dun­ keln, dem wird das süsse Licht nimmer funkeln, nein, ewig nicht! 1 Thess. 5, 6. 7. Ps. 49, 20. 41. Wer still im Herzen, mit Niedrigkeit, um Erleuch­ tung fleht, nach Gnade schreit, und des Herrn begehret: der wird es finden! der wird bei allem Gefühl der Sünden den Himmelseh«. Ps. 90,14-26.

Zugabe.

444

42. Zwar spricht mein Hei­ land : Ja dieser Welt ist euch, lieben Jüngern, Angst be­ stellt. Aber er spricht weiter: seyd dreist und frölich! Mein Ueberwinden macht euch doch selig, schon in der Welt!

44. Und endlich macht ihn sein Ende frei, daß er ganz im Paradiese sey, * ganz er, löst von Sünden, bei Jesu Heerden, und auf der neuen, verklärten Erden. Ach, wär ich da!««'

Joh. 16, 33. Röm. s,'a4. 28.

'Luc. 23, 42. "»Petr.3,13.

43. Wer nur im Geiste beim Kripplein bleibt, und die Lieb in seine Seele schreibt, Got­ tes Menschenliebe! der hat im Stalle die paradiesischen Güter alle, wenn er eS glaubt.

45. Da ist kein elendes Beth­ lehem. Nein, das himmlische Jerusalem wird hernieder fahren: wo, frei von Sün­ dern,* die Hütte Gottes bei Menschenkindern auf ewig bleibt.

1 Cor. z, 22. 2 Cor. 4, 7.

*Ps. 104, 35.

21,1=5.

210.

Die aus dem blutigen T odeJesu hervorftr ahlende Liebe Gottes. Röm. 5, 6- n. M e l. Herzlichster Jesu. I.

Wer die Liebe Gotter kennet, l!ßl die Liebe der Welt gern fahren.

^3etrogne Welt, behalt dir

deine Liebe. Ergötze dich in dem verbotnen Triebe nach Ehre, Schätzen, nach ver­ dammten Lüsten, in dürren Wüsten. s. Dein ganzer Ruhm ist doch nur stolze Schande. Dein bester Schatz besteht aus lee­ rem Sande. Dein Lustigseyn ist: Glft und Galle schöpfen; der Tod in Töpfen.

3. Gott sey gepreist, ich hab ein besserö funden. Von nun an kenn ich lauter selge Stunden. Thu immer groß, 0 Welt: ich bin noch grösser. Mein Glück ist besser. 4. O Gott und Heiland, möchte mirS gelingen, von deiner Lieb ein solches Lied zu singen, das jedermann recht deutlich hören liesse, was ich geniesse.

II. Gott liebet auf eine ganz unge­ wöhnliche Art, uns Untüchtige, Gottlose, Sünder und Fein­ de; die gar keiner Liebe werth

Zugabe. find, sondern den größten Jörn verdienet haben.

5, Hier steh ich, Vater, bei

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11. Was dich betrübt, was deinem Ruhm zuwider: bas herrscht in mir, regieret Seel und Glieder, und führt mein Thun, mein Reden, mein Ver­ langen durchaus gefangen.

des Sohnes Kreuze, ganz ausser mir vom göttlichstarken Reize der Liebe, die aus sei­ Röm. 7, 14. nem Tode strahlet, mit Blut 12. Ein Sünder bin ich, sich malet. 6. O Liebe, wie begreif ich dessen Werk und Leben nichts deine Grösse? Wer glaubt ist, als deinem Willen wider­ es, wenn man sie nicht selbst streben: zum Bösen wacker, genösse, und wenn dein Wort frei, lebendig, tüchtig, und zu dieser Gvttesliebe nicht eifersüchtig. 13. O Gott, ich schäme Amen schriebe? 7. Ganz unerhört, und wi­ michs herauszusagen. Dein der alles Denken, weißt du Feind zu seyn, wer darf die Ich aber die Lieb auf «inen Staub zu Bosheit wagen? lenken, an dem nichts Guts, bins, und bin auf allen We­ nichts Schönes zu entdecken, gen, dir, Herr, entgegen. 14. Gott, welch ein Ekel nur Schänd und Flecken. 8. Blind, unwerth, todt, ist mir angeboren, der dir die entblößt von allen Kräften, Freundschaft heimlich abge­ ganz ungeschickt zu göttlichen schworen. Es ist unmöglich, Geschäften, ein faules Holz, nach den Fleischestrieben dich, nichts werth, als zu verbren­ Gott, zu lieben. Röm. 8, 7. nen: muß ich mich nennen. 9. Nicht Ein Verdienst, nicht 15. Längst sollte mich dein Eins der kleinsten Werke, Wetterstrahl zerschlagen. Und nicht der geringste Trieb, die warum muß mich noch dieErbe schwächste Stärke, nicht Eine tragen? Wer kann die Rache Eigenschaft, dich zu verbin­ groß genug beschreiben, mich zu vertreiben? den, ist hier zu finden. 16. Mich aber, mich, (ists 10. Voll aber bin ich von verkehrten Dingen, die dich Wahrheit oder Lügen? Nein, zu dem gerechtsten Abscheu eS ist Wahrheit, Gott kann zwingen; ganz gottlos, und nicht betrügen,) mich Sün­ mit Höllengift erfüllet, der denkind, mich kann mit heis­ häufig quillet. sen Trieben Jehovah lieben.

Zugabe.

446

17. Herr, der du Gott bist, was hat dich bewogen? Welch eine Macht hat dich zu mir gezogen? Mich, der ich nur geschickt bin, dich zu bas­ sen, mich zu umfassen? 18. War doch, 0 Gott, dein wunderbares Lieben im Unschuldsstande nicht so hoch getrieben. Jetzt, nun ich arg bin, und als Feind geschäf­ tig, liebst du so heftig?

III.

Gott liebet uns so stark und hef­ tig , daß keine grössere Liebe mög­ lich ist. Denn Christus ist für uns gestorben, da wir noch Feinde waren. 19. Herr, du bist Gott!

den alle seine Thaten als un­ begreiflich grossen Gott ver­ rathen. Drum bist du auch im Lieben göttlich-prächtig, unendlich mächtig. 20. Unmöglich kann die Lie­ be höher steigen. Wie du sie zeigst, kann kein Geschöpf sie zeigen. Nichts bleibt uns übrig, als zurück zu treten und anzubeten. 21. Du giebst den Sohn. Was kannst du Grössers schen­ ken ? Der Sohn, entbrannt, auf unser Heil zu denken, be­ denkt sich nicht, sein Himmel­ reich, sein Leben für uns zu geben. 22. Er kommt, er eilt, er

springt ins Todes Rachen, von diesem Ungeheuer uns los zu machen. Er trinkt den gan­ zen Kelch voll Zorn und Schre­ cken, uns zu bedecken. 23. Kein Mangel, Schmach, kein Fluch, und keine Schmer­ zen vertreiben ihm die Lieb ,au6 seinem Herzen. Gericht und Angstschweiß, Kreuz und Blutvergiessen muß sie ver­ sässen. 24. So stirbt er, und weiß keinen Grund zu sterben, noch irgend etwas für sich selbst zu erben: nichts drang ihn sonst als Liebe zu uns Armen, Lieb und Erbarmen. 25. Für uns ward er das Opfer aller Plagen. Werkann ein Beispiel solcher Liebe sa­ gen? Nicht für Gerechte, nicht für gute Freunde: nein, für die Feinde. 26. Kaum läßt sich jemand für den Frommen tobten. Viel wär es, für den besten Freund in Nöthen, der uns noch keine Wohlthat abgeschlagen, den Tod zu wagen. 27. Er aber leidet für un­ nütze Knechte. Für die Gott­ losesten wagts der Gerechte. Er will für Sünder, für der Feinde Schulde», den Tod erdulden. 28. Dis ist das Werk der allerhöchsten Liebe. Daß diese

Zugabe.

447

54. Ein Tropf, ein Bäch­ nicht der Welt verborgen blie­ be, muß Golgatha der Son­ lein, kann ja sonst wo flies­ nen Glanz verdunkeln. Denn sen, hier sieht man sich die Quelle selbst ergiessen. Hier Sie soll funkeln. braust daö Meer der unerIV. gründten Liebe aus eignem Darum preist Gott seine eigne Triebe. Liebe gegen uns. 55. Wer bat ihn drum? 29. Sie ist die Sonne, sie, Und was hat ihn gezwungen? die nun verklärte, die Sün­ Er selbst! Sein freies Herz derliebe, die sich selbst ver­ bat ihn gedrungen. Kein zehrte, die heiß und rauchend Mensch hat das geringste für in dem Blut geflossen- daö sein Leben zuvorgegeben. Gott vergossen. 36. Kein Wunder kann dis 30. Zwar liebt er uns in Wunder je erreichen. Mensch, allen Creaturen. So klar fordre länger nicht Beweis sind aber seiner Liebe Spuren, und Zeichen. Hier sind Be­ so sonnenklar, wie sie am weise, hier sind sie beisammen, Kreuz zu lesen, noch nie ge­ in Liebesflammen. wesen. 37. Du bist es, Sünder, 31. Hier ist der Vorhang dem die Lieb erscheinet. Dein ganz und gar zerrissen. Hier Heil allein ist alles, waS sie läßt die Lieb' uns ihr Geheim­ meinet. Dir müht sie sich, niß wissen. Was so viel dir Freundschaft zu beweisen, Schattenbilder sonst verstecket, sich anzupreisen. wird hier entdecket. 38. Nicht Engeln, nicht ge­ 32. Nun muß Gott selbst rechten Gotteskindern, nein, sein eignes Lieben preisen. diese Fluth ergiesset sich den Dergleichen Prob ist nirgends Sündern. Die sollens wissen. aufzuweisen. Also kann nie­ Ihnen zu Gefallen läßt ers mand, nein, mit solchen Trie­ erschallen. ben kann niemand lieben. V. 33. Kein Freund, kein Bru-. Die Ordnung, in welcher wir die derherz ist so geschäftig. Kein Wirkung dieser Litbe Gottes erfah­ Vater, keine Mutter liebt so ren. Wir müssen durch den Glau­ heftig. Kein Bräutigam thut, ben die Versöhnung annehmen. seiner Braut zu rathen, der­ 39. O Sünder, seht die Gluth am Kreuze brennen. gleichen Thaten.

448

Aug

Lernt diese Liebe, lernt sie Hier steht er vest, und läßt gläubig kennen. Erstaunt da­ sich nie zerschmettern. Trotz vor, und laßt zu ihren Füffen allen Wettern. das Herz zerfliessen. 45> Kein Mensch, kein 40. Nehmt an das Blut, Richter, kein ergrimmter Teu­ das euch gerecht erkläret. fel, kein in mir selbst entNehmt die Versöhnung, die standner schwerer Zweifel: euch widerfähret. Seyd nicht nichts kann bei diesen ewgen mehr Feinde, legt die Waf­ Liebesflammen mein Herzver­ fen nieder. So lebt ihr wie­ dammen. 45. War ich nicht gottlos, der. 41. Ich, Herr, mit Freu­ todt und ganz verdorben, da den, ja, mitFreudenthränen, mein Erlöser doch für mich mit tiefster Beugung, Reue, gestorben? War es nicht Lie­ Schaam und Sehnen: so, so be, die so tiefe Wunden für will ich, drin Lieben anzuneh­ mich empfunden? men, mein Herz bequemen. 47» Wie käm er darzu, sich 42. Hier bin ich, Jesu, von mir zu trennen. Nun Grund der Seligkeiten! Du ich in seinem Blut gerecht zu selbst sollst mich zu deinen nennen? Da ich ihn suche, Wunden leiten. Dein Blut sollt er mich verlassen, mich besprenge mich, Herr, zur nun erst hassen? Vergebung, und zur Bele­ 48. Nein, der den Tod zu bung. meiner Rettung schmeckte, den 43. Versöhne mich, nimm kein Verderben, keine Strafe hin der Feindschaft Kräfte: schreckte, sich voller Brunst daß sich mein Herz an dein für seines Feindes Leben da­ Erbarmen hefte. So steh hin zu geben: ich armer Wurm auf diesem 49. Der kann unmöglich Grunde mit Gott im Bunde. meiner jetzt vergessen. Die Lieb hat ihm sein ganzes Herz VI. Diese Liebe Gottes gründet un­ besessen. Und ich (er weiß sre Seligkeit unumstößlich und es) will ihn nicht mehr has­ macht uns derselben göttlich­ sen, nein, ihn umfassen. gewiß. 50. Hat mir sein Tod ein 44. So mag sich alles wi­ solches Heil gegeben: wie der mich erbossen, den Grund viel gewisser rettet mich sein der Seligkeit mir umzustossen. Leben? Jetzt braucht er kei-

Zugabe.

nett Sprung ins Todes Ra­ chen: nur Seligmachen. 51. Gott, der den Sohn zum Sterben nicht verschonte, der ihm, an meiner Statt, so schrecklich lohnte, weil ihm die Liebe, mir (dem Feind) zum Leben, den Rath gege­ ben: 52. Wie ging es zu, daß er mich nun verstiesse, mich an den Sohn vergeblich glau­ ben liesse? Sv thut kein Mensch. Wie käme Gottes Treue zu solcher Reue? Röm. 11, 29.

53. Vielmehr kann er mit ungestörten Trieben mich ar­ men Wurm jetzt noch viel stär­ ker lieben. Nun ich versöhnt, ihn, meinen Abba, fasse, mich lieben lasse. 54. Und wenn ich nicht daS Herz des Vaters wüßte; so weiß ich doch, was mich noch retten müßte: mein Heiland lebt und redet mir zu Gute mit seinem Blute. Ebr. 12, 8-4. c. 7, 25. VII. Sie treibet unsre Seligkeit so hoch, daß sie höher nicht steigen kann. Denn Gläubige dürfen sich auch Gottes rühmen.

65. Nein, nein, die Liebe kann mich nicht ermorden. Sie selbst ist mir des Lebens Bürge worden. Ja seht, sie

449 starb, recht grosse Seligkei, ten mir zu bereiten. 56. Das ist erstaunlich: Herr, durch deine Striemen soll nun ich Wurm mich Gat­ tes selber rühmen? O wie viel Gnad und göttliches Er­ barmen gönnst du mir Ar­ men. 57' Gott selbst ist mein? Mein Eigenthum und Erbe? War es denn nicht genug, daß ich nicht sterbe? Nein, nicht genug! Ich soll den Brunn der Gaben, dich sel­ ber haben. 58. Du schenkst dich mir. In dir wohnt Gottes Fülle. * Dein, wie des Vaters und des Geistes Will« ist der: ich soll den ganzen Gott besitzen, und ewig nützen. * Eol. 2, 9.

59. Was Gott ist, ist er alles mir zur Freude. Sein ganzes Reich ist nun mein Gut und Weide. Und was er kann, vom Kleinsten bis zum Größten, ist mir zum Besten. 60. Gott, du bist mein Gott! Ja, ich will es wa­ gen, diö grosse Wort dir selbst zum Ruhm zu sagen. Dis Wort soll nun in allen meinen Nöthen die Sorgen tödten. 61. Gott, du bist mein Gott! Trotz sey allem Iwei, Ff

450

Zugabc.

fei. Trotz sey dir, arme Welt! Trotz sey dir, Teu­ fel! Gebt, wem ihr wollt, die eitlen Herrlichkeiten betrogner Zeiten. 62. Gott, du bist mein Gott! Wer kann reicher wer­ den? Solch Gut und Ehre saß ich nicht auf Erden. Nein, mit dem Borschmack, der mir jetzt beschieden, bin ich zufrieden. 63. O Gott, was wird einmal zum Vorschein kom­ men, wenn du mich von der Erden ausgenommen? Was wird die Ewigkeit mir einst entdecken? Was werd ich schmecken? »Joh. z, >. 2.

66. Du kennst die Gott­ heit, forschest ihre Tiefen. Ach, laß auf mich dein heilges Salböl triefen. So werden meine matten blöden Augen zu sehen taugen. * i Cor. 2, 10. ir.

67. Dir will ich mich zur Werkstatt ganz ergeben. Ver­ tilg in mir daö schnöde Wi­ derstreben. Herr, strafe mich! entdecke meine Blösse, der Sünden Grösse. 68. Ja, zeige mir den Greuel meiner Schande, den Unstath meiner angebornen Bande. Und bringe durch der Schulden grosse Menge mich inS Gedränge. 69. So wird mein Herz nach Gottes Liebe schmachten. VIII. Der Genuß der Liebe Gotte» wird So werd ich sie unendlich durch den Hellgen Geist gewirtet; schätzbar achten, und im Ge­ den wir aber suchen und anneh­ nuß nicht müde werden kön­ men müssen. nen; nur mehr entbrennen. 64. Du Geist der Gnaden, IX. Geist der ewgen Liebe! mein Herz begehrt dein Licht und deine Triebe: die Macht der Liebe recht im Geist zu wis­ sen, und zu geniessen. 65. Weil Jesus dort den Fluch für mich gelitten, darf nun mein Herz um deinen Se­ gen bitten. Du wirst vom Vater, Sünder zu beleben, umsonst gegeben.

Der heilige Geist verkläret uni die Liebe Gottes, besonders in Christo Jesu, und in seiner blu-

tigen "Versöhnung. 70. Von dir erleuchtet werb

ich sie beschauen. Durch dich getrieben, werd ich ihr ver­ trauen; und mich, von Zeit zu Zeit sie mehr zu fassen, dir überlassen. 71. Gott selbst wird mir Gal. z, 15. 14. Lük. 11, 15, zu lauter Liebe werben.* Sr

Zugabe. find ich fie im Himmel und auf Erden. Sv brennt mein Fußtritt, ja mein Obemholen von Liebeskohlen.

♦ i Joh. 4, 16. 72. Nichts werd ich sehn in allen Creaturen, als dei­ ner unermeßnen Liebe Spu­ ren. Dis Element werd ich in jedem Bissen mit Dank ge­ niessen. 73. Vor allem wirst du mir die Huld gewähren, mir Jesu Tod und Leiden zu verklären. Gieb mir auS allen seinen Marterwegea der Liebe Se­ gen. 74. Schon in der Krippe trug er unsre Sünden. Schon als ein Kind läßt er sich liebreich finden. Schon floß sein Blut in der Beschnei­ dungsstunde aus Herzens­ gründe. 75. Nur Liebe war in sei«em ganzen Leben, nur Liebe, die sich für mich dargegeben. Er ließ im Sinn, in Wor­ ten und in Werken nur Liebe merken. 76. Sie wars, die Liebe, die den Schweiß erpreßte, der heiß und blutig dort am Oelberg näßte. Sie hieß ihn zittern, und in Trauerpla­ gen recht tödtlich zagen. 77. Sie sprach: ich bins! Sie stand wie Felsenklippen.

45i

Sie nahm den Kuß von Jugje' dä falschen Lippen.

ganz verlassen von den besten Freunden, gab sich den Fein­ den.

Joh. 18, 4-8. 78. Sie ließ sich fangen, binden, hart verklagen, höchst unrecht richten, und mit Fäu­ sten schlagen, von bittern Ju­ den und von frechen Heiden mit Spott bekleiden. 79. Verspeit ließ sie mit Geisseln sich zerschlagen. Ja, um den Zorn des Vaters ganz zu tragen: ließ sie sich selbst das Todesurtheil sprechen, den Stab zerbrechen. 80. Sieging und trug mit Schmerz und bittrem Hohne die auf ihr Haupt gedrückte Dornenkrone. Sie trug, die Liebe, (Gott, was ist wohl treuer?) das Holz zum Feuer.

1 Mos. 22, 6. 7. 81. Höchst matt ersteigt sie nun den Todeshügel. Hier drücket sie das grosse Lie­ bessiegel mit Blut und Tod auf die Versöhnungssache, und stillt die Rache. 82. Sie läßt mit Nägeln Hand und Fuß durchschlagen. Sie hängt mit herber Qual, im finstern Zagen, am Kreu­ zespfahl , als ein verfluchter Sünder, für Menschenkinder. 8z. Sie strömt das OpferFf»

452

Zugabe.

blut auS Hand und Füssen. mir Jesu Lieb in seinem Worte Ja, Blut sieht man aus allen zeigen, und nichts verschwei­ Striemen fliessen, die von gen. den Dornen, Schlägen, Geif89. Nicht der Verstand selruthen mit Schmerzen blu­ nur, nein, mein ganzer Wille werd angefüllt mit dieser Lie­ ten. Du wollest mich 84. Für Feinde, die ihn besfülle. doch mit Füssen treten, hört mit allen Seelenkräften nur man die Liebe um Vergebung darauf heften. beten. So liebend stirbt er 90. O Tröster, senke fie und liebt mit Vergnügen in in mein Gewissen. So wird letzten Zügen. die Furcht auf einmal weichen 85. Noch war die Liebe müssen. Verlangen, Sehn­ doch nicht ganz zufrieden. sucht, Zuversicht und Flehen Sie, die vom kalten Leich­ wird draus entstehen. namnichtgeschieden, läßtdaö 91. Dein Friede wird die erstarrte Herz vom Speer ganze Seele stillen, mit Muth durchspieffen, ganz auszu­ und Freude meinen Geist er­ fliessen. füllen. Mein ärmer Leib wird 86. O Geist des Herrn, sich zugleich erfreuen, und dir hier öffne mir die Seele, daß sich weihen. ich in dieser tiefen Seitenhöhle XI. den Sitz der Lieb in Jesu Die Liebe Gotter wird in unser Herzen finde, die mich ent­ Herz ausgegossen. zünde. 92. 0 Geist der Liebe, laß X. doch Ströme fliessen! ver­ Wir geniessen sie in unserm -Herzen.

87- Nimm weg die Zweifel,!

nimm die Finsternissen. O laß es mich recht unumstöß­ lich wissen, daß mit unsterb­ lich - göttlich - starkem Triebe mich Jesus liebe! 88. Ich bitte dich, du wollst in allen Bildern mir vor die Augen lauter Liebe schildern;

zeuch nicht länger, Liebe aus­ zugiessen. Hier ist ein Erd­ reich, dürr und herzlich schmachtend, nach Regen trachtend. 93. Laß diesen Thau von Golgatha mich netzen. Laß Liebesfluth mich unter Wasser setzen. So soll mein Herz recht paradiesisch grünen, dir freudig dienen.

94- Schenk meinen Becher vollen Maaß, ja bis zum Uevoll von süssem Weine. Sie berflieffeu, soll ichs genies­ ists, die Liebe Gottes, die sen. ich meine. Sie tränket mich *Jcs. 44, 5» "Ps. 36, 9. Hohel. 5, 1. Joh. 7, 58. mit süssen Lebenssäften in al­ len Kräften. 100. Mein Herz soll selbst zur ewgen Quelle werden. *Ps- -3, 5. 9Z. Sie macht, daß Durst Dis ist mein wahrer Himmel und Mattigkeit verschwinden. schon auf Erden. O Mund, Durch sie kann ich ein sanftes du sollst mit liebenden Er­ Feuer empfinden. Sie, sie staunen sein Lob posaunen.^ vertreibt die finstern, trüben ♦ Joh. 4,14. *♦ Matth. 12,54. Zeiten durch Fröhlichkeiten. XII. 96. Werö nicht gekostet, Diese Liebe Gottes ist in dem blu­ weiß es nie zu schätzen. Mit tigen Tode Jesu die helle Sonne, Worten ist es nicht ins Licht welche aus allen seinen Leiden her­ zu setzen. Nein, dieses Lie­ vorstrahlet. Sie muß uns, wie ben ist ganz unbeschreiblich, allezeit also auch bei allen Pas­ der Welt ungläublich. sionsbetrachtungen, ins Herz strah­ 97. Mag doch die blinde len, daß wir sie lebendig erken­ Welt nichts davon schmecken. nen. Ihr süsser Glanz muß aber Mich soll die Fluth wie Mee­ auch unser ganzes Herz einnehmen und hinreiffen. reswellen decken. Nicht 101. Mas sag ich nun? was tropfenweise kommt sie her­ geflossen; nein, auögegossen! hab ich jetzt geschrieben? O Gott, es ist doch nichts als 'Jes. 48, 18. 98. Sein ganzes Herz, der lauter Lieben. Bei Tag und Liebe Gottesfülle^ wird aus­ Nacht wünscht ich von solchen geschüttet; und sein ernster Dingen entzückt zu singen, lost. Seht, Menschen, die Wille befiehlt es mir, sie ganz hineinzutrinken, drin zu ihr Jesu Tod betrachtet. Ihr, die ihr noch auf seine Marter versinken. *Joh. 15, 15. c. 16, -Z. achtet; seht diese Lieb aus **Ps. 81, 11. Eph. 5, »7«ig. seinen Wundenmalen recht 99. Hier darfich mein Ver­ göttlich strahlen! 103. Wer sie nicht sieht, langen gar nicht hemmen. Er selbst will mich mit Strö­ dem fehlt die Helle Sonne. men überschwemmen. * Im Wer sie erblickt, der kommt

454

Zugabe.

inS Meer der Wonne; dem Zuversicht und Freude ringen, wird das Golgatha zur fetten ihm Dank zu bringen. 110. Nun wirkt die Lieb Wiese, zum Paradiese. 104. Sie ist der Himmels­ ein himmrlvestes Schwören, schlüssel zur Erkenntniß. Sie von nun an keinen audern zu öffnet erst den Blinden das begehren, als diesen Herrn, Verständniß. Durch ihre den unbeschreiblich guten, in Macht wird Sinn, Herz und LiebeSfluthen. 111. Denn Gegenliebe fließt Gewissen ganz hingerissen. 10.5. Sie schmelzt den Geist der Lieb entgegen. Durch sie in tiefer Schaam und Schmer­ läßt sich daS Herz mit Lust zen. Warum hab ich doch bewegen, dem Bräutigam, selbst mir blindem Herzen so ohn einiges Bedenken, sich grosser Huld so schändlich ganz zu schenken. 112. Verdammt sey nun widerstrebet, ihr nicht ge(so mächtig schreit die Liebe) lebet! 106. O Bosheit, die den der kleinste Zug zu einem frem­ Fluch zu sehr verschuldet! O den Triebe, den Auserwähl­ Langmuth, die so lange mich ten unter allen Freunden noch geduldet! O Liebe, die mir anzufeinden. 113. Unmöglich wär es ruft, und mit Verlangen mir nachgegangen. übers Herz zu bringen, ohn 107. Sie reißt daS Herz ihn zu leben, und mit eitlen dahin, ihm zu vertrauen. Vor Dingen den besten Heiland mir, dem Sünder, sollte dir für sein treues Lieben noch ja grauen. Du aber hast für zu betrüben. den, der dich betrübet, dich 114. Nein, nein, die Sün­ de wird durch Sieb- ersäufet, todt geliebet. 108. Nimm hin die Schul­ durch Liebe, die uns wie ein den, nimm die Jammerflu- Strom ergreifet, uns ohne then. Verschlinge sie ins lie­ Qual der eignen Kräfte füh­ besvolle Bluten. Ich muß ret, und sanft regieret. in deiner Liebe tiefen Grün­ 115. So läuft das Schäf» den Vergebung sinden. lein durch der Liebe Treiben, 109. O Wollust, die kein um ewig einst in seiner Huth Mund je ausgesprochen, die zu bleiben, wird unverletzt aber wohl durch Thränen aus­ durch dieses Lebens Plagen gebrochen: wenn Beugung, hindurch getragen.

Zugabe.

116. Das ist ein Christen­ thum nach Gottes Willen. So laßt die Liebe lauter Le­ ben quillen. Kein Tod und Sünde kann von ihren Freu­ den die Seele scheiden. Röm. 8, 35« 59.

117. Wohl dem, der ihre Kraft an sich erfahren! Ihm wird sie sich noch weiter of­ fenbaren. Er kennt ihr Zeug­ niß. Er versteht die Spra­ che von dieser Sache. 118. O Seelen, die ihr euch vergeblich quälet, wenn es bald hier bald da an Kräf­ ten fehlet: kommt her, ver­ liert euch in der Liebe Grün­ den. Da wird sichö finden.

XIII. Des Herzens Glaube, Bekennt­ niß und Erfahrung von dieser Sache. Gal. 2, 20.

119. M^ein Gott und Herr, ich mag nichts anders wissen, nichts denken, suchen, glau­ ben und geniessen, sonst nichts bekennen, lehren, singen, sa­ gen in meinen Tagen. 120. Nichts, als dein ganz erstaunlich grosses Lieden sey lebenslang tief in mein Herz geschrieben. Nur dieses laß mir in der Todesstunde zum Licht und Grunde! 121. So sag ichs noch auf meinem Sterbebette: was

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hatt ich, wenn ick nicht sein Lieben hätte? Dis Lieben soll mein letzter Odem prei, sen. So will ich reifen. 122. So hab ich gnug auf Zeit und Ewigkeiten. Sie wird mir dort die Stätte zu, bereiten. Sie werd ich schauen, sie werd ich erhöhen, und ganz verstehen. 123. O Gott, ist hier ein Tröpflein schon so süsse, wenn ich in deiner Liebe Kraft zer­ fliesse: was wird das ganze Meer in jenem Leben für Wonne geben? 124. Ach, wär ich da, dich himmlisch zu verehren! so dürst in dem Genuß mich nichts mehr stören. Mein Gott, du weißts, wie oft michS schmerzlich reuet, was noch zerstreuet. 125. Doch werd ich weit in allem überwinden, und al­ lezeit die Quelle wieder fin­ den : bis deine Liebe nach den Pilgrimstagen mich heim ge­ tragen. 126. Drum preis ich sie schon mitten in dem Jammer, und sing ihr Lob auch in der Trauerkammer. Kann eS nicht stets im höhern Chor er, schallen , will ich doch lallen. 127. Ja, lallen will ich, weil doch ihr Erquicken mir ganz unmöglich wird, recht

456

Zugabe.

auszudrücken. Wie ost ver­ len. Mein Herz will doch such ichs. Und wenn ich ge­ von deiner Liebe quillen, und will der ganzen Welt die gros­ sungen ists nicht gelungen. 128. Mein Herz entbrennt, sen Sachen gern deutlich ma­ ich denke, sing und sage. Und chen. 150. Hör auf, mein Geist, wenn ich alle meine Lieder frage: so sagen sie von deiner und laß dir jetzt begnügen. Lieb, 0 König, noch viel zu Die Liebe wird noch manches Herz besiegen. Vor seinem wenig. 129. Und doch kann ich Thron, da wird es mir ge­ den Trieb durchaus nicht stil­ lingen , mich satt zu fingen.

2ir.

Die freie Gnade. Zes. 55, 1. 2. Sprüchwort heißt: Umsonstisttodt: jawohl,um­ sonst auf Erden : doch wahr­ lich nicht bei meinem Gott, bei dem ist die Bezahlung tobt. Umsonst soll alles werden.

2. O wohl l nun hat es kei­ ne Noth. Kommt her, ihr ar­ men Heerden! kauft Weill und Wasser, Milch und Brod. Oer Mann bezahlts, der weiß und roth!" Umsonst soll al­ les werden. • Hohel. 5, 10.

2I-.

Der Wohlstand wahrer Christen. E8enn doch alle Seelen wüß­

2. Ach, wie würden sie mit Freuden aus der Weltgemein­ ten, Jesu, daß du freundlich schaft gehn: und bei deinem bist! und der Instand wahrer Blut und Leiden vest und Christen unaussprechlich se­ unbeweglich stehn! lig ist.

Anhang einiger der besten alten Lieder mit den noth­ wendigsten Veränderungen.

i. Von dem dreyeinigen Gott. Mel. Nun freut euch lieben rc. aller Zeit den ein'gen Sohn von Ewigkeit, dein Ebenbild, heilige Dreyeinigkeit! gezeuget. Voll Majestät und Ehren, wir 4. Du hast gemacht den kann doch deine Christenheit, Erdenkreis nach deinem Wohl­ dein Lob genug vermehren! gefallen, und Menschen, die Du bist sehr hoch und wun­ zu deinem Preis hienieden sol­ dersam, ganz unbegreiflich ist len wallen. Allein durch dei­ dein Nam', dein Wesen un- nes Mundes Wort, wird die­ erforschlich. ses alles fort und fort erhal­ 2. Wir danken dir, daß ten und regieret. deine Gnad', uns schon für 5. Drum steh', 0 Vater! dieses Leben, in deinem Heil­ ferner bei u^s deinen armen gen Worte hat, den Unter­ Kindern; und alle Schulden richtgegeben, daß du bist wah­ uns verzeih, uns reuevollen rer Gott und heiß'st: Gott Sündern; aus unsrer man­ Vater, Sohn und Heilger nigfachen Noth errette uns, Geist, Dreyeinig und doch du treuer Gott! wie du unS hast versprochen. Einer. 6. O Jesu Christe Gottes Z. O Vater! aller Wesen Quell und Schöpfer, sey ge- Sohn! Von Ewigkeit gebo­ preiset für-alle Wunder, die ren, uns Menschen auch zum so hell uns deine Macht er­ Gnadenthron und Mittler ausweiset. Du, Vater! hast vor erkohren; durch dich grschicht

Anhang.

458

was nur geschicht, o wahrer Gott, v wahres Licht, du Quell des ew'gen Lebens. 7. Du bist des Vaters Eben­ bild, zu und vom Himmel kommen; hast, als die Zeit nun war erfüllt, die Mensch­ heit angenommen, hast uns erworben Gottes Huld, be­ zahlet unsre Sünden-Schuld durch Leiden und durch Ster­ ben. 8. Nun sitzest du zn'r rech­ ten Hand des Vaters hoch er­ hoben, du herrschest über alle Land, und dampfst der Feinde Toben. Hilf und, 0 wahrer Mensch und Gott! Wir wol­ len dir für deinen Tod und alle Wohlthat danken. 9. O heilger Geist im höch­ sten Thron! Erleuchte unsre Seelen, dich, und de» Va­ ter, und den Sohn zum höch­ sten Gut zu wählen. Du giebst und Weisheit und Verstand, bist dazu uns von Gott ge­

sandt, zum Glauben uns zu leiten. 10. Herr! du zedierest durch die Tauf und durch dein Wort aufs neue, nimmst den Gefall'nen wieder auf, stärkst ihn zu neuer Treue; durch dich wird unsre Hoffnung vest, und wenn uns alle Welt verläßt, bleibst du doch unser Tröster. 11. Wir bitten dich demüthiglich, laß unser Flehn ge­ lingen, daß wir, 0 heil'ger Geist, durch dich zum Thron der Gnade dringen, wenn unser Lauf vollendet ist, so hilf, daß wir durch Jesum Christ, getrost und selig ster­ ben! 12. Gott Vater, Sohnnnd heil'ger Geist! Für alle Gnad' und Güte, sey immerdar von uns gepreis't mit freudigem Gemüthe! Wie dich des Him­ mels Heer besingt, dir heilig, heilig, heilig! bringt, so thun wir auch auf Erden.

und

gen fassen nicht die unerschaffne Klarheit, die Pracht und Unermeßlichkeit des Daseyns ohne Ort und Zeit, in. Maje­ stät und Wahrheit. 2. O Gott, wie unabsehlich tief schwebt unter dir die Erde, die dein Befehl der

M e l.

Ein Lämmlein geht, trägt die Schuld.

du unendlich selig bist, und heilig, rein und Helle; was war, und werden wird, und ist, das fließt aus deiner Quelle. Du wohnst in deinem eignen Licht, erschaffne Au-

Anhang.

Allmacht rief, daß sie «in Stäublein werbe, auf wel­ chem Wesen in der Zeit, zu­ erst, vonfern, die Herrlichkeit des großen Schöpfers kennen, und dich, der du unendlich bist, und ohne den nichts war noch ist, den Herrn der Wel­ ten nennen. z. Ich bete dich in Demuth an, ich bin nur Staub von Staube, was mein Verstand nicht sehen kann, das glaub ich dir! ich glaube! Was wüßt ich in der Schwachheit hier, o Ewiger, von dir und mir, wenn michs dein Wort nicht lehrte? und, o! wie mancher freut sich schon vor deinem allerhöchsten Thron, der es, als göttlich, ehrte. 4. Du hast in dir die Se­ ligkeit in unerschöpfter Fülle. Von Ewigkeit zu Ewigkeit war das, und bleibt dein Wille, daß alles um dich selig sey: daß dein Geschöpf sich deiner freu! daß jeder Geist dich liebe! weil du, o Golt, sie alle liebst, und mehr, als sie ver­ stehen, giebst, auS reinem Gottestriebe! 5. WaS hättst du von der Creatur, wenn dieser Trieb nicht wäre? Ihr Seligseyn, das ist ja nur, Herr, deines Namens Ehr«! O Wunder! darum kam dein Sohn zu uns

459

vom allerhöchsten Thron in diese Welt der Sünder, ward Mensch, auch mir, auch mir zu gut; und er vergaß sein reines Blut für die verlornen Kinder! 6. Das lehrt dein Wort; das soll dein Geist im Herzen mir verklären! Ich soll den Herrn, der Jesus heißt, im wahren Glauben ehren; ich soll durch ihn von Sünden rein, begnadigt und geheiligt seyn und ewig selig werden. O Gott, so unaussprechlich viel schenkst du dem, der es nehmen will, schon hier auf dieser Erden. 7. Und wo ist nun ein wah» rer Christ auf dieser Welt zu finden, der nicht durch Jesum selig ist? Denn er ist rein von Sünden! Die Allmacht Gottes schreckt ihn nicht! Die Weisheit Gottes ist sein Licht! Oie Gnade ist sein Leben! Er wird ins Heiligthum ge­ führt; was ewig seine Seel« ziert, wird reichlich ihm ge­ geben! 8. Gott, Vater, Sohn und Heilger Geist, sieh meine Freudenthränen! weil du mich Kind und Erben heißt, will ich nach dir mich sehnen! Giebst du mir hier in dieser Zeit, waS mich ernährt, was mich erfreut, so soll mich das

460

Anhang.

nicht binden: ich nehm es als ein Reisegeld, und eile schnell durch diese Welt, bei dir mich einzufinden! 9. Versagt mir deine Va­ tertreu, was andre reichlich haben: so zeigt dein süßer Trost dabei dem Glauben beßre

Gaben! Führst du mich in das finstre Thal: so bleibe mir nur allemal die Kindlich­ keit im Herzen! Dann weiß ich, daß ich selig bin; dann ist auch Sterben mein Gewinn durch Christi Tvdesschmerzen!

3Mel. Es wolle uns Gott gnädig Geist wird uns gesandt vom seyn. Vater und vom Sohne, daß as alle Weisheit in der er in unserm Pilgerstand als Welt bei uns hier kaum kann Tröster bei uns wohne, uns lallen, das läßt Gott aus leite und regiere. dem Himmelszelt in alle Welt 4. Sieh hier, mein Herz, erschallen, daß er alleine Kö­ dein höchstes Gut, den Freund, nig sey, hoch über alle Göt­ dem Niemand gleichet, den ter, groß, mächtig, freund­ treuen Gott der alles thut, lich, fromm und treu, der was dir zum Heil gereichet; Frommen Schutz und Retter: der dich gemacht nach seinem Ein Wesen, drei Personen. Bild, für deine Schuld ge» 2. Gott, Vater, Sohn büßet, der dich mit wahrem und heilger Geist, ist sein Glauben füllt, und all dein hochheil'ger Name; so kennt, Kreuz durchsüßet mit seinem so nennt, so rühmt und preist, Wort des Lebens. ihn der gerechte Saame: 5. Erhebe dich zum Him­ Gott Abraham, Gott Isaak, mel zu, und lerne Gott er­ Gott Jacob, den er liebet, kennen ; denn sein Erkenntniß HerrIebaoth! der Nacht und bringt dir Ruh, und macht Tag uns alle Gaben giebet, die Seele brennen, in rei­ und Wunder thut alleine. ner Liebe, die uns nährt, Z. Der Vater hatvon Ewig­ zum ew'gen Freuden - Leben, keit den Sohn, sein Bsld da, was allhier kein Ohr ge­ gezeuget; der Sohn hat in hört, Gott wird zu schauen der Füll der Zeit im Fleisch geben den Augen seiner Kin­ sich uns gezeiget; der heilgr der.

Anhang. 6. Weh' aber dem verstock­ ten Heer, das sich hier selbst verblendet, den Herrn verläßt und seine Ehr; zur Creatur sich wendet! .Dem wird ge­ wiß des Himmels Thür ein­ malverschlossenwerden; denn wer nach Gott nicht frägt allhier, und sucht sein Theil auf Erden, der kann Gott einst nicht schauen. 7. Ey nun, so gieb, Herr aller Herrn! Gott Himmels und der Erden, daß alle Men­ schen, nah und fern, zu dir bekehret werben; erleuchte.

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was verblendet geht, bring wieder, was verirret; reiß aus, was uns im Wege steht, und freventlich verwir­ ret die Schwachen in dem Glauben. 8. Auf daß wir also all­ zugleich zur Himmelspforte dringen, und dermaleinst in deinem Reich, ohn' alles En­ de singen: daß du alleine Kö­ nig seyst, hoch über alle Göt­ ter; Gott Vater, Sohn und hrilger Geist, der Frommen Schutz und Retter, Ein We­ sen, drei Personen.

4* Wiel. ES wolle uns Gott gnädig niemand anders bauen, seyn. dir allein anhangen.

meine Seel erhebe dich, mit Andacht zu betrachten, wie Gott hat offenbaret sich, und wie man ihn soll achten, daß er der Allerhöchste ist im Himmel und auf Erden, und soll gerühmt zu jeder Frist, auch angebetet werden, als Ursprung aller Dinge. 2. Gott du bist einig für und für, nichts sind der Hei­ den Götter, kein Heil und Trost ist außer dir, kein Hel­ fer noch Erretter. Laß mich, 0 Herr, auf dich allein von ganzem Herzen trauen, dir inniglich ergeben seyn, auf

dir

z. O Herr, mein Gott! du bist ein Geist, und theilest bei uns allen an Gaben aus, was geistlich heißt, nach dei­ nem Wohlgefallen. Laß mich stets geistlich seyn gesinnt, daß, wenn ich vor dich trete, ich deine Kraft in mir em­ pfind, und dadurch dich an­ bete im Geist und in der Wahr­ heit. 4. Du bist, 0 Gott! von Ewigkeit ohn' Anfang und ohn' Ende, gieb daß mein Herz von Eitelkeit und Welt­ lust sich abwende; auf daß ich möge immerdar drum bitten

46s

Anhang.

und drauf denken, weil alles nicht leiben; wer sagen will, hier ist wandelbar, daß du er sey gerecht, der muß das mir dort wögst schenken dein Böse meiden. Gieb, daß ich unvergänglich'ö Erbe. mich zu jeder Zeit der Hei­ 5. O Gott! du bist an al­ ligkeit befleiße; nachjage der lem Ort, und gar nicht zu Gerechtigkeit, auch dein Ge­ ermessen, ob Einer hier ist richt gut heiße, ob ichs schon oder dort, ist er dir unver­ nicht begreife. gessen. Laß mich nicht zwei­ 9. Du bist sehr gnädig, feln, wo ich sey, du könnst fromm und gut, wenn fich be­ dich mein annehmen, auch kehrt der Sünder, erbarmst waS ich thu, laß mich dabei dich, wie ein Vater thut, von deS Bösen vor dir schämen, Herzen deiner Kinder. Herr! und überall dich fürchten! laß von driuer Lieb und Gnad' 6. Unendlich ist, Herr, allein mich Trost bekommen, deine Macht zu'-retten die von mir auch meine Missethat dich lieben, und, wenn der so fern seyn weggenommen als Sünder dich veracht't, die Morgen ist vom Abend. Rache auch zu üben ; gieb, 10. Gbtt! deine Wahrheit daß sich deiner Allmacht stets besteht, und wohl dem, Schutz fort über mich erstre­ cke; ' mich auch, nicht Men­ der dir gläubet; der Himmel schen Grimm und Trutz, dein und die Erd vergeht, dein Jörn allein erschrecke, der Seel Wort, Herr, ewig bleibet. Gieb, daß ich fürchte dein und Leib kann tödten. 7. Voll höchster Weisheit Gericht, und alles was du bist du Gott! Niemand kann dräuest, auch hoffe, was dein sie ergründen, wie groß und Wort verspricht, das du mir schwer auch sey hie Noth, gern verleihest; Hoffnung wird weiß'st du doch Rath zu fin­ nicht zu Schanden. 11. Allselig bist du, Gott! den. Gieb, daß ich dir stets traue zu, auf dich werf meine und frei, du thust, was dir Sorgen, auch Uebels weder beliebet; du bist ein milder denk' noch thu', weil dir nichts Herr dabei, der reichlich Gu­ ist verborgen: du prüfest Herz tes giebet. Laß mich mit dem zufrieden seyn, was ist dein und Nieren. 8. Gott! du bist heilig und heilger Wille; gieb auch, daß gerecht, du kannst die Sünd ich von dir allein und deiner

Anhang.

Güte Fülle erwarte all's in allem. ist. Gott! wenn ich dich so kenn' und ehr', dein Wort zum Grunde setze, kann ich mich drob erfreuen, mehr als über alle Schätze; bis ich dort, v du wahres Licht! ohn' Lallen dich werd' nennen; von Angesicht zu Angesicht an­ schauen und erkennen, und ohn' Aufhören loben.

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13. Gott, Vater, Sohn und Heilger Geist! der du schon willstauf Erden von mir und allen seyn gepreis't, laß deinen Ruhm groß werden! Verleihs mir Gnade, Kraft und Stärk', daß ich zu allen Zeiten, Herr! deinen Namen und die Werk könn' mehr und mehr ausbreiten, bis ich ver­ klärt dich preise!

5Advents-, Weihnachts- und Neujahrs­ lieder. Mel. Dalet will ich dir geben. das Reich genommen, da SBie soll ich dich empfan­ Fried undFreude lacht: mein Heil, du bist gekommen, und gen? und wie begegn'ich dir, hast mich froh gemacht. v aller Welt Verlangen! O 4. Ich lag in schweren Ban­ meiner Seelen Zier! O Jesu, den, du kommst und machst Jesu! lehre du mich nach dei­ mich los; ich stand in Spott ner Treu, wie ich dich wür­ und Schanden: du kommst dig ehre, dir wohlgefällig sey. und machst mich groß, und 2. Dir streute Zion Pal­ hebst mich hoch zu Ehren, men und grüne Zweige hin; schenkst mir das ew'ge Gut, ich will zu dir in Psalmen er­ das sich nicht läßt verzehren, heben meinen Sinn, mein wie ird'scher Reichthum thut. Herz soll für dich grünen in 5. Nichts, nichts hat dich stetem Lob und Preis, und getrieben zu mir vom Him­ deinem Namen dienen so gut melszelt, als dein unendlichs es kann und weiß. Lieben, womit du alle Welt 3. Was hast du unterlassen vom ewigen Verderben zu ret­ zu meinem Trost und Freud', ten übernahmst; und gar am als Leib und Seele saßen in Kreuz zu sterben auf diese ihrem größten Leid? Als mir Erde kamst!

464

Anhang.

6. Das nimm dir wohl zu Herzen, du tief betrübtes Heer! bei welchem Gram und Schmerzen sich Haufen mehr und mehr: Seyd un­ verzagt, ihr habet die Hülfe vor der Thür; der eure Her­ zen labet und tröstet ist nun hier. 7. Ihr dürft euch nicht be­ mühen , noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet zie­ hen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all' Angst und Noth zu stillen, die ihm an euch be­ wußt. 8. Auch dürft ihr nicht er­ schrecken vor eurer Sünden­ schuld; nein, Jesus will sie decken mit seiner Lieb und

Huld. Er kommt, er kommt den Sündern zum Trost und wahren Heil, macht euch zu Gottes Kinder», schenkt euch das beste Theil. 9. WaS fragt ihr nach dem Dräuen der Feind und ihrer Täck? Der Herr wird sie zerstreuen in einem Augen­ blick. Er kommt, er kommt, ein König, dem alle Macht und.List auf Erden viel zu wenig zum Widerstände ist. 10. Er kommt zum Weltge­ richte, zum Fluch dem, der ihm flucht; mit Gnad und süßem Lichte, dem, der ihn liebt und sucht. Ach komm', ach komm', 0 Sonne! Und führ uns allzumal zum ew'gen Licht und Wonne, in deinen Freuden-Saal.

6. Mel.

Vo» Gott will ich nicht ten für uns zum Opfer ein; nicht, was das Fleisch be­ lassen.

un jauchzet all' ihr From­ men! in dieser Gnadenzeit; das Heil ist nun gekommen, der Herr der Herrlichkeit; zwar ohne stolze Pracht, doch mächtig, zu verheeren und gänzlich zu zerstören des Teu­ fels Reich und Macht. 2. Er kommt ohn unser Bitten, um Helfer uns zu seyn, stellt sich in unsre Mit­

gehrt, nein, das will er er­ werben, durch Leiden und durch Sterben, was ewig, ewig währt. 5. Kein Scepter, keine Krone sucht er auf dieser Welt, im hohen Himmelsthrone ist ihm sein Reich bestellt. Er will hier seineMacht und Ma­ jestät verhüllen, bis er deS BaterS Willen im Leiden hat vollbracht.

Anhang. 4. Ihr Könige auf Erden! nehmt diesen König an; ihm unterthänig werden, das ist die rechte Bahn; die müssen alle gehn; wer Jesum hier verachtet, nach seinem Reich nicht trachtet, muß einst zur Linken stehn! 5. Ihr Armen und Elen­ den in dieser bösen Zeit, die ihr an allen Enden erduldet Angst und Leid, seyd dennoch

465

wohlgemuth! Laßt Glaubens­ lieder klingen, den König zu besingen, ihn, euer höchstes Gut! 6. Er wird nun bald er­ scheinen in seiner Herrlichkeit, und eure Klag' und Weinen verwandeln einst in Freud! Er ists, der helfen kann; halt't eure Lampen fertig, und seyd stets sein gewärtig: er ist schon aus der Bahn.

7Mel. Wer nur den lieben Gott Mond und Stern' vergehen, läßt walten. wenn einst verschwindet Welt iS ist die Nacht, da mir und Zeit, wird dieses Licht erschienen des großen Gottes mit seinem Schein dein Him­ Freundlichkeit. Das Kind, mel und dein Alles seyn. 4. Laß nur indessen helle dem alle Engel dienen, bringt Licht in meine Dunkelheit; scheinen, dein Glaubens- und und dieses Welt» und Him­ dein Lebenslicht; mit Gott melslicht weicht aller Son­ mußt du es treulich meinen, sonst hilft dir diese Sonne nen Klarheit nicht. 2. Laß dich erleuchten, mei­ nicht. Willst du genießen die­ ne Seele! Verschmähe nicht sen Schein, so muß dein Herz den Gnadenschein! Der Tag auch lauter seyn. deö Heils ist da, erwähle das 5. Drum Jesu, wahre gute Theil, dich sein zu freun. Gnaden - Sonne, bestrahle Erwache aus der Sünden mich mit deiner Gunst! Dein Nacht zum Licht, daß Jesus Licht sey meine Weihnachts­ dir gebracht. wonne, und lehre mich die 3. In diesem Lichte kannst sel'ge Kunst, wie ich im Lichte du sehen das Licht der wah­ wandeln soll, von ächten ren Seligkeit. Wenn Sonne, Glaubensfrüchten voll.

Gg

Anhang.

466

sehen, ich will im Geist, so oft ich kann, bei deiner Krippe O! daß mein Sinn steh' an deiner Krippe stehen. hier, o Jesu, du mein Leben, je mehr und mehr auf dich ich bringe beut zum Opfer dir, allein gerichtet wär, daß ich was du mir selbst gegeben. dich möchte fassen! 6. So oft mein Herz vor Nimm was ich hab' und was ich bin, Leib, Seelund Geist, Wehmuth weint und keinen nimm alles hin zu deinem Trost kann finden, rufst du mir zu: ich bin dein Freund, Wohlgefallen. 2. Mein Herz ist heut mit ich tilge deine Sünden. Was Dank erfüllt für deine Treu traurest du, mein Fleisch und und Güte. Ja, Jesu, dei­ Bein? Du sollst getrost und ner Liede Bild liegt mir stets frölich seyn, ich zahle deine im Gemüthe. Ach, möcht'ich Schulden. 7. Du fragest nicht nach dir recht dankbar seyn, möcht ich mich stets an dir erfreun, Lust der Welt, noch nach der und dich nie von mir lassen! Erde Freuden. Du hast dich z. Da ich noch nicht ge­ bei uns eingestellt an unsrer boren war, da bist du mir statt zu leiden. Durch Noth geboren; du hast mich dir zu und viel Beschwerlichkeit er­ eigen gar, eh' ich dich sannt’, warbst du mir die Seligkeit; erkohren. Eh' ich durch dei­ wie soll ichs dir verdanken? ne Hand gemacht, da hast 8. Eins will ich thun, du du schon daran gedacht, wie wirst es mir, mein Heiland, du mein wolltest werden. nicht versagen. Ich will hin­ 4. Ich lag in tiefer To­ fort dich für und für in mei­ desnacht, du wurdest meine nem Herzen tragen. O, laß Sonne, die Sonne, die mir es deine Krippe seyn, komm, zugebracht Licht, Leben, Freud Jesu, kehre bei mir ein mit und Wonne. Du bist es, der allen deinen Freuden. daS helle Licht des Glaubens 9. Zwar, Herr, ich bin in mir angericht't, daß ich viel zu gering, daß ich dein dich mein darf nennen. Tempel werde, du bist der 5. Ich sehe dich mit Freu­ Schöpfer aller Ding', ich bin den an und will dich stets an­ nur Staub und Erde. Doch

Mel. Nun freut euch lieben u. s. w.

9Mel. Warum sollt ich mich denn Schaben, ey, so würd'un­ Qr grämen. sre Bürd' er nicht auf sich 'Orölich soll mein Herz jetzt laden. 6. Er nimmt auf sich, was springen, da, vor Freud', Engel heut Lob dem Höchsten auf Erben wir gethan, giebt singen. Höret, wie mit vol­ sich an, selbst das Lamm zu len Chören alle Luft freudig werden, das für uns als Opfer stirbet, und bei Gott ruft: Christus ist geboren! 2. Heute geht auS seiner für den Tod Gnad und Heil Kammer GotteS Held, der erwirbet. 7. Nun er liegt in seiner die Welt reißt aus allem Jam­ mer. Gott wird Mensch, dir Krippen, ruft zu sich mich und Mensch zu Gute; Gottes dich, spricht mit süßen Lip­ Kind, das verbind't sich mit pen: Lasset fahren, lieben Brüder, was euch- quält! unserm Blute. z. Sollt' uns Gott wohl Was "euch fehlt, das bring können hassen, der uns giebt, ich euch wieder. 8. Ey, so kommt und laßt was er liebt über alle Maa­ ßen? Gott giebt, unserm uns laufen, stellt euch ein. Leid zu wehren, seinen Sohn Groß und Klein, eilt mit gro, aus dem Thron seiner Macht ßen Haufen! Liebt den, der vor Liebe brennet; liebt den und Ehren. 4. Sollte von uns seyn ge- Herrn, der euch gern Licht kehret, der sein Reich und und Labsal gönnet. 9. Die ihr schwebt in gro­ zugleich sich selbst uns vereh­ ret? Sollt uns Gottes Sohn ßen Leiden, sehet hier ist die nicht lieben, der jetzt kömmt, Thür zu den wahren Freuden. von uns nimmt, was uns Folget ihm, er wird euch füh­ ren an den Ort, da hinfort will betrüben? 5. Hätte vor der Menschen euch kein Kreuz wird rühren. Orden unser Heil einen Greul, 10. Wer sich fühlt beschwert wär' er nicht Mensch wor­ im Herzen, wer empfind't den. Hätt' er Lust zu unserm seine Sünd und GewissenSGg L

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Ach.

schmerzen, sey getrost! Hier mich nicht drücken, denn du wird gefunden, der in Eil hast meine Last all' auf dei­ Kein Fleck ist machet heil die vergiften Wun­ nem Rücken. an mir zu finden, denn durch den. 11. Die ihr arm seyd und dich bin nun ich rein von mei­ elende, kommt herbei, füllet nen Sünden. 14. Ich bin rein um dei­ frei eures Glaubens Hande! Hier sind alle gute Gaben, netwillen, du giebst gnug Ehr kommt! allhier findet ihr, und Schmuck, mich darin zu hüllen. Ich will dich im Glau­ was das Herz kann laben! 12. Süßes Heil, laß dich ben fassen, ich will dich ewig­ umfangen, laß mich dir, mei­ lich, Jesu, nicht verlassen. ne Zier, unverrückt anhan­ 15. Ich will dich mit Fleiß gen. Du bist meines Lebens bewahren, ich will dir leben Leben, nun kann ich mich hier; dir will ich nachfah­ durch dich wohl zufrieden ge­ ren. Mit dir will ich endlich schweben, voller Freud, ohne ben. iz. Meine Schuld kann Zeit, dort im andern Leben.

Mel. Preis, Lob, Ehr, Ruhmrc. Licht entsteht, di« ohne ihn Ein Kind ist uns geboren im Dunkeln untergeht. z. Er wird ein Kind, und heut, deS Vaters Sohn ist träget doch, waö Erd und uns geschenket, in dem Gott Meer und Himmel heget: Gnah,' um Gnad' darbeut, der unumschränktenHerrschaft für alles was die Seele krän­ Joch ist seinen Schultern aufket. Merk auf, mein Herz, geleget, von dem, der ihn und bet ihn gläubig an; zum Haupt und Herrn ge­ denk, welch ein Wunder Gott setzt, des was jetzt ist, und durch ihn gethan! war, und kommt zuletzt. 2. Es glänzt in seinem An­ 4. Sein Name heißet: gesicht, zu unsrer Seelen Lust Wunderbar. Er ist auch aller und Wonne, deS Vaterö Klar­ Wunder Krone; ihm jauchzte heit, Lieb' und Licht; Er ist aller Engel Schaar mit fro­ des neuen Himmels Sonne, her Lust, im süssen Tone das dadurch der Welt das wahre Gloria, als dieses höchste Gut

wg.

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im tze stellt, der sieget und be­ hält zuletzt das Feld. 8. Ein ew'ger Vater ist er 5. Bedarfst du Rath und Unterricht; will dirs an Licht dir, weil er dich durch sein und Weisheit fehlen: dis Kind Wort gezeuget; nun sorgt er heißt: Rath, und ist dein für dich für und für, sein Licht. Wirst du es dir dazu Herz bleibt stets zu dir geneiWas je ein Vater that erwählen, so wird es dir in get. in dieser Zeit, thut er unend­ aller Noth und Pein, dein treuer Rath, dein Licht und lich mehr in Ewigkeit. 9. Den Friedensfürsten Leitstern seyn. nennt er sich. Er, der als 6. Fehlt dirs an Kraft, 0 Herzog für dich streitet, er liebe Seel, auf Gottes We­ läßt in seinem Frieden dich, gen fortzukommen, sey un­ genießen, was er dir berei­ verzagt, Immanuel, der dei­ tet; er macht dein Herz von ne Menschheit angenommen, Furcht und Schrecken frei, heißt: Kraft, und will durch und bleibt in Noth und selbst seine Kraft allein, in allem im Tod dir treu. Kampf dein treuer Helfer 10. Drum freue dich, mein seyn. Herz, in ihm; nimm an, 7. Fehlt dirs an Muth und was dir dein Gott gegeben; Tapferkeit, der Feinde Rotte erhebejauchzend deine Stimm, zu bekriegen: hier ist der Held, und preise ihn mit deinem Le­ er läßt im Streit dich wahr­ ben. Gott giebt sich dir, gieb lich niemals unterliegen. Wer du ihm wiederum auf ewig in dem Kampf ihn an bieSpi- dich zu seinem Eigenthum. so wundervoll erschien Fleisch und Blut.

I Mel. soll ich meinem Gott rc.

sey dir Lob gesungen, 0 du Mensch-geborner Held, milden Herzen und den Zun­ gen, daß du bist in diese Welt nur zu gut herabge­ kommen, und aus Huld und

Freundlichkeit, 0 du Herr der Herrlichkeit, Fleisch und Blut hast angenommen, unser Bru­ der worden bist! Sey will­ kommen und gegrüßt, s. Sey gegrüßet! dir ge­ höret Preis und.Lvbgesang mit Recht; dir, der du so

470

Anhang.

hoch geehret unser sündiges doch unS zu gut, unser Fleisch Geschlecht; da du, höchstes hat angezogen? Haßt auch Gut der frommen, Schö­ wer sein Fleisch und Blut? pfer aller Kreatur, unsre Ist sein Sohn nicht mir ge­ menschliche Natur williglich boren, floß am Kreuze nicht hast angenommen, und noch sein Blut, mir und aller Welt Trotz! der sagt, jetzt als Menschensohn herr­ zu gut? schest auf dem höchsten Thron. ich sey verloren. Ewig vest Z. Was in Adam ganz ver­ steht nun dies Wort: Selig derbet, und befleckt durch bin ich hier und dort! 6. Wird das Leben doch Sünde war, die von ihm uns mein Leben, leuchtet mir doch angeerbet, wird durch dich selbst das Licht, hat er nicht nun rein und klar. Unsrer Missethaten wegen , war der sich selbst gegeben mir zum Fluch der Menschheit Theil, Heil? Ist er es nicht, Er, doch du kommst und bringst der Schöpfer aller Freuden, uns Heil und verkehrst den der hier kommt ins Jammer­ Fluch in Segen. Wir, wir thal, duldet Schmerzen ohne waren Satanö Spott, du ver­ Zahl, und verwandelt meine Leiden, nach vollbrachter Ue­ bindest «ns mit Gott. bungszeit, dort, in Freud 4. Ja, du bist der Mitt­ und Herrlichkeit! ler worden, zwischen Gott 7. O du Schönster unter und Menschen, du hast der allen, Gottes und des Men­ armen Menschen Orden wie­ schen Sohn; meiner Seelen derum in Fried und Ruh, in Wohlgefallen, mir bestimmt dein Erbe eingesetzet, mit dem zum Gnadenthron! Laß mich Baser uns versöhnt, und mit neu geboren werden, dir in seiner Huld gekrönt. O wie allem gleich gesinnt, fromm, stärket, wie ergötzet diese gehorsam, als ein Kind, wie Gnad und Liebe mich, 0 wie du warst auf dieser Erden. preis' ich würdig dich. Deiner will ich stets mich 5. Sollt' uns Gott nicht freun, und dir ewig dankbar seyn gewogen, da sein Sohn seyn!

Anhang

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12. Sn eigner Melodie. werth; doch hast du sie so >^rmuntre dich mein schwa­ hoch geehrt, du wollest ihret­ cher Geist, und trage groß wegen den Scepter von dir Verlangen, ein Kind, das legen. Z. Du Fürst und Herrscher Ewig Vater heißt, mit Freu­ den zu empfangen. Dis ist dieser Welt, du Friedenöwiedie Nacht, in der es kam, derbringer, Rath, Kraft und und menschlich Wesen an sich wunderbarer Held, der Höl­ Wie nahm, durch Leiden und durch lenmacht Bezwinger! Sterben, das Heil uns zu ist es möglich, daß du dich so tief erniedrigest für mich, erwerben. 2. Willkommen, Seelen-1 daß du willst an Gebehrden bräutigam, du König allerjmir gleich erfunden werden. Ehren, willkommen Jesu, I 6. ~ O großes Werk, o Wun ~ ­ dernacht, dergleichen nie ge­ Gottes Lamm! ich will dein Lob vermehren. Ich bringe funden , du hast den Heiland dir mein lebelang von ganzem hergebracht, der alles über­ Herzen Preis und Dank. Du wunden; du hast gebracht den bist, da wir verloren, für starken Mann, der Feu'r und Wolken zwingen kann, vor uns ein Mensch geboren. 5. O Gottes Sohn, wie dem die Himmel zittern, und konnt' es seyn, den Himmel alle Berg' erschüttern. 7. O heilges Kind, voll zu verlassen? Wie kamst du in die Welt hinein, wo dich Huld und Gnad, holdselig an die Menschen hassen? Wie Gebehrden, das meine See­ konnt'st du deine große Macht, le lieber hat, als alle Schätz' dein Königreich, die Freu­ auf Erden; komm, Jesu, in denpracht, wie konntest du mein Herz hinein, und laß dein Leben für solche Feinde es deine Krippe seyn; komm, komm, ich will bei Zeiten, geben ? 4. Ist doch, Herr Jesu, die Wohnung dir bereiten. deine Braut ganz arm und 8. Du meiner Seelen Bräu­ voller Schanden; doch hast tigam, mein'Hoffnung, Freud' du sie dir selbst vertraut am und Leben, du edler Zweig Kreuz in Todesbanden. Sie aus Davids Stamm! Was war des Fluchs und Todes soll ich dir doch geben? Ach,

47 2

Anhang.

nimm von mir Leib, Seel und Geist, nimm alles, was Mensch ist nnd heißt! Ich will mich ganz verschreiben, dir ewig treu zu bleiben. 9. Lob, Preis und Dank, Herr Jesu Christ, sey dir von

mir gesungen, daß du mein Heiland worden bist, und hast die Welt bezwungen. Hilf, daß ich deine Gütigkeit stets preis' in dieser Gnadenzeit, bis ich dich kann dort oben in ewger Freude loben.

*5za* In eigner Melodie, tet mitten in der Nacht, und belobet seyst du, Jesu uns des Lichtes Kinder macht. Christ, daß du Mensch gebo­ Kyrieleis. 5. Der Sohn des Vaters, ren bist, von einer Jungfrau, das ist wahr; des freuet sich Gott von Art, ein Gast in der Engel Schaar. Kyrieleis. der Welt hier ward. Er führt 2. Des ew'gen Vaters ein'- uns aus dem Jammerthal ges Kind, jetzt man in der als Erben ein in seinen Saal. Krippe find't. In unser ar­ Kyrieleis. 6. Er ist auf Erden kom­ mes Fleisch und Blut ver­ kleidet sich das «w'ge Gut. men arm, daß er unser sich erbarm, uns in dem Himmel Kyrieleis. 3. Den aller Weltkreis nie mache reich, und seinen Heil­ umschloß, der liegt in Ma­ gen Engeln gleich. Kyrie­ riens Schoos. Er ist ein Kind­ leis. lein worden klein, der alle 7. Das hat er alles uns Ding erhält allein. Kyrieleis. gethan, seine Lieb' zu zei­ 4. Das ew'ge Licht geht gen an. Des freut sich alle da herein, giebt der Welt Christenheit, und dankt ihm einen neuen Schein; erleuch­ des in Ewigkeit. Kyrieleis.

14. Mel. Run kommt der Heiden 2. Was der alten Väter zz* Heiland. Schaar, höchster Wunsch und 'Sott sey Dank in aller Welt! Sehnen war, was ihr Wort der sein Wort beständig hält, uns prophezeit, ist erfüllt mit und der Sünder Trost und Herrlichkeit. Rath zu uns her gesendet hat. 3. Zions Hüls' und Abrams

Anhang.

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Lohn, Jacobs Heil, derJung- laß mich gebeugt und klein fraunSohn, Er, daS Licht deinem Bilde ähnlich seyn. und Heil der Welt, hat sich 7. Tröste, tröste meinen Sinn, weil ick) schwach und treulich eingestellt. 4. Sey willkommen, v blöde bin, und des Satanö mein Heil! Hosianna, dir Macht und List wider mich mein Theil. Komm und richte geschäftig ist. 8. Tritt der Schlangen dir die Bahn auch zu meinem Kopf entzwei, daß ich aller Herzen an. Aengsten frei, dir im Glau­ 5. Zeuch du Ehrenkönig ein, ben um und an selig bleibe dir gehört mein Her; allein. zugethan. Mach' es von der Sünde frei, 9. Daß, wenn du, 0 Le­ daß es dir geheiligt sey. bens-Fürst, prächtig wieder­ 6. Wie du, Herr, voll kommen wirst, ich dir mög' Sanftmut!) kamst, und nur entgegen gehn und vor dir ge­ Knechtsgestalt annahmst, so recht bestehn! I; Mel. Lobet den Herrenden mäch­ tigen König der Ehre».

Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter auf Erden? Soll nun der Himmel und Erde vereiniget werden? Ewi­ ger Gott! kann dich mein Jammer und Noth bringen zu Menschen-Gebehrden? 2. Was ich in Adam und Eva als Sünder verloren, hast du mir, Jesu, durch Leiden und Sterben erkohren. Gütigster Gott! alle mein Jammer und Noth endet sich, da du geboren. 5. Teufel, Tod, Hölle die zürnen und halten zusammen,

wollen mich Sünder verder­ ben und ewig verdammen. Mächtiger Gott! Wende den Jammer und Noth, tilge die höllischen Flammen. 4. Gieb mir, 0 Jesu, nur heilige, gute Gedanken, halte die Glieder des Leibes in hei­ ligen Schranken; heiliger Gott! laß mich nach deinem Gebot herzlich im Glauben dir danken! 5. Führe mich endlich, 0 Jesu, ins ewige Leben, wel­ ches du allen, die glauben, versprochen zu geben; da ich bei Gott, ohne Noth, Jam­ mer und Tod, ewig in Freu­ den kann schweben.

Anhang.

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i6. Mel.

Ach! was |. ren. 5. Drum, mein Herz! gieb tiger Herr Zebaoth! Ach! welch ein Opfer soll ich brin­ dich nun wieder deinem Herrn gen, deiner Langmut!) Dank und Heiland dar. Sing ihm Dank- und Freuden-Lieder, zu fingen. 2. Ich erschrecke, mäch- denn sein Segen krönt das tig'S Wesen! Angst und Jahr; fang ein neues Leben Furcht bedecket mich, denn an, das ihm Wohlgefallen mein Beten, Singen, Lesen, kann; dann wirst du einst se­ ehret viel zu wenig dich. O lig sterben, und das ew'ge du dreimal Heiliger! Aller Leben erben. 6. Soll ich aber auch hieHerren höchster Herr! Wehe mir, ich muß vergehen, denn nieden mich im Glauben üben noch; so erhalt' mir deinen wer kann vor dix bestehen. z. Schrecklich ist es ja zu Frieden unter deinem sanften fallen, Gott, in deine starke Joch. Heilige und leite mich, Hand. Ihre Macht wird daß im wahren Glauben ich einst von allen ewig werden I stets dir möge treu verblei­ anerkannt. Wer dein spot­ ben, und mich dir dazu ver­ tet, bleibet nicht, Herr, vor schreiben. deinem Zorngericht, das die 7. Jeden Abend, jeden Frevler wird verzehren, wenn Morgen, sey mein Herz gejrid)t’t auf dich, daß der Hei­ fie fich nicht hier bekehren. 4. Aber du vergiebst die den Nahrungssorgen nim­ Sünden. Herr, ich weiß, mer scheiden dich und mich. durch Jesu Blut soll ich bei Prüfe und erforsche du Herz

Anhang.

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und Nieren, laß nicht zu, > den, ohue Glauben werd'erdaß ich in den letzten Stun-j funden.

T9die alle Morgen neue; »Lob Mel. Nun laßt uns Gott rc. Nun laßt uns gehn und tre­ sey den starken Händen, die alles Herzleid wenden. ten, mit Singen und mit Be­ 8. Laß ferner dich erbitten, ten, zum Herrn, der unserm o Vater! und bleib mitten in Leben, bis hieher Kraft ge­ unserm Kreuz und Leiden ein geben. Brunnen unsrer Freuden. 2. Wir gehn dahin und g. Gieb mir und allen de­ wandern, aus einem Jahr nen, die sich von Herzen seh­ zum andern; wir leben und nen nach dir und deiner Hulgedeihen, vom alten zu dem de, ein Herz, bas sich ge­ neuen. dulde. I. Durch f» viel Angst und 10. Schließ zu des Jam­ Plagen, durch Zittern und mers Pforten, und laß an durch Zagen, durch Krieg allen Orten auf Krieg und und große Schrecken, die alle Blutvergießen die Freuden­ Welt bedecken. ströme fließen. 11. Sprich deinen milden 4. Denn wie von treuen Müttern, in schweren Unge­ Segen zu allen unsern Wegen. wittern, die Kindlein hier auf Laß Großen und auch Klei­ Erden, mit Fleiß bewahret nen die Gnadensonne scheinen. 12. Sey der Verlaßneu werden. 5. Also auch und nicht Vater, der Irrenden Bera­ minder, laßt Gott ihm seine ther, der Unversorgten Ga­ Kinder, wenn Noth und Trüb­ be, der Armen Gut und sal blitzen, in seinem Schooße Habe. iZ. Hilfgnädig allen Kran­ sitzen. 6. Ach! Hüter unsers Le­ ken; gieb fröliche Gedanken bens ! Fürwahr es ist verge­ den tiefbetrübten Seelen, die bens mit unserm Thun und sich mit Schwermut!) quälen. 14. Und endlich, was das Machen, wo nicht dein'Au­ meiste, füll uns mit deinem gen wachen. 7. Gelobt sey deine Treue, Geiste, der uns hier herrlich

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Anhang.

ziere, und dort zum Himmel geben, 0 meines Lebens Leben, führe. mir und der Christen Schaare, 15. Das alles wollsi du zum sel'gen neuen Jahre.

20. Mel. Zion klagt mit Angst rc.

Zagen bin. Wenn ich schlafe ober wach', sieh du, Herr, Herr Jes«! laß ge­ auf meine Sach'; stärke mich lingen , hilf, das neue Jahr in meinen Nöthen, daß mich geht an; laß es neue Kräfte Sünd und Tod nicht tödten. bringen, daß ich vor dir wan­ 4. Herr! du wollest Gna­ deln kann. Dir befehl ich al­ de geben, daß bis Jahr dir les an, was ich bin und ha­ heilig sey, und ich christlich ben kann. Neue Kraft zum könne leben, ohne Trug und neuen Leben, wollst du mir Heuchelei; daß ich auch mei­ aus Gnaden geben; nen Nächsten lieb', nievorsetzs. Laß dis seyn ein Jahr lich ihn betrüb; und daß ich der Gnaden, zu bereuen meine allhier auf Erden, fromm Sünd, laß sie mir nicht fer­ und selig möge werden. ner schaden, hilf, daß ich 5. Jesu! laß mich fröVergebung find. Auch durch deine Gnad verleih meinem lich enden dieses angefangne Herzen wahre Treu. Du al­ Jahr; trage mich auf deinen lein kannst mir vergeben, und Händen, sey du bei mir in Gefahr; und in jeder Angst die Seele neu beleben. 3. Tröste mich mit deiner und Noth, ach! verlaß mich Liebe, und erquicke Herz und nicht im Tod; freudig will ich Sinn, weil ich mich so sehr dich umfassen, wenn ich soll betrübe, und voll Angst und die Welt verlassen. 21.

Vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Mel. Nun laßt uns den Leib rc. in sich, sein Leichnam, der ^^ie Seele Christi heilge für mich verwund't, der mach' mir Leib und Seel gesund. mich, sein Geist versenke mich 2. Das Wasser, welches

Anhang auf den Stoß des Speers aus seiner Seite floß, und sein für mich vergoßnes Blut er­ quicke mir Herz, Sinn und Muth. z. Der Schweiß von sei­ nem Angesicht, laß mich nicht kommen ins Gericht; sein gan­ zes Leiden, Kreuz und Pein, das wolle meine Stärke seyn.

479

4. O Jesu Christ erhöre mich; nimm und verbirg mich ganz in dich, laß mich in dei­ ne Wunden ein, daßichvor'm Feind kann sicher seyn. 5. Ruf' mir in meiner letz­ ten Noth, und setz' mich ne­ ben dich, mein Gott, daß ich mit deinen Heil'gen all'» mög' ewiglich dein Lob erschall'«.

22.

Mel. Freu dich sehr, 0 meine _ Seele rc.

an dich denken kann, und an jene große Last, die du, Q Herr, getragen hast; so kann ^jesu, deine tiefen Wunden, ich in Andacht bleiben, alle deine Qual, dein bittrer Tod, böse Lust vertreiben. geben mir zu allen Stunden, 4. Ja, für alles, was mich Trost in Leib'S- und Seelenkranket, geben deine Wun­ noth. Fällt mir etwas ar­ den Kraft. Wenn mein Herz ges ein, denk ich bald an hinein sich senket, find ich deine Pein, die erlaubt nicht neuen Lebenssaft. Deines Tro­ meinem Herzen mit der Sün­ stes Süßigkeit wend' in mir den Lust zu scherzen. das bittre Leid! Du hast 2. Will sich in der Wollust mir das Heil erworben, da weiden mein verderbtes Fleisch du bist für mich gestorben. und Blut, so gedenk ich an 5. Auf dich setz ich mein dein Leiden, bald wird alles Vertrauen, du bistmeineIuwieder gut. Droht der Feind verficht. Nun verschwindet der Seele mir, 0 dann blick Angst und Grauen, Tod und ich hin zu dir. Sieht er dei­ Hölle fürcht' ich nicht. Daß ner Gnade Zeichen, 0 so. muß ich an dir habe Theil, brin­ er von mir weichen. get mir Trost, Schutz und Deine Gnade wird 5. Will die Welt mein Heil. Herz verführen auf die breite mir geben Auferstehung, Licht Süudenbahn, laß mich dei­ und Leben. 6. Hab' ich dich in meinem nen Geist regieren, baß ich

Anhang Herzen, o du Brunn der Gü­ tigkeit, o! dann acht ich kei­ ne Schmerzen, auch im letz­ ten Kampf und Streit. Ich

verberge mich in dich, kein Feind kann verletzen mich. Wer sich hält an deine Wunden, der hat glücklich überwunden.

2Z» len seinen Schmerzen! Wie In bekannter Melodie. Ein Lammlein geht und trägt göttlich war doch dieser Trieb! Ja, Herr, du hast die Men­ die Schuld der Welt und ih­ schen lieb, was konnte sonst rer Kinder. Es geht und trä­ dich zwingen? Die Liebe get mit Geduld die Sünden rief dich tief herab! Die aller Sünder. Es geht da­ Liebe legte den ins Grab, vor hin, wird matt und krank, dem die Felsen springen! hegiebt sich auf die Würge­ 4. Sie martert dich am bank, entsaget allen Freu­ Kreuzesstamm mit unerhörten den. ES nimmt auf sich, Qualen; sie schlachtet dich als Schmach, Hohn und Spott, wie «in Lamm; sie läßt dich Angst, Wunden, Striemen, das bezahlen, was du doch Kreuz und Tod, und spricht: nicht geraubet hast. Du blu­ ich wills gern leiden! test unter dieser Last, und be­ 2. Das Lämmlein bist du, test und verschmachtest! Mein Gottes Sohn! du Heiland Herr und Gott, wie soll ich meiner Seelen, du wolltest dich genugsam preisen, daß du Leiden, Schmach und Hohn mich so unaussprechlich achtest! und selbst den Tod erwählen. 5. So lang ich lebe, will Dein Vater sprach, geh hin, ich dich aus meinem Sinn mein Kind, in eine Welt, nicht lassen! Ich will dich wo Sünder sind; ach, die stets, so wie du mich, mit verlornen Schaafe! Mich Liebesarmen fassen! Du bist jammert ihre große Noth, geh ja meines Lebens Licht; und hin, erdulde ihren Tod, und wenn mein Herz im Sterben ihre ganze Strafe! bricht, sollst du mein Leben Du bist allein vor z. Ja, sprachst du, Va­ bleiben. ter, dein Gebot hab ich in Gott mein Ruhm! Ich will meinem Herzen. Ich wähle zu deinem Eigenthum auf den Versöhnungstod, mit al­ ewig mich verschreiben.

Anhang.

481

6. Ich will von deiner Gü­ cken will, soll mich bis Manna tigkeit bei Nacht und Tage speisen: im Durst ist dis mein singen, mich selbst auch dir Wasserquell, in Einsamkeit zu jeder Zeit zum Freuden­ mein Sprachgesell auf mei­ opfer bringen, mein Bach deS nen Himmelreisen. Lebens soll sich dir, und dei­ 9. Was schadet mir das nem Namen für und für in Todesgift? Ist doch dein Dankbarkeit ergiessen; und Blut mein Leben! Wenn was du mir zu gut gethan, mich beS Leidens Hitze trifft, das will ich stets, so viel ich wirst du mir Schatten geben. kann, in mein Gdächtniß Setzt mir die Schwermuth schliessen. schmerzlich zu, bei dir, 0 7. Erweitre dich, mein gan­ Jesu, find ich Ruh, die kann zer Sinn. Du sollst ein Schutz­ mir niemand rauben. Sink haus werden. Hier leget Je­ ich, wie Petrus, auf dem sus Schätze hin, nicht Güter Meer, so reichst du deine dieser Erden; nein, von un­ Hand mir her, und stärkest endlich höherm Werth, als al­ meinen Glauben. les, waS die Welt begehrt! 10. Rufst du mich in die Ich habe bas gefunden, was Ewigkeit, zu deines Reiches ewig reich und selig macht; Freuden ; so soll mich die was Jesus Christus mir ge­ bracht , durch seine tiefen Gerechtigkeit, die du mir schenkst, bekleiden. Da wird Wunden. sie meine Krone seyn, da will 8. Das soll und will ich mir zu nutz im wahren Glau­ ich, selig, dann, und rein, ben machen. Das ist inFähr- zum Trost des Baters gehen, lichkeit mein Schutz, in Trau­ und dir, dem er mich selbst rigkeit mein Lachen, in Frö- vertraut, gleich einerwohlge­ lichkeit mein Saitenspiel; und schmückten Braut, verklärt wenn mir nichts mehr schme- zur Rechten stehen! 24.

Tobesurtheil dir gesprochen? ^erzliebster Jesu, was hast WaS ist die Schuld? I« was für Missethaten bist du du verbrochen, daß man das gerathen? Hh Jn eigner Melodie.

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Anhang.

2. Du wirst verspeit, ge- nug dein Lieben zu verbrei­ geisselt und geschlagen; und ten? Und welches Menschen wußt am Kreuz die Dornen­ Herz kann was erdenken, dich krone tragens ein Essigtrank zu beschenken? 9. Ich kanns mit meinen wird, da dein Mund erblei­ Sinnen nicht erreichen: nichts chet, dir I'ingereichet. 5. Was ist die Ursach aller läßt mit deiner Treue sich solcher Plagen? Ach, meine vergleichen. Nichts kann ich Sünden haben dich geschla­ thun! Nichts zur Vergeltung gen! Ich, 0 Herr Jesu, geben! Selbst nicht mein Le­ habe das verschuldet, was ben. 10. Doch eins willst du, du erduldet. 4. Wie wunderbar ist eine mein Gott, von mir verlan­ solche Strafe! Der gute Hir­ gen, mein Glaube soll an dei­ te leidet für die Schaafe! Die ner Gnade hangen: und Flei­ Schuld bezahlt der Herr­ scheslust soll mich nicht mehr scher, der Gerechte, für seine entzünden zu alten Sünden! Knechte. 11. Ach, aber es steht nicht 5. Der Fromme stirbt, der in meinen Kräften, vest die recht und richtig wandelt; Begierden an dein Kreuz zu der Böse lebt, der wider Gott heften. Drum gieb mir dei­ mißhandelt! Ach, selbst den nen Geist, der mich regiere, Mörder spricht man los mit und zu dir führe! Freuden! Jesus muß leiden! 12. Ich will mich als dein 6. Auch ich bin überall be­ Eigenthum betrachten; aus steckt mit Sünden! Nichts Lieb zu dir die Welt hinfort Gutes ist an mir vor Gott zu nicht achten, mich immer hei­ finden! So müßt ich denn ligen, Herr deinen Willen, in diesem Fluch verderben und treu zu erfüllen. ewig sterben. 13. Ich werde dir zu Eh­ 7. Da kamst du, Jesu! ren alles wagen, kein Leiden O, wer kann es fassen! Du achten, keine Schmach noch blutst am Kreuz, du wirst Plagen: nur bleibe stets der von Gott verkästen; dein Eindruck deiner Schmerzen Opfertod läßt mich für meine in meinem Herzen. Sünden Bergebung finden!14. Für dich ist alles diS 8. O großer König! Wel­ zwar viel zu wenig: denn du, che Ewigkeiten, sind lang ge­ 0 Jesu, bist der höchste Kö-

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nig. Doch wirst du gnädig, was ich opfre nehmen; mich nicht beschämen. 15. Wenn dort, Herr Je­ su, einst vor deinem Throne,

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auf meinem Haupt wird stehn die Ehrenkrone, da will ich dir, wenn alles hell wird klingen, Lob und Dank sin­ gen.

25. In bekannter Melodie. Herz? Jesus hat es treu ged?eine Seel ermnntre dich, meinet. Ach, sein Leiden war kein Scherz! O wie heiß hat Jesu Liebe zu bedenken. Ach, er geweinet! Denke nun waS zum Opfer giebt er sich, Se­ dir oblieget, gegen den, der ligkeiten »ns zu schenken; daß für dich sieget. der Sünder sich der Treue, 6. Ich kann nimmer, nim­ Jesu, seines Heilands freue, mermehr, das geringste nur e. Sieh, der wahre Got­ vergelten! Er verbindt mich tes Sohn wird für dich anS allzusehr, meine Trägheit muß Holz gehänget, sieh ihn in ich schelten, daß ich ihn so der Dornenkron, sieh ihn schlecht geliebet, und mit ganz mit Blut besprenget. Er Sünden ihn betrübet. läßt sich für dich verwunden: 7. WaS geschehen, soll nun wo ist größre Lieb gefunden? nicht fernerhin von mir ge­ 3. Du, du solltest Höllen­ schehen: mein Entschluß sey pein für die Sünden ewig lei­ vest geeicht, einen andern Weg den, sollst von Gott versto­ zu Hetzen, auf dem ich nur ßen seyn, fern von allen Him­ Jesum suche, und waS ihn melsfreuden: aber Jesus trägt betrübt verfluche! 8. Weg, ihr Sünden, weg die Sünden, und dich läßt von mir! Euch kann ich an er Gnade finden! 4. Jesus ist für unsre mir nicht leiden. Ach! ihr Schuld als das Opferlamm müßtet mich schon hier, und gestorben: dadurch hat er auch dort von Jesu scheiden, Gottes Huld, Lieb und Segen ohne welchen ist kein Leben, uns erworben, Teufel, Welt keine Gnade, kein Vergeben. 9. Du, mein Jesu, du, und Tod bezwungen, und mein Heil, dir will ich mich die Krone uns errungen. 5. Was zu thun /o liebes-ganz verschreiben: ewig ward Hh-

484 ich dir zu Theil, treu will ich dir ewig bleiben, dir zu leben, dir zu leiden, und, was dich betrübt, zu meiden. 10. Du, mein Jesu, sollst «S seyn, den ich mir zum Zweck gesetzet: wie du mein, so will ich dein, ewig bleiben «»verletzet. Was du liebest, will ich lieben, und, was dich, soll mich betrüben. 11. Was du willst, das sey mein Will, dein Wort, meines Herzens Spiegel. Wenn du schlügest, halt ich still; dein Geist bleibt mein Pfand und Siegel, daß ich soll den Himmel erben, dar­ auf kann ich srölich sterben. 12. Nun, so bleibt es vest dabei, Jesus soll es seyn und bleiben, dem ich lebe, deß ich sey. Nichts soll mich von Jesu treiben. Du wirst, Je­

su, mich nicht lassen; ewig will ich dich umfassen. 15. Ist denn nun schon je­ tzo hier, solche Freud und Lust zu finden, wenn im Glauben wir mit dir, uns, 0 Jesu, recht verbinden; schenkst du schon so viel auf Erden: et), was wird im Himmel werden! 14. Welche Lust und Sü­ ßigkeit, Freude, Wonne, Jubiliren, welche Ruhe nach dem Streit, welche Ehre wird unS zieren! Ewig, ewig, werd ich loben, ganz zu meinem Gott erhoben! 15« Ach, ich freu mich alle Stund auf dis freudenvolle Leben! Danke dir mit Herz und Mund, du, 0 Jesu, hasts gegeben. Nur, im Glauben laß michs halten, und dein'n Geist in mir stets walten.

26. Mel. Nun ruhen alle Wälder. in Leiden ohne Zahl! Und de­ O Welt, sieh hier dein Le­ nen, die ihn hasse», hat Gott ihn überlassen, zu Qualen ben, am Stamm des Kreu­ über alle Qual. zes schweben! dein Heil sinkt 3. Wer hat dich so geschla­ in den Tod; der große Fürst gen, mein Heil? und dich der Ehren laßt willig sich mit Plagen so übel zugericht? beschweren, mit Schlägen, Du bist ja nicht ein Sünder, Hohn und großem Spott! wie wir und unsre Kinder, von s. Wie bluten seine Wun­ Missethaten weißt du nicht. . 4. Ich, ich, und meine den, in seinen Marterstunden,

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Sünden, die sich unzählbar gen, zu deine- Namens Ruhm finden, wie Sand an wei­ und Ehr. tem Meer, Hie haben dir er­ 10. Nun ich kann dir nichts reget das Elend, das dich geben, in diesem armen Le­ schlaget, und deiner Mar­ ben; eins aber will ich thun: tern ganzes Heer. es soll dein Tod und Leiden, 5. Ich bins, ich sollte bü­ bis Leib und Seel sich schei­ ßen an Händen und an Fü­ den, mir stets in meinem Her­ ßen, gebunden in der Höll, zen ruhn. die Geißeln und die Bande, 11. Ich wills vor Augen die Marter und die Schande: setzen, an Jesu mich ergötzen, das hat verdienet meine Seel. ich sey auch, wo ich sey. 6. Du nimmst auf deinen Sein Leiden ist der Spiegel Rücken, die Lasten, die mich derUnschuld, und das Siegel drücken, viel schwerer als em der unverfälschten Liebestreu. Stein. Du wirst ein Fluch! is. O- Jesu, jene Stra­ dagegen erwirbst du mir den fen, fürbie, die sicher schla­ Segen, dein Schmerz soll mir fen, und deine Huld ver­ ein Labsal seyn. schmähn; die Gluth der Höl7. Du setzest dich zum Bür­ lenflammen, zu der sie sich gen, ja laßt dich gar erwür­ verdammen, will ich an dei­ gen, für mich und meine nen Leiden sehn. 13. Ich will daraus studiSchuld; mir lässest du dich krönen, mit Dornen, die dich ren, wie ich mein Herz soll höhnen, und leidest alles mit zieren mit stillem, sanften Geduld. Muth; und wie ich die soll 8. Du springst ins Todes lieben, die mich so tief betrü­ Rachen, mich Armen frei zu ben mit Werken, die die Bos­ machen von diesem Unge- heit thut. 14. Wenn bös« Zungen ste­ heur, du rettest durch dein Sterben mich Sünder vom chen, und Lästerworte spre­ Verderben, 0 unerhörtes Lie- chen, so will ich zähmen mich; das Unrecht will ich dulden, besfeur. 9. Ich bin, mein Heil, ver­ dem Nächsten seine Schulden bunden all Augenblick und verzeihen gern und williglich. 15. Ich will ans Kreuz mich Stunden, dir überhoch und sehr: waS Leib und Seel ver­ schlagen, und allem dem ent­ mögen das soll ich willig le- sagen, waS meinem Fleisch

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gelüst; was deine Augen has­ sen, bas will ich stiehn und lassen, so viel durch dich mir möglich ist. 16. Dein Seufzen und dein

Stöhnen, und die viel tau­ send Thränen, die dir gestos­ sen zu; die sollen mich am Ende, in deine Aesushände begleiten zu der ewgen Ruh.

27. In bekannter Melodie. ich habe bas verschuldet, was O Haupt voll Blut unJ du getragen hast. Schau her, hie* lieg ich Armer, der Zorn Wunden, voll Schmerzen, verdienet hat; gieb mir, 0 Schmach und Hohn, 0 Haupt, mein Erbarmer, den Anblick zum Spott gebunden, mit ei­ deiner Gnad! ner Doraenkron. O Haupt, 5. Erkenn mich für den sonst schön geschmücket, mit Deinen; mein Heiland, nimm höchster Ehr und Zier, jetzt^ mich an. Gern will ich vor aber tief gebücket; gegrüßet dir weinen, bis ich dich loben seyst du mir. kann. Du hast mich erst ge2. Dort strahlt im Son­ liebet, hast über meine Noth nenlichte auf Thabor Herr­ am Oelberg dich betrübet, be­ lichkeit von deinem Ange­ trübt bis an den Tod. sichte! Wie ist es jetzt ver, 6. Ich will hier bei dir ste­ speit! Wie ist es so verblei­ hen, verachte mich nur nicht! chet! Wer hat dein Augen­ von dir will ich nicht gehen, licht, dem keine Klarheit glei­ bis mir das Herz zerbricht. chet, so schändlich zugericht? Wird dieses Her; erblassen 3. Du, Schönster aller im letzten Todesstoß, als, Schönen, wo ist nun deine denn will ich hich fassen in Pracht, da Frevler dich ver­ meinen Arm und Schooß. 7. Hier find ich wahre höhnen? Des blassen TodeS Macht hat alles hingenom­ Freuden; hier ist mir herz­ men, hat dich so ganz ent­ lich wohl; wenn ich mit dei­ stellt: das macht, du warst nem Leiden, mein Heil, mich gekommen, als Opfer für die trösten soll. Ach, möcht ich, 0 mein Leben, an deinem Kreuze Welt. 4. Nun, was du, Herr,Ihier mein Leben von mir gerrduldet, ist alles meine Last:,den! Wie wohl geschähe mir!

Anhang. 8. Ich danke dir von Her­ zen, 0 Jesu, liebster Freund, für deine Todesschmerzen, da du's so gut gemeint! Achgieb, daß ich mich halte zu dir und deiner Treu, und, wenn ich einst erkalte, in dir mein Ende sey. 9. Wenn ich einmal soll scheiden! so scheide nicht von mir! wenn ich den Tod soll leiden, so rufe mich zu dir. Wenn mir am allerbängsten

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wird um das Herze seyn, so reiß mich auö den Aengsten kraft deiner Angst und Pein! 10. Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod; und laß mich nach dem Bilde von deiner Todes, noth, nach dir, 0 Jesu, bli­ cken! da will ich glaubenSvoll dich vest an mein Herz drücken: wer so stirbt, der stirbt wohl.

28. Mel. Alle Menschen müssen re. und Hohn gehört; Liebe, die 8»

6. Du nahmst auf ewig alle Macht den Feinden der Erlö, sten; dein Siegeswort: Es ist vollbracht! soll auch den Schwächsten trösten! Und, 0 was gab dein Vater dir? Abtrünnige!^ O Herr auch mir gehören diese Gaben: ich soll sie ewig haben. *Ps. 63,19.

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7. Du hast durch deine das beste Theil, Gerechtig­ Himmelfahrt die Straße uns keit und ew'geS Heil, für bereitet; du hast den Weg unsre armen Seelen, mit geoffenbart, der unS zum Va­ klugem Herzen wählen! 10. Zieh uns dir nach, so ter leitet. Und, weil du denn, Herr Jesu Christ, nun laufen wir, gieb und d«S stets in deiner Wohnung bist: Glaubens Flügel; hilf, daß so werden deine Frommen ge­ wir fliehen weit von hier auf wiß auch zu dir kommen. Zions heil'ge Hügel! Mein 8. Ist unser Haupt im Him­ Gott, wann komm ich doch melreich, wie die Apostel dahin, wo ich ohn Ende se­ schreiben: so werden wir, den lig bin? Wann werd ich vor Engeln gleich, auch nicht da­ dir stehen dein Angesicht zu hinten bleiben. Von allen, sehen? i i. Wann soll ich in das die schon bei dir sind, kam jeder als ein armes Äinb45 Paradies, zu dir, 0 Jesu, im gläubigen Vertrauen, ver­ kommen, wo ich daS Lebens­ brod genieß, mit allen dei­ herrlicht dich zu schauen. *Marc. 10, 15. nen Frommen? Mein Hei­ g. Nur suche niemand sei­ land komm und nimm mich nen Schatz in diesem armen an, auf daß ich ewig jauch­ Leben: nein da, wo du uns zen kann, und klopfen in unsern Platz vor deinem Thron die Hände, Halleluja, ohn willst geben. O möchten wir Ende!

38. Von den Gaben und Wirkungen des hei­ ligen Geistes. noch gesinnt: und weit von ist noch dein dir entfernet. 2. Den guten Geist, den Geist bei mir? Kann er mir du mir hast versprochen, mich Zeuc.iiß geben, ich sey dein zu führen treib ich von mir, Kind? Ich zweifle schier: so und halt für Last sein göttli­ sündlich ist mein Leben! Die ches Regieren: die Freud an Weltlust hat mein Herz ent« Gott, die wahre Ruh, kann zündt, ganz irdisch bin ich ich mir noch nicht eignen zu. In bekannter Melodie»

A-b Gott,

49 8

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weil nur mein Fleisch mich bir gerissen mit solcher Treu aus ihrer Noth; ich selbst beleitet. 5. Daß du der große Herr­ fördre ihren Tod, verrath scher seyst, der alles recht re­ sie deinen Feinden. gieret, erkenn ich wohl; doch 8. Die Gaben, die von dei­ daß du dränst derSünd, wie ner Hand ich dankbar sollte ihr gebühret, mit schwerer nehmen, die sinds, die mich Straf, bedenk ich nicht: den von dir gewandt', und mei­ Richter weiß ich, das Gericht nen Glauben lähmen. Sie will ich dock nicht bedenken. heften an die Welt mich an, 4. Die vielen Gaben die­ daß ich mich nicht erheben ser Welt lieb ich mehr als den kann zum Ursprung meines Geber. Ach, schnöde Wol­ Wesens. lust, Ehr und Geld, das sind 9. Weil denn mein Herz für mich die Traber, die der so irdisch ist: wie ich es vor verlorne Sohn begehrt: und dir finde, so sag ich: mich meine arme Seel entbehrt band Satans List, mich band die schnöde Sünde. Erlöse die Gnade ihres GvtteS. 5. Ich meine zwar ich lie­ mich, 0 Herr, mein Gott, be dich, wünsch auch dein erlöse mich aus dieser Noth, Gegenlieben; waö aber schei­ und laß mich nicht verderben. det dich und mich scheu ich ro. Nimm deinen Geist mich nicht zu üben. Ich halte nicht weg von mir! Daß ich dich für meinen Gott; will nun schon so lange sein Gnadoch nicht halten dein Gebot, denwerk an mir nicht spür, nicht redlich vor dir wandeln. 0 Herr, das macht mich ban­ 6. Dn gabst aus Lieb mir ge! O gieb mich nicht in deinen Sohn, mich Armen fremde Hand, du hast zu viel zu erlösen, was geb ich dir an mich gewandt, du ewiger für einen Lohn? Ich wende Erbarme»! mich zum Bösen. Die Sün­ 11. Drum soll der schnöbe den , die du hast verbannt, Sündenwust mich nicht klein« in die bin ich so sehr entbrannt, wüthig machen. Des Sün­ daß ich dein gar. vergesse. ders Reu ist deine Lust der 71. Ja, großer Gott, es Engel Freud und Lachen. Dein saget mir der Zeuge,/!- mein guter Geist geb für und für Gewissen, ich geb dir nichts; ein Zeugniß meinem Geist in ich raube dir die Serk, die mir, daß ich sey Gottes Erbe.

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393n eigner Melodie. uns, wenn wir beten, und omm, 0 komm, du Geist vertrittunöallezeit;''' so wird des Sehend, wahrer Gott von unser Bitt erbört, und die Ewigkeit, deine Kraft sey Zuversicht vermehrt. ♦ Röm. 8, 26. 27. nicht vergebens; sie erfüll uns 6. Wird nach Gottes Trost allezeit; so wird Geist und Licht und Schein in dem dun­ wir bange, baß das Herz oft rufen muß, ach, mein Gott! keln Herzen seyn. 2. Gieb in unser Herz und mein Gott, wie lange! 0 so Sinnen, Weisheit, Glauben, mache den Beschluß; sprich Redlichkeit: daß wir andere der Seele tröstlich zu, und nichts beginnen, als, was gieb Muth, Geduldund Ruh. 7. O du Geist der Kraft ewiglich erfreut: dein Er­ kenntniß werdegroß, uNd tnach und Starke, du gewisser, neuer Geist, gieb, daß ich unö vom Irrthum los. Z. Zeige unö des Lebens den Glauben merke, der den Stege, ach, uns sind sie un­ Satan weichen heißt! schenk bekannt. Leit uns auf dem mit Waffen in dem Krieg, schmalen Wege, an der un­ und verleihe mir den Sieg. 8. Herr, bewahr auch un­ sichtbaren Hand. Wirke Reu, an Sünden statt, wenn der sern Glauben, der auf Jesu Tod vertraut. Diesen Trost Fuß gestrauchelt hat. 4. Laß uns stets dein Zeug­ laß uns nicht rauben, bis niß merken, daß wir Gottes ihn unser Auge schaut. Spricht Kinder sind. Treib uns zu das Herz gleich immer: Nein; des Glaubens Werken, auch laß dein Wort gewisser seyn! wenn Kreuz und Noth sich 9. Mach unS endlich, wenn find't. Denn, des Vaters wir sterben, unsre Seligkeit liebe Ruth ist uns allewege gewiß! Ruf uns, als deö gut. Himmels Erben aus des To­ 5. Lehr uns zu dem Va­ des Finsterniß, daß wir, froh ter treten, frei, mit wahrer zu Jesu gehn, und verklärt Freudigkeit: seufz' auch in dort oben stehn!

f)OO

Anhang.

40. 5. Der du, als Gott, aus­ Mel. Mit Ernst ihr Menschen­ kinder. gehrst vom Vater und dem

erntn, Tröster, komm her­ Sohn, und mich im Geist nieder vom besten HimmelS­ erhöhest zu Gottes Stuhl und thron, auf Christi Freud und Thron; kehr ewig bei mir Glieder, komm eilig, komm ein, und lehr mich Jesum und wohn im Herzen, das kennen, ihn meinen Herren dich liebt, das dir schon an­ nennen, in Wahrheit, nicht gehöret, das dir, den es be­ zum Schein! gehret, zum Tempel sich er» 6. Gern will der Vater ge­ giebt. ben, dem, der um dich ihn 2. Du bist der Trost der bat; der ohne dich kein Le­ Frommen; gieß aus dein heil'- ben, und keine Freude hat! geS Oel, und laß es zu mir So komm denn, tröste mich, kommen, daß sich mein Leib und stärk in meinem Leiden, und Seel erfreuen inniglich. mein Her; mit deinen Freu­ Komm, Tröster, zu erqui­ den, ach, dann erquickt es cken die Seelen, die sich bü­ sich. cken vor dir demüthiglich. 7. Ja zeug in meinem Her­ Z. Laß allen Trost ver­ ze» von Jesu nur allein; von schwinden, den mir die Welt Jesu Tod und Schmerzen, verspricht, bei ihrem Dienst der Sünden: denn, ach, der von seinem Gnadenschein; daß tröstet nicht! WaS Jesus mir ich ganz überzeugt, kein Bild anpreist, das will ich gläubig in meiner Seele, als Jesum fassen; und dich nicht von nur erwähle, bis daß mein mir lassen, 0 Herr Gott, heil- Herz ihm gleicht. ger Geist! 4. Du kannst mein Herz erfreuen. Wer kann es sonst, als du? Du kannst es ganz erneuen, du schenkst die süße Ruh. O selig! selig ist der Mensch, der dich begehrte, und den fein Gott erhörte, dem du geschenket bist!

8. Dir hab' ich mich er­ geben, 0 Geist von Gottes Thron, regiere du mein Le­ ben, daß mich kein Spott und Hohn, und weder Lust noch Noth, von meinem Jesu schei­ de, im Kreuz sey meine Freu­ de, mein Trost bis in den Tod!

Anhang.

5oi

41. Mel. Komm heiliger Geist Herre ick dich als Gast erwählen? Gott rc. Halleluja! Halleluja!

4. So elend ist des Her­ zens Haus! Allmächtiger, wirf Geist, der du dich in die selbst hinaus den Schlamm Herzen geußt, die sich zu dir und Koth der Finsternissen, in Demuth kehren, ich fleh zu dir, mich zu erhören, und mein und laß mich Jesu Gnade erkaltetes Gemüth, durch'» wissen, die, wenn die Sün­ de mich betrübt, umsonst die süße Feuer deiner Güt zu Missethat vergiebt. So werd wärmen, und es zu erneuich aus der Knechtschaft ge­ ren; so kann ich recht die hen; und in der süssen Frei­ Pfingsten feiren, Halleluja! heit stehen! Halleluja! Hal­ Halleluja! leluja! 2. Durchdringe du mit dei­ 5. Du höchster Pfingstgast, ner Kraft des HerzenS harte dring herzu, und gieb der Eigenschaft; zermalme die­ Seele süße Ruh. Arbeite sen FelS der Sünden, daß selbst an meinem Herzen, und du dein Wohnhaus könnest zünde an die Glaubenskerzen. finden. Noch ists mit allem Schlag deine Werkstatt in mir angefüllt, was aus der bit­ auf, und heil'ge meinen Le­ tern Quelle quillt; es klebt benslauf: so werd' ich deine noch vest am Koth der Erden: Himmelsgaben, und stets den wie kann'S denn deine Woh­ Sabbath in mir haben. Hal­ nung werden? Halleluja! leluja! Halleluja! Halleluja! 6. Du Geist der Kindschaft Z. Noch liebt dis Herz die führe mich zu dem, der sich Eitelkeit, und halt die Nacht so väterlich zu Sündern neigt, für süße Freud. Entfernt die gläubig beten, und zu dem vom wahren Christenwesen, Thron der Gnade treten. will ich durch's Todes Gift Ich bin ganz lau, entzünde genesen : dein theures Wort mich, daß meine arme Seele erkenn ich nickt; ich weiß sich unendlich nach der Gna­ nichts von des Glaubens de sehne, und von ihr alle Halleluja! Lichf; nichts von der Speise Kraft entlehne. frommer Seelen: wie kann Halleluja! mit Thrä­ alsdann. Wer sich fest auf nen und mit bangem Sehnen dich verläßt, den läßt du Ver­ vor dein Angesicht; beugte gebung finden aller seiner meine Knie, weinet« und Sünden. schrie, laut um Trost und Licht; 7. Drum, 0 meine Liebe! ging dahin mit trübem Sinn, die ich oft betrübe hier in und vom Abend bis zum Mor­ dieser Welt, dir bankt mein gen tief gebeugt von Sor­ Gemüthe für die Treu und gen. Güte, die mich noch erhält; 4. Ja, weil ich nicht sahe, 0, wie oft und unverhofft daß du mir so nahe, sprach halfst du mir aus meinen ich oft bei mir: ich kann nicht Klagen, und aus Angst und mehr beten, komm, mich zu Zagen! 3.su ! meine Liebe,

5o6 Mel. Auf! ihr Christen, Christi rc. mich will erheben, Gott zu 5iebe t die du mich zum schaun von Angesicht; Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu Bilde deiner Gottbeit hast ge­ bleiben ewiglich. macht: Liebe! die du mich 5. Liebe! die mich hat so milde nach dem Fall mit gebunden an ihr Joch mit Heil bedacht; Liebe, dir er­ Geist und Sinn; Liebe! die geb' ich mich, dein zu blei­ mich überwunden, und mein ben ewiglich. Herz bat ganz dahin; Liebe, rr. Liebe! die du mich erkoh- dir ergeb ich mich, dein zu ren, eh' als ich erschaffen war; bleiben ewiglich. Liebe! die du Mensch geboren, 6. Liebe! die mich ewig lie­ und dich mir gabst ganz und bet, die für meine Seele litt': gar; Liebe, dir ergeb ich mich, Liebe! die dasLöstgeld giebet, dein zu bleiben ewiglich. und mich kräftiglich vertritt; 5. Liebe! die für mich ge­ Liebe, dir ergeb ich mich, litten, und gestorben in der dein zu bleiben ewiglich. Zeit; Liebe! die mir hat er­ 7. Liebe! die mich wird stritten ew'ges Heil und Se­ erheben aus dem Grab der ligkeit; Liebe, dir ergeb ich Sterblichkeit; Liebe! die mich mich, dein zu bleiben ewiglich. wird umgeben mit dem Glanz 4. Liebe! die du Kraft und der Herrlichkeit; Liebe, dir Leben, Wahrheit bist und ergeb ich mich, dein zu blei­ Geist und Licht; Liebe! die ben ewiglich.

Mel. Jesus meine Zuversicht. nicht, weil kein beßrer Freund ^JZtinen Jesum last ich nickt, auf Erden; er ist unser Trost und Licht, er erleichtert die denn ec ist allein mein Leben; Beschwerden, er steht immer weil bei ihm mir nichts ge­ mir zur Seit, liebt mich bis bricht, kann ich mich zufrie­ in Ewigkeit. den geben, käm ich auch in 5. Meinen Jesum laß ich große Noth, litt ich auch den nicht, wenn mich alle Men­ schwersten ToV. schen Haffen, wenn mir nie­ 2. Meinen Jesum laß ich mand Trost zuspricht, und

Anhang. auch Freunde mich verlassen, muß ich rauhe Wege gehn, wird er mir zur Seite stcbn. 4. Meinen Jesum laß ich nicht, wenn mich meine Sün­ den quälen. Wenn mein Herz und Satan spricht: sie sind groß und nicht zu zählen; spricht er: sey getrost, mein Kind! Ich, ich tilge deine Sünd. 5. Meinen Jesum laß ich nicht, wenn mir in den Tv-

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dcsstunden endlich Herz und Auge bricht: Jesus hat ja überwunden; und das stren­ ge Weltgericht schrecket seine Freunde nicht.

6. Meinen Jesum laß ich nicht, denn er wird auch mich nicht lassen; dies ist meine Zuversicht, er, er wird mich nimmer hassen. Er ist meiner Seelen Licht, meinen Jesum laß ich nicht.

48auch mir selbst will ich entsa­ Mel. Scelenbriiutigam. O du süße Lust, wenn in I gen, nur nach Jesu will ich fragen. Laßt mich in der meiner Brust Jesu Liebe sich Ruh, fragt nickt, was ich thu. entzündet, wenn er sich mit 5. Ick bin benedeyt, weil mir^verbindet, wahre Him­ mich Gott erfreut, dieseFreud melslust füllt dann meine niemand erfähret, als in dem Brust. sich Gott verkläret. Ich bin 2. Deine reine Quell gie- benedeyt, weil mich Gott er­ bet, klar und hell, himmlische freut. ErquickungSsäfte, und zum 6. Denn dis große Heil neuen Leben Kräfte. Deine wird dem Geist zu Theil; reine Quell giebt es klar und gläubig sollst du, ohne Schau­ hell. en, ganz der Gnade Jesu 5. Freundlich rufst du mir; trauen; denn dis groß? Heil ach! ich komm zu dir, 0 wird dem Geist zu Theil. du Abgrund aller Güte! O 7. In der Sabbathsruh wie froh ist mein Gemüthe! tritt er selbst herzu. O wie Freundlich rufst du mir, und große, süße Wonne strahlet ich komm zu dir. denn von dieser Sonne! In 4. Laßt mich in der Ruh, der Sabbathsruh tritt er selbst fragt nicht, waS ich thu; herzu.

5o8

Anhang.

8. Alles wird versenkt, was uns je gekränkt; diese Freud weiß nichts vom Leiden, weil in Freuden über Freuden al­ le- wird versenkt, was uns je gekränkt.

9. O du süßer Hort, du lrbendigs Wort! Du mußt niemals mich verlassen hier auf dieser Pilgrimsstrassen; 0 du süßer Hort, du lebendigs Wort.

49. Mel. Wie schön leuchtet,c. Pracht und Wollust, Ehr und D Jesu! Jesu! Gottes Geld, und allen eitlen Din­ gen: daß ich einzig an dir Sohn, mein Mittler und mein hange, dich verlange; wohl Gnadenthron, mein Schatz den Seelen, die nur dich al­ und meine Wonne! Du weißt lein erwählen! eS, ja, ich rede wahr, dir 4. Denn wer dich liebt, ist mein Innres offenbar, und den liebest du, schaffst seinem klarer als die Sonne. Herz­ Herzen Fried und Ruh, er­ lich lieb ich, mit Gefallen, freuest sein Gewissen: es geh dich vor allen; nichts auf Er­ ihm, wie es woll', allhier, den kann und soll mir lieber bleibt er, 0 Jesu, nur bei werden. dir, so soll er dein geniessen. 2. DiS ist mein Schmerz, Völlig, ewig, nach dem Leide, dis kränket mich, daß ich nicht wird er Freude bei dir sinden, kann, 0 Jesu , dich, so lie­ alles Trauren wird verschwin­ ben wie ich wollte: ich werd den. von Tag zu Tag entzünd't, 5. Kein Ohr hat jemals das je mehr ich lieb, je mehr ich gehört, kein Mensch gesehen sind, daß ich dich lieben sollte. noch gelehrt, es läßt sich nicht Heilig, selig, sind die Triebe beschreiben, was denen in der deiner Liebe! selbst im Leiden Herrlichkeit bei dir und von sind sie reine Himmelsfreu- dir ist bereit, die in der Liebe den! bleiben. Kronen, Thronen, 3. Doch dazu hab ich keine was man kennet, was man Kraft; du bists allein, der nennet, hier auf Erden, wird alles schafft, das Wollen und bei dir vergessen werden! 6. Drum laß ich billig dis Vollbringen. O reiß mich loS von dieser Welt, von allein, o Jesu! meine Freu-

Anhang. d t seyn, daß ich dich herzlich liebe! Daß ich in dem, was dir gefällt, was mir dein Wort vor Augen stellt, aus Liebe mich stets übe; bis ich endlich werde scheiden, und mit Freuden zu dir kommen, aller Trübsal ganz entnom­ men. 7. Da werd' ich deine

Freundlichkeit, bei dir in dei­ ner Herrlichkeit, in reiner Liebe schmecken; und sehn dein lieblich Angesicht mit un­ verwandtem Augenlicht, ohn' alle Furcht und Schrecken. Reichlich werd' ich dort erqui­ cket, und geschmücket mit der Krone ewig stehn vor deinem Throne.

50. Mel. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Liebe! Wo diese steht, kann Christ. nichts bestehn, das meinen Geist betrübe. Drum laß Jesu Christ, mein schön­ nichts anders denken mich, stes Licht! der du in deiner nichts sehen, fühlen, hören, Seelen so hoch mich liebst, lieben, ehren, als deine Lieb daß ich es nicht aussprechen und dich, der du sie kannst kann, noch zahlen: gieb, daß vermehren. mein Herz dich wiederum mit 4. O! daß ich dieses hohe Liebe und Verlangen mög' Gut möcht' ewiglich besitzen, umfangen, und als dein Ei­ 0 daß mich diese edle Gluth genthum nur einzig an dir ohn' Ende möcht' erhitzen! hangen. Ach! hilf mir wachen Tag 2. Gieb, daß sonst nichts und Nacht, und diesen Schatz in meiner Seel, als deine bewahren, vor den Schaaren, Liebe wohne! Gieb, daß die wider uns mit Macht aus ich deine Lieb' erwähl, als Satans Reiche fahren. meinen Schatz und Krone.! 5. Mein Heiland! Du bist Stoß alles aus, nimm alles mir zu Lieb' in Noth und Tod hin, was mich und dich will gegangen, und hast am Kreuz trennen, mir nicht gönnen, als wie ein Dieb und Mörder daß Herz und Muth und Sinn da gehangen, verhöhnt, verin deiner Liebe brennen. speit und sehr verwundt: Ach! 3. Wie freundlich, selig, laß mich deine Wunden alle süß und schön ist Jesu deine Stunden, zur Lieb aus Her-

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Anhang.

die Sünden und alles Unglück hier kann völlig überwinden. 10. Mein Trost, mein Schatz, mein Licht, mein Heil, mein höchstes Gut, hingegen böser Art, und hart mein Leben, ach! nimm mich gleich einem Steine. Ach! hin zu deinem Theil: dir hab laß doch deines Blutes Kraft ich mich ergeben! Denn au­ mein hartes Herz bezwingen, ßer dir ist lauter Pein, ich ganz durchdringen, und neuen find hier über alle nichts als Lebenssaft in meine Seele j Galle, nichts kann mir tröst­ lich seyn, nichts ist, daS bringen. 7. O! daß mein Herz dir mir gefalle. offen stünd', und fleißig möcht' 11. Du aber bist die rechte auffangen die Tropfen BlutS, Ruh, in dir ist Fried und die meine Sund, im Garten Freude: Gieb, Jesu, gieb, dir abdrangen. Ach! daß sich daß immer zu mein Herz an meiner Augen Brunn aufthat, dir sich weide! Regt sich die daß ich mit Stöhnen, heiße Sündenlust in mir, wollst Thränen vergösse, wie die du, 0 Arzt, dann eilen, mich thun, die sich in Liebe seh-, zu heilen, und treu zu käm­ pfen hier mir Kraft und Muth ne». 8. O! daß ich wie ein klei­ ertheilen. 12. Was ist, 0 Schönster! nes Kind mit Weinen dir nachginge, solange, bis dein daS ich nicht an deiner Liebe Sie ist mein Stern Herz entzündt, erbarmend habe? mich umfinge, undmeineSee- und Sonnenlicht, mein Quell, le und Gemüth zu dir in sü­ da ich mich labe, mein sü­ ßer Liebe sich erhübe, und also ßer Wein, meinHimmelbrvd, deine Güt' mein ein und al­ mein Kleid vor Gottes Thro­ ne, meine Krone, mein Schutz les bliebe. 9. Ach, zeuch, mein Jesu! in oller Noth, mein Haus, mich nach dir, so laufe ich darin ich wohne. mit Freuden, und fliehe al­ 15. Ach! höchste Lieb, wenn les, was mich hier und dort du entweichst, was hilft mir von dir kann scheiden. Laß seyn geboren? Wenn du mir meine Seele für und für den deine Lieb' entzeuchst, ist all' süßen Trost empfinden, der mein Thun verloren: so gieb,

zensgrund, auch reizen und verwunden. 6. Dein Blut, bas dir, vergossen ward, ist köstlich,^ gut und reine: mein Herz^

Anhang.

daß ich dich, meinen Gast, wohl such, und beßtermaßen möge fassen, und wenn ich dich gefaßt, in Ewigkeit nicht lassen. 14. Du hast mich je und je geliebt, und auch nach dir gezogen: und ob ich dich gleich oft betrübt, bliebst du mir doch gewogen. Ach! laß doch ferner, edler Hort! mich die­ se Liebe leiten und begleiten, daß sie mir immerfort beisteh' auf allen Seiten. 15. Laß meinen Stand, darin ich steh, Herr! deine

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Liebe zieren, und wo ich et­ wa irre geh auf rechte Bahn mich führen: laß sie mich allzeit guten Rath und gute Werke lehren, steuren, weh­ ren der Sünd', und nach der That bald wieder mich bekeh­ ren. 16. Laß sie seyn meine Freud in Leid, in Schwachheit mein Vermögen, und wenn ich nach vollbrachter Zeit mich soll zur Ruhe legen, alsdann laß dei­ ne Liebestreu, Herr Jesu! mir beistehen, Luft zuwehen, daß ich getrost und frei mög in dein Reich eingehen.

5 In eigner Melodie. 5. Hier komm ich, mein ang.

verlangt mich da zu leben, wo mich keine Feind' umgeben; komm, oJesu! führe du, mich nur bald zur ew'gen Ruh. 4. Soll ich aber länger le­ ben hier in diesem Jammer­ thal, ach! so wirst du, Jesu! geben mir Geduld in Angst und Qual, bis du stillen wirst mein Sehnen, mir abwischen alle Thränen. Komm, oJesu!

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führe du, mich nur bald zur ew'gen Ruh. 5. Gute Nacht, du eitles Wesen, Welt! 0 du Ver­ führerin! Was ich mir zum Theilerlesen, bleibt mir ewi­ ger Gewinn; JesuS soll mich nur erfreuen, nie wird mich die Wahl gereuen. Komm, oJesu! führe du, mich nur bald zur ew'gen Ruh.

Mel. Liebster Bräutigam rc. Sinn, reiß mein Herz auS höchster Priester! der du meinem Herzen, sollt's auch seyn mit tausend Schmer, dich selbst geopfert hast für zen. mich, laß doch, bitt ich, noch 4. Trage Holz auf den Al­ auf Erden, auch mein Her; tar, und verbrenn mich ganz dein Opfer werden. und gar; 0 du allerliebste 2. Du, 0 Liebe, nimmst Liebe! wenn doch nichts von nichts an, was du selbst nicht mir mehr bliebe. hast gethan; waS durch deine 5. Also wird es wohl ge­ Hand nicht gehet, wird zu schehn, daß du, Herr, mich Gott auch nicht erhöhet. wirst ansehn; also werd' ich 5. Drum so tobte immer­ noch auf Erden Gott ein lie­ hin meinen Willen, meinen bes Opfer werden.

2. Schau her, ich fühle Mel. Zeuch meinen Geist rc. ^ier legt mein Sinn sich mein Verderben, laß mich in deinem Tode sterben; 0, könnvor dir nieder, mein Geist re doch in deiner Pein die Ei­ sucht seinen Ursprung wieder; genheit eriödtet seyn. laß dein erfreuend Angesicht 5. Du wollest, Jesu! mei­ zu meiner Armuth seyn ge- nen Willen mit der Gelas­ senheit erfüllen; brich der richt't. Ll-

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Anhang.

Natur Gewalt entzwei, und die falsche Regung dämpfen; bis du dir deine Zeit ersiehst, mache meinen Willen frei. 4. Ich fühle wohl, baß ich und mich aus allen Netzen dich liebe, und mich in dei­ ziehst. nen Wegen übe; nur ist von 9. In Hoffnung kann ich der Unlauterkeit die Liebe noch frölich sagen: ich bin erlös't von allen Plagen; Gott führt nicht ganz befreit. 5. Ich muß noch mehr auf mich aus dem Kampf und dieser Erden durch deinen Streit, in seine Ruh' und Si­ Geist geheiligt werden. Das cherheit. Auge muß mehr aufdichfehn, 10. Drum will die Sorge der Fuß muß unbeweglich meiner Seelen ich dir, mein Vaters ganz befehlen; ach! stehn. 6. Ich weiß mir zwar nicht drücke tief in meinen Sinn, selbst zu rathen, hier gelten daß ich in dir schon selig bin. nichts der Menschen Thaten. 11. Wenn ich mit Ernst Wer macht das Herz wohl hieran gedenke, und mich in selber rein? Es muß durch dein Erbarmen senke, so werd ich von dir angeblickt, und dich gewirket seyn. 7. Doch kenn ich wohl dein mein Herz wird von dir er­ treues Lieben, du bist noch quickt. immer treu geblieben. Ich 12. So wachst der Eifer weiß gewiß, du stehst mir mir im Streite, ich seh im bei, und machst mich von Glauben schon die Beute, ich fühle, daß es Wahrheit ist, mir selber frei. 8. Doch will ich treu im daß du, mein Gott! die Glauben kämpfen, und stets, Liebe bist.

75Mel. O Gott, du frommer rc. mich; doch es trennt die treue Liebe nicht. XSd, hab' ihn dennoch lieb, 2. Denn hätt' ich nur die und bleib an Jesu hangen: Kraft zu lieben wie ich wollte, nur er ist meine Lust, nur wie gerne liebt ich ihn, wie er ist mein Verlangen. Zwar ich ihn lieben sollte. Gewiß, fall ich täglich wol a»S mei­ ich bliebe treu, er sollte noch ner LirbeSpflicht, das schmerzt an mir von Herzen seyn ver-

Anhang. gnügt, Er, meine höchste Zier! . 3. Das Wollen und der Sinn sind da, obgleich zu Zeiten Vollbringen mangeln will, drum seh ich täglich streiten in mir mit Fleisch und Blut des Geistes höhern Sinn, weil ich noch.allzu schwach in Christi Liebe bin. 4. Und werde ich durch ihn einst zur Vollendung kommen, dann lieb ich reiner ihn mit

allen seinen Frommen; dann ist er alles mir, ich lieb' ihn ungestört: denn Sünd und Schwachheit hat auf ewig auf­ gehört. 5. Laß aber auch schon hier den Sinn und die Gedanken auf dich gerichtet seyn; so werd ich niemals wanken aus meiner Liebeöpflicht. Ent­ zünde gegen dich mein Herz, so bleib ich treu dir, Jesu, ewiglich.

76. Mel. Wer nur den lieben Gott Es ist mir leid, ich bin be­ £V> laßt walten, trübt, daß ich dich hab' so ^ch will dich lieben, meine spät geliebt. 4. Ich lief^verirrt, und Stärke! Ich will dich lieben, meine Zier! Ich will dich lie­ war verblendet, ich suchte ben mit dem Werke, mit im­ dich und sand dich nicht; merwährender Begier: ich will ich hatte mich von dir ge­ dich lieben, 0 mein Licht! wendet, und liebte das ge­ Bis' mir das Herz im Ster­ schaffne Licht: nun aber ists durch dich geschehn, baß ich ben bricht. 2. Ich will dich lieben, 0 dich endlich hab' ersehn. 5. Ich danke dir, du wahre mein Leben! als meinen al­ lerbesten Freund; ich will dich Sonne, baß du mir hast daS lieben und erheben, bis mich Licht gebracht; ich danke dir, der Tod mit dir vereint. Ich du höchste Wonne, daß du mich will dich lieben als das Lamm, froh und frei gemacht; ich das meine Sünde auf sich danke dir von Herzensgrund, du machst im Glauben mich nahm. 3. Ach! daß ich dich so gesund. 6. Erhalte mich auf deinen späterkennet, du einzig Liebenswerther, du! und dich Stegen, und laß mich nicht nicht eher mein genennet, du mehr irre gehn: laß meinen höchstes Gut und wahre Ruh! Fuß auf deinen Wegen nicht

Anhang. straucheln und nicht stille stehn; erleuchte Leib und Seele ganz, du unerschaffner HimmelSglanz. 7. Gieb meinen Augen beiße Thränen, so oft ich mich von dir verlier; laß meine Seele sich gewöhnen, zur Sehnsucht, Jesu, nur nach dir: mein ganzer Sinn und

mein Verstand, sey stets zu dir, mein Heil, gewandt. 8. Ich will dich, 0 mein Jesu! lieben, als meinen Herrn und meinen Gott; will Welt und Sünde mich betrü­ ben, wend' ich zu dir mich in der Noth; ich will dich lieben, 0 mein Licht, bis mir das Herz im Sterben bricht.

776. Müßt'ich auch ins Elend M el. Gott sey Dank durch alle rc. oder: Nun kommt der Heiden rc. fort, hin an einen wüsten Ort; Jesus sorgt auch da für , meiner Seelen Ruh mich, schützet mich oft wun­ und mein bester Schatz bist derlich. du; alles bist du mir allein, 7. Muß ich dulden Hohn sollst auch ewig alles seyn. und Spott, weil ich halte 2. Liebet jemand in der Welt sein Gebot; Jesus giebt mir edle Schätze, Gold und Geld; Kraft und Macht, daß ich Jesus und sein theureö Blut allen Spott nicht acht'. ist mir mehr, denn alles Gut. 8. Hat der Bienen HoZ. Stellen meine Feinde sich nigsaft, Süßigkeit und edle öffentlich gleich wider mich, Kraft; ach, unendlich süßer Jesus reißt auS aller Noth, ist mir dein Wort, Herr überwindetHöllund Tod. Jesu Christ. 4. Bin ich krank und ist 9. Drum, 0 Jesu, will kein Mann, der die Krankheit ich dich immer lieben festigheilen kann; Jesus will mein lich. Du, 0 Jesu, sollst al­ Arzt in Pein, und mein treuer lein meiner Seele alles seyn. Helfer seyn. 10. Jesus sey mein Speis' 5. Bin ich elend, arm und und Trank; Jesus sey mein bloß, ist der Mangel noch so Lobgesang; Jesus sey mein groß; Jesus hilft zu rechter bestes Theil, meiner Seelen Zeit meiner Noth und Dürf­ Licht und Heil. 11. Endlich laß du Höchtigkeit.

Anhang.

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steS Gut, Jesu, laß dein I deine Peru, meinen Trost im theures Blut, deine Wunden,jTode seyn. 78»

O 3n eigner Melodie, durch Gebet und Wachsam­ liebster Jesu, liebstes Leben! keit, nur, daß in der Dun­ Der du bist das Gvtteslamm, kelheit sie stets scheint und baß die Sünde auf sich nahm, Helle blicket. Selig, selig, dir hab ich mich ganz erge­ selig sind, die zu dem Abend­ ben , dich will ich den mahl der Hochzeit d«S Lam­ Heiland nennen, denn du hast mes berufen sind. 4. Laß den Schlaf nicht mich dir erkauft, und ich bin auf dich getauft, nichts soll überwinden meineAugen, son­ unsre Liebe trennen. Selig, dern gieb, daß durch deines selig, selig sind, die zu dem Geistes Trieb du mich wa­ und Abendmahl der Hochzeit des chend mögest finden mit herzlichem Verlangen, Lammes berufen sind. wartend, wenn der Engel 2. Laß mich wahre Treue ruft, hoch von der gestirnten üben, hierin meinem Chri­ Luft: auf! der Braut'gam stenthum, daß nur dieses sey kommt gegangen! Selig, se­ mein Ruhm, daß kein Unfall, lig, selig sind, die zu dem kein Betrüben,keine Lust Abendmahl der Hockzeit deS mich könn' abziehen von der Lammes berufen sind. Liebe, die mit dir mich ver­ Z. Laß mich dir entgegen einigt für und für, das Ver­ gehen, wenn du mir entge­ gängliche zu fliehen. Selig, gen kömmst, daß du mich zu selig, selig sind, die zu dem dir einnimmst, da ich dich soll Abendmahl der Hochzeit des ewig sehen, Jesu! du Lammes berufen sind. wollst mich verneuen, daß bei Z. Laß durch deine Gnad deinem Abendmahl in derauögeschehen, daß. mir niemals erwählten Zahl, ich mich e;rig Oel gebricht; gieb, daß mei­ kann erfreuen. Selig, selig, nes Glaubens Licht nimmer selig sind, die zu dem Abend­ mög'in mir auögehen,:,: laß mahl der Hochzeit des Lam­ die Lampe seyn geschmücket, mes berufen sind.

55&

Anhang

79ich mich halten! Laß meinen jD^ettt Gott! erschaffen hast Sinn sich schwingen hin zu dir mit Freud und Wonne. du mich zu deinem Freuden­ Du biff mein Licht und Zu­ leben, das weiß und glaub ich versicht, ja meiner Seelen festiglich, könnt ich mich nur Sonne. erheben, mein Gott, zu dir, 4. Wann wirst du, 0 mein und für und für nach jenem Heiland, mich zu dir hinkom­ Leben trachten, zu jeder Zeit men heissen? Ach, wann in Freud und Leid nur auf dis wird meine Seele sich der eit­ Eine achten! len Welt entreissen? Wann 2. Wenn Kreuz und Trüb­ werd ich doch das schwere sal kommt heran, so laß mich Joch von meinen Schultern nicht verzagen; dein Wort legen? Wann wird die Thür ist, das mir helfen kann, sich öffnen mir zu deines Him­ mein Elend leicht zu tragen. mels Segen? Ich weiß ja wohl, daß ich 5.0! möcht ich Armer, bald einst soll mit dir, Herr Jesu! befreit von aller Angst und leben; sollt ich denn nicht, Schrecken, beS ewgen Lebens 0 du mein Licht! nach dieser Herrlichkeit, und seine Freu­ Gnade streben? den schmecken; vollende hier 3. Laß Fleisches-, Welt- dein Werk in mir, du hast eS und Augenlust in mir nicht angefangen. Bereite mich, länger walten; das Beßre ist 0 Jesu, dich mit Freuden zu mir ja bewußt, daran will umfangen. Mel. WaS mein Gott will rc.

80. Mel. Auf! Christen-Mensch rc.

ir nach, spricht Christus unser Held, mir nach, ihr Christen alle, verleugnet euch, verlaßt die Welt, folgt mei­ nes Zurufs Schalle; nehmt euer Kreuz und meine Schmach

auf euch, folgt meinem Wan­ del nach. 2. Ich bin das Licht, ich leucht' euch hier, zum wah­ ren Tugendleben. Wer zu mir kommt und folget mir, darf nicht im Finstern schwe­ ben; ich bin der Weg, ich

Anhang. zeig' euch wohl, wie man recht heilig wandeln soll. Z. Mein Herz ist voll Demüthigkeit, voll Liebe mei­ ne Seele; mein Mund, der fließt zu jeder Zeit vom süßen Sanftmuthsöle; mein Geist, Gemüthe, Kraft und Sinn ist Gottergeben, schaut mkf ihn. 4. Ich lehr euch das, was schädlich ist zu fliehen und zu meiden, und euer Herz von arger List zu reingen und zu scheiden. Ich bin der See­ len Fels und Hort und führ euch zu der Himmelspfort. 5. Fällts euch zu schwer, ich geh voran, ich steh euch an der Seite; ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn,

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bin alles in dem Streite. Ein böser Knecht, der still darf stehn, wenn er den Feldherrn sieht angehn. 6. Wer seine Seel zu fin­ den meint, wird sie ohn mich verlieren; wer sie hier zu verlieren scheint, wird sie in Gott einführen. Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir, ist mein nicht werth und meiner Aier. 7. So laßt uns denn dem lieben Herrn mit Leib und Seel nachgehen; und wohlgemuth, getrost und gern bei ihm im Leiben stehen; denn wer nicht kämpft trägt auch die Kron des ew'gen Lebens nicht davon.

8 Mel. Hast du Angst im Herzen. Ob es jetzt gleich kracht und Ä-su! meine Freude, mei­ blitzt, ob gleich Sünd und Hölle schrecken, Jesus will nes Herzens Weide! Jesu, mich decken. meine Zier. Ach! wie lang, 3. Trotz der Macht des ach lange ist dem Herzen ban­ Drachen, trotz des Todeö Ra­ ge, und verlangt nach dir! chen, trotz der Furcht dazu. Gottes Lamm! 0 Bräutigam! Wüthe Welt und tobe, ich außer dir soll mir auf Erden steh hier und lobe Gott in nichts sonst lieber werden. sichrer Ruh. Seine Macht 2. Unter deinen Schirmen hält mich in Acht; alle Feinde hin ich vor den Stürmen al­ müssen schweigen, und vor ler Feinde frei. Laß den Feind ihm sich beugen. 4. Weg mit allen Schä­ sich wittern, Satan sich er­ bittern , mir steht Jesus bei. tzen! du bist mein Ergötzen,

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Antz

Jesu! meine Lust! Weg! ihr eitlen Ehren! Ich mag euch nicht hören, bleibt mir unbewußt. Elend, Noth, Kreuz, Schmach und Tod soll mich, ob ich viel muß leiden, nicht von Jesu schei­ den. 5. Gute Nacht, 0 Wesen! das die Welt erlesen, mir ge­ fällst du nicht; gute Nacht ihr Sünden! bleibet weit da­ hinten, kommt nicht mehr

ans Licht! Gute Nacht du Stolz und Pracht! dir sey ganz, du Lasterleben! gute Nacht gegeben. 6. Weicht ihr Trauerstun­ den, ich hab ihn gefunden, der mich kann erfreun. De­ nen, die Gott lieben, muß auch ihr Betrüben Heil und Segen seyn. Duld ich schon hier Spott und Hohn, den­ noch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.

Mel. O Gott! du frommer.rc. rer! Was hilft Erkenntniß O Weisheit aus der Höh'! mir und alle Wissenschaft, beweist in meinem Thun sich Gieb du mir zu erkennen, nicht der Wahrheit Kraft. bei meinem Unverstand, was 4. Mein Denken und mein Weisheit ist zu nennen; vor Wort, mein Thun und auch allem gieb, 0 Gott! daß ich mein Lassen regiere ganz nach dich recht verehr' durch dei­ dir; soll ich was weiters fas­ nes Geistes Kraft, nach dei­ sen, so gieb, daß es gereich' nes Sohnes Lehr. zu deines Namens Ruhm; 2. Ich leb' im Christen­ nur so gefällt dir, Herr! thum, laß mich auch christ­ mein ganzes Christenthum. lich leben, auf deines Soh­ 5. Sink ich unachtsam oft nes Pfad nach wahrer Tu­ in Schwachheitssünden nie­ gend streben, weil ich dir zu­ der, so richte du mich auf gesagt in meiner Taufe Bund, und hilf mir Schwachen wie­ zu thun was du befiehlst bis der; daß auf dich unver­ an die letzte Stund'. wandtmein Augesey gericht't, 5. Die Lehre kommt von und daß ich wandle stets vor dir, du bist mein rechter Leh­ deinem Angesicht. rer! Gieb, daß ich Thäter 6. Was du mir anvertraut, sey, und nicht ei» bloßer Hö- mein Geist, mein Leib und

Anhang.

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Leben, sey dir, »Herr! al­ hin in deine treuen Hänb'r lein in deinen Schutz gege­ wie du mein Anfang bist, so ben: »Vater! nimm mich sey auch du mein End.

83. Mel. O Sott! du frommer rc. Tag, hält Sturm und Wet­ 83ersuchet euch doch selbst: ter aus, besteht in Ungemach. 5. Aus Hoffnung wächst die ob ihr im Glauben stehet? Lieb, weil man auS GotteS Ob Christus in euch ist; ob Händen nimmt alles willig ihr ihm auch nachgehet in De­ an, selbst wenn uns Men­ muth und Geduld, inSanft- schen schänden: weil Gott muth, Freundlichkeit; ob ihr was uns geschieht zu unserm dem Nächsten stets zu dienen Besten meint; drum liebt der seyd bereit? wahre Christ vom Herzen selbst 2. Der Glaube ist ein Licht, den Feind. im Herzen tief verborgen; 6. Wir waren Gottes Feind', doch bricht es bald hervor, er liebt uns in dem Sohne, scheint gleich dem hellen Mor­ und gab uns Sündern ihn zu gen, beweiset seine Kraft, einem Gnadenthrone, setzt wacht Christo gleich gesinnt, Liebe gegen Haß: wer dis verneuert Herz und Muth, von Herzen glaubt wird selbst macht dich zu Gottes Kind, mit Lieb erfüllt, die allen z. Er schöpft aus Christo Haß vertreibt. Heil, Gerechtigkeit und Leben, 7. Wie uns nun Gott ge­ und Kraft, nach Christi Art, than, thun wir dem Nächsten dem.Nächsten zu vergeben: eben; droht jemand uns den und weil er überreich in Chri­ Tod, erflehn wir ihm das Le, sto worben ist, preist er die den; flucht er, so segnen wir. Gnade hoch; bekennet Jesum In Schande, Spott und Hohn ist unser bester Trost des Him­ Christ. 4. Er hofft in Zuversicht mels Ehrenkron. waS Gott im Wort zusaget, 8. Setzt uns auf die drum muß der Zweifel fort, Prob ein schweres Kreuz zu die Schwermuth wird versa­ tragen; der Glaube bringt get. Der wahre Glaube Geduld, erleichtert alle Pla­ bringt die Hoffnung an den gen: statt Murren, Unze-

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duld wird das Gebet erweckt; Gott, in Glück und schwe­ weil aller Angst und Noth rer Zeit. 11. So prüfe dich denn von Gott ein Ziel gesteckt. wohl: ob Christus in dir le­ 9. Man lernet nur dadurch bet? Denn Christi Leben istö, sein Elend recht verstehen, wie auch des Höchsten Güt; hält wornach der Glaube strebet; erst machet er gerecht, dann an mit Bitten, Flehen ; ver­ heilig, wirket Lust zu allem zaget an sich selbst, und trau­ et Christi Kraft, die Trost gutenWerk: sieh! obduauch und Hülfe unS in jeder Noth so thust. 12. O Herr! so mehre du verschafft: in mir den wahren Glauben; 10. Hält sich an sein Ver­ dann kann mir nichts dieKrast dienst, erlanget Geist und zu guten Werken rauben. Wo Stärke, in solcher Zuversicht Licht ist, ist gewiß zugleich zu üben gute Werke; steht ab der helle Schein, du bist mein vom Eigensinn, flieht die Ver­ Gott und Herr, dein bin ich, messenheit, hat seine Lust an ewig dein!

84Z. Bin ich denn nun be­ kehrt, so hast du das verrich­ as kann ich doch für tet: du hast des Satans Reich Dank, o Herr! dir dafür und Werk in mir vernichtet. sagen, daß du mich mit Ge­ Herr! deine Güt' und Treu, duld solange Zeit getragen? die durch die Himmel reicht, Da ich in mancher Sund', hat auch wein steinern Herz und Uebertretung lag, und zerbrochen und erweicht. dich, o frommer Gott! er­ 4. Selbst konnt' ich allzu­ zürnte jeden Tag. viel beleid'gen dich mit Sün­ 2. Sehr große Lieb und den: ich konnte aber nicht Gnad' erzeigtest du mir Ar­ selbst Gnade wieder finden; men; ich fuhr in Bosheit selbst fallen konnte ich und fort, du aber in Erbarmen. ins Verderben gehn: doch Ich widerstrebte dir, und konnt ich selber nicht von mei­ schob die Buße auf; du scho­ nem Fall aufsiehn. Z. Du hast mich aufgericht't, best auf die Straf, baß sie und mir den Weg gewiesen, nicht folgte drauf. Mel. O Gott! du frommer rc.

54i den ich nun wandeln soll: da­ für sey, Herr, gepriesen. Nur deine Gnade macht, daß ich die Sünde haß, und willig, ohne Furcht, die todten Werke laß. 6. Damit ich aber nicht aufs neue wieder falle, so gieb mir deinen Geist, die­ weil ich hier noch walle, der meine Schwachheit stärk, und in mir mächtig sey, und mein Gemüthe stets zu deinem Preis erneu. 7. Ach! leit und führe mich

so lang ich leb auf Erden, laß mich nicht ohne dich — durch mich geführet werden. Führ' ich mich ohne dich, so werd ich bald verführt. Führst du mich aber selbst, thu ich, was mir gebührt. 8. O Gott! du großer Gott! O Vater! hör mein Flehen. O Jesu! GotteS Sohn, laß deine Kraft mich sehen; 0 werther Heilger Geist! regier mich allezeit, daß ich dir diene hier und dort in Ewigkeit.

85» Vom Vertrauen auf (Sott, und Ergebung in seinem Willen. Mel. Wo soll ich fliehen hin. mein Leben, dem hab ich mich A.fm.i.-N lieben Gott trau ergeben ; ich sterb heut ober morgen, Gott wird sein Kind ich in Angst und Noth, der versorgen. kann mich allzeit retten auö 4. O mein Herr Jesu Christ! Trübsal, Angst und Nöthen; der du so gnädige bist, für mein Unglück kann er wenden, mich am Kreuz gestorben, hast es steht in seinen Händen. mir das Heil erworben, baß 2. Wenn Sünde mich an­ ich nun kann mit allen, die ficht, verzag ich dennoch nicht. glauben, Gott gefallen. Auf Christum will ich bauen, 5. Erhöre gnädig mich, und ihm allein vertrauen; ihm mein Gott, das bitt ich dich, will ich mich ergeben im Ster­ hilfmir am letzten Ende, nimm ben und im Leben. Z. Nimmt auch der Tod mich in deine Hände, daß mich hin. Sterben ist mein ich im Glauben scheide zu Gewinn, und Christus ist dir in deine Freude.

64»

Anhang.

6. Amen! zu aller Stund, Herr Christ in allen Zeiten, sprech ich auS Herzensgrund, auf daß wir deinen Namen itt wollest selbst uns leiten, ohn Ende preisen — Amen. 86.

Mel. Wer nut den lieben Gott läßt walten. «stehl dem Herren deine Wege, und mache dich von Sorgen los, vertraue seiner Vaterpflege; vor ihm ist nichts zu schwer und groß, das er zu seines Namenö Preis nicht herrlich auszuführen weiß. 2. Wo du ihn nur hast ra­ then lassen, da hat er alles wohlgemacht.- Du konntest keinen Rathschluß fassen: Gott hatte alles schon bedacht. Er hat das beste auöersehn: und so, wie er will, muß es gehn! z. Wie werden deine Lebrnstage von manchem Kum­ mer bald befreit, wie leicht wird alle Noth und Plage deS Laufs durch die Vergäng­ lichkeit, wenn du nichts wün­ schest in der Welt, als was Gott will, was ihm gefällt. 4- Dir wirds an keinem Guten fehlen, wenn du dein Herz gewöhnst und lehrst, nur Gottes Willen zu erwählen, und deinem eignen Willen wehrst; der dich betrügt, der dich entehrt, in allem dem, waö er begehrt.

5. Gieb meinem Herzen solche Stille, mein Jesu! daß ich sey vergnügt, mit al­ lem , was dein Gnadenwille mit mir und meinem Leben fügt. Nur nimm dich meiner Seelen an, so hab'ich, was ich wünschen kann. 6. Ich weiß, du thust's, ste ist die deine, sie kostet dich dein theures Blut; be­ halte sie, die schön und reine; laß dis, dein mir vertrau­ tes Gut, nur einzig meine Sorge seyn, so trifft mein ganzes Wünschen ein. 7- Indeß sey stets, mein Heil, gepriesen für alle Gna­ de, die du mir, noch eh ich war, schon längst erwiesen, da du, mein treuer Jesu! dir zum Eigenthum mich hast er­ wählt, und deinen Schaafen zugezählt. 8. Ja, dir sey ewig Lob gegeben, du trugst, o Jesu, meine Last; du segnetest mein ganzes Leben; so lang ich bin der Erden Gast, ist alles lieblich, nütz und gut, was dein Berhängniß mit mir thut. 9. Dort werd ich deiner

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Liebe Thaten, erst preisen in da werd ich in der Ewigkeit Vollkommenheit. Da wird erkennen, wie dein Wille mir es mir nach Wunsch gerathen; so gut gewest ist für und für. 87-

Mel. Herzlich thut mich rc. Licht; dein Werk kann nie­ ^^efiehl du deine Wege, und mand hindern, dein'Arbeit darfnicbt ruhn, wenn du, was waS die Seele kränkt, der al- deinen Kindern ersprießlich ist lertreusten Pflege deß, derben willst thun. Himmel lenkt; der Wolken, 5. Und ob gleich alle Teu­ Lust und Winden giebt Wege, fel dir wollten widerstehn, Lauf und Bahn, der wird so wird doch ohne Zweifel auch Wege finden, da dein Gott nicht zurücke gehn: waS Fuß gehen kann. er ihm vorgenommen, und 2. Dem Herrn mußt du was er haben will, das muß vertrauen, wenn dirs soll doch endlich kommen zu sei­ wohl ergehn; auf sein Werk nem Zweck und Ziel. mußt du schauen, wenn dein 6. Hoff, 0 du arme Seele! Werk soll bestehn. MitSvr- hoff, und sey unverzagt; gen und mit Gramen, und Golt wird dich aus der Höhle, mit selbst eigner Pein, läßt da dich^ der Kummer plagt, Gott sich gar nichts nehmen; mit großen Gnaden rücken; es muß erbeten seyn. erwarte nur der Zeit, so wirst 5. Dein' ew'ge Treu und du schon erblicken die Sonn Gnade, 0 Vater! weiß und der schönsten Freud. 7. Auf! auf, gieb deinen sieht, was gut sey oder schade dem sterblichem Geblüt; und Schmerzen und Sorgen gute was du denn erlesen, das Nacht! Laß fahren was dem treibst du, starker Held, und Herzen Angst und Betrübniß Bist du doch nicht bringst zum Stand und We­ macht. sen, was deinem Rath ge­ Rezente, der alles führen soll; Gott sitzt im Regimente, fällt. 4. Weg' hast du allerwe­ und führet alles wohl. 8. Ihn, ihn laß thun und gen, an Mitteln fehlt dirs nicht; dein Thun ist lauter walten, er ist ein weiser Fürst, Segen, dein Gang ist lauter und wird sich so verhalten.

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Anh

daß du ihm danken wirst; wenn er, wie ihm gebühret, mit wunderbarem Rath, das Werk hinausgeführet, das dich bekümmert hat. g. Er wird zwar eine Wei­ le mit seinem Trost verziehn, und thun an seinem Theile, als hätt' in seinem Sinn er deiner sich begeben, und solltst du für und für in Angst und Nöthen schweben, und fragt er nichts nach dir. io. Wird's aber sich be­ finden, daß du ihm treu ver­ bleibst, so wird die Noth verschwinden, wenn du'ö am mindsten gläubst; dein Gott wird dich erlösen von der so

schweren Last, die du zu keinem Bösen bisher getragen hast. 11. Wohl dir! du Kind der Treue, du hast und trägst davon mit Ruhm und Dankgeschreie, den Sieg! die Ehrenkron! Gott giebt dir selbst die Palmen in deine rechte Hand, und du singst Freu­ den-Psalmen dem, der dein Leid gewandt. 12. Mach End', o Herr! mach Ende an aller unsrer Noth; stark unsre Füß und Hände, und laß biö in den Tod uns allzeit deiner Pflege und Treu empfohlen seyn; so gehen unsre Wege gewiß zum Himmel ein.

Mel. Es kostet viel, ein Christ zu von dir die Probe sehen; so styn. lang es geht nach deinem V-r wird es thun, der from­ me treue Gott. Er kann ja nicht ohn' alle Maaß versu­ chen: er bleibet doch ein Va­ ter in der Noth; sein Segens­ mund wird seinem Kind nicht fluchen. Ey! höre nur, wie er so freundlich spricht: ver­ zage nicht. 2. Bedenke doch, daß du berufen bist, in Gottes Reich durch Trübsal einzugehen. Du glaubest ja, du seyst ein wah­ rer Christ: so muß man auch

Fleisch und Blut, stehts noch nicht gut. Z. Du hast genug vom Chri­ stenkreuz gehört, hast dich ge­ rühmt, es willig zu ertragen: doch sichrer ist, was die Er­ fahrung lehrt; drum fürchte dich vor keinen Leidenstagen; bist du denn treu, so wird auch dir zu Theil, Kraft, Trost und Heil. 4« Eh Joseph steigt auf der Egypter Thron, muß er zu­ vor den finstern Kerker sehen.

Anhang. Eh'David tragt die ihm verheißne Kron, muß er durch Schmach und vieles Elend gehen. Hiskias wird erst nach der Sterbensnoth befreit vom Tod. 5. Dein Jesus sebst geht dlrzumBeispiel vor; wieviel mußt er für dich auf Erden leiden, eh' er sich hob zur Herrlichkeit empor, da er nun hat und giebt die cw'gen Freuden. Wer treu hier kämpft, der tragt den guten Lohn zuletzt davon. 6. Drum hoffe nur auf den, der Bater heißt; er liebet dich auch mitten in den Schmer­ zen; dein Heiland sieht's, wenn Noth dein Herz zer­ reißt, und nimmt gewiß dein

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Elend selbst zu Herzen. Er weiß, wie oft es dir an Trost gebricht, und läßt dich nicht. 7. Dir sey gedankt, du auöerwählter Freund! daß du so treulich sorgest für die Deinen! Den» wenn uns jetzt der arge Seelenfeind so heftig drängt, baß wir ver­ loren scheinen; so stürzest du ihn in der Höllen Grund zur rechten Stund. 8. Gieb, daß auch wir, die du so innig liebst, dich mögen in Geduld und Hoff­ nung ehren; weil du doch nie von Herzen uns betrübst, und unser Leid in Freude willst verkehren. So sey dir denn Lod, Ruhm und Dank gebracht, aus aller Macht.

89Mel. Seelenwcide, meine Freude. nie, und schlummert nicht. Gott will's machen, daß die Zu den Höhen aufzusehen, das ist deine Glaubenöpflicht. Sachen gehen wie es heilsam 4. Gott verweilet oder ei­ ist. Laß die Wellen hoch auf­ let, dir zum Besten väterlich; schwellen, wenn du nur ge­ laß dein Weinen bitter scheiduldig bist. nen, Gottes Liebe tröstet 2. Wer sich kranket, weil dich. er denket, Jesus lieget tief 5. Glaub nur veste, daß im Schlaf, wird mit Kla­ daS Beste über dich beschlos­ gen nur sich plagen, denn sen sey; nichtig waren deine der Unglaub leidet Straf. Sorgen; GvtteS Huld war z. Gott, dein rechter Schutz alle Morgen, wie das Licht und Wächter, schläft doch des Tages, neu. Mm

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Älih

6. Wenn Gott schlüget, ach, 12. Drum, wohl denen, so heget er nur Liebe gegen die sich sehnen nach der stillen dich, der dich führet und re­ Willensruh. Wenn wir wol­ gieret meintö auch strafend len, was wir sollen, fällt Voübringungskraft uns zu. väterlich. 13. Hoch zu preisen sind 7. Willst du wanken in Ge­ danken, bete um Gelassen­ die Weisen, die in dieser Ue­ heit. Laß den sorgen, der bung stehn; die das Leiden auch morgen Herr ist über und die Freuden nur mitHiobs Augen sehn. Leid und Freud. 8. Ach, dein Denken kann 14. Nun so trage deine nichts lenken; Gott hat alles Plage nur getrost und mit schon bedacht. Isis beschwer­ Geduld; wer das Leiden will lich, scheints gefährlich; al­ vermeiden, häufet seine Sün­ denschuld. les steht in Gottes Macht. 9. Seine Wunder sind der 15. Die da weichen und Zunder, da der Glaube Fun­ das Zeichen, Jesu, ihres ken fängt. Alle Thaten sind Herrn verschmäh'n, müssen gerathen, jedesmal, wie er'ö laufen zu den Haufen, die zu verhängt. seiner Linken stehn. 10. Wenn die Stunden sich 16. Aber denen, die mit gefunden, bricht die Hülf mit Thränen tragen ihre» Jesu Macht herein; und d-in Grä­ Joch, wird die Krone auf men zu beschämen wird es dem Throne ihres Heilands unversehens seyn. endlich doch. 11. Eignen Willen zu er­ 17. Amen! Amen! In füllen thut dem alten Men­ dem Namen meines Jesu halt schen wohl. Da ist Klagen, ich still; eS geschehe und er­ Angst und Zagen, wenn man gehe, wie und was er immer etwas leiden soll. will.

Mel. O Jesu Christ, durc. steht mein Begier, laß mich, ^)m! wie du willst, so Herr! nicht verderben. Er­ halt mich nur in deiner Huld, schick's mit mir im Leben und sonst wie du willst, gieb mir im Sterben; zu dir allein Geduld, dein Wille ist der beste.

>ng. 2. Zucht, Ehr und Treu verleih mir, Herr! und Lieb zu deinem Worte; behüte, Herr! vor falscher Lehr dein Volk an jedem Orte; gieb, waS mir dient zur Seligkeit, wend' ab all' Ungerechtigkeit in meinem ganzen Leben.

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5. W«rn ich einmal nach deinem Rath von dieser Welt soll scheiden, verlell), o Herr! mir deine Gnad, daß es ge­ scheh'mit Freuden; mein Leib und Seel befehl ich dir, 0 Herr! ein selig's End'gieb mir durch Jesum Christum, Amen.

9 Mel. Herr Jesu Christwahr'r re. 5. Muß ich hier oft verlas­ hinweg mit Furcht und sen seyn, und sehnsuchtsvoll nach Hülfe schrei'n, so wird Traurigkeit, hinweg mit Zwei­ er doch zu seiner Zeit mich fel, Angst und Leid! Ich trösten über alles Leid. habe guten Glaubensmuth, 6. Laß kommen Trübsal, und hoffe aufdas höchste Gut. Angst und Noth, lag wüthen 2. Mein Trost ist Jesus, Leusel, Höll und Tod; wer Gottes Sohn, der in mir se­ nur nach Gottes Willen thut, tzet seinen Thron, der mich den mangelt nie das wahre hat je und je geliebt, ob ich Gut. ihn gleich so oft betrübt. 7. Ich weiß, Gott wird I. Er hat sein unschätzba­ in Tvdespein mein treuer res Blut am Kreuz vergossen mir zu gut; sein Leben gab Freund und Beistand seyn, er wird erfüllen mit der That, er in den Tod, dadurch bin waS er mir zugesaget hat. ich versöhnt mit Gott. 8. Drum hab' ich meinen 4. Er hat mir seine Herr­ lichkeit versprochen, und die guten Muth, und hoffe auf ew'ge Freud; er bringt mich das höchste Gut; und wenn auch gewiß dahin, wo ich in mir Herz und Auge bricht, verzag ich doch an Jesu nicht. ihm ganz selig bin. Mel. Wer nur den lieben Gott rc. Q? ^)ch bin vergnügt und halte stille, wenn mich gleich man­

che Trübsal drückt, und denke: so istS Gottes Wille, er hat das Kreuz mir zugeschickt. Und hat er mir es zugefügt, Mm 2

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Am

so ists mir Heil; ich bin ver­ er mir doch alles geben, denn seine Güt ist täglich neu. gnügt. 2. Ich bin vergnügt m al­ Scheint's, daß der Glaube lem Leiben, weil es ja doch unterliegt; so hoff ich doch, nicht ewig wahrt, es soll mich und bin vergnügt. 5. Ich bin vergnügt, sie nichts von Jesu scheiden, in Freude wird das Leid ver­ mögen spotten, der Satan kehrt; mein Heiland hat für und die falsche Welt. Was mich besiegt Tod, Sünd und schaden mir die argen Rot­ ten ? Ein frommer Christ be­ Welt; ich bin vergnügt. Z. Ich bin vergnügt in mei­ hält das Feld; bin ich gleich nem Hoffen, denn hilft Gott schwach, mein Glaube siegt gleich nicht wie ich will, so durch Gottes Kraft; ich bin hat er schon den Schluß ge­ vergnügt. 6. Ich bin vergnügt auch troffen. Er weiß allein Zeit, Maaß und Ziel. Harr' ich in dem Sterben, wenn einst auf ihn, alsdann betrügt mein Geist vom Körper eilt; die Hoffnung nicht; ich bin ich weiß, ich soll die Krone erben, die mir von Gott ist zu­ vergnügt. 4. Ich bin vergnügt in mei­ ertheilt; weil Gott in seinem nem Leben, fehlt mir gleich Wort nicht lägt, drum sterb viel und mancherlei; so kann ich gern und bin vergnügt.

Mel. Was mein Gott will rc.

hab in Gottes Herz und Sinn mein Herz und Sinn ergeben; was böse scheint ist mein Gewinn, der Tod selbst ist mein Leben. Ich bin ein Sohn, deß, dessen Thron ruht auf beö Himmels Bo­ gen. Ob er gleich schlägt und Kreuz auflegt, bleibt doch sein Herz gewogen. s. Das trügt mich wahrlich

nimmermehr, mein Vater muß mich lieben; würfer mich in das tiefste Meer, so will er mich nur üben, und mein Ge­ müth in seiner Güt gewöhnen vest zu stehen. Halt ich nur Stand, weiß seine Hand mich wieder zu erhöhen. Z. Ich bin ja von mir sel­ ber nicht entstanden und formiret; durch Gott erblickte ich bas Licht, er ists, der mich gezieret an Leib und

Anhang

5+9 Seel, daß mir nichts fehl, in seinem Rath ersehn und läßt seine Sonn mir scheinen. überschauet, mit Vatertreu, Wer so viel thut, der meint was dienlich sey dir und den es gut. Wie könnt ers böse Deinen allen; laß ihm doch meinen? zu, daß er nur thu nach sei­ 4. Wer gab mir meinen nem Wohlgefallen. Aufenthalt, und wer erhielt 8- Was ihm gefallt, muß mein Leben? Wär ich nicht heilsam seyn, zuletzt wird's längst schon todt und kalt, dich erfreuen; was du jetzt wenn mich nicht Gott umge­ nennest Kreuz und Pein, ben, mit seinem Arm, der wird dir zum Heil gedeihen! alles warm, gesund und frö- wart in Geduld auf seine lich machet. Was Er nicht Huld, gewiß du wirst sie fin­ hält, zerbricht und fällt, was den, all' Angst und Quas er erfreut, das lachet. wird auf einmal gleich einem 5. Zudem ist Weisheit und Dampf verschwinden. Verstand bei ihm ohn alle 9. Kann doch bei lauter Maaßen. Zeit, Ort und Sonnenschein das Feld nicht Stund ist ihm bekannt, zu Früchte tragen, so kannst auch thun und auch zu lassen; er du nicht recht gedeih» bei weiß wann Leid, er weiß wann lauter guten Tagen. Ob die Freud, uns, seinen Kindern, Arznei auch bitter sey, dient diene; und waö er thut, ist sie uns doch zum Leben; so alles gut, obS noch so trau­ muß dein Herz durch Angst und Schmerz zum Himmel rig schiene. 6. Du denkest zwar, wenn 1sich erheben! du nicht hast, was Fleisch ' io. Ey nun, mein Gott, und Blut begehret, als sey so fall ich dir getrost in deine mit einer großen Last dein Hände; nimm mich und mach Leben hier beschweret; hast es so mit mir, bis an mein spät und früh viel Sorg und Lebensende, wie du wohl Müh, auf selbst gewählten weist, daß meinem Geist ein Wegen, und denkest nicht, Segen drauS entstehe, und das waS geschicht, geschehe deine Ebr je mehr und mehr sich auch an mir erhöhe. dir zum Segen. 11. Willst du mir geben 7. Fürwahr, der dich er­ schaffen hat und ihm zur Ehr Sonnenschein, so nehm ichs erbauet, brr hat schon längst an mit Freuden; sollS aber

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Anhang.

Kreuz und Trübsal seyn, will finstern Weg durchs Thal des ichs geduldig leiden. Gefällt Todes reisen; getrost betret es dir noch länger hier mich ich Bahn und.Steg, den mir auf der Welt zu sehen; wie dein' Augen weisen; du bist du mich führst und führen mein Hirt, der alles wird zu wirst, so will ich gern mit- solchem Ende kehreni, daß gehen. iich ; einmal in deinem Saal 12. Und soll ich «inst denjdich ewig möge ehren.

94Mel. O Jesu Christ, mcin's rc. schaff in mir neues Leben. Crt Dein ueit Wort laß meine Speise ruf zu dir, Herr Jesu seyni, dis kann die Seele Christ! ich bitt erhör mein nähren, und verwehren, wenn Klagen: verleih mir Gnad Unglück geht daher, daß mich zu dieser Frist, laß Mich doch nichts kann abkehren. nicht vetzagen; den rechten 4. Laß keine Lust noch Furcht Glauben, Herr! ich mein, von dir mich in der Welt ab­ den wollest du mir, geben, dir wenden, treu bis zum End zu leben, dem Nächsten nutz zu. seyn, gieb mir: du hastS zu seyn, dein Wort za hal­ allein in Händen, und wem ten eben. du'S giebst, der hats umsonst; 2. Ich bitt noch mehr, 0 es mag niemand ererben, noch Herr, mein Gott! du kannst erwerben durch Werke deine es mir wohl geben; daß ich Gnad, die uns «rrett't vom nicht ewig werd' zu Spott, Sterben. die Hoffnung gieb darneben, 5. Ich lieg im Streit und vornämlich wenn ich muß da­ widerstreb, hilf, »HerrChrist! von, daß ich dir mög ver­ dem Schwachen, an deiner trauen, und nicht bauen auf Gnad allein ich kleb, du kannst all mein eignes Thun, sonst mich stärker machen. Kömmt wird michs ewig reuen. nun Anfechtung her, so wehr, 5. Verleih, daß ich aus daß mich nichts kann umsto­ Herzensgrund mein'n Fein­ ßen; du kannst maßen, daß den mög vergeben; verzeih mirs nicht bringt Gefahr, ich auch mir zu jeder Stund, weiß, du wirsts nicht lassen.

Anhang.

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95Mel» In dich hab ich gehoffet rc. auS den Wolken blitzest, ver­ 3* weiß, mein Gott! daß nimm mein Wort und höre mich, vom Stuhl auf dem all mein Thun und Werk auf du-sitzest. deinem Wink beruhn, von dir 7. Verleihe mir das wahre kommt Glück und Segen; Licht, daß sich von deinem was du regierst, daS alles Angesicht in fromme Seelen geht aufrechten guten Wegen gießet, das Licht, aus wel­ 2. Es steht in keines Men­ chem alle Kraft und aller Se­ schen Macht, daß sein Rath gen fließet. werd ins Werk gebracht, und 8. Gieb mir Verstand aus er sich dessen freue; des Höch­ deiner Höh', auf daß ich ja sten Rath der machts allein, nicht ruh und steh' auf mei­ daß Menschen Rath gedeihe. nem eignen Willen; sey du Z. Oft denkt der Mensch mein Freund und treuer Rath in seinem Muth, diS oder je­ das Gute zu erfüllen. nes sey ihm gut, und ist doch 9. Führ du mich selbst; weit gefrhlet; oft sieht er und waö mir gut, das gieb auch für schädlich an, was mir ein: was Fleisch und Blut Gott doch selbst erwählet. erwählet, das verwehre. Der 4. So fängt auch oft ein höchste Zweck, das beste Theil, weiser Mann ein gutes Werk sey deine Lieb und Ehre. 10. Was dir gefällt, das zwar frölich an, und bringts doch nicht zu Stande: er laß auch mir, 0 meiner See­ baut ein Schloß und vestes len Sonn' und Zier! gefallen Haus, doch nur auf bloßem und belieben; was dir zuwi­ der, laß mich nicht in Sinn Sande. 5. Wie mancher ist in fei­ und That verüben. 11. Jsts Werk von dir, so nem Sinn fast über Berg und Wolken hin; und eh' er sichs hilf zu Glück; isis Men­ verstehet, so liegt er da, und schenthun, so treibs zurück, hat sein Fuß vergeblich sich und ändre mein Beginnen. Was du nicyt wirkst, muß bemühet. 6. Drum, lieber Vater! von sich selbst in kurzer Zr.t der du Kron und Scepter zerrinnen. 12. Will aber dein und unträgst im Himmelöthron, und

552 ser Feind für das, was du so treu gemeint, sich an mir Schwachen rachen: so ist mein Trost, du kannst sein Schwert» und Pfeile leicht zerbrechen. 13. Tritt du zu mir und mache leicht, was mir sonst fast unmöglich deucht, und bring zum guten Ende, was du selbst angefangen hast, durch Weisheit deiner Hände. 14. Ast gleich der Anfang etwas schwer, und muß ich auch ins tiefe Meer der bit­ tern Sorgen treten; so treib mich nur ohn Unterlaß zum Seufzen und zum Beten. 15. Wer fleißig betet und dir traut, wird alles, wo­ vor sonst ihm graut mit ta­ pferm MuthbezwinZen; sein

Sorgenstein wird in der Eil in tausend Stücken springen. 16. Der Weg zum Guten ist fast wild, mit Dorn littst Hecken angefällt, doch wer ihn freudig gehet, kommt doch dahin durch deinen Geist, wo er als Sieger stehet. 17. Du bist mein Vater, ich dein Kind, was ich bei mir nicht hab und find, hast du, 0 Herr! zur Gnüge. So hilf nun, daß ich stand­ haft sey, und endlich herr­ lich siege. 18. Dir soll allein seyn Ruhm und Ehr; ich will dein Thun je mehr und mehr, aus hoch erfreuter Seelen, vor deinem Volk und aller Welt, so lang' ich leb', erzählen.

Mel. O Wett! ich muß dich las« sen ic. allen meinen Thaten laß ich den Höchsten rathen, der alles kann und hat. Er muß zu allen Dingen, sollö anders wohl gelingen, uns selber ge­ ben Rath und That. e. Nichts ist es spät und frühe um alle meine Mühe, nm alle Sorg und Kunst. Er mags mit meinen Sachen nach seinen Willen machen, ich stell es bloß in seine Gunst.

5. Es kann mir nichts ge­ schehen, als was er hat er­ sehen, und was mir selig ist; ich nehm eS, wie erS giebet, was ihm von mir beliebet, das hab ich willig auch erkiest. 4. Ich traue seiner Gna­ den, die mich vor allen Scha­ den, vor allem Uebel schützt; leb ich nach seinen Schätzen, so wird mich nichts verletzen, und nichts mir fehlen, was mir nütz't. 5. Er wolle meiner Sün,

Anhang.

den in Gnaden mich entbin­ den, und tilgen meineSchuld; er wird auf mein Verbrechen nicht stracks das Urtheil spre­ chen, und haben noch mit mir Geduld. 6. Leg ich mich späte nie­ der, erwach' ich frühe wie­ der , lieg oder zieh ich fort, in Schwachheit und in Ban­ den, ich werde nicht zu Schan­ den , mich tröstet und erhält dein Wort. 7. Hat er es denn beschlos­ sen, so will ich unverdrossen an mein Verhängniß gehn;

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kein Unfall unter allen, wird mir zu schmerzlich fallen, ich werd' ihn freudig überstehn. 8. Ihm hab ich mich er­ geben, zu sterben und zu le­ ben, sobald er mir gebeut; es sey beut oder morgen, dafür laß ich ihn sorgen, er weiß ja wohl die rechte Zeit. 9. So sey nun, Seele! seine, und traue dem alleine, der dich geschaffen hat; eS gehe, wie es gehe, dein Va­ ter in der Höhe, weiß schon zu allen Sachen Rath.

97Mel. Auf! ihr Christen, Christi Glieder.

eine Hoffnung stehet Ve­ ste auf ihn, den lebend'gen Gott, er ist mir der aller­ beste, der mir beisteht in der Noth! er allein soll es seyn, den ich nur von Herzen mein'. 2. Sagt mir: wer kann doch vertrauen auf ein schwaches Menschenkind?" Wer kann veste Schlösser bauen in die Luft und in den Wind? Es vergeht; nichts besteht, was ihr auf der Erde seht. 3. Aber Gottes Güte wah­ ret immer und in Ewigkeit,

Menschen und das Vieh er­ nähret er zu jeder Jahreszeit; alles hat seine Gnad darge­ reichet früh und spat. 4. Giebst er nicht alles reich­ lich, was uns je von Nöthen ist? Seine Lieb ist unver­ gleichlich, sie, die keines je vergißt, di« auf Erd' uns ernährt, und uns, was uns nützt, gewährt. 5. Danket nun dem großen Schöpfer, danket ihm durch seinen Sohn, er, der Mächtge ist der Töpfer, wir, die Schwa­ chen sind sein Thon; groß von Rath, stark von That, ist der uns erhalten hat.

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Anhang.

98I

Mel. O Jesu Christ, du höchster z. Ach, lehr mich einzig Gut. und allein von ganzem Her­

ein Herz, oGott, spricht oft zu mir: wo willst du Gna­ de finden? Gott, der Ge­ rechte, zürnt mit dir von we­ gen deiner Sünden. Wer Gott mit seiner Missethat, so ost wie du beleidigt hat, der darf nicht Gnade hoffen. 2. Drum gieb du mir nach deiner Gnad ein innigliche Verlangen. Haß gegen Sünd und Missethat, und Lust dir anzuhangen, daß ich an sol­ chen Zeichen seh, wie ich noch vest im Glauben steh, und an dir, Jesu, bleibe.

zen glauben, daß du mir wol­ lest gnädig seyn, und ewig gnädig bleiben; wend' alle meine Traurigkeit, und fülle selbst mein Herz mit Freud, Trost, Hülfe, Heil und Le­ ben. 4. Doch, soll ich mich noch länger Zeit mit solchen Sor­ gen quälen; so hilf nach dei­ ner Gütigkeit, Herr, meiner armen Seelen , daß ich im Glauben vest besteh, bis diese Noth vorübergeh, und ich errettet werde.

99» den, der ihr redet ein; von Ä^eine Seel ist stille, zu der Welt, Lust, Ehr und Geld, wornach so viel sind Gott, dessen Wille mir zu beflissen, mag sie gar nichts helfen steht; mein Herz ist wissen. vergnüget mit dem, wir's 3. Nein, ach nein! nur Gott füget, nimmt an wie einer, spricht sie, wie sonst es geht; geht es nur zum keiner, wird von mir geliebt: Himmel zu, und bleibt Jesus Jesus, der Getreue! in dem ungeschieden, so bin ich zu­ ich mich freue, der sich mir frieden. ergiebt! Er allein, er soll es 2. Meine Seele hanget an seyn, dem ich wieder mich dir, und verlanget, Gott! ergebe, und ihm einzig lebe. 4. Gottes Güt erwäge, bei dir zu seyn aller Ort und Zeiten, und mag keinen lei- und dich gläubig lege, sanft Mel. Jesu! meine Freude.

Anhang. in seinen Schooß; lerne ihm vertrauen, so wirst du bald schauen, wie die Ruh so groß, die da fleußt in stillen Geist; wer sich weiß in Gott zu schi­ cken, den kann er erquicken. 5. Meine Seele harret, bis, ins Grab verscharret, auch der Leib sich ruht. Auf den Lebenswegen ist doch al­ les Segen, was Gott schickt und thut. Manniglich erhebt

555

sie sich, steht im wahren Glau­ ben veste, endlich kommt das Beste. 6. Amen! es geschiehet, wer zu Jesu fliehet, wird es recht erfahr'», wie Gott sei­ nen Kindern pflegt das Kreuz zu mindern, und das Glück zu spar'n bis zum End; als­ dann sich wend't das zuerst erduldte Leiden und gehn an die Freuden.

IOO.

Mel. Freu dich sehr, Seele.

0 meine brechen, muß man leiben in

eine Sorgen, Angst und Plagen nehmen mit der Zeit ein End; alles Seufzen, al­ les Klagen, das der Herr al­ leine kennt, wird, Gott Lob! nicht ewig seyn; nach dem Regen wird der Schein von viel tausend Sonnenblicken meinen matten Geist erqui­ cken. 2. Meine Saat, die ich grsäet, wird zur Freude mir gedeih»; wenn die Felder abgemähet, werd ich mich der Erndte freun. Sturm und Wetter gehn vorbei, und bann wird der Himmel frei, nach dem Weinen, nach dem Strei­ ten folgen die Erquickungs­ zeiten. 5. Will man frische Rosen

der Still, daß uns auch die Dornen stechen; es geht al­ les wie Gott will; er hat uns ein Ziel gezeigt, das man nur durch Kampf erreicht; will man einst daS Kleinod finden, muß man hier erst überwinden. 4. Unser Weg geht zu den Sternen, aber dieser Weg ist schmal: Jesu mußt du folgen lernen, auch durch manches finstre Thal. In daS Reich der Ewigkeit kommt doch nie­ mand ohneStreit; die in Sa­ lems Hütten wohnen, kämpf­ ten hier um ihre Kronen. 5. ES sind wahrlich alle Frommen, die des Himmels Klarheit sehn, aus viel Trüb­ sal hergekommen, darum wer­ den sie auch stehn vor des

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Anhang.

Lammes Stuhl und Thron, prangen in der Ehrenkron, und mit Palmen ausgezieret, weil ihr Glaube triumphiret. 6. Gottes Ordnung stehet Veste, und bleibt ewig unver­ rückt; seine Freund und Hoch­ zeitgäste werden nach dem Streit beglückt. Israel be­ halt den Sieg, und nun en­ digt sich der Krieg, nun ist

alles überwunden, nun ist Kanaan gefunden. 7. Darum trage deine Ket­ ten, meine Seel, und dulde dich! Gott wird dich gewiß erretten. Das Gewirr^r le­ get sich; nach dem Blitz und Oonnerschlag folgt ein ange­ nehmer Tag; auf den Abend folgt der Morgen, ünd die Freude nach den Sorgen.

IOI. Mel. Wo soll ich fliehen hin. schweren Kreuzesstunden, mich 9)?ein Vater! deine Gnad, hast du oft erquicket, wenn mich die Last gedrücket. die du mir früh und spat so 5. Du gäbest mir den Sieg reichlich hast erwiesen, die und Waffen in dem Krieg, sey von mir gepriesen; jetzt und Kräfte recht zu kämpfen, und zu allen Zeiten, will ich halfst mir die Feinde däm­ dein Lob auöbreiten. pfen; kraft deines theuren 2. Auf! säume nicht em­ Blutes, bin ich stets gutes por, mit aller Engel Chor, im Muthes. Glauben dich zu schwingen, 6. Wer sich, Herr, vor mein Herz! und Lob zu sin­ dir beugt, dem wird auch gen dem Gott der Macht und dargereicht Vergebung seiner Stärke, für alle seine Werke. Sünden, und er wird Gnade Z. Wenn seines Geistes finden; schon hier wird ihm Kraft in uns selbst wirkt und gegeben, Trost, Friede, Freud' schafft, daß wir ihn recht er­ und Leben. kennen und gläubig Vater 7. Allein daS Herz muß nennen: so muß uns schon seyn aufrichtig, ohne Schein, auf Erden des Himmels Vor­ eS muß die Sünde hassen, und alle Lüste lassen; und schmack werden. 4. O süßer Jesu Christ! Jesu sich ergeben, zur Ehre der du mein Reichthum bist; ihm zu leben. 8. Drum, Seele! wenn dich hab ich treu erfunden in

Anhang. du nun in allem deinem Thun, im Licht vor Gott wirst wan­ deln, nach ChristiVorbild han­ deln; so wirst du schon aufErden ihm wohlgefällig werden, g. Es wird dich seine Huld von aller deiner Schuld und innerm Greul der Sünden befreien und entbinden. Denn

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wo die Sünd' vergeben, da ist Geist, Kraft und Leben. io. Und dafür preis' ich dich, mein Jesu! inniglich, zu aller Zeit und Stunde, im Geist, mit Herz und Mun­ de; Lob, Preis sey deinem Namen, von mir und allen, Amen.

102 Mel. War Gott thut, das ist rc. 4. Denn Gott ist nicht ein £). reicher Gott! von Gü­ Menschenkind, sein Rath­ schluß kann nicht fehlen; der tigkeit, von Gnade und Er­ klügste Mensch ist oftmals barmen! Sehr groß ist deine blind, und kann bas Schlecht­ Freundlichkeit, bei allen geist­ ste wählen. Wer aber sich lich Armen. Mein Herz ist nur lediglich vergnügt an still und spricht: dein Will, Gottes Wegen, der findet o Vater in der Höhe! dein lauter Segen. Will allein geschehe. 5. Drum schaff in mir, 2. Laß leuchten mir dein o heil'ger Geist! ein kindli­ Angesicht, in meinem dun­ ches Vertrauen, bis ich das, keln Herzen, denn deines theu­ was du mir verheißt, in Klar­ ren Wortes Licht zerstreuet heit, werde schauen; gieb, alle Schmerzen, und öffnet daß ich frei von Willen sey, mir die schöne Thür der Gna­ und mich dir übergebe, daß de und der Wahrheit, in dein Will in mir lebe. heil'ger Freud und Klarheit. 6. Zernichte, Gott! des 3. Ach! unaussprechlich se­ Teufels List, der immer will lig ist, wer dazu kann gelan­ verhindern, daß das, was gen, baß du, o Mittler Je­ doch dein Rathschluß ist, ge­ su Christ! den Willen nimmst scheh an deinen Kindern. Ver­ gefangen, und lenkst den Sinn treib den Feind, ders böse zum Vater hin, der dich für meint, laß es ihm nie gelin­ uns gegeben, und mit dir gen, sie um ihr Heil zu brin­ Gnad und Leben. gen.

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Anhang.

7. Wenn wir in deines Lich­ tes Schein erkennen deinen Willen, so laß sich bald des Zweifels Pein in unsrer Seele

stillen. Ach schenke du die wahre Ruh, das beste Theil der Seelen, die nur was du willst wählen.

IOZ. Mel. Herr nicht schicke rc. sollt' es gleich bisweilen

scheinen, als verlasse Gott die Seinen; ey, so glaub und weiß ich dis: Gott hilft end­ lich doch gewiß. Hülfe, die er aufgeschoben, hat er drum nicht aufgehoben, hilft er nicht in jeder Frist, hilft er doch, wenns nöthig ist. 2. Wie die Vater nicht gleich geben das, wornach die Kinder streben, so hält Gott auch Maaß und Ziel, er giebt wem und wann er will. Seiner kann ich mich getrösten, wenn die Noth am allergrbß'sten; er ist gegen mich, sein Kind, mehr als väterlich gesinnt. 3. Trotz der Hölle und dem Drachen! Ich kann ihre Macht verlachen; trotz dem schwe­ ren Kreuzesjoch! Gott, mein

Vater, lebet noch. Trotz des TodeS Bitterkeiten, trotz der Welt und bösen Leuten, sind sie mir ohn Ursach feind; Gott int Himmel ist mein Freund. 4. Laß die Menschen mich beneiden, laß sie immerhin mich meiden, ey! ich frage nichts darnach, Gott ist Rich­ ter meiner Sach. Will die Welt mich von sich treiben, muß mir doch der Himmel bleiben; ist der Himmel mein Gewinn, geb ich alles gern dahin. 5. Gern will ich der Welt das lassen, was sie selbst der­ einst muß hassen; achte» will ich es für Koth, denn nur Eins, ach, Eins ist noth! Ja, Herr, wenn ich dich nur habe, frag ich sonst nach kei­ ner Gabe; freudig sag' ich allem ab, wenn ich dich, 0 Herr, nur hab.

104. als könntest du durch Zagen 28arum betrübst du dich, und stetes Jammerklagen den Schmerz der Leiden stillen mein Herz, so ängstiglich, und ändern Gottes Willen.

Mel. Auf meinen lieben Gott.

s. O nein! es ist gefehlt, dir ist schon zugezählt des Kreuzes Maaß und Menge; destimmt ist schon die Länge von allen deinen Plagen, die du hier sollst ertragen. I. Doch glaube auch dabei, Gott ist und bleibt getreu, auch wenn er heftig schlüget, und Lasten auf dich leget; er hilft dir alles tragen, drum sollst du nicht verzagen. 4. Sein eingeborner Sohn kam von des Himmels Thron, ließ sich nur deinetwegen mit Schmach und Hohn belegen, gab sich für dich zum Bür­ gen und ließ sich selbst erwür­ gen. 5. Er ist versucht wie du, sein' Arbeit bringt dir Ruh, sein Sterben ist dein Leben; wirst du dich ihm ergeben, so wird sein heilges Büßen, dir alles Leid versüßen.

6. Von seiner Kreuzeslast ists wenig , waS du hast als Kreuz auf dich zu nehmen. Drum wollst du dich nicht schämen, noch so darüber klagen, es Jesu nachzutragen. 7. Die sündliche Begier, die jetzt noch wohnt in dir, will in dergleichen Nöthen der fromme Vater todten; du sollst schon hier auf Erden dem Herrn geheiligt werden. 8. Denk nicht, er hasse dich; Gott, der in Christo sich mit dir versöhnt, erkennet, den dein Geist Vater nennet, der kann dich niemals Haffen, dis mußt du gläubig fassen. 9. Nun, Jesu, liebster Hort, ich wandre willig fort durch dieses Thal der Thrä­ nen; nur ist mein Wunsch und Sehnen: nimmmich nach Kreuz und Leiden, einst hin in deine Freuden.

105. Mel. Frölich soll mein Herze Boden, da ich kam, da ich springen. nahm meinen ersten Odem;

arum sollt ich mich denn grämen? hab ich doch Chri­ stum noch; wer will mir den nehmen? Wer will mir den Himmel rauben, den mir schon Gottes Sohn beigelegt im Glauben. 2. Nackend lag ich auf dem

nackend werd ich auch hinziehen, wenn ich werd von der Erd als ein Schatten fliehen. 3. Gut und Blut, Leib, Seel und Leben, ist nicht mein, Gott allein ist es, derS gegeben; will ers wieder zu sich kehren, nehm' erS hin.

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Anhang.

ich will ihn dennoch srölich ehren. 4. Schickt er mir ein Kreuz zu tragen, dringt herein Angst und Pein, sollt ich drum ver­ zagen? Der es schickt, der wird es wenden, er weiß wohl, wie er soll all mein Leiden enden. 5. Gott hat mich bei guten Tagen oft ergötzt, sollt' ich jetzt nicht auch etwas tra­ gen? Fromm ist Gott, und schärft mit Maaßen sein Ge­ richt, kann mich nicht ganz und gar vetlassen. 6. Satan, Welt und ihre Rotten können mir nichts mehr hier thun, als meiner spotten, laß sie spotten, laß sie lachen, Gott, mein Heil, wird in Eil sie zu schänden machen. 7. Unverzagt und ohne Grauen, soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen; wollt ihn auch der Tod auf­ reiben, soll sein Muth den­ noch gut und stets standhaft bleiben. 8. Kann uns doch der Tod nicht tödten, nein, er reißt unsern Geist aus viel tausend

Nöthen, schließt das Thor der bittern Leiden, undmacht Bahn, da man kann gehn zu Himmelsfreuden. 9. Allda wird mit süßen Schätzen sich mein Herz, nach dem Schmerz, ewiglich ergö­ tzen. Hier ist kein recht Gut zu finden; was die Welt in sich hält, muß ja bald verschwinden. 10. Was sind diese Lebens­ güter? Eine Hand voller Sand, Kummer der Gemü­ ther. Dort, dort sind die edeln Gaben, da mein Hirt, Christus wird mich ohn En­ de laben. i i. Herr, mein Hirt! Brunn aller Freuden, du bist mein, ich bin dein, niemand kann uns scheiden. Ich bin dein, weil du dein Leben und dein Blut, mir zu gut, in den Tod gegeben. i2. Du bist mein, weil ich dich fasse, und dich nicht, 0 mein Licht! auS dem Her­ zen lasse. Laß mich, laß mich hingelangen, da du mich, und ich dich, ewig werd um­ fangen.

Anhang.

106. Mel. Warum sollt ich mich denn den Zweigen, wenn er singt, grämen. hüpft und springt, wer ihm

drum willst du doch für könne zeigen, waS er essen soll morgen, armes Herz! im- und trinken? Sorgenlos folgt merwärts gleich den Heiden er bloß seines Schöpfers Win­ sorgen ? Wozu dient dein täg­ ken. 7. Ach! der Glaube fehlt lich Grämen? Sey du still, denn Gott will deiner sich an- auf Erden; wär der da, müßt uns ja, was uns noth ist, nehmen. 2. Gott hat dir geschenkt werden; wer Gott kann im bas Leben, Seel und Leib, Glauben fassen, der wird darum bleib ihm allein erge- nicht, wennö gebricht, von geben. Er wird ferner alles ihm seyn verlassen. 8. Wer Gerechtigkeit nach­ schenken; traue vest, er ver­ läßt nicht, die an ihm denken. trachtet, und zugleich Got­ 5. Sage nicht: was soll tes Reich über alles achtet, ich essen? Gott hat dir, schon der wird wahrlich nach Ver­ allhier, so viel zugemessen, langen, Speis'und Trank le­ daß der Leib sich kann ernäh­ benslang, wie im Schlaf, em­ ren; und gewiß, mehr als pfangen. 9. Laß die Welt denn sich dis, wird er dir bescheeren. 4. Jstnichtmehr als Trank bemühen immerhin; ach, mein und Speisen dieser Leib? Sinn soll zu Jesu fliehen. Darum gläub, was dir Gott Er wird geben, was mir feh­ verheißen; daß er, der den let, unverhofft; ob ers oft Sohn gegeben, dein gedenkt, eine Weil verheelet. und dir schenkt, was du 10. Will er üben meinen brauchst zum Leben. Glauben, und die Gab', die 5. Sorgst du, wie du dich ich hab', mir gar lassen rau­ sollst kleiden? Jesus spricht: ben ; muß es mir zum Besten sorge nicht, solches thun die kommen, auch wenn mir al­ Heiden. Schau die Blumen les schier wär hinweg genom­ auf den Felbern, wie so schön men. diese stehn, und die Bäum' 11. Er kann alles wieder in Wäldern. > geben; wenn er nimmt, so 6. Sorgt der Vogel auf bestimmt er mir das zum Le-

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den. O wie selig sind die See­ len, die stetö so, leben froh ohne Sorg und Quälen. 12. Sie befehlen Gott die Sorgen, und sind still, ist sein Will' ihnen gleich verbor­ gen; was Gott will ist ihr Vergnügen, und in Ruh s-hn sie zu, wie er es will fügen. 13. Und will ja die Seele zagen, so sieht Gott ihre Noth, und erhört ihr Kla­ gen. Er kommt wahrlich, sie zu trösten, eh' man's meint, und erscheint, wenn die Noth am größten. 14. Ihre Sorg' ist für die Seelen, dahinauf geht ihr Lauf, wo der Sorgen Qua­ len wird auf ewig seyn ver­ schwunden; hier sind sie al­

ler Müh, aller Noth ent­ bunden. rZ. Nun, HerrJesu! mei­ ne Freude, meine Sonn', mei­ ne Wonn', meines Herzens Weide; sorg ich für daS Heil der Seelen, so wird mir auch allhier nichts am Leibe fehlen. 16. Dir ist alles unverholen, was mir fehlt; was mich quält, sey dir, Herr, befoh­ len; sorge du, so will ich schweigen, und vor dir, für und für, meine Kniee beugen. 17. Ich will dir mit Freu­ den danken, fort und fort, hier und dort, und will nim­ mer wanken. Lob und Preis sey deinem Namen! Sey mein Theil, Hülf und Heil, liebster Jesu! Amen.

107. ben, wo er regiert, ist Höl­ lenschmerz. Dir, dir, 0 giebst du denn, v Gott! dir soll allein, mein meine Seele, Gott, der dir ganzes Herz gewidmet seyn. 3. So nimm nun hin, was täglich alles giebt? Was ist das er zum Opfer wähle, was du begehrest, du, der du ist die Gabe, die er liebt? mein Erlöser bist, das Herz, Nur eins kann deinen Gott daß du'S zu dir bekehrest, und erfreun, du selbst mußt die­ das alsdann dein Tempel ist. Dir geb ichs willig, du al­ ses Opfer seyn. 2. Du mußt, was Gottes lein hast es erkauft, es ist ja ist, Gott geben; sag Seele, dein. wem gebührt das Herz? Dem 4. Wem sollt' ich mein Herz Teufel nicht, er haßt das Le­ lieber gönnen, als dem, der Mel.

Wer nur den lieben Gott 'aßt ic.

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sich für mich selbst giebt; dich geliebt. Dein soll, 0 Jesu! kann ich den Getreusten nen­ nur allein mein, Herz und nen, du hast mich in den Tod keines Andern seyn. 108. Mel. Nun sich bet Lag geendet Z. Mein Jesus bleibet mei­ hat. ne Freud, was frag ich nach

as mich auf dieser Welt betrübt, das wahret kurze Zeit; waS aber meine Seele liebt, das bleibt in Ewigkeit. 2. Drum fahr', 0 Welt! mit Ehr und Geld, und dei­ ner Wollust hin, in Kreuz und Noth kann mir mein Gott erquicken Muth und Sinn. 3. Die schnöde Freude die­ ser Welt, wie süß sie immer lacht, hat schleunig ihr Ge­ sicht verstellt, und den in Leid gebracht, 4. Der auf sie baut; wer aber traut allein auf Gottes Treu, der siehet schon die Himmelskron, und freut sich ohne Reu.

der Welt? Sie lohnt mit banger Traurigkeit, dem, der sich zu ihr hält. 6. Ich bin ja schon mit Gottes Sohn im Glauben hier vertraut, . der droben sitzt, und mich beschützt, und gnä­ dig auf mich schaut. 7. Ach, Jes«! tödtinmir die Welt, und meinen eitel» Sinn, der sich dir stets entgegenstellk; Herr! nimm mich gänzlich hin.

8. Verbinde mich ganz vestiglich mit dir, o Herr! mein Hort! So irr ich nicht in deinem Licht, ich traue dei­ nem Wort.

109. Mel. Wer weiß, wie nahe mir der hat auf keinen Sand ge­ mein Ende. baut.

er nur den lieben Gott läßt walten, und hoffet auf ihn allezeit, den wird'er wun­ derbar erhalten, in allem Kreuz und Traurigkeit: wer Gott dem Allerhöchsten traut,

2. Was helfen uns die schweren Sorgen? Was hilft unS unser Weh und Ach? Was hilft es, daß wir alle Morgen beseufzeu-unser Un­ gemach? Wir machen unser Nna

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Anhang.

Kreuz und Leid nur grösser durch die Traurigkeit. 3. Man halte nur ein we­ nig stille, und sey doch in sich selbst vergnügt, wie un­ sers GotteS gnad'ger Wille, und sein' Allwissenheit es fügt. Gott, der uns ihm hat aus­ erwählt, der weiß gewiß auch was unS fehlt. 4. Erkennt die rechten Freu­ denstunden, er weiß wohl, wenn es nützlich sey; wenn er uns nur hat treu erfunden, und merket keine Heuchelei; so kommt Gott, eh wirs uns versehn, und lässet uns viel Guts geschehn. 5. Denk nicht in deiner Drangsalshitze, baß du von Gott verlassen seyst, und daß

der Gott im Schooffe sitze, der sich mit stetem Glücke speist. Oie künft'ge Zeit verändert viel, eS geht doch, wie'S Gott haben will. 6. ES sind ja Gott sehr schlechte Sachen, und ist dem Höchsten alles gleich, den Rei­ chen klein und arm zu machen, den Armen aber -roß und reich; Gott ist der rechte Wundermann, der bald er­ höhn, bald^stürzen kann. 7. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das deine nur getreu: vertrau beS höchsten Vaters Segen: denn seine Huld ist täglich neu; und, welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verläßt er nicht.

110.

Vom Gebet und Lobe Gottes. M e k. Auf ihr Christen, Christi re. itzt mehr offenbar. Was er vormals hat gethan, das dem Herrn, ihr Got­ geht unS anjetzt nicht an. tes Knechte, kommt, erhebet 3. Sprich nicht so! des seinen Ruhm! Er hält sei­ Höchste» Hände sind mit Nich­ nen Bund ustd Rechte sei­ ten jetzt zu schwach,, seine nem Volk und Eigenthum. Güte hat kein Ende,'er ist Jesus Christus ist noch heut, gnädig vor wienach; JesuS gestern und in Ewigkeit. Christus ist noch heut, gestern e. Sprich nicht: es ist die­ und in Ewigkeit. ser Zeiten nicht mehr wie es 4. Halte dich in allen Din­ vormal- «ar, Gott macht gen, nur an deines GotteS seine Heimlichkeiten keinen Treu; laß dich nicht zur

Anhang. Freude bringen, ehe dich dein Gott erfreu! Such, in aller deiner Noth, nichts zum Trost, als deinen Gott. 5. All' ihr Knechte Gottes höret! Sucht den Herrn in eurer Noth; sprecht, wer sich zu andern kehret, und nicht zu dem wahren Gott, der geht irr, er geht zurück, und verscherzt sein «w'geS Glück. 6. Die nur, die dem Herrn

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vertrauen, gehen auf der rechten Bahn; die in Angst, in Furcht und Grauen ihn nur einzig rufen an, denen wird allein bekannt, GotteS Treu und Allmachts Hand. 7. Drum dankt Gott, ihr, Gottes Knechte! Kommt, er­ hebet seinen Ruhm! Er halt seinen Bund und Rechte sei­ nem Volk und Eigenthum. JesuS Christus ist noch heut, — gestern und in Ewigkeit!

U I. Mel. O Jesu meiner Seelen rc. so ehr ich dich mit meinem ^Dit, dir Jehovah! will Liede, und bete dich im Geist und Wahrheit an: so hebt ich singen, denn wo ist doch dein Geist mein Herz zu dir ein solcher Gott wie du? Dir empor, daß ich dir Psalmen will ich meine Lieder bringen; sing im höhern Chor. ach! gieb mir deines Geistes 4. Dein Geist kann mich Kraft dazu, daß ich es thu im bei dir vertreten, mit Seuf­ Namen Jesu Christ, so wie zern, die ganz unaussprech­ es dir durch ihn gefällig ist. lich sind; der lehret mich 2. Zieh mich, 0 Vater! recht gläubig beten, giebt zu dem Sohne, damit dein Zeugniß meinem Geist, daß Sohn mich wieder zieh zu dir: ich dein Kind, und ein Mit­ dein Geist in meinem Herzen erbe Jesu Christi sey, daher wohne, und meine Sinnen ich Abba, lieber Vater! schrei. Und Verstand regier, daß ich 5. Wenn dis auS meinem den Frieden Gotteö schmeck Herzen schallet, durch deines und fühl, und dir dafür im heil'gen Geistes Kraft und Herzen sing und spiel'. Trieb, so bricht dein Vater­ 5. Gewahr' mir. Höchster, herz, und wallet ganz brünstig solche Güte, so wird gewiß gegen mich vor heisser Lieb; mein Singen recht gethan: daß mirS die Bitte nicht ver-

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sagen kann, die ich nach dei­ nem Willen hab gethan. 6. Was mich dein Geist selbst bitten lehret, der in das Innerste des Herzens steht, das wird gewiß von dir er­ höret, weil es im NPnen dei­ nes SohnS geschieht', durch welchen ich dein Kind und Erbe bin, und von dir nehme Gnad' um Gnade hi«. 7. Wohl mir, daß ich dis Zeugniß habe! Drum bin ich voller Trost und Freudig­

keit; ich weiß nun; jede gute Gabe, die ich von dir verlan­ get jederzeit, die giebst du, und thust überschwenglich mehr, als ich verstehe, bitte und begehr. 8. Wohl mir! ich bitt in Jesu Namen, der mich zu deiner Rechten selbst vertritt: in ihm ist alles Ja und Amen, was ich von dir im Geist und Glauben bitt'! Wohl mir! Lob dir! jetzt und in Ewig­ keit, daß du mir schenkest solche Seligkeit.

112,

Mel. Wir schön leuchtet rc. und Gemeinschaft, die wir halleluja! Lob, Preis und haben, und darin uns ewig laben. Ehr, sey unserm Gott je 3. Halleluja! Gott heilmehr und mehr, für alle seine ger Geist! sey ewiglich von Werke! Von Ewigkeit zu uns gepreist, durch den wir Ewigkeit sey in uns allen neu geboren, der uns mit ihm bereit'» Dank, Weisheit, Glauben auögeziert, den Kraft und Stärke; bringet, Bräutigam unö zugeführt, den singet: heilig! heilig! freilich, Hochzeittag erkohren. Eya! freilich, heilig ist Gott! un­ Eya! da ist Freude, da ist ser Gott! der Herr Zebaoth! Weide, da ist Manna, und 2. Halleluja! Preis, Ehr ein ewig Hosianna. 4. Halleluja! Lob, Preis und Macht sey ihm dem Got­ tes Lamm gebracht, in dem und Ehr sey unserm Gott je wir sind erwählet, das uns mehr und mehr, und seinem mit seinem Blut erkauft, tu großen Namen! Stimmt an dessen Tod wir sind getauft, mit aller Himmelöschaar, und zu seinem Volk gezählet. Hei­ singet nun und immerdar mit lig, selig ist die Freundschaft Freuden: Amen! Amen! Sin-

Anhang.

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get, bringet: heilig! heilig!> Gott! unser Gott! der Herr freilich, freilich, heilig istjZebaoth.

HZ. Mel. Wachet auf, ruft unS die betet und gewacht. Gieb Stimme. mir auch Wachsamkeit, daß

^/eiligsterJesu, Heiligungs­ ich zu jeder Zeit wach und quelle, unendlich rein, un­ bete! Jesu, ey nu, hilf mir endlichhelle, du lautrer Strom dazu, daß ich auch wachsam der Heiligkeit. Aller Glanz sey, rote du. 4. Gütigster Jesu, ach, wie der Cherubinen und Hellig­ keit der Seraphinen ist gegen gnädig, wie liebreich, freund­ dich nur Dunkelheit. Ein lich und mildthäthig bist du Vorbild bist du mir, ach, bilde doch gegen Freund und Feind! mich nach dir, du, mein Auch Undankbaren giebst du alles! Jesu, ey nu, hilf Regen, und über alle kommt mir dazu, daß ich auch hei­ dein Segen, roie überall die Sonne scheint. Mein Gott, lig sey, rote du! 2. O stiller Jesu, wie dein ach lehre mich, daß, auch Wille dem Willen deines Va­ im Wohlthun ich, dir nach­ Jesu, ey nu, hilf ters stille und bis zum Tod ahme. gehorsam war; also sey auch mir dazu, daß ich auch gü­ gleichermassen mein Herz ganz tig sey, wie du. Z. Du, sanfter Jesu, warst kindlich und gelassen. Ach, stille meinen Willen gar; unschuldig; und littest alle mach mich dir gleich gesinnt Schmach geduldig, vergabst als ein gehorsames Kind, und übtst nie Rache aus. sanft und stille. Jesu! ey Dein freundlich Herz war al­ nu, hilf mir dazu, daß ich len nahe; und wenn man ja dich eifern sahe: so warö um auch stille sey, rote du. 5. Wachsamer Jesu, ohne deines Vaters Haus. Mein Schlummer, in großer Ar­ Heiland, ach, verleih mir beit, Müh und Kummer bist , Sanftmut!), und dabei Heil­ du gewesen Tag und Nacht, gen Eifer. Jesu, ei) nu, hilf du mußtest rauhe Wege ge­ mir dazu, daß ich sanftmühen, bliebst oft die Nacht vor thig sey, wie du. 6, Würdigster Jesu, EhGott im Flehen, und hast ge­

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renkönig, für dich wär alle Welt zu wenig; und dennoch wurdst du so gering. Nach Ehre hast du nie getrachtet, arm, als ein Knecht und ganz verachtet erschienst du Schöpfer aller Ding. Herr, solche Demuth lehr mich auch je mehr und mehr stets be­ weisen. Jesu! ey nu, hilf mir dazu, daß ich demüthig sey, wie du. 7. O, reiner Jesu, dich, den einen! und, außer dir, sonst keinen Reinen sah Got­ tes Auge auf der Welt. Du hattest nichts in deinen Sin­ nen, im Reden nichts, nichts im Beginnen, als was dem Heiligsten gefällt. £>, mein Immanuel, mach in mir Leib und Seel keusch und züchtig! Jesu, ey nu, hilfmirdazu, so keusch und rein zu seyn, wie du. 8. Mäßiger Jes«, dein«

Weise im Trinken und Genuß der Speise lehrt uns die rechte Mäßigkeit: den Hunger und den Durst zu stillen, vollbracht'st du deines Vaters Willen an jedem Ort, zu je­ der Zeit. Herr, hilf mir meinen Leib so zähmen, daß er bleib dir stets nüchtern. Jesu, ey nu, hilf mir dazu, daß ich auch mäßig sey, wie du. 9. Nun, liebster Jesu, lieb­ stes Leben, mach mich in al­ lem dir recht eben und deinem Heilgen Bilde gleich. Dein Geist und Kraft mich ganz durchdringe, baß ich viel Glaubensfrüchte bringe, und tüchtig werd zu deinem Reich. O, zieh mich ganz zu dir! behalt mich für und für, treuer Heiland,' Jesu, ey nu, laß mich, wie du, und wo du bist, einst finden Ruh!

IT4. Mel. Herr ich habe mißgehandelt.

Kraft der blöden Her­ zen, Trost in aller Bangig­ keit, Labsal in den SündenSchmerzen, Helfer in dem Herzeleid, Arzt selbst für die Todeswunden; du bist stets bewährt erfunden.

2. Tief auS meinem Her­ zen quillet angeborne, böse Lust, Leib und Seele find er­ füllet mit dem schnöden Sün­ denwust; und ich kann an mir nichts finden, als Ver­ derben, Noth und Sünden. 5. Mich verwund't, durch gift'ge Pfeile, Satan, Fleisch

mg. und Blut und Welt, eh' ich zu dem Helfer eile, werd' ich wiederumgefällt; meine See­ le muß erliegen, sie hat keine Kraft zum Siegen. 4. Will ich mich zu dir er­ heben, hindert meine Träg­ heit mich; wenn dein Geist in mir soll leben, so zerstreut die Seele sich, weil sie von der Angst der Sünden sich gern selber will entbinden. 5. Drum, du Heil der kranken Sünder! Du, der uns das Leben bringt, der Ver­ wundeten Verbinder, dessen Hülfe stets gelingt; Du kannst

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Pein und Schmerzen lindern, ja, des Todes Schrecken min­ dern. 6. Komm', oHerr! und drück in Gnaden mir dein Bild ins Herz hinein, so wird mei­ ner Seele Schaden durch dein Blut geheilet seyn; gieße Del in meine Wunden, so ist al­ ler Schmerz verschwunden. 7. Flößest du dann meiner Seele neue Lebenskräfte ein; so ist nichts, das mich mehr quäle, mir wird ganz gehol­ fen seyn; bann werd ich in frohen Weisen, dich, mein Helfer! ewig preisen.

IT Mel. Preis, Lob, Ehr, Ruhm rc zwang die Macht beS Hölleni^kotntn! beug dich tief mein Heers? 3. Wer hat dich von dem Herz und Sinn! vor Gottes Tod befreit? Und vom Ver­ Thron in Staub darnieder! derben dich gerissen? Wer Leg dich zu seinen Füssen hin, krönt dich mit Barmherzig, sing ihm zu Ehren heilge feit, und läßt dich seine Rech­ Lieder. Erkenne, wie du te wissen? Bist du es nicht, selbst in dir nichts bist, wie du unerschöpfter Quell? der Gott in dir und allen alles täglich sich ergießt so rein und ist. hell? s. Wo hättest du zum Gu­ ten Kraft, wenn du sie nicht 4. Hat uns nicht deine Hand erlangst von oben? Wer hat gefaßt, und wider aller Men­ dir so viel Ruh geschafft, vor schen Hoffen, befreit von un, deiner Feinde List und Toben? srer Sündenlast, und von Wer stillte wohl das Brausen dem Fluch, der uns betroffen? dieses Meers, und «er be- daß von den Seelenfeinden

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Anhang.

um unS her kein einziger hin­ dem Mund der Säuglinge, mach' deinen Namen kund. fort unö schadet mehr. 7. Sind wir doch nichts, 5. Du überschüttest uns Herr, ohne dich; nichts sind mit Lieb', und reinigest Herz, vor dir all' unsre Werke; dir, Muth und Sinnen, daß wir, dir gebühret ewiglich Macht, durch deines Geistes Trieb, Weisheit, Ehre, Kraft und dich stets in unS mehr lieb geStärke. Gottund dem Lamm, tvinnen; du drückst dem Geist das unö erkaufet hat, sey der Kindschaft Siegel auf, Lob gesagt in Gottes heil'ger und wir vollenden froh des Stadt. Glaubens Lauf. 8. Und dazu öffne Herz 6. So nimm dafür zum und Mund; halt deine Kirche Opfer hi« uns selbst mit Al­ so zusammen, daß wir in lem, was wir haben. Nimm wahrem Liebeöbund zu dei­ Geist, Seel, Leib, Herz, nem Lobe unS entflammen: Muth und Sinn, zum Ei­ bis wir vereint mit der Volgenthum statt andrer Gaben. lend'ten Schaar, im heil'gen Bereite dir ein Lob selbst aus Schmuck dich loben immerdar.

11

6.

Mel. Hast du denn Jesu I dein re. hat dir dein Daseyn bereitet, ^obe den Herren, den mäch­ hat dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. In tigen König der Ehren, theuer wie viel Noth hat nicht der erlöset« Seele! bas ist mein gnädige Gott über dich Flü­ Begehren. Kommet zu Haus! gel gebreitet. Psalter und Harfe wach auf! . 4. Lobe den Herren, der Lasst euren Lobgesang hören. deinen Stand sichtbar geseg­ 2. Lobe den Herren, der net, der auö dem Himmel alles so herrlich regieret, der mit Strömen der Liebe gereg­ mit «^mächtiger Gnade dich net; denke daran, was der sicher geführet. Der dich er­ Allmächtige kann, der dir halt, wie es dir selber ge­ mit Liebe begegnet. fallt. Hast du nicht dieses 5. Lobe den Herren, was verspüret? in mir ist, lobe den Namen; 3. Lobe den Herren! Er alles, was Odem hat, lobe

Anhang.

57 r

mit Abraham- Saamen. Erles ja nicht, glauben-voll ist dein Licht, Seele! vergißjschließe mit Amen.

H7. Mel. Straf mich nicht in rc. verstellt, wieder an sich brkn, Ä^ache dich, mein Geist! ge; wach' und sieh', damit nie die verborgnen Tücken dir bereit, wache, steh und bete, das Ziel verrücken. daß dich nicht die böse Zeit 6. Wache also auch für dich, unverhofft betrete: denn es trau nicht deinem Herzen; ist Satans List, über viele denn es kann leicht frevent­ Frommen, zur Untersuchung lich Gottes Gnad verscher­ kommen. zen. Ach! eS ist voller List, 2. Aber wache erst recht will sich selbst gern heucheln, auf von dem Sündenschlafe: und in Selbstsucht schmei­ denn es folget bald darauf cheln. eine lange Strafe, und die 7. Bete aber auch dabei; Noth, sammt den Tod, möch­ betend mußt du wachen; denn te dich in Sünden unvermudie Gnade muß dich frei von thet finden. dem allen machen, was dich 3. Wache auf! sonst kann drückt und bestrickt, daß du dich nicht unser Herr erleuch­ schläfrig bleibest, und sein ten: wache, denn sonst wird Werk nicht treibest. dein Licht dir noch ferne beuch­ 8. Ja, eS muß erbeten ten: denn Gott will für die Füll seiner Gnadengaben off­ seyn, was Gott dir soll ge­ ben : er verlanget unser ne Augen haben. 4. Wache! daß des Sa­ Schrei'», wenn wir wollen tans List dich nicht schlafend leben, und durch ih» un­ finde, weil du niemals ficher sern Sinn, Feind, Welt, bist vor Äetrug der Sünde; Fleisch und Sünden, kräftig und Gott übt, die er liebt, überwinden. 9. Doch getrost! es muß oft durch harte Strafen, wenn unS schon alleö glücklich ge­ sie sorglos schlafen. 5. Wache! daß dich nicht hen, wenn wir ihn durch sei­ die Welt durch Gewalt be­ nen Sohn im Gebet anflehen; zwinge, oder wenn sie sich denn er will seine Füll' über

Anhang.

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uns ausschütten, wenn wir gläubig bitten. io. Drum, so laßt uns immerdar wachen, flehen, be­ ten! weil die Angst, Noth

und Gefahr immer näher treten; denn die Zeit ist nicht weit, da uns Gott wird richten, und die Welt ver­ nichten.

I] Mel. Run lob' mein' Seel' den rrvx Herren. wUVatt lobt dich in der Stille, du hoch erhabner Zions-Gott! Des Rühmens ist die Fülle, vor dir, o Herr Gott Zebaoth! Du bist doch Herr aufErden, der Frommen Zuversicht; in Trübsal und Beschwerden läß'st du die Deinen nicht. Drum soll dich stündlich eh­ ren mein Mund vor jeder­ mann, und deinen Ruhm ver­ mehren, so lang er lallen kann. 2. Eö müssen, Herr! sich freuen, und jauchzen dir von ganzer Seel', die im Ver­ borgnen schreien: gelobt sey der Gott Israel! Sein Name werd' gepriesen, der große

8» Wunder thut, und der auch mir erwiesen das, was mir nütz und gut. Nun, daS ist meine Freude, daß ich an ihm stets kleb', und niemals von ihm scheide, weil ich auf Erden leb'. Z. Herr! du hast deinen Namen, sehr herrlich in der Welt gemacht; die hülflos zu dir kamen, die hast du, Herr! mit Heil bedacht. Du hast mir Gnad erzeiget; nun, wie vergelt ich'S dir? Ach! blei­ be mir geneiget, so will ich für und für den Kelch des HeilS erheben, und preisen weit und breit, dich, Herr mein Gott! im Leben, und dort in Ewigkeit.

Ilg.

Ja eigner Melodie.

ein Jesu! dem die Se­ raphinen im Glanz der höch­ sten Majestät selbst gnit be­ decktem Antlitz dienen, wenn dein Befehl an sie ergeht;

wie sollten blöde Fleisches­ augen, die der verhaßten Sün­ dennacht mit ihrem Schatten trüb gemacht, dein helles Licht zu schauen taugen? 2. Doch gönne meinen Glaubensblicken den Eingang

Anhang.

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in dein Heiligthum, laß deine Ende wandle, und also auch Gnade mich erquicken zu mei­ zu jeder Zeit in wahrer Lieb nem Heil und deinem Ruhm! und Heiligkeit nach deinem Reich deinen Scepter mei­ Wort und Willen handle. ner Seele, die sich, wie 6. Reich mir die Waffen Esther, vor dir neigt, und auS der Höhe, und stärke dir in deinem Schmuck sich mich durch deine Macht, daß zeigt; sprich: ja du bists, ich im Glauben sieg' und ste­ die ich erwähle! he, wenn Stärk und List der Z. Sey gnädig, Jesu! vol­ Feinde wacht; so wird dein ler Güte, dem Herzen, das Gnadenreich auf Erden, danach Gnade lechzt! Hör', unS zu deiner Ehre führt, und wie das sehnende Gemüthe: endlich gar mir Kronen ziert, Gott sey mir Armen gnädig! auch in mir auögebreitet wer­ ächz't. Ich weiß, du kannst den. mich nicht verstoßen: wie 7‘ Ja, ja ich will dich könntest du ungnädig seyn gläubig fassen, erwähl mein dem, den dein Blut von Herz zu deinem Thron. Hast Schuld und Pein erlöflt, da du aus Lieb ehmalS verlassen des Himmels Pracht und dei­ rS für mich geflossen? ' 4. Ich fall in deine Gna­ ne Kron: so würd'ge auch denhände, und bitte, Herr, mein Herz, 0 Leben! und laß verwirf mich nicht; gerechter eS deine Wohnung seyn, biKönig! wende, wende z« mir bu, wenn dieser Bau fällt dein holdes Angesicht. Ich ein, mich wirst in deinen bin gerecht durch deine Wun­ Himmel heben. 8. Ich steig hinauf zu dir den; es ist nichts sträflichs mehr an mir: und bin ich im Glauben, steig du in Lieb denn versöhnt mit dir, so herab zu mir! Laß mir nichtbleib ich auch mit dir verbun­ deine Gnade rauben, erfülle mich nur ganz mit dir. Ich den. 5. Ach! laß mich deine will dich fürchten, liebe«, Weisheit leiten, und nimm ehren, so lang in mir das ihr Licht nicht von mir weg: Herz sich regt; und wenn distell deine Gnade mir zur Sei­ Herz auch nicht mehr schlägt, ten, daß ich auf dir belieb­ so soll doch noch die Liebe tem Steg' beständig bi- an- währen.

574

Anhang

Mel. Vater unser im Himmelreich. Erbarmung schrei'»; du ken­ Rmmv.n^, H.rr, »u nest ja, 0 treuer Gott! die Größe unsrer Sündennoth; treuer Gott! die schwere und du verbirgst dein Ange­ Straf und große Noth, die sicht vor dem gebeugten Sün­ wir, mit Sünden ohne Zahl, der nicht. verdienet haben allzumal: be­ 5. Die Sünde hat uns sehr hüt' vor Krieg und theurer verderbt, daS Böse ist uns Zeit, vor Seuchen, Feu'r angeerbt, so, daß selbst un­ und allem Leid. ser Fleisch und Blut uns zu 2. Schon' unser sündiges verführen niemals ruht. Dis Geschlecht; wir flehn um Elend kennst du, Herr! al­ Gnade, nicht um Recht; lein, ach! laß eS dir befoh­ wenn du nicht unsrer gnädig len seyn. schon'st, und uns nach unsern 6. Gedenk' an deines Soh­ Werken lohn'st, so muß die nes Tod, an seine Angst und ganze Welt vergehn, und Seelennoth; sein Blut ist für kann kein Mensch vor hip be­ die ganze Welt die Zahlung stehn. und daS Lösegeld; des trö­ z. So denke denn an deine sten wir uns allezeit, und Gnad', und nicht an unsre hoffen auf Barmherzigkeit. 7. Leit uns mit deiner rech­ Missethat! Laß deine Liebe und erfreun, denn die erquickt ten Hand, und segne unsre das Herz allein; steh' uns Stadt und Land; gieb uns nach deiner Güte bei, daß allzeit dein heilig Wort, be­ Furcht und Angst fern von hüt vor Satanö List und Mord; verleih ein sel'ges unS sey. 4. Du willst nicht ewig zor­ Stündelein, auf daß wir ewig nig seyn, wenn Sünder um bei dir seyn.

Met. O Gott! du frommer rc. uns und allen Enden, der Nun danket alle Gott, mit uns von Mutterleib' und Kin­ desbeinen an, unzählig viel Herzen, Mund und Händen! zu gut, und noch jetzo ge­ der große Dinge thut, an than.

Anhang 2. Der ewig reiche Gott, woll uns bei unserm Leben eia immer frölich's Herz und edlen Frieden geben, und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort, und uns aus aller Noth erlösen hier und dort. 5. Lob, Ehr' und Preis sey

Gott, dem Vater und dem Sohn«, und dem heiligen Geist, im höchsten Himmels­ throne ! Dem dreieinigen Gott, als der im Anfang war, und ist und bleiben wird, jetzund und immer­ dar.

122. ist unsre höchste Zier, ob eS Mel. Der Geist des re. ^PreiS, Lob, Ehr, Ruhm, der Unglaub auch verneinet: so baß der Geist die Lebens­ Dank, Kraft und Macht, sey quelle trinkt, die Seel' in dem erwürgten Lamm gesun­ Gottes LiebeSmeer versinkt. gen, das uns zu seinem Reich 4. Ihr Auserwählten vor gebracht, und theu'r erkauft dem Thron, zur Seligkeit auS allen Jungen: in ihm vollend'te Geister, erhebt mit sind wir zur Seligkeit bedacht, Jauchzen Gottes Sohn, ihn eh' noch der Grund der gan­ unsern König, Hirt und Mei­ zen Welt gemacht. ster! Lobt ihn mit uns ver­ 2. Wie heilig, heilig, hei­ eint in Ewigkeit; sein Ruhm lig ist der Herr der Herren und Preis erschalle weit und und Heerschaaren, der «ns breit. geliebt in Jesu Christ, da Z. Ihm, der da lebt in wir noch seine Feinde waren, Ewigkeit, sey Lob und Ehr und seinen Sohn zum Heiland und Dank gesungen von sei­ uns geschenkt, sein Vater­ ner ganzen Christenheit; ihn herz durch ihn zu uns gelenkt, loben Mensch - und Engelzun­ z. Im Weinstock Jesu ste­ gen; es jauchze ihm der Him­ hen wir gepfropft, und ganz mel ganzes Heer, und was mit Gott vereinet; und bis er schuf erzähle seine Ehr.

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Anhang I2Z.

Mel. ES ist dar Heil unö kom­ 5. Der Herr ist noch und men rc. nimmer nicht von seinem Volk Er bleibet ihre ey Lob und Ehr dem geschieden. höchsten Gut, dem Vater al­ Zuversicht, er segnet sie mit ler Güte! dem Gott, der al­ Frieden. Mit Mutterhänden le Wunder thut, dem Gott, leitet er die Seinen stetig hin der mein Gemüthe mit seinem und her; gebt unserm Gott reichen Trost erfüllt, dem die Ehre! 6. Wenn Trost und Hülf Gott, der allen Jammer stillt: gebt unserm Gott die Ehre! ermangeln muß, die sonst die 2. Es danken dir die Him­ Welt erzeiget; so hilft auS melsheer, Beherrscher aller seinem Ueberfluß der Schö­ Thronen! und die auf Erden, pfer selbst,, und neiget sein Luft und Meer in deinem Vaterauge jedem zu, der au­ Schatten wohnen, die prei­ ßer ihm nicht findet Ruh. sen deine Schöpfers-Macht, Gebt unserm Gott die Ehre! 7. Ich will dich all mein die alles, alles wohl bedacht. Gebt unserm Gott die Ehre! Lebenlang, 0 Gott! von nun 5. Was unser Gott ge­ an ehren, man soll, Gott! schaffen hat, das will er auch deinen Lobgesang an allen Or­ erhalten, darüber will er früh ten hören. Mein ganzes Herz und spat mit seiner Gnade ermuntre sich,* mein Geist walten. In seinem ganzen Königreich ist alles recht und alles gleich. Gebt unserm Gott die Ehre! 4« Ich rief den Herrn in meiner Noth: Ach Gott! ver­ nimm mein Schreien! Da half mein Helfer mir vom Tod, und ließ mir Trost ge­ deihen. Drum dank', ach Gott! drum dank' ich dir. Ach! danket, danket Gott mit mir. Gebt unserm Gott die Ehre!

und Leib erfreue dich; gebt unserm Gott die Ehre! 8. Ihr, die ihr Christi Namen nennt, gebt unserm Gott die Ehre! Ihr, die ihr Christi Macht bekennt, gebt unserm Gott die Ehre! Die falschen Götzen macht zu Spott. Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott. Gebt un­ serm Gott di« Ehre! 9. So kommt denn vor sein Angesicht, ihm euren Dank zu bringen; bezahlt ihm die

Anhang.

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gelobte Pflicht, und laßt «ns alles, alles recht gemacht; frölich singe«: Gott hat es gebt unserm Gott die Eh­ alles wohl bedacht, und re!

124. Sn eigner Melodie. zückt, sich an diesem Abgrund (§olltich meinem Gott nicht bückt, um diöLöunber zu ver­ stehen! Alles Ding währt singen? Sollt ich ihm nicht seine Zeit; GotteS Lieb in dankbar seyn? Denn ich seh Ewigkeit! in allenDingen wie so gut ers 4. - Gottes Geist wird mir mit mir meint! Ist doch geschenket, der mich ganz zu nichts als lauter Lieben das ihm bekehrt, der mich stra­ sein treues Herz erregt; das fet, tröstet, lenket, und mich ohn' Ende hebt und trägt, die Abba rufen lehrt; der mit in seinem Dienst sich üben. seinem Wort mich nähret, biö Alles Ding währt seine Zeit; schon hier in dieser Zeit mei­ GotteS Lieb' in Ewigkeit! nes Jesu Herrlichkeit sich in 2. Hat mich Gott nicht meinem Geist verkläret! Al­ eingeschrieben in sein Buch les Ding währt seine Zeit; der Seligkeit? Bin ich ihm GotteS Lieb in Ewigkeit! nicht werth geblieben gleich 5. Der nun meiner Seele vom ' Anfang meiner Zeit? Leben väterlich besorget hat, Ist nicht alles seine Gabe, der wird auch dem Leibe ge­ Leib und Seel und Lebens­ ben, was, nach seinem wei­ kraft? Ist ers nicht, der sen Rath, mir, so lang ich alles schafft, was ich bin und hier noch walle, meinen Weg was ich habe? Alles Ding erleichtern kann; alles kommt währt seine Zeit; Gottes Lieb nur darauf an, daß ich ihm, in Ewigkeit! dem Herrn, gefalle! Alles 5» Sein Sohn ist ihm nicht Ding währt seine Zeit; Got­ zu theuer! Nein, er giebt tes Lieb in Ewigkeit! ihn für mich hin, daß er 6. Selbst der Himmel heilmich vom ewgen Feuer durch ge Heere hat er mir zum sein theures Blut gewinn! Dienst bestellt. Wo ich nur O welch Auge kann es se­ mein Aug hinkehre, find ich, hen, wie der Engel Heer ent­ was mich nährt und hält. Oo

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Anhang.

Thiere, Krauter und Ge­ treide, in den Gründen, in der Höh, in den Büschen, in der See, überall ist meine Weide! Alles Ding währt seine Zeit; Gottes Lieb in Ewigkeit! 7. Wenn ich schlafe, wacht sein Sorgen, und erquicket mein Gemüth, und ich seh mit jedem Morgen neue Treue, Lieb und Güt. War er nicht mein Gott gewesen, hätte mich sein Angesicht nicht ge­ leitet: wär ich nicht aus so mancher Angst genesen! Al­ les Ding währt seine Zeit; GotteS Lieb in Ewigkeit! 8. Wie so manche schwere Plage, führte Satan gern herbei! Aber meine Lebenstage sind von Fluch und Unglück frei; weil Gott seinen En­ gel sendet, der das Böse, was der Feind über mich zu brin­ gen meint, augenblicklich von mir wendet! Alles Ding währt seine Zeit; Gottes Lieb in Ewigkeit! 9. Wie ein Vater seinem Kinde niemals ganz sein Her; entzeucht, ob es gleich zu­ weilen Sünde thut und aus den Schranken weicht, also hält auch mein Gebrechen mir mein treuer Gott zu güt; straft mein Fehlen mit der Ruth, um es nicht durchs

Schwerd zu rächen. Alles Ding währt seine Zeit; Got­ tes Lieb in Ewigkeit ! 10. Auch die Härte seiner Schläge, wenn sie mir gleich schrecklich schemt, ist doch, wenn ichs recht erwäge, mir ein Zeichen, daß mein Freund, der mich liebet, mein gedenke, daß er mich von dieser Welt, die mich noch gebunden hält, durch das Leiden zu sich len­ ke! Alles Ding währt seine Zeit; Gottes Lieb in Ewig­ keit. 11. Das weiß ich, für­ wahr, und laste diesen Trost nie aus dem Sinn: Christen Kreuz hat seine Maaße, und es weist zur Freude hin. Wenn der Winter auögeschneiet, tritt der schöne Sommer ein, also wird auch nach der Pein, wers erwarten kann, erfreun! Al­ les Ding währt seine Zeit; Gottes Lieb in Ewigkeit! is. Weil denn weder Ziel noch En de sich in Gottes Liebe findt: ey, so heb ich meine Hände zu dir, Vater, als dein Kind, bitte, wollst mir Gnade geben, dich aus al­ ler meiner Macht, zu um­ fassen Tag und Nacht, hier in diesem armen Leben, bis ich dich, nach dieser Zeit, lob und lieb in Ewigkeit.

Anhang.

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-25. Mel. Nimm von uns Herr, du rc. hüt uns, Herr, vor allem Vater unser im Himmel­ Streit, vor Seuchen und vor theurer Zeit; laß Lieb und reich , der du uns Menschen Friede uns erfreun, und Geiz alle gleich, mit ew'ger Vater­ und Sorgen ferne seyn. treue liebst, und gern, was 6. All' unsreSchuld verwir dich bitten, giebst, hilf, gieb uns, Herr, daß sie baß nicht bet' allein der uns nicht verdamme mehr; Mund; gieb, daß es geh' wie wir auch unsern Schul­ aus Herzensgrund. diger» erlassen ihre Schul­ 2. Geheiligt werd' der den gern; zu dienen mach' Vtame dein, dein Wort er­ uns stets bereit in rechter Lieb halte bei uns rein; gieb, daß und Einigkeit. wir leben heiliglich, und dei­ 7. Führ uns, Herr! in nem Namen würdiglich; behüt Versuchung nicht! wenn uns, Herr! vor falscher Lehr, uns der böse Geist anficht, und was verführet ist, bekehr. ;ur linken und zur rechten 3. Es komm' dein Reich Hand, hilf uns thun starken zu dieser Zeit, und dort her­ Widerstand, durch deines Heil­ nach in Ewigkeit! dein Geist gen Geistes Kraft, der Glau­ steh' uuS in Gnaden bei, und ben giebt und Sieg verschafft. 8. Von allem.Uebel uns mach' uns dir im Glauben treu! zerstöre Satans Reich erlös'! Du weißt eS, unsre und Macht, und hab' auf Zeit ist bös'; errett' uns von dem ew'gen Tod, und tröst uns deine Kirche acht. 4. Dein will', 0 Gott, in der letzten Noth; verleih' gescheh zugleich auf Erden uns einstein selig's End; nimm und im Himmelreich; gieb unsre Seel in deine Hand. 9. Amen! das heißt: es uns Geduld in Leidenszeit, und Folgsamkeit in Freud und werde wahr; stärk' unsern Leid; und steure unserm Frisch Glauben immerdar, auf daß und Blut, das wider deinen wir ja nicht zweifeln dran, das, waS wir bitten, zu emWillen thut. 5. Gieb uns heut unser pfahn; nach deinem Wort, täglich Brod, und waS man im Namen dein, laß alles braucht zur LeibeSnoth; be­ Ja und Amen seyn! Oo 2

58o

Anhang.

126. Mel. Tin Lämmlein geht, und trägt die Schuld,

«in. ich mein Herz vor dir, mein Hort, in meiner Noth ausschütte, und auf dein ewig wahres Wort um Hülf und Gnade bitte; wenn meine arme Seele schreit, und dir, O Gott, ihr, bittreö Leid- mit tiefen Seufzern kla­ get ; wenn mein Geist durch die Wolken dringt und dir ein Lippenopfer bringt: so bin ich uuverzaget. 2. So bin ich oft recht hoch erfreut, vor dir, Herr, zu erscheinen in meiner stillen Einsamkeit, und da vor dir zu weinen, weil du, Herr, ins Verborgne blickst; weil du die Seelen gern erquickst, die redlich nach dir fragen. Da faß ich denn ein Herz zu dir, und spreche: Herr, du bist bei mir, auch selbst in trüben Tagen. 5. Da wird mein Herz ein Gotteshaus! zwar bricht in meiner Kammer mein Jam­ met oft in Thränen aus; doch dann ist er kein Jammer. Die Wehmuth selbst stärkt meinen Geist, daß er nicht weiß, was Wehmuth heißt, weil alle Pein verschwindet, wenn ich mit allem meinem

Weh, zu Menschen nicht, zn dir nur geh, bei dem man Hülfe findet. 4. Zu dir, der du der Va­ ter bist, der ewig, ewig lie­ bet; der das, was mehr als alles ist, den Sohn! für Sün­ der giebet. O, das ist wahr­ lich doch geschehn! Nun darf ich nicht von ferne stehn! nun kann ich näher treten! ich kann zu dir, der du mich liebst und meine Sünden gern vergiebst, gebeugt, doch gläu­ big beten. 5. Dann fällt die Angst vom Herzen hin; mein Glaube schwebet oben; mir ist es so in meinem Sinn, als wär der Stein gehoben. Da werf ich meine Sorg auf dich; mein armes Herz beruhigt sich, und harret in der Stille, bis du mich Freude hören läßt. Das wird geschehn, das glaub ich vest! Herr, es gescheh dein Wille! 6. Nur, daß ich ganz dein eigen sey: durch Christi Blut erkaufet, dem treuen Heiland ewig treu, in seinen Tod ge­ tan fet, gestorben dem was sündlich heißt, regieret durch den heiligen Geist, erweckt zum neuen Leben! Ja! nach den Leiben dieser Zeit, wirst

du auch mich zur Seligkeit bei dir, oGott, erheben. 7. Müßt ich, wie Jacob, in der Nacht mit meinem Heiland ringen: so wird der Kampf aus aller Macht, auch mir den Segen bringen, wenn

Mel.

mich die letzte Kraft verlaßt, so halt ich Jesum, weinend, vest; der Glaube kann ifin binden. O, lieber Herr, ich glaub an dich! Herr, segne und bellte mich, und hilf mir überwinden.

O Haupt voll Blut und mich bist du gestorben, du Wunden. bist mein Herr und Gott!

3. Die Sünde ist vergeben; l und Nacht läßt werde». Sonn' und Mond uns scheinen heißt, dessen starke Hand die Welt, und was drinnen ist, erhält. 2. Gott! ich danke dir von Herzen, daß du mich in die­ ser Nacht vor Gefahr, Angst, Noth und Schmerzen hast be­ hütet und bewacht, daß des bösen Feindes List mein nicht mächtig worden kst. Z. Laß die Nacht auch mei­ ner Sünden jetzt mit dieser Nacht vergehn. O Herr Je­ su! laß mich finden deine Wunden offen stehn, da allein ist Trost und Rath, auch für meine Missethat. 4. Hilf, daß ich mit die­ sem Morgen geistlich aufer­ stehen mag, und für meine

scheint und dein Gericht, ich davor erschrecke nicht. 5« Führe mich, 0 Herr! und leite meinen Gang nach deinem Wort, sey und bleibe du auch heute mein Beschü­ tzer und mein Hort! Nir­ gends, als bei dir allein, kann ich recht bewahret seyn. 6. Meine« Leib und meine Seele, sammt den Sinnen und Verstand, gnadenvoller Gott, befehle ich in deine starke Hand; Herr! mein Schild, mein Ehr und Ruhm, nimm mich auf, dein Eigen­ thum. 7* Deinen Engel zu mir sende, der deS bösen Feindes Macht, List und Anschläg von mir wende, und mich halt in guter Acht; berauch endlich mich zur Ruh, trage nach dem Himmel zu.

IZ9. 2» bekannter Melodie,

^ch banke dir durch deinen Sohn, 0 Vater aller Gna­ den. Ich stehe hier vor dei­ nem Thron, bewahrt vor al­ lem Schaden.

s. Ich lag und wußte nichts von mir, mit Finsterniß be­ decket, Herr, deine Hand wär über mir r du hast mich aufgewecket. 3. Ich stehe' dich in De­ muth an, du wollest mir -er-

Anhang.

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geben, die Missethat, die ich laustes Eigenthum aus dei­ gethan, in meinem ganzen ner Hand nicht reißen. 7. Mir wär der Fürst der Leben. argen Welt, gewiß viel zu 4. Und wellst, 0 Herr, mich diesen Tag in deinem geschwinde, nur deine Macht ists, die mich hält, daß er Schutz bewahren, daß ich ge­ sichert bleiben mag, in Nö­ an mir nichts finde. 8. Von Anbeginn war Men­ then und Gefahren. schenkraft und Hülf'und Rath 5. O möchte keine Sünde vergebens, du aber bist's, der mich von dir, mein Schöpfer, Hülfe schafft, du bist der trennen! O möchte ich durch Gott des Lebens. Jesum dich, im Glauben Va­ 9. O Gott, mein Vater, ter nennen! sey gepreis't, in Christo, dei­ 6. Ich will, zu deines Na­ nem Sohne, mit ihm und mens Ruhm, dir ganz ge­ mit dem heil'gen Geist, im heiligt heißen, laß dein er- allerhöchsten Throne. 140.

M e l. Jes«! meine Freude.

Z. Wende, was betrübet, XS.f- ! meine Starke, deine wenn es dir beliebet, heut in Freud und Lust, daß von Wunderwerke, deine Gütig­ Furcht und Zagen, und zu keit, lobt mein armes Leben, harten Plagen, mir nichts dick will ich erheben, heut sey bewußt; was ich hab' und allezeit, deine Macht ist deine Gab, die laß vor schützt in der Nacht, daß des Feindes Wüthen, deine ich mich nun heut aufs neue Macht behüten. meines Daseyns freue! 4. Herr! der Fürst der 2. Schließ, 0 Herr! mich Armen ein in dein Erbarmen, Höllen suchet mich zu Kllen, da der Tag anbricht. Laß wo ich geh und steh. Treibe für meine Sfinden, Herr, seine Tücke, List und Grimm mich Gnade finden, sey mein zurücke, wenn ich zu dir steh'. Trost und Licht. Sieh auf Ich bin dein, du bleibest mich, ich bitte dich, rett' aus mein, keine Freude und kein Angst und Finsternissen mein Leiden soll von dir mich schei­ den. erschreckt Gewissen.

Pp

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Anhang.

5. Gieb, daß es gelinge, daß ich waS vollbringe, Herr! zu deiner Ehr'; stärke mein Beginnen, leite meine Sin­

nen, tröste, führ und lehr; bis ich «erd' von dieser Erd, wenn mein Ruhetag wird kom­ men, zu dir ausgenommen.

141. Mel. Herr Jesu Christ! dich zu Gnademicherquick'! desheil'uaS wend. gen Geistes Heller Schein, heilige Dreifaltigkeit! Gott, hochgelobt in Ewig­ keit, 0 Vater, Sohn und heil'gerGe.ist, heut diesen Tag mir Beistand leist'. 2. Leib, Seele, Ehr und Gut bewahr, daß mir kein Böses widerfahr, und mich der Satan nicht verletz, noch mich in Schänd und Scha­ den setz. 3. DeS Vaters Lieb mich heut anblick'; des Sohnes

erleuchte meines Herzens Schrein. 4. Mein Schöpfer! steh' mir kräftig bei; 0 mein Er­ löser mach' mich frei; 0 Trö­ ster weiche nicht von mir, mein Herz mit deinen Gaben zier. 5. Herr! segne und behüte mich! erleuchte mich, Herr! gnädiglich! Herr! heb'auf mich dein Angesicht, und dei­ ne» Frieden auf mich richt'.

142. A b e n d l i e d e r. Zn bekannter Melodie. er lieben Sonne Licht und Pracht ist nun vor unS ver­ schwunden, dagegen hat die dunkle Nacht sich wieder ein­ gefunden, zu dir, 0 ew'ges Licht, steht meine Zuversicht, ich richte Augen, Herz und Sinn zu dir, »Gott, mein Heiland, hin. 2. Die hellen Sterne lench-

ten schön aus der so weiten Ferne, und doch wird ihre Pracht vergehn, wenn heller als die Sterne, vom unerschaffnen Licht, der große Tag anbricht, der meine Seele schon entzückt, wenn sie nach dir, 0 Jesu, blickt. Z. Den Schlaf gewähret nun die Nacht, im stillen sü­ ßen Frieden, denn Einer ist, der droben wacht, und der

rng. kann nie ermüden; du schlum­ merst, Jesu, nicht, dein Aug auf mich gericht, sieht, ob wein Herz nach dir verlangt, und nur an deiner Gnade hängt. 4. Verschmähe nicht den Lobgesang, den ich dir, Jesu, singe, bis ich vor deinen Thron dir Dank und Preis und Ebre bringe. Jetzt bring ich was ich kann. O, nimm es gnädig an. Es ist doch herzlich gut gemeint, 0 Jesu, treuster Seelenfreund. 5. Mit dir beschließ ich die­ sen Tag, dir will ich mich befehlen; dein bin ich, wenn ich schlaf und wach, du Trost und Heil der Seelen. Ich fürchte keine Noth, nicht Teufel, Höll, noch Tod, wohl dem, der betend schla­ fen geht, und betend auch vom Schlaf aufsteht. 6. Weicht, Feinde, Fürst der Finsterniß, weicht von mir, alle Schrecken;' mein Heiland wird, ich bins ge­ wiß, mit seinem Schutz mich decken r er schickt in meiner

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Ruh mir seine Engel zu, so bin ich in der finstern Nacht genug bedeckt, genug bewacht. 7. So schlaf ich denn nun frölich ein, 0 Herr, auf dein Erbarmen, du wirst ja, Je­ su, gnädig seyn dem Beten­ den und Armen. Erweck in meiner Brust, im Traum die süße Lust, die aus dem Wort des Lebens fließt und sich in reine Seelen gießt. 8. Ja, Herr, auch schla­ fend leb ich dir, mein Geist soll dich umfange». Und je­ der Pulsschlag wirk in mir das sehnliche Verlangen, mit lautem Freudenschall, zu ru­ fen überall, 0 Jesu! Jesu! du bist mein, und ich bin auch und bleibe dein. 9. Nun matter Leib, leg dich zur Ruh, und schlafe sanft und stille. Ihr müden Au­ gen schließt euch zu, denn das ist Gottes Wille. Nur das muß Wahrheit seyn, 0 Jesu, ich bin dein. Seist der Schluß recht wohl ge­ macht, gieb, Jesu, eine gute Nacht.

Mel. Die Sonn hat sich mit rc. vertreibe; geh auf in mir. Glanz der Gerechtigkeit! er­ Tag ist hin, mein leuchte mich, ach Herr! denn Jesu! bei mir bleibe, 0 See­ es ist Zeit. 2. Lob, Preis und Dank lenlicht, der Sünden Nacht Pps

Anhang. ich stell mich wieder ein; hier ist die Hand: du mein, und ich bin dein. 5. Israels Schutz, mein Hüter und mein Hirte! *« meinem Trost dein sieghaft Z. Nur eines ist, was mich Schwerd umgürte, bewahre empfindlich quälet; Bestän­ mich durch deine große Macht, digkeit im Guten mir noch wenn Belial nach meiner See­ fehlet, daS weißt du wohl, le tracht't. 6. Du schlummerst nicht, o Herzenskündiger, ich strauch­ wenn matte Glieder schlafen; le hier wie ein Unmündiger. ach! laß die Seel im Schlaf 4. Vergieb eö, Herr! was auch Gutes schaffen; 0 Le­ mir sagt mein Gewissen, Welt, benssonn ! erquicke meinen Teufel, Sünd hat mich dir Sinn; dich laß ich nicht, oft entrissen, es ist mir leib, mein Heil! der Tag ist hin.

sey dir, mein Gott, gesungen, dir sey die Ehr, daß alles wohl gelungen, nach deinem Rath, ob ichs gleich nicht versteh; du bist gerecht, «ö gehe wie eö geh'. .

144* Mel. Mein Soft! bar Herz ich Tyrannei, durch deiner En­ bringe dir.gel Schaar; so bin ich aller UN sich der Tag geendet Sorgen frei, und bringt mir hat, die Sonne nicht mehr nichts Gefahr. scheint, schläft alles, was 5. Zwar fühl ich wohl der sich abgemat't, und was zu­ Sünden Schuld, die mich vor geweint. bei dir klagt an; doch aber 2. Nur du, mein Gott! deines Sohnes Huld hat gnug hast keine Rast, du schläfst für mich gethan. noch schlummerst nicht, die 6. Den setz ich dir zum Finsterniß ist dir verhaßt, weil Bürgen ein, wenn ich muß du bist selbst das Licht. 5. Gedenke, Herr! doch vors Gericht; ich kann ja auch an mich, in dieser fin­ «nicht verloren seyn in solcher stern Nacht, und schenke mir Zuversicht.

genädiglich, den Schirm von 7. Drauf thu ich meine deiner Macht. Augen zu, und schlafe frölich 4. Wend ab des Satans ein, mein Gott wacht jetzt

Anhang.

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Wer wollte letzte seyn in diesem Jammer, thal, so führ'mich, Herr, 8. Weicht, nichtige Gedan­ im Himmel ein, zur Auöerken ! hin, wo ihr habt euren wahlten Zahl. 10. Und also leb' und sterb Lauf; ich baue jetzt in mei­ ich dir, 0 Herr, Gott Ze­ nem Sinn Gott einen Tem­ baoth! im Tod und Leben pel auf. hilfst du mir, aus aller Angst 9. Soll diese Nacht die und Noth. i« meiner Ruh! traurig seyn?

145Mel. Freu dich sehr, 0 meine Heilgen Weg, treulos, 0 mein Seele. Gott! verlassen, bin gefolgt nsre müden Augenlieder schließen sich jetzt schläfrig zu, und des Leibes matte Glieder grüßen schon die Abendruh; denn die dunkle, finstre Nacht hat des Hellen Tages Pracht weggenommen von der Erden, daß die Sterne sichtbar wer­ den. 2. Ach! bedenk, eh du gehst schlafen, du ) 0 meines Leibes Gast! ob du den, der dich erschaffen, heute nicht erzürnet hast! thu, ach thu bei Zeiten Buß, gehundfalle ihm zu Fuß, fleh ihn an, daß er aus Gnaden, dich der Strafe woll' entladen. 3. Sprich: Herr! dir ist unverholen, daß ich diesen Tag vollbracht, anders als du mir befohlen, ja, ich habe nicht bctracht't meines Lebens Ziel und Zweck, habe deinen

der Sünden Strassen. 4. Ach, Herr! laß mich Gnad erlangen, gieb mir nicht verdienten Lohn, laß mich deine Huld umfangen, sieh an deinen lieben Sohn, der für mich genug gethan; Vater! nimm den Bürgen an, dieser hat für mich erduldet, was ich Sünder hab verschul­ det. 5. Laß mich, Herr! von dir nicht wanken, in dir schlaf ich gut und wohl; gieb mir heilige Gedanken, und bin ich gleich Schlafes voll, so laß doch den Geist in mir, zu dir wachen für und für, bis die Morgenröth angehet, und man von dem Bett aufste­ het.

6. Vater! droben in der Höhe, dessen Nam'uns theur

598

Anhang.

und werthe dein Reich komm, dein Will' geschehe, unser Brod werd uns beschert, und vergieb uns unsre Schuld,

schenk uns deine Gnad und Huld; lag uns nicht Versu­ chung tödten, hilf uns, Herr! aus allen Nöthen.

146. Sterbelieder. Wort kann sprechen, Herr, Mel. Herzlich thut mich rc. Christus, der ist mein Le­ nimm mein Seufzen auf. Z. Wenn Sinnen und Ge­ ben, und Sterben mein Ge­ danken vergehn, wie man winn, dem hab ich mich er­ ein Licht sieht im Verlöschen geben, mit Freuden sahr ich wanken, weil's ihm an Oel hin zur Heilgen Schaar der gebricht; dann wollst du Kraft Frommen, wo ich von Sün­ mir geben, zum Sieg im letz­ de rein, und aller Angst ent­ ten Streit, und meinen Geist nommen, beim Herrn soll erheben zur ew'gen Himmels­ freud. ewig seyn. 4. Laß mich, Herr, sanft s. Nun hab ich überwun­ und stille, im Tode schlafen den, Kreuz, Leiden, Angst ein: und ists dein gnäd'ger und Noth: durch Christi beil'- Wille, verkürze meine Pein. ge Wunden bin ich versöhnt Denn in des Himmels Thro­ mit Gott. Wenn meine Au­ ne, wirst du von mir gepreis't, gen brechen nach hier voll­ wenn ich einst bei dir wohne, brachtem Lauf, wenn ich kein Gott, Vater, Sohn und Geist!

147. Mel. Kommt her zu mit, spricht rc. er uns die Wohnung auf:

u siehst es, Mensch! ach fort und fort, hat einer hier. der andre dort uns gute Nacht gegeben! Nichts hemmt den Tod in seinem Lauf, bald sagt

uns allen, die wir leben! 2. Bedenk es weislich in der Zeit, und flieh den Schlaf der Sicherheit, sey stets be­ reit und wacker; weil deine Seele nicht vergeht! denn nur

dein Leib wird ausgesät auf muß der erschrecken! JhrBerg und Hügel, hebt er an, und jenen Gottesacker. 5. Wir werden aus den was mich nur verbergen kann, Gräbern gehn, und alle vor fallt her, mich zu bedecken. dem Richter stehn. Er kommt 6. Herr Jesu! meine IuGericht zu halten; und auf verficht, ach! laß dein heili, der Engel Feldgeschrei, wird ges Gericht, ach! laß es mir Gott das ganze Weltgebau nicht schaden. Versichre du verneun und umgestalten. mich deiner Huld, du Tilger 4. Da, da empfänget Je­ meiner Sündenschuld, und dermann, wie er im Leben nimm mich an zu Gnaden. hier gethan; die Frevler wer­ 7. Bereite mich nach dei­ de» büssen. Da wird kein nem Sinn; ich will mich, Trug noch Heuchelschein sie weil ich hier noch bin, dir schützen vor der ew'gen Pein; ganz zu eigen geben: dann da spricht nur das Gewissen. schrecket mich kein Weltge­ 5. Hört jemand in des richt, und Fluch und Hölle Richters Spruch der ewigen fürcht ich nicht; denn Chri­ Verdammniß Fluch, 0 wie stus ist mein Leben.

143. In eigner Melode.

ottlob! ein Schritt zur Ewigkeit ist abermals vollen­ det. Schau wie mein Geist in dieser Zeit zu dir sich sehn­ lich wendet, 0 Quell, aus der das Leben fließt, und alle Gnade sich ergießt in meine Seel zum Leben. 2. Ich zähle Stunden, Tag und Jahr; es währt mir all­ zulange, bis es erscheine, daß ich gar, 0 Leben, dich umfan­ ge: damit, was sterblich ist in mir, verschlungen werde

ganz in dir «nd ich unsterb, lich werde. 3. Die Liebe, die mich zu dir zieht, hat selig mich ent­ zündet. Sie ist es ja, die mein Gemüth so vest mit dir verbindet, baß du in mir, und ich in dir; daß ich, 0 Jesu, noch allhier will näher zu dir dringen. 4. O komm doch selber, komm doch bald! Ich zähl die Augenblicke: komm, komm, eh mir das Herz erkalt und sich zum Sterben schicke. O komm in deiner Herrlichkeit!

Anhang.

6oo

die Deinen halten sich bereit, die Lenden sind umgürtet. 5. Auch hast du ja des Geistes Oel in mir schon ausgegoffen; du bist mir nah, und meine Seel ist ost vor dir zerstossen! dann leuchtet mir des Lebens Licht; dann ist die Lampe zugericht, dich frölich zu empfangen. 6. Komm! ist die Stimme deiner Braut; * komm! rufet deine Fromme. Sie ruft und schreiet überlaut: komm bald, Herr Jesu, komme! so komm denn, holder Bräutigam! du kennst sie ja, 0 Gotteslamm: sie ist dir ja vertrauet! ♦ Offenb. Joh. 22, 17.

7. Doch sey sie dir anheim gestellt, die rechte Zeit und Stunde, ob ich gleich weiß, daß dirs gefällt, wenn ich mit Herz und Munde dich rufe, und wenn ich darauf mit täglich mehr verstärktem Lauf dir, Herr, entgegen komme! 8. Ich bin vergnügt, daß mich nichts kann von deiner Liebe trennen; und daß ich frei vor jedermann mich darf den Deinen nennen; und daß du, höchster Lebensfürst, mich öffentlich bekennen wirst, vor allen Himmelsheeren.

9. Drum preis' ich dich aus Dankbarkeit, daß sich der Tag (die Woch, das Jahr) geendet; und also von der Lebenszeit ein neuer Schritt vollendet! Nnn schreit ich hurtig weiter fort, bis ich gelange an die Pfort Jeru­ salems dort oben.

10. Wenn auch die Hände lässig sind; wenn meine Knie wanken; so reich mir deine Hand geschwind in meinen Glaubensschranken: damit durch deine Kraft mein Herz sich stärke und ich himmel­ wärts ohn' Unterlaß auf­ steige. 11. Geh, Seele, frisch im Glauben dran, und sey nur unerschrocken. Laß dich nicht von der rechten Bahn die Lust der Welt ablocken. Wenn dich der Lauf zu langsam deucht, so eile, wie ein Adler fleucht, mit Flügeln süßer Liebe. 12. O Jesu, meine Seele ist zu dir schon aufgestogen; du hast, weil du die Liebe bist, mich ganz zu dir gezo­ gen: fahr hin was heißet Stund und Zeit! ich bin schon in der Ewigkeit, weil ich in Jesu lebe.

Anhang

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Mel. Valet will ich dir geben. 5. Reizt mich die Lust der ^)-rzlich thut mich verlan­ Erden zu bleiben langer hier; will es zu schwer mir werden, gen nach einem sel'gen End', zu trennen mich von ihr: so weil ich hie bin umfangen will ichs doch nicht achten, mit Trübsal und Elend; ich der Kampf währt kurze Zeit; habe Lust zu scheiden von die­ ich will nach dem nur trach­ ser argen Welt, sehn' mich ten, was bleibt in Ewigkeit. nach ew'gen Freuden, komm, 6. Muß ich auch gleich nun Herr! wenn dirö gefällt. scheiden von Freunden, Haab 2. Du hast mich ja erwor­ und Gut; so schwächt doch ben, von Sünde, Tod und dieses Leiden mir nicht den Höll, da du für mich gestor­ Glaubensmuth, daß wir einst ben, drauf ich mein' Hoff­ ungeschieden, dort werden nung stell; warum sollt mir seyn vereint, wo nichts stört denn grauen vor Straf und unsern Frieden, und wo kein Fluch der Sünd', auf dich Auge weint. will ich nur bauen, so bin ich 7. Soll ich auch die ver­ lassen, die Gott mit mir ver­ Gottes Kind. Z. Süß ist mir zwar das band, will ich den Trost doch Leben, der Tod sehr bitter fassen: sie sind in Gottes mir, doch will ich mich er­ Hand. Drum will ich gerne geben, zu sterben willig dir. sterben, und trauen meinem Ich weiß ein besser Leben, da Gott, er läßt'sie nicht verder­ blickt mein Glaube hin, wirst ben, hilft ihnen aus der Noth. 8. Was wollt ihr denn ver­ du mir dieses geben, ist Ster­ zagen, die ihr euch seht verben mein Gewinn. 4. Mein Leib, der in der wais't; sollt' euch Gott Hülf Erden von Würmern wird versagen, der auch die Raben verzehrt, soll auferweckt einst speis'l? den Wittwen und den werden durch Christum, und Waisen, bleibt Gott als Va­ verklärt, soll leuchten als die ter treu; ihr werdet ihn noch Sonne, und leben ohne Noth, preisen: das glaubet ohne in ew'ger Freud und Wonne. Scheu. 9. Gott segne euch, ihr Was schad't mir denn der Lieben, ihr bleibt mir ewig Tod?

ÖO2 werth; hört auf euch zu be­ trüben, weil Gott Gebet er­ hört. Nur müßt ihr ihm ver­ trauen: wir werden nach der Zeit unS frblich wieder schau­ en, dort in der Ewigkeit. io. Au dir ich mich nun wende, Herr Jesu! ganz al­ lein. Gieb mir ein selig En­ de, bei dir wünsch ich zu seyn; führ mich ins ew'ge Leben, bas du auch mir er­

warbst, als du dich darge­ geben, und für die Sünder starbst. li. Laß nichts den Trost mir rauben, daß du mein Heiland bist, und stärke mei­ nen Glauben, an dich, Herr Jesu Christ. Hilf ritter­ lich mich ringen, und habe auf mich acht, bis ich kann frölich singen: Gott Lob! es ist vollbracht.

IZO. In bekannter Melodie, bin ja, Herr, in dei­ ner Macht; du hast mich an das Licht gebracht, du un­ terhältst mir auch daS Leben. Du kennest meiner Monden Zahl, weißt, wenn ich die­ sem Jammerthal auch wieder gut« Nacht muß geben; wie, wo, und wann ich sterben soll? daS weißt du, Vater, mehr als wohl. 2. Wen hab ich nun, als dich allein, der mir in mei­ ner letzten Pein mitHülfund Trost weiß beizuspringen? Wer nimmt sich meiner See­ len an, wenn nun mein Leben nichts mehr kann, und ich muß mit dem Tode ringen? wenn aller Sinnen Kraft gebricht? — Thust

du es, Gott, mein Heiland, nicht! Z. Mich dünkt, da lieg ich schon vor dir in großer Hitz, ohn alle Zier, mit bittrer Herzensangst befallen. Ge­ sicht und Sprache nehmen ab; die ganze Welt wird mir ein Grab: doch schreckt die Sün­ de mich vor allen! auch läßt mich Satan nicht in Ruh: er setzt mir mit Versuchung zu.. 4> Ich höre der Posaunen Ton; ich sehe den Gerichts­ tag schon: auch mir wird er das Urtheil fällen. Hier 'weiset mein 'Gewissensbuch, dort aber des Gesetzes Fluch mich Sündenkind hinab zur Höllen; wo in der strengen Ewigkeit der Frevler Angst und Zeter schreit. 5. Kein Geld und Gold

rng.

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errettet mich! umsonst erbie­ ten Brüder sich verdammte Seelen los zu machen! Sie müssens ewig lassen stehn! Wer kann aus solchem Kerker gehn? Wer rettet aus der Höllen Rachen? O Jesu reiß mich aus der Noth! durch deinen bittern Kreuzestod! 6. Der Teufel hat nicht Macht an mir; dir habe ich gesündigt! dir, der du die Missethat vergiebest! WaS maßt sich denn der Satan an, der kein Gesetz mir geben kann, nichts hat an dem, den du, Herr, liebest? Er nehme das, was sein ist, hin: ich weiß, daß ich des Herren bin! 7. Herr Jesu, ich, dein theures Gut, bezeug' es hier

mit deinem Blut, daß ich der Sünde nicht gehöre. Was schont denn Satan meiner nicht? Was schreckt er mich durch dein Gericht? Komm, rette deines Leidens Ehre! O, gieb mich nicht in fremde Hand! du hast zu viel an mich gewandt. 8. Nein! Nein! ich weiß gewiß, mein Heil, du lässest mich, dein Erb und Theil, bei dir in deiner Hütte«" sitzen! hier lach ich aller Angst und Noth! mag doch Gesetz und Höll und Tod auf mich her donnern oder blitzen! so lang ich lebe bin ich dein. Im Tod' kann ich kein's andern seyn! »Ps. 2i, 5.

In eigner Melodie.

merthal, viel Noth und Trüb­ sal überall; das Leben wäh­ ret kurze Zeit: Mühseligkeit ists nur und steter Kampf und Streit. 4. Was ist der Mensch? ein Erdeokloß, kommt in diS Leben nackt und bloß, bringt nichts mit sich auf diese Welt, kein Gut noch Geld, nimmt nichts mit sich, wenn er hin­ fällt. 5. Es hilft kein Reichthum, Geld noch Gut, nicht Kunst,

hab mein' Sach' Gott heimgesiellt, er mach'S mit mir, wie'S ihm gefällt. Er ist eS, dem ich mich ergeb', nicht widerstreb, wenn er will, baß ich langer leb. s. Mein Zeit und Stund ist wenn Gott will, ich schreib ihm nicht vor Maaß noch Ziel, der meine Tage hat gezählt, daß keiner fehlt, hat auch den letzten selbst gewählt. 3. Es ist allhie ein Jam-

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Anhang.

nicht Gunst, noch stolzer Muth; weil du, 0 Sünder, sterblich bist, und auch der Christ vom Tod nicht ausge­ schlossen ist. 6. Heut bist du frisch, ge­ sund und stark, und morgen liegst du todt im Sarg, was heut der schönen Rose gleicht, ist doch vielleicht dahin, eh sich die Sonne neigt. 7. Man trägt eins nach dem andern hin, und schnell verliert sich's aus dem Sinn; die Welt vergiftet uns gar bald. Jung oder Alt, und Stand, und Ehre und Ge­ walt. 8. Lehr uns bedenken all­ zumal, »Herr! daß wir durch dieses Thal oft «h wir es uns versehn, schnell müssen gehn, gelehrt, reich, jung, alt oder schön. 9. Das macht die Sünd', 0 treuer Gott! mit ihr kam auch der bittre Tod. Er kommt zu jedem Menschenkind, wo er eS find't, wes Stand's und Ehren wir auch find. 10. Ich hab hier nicht viel gute Tag: ein jeder Tag hat seine Plag. Wenn mein Gott will, so will ich gern. Ich sterb dem Herrn, mein Tod sey nahe oder fern. 11. Und ob die Sünde mich anficht, verzagt doch

meine Seele nicht; ich weiß, daß mein getreuer Gott, durch Christi Tod, getilgt hat mei­ ne Sündennoth. 12. Ja, dir vertrau ich, Jesu Christ! der du für mich gestorben bist, und auferstan­ den mir zu gut. Dein theu­ res Blut befreit mich von der Höllenglut. 15. Dir leb und sterb ich allezeit, von dir mich auch der Tod nicht scheid't. Todt oder lebend bin ich dein; du bists allein, der mir will Trost und Helfer seyn. 14. Das ist mein Trost Zu aller Zeit, in allein Kreuz und Traurigkeit; ich weiß, daß ich, befreit von Plag' und aller Klag', werd auferstehn am jüngsten Tag'. 15. Mein Gott bleibt sei­ nem Wort getreu, mein Leib soll einst verklärt und neu aus seiner Grabessiätte gehn, und himmlisch-schön, gleich seinem Heiland, auferstehn. 16. Dann werd' ich, dar­ an zweifl' ich nicht, Gott ewig schaun von Angeficht, in höchster Freud und Herr­ lichkeit, die mir bereit; und preisen ihn in Ewigkeit. 17» O, Jesu Christe, Got­ tes Sohn! mein Mittler und mein Gnadenthron, der du für mich und jedermann hast

Anhang, gnug gethan, nimm du auch mich zu Gnaden an. 18. Ja, Amen! du getreuer Gott, verleih uns einen fei'»

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gen Tob; hilf, baß wir alle insgemein einst bei dir seyn, und deiner Herrlichkeit unS freun.

152. Mel. Herzlich thut mich rc.

^ch hab mich Gott ergeben, er ist mein Herr allein, hier ist kein bleibend Leben, es muß geschieden seyn; derTod kann mir nicht schaden, er ist mir ein Gewin. Bin ich bei Gott in Gnaden, fahr ich in Frieden hin. 2. Die Zeit geht schnell vorüber, 0 Welt! was acht' ich dein? der Himmel ist mir lieber; bei Christo will ich seyn, wo, aller Noth entla­ den, ich ewig selig bin. Bin ich bei ihm in Gnaden, fahr ich in Frieden hin.

5. Ja, ew'ge Freud und Wonne, hat mir der Herr bereift, er selbst ist da die Sonne, voll Licht und Se­ ligkeit; was kann mir denn noch schaden, wenn ich bei Christo bin? Bin ich bei ihm in Gnaden, fahr ich im Frie­ den hin. 4. Euch segne Gott, ihr Meinen, ihr Lieben allzu­ mal, um mich dürft ihr nicht weinen, ich weiß von keiner Qual. So lang es heißet heute, denkt an.den letzten Tag; dann fahrt in Fried und Freude, wenns Gott gefällt, mir nach.

2. Derer Tod soll man be­ M e l. Zion klagt mit Angst rc. lasset ab, ihr, meine Lie-I klagen, die dort in der Höl­ lenpein müssen leiden Angst den! Lasset ab von Traurig­ und Plagen, und von Gott keit! Was wollt ihr euch so getrennet seyn. Aber die Gott betrüben? weil ihr deß ver­ nimmt zu sich, und sie selig sichert seyd, daß ich alle macht, wie mich, wer ist, Qual und Noth überwunden, der um die sich kränket, und und bei Gott mit den Auser­ mit Trauren an sie denket? wählten schwebe, voller Freud 3. Auch ich ward durch Jesu Wunden einst von allen und ewig lebe.

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Anhang.

Sünden rein. In ihm hab ich das gefunden, was mich ewig kann erfreun. Er ist die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt jederzeit. Wer ihn so ergreift im Glauben, dem kann nichts den Himmel rau­ ben. 4. Sagt nicht: ich sey um­ gekommen, ob ich gleich ge­ storben bin: Gott hat mich zu fich genommen; Sterben war für mich Gewinn. Vor dem Unglück hat er mich hin­ gerafft so väterlich. Jetzt kann keine Noth wich pressen, ich kann aller Angst vergessen. 5. Dort, in seiner Ruhe­ kammer, schläft mein Leib jetzt sanft und wohl, er ver­ schläft die Noth, den Jam­ mer, dessen jetzt die Welt ist voll. Meine Seele schauet an, den, der nichts als Lie­ ben kann, der mich in sein Reich versetzet, und mit höch­ ster Freud ergötzet. 6. In der Welt ist nichts zu finden, was die Seele ganz erfreut, weil sie in dem Leib der Sünden /lebt in ste­ tem Kampf und Streit. Und wie oft kommt noch ein Schwerd, das der Christen Herz durchfährt; 0 viel bes­ ser selig sterben, als in Furcht seyn und verderben. 7. Solcher Noth bin ich

entgangen; nichts ist, das mich ängsten kann; Fried und Freud hat mich umfangen, und mich fällt kein Feind mehr an; ich bin sicher ewiglich in des Herren Hand, der mich ihm zum Eigenthum erwor­ ben, da er ist am Kreuz ge­ storben.

8. Euch, ihr meine lieb­ sten Freunde! die ihr weinet in der Welt, schützet wider alle Feinde Gottes Sohn, der starke Held. Seyd und bleibt ihm nur getreu, seine Gnad ist täglich neu; wer Betrübte will betrüben, an dem wird Gott Rache üben. 9. Ja, dem will ich euch befehlen, der sich euren Va­ ter nennt, der di« Thränen pflegt zu zählen, dem sein Herz in Liebe brennt; der wird euch in eurem Leid, trösten, und zu seiner Zeit au den Ort, da ich bin, füh­ ren, und mitHimmelsklarheit zieren.

10. Da wird uns der Tob nicht scheiden, der unS jetzt geschieden hat! Gott selbst wird alsdann uns weiden und erfreun in seiner Stadt. Ewig, ewig werdet ihr, dort im Paradies mit mir, nach dem Trauren jubiliren, und ein himmlisch Leben führen.

Anhang.

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i54’ Mel. Run lob' mein' Seel' den q Herren.

Xaßt uns doch nicht begeh­ ren, 0 Christen, hier in die­ ser Zeit, das, was uns kann beschweren: ja, hindern an der Seligkeit. Was will man Ehre suchen? die doch vergänglich ist, die man einst wird verfluchen, nach einer kurzen Frist; denn ach! sie läßt uns fallen in schwere Seelenpein, drum suchen wir vor allen, bei Gott geehrt zu seyn. 2. Was kann die Wollust nützen, 0 meine Seel'! in dieser Welt? Wie kann uns Reichthum schützen, wenn uns der Tod einst überfällt? die rechte Lust ist oben, wo mein Herr Jesus wohnt, den alle Zungen loben, der uns so reich belohnt, daß wir gekrönet werden im hohen Himmelssaal. Eilt, Gäste dort zu werden, bei seinem Abend­ mahl. 3. Was Pracht, was frölichs Leben? Was Ruhm und Ehr und Herrlichkeit? Der Himmel kann uns geben, was uns an Leib und Seel erfreut. An Jesu sich ergötzen, das ist das wahre Gut; ihn über alles schätzen, erquicket Geist

und Muth; in Jesu Reich­ thum haben, in Jesu seyn geehrt, kann uns ohn' Ende laben, wohl dem, der dis begehrt! 4. In Jesu hab' ich Gü­ ter, die, wie er selbst, un­ endlich sind; er ist mein Hirt und Hüter, bei dem der Glau­ be alles find't. Will mich die Welt verachten, das krümmt mir nicht ein Haar; ich will nach Ehren trachten, die frei sind von Gefahr; mag mich die Welt nur hassen, ich will mit Lieb und Treu nur mei­ nen Jesum fassen, so bleib ich sorgenfrei.

5. Die Welt mag mich ver­ fluchen, ist doch mein Segen Jesus Christ. In Jesu kann ich suchen, und finden was mir selig ist; will mich die Welt versetzen in Angst und Traurigkeit, mein Jesus kann ergötzen mein Herz zu aller Zeit. Und sollt' ich schon hier sterben, noch mehr als tau­ sendmal : kann ich doch nicht verderben; dort rührt unS keine Qual. 6. Doch das kann ich be­ zeugen, das kann ich rüh­ men Tag und Nacht, daß mir mein Gott zu eigen, sein ew'-

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ges Reich hab' zugedacht. Ihr Sterblichen auf Erden! Lebt wohl in dieser Welt; ich soll gekrönet werden, mir ist ein Reich bestellt; ich soll mit Gott regieren, den Erd und Himmel preist, ich soll ein Leben führen, das unvergäng­ lich heißt. 7. O Jesu! meine Freude! wann kommt die frohe Zeit

heran, baß ich von hinnen scheide, daß ich dich ewig lie­ ben kann? wann werd ich doch gezieret, mit Kleidern, weiß und rein? . Wann werd ich hingeführet zu dir? bei dir zu seyn? Wann werd ich über­ winden? Dustehst, wie ich mich sehn', befreit vom Leib der Sünden, vor deinem Thron zu stehn.

155» 4. Suchst du in Christo Mel. Nun laßt uns -en Leib rc. L Sünder denk an deinen Gottes Huld, und Tilgung deiner Sünden-Schuld, so Todt denk an die Angst in wirst du vom Gericht be­ Tohesnoth! mach dich in wah­ freit, und selig in die Ewig­ rer Buß bereit, zu leben in keit. der Ewigkeit. 5. Unzählig ist der Ster­ 2. Besitzest du die ganze nen Heer, die Tropfen und Welt, mit“ höchster Ehr und der Sand am Meer, doch allem Geld, erfreut es dich haben sie Maaß, Ziel und nur kurze Zeit, und nützt Zeit, und gleichen nicht der nicht für die Ewigkeit. Ewigkeit. 5. Erschallt in deinen Oh­ 6. Drum, du, mein Herz! ren nicht: ihr Tobten kommet bedenk hinfort, zu jeder Zeit vor Gericht! der letzte Tag das ernste Wort: was ich hier ist nicht mehr weit, bann säte in der Zeit, das erndt' folgt die lange Ewigkeit. ich in der Ewigkeit.

156. Mel. Was Gatt thut das ist ben, mein bester Freund zu wohlgethan. jeder Frist, dem ich mich treuer Jesu! ja du bist ganz ergeben; ich bitte dich mein Hirte, Trost und Le- recht inniglich, laß, wenn

ang.

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mein Leib muß sterben, die schwachen Seufzer au, die sich im Herzen regen. Laß Seele nicht verderben. für und für, im Innern mir s. Steh mir an meinem das süße Trostwort schallen : Endebei, und hilf mir über­ winden ; sprich mich von mei­ ich lasse dich nicht fallen! 5. Wohlan! ich weiß, du nen Schulden frei, und tilge treuer Gott wirst mich mit meine Sünden; in aller Noth sey mir dein Tod und unver- Liebe fassen, und mich nicht schuld'tes Leiden die Fülle al­ in der TodeSnoth versäumen und verlassen. Ach, möchte ler Freuden. doch, so lang ich noch hier 3. Richt meinen Blick zur leben soll im Glauben, nichts selben Zeit auf deine heil'gen diesen Trost mir rauben! Wunden, die du, daß ich 6. Ey! nun, so komm', sollt seyn befreit, aus lauter ich warte dein, mein Hirte, Lieb empfunden; dein theu- Trost und Leben! mein bester reö Blut komm mir zu gut, Freund, dem ich allein, zu und tröste meine Seele, da­ eigen mich ergeben; komm mit kein Fluch sie quäle. bald zu mir, nimm mich mit 4. Und wenn ich nicht mehr dir, aus dieser Welt voll Lei­ sprechen kann, noch meinen den, ins Reich der ew'gen Mund bewegen, so nimm die Freuden.

Mel. Herzlich thut mich rc.

hab ich NUN vollendet den schweren Lebenslauf, vom Eitlen abgewendet, geh ich zu Gott hinauf. Sehr matt bin ich von Thränen, mein Herz ist schwach von Noth, von Seufzen und von Stöh­ nen, drum harr' ich dein, 0 Tod. 2. In allen meinen Jah­ ren, von zarter Jugend an,

hab ich es wohl erfahren, wie schwer dieHimmelsbahn; ich habe nicht auf Rosen ge­ wandelt jederzeit, wie etwa die Gottlosen, in stolzer Si­ cherheit. 3. Was ist der Menschen Leben? wenn man auch alles hat, wornach die Menschen streben; so ists doch in der That nur lauter Müh und Sorgen: auf Freude folget Noth, am Abend wie am O.q

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Anh

Morgen, bis uns erlöst der Tod. 4. Wie oft hab ich geklaget, gleich einem Wanders­ mann, und sehnsuchtsvoll gefraget: wann komm ich him­ melan? werd'ich noch lange stehen in dieser Welt voll Tand? Ach werd' ich nicht bald sehen das rechte Vater­ land? 5. Gott Lob! nun soll es werden, nun kommt die Stund herbei, daß ich von dieser Er­ den soll werden loS und frei; nun hab ich auSgeklagct, ich hab in meinem Streit mich ritterlich gewaget; die Kron' ist mir bereit. 6. Ihr Lieben! laßt das Weinen, es hat um mich nicht Noth; Gott eilet mit den Seinen durch einen sel'gcn Tod, eh noch viel Trübsal kommen, Gott weiß, sie dräuen schon. Wohl dem,

der ausgenommen zum schö­ nen Himmelsthron. 7. Wenn ihr an mich ge­ denket, wenn ihr mich lieben wollt: so dürft ihr euch nicht kränken, mein Jesus ist mir hold. In manchem schweren Leide habt ihr mich treu ge­ liebt; drum gönnt mir doch die Freude, die mir mein Hei­ land giebt. 8. Wir werden seyn ver­ bunden, oh» alle Noth noch Leid, nach wenig Trauerstun­ den, dort in der Ewigkeit; da wird uns Gott verneuen, da werden wir uns auch, recht mit einander freuen, nach himmlischem Gebrauch. 9. Lebt wohl/ nun muß ich scheiden, und durch des To­ des Nacht gehn in die «w'gen Freuden. Ihr Lieben, seyd bedacht, daß auch ihr über­ windet, und mich im Para­ dies, bei Jesu wiederfindet! wo ich euch recht genieß.

M e k. Wer nur den lieben Gott rc. daß ich im Tode nicht ver­ 28eil nichts gemeiners ist derb. 2. Weil aber dis ist eine als sterben, und bald vielleicht Sache, die Menschenkräfte die Reih'an mir; so will ich übersteigt, so weiß ich, wie mich schon itzt bewerben, um ichs klüglich mache, daß mei­ ein recht seligs Sterben hier; ne Seel ihr Ziel erreicht. mir abzusterbrn eh' ich sterb, Ich rufe den um Hülfe an.

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der nur allein mir helfen wenden- sie bleibet dein zu kann. deinem Ruhm: du nimmst 3. Das ist mein Jesus, der nach hier vollbrachtem Lauf, sein Leben für mich am Kreuz zu dir, Herr Jesu! sie hinauf. geopfert hat, da er sich wil­ 7. Bereite mich von außlig hingegeben, zu büßen mei­ und innen, wie du mich sel­ ne Missethat; und mir durch ber haben willt; den Glau­ seine Todesnoth erworben ei­ ben mehr', stark meine Sin­ nen sel'gen Tod. nen, und sey du selbst mein 4. Ach, Herr mein Gott! Schutz und Schild; die Sün­ gedenke meiner, schließ mich de tilg', dem Satan wehr', aus deiner Huld nicht aus; und zeig' dich mir mit deinem laß allzeit mich genießen dei­ Heer. ner, reiß mich aus aller Noth 8. O mach mich heil durch heraus; ich hab ja doch in deine Wunden, dein Wort diesem Nun, mit Niemand, sey meine Arzenei, die Stär­ kung in den letzten Stunden, als mit dir zu thun. 5. Laß mich absterben mei­ des VaterS Huld, des Trö­ nen Sünden durch stete Reu sters Treu; belebe mich im und wahre Buß, im Glau­ Todesstreit, mit Glaubensben mich mit dir verbinden, Muth und Freudigkeit. 9. Auf diese Weise mag und lernen, daß ich sterben muß; damit ich mich all' Au­ ich sterben, in kurzem oder genblick zu einem sel'gen Ster­ über lang, mir ist als einem Himmelserben und Gottes ben schick. 6. Ja, Herr! in deinen Kinde gar nicht bang'. Des treuen Händen, ist meine Vaters Liebe, Jesu Blut, Seel dein Eigenthum, da giebt mir im Tode Kraft und kann kein Feind sie dir ent­ Muth.

i59’ Mel. Wer nur den lieben Gott kann kommen meine Todes­ läßt walten. noth! mein Gott! ich bitt

weiß, wie nahe mir durch Christi Blut, machs mein Ende! hin geht die Zeit, nur mit meinem Ende gut. 2. Es kann vor Nacht leicht her kommt der Tod; ach! wie geschwinde und behende anders werden, als es am Qq 2

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frühen Morgen war; denn 7. Ich weiß, in Jesu Blut weil ich leb' auf dieser Erde«, und Wunden hab ich mich leb' ich in steter Lodsgefahr. recht und wohl gebet't; da Mein Gott! ich bitt' durch find ich Trost in Todesstun­ Christi Blut, wachs nur mit den, und alles waS ich gerne hätt'. Mein Gott! ich bitt' meinem Ende gut. 5. Herr! lehr mich stets durch Christi Blut, machs mein End bedenken, und nur mit meinem Ende gut. wenn ich einstens sterben muß 8. Nichts ist, bas mich die Seel in Jes« Wunden sen­ von Jesu scheide, nichts, es ken, und ja nicht sparen mei­ sey Leben oder Tod; ich leg ne Buß'. Mein Gott! ich die Hand in seine Seite, und bitt' durch Christi Blut, wachs sage: mein Herr und mein nur mit meinem Ende gut. Gott! Mein Gott! ich bitt' 4. Laß mich bei Zeit' mein durch Christi Blut, wachs Haus bestellen, daß ich be­ nur mit meinem Ende gut. reit sey für und für, und sa­ 9. Ich habe Jesum ange­ gen kann in allen Fällen: zogen schon längst in meiner Herr! wie du willst, so schick's heil'gen Tauf, du bist mir mit mir. Mein Gott! ich auch daher gewogen, hast bitt' durch Christi Blut, wachs mich zum Kind genommen auf. nur mit meinem Ende gut. Mein Gott! ich bitt' durch 5. Mach mir stets süsser Christi Blut, machs nur mit deinen Himmel, und gallen­ meinem Ende gut. bitter diese Welt: laß mir 10. Ich habe Jesu Fleisch in diesem Weltgetümmel die gegessen, ich hab sein Blut Ewigkeit seyn vorgestellt. getrunken hier; nun kann er Mein Gott ich bitt' durch meiner nicht vergessen, ich Christi Blut, wachs nur mit bleib in ihm, und er in mir. meinem Ende gut. Mein Gott! ich bitt' durch 6. Ach Vater! deck all Christi Blut, wachs nur mit meine Sünde mit dem Ver­ meinem Ende gut. dienste Christi zu, damit ich 11. So komm mein End' hier Vergebung stnde, und heut oder morgen, ich weiß, dort die längst gewünschte daß mirs mit Jesu glückt, ich Ruh. Mein Gott! ich bitt' bin und bleib in seinen Sor­ durch Christi Blut, wachs gen, in Jesu Blut schön aus­ nur mit meinem Ende gut. geschmückt. Mein Gott! ich

Anhang. bitt' durch Christi Blut, wachs nur mit meinem Ende gut. 12. Ich leb indessen ganz vergnüget, und sterb ohn'alle Kümmerniß; eS komme nur

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wie Gott es füget! so glaub ich doch und bin gewiß: Gott, deine Gnad in Christi Blut machts einst mit meinem Ende, gut.

160. GotteS Sohn! gieb, daß ich der zähle meine Tag', und mun­ ter wach', daß eh' ich sterb' Menschen Zeit! wie eilet man ich sterben mag. zur Ewigkeit! wie wenig den­ 5. WaS hilft die Welt in ken an die Stund, von Her­ letzter Noth; Lust, Ehr und zens Grund? Wie schweigt Reichthum in dem Tod? O hievon der träge Mund. Mensch! du läufst dem Schat­ 2. Das Leden ist gleich ei­ ten zu, bedenk es nu, du nem Traum, vergänglich wie kommst sonst nicht zur wah­ ein Wasserschaum, vereinen ren Ruh. Augenblick besteht, und schnell 6. Weg Eitelkeit! der Tho­ vergeht; das ißö ja, was ihr ren Lust! mir ist daö höchste täglich seht. Gut bewußt; das such ich 3. Nur du! Jehovah! blei­ nur, das bleibet mir, ach, best mir das, was du bist, zieh schon hier mein Herz, ich traue dir; laß Berg und Herr Jesu! ganz zu dir. Hügel fallen hin, mir ist Ge­ 7. Was wird da seyn, wenn winn, wenn ich allein bei ich dich seh, und bald vor dei­ nem Throne steh ? O lehre un­ Jesu bin. 4. So lang ich in der Hütte terdessen mich, daß stetig ich wohn', sey du bei mir, 0 von ganzem Herzen suche dich. Mel. Ich hab' mein' Sach' rc.

28 ie flieht sie hin,

161. Von der Zukunft Christi und der Ewigkeit. des Todes ^)er Tod führet uns zum Stachel ist dahin! muß gleich dieser Leib verwesen, ersteht Leben, seyd frvlich, die ihr «inst auf und wird genesen.

M el. Wachet auf, rufet unS rc. Gott ergeben,

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Anh

der Christen Tod ist ihr Ge­ winn. WaSißeö, das hie stirbt? die Sünde nur ver­ dirbt. Hochgelobet sey un­ ser Gott, in Todesnoth; uns tödtet nun nicht mehr der Tod! 2. Der Feind ist nun über­ wunden, der Strick zerreißt, der uns gebunden, wir sind von allem Jammer los. Nun schaut die Seele ins Unend­ lich', und Gott ist ihr als Gott recht kenntlich, der in der Majestät ist groß! Seht, wie von Gott geziert die Seele triumphirt! Victoria! ruft sie durch Gott: was ist der Tod? des Todes Macht ist nun ein Spott. z. Sollte uns der Tod an­ fechten, da Jesus sitzt zu Got­ tes Rechten, der von dem

Tod erstanden ist? Er, der Herr, kann nicht mehr ster­ ben, kein Glied kann an dem Leib verderben, an dem das Haupt ist, Jesus Christ. Dar­ um ist mir der Tod ein rech­ ter Freudenbot'; erlöste Seel', du wirst jctzund in Gottes Bund vom Elend los und recht gesund. 4. Wohl dir, bald sollst du hintreten, vor Gottes Stuhl und den anbeten, der heilig! heilig! heilig! heißt. Dein Jesus trägt dich mit Erbarmen auf seinen liebe­ vollen Armen, daß er erqui­ cke deinen Geist. Der Tod ist mir und dir die rechte Lebenöthür; Gott öffnet sie. Uns ist bereit die Seligkeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

it Mel. Valet will ich dir geben. tig, und füllet sie mit Oel, Ermuntert euch, ihr From­ und seyd des Heils gewärtig, bereitet Leib und Seel. Die men! zeigt eurer Lampen Wächter Iions schreien: der Schein, der Abend ist gekom­ Bräutigam ist nah! begeg­ men, die finstre Nacht brickt net ihm in Reihen, und singt ein. Es hat sich aufgemachet Halleluja. der Bräutigam mit Pracht. Z. Ihr klugen Jungfrau» Auf! betet, kämpft und alle, hebt nun das Haupt em­ wachet, bald ist es Mitter­ por, mit Jauchzen und mit nacht. Schalle, zum frohen Engel8. Macht eure Lampen fer- Chor. Die Thür ist aufge-

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schlossen, die Hochzeit ist be­ sollt nun nach Kreuz und reit; auf! auf! ibrReichsge- Klagen, in Freuden ohne nossen! der Bräut'gam ist Leid, mit leben und regie­ nicht weit. ren, und vor des Lammes 4. Er wird nicht lang' ver­ Thron, mit Jauchzen triumziehen, drum schlafet nicht phiren in eurer Siegeökrou. mehr ein; man sieht die Bäu­ 8. Hier sind die Siegesme blühen, verschöne Früh- Palmen, hier ist das weiße lingsschein verheißt Erqui­ I Kleid, hier stehn die Wcickungszeiten, die Abendröthe zenhalmen, im Frieden nach zeigt den schönen Tag von dem Streit, und nach den weitem, vor dem das Dunkle Wintertagen; hier grünen die Gebein, die dort der Tod weicht. 5. Wer wollte denn nun zerschlagen, hier wird Gott schlafen? Wer klug ist, der alles seyn. ist wach; Gott kommt die 9. Hier ist die Stadt der Welt zu strafen, er kommt, Frenden, Jerusalem, der Ort, gerechte Rach' an denen bald wo die Erlösten weiden, hier zu üben, die hier durch Wort ist der sichre Port, wo nicht und That den freventlich be­ mehr, wie hienieden, uns trüben , der sie erkaufet hat. Sorg und Kummer drückt, 6. Begegnet ihm auf Er­ wo Gott im ew'gen Frieden den, ihr, die ihr Zion liebt, die Seinigen erquickt. mir freudigen Gebehrden, und 10. O Jesu! meine Wonne! seyd nicht mehr betrübt; es komm bald und mach dich auf, sind die Freudenstunden ge­ geh' auf, verlangte Sonne, kommen , und der Braut und fördre deinen Lauf. O wird, weil sie überwunden, Jesu! mach' ein Ende, und führ uns aus dem Streit, die Krone nun vertraut. 7. Die ihr Geduld getra­ wir heben Haupt und Hän­ gen, und mit gestorben seyd, de nach der Erlösungs-Zeit.

i6z. Mel. Heiligster Jesu, Hetligungs- merhin zerbrochen werden: quelle. ein andres Haus wird uns

>^s mag dis Haus vom erbaut. Gott selbst will sol­ Staub der Erben nur im­ chen Bau vollführen, und

Anhang.

6i(>

ihn mit einer Klarheit zieren, wie man sie nie auf Erden schaut. Hinweg, waS ir­ disch heißt! mein hocherfreuter Geist flieht von hinnen, er­ greift bis Wort, und ist schon dort an jenem sel'gen Freu­ denort! s. Da wird kein Vorhang angetroffen; das Allerheilig­ ste steht offen: o selige Zu­ friedenheit! da sehen Geister tief gebücket, und doch in höchster Freud entzücket die heiligeDreieinigkeit! die gnä­ dig auf sie blickt und ewig

sie erquickt. Alle Frommen umarmen sich dort brüderlich. Schau hin, mein Geist, und freue dich! 5. Da, da ist lauter Licht und Freude, da kleidet uns die weiße Seide der himmli­ schen Gerechtigkeit, da sitzen wir aufgoldnen Thronen, ge­ krönt mit schönen Königs­ kronen! da wechselt ferner keineZeit! hör auf, mein blö­ der Sinn! wo willst du end­ lich hin? Stille! stille! geh' ruhig ein, wo Gott allein wird alles und in allen seyn.

164. In eigner Melodie.

wie selig seyd ihr doch, ihr Frommen! die ihr durch den Tod zu Gott gekommen! Ihr seyd entgangen aller Noth, die uns noch hält gefangen. 2. Wir, die wir noch in der Fremde leben, sind mit Trübsal und Gefahr umge­ ben ; waS wir hier kennen, ist nur Müh und Herzeleid zu nennen. 3. Ihr hingegen ruht in eurer Kammer, sicher und befreit von allem Jammer; kein Kreuz Noch Leiden ist euch hinderlich an euren Freu­ den.

4. Christus trocknet alle eure Thränen, ihr habt das, wornach wir uns erst sehnen, euch wird gesungen, was durch keines Ohr allhier ge­ drungen. Z. Ach! wer wollte denn nicht gerne sterben, und den Himmel für die Welt erer­ ben ? Wer wollt' verweilen, und nicht frölich zur Vollen­ dung eilen? 6. Komm, Herr Jesu, komm, von allem Bösen uns, wie du verheissen, zu erlö­ sen; 0 Gnadensonne, führ uns ein zu deiner Himmels­ wonne.

Anhang.

617

165. prächtig: und majestätisch, In eigner Melodie. Ä^achet auf, die ihr im und allmächtig hemmt er den Himmelskörper Lauf!— Ja, Bunde mit Jesu steht! Jetzt komm in deiner Kron, Herr kommt die Stunde! Jetzt ist Jesu, Gottes Sohn! Ho­ es wahrlich Mitternacht! Wa­ sianna! wir folgen all' zum chet! rufen ZionS Wächter, Hochzeitsaal und halten mit wer schlafen will ist ein Ver­ das Abendmahl! ächter des Herrn und seiner 3. Gloria sey dir gesun­ großen Macht! der Bräuti­ gen mit Menschen - und mit gam ist nah! Er kommt, bald Engelzungen, mit Saiten­ ist er da. Ihr Jungfrau», spiel und hellem Ton! von eilet, holt ihn ein beim Lam­ des Himmels heil'ge« Chö­ penschein : hier muß jetzt al­ ren wird man dein Lob er­ les herrlich seyn! schallen hören vor deinem al­ 2. Zion hörts — und, 0 lerhöchsten Thron. Was nie wie frblich in Geistes Kraft, ein Auge sah, das steht nun Alles lebet, in Liebe selig, macht sich prächtig da! nun jede Seele auf! ihr mit Seligkeit von dir erfreut, Freund kommt vom Himmel, — in alle, alle Ewigkeit

Verzeichniß der Wvltersdorfschen Lie­ der nach ihrem Inhalt. i. Von der Christlichen Lehre überhaupt. Rum. Seite. 1. Gott, der du auö Nichts 1. 2. Gelobet sey der Herr für seines Wortes Lehre 6. Z. Wer gerne hörtund lernt 12

II.

Von Gottes Wesen und Ei­ genschaften. 4. Großer Jehovah, du Eh­ renkönig 28. III.

Von Jesu unserm Heiland. 5. Halleluja, der Mensch soll selig werden 6. Ehr sey Jesu, unserm liebsten Bruder 7* Herr Jesu Gottes Lamm 8. Kommt und laßt uns Christum ehren 9. Willkommen auserwähltes Kind 10. In meines Herzens Grunde

52. 56. Z8.

40. 41. 43.

Num. Seite. 11. Lobeden Heiland, 0 See­ le, den Heiland der Sünder 47. 12. Lobe den Heiland, den göttlichen König der Eh­ ren 48. iZ. O Mann der Schmerzen 49. 14. O Liebe, die sterbend am Kreuze 51. 15. Ja Jesus nimmt die Sünder an 55. 16. Freundlicher Jesu Brunnquell aller Güte 67. 17. Der Mann der Schmer­ zen 69. 18. Ich weiß noch keinen bessern Herrn 69. 19. Mein Herr ist über­ schwenglich gut 70. 20. Komm, Kind der Nacht, daß gern im Dunkeln wandelt 72. 21. Christi Wunden:,: die mir offen stehn 74» 22. Gekreuzigter Immanuel 76. 23» Lehre mich dein Blut be­ trachten 78. 24. Mein Trost und Anker in aller Noth 85.

Verzelchniß der Lieder nach ihrem Inhalt.

619

Seite. Num. Seite» 25. Preis sey -em Lamme 84. 41. Wohlan, so fahre hin, 26. Mein Herr und Gott du eitles Bcssermachen 128. dein Schmerz 87. VII. 27. Maria! ruft der Sün­

Nurn.

derfreund

88.

IV.

42. Was Seelenkampf und Sündennoth bedeuten 151.

Vom heiligen Geist. O du Geist der Herr­ lichkeit 29. Lobe den Tröster, den Geist, den wir göttlich

43. Zähle meine Thränen

28.

9°* 44. Der du des Schlüssel hast 45*

91.

verehren

Von der Busse.

Zv. 31. 52. 55* 54.

55.

152.

Q Gott, der du all­ mächtig bist 134.

V.

Vom Beruf oder Einladung zur Seligkeit.

152.

Himmels

VIII.

Vom Glauben.

Es ist noch Raum 92. 46. Ach, wo findet meine Seele 133* Das Lamm ruft Gnade 97. 47* Ist denn keine Gnade Zst denn nun kein Je­ mehr vorhanden 136. sus mehr vorhanden 98. 48. Quälende Gedanken, Bedenkt doch einst ihr lieben Alten 100. Zweifeln 138. O daß doch die faulen 49» O Jesu, laß mify nifit 159. Christen ioi. 50. Das schnöde Mißtraun Ach Seelen, wo bleibt sey verflucht 140. denn die vorige Flamme 105. 51. O Gottes Lamm, mein Element 141. VT.

Von der Gnadenordnung überhaupt.

52. Höre meinen Glauben, wer ihn hören kann 143.

53* Ich 36. O Mensch, der selig frei, werden will 108. 54. Ich 37. Was soll ich thun! Ach, frei, Herr! was fang ich an 109. 55* Ich 38. Herr Jesu hilf mir das frei, zu seyn 115»

39. Sünder,

freue dich von

Herzen H4* 40. Kommt her umsonst zu kaufen

L15.

glaube und bekenne daß unser Gott 144.

glaube und bekenne daß Jesus 145. glaube und bekenne daß Gott der Geist 146.

56. Wohl dem, der an den Schöpfer glaubt 147. 57. Spotte, Spötter, deinen Gott und König 148.

6?.u

Vcrzeichniß der Lieder nach ihrem Inhalt.

Seite. Num. Seite. 74» 3ch, der Herr, ich Jehovah, bins allein 168. Vom Gebet. 75. Glaub an Gott:,: Er ist 58» Mensch, Sünder, Staub dein Gott 170. und Made 150. 76. Dreieinig großer Schö­ 59. Der allem Fleische giebst 152. pfer 171. 60. Des Herzens Wunsch 77. Herr, du lebendge Quelle 172. und Klagen 155» 78. Mir soll sein Nam und 61. Die Einfalt spricht von Ehre 175. Herzen 154. 79. Wie Schafe frölich weiden 17z. 62. Zm Glauben und Ver­ 80. Gehorsam stilles Gottrauen ins Herz des Va­ teSlamm 174. ters schauen 155. 81. Jehovah redet, höre zu 174. 6 z. Dem allerhöchsten Wesen 156. XII. 64. Höre doch, Seele, die theure Verheißung 158. Vom Evangelio. 65. O Vater, der du im 82. Wach auf mein Volk Himmellüst 159. und höre 175* 66. O Vater, der du mich 8Z. Verächtlich Evangelium 177. zum Kinde angenommen 160. 84. Wo uns der Herr das 67. O Vaterherz, dein Na­ Wort der Kraft 178. me werde groß 161, 68. O Gott, du Herr der XIII. ganzen Welt 161. Num.

IX.

X.

Bon den Sakramenten über­ haupt.

Vom Worte Gottes über­ haupt.

85. Reicher Gott an Macht und Güte 178.

69. Herr ich preise dein Er­

XIV. barmen 16z. Von der heiligen Taufe. 70. Wie selig ist das Volk des Herrn 164. 86. Ströme seiner blutgen 71. Prediger der süßen Lehre 165. Wunden 180. 87. Komm mein Herz zu dei­ XI. ner Laufe i8i. Dom Gesetz. 88. Ich, der ich im Blute des Mittlers geschwom72. O Gott und Heiland:,: 167, men 184» der 89. Du Hirt und Heiland 75. Deine Gebote:,: Herr, 168. deiner Schaar sind mir ein Spiegel

Berzekchniß der Lieder nach ihrem Inhalt.

621

Seite. Seite. Num. 107. Mein Herz ist dennoch 211. Dom heiligen Abendmahl. 108.wohlgemuth Welch herrliches Psalm­ 90. Christen, die in Christo lied 212. leben 188» 109. WillAbsaloms Bosheit den David 215. 91. Tritt hinzu zur offnen Quelle 189* 110. Rollet ihr Donner und 92. Dem König, welcher:,: prasselt 214. Blut und Leben igi. XVII. 95. Komm, mein Herz, in Vom Loben und Danken. Jesu Leiden 192.

Rum.

XV.

XVI.

Dom Gnadenstande.

111. Danket mit Freuden, 0 danket 216. 112. Halleluja, wer singt doch mit 218. 113. Jauchzet ihr Himrrnl, Jehovah hat alles vollenlendet 22i. 114. Danket dem Herrn, der den Himmel 22z. 115. Gelobet seyst du, Jesu Christ, daß du der Sün­ der 224. 116. O Liebe, die den Him­ mel aufgerissen 225. 117. Der Herr hat viel an uns gethan, an uns 231. 118. Der Herr hat viel an uns gethan, wer wollte 232. 11g. Gott aller Gnaden, du ewge Liebe 232. 120. Auf, alle, die Jesum, den König, verehren 234,

94. Die Handschrift ist zer­ rissen 194* 95. Ich weiß es, ich weiß es und werd es behalten 195. 96. Sie jauchzet doch mit Freuden 197. 97. O wie selig seyd ihr doch, ihr Frommen 198. 98. Mein Heiland ist mein Leben 200. 99. Wohl mir, Jesu Christi Wunden 200. 100. Wer singt denn so mit Freuden 201. 101. Wie freut sich doch mein ganzer Sinn 203. 102. Lamm Gottes unver­ änderlich 204. 103. Wohl dem, wohl dem, ja selig ist der Mann 206. XVIII. 104. Ich weiß in Jesu Blut Vom Christlichen Leben. und Wunden 206. 105. Ich weiß von keinen 121. Großer Heiland, deine Triebe 240. Plagen 209. 106. Ermuntre dich, mein 122. Für mich geschlachteS schwacher Geist 210. Osterlamm 240.

622

Verzeichnkß der Lieder nach ihrem Inhalt.

Num. Seite. iNum. Seite. L2Z. OJesu, angenehmes XIX. Reis 242. Von der Christlichen Kirche. 124. Der für mich am Kreuz gehangen 248. 142. Wer ist der Braut des Lammes gleich 268. 125. Ich frage nichts nach oller schönen Welt 248. 143» Wie, mein Jesus? soll der Teufel 269. 126. Ihr Menschen mögt 144. Wer sagt mir, warum euch nur mit tausend Sa­ doch die Heiden 271. chen plagen 249. 145. Ihr Seelen finkt in 127. Seelenbräutigam, du Demuth hin 273. erwürgtes Lamm 249. 146. Herr segne uns, und 128. Der du mich vom Lod schütze deine Macht 276. . erkaufet 250. 147. Brich entzwei, du Herz 129. Zn Christo lebt mein der Frommen 276. Leben 252. 148. Wir glauben all an 130. Warum zerstreust du dich Einen Gott 278. mein Herz 252. 149. Herr Jesu, großer Hei­ 131. O sanfter Zesu, stilles land aller Sünder 279. Lamm 253. 150. Er ist doch noch in sei­ 132. Mein Heiland, sammle ner Stadt 284.. mich 256. 135* Weicht ihr finstern XX. Sorgen 257. Vom Lehramt. 134. Dir will ich Abschied geben 258. 151. Herr Jesu, sieh auf dei­ 135. Was soll denn nun der nen Knecht Zi2. Glaube machen 259. 152. Du weinest für Jeru­ 1364 Sey du mir nur nicht salem 326. fürchterlich 260. 153. Wir bitten, Seelen, 137. Ein Psalm für das wir bitten euch 327. Erbe des ewigen Soh­ 154. O mein Herr Jesu, nes 262. darf ich bitten 358. 138. Ihr Brüder liebet, 155. O der großen Freude 341. 0 Brüder 263. 156. Dankbar laßt uns Chri­ 139. Kommt ins Reich der stum preisen 342. Liebe 264. XXL 140. Eitle Selbstgefälligkeit, du verfluchte Eigenliebe 265, Von gemeinschaftlicher Er­ 141. Gleich und gleich gesellt bauung. sich gern 266. 157. Das ist eine selge Stunde 343.

Verzcichnlß der Lieder nach ihrem Inhalt. Nun?. Seite. 158» Freundlicher Jesu Heiland aller Sünder 343. 159. Nun, Jesu, komm, o Herr wir warten 344. 160. So geht nun hin, ein jeder kehre heim

345.

XXII.

Vom ewigen Leben. 161. Welch ein Schall er­ quickt mein Ohr 346. 162. Ach wär ich doch schon droben 348.

XXIII.

Katechismuslieder. 165. Die Verachtunggiebt

es Kindern 348. 164. Wie selig sind die Klei­ nen 349. 165. Es wird durch göttli­ chen Verstand 350. 166. Preist, 0 Kinder, Got­ te- Treue 351.

XXIV. Kinderlieber. 167. Auf, Jugend, es ruft

dich die ewige Liebe 352. 168. Kommt doch, 0 ihr lieben Kinder 354» 169. Durch Jesum erkauft 355» 170. Glückselige Jugend, eile doch den Seelenfreund 357. 171. Die Stunden gehn vor­ bei Z58. 172. Blühende Jugend, du Hoffnung 359 175* Kinder, die ihr Jesum hasset 360.

623

Num. Seite. 174, Kinder kernt die Ord­ nung fassen 362. 175» Komm zu mir, mein Kind 363. 176. Ich elendes Kind 363. 177. O Heiland aller Welt, du süßer Kinderfreund 369. 178. Kinder, lerntdasBkut erkennen 370. 179. Kleine Sünderkommt zum Sünderfreund 372. 180. Selge Kinder:,: die das Kindlein 373. 181* Tobe nur Teufel und knirsche 374. 182. O selge Stunde, da man mit Kindern 374. 183» Gelobet seyst du Jesus , Christ, daß du der Kin­ der 375* 184. Kommt, ihr Kinder, kommt, der Teufel 377. 185. Mein Heiland, du hast uns gelehrt 378. 186. Euch Kinder, die ihr zwölf Jahr alt seyd 380. 187. Ihr Lämmer hört ein Wort 381. 188» Gottes Lamm, du Läm­ merhirte 385* 189» O Herr Jesu komm herein 384. 190. Großer Schöpfer, klei­ ner Knabe 385. 191. O stiller Jesu, du rei­ nes Lamm 387. 192. Eilt, 0 Kinder, zu der Krippe 388. 193. Mein allerliebstes Jesu­ lein 389.

624

Verzeichnis der Lieder nach ihrem Inhalt.

Num. Seite. 194. O freundliches Kind Z90. 195. Kommt, 0 lieben Kin­ der 391* 196. Allmächtig großer Gott 392. 197. Auf, Kinder, höret meine Lehre 394. 198» Bleibt, Schäflein,

Seite.

Num.

XXVI. Bon einigen besondern An­ liegen.

205. Dein Heiland segne dich 4Z0. 204. Der Herr hat auch ein Wort zu sagen 432. 205. Sagt mir doch: von was für Dingen 455. bleibt 420, 206. Unschätzbarer Heiland 436. 199. Aendrung ist der Weg 207. Wunderbarer Heiland 4Z7. zum Leben 424.

Zugabe. XXV.

208. Nun, so bleibt e6 vest dabei 438. 209. O Welt, waS bist du 439. 200. Du guter Hirte der ganzen Welt 425 210. Betrogne Welt, behalt dir deine Liebe 444. 201. Ihr Hirten l herrlich ist euer Stand 426. 211. Daö Sprichwort heißt: Umsonst ist todt 456. 202. Gott, der du im Him­ 212. Wenn doch alle Seelen mel thronest 428, wüßten 456.

Hirtenlieder.

Register der Woltersdorfschen Lieder nach dem Alphabet. S)L

A.

Seite.

Seelen, wo bleibt denn die vorige Flamme ioZ. Ach, wär ich doch schon dro­ ben 348. Ach, wo findet meine Seele 135.. Aendrung ist der Weg zum Leben 424. Allmächtig grosser Gott 392. Huf, alle, die Jesum, den König, verehren 234. Huf, Jugend, eö ruft dich die ewige Liebe 352* Huf, Kinder, höret meine Lehre 394»

B.

C. Seite. Christen, die in Christo le­ ben 188» Christi Wundendie mir offen stehn 74 >

D. Dankbar laßt uns Christum preisen 342.

Danket dem Herrn, der den Himmel 223. Danket mit Freuden, 0 dan­ ket 216. Das ist eine sclge Stunde

343*

Das Lamm ruft Gnade 97. Das schnöbe Mißtraun sey verflucht 140,

bedenkt doch einst ihr lieben Alten ICO, 8etrogne Welt, behalt dir Das Sprichwort heißt: Um­ deine Liebe 444. sonst ist todt bleibt, Schäflein, bleibt 420. Dein Heiland segne dich blühende Jugend, du Hoff­ Deine Gebote:,: Herr, sind nung 359 mir ein Spiegel brich entzwei, du Herz der Frommen 276 Dem allerhöchsten Wesen

Rr

456.

430. 168.

156.

6?.6

Register,

Seite. | Seite. Ein Psalm für das Erbe Dem König, welcherBlut des ewigen Sohnes 262. und Leben 191* Der allem Fleische giebet 152. Eitle Selbstgefälligkeit, du verfluchte Eigenliebe 265. Der du des Himmels Schlüs­ sel hast 152. Er ist doch noch in seiner Stadt 284. Der du mich vom Lod er­ kaufet 250. Ermuntre dich, mein schwa­ cher Geist 2io# Der für mich am Kreuz ge­ 92. hangen 248. Es ist noch Raum Es wird durch göttlichen Der Herr hat euch ein Wort Verstand 350. zu sagen 452. Euch Kinder, die ihr zwölf Der Herr hat viel an unß Jähr alt seyd 380. gethan, an uns 251. Der Herr hat viel an uns 8» 232. gethan, wer wollte Der Mann der Schmerzen 69 Freundlicher Jesu:,: Brunn­ Des Herzens Wunsch und quell aller Güte 67. Klagen 15Z. Freundlicher Jesu Hei­ Die Einfalt spricht von Her­ land aller Sünder 343

zen 154» Für mich geschlachtes Oster­ Die Handschrift ist zerrissen 194. lamm 240. Die Stunden gehn vor­ bei 358» G. Die Verachtunggiebt es Gehorsam stilles GotteSKindern 348 lamm 174 Dir will ich Abschied ge­ Gekreuzigter Immanuel 76 ben 258» Gelobet sey der Herr für sei­ Dreieinig grosser Schöpfer 171. nes Wortes Lehre 6. Du guter Hirte der ganzen Gelobet seyst du Jesus Christ, Welt 425. daß du der Kinder Z75. Du Hirt und Heiland dei­ Gelobet seyst du, Jesu Christ, ner Schaar 187. daß du der Sünder 224, Du weinest für Jerusalem Zs6. Glaub an Gott:,: Er ist dein Durch Jesum erkauft 555Gott 170, Gleich und gleich gesellt sich E. gern 266, Glückselige Jugend, eile doch Ehr sey Jesu, unserm liebsten Bruder den Seelenfreund 557. Eilt, 0 Kinder, zu der Gott aller Gnaden, du ewge Liebe 232. Krippen

Register. Seite. Gott, der du im Himmel thronest 428. Gottes Lamm, du Lämmer­

627

Seite. Ich, der ich im Blute des

Mittlers geschwommen 184» Ich elendes Kind 368. hirte Z8Z. Ich frage nichts nach aller Grosser Heiland, deine Triebe 240. schönen Welt 248. Ich glaube und bekenne frei, Grosser Zehovah, du Ehren­ daß Gott der Geist 146. könig 28. Grosser Schöpfer, kleiner Ich glaube und bekenne frei,

z85»

Knabe

H-

daß JesuS I45. Ich glaube und bekenne frei, daß unser Gott 144. Ich weiß es, ich weiß es und

Halleluja, der Mensch soll se­

werd es behalten 195. Ich weiß in Jesu Blut und Wunden 206. mit 218. Herr, du lebendge Quelle 172. Ich weiß noch keinen bessern Herrn 69. Herr ich preise dein Erbar­ men 165. Ich weiß von keinen Plagen 209. Herr Jesu Gottes Lamm 38» Jehovah redet, höre zu 174. Herr Jesu, grosser Heiland

lig werden Halleluja, wer

32.

singt

aller Sünder

doch

279.

Herr Jesu, hilf mir das zu

Ihr Brüder liebet, der

0 Brü­

265»

seyn 113« Ihr Hirten! herrlich ist euer Stand 426. Herr Jesu, sieh auf deinen Ihr Lämmer härt ein Wert 3tzi. Knecht 312. Ihr Menschen mögt euch Herr segne uns, und schütze nur mit tausend Sachen deine Macht 276.

Höre doch, Seele, die theure

Verheissung 158. Höre meinen Glauben, wer ihn hören kann

Ja Jesus nimmt die Sün­

145.

Ihr

Plagen Seelen

249. sinkt

in

De­

muth hin 27z. Im Glauben und Vertrauen

ins Herz des Vaters schauen 155» In Christo lebt mein Le­

ben 252. der an 55. In meines Herzens Grunde 43* Jauchzet ihr Himmel, JeIst denn keine Gnade mehr hovah hat alles vollen­ vorhanden 156» det 221» Ist denn nun kein Jesus Ich, der Herr, ich Jehovah, mehr vorhanden 98. binS allein 168.

Rk2

Register.

6ti8

Seite. Seite. Mensch, Sünder, Staub und Kinder, die ihr Jesum hasset z6o. Made 150. Kinder, lernt das Blut er­ Mein allerliebstes Jesulein 389. kennen 370. Mein Heiland, du hast uns Kinder, lernt die Ordnung gelehrt 378. fassen 362. Mein Heiland ist mein Le­ Kleine Sünder kommt zum ben 200, Sünderfreund 372. Mein Heiland, sammle mich 256. Komm, Kind der Nacht, Mein Herr ist überschweng­ das gern im Dunkeln lich gut 70. wandelt 72. Mein Herrund Gottdein Komm, mein Herz, in Jesu Schmerz 87. Leiden 192. Mein Herz ist dennoch wohlKomm mein Herz zu deiner gemuth 211. Laufe 181. Mein Trost und Anker in Komm zu mir, mein Kind 363. aller Roth 8Z. Kommt doch, 0 ihr lieben Mir soll sein Nam und Ehre 173. Kinder 354Kommt her umsonst zu kau­ N. fen Li 5. Nun, Jesu, komm, 0 Herr, Kommt, ihr Kinder, kommt, wir warten 344» der Teufel 577 Nun, so bleibt eS vest dabei 438. Kommt ins Reich der Liebe 264. Kommt, 0 lieben Kinder 591. O. Kommt und laßt uns Chri­ O daß doch die faulen Chri­ stum ehren 40. sten ioi. O der grossen Freude 341* L. Lamm Gottes unveränderlich 204. O du Geist der Herrlich­ Lehre mich dein Blut be­ trachten 78. O O Lobe den Heiland, den gött­ lichen König der Ehren 48. O Lobe den Heiland, 0 Seele, den Heiland der Sünder 47. O Lobe den Tröster, den Geist, den wir göttlich verehren 91. O

M. Maria! ruft der freund

keit 90. freundliches Kind 39°» Gott, der du allmächtig bist 134» Gott, der duaus Nichts 1. Gott, du Herr der gan­ zen Welt 161. Gott und Heilandder du aus Egypten 167.

O Gottes Lamm, mein Ele­ Sünder­

ment 88. O Herr Jesu komm herein

141» 384»

Register.

629

Seite | Seite. O Heiland aller Welt, du Rollet ihr Donner und pras­ süsser Kinderfreund 369. selt 214. O Jesu, angenehmes Reis 242, S. O Jesu, laß mich nicht 139. Sagt mir doch": von was O Liebe, die den Himmel für Dingen aufgeriffen 225. 433* Seelenbräutigam, duerwürgO Liebe, die sterbend am tes Lamm 249. Kreuze 51* Selge Kinder:,: die das Kind­ O Mann der Schmerzen 49* lein 373* O Mensch, der selig wer­ den will 108. Sey du mir nur nicht fürch­ terlich 260. O mein Herr Jesu, darf ich bitten ZZ8. Sie jauchzet doch mit Freu­ den 197. O sanfter Jesu, stilles Lamm 253. So geht nun hin, ein jeder O felge Stunde, da man kehre heim 345. mit Kindern Z74. Spotte, Spötter, deinen O stiller Jesu, du reines Gott und König 14& Lamm 587. Ströme seiner blutgen Wun­ O Vater, der du im Him­ den 180, mel List 159. Sünder, freue dich von Her­ O Vater, der du mich zum zen L14. Kinde angenommen 160 O Vaterherz, dein Name T. 161. werde groß O Welt, waö bist du 439- Tobe nur Teufel und knirsche Z74. Tritt hinzu zur offnen Quelle 189. O wie selig seyd ihr doch, ihr Frommen. 198.

U.

P.

Unschätzbarer Heiland

Prediger der süssen Lehre 165. V. Preis sey dem Lamme 84 Preist, 0 Kinder, Gottes Verächtlich Evangelium Treue 551

Awei-

158.

fein

177.

W.

Q. Quälende Gedanken,

436.

R. Reicher Gott an Macht und Güte 178.

Wach auf mein Volk und höre 175 Warum zerstreust du dich mein Herz 252. Was Seelenkampf und Sün-

dennoth bedeuten

151.

6zo

Register.

Seite. Seite. Wie selig sind die Kleinen 349. Was soll denn nun der Glau­ be machen 259. Will Absaloms Bosheit den Was soll ich thun! Ach, David 213. Herr! was fang ich an log. Willkommen auserwähltes Kind 41. Weicht ihr finstern Sorgen 257. Wir bitten, Seelen, wir bit­ Welch ein Schall erquickt ten euch 327. mein Ohr 346. Welch herrliches Psalmlied 212. Wir glauben all an Einen Gott 278. Wenn doch alle Seelen wüß­ ten 456. Wohlan, so fahre hin, du Wer gerne hört und lernt 12, eitles Bessermachen 128. Wohl dem, der an den Schö­ Wer ist der Braut des Lam­ pfer glaubt 147. mes gleich 268. Wohl dem, wohl dem, ja Wer sagt mir, warum doch selig ist der Mann 206. die Heiden 271.

Wer singt denn so mit Freu­ den 201. Wie freut sich doch mein ganzer Sinn 20Z. Wie, mein Jesu, soll der Teufel 269. Wie Schaafe frölich weiden 173. Wie selig ist das Volk des Herrn 164.

Wohl mir, Jesu Christi Wun­ den 200. Wo uns der Herr das Wort der Kraft 178. Wunderbarer Heiland 437. Z.

Zähle meine Thränen

132»

Verzeichniß der im Anhang befind­ lichen Lieder. 91.

Seite. Seite. Dankt dem Herrn, ihr Got ­ -Abermals ein Jahr ver­ tesknechte 564* flossen 476. Das war der allerhellste Ach, bleib bei uns, Herr Morgen 491. Jesu Christ 584. Der du unendlich selig bist 458. Ach (Sott, der @atan giebt mir ein 516. Der Gnadenbrunn fließt noch 517. Der lieben Sonnen Licht und Ach Gott, ich suchte dich 584« Pracht 594, Ach Gott, ist noch dein Geist Der Tag ist hin, mein Jesu 595. bei mir 497. Der Tod führt uns zum Le­ Ach Gott, mich drückt ein ben 615. schwerer Stein 490. Die Seele Christi heilge mich 478. Ach, was sind wir ohne Je­ Dir, dir, Jehovah, will sum 502. ich singen 565, Auf meinen lieben Gott trau Dis ist die Nacht, da mir er­ ich 541» schienen 465. B. Du fährst gen Himmel, Je­ su Christ 495. Besieh! dem Herren deine Wege 542. Du Lebensfürst, Herr Jesu Befiehl du deine Wege

545.

C. Christus der ist mein Le­ ben 598. Christe, wahres Seelen­ licht 591.

Christ 496. Du siehst es, Mensch, ach, fort und fort 598.

E. Cin Kind heut

ist uns geboren

468.

Verzeichrttß Seite. Ein Lämmleingeht und trägt die Schuld 480. Eins ist Noth, ach Herr, dis Eine 526. Erleucht mich, Herr, mein Licht 518. Ermuntert euch ihr From­ men 614. Ermuntre dich, mein schwa­ cher Geist 471. Er wird es thun, der from­ me treue Gott 544. Es kostet viel ein Christ zu seyn 528. Es mag dis Haus, das von der Erden 615. Ewge Liebe, Jesu Christ 529 Ewig sey dir Lob gesungen 469.

F-

Sette.

•V* Halleluja, Lob, Ehr

Preis und 566«

Heiligster Jesu, Heiligungs­ quelle 567.

Herr, wie du willst, soschick's mit mir 546.

Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen 48». Herzlich lieb hab ich dich, 0

Herr Herzlich thut mich gen

5°3* verlan­ 601

Hier ist mein Herz, Herr, nimm es hin 520. Hier legt mein Sinn sich vor dir nieder 551. Hilf, Herr Jesu, laß gelin­ gen 478» Hinweg mit Furcht und Tran,

rigkeit 547» Höchster Priester, der du dich Frölich soll mein Herze sprin­ gen 467selbst geopfert 531»

G.



Gelobet seyst du, Jesu Ich bin getauft auf deinen Christ 472. Namen 587« Gott des Himmels und der Ich bin ja, Herr, in deiner Macht 602. Erden 592» Ich bin vergnügt und halte Gott sey Dank in aller Welt 472. stille 547» Gottlob! ein Schritt zur Ich danke dir durch deinen Ewigkeit 599' Sohn 592* Ich hab' ihn dennoch lieb 552. Gott wills machen , daß die Sachen 545* Ich hab' in Gottes Herz und Guter Hirte, willst du nicht Sinn 548. Ich hab' mein' Sach' Gott deines Schafleins dich er­ heimgestellt 603» barmen 519. Ich hab' mich Gott ergeben 605. Gute Nacht, ihr eitlen Freu­ den

530»

Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ 550.

der im Anhang befindlichen Lieder. Seite.

Ich

st-h an deiner hier

466.

Ich weiß , mein Gott,

Ich

meine

Jesu,

hör

Seite. mein

Klagen 522. Liebster Jesu, liebstes Leben 535, Lobe den Herren, den mäch­

daß

551.

all' mein Lbun will dich lieben,

Stärke Jesu, deine

Liebster

Krippe

633

I

tigen König der Ehren 570.

5ZZ.

M.

Wun­

tiefen

den 479» Mache dich, mein Geist, be­ Jesus Christus Gottes Lamm 521. reit 571. Jesu, komm doch selbst zu Man lobt dich in der Stille 572. mir 504. Meine Hoffnung stehet veste 553. Jesu, Kraft der blöden Her­ Mein Gott, erschaffen hast 568. zen du mich 536.

Jesu, meine Freude Jesu, meiye Liebe, oft betrübe

537. Mein Herz, 0 Gott, spricht die ich

selbst zu mir 554. 505. Meinen Jesum laß ich nicht,

deine

denn er ist allein mein 593. Leben 506. 492. Meinen Jesum laß ich nicht, 534. weil er sich für mich ge­

Jesu, meine Stärke, Wunderwerke Jesus meine Zuversicht

Jesu, meiner Seelen Ruh Ihr armen Sünder kommt

zu Häuf In allen meinen Thaten

K.

geben 52z. 521. Mein Jesu, dem die Sera­ 552. phinen 572. Meine Seel ermuntre dich 483. Meine Seel ist stille 554.

Komm, beug dich tief mein Herz und Sinn 569. Komm,

0

komm du

Geist

des Lebens

499.

Himmel 473. Komm, Tröster, komm her­ 500.

Laßt uns ren

555. 556.

Mir nach,

spricht Christus,

536.

N. Nimm von uns,

Herr,

du

treuer Gott 574. Nun jauchzet all' ihr From­

L. Lasset ab, ben

Angst und

Plagen Mein Vater, deine Gnad unser Held

Kommst du nun, Jesu, vom

nieder

Meine Sorgen,

meine Lie­ 605.

men 464. Nun laßt uns gehn und tre­

doch nicht begeh­ 607.

ten 477. Nun ist er erstanden aus des

ihr,

Liebe, die du mich -um Bilde 506.

Todes Banden

493.

634

Verzeichniß

Schmücke dich, 0 liebe Seele 590, Nun gute Nacht, du eitles Weltgetümmel 524. Seelenbräutigam! Jesu, Nun danket alle Gott 574. Gottes Lamm 514» Nun sich der Tag geendet hat 596. Seyd zufrieden lieben Brüder 474» Sey Lob und Ehr dem höch­ O. sten Gut 576. O du Liebe meiner Liebe 487. Sey mir tausendmal gegrüO du süsse Lust 507. O Haupt voll Blut und Wunden 486. O heilige Dreieinigkeit 457. O heilige Dreifaltigkeit 594. O Jesu Christ, dein Kripp­ lein ist 474. O Jesu Christ, ich preise dich 588. O Jesu Christ, mein schönstes Licht 509. O Jesu, Jesu, Gottes Sohn 508. O Jesu, meine Wonne, du bist die Gnadensonne 589. O meine Seel erhebe dich 461. O reicher Gott von Gütigkeit 557. O Sünder, denk an deinen Tod 608. O theurer Jesu, der du bist 608. O theurer Tröster, heil'ger Geist 501. O Ursprung deß Lebens 511» O Weisheit aus der Höh 538. O Welt sieh hier dein Leben 484. O wie selig seyd ihr doch, ihr Frommen 616. O wie selig sind die Seelen 512.

ßet 488. Sie haben meinen Herrn ge­ nommen 494. So hab ich nun vollendet 609. So gehst du denn, mein Je­ su, hin 525. Sollt es gleich bisweilen schei­ nen 558. Sollt ich meinem Gott nicht

singen

577»

u. Unsre müden Augenlieder

597.

V. Vater unser im Himmelreich 579. Versuchet euch doch selbst 539. Verwundeter Heiland, sieh nicht an 525.

W.

Wachet auf, die ihr im Bunde 617. Warum betrübst du dich, mein Herz 558. Warum sollt ich mich denn grämen 559» Warum willst du doch für Pmorgen 561. Preis, Lob, Ehr, Ruhm, Was alle Weisheit in der Dank, Kraft und Macht 575. Welt 460. Was giebst du denn, 0 meine S. Seele 562. Schatz über alle Schätze 513. Was kann ich doch für Dank 540,

der im Anhang befindlichen Lieder WaS mich auf dieser Welt betrübt 56z. Wem dein herzliebster Sohn, 0 Gott 526. Wenn ich mein Herz vor dir, mein Hort 580. Wenn mich die Sünden krän­ ken 489 Weil nichts gemeiners ist als Sterben 610, Wer nur den lieben Gott läßt walten 56z.

635

Wer weiß wie nahe mit mein Ende 6n. Wie flieht sie hin, der Men­ schen Zeit 615» Wie freu im mich im Herrn 581*. Wie soll ich dich empfangen 465. Wie wohl ist mir, 0 Freund der Seelen 515» Wohl dem, der Jesum liebet 586. Womit soll ich dich wohl laben 581* Wunderbarer König! Herr­ scher von uns allen 585»