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German Pages 780 [784] Year 2003
B E I H E F T E ZUR ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE P H I L O L O G I E BEGRÜNDET VON GUSTAV GRÖBER HERAUSGEGEBEN VON GÜNTER HOLTUS
Band 315
Kurt Baldinger
Etymologien Untersuchungen zu FEW 21-23 Band 3 zu FEW 21, 221, 222 und 23 Mit Registern zu den Bänden 1-3
MAX NIEMEYER VERLAG T Ü B I N G E N 2003
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-484-52315-8
ISSN 0084-5396
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003 http://www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: epline, Kirchheim unter Teck Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Etymologien Untersuchungen Untersuchungen Untersuchungen Untersuchungen
VII
zu zu zu zu
FEW FEW FEW FEW
Band Band Band Band
21 22' 222 23
1 285 319 340
Ergänzungen und Korrekturen
461
Bibliographie
470
Register zu den Bänden 1-3
499
Wortregister Etymaregister Autorenregister
500 700 767
V
Vorwort
Der erste Band der Untersuchungen zu den galloromanischen Wörtern unbekannter oder unsicherer Herkunft widmete sich ausschließlich Band 21 des F E W und umfasste 1997 Artikel, ergänzt durch ein Wortformenund ein Etymaregister (= BaldEtym 1, ZrP Beihefte Band 218, Tübingen, Niemeyer, 1988). Der zweite Band unserer Untersuchungen betraf die Bände F E W 22' und F E W 22 2 , soweit sie erschienen waren (zu Bd. 22 1 die Seiten 1-288; zu Bd. 22 2 die Seiten 1-192) 1 , und F E W Band 23 (= BaldEtym 2, ZrP Beihefte Band 288, Tübingen, Niemeyer, 1998). Dieser zweite Band, der 2023 Artikel umfaßt, hat im Gegensatz zum ersten keine Register, da die Planung eines notwendig gewordenen dritten Bandes uns veranlasst hat, ein Gesamtregister der Wortformen und ein Gesamtregister der Etyma für alle drei Bände zu erstellen. Zu BaldEtym 2 liegen uns ausführliche und anregende Besprechungen vor: von Christian Schmitt in Roman. Jb. 50, 1999, 203-207; von Joachim Lengert in R F 112, 2000, 501-504; von R. Bracchi in Salesianum 62, 2000, 408—409; von Pierre-Henry Billy in Nouvelle Revue d'Onomastique, n° 37/ 38, 2001, 327-328 und von Hans Dieter Bork in ZfSL 111, 2001, 183-185. Eine ganze Reihe von Ergänzungen zu seinen eigenen Artikeln übersandte uns Jan Fennis; wir haben sie aus redaktionellen Gründen in «Ergänzungen und Korrekturen» (Seiten 461-469) aufgenommen, da es sich in der Mehrzahl der Fälle um ergänzende Verweisungen auf seine große Publikation FennisGal 2 gehandelt hat. Entsprechend ist auch eine Reihe von Ergänzungen, die uns M.-Th. Counet zu ihren eigenen Artikeln brieflich übermittelt hat, in «Ergänzungen und Korrekturen» aufgenommen worden. Ende 1999, ein Jahr nach Erscheinen des zweiten Bandes, war die wissenschaftliche Redaktion der Artikel des dritten Bandes abgeschlossen; dabei war der dritte Band darauf angelegt, ganz in der Kontinuität zu den beiden 1
2
Inzwischen sind auch diese Bände vollständig erschienen: F E W 22', 1-316, Basel (Zbinden) 1976-1997; F E W 222, 1-322, Basel (Zbinden) 1973-2001. Jan Fennis, Tresor du langage des galeres, Dictionnaire exhaustif, avec une introduction, des dessins originaux de Rene Burlet et des planches de JeanAntoine de Barras de la Penne, un releve onomasiologique et une bibliographie, 3 vol., Tübingen (Niemeyer) 1995 (Lexicographica, Series maior, 61-63).
VII
Vorwort
ersten Bänden zu stehen, d. h. Nachtragsartikel und Ergänzungsartikel zu den bereits in Band 1 (Nr. 1-1997) und Band 2 (Nr. 1998^020) publizierten Artikeln aufzunehmen, darüber hinaus aber auch eine Reihe von neuen Artikeln vorzustellen, die in den beiden ersten Bänden keine Aufnahme (mehr) finden konnten. Insofern umfaßt BaldEtym 3 Nachtragsartikel und Ergänzungen zu den Artikeln von BaldEtym 1 und 2 sowie neue Artikel zu FEW 21, 221, 222 und 23 (im gesamten die Nummern 4021-6145); ferner eine kleine Zusammenstellung von «Ergänzungen und Korrekturen», die uns teilweise erst nach Fertigstellung des Manuskripts bekannt geworden sind (Seiten 461-469), eine Bibliographie (Seiten 470-498), ein Gesamtregister der Wortformen (Seiten 500-699) und ein Gesamtregister der Etyma (Seiten 700-766). Ein Gesamtautorenregister schließt den Band ab (Seiten 767-771); es macht deutlich, wie breit die Mitarbeit der Fachkolleginnen und Fachkollegen gestreut ist und in welch beachtlichem Ausmaß auch Studierende an der Mitarbeit, vor allem des ersten Bandes, beteiligt waren. Alle Artikel sind - wie schon in Band 1 und 2 - mit dem Namen des jeweiligen Autors gezeichnet. Die Kürzel Κ. B. und D. D.-S. dagegen besagen, daß in einem so gezeichneten Artikel ein rein referierender oder resümierender Beitrag oder eine wissenschaftliche Ergänzung vorliegt bzw. eine rein redaktionelle (Zusatz-)Arbeit geleistet wurde. Daß die Publikation von BaldEtym 3 nicht so rechtzeitig erfolgen konnte, wie ursprünglich beabsichtigt war, lag an einem finanziellen Engpaß, der sich im Jahr 1999 ergab und den die Heidelberger Akademie der Wissenschaften dann dankenswerterweise mit einem Zuschuß überbrücken half, so daß zumindest die Arbeit an der Fertigstellung des Manuskripts und auch die Dateneingabe der Materialien - wenn auch mit zeitlicher Verzögerung gesichert waren. Erst im Herbst 2001 konnte dann dank eines Druckkostenzuschusses durch die D F G beim Max Niemeyer Verlag mit den Satzarbeiten begonnen werden, wobei die Korrekturen der Druckfahnen, die fast ausschließlich in den Händen von Frau Dr. Diekmann-Sammet lagen und nur im letzten Stadium vor allem bei der Registererstellung von Frau Dr. Petra Burckhardt unterstützt wurden, wiederum nur in stark eingeschränkter Arbeitszeit durchgeführt werden konnten. Der DFG danke ich an dieser Stelle ausdrücklich für die gewährte finanzielle Unterstützung des Drucks; ebenso groß ist mein Dank gegenüber dem Max Niemeyer Verlag für seine verständnisvolle und sorgfältige Betreuung der Drucklegung. Nur durch diese wertvolle Unterstützung, die wir von Seiten der DFG und des Verlags erfahren haben, wurde das Erscheinen des dritten Bandes in der vorliegenden Form überhaupt erst möglich gemacht. Mein Dank gilt an dieser Stelle auch allen Studentinnen und Studenten, Mitarbeitern und Fachkolleginnen und Fachkollegen, die uns unermüdlich VIII
Vorwort
ihre anregenden Beiträge zur Aufklärung der unbekannten und unsicheren Elemente des galloromanischen Wortschatzes zukommen ließen. Das Interesse und die Freude an der Aufklärung unbekannter Etymologien ist groß, und die Arbeit am FEW 21-23 ist - wie im Vorwort zu Band 1 und 2 mehrfach betont - längst noch nicht abgeschlossen, vielmehr bleibt dieses Arbeitsgebiet ein spannendes Forschungsgebiet, zumal unser Beitrag - und dessen sind wir uns bewusst - angesichts der Fülle der noch offenen Fragen in der etymologischen Forschung lediglich einen kleinen Teil von Lösungsvorschlägen vorstellt. Danken möchte ich vor allem auch meinen langjährigen Mitarbeiterinnen, die übergreifend an allen drei Bänden mitgewirkt haben und daher auch noch teilweise mit der computertechnischen Eingabe der Materialien für Bd. 3 beschäftigt waren: Frau Dr. Nicoline Winkler (geb. Hörsch), Frau Dr. Petra Burckhardt, Frau Brigitte Seile, Frau Raquel Montenero und nicht zuletzt Frau Gunhild Schröder, die sehr sorgfaltig den größten Teil der Materialien von BaldEtym 3 in den Computer eingegeben hat. Frau Dr. Petra Burckhardt danke ich zudem für ihre langjährige, zuverlässige und kooperative Mitarbeit, unter anderem beim Bibliographieren schwieriger bibliographischer Titel sowie für die sorgfältige Unterstützung beim Aufbau und der Korrektur der Register. Mein besonderer Dank für die wissenschaftliche Zusammenarbeit geht an Frau Dr. Doris Diekmann-Sammet: Mit großem Engagement und Idealismus hat sie von Anbeginn der Arbeiten an den «Unbekannten» im Jahr 1984 die Bände betreut, unermüdlich die redaktionellen Arbeiten durchgeführt und koordiniert, eigene wissenschaftliche Beiträge geleistet und jetzt jahrelang die Hauptlast an der Redaktion des dritten Bandes und seiner Publikation getragen, damit der vorliegende Band in seiner jetzigen Form in der Reihe der Beihefte zur ZrP erscheinen konnte. Möge auch dieser dritte Band, wie die beiden vorangehenden Bände, die er komplettiert, eine wohlwollende Aufnahme finden und zu anregenden, vielfältigen und weiterführenden Untersuchungen auf dem so «faszinierenden» Gebiet der etymologischen Forschung beitragen. Heidelberg, im August 2003
Kurt Baldinger
IX
F E W
B a n d
2 1
4021 chaleur; chaud 21,2a Bonneval il fait ouain "Pair est chaud et humide et Ton ne respire pas aisement" Μ Ant 2, 431. Lautgebärde, drückt das Unbehagen aus (FEW 21,2a). - Zu FEW 14,163b VANUS "leer; eingebildet" (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 109). - K.B. 4022 froid 21,2b Crem. Sang adj. "grincheux, grognon; aigre, piquant (temps)" (FEW 21,2b). - Mehrmals verzeichnet (von Liard geklärt): sub *CANIA "hündin", FEW 2,184a: Vaux δαης "grincheux" 6 (note 6: «Hier macht sich einfluß von rechigner [sub anfrk. *ΚΪΝΑΝ "den mund verziehen", FEW 16,323a] geltend») sowie (in demselben Artikel *CANIA) FEW 2,193b: Vaux bane [sic] "grincheux" und sub frk. *KINNI "kinnbacken, wange", FEW 16,326a: Vaux δαηέ, -ta adj. "grincheux"; δαης, -ξ si (Liard, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 28). - Κ. B. 4023 brume 21,4b Grandpre äyäl m. Babin 438 (FEW 21,4b). - Jetzt sub *ASSÜLARE 2 "griller", FEW 25,578b: Grandpre br& äyäl "leger brouillard qui le matin, en ete, couvre le massif forestier, ce qui annonce une chaude journee" (Babin 438)11 mit Anm. 11: «A biffer 21,4b; croisement, selon Babin 438, avec äyäl "maussade", ici 16,178a *HATJAN I 1. Le croisement avec häle est favorise par la presence, dans la meme region, des formes telles que VarennesA. aloe "maussade", alii Babin 529, Chatt. halu (ici 22',21a), qui surgissent ä la jonction des aires des types ayäl et enäl, ce dernier ä rattacher ici 16,178b [*HATJAN], dont les initiales ont ete reinterpretees comme prefixes». - D. D.-S. 4024 s'eclaircir 21,5a Gruy. Blon. eväyi v. r. "se decouvrir (ciel)", Liddes eväy% Gl; Chenit eväi "se distraire, s'ebaudir" Gl, Ollon e v ä y i "faire une promenade", Leysin eväyi "se rejouir, s'amuser, s'ebattre", Salvan "se distraire, se remettre des chagrins" Gl. Übertragen Blon. evayi so dinä loc. "laisser passer son diner, alleger son estomac" (FEW 21,5a) und 1
4025-4028
pleuvoir; pluie - averse
digerer 21,318a Blon. eväyi "v. a. digerer rapidement ce qu'on a mange; v. r. s'eclaircir (du temps)" (FEW 21,318a) und se promener; fläner; röder 22',214b Ollon s eväyi v. r. "faire une promenade" (FEW 22',214b) (—> s'eclaircir [s. o.]). - Zu obigen Formen siehe GPSR 6, 965b/966a eväyi (Bed. l°-5°), mit Hinweis auf FEW 21,5a und 318a und den etymologischen Vorschlag: «Se rattache peut-etre au lat. VAGARE ["herumschweifen"], FEW 14,120a [121a]». - Κ. B. pleuvoir; pluie 21,5b Maug. deriner v. n. "pleuvoir" (FEW 21,5b) (—> urine [21,319a]). - Siehe dazu BaldEtym 1, Nr. 935. 4025 pleuvoir; pluie 21,5b Mäcon brusö f. "averse" ... (FEW 21,5b). - Ajoutez ALLy V p.488 (bruze, bruzo ρ 6 et 10). - Κ. B. pleuvoir; pluie 21,6b Limagne iclhautso [wohl in iclhantso zu korrigieren. - Chambon, RLiR 48, 1984, 86] f. "qqs gouttes de pluie; un peu ä boire; . . . " etc. (FEW 21,6b). Ist behandelt mit Ambert iklätso f. "tres petite quantite d'un liquide", hier 23,177b sub "liquide", BaldEtym 2, Nr. 3740. 4026 averse 21,6b Mfr. nfr. giboulee f. "grosse averse soudaine et de peu de duree ..." etc. (FEW 21,6b und BaldEtym 1, Nr. 19). - Ergänze St-Victor avoir le derriere aux giboulees "etre de mauvaise humeur" (FEW 3,47b sub DE RETRO "hinter" und ZrP 100, 1984, 745 n. 2, wo der Verweis auf FEW 21,6b zu korrigieren ist). Ergänze auch tourner l'driere aux giboulees "tourner le dos ä qn qui vous fait des reproches ou vous insulte" (Tresor du parier percheron, 1979, p. 167); ergänze Verweis auf "battre" (21,386b): Chablis giboulee f. "volee de coups, de poings". - Κ. B. 4027 averse 21,7a Ard. giborer v. a. "melanger" Vauch (FEW 21,7a). - Ergänze Verweis auf -» meler [23,260a], wo Guign. giborer v. a. "melanger" PtArd 5.5.1927 verzeichnet ist. - Doris Diekmann-Sammet. 4028 averse 21,7a Wallon. baseie f. "nuee" (17. jh., Gdg 11,556), Hesbaie "ondee de pluie" Gdg 2,501. Gleize bässie "ondee", Verviers bäse Alw 3,107, Flemalle basseye. Wahrscheinlich aus rom. *BACCIÄTA "ein kübel voll", hier 1,199; s. das folgende. War. bas'niye [lies: bas'neye. - BTDial 42,333] f. "ondee". Lüttich "avalan2
averse
4029-4030
che de fruits tombants" ALW 3,107. Aus rom. *BACCINÄTA "ein kübel voll"; zu lütt, bassene "bassine, vase de cuisine", bassener "bassiner", hier 1,199-200, npr. ploure a belos bacinados "pleuvoir ä verse" StrengWetter 70. Oder zu lütt, bassener "abattre (des fruits, ä l'aide d'un baton)", bass'ner, aus *bastener, hier 1,279 [BASTUM "stock"] (FEW 21,7a) und nuage 21,3a Walion. baseie f. "nuee" (17. jh„ Gdg 11,556) (FEW 21,3a) (-» averse [s. o.]) und agiter un liquide 21,391b Gleize bässi v. n. "balancer, etre secoue (des liquides et des recipients qui les contiennent)". Ablt. Malm, kubanci v. a. "houspiller, maltraiter" (1793, BWall 18, 79), Gleize cubässe "secouer". Wallon. bassei'e "gros nuage, averse, ondee" BSLW 20,22, Gleize bässee "averse, ondee" (FEW 21,391b) und tremper 23,180b Gaum. bausseye v. n. "tremper par la pluie", Prouvy-Jamoigne baucey adj. "fortement mouille par la pluie" (FEW 23,180b). - Obige Formen gehören zusammen, worauf auch M.-Th. Counet 1996 hinweist. Dazu auch Lechanteur (DialWall 17, 1989, 63): «Bien lire -.μ- et non -z-, Cf. ALW 3,107a , t. G: bassee Ve 39, basseye L 87. Cf. ibid., n. 9 et Remacle Gleize 2 1980,29a [«Les trois mots [*basser, intr. "balancer, etre secoue ...", *cubässer trans, "secouer" ... (kubanci) ..., basse f. "averse, ondee" {basseye)} sont inseres FEW 21,391b; le subst. figurait dejä FEW 21,7a [s. o.], avec la mention (de *BACCIA "recipient", FEW 1,199)]». - Κ. Β.; D. D.-S. averse 21,7b NivB. ouzeye f. "nuee, grande averse" ALW 3, 107 (FEW 21,7b und BaldEtym 1, Nr. 22; NivB. ouzeye f. "nuee" auch 21,3a sub "nuage" verzeichnet). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 4873. 4029 averse 21,7b Pik. griainne f. "giboulee", Dem. grihinne "giboulee, ondee" (FEW 21,7b). A rattacher Ä abfrq. *GRÜT "grütze", FEW 16,96b/97a (mfr. gruel "grosse pluie" ... gruyau ... boul. griau "grelon" etc.; on note aussi Proyart grianne "gresil"). On peut envisager *GR£JT- + suff. -INA. - Chaurand. 4030 averse 21,7b ... centr. däbe m. "ce qu'un petit enfant a repandu d'urine sur sa nourrice, sur le carreau". Ang. daber v. n. "tremper ä fond, s'imbiber" (FEW 21,7b) (-» quantite [23,223b]). - Ergänze Verweise auf -» urine; uriner [21,319a] sowie auf —> tremper [23,180b], wo beide Bezeichnungen nochmals aufgenommen sind. - Doris Diekmann-Sammet. 3
4031-4035
averse - neige; tourbillon de neige
4031 averse 21,8a Aisne büz? f. "averse" (ρ 230) (FEW 21,8a). - Voir FEW 15',231b-232a sous mha. BÖZEN "stossen, schlagen" (en particulier Bourn, büse "quantite d'eau qui sort d'une source en une fois"). Dans le sud du Laonnois et du Soissonnais la [bUse] est une averse qui peut etre violente et brutale. Chaurand. 4032 averse 21,8a Sedan ravöz f. "ondee" Brun 1105 (FEW 21,8a und BaldEtym 1, Nr. 25). - Dazu Pfister (RLiR 53, 1989, 237): «La base etymologique est *AQUACEUS, derive d'AQUA, cf. Bourbon egasse "forte pluie" FEW 25,65b [sous AQUA "wasser"] et piem. avdsi "acquazzone" (LEI 3, 573, 39 s. v. *aquaceus»). - Κ. B. 4033 averse 21,8b Bagn. evwapä v. η. "pleuvoir ä verse; battre" BG1 8, 4; evwapäya f. "averse". Vielleicht aus einem burg. *swapp-, das man nach schweizd. schwapp "schwall, wasserguss" Schwld 9,2047 erschließen darf (FEW 21,8b) und battre 21,388a Bagn. evwapä v. a. "battre; pleuvoir ä verse" (FEW 21,388a) (-» averse [s. ο.]). - Ergänze Hinweis auf GPSR 6, 974a ivouapä (Bed. 1° bis 5°); «Origine obscure; FEW 21,8b, 388a; ... Streng, Himmel II, 65», sowie auf GPSR 6, 974a evouapäya ... «Derive en -ata du precedant [evouapä]». Κ . B.
4034 averse 21,8b Juj. avoedye v.n. "pleuvoir tres fort" (FEW 21,8b). - Ajoutez ALLy V ρ 491 (avoye 791 ρ 29). - K.B. 4035 neige; tourbillon de neige 21,10a Alp. maloto f. "pelote de neige, masse de beurre", maroto, mouroto (alle M) (FEW 21,10a und BaldEtym 1, Nr. 29). - Ergänze Hinweis auf Jean-Claude Bouvier, La neige ä pleine main, in Festschrift Baldinger, Bd. II, Tübingen 1979, 745-759 (bes. 749-750). Jean-Claude Bouvier schlägt für maloto Kreuzung vor von manota "boule de neige, motte de beurre" (belegt in Blonay und mdauph., s. FEW 6>,288b sub MANUS) mit peldto, pilöto «type ... equivalent occitan du frangaispelote (de neige) ...» (FEW 8,480a/b PILA "ball") (750), das aber in der Bed. "boule de neige" nicht im Prov. belegt ist: «En frangais ce mot [pelote] est sans doute une designation traditionnelle, ... remplacee ... au XIX e siecle par boule de neige. En est-il de meme pour l'occitan? C'est difficile ä dire, car si pilota existe des l'ancienne langue avec les sens de "balle, paume, tas, masse ...", nous ne trouvons par la suite dans les dictionnaires aucune indication selon laquelle ce mot aurait ete egale4
neige; tourbillon de neige
4036
ment employe pour designer la "boule de neige"» (750f.). Jean-Claude Bouvier stützt seine These mit der Tatsache, daß die drei einzigen Belege von pelöto im Raum Alpes-Maritimes zu finden sind und «c'est certainement le sens premier et traditionnel de "balle" qui est ä l'origine de l'emploi de pelote pour designer la "boule de neige". Et on voit maintenant que, dans le cas de "boule" aussi que dans celui de pelote, la metaphore est ä la fois visuelle () et cinetique () (Dat 43, 1994, 41). - Κ. B. 4063 marais 21,26b Orne hazi m. "marais, tourbiere" (FEW 21,26b). - Orne haze est ä rattacher ä abfrq. *HAISI "gesträuch", FEW 16,121a (v. ibid. alothr. hasoy "broussailles"); [ a z w a ] en Thierache [region occupant principalement l'extremite nord-est du dep. de l'Aisne] designe un lieu recouvert de broussailles enchevetrees, au fourre inextricable; haze peut etre le correspondant normand et avoir puis le sens de "marais, tourbiere". - Chaurand. 4064 marais 21,26b Morv. menoille f. "terrain humide", menouille (FEW 21,26b und BaldEtym 1, Nr. 110). - «Voir aussi, pour les donnees toponymiques, G. Taverdet, Les Lieux-dits de Saöne-&-Loire (Dijon, 1985), 48 et note 28, ainsi que Ph. Barrai, Toponymes et microtoponymes du Mont Beuvray (Saöne-et-Loire/ Nievre) (Dijon, 1988) p. 79» (Chambon, Bespr. zu BaldEtym 1, in Beiträge zur Namenforschung 25, 1990, 198). - Κ. B. 4065 marais 21,26b Saviese reblir[ f. "terrain marecageux oü Ton enfonce" (FEW 21,26b). Dazu BaldEtym 1, Nr. 1173. 12
mare; flaque d'eau
4066-4071
4066 mare; flaque d'eau 21,27b Pik. chuet m. "mare" Jouanc, PasC. swe (p 273-275), art. chue "mare, abreuvoir", Somme swe "mare" (p 246), AmiensN. swe. DSevres swäy (p 512) (FEW 21,27b). - A rattacher Ä SOLIUM "sessel; wanne", FEW 12,61b (Gondc. siiei "abreuvoir", art. chue, Manin swe, DSevres soueil "mare"). - Chaurand. 4067 mare; flaque d'eau 21,28a Ang. mäcre f. "flaque d'eau de pluie" etc. (FEW 21,28a und BaldEtym 1, Nr. 118). - «Noch ungelöstes Problem» (BaldEtym 1, Nr. 118); nach Blasco Ferrer ist als etymologischer Ansatz noch M A C ( Ü ) L A [FEW 6', 12b ff.] in Erwägung zu ziehen, s. Blasco Ferrer, RJb 41, 1990, 166. - Κ. B. 4068 mare; flaque d'eau 21,28a AllierSE. närsa f. "bourbier" ... ALLy 842 (FEW 21,28a und BaldEtym 1, Nr. 120). - Ergänze ALLy V, 1976, ρ 522 (zu ALLy 842), ohne etym. Vorschlag. - Κ. B. 4069 mare; flaque d'eau 21,28a Gaum. fradjäye f. "flaquee d'eau; eau lancee ..." (FEW 21,28a und BaldEtym 1, Nr. 121). - Ergänzungen BaldEtym 3, Nr. 5843. 4070 mare; flaque d'eau 21,29a ... 5. Poit. gabares m.pi. "ravins couverts de ronces; anciens fosses de chateaux forts", ... (FEW 21,29a). - Ergänze Verweis auf rempart [23,137a], wo poit. gabares m. pl. "anciens fosses de chateaux forts" nochmals verzeichnet ist. - Doris Diekmann-Sammet. 4071 mare; flaque d'eau 21,29b/30a Her. tsyautsyas m. "mare" (p 777), Lezignan chautchas "flaque d'eau" RLR 40, 289, Toulouse chaouchas, Tarn xaouxas "bourbier". Ariege tsaukäs m. "flaque boueuse" (p 772), HGar. id. (p 771); (p 760, 761); Ariege tsaupäs (p 782) (FEW 21,29b/30a) und
dzaukäs
couche de terre, etc. 21,36b Bastide chaupas m. "bourbier" Bts 8, 48 (FEW 21,36b). - Dazu Chambon (A propos du substrat pre-celtique dans la toponymie du Gevaudan, in RLR 81, 1975, 459 note 12): «Le DNLF [Albert Dauzat/Charles Rostaing, Dictionnaire des noms de lieux en France, Paris 1963, 2e ed. revue et completee par Charles Rostaing, Paris 1978] ... rapproche Chauchailles de gev. chauchas "bourbier" (cf. FEW 21,29b-30a, 36b [s. o.])» (Zu weiteren etymologischen Ansätzen zu Chauchailles s. Chambon ibid. p. 435/436). Κ . B.
13
4072-4076
vague - couche de terre
4072 vague 21,31b Afr. rible f. "vague" (BenSMaure; Thebes) (FEW 21,31b und BaldEtym 1, Nr. 126). - Dazu auch Blasco Ferrer, RJb 41, 1990, 166. - Κ. B. 4073 vague 21,31b Schweiz seiche f. "vague d'oscillation fixe, vagues de balancement de l'eau du lac dans son ensemble" (seit 18. jh.) (FEW 21,31b). - Schon sub siccus "trocken" (FEW 11,586b) verzeichnet: nfr. seiche "flux et reflux du lac Leman" (seit 1742, s. Trev 1752) (Liard, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 28). Κ . B.
4074 marais salant 21,32b Nfr. mirotte f. "pre sale que la mer couvre et decouvre selon la maree" (Besch 1845-Lar 1874), mesotte Besch 1845 (FEW 21, 32b und BaldEtym 1, Nr. 130) und graminees 21,173a Mfr. mizotte f. "poa maritima" (1413) ... (FEW 21,173a). - Ergänze dazu RezeauOuest 195 (sub misotte, mizotte s. f.): «On a donne recemment le nom de mizotte ä un fromage ä base de lait de vache (päte ä egouttage naturel, 48% de matiere grasse, presente en meules de 3 kg), fabrique par USVAL, ä Saint-Michel-en-l'Herm (Vendee)». Rezeau zur Etymologie: «Atteste en 1413 mais une forme der. minzotiere est attestee des 1316 dans E. Clouzot 114, note 2». Hinweis auf FEW 21,32b und 173a. - Κ. B. gravier 21,33b Aveyr. främim. "gravier, galets, cailloux roules ..." etc. (FEW 21,33b). - 1st behandelt mit Bare. froumindr v. a. "reduire en poussiere, ..." etc., FEW 21,402a sub "rompre; casser" BaldEtym 3, Nr. 4888. 4075 pierre 21,34b Nivelles gweche f. "gros eclat de pierre bleue servant ä empierrer", etc. (FEW 21,34b und BaldEtym 1, Nr. 141). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 96): «BaldEtym 1, n° 141 estime que le mot se rattache sürement a l'all. QUETSCHE, FEW 16,429a. En realite, le terme est ä ranger sous frq. *GREOT ["kies, sand", FEW] 16,57a: le groupe consonantique complexe de grweche se reduit souvent, soit ä gre- soit ä gwe-». - Κ. B. 4076 couche de terre, etc. 21,35b Mfr. tran "sous-sol" (1610, R 35, 413), Lag. Marcillac tron m. "sous-sol dur ou rocailleux entre la röche vive et la couche vegetale" etc. (FEW 21,35b). S. BaldEtym 2, Nr. 2645. 14
couche de terre - bourbe; fondriere
4077-4081
4077 couche de terre, etc. 21,35b Verv. clave m. "graillon, gros crachat" (FEW 21,35b) (-> crachat [21,321a]). Vgl. dazu BaldEtym 1, Nr. 944. - Doris Diekmann-Sammet. 4078 couche de terre, etc. 21,35b PtAud. cran m. "terre caillouteuse, cailloux", ... Lag. [crari\ "sous-sol rocailleux entre la röche vive et la couche vegetale", Segala cron, cronc etc. (FEW 21,35b und BaldEtym 1, Nr. 145). - Ergänze aveyr. cranc, cran "sous-sol dur ou rocailleux entre la roche vive et la couche vegetale" (Nouvel 1978 [Alain Nouvel, Le frangais parle en Occitanie, Montpellier 1978]) (Chambon, Le premier document lexicographique sur le frangais parle dans l'Aveyron (1879), in: TraLiPhi 31, 1993, 99). - Κ. B. 4079 couche de terre, etc. 21,36a DSevres tine f. "terre jaune et argileuse dans le sous-sol", Chätell. tinne "roche compacte formee de graviers agglomeres par un sediment calcaire". Ablt. tiniez m. "rochers longs et blancs qu'on voit sous la surface de la mer" Cotgr 1611 (FEW 21,36a). - Dazu RezeauOuest 263: «Peut-etre ä rattacher aux formes teigne "pierre assez dure [composee de nombreuses coquilles agglomerees]" et tigne "sorte de silex" FEW 131,343a TINEA ["motte"]». Κ.
Β.
4080 bourbe, fondriere 21,36b Gleize brigadin m. "bourbier, margouillis", brigodin, brigöde; lütt, brigage "margouillis" Gdg (FEW 21,36b). - Remade (DialWall 16, 75 n. 7) schlägt möglicherweise eine Zuordnung von La Gleize brigadin (brigodin, brigöde) m. "bourbier, margouillis" (Spa fe on brigadin "faire un melange pour boire, manger, ou peindre les murailles") zu anfrk. GARD "gehege, umfriedung", FEW 16,20b vor (Hinweis Lechanteur, DialWall 17, 1989, 70). - Κ. B. 4081 bourbe; fondriere 21,36b Morv. s'enghwter v. r. "s'embourber, s'enfoncer dans un lieu marecageux" (FEW 21,36b und BaldEtym 1, Nr. 148) und caverne 21,17b Mfr. goton m. "petite grotte" Cotgr 1611 (FEW 21,17b und BaldEtym 1, Nr. 64). - Beide Formen sind mit lt. GUTTA "tropfen", FEW 4,350b, in Verbindung zu bringen, siehe Pfister, Bespr. zu BaldEtym 1, RLiR 53, 1989, 237. In bezug auf morv. gheute "terrain ..." ergänzt Pfister (ibid.): «Pour le Probleme de GUTTA dans la Galloromania et dans la Romania submersa cf. Haillant, Essai sur un patois vosgien (Urimenil, pres Epinal), gotte f. "ravine" (Haillant 130), Cleurie gheute "lieu humide" (Thiriat 256), Bernkastel Gote f. "enges, feuchtes Waldtal, Rinnsal in einem solchen" (Dittmeier 1963)». - Κ. B. 15
4082-4084
limon - argile
bourbe, fondrifere 21,36b Bastide chaupas m. "bourbier" Bts 8, 48 (FEW 21,36b). - Siehe BaldEtym 3, Nr. 4071. 4082 limon 21,37a Philipp, grüs f. pi. "limon"... (FEW 21,37a und BaldEtym 1, Nr. 153). Ergänze Verweis auf - » boue [23,84a]: Philipp, grus f. "limon" ALF 771 ρ 198; siehe dazu BaldEtym 2, Nr. 3239 und BaldEtym 3, Nr. 6052. - Κ. B. 4083 limon 21,37b Limagne liudro f. "boue claire, limon". Vielleicht zu Ytrac loudro "boue", hier 5,477 [ l u t u m "kot"], doch ist die Umgestaltung zu liudro unklar. —» auch boue [23,82a-86b] (FEW 21,37b: Hubschmid) und boue 23,84a Pik. se leudrer v. r. "se crotter, se salir de boue". Dazu Limagne liudro f. "boue claire, limon"? (FEW 23,84a). - Dazu Chambon, MelCamproux 2, 1978, 878: «M. Hubschmid compare Limagne liudro f. "boue claire, limon" ... avec Ytrac loudro "boue" (FEW 5,477b, s. u. l ü t u m ["kot"]); , note-t-il avec raison. Le digraphe Ii devant u valant [ü] pourrait bien indiquer non une diphtongue mais la palatalisation de la laterale devant voyelle palatale (A. Dauzat, Geogr. phon. d'une region de la Basse-Auvergne 1906, p. 18), puisque Pommerol (Essai d'un glossaire patois de la Limagne, Bull. hist, et scient. de l'Auv., 1898, p. 177) transcrit de meme par Ii le produit identique de la palatalisation de gl- (Dauzat, op. cit. pp. 8-9) dans liava "gazonne", lie νο "motte de la terre gazonnee" < gleba. Des lors, si liudro note bien [lüdro] issu d'un plus ancien * l u d r a , le sens de "boue claire" donne par Pommerol generalement sür dans ses definitions - fait penser ä expliquer le vocalisme du mot par un croisement avec germ. * l ü t r a "claire", atteste en hydronymie (Lebel, Principes et Methodes d'Hydronymie Frangaise, Paris 1956, § 405). Le traitement proven^al courant -tr- > -ir- est atteste par la Luire, nom d'une grande source intermittente du bassin de la Borne (Lebel, op. cit., ibid.); mais on sait qu'ä Ambert par ex. et placard [23,29a]; art. bahotte f. "enfoncement dans un mur servant d'armoir"; s. BaldEtym 2, Nr. 2896. 4116 acacia 21,66b FerrieresH. cöpia "acacia" (FEW 21,66b). - «Rapprocher de Spa copia "faux acacia" R1F1 4,110, classe FEW 2,870a CÖLÄPHUS ["schlag"]» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 82). - Κ. B. 4117 peuplier 21,67a Beam, aume f. "orme, ormeau, bouleau"; aumade, aumate, aumete, BPyr. aomito "peuplier" (p 694). Castillon aumdrdo "orme" RLiR 7, 132. Beam, aumede "plantation, bois d'ormes"; aumate m.; aumatere f. (FEW 21,67a). - Von obigen Formen sind beam, aume f. "ulmus (arbre)", beam. aumede "lieu plante d'ormes" und Castillon aumärdo "ormeau" RLiR 7, 132 auch sub ÜLMUS "ulme", FEW 14,5b, 6a und 6b verzeichnet; vgl. dort noch Arrens aumäto "ormeau" (14,6b) (Chambon, MelMatore 181). Κ.
B.
4118 saule
21,67b
IlleV. säte f. "jeunes pousses du saule" R1F1 11, 11. Vielleicht zu fr. sauter "springen" (FEW 21,67b). - Variante phonetique, avec consonne finale desonorisee de IlleV. saod f. "saule" (FEW 11,101b SALIX "weide"). Chauveau. 4119 osier 21,68a Mfr. silet m. "osier" (1544, R1F1 11, 34). Vielleicht entlehnt aus lt. mit. siler "art bachweide, salix viminalis" (FEW 21,68a). - A rattacher ä *clscü23
4120-4124
comparer Plech. s i l g t Chauveau. LARE,
osier - cöne de pin ou de sapin
[f.] "baguette mince" (FEW 2,712b). -
4120 osier 21,68a Wallon. vaivroux m. "osier rouge" (1788, R1F1 11,54), Braine-le-Comte vevroü BWall 12,53. Haust vergleicht fr. verveux "filet de peche dont les mailies passent autour d'un cercle d'osier" [verzeichnet sub VERTIBÜLUM "gelenk", FEW 14,321a] (FEW 21,68a). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 133): «Herbillon, DialWall 12, 48/49, voit dans wallon. du Centre vevroütes, f. pl., une forme fem. sur le meme radical; il propose de classer le tout sous *WABERO [(gaul.) "bach"], FEW 14,92a.» - Κ. Β. 4121 sorbier 21,69a Lyon äp%r f. pl. "sorbes", äpar. Ablt. Rhone αράδί m. "sorbier" (p 911) etc. (FEW 21,69a). - Gehört zu SPEIRAIA "art Strauch", FEW 12,162b163a, bzw. ahd. SPERWA "beere des speierling", FEW 17,179a/b, s. M.-J. Brochard/Chambon (TraLiPhi 27, 1989, 169): «Les deux articles [FEW 12,162b und 17,179a/b] qui utilisent des materiaux en bonne partie differents, sont ä fondre. L'etymologie est incertaine; Gardette ALLy 5, 322 ne se prononce pas et ne renvoie ä aucun des articles du FEW. Certaines au moins des formes de la region lyonnaise citees 21,69a sont tres probablement des deformations qui relevent du meme type lexical». - Κ. Β. 4122 alisier, alise 21,69b Ergänze: aveyr. galoufrier s. m. "alizier ou allouchier, Crataegus aria L." ('dans les pays de montagne'); die Etymologie bleibt offen (Chambon, TraLiPhi 31, 1973, 101). - Κ. B. 4123 sapin, epicea 21,71a Joux gogan m. "sapin gigantesque, branchu et noueux". Das wort, im waadtländer Jura gebräuchlich, bezeichnet die wettertanne; es gehört auch dem Schweiz, regionalfranzösischen an. R1F1 11, 225 (FEW 21,71a). - Ergänze gogant s. m. (reg. Jura et Suisse: "grand sapin"), Belege von 1864 und 1912 in Dat 43, 1994, 118 < ... je m'informai du sentier qui conduit au grand gogant. On appelle de ce nom de vieux sapins isoles d'une taille gigantesque, dont le tronc noirci, crevasse, semble porter jusqu'aux nues un front charge d'ans et d'ennuis, et dont les branches enormes, inclinees en avant, sont entrelacees de lichens qui laissent pendre, comme une tenture flottante, leurs chevelures argentees>, V. Cherbuliez, in R. des deux mondes, t. 51, 1er juin, 532. - K.B. 4124 cöne de pin ou de sapin 21,72a Marne toke f. "cöne de pin" (FEW 21,72a). - Semble etre une metaphore de toque [FEW 21,530b/531a, d'origine inconnue; voir BaldEtym 1, n° 1905 et BaldEtym 3, n° 5223; D. D.-S.]. - Chaurand. 24
cöne de pin ou de sapin - tomber
4125-4129
4125 cöne de pin ou de sapin 21,72a Ardennes agriche f. "cöne de pin et de sapin" (FEW 21,72a). - Dazu Chaurand 1992: «Deverbal d'agricher "accrocher", formation qui fait penser ä accroche, deverbal d'accrocher, le verbe agricher est bien atteste dans les parlers du NE de la France; ä rattacher ä *GR!PJAN (abfrq.) "greifen", FEW 16,751a [eine semantische Parallele fehlt jedoch]». - Κ. B. 4126 branche de sapin 21,72b Ollon sspßatyü m. pl. "extremes bouts de branches de sapin, servant ä alllumer le feu": s a p ß ä y a sg. "petit feu". Man möchte gerne annehmen, dass diese Wörter ablt. von *SAPPUS, hier 11,214, seien. Doch bliebe der Stammvokal -9- dabei unerklärlich. Vielleicht ist an CIPPUS ["pfähl; fußklotz"] I 2 a zu denken (hier 2,692); dann wäre der ausgangspunkt beim zweiten der oben gegebenen Wörter zu suchen (FEW 21,72b) und feu; flambee 23,44a Ollon S9p-&äy9 "petit feu" (FEW 23,44a). - Vgl. dazu noch sub PILARE "enthaaren" (FEW 8,488a) Vionn. s a p ü ä "roussir, brüler ä la surface" 28 [Anm. 28: «Im ersten teil steckt wohl süb. -ü- ist hier zu -3- abgeschwächt und nachher in einigen gegenden vor -p- zu -ü- geworden. Die bed., die mit süb zum ausdruck gebracht wird, ist die des leichten, oberflächlichen enthaarens, eben durch sengen, statt durch ausreissen»]; auch Vionn. s 9p-day 3 "brülure" ist sub PILARE (8,488a) verzeichnet und Liard verweist noch auf sapsa tyu "brüle-cul" (Liard, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 28). Κ.
B.
4127 branche de sapin 21,72b Villie gades f. "branches de sapin elaguees" ... RhöneN. gad "branche de sapin" ALLy 440 ... RhöneN. gadeyö m. "rejeton" ALLy 235 ... (FEW 21,72b). - Dazu auch ALLy 5, 1976, 175 ("branche de sapin") und 316 ("rejeton") ohne etymologischen Vorschlag. - Κ. B. 4128 poix 21,74b Mfr. tac m. "sorte de poix ou d'enduit noir" (1572, 1606) (FEW 21,74b und BaldEtym 1, Nr. 1277). - Ergänze: (1488, PassSem 423, s. Act Montreal 1990, 93). In die etymologischen Erwägungen einzubeziehen ist der Artikel ndd. ΤΑΚ , FEW 17, 298. - Baldinger. 4129 tomber (des fruits) 21,76b Faymonv. drigler v. n. "succomber, crouler (sous le poids des fruits)", nam. "degringoler, tomber", FosseN. "tomber par groupes (p. ex. prunes)", Giv. drigle "tomber dru". Ablt. Malm, drigle (de fruits) adj. "plein (d'un arbre)" Bast 45, Faymonv. id.; driglee f. "quantite de fruits (sur un arbre)", nam. "rangee, suite de grande quantite", Giv. drigleye "grande quantite de fruits qui tombent". Zuss. Faymonv. Weismes adrigler v. n. "tomber par quantites, 25
4130-4133
pommier; pomme - poirier; poire
en masse (pommes, par ex.)", Coe [lies: Coo. - BTDial 42, 1968, 338] arigler; Jupille adrigler1 [Anm. 1: «Oder auch arigler? Nur die bed., nicht die form ist lokalisiert»] "accourir" Β Wall 2,92 (FEW 21,76b) und gauler les noix; gaule 21,88a Jam. drigle v. a. "gauler les noix; bätonner, poursuivre ä coups de baton, de pierres" Bal 80 (FEW 21,88a) (-> tomber (des fruits) [s. o.]). - Zu obigen Formen M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 87/88): «Malm, drigle (de fruits), adj., "plein (d'un arbre)" est dejä FEW 17 [ä corr.: 16],712a RIGHE [(mneerl.) "reihe"]; y ajouter l'attestation de Faymonv. et inserer les verbes r deriglern et raderigler"1 en separant les mentions oü rde-n est intensif (sens: "etre charge de fruits") de Celles oü il est privatif (sens: (v. a.) "faire tomber (les fruits)"; (v. n.) "tomber (des fruits)"). L'evolution de (v. a.) "faire tomber les fruits ä l'aide d'une gaule (ou d'un baton)" ä (v. a.) "bätonner" ne pose pas de difficulte semantique, pas plus, semble-t-il, que celle qui conduit de raderiglern (v. n.) "tomber [vers celui qui parle] (des fruits)" ä (v. η.) "accourir". V. cependant Poirier, in BaldEtym 1, n° 1044, ä propos de la famille de rdriguern ... "courir"» (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 88); s. noch Malm, drigle adj. "tout ä fait plein", 23,233b BaldEtym 3, Nr. 6055. - Κ . B. 4130 pommier; pomme 21,77a Mfr. pomme de court pendu "esp. de pomme rouge" (Rab 1532), mfr. nfr. court-pendu (seit ca. 1570, Pare) ... (FEW 21,77a). - Ergänze courpendus pi. 1682 (ZrP 100, 1994, 196). - Κ. B. pommier; pomme 21,78a Mfr. locart m. "esp. de pomme tardive" (1607) ... (FEW 21,78a). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 4163. 4131 pommier; pomme 21,79a Neuville pommes de d'gau m. [lire f.] pi. "pommes ä cidre tombees en septembre" (FEW 21,79a). - Cf. le commentaire: «Sarthe 'de dgu ce sont des pommes qui de g u t ' » ALBRAM 314 ρ 120. A rattacher ä mfr. frm. degout m. "action de degoutter, ce qui degoutte" (FEW 4,348a GUTTA "tropfen"). - Chauveau. 4132 pommier; pomme 21,79a ... Montbel. brebon m. "pomme avortee" (FEW 21,79a und BaldEtym 1, Nr. 338). - Das zur etymologischen Stütze herangezogene berbou ist sub BAU ("lallwort, welches den schrecken ausdrückt") (FEW 1,298b) verzeichnet: Schweiz berbou "vereux (fruits)" (Liard, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27). - Κ. B. 4133 poirier; poire 21,80a Mfr. caresi m. "variete de poire" (Rouen 1537), norm, carisi "poire" (EstL 26
cerisier; cerise - prunier; prune
4134-4136
1570, 151- Cotgr 1611), ... nfr. carisy "variete de poire, spec, employee pour le cidre" ... norm, carisi, caresi, yer. caresis, carisis etc. Vielleicht nach dem Ortsnamen Quierzy im dep. Aisne, Carisicum auf merowingermünzen, ... Diese etymologie setzt voraus, dass die birnensorte ursprünglich im Quierzy heimisch gewesen sei, von wo sie nach dem westen (Normandie) und dem osten (Champagne, Lothringen) verbreitet worden wäre ... (FEW 21,80a). - Dazu Chaurand 1992 : «En depit du "vielleicht" qui ouvre la discussion etymologique, il est absolument impossible que cette serie de formes vienne du nom de Quierzy dans l'Aisne! Comme un nom du lieu du type caresi, carisis est relativement rare, il faut porter toute son attention sur Carisey, village de l'Yonne» - Κ. B. cerisier; cerise 21,83a Nfr. ragouminier m. "cerisier du Canada" (MRust 1732; ...) ... (FEW 21,83a). - S. BaldEtym 3, Nr. 4304. 4134 cerisier; cerise 21,83b Vienne yandole f. "montmorency" R1F1 5, 354 (FEW 21,83b). - Nicht zu trennen von poit. guindou "cerise douce, d'une tres bonne qualite" (1565, Hu; Trev 1771; Lalanne) ... loch, centr. saint, guindole "grosse cerise" etc., FEW 17,581b sub anfrk. *W!HSILA "Weichselkirsche"; «origine aussi obscure que celle de guigne» (RezeauOuest 164); so schon FEW 17,582a im Kommentar: «Die etym. frage ist sehr kompliziert und hat noch keine definitive lösung gefunden ... . Trotzdem das lautliche problem zum teil noch in der schwebe bleibt, können letzten endes die rom. formen kaum anders als aus dem germ, erklärt werden». - Κ. B.. 4135 prunier; prune 21,84b Mfr. coubrejau m. "sorte de prunes" (Saintonge ca. 1540) (FEW 21,84b). Dazu RezeauOuest 110: «corbejeau (prune-) s. f. "prune allongee, jaune rose, ä la peau dure, mi-hätive, proche de la reine-Claude d'Althan (d'apr. H. Verneuil [Henri Verneuil, Mais oü sont les prunes d'antan?, Paris, Bailand 1980], 206) (Charente-Maritime, Vendee-Sud)». RezeauOuest zur Etymologie: «Atteste sous la forme coubrejau vers 1540 en Saintonge; range parmi les origines inconnues par FEW 21,84b (on notera l'homonyme du substrat dial., corbejeau [FEW 2,1239b sind nfr. corbigeau "engoulevent" und Elle corpegeau verzeichnet] "courlis de mer", FEW 2,1239b sous CÖRVUS "rabe", mais on ne voit pas le rapprochement possible entre la prune et cet oiseau)». - Κ. B. 4136 prunier; prune 21,84b Nfr. ilvert m. "sorte de prune ronde, assez grosse et verte" (Quint 1690CAgr 1751), prune d'islevert (Corn 1694; Valm 1776) ... (FEW 21,84b). 27
4137-4141
prunier; prune - chätaignier; chätaigne
Beleg von 1682: islevert m. "la Brignolle, l'Islevert" (ZrP 100, 1994, 197). Κ . B.
4137 prunier; prune 21,85a Hbret. ignoche f. "prune" RTrP 5, 19 (FEW 21,85a). - A completer par Loudeac inQs f. "prunelle", CötesN. h in QS ALBRAM 284 ρ 7, Morb. hitiQS ibid. ρ 22, qui forment une petite aire le long de la frontiere linguistique avec le breton. A ratacher ä vann. HINOCHEN f. "prune sauvage noire, ronde, acide". Nouvel etymon (FEW 20,6b). - Chauveau. 4138 noyer; noix 21,86b Pierrec. bök f. pl. "grosses noix, avec lesquelles les enfants jouent de preference" ... (FEW 21,86b). - Ergänze Verweis auf —» bille; jeu de billes [22',192a]: Pierrec. bök f. pl. "grosses noix, avec lesquelles les enfants jouent de preference" Ζ 38, 175, Hte-Saöne bok f. "grosse bille" (p 39), Doubs bok ζ (ρ 61), Jura b ο k (p 68, 77, 80). ALFC 1116, mit Hinweis auf noix [FEW 21,86b] (GPSR 90/91, 1988/89, 28). - Κ. B. 4139 brou de la noix 21,87b Aran mart ok m. ... Aran martot "noix". SegPl 110 (FEW 21,87b). - Zu Aran martot vgl. beam, amartots m.pl. "noix qui ne sont pas müres" («mal classe Smiricky FEW 24,393b AMARUS "bitter"», Chambon MelMatore 172) und Aran martot m. "noix", FEW 6',308b MARCÜLUS "hammer"; dort auch Aran, Baretous martok; beide Formen erklärt Keller (FEW) mit Suffixwechsel, vgl. dazu HGar. mart uro f. sowie Aran amartüra "brou de noix" (6',308b) eine Form, die ihrerseits erklärt wird durch Kreuzung mit AMARUS "bitter" s. Anm. 6; Aran amartüra selbst ist im FEW doppelt aufgenommen: Ferrere amartoüra f. "tache jaunätre que laisse le brou de noix", FEW 6',394b sub MARTYR "märtyrer" (alle Hinweise Chambon, MelMatore 172). - Κ. B. gauler les noix; gaule 21,88a Jam. drigle v. a. "gauler les noix; bätonner, ..." (FEW 21,88a). - S. BaldEtym 3, Nr. 4129. 4140 noisetier; noisette 21,88b Argonn. essignort m. "coudrier fendu pour faire des corbeilles" (FEW 21,88b). - Schon sub SIGNUM "zeichen", FEW 11,607a (Brillon essignon m.); s. BaldEtym 1, Nr. 301. - Chaurand; D. D.-S. 4141 chätaignier; chätaigne 21,89b Mouscron gadene f. "chätaigne". Zu Möns gade "chevre", hier 16,28a? (FEW 21,89b). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 92): «Pour Mouscron, Maes donne gadene ou -inne, et gadeni (ou arbe ä gadin nes) "chätaignier". Deformation de ""chätaigne"1 par sonorisation des consonnes 28
4142-4148
bogue de chätaigne - aireile
initiale et intervocalique; ä classer FEW 2,463a kastanienbaum"]». - Κ. B.
CASTANEA
["kastanie;
4142 bogue de chätaigne 21,90a Morbihan buö m. "bogue" R1F1 10, 116 (FEW 21,90a). - Donnee ä completer par ALBRAM 299. Emploi metaphorique d'un type tel que saint, buot "cruche en gres" (FEW 152,7b abfrq. * B Ü K A "krug") ä comparer ä CötesN. pot m. "bogue" (ALBRAM 299 ρ 1, 2) et, plus loin geographiquement, Grandmenil bouhote "involucre de noisette" (FEW 152,8b). - Chauveau. 4143 pistache 21,90b Mfr. fisticque f. "pistache" Rab (FEW 21,90b und BaldEtym 1, Nr. 366). Ergänze Hinweis auf Arveiller, ZrP 92, 1976, 91-93: Belege (fistique und Varianten) von 1314 bis 1552; Ablt. fisticien adj. 1584; festuce und Varianten 15. Jh.; fustoc "bois qui sert ä la teinture" schon 1665 belegt. Etymologische Diskussion zum Verhältnis von lat. und ar. Formen (lt. PISTACIUM FEW 8,597a, und ar. FUSTUQ "pistazie(nbaum)" FEW 19,49a. - Κ. B. 4144 broussaille 21,92b Perig. St-Pierre broudicho f. "broussailles" etc. (FEW 21,92b und BaldEtym 1, Nr. 377). - Ergänze Verweis auf —» mauvaise terre [222,25a]: Lim. fradasso f. "lande". - D. D.-S. 4145 framboisier; framboise 21,93b/94a Mfr. ambre "framboise" (Rethel 1408) etc. (FEW 21,93b/94a f. und BaldEtym 1, Nr. 379). - Dazu Pfister (RLiR 53, 1989, 237): «Cf. lig. occ. (ventim.) empara f. "lampone (Rubus idaeus L.)" (Azaretti-Villa, LEI 2, 919, 31 s.v. prerom. *amp-/*amb- "lampone")». - K.B. 4146 framboise 21,93b Val-de-Travers ampoie "framboise" (1580)... (FEW 21,93b-94a). - Ajoutez ALLy V, p. 351 s. (äpwa) avec renvoi ä Hubschmid, ZrP 66, 1950, 15. Κ. B. 4147 framboisier; framboise 21,94a Wald, näpulä (p 992) (FEW 21,94a und BaldEtym 1, Nr. 380). - «Steht möglicherweise unter dem Einfluß von AMPULLA [FEW 24,488a ff.], cf. lomb. alp. or. (Campodolcino) ampule (Stampa 80, LEI 2, 919, 50 s.v. prerom. *amp-/*amb- "lampone")» (Pfister, RLiR 53, 1989, 237). - Κ. B. 4148 aireile 21,96a CondeS. sentine f. "buisson qui produit l'airelle" (FEW 21,96a). - Donnee egaree Ä rattacher aux formes identiques classees sous SENTIS "hagebuttenstrauch" (FEW 11,473a). - Chauveau. 29
4149-4154
aireile - buis
4149 airelle 21,96a IlleV. cokcigrole f. "airelle" R1F1 7, 237 (FEW 21,96a). - Meme type lexical que bmanc. koksigrol s. "physalis alkekengi; bagatelle", Variante du type fr. coquecigrue (FEW 23,150b sub "animal fabuleux"). - Chauveau. 4150 cenelle 21,100a Fr. cenelle f. "fruit de l'aubepine" (seit Chrestien), auch cinelle. S. die formen sub ACINUS, hier 1,22, R1F1 5, 149-153; ALF 1490 ... (FEW 21,100a). - A biffer, v. maintenant FEW 24,108 f. *AC!NUS "beere". A propos des formes dialectales du Centre v. l'expose de Pierrette Dubuisson, Un bouquet botano-linguistique dans le Centre, 5° Colloque international de dialectologie et de litterature du domaine d'oül occidental (5-7 mai Seilhac 1993). Les formes en k-, relevees par l'ALF 1490 dans le Massif Central manquent dans le FEW. Mile Dubuisson ne renvoie pas au FEW et ne discute pas l'etymologie qu'elle qualifie de «plus ou moins discutable ou obscure». V. aussi ALLy 5, p. 325 ou les renvois au FEW sont ä completer. - Κ. Β. 4151 cenelle 21,100a Nam. püpü m. "cenelle"; Thaon pup in rouoge. R1F1 5,156 (FEW 21,100a). Nam. püpü ist zu PEDÜCÜLUS "laus", FEW 8,149b zu stellen (vgl. dort nam. pü "fruit de l'eglantier"). Thaon pupin rouoge ist bereits sub PEP- "klein", FEW 8,209a verzeichnet: Thaon püpe rwoz "cenelle" (mit Anm. 6: «OxfDict sub pipperidge wird aus Bibb ein afr. piperounge "cenelle" verzeichnet, das wohl schlechte lesung für eine ältere stufe der form aus Thaon ist») (alle Hinweise M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 116). - Κ. B. 4152 epine-vinette 21,102b HSav. eclloni m. ... Thönes egloni ... (FEW 21,102b und BaldEtym 1, Nr. 403). - «Thönes egloni figure par erreur FEW 12,178a [sous SPINA]» (Liard, Bespr. zu BaldEtym 1, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27). - Κ. B. 4153 geniivre; genevrier 21,103a Nfr. poterot m. "genevrier (t. d'agric.)" (seit Besch 1845) (FEW 21,103a). Schon FEW 8,141b sub PEDITUM "furz" verzeichnet (M.-G. Boutier, TraLiPhi 30, 1992, 408 mit Anm. 9). - Κ. B. 4154 buis 21,103b Beifort bluosct m. [corr.: bluasä] "buis" (p 75) ... (FEW 21,103b und BaldEtym 1, Nr. 408). - Dazu Liard (Bespr. zu BaldEtym 1, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27): «Les formes bl- ne sont pas expliquees dans le Glossaire, cf. Chäten. b'loüeche [bluss] "prune" FEW 1,624a [sous BÜLLUCA "schlehe"]?». - Κ. B. 30
ajonc - lierre
4155-4158
4155 ajonc 21,105a ... centr. aujon "ajonc" (FEW 21,105a). - Ajoutez LourdSM οζδ. - Κ. Β. 4156 genet 21,107b Saviese dzavrö m. "gui; espece de genet" (FEW 21,107b) und gui 21,205a Saviese dzavrö m. "gui, espece de genet" (FEW 21,205a). - Dazu GPSR 5, 1059a dzavron s. m. (bot.) Bed. 1° "espece de genet" ... "Genista radiata", (Hubschmid rare), 2° "genevrier nain", 3° "sabine", 4° "gui", 5° "lierre", mit Kommentar: «Origine inconnue; FEW 21,107b et 205a. Hubschmid (ms.) rattache le mot au preroman GAB- dont les representants designent des plantes avec des piquants et dont GABARO-, l'etymon suppose de dzavron, serait un derive egalement preroman. C'est peut-etre ä tort qu'on a attribue au mot les sens 4°-5° (Hubschmid, ms.); le gui ressemble en tout cas ä Genista radiata. Le (sens 4°) s'emploie en medecine populaire pour le soin des cheveux, en cas d'hydropisie et pour combattre les vers; Luyet, dans Cahiers valaisans de folklore 1, 29 [1928]» (GPSR 5, 1059a). - Κ. B. 4157 gen£t 21,107b 1. BAlpes äre f. "genet" (ρ 878), Var aro "id., branche de genet" M; etc. (FEW 21,107b). - Jetzt sub voridg. *AL- "ginster", FEW 24,281a aufgenommen; s. dort auch den Kommentar. - D. D.-S. 4158 lierre 21,108a/b Anam. aidre f. "lierre terrestre", esdre (beide 15. jh., HaustMed 210)1 [Anm. 1: «Hier 4,396 irrtümlich unter lat. HEDERA, das anam. ierre (HaustMed 20) und Metz lyer ergibt»], wallon aize etc. Lanne-Soubiran azerolo f. "lierre terrestre" R1F1 9, 11 etc. ... Frb. sura f. "lierre terrestre; tisane de lierre terrestre", sura, sqra. Vielleicht dasselbe wort wie Lavaux asera, s. oben. Gl 4, 40 (FEW 21,108a/ b) und Plantes mal definies 21,209a Nied αχ f. "labiee ä petites feuilles violettes; les feuilles sont bechiques" (FEW 21,209a). - Obige Formen stehen jetzt mit mehr Material sub ASARUM "asaret", FEW 25,403b/404a; s. dort auch den Kommentar und Anm. 16. Speziell zu Lanne-Soubiran azerolo f. Anm. 20: «Cf. encore Lanne-Soubiran azirolo f. "lierre terrestre", bearn. aserole, ici 21,108b [bearn. aserole ist im FEW 21,108a/b nicht verzeichnet. - D. D.-S.]. Ce mot gascon semble etre un homonyme du mot local signifiant "erable", cf. ici 24,99b ACER ["ahorn"] (I 2). Derriere azerolo "lierre terrestre" se cache probablement l'etymon mit. ACER "id." (+ -ÖLUS), qui, de son cöte, est un homonyme de mit. acer "erable" (v. MltWb)». Zu frb. s ^ r a f. "lierre terrestre" etc. FEW 25,403b mit Anm. 21. Zu frb. 31
4159-4160
cytise - viorne; obier
sura f. "lierre terrestre" etc. FEW 25,403b mit Anm. 23: «Interference du suissal. sür "acide, aigre" ä cause de l'odeur desagreable du lierre terrestre? Cf. Leysin chwro m. "souffle, vapeur, odeur nauseabonde", ici 17, 288b, *SXJR [abfrq. "sauer"]». Nied αχ (m. f.) "labiee ä petites feuilles..." jetzt auch sub ASARUM FEW 25,404a mit Anm. 26. - Κ. B.; D. D.-S. 4159 cytise 21,109b/110a Afr. aiol m. "cytise aubour" Entree, apik. aol Aspremont. In der Verbindung mit hante "lanzenschaft" gebraucht, etc. (FEW 21,109b/110a und BaldEtym 1, Nr. 425). - Dazu Pfister (RLiR 53, 1989, 237): «Comme etymon, je propose ALBULUS "blanchätre" [FEW 24,303a/b]. On trouve la meme evolution phonetique dans lomb.or. aola "alborella (Cyprinus alburnus)" (LEI 2, 1510, 38). La signification est corroboree par le parallelisme ALBURNUM "aubour" et ALBURNUS "blanchätre"; cf. le cas analogue BaldEtym 1, 307 sous "alisier, alise": Nfr. aoumier m. "alisier" Lar 1890 (FEW 21,69b)». Pfister zitiert sodann R. de Gorog's Kommentar zu fr. aoumier m. "alisier" (FEW 21,69b) aus RLiR 40, 1976, 463: «... ä rattacher ä l'afr. alborne, aubourne "viorne, petit alisier" (Gdf); la perte du Η une epoque comparablement recente est surprenante ...», sowie meinen Kommentar dazu in BaldEtym 1, Nr. 307: «Die Zuordnung ist [natürlich] lautlich und semantisch nicht überzeugend». - Κ. B. 4160 viorne; obier 21,110b Aisne conbancienne f. "viorne" R1F1 6, 256. Zum wortausgang vgl. fr. mancienne [nfr. mancienne "viburnum lantana" (seit 1779) ... und unter Ablt.: centr. coudre mancienne "viorne" ... Aube coremancien' "id.", mit Hinweis auf CORYLUS, FEW 2,1241, s. FEW 6',523a/b sub MATTUS "niedergeschlagen, traurig; feucht"; - D. D.-S.] (FEW 21,110b). - Le η devant b est suspect. II est frequent que η et r soient confondus dans l'ecriture manuscrite. La forme exacte doit etre cormancienne, type que j'ai releve bien des fois dans la partie Est de la Thierache et notamment dans les villages situes ä la peripheric de la föret de Saint-Michel (var. k u r m ä syen) avec le sens de "sorbier", mais aussi parfois de "viorne". Je vois deux etymologies possibles d'apres la forme: a) corme mancienne, avec haplologie, le nom de fruit etant souvent confondu avec le nom de l'arbre dans ce genre de vegetaux; b) caure mancienne [kor, var. k&r], etant le nom habituel du coudrier dans cette region [v. FEW 2,1241a sub CORYLUS "haselnusstrauch"]. L'identification au sorbier devrait faire preferer la premiere etymologie, mais corme et cormier sont plutöt des mots de l'Ouest [fr. cormier "sorbus domestica", FEW 2,1188b sub gall. *CORMA "art getränk"; s. dort auch den Kommentar]. 32
eiste - ble; froment
4161-4163
Je crois done qu'il faut plutöt se contenter de caure mancienne encore que je ne saisisse pas encore la fa?on dont a pu se faire le passage au point de vue semantique. La cormancienne est attestee comme lieudit dans cette region. Chaurand (brieflich 1991). - Κ. B. 4161 eiste 21,113b Pr. massugo f. "eiste; marrube noir", Forcalquier "eiste", Nice massuga "id.; marrube noir", messuga, Var. messugo "eiste", mesügo (p 894), Muy mosügo, Caval. müsügo, Var. messugo taribou "eiste ä feuilles de sauge", Avignon, BRhöne massugo negro, rhod. massugo "eiste", BRhöne messugo, mars, messugue (1551)3 [Anm. 3: «Französisierte Form (de l'herbe appelee messugue, DTopMarseille)»], Aix messugo P, massugo (1716). Var. greou de messugo "cytinus hypocistis"; messugoun. Apt massugueto "helianthemum hirthum". R1F1 2, 205, 207-211, 213, 216; 9, 7, 219. Der älteste beleg im Ortsnamen Musseguet (1439), heute Messuguet bei Roquefort (DTop Marseille). Die form Musseguet stützt zusammen mit Caval. müsügo den ansatz eines stammes *MU5-, der auch im angrenzenden lig. gebiet lebt: Mortola smüzzighe "cistus", Bordighera müsseghe. Ob in mu8- eine voridg. Variante von *mut- "id." zu sehen ist, bleibe dahingestellt. HubschmPyr 40 (FEW 21,113b). - Von obigen Bezeichnungen ist ein Großteil sub *MATTEÜCA "schlegel", FEW 6',514a verzeichnet (Hinweis von Chaurand 1992). - Κ. B. 4162 bourdaine 21,115a Walion. pefu m. "bourdaine" R1F1 4,17 (FEW 21,115a). - Vgl. dazu Herbillon, DialWall 10, 40; etymologisch zu P Ü T I D U S "stinkend; widerwärtig", FEW 9,634 und FÜSTIS "stock, Stange", FEW 3,915a/b (vgl. FEW 9,634a: mfr. pieffuf m. "troene" (1461, + FUSTIS), Nivelles pifu "esp. de troene, cornouiller des haies" etc.) (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 112). Κ . B.
4163 Μέ; froment 21,116a 1. Mfr. nfr. locar m. "froment monocoque" (Cotgr 1611; Oud 1660; seit Boiste 1800), locard AcC 1836; ble locar (Boiste 1800-Lar 1873); froment locar "froment epeautre" (1858). 2. Nfr.froment locular (1858) (21,116b) (-> orge [21,117a]; pomme [21,78a]) und orge 21,117a Mfr. bled locar m. "esp. d'orge" Cotgr 1611. Besteht ein Zusammenhang mit mfr. locart "sorte d'arbre" (1607)? (FEW 21,117a) (-> froment [s. o.]) und pommier; pomme 21,78a Mfr. locart m. "esp. de pomme tardive" (1607), mal. iQkar "esp. de pomme aigre", hmanc. locard "variete de pomme ä couteau", Vendöme 33
4164-4167
ble, froment - panouil de mai's
loca "esp. de pomme tardive". R1F1 5, 105. Nfr. gros-locard LeroyPom 3,353 (FEW 21,78a) (-> ble [s. o.]). - Herbillon (DialWall 14, 1986, 72) verweist darauf, daß eine Reihe von oben genannten Formen bereits sub mndl. LOCKE "locke", FEW 16,475a verzeichnet sind (vgl. dort: nfr. ble locar "petit epeautre" (Th 1564-Cresp 1637), pik. ble locart, pik. St-Pol ble nocart etc.). Ergänze ferner: pik. du ble locart ou nocart "du ble barbu" (A. Dubois, Questionn. defin. AL Picard, p. 139); Möns froument locar ou locu "epautre" (Delmotte p. 307) (Herbillon, DialWall 14, 1986, 72). - Κ. B. 4164 bl£, froment 21,116b Alütt, desierauve adj. "(ble) gäte, qu'on peut conserver" (1444, HaustReg 3) (FEW 21,116b). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 84): «Cf. Herbillon, DialBelg 6, 23—4; type '"desirable1, au sens ; Ä classer FEW 3,53b DESIDERARE ["wünschen"]». - Κ. B. 4165 epeautre 21,117a Walion. stou m. "epeautre sur pied; tige dont on a coupe l'epi; fetu de paille debarrasse de sa gaine" BSLW 29, 242, Glons "paille destinee au tressage" BTDial [lire: BWall; - DialWall 17, 1989, 126] 11, 33 (FEW 21,117a). Glons stou m. "paille destinee au tressage"; Roclenge "division longitudinale du stou" BWall 11, 33 sind bereits sub d. S T U T Z "verkürzter gegenständ", FEW 17,267a verzeichnet (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 126). Κ .
B.
avoine 21,117a Argot begue f. "avoine" (1837) (FEW 21,117a) (-> vesce [21,147a]). - Zu argot begue sub "jeu de cartes" s. BaldEtym 2, Nr. 2303. orge 21,117a Mfr. bled locar m. "esp. d'orge" Cotgr 1611 ... (FEW 21,117a). - Ist behandelt mit mfr. nfr. locar m. "froment monocoque" (Cotgr 1611; ...) etc., s. BaldEtym 3, Nr. 4163. 4166 panouil de ma'is 21,118a Cahors golofo f. "enveloppe de l'epi du ma'is" (FEW 21,118a) (—> gousse [21,132b ff; dort Cahors golofo nicht verzeichnet]). - Cahors golofo [sie] "enveloppe de l'epi de mai's" ist bereits sub * SKALA (anfrk. got.) "schale", FEW 17,84b verzeichnet. Vgl. noch den Hinweis auf Cahors golofo im FEW 25,395b (Artikel *ARU66A) als eine lautlich einflußnehmende Form auf pr. aroufo, lang, aröfo etc. [korrigiere im FEW 25,395b: «galöfo "enveloppe ..." (ici 21,118a)» in: «(ici 17,84b et 21,118a)»]. - Doris DiekmannSammet. 4167 panouil de ma'is 21,118b Bearn. garospe "gousse, ecale de fruits; gangue" ... Teste garospe "peau, 34
meteil
4168
enveloppe, residu des legumes mis en puree" (FEW 21,118b). - Ergänze Verweis auf —> cosse, gousse [21,137a], wo beide Formen nochmals verzeichnet sind. - Doris Diekmann-Sammet. 4168 meteil 21,119a 1. Bmanc. bagoryäo m. "melange d'orge et d'avoine", hmanc. bagorriau. 2. Poit. gaborai "melange de froment et d'orge que Ton seme de bonne heure et que Ton coupe au printemps pour les bestiaux", gaborea, Vendee gaboreas "melange de ble et de feves" RBret 1859, 31, Fontenay gaborai "ble que Ton fait manger vert aux bestiaux", gaboreau. Jers gaboure "pelemele, confusement", saint, gaboraie "pele-mele"; gaboreau m. "seigle et avoine meles" (1757). Es scheint, als ob der eine typus durch metathese aus dem anderen entstanden wäre (FEW 21,119a: Hb) (-> noch meler [23,260a]) und ftve 21,131a Manche caboure m. R1F1 4, 228, Valognes cabouret m. "feverolle" (FEW 21,131a) und pois
21,132a
Percy cabourets m. pl. "pois de fourrage" (FEW 21,132a) und vesce 21,146b Eure polagot m. "vicia cracca" JorFl. Plech. paragQ m. "vicia lutea" (FEW 21,146b). - Donnees ä completer par ALN 398; ALBRAM 8, 9, 11*, 108, 226; ALO 48, 48*; ALEC 773. Denominations de fourrages ou de cereales destinees ä l'alimentation des animaux domestiques qui ont une structure radicale semblable pour les consonnes: dorso-velaire (k/g), liquide (r/7), labiale (b/p), et pour les voyelles: α et o/u, troublee par diverses metatheses. On retrouve la meme structure consonantique dans le type de l'Ouest carabin m. "polygonum fagopyrum L." (FEW 11,218b, SARACENI) qui s'est croise avec sarrasin "id." (FEW 11,218a). Tout cet ensemble est ä rattacher ä apoit. garrobe "vesce cultivee" (1407) etc. (FEW 19,67b, ar. HARRÜBA "johannisbrot"). V. ActCollOuest 5, 197-201. - Chauveau. Der Verweis FEW 21,119a auf -> meler [23,260a] führt zu ard. cabole adj. "melange, qui contient un peu de tout, ...", gabole Vauch, mit Verweis auf —> [bigarre]; bariole, FEW 23,187a (dort Giv. cabole adj. "bigarre, tachete"; Bouillon cabaure (1792) verzeichnet; doch liegen diese Formen sprachgeographisch weit ab). - D. D.-S. meteil 21,120a Ambert tcharien m. "melange de ble et de seigle" (FEW 21,120a). - Ist behandelt mit Ambert tsarye m. "pain de farine de seigle ...", BaldEtym 3. Nr. 5053. 35
4169-4174
meteil - tiges, fanes
4169 meteil 21,120a HVienne bwiyra f. "meteil" (p 608) ... (FEW 21,120a und BaldEtym 1, Nr. 434). - Ergänze Verweise auf -» faire du bruit [23,199b]: St-Pierre boueirejä "faire du bruit dans les feuilles" Guill, sowie auf —> cuisinier [23,60a]: Meyr. bouire m. "cuisinier" RLR 51, 137. - D. D.-S. 4170 sarrasin 21,120a Dol demot "35 livres de sarrasin" (FEW 21,120a; auch sub "poids", FEW 23,222b verzeichnet) und mesure de capacite 23,220b Dol demo m. "mesure pour les grains (3 decalitres)" (FEW 23,220b). Ergänze bnorm. demau m. "un demi boisseau" (Pin ca. 1750: "un demi boisseau"). «Variante suffixale, ou plus simplement graphique, d'un type demeau atteste pour denommer une mesure de solides dans l'Ouest, de la Normandie jusqu'en Poitou, depuis 1308 (Gdf 2, 495a). Ce type lexical n'est plus connu dans les parlers dialectaux modernes qu'en Haute-Bretagne, en Anjou et dans la Maine (FEW 3,80b DIMIDIUS "halb"; ajouter Dol demo m. ... FEW 21,120a, 23,220b et 23,222b [s. o.])». (Chauveau 1993, 104). - Κ. B. 4171 sarrasin 21,120a Nfr. flautrer v. a. "frotter le sarrasin entre les mains pour le debarrasser des portions de calice encore adherentes" Lar 1872 (FEW 21,120a). - Notation d'un verbe dialectal de Haute-Bretagne et de Basse-Normandie ä classer sous *FILTIR (abfrq.) "filz" (152,126b) avec les donnees dialectales, ä completer par ALBRAM 110. Ergänze bnorm. fautrer v. a. ( "en couper les barbes, l'ebarber") (Pin ca. 1750) (Chauveau 1993, 136). - Chauveau. 4172 maladies du ble 21,120b Ang. fouedre f. "maladie du grain causee par un champignon" (FEW 21,120b). - Dejä classe Ä juste titre sous FÜLGÜR "blitz", FEW 3,842a. Chauveau. 4173 tiges, fanes 21,121a ... Vers, δα las f. "feuilles des raves" (FEW 21,121a). - Liard (Bespr. zu BaldEtym 1, GPSR 90/91, 1988/89, 28) macht darauf aufmerksam, daß Vaux Saläsi f. "gousse des legumineuses" sub anfrk. got. *SKALA "schale", FEW 17,82a verzeichnet ist; vgl. dort weitere verwandte Formen: Chat, salgsi ["id."], SDT. salosya, Cr. δαίόδί. Vaux öalQsia v.n. "se garnir de gousses" etc. - Κ. B. 4174 tiges, fanes 21,121a ... DSevres s a r ä "tige de feves battues ..." (FEW 21,121a). - Ajoutez 36
tiges, fanes - persil
4175-4177
LourdSM sara. Ajoutez de meme un renvoi ä HLoire tsälot "branche depouillee de branchettes, rameau broute; tige» (Chambon, RLiR 48, 1984, 444 avec renvois ä FEW 21,60a/b (v. BaldEtym 1, Nr. 274) et 21,120b121a). - Κ. B. 4175 tiges, fanes 21,121b MarcheE. ardiere f. "fane du houblon" (FEW 21,121b). - «A rattacher ... ä * H A R D [(abfrq.) "gedrehte fäden"] FEW 16,153» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 60). - Κ. B. 4176 chicoree 21,122a Papignies fleki v. a. "couper les chicorees avant d'en torrefier la racine" BSLW 49, 157 (FEW 21,122a). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 91): «A classer sous flam, FLINKE ["schlag"], FEW 152,144a». - Κ. Β. 4ΐ77 persil 21,122b Mfr. acheramin m. "esp. de persil, de celeri" Cotgr 1611 ... (FEW 21,122b und BaldEtym 1, Nr. 435). - «... Ist jetzt verzeichnet sub A P I U M "eppich", FEW 25,14b ... - Angelika Tritsch». S. dazu aber schon ausführlich Arveiller, Actes du Congres de Naples 1974, 160/161, mit Bezug auf acheramin, FEW 25,14b: «II convient de voir si la source de Cotgrave n'est pas ici Gueroult [L'histoire des plantes mis en commentaires par Leonart Fuschs ..., Lyon 1550. Abreviation: Gueroult], comme il arrive souvent. On lit bien chez celui-ci, au chapitre des renoncules: trembler de froid [21,362a]) und trembler de froid 21,362a Montbel. equincenai v. n. "avoir grand froid, grelotter" ... Hierher auch Montbel. quingon m. "pommes de terre ou fruit geles"? (FEW 21,362a) und confiture 21,487a Aj. tghinsson s. "fruit gele"; tfhihssenaie v. "faire geler des fruits" (FEW 21,487a). - Zur Verbindung obiger Formen vgl. GPSR 6, 955a itymsni (Jura Ajoie) 1° v. intr. "geler en parlant des fruits sauvages que le gel attendrit et qui, en perdant leur sue, emettent un leger bruit" mit Kommentar: «Compose de tyinsnS, meme sens», mit Hinweisen auf die oben 38
chou - gousse d'ail
4181-4184
zitierten Stellen aus FEW 21 und auf FEW 8,519b; dort sind sub * P I N C I O "fmk" folgende Formen verzeichnet: Chäten. tiainson "pinson; timbre aigu de la voix; pomme sauvage amollie par la gelee", Montbel. quinson "pinson; cri aigu" ... Chäten. tyinsenai "faire entendre une voix aigue, une toux sifflante", Montbel. quinsenai "pousser un cri aigu". - Κ. B. arroche 21,127a Waadt sandzaivro m., Blon. sädzäyvro "epinard sauvage ..." (FEW 21,127a). - Obige Formen sind behandelt hier 21,123a, BaldEtym 3, Nr. 4178. 4181 chou 21,127b Jura vaudois ekuiabot m. "jeune planton de chou". Nur bei Bridel (fehlt in den materialien des Gl) (FEW 21,127b). - Dazu GPSR 6, 954a etyabo, e(VdDum [L. Dumur, Petit vocabulaire patois [Vd]], -kya- Mo. [J. L. Moratel, Glossaire du patois vaudois], «ekuiabot» Jura Br. S. m. "plant de chou qui n'a que ses premieres feuilles", mit Kommentar: «Non retrouve dans la tradition orale (les formes VdDum et Mo. sont sans doute issues de Bridel); FEW 21,127b. Cf. cabus [GPSR 3, 9b/10a cabus Bed. 2° s. m. "jeune plant de chou ..."; (Emprunt; FEW 2,343b [CAPUT])]». - Κ. Β. artichaut 21,129b Loch, godiller les artichauts "briser le pied d'un artichaut" (FEW 21,129b) (-> rame 23,106a/b). - S. BaldEtym 2, Nr. 3437. 4182 artichaut 21,129b ... SeudreS. baragouane, baragane ... (FEW 21,129b). - Ergänze nach RezeauOuest 53 die Variante Charente (Sud) baragouine "poireau sauvage". Zur Etymologie: «Substrat dial, emprunte aux parlers d'oc, d'or. inconnue» ib. mit Hinweis auf FEW 21,129b. - Κ. B. 4183 ail 21,130a Nord eklqt f. "ail" (ρ 271, 272), Aisne id. (p 261) (FEW 21,130a). - Nord ekht "gousse d'ail" ALF 1831 ρ271, Aisne eklt "ail" ALF 17 ρ261 sind bereits sub anfrk. *SLAITAN "spalten", FEW 17,142a verzeichnet (Hinweis aus FEW 25,414a note 51). - Κ. Β. 4184 gousse d'ail 21,130a/b Mfr. gausse d'ail "ca'ieu, partie d'une tete d'ail" Cotgr 1611 ... Übertragen: Iss. gousse d'ail "grosses dents incisives larges et blanches", Quercy golso "dents" (FEW 21,130a/b und BaldEtym 1, Nr. 446). - Ergänze Hinweis auf FEW 25,412a (Kommentar zu ASCALÖNIA "sorte d'oignon": Erwähnung als semantische Parallele zur metaphorischen Verwendung von lyon. chaillota f. "fig. dent" etc.). - Κ. B. 39
4185-4187 4185 gousse d'ail ... und
gousse d'ail - haricot
21,130a/b
trochet 21,50a Mouz. goussiau m. "rameau charge de fruits". Zu Dol gousse f. "meche de cheveux" und fr. gousse·, zur bed. entwicklung vgl. neuch. chofiet "trochet" neben neuch. tsgf "gousse" und aissele 21,306a Afr. guischet m. "aissele" BrunMont (—» gousse [21,133b: dort sub ß: afr. guischet m. "aissele, dessous du bras; partie de l'armure en tissu de maille" BrunMont]) (FEW 21,306a und BaldEtym 1, Nr. 446). - Zu mouz. goussiau m. macht Liard in seiner Besprechung zu BaldEtym 1 (GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27) darauf aufmerksam, daß das für mouz. goussiau zum Vergleich der Bedeutungsentwicklung herangezogene chofiet m. "trochet, petit bouquet de noisette" sub altalem. *SKALIVA "schote", FEW 17,87b verzeichnet ist. Zu guischet m. jetzt Thomas Städtler, DEAF G 1659: «D'origine obscure. On notera Tidentite probable du point de vue semantique avec gösset 1° (DEAF G 1032), mais il semble exclu, du point de vue phonetique, de relier les deux mots. Α noter que la seule attestation afr. est le resultat d'une conjecture. Rapport avec guige [DEAF G 1604 ff., nach FEW 17,605a zu anfrk. * W I T H T H J A "weidenband"]?» Weitere Nachträge u. Ergänzg. zu BaldEtym 1, Nr. 446 s. BaldEtym 3, Nr. 4189. - D. D.-S. 4186 feve 21,130b 1. Mfr. feve gouaiche f. "feve" (Dijon 1379) ... etc. (FEW 21,130b und BaldEtym 1, Nr. 447). - BaldEtym 1, Nr. 447, 6. Zeile von unten lies: vicia statt vacia. - Κ. B. ffeve 21,131a Manche caboure m. R1F1 4, 228, Valognes cabouret m. "feverolle" (FEW 21,131a). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 4168. 4187 haricot 21,131b PtAud. bresi m. "haricot"; nant. brezins "esp. de haricots", berzins (FEW 21,131b). - Dazu auch RezeauOuest 78: braisin, brezin s. m. "variete de haricot sec" (Vendee), mit Belegen: «... gros et petit brezins, qui ont le merite d'etre rustiques» (T. Sarazin [T. Sarazin et R. Martin, Statistique agricole de la France. Annexe ä l'enquete de 1929. Monographie agricole de la Vendee, La Roche-sur-Yon, Impr. Yonnaise 1937] 105) und «... les . Ce sont de petits haricots blancs, plus ronds, mais d'une excellente qualite, qui s'accommodent tres bien des recettes de mojhettes» (J.-E. Progneaux, Recettes de Vendee [Les Recettes et specialites gastronomiques 40
pois - cosse, gousse
4188-4189
de la Vendee et du Marais Poitevin, La Rochelle 1977], 20)». Rezeau verweist auf FEW 21,131b. - Κ. Β. pois 21,132a Percy cabourets m. pi. "pois de fourrage" (FEW 21,132a). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 4168. 4188 pois 21,132a Lomagne eure m. "pois" DA, gask. cesecurc Μ (FEW 21,132a). - Zusammensetzung mit cese < CICER "kichererbse" (FEW 2,664a), wo in Fn. 3 darauf hingewiesen wird, dass der «2. Teil unklar» sei. - Henschel; Κ. B. 4189 cosse, gousse 21,132b-134b Judfr. gose f. "gousse ou cosse, enveloppe des graines, des semences dans les legumineuses" (ca. 1200, ...) ... Allier gös (p 519, 600, 902) ... Mfr. gossette "petite gousse" (1557), nfr. goussette "petite gousse monosperme, comme celle du trefle" (seit Ac 1840) ... Mfr. nfr. esgousser v. a. "ecosser" (1546-Trev 1771; Rab [III 18, 24]) ... Mfr. gösse adj. "cossu" (ca. 1460) ... (FEW 21,132b/133b und BaldEtym 1, Nr. 446). - Zu Allier gös ergänze LourdSM gos f. "enveloppe des haricots"; egosä v. a. "enlever l'enveloppe des haricots"; zu mfr. gossette "petite gousse" (1557), nfr. goussette ergänze Belege von 1548 und 1550 (s. Dat 20, 1982, 96); zu mfr. nfr. esgousser v. a. "ecosser" ... ergänze Hinweis auf Renn, n'etre pas igoussan avec qn loc. "se dit d'une personne dure et mechante" MAnt 6, 251, pas egoussant "d'un caractere difficile, point commode". «Ρ. präs. von egousser "egrener"» (FEW 22',131a sub "mechant; mechancete"); zu mfr. gösse adj. "cossu" (ca. 1460) [FEW 21,133b] ergänze bien gousse "bien repu" (Beleg s. Huguet: , Regnier de la Planche, Hist, de l'Estat de France, I, 216) [oder gehört diese Bedeutung zu argot gousser "manger" (16. jh.) FEW 2,1592a sub KÜS, wobei jedoch das P. Perfekt zu einem v. a. stört? S. noch BaldEtym 2, Nr. 2270, norm, gouspin]. Die Form SalleStP. goussä v. "verser, couler" RLR 26, 59 (verzeichnet sub "verser", FEW 23,237b, sowie - nochmals aufgenommen - sub "couler, ecouler", FEW 23,178b, s. BaldEtym 1, Nr. 446), die von Bork 1975, 67 in Zusammenhang mit den Formen im Artikel "gousse d'ail" (FEW 21,130a/b) und "cosse, gousse" (FEW 21,132b-134a) gestellt wird - obwohl SalleStP. goussä von v. Wartburg in beiden Artikeln nicht aufgenommen worden ist gehört nicht hierher. Sie ist von I. Popelar überzeugend zu frk. *WALKJAN "walken", FEW 17,492a, gestellt worden, s. BaldEtym 2, Nr. 3742; ergänze Hinweis auf ALLy 5, 1976, 191; ergänze 21,133b Verweise auf —> chemise [21,521b: rouchi egousset m. 41
4190-4193
cosse, gousse
"piece qui se met sous les manches d'une chemise, aux pans des chemises d'hommes pour maintenir la couture"] und auf —» gousset de chemise [21,522a/b: Neufch. guisset m. "gousset" Dasn 128. Möns eguisset "piece qui se trouve dans une chemise ä l'endroit correspondant ä l'aisselle, afin de donner de la facilite aux mouvements du bras"]; zu afr. gocet m. "espece d'engin de guerre" (14. jh., Nph Μ 29, 32 (FEW 23,134a und BaldEtym 1, Nr. 446) s. BaldEtym 2, Nr. 3617. Weitere Ergänzungen zu BaldEtym 1, Nr. 446 s. BaldEtym 3, Nr. 4190. - D. D.-S.; Κ. B. 4190 cosse, gousse 21,133b Afr. gocet m. "colonne, soutient (d'un lit)" (ca. 1180), apik. goucet "id. (d'un marbre)" (ca. 1200 [= AmYd, DEAF G 1099]), alothr. gossat "chenet" (1337), goussat "partie d'un mur" (FEW 21,133b) und console; pierre de support 23,19a Afr. goucet m. "console, support" AmYd. Vgl. das folgende wort. Afr. golt m. "support sculpte en forme de chien" (FetR, R 65, 527; MLQ 3, 216). Vielleicht zusammen mit dem vorangehenden wort zu apik. gocet "figure de chien sculptee", hier 2,1592a; vgl. TL s.v. gocet, goz (FEW 23,19a und BaldEtym 1, Nr. 446). - Obige Formen gehören zu KÜS, FEW 2,1592a bzw. sind dort zu Recht schon aufgenommen; dazu ausführlich Thomas Städtler, DEAF G 1099 ff.; s. auch BaldEtym 2, Nr. 3617 (Th. Städtler zu afr. goucet, FEW 23,134a). - Κ. B. 4191 cosse, gousse 21,136a ... HSav. gorfa sg., gorfa "ecorce" ... (FEW 21,136a und BaldEtym 1, Nr. 454). - Hier ist auch Annecy egrefä "depouiller (les chätaignes) de leur bogue" zu ergänzen (irrtümlich FEW 4,243b sub G R A P H I U M verzeichnet) (Hinweis von Liard, Bespr. zu BaldEtym 1, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27). - Κ. B. 4192 cosse, gousse 21,136a Blon. gwäfä v. a. "cracher la gwäfa, en mangeant"; ... Wallis egorfa v. a. "ecosser" ... (FEW 21,136 und BaldEtym 1, Nr. 455). - Hierher auch Sameens igourfä "enlever l'ecorce", FEW 11,329a sub SCÖRTEA "rinde", mit Anm. 9: «Mit dem typus gorfa, unbekannten ursprungs, der im sav., in der Schweiz und in den Vogesen lebt, gekreuzt. S. noch BlochParl 270; HasselrotOllon 77» (Hinweis von Liard, Bespr. BaldEtym 1, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 27). - Κ. B. 4193 cosse, gousse 21,136a/b For. gatta f. "cosse de legume", ... etc. (FEW 21,136a/b). - Chambon (TraLiPhi 27, 1989, 161) verweist auf eine mögliche Nähe von Vinz. tsädofä (FEW 21,150b; BaldEtym 1, Nr. 475) zu dem Typ «essentielle42
moutarde des champs; ravenelle - vesce
4194-4198
ment occitan gata "gousse, cosse", FEW 21,136»; s. auch BaldEtym 3, Nr. 4208. - Κ. B. 4194 moutarde des champs; ravenelle 21,138b LLouv. rabrouche "moutarde des champs" (FEW 21,138b). - Ist bereits sub RAPHANUS "rettich", FEW 10,64b verzeichnet (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 117). - K.B. 4195 terre-noix 21,139b Ambert pilambot m. ["noix de terre (Carum bulbo Castanum)"; - Chambon RLiR 48, 1984, 93] (FEW 21,139b). - Siehe dazu Chambon, RLiR 48, 1984, 93/94: «S. v. anisse "noix de terre", Michalias renvoie ä une Variante pinanbö, qui n'a pas ete relevee ä sa place alphabetique. L'une comme l'autre formes sont evidemment des deformations 29 [note 29: ο > υ ä la pretonique, mais devant nasale] (avec influence secondaire sur la finale d'aveyr. bölfo, FEW 14,16a *ÜLWO- 2a). Cette derniere doit done etre reunie ä St-Sernin gadofo "paillasse ..." (FEW 23,32a [s.o.]). Cf. encore Vinz. tsädöfä "tegument qui entoure le chenevis" ... [s. o.]. Type residuel (0 ALLOr 806, ALLOc 705, ALMC 1018) probablement d'origine preromane, qu'on est tente de rapprocher aussi du type essentiellement occitant gata "gousse, cosse" (FEW 21,136)». - Κ. Β.
4209 chenevotte 21,150b Belm, ξ τ ί χ f. "dechets de l'espadage du lin" (FEW 21,150b). - Geht nach Hubschmid (Orbis 4, 1955, 221) auf *ARICIA zurück. Vgl. dazu FEW 25,223b (Artikel ARISTA "arete"), wo Belm. ri% "debris du lin" jetzt verzeichnet ist, sowie FEW 25,395b Anm. 2 sub *ARUÖ6A (gaul. tardif) "balle des cereales": «Hubschmid rattache au meme radical [nämlich 46
botte de chanvre o u de lin - etoupe; ARISTA]
223b,
filasse
Belm. ςτϊχ f. pi. "debris du lin" (< cf. Horning 173)». - Κ. B.
4210-4217 *ARICIA)
(ici 21,150b et supra
ARISTA,
4210 botte de chanvre ou de lin 21,151b Plech. l u y ö m. "paquet du lin ou de chanvre" (FEW 21,151b). - Meme type morphologique que mfr. gluyon "lien fait avec une poignee de paille tordue" (Villon; 1457) etc. (FEW 2,793a * C L Ö D I U - "roggenstroh") avec un sens proche de celui de "paquet de chaume" qu'a plus couramment ce type en Bretagne romane, v. ALBRAM 34 et 35*. - Chauveau. 4211 rouir 21,152a Ang. quielle f. "tas de chanvre ou ensemble de poignees de chanvre mis ä rouir", tielle, kelle (FEW 21,152a). - Emploi metaphorique du representant de TEGÜLA "ziegel", (FEW 13',153a) en raison de la fagon dont les poignees de chanvre etaient disposees dans ce tas. - Chauveau. 4212 secher le chanvre 21,152a Ste-Marie-sur-Semois chaufi v. a. "häler (le chanvre)" BWall 6, 20. Vielleicht eigentlich "chauffer" (FEW 21,152a). - «Litter, '"chauffer1, comme le FEW propose; Ä porter FEW 2,78b CALEFACERE "wärmen" (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 77). - Κ. B. 4213 £toupe, filasse 21,152b Mfr. bauduffe f. ... (FEW 21,152b und BaldEtym 1, Nr. 479). - In BaldEtym 1, Nr. 479, 5. Zeile von oben korrigiere II 7 [184] in: II 7 [148], 4214 etoupe; filasse 21,152b Neufchät. hauman m. "poupee d'etoupe" D 74. Vielsalm hemon di slope "forte poignee d'etoupe" BWall 1, 35 (FEW 21,152b). - Obige Formen gehören zu ndl. HALM "stengel", FEW 16,130a (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 97). - Κ. B. 4215 etoupe, filasse 21,153a Brotte kwesö m. "filasse ..." etc. (FEW 21,153a und BaldEtym 1, Nr. 481). - Ergänze Verweis auf —> aerer [23,254b]: Metz dakwqsq: v. a. "mettre ä l'air"; s. BaldEtym 2, Nr. 4000. - Κ. B. 4216 etoupe, filasse 21,153b Lang, rambal m. "chanvre de rebut, mele et tortille" S, ... (FEW 21,153b und BaldEtym 1, Nr. 482). - Ergänze weiteren Verweis auf tenebres; obscurite [23,184b]: Castr. ramboul m. "gächis, difficulte, obscurite" desordre [23,211b], - D. D.-S. 4217 etoupe; filasse 21,153b Ferrere arriscla f. ... (21,153b) und 47
4218-4222
soude - primevere
chetif 21,290a Vaux ärityo, -as. "personne de chetive apparence (t. de mepris)" (FEW 21,290a und BaldEtym 1, Nr. 483). - Blasco Ferrer, RJb 41, 1990, 166: «Vaux ärityo, -a ... puo risentire di AGRESTIS [FEW 24,269b] , piü vicino semanticamente di *ARFSTULA al significato basilare». - Κ. B. 4218 soude 21,154a Mfr. salicot m. "plante qui croit sur le bord de la mer" Gesn 1542, 16, nfr. id. ... (FEW 21,154a). - Vermutlich dazugehörig saligots pi. (1682; "Wasser-nüsse sind also genennet / weil sie in Seen und Teichen wachsen") (ZrP 100, 1994, 198). - Κ. Β. 4219 ellebore 21,155a Apr. blanladre Ree [= RecMed, agask. ca. 1441]. Vielleicht blanc + ladre ( < L A Z A R U S , hier 5, 232); doch ist der semantische Zusammenhang nicht klar (FEW 21,155a). - Nicht zu L A Z A R U S , sondern zu VERATRUM "nieswurz", FEW 14,275b (vgl. sub II. 2 bearn. baladre "hellebore", Aspe baiandre). Belegt ist übrigens blanladre blanc, was den FEW-Kommentar ((vielleicht blanc + ladre ...>) erschüttert. S. DAG 985. - B. Henschel. primevere 21,155b Flemalle, Awirs tchäboreye f. "primevere" ... (FEW 21,155b). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 5897. 4220 primevere 21,155b Nam. chauvioltm. "primevere des jardins" Gdg 1,154 (FEW 21,155b) (—> giroflee [21,185b/186a]). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 77): «Cf. lieg, tchävioli "vidier, esp. de giroflee", classe FEW 14,485a VIOLA ["veilchen"]. Le debut du mot reste inexplique». - Κ. B. 4221 primevere 21,155b Tournai casseaute f. "primevere" R1F1 9,69 (FEW 21,155b). - Gehört zu CONSÖLIDA "Schwarzwurz", FEW 2,1076b (vgl. dort mfr. cassaude "päquerette" (1591)) (Lechanteur,Dial Wall 17, 1989, 75). - Κ. B. 4222 primevfere 21,155b DSevres peso m. "primula grandiflora" (p 419, 418), Melle pinchaud "primevere" etc. (FEW 21,155b und BaldEtym 1, Nr. 485). - Dazu RezeauOuest 220/221 sub pinchaud, pain-chaud: «s. m. 1° "panicaut" (Charente, Charente-Maritime, Deux-Sevres Sud). 1° Le pinchaud en langue villageoise n'est pas la primevere mais le panicaut (SEFCO 9, 1975, 438). 2° "primevere" (Deux-Sevres, Vendee Est, Vienne Ouest); cf. ALO, cartes 370 et 375». Zur Etymologie Rezeau: «Atteste en 1808-1825 au sens 1° dans L. Mauduyt et en 1864 en sens 2° dans Beauchet-Filleau, 201. FEW 7, 549b, sous 48
marguerite - germandree
4223-4225
PANIS ["brot"] groupe les formes designant le panicaut (panis caldus en lat. medieval, oil chaud fait allusion aux piqüres cuisantes du chardon). C'est peut-etre ä ce sens 1° que se rattache le sens 2° (range par FEW 21,155b parmi les origines inconnues) mais on voit mal selon quel cheminement (le rapprochement de l'odeur de la primevere avec celle du pain chaud semblant bien une etymologie populaire)» (RezeauOuest 221). - Κ. B. 4223
marguerite 21,156a Bess, murlu m. "marguerite doree", hag. Cherb. mullu, hag. mul'lu "inula dysenterica", Guern. murlu "marguerite doree"; Cherb. mullu-blanc "marguerite". Caux m'loc "inula dysenterica". JorFl; R1F1 7, 50, 56 (FEW 21,156a). - Ce type lexical est dejä traite sous MELINUS "quittenfarbig", I 2 (FEW 6',663b), le commentaire exprimant des doutes sur la justesse de cette etymologisation. Le rapprochement qui y est propose avec brit. melin "jaune" est plutot confirme par les denominations hautes-bretonnes du Chrysantheme des moissons (ALBRAM 168 et 168*): malnce, m^rnw, d'oü, apres metathese, mania et, apres assimilation des consonnes, ms dice, malice, comparees ä leurs equivalents bretons: melenig, melerig, mernig, vernig (Fanch Duros, Herbarum vernaculi, Lexique du nom des plantes en breton, Quimperle 1991, 40). - Chauveau.
4224
marguerite 21,156b Sierre ars%l$ta f. "leucanthemum inodorum ou anthemis arvensis" Gl 1, 185. Zu Sierre ars$la "alise"? (FEW 21,156b) und cuscute 21,193a Ain arsila f. (p 924), Thezilleu id. (21,193a). - Zu obigen Formen vgl. Anm. 30 (sub ASARUM "asaret"), FEW 25,406b: «On pourrait se demander, si Ain arsila f. "cuscute" ALF 1528 ρ924, Thezillieu, Cleyzieu id., ici 21,193a (cf. encore DuraffGloss 542), ne seraient pas ä ranger sous les transferts (II 2 [FEW 25,404a]). Pour -r- insere et sa dissimilation en -I- (ou changement de suffixe?) cf. Herem. asalsta, Venthöne arsqlsta, cidessus II 1 a α [FEW 25,403b] et Blon. ärsera, ci-dessous II 2 [FEW 25,404a]. Comme le lierre terrestre, la cuscute est rampante (et grimpante). Elle parasite surtout le serpolet. Mais cf. encore supra [FEW 25,] 148b η 31, ARDERE. DuraffGloss 542 enregistre encore ärsila "bruyere". Cf. encore Sierre ars%l%ta "Leucanthemum inodorum ou Anthemis arvensis", ici 21,156b». Zu Ain arsila s. noch BaldEtym 1, Nr. 308. - Κ. B.
4225
germandree 21,157a Malm. Gleize bäze f. "germandree" Bast 164, Faymonv. id. (FEW 21,157a). - Dazu Remacle Gleize 21980,28b: bäse "sorte de menthe", sävadje [sauvage] bäse "germandree" (Faymonv. bäze): Folk 154 [ν. Remacle Gleize idid. p. 193: Germandree, sävadje bäse: On's froteve avou les foyes po les 49
4226-4232
laiteron - souci
mohetes "pour ecarter les moucherons (du soir)"]; BastinPlantes [J. Bastin, Les plantes dans le parier, l'histoire et les usages de la Wallonie malmedienne, Liege 1939] 164; LG [L. Remade, Le parier de la Gleize, Bruxelles 1937] 154, n. 2 (lat. BALSAMUM?); FEW 1,226a (afr. basme "baume"; type ""baume1 frequent au sens de ); pour la reduction de -sm ä -s, cp. roumatisse, du fr. rhumatisme (Hinweis Lechanteur, DialWall 17, 1989, 64). - Κ . B. 4226 laiteron 21,158a Calv. tasse f. "laiteron" (FEW 21,158a). - Meme type que norm, tasse "touffe de plantes" [...] bmanc. täs "pied de certains legumes qui poussent en toufTes" etc. (FEW 17,317b abfrq. *TAS "haufe"). - Chauveau. 4227
barbe de bouc 21,158a Yonne barle f. R1F1 7, 202 (FEW 21,158b). - S. v. BARB A "bart", FEW 1,245b : barbe de bouc "salsifis" (et 246a); barle doit etre l'aboutissement de barbula. - Chaurand.
4228 renoncule 21,158b Spa aiwim. "renoncule des champs" (FEW 21,158b). - Zu AQUARIUS "zum wasser gehörig", FEW 25,70a (Wallon. gwf "renoncule des champs") (Lechanteur DialWall 17, 1989, 58). - Κ. B. 4229
renoncule 21,158b Mayenne conet m. "bouton d'or" R1F1 1, 44 (FEW 21,158b). - Diminutif de come comme frm. cornet "arum" (dp. Lar 1869) (FEW 2,1196a CÖRNU "horn"). Pour la forme phonetique du radical, cf. bmanc. kon (FEW 2,1191a). - Chauveau.
4230 renoncule 21,158b Mayenne cosnuau m. "bouton d'or" R1F1 1, 44 (FEW 21,158b). - A classer sous CORNÜTUS "gehörnt" (FEW 2,1207a). Pour la forme phonetique et morphologique, cf. hmanc. conuau m. "genre de cochelin" (FEW 2,1207b). - Chauveau. 4231 renoncule 21,159a Chäten. sinbye f. "renoncule flottante" (FEW 21,159a). - Bereits verzeichnet sub gall. *SAGNA "sumpfiges gelände", FEW 11,73a mit Anm. 16 «-nbist wohl lautsubstitution für -«-» (Liard, GPSR Rapp 90/91, 1988/89, 28). Κ . B.
4232
souci 21,159b Pik. miriliton [korr. mirliton] m. "plante ..." etc. und mirliton 23,145a/b ... mirliton m. "refrain populaire" (Moz 1842-Lar 1874) etc. (FEW 21,159b 50
souci -
asarum
4233-4239
und BaldEtym 1, Nr. 489). - Ergänze zu mirliton m. "refrain populaire" (FEW 23,145b) Beleg von 1732 () (Dat 42, 1994, 177). - Κ. B. 4233 souci 21,159b CötesN. bouan "calendula arvensis" R1F1 7, 164 (FEW 21,159b). - Completer et rectifier par CötesN. bwe m. "Chrysantheme des moissons" ALBRAM 168 p i , bwä ibid, ρ4, id. ALBRAM 168* ρ 129. De bret. tregorrois BOAN coli. "Chrysantheme des moissons" (Fanch Duros, Herbarum vernaculi, Lexique du nom des plantes en breton, Quimperle 1991, 40). Nouvel etymon (FEW 20,3b). - Chauveau. scabieuse 21,159b Ang. pluet m. (FEW 21,159b). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 4196. 4234 bardane 21,160b Chav. jäpissoü m. "bardane" (FEW 21,160b). - Ajoutez LourdSM zap is δ m. "capitule de la bardane". Mme Brun-Trigaud renvoie ä juste titre ä Creuse, HVienne dyapissou "bardane", classe FEW 5,31a sub JAP-. - Κ. B. 4235 digitale 21,160b Dol catiole RTrP 18, 249 (FEW 21,160b). - Derive ä sufFixe -ÖLA d'un verbe tel que Plech. kati "craquer, eclater" (FEW 2,812b * C O A C T I R E "zusammmendrücken"). - Chauveau. 4236 digitale 21,160b Vosges vorge f. "digitale" R1F1 8, 138 (FEW 21,160b). - «... ä rattacher ä * W O R R I K E [(gall.) "weide"] comme nfr. vorge "ivraie" ([FEW] 14,633a)» (Chambon, RLR 83, 1978, 447). - Κ. B. 4237 colchique 21,161b Maillezais tie "colchique" Blanch 61 (FEW 21,161b). - Emploi metaphorique de Vendee tie f. "embout de fuseau" (222,173a sous "fuseau"). Chauveau. 4238 sene9on 21,161b Provins loceron m. "plante de la famille du senegon, ayant les feuilles plus larges et les tiges plus grosses", Seinel. lach'ron "senecjon" R1F1 7, 24 (FEW 21,161b). - Variantes phonetiques de mfr. lasseron "laiteron" (1393), etc. (FEW 5,123b LACTEUS "milchig"). - Chauveau. 4239 asarum 21,162b Creuse ascar m. R1F1 9, 217 (FEW 21,162b). - Vgl. dazu mfr. asare (1426, MelPlanche 34; Cotgr 1611-Oud 1660)4 sub ASARUM "asaret", FEW 51
4240- 4244
tormentille; argentine - champignon
25,403a, mit Anm. 4: «Cf. encore Creuse ascar m. "asaret d'Europe" R1F1 9, 217, ici 21,162b?». - Κ. B. 4240 tormentille; argentine 21,163a Nievre raghnel' f. R1F1 5, 216 (FEW 21,163a). - Meme type morphologique que frm. ravenelle "raphanus raphanistrum" avec une forme phonetique telle que saint, raguenelle, bmanc. ragngl (FEW 10,64a/b RAPHANUS "rettich"). - Chauveau. 4241 champignon 21,165b Nfr. mascarille "champignon de couche" ... (FEW 21,165b und BaldEtym 1, Nr. 500). - S. dazu auch R. Arveiller, RLiR 49, 1985, 488 (neuer Erstbeleg von 1676). - Κ. Β. 4242 champignon 21,166a Ang. limouge s. "esp. de champignon qu'on recueille ä Tigne" etc. (FEW 21,166a und BaldEtym 1, Nr. 502). - Ergänze Hinweis auf RezeauOuest 175 sub limege: «1° Selon l'ALO, en marge de la carte 386, le mot designe "l'argouane de prairie" au point 74 (en Charente-Maritime). 2° Limerege s. f. "clitocybe nebuleux" (champignon qui ressemble au tricholome) (region de Chize-Aulnay)». Rezeau zur Etymologie: «Substrat dial., du lat. medieval lemiga, peut-etre d'origine gauloise», mit Hinweis auf FEW 21,166a und auf Du Cange sub lemiga. - Κ. Β. 4243 champignon 21,166a ... Poitiers argouanne "petit champignon noir qui vient au milieu des chardons". Maillezais argouägne "chanterelle" ... (FEW 21,166a). - Dazu RezeauOuest 44: «1° Le champignon national de l'Aunis, c'est Yargouane ou argouagne (pleurote du panicaut) (...). L'argouane est une espece meridionale, rarissime au nord de la Loire (F. Faideau, Le Bien manger [en Aunis et Saintonge, La Rochelle, Melusine, 2e ed., 1976] 96)». «2° Certains champignons ne craignent pas le froid: une argouane, le Rhodopaxille sauvage, apparait couramment en hiver (Le Picton, n° 29, sept.-oct. 1981, p. 60, col. 3). Cf. ALO, carte 385 (marge)». RezeauOuest 44 zur Etymologie: «Atteste en 1808-1825 ds. L. Mauduyt sous la forme orgoine. Du substrat dialectal, oü il designe parfois l'oreille (V. Limege); origine inconnue, FEW 21,166a (un rapprochement avec le bret. SKOUARN "oreille", cf. FEW 20, 15a, reste problematique)». - Κ. B. 4244 champignon 21,166b Saint, carniaule f. "champignon", cargnole "sorte de champignon" Μ 3, 563 etc. (FEW 21,166b). - Dazu auch RezeauOuest 89: carniole s. f. "Orobanche parasite du panicaut (champignon)" (R. Doussinet, Le Parier savoureux de Saintonge, La Rochelle, Rupella, 3e ed. 1980, 67; Charente-Maritime). «1° A. Dauzat [Le frangais regional de Saint-Georges-de-Didonne, 52
champignon -
nombril de Venus
4245-4248
dans Etudes de linguistique frangaise, Paris Ed. d'Artrey 1945 (repris de RPh 46, 1934, 29-45)] 151, indiquait'cargnöle (...) espece de champignon que je n'ai pu identifier' 2° Enregistre par ALO, marge de la carte 385, ä La Clisse [Charente-Maritime], comme synon. de chanterelle». «Atteste en 1869 dans Jönain 97; origine inconnue, cf. FEW 21,166b» (RezeauOuest 89). - Κ. B. 4245
champignon 21,166b Saint, clauneau m. "sorte de champignon" ... Montlieu cluneau "champignon, parapluie" ... centr. cluniau "champignon du bruyere" (FEW 21,166b) et id. 21,166a DSevres, Vienne clouza m. [kluza], DSevres kyüzä (p. 511) ... saint. clouseau "champignon; agaric qui a un anneau au pied" ... R1F1 11,148 ... (FEW 21,166a) et id. 21,165b Nfr. clorozeau m. "amanite, agaric elve" Lar 1869 (FEW 21,165b). - Mme Brun-Trigaud a releve LourdSM kygzle m. "coulemelle" et renvoie aux formes susdites (21,166a). Elle ne mentionne pas l'article de R. Arveiller (Actes XVI e CongrPalma 1980, t. II, 1985, 129 s.) qui explique de fa?on detaillee toutes les variantes Ä partir de C Ö L Ü M E L L U S "kleine säule" (FEW 2,932a), C O L U M E L L A "kleine säule" (FEW 2,932a) avec des influences secondaires de C L A U S U S et par rose, rozeau. Nous l'avons resume de fagon detaillee dans BaldEtym 1, Nr. 497. Pour la Variante dial, cluziau ν. RezeauOuest 105 (sub clouneau). - Baldinger.
4246 herbe 21,168b Nam. bowie f. "herbes qui poussent ä l'endroit oü il y a des bouses de vaches". Ablt. zu B O S ? (FEW 21,168b). - «Plutöt equivalent nam. de lieg. boheie, avec comblement par w de l'hiatus provoque par la chute du h en nam. (cf. DL s.v. bouheye, -eye); ä ranger FEW 152,2b BÜH [(aha.) "rümpf"]» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 69). - Κ. B. 4247
viperine 21,170a Vosges rebou m. "buglosse", repous (beide BullVosg 9, 198), Fraize rbou "echium vulgare", BanR. hhbo, Bar rbu, bress. rbou. R1F1 8, 78 (FEW 21,170a). - Obige Bezeichnungen gehören zu R E T R O B Ö V E "hauhechel", FEW 10,346b (Hinweis aus FEW 25,320a Anm. 49, Artikel * A R R E S T A R E ) . -
Κ . B.
4248 nombril de Venus 21,170a Lang, coucarelo f. 52, ... Npr. coucoureleto "nombril de Venus; sein de jeune fille" ... (FEW 21,170a und BaldEtym 1, Nr. 510 und Nr. 541). 53
4249-4253
berce - touffe d'herbes
Ergänze Hinweis auf Chambon, MelCamproux 2, 1978, 875, der npr. coucourelito "nombril ...", Velay coucourela "tete" (FEW 21,294a) auch zu voridg. *KUKKUR- stellt; ergänze nach Chambon ibid. npr. cocorela "variete de figue" (Alibert 229a). - Κ. B. 4249 berce 21,171a SeineM. Nievre sion m. R1F1 6, 142 (FEW 21,171a). - Probablement francisation par des herboristes de ltsc. sium, denomination d'un autre genre d'ombelliferes. Nouvel etymon (FEW 11,668). - Chauveau. 4250 berce 21,171a Wanne hüta m. "berce", Francorchamps hüte Bast 192, Spa huta, Gleize hüte (FEW 21,171a). - Dazu Lechanteur (DialWall 17, 1989, 99): «Cf. Remacle Gleize 2 1980,9lb sub hüte: talus entre deux terres [23,80b]) und 54
brin d'herbe - graminees
4254-4257
talus 23,80b Norm, arrie s. "talus d'un fosse"1 [Anm. 1: «"fosse" ist hier und in den folgenden belegen als "cloture formee d'une elevation de terre d'un ä deux metres, plantes d'arbres ä haute tige" zu verstehen»] DT, ari m. "talus d'un chemin, en contre-bas de terrains qu'il traverse", Villette äri "fosse" BNorm 415, Orne arrie s. "crete de fosse" MCelt 5, 41, Belleme ari "talus", Αΐεηςοη "talus, la partie seche d'un fosse", bmanc. ari "petit coin de champ non cultive entre les sillons et la haie, et oü croissent des ajoncs et des epines", Jubl. ari "cavite que presentent les racines et le tronc d'un arbre plante audessus des eaux", hmanc. harie "talus d'un fosse", ang. aris "touffe d'herbe dans laquelle le poisson se tient cache". Ablt. Bmanc. arya "terrain vague entre les sillons et la haie". Auch in Ortsnamen, s. DTop. Mayenne und DTop. Sarthe. S. noch "fosse", und A. Vincent, fosse = talus et inversement, BTDial 25, 119-127 (FEW 23,80b). - Formes representantes de *latericius Ä classer sous LATUS (FEW 5,204b) avec les autres membres de cette famille disloquee, v. TraLiPhi 17, 153. - Chauveau. 4254
brin d'herbe 21,173a Bourn, estrsfay f. "brin" etc. (FEW 21,173a und BaldEtym 1, Nr. 513). Ergänze Verweise auf —> un peu [23,232a]: Ajoie echtrefeye f. "peu de chose, brin", echtrefaye sowie auf —> petit morceau [23,225b]: Plancher echtrefillou m. [I] "brin, tres petite parcelle". - D. D.-S.
4255 graminees 21,173b Malm, sairon m. "nard" FolkMalm 3, 30, Robertville seron Bast 228 (FEW 21,173b). - Vgl. dazu mfr. frm. asaron m. "asaret d'Europe" (1549, Fousch chap. 3; Dalech 1653), azaron (Cotgr 1611-Trev 1771) sub ASARUM "asaret", FEW 25,403b, mit Anm. 14: «Cf. encore Malm, sairon "nard" FolkMalm 3, 30, Robertville seron Bast 228, ici 21,173b, formes qu'on pourrait rapprocher en outre d'asaron, dejä atteste au 13e siecle dans HaustMedLieg, en les considerant comme variantes deglutinees? L'asaret est aussi connu sous le nom de nard sauvage». - Κ. B. 4256 graminees 21,174a Malm, tchetou m. "eriophorum, linaigrette" Bast 228, Gleize id. (FEW 21,174a). - «A porter au FEW 2,519a sous CATTUS ["katze"]» (Remacle Gleize 21980, 149). - D. D.-S. 4257
graminees 21,174a DSevrespalene f. "grande herbe longue et dure ..." etc. (FEW 21,174a und BaldEtym 1, Nr. 514). - Ergänze RezeauOuest 207: «atteste au sens 1° ["grand herbe longue et dure ..."] en 1675 sous la forme palenne d'apr. G. Musset t. 4, 72»; Hinweis auf FEW 21,174a. - Κ. B. 55
4258-4261
graminees - macre
4258 graminees 21,174b Loch, guerlimpions m. pi. "briza media; amourette, langue de femme" (FEW 21,174b) und harnais 23,65a Sane, guerlingeons m. pi. "pompons dont on orne les harnais des chevaux" (FEW 23,65a). - «Sane, guerlingeons m. pi. ... et Loch, guerlimpions m. pi. ... semblent appartenir ä la famille de grelot (FEW 16,59b/60a mhd. GRILLEN "schreien")» (Chauveau 1993, 58). S. noch BaldEtym 3, Nr. 4342. - Κ. B. 4259 nenuphar 21,176a HMarne läches f. pi., löches R1F1 1,151. Zu Cum. läche "carex", hier 5,372b [sub vorröm. *LISCA "lische"]? (FEW 21,176a). - Die Etymologie " L I S C A , FEW 5,372b, wird für obige Formen auch von Chaurand 1992 vorgeschlagen. - Κ. B. 4260 nenuphar 21,176a Marne kangt f. (p 128), Gay canotte "populage des marais", Aube canotte blanche "nenuphar blanc" R1F1 1, 157, 159. Blois canetee "plante aquatique qui vit ä la surface des mares". Aube racanette "nenuphar", racanotte. R1F1 1,151. Wohl zusammen mit Ruffey canotte "roseau commun", bzw. St-Florentin racanette "roseau dont les panicules servent ä faire des balais", zu C A N N A [FEW 2,199f.], obschon der semantische Zusammenhang nicht unmittelbar einleuchtet (FEW 21,176a). - Marne kanQt f., Gay canotte ... Aube canotte blanche ä rattacher ä mfr. nfr. canette f. "caneton femelle" (FEW 2,165a ΚΑΝ). Blois canetie "plante aquatique ...": meme type lexical que hbret. canetaie "lentille d'eau" MAnt 4,332, etc. (FEW 2,165a ΚΑΝ). Aube racanette "nenuphar", racanotte ä rattacher ä frm. racanette f. "sarcelle" (NMrust 2,583; Littre), Aube id. (FEW 2,165a ΚΑΝ). Dans le trois cas revolution semantique ou la derivation s'explique par l'habitat commun ä la plante et ä l'oiseau. - Chauveau. 4261 macre 21,176b Nfr. galurin m. (1844; R1F16, 8) (FEW 21,176b). - Vorschlag von Chaurand 1992 (brieflich): «Comparaison possible de fruit de la plante ä un chapeau» [galurin ist zweimal im FEW aufgenommen: Paris galurin m. "chapeau haut de forme" (seit 1879, Huysm) sub anfrk. WALA "gut", FEW 17,479a mit Anm. 47: «Wohl von der bed. "elegant" aus» und argot galurin "chapeau" (seit 1904) sub GALERUS "kappe", FEW 4,29b. Eine etymologische Entscheidung ist kaum möglich; vgl. noch D E A F G 89 Artikel galeron und BaldEtym 1, Nr. 1885], - D. D.-S.; Κ. B. 56
lentille d'eau -
imperatoire
4262-4266
4262 lentille d'eau 21,176b Mfr. gardre s. "lentille d'eau" (1465, Alphita) (FEW 21,176b). - Dazu jetzt Möhren, DEAF G 1702 (Addenda): «gardre s. "lentille d'eau", Stone [L. W. Stone, W. Rothwell, Τ. Β. W. Reid ... Anglo-Norman dictionary (The Modern Humanities Research Assoc.) 1977- [zitiert nach DEAF Compl. bibl. 1992]] 329b, est mfr.: ms. ca. 1465 GlAlph Μ 97, 2 ... manque GlAlph R. Etymologie inconnue, cf. R1F1 11, 115; FEW 21,176b». - D. D.-S. 4263 potamogeton 21,177a Bernay iranes f. pi. "potamogeton" JorFl. (FEW 21,177a). - Emploi metaphorique du type norm, aragne, eirane RPGR 2, 308, Guern. iragne, etc. (FEW 25,78a ARANEUS "spinne") Ä classer 25,80b ARANEUS I 2f. Chauveau. 4264 aunee 21,178b Awall. [corr.: wallon.] guolande f. "aunee" ... (FEW 21,178b). - Wallon. guolande f. "aunee" enregistre au FEW 21,178b parmi les materiaux d'origine inconnue sub "aunee" avec la marque qui se base R1F1 7, 94: «guolande f. wallon. du moyen äge». L'attestation est tiree de Wallonia 6 (1898) 29: «Campane, alnee ou gnolande (!) [avec la note: Campane, alnee ou guolande, fr. aunee. Inula helenium L. Composees], ayant trempe sa ratine 24 heures dans du vin, guerit la colique; le jus de la racine est fort propre pour conserver le tind (le teint) des femmes]». Ce texte est cependant loin d'etre medieval, les recettes dont il fait partie etant «extraites d'un manuscrit de Henri de Sonkeux, boulanger de profession, ne ä Verviers le 3 decembre 1650, mort ä Namur le 27 octobre 1708» (ib. p. 25). L'article du FEW est ä modifier, la question etymologique subsiste. DEAF G 1679. - Thomas Städtler. 4265 achilee millefeuille 21,181a Creuse o r m e r u m. "achillaea [korr.: achillea] millefolium" (p 704), Lastic or m o r n Μ 49. Könnte vielleicht zu ÜLMUS gehören, wegen der grossen zahl von fiederigen blättern (FEW 21,181a). - Vgl. dazu die Formen Cantal armiyru m. "matricaire camomille ...", ... Chav. orme'irou "camomille ...", etc., FEW 25,362a (Artikel ARTEMISIA "armoise", Abschnitt 2.b.q) mit Anm. 22: «... Faut-il joindre ä ce paragraphe Creuse o r m e r n "achillea millefolium" ALF 858 ρ704, Lastic ormoru Μ 49 (ici 21,181a, oü le rapprochement avec ÜLMUS ne parait pas tres heureux)?»; vgl. weitere Formen aus FEW 21, die jetzt sub ARTEMISIA, FEW 25,362a ff. verzeichnet sind, hier 21,184b unten sowie BaldEtym 1, Nr. 545. - Κ. B. 4266 Imperatoire 21,181a Frb. gueirrard m. "imperatoire" (1635), gruy. gird, Pd'Enh. gueyrard (1640), gairä, Blon. dyeirä "plante ombellifere aux racines trainantes", 57
4267-4271
valeriane - iris; gla'ieul
etc. (FEW 21,181a). - Ergänze frb. (Villars-sous-Mont.) dyiru s. m. (bot.) "imperatoire" GPSR 5, 1028b; Hinweis auf FEW 21,181a, keine Angaben zur Etymologie; ergänze ferner Hinweis auf GPSR 8, 43a—44a {gairär), mit Kommentar. - Κ. B. 4267 val0riane 21,182a Saugues l erba de la prupyata f. Zu S a u g u e s p r u "assez" u n d p y a t a "pitie"? (FEW 21,182a). - Saugues prupyata ("proprete") ist zu PROPRIUS "eigen", FEW 9,458b zu stellen (Chambon Neuch 1986, 43). - Κ. B. 4268 diverses plantes medicinales 21,184b Bare, artumilhas f. "plante medicinale pour tisane pour femmes en couches". Irgendwie zu ARTEMISIA? (FEW 21,184b) und bluet
21,193a
Ambert armiru
m. R1F1 7, 151 (FEW 21,193a) und
soupe; potage; bouillon 21,489a Usseglio artemija [- iya] f. "soupe" DauzatArg 108 (FEW 21,489a). - Zu obigen Formen s. jetzt den Artikel ARTEMISIA "armoise", FEW 25,362a ff. mit den Anm. 28, 22 und 25, sowie hier die einzelnen Artikel [zu Ambert armiru s. BaldEtym 1, Nr. 545]. Speziell zu Bare, artumilhas s. FEW 25,362b (HUb. artumilhas f.), mit Anm. 28: «A biffer ici 21,184b». - Κ. B. 4269 perce-neige 21,184b Hmanc. begnaude f. "perce-neige" (FEW 21,184b). - Cette notation est ä interpreter d'apres Sarthe bqgnod f. "perce-neige" (ALBRAMs ρ 124, 125) et ä rattacher ä frm. baguenaude f. "niaiserie" (FEW 1,196a BACA "beere; glied einer kette"). - Chauveau. narcisse 21,185a Gembloux tchabariye f. "narcisse de bois" ... (FEW 21,185a). - Dazu BaldEtym 3, Nr. 5897. 4270 narcisse 21,185a ... Colognac berbeludo "grand narcisse" RLR 15, 251 [P. Fesquet, Le provengal de Nimes et le languedocien de Colognac compares, RLR 15, 1879, 250-6] (FEW 21,185a). - Die Form berbeludo ist für Colognac nicht belegt und ist zu streichen (die geläufige Bezeichnung für "grand narcisse" in Colognac ist coutelo, FEW 2,1500b sub CÜLTELLUS) (Chambon, En marge du FEW: note critique ä propos des mots de Colognac (Gard), ZrP 102, 1986, 125-131, spez. p. 128). - K.B. 4271 iris; gla'ieul 21,186b Jers. jeu-jeu m. "iris sauvage" (FEW 21,186b). - C'est l'une des alterations jersiaises du representant de GLADIOLUS "Schwertlilie" (FEW 4,143a). Cf. 58
ancolie -
chardon
4272-4274
Le Maistre s. v. bliajeu, bliadgeu, bliadgieu: «Certains Grouvillais et St. Clementais prononcent bliidgein, d'autres bliedgeu. Des St. Martinais nous avons recueilli bliedge. A St. Ouen, et ailleurs dans l'Ouest, on dit encore gliageu et jeujeu. Nous avons rencontre du jajeu dans le Centre et gliadgeu dans l'Est». - Chauveau. 4272 ancolie 21,188a Mfr. angorie f. "ancolie" Desch, argorrie Desch (FEW 21,188a). - «Voir maintenant FEW 25,73b AQUILEIA [(mit.) "akelei"] et note 1» (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 59). - K.B. 4273 asphodele 21,188b Ang. alets m. pi. "asphodele" ... (FEW 21,188b und BaldEtym 1, Nr. 537). - Dazu jetzt auch Blasco Ferrer, RJb 41, 1990, 166/167 (Bespr. zu BaldEtym 1). - Κ. B. 4274 chardon 21,189b/190a Apr. causida f. "cirsium arvense" (rouerg. ca. 1220), for. chaussida, ... TarnG. Caussade, Cahors, Gers caoussit m. id. centr. echaussis ... aveyr. colcigue f. "chardon" ... (FEW 21,189b/190a). - Ajoutez LourdSM esosid f. "chardon". Mme Brun-Trigaud se demande s'il y a un rapport avec Maillezais echaussis "chausse-trape" Blanch 18, range sous CALCARE "mit füssen treten" (FEW 2,65b). En effet, le type chausse-trape "chardon" - calcatrippa est atteste des le 10e siecle - (FEW 2,65a) s'explique, selon Wartburg, parce que les chardons font sursauter celui qui marche dessus, les pieds nus (FEW 2,66b). Le type ichaussis est ä reunir avec les formes citees FEW 21,189b/190a que Wartburg ramene lui-meme - et avec de bons arguments - a un etymon *CALCITA "chardon" (mit. calcida est atteste vers 1120) qui est sans doute en rapport etymologique avec les formes C A L C - attestees chez Pline qui remontent au grec CHALCHEIOS. D'apres Wartburg, le type *CALCITA aurait ete forme directement ä partir du grec de Marseille (v. Wartburg, Die griechische Kolonisation in Südgallien und ihre sprachlichen Zeugen im Westromanischen ZrP 68, 1952, 1-48, und in Von Sprache und Mensch, 1956, 61-126) et il en voit la raison dans l'utilisation de ce chardon en medecine (Pline: herba calcetum e vineis contrita imponitur). Les deux types chausse-trape et causida se rejoindraient done sur le plan semantique. II faut y ajouter aussi HLoire tsausyä s. f. "chardon, ortie", v. J.-P. Chambon, RLiR 48, 1984, 444. Je proposerais done d'ajouter - avec Wartburg - un article * C A L C I T A au FEW, d'y integrer Maillezais ichaussis "chausse-trape" (egare sous C A L C A R E ) et de preciser les rapports entre les deux families. II faut y integrer de meme les formes citees sub A S I N U S "äne" (FEW 25,450a et note 128) et dans les Datations 31, 1988, 58s. sub causside. - Baldinger. 59
4275 -4279 4275
chardon - euphorbe
chardon 21,190a Verv. piscou m. "chardons pris dans la toison de la brebis" BSLW 39,275 (FEW 21,190a). - Ist pice-cou "pince-cul" zu lesen und gehört etymologisch zu *PINTS-, FEW 8,546a (dort lütt, pice-cou m. "capitule de bardane") und CÜLUS, FEW 2,1505b (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 114). - Κ. B.
4276 chardon 21,190a Gondc. enii [*enii\ FEW 25,449a, note 119] m. "cardon du foulon", lenii [*lenii; FEW 25,449 note 123] (FEW 21,190a). - S. dazu Gondc. kardö enie und Gondc. kardö lenii m. "cardere ou chardon de foulon" sub ASINUS "äne", FEW 25,449a/b mit Anm. 119: «Le simple *enii est ä biffer ici 21,190a. Le mot n'existe pas hors de la liaison kardö enii, comme le laisse bien entendre Cochet s.v. lenii et 81 (remarquer egalement que, s.v., enii est depourvu de toute categorisation grammaticale); v. encore ci-dessous η 123» und mit Anm. 123.: «Le simple *lenii est ä biffer ici 21,190a, oü il est enregistre d'apres l'article enii de Cochet; comme le dit clairement Cochet s. v. lenii (cf. aussi 81), le mot n'existe pas isolement». - Κ. B. 4277 chardon 21,190a Valognes lougni m. "variete de chardon haut et epineux", longni (FEW 21,190a). - Valognes longni m. "variete de ...", lougni stehen jetzt sub ASINUS "äne", FEW 25,449b mit Anm. 124: «Tous les deux probablement ä biffer ici 21,190a». Vgl. weitere Formen aus FEW 21, 222 und 23, die zu ASINUS gehören BaldEtym 2, Nr. 2531. - Κ. B. 4278 chardon 21,190a ... St-Victor hagnes "chardon" (FEW 21,190a). - St-Victor hagnes "chardon" jetzt sub ASINUS "äne", FEW 25,449a/b mit Anm. 121. Vgl. weitere Formen aus FEW 21, 222 und 23, die zu ASINUS gehören BaldEtym 2, Nr. 2531. - Κ. B. chelidoine 21,191a St-Alban laserä f. "chelidoine" (FEW 21,191a). Ist behandelt mit Blon. ärsera, FEW 21,172a sub "euphraise" BaldEtym 3, Nr. 4251. 4279 euphorbe 21,191b PCal. ergoutte f. "euphorbia helioscopia" RLF1 9, 230 (FEW 21,191b und BaldEtym 1, Nr. 542). - Ergänze Hinweise auf weitere Formen, die zu 2 ARCUS gehören: Blon. q r t s e sub "provin", FEW 22 ,69a, BaldEtym 2, 2 Nr. 2617, beam, escassole sub "piege ...", FEW 22 ,170a, BaldEtym 3, Nr. 5514. - D. D.-S. 60
mercuriale - plantain
4280-4284
4280 mercuriale 21,192b Wiers lorie "mercuriale annuelle" BTDial 20, 258, rouchi id., Avesnes lurie Hecart, Tournai lurie, huri ( F E W 21,192b). - Z u ndl. LOR "läppen", F E W 16,480b (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 102). - Κ. B. cuscute 21,193a Ain arsila f. (p 924), Thezilleu id. (21,193a). - Ist behandelt mit Sierre arsglgta f. "leucanthemum inodorum ou anthemis arvensis" sub "marguerite", hier 21,156b BaldEtym 3, Nr. 4224. bluet 21,193a ... Ambert armiru m. R1F1 7, 151 ... ( F E W 21,193a und BaldEtym 1, Nr. 545). - Weitere Formen aus F E W 21, die jetzt sub ARTEMTSIA ( F E W 25,362a ff.) stehen, hier zusammengestellt sub "diverses plantes medicinales" (BaldEtym 3, Nr. 4268). centauree 21,193b Isbergues dQrn f. "centaurea nigra" Bouillon dorn§l f. "nielle" ( F E W 21,193b). - Behandelt mit Bouillon dorn^l, hier 21,194a sub "nielle", BaldEtym 3, Nr. 4282. 4281 coquelicot 21,193b Mfr. pouctau m. "coquelicot" (Jun 1567, 152; Cotgr 1611) ( F E W 21,193b). - Probablement coquille chez Junius, source de Cotgrave in lu u; e lu t, ce qui est possible, vu la forme de Ye dans l'ecriture cursive des XVe et XVIe s.); soit ponceau "coquelicot", forme usuelle, v. F E W 8,85a sous PAVO "pfau". - R . Arveiller. 4282 nielle 21,194a Bouillon dornql
f. "nielle" ( F E W 21,194a) (-> centauree [21,19b]) und
centauree 21,193b Isbergues dQrn f. "centaurea nigra". Bouillon dor ης I f. "nielle" ( F E W 21,193b). - Obige Formen sind zu germ. *DARN "verblüfft", F E W 15 2 ,54b zu stellen (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 87). - Κ. B. 4283 nielle 21,194a N a m u r net f. ( F E W 21,194a). - «La traduction parait inexacte. En nam., ninte, litteralement r naine n , designe le haricot nain (cf. Leonard, Lexique namurois, Liege 1969, 482 ninte "haricot nain"); Ä classer F E W 7,8a NANUS ["zwerg"]» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 108). - K . B . 4284 plantain 21,194a Apr. arnaglora f. "plantain" Ree ( F E W 21,194a). - Apr. arnaglora (agasc. env. 1441, Ree) jetzt sub ARNOGLÖSSON (gr.) "plantain", F E W 25,291a, mit Anm. 3. - Κ. B. 61
4285-4290
plantain - prele
4285 plantain 21,194a Bastogne käudüra f. "plantain" (ρ 184) (FEW 21,194a). - «Graphie approximative pour cawe du rat, litteralement ""queue de rat"1; ä classer FEW 2,531a CAUDA ["schwanz"]» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 100). - Κ . B. 4286 bugrane 21,195a/b Beam, boumague f. "luzerne epineuse" ... (FEW 21,195a/b und BaldEtym 1, Nr. 549). - Dazu jetzt auch Bork ZfSL 101, 1991, 45, der für den 2. Teil des Wortes auf ähnliche Formen sub MAKK- [korr. bei Bork MARK- ZU MAKK-], F E W 6',69a verweist: Vaucl. maquemuou (-MULUS) "arrete-bceuf" R1F1 4, 117; dort auch Formen mit g-, Da aber bearn. boumague nicht zu trennen ist von Formen mit -/- (so auch F E W 21,195a/b, s. Kommentar), für die eine befriedigende etymologische Erklärung noch fehlt, ist auch für Bork der Fall noch nicht geklärt. - Κ. B. 4287 chiendent 21,195b Ahain. queule f. "chiendent" (1368) ... (FEW 21,195b). - «En liu de quelle rent fourment» (Li Vers de la Mort, poeme artesien anonyme du milieu (?) du X I I P siecle, ed. C. A. Windahl, Lund 1889, laisse 246, v. 11). Albert Henry, deux notules sur le texte de Courtois d'Arras, dans Mediaevo Romanzo XII, 1987, 75-77 (spec. p. 76 η. 4) le cite et commente: «notre quelle devrait prendre place en tete de cet article [FEW 21,195b], soit avec le sens de , soit peut-etre de : cf. Dour ekeler "rassembler les mauvaises herbes" (FEW 21,195b)». Zu ahain. queule f. "chiendent" etc. jetzt Lechanteur (DialWall 17, 1989, 116): «Haust, BTDial 20, 259, renvoie Ä CAUDA, F E W 2,531b [dort: rouchi keule "chiendent", mit Anm. 61]». - Κ. B. 4288 chiendent 21,196a Mfr. tesnue f. "polygonum aviculare" (1544) ... Poitiers ternuge "agrostis stolonifera", berr. trenuge "chiendent" ... (FEW 21,196a). - Ajoutez LourdSM tQrnu f. "chiendent". Mme Brun-Trigaud renvoie aussi ä ternuge dans le Croissant (ALOuest 367 ρ 91 et 97) et ä Blois eternue "espece de chiendent" range sous STERNUTARE "niesen" (FEW 12,262b). - Κ. B. 4289 ivraie 21,197b Morv. eteuriotte f. "graine de l'ivraie vivace qui se trouve souvent dans les cereales", etriotte (FEW 21,197b). - Vgl. dazu GPSR 6, 932b: Jura etruat s. f. "melampyre, (Melampyrum avernse L.)". «Origine inconnue. Meme mot que Morvan eteuriotte, etriotte "graine de l'ivraie" (Chambure, Gloss. 329b)?», mit Hinweis auf F E W 21,197b. - Κ. B. 4290 prele 21,197b Malm, caniboste m. "prele" Bast 21, 173 (FEW 21,197b und BaldEtym 1, 62
prele -
grateron
4291-4295
Nr. 553). - Dazu jetzt FEW 22 2 ,123b (auch mit mehr Material sub "panier, corbeille"). - D. D.-S. 4291 prele 21,197b PCal. fok^w m. pi. (ALFSuppl 265 ρ 276 S) etc. (FEW 21,197b und BaldEtym 1, Nr. 554). - Dazu jetzt FEW 25,480a Anm. 14 (sub * A S P E RELLA "prele"): «Restent mal expliques: ... le type fokar, v. ici 3,378b et η. 7, *FALCARE (y rattacher P C a l . f o k g w , Ä supprimer ici 21,197b; explication peu convaincante RLiR 40, 464; cf. BaldEtym 1, 152 [= Nr. 554]: le rapprochement, par analogie de forme, avec le manche de la faux laisse sceptique et peut-etre est-il preferable d'y voir plutöt une analogie avec la lame de la faux, certaines especes etant particulierement coupantes (v. ici 12,169b, η 3. V. encore ici 21,197-8)». - D. D.-S. 4292
prele 21,197b MaineL. jan'trole f. "prele" R1F1 11, 77 (FEW 21,197b). - Gehört zu GENISTA "ginster", FEW 4,101a (s. Anm. 11, Artikel *ASPERELLA "prele", FEW 25, 480a). - Κ. B.
4293
prßle 21,197b MaineL. verrine f. R1F1 11, 77 (FEW 21,197b). - Ist bereits verzeichnet sub * V I T R I N U S "gläsern", FEW 14,565a mit Anm. 3 [«... Der grund der benennung liegt wohl darin, dass der Schachtelhalm zum reinigen von glas usw. gebraucht wird»]; vgl. dazu jetzt FEW 25,480a/b (Artikel * A S P E RELLA "prele") Anm. 17: «Supprimer verrine ici 21,197b (mais l'explication de Wartburg sous * V I T R I N U S est peu convaincante; on verra plutöt dans cette designation une allusion aux cristaux de silice, visibles ä l'ceil nu, que contient la tige de la prele et qu'on a pu assimiler ä de petits eclats de verre) ...». - Κ . B .
4294
grateron 21,198a/b Afr. reble f. "grateron" (12. jh„ ...) etc. (FEW 21,198a/b und BaldEtym 1, Nr. 555). - Ergänze Verweis auf —> criblures [222,56a]: abond. r%bl% f. pl. "criblures provenant d'un second criblage du ble". - D. D.-S.
4295 grateron 21,198b Mfr. aspertule f. "grateron" Ol de Serres. Orne aspercule "asperula odorata" R1F1 6, 251 (FEW 21,198b). - Obige Formen stehen jetzt sub ASPER "apre, rugueux, raboteux", FEW 25,475a, mit genauerer Datierung von aspertule (OldeSerres-Oud 1660, Hu) und den Anm. 47 und 49. (Vgl. Anm. 47: « (OldeSerres, T L F s. v. aspirule). Gdf, par erreur, donne la graphie asperule. Mfr. aspertule "claver, goosegrasse" Cotgr 1611; "espece de plante" Oud 1660 ...»). - Κ. B. 63
4296-4302
bryone - roseau
4296 bryone 21,200b Mfr. pare m. "bryone" (1561), Longeron, DSevres park m. R1F16, 48 (FEW 21,200b). - Obige Formen stehen jetzt sub ASPARAGUS "asperge", FEW 25,465b [mfr. frm. pare m. "bryone" (DuFouillVenT; 1655, Sain 258)9, ang. Longeron id., poit. par(c) "bryone dio'ique", Pamproux park "bryone" R1F1 6, 45 etc.] mit Anm. 9: «ä biffer ici 21,200b. D'apres la localisation des attestations modernes, il s'agit probablement, sous la plume de DuFouill, d'un regionalisme». - Κ. B. 4297
«enanthe 21,201a Loirel. abrenotte f. R1F1 6, 158 (FEW 21,201a). - A rattacher ä Chatbr. abrenotte f. "racine du conopodium denudatum" Chapron 49, etc. (FEW 152,89b mndl. ERDNOTE "wurzelknollen der Zyklamen"). - Chauveau.
4298 «enanthe 21,201a Craon pdofae m. (FEW 21,201a). - Metaplasme de Bain pain frais "oenanthe crocata"; Guern. ang. pain fe [...] Jers. painfais (= fait) "panais" (7,549b PANIS "brot"). - Chauveau. 4299
melampyre 21,202a Coo, Gleize crouk'mane f. "melampyre des pres" Bast 220; Gleize coc'male. Vielleicht zu Malm, coucmal "sorte d'oiseau, pupu"; fr. coquemelle "oronge blanche" BWall 18, 77 (FEW 21,202a). - «Cf. Remade Gleize 21980, 44a: 'notre forme fait penser au type ""coquemelle1, qui s'applique ä des champignons (FEW 2,1457a CÜCÜMA ["kochtopf"])'» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 83). - Κ. B.
4300
anserine 21,202b SeineM. säd f. "anserine" (p 208) (FEW 21,202b). - Meine type que Loiret säd "arroche" (ALiFo 291 ρ 43) ä rattacher ä fr. cendre "matiere pulverulente qui reste apres la combustion" (FEW 2,684a CINIS "asche"), de meme que Orleans cendwe "anserine" R1F1 9, 152 ä mfr. frm. cendree "marjolaine" (Est 1538 - Pom 1700), FEW 2,685a, explique FEW 2,687b, η 6 «wohl wegen der färbe der blüten». V. ActCollOuest 5,203. - Chauveau.
4301 anserine 21,202b Loiret fi m. "chenopodium murale" R1F1 9, 153 (FEW 21,202b). - A rattacher aux noms de plantes classes FEW 3,531b FILUM "faden", comme le type LoirCh. Loiret bout de fil "arroche" (ALiFo 291 ρ 51, 52, 60). V. ActCollOuest 5, 203. - Chauveau. 4302 roseau 21,204a Orne fiege f. "roseaux seches avec lesquels on empaille les chaises communes" Dm (FEW 21,204a). - Variante phonetique du type norm, fleche 64
gui - Les plantes exotiques
4303-4304
"molinia caerulea" JorFl 215. Redon "sorte de canche", etc. (FEW 152,146a anfrk. *FLIUKKA "pfeil"). - Chauveau. 4303 gui 21,205a Gaum, gale f. "gui blanc" (FEW 21,205a). - Gehört zu GALLA "galläpfel", FEW 4,33b (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 92). - Κ. Β. 4304 Les plantes exotiques 21,208b Nfr. ragouminier m. "cerisier du Canada" (Valm 1767-Lar 1875, s.v. ragoumier), ragoumier (Moz 1812-Lar 1875) und cerisier; cerise 21,83a Nfr. ragouminier m. "cerisier du Canada" (MRust 1732; EncSuppl 2, 295Lar 1875); ragoumier (Moz 1812; Lar 1875) (FEW 21,83a). - Dazu Chambon (International Journal of American Linguistics, vol 51, 1985, 365): «La forme originelle parait bien etre ragouminier, ragoumier resultant d'une haplologie, ou plus precisement d'une erreur de lexicographe. Mozin (1812) est, en effet, le premier dictionnaire ä donner la forme ragoumier ä l'exclusion de toute autre. II en va de meme dans la deuxieme edition (1828). Cependant, la troisieme edition (1842) donne seulement ragouminier, ce qui a tout l'air d'un repentir. C'est probablement dans une des premieres editions de Mozin que Larousse a pris son entree ragoumier (!), reproduite encore dans Lar 1904 et 1932 (les donnees du FEW sont ä corriger sur ce point) 6 (note 6: D'autre part, notre collegue Claude Poirier, directeur du Tresor de la langue frangaise au Quebec, nous informe aimablement que ragouminier est encore atteste, apres 1875, chez les specialistes de la flore canadienne (ainsi chez Frere Marie-Victorin 1964: 320) et nous signale la forme feminine ragouminere a Boucherville (mais due ä un temoin irlandais; v. Rousseau 1955 [Jacques Rousseau, Les noms populaires des plantes au Canada frangais, dans Etudes sur le parier frangais au Canada. Quebec (Presse Universitaires Laval) 1955]), 154». «En bonne formation, ragouminier "cerisier du Canada" suppose un simple *ragoumine "cerise du Canada". La definition invite ä se tourner du cöte de l'algonkin. On reconnaitra sans peine la finale *-min- "berry, grain, fruit, drupe" qui entre dans la formation de nombreux phytonymes algonkins (Bloomfield 1946 [Leonard Bloomfield, Algonquian. Linguistic Structures of Native America, by H. Hoijer et al., pp. 85-129. VFPA 6, New York 1946, 85-129] 107; Aubin 1975 [George F. Aubin, A proto-Algonquian Dictionary, National Museum of Man, Mercury Series, Canadian Ethnology Service Paper n° 29, Ottawa (National Museums of Canada) 1975], 1317), cf. les emprunts frangais assimine "fruit de YAnona reticulata" (FEW 20,76b [sous algonkin RASSIMINA "netz-anone"]; Siebert 1975 [Frank T. Siebert, jr., Resurrecting Virginia Algonquian from the dead: the reconsti65
4305-4309
Plantes mal definies
tuted and historical phonology of Powhatan. Studies in Southeastern Indian Languages, ed. J. M. Crawford, pp. 285-453. Athens (University of Georgia Press) 1975]), 365, plaquemine "fruit du Disopyros virginiana" (FEW 20,76a [sous ouest-algonkin PIAKIMIN "frucht des dattelpflaumenbaumes"]). Mais nous avouons n'avoir pas su decouvrir la source precise du mot» (Chambon, ibid. 365). - Κ. B. 4305 Plantes mal definies 21,209b Hers tall albasse f. "petite clochette blanche (fleur)" BSLW 62, 72 (FEW 21,209b). - Zu FEW 24,287b ALABASTRUM "alabaster" (vgl. dort lütt. albasse f. ["albätre"] rouchi albate) (DialWall 13, 1985, 25). - Κ. B. 4306 Plantes mal d6finies 21,209b Mfr. corsyre "sorte d'herbe" Cotgr 1611 (FEW 21,209b). - Tres probablement coquille (η lu r); soit consyre "consoude, Symphitum officinale L.", atteste depuis Ch. Estienne, De Re hortensi libellus, Parisiis 1535. V. FEW 2,1076b sous CONSÖLIDA "Schwarzwurz" et Melanges J. Lanher, Nancy 1993, 245. - R. Arveiller. 4307 Plantes mal definies 21,210a Afr. escharson m. "espece d'arbre ou de buisson" (Reims 1381, R 35, 406) (FEW 21,210a). - En depit du vague de la defmitioin on peut penser au nom de 1 'echalas, cf. FEW 2,624b CHARAX "rebpfahl" [afr. mfr. eschalas "pieu fiche en terre, auquel on attache des ceps de vigne, etc." (seit 12.jh.), ... anorm. escharlas ..., apik. escarchon "echalas" (13.-15.jh.), FEW 2,624b/625a]. - Chaurand. 4308 Plantes mal definies 21,210a Mfr. gnacelle f. "sorte de plante" (2. hälfte 16. jh.) (FEW 21,210a). - Mfr. gnacelle est ä lire guacelle, Variante de gazelle "gazelle" [DEAF G 420], par extension "muse (Moschus moschiferus)" et par metonymie "muse (substance odoriferique)". V. D E A F G 915 sous gnacelle. - F. Möhren. 4309 Plantes mal d£finies 21,210a Mfr. gourneillon m. "sorte d'herbe" (1531, Miroir historial 1, 29, DB) (FEW 21,210a). - Dans JVignayMir 2, 29 (ca. 1328 [ms. 1373]), source de cette attestation, on lit au chapitre traitant des serpents: De toutes les manieres de vers ... (il y a) autres [qui nessent] de corruptions de herbes comme taignes, gorgueillons ... De ce gorgueillons on a fait gorneillons dans Fed. 1495/96 et gourneillon dans Fed. 1531, incomprehensible par la suite (d'oü la def. erronee du FEW). Gorgueillon vient du lt. GURGULIO (dep. fin 4e s., ThesLL 62, 2365), var. de curculio "espece de petit ver, prob, larve du charangon"; attestation Ä ajouter FEW 2,1563a sub CÜRCÜLIO "kornwurm". Cf. D E A F G 1014. - Thomas Städtler. 66
Plantes mal definies - ronger
4310-4316
43io Plantes mal definies 21,210a Afr. guinegaul "sorte de plante" (1343, Prost 1, 19 Bb) (FEW 21,210a). Guinegaul provient d'un compte de 1343-44, Prostlnv 1, 19. Le mot figure dans une liste oü sont citees de differentes epices: «cubebes, espic, canale, paradis, guinegaul». Guinegaul est une forme insolite de —> GALINGAL "galanga" (ar. cl. HALANGÄN "kleine galgantwurzel", FEW 19,62a et 63, note 1) DEAF G 92 (cf. les var. ganigal et gaingat) (DEAF G 1643 Addenda). - Stephen Dörr. 43Π Plantes mal άέΠηΐεβ 21,210b Mfr. melangienne f. "sorte d'herbe" (1582) (FEW 21,210b). - Adaptation par G. Le Fevre de la Broderie, traducteur de Marsile Ficin, du latin scientifique melongia, var. melongena et melongiana "aubergine", formes elles-memes adaptees de l'arabe. V. FEW 19,17a (sous ar. BÄDIGÄN "eierpflanze") et RLiR 33, 1969, 237-238. - R. Arveiller. 4312 animal 21,211b Awallon. houteau m. "sorte d'animal" (1586, Gdg) (FEW 21,211b). «Forme erronee pour houteu, identifie "Vautour1 par Remacle; ä classer FEW 14,647a/b VÜLTÜR [-ure "geier"] ou 647b VÜLTÜRIUS ["geier"] (v. DialWall 13, 16-19)» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 98). - Κ. B. 4313 griffe; griffer 21,212a Poit. andillion ... (FEW 21,212a und BaldEtym n° 579). - Auch, aber FEW 14,40a sub ÜNGÜLA "kralle; huf" (M.-J. Brochard, TraLiPhi 30, 1992, 406, n° 369). - Κ. B. 4314 carcasse 21,212b Mfr. granche f. "carcasse d'un animal" (1393-Cotgr 1611), grange (2. hälfte 16. jh.) (FEW 21,212b). - Die Bedeutung ist zu korrigieren: "jabot (de l'oiseau)"; gehört wahrscheinlich zu grange < GRANICA [FEW 4,225a ff. *GRANICA "scheune"], s. DEAF G 1208 ff.. - Stefanie Wolf. 4315 ronger 21,212b Nam. rascakiner v. "ronger les os" (FEW 21,212b). - Gehört zu KRAKK-, FEW 2,1269a (vgl. dort die Variante nam. raskrakiner "ronger (les os); ..." HaustEt 198) (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 118). - K.B. 4316 ronger 21,212b Nam. raspepiw. (FEW 21,212b). - Dazu M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 119): «V. encore DFL, s. v. ronger, raspepi Ben-Ahin [H 38], rapepier Lierneux [Ve 47] et Leonard, Lex. namurois [Liege 1969] 114 raspepyi "grignoter" (synon. spepyi). Ajouter le type FEW 8,209b PEP- I 2a». - Κ. B. 67
4317-4320
taupe - putois
4317 taupe 21,214a Montbel. moutrignie m. RIFn 1, 10 (FEW 21,214a). - Schon FEW 63,294b sub MÜTT (vorröm.) "bodenerhebung" verzeichnet (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 108). - Κ. B. 4318 taupiniere 21,214b Αΐεηςοη blin m. "ancienne taupiniere couverte d'herbe" (FEW 21,214b). Dazu M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 67): «Cf. encore Dumeril: (blin, s. m. "mouton ..."; blin est aussi une taupiniere>. Ajouter le sens der. FEW 1,318a BELLE [(mneerl.) "schön"; jetzt FEW 15',90bf., vgl. ibid. 91a: hmanc. ebliner "disperser la fourmiliere, la taupiniere, pour niveler le sol" mit Aran. 3: (Wahrscheinlich werden diese häufen mit widdern verglichen>]». - Κ. B.; D. D.-S. 4319 taupiniere 21,214b Rouchi debousiner "detruire les mottes que font les taupes dans un champ" (FEW 21,214b) (-> ventre [21,303b]) und fuir 21,344b Möns debousiner v. n. "sortir precipitamment, s'elancer, deguerpir" (FEW 21,344b) (-> ventre [21,303a]) und ventre 21,303b ... Möns debousiner v. n. "jaillir"; rouchi "detruire les mottes que font les taupes dans les champs" (FEW 21,303b und 23,177b sub "jaillir") und chute; prolapsus 21,423a ... Möns dibouziner v. n. "sortir precipitamment; s'elancer; deguerpir; jaillir" 1 [note 1: «Beeinflusst durch fr. boussei»] (FEW 21,423a) (—> ventre [s. Ο.]). - «A ranger sous *BOVACEA ["kuhmist"] FEW 1,474a (cf. Herbillon, DialWall 8/9, 1981, 120)» (Lechanteur, DialWall 17, 1989, 84; M.-Th. Counet 1996); s. auch BaldEtym 1, Nr. 882 und speziell dazu Blasco Ferrer (Besprechung zu BaldEtym 1, RJb 41, 1990, 167): Hinweis auf G. B. Pelligrini, Ricerche sugli arabismi italiani con particulare riguardo alla Sicilia, Palermo 1989, pp. 194-200. Nach Blasco Ferrer ist aus semantischen Gründen noch Lens bütsa (FEW 21,373a, BaldEtym 1, Nr. 1145) mit den Formen sub "ventre", FEW 21,304a/b zu verbinden. - K. B.; D. D.S. 4320 putois 21,214b HMarne bacole m. "putois, belette", bas-col, bacoule; bacolotte, bacoulotte. Dag (FEW 21,214b). - Obige Formen gehören zu B E K U L F FEW 15',90a/b (vgl. dort HMarne bakQl (p 133) "belette", FEW 15',90a sowie die Ableitungen Marne bakulet (p 146, 155) etc.; FEW 15',90b) (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 62). - Κ. B. 68
putois - ecureuil
4321-4327
4321 putois 21,214b Moselle SÖ [m.] "putois", χδ, Fim. χδ, Fraize hhö, Bar. SQU "fouine" RSt 2,95 (FEW 21,214b). - «Toutes les mentions sont dejä FEW 14,530a vissio ["gestank"], sauf Bar. SQU "fouine" RSt 2,95, ä ajouter 14,530b (sous Marder)» (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 79). - Κ. B. 4322
belette 21,215a Yosges mqton f. (p 77), poutr. mqtQn (FEW 21,215a). - Dazu M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 106): «Ajouter FEW 63,268b MÜSTELA ["wiesei"]: la forme est alteree de Vosges mot gl (p 57), mQtol (p 67); cf. encore, pour -η-, frm. motene "lotte des rivieres", ibid. 269a». - Κ. B.
4323
loir 21,215a Walion. rawhion m. BSLW 25,204 (FEW 21,215a). - Dazu M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 119 (120): «Le loir est un rongeur. Interpreter done r raiguison\ comme le propose le DL, qui classe le mot sous raw(e)hi "affüter, aiguiser", et classer FEW 24,127b *ACÜTIARE ["schärfen, schleifen"]». - Κ. B.
4324
loir 21,215a HSaöne rait voutot m. "lerot", Doubs rat goudot, rat boudot, raboudot etc. (FEW 21,215a und BaldEtym 1, Nr. 592). - Dazu Liard (GPSR Rapp 90/ 91, 1988/89): «Rapport avec Chaussin boudot "[...] celui qui est pris, etc." (FEW 1,422b [sous *BOD-])?». - Κ . B.
4325
loir 21,215a Nfr. didelphes s. m. pl. (zool.) etc. (Ergänzung zu FEW 21,215a und BaldEtym 1, Nr. 591). - Dazu Chambon: «... frm. didelphe m. "mammifere marsupial tel que la sarigue et l'opossum" (dp. 1754) ... est ä rattacher ä gr. DELPHYS "matrice": il s'agit d'un emprunt ä ltsc. didelphis (1740, Linne, SystNat 2 36), lui-meme forme avec le prefixe di- "double" (designation motivee par la poche ventrale de ces animaux)» (Chambon, Bespr. zu BaldEtym 1, in Beiträge zur Namenforschung 25, 1990, 197, 198). Neues Etymon zu FEW 3,36a. - Κ. B.
4326 ecureuil
21,215b
Awallon. bertisse f. "animal dont la peau sert de fourrure" Gdg (FEW 21,215b). - Gdg, Noms wallons des animaux 11, liest aus der hs. laitisse, das in norm, laitiche "belette ä poil blanc" wiederkehrt, JudArch 122, 427 η 2. Vgl. noch AG1 15, 277; Ζ 27, 316 (FEW 21,215b). - Ist ganz sicher laitisse zu lesen und gehört zu fr. letisse f. "fourrure de couleur blanche", FEW 5,112b (sub LAC "milch"). - Möhren. 4327
ecureuil 21,215b St-Pol Iii ζ έ m. "ecureuil" (FEW 21,215b). - Ist "cercueil" zu definieren 69
4328-4333
ecureuil - cerf
und gehört zu LOCELLUS "kästchen", FEW 5,390b (vgl. dort Pevelle lüze "cercueil" Bonnier 82, ... Dem. lüze ALPSuppl 264 etc.). - (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 102). - K.B. 4328 ecureuil 21,215b Montbel. tchait gairiot m. RIFn 1, 66, Ajoie gairyo, gairia (FEW 21,215b). Montbel. tchait-gairiot ist bereits verzeichnet sub CATTUS "katze", FEW 2,518a. Vgl. noch Jura tche gerya "ecureuil", GPSR 3, 423a (sub chat 11° 4); auch GPSR 5, 1041b mit Hinweis auf Sainean, Creation metaphorique 41 und RIFn 1, 66 «qui ont montre que chat entre souvent dans la composition des noms donnes ä l'ecureuil». Die Etymologie von gairiot, gairo, gairia bleibt noch ungeklärt. - Κ. B. 4329
ecureuil 21,215b Orbe etserguet m. RIFn 1, 66 (FEW 21,215b). - Dazu GPSR 6, 943a etserge (Orbe Br.) s. m. "ecureuil", mit Kommentar: «Origine inconnue; FEW 21,215b: Peut-etre en rapport avec un autre nom de l'ecureuil atteste dans la meme region: tsake, -dye (sous dzaki [GPSR 5, 1040b/1041a]; cf. FEW 5,10a [ J A K O B U S : Orbe tzake, Vallorbe jaquet])»; siehe dazu den Kommentar zu dzake, GPSR 5, 1040b/1041a. - Κ. B.
4330 lapin 21,215b Aisne chäle v. "mettre bas (de la femelle du lapin)" RIFn 7, 212. Gehört vielleicht zu *SKALA, hier bd. 17,77 ff., weil das tier sich zu schälen scheint (FEW 21,215b). - Aisne chaler "mettre bas ...", de l'ancien frangais chaeler "mettre bas (des animaux)", FEW 2,497a (sub CATELLUS "kleiner hund"), selon le modele de viler [FEW 14,548b sub VITELLUS], agneler [FEW 24,265b sub AGNELLUS] etc. Le renvoi ä * SKALA FEW 17,77 est ä eliminer. - Chaurand. 4331
lievre 2 1 , 2 1 5 b Nfr. rouquet m. "lievre male" (seit Corn 1694); rouquin Lar 1933. Vgl. bouquet, bouquin, hier 1, 589a (FEW 21,215b). - Dazu M.-G. Boutier (DialWall 17, 1989, 122) : «Dimin. substantive de r roux\ ä inserer FEW 10,591b RÜSSUS ["fleischrot"]. Pour le sens, cf. Awenne rosse "lievre" BSLW 58, 208, Nivelles roucha, ibid. 589a». - Κ. B.
4332
renard 21,216a Albi, aveyr. St-Affrique gueine m. (FEW 21,216a und BaldEtym 1, Nr. 594). - Ergänze Verweis auf —> bete maigre [22',229a]: Cantal gaine adj. "mauvais (en parlant d'un animal)". - D. D.-S.
4333
cerf 21,216a Afr. guerbis s. "biche" EnfGuill 88 (FEW 21,216a). - Dazu Thomas Städtler, DEAF G 1557: «guerbis s., atteste une seule fois dans la l e m. 70
loup - Les animaux exotiques
4334-4338
13e s. EnfGuillH 88 [ms. lorr.] ... Au glossaire, on lit: . La def. "biche" a ete acceptee par FEW 21,216a ...; TL 4, 734 met , et ä juste titre, puisque rien ne permet d'attribuer ä guerbis l'acception de "biche". S'il est possible d'interpreter le mot d'une fa?on plausible, on peut y voir p.-e. une var. de goupil [DEAF G 1072, de lt. tard. V U L P I C U L U S "petit renard", var. de V U L P E C U L A "id.", FEW 14,644b] cp. guerpil BibleMorWH p. 77; cp. grep is EnfGuillH 1985 (p.-e. ecrit avec abreviation dans le ms. et ä lire guerpisl)». - D. D.-S. 4334 loup 21,216b Argr. vouaröhhe f. "louve" RIFn 8, 3 (FEW 21,216b). - «Vraisemblablement fem. de r garou\ Ä classer FEW 17,570a * W E R W O L F [(abfrq.) "werwolf"]» (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 134). - Κ. B. 4335 ours 21,216b Afr. brohun m. "ourson" (Roland, Wace) etc. (FEW 21,216 und BaldEtym 1, Nr. 599). - Ergänze Verweis auf —> chien [222,6a/b] und ersetze die Bedeutung "ourson" durch "chien". - Κ. Β. 4336 marmotte 21,217a Hdauph. daupha. manota f. "marmotte" (> fr. magnote 'dans les Alpes' Boiste 1800-Lar 1931). Gren. mariotte f. pi. (1633), mariotta sg. (1665) (FEW 21,217a). - Zu FEW 6',337b M A R I A (vgl. dort npr. parla 'me Ii marioto "parier seul, marmotter"). Im Hinblick auf den Wechsel -ry-l-ny-, vgl. die Varianten des Typs r marion\ FEW 6>,340a/b, auch sub M A R I A (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 103/104). - Κ. B. 4337 Les animaux exotiques 21,217b Mfr. marcat m. "animal ä fourrure odorante" (1559, R 33, 572) (FEW 21,217b). - «Rapprocher de mfr. marcotte f. "belette" ..., FEW 16,526a M A R K O L F 2?» (M.-G. Boutier, DialWall 17, 1989, 104). - Κ . B . 4338 Les animaux exotiques 21,217b Nfr. manitou m. "didelphe ä oreilles bicolores, opposum" (1667-Lar 1873, s. Trev 1771), manicou (1714-Lar 1873, s. BrissonRa 1777, 74); crabe manicou "espece de crabe des Antilles" (Valm 1768-1780) (FEW 21,217b). - Dazu Chambon (International Journal of American Linguistics, vol. 51, 1985, 364 f.): «On sait qu'un certain nombre de noms d'animaux ä fourrure ont ete empruntes par l'anglais et le frangais aux langues algonkines, ä commencer par le mot opossum lui-meme (FEW 20,74a; Siebert 1975 [Frank T. Siebert, jr., Resurrection Virginia Algonquian from the dead: the reconstituted and historical phonology of Powhatan. Studies in Southeastern Indian Languages, ed. J. M. Crawford, pp. 285-453. Athens (University of Georgia Press) 1975] 363). Friederici [G. Friederici, Ameri71
4339
singe
kanistisches Wörterbuch, Hamburg Ί947, 21960], 388-89 a range le mot qui nous occupe avec frm. manitou "esprit du bien ou du mal chez les Indiens" ä la fin de son article manito (algonkin), mais sans justifier son classement [vgl. M A N I T U (algonkin) "göttliches wesen", FEW 20,71b], Or le menomini fournit ici un rapprochement tout ä fait satisfaisant sur le plan phonique, et plausible sur le plan semantique: mane-tow "game animal (other than a bird)" (Bloomfield 1946 [Leonard Bloomfield, Algonquian. Linguistic Structures of Native America, by H. Hoijer et ah, pp. 85-129. VGPA 6, New York 1946]), 1113 [note 3: «L'emprunt d'un hyperonyme pour designer un animal specifique s'entend facilement dans un milieu emprunteur connaissant peu, ou mal, la langue indigene. De plus, pour les trappeurs et les marchands, l'oppossum, recherche pour sa fourrure, pouvait etre considere comme le gibier ä poil par excellence»]. Ce dernier parait, certes, isole, dans cette signification, en algonkin ... Toutefois, comme Larousse (1873) precise que manitou/manicou etait le "nom vulgaire du didelphe de la Virginie", il serait loisible de supposer un cognat en algonkin sud-oriental. On comprendrait mieux alors que, de la cöte, le mot soit passe dans le frangais des Antilles, oü Du Tertre l'atteste pour la premiere fois dans l'ile de la Grenade (v. Trev 1771 et Friederici 1960 [1947 = 1960], 388-389) sous les formes manitou et manitoü5 (note 5: «Le FEW 21,71b [ä corriger: 217b] a range ä cöte de manitou!manicou frm. crabe manicou "espece de crabe des Antilles" (Valm 1768-1780) que la prudence invite ä separer du precedent. II est toutefois ä noter que certains didelphes (dits crabiers) se nourrissent de crabes)». - Κ. B.
4339
singe 21,218a Mfr. quin m. "singe" (1510, JLemaire), quine f. "femelle du singe" (1. hälfte 16. jh-1563) 1 [Anm. l:«In Mon 1636 "grimace duquinaud", zur erklärung von faire la quine ά»]; fr. faire la quine ä "se moquer de qn en lui faisant une grimace ou un geste de moquerie avec les doigts" (Th 1564-Mon 1636; 'vx' Oud 1660), faire la quine-mine (ca. 1610). Ablt. Fr. quinaud m. "singe, marmot, partic. vieux singe fort laid" (Th 1564Pom 1671); "personne laide, ..." etc. Zuss. Nfr. enquinauder v. a. "enjöler, duper" (1685-Lar 1922, La Fontaine) 2 [Anm. 2: «Im 18. jh. wird, da die wortgruppe an den namen Quinault anklingt, die bed. "rendre pareil ä Quinault auch ins verb hineininterpretiert. Es ist anzunehmen, dass La Fontaine sich des Wortspiels bewusst war»] (FEW 21,218a und BaldEtym 1, Nr. 604) (-> grimace 22',56a) und grimace 22',5 6a Mfr. nfr. quine f. "grimace" (Hornk 1599-Borel 1655) (FEW 22',56a) (-> railler [22>,73a]) und 72
singe
4339
railler, se moquer 22',73a Mfr. faire la quine loc. "montrer qn du doigt pour se moquer de lui" (Th 1564-Stoer 1625)6 [Anm. 6: «Bei Th 1564, Dup 1573 und Nie 1606 ohne definition; Huls 1596 übersetzt "jemand grau machen", Huls 1614 "angreinen". Die oben gegebene definition bei Cotgr 1611 und Stoer 1625»], mfr. nfr. "faire une grimace pour se moquer de qn" (Cotgr 1611; Mon 1636), "faire la figue, en mettant le pouce entre deux doigts, tellement qu'il paraisse un peu, en faisant entrouvrir lesdits deux doigts, et serrant toute la main en dedans" ('vieux', Oud 1660); quine f. "grimace" (Hornk 1599Borel 1655)7 [Anm. 7: «Cresp 1637 definiert "ver qui ronge les pois et les feves", was wohl auf einer schlechten Übersetzung von sp. coco beruht»]. Bmanc. kinaode "jouer un tour", hmanc. quinauder (FEW 22',73a; —» singe [s.o.]; ivre [21,467a]; bequille [21,440b]; taquiner [22>,71a]) (FEW 22',73a) und taquiner, agacer 22',71 a Hmanc. enquiner v. a. "agacer"; s'enquinebouser "s'ennuyer" (FEW 22',71a) (—» railler [s. o.]) und ivre, ivresse 21,467a Bern, neuch. Waadt quine adj. "ivre" (FEW 21,467a) [s. dazu BaldEtym 1, Nr. 1627] (-» se moquer [s. o.]) und b£quilles 21,440b Mfr. nfr. quinette f. "baton, bequille sur laquelle s'appuie un boiteux" (Est 1549-Men 1750), Provins pl. "bequilles; echasses d'enfant". Beaur. quinet m. "bätonnet". Norm, quinoche f. "bequille" (schon DT) 1 [Anm. 1: «Hier 2,1531b [sub CÜNEUS "keil"] bereits Vire quinoche DM» [dort Vire quignoche f. "bequille" Dm verzeichnet]. Übertragen. Mfr. quine f. "penis" BPeriers [auch 21,324a], louh. id., Moselle kinne. Nivelles kine "parties naturelles de la femme; enfant (t. affectueux)"; kinete "dim. de kine; fillette (t. affectueux)". MarcheE. kiny [kin] m. "enfant". Mouz. quiner v. "avoir des rapports charnels". Courtis. quinette "aiguille de glace qui pend au bord des toits par la gelee" (FEW 21,440b [ist wie das folgende sicher etymologisch zu trennen]) und bätonnet; jeu du bätonnet 22',197a/b Ostwalion. kine m. "jeu de bätonnet", kine (für die verschiedenen formen cf. Bai, BTDial 20, 269), jeu du quinet "jeu de garcons ..." etc. Diese Wortfamilie zieht sich von den ostwallon. mundarten bis in das südöstliche Forez und die Hte-Dauphine. Ihr Schwerpunkt liegt jedoch im nordosten. Aus den nordöstlichen und östlichen mundarten ist quinet bzw. quinette auch an deutschsprachige dialekte in den grenzzonen abgegeben worden; so sind bezeugt: luxemburgdeutsch kinett f. (Wörterbuch der 73
4340-4341
singe - oiseau
luxemburgischen Mundarten, Luxemburg 1906), lothrd. ginespiel (Follmann), eis. gine, kine kinne (Martin Lienh 1, 221, 446). Zur problematik der frage nach der herkunft dieser Wörter [quinet "jeu de bätonnet" 22',197] und ihrer semantischen komplexität sei auf den artikel von W. Bai [Les appellations belgo-romanes du jeu de bätonnet, BTDial 20, 267-273], sowie auf dessen besprechung von E. Legros BTDial 21, 190 verwiesen (FEW 22',197a/b) (-» bequilles [s. o.]). In der Bed. "jeu de cartes" ist lütt, kine schon im FEW 16,337a sub d. KNECHT verzeichnet. Ergänze weitere Verweise auf —> imbecile, sot, etc. [221,1 Ob]: Mauriac quinaou m. "imbecile" Mt. Vielleicht mit fr. quinaud verwandt (—»singe [s. o.]); auf —> hypocrite [22',137a]: Autet quinquin "hypocrite"; auf —> glace [21,1 la]: Courtis quinette f. "aiguille de glace qui pend au bord des toits par la gelee" (—» bequille [s. o.]); auf faire l'amour [21,503a]: Mouz. quiner v. "avoir des rapports charnels" (—» bequille [s. o.]); auf —> imbecile, sot, etc. [22',9b]: Bresse quinquemelle f. "femme un peu simple dans ses allures, un peu etroite dans ses croyances" Vingtr 91. De Gorog (RLiR 42, 1978, 444), der sich nur auf mfr. nfr. quine f. "grimace" (FEW 22',56a) bezieht, stellt dieses - ohne Kenntnis der gesamten Problematik - zu afr. eschignier v. n. "faire la grimace" ohne weitere Angaben (afr. mfr. eschignier "v. a. grincer (les dents); ν. η. faire la grimace" etc. FEW 16,323b/324a sub anfrk. * K I N A N "den mund verziehen"). Der Ausgangspunkt liegt zweifellos bei quin(e) "Affe". Zur gesamten Problematik sei verwiesen auf den gut dokumentierten Artikel von Maurice Piron, Etude sur les noms wallons du singe, BTDial 18, 315 ff.. Zu alütt, xhimme "singe", hegne "id.", wall, hene d'apoticaire "enseigne grotesque d'apothicaire" etc. s. auch FEW 11,632b sub SIMIUS, -A "äffe" (Artikel von A. Kuhn). Könnten die dort (633a) zitierten Eigennamen mit k (Renters le skime 1257, Johannes Ii Skimos 1317, Lequime, lütt. Lexhime) nicht darauf hindeuten, dass SIMIUS, -A auch der Ausgangspunkt von quin(e) "Affe" sein könnte? Allerdings scheint dieser Typus auf das Wallon. beschränkt zu sein. - Baldinger.
4340 singe 21,218a Apr. isime "singe" (14. jh., Pans) (FEW 21,218a und BaldEtym 1, Nr. 605). - Vgl. noch afr. sime adj. "traitre, faux, mechant" etc., hier 22',130b sub "mechant; mechancete"; s. BaldEtym 2, Nr. 2259. 4341 oiseau 21,218b Afr. euset m. "petit oiseau" (anf. 12. jh.) (FEW 21,218b). - Gehört zu 74
4342-4345
estomac - chanter, gazouiller; crier
"vogel", FEW 1,170b; -et ist Variante zu DialWall 17, 1989, 90). - Κ. B.
AUCELLUS
4342
-ELLUS
(Μ. G. Boutier,
estomac 21,219a Bess, berz f. "premier estomac des oiseaux", Bayeux berge (FEW 21,219a) und sein 21,302b ... Centr. bergingeon sg. "sein, mamelle" (FEW 21,302b). - Ergänze bnorm. berge n. f. (Pin ca. 1750;