Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen: Gen.-reg. Bd. 121–130 Generalregister zum hunderteinundzwanzigsten bis hundertdreißigsten Bande [Reprint 2021 ed.] 9783112609804, 9783112609798


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German Pages 774 [789] Year 1932

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Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen: Gen.-reg. Bd. 121–130 Generalregister zum hunderteinundzwanzigsten bis hundertdreißigsten Bande [Reprint 2021 ed.]
 9783112609804, 9783112609798

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GencrllUegister zum

hunderteinundzwanzigsten bis hnndertdreißigsten Bande der von den Mitgliedern des Gerichtshofes und der Reichsanwaltschast herausgegebenen

Entscheidungen des Reichsgerichts m Zivilsachen. Bearbeitet von

Georg Müller.

Berlin und Leipzig 1931

Walter d e Gruyter & C o. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung - I. Guitentag, Verlags­ buchhandlung - Georg Reimer - Karl I. Trübner - Beit & Comp.

Druck von Metzger & Wittig in Leipzig

Inhalt. L Systematisches Register. Alphabetische Übersicht......................................................................................................

Erster Teil. Erster Abschnitt.

Seite

3

Zivilrecht.

Allgemeine Lehren.

Erstes Kapitel. Rechtsquellen. § 1.

Verhältnis der verschiedenen Rechtsquellen desselben Rechtsgebiets zueinander. I. Reichsrecht und Landesrecht. Verhältnis des BGB. zu den Landes­ gesetzen ...........................................................................................................13 II. Allgemeines Landesrecht. Provinzialrecht. Ortsrecht...................... 14

§ 2. § 3. § 4.

Verhältnis des BGB. zu anderen Reichsgesetzen.........................................15 Recht der Konsularbezirke.......................................................................................15 Gesetze. Verordnungen (Polizeiverordnungen). Ortsstatute. Aus­ führungsbestimmungen. Verwaltungsvorschriften. Prüfung der Gültig­ keit ................................................................................................................................ 15 Auslegung der Gesetze. I. Im allgemeinen. Motive. Einzelne Neichsgesetze............................... 17 II. Analogie.......................................................................................................27 Gewohnheitsrecht. Observanz. Autonomie..................................................... 28 Zeitliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze. I. Zeitliche Wirksamkeit des seit dem 1. Januar 1900 geltenden Rechts. Übergangsvorschriften des EinfGzBGB.................................. 29 1. Allgemeine Grundsätze......................................................................... 29 2. Allgemeiner Teil des BGB.................................................................. 29 3. Schuldverhältnisse. Allgemeiner Teil................................................. 29 4. Schuldverhältnisse. BesondererTeil..................................................29 5. Sachenrecht.............................................................................................. 29 6. Familienrecht..........................................................................................29 7. Erbrecht.................................................................................................. 29 II. Zeitliche Wirksamkeit der Gesetze im übrigen................................... 29 Örtliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze. Internationales Privatrecht. I. Allgemeine Grundsätze......................................................................... 31 II. Im allgemeinen Teil des BGB................................................ . 31 III. Im Recht der Schuldverhältnisse, Urh.- u. ErfindR...................... 32 IV. Im Sachenrecht......................................................................................33 V. Im Familienrecht................................................................................. 33 a*

§ 5.

§ 6. § 7.

§ 8.

Seite

§ 9.

VI. Im Erbrecht ................................................................................... 34 VII. Im Handels- und Wechselrecht....................................................34 VIII. Im Prozeß- und Konkursrecht........................................................35 Gegensätze im Recht. Allgemeines Recht und Sonderrecht. Zwingendes und nachgiebiges (dispositives) Recht. Öffentliches Recht und Privatrecht 35

Zweites Kapitel. Allgemeine Grundsätze von den Rechten und ihrer Verfolgung. § 10.

§ 11. § 12. § 13.

§ § § § § §

14. 15. 16. 17. 18. 19.

§ 20.

Rechte und Ansprüche im allgemeinen. Rechtsgüter. Wohlerworbene Rechte. Privilegien. Natürliche Verbindlichkeiten. Absolute Rechte 36 Vererblichkeit und Veräußerlichkeit der Rechte und Ansprüche. Rechts­ nachfolge .......................................................................................................... 37 Fristen im materiellen Recht. Ausschlußfristen. Klagefristen. Rechts­ geschäftliche Fristen...........................................................................................37 Verjährung der Rechte und Ansprüche. I. Allgemeines. Frist................... 38 II. Hemmung........................................................................................... 39 III. Unterbrechung....................................................................................... 40 Unzulässige Ausübung der Rechte (Schikane). Notwehr. Selbsthilfe 40 Sicherheitsleistung............................................................................................ 40 Zurückbehaltungsrecht ' . . ... . . . ... . . - . . . . 41 Einreden. Repliken........................................................................................ 41 Beweislast. Gesetzliche Vermutungen. Fiktionen..................................... 42 Einfluß des Rechtsstreits auf die Gestaltungdes Rechtsverhältnisses. Sachliche Rechtskraft des Urteils ................................................................45 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand.........................................................46

Drittes Kapitel. Personen. § 21.

§ 22.

Natürliche Personen. I. Geburt. Noch nicht erzeugte Nachkommenschaft. Tod. Todes­ erklärung ............................................................................................... 46 II. Geschlecht. Alter................................................................................... 46 III. Namen. Namensrecht. Familie.Verwandtschaft. Wappen . 46 IV. Wohnsitz. Staatsangehörigkeit............................................................47 V. Geisteskrankheit. Geistesschwäche. Verschwendung........................ 47 VI. Standesverhältnisse................................................................................47 Juristische Personen. I. Allgemeines....................................................................................... 47 II. Fiskus. Reichsfiskus. Landesfiskus. Ausländischer Fiskus . . 48 III. Stadt- und Landgemeinden. Kreise. Provinzen.........................48 IV. Sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts (Innungen, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,Armenverbände usw.) . 49 V. Kirchen (Kirchengemeinden). Kirchliche Körperschaften und An­ stalten ................................................................................................... 50 VI. 1. Juristische Personen des Privatrechts. Vereine....................... 50 2. Nicht rechtsfähige Vereine............................................................ 51 VII. Stiftungen............................................................................................52

Viertes Kapitel. Sachen. §23. §24. § 25. § 26. § 27. §28.

Sache. Sachgesamtheit. Vermögen. Vermögensinbegriff ...................... 52 Öffentliche und dem Privatverkehr entzogene Sachen. Begräbnis­ stätten ............................................................................................................... 52 Bewegliche und unbewegliche Sachen. Selbständige Gerechtigkeiten . 53 Vertretbare und verbrauchbare, teilbare und unteilbare Sachen ... 53 Haupt- und Nebensachen. Bestandteile. Zubehör............................... 53 Früchte. Nutzungen. Lasten...................................................................... 53

Fünftes Kapitel. Handlungen. § 29. §30. §31.

§ 32. § 33.

§ 34.

§ 35. § 36.

§ 37. § 38. § 39. § 40. §41.

§ 42.

Rechtsfähigkeit. Handlungsfähigkeit (Zurechnungsfähigkeit). Geschäfts­ fähigkeit. Verfügungsfähigkeit....................................................................... 53 Willenserklärung, ausdrückliche, stillschweigende, empfangsbedürftige. Zugehen der Willenserklärung. Willensübereinstimmung und deren Mangel...............................................................................................................54 Mängel der Willenserklärung. I. Geheimer Vorbehalt. Scheingeschäft. Mangel der Ernstlichkeit 54 II. Irrtum...................................................................................................54 III. Arglistige Täuschung. Betrug.......................................................... 55 IV. Zwang. Drohung............................................................................... 56 Rechtsgeschäfte. Allgemeines. Verfügung. Einseitige Rechtsgeschäfte. Verträge. Kausale und abstrakte Rechtsgeschäfte........................................ 56 Form der Rechtsgeschäfte. I. Form des Grundstücksveräußerungsvertrags (§ 313 BGB.) . . 56 II. Form der Rechtsgeschäfte im übrigen................................................57 Voraussetzung. Bedingung. Befristung. SonstigeNebenbestimmungen der Rechtsgeschäfte................................................................................. 57 Auslegung der Rechtsgeschäfte.............................................................. 58 Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot und die gutenSitten, Ver­ äußerungsverbot. I. Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot.............................. 60 II. Rechtsgeschäfte gegen die guten Sitten ........................................ 60 III. Veräußerungsverbot................................................................. 63 Unwirksamkeit. Nichtigkeit und Anfechtbarkeit (Anfechtung) vonRechts­ geschäften. Bestätigung. Umdeutung (Konversion) 63 Einwilligung. Genehmigung.............................................................. 64 Vorbehalt..................................................................................................65 Verzicht..................................................................................................65 Vertretung. Vollmacht. Vertreter ohne Bertretungsmacht. (Geschästsführung ohne Auftrag.) Vornahme von Rechtsgeschäften durch den Ver­ treter mit sich selbst....................................................................................... 65 Verschulden. Arglist. Böser Glaube. Vorsatz. Absicht. Fahrlässigkeit. Zufall. Höhere Gewalt................................................................................... 67

Sechstes Kapitel. Zeitverhältnisse. Aufgebot und Ausschluß von Rechten. § 43. §44.

Zeitbestimmung. Zeitrechnung. Unvordenkliche Zeit................................ 70 Aufgebot und Ausschluß von Rechten und Ansprüchen............................ 70

Zweiter Abschnitt. Sachenrecht. Erstes Kapitel. Allgemeiner Teil. §45. § 46. §47.

§ 48.

Besitz .............................................................................................................. 70 Rechte an Sachen im allgemeinen. Ursprünglicher und abgeleiteter Erwerb. Dinglicher Vertrag. Dingliches Erfüllungsgeschäft.................... 71 Preußisches Grundbuchwesen nach früherem Recht. (Gesetze v. 5. Mai 1872) .......................................................................................................... 71 Allgemeine Vorschriften des BGB. über Rechte an Grundstücken. Reichs­ grundbuchordnung. I. Einigung. Antrag............................................................................... 71 II. Rang...................................................................................... 71 III. Vormerkung.......................................................................................72 IV. Öffentlicher Glaube des Grundbuchs................................................73

VI

Inhalt. Seite

§ 49.

V. Unrichtigkeit des Grundbuchs, Berichtigung. Berichtigungs­ anspruch. Widerspruch....................................................................... 75 VI. Grundbucheinrichtung. Anlegung des Grundbuchs. Eintragung. Eintragungsfähigkeit. Löschung. Verfahren.................................... 76 Agrarrechtliche Verhältnisse (Ablösung. Gemeinheitsteilung. Zusammenlegung. Rentengüter. Siedlungsgüter. Gutsüberlassung.........................77 Zweites Kapitel. Datz Eigentum.

§ 50. § 51. § 52. § 53. § 54.

§ 55. § 56. 8 57.

§ § 8 § 8

58. 59. 60. 61. 62.

8 63.

Eigentum. Inhalt. Miteigentum. Gesamteigentum. Fiduziarisches Eigentum...........................................................................................................79 Gesetzliche Beschränkungen des Eigentums. Nachbarrecht. Lichtschutz (Fensterrecht). Zuführungen (Immissionen). Vertiefung. Überbau. Notweg ...........................................................................................................80 Grenzbau. Grenzberichtigung........................................................................ 81 Erwerb und Verlust des Eigentums an Grundstücken. Auflassung und Eintragung. Aneignung....................................... 81 Eigentumserwerb an beweglichen Sachen durch Übertragung (Übergabe und deren Ersatz). Erwerb vom Nichtberechtigten.................................... 82 Eigentumserwerb an beweglichen Sachen durch Ersitzung-. .- . -. - . -82 Eigentumserwerb an beweglichen Sachen durch Verbindung, Ver­ mischung und Verarbeitung........................................................................... 82 Eigentumserwerb an Schuldscheinen, Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenbriefen, Aktien, Kuxen....................................................................... 82 Eigentumserwerb an Erzeugnissen und Bestandteilen einer Sache . . 83 Aneignung. Fischereirecht. Jagdrecht. Fund. Schatz................................. 83 Eigentumserwerb durch Zuschlag und Einziehung (Beschlagnahme) . 83 Verlust des Eigentums an beweglichen Sachen..........................................83 Eigentumsanspruch auf Herausgabe der Sache (Vindikation). Klage aus älterem Besitz........................................................................................... 83 Eigentumsfreiheitsanspruch (negatorische Klage)......................................... 84 Drittes Kapitel. Dingliche Rechte an fremden Sachen.

§ 64. 8 65. § 66. 8 67. 8 68. 8 69. § 70. §71. § 72. § 73. § 74.

Dingliche Rechte an fremden Sachen im allgemeinen............................. 85 Erwerb und Verlust dinglicher Rechte an fremden Sachen, insbesondere an Grundstücken, nach früherem preußischem Recht.................................85 Erwerb und Verlust dinglicher Rechte an fremden Sachen nach BGB. im allgemeinen............................................................................................... 85 Erbbaurecht........................................................................................................85 Dienstbarkeit im allgemeinen.........................................................................85 Grunddienstbarkeit............................................................................................ 85 Nießbrauch....................................................................... 86 Beschränkte persönliche Dienstbarkeiten........................................................ 86 Dingliches Vorkaufs- und Wiederkaussrecht................................................. 86 Reallasten. Gemeine Lasten. Öffentliche Lasten......................................... 87 Altenteil (Auszug. Leibgedinge. Leibzucht)................................................. 87

Viertes Kapitel. Pfandrecht. § 75. § 76. § 77.

Das Pfandrecht im allgemeinen..................................................................... 87 Hypothek und Grundschuld nach früherem Recht..................................... 88 Hypothek und Grundschuld (Rentenschuld) nachBGB. I. Inhalt des Hhpothekenrechts. Bruchteilhypothek. Bedingte Hypotheken. Bestellung. Gläubiger. Inhalt der Eintragung. Briefhypothek. Hypothekenbrief. Buchhhpothek (Rangverhält­ nis § 48II) ....................................................................................... 88

Seite

II. Gegenstand der hypothekarischen Haftung. Gesamthypothek. Sicherheitsgefährdung. Veräußerungsbeschränkung...................... 89 III. Persönliche Schuld. Persönlicher Schuldner. Übernahme der persönlichen Schuld durch den Erw erber des belasteten Grund­ stücks. Verhältnis zwischen Forderung und Hypothek.... 89 IV. Abtretung. Übergang..............................................................................90 V. Verpfändung. Zurückbehaltungsrecht................................................ 90 VI. Eigentümergrundschuld......................................................................... 90 VII. Sicherungs- und Höchstbetragshhpothek............................................91 VIII. Zwangs- und Arresthhpothek................................................................. 92 IX. Kündigung. Löschung. Aushebung.................................................... 92 X. Klage und sonstige Rechtsmittel des Hypothekengläubigers. . 92 XI. Befriedigung. Zwangsvollstreckung. Zw angsversteigerung. . 92 XII. Aufwertung der Hypotheken, Grund- und Rentenschulden . 93

§ 78. § 79. § 80.

Pfandrecht an beweglichen Sachen................................................................... 101 Pfandrecht an Rechten (Wertpapieren).......................................................... 102 Die gesetzlichen Pfand- und Vorzugsrechte......................................................102

§ 81. § 82. § 83.

Familienfideikommisse, Familienstiftungen, Lehen........................................ 103 Rechtsverhältnisse der öffentlichen Wege und der Privatwege ... 103 Rechtsverhältnisse der öffentlichen Flüsse und der sonstigen öffentlichen Gewässer....................................................................................................................104 Rechtsverhältnisse der Privatflüsse, Landseen und Quellen....................... 104 Mühlenrecht. Deichrecht. Vorflut...................................................................... 104 Bergrecht.................................................................................................................105 Realgewerbeberechtigungen. Ausschließliche Gewerbeberechtigungen. Zwangs- und Bannrechte..................................................................................105 Dingliche Rechtsverhältnisse in bezug auf Kirche und Schule. Patronats­ recht............................................................................................................................106

Fünftes Kapitel. Sonstige dingliche Rechtsverhältnisse.

§ 84. § 85. §86. § 87. § 88.

Dritter Abschnitt. Recht der Schuldverhältnisse. Erstes Kapitel. Allgemeiner Teil. 1.

Subjekte der Schuldverhältnisse.

§ 89. § 90.

Bestimmtheit des Subjekts...................................................................................106 Mehrheit der Subjekte. Gesamtschuldner. Gesamtgläubiger .... 106

8 91.

Verpflichtung des Schuldners im allgemeinen. Treu und Glauben. Teilbarkeit und Unteilbarkeit. Gesetzliche Schuldverbindlichkeiten. Natürliche Schuldverbindlichkeiten..................................................................... 107 Unmöglichkeit der Leistung, ursprüngliche, nachträgliche. Unvermögen zur Leistung........................................................................................................... 113 Gattungsschuld. Wahlschuld.............................................................................. 113 Geldschuld. Zinsen............................................................................................... 114 Schaden. Schadensersatz. I. Allgemeines. Ursächlicher Zusammenhang. Art und Umfang des Schadensersatzes. Anrechnungvon Vorteilen..................................... 115 II. Mitwirkendes Verschulden desBeschädigten (§254 BGB.). . 117 III. Schadensersatz in Vertragsverhältnissen und vertragsähnlichen Verhältnissen.............................................................................................. 118

2. Gegenstand und Inhalt der Schuldverhältnisse.

§ 92.

§93. § 94. § 95.

Seite

A. Schadensersatz wegen Nichterfüllung (Schadensersatz im Falle des § 326 BGB. s. §99)................................................................ 118 Allgemeine Grundsätze................................................................ 118 Schadensersatz wegen Nichterfüllung beim Kauf .... 119 B. Schadensersatz in Vertragsverhältnissen und vertragsähnlichen Verhältnissen im übrigen................................................................ 120 IV. Schadensersatz außerhalb vertraglicher Verhältnisse...................... 120

Unterlassungsklage........................................................................................... 120 Rechenschaftslegung. Osfenbarungseid. AuskunftDerteilung................122 Ort der Leistung. Erfüllungsort..............................................................122 Zeit der Leistung. Stundung.................................................................. 122 Verzug des Schuldners (insbesondere bei gegenseitigen Verträgen, § 326 BGB.).................................................................................................. 123 § 100. Verzug des Gläubigers............................................................................... 124 § 101. Verschulden in Vertragsverhältnissen. Positive Vertragsverletzung . 124 § 102. Haftung des Schuldners für das Verschulden seines gesetzlichen Ver­ treters und seiner Erfüllungsgehilfen (§ 278 BGB.) 124 § 103. Verschulden außerhalb vertraglicher Verhältnisse................................ 125

§ § § § §

95 a. 96. 97. 98. 99.

3.

§ 104.

§ 105.

Schuldverhältnisse aus Verträgen.

Vertragsschluß. Einrede des anders als verabredet niedergeschriebenen Vertrages. Mündliche (formlose) Nebenabreden neben schriftlichen (formgerechten) Verträgen. Vertragsschluß unter Anwesenden, unter Abwesenden. Vermutung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Ver­ tragsurkunde ...........................................................................................................125 Gegenstand und Inhalt der Verträge. I. Allgemeines.............................................................................................. 126 II. Vorverträge.............................................................................................. 126 III. Verträge über unmögliche Leistungen................................................ 127 IV. Verträge gegen gesetzliches Verbot und dieguten Sitten . . 127 V. Verträge der §§ 310—312 BGB......................................................... 127 VI. Verträge über die Veräußerung von Grundstücken..................... 127

§ 106.

Abstrakte Verträge. Einseitige Verträge........................................................ 129

§107.

Gegenseitige Verträge (§§320—327 BGB.). I. Allgemeines.............................................................................................. 129 II. Erfüllung Zug um Zug. Einrede des nicht erfüllten Vertrags 130 III. Vorleistung, Rechte des Vorleistungspflichtigen bei Vermögens­ verschlechterung des anderen Teils (§321 BGB.)...........................130 IV. Unmöglichkeit der Erfüllung (§§323—325 BGB.)...................... 130 V. Verzug des Schuldners bei gegenseitigen Verträgen (§ 326 BGB. 130

§ 108. § 109. § 110. § 111.

Schadensersatz in Vertragsverhältnissen und vertragsähnlichen Ver­ hältnissen....................................................................................................................130 Verträge zugunsten Dritter..................................................................................130 Vertragsstrafe (vertragliches Wettbewerbsverbot)....................................... 131 Rücktritt vom Vertrage......................................................................................131

§ 112. § 113. § 114.

Übertragung (Abtretung) von Forderungen und anderen Rechten. . Gesetzlicher Übergang von Forderungen und anderen Rechten ... Schuldübernahme. Gesetzlicher Übergang von Schuldverbindlichkeiten

4. Übergang der Schuldverhältnisse. 132 133 134

5. Erlöschung der Schuldverhältnisse.

§ 115. § 116.

Erfüllung (Zahlung). Annahme als Erfüllung. Leistung an Erfüllungs­ statt. Hingabe erfüllungshalber. Teilleistung. Quittung.......................... 135 Hinterlegung........................................................................................................... 136

Seite

§ 117. Aufrechnung........................................................................................................... 137 § 118. Erlaß........................................................................................................................ 137 § 119. Vereinigung von Forderung und Schuld. Schulderneuerung. Schuld­ umwandlung (Novation)...................................................................................... 138 § 120. Sonstige Erlöschungsgründe (Kündigung usw.); Verwirkung?. ... 138

Zweites Kapitel. Einzelne SchuldverhSllnisse. I. Verträge und vertragsähnliche Verhältnisse.

8 121.

Kauf.

I. Begriff. Gegenstand. Abschluß........................................................ 139 II. Nebenverträge. Bedingter Kauf. Eigentumsvorbehalt. Sicherungskauf. Vertragsstrafe........................................................139 III. Abnahme. Abruf. Abnahme-und Zahlungsverzug des Käufers (Schuldnerverzug). Deckungsverkauf des Verkäufers. Annahme-(Gläubiger)Verzug des Käufers........................................... 140 IV. Lieferungsverzug des Verkäufers. Deckungskauf des Käufers 140 V. Mängel im Recht. Entwehrung (Eviktionsleistung) .... 140 VI. Mängel der Sache. Fehlen zugesicherter Eigenschaften. Ge­ währleistung. Wandlung. Preisminderung. Schadensersatz wegen Nichterfüllung. Verjährung der Gewährleistungs­ ansprüche ...................................................................................................141 VII. Rechtsverhältnisse aus dem Kauf im übrigen. (Lasten. Er­ füllungsort. Abladegeschäft. Oik-Klausel. Übergabe. Zahlung. Stundung. Rücktritt. Verjährung usw.)....................................... 143 VIII. Nichtigkeit und Anfechtung des Kaufvertrags. Überschreitung von Höchst- und Richtpreisen............................................................ 143 IX. Kauf nach und auf Probe. Wiederkauf (Rückkauf). Borkauf 143 X. Gesetz v. 16. Mai 1894 betr. die Abzahlungsgeschäfte ... 144

8 § § § §

122. 123. 124. 125. 126.

§ § § § § §

127. 128. 129. 130. 131. 132.

§ § § § §

133. 134. 135. 136. 137.

Tausch.........................................................................................................................144 Schenkung. Schenkungsversprechen..................................................................144 Miete. Pacht (Jagdpacht).................................................................................. 145 Leihe. Verwahrung............................................................................................... 149 Vertragsverhältnis zwischenWirten und ihren Gästen. Einbringung von Sachen bei Gastwirten............................................................................. 150 Darlehen. Kreditvertrag. Sparkasseneinlagen................................................ 150 Dienstvertrag. Tarifvertrag..............................................................................150 Werkvertrag............................................................................................................152 Mäklervertrag........................................................................................................... 153 Auslobung..................................................................................................... . 153 Unbenannte Verträge nach dem BGB. Verträge über Handlungen nach früherem preußischem Recht............................................................................. 153 Auftrag. Geschäftsführung ohne Auftrag.................................................... 153 Gesellschaft. Gesellschaftsähnliche Vertragsverhältnisse................................ 154 Gemeinschaften........................................................................................................155 Gewagte Geschäfte. Spiel (Lotterie. Differenzgeschäfte). Wette ... 155 Versicherung. Rückversicherung.

I. Allgemeine Grundsätze. Auslegung von Versicherungs­ bedingungen ..........................................................................................156 II. Versicherung auf Gegenseitigkeit........................................................ 158 III. Versicherungsagenten......................................................................... 158 IV. Feuerversicherung..................................................................................158 V. Lebens- und Unfallversicherung........................................................ 160 VI. Haftpflichtversicherung. Kreditversicherung. Sonstige Ver­ sicherungen ...............................................................................................161 VII. Reichsversicherungsgesetze. Allgemeines............................................161

Inhalt.

X VIII. IX. X. XI.

Reichskrankenversicherung.................................................................... 161 Reichsunfallversicherung.................................................................... 161 Reichs-Invaliditäts- und Altersversicherung.................................. 162 Angestelltenversicherung.................................................................... 162

§ 143.

Leibrente................................................................................................................163 Bürgschaft. Garantieversprechen......................................................................163 Vergleich. Schiedsrichtervertrag.......................................................................... 163 Schuldversprechen. Schuldanerkenntnis......................................................... 164 Anweisung. Kreditbrief. Schuldverschreibungen auf den Inhaber. Legitimationspapiere..........................................................................................164 Vorlegung von Sachen und Urkunden..............................................................164

§ 144. § 145.

Ungerechtfertigte Bereicherung.......................................................................... 165 Unerlaubte Handlungen des BGB. (88823—852 BGB.)......................... 166

§ 146. § 147.

I. Allgemeines.................................................................................................. 166 II. Die einzelnen unerlaubten Handlungen............................................... 167 Haftung für das Verschulden anderer............................................................. 172 Haftung öffentlicher Körperschaften.

§ 138. 8 139. 8 140. § 141. 8142.

Handlungen. Haftung für andere.

I. Für das Verschulden der Beamten bei Ausübung der öffentlichen Gewalt.......................................................................................................172 II. Für Tumultschaden..................................................................................174 III. Für durch den Krieg verursachte Personenschäden......................... 175

8148.

8149. 8150. 8151. 8152. 8 153.

8154.

Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren sreigesprochenen Per­ sonen (Reichsgesetz v. 20. Mai 1898). Entschädigung für unschuldig er­ littene Untersuchungshaft (Reichsgesetz v. 14. Juli 1904). Entschädigung wegen ungerechtfertigter Arrestausbringung.................................................... 175 Fälschung. Diebstahl. Unterschlagung. Untreue........................................ 176 Wucher.....................................................................................................................176 Übertretung von Baupolizeigesetzen.................................................................. 176 Störung in der Benutzung öffentlicher Wege,Gewässer und Anstalten 176 Benachteiligung der Gläubiger durch Rechtshandlungen des Schuldners. Anfechtung außerhalb des Konkurses. Anfechtungsgesetz v. 21. Juli 1879/20. Mai 1898 ......................................................................................... 176 Außerehelicher Beischlaf......................................................................................177 3. Schutz des geistigen Eigentums und gewerblicher Rechte.

8155.

Urheberrecht. I. An Werken der Literatur und Tonkunst............................................177 II. An Werken der bildenden Künste und der Photographie ... 180

8156. 8157. 8 158. 8 159.

8160.

Verlagsrecht............................................................................................................ 181 Patentrecht. Lizenzverträge. Patentanwälte.................................................182 Musterschutzrecht (Geschmacks- und Gebrauchsmuster)................................ 186 Warenzeichenrecht (Markenschutz). Markenschutzgesetz v. 30. November 1874. Warenbezeichnungsgesetz v. 12. Mai 1894. Internationale Ver­ träge über Zeichen...............................................................................................187 Schutz gegen unlauteren Wettbewerb..............................................................189

4. Vertragsverhältnisse und sonstige Rechtsverhältnisse in Zusammenhang mit dem öffentlichen Recht. Recht öffentlicher Unternehmungen und Anstalten.

8161, Gewerberecht. Gewerbewesen. Reichsgewerbeordnung........................... 191 8161a. Gesetz über die Sicherung der Bauforderungen v. 1. Juni 1909 . . 192

XI

Inhalt.

Seite § 162.

Eisenbahnrecht. Preußische Eisenbahngesetze v. 3. November 1838 und 28. Juli 1892 (Kleinbahngesetz). Kleinbahnen. Straßenbahnen ... 192 § 162 a. Kraftfahrzeuge (Gesetze v. 3. Mai 1909 u. v. 26. August 1925) ... 194 § 162b. Luftschiffahrt........................................................................................................... 196 §163. Neichshaftpslichtgesetz v. 7. Juni 1871 (n. F. Art. 42 EinfGzBGB.) - 196 § 164. Postrecht. Postwesen..........................................................................................197 § 165. Fernmelderecht. Fernmeldewesen. (Telegraph, Fernsprecher, Funk.) 197 § 166. Erzwungene Aufopferung von Rechten für das Gemeinwohl (§ 75 EinlzPrALR.) 198 § 167. Enteignung. Preußisches Enteignungsgesetz v. 11. Juni 1874 ... 199 § 168. Preußisches Fluchtliniengesetz v. 2. Juli 1875 ...................................... 202 § 169. Reichsrayongesetz v. 21. Dezember 1871 ................................................... 203 § 170. Reichsgesetz v. 30. Juni 1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten........................................................................................................... 203 § 171. Schlachthäuser. Viehseuchen............................................................................. 203 § 171a. Branntweinmonopolgesetz v. 26. Juli 1918/8. August 1922 ................. 203

Vierter Abschnitt.

Familienrecht.

Erstes Kapitel. Ehe. § § § §

§ § § § § § § § § §

Verlöbnis............................................................................................................... 204 Eingehung der Ehe..............................................................................................204 Anfechtung und Nichtigkeit der Ehe................................................................ 204 Wirkungen der Ehe im allgemeinen. Persönliches Verhältnis der Ehe­ gatten. Schlüsselgewalt der Ehefrau . .........................................................204 176. Klage auf Herstellung der ehelichen Gemeinschaft. Unterhaltspflicht während der Trennung......................................................................................204 177. Eheliches Güterrecht vor dem Inkrafttreten desBGB................................. 205 178. Gesetzliches Güterrecht des BGB...................................................................... 205 178 a. Eheverträge..........................................................................................................207 179. Allgemeine Gütergemeinschaft des BGB....................................................... 207 180. Errungenschaftsgemeinschaft des BGB............................................................ 207 181. Fahrnisgemeinschaft des BGB.......................................................................... 207 182. Gütertrennung. Güterrechtsregister................................................................207 183. Klage auf Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft...................................... 207 184. Ehescheidung und deren Folgen....................................................................208

172. 173. 174. 175.

Zweites Kapitel. Verwandtschaft.

§ 189. § 190.

Allgemeine Bestimmungen des BGB. Eheliche Abstammung. Per­ sonenstand ................................................................................................................209 Unterhaltspflicht der Verwandten....................................................................210 Rechtsverhältnisse zwischen Eltern und Kindern im allgemeine:!. Aus­ steuer und Ausstattung der Kinder................................................................ 210 Elterliche Gewalt (Erziehungs- und Aufsichtsrecht. Elterliche Verwaltung und Nutznießung des Kindesvermögens)........................................................210 Uneheliche Kinder. Legitimation....................................................................211 Annahme an Kindes Statt............................................................................ 212

§ 191. § 192. § 193.

Gemeinsames. Vormundschaft überMinderjährige ................................ 213 Vormundschaft über Volljährige.....................................................................214 Pflegschaft............................................................................................................... 215

§ 185. § 186. § 187.

§ 188.

Drittes Kapitel. Vormundschaft und Pflegschaft.

Sette

Fünfter Abschnitt. § 194. § 195. § 196. § 197. § 198. § 199. § 200. § 201.

§ 202. § 203. §204. § 205. § 206. § 207.

Erbrecht.

Erbrecht. Erbschaft. Erbe. Gesetzliche Erbfolge ........................................ 215 Anfall. Annahme und Ausschlagung der Erbschaft.................................... 215 Nachlaß. Nachlaßverbindlichkeiten. Aufgebot der Nachlaßgläubiger. Nachlaßforderungen..............................................................................................215 Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten. Jnventarerrichtung. Aufschiebende Einreden des Erben.................................................................215 Nachlaß-Pflegschaft. Nachlaßverwaltung. Nachlaßgericht............................215 Erbschaftsanspruch ............................................................................................... 215 Mehrheit von Erben. Auseinandersetzung der Miterben.Ausgleichung. Verhältnis zu den Nachlaßgläubigern............................................................ 215 Testamente. I. Testamentserrichtung. Öffentliches Testament. Eigenhändiges Testament .............................................................................................. 216 II. Testamentseröffnung............................................................................. 216 III. Unwirksamkeit, Nichtigkeit, Anfechtung, Aufhebung und Wider­ ruf des Testaments..............................................................................216 IV. Inhalt. Erbeinsetzung. Ausschließung von der Erbfolge-. Aus-legung der Testamente......................................................................... 216 V. Ersatzerbe. Borerbe.Nacherbe............................................................217 VI. Gemeinschaftliches Testament. Wechselbezügliches (korrespek­ tives) Testament...................................................................................... 217 VII. Testamentsvollstrecker..............................................................................217 Vermächtnisse. Schenkungenvon Todes wegen...............................................218 Erbvertrag. Erbverzicht...................................................................................... 218 Pflichtteil................................................................................................................218 Erbunwürdigkeit................................................................................................... 218 Erbschein ................................................................................................................218 Erbschaftskauf....................................................................................................... 218

Sechster Abschnitt.

Handelsrecht.

Erstes Kapitel. Der Handelsstand. § § § § § §

208. 209. 210. 211. 212. 213.

§ 214. § 215.

Kaufleute. Handelsgewerbe. Handelsgeschäft. Zweigniederlassung . 219 Handelsregister............................................................................................... 219 Handelsfirma. Fortführung eines Handelsgeschäfts........................... 220 Handelsbücher. Bilanz...............................................................................221 Prokura. Handlungsvollmacht.................................................................. 221 Handlungsgehilfen. Handlungslehrlinge. Wettbewerbsverbot (Kon­ kurrenzklausel) 221 Handlungsagenten....................................................................................... 221 Handelsmäkler.............................................. . 222

Zweites Kapitel. Die Handelsgesellschaften. (Gesellschaften mbH., Genossenschaften.) § 216.

Die offene Handelsgesellschaft.

I. Errichtung................................................................................................... 222 II. Rechtsverhältnis der Gesellschafter untereinander und zur Ge­ sellschaft ........................................................................................................222

Inhalt.

XIII Seite

III. Rechtsverhältnis der Gesellschaft und der Gesellschafter zu Dritten......................................................................................................222 IV. Ausscheiden einzelner Gesellschafter aus der Gesellschaft. Auf­ lösung und Liquidation der Gesellschaft............................................ 223 § 217. § 218.

Kommanditgesellschaft.......................................................................................... 224 Aktiengesellschaft. Allgemeine Bestimmungen. Aktien..................................................... 225 Rechtsverhältnisse der Gesellschaft und der Gesellschafter . . 227 Verfassung und Geschäftsführung.Organe......................... 229 Abänderungen des Gesellschaftsvertrages. Erhöhung des Stammkapitals..........................................................................................231 V. Auflösung, Liquidation, Nichtigkeit und Konkurs der Gesellschaft 231

I. II. III. IV.

§ 219. § 220.

Kommanditgesellschaft auf Aktien.....................................................................233 Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Errichtung........................................................................................233 Rechtsverhältnisse der Gesellschaft und der Gesellschafter . . 234 Vertretung und Geschäftsführung ....................................................236 Abänderungen des Gesellschaftsvertrages. Erhöhung des Stammkapitals................................................................................. 237 V. Auflösung, Liquidation, Nichtigkeit und Konkurs der Gesellschaft 237

I. II. III. IV.

§ 221.

Eingetragene Genossenschaften.

I. II. III. IV.

Errichtung.................................................................................................238 Rechtsverhältnisse der Genossenschaft undder Genossen ... 238 Vertretung und Geschäftsführung.Revision...................................... 239 Ausscheiden einzelner Genossen. Auflösung, Liquidation, Nichtigkeit der Genossenschaft............................................................ 240 V. Konkursverfahren. Haftpflicht........................................................... 242 VI. Besondere Bestimmungen für Genossenschaften mit un­ beschränkter Haftpflicht, mit unbeschränkter Nachschußpflicht und mit beschränkter Haftpflicht. Umwandlung von Genossenschaften 242

Drittes Kapitel. Handelsrechtliche Bereinigungen. § 222. § 223.

Stille Gesellschaft..................................................................................................242 Bereinigung zu einzelnen Handelsgeschäften............................................... 243

Viertes Kapitel. Die Handelsgeschäfte. 1.

§ 224. § 225. § 226. § 227. § 228. § 229. § 230. § 231. § 232. § 233. § 234. § 235. § 236.

Tie Handelsgeschäfte im allgemeinen.

Begriff und Abschluß der Handelsgeschäfte................................................... 243 Auslegung der Handelsgeschäfte....................................................................244 Handelsgewohnheiten und Handelsgebräuche............................................... 244 Zeit und Ort der Leistung .............................................................................244 Beschaffenheit der Ware. Maß. Gewicht.Währung..................................244 Zinsen. Provision. Lagergeld.........................................................................244 Pflicht zur Sorgfalt. Schadensersatz............................................................ 244 Kontokorrent.......................................................................................................... 244 Giroverkehr. Scheck..............................................................................................245 Kaufmännische Anweisungen und Verpflichtungsscheine. Orderpapiere. Jnhaberpapiere. Indossament......................................................................... 245 Handelsrechtliche Besonderheiten bei der Vertragsstrafe, der Bürgschaft, dem Schuldversprechen, dem Schuldanerkenntnis, dem Pfandverkauf 245 Guter Glaube beim Erwerbe von Eigentum und Pfandrechten an beweg­ lichen Sachen und Jnhaberpapieren im Handelsverkehr.......................... 245 Kaufmännisches Zurückbehaltungsrecht............................................................ 245

XIV

Inhalt. Seile

2. Handelskauf.

§ 237. § 238. § 239. § 240. §241. § 242. 3.

§ § § § § §

243. 244. 245. 246. 247. 248.

Annahmeverzug des Käufers. Selbsthilfeverkauf des Verkäufers . . 245 Spezifikationskauf. Pflichten des Käufers............................................. 245 Untersuchung der Ware. Mängelanzeige (§377 HGB.)................ 246 Distanzgeschäfte. Sorge für die beanstandete Ware. Notverkauf . . 246 Fixgeschäfte............................................................................ 246 Börsentermingeschäfte. Börsengesetz v.8. Mai 1908 246

Bank-, Kommissions-, Speditions-, Lager- und Frachtgeschäfte. Bank- und Bankiergeschäfte. Bankdepotgesetz v.5. Juli 1896 . . . 246 Kommissionsgeschäft ...........................................................................................248 Speditionsgeschäft............................................................................................... 248 Lagergeschäft............................................................................................................248 Frachtgeschäft........................................................................................................248 Frachtgeschäft der Eisenbahnen.......................................................................... 248

Fünftes Kapitel. Binnenschiffahrt.

§ 249.

Binnenschiffahrtsgesetz v. 15. Juni 1895/20. Mai 1898.

I. Schiffseigner. Schiffer.' Schiffsmannschaft ........ 250 II. Frachtgeschäft..........................................................................................250 III. Zusammenstoß von Schiffen. Bergung und Hilfeleistung. Schiffsgläubiger....................................................... ’.......................... 251 Sechstes Kapitel. Seehandel.

§ 250.

§ 251. § 252.

§ 253.

§ 254.

Allgemeine Bestimmungen. Reeder. Reederei. Schiff. Schiffer. Schiffsmannschaft. Schiffsgläubiger. Schiffsmäkler. Verjährung . . 251 Seefrachtvertrag. Konnossement..................................................................... 252 Haverei. Seestraßenordnung. I. Große (gemeinschaftliche) und besondere Haverei.......................... 253 II. Schaden durch Zusammenstoß von Schiffen. Seestraßenordnung 253 Berge- und Hilfeleistung in Seenot. Strandungsordnung v. 17. Mai 1874/30. Dez. 1901 ......................................................................................... 254 Seeversicherung ...................................................................................................254

Siebenter Abschnitt. Wechselrecht. § 255. § 256. § § § § § § § § §

257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265.

§ 266. § 267.

Örtliches Recht....................................................................................................... 256 Der Wechsel im allgemeinen. Rechtliche Natur des Wechsels. Wechsel­ fähigkeit. Wechselunterschrift............................................................................. 256 Gezogener Wechsel. Aussteller. Bezogener. Remittent............................256 Indossament............................................................................................................256 Präsentation zur Annahme. Akzeptant. Blankoakzept................................257 Domizilwechsel........................................................................................................257 Wechselbürge. Aval. Regreß auf Sicherstellung........................................ 257 Erfüllung der Wechselverbindlichkeit. Zahlung. Hinterlegung ... 257 Intervention. Ehrenannahme. Ehrenzahlung............................................ 257 Wechselprotest............................................................................................................257 Regreß mangels Zahlung. Wechselklage. Einrede des Wechselschuldners. Zugrunde liegendes Verhältnis......................................................................... 258 Eigener Wechsel........................................................................................................ 258 Wechselduplikate. Wechselkopien...................................................................... 258

Seite 8 267a. Abhanden gekommene Wechsel......................................................................... 258 § 268. Wechselfälschung. Wechselzeichnung für andere ohne Bertretungsmacht 258 § 269. Wechselverjährung .............................................................................................. 258

Zweiter Teil.

Zivilprozeß.

Erstes Kapitel. Allgemeine Grundsätze. § 270.

Justizsachen. Rechtsweg. I. Allgemeines. Begriff der bürgerlichen Rechtsstreitigkeit. Verhältnis der Gerichte zu den Verwaltungsbehörden . . . 259 II. Rechtsweg in bezug auf polizeiliche Verfügungen...................... 264 III. Rechtsweg für Ansprüche gegen den Staat undgegen Beamte 264 IV. Rechtsweg gegenüber Gemeinden.....................................264 V. Rechtsweg in bezug auf Kirche und Schule............... 265 VI. Rechtsweg in agrarrechtlichen Auseinandersetzungen .... 265 VII. Rechtsweg in reichsrechtlichen Verhältnissen............... 265 VIII. Rechtsweg in sonstigen Fällen.........................................266

8 271.

Auslegung der Prozeßgesetze. I. Allgemeines. Analogie............................................................ 267 II. Entscheidungen der vereinigten Zivilsenate des Reichsgerichts 269 III. Entscheidungen des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich 269

§ 272.

Zeitliche Wirksamkeit der Prozeßgesetze. Einführungs- und Aus­ führungsgesetze zum Gerichtsverfassungsgesetz, zur Zivilprozeßord­ nung und zu sonstigen Prozeßgesetzen............................................................ 272 Örtliche Wirksamkeit der Prozeßgesetze............................................................ 273 Zwingende und nachgiebige (instruktionelle) Prozeßvorschriften . . 273

8 273. 8 274.

Zweites Kapitel. Die Zivilprozeßordnung. 1. Die Gerichte.

8 275. § 276. § 277. 8 278.

§ § 8 8 §

279. 280. 281. 282. 283.

Die außerordentlichen Gerichte. Sondergerichte. Gewerbegerichte. Kaufmannsgerichte. Gerichtsferien. Rechtshilfe. Gerichtsverfassung 273 Sachliche Zuständigkeit der Gerichte.................................................................274 Wert des Streitgegenstandes............................................................................. 274 Gesetzlicher Gerichtsstand. I. Allgemeines.............................................................................................. 274 II. Der allgemeine Gerichtsstand............................................................274 III. Die besonderen Gerichtsstände........................................................... 275 IV. Ausschließliche Gerichtsstände.................................................................275

Vereinbarter Gerichtsstand.................................................................................. 275 Oberrichterlich bestimmter Gerichtsstand......................................................... 275 Ausschließung und Ablehnung von Richtern................................................. 275 Urkundsbeamte der Geschäftsstelle ..................................................................275 Gerichtsvollzieher. Verteilungsstellen..............................................................276

2. Die Parteien. § 284. Parteisähigkeit. Prozeßfähigkeit. Gesetzlicher Vertreter............................ 276 § 285. Streitgenossenschaft............................................................................................... 276 § 286. Beteiligung Dritter am Rechtsstreite. I. Hauptintervention................................................................................. 276 II. Nebenintervention......................................................................................276 III. Streitverkündung......................................................................................277

§ 287. § 288. § 289. §290. § 291. § 292. § 293.

Sette Prozeßbevollmächtigte. Beistände. Anwaltszwang. Rechtsanwalt. Rechtsanwaltsordnung..........................................................................................277 Prozeßkosten im allgemeinen..............................................................................278 Gerichtskosten. Gebühren der Gerichtsvollzieher............................................ 278 Anwaltskosten........................................................................................................... 279 Zeugen-und Sachverständigengebühren .........................................................279 Sicherheitsleistung im Prozeß..........................................................................279 Armenrecht................................................................................................................279

3. Allgemeine Grundsätze des Verfahrens.

§ 294. § § § § § §

295. 296. 297. 298. 299. 300.

Mündlichkeit. Öffentlichkeit. VorbereitendeSchriftsätze. Prozeß­ erklärungen. Prozeßhandlungen Verhandlungsgrundsatz. Richterliche Aufklärungs- und Fragepflicht . Mündliche Verhandlung. Prozeßleitung ... -.................................... 280 Zustellungen.................................................................................................... 280 Ladungen. Termine. Fristen.......................................................................281 Folgen der Versäumung. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand . Unterbrechung, Aussetzung, Ruhen und Aufnahme des Verfahrens .

280 280

281 282

4. Verfahren in erster Instanz'vor den' Landgerichten und Verfahren vor den Amtsgerichten.

§ 301. § 302.

Klageweg. Klage. Klagerhebung. Klagebegründung. Klagenverbindung 282 Erweiterung, Änderung, Zurücknahme der Klage. Einschränkung des Klageantrages............................................................... 283 § 303. Feststellungsklage (Inzidentfeststellungsklage)............................................... 283 § 304. Klage auf Rechnungslegung und Herausgabe des Geschuldeten. Klage auf künftige Leistung. Änderungs- (Umwandlungs-) Klage (§ 323 ZPO.) 285 § 305. Widerklage..................................................................................................... 286 § 306. Rechtshängigkeit. Veräußerung der Streitsache. Abtretung des Klage­ anspruchs. Sonstige Änderungen der Prozeßparteien.................... 286 § 307. Prozeßhindernde Einreden........................................................................287 § 308. Rechtzeitigkeit des Parteivorbringens. Angriffs- undVerteidigungs­ mittel 287 § 309. Verlust des Rügerechts der Parteien bezüglich der Verletzung von Versahrensvorschriften (§295 ZPO.)................................................. 287 § 310. Anerkenntnis. Geständnis. Gerichtskundigkeit...................................... 287 § 311. Glaubhaftmachung ............................................................................................... 288 § 312. Allgemeine Bestimmungen über die Beweisaufnahme.Beweisbeschluß. Beweis durch Augenschein.Sühneverfahren ................................................ 288 § 313. Zeugenbeweis........................................................................................................288 § 314. Beweis durch Sachverständige......................................................................... 288 § 315. Beweis durch Urkunden......................................................................................288 § 316. Beweis durch Eid...................................................................................................288 § 317. Sicherung des Beweises............................................................................ 289 § 318. Richterliche Beweiswürdigung und Schadensschätzung..................... 289 § 319. Unterordnung der Tatsachen unter das Gesetz. Gesetzesanwendung durch den Richter von Amts wegen. Richterliches Ermessen .... 289 §320. Entscheidungen. Urteile im allgemeinen. Beschlüsse. Verfügungen 290 § 321. Endurteil. Teilurteil. Zwischenurteil. Borbehaltsurteil. Ausländisches Urteil. Schiedsurteil..........................................................................................290 § 322. Anerkenntnisurteil. Versäumnisurteil. Einspruch. Verlustigkeitsurteil 291 § 323. Tatbestand und Entscheidungsgründe des Urteils. Urteilsformel. Be­ richtigung und Ergänzung des Urteils. Formelle Rechtskraft des Urteils 291 § 324. Prozeßvergleich.......................................................................................................293 § 324a. Verfahren vor den Amtsgerichten ................................................................ 293 § 324b. Verfahren vor dem Einzelrichter . . ........................................................ 293

Seite

5, Rechtsmittel.

§ 325. § § § §

326. 327. 328. 329.

§ 330. § 331. § 332.

Gemeinsame Bestimmungen für Berufung und Revision. Verzicht aus das Rechtsmittel. Verbot der reformatio in pejus...................................293 Zulässigkeit der Berufung. Anschließung........................................................294 Verfahren in der Berufungsinstanz................................................................ 295 Urteil des Berufungsgerichts.............................................................................296 Zulässigkeit der Revision. Wert des Beschwerdegegenstandes. Revisions­ summe. Einlegung und Begründung. Frist. Anschließung .... 296 Revisibles und nichtrevisibles Recht. Revisionsgründe. Verletzung des Gesetzes. Verfahren in der Revisionsinstanz............................................... 297 Urteil des Revisionsgerichts............................................................................. 302 Beschwerde................................................................................................................302 6.

§ 333.

Wiederaufnahme des Verfahrens

Allgemeine Bestimmungen. Nichtigkeits-und Restitutionsklage . . .

303

7. Besondere Prozeßarten.

§ 334. §335. § 336. § 337. § 338. § 339.

Urkunden- und Wechselprozeß..............................................................................303 Ehesachen...............................................................................................................303 Rechtsstreitigkeiten betreffend Feststellung des Rechtsverhältnisses zwischen Eltern und Kindern............................................................................. 305 Entmündigungssachen.......................................................................................... 306 Mahnverfahren.......................................................................................................306 Konsularsachen....................................................................................................... 307 8. Die Zwangsvollstreckung.

§ 349.

Allgemeine Bestimmungen. Rechtskraft der Urteile. Vorläufige Voll­ streckbarkeit. Vollstreckung ausländischer Urteile. Vollstreckbare Ur­ kunden. Vollstreckungsklausel. Einwendungen aus § 766 ZPO. . . 307 Vollstreckungsgegenklage (§ 767 ZPO.)........................................................308 Widerspruchsklage Dritter (§771 ZPO.)........................................................308 Pfändung. Pfändungspfandrecht.....................................................................309 Zwangsvollstreckung wegen Geldsorderungen in bewegliche Sachen 309 Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen in Forderungen, Hypo­ theken, Grundschulden und andere Vermögensrechte...................................309 Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen in das unbewegliche Vermögen. Zwangsversteigerung. Zwangsverwaltung, Zwangs­ hypothek ................................................................................................................... 309 I. Zwangsversteigerung............................................................................. 309 II. Zwangsverwaltung..................................................................................312 III. Zwangshypothek......................................................................................312 Verteilungsverfahren..........................................................................................312 Zwangsvollstreckung zur ErwirkungderHerausgabe von Sachen und zur Erwirkung von Handlungen undUnterlassungen...................................... 313 Offenbarungseid.................................................................................................. 313

§ 350. § 351.

Gemeinsames. Arrest. Schadensersatzklage aus§945 ZPO........................313 Einstweilige Verfügungen.................................................................................313

§ 340.

§ 341. §342. § 343. § 344. § 345.

§ 346.

§ 347. § 348.

9. Arrest.

Einstweilige Verfügung.

10. Aufgebotsverfahren. § 352

313

11. Schiedsvertrag. Schiedsrichterliches Verfahren. § 353 Entsch. d.RG. in Zio.-S.

314 Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

XVIII

Inhalt. Seite

Dritter Teil.

Konkursordnung.

1. Konkursrecht. § 354. § 355. § 356. § 357. § 358. § 359. § 360. § 361.

Allgemeine Bestimmungen. Konkursmasse............................................ 315 Erfüllung der Rechtsgeschäfte ..........................................................................315 Anfechtung....................................................................................................... 315 Aussonderung................................................................................................... 316 Absonderung................................................................................................... 316 Aufrechnung................................................................................................... 316 Massegläubiger...............................................................................................317 Konkursgläubiger...........................................................................................317

§ § § § § « §

Allgemeine Bestimmungen. Konkursverwalter. Gläubigerausschuß . 317 Verfahren. Teilungsmasse. Schuldenmasse. Verteilung................... 318 Zwangsvergleich...........................................................................................318 Konkurs von Handelsgesellschaften, juristischen Personen und Vereinen 318 Nachlaßkonkurs. Gesamtkonkurs. Wirkungen des Auslandkonkurses . 318 Geschäftsaufsicht-zur Abwendung des Konkurses . . .................................. 318 Vergleich zur Abwendung des Konkurses..................... . ... . . ; 319

2. 362. 363. 364. 365. 366. 366a. 366b.

Vierter Teil.

Konkursverfahren.

Freiwillige Gerichtsbarkeit.

§ 367......................................................................................................................................

Fünfter Teil. § 368.

§369. § 370. § 371.

§ 372.

320

Staats- und Verwaltungsrecht.

Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden, insbesondere der Polizei­ behörden, sowie der Verwaltungsgerichte. Verwaltungsverfahren. Verwaltungsstreitverfahren. Landwirtschaftskammern..................... 321 Schulwesen...................................................................................................... 322 Fürsorgeerziehung. Öffentliche Armenpflege. Unterstützungswohnsitz 324 Öffentliche Abgaben. Allgemeines. Verjährung. Direkte Staats­ steuern. Kriegssteuern. Reichsdoppelbesteuerungsgesetz v. 22. März 1909. Brausteuer.................................................................................................. 325 Indirekte Staatssteuern.

I. Zölle. Verbrauchssteuern.....................................................................326 II. Erbschaftssteuer. Reichserbschaftssteuergesetz v. 3. Juni 1906 . 326 III. Stempelsteuer. A. Reichsstempelsteuer............................................................................. 326 B. Preußische Stempelsteuer. a) Preußisches Stempelsteuergesetz v. 31. Juli 1895 . . . 326 b) Preußisches. Stempelsteuergesetz v. 30. Juni 1909 ... 326 c) Preußisches Stempelsteuergesetz v. 27. Okt. 1924 ... 326

IV. Verkehrssteuer. Gesetz über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs v. 8. April 1917........................................................... 330 V. Umsatzsteuer.............................................................................................. 331 VI. Grunderwerbsteuer..................................................................................331

§ 373. § 374.

Seite Gemeindesteuern................................................................................................. 331 Rechtsverhältnisse der Beamten. I. Allgemeines............................................................................................. 331 II. Reichsbeamte, Reichsbankbeamte....................................................... 334 III. Landesbeamte. A. Staatsbeamte..................................................................................... 338 B. Kommunalbeamte............................................................................ 340 IV. Beamtenunfallfürsorgegesetz v. 18. Juni 1901. Preußisches Unfallfürsorgegesetz v. 2. Juni1902 ............................................... 342

§ 375.

Militärwesen. I. Militärfiskus............................................................................................. 342 II. Rechtsverhältnisse der Militärpersonen undMilitärbeamten 342 III. Rechtsverhältnisse der Militäranwärter............................................... 342 IV. Militärhinterbliebenenwesen................................................................343

§ 375a. Arbeitsrecht........................................................................................................... 343 § 376. Sonstige staats- und verwaltungsrechtliche Verhältnisse............................344

Sechster Teil.

Kirchenrecht.

§ 377......................................................................................................................................

Siebenter Teil.

Völkerrecht.

§ 378......................................................................................................................................

Achter Teil.

Kolonialrecht.

353

Schutzgebiete.

§ 379.....................................................................................................................................

Neunter Teil (Anhang).

350

354

Krieg und Kriegs gesetze.

Versailler Vertrag. 1. Einwirkung des Krieges auf die Rechtsverhältnisse. Kriegsklausel. Versicherung gegen Kriegsgefahr. § 380...................................................................................................................................... 354 2. Reichsgesetz v. 13. Juni 1873 über die Kriegsleistungen. §381..................................................................................................................................... b*

354

Seite

3. Kriegsgesetze und -Verordnungen.

§ 382. § 383. § § § §

384. 385. 386. 387.

Verordnungen zum Schutze der Kriegsteilnehmer und über Bewilligung von Zahlungsfristen..............................................................................................355 Verordnungen, bett, das gerichtliche Verfahren, und über die Todes­ erklärung Kriegsverschollener.............................................................................355 Gesetze und Verordnungen zur Regelung der Preise. Kettenhandel 355 Verordnungen gegen das Ausland................................................................ 356 Kriegswirtschaftliche Verordnungen................................................................ 356 Der Waffenstillstandsvertrag. Der Versailler Vertrag und seine Aus­ führung ...................................................................................................................358

Zehnter Teil (Anhang). Aufwertung nach den Aufwertungs­ gesetzen und nach dem Anleiheablösungsgesetz. § 388. § 389. §'390.

Die dritte Steuernotverordnung.....................................................................361 Die Aufwertungsgesetze und deren Durchführungsverordnungen . . 362 Das Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen. ....... 374

II. Alphabetisches Negiller.................. 377

III. Nurllrnregister. Erster Teil.

Reichsrecht.

Erster Abschnitt. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 13a. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

Bürgerliches Gesetzbuch.............................................................................................. 633 Einsührungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch................................................644 Allgemeines Deutsches Handelsgesetzbuch (a. F.)................................................644 Handelsgesetzbuch von 1897 ................................................................................. 644 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch............................................................ 647 Wechselordnung............................................................................................................. 647 Gerichtsverfassungsgesetz in der Fassung v. 22. März 1924 ..................... 647 Einführungsgesetz zum Gerichtsverfassungsgesetz ................................................648 Zivilprozeßordnung von 1898 (mit Novellen bis einschließlich 1929) . . 648 Einführungsgesetz zur Zivilprozeßordnung................................................... . 652 Gerichtskostengesetz in der Fassung v. 5. Juli 1927 ...................................... 652 Gebührenordnung für Rechtsanwälte..................................................................... 653 Gesetz über die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung...................... 653 (ÄnfGes. z. Ges. über die Zwangsversteigerung...............................................653 Konkursordnung........................................................................................................... 654 Grundbuchordnung ...................................................................................................654 Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit .... 655 Rechtsanwaltsordnung...............................................................................................655 Strafgesetzbuch ........................................................................................................... 655 Einführungsgesetz zum Strafgesetzbuch.................................................................655 Strafprozeßordnung in der Fassung v. 22. März 1924 .............................. 655 Gewerbeordnung....................................................................................................... 656

Inhalt.

XXI Seite

Zweiter Abschnitt. Einzelne Reichsgesetze und Verordnungen............................................................... 656

Zweiter Teil. Justinianisches Recht.

Gemeines Recht.

Kanonisches Recht.

Deutsche Rechtsquellen.....................692

Dritter Teil. Preußisches Allgemeines Landrecht. Allgemeine Gerichtsordnung. Allgemeines Landrecht............................................................................................... 693

Vierter Teil.

Rheinisches Recht.

Code civil.................................................................................................................... 693

Fünfter Teil.

Landesgesetze.

Baden.............................................................................................................................. 694 Bayern...........................................................................................................................694 Braunschweig...............................................................................................................695 Bremen...........................................................................................................................696 Gotha...........................................................................................................................696 Hamburg.......................................................................................................................696 Hessen...........................................................................................................................697 Lippe...............................................................................................................................697 Lübeck...........................................................................................................................697 Mecklenburg-Schwerin ............................................................................................... 697 Mecklenburg-Strelitz ................................................................................................... 697 Preußen.......................................................................................................................698 Sachsen...........................................................................................................................713 Sachsen-Weimar-Eisenach........................................................................................... 715 Thüringen...................................................................................... ?............................715 Waldeck...........................................................................................................................715 Württemberg............................................................................................................... 716

Sechster Teil.

Ausländisches Recht.

Österreich.......................................................................................................................716 Polen ...........................................................................................................................717 Sowjet-Rußland........................................................................................................... 717 Schweiz........................................................................................................................... 717 Vereinigte Staaten von Amerika ............................................................................ 717

Seite

IV. Zusammenstellung der Entscheidungen nach der Zritsolge. Entscheidungen der Zivilsenate des Reichsgerichts................................................ 721 Entscheidungen des Staatsgerichtshofs....................................................................746

strn bis tzundertunddrritzigstrn Bande mit­ geteilten Entscheidungen nach Obrrlandrsgrrichtsbrrirken......................................................749 Berichtigungen zu den bisherigen Bänden der Entscheidungen und zu den Registerbänden zu Bd. 1—130 ...................................................................

754

Erläutern«- der Abkürzungen. Die fetten Ziffern bedeuten den Band, die gewöhnlichen, bei denen nicht das Zeichen § steht, die Seite. Ferner bedeuten:

ADHGB — Allgemeines Deutsches Handelsgesetzbuch von 1861 (a. F.). ög.= alte Fassung. ALR. = Preuß. Allgemeines Landrecht (1794). AnfechtG. = Anfechtungsgesetz vom 21. Juli 1879/17. Mai 1898. ASVB.--- Allgemeine Seeversicherungs­ bedingungen auf Grund des ADHGB. (alte 1867, neue 1919). AusfGz. = Aussührungsgesetz zu (zum, zur...). BeamtHaftG. = Gesetz über die Haftung des Reichs (des Staates usw.) für seine Beamten (Reich: 22. Mai 1910; Preußen: 1. August 1909). BinnSchG. — Binnenschiffahrtsgesetz vom 15. Juni 1895/20. Mai 1898. BörsG. = Börsengesetz vom 27. Mai 1908. BRVO. = Bundesratsverordnung. EinfGz. -- Einführungsgesetz zu (zum, (zur. ..). Einlz. = Einleitung zum . .. EnteigG.-- Enteignungsgesetz (Preuß.: v. 11. Juni 1874). ErbschStG. — Erbschaftssteuergesetz (Reichsges., jetzt v. 22. Aug. 1925). EVO. = Eisenbahnverkehrsordnung (ältere v. 23. Dez. 1908, neue v. 16. Mai 1928). FGG. — Reichsgesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit (17./20.Mai 1898). G., ®ef.= Gesetz. GBO. = Reichsgrundbuchordnung (24. März 1897/20. Mai 1898). GebrMustG. = Gesetz, betr. den Schutz von Gebrauchsmustern v. 1. Juni 1891. GemR. Gemeines Recht. GenG. = Genossenschaftsgesetz (1. Mai 1889/20. Mai 1898).

GewO. = Gewerbeordnung (1869 usw.). GewUnfBersG. = Gewerbeunfallver­ sicherungs-Gesetz (5. Juli 1900 usw.). GKG. = Gerichtskostengesetz (Reichsges. jetzt v. 5. Juli 1927; Preuß. v. 28. Okt. 1922). GmbHG. — Gesetz, betr. die Gesell­ schaften mit beschränkter Haftung v. 20. April 1892/20. Mai 1898. GVG. = Gerichtsverfassungsgesetz (27. Jan. 1877/22. März 1924). HGB. = Handelsgesetzbuch vom 10. Mai 1897. JntFrachtÜb. oder JÜ. = Internatio­ nales Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr (v. 23. Oktober 1924). KBG. = Preuß. Gesetz, betr. die An­ stellung und Versorgung der Kommu­ nalbeamten v. 30. Juli 1899. KLG. = Reichsges. über die Kriegs­ leistungen v. 13. Juni 1873. KO. = Konkursordnung (10. Febr. 1877/ 20. Mai 1898). KraftfG. = Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen v. 3. Mai 1909. KrankBersG. = Krankenversicherungs­ gesetz (Gesetze vor der Reichsversiche­ rungsordnung v. 1911). LGO. = Landgemeindeordnung (Preuß. östl. v. 3. Juli 1891). LitUrhG. = Ges., betr. das Urheberrecht an Werken der Literatur u. der Ton­ kunst v. 19. Juni 1901/22. Mai 1910. MannschVersG. = Mannschaftsversor­ gungs-Gesetz v. 31. Mai 1906. MilHinterblG. = MilitärhinterbliebenenGesetz v. 17. Mai 1907. MilPensG. = Militärpensionsgesetz. ng.= neue Fassung. £).= Ordnung. OffPensG. = Osfizierpensionsgesetz (31. Mai 1906).

XXIV

Erläuterung der Abkürzungen.

PatG. = Patentgesetz (7. April 1891/ 7. Dez. 1923). PreisstVO. = Bekanntmachung gegen übermäßige Preissteigerung. PreistrVo. = Verordnung gegen Preis­ treiberei. 9t. = Reich (Reichs. . .). RBeamtG. = Reichsbeamtengesetz (31. März 1873/18. Mai 1907). RBesBl.^ Reichsbesoldungsblatt. RMilG. Reichsmilitärgesetz v. 2. Mai 1874. RVerf. Verfassung des Deutschen Reichs (16. April 1871; 11. Aug. 1919). RVO. = Reichsversicherungsordnung v. 19. Juli 1911. StGB. --- Strafgesetzbuch (15. Mai 1871/ 26. Febr. 1876). StPO. = Strafprozeßordnung (1. Febr. 1877/22. März 1924). TelWG = Telegraphenwegegesetz v. 18. Dez. 1899. UnfFürsG. = Unfallfürsorgegesetz für Beamte usw. (18. Juni 1901).

UnfBersG. = Unfallversicherungsgesetz (Ges. vor der ReichsversichO. v. 1911). UWG. = Gesetz zur Bekämpfung des un­ lauteren Wettbewerbs v. 7. Juni 1909. VAG. — Gesetz über die privaten Ver­ sicherungsunternehmungen (Versiche­ rungsaufsichtsgesetz) v. 12. Mai 1901. VerlG. = Gesetz über das Verlagsrecht v. 19. Juni 1901. VO.^ Verordnung. VVG. = Gesetz über den Versicherungs­ vertrag v. 30. Mai 1908. WO. = Wechselordnung (1848, nF. v. 3. Juni 1908). WUmsStG. — Gesetz über einen Waren-umsatzstempel v. 26. Juni 1916. ZPO. = Zivilprozeßordnung (30. Jan. 1877/13. Mai 1924). ZustG. = Preuß. Gesetz über die Zu­ ständigkeit der Verwaltungsbehörden v. 1. August 1883. ZBG. = Zwangsversteigerungsgesetz (24. März 1897/20. Mai 1898).

Die Nummernsolge der Paragraphen im systematischen Register ist die gleiche wie im Generalregister zu Band 111—120.

I

Systematisches Register

Entsch. d. RG. in Ziv.-S. Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

1

Alphabetische Übersicht. (Die Verweisungen beziehen sich auf die Paragraphen des nachfolgenden Registers.) A

Abgaben, öffentliche §§ 371—373. — Abladegeschäfte §121VII. — Ablösung § 49. — Abnahme, Abnahmeverzug § 121III. — Abrechnung § 231. — Absicht § 42III. — Absolute Rechte § 10. — Absonderung im Konkurse § 358. — Abstrakte Rechtsgeschäfte § 32. — Abtretung von For­ derungen und anderen Rechten § 112. — Abtretung von Hypotheken und Grundschulden § 77IV. — Abzahlungsgeschäfte § 121X. — Agenten (Handlungs-) § 214. — Agrarrechtliche Verhältnisse § 49. — Aktienerwerb § 57. — Aktiengesellschaft § 218. — Altenteil § 74. — Amtsgerichtliches Ver­ fahren § 324a. — Analogie § 5II. — Aneignung § 53II, § 59. — Anerkennt­ nis (Schuldanerkenntnis) § 141. — Anerkenntnis im Prozeß § 310. — Anfall der Erbschaft § 195. — Anfechtung eines Testaments § 201III. — Anfechtung von Rechtsgeschäften §371. — Anfechtung von Rechtshand­ lungen eines Schuldners außerhalb des Konkurses §153; — im Konkurse § 366. — Anfechtung der Ehe § 174. — Angestelltenversicherung § 137 XI. — Anleiheablösung § 390. — Annahme an Kindesstatt § 190. — Annahme, Annahmeverzug § 121III. — Anrechnung von Zahlungen § 115. — Arbeiter­ versicherung § 137 VII—X. — Arbeitsrecht § 375a. — Arglist § 42II. — Arglistige Täuschung § 31III. — Armenrecht § 293. — Arrest § 350. — Aufgebot von Rechten § 44; von Nachlaßgläubigern § 196. — Aufgebots­ verfahren § 352. — Auflassung § 531. — Auflösung der offenen Handels­ gesellschaft § 216IV, der Aktiengesellschaft § 218 V, der Gesellschaft m. b. H. §220IV, der Genossenschaften §221IV. — Aufnahme des Verfahrens § 300.— Aufopferung von Rechten für das Gemeinwohl § 166. — Aufrechnung § 117; im Konkurse §359. — Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft § 218III, der Gesellschaft m. b. H. § 220III, der eingetragenen Genossenschaft § 221III. — Auftrag § 1331. — Aufwertung § 91; bei Hypotheken, Grund- und Renten­ schulden § 77 XII; nach der 3. SteuernotVO. § 388; nach dem Aufwertungs­ gesetz und den Durchführungsverordnungen § 389. — Ausführungsbestimmungen § 4. — Ausgleichung unter Miterben § 200. — Auskunftserteilung § 96. — Auslandskonkurs § 366. — Ausländisches Urteil § 321 VI. — Aus­ legung der Gesetze § 5. — Auslegung der Prozeßgesetze § 271. — Auslegung der Rechtsgeschäfte § 35. — Auslegung der Testamente § 201IV. — Aus­ lobung § 131. — Ausschlagung der Erbschaft § 195. — Ausschließlicher 1*

Alphabetische Übersicht. Gerichtsstand § 278IV. — Ausschließliche Gewerbeberechtigungen § 87. — Ausschlußfristen § 12. — Aussetzung des Verfahrens § 300. — Aussonderung im Konkurse § 357. — Auszug § 74.

V Bankdepotgesetz § 243. — Bank- und Bankiergeschäfte § 243. — Bau­ forderungen, Sicherung § 161a. — Baupolizeigesetze § 151. — Beamte, Rechtsverhältnisse § 374. — Beamte, Haftung öffentlich-rechtlicher Körper­ schaften für deren Verschulden § 1471. — Beamten-Unfallfürsorgegesetze § 374IV. — Bedingung § 34. — Befristung § 34. — Begräbnisstätten § 24. — Beischlaf, außerehelicher § 154. — Benachteiligung der Gläubiger § 153. — Bereicherung, ungerechtfertigte § 144. — Berge- und Hilfeleistung in Seenot § 253; im Binnenschiffahrtsrecht § 249III. — Bergrecht § 86. — Berichtigung des Grundbuchs §48 V. — Berufsgenossenschaften §22IV, 137 IX. — Berufung §§ 325—328. — Beschränkungen, gesetzliche, des Grund­ eigentums §51. — Beschwerde im Prozeß §322; in Grundbuchsachen §48VII; in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit" §367. — Besitz § 45. — Bestandteile § 271. — Bestätigung § 37II. — Bestätigungs­ schreiben, kaufmännische § 224. — Bestimmtheit des Gegenstandes bei Schuldverhältnissen § 911. — Betrug § 31III. — Beurkundung von Rechts­ geschäften der freiwilligen Gerichtsbarkeit § 367. — Bewegliche Sachen § 25. — Beweisaufnahme § 312. — Beweislast § 18. — Beweissicherung § 317. — Beweiswürdigung § 318. — Bilanz §211. — Binnenschiffahrt § 249. — Börsengesetz, Börsentermingeschäfte § 242. — Böser Glaube § 42II. — Branntweinmonopolgesetz §171a. —Bürgschaft §139. —Bürgerliches Gesetz­ buch, Verhältnis zu den Landesgesetzen § 11; zu anderen Reichsgesetzen § 2.

C Cit-Klausel § 121 VII. — Clausula rebus sic stantibus (Clausula-Lehre) bei der Aufwertung § 91; bei Schuldverhältnissen überhaupt § 92. — Culpa in contrahendo § 101.

D Darlehen § 127. — Deckungskauf- und Verkauf § 121III, IV. — Depot­ gesetz § 243. — Deichrecht § 85. — Dienstleistungen, Dienstvertrag § 128. — Diebstahl § 140. — Differenzgeschäft §136. — Dingliche Rechte an fremden Sachen §§ 64flg. — Direkte Steuern §§ 371,373. — Distanzgeschäfte § 240. — Doppelbesteuerung §371. — Dritte, Verträge zugunsten Dr. § 109. — Drohung § 31IV.

C Ehe, Nichtigkeit, Anfechtbarkeit § 174. — Ehegatten, persönliches Ver­ hältnis § 175. — Eheliches Güterrecht §§ 177flg. — Ehescheidung § 184. — Eheverträge § 178a. — Eid, Beweis durch Eid § 316. — Ngenes mitwirkendes Verschulden des Beschädigten § 95II. — Eigenschaften, zugesicherte, beim

Kauf § 121VI. — Eigentum 50 §. — Eigentum, gesetzliche Beschränkungen § 51. — Eigentümergrundschuld § 77 VI. — Eigentumserwerb §§ 53flg. — Eigentumsfreiheitsklage §63. — Eigentumsklage §62. — Eigentumsvor­ behalt § 121II. — Eingetragene Genossenschaft §221. — Einigung, dingliche § 481. — Einreden § 17; prozeßhindernde § 307. — Einrede der Arglist § 42II. — Einrede des nichterfüllten Vertrags § 107II. — Einreden des Wechselschuldners § 265. — Einstweilige Verfügungen § 351. — Eintragung in das Grundbuch §48 VI. — Einwilligung § 38. — Einzelrichter, Verfahren vor dem E. § 324b. — Eisenbahnfrachtgeschäft § 248. — Eisenbahngesetze, Preußische, Eisenbahnrecht, Eisenbahnwesen § 162. — Elterliche Gewalt § 188. — Eltern und Kinder § 187; Rechtsstreitigkeiten zwischen ihnen zur Feststellung des Rechtsverhältnisses § 336. — Empfangsbedürftige Willens­ erklärung § 30IV. — Endurteil § 2311. — Enteignung § 167. — Ent­ mündigungsverfahren § 337. — Entscheidungsgründe § 323. — Entwehrung § 121V. — Erbbaurecht § 67. — Erbe § 194. — Erbfolge, testamentarische §201; gesetzliche §194. — Erbrecht §§ 194flg. — Erbschaft, Ausschlagung § 195. — Erbschaftsanspruch § 199. — Erbschaftskauf § 207. — Erbschafts­ steuer § 372II. — Erbschein § 206. — Erbteilung § 200. — Erbvertrag § 203. Erfüllung der Schuldverhältnisse § 115. — Erfüllung der Rechtsgeschäfte im Konkurse § 355. — Erfüllungshalber, an Erfüllungsstatt, Leistung § 115. — Erfüllungsort § 97. — Erfüllungszeit § 98. — Erfüllung Zug um Zug § 107II. — Erlaß § 118. — Ermessen, richterliches § 319. — Errungenschaftsgemein­ schaft § 180. — Ersatzerbe § 201V. — Erziehungsrecht § 188. — Eviktions­ leistung § 121V.

F Fahrlässigkeit § 42IV. — Fahrnis § 25. — Fahrniseigentum §§ 54 flg. — Fahrnisgemeinschaft § 181. — Fälschung § 149. — Familie, Familienname § 21III. — Familienfideikommiß § 811. — Familienstiftung § 81II. — Faustpfand § 78. — Ferngeschäfte § 240. — Fernmeldewesen § 165. — Feststellungsklage § 303. — Feuerversicherung § 137IV. — Fiduziarisches Eigentum § 50. — Fiktionen § 18III. — Film im Urheberrecht, Film­ verleih § 155II. — Firma § 210. — Fischereirecht § 59. — Fiskus §§ 22II, 3751. — Fixgeschäfte §241. — Fluchtliniengesetz, preußisches § 168. — Flüsse § 83, 84. — Form der Rechtsgeschäfte § 33. — Frachtgeschäft im Landverkehr § 247; bei der Eisenbahn §248; im Binnenschiffahrtsverkehr § 249II; im Seehandel § 251. — Fragepflicht, richterliche § 259. — Frei­ gesprochene, Entschädigung § 148. — Freiwillige Gerichtsbarkeit § 367. — Friedensvertrag, Versailler § 387. — Friedhöfe § 24. — Fristen im mate­ riellen Recht § 12. — Fristen im Prozeß § 298. — Funkrecht § 165. — Fund § 59. — Fürsorgeerziehung § 370. — Fürsorgegesetze § 374IV.

Garantieversprechen § 139. — Gastwirt, Vertragsverhältnis zum Gast § 126. — Gattungsschuld §93. — Gebrauchsmuster § 158II. — Gegen-

ß

Alphabetische Übersicht.

festige Verträge § 107. — Gegenstand der Schuldverhältnisse §§ 91flg.; der Verträge § 105. — Geheimer Vorbehalt §311. — Geisteskrankheit, Geistesschwäche § 21V. — Geld, Geldschulden §941. — Gemeinden § 22III. — Gemeindebeamte §374IIIB. — Gemeindesteuern §373. — Gemeine Lasten § 73. — Gemeingebrauch §§ 82, 83. — Gemeinheitsteilung § 49. — Gemeinschaft § 135; eheliche Gemeinschaft, Herstellung § 176; Auf­ hebung § 183. — Gemeinschaftliches Testament § 201VI. — Gemeinwohl, Aufopferung von Rechten § 166. — Genehmigung § 38. — Genossenschaften, eingetragene § 221. — Gerechtigkeiten, selbständige § 25. — Gerichtskosten §289. — Gerichtskundigkeit § 310. — Gerichtsstand §§ 278 flg. — Gerichts­ verfassung § 275. — Gerichtsvollzieher §283. — Gesamteigentum § 50III. — Gesamtkonkurs § 366. — Gesamtschuld § 90. — Geschäftsaufsicht § 366a. — Geschäftsfähigkeit §29. — Geschäftsführung § 133. — Geschäftsstelle des Gerichts § 282. — Geschmacksmuster § 1581. — Gesellschaft § 134. — Gesellschaft mit beschränkter Haftung § 220. — Gesetze § 4; Auslegung § 5; örtliche Grenzen der Wirksamkeit §8; zeitliche Wirksamkeit §7. — Gesetzliche Beschränkungen des Grundeigentums § 51. — Gesetzliche Pfand- und Vor­ zugsrechte § 80. — Gesetzlicher Übergang von Forderungen und Rechten § 113. — Gesetzlicher Vertreter im Prozeß § 284. — Gesetzliche Vertreter, Haftung des Vertretenen § 102. — Geständnis § 310. — Gewagte Geschäfte § 136. — Gewährleistung beim Kaufe § 121VI. — Gewalt, höhere § 42 V. — Gewässer §§ 83, 84. — Gewerbebetrieb § 161. — Gewerbegericht § 275. — Gewerbeordnung, Gewerberecht, Gewerbewesen §§87, 161. — GewerbeUnfallversicherung § 137IX. — Gewerkschaft §86. — Gewohnheitsrecht § 6. — Giroverkehr § 232. — Glaube, öffentlicher, des Grundbuchs §48IV.— Glaubhaftmachung §311. — Gläubigeranfechtung §§153, 356. — Grund­ buch, Berichtigung, öffentlicher Glaube, Eintragung §48IV, V, VI. — Grundbuchordnung, Grundbuchverfassung §48 VI. — Grundbuchwesen Preußens § 47, des Reichs § 48. — Grunddienstbarkeiten § 69. — Grund­ erwerbsteuer § 372 VI. — Grundschuld § 77. — Grundstücke, allgemeine Vor­ schriften des BGB. über Rechte an Grundstücken §48. — Grundstücks­ veräußerungsvertrag §331. — Grundstücksverkehrsgeschäfte § 105 VI. — Güterrecht, eheliches §§ 177 flg. — Gute Sitten, Rechtsgeschäfte gegen die guten Sitten § 36II. — Gegen die guten Sitten verstoßende vorsätzliche Schadenszufügung § 145 (zu § 826 BGB.). — Guter Glaube bei Fahrnis­ erwerb § 54; im Handelsverkehr § 235. — Gutsüberlassungsvertrag § 49.

Haftpflicht, Reichshaftpflichtgesetz § 163. — Haftpflichtversicherung § 137 VI. — Haftung für das Verschulden anderer nach § 278 BGB. § 102; nach § 831 BGB. § 145II (zu § 831 BGB.). — Haftung öffentlich-rechtlicher Körperschaften für das Verschulden ihrer Beamten § 147. — Handels­ firma § 210. — Handelsgebräuche § 226. — Handelsgeschäfte §§ 224flg. — Handelsgeschäftsfortführung § 210. — Handelsgewerbe § 208. — Handels­ gesellschaften §§ 216—221; Konkurs §365. — Handelsmäkler §215.—Handels-

rechtliche Vereinigungen §§ 222, 223. — Handelsregister § 209. — Hand­ lungen, Verträge über solche § 132II. — Handlungsagenten § 214. — Handlungsbevollmächtigte § 212. — Handlungsfähigkeit § 29. — Handlungs­ gehilfen § 213. — Handlungsreisende § 212. — Handlungsvollmacht § 212. — Havarei § 253. — Hemmung der Verjährung § 13II. — Hilfsleistung in Seenot § 253. — Hilfspersonen, Haftung des Schuldners für deren Ver­ schulden § 102. — Hinterlegung § 116. — Höchstbetragshypothek § 77. — Höchstpreise §384. — Höhere Gewalt §42. — Hypothek §§76flg.

I Jagdpacht § 124III. — Jagdrecht, Aneignung dadurch § 59. — Im­ mission §§ 51,63. — Indirekte Steuern § 372. — Indossament §§ 233,258. — Jndustrielast § 371. — Jnhaberpapiere §§ 142, 233. — Jnnominatverträge § 132. — Internationales Privatrecht § 8. — Jnvalidenpension § 375II. — Inzidentfeststellungsklage § 303. — Irrtum § 31II. — Juristische Personen § 22. - Justizsachen § 270.

K Kartelle § 384. — Kassatorische Klausel §34. — Kauf § 121. — Kauf­ mann § 208. — Kaufmännische Anweisungen und Verpflichtungsscheine § 233. — Kausale Rechtsgeschäfte § 32. — Kettenhandel § 384. — Kinder und Eltern §§ 187 flg. — Kinder, uneheliche § 189. — Kirchen als Verbands­ personen § 22 V; Rechtsverhältnisse der Kirchen §377. — Kirchenbaulast §377. — Kirchenrecht §377. — Klagen, Änderungsklagen (§323 ZPO.) § 304III. — Klage, negatorische § 63. — Klage auf Rechnungslegung § 96. — Klagabtretung § 306II. — Klagänderung §302. — Klagenverbindung §301. — Klagerhebung §301. — Klagerweiterung §302. — Klagefristen § 12. — Kleinbahnen § 162. — Kollation §§ 200, 204. — Kollision der Statuten §8. — Kolonialrecht §379. — Kommanditgesellschaft § 217; K. auf Aktien § 219. — Kommissionsgeschäft §244. — Kommunalbeamte § 374IIIB. — Kommunalsteuer § 373. — Konkurrenzklausel, Konkurrenz­ verbot § 110. — Konkurs §§ 354flg. — Konkursgläubiger § 361. — Konkurs­ verwalter § 362. — Konnossement § 251. — Konsularsachen § 339. — Konto­ kurrent § 231. — Konventionalstrafe § 110. — Konversion § 37. — Körper­ verletzung § 145. — Körperschaften, rechtliche § 22IV. — Korrealobligationen § 90. — Korrespektives Testament § 201VI. — Kraftfahrzeuge § 162a. — Krankenkassen § 22IV. — Krankenversicherung § 137 VIII. — Krankheiten, gemeingefährliche, Bekämpfung § 170. — Kreditbrief § 142. — Kreditvertrag § 127. — Krieg, Einwirkung auf die Rechtsverhältnisse § 380. — Kriegs­ gefahr, Versicherung dagegen §§ 1371, VI, 380. — Kriegsklausel § 380. — Kriegsleistungen § 381. — Kriegsschäden, Haftung § 147III. — Kriegs­ verordnungen §§ 382—385. — Kündigung § 120; bei Hypotheken § 77IX. — Künftige Leistung, Klage darauf § 304. — Kunstwerke, Urheberrecht daran § 155II. — Kuxe § 57.

Alphabetische Übersicht.

8

L Ladungen § 298. — Lagergeschäft § 246. — Landesbeamte § 374III. — Landes- und Reichsrecht §11. — Landgemeinden § 22III. — Landseen § 84. — Landwirtschaftskammern § 368. — Lebensversicherung § 137 V. — Legitimation Unehelicher § 189. — Legitimationspapiere § 142. — Lehn­ recht § 81III. — Leibesfrucht § 211. — Leibgedinge § 74. — LeibrentenVertrag § 138. — Leibzucht § 74. — Leihvertrag § 125. — Lichtschutz § 51. — Liegenschaften § 25, §§ 48flg. — Liquidation der Gesellschaften §§ 216IV, 218 V, 220 V, 221V. — Lizenzverträge § 157. — Löschung im Grundbuch § 48IV. — Lotterie § 136. — Luftschiffahrt § 162b.

M Mahnverfahren § 338. — Makler §§ 130, 215. — Mängel der Kaufsache §121 VI. — Mängel im Recht, Entwehrung § 121 V. — Mängel des Werkes § 129. — Mängelanzeige § 239. — Markenschutz § 159. — Mehrheit der Erben § 200. — Mehrheit von Schuldnern und Gläubigern § 90. — Miete § 124. — Militärhinterbliebenenrecht § 375IV. — Militärwesen § 375. — Minderung des Kaufpreises § 121 VI. — Miteigentum § 50. — Miterben § 200. — Mitwirkendes Verschulden des Beschädigten § 95 II. — Motive §51. — Mühlenrecht § 85. — Mündliche Verhandlung § 296. — Musterschutz §158.

N Nachbarrecht §51. — Nacherbe § 201 V. — Nachlaßkonkurs §366. — Nachlaßverbindlichkeiten §§ 196flg. — Name, Namensrecht § 21III. — Nasciturus § 211. — Nebenabreden bei Verträgen § 104. — Neben­ bestimmungen bei Rechtsgeschäften § 34; beim Kauf § 121II. — Neben­ intervention § 286II. — Negatorische Klage § 63. — Nichterfüllung, Schadensersatz deswegen § 96IIIA. — Nichtigkeit der Ehe § 174. — Nichtig­ keit der Rechtsgeschäfte §37; der Testamente §201III. — Nichtigkeitsklage § 333. — Nießbrauch § 70. — Notar (zu § 839 BGB.) § 145. — Novation § 119. — Nutznießung der Eltern am Kindesvermögen § 188.

O Ofsenbarungseid §§96, 349. — Offene Handelsgesellschaft §216. — Offenkundigkeit § 310. — Öffentliche Gewässer § 83. — Öffentliche Lasten § 73. — Öffentlicher Glaube des Grundbuchs § 48IV. — Öffentliches Recht § 9. — Öffentliche Sachen § 24. — Öffentliche Wege § 82. — Orderpapiere §233. — Organe der Aktiengesellschaft §218III; der Gesellschaft m. b. H. §220III; der Genossenschaften § 221III. — Örtliche Wirksamkeit der Gesetze § 8. — Ortsstatuten § 4.

Alphabetische Übersicht.

P Pachtvertrag § 124II. — Parteifähigkeit § 284. — Partiarische Rechts­ verhältnisse § 134II. — Patentrecht § 157. — Patronat §§ 88, 377. — Pension. Pensionierung §§ 374, 375II. — Personen, natürliche § 21; juristische § 22. — Personenschäden § 147III. — Personenstand § 185. — Personenverein, nicht rechtsfähiger § 22II, 2. — Pfandrecht §§ 75flg.; an beweglichen Sachen §78; an Grundstücken § 77; an Rechten § 79. — Pfän­ dung §§ 343—345. — Pfändungsrecht §§ 343flg. — Pfand- und Vorzugs­ rechte, gesetzliche § 80. — Pflegschaft § 193. — Pflichtteilsrecht § 204. — Photographien, Urheberrecht § 155II. — Positive Vertragsverletzung § 101. — Postrecht, Postwesen § 164. — Preisminderung § 121VI. — Priorität (Rang der Rechte an Grundstücken) § 48II. — Privatflüsse § 84. — Privilegien § 10. — Probe, Kauf nach und auf Pr. § 121IX. — Prokurist §212. — Protest (Wechselprotest) §264. — Protokoll §367. — Provision bei Handelsgeschäften § 229. — Prozeß §§ 270 flg. — Prozeß, Einwirkung auf das materielle Rechtsverhältnis § 19. — Prozeßbevollmächtigte § 287. — Prozeßfähigkeit §284. — Prozeßgesetze, zeitliche und örtliche Wirksamkeit §§ 272, 273. — Prozeßhindernde Einreden § 307. — Prozeßkosten §§ 288, 289.

Q Quellenschutz § 84. — Quittung § 115.

R Rang der Rechte an Grundstücken §48II. — Rayongesetz § 169. — Reallasten § 73. — Rechenschaftslegung § 96; Klage darauf § 304. — Rechte an fremden Sachen §§ 64flg. — Rechte und Ansprüche im allgemeinen § 10.— Rechtsanwälte § 287. — Rechtsgeschäfte §§ 32 flg. — Rechtshilfe § 275. — Rechtskraft, förmliche § 323; sachliche §19. — Rechtsmißbrauch §14. — Rechtsmittel § 325flg. — Rechtsweg § 270. — Reeder, Reederei § 250. — Reformatio in pejus, Verbot § 325. — Regreß mangels Zahlung § 265. — Reichsbankbeamte, Neichsbeamte §3741. — Reichsrecht und Landesrecht §11. — Rentengüter § 49. — Restitutionsklage § 333. — Revision §§ 329 flg. — Richtpreise § 121 VIII. — Rücktritt vom Vertrage § 111. — Rückver­ sicherung § 137. — Rügerecht bei Prozeßverstößen § 309. — Ruhegehalt §§ 374, 375II. — Ruhen des Verfahrens § 300. — Rundfunk und Urheber­ recht § 1551.

S Sachen §§ 23 flg. — Sachenrecht § 45flg. — Sachgesamtheit §23. — Sachverständiger § 314. — Schadensersatz §95; bei Verträgen § 108. — Schadensschätzung § 318. — Schatz § 59. — Scheck § 232. — Scheingeschäft § 311. — Schenkung § 123. — Schenkung von Todes wegen § 202. — Scherz und Ernst §311. — Schiedsrichtervertrag §140. — Schiedsurteil

§321. — Schiedsvertrag, schiedsrichterliches Verfahren §353. — Schiffer, Schiffseigner, Schiffsgläubiger^ Schiffsmannschaft §§2491, III, 250. — Schiffszusammenstoß § 252 II. — Schikane § 14. — Schlachthäuser § 171. — Schlüsselgewalt der Ehefrau § 175. — Schriftform bei Rechtsgeschäften § 33. — Schriftwerke, Urheberrecht § 1551. — Schuldanerkenntnis, Schuld­ versprechen § 141. — Schulderneuerung § 119. — Schuldübernahme § 114.— Schuldumwandlung § 119. — Schuldverschreibungen auf den Inhaber § 142. — Schulwesen § 369. — Schutzgebiete § 379. — Seefracht § 251. — Seerecht §§ 250flg. — Seestraßenordnung § 252II. — Seeversicherung § 254. — Selbsthilfe § 14. — Selbstkontrahieren des Vertreters § 41. — Seuchenabwehr bei Menschen § 170; bei Viehseuchen § 171. — Sicherungs­ kauf § 121II. — Sicherheitsleistung § 15; im Prozeß § 292. — Sicherungs­ hypothek §77 VII. — Siedlungsgüter §49. — Solidarschuldverhältnis § 90. — Sorgfalt § 42IV. — Sparkasseneinlagen § 127. — Speditions­ geschäft § 245. — Spiel § 136. — Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich Entscheidungen § 271III. — Stammkapital, Erhöhung §§ 218IV, 220IV. — Statutenkollision.§ 8. — Stellvertretung § 41. — Stempelsteuer § 372III. — Steuern §§ 371 flg. — Stiftungen §22 VII. — Stille Gesellschaft § 22. — Stillschweigende Willenserklärung § 31III, § 226. — Strandungsordnung § 253. — Straße § 82. — Straßenbahnen § 162. — Straßenreinigungspflicht §82. — Streitwert, Revisionssumme §329. — Streitgenossenschaft § 285. — Streitverkündung § 286II. — Stundung § 98. — Substanz § 27. — Sühneverfahren § 312.

T Tarifvertrag § 128. — Tatbestand des Urteils § 323. — Tausch § 122. — Teilbare und unteilbare Leistungen § 91. — Teilleistung § 115.—Teilungs­ klage §§ 135, 200. — Teilurteil § 321II. — Telegraphenrecht § 165. — Testament § 201. — Testamentsvollstrecker § 201VII. — Transportverträge §§ 129 (Werkvertrag), 247 (Land-Frachtgeschäft), 248 (Eisenbahn), 249II (Binnenschiffsfrachtgeschäft), 251 (Seefrachtgeschäft). — Tratte §§ 257 fl. — Tonkunstwerke, Urheberrecht § 1551. — Treu und Glauben in Schuld­ verhältnissen § 91II; bei der Auslegung von Rechtsgeschäften §35. — Tumultschaden § 147II.

u Überbau § 51IV. — Übergabe, Übertragung § 54. — Übergang, gesetzlicher, von Forderungen und Rechten § 113. — Übernahme von Schulden § 114; von Hypotheken § 77III. — Umdeutung (Konversion) § 37III. — Umsatzsteuer § 372 V. — Unbenannte Verträge § 132. — Unbewegliche Sachen § 25. — Uneheliche Kinder § 289. — Unerlaubte Handlungen § 145; Gerichtsstand § 278. — Unfallversicherung § 137 V, IX. — Ungerecht­ fertigte Bereicherung § 144. — Unlauterer Wettbewerb § 160. — Unmögliche Leistung §92. — Unmöglichkeit der Erfüllung § 107IV. — Unrichtigkeit des. Grundbuchs §48 V. — Unterbrechung der Verjährung § 13II. — Unterbrechung des Verfahrens § 300. — Unterhaltspflicht der Verwandten

§ 186. — Unterlassungsklage § 95a. — Unterschlagung § 149. — Unter­ suchung der Ware § 239. — Untersuchungshaft, Entschädigung für unschuldig erlittene § 148. — Untreue § 149. — Unvordenklichkeit § 43. — Urheberrecht § 155. — Urkundenbeweis § 315. — Urkundenstempel § 372III. — Ur­ kunden- und Wechselprozeß § 334. — Urkundenvorlegung § 143. — Urkunds­ beamter der Geschäftsstelle § 282. — Urteil §§ 320 flg., 328, 331. — Urteil, förmliche Rechtskraft § 323, sachliche § 19.

B Väterliche Gewalt § 188. — Veräußerungsverbot § 36II. — Verbotene Rechtsgeschäfte § 361. — Verbrauchssteuern § 3721. — Vereine, ein­ getragene § 22 VI1; nicht rechtsfähige § 22 VI2. — Verfahren vor den Amtsgerichten § 324a. — Verfallklausel §34. — Verfügung §321; einst­ weilige V. § 351. — Verfügungsfähigkeit § 29. — Vergleich § 140; im Prozeß §324; zur Abwendung des Konkurses § 366b. — Verhandlungs­ grundsatz §§ 295, 296. — Verjährung der Ansprüche und Rechte § 13. — Verkauf § 121. — Verkehr, ihm entzogene Sachen § 24. — Verlagsrecht § 156. — Verlöbnis § 172. — Verlust des Eigentums § 61. — Vermächtnis § 202. — Vermögen § 23. — Vermögensbeschädigung §§ 95, 145. — Ver­ mögensinbegriff § 23. — Vermutungen § 18II. — Verordnungen § 4. — Verpflichtungsscheine, kaufmännische § 233. — Verrechnung von Zahlungen § 115. — Versäumnisurteil § 322. — Versäumung von Fristen § 299. — Versailler Vertrag § 287. — Verschulden §§ 42, 145; mitwirkendes Ver­ schulden des Beschädigten § 95II. — Verschulden der gesetzlichen Vertreter und der Hilfspersonen, Haftung des Vertragsschuldners § 102. — Verschulden der Beamten § 145 (zu §839 BGB.); Haftung der öffentlich-rechtlichen Körperschaften dafür § 147. — Verschwendung § 21V. — Versicherung § 137; Seeversicherung §254. — Versicherungsagenten § 137III. — Ver­ teilungsverfahren § 347. — Vertiefung § 51III. — Vertrag §§ 104flg. — Verträge gegen gesetzliches Verbot und gegen die guten Sitten §36. — Verträge über Handlungen (nach Preuß. ALR.) § 132II. — Verträge, unbenannte § 1321. — Verträge zugunsten Dritter § 109. — Vertrags­ schluß §§ 104,226. — Vertragsstrafe § 110; im Handelsrecht § 234. — Vertretung § 41. — Verwahrungsvertrag § 125. — Verwaltungsbehörden, Zuständigkeit § 368. — Verwaltungssachen § 368. — Verwaltungsverfahren §368. — Verwaltungsvorschriften §4. — Verwandtschaft §§ 185flg. — Verwirkung bei Schuldverhältnissen § 120; bei der Aufwertung §91; bei unlauterem Wettbewerb § 160. — Verzicht § 40. — Verzug des Gläubigers § 100; des Käufers § 121III; des Verkäufers §121IV; des Schuldners §99. — Vindikation §62. — Völkerrecht §378. — Vollmacht §41II; Prozeßvvllmacht §287; Handlungsvollmacht § 212. — Vollstreckbarkeit § 340. — Vollstreckungsgegenklage §341. — Vollstreckungspfandrecht §§ 343flg. — Voraussetzung §34. — Vorbehalt §39. — Vorbehalt des Eigentums § 121II. — Vorerbe § 201V. — Vorflut § 85. — Vorkauf § 121IX. — Vorlegung von Sachen (Urkunden) § 143. — Vormerkung

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Alphabetische Übersicht.

§ 48III. — Bormundschaft §§ 191 flg. — Vorsatz § 42III. — Vorvertrag § 105II.

W Waffenstillstandsvertrag § 387. — Wahlschuld § 93. — Währung §§ 94, 228. — Wandelung § 121 VI. — Ware, Beschaffenheit § 228; Untersuchung § 239; Sorge für beanstandete Ware § 240. — Warenzeichen § 159. — Wasserrecht §§ 83-85. — Wechsel, Wechselrecht 88 255flg. — Wechsel­ bezügliches Testament-8 201 VI. — Wechselindossament 8 258. — Wechsel­ klage, Einreden 8 265. — Wechselprotest 8 264. — Wechselprozeß 8 334. — Wechselregreß 8 261 (auf Sicherstellung), 8 265 (mangels Zahlung). — Wechselseitiges Testament 8 201VI. — Wege 8 82. — Werkvertrag 8 129. — Wert des Streitgegenstandes 8 277. — Wertpapiere, Pfandrecht daran 8 79; Wertpapiere im Handelsverkehr 8 232flg. — Wettbewerb, unlauterer 8 160. — Wettbewerbsverbot 8 10. — Wette 8 136. — Widerklage 8 305. — Widerspruch im Grundbuche 848 V. — Widerspruchsklage gegen die Zwangsvollstreckung 8'342. — Wiederaufnahme des Verfahrens 8 333. •— Wiederaufnahme des Verfahrens im Strafprozeß, Entschädigung bei Frei­ spruch 8 148. — Wiedereinsetzung in den vorigen Stand 8 20; im Prozeß 8 299. — Wiederverkauf 8 121IX. — Willenserklärung 8 30; Mängel einer solchen 8 31. — Wohlerworbene Rechte 8 10. — Wucher 8 150.

3 Zahlung § 115. — Zahlungsverbote gegen das feindliche Ausland § 385. — Zeitliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze §7. — Zession § 112. — Zeugenbeweis § 313. — Zinsen § 94II, § 229. — Zivilprozeß §§ 275flg. - Zölle § 3721. - Zubehör § 27II. - Zubuße § 86. - Zufall 8 42. — Zug um Zug, Erfüllung § 107II. — Zugunsten Dritter, Verträge § 109. — Zurückbehaltungsrecht § 16, kaufmännisches § 236. — Zusammen­ legung von Grundstücken § 49. — Zusammenstoß von Schiffen §§ 249III (Binnenschiffahrt), 252II (Seeschiffahrt). — Zuschlag § 346. — Zuständigkeit der Gerichte, örtliche § 278; sachliche §§ 270, 276. — Zuständigkeit der Ver­ waltungsbehörden § 368. — Zustellung § 297. — Zustimmung §38. — Zwang § 31IV. — Zwangshypothek §§ 77 VIII, 346III. — Zwangs- und Bannrechte §87. — Zwangsvergleich § 364. — Zwangsversteigerung § 3461. — Zwangsverwaltung § 346II. — Zwangsvollstreckung §§ 340flg. — Zweigniederlassung § 208. — Zwingendes Recht §§ 9, 274. — Zwischen­ urteil § 321.

I. § 1. Verhältnis der verschiedenen Rechtsquellen dess. Rechtsgebiets zueinander.

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(Die Verweisungen beziehen sich auf die Bände und Seiten der Entscheidungen.)

Erster Teil. Zivilrecht. Erster Abschnitt.

Erstes Kapitel.

Allgemeine Lehren.

Krchtsgurllen.

§ 1. Verhältnis der verschiedenen Rechtsquellen desselben Rechtsgebiets zueinander. I.

Reichsrecht

und

Landesrecht. Verhältnis den Landesgesetzen.

des

BGB.

zu

1) Reichs- und Landesrecht bei (Stiftungen: BGB. § 85 gibt der Landes­ gesetzgebung freie Hand zu Änderungen der Stiftungsverfassung; diese können auch darin bestehen, daß entschädigungslos die Stiftung aufgehoben oder in Änderung ihres Zweckes den bisherigen Berechtigten ihr Recht entzogen wird. 121, 167/9. — 2) Das preußische Gesetz über Änderung von Stiftungen vom 10. Juli 1924 (GS. S. 575) ist rechtsgültig; es verstößt nicht gegen Reichsrecht, steht namentlich nicht in Widerspruch zum Art. 153 Abs. 2 RVerf. und findet seine Grundlage im § 85 BGB. 121, 167/9. — 3) Die preuß. Verordnung bett, das Verwaltungszwangsverfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen vom 15. Nov. 1899 (GS. S. 545) beruht auf einer Vorschrift des Preuß. Ausführungsgesetzes zur ZPO.; in der Fassung des Gesetzes von 1879 war es der § 14, in der von 1899 ist es der § 5. 121, 85. — 4) Der § 5 Abs. 1 des badischen Beamtengesetzes (Fassung d. Ges. v. 28. Januar 1926) ist insoweit, als er die Versetzung eines Beamten in ein anderes Amt mit geringerem Range zuläßt, mit der Reichsverfassung (Art. 129 Abs. 2) unvereinbar. 122, 10 (19). — 5) Für das Wasserrecht sind landesrechtliche Vorschriften maßgebend; die §§ 906, 907 BGB. finden keine Anwendung. 122,134. — 6) Die Vorschrift des § 56 Nr. 8 PrStädteO. (östl.) v. 30. Mai 1853 (Erfordernisse für Urkunden, in denen eine Stadt­ gemeinde Verpflichtungen übernimmt) ist keine bloße Formvorschrift, sondern beschränkt auch die Vertretungsmacht städtischer Organe; daher gilt sie neben dem BGB. weiter. 122, 177. — 7) Verhältnis des Ham­ burger Hafengesetzes zur Seestraßenordnung: Der Verkehr im Hamburger Hafen wird von der SeestraßenO. beherrscht; die §§ 27, 28 des Hafengesetzes dienen nur zur Ergänzung, um das Fahrwasser möglichst von dem auf engen Raum zusammengedrängten Verkehr zu entlasten und dessen Gefahren zu vermindern. 122, 284 (287). — 8) Preußisches Tumultschadengesetz vom II. März 1850 und Reichs-Tumultschadengesetz vom 12. Mai 1920 (in Kraft seit dem 14. Mai 1920); Verordnung vom 8. Januar 1924 (RGBl. I S. 23). 122, 323. — 9) Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden

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I. § 1. Verhältnis der verschiedenen Rechtsquellen dess. Rechtsgebiets zueinander.

in die Biersteuergemeinschaft ist ungültig. Das Reich ist dem Lande Preußen gegenüber berechtigt, die in §3 der Eintrittsgesetze bestimmten Höchst­ summen der Biersteuerabfindungen ohne Rücksicht auf die Gesetze vom 9. Juli 1923 und vom 10. August 1925 angemessen aufzuwerten. 122, Anhang 17. — 10) sZwischen der alten und der neuen Reichsverfassung:] Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 war, bevor die vom 11. August 1919 in Kraft trat, der Form nach zwar nicht aufgehoben, aber durch den Umsturz überholt; es stand auch fest, daß die neue von der alten sehr ab­ weichen werde, namentlich in den Bestimmungen über Verfassungsänderung. 122, Anhang 37. — 11) Wenn im Jahre 1919 vor dem Inkrafttreten der neuen Reichsverfassung ein Gesetz erlassen wurde, welches Änderung seines Inhalts gestattete unter den Voraussetzungen, die nach der Reichsverfassung für Verfassungsänderungen vorgesehen sind, so dachte man dabei nicht mehr an die Reichsverfassung von 1871, sondern an die bevorstehende neue. 122, Anhang 37. — 12) Der Grundgedanke des Art. 78 der RVerf. v. 1871 (verfassungsmäßiges Zustandekommen bei Zusümmung der betroffenen Länder) läßt sich nicht auf die neue Rechtslage übertragen. 122, Anhang 38. — 13) Daher hätte das Gesetz zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschast vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94) einer verfassungändernden Mehr­ heit bedurft; da es dieser ermangelt, ist es ungültig. 122, Anhang 17 (36flg.). — 14) Die 78—8218 ALR. sind Vorschriften öffentlichrechtlicher Art (bau- und verkehrspolizeilich); sie sind noch jetzt in Geltung. 123, 184. — 15) Die Verordnung vom 13. Februar 1924 zur Änderung des Telegraphenwege-Gesetzes (RGBl. I S. 118) war rechtsgültig. 123, 406 (408). — 16) Art. 20 Abs. 2 des Württembergischen Landtagswahlgesetzes vom 4. April 1924 verstößt gegen die Reichsverfassung. 124, Anhang 1. — 17) Die preu­ ßische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen erweiterten Staats­ vorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig. 124, Anhang 19. — 18) Der § 2 des Renten­ sperrgesetzes vom 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) ist mindestens insoweit rechtsungültig, als er die Aussetzung des Verfahrens vor Schiedsgerichten betrifft; denn die Sperre läuft im Ergebnis auf eine (zeitweilige und teilweise) Rechtsenteignung hinaus, die den Art. 153, 109 Abs. 1 und 105 Satz 2 RVerf. widerstreitet. 126,161. Vgl. aber 128,165. — 19) Landesrechtliche Bestimmungen Preußens (berechnet auf Rechtsverhältnisse, die schon an sich unter das Aufwertungsgesetz fallen): sie ergeben nicht, daß das Anleihe­ ablösungsgesetz auf Hypothekenforderungen der Landschaften keine An­ wendung finde. 127, 93. — 20) Der § 3 Abs. 1 Satz 1 des sächsischen Gesetzes über die Trennung des Kirchen- und Schuldienstes der Volksschullehrer vom 10. Juni 1921 verstößt gegen Art. 138 und 173 der Reichsverfassung. 129, 72. — 21) Das Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925 steht nicht in Widerspruch zum Art. 153 Abs. 2 RVerf. 129, 118.

II. Allgemeines Landesrecht. Provinzialrecht. Ortsrecht. 1) Entwicklung und Aufbau der preußischen Vorschriften über Renten­ güter. 121, 192. — 2) ALR. Einl. §§ 73—75 gelten als allgemeine Vor-

schriften des öffentlichen Rechts auch in den neuen Provinzen Preußens. 122, 301/2. — 3) ALR. I 8 §§ 78—82 gelten als öffentlichrechtliche (bauund verkehrspolizeiliche) Vorschriften weiter (EG. z. BGB. Art. 55). 123, 184. — 4) Patent v. 15. Nov. 1816 (GS. S. 233) über die Einführung des ALR. in den ehemals sächsischen Provinzen und Distrikten. Der Vor­ behalt in dessen § 3 betraf nicht das Patronatrecht, weil es in Sachsen im wesentlichen einheitlich geregelt war. 129, 68/9. § 2. Verhältnis de8 BGB. zu anderen Reichsgesetzen.

1) Anwendung der Vorschriften des BGB. über ungerechtfertigte Bereicherung im literarischen und künstlerischen Urheberrecht. 121, 258 (260/1). — 2) Kein Bereicherungsanspruch im Patent-, Gebrauchsmusterund Warenzeichenrecht; Sonderregelung im Verhältnis zum BGB. 121, 261/2. § 3. Recht der Konsularbezirke.

§ 4. Gesetze. Verordnungen (Polizeiverordnungen). OrtSstalute. AuSführungSbestimmungen. BerwaltungSvorschriflen. Prüfung der Gültigkeit.

1) Besoldungsregelung durch Ortsstatut in Landgemeinden (östl.)? 121, 91. — 2) Bedeutung und Auslegung eines Staatshoheitsaktes (öffent­ lichrechtliche, allgemeine und gleichlautende Kundgebung der Reichsregierung an sämtliche Beamte der Landesfinanzverwaltungen). 121,219. — 3) Völker­ rechtliche und innerstaatliche Wirkung des Versailler Vertrags. 121, 9, 184. — 4) Die preuß. LandgemeindeO. (östl.) v. 3. Juli 1891 (§ 75 Abs. 2) im Verhältnis zu dem Ges. betr. die vorläufige Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts, vom 18. Juli 1919 (GS. S. 118) nebst MinAusfAnweisungen vom 9. August 1919 (JnnMinBl. S. 360) und 6. Oktober 1920 (JnnMinBl. S. 359). 121, 91flg. — 5) AufwG. (§ 6 Abs. 2) im Verhältnis zur Dritten Steuernotverordnung; Zweck des Gesetzes. 121, 129. — 6) Satzung und Geschäftsordnung der Deutschen ReichsbahnGesellschaft; Bedeutung für Geschäftskreis und Aufgaben der Stations­ vorsteher (verfassungsmäßig berufene Vertreter?). 121, 382 (386). — 7) Notverordnungsrecht; Begriff und Voraussetzungen des ungewöhnlichen Notstandes. 121, Anhang 25. — 8) Notverordnungen: Das Ermessen der Regierung, wonach Anlaß besteht, eine Verordnung mit Gesetzeskraft (zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit) zu erlassen, muß solange als begründet gelten, als sich nicht das Gegenteil aus den Verhältnissen der kritischen Zeit heraus einwandfrei ergibt/ 121, Anhang 25. — 9) Erlaß des Reichswehrministers vom 28. August 1919 betr. Verwendung der Unter­ zahlmeister usw. infolge Verminderung des Heeres (Heeres-Verord.-Bl. 1919 S. 45) als bloße Bekanntgabe von Grundsätzen oder Richtlinien für die spätere Übernahme in freiwerdende oder neu zu schaffende Stellen. 122, 4/5. — 10) Erlaß der Minister der Justiz und der Finanzen, worin nach § 5 Abs. lf des preuß. Stempelsteuer®, v. 27. Okt. 1924 Steuerfreiheit bewilligt wird, begründet nicht erst die Steuerbefreiung, sondern stellt nur einen bestehenden Zustand, auch für die Vergangenheit, fest. 122, 189. —

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I. § 4. Gesetze usw.

11) In Preußen können, soweit nicht ein Ortsstatut das Feuerlöschwesen regelt, nach dem Ges. v. 21. Dezember 1904 (GS. S. 291) Polizeiverord­ nungen über die Verpflichtung der Einwohner zur persönlichen Mitwirkung bei Bränden, auch zum Eintritt in die Pflichtfeuerwehr, erlassen werden. 122, 300. — 12) Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft ist ungültig. 122, Anhang 17. — 13) Das preußische Gesetz über Änderungen von Stiftungen vom 10. Juli 1924 (GS. S. 575) ist rechtsgültig. 121, 166. — 14) Das Gesetz vom 30. März 1928 über den Vorsitz bei den Kollegialgerichten (RGBl. I S. 134) ist verfassungsmäßig zustandegekommen. 121, 197 (199). — 15) Die Gerichte sind an die nach § 150 des RBeamtenG. ergehenden Entscheidungen der Verwaltungsbehörden gebunden; sie haben jedoch zu prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für den Erlaß derartiger Entscheidungen vorliegen, ob das Vorgehen der Behörde eine Rechtslage und nicht bloß einen tatsächlichen Zustand geschaffen hat. 124, 87/88. — 16) Wenn eine Geschäftsordnung der Reichsregierung verfassungsmäßig erlassen worden ist, so können Ordnungswidrigkeiten in der Handhabung ihre Rechtswirksämkeit nicht beeinträchtigen.- 124, 88/89. — 17) Die reichsgesetzlichen Vorschriften und die landesgesetzlichen Vor­ schriften Preußens, durch welche die Entscheidung über Versorgungsansprüche von Schutzpolizeibeamten den ordentlichen Gerichten entzogen wird, sind nicht rechtsgültig. 124, 173 (176). — 18) Das Reichsgesetz über die Schutzpolizei der Länder vom 17. Juli 1922 (RGBl. IS. 597) ist kein verfassungänderndes Gesetz. Seine Anweisung an die Länder, das Verfahren in Versorgungssachen der Schutzpolizeibeamten unter Ausschluß des Rechtswegs zu regeln, verstößt gegen Art. 129 RVerf. und ist unwirksam. Entsprechendes gilt vom § 3 des Reichsges v. 10. Juli 1926 (RGBl. I S. 402) und von den preußischen Gesetzesvorschriften, die jener Anweisung folgen: SchutzPolizeibeamtenG. v. 16. Aug. 1922/30. Mai 1925, PolizeibeamtenG. v. 31. Juli 1927 §59. Der ordentliche Rechtsweg ist für Schutzpolizeibeamte nicht ausgeschlossen. 124, 178. — 19) Rechtsgedanken, die sich sowohl im bürgerlichen wie im öffentlichen Rechte finden und die in jenem eine auch auf dieses anwendbare Fassung erhalten haben, sind auch im öffentlichen Recht, als zu ihm gehörende Rechtssätze, anzuwenden. 124, 194. — 20) Die nur für die Regelung des inneren Amtsdienstes bestimmten Geschäftsanweisungen können nicht einen allgemein maßgebenden Rechtszustand schaffen, sondern nur das Bestehen eines solchen den Beamten in Erinnerung bringen, damit sie ihn beachten. 124, 247. — 21) Der Art. 20 Abs. 2 des Württembergischen Landtagswahl­ gesetzes vom 4. April 1924 verstößt gegen die Reichsverfassung. 124, Anhang 1 (18). — 22) Die preußische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen erweiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig. 124, Anhang 19 (34). — 23) Rechtsgültigkeit des neuen Bankgesetzes vom 30. August 1924. 125,278. — 24) Unterschied zwischen unmittelbar maßgebenden Vorschriften und bloßen Richtlinien, deren Anwendung im einzelnen Fall vom pflicht­ mäßigen Ermessen der Behörde abhängt. 125, 295. — 25) Ständig An­ gestellte der Gemeinden; ortsrechtliche Bestimmungen darüber. (Wiesbaden.)

126, 152/154. — 26) Ortsstatut nach § 12 des preuß. FluchtlinienG. v. 2. Juli 1875 ändert das in der Gemeinde geltende öffentliche Baurecht; es ist nicht Verwaltungsakt, sondern Gesetz im weiteren Sinne; es bringt allgemeine Regelung und enteignet nicht. 128, 28. — 27) Der § 13 des preuß. FluchtlinienG. v. 2. Juli 1875 verstößt gegen Art. 153 Abs. 2 der Reichsverfassung. 128, 33. — 28) Geltendmachung der Rechtsungültigkeit einer Verordnung, weil sie nicht an der richtigen Stelle bekannt gemacht worden sei? (Landes­ recht, Rechtsweg.) 128, 138. § 6. Auslegung der Gesetze. (Auslegung der Prozeßgesetze § 271.)

I. Im allgemeinen. Motive. a) Allgemeines. 1) Verwertung der Entstehungsgeschichte für die Auslegung des Gesetzes. 121,89,93 (LandgemO. v. 3. Juli 1891 § 75); 121, 96 (BranntweinmonopolG. v. 8. April 1922); 121, 129 (AufwG. § 6 Abs. 2); 121, 138 (BGB. § 505 Abs. 2); 121, 153 (AufwG. §28 Abs. 1); 121, 222 (RVO. § 693 Abs. 2); 121, 260 (LitUrhG. § 36); 121, 292 (AufwG. § 11); 121, 402 (BGB. § 830 Abs. 1 Satz 2); 122, 13flg. (RVerf. Art. 129 Abs. 2); 122, 22 (AufwNov. §15); 122, 60 (MieterschutzG. §6 Abs. 4); 122, 69 (LitUrhG. §19 Nr. 3); 122,193(PrStempelStG. v. 27. Oft. 1924 § 5 Abs. lf); 122,91 (PrStempelStG. Tarifstelle 19); 122, 154 (AufwG. §17); 122, 251 (BGB. § 162); 122, 259 (GenossG. §77); 122, 274 (FGG. §28 Abs. 2); 122, 303 (BGB. §670); 122, 377 (AufwG. §17); 123, 21 (BGB. §892); 123, 61 (PatG. §5); 123, 106 (BGB. §§119, 123, 138); 123, 224 (AufwNov. v. 9. Juli 1927 Art.I§l); 124, 179 (HaftpfG. § 7a); 124, 197 (§ 57a ZVG. Verb, m. § 571 BGB.); 124, 295, 297, 303 (HGB. §§ 292, 303, 305, 306); 125, 3 (RBeamtenG. §57 Nr. 2 Abs. 2; 125, 45 (3. SteuerNotVo. §21); 125, 192 (RArbeitsgerichtsG. § 2); 125, 195 (VersicherungsvertragsG. §§ 69flg.); 125, 222 (Preuß. EisenbahnG. v. 3.Nov. 1838 §42); 125, 389 (AufwG. § 69); 125, 404 (BGB. § 1403); 126, 110 (GBO. § 18); 126, 169 (AufwG. §21); 126, 233 (AufwG. §10 Abs. 1 Nr. 2); 127, 48 (AnlAblG. §46); 127, 255 flg. (Preuß. VolksschulunterhaltungsG. v. 28. Juli 1906 §§ 1, 29, 30, 32); 128, 111 (LitUrhG. §19 Nr. 3); 128, 131 (AufwG. §17); 128, 301/4 (Vo. v. 22. Oktober 1901 bete. Verkehr mit Arzneimitteln); 128, 311 (§ 1811 BGB. in der Fassung des Ges. v. 23. Juni 1923); 129, 183 (HGB. § 243); 129, 203 (BGB. § 999); 129, Anhang 19 (RVerf.Art. 148); 130,184 (Preuß. Ges. v. 26. Juli 1922 über vereinfachtes Enteignungsverfahren, § 6). — 2) Verwertung der späteren Entwicklung einer Vorschrift (einschl. ihrer Änderungen) zu deren Auslegung. 121, 90; 122, 45, 144; 123,198; 124,179. — 3) Im allgemeinen Zurückhaltung bei Verwertung von GesetzesVorarbeiten. 128, 111. — 4) Keine Anwendung von Gesetzesvorschriften auf Tatbestände, die nicht unter sie fallen und von einer anderen Interessen­ lage beherrscht werden. 129, 270. — 5) Keine Verallgemeinerung ver­ einzelter Lebenserscheinungen, die sich als Besonderheiten kennzeichnen, bei der Gesetzesauslegung. 121, 154; 122, 376flg.; 123, 314. — 6) Auch Entsch. d. RG. in ZIv.-S.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

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das etwa für fehlerhaft zu erachtende Gesetz ist Gesetz und als solches ver­ bindlich. Ist das Gesetz verfassungsmäßig zustande gekommen, so hat der Richter nicht zu prüfen, ob es mit Treu und Glauben oder mit den guten Sitten vereinbar ist; nicht die Rechtsprechung, sondern die Gesetzgebung ist berufen, Unbilligkeiten zu beseitigen. 121, 172; 125, 41, 279. — 7) Be­ jahung als mittelbare Verneinung kann einen Anhalt für die Ermittelung des Willens einer Gesetzesvorschrift bieten. (Zu Art. 129 RVerf.) 122, 14. — 8) Auslegung nach dem ersichtlichen Zwecke des Gesetzes: 122, 45 (um­ fassende Ausschließung der Aufrechnung für gewisse Arten von Ansprüchen); 122, 60 (grundsätzliche Umgestaltung im Mietrecht); 122, 64 (Sicherheit über die Höhe der vorgehenden Rechte in der Zwangsversteigerung); 122, 377 (neu geschaffener Aufwertungsanspruch, § 17 AufwG.); 123, 62 (Vor­ benutzungsrecht, Schutz redlichen Erfindungs-Besitzstandes); 123, 173 (An­ wendungsbereich des 8 566 BGB.); 123, 198 (HGB. §272 Abs. 3); 123, 312 (Befugnisse des Urhebers); 123, 343 (AufwG. § 67 Abs. 2 einschränkend auszulegen); 125, 45 (3. SteuerNotVo. § 21, Schuldverschreibungssteuet) ; 126, 169 (AufwG. § 21); 127, 361 (DurchfVo. z. AufwG. v. 29.Nov. 1925 Art. 115); 128, 48 (Ges. v. 4.Äug. 1914 bett. Schutz der durch Krieg an der Wahrnehmung ihrer Rechte Behinderten). — 9) Glänzende Auslegung des 8 17 AufwG.? 122, 377; 128, 132. — 10) Der durch Währungsnot hervorgerufene 8 7a HaftPflG.: 124, 179. — 11) Wird im BGB. oder im HGB. mit Bezug auf eine Behörde gesagt, daß sie etwas tun kann, so ist damit nicht nur die rechtliche Zulässigkeit des Tuns bestimmt, sondern zugleich gesagt, daß sie es tun muß, wenn nach ihrem pflichtmäßigen Ermessen die Voraussetzungen ihres Eingreifens vorhanden sind. 122, 314; vgl. 123, 198. — 12) Gesetzlicher und allgemeiner Sprachgebrauch („verbreiten" mit Beziehung auf Geisteswerke; Rundfunk): 123, 314flg. — 13) Ältere Rechtsauffassung als „längst überholt" verlassen. 124, 87/88. — 14) Ab­ lehnung einer (zweckwidrigen, unbilligen) rechtlichen Beurteilung als „Er­ gebnis einer lebensfremden juristischen Konstruktion": 123, 405. —15) Keine Auslegung, die am Buchstaben haftet! 125, 62, 64; 127, 48. — 16) Die im 8133 BGB. für die Auslegung von Willenserklärungen aufgestellten Grundsätze gelten auch für die Auslegung von Gesetzen; es kommt auf den wirklichen Willen des Gesetzgebers an. 127, 48. b) Zur Auslegung des BGB. aa) Allgemeiner Teil (88 1—240). 86:130,69. 87:126,8. 89:126,8. 8 25:125,338. 8§ 30,31:121,387. 839: 122, 266. 885: 121, 167. 889: 121, 387. 8894, 97, 98: 130, 264. 8104: 130, 69. 8107: 130, 124. 8119: 123, 89,230; 124, 192. 8121: 124, 115. 8124: 130, 216. 88 126, 127: 125, 68, 159. 8130: 125, 75. 8133: 123, 312, 401; 126, 65; 129, 109. 8 134: 123, 87; 125, 209. 8138: 123, 102; 126, 320; 128, 92, 251; 130, 1, 143. 8 139: 121, 252; 122, 138; 125, 209. 8 140: 121, 106; 124, 28; 125, 209; 129, 122; 130, 82. 8151: 123, 230; 129, 109. 8154: 124, 81. 8 157: 123, 401; 125, 236; 126, 324; 129, 80, 109. §166: 128, 116. 8183: 129, 284. 8185: 129, 284. §195:

123, 378. 196flg.: 128, 76. 8 196:123,378; 130,233. § 196 Abs. 1 Nr. 1: 130, 85. 8 202:122, 30; 126, 294. 8 203: 126, 58. 8 205:128, 211. 8 209: 12», 385. 8211: 128, 191. 8226: 125, 108. 8233: 124, 217. bb) Recht der Schuldverhältnisse (88 241—853). «) Inhalt der Schuldverhältnisse (§§ 241—304).

8 242:121, 57,130,146,163,194, 269; 122, 32,149, 204, 339; 123, 89, 159, 166, 246, 371; 124, 41, 75,164,229,271; 125, 3, 37, 48, 236, 315; 126, 13, 123, 191, 317, 324; 127, 141; 128, 260; 129, 50, 208, 216, 276; 130, 99,115, 216. 8 245: 121, 114. 8 249: 126, 401; 129, 357. 8 254:123, 216; 126, 87; 127, 29; 128, 39, 149; 129, 109; 130, 1, 162. 8259: 125, 256; 127, 243. 8 260: 129, 240. 8261:125, 256. 8 264: 129, 143. 8 268: 123, 149, 338. 8 273:123, 6,10; 126, 383. § 276:121, 384; 122, 351; 125, 374; 126, 329; 128, 121, 149, 229; 130, 162. 8278: 122, 284, 351; 123, 216; 126, 50; 127, 14, 313; 128, 39; 130, 97. 8284: 126, 280; 130, 23. 8285: 130, 23. ch Schuldverhältnisse aus Verträgen (§§ 305—361).

8 313: 121, 156; 125, 261; 129, 122. 8 320: 126, 280. 8 325: 126, 65. 8 326:121, 48,131; 123, 23; 126, 65. 8 327:130, 119. 88 328flg.: 124,221. 8 328: 126, 324; 127, 218; 130, 115. 88 346flg.: 130, 119. 8 354: 123, 388. Erlöschen der Schuldverhältnisse (§§ 362—397).

8 372:121, 77. 8§ 393, 394: 123, 6. 8 395: 124, 155. 8 397:124, 326. 3) Übertragung der Forderung (§§ 398—413).

88 398, 399: 121, 303; 123, 378. 8398: 127, 245; 129, 63; 130, 115. 88 398, 403, 413:126, 280. 8 401:126, 384. 8 404:121, 177, 306; 130,115. 8 406: 125, 252. 8407: 125, 408. 8409: 126, 183. e) Schuldübernahme (§§414—419).

8414: 130, 115. 8415: 121, 118, 303, 315; 125, 100; 129, 27. 8416: 128, 68. 8419: 123, 52; 130, 34. ?) Mehrheit von Schuldnern und Gläubigern (§§420—432). ij) Einzelne Schuldverhältnisse (§§433—853).

8433: 124, 81, 164; 125, 236; 126, 280. 8434: 122, 378; 124, 164; 126, 13. 8 435:126, 13. 8 436:127, 130. 8 437:121, 129. 8 439:122, 378; 124, 164; 126, 13. 8445: 121, 129. 8459: 123, 147; 129, 280; 130, 379. 8477: 128, 211. 8480: 123, 215. 8481: 123, 148, 212. 8 492: 123, 148, 212. 8 497:121, 367; 126,308. 8 498:126, 308. 8§ 504^.: 125, 123, 261. 88 505, 507: 121, 137. 8508: 123, 265. 88516, 518: 125, 380. 8535: 122, 57; 123, 265; 125, 128. 8546: 122, 335. 88548, 556: 122,292. 8 558:128,191. 8 566:123,171. 8 567:121,11; 130,143. 8569: 130, 52. 8571: 124, 195. 8581: 122, 70; 123, 265; 125, 123, 128. 2*

88 611 flg.: 128, 121. 8626: 122, 38; 123, 216. 8631: 127, 14, 218, 313. 8 670: 122, 303. 8676: 126, 50. 8677: 126, 287. 8683: 126, 287. 88 705flg.: 126, 287; 8713: 126, 186. 8730: 123, 23. 8765: 126, 287. 8766: 126, 121. 88767, 768, 770: 122, 146. 8779: 122, 200; 127, 299. 8 812: 121, 143, 258; 122, 229; 123, 231; 127, 279; 129, 307; 130, 69. 8813: 128, 211. 8817: 127, 276. 8818: 122, 229; 129, 307; 130, 310. 8823: 121, 189; 124, 104, 253; 125, 273; 126, 137; 127, 14; 128, 39, 121, 134, 149, 229, 298. 8 826:121, 72; 122, 163; 123, 271; 124, 104, 251, 253; 125, 273; 128, 134, 330; 129, 357; 130, 89. 8 831:121, 384; 124, 204; 126, 137; 128, 39, 149; 129, 55. 8833: 129, 55. 8839: 125, 85; 126, 81, 253, 356; 127, 153; 129, 23. 8§ 843, 844. 130, 258. ec) Sachenrecht (88 854—1296).

8 873: 121, 192; 125, 131. 8 883: 125, 133; 125, 242; 128 246; 129, 184. 8 888:125, 242; 129, 184. 8 891:121, 318; 125, 228. 8 892:121, 46; 123, 19, 49, 52; 126, 46; 128, 276, 280; 129, 119,124; 130, 64, 390. 8 893: 121, 46; 123, 19. 8905: 123, 181, 187. §§ 906, 907: 122, 134. 8925: 125, 131; 129, 122. 8930: 124, 73. 88 946, 951: 130, 310. 8985: 129, 307. 8 986:124, 28; 127, 8. 88 989,990:121, 335. 88 993, 994:129, 307. 88 996, 999:129, 199. 8 1004:121, 335; 123, 183,188; 125,108; 127, 29; 128,134. 8 1018:130, 350. 88 1094flg.: 125,261. 8 U05:121,192; 129, 210. 81113: 123, 169. 8 1115: 127, 309. 881120—1122: 125, 362. 81128 Abs. 2: 122, 131. 8 1132: 122, 327; 123, 74. 8 H37: 128, 241. 8 1149: 130, 227. 8 1150: 123, 149, 338. 8 1169: 128, 241. 8 H79: 125, 133; 127, 282; 130, 231. 8 1180:125, 133. 81184:123, 169. 8 H90:123, 1; 125, 133. 8 H98: 121, 38; 125, 133. 81205: 124, 218; 126, 348. 8 1274: 124, 218. 81282 Abs.l: 122, 131. 8 1292: 126, 348. dd) Familienrecht (881297—1921).

8 1333: 125, 172; 128, 74. 881353, 1354: 124, 54. 81356: 129, 55. 8 1360: 129, 55. 81372: 126, 103. 8 1374: 126, 103. 81375: 124, 325. 8 1380: 129, 55. 8 1383: 124, 325. 8 1389: 129, 55. 8 1391: 126, 103. 8 1394:126, 103. 8 1395: 124, 325. 88 1438flg.: 125, 347. 8 1438:129, 55. 8 1445: 125, 347. 8 1458: 129, 55. 88 1483flg.: 125, 347. 8 1519: 129, 55. 8 1529: 129, 55. 8 1549: 129, 55. 81564: 122, 211. 81565: 123, 134. 8 1568: 124, 54; 126, 173; 130, 178. 81570: 123, 235. 81571: 128, 46. 8 1574: 127, 370. 88 1591, 1593: 123, 257. 8 1629: 129, 18. 8 1632: 122, 24. 81635: 129, 18. 8 1643: 127, 153. 8 1666: 124, 309. 8 1686: 127, 153. 88 1705,1707:122,24. 81719:123,257. 81741:121,114. 81748:125,265. 8 1750: 121, 114. 8 1811 (i. d. Fassung d. Ges. v. 23. Juni 1923): 128, 309. 8 1821:129, 27; 130, 148. 81822 Nr. 3:122, 370. 8 1822 Nr. 11:127, 153. 8 1829:130, 148. 8 1829 Abs. 1 Satz 2:121, 30. 81831:127, 153. 8 1836: 127, 103. 81838: 124, 309. 81911: 126, 261.

ee) Erbrecht (§§ 1922—2385). § 2001:129,239. § 2033:129,122. § 2040:125,132; 129,284. § 2042: 129, 122. §2079: 130, 213. §2085: 130, 131. § 2113: 125> 242. §§2202 bis 2204: 130, 131. §§2208, 2218: 130, 131. §2271 Abs. 2: 130, 213. § 2304: 129, 239. §2307: 129, 239. § 2314: 129, 239. §2325: 128, 187. §2371: 129, 122. c) Linführungsgesetz zum BGB.

Art. 7: 125, 271. Art. 19, 20: 125, 271. Art. 22: 125, 265. Art. 30: 129, 98. Art. 77: 128, 238. d) Zur Auslegung sonstiger Reichsgesetze und zwischenstaatlicher Verträge. aa) Des Handelsgesetzbuches: «) Handelsstand (§§1—104). §1: 130, 233. §15: 125, 228; 127, 98, 153. §18: 127, 77. §27: 130, 52. §53: 127, 153. §88: 121, 125. §§93, 94: 123, 97.

(?) Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft (§§ 105—342). §124: 124, 146. §126: 125, 380. §128: 124, 146; 125, 417. §129: 124, 146. §133: 122, 312; 123, 151. §140: 122, 312. §143: 127, 98. §145: 123, 151. §§ 149flg.: 123, 151. §155: 127, 141. §161: 122, 312. § 176:128, 172. § 177:123, 289, 366. § 186:121, 102; 127, 186; 130, 248. §191: 127, 186; 130, 248. §200: 123, 401. §202: 127, 186. §207: 121, 103; 130, 248. §211:122, 339. §215:121,106. §221:122, 339. §§222, 223: 123, 279. §§231 flg.: 129, 260. §243: 129, 180. §271: 121, 238; 122, 102; 123, 204; 124, 279. §272: 123, 194. §§274flg.: 129, 260. §275: 125, 356. §276: 121, 238. §§292flg.: 124, 279. §302: 129, 98. §303:124,279. §305:124,279. § 306:123,289; 124,279. §312:129,272. §§320flg.: 129, 260. §§ 335flg.: 126, 386. §336: 122, 387. y) Handelsgeschäfte (§§ 343—473). §344:130,233. § 346:123, 97. §354:122, 229. § 355:125, 408, 411. §377: 125, 76; 130, 379. §390: 126, 70. §392 Abs. 2: 121, 177. §396: 124, 115. 6) Seehandel (§§ 474—905). §481: 126, 35. § 485: 124, 49; 126, 35. §486 Nr. 3: 126, 35. §§489flg.: 123, 108. §498: 126, 40. §535: 121, 300. §557: 122, 316. §651: 122, 316. §§ 664flg.: 124, 49. §735: 122, 284. §821 Nr. 1: 122, 233. bb) Des Patentgesetzes und der Patentverlängerungsgesetze: (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Patentgesetzes.)

§ 2: 122, 243; 126, 62. § 3 Abs. 2: 130, 158. § 4: 124, 368; 125, 391; 126, 127; 130, 242. §5: 123, 58, 252. §6: 126, 65. §10 Abs. 1 Nr. 2: 123, 113. § 10 Abs. 1 Nr. 3: 130, 158. § 11: 126, 266; 127, 243; 130, 360. §19:126, 280. §§27,28:125, 58. §28:127, 194. §33:126, 257. §35: 130, 108.

22

I.

§ 5. Auslegung der Gesetze.

ec) Des Gebrauchsmusterschutzgesetzes.

§1: 128, 205; 180, 6. dd) Des Geschmacksmusterschutzgesetzes:

§1: 121, 388; 124, 68. ee) Des Urheberrechtsgesetzes (Literatur und Tonkunst).

§ 1 Abs. 1 Nr. 1: 121, 357; 123, 124; 129, 255. § 11: 128, 102, 285; 129, 252. 8 12: 121, 65, 357; 129, 252. § 13: 121, 65, 357; 128, 285; 129, 252. § 19 Nr. 1, 2: 128, 285. § 19 Nr. 3: 122, 66; 128, 102. § 36: 121, 258, 357. ff) Des Kunstschutzgesetzes.

§ 1: 124, 68. § 2: 124, 68. § 15: 127, 206; 130, 196. § 16: 127, 206. §19: 130, 196. §§22, 23: 125, 80. §31: 130, 196. §37: 130, 196. §42: 130, 196. gg) Des Wektbewerbsgesetzes.

§ 1: 121, 73; 124, 249; 125, 159; 127, 321; 128, 134. §3: 124, 249; 128,264. §13:127, 321. hh) Des Warenzeichengesetzes.

§2: 122, 207. §5: 122, 207. §9Nr.l: 122, 207; 124, 101. §12: 124, 273; 130, 242. §15:128, 271. §20:124, 101. ü) Der Gewerbeordnung.

§7: 129, 330. §§16, 18: 121, Anhang 7. §26: 127, 29. §36: 124, 239. §151: 128, 323, 327. kk) Der Eisenbahnverkehrs-Ordnung.

«) vom 23. Dezember 1908: §§ 2, 3, 78, 85: 130, 76.

K vom 16. Mai 1928: 11) Des Internat. Übereinkommens über den Eisenbahnfrachtverkehr vom 14. Oktober 1890. Art. 5, 13, 27, 45: 124, 95.

mm) Der Reichsabgabenordnung. §96:124, 298. §227:127, 337. §301:124, 73. nn) Der Wechselordnung.

Art. 4:130, 82. Art. 7:129, 336. Art. 81:122, 351. Art. 82:124, 65; 129, 336. Art. 88, 90:126, 1.

oo) Des Gesetzes bett. Gesellschaften mit beschr. Haftung. § 2:128, 102; 125, 323; 180, 73. § 3:121, 294; 125, 323; 128,1. § 5: 125,323. §11:122,175. §13:129,50. § 15:124, 371; 127, 65. §16:127, 236. §17:180,39. §19:128,8. §27:128,1. §38:124,371. §47:122,159. §48: 122, 367. §51: 122„ 367. §53: 122, 159; 125, 323. §60: 125, 114. § 61:125,114; 128, 1. § 69:125, 114. § 73:124, 210. pp) Des Genossenschaftsgesetzes. § 5: 125, 156. § 7: 121, 246. § 11 Abs. 2 92t. 1: 125, 156. § 16: 121, 246. §29:125, 143. §51:125,143. §65:180,, 209. §68: 128, 87; 129, 45. §70:128,87. §73:122, 28. §74:122, 30. §77:122,253. §97:125, 143. §§ 131,133,141:128, 246. qq) Der Reichsverfassung von 1919: «,) Aufbau und Aufgaben des Reichs (Art. 1—108). Art. 13: 122, 308; 130, 319. Art. 15: 129, Anhang 18. Art. 17: 122, 309; 123, Anhang 1—13, 22flg.; 128, Anhang 7. Art. 19: 122, Anhang 32; 123, Anhang 18; 124, Anhang 1; 128, Anhang 26. Art. 22:128, Anhang 7. Art. 36: 127, 36. Art. 59: 125, 279. Art. 76: 121, 199; 122, Anhang 19. Art. 101: 128, 353. Art. 105: 128, 165. ß) Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen (Art. 109—165). Art. 109: 122, Anhang 35; 125, 369; 128, 165. Art. 110: 122, Anhang 16. Art. 114:121,199. Art. 118:127,36. Art. 119:125,372. Art. 129: 122, 10; 124, 175; 125, 369; 127, 36, 307; 129, 236. Art. 131: 125, 11; 126, 32, 356; 127, 153; 128, 238; 130, 319. Art. 133: 122, 305. Art. 137: 125, 186; 128, Anhang 26. Art. 138: 125, 186; 128, Anhang 23; 129, 72. Art. 142:128, 92. Art. 144:128, 219. Art. 148:129, Anhang 9. Art. 152: 128, 92, 134. Art. 153: 121, 168, 199; 126, 356; 127, 95, 280; 128, 8, 29, 165; 129, 146. Art. 161: 122, 305. Art. 163: 121, 285. f) Übergangs- und Schlußbestimmungen (Art. 166—181). Art. 173:125, 186; 128, Anhang 23; 129, 72. Art. 174:129, Anhang 6.

rr) Der Reichsversicherungsordnung. § 693 Abs. 2: 121, 221. §§ 903, 913: 128, 320. § 1542: 123, 40. ss) Des Versailler Vertrags. Art. 74: 121, 7. Art. 296 Anlage: 124, 12. Art. 297: 121, 7; 130, 26. Art. 302: 121, 180. Art. 304: 121, 180, 337; 123, 130.

tt) Der Aufwertungsgesetze v. 16. Juli 1925 (AufwG., AnlAblG.) u. 9. Juli 1927 (AufwNov.), der Durchführungs-Verordnungen dazu und der 3. Steuernotverordnung nebst Durchführungs-Verordnungen: (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des AufwGes. v. 1925.) 1) § 60:121,1. — 2) DurchfVo. z. AufwG. Art. 103:121,1. — 3) § 59 flg.: 121, 2. — 4) DurchfVo. z. AufwG. Art. 95flg.: 121, 2. — 5) DurchfVo. z.

AufwG. Art. 21:121, 53. — 6) § 9: 121, 75. — 7) § 28 Abs. 2: 121,134. — 8) § 28 Abs. 1: 121, 150. — 9) § 10 Nr. 5: 121, 169. — 10) § 66: 121, 203; 126, 79. — 11) § 65: 121, 207. — 12) §§ 1, 4flg., 9 flg.: 121, 210. — 13) §12 Abs. 3 der Dritten SteuerNotVo.: 121, 209. — 14) §§ 2, 5, 17: 121, 263. — 15) § 25 Abs. 1 Satz 2: 121, 269. — 16) §§ 10 Nr. 5, 11, 17: 121,290. — 17) § 10 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 3:121,307. — 18) § 16:121,310. — 19) §§ 6, 16: 121, 312. — 20) § 15: 121, 318. — 21) § 15 Satz 2 (Härteklausel): 121, 330; 125, 344.-22) §1:121,337; 129, 134. — 23) DurchfVo. z. AufwG. Art. 118:121, 337; 124, 340. — 24) AufwertNov. v. 9. Juli 1927 § 17:121, 371. — 25) § 16 und AufwNov. v. 9. Juli 1927 § 16:121, 393. — 26) AufwNov. §§15, 16, 17 Verb. m. AufwG. §12: 122, 19. — 27) §63 Abs. 2 Nr. 1: 122, 31; 125, 372. — 28) §69: 122, 102. — 29) §17: 122, 152. — 30) §§17, 21 Abs. 2: 122, 218. — 31) §67 Abs. 2 Satz 2: 122, 236. — 32) §67 Abs. 2 Satz 1:122, 240. — 33) § 63:122, 339. — 34) Zweite DurchfVo. z. GoldbilanzVo. § 26:122,339. — 35) § 17:122,373. — 36) §7: 122,384; 124,200; 125,19; 130,106. — 37) § 63 Abs.2 Nr. 1:122,387. — 38) §§ 9,10,62,63,69:123,1.—39)Dritte SteuerNotVo. §29:123,1.-40) §20 Abs. 2:123,19. — 41) AufwNov. § 14:123,49. — 42) § 20 Abs. 2:123,63. — 43) § 68:123,66. — 44) AufwNov. § 16:123,76. — 45) §§ 15,22:123,79. — 46) AufwNov. § 14:123,87. — 47) §§ 26flg., 29 der Dritten SteuerNotVo.: 123,138. — 48) § 15:123, 166; 124,333. — 49) § 28:123, 222; 128, 365. — 50) AufwNov. § 1:123,222. — 51) AufwNov. §§ 14,17:123,224. — 52) §§ 17, 67: 123, 341. — 53) §§ 63, 65: 123, 351, 384; 125, 91. — 54) DurchfVo. z. AufwG. Art. 19: 124, 10. — 55) Zweite DurchfVo. z. AnlAblG. v. 2. Juli 1926 § 16:124, 40. — 56) § 21:125, 19. — 57) AnleiheAblösG. §§ 30, 40: 121, 345; 123, 397; 124, 355; 125, 213; 127, 86. — 58) Ebd. §§ 31, 41:124, 367. — 59) § 21 der Dritten SteuerNotVo. 125, 37. — 60) § 18:125, 91. — 61) AufwNov. §§ 15, 17: 125, 179. — 62) § 74 Abs. 1 Satz 4: 125, 272. — 63) § 6 Abs. 2:125, 319. — 64) § 69:125, 388. — 65) AufwNov. § 14:126, 88; 127, 341. — 66) §§ 17, 20, 21, 31: 126, 89. — 67) § 21: 126, 164. — 68) § 20:126,191.-69) § 10Abs. l Nr.2:126,230. — 70) § 66:126,337. — 71) §5 Abs. 2:127, 1. — 72) §§ 47flg.: 127, 40. — 73) AnlAblG. § 46:127, 40. — 74) § 1:127, 80. — 75) §§ 17, 69, 71:127,160. — 76) AnlAblG. § 30, Abs. 3: 127, 169. — 77) § 67: 127, 296. — 78) § 15, AufwNov. § 14: 127, 316.-79) DurchfVo. z. AufwG. v. 29. Nov. 1925 Art. 84 Abs. 7:127,350.— 80) § 16, AufwNov. § 14: 128, 52. — 81) § 20, AufwNov. § 14: 128, 68, 316. — 82) § 17:128,129. — 83) § 10:128,198. — 84) AufwNov. § 4 Abs. 2 Satz 2: 128, 241. — 85) DurchfVo. z. AufwG. Art. 96flg.: 129, 134. — 86) AufwNov. § 16:129, 186. — 87) § 31:129, 210. — 88) AnlAblG. § 30: 129, 322. — 89) AnlAblG. §45 Nr. 2: 129, 350. — 90) § 7: 180, 64. — 91) § 16: 130, 191. — 92) § 8 der 3. SteuerNotVo.: 130, 191. — 93) § 22: 130, 340. — 94) §7:130, 383. uu) Verschiedener anderer Gesetze und Verträge:

1) StädteO. f. d. östl. preuß. Provinzen v. 30. Mai 1853 § 56 Nr. 8: 121, 14. — 2) Preuß. Beamten-AltruhegehaltsG. v. 17. Dezember 1920

§§ 1,6,9:121, 59. — 3) Preuß. PensionsG. v. 27. März 1872 § 11:121, 60. 4) Preuß. EnteignungsG. v. 11. Juni 1874 §§ 44, 45:121, 75. — 5) Preuß. LandgemeindeO. f. d. östl. Prov. v. 3. Juli 1891 § 75 Abs. 2: 121, 86. — 6) Preuß. KommunalbeamtenG. v. 30. Juli 1899 § 18:121,91. — 7) BräuntweinmonopolG. v. 26. Juli 1918 §§ 199flg., BranntweinmonopolG. v. 8. April 1922 § 182 Abs. 1 Nr. 1:121, 94. — 8) Preuß. Bo. betr. das Verwaltungszwangsverfahren v. 15. Nov. 1899 § 3: 121, 107. — 9) BundesratsVo. v. 28. Sept. 1914 (RGBl. S. 417): 121,110. — 10) ReichsmietenG. v. 24. März 1922 §19: 121, 147. — 11) RBeamtenG. v. 18. Mai 1907 §§ 24, 26: 121, 147. — 12) Preuß. GrundstücksverkehrsG. v. 10. Febr. 1923 §6: 121, 157. — 13) VersichVertrG. v. 30.Mai 1908 §61: 121, 160. — 14) Preuß. Ges. über Änderungen von (Stiftungen v. 10. Juli 1924: 121, 166. — 15) ReichsmietenG. §16: 121, 212. — 16) ReichsbesoldungsO. v. 30. April 1920: 121, 216. — 17) REntschädigungsO. v. 30. Juli 1921 § 18: 121, 225 (228 flg.). — 18) Zweite Vo. zur Durchführung der Vo. über Gold­ bilanzen v. 28. März 1924 §§ 47, 48:121, 246 (250). — 19) § 12 des preuß. KommunalAbgG. v. 14. Juli 1893: 121, 273. — 20) Ges. betr. das Urheber­ recht an Schriftwerken v. 11. Juni 1870 § 18 Abs. 6: 121, 259. — 21) Ges. über die Ablösung öffentlicher Anleihen v. 16. Juli 1925 § 30 Abs. 3, § 40 Abs. 3:121, 345. — 22) Preuß. Disziplinargesetz v. 21. Juli 1852 §§ 83, 85: 121, 353. — 23) Preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken v. 10. Febr. 1923 § 1:121, 365. — 24) §§ 6, 7 desselben Gesetzes: 121, 376. — 25) ReichsHaftpflicht«?), v. 7. Juni 1871 §1: 121, 382 (383). — 26) Allg. Deutsche Seeversicherungsbedingungen v. 1919 § 75: 121, 396. — 27) ReichsbeamtenG. v. 31. März 1873/18. Mai 1907 §§ 2,4,37,43:122,1 (4, 6,7). — 28) Verordnung über die Aufwertung von Versicherungsansprüchen vom 22. Mai 1926 (RGBl. I S. 249): 122, 41. — 29) Unfall-Fürsorge-G. für Beamte und für Personen des Soldatenstandes v. 18. Juni 1901 (RGBl. S. 211) §1: 122, 49. — 30) MieterschutzG. v. 29. Juni 1926 §6 Abs. 4: 122, 57. — 31) VersicherungsvertragsG. v. 30. Mai 1908 § 101:122,131. — 32) Preuß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838 § 14:122,134. — 33) Pr. Stempel­ steuer«?). v. 27. Oktober 1924 § 5 Abs. 1k: 122,189. — 34) BinnenschiffahrtsG. 15. Juni 1895/20. Mai 1898 §§49/67,72: 122, 221. — 35) StädteO. f. Westfalen v. 19. März 1856 §56 Nr. 8: 122, 229. — 36) KartellBv. v. v. 2. Nov. 1923 § 9 Abs. 1:122, 260. — 37) KraftfahrzeugG. v. 3. Mai 1909 §7: 122, 270. — 38) SeestraßenO. v. 5. Febr. 1906 Art. 25: 122, 284. — 39) VersicherungsvertragsG. § 67:122, 292. — 40) Preuß. PensionsG. i. d. Fassung d. Art. IV des Ges. v. 12. Juli 1923 (GS. S. 305) § 27 Abs. 1, 2: 122,295. — 41) (Jini. z. PrALR. §§ 73—75:122,301. — 42) Preuß. TumultschadenG. V. 11.März 1850 § 5: 122, 320. — 43) Allg. Deutsche SeeVersicherungs-Bedingungen v. 1919 §19, §97 Abs. 6: 123, 10, 14. — 44) Preuß. Ges. über Landeskulturbehörden v. 3. Juni 1919 §1 Abs. 5: 123, 33. — 45) KraftfahrzeugG. v. 3. Mai 1909 § 12: 123, 40. — 46) Allg. Deutsche Seeversicherungs-Bedingungen v. 1919 §§‘88, 97: 123, 141. — 47) Ebd. § 97:123,159. — 48) KraftfahrzeugG. § 17:123,164. — 49) ALR. 18 §§78—82, II 15 §7: 123, 181, 187. — 50) Anfechtungsgesetz v. 21. Juli 1879/20. Mai 1898 §§2, 3 Nr.1: 123, 242. — 51) Personenstands«?). §26

(Nov. v. 11. Juli 1920): 123, 257. — 52) KreisO. f. d. östl. Provinzen Preu­ ßens v. 13. Dez. 1872/19. März 1881 § 137 Abs. 3:123, 358. - 53) AnleiheablösungsG. v. 16. Juli 1925 §§ 30, 40:123, 397; 124, 355. — 54) MieterschutzG. v. 13.Febr. 1928 §1:124,4.-55) SchwerbeschädigtenG. v. 12. Jan. 1923 (RGBl. I S. 58) § 13: 124, 17. — 56) RBeamtenG. §§ 24, 150: 124, 85, 155. — 57) VersicherungsvertragsG. §§ 101, 102, 106: 124, 91. — 58) Kraftfahrzeugs). § 14: 124, 111. — 59) Arbeitsgerichts, v. 23. Dez. 1926 § 2:124,135. — 60) RHaftpflichtG. v. 7. Juni 1871 § 7a: 124,179. — 61) RHaftpflichtG. §1: 124, 204. — 62) VersicherungsvertragsG. § 150: 124, 235. — 63) StGB. §§ 186, 187, 193: 124, 253. — 64) JugendwohlfahrtsG. v. 9. Juli 1922 §§ 55, 63:124, 309. — 65) PatentverlängerungsG. v. 27. April 1920 § 8: 124, 317. — 66) VersicherungsvertragsG. §§69, 70: 124, 330. — 76) RBeamtenG. §57: 125, 1. — 68) VersichVertr.G. §39: 125, 68. — 69) KartellVo. v. 2. Nov. 1923 § 8:125, 114. — 70) VerlagsG. v. 19. Juni 1901 § 13: 125, 174. — 71) Arbeitsgerichts, v. 23. Dezember 1926 § 2: 125, 191. — 72) Preuß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838 §42: 125, 216..—73) AnfechtungsG. v. 21. Juli 1879/20. Mai 1898 §§ 3, 4:125, 242; 126, 76. — 74) BinnenschiffahrtsG. § 61:125, 422. — 75) Preuß. LerfUrk. Art. 55:124, Anhang 29. — 76) Ebd. Art. 62:125, Anhang 8. — 77) TelegraphenwegeG. v. 18. Dezember 1899 § 12: 126, 28. — 78) BetriebsräteG. v. 4. Febr. 1920 §§ 43, 96:126, 53. — 79) RHaftpflichtG. § 1:126, 137. — 80) ReichsbahnG. v. 30. August 1924 §§ 5,6:126,156. — 81) RentensperrG. v. 6. Juli 1929: 126, 161; vgl. 128, 165. — 82) Preuß. WartegeldVo. v. 26. Febr. 1919 §13: 126, 164. — 83) Preuß. EnteignG. v. 11. Juni 1874 §§42, 43: 126, 216. — 84) Vo. über die Aufwertung von Versicherungs­ ansprüchen v. 22. Mai 1926:126,226. — 85) RHaftpflichtG. § 8:126,294. — 86) BinnenschiffahrtsG. §§ 3, 4, 7: 126, 329. — 87) RHaftpflichtG. §1: 126, 335. — 88) KraftfahrzeugG. §§ 7, 18: 126, 333. — 89) Einl. z. ALR. § 75:126, 356. — 90) Preuß. EnteignG. § 11:126, 370. — 91) RPostG. v. 28. Okt. 1871 § 11: 127, 12. — 92) VersicherungsvertragsG. § 61: 127, 26; 130, 263. — 93) Preuß. Allg. BergG. v. 24. Juni 1865 § 148: 127, 29. — 94) Preuß. DisziplinarG. v. 21. Juli 1852 § 87 Nr. 1:127,36. — 95) Binnen­ schiffahrtsG. §§114, 117, 118: 127, 72. — 96) KraftfahrzeugG. §7: 127, 174. — 97) Ebd. § 12:127, 179. — 98) Preuß. EnteignG. § 16:127, 266. — 99) VersicherungsvertragsG. §§165, 166: 127, 269. — 100) WohnungsmangelG. v. 26. Juli 1923 § 2:127, 280. — 101) KartellVo. v. 2. Nov. 1923 §§ 1—10:128,1. — 102) Pr. FluchtlinienG. v. 2. Juli 1875 §§ 8,11,12,13: 128,18. —103) Ges. v. 4. Aug. 1914 betr. den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen §8: 128, 46. — 104) VersicherungsvertragsG. §§ 16, 17, 19, 20: 128, 116. — 105) Preuß. Ges. über die Bahneinheiten v. 8. Juli 1902 § 6:128, 126. — 106) Preuß. KleinbahnG. v. 28. Juli 1892 §§ 1, 43: 128, 126. — 107) KraftfahrzeugG. §8: 128, 149. — 108) RBeamtenG. §57 Nr. 2: 128, 183. — 109) RHaftpflichtG. §3: 128, 218. — 110) VersicherungsaufsichtsG. v. 12. Mai 1901/19. Juli 1923 § 69:129, 1. — 111) KraftfahrzeugG. §§ 7,'11,17:129, 55. —112) Ebd. §§ 7,17:129, 128. — 113) BörsenG. v. 27. Mai 1908 § 57: 129, 206. — 114) Preuß. Ges. betr. die Aufhebung und Ablösung von Ab-

deckereiberechtigungen v. 17. Dez. 1872 §§1, 2: 129, 330. — 115) Pr. EnteignungsG. § 14: 129, 394. — 116) VersicherungsvertragsG. §§ 159 flg.: 130, 55. — 117) Ebd. § 176:130, 271. — 118) Preuß. EnteignG. § 16:130, 58. — 119) BersichVertrG. §64: 130, 104. — 120) Kraftfahrzeugs §§ 8, 17, 18: 130, 129. — 121) Preuß. Allg. BergG. v. 24. Juni 1865 §§ 148flg.: 130, 161, 350. — 122) KraftfahrzG. §7: 130, 162. — 123) Preuß. Ges. v. 26. Juli 1922 über ein vereinfachtes Enteignungsverfahren § 6:130, 180. — 134) Preuß. WasserG. v. 7. April 1913 §§ 220, 203:130, 185. —125) Preuß. EisenbahnG. v. 3.Nov. 1838 §49: 130, 313. — 126) AnfechtG. §1: 130, 383. — 127) RBeamtenG. §23: 130, 396. — 128) Preuß. GrundstücksverkehrsG. v. 10. Febr. 1923 §§ 6, 7:130, 407. II. Analogie. 1) Entsprechende Anwendung von Sondervorschriften des Aufwertungs­ gesetzes auf den — als Ausnahmevorschrift streng auszulegenden — § 10 AufwG. abgelehnt. 121,170/1. — 2) Es fehlt an einem zureichenden Grunde, auf das (neben dem Spruchkammerverfahren bestehende) Vergleichs- und Verwaltungsverfahren vor dem Reichsentschädigungsamt als Verwaltungs­ behörde die für das Spruchkammerverfahren gegebenen Vorschriften der Entschädigungsordnung auch nur entsprechend anzuwenden. 121, 229. — 3) Der § 157 ZPO. — dem bis ins einzelne geregelten bürgerlichen Streit­ verfahren angehörig — läßt keinen zwingenden Schluß auf die Regelung der Zurückweisung von Jnteressenten-Vertretern im Verfahren vor Ver­ waltungsbehörden (z. B. dem Reichsentschädigungsamt) zu. 121, 230. — 4) Entsprechende Anwendung der im § 826 BGB. enthaltenen Grundsätze auf die Tätigkeit der Verwaltungsbehörden im öffentlichen Rechte; tunlichste Vermeidung von Maßregeln, die zur wirtschaftlichen Vernichtung des Einzelnen führen können, Rücksicht auf die wirtschaftlichen Belange der Staatsangehörigen. 121, 234. 5) Keine entsprechende Anwendung der Grundsätze des Patent-, Gebrauchsmuster- u. Warenzeichenrechts, wonach es für diese Gebiete keinen Bereicherungsanspruch gibt, auf das Urheberrecht an Schriftwerken. 121, 262. — 6) Keine entsprechende Anwendung des Art. 153 RVerf. auf Familienrechte. 121, 199. — 7) Entsprechende An­ wendung der Rechtsanwalts-Gebührenordnung bei Vergütung von Anwalts­ geschäften, die nicht ausdrücklich geregelt sind. 121, 200 (202). — 8) Reichs­ rechtliche Vorschriften über Hypothekenaufwertung sinngemäß angewandt, obwohl in dem Landesteil noch kein Grundbuch angelegt ist; Erwerb von Grundeigentum durch Eintragung im Ortssteuerkataster nach weimarischem Recht. 122, 130/1. — 9) Grundgedanken des Aufwertungsgesetzes (§§ 15, 68, 78) sind sinngemäß auf ein Verfahren anzuwenden, das im Gesetze nicht ausdrücklich geregelt ist. (Enteignung von Hypotheken nach dem Zusatz­ abkommen über schweizerische Goldhypotheken.) 122, 171. — 10) Rechts­ sätze, die ihrem Wortlaute nach nur auf die Mitgliedschaft natürlicher Personen passen, sind sinngemäß auf juristische zu übertragen. 122, 259. — 11) Keine Anwendung der §§ 73—75 Einl. z. Pr.ALR. auf rechtsähnliche Verhältnisse. 122, 302. — 12) Der § 27 Abs. 2 des preuß. Pensionsgesetzes (i. d. Fassung des Art. IV des Ges. v. 12. Juli 1923) darf, weil Ausnahmebestimmung,

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I.

§ 6. Gewohnheitsrecht. Observanz. Autonomie.

nicht ausdehnend ausgelegt werden. 122, 296. — 13) Keine ausdehnende Auslegung des § 17 Slufto®. 122, 377; 128, 132. — 14) Entsprechende Anwendung des § 1132 BGB. auf Grundstücks-Bruchteile. 123, 75. — 15) Entsprechende Anwendung des § 508 Satz 1 BGB. vom Vorkauf auf die Vorpacht. 123, 265 (269). — 16) Ausdehnende Auslegung des § 26 Abs. 2 Personenstands®. (Zusatz des Ges. v. 11. Juni 1920, RGBl. S. 1209). 123, 261. — 17) Entsprechende Anwendung des § 177 HGB. in Fällen des § 306 HGB. (Eine Aktiengesellschaft, welche Kommanditistin einer Kommanditgesellschaft ist, geht durch Verschmelzung mit einer andern Aktiengesellschaft unter.) 123, 289. — 18) Keine entsprechende Anwendung der Verträge über Leistungen an einen Dritten auf die Bestellung eines Pfandrechts. 124, 221. — 19) Bei der vorbeugenden Unterlassungsklage rechtsähnliche Anwendung der Regeln, die für die Abwehr von Ehren­ kränkungen gelten, auf die Abwehr von Beschwerden bei vorgesetzten Be­ hörden; anderseits staatsbürgerliche Befugnis zu Strafanzeige und Be­ schwerde. 124, 262. — 20) Entsprechende Anwendung des § 184 BGB. auf die behördliche Genehmigung zu Grundstücksveräußerungen. 125, 55. — 21) Keine entsprechende Anwendung des § 507 BGB. auf Vorpacht? 125, 125, 127. — 22) Den § 66 Auf®, auf andere Rechtsverhältnisse aus­ zudehnen, ist nicht zulässig, weil er eine Ausnahmevorschrift ist. 126, 81. — 23) Entsprechende Anwendung des § 401 BGB. auf Nebenrechte überhaupt. 126, 384. — 24) Ausdehnung des § 117 Nr. 7 BinnSchG. auf das nautische Verschulden des Schiffseigner-Schiffers, das nicht aus Böswilligkeit ent­ springt. 127, 76. — 25) Keine entsprechende Anwendung des § 21 Abs. 2 KO. auf Vermietung und Veräußerung eines zur Konkursmasse gehörigen Grundstücks (neben § 21 Abs. 3 KO.). 127, 116/9. — 26) Rechtsähnlichkeit von Rundfunknachrichten tatsächlichen Inhalts (Tagesneuigkeiten) mit ent­ sprechenden (urheberrechtlich ungeschützten) Zeitungsnachrichten. 128, 341. — 27) Keine entsprechende Anwendung der §§ 332 flg. HGB. auf die Um­ wandlung einer Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. 129, 270flg. — 28) Keine Ausfüllung eigentlicher Lücken im Gesetze durch entsprechende Anwendung seiner Vorschriften. 129, 271/2. § 6. Gewohnheitsrecht. Observanz. Autonomie.

1) Bildung eines Gewohnheitsrechts entgegen dem Gesetz? 121, 93. — 2) Gerichtsgebrauch, Übung der Verwaltungsbehörden: Vergleichs­ verfahren des Reichsentschädigungsamtes, in der Reichs-Entschädigungs­ ordnung vom 30. Juli 1921 nicht geregelt, aber auf ihrer Grundlage aus­ gebildet und erst nachträglich (1923) im Gesetz anerkannt. 121, 230. — 3) Reichsgewohnheitsrecht, wonach bei Verletzung des Urheberrechts an Schriftwerken ein Anspruch auf Herausgabe der ungerechtfertigten Be­ reicherung besteht? 121, 262. — 4) Staatsgewohnheitsrecht fordert gleich­ mäßige und dauernde Rechtsübung; ungewöhnlicher, einzig dastehender Anlaß (wie der Verfall der deutschen Mark) genügt nicht. 122, Anhang 41. — 5) Gewohnheitsrecht setzt dauernde tatsächliche Übung voraus. 122, Anhang 9. — 6) Gewohnheitsrecht durch jahrzehntelange gleichmäßige Rechtsprechung? 123, 104. — 7) Offentlichrechtliche, auf Ortsverfassung

I. § 7. Zeitliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze.

29

beruhende, im Laufe der Jahre entstandene Observanz, wonach die Kirchengemeinde zur Fürsorge für die Küsterschule verpflichtet sei? 127, 259. — 8) Allgemeines Gewohnheitsrecht durch jahrzehntelange Duldung (gewisser Liederhefte)? Voraussetzung, daß der Gegenstand der Gewohnheit im Wesen gleich bleibe. 128, 114/6.

§ 7. Zeitliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze. I. Zeitliche Wirksamkeit des seit dem 1. Januar 1900 geltenden Rechts. Übergangs Vorschriften des EinfGzBGB. Allgemeine Grundsätze.

1) Anerkannter Grundsatz des zwischenzeitlichen Rechtes ist, daß die Voraussetzungen rechtlicher Wirkung eines Tatbestandes nach dem Gesetze zu beurteilen sind, welches bei der Verwirklichung des Tatbestandes galt. 125, 61. 2. Allgemeiner Teil des BGB. 3. Schuldverhältniffe. Schuldverhältniffe.

Allgemeiner Teil.

Besonderer Teil.

5. Sachenrecht.

1) Die Ansicht, daß der Schutz des Privateigentums durch Art. 153 RVerf. grundsätzlich nach der Rechtslage des Jahres 1919 zu bestimmen sei, trifft nicht zu. 128, 30. — 2) Der Art. 153 Abs. 2 RVerf. enthält un­ mittelbar anwendbares Recht und greift daher auch älteren Landesgesetzen gegenüber Platz. 128, 30. — 3) Beim Inkrafttreten der Reichsverfassung schon vollzogene Enteignungen aber bemessen sich in ihren Wirkungen aus­ schließlich nach altem Recht. 128, 30. — 4) Ältere Fluchtlinienfestsetzungen. 128, 30. — 5) Entschädigung für schon vorhandene Baubeschränkungen. 128, 30/31. 6. Familienrecht.

7. Erbrecht.

II. Zeitliche Wirksamkeit der Gesetze im übrigen. 1) Der § 11 des preuß. Pensionsgesetzes vom 27. März 1872 (GS. S. 268) gehört zu den am 1. April 1920 geltenden Vorschriften, die auch auf die Altruheständler Anwendung finden sollen; er ist deshalb für sie neben § 1 des Beamten-AltruhegehaltsGes. vom 17. Dezember 1920 (GS. 1921 S. 214) in Wirksamkeit geblieben. 121, 61. — 2) Der 14. Februar 1924 (Inkrafttreten der Dritten Steuernotverordnung) maßgebender Sttchtag für die Anwendung des § 9 AufwG.? 121, 76. — 3) Zeitlich abgestufte Wirksamkeit der Beamtenbesoldungs-Vorschriften. 121, 147 (149),

30

I. § 7. Zeitliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze.

216 (217 flg.). — 4) Art. 129 Abs. 2 RVerf. zieht der Landesgesetzgebung in der Art der Versetzung der Landesbeamten eine Schranke, und zwar mit sofortiger Wirksamkeit auch gegenüber einer zur Zeit des Inkrafttretens der Reichsverfassung bestehenden Regelung. 122, 13. — 5) Zeitliches Verhältnis des § 49a des Mieterschutzgesetzes (ihm eingefügt durch Ges. v. 29. Juni 1926, RGBl. I S. 317) zum § 4 der Preistreiberei-Verordnung (das des Ersatzes für den Sonderfall des Raumwuchers). 122, 183 (185). — 6) Rückwirkende Kraft des Aufwertungsgesetzes: sie macht nicht Halt vor einer Hypothek, die zwar durch ein Zwangsve^teigerungsverfahren hindurch­ gegangen, in diesem aber durch den Zuschlagsbeschluß ausdrücklich aufrecht erhalten worden ist. 122, 219/220. — 7) Zeitliche Abgrenzung zwischen dem preußischen Tumultschadengesetz vom 11. März 1850 und dem am 14. Mai 1920 in Kraft getretenen Reichs-Tumultschaden-Gesetz vom 12. Mai 1920 nebst der Verordnung vom 8. Januar 1924 (RGBl. I S. 23). 122, 323. — 8) ^Zwischen alter und neuer Reichsverfassungs: Im Jahre 1919 war, ehe die Reichsverfassung vom 11. August 1919 in Kraft trat, die Reichs­ verfassung vom 16. April 1871 nicht förmlich aufgehoben worden, aber durch den Umsturz tatsächlich überholt. 122, Anhang 37. — 9) Wenn im Jahre 1919 vor dem Inkrafttreten der neuen Reichsverfassung ein Gesetz erlassen wurde, welches Änderung seines Inhalts gestattete „unter den Voraus­ setzungen, die nach der Reichsverfassung für Verfassungsänderungen vor­ gesehen sind", so dachte man dabei nicht mehr an die Reichsverfassung von 1871, sondern an die bevorstehende neue. 122, Anhang 37. — 10) Der Grundgedanke des Art. 78 der RVerf. v. 1871 (verfassungsmäßiges Zu­ standekommen bei Zustimmung der betroffenen Länder) läßt sich nicht auf die neue Rechtslage übertragen. 122, Anhang 38, 39. — 11) Den „Eintritts­ gesetzen" (Biersteuergemeinschaft) vom 27. März 1919 (Württemberg) und 24. Juni 1919 (Bayern und Baden) wurde somit Verfassungsschutz im Sinne der künftigen Reichsverfassung beigelegt. 122, Anhang 37. — 12) Daher hätte das Gesetz vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94), welches die Gesetze vom 27. März und 24. Juni 1919 änderte, der für Verfassungsänderungen nötigen Mehrheit bedurft. 122, Anhang 17 (36flg.). — 13) Aus demselben Grunde, aus dem Preußen das Gesetz vom 9. April 1927 angefochten hat, sind auch das im Zusammenhang mit dem Biersteuergesetz vom 9. Juli 1923 (RGBl I S. 557) erlassene gleichzeitige Anderungsgesetz zu den Ein­ trittsgesetzen (RGBl. I S. 563) und das Gesetz über Erhöhung der Vier­ und Tabaksteuer vom 10. August 1925 (RGBl. I S. 244), obwohl nicht ausdrücklich angefochten, ungültig. 122, Anhang 42. — 14) Der Rechtsweg, der für den Anspruch auf eine Enteignungsentschädigung auf Grund der Verordnung vom 15. Januar 1919 (zur Behebung der dringendsten Woh­ nungsnot) in einem Vorprozeß zulässig war, ist für Nachforderungen auch weiter zulässig geblieven, nachdem die Verordnung vom 9. Dezember 1919 den Rechtsweg ausgeschlossen hat. 123, 44 (48). — 15) Keine Anwendung des § 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927 in bezug auf Hypotheken, die der Gläubiger vor dem Inkrafttreten der AufwNov. vom Grundstückserwerber erworben hat. (Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs.) 123, 87 (89). — 16) Die Aufhebungsverordnung vom 18. Oktober 1924 (RGBl. I S. 715),

welche auf Verlangen des Reichsrats die Verordnung vom 13. Februar 1924 (RGBl. I S. 118, Änderung des Telegraphenwege-Gesetzes) wieder beseitigte, hatte keine rückwirkende Kraft. 123, 406 (409). — 17) Das Änderungsgesetz zum Reichsmietengesetz vom 10. Juli 1926 (RGBl. I S. 403) wirkte nicht zurück; an seine Stelle trat das weitere Änderungsgesetz vom 14. Februar 1928 (RGBl. I S. 21). 124, 225 (228). — 18) Zeitliche Wirk­ samkeit der (einander folgenden und ablösenden) Vorschriften gegen Valutaspekulation. 125, 7. — 19) Der § 2 des Gesetzes betr. die Reichskassenscheine und die Banknoten vom 4. August 1914 ist nicht außer Kraft gesetzt, gilt somit noch und stünde sowohl einer öffentlichrechtlichen als einer bürgerlich­ rechtlichen Pflicht der Reichsbank entgegen, ihre Banknoten mit Vorkriegs­ datum in Gold einzulösen. 125,277. — 20) Die KartellVo. vom 2. November 1923 ist auch auf die vor ihrem Inkrafttreten geschlossenen Verträge anwend­ bar. 128, 8. — 21) Rückwirkende Kraft des § 15 Satz 2 des preuß. Grund­ stücksverkehrsgesetzes vom 10. Februar 1923. 129, 151. § 8. Örtliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze, zwischenstaatliches Privatrecht. I. Allgemeine Grundsätze.

1) Haben die Parteien ausdrücklich die Anwendbarkeit des deutschen Rechtes vereinbart, so ist es damit Vertragsrecht geworden. 121, 204. — 2) In erster Reihe bestimmt sich das anzuwendende Recht nach dem erklärten Parteiwillen; war das Rechtsverhältnis einmal unter dem vereinbarten (deutschen) Recht entstanden, so bleibt dieses maßgebend, bis etwa die Be­ teiligten etwas anderes bestimmen. 121, 344. — 3) Anwendung dieser Grundsätze für Aufwertungsfragen, wenn ehemalige deutsche Staats­ angehörige in den an Polen abgetretenen Gebieten beteiligt sind. 121, 337 (344); 123, 130 (134). — 4) Zur Frage der verbürgten Gegenseitigkeit (sowjet-russische Ehescheidungsurteile). 121, 24 (27, 30). — 5) Irgendein Recht muß nach dem jetzigen Rechtszustand am Erfüllungsorte gelten; es kann nicht in der Schwebe sein, welches Recht gilt. (In Berlin eingeklagte Forderung, die dort zu erfüllen und durch eine saarländischeHypothek gesichert ist; Aufwertungsanspruch.) 124,342. — 6) Das Saargebiet kann nicht deshalb, weil dort das Aufwertungsgesetz nicht gilt, zum Ausland (Art. 118 DurchfVo. v. 29. Nov. 1925) gerechnet werden. 124, 342. — 7) Der deutsche Richter hat bei der Ermittlung des im Auslande geltenden Rechtes von den ihm zugänglichen Erkenntnisquellen Gebrauch zu machen; Verstoß gegen diese Pflicht ist Gesetzesverletzung (§§ 549, 559 ZPO). 126, 202. II. Im allgemeinen Teil des BGB.

1) Bedeutung des am Wohnsitze des Ausstellers geltenden Rechtes bei Schuldverschreibungen auf den Inhaber? 126, 200. — 2) Kommt es bei Ansprüchen aus Inhaber-Schuldverschreibungen für das anzuwendende Recht auf die Staatsangehörigkeit des Ausstellers an? 126, 202. — 3) Ver­ nichtung ausländischer (russischer) Verbandspersonen (Aktiengesellschaften) durch ihre heimische Gesetzgebung; Folgen für die Rechtsanwendung in Deutschland. 129, 98flg. — 4) Die Nationalisierungs-Gesetzgebung ist eine

Grundlage der gesamten privaten und öffentlichen Rechtsordnung des heutigen Rußland. Das Deutsche Reich, das sich durch seinen Rechtsverzicht (Rapallo-Vertrag, Ges. v. 17. Juli 1922, RGBl. II S. 677) damit ab­ gefunden hat, ist im besonderen gebunden, die Frage der Wirksamkeit nicht wieder aufzuwerfen. 129, 102. — 5) Ist bei Verbandspersonen über die staatlichen Grenzen hinweg eine Rechtsfähigkeit kraft Daseins anzuerkennen? (Aktiengesellschaft, die in Rußland durch Nationalisierung vernichtet worden ist.) 129,106. — 6) Damit eine im Ausland erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung unterbreche, ist erforderlich, daß das ausländische Verfahren von der inlädischen Rechtsordnung anerkannt werde. 129, 389. — 7) Kann selbst das ausländische Urteil auf das deutsche Rechts­ verhältnis keine materielle Wirkung ausüben, so muß eine solche auch seiner Vorbereitung, der Klagerhebung, versagt werden. 129, 389. III. Im Recht der Schuldverhältnisse, im Urheber- und Erfinderrecht.

1) Der Form des § 313 Satz 1 BGB. bedarf es bei Verpflichtungs­ geschäften, die in der Tschechoslowakei abgeschlossen werden, nicht. 121,157. — 2) War ein Schuldverhältnis einmal unter der Herrschaft des deutschen Rechts (im Januar 1918) entstanden, so bleibt dieses Recht (nachdem der Wohnort des Aufwertungsschuldners an Polen gefallen ist) anwendbar, sofern nicht der gemeinsame Wille beider Vertragsteile dahin geht, sich dem am Erfüllungsorte neu eingeführten Rechte zu unterwerfen, oder sofern nicht wenigstens beide Parteien örtlich unter der Herrschaft des neuen Rechtes stehen. 121, 344. — 3) Das polnische Valutagesetz vom 20. November 1919 ist ohne Einfluß geblieben, da es nicht über die Grenzen des polnischen Staates hinaus wirkt; es erfaßt keine Verbindlichkeiten, deren Zahlungsort im Deutschen Reiche liegt, mag auch der Erfüllungsort in Polen liegen. 121, 344. — 4) Wird in Berlin ein dort zu erfüllender, in deutscher Mark ausgedrückter angeblich aufzuwertender Anspruch mit einem Nebenanspruch auf Wiederverschaffung einer Sicherheit (durch eine Hypothek in Saar­ brücken) erheben, so ist das in Berlin geltende Recht anzuwenden; dazu gehört an sich auch das (im Saarlande nicht zur Geltung gelangte) Auf­ wertungsgesetz. (Einschränkungen.) 124, 341. — 5) Weiterbenutzungsrecht amerikanischer Inhaber eines deutschen Patents, dem andere Angehörige der Vereinigten Staaten ein jüngeres deutsches Patent mit älterer ameri­ kanischer Priorität entgegenhalten. (Gegenstück zur nordamerikanischen Nolan-Akte.) 125, 182. — 6) Versicherungsvertrag, in Deutschland auf Grund deutschen Antragsvordrucks geschlossen und in Deutschland sowohl von der inländischen Handelsniederlassung der Versicherungsgesellschaft als durch den Hauptbevollmächtigten des ausländischen Versicherungsnehmers zu erfüllen; nach deutschem Rechte beurteilt. 125,230 (232). — 7) Zulässigkeit einer Klage gegen einen Ausländer auf Leistung im Auslande? 126, 199. — 8) Alter­ native Währungsklausel in Schuldverschreibungen der Stadt Wien; Aus­ legung und rechtliche Folgen für die Erfüllung. 126, 196 (208 flg.) — 9) Nach zwischenrechtlichem Privatrecht ist in Schuldverhältnissen in erster Reihe stets eine (ausdrückliche oder aus den Umständen zu entnehmende füll-

schweigende) Vereinbarung für das anzuwendende Recht maßgebend. 126,201, 206. — 10) Im Zweifel unterliegen die schuldrechtlichen Beziehungen der Parteien dem Rechte, das am Erfüllungsorte gilt. 126, 200. — 11) Ist bei Schuldverschreibungen auf den Inhaber der Zahlungsort selbständiger Er­ füllungsort? 126, 200. — 12) Bedeutung des am Wohnsitze des Ausstellers geltenden Rechts bei Schuldverschreibungen auf den Inhaber? 126, 200. — 13) Österreichisches Gesetz vom 27. Januar 1922 (vorzeitiger Aufruf noch nicht ausgeloster Schuldverschreibungen zur Rückzahlung zum Nennwert in österr. Kronen): Kann dieses Gesetz den Ansprüchen der Gläubiger auf Zahlung in fremder Währung entgegengehalten werden, wenn sie im Aus­ land und an ausländischen Erfüllungsorten zu befriedigen sind? 126,204/5. — 14) Ist die einmal rechtswirksam (nach österreichischem Rechte) begründete Verbindlichkeit, soweit an ausländischen Plätzen zahlbar, von späteren Ein­ griffen des österreichischen Gesetzgebers in ihren Bestand unabhängig ge­ worden? 126, 205, 207flg. — 15) Ansprüche aus bewußten Verletzungen des Zeichen- und Ausstattungsschutzes und aus unlauterem Wettbewerb, im Auslande (Norwegen) begangen, in Deutschland geltend gemacht. (Art. 12 EG. z. BGB.) 129, 387. — 16) Für die Beurteilung der Wirksamkeit behörd­ licher Maßnahmen in bezug auf eine Forderung ist als der Ort, wo diese sich befindet, grundsätzlich der Wohnsitz des Schuldners (Sitz der Haupt­ niederlassung) anzusehen. 130, 27. — 17) Übersetzungsschutz für französische Romane, die in Ungarn verlegt und im Deutschen Reich erlaubterweise erschienen sind. (Zola.) 130, 11.

IV. Im Sachenrecht. 1) Abgrenzung der Fischereirechte in der Lübecker Bucht zwischen Lübeck mit) Mecklenburg-Schwerin. 122, Anhang 1 (12flg.). — 2) Haben die Parteien ein Rechtsverhältnis bei der Begründung dem deutschen Recht unterstellt, das (bei Bestellung der Hypothek für die persönliche Forderung) am Orte der belegenen Sache galt, so bleibt dieses Recht in seiner jeweiligen Ge­ staltung maßgebend; anders nur, wenn der gemeinsame Wille der Vertrags­ teile dahin geht, sich dem am Erfüllungsorte neu eingeführten Rechte zu unterwerfen, oder sofern sämtliche Vertragsteile örtlich unter der Herrschaft des neuen Rechtes stehen. 123, 134. — 3) Zur Anwendung des Aufwertungs­ gesetzes auf eine in Berlin eingeklagte Forderung, die dort zu erfüllen und durch eine saarländische Hypothek gesichert ist. 124, 340 (342).

V. Im Familienrecht. 1) Verstößt die Anerkennung eines in Sowjet-Rußland ergangenen Ehescheidungsurteils gegen die guten Sitten oder gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes? Ist Gegenseitigkeit verbürgt? 121, 24. — 2) Für die Rechtswirksamkeit der Annahme eines ausländischen Kindes durch einen Deutschen ist ausschließlich das deutsche Recht maßgebend. Das Heimat­ recht des Kindes bleibt außer Betracht, auch sofern es (für die Einwilligung der auf feiten des Kindes Beteiligten oder sonst) weitergehende Erfordernisse aufstellt oder keine Annahme an Kindes Statt kennt. 125, 265 (270). — Ent sch. d. NG. in Ziv.-2.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

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I §8. Örtliche Grenzen der Wirksamkeit der Gesetze. Zwischenstaatl. Privatrecht.

3) Die Annahme an Kindes Statt bestimmt sich nach den Gesetzen desjenigen Staates, dem der Annehmende zur Zeit der Annahme angehört. 125, 268. — 4) Es besteht aber kein Satz des zwischenstaatlichen Rechtes, wonach sich das Erfordernis der Einwilligung des Kindes (oder eines Angehörigen des Kindes) nach den Gesetzen des Staates bestimmte, dem das Kind zur Zeit der Annahme angehört. 125, 268. — 5) Art. 22 EG. z. BGB. geht auf dem Gebiete der Annahme an Kindes Statt als eine Sondervorschrift den all­ gemeinen Vorschriften der Art. 19 und 20 vor; gleiches gilt vom Verhältnis des Art. 22 zum Art. 7 EG. (wonach sich die Geschäftsfähigkeit einer Person nach den Gesetzen ihres Heimatstaates bestimmt). 125,271.—6) EG. z. BGB. Art. 22 Abs. 2 ändert nicht den im Abs. 1 enthaltenen Grundsatz, daß für die Annahme an Kindes Statt das Heimatrecht des Annehmenden maß­ gebend ist; er schafft nur für deutsche Kinder einen besonderen Schutz. Diese Schutzvorschrift ist nicht zur ausdehnenden Anwendung auf den Fall ge­ eignet, daß ein Deutscher ein ausländisches Kind annimmt. 125, 269.

VI. Im Erbrecht.

VII. Im Handels- und Wechselrecht.

1) Anwendung deutschen Rechts auf eine Handelsgesellschaft, die ihren Sitz im Deutschen Reiche hat. 124, 149. — 2) Zulässigkeit einer Klage gegen einen Ausländer auf Leistung im Auslande? 126, 199. — 3) Nach Rati­ fizierung des Rapallo-Vertrages durch den deutschen Gesetzgeber (Ges. v. 17. Juli 1922, RGBl. II S. 677) kann die Anwendung der sowjet-russischen Gesetze (über Vernichtung der Rechtspersönlichkeit von Aktiengesellschaften und Einziehung ihres Vermögens), deren Wirkungen der Vertrag durch seine Verzichte anerkennt, nicht mehr in Zweifel gezogen werden, weil sie bem Zwecke deutscher Gesetze widerspreche oder die guten Sitten Deutschlands verletze (Art. 30 EG. z. BGB.). 129, 98 (101/2). — 4) Die Aktionäre haften den Gesellschaftsgläubigern weder nach deutschem noch nach altrussischem Recht. 129,108. — 5) Bei Prüfung der Frage, welchem Rechte die Beziehungen zwischen den Parteien eines Seefrachtvertrags zu unterstellen seien, der innerhalb verschiedener Rechtsgebiete zur Entstehung und Abwicklung gelangt, ist in erster Reihe Gewicht darauf zu legen, ob sich aus den Umständen des Falles Anhaltspunkte für den Willen der Beteiligten ergeben, das Rechts­ verhältnis einem einheitlichen Rechte zu unterwerfen. 122, 318. — 6) Nach welchem Recht ist eine Chartepartie zu beurteilen, die in London vom dortigen Agenten der englischen Reederei und dem Agenten der (einem andern Staate angehörigen) Befrachterin auf einem Vordrucke der Baltic and White Sea Conference gezeichnet ist? 122, 316 (318). — 7) Bedeutung der Konnosse­ mentsklausel „Freight and all conditions and exceptions as per Charter Party“ für die Bestimmung des Rechtes, das auf die Rechtsbeziehungen zwischen Verfrachter und Empfänger anzuwenden ist. 122, 316 (319). — 8. Seeversicherung aus mehreren Verträgen: z. B. der erste nach deutschem, ein zweiter nach englischem Recht. 130, 48 (51).

VIII. Im Prozeß- und Konkursrecht. 1) Zulässigkeit einer Klage gegen einen Ausländer auf Leistung im Auslande? — 126, 199.. 2) Die Vorschriften der ZPO. über die örtliche Zu­ ständigkeit regeln die Gerichtsgewalt der deutschen Gerichte nicht nur irrt Verhältnis zueinander, sondern sie ziehen auch, mittelbar dem Auslande gegenüber die Grenze für die Ausübung der deutschen Gerichtsbarkeit. 126, 199. — 3) Bei Ehesachen, deren Parteien beide Ausländer sind, muß das Gericht prüfen, ob das inländische Gericht für die Scheidungsklage auch uach den Gesetzen des Staates zuständig ist, dem der Ehemann zur Zeit der Klagerhebung angehörte. (§ 606 Abs. 4 ZPO.) Anwendung auf den Fall, daß der Mann einem der VStA. angehörte. 126, 353. — 4) Anerkennung einer nationalisierten russischen Aktiengesellschaft als Liquidationsgesellschaft in Deutschland (Behandlung als juristische Person kraft rechtsähnlicher An­ wendung des § 302 HGB.)? 129, 98 (103). — 5) Sachberechtigung der ehe­ maligen Aktionäre einer nationalisierten (unter Einziehung ihres Vermögens vernichteten) russischen Aktiengesellschaft, die sich in Deutschland als Gesell­ schaft bürgerlichen Rechts zusammenschließen? 129, 105/6. — 6) Unter welchen Voraussetzungen unterbricht eine im Ausland erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung? (Warenzeichen- und Ausstattungsverletzung und unlauterer Wettbewerb in Norwegen, Schadens­ ersatzklage in Deutschland.) 129, 385 (387). — 7) Keine Anerkennung nor­ wegischer Urteile in Deutschland (weil keine Gegenseitigkeit verbürgt ist). 129, 387. — 8) Ausländische Urteile als Beweismittel im deutschen Rechts­ streit. 129, 387.

§ 9. Gegensätze im Recht. Allgemeines und Sonderrecht. Zwingendes und nach­ giebiges (diSpofitiveS) Recht. Öffentliches und Privatrecht.

1) Der ordentliche Rechtsweg kann nicht dadurch eröffnet werden, daß man eine öffentlichrechtliche Kernfrage in privatrechtliches Gewand kleidet. 121,10. — 2) Der § 567 BGB. enthält zwingendes Recht. 121,13. — 3) Die Verordnung betr. das Verwaltungszwangsverfahren enthält öffentliches Recht; sie kann daher durch Verträge von Privatpersonen nicht erweitert oder sonst geändert werden. 121, 86. — 4) Der § 47 Abs. 4 GmbHG. enthält (wie sich aus §45 Abs. 2 ergibt) kein zwingendes Recht; der Gesellschafts­ vertrag kann die Stimmverbote einschränken, ganz beseitigen, aber auch erweitern. 122, 162. — 5) Auf die im § 56 Nr. 8 der preuß. StädteO. (östl.) v. 30. Mai 1853 vorgeschriebene Form kann der Vertragsgegner nicht ver­ zichten, weil es keine bloße Form, sondern zugleich eine sachliche Begrenzung der Vertretungsmacht des Magistrats ist. 121, 17/18. — 6) Der § 55 FGG. (wonach das Vormundschaftsgericht die einmal wirksam gewordene Ge­ nehmigungsverfügung nicht mehr ändern kann) enthält zwingendes Recht; durch Privatvereinbarung kann er nicht außer Kraft gesetzt werden. 121,37. — 7) Verwandelnder Einfluß zunehmenden Kraftfahrzeugverkehrs: Warnungs­ tafeln an Straßen, privatrechtliche Pflicht des Eigentümers? 121, 404; Zapfstellen für Betriebsstoff. 123, 187. — 8) Veränderungen in Art und Maß des Gemeingebrauchs durch Lichtreklame-Anlagen. 123, 181. — 3*

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!• § 10. Rechte u. Ansprüche im allgemeinen. Rechtsgüter. Wohlerzogene Rechte.

9) Zweck des Mieterschutzgesehes, die durch Wohnungsmangel und Geld­ entwertung gezeitigten Mißstände auf dem Wohnungsmarkte zu mildern; spätere Lockerung der Zwangswirtschaft. Entsprechende Wandelungen der Auslegung. 124, 7. — 10) Steuerrecht und bürgerliches Recht; Bedeutung des durch Besitzkonstitut erworbenen Sicherungseigentums für beide. 124,73. — 11) Auch der etwa für fehlerhaft zu erachtende Gesetzesbefehl ist Gesetz und als solches verbindlich. 121,172; 125, 41. — 12) Es trifft nicht allgemein zu, daß das öffentliche Recht (die öffentlichrechtliche Zweckbestimmung) dem privaten Recht (dem Eigentum an den zweckgewidmeten Gegenständen) un­ bedingt vorgehe. 127, 258. — 13) Auch wo ein einheitliches Rechtsverhältnis privatrechtliche und öffentlichrechtliche Bestandteile aufweist, die sich durchdringen und gegenseitig ergänzen, ist der Vorrang des öffentlichen Rechtes keineswegs die Regel. 127, 258. — 14) Ein Rechtsgebilde, das über den Boden des Privatrechts hinausgewachsen ist, hört damit nicht ohne weiteres auf, Privatrechtswirkungen zu erzeugen. Nur wo der Staat kraft obrigkeitlicher Gewalt dem Einzelnen gegenübertritt, gilt das öffentliche Recht unbedingt. 127, 258. —15) Die —- tief in das allgemeine Recht ein­ greifende, Verbände und Verträge besonderen Beschränkungen unter­ werfende — KartellVo. v. 2. November 1923 darf ihr Anwendungsgebiet nicht weiter erstrecken, als dies bedenkenfrei geschehen kann. 128, 12. — 16) Betätigungen auf privatrechtlichem Gebiet verändern nicht dadurch ihr Wesen, daß sie von einer Behörde oder einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ausgeübt werden. 128, 138.

Zweite« Kapitel.

Allgemeine Grundsätze von den Rechten und ihrer Verfolgung.

§ 10. Rechte und Ansprüche im allgemeinen. Rechtsgüter. Wohlerworbene Rechte. Privilegien. Natürliche Verbindlichkeiten. Absolute Rechte. 1) Der Beschluß einer Gemeinde, der gegen wesentliche Grundsätze der Landgemeindeordnung verstößt, ermangelt der rechtlichen Unterlage; selbst wenn er nicht uneingeschränkt nichtig sein sollte, kann er jedenfalls keine wohlerworbenen Rechte erzeugen. 121, 93. — 2) Kein Anwärter hat, auch nach Ablegung von Prüfungen, einen Rechtsanspruch auf Anstellung im Reichs- oder Staatsdienst; kein Beamter hat ein wohlerworbenes Recht, aufzurücken oder befördert zu werden oder einen Rechtsanspruch auf Bei­ behaltung etwaiger dafür aufgestellter und bekannt gegebener Grundsätze. 122, 5. — 3) Wird eine Besoldungsordnung dahin geändert, daß eine bisher in eine einzige Gehaltsgruppe eingereihte Beamtengattung nunmehr auf zwei Gruppen verteilt wird, so haben die Beamten kein wohlerworbenes Recht mif Besoldung in der höheren der beiden Gruppen. 122, 8 (10). — 4) Rechts­ erwerb : Der Erwerb eines Privatrechts kann sich auch durch Richterspruch vollziehen; auch ein öffentlichrechtlicher Akt kann bürgerlichrechtliche Befug-

nisse begründen. Wesen und Wirkung des Erwerbsvorgangs brauchen nicht auf einem und demselben Rechtsgebiet zu liegen. 126, 24. — 5) Recht auf Eigentumsübertragung oder bloße Anwartschaft (des Genossen einer Bau­ genossenschaft)? 126, 222. — 6) Urheber-Persönlichkeitsrecht und immate­ rielles Güterrecht. 123, 320. — 7) Entlassung eines Beamten (ohne Antrag und gesetzlichen Grund) verletzt dessen wohlerworbenes Recht aus seiner Anstellung auf Lebenszeit und auf ordnungsmäßige Besoldung. (Beamter der westpreuß. Landschaft, wegen Verkleinerung ihres Wirkungskreises ent­ lassen.) 127, 149 (153). — 8) Die Entscheidung, ob ein unstatthafter Sonder­ eingriff oder eine zulässige allgemeine Regelung vorliegt, hängt nicht von der größeren oder kleineren Zahl der unter die Vorschrift fallenden Rechts­ verhältnisse ab, sondern nur davon, ob diese Rechtsverhältnisse in der Vor­ schrift einzeln oder allgemein (der Gattung nach) bezeichnet werden. 128, 168/9. — 9) Abdeckereiprivileg (verliehen vom Grafen Heinrich zu Stollberg i. 1.1588) mit dem Inhalt eines Zwangs- und Bannrechts. 129,330 (333). — 10) Ein in die Lebensbetätigung der Beteiligten stark eingreifendes Rechts­ verhältnis kann vor Ablauf der festgesetzten Zeit gelöst werden, wenn ein wichtiger Grund dies erfordert; Anwendung auf das Vereinsrecht. 130, 378. — 11) Wohlerworbene Rechte brauchen nicht unveränderlich und zeitlich imbegrenzt zu sein. 130, 399.

8 11. Vererblichkeit und Veräußerlichkeit der Rechte und Ansprüche. nachfolge.

Rechts­

1) Von gewissen Ausnahmen abgesehen gibt es keinen dinglichen Gesamt­ übereignungsvertrag; Einzelgeschäfte sind nötig. 130, 37. — 2) Schulden sind eine Last des Vermögens. Wie bei gesetzlicher Gesamtrechtsnachfolge (Erbschaft), gehen sie auch bei vertragsmäßiger Vermögensübernahme auf den Nachfolger über. 130, 37. — 3) Erbmiete ist durch § 567 BGB. aus­ geschlossen. 130, 146. § 12. Fristen im materiellen Recht. Ausschlußfristen. Klagefristen. Rechtsgeschäft­ liche Fristen.

I. Gesetzliche Fristen.

1) Über die Wahrung der Frist zur Erhebung der Klage im §5 des preuß. Tumultschadengesetzes vom 11. März 1850. (Anmeldefrist und Klagerhebungsfrist, beide als Ausschlußfristen.) 122, 324. — 2) Frist für die Anmeldung zur Aufwertung; Nachholung der Anmeldung bei einer örtlich unzuständigen Stelle. 125, 76. — 3) Ausschlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents; Versäumung und Wiedereinsetzung. 125, 68. — 4) Wesen der Ausschlußfristen (Wirkung von Rechts wegen und unbedingt); Unterschied von der Verjährung (die nur eine Einrede gibt). 128, 47. — 5) Die Ausschlußfrist des § 1571 Abs. 1 Satz 2 BGB. fällt unter § 8 d. Ges. betr. den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen v. 4. Aug. 1914. 128, 46 (49). — 6) Ausschluß­ frist für die gerichtliche Geltendmachung des Entschädigungsanspruchs eines im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen (§ 5 des Ges. v. 20. Mai

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I. § 13. Verjährung der Rechte und Ansprüche.

1898); echte Ausschlußfrist, deren Versäumung völligen und endgültigen Verlust des Klagrechts bedeutet. 129, 295/6. — 7) Entsprechende Ausschluß­ frist für Ansprüche wegen unschuldig erlittener Untersuchungshaft (§ 6 des Ges. v. 14. Juli 1904). 129, 296. II. Rechtsgeschäftliche Fristen.

1) Fristsetzung bei Rücktritt vom Vertrage (§ 354 BGB.).

§ 13.

123, 388.

Verjährung der Rechte und Ansprüche. I. Allgemeines.

Frist.

1) Der Lauf der (zweijährigen, mit der Fälligkeit anfangenden) Ver­ jährung (GenossG. § 74, BGB. § 202) hat für Ansprüche, welche auf die durch die Geldentwertung hervorgerufene tatsächliche und rechtliche Ver­ wirrung der Verhältnisse gestützt sind, nicht vor 1924 begonnen. 122, 30. — 2) Der Anspruch aus § 1 des preußischen Tumultschadengesetzes vom 11. März 1850 unterliegt der dreijährigen Verjährungsfrist nach § 852 BGB. 122, 320 (326). — 3) Welcher Verjährung unterliegt ein Anspruch auf Vergütung, die für die Übertragung von Auflassungsrechten an Grundstücken vereinbart ist? 123, 378 (384). — 4) Der § 196 BGB. stellt eine Reihe von Ansprüchen bestimmter Art zusammen, die unter dem Gesichtspunkte der Geschäfte des täglichen Verkehrs stehen und nach ihrer Zahl und ihrer in der Regel unter­ geordneten Bedeutung in kurzer Zeit vollständig abzuwickeln sind. 123, 382. — 5) Der § 196 Nr. 7 BGB. setzt für die Regel Ansprüche aus Dienst­ verträgen voraus. 123, 383. — 6) Verjährung des Anspruchs des Absenders gegen die Reichsbahn aus Zahlung einer eingelösten Nachnahme im inter­ nationalen Eisenbahnfrachtverkehr. 124,95 (99). — 7) Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen aus dem Kraftfahrzeuggesetz. 124, 111 (113). — 8) Verjährung von Schadensersatzansprüchen aus dem Binnenschiffahrts­ gesetz. 127, 72flg. — 9) Unterschied der Verjährung (die nur eine Einrede gibt) von der Ausschlußfrist (die von Rechtswegen und unbedingt wirkt). 128, 47. — 10) Zweck und Änwendungskreis des Gesetzes v. 4. August 1914

bett, den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen (§ 8). 128, 46 (47/9). — 11) Wann beginnt die Ver­ jährung eines Anspruchs auf Schadensersatz wegen Nichterfüllung? 128, 76 (79). — 12) Der Beginn der Verjährung des Schadensersatzanspruchs steht in keiner Abhängigkeit von dem für den ursprünglichen Vertrags­ anspruch maßgebenden Zeitpunkte. Denn es liegt ein neuer, selbständiger Anspruch vor, für den eine eigene Verjährung beginnt; ihr Anfang bestimmt sich ganz unabhängig allein nach den Grundsätzen der §§ 198, 201 BGB. 128, 79. — 13) Beginn der Verjährung für den Verpächter mit dem Zeit­ punkt, in dem er die Sache zurückerhält, also Mängel und Veränderungen sicher kennen lernt. 128, 194. — 14) Unter welchen Voraussetzungen unter­ bricht eine im Ausland erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu be­ urteilende Verjährung? 129, 385/9. — 15) Verjährung der Ansprüche aus einem Bauentreprisevertrag auf Entgelt für die Herstellung von Bauten.

129, 403. — 16) Ein Nichtkaufmann kann nicht deshalb den für Kaufleute gegebenen Verjährungsvorschriften unterworfen werden, weil er als Kauf­ mann aufgetreten ist. 129, 403. —17) Unterliegen Bereicherungsansprüche, die ein Gartenarchitekt aus der teilweise bewirkten Ausführung eines Straßen­ baues herleitet, der kurzen Verjährung? 129, 401 (403). — 18) Der kurzen Verjährung nach § 196 Abs. 1 Nr. 7 unterliegen Ansprüche nicht, die der Unternehmer eines Straßenbaues für seine Tätigkeit erhebt. 129, 403/4. — 19) Keine Übertragung der für die Verjährung ausgebildeten Grundsätze auf die Verwirkung. 129, 404. — 20) Die Verjährung aus § 196 Abs. 1 Nr. 1 gilt auch für Kaufverträge, die sich nach Umfang und Anlaß über die gewöhn­ lichen Umsatzgeschäfte des täglichen Lebens erheben. 130,86. — 21) Waren im Sinne des § 196 Abs. 1 Nr. 1 BGB.: ganz allgemein bewegliche körperliche Sachen, die Gegenstand des Handelsverkehrs sind oder nach der Anschauung des Verkehrs als Gegenstände des Warenumsatzes in Betracht kommen können; keine Beschränkung auf den regelmäßigen kaufmännischen Absatz. 130, 88. — 22) Für § 196 BGB. kommt es nur darauf an, ob der Verkäufer als Kauf­ mann Ware geliefert, nicht darauf, ob die Käufer die Kaufsache a.ls Ware erworben hat. 130, 87. — 23) Das Hindernis, welches die Rechtsprechung zunächst noch der erfolgreichen Durchführung von Aufwertungsansprüchen entgegenstellte, fiel mit dem 1. Juli 1924 weg; von da an lief Verjährung. 130, 86. — 24) Fällt unter § 196 Abs. 1 Nr. 2 BGB. die Forderung eines Weingutsbesitzers aus Verkauf eigenen Wachstums? (Ja.) 130, 233 (236).

II. Hemmung.

1) Hemmung der Verjährung bei Tumultschaden-Ersatzansprüchen: Während des Währungsverfalles und auch noch in der ersten Zeit nach der Festigung der Mark unterschieden die Gerichte nicht streng zwischen Wertansprüchen, Verzugsschadenforderungen und reinen Aufwertungs­ ansprüchen; daher bestanden unter den Gläubigern solcher Forderungen berechtigte Zweifel, ob ihre Ansprüche gerichtlich anerkannt würden. 122, 327. — 2) Hemmung der Verjährung eines Aufwertungsanspruchs wegen rechtlicher Unmöglichkeit seiner Geltendmachung. 126, 60. — 3) Wird da­ durch, daß ein Angehöriger eines fremden Staates bis zum Inkrafttreten eines Staatsvertrags zwischen diesem und dem Deutschen Reich (über Ver­ bürgung der Gegenseitigkeit) das Armenrecht für eine Klage vor dem deutschen Gerichte nicht erhalten konnte, die Verjährung seiner Forderung gegen den deutschen Schuldner gehemmt? (Nein.) 126, 58 (62). — 4) Wann endet die Hemmung der Verjährung von Ansprüchen aus einem Eisenbahn­ betriebsunfall, wenn die Beteiligten in der Geldentwertungszeit über diese Ansprüche (am 12. Juli 1922) einen Kapitalabfindungsvergleich geschlossen haben? 126, 294 (297). — 5) Etwa Mitte 1924 hatte der Aufwertungs­ gedanke sich allgemein durchgesetzt; damit fiel das Hemmnis der Verjährung weg. 126,297. — 6) Eine Hemmung der Verjährung mit der im § 205 BGB. bestimmten Folge, daß die Hemmungsdauer nicht in die Verjährungsfrist eingerechnet wird, findet nur in den gesetzlich bestimmten Fällen statt; zu ihnen gehört nicht die Einrede der Arglist oder ein sie begründendes Ver­ halten des Schuldners. 128, 214.

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I- § 14. Unzulässige Ausübung der Rechte usw. § 15. Sicherheitsleistung.

III. Unterbrechung.

1. Unterbrechung der Verjährung (durch Klage eingetreten) hört auf, wenn die Parteien vereinbaren, das Verfahren solle ruhen; die Verjährung beginnt also damit wieder zu laufen. 126, 60. — 2) Unterbrechung der Ver­ jährung z. B. durch Ladung. 126, 62. — 3) Auf wie lange Zeit erstreckt sich die Unterbrechung der Verjährung durch Vornahme einer Vollstreckungs­ handlung? 128, 76 (80). — 4) Die nach Beendigung der Unterbrechung ge­ mäß § 217 BGB. beginnende neue Verjährung setzt alsbald ein und nicht erst mit dem Schlüsse des Jahres, in dem die Unterbrechung eintrat. 128, 80. — 5) Stillstand des Rechtsstreits (§ 211 BGB. Verb. m. §§ 251, 251a ZPO.): Durch Verhalten der Parteien, namentlich Nichtbetreiben des Rechtsstreites, kann es auch ohne Anordnung des Gerichts zu einem tatsächlichen Stillstände des Verfahrens kommen; aber nur, wenn der Verfahrensbetrieb bloß voll den Parteien abhängig ist. 128,191 (196). — 6) Anders im Beweisverfahren, weil seine Leitung ausschließlich in den Händen des Gerichts liegt; Untätigkeit der Parteien kann-hier keinen die Verjährungs-Unterbrechung beseitigenden Stillstand des Rechtsstreits, herbejführen. 128, 196/7. — 7) Im wesentlichen Gleiches gilt auch für das Sühneverfahren, obwohl es kein Verfahren mit so ausgesprochenem Amtsbetrieb ist wie das Beweisverfahren. 128, 197. — 8) Die Unterbrechung der Verjährung kann also während eines Sühne­ verfahrens nicht endigen. 128,191 (197). — 9) Stockung des Mahnverfahrens, das während des Konkurses nicht weiter betrieben werden kann, aber kein Stillstand im Sinne des § 211 Abs. 2 BGB. 129, 344. — 10) Unter welchen Voraussetzungen unterbricht eine im Ausland (Norwegen) erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung? (Anerkennung des ausländischen Verfahrens durch die inländische Rechtsordmmg ist erforderlich.) 129, 389. 8 14. Unzulässige Ausübung der Rechte, Mihbraurü (Schikane). Notwehr. Selbst­ hilfe.

1) Der außerordentliche Behelf des § 226 BGB. ist nur gegeben, wenn die Rechtsausübung ganz allein den Zweck haben kann, einem Andern Schaden zuzufügen. 125, 111. — 2) Mißbrauch eines Untersagungsrechts durch eine Stadtgemeinde oder Rechtsschutzzweck gegen Eigentumsstörung und für geordneten Straßenverkehr? 125, 110. — 3) Mißbrauch behörd­ licher Machtbefugnisse durch Anordnungen zur Schüler-Unfallversicherung. (Sachsen.) 128, 134 (139/145). — 4) Rechtliche Würdigung durch das Re­ visionsgericht, ob nach den Feststellungen des Tatrichters von reinen Willkür­ akten der Obrigkeit die Rede sein kann, vor denen der Geschädigte beim ordentlichen Richter Schutz suchen könne. 130, 332. § 15. Sicherheitsleistung. (Sicherheitsleistung im Prozeß § 292.)

1) Sperrung eines Sparkassenbuchs als Sicherheitsmaßnahme? 124, 221. — 2) Welchen Einfluß hat es auf die Sicherheit des Gläubigers, wenn die Forderung des Schuldners gegen die Sparkasse nur eine solche auf Dar-

lehnsgewährung ist? 124, 217 (220). — 3) Besteht ursächlicher Zusammen­ hang zwischen der Sicherheitsleistung und der Aufhebung einer Vollstreckungs­ maßnahme, wenn der Aufhebungsbeschluß die Sicherheitsleistung nur Hilfs­ weise erwähnt? 124, 218 (223/4).

§ 16. Zurückbehaltungsrecht. (Kaufmännisches Zurückbehaltungsrecht § 236.)

1) Zurückbehaltungsrecht zugunsten des Hauptschuldners gegen die Klage aus selbstschuldnerischer Bürgschaft, bis der Kläger den Hauptschuldner von den Ansprüchen befreit, die die Inhaber von Papiermarkhypotheken auf Grund der Aufwertungsgesetzgebung erhoben haben. 122, 380. — 2) Die Ausschließung des Zurückbehaltungsrechtes nach § 19 GmbHG. gilt auch für die Mitgesellschafter eines mit der Leistung seiner Einlage rück­ ständigen Gesellschafters, wenn sie auf Grund ihrer in §24 GmbHG. an­ geordneten Haftung zur Zahlung herangezogen werden. 123, 10. — 3) Geltendmachung eines Zurückbehaltungsrechtes ist ausgeschlossen, toeitii sie (wie bei beiderseits fälligen Geldforderungen) in Wahrheit Aufrechnung bedeuten würde, die Aufrechnung aber (wie gegenüber Ansprüchen aus vorsätzlicher unerlaubter Handlung) unzulässig wäre. 123, 6 (8). — 4) Das Zurückbehaltungsrecht (§ 273 BGB.) läßt den Anspruch als solchen, auch dem Grunde nach, unberührt und ändert nur die Art der Leistung. Deshalb braucht die Einrede des Zurückbehaltungsrechts nicht im Verfahren über den Grund des Anspruchs erledigt zu werden, sondern kann dem Betrags­ verfahren Vorbehalten werden. 123, 7. — 5) Zurückbehaltungsrecht jedes Teils für die eigene Leistung, wenn der andre mit der seinigen in Verzug gerät und dadurch den Vertrag verletzt. 123,242. — 6) Zurückbehaltungsrecht aus sachlichem Rechte (wegen Kaufgeldanspruchs) gegen den Schadens­ ersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO.? 123, 395/6. — 7) Es ist unzulässig, ein Zurückbehaltungsrecht mit dinglicher Wirkung zu vereinbaren. 124, 30. — 8) Erreichung des mit einer Verpfändung erstrebten Erfolges durch Ver­ einbarung eines Zurückbehaltungsrechtes? 124,30flg. — 9) Ein Grundschuld­ brief kann Gegenstand eines Zurückbehaltungsrechtes sein. 124, 30. — 10) Einräumung eines vertraglichen Zurückbehaltungsrechtes an einem Grundschuldbriefe, wenn nicht der Grundschuldgläubiger selbst, sondern ein Dritter das Recht einräumt, der wiederum vom Grundschuldgläubiger ermächtigt ist, dies im eignen Namen zu tun. 124, 28 (31/2). — 11) Über die Vorschrift des § 273 BGB. hinaus kann ein Zurückbehaltungsrecht mit allgemeiner Arglist des Vertragsgegners begründet werden. (Dolo facit, qui petit, quod redditurus est.) 126, 383 (385). § 17. Einreden. Repliken.

1) Das Verlangen auf Verurteilung nur gegen entsprechende Zug-umZug-Leistung ist eine Einrede; im Revisionszuge kann es nicht mehr neu geltend gemacht werden. 121, 77. — 2) Einrede der allgemeinen Arglist, wenn Geltendmachung der Nichtigkeit gegen Treu und Glauben versüeße?

121, 19, 105. — 3) Einrede der Arglist wider den Versuch, sich der Vertrags­ pflichten zu entledigen, gleichzeitig aber das auf Grund des Vertrags Empfangene zu behalten. 121, 84. — 4) Geltendmachung der Nichtigkeit eines Vertrags durch den einen Teil berechtigt den andern nicht ohne weiteres zum Einwande der Arglist. 121, 105. — 5) Einrede der Arglist, wenn der Gegner Rechte aus einem Vergleiche herleitet, bei dessen Abschluß beide in einem Irrtum über die Geschäftsgrundlage (Überzeugung, daß kein Aufwertungsrecht bestehe) befangen waren. 122, 200 (203/4). — 6) Im Verfahren über den Grund eines Anspruchs müssen alle diesen betreffenden Einwendungen erledigt werden. Dazu gehört die Aufrechnung mit Gegen­ forderungen, aber nicht die Einrede des Zurückbehaltungsrechts. 123, 7. — 7) Der Schuldner (oder Schuldübernehmer) kann dem Gläubiger, der auf Grund des Aufwertungsgesehes Aufwertung seiner Papiermarkforderung kraft Rückwirkung begehrt, nicht aus dem Gesichtspunkte beiderseitigen Irrtums die Einrede der allgemeinen Arglist entgegensetzen. 123, 89 (93). — 8) Unter welchen Voraussetzungen kann dem Anfechtungskläger mit der Einrede der Arglist entgegengehalten werden, daß er selbst seinen Schuld­ titel (§ 2 AnfechtG.) auf anfechtbare Weise- erlangt habe? -123, 24L (245). — 9) Das bloße Bestehen eines Einrederechts (auch ohne Geltendmachung) schließt regelmäßig den Eintritt des Verzuges aus. 126, 280 (285). — 10) Einrede der allgemeinen Arglist zur Abwehr von Ansprüchen, die der Urheber eines den guten Sitten zuwider vorsätzlich verursachten Schadens geltend macht (§ 826 BGB.). 129, 382. — 11) Einrede der Arglist (gegen Ansprüche aus einem durch arglistige Täuschung erschlichenen Vertrage, den rechtzeitig anzufechten jedoch versäumt worden ist) und Replik der Arglist (weil der Beklagte sich trotz seiner Einrede die aus dem Vertrag empfangenen Vorteile sichern will und die mit der Vertragsauflösung verbundene Rück­ gewähr ablehnt). 130, 216.

§ 18. Beweislast. Gesetzliche Vermutungen. Fiktionen.

I. Beweislast. 1) Beweislast nach § 61 VVG. : der Versicherer muß beweisen, daß der Versicherungsnehmer (vorsätzlich oder) fahrlässig gehandelt hat, und daß durch diese Fahrlässigkeit der Schaden entstanden ist. 121, 160; 127, 26. — 2) Wer sich auf die Ausnahmevorschrift des § 15 AufwG. beruft, muß ihre besonderen Voraussetzungen beweisen. 121, 320; 124, 334. — 3) Ent­ lastungsbeweis nach § 831 BGB. 121, 384. — 4) Entlastungsbeweis bei Beteiligung mehrerer an einer unerlaubten Handlung. 121, 401. — 5) Im Streitfälle muß die Bank beweisen, daß der Kunde von ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen vor dem Vertragsabschlüsse Kenntnis erhalten habe. 122, 77. — 6) Der Mieter trägt dem Vermieter gegenüber die Beweislast dafür, daß eine Zerstörung oder Beschädigung der Sache durch Brand nicht auf einen von ihm zu vertretenden Umstand zurückzuführen sei (BGB. §§ 548, 556). 122, 292 (295). — 7) Vermutung aus der Tatsache des Rechts­ erwerbs (dem Gegenbeweis unzugänglich) nach § 892 BGB. 123, 21. —

8) Einfluß förmlicher Beweisschwierigkeiten auf die sachliche Beurteilung des Rechtsverhältnisses zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer? 123, 12. — 9) Keine Befugnis des Einzelrichters, Beweismittel nach ZPO. § 529 zurückzuweisen (§ 349 ZPO.). 123, 136 (137). — 10) Der Gläubiger einer Sicherungshypothek muß die vom Eigentümer bestrittene Forderung beweisen; bei der gewöhnlichen Hypothek kann, weil der öffentliche Glaube des Grundbuchs auch für die Forderung gilt, der Gläubiger dem Eigentümer den Beweis dafür überlassen, daß die Forderung nicht bestehe. 123, 170. — 11) Beweis des ersten Anscheins beim seerechtlichen Überfahrtsvertrage, wenn ein Reisender eine Beschädigung erleidet. 124, 49 (51). — 12) Grund­ sätze der Beweislast bei Schadensersatzansprüchen auf Grund schuldhafter Vertragsverletzung: Beweis des ersten Anscheins, aus der Verletzung einer Person oder dem Versagen einer Einrichtung, zu Lasten des Unternehmers, der zur Sorgfalt verpflichtet ist; er mag diesen Anschein durch Gegenbeweis entkräften. 124,51. —13) Wie regelt sich die Beweislast, wenn der legitimierte Wechselinhaber den Wechselanspruch auf eine nach Begebung des Wechsels mit dem Verpflichteten angeblich getroffene Vereinbarung stützt, durch die ein neuer Rechtsgrund für die Hingabe des Wechsels geschaffen worden sein soll? 124, 65. — 14) Beweislast für die Neuheit bei Kunstwerken. 124, 71. — 15) Wen trifft die Beweislast für den Zeitpunkt der Zahlung, wenn der Gläubiger auf Grund des § 15 AufwG. die Aufwertung seiner zurückgezahlten, aber noch nicht gelöschten Hypothek verlangt? 124, 333. —16) Im Streit um die Art und Höhe der Aufwertung ist der Kläger beweis­ pflichtig dafür, daß es sich um eine aufwertungsrechtlich bevorzugte Nicht­ vermögensanlage handelt. 125, 96. — 17) Nach KraftfahrzeugGes. § 18 haftet der Führer ohne weiteres für Unfälle im Sinne des § 7, wenn er nicht nachweist, daß der Schadeü nicht durch sein Verschulden verursacht ist; es steht ihm also der Gegenbeweis gegen die Verschnldensvermutung offen. 125, 99/100. — 18) Der äußerlich ordnungsmäßige, formrichtig beurkundete Eintrag im Protokollbuche der Genossenschaft erbringt an und für sich den Beweis für die Richtigkeit und Vollständigkeit des so Beurkun­ deten; Vorbehalten aber bleibt der Beweis des Gegenteils. 125, 147. — 19) Besondere Beweispflicht des Klägers bei der Anfechtung der Ehe? 125,174. — 20) Unterschied zwischen Beweislastumkehrung und Folgerungen aus Erfahrungssätzen (bei Erfüllungsgeschäften, die wegen Gläubiger­ benachteiligung angefochten werden). 125, 250. — 21) Beweislast und Gegenbeweis bei der Frage der Wiederholungsgefahr. (Patentverletzung, Warenzeichenverletzung, unlauterer Wettbewerb.) 125, 393. — 22) Beweis­ last des Ladescheininhabers und Entlastungsbeweis des Schifseigners (zu­ gleich Frachtführers) bei Schaden durch Fahruntüchtigkeit des Schiffes (Binnenschiffahrt); Freizeichnungsklauseln des Ladescheins. 125, 422 (424). — 23) Beweislast und Entlastungsbeweis beim Kommissionsgeschäft. (Der Kommittent muß zunächst beweisen, daß die Beschädigung des Kommissions­ gutes in der Verwahrungszeit eingetreten ist.) 126,70 (75). — 24) Beschränkte Anwendbarkeit der Regeln vom Beweis des ersten Anscheins. (Kommissions­ geschäft.) 126, 70 (74). — 25) Beweislast bei Verletzung der Pflichten aus einem Personenbeförderungsvertrag. (Eisenbahn.) 126, 137 (141). —

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I.

§ 18. Beweislast. Gesetzliche Vermutungen. Fiktionen.

26) Beweislast ititb Beweis des ersten Anscheins bei Schaden, den ein Binnenschiffs-Fahrgast erleidet. 126,331. — 27) Beweislast im Bankverkehr, wenn die Bank behauptet, daß ein Wechselbegebungsvertrag zu Pfandzwecken (an den zur Diskontierung übersandten Wechseln) zustande gekommen sei. 126, 352. — 28) Beweis des ersten Anscheins (Prima-facie=$etoet§) nach erfahrungsmäßigen Regeln; „adäquater Kausalzusammenhang". (Brand­ stiftungsverdacht.) 127, 28; 130, 263/4. — 29) Was muß der aus einer eingetragenen Genossenschaft ausgeschlossene Genosse zur Begründuug seines Auszahlungsanspruchs beweisen? 128, 91. — 30) Beweislast für die Verspätung eines Rücktritts vom Vertrage. 128, 120. — 31) Beweislast für die Bestätigung eines anfechtbaren Vertrags. 128, 120. — 32) Beweislast im Schadenersahprozesse gegen einen Arzt wegen Verschuldens bei der Heilbehandlung: Unterschied, ob der Anspruch auf Dienstvertrag oder auf unerlaubte Handlung gegründet wird. 128, 123. — 33) Ter Arzt trägt nicht die Gefahr völliger Unaufklärbarkeit des Ursachenverlaufs. 128, 123. — 34) Grundsätzlich muß der Schadenersatzkläger den ursächlichen Zusammen­ hang beweisen. 128, 124. — 35) Wer für eine Tatsache beweispflichtig ist, hat grundsätzlich vollen Beweis zu erbringen. 128, 124. — 36) Doch ist der Richter in der Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs besonders frei gestellt (§ 287 ZPO.); er kann sich daher mit überwiegender Wahr­ scheinlichkeit begnügen. 128, 124. — 37) Lücken in der Beweisführung hat zu vertreten, wer die Unaufklärbarkeit schuldhaft herbeigeführt hat. 128,125. — 38) Beweis des ersten Anscheins sowohl zur Frage des ursächlichen Zusammenhangs als des Verschuldens. (Straßenunfall mit Kraftrad.) 128, 154. — 39) Umkehrung der Beweislast für die Frage des ursächlichen Zusammenhanges, wenn der Unternehmer die Unfallverhütungsvorschriften nicht beachtet hat. 128, 329. — 40) Beweislast im Wechselprozeß. 129, 165 (167). — 41) Beweispflicht des Versicherers für die Behauptung, daß der Schaden durch Verschulden des Versicherungsnehmers verursacht worden sei; Beweis des ersten Anscheins, Wahrscheinlichkeit der Täterschaft nach der Erfahrung des Lebens. 130, 263. — 42) Die Anwendbarkeit der Regeln vom Beweise des ersten Anscheins ist auf die sog. typischen Geschehens­ abläufe zu beschränken, d. h. auf Fälle, in denen ein gewisser Tatbestand feststeht, der nach den Erfahrungen des Lebens auf eine bestimmte Ursache hinweist. Keine Verallgemeinerung der Regel derart, daß jeder Kläger nur einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit darzutun und der Gegner diese zu entkräften habe! 130, 357 (359). II. Gesetzliche Vermutungen.

1) Vermutung, daß die Hypothek an dem Tag erworben ist, an dem sie für den Gläubiger im Grundbuch eingetragen wurde (§ 5 Abs. 1 Satz 2 AufwG.) 121, 267. — 2) Vermutung aus § 891 BGB. 121, 319. — 3) Ver­ mutung aus Art. 3 der DurchfVo. v. 29. Nov. 1925; Geltungsbereich (nur für die Eintragung der Aufwertung im Grundbuche). 121, 320. — 4) Ver­ mutung der Ehelichkeit bei Kindern, die während der Ehe oder binnen 302 Tagen nach deren Auflösung geboren werden. 123, 257 (262).

III. Fiktionen. 1) Der § 6 Abs. 4 des MieterschutzG. v. 29. Juni 1926 begründet einen Rechtszustand, vermöge dessen bis zur Sicherung des Ersatzraumes die Lage so anzusehen ist, als sei das Mietverhältnis noch nicht gelöst. (Fiktion?) 122, 60. — 2) Fiktion der erfüllten Bedingung, wenn diese wider Treu und Glau­ ben beeinflußt wird (§ 162 BGB.). 122, 251. — 3) Fiktion (bei der Eigen­ tümergrundschuld?) als Ausnahme für besondere Zwecke; engbegrenztes Anwendungsgebiet. 127, 318.

§ 19.

Einfluß ded Rechtsstreits auf die Gestaltung deS Rechtsverhältnisses. Sachliche Rechtskraft des Urteils. (Förmliche Rechtskraft § 323IV.)

1) Zur Rechtskraft einer im Patentverletzungsstreit ergangenen Ver­ urteilung, wenn der damalige Verletzungsbeklagte seine frühere Aus­ führungsform in veränderter Gestalt weiter ausführt. 121, 287. — 2) Rechts­ kraft des Urteils im Familienstandsprozeß (§ 643 ZPO.) gegenüber einem Urteil auf Herausgabe des Kindes. 122, 26. — 3) Anwendung des im § 322 ZPO. ausgedrückten Gedankens auf das Verwaltungsstreitverfahren? 122, 96. — 4) Die vor Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes eingetretene Rechtskraft eines Beschlusses, der über die Entschädigung für eine nach Art. II § 4 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1923 enteignete Hypothek entschieden hat, steht der Einleitung eines neuen Verfahrens über die Festsetzung der Entschädigung nicht entgegen, wenn geltend gemacht wird, die Berücksichttgung des Aufwertungsgesetzes hätte zu einer dem Enteigneten günstigeren Beurteilung der Entschädigungsfrage geführt. (Schweizerische Goldhypo­ theken.) 122, 167 (170). — 5) Der Enteignete, der in einem Vorprozeß die Enteignungsentschädigung unrichtig berechnet hatte, geht durch die Rechts­ kraft des der Klage entsprechenden Vorprozeßurteils nicht des Mehranspruchs auf Entschädigung verlustig. 123, 44 (46). — 6) Eine Änderung der Recht­ sprechung kann und darf nicht die Rechtskraftwirkung der Urteile in Frage stellen, die unter der Herrschaft der früheren Rechtsauffassung (z. B. des Satzes „Mark gleich Mark") ergangen sind. 123, 69; 125, 162. — 7) Ein Hypothekengläubiger kann nicht mehr Aufwertung kraft Vorbehalts (§ 68 AufwG.) verlangen, wenn durch rechtskräftiges Urteil festgestellt ist, daß seine Forderung durch Zahlung ihres Nennbetrags in Papiermark getilgt sei. 123, 66 (68). — 8) Formvorschriften des Zivilprozesses dienen zum Schutz und zur Verwirklichung des materiellen Rechtes; sie dürfen nicht zu dessen Vereitelung angewandt werden. 123, 206. — 9) Ist in einem Vorprozeß die Klage wegen mangelnder Sachbefugnis und — bei unterstellter Sach­ befugnis — auch als unbegründet abgewiesen worden, so kann die Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache auf beide Abweisungsgründe gestützt werden. 123, 363. — 10) Anders, wenn die Klage in erster Linie wegen Unzulässigkeit des Rechtsweges oder wegen unzulässiger Klageänderung ab­ gewiesen worden ist und dann noch Erwägungen beigefügt werden, die sie auch als sachlich unbegründet hinstellen; diese letzten Erwägungen gelten als nicht geschrieben und begründen keine Rechtskraft. 123, 364. — 11) Die

Rechtskraft solcher Urteile, die auf Zahlung einer Papiermarksumme gehen, erstreckt sich auf den Goldmarkwert, welcher der Papiermark zur Zeit des Urteilserlasses innewohnte. Der Kläger darf Ersatz der nach dem Urteil eingetretenen Geldentwertung fordern; Einwendungen des Beklagten gegen das Bestehen des Anspruchs sind durch die Rechtskraft des Urteils aus­ geschlossen. 124, 133. — 12) Dem Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit ist der Begriff der materiellen Rechtskraft für die Regel fremd. 124, 324. — 13) Umfang und Grenzen der Rechtskraft eines Urteils, durch welches die auf § 1 UnlWG. gestützte Klage auf Löschung einer Firma abgewiesen worden ist. 125, 159. — 14) Für die Grenzen der Rechtskraft kommt es darauf an, welche Bedeutung der Formel des Urteils, erläutert durch die Entscheidungsgründe, zukommt. 125, 163. — 15) Rechtskraftwirkung kommt nicht nur bei völliger Gleichheit der Klagansprüche im Vor- und Nachprozeß in Betracht. 125, 164. — 16) Rechtskraft eines klagabweisenden Urteils, das den Schadens­ ersatzanspruch auf Naturalherstellung betraf, gegenüber dem später erhobenen Anspruch auf Geldentschädigung aus demselben Sachverhalt. 126, 401 (403). — 17) Rechtskräftige Feststellung eines ursächlichen Zusammenhangs im Vorprozeß ist maßgebend für den Nachprozeß. 129, 320. — 18) Wie weit reicht die Rechtskraft eines Urteils, das den Lieferungsanspruch des Be­ stellers einer vom Unternehmer herzustellenden Sache abweist? Bleibt noch ein Schadensersatzanspruch? 130, 119 (121). § 20. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand.

(Wiedereinsetzung im Prozeß § 299.)

1) Eine Art allgemeiner Wiedereinsetzung in den vorigen Stand ge­ währt das Reichs-Tumultschaden-Gesetz vom 12. Mai 1920 im § 15 Abs. 4 dem Geschädigten. 122, 324. — 2) Wiedereinsetzung gegen die Versäumung der Ausschlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents. 125, 58 (61). — 3) Wiedereinsetzung gegen Versäumung der Anmeldefrist (§ 16 AufwNov.). 129, 186.

Drittes Kspikel.

Personen.

§ 21. Natürliche Personen. (Uneheliche Kinder § 189.)

I. Geburt. Noch nicht erzeugte Nachkommenschaft. Tod. Todeserklärung.

II. Geschlecht. Alter.

II. Name. Namensrecht. Familie. Verwandtschaft. Wappen.

IV. Wohnsitz. Staatsangehörigkeit. 1) Staatsangehörigkeit früherer Reichsangehöriger in abgetretenen Gebieten. 121, 337. — 2) Militärpersonen können neben dem gesetzlichen Wohnsitz nach § 9 BGB. und § 14 ZPO. noch einen allgemeinen Wohnsitz nach §7 BGB. und damit einen mehrfachen Gerichtsstand haben. 126, 8 (13).

V. Geisteskrankheit. Geistesschwäche. Verschwendung. 1) Zwischen Geisteskrankheit und Geistesschwäche besteht nur ein Unter­ schied der Grade; krankhafte Störung der Geistestätigkeit kann in der einen wie in der anderen ihren Grund haben. 130, 71. — 2) Geschäftsunfähigkeit infolge von Geistesschwäche: Es kommt darauf an, ob für den Geistesschwachen infolge seines krankhaften Zustandes die freie Willensbestimmung ausgeschlossen war. 130, 69 (71). VI. Standesverhältnisse. 1) Das deutsche Privatfürstenrecht gilt (nach EG. z. BGB. Art. 58 und § 2 Abs. 2 preuß. Ges. v. 23. Juni 1920, GS. S. 367, insoweit auch von Art. 109 RVerf. unberührt) als Sonderrecht des deutschen hohen Adels fort. 124, 121. — 2) Die Deutsche Bundesakte vom 8. Juni 1815 und die Wiener Kongreßakte vom 9. Juni 1815, deren einschlägiger Inhalt durch Landes­ gesetzgebung zu gemeinsamem deutschem Rechte geworden ist, haben die ehemals reichsunmittelbaren Herren von Dülmen, das Haus Croy, in die­ selbe Rechtsstellung eingesetzt, in welche gleichzeitig die mediatisierten ehe­ maligen Reichsstände (wieder) eingesetzt wurden. Das deutsche Privat­ fürstenrecht als Sonderrecht dieses Standes findet auf seine Mitglieder, die alten imb die neuen, in gleicher Weise Anwendung. 124, 120 (125). — 3) Das Recht der Ebenbürtigkeit nach gemeinem Privatfürstenrecht und Haus­ recht. (Ehe eines Mannes von hohem Adel mit einer Frau des Bürger­ standes eine Mißheirat; gleiches gilt im Hause Croy.) 124, 120 (126). — 4) Autonomes Hausrecht kann auch in einer Fideikommißstiftungs-Urkunde gesetzt werden. 124, 120 (130). — 5) Autonomische Rechtsnormen eines standesherrlichen Hauses sind jedenfalls insoweit nicht revisibel, als sie die Rechtsverhältnisse der Hausgüter ordnen. 124, 127/8. — 6) Zu einer Zustiftung von Gegenständen des freien Vermögens zum Hausvermögen ist keine Zustimmung der Anwärter erforderlich. 124, 120 (130). — 7) Folgen der fehlenden Zustimmung von Anwärtern zu einem Hausgesetz: Die zur Zeit der Setzung des neuen Hausrechts lebenden Agnaten, welche nicht zugestimmt haben, sind für sich und ihre Nachkommen nicht gebunden. 124, 120 (131).

§ 22. Juristische Personen. I. Allgemeines.

1) In der Regel kann nicht schon die Auflösung, sondern erst die Voll­ beendigung einer juristischen Person dem Tod einer physischen Person gleich­ gestellt worden; Auflösung einer Genossenschaft aber ist für die Frage ihrer

Mitgliedschaft bei einer anderen Genossenschaft dem Tode eines Genossen gleich zu behandeln. 122, 256/7. — 2) Unveräußerlichkeit und Unvererblich­ keit des Mitgliedschaftsrechts (GenG. §§ 66, 77,15). 122,257. — 3) Rechts­ sätze, die ihrem Wortlaute nach nur auf die Mitgliedschaft natürlicher Personen passen, sind sinngemäß auf jurisüsche zu übertragen. 122, 259. — 4) Eine juristische Person kann im Sinne des Mieterschutzgesetzes nicht „wohnen". 124, 6. — 5) Die Organisation (Verfassung) der juristischen Personen des öffentlichen Rechts bestimmt sich nach dem öffentlichen Rechte der Länder. Daher kann in jedem Lande die Begriffsbestimmung der öffentlichrechtlichen Körperschaften verschieden sein; die Gesetze können auch Körperschaften des öffentlichen Rechts durch bloße Bezeichnung schaffen. 127, 47. — 6) Weder im öffentlichen noch im bürgerlichen Rechte gilt allgemein, daß bei Ab­ stimmungen einer Körperschaft kein Mitglied in eigner Sache stimmen dürfe. 128, Anhang 63. — 7) Die Daseinsordnung juristischer Personen des öffent­ lichen Rechts wird durch das öffentliche Recht geschaffen. Die Verleihung der Rechtsfähigkeit aber genügt nicht, eine jurisüsche Person vor der Rechts ordmlng und irrt Verkehr zur selbständigen Geltung zu bringen; hierzu bedarf es einer Verfassung. 130, 172. — 8) Für die Entstehung einer juristischen Person ist nicht nötig, daß ein gesondertes Vermögen vorhanden sei; nur muß ihre Verfassung sie in den Stand setzen, solches zu erwerben und Ver­ pflichtungen einzugehen. 130, 174. — 9) Genossenschaften (Körperschaften) und Anstalten des öffentlichen Rechts; Wesen und Unterschiede. 130, 176. — 10) Auch die selbständige Anstalt kann ein Selbstverwaltungskörper fein. 130, 177.

II. Fiskus. Reichsfiskus. Landesfiskus. Ausländischer Fiskus. (Haftung des Reichs und der Länder für Verschulden ihrer Beamten bei Ausübung der öffentlichen Gewalt § 1471.) 1) Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft als Rechtsnachfolgerin des Preu­ ßischen Eisenbahnfiskus. 126, 157. — 2) Die Polizeiverwaltung ist nicht die gesetzliche Vertreterin des Staates (oder der Stadt), sondern Behörde zur Ausübung der ihr übertragenen staatlichen Hoheitsrechte. 129, 14. — 3) Der Preußische Staat und die Landesschulkasse sind verschiedene Rechts­ persönlichkeiten. 129, 35. — 4) Nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen hat der Fiskus, dem das Vermögen einer jurisüschen Person anfällt, für deren Schulden aufzukommen. 130, 177. — 5) Nach Auflösung der Außenhandels­ stellen (jurisüscher Personen, und zwar Anstalten, des öffentlichen Rechts) haftet für ihre schuldrechtlichen Verbindlichkeiten das Reich. 130, 169 (177).

III. Stadt- und Landgemeinden. Kreise. Provinzen. (Haftung für Beamtenverschulden bei Ausübung der öffentlichen Gewalt § 147 I. Haftung nach dem preuß. TumultG. § 147 II.)

1) Die Vorschrift (Preuß. StädteO. östl. vom 30. Mai 1853 und Westfäl. vom 19. März 1856 § 56 Nr. 8) — wonach Urkunden, in denen für eine Stadt­ gemeinde Verpflichtungen übernommen werden, neben der Unterschrift des Bürgermeisters noch die eines Magistratsmitglieds tragen müssen und die

etwa erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörde in beglaubigter Form beigefügt sein muß — gilt neben dem BGB. fort. Sie ist keine bloße Form­ vorschrift, sondern darüber hinaus eine Beschränkung der Vertretungsmacht der städtischen Organe. 122, 177, 230. — 2) Der § 56 Nr. 8 Preuß. StädteO. v. 30. Mai 1853 gilt auch für Erklärungen der Magistrate im Wechselverkehr. 122, 177, 179. — 3) Rechtliche Bedeutung der Satzungsvorschriften einer städtischen Sparkasse, welche die Übernahme von Verpflichtungen durch die Sparkasse regeln. 122, 175 (181). — 4) Genehmigung des in unvollständiger Vertretung vollzogenen Ausstellervermerks einer städtischen Sparkasse durch ordnungsmäßiges Akzept der Stadtgemeinde. 122, 175 (181 flg.). — 5) Be­ griff der Anleihe im Sinne der preußischen Städteordnungen: eine auf längere Zeit berechnete und nach einem festen Tilgungsplane zurückzuzahlende Kapitalaufnahme. 122, 176 (178). — 6) Bei Ansprüchen, die gegen städtische Sparkassen gerichtet sind, besteht Interesse des Klägers an der Verurteilung der verklagten Stadt auch „als Trägerin des Sparkassenvermögens". 122, 175 (180). — 7) Gesetzliche Haftung einer Stadtgemeinde (deren vertragliche Haftung nicht begründet ist) auf Zahlung des ortsüblichen Mäklerlohns für Vermittlung eines ihr zugegangenen und von ihr angenommenen Darlehens. 122, 229 (232). — 8) Eine hannoversche Landgemeinde haftet, wenn ein Mitglied der Pflichtfeuerwehr in Ausübung der Feuerlöschtätigkeit tödlich verunglückt ist, den Hinterbliebenen nicht ohne weiteres auf Schadensersatz. 122, 298. — 9) Weil die Stadtsparkasse eine Einrichtung der Stadtgemeinde darstellt, ist der Bürgermeister als gesetzlicher Vertreter der Stadt zugleich Vorsitzender des Sparkassenvorstandes. 122, 359. — 10) Die Stadtgemeinde haftet für schuldhaftes Verhalten des Bürgermeisters auch aus § 278 BGB. 122, 358/9. — 11) Keine Haftung der Stadt für unrichtige Auskunft des Bürgermeisters aus §§ 31, 89, 839 BGB. 122, 359. — 12) Haftung der Gemeinde für Schaden, der dem Grundeigentümer durch Versagung der Bauerlaubnis entsteht. (Einl. z. ALR. § 75). 126, 356. — 13) Satzungs­ widriger Betrieb von Bankgeschäften großen Umfangs durch eine städtische Sparkasse: Beurteilung dieses Betriebes als Stadtbank? Haftung der Stadt­ gemeinde ohne Rücksicht auf die Ordnung der Vertretungsmacht in der Spar­ kassensatzung? 127, 226. — 14) Die Vertretungsregeln in der Satzung der Sparkasse haben nicht nur die positive Bedeutung, die satzungsmäßige Voll­ macht zu umgrenzen; sie setzen zugleich eine Schranke für die rechtsgeschäftliche Vertretungsbefugnis, die aus Tatbeständen außerhalb der Satzung erwachsen mag. 127, 228. — 15) Es geht nicht an, Beschlüsse, die der Verwaltungsrat der Sparkasse gefaßt, und Schritte, die er getan hat, in solche städtischer Organe umzudeuten. 127, 230. IV. Sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts. (Innungen, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Armenverbände usw.) 1) Berufsgenossenschaften; Rechtsverhältnis zu ihren Angestellten, Kündigung. 121, 221. — 2) Öffentliche Wassergenossenschaften im Sinne der 2.DurchfVo. 511m Anleiheablösungs-Gesetz. (Wassergenossenschaften zur Ent- und Bewässerung von Grundstücken, unterschieden von WassergenossenEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg.

CXXI—CXXX.

4

schäften anderer Art.) 124, 40 (40/3). — 3) Die Provinzial-Lebensversicherungsanstalt Brandenburg ist nach dem Inhalt ihrer landesherrlich ge­ nehmigten Satzung eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts und, da sie die Rechte einer juristischen Person hat, Persönlichkeit des öffentlichen Rechts. 125, 2. — 4) Die Organisation der juristischen Personen des öffent­ lichen Rechts bestimmt sich nach dem öffentlichen Rechte der Länder; in jedem Lande kann daher die Begriffsbestimmung der öffentlichen Körperschaften verschieden sein. 127, 47. — 5) Die Schlesische Landschaft als Körperschaft öffentlichen Rechts; älteres und neueres Pfandbriefsystem. 127, 87/88. — 6) Mit der korporativen Gestaltung der Landschaften und ihrer Rechts­ beziehungen zu den Mitgliedern ist das Bestehen von Sonderverträgen zwischen Landschaft und Mitgliedern sehr Wohl vereinbar, die nicht nach Gesellschaftsrecht, sondern nach den sonstigen jeweils auf sie passenden bürgerlich-rechtlichen Vorschriften zu beurteilen sind. 127, 89, 91. — 7) Seit dem Weltkriege wählen die öffentlichen Körperschaften für ihre werbenden Anlagen öfters die Form selbständiger Personen des Privatrechts. 128, 186. —8) Reichs-Kredit-Gesellschaft: Ihr. gesamtes Aktienkapital befindet sich in den Händen der Viag (Vereinigten Industrie-Unternehmungen Aktien­ gesellschaft), und deren einziger Aktionär ist das Deutsche Reich. 128,184/5. — 9) Selbstverwaltungsrecht der Berufsgenossenschaften: sie können einen engeren geschäftsführenden Ausschuß bilden, der an Stelle des Gesamt­ vorstandes z. B. über die Frage der Erhebung von Rückgriffsansprüchen (§§ 903, 904 RVO.) beschließt. 128, 322. — 10) Die Rentenbanken als An­ stalten des öffentlichen Rechts mit eigner Rechtspersönlichkeit, unter Garantie des Preußischen Staates errichtet und verwaltet. 129,290. —11) Die Außen­ handelsstellen sind juristische Personen (und zwar Anstalten, nicht Körper­ schaften) des öffentlichen Rechts. 130, 169 (175, 177). — 12) Zweck und Ver­ fassung der Außenhandelsstellen. 130, 174/5. — 13) Nach Auflösung der Außenhandelsstellen haftet das Reich für ihre schuldrechtlichen Verbindlich­ keiten. 130, 169 (177/8).

V. Kirchen (Kirchengemeinden). Kirchliche Körperschaften und Anstalten. 1) Keine evangelische Gesamtkirche, daher kein gemeines evangelisches Kirchenrecht. 125, 188. — 2) Besteuerungsrecht der Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind. 125, 190. — 3) Ver­ mögensauseinandersetzung zwischen Kirche und Schule. 127, 251. — 4) Ver­ fassung und Vertretung der braunschweig, evang.-luth. Landeskirche. 128, Anhang 25. VI. 1. Juristische Personen des Privatrechts. Vereine. 1) Eine nicht mehr vorhandene Mitgliedschaft kann nicht mehr entzogen werden. 122, 268. — 2) Eine Disziplinarmaßregel, die zu verhängen die Satzung eines Vereins dessen Organe gegenüber den Mitgliedern ermächtigt, ist nicht mehr zulässig, wenn der Betroffene aufgehört hat, Vereinsmitglied zu sein; dies gilt auch für einen als Verein verfaßten Familienverband.

122, 268/9. — 3) Ein Verein, dem seine Satzung das Recht gibt, die Aus­ schließung eines Mitgliedes zu beschließen, ist zu dieser Ausschließung nicht mehr befugt, wenn die Mitgliedschaft des Auszuschließenden zur Zeit der Beschlußfassung bereits durch eine wirksame Austrittserklärung erloschen ist. 122, 268. — 4) Ein Verein darf nach dem Austritt eines Mitglieds keinen Beschluß des Inhalts herbeiführen, daß die Ausschließung beschlossen worden wäre, wenn das Mitglied nicht schon ausgetreten wäre. 122, 266 (268). — 5) Es kann auf Feststellung der Rechtsunwirksamkeit eines solchen Beschlusses geklagt werden. 122,266 (269). — 6) Der preußische Landkreistag ist nach seiner Satzung ein Verein des bürgerlichen Rechts, der in das Vereins­ register eingetragen ist. Seine Mitglieder sind ihm freiwillig beigetreten. Die Beiträge, wenngleich zunächst aus öffentlichen Mitteln geflossen, ver­ wandeln sich durch Hingabe an den Verein in privatrechtliche Mitglieds­ beiträge. Die Vergütung, die der Verein seinen Angestellten gewährt, fließt daher nicht aus öffentlichen Mitteln; Ansprüche gegen seine Mitglieder auf Zahlung von Beiträgen muß er im Zivilprozeß durchfechten. 122, 295 (297/8). — 7) Bereicherungshaftung der Mitglieder, an die bei der Auflösung des Vereins Vermögen ausgeschüttet wurde, gegenüber einem nachträglich hervortretenden Gläubiger, der unberücksichügt geblieben ist (auf die Beträge, die sie bei seiner Mitberücksichtigung weniger bekommen hätten). 124, 213. — 8) Zur Selbstverwaltung des Vereins gehört die Befugnis, daß er durch seine Organe gegen Vereinsmitglieder Strafen verhängt. 125, 338 (340). — 9) Durch seinen Eintritt in den Verein unter­ wirft sich ein Mitglied dieser Strafverhängung in den aus der Satzung ersichtlichen Grenzen. 125, 340. — 10) Der Verein darf nur solche Strafund Disziplinarmaßregeln verhängen, die in der Satzung vorgesehen sind. 125, 338 (340). — 11) Ein Mitglied kann nur wegen solcher Handlungen bestraft werden, die schon zur Zeit ihrer Ausführung von der Satzung mit Strafe bedroht waren. 125, 338 (340). — 12) Dagegen darf ein Mitglied nicht wegen einer Handlung bestraft werden, die es bei der Ausführung als im Einklänge stehend mit der geltenden Satzung ansehen durfte. 125, 340. — 13) Wie ist zu verfahren, wenn sich die Handlung in die Zeit der Geltung einer neuen Satzung fortsetzt, die nunmehr die Strafbarkeit ausspricht? 125, 338 (341/2). — 14) Form selbständiger Personen des Privatrechts für die werbenden Anlagen öffentlicher Körperschaften (seit dem Weltkriege). 128, 186. — 15) Austritt aus einem eingetragenen Verein ist ohne Ein­ haltung der satzungsmäßigen Kündigungsfrist zulässig, wenn ein wichtiger Grund vorliegt; nur in Fällen ganz besonderer Art anzunehmen. 130, 375 (378). VI. 2. Nicht rechtsfähige Vereine. 1) Rechtsstellung der örtlichen Verwaltungsstelle eines gewerkschaftlichen Verbandes, der die Erwerbung von Grundstücken mit Mitteln des Zentral­ verbandes durch eine zu diesem Zwecke gegründete Grundstücksgesellschaft m. b. H. betreibt. In solchem Falle kann der Zentralverband die Rechte geltend machen, die gegenüber den Gesellschaftern als Vertrauensmännern der örtlichen Verwaltungsstelle begründet worden sind. 121, 294 (298). 4*

52

I. § 23. Sachen usw. § 24. Öffentliche und dem Verkehr entzogene Sachen usw.

— 2) Ist die Eintragung einer Hypothek auf den Namen eines nicht rechts­ fähigen Vereins gültig? 127, 309. VII. Stiftungen.

(Familienstiftungen § 91II.) 1) Das preußische Gesetz über Änderungen von Stiftungen vom 10. Juli 1924 (GS. S. 575) ist rechtsgültig; es steht zum Art. 153 Abs. 2 RVerf. nicht in Widerspruch und hat im § 85 BGB. seine reichsrechtliche Grundlage. 121, 166 (168/9). — 2) Die landesgesetzliche Regelung durch Ges. v. 10. Juli 1924 ist, da es sich um eine Änderung der Stiftungsverfassung handelt, auf Grund des § 85 BGB. gerechtfertigt. 121, 167. — 3) Aufsichtsbehörde im Sinne des Ges. v. 10. Juli 1924 ist mit Rücksicht auf den örtlichen Bereich des Stiftungszwecks (israelitische arme und vaterlose Jugend von Hildes­ heim) der Regierungspräsident. 121,167. — 4) Die Landesgesetzgebung hat nach § 85 BGB. freie Hand, auch ohne Entschädigung Stiftungen aufzuheben oder in Änderung ihres Zweckes bisher Berechtigten ihr Recht zu entziehen. 121, 168/9. — 5) Sofern die Bestimmungen des Ges. v. 10. Juli 1924 nach Inhalt und Erfolg eine Enteignung (Entziehung subjektiver Privatrechte) bedeuten, konnten sie somit ergehen, ohne zum Art. 153 Abs. 2 RVerf. in Widerspruch zu geraten. 121, 168. — 6) Die Anwärter der Stiftung haben auf Grund des Stiftungsgeschäfts ein klagbares Recht. 121, 168. — 7) Die im Ges. v. 10. Juli 1924 vorgesehene Regelung dient dem Wohle der Allgemeinheit, weil Neuordnung der durch die Geldentwertung in ihren Grundlagen erschütterten Rechtsverhältnisse der Stiftungen bezweckt wird. 121, 169.

Viertes Kapitel.

Sachen.

§ 23. Sache. Sachgesamtheit. Vermögen. BermögenSindegriff. 1) Gesondertes Vermögen einer (der Rechtspersönlichkeit ermangelnden) städtischen Sparkasse, das getrennt vom übrigen städtischen Vermögen ver­ waltet wird. 122, 180. — 2) Sicherungsübereignung eines Warenlagers und seiner Bestandteile; Gültigkeit? Erfordernis genauer Bezeichnung. 129, 61/3. — 3) Sondervermögen, zu bestimmten Zwecken ausgeschieden? 129, 140.

§ 24. Öffentliche und dem Privatverkehr entzogene Sachen. Begräbnisstätten. 1) Eigentumsrecht

und

Gemeingebrauch

an

öffentlichen

Straßen.

123, 183flg., 189flg.; 125, 108 (111 flg.). — 2) Welche Bedeutung kommt der Entwicklung des Verkehrs und der Verkehrsmittel für die Grenzen des Gemeingebrauchs an Straßen zu? (Lichtreklame-Anlagen, Zapfstellen für Kraftwagen-Betriebsstoff.) 123, 185, 187 flg., 189 flg. — 3) Was im einzelnen zum Gemeingebrauch gehört, ist nicht ausschließlich von der Polizei und sonstigen Verwaltungsbehörden maßgebend zu entscheiden. Der Richter hat die Frage selbständig zu prüfen, wenngleich die Stellungnahme der

Polizei oder der sonstigen Verwaltungsbehörden für die tatsächliche Be­ urteilung der Sachlage wesentlich sein wird. 125, 112. § 25. Bewegliche und unbewegliche Sachen. Selbständige Gerechtigkeiten.

129,

Abdeckereigerechtigkeit mit dem Inhalt eines Zwangs- und Bannrechts. 330 (333). § 26. Vertretbare und verbrauchbare, teilbare und unteilbare Sachen.

§ 27. Haupt- und Nebensachen. Bestandteile. Zubehör.

1) Haftung des Zubehörs für die Hypothek; die gesetzlichen Grenzen der Haftung können vertraglich weder erweitert noch eingeschränkt werden. 125, 365. — 2) Haftung des von der Zwangsversteigerung ausgeschlossenen Zubehörs für den Ausfall der Hypotheken. 125, 366. — 3) Gebäude als wesentliche Bestandteile des Grundstücks. 130, 266. — 4) Wann sind Ma­ schinen Bestandteile des Grundstücks? Selbst wenn sie für den Fabrikbetrieb wesentlich und mit dem Bauwerk verbunden sind, ist der Regel nach keine Einfügung zur Herstellung des Gebäudes anzunehmen; anders jedoch, wenn Maschinen und Gebäude besonders aufeinander gearbeitet sind. (§§ 94, 97, 98 BGB.) 130, 264 (266). — 5) Besondere Lage bei Gebäuden, die einem einheitlichen Fabrikbetriebe dienen, zum Teil aber auf dem Nachbargrund­ stücke stehen; maßgebend für die Zubehöreigenschaft der Maschinen ist die Hauptsache, deren wirtschaftlichem Zwecke das Zubehör gewidmet ist. 130, 267. § 28. Früchte. Nutzungen. Lasten.

1) Nutzungs- und Fruchterwerb des Mannes beim eingebrachten Gute seiner Frau. 124, 329. — 2) Nutzung als rechtliche Form des Bezugs der Früchte eingebrachten Gutes der Frau durch den Mann. 124, 330. — 3) Lasten sind nach BGB. nur Leistungen, die aus dem Grundstück $n entrichten sind; sie stehen, insofern sie den Nutzungswert des Grundstücks mindern, im Gegensatz zu den Nutzungen. 127, 135. — 4) Über die In­ dustriebelastung : 127, 130flg.; 123, 117. — 5) Durch polizeiliche Be­ dingungen einer Ansiedlungsgenehmigung entstehen keine dinglichen Be­ lastungen des Ansiedlungsgrundstücks. 129, 10 (14).

Fünftes Kapitel. § 29.

Rechtsfähigkeit.

Handlungen.

Handlungsfähigkeit (Zurechnungsfähigkeit». fähigkeit. Berfägungsfähigkett.

Geschäfts­

1) Geschäftsunfähigkeit infolge von Geistesschwäche. 130, 69 (71). — 2) Kann die Einwilligung des gesetzlichen Vertreters in den Vertragsschluß eines Minderjährigen angenommen werden, wenn beide gemeinschaftlich ein Grundstück veräußern und auflassen, aber in der notariellen Urknnde die Minderjährigkeit nicht erwähnt wird? 130, 124 (128). — 3) Verträge

Minderjähriger, die gegen Abfindung aus einer offenen Handelsgesellschaft ausscheiden. 122, 370. — 4) Schenkungen einer offenen Handelsgesellschaft, die minderjährige Gesellschafter hat. 125, 380. § 30. Willenserklärungen, ausdrückliche, stillschweigende, empfangsbedürftige. Zugehen der Willenserklärungen. Willensübereinstimmung und deren Mangel.

I. Allgemeines.

II. Ausdrückliche Willenserklärungen.

III. Stillschweigende Willenserklärung.

1) Freigabe des im Prozeß befangenen Anspruchs aus der Konkurs­ masse ist ohne weiteres in der vom Konkursverwalter gegenüber dem Gemein­ schuldner abgegebenen Erklärung enthalten, daß er die Aufnahme des Rechts­ streits für die Masse ablehne. 122, 56. — 2) Grundsatz: Jedermann muß sich gefallen lassen, daß sein Verhalten von dem andern Teil so beurteilt wird, wie es nach Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte zu deuten ist. 126, 351. — 3) Stillschweigend vereinbarte Haftungsausschließung (bei Jagdgästen)? 128, 45. — 4) Stillschweigende Annahme eines Vertrags­ angebots. 129, 109 (113). IV.

Empfangsbedürftige Willenserklärungen. Willenserklärung.

Zugehen

der

1) Wann ist ein Schreiben mit zweifelhafter Anschrift dem wirllichen Empfänger zugegangen? 125, 68 (75). — 2) Wie wird eine schriftliche Erklärung „erteilt"? (Unter Umständen durch Aushändigung einer Abschrift.) 126, 121 (123).

V. Willens Übereinstimmung und deren Mangel.

§ 31. Mängel der Willenserklärung.

(Anfechtung wegen Willensmängel s. auch § 37 I.)

I. Geheimer Vorbehalt. Scheingeschäft. Mangel der Ernstlichkeit. Sind die Voraussetzungen des Scheingeschäfts gegeben, so muß der Richter die Nichtigkeit von Amtswegen beachten. 123, 105. II. Irrtum. 1) Welchen Einfluß auf die Wirksamkeit eines Vergleichs hat ein Irrtum über die Geschäftsgrundlage, in dem beide Parteien beim Abschluß des Vergleichs befangen waren? 122, 200 (203). — 2) Zur Frage der Anfechtung wegen Irrtums, weil bei einem Grundstückskaufe von 1921/22 nicht mit

I. §31. Mängel der Willenserklärung.

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dereinstiger Hypothekenaufwertung gerechnet worden ist: Irrtum über den Inhalt der Erklärung (oder ihre rechtsgeschäftliche Grundlage) — oder unbeachtlicher Irrtum im Beweggründe? 123, 89 (92). — 3) Die Auffassung der Parteien entsprach der damaligen allgemeinen Rechtsanschauung, die noch durch § 11 der Dritten SteuerNotVo. bestätigt wurde; sie befanden sich nicht über tatsächliche Vorgänge oder Rechtsverhältnisse zur Zeit des Vertragsschlusses im Irrtum, sondern die Rechtslage wurde durch ein von ihnen nicht vorausgesehenes Gesetz nachträglich geändert. 123, 93. — 4) Irrtum darüber, ob Aufwertungsansprüche bestehen, als unbeachtlicher Irrtum im Beweggründe. 123, 230/1. — 5) Wie ist eine durch Irrtum beeinflußte Willenserklärung im Eherechte (z. B. Verzeihung, § 1570 BGB.) zu beurteilen? 123, 235 (237/8). — 6) Entschuldbarer Rechtsirrtum kann ein Verschulden im Sinne des § 276 BGB. ausschließen. 124, 109. — 7) Unverzüglichkeit der Jrrtumsanfechtung: Sie erfordert ein nach den Umständen des Falls zu bemessendes beschleunigtes Handeln, welches die dem Anfechtungsgegner erwünschte Klärung des (durch Anfechtung in Frage gestellten) Rechtsverhältnisses herbeiführt. Auf den Zeitraum allein zwischen der Kenntnis (vom Anfechtungsgrund und von der Person des Anfechtungsgegners) und der Anfechtungserklärung kommt es nicht an. 124, 115 (118). — 8) Schuldhaft ist das Zögern nur, wenn das Zuwarten nicht durch die Umstände des Falls geboten ist. Hinausschiebung der An­ fechtungserklärung ist nicht schuldhaft, wenn dieser Aufschub nötig ist, um das Ziel, Wiederherstellung des früheren Zustandes, zu erreichen; also namentlich wenn durch frühere Abgabe der Erklärung der Erfolg der An­ fechtung vereitelt würde. 124, 118. — 9) Fechten Kommissionär und Kom­ mittent einen vom Kommissionär mit einem Dritten abgeschlossenen Kauf­ vertrag wegen Irrtums an, so ist auch der Irrtum des Kommittenten wesent­ lich. 124, 115 (119, 120). — 10) Kann ein Vertrag trotz widerspruchsloser Hinnahme des Bestätigungsschreibens wegen Irrtums (oder wegen einer vom Bevollmächtigten des Gegners verübten arglisttgen Täuschung) an­ gefochten werden? 129, 347 (349).

III. Arglistige Täuschung.

Betrug.

1) Keine arglistige Täuschung über die Versicherungsgefahr (SeeVersicherung), wenn die gefahrerheblichen Umstände dem Versicherer beim Vertragsabschluß auch nach dem Umfang ihrer Wirkung bekannt waren. 123, 18. — 2) Berührungspunkte zwischen den Tatbeständen des Wuchers und der arglistigen Täuschung. 123, 105. — 3) Zur arglistigen Täuschung im Sinne der Verwirkungsabrede (Klausel in Feuerversicherungsbedingungen) genügt es, wenn der Versicherte in der Absicht, den Versicherer zu täuschen, wissentlich unwahre Angaben gemacht hat. Schädigender Erfolg ist unnötig; schon Gefährdung der richtigen Brandschadensermittlung reicht aus. 124, 345. — 4) Anfechtung des Vertrags wegen einer vom Bevollmächtigten des Gegners verübten arglistigen Täuschung, — obwohl das Bestätigungs­ schreiben des Gegners ohne Widerspruch hingenommen worden ist? 129, 347 (349). — 5) Einrede allgemeiner Arglist, wenn versäumt worden ist,

wegen arglistiger Täuschung rechtzeitig anzufechten. Was folgt daraus ini übrigen für das Verhalten des Einredenden? 130, 216.

IV. Zwang.

Drohung.

1) Zur Geltendmachung von Anfechtungsrechten wegen widerrechtlicher Drohung ist ein Aktionär nicht befugt, wenn der Vertrag zwischen der Aktien­ gesellschaft und einer anderen Verbandsperson abgeschlossen, er selbst also dabei mir Dritter ist. 124, 365. § 32. Rechtsgeschäfte. Allgemeines. Verfügung. Einseitige Rechtsgeschäfte. Verträge. Kaufale und abstrakte Rechtsgeschäfte.

I. Allgemeines.

Verfügung.

1) Zum Rechtsgeschäft gehört eine auf Erzeugung von Rechtswirkungen gerichtete Absicht der Beteiligten; fehlt sie, dann liegt insoweit überhaupt keine rechtsgeschäftliche Erklärung vor. An ihr mangelt es namentlich, wenn sich die Parteien beim Vertragsschluß der Nichtigkeit einer vertraglichen Bestimmung bewußt gewesen sind. 122, 140. — 2) Wissen die Parteien beim Vertragsschluß, daß ein Teil ihrer Abmachungen wegen Nichtbeobach­ tung der gesetzlich vorgeschriebenen Form unwirksam ist, so findet § 139 BGB. keine Anwendung; sie wollten dann in Wahrheit nur den übrigen Vertrags­ inhalt. 122, 138 (140/1). — 3) Merkmal des Verfügungsgeschäfts ist die unmittelbare Einwirkung auf das Recht. 126, 160. II. Einseitige Rechtsgeschäfte.

III. Abstrakte und kausale Rechtsgeschäfte.

§ 33. Form der Rechtsgeschäfte.

I. Form des Grundstücksveräußerungsvertrages. 1) Form des 8 313 Satz 1 BGB. bei den in der Tschechoslowakei ab­ geschlossenen Verpflichtungsgeschäften entbehrlich. 121, 157. — 2) Der Vertrag, durch den sich der Grundstückseigentümer zur Bestellung eines dinglichen Vorkaufsrechts verpflichtet, bedarf der Form des § 313 BGB. Der Mangel dieser Form wird durch die Eintragung des Vorkaufsrechts in das Grundbuch geheilt. 125, 261 (264). — 3) Satzungsmäßige Verpflichtung einer eingetragenen Baugenossenschaft m. beschr. Haftpfl., ein von ihr bebautes Grundstück an einen Genossen zu übereignen; bloße Anwartschaft oder Übereignungsanspruch des Genossen? 126, 218 (222). — 4) Durch unrichtige Kaufpreisangabe nichtiger Erbschaftskauf umzudeuten in eine Erbauseinandersetzung? (Die Erbschaft besteht in der Hauptsache aus einem Grundstück.) 129, 122 (123). — 5) Die Formvorschrift des § 313 BGB. ist im öffentlichen Interesse gegeben. 129, 370.

I. §34. Voraussetzung. Bedingung. Befristung. Sonst. Nebenbestimmungen usw. 57 II. Form der Rechtsgeschäfte im übrigen.

(Form der Testamente § 2011.) 1) Form der Verpflichtungsübernahme von Stadtgemeinden (§ 56 Nr. 8 preuß. StädteO. f. d. östl. Prov.). 121,14'. — 2) Die Vorschrift schränkt zugleich die Vertretungsmacht der städtischen Organe ein. 122, 177. — 3) Gedruckte Erklärungen, bei denen auch die Namensunterschrift des Er­ klärenden nur gedruckt ist, können nicht als wirksame Willenserklärungen angesehen werden. 122, 366; 125, 72. — 4) Durch schlüssige Handlungen allein (z. B. Zahlung einer Abfindungssumme) wird strengen Formvor­ schriften (wie z. B. § 56 Nr. 8 der Preuß. StädteO. [öftL] v. 30. Mai 1853) nicht genügt. 121,17. — 5) Form der Verpflichtungsübernahme von Kreisen (8 137 Abs. 3 der preuß. KreisO. [öftL] v. 13. Dez. 1872/19. März 1881); Rechtslage, wenn der Kreistag den Kreisausschuß zum Abschluß eines Ver­ trages für den Kreis bevollmächtigt. 123, 358 (360/2). — 6) Was gehört zur Wahrung der gesetzlichen und der vereinbarten Schriftform, namentlich derjenigen, von der § 39 des Versicherungsvertrags-Gesetzes spricht? (Form­ blatt, Faksimilestempel; verkehrsüblich zugelassene Briefform.) 125, 68 (72flg.) — 7) Die Unterschrift oder die Unterschriften unter der Haupturkunde decken auch den gesamten Inhalt der zugleich überreichten, dort in Bezug genommenen Anlage. 125, 159. — 8) Ungültigkeit eines Vertrags, wenn die Erfordernisse des § 137 der preuß. KreisO. (östl.) nicht erfüllt sind. 129, 402. — 9) Unterschrift des Bevollmächtigten mit seinem Namen genügt. 130, 47.

§ 34.

Voraussetzung.

Bedingung. Befristung. Sonstige Nebenbestimmungen der Rechtsgeschäfte.

1) Tragweite von Bedingungen, die einem Vertrag über die Abtretung von Rechten aus einem Patentverwertungsvertrage beigefügt werden. 121, 257. — 2) Unterschied der Bedingung tut Rechtssinne von vertrags­ mäßiger Erweiterung des Anwendungsbereichs einer Gesetzesvorschrift. (Zu § 61 VersichVertr.G.) 121,160. — 3) Zu der Annahme, daß der Eintritt einer Bedingung wider Treu und Glauben verhindert worden sei, ist Fest­ stellung einer Vereitelungsabsicht des bedingt Verpflichteten nicht erforderlich; auch fahrlässiges Handeln kann ausreichen. Es kommt darauf an, ob der Verpflichtete durch unredliche, die Grundsätze von Treu und Glauben ver­ letzende Einwirkung den Eintritt der Bedingung beeinflußt. 122, 247 (251/3). — 4) Zur Auslegung des § 162 BGB. (Herbeiführung des Be­ dingungseintritts Wider Treu und Glauben). 129, 89. — 5) Auf Rechts­ bedingungen ist § 162 BGB weder unmittelbar, noch entsprechend anzuwenden. 129, 376. — 6) Bei Verträgen, deren Wirksamkeit von einer behördlichen Genehmigung abhängt, müssen während des dadurch bedingten Schwebe­ zustandes die Parteien (ohne Rücksicht darauf, ob ihnen Nachteile daraus entstehen) eine gegenseitige Treupflicht dahin wahren, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um die Genehmigung herbeizuführen und alles, was ihr hinderlich sein könnte, zu unterlassen. 129, 376. — 7) Nie kann es als über-

einstimmender Wille der Parteien gelten, es solle einer von ihnen gestattet sein, die Erreichung des Vertragszweckes zu gefährden oder gar unmöglich zu machen. 129, 377. § 35. Auslegung der Rechtsgeschäfte.

(Auslegung der Testamente § 201IV.)

1) Auslegung des Dienstbeendigungsvertrags eines Dauerangestellten mit seiner Stadtgemeinde (§ 56 Nr. 8 der preuß. StädteO. v. 30. Mai 1853); Formmangel, Anfechtung. 121, 14. — 2) Einrede der Arglist gegen die Geltendmachung des Formmangels; Würdigung der beteiligten Vertrags­ parteien und ihrer Eigenschaften. 121, 19. — 3) Erklärungen im Gebiete des Liegenschaftsrechtes sind, wie andere Erklärungen, nach § 133 BGB. auszulegen. 121, 43. — 4) Auch Grundbucheintragungen bereiten einer dem Parteiwillen entsprechenden Deutung kein Hindernis, wenn sie mit den Parteierklärungen übereinstimmen oder auf sie Bezug nehmen. 121, 43. — 5) Erstrebten die Beteiligten im Endergebnis eine einheitliche Kauf­ geldhypothek, so wollten sie auch die dazu erforderlichen Mittel, nötigenfalls z. B. die Umwandlung einer etwa entstandenen Grundschuld gemäß BGB. § 1198, selbst wenn sie sich über die rechtliche Konstruktion nicht klar waren. 121, 43. — 6) Auslegung des beiderseitigen Parteiwillens bei der Frage, ob die vereinbarte Zahlung „in Reichsgoldmünzen" eine Goldmünzklausel oder eine Goldwertklausel bedeute; Zweck und Umstände des Rechtsgeschäfts. 121,110 (111). — 7) Auslegung in der Richtung und zum Zweck einer Um­ deutung (§ 140 BGB.)? 121, 112. — 8) Bedeutung allgemeiner Geschäfts­ bedingungen (namentlich bei Banken und in anderen Handelszweigen); ihr Zweck, die Gesamtheit der Vertragsabreden (die lex contractus) darzustellen. 122, 75 (76/7). — 9) Auslegung eines Vertrags über die Abtretung von Rechten aus einem Patentverwertungsvertrage; Wille der Beteiligten, gewisse Berechtigungen abhängig zu machen von der Einhaltung gleichzeitig übernommener Verbindlichkeiten. 121, 268. — 10) Übernahme einer Hypothekenschuld in Anrechnung auf den Kaufpreis des Grundstücks enthält nach dem vermutlichen Vertragswillen in der Regel auch die Übernahme der mit der Schuld verknüpften Aufwertungslast. 121, 306. — 11) Sinn der Genehmigung einer Schuldübernahme, der mehrere andre Schuld­ übernahmen vorausgegangen sind (geschlossene Kette). 121, 316. — 12) Das Gericht kann Inhalt und Umfang der von einer Behörde erteilten Genehmi­ gung durch Auslegung feststellen. 121, 379. — 13) Was bedeutet es für das Rechtsgeschäft im ganzen, wenn sich bei dessen Eingehung die Parteien bewußt waren, eine der vertraglichen Bestimmungen sei nichtig? 122, 141/2. — 14) Auslegungsfrage, ob das Festhalten der einen Partei an ihrer vertraglichen Verpflichtung, das der andern überlassene Grundstück von Hypotheken zu befreien, mit dem Gedanken des § 242 BGB. vereinbar ist? 122, 152. — 15) Vertrauensverhältnis unter den Gesellschaftern; Folgen daraus für die Beurteilung des Gesellschaftsverhältnisses überhaupt, be­ sonders der Abfindung eines ausscheidenden Gesellschafters. 122, 205. — 16) Auslegung der Klausel „frei gegen Lieferschein" im (Binnenschiffahrts-)

I. § 35. Auslegung der Rechtsgeschäfte.

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Frachtverkehr. 122, 226. — 17) Auslegung eines Grundstückspachtvertrags: was bedeutet es, daß der Verpächter nur die auf sein Einkommen aus dem Pachtgute zur Erhebung gelangenden „direkten Staatseinkommensteuern" zu tragen hat? 122, 335. — 18) Bloße Ankündigung oder bindende rechts­ geschäftliche Erklärung? Gedruckte Erklärungen mit gedruckter Namensunterschrift keine wirksamen Willenserklärungen. 122, 366. — 19) Auslegung einer Hypothekenabtretung „einschließlich aller sich darauf beziehenden Aufwertungsansprüche". 122, 373. — 20) Verkauf von Aktien einer Grund­ stücksgesellschaft, wobei der Verkäufer den Käufern vertraglich für die Freiheit des Grundstücks von Aufwertungslasten einzustehen hat; Auslegung, wonach Rechtsgrundsätze der Grundstücksveräußerung auf die Veräußerung von Aktien angewendet werden. 122, 383/4. — 21) Übernahme einer Fremd­ hypothek in Anrechnung auf den Kaufpreis ist in der Regel dahin zu deuten, daß damit ein entsprechender Teil der Leistung des Käufers unmittelbar bewirkt wird. (Frage der Vertragsauslegung.) 121, 41. — 22) Welche Bedeutung hat es für die Beurteilung eines durch einen Handelsmäkler abgeschlossenen Vertrags, wenn die vom Mäkler an beide Teile gemachten Mitteilungen (Schlußnoten) keinen völlig übereinstimmenden Inhalt hatten? 123, 97. — 23) Inwieweit werden Vorbehalte über Entbindung von der Leistungspflicht bei Lieferungsschwierigkeiten dadurch beeinflußt, daß dem Vertrage die kod-Klausel beigefügt wird? 123, 97 (100/102). — 24) Für die Auslegung von Verträgen bleibt wichtig, was die Beteiligten beim Abschlüsse des Rechtsgeschäfts einhellig wollten und bezweckten. (Vertrags­ zweck.) 123, 317. — 25) Eine (zweckwidrige und unbillige) rechtliche Beurteilung des Tatbestands „lediglich das Ergebnis einer lebensfremden juristischen Konstruktion". 123, 405. — 26) Auslegung von Formularklauseln in Kaufverträgen: Aufrechnungsverzicht soll in der Regel nicht für den Fall gelten, daß der Gegner zahlungsunfähig wird oder in Konkurs gerät. 124, 9. — 27) Unklare oder zweifelhafte Bedingungen sind in der Regel gegen den auszulegen, von dem ihre Fassung herrührt. 124, 333. — 28) Abzulehnen ist eine Vertragsauslegung, die in ihren Folgen zu völliger Rechtsverwirrung führen würde. 124,364. — 29) Auslegung typischer Verträge unter Fabriken, die voneinander abhängen, wie z. B. Rohzuckerfabrik und Zuckerraffinerie: Folgerung des Verwendungszwecks der Ware aus den Umständen des Falls und der Person der Vertragschließenden; Klausel (Freizeichnung) für den Fall der höheren Gewalt. 125, 23/79. — 30) Auslegung einer nach § 326 BGB. abgegebenen Erklärung des Gläubigers, daß er vom Vertrage zurück­ trete und außerdem Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlange. (Tat­ frage, nach den Umständen zu beantworten.) 126, 69. — 31) Gerade solche Fälle, an die nicht gedacht und für die in den Verträgen nicht eigens etwas bestimmt ist, lassen Raum für die Ermittlung des mutmaßlichen vernünftigen Parteiwillens. 126, 209. — 32) Auslegungsgrundsatz für stillschweigende Willenserklärungen: Jedermann muß sich gefallen lassen, daß sein Verhalten von dem andern Teil so beurteilt wird, wie es nach Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte zu deuten ist. 126, 351. — 33) Eine „schlechthin unmögliche" Vertragsauslegung wird (als Verstoß gegen die Denkgesetze) vom Revisionsgericht gemißbilligt. 127, 148. — 34) Der von

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I

§ 36. Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot und die guten Sitten usw.

den Parteien verfolgte Geschäftszweck ist ein objektives Merkmal; deshalb kommt es nicht darauf an, ob sie sich beim Vertragsschlusse der Tragweite ihrer Erklärungen bewußt waren. (Anwendung auf einen Vertrag zugunsten Dritter.) 127, 222. — 35) Betrachtung des Vertrags als Ganzes und seines Zweckes für die Auslegung des Parteiwillens. 128, 245. — 36) Auslegung des Willens bei der Verleihung einer als noch unfertig bezeichneten wissen­ schaftlichen Handschrift. Welche Benutzung war zulässig? 128,285 (290flg.). — 37) Ausfüllung echter Vertragslücken durch ergänzende Auslegung — zum Unterschiede von der (aus § 157 BGB. nicht zu rechtfertigenden) Änderung des Vertragsinhalts. 129,88.-38) Es läßt sich vernünftigerweise nicht annehmen, daß nach dem Willen der Vertragsparteien eine Vertrags­ bestimmung für den Fall keinen Bestand haben sollte, für den sie eigens aufgestellt worden ist. 130, 275. — 39) Uber die rechtliche Natur eines Vertrags entscheidet nicht die von den Vertragschließenden gewählte Aus­ drucksweise; es kommt auch nicht auf ihr Bewußtsein an, einen bestimmten Vertrag zu schließen oder geschlossen zu haben. Maßgebend ist vielmehr die Gesamtheit der Vertragsbestimmungen ihrem objektiven Inhalte nach. 130, 280. § 36. Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot und die guten Sitten. BeräutzerungSverbot.

I. Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot.

1) Rechtsfolgen eines gegen wesentliche Gesetzesvorschriften ver­ stoßenden Landgemeindebeschlusses. 121, 93 (94). — 2) Abmachungen der Ehegatten, die zur Erleichterung der Scheidung dienen, fallen unter § 134 BGB., weil der Grundsatz des Eheschutzes auch gegenüber dem Willen der Ehegatten in den Vorschriften des Eheverfahrens (§§ 617—622 ZPO.) zum Ausdruck kommt. 123, 84 (87). — 3) Die planmäßige Umgehung eines Gesetzes kann, auch wenn sie kein besonderes Verbot verletzt, dennoch sitten­ widrig und deshalb nichtig sein. 123, 211. — 4) Vereinbarungen gegen die Vorschriften über ausländische Währung beim Entgelt für Jnlandsgeschäfte (Valutaspekulation); Nichtigkeit. 125, 6. — 5) Unverhältnismäßig hoch vereinbarter Gewinn als Leistungswucher im Sinne der PreistreibereiVo. und demnach verbotenes Geschäft (§ 134 BGB.). 130, 2. II. Rechtsgeschäfte gegen die guten Sitten.

1) Wenn Geltendmachung der Nichtigkeit nach den Umständen (z. B. mit Rücksicht auf ein früheres Verhalten des die Nichtigkeit geltend machenden Teils) gegen die guten Sitten verstößt, greift die Einrede der allgemeinen Arglist durch. 121,19. — 2) Verstößt Anerkennung eines in Sowjet-Rußland ergangenen Ehescheidungsurteils gegen die guten Sitten? 121, 24. — 3) Verstoß gegen die guten Sitten durch die Art, wie das geschützte Geistes­ werk eines anderen zur Vorlage und Grundlage des eigenen benutzt wird? 121, 72. — 4) Nichtigkeit von Beschlüssen der Gesellschafterversammlung einer GmbH., wenn die beschlossene Kapitalerhöhung nicht zur finanziellen

I. § 36. Rechtsgeschäfte gegen gesetzliches Verbot und die guten Sitten usw.

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Kräftigung der Gesellschaft dient, sondern rücksichtslose Verfolgung eigen­ nütziger Zwecke, weitgehende Zurückdrängung und Entwertung von Gesell­ schafterrechten, Machtmißbrauch der Mehrheit zur Benachteiligung einer Minderheit bedeutet. 122, 159 (166). — 5) Nichtigkeit des Rechtsgeschäfts nach § 138 BGB. geltend zu machen, ist nicht in das Belieben des einzelnen Beteiligten gestellt. Sie tritt unabhängig von seinem Willen von selbst ein; liegen die Voraussetzungen der Vorschrift vor, so muß der Richter sie um der Allgemeinheit willen von Amts wegen beachten. 123, 105. — 6. Be­ rührungspunkte zwischen den Tatbeständen des Wuchers und der arglistigen Täuschung. 123, 105,108. — 7) Die §§ 891, 892 BGB. (Wirkung des öffent­ lichen Glaubens des Grundbuchs zugunsten des rechtsgeschäftlichen Erwerbers) gelten auch beim Erwerb eines Grundstücks, das der Veräußerer durch Wucher oder durch ein sonstiges, gegen die guten Sitten verstoßendes Ver­ halten erworben hatte. 123, 105/106. — 8) Einwirkung des Gemeinen Rechts und des preußischen Allg. Landrechts (die keine Anfechtung wegen Betruges kannten) auf die ständige Rechtsprechung (Gewohnheitsrecht) in Streitfällen des Gesellschafts- und Genossenschaftsrechts, wo Irrtum und Betrug geltend gemacht wurden. 123, 104, 106. — 9) Der Gesellschafter einer Gesellschaft mbH. kann nach deren Eintragung in das Handels­ register nicht geltend machen, daß seine Beteiligungserklärung wegen sitten­ widrigen Verhaltens eines Mitgesellschafters bei der Gründung unwirksam sei. 123, 102 (107). — 10) Die planmäßige Umgehung eines Gesetzes kann, auch wenn sie kein besonderes Verbot verletzt, dennoch sittenwidrig und deshalb nichtig sein, zumal, wenn das Gesetz in der Not des Vaterlandes und zu deren Bekämpfung erlassen worden ist; auch die Absicht, eine erwartete oder als möglich vorhergesehene Gesetzeslage zu umgehen, wird regelmäßig so zu beurteilen sein. 123, 211/212. — 11) Die Anwendung des § 138 BGB. auf einen Vertrag setzt voraus, daß er sich nach Inhalt, Beweggrund und Zweck als sittenwidrig darstelle. 124, 365. — 12) Vertrag der Eheleute zur Erleichterung der Scheidung (Unterhaltsverzicht als Gegenleistung für das falsche Schuldbekenntnis des andern Teils) nichtig; dies auch dann, wenn das vor der Scheidung getroffene Abkommen erst nach der Rechtskraft des Scheidungsurteils unterzeichnet wird. 126, 320 (322/3). — 13) Kann gegen einen Sicherungsübereignungs-Vertrag, den eine Finanzbehörde mit einem Steuerschuldner zur Sicherung von Tabaksteuern geschlossen hat, aus § 138 BGB. Nichtigkeit wegen Kredittäuschung geltend gemacht werden? 127, 337 (340). — 14) Liegt ein Verstoß gegen die guten Sitten darin, daß der Deutsche Bühnenverein seinen Mitgliedern die Einhaltung von Höchstsätzen bei Vergütungen an Dirigenten, Opernsänger und Opern­ sängerinnen vorschreibt? 128, 92 (96/101). — 15) Gegen die guten Sitten verstößt, was dem Anstandsgefühl der Volksgenossen mit einer dem Durchschnitt entsprechenden billigen, gerechten und anständigen Gesinnung widerspricht; Umstände, Inhalt, Beweggrund und Zweck sind zu beachten. 128, 96. — 16) Im Wirtschaftskampfe kann es niemand verwehrt werden, seine eignen Belange auch dann zu verfolgen, wenn dadurch ein anderer geschädigt wird. Gegen die guten Sitten verstößt ein solches Vorgehen nur, wenn besondre Umstände hinzutreten: z. B. wenn unlautere Mittel an-

gewandt werden oder das Verhalten die wirtschaftliche Vernichtung des anderen zur Folge hat oder eine übermäßige Schädigung (außer Verhältnis zum Vorteil des Schädigers) eintritt oder die wirtschaftliche Freiheit des anderen übermäßig eingeschränkt wird. 128, 97. — 17) Sittenwidriger Darlehnsvertrag: Übernahme von Bindungen, welche den Darlehens­ nehmer der Willkür des Darlehensgebers in einem Maße ausliefern, das sich mit der herkömmlichen Auffassung von Anstand im Geschäftsverkehr nicht verträgt. (Drückende Rückzahlungsauflagen, ungewöhnlich strenge Ver­ sicherungspflicht, sehr harte und gefährliche Verfallklausel; dazu die Sicherheit, daß für den Schuldner über kurz oder lang der Verzugsfall eintreten müsse.) 128, 251 (254/7). — 18) Ob eine gewisse Gattung von Verträgen in England und Amerika gebräuchlich sei und als rechtswirksam angesehen werde, kommt für einen Vertrag, der deutschem Recht unterliegt, nicht in Betracht; für ihn ist nur die deutsche Verkehrsanschauung maßgebend. 128, 258. — 19) Merkmale eines wucherischen Darlehnsvertrags. 128, 258/9. — 20) Knebelvertrag (fast das ganze Vermögen des Schuldners dem Zugriffe seiner übrigen jetzigen und künftigen Gläubiger entzogen und durch geheim gehaltene, nach außen nicht hervortretende Sicherungsmaßregeln nur der Befriedigung des neuen Geldgebers zugewandt). 130, 3, 145. — 21) Der­ artige Verträge verstoßen gegen das Rechts- und Billigkeitsgefühl aller anständig denkenden Menschen und damit gegen § 138 Abs. 1 BGB. 130, 3. — 22) Der § 138 Abs. 1 BGB. enthält ebenso wie § 826 BGB. kein Moralgesetz, sondern eine Rechtsnorm, die einem jeden auferlegt, mit dem allgemeinen Anstands- und Billigkeitsgefühl unvereinbare Handlungen zu unterlassen. 130, 3. — 23) Die Vereinbarung, daß im Fall arglistiger Täu­ schung durch den Versicherungsnehmer die gezahlten Prämien dem Ver­ sicherer verbleiben sollen, verstößt nicht gegen die guten Sitten. 130, 275. — 24) Unter welchen Umständen verstößt die Aufnahme des Kinder- und Entbindungsheims eines Fürsorgeverbandes in die Ouvete-Tafel eines ärztlichen Standesvereins gegen die guten Sitten? 130, 89 (92/4). — 25) Abschluß eines Vertrags durch einen Bevollmächtigten im Einverständnis mit dem Vertragsgegner verstößt gegen die guten Sitten, wenn der Bevoll­ mächtigte dafür ein Geschenk erhält. 130, 142. — 26) Mißbrauch der Voll­ macht als Verstoß gegen die guten Sitten. 130, 142. — 27) Abgrenzung des Knebelvertrags von solchen Verträgen, die nur eine Bindung hinsichtlich bestimmtet Vermögensstücke bezwecken. 130, 143 (145/6). — 28) Bei den in der Geldentwertungszeit geschlossenen Verträgen sind die damaligen Verhältnisse und Verkehrsanschauungen weitgehend zu berücksichtigen, wenn beurteilt werden soll, ob ein auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung und ob Ausbeutung vorliegt. 130,144. — 29) Ist ein Vertrag zum guten Teil Umsatzgeschäft, so kann man nicht annehmen, er verstoße gegen die guten Sitten. 130, 144. — 30) Den Knebelvertrag kennzeichnet es, daß der Person (allenfalls auch der körperschaftlichen) eine Beschränkung der Willens- und wirtschaftlichen Freiheit auferlegt wird, die ihre wirtschaft­ liche Betätigung völlig aufhebt oder zu einem wesentlichen Teile lähmte 130, 145. — 31) Bei überlanger Bindung durch Mietvertrag keine Nichtigkeit^ sondern Kündigungsrecht nach § 567 BGB. 130, 146. |

I. § 37. Unwirksamkeit, Nichtigkeit und Anfechtbarkeit (Anfechtung) usw.

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III. Veräußerungsverbot.

Schafft die Weisung an Angestellte oder Beamte, eigne Erfindungen nicht ohne dienstliche Erlaubnis zu verwerten, für die freien Erfindungen solcher Personen die Eigenschaft bedingter Unveräußerlichkeit (§ 136 BGB.)? 127, 205. § 37. I.

Unwirksamkeit, Nichtigkeit und Anfechtbarkeit (Anfechtung) von RechtdgeschSften. Bestätigung. Umdeutung (Konversion).

Unwirksamkeit, Nichtigkeit und Anfechtbarkeit von Rechts­ geschäften. (Anfechtung von Willensmängeln s. auch § 31.)

1) Zur Frage der Nichtigkeit von Jagdpachtverträgen. 121, 80. — 2) Öffentliches Interesse spricht nicht mit, wenn es sich um den Bestand von Jagdpachtverträgen handelt; insoweit bewendet es bei den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über die Nichtigkeit und Anfechtbarkeit von Verträgen. 121, 82. — 3) Folgen einer nichtigen Zuständigkeitsabrede in einem Jagdpachtvertrage; zieht sie Nichtigkeit des ganzen Vertrags nach sich? 121, 82 (83). — 4) Umdeutung eines nach § 215 HGB. nichtigen Geschäfts in einen Kaufvertrag über ein Grundstück oder einen Grundstücksteil? 121,106. — 5) Unwirksamkeit der ganzen Umstellung einer Genossenschaft mbH. (Neu­ festsetzung der Geschäftsanteile und der Haftsumme), wenn ein wesentlicher Teil (z. B. der Beschluß über die Zusammenlegung der Geschäftsanteile) nicht in das Genossenschaftsregister eingetragen worden ist (§ 139 BGB.). 121, 246 (252). — 6) Der § 139 BGB. bezieht sich auch auf die Fälle einer bloßen Unwirksamkeit. 121,252. — 7) Wenn die Parteien beim Vertragsschluß wissen, daß ein Teil ihrer Abmachungen wegen Nichtbeobachtung der gesetzlich vorgeschriebenen Form unwirksam ist, so findet § 139 BGB. keine Anwendung; gewollt und gültig sind dann die übrigen Vertragsbestimmungen. 122, 138 (141). — 8) Nichtigkeit von Vereinbarungen gegen die Valutaspekulation vorschriften. 125, 6. — 9) Die Nichtigkeit eines Schankpachtvertrags, der durch die Kastellanabrede gegen das Gesetz verstößt, erstreckt sich nicht auf eine Hilfsvereinbarung, durch welche die Beteiligten für den Fall der Auf­ deckung des Verstoßes den Schankbetrieb des Pächters auf erlaubtem Wege zu ermöglichen suchen. 125, 209 (212). — 10) Eine bewußt nichtige Abrede stellt überhaupt kein Rechtsgeschäft dar. 125, 211. —11) Wenn ein Vergleich, soweit er der Aufwertung entgegensteht, unwirksam wird (§ 67 AufwG.), so findet auf ihn nicht § 139 BGB. Anwendung. 127, 301. — 12) Die An­ wendbarkeit des § 139 BGB. wird durch die Sonderregelung des § 75 GmbHG. für Gesellschaftsverträge ausgeschlossen. 128, 5. — 13) Nichtigkeit des (der Formvorschrift des § 2371 BGB. unterliegenden) Erbschaftskaufes wegen unrichtiger Angabe des Kaufpreises in der notariellen Urkunde. Keine Heilung durch gleichzeitige dingliche Übertragung des Erbanteils. 129,123. — 14) Welche Anforderungen sind an das Verhalten desjenigen zu stellen, der die rechtzeitige Anfechtung eines Vertrags wegen arglistiger Täuschung ver­ säumt hat und nun dem Gegner die allgemeine Arglisteinrede entgegensetzt? 130, 215 (216).

II.

Bestätigung anfechtbarer und nichtiger Geschäfte.

1) Bestätigung eines (wegen Verstoßes gegen die Valutaspekulations­ oorschriften) nichtigen Geschäfts durch Kundgebung des Willens beider Parteien, es als rechtswirksam zu behandeln. 125, 7. — 2) Bestätigung kommt sachlich einem Verzicht auf das Anfechtungsrecht gleich; sie setzt Kenntnis des Anfechtungsrechts oder wenigstens die Vorstellung seiner Möglichkeit voraus. 128, 119. III. Umdeutung (Konversion) von Rechtsgeschäften (§ 140 BGB.).

1) Fragestellung nach dem Parteiwillen bei der Umdeutung (Schieds­ vertrag statt Zuständigkeitsvereinbarung?). 121, 85. — 2) Umdeutung eines nach HGB. § 215 nichtigen Geschäfts in einen Grundstückskaufvertrag? 121, 106. — 3) Der § 140 BGB. bezieht sich nicht auf solche Fälle, in denen ein Rechtsgeschäft deshalb nichtig ist, weil es eine Verfügung betrifft, die ein Nichtberechtigter vorgenommen hat. (Verpfändung einer Grundschuld.) 124/ 28'(31). — 4) Schänkpachtvertrag mit (verbotener) Kastellanabrede; die Nichtigkeit erstreckt sich nicht auf eine Hilfsvereinbarung, die den Schank­ betrieb des Pächters auf erlaubtem Weg ermöglicht. 125, 209 (212). — 5) Ist BGB. § 140 anwendbar, wenn das nichtige Rechtsgeschäft (Erbschafts­ kauf) den Erfordernissen eines heilbar nichtigen Rechtsgeschäfts (Erbauseinandersetzung) entspricht? 129, 122 (123). — 6) Umdeutung eines nichtigen Blankoindossaments in eine bestärkende Schuldübernahme? 130, 82 (84/5). § 38. Einwilligung. Genehmigung.

1) Einwilligung der Eltern in die Kindesannahme (§§ 1747,1748 BGB.); insbesondere Einwilligung der unehelichen Mutter. 121, 30 (37). — 2) Ge­ nehmigung eines Vertrags durch das Vormundschastsgericht; Voraussetzungen ihrer Wirksamkeit; öffentlichrechtliche Natur. 121, 30 (35, 36). — 3) Ge­ nehmigung unvollständiger Vertretung; Erfordernisse bei Stadtgemeinden. 122, 231. — 4) Besitzeinräumung an einem Grundschuldbriefe gemäß § 185 BGB. 124, 32. — 5) Inwieweit hat die behördliche Genehmigung der Ver­ äußerung eines Grundstücks nach dem preußischen Grundstücksverkehrsgesetz vom 10. Februar 1923 rückwirkende Kraft? (Entsprechende Anwendung des § 184 BGB.) 125, 53 (55). — 6) Zustimmung zu einem fremden Rechts­ geschäft oder eigener Vertragsschluß? (Eintritt eines neuen Gesellschafters in eine handelsrechtliche Personalgesellschaft durch Vertrag mit einem Teil der Gesellschafter unter Zustimmung der übrigen.) 128, 177. — 7) Bloße Zustimmung (§ 185 Abs. 1 BGB.) zu einem rechtswirksam geschlossenen, behördlich genehmigten Grundstücksveräußerungs-Geschäft (preuß. Ges. v. 10. Februar 1923) bedarf keiner besonderen Genehmigung. 129, 153. — 8) Wenn der eine Miterbe zu der von dem andern vorgenommenen Ver­ fügung vorher seine Einwilligung erklärt hat, so liegt eine wirksame Verfügung der Miterben vor; nachträgliche Genehmigung aber kann die vorherige Ver­ fügung eines Miterben, die er ohne Zustimmung der übrigen getroffen hat, nicht wirksam machen. 129, 284 (286).

§39. Vorbehalt.

1) Verzicht auf Schadensersatzansprüche gegen den Staat (aus Ver­ schulden eines Beamten) durch vorbehaltlose Zahlung (höherer Zoll für Waren)? 121, 173 (176). 2) Vorbehalt der Rechte aus Geldentwertung? 122, 44,152 (155). — 3) Was gehört zu einem Vorbehalt der Rechte? 122, 155. — 4) Vorbehalt näherer Vertragsbedingungen in einem Vorverträge? 124, 84. §40. Verzicht.

I. Verzicht im materiellen Recht. 1) Kein Verzicht eines Zollschuldners auf Schadensersatzansprüche aus unrichtiger Auskunft eines Zollbeamten, wenn er, ohne sich die Ansprüche vorzubehalten, die Zollschuld bezahlt. 121,176. — 2) Verzicht eines Käufers von Milchkühen auf seine Ansprüche (durch schließliche Genehmigung der gelieferten Tiere) aus dem gesamten nach Treu und Glauben zu deutenden Verhalten geschlossen. 123, 214/5). — 3) In einem Aufwertungsvergleich vom Februar 1927 enthaltener Verzicht auf etwaige weitere Aufwertungs­ ansprüche aus einem späteren Gesetz; Tragweite. 123, 227. — 4) Ein Ver­ zicht auf Aufrechnung wird, besonders wenn er in der Formularklausel von Kaufvertragsbedingungen steht, meistens nicht für den Fall wirken, daß der Aufrechnungsgegner zahlungsunfähig wird und in Konkurs gerät. 124, 9. — 5) Verzicht auf künftige Schadensersatzansprüche durch Gestattung von Anlagen, aus denen Schaden entstehen kann? (Haldenbrand, der auf be­ nachbarten Bahndamm übergreift.) 127, 29 (33, 35). — 6) Verzicht aufAbwehr von Eingriffen in (urheberrechtliche, gewerbliche usw.) Befugnisse durch langjähriges Dulden? 127, 323; 129, 258.

II. Verzicht im Prozeß. 1) Verzicht eines im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen auf weitere Entschädigungsansprüche; Verhalten im Rechtsstreite, das den Ver­ zichtswillen bekundet? 129, 296. §41. Vertretung. Vollmacht. Vertreter ohne Bertretungsmacht. von Rechtsgeschüsten durch den Vertreter mit sich selbst.

Vornahme

I. Vertretung. 1) Vertreter, berufsmäßige, Zurückweisung durch Verwaltungsbehörden (Reichsentschädigungsamt). 121, 225. — 2) StädteO. (östl.) v. 30. Mai 1853 § 56 Nr. 8 (Erfordernisse der Urkunden, in denen eine Stadtgemeinde Ver­ pflichtungen übernimmt) schränkt zugleich die Vertretungsmacht der städtischen Organe ein. 122, 177. — 3) Die Satzungsvorschriften von Sparkassen über die Vertretungsmacht und die Form der Vertretung sind nicht anders zu beurteilen als die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften über Rechts­ geschäfte von Städten und sonstigen öffentlichrechtlichen Verbänden. 122, 353. — 4) Haftung der Stadtgemeinde für schuldhaftes Verhalten ihres Bürgermeisters nach §278 BGB. 122, 358/9. — 5) Bevollmächtigung des Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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Kreisausschusses durch den Kreistag zum Abschluß eines Vertrags (Pacht­

vertrags über ein Elektrizitätswerk) für den Kreis (§ 137 Abs. 3 der preuß. KreisO. f. d. östl. Prov. v. 13. Dez. 1872 /19. März 1881). 123,358 (362). — 6) Man kann eine Willenserklärung zugleich in eigenem und in fremdem Namen abgeben. 127, 105. II. Vollmacht. 1) Genehmigung nach BGB. § 177 Abs. 1 ergänzt nur den Mangel der Vollmacht; wo überhaupt kein rechtswirksamer Vertrag abgeschlossen ist, findet die Vorschrift keine Anwendung. 121,18. — 2) Die Bevollmächtigung schafft nur die subjektive Eignung des Vertreters, für einen andern zu handeln und dadurch Rechtswirkungen für ihn hervorzurufen. (Insofern Erweiterung seiner Rechtsstellung.) 121, 34. — 3) Der Notar ist durch FGG. § 171 Abs. 1 Nr. 1 und BGB. § 181 nicht gehindert, eine ihm selbst erteilte Vollmacht zu beurkunden. 121, 30 (34). — 4) Wert der Vollmacht (Stempelsteuer): Es kommt darauf an, welche Befugnisse und welche Möglichkeiten des Handelns sie dem Bevollmächtigten gibt. 122,145. — 5) Ein dem Vorstande der Stadt­ sparkasse zur Last fallendes Dulden der satzungswidrigen Abgabe von Wechsel­ erklärungen durch Kassenbeamte zieht Rechtsfolgen gegen die Sparkasse und die Stadtgemeinde nach sich, und zwar unter dem Gesichtspunkte der still­ schweigenden Vollmacht. 122, 360. — 6) Liegt eine ordnungsmäßige Voll­ macht vor, so bedarf es für die im Rahmen der Vollmacht abgegebenen Er­ klärungen nicht der Formen des § 137 Abs. 3 der preuß. KreisO. (östl.) v. 13. Dez. 1872/19. März 1881; ebensowenig der des §56 Nr. 8 der preuß. StädteO. (östl.) v. 30. Mai 1853. 123, 360. — 7) Unterschrift des Bevoll­ mächtigten mit seinem Namen genügt. 130, 47. — 8) Mißbrauch der Voll­ macht kann ein Verstoß gegen die guten Sitten sein. 130, 142. — 9) Der Testamentsvollstrecker hat die Stellung eines Bevollmächtigten. 130, 134. — 10) Vollmacht durch Auftrag an einen Spediteur zur ständigen Abrollung von Gütern, die für den Auftraggeber ankommen? (Stempelsteuer?) 125, 385.

III. Vertreter ohne Vertretungsmacht. 1) Die Frage nach der persönlichen Haftung derjenigen, die im Namen einer zu errichtenden Gesellschaft mbH. handeln, wird ausschließlich durch § 11 Abs. 2 GmbHG. geregelt; § 179 BGB. ist daneben nicht anwendbar. 122, 175. — 2) Der § 166 BGB. findet auch auf die Vertretung ohne Ver­ tretungsmacht Anwendung und zwar Abs. 2 mit der Maßgabe, daß an Stelle der Vollmacht und der bestimmten Weisungen die Genehmigung des Ge­ schäftsherrn tritt. 128, 120. IV. Abschluß von Rechtsgeschäften durch einen Vertreter mit sich selbst.

1) Einräumung mittelbaren Besitzes an verkauften Kuxen durch den Bankier, der ein Stückverzeichnis über diese erteilt? (§ 181 BGB.). 121, 50. — 2) Wille der Mitteilung an sich selbst; wie macht er sich kenntlich? 121,

I. § 42. Verschulden. Arglist. Böser Glaube. Vorsatz-. Absicht usw.

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33. — 3) Verhältnis des § 47 Abs. 4 Satz 2 GmbHG. zum § 181 BGB. beim Geschäftsführer der Gesellschaft mbH. 122, 162.

§42. Verschulden. Arglist.

Böser Glaube. Vorsatz. Zufall. Höhere Gewalt.

Absicht. Fahrlässigkeit.

I. Verschulden im allgemeinen. 1) Schadensersatzpflicht ohne Verschulden auf dem Gebiete des Wasser­ rechts? 122, 134 (137). — 2) Entschuldbarer Rechtsirrtum kann ein Ver­ schulden im Sinne des § 276 BGB. ausschließen; der Irrende muß bei Be­ obachtung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt zu der rechtsirrigen Auf­ fassung haben gelangen können. 124, 109.

II. Arglist. Böser Glaube. (Arglistige Täuschung § 31III.)

1) Die Einrede der allgemeinen Arglist greift durch, wenn die gegen­ wärtige Geltendmachung der Nichtigkeit (wegen Formmangels) mit Rücksicht auf ein früheres Verhalten dessen, der die Nichtigkeit rügt, gegen Treu und Glauben verstößt. 121, 19. — 2) Die Einrede greift nicht durch, wenn der, welcher die Nichtigkeit geltend macht, sich als schlichter Mann darauf verlassen durfte, die Gegenpartei (eine große Stadtgemeinde) werde die richtige Form kennen und wahren. 121, 19. — 3) Einrede der Arglist gegen den, der sich in gewissem-Umfange seiner Vertragspflichten entledigen, gleichzeitig aber das auf Grund des Vertrags Empfangene behalten will. 121, 84. — 4) Ein­ rede der Arglist gegen den, der eine nichtige Vertragsbestimmung durch Ver­ zicht auszuschalten sucht, am sonstigen Inhalte des Vertrags aber festhalten will. 121, 84. — 5) Geltendmachung der Nichtigkeit eines Vertrags durch den einen Teil berechtigt nicht ohne weiteres den andern Teil zum Einwande der Arglist. 121,105. — 6) Gegeneinrede der Arglist für den Kommittenten, der aus abgetretenem Rechte des Kommissionärs gegen den Schuldner vorgeht und der Aufrechnung des Schuldners (mit einer anderweit gegen den Kom­ missionär erworbenen Forderung) begegnen will. 121, 177 (180). — 7) Ein­ rede der Arglist, wenn der Gegner Rechte aus einem Vergleiche herleitet, bei dessen Abschluß beide sich in einem Irrtum über die Geschäftsgrundlage be­ fanden. 122, 200 (204). — 8) Macht jemand lediglich von seinem Rechte Gebrauch, so kann ihm deshalb, wenn keine besonderen Umstände hinzutreten, nicht der Vorwurf der Arglist gemacht werden. 122, 367. — 9) Keine Einrede der allgemeinen Arglist für den Schuldner (oder Schuldübernehmer) gegen den Gläubiger, der auf Grund der Vorschriften des Aufwertungsgesetzes Aufwertung seiner Papiermarkforderung kraft Rückwirkung begehrt. (Ge­ sichtspunkt des beiderseitigen Irrtums, der nach Treu und Glauben eine Grundlage geschaffen habe.) 123, 89 (93). — 10) Arglisteinrede gegen Gläubigeranfechtung: Unter welchen Voraussetzungen kann dem Anfechtungs­ kläger mit der Einrede der Arglist entgegengehalten werden, er habe selbst seinen Schuldtitel auf anfechtbare Weise erlangt? 123, 242 (245). — 11) Einrede der Arglist, wenn der Gegner durch sittenwidriges Verhalten 5*

eine nachteilige Rechtslage geschaffen hat. (Abtretung.) 126, 185/6. — 12) Einrede der Arglist für den Indossatar des verfälschten Wechsels gegen den Avalisten, der mit der Möglichkeit der Verfälschung rechnete. 126,223. — 13) Unter welchen Voraussetzungen begründet das Gebrauchmachen von einem unrichtigen Urteil die Einrede der Arglist? 126, 239 (242). — 14) Ein­ rede der Arglist gegen rechtsförmliche Auslegung von Vertragsbedingungen (Schleppvertrag, Elbschiffahrt), die ohne Not zum Anspruchsverlust führen würde. 126, 324 (327, 329). —15) Einrede der Arglist gegen Unterlassungs-, Schadensersatz- usw. Ansprüche, die erst nach langjährigem Abwarten und Dulden erhoben werden? 129, 258. — 16) Einrede der Arglist gegen den Urheber eines vorsätzlich den guten Sitten zuwider angerichteten Schadens (§ 826 BGB.). 129, 382. — 17) Wer die rechtzeitige Anfechtung eines Ver­ trags wegen arglistiger Täuschung versäumt hat und nun dem Gegner die allgemeine Arglisteinrede entgegenhält, muß deutlich den Willen kundtun, den vom Gegner durch Betrug erschlichenen Vertrag aufzulösen und selber die Folgen daraus (Rückgewähr des Empfangenen) zu tragen. Wenn er die Rückgewähr von vornherein ablehnt und sich weiter die aus dem Vertrage gezogenen Vorteile sichern will, steht seiner Arglisteinrede die Replik der eignen Arglist entgegen. 130, 216.

III. Vorsatz. Absicht. 1) Zu der Annahme, der Eintritt (oder Ausfall) einer Bedingung sei wider Treu und Glauben verhindert worden, ist keine Feststellung einer Vereitelungsabsicht nötig. 122, 247 (251/3). — 2) Zum Begriffe der Vor­ sätzlichkeit als einer Verschuldensform gehört das Bewußtsein der Rechts­ widrigkeit; also bei vorsätzlicher Verletzung einer vertraglichen Verpflichtung durch Handeln oder Unterlassen eine wissentliche Verletzung der durch das besondere Vertragsverhältnis gebotenen Vertragspflicht. 123,12. — 3) Bei­ hilfe kann nur vorsätzlich, nicht fahrlässig begangen werden. 129, 332. — 4) Absichtliche Benachteiligung nach HGB. § 312 ist mit vorsätzlicher gleich­ bedeutend; sie umfaßt nicht nur den sog. direkten, sondern auch den be­ dingten Vorsatz. 129, 275. IV. Fahrlässigkeit.

1) Verschulden eines Richters, der die Gültigkeits-Erfordernisse eines Kindesannahmevertrags nicht mit der nötigen Sorgfalt Prüft. 121, 114 (116). — 2) Mangelnde Sorgfalt eines Versicherungsnehmers bei der Be­ handlung (Aufbewahrung) von Schmucksachen, namentlich während des Aufenthalts in einem Gasthause. 121, 161. — 3) Ungenügende Sorgfalt eines Zollbeamten, der dem Zollschuldner über die Zollpflichtigkeit von Waren (Bohnenkonserven) Auskunft erteilt. 121, 175. — 4) Fahrlässige Urheberrechtsverletzung durch Benutzung einer ohne genaue Kenntnis des Tatbestandes erteilten allgemeinen gutachtlichen Auskunft. 121,357 (364). — 5) Verletzungen von Treu und Glauben können nicht nur vorsätzlich, sondern auch fahrlässig begangen werden. 122, 251. — 6) Verschulden durch Ver­ nachlässigung der Aufsichts- und Aufklärungspflicht, wenn der gesetzliche

Vertreter einer Stadtgemeinde die Bank, mit der die Stadtsparkasse in Ge­ schäftsverbindung steht, von deren satzungswidrigen Wechselgeschäften nicht unterrichtet. 122, 351 (356 flg.) — 7) Fahrlässigkeit des Notars bei der Fest­ stellung einer Persönlichkeit, die von ihm eine Erklärung beurkunden läßt (unbekannte Frau, von dem bis dahin unbekannten, durch Militärpaß aus­ gewiesenen Manne fälschlich als seine Ehefrau bezeichnet). 124, 62 (63). — 8) Verschulden eines Versteigerungsrichters: Wechsel der Rechtsauffassung (nach reiflicher Prüfung?) ohne entsprechende Mitteilung (davon und von den Folgen für den weiteren Gang des Verfahrens) an die Beteiligten. 125, 32. — 9) Nicht jede sachlich ungerechtfertigte Vertagung eines Zwangs­ versteigerungstermins enthält ein Verschulden des Richters. 125, 299 (306/7). — 10) Sachliches Fehlgreifen eines Beamten kann nicht ohne weiteres als fahrlässig angesehen werden. Es muß aus den Umständen des Falles außerdem hervorgehen, daß der Beamte nicht die im Verkehr er­ forderliche Sorgfalt beobachtet hat. 125, 306. — 11) Bei Ermessensentschei­ dungen kann ein Verschulden des Beamten nur selten angenommen werden (Willkür; unerklärlicher Fehlgriff). Dies gilt sowohl für Maßnahmen von Verwaltungsbeamten als für prozeßleitende Verfügungen von Richtern. 125, 307. — 12) Verschulden des Arztes bei Abkürzungen im Rezept. 125, 374. — 13) Grobe Fahrlässigkeit bei Patentverletzung; Art und Maß der durch die nötige Sorgfalt gebotenen Erkundigungen. 125, 393. — 14) Um­ fang der Erkundigungspflicht einer Prozeßpartei und Sorgfaltsanforderungen an sie; nach den Umständen des Einzelfalles zu bestimmen. 126, 85 flg. — 15) Sorgfaltspflicht militärischer Befehlshaber. (Nächtliche Laufübungen der Truppe auf öffentlicher Landstraße, Warnung der Fuhrwerke?) 126, 144. — 16) Sorgfaltspflicht des Binnenschiffs-Unternehmers (Beförderung von Fahrgästen). 126, 330/2. — 17) Sorgfaltspflicht des Beamten; Aus­ schließung des Verschuldens durch Überlastung mit Dienstgeschäften? (Ge­ richtsvollzieher.) 126, 362 (364/5). —18) Aussetzen der ruhigen Überlegung beim Rennfahrer während des Rennens als Verschulden. 127, 315. — 19) Sorgfaltspflicht des Veranstalters einer Jagd: Auswahl der Teilnehmer; unter Umständen Pflicht, einen, dessen grober Leichtsinn sich offenbart, von weiterer Teilnahme auszuschließen. 128, 44. — 20) Würdigung von Ver­ kehrssitten, die als Unsitte anzusehen sind, bei der Frage, ob und in welchem Grade Fahrlässigkeit vorliegt. (Übung in Jägerkreisen.) 128,44. — 21) Kunst­ fehler eines Arztes (monatelanges Hinausschieben der Röntgendurch­ leuchtung); infolgedessen Unaufklärbarkeit des ursächlichen Zusammenhangs mit dem schließlichen dauernden Schaden. 128, 125. — 22) Verschulden eines Kraftradfahrers, der trotz Blendwirkung eines entgegenkommenden Fahrzeugs weiterfuhr, ohne die Fahrbahn deutlich überschauen zu können. 128, 156. — 23) Haftung für Fahrlässigkeit kann auf dem Gebiete der un­ erlaubten Handlung (§ 823 Abs. 1 BGB.) durch stillschweigende Verein­ barung ausgeschlossen werden. 128, 229 (233). — 24) Unterschied der Fahr­ lässigkeit nach Strafrecht und bürgerlichem Rechte; Folgen für den Rückgriffsanspruch einer Berufsgenossenschaft (RVO. §§ 903, 913). 128,328/9. — 25) Desgl. bei Schadensersatzansprüchen aus einem Kraftwagenunfall. 129, 60. — 26) Beihilfe kann nicht fahrlässig, sondern nur vorsätzlich be-

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I- §43. Zeitbestimmung usw. § 44. Aufgebot und Ausschluß usw. §45. Besitz,

gangen werden. 129, 332. — 27) Sorgfaltspflicht und Fahrlässigkeit des

Kraftwagenführers. (Unfall bei Zuverlässigkeitsfahrt.) 130, 162 (166, 168). V. Zufall. Höhere Gewalt.

1) „Höhere Gewalt" in typischen Klauseln der Lieferungsverträge unter Fabriken, die voneinander abhängig sind (wie z. B. Rohzuckerfabrik und Raffinerie). 125, 236 (237flg.). — 2) Höhere Gewalt (im Sinne der Vertragsbedingungen), wenn und soweit eine Zuckerraffinerie (Käuferin) durch völlige Zerstörung ihrer Anlagen an der eignen Verarbeitung der Ware verhindert ist. 125, 238. — 3) Verhinderung an der Rechtsverfolgung durch höhere Gewalt (§ 203 Abs. 2 BGB.); unabwendbarer Zufall. 126, 61.

Sechstes Kapitel.

Zeikverhältniste. Aufgebot und Aus­ schluß von Rechten.

§ 43. Zeitbestimmung. Zeitrechnung. Unvordenkliche Zeit.

(Fristen im materiellen Recht § 12; Verjährung § 13.) 1) Fristberechnung (§§ 187, 188 BGB.); Ausschlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents. 125, 61. — 2) Unvordenklicher Besitz­ stand als Grundlage für die Vermutung der Rechtmäßigkeit. (Fischerei­ hoheit im Küstengewässer.) 122, Anhang 11.. § 44

Aufgebot und Ausschluß von Rechten und Ansprüchen.

1) Aufgebotsverfahren der ZPO. und öffentliche Aufforderungen nach FGG.; grundsätzliche Unterscheidung. 121, 21.

Zweiter Abschnitt. Erstes Kapitel.

Sachenrecht.

Allgemeiner Teil.

§45. Besitz.

1) Hat Erteilung eines Stückeverzeichnisses durch die Bank über ver­ kaufte Kuxscheine die Einräumung des mittelbaren Besitzes an den Kuxscheinen zur Folge? 121, 50. — 2) Besitzüberlassung an einem Grund­ schuldbrief, um im wirtschaftlichen Ergebnis den Erfolg einer Verpfändung herbeizuführen. 124, 28 (31/2). — 3) Der Schuldner, der dem Gläubiger einen Gegenstand zur Sicherung mittels Besitzkonstituts als Eigentum über­ tragen hat, ist nicht Eigen-, sondern Fremdbesitzer; er besitzt lediglich auf Grund des mit dem Gläubiger vereinbarten Rechtsverhältnisses, das den Verlust seines Eigenbesitzes zur Folge hatte (BGB. §§ 930,868). 124,74. — 4) Im geltenden Liegenschaftsrechte kommt dem Besitz des Grundstücks-

käufers keine Bedeutung für die dingliche Rechtsgestaltung zu. 127, 9. — 5) Der Käufer eines Grundstücks, dem dieses übergeben ist, kann auf Grund seines Besitzes nicht der Zwangsvollstreckung eines Hypothekengläubigers nach § 771 Abs. 1 ZPO. widersprechen. 127, 8 (10/12). — 6) Der Besitz, den der Käufer auf Kosten des Eigentümers ohne rechtlichen Grund erlangt hat, kann zurückgefordert (kondiziert) werden. 129, 311. — 7) Unvordenk­ licher Besitzstand als Grundlage der vermuteten Rechtmäßigkeit. (Fischerei­ hoheit in der Lübecker Bucht.) 122, Anhang 11. — 8) Bedeutung des Besitzstandes im gewerblichen Leben und Wettbewerb; unterlassene Abwehr von Eingriffen während längerer Zeit. 127, 323 flg.; 129, 258. § 46. Rechte an Sachen im allgemeinen. Ursprünglicher und abgeleiteter Erwerb. Dinglicher Vertrag. Dingliches ErfüllungSgeschäft.

1) Auch durch Richterspruch, überhaupt durch öffentlichen Akt, kann man Privatrechte erwerben. 126, 24. — 2) Die Eigentumsverschaffung durch Zuschlag bei der Versteigerung von Grundstücken beruht auf einer Sondervorschrift (§ 90 ZVG.), die nicht ohne weiteres auf einen andern Tatbestand ausgedehnt werden kann. 126, 24. — 3) Erfordernis der ge­ nauen Bezeichnung eines Rechtsgegenstandes; namentlich bei Sicherungs­ übereignungen zu beachten. 129, 63. — 4) Von gewissen Ausnahmen (Erbteilsabtretung, Ehevertrag auf allgemeine Gütergemeinschaft, Voll­ verschmelzung von Aktiengesellschaften ufto.) abgesehen gibt es keinen dinglichen Gesamtübereignungsvertrag; Einzelgeschäfte sind nötig. 130, 37. § 47. Preußisches Grundbuchwesen nach früherem Recht (Gesetze v. 5. Mai 1872).

1) Reallasten in preußischen Liegenschaftsrecht; Änderung durch das BGB. 121, 192. — 2) Zwischenverfügungen in Grundbuchsachen nach der Übung der preußischen Gerichte. 126, 110. § 48. Allgemeine Vorschriften detz BGB. über Rechte an Grundstücken. Reichsgrundbuchordnung.

I. Einigung. Antrag.

1) Erfordernis der Einigung und Eintragung zur Eigentumsübertragung und Belastung. (Reallasten.) 121, 192. — 2) Bei der abstrakten Natur der Auflassung kommt es nicht entscheidend darauf an, daß der Auflassende sich der Art und des Umfangs seines Rechtes bewußt sei. Er will jedenfalls die Rechte, die er am Grundstück hat, zugunsten des Erwerbers aufgeben. Diese Erklärung ist rechtswirksam, auch wenn er glaubt, nur Mitberechtigter als Miterbe zu sein, tatsächlich aber der Alleinberechtigte ist, und wenn auch die anderen Miterben noch die gleiche Erklärung abgeben. 125, 133.

II. Rang. 1) Rangverhältnis aufgewerteter Hypotheken (§6 Abs. 2 Aufw.G.) 121, 128. — 2) Wirkung der Eigentümer-Rangbefugnis (§ 7 AufwG.) in der Zwangsversteigerung. 122, 384. — 3) Der Eigentümer-Rangvorbehalt

darf nur einmal geltend gemacht werden, sei es vom Eigentümer selbst durch Gebrauch nach § 7 Abs. 1 AufwG., sei es durch Einrücken nach § 7 Abs. 4 AufwG. 124, 203. — 4) Das Gesetz kennt keine leeren Räume zwischen mehreren Rechten an Grundstücken; mit dem Wegfall eines inmitten andrer Rechte liegenden Rechtes schließt sich von selbst die Kette, und die hinter dem weggefallenen Rechte stehenden Posten rücken sämtlich auf. Stehen Nachrechte unter sich in gleichem Rang, so rücken sie gemeinschaftlich auf, ohne ihr gegenseitiges Rangverhältnis zu ändern. 127, 285.

III. Vormerkung. 1) Bewilligung der Eintragung einer Vormerkung stellt, wenn die Eintragung erfolgt, eine Verfügung im Sinne des § 893 BGB. dar. 121, 46. — 2) Nach den entsprechend angewandten Vorschriften des § 892 BGB. kommt dem Vormerkungsberechtigten der Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs zustatten; zwar nicht für den Bestand seiner Forderung, aber für die dingliche Gebundenheit des von der Vormerkung betroffenen Grundstücks oder Rechts. 121, 46. — 3) Der Vorgemerkte wird in seinem guten Glauben an das Bestehen des eingetragenen, von der Vormerkung betroffenen Rechtes geschützt. 121, 46. — 4) Doppelte Aufgabe der Vor­ merkung : den künftigen Erwerb eines Rechtes am Grundstück (oder an einem eingetragenen Rechte) dinglich zu sichern und den Rang des Rechtes zu wahren. 121, 46. — 5) Durch die Eintragung der Vormerknng wird die dingliche Wirkung des Anspruchs vorweggenommen, sofern er zur Ent­ stehung und Erfüllung gelangt. 121, 47. — 6) Zugunsten des vorgemerkten Anspruchs, wenn er zu Recht besteht, gilt im Sinne des § 892 BGB. als Inhaber des betroffenen Rechts, wer zur Zeit der Eintragung der Vor­ merkung im Grundbuch eingetragen ist. 121, 47. — 7) Die Gültigkeit der vom Bucheigentümer bewilligten und daraufhin eingetragenen Auflassungs­ vormerkung wird durch einen später eingetragenen Widerspruch gegen die Eigentumseintragung nicht beeinträchtigt. 121, 44 (47). — 8) Der ein­ getragene Widerspruch steht dem endgültigen Eigentumserwerb des Vor­ merkungsberechtigten, der die Vormerkung gutgläubig erlangt hat, nicht entgegen. 121, 44 (47). — 9) Guter Glaube und formnichtiger Vertrag. 121, 47/48. — 10) Es widerspricht dem Sinn einer zum Schutze des Grund­ stückserwerbers gegen Änderungen des Grundbuchbestandes gedachten Ein­ tragung, daß sie zu seinem Nachteile solle wirken können. 123,50. —11) Eine eingetragene Auflassungsvormerkung kann nicht — wegen des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs — auch zum Nachteile dessen geltend gemacht werden, zu dessen Gunsten sie bewilligt worden ist. 123, 49 (50). — 12) Die Eintragung der Vormerkung setzt das Bestehen eines rechtsbeständigen per­ sönlichen Anspruchs auf Einräumung des durch die Vormerkung zu sichernden Rechtes am Grundstück voraus (BGB. § 883 Abs. 1). 124, 84; 128, 248. — 13) Die Hypothekenvormerkung ist im Sinne des § 7 Abs. 4 AufwG. einem Recht am Grundstück gleichzuachten. 124, 200 (202). —14) Der Grundstücks­ eigentümer, der gegen Bewilligung einer Hypothekenvormerkung Kredit ausgenommen hatte, darf einen Rangvorbehalt, in dessen Stelle die Vor­ merkung eingerückt war, nicht noch einmal für sich ausnutzen, wenn die Vor-

I. § 48. Allgemeine Vorschriften des BGB. über Rechte an Grundstücken usw.

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merkung nach Zurückzahlung des durch sie gesicherten Darlehens gelöscht wurde, ohne daß Umschreibung in das endgültige Recht erfolgt war. 124, 200 (203). — 15) Geltendmachung der Löschungsvormerkung in der Zwangs­ versteigerung. 125, 133 (135/6, 137/8). — 16) Der bedingte Anspruch auf Wiedereinräumung des Eigentums, der sich aus der Begründung eines Wiederkaufsrechts in einem gültigen Grundstückskaufvertrag ergibt, kann schon vor der Ausübung • des Wiederkaufsrechts durch eine Vormerkung im Grundbuche gesichert werden. 125, 247. — 17) Der Löschungsanspruch ändert sich seinem Inhalte nach, wenn in der Zwangsversteigerung das gemäß der Löschungsvormerkung (§1179 BGB.) zu löschende Recht wegfällt. 127, 284. — 18) Kommt es nicht zur Löschung, weil vorher die ganze Post durch den Zuschlag erloschen ist, so steht nur noch der schuldrechtliche (zufolge der Vormerkung auch bei der Erlösverteilung vom Versteigerungsrichter zu beachtende) Anspruch des Vormerkungsberechtigten gegen den Eigen­ tümer in Frage, daß dieser seinen Anspruch auf den Erlös nicht zum Nachteil des ersteren geltend mache. 127, 285. — 19) Der Anspruch auf Auflassung eines Grundstücks kann auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks vorgemerkt werden. 128, 246. — 20) Die Löschungs­ vormerkung des § 1179 BGB. ist zugunsten des jeweiligen Gläubigers einer andern Hypothek zulässig. 128, 250. — 21) Zwar ist die Vormerkung kein auch nur bedingtes dingliches Recht am Grundstück, aber ein besonders ge­ artetes Sicherungsmittel, das dem geschützten Recht in gewissem Umfange dingliche Wirkungen verleiht. 129, 185/6. — 22) Gegen die unrechtmäßige Löschung einer Vormerkung kann ein Widerspruch im Grundbilch eingetragen werden. 129, 184 (186).

IV. Öffentlicher Glaube des Grundbuchs. 1) Dem Vormerkungsberechtigten kommt nach BGB. § 892 der Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs zustatten; zwar nicht für den Bestand seiner Forderung, wohl aber für die dingliche Gebundenheit des von der Vormerkung betroffenen Grundstücks oder Rechts. 121, 46. — 2) Der Vorgemerkte wird in seinem guten Glauben an das Bestehen des eingetragenen, von der Vormerkung betroffenen Rechtes geschützt. 121,46. — 3) Der gute Glaube beim Erwerb der Vormerkung bleibt maßgebend für den Erwerb des dinglichen Rechts, auf dessen Herbeiführung der schuld­ rechtliche Anspruch gerichtet ist. 121, 46. -- 4) Zugunsten des vorgemerkten Anspruchs, wenn er zu Recht besteht, gilt im Sinne des § 892 BGB. als Inhaber des betroffenen Rechts, wer zur Zeit der Eintragung der Vor­ merkung im Grundbuch eingetragen ist. 121, 47. — 5) Die Gültigkeit der vom Bucheigentümer bewilligten und daraufhin eingetragenen Auflassungs­ vormerkung wird durch einen später eingetragenen Widerspruch gegen die Eigentumseintragrmg nicht beeinträchtigt. 121, 44 (47). — 6) Der ein­ getragene Widerspruch steht dem endgültigen Eigentumserwerb des Vor­ merkungsberechtigten, der die Vormerkung gutgläubig erlangt hat, nicht entgegen. 121, 44 (47). — 7) Der Zinseintrag steht unter dem öffentlichen Glauben des Grundbuchs; wenn er unter Verletzung gesetzlicher Vor­ schriften geschehen und das Grundbuch dadurch unrichtig geworden ist, so

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rechtfertigt sich die Eintragung eines Widerspruchs. 121, 151. — 8) Aus §891 BGB. ist nicht die Vermutung zu entnehmen, daß das eingetragen gewesene, aber gelöschte Recht bis zum Zeitpunkte der Löschung demjenigen zugestanden habe, für den es eingetragen war. 121, 318 (320). — 9) Der Erwerber kann sich auf den Grundbuchinhalt zur Zeit der Vollendung seines Rechtserwerbs berufen, gleichviel ob ihm der Grundbuchinhalt in diesem Zeitpunkte bekannt war oder nicht. 123, 22. — 10) Die Löschungs­ bewilligung (der die löschungsfähige Quittung gleichsteht) führt den Schutz des öffentlichen Glaubens für den Erwerber nur dann herbei, wenn sie spätestens zur Zeit des Eintragungsantrags erteilt war. (§ 20 Abs. 2 AufwG.). 123, 20. — 11) Grundgedanke und Zweck des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs (Vertrauensschutz zur Sicherheit des Rechtsverkehrs). 123, 56; 129, 120/1. — 12) Genießt der Erwerb auf Grund einer Vermögensüber­ nahme (§ 419 BGB.) den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grund­ buchs? 123, 52 (66). — 13) Eine Vermögensübertragung führt nicht schon dann, wenn sie unter BGB. § 419 fällt, und auch nicht deshalb, weil sie darunter fällt, zur Ausschaltung des § 892 BGB. 123, 56, 55. — 14) Bei der Vermögensübertragung nach § 419 BGB. sind zum Übergange der einzelnen Vermögensgegenstände besondere dingliche Übertragungsakte erforderlich; das sind Rechtsgeschäfte im Sinne des §892 BGB., durch die das Recht am Grundstück erworben wird und an welche das Gesetz den Schutz des guten Glaubens knüpft; es findet dingliche Sondernachfolge statt. 123,55. —15) Die Berufung auf den öffentlichen Glauben des Grund­ buchs ist dem Vermögensempfänger dann zu versagen, wenn der dingliche Einzelrechtserwerb erfolgt ist in Ausführung eines Gutsüberlassungsvertrags, der sich sowohl nach der tatsächlichen Gestaltung wie auch nach dem Willen der Beteiligten als eine Vorwegnahme der Erbfolge im Kreise der Familie, namentlich zugunsten der Kinder der Übertragenden, darstellt. Hier ist kein Raum für den Zweckgedanken des § 892 BGB. 123,56. —16) Wie weit wirkt die Einschränkung, die in § 22 Abs. 2 AufwG. für den öffentlichen Glauben des Grundbuchs angeordnet ist? 123, 79 (83). — 17) Öffent­ licher Glaube des Grundbuchs und § 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927. (Keine Erstreckung auf vorher erworbene Hypotheken.) 123, 87 (89). — 18) Bei der gewöhnlichen Hypothek gilt der öffentliche Glaube des Grundbuchs auch für die Forderung. 123, 170. — 19) Öffentlicher Glaube des Grund­ buchs und rückwirkende Kraft der behördlichen Genehmigung zur Veräußerung eines Grundstücks. 125, 56. — 20) Widerlegung der aus § 891 Abs. 1 BGB. hervorgehenden Vermutung. 125, 229. — 21) Kann sich der Erwerber eines Grundstücks auf die Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs. berufen, wenn er das Grundstück als Geschäftsführer einer Gesellschaft m. b. H., deren sämtliche Geschäftsanteile er zunächst erworben hatte, an sich selbst aufgelassen hat? 126, 46 (49). — 22) Nach der Regel des § 20 Abs. 1 AufwG. Verb. m. § 892 BGB. wird der gutgläubige Er­ werber gegen rückwirkende Aufwertung gelöschter Hypotheken geschützt. Erweiterung des Schutzes durch § 20 Abs. 2 AufwG., Zweck und Umfang. 126, 195. — 23) Der Schutz des § 892 BGB. gilt nur dem rechtsgeschäft­ lichen Erwerb eines Grundstücksrechts; Erfordernisse des rechtsgeschäftlichen

Erwerbs. 128, 277/8. — 24) Bei der Entscheidung der Frage nach der Gutgläubigkeit des Erwerbers gemäß § 892 Abs. 1 kommt es regelmäßig auf den Zeitpunkt des vollendeten Rechtserwerbs an; der Abs. 2 regelt nur den Fall zugunsten des Erwerbers, wo dieser nach dem Eintragungs­ antrage bösgläubig wird. 128, 278. — 25) Der öffentliche Glaube des Grundbuchs deckt materielle Mängel des Begründungsrechtsgeschäfts gegenüber dem Ersterwerber des Grundstücksrechts nicht. 128, 279. — 26) Der Ersterwerber einer Darlehnshypothek, für die bei ihrer Eintragung im Grundbuche der Vorrang vor einem älteren Recht eingetragen ist, kann sich wegen des Rangvermerks nicht auf den öffentlichen Glauben des Grund­ buchs berufen, wenn das Darlehn erst nach der Eintragung der Hypothek ausgezahlt, die Erklärung des zurücktretenden Berechtigten aber gefälscht ist. 128, 276 (279). — 27) Der Erwerber eines Rechts an einem Grundstücke kann sich zur Begründung seines gutgläubigen Erwerbs nicht auf die Ein­ tragung berufen, durch welche sein Rechtserwerb im Grundbuch verlautbart worden ist; dies auch dann nicht, wenn die Einigung erst nach dieser Ein­ tragung erfolgt sein sollte. 128, 280 (284). — 28) Sind die Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs anwendbar, wenn das einer Gemeinschaft zur gesamten Hand zustehende Eigentum an einem Grundstück auf einen der Gesamthänder übertragen wird? (Nein). 129, 119 (121). — 29) Öffentlichen Glauben genießt nur das Grundbuch und nicht der Hypothekenbrief. 129,128. — 30) Steht die Eintragung des Ranges eines in den Eigentümervorbehalt des § 7 AufwG. eingerückten Rechtes unter dem Schutze des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs, wenn in ihr der Rang zwar unter Hinweis auf jene Vorschrift, ziffermäßig aber abweichend von ihr eingetragen ist? 130, 64 (66). — 31) Kein den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs genießendes Verkehrsgeschäft liegt vor, wenn unter Zuziehung von Strohmännern nur die Rechtsform gewechselt wird, unter der nach wie vor dieselben natürlichen Personen das Grundstück beherrschen. 130, 390 (392).

V. Unrichtigkeit des Grundbuchs. Berichtigung. Berichtigungs­ anspruch. Widerspruch. 1) Ist ein Zinseintrag unter Verletzung gesetzlicher Vorschriften erfolgt (Verzinslichkeit einer bisher unverzinslichen Forderung ohne Antrag, nur auf § 28 Abs. 1 AufwG. hin, eingetragen), so rechtfertigt sich die Eintragung eines Widerspruchs. 121, 151. — 2) Wer ist in einem auf Grundbuchberichtigung zielenden Rechtsstreit als Veräußerer und wer als Rechtsnachfolger im Sinne des § 265 ZPO. anzusehen? 121, 379. — 3) Zur Auslegung des § 892 BGB. in Fällen, in denen gleichzeitig mit dem Eigentums­ wechsel die Löschung einer Hypothek in das Grundbuch eingetragen worden ist, durch die das Grundbuch unrichtig geworden sein soll. 123,19. — 4) Der Abs. 2 des § 892 BGB. will nur den Fall, daß der Erwerber schlechtgläubig wird, nachdem er den Antrag auf Eintragung gestellt hat, zugunsten des Erwerbers regeln. 123, 21. — 5) Der § 892 stellt im Abs. 1 Satz 1 (vorbehalt­ lich zweier Ausnahmen) eine dem Gegenbeweis unzugängliche Vermutung auf, die er an die Tatsache des Rechtserwerbs knüpft. Der Abs. 2 hat es

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nicht mit dieser gesetzlichen Vermutung selbst, sondern nur mit einer der im Abs. 1 zugelassenen Ausnahmen zu tun. 123, 21. — 6) Rechtsfolgen eines Zwiespaltes zwischen Einigung und Anträgen einerseits, Eintragung im Grundbuch anderseits. 123, 170. — 7) Zurückforderung (Kondiktion) der Grundbucheintragung? 127, 263. — 8) Steht ein im Grundbuche zeitlich nach der Bestellung einer Hypothek eingetragener, später als be­ gründet dargetaner Widerspruch gegen das Eigentum des Hypotheken­ bestellers dem Erwerbe der Hypothek durch einen Abtretungsempfänger entgegen, wenn der Widerspruch zur Zeit der Abtretung zwar im Grund­ buch, aber nicht auf dem Hypothekenbriefe vermerkt war? 129, 124 (127). — 9) Ein Widerspruch fällt nicht unter die Rangvorschrift des §879 BGB.; er hat den Rang, welcher dem durch ihn gesicherten Rechte nach den zeitigen Rechtsverhältnissen zukommt. 129, 127. — 10) Der das Eigentum sichernde Widerspruch wirkt gegen jede Verfügung, als deren Grundlage Eigentum notwendig ist und die zum Schaden des durch den Widerspruch gesicherten Eigentümers vom Nichteigentümer ausgeht oder ausgegangen ist. 129, 127. — 11) Nichtvermerkung des Widerspruchs auf dem Hypothekenbrief ist unerheblich; denn nur das Grundbuch und nicht der Brief genießt öffent­ lichen Glauben. 129, 127/8. — 12) Grundbuchberichtigungsanspruch (§ 894 BGB.); Merkmale und Erfordernisse 129, 158/9.

VI. Grundbucheinrichtung. Anlegung des Grundbuchs. Eintragung. Eintragungsfähigkeit. Löschung. Verfahren. 1) Die Vorschriften des zweiten Abschnitts des Aufwertungsgesetzes gelten auch für Hypotheken in Landesteilen, für die das Grundbuch noch nicht angelegt ist. 122, 128 (130). — 2) Rechtsfolgen eines Zwiespaltes zwischen Einigung und Anträgen einerseits, Eintragung im Grundbuch anderseits. 123, 170. — 3) Die Vorschriften darüber, ob die Verfügung eines Ehemannes über ein ihm und anderen in fortgesetzter Gütergemein­ schaft gehöriges Grundstück der Zustimmung seiner Frau bedarf, mit der er in allgemeiner Gütergemeinschaft lebt, stehen zwar im Familienrechte des BGB. Ihrem Inhalte nach aber gehören sie auch dem Grundbuchrecht an (vgl. § 29 GBO.). Daher muß das wegen einer weiteren Grundbuch­ beschwerde mit der Auslegung befaßte Oberlandesgericht, wenn es von einer auf weitere Beschwerde ergangenen Entscheidung eines anderen Ober­ landesgerichts abweichen will, die Sache dem Reichsgericht unterbreiten. 125, 349. — 4) Kann das Absehen vom Erlaß einer Zwischenverfügung nach § 18 GBO. allgemein damit begründet werden, daß dem Antragsteller der seinem Antrag anhaftende Mangel (z. B. Fehlen des Erbscheins, Fehlen der Grunderwerbsteuerbescheinigung) bekannt gewesen sei? 126,107 (112). — 5) Ist das Grundbuchamt zum Erlaß einer Zwischenverfügung verpflichtet, wenn nur ein leicht und schnell zu behebender Mangel in Frage kommt? 126, 107 (112/3). — 6) Die Regel ist: Der dem Grundbuchamt eingereichte Antrag soll, mängelfrei und vollständig, die begehrte Eintragung alsbald rechtfertigen. 126, 111. — 7) Dem pflichtmäßigen Ermessen des Grund­ buchamtes wird jedoch anheimgegeben, von der soforügen Zurückweisung mangelhafter Anträge dort abzusehen, wo die Vermeidung der sich daraus

ergebenden Härten möglich und billig erscheint. 126, 111/112. — 8) Das Grundbuch darf keine unklaren Verhältnisse schaffen; es dürfen keine Ein­ tragungen mit dunkler oder mehrdeutiger Fassung vorgenommen werden. Namentlich muß bei der Eintragung einer Hypothek der Umfang der Grund­ stückshaftung für alle in Betracht kommenden Fälle genau bestimmt oder doch bestimmbar sein. 126, 278.

§ 49. Agrarrechtliche Verhältnisse. (Ablösung. Gemeinheitsteilung. Zusammen­ legung. Rentengüter. SiedlungSgüter. GutSüberlassungSvertrag.)

1) Geschichtliche Entstehung der Rentengüter; Ablösungsgesetz vom 2. März 1850, Gesetze vom 26. April 1886, 27. Juni 1890, 7. Juli 1891. 121, 192. — 2) Während der ganzen Entwickelung galten die Rentenguts­ renten als reine Reallasten, ohne daß daneben eine persönliche, dinglich gesicherte Forderung des Rentengutgebers aus dem Kaufverträge bestand. 121,192. — 3) Die mit der Einführung des BGB. verbundenen Änderungen (Begründung der Reallasten durch Einigung und Eintragung) haben an der rechtlichen Natur der Rentengutsrenten nichts geändert; sie sind reine Reallasten geblieben, ohne eine daneben bestehende persönliche Forderung aus dem Rentengutsvertrage. 121, 190 (192/3). — 4) Eine über das Auf­ wertungsgesetz hinausgehende Aufwertung der Rentengutsrente kann beansprucht werden, wen ndie Eintragung zum Nennbeträge nach Treu und Glauben (§ 242 BGB.) nicht mehr als eine dem Vertragsinhalt entsprechende Erfüllung gelten kann. 121, 190 (194, 196/7). — 5) Für Streitigkeiten über solche Aufwertung sind nicht die Landeskulturbehörden, sondern die ordentlichen Gerichte zuständig. 121, 190 (194/7). — 6) Willensmängel (Irrtum, Betrug, Zwang) können eine geeignete rechtliche Grundlage für die Anfechtung eines Rezesses bilden. 123, 30, 36. — 7) Im Verfahren zur Errichtung eines Rentengutes kommt nach Aufnahme und Bestätigung eines Rezesses dem vorausgegangenen Grundstücksveräußerungsvertrage keine selbständige Bedeutung mehr zu; die Rechtsbeziehungen aller Be­ teiligten regeln sich für die Folge ausschließlich nach dem Inhalt des Rezesses. 123, 26 (30, 32, 35). — 8) Sonstige Verhandlungen und Vereinbarungen, die dem Rezesse vorausgegangen sind, aber mit seinem Inhalt in Wider­ spruch stehen, haben neben ihm keine Gültigkeit mehr. 123, 26 (32, 35). — 9) Streitigkeiten über die Gültigkeit eines Rezesses erledigten während des Auseinandersetzungsverfahrens die Generalkommission und das Ober­ landeskulturgericht. 123, 33. — 10) Nach völligem Abschluß des Aus­ einandersetzungsverfahrens (d. h. nach Bestätigung und Ausführung des Rezesses) waren die ordentlichen Gerichte zuständig, über Klagen zu ent­ scheiden, durch welche die Ungültigkeit des Rezesses wegen Betrugs oder Irrtums festgestellt werden sollte. 123, 33, 35. — 11) Einschränkung der Spruchzuständigkeit der Generalkommission durch §1 Abs. 5 des preuß. Ges. v. 3 Juni 1919 (GS. S. 101); Entscheidung aller bürgerlichrechtlichen Streitigkeiten durch die ordentlichen Gerichte. (Abweichende Rechtsansicht der Landeskulturbebörden.) 123, 33. — 12) Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte für Streitigkeiten, die bei allen Kaufverträgen Vorkommen können,

auch wenn sie aus einem vom Kulturamte vermittelten Rentengutskauf erwachsen. 123, 34. — 13) Anfechtung des Rezesses vor dem ordentlichen Richter wegen Willensmängel (Irrtums, arglistiger Täuschung). 123, 36. — 14) Eigenart des Rentengutsoertrags: nicht ausschließlich den Regeln des Privatrechts unterworfen, sondern auch durch öffentlich rechtliche Rück­ sichten bestimmt; da ein gesicherter Rechtszustand geschaffen werden soll, sind nur die Rezeßbestimmungen maßgebend. 123, 35/36. — 15) Nach der Bestätigung des Rezesses kann der ihm zugrunde liegende notarielle Kauf­ vertrag nicht mit der Behauptung angefochten werden, daß der Kaufpreis unrichtig angegeben und der Vertrag daher wegen Formmangels nichtig sei. 123, 27 (36). — 16) Verwirkung des Rechtes, sich zur Vernichtung des Rezesses und seiner Wirksamkeit auf verschwiegene Nebenabreden und Täuschung zu berufen, nachdem einmal der Rezeß vollzogen ist. 123, 36. — 17) Welche Rechtsfolgen entstehen aus der Nichtigkeit eines Nachtrags­ rezesses? 123, 37. — 18) Rechtswirkungen eines Separationsrezesses (von 1858); dadurch, daß er einer Schule Grundstücke zuwies, verschaffte er ihr noch kein Eigentum oder Miteigentum. 127, 262. — 19) Prüfungsrecht der Finanzbehörden, Finanzgerichte und ordentlichen Gerichte nach §29 des Reichssiedlungsgesetzes vom 11. August 1919 (i. d. Fassung des Er­ gänzungsgesetzes vom 7. Juni 1923): Zusammenhang des Geschäfts oder der Verhandlung mit Siedlungsverfahren oder Zwischenwirtschaft; wohin gehört Jagdverpachtung? 128, 160 (163). — 20) Die Finanz- und die ordentlichen Gerichte haben nur zu entscheiden, ob die Finanzverwaltungs­ behörden gesetzmäßige Steueransprüche erhoben haben. Was für die Finanz­ verwaltungsbehörden gesetzmäßig ist, kann und muß auch für die Finanzund die ordentlichen Gerichte gesetzmäßig sein. 128, 163/4. — 21) Die Siedlungsunternehmen stellen ihre „Versicherungen" unter eigner Ver­ antwortung aus. 128, 164. — 22) Die Finanzbehörden haben nur noch zu prüfen, ob überhaupt ein „Geschäft oder eine „Verhandlung", ein „Antrag" oder eine „Handlung" gegeben ist, und ob die Versicherung des Siedlungsunternehmens den vom Gesetze vorgeschriebenen Inhalt hat. 123, 163. — 23) Wird durch die Bedingungen, welche die Polizei einer Ansiedlungsgenehmigung hinzufügt, eine dingliche Belastung des Ansied­ lungsgrundstücks geschaffen? (Nein.). 129, 10 (14). — 24) Die Gläubiger der von einer'preußischen Rentenbank ausgegebenen Rentenbriefe haben gegen den Preußischen Staat keinen im Rechtswege verfolgbaren Anspruch darauf, daß er, um ihre Befriedigung herbeizuführen, eine Zahlung an die Rentenbank leiste. 129, 287 (293). — 25) Rentenbanken: unter Garantie des Preußischen Staates errichtete unb verwaltete Anstalten öffentlichen Rechts mit eigner Rechtspersönlichkeit. 129, 290. — 26) Inhalt der für sie vom Staat übernommenen Garantie. 129, 292. — 27) Forderungs­ recht der Rentenbrief-Gläubiger nur gegen die Rentenbanken, nicht gegen den Staat. 129, 292. — 28) Bedeutung des preuß. Landesrentenbank­ gesetzes vom 29. Dezember 1927 (GS. S. 283). 129, 293. — 29) Durch den Rentengutsvertrag verpflichtet sich der eine Teil, das Eigentum an einem Grundstück gegen Übernahme einer festen Geldrente zu übertragen; ein Rentengutsvertrag kann auch dann noch vorliegen, wenn den wesentlichen

I. § 50. Eigentum. Inhalt. Miteigentum. Gesamteigentum usw.

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Teil des Entgelts der Kaufpreis bildet, während die Rente ganz gering ist. 129, 371. — 30) Der Rentengutsvertrag des Art. 12 § 1 Preuß. AG. z. BGB. stellt einen Vorvertrag zu dem endgültigen Grundstückskaufvertrage, dem Rentengutsrezeß, dar. 129, 372. — 31) Siedlungs- und Rentenguts­ vertrag stehen in besonders hohem Maß unter der Herrschaft des vom Rentengutsausgeber zu wahrenden Grundsatzes von Treu und Glauben. 129, 380. — 32) Aufwertung von Forderungen aus Gutsüberlassungs­ verträgen, die zugleich auf den Beziehungen zwischen unterhaltsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Personen beruhen (AufwG. § 10 Abs. 1 Nr. 3). 121, 307. — 33) Gehören Gutsüberlassungsverträge zu den Veräußerungen versicherter Sachen, die der Versicherungsnehmer dem Versicherer anzeigen muß (8869—71 VVG.)? (Ja.) 125, 193. — 34) Begriff des Gutsüber­ lassungsvertrags (810 Abs. 1 Nr. 2 AufwG.); zum Inbegriffe der dem Überlassenden für seinen Unterhalt überwiesenen Vorteile gehören nicht nur Natural- sondern auch Geldleistungen. 128, 198 (202/3). — 35) Es gibt nicht nur ländliche, sondern auch städtische Gutsüberlassungsverträge. 128, 202. — 36) Ausbedingung eines Altenteils bildet in Gutsüberlassungs­ verträgen zwar die Regel, aber keinen wesentlichen Bestandteil. 128, 205. — 37) Der Gutsüberlassungsvertrag setzt nicht voraus, daß außer dem Über­ nehmer noch andre (abzufindende) Abkömmlinge vorhanden seien. 128, 204.

Zweite» Kapitel.

Da» Eigentum.

§ 50. Eigentum. Inhalt. Miteigentum. Gesamteigentum. Fiduziarisches Eigentum. (Gemeinschaft § 135.)

I. Inhalt des Eigentums. 1) Das Ausschließungsinteresse gegenüber der Einwirkung im Sinne des 8 905 Satz 2 BGB. kann nur durch eine Beziehung zur Benutzung des Grundstücks begründet werden. 123, 182. — 2) Ein Interesse, das der Eigentümer lediglich dahin begründen würde, daß er sich für die Gestattung der Einwirkung ein Entgelt ausbedingen könnte, genügt nicht. 123, 182. — 3) Ob der Eigentümer an der Ausschließung ein Interesse hat, richtet sich nicht bloß nach den augenblicklichen Verhältnissen; auch die Möglichkeit künftiger Änderungen ist in Betracht zu ziehen. 123,182. — 4) Beschränkung, die sich gegen den Straßeneigentümer aus der Widmung der Straße für den öffentlichen Verkehr ergibt. 123,183. — 5) Tas durch Sicherungsübereignung erworbene Eigentum (Sicherungseigentum) ist ein die Veräußerung hin­ derndes Recht im Sinne des 8 771 ZPO. und des 8 301 der Reichsabgaben­ ordnung. 124, 73. — 6) Eigentumsinhalt und Gemeingebrauch. (Straßen­ händler in Großstädten mit festem Stand auf dem Bürgersteig?) 125, 108 (111 flg.). — 7) Geteiltes Eigentum (z. B. Erbmiete) ist im BGB. nicht vor­ gesehen und durch 8 567 BGB. ausgeschlossen. 130, 146. — 8) Erstreckt sich die Verfügungsbeschränkung nach 877 des Reichsversorgungsgesetzes auf bereits im Grundbuch eingetragene Rechte? (Nein.) 130, 209 (211).

80 I- §51. Gesetzliche Beschränkungen des Eigentums, Nachbarrecht. Lichtschutz usw. II. Miteigentum. 1) Auflassung durch einen alleinberechtigten Erben, der nur Mit­ berechtigter zu sein glaubt. 125, 131 (133). III. Gesamteigentum.

IV. Fiduziarisches Eigentum. 1) Die nach BGB. § 930 erfolgte Besitzübertragung begründet volles bürgerlich-rechtliches Eigentum, an dessen dinglicher Wirksamkeit durch Vereinbarungen der Beteiligten nichts geändert werden kann. Die Bezeich­ nung des Sicherungseigentums als fiduziarisches Eigentum bedeutet keine geringere dingliche Kraft im Vergleich zu anderem Eigentum. 124, 73. — 2) Das im Wege der Besitzauftragung (Besitzkonstitut) erworbene Sicherungs­ eigentum ist ein die Veräußerung hinderndes Recht im Sinne des § 771 ZPO. und im Sinne des. § 301 der Reichsabgabenordnung. 124, 73 (75). — 3) Im Konkurse gewährt das Sicherungseigentum kein Aussonderungsrecht, sondern nur, wie das Pfandrecht, ein Absonderungsrecht. 124, 75. — 4) Fiduziarische Eigentumsübertragung an Partenschiffen zur Sicherung für einen Kredit. 126, 45. — 5) Fiduziarische Eigentumsübertragung (Sicherungsübereignung) und Stempelsteuer. 127, 26. — 6) Einen typischen Treuhändervertrag gibt es nicht; das Rechtsverhältnis muß nach den jeweiligen Umständen, besonders nach den zugrunde liegenden Auftrag bestimmt werden. 127, 345. — 7) Ein Treuhandverhältnis im Rechtssinne liegt vor, wenn der Treuhandgeber einen bisher auch rechtlich zu seinem Vermögen gehörenden Gegenstand dem Treuhänder derart übereignet, daß das Treugut zwar rechtlich, aber nicht wirtschaftlich aus seinem Vermögen ausgeschieden wird. 127, 344. — 8) Erfordernis genauester Bezeichnung der Gegenstände bei Sicherungs­ übereignung. 129, 61/3.

§ 51. Gesetzliche Beschränkungen deS Eigentums. Nachbarrecht. Lichtschutz (Fenster­ recht). Zuführungen (Immissionen). Vertiefung, überbau. Notweg. I. Inhalt des Eigentums i. S. der §§903—905 BGB.

1) Das Ausschließungsinteresse des Eigentümers gegenüber Einwrrknngen im Sinne des § 905 Satz 2 BGB. kann nur durch eine Beziehung zur Benutzung des Grundstücks begründet werden; ein Interesse, das der Eigen­ tümer nur damit begründen würde, daß er sich für die Gestattung der Ein­ wirkung ein Entgelt ausbedingen könnte, genügt nicht. 123, 182. — 2) Ob der Eigentümer an der Ausschließung ein Interesse hat, richtet sich nicht bloß nach den augenblicklichen Verhältnissen; auch die Möglichkeit künftiger Änderungen (z. B. in der Art der Grundstücksbenutzung) ist in Betracht zu ziehen. 132, 182. — 3) Aus der Widmung einer Straße für den öffentlichen Verkehr ergeben sich Beschränkungen des Eigentums am Straßengrundstück. 123, 183. — 4) Steht dem Anlieger einer öffentlichen Straße infolge der Bestimmung der Straße für den öffentlichen Verkehr die Befugnis zu,

I. § 52. Grenzbau usw. § 53. Erwerb und Verlust usw.

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im Luftraum über dem Bürgersteig eine Lichtreklameanlage zu halten, wenn sie polizeilich genehmigt ist und den Verkehr nicht behindert? 123, 181 (183/5). — 5) Inwieweit können Straßenhändler, die in einer Groß­ stadt einen festen Stand auf dem Bürgersteig einnehmen wollen, sich der Stadt gegenüber auf den Gemeingebrauch an der Straße berufen? 125, 108 (111). — 6) Rechtsschutzzweck oder Rechtsmißbrauch bei der Abwehr von Eingriffen in das Eigentum? 125, 110. II. Zuführungen (Immissionen). (S. auch § 63.)

§906 BGB.

1) Auf dem Gebiete des Wasserrechts sind die §§ 906, 907 BGB. nicht anwendbar. 122, 134. — 2) Allgemeine Verurteilung, Eingriffe gewisser Art zu unterlassen, namentlich bei Einwirkung von Rauch, Lärm, Geruch, schädlichen Gasen usw. (Immissionen); Aufsparung von Einzelmaßnahmen für das Vollstreckungsverfahren. 123, 310.

III. Gefahrdrohende Anlagen.

Vertiefung (§§907—909 BGB.).

1) Auf dem Gebiete des Wasserrechts sind die §§ 906, 907 BGB. nicht anwendbar. 122, 134. IV. Überbau. Notweg.

§ 52. Grenzbau. Grenzverichtigung.

§ 53. Erwerb und Verlust des Eigentums an Grundstücken.

I. Auflassung und Eintragung.

1) Der Begriff des Erwerbs nach § 2 AufwG. ist nicht im wirtschaft­ lichen Sinne, sondern im Rechtssinn aufzufassen; Erwerb im Rechtssinne tritt erst bei Vollendung des letzten Tatbestandsmerkmales ein. 121, 267. — 2) Die Gültigkeit der vom Bucheigentümer bewilligten und draufhin ein­ getragenen Auflassungsvormerkung wird durch einen später eingetragenen Widerspruch gegen die Eigentumseintragung nicht beeinträchtigt. 121, 44 (47). — 3) Kann eine eingetragene Auflassungsvormerkung wegen des öffent­ lichen Glaubens des Grundbuchs auch zum Nachteile dessen geltend gemacht werden, zu dessen Gunsten sie bewilligt wurde? 123, 49 (50). — 4) Welche Bedeutung hat die Auflassungserklärung des Alleinberechtigten, der sie zu­ sammen mit dem vermeintlichen Mitberechtigten abgibt, weil er glaubt, nur Mitberechtigter zu sein? 125, 131 (133). — 5) Der Anspruch auf Auf­ lassung eines Grundstücks kann auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks vorgemerkt werden. 128, 246. — 6) Auflassung als Einigungserklärung sachlichrechtlichen Inhalts, Antrag mif Eintragung des Eigentumswechsels als rechtsförmliche Erklärung für Zwecke der Be­ urkundung im Grundbuch. (Stempelsteuer?) 129, 7. — 7) Gerichtliche und Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

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notarielle Auflassung; Gleichbehandlung, auch stempelrechtlich? 129, 9. — 8) Unter welchen Voraussetzungen kann in der Übereignung eines Erbanteils

die Auflassung eines zur Erbmasse gehörenden Grundstücks gefunden werden? 129, 122 (124). — 9) In einer Auflassung liegt regelmäßig zugleich die Einwilligung des Veräußerers zu weiteren Verfügungen des Erwerbers; deshalb darf, wenn der Erwerber, ohne sich eintragen zu lassen, das Grund­ stück an einen Dritten weiter veräußert, dieser Dritte unmittelbar als Eigen­ tümer in das Grundbuch eingetragen werden. 129, 153.

II. Aneignung. 1) Ausübung des staatlichen Aneignungsrechts an aufgegebenem Grund­ eigentum. 122, 385. § 54. EigentumSerwerb an beweglichen Sachen durch Übertragung (Übergabe und deren Ersatz). Erwerb von Nichtberechtigten. 1) Eigentumserwerb an gepfändeten Sachen bei Übereignung an den Gläubiger nach § 825 ZPO. 126, 21 (26). — 2) Namentlich bei Sicherungs­ übereignungen muß um des Gläubigerschutzes willen genaueste Bestimmung der übereigneten Gegenstände im Vertrage gefordert werden. 129, 63. — 3) Zur Frage der Gültigkeit der Sicherungsübereignung eines Warenlagers und seiner Bestandteile. 129, 61. — 4) Das Erfordernis der Bestimmtheit ist nicht schon erfüllt, wenn der Eigentumsübergang an sämtlichen vor­ handenen Waren ohne Angabe von Merkmalen für ihre Unterscheidung ver­ einbart wird. 129, 63.

§ 55. EigentumSerwerb an beweglichen Sachen durch Ersitzung.

1) Kann gegenüber der Ersitzung ungerechtfertigte Bereicherung geltend gemacht werden? 130, 69 (72/3). — 2) Herausgabeanspruch einer Geistesschwachen, die als Geschäftsunfähige auf Grund nichtiger Schenkung den Besitz an Gemälden (66 Bildern Adolf von Menzels) an den Bayerischen Staat übertragen hat. 130, 69 (72/3). § 56. EigentumSerwerb an beweglichen Sachen durch Verbindung, Vermischung und Verarbeitung.

1) Wem steht der Anspruch auf Vergütung aus § 951 BGB. zu, wenn der Eigentümer beweglicher Sachen diese auf dem Grundstück eines anderen auf Grund Vertrags mit einem Tritten embaut? 130,310 (312). — 2) Wonach bestimmt sich der Umfang der Vergütung, und nach welchem Zeitpunkt ist sie zu bemessen? 130, 310 (312/3). § 57. Eigentumtzerwerb an Schuldscheinen, Hypotheken-, Grundschuld- und Renten­ briefen, Aktien, Kuxen. 1) Beim Verkaufe von Kuxen ist die Pflicht, ein Nummernverzeichnis zu erteilen, eine vertragliche Hauptverpflichtung. 121, 48 (50). — 2) Der Kux ist ein Recht (Verkörperung der gesamten Mitgliedsrechte eines Gewerken

innerhalb der Gewerkschaft), keine Sache; Übertragung durch schriftliche Abtretung. 121, 49.

§ 58. Eigentumserwerb an Erzeugnissen und Bestandteilen einer Sache. 1) Erwerb der Nutzungen des eingebrachten Gutes durch den Ehemann.

124, 329. § 59. Aneignung. Fischereirecht. Jagdrecht. Fund. Schatz. 1) Fischereirecht in der Lübecker Bucht. 122, Anhang 1.

§ 60. EigentumSerwerb durch Zuschlag und Einziehung (Beschlagnahme, Verfall­ erklärung). 1) Wann erstreckt sich der Zuschlag in der Zwangsversteigerung nicht auf Zubehörstücke, die nicht dem Grundeigentümer gehören? 127, 272 (274/5). — 2) Rechtsgestaltende Wirkung des Zuschlagsbeschlusses. 129, 155 (160). — 3) Eigentumsverfallklausel des § 1149 BGB.; Anwendungsbereich. 130, 227 (229). — 4) Feindliche Beschlagnahme in Kriegs- und Nachkriegszeit; Wirkung? 130, 25, 27.

§ 61. Verlust des Eigentums an beweglichen Sachen. § 62. Eigentumsanspruch auf Herausgabe der Sache (Vindikation). Klage auS älterem Besitz. 1) Zur Anwendung des § 986 BGB.: Einräumung vertraglichen Zurückbehaltungsrechts an einem Grundschuldbriefe derart, daß nicht der Grundschuldgläubiger selbst, sondern ein Dritter das Recht einräumt, den wiederum der Grundschuldgläubiger ermächtigt hat, dies im eigenen Namen zu tun. 124, 28 (32). — 2) Einrede aus BGB. § 986 Abs. 1 Satz 1 auf Grund einer Besitzeinräumung gemäß BGB. § 185. 124, 32. — 3) Räumungsklage der Stadtgemeinde aus § 985 BGB. gegen einen von ihr angestellten Be­ amten (Krankenhausleiter) auf Herausgabe der ihm überlassenen Dienst­ wohnung; Einwand des Beklagten aus § 986 BGB. 128, 59 (61). — 4) Ersatz für Verwendungen (§§ 996, 999 BGB).: Der Übergang der Ver­ wendungsansprüche des Vorbesitzers auf seinen Nachfolger im Besitze der Sache wird nicht schon dadurch allein bewirkt, daß der Vorbesitzer dem Nach­ folger die tatsächliche Gewalt über die Sache (§ 854 Abs. 1 BGB.) überträgt; es muß hinzukommen, daß der Nachmann Rechtsnachfolger des Vorbesitzers geworden ist. Eine solche Rechtsnachfolge setzt voraus, daß der Besitzüber­ tragung ein zwischen dem Vorbesitzer und dem gegenwärtigen Besitzer geschlossenes Veräußerungsgeschäft zugrunde liegt. 129, 199 (204). — 5) Wenn der Eigentümer mit der Eigentumsklage (§ 985 BGB.) gegen den Besitzer vorgeht, richten sich dessen Verpflichtung zur Herausgabe von Nutzungen und seine Ansprüche auf Ersatz von Verwendungen ausschließlich nach §§ 987flg. BGB.; der Eigentümer hat darüber hinaus keinen Be­ reicherungsanspruch. 129, 310. — 6) Wann hat der Eigentümer die Wahl zwischen Eigentumsklage und Bereicherungsklage? 129, 310/311. — 7) Unter

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I. § 63. Eigentumsfreiheitsanspruch (Negatorische Klage)

welchen Voraussetzungen kann sich der Käufer, dem das Grundstück übergeben war, wegen der Nutzungen und Verwendungen auf die §§ 993, 994 BGB. berufen? 129, 307 (312). § 63. EigentumsfreiheitSanspruch (Negatorische Klage). (S. auch §51II.)

1) Der wirkliche Grundstückseigentümer kann vom buchmäßigen Eigen­ tümer Beseitigung einer von diesem bewilligten Hypothek verlangen; zwar nicht nach § 1004, aber nach §§ 989, 990 BGB., wenn der Bucheigentümer beim Bucheigentumserwerb oder bei der Eintragung der Hypothek nicht in gutem Glauben war. 121, 335 (336/7). — 2) Auf § 1004 BGB. gestütztes Verlangen der Wiedereintragung des Eigentümers. 121, 45. — 3) Kein Schadensersatzanspruch aus § 1004, sondern nur Anspruch auf Beseitigung von Beeinträchtigungen und Unterlassung. 121, 189. — 4) Eigentumsfrei­ heitsklage wegen Schadens durch Rückstau, wobei das schädigende Grund­ stück im Lande Lübeck, das geschädigte im Lande Oldenburg liegt, beide also in verschiedenen Wasserrechtsgebieten, jedoch beide mit dem gemein­ schaftlichen ordentlichen Gericht Landgericht Lübeck: Den Ausschlag für die Zulässigkeit des Rechtsweges und auch für die Zuständigkeit des Gerichts gibt der Ort, an dem der schädigende Zustand oder die schädigende Handlung ihre Wirkung ausübt. 122, 196 (200). — 5) Der Eigentumsanspruch liegt durchaus auf privatrechtlichem Gebiete. Diesem wird der Streit nicht dadurch entrückt, daß der auf das Eigentum Einwirkende die von ihm be­ anspruchte Eingriffsbefugnis dem öffentlichen Recht entnimmt (polizeilich genehmigte Lichtreklameanlage). 123, 183. — 6) Ohne Einfluß hierauf ist es auch, wenn der Eigentümer von dem, der den Eingriff beansprucht, mit der negativen Feststellungsklage belangt wird. Denn sachlich handelt es sich um die Freiheit des Eigentums; der Rechtsweg beim ordentlichen Gericht ist dafür gegeben, die Verteilung der Parteirollen ohne Belang. 123, 183, 189. — 7) Eigentumsbeschränkungen durch den — örtlich verschiedenen, mit der Entwickelung des Verkehrs und der Verkehrsmittel veränderlichen — Gemeingebrauch; Verhältnis zwischen Anliegerrecht und Eigentum. 123, 182 flg., 189 flg. — 8) Inwieweit können sich Straßenhändler, die in einer Großstadt einen festen Stand auf dem Bürgersteig einnehmen wollen, der Stadt gegenüber auf den Gemeingebrauch an der Straße berufen? 125, 108 (111 flg.). — 9) Der Richter hat selbständig zu prüfen, was im einzelnen zum Gemeingebrauch gehört; für die tatsächliche Beurteilung der Sachlage ist jedoch die Stellungnahme der Polizei und sonstiger Verwaltungsbehörden wesentlich. 125, 112. — 10) Das Betreiben eines Gewerbes auf der Straße mit einem festen Stand kann noch in den Rahmen des Gemeingebrauchs fallen. 125, 113. — 11) Welche Voraussetzungen und welchen Inhalt hat der Anspruch auf Beseitigung von Beeinträchtigungen nach BGB. § 1004? (Haldenbrand, der sich nicht dämpfen läßt und auf beanchbarte Bahnanlagen hinübergreift.) 127, 29 (33). — 12) Inwiefern ist es diesem Ansprüche gegenüber von Bedeutung, wenn der geschädigte Nachbar der Heranführung der schädigenden Anlage (der später in Brand geratenen Halden) an sein Grundstück zugestimmt hatte? 127, 29 (32/3, 35).

I. §§ 64—69. Dingliche Rechte an fremden Sachen usw. Grunddienstbarkeiten.

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Drilles Rapikel. Die dinglichen Nrchlr an fremden Sachen. § 64. Dingliche Rechte an fremden Sachen im allgemeinen. 1) Den Vertragsparteien ist nicht gestattet, den wirtschaftlichen Inhalt und die Wirkungen eines dinglichen Rechts (z. B. des Erbbaurechts) auf ein rein schuldrechtliches Verhältnis zu übertragen, wenn diese Rechts­ wirkungen gegen zwingende Vorschriften des Rechts der Schuldverhältnisse (z. B. den § 567 BGB) verstoßen. 121, 14. — 2) Ein Vertrag zugunsten eines Dritten hat grundsätzlich keine sachenrechtliche Wirkung. 124, 221. — 3) Die Verträge auf Leistungen an einen Dritten (§§ 328 flg. BGB.) lassen keine entsprechende Anwendung auf die Bestellung eines Pfandrechts zu, wo die Einigung zwischen dem Besteller und dem Erwerber vorgeschrieben ist (§§ 1205, 1274 BGB.) 124, 221. — 4) Der dingliche Vertrag ist nur auf die Entstehung des dinglichen Rechtsverhältnisses gerichtet. 125, 263. — 5) Dem Besitz des Grundstückskäufers kommt im geltenden Liegenschafts­ rechte keine Bedeutung für die dingliche Rechtsgestaltung zu. 127, 9. — 6) Bei Grundstücksverkäufen können Baubeschränkungen zugunsten künftiger Käufer andrer Trennstücke (also noch ungewisser, aber durch den Eintritt in einen gewissen Zustand — Erwerb und Besitz eines Grundstücks — be­ stimmter Personen) begründet werden. 128, 250.

§ 65. Erwerb und Verlust dinglicher Rechte an fremden Sachen, insbesondere an Grundstücken, nach früherem preußischen Recht. § 66. Erwerb und Verlust dinglicher Rechte an fremden Sachen nach BGB. im allgemeinen. 1) Im Gebiete des Liegenschaftsrechts sind nur die gesetzlich vor­ gesehenen Wege zur Erlangung einer dinglich gesicherten Rechtsstellung gangbar. 125,141. — 2) Der bloße Besitz verleiht auch in Verbindung mit dem Käuferanspruche keine dingliche Rechtsstellung. 127, 9. — 3) Für die Gültigkeit des dinglichen Rechtsgeschäfts ist es an sich ohne Belang, ob das zugrunde liegende schuldrechtliche Geschäft rechtswirksam ist. 129, 287.

§ 67. Erbbaurecht. 1) Inhalt und Wirkungen des Erbbaurechts auf rein schuldrechtliche Verhältnisse zu übertragen, ist unstatthaft, weil dadurch eine Pacht ohne Beachtung des zwingenden § 567 BGB. begründet würde. 121, 14.

§ 68. Dienstbarkeiten im allgemeinen. 1) „Dienstbarkeit der Unbebaubarkeit" (Preußen.) 128, 29.

durch

Fluchtlinienfestsetzung.

§ 69. Grunddienstbarkeiten. 1) In welchem Umfange stehen demjenigen, der auf Grund einer privatrechtlichen Dienstbarkeit an einem Grundstück ein Durchfahrtsrecht besitzt, wegen Beeinträchtigung seiner Dienstbarkeit (und auch des Straßen-

anliegerrechts) Ansprüche gegen den Unternehmer zu, auf dessen Antrag das Enteignungsverfahren — zur Tieferlegung der an dem Grundstück vorbeiführenden Straße — eingeleitet worden ist? 126, 370 (373/4). — 2) Für die Frage nach dem Umfange der Beeinträchtigung ist der Inhalt der Grunddienstbarkeit wesentlich; für diesen wiederum kann in Betracht kommen, in welcher Weise die Dienstbarkeit bisher ausgeübt worden ist. 126, 373. — 3) Wenn der Zweck einer Grunddienstbarkeit erfüllt werden soll, so muß nach Treu und Glauben die Verkehrsentwickelung (Veränderung im Gebrauche der Verkehrsmittel) berücksichtigt werden. 126, 373. — 4) Auf Erhaltung tatsächlicher Vorteile hat der Straßenanlieger kein Recht. 126, 374. — 5) Er muß aber die Verbindung mit der Straße so haben, wie er sie für den Wirtschaftsbetrieb auf dem Grundstück braucht. 126, 374. — 6) Zulässig ist die Eintragung einer Grunddienstbarkeit zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines Bergwerks mit dem Inhalt: der Bergwerks­ eigentümer solle berechtigt sein, Abbau zu treiben ohne Verpflichtung zur Entschädigung für Bergschäden, die dem belasteten Grundstück entstehen. 130, 350 (356/7). — 7) Das Bergwerkseigentum kann herrschendes Grund­ stück im Sinne des § 1018 BGB. sein. 130, 355. — 8) Durch eine Grund­ dienstbarkeit kann festgelegt werden, daß der jeweilige Grundeigentümer Einwirkungen (Immissionen) über das aus § 906 BGB. zu rechtfertigende Maß hinaus dulden muß und keine Abwehrklage dawider erheben darf. 130, 356. § 70. Nießbrauch.

1) Tritt die Befugnis zur Ausübung des Vorpachtrechtes ein, wenn der Verpflichtete sich einem Dritten gegenüber zur Bestellung eines Nieß­ brauchs am Gegenstände des Vorpachtrechts verbindet? 125, 123 (125). — 2) Folgerungen daraus, daß mit der Nießbrauchsbestellung Vereinbarungen verbunden sind, die wegen ihrer persönlichen Besonderheit der Übernahme des Vertrags durch eine andre Hand (bei Vorkauf oder Vorpacht) wider­ streben. 125, 125/6. § 71. Beschränkte persönliche Dienstbarkeiten.

1) Entschädigung für den Verzicht auf ein lebenslängliches Wohnungs­ recht; Aufwertung. 128, 359. § 72. Dingliches Barkaufs- und WiederkaufSrecht.

1) Rechtliche Bedeutung und rechtliche Folgen der Ausübung des Vorkaufsrechts; Einfluß von Vereinbarungen zwischen Verkäufer und Käufer über Leistungen persönlicher Natur? 121, 137. — 2) Der bedingte Anspruch auf Wiedereinräumung des Eigentums, der sich aus der Begründung eines Wiederkaufsrechts in einem gültigen Grundstückskaufvertrag ergibt, kann schon vor der Ausübung des Wiederkaufsrechts durch eine Vormerkung im Grundbuche gesichert werden. 125, 247. — 3) Das dingliche Vorkaufs­ recht entsteht gemäß § 873 BGB. rechtswirksam durch Einigung und Ein­ tragung. 125, 262. — 4) Der Vertrag, durch den sich der Grundstückseigen­ tümer zur Bestellung eines dinglichen Vorkaufsrechts verpflichtet, bedarf

der Form des §313 BGB.; der Mangel dieser Form wird durch die Ein­ tragung des Vorkaufsrechts in das Grundbuch geheilt. 125, 261 (264); vgl. 129, 123. — 5) Wesen und Inhalt des auf Bestellung des dinglichen Vorkaufsrechts gerichteten Grundgeschäfts: bedingte Verpflichtung des Bestellers, in dem vorgesehenen Falle das Eigentum an dem Grundstück auf den Vertragsgegner zu übertragen. 125, 263.

§ 73. Reallasten. Gemeine Lasten. Öffentliche Lasten. 1) Die eingetragene Rentengutsrente ist reine Reallast; neben ihr besteht keine persönliche Forderung aus dem Rentengutsvertrage. 121, 190 (192). — 2) Unterschied der grundbuchmäßigen Behandlung von Reallasten nach früherem preußischen Recht (Ges. v. 5. Mai 1872 § 12) und nach dem Rechte des BGB. (§§ 873,1105). 121, 192. — 3) Industriell (Gesetz vom 30. August 1924, RGBl. II S. 257) als persönliche Belastung des Unternehmers für sein ganzes Vermögen; öffentliche Last für ein zum Betriebsvermögen des Unternehmens gehöriges Grundstück, wirksam auch ohne Eintragung im Grundbuche. 127, 130 (133/135). — 4) Die Aufwertung eines persönlichen Anspruchs auf Zahlung der Ablösungssumme für eine Reallast ist mit § 31 AufwG. nicht vereinbar. 129, 210 (215). — 5) Eine Reallast kann aiich zur Sicherung einer persönlichen Forderung verwendet werden. 129, 210 (216). — 6) Sächsischer Kohlenzehnt als Reallast (sächs. Landesrecht). 129, 219. — 7) Auch für Reallasten gilt nach § 31 AufwG. die Vorschrift des § 15 das., wonach die in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis zum 14. Februar 1924 geschehene Annahme der Leistung die Aufwertung nicht hindert. 129, 220, 223. — 8) Rückwirkende Aufwertung wird bei Reallasten gerade dann einzutreten haben, wenn die Reallast in der Rück­ wirkungszeit durch eine Kapitalabfindung abgelöst ist (vgl. AufwG. § 31 Abs.2 Satz 2). 129, 221.

§ 74. Altenteil (Autzzug, Leibgedinge, Leibzucht). 1) Gutsüberlassungsverträge, Aufwertungsbeschränkung (AufwG. § 10 Abs. 3 und Abs. 1 Nr. 3). 121, 307. — 2) Verbindung der Altenteils­ begründung mit Gutsüberlassungsverträgen, ländlichen und städtischen. 128, 200. — 3) Unter Altenteil versteht man nicht bloß Naturalleistungen, sondern den Inbegriff aller Vorteile, die dem Berechtigten (Gutsüberlasser) zum lebenslänglichen Unterhalt überwiesen werden; auch Geldleistungen können dazu gehören. 128, 203. — 4) Ausbedingung eines Altenteils bildet im Gutsüberlassungsvertrage die Regel, aber keinen wesentlichen Bestandteil eines solchen Vertrags. 128, 205.

Viertes Aspike!.

Das Pfandrecht.

§ 75. Das Pfandrecht im allgemeine«. 1) Wirtschaftlicher Erfolg der Verpfändung durch Vereinbarung eines Zurückbehaltungsrechtes? 124, 30. — 2) Der Vertrag zugunsten eines Dritten hat keine sachenrechtliche Wirkung. 124, 221.

§ 76. Hypothek und Grundschuld nach früherem Hecht. 1) Die Hypothek des BGB. ist keine völlig neue Schöpfung, sondern aus dem im größten Teile Deutschlands vorher schon vorhanden gewesenen Grundstückspfandrecht gleichen Namens herausgewachsen und ihm in den wesentlichen Zügen nachgebildet. 122, 130.

§ 77. Hypothek und Grundschuld (Rentenschuld) nach BGB. I. Inhalt des Hypothekenrechts. Bruchteilshypothek. Bedingte Hypothekenbestellung. Gläubiger. Inhalt der Eintragung. Briefhypothek. Hypothekenbrief. Buchhypothek. (Rangverhältnis § 48 II.)

1) Der Anspruch auf Befriedigung aus dem Erlöse der Zwangsver­ steigerung eines Grundstücks ist, wenn die Hypothek schon gelöscht und das Grundstück in andere Hände übergegangen ist, nicht mehr als Hypothek anzusehen, sondern von ihr wesentlich verschieden. 121, 75. — 2) Die Be­ stellung einer aufschiebend bedingten Hypothek ist zulässig, auch in der Weise, daß für den etwaigen Ausfall, den der Gläubiger an einer Verkehrshypotyek erleidet, eine Sicherungshypothek an einem anderen Grundstück bestellt wird. 122, 237 (330/1). — 3) Der Begriff des Erwerbs nach § 2 AufwG. ist nicht im wirtschaftlichen Sinne, sondern im Rechtssinn aufzu­ fassen; der Erwerb im Rechtssinne tritt erst bei Vollendung des letzten Tatbestandsmerkmals ein. Handelt es sich um eine Buchhypothek, so gilt die allgemeine Vermutung des § 5 AufwG., wonach die Hypothek an dem Tag erworben ist, an dem sie für den Gläubiger im Grundbuch eingetragen wurde. Der Tag der Eintragung (wenn die Einigung über die Abtretung erst später erfolgt, der Zeitpunkt der Einigung) ist als Zeit des Erwerbs anzusehen (§ 1154 Abs. 3 Verb. m. § 873 BGB.). 121, 267. — 4) Können Einwendungen gegen die Gültigkeit einer Hypothekbestellung erhoben werden, wenn'die Hypothek an dem Grundstück einer offenen Handelsgesell­ schaft von einer Person bestellt worden ist, die irrt Handelsregister als Gesell­ schafter eingetragen, aber in Wirklichkeit nicht Gesellschafter war? 125, 228 (230). — 5) Das Grundbuch darf keine Unklarheit schaffen. Namentlich muß bei einer Hypothek der Umfang der Grundstückshaftung für alle in Betracht kommenden Fälle genau bestimmt oder doch besümmbar sein. 126, 278. — 6) Eine Hypothek kann zur Sicherung einer gegen mehrere Gesamtschuldner gerichteten Forderung und eine Hypothek für mehrere Forderungen gegen einen und denselben persönlichen Schuldner bestellt werden. 126, 278. — 7) Ein nicht rechtsfähiger Verein kann als solcher kein Gläubigerrecht erwerben; nur seine einzelnen Mitglieder können ge­ meinschaftlich Gläubiger werden. Wird dennoch der Verein als Hypotheken­ gläubiger eingetragen, so ist die Belastung nichtig, die Hypothek nicht ent­ standen, das Grundbuch unrichtig geworden. 127, 309 (311/3). — 8) Die Eintragung des nicht rechtsfähigen Vereins als Gläubiger kann nicht in eine solche der Mitglieder umgedeutet werden. 127, 312. — 9) Wann wird die Frankengrundschuld des schweizerischen Goldhypothekengläubigers fällig? (Nicht vor dem 9. Dezember 1935.) 130, 220 (226).

II. Gegenstand der hypothekarischen Haftung. -Gesamthypothek. Sicherheitsgefährdung. Veräußerung sbeschränkung.

1) Entsteht eine Gesamthypothek, wenn für eine durch Verkehrs­ hypothek gesicherte Forderung an einem andern Grundstück eine Sicherungs­ hypothek unter der Bedingung bestellt wird, daß der Gläubiger aus der Verkehrshypothek nicht voll befriedigt werde (Ausfall-Sicherungshypothek)? 122, 327 (331). — 2) Welche Rechte stehen einem Hypothekengläubiger, wenn seine Hypothek gelöscht ist, aber die Voraussetzungen der Aufwertung kraft Rückwirkung vorliegen, in dem Falle zu, daß die Wiedereintragung der Hypothek hinsichtlich eines (nach ihrer Löschung veräußerten) Eigen­ tumsbruchteils wegen der Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs ausgeschlossen ist? 123, 74 (75). — 3) Entsprechende An­ wendung des § 1132 BGB. auf Grundstücksbruchteile, soweit sie nach 8 1114 BGB. mit Hypotheken belastet werden können: Die Bruchstücke stehen im Umfang ihrer Haftung den Grundstücken gleich; ein Hypotheken­ gläubiger, dem für seine Forderung eine Hypothek an mehreren Eigen­ tumsbruchteilen zusteht, kann aus jedem dieser Bruchteile nach seinem Belieben Befriedigung für seine Forderung ganz oder zu einem Teile suchen. 123, 75. — 4) Die gesetzlichen Grenzen der Haftung des Grundstückszubehörs für eine Grundschuld können vertraglich weder erweitert noch eingeschränkt werden; keine Wirkung über den Kreis der Vertragschließenden hinaus. 125, 362 (365). — 5) Persönliche Einrede aus einem Vertrag über ein­ geschränkte Haftung des Grundstückszubehörs? 125, 365.

III. Persönliche Schuld. Übernahme der persönlichen Schuld durch den Erwerber des belasteten Grundstücks. Verhältnis zwischen Forderung und Hypothek. 1) Unter welchen Umständen und Voraussetzungen kann angenommen werden, eine Grundschuld solle in eine Hypothek umgewandelt werden, oder es solle gemäß § 1180 BGB. die Auswechselung von Forderungen statt­ finden? 121, 38 (43). — 2) Gegen die Umwandlung der Grundschuld in eine Kaufgeldhypothek spricht es nicht entscheidend, daß die Vertragsteile das Entstehen einer Grundschuld nicht erkannt haben. 121, 43. — 3) Er­ strebten die Vertragsteile im Endergebnis eine einheitliche Kaufgeldhypothek, so wollten sie auch die dazu erforderlichen Mittel, nötigenfalls auch die Umwandlung einer etwa entstandenen Grundschuld gemäß § 1198 BGB., selbst wenn sie sich über die rechtliche Konstruktion nicht klar waren. 121,43. — 4) Rechtsstellung des Gläubigers einer Restkaufgeldhypothek, wenn ihm der Schuldner nach Weiterveräußerung des Grundstücks seinen Anspruch gegen den Erwerber auf Befreiung von der Schuld abgetreten hat. 121, 303 (305). — 5) Das Entgelt für die Grundschuld ist nur Gegenstand des Grundgeschäfts; die Grundschuld ist sachenrechtlich von dem Schuldgeschäft und seiner Er­ füllung ganz losgelöst. 124, 93. — 6) Rechtsfolgen aus dem Grundgeschäft (Schuldvertrag), wenn die Grundschuld nicht voll vergütet wird. 124, 93. — 7) Begründet bei einer hypothekarisch gesicherten Forderung die Abrede zwischen Gläubiger und persönlichem Schuldner, daß sich jener nur an den

Grundstückseigentümer halten dürfe, für den Eigentümer eine Einrede aus §§ 1137, 1169 BGB. gegen die später in Grundschulden umgewandelten Grundstücksrechte? 128, 241 (246).

IV. Abtretung.

Übergang.

1) Abtretung einer Hypothek nach dem 13. Februar 1924; Aufwertung für den früheren Gläubiger? Schuldrechtlicher Ausgleichsanspruch? 121, 263. — 2) Abtretung einer Hypothek sicherungshalber; Treuhandverhältnis; Befugnis des Treugebers zur Anmeldung des Aufwertungsanspruchs. 121, 310. — 3) Das abstrakte Geschäft der Grundschuldabtretung hat seinen Rechtsgrund nur in dem der Schuldverschreibungs-Ausstellung zugrunde liegenden Vorgang. 124, 142. V. Verpfändung und Zurückbehaltungsrecht. (Pfändung von Hypotheken und Grundschulden § 345.)

1) Was gehört zur wirksamen Verpfändung einer Grundschuld? (§§ 1274, 1192, 1154 BGB.) 124, 29. — 2) Einräumung eines vertraglichen Zurück­ behaltungsrechts an einem Grundschuldbrief in dem Falle, daß nicht der Grundschuldgläubiger selbst, sondern ein Dritter das Recht einräumt, dieser aber wiederum vom Grundschuldgläubiger ermächtigt ist, es im eigenen Namen zu tun. 124, 28 (31). — 3) Ein Grundschuldbrief kann Gegenstand eines Zurückbehaltungsrechtes sein. 124, 30, — 4) Kann der verkehrsmäßige wirtschaftliche Erfolg einer Verpfändung (die Befriedigung des Gläubigers zu sichern) auch bei Vereinbarung eines Zurückbehaltungsrechtes erreicht werden? 124, 30.

VI. Eigentümergrundschuld.

1) Umwandlung einer zunächst entstandenen Eigentümergrundschuld in eine gewöhnliche; deren spätere Umwandlung (8 1198 BGB.) in eine Kaufgeldhypothek; Voraussetzungen, rechtsgeschäftlicher Zweck, für den Parteiwillen maßgebliche Umstände. 121, 43. — 2) Wird eine Eigentümer­ grundschuld abgetreten und in eine Darlehnshypothek umgewandelt, so ist die Abtretung mit der Umwandlung und mit der Schuldverschreibungs­ Ausstellung wirtschaftlich und rechtlich ein einheitliches Geschäft. (Stempel­ steuer.) 124, 140 (141/2). — 3) Der Grundschuldgläubiger, dem vom Grund­ eigentümer eine Eigentümergrundschuld für gewährte und noch zu ge­ währende Kredite abgetreten worden ist, kann dem Versicherer gegenüber die (vom Grundstückseigentümer verwirkte) Versicherungsentschädigung für ein abgebranntes Gebäude auch dann zum vollen Grundschuldbetrage be­ anspruchen, wenn er einen Teil des Abtretungsentgelts erst nach dem Ver­ sicherungsfall gezahlt hat. 124, 91 (93). — 4) Der § 1197 BGB. verbietet seiner Zweckbestimmung nach dem Eigentümergrundschuld-Gläubiger nur die Zwangsvollstreckung in das eigne Grundstück, scheidet also aus, wenn die Grundstückshaftung nicht mehr besteht, sondern nach ihrem Erlöschen nur noch die Befriedigung aus einem verhaftet gebliebenen Zubehörstück in

Betracht kommt. 125, 369. — 5) Die Eigentümergrundschuld ist der ge­ wöhnlichen Gläubigergrundschuld nicht völlig gleichgestellt, sondern gewissen Beschränkungen (§ 1197 BGB.) unterworfen, solange die Vereinigung von Gläubigerrecht und Eigentum in einer Person dauert. 127, 318.

VII. Sicherungs- und Höchstbetragshypothek. 1) Für eine durch Verkehrshypothek gesicherte Forderung kann an einem anderen Grundstück eine Sicherungshypothek unter der Bedingung bestellt werden, daß der Gläubiger aus der Verkehrshypothek nicht volle Befriedigung finde (Ausfallsicherungshypothek). 122, 327 (330). — 2) Mit einer Gesamtsicherungshypothek können zwei verschiedene Forderungen gesichert werden. 122, 330. — 3) Die aufschiebend bedingte Ausfallsiche­ rungshypothek stellt zwar bereits ein Vermögensrecht und keine bloße An­ wartschaft dar; sie kommt aber als Hypothek erst zur Entstehung, wenn die aufschiebende Bedingung eintritt, d. h. der Gläubiger bei Verwirklichung seines Rechts aus der Verkehrshypothek einen Ausfall erlitten hat. 122, 331. — 4) Die Verkehrshypotheken und die bedingte Ausfallsicherungshypothek sichern zwar dieselbe Forderung, aber nicht gemeinsam und gleichzeitig; die Haftung des mit der Ausfall-Sicherungshypothek belasteten Grundstücks tritt erst ein, wenn die Haftung der mit den Verkehrshypotheken belasteten Grundstücke endgültig erloschen ist. 122, 331. — 5) In welchem Umfange liegt bei der Sicherung durch eine Höchstbetragshypothek eine „durch Hypothek gesicherte Forderung" im Sinne des Aufwertungsgesetzes vor? 123,1 (5). — 6) Der dinglich Berechtigte, der durch die Zwangsvollstreckung Gefahr läuft, sein Recht am Grundstück zu verlieren, kann den betreibenden Gläubiger mit dem Betrag abfinden, für den ihm das Grundstück haftet (§§ 1150,268 BGB.). Dies ist bei einer durch den Währungsverfall betroffenen Hypothek ihr gesetzlicher Aufwertungsbetrag; das gilt auch für die Höchstbetragshypothek. 123, 149 (150). — 7) Welche Rechtsfolge tritt ein, wenn die Eintragung einer Verkehrshypothek bewilligt, aber versehentlich eine Sicherungs­ hypothek eingetragen worden ist? 123, 169 (170/1). — 8) Ist das Vollrecht einer Verkehrshypothek mangels Verlautbarung im Grundbuche nicht zustandegekommen, so besteht doch das Hypothekenrecht wenigstens in der eingetragenen schwächeren Gestalt der Sicherungshypothek. 123, 171. — 9) Bei der gewöhnlichen Hypothek gilt der öffentliche Glaube des Grundbuchs auch für die Forderung; der Eigentümer mag beweisen, daß die Forderung nicht bestehe. Dem Gläubiger einer Sicherungshypothek liegt ob, die vom Eigentümer bestrittene Forderung zu beweisen. 123, 170/1. — 10) Siche­ rungshypothek für Inhaber-Schuldverschreibungen (§ 1187 BGB.); Aus­ gleichsanspruch auf Erstattung der vom Grundstücksveräußerer gezahlten Schuldverschreibungssteuer. 125, 46. — 11) Bei einer Höchstbetragshypothek zur Sicherung aller Ansprüche aus einer Geschäftsverbindung kann erst beim Abschluß der Geschäftsverbindung endgültig festgestellt werden, ob und inwieweit die Hypothek durch Forderungen des Gläubigers ausgefüllt ist. Bis dahin ist die Hypothek in ihrem jeweilig nicht ausgefüllten Teil als eine vorläufige, auflösend bedingte Eigentümergrundschuld anzusehen. 125, 136. — 12) Eintritt eines neuen Gläubigers in das durch eine Höchst-

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betragshypothek gesicherte laufende Kreditverhältnis. 12&, 133 (140flg.). —

13) Auch eine nicht oder nicht voll valutierte Höchstbetragshypothek kann zum vollen Nennbetrag abgetreten werden, solange das gesicherte Kredit­ verhältnis fortbesteht. Die Abtretung hat aber dann zur Folge, daß der nicht valutierte Teil nach wie vor zur Sicherung für künftige Forderungen des alten Gläubigers aus seiner Geschäftsverbindung mit dem Schuldner dient. 125, 140. — 14) Der Umstand, daß zu einem Kreise gesicherter Forderungen eine Forderung gehört, deren Betrag schon als feststehend erwähnt ist, steht der Eintragung einer Höchstbetragshypothek nicht entgegen, die den Betrag jener einen Forderung übersteigt. 126, 276. — 15) Eine Höchstbetrags­ hypothek kann zur Sicherung von Forderungen gegen verschiedene Schuld­ ner, die nicht in einer Verpflichtungsgemeinschaft stehen, bestellt werden. (Frühere, abweichende Ansicht aufgegeben.) 126, 272 (278/280).

VIII. Zwangs- und Arresthypothek. (S. auch § 346III.)

IX. Kündigung. Löschung. Aufhebung. 1) Löschungsbewilligung mit Vorbehalt wegen des dinglichen Rechts genügt für die Anwendung des § 20 Abs. 2 AufwG. nicht; keine rein buch­ stäbliche Auslegung des § 29 GBO. 123, 63 (65). — 2) Geltendmachung der Löschungsvormerkung in der Zwangsversteigerung. 125, 133 (135, 137/8).

X. Klage und sonstige Rechtsmittel des Hypothekengläubigers. 1) Begründet bei einer hypothekarisch gesicherten Forderung die Abrede zwischen Gläubiger und persönlichem Schuldner, daß jener sich nur an den Grundstückseigentümer halten dürfe, für den Eigentümer eine Einrede aus §§ 1137, 1169 BGB.? 128, 241 (245).

XI. Befriedigung. Zwangsvollstreckung. Zwangsversteigerung.

1) Der Hypothekengläubiger ist nach Fälligkeit seines Anspruchs auch ohne vorherige Beschlagnahme zur Einziehung der Versicherungsentschädi ­ gung für ein abgebranntes Gebäude befugt. 122, 131 (133). — 2) Der Ver­ sicherer kann dem Hypothekengläubiger bei der Klage aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. alle Einwendungen aus der Person des Versicherungs­ nehmers entgegenhalten. 122, 131 (133). — 3) Der Hypothekengläubiger ist nur bei der Klage aus § 101 VVG., nicht aber bei Geltendmachung des Anspruchs aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. zur Abtretung seiner Hypothekenrechte an den Versicherer verpflichtet. 122, 131 (134). — 4) Das Ablösungsrecht der §§ 1150, 268 BGB. kann gegenüber einer aufgewerteten Höchstbetragshypothek mit dem gesetzlichen Aufwertungsbetrage aus­ geübt werden. 123, 149 (150). — 5) Ablösungsrecht des am Grundstück Berechtigten; Voraussetzungen und Grenzen (BGB. §§ 1150, 268). Voraus­ gesetzt ist, daß der Berechtigte Gefahr läuft, durch die Zwangsvollstreckung

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sein Recht an der Sache zu verlieren; diese Zweckbestimmung kann nicht mehr erfüllt werden, wenn durch den Zuschlag das Recht am Grundstück erloschen ist. 123, 340. — 6) Haftung des von der Zwangsversteigerung ansgeschlossenen Zubehörs für den Ausfall der Hypothek (Grundschuld). 125, 366. — 7) Wie wird das Recht aus einer Grundschuld übertragen, das am Grundstück durch den Zuschlag in der Zwangsversteigerung erloschen, an einem von der Versteigerung ausgeschlossenen Zubehörstück aber bestehen geblieben ist? (Formlos.) 125, 362 (367). — 8) Ausnahmenatur eines ohne Grundstückshaftung sich fortsetzenden Grundstückspfandrechts; Folgerungen daraus. 125, 368. — 9) Wirkt bei der Verteilung des Zwangsversteigerungs­ erlöses die Geltendmachung einer Löschungsvormerkung im Sinne des des § 1179 BGB., die zu einer durch den Zuschlag erloschenen Hypothek eingetragen war, auch zugunsten einer Hypothek, die gleichen Rang wie die durch die Vormerkung begünstigt hatte? 127, 282 (286). — 10) Am Barerlös, den der Ersteher zu zahlen hat, setzen sich als am „Surrogat" des Grundstücks die früheren hypothekarischen Rechtsbeziehungen fort. 127, 354. — 11) Ersatz der Aufwertungshypothek einer Hypothekenbank durch eine nach §§ 118,128 ZVG. eingetragene Sicherungshypothek; Veränderung der Rechtslage. 127, 356/7. — 12) Eine Hypothekenbank braucht sich nach der Zwangsversteigerung eines von ihr beliehenen Grundstücks nicht gefallen zu lassen, daß sie zwischen Zuschlag und Kaufgelderbelegungstermin vom Ersteher für ihre aus dem Barerlös zur Hebung kommende Hypothek in Liquidations-Goldpfandbriefen abgefunden wird. 127, 350 (358). —13) Die Zahlung des Versteigerungserlöses durch den Ersteher ist etwas anderes als eine Rückzahlung der Hypothek. 127, 359. — 14) Der § 1149 BGB. (Eigen­ tumsverfallklausel) kann nicht auf einen Vertrag angewandt werden, durch den der Schuldner das belastete Grundstück ohne vorherigen Schwebezustand zum Zwecke der Befriedigung an den Gläubiger verkauft. 130, 227 (229). XII. Aufwertung der Hypotheken, Grund-und Rentenschulden.

(S. auch § 388 Aufwertung nach der 3. Steuernotverordnung und § 389 Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.)

1) Eine Versicherungsunternehmung ist nicht befugt, ohne Zustimmung des ihr bestellten Treuhänders auf Feststellung ihres Anspruchs auf Auf­ wertung einer zum Aufwertungsstock (AufwG. § 60) gehörenden Hypothek zu klagen. 121, 1. — 2) Gegen ein Versicherungsunternehmen kann nicht ohne Zuziehung oder Zustimmung des ihm bestellten Treuhänders auf Fest­ stellung des Nichtbestehens eines zu seinem Aufwertungsstock (AufwG. § 60) gehörenden Aufwertungsanspruchs oder auf Bewilligung der Löschung eines im Grundbuche zur Sicherung eines solchen Anspruchs eingetragenen Widerspruchs geklagt werden. 121, 2. — 3) Übernahme von Schulden in Anrechnung auf den Kaufpreis ist nicht unter allen Ümständen dahin aus­

zulegen, daß insoweit keine Kaufpreisforderung entstehen soll. 121,38 (41). — 4) Unter welchen Voraussetzungen kann die Umwandlung einer Grundschuld in eine Hypothek oder die Auswechselung von Forderungen nach § 1180 BGB. angenommen werden? 121, 38 (42/3). — 5) Bedeutung einer vertraglichen

Verfallklausel für die Aufwertung der dinglich gesicherten und der Persön­ lichen Forderung einer Hypothek; Zinsverzug für Aufwertungsbeträge, Zwischenzinsen. 121, 51. — 6) Nur wenn der Kaufvertrag zu einer Zeit abgeschlossen worden ist, als der Verkäufer noch auf die Nichtaufwertung vorbehaltlos gelöschter Hypotheken vertrauen durfte, kann ihm ein Ausgleichs­ anspruch gegen den Käufer wegen der Aufwertungslasten zugebilligt werden. 121, 56 (58). — 7) Eine durch Hypothek gesicherte Forderung im Sinne des § 9 AufwG. liegt nicht mehr vor, wenn nach Enteignung des Grundstücks und Löschung der Hypotheken die dinglichen Rechte an der Entschädigungs­ summe (oder im Falle ihrer Hinterlegung an der Hinterlegungsforderung) fortbestehen. 121, 73 (75). — 8) Rechtliche Folgen aus einer Goldmünz­ klausel für die Aufwertung der durch Hypothek gesicherten persönlichen Forderung im Hinblick auf die Bundesratsverordnung vom 28. Sept. 1914 (RGBl. S. 417). 121, 110. — 9) Ein Schuldübernahmevertrag kann auch bedingt abgeschlossen werden; bedingt dadurch, daß der die Schuld abgebende Grundstücksverkäufer (der vorerst mangels Genehmigung seiner eignen Schuld­ übernahme noch gar nicht persönlicher Schuldner des Hypothekengläubigers ist) demnächst durch Empfang der Genehmigung Schuldner wird. 121, 118 (120). — 10) Rangverhältnis aufgewerteter Hypotheken (§ 6 Abs. 2 AufwG.). 121, 128. — 11) Unter welchen Voraussetzungen kann der Grundstücks­ verkäufer vom Kaufverträge zurücktreten, weil der Käufer die Ausgleichung für aufgewertete frühere Hypotheken ablehnt? Olau-sula-Lehre (Erschütterung der Geschäftsgrundlage und Aufwertungsanspruch.) 121, 130. — 12) Ist eine Hypothek abgetreten und auf den neuen Gläubiger umgeschrieben, so gilt die Vorschrift des § 28 Abs. 2 AufwG. nicht für die Verzinsung des Aufwertungsbetrages des früheren Gläubigers. 121, 134(136). —13) Wenn eine Forderung vor der Aufwertung unverzinslich war, so ist sie es (wenn nichts anderes vereinbart wird) auch weiter; durch § 28 Abs. 1 AufwG. wird sie nicht verzinslich. 121, 150. — 14) Hat ein Grundstücksverkäufer darein gewilligt, daß die für ihn auf dem verkauften Grundstück eingetragene Kauf­ geldforderung dort gelöscht und dafür auf anderem Grundbesitze des Käufers eingetragen wird (Pfandauswechselung), so steht ihm kein Anspruch auf die höhere Aufwertung nach § 10 Nr. 5 AufwG. zu. 121, 169 (170). — 15) Der frühere Gläubiger einer abgetretenen Buchhypothek kann keine Aufwertung verlangen, wenn die Eintragung der Abtretung im Grundbuch — oder im Fall einer erst später geschehenen Einigung diese — nach dem 13. Februar 1924 erfolgt ist. Aber dem früheren Gläubiger steht gegen den Erwerber der Hypothek ein schuldrechtlicher Ausgleichsanspruch zu (§ 242 BGB.). 121, 263 (268/9). — 16) Der § 25 Abs. 1 Satz 2 AufwG. greift nicht nur bei unmittelbar eintretender Fälligkeit der Schuld, sondern auch dann ein, wenn der Gläubiger für besondere Fälle berechtigt ist, durch Kündigung die vorzeitige Fälligkeit herbeizuführen. 121, 269 (271). — 17) Der Gläu­ biger, der vor dem 14. Februar 1924 seine Hypothekenforderung abgetreten hat, kann noch eine Abweichung vom normalen Höchstsätze für die Auf­ wertung beanspruchen. (AufwG. § 10 Nr. 5 auf die persönliche Forderung anwendbar.) 121, 290 (292). — 18) Umwandlung einer Kaufgeldforderung bei ihrer Begründung (§ 10 Nr. 5 AufwG.). 121, 290 (293). — 19) Wenn

der Schuldner einer Restkaufgeldhypothek nach Weiterveräußerung des Grundstücks seinen Anspruch gegen den Erwerber auf Befreiung von der Schuld an den Gläubiger der Hypothek abgetreten hat, so finden auf den abgetretenen Befreiungsanspruch die Vorschriften des Aufwertungsgesetzes über die Aufwertung der durch die Hypothek gesicherten persönlichen Forde­ rung unbeschränkt Anwendung. 121, 303 (306). — 20) Wenn eine Hypo­ thek sicherungshalber zu treuen Händen abgetreten worden ist, kann der Treugeber den Aufwertungsanspruch im eigenen Namen anmelden und verfolgen; „Gläubiger" (§ 16 AufwG.) ist nicht eng auszulegen. 121, 310. — 21) Ein an die Grundbuchabteilung des Amtsgerichts gerichteter, auf § 6 AufwG. gestützter Antrag auf Eintragung einer Aufwertungshypothek ist zugleich als Anmeldung des Aufwertungsanspruchs gemäß § 16 AufwG. anzusehen, wenn das Amtsgericht als Aufwertungsstelle bestimmt ist. 121, 312. — 22) Beweislast des Gläubigers für die Zeit der Zahlung, wenn er die Aufwertung seiner zurückgezahlten und gelöschten Hypothek auf Gruud des § 15 AufwG. verlangt; die Vermutung aus Art. 3 der DurchfVO. v. 29. Nov. 1925 güt nur, wenn es sich um die Eintragung der Aufwertung im Grundbuch handelt, aber nicht im Verfahren vor Aufwertungsstelle und Prozeßgericht. 121, 318 (320). — 23) Die Aufwertungsstelle hat bei der Entscheidung über die Einwendungen des persönlichen Schuldners aus § 15 Satz 2 AufwG. (Härteklausel) die Möglichkeit eines Ausgleichsanspruchs des Schuldners gegenüber dem Grundstückserwerber zu berücksichtigen. 121, 330 (332/3, 334/5). — 24) Aufwertung der persönlichen Forderung, wenn das mit der Hypothek belastete Grundstück in dem durch den Versailler Vertrag an Polen abgetretenen Gebiete liegt; Anwendung des Deutschen Auf­ wertungsgesetzes? 121, 337 (342, 344). — 25) Die vor dem Inkrafttreten des AufwG. eingetretene Rechtskraft eines Beschlusses, der über die Ent­ schädigung für eine nach Art. II §4 des Reichsges. v. 23.Juni 1923 ent­ eignete Hypothek entschieden hat, steht der Einleitung eines neuen Ver­ fahrens über die Festsetzung der Entschädigung nicht entgegen, wenn geltend gemacht wird, die Berücksichtigung der Vorschriften des AufwG. hätte zu einer dem Enteigneten günsügeren Beurteilung der Entschädigungsfrage geführt. 122, 167. — 26) Kann der frühere Gläubiger einer abgetretenen Hypothek auf Grund von § 17 Aufw.G. gegen den Ersteher des belasteten Grundstücks Aufwertungsansprüche erheben, wenn dem Ersteher der Zu­ schlag vor Inkrafttreten des AufwG. unter der Bedingung erteilt worden ist, daß die Hypothek bestehen bleibe, der Versicherungserlös aber nicht zur Befriedigung aller Gläubiger ausgereicht hat? 122, 218. — 27) Wenn eine Hypothek zu treuen Händen abgetreten wurde, so kommt es für die An­ wendung des § 67 Abs. 2 Satz 2 AufwG. nicht darauf an, ob bei Abschluß des Vergleichs der Treugeber Kaufmann war; entscheidend ist allein, ob der Treuhänder Kaufmann war und den Vergleich im Betriebe seines Handelsgewerbes abgeschlossen hat. 122, 236 (239). — 28) Ein Hypotheken­ schuldner, der die in einem Aufwertungsvergleiche bedungene Leistung bewirkt hat, kann diese Leistung nicht nach den Vorschriften über ungerecht­ fertigte Bereicherung zurückfordern, wenn der Vergleich nach § 67 Abs. 2 Satz 1 AufwG. der Aufwertung nicht entgegensteht. 122, 240 (242). —

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29) Zur Auslegung einer Abtretungserklärung, durch die eine Hypothek „einschließlich aller sich darauf beziehenden Aufwertungsansprüche" ab­ getreten wird. 122, 373. — 30) Immer bedarf es der Feststellung besonderer Umstände, um annehmen zu können, daß sich Vertragschließende vor dem Reichsgerichtsurteil vom 28. November 1923 (93t). 107 S. 78) überhaupt der Möglichkeit einer Auswertungspflicht des Schuldners bewußt gewesen seien. Daß sie aber schon damals an ein Aufwertungsrecht des Abtretenden gedacht haben könnten, wie es die spätere Gesetzgebung gewährt hat, ist ausgeschlossen; denn nach dem damaligen Rechtszustande schied durch die Abtretung der alte Gläubiger aus dem Schuldverhältnis völlig aus, und alle Rechte gingen auf den neuen Gläubiger über. 122, 376. — 31) Die noch nicht ausgeübte Rangbefugnis nach § 7 AufwG. gewährt dem Eigen­ tümer kein Recht am Grundstück und gibt kein Recht auf Befriedigung aus ihm. 122, 386. — 32) Ein Recht am Grundstück anstatt des Nangvorbehalts entsteht erst mit der Eintragung der Hypothek oder Grundschuld an seiner Stelle; erst diese Grundstücksbelastung kann bei der Zwangsversteigerung berücksichtigt werden. 122, 384 (386). — 33) Die erst nach Anordnung der Zwangsversteigerung durch Bestellung einer Grundschuld ausgeübte Rang­ befugnis ist bei der Verteilung des (nicht alle Belastungen deckenden) Erlöses wirkungslos. 122, 386.'— 34) Der § 9 AufwG. ist auf die durch eine Höchst­ betragshypothek gesicherte Forderung mindestens dann anwendbar, wenn schon beim Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes endgültig feststand, daß eine bestimmte Forderung durch die Höchstbetragshypothek gesichert war. 123, 4. — 35) Nicht die ordentlichen Gerichte, sondern die Aufwertungs­ stellen haben darüber zu befinden, ob einer der Fälle des § 10 AufwG. vorliegt, in denen eine höhere Aufwertung der durch Hypotheken gesicherten Forderungen als auf 25°/0 zulässig ist (§ 69 Satz 2 AufwG.). 123, 5. — 36) Bei einer Höchstbetragshypothek haftet das Grundstück für die Forderung, zu deren Sicherung sie bestellt ist, nur bis zu dem eingetragenen Höchst­ betrag (§ 1190 Abs. 1 BGB.); nur insoweit'kann der Gläubiger für seine Forderung aus dem Grundstücke Befriedigung suchen. 123, 5. — 37) Der überschießende Betrag der Höchstbetragshypothek ist nicht dinglich gesichert. Auf ihn können daher die §§ 9flg. AufwG. ebensowenig Anwendung finden wie auf den überschießenden Betrag einer nur zum Teil durch eine Verkehrs­ hypothek gesicherten Forderung. Seine Aufwertung richtet sich gemäß 88 62flg. AufwG. nach den allgemeinen Vorschriften und unterliegt der Entscheidung der ordentlichen Gerichte. 123, 5. — 38) Die Löschungs­ bewilligung (der die löschungsfähige Quittung gleichsteht) führt den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs für den Erwerber nur dann herbei, wenn sie spätestens zur Zeit des Eintragungsantrags erteilt war (AufwG. 8 20 Abs. 2) 123, 20. — 39) Durch bloße Kenntnis der Zahlung mit ent­ wertetem Gelde wird (für die Zeit des Währungsverfalls) regelmäßig nicht der gute Glaube widerlegt, daß das daraufhin gelöschte dingliche Recht endgültig erloschen sei. 123, 50. — 40) Wann ist die Ablösung einer Hypo­ thek für Rechnung des Erwerbers geschehen? (8 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927.) Auch eine Ablösung mit einstweilen anderweit aus dem eigenen Vermögen des Veräußerers entnommenen Mitteln, die aber auf Verlangen

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des Erwerbers und im Hinblick auf die bevorstehende Erstattung aus dem Kaufpreise bewirkt wurde, muß als eine solche für Rechnung des Erwerbers angesehen werden. Sie liegt ferner dann vor, wenn der Kaufpreis mit Rücksicht auf die geforderte Beseitiguug der Hypothek durch den Veräußerer höher bemessen worden ist. 123, 50 (51/2). — 41) Eine dem § 29 GBO. entsprechende Löschungsbewilligung (§ 20 Abs. 2 AufwG.) muß auch inhalt­ lich eine ausreichende Grundlage der Löschung sein; sie genügt für die An­ wendung des § 20 Abs. 2 Anfw.G nicht, wenn sie einen Vorbehalt wegen des dinglichen Rechts enthält. 123, 63 (65). — 42) Ein Hypothekengläubiger kann nicht mehr Aufwertung kraft Vorbehalts verlangen, wenn durch rechts­ kräftiges Urteil festgestellt ist, daß seine Forderung durch Zahlung ihres Nennbetrags in Papiermark getilgt sei. 123, 66 (68). — 43) Welche Rechte stehen einem Hypothekengläubiger, wenn seine Hypothek gelöscht ist, aber die Voraussetzungen der Aufwertung kraft Rückwirkung vorliegen, in dem Falle zu, daß die Wiedereintragung der Hypothek hinsichtlich eines nach ihrer Löschung veräußerten Eigentumsbruchteils wegen der Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs ausgeschlossen ist? (Ent­ sprechende Anwendung des § 1132 BGB.) 123, 74. — 44) Wie weit wirkt die Einschränkung, die in § 22 Abs. 2 AufwG. für den öffentlichen Glauben des Grundbuchs angeordnet ist? (Keine völlige Ausschaltung des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs; nur solche Rechte sollen vor Benachteiligung durch ihn geschützt werden, die beim Inkrafttreten des AufwG. schon gelöscht waren.) 123, 79 (83). — 45) Ein Hypothekengläubiger, der seine Hypothek vom Grundstückserwerber vor dem Inkrafttreten der AufwNov. v. 9. Juli 1927 erworben hat, wird von der im § 14 AufwNov. bestimmten Einschränkung in bezug auf den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs nicht betroffen. 123, 87 (89); 128, 54. — 46) Mit welchem Betrage kann das Ablösungsrecht der §§ 1150, 268 BGB. gegenüber einer aufgewerteten Höchstbetragshypothek ausgeübt werden? 123, 149. — 47) Der dinglich Berechtigte, der durch die Zwangsvollstreckung sein Recht am Grundstück zu verlieren Gefahr läuft, kann den betreibenden Gläubiger mit dem Betrage befriedigen, für den ihm das Grundstück haftet; das ist bei einer durch den Währungsverfall betroffenen Hypothek ihr gesetzlicher Aufwertungsbetrag. 123, 149 (150). — 48) Wie gestaltet sich das Verfahren, wenn der Gläubiger einer gelöschten Hypothek Aufwertung kraft Rückwirkung verlangt, und der Schuldner, der das Grundstück inzwischen lastenfrei veräußert hat, für sich die Härteklausel geltend machen kann, aber gegen den Erwerber des Grund­ stücks einen Ausgleichsanspruch erheben will? 123, 166 (167). — 49) Wann beginnt die Verzinsung des Aufwertungsbetrags einer abgetretenen Grund­ schuld zugunsten des früheren Gläubigers, wenn die Grundschuld nicht auf den neuen Gläubiger umgeschrieben worden ist? (Am 1. Januar 1925, nicht erst am 1. April 1926.) 123, 222. — 50) Betrifft der über ein Rechts­ verhältnis aus § 14 der AufwNov. v. 9. Juli 1927 geschlossene Vergleich auch dann lediglich dieses Rechtsverhältnis, wenn im Vergleich ein Verzicht auf etwaige weitere Aufwertungsansprüche aus einem späteren Gesetz enthalten ist? 123, 224 (226/7). — 51) Eine Hypothekenbank muß sich nach Zwangsversteigerung eines von ihr beliehenen Grundstücks nicht gefallen Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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lassen, daß sie im Kaufgelderbelegungstermin von einem/ ihr nachstehenden Gläubiger für ihre nicht vom Ersteher zu übernehmende Hypothek in Liqui­ dations-Goldpfandbriefen abgefunden wird. 123, 338 (339/340); 127, 353/4. - 52) Inwieweit ist bei einer abgetretenen Hypothek ein vom neuen Gläubiger geschlossener Aufwertungsvergleich gegen den früheren Gläubiger wirksam? 123, 341 (343). — 53) Auf Vergleiche, durch welche der Gläubiger die ihm gesetzlich zustehende Aufwertung oder mehr erhalten hat, findet die Vorschrift des § 67 Abs. 2 AuswG. keine Anwendung. 123, 341 (343). — 54) Der Art. 19 der DurchführungsVo. zum Aufwertungsgesetz ist nicht an­ wendbar, wenn in dem Vertrag, auf dem die Hypothekenforderung beruht, vereinbart war, daß gegen sie keine Aufrechnung stattfinden dürfe; gegen den ausdrücklichen Parteiwillen soll diese Gesetzesvorschrift, die nur einen billigen Ausgleich bezweckt, nicht angewandt werden. 124, 10 (12). — 55) Im Sinne des § 7 Abs. 4 AufwG. ist die Hypothekenvormerkung einem Recht am Grundstück gleich zu achten. 124, 200(202). — 56) Der Grundstückseigen­ tümer, der gegen Bewilligung einer Hypothekenvormerkung Kredit aus­ genommen hatte, darf einen Rangvorbehalt, in dessen Stelle die Vormerkung eingerückt war, nicht noch einmal für sich ausnutzen, wenn die Vormerkung nach Zurückzahlung des durch sie gesicherten Darlehens gelöscht wurde, ohne daß Umschreibung in das endgültige Recht erfolgt war. 124, 200 (203/4). — 57) Im Gebiete der Hypotheken und der hypothekarisch gesicherten Forde­ rungen müssen, anders als im Bereiche der freien Aufwertung, grund­ sätzlich alle Papiermarkzahlungen als Volleistungen behandelt werden; wer eine ausnahmsweise vom Gesetze zugelassene Aufwertung begehrt, muß die besonderen Voraussetzungen dieser Ausnahme dartun; die Berufung auf den Stand des Grundbuchs befreit ihn nicht von dieser Beweispflicht. 124, 336. — 58) Der Gläubiger, welcher Auswertung einer Hypothek und der ihr zugrunde liegenden Forderung gemäß § 15 AufwG. verlangt, muß das Vorliegen der besonderen Voraussetzungen dieser Vorschrift beweisen. Ihn trifft also die Beweislast für den Zeitpunkt der Zahlung, gleichviel, ob die (zurückgezahlte) Hypothek gelöscht ist oder nicht. 124, 333 (334/5). — 59) Die Vorschrift in § 21 Abs. 2 des AufwG. findet auch dann Anwendung, wenn es sich um die Abtretung einer Hypothek an den Eigentümer des be­ lasteten Grundstücks handelt, der sie demnächst hat löschen lassen. 125, 19 (22). — 60) Als Stichtag für die Bestimmung der Rangfolge nach §§ 7, 21 Abs. 2 AufwG. ist der Tag maßgebend, an dem das Auswertungsgesetz in Kraft getreten ist (15. Juli 1925). 125, 19 (23). — 61) Schuldverschreibungs­ steuer (§21 der 3. SteuerNotVo.): Der Veräußerer eines Grundstücks, der sie gezahlt hat, kann vom Erwerber im Wege des Ausgleichsanspruchs Er­ stattung verlangen, wenn die Voraussetzungen des § 242 BGB. vorliegen. 125, 37 (40flg.). — 62) Der Veräußerer eines lastenfrei zu übereignenden Teilgrundstücks kann auch dann einen Ausgleichsanspruch gegen den Er­ werber erheben, wenn die Hypothekengläubiger die abverkaufte Fläche aus der Pfandhaftung entlassen haben; ob die Hypothekenfreiheit durch Aus­ zahlung der Forderungen, durch Pfandauswechselung oder durch Pfand­ entlassung geschehen ist, macht keinen grundsätzlichen Unterschied. 125, 48 (52). — 63) Inwieweit hat der Ersteher die persönliche Forderung einer

I. § 77. Hypothek und Grundschuld (Rentenschuld) nach BGB.

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bestehen gebliebenen Hypothek aufzuwerten, wenn die Zwangsversteigerung unter der Herrschaft der Dritten Steuernotverordnung geschehen ist? 125, 100 (104). — 64) Nach den §§ 15,17 der AufwNov. v. 9. Juli 1927 kann keine höhere Aufwertung für eine Forderung beansprucht werden, der die Eigen­ schaft als Kanfgeldforderung schon vor dem Inkrafttreten des Gesetzes durch eine rechtskräftige Entscheidung der Aufwertungsstelle aberkannt worden war. 125, 179 (180). — 65) Vorzeitiges Rückforderungsrecht aus AufwG. §25 Abs. 1 Satz 2 oder §27 oder §67. 125, 245. — 66) Geht eine Auf­ wertungshypothek auch einer in der Zeit vom 14. Februar 1924 bis zum 1. Oktober 1924 erworbenen, noch in der Hand des Eigentümers befind­ lichen Eigentümergrundschuld insoweit im Range nach, als sich nach den Vorschriften des Aufwertungsgesetzes ein höherer Aufwertungsbetrag als nach den Vorschriften der Dritten Steuernotverordnung ergibt? 125, 319 (321). — 67) Die Härtevorschriften des § 15 Satz 2 AufwG. sind gegenüber einem auf § 78 AufwG. gestützten Aufwertungsbegehren nicht anwendbar. 125, 344. — 68) Ansgleichspflicht des Erwerbers von Grundstücksaktien, auch wenn sich der Veräußerer vertraglich verpflichtet hat, für die Freiheit des Grundstücks von Hypotheken einzustehen. 126, 13. — 69) „Ablösung für Rechnung des Grundstückserwerbers" im Sinne des § 14 der AufwNov. v. 9. Juli 1927 ist zwar weit auszulegen. Doch ist bewußte Mitwirkung des Erwerbers bei der Ablösung der Hypotheken erforderlich; es genügt nicht, wenn lediglich feststeht, daß der Erwerber für den Fall der nicht bereits geschehenen Zahlung die Ablösung mit Mitteln des von ihm gezahlten Kauf­ preises gebilligt hätte. 126, 88. — 70) Unter die nach § 31 AufwG. aus­ wertbaren Grundschulden fallen auch Eigentümergrundschulden. 126, 91. — 71) Der frühere Eigentümer eines Grundstücks, der eine ihm an diesem zustehende Eigentümergrundschuld unter Umwandlung in eine Hypothek abgetreten hat, kann Zedentenaufwertung beanspruchen, nachdem er das belastete Grundstück veräußert hat. 126, 89 (92). — 72) In diesem Falle kann sich der Erwerber gegenüber dem Aufwertungsanspruche des Ver­ äußerers nicht auf den öffentlichen Glauben des Grundbuchs berufen. 126, 89 (92). — 73) Der Anfwertungsanspruch des früheren Gläubigers steht in allen Fällen, in denen ein Recht zugunsten mehrerer zeitlich aufeinander­ folgender Gläubiger aufgewertet wird, in der in § 21 Abs. 2 AufwG. be­ stimmten Weise im Range zurück; es kommt für die Rangfolge nicht darauf an, ob der spätere Inhaber des Rechts im Grundbuch eingetragen worden ist oder sich gemäß § 1155 BGB. ausweisen kann. 126, 167 (169). — 74) Ein „gleichstehendes oder nachstehendes Recht" im Sinne des § 21 Abs. 2 AufwG. kann auch eine Eigentümergrundschuld sein. In welcher Weise sie ent­ standen ist — ob bewußt als solche begründet oder kraft Gesetzes, etwa im Wege des § 1163 Abs. 1 Satz 1 BGB., entstanden — macht keinen Unter­ schied. 126, 167 (172). — 75) Die Vorschrift des § 20 Abs. 2 AufwG. findet keine Anwendung, wenn der Gläubiger dem zahlenden Eigentümer statt einer Löschungsbewilligung oder löschungsfähigen Quittung eine grund­ buchmäßige Abtretungserklärung erteilt hat. 126, 191 (195). — 76) Wann beruht eine Forderung im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 1 AufwG. auf den Beziehungen aus der Auseinandersetzung unter Miterben? Nicht auf den 7*

rechtlichen, sondern auf den geschichtlichen und wirtschaftlichen Zusammen­ hang kommt es entscheidend an. 126, 230 (233). — 77) Die Vorschrift des § 5 Abs. 2 AufwG., daß die Pfandauswechselung für die Berechnung des Goldmarkbetrags der aufzuwertenden Hypothek außer Betracht bleibt, ist nur bei Auswechselung zwischen Grundstücken desselben Eigentümers an­ zuwenden; entsprechende Anwendung bei Auswechselung zwischen Grund­ stücken verschiedener Eigentümer findet nicht statt. 127, 1 (4/5). — 78) Das Erfordernis der Eigentümergleichheit ist weitherzig aufzufassen. (Beispiele aus der Rechtsprechung.) 127, 5. — 79) Doch ist Ausdehnung auf Fälle, in denen sie ganz fehlt, nicht zulässig. 127, 6. — 80) Ein hypothekarisch ge­ sichertes Pfandbriefdarlehen, das eine Gemeinde bei einer landschaftlichen Kreditanstalt ausgenommen hat, ist nicht nach dem Aufwertungsgesetz aufzuwerten, sondern nach dem Anleiheablösungsgesetz abzulösen. 127, 86 (94). — 81) Aufwertung kraft Rückwirkung kann für eine Eigentümergrundschuld nicht beansprucht werden, wenn der Eigentümer sie bei der Veräußerung des belasteten Grundstücks vertragsgemäß hat löschen lassen. 127, 316 (318/9). — 82) Der § 14 AufwNov. schafft keinen neuen selbständigen Aufwertungstatbestand; er schränkt nur die Anwendbarkeit der Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs (§ 892 BGB., §§ 20ftg. AufwG.) in solchen Fällen der Ablösung einer Hypothek usw. ein, wo es unbillig wäre, wenn einem Erwerber des Grundstücks gestattet würde, sich auf die von ihm selbst herbeigeführte Ablösung der Post zu seiner Entlastung von sonst begründeter Aufwertung zu berufen. 127, 317. — 83) Muß sich eine Hypothekenbank nach der Zwangsversteigerung eines von ihr beliehenen Grundstücks gefallen lassen, daß sie zwischen Zuschlag und Kaufgelder­ belegungstermin vom Ersteher für ihre aus dem Barerlös zur Hebung kommende Hypothek in Liquidations-Goldpfandbriefen abgefunden wird? 127, 350 (358). — 84) Muß sich der Gläubiger einer vor dem Inkrafttreten der AufwNov. bestellten Hypothek einen zugunsten einer gelöschten Hypo­ thek auf Grund des § 16 Abs. 2 AufwG. vorher eingetragenen Widerspruch auch dann entgegenhalten lassen, wenn der Wiedereintragung dieser Hypo­ thek bis zum Inkrafttreten des § 14 AufwNov. die Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs entgegenstanden? 128, 52 (56). — 85) Welches ist der Zeitpunkt, in dem die Hypothek bestehen muß, damit die im § 416 BGB. bezeichneten Folgen der Mitteilung der Schuldübernahme eintreten? (Noch bei der Eintragung des neuen Schuldners.) 128, 68 (72). — 86) Genügt es, wenn die nach § 20 AufwG. ausgeschlossene dingliche Haftung erst durch § 14 der AufwNov. begründet wird, die Frist des § 416 BGB. aber beim Inkrafttreten der AufwNov. schon abgelaufen war? 128, 68 (73). — 87) Kann der frühere Gläubiger auch dann Aufwertung fordern, wenn erst nach der Abtretung des Anspruchs die Hypothek zugleich mit dem Rechtsübergang eingetragen und der Hypothekenbrief dem neuen Gläubiger aus­ gehändigt worden ist? (Nein.) 128, 129 (133). — 88) Sowohl § 4 Abs. 2 Satz 2 als § 6 Abs. 4 Satz 2 AufwNov. hält dem Eigentümer alle Einreden offen, die er zur Zeit der Eintragung der Umwandlung gegen die auf­ gewertete Hypothek geltend machen konnte; für die Einreden aus § 1137 BGB. gilt keine Ausnahme. 128, 241 (244). — 89) Der § 14 AufwNov. hat

keinen neuen selbständigen Aufwertungstatbestand geschaffen, sondern mir die Anwendung der Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grund­ buchs in Fällen der Ablösung von Hypotheken usw. durch den Grundstückserwerber beschränkt. Der Anmeldezwang nach §16 Abs. 1 Satz 1 AufwG. ist unberührt geblieben; die AufwNov. hat keine neue Anmeldefrist gewährt. 128, 316 (319). — 90) Wenn es im Hinblick auf § 20 AufwG. nicht mehr zur Wiedereintragung der gelöschten Hypothek kommen kann, ist der Abs. 1 des § 28 AufwG., nicht der (als Ausnahmevorschrift eng auszulegende) Abs. 2, anzuwenden. 128, 365 (371). — 91) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Anmeldefrist (§ 16 AufwNov.). 129, 186. — 92) Der ziffermäßig bezeichnete Rang eines Rechts, das nach AufwG. § 7 in der dem Eigentümer vorbehaltenen Rangstelle kraft Ausübung des Eigen­ tümervorbehalts eingetragen worden ist, steht unter dem Schutze des § 892 BGB.; gutgläubige Dritte erwerben deshalb das Recht mit dem ein­ getragenen Range. 130, 64 (66). — 93) Der Rangvorbehalt des § 7 AufwG. wirkt nur gegenüber solchen Rechten, die beim Inkrafttreten des Gesetzes eingetragen oder nach dessen Vorschriften wieder einzutragen waren, aber nicht gegenüber solchen, die erst nach dem 15. Juli 1925 neu begründet wurden. 130, 65. — 94) Bedurfte es einer Anmeldung zur Aufwertung nach § 16 AufwG., wenn nach dem 13. Februar 1924 auf Grund einer Vereinbarung zwischen Gläubiger und Schuldner eine Vorkriegshypothek durch eine den gesetzlichen Aufwertungsbetrag nicht erreichende Feingold­ hypothek ersetzt worden war? 130, 191 (195). — 95) Der § 22 Abs. 1 AufwG. ist auch dann anzuwenden, wenn eine Gesellschaft mbH. an ihrem Grund­ stück eine Hypothek für einen ihrer Gesellschafter bestellt, der zugleich zu allen anderen Gesellschaftern in einer der dort bezeichneten verwandt­ schaftlichen oder schwägerschaftlichen Beziehungen steht. 130, 340 (344/5). — 96) Die Ausnutzung der Rangbefugnis des Grundstückseigentüniers nach § 7 Abs. 1 AufwG. hängt nicht davon ab, daß der Eigentümer den Vorrang zur Kreditbeschaffung benutzt und den Kredit zur Erhaltung des Grund­ stücks verwendet. 130, 383 (384). — 97) Der Eigentümer braucht nicht zugunsten eines ihm gegenüber nur dinglich berechtigten Hypotheken­ gläubigers die Zwangsvollstreckung in seine im Range vorgehende Grund­ schuld zu dulden. 130, 383 (385). — 98) Der Eigentümer ist nicht verpflichtet, zugunsten jenes Hypothekengläubigers auf den Teil des Versteigerungs­ erlöses zu verzichten, der auf seine Eigentümergrundschuld fällt. 130, 383 (385). — 99) Die Abtretung der Grundschuld an die Ehefrau des Berechtigten ist nicht nach den Vorschriften des Anfechtungsgesetzes anfechtbar. 130, 383 (385).

§ 78. Pfandrecht an beweglichen Sachen. 1) Der Gläubiger erwirbt an einer gepfändeten Sache im Falle der Übereignung nach § 825 ZPO. das Eigentum nicht schon durch den Über­ eignungsbeschluß des Vollstreckungsgerichts; die Sache muß ihm noch vom Gerichtsvollzieher übergeben werden. 126, 21 (26). — 2) Der Mangel der Rechtsbeständigkeit des Pfändungspfandrechts hindert nicht, daß bei der Ver­ wertung des Pfandes der Erwerber das Eigentum erlangt, wenn er des

Outen Glaubens ist, daß das Pfandrecht zu Recht bestehe

1244 BGB.).

126, 21 (26). — 3) Dies gilt auch für den Fall, daß der Pfändungsgläubiger

selbst der Erwerber ist, sei es, daß er die Pfandsache in öffentlicher Versteigerung erwirbt, sei es, daß er sie durch Übereignung nach § 825 ZPO. in Ver­ bindung mit der Besihübergabe durch den Gerichtsvollzieher erwirbt. 126,26. § 79. Pfandrecht an Rechten (Wertpapieren).

1) Der Hypothekengläubiger ist nach Fälligkeit seines Anspruchs auch ohne vorherige Beschlagnahme zur Einziehung der Versicherungsentschädigung für ein abgebranntes Gebäude befugt. 122,131 (133). — 2) Der Versicherer kann dem Hypothekengläubiger bei der Klage aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. alle Einwendungen aus der Person des Versicherungsnehmers entgegenhalten. 122, 131 (133). — 3) Der Hypothekengläubiger ist nur bei der Klage aus § 101 VVG., nicht aber bei Geltendmachung des Anspruchs aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. zur Abtretung seiner Hypotheken­ rechte an den Versicherer verpflichtet. 122, 131 (134). — 4) Was gehört zur wirksamen Verpfändung einer Grundschuld? (BGB. §§ 1274, 1192, 1154.) 124, 29. — 5) Erlangt der Gläubiger ein gesetzliches Pfandrecht, wenn zu seiner Sicherheit ein für ihn gesperrtes Sparbuch hinterlegt wird? 124, 217 (219, 221). — 6) Wie erwirbt der Gläubiger ein vertragliches Pfandrecht an der Forderung des Schuldners gegen die Sparkasse? Ist dies durch Ver­ trag zwischen Schuldner und Sparkasse möglich? 124, 217 (220/1). — 7) Welche Bedeutung hat die Sperrung eines Sparkassenbilches? 124, 217 (221). — 8) Ein Vertrag zugunsten eines Dritten hat grundsätzlich keine sacheil­ rechtliche Wirkung; keine entsprechende Anwendung auf die Pfandrechts­ bestellung. 124, 221 — 9) Welchen Einfluß hat es auf die Sicherheit des Gläubigers, ivenn die Forderung des Schuldners gegen die Sparkasse nur eine solche auf Darlehensaewährung ist? 124, 217 (220). — 10) Eine Bank, für die nach ihren Geschäftsbedingungen an allen in ihren Besitz gelangenden Werten ihrer Kunden ein Pfandrecht entsteht, erwirbt kein Pfandrecht an den ihr vom Bankkunden zur Diskontierung übergebenen Wechseln (§ 1292 BGB.), wenn sie die Diskontierung ablehnt. 126, 348 (352). — 11) Es streitet keine Vermutung dafür, daß ein Bankkunde, der seiner Bank Wechsel zur Dis­ kontierung übersendet, auch für den Fall der Ablehnung der Diskontierung mit der Verpfändung der Wechsel entsprechend den Bank-Geschäftsbedingllngen einverstanden sei. 126, 348 (352). — 12) Die Einigung über die Belassung von Wechseln als Pfand kann der Übergabe der Wechsel nach­ folgen. (§§ 1292, 1205 BGB.) 126, 362. § 80. Die gesetzlichen Pfand- und Vorzugsrechte. 1) Industriell (s. §73). 123, 117; 127, 130.

I.

§§ 81—82. Familienfideikommisse. Osfentl. Wege.

Fünftes Kapitel.

103

Sonstige dingliche Rechtsverhallniffe.

§ 81. Familienfideikommisse. Familienstiftnngen. Lehen. I. Familienfideikommisse.

II. Familienstiftungen.

III. Lehen.

„Kirchlehen" in den früher kursächsischen Ländern.

129, 67 (69).

§ 82. Rechtsverhältnisse der öffentlichen Wege nnd der Privatwege. 1) Die Frage der allgemeinen, nicht auf besonderem Privatrechtstitel beruhenden Gebrauchsbefugnis an einem öffentlichen Wege gehört dem öffentlichen Rechte an. 123, 183,189. — 2) Steht dem Anlieger einer öffent­ lichen Straße infolge deren Bestimmung für den öffentlichen Verkehr die Befugnis zu, eine polizeilich genehmigte Lichtreklame im Luftraum über dem Bürgersteig zu halten? 123, 183, 185. — 3) Der Eigentumsanspruch (die Abwehr von Einwirkungen) liegt durchaus auf privatrechtlichem Gebiet; ihm wird er nicht dadurch entrückt, daß der Einwirkende die von ihm be­ anspruchte Eingriffsbefugnis dem öffentlichen Recht entnimmt. 123, 183, 189. — 4) Daher Rechtsweg beim ordentlichen Gericht. 123, 183, 188. — 5) Gemeingebrauch an öffentlichen Straßen; Verkehr und sonstiger all­ gemein ansgeübter Gebrauch. 123, 183/5, 189flg. — 6) Offentlichrechtliche Natur der §§ 70—82 I 8 ALR. (Beschränkungen des Eigentums aus bau­ polizeilichen und verkehrspolizeilichen Gründen.) 123, 184. — 7) Auf dem Gebiete des öffentlichen Rechtes liegende Befugnis des Straßenanliegers, die das am Straßenboden bestehende Privateigentum des Straßenanliegers einschränkt; Ausfluß des Gemeingebrauchs an die Straße. 123, 184/5, 189/190. — 8) Welche Bedeutung kommt der Entwicklung des Verkehrs und der Verkehrsmittel für die Grenzen des Gemeingebrauchs an Straßen zu? Verschiedene örtliche Gestaltung; Unterschiede zwischen Ortsstraßen itttb Landstraßen. 123, 190. — 9) Der Gemeingebrauch an Wegen besteht in dem für jedermann offenstehenden freien Gebrauch zum Verkehr innerhalb der besonderen Bestimmung der einzelnen Wege und innerhalb der verkehrs­ üblichen Grenzen. 123, 190. — 10) Vertrag über die Anlegung von Zapf­ stellen an der Straße (Dapolin-Pumpenanlage, die für Kraftfahrzeuge Betriebsstoff liefert). Anspruch auf solche Anlegung, Verbietungsrecht, Anerkennungsgebühr? 123, 187 flg. — 11) Der Gemeingebrauch am Wege findet seine Schranke am gleichen Recht aller übrigen; er ist örtlich ver­ schieden und verändert sich mit der Verkehrsentwicklung. 123, 190. — 12) Einfluß des Gemeingebrauchs auf das Verhältnis des Straßenanliegers zum Straßeneigentümer; gewerbliche Sondernutzung im Rahmen des Ge­ meingebrauchs ist nicht auszuschließen. 123, 190. — 13) Wenn es mit dem

Gemeingebrauch vereinbar ist und keine polizeilichen Hinderungen entgegen­ stehen, hat die Straße auch den aus dem geschäftlichen Verkehr der Anlieger erwachsenen Bedürfnissen zu genügen. 123, 190. —14) Für das Maß gegen­ seitiger Beschränkung im Gemeingebrauch spielen eine Rolle: das Polizei­ recht und das private Eigentumsrecht des Wegebesitzers, das diesen berechtigt, die Gestaltung weitergehenden Gebrauchs an Bedingungen zu knüpfeu; verkehrspolizeiliche Erlaubnis zu gewissen Anlagen kann dabei einen Anhalt für die Einschränkung geben. 123, 191. —15) Recht des Straßenanliegers, Beeinträchtigung durch Tieferlegnng des Grundstücks; Schadenersatz­ anspruch. 126, 370 (372/4). § 83. Rechtsverhältnisse der öffentlichen Flüsse und der sonstigen öffentlichen Gewässer. 1) Auf dem Gebiete des Wasserrechts sind landesrechtliche Vorschriften maßgebend; die §§ 906, 907 BGB. finden keine Anwendung. 122,134 (136). — 2) Wer den wasserrechtlich gestatteten Eingriff (z. B. durch Brückenpfeiler) in die Strömung dulden muß, dem steht auch kein Schadensersatzanspruch wegen der Folgen eines solchen Eingriffs zu. 122, 134 (137). — 3) Schadens­ ersatzpflicht ohne Verschulden auf dem Gebiete des Wasserrechts? 122, 134 (137). — 4) Zum Begriffe der öffentlichen Wassergenossenschaften im Sinne der 2. DurchfVo. zum Anleiheablösungsgesetz. (Unterschied zwischen Ge­ nossenschaften zur Ent- und Bewässerung von Grundstücken und Wasser­ genossenschaften anderer Art.) WassergenossenschaftsG. v. 1. April 1879, Wassergesetz v. 7. April 1913 (Preußen). 124, 40 (42). — 5) Der Pregel gehört zu den Wasserstraßen, die durch Staatsvertrag vom Jahre 1921 (ReichsGes. v. 29. Juli 1921, RGBl. S. 961) auf das Reich übergegangen sind. Mit ihrer einstweiligen Verwaltung sind Landesbehörden betraut; für Amtsversehen der Beamten haftet nicht das Reich, sondern das Land. 125, 11 (14/15). — 6) Verpflichtung des Reiches, Seezeichen anzubringen; Schadensersatzpflicht bei schädlichen Folgen der Unterlassung. 128, 353 (356).

§ 84. Rechtsverhältnisse der Privatflüsse, Landseen und Quellen. 1) Kann ein Grundeigentümer wegen dauernder Entziehung von Grund­ wasser, die ohne Verleihung des Rechts dazu stattgefunden hat, Schadens­ ersatz für einzelne Jahre nach den in diesen entstandenen Ertragsausfällen fordern, oder muß er den Schadensersatz als Gesamtentschädigung für die ganze Entwertung des beeinträchtigten Grundstücks berechnen? 130, 185 (189/190). — 2) Kann ein Teilbetrag aus der Gesamtentschädigung eingeklagt werden? 130, 185 (191). — 3) Ändert sich daran etwas durch ein (nach § 203 Prenß. WasserG.) eingeleitetes Verleihungsverfahren? 130, 190. §85. Mühlenrecht. Deichrecht. Borflut. 1) Ist der Rechtsweg zulässig, wenn das durch Rückstau geschädigte Grundstück und dasjenige, von dem die Schädigung ausgeht, in getrennten Wasserrechtsgebieten mit gemeinschaftlichem ordentlichem Gericht liegen? 122, 196 (199/200). — 2) Grundwasserentziehung, Schadensersatz (s. § 84). 130, 185.

I. §86. Bergrecht.

§87. Realgewerbeberechtigungen usw.

105

§ 86. Bergrecht. (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Preuß. Berggesetzes v. 24. Juni 1865.) 1) Der Kux verkörpert in sich die gesamten Mitgliedsrechte, die einem Gewerken innerhalb der Gewerkschaft zustehen; er ist Recht, nicht Sache. 121, 49. — 2) Übertragung des Kuxes durch schriftliche Abtretung (§ 105).

121, 49. — 3) Der Kuxschein ist in erster Reihe Beweisurkunde, daneben jedoch als Wertpapier anerkannt. 121, 49. — 4) Beim Verkaufe von Kuxen bildet die Verpflichtung, ein Stückeverzeichnis zu erteilen, eine Haupt­ verpflichtung, deren Verletzung die Rechtsfolgen des § 326 BGB. nach sich zieht. 121, 48 (50). — 5) Die preußische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen erweiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Ge­ winnung von Steinkohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig (weil ihr Inhalt weit über das zur Beseitigung eines Notstandes dringend Er­ forderliche hinausging). 124, Anhang 19 (34). — 6) Landesgesetzliche Zuständigkeit für die Regelung von bergrechtlichen Befugnissen des Grund­ eigentümers und Berggerechtsamen an Grundstücken. (EG. z. BGB. Art. 67.) 124, Anhang 34. — 7) Regelung des Bergbaus, insbes. des Kohlenbergbaus, in den früher kursächsischen Landesteilen Preußens (sog. Mandatsbezirk); Erdölgewinnung. 124, Anhang 19flg. — 8) Inwieweit gehören die Aufschüttung und die Abbaggerung von Bergwerkshalden zum Betriebe des Bergwerks im Sinne von § 148 des preuß. Allg. Berggesetzes? (Ursprung der Halden teils aus Bergbau, teils aus Fabrikabfällen.) 127, 29 (31). — 9) Nach welchen Grundsätzen ist ein Geldzehntenanspruch (Kohlenzehnt) des sächsischen Bergrechts aufzuwerten? 129, 216—224. — 10) Haftung für Bergschaden, wenn neben dem Bergbau (jedoch mit ihm zusammenwirkend) ein von keinem andern zu vertretendes, im Rechtssinn zufälliges Ereignis (tektonische Senkungen) mitgewirkt hat. 130,161. — 11) Kann ein Kaliwerk seine Beteiligungsziffer, d. h. seinen gesetzlichen Anteil am Kaliabsatz, an ein anderes Kaliwerk verpachten? 130, 275. — 12) Unterschied zwischen Verpachtung der Werke und Verpachtung nur der Beteiligungsziffer. 130, 283. — 13) Rechtliches Wesen des Schadensersatzanspruchs aus § 148 Preuß. AllgBergG. 130, 256. — 14) Die Eintragung einer Grunddienstbarkeit zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines Bergwerks mit dem Inhalte, daß der Bergwerkseigentümer berechtigt sein solle, Abbau zu treiben ohne Verpflichtung zum Ersätze für Bergschäden, die dem belasteten Grundstück entstehen, ist zulässig. 130, 350 (356/7).

§ 87. Realgewerbeberechtigungen. Ausschließliche Gewerbeberechtigungen. Zwangs- und Bannrechte. 1) Was ist unter einem Zwangs- und Bannrechte zu verstehen, dessen Aufhebung nach dem Inhalte der Verleihungsurkunde ohne Entschädigung zulässig sein soll? 129, 330 (333/5). — 2) Abdeckereigerechtigkeit (als Privileg i. I. 1588 verliehen) mit dem Inhalt eines Zwangs- und Bannrechts. 129, 330 (333). — 3) Einfluß der späteren Gesetzgebung auf soche Zwangs- und Bannrechte? 129, 334/5.

106 I. 888. Dingl. Rechtsverhältnisse. §89. Bestimmtheit. §90. Gesamtschuldner usw.

§ 88. Dingliche Rechtsverhältnisse in bezug auf Kirche und Schule. Patronatsrecht. 1) Auseinandersetzung des Vermögens einer Küsterlehrerstelle; Eigen­ tumsverhältnisse der bisher gemeinsam benutzten Vermögensstücke maß­ gebend. 127, 251 (252, 260). — 2) Kein allgemeiner Satz des Inhalts, daß überall beim vereinigten Kirchen- und Schulamt eine Küsterlehrerpfründe selbständige Trägerin des Stellenvermögens gewesen sei. 127, 264. — 3) Schon bevor Teile Sachsens i. I. 1815 an Preußen abgetreten wurden, war in Sachsen das Patronatrecht einheitlich geregelt. 129, 69. — 4) Die Pfarrkirchen in Kursachsen hatten durchaus grundherrlichen Charakter. 129, 69. — 5) „Kirchlehen" in den früher kursächsischen Ländern. 129, 67 (69). — 6) Familienpatronat oder dingliches Patronat? 129, 68, 70. — 7) Für die Frage der Dinglichkeit des Patronats kommt es nicht darauf an, ob mit ihm Lasten verbunden sind oder ob es lastenfrei ist. 129, 70. — 8) Das dingliche Patronat (Realpatronat) ist nicht mit dem Gut als einem Inbegriffe von Sachen und Rechten verbunden, sondern ruht auf dem Grund und Boden; bei Veräußerung von Teilen des Gutes geht es aktiv und passiv auf den (die) Erwerber über. 129,67 (71). — 9) Gilt die Vermutung des § 579II11ALR., daß das Kirchenpatronat auf einem Gut oder Grundstück hafte, auch für lasten­

freie Patronate? 129, 67 (71). — 10) Sind mit dem Patronate nur Rechte, nicht auch (erzwingbare) Pflichten verbunden, so kann es, auch wenn cs sub­ jektiv-dinglich ist, nicht als öffentliche Last (Preuß.Ges. v. 25. Aug. 1876 u. 3. März 1850, Pr.AG. z. GBO. Art. 11 Abs. 1, ZVG. § 10 Nr. 3) angesehen werden; das lastenfreie Patronat geht bei der Veräußerung von Teilen des Gutes, mit dem es dinglich verbunden ist, regelmäßig nicht auf die Erwerber als solche über. 129, 71/72.

Dritter Abschnitt.

Recht der Schnldverhiiltnisse.

Erstes Kapitel.

Allgemeiner Teil.

1. Subjekte der Schuldverhältnisse. § 89. Bestimmtheit deS Subjekts. 1) Vormerkung des Anspruchs auf Auflassung eines Grundstücks zu­ gunsten des jeweiligen Eigentümers eines andern Grundstücks ist zulässig. 128, 246(248). — 2) Überhaupt können Ansprüche zugunsten eines Gläubigers begründet werden, der nicht von vornherein endgültig bestimmt, dessen Bestimmung vielmehr der ablanfenden Zeit überlassen, aber durch sachliches Merkmal gesichert ist. 128, 249.

§ 90. Gesamtschuldner. Gesamtgläubiger. 1) Gesamtschuldnerische Haftung derer, die vor der Eintragung einer Gesellschaft mbH. in deren Namen handeln, schon dann, wenn gewisse, auf Gründung gerichtete Verhandlungen zwischen den Beteiligten statt-

I. § 91. Verpflichtung des Schuldners im allgemeinen usw.

107

gefunben haben; eines formgültigen Gesellschaftsvertrags oder Vorvertrags bedarf es nicht. 122, 172. — 2) Rechtsstellung der Staatskasse, auf die die Gebührenforderung des Arrnenanwalts übergegangen ist, mit der eines Gesamtschuldners oder Bürgen; der Gläubiger darf durch die Rechts­ nachfolge des befriedigenden Dritten nicht geschädigt werden. 126,182. — 3) Ausgleichspflicht unter Gesamtschuldnern. 129, 133. 2. Gegenstand und Inhalt des Schuldverhältnisses.

§ 91. Verpflichtung des Schuldners im allgemeinen. Treu und Glauben. Teilbarkeit und llnteilbarkeit. Gesetzliche Schnldverbindlichkeiten. Natürliche Schuldverbind­ lichkeiten.

I. Verpflichtung des Schuldners im allgemeinen. 1) Es ist nicht gestattet, den wirtschaftlichen Inhalt imt) die Wirkungen eines dinglichen Rechts (z. B. des Erbbaurechts) auf ein rein schuldrechtliches Verhältnis (z. B. Miete oder Pacht) zu übertragen, wenn diese Wirkungen gegen zwingende Vorschriften des Rechts der Schuldverhältnisse (z. B. § 567 BGB.) verstoßen. 121, 14.

II. Treu und Glauben. 1) Den Grundsätzen von Treu itnb Glauben widerspricht es, Folgen eigner Unachtsamkeit mif den Vertragsgegner abzuwälzen. 121, 57. — 2) Verstoß gegen Treu und Glauben durch Geltendmachung der (ans Form­ mangel beruhenden) Nichtigkeit eines Vertrags? 121, 19. — 3) Aus­ gleichungsanspruch des Verkäufers gegen den Käufer wegen gelöschter und aufgewerteter Hypothek, insoweit ihn die Answertungspflicht bei Berücksichtigung aller Verhältnisse, insbesondere des Werts des empfangenen Kaufpreises, übermäßig belasten würde. 121, 133, 269. — 4) Ausgleichungs­ anspruch wegen Erschütterung der Geschäftsgrundlage anerkannt: 1. wenn der Grundstücksveräußerer infolge der späteren Aufwertungsgesetzgebung seine Pflicht, eine Hypothek zu beseitigen, nur unter Aufwendungen erfüllen könnte, die zwischen seiner Leistung und der Gegenleistung des Erwerbers ein so erhebliches Mißverhältnis herbeiführen würden, daß es gegen Treu unb Glauben verstieße, wenn der Erwerber den Veräußerer an seiner Verpflichtung festhalten wollte. (Beitrag zu den höheren Aufwenbnngen, allen­ falls Rücktrittsrecht oder Leistungsverweigerung.) 2. Ausdehnung auf Fälle, in denen nach vollständiger Erfüllung des Vertrags der Verkäufer von persönlichen Aufwertungsansprüchen früherer Hypothekengläubiger über­ rascht wurde, mit denen beim Vertragsschlusse nicht zu rechnen war. 3. Sonstige Fälle, in denen die Geschäftsgrundlage des Vertrags in­ folge nachträglich geänderter Gesetzgebung das Gleichgewicht der beider­ seitigen Leistungen eingebüßt hat und dadurch wesentlich erschüttert worden ist; so z. B. unter Umständen durch Geltendmachung höherer gesetz­ licher statt der vereinbarten Miete bei einem verkauften imb an ben Ver­ käufer bann vermieteten Grunbstück. (Anspruch cmf ausgleichenbe Erhöhung bes Kaufpreises?) 121, 141 (146); 124, 170; 125, 45, 48; 126, 13 (15flg.); 130, 116. — 5) Aufwertung eines bei ber Eisenbahn als Sicherheit für ge-

stundete Frachten eingezahlten Betrags nach Treu und Glauben nicht geboten; denn der wirtschaftliche Vorteil, welcher der Bahn durch die Mög­ lichkeit, den Betrag zu verwerten, zugeflossen sei, werde völlig durch die Nachteile ausgeglichen, die ihr dadurch entstanden seien, daß die Einzahlerin (ein Speditionsgeschäft) infolge der ihr gewährten Stundung die geschuldeten Frachten in entwertetem Gelde habe zahlen können. 121, 163 (164/5). — 6) Aufwertung einer Rentengutsrente über das Maß des Aufwertungs­ gesetzes hinaus kann beansprucht werden, wenn sich die als Kaufpreis dem Rentengutsverkäufer zustehende Restrente zwischen Vertragsschluß und Eintragung ins Grundbuch infolge Währungsverfalls in ihrem Geldwerte so gemindert hat, daß ihre Eintragung zum Nennbeträge nach Treu und Glauben nicht mehr als Vertragserfüllung gelten kann. 121, 190 (194, 196/7). — 7) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben auf die Auslegung von Staatshoheitsakten (Negierungskundgebung an die Beamten der Landesfinanzverwaltungen)? 121, 219. — 8) Wer den Eintritt einer Rechtsfolge schuldhaft vereitelt, muß sich nach Treu und Glauben so be­ handeln lassen, als wäre sie eingetreten. 121, 327. — 9) Ansprüche, die sich als Wirkung eines ehemaligen Gefellschafts- oder Genossenschafts­ verhältnisses darstellen, stehen ganz besonders unter dem Grundsätze von Treu mit) Glauben; sie dürfen nicht durch Vermögensverschiebungen be­ einträchtigt werden, die unter dem Scheine rechtlicher Unanfechtbarkeit doch nicht als wirklich zu Recht erfolgt empfunden werden können. 122, 36. — 10) Mit Treu und Glauben ist es unvereinbar, einen bekannt gewordenen wichtigen Grund zur fristlosen Auflösung des Dienstverhältnisses erst nach geraumer Zeit (z. B. nach zwei Jahren) geltend zu machen, obwohl es hätte früher geschehen können. 122, 41. — 11) Ist ein Ausgleichsanspruch wegen Erschütterung der Geschäftsgrundlage gegeben, wenn eine offene Handelsgesellschaft im Auseinandersetzungsvertrag einem ausscheidenden Gesellschafter neben einer Barzahlung ein Grundstück mit der Verpflichtung überweist, es hypothekenfrei zu machen, und wenn demnächst eine darauf lastende Hypothek rückwirkend aufgewertet wird? 122,149(151). —12) Wenn geprüft werden soll, ob das Festhalten des einen Teils an seiner vertrag­ lichen Pflicht, das dem andern Teil überlassene Grundstück von Hypotheken zu befreien, mit dem Gedanken des § 242 BGB. vereinbar ist, handelt es sich grundsätzlich um Vertragsauslegung. 122, 152. — 13) Sind die Parteien beim Abschluß eines Vergleichs beide von dem Irrtum geleitet worden, daß kein Aufwertungsrecht bestehe, so kann sich (wenn diese Annahme die Ge­ schäftsgrundlage ausmachte) keine von ihnen auf den Vergleich berufen; sie würde sonst gegen Treu und Glauben verstoßen und dem andern Teil den Einwand der allgemeinen Arglist an die Hand geben. 122, 200 (203). — 14) Verletzungen von Treu und Glauben können nicht nur vorsätzlich, sondern auch fahrlässig erfolgen. (Beispiel: Der wider Treu und Glauben beeinflußte Eintritt oder Ausfall der Bedingung.) 122, 251. — 15) Einrede der Ver­ wirkung, weil der Kläger mit seinem Anspruch (auf Ersatz von Tumult­ schaden) wider Treu und Glauben erst verspätet hervorgetreten sei? 122, 322/3. — 16) Vertragsauslegung: Was haben die Parteien nach den Grund­ sätzen von Treu und Glauben mit Rücksicht auf die damals geltende Verkehrs-

sitte sowie unter Berücksichtigung der damaligen Zeit- und Steuerverhältnisse bei Abschluß des Pachtvertrags beabsichtigt und unter „direkten Staats­ einkommensteuern" verstanden wissen wollen? 122, 339. — 17) Umwertung rückständiger Papiermarkeinzahlungen auf Aktien im Falle rechtswirksamer Umstellung des Aktienkapitals auf Reichsmark; freie Aufwertung nach § 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG. 122, 339 (346flg.). — 18) Wenn der gesetzliche Vertreter einer Stadtgemeinde bei dauernder Geschäftsverbindung und ständigem Wechselverkehr, in dem die Sparkasse mit einer Bank steht, trotz Kenntnis von der unbefugten Vollziehung von Indossamenten durch Spar­ kassenbeamte, nicht einschreitet und die Bank nicht aufklärt, obwohl er weiß, daß eine von ihm an die Bank gerichtete Mitteilung im Sinne einer Bevoll­ mächtigung der Kassenbeamten gedeutet wird, — so liegt darin ein gröblicher Verstoß des gesetzlichen Vertreters der Stadt gegen Treu und Glauben; solches pflichtwidrige Verhalten begründet eine Schadensersatzpflicht. 122, 351 (360). — 19) Bei einem Grundstückskauf können, wenn der Ver­ äußerer für die Hypothekenfreiheit des Grundstücks einzustehen hat und das im Vertrage vorausgesetzte Verhältnis zwischen Leistung und Gegen­ leistung durch spätere Aufwertungspflichten erschüttert worden ist, die Um­ stände es nach Treu und Glauben rechtfertigen, dem Veräußerer nicht die volle Aufwertungslast aufzubürden, sondern auch den Erwerber zu den damit verbundenen Aufwendungen heranzuziehen. (Billiger Ausgleich unter Berücksichtigung aller erheblichen Umstände.) Entsprechendes gilt beim Kaufe von Aktien einer Grundstücksgesellschaft. 122, 383. — 20) Voraussetzung für solchen Ausgleich ist aber, daß dem Geschäft kein spekulativer Einschlag innewohnt, und daß es zu einer Zeit abgeschlossen wurde, wo der Verkäufer mit einer Aufwertung überhaupt noch nicht oder doch nicht in der durch die Aufwertungsgesetzgebung festgelegten Höhe zu rechnen brauchte. 122, 383. — 21) Aus der Vereinbarung eines Preises in fester Währung und daraus, daß die Veräußerer die Aktien schon mit der Absicht gewinnbringenden Verkaufs erworben haben, ist nicht ohne weiteres auf spekulativen Einschlag zu schließen. 122, 384. — 22) An­ wendung des Grundsatzes von Treu und Glauben, um die Aufrechenbar­ keit von Forderungen (beiderseits aus vorsätzlicher unerlaubter Handlung) abzugrenzen? 123, 7/8. — 23) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben auf die Seeversicherung, besonders die Anzeigepflicht des Ver­ sicherungsnehmers. (Versicherungstreue, § 13 der Allg. Deutschen See­ versicherungs-Bedingungen v. 1919.) 123, 13. — 24) Verwirkung eines Anspruchs des Versicherers auf Nachzahlung von Prämien für Versendungen, die unter eine laufende Versicherung fallen; langes Abwarten und Dulden des Versicherers. 123, 159 (163). — 25) Verzicht auf Ansprüche beim Kaufe von Milchkühen: Maßgebend war das Verhalten des Käufers, wie es nach Treu und Glauben bei Berücksichtigung der Verkehrssitte ver­ standen werden mußte. (Hier den Umständen nach dahin gedeutet, daß die gelieferten Kühe zuletzt doch noch genehmigt worden seien.) 123, 214/5. — 26) Frage pensionsloser Entlassung (eines Geschäftsführers der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft) beim Dienstvertrag: In einem solchen für die ganze Zukunft des Angestellten grundlegenden Rechtsverhältnis ist es mit

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I. §91. Treu und Glauben.

Treu unb Glauben unvereinbar, wenn die Prüfung bet Umstände und die endgültige Entschließung über die Zubilligung oder Versagung von Ver­ sorgungsansprüchen länger (z. B. mehr als 2 Jahre) hinausgeschoben werden. 123, 218/9. — 27) Es verstößt gegen Treu und Glauben, die Nichterfüllung eines Vertrags nachträglich mit einer Tatsache zu begründen, aus der vorher kein Grund zur Nichterfüllung hergeleitet wurde. 123, 240. — 28) Keine Auf- oder Umwertung der Haftsummen von Genossen einer in Konkurs geratenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, bei der die Umstellung unterblieben ist; in der Ablehnung der Aufwertungs­ möglichkeit liegt kein Verstoß gegen Treu und Glauben. 123, 246 (248/9). — 29) Pflicht des See-Versicherungsnehmers, Treu und Glauben im höchsten Maße zu betätigen (§ 13 der ADSVB.); sorgfältige Risiko­ behandlung. 123, 323. — 30) Der § 242 BGB. als rechtliche Grundlage der freien Aufwertung. Nach Treu und Glauben ist ein billiger Ausgleich der beiderseitigen Belange zu suchen. 123, 374; 124, 44, 233, 271. — 31) Anwendung der Grundsätze von Treu und Glauben auf das Angestellten­ verhältnis eines Schwerbeschädigten. 124, 22. — 32) Ob und unter welchen Voraussetzungen ein längeres Säumen des Gläubigers der nachträglichen Aufwertung entgegensteht („Verwirkung" des Auswertungsanspruchs), ent­ scheidet sich bei gesetzlich geregelter und bei freier Aufwertung nach § 242 BGB. (Grundsatz von Treu und Glauben.) 124, 45flg.; 126, 191. — 33) Unterschiedliche Behandlung der Rechtsgeschäfte, aus denen Auswertung verlangt wird, je nach Art und Zweck, beim Gedanken der Verwirkung: Geschäfte des täglichen Wirtschaftslebens und regelmäßigen Güterumsatzes anders als z. B. langfristiger Darlehen, Erbauseinandersetzungen, Ver­ äußerung von Grundstücken oder Handelsgeschäften. 124, 46. — 34) An­ wendung der Grundsätze von Treu und Glauben, wenn es gilt, das Maß von Sorgfalt festzustellen, zu dem der Unternehmer auf Grund des see­ rechtlichen Überfahrtsvertrags verpflichtet ist. 124, 53. — 35) Umstände, unter denen es mit Treu und Glauben unvereinbar ist, den Verjährungs­ einwand zu erheben. (Falsche Auskunft des Schädigers an den Verletzten über die erreichbare Höchstgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs.) 124, 115. — 36) Fällige, während der Inflationszeit rückständig gebliebene Gehalts­ beträge unterliegen der (freien) Aufwertung nach den auch im öffentlichen Rechte geltenden Grundsätzen von Treu und Glauben, wie sie im bürger­ lichen Rechte auf Grund des § 242 BGB. anzuwenden sind. 124, 232. — 37) Keine Anwendung des Verwirkungsgrundsatzes (wider Treu und Glauben verzögerte Geltendmachung, daher Verlust) auf öffentlichrecht­ liche Gehaltsansprüche. 124, 232. — 38) Bei Versicherungen ist das Ver­ tragsverhältnis in besonderem Maße auf der Wahrung von Treu und Glauben aufgebaut. 124, 345. — 39) Der § 242 dient zwar zur Grund­ lage der Aufwertung, wo sie nach Treu und Glauben billigen Ausgleich schaffen muß; er darf aber nicht dazu dienen, eine etwa ungünstige ver­ tragliche Vereinbarung für die eine oder andere Partei günstiger zu ge­ stalten. 125, 6. — 40) Der Veräußerer eines Grundstücks kann (unter den Voraussetzungen des § 242 BGB.) Erstattung der von ihm gezahlten Schuldverschreibungssteuer im Wege des Ausgleichsanspruchs vom Erwerber

verlangen. 125, 37 (40flg.). — 41) Ständige Rechtsprechung: Dem Ver­ äußerer eines Grundstücks steht wegen der ihn treffenden Pflicht zur Auf­ wertung hypothekarisch gesicherter oder gesichert gewesener Forderungen ein Ausgleichsanspruch gegen den Grundstückserwerber zu, wenn durch eine im Vertrage nicht vorgesehene (auch damals nicht vorhersehbare) Mehr­ leistung die Geschäftsgrundlage erschüttert und ein unbilliges, mit Treu und Glauben unvereinbares Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegen­ leistung herbeigeführt worden ist. 121, 56, 133, 146, 330; 122, 149, 383; 123, 166; 125, 40, 49 (52); 126, 17; 129, 279. — 42) Vertragsauslegung nach Treu und Glauben (§§ 157, 242 BGB.) bei typischen Lieferungs­ verträgen unter Fabriken, die wirtschaftlich in besonderer Weise auf­ einander angewiesen sind (wie z. B. Zuckerraffinerie und Rohzuckerfabrik): Beachtung des Verwendungszwecks der Ware, Auslegung der Vertrags­ bedingungen (Freizeichnung, „höhere Gewalt"). 125, 237 flg. — 43) Es liegt nicht in der Machtbefugnis des Richters, verfassungsmäßig zustande­ gekommene Gesetze daraufhin nachzuprüfen, ob sie mit Treu und Glauben oder mit den guten Sitten zu vereinbaren sind. 125, 279. — 44) Die Grundsätze von Treu und Glauben sind (unter Umständen) auch im öffent­ lichen Rechte zu beachten (z. B. Schweigen als Zustimmung, wo Ablehnung redlicherweise ausdrücklich zu erklären gewesen wäre). 125, 298, 318; 126, 96, 244. — 45) Im Beamtenrecht aber ist die Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben dadurch eingeschränkt, daß die Einwirkung von Straftaten iinb Disziplinarvergehen auf die Gehaltsansprüche im Ge­ setz erschöpfend geregelt ist. 125, 318. — 46) Verwirkung des Aufwertungs­ verlangens bei Gehaltsansprüchen? 125, 318/9. — 47) Ist es nach § 242 BGB. möglich, im Verhältnis zwischen dem Verkäufer und dem Erwerber von Grundstücksaktien den ersteren von der Beseitigung der durch die spätere Aufwertungsgesetzgebung entstandenen Grundstücksbelastung frei­ zustellen, obwohl er sich vertraglich verpflichtet hatte, für die Freiheit des Grundstücks von Hypotheken einzustehen? Nach welchen Gesichtspunkten ist, wenn der Erwerber die Aktien inzwischen weiter veräußert hat, die Aufwertungslast zwischen Verkäufer und Erwerber 511 verteilen? 126, 13. — 48) Wenn jemand einem anderen ein Recht einräumt, so räumt er ihm in aller Regel nach Treu und Glauben der Verkehrssitte gemäß auch die Mittel ein, es zu verwirklichen. 126, 126. — 49) Anspruch auf Auskunft als ein solches Mittel, Rechte durchzusetzen; Anwendung auf sog. Options­ rechte, z. B. das Vorkaufsrecht. 126, 123 (126). — 50) Rentensperrgesetz v. 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) gegen Aufwertungsansprüche (auf Zahlung älterer staatlicher Renten) aus § 242 BGB.: soweit es die Aus­ setzung des Verfahrens vor Schiedsgerichten betrifft, ist es rechtsungültig. 126, 161. Vgl. aber 128, 165. — 51) Der aus § 242 BGB. abgeleitete Grundsatz der freien Auswertung bleibt außer Betracht, wenn sich aus der Eigenschaft der Schuld als einer Wertschuld unmittelbar die Pflicht der Umwertung ergibt. 126, 191. — 52) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben auf die Vereinbarung über den Kostenvorschuß, deu der Rechtsanwalt von der Partei empfängt (RAGebO. § 84). 126, 301. — 53) Herrschaft des Grundsatzes von Treu und Glauben in der Vertrags-

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I. § 91. Treu und Glauben.

auslegung überhaupt; besondere Anwendung auf Mietberträge. 126, 319. — 54) „Verwirkung" von Ansprüchen durch eine verspätete Geltendmachung, die gegen Treu und Glauben verstößt; auch Ansprüche, die selbst wiederum auf Treu und Glauben fußen, werden auf diese Weise vernichtet. 126, 319. — 55) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben auf Binnen­ schiffahrtsverträge (Schleppbedingungen); sachlich bedeutungslose Unter­ lassung rechtzeitiger Schadensanzeige soll nicht zum Anspruchsverlust führen. 126, 324 (325, 327). — 56) Grundsatz der Auslegung für stillschweigende Willenserklärungen: Jedermann muß sich gefallen lassen, daß sein Ver­ halten von dem andern Teil so beurteilt wird, wie es nach Treu unb Glaubeu mit Rücksicht auf die Verkehrssitte zu deuten ist. 126, 351. — 57) Grund­ satz von Treu und Glauben angewandt auf die Besümmung des Umfangs einer Grunddienstbarkeit; Einfluß der Verkehrsentwicklung und der Ver­ änderungen im Gebrauche der Verkehrsmittel. 126, 373. — 58) An­ wendung auf die Ermittlung der Grundlagen, die nach der Willensmeinung der Beteiligten vereinbart worden sind, um das Auseinandersetzungs-GutHaben der Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft zu berechnen. 127, 141 (149). — 59) Die Verpflichtung, Auskunft zu erteilen (§ 259 Abs. 1 BGB.), steht unter der allgemeinen Regel des § 242 BGB. Das Ver­ langen, daß der Zwangslizenznehmer seine Abnehmer offenbare, kann (weil es in Wahrheit nur Wettbewerbszwecken dient) gegen Treu und Glauben verstoßen. 127, 245. — 60) Anwendung der Grundsätze von Treu und Glauben bei der Auslegung eines Aufwertungsvergleichs (§ 67 AufwG.). 127, 302. — 61) Das Gesellschaftsrecht ist den Grundsätzen von Treu und Glauben in besonderem Maße unterworfen; Gedanke, daß dem Ver­ pflichteten unter Umständen einseitige Lösung möglich sein muß. 128, 16. — 62) Verkehrssitte, die als Unsitte anzusehen ist (Übung in Jägerkreisen)? 128, 44. — 63) Vollzieht sich ein Schuldnerwechsel durch Vollverschmelzung zweier Aktiengesellschaften, so ist es nach dem (das Auswertungsrecht be­ herrschenden) Grundsatz von Treu und Glauben nicht ausgeschlossen, den Gesamterfolg der Verschmelzung für die aufnehmende Gesellschaft bei der Beantwortung der Frage zu beachten, was der neuen Schuldnerin als Aufwertung zugemutet werden kann. 128, 262. — 64) Treu und Glauben mit Rücksicht auf die in Kreisen der Forscher und wissenschaftlichen Schrift­ steller herrschenden Anschauungen und Gebräuche. 128, 291. — 65) An­ wendung des Grundsatzes von Treu und Glauben bei der Anpassung an die Geldentwertung, die in Braunschweig für Staatsleistungen an die evang.luth. Landeskirche erforderlich war. 128, Anhang 41. — 66) Ein so tief einschneidender Rechtsbehelf, wie die Ausschließung aus einer Genossen­ schaft, muß ganz besonders nach Treu und Glauben gehandhabt werden. Keine Geltendmachung eines schon seit Jahr und Tag bekannten Aus­ schließungsgrundes. 129, 49. — 67) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben bei Bemessung des Aufwertungsbetrags, den eine notleidende Einmann-GmbH, schuldet; der Umstand, daß ihr einziger Gesellschafter vermögend ist, muß berücksichtigt werden. 129, 50 (53/4). — 68) Lang­ jähriges Dulden eines Zustandes nach Treu und Glauben als Verzicht auf Abwehr von Eingriffen zu deuten? 127, 323; 129, 258. — 69) Anwendung

1. § 92. Unmöglichkeit der Leistung Usw.

§ 93. Gattungsschuld, usw.

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des Grundsatzes von Treu und Glauben auf den Siedlungs- und Renten­ gutsvertrag; Verpflichtung namentlich des Rentengutausgebers in diesem Sinne. 129, 380. — 70) Wenn jemand Aufwertungsansprüche nur teil­ weise geltend macht und sich den Rest Vorbehalt, so gebietet Treu und Glauben nicht, daß er wegen des Restes binnen bestimmter Zeit klage; keine Verwirkung, wenn er abwartet. 129, 404. — 71) Auch im öffent­ lichen Rechte muß jeder nach Treu und Glauben seine Handlungen so gelten lassen, wie der andre sie auffassen durfte. 130, 99. — 72) Mit Treu und Glauben wäre es unvereinbar, wenn jemand die Arglisteinrede dazu be­ nutzte, sich dem Gegner gegenüber den vertraglichen Verpflichtungen zu entziehen, ohne selber die Pflicht zur Rückgewähr der auf Grund des Ver­ trags bereits erlangten Vorteile anzuerkennen. 130, 216. III. Teilbarkeit und Unteilbarkeit.

1) Unteilbare Leistung auf der Gläubigerseite, wenn das einheitlich vermietete Grundstück durch Zuschlag in der Zwangsversteigerung real geteilt wird (Personengesamtheit als Vermieter, § 432 BGB.). 124, 199. — 2) Teilbarkeit der Leistungen beim Sukzessivlieferungsvertrag; sie ergibt aber nicht, daß der Teil schon verhältnismäßige völlige Befriedigung in sich trüge; nur Leistung aller Teile tut völlig Genüge, die Summe aller ver­ einbarten Einzelleistungen erst macht die Vertragsleistung aus. 129, 230.

§ 92. Unmöglichkeit der Leistung, ursprüngliche, nachträgliche. Unvermögen zur Leistung. 1) Die Erfüllung ist nicht unmöglich, wenn z. B. der Vertragsinhalt durch Einführung der gesetzlichen Miete beeinflußt wird, aber kein gesetz­ licher Zwang besteht, diese statt der (niedrigeren) vereinbarten Miete zu fordern. 121, 145. — 2) Von keinem Teil zu vertretende Unmöglichkeit, wenn die Anteilsrechte einer noch nicht eingetragenen Aktiengesellschaft abgetreten werden und die Gesellschaft dann ohne Schuld des Abtretenden nicht zustande kommt; Anspruch auf Herausgabe des gezahlten Abtretungs­ entgelts als ungerechtfertigter Bereicherung. 123, 405/6. — 3) Unmöglich­ keit der Erfüllung bei Leistungen eines Genossen an seine Genossenschaft (satzungsmäßige Pflicht, weitere Geschäftsanteile zu erwerben). 125, 200. — 4) Vereinbarungen, die auf den Versuch hinauslaufen, der Hypothek vertraglich einen Inhalt zu geben, den sie gesetzlich nicht haben kann, sind auf eine unmögliche Leistung gerichtet und deshalb nichtig. (Abrede zwischen Gläubiger und persönlichem Schuldner, daß jener sich nur an den Grundstückseigentümer halten dürfe.) 128, 246. — 5) Ein auf ein wesen­ loses Nichts (angebliche Erfindung, die in Wahrheit keine ist, sondern etwas ganz Bekanntes) gerichteter Vertrag geht auf eine unmögliche Leistung und ist deshalb nichtig. 122, 71.

§93. Gattungsschuld. Wahlschuld. 1) Umwandlung der Gattungsschuld in Einzelsachenschuld durch Er­ teilung eines Stückeverzeichnisses, z. B. bei Kuxen. 121, 50. — 2) VerEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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Wandlung der Gattungsschuld in die Schuld einer bestimmten Sache durch Bezeichnung von Teilen aus größeren „gleichgemarkten" Ladungen im Konossement? („Konkretisierung".) 130, 303. §94. Geldschuld. Zinsen.

I. Geldschuld; Währung. 1) Bedeutet die Abrede, daß Kapital, Zinsen und Kosten lediglich in Reichsgoldmünzen zu zahlen seien, eine Goldmünzklausel oder eine Gold­ wertklausel? Auslegung nach Zweck und Umständen; Ergebnis: Goldmünz­ klausel. 121,110 (111, 113). — 2) Goldmünzklausel (Zahlung in Reichsgold­ münzen unter Ausschluß anderer Zahlungsmittel, Forderung ihrer ziffern­ mäßigen Höhe nach unberührt) und Goldwertklausel (ein Betrag geschuldet, dessen Höhe, in Währung ausgedrückt, sich nach dem jeweiligen Kurse des vom Schuldner anzuschaffenden Goldes richtet). 121, 111. — 3) Welche Rechtsfolgen ergeben sich, wenn eine Goldmünzklausel vorliegt, für die Aufwertung der durch Hypothek gesicherten persönlichen Forderung im Hin­ blick auf. die Bundesratsverordnung vom. 28. September 1914 (RGBl. S. 417)? 121, 110 (113). — 4) Keine Geldschuld liegt vor, wenn von vorn­ herein nicht Geld, sondern die Ausreichung von Schuldverschreibungen, also Hingabe von Wertpapieren in bestimmter Höhe und bestimmter Art, ge­ schuldet wird; Folgerungen für die Frage der Aufwertbarkeit. 124, 363. — 5) Zur Frage der Aufwertung eines in ausländischer Währung vereinbarten, effektiv zu zahlenden Mietzinses. 125, 3 (6). — 6) Vorschriften gegen Ver­ einbarung des Entgelts in ausländischer Währung bei Jnlandsgeschäften (Valuta-Spekulation). 125, 6. — 7) Ist die Reichsbank verpflichtet, ihre Banknoten mit Vorkriegsdatum in Gold einzulösen? (Nein.) 125, 273 (275flg.). — 8) Werden durch die alternative Währungsklausel in Schuld­ verschreibungen die im Jnlande begründeten und im Ausland in dortiger Währung zu erfüllenden Gläubigeransprüche unabhängig gemacht von späteren, im Heimatlande des Anleiheschuldners geschehenen Eingriffen der Gesetzgebung in den Bestand der alternativen Währungsklausel? (Wiener Jnveftitionsanlehen.) 126,196 (211). — 9) Die Inhaber von Darlehnskassenscheinen haben keine Ansprüche gegen das Deutsche Reich, sei es auf Einlösung oder auf Schadensersatz oder auf Aufwertung der in den Scheinen verbrieften Forderung oder auf Herausgabe der Bereicherung. 129, 115. — 10) Die Darlehnskassenscheine (Ges. v. 4. Aug. 1914, RGBl. S. 340) sind keine Schuldverschreibungen auf den Inhaber, sondern bloße Geldzeichen. 129, 116/7. — 11) Zur Bestimmtheit einer Geldsumme (AufwG. § 1) genügt, daß sie bestimmbar ist. 129, 139. — 12) Die sogen, gesunkene Kaufkraft der Reichsmark im Verhältnis zu jener der Vorkriegs­ mark ist bei der freien Aufwertung nach § 242 BGB. unberücksichtigt zu lassen. 129, 208 (210). — 13) Unter den Voraussetzungen des Schadens­ ersatzes, namentlich des Verzugsschadens mag vielleicht auch die echte Waren­ teuerung (wozu die geringere Kaufkraft der Reichsmark zu rechnen ist) Beachtung verdienen. Dabei und bei der Umwertung von Wertansprüchen handelt es sich aber nicht um Fragen der reinen Aufwertung. 129, 210. —

14) Frankengrundschuld des schweizerischen Goldhypothekengläubigers; wann wird sie fällig? (Deutsch-schweiz. Abk. v. 6. Dez. 1920, Zusatzabk. v. 25. März 1923.) 130, 220 (226). — 15) Die Reichsmark der neuen Währung (MünzG. v. 30. August 1924 § 3) ist dasselbe, was man in den Zeiten der Papierwährung und der Inflation eine Goldmark genannt und als Rechnungsmark benutzt hat. Wer eine Reichsmark schuldet, schuldet V1395 Pfund Feingold, und wer 1395 Reichsmark zu fordern hat, wird durch den Empfang von einem Pfunde Feingold befriedigt. Auf die — veränderliche — Kaufkraft des Goldes kommt es dabei nicht an, auch nicht bei sog. Wertschulden. 130, 371. — 16) Jede Reichsmarkschuld, auch eine Wertschuld, kann dadurch getilgt werden, daß der Nennbetrag in Reichs­ mark gezahlt wird; dies auch dann, wenn die Kaufkraft der Reichsmark, z. B. nach den Reichs-Teuerungsrichtzahlen, zur Zeit der Entstehung der Schuld höher war als im Zeitpunkte der Zahlung. 130, 367 (371 flg.).

II. Zinsen. 1) Vorzeitige Fälligkeit des Kapitals infolge verspäteter Zinszahlung tritt auf Grund einer Verfallsklausel nur ein, wenn dem Schuldner ein Verschulden nachgewiesen ist. 121, 53. — 2) Aufwertung; Abzug von Zwischenzinsen (Art. 21 DurchführVO. v. 29. Nov. 1925 zum AufwG.)? 121, 51 (53); 123, 341. — 3) Wenn eine Forderung vor der Aufwer­ tung unverzinslich war, so ist sie durch AufwG. § 28 Absch 1 nicht ver­ zinslich geworden. 121, 150. — 4) Neben der Aufwertung seines (stehen­ gelassenen oder sonst verspätet gezahlten) Gehalts kann der öffentliche Beamte nicht Verzinsung des Aufwertungsbetrags verlangen; auch keine Prozeßzinsen. 124, 234. — 5) Die während eines Geschäftsaufsichtverfahrens ausgelaufenen Zinsen sind durch den Zwangvergleich als süllschweigend erlassen anzusehen, wenn die Auslegung des Parteiwillens den Erlaß ergibt. 125, 408 (411). — 6) Verzinsung zurückgeforderter Stempelsteuerbeträge. 130, 237 (240). § 95. Schaden. Schadensersatz.

I. Allgemeines. Ursächlicher Zusammenhang. Art und Umfang des Schadensersatzes. Anrechnung von Vorteilen.

1) Ursächlicher Zusammenhang bei Beteiligung mehrerer an einer unerlaubten Handlung. 121, 402. — 2) Das gesetzliche Verbot, eine be­ stimmte Art des Verzugsschadens zu verfolgen, schließt die Berechnung eines andersartigen Verzugsschadens nicht aus. 122, 46. — 3) Bei Ge­ sellschaften und Genossenschaften ist das schuldhafte Handeln eines Organs nicht ohne weiteres geeignet, die Haftung eines anderen Organs oder eines bevollmächtigten Geschäftsführers für sein Verschulden auszuschließen oder einzuschränken. 123, 216 (222). — 4) Schaden, dadurch entstanden, daß beim Mangel des geschuldeten Kapitals gewisse Erwerbungen (auszu­ beutende Grubenfelder) nicht verwertet werden konnten; Folgerungen daraus, daß zur Zeit der Abtretung jener Schadensersatzansprüche die 8*

Schadenswirkungen der verzögerten Erfüllung beim alten Gläubiger noch fortdauerten. 123, 380. — 5) Schaden aus ungerechtfertigter Zwangsvoll, streckung: Wie gestaltet sich im Falle des § 717 Abs. 2 ZPO. die Ver­ pflichtung des Gläubigers zum Schadensersatz, wenn es sich um die Rück­ gabe einer im Wege der Zwangsvollstreckung weggenommenen Sach­ gesamtheit (z. B. eines Lichtspieltheaters) handelt? 123, 388 (395). — 6) Die nach Prozeßrecht bestehende Pflicht zur Wiederherstellung des früheren Zustandes, die nach § 249 BGB. den Inhalt der Schadensersatz­ pflicht ausmacht, kann nicht von sachlichrechtlichen Gesichtspunkten aus (Zurückbehaltungsrecht?) durchkreuzt werden. 123, 395/6. — 7) Wegnahme von Anschaffungen, die den früheren Zustand (der zurückzugebenden Sach­ gesamtheit) unangetastet läßt, ist zulässig; Ersatzeinrichtungen dagegen, auch verbessernde, müssen belassen werden. 123, 396. — 8) Ursächlicher Zu­ sammenhang bei Schaden, der einer Genossenschaft durch Säumnis von Genossen (mit Erwerb weiterer Geschäftsanteile) entsteht. 125, 199. — 9) Ursächlicher Zusammenhang zwischen abgekürztem ärztlichem Rezept (das mißverstanden wird) und Vergiftung. 125, 377. — 10) Wann liegt „adäquater" ursächlicher Zusammenhang vor? 125, 378; 127, 28; 129, 131. — 11) Maß der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt beim Arzt; Versehen beim Niederschreiben eines Rezeptes. 125, 374 (377 flg.). — 12) Einer aus Grund des § 249 Satz 2 BGB. erhobenen Klage auf Geldentschädigung steht die Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache entgegen, wenn der Geschädigte mit einer früheren auf denselben Sachverhalt gestützten Klage Naturalwiederherstellung nach § 249 Satz 1 gefordert hat und das Be­ stehen eines Schadensersatzanspruchs aus sachlichen Gründen rechtskräftig verneint worden ist. 126, 401 (403). — 13) Schädliche Einwirkung braucht ihre Entstehung nicht unmittelbar einer menschlichen Tätigkeit zu verdanken, sondern kann ihre Grundlage auch in Naturereignissen haben; es genügt, wenn nur die Tätigkeit des Störers einen Zustand geschaffen hat, der (sei es auch bloß mitwirkend) das jene schädliche Einwirkung herbeiführende Walten der Naturkräfte ermöglicht hat. 127, 34. — 14) Ursächlicher Zu­ sammenhang zwischen Amtspflichtverletzung (eines Handelsregisterführers) und Schaden. 127, 153 (159). — 15) Kann Entwertung eines Akkreditivs in die Schadensberechnung (bei Nichterfüllung eines Vertrags) mit aus­ genommen werden? 127, 247. — 16) Die Ausgleichspflicht unter mehreren Verursachern eines Schadens setzt deren Schadensersatzpflicht voraus. 123, 165; 129, 132. — 17) Der Schuldner kann dem Forderungserwerber die Ausgleichungspflicht entgegenhalten. 129, 133. — 18) Wann ist ursächlicher Zusammenhang eines Unfalls mit dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs an­ zunehmen? 129, 128 (131). — 19) Mittelbarer Ursachzusammenhang, mehrere Ursachen. (Eisenbahnübergang: ein Kraftwagen durchbricht die Schranke, nahender Schnellzug schleudert die Schrankenstange, so daß sie den Schrankenwärter trifft.) 129, 129/131. — 20) Beseitigung des (ad­ äquaten) Zusammenhangs durch ein unabwendbares Ereignis? 129, 131. — 21) Hat ein Urteil im Vorprozeß den ursächlichen Zusammenhang (z. B. der Erwerbsunfähigkeit mit einem bestimmten Unfall) rechtskräftig fest­ gestellt, so kann dem gegenüber eine neuere, bessere medizinische Erkenntnis

nicht beachtet werden. 129, 320. — 22) „Unterbrechung" des ursächlichen Zusammenhangs zwischen Unfall und Schaden durch Schwinden der Schädigung aus dem Unfall und Hervortreten der (gleichwirkenden) Folgen einer im Keime schon vorhandenen Krankheit. 129, 321. — 23) Art des Schadensersatzes, wenn der Schädiger arglisüg eine behördliche Ge­ nehmigung hintertrieben hat. (Siedlungssache, Rentengutsvertrag.) 129, 382 flg. — 24) Sind die Leistungen, welche dem Verletzten aus Anlaß des Unfalls von dritter Seite gewährt werden, auf die dem Schädiger nach §§ 843, 844 BGB. obliegenden Rentenzahlungen anzurechnen. 130, 258 (261). — 25) Ausgleichung von Vorteil und Nachteil? 130, 261. — 26) An­ sprüche des Geschädigten, die der Unfall unmittelbar auf Grund gesetzlicher Vorschriften zur Entstehung bringt, sind anzurechnen; was auf vertraglicher Grundlage erwächst (und wofür der Unfall nur eine Bedingung setzt), ist nicht anzurechnen. 130, 261.

II. Mitwirkendes Verschulden des Beschädigten (§ 254 BGB.). 1) Wenn der Staat auf Schadenersatz in Anspruch genommen wird, weil ein Richter einen Kindesannahme-Vertrag schuldhaft (unter Ver­ letzung der Amtspflicht) bestätigt hat, so kann er gegen das klagende Kind nicht einwenden, dessen Vormund habe durch sein Verhalten beim Abschluß des Vertrags zur Entstehung des Schadens mitgewirkt. 121, 114 (118). — 2) Kein mitwirkendes Verschulden eines Zollschuldners, der von einem Zoll­ beamten Auskunft über die Zollpflichtigkeit der Ware erhält und dabei nicht auf die Höhe des aus falscher Auskunft möglicherweise entstehenden Schadens hinweist. 121, 176. — 3) Der Schlepper, der am Zusammen­ stöße seines Anhangs mit einem dritten Schiffe schuldig ist, kann sich gegenüber dem Eigentümer des geschleppten Schiffes nicht auf Mitverschulden des Dritten berufen, mit dem er gemeinsam als Gesamtschuldner haftet. 122, 284 (289). — 4) Es steht nichts im Wege, daß jemand, der Schadensersatz­ ansprüche erheben zu können glaubt, zunächst nur einen Teil des Anspruchs geltend macht, damit ihm die Einrede des mitwirkenden Verschuldens (§ 254 BGB.) nicht entgegengehalten werden kann. 122, 360. — 5) Kann der Geschäftsführer einer jurisüschen Person, der auf Schadensersatz wegen eignen Verschuldens in Anspruch genommen wird, den Einwand mitwirkenden Verschuldens darauf gründen, daß sein pflichtwidriges Handeln dem Haupt­ geschäftsführer der jurisüschen Person bekannt gewesen sei? 123, 222. — 6) Keine Abwägung beiderseitigen Verschuldens in Fällen des § 839 BGB. 126, 87. — 7) Mitwirkendes Verschulden eines durch Anlagen des Nachbars geschädigten Eigentümers, wenn er die Anlagen gestattet oder nicht das Nötige gegen den Schaden vorgekehrt hat? 127, 33. — 8) Mitwirkendes Verschulden eines auf der Treibjagd angeschossenen Teilnehmers, darin bestehend, daß er die Einladung des als leichtsinniger Schütze bekannten Verletzers angeregt hat? 128, 45. — 9) Mitschuld eines Kraftradfahrers, der trotz Blendwirkung eines Scheinwerfers weiterfuhr, ohne die Fahrbahn frei überschauen zu können. 128, 155/6. — 10) Ausschließung des Mit­ verschuldens durch Vertrauen auf die Zusicherung eines in Rechtssachen erfahrenen Anwalts. 129, 114. — 11) Unfall durch Kraftwagen und Eisen-

bahnzug (auf einem Bahnübergänge); Mitschuld der Eisenbahn? 129, 128 (132/3). — 12) Unvorsichtiger Zuschauer von einer Motorspritze der Feuer­ wehr (mit Schuld des Lenkers) angefahren und verletzt. 129, 303 (305). — 13) Wann ist in der Ablehnung eines ärztlichen Eingriffs überwiegendes eignes Verschulden des Verletzten zu finden? 129, 398 (400/1). — 14) Wie, wenn die Ansichten angesehener Fachärzte über den Erfolg eines Eingriffs günstig lauten, der Vertrauensarzt des Verletzten aber abrät? 129, 399 bis 401. — 15) Keine Anwendung des § 254 BGB. gegen den Enteigneten, wenn er sich gegen eine Ersatzanlage wehrt, die er sich nicht aufnötigen zu lassen braucht. 129, 397. — 16) Kann ein Notar, der unter Verletzung seiner amtlichen Belehrungspflicht einen Knebelvertrag und einen wucherlichen Darlehensvertrag beurkundet hat, gegenüber der Ersatzklage des geschädigten Gläubigers mit Erfolg einwenden, daß diesem ein für den Vertragsschluß mitursächliches Verschulden oder gar ein Verstoß gegen die guten Sitten zur Last falle? 130, 1 (5). — 17) Ein für den Schaden ursächliches vorsätz­ liches unerlaubtes Tun des Geschädigten schließt in der Regel die Verant­ wortlichkeit des Mitschädigers, dem nur Fahrlässigkeit zur Last fällt, aus. 130, 6. — 18) Mitschuld eines Zuschauers, der beim Kraftfahrzeugrennen (durch Unfall eines Wagens an einer Straßenbiegung) verletzt wird. 130, 168/9. III. Schadensersatz in Vertrags- und vertragsähnlichen Verhältnissen.

A. Schadensersatz wegen Nichterfüllung (die Fälle des § 326 BGB. s. § 99). 1. Allgemeine Grundsätze.

1) Eine Vertragspartei, die aus einer ihr bekannten Tatsache keinen Grund zur Nichterfüllung eines Vertrags entnommen hat, kann sich nicht nachträglich zur Rechtfertigung ihrer Nichterfüllung auf diese Tatsache berufen. 123, 238 (240). — 2) Wer aus einer ihm bekannten Tatsache keinen Grund entnimmt, einen Vertrag nicht zu erfüllen, der mich ihn eben erfüllen. Tut er es nicht, so muß er sich zum mindesten als vertragsuntreu behandeln lassen. 123, 240. — 3) Wer selbst vertragsuntreu ist, kann wegen der von ihm behaupteten Vertragsverletzungen des Gegners nicht vom Ver­ trage zurücktreten. 123, 240/1. — 4) Durch die Tatsache, daß beide Teile den Vertrag verletzt haben, werden die Schadensersatzansprüche, die jeder Teil durch die Vertragsverletzungen des andern erlangt, nicht beseitigt. 123, 238 (241). — 5) Zurückbehaltungsrecht jedes Teils für die eigne Leistung, wenn der andre Teil sich mit der seinigen in Verzug befindet. 123, 242. — 6) Positive Vertragsverletzungen sind dem einen Teile wegen der Vertrags­ verletzungen des anderen Teils niemals gestattet. 123, 242. — 7) Für den Schadensersatzanspruch wegen Nichterfüllung eines Vertrags bewendet es bei der Differenztheorie: An die Stelle der ursprünglichen Vertragspflichten beider Teile tritt eine einseitige reine Geldforderung des Ersatzberechtigten; sie wird berechnet aus dem Unterschiede zwischen der Vermögenslage, in der er sich durch Erfüllung befände, und derjenigen, in die er durch Nicht-

erfüllung geraten ist. 127, 248. — 8) Der ganze Vertrag muß also endgültig derart liquidiert werden, daß ein rechnerisches Ergebnis ermittelt wird. 127, 248. — 9) Kann Entwertung eines Akkreditivs als Posten in den Schaden aus Nichterfüllung des Vertrags, auf den es sich bezog, mit ausgenommen werden? 127, 247. — 10) Eine Schadensersatzforderung wegen Lieferungs­ verzuges setzt das Bestehen des Lieferungsanspruchs voraus. Ist dieser rechtskräftig abgewiesen, so fällt der Schadensersatzanspruch ohne weiteres weg. 130, 121.

2. Schadensersatz wegen Nichterfüllung beim Kauf.

1) Für den auf vertragliches Verschulden gestützten Schadensersatz­ anspruch des Käufers ist Voraussetzung, daß der Mangel unverzüglich gerügt worden ist. 125, 78. — 2) Wenn der Verkäufer dem Käufer zum Schadensersatz verpflichtet ist, so kann der Kommissionär (oder sonstige Beauftragte) des Käufers diesen Anspruch gegen den Verkäufer geltend machen; und zwar mit dem Antrag auf unmittelbare Zahlung an den Kommittenten (oder sonstigen Auftraggeber). 125, 77. — 3) Für den Schadensersatzanspruch wegen Nichterfüllung eines Kaufvertrags gilt die Differenztheorie: Der konkrete Schaden des Käufers besteht in dem Unter­ schiede zwischen der Vermögenslage, in der er sich bei Lieferung befände und derjenigen, in die er durch die Nichterfüllung geraten ist. 127, 248. — 4) Bei dieser „endgültigen Liquidation" des ganzen Vertrags ist der Preis, den der Käufer gezahlt hat, eine Rechnungsgröße. Zwar kann er ihn nicht als solchen zurückverlangen; doch kommt der Betrag des Preises als erster handgreiflicher Schaden in Betracht. 127, 248. — 5) Der Käufer kann eine geleistete Anzahlung tatsächlich Herausverlangen, wenn er einen Schadens­ ersatzanspruch geltend macht. (Gleichheit der Summe mit der beim negativen Interesse?) 127, 248. — 6) Der Käufer kann auch Ersatz für jede andre Aufwendung unter dem Gesichtspunkte verlangen, daß er sie durch den Vorteil der erwarteten Lieferung der Kaufsache wieder eingebracht hätte. 127, 248. — 7) Bei der Schadensersatzberechnung ist davon auszugehen, daß sich nach dem Parteiwillen die beiderseitigen Leistungen als gleichwertig gegenüberstehen: Erhält der Käufer die Gegenleistung nicht, so muß ihm das vergütet werden, was er vergeblich aufgewendet hat, um sie zu bekommen; dies ist sein geringster Schaden. 127, 249. — 8) Der Verkäufer mag beweisen, daß der Käufer bei Verwertung der Kaufsache sein Geld nicht wieder heraus­ bekommen hätte; er kann also die Vermutung der Leistungs-Gleichwertig­ keit widerlegen. 127, 249. — 9) Diese Umkehrung der Beweislast gilt nicht schlechthin für Aufwendungen, die der für den Käufer als neuer Gläubiger des Verkäufers eingetretene Abtretungsempfänger gehabt hat; jedenfalls nicht für solche, die vor der Begründung des Gläubiger- und Schuldner­ verhältnisses zwischen Abtretungsempfänger und Verkäufer liegen. 127, 249. — 10) Der Schaden, den der neue Gläubiger wegen Nichterfüllung des Kaufvertrags gegen den Verkäufer als seinen Schuldner geltend machen darf, kann nur auf der Grundlage des diesem gegenüber von vornherein geltenden Kaufvertrags berechnet werden. 127, 249. — 11) Anwendung auf den Fall, daß mehrere Abtretungen hintereinander stattfinden. 127, 250.

120

I. § 95a. Unterlassungsklage.

B. Schadensersatz in Vertrags- und vertragsähnlichen Verhältnissen im übrigen. (Schadensersatz gegen Rechtsanwälte § 287.)

1) Schadensersatzanspruch aus Dienstvertrag (Geschäftsführer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft): Es genügt zur Schadenshaftung ein leichtes, nach § 276 BGB. zu vertretendes Verschulden, das für die Ent­ stehung des Schadens ursächlich ist. (Beispiel: unkaufmännisches Verfahren, Verletzung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns durch Einräumung eines hohen ungesicherten Kredits.) 123, 220. — 2) Kein Schadensersatz­ anspruch wegen Nichterfüllung (Nichteinlösung) für Inhaber von Darlehnskassenscheinen. Bestünde eine Einlösungspflicht, so wäre sie öffentlichrechtlicher Art; ihre Nichterfüllung könnte keine privatrechtlichen Ansprüche der Inhaber wegen Verzugs begründen. 129, 116. — 3) In welcher Weise ist Schadensersatz zu leisten, wenn der Schaden (in einer Siedlungssache) durch arglistiges Hintertreiben der behördlichen Genehmigung für einen Rentengutsvertrag erwachsen ist? 129, 382. IV. Schadensersatz außerhalb vertraglicher Verhältnisse.

1) Schadensersatzansprüche aus der Vollstreckung eines vorläufig voll­ streckbaren Urteils. 121, 180 (182). — 2) Schadensersatzansprüche Dritter aus dem Vollzug einer einstweiligen Verfügung? 121, 185 (187, 189). — 3) Schadensverursachung bei Beteiligung mehrerer. 121,400. — 4) Schadens­ ersatz aus Verschulden an einem Unfall; Streitverkündung im Vorprozeß. 123, 95. — 5) Schadensersatzpflicht des Notars wegen fahrlässig unrichtiger Beurkundung (Persönlichkeit des Erklärenden nicht genügend festgestellt). 124, 62. — 6) Schadensersatzanspruch einer Aktiengesellschaft gegen eine Bank aus einer von den beiderseitigen Vertretern begangenen unerlaubten Handlung; Bestehen eines Kontokorrents kein Hindernis. 125, 411. — 7) Reichsbanknoten; Anspruch auf Schadensersatz gegen das Reich wegen schuldhafter Herbeiführung des Währungsverfalls? 125,273. — 8) Schadens­ ersatzpflicht der Reichsbahn-Gesellschaft wegen Errichtung einer Konkurrenz­ bahn neben einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Kleinbahn? 126, 93. — 9) Schadensersatzanspruch des Grundeigentümers gegen die Stadt­ gemeinde wegen Versagung der Bauerlaubnis? 126, 356. — 10) Schadens­ ersatzanspruch wegen Haldenbrandes (Fabrik, Bergwerk). 127, 29. — 11) Schadensersatzanspruch wegen unrichtiger Führung des Handelsregisters. 127, 153. — 12) Haftung der Stadtgemeinde für satzungswidrigen Betrieb von Bankgeschäften durch ihre Sparkasse. 127, 226. — 13) Haftung des Jagd-Veranstalters für Sorgfalt in der Auswahl der Teilnehmer. 128,. 43.

§ 95 a. Unterlassungsklage. 1) Gegenstand eines Untersagungsanspruchs und Inhalt des ihm ent­ sprechenden Urteilsgebots können in der Regel nur Zuwiderhandlungen sein, die tatsächlich stattgefunden haben. 123, 309. — 2) Der Anspruch muß nach Art und Umfang so genau bezeichnet werden, daß jede Ungewißheit vermieden wird. Auch der Antrag ist demgemäß bestimmt zu begrenzen;

doch müssen die Anforderungen an solche Bestimmtheit nach der Art des Falles verschieden sein. 123, 309. — 3) Der Antrag ist auf bestimmte Rechts­ verletzungen oder Verbotsübertretungen, auf Unterlassung ganz bestimmter Handlungen zu richten. 123, 309; 125, 395. — 4) Ein Unterlassungsantrag wegen Verletzung von Urheberrechten darf nicht so allgemein gefaßt sein, daß die Bezeichnung der Gegenstände und der Nachweis des UrheberrechtsErwerbes, also auch die Bestimmung des Verbotsumfangs, ganz dem Zwangsvollstreckungsverfahren überlassen bleiben. 123, 307 (309, 311). — 5) Allgemeine Verurteilung, Eingriffe gewisser Art zu unterlassen, bei Störung durch Einwirkungen vonRauch, Lärm, Geruch, schädlichen Gasen usw. (Immissionen); Aufsparung von Einzelheiten für das Vollstreckungsverfahren. 123, 310. — 6) Vorausgesetzt für eine vorbeugende Unterlassungsklage gegen unerlaubte Handlung sind: Tatbestand dieser Handlung für die Vergangenheit, sowohl gegenständlich als in der Willensrichtung, und Wiederholungsgefahr. 123, 274. — 7) Zulässigkeit und Voraussetzungen der vorbeugenden Unter­ lassungsklage, besonders zur Verhütung von Anzeigen, die gegen einen Beamten bei seiner vorgesetzten Dienstbehörde erstattet werden. 124, 253 (257flg.). — 8) Unterlassungsklage nur zulässig, wenn bürgerlichrechtlicher Schadensersatzanspruch und Strafverfolgung zum Schutze des Verletzten künftig nicht ausreichen würden? Oder schon dann, wenn die Verletzung unter öffentlicher Strafe steht und Wiederholung zu befürchten ist? 124, 258; 128, 307. — 9) Unrichtigkeit der behaupteten Tatsachen, Wiederholungs­ gefahr. 124, 260/1. — 10) Anrufung der Gerichte mittels Strafanzeige (die in Ausübung eines staatsbürgerlichen Rechts erstattet zu werden Pflegt) kann mindestens demjenigen, der durch eine strafbare Handlung verletzt zu sein glaubt, im Wege der bürgerlichrechtlichen Unterlassungsklage entweder überhaupt nicht oder doch nur unter ganz besonderen Voraussetzungen ver­ wehrt werden. 124, 262. — 11) Gleiches gilt in dem rechtsähnlichen Falle, daß jemand als Verletzter über einen Beamten bei dessen vorgesetzter Dienst­ behörde Beschwerde führt, es sei denn, daß er es wider besseres Wissen oder in böswilligem Mißbrauch (§ 226 BGB.) tue. 124, 262. — 12) Die Rechtshängigkeit des Unterlassungsanspruchs begründet an sich weder einen Schadensersatz- noch auch nur einen Bereicherungsanspruch. 125, 165. — 13) Der auf einen Verstoß gegen die guten Sitten gegründete Unterlassungs­ anspruch aus § 1 UnlWG. und § 826 BGB. schließt, wenn die zu unterlassende Handlung in der Führung einer eingetragenen Firma besteht, ohne weiteres das Recht auf Löschung der Firma in sich. 125,164. — 14) Begründung der Wiederholungsgefahr; Beweis und Gegenbeweis. (Patentverletzung, Warenzeichenverletzung, unlauterer Wettbewerb.) 125, 393. — 15) Zeit­ ablauf für sich allein genügt nicht, einen Unterlassungsanspruch (UnlWG. § 1) unzulässig erscheinen zu lassen (wenn nicht etwa Verjährung durchgreift); es muß hinzukommen, daß die verspätete Geltendmachung nach dem Gesamt­ verhalten beider Teile sich nicht mit den guten Sitten des geschäftlichen Wett­ bewerbs verträgt. 127, 323. — 16) Kein Unterlassungsanspruch privater Versicherungsunternehmen gegen den Sächsischen Staat, weil dessen Volks­ bildungsministerium Schüler-Zwangsversicherung gegen Schulunfälle an­ geordnet hat. (BGB. § 1004.) 128, 134 (142).

122 I § 96. Rechenschaftsleg. usw. § 97. Ort d. Leist. § 98. Zeit der Leistung usw.

§ 96. Rechenschaftslegung. OffendarungSeid. AuSkunftSerteilung.

1) Voraussetzungen der Pflicht zur Leistung des Offenbarungseides nach § 259 Abs. 2 BGB. 125, 256flg. — 2) Schon der begründete Verdacht, daß auf die in der Rechnung enthaltenen Angaben (über die Einnahmen) nicht die genügende Sorgfalt verwendet worden sei, kann die Auferlegung des Offenbarungseides rechtfertigen. 125, 259. — 3) Die Eidespflicht trifft auch die Vorstandsmitglieder größerer Unternehmungen für solche Angaben, die auf Schätzungen beruhen. 125, 268. — 4) Der Offenbarungseid des § 259 Abs. 2 BGB. soll lediglich zur Bekräftigung der in der Rechnungslegung über die Einnahmen gemachten Angaben dienen, nicht aber zu Erforschungs­ zwecken zugunsten einer Beweisführung des Berechtigten für eine Un­ richtigkeit der gelegten Rechnung. 125, 259. — 5) In dem Eide können daher mit* solche Erklärungen des Rechnungspflichtigen Aufnahme finden, die geeignet sind, eine zahlenmäßige Grundlage für die Einnahmen zu schaffen; dagegen nicht Angaben, welche innere Vorgänge beim Rechnungspflichtigen aus Anlaß der Rechnungslegung betreffen oder nur die Richtigkeit der Abrechnnng erforschen sollen. 125, 260. — 6) Die Eidesleistung hat sich auch nicht auf die Vollständigkeit der Vorgelegen Belege zu erstrecken. 125,260. — 7) Schon das über die Eidespflicht entscheidende Gericht kann den Eid ab­ weichend von der in § 259 Abs. 2 BGB. besümmten Form fassen; dies ist nicht erst bei der Abnahme des Eides zulässig. 125, 256 (260). — 8) Anspruch auf Auskunft als ein nach Treu und Glauben der Verkehrssitte gemäß er­ forderliches Mittel, sein Recht zu verwirklichen; Anwendungsfall der Ein­ tritts- (Einlösungs- oder Options-)rechte, z. B. des Vorkaufsrechtes. 126, 126. — 9) Umfang und Inhalt der Pflicht eines Zwangslizenznehmers, Rechnung zu legen; entsprechende Anwendung der §§ 666, 681 BGB. 127, 243. — 10) Die erteilte Auskunft muß dem Berechtigten die Möglichkeit geben, zu prüfen, ob sie richtig ist. 127, 244. — 11) Auskunftsanspruch des Vermächtnisnehmers, des Pflichtteilsberechtigten. 129, 239 (242flg.). — 12) Verhältnis der Jnventarpflicht des Erben zur Auskunftspflicht. 129,239 (242flg.). — 13) Offenbarungseidpflicht aller Miterben, wenn einer von ihnen zur Auskunft über den Nachlaß auch im Auftrage der übrigen ein Bestandsverzeichnis aufgestellt hat. 129, 239 (245). § 97. Ort der Leistung. Erfüllungsort.

1) Bedeutung des Erfüllungsortes fiit das auf schuldrechtliche Be­ ziehungen anzuwendende Recht. 126,200. — 2) Erfüllungsort und Zahlungs­ ort bei Wertpapieren (Schuldverschreibungen mit alternativer Währungs­ klausel; Wiener Stadtanleihe). 126, 200, 210flg. § 98. Zeit der Leistung. Stundung.

1) Vorzeitige Fälligkeit infolge einer Verfallklausel (Zinsverspätung 1) nur bei Verschulden des Schuldners. 121, 53. — 2) Das Stundungsverbot des § 19 GmbHG. gilt auch für die Mitgesellschafter eines mit der Leistung seiner Einlage rückständigen Gesellschafters, wenn sie auf Grund ihrer in § 24 GmbHG. angeordneten Haftung zur Zahlung herangezogen werden. 123, 10.

§ 99.

Verzug

des Schuldners

(insbesondere § 326 BGB.).

bei gegenseitigen Verträgen,

1) Vorzeitige Fälligkeit des Kapitals auf Grund einer Verfallsklausel bei schuldhaft verspäteter Zinszahlung. 121, 53. — 2) Unter welchen Voraus­ setzungen ist Verzug des Schuldners mit der Aufwertung des Restkauf­ preises anzunehmen? 121, 130 (132, 134). — 3) Unter welchen Voraus­ setzungen kann der Grundstücksverkäufer vom Kaufverträge zurücktreten, weil der Käufer die Ausgleichung für aufgewertete frühere Hypotheken ablehnt? 121, 130 (133). — 4) Rücktritt auf Grund Verzugs des Schuldners nach vergeblicher Fristsetzung und Androhung oder (ohne dies) bei ernstlicher und endgültiger Erfüllungsverweigerung; Anwendung auf den vom Schuldner (Käufer) abgelehnten Ausgleichungsanspruch des Gläubigers (Verkäufers). 121, 133. — 5) Die Anmeldung einer Konkursforderung zur Tabelle enthält keine den Verzug des Gemeinschuldners begründende Zahlungsaufforderung. 121, 207 (211). — 6) Verzug mit der Zahlung der Zinsen für Aufwertungsbeträge. 121, 51 (54). — 7) Schließt Art. 5 Abs. 2 der Verordnung über Aufwertung von Versicherungsansprüchen vom 22. Mai 1926 (RGBl. I S. 249) die Möglichkeit aus, den Verfall der deutschen Währung durch eine Klage auf Erstattung von Verzugsschaden auszugleichen? 122, 41 (45/6). — 8) Ist nach § 6 Abs. 4 des Mieterschutzgesetzes vom 29. Juni 1926 der Vermieter trotz Aufhebung des Mietverhältnisses kraft Gesetzes verpflichtet, dem Mieter bis zur Sicherung des Ersatzraumes den Gebrauch der Mietsache weiterzugewähren, so liegt kein Verzug des Mieters (§§ 284flg. BGB.) vor. 122, 60. — 9) Schadensersatzansprüche einer Ge­ nossenschaft gegen säumige Genossen auf der Grundlage des Schuldner­ verzugs? 125, 198. — 10) Der § 326 BGB. enthält nur nachgiebiges Recht. Die Beteiligten können die in ihm gewährten Rechte erweitern, beschränken oder durch andre ersetzen. 126, 69. — 11) Auslegung einer nach § 326 BGB. abgegebenen Erklärung des Gläubigers, daß er vom Vertrage zurücktrete uni) außerdem Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlange. 126,65 (69). — 12) Der Eintritt des Verzugs wird regelmäßig schon durch das tatsächliche Bestehen eines Einrederechts, auch ohne dessen Geltendmachung, aus­ geschlossen. 126, 280 (285). — 13) Der im § 326 BGB. vorgeschriebenen Fristsetzung bedarf es nicht, wenn der Vertragsgegner die Erfüllung be­ stimmt, ernstlich und endgültig verweigert. 129, 145. — 14) Gerät die Hauptniederlassung einer deutschen Bank in Verzug, wenn sie das Gut­ haben, das ein Deutscher bei ihrer im besetzten Gebiete befindlichen Zweig­ niederlassung hat, auf Mahnung des Berechtigten deshalb nicht auszahlt, weil das Vermögen der Zweigniederlassung und jenes Guthaben vom Feinde beschlagnahmt worden"ist? 130, 23. — 15) Jst"es auch beim Verzüge von Bedeutung, ob eine in der Geldentwertungszeit geleistete Zahlung als voll­ wertig anzunehmen war, weil noch der Satz „Mark gleich Mark" in Geltung stand? 130, 23 (33). — 16) Verzögertes Erledigung von Eilaufträgen durch eine Bank (schuldhafte Verzögerung). 130,23 (30). —17) Der Schuldner muß seine unrichtige Rechtsauffassung, selbst wenn sie nicht auf Fahrlässigkeit beruht, vertreten. 130, 28.

124 I §100. Verzug d. Glaub. §101. Verschuld, i. Bertragsv. usw. § 102. Haftung usw.

§ 100. Verzug deS Gläubigers. 1) Annahmeverzug des Hypothekengläubigers durch Zurückweisung eines vor dem Versteigerungstermin gemachten Tilgungsangebots des Grundstückserstehers (§ 267 BGB.). 127, 353. — 2) Der im § 326 BGB. vorgeschriebenen Fristsetzung bedarf es nicht, wenn der Vertragsgegner die Erfüllung bestimmt, ernstlich und endgültig verweigert. 129, 145. — 3) Wenn bei einem Wahlkaufe der wahlberechtigte Käufer die Erfüllung des Vertrags überhaupt verweigert, so bedarf es vor der Androhung des Selbsthilfeverkaufs keiner befristeten Aufforderung des Verkäufers, die Wahl vorzunehmen und keiner besonderen Bestimmung der Ware durch diesen. 129, 143 (145). § 101. Verschulden in VertragSverhältnissen. Positive Vertragsverletzung. (Vgl. §42 „Verschulden".)

1) Haftung vermöge des aus dauernder Geschäftsverbindung erwach­ senen Vertrauensverhältnisses (notwendige Übung von Treu und Glauben, Pflicht umsichtiger Geschäftshandhabung und sorgsamer Überwachung). 122, 355/6. — 2) Grobe Pflichtverletzung einer Stadtgemeinde und ihrer gesetzlichen Vertreter, wenn sie es wissentlich geschehen ließen, daß die Beamten der städtischen Sparkasse, der klaren Satzungsvorschrift zuwider, Kundenwechsel der Sparkasse zur Rediskontierung an die (mit ihr in Ge­ schäftsverkehr stehende) Bank indossierten. 122, 356. — 3) Positive VertragsVerletzung durch dieses selbe Verhalten. 122, 359. — 4) Handlungen von Mitgesellschaftern (einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts), die den Gesellschaftszweck vereiteln, als positive Vertragsverletzung; Verpflichtung zum Schadensersatz wegen Nichterfüllung. 123, 25. — 5) Positive Vertrags­ verletzungen sind einem Vertragsteil wegen einer Vertragsverletzung des anderen Teils niemals gestattet. 123, 242. — 6) Versehen des Arztes beim Niederschreiben eines Rezepts; Maß der im Verkehr erforderlichen Sorg­ falt. 125, 374 (377 flg.). — 7) Verschulden eines Angestellten im Dienst­ verhältnis; unkaufmännische Einräumung eines hohen, ungesicherten Kredits. 123, 220. — 8) Wer eine Bescheinigung des Inhalts ausstellen und aushändigen läßt, daß er einen Geldwert für Rechnung eines Andern gemäß einem Vertrage, den dieser mit einem Dritten geschlossen, hinter­ legt habe, haftet dem Dritten, der sich auf die Bescheinigung verläßt, ver­ traglich auf Zahlung des in Wahrheit nicht hinterlegten Betrags. 126, 374 (378). — 9) Ein auf Verschulden (des Verkäufers) beim Vertragsschluß gegründeter Schadenersatzanspruch (des Käufers) untersteht dem §477 BGB. (kurze Verjährung), wenn seine Grundlage schuldhaft mangelhafte Lieferung (einer Kaufsache) betrifft. 129, 282. — 10) Anders wenn der Schadensersatz die Verletzung sonstiger Pflichten (des Verkäufers), besonders Nebenverpflichtungen, betrifft, die mit Mangelhaftigkeit der Sache nicht unmittelbar Zusammenhängen. 129, 282/3. § 102. Haftung deS Schuldners für das Verschulden seines gesetzlichen Vertreters und seiner Erfüllungsgehilfen (§ 278 BGB.). 1) Der Führer eines gemieteten Schleppers ist Erfüllungsgehilfe des Mieters bei der Ausführung des Schleppvertrags. 122, 284 (288). — 2) Be-

I. §103. Verschulden usw.

§104. Vertragsschluß usw.

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rufung des Schleppers, der am Zusammenstöße seines Anhangs mit einem dritten Schiffe schuldig ist, auf Mitschuld dieses Dritten? 122, 284 (289). — 3) Welche rechtlichen Folgen treten ein, wenn der Bürgermeister einer Stadt­ gemeinde, der zugleich Vorsitzender des Vorstandes der dortigen städtischen Sparkasse ist, es duldet, daß Sparkassenbeamte, die nach der Satzung nicht zur Abgabe wechselmäßiger Verpflichtungserklärungen ermächtigt sind, im Rahmen einer zwischen der Sparkasse und einer Bank bestehenden dauernden Geschäftsverbindung Wechsel an diese Bank indossieren? 122, 351 (358/360); 127, 230. — 4) Bei dauernder kaufmännischer Geschäfts­ verbindung bildet sich ein Vertrauensverhältnis aus, in welchem die Wahrung von Treu und Glauben in erhöhtem Maß und in weiterem Umfange als im Verkehr zwischen fremd einander gegenüber stehenden Personen zur notwendigen Übung wird. Haftung nach Vertragsgrundsätzen im Zusammen­ hänge mit solcher Geschäftsverbindung auch für Handlungen, die nicht unmittelbar zur Erfüllung eigentlicher Vertragspflichten gehören. 122, 355/6. — 5) Aufsichts- und Aufklärungspflicht der gesetzlichen Vertreter (z. B. einer Stadtgemeinde, wenn sich satzungswidrige Geschäfte der städtischen Sparkasse herausgestellt haben). 122,355/7. — 6) Haftung der Stadtgemeinde für schuldhaftes Verhalten des Bürgermeisters nach § 278 BGB. 122, 358/9; 127, 231. — 7) Haftung der juristischen Person (Deutsche Landwirt­ schaftsgesellschaft) für Verschulden von Angestellten (Geschäftsführer). 123, 216 (222). — 8) Haftung des Unternehmers beim seerechtlichen Überfahrtsvertrage für das Verhalten der Schiffsbesatzung. 124, 50. — 9) Der Apotheker ist nicht Erfüllungsgehilfe des Arztes für dessen Vertragspflichten gegenüber den Kranken. 125, 377. — 10) Der Direktor einer Sparkasse, die auch Bankgeschäfte betreibt, als Erfüllungsgehilfe des Sparkassen­ unternehmers bei (ohne Verpflichtung erteilten) Auskünften an Kunden über die Kreditwürdigkeit Dritter. 126, 50 (53). — 11) Erfüllungsgehilfe beim Kommissionsgeschäft. 126, 75. — 12) Erfüllungsgehilfe beim Werk­ verträge; Pflicht des Unternehmers zu den nötigen Unterweisungen. 127, 18, 224. — 13) Motorrad-Rennfahrer als Erfüllungsgehilfen dessen, der das Rennen veranstaltet; Werkvertrag des Veranstalters mit den Zu­ schauern, die Eintrittsgeld zahlen. 127,314. — 14) Haftung des Veranstalters einer Treibjagd für Schaden, den die Jagdgäste einander zufügen? (Jagd­ gast kein Erfüllungsgehilfe.) 128, 42. — 15) Geltung des im § 278 BGB. enthaltenen Rechtsgedankens auch für das öffentliche Recht, so weit die Verpflichtungen nach privatrechtlichen Gesichtspunkten zu beurteilen sind. 130, 98. § 103. Verschulden außerhalb vertraglicher Verhältnisse. (S. § 95 IV und § 145.)

3.

Schuldverhältnisse aus Verträgen.

§ 104. PertragSschluß. Einrede deS anders als verabredet niedergeschriebenen Vertrags. Mündliche (formlose) Nebenabreden neben schriftlichen (formgerechten) Vertragen.

1) Auch solche Kaufangebote, die eine Annahmefrist (8148 BGB.) enthalten, sind nach dem preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken

126

I. § 105. Gegenstand und Inhalt der Verträge.

genehmigungspflichtig. 121, 365. — 2) Schaffung eines vertraglichen Rechtszustandes durch gesetzlichen Eingriff in das allgemeine Mietrecht (§ 6 Abs. 4 des MieterschutzG. v. 29. Juni 1926 schafft Verpflichtungen gemäß § 535 BGB.). 122, 57 (59/60). — 3) Beurteilung, ob eine Annahme den Umständen nach rechtzeitig oder verspätet sei (BGB. § 147). 121,18. — 4) Vertragsschluß durch schlüssige Handlungen, die dem Inhalt eines Schreibens des einen Vertragsteils entsprechen. 123, 230. — 5) Hilfsver­ einbarung zu einem Vertrage für den Fall der Nichtigkeit (Schankpacht­ vertrag mit Kastellanabrede). 125, 209 (211). — 6) Gesellschaftliche Ver­ anstaltungen ohne Vertragsinhalt (Jagd). 128, 42. — 7) Lebensversicherung zugunsten eines Dritten als Schenkung: Einigung über die Unentgeltlichkeit der Zuwendung; der Versicherungsnehmer erwartet nach allgemeiner Lebenserfahrung keine Annahmeerklärung des Bezugsberechtigten, sie ist daher für das Zustandekommen der Einigung nicht zu verlangen. 128,189. — 8) Annahme eines Vertragsangebots ohne ausdrückliche Annahmeerklärung. 129, 109 (113), 231.

§ 105. Gegenstand und Inhalt der Verträge.

I. Allgemeines. 1) Schiedsgutachtervereinbarung in Kassenarzt-Verträgen. 124, 33 (39). — 2) Typische Verträge, wie sie unter Fabriken üblich sind, deren Betriebe voneinander abhängen (z. B. Rohzuckerfabrik und Raffinerie); Auslegungs­ grundsätze. 125, 238.

II. Vorverträge. 1) Vorvertrag über den Eintritt in ein Mietverhältnis; Bedeutung imt) Rechtsfolgen. 121, 326. — 2) Grundstücksveräußerungsvertrag in seinem rechtlichen Verhältnis zu einem nachfolgenden bestätigten Rezeß; bloßer Vorvertrag, selbst wenn der Veräußerungsvertrag den Anforderungen des § 313 BGB. genügt. 123, 32. — 3) Der Vorvertrag muß den für den Vertrag bestehenden Formvorschriften genügen. Er muß ferner inhaltlich den Bestimmungen genügen, die für den eigentlichen Vertrag gelten; namentlich müssen die im Vorverträge von den Parteien übernommenen Pflichten bestimmt oder wenigstens in der Weise bestimmbar sein, daß der Inhalt des versprochenen Vertrags richterlich festgesetzt werden kann. 124, 83. — 4) Unterschied des Vorvertrags von bloßen (unverbindlichen) Punktationen oder Traktaten. 124, 84. — 5) Aus einem Vorverträge folgt nur die Pflicht zum Abschluß des eigentlichen Vertrags; nur hierauf und nicht auf Erfüllung des eigentlichen Vertrages kann aus dem Vorverträge geklagt werden. 124, 85. — 6) Vorverträge bei Gründung einer Gesell­ schaft mbH.: eigentliche Gründungsvorverträge (Form des §2GmbHG.) und sonstige vorbereitende Vereinbarungen. 130, 73 (75). — 7) Options­ verträge, Begründung von Optionsrechten (Befugnis zu Eintritt, Ein­ lösung), z. B. bei Kauf, Miete, Pacht. 123, 378 (382/3); 123, 265 (268); 126, 123 (126); 130, 143 (146/7).

III. Verträge über unmögliche Leistungen. (S. § 92.)

IV. Verträge gegen gesetzliches Verbot und die guten Sitten. (S. § 36.)

V. Verträge der §§ 310—312 BGB. (Schuldübernahme s. § 114, Gutsüberlassungsvertrag s. § 49.) 1) Vermögensübernahme nach § 311 BGB.; Schuldenhaftung. 123, 52 (54); 130, 34 (36/7).

VI. Verträge über die Veräußerung von Grundstücken. (S. auch § 33 I Form des Grundstücksveräußerungsvertrags.) 1) Auflassungsvormerkung und Widerspruch (nach notariellem Veräußerungsvertrag); öffentlicher Glaube des Grundbuchs. 121, 44. — 2) Aus­ gleichsanspruch des Verkäufers gegen den Käufer wegen Aufwertungslasten nur, wenn der Kaufvertrag noch zu einer Zeit geschlossen wurde, wo der Verkäufer sicher mit der Nichtaufwertung vorbehaltlos gelöschter Hypo­ theken rechnen durfte. 121, 56. — 3) Übernahme unbeweglicher Gegenstände durch Aktiengesellschaften (§ 186 HGB.). 121,99. — 4) Unter welchen Voraus­ setzungen kann der Grundstücksverkäufer vom Kaufverträge zurücktreten, weil der Käufer die Ausgleichung für aufgewertete frühere Hypotheken ablehnt? 121, 130. — 5) Rechtliche Bedeutung und rechtliche Folgen der Ausübung des Vorkaufsrechts; Einfluß von Abreden über Leistungen persönlicher Natur. 121, 137. — 6) Verkauf mit Rückvermietung des Grundstücks an den Ver­ käufer; kann dieser Erhöhung des Kaufpreises verlangen, wenn der Ver­ mieter statt der vereinbarten die höhere gesetzliche Miete beansprucht? 121, 141. — 7) Klage auf Feststellung des Inhalts eines an sich wirksamen, aber noch der behördlichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäfts über einen Grundstücksverkauf ist zulässig, wenn sie dazu dienen soll, die behördliche Genehmigung zu erreichen. 121, 154 (158). — 8) Diese Klage kann als Widerklage auch dann erhoben werden, wenn der Verkäufer mit der Klage die Feststellung begehrt, daß dem Käufer keine Rechte aus dem Kaufvertrag zustehen. 121, 154 (156). — 9) Entbehrlichkeit der Form des § 313 Satz 1 BGB. bei Abschluß des Verpflichtungsgeschäfts in der Tschecho­ slowakei. 121, 157. — 10) Die im § 10 Abs. 3 des Aufwertungsgesetzes fest­ gesetzte Beschränkung für die Aufwertung von Forderungen aus Guts­ überlassungsverträgen gilt auch für solche Forderungen aus derartigen Ver­ trägen, die zugleich auf Beziehungen zwischen unterhaltsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Personen im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 3 AufwG. beruhen. 121, 307. — 11) Die Genehmigungspflicht nach § 1 des preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken vom 10. Febr. 1923 erstreckt sich auch auf solche Kaufangebote, die eine Annahmefrist im Sinne des § 148 BGB. enthalten. 121, 365. — 12) Das Erfordernis der behördlichen Genehmigung

128

I. § 105. Gegenstand und Inhalt der Verträge.

ist nur aus Rücksicht auf das öffentliche Interesse am Grundstücksverkehr eingeführt worden; wenn sie erteilt wird, liegt kein Beschwerdegrund für die Beteiligten vor. 121, 378. — 13) Die Wirksamkeit des Bescheides, durch den die Genehmigung erteilt wird, kann nicht im Rechtswege mit der Be­ gründung angefochten werden, daß die im §6 des preuß. Gesetzes vom 10. gebt. 1923 vorgeschriebenen Erfordernisse nicht Vorgelegen hätten. 121, 376 (378). — 14) Die Erteilung der Genehmigung ist endgültig und vom ordentlichen Gericht nicht auf ihre Rechtmäßigkeit nachzuprüfen. Eine solche Nachprüfung kann ebensowenig stattfinden, wenn die Verwaltungsbehörde die im § 6 Abs. 2 vorgeschriebene Bescheinigung erteilt hat und nun in Frage kommt, ob die Genehmigung infolge Fristablaufs als stillschweigend erteilt gelten muß. 121, 376 (378). — 15) Den Inhalt und Umfang der behörd­ lichen Genehmigung hat das Gericht durch Auslegung zu ermitteln; ob die Voraussetzungen erfüllt sind, hat es nicht nachzuprüfen. 121, 379. — 16) Entsprechende Anwendung der für Grundstücksverkäufe ausgesprochenen Leitsätze (RGZ. Bd. 112 S. 329) auf Kaufabschlüsse über Aktien einer Grund­ stücksgesellschaft, wenn der Verkäufer den Käufern vertraglich für die Frei­ heit des Grundstücks von Aufwertungslasten einzustehen hat. 122, 378. — 17) Formnichtiger Kaufvertrag und Mangel der erforderlichen behördlichen Genehmigung hindern den Eigentumserwerb; guter Glaube kann diese Mängel nicht ausgleichen. 121, 47/48. — 18) Verhältnis des Grundstücks Veräußerungsvertrags, der die Errichtung eines Rentengutes bezweckt, zu dem nachfolgenden Rezeß; nur der bestätigte Rezeß ist noch maßgebend. 123, 26—38. — 19) Gutsüberlassungsverträge als Erscheinungsform der Vermögensübernahme und vorweggenommene Erbschaft; genießen sie den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs? 123, 52 (55). — 20) Der Zweck, zu dem die behördliche Genehmigung eingeführt worden ist: vom Standpunkte der öffentlichen Belange zu prüfen, ob die von den Beteiligten beabsichtigte Änderung in den Verhältnissen des Grundbesitzes und der Grundbewirtschaftung mit dem gemeinen Wohle vereinbar ist. 123, 331. — 21) Die Entschließung der Verwaltungsbehörde über Erteilung oder Ver­ sagung der Erwerbsgenehmigung (nach der Bekanntmachung des Reichs­ kanzlers vom 15. März 1918, RGBl. S. 123, und nach dem Preuß. Grund­ stücksverkehrsgesetz vom 10. Februar 1923) wirkt auf den Tag der Vornahme des Rechtsgeschäfts zurück. 123, 327 (331); 125, 53 (56). — 22) Bis zur Entschließung der Verwaltungsbehörde über die Erteilung oder Versagung der Genehmigung besteht ein Zustand schwebender Unwirksamkeit. 123, 329/330. — 23) Die für die privatrechtliche Genehmigung dritter Personen geltenden Vorschriften (§§ 182flg., besonders § 184 Abs. 1 BGB.) sind auf behördliche Zustimmungserklärungen als Staatshoheitsakte mindestens nicht unmittelbar anzuwenden. 123, 330; 125, 55. — 24) Entsprechende Anwendung des § 184 BGB. auf behördliche Genehmigungen zur Grund­ stücksveräußerung (Staatshoheitsakte); Rückwirkung auf den Tag der Vor­ nahme des genehmigten Geschäfts. 125, 55/6. — 25) Die privaten Belange der Beteiligten kommen als solche für die Entscheidung der Genehmigungs­ behörde nicht in Betracht, sondern nur, soweit sie zugleich das öffentliche Wohl berühren. 126, 134. — 26) Die Genehmigung der zuständigen Behörde

I. § 106.

Abstrakte Verträge usw.

§ 107. Gegenseitige Verträge usw.

12Ö

kann auch unter Auflagen. erteilt werden. Aber die Behörde kann nicht die Bestimmungen des Vertrages selbst ändern; sie kann nur genehmigen oder versagen. 126, 134. — 27) Die „Auflage", daß das Grundstück nicht an den Käufer, sondern an einen Dritten aufgelassen werde, ist in Wahrheit keine Auflage, sondern eine Bedingung, deren Erfüllung zum Abschluß eines neuen (dem Formzwange des § 313 BGB. unterliegenden) Vertrags führen müßte. Eine wirksame Genehmigung liegt also nicht vor, wenn diese Bedingung beigefügt ist. 126, 132 (136). — 28) Die Versagung der nach Art. 7 § 2 Äbs. 2 preuß. AG. z. BGB. (Verb. m. Art. 88 EG. z. BGB.) erforderlichen staatlichen Genehmigung macht auch das schuldrechtliche Veräußerungsgeschäft hinfällig. 128, 371. — 29) Dem Erfordernis der behördlichen Genehmigung nach dem preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken v. 10. Febr. 1923 ist nicht genügt, wenn beim Vorliegen einer Kette von Veräußerungsgeschäften nur das letzte Geschäft genehmigt worden ist. 129, 150 (154). — 30) Fehlt es an der behördlichen Genehmigung, so ist die ohne sie erklärte Auflassung als nichtig zu behandeln, mithin auch ungeeignet, den Formmangel des ihr zugrunde liegenden Vertrags zu heilen. 129, 152. — 31) Bloße Zustimmungserklärungen (aus § 185 Abs. 1 BGB.) zu einem rechtswirksam geschlossenen und behördlich genehmigten Ver­ äußerungsgeschäft bedürfen keiner besonderen Genehmigung. Doch gilt das nur für Rechtsgeschäfte, die bloß ergänzend und vervollständigend zu einem in sich einheitlichen Veräußerungsgeschäft hinzutreten, nicht von solchen, die rechtlich und wirtschaftlich schon für sich allein selbständige Ver­ äußerungsgeschäfte darstellen. 129, 153/4. — 32) Ist der Prozeßrichter bei Prüfung des Fristablaufs nach § 7 Abs. 3, 4 des preuß. GrundstücksverkehrsG. v. 10. Febr. 1923 an Rechtsansichten und Feststellungen der Verwaltungs­ behörde gebunden? 130, 407 (410). — 33) Kann der Antrag auf Erteilung der Genehmigung nach § 6 des preuß. GrundstücksverkehrsG. v. 10. Febr. 1923 zurückgenommen werden? 130, 407 (412). § 106. Abstrakte Verträge. Einseitige Verträge. 1) Eintragung einer Forderung in ein Staats- oder Stadtschuldbuch hat die Loslösung vom bisherigen Schuldgrunde zur Folge; durch die Ein­ tragung wird ein besonderes, auf der Hingabe von Geld beruhendes Rechts­ verhältnis geschaffen, das in bezug auf seinen Schuldgrund ausschließlich durch die Bestimmungen der Schuldbuchforderung geregelt wird und nicht gleichzeitig neben einem anderen Rechtsverhältnis bestehen kann. 121, 348.

§ 107. Gegenseitige Verträge (§§ 320—327 BGB.). I. Allgemeines. 1) Mit dem Wesen eines gegenseitigen Vertrages ist es vereinbar, daß die Leistungen aus ihm nicht an den Vertragsgegner selbst, sondern an Dritte gemacht werden. 124, 361. — 2) Ansprüche auf Geldleistung aus einem gegenseitigen Vertrage sind grundsätzlich der freien Aufwertung zu­ gänglich. 124, 362. — 3) Lästige Veräußerungsgeschäfte setzen beiderseitige Leistungen im Austausch von Wert und Gegenwert voraus. (Stempel­ pflicht.) 127, 25. Entsch. b. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

9

II. Erfüllung Zug um Zug. Einrede des nicht erfülltenVertrags.

1) Das Verlangen auf Verurteilung nur gegen eine entsprechende Zug um Zug-Leistung stellt sich als Einrede dar; es kann ebensowenig wie das Recht zur Leistungsverweigerung (88320, 322 Abs. 1 BGB.) in der Revisionsinstanz neu geltend gemacht werden. 121, 77. III. Vorleistung. Vorleistungspflicht.

1) Beim Verkaufe von Kuxen bildet die Pflicht, ein Nummernverzeichnis zu erteilen, eine Hauptverpflichtung; ihre Verletzung zieht die Rechtsfolgen des 8 326 BGB. nach sich. 121, 48. — 2) Recht zur Leistungsverweigerung (88 320, 322 Abs. 1 BGB.); im Revisionszuge nicht mehr neu geltend zu machen. 121, 77. IV. Unmöglichkeit der Erfüllung. (S. § 92.)

1) Unmöglichkeit liegt nicht vor, wenn keine (rechtliche oder tatsächliche) Zwangslage besteht: 121, 145.

V. Verzug des Schuldners bei gegenseitigen Verträgen (§ 326 BGB.).

§ 108. Schadensersatz in Bertragtzverhältnissen und vertragsähnlichen Verhältnissen.

(S. § 95 III. Schadensersatz aus Vertragsverhältnissen mit Rechtsanwälten § 287.)

§ 109. Verträge zugunsten Dritter.

1) Die zwischenstaatlichen Regelungen im Versailler Vertrage geben deutschen Staatsangehörigen keinen Anspruch gegen das Deutsche Reich, der entsprechend den Grundsätzen der Verträge zugunsten Dritter zu be­ urteilen wäre. 121, 10. — 2) Verhältnis der Erfüllungsübernahme (8 329 BGB.) zur Schuldübernahme. 121, 305. — 3) Tarifvertrag der Rechts­ wirkung nach als Vertrag zugunsten Dritter. (Rechtsnachfolge.) 124, 138, 139. — 4) Verschmelzungsvertrag zwischen einer Aktiengesellschaft (Große Berliner Straßenbahn-AG.) und einer sie aufsaugenden Verbandsperson (Zweckverband Großberlin) als Vertrag zugunsten Dritter (der bezugs­ berechtigten Einzelaktionäre). 124, 356 (361). — 5) Wirkung für und gegen Dritte bei Unterwerfung unter Schlepp-Bedingungen (Binnenschiffahrt). 126, 324 (327). — 6) Kein Vergleich zugunsten Dritter; Verträge mit ent­ sprechendem Inhalte sind pacta de non petendo. 127, 128/9. — 7) Ein Vertrag zugunsten eines Dritten kann auch stillschweigend geschlossen werden. 127, 222. — 8) Ob ein Vertrag auch zugunsten eines Dritten geschlossen ist und ob der Dritte unmittelbar Rechte aus dem Vertrage gegen den Ver­ sprechensgeber erwerben soll, ist in Ermangelung besonderer Vertrags­ bestimmungen im einzelnen Fall aus dessen tatsächlichen Umständen 511

I. § 110. Vertragsstrafe, usw. § 111. Rücktritt vom Vertrage

131

schließen. 127, 222. — 9) Bei dieser Würdigung ist auf Parteiwillen, Ge­ schäftszweck und Verkehrssitte zu achten. 127, 222. — 10) Daß die Person des Dritten, zu dessen Gunsten der Vertrag geschlossen wird, beim Vertrags­ schluß bezeichnet werde, ist nicht nötig; Bestimmbarkeit genügt. 127, 222. — 11) Die neuere Rechtsprechung hat (in Fortbildung der früheren) oft und in steigendem Umfange den Abschluß von Verträgen zugunsten Dritter angenommen, wo dem Dritten ein Schaden erwachsen war. Nachweis von Beispielen: 127, 222/4. — 12) Für die Annahme eines Vertrags zugunsten Dritter kann ausschlaggebend sein, daß der Dritte zum Kreise derjenigen Personen gehört, denen eine der Vertragsparteien (z. B. bei einem Werk­ verträge der Besteller) kraft gesetzlicher Fürsorgepflicht (z. B. § 618 BGB.) Schadensersatz leisten müßte. 127, 221/2. — 13) Vertrag zugunsten eines Dritten durch Mitabtretung eines an sich bestehenden Anspruchs auf (freie) Aufwertung. 128, 133. — 14) Lebensversicherung auf den Todesfall zu­ gunsten Dritter (wenn diese unmittelbar das Recht erwerben sollen, die Leistung zu fordern). 128, 189. — 15) Im Falle der Widerruflichkeit des Bezugsrechtes besteht für den Dritten bis zum Tode des Versichernngsnehmers nur eine Hoffnung oder Anwartschaft. 128, 190.

§ 110. Vertragsstrafe. (Vertragliches Wettbewerbsvervst.) 1) Vertragsstrafe bei Aktiengesellschaften mit Nebenleistungspflichten (Rübenlieferung). 121, 242. — 2) Einforderung des den Kunden am Kauf­ preis abgezogenen Treu-Rabatts (der durch Verletzung einer vertraglichen Verpflichtung zum ausschließlichen Bezug vom Kartell veranlaßt ist) als Vertragsstrafe; sie fällt nicht unter §9 Abs. 1 der Kartellverordnnng vom 2. November 1923. 122, 260 (263, 265). — 3) Vertragsstrafe bei Neben­ leistungsgesellschaften m. b. H. 128, I flg.

§ 111. Rücktritt vom Vertrage. 1) Rücktritt vom Vertrage wegen Verletzung einer Hauptverpflichtung (Erteilung eines Stückeverzeichnisses beim Verkauf von Kuxen). 121, 48. — 2) Rücktritt vom Kaufverträge wegen verweigerter Ausgleichung der Auf­ wertungslast. 121, 130. — 3) Welche Wirkungen hat die Fristsetzung des Rücktrittsberechtigten nach §354 BGB.? 123, 388 (390, 392). — 4) Zur Begründung eines vertraglichen Rücktrittsrechtes (im Gegensatz zu dem gesetzlichen, das auf dem Wege des § 326 BGB. erreicht wird) bedarf es eines vertraglichen Vorbehalts, zur Begründung der Befugnis aus §354BGB. nach erfolgtem Rücktritt aber nicht. 123, 391. — 5) Wenn ein Vergleich über gesetzliche Folgen des Rücktritts nichts bestimmt, so kann daraus nicht auf deren Außerkraftsetzung durch den Parteiwillen geschlossen werden. 123, 391. — 6) Wer vom Vertrage zurücktritt, trifft damit unter den ihm vertraglich und gesetzlich gebotenen Rechtsbehelfen die Wahl; er kann weder den einen noch den andern durch eignes schuldhaftes Verhalten zurück­ gewinnen. 123, 393. — 7) Wiederaufleben der Kaufpreisschuld mit dem Unwirksamwerden des Rücktritts vom Kaufverträge durch berechtigte und erfolglose Fristsetzung (§ 354 BGB.). 123, 392. — 8) Einwand der Arglist 9*

gegen den Rechtsbehelf aus § 354 BGB.? 123, 391. — 9) Nachholung des Erfordernisses wirksamer Fristsetzung; Verwirkung des Behelfs aus § 354 BGB.? 123, 394. — 10) Wie gestaltet sich im Falle des §717 Abs. 2 ZPO. die Verpflichtung des Gläubigers zum Schadensersatz, wenn es sich um die Rückgabe einer im Wege der Zwangsvollstreckung weg­ genommenen Sachgesamtheit (z. B. eines Lichtspieltheaters) handelt? 123, 388 (395). — 11) Bereicherungshaftung bei Ausübung eines gesetz­ lichen Rücktrittsrechtes. 130, 119 (122/4). — 12) Die Anwendung der §§ 346flg. BGB. auf gesetzliche Rücktrittsrechte ergibt sich nicht aus dem Gesetz; die Einzelfälle, in denen sie nach ausdrücklicher Vorschrift Platz greifen, kennzeichnen sich durch schuldhafte oder mindestens tatsächlich widerrechtliche Vertragsverletzung. 130, 122. — 13) Der § 327 Satz 2 BGB. soll die ungebührlichen Härten vermeiden, die sich für den Schuldner aus §§ 346 flg. ergeben würden, wenn, ohne daß ihm Schuld beizumessen ist, der Rücktritt erfolgt; daher nur Bereicherungshaftung. 130, 123. 4. Übertragung der Schuldverhältnisse.

§ 112. Übertragung (Abtretung) von Forderungen und anderen Rechten.

1) Tragweite von Bedingungen, die einem Vertrag über die Abtretung von Rechten aus einem Patentverwertungsvertrage beigefügt werden. (Verpflichtung des Erwerbers zur Umsatzbeteiligung u. a.). 121, 257. — 2) Der Anspruch auf Befreiung von einer Schuld kann an den zu befriedigen­ den Gläubiger wirksam abgetreten werden. 121, 303 (305). — 3) Rechts­ stellung des Gläubigers einer Restkaufgeldhypothek, wenn ihm der Schuldner nach Weiterveräußerung des Grundstücks seinen Anspruch gegen den Er­ werber auf Befreiung von der Schuld abgetreten hat. 121, 303 (305). — 4) Echte Abtretung (vom alten an den neuen Gläubiger) und unechte Ab­ tretung (vom Gläubiger auf Veranlassung des Schuldners an einen Dritten): 122, 153/4. — 5) Zur Frage der Sachbefugnis bei abgetretenen Ansprüchen auf Schadensersatz wegen nicht rechtzeitiger Erfüllung. 123, 378. — 6) Auch Abtretung zu Sicherungszwecken ist als Vollabtretung anzusehen mit der Folge, daß zum Wiedererwerb Rückabtretung erforderlich ist. 123, 381. — 7) Auch eine Abtretung zum Einzug (Jnkassoabtretung) kann in der Form der Vollabtretung vor sich gehen. Aber es ist damit keine Vermögens­ zuwendung verbunden; z. B. gelangt die Forderung, bei Abtretung an eine Ehefrau, nicht in deren eingebrachtes Gut. 123, 381. — 8) Schaden aus der Nichtzahlung einer Schuld bis zu einem bestimmten Verfalltage kann, wenn der daraus erwachsene Anspruch abgetreten wird, beim Abtretenden noch weiterhin entstanden sein, so daß die Schadenswirkungen zur Zeit der Abtretung noch nicht abgeschlossen waren. Folgen für die Sachbefugnis bei Geltendmachung der Ansprüche. 123, 380. — 9) Welche Bedeutung hat die Abtretung der Rechte, die dem Abtretenden gegenüber einer noch nicht eingetragenen Aktiengesellschaft zustehen, insbesondere die Abtretung des Rechts auf Aushändigung der Aktien? (Verpflichtung, nach dem Zu­ standekommen der Aktiengesellschaft seine Anteilsrechte einschl. des Anspruchs

I. § 113.

Gesetzlicher Übergang von Forderungen und anderen Rechten.

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auf Aushändigung der Aktien abzutreten). 123, 401 (405). — 10) Kann der Schuldner einer abgetretenen Forderung dem neuen Gläubiger gegeniiber Einwendungen aus dem ursprünglichen Schuldverhältnis erheben, wenn er die Abtretung der Forderung angenommen hat? (Auslegungsfrage.) 125, 252. — 11) Kann sich bei Abtretung einer Saldoforderung aus einem Konto­ korrent der neue Gläubiger zu seinen Gunsten auf eine Vereinbarung berufen, die der frühere Gläubiger nach der Abtretung mit dem Schuldner über die Fortführung des Kontokorrentverhältnisses getroffen hat? 125, 408 (410). — 12) Durch Abtretung scheidet der Saldo notwendig aus dem Kontokorrent­ verhältnis aus. 125, 410. — 13) Der abtretende Gläubiger muß die dem Schuldner vom Abtretungsempfänger durch Vorlegung der Abtretungs­ urkunde angezeigte Abtretung auch dann gegen sich gelten lassen, wenn die Abtretung gar nicht erfolgt oder nicht wirksam ist und der Schuldner die Unwirksamkeit bei Vorlegung der Urkunde kennt. 126,183 (185). — 14) Der § 401 BGB. ist, obwohl er nur Hypotheken, Pfandrechte und Bürgschaften erwähnt, auch auf andere Nebenrechte entsprechend anzuwenden, z. B. auf Hypotheken- und Pfandrechtstitel. 126, 384. — 15) Wenn der Käufer seine Ansprüche aus dem Kaufverträge abtritt, so berührt dieser Abtretungs­ vertrag im einzelnen den Verkäufer als Schuldner überhaupt nicht. 127, 249. — 16) Der Schaden, den der neue Gläubiger wegen Nichterfüllung des Kaufvertrags gegen den Verkäufer als seinen Schuldner geltend machen darf, kann nur auf der Grundlage des diesem gegenüber von vornherein geltenden Kaufvertrags berechnet werden. 127, 249. — 17) Anwendung auf den Fall, daß mehrere Abtretungen hintereinander stattfinden. 127, 250. — 18) Der durch Abtretung an die Stelle des Käufers getretene neue Gläubiger des Verkäufers kann nicht schlechthin das von ihm gezahlte Ab­ tretungsentgelt unter dem Gesichtspunkte des Schadensersatzes als Mindest­ schaden ersetzt verlangen. 127, 246 (249). — 19) Nach bürgerlichem Recht erlöschen durch uneingeschränkte Abtretung die Rechte des bisherigen Gläu­ bigers. 128, 132. — 20) Kann der Gläubiger, der nur einen Teil seiner Forderung einklagt, den aufrechnenden Schuldner mit der Gegenforderung auf den nicht eingeklagten Teilbetrag verweisen, wenn die Aufrechnung schon vor der Klagerhebung erklärt worden war? 129, 63 (66). — 21) Der Ausgleichsanspruch (Aufwertung) kann auch an den Ausgleichsberechtigten abgetreten werden. Auch stillschweigend? 130, 115 (117). — 22) Bewirkt Abtretung der Rechte aus einem gegenseitigen Vertrag auch den Übergang der Verpflichtungen des Abtretenden mit unmittelbarer Wirkung zugunsten seines Vertragsgegners? 130, 115 (117/8).

§ 113. Gesetzlicher Übergang von Forderungen und anderen Rechten. 1) Übergang von Schadensersatzansprüchen auf die Versicherungs­ träger, soweit diese den Entschädigungsberechtigten nach der RVO. Leistungen zu gewähren haben. (RVO. § 1542.) Berücksichtigung dieses Übergangs schon bei der Entscheidung über den Grund des Anspruchs. 123, 40 (41). — 2) Bedeutung des Übergangs für die Frage der Kenntnis, nach der sich der Verjährungsbeginn bestimmt. 124, 113. — 3) Übergang der Gebühren­ forderung des Armenanwalts auf die Staatskasse, die ihm Gebühren und

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I- §114. Schuldübernahme. Gesetzlicher Übergang von Schuldverbindlichkeiten.

Auslagen nach dem Gesetz vom 6. Februar 1923/14. Juli 1925 erstattet hat; der Rechtsübergang darf nicht zum Nachteil des Anwalts geltend gemacht werden. 126, 178 (181).

§ 114. Schuldübernahme. Gesetzlicher Übergang von Schuldverbindlichkeiten. I. Schuldübernahme. 1) Ist die Übernahme von Schulden in Anrechnung auf den Kaufpreis unter allen Umständen dahin auszulegen, daß insoweit keine Kaufpreis­ forderung entstehen soll? (Frage der Vertragsauslegung.) 121, 38 (41). — 2) In der Regel wird Übernahme einer Fremdhypothek in Anrechnung auf den Kaufpreis dahin zu deuten sein, daß damit ein entsprechender Teil der Leistung des Käufers unmittelbar bewirkt wird. In Höhe der über­ nommenen Hypothek soll meist eine Geldforderung des Verkäufers gar nicht entstehen; der Kaufpreis soll insoweit nur Rechnungsgröße sein. 121,41. — 3) Ein Schuldübernahmevertrag ist nicht grundsätzlich als unbedingt an­ zusehen, so lange keine bestimmten Anzeichen für das Gegenteil vorliegen. Im einzelnen Fall ist zu prüfen, ob der Wille der Beteiligten aus düs eine oder andere ging. 121, 118 (121). — 4) Ein Schuldübernahmevertrag kann auch bedingt abgeschlossen werden; bedingt dadurch, daß der die Schuld abgebende Grundstücksverkäufer, der vorerst mangels Genehmigung seiner eigenen Schuldübernahme selber noch gar nicht persönlicher Schuldner des Hypothekengläubigers ist, demnächst durch die Erteilung dieser Genehmi­ gung Schuldner wird. 121,118 (120). — 5) Jedoch kann im einzelnen Falle der Wille beider Teile dahin gehen, eine in ihrem Bestände sichre und un­ bedingte Schuld des abgebenden auf den übernehmenden Teil zu über­ tragen. 121, 120. — 6) Rechtsstellung des Gläubigers einer Restkaufgeld­ hypothek, wenn ihm der Schuldner nach Weiterveräußerung des Grund­ stücks seinen Anspruch gegen den Erwerber auf Befreiung von der Schuld abgetreten hat. 121, 303 (305). — 7) Befreiende und zusätzliche Schuld­ übernahme. 121, 303 (304/5). — 8) In der Übernahme der Hypotheken­ schuld in Anrechnung auf den Kaufpreis eines Grundstücks ist regelmäßig auch die Übernahme der mit der Schuld verknüpften Aufwertungslast zu finden. 121, 306. — 9) Bei einer geschlossenen Kette aufeinander folgender Schuldübernahmen bedarf es in der Regel der Mitteilung und Genehmigung nicht für jede von ihnen, sondern nur für die letzte. 121, 315. — 10) Ver­ hältnis der Schuldübernahme zur Ersüllungsübernahme. 121, 305. — 11) Übernahme eines Vermögens im Sinne von § 419 BGB. liegt auch dann vor, wenn die zum Vermögen gehörenden Gegenstände mehreren Personen in der Weise übertragen werden, daß jede von ihnen das Allein­ eigentum an einem Teile der Gegenstände erlangt. 123, 52 (54). — 12) Ge­ nießt der Erwerb auf Grund einer Bermögensübernahme im Sinne des § 419 BGB. den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs? 123, 52 (55/56). — 13) Wie verhält es sich mit diesem Schutze, wenn der Erwerb auf Grund eines Gutsüberlassungsvertrags stattfindet, der eine vorweg­ genommene Erbschaft darstellt? 123, 52 (56). — 14) Mitteilung und Ge­ nehmigung der Schuldübernahme (§ 415 BGB.) können sich auch aus den

Anführungen des Grundstückserwerbers im Aufwertungsverfahren oder im Rechtsstreite mit dem Gläubiger ergeben. 125, 100 (104). — 15) Er­ füllungsübernahme der Kosten einer Pflegschaft (§§ 415, Abs. 3, 328 BGB.). 127, 105. — 16) In welchem Zeitpunkte muß die Hypothek bestehen, damit die im § 416 BGB. bezeichneten Folgen der Mitteilung einer Schuld­ übernahme eintreten? 128, 68 (72). — 17) Es genügt nicht, wenn die Hypo­ thek zur Zeit der Schuldübernahme bestand; sie muß noch bei Eintragung des neuen Schuldners bestanden haben. 128, 72. — 18) Verhältnis der §§ 415 u. 416 BGB. zueinander. 128, 71/72. — 19) Für eine ausdehnende Anwendung der im §416 enthaltenen Ausnahmevorschrift ist kein Raum; die Anwendung hat sich auf den Fall des Zusammentreffens von dinglicher und persönlicher Schuld zu beschränken. 128, 72. — 20) Es genügt nicht, wenn die nach §20 AufwG. ausgeschlossene dingliche Haftung erst durch § 14 AufwNov. begründet wird, die Frist des § 416 BGB. aber beim Inkraft­ treten der AufwNov. schon abgelaufen war. 128, 69 (73). — 21) Welche Ansprüche hat der Veräußerer eines Grundstücks gegen den Käufer, wenn er auf dessen Ansuchen die Hypothekengläubiger befriedigt hat, nachdem diese die Genehmigung zur vereinbarten Schuldübernahme versagt und die Hypotheken gekündigt hatten? 129, 27 (29/30). — 22) Begründet es einen Unterschied, ob die Hypothekenforderungen vor oder nach dem Eigentums­ übergang auf den Käufer beglichen worden sind? 129, 27 (30). — 23) Die Anwendbarkeit des § 419 BGB. hängt grundsätzlich nicht davon ab, ob wirklich ein schuldrechtlicher Vertrag im Sinne des § 311 BGB. geschlossen worden ist; wenn ein solcher Vertrag nicht zustande gekommen oder der ge­ schlossene nichtig ist, genügt doch die dingliche Übertragung des ganzen oder nahezu ganzen Vermögens. 130, 38. — 24) Der §419 BGB. gilt für alle Schulden, einerlei ob sie auf Rechtsgeschäft, auf unerlaubter Hand­ lung oder unmittelbar auf dem Gesetz beruhen. 130, 38. — 25) Tie Haftung des Übernehmers beschränkt sich auf den Bestand des übernommenen Ver­ mögens und auf die ihm aus dem Vertrage zustehenden Ansprüche. 130, 38. — 26) Maßgebend ist der Zeitpunkt, von dem an das Vermögen im wesentlichen übergegangen ist. 130, 39.

II. Gesetzlicher Übergang von Schuldverbindlichkeiten.

5. Erlöschen der Schuldverhältnisse.

§ 115. Erfüllung (Zahlung). Annahme als Erfüllung. Leistung an Erfüllungsstatt. Hingabe erfüllungshalber. Teilleistung. Quittung.

1) Rechtliche und wirtschaftliche Seite der Erfüllung (bei der Abwickelung eines durch einen Handlungsagenten vermittelten Kaufs). 121, 127. — 2) Annahme oder Ablehnung einer Zahlung als Erfüllung, namentlich wenn die Rechtslage für Hauptleistung, Zinsen und Kosten ungleich ist? 122, 43/44. — 3) Wenn der Käufer eine Fremdhypothek in Anrechnung auf den Kaufpreis dergestalt übernimmt, daß er damit nach dem Parteiwillen einen entsprechenden Teil der Leistung unmittelbar bewirkt, so macht er

damit einen Teil seiner geschuldeten Leistung, keine Leistung an Erfüllungsstatt im Sinne des §364 BGB.; doch ist der Kaufpreis insoweit nur Rech­ nungsgröße; in Höhe der Hypothek entsteht nicht erst eine Geldforderung. 121, 41. — 4) „Annahme der Leistung" nach § 15 Abs. 1 AufwG. 123, 79 (81). — 5) Quittung als Empfangsbekenntnis; Widerlegung ihres Inhalts durch Beweise; wann ist eine löschungsfähige Quittung „erteilt"? 123,82. — 6) Was bedeutet Teil-Erfüllung eines Vertrags im Gegensatz zur vollen Erfüllung? 126, 65 (68). — 7) Annahme der durch Hinterlegung bewirkten Teilleistung als Erfüllung (im Enteignungsverfahren); befreiende Wirkung für den Unternehmer? 123, 301 (304). — 8) Zuständigkeit des ordentlichen Gerichts für den Streit über die befreiende Wirkung, wenn der hinterlegte Betrag noch nicht endgültig als Enteignungsentschädigung festgestellt und die Dringlichkeit nicht angeordnet, die Hinterlegung also noch nicht notwendig war. 123, 302. — 9) Hingabe von Schuldverschreibungen an Erfüllungsstatt, nicht erfüllungshalber; Auslegung nach Zweck und Um­ ständen des Vertrags (Verschmelzung einer Aktiengesellschaft mit dem sie aufsaugenden Gemeindeverbande, dem Zweckverbande Großberlin). 124, 364. — 10) Mit der Hingabe an Zahlungsstatt ist (soweit fernerhin noch ein Schuldverhältnis besteht) notwendig eine echte Schuldumwandlung (Novation) verbunden. 124, 365. — 11) Quittung als widerlegbare Ver­ mutung einer beschränkten Ermächtigung ihres Überbringers; keinesfalls einer förmlichen Vollmachtsurkunde gleichzustellen. 124, 386. — 12) Be­ freiungsanspruch aus Erfüllungsübernahme (Befriedigung von Hypothekengläubigern, die die Genehmigung zu einer vereinbarten Schuldübernahme versagt und die Hypotheken gekündigt haben). 129, 29. — 13) Verspätete Zahlung in der Zeit der Geldentwertung (Verzug des Schuldners). 130, 33/4.

§ 116. Hinterlegung. 1) Eine durch Hypothek gesicherte Forderung (§ 9 AufwG.) liegt nicht vor, wenn nach Enteignung des Grundstücks und Löschung der Hypotheken die dinglichen Rechte an der Entschädigungssumme (oder im Falle ihrer Hinterlegung an der Hinterlegungsforderung) fortbestehen. 121, 73. — 2) Steht die Hinterlegung der Entschädigungssumme der Aufwertung der persönlichen Kaufgeldforderung entgegen? 121, 73 (75, 77). — 3) Das Recht auf Befriedigung aus der Entschädigungssumme ist im Falle ihrer Hinterlegung als ein Pfandrecht an der Hinterlegungsforderung, also an einer beweglichen Sache anzusehen. 121, 75. — 4) Es fehlt an den Voraus­ setzungen der Hinterlegung (§ 372 BGB.), wenn die Entschädigungssumme nicht vom Schuldner, sondern (nach §37 preuß. EnteignG.) von einem Dritten hinterlegt worden ist. 121, 77. — 5) Wann hat die Hinterlegung im Enteignungsverfahren befreiende Wirkung für den Unternehmer? 123, 301 (303/4). — 6) Wenn der Enteignete die mit der Hinterlegung bewirkte Teilleistung des Unternehmers als Erfüllung angenommen hat, so rechtfertigt sich die Annahme, daß der hinterlegte Betrag auf Gefahr des Ent­ eigneten bei der Hinterlegungsstelle gelegen habe (also z. B. den Enteigneten die Entwertung des Geldes trifft). 123, 304.

§ 117. Aufrechnung.

1) Aufrechnung des Dritten gegenüber dem Kommissionär, der aus dem für den Kommittenten geschlossenen Geschäft Ansprüche geltend macht; Gegeneinrede der Arglist für den Kommittenten, der sich die Forderung des Kommissionärs hat abtreten lassen und der Aufrechnungseinrede des Dritten (Schuldners) begegnen will. 121, 177 (180). — 2) Das Aufrechnungsverbot des § 19 GmbHG. gilt auch für die Mitgesellschafter eines mit der Leistung feiner Einlage rückständigen Gesellschafters, wenn sie auf Grund ihrer in § 24 GmbHG. angeordneten Haftung zur Zahlung herangezogen werden. 123, 8. — 3) Gegen einen Anspruch aus vorsätzlich begangener unerlaubter Handlung ist Aufrechnung mit einer Gegenforderung aus einer anderen solchen Handlung nicht zulässig. 123, 6 (7). — 4) Ein Urteil über den Grund des Anspruchs kann nicht ohne genaue Feststellung der zur Aufrechnung gebrachten Gegenforderungen erlassen werden. 123, 6 (7). — 5) Unzulässig ist Aufrechnung mit einer Gegenforderung, über die nach früherer Abrede der Parteien ein Schiedsgericht entscheiden soll; durch solche Vereinbarung wird die Entscheidung über jene Gegenforderung dem ordentlichen Richter entzogen. 123, 348 (349). — 6) Unter welchen Umständen wirkt der Ver­ zicht auf Aufrechnung auch für den Fall des Konkurses des Aufrechnungs­ gegners? 124, 8 (10). — 7) Der Parteiwille wird, besonders wenn der Auf­ rechnungsverzicht in der Formularklausel eines Kaufvertrags steht, in der Regel dahin gehen, daß nur gegen liquide Kaufpreisansprüche des zahlungs­ fähigen Vertragsgegners nicht mit (meist illiquiden) Gegenansprüchen wegen Lieferungsverzögerungen soll aufgerechnet werden dürfen. 124,9. — 8) In der Regel kann ein Aufrechnungsverzicht nicht für den Konkursfall als ver­ einbart gelten. 124, 10. — 9) Dazu, daß eine Gegenforderung zur Auf­ rechnung geeignet sei, gehört, daß ihr kein Aufrechnungsverzicht (des Gegen­ forderungs-Gläubigers) entgegenstehe. Einem Aufrechnungsverzicht zuwider findet Art. 19 der DurchfVo. zum AufwG. keine Anwendung. 124,10 (12). — 10) Aufrechenbarkeit ist keine der Forderung ohne weiteres innewohnende Eigenschaft; sie gelangt erst dadurch zum Einfluß auf den Bestand der For­ derung, daß eine darauf abzielende Erklärung (§ 388 BGB.) abgegeben wird. 124,158. — 11) Für die Zulässigkeit der Aufrechnung gegen eine Forderung des Reichs ist es ohne Belang, daß die Zuständigkeit der in Betracht kommen­ den Kassen nach Entstehung der aufzurechnenden Forderung geändert worden ist. 124, 155 (158/9). §118. Erlaß. (Vgl. auch § 40 Verzicht.)

1) Das Erlaßverbot des § 19 GmbHG. gilt auch für die Mitgesellschafter eines mit der Leistung seiner Einlage rückständigen Gesellschafters, wenn sie auf Grund ihrer in § 24 GmbHG. angeordneten Haftung zur Zahlung heran­ gezogen werden. 123,10. — 2) Erlaßvertrag in bezug auf ein rückforderbares Schuldanerkenntnis (fremde Wertzuwachssteuer-Schuld an die Gemeinde zu bezahlen)? 123, 231. — 3) Der Erlaßvertrag bezieht sich, wie alle Er­ löschungsgründe der §§ 362flg. BGB., auf ein entstandenes Schuldverhält­ nis. 124, 326. — 4) Stillschweigender Erlaß der während des Geschäfts-

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I. §119. Bereinigung usw. §120. Sonstige Erlöschungsgründe usw.

aufsichtsverfahrens ausgelaufenen Zinsen durch Zwangsvergleich. 125, 408 (411). — 5) Erlaß setzt Abschluß zwischen Gläubiger und Schuldner (oder doch ihre Ermächtigung oder Genehmigung) voraus. 127, 128.

§ 119. Bereinigung von Forderung und Schuld. Schulderneuerung. Schuldumwand­ lung (Novation). 1) Mit der Hingabe an Zahlungsstatt ist (soweit fernerhin ein Schuld­ verhältnis noch besteht) notwendig eine echte Schuldumwandlung ver­ bunden. 124, 365. — 2) Umwandlung einer Kaufgeldforderung (in Dar­ lehen) schon bei der Begründung. 121, 290. — 3) Umwandlung einer Grund­ schuld in eine Hypothek. 121, 38. — 4) Umwandlung eines nichtigen Blanko­ indossaments in eine bestärkende Schuldübernahme? 130, 82.

§ 120. Sonstige Erlöschungsgründe (Kündigung usw.). Verwirkung. a) Kündigung.

1) Ein miet- oder pachtähnlicher Vertrag, der für länger als 30 Jahre geschlossen worden ist, kann nach Ablauf von 30 Jahren gekündigt werden. (§ 567 BGB.). 121, 11 (13). — 2) Greift § 25 Abs. 1 Satz 2 AufwG. nur bei unmittelbar eintretender Fälligkeit der Schuld oder auch dann ein, wenn der Gläubiger für besondere Fälle berechtigt ist, durch Kündigung die vor­ zeitige Fälligkeit herbeizuführen? 121, 269 (271). — 3) Anstellung von Beamten (in Preußen) auf Kündigung kraft allgemeiner Vorschrift. 121, 353 (356). — 4) Kündigung gegenüber Angestellten der Berufsgenossen­ schaften; Berechnung der zehnjährigen Frist. 121, 221. — 5) In der Er­ klärung einer „sofortigen" Kündigung, die als solche unberechtigt ist, liegt in der Regel eine ordentliche Kündigung auf den nächstzulässigen Termin. 122,39. — 6) Kündigung eines Dienstverhältnisses (pensionslose Entlassung eines höheren Angestellten, Voraussetzungen). 123, 216 (218flg.). — 7) Bei der Kündigung aus wichtigem Grunde (§§ 626, 723 BGB.) ist es zulässig, einen ursprünglich nicht geltend gemachten Kündigungsgrund später „nach­ zuschieben", sofern aus dem früheren Verhalten des Kündigenden kein Ver­ zicht auf sein Kündigungsrecht zu entnehmen ist. 123, 240. — 8) Die Ver­ kehrsauffassung sieht in stillschweigender Entgegennahme der Kündigung eines laufenden, dauernden Vertragsverhältnisses einen Verzicht auf etwa vorhandene Einwendungen und den Ausdruck des Einverständnisses damit, daß das Vertragsverhältnis durch die Kündigung aufgelöst werde. 124, 21. — 9) Kündigungsrecht des Erwerbers bei annahmepflichtigen Ver­ sicherungen. (Auslegung der allgemeinen Bedingungen.) 124, 330. — 10) Kündigung der kartellmäßigen Bindung bei der Nebenleistungs-Gesellschaft mbH.; Rechtsfolgen. 125, 114 (117,118); 128,1 (15). — 11) Der Gedanke, daß bei allen Dauerleistungsverhältnissen für den Verpflichteten unter Umständen eine einseitige Lösung so oder so möglich sein muß, durch­ zieht das ganze heutige Privatrecht; er gilt auch für Gesellschaftsrechte. 128,16. b) Verwirkung.

1) Einrede der Verwirkung gegen Schadensersatzansprüche wegen Tumultschadens, weil sie gegen Treu und Glauben verspätet erhoben worden

seien? 122, 322/3. — 2) Verwirkung des Anfechtungsrechtes im Renten­ gutsverfahren durch Vollziehung des Rezesses. 123, 36. — 3) Verwirkung des Anspruchs auf Nachzahlung von Versicherungsprämien für Versendungen, die unter die laufende Versicherung fallen, aber nicht angemeldet worden sind, durch langes Warten und Dulden des Versicherers irrt Widerspruch zu Treu und Glauben. 123, 159 (163). — 4) Mit welchem Betrage kann das Ablösungsrecht der §§ 1150, 268 BGB. gegenüber einer aufgewerteten Höchstbetragshypothek ausgeübt werden? 123, 149 (150). — 5) Ob und unter welchen Voraussetzungen ein längeres Säumen des Gläubigers mit der Geltendmachung des Aufwertungsanspruchs dessen Verlust herbei­ führt („Verwirkung"), entscheidet sich nach dem Grundsätze von Treu und Glauben (§ 242 BGB.). 124, 45flg.; 126, 191. — 6) Keine Anwendung des Verwirkungsgrundsatzes auf öffentlichrechtliche Gehaltsansprüche. 124, 232. — 7) Verwirkung von Ansprüchen auf Unterlassung und auf Schadens­ ersatz aus UnlWG. §§ 1 u. 13; Bedeutung des guten Glaubens des Ver­ letzers dabei? 127, 321. — 8) Keine Verwirkung des Restes, wenn jemand einen Teil der aufgewerteten Forderung unter Vorbehalt des Mehranspruchs geltend macht und dann längere Zeit wartet, bevor er das Übrige verlangt. 129, 401 (404).

Zweites Kapitel.

Einzelne Schuldvrrhslknisse.

1. Verträge und vertragsähnliche Verhältnisse. §121. Kauf. I. Begriff. Gegenstand. Abschluß.

1) Wesentliche Voraussetzungen des Kaufvertrags und folgeweise auch des entsprechenden Vorvertrags sind die Einigung der Parteien über die Sache oder das Recht, die den Kaufgegenstand bilden, und die Einigung über den Preis (§433 BGB.). Genügt für den Preis die bloße Höchst­ grenze? 124, 83/84. — 2) Was gehört zur Verschaffung eines verkauften Rechts? (Bei Rechten, über die man nur verfügen kann, wenn man eine bestimmte Urkunde in Händen hat, die Übergabe dieser Urkunde.) 126, 280 (283flg.). — 3) Kaufvertrag zu Siedlungszwecken; Rentengutsvertrag. 129, 357. * II.

Nebenverträge. Bedingter Kauf. Eigentumsvorbehalt. Sicherungskauf. Vertragsstrafe.

1) Darlehen und Kauf in gegenseitiger Beziehung. (Verkauf eines Kraftwagens; Knebelungsvertrag). 128, 251 (254, 255, 256/8). — 2) Kauf­ vertrag über ein Grundstück, um drohende Enteignung abzuwenden. 127, 266. — 3) Kauf und „Lizenzvertrag" über eine patentierte Maschine. 124, 317.

III. Abnahme. Abruf. Abnahme- und Zahlungsverzug des Käufers. Deckungsverkauf des Verkäufers. Annahmeverzug des Käufers. 1) Unter welchen Voraussetzungen kommt ein Käufer in Verzug mit der Aufwertung des Restkaufpreises? 121, 130. — 2) Unter welchen Um­ ständen fällt die Abnahmepflicht einer Zuckerraffinerie (Käuferin) bei gänz­ licher Zerstörung ihrer Fabrikanlage weg? Welchen Einfluß hat das auf die Lieferpflicht der Rohzuckerfabrik (Verkäuferin)? 125, 236 (238). — 3) Wenn bei einem Wahlkaufe der wahlberechtigte Käufer die Erfüllung des Ver­ trags überhaupt verweigert, so bedarf es vor der Androhung des Selbst­ hilfeverkaufs keiner befristeten Aufforderung des Verkäufers, die Wahl vorzunehmen und keiner besonderen Bestimmung der zu liefernden Ware durch diesen. 129, 143 (145).

IV.

Lieferungsverzug des Verkäufers. Deckungskauf des Käufers.

V. Mängel im Recht.

Entwehrung (Eviktionsleistung).

1) Die in § 437 Abs. 1, § 445 BGB. bestimmte Haftung des Veräußerers für den rechtlichen Bestand des Rechtes bezieht sich nicht auf dessen grund­ buchmäßigen Rang. 121, 129. — 2) Zur Anwendung der §§ 434, 439 Abs. 2 BGB. beim Verkaufe sämtlicher Aktien einer Grundstücks-Gesellschaft an mehrere Erwerber. 122, 378 (380flg.). — 3) Sind die in RGZ. Bd. 112 S. 329 für Grundstücksverkäufe ausgesprochenen Grundsätze entsprechend anzuwenden auf Kaufabschlüsse über Aktien einer Grundstücks-Gesellschaft, wenn der Verkäufer den Käufern vertraglich für die Freiheit des Grundstücks von Aufwertungslasten einzustehen hat? 122, 378 (383/4). — 4) Ein Kauf­ vertrag über Aktien betrifft den Kauf von Rechten. Unter die Rechte Dritter, von denen der Kaufgegenstand frei sein muß (§ 434 BGB.), fallen an sich nicht Belastungen des Vermögens der Aktiengesellschaft, an dem die Aktie dem Berechtigten lediglich eine rechtlich besonders geordnete Beteiligung verschafft. 122, 380. — 5) Ebenso kann im allgemeinen der § 439 Abs. 2 BGB. nur auf den Verkauf von Grundstücken angewandt werden. 122, 380. — 6) Die Rechtsprechung ist jedoch dazu gelangt, die Gewährleistungs­ grundsätze für Sachmängel wegen Mängel eines Geschäftsunternehmens auch dann anzuwenden, wenn mit dem Verkaufe der Anteilsrechte einer (mit selbständiger Rechtspersönlichkeit bekleideten) Gesellschaft ein Verkauf des von ihr betriebenen Geschäftsunternehmens verbunden ist. 122, 381. — 7) Nach der Auffassung des Verkehrs ist der Verkauf sämtlicher Anteilsrechte regelmäßig als eine Veräußerung des von der Gesellschaft (z. B. GrundstücksGesellschaft) betriebenen Unternehmens anzusehen. 122, 381. — 8) In solchem Fall ist der Veräußerer hinsichtlich der Haftung für Sach- und Rechts­ mängel so zu behandeln, als sei das Unternehmen selbst verkauft. 122, 381. — 9) Bei einem Grundstückskauf können, wenn der Veräußerer für Hypotheken­ freiheit des Grundstücks einzustehen hat und das im Vertrage vorausgesetzte

Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung durch spätere AufwertungsPflichten erschüttert worden ist, die Umstände es nach Treu und Glauben rechtfertigen, dem Veräußerer nicht die volle Aufwertungslast aufzubürden, sondern auch den Erwerber zu den damit verbundenen Aufwendungen heranzuziehen. (Billiger Ausgleich unter Berücksichtigung aller erheblichen Umstände.) 122, 383. — 10) Entsprechende Anwendung auf den Kauf von Aktien einer Grundstücksgesellschaft rechtfertigt sich deshalb, weil durch die Garantieerklärung der Erwerber die Hypothekenverhältnisse des Grund­ stücks mit dem Aktienkauf eng verknüpft sind. 122, 383/4. — 11) In welcher Weise haftet der Verkäufer sämtlicher Geschäftsanteile einer Grundstücks­ gesellschaft mbH. für Rechtsmängel? 124, 164 (167). — 12) Nach welchen Gesichtspunkten ist der Beitrag zu bemessen, den der Käufer dem zu seiner Befreiung von Aufwertungslasten verpflichteten Verkäufer zu leisten hat? 124, 164 (169flg.). — 13) Geschäftsgrundlage ist und bleibt beim Weiter­ verkauf das Wertverhältnis zwischen dem in den Händen des Verkäufers befindlichen Wert und der Gegenleistung, das von den Beteiligten regel­ mäßig als ein Gleichwert-Verhältnis betrachtet wird. 124, 171. — 14) Ist es nach § 242 BGB. möglich, im Verhältnis zwischen dem Verkäufer und dem Erwerber von Grundstücksaktien den ersteren von der Beseitigung der durch die spätere Aufwertungsgesetzgebung entstandenen Belastung des Grundstücks freizustellen, obwohl er sich vertraglich verpflichtet hatte, für die Freiheit des Grundstücks von Hypotheken einzustehen? Welche Gesichts­ punkte sind, wenn der Erwerber die Aktien inzwischen weiter veräußert hat, nach § 242 BGB. für die Verteilung der Aufwertungslast zwischen Ver­ käufer und Erwerber maßgebend? 126, 13. — 15) Die öffentliche Last des Jndustriebelastungsgesetzes vom 30. August 1924 ist keine Last im Sinne des § 436 BGB. 127, 130 (134). VI. Mängel der Sache. Fehlen zugesicherter Eigenschaften. Gewährleistung. Wandlung. Preisminderung. Schadensersatz wegen Nichterfüllung. Verjährung der Gewährleistungs­ ansprüche. (Schadensersatz wegen Nichterfüllung s. § 95III; Untersuchung der Ware und Mängel­ anzeige § 239.)

1) Die Gewährleistungsgrundsätze für Sachmängel sind wegen Mängel eines Geschäftsunternehmens auch dann anzuwenden, wenn mit dem Ver­ kaufe der Anteilsrechte einer (mit selbständiger Rechtspersönlichkeit aus­ gestatteten) Gesellschaft ein Verkauf des von ihr betriebenen Geschäftsunter­ nehmens verbunden ist. 122, 381. — 2) Verkauf sämtlicher Anteilsrechte ist nach der Verkehrsauffassung regelmäßig als Veräußerung des von der Gesellschaft betriebenen Unternehmens anzusehen. Der Veräußerer ist daher hinsichtlich der Haftung für Sach- und Rechtsmängel so zu behandeln, als sei das Unternehmen selbst verkauft. So beim Verkaufe der sämtlichen Anteile an einer Grundstücks-Gesellschaft. 122, 381. — 3) Kenntnis des Verkäufers davon, daß ein verkauftes Pferd beim Käufer zur Zucht ver­ wendet werden soll, begründet noch nicht die Haftung für einen bei der Übergabe vorhandenen, dem Verkäufer unbekannt gewesenen Fehler, der

nicht zu den Hauptmängeln gehört, aber für jenen Gebrauchszweck erheblich ist. 123, 147 (148). — 4) Der § 459 Abs. 1 BGB. scheidet beim Kaufe der im § 481 aufgezählten Tierarten vollständig aus. 123, 148. — 5) Zur Über­ nahme der Gewährleistung (im Sinne des § 492 BGB.) wegen eines nicht zu den Hauptmängeln gehörenden Fehlers durch den Verkäufer genügt Kenntnis des Verwendungszwecks für sich allein nicht; es ist unmittelbare Übernahme erforderlich. 123, 147 (148). — 6) Liegt in der Zusicherung, daß eine verkaufte Kuh von einem bestimmten Tage nach der Übergabe an eine gewisse Menge Milch gebe, die Vereinbarung einer Gewährfrist? (Verneint.) 123, 212 (214). — 7) Welche Rechtsbehelfe hat der Käufer, wenn der Verkäufer mit der Zurücknahme des mangelhaften Tieres in Verzug gerät? 123, 212 (215). — 8) Wann verliert der Käufer durch Un­ tätigkeit oder durch Veräußerung des Tieres die Ansprüche aus der mangel­ haften Lieferung? 123, 212 (215). — 9) Der Wandelungsberechtigte, dem gegenüber nach § 467 BGB. der § 354 BGB. entsprechende Anwendung findet, kann nicht von neuem wandeln, wenn er mit der Rückgabe der Kauf­ sache in Verzug kommt und die ihm nach § 354 gesetzte Frist ergebnislos verstreichen läßt. Er hat durch sein schuldhaftes Verhalten den ihm gebotenen Behelf unwirksam gemacht und kann sich seiner nicht noch einmal bedienen. 123, 393. — 10) Schadensersatz wegen Lieferung mangelhafter Ware kann der Käufer nur verlangen, wenn dem Verkäufer oder dessen Angestellten bei der Lieferung ein Verschulden zur Last fällt. 125, 77/78. — 11) Wie lange ist die Verjährung des Wandelungsanspruchs gehemmt, wenn der Verkäufer einer Maschine für gewisse Zeit Garantie mit Nachbesserungs­ pflicht übernommen hat und wiederholte Instandsetzungen nötig werden? 128, 211 (213). — 12) Durch Vereinbarung emer Gewährfrist wird am Beginn und Ablauf der Verjährungsfrist des § 477 BGB. nicht ohne weiteres etwas geändert; beide Fristen können nebeneinander herlaufen. Ist aber die vereinbarte Gewährfrist länger als die kurze Verjährungsfrist, so muß als vereinbart gelten, daß die Verjährungsfrist verlängert ist. 128, 213. — 13) Die für den Werkvertrag gegebene Vorschrift des § 639 Abs. 2 BGB. ist auf den Kaufvertrag entsprechend anzuwenden. Danach ist, wenn der Verkäufer im Einverständnis mit dem Käufer den Mangel zu beseitigen sucht, die Verjährung so lange gehemmt, bis der Käufer den Mangel für beseitigt erklärt oder die Fortsetzung der Beseitigungsversuche ablehnt. 128, 211 (213/4). — 14) Kauf- und Erfüllungsgeschäft werden nach unbenutztem Ablaufe der Verjährungsfrist so angesehen, als haftete ihnen kein Mangel an. Keine Zurückforderung des gezahlten Kaufpreises unter dem Gesichtspunkte der ungerechtfertigten Bereicherung. 128, 211 (215/6). — 15) BGB. § 478 als Ausnahme zum § 477. 128, 215. — 16) Der § 477 BGB. umfaßt (zwar nicht seinen Wortlaut, aber seinem Sinne nach) auch den auf Verschulden des Verkäufers beruhenden Anspruch des Käufers, daß ihm der durch Lieferung einer mangelhaften Sache entstandene Schaden ersetzt werde. 129, 282. — 17) Alle Ansprüche wegen Mängel der ab­ gelieferten Kaufsache, mögen sie auf Gesetz (Wandelung, Minderung) oder auf besonderer Vereinbarung oder auf Verschulden beruhen, unterliegen der kurzen Verjährung des § 477 BGB.; nur arglistiges Verschweigen des

Verkäufers schließt die Anwendung dieser Vorschrift aus. 129, 282. — 18) Auch ein auf Verschulden beim Vertragsschluß gestützter Schadens­ ersatzanspruch ist dem § 477 BGB. zu unterstellen, wenn seine Grundlage die schuldhaft mangelhafte Lieferung einer Kaufsache betrifft. 129, 282. — 19) Anders, wenn der Schadensersatz nicht die Mangelhaftigkeit der Kauf­ sache, sondern die Verletzung andrer Pflichten (besonders Nebenverpflich­ tungen) des Verkäufers betrifft, die mit der Mangelhaftigkeit der Sache nicht unmittelbar Zusammenhängen. 129, 282/3. — 20) Tauglichkeit einer Sache zu dem gewöhnlichen (oder nach dem Vertrage vorausgesetzten) Gebrauch (§ 459 Abs. 1 BGB.): Es kommt auf die Auffassung an, die im Verkehr über den gewöhnlichen Gebrauch der Kaufsache besteht. 129, 283. — 21) Bei landwirtschaftlichen Grundstücken wird die Tauglichkeit zum ge­ wöhnlichen Gebrauche nicht erst in Frage gestellt, wenn sie zur landwirt­ schaftlichen Nutzung überhaupt ungeeignet sind. 129, 283. — 22) Regel­ mäßige Bedeutung der Abrede, daß die Ware „iieutrcd ausgestattet" zu liefern ist. (Ausfuhrhandel.) 130, 379 (380). VII. Rechtsverhältnisse aus dem Kauf im übrigen. (Lasten. Erfüllungsort. Abladegeschäft. Cif-Klausel. Übergabe. Zahlung. Stundung. Rücktritt. Verjährung usw.) 1) Unter welchen Voraussetzungen kann der Grundstücksverkäufer vom Kaufverträge zurücktreten, weil der Käufer die Ausgleichung für aufgewertete frühere Hypotheken ablehnt? 121, 130 (132, 134). — 2) Verjährung der Forderung eines Weingutsbesitzers aus Verkauf eignen Wachstums. 130, 233 (235/7).

VIII. Nichtigkeit und Anfechtung des Kaufvertrags. Überschreitung von Höchst- und Richtpreisen. 1) Nach welchen Grundsätzen ist, wenn Nichtigkeit eines Grundstücks­ kaufes wegen Formmangels geltend gemacht ist, das zur Erfüllung von beiden Seiten Geleistete zurückzugewähren? 129, 307 (309). — 2) Unter welchen Voraussetzungen kann sich der Käufer, dem das Grundstück über­ geben war, wegen der Nutzungen und Verwendungen auf die §§ 993, 994 BGB. berufen? 129, 307 (310, 312). — 3) Wahl des Eigentümers (ins­ besondere bei Nichtigkeit des Verkaufs) zwischen Eigentumsklage und Be­ reicherungsklage. 129, 307 (310flg.). IX. Kauf nach und auf Probe (Besicht). Wiederkauf (Rückkauf); Wiederverkauf. Vorkauf.

1) Rechtliche Bedeutung u. rechtliche Folgen der Ausübung des Vor­ verkaufsrechtes. Welchen Einfluß haben dabei Vereinbarungen zwischen dem Verkäufer und dem Käufer über Leistungen persönlicher Natur? 121, 137. — 2) Der durch die Ausübung des Vorkaufsrechtes zustandekommende Vertrag stellt einen neuen selbständigen Kaufvertrag dar; es tritt nicht etwa der Berechtigte in den ursprüglichen Vertrag an Stelle des Dritten als Käufer ein und beseitigt dadurch dessen Rechte gegenüber dem Ver-

144

I. § 122. Tausch.

§ 123. Schenkung.

Schenkungsversprechen.

pflichteten. 121, 139. — 3) Wesentliche Bedeutung der / Leistungen Persön­ licher Art für die vertragliche Gesamtleistung; hinreichende Kennzeichnung und Bestimmtheit der übernommenen Nebenleistungen. 121,140. — 4) Bei einem Verkauf mit Wiederkaufsrecht erwächst dem Verkäufer schon durch den Abschluß des ersten Kaufvertrags ein (durch die Ausübung des Wieder­ kaufsrechts bedingter) Anspruch auf den Wiederkaufpreis. 121, 367 (369). — 5) Folgerungen ans dem Zeitpunkte der Entstehung des Anspruchs für die Aufrechnung im Konkurs. 121, 367 (370). — 6) Beim Vorkaufsrechte kann der Verpflichtete (vorbehaltlich der für sittenwidrige Umgehungsverträge geltenden Einschränkung) den Vertrag mit dem Dritten nach Maßgabe seiner eigenen Interessen frei gestalten; er braucht auch keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob die bedungenen Leistungen vom Standpunkte des Vorberechtigten vertretbar sind. 125, 126. — 7) Der Einlösungsfall ist beim Vorkaufsrechte nicht gegeben, wenn der Vertrag des Verpflichteten mit dem Dritten kein Kauf sondern ein Tausch; auch dann nicht, wenn er aus Kauf und Schenkung gemischt ist. 125, 125. — 8) Der bedingte Anspruch auf Wiedereinräumung des Eigentums, der sich aus der Begründung eines Wiederkaufsrechts in einem gültigen Grundstückskaufvertrag ergibt, kann schon vor der Ausübung des Wiederkaufsrechtes durch eine Vormerkung im Grundbuche gesichert werden. 125, 247. — 9) Die Anwendbarkeit der Vorschriften über den Wiederkauf hängt nicht davon ab, daß das Wieder­ kaufsrecht im Kaufverträge selbst Vorbehalten wird. 126, 308 (311). — 10) Nachträgliche Vereinbarung des Wiederkaufsrechtes. 126, 311. — 11) Inwieweit können die Vorschriften über den Wiederkauf auf die Ver­ einbarung des Wiederverkaufsrechtes angewandt werden? 126,308(313).— 12) Entsprechende Anwendbarkeit des § 497 Abs. 1 Satz 2 BGB. über die Formfreiheit der den zweiten Kaufvertrag endgültig zum Abschluß bringenden Erklärung auf den Fall des Wiederverkaufs. 126, 313. — 13) Entsprechende Anwendbarkeit auch des § 498 Abs. 1 und Abs. 2 Satz 1 auf den Wieder­ verkauf. 126, 315.

X. Gesetz v. 16. Mai 1894 betr. die Abzahlungsgeschäfte. 1) Anwendbarkeit auf einen Kauf, der zu einem Darlehnsvertrag in Beziehung steht, bei Verschiedenheit der beteiligten Personen? 128, 253/4.

§122. Tausch.

§ 123. Schenkung. Schenkungsversprechen.

1) Das Wesen der entgeltlichen Verfügung oder des ihr zugrunde­ liegenden Rechtsgeschäfts darf nicht ausschließlich in objektiven Begriffs­ merkmalen (den Wertverhältnissen) gesucht werden; gemischte Schenkung. 123, 57. — 2) Die Einigung über die Unentgeltlichkeit fehlt, wenn auch nur eine Partei als ihre Meinung zu erkennen gibt, daß auf die Zuwendung ein rechtlicher Anspruch bestehe. 125, 383. — 3) Sind beide Teile darüber einig, daß der Zuwendung zwar keine rechtliche, wohl aber eine sittliche oder Anstandsverpflichtung zugrunde liege, so besteht Einigkeit über die Un-

entgeltlichkeit der Zuwendung. 125, 380 (383). — 4) Solche Zuwendungen sind also Schenkungen; sie unterliegen auch grundsätzlich der Formvorschrift des § 518 BGB. 125,384. — 5) Lebensversicherung zugunsten eines Dritten als Schenkung: Einigung über die Unentgeltlichkeit der Zuwendung; keine Annahmeerklärung nötig; Heilung etwaigen Formmangels des Schenkungs­ versprechens. 128, 189. — 6) Bereicherung des Bezugsberechtigten aus dem Vermögen des Versicherungsnehmers liegt nur bei den gezahlten Prämien vor. 128, 190. — 7) Schenkung und Pflichtteilsergänzung. 128, 187 (190/1). §124. Miete. Pacht. Jagdpacht. I. Miete.

1) Dem Wesen des Miet- oder Pachtvertrags entspricht es, daß der Wille der Parteien auf die Gewährung oder Verschaffung eines rein schuldrecht­ lichen, zeitlich begrenzten Gebrauchs- und Nutzungsrechts an einem Grund­ stücke gegen Entgelt gerichtet ist. 121,13. — 2) Ein miet- oder pachtähnlicher Vertrag, der für länger als 30 Jahre geschlossen worden ist, kann nach Ab« lauf von 30 Jahren gekündigt werden. (§ 567 BGB.). 121, 11 (13). — 2) Für die Anwendbarkeit des (zwingenden!) § 567 BGB. macht es keinen Unterschied, ob Miete oder Pacht vorliegt. 121, 12. — 3) Entsprechende Anwendung des § 567 BGB. auf miet- oder pachtähnliche Vertragsverhält­ nisse ist zulässig und geboten; auch gemischte oder unbenannte Verträge sind nicht ausgenommen 121, 13. — 4) Kann der Verkäufer eines Grund­ stücks, dem im wirtschaftlichen (und rechtlichen?) Zusammenhänge mit dem Kaufverträge das Grundstück vom Käufer vermietet worden ist, eine Er­ höhung des Kaufpreises verlangen, wenn der Vermieter statt der vereinbarten die höhere gesetzliche Miete beansprucht? 121, 141. — 5) Besteht nach der erkennbaren Auffassung beider Parteien des Kaufvertrags ein rechtlicher Zusammenhang zwischen diesem und dem Mietvertrag? Liegt die Gegen­ leistung für die Übereignung des Grundstücks — neben dem vereinbarten Kaufpreise — nicht nur in langfristiger Vermietung überhaupt, sondern auch in der Festsetzung einer gleichbleibenden niedrigen Miete während zehn­ jähriger Mietdauer? Wenn das zuträfe, so könnte durch die spätere Zwangs­ regelung der Mieten das Gleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung derart gestört sein, daß nach BGB. § 242 eine ausgleichende Erhöhung des Kaufpreises zuzubilligen wäre. 121, 146. — 5) Wann sind Räume durch Um- oder Einbau neu geschaffen (§ 16 ReichsmietenG. v. 24. März 1922)? 121, 212/216. — 6) Räume sind nicht nur dann als neu geschaffen durch Um­ oder Einbau anzusehen, wenn sie damit einem Wohn- oder Geschäftszweck erst dienstbar gemacht werden, sondern auch dann, wenn unter Beibehaltung des Wohn- oder Geschäftszweckes, dem die Räume bisher gedient haben, durch den Um- oder Einbau eine ganz andere Verwendbarkeit innerhalb dieses Zweckes geschaffen wird. 121, 215. — 7) Begriff des wirtschaftlichen Zu­ sammenhangs zwischen Geschäftsräumen und Wohnräumen im Sinne von § 3 Abs. 2 der Verordnung des preuß. Ministers für Volkswohlfahrt über die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft vom 11. Nov. 1926; ob­ jektive Beurteilung, aber unter Beachtung der persönlichen Verhältnisse Entsch. d. RG. in Ziv.S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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des Mieters. 121, 321 (325); 122, 274 (277). — 8) Tragweite des § 6 Abs. 4 des Mieterschutzgesetzes vom 29. Juni 1926, wonach bei Aufhebung des Miet­ verhältnisses bis zur Sicherung des Ersatzraumes die Beteiligten in Ansehung des Mietraumes die aus dem Mietverhältnis sich ergebenden Rechte und Pflichten haben: Hinweis auf § 535 BGB. (Vermieter verpflichtet, dem Mieter den Gebrauch der vermieteten Sache während der Mietzeit zu gewähren); § 6 Abs. 4 ordnet die bürgerlich-rechtlichen Verhältnisse der Mietparteien selbst und schafft unmittelbar materielles Recht. 122, 57 (59/60). — 9) Wann liegt „wirtschaftlicher Zusammenhang" und „Zugleich" Vermieten im Sinne des § 3 Abs. 2 der preuß. Lockerungsverordnung vom 11. November 1926 vor? 122, 274 (277, 279). — 10) Stempelpflicht für Urkunden über vertragliche Herabsetzung eines Miet- oder Pachtzinses. 123, 157. — 11) Unter dem Formzwange für Grundstückspachtverträge von mehr als einjähriger Dauer (§ 566 BGB.) stehen alle Vereinbarungen, die das abzuschließende Geschäft betreffen und aus denen sich nach dem Willen der Parteien der zu schließende Vertrag zusammensetzen soll. 123, 173. — 12) Um der in § 566 BGB. vorgeschriebenen Schriftform zu genügen, muß der gesamte Vertragsinhalt, wie er unter den Parteien gelten soll, durch die Schriftform gedeckt sein. Das gilt auch für Nebenabreden und nach­ trägliche Zusatzabkommen, die den Vertragsinhalt abändern. 123, 173. — 13) Es gilt aber nicht für Vereinbarungen, die nach dem Parteiwillen über­ haupt keinen Teil des in Aussicht genommenen Vertrags bilden, sondern seinem Abschluß voransgehen sollen, sich also bewußt neben den Vertrag stellen, ihn erst ermöglichen oder herbeiführen. 123, 173. — 14) Eine ein­ malige Leistung, die ausschließlich die Bereitwilligkeit zum Abschluß oder zur Verlängerung eines Miet- oder Pachtvertrags abzugelten bestimmt ist, kann nicht als Leistung aus dem Vertrag angesehen werden; sie ist vielmehr Bestandteil eines Sonderabkommens, das nur wirtschaftlich mit einem Miet­ vertrag in Zusammenhang steht. 123, 171 (173). — 15) Der Mieter eines Geschäftsraums mit anschließender Wohnung genießt keinen Mieterschutz, wenn er in dem Geschäftsraum eine Filiale betreiben läßt und die Wohnung dem Filialleiter überläßt. 124, 4 (5). — 16) Der vom Mieterschutzgesetz (vom 13. Februar 1928) gewährte Schutz umfaßt das Verhältnis der Vertrags­ parteien zueinander; auf Rechtsbeziehungen dritter Personen zu der einen oder andern Partei erstreckt er sich nicht. 124, 5. — 17) Dem Gedanken des im bürgerlichen Rechte geltenden Satzes „Kauf bricht nicht Miete" („Heuer geht vor Kauf") entspricht es, daß der Mieter (Pächter) durch den Übergang des Eigentums im Wege der Einzelfolge (oder des ursprünglichen Erwerbs) in seiner Rechtsstellung nicht beeinträchtigt werden soll. 124, 198. — 18) Aus der Teilung des Eigentums folgt noch nicht die Zerteilung des Miet-(Pacht-) Vertrages, dessen Ziel von der Mieterseite aus die Erlangung eines einheit­ lichen und unteilbaren wirtschaftlichen Wertes ist und der die dem Vermieter gebührenden Mietzinsansprüche mit der Gebrauchsüberlassung im Ganzen verknüpft. 124, 198. — 19) Die Wirkung, welche die nachträgliche reale Teilung des Eigentums am Pachtgegenstande durch einen unter § 571 BGB. fallenden Vorgang auf das Vertragsverhältnis ausübt, besteht darin, daß (ohne Beeinträchtigung und Änderung des Vertragsinhalts) nunmehr auf

der Vermieterseite eine Personengesamtheit steht; diese mehreren Vermieter sind Gläubiger einer unteilbaren Leistung im Sinne von § 432 BGB. 124, 199. — 20) Die Sonderregelung des § 57a ZVG. hat das dort gewährte außerordentliche Kündigungsrecht auf andere Grundlagen gestellt als auf die der Vertragskündigung; die Bewilligung dieses Kündigungsrechts ist eine gesetzliche Versteigerungsbedingung. 124, 199. — 21) Wenn der Ersteher die Kündigungsbefugnis des § 57a ZVG. nicht oder nicht rechtzeitig ausübt, so bleibt das Mietverhältnis in einem Ruhezustände, der die Annahme fernlegt, daß sich der Erwerb durch Versteigerung in ihm ausprägen müßte. 124, 197. — 22) Als gesetzliche Miete im Sinne des Reichsmietengesetzes ist nur die nach dessen Vorschriften berechnete Miete anzusehen; die zwischen den Parteien vertraglich als Friedensmiete festgesetzte ist eine vereinbarte Miete. 124, 225 (226). — 23) Welche Wirkungen hatte bei langfristigen Verträgen die Berufung auf die gesetzliche Miete in der Zeit seit dem Inkraft­ treten des Änderungsgesetzes zum Reichsmietengesetz vom 10. Juli 1926 (RGBl. I S. 403) bis zum Inkrafttreten des weiteren Änderungsgesetzes vom 14. Februar 1928 (RGBl. I S. 21)? 124, 225 (228). — 24) Frage der Aufwertung eines in ausländischer Währung vereinbarten, effektiv zu zahlenden Mietzinses. 125, 3 (6). — 25) Wird ein Mietverhältnis zu einem Pachtverhältnis, wenn der neue Inhaber der Räume unter Übernahme der Einrichtung von seinem Vorgänger in einen zwischen diesem und dem Eigen­ tümer des Hauses bestehenden und bestehen bleibenden Mietvertrag eintritt? 125, 128 (130). — 26) Ist es hierfür von Bedeutung, wenn der neue Inhaber bei Ablauf des bisherigen Vertrags selbst einen Raumüberlassungsvertrag mit dem Eigentümer abschließt? 125, 128 (130/1). — 27) Kennzeichnung des Reichsmietengesetzes als Sondergesetz. 126, 318. — 28) Ein für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum 30. September 1927 rückständiger Woh­ nungsmietzins unterliegt der freien Aufwertung, wenn keine Partei eine Erklärung gemäß § 1 des Reichsmietengesetzes abgegeben hat. 126, 317 (319). — 29) Rechtsfolgen der vertraglich vorgesehenen Mietzins-Vorauszahlung gegen den, der während der Zeit, für welche vorausgezahlt ist, das Miet­ grundstück erwirbt. 127, 117. — 30) Freiwillige Veräußerung des Miet­ grundstücks durch den Konkursverwalter; zwangsvollstreckungsgleiche Wir­ kung. 127, 117/8. — 31) Auf die Vermietung und Veräußerung eines zur Konkursmasse gehörigen Grundstücks durch den Konkursverwalter (KO. § 21 Abs. 3) findet § 21 Abs. 2 KO. keine Anwendung. 127, 116 (119). — 32) Ist der Vertrag zwischen dem Veranstalter eines Motorrad-Rennens und den gegen Eintrittsgeld zugelassenen Zuschauern Platzmiete oder Werkvertrag? 127, 313 (314). — 33) Die Anwendung des § 569 BGB. ist im Falle des §27 HGB. nicht ausgeschlossen; der Erbe, der ein zum Nachlaß gehöriges Handelsgeschäft fortführt, soll nicht anders gestellt sein, als jeder andre Übernehmer. 130, 52. — 34) Kündigungsrecht bei langfristigen Miet­ verträgen zwingend vorgeschrieben (§ 567 BGB.), um Erbmiete und ähn­ liche Verhältnisse geteilten Eigentums auszuschließen. 130, 146. — 35) Der § 567 BGB. trifft auch auf einen Mietvertrag zu, der zwar nur auf 30 Jahre geschlossen ist, den der Mieter aber durch eine ihm im Vertrage zugestandene Option um weitere 30 Jahre verlängern kann. 130, 143 (146/7).

148

I. § 124. Miete.

Pacht. Jagdpacht.

II. Pacht. (Vgl. Miete.) (Erbpacht s. § 49.)

1) Patent-Lizenzverträge sind meistens pachtähnlich; doch muß die Eigen­ art ihres Gegenstandes berücksichtigt, auch der Parteiwille beachtet werden. 122, 70 (73, 74; 130, 282. — 2) Pacht liegt vor, wenn Räume zu einem be­ stimmten Betrieb überlassen und gerade für diesen Betrieb baulich geeignet und mit der wesentlichen, zur alsbaldigen Benutzung für den Betrieb und Fruchtziehung daraus erforderlichen Einrichtung und Ausstattung ver­ sehen sind. (Andernfalls liegt Miete vor.) 122, 276; 125, 129. — 3) An­ wendung des § 49a des Mieterschutzgesetzes (eingefügt durch Gesetz v. 29. Juni 1926) auf einen Pachtvertrag über ein Gasthofsunternehmen; Raumwucher. 122, 183 (187). — 4) Pacht einer Apotheke als Gegenstand des Unternehmens einer offenen Handelsgesellschaft; Wirkung der Gesell­ schaftsauflösung auf den Bestand des Pachtvertrags? 123, 151 (154 flg.). — 5) Kann nach dem Jndustriebelastungsgesetz vom 30. August 1924 die Be­ lastung nur im Verhältnis zwischen Eigentümer und Pächter eines Be­ triebes verlangt werden oder auch im Verhältnis zwischen Pächter und Unterpächter? 123, 117 (119). — 6) Stempelpflicht für Urkunden über vertragliche Herabsetzung eines Pacht- oder Mietzinses. 123, 157. — 7) Die einmalige Leistung, welche ausschließlich die Bereitschaft zur Abschließung oder Verlängerung eines Pachtvertrags abgelten soll, bildet keine Leistung aus dem Vertrag in dem Sinne, daß die Vereinbarung dem Formzwange des § 566 BGB. unterläge. 123, 171 (173). — 8) Ausübung des Vorpacht­ rechtes, wenn der von ihm ergriffene Raum zusammen mit anderen an einen Dritten verpachtet wird. Welche Bedeutung haben für das Vorpachtrecht Bedingungen, die im Vertrage mit dem Dritten für die Entstehung des Rechtes gesetzt sind? 123,265(269). — 9) Beim Ausfall der Bedingung und Hinfälligwerden des Vertrags zwischen dem Verpflichteten und dem Dritten ist für die Ausübung einer Vorberechtigung kein Raum. 123,268. —10) Dem Zwecke des Vorpachtrechtes widerspräche es, wenn die im Verhältnis des Verpflichteten zum Dritten berechtigte Sicherung für den Fall der Aus­ übung des Vorpachtrechtes dem Vorberechtigten zur Vereitelung seines Vorpachtrechtes entgegengehalten werden konnte. 123, 268. — 11) Bei dem Widerstreite der Belange des Verpflichteten und des Vorberechtigten, wie er mit der Ausübung des Vorrechts regelmäßig eintritt, ist der Verpflichtete in der Abrede der Bedingungen des Vertrags mit dem Dritten (soweit sie nicht auf Vereitelung des Vorrechts zielen) grundsätzlich frei und nicht ver­ pflichtet, dem Vorberechtigten die Ausübung seines Rechts möglich zu machen. 123, 269. — 12) Entsprechende Anwendung der aus BGB. § 508 Satz 1 ersichtlichen Grundsätze des Vorkaufs auf die Vorpacht. 123,269/270.— 13) Tritt die Befugnis zur Ausübung des Vorpachtrechtes ein, wenn der Ver­ pflichtete sich einem Dritten gegenüber zur Bestellung eines Nießbrauchs am Gegenstände des Vorpachtrechtes verbindet? 125, 123 (127). — 14) Welche Bedingungen des Vertrags mit dem Dritten können die Ausübung des Vorpachtrechts hindern? 125, 123 (125). — 15) Der durch Vorpacht (wie der durch Vorkauf) Verpflichtete ist allerdings berechtigt, die Bedingungen

des neuen Vertrags unter Berücksichtigung nur seiner eigenen Interessen aufzustellen; aber solche Bedingungen sind ihm verwehrt, die sich gerade gegen den Bestand des Vorzugsrechtes wenden. 125, 124. — 16) Beginn der Verjährung für den Verpächter mit dem Zeitpunkt, in dem er die Sache zurückerhält, von Mängeln und Veränderungen sicher Kenntnis erlangen kann und also in der Lage ist, nach dieser Richtung seine Rechte wahrzunehmen. 128,194. —17) Ein Pachtverhältnis kann nicht fortdauern, wenn der Pächter Grund und Boden samt Inventar aus der Hand gibt und sich so außerstand setzt, weitere Früchte davon zu ziehen. 128, 195. — 18) Auseinanderreißung eines Grundstücks und der in ihm liegenden Drainage (in der Weise, daß dem neuen Pächter die Rechte am Grundstück, dem früheren die Rechte an dem Röhrennetze zustünden) ist rechtlich unmöglich. 128, 195..— 19) Ein Kaliwerk kann seine Beteiligungsziffer (seinen gesetzlichen Anteil am Kaliabsatz) an ein anderes Kaliwerk verpachten (der Ausübung noch entgeltlich übertragen). 130, 275 (281). — 20) Unterschied zwischen Verpachtung der Werke und Verpachtung nur der Beteiligungsziffer. Der Satz „Kauf bricht nicht Miete" erstreckt sich nur auf vermietete oder verpachtete Grundstücke (§§ 571, 581 Abs. 2 BGB.); dazu gehören Beteiligungsziffern nicht. 130, 283. III. Jagdpacht.

1) Zur Frage der Nichtigkeit von Jagdpachtverträgen. 121, 80—86. — 2) Bestimmung im Jagdpachtvertrage, wonach die Jagdaufsichtsbehörde über Streitigkeiten aus dem Vertrag (insbesondere wegen Vertragsstrafen) entscheiden soll, kein Schiedsvertrag. 121, 81 (81, 85). — 3) Bestand von Jagdpachtverträgen berührt das öffentliche Interesse nicht; es bewendet insoweit bei den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Nichtigkeit und Anfechtbarkeit von Verträgen. 121, 82. — 4) Da die Verordnung betr. das Verwaltungszwangverfahren öffentliches Recht enthält, kann sie durch Ver­ träge von Privatpersonen (z. B. Jagdpachtverträge) nicht geändert, nament­ lich nicht erweitert werden. 121, 86. — 5) Nichtige Zuständigkeitsabrede in einem Jagdpachtvertrage; zieht sie Nichtigkeit des ganzen Vertrags nach sich? 121, 82 (83). — 6) Jagdverpachtung auf Siedlungsgütern. (JagdPachtstempel?) 128, 160 (163, 165). § 125. Leihe. Verwahrung.

I. Leihe.

II. Verwahrung.

1) Uneigentlicher Verwahrungsvertrag über hingegebene Wertpapiere; Verpflichtung zur Rückgabe gleichartiger Stücke. 125, 419. — 2) Anspruch gegen den ausgeschiedenen Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft auf Rückgabe von Wertpapieren, die der Gesellschaft während seiner Zugehörigkeit zu ihr in (uneigentliche) Verwahrung gegeben worden sind. 125, 417 (419).

§ 126. BertragSverhältniS zwischen Wirten und ihren Gästen. Einbringung von Sachen bei Gastwirten.

§ 127. Darlehen. Kreditvertrag. Sparkasseneinlagen.

1) Unterschied des Darlehens von der Einlage eines Men Gesellschafters. Ist für den Geldgeber eine feste, von den wechselnden Geschäftsergebnissen unabhängige Vergütung ausgemacht, so liegt keine Gewinnbeteiligung und deshalb keine stille Gesellschaft vor. Bei jährlich 4°/0 Verzinsung und ver­ traglich genauer bestimmter Rückzahlungsabrede ist Darlehen anzunehmen. 122,390. — 2) Partiarisches Darlehen seht, wie die Me Gesellschaft, Gewinn­ beteiligung des Geldgebers an dem Unternehmen voraus, für welches das Geld hingegeben wird. 122, 390. — 3) Der (von einer Jndustriegesellschaft erteilte) Auftrag an einen Rechtsanwalt, ein Darlehen zu vermitteln, schließt zugleich den Auftrag in sich, sachgemäß zur Wahrung der Belange des Auf­ traggebers über die Bedingungen des Darlehensgeschäfts zu verhandeln. 121, 201. — 4) Tilgungsplan als Darlehensschuldschein im Sinne des An­ leiheablösungsgesetzes vom 16. Juli 1925. 123, 400; 127, 169. — 5) Für die Begriffe „Darlehen" und „Schuldschein" im Sinne des AnlAblG. sind lediglich die allgemeinen bürgerlichrechtlichen Gesichtspunkte maßgebend. 127, 88, 171. — 6) Das Kreditverhältnis des Landschaftsmitgliedes zur Landschaft als Darlehen. 127, 91. — 7) Ein hypothekarisch gesichertes Pfand­ briefdarlehen, das eine Gemeinde bei einer landschaftlichen Kreditanstalt aus­ genommen hat, ist nicht nach dem Aufwertungsgesetz aufzuwerten, sondern nach dem Anleiheablösungsgesetz abzulösen. 127, 86 (94). — 8) Landschaften; Wesen und Unterschiede des älteren und des neueren Pfandbriefsystems. 127, 88. — 9) Ergibt sich aus den Umständen oder wird vom Schuldner nach­ gewiesen, daß mit einer Urkunde, die als Empfangsbekenntnis gedeutet werden kann, nach der Absicht der Parteien andere Zwecke verfolgt wurden (nicht aber der, eine für den Darlehensempfang beweisende Urkunde auszustellen), so liegt kein Schuldschein vor. 127, 173. — 10) Darlehen und öffentliche Anleihe, Unterschiede; Markanleihen des Reiches und der Länder (Anleihe­ ablösungs-Ges. v. 16. Juli 1925 § 30). 129, 323/9. § 128. Dienstvertrag. Tarifvertrag.

a) Dienstvertrag.

1) Bei Berechnung der zehnjährigen Frist, nach deren Ablauf den Angestellten der Berufsgenossenschaften nur noch aus einem wichtigen Grunde gekündigt werden kann (§ 693 Abs. 2 RVO.), ist nicht jede Tätig­ keit bei der Berufsgenossenschaft zu berücksichtigen, sondern nur die Be­ schäftigung als Angestellter. 121, 221 (223). — 2) Sind bei Berechnung dieser Frist Kriegsjahre erhöht anzurechnen? 121, 221 (224). — 3) Das Verhältnis der Angestellten zur Berufsgenossenschaft wird in erster Linie durch die Vorschriften der Reichsversicherungsordnung und der Dienst­ ordnung besümmt. Nur soweit diese den Parteien Spielraum zur Ergänzung lassen, unterliegt das Dienstverhältnis ihrer freien Vereinbarung. 121,

225. — 4) Die Anordnungen der Dienstordnung sind ungültig, soweit sie sich mit den Vorschriften der Reichsversicherungsordnung in Widerspruch setzen. 121, 224. — 5) Bedeutung gewisser Verwaltungsakte des Vor­ standes für die Rechtswirkung von Vorschriften der Dienstordnung. 121, 225. — 6) Die Dienstverträge, welche die Arbeitszentrale der Stadt Frankfurt a. M. namens der Stadt nach Maßgabe ihrer Arbeitsordnung mit Erwerbsbeschränkten abgeschlossen hat, unterstehen den Vorschriften des bürgerlichen Rechts. 121, 283 (286). — 7) In der Erklärung einer sog. sofortigen Kündigung ist, wenn sie als solche unberechtigt ist, in der Regel eine ordentliche Kündigung auf den nächstzulässigen Termin zu sehen. 122, 39. — 8) Zur Rechtfertigung einer Entlassung können andere als die ur­ sprünglich geltend gemachten Umstände, sogar nachträglich eingetretene, verwertet werden. 122, 39. — 9) Entlassung kann auch durch schlüssige Handlungen erfolgen. 122, 40. — 10) Mit Treu und Glauben ist es un­ vereinbar, die Entlassung noch auf einen geraume Zeit (z. B. zwei Jahre) zurückliegenden Grund zu stützen, der schon bekannt war und ungehindert hätte geltend gemacht werden können. 122, 41. — 11) Das Vorliegen eines wichtigen Grundes löst das Dienstverhältnis nicht von selbst auf; es bedarf dazu der Erklärung gegenüber dem Dienstverpflichteten; im Er­ messen des Berechtigten steht es, ob er von der Möglichkeit der Entlassung Gebrauch machen will. 122, 40. — 12) Ausübung des Entlassungsrechts beim Dienstvertrag; pensionslose Entlassung des höheren Angestellten einer juristischen Person (Ingenieur, Geschäftsführer bei der Deutschen Land­ wirtschaftsgesellschaft). 123, 216. — 13) Mit Treu und Glauben ist es un­ vereinbar, die Prüfung der Umstände und die endgültige Entschließung über Zubilligung oder Versagung von Versorgungsansprüchen lange (z. B. jahrelang) hinauszuschieben. 123, 218/9. — 14) Dienstvertrag des Inhalts, daß eine Stadtgemeinde aus ihren Feuerwehrleuten zum vorbeugenden Schutz in Theatern während der Vorstellungen gegen Entgelt Feuerwachen stellt. 123, 344 (347). — 15) Worin bestehen die Unterscheidungsmerkmale zwischen öffentlichrechtlichem Beamtenverhältnis und bürgerlichrechtlichem Dienstvertragsverhältnis? (Hilfsbibliothekar in Wiesbaden.) 126, 147 (150flg.). — 16) Sind durch § 1 Abs. 4 und § 2 des preuß. Ges. betr. die vorläufige Regelung verschiedener Punkte des Gemeindebeamtenrechts vom 8. Juli 1920 und durch § 43 des preuß. Besoldungsgesetzes vom 17. Dezember 1927 nur die Besoldungs- oder auch die Anstellungsverhält­ nisse der ständig Angestellten preußischer Stadtgemeinden beeinflußt worden? 126, 147 (154). — 17) Für Ansprüche aus einem bürgerlichrechtlichen Dienst­ verhältnis steht der ordentliche Rechtsweg offen. Die Ansprüche können dahin gehen, daß Umfang und Inhalt der Vertragspflichten und die Art der zu leistenden Dienste durch Richterspruch festgesetzt werden. 126, 154/5. — 18) Kündigung auch bei dienstvertragsähnlichen Verhältnissen nach § 624 BGB.? 128, 17. — 19) Dienstvertrag mit dem Arzt; dessen Haftung für Verschulden bei der Heilbehandlung; Beweislast und Beweiswürdigung. 128, 121 (123 flg.). — 20) Kann der von einer Vertragspartei mit der Wahrnehmung ihrer Belange beauftragte Rechtsanwalt zugleich eine eigene Vertragsverpflichtung dem Vertragsgegner gegenüber eingehen?

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I. § 129. Werkvertrag.

129, 109 (113). — 21) Ist ein Rechtsanwalt seinem Auftraggeber aus dem Dienstverträge schadensersatzpflichtig, wenn er ihm schuldhaft eine unrichtig -ausgestellte Gebührenrechnung übersendet und auf ihre Beanstandung er­ klärt, die Gebühren seien richtig berechnet? 130, 101. — 22) Wann ist die Dauer eines Dienstverhältnisses dem Zwecke der Dienste zu entnehmen? (Fertigstellung eines Baues, Einrichtung einer Kartei, Ausführung von Lieferungsaufträgen auf eine gewisse Anzahl Maschinen, Beseitigung der Illiquidität einer Sparkasse.) 130, 284 (286/7). — 23) Inhalt und Zweck des Dienstvertrags entscheiden sich nach dem Willen der Vertragschließenden. 130, 288. — 24) Selbst bei Dienstverträgen, die auf bestimmte Zeit ge­ schlossen sind, kann die Abrede getroffen sein, daß sie erst durch ausdrück­ liche Kündigung endigen sollen, wenn diese unterbleibt, sich fortsetzen. 130, 289. — 25) Bei Dienstverträgen mit ganz unbestimmter Dauer muß dies vollends gelten. 130, 289. b) Tarifvertrag.

1) Unter welchen Umständen ist beim Bestehen eines (von Werk­ vereinen geschlossenen) Werktarifvertrages der Abschluß eines Zwangs­ tarifvertrags zulässig? 123, 174 (177). — 2) In Firmentarifverträgen sind Friedensklauseln zulässig. 123, 174 (179). — 3) Auch soweit Friedens­ klauseln nur schuldrechtlichen Wesens sind, kann ihnen die Wirksamkeit nicht deshalb aberkannt werden, weil die Pflicht zu ihrer Durchführung auf der einen Seite die einzelnen Arbeitgeber, auf der anderen Seite aber nur den Arbeitnehmerverband trifft, die einzelnen Arbeitgeber also stärker belastet als die einzelnen Arbeitnehmer. 123, 179. — 4) Zu den „Lohnskalen" im Sinne des Manteltarifs gehören auch die Branchetarife, die ebenso wie die sonstigen Lohnvereinbarungen nicht in den Manteltarif selbst, sondern in besondere, von den Tarifvertragsparteien besonders unterzeichnete Ur­ kunden ausgenommen und dem Manteltarifvertrag als Anlagen beigefügt sind. Sie stellen, wenn auch mit dem Manteltarif organisch zusammen­ hängende, doch bezüglich der Kündigungsfristen und der Abänderbarkeit von ihm unabhängige, selbständige Verträge dar. 123, 180. — 5) Recht­ liche Bedeutung der Leistungsentlohnung. 123, 175. § 129. Werkvertrag,

1) Unterschied des Werkvertrags von miet- oder pachtähnlichen Ver­ trägen; kein Werkvertrag, wenn Gewährung und Verschaffung eines rein schuldrechtlichen, zeitlich begrenzten Gebrauchs- und Nutzungsrechts an einem Grundstück bezweckt wird. 121, 13. — 2) Werkvertrag, bei dem der nicht sachkundige Besteller Mißstände beseitigen lassen will, deren Ursache er nicht kennt. (Badeofen, ausströmendes Gas.) 127, 1^—20. — 3) Be­ grenzung und Erstreckung des Vertragsinhalts, wenn der Unternehmer besondere Mängel oder Gefahrquellen an dem Werke wahrnimmt? (Ab­ zugsrohr am Badeofen, das den polizeilichen Vorschriften nicht genügt.) 127, 17. — 4) Vertragliche Pflicht des Unternehmers, seine Angestellten mit den nötigen Weisungen zu versehen. 127, 18. — 5) Haftet der Unter-

nehmer für die mangelhafte Ausführung eines Werkes auch den verletzten Dienstverpflichteten des Bestellers vertraglich auf Schadensersatz? Werk­ vertrag, der einen Vertrag zugunsten eines Dritten enthält. 127, 218 (221 flg.). — 6) Beachtung des Zwecks, zu dem der Werkvertrag erkennbar geschlossen wird, bei der Auslegung. 127, 225. — 7) Haftung des Unter­ nehmers für seinen Erfüllungsgehilfen. 127, 224. — 8) Der Vertrag zwischen dem Veranstalter eines Motorrad-Rennens und den Zuschauern, die gegen Eintrittsgeld zugelassen sind, ist nicht Platzmiete, sondern Werkvertrag. 127, 313 (314). — 9) Haftung des Renn-Veranstalters für die Rennfahrer als seine Erfüllungsgehilfen. 127, 314/5. §130. Mäklervertrag.

1) Haftung einer Stadtgemeinde auf Zahlung ortsüblichen Mäkler­ lohnes für (vertragslose) Vermittelung eines Darlehens; ungerechtfertigte Bereicherung. 122, 229 (232). § 131. AuSlobung.

§ 132. Unbenannte Verträge nach dem BGB. Verträge über Handlungen nach früherem preußischen Recht.

I. Unbenannte Verträge.

1) Unbenannte Verträge von miet- oder pachtähnlichem Inhalt; Kündbarkeit nach 30 Jahren, wenn sie auf längere Zeit geschlossen sind. 121, 11 (13). — 2) Kassenarzt-Verträge: Der Arzt überträgt dem Ärzte­ verein die Einziehung von Kostenrechnungen bei den Kassen; der Verein übernimmt es, die Beträge von den Kassen (als Pausch- oder Einzel­ beträge) einzuheben und an den Arzt abzuführen (auftragsähnliches Ver­ hältnis). Damit verbunden Schiedsgutachtervertrag, vermöge dessen die Prüfungsstelle des Vereins an den Rechnungen Abstriche machen kann. 124, 33 (36, 39). — 3) Pactum de non petendo nach geltendem Recht? (Kein Vergleich zugunsten Dritter, sondern ein unbenannter Vertrag ent­ sprechenden Inhalts.) 127, 128/9. — 4) Einen typischen Treuhändervertrag gibt es nicht; das Rechtsverhältnis (oftmals gemischten rechtlichen Wesens) muß je nach dem zugrunde liegenden Auftrag und den sonstigen Umständen bestimmt werden. 127, 345.

II. Verträge über Handlungen nach PrALR.

§ 133. Auftrag. Geschäftsführung ohne Auftrag.

I. Auftrag.

Kreditauftrag.

1) Rechtsstellung der örtlichen Verwaltungsstelle eines gewerkschaft­ lichen Verbandes, der Grundstücke (mit Mitteln des Zentralverbandes) zu erwerben bezweckt und dazu eine Grundstücksgesellschaft mbH. gegründet

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I. § 134. Gesellschaft. Gesellschaftsähnliche Vertragsverhältmsse.

hat; Auftragsverhältnis („Treuhand") zwischen Verband und Vertrauens­ männern. 121, 294 (296). — 2) Aufwendungen (§ 670 BGB.) sind nur die auf freiem Willen beruhenden Auslagen und Aufopferungen von Ver­ mögenswerten. 122, 303. — 3) Ein Schaden, der nicht dem Beauftragten selbst, sondern einem anderen erwachsen ist, gehört nicht zu den Auf­ wendungen im Sinne des § 670 BGB. 122, 305. — 4) Widerruf des er­ teilten Auftrags; Abtretung des durch den Widerruf fällig gewordenen Anspruchs auf Herausgabe. 121, 296/7. — 5) Kassenarzt-Verträge: Der Arzt überträgt die Einziehung seiner Kostenrechnungen bei den Kassen dem Ärzteverein; dieser hebt die Beträge (als Pansch- oder Einzelsummen) bei den Kassen ein und führt sie an den Arzt ab. Damit verbunden die Befugnis des Vereins, durch seine Prüfungsstelle Abstriche an den Rech­ nungen zu machen. (Auftragsverhältnis zu Geschäftsbesorgungen verbunden mit Schiedsgutachtervertrag.) 124, 33 (36, 39). — 6) Auftrag, Geschäfts­ anteile einer Gesellschaft mbH. mit dem ihm überwiesenen Geld im eigenen Namen, jedoch für fremde Rechnung als Treuhänder zu erwerben. 124, 374/5. — 7) Banken, die ihren Kunden ohne rechtliche Verpflichtung über die Kreditwürdigkeit Dritter Auskunft erteilen, haften grundsätzlich den An­ fragenden für die Richtigkeit der Auskunft. 126, 50 (52). — 8) Der Direktor der Sparkasse, die auch Bankgeschäfte betreibt, als Erfüllungsgehilfe des Sparkassenunternehmers bei der Erteilung solcher Auskünfte. 126, 50 (53). — 9) Geschäftsbesorgung, die einer Bank aufgetragen wird; Rückgabe­ pflicht; keine Ablehnung der Aufwertung nach § 66 AufwG. 126, 79. — 10) Jagd (Treibjagd) in der Regel eine gesellschaftliche Veranstaltung, die kein Vertragsverhältnis, namentlich kein Auftragsverhältnis des Jagdherrn zu den Gästen begründet. 128, 42. — 11) Ansprüche des Grundstücks­ verkäufers gegen den Käufer, wenn er auf dessen Ansuchen Hypotheken­ gläubiger befriedigt, welche die Genehmigung zu einer vereinbarten Schuld­ übernahme versagt und die Hypotheken gekündigt haben. 129, 27 (29/30). — 12) Tätigkeit eines Rechtsanwalts für zwei Vertragsparteien zugleich. 129, 109 (113). — Pflichten einer Bank bei den ihr als eilig erteilten Auf­ trägen. 130, 30.

II. Geschäftsführung ohne Auftrag.

1) Wahrnehmung fremder und zugleich (ja sogar vornehmlich) eigner Belange kann dem Willen der Beteiligten bei der Geschäftsführung ohne Auftrag entsprechen. 126, 293. — 2) Geschäftsführung ohne Auftrag in der Gestalt, daß einmal unterstützte Kredite durchgehalten werden müssen. 126, 292. — 3) Besorgung fremden oder eignen Geschäfts; Willens­ richtung. 130, 311.

§ 134. Gesellschaft. GesellschaftSLhnliche Bertragsverhältnisse. I. Gesellschaft.

1) Unter welchen Umständen kann, wenn nach Beendigung der bürger­ lichrechtlichen Gesellschaft ein Gesellschafter gegen einen andern Schadens­ ersatzansprüche wegen Verletzung des Gesellschaftsvertrags erhebt, von der

vorherigen Einleitung des Auseinandersetzungsverfahrens abgesehen werden? 123, 23 (26). — 2) Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, gebildet von Per­ sonen, die nicht zur Gründung der beabsichtigten Gesellschaft mbH. gelangt sind. 123, 24. — 3) Handlungen der Mitgesellschafter, die den Gesellschafts­ zweck vereiteln, als positive Vertragsverletzung; Verpflichtung zum Schadensersatz wegen Nichterfüllung (§ 326 BGB.). 123, 25. — 4) Zu­ gehörigkeit der mit Mitteln der Gesellschaft zu deren vertraglichen Zwecken hergestellten Erzeugnisse zum Gesellschaftsvermögen. 123, 25. — 5) Die im Gesellschaftsvertrage von jedem Gesellschafter übernommenen Ver­ pflichtungen sind jedem andern Gesellschafter gegenüber eingegangen; Anspruch eines jeden auf Erfüllung an die Gesamtheit. 123, 26. — 6) Liegen die Verhältnisse so einfach, daß sich ohne besonderes Abrechnungsverfahren ermitteln läßt, was jeder zu beanspruchen hat, so kann ausnahmsweise von der Klage auf Auseinandersetzung abgesehen werden. 123, 26. — 7) Um­ wertung von Ersatzansprüchen eines Gesellschafters wegen Aufwendungen; Anspruch, der bei der Auseinandersetzung vorweg zu berichtigen ist. (BGB. § 713 Verb. m. §§ 256, 670.) 126, 186 189). — 8) Konsortialverhältnis zwischen Jndustriegesellschaften; Rechtsformen gesellschaftlicher oder gesell­ schaftsähnlicher Jnteressenverknüpfung. (Stinnes-Gruppe u. a.) 126, 287 flg. — 9) Konsortium mit dem Zwecke, durch Verbürgungen Kredit­ hilfe zu leisten und Betriebskapital zu beschaffen. 126, 290. — 10) „Dach­ gesellschaft"; Interessengemeinschaft von Jndustriefirmen. 126, 290. — 11) Loslösung aus dem Verhältnis der Interessenverknüpfung unter dem Gesichtspunkte der Zweckbeendigung (§ 726 BGB.). 126, 292. — 12) Das Gesellschaftsrecht ist den Grundsätzen von Treu und Glauben in besonderem Maße unterworfen. 128, 16. II. Gesellschaftsähnliche Vertragsverhältnisse.

1) Ausnutzungsverträge (Lizenzverträge) über Erfindungen (Patente) haben unter Umständen gesellschaftsähnlichen Inhalt. 122, 70 (75). — 2) Gesellschaftsähnliche Verhältnisse, erwachsen aus längerer gewollter Jnteressenverknüpfung auch ohne ausdrückliche Inhaltsbestimmung und ohne bestimmte zeitliche Begrenzung. 126, 291.

§135. Gemeinschaft. 1) Gemeinschaft (§§ 741 flg. BGB.) von Eheleuten, die im gesetzlichen Güterstande leben, an dem ihnen je zur Hälfte gehörigen Anwesen recht­ lich möglich; aber die Vorschriften über Gemeinschaft müssen dann hinter den besonderen Bestimmungen des gesetzlichen Güterrechts zurücktreten. 124, 327.

§ 136. Gewagte Geschäfte. Spiel. Wette.

1) Gewagte Geschäfte, insofern dabei die Gefahr der Geldentwertung übernommen wird. („Spekulativer Einschlag".) 122, 151; 122, 383/4; 124, 171; 125, 52. — 2) Ein Tontinenvertrag ist kein Spielvertrag. 129, 141/2.

§ 137. Versicherung.

(Seeversicherung § 254.) I. Allgemeine Grundsätze. Auslegung von Versicherungs­ bedingungen.

1) Eine Versicherungsunternehmung ist nicht befugt, ohne Zusümmung des ihr bestellten Treuhänders auf Feststellung ihres Anspruchs auf Auf­ wertung einer zum Aufwertungsstock (AufwG. § 60) gehörenden Hypothek zu klagen. 121, 1. — 2) Gegen eine Versicherungsunternehmung kann nicht ohne Zuziehung oder Zusümmung des ihr bestellten Treuhänders auf Feststellung des Nichtbestehens eines zu ihrem Aufwertungsstock (AufwG. § 60) gehörenden Aufwertungsanspruchs oder auf Bewilligung der Löschung eines im Grundbuche zur Sicherung eines solchen Anspruchs eingetragenen Widerspruchs geklagt werden. 121, 2. — 3) Dem Treuhänder (AufwG. § 60) ist der Versicherungsunternehmung gegenüber auch nach außen hin eine Rechtsstellung eingeräumt, mit der sich ein freies Prozeßführungsrecht der Unternehmung über das zum Aufwertungsstock gehörende Vermögen nicht vereinigen läßt. 121, 2, 3. — 4) Solange die Bestellung des Treu­ händers währt und er Verwaltungsrecht und Verfügungsbefugnis hat, ist der Grundbuchrichter nicht nur berechtigt, zu einer ihm vorgelegten Aufgabe-Erklärung des Versicherungsunternehmens die Zusümmung des Treu­ händers zu fordern; auch bei Hypotheken, die zum Aufwertungsstocke ge­ hören, muß ihm die Löschungsbewilligung des Treuhänders genügen. 121, 4. — 5) Zur Auslegung allgemeiner Bedingungen über die Ver­ sicherung von Schmucksachen 121, 158. — 6) Unterschied zwischen „Be­ dingungen" im Rechtssinn und vertragsmäßigen Erweiterungen des § 61 VVG. 121, 160. — 7) Beweispflicht des Versicherers: daß der Ver­ sicherungsnehmer fahrlässig gehandelt habe, und daß durch diese Fahr­ lässigkeit der Versicherungsfall herbeigeführt worden sei. 121, 160. — 8) Frage des ursächlichen Zusammenhanges zwischen Fahrlässigkeit des Ver­ sicherungsnehmers und Schaden (hier Diebstahl). 121, 161. — 9) Maß der bei Schmucksachen im Verkehr erforderlichen Sorgfalt: besonders wert­ volle Kostbarkeiten bei nächtlichem Aufenthalt in einem Gasthause nicht offen liegen zu lassen, sondern zu verschließen (soweit sie nicht getragen werden). 121, 161/2. — 10) Ein Versicherungsnehmer braucht nicht des­ halb, weil er versichert ist, erhöhte Sorgfalt aufzuwenden. 121, 162. — 11) Das Vertragsverhältnis ist bei Versicherungen in besonderem Maße auf der Wahrung von Treu und Glauben aufgebaut. 124, 345. — 12) Was gehört zur Wahrung der nach § 39 VVG. erforderlichen Schriftform? (Brief nach ausgefülltem Formblatt und mit Faksimile-Unterschriftsstempel?) 125, 68 (72flg.). — 13) Befreit die Versäumung der Anzeige, daß ine gegen Schaden versicherte Sache veräußert worden ist, den Versicherer auch dann, wenn die Anzergepflicht dem Versicherungsnehmer aus Rechtsunkenntnis nicht bewußt und in den Versicherungsbedingungen nicht erwähnt war? 125, 193 (195). — 14) Welche Arten von Eigentumswechsel sind unter Veräußerung im Sinne der §§ 69—71 DBG. zu verstehen? 125, 193 (195). — 15) Gesamtrechtsnachfolge gehört nicht dazu; bei ihr tritt der Erwerber

in das Versicherungsverhältnis ein. Wohl aber besteht Anzeigepflicht bei Vermögensübernahme (§ 419 BGB.) und Gutsüberlassungsvertrag. 125, 193 (195). — 16) Die Rechtslage des Versicherers darf nicht von dem ihm unbekannten Inhalt eines Veräußerungsvertrags abhängig gemacht werden. 125, 196. — 17) Muß der Erstversicherer, wenn er als Rechtsnachfolger des geschädigten Erstversicherten eine Rückentschädigung (Provenue) erhält, hieran den Rückversicherer beteiligen? 125, 230 (233). — 18) Es entspricht anerkannten versicherungsrechtlichen Grundsätzen, daß der Rückversicherte, der gemäß dem Rückversicherungsvertrag in dem darin vorgesehenen Umfange gegen die von ihm als Erstversicherer übernommene Gefahr (Ver­ sicherungsrisiko) gedeckt, insoweit also gegen Schaden geschützt wird, darüber hinaus keinen besonderen Gewinn aus dieser Versicherung erzielen soll. 125, 233. — 19) Welchen Einfluß hat bei Versicherungsverträgen (RückVersicherung) die Frage, wer die Gefahr eines Währungsschadens (Kursrisiko) trägt? 125, 233/5. — 20) Wirkungen des Wegbedingens der Vor­ schriften über die Unterversicherung. 127, 303 (307). — 21) Inwieweit unterliegt der Nachprüfung der Gerichte die Frage, ob eine ausländische Versicherungsunternehmung als unter Reichsaufsicht stehend anzusehen ist? 127, 360 (361). — 22) Das auswertbare Vermögen einer Versicherungs­ gesellschaft ist dem Treuhänder auch dann in vollem Umfange zu über­ weisen, wenn die Gesellschaft neben Versicherungen der in § 59 Abs. 1 AufwG. bezeichneten Art noch andre Versicherungen betreibt. 122, 214. — 23) Bedarf der Einwand des Versicherers, er sei wegen verspäteter An­ zeige von der Leistungspflicht frei geworden, zu seiner Rechtfertigung des Nachweises, daß ihm durch die Verzögerung ein Schaden entstanden sei? 127, 367 (369). — 24) Unter welchen Umständen kann der Versicherungs­ nehmer dem Einwande der durch verspätete Anzeige eingetretenen Ver­ wirkung den Gegeneinwand der Arglist entgegensetzen? 127, 367 (370). — 25) Liegt eine Verletzung der Anzeigepflicht durch Verschweigen oder un­ richtige Angabe eines gefahrerheblichen Umstandes nur dann vor, wenn der Versicherungsnehmer oder sein Vertreter diese Umstände gekannt hat? Läuft deshalb auch die Frist für den Rücktritt des Versicherers vom Vertrag erst dann, wenn dieser weiß, daß der Versicherungsnehmer oder sein Ver­ treter jene Kenntnis gehabt hat? 128, 116 (118/9). — 26) Ist eine Be­ stätigung des Versicherungsvertrags durch den Versicherer, der über einen gefahrerheblichen Umstand arglistig getäuscht wurde, nur dann anzunehmen, wenn der Versicherer gewußt oder doch mit der Möglichkeit gerechnet hat, der Versicherte oder sein Vertreter habe von dem gefahrerheblichen Um­ stande Kenntnis gehabt? 128, 116 (119). — 27) Kann der Versicherer einen für den Versicherten ohne Vertretungsmacht geschlossenen Vertrag wegen arglistiger Täuschung oder wegen Irrtums über die Person des Vertrag­ schließenden anfechten, wenn er infolge der Genehmigung des Vertrags durch den Geschäftsherrn nicht schlechter steht, als wenn dieser selbst den Versicherungsantrag gestellt und den Vertrag abgeschlossen hatte? (Nein.) 128, 116 (121). — 28) Ob das Neichsaufsichtsamt für Privatversicherung die Voraussetzungen einer Herabsetzung der Versicherungssummen nach § 69 Abs. 2 des VersicherungsaufsichtsG. mit Recht für gegeben erachtet

hat, unterliegt der Nachprüfung des Gerichts. 129, 1 (3). — 29) Begriff und Bereich der Rückversicherung; Retrozession. 129, 4. — 30) Nur Unter­ nehmungen, die ausschließlich das Rückversicherungsgeschäft betreiben, sind aufsichtsfrei; bei Unternehmen mit aufsichtspflichtigen Betrieb erstreckt sich aber die Aufsicht auch auf die Rückversicherungsverträge, die sie in diesem Betriebe schließen. 129, 1 (5/6). — 31) Unter den nach § 69 Abs. 2 Versich.AufsichtsG. herabsetzbaren Verpflichtungen einer Lebensversiche­ rungsunternehmung sind nur Verpflichtungen aus Lebensversicherungen zu verstehen. 129, 1 (6). — 32) Typische Versicherungsbedingungen sind der freien Auslegung unterworfen. 129, 138. II. Versicherung auf Gegenseitigkeit.

1) Rechtsfähiger Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit; Anrechnung seiner Leistungen auf Schadensersatzrenten (§§ 843, 844 BGB.)? 130, 262. III. Versicherungsagenten.

IV. Feuerversicherung.

1) Der § 101 VVG. gibt den Realgläubigern nur für den Fall selbst­ ständige Rechte gegen den Versicherer, daß dieser von seiner Leistung gegen den Versicherungsunternehmer frei geworden ist. 122, 132. — 2) Der Hypothekengläubiger ist nach Fälligkeit seines Anspruchs auch ohne vorherige Beschlagnahme zur Einziehung der Versicherungsentschädignng für ein abgebranntes Gebäude befugt. 122, 131 (133). — 3) Der Ver­ sicherer kann dem Hypothekengläubiger bei der Klage aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. alle Einwendungen aus der Person des Versicherungs­ nehmers entgegenhalten. 122, 131 (133). — 4) Der Hypothekengläubiger ist nur bei der Klage aus § 101 VVG., nicht aber bei Geltendmachung des Anspruchs aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. zur Abtretung seiner Hypothekenrechte an den Versicherer verpflichtet. 122, 131 (134). — 5) Inwieweit wird der Mieter dem Vermieter gegenüber von einer sonst bestehenden Haftung für Brandschaden dadurch befreit, daß er die Zahlung der vom Vermieter zu entrichtenden Feuerversicherungs-Prämien über­ nommen hat? 122, 292 (294). — 6) Muß der Versicherer eine solche Ver­ einbarung gegen sich gelten lassen? 122, 292 (294). — 7) Der Versicherer hat kein Recht darauf, daß der Versicherungsnehmer, wenn er die ver­ sicherte Sache vermietet, das Interesse des Versicherers in der Weise ver tritt, daß dieser durch die Vermietung besser gestellt wird, als er ohne sie stünde; der Versicherungsnehmer darf ihn nur nicht schlechter stellen. 122, 294. — 8) Wie regelt sich die Beweislast zwischen Versicherer und Mieter, wenn der Versicherer von diesem Ersatz der dem Vermieter gezahlten Brand­ schadenssumme verlangt? 122, 292 (295). — 9) Der Grundschuldgläubiger, dem vom Grundstückseigentümer für gewährte und noch zu gewährende Kredite eine Eigentümergrundschuld abgetreten worden ist, kann dem Ver­ sicherer gegenüber die (von Grundstückseigentümer verwirkte) Versicherungs­ entschädigung für ein abgebranntes Gebäude auch dann zum vollen Grund-

schuldbetrage beanspruchen, wenn er einen Teil des Abtretungsentgelts erst nach dem Versicherungsfall gezahlt hat. 124,91 (93). — 10) Der in den §§ 102, 106 VVG. den Realgläubigern zugebilligte Anspruch auf die Ver­ sicherungsentschädigung hängt nicht davon ab, daß sie in der Lage sind, ihr Realrecht dem Versicherer abzutreten. 124, 91 (95). — 11) Wie kommt die Verwirkung des Versicherungsanspruchs dem Versicherten gegenüber zur Geltung? 124, 94. — 12) Unter welchen Voraussetzungen unterliegt die Auslegung der Allgemeinen Versicherungsbedingungen einer öffent­ lichen Feuerversicherungsanstalt der Nachprüfung durch das Revisionsgericht? 124, 330 (332). — 13) Welche Bedeutung hat für das Kündigungsrecht des Erwerbers bei annahmepflichtigen Versicherungen die Bestimmung der Allgemeinen Bedingungen einer solchen Gesellschaft, daß bei nicht an­ nahmepflichtigen Versicherungen der Erwerber und die Gesellschaft mit einmonatiger Frist kündigen können? 124, 330 (332/3). — 14) Zur Aus­ legung der Klausel in Feuerversicherungsverträgen, daß der Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei ist, wenn sich der Versicherungsnehmer bei Ermittlung des Schadens einer arglistigen Täuschung schuldig macht. 124, 343 (345). — 15) Schon das die Ermittlung des Brandschadens ge­ fährdende arglistige Verhalten zieht (nach der Absicht jener Vertragsklausel) Verwirkung des gesamten Entschädigungsanspruchs nach sich. 124, 345. — 16) Ob die täuschenden Angaben einem mit der Schadensermittlung be­ trauten Beamten oder einem verfassungsmäßigen Vertreter der Ver­ sicherungsgesellschaft gemacht werden, begründet keinen Unterschied. 124, 345. — 17) Nachträgliche im Einverständnis mit dem Versicherten vor­ genommene Berichtigung der übersetzten Schadensforderung durch den Beamten beseitigt den einmal entstandenen Verwirkungseinwand nicht. 124, 346. — 18) Befreit die Versäumung der Anzeige, daß die versicherte Sache veräußert worden ist, den Versicherer auch dann, wenn die Anzeige­ pflicht dem Versicherungsnehmer aus Rechtsunkenntnis nicht bewußt und in den Versicherungsbedingungen nicht erwähnt war? 125, 193 (195). — 19) Beweispflicht des Versicherers für die Behauptung, daß der Schaden durch Verschulden des Versicherten verursacht worden sei; Beweis des ersten Anscheins. 127, 26; vgl. aber 130, 263/4. — 20) Beweis auf erste Sicht (Priina-facie-®etoei3): Der Beweispflicht ist vorerst genügt, wenn der festgestellte Sachverhalt erfahrungsmäßig die Folgerung ergibt, nach dem regelmäßigen Zusammenhänge der Dinge sei der Schaden durch Ver­ schulden des Anderen (Gegners des Beweispflichtigen) verursacht worden. 127, 28. — 21) Adäquate (der Erfahrung entsprechende) Verursachung, Wahrscheinlichkeit, Verdacht. 127, 27/8. — 22) Welche Wirkung hat es, wenn die Vertragschließenden die Vorschriften über die Unterversicherung wegbedingen? 127, 303 (307). — 23) Der § 56 VersichVertragsG. hat es nur mit dem Werte der versicherten Sachen zu tun, nicht mit ihrer Menge; seine Ausschließung bewirkt also nicht, daß Sachen, die nicht versichert sind, als versichert zu gelten haben. 127, 307. — 24) Aufgaben und Befugnisse des Gerichts, wenn es nach einem mißlungenen Schätzungsverfahren auch über die Höhe des Schadens gemäß § 64 Abs. 1 des VersicherungsvertragsGesetzes selbst zu entscheiden hat. 130, 104.

V. Lebens- und Unfallversicherung.

1) Was ist im Sinne der Unfallversicherung ein Verkehrsmittel (öffent­ liches, privates)? (Beförderungszweck, Abgrenzung vom reinen Sport.) 125, 7, (9) — 2) Was ist im Sinne der Unfallversicherung ein Fahrgast? (Beförderte Person zum Unterschied vom Halter.) 125, 7 (11). — 3) Wie regelt sich die Aufwertung von Ansprüchen aus Lebensversicherungsverträgen mit ausländischen Versicherungsunternehmungen? 127, 20. — 4) Bedeutung der zur Zeit der Entscheidung über die Aufwertungsfrage bestehenden Reichs­ aufsicht. 127, 21. — 5) Kommt es auf die Bildung eines Prämien-Reservefonds an? 127, 22. — 6) Pfändung von Ansprüchen des Versicherungs­ nehmers aus einem Lebensversicherungsvertrage, nach dem die Ver­ sicherungssumme vorbehaltlich des Widerrufs des Versicherungsnehmers an einen Dritten gezahlt werden soll. Muß der Pfändungsgläubiger den Widerruf vor Eintritt des Versicherungsfalls erklären, um den Dritten vom Bezüge der Versicherungssumme auszuschließen? 127, 269. — 7) Zu den Rechten des Versicherungsnehmers aus dem Versicherungsverträge, die der Zwangsvollstreckung unterliegen, gehört auch die Befugnis zum Widerrufe der Bezugsberechtigung. 127, 271. — 8) Das Pfändungspfändrecht ergreift das Recht des Versicherungsnehmers in dem zur Zeit der Pfändung be­ stehenden Umfang; die Pfändung führt keine Änderung des Rechts herbei. 127, 271. — 9) Erwerb des Anspruchs auf die Versicherungssumme durch den Bezugsberechtigten unmittelbar mit dem Tode des Versicherungs­ nehmers; kein Erwerb aus dem Nachlaß. 127, 271. — 10) Versicherungs­ zwang für Schüler höherer Lehranstalten in Sachsen auf Kosten der Unter­ haltspflichtigen gegen Unfälle, die mit der Schule in Zusammenhang stehen. (Ministerialverordnung und Mantel-Versicherungsvertrag v. 1927.) Keine Ansprüche wegen behördlichen Machtmißbrauchs oder unzulässiger Be­ schränkung der Vertragsfreiheit. 128, 134 (139/144). — 11) Inwieweit ist für den Anspruch auf Ergänzung des Pflichtteils nach § 2325 BGB. der Umstand zu berücksichtigen, daß der Erblasser einen Lebensversicherungs­ vertrag zugunsten eines Dritten abgeschlossen hat? 128, 187. — 12) Unter den nach § 69 Abs. 2 des Versicherungsaufsichts-Gesetzes herabsetzbaren Ver­ pflichtungen einer Lebensversicherungs-Unternehmung sind nur Ver­ pflichtungen aus Lebensversicherungen zu verstehen. 129, 1 (6). — 13) Wie ist die Bestimmung in einem Lebensversicherungsvertrage zu beurteilen, daß der Versicherer beim Eintritte des Versicherungsfalls neben der Versicherungs­ summe dem Versicherten einen Gewinnanteil zu vergüten habe? 129, 134 (142). — 14) Gemischte Versicherung auf Todes- und auf Lebensfall. 129, 140. — 15) Wie ist bei einer Lebensversicherung die Bedingung aus­ zulegen, wonach die Leistungspflicht der Gesellschaft mit der ersten Prämien­ zahlung beginnt, vorausgesetzt, daß der Versicherte seit der ärztlichen Unter­ suchung nicht erheblich erkrankte? Ein objektiver Maßstab ist anzulegen. 130, 55 (56/7). — 16) Der § 176 Abs. 2 VersichVertragsG. (Erstattung der Prämienreserve) bezieht sich nur auf die Fälle, in denen der Versicherer nach Eintritt des Versicherungsfalls von der Leistung frei ist, ohne daß der Vertrag aufgehoben wäre. 130, 273. — 17) Der § 176 Abs. 2 VVG. findet keine Anwendung, wenn der Versicherer den Versicherungsvertrag nach

161

I. § 137. Versicherung.

Eintritt des Versicherungsfalls wegen arglistiger Täuschung durch den Ver­ sicherungsnehmer mit Erfolg angefochten hat. 130, 271 (273/5).

VI. Haftpflichtversicherung. Kreditversicherung. Sonstige Versicherungen. 1) Umfang der Vorschußpflicht des Versicherers nach § 150 des Gesetzes über den Versicherungsvertrag. 124, 235 (237 flg.). — 2) Die beiden Seiten des Versicherungsschutzes bei der Haftpflichtversicherung: Befriedigung be­ gründeter und Abwehr unbegründeter Ansprüche. 124, 236. — 3) Trotz der Vorschriften der §§ 156, 157 VVG. wird eine Haftpflichtversicherung durch­ aus im Interesse des Versicherungsnehmers, nicht des Dritten, abgeschlossen. 124, 238. — 4) Umfang der Vorschußpflicht für den Fall, daß eine Ver­ sicherungssumme bestimmt ist oder nicht; für den Fall, daß der Versicherungs­ nehmer aus eignem Entschluß den Rechtsstreit anhängig macht oder auf Veranlassung des Versicherers. 124, 237/8. — 5) Wie gestalten sich nach der Vo. über die Aufwertung von Versicherungsansprüchen vom 22. Mai 1926 die Ansprüche der Haftpflichtversicherten auf Erstattung von Kosten aus Rechtsstreitigkeiten mit Dritten? 126, 226. VII. Reichsversicherungsgesetze.

Allgemeines.

1) Kassenarzt-Verträge, wonach die Mitglieder ärztlicher Vereine ihre Rechnungen für die Behandlung von Kassenmitgliedern durch den Verein bei den Kassen einziehen lassen und dabei der Prüfungsstelle des Vereins die Befugnis zu Abstrichen einräumen. (Auftragsverhältnis verbunden mit Schiedsgutachtervertrag.) 124, 33 (36, 39).

VIII. Reichskrankenversicherung.

IX. Reichsunfallversicherung.

1) Dienstverhältnis der Angestellten zur Berufsgenossenschaft (Tarif­ vertrag) durch die Vorschriften der Reichsversicherungsordnung und der Dienstordnung geregelt; nur soweit diese Spielraum zu Ergänzungen lassen, kann freie Vereinbarung der Parteien eingreifen. 121, 221 (225).— 2) Berechnung der zehnjährigen Frist, nach deren Ablaufe den Angestellten nur noch aus einem wichtigen Grunde gekündigt werden kann (§ 693 Abs. 2 RVO.); erhöhte Berücksichtigung von Kriegsjahren? 121, 221 (223, 224). — 3) Der Übergang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger ist schon bei der Entscheidung über den Grund des Anspruchs zu berücksichtigen. 123, 40 (41). — 4) Der Anspruch geht auf die Versicherungsträger insoweit über, als sie den Entschädigungsberechtigten nach der Reichsversicherungs­ ordnung Leistungen zu gewähren haben (§ 1542 RVO.). Bei der Anrechnung dieser Leistungen ist also von dem Betrag auszugehen, den der Entschädigungs­ berechtigte, wenn ihm nur auf Grund des Kraftfahrzeug-Gesetzes ein An­ spruch zusteht, nach diesem Gesetze verlangen kann; weitergehender Schaden Entsch. d. RG. in Zlv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

11

kommt nicht in Betracht, weil insoweit kein Entschädigungsanspruch besteht. 123, 40 (42). — 5) RVO. § 1542 regelt den Übergang des Schadensersatz­ anspruchs, setzt also einen solchen voraus. 123, 42. — 6) Inwieweit ist bei Feststellung einer Schadensrente künftigen Veränderungen Rechnung zu tragen? (Ende der Unterhaltspflicht gegenüber den Kindern, § 1602 BGB.; Grenze für Leistungen der Berufsgenossenschaft an die Kinder des Getöteten, § 591 RVO.). 123, 40 (43). — 7) Selbstverwaltungsrecht der Berufs­ genossenschaften: engerer geschäftsführender Ausschuß — der statt des Gesamtvorstandes u. a. beschließt, ob Rückgriffsansprüche (RVO. §§ 903, 904) erhoben werden sollen —, ist zulässig. 128, 322. — 8) Betriebsleiter (§ 913 RVO.) sind Personen, die an der oberen Geschäftsleitung teilhaben, einen mitbestimmenden Einfluß auf die Gesamtrichtung des Betriebs auszuüben befugt sind, das Unternehmen auch nach außen mitzuvertreten haben und dessen Inhabern wirtschaftlich und gesellschaftlich gleichstehen. 128, 323. — 9) Betriebsleiter, Aufsichtspersonen und sonstige Betriebsangestellte; Leitung und bloße Aufsicht. 128, 323/4. — 10) Pflicht des Betriebsleiters, für die Befolgung der Unfallverhütungs-Vorschriften zu sorgen. 128, 324. — 11) Einrichtungen und Anordnungen.zur Unfallverhütung.. 128, 324. — 12) Die Bestellung zum Betriebsleiter muß in klarer, jeden Zweifel aus­ schließender Weise geschehen. 128, 325. — 13) Die Berufgenossenschaften sind außerstande, durch Aufnahme einer entsprechenden Bestimmung in ihre Unfallverhütungs-Vorschriften die Wirksamkeit der Bestellung eines Betriebs­ leiters auszuschließen, die der Genossenschaft nicht angezeigt ist. 128, 326. — 14) Maß der Sorgsaltspflicht des Betriebsunternehmers, der einen Betriebs­ leiter bestellt hat; Pflicht zur Beaufsichtigung und Überwachung. 128, 326/7. — 15) Der §913 RVO. ist dem §151 RGewO. nachgebildet; Fol­ gerungen daraus? 128, 323, 327. — 16) Den Anspruch aus §903 RVO. be­ gründet nur Fahrlässigkeit im Sinne des Strafrechts, also Nichtvoraussicht des voraussehbaren Erfolgs; der § 913 Abs. 2 Satz 2 RVO. kann daher nicht unmittelbar verwendet werden, um einen Rückgriffsanspruch zu stützen. 128, 328. — 17) Trotz Bestellung eines Betriebsleiters (§ 913 RVO.) sind auch auf den Unternehmer die allgemeinen Vorschriften über die Aufsichts­ pflicht (§§ 823, 831 BGB.) anzuwenden. 128, 328. — 18) Die Haftung des Unternehmers nach § 903 Abs. RVO. setzt voraus, daß ihm nicht nur Fahr­ lässigkeit im strafrechtlichen Sinne zur Last fällt, sondern Außerachtlassung gerade derjenigen Aufmerksamkeit, zu der er vermöge seines Amtes, Berufes oder Gewerbes besonders verpflichtet war; ferner daß der Unfall durch diese Fahrlässigkeit herbeigeführt worden ist. 128, 329. — 19) Die Beweis­ last für die Frage des ursächlichen Zusammenhangs kehrt sich um, wenn der Unternehmer die Unfallverhütungs-Vorschriften nicht beachtet hat. 128,329.

X. Reichs-Invaliditäts- und Altersversicherung.

XI. Angestelltenversicherung.

I. § 138. Leibrente. § 139. Bürgschaft. Garantieversprechen. § 140. Vergleich usw.

163

§ 138. Leibrente. 1) Ein Tontinenvertrag kann nach seinem besonderen Inhalte das

Wesen eines Leibrentenvertrags annehmen. 129, 142.

§ 139. Bürgschaft. Garantieversprechen. I. Bürgschaft.

1) Welche Rechtswirkungen für den Bürgen hat die Aufrechnungs­

erklärung des Hauptschuldners? 122, 146. — 2) Die rechtskräftige Ent­ scheidung zwischen Gläubiger und Hauptschuldner schafft keine Rechtskraft gegenüber dem Bürgen. 122, 148. — 3) Ob durch die vom Hauptschuldner erklärte Aufrechnung die Hauptverbindlichkeit und damit auch die Bürg­ schaftsverpflichtung erloschen sei, kann in vollem Umfang nur gegenüber dem Bürgen selbst entschieden werden. 122, 148. — 4) Ein nach erklärter Aufrechnung zwischen Hauptschuldner und Gläubiger ergangenes Urteil, das dem Hauptschuldner die zur Aufrechnung gestellte Gegenforderung abspricht, schafft keine Rechtskraft gegenüber dem Bürgen. 122, 146 (148). — 5) Erfordernisse der Bürgschaft (für einen Zwangsvergleich). Ein rechts­ kräftig bestätigter Zwangsvergleich, zu dessen Inhalt die Vergleichsbürgschaft eines Dritten gerechnet worden ist, kann gegen den Dritten als Vergleichs­ bürgen nicht vollstreckt werden, wenn dieser vor und in dem Vergleichs­ termin seine die Bürgschaft betreffenden Erklärungen widerrufen hat. 122, 361 (364/6). — 6) Einwendungen des auf Zahlung der verbürgten Schuld verklagten selbstschuldnerischen Bürgen aus Rechtsmängeln (§§ 434, 439 Abs. 2 BGB.) beim Kaufe von Aktien einer Grundstücksgesellschaft. 122, 378 (384). — 7) Genügt zur Gültigkeit eines Bürgschaftsvertrags die Er­ teilung einer Abschrift der Bürgschaftserklärung? (Nach den Umständen bejaht; Auslegungsfrage.) 126, 121 (122/3). — 8) Nicht jede Veränderung in der Hauptschuld, die durch Vereinbarung des Hauptschuldners mit dem Gläubiger eintritt, ist dem Bürgen gegenüber unwirksam, geschweige denn daß sie ihn befreite; es kommt grundsätzlich darauf an, ob sie seine Lage ver­

schlechtert. 126, 287 (289). — 9) Veränderung der Lage des Bürgen durch nachträgliche Verlängerung oder Umwechselung des Kredits; Rückbürgschaft.

126, 287 (289). II. Garantie versprech en. 1) Für die Wertbeständigkeit der Darlehnskassenscheine hat das Deutsche Reich keine Garantie übernommen. 129, 115. — 2) Keine Ansprüche der Inhaber von Darlehnskassenscheinen gegen das Reich, weder auf Einlösung noch auf Schadensersatz noch auf Bereicherung.

129, 115.

§ 140. Vergleich. Schieddvertrag. I. Vergleich. (Prozeßvergleich § 324.)

1) Für die Frage, welches Rechtsverhältnis vom Vergleiche betroffen wird, kommt es darauf an, worüber Streit oder Ungewißheit bestand; An­ wendung auf einen Aufwertungsvergleich.

121, 371 (374). — 2) Welchen 11*

164 I §141. Schuldversprechen usw. § 142. Anweisung usw. §143. Vorlegung usw. Einfluß auf die Wirksamkeit eines Vergleichs hat ein Irrtum über die Geschäftsgrundlage, in dem beide Parteien beim Abschluß befangen waren? 122, 200 (203). — 3) Aufwertungsvergleich vom Februar 1927, worin ein Verzicht auf etwaige weitere Aufwertungsansprüche aus einem späteren Gesetz enthalten ist; Tragweite (AufwNov. §§ 14, 17). 123, 224 (226). — 4) Kein „Vergleich zugunsten Dritter"; Abreden zwischen dem Gläubiger und einem Dritten mit unmittelbarer Wirkung für den Schuldner können als pacta de non petendo zu behandeln sein. 127, 128/9. — 5) Wird der in einem Aufwertungsvergleich enthaltene Verzicht auf einen anderen Anspruch unwirksam, wenn trotz des Vergleichs die gesetzliche Aufwertung erfolgt? 127,299 (301). — 6) Verhältnis des § 779 BGB. zum § 67 AufwG.: Der Gläubiger wird insoweit geschützt, als er unter dem Drucke der Ver­ hältnisse auf einen Vergleich eingegangen ist, der ihm an Aufwertung weniger gewährt, als er nach den Aufwertungsgrundsätzen des später erlassenen Gesetzes erhielte. 127, 300. — 7) Der Vergleich wird nach AufwG. § 67 nicht (wie nach § 779 BGB.) im vollen Umfange hinfällig, sondern er wird nur soweit unwirksam, als er der Aufwertung entgegensteht. Im übrigen bleibt er unberührt; keine unmittelbare oder entsprechende Anwendung des § 139 BGB. 127, 300/301. — 8) Vergleich „ohne Vollmacht abgeschlossen und ohne nachträgliche Genehmigung" unverbindlich; Einfluß nachfolgender Auffassung? 130, 63. II. Schiedsrichtervertrag.

§ 141. Schuldversprechen. SchuldanerkenntniS. 1) Zahlungsversprechen für fremde Steuerschuld (Wertzuwachssteuer an eine Gemeinde; rein bürgerlichrechtlicher Vertrag. 123, 228 (229). — 2) Gegen die Gültigkeit einer solchen Verpflichtungserklärung für fremde Steuerschuld besteht kein Bedenken. 123, 229. — 3) Ein abstraktes Schuld­ versprechen läßt nach allgemeinen Grundsätzen keine Aufwertung zu. 129,117. § 142. Anweisung. Kreditbrief. Schuldverschreibungen auf den Inhaber. Legitimatwnspapiere. 1) Reichsbanknoten als Schuldverschreibungen auf den Inhaber? Abstrakte Natur des Schuldversprechens; daher keine Aufwertung. 125, 274. — 2) Keine Verpflichtung der Reichsbank, ihre Banknoten mit Vor­ kriegsdatum in Gold einzulösen. 125, 273 (275). — 3) Der Aufdruck auf den Reichsbanknoten enthält keine Goldklausel und gewährt daher keinen andern Anspruch als den auf Zahlung des Nennbetrags in der zur Zeit der Ausgabe geltenden, inzwischen untergegangenen Währung. 125, 277. — 4) Darlehnskassenscheine sind keine Schuldverschreibungen auf den Inhaber, sondern bloße Geldzeichen. 129, 117. — 5) Schuldverschreibungen zu Zwecken öffentlichen Kredits; wann sind sie Anleihen (Markanleihen, § 30 Anleihe-Ablösungs-Ges. v. 16. Juli 1925)? 129, 323/9. § 143. Vorlegung von Sachen und Urkunden.

I. § 144. Ungerechtfertigte Bereicherung.

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2. Ungerechtfertigte Bereicherung. Unerlaubte Handlungen. Haftung für andere.

§ 144. Ungerechtfertigte Bereicherung. 1) Aus Vermögenseinziehung („Liquidation"), die Frankreich gegen Deutsche in Elsaß-Lothringen vorgenommen hat, kann kein Bereicherungs­ anspruch Wider das Deutsche Reich hergeleitet werden. 121,11. — 2) Unter­ schied zwischen dem Beweggrund einer Vereinbarung und dem (nach §812 BGB. allein erheblichen) Nechtsgrunde der Leistung. Anwendung auf die Frage: Kann der Verkäufer eines Grundstücks, dem im (wirtschaftlichen und rechtlichen?) Zusammenhänge mit dem Kaufverträge das Grundstück vom Käufer vermietet worden ist, eine Erhöhung des Kaufpreises verlangen, wenn der Vermieter statt der vereinbarten die höhere gesetzliche Miete beansprucht? 121, 141 (145). — 3) Bei Verletzung des Urheberrechts an Schriftwerken besteht ein Anspruch auf Herausgabe der ungerechtfertigten Bereicherung. 121, 258. — 4) Entwickelung und Unterschiede der einzelnen Gebiete des Jmmaterialgüterrechts (Schrift- und Tonwerke, Muster, Er­ findungen, Warenzeichen) in der Frage, ob ein Bereicherungsanspruch bestehe. 121, 259—262. — 5) Gesetzliche Haftung einer Stadtgemeinde (deren vertragliche Haftung nicht begründet ist) auf Zahlung des orts­ üblichen Mäklerlohnes für Vermittlung eines ihr zugegangenen und von ihr angenommenen Darlehns. 122, 229 (232). — 6) Bereicherung ohne Rechtsgrund (bei einem Zahlungsversprechen für fremde Wertzuwachssteuer-Schuld an eine Gemeinde)? Rückforderung eines Schuldanerkennt­ nisses wegen mangelnder Rechtsgrundlage? 123, 231. — 7) Anspruch aus ungerechtfertigter Bereicherung (§ 812 BGB.) bei Wertersatzansprüchen eines Gesellschafters, der Aufwendungen für die Gesellschaft gemacht hat; Wertschuld, die umzuwerten ist. 126, 190/1. — 8) Entsprechende Anwendung des § 816 BGB.? 126, 173. — 9) Anspruch des an seinem Eigentum Ge­ schädigten, der die Beschädigung beseitigt hat, auf Erstattung der dafür aufgewendeten Kosten. 127, 33/34. 10) Voraussetzung der Kondiktion ist das Bewußtsein des Empfängers von dem Verstoß (gegen Gesetz oder gute Sitten); die Rückforderung des Geleisteten wird ebenfalls nur durch die Kenntnis des Leistenden von dem Verstoß ausgeschlossen. 127, 279. — 11) Der §817 Satz 2 BGB. stellt eine für alle Bereicherungsansprüche geltende Rechtsregel auf. Wenn aber dem Leistenden kein bewußter Verstoß gegen Gesetzesverbot oder gute Sitten zur Last fällt, so versagt der Einwand aus § 817 Satz 2, und dem Klaganspruch aus § 812 Abs. 1 steht nichts im Wege. 127, 276 (279). — 12) Kann der Käufer, der zwar rechtzeitig einen Mangel der Ware gerügt, aber nicht rechtzeitig Wandelungsklage erhoben hat, den vorausgezahlten Kaufpreis als ungerechtfertigte Bereicherung zurückfordern? (9km.) 128, 211 (215/6). — 13) Kein Bereicherungsanspruch der Inhaber von Darlehnskassenscheinen gegen das Deutsche Reich. 129, 115. 14) Wenn Nichtigkeit des Kaufvertrags über ein Grundstück wegen Formmangels geltend gemacht wird, so ist das zur Erfüllung von beiden Seiten Geleistete nach den Grundsätzen der ungerechtfertigten Bereicherung zurückzugewähren. 129, 307 (309). — 15) Dies gilt auch, soweit es sich

166

I. § 145. Unerlaubte Handlungen des BGB. (§§ 823—852 BGB.).

um Vergütung für die Benutzung des Grundstücks durch den Käufer und um Ersatz des Schadens handelt, der dem Verkäufer durch Verschlechterung des Grundstücks entstanden ist. 129, 309. — 16) Der aus § 818 Abs. 1 BGB. sich ergebende Anspruch des Verkäufers auf Ersatz für die vom Käufer aus dem Grundstück gezogenen Nutzungen (zu denen auch die etwa durch eignen Gebrauch des Grundstücks entstandenen Vorteile zu rechnen sind) muß bei der hiernach aufzustellenden Ausgleichsberechnung berücksichtigt werden. 129, 309. — 17) Geht der Eigentümer mit der Eigentumsklage (§ 985 BGB.) gegen den Besitzer vor, so richten sich dessen Verpflichtung zur Heraus­ gabe der Nutzungen und seine Ansprüche auf Ersatz von Verwendungen aus­ schließlich nach §§ 987slg. BGB.; der Eigentümer hat darüber hinaus gegen den Besitzer keine Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung. 129, 310. — 18) Wann hat der Eigentümer die Wahl zwischen Eigentumsklage und Bereicherungsklage? 129, 310/311. — 19) Der Besitz, den der Käufer aus Kosten des Eigentümers ohne rechtlichen Grund erlangt hat, kann zurück­ gefordert (kondiziert) werden. 129, 311. — 20) Unter welchen Voraus­ setzungen kann sich der Käufer, dem das Grundstück übergeben war, wegen der Nützungen und' Verwendungen auf die §§ 993, 994 BGB. berufen? 129, 307 (312). — 21) Kann gegenüber der Ersitzung ungerechtfertigte Bereicherung geltend gemacht werden? 130,69 (72/3). — 22) Bereicherungs­ haftung bei Ausübung des gesetzlichen. Rücktrittsrechtes (§ 327 BGB.). 130, 119 (122/4). — 23) Vergütungsanspruch aus § 951 BGB., wenn der Eigentümer beweglicher Sachen diese auf dem Grundstücke eines andern auf Grund Vertrags mit einem Dritten einbaut; Umfang der Vergütung und maßgeblicher Zeitpunkt; Umwertung, nicht Aufwertung. 130, 310 (312/3).

§ 145. Unerlaubte Handlungen des BGB. (§§ 823—852 BGB.). (Schadensersatz außerhalb vertraglicher Verhältnisse s. § 95 IV.) I. Allgemeines. 1) Natürliche Personen haften nicht für unerlaubte Handlungen ihrer gesetzlichen Vertreter. 121, 118. — 2) Unter welchen Voraussetzungen kann der Dritte, dessen Eigentum durch den Vollzug einer gegen einen anderen erlassenen einstweiligen Verfügung verletzt worden ist, vom Antragsteller Schadensersatz wegen unerlaubter Handlung verlangen? (Erfordernis schuldhaften Handelns; Verletzung eines Schutzgesetzes.) 121, 185 (189). — 3) Den Begriff „unerlaubte Handlungen" hat die Rechtsprechung stets im weitesten Sinne aufgefaßt. Er umschließt alle gegenständlich rechtswidrigen Ereignisse, für deren Eintritt kraft gesetzlicher Vorschrift eine Person ver­ antwortlich ist. Anwendung auf Ansprüche aus § 1 des preuß. TumultschadenG. v. 11. März 1850; sie unterliegen der Verjährung aus § 852 BGB. 122, 320 (326). — 4) Das Bestehen eines Kontokorrents hindert nicht die Durchführung eines Anspruchs aus unerlaubter Handlung in bezug auf einen Posten des Kontokorrents. 125, 416. — 5) Unerlaubte Handlungen gegen eine Ehefrau; Ansprüche des Mannes. 126,253 (255/6). — 6) Süllschweigend vereinbarter Haftungsausschluß (bei Jagdgästen)? 128, 45. — 7) Über-

I. § 145. Unerlaubte Handlungen des BGB. (§§ 823—852 BGB.).

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wachungs- und Aufsichtspflicht des Geschäftsherrn (Kraftfahrzeughalters usw.) aus § 823, allenf. § 831 BGB. 128, 153. — 8) Stillschweigende Verein­ barung, wodurch auf dem Gebiete der unerlaubten Handlung die Haftung für Fahrlässigkeit ausgeschlossen wird. 128, 229 (233). — 9) Begriff des Schutzgesetzes (§ 823 Abs. 2). 128, 298 (300). — 10) Anspruchsbegründung aus unerlaubter Handlung und aus anderen Rechtsgründen zugleich? Richterliche Prüfungspflicht nach dem Tatsachenstoff (Substantiierung, nicht Individualisierung). 129, 55 (60/1); 130, 168.

II. Die einzelnen unerlaubten Handlungen.

1) BGB. § 1004 als Schutzgesetz im Sinue des § 823 Abs. 2 BGB. 121, BGB 189. — 2) Wer eine Straße zum öffentlichen Verkehr bestimmt und ein- § 823 richtet, ist bürgerlichrechtlich verpflichtet, für ihre ordnungsmäßige, betriebs­ sichere Herstellung und Instandhaltung zu sorgen; denn er verfügt zu jenem Zweck unmittelbar über das Straßengrundstück. 121, 407. — 3) Warnungs­ tafeln für den Kraftwagenverkehr anzubringen ist der Eigentümer einer Landstraße privatrechtlich nicht verpflichtet; denn Fürsorge für ordnungs­ mäßige Abwicklung des Kraftwagenverkehrs liegt außerhalb der bürgerlich­ rechtlichen Verkehrspflichten. 121, 404 (408). — 4) Das vorsätzliche Ver­ schulden nach § 823 BGB. schließt nicht nur die Erkenntnis des schädigenden Erfolges, sondern auch die Erkenntnis der Rechtswidrigkeit in sich. Ver­ schiedenheit vom Tatbestände des § 826 BGB. 123, 278. — 5) Verpflichtung eines Rechtsanwalts, bei Wahrnehmung der Rechte seines Vollmachtgebers auf Belange des Prozeßgegners Rücksicht zu nehmen? 124, 104 (109). — 6) Vorbeugende Unterlassungsklage gegen Ehrenkränkungen (§ 823 Abs. 2 BGB. Verb. m. StGB. §§186, 187); Zulässigkeit und Voraussetzungen. 124, 253 (257 flg.). — 7) Der §9 der KartellV. v. 2. Nov. 1923 (RGBl. I S. 1067, 1090) als Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. 125, 170. — 8) Schadensersatzanspruch der Reichsbanknoten-Gläubiger gegen das Reich, weil der Reichskanzler schuldhaft die Geldentwertung herbeigeführt habe? 125, 273 (279/80). — 9) Schadensersatzanspruch gegen die Reichsbank, weil ihr Direktorium den zur Deckung der Vorkriegsnoten bestimmten Gold­ schatz ins Vermögen der neuen Reichsbank übergeführt und so dem Zugriffe der Noteninhaber entzogen habe? 125, 285. — 10) Sorgfaltspflicht des Arztes beim Niederschreiben eines Rezepts. (Mißverstandene Abkürzung, Irrtum, Vergiftung) 125, 374 (377flg.). — 11) Der eingerichtete und ausgeübte Gewerbebetrieb ist ein schutzfähiges Recht im Sinne des § 823 BGB. 126, 96. — 12) Verletzung dieses Rechtes ist aber nur dann gegeben, wenn sich der Eingriff unmittelbar gegen den Bestand des Gewerbebetriebs durch tatsächliche oder rechtliche Verhinderung der Betriebshandlungen richtet; Entziehung eines wirtschaftlichen Gewinns z. B. durch erlaubten Wettbewerb gehört nicht dazu. (Streit um die Bahn auf dem Hindenburgdamm vom Festlande nach Westerland auf Sylt.) 126, 96. — 13) Allgemeine Pflicht jedes Geschäftsführers zur Aufsicht über seine Angestellten und ihre Dienstverrichtungen; Anwendung auf die Reichspost. (Fahrgast auf dem Bahnsteig durch einen Postkarren verletzt.) 126, 143. — 14) Wer fahrlässig eine gegenüber einem anderen übernommene Vertragspflicht nicht erfüllt,

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I. § 145. Unerlaubte Handlungen des BGB. (§§ 823—852 BGB ).

deren Verletzung geeignet ist, das Leben eines Dritten zu gefährden, macht sich einer unerlaubten Handlung gegen den Dritten schuldig. 127, 18. — 15) Unter welchen Umständen kann ein durch Fehlschuß verletzter Jagdgast den Veranstalter und Leiter der Treibjagd auf Schadensersatz belangen? 128, 39 (43). — 16) Haftung des Arztes für Kunstfehler bei der Heilbehand­ lung. 128, 123. — 17) Sächsische Zwangs-Unfallversicherung der Schüler höherer Lehranstalten kein Amtsmißbrauch der Behörden; keine unerlaubte Handlung gegen private Versicherungsunternehmen. 128, 142. — 18) All­ gemeine Überwachungspflicht des Geschäftsherrn, gefolgert aus §823 BGB. 128, 153. — 19) Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. ist jedes Gesetz, das — sei es allein, sei es in Verbindung mit andern Zwecken — dem Schutze von Einzelpersonen oder dem Schutz eines Personenkreises dienen soll. Es braucht nicht zugleich Strafgesetz zu sein; es genügt, wenn es ein bestimmtes Gebot oder Verbot ausspricht. Der Schutz braucht nicht Hauptzweck zu sein. 128, 300. — 20) Die Verordnung vom 22. Oktober 1901 betr. den Verkehr mit Arzneimitteln (RGBl. S. 380) ist ein Schutzgesetz zugunsten derjenigen, die das Apothekergewerbe berechtigterweise ausüben. 128, 298 (307). — 21) Haftung des Reiches für Schaden, der durch unter­ lassenes Anbringen der erforderlichen Seezeichen eintritt. 128, 353 (356). — 22) Die Bekanntmachungen (Bundesratsbeschlüsse) betr. Bezeichnungen der Fahrwasser und Untiefen in den deutschen Küstengewässern v. 31. Juli 1887 und 13. Mai 1912 enthalten nur Verwaltungsvorschriften und sind keine Schutzgesetze im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. 128, 354/5. — 23) In welchem Umfange haftet der Halter eines Kraftfahrzeugs, wenn bei dessen Betrieb eine Ehefrau körperlich verletzt wird, nach § 11 KraftfahrzG. einerseits und nach §§ 823flg. BGB. anderseits? 129, 55 (57/9). — 24) Der Richter muß, auch wenn sich der Kläger ausdrücklich auf KraftfahrzG. §7 bezieht, das Vorgebrachte außerdem nach §§823flg. BGB. prüfen, sofern die Anträge über den Rahmen der Haftung nach dem KraftfahrzG. hinausgehen. 129, 55 (60). — 25) Der § 19 Abs. 2 des Darlehnskassengesetzes vom 4. August 1914 ist kein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. 129, 116. — 26) Der § 18 Abs. 2 der KraftfahrzeugVo. v. 3. Febr. 1910 ist ein Schutz­ gesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. 130, 168. — 27) Haftung des Kraftfahreres aus §823. (Verletzungen von Zuschauern durch Unfall bei Zuverlässigkeitsfahrt.) 130, 168. §824 1) Vorbeugende Unterlassungsklage gegen Verletzungen des Rechts nach § 824 BGB. Verb. m. § 186 StGB. 124, 259/260. §826 1) Geltung des dem §826 BGB. zugrunde liegenden Gedankens auch im öffentlichen Rechte: Die staatlichen Behörden müssen die wirtschaftlichen Belange der Staatsangehörigen gebührend berücksichtigen. Maßnahmen, die den wirtschaftlichen Untergang des Betroffenen herbeiführen müßten, sind tunlichst zu vermeiden; nur äußerstenfalls Ausschließung des Einzelnen von seinem bisher zulässigerweise ausgeübten Berufe. 121, 234/5. — 2) Nichtigkeit von Beschlüssen der Gesellschafterversammlung einer GmbH, wegen sittenwidriger Schädigung der Minderheit durch Machtmißbrauch einer Mehrheit zu eigennützigen Zwecken. 122, 159 (165/6). — 3) Wann verstößt Geltendmachung der Nichtigkeit eines Vertrags (wegen Form-

mangels) so gröblich gegen Treu und Glauben, daß der Tatbestand des § 826 BGB. vorliegt? 121, 19. — 4) Verstoß gegen die guten Sitten durch unselbständige Benutzung eines fremden Geisteswerkes als Vorlage und und Grundlage? 121, 72. — 5) Inwieweit besteht für jemand, der als Sachverständiger in einem Strafverfahren vernommen worden ist, Ver­ pflichtung zur Verschwiegenheit über das, was ihm dabei zur Kenntnis ge­ kommen ist? Kann die Verletzung einer solchen Pflicht einen Verstoß gegen § 826 BGB. begründen? 123,271 (274,275). — 6) Verletzung der Schweige­ pflicht durch einen Sachverständigen kann im einzelnen Fall ein Handeln gegen die guten Sitten enthalten. Das wird jedoch regelmäßig nicht der Fall sein, wenn der Täter der redlichen Überzeugung ist, daß er in Ver­ folgung eines erlaubten Interesses so handeln dürfe, wie er handelt. 123, 271 (279). — 7) Erheblichkeit der Gesinnung für den Tatbestand des §826 BGB.; Unterschied vom vorsätzlichen Verschulden nach §823 BGB. 123, 278/9. — 8) Nicht jeder Irrtum des Täters über die Zulässigkeit eines zur Erreichung eines Zieles gewählten Mittels begründet den Vorwurf der Sittenwidrigkeit; trotz Feststellung solches Irrtums kann die redliche Über­ zeugung des Handelnden zu beobachten sein. 123, 279. — 9) Der nach § 826 BGB. erforderliche Vorsatz braucht sich nur auf die Schadenszufügung zu richten; es reicht das Bewußtsein aus, daß der Andere infolge der Hand­ lungsweise des Täters Schaden leiden könne, sofern der Täter den mög­ lichen Erfolg in seinen Willen ausgenommen und für den Fall seines Eintritts gebilligt hat. 123,278. — 10) Der Täter braucht (zum Tatbestände des § 826) nicht das Bewußtsein von der Sittenwidrigkeit seines Tuns zu haben. 123, 278. — 11) Beurteilung der in öffentlicher Sitzung bekannt gewordenen Tatsachen, die der Sachverständige (als solcher) schon in einem früheren nicht öffentlichen Verfahren kennen gelernt hatte? (Verwertung von Einzel­ heiten aus der Strafsache gegen Kutisker und aus Ermittelungen des BarmatAusschusses zu einem offenen Brief an den preußischen Ministerpräsidenten.) 123, 275, 277. — 12) Maßstab des Rechts- und Anstandsgefühls aller billig und gerecht Denkenden für die Ermittlung, ob ein Handeln gegen die guten Sitten verstoße? 123, 278. — 13) Inwieweit ist ein Rechtsanwalt bei Wahr­ nehmung der Rechte seines Vollmachtgebers verpflichtet, auf Belange des Prozeßgegners Rücksicht zu nehmen? 124,104(109,111). — 14) Reklame an sich verstößt auch für einen vereidigten Landmesser nicht gegen die guten Sitten des Standes. 124, 249. — 15) Wer durch den Gebrauch amtlicher Bezeichnungen auf die amtliche Ausführung seiner Arbeit hinweist (z. B. der Vermessungsbeamte bei Privataufträgen), verstößt dadurch allein noch nicht gegen die guten Sitten. 124, 251/2. — 16) Vorbeugende Unterlassungs­ klage gegen Ehrenkränkungen (§826 BGB. Verb. m. §§186, 187 StGB.); Zulässigkeit und Voraussetzungen. 124, 253 (257 flg.). — 17) Der Verstoß gegen die guten Sitten ist im Sinne des § 1 UnlWG. kein andrer als nach § 826 BGB. 125, 166. — 18) Schadensersatzanspruch der ReichsbanknotenJnhaber gegen das Deutsche Reich, weil der Reichskanzler schuldhaft die Geldentwertung herbeigeführt habe? 125, 273 (279/80). — 19) Schadens­ ersatzanspruch gegen die Reichsbank, weil ihr Direktorium den zur Deckung der Vorkriegsnoten Bestimmten Goldschatz ins Vermögen der neuen Reichs-

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I. § 145. Unerlaubte Handlungen des BGB (§§ 823—852 BGB.).

bank übergeführt und so dem Zugriffe der Noteninhaber entzogen habe? 125, 285. — 20) Zwangs- Unfallversicherung der Schüler höherer Lehr­ anstalten Sachsens kein Amtsmißbrauch der Behörde; keine den guten Sitten widerstreitende Maßnahme gegen private Versicherungsunternehmen. 128, 134 (142). — 21) Verstößt es gegen die guten Sitten, wenn ein Rund­ funkteilnehmer eine durch den Unterhaltungs-Rundfunk empfangene Nach­ richt tatsächlichen Inhalts oder Tagesneuigkeit durch ein unentgeltliches Sonderblatt weiter verbreitet? (Nein). 128,- 330 (339/343). — 22) Die Frage, ob einer Partei ein Verhalten zur Last falle, das nach § 826 BGB. zu beurteilen ist, erfordert stets eine genaue Würdigung aller Umstände des Einzelfalles. 129, 378. — 23) Als Maßstab dafür, ob ein Verhalten sitten­ widrig sei, sind nicht die in der Kriegs- und Nachkriegszeit gesunkenen Be­ griffe mancher Bevölkerungskreise von Anstand, Billigkeit und Vertrags­ treue, sondern die allgemeinen Anstandsbegriffe zugrunde zu legen, wie sie vor dem Kriege in Geltung waren. 129, 381. — 24) Der § 826 BGB. enthält (wie auch § 138 Abs. 1 BGB.) kein bloßes Sittengebot, sondern eine verpflichtende Rechtsnorm. 130, 5. — 25) Unter welchen Umständen verstößt die Aufnahme des Kinder- und Entbindungsheims eines Fürsorge­ verbandes in die Cavete-Tafel eines ärztlichen Standesvereins gegen die guten Sitten? 130, 89 (91/4). § 830 1) Wer für die Schadensverursachung überhaupt nicht in Betracht kommen kann, ist nicht „beteiligt" im Sinne des § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB. 121, 400 (404). — 2) Beteiligter ist also nur jemand, dessen Handlung den Schaden hat verursachen können. 121, 402. — 3) Entlastungsbeweis (des Beklagten, der tödliche Schuß könne nicht von ihm herrühren) ist zulässig. 121, 400 (404). § 831 1) Haftet die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft für Verschulden ihrer Stationsvorsteher (als verfassungsmäßig berufener Vertreter im Sinne der §§ 30, 31, 89 BGB.) ohne Zulässigkeit eines Entlastungsbeweises? Wie weit reicht die Aufsichtspflicht der Stationsvorsteher? (Unfall durch Sturz bei Winterglätte auf der Treppe eines Bahnhofstunnels.) 121, 382 (385/7). — 2) Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft für Per­ sonen- und Sachschäden beim Unfall eines Durchgangszuges im polnischen Korridor? 124, 204 (208). — 3) Verletzung eines Eisenbahn-Fahrgastes auf dem Bahnsteig durch einen Postkarren; Haftung der Reichspost. 126,137 (143). — 4) Haftung einer Gesellschaft mbH. für ihren Werbeleiter. 127, 206 (217). — 5) Haftung des Veranstalters einer Jagd für Schaden, den sich die Jagdgäste untereinander zufügen? 128, 39 (42). — 6) Allgemeine Überwachungspflicht des Geschäftsherrn: sie wird in der Rege! aus § 823 gefolgert, kann sich aber auch aus § 831 BGB. ergeben. 128, 149 (153). — 7) Nur wohlbeaufsichtigte Leute können als wohlausgewählt gelten; Pflicht zur Erkundigung und Aufsicht bei längerer Dienstzeit des Angestellten; Anwendung auf Halter und Führer von Kraftfahrzeugen. 128, 153. — 8) Verkehrssorgfalt-Pflichten des Eigentümers einer Landstraße bei Vor­ nahme von Straßenbauarbeiten. (Warnungstafeln, Sperrböcke, Beleuchtung). 128, 150 (157/9). — 9) Entlastungsbeweis des Geschäftsherrn. 121, 384; 126, 143; 128, 152. — 10) Die Haftung aus § 831 BGB. setzt kein Ver-

I. § 145. Unerlaubte Handlungen des BGB. (§§ 823—852 BGB.).

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schulden des Angestellten, sondern nur einen objektiv widerrechtlichen Ein­ griff in eines der nach § 823 Abs. 1 BGB. geschützten Rechtsgüter voraus; Fehlen eines Verschuldens des Angestellten kann aber dem Geschäftsherrn den Entlastungsbeweis (§ 831 Abs. 1 Satz 2) erleichtern. 129, 60. 1) Kraftwagen und Pferdefuhrwerk (scheuendes Pferd, Unfall): Aus-8 833 legung des § 17 Abs. 2 KraftfahrzG., wenn der Unfall auch durch ein Tier herbeigeführt worden ist; Abwägung der Tiergefährdung gegen die Betriebs­ gefahr des Kraftwagens. 129, 55 (59). 1) Haftung des Richters, der ohne ausreichende Prüfung einen Kindes- § 839 annahme-Vertrag vormundschaftsgerichtlich genehmigt? 121, 114 (117). — 2) Haftung des Verwaltungsbeamten für schuldhaften Fehlgriff in der Ausübung des Ermessens? 121, 232. — 3) Haftung des Notars für äußerste Sorgfalt bei der Feststellung der Personen, deren Erklärungen er beurkundet. 124, 63. — 4) Haftung eines Zwangsversteigerungsrichters : Verschulden, insofern er in der Rechtsauffassung geschwankt (ohne genügende Prüfung?) und die Beteiligten vom Wechsel der Ansicht nebst dessen Folgen nicht unter­ richtet hat. 125, 32. — 5) Besteht eine Amtspflicht auch gegenüber solchen Personen, gegen die sich die Amtsausübung nicht unmittelbar richtet, die aber von ihr unbeabsichtigt betroffen werden können? 125, 85. — 6) Jeder Amtsausübung wohnt die Pflicht inne, dafür zu sorgen, daß Dritte, die von der Amtstätigkeit nicht berührt werden sollen, auch nicht durch sie beein­ trächtigt werden. (Handballspiel einer Gymnasialklasse unter Aufsicht eines Studienrais; Schaden durch Ball, der auf die benachbarte Straße fällt.) 125, 85 (86). — 7) Kann Fahrlässigkeit eines Beamten auch bei einem Verhalten vorliegen, das den vorgesetzten Stellen bekannt war und von ihnen nicht beanstandet wurde? 125, 85 (87). — 8) Haftung der Reichs­ post für Versehen ihrer Beamten beim Legen von Fernsprechleitungen (in oder bei Gelegenheit der Ausübung öffentlicher Gewalt?). 126, 30/31. — 9) Umfang der Amtspflichten eines Zwangslotsen. 126, 81 (84). —10) Kann der Staat wegen schuldhafter Amtspflichtverletzungen eines Beamten in Anspruch genommen werden, wenn der Geschädigte es fahrlässig unterlassen hat, zwar nicht die Entstehung des Schadens, wohl aber einen schon ent­ standenen Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden? 126, 81 (85). — 11) Darf eine Prozeßpartei auf die Richtigkeit tatsächlicher Angaben ihres Gegners, von denen das Schicksal des Rechtsstreits abhängt, vertrauen, oder muß sie, um dem Vorwurf eines Verschuldens zu entgehen, deren Richtigkeit oder Unrichtigkeit durch sachgemäße Erkundigungen selbst festzustellen suchen? 126, 81 (86). — 12) Abwägung des Mitverschuldens in Fällen des § 839? 126, 87. — 13) Eine gegen eine Ehefrau begangene Amtspflichtverletzung enthält nicht ohne weiteres eine solche gegen den Mann, so daß er uneingeschränkt Ersatz des ihm dadurch erwachsenen Schadens verlangen kann. Ob auch eine Amtspflichtverletzung gegen den Mann vor­ liegt, hängt von Inhalt und Zweck der Amtspflicht ab. 126, 253 (256). — 14) Begründet die Aufnahme einer von der Polizei als geisteskrank ein­ gelieferten Person in eine staatliche Irrenanstalt dann ein Vertragsverhältnis zwischen dem Eingelieferten und dem Staate, wenn für die Verpflegung und Behandlung Gebühren zu entrichten sind? 126, 253 (256). — 15) Rück-

griff des für Amtsversehen in Anspruch genommenen Staates gegen den Beamten (Gerichtsvollzieher); Ausschließung des Verschuldens durch Über­ lastung? 126, 362 (364 flg.). — 16) Wer ist bei Amtspflichtverletzungen von Handelsregisterführern „Dritter" (§ 839)? 127, 153 (156). —17) Besteht im Zwangsversteigerungsverfahren über Grundstücke auch gegenüber dem Meistbietenden eine Amtspflicht des Beamten, der das Verfahren kettet, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten? 129, 23 (25). — 18) Die Amts­ pflichten bestehen nicht nur gegenüber den unmittelbar Beteiligten, sondern auch gegenüber anderen Personen, deren Rechte und Belange durch die Amtshandlung beeinträchtigt werden können. Dazu gehören jedenfalls die Personen, die sich an einem amtlichen Verfahren in zulässiger Weise beteiligen; sie sind auch dann geschützt, wenn die Amtspflichtverletzung begangen wurde, bevor sie sich an dem Verfahren beteiligt hatten. 129, 26. — 19) Welchen Personen gegenüber verletzt der Prozeßrichter seine Amtspflicht, wenn er bei der Beurkundung eines Prozeßvergleichs für eine Partei einen Vertreter ohne gehörige Prüfung der vorgezeigten Vollmacht zuläßt und über deren Inhalt falsche Angaben in das Protokoll aufnimmt? Wer ist „Dritter" im Sinne des § 839 BGB.? 129, 37 (43/4). — 20) Selbst wenn ein Notar nicht Gewißheit, sondern nur Bedenken über die rechtliche Zulässigkeit dessen hat, was er beurkunden soll, gebietet ihm seine Amtspflicht, die Be­ denken den Vertragschließenden zu unterbreiten. 130, 5. — 21) Die Ver­ pflichtung einer Landesregierung, ihre steuerliche Zuständigkeit gegenüber dem Reiche zu wahren, erzeugt keine Amtspflicht (RVerf. Art. 131, BGB. §839) gegenüber den Untertanen des Landes. 130, 328. § 843 1) Sind die Leistungen, die dem Verletzten aus Anlaß des Unfalls § 844 von dritter Seite gewährt werden, auf die dem Schädiger nach §§ 843, 844 BGB. obliegenden Rentenzahlungen anzurechnen? 130, 258 (261). § 846 1) Stillschweigender Verzicht auf Ersatz künftig etwa aus Fahrlässigkeit eines andern erwachsenden Schadens. 128, 233. § 146. Haftung für das Berfchulden anderer. (Haftung aus § 278 BGB. s. § 102; Haftung aus § 831 BGB. s. § 145 II zu § 831; Haftung öffentlich-rechtlicher Körperschaften für das Verschulden ihrer Beamten s. § 147.)

1) Natürliche Personen haften nicht für unerlaubte Handlungen ihrer gesetzlichen Vertreter. 121, 118. — 2) Haftung der juristischen Person für das Verschulden von Angestellten. 123, 216 (222). — 3) Haftung der Ge­ meinde für Schaden, der durch Feuerwehrbeamte verursacht worden ist? 129, 303. § 147. Haftung öffentlich-rechtlicher Körperschaften für das Verschulden ihrer Beamten bei Ausübung öffentlicher Gewalt und für den bei Unruhen entstandenen Schaden (Tumultfchaden).

I. Haftung für Verschulden von Beamten bei Ausübung der öffentlichen Gewalt.

1) Der mit der Bestätigung eines Vertrags über Annahme an Kindes­ statt befaßte Richter darf sich nicht darauf verlassen, daß der Richter, der die vormundschaftsgerichtliche Genehmigung erteilt hat, hierbei die Erforder-

nisse der Gültigkeit des Annahmevertrags ausreichend geprüft habe. 121, 114 (116). — 2) Der in einem solchen Fall auf Schadensersatz in Anspruch genommene Staat kann dem klagenden Kinde gegenüber nicht einwenden, daß dessen Vormund durch sein Verhalten beim Abschluß des Vertrags bei der Entstehung des Schadens mitgewirkt habe. 121, 114 (118). — 3) Ein Zollbeamter verletzt eine ihm gegenüber einem Dritten obliegende Amtspflicht, wenn er fahrlässig dem Zollschuldner eine unrichtige Auskunft über die Zollpflichtigkeit einzuführender Waren erteilt. 121, 173 (175). — 4) Der Zollschuldner war zu einem besonderen Hinweis auf die Höhe eines möglicherweise entstehenden Schadens nicht verpflichtet; mitwirkendes Verschulden fällt ihm also nicht zur Last. 121,176. — 5) Durch vorbehaltlose Zahlung der Zollsumme wurde der Schadensersatzanspruch des Zoll­ schuldners nicht berührt; kein Verzicht. 121, 176. — 6) Schuldhafte, eine Haftung des Staates begründende Ermessensausübung eines Beamten beschränkt sich nicht auf den Fall der Willkür; der Anspruch ist schon dann begründet, wenn der Beamte bei Ausübung des Ermessens so fehlerhaft gehandelt hat, daß sein Verhalten mit den an eine ordnungsmäßige Ver­ waltung zu stellenden Anforderungen schlechterdings unvereinbar ist. 121, 232/3. — 7) Mißbrauch des Ermessens kann schon in der Anwendung eines durch den zu erreichenden Zweck nicht gerechtfertigten Mittels liegen (z. B. Entziehung der Möglichkeit, sich vor der Behörde gesetzmäßig zu verteidigen). 121, 233/4. — 8) Heranziehung der Schuljugend zu den Reichs-Jugendwettkämpfen als Ausübung öffentlicher Gewalt; Haftung für Unfälle, die aus verletzter Sorgfalt des mit der Aufsicht betrauten Volksschullehrers entstehen. 121, 254. — 9) Haftung der ReichsbahnGesellschaft für Verschulden ihrer Stationsvorsteher (Verkehr auf Zuund Durchgängen von Bahnhöfen); Stationsvorsteher als verfassungs­ mäßig berufene Vertreter. 121, 382 (385/7). — 10) Haftung des Staates (Preußen) für Verschulden des Kulturamts, das unterlassen hat, von einem an das Grundbuchamt gerichteten Ersuchen um Eigentümer-Eintragung einen Beteiligten zu benachrichtigen? (Verneint wegen bindender Fest­ stellung, daß der ursächliche Zusammenhang fehle.) 123,29/30. —11) Wonach bestimmt sich das Gemeinwesen, in dessen Dienst ein Beamter steht, und welches deshalb für eine von diesem begangene schuldhafte Amtspflicht­ verletzung verantwortlich ist? 125, 11 (13); 126, 83. — 12) Regelmäßig entscheidet auch nach Reichsrecht die Ernennung des Beamten darüber, in wessen Dienst er steht, und wer deshalb für sein Amtsversehen einzutreten hat; wessen Hoheitsrecht er im einzelnen Falle ausgeübt hat, bleibt außer Betracht. 125, 13; 126, 83. — 13) Haftet das Reich oder das Land für Amtsversehen von Beamten, welche bei den mit der einstweiligen Verwaltung der Reichswasserstraßen betrauten mittleren und unteren Landesbehörden angestellt sind? 125, 11 (15). — 14) Der Pregel eine Wasserstraße, die auf das Reich übergegangen ist; die Hafenpolizeiverwaltung in Königsberg eine mit der Erfüllung von Reichsaufgaben betraute preußische Landes­ behörde; die Ernennung der Beamten erfolgt aber allein durch Preußen und nur für seinen Dienst, nicht auch für den Dienst des Reichs. 125,14. — 15) Daß die mittleren und unteren Behörden der Länder bei der Verwaltung

der Reichswasserstraßen der Leitung des Neichsverkehrsministeriums unter­ worfen sind, macht die bei ihnen beschäftigten Beamten nicht zu Beamten, die im Dienste des Reiches stehen; sie sind im Dienst ihres Landes verblieben. (Folge: Haftung des Landes Preußen.) 125,15. — 16) Ein Polizeibeamter handelt in Ausübung öffentlicher Gewalt, wenn er einen Kraftwagen führt, der Polizeimannschaft zum Übungsschießen befördert. Wenn dabei eine Person überfahren wird, haftet an Stelle des Beamten der Staat. 125,98 (99/100). —17) Nicht schon jedes sachliche Fehlgreifen eines Beamten ist ohne weiteres als fahrlässig anzusehen; es muß hinzukommen, daß er die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat. 125, 306. — 18) Bei Ermessensentscheidungen kann ein Verschulden des Beamten nur selten angenommen werden; etwa bei Willkür oder wenn die Handlung so verfehlt ist, daß sie sich schlechterdings nicht erklären oder rechtfertigen läßt. 125, 307. — 19) Sachlich ungerechtfertigte Vertagung eines Zwangs­ versteigerungstermins: wann enthält sie ein Verschulden des Versteigerungs­ richters? (Fehlgreifen bei Entschlüssen, die schnell gefaßt werden müssen, ist milder zu beurteilen.) 125, 299 (304flg., 306/8). — 20) Maßnahmen von Verwaltungsbeamten und. prozeßleitende. Verfügungen von Richtern; bei beiden wird eine Ermessensentscheidung nur als schuldhaft anzusehen sein, wenn sie willkürlich oder gar nicht zu rechtfertigen ist. 125, 307. — 21) Nächt­ liche Laufübungen der Truppe auf öffentlicher Straße; Pflicht der Befehls­ haber, Fuhrwerke zu warnen? 126, 144. — 22) Hat der Art. 131 RVerf. etwas an dem durch Art. 77 EG. z. BGB. geschaffenen Rechtszustande geändert, wonach sich der durch die Amtspflichtverletzung eines deutschen Beamten geschädigte Ausländer insoweit an den schuldigen Beamten per­ sönlich halten kann, als keine Haftung des Staates besteht? 128,238 (239/240). — 23) Eine Beschränkung der Staatshaftung gegenüber Ausländern läuft dem Art. 131 RVerf. nicht zuwider. 128, 240. — 24) Dem Grundsätze des Art. 131 RVerf. läuft es aber auch nicht zuwider, wenn, falls die Staatshaftung im «Hinblick auf eine Ausländerklausel versagt, nun wiederum die persönliche Haftung des Beamten gegenüber dem geschädigten Ausländer Platz greift. 128, 240. — 25) Seitdem laut Bek. des Preuß. Staats­ ministeriums vom 12. Dezember 1928 betreffs der Staatshaftung für Beamtenverschulden die Gegenseitigkeit mit den Niederlanden verbürgt ist, kann sich ein geschädigter Niederländer an den Preußischen Staat auch wegen solcher Amtspflichtverletzungen preußischer Beamten halten, die vor dem Inkrafttreten jener Bek. begangen worden sind. 128, 238 (240/1). — 26) Haftet für den durch einen Beamten der Berufsfeuerwehr verschuldeten Schaden die Gemeinde? 129, 303 (305/7). — 27) Für Maßnahmen, die der Landrat als Staatsorgan trifft, kann der Kreis nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden. 129, 330 (331).

II. Haftung für Tumultschäden.

1) Das preußische Tumultschädengesetz vom 11. März 1850 gewährt dem Geschädigten einen Schadensersatzanspruch gegen die Gemeinde: Der Zustand muß hergestellt werden, der bestehen würde, wenn die schädigende Handlung nicht vorgekommen wäre. 122, 321. — 2) Der Geschädigte hat

I. § 148. Entschädigung usw.

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demnach einen Wertanspruch, der als solcher zur Berücksichtigung des Geld­ entwertungsschadens führt. Der Gesichtspunkt der eigentlichen Aufwertung aber scheidet aus; denn Aufwertung ist nur ein äußerster Notbehelf für den Fall, daß alle anderen Rechtsgründe zur Herbeiführung eines der Billig­ keit entsprechenden Ergebnisses versagen. 122, 322. — 3) Verwirkungs­ einrede und Verarmungsfaktor kommen dem Tumultschaden-Ersahanspruch gegenüber nicht in Betracht. 122, 323. — 4) Besonderer Klagegrund des Verzuges bei der Einforderung von Ersah für Aufruhrschaden? 122, 323. — 5) Einfluß des (am 14. Mai 1920 in Kraft getretenen) Reichs-Tumult­ schadengesetzes vom 12. Mai 1920 (RGBl. S. 941) und der Verordnung vom 8. Januar 1924 (RGBl. I S. 23) auf den durch das preuß. Ges. v. II. März 1850 (GS. S. 199) geschaffenen Rechtszustand. 122, 323. — 6) Der Tumultschadenanspruch ist ein rechtlich einheitlicher Anspruch. War ihm mit einer auf Ersatz des vollen Schadens gerichteten, unter Wahrung der Ausschlußfrist (§ 5 preuß. Ges.) erhobenen Klage der Rechtsweg er­ öffnet, so bleibt er offen, bis über die ganze Klagforderung entschieden ist. 122, 325. — 7) Über die Wahrung der Frist zur Erhebung der Klage im § 5 des preußischen TumultschadenG. v. 11. März 1850. 122, 324/5. — 8) Das preuß. TumultschadenG. v. 11. März 1850 gewährt dem Ge­ schädigten einen bürgerlichrechtlichen (nicht einen öffentlichrechtlichen) An­ spruch. Dieser setzt zwar kein Verschulden der Gemeinde voraus und be­ ruht daher nicht auf einer unerlaubten Handlung im engeren Sinne; auch vermutetes Verschulden oder Gefährdungshaftung der Gemeinde kommen nicht in Betracht. 122, 326. — 9) Gleichwohl greift die dreijährige Ver­ jährungsfrist des § 852 BGB. gegen den Anspruch aus § 1 des preuß. Ges. v. 11. März 1850 Platz, weil unerlaubte Handlungen nach dem BGB. alle gegenständlich rechtswidrigen Ereignisse sind, für deren Eintritt kraft ge­ setzlicher Bestimmung eine Person verantwortlich ist. 122, 320 (326). — 10) Hemmung der Verjährung während des Währungsverfalls und noch in der ersten Zeit nach der Festigung der Mark, weil berechtigte Zweifel bestanden, ob solche Ansprüche gerichtlich anerkannt würden. 122, 327.— 11) Einrede der Verwirkung gegen Entschädigungsansprüche aus Tumult­ schaden, weil sie gegen Treu und Glauben verzögert geltend gemacht werden? 122, 322/3. — 12) Das Reichs-Tumultschaden-Gesetz gewährt eine Art Wiedereinsetzung in den vorigen Stand (§ 15 Abs. 4) für den Fall, daß nach bisherigem Recht Verjährung eingetreten oder eine Ausschlußfrist ab­ gelaufen war. 122, 324. III. Haftung für die durch den Krieg verursachten Personen­ schäden.

§ 148. Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen Personen (Reichsgesetz v. 20. Mai 1898). Entschädigung für unschuldig erlittene Unter­ suchungshaft (Reichsgesetz v. 14. Juli 1904). Entschädigung wegen ungerecht­ fertigter Arrestausbringung.

1) Bedeutung der Ausschlußfristen für die Geltendmachung von Ent­ schädigungsansprüchen der im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen

(§ 5 d. Ges. v. 20. Mai 1898) und derer, die unschuldig Untersuchungshaft erlitten haben (§ 6 d. Ges. v. 14. Juli 1904). 129, 293 (296). — 2) In welcher Weise ist ein im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochener Reichs­ wehrsoldat zu entschädigen, nachdem er auf Grund eines rechtskräftigen, auf Dienstentlassung lautenden Urteils aus dem Heeresdienst entlassen worden ist? 129, 294 (300/302). — 3) Kann der Dritte, dessen Eigentum durch den Vollzug einer gegen einen anderen erlassenen einstweiligen Ver­ fügung verletzt worden ist, vom Antragsteller Schadensersatz aus § 945 ZPO. verlangen? 121, 185 (188/9). § 149. Fälschung. Diebstahl. Unterschlagung. Hehlerei. Untreue.

§ 150. Wucher.

1) Tatbestand des Wuchers mit dem der arglistigen Täuschung verwandt. 123, 105. — 2) Wucherlicher Darlehensvertrag. 130, 1 (4, 6). — 3) Raum« Wucher (MieterschutzG. § 49a). 123, 183flg. § 151. Übertretung von Baupolizeigesehen.

§ 152. Störung in der Benutzung öffentlicher Wege, Gewässer-und Anstalten. (S. §§ 82, 83, 84.)

§ 153. Benachteiligung der Gläubiger durch Rechtshandlungen deS Schuldners. Anfechtung außerhalb deS Konkurses. Anfechtungsgesetz v. 21. Juli 1879/20. Mai 1898 (AnfG.). (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des vorgenannten Gesetzes.)

1) Gläubiger im Sinne des AnfG. ist auch der Gläubiger, der kraft dinglichen Rechtes Zahlung einer Geldsumme aus dem belasteten Grund­ stück zu fordern berechtigt ist, also der Hypotheken-, Grundschuld-, Renten­ schuld- und Reallastgläubiger. 123, 242 (243). — 2) Zu der Voraussetzung, daß die Zwangsvollstreckung in das Vermögen des Schuldners nicht zu einer vollständigen Befriedigung des Gläubigers geführt habe, genügt beim Grundschuldgläubiger der Nachweis, daß er aus dem Grundstücke keine volle Befriedigung erlangt habe oder erlangen werde (weil er aus seinem ding­ lichen Titel ja nur in das Grundstück vollstrecken kann). 123, 244. — 3) Die Einrede der Arglist (als Einrede einverständlichen Zusammenspiels zwischen Schuldner und Gläubiger) kann nicht schon damit begründet werden, daß die Forderung des anfechtenden Gläubigers selbst auf einer anfechtbaren Rechtshandlung des Schuldners beruhe. 123, 244. — 4) Wohl aber kann der Anfechtungsbeklagte diese Einrede der Arglist (Kollusion) damit be­ gründen, daß auch die Rechtshandlung des Schuldners, durch die der An­ fechtungskläger seinen Vollstreckungstitel im Zusammenspiel zwischen Gläubiger und Schuldner erlangt habe, der Anfechtung durch den An­ fechtungsbeklagten unterliege. 123, 242 (245). — 5) Haben sich mehrere

I. § 154. Außerehelicher Beischlaf. § 155. Urheberrecht usw.

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Gläubiger auf anfechtbare Weise vollstreckbare Schuldtitel verschafft, so kann keiner von ihnen eine Anfechtungsklage gegen den andern erheben; für die Befriedigung ihrer Ansprüche aus dem Vermögen des Schuldners (oder dem ihnen verhafteten Vermögensstück) bleibt die zeitliche Folge des Zugriffs oder der Begründung des dinglichen Rechtes maßgebend. 123, 245. — 6) Von einem ausgleichenden Deckungsgeschäft kann keine Rede sein, wenn für eine bestehende Forderung eine nicht geschuldete Sicherung in Gestalt einer Grundschuld bestellt wird. 123, 245/6. — 7) Ein reines Er­ füllungsgeschäft ist zwar nicht eine unentgeltliche Verfügung im Sinne von Nr. 3, wohl aber ein entgeltlicher Vertrag nach Nr. 2 des § 3 AnfG.; bei ihm wird regelmäßig auch unter Verwandten eine Benachteiligungsabsicht des erfüllenden Schuldners fehlen, doch können im einzelnen Falle besondere Umstände das Gegenteil ergeben. 125, 250. — 8) Die (meistens zutreffende) Annahme, daß auch unter Verwandten ein reines Erfüllungs­ geschäft von einer Absicht der Gläubigerbenachteiligung beim Schuldner und von einer Kenntnis dieser Absicht bei seinem Vertragspartner frei sei, kann nur als Erfahrungssatz, nicht als eine die Beweislast umkehrende Rechtsregel angesehen werden. 125, 250. — 9) Dies gilt auch dann, wenn die Verpflichtung, welche der Schuldner durch das anzufechtende Geschäft erfüllt hat, bereits vor dem letzten der Anfechtung vorangehenden Jahr­ begründet worden war. 125, 250. — 10) Anfechtung des Erfüllungsgeschäfts, wenn der befriedigte Anspruch schon vor dem Beginn der Anfechtungsfrist durch eine Vormerkung im Grundbuche gesichert war. 125, 242 (250/1). — 11) Wahrung der Anfechtungsfristen nach §3 AnfG.; Erfordernisse; Be­ deutung einer Anfechtungseinrede in einem Vorprozeß. 126, 76. — 12) An­ forderungen an einen Schriftsatz im Sinne des § 4 AnfG.: Der Gläubiger­ selbst muß seine Anfechtungsabsicht dem künftigen Gegner mitteilen; Be­ kanntmachung durch einen Dritten (das Gericht) genügt nicht. 126, 76 (78).

§ 154. Außerehelicher Beischlaf.

§ 155. Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst, der bildenden Künste und der Photographie. I. Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst. Ges. v. 19. Juni 1901/22. Mai 1910. (LitUrhG.)

1) Bei der Prüfung, ob eine bloße Bearbeitung oder eine freie Be­ nutzung vorliegt, muß nicht sowohl auf das Unterscheidende als mif das Gemeinsame oder Ähnliche der beiden Werke gesehen werden. 121, 68. — 2) Für die Frage, ob freie oder unfreie Benutzung stattgefunden habe, ist in der Regel zu untersuchen, ob sich der Verfasser des neuen Werkes von Gedanken und Darstellung des alten so weit losgelöst habe, daß man billigerweise seine Tätigkeit als eine selbständige literarische Leistung an­ erkennen müsse. 121, 69; 129, 254. — 3) Ein Bühnenwerk kann durch komisch wirkende Verwendung der im Rundfunk-Senderaum erzeugten Geräusche so gekennzeichnet werden, daß darin seine schöpferische Eigenart Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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§ 155. Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst usw.

liegt. 121, 65 (71). — 4) Schutzfähig ist immer nur das bestimmte einzelne Werk, nicht die Literatur- oder Bühnenwerksgattung, gleichviel ob sie durch Gedankeninhalt, Form oder Kunstmittel gekennzeichnet wird. 121, 71; 129, 255, 258; 130, 21. — 5) Hält sich das um Wettbewerbs willen ge­ schaffene Werk in den Grenzen des urheberrechtlich Erlaubten, so liegt in seiner Ausnutzung auch kein Verstoß gegen die guten Sitten. 121, 73. — 6) Bei Verletzung des Urheberrechts an Schriftwerken besteht ein Anspruch auf Herausgabe der ungerechtfertigten Bereicherung. 121, 258. — 7) Unter welchen' Voraussetzungen genügt eine geistige Tätigkeit des Verfassers, die nur darin besteht, das aus bekanntem Stoff Ausgewählte für bestimmte praktische Gebrauchswerte herzurichten und anzuordnen (Rechentabellen)? 121, 357 (361), — 8) Grenzen zwischen freier Benutzung eines Schrift­ werks und unfreier Benutzung durch bloßes Auswählen und Weglassen. 121, 357 (363/4); 129, 252 (255flg.). — 9) Fahrlässige Urheberrechts­ verletzung; Anwendung einer bedingten gutachtlichen Auskunft auf den dem Gutachter nicht genau bekannten Tatbestand. 121, 357 (364). 10) Grundgedanke des LitUrhG. v. 19. Juni 1901/22. Mai 1910 ist: In der Regel. gebührt dem Urheber die ausschließliche Befugnis^ sein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten (§ 11 Abs. 1 Satz 1 d. Ges.); Aus­ nahmen in Gestalt von Beschränkungen der Urheberbefugnisse sind in Zweifelfällen nicht erweiternd zu deuten. 122, 66 (68); 123, 312 (319); 128, 102 (113flg.); 129, 258. — 11) Eine Liederauswahl ist nicht erlaubt, wenn darin nur Gedichte Aufnahme finden, an denen noch Urheberrecht besteht. 122, 66 (68/9); 128, 111. — 12) Wann ist eine Gedichtsammlung ihrer Beschaffenheit nach zur Benutzung bei Gesangsvorträgen bestinlmt? (Tanzschlager-Liederbücher?) 122, 66 (67); 128, 108. — 13) Wann wird der Titel einer Schriftenreihe als selbständiges Schriftwerk geschützt? („Die Brücke zum Jenseits".) 123, 120 (129). — 14) Umfang und Wert eines Schriftwerks sind für dessen Schutzfähigkeit nicht wesentlich. Bewegt sich aber der Gedankenausdruck auf engem Raume, dann muß im Gedanken­ inhalt etwas liegen, was durch schöpferische Eigenart das Gebilde über die Ebene des Alltäglichen erhebt. 123, 123/4. — 15) Ob für ein Schriftwerk das genügende Maß schöpferischer Eigenart vorliege, ist eine vom Revisions­ gericht zu prüfende Rechtsfrage. 123, 124. — 16) Ein Unterlassnngsantrag wegen Verletzung von Urheberrechten darf nicht so allgemein gefaßt sein, daß die Bezeichnung der Gegenstände und der Nachweis des UrheberrechtsErwerbes, also auch die Bestimmung des Verbotsumfangs, ganz dem Zwangsvollstreckungsverfahren überlassen bleiben. 123, 307 (309). — 17) Musikvertriebs-Verbünde; ihre Verträge mit Tonkünstlern und gewerbs­ mäßigen „Musikverbrauchern"; Art und Zweck ihrer Tätigkeit. 123, 307/8. — 18) Wahrnehmung des Urheberrechts durch den Urheber selbst oder durch den, dem er es übertragen; darf der Erwerber dabei besser gestellt werden? 123, 310. — 19) Das einem Verleger durch Vertrag vom Jahr 1896 ein­ geräumte „unbeschränkte dingliche Urheberrecht" erstreckt sich nicht auch auf die erst später aufgekommene Sendung durch Rundfunk (wenn der Vertrag nicht den Willen ganz umfassender Übertragung durch entsprechende Aus­ drücke deutlich kundgibt); die Rundfunksendung steht im Zweifel dem Ur-

Heber zu. (Sendung aus Werken Wilhelm Buschs.) 123, 312 (316flg., 319). — 20) Begriff des „Verbreitens": Auslegung im Gesetz (Rundfunksendung einbegriffen); Auslegung älterer Verträge (als es noch keinen dem Ver­ kehr wichtigen Rundfunk gab). 123, 314flg. — 21) Beachtung des mit dem Vertrage bezweckten Erfolges bei der Auslegung („Zwecktheorie"?). 123, 317. — 22) Persönlichkeitsrecht und Urheberrecht. 123, 319/320; 125, 177/8. — 23) Darf der Verleger gegen den Willen des Verfassers (oder seiner Erben) eingreifende grundsätzliche Änderungen an der Ausdrucksform eines Schriftwerkes vornehmen? 125, 174 (178). — 24) Darf der Verleger gegen den Willen des Verfassers (oder seiner Erben) eine Auflage, weil sie unsachliche Ausdrücke enthalte, beschleunigt verkaufen? 125, 174 (176). — 25) Der § 9 LitUrhG. als Behelf zum Schutze des Persönlichkeitsrechts des Ur­ hebers (Abs. 1) und Anwendung des allgemeinen Grundsatzes von Treu und Glauben (Abs. 2). 125, 177. — 26) Verletzung von Urheberrechten als unlauterer Wettbewerb? 127, 328. — 27) Begriff der Sammlung im LitUrhG. (§ 19 Nr. 3)? 128, 105. — 28) Gehört Mitsingen zum Rund­ funk unter die „Gesangsvorträge" des § 19 Nr. 3 LitUrhG.? 128, 111. — 29) Benutzung von Liederheften als „Rundfunk-Texte"; Einfluß dieses Zweckes (laut Aufdruck) auf die Beurteilung überhaupt. 128, 113. — 30) Allgemeines Gewohnheitsrecht, wonach gewisse Liederhefte durch lang­ jährige Duldung gestattet sind? 128, 114/6. — 31) Wettbewerbliche Ge­ sichtspunkte im Urheberrecht. 121, 73; 122, 69; 123, 317flg.; 128, 114. — 32) Urheberrechtsverletzung des Entleihers einer wissenschaftlichen Hand­ schrift, der diese teilweise veröffentlicht, obwohl der Verfasser sie beim Verleihen ausdrücklich als unfertig bezeichnet hat. (Beobachtungen para­ psychologischen Inhalts.) 128, 285 (291/6). — 33) Teilnachdruck, wenn ein nach Umfang und Inhalt erheblicher Teil aus dem fremden Werk über­ nommen wird. 128, 289. — 34) Treu und Glauben mit Rücksicht auf die in Kreisen der Forscher und wissenschaftlichen Schriftsteller herrschenden Anschauungen und Gebräuche. 128, 291. — 35) Über die Benutzung des noch unfertigen, darum in der vorliegenden Gestalt nicht veröffentlichungs­ reifen Schriftwerks entscheidet der Wille des Verfassers. 128, 295. — 36) Freie oder unfreie Benutzung eines noch unfertigen Schriftwerks? 128 297. — 37) Gegen Schriftwerke, die noch nicht zur Veröffentlichung be­ stimmt sind, greift die Zitierfreiheit nicht durch. 128, 297. — 38) Zur Grundlage der Ansprüche auf Unterlassung (des Herstellens, Verbreitens usw.) und auf Vernichtung hergestellter Stücke genügt die bloße Zuwiderhandlung (nebst der Gefahr künftiger Wiederholung); Verschulden braucht nicht vor­ zuliegen. 128, 297. — 39) Kein urheberrechtlicher Schutz für Rundfunk­ nachrichten tatsächlichen Inhalts, die der Teilnehmer empfängt. 128, 335. — 40) Sind kurze, volkstümliche Operettenführer selbständige literarische Arbeiten, aus freier Benutzung der Operetten erwachsene eigentümliche Schöpfungen? 129, 252 (254flg.). — 41) Erfordernisse des schutzfähigen Schriftwerks (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 LitUrhG.). 121, 358; 129, 255. — 42) Ab­ hängigkeit eines Geisteswerkes von einem anderen bei unfreier Benutzung oder Mangel der Eigenart (Eigentümlichkeit); Anforderungen an freie Benutzung und eigentümliche Schöpfung. 129, 256. — 43) Folgen langjähriger

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I- §155. Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst usw.

Duldung eines Zustandes, der in urheberrechtliche Befugnisse eingreift; Bedeutung wettbewerblichen Besitzstandes; Verzicht auf Abwehr? 129, 258. — 44) Was ist erforderlich, damit die in Ungarn verlegte deutsche Über­ setzung eines französischen Romans erlaubterweise im Deutschen Reich er­ schienen sei? (Zolasche Romane.) 130,11 (14slg.). — 45) Revidierte Berner Übereinkunft und Sonder-Literaturverträge; Regelung des Übersetzungs­ schutzes in beiden; Verordnung v. 12. Juli 1910. 130, 11. — 46) „Er­ scheinen" eines Buches im Deutschen Reiche; geschäftlicher Verbreitungs­ mittelpunkt; Leipziger Kommissionär. 130, 17flg. — 47) Was muß vor­ gebracht werden, um die Behauptung genügend zu begründen, daß eine Übersetzung das Original verstümmelt wiedergebe? 130, 11 (19—22). — 48) Jedes Schriftwerk, auch jede Übersetzung, ist ein Gebilde für sich. Über­ setzungen sind keine Gattungsware; jede muß in Vergleichung und Be­ ziehung zu ihrem Original beurteilt werden. 130, 21.

II. Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie. Ges. v. 9. Januar 1907. 1) Anspruch des Verletzten auf Herallsgabe der ungerechtfertigten Be­ reicherung. 121,261. — 2) Verwandtschaft des Kunstschutzgesetzes mit Grund­ gedanken lmd Aufball des LitUrhG. vom 19. Juni 1901. 121, 261. — 3) Ausschließliche Befugnis des Urhebers, das Werk zu vervielfältigen, gewerbs­ mäßig zu verbreiten, gewerbsmäßig, mechanisch oder optisch vorzuführen. 123, 314; 130, 196(199).—4) Zur Abgrenzung von Kunstwerkschutz und Geschmacks­ musterschutz bel Erzeugnissen des Kunstgewerbes. (Ein Grenzfall: Besteckmuster.) 124, 72. — 5) Wer ist beweispflichtig, der Urheber eines kunstgewerblichen Gegenstandes für Neuheit und Eigenart, oder der Verletzungsbeklagte für das Gegenteil? 124, 68 (71). — 6) Der Verletzungsbeklagte kann sich nicht auf den guten Glauben des von ihm mit der Anfertigung des Entwurfs beauftragten Künstlers berufen, wenn er diesem im Hinblick auf ein fremdes Kunstwerk bestimmte Weisungen für die Anfertigung des Entwurfs ge­ geben hatte. 124, 68 (71). — 7) Zu den Werken der bildenden Künste gehört jede in nicht organischem Stoffe sichtbar gewordene Gestaltung, in der ein eigenes künstlerisches Schaffen zutage tritt; jede eigenpersönliche geistige Schöpfung, die mit den Darstellungsmitteln der Kunst durch formgebende Tätigkeit hervorgebracht und vorzugsweise für die Anregung des ästhetischen Gefühls durch Anschauen bestimmt ist, ohne Rücksicht auf den höheren oder geringeren Kunstwart und ohne Rücksicht darauf, ob das Werk neben dem ästhetischen Zweck noch einem praktischen Gebrauchszwecke dient. 124, 71/2. — 8) Wann gehört ein Bildnis in den Bereich der Zeitgeschichte? (Gegenstand der Aufmerksamkeit weiter Kreise; auch Sportgrößen, z. B. be­ kannte Fußballspieler.) 125, 80 (81). — 9) Wird ein berechtigtes Interesse des Abgebildeien durch Verwendung seines Bildnisses zur Reklame verletzt? 125, 80 (82). — 10) Anpreisung von Waren zum Kauf und zur Kunden­ werbung im geschäftlichen Verkehr bedeuten an sich noch keinen Zweck niederer oder gar unsittlicher Art, der ein ihm dienstbar gemachtes Bild allgemein entwürdigt; es kommt auf Zweck und Art der Werbung an. 125, 82. — 11) Geschäftliche Kundenwerbung ist nicht in Bausch und Bogen

eine Tätigkeit niederen Ranges. 125, 84. — 12) Werbeanzeigen als Werke des Kunstgewerbes (Zeichenkunst). 127, 206 (210). — 13) Künstler und Werbeleiter; Allein- oder Miturheberrecht? Bedeutung des auf das Werk gesetzten Namenszeichens für die Auslegung. 127, 206 (210/2). — 14) Schutz nur für das Kunstwerk als einzelnes Gebilde geistiger Tätigkeit in bestimmter Form; nicht für Kunstgattung, Stil, Mittel, technische Kunstgriffe. 127, 213. — 15) Kunstschöpfungen irrt Dienst alltäglicher Verkehrszwecke; Reklameanzeigen. Folgerungen aus solcher Zweckbestimmung. 127, 213. — 16) Wann liegt freie, wann unfreie Benutzung solcher Werke als Vorbilder für andre Werbeanzeigen desselben Unternehmens vor? 127, 206 (214/6). — 17) Fahrlässige Urheberrechtsverletzung. (Verhalten des Geschäfts­ führers einer Gesellschaft mbH.) 127, 206 (217). — 18) Nach welchen Grundsätzen ist zu prüfen, ob ein einzelnes Werk der bildenden Kunst oder der Photographie in eine selbständige wissenschaftliche Arbeit ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts ausgenommen worden ist? (Bildzitat.) 130, 196 (199flg.). — 19) Die gesetzliche Regel ausschließlicher Urheberbefugnis int Verhältnis zu ihren Ausnahmen. 130, 196 (199, 206). — 20) Was ge­ hört zur deutlichen Angabe der Quelle, besonders bei Werken, die in Liefe­ rungen erscheinen? 130, 196 (207)..— 21) Faksimile-Ausgabe alter Handschriften (hier des Regensburger Codex aureus in München) und ihre Be­ sonderheit im Buchwesen. 130, 198, 206. — 22) Schmuckzweck und Er­ läuterungszweck; Text und Bild in bebilderten Schriftwerken. 130, 200, 205, 207. — 23) Muß schon die Feststellung der Schadensersatzpflicht (wegen Verletzung des Urheberrechts) deren Umfang begrenzet!, oder kann dies, wenn es sich um entert einzigen Anspruch handelt, dem künftigen Streit um den Leistungsantrag überlassen werden? 130, 196 (208). §156. Verlagsrecht. (Ges. v. 19. Juni 1901.)

1) Auslegung von Verlagsverträgen nach ihrem Zweck. 123, 317. — 2) Erstreckt sich das einem Verleger eingeräumte „unbeschränkte dingliche Urheberrecht" auch auf die erst später aufgekommene Sendung durch Rund­ funk, oder steht die Rundfunksendung dem Urheber zu? (Wilhelm Busch, Vertrag von 1896.) 123, 312 (318/9). — 3) Übertragung von Urheberrecht umfaßt, wenn nichts anderes vereinbart ist, nach dem vermutlichen Partei­ willen in der Regel nur das, was zur Zeit des Vertragsabschlusses der Er­ werber nötig hatte, um die Aufgaben, die er sich gestellt, zu lösen, seinen Verpflichtungen zu genügen und die für das Vertragsziel getroffenen oder vorgesehenen Einrichtungen planmäßig zu verwenden. 123, 317/8. — 4) Darf der Verleger gegen den Willen des Verfassers (oder seiner Erben) eingreifende grundsätzliche Änderungen an der Ausdrucksweise eines Schrift­ werks vornehmen und eine Auflage, weil sie unsachliche Ausdrücke enthalte, beschleunigt verkaufen? 125, 174 (176/8). — 5) Der § 13 Abs. 2 des VerlagsGes. bedeutet für den Verlagsvertrag eine Einzelanwendung des allge­ meinen Grundsatzes, daß Verträge so auszulegen find, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte es erfordern (§ 157 BGB.). 125, 177. — 6) Zweck des § 13 Abs. 1 VerlagsG., das Persönlichkeitsrecht des Urhebers

an seinem Werke zu schützen; Abs. 1 enthält die Regel, Abs. 2 die eng aus­ zulegende Ausnahme. 125, 177/8. — 7) Ein der besonderen Berufstätigkeit entsprechendes eignes Persönlichkeitsrecht des Verlegers. 125, 178. — 8) Die Beziehungen eines Verlegers zu den Werken seines Verlages er­ schöpfen sich durchaus nicht im rein Geschäftlichen. 125, 178. — 9) Im Zweifel muß der Verleger gegen den Schöpfer des Werkes zurückstehen und dessen anders gerichtetem Willen weichen. 125, 178. — 10) All­ wendung auf ein Werk, das Anleitung zum Schreibunterricht bezweckt und dabei auf gewisse nach seinen Erfahrungen besonders geeignete Stahlfedern hinweist. 125, 178. — 11) Die Ansicht, daß der sachliche Inhalt des Werkes dem Verfasser überlassen bleibe, dagegen die Ausdrucksform dem Einflüsse des Verlegers offen stehen müsse, ist abzulehnen. („Der Stil ist der Mensch".) 125, 178/9. — 12) Befürchtung, daß ein Werk durch die Art, von gewissen Dingen zu reden, Geschäftsanpreisung (Reklame, Kundenwerbung) treibe? 125, 179. — 13) Was ist erforderlich, damit die in Ungarn verlegte deutsche Übersetzung eines französischen Romans erlaubterweise im Deutschell Reich erschienen sei? 130, 11 (14flg.). — 14) „Erscheinen" in Deutschland: Verbreitungsmittelpunkt im Jnlande; Verleger, Kom­ missionär llnd Sortimenter. 130, 18. § 157. Patentrecht. Lizenzverträge. Patentanwälte.

I. Patentrecht. Patentgesetz v. 7. April 1891/7. Dez. 1923. Lizenzverträge. 1) Tragweite von Bedingungen, die einem Vertrag über die Abtretung von Rechten alls einem Patentverwertungsvertrage beigefügt werden. (Verpflichtllng des Erwerbers zur Umsatzbeteiligung, zehnjährige Anstellung). 121, 257. — 2) Zur Rechtskraft einer im Patentverletzungsstreit ergangenen Verurteilung, wenn der damalige Verletzungsbeklagte seine frühere Aus­ führungsform in veränderter Gestalt weiter ausführt. 121, 287 (290). — 3) Das deutsch-amerikanische Abkommen vom 23. Februar 1909 (RGBl. S. 895) hindert die Erteilung einer Zwangslizenz am Patent eines Amerikaners nicht; jedoch kann sie nicht mit der Begründung erteilt werden, daß er sein Patent in Deutschland nicht ausführe. 121, 328. — 4) Kein Bereicherungsanspruch im Patentrecht. 121, 261. — 5) In der zeitlich begrenzten Überlassung der Erfindung eines unkörperlichen Gegenstandes, zum Gebrauch und zur wirtschaftlichen Ausbeutung gegen fortlaufende Zahlung eines Entgelts sind die Begriffsmerkmale eines Pachtvertrags verwirklicht (§ 581 BGB.). 122, 70 (73). — 6) Grundsätzliche Behandlung des Patent-Lizenzvertrags als Pachtvertrag ist angebracht; doch mich die Eigenart dieser Verträge beachtet, auch auf den Parteiwillen Rücksicht genommen werden. 122, 74. — 7) Gesellschaftsähnlich sind Lizenzverträge nur, wenn sich die Parteien gegenseitig zu Leistungen zum Zwecke gewinn­ bringender Ausbeutung der Erfindung verpflichtet haben. 122, 75. — 8) Die Vorbenutzung eines patentierten Verfahrens ist nicht offenkundig, wenn die zur Ausübung des Verfahrens dienende Maschine in der Fabrik, für die sie bestimmt ist, hergestellt wird; dies gilt auch dann, wenn dafür ein

T. § 157. Patentrecht. Lizenzverträge. Patentanwälte.

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betriebsfremder Unternehmer herangezogen wird. 122, 243 (245). — 9) Offenkundigkeit ist auch dann nicht vorhanden, wenn der fremde Unter­ nehmer die erforderlichen Maschinenzeichnungen in seinen eigenen Betriebsräumen anfertigen läßt. 122, 243 (245). — 10) Herstellung von Bau­ zeichnungen für eine Vorrichtung, mit der ein Verfahren ausgeübt werden soll, ist keine Vorbenutzung des Verfahrens selbst, auch wenn der Fachmann aus den Zeichnungen das beabsichtigte Verfahren erkennen konnte. Die Zeichnungen dienten nur der Vorbereitung zur unmittelbaren oder mittel­ baren Benutzung des Verfahrens; Wahrnehmung dieser Vorbereitungen ist nicht gleichbedeutend mit der Benutzung selbst. 122, 246. — 11) Durch Vertrauensbruch in die Öffentlichkeit gelangte Kenntnis scheidet für die Frage der Offenkundigkeit aus. 122, 245. — 12) Vertrauensbruch wird auch dann noch begangen, wenn der Angestellte nach seiner Entlassung das Verfahren oder die Vorrichtung bekannt gibt. 122, 245. — 13) Erwerb des Vorbenutzungsrechtes setzt Besitz der durch das Patent geschützten Er­ findung zur Zeit der Anmeldung voraus; und zwar redlichen Besitz. 123, 61. — 14) Erfindungsbesih ist der tatsächliche Zustand, der nach der Auf­ fassung des Verkehrs die Möglichkeit gewährt, die Erfindung so zu genießen, wie es ihre Natur gestattet. 123, 61. — 15) Grundgedanke des § 5 Abs. 1 Satz 1 PatG.: mit Kraft, Zeit und Aufwendungen erworbenen gewerb­ lichen Besitzstand zu schützen. 123, 61. — 16) Wo Gründe der Billigkeit gänzlich fehlen, ist der Erwerb eines Vorbenutzungsrechtes ausgeschlossen. 123, 61. — 17) Rechtswidrige Patententnahme, Verstoß gegen § 826 BGB.? 123, 62. — 18) Vorübergehende Überlassung der Erfindung durch den Anmelder des Patents verschafft kein Vorbenutzungsrecht. 123, 62. — 19) Die gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 2 PatG, erhobene Nichtigkeitsklage kann nicht auf ein vernichtetes Patent gestützt werden; denn dieses hat sich nach­ träglich als bloßes Scheinpatent erwiesen. 123, 113 (115). — 20) Ein Lizenzvertrag wird (beim Mangel entgegenstehender vertraglicher Be­ stimmungen) durch die Vernichtung des Patents nicht nichtig oder ungültig. 123, 116. — 21) Voraussetzungen für den Erwerb eines Vorbenutzungs­ rechtes (§ 5 PatG.). 123, 252. — 22) Eine Benutzung der Erfindung (Ver­ fahren zum Entgasen von Metallteilen in Vakuumröhren) hat erst statt­ gefunden, wenn die fabrikmäßige Herstellung (der auf solche Weise entgasten Vakuumröhren) begonnen hat; bloßes Ausproben der Erfindung und Laboratoriumsversuche genügen nicht. 123, 252 (266). — 23) Solches Ausproben (oder Laboratoriumsversuche) und Prüfen bedeutet noch keine Veranstaltungen zur Ausführung der Erfindung. 123, 256. — 24) Die getroffenen Veranstaltungen müssen in der Absicht unternommen worden sein, die Erfindung sofort auszuführen; auch dürfen sie bis zur Patent­ anmeldung nicht unterbrochen worden sein. 123, 256. — 25) Nicht jede Unterbrechung der Benutzung braucht dem Vorbenutzer schädlich zu sein. Es genügt, daß die Maschine oder das Verfahren zu dem Bestände von tech­ nischen Mitteln gehören, deren sich das Unternehmen je nach Bedarf bedient. 123, 255. — 26) Zum Begriffe des Erfindungsbesitzes. 123, 255. — 27) Vor­ läufiges Beiseitelegen einer Erfindung, einstweiliger Verzicht auf ihre Benutzung. 123, 255. — 28) Kriegsverlängerung des Patentschutzes:

Muß der Käufer einer patentierten Maschine, der sich zur Zahlung eines einmaligen Preises und laufender „Lizenzgebühren" verpflichtet hat, Ver­ längerung des „Lizenzvertrags" verlangen, um die Maschine während der Zeit des verlängerten Patentschutzes benutzen zu dürfen? 124, 317 (320). — 29) Lizenzvertrag als bloßes Anhängsel eines Kaufvertrags über eine Maschine (Gleisrückmaschine). 124, 319. — 30) Die Anfertigung von Werk­ stattzeichnungen für eine durch deutsches Patent geschützte, im Auslande herzustellende Anlage kann bereits einen Teil der Herstellung ausmachen und also das inländische Patent verletzen: Bau der Anlage im wesent-lichen nach den Zeichnungen, Zusammenfügung der im Auslande hergestellten Teile auf Grund von Anweisungen aus dem Jnlande, Gestellung von Hilfspersonen des inländischen Unternehmens, die den Bau überwacheu und die fertige Vorrichtung prüfen. 124, 368 (371). — 31) Bedeutung der Bekanntmachung erteilter Patente im Patentblatt neben der (früher vor­ geschriebenen) Bekanntmachung im Reichsanzeiger. 125, 58 (60flg.). — 32) Inwieweit ist Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Ver­ säumung der Ausschlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents zulässig? (Bedeutung und Folgen eines Druckfehlers). 125, 58 (62flg.). — 33) Weiterbenutzungsrecht amerikanischer Inhaber eines deutschen Patents, dem andere Angehörige der Vereinigten Staaten ein jüngeres deutsches Patent mit älterer amerikanischer Priorität entgegenhalten. 125, 182. — 34) Voraussetzungen und Inhalt des Unterlassungsanspruchs bei Patent­ verletzung. 125, 391 (395). — 35) Um der Zwangsvollstreckung willen muß das Urteil klarstellen, welche genau zu bezeichnenden Handlungen dem Beklagten verwehrt sein sollen. 125, 395. — 36) Wiederholungsgefahr: Genügt, um sie zu begründen, schon die Gefahr irgendeiner künftig zu be­ sorgenden Patentverletzung? In der Regel darf dem Beklagten nur das verboten werden, was er schon getan hat und dessen Wiederholung zu befürchten ist; doch schließt geringfügige Abweichung die Wiederholungs­ gefahr nicht aus. 125, 395. — 37) Beweislast: Wenn der Kläger einen Eingriff des (mit ihm in gewerblichem Wettstreite stehenden) Beklagten nachweist, der in das Klagpatent eingreift, so genügt das, um die Besorgnis der Wiederholung zu rechtfertigen. Dem Beklagten bleibt überlassen, die tatsächliche Vermutung zu widerlegen. 125, 391 (393). — 38) Grobe Fahr­ lässigkeit: Anforderungen an die Sorgfaltspflicht. Genügt Erkundigung bei dem ständigen Berater (Patentanwalt)? Welche weiteren Schritte kommen je nach der Sachlage in Betracht? 125, 391 (393/4). — 39) Wenn eine Vorrichtung eine in ihrem technischen Vorteil bisher nicht erkannte Wirkung erzielt, so steht ihr nicht neuheithindernd entgegen, daß eine vor­ veröffentlichte Vorrichtung mit andrer funktioneller Bedeutung zugleich in gewissem Umfange die nämliche Wirkung erreicht. (Bodenauflockerungs­ maschine.) 126, 62 (64). — 40) Unter welchen Voraussetzungen begründet Einräumung der Lizenz an einem Patent ein Gesellschaftsverhältnis? 126, 65 (67). — 41) Merkmale der Gesellschaft finden sich erst, wenn beide Teile zu einem gemeinsamen Ziele Tätigkeit entfalten sollen (§705 BGB.); Überlassung gewerblicher Schutzrechte derart, daß sich der Veräußerer vom Erwerber eine Lizenzgebühr (Hundertsatz des Kaufpreises der Ware

oder ähnlich) bedingt, reicht in der Regel nicht aus. 126, 67. — 42) Zwei­ seitige Verträge, die im wesentlichen auf die Einräumung einer Stücklizenz hinauskommen, sind den allgemeinen schuldrechtlichen Regeln und damit auch dem § 326 BGB. unterworfen. 126, 67. — 43) Teil-Erfüllung eines Lizenzvertrags im Gegensatz zur vollen Erfüllung. 126, 65 (68). — 44) Der Inhaber eines abhängigen Patents kann gegen dessen Verletzer auf Unter­ lassung klagen, obwohl dieser schon auf die Klage des Inhabers des ältereil Patents (von dem das jüngere abhängig ist) rechtskräftig zur Unterlassung verurteilt worden war. 126, 127 (130/1). — 45) Der Inhaber des abhängigeil Patents hat in diesem Falle gegen den Verletzer auch einen Anspruch auf Schadensersatz, wenn der Inhaber des abhängigen Patents auf Klage des Inhabers des älteren Patents selber rechtskräftig verurteilt worden war, die Benutzung seines abhängigen Patents zu unterlassen. 126, 127 (132). — 46) Die dreifache Begründung des Schadensersatzanspruchs wegell Patentverletzung: 1. eigner Minderabsatz; 2. entgangene Lizenzgebühren; 3. vom Verletzer erzielter Gewinn. 126, 132; 130, 109. — 47) Im Patent­ streitverfahren muß der Berufungsschriftsatz handschriftlich unterzeichnet sein. 126, 257 (258). — 48) Unter welchen Umständen liegt in der Eiureichung einer nicht unterzeichneten Berufungsschrift durch das Patentbüro einer größeren Firma ein unabwendbarer Zufall? 126, 257 (260). — 49) Wird im Patentstreitverfahren ein Wiedereinsetzungs-Antrag gestellt, so kann die Berufungsschrift unmittelbar dem Reichsgericht übersandt werden, wenn diese Einreichung die nachzuholende Prozeßhandlung ist. 126, 257 (260). — 50) Grundsätze für die Erteilung einer Zwangslizellz. (Teigteil- und Wirkmaschine für Bäckereien; erheblicher Fortschritt für Belange der Allgemeinheit, Einschränkung des Handwirkbetriebs.) 126, 266. — 51) Bemessung der Zwangslizenz-Gebühr, der Sicherheitsleistung und des Abrechnungszeitraums. 126, 266 (270/1). — 52) Die Vorleistung des Patentverkäufers umfaßt nicht notwendig die Aushändigung einer beglaubigten Abtretungserklärung über die Rechte an dem Patent. 126, 280 (285). — 53) Patentrechte werden nach den allgemeinen Vorschriften des vürgerlichen Rechts durch formfreien Vertrag übertragen. 126, 284. — 54) Hat im Patentstreite der im Auslande wohnende Beklagte als Berufungs­ kläger Sicherheit für die Kosten des Verfahrens zu leisten, wenn der Gegner dies erst im zweiten Rechtszuge beantragt? 127, 194. — 55) Eine nur wörtliche Störung des Patentrechts genügt zur Rechtfertigung einer Fest­ stellungsklage; der Patentinhaber braucht nicht auf „Anerkennung" des Rechtes Leistungsklage zu erheben. 127, 197 (200). — 56) Begriff und Wesen der Betriebserfindung. 127, 197 (201/3). — 57) Begriff und Wesen der Diensterfindung. 127, 197 (203/5). — 58) Welche rechtliche Bedeutung hat die dienstliche Anweisung an Angestellte oder Beamte, daß die Ver­ wertung eigner Erfindungen nur mit dienstlicher Erlaubnis gestattet sei? 127, 198 (205). — 59) Umfang und Inhalt der Pflicht des Zwangslizenz­ nehmers, Rechnung zu legen; entsprechende Anwendung der §§ 666, 681 BGB. 127, 243/4. — 60) Das Auskunftsverlangen steht unter der Regel von Treu und Glauben; es darf nicht zu Wettbewerbszwecken gemißbraucht werden. 127, 245. — 61) Wann kann der Patentinhaber vom Verletzer

(gemäß § 35) denjenigen Betrag Herausverlangen, um welchen der Verlust, den der Verletzer bei Herstellung und Vertrieb ohne Benutzung des Patents gehabt hätte, noch gewachsen wäre („Verlustersparnis")? 130, 108 (110). — 62) Grundsätze der Schadensermittlung (§ 287 ZPO.), richterliches Ermessen, Würdigung des Parteivorbringens. 130, 108 (111/4). — 63) Bei der auf rechtswidrige Entnahme gestützten Nichtigkeitsklage (§ 10 Abs. 1 Nr. 3 PatG.) ist nur zu prüfen, ob der Gegenstand des angegriffenen Patents derselbe ist wie der der entnommenen Erfindung; der Schutzumfang des angegriffeneil Patents ist nicht zu erörtern. 130, 158 (160). — Im Verletzungsstreit ist der Einwand zulässig, daß der Patentinhaber die dem Klagpatent zugrunde liegende Erfindung rechtswidrig dem Gegner entnommen habe. 130, 158 (160). — 65) Erstreckt sich der Patentschutz, wenn der patentierte Gegen­ stand mit einem andern verbunden wird und beide zusammen in Verkehr gelangen, auch auf den anderen Gegenstand? 130, 242 (244). — 66) Die Befugnis des Lizenznehmers, die geschützte Erfindung auszunutzen und andere (Wettbewerber) davon auszuschließen. Ausschließliche Lizenz be­ gründet und veräußert zugleich ein Recht absoluter Art; der Lizenznehmer braucht sich nicht erst die Rechte des Patentinhabers abtreten zu lassen, welche diesem durch Patentverletzung Dritter erwachsen sind. 130, 282. — 67) Können Kohlen-Jndustrie-Vereine eine Zwangslizenz für ihre Mit­ glieder nachsuchen? 130, 360 (362). — 68) Es ist nicht zulässig, nachträglich andre Kläger in den Streit eintreten zu lassen (durch Benennung der Mit­ glieder jener klagenden Jndustrievereine). 130, 362. — 69) Inwieweit kann ein öffentliches Interesse an der Erteilung einer Zwangslizenz bei Hilfsmaschinen des Bergbaus bestehen, wenn der Patentinhaber nur in Verbindung mit seinen jüngeren Patenten gegen entsprechend höhere und länger zu zahlende Gebühr Lizenz zu erteilen bereit ist, der Lizenz­ sucher aber die jüngeren Patente nicht benutzen will? 130, 360 (365/7). — 70) Ein Anspruch auf Zwangslizenz läßt sich nicht auf jedes beliebige neue Schutzrecht stützen, sondern nur auf ein solches, das für die Belange der Allgemeinheit einen wesentlichen Fortschritt bebeutet. 130, 366. — 71) Niemals kann die Verbesserung eines Patents, die der Patentinhaber selbst auszuführen vermag, Anlaß zur Erteilung der Zwangslizenz geben, wenn dann nicht etwa in irgend einer andern Beziehung das öffentliche Interesse es gebietet. 130, 367.

II. Patentanwälte.

§ 158. Musterschutz (Geschmacks- und Gebrauchsmuster). I. Geschmacksmuster. Ges. v. 11. Januar 1876.

1) Ist die Verwendung eines bekannten Musters für einen bisher dazu nicht benutzten Stoff als Geschmacksmuster schutzfähig? (Stoffver­ tauschung). 121, 388 (391). — 2) Was ist unter neuen und eigentümlichen Erzeugnissen (GeschmMustG. § 1 Abs. 2) zu verstehen? 121, 388 (391). — 3) Es genügt ein neuer Eindruck auf das Schönheitsgefühl; des schöpferischen

Fortschrittes bedarf es nicht. 121, 388 (391). — 4) Ästhetische Eindrücke auf den Tastsinn (Griffigkeit) bleiben außer Betracht; das Auge allein vermittelt die Eindrücke. 121, 388 (392). — 5) Bereicherungsanspruch im Geschmacksmusterrecht. 121, 261. — 6) Zur Abgrenzung von Kunstwerk­ schutz und Geschmacksmusterschutz bei Erzeugnissen des Kunstgewerbes. Eine feste Grenze läßt sich nicht ziehen. Die Beurteilung der Frage nach dem höheren Grad ästhetischen Gehalts ist zwar beim Revisionsgericht nach­ prüfbar, muß aber im wesentlichen dem Tatrichter überlassen bleiben. (Ein

Grenzfall: Besteckmuster.) 124, 68 (72).

II. Gebrauchsmuster. Ges. v. 1. Juni 189l/7. Dez. 1923 (RGBl. 1923II, S. 144.)

1) Kein Bereicherungsanspruch im Gebrauchsmusterrecht. 121, 261. — 2) Eine nur wörtliche Störung des Gebrauchsmusterrechtes rechtfertigt die Erhebung einer Feststellungsklage; der Inhaber des Rechtes braucht uicht auf dessen „Anerkennung" Leistungsklage zu erheben. 127, 197 (200). — 3) Lizenz (ausschließliche?) am Gebrauchsmuster. 127, 201. — 4) Auslegung von Gebrauchsmuster-Anmeldungen aus Modell, Zeichnung, Beschreibung

und Schutzanspruch. 128, 205 (206/8). — 5) Welche Anforderungen sind an die Offenbarung des Erfindungsgedankens bei einem Gebrauchsmuster zu stellen? 128, 205 (208). — 6) Der Gegenstand des Gebrauchsmusters braucht nicht ans der Zeichnung allein mit aller Deutlichkeit hervorzugehen, wenn er nur aus ihr in Verbindung mit der Beschreibung zu entnehmen ist. 128, 208. — 7) Ein Gebrauchsgegenstand ist des Gebrauchsmusterschutzes fähig, wenn er die im Raume verkörperte Darstellung eines dem Gebrauchs­ zwecke dienenden Erfindungsgedankens ist. 128, 209. — 8) Die Ver­ schiedenheit des neuen Modells vom schon Bekannten braucht keine in die Augen springende zu sein, wenn sie von einem neuen Verfahren herrührt und eine Steigerung des Gebrauchswerts des Gegenstandes zur Folge hat; die Besonderheiten des Verfahrens kommen dann im Ergebnis zum Aus­ druck. 128, 209. — 9) Die neue Gestaltung, Anordnung oder Vorrichtung braucht nicht nach außen sichtbar zu sein; das offenbarte Neue kann innere

Teile betreffen, die bei nur äußerer Betrachtung nicht zu sehen sind. 128, 209/210. — 10) Es kommt für die Frage der Gebrauchsmusterschutzfähigkeit nicht darauf an, ob die menschlichen Sinne für sich allein zur Wahrnehmung des in der Raumform verkörperten Neuen genügen, oder ob Erfahrungstatsachen und Schlußfolgerungen zu Hilfe genommen werden müssen (z. B. durch Röntgenometrie oder Röntgenographie). 128, 205 (210). — 11) Fragstellung und Prüfungsmerkmale für die Frage der Neuheit. 128, 205 (210/1). — 12) Neue Gestaltung, Anordnung oder Vorrichtung. (Käsepackung; Raumform nur die Verpackungsart selbst, nicht das, was

in die Verpackung hineinkommt.)

130, 6.

§ 159. Warenzeichenrecht (Markenschutz). Markenschutzgesetz v. 30. Nov. 1874. Warenbezeichnungsgesetz v. 12. Mai 1894. zwischenstaatliche Verträge über Zeichen.

I. Markenschutzgesetz v. 30. November 1874. 1) Kein Bereicherungsanspruch.

121, 261.

II. Ges. zum Schuhe der Warenbezeichnungen v. 12. Mai 1894. (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die dieses Gesetzes.) 1) Kein Bereicherungsanspruch im Warenzeichenrecht. 121, 261. — 2) Eine bei der Anmeldung vorgenommene Beschränkung des Zeichen­ schuhes auf bestimmte Waren und die entsprechende Eintragung des Waren­ zeichens ist ohne Bedeutung für die Frage des Schuhes gleichartiger Waren. („Marke Bergmännle, Feinster Emmenthaler ohne Rinde".) 122, 207 (209). — 3) Immer erklärt der Anmelder nur den Willen, das Zeichen für die be­ stimmte Ware geschützt zu sehen; eine Erklärung dahin, daß der Schutz nicht über diese Ware hinausgreifen solle, gibt er nicht ab, kann er auch nicht mit allgemeiner Rechtswirkung abgeben. 122, 209. — 4) Für die Frage der Verwechslungsfähigkeit von Arzneimitteln, die nur auf ärztliches Rezept und nur in Apotheken abgegeben werden dürfen, kommt es neben der An­ schauung der Ärzte, Apotheker und Großhändler auch auf die Auffassung

der Verbraucher, überhaupt der Nichtfachleute, an. 124, 101 (104). — 5) Auch für den Arzt besteht zur Anwendung besonderer Sorgfalt kein Anlaß, wenn zum gleichen Zweck mehrere gleichartige Heilmittel zur Verfügung stehen. (Digitalis-Präparate „Soldigal" und „Pandigal".) 124, 103. — 6) Auffassung der Verbraucher, unter Umständen auch Einfluß der Krankeu­ kassen auf die Wahl der Heilmittel. 124, 104. — 7) Warenbezeichnung: Wer die nicht gekennzeichnete (wenn auch echte) Ware (unbefugt) mit dem Zeichen versieht, greift in das Bezeichnungsrecht des Warenzeicheninhabers ein. 124, 275. — 8) Flüssigkeiten werden schon dadurch mit dem Zeicheu versehen, daß man sie in ein (ohne Genehmigung des Zeicheninhabers) mit dem Zeichen versehenes Behältnis bringt. 124, 276. — 9) Gleichgültig ist dabei, ob sich die Ware vorher in einem vom Zeicheninhaber selbst mit dem Zeichen versehenen anderen Behältnis (Faß, Tankwagen) befunden hat, oder ob sie (trotz Echtheit) gar nicht gekennzeichnet war. 124, 276. — 10) Durch das Inverkehrbringen der mit dem Zeichen versehenen Ware ist zwar für das einzelne Stück (oder für die bestimmte Menge des Inhalts einer Umhüllung) das Recht erschöpft, die Ware mit dem Zeichen in Verkehr zu bringen; aber das Bezeichnungsrecht des Zeicheninhabers besteht im verborgenen fort; es wird für die einzelne Ware jeweils wieder wirksam, wenn die vom Zeicheninhaber ausgehende Bezeichnung wegfällt. 124, 276. — 11) Ankündigung einer Ware: Das Recht, die. Ware auf Ankündigungen mit dem Zeichen zu benennen, bezieht sich auf jede Art urkundlicher Be­ nutzung des Zeichens im geschäftlichen Verkehr. 124, 276. — 12) Dieses Recht, nur zum Schutze des Zeicheninhabers gegen unlauteren Wettbewerb durch falsche Herkunftsangaben bestimmt, will bloß eine solche Benutzung des fremden Zeichens in geschäftlichen Ankündigungen verbieten, die geeignet ist, das Publikum über die Herkunft der Ware aus einer bestimmten Betriebs­ stätte irrezuführen. 124, 276. — 13) Wer echte Ware führt und zu ihrer Lieferung imstande ist, darf sie unter dem Warenzeichen auch ankündigen, ohne einem Verbote des Zeicheninhabers ausgesetzt zu sein. 124, 276. — 44) Sind Aufschriften auf einem Tankschrank als Bezeichnung der (im unter­ irdischen Behälter befindlichen) Ware („Stellin" u. a.) oder als Ankündigung

I. § 160. Schutz gegen unlauteren Wettbewerb usw.

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dieser Ware anzusehen? 124, 276/8. — 15) Nicht jede räumliche Beziehung des Trägers der Warenbezeichnung rechtfertigt die Annahme, daß die Um­ hüllung der Ware mit dem Zeichen versehen sei; die Beziehung muß so eng sein, daß eine (wenn auch nur vorübergehende) körperliche Verbindung der Ware mit dem Zeichen unmißverständlich hergestellt ist. 124, 277. — 16) Im Warenzeichenrechte gibt es keine Lizenzen im Sinne positiver Be­ nutzungsrechte; auch die stillschweigende Lizenz bedeutet nur den (durch schlüssige Handlungen erklärten) Verzicht auf das Verbietungsrecht des Zeicheninhabers. 124, 278. — 17) Der redliche Geschäftsverkehr achtet grundsätzlich die berechtigten Interessen des Zeicheninhabers; deshalb ist meistens nur das verkehrsüblich, was diesen Interessen Rechnung trägt. 124, 279. — 18) Begründung der Wiederholungsgefahr bei Warenzeichen­ verletzung; Beweislast und Gegenbeweis. 125, 393. — 19) Die maßgebliche Verkehrsauffassung im Sinne des § 3 UnlWG. und des § 15 WZG. sind nicht wesensgleich; bei jener handelt es sich um die Beschaffenheit, bei dieser um die Herkunft der Ware. 128, 273. — 20) Bedeutung der herrschenden Auffassung in Abnehmerkreisen für die Erlangung eines Ausstattungsschutzes. 128, 271. — 21) Ist ein ausländisches Warenzeichen nicht in der deutschen Zeichenrolle eingetragen, so kommt ihm der Schutz desdeutschenWarenzeichenrechtes nicht zugute. 129,388. — 22) Einen Inländer, der ein im ausländischen Staat eingetragenes Warenzeichen dort verletzt hat, vor einem deutschen Gericht aus dem ausländischen Warenzeichengesetz in Anspruch zu nehmen, ist zulässig. 129, 388. — 23) Bewußte Verletzungen des Zeichen- und Aus­ stattungsschutzes und Handlungen unlauteren Wettbewerbs sind sowohl nach deutschem Recht (§§ 823flß. BGB.) als nach norwegischem Recht unerlaubte Handlungen. 129,387. — 24) Ausländische Klage und inländische Verjährung. 129, 385 (388/9). — 25) Erstreckt sich der Warenzeichenschutz, wenu der gezeichnete Gegenstand mit einem anderen verbunden wird und beide zusammen in Verkehr gelangen, auch auf den anderen Gegenstand? 130, 242 (246). — 26) Mit der Jnverkehrsetzung wird die Wirkung des Zeichenrechts erschöpft; der Abnehmer verletzt dieses Recht nicht, wenn er die vom Zeicheninhaber gekennzeichnete Ware weiter gewerblich verwendet und veräußert. 130, 246. — 27) Verletzung des Warenzeichenrechts durch Handlungen, welche dazu angetan sind, die Kennzeichnungskraft des Waren­ zeichens zu schwächen und in den beteiligten Berkehrskreisen Verwirrung anzurichten. 130, 246/7. § 160. Schutz gegen unlauteren Wettbewerb. Gesetz v. 7. Juni 1909.

(Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Ges. v. 7. Juni 1909.)

1) Hält sich das um Wettbewerbs willen geschaffene Werk (z. B. Bühnen­ werk) in den Grenzen des urheberrechtlich Erlaubten, so liegt in seiner Ausnutzung auch kein Verstoß gegen die guten Sitten. 121, 73. — 2) Die Kommunalbehörde, die ein Vermessungsamt unterhält, begeht den ver­ eidigten selbständigen Landmessern gegenüber keinen unlauteren Wett­ bewerb (UnlWG. §§ 1, 3), wenn sie für Privatpersonen Messungen ausführen läßt oder sich solchen Personen zur Vornahme von Messungen erbietet,

bei denen es auf die bevorrechtigte Eigenschaft der Arbeit ankommt (Urkunds­

messungen). 124, 239 (249, 251/2). — 3) Wettbewerbsschutz gegen irre­ führende Benutzung von Warenzeichen in geschäftlichen Ankündigungen (falsche Herkunftsangaben) durch § 12 des Warenzeichengesetzes. 124, 276. — 4) Umfang und Grenzen der Rechtskraft eines Urteils, durch welches die auf § 1 UnlWG. gestützte Klage auf Löschung einer Firma abgewiesen wurde. (Gebrauch der Bezeichnung „Scharlachberg".) 125, 159. — 5) Wesentliche Veränderung von Dauerzuständen durch Verhalten der einer: oder anderen Partei, z. B. Erzeugung einer früher nicht vorhandenen Verwechslungs­ gefahr; Einfluß auf die Frage der Rechtskraft. 125, 162. — 6) Klage auf Löschung einer Firma ist aus § 16 UnlWG. nur gerechtfertigt, wenn dem Mißbrauche der Firma nicht auf andere Weise wirksam entgegengetreten werden kann. 125, 164. — 7) Ein durch Verstoß des Gegners wider die guten Sitten gerechtfertigter Unterlassungsanspruch aus § 1 UnlWG. und § 826 BGB. schließt, wenn die zu unterlassende Handlung in der Führung einer eingetragenen Firma besteht, ohne weiteres das Recht auf Löschung der Firma in sich. 125, 164. — 8) Von einem Verstoße des Beklagten gegen die guten Sitten kann keine Rede sein, solange er, nach Abweisung der Unterlassungsklage im Vorprozeß, nichts weiter getan hat als das, wozu er nach diesem Urteil berechtigt war. 125, 165. — 9) Der Verstoß gegen die guten Sitten ist im Sinne des § 1 UnlWG. kein anderer als nach § 826 BGB. 125, 166. — 10) Begründung der Wiederholungsgefahr bei unlauterem Wettbewerb; Beweislast und Gegenbeweis. 125, 393. — 11) Unter welchen Voraussetzungen sind die Ansprüche auf Unterlassung und auf Schadensersatz aus § 1 UnlWG. verwirkt? 127, 321 (323). — 12) Zeitablauf allein genügt nicht, eine spätere Geltendmachung des Unterlassungsanspruchs aus § 1 UnlWG. als unzulässig erscheinen zu lassen (wenn nicht etwa die Einrede der Verjährung durchgreift). 127, 323. — 13) Welche Bedeutung kommt bei der Frage der Verwirkung dem guten Glauben des Verletzers zu? 127, 321 (323, 327). — 14) Verwirkung der Ansprüche aus § 1 UnlWG. (Unter­ lassung, Schadensersatz) kann auch anderen nach § 13 UnlWG. klagberechtigten Personen oder Verbänden entgegengehalten werden. 127, 321 (328). — 15) Bedeutung des Umstandes, daß ein beanstandetes Verhalten den Ver­ kehr verwirren kann, für die Begründung des Unterlassungsanspruchs. 127, 324. — 16) Verletzung von Urheberrechten als unlauterer Wettbewerb? 127, 328. — 17) Kein unlauterer Wettbewerb gegen private Versicherungsunternehmen durch die in Sachsen behördlich angeordnete Schüler-Unfallversicherung höherer Lehranstalten. 128, 142. — 18) Wann ist anzunehmen, daß sich ein allgemeiner Sprachgebrauch für die Bedeutung einer Beschaffen­ heitsangabe (z. B. Seide) umgebildet hat (so daß man darunter Kunstseide mit versteht)? 128, 264 (268). — 19) Umbildung des Sprachgebrauchs erst, wenn die ganz überwiegende Menge des Volkes und aller Bevölkerungs­ schichten das betr. Wort in der (angeblich) neuen Bedeutung versteht. 128, 268. — 20) Das Wort Kunstseide hat sich im deutschen Sprachgebrauch tatsächlich als Bezeichnung für das allein auf chemischem Wege hergestellte Erzeugnis durchgesetzt. 128, 269. — 21) Beeinflussung des deutschen Sprachgebranchs durch internationale Beziehungen? 128, 270. — 22) Wird die

I. § 161. Gewerberecht. Gewerbewesen.

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täuschende Wirkung einer der Ware nicht zukommenden Beschaffenheits­ angabe (z. B. Seide) dadurch beseitigt, daß ihr ein Name oder eine Phantasie­ bezeichnung beigefügt und für die so bezeichnete Ware lebhaft Reklame gemacht wird? 128, 264 (271). — 23) Wenn eine beachtliche Minderheit den Sinn des Wortes als Beschaffenheitsangabe nicht kennt und so möglicherweise getäuscht wird, kommt es nicht darauf an, worauf die Unkenntnis beruht; es liegt dann eine unrichtige Angabe (§ 3 UnlWG.) vor. 128, 271. — 24) Die maßgebliche Verkehrsauffassung im Sinne des § 3 UnlWG. und des § 15 WZG. sind nicht wesensgleich; im ersten Falle handelt es sich um die Be­ schaffenheit, im zweiten um die Herkunft der Ware. 128, 273. — 25) Besteht nach geltendem Recht ein Unterlassungsanspruch der Sendegesellschaften gegen einen Rundfunkteilnehmer, der eine durch den Unterhaltungs-Rund­ funk übermittelte Nachricht tatsächlichen Inhalts oder Tagesneuigkeit durch ein unentgeltlich verteiltes Extrablatt weiter verbreitet? (Nein.) 128, 330 (344). — 26) Grundsätze der Genfer Pressekonferenz von 1927 über die Ver­ wertung von Nachrichten. 128, 337/9. — 27) Ausbeutung der Rundfunk­ sendung (d. h. der elektrischen Wellen) verstößt gegen die guten Sitten, wenn ihr Inhalt z. B. durch Übernahme auf Schallplatten, dauernd in Besitz genommen und gewerblich verwertet wird. 128, 340. — 28) Anders, wenn eine durch den Rundfunk verbreitete Nachricht tatsächlichen Inhalts nur einmal gewerblich verwertet wird; dies steht dauernder oder wieder­ holter Verwertung rechtlich nicht gleich. 128, 340/1, 343. — 29) „Zu Zweckeu des Wettbewerbs" setzt nicht voraus, daß die Handlung ausschließlich zu diesem Zwecke vorgenommen wird. Es genügt, daß auch Wettbewerbs­ zwecke verfolgt werden; sie dürfen nur nicht ganz in den Hintergrund treten. 128, 341. — 30) Der § 13 Abs. 1 UnlWG. verleiht eine besondere Klage­ berechtigung, die auf dem Gedanken beruht, daß das allgemeine Beste darunter leidet, wenn die Verfolgung einer (angeblichen) Rechtsverletzung dem Belieben des unmittelbar Betroffenen allein anheimgegeben ist. 128, 342/3.

4. Vertragsverhältnisse und sonstige Rechtsverhältnisse im Zusammen­ hänge mit dem öffentlichen Rechte. Recht öffentlicher Unternehmungen und Anstalten. § 161. Gewerberecht. Gewerbewesen. (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die der Reichsgewerbeordnung.) 1) Rechtsfolgen der Genehmigung gewerblicher Anlagen, die über das Gebiet des genehmigenden Landes hinaus wirken (Verunreinigung des Weserwassers durch Kaliwerke). 121, Anhang 1 (7). — 2) Vereidigte selbst­ ständige Landmesser und beamtete Landmesser; Befugnis kommunaler Vermessungsämter, durch beamtete Landmesser für Privatleute Urkunds­ messungen vornehmen zu lassen. 124, 239. — 3) Fällt das Betreiben eines Gewerbes auf der Straße mit einem festen Stand noch in den Rahmen des Gemeingebrauchs? (Zeitungshändler.) 125, 113. — 4) Schankpachtvertrag mit Kastellanabrede und Hilfsvereinbarung, die den erlaubten wirtschaftlichen Zweck des verbotenen Geschäfts auf erlaubtem Wege sichern soll. 125, 209 (212). — 5) Unter welchen Umständen kann aus § 26 der Gewerbeordnung

Ersatz für Schäden verlangt werden, die durch FabrKhaldenbrände den benachbarten Grundstücken entstehen? 127, 29 (32). — 6) Inwiefern ist es einem solchen Ansprüche gegenüber von Bedeutung, wenn der geschädigte Nachbar der Heranführung der später in Brand geratenen Halden an sein Grundstück (Eisenbahnanlage) zugestimmt hat? 127, 29 (32, 35). — 7) Kein unzulässiger Eingriff in den Gewerbebetrieb privater Versicherungsunter­ nehmungen durch die behördlich angeordnete Zwangs-Unfallversicherung der Schüler höherer Lehranstalten in Sachsen. 128, 143. — 8) Der Grundsatz der Gewerbefreiheit hat, soweit der Betrieb des Apothekergewerbes und der Verkauf von Arzneimitteln in Betracht kommen, im Gesetze (GewO.) keine Anerkennung gefunden. 128, 304. — 9) Sorge für die allgemeine Volksgesundheit bei der Gesetzgebung über den Verkehr mit Arzneimittelu. 128, 305. — 10) Eingriffe in die Handels- und Gewerbefreiheit: Heilkundige (Heilgewerbetreibende), die eine besondere Konzession zum Betrieb einer Privat-Krankenanstalt erlangt hatten, sind durch das Geschlechtskrankheiten­ gesetz vom 18. Februar 1927 nicht enteignet worden. 129, 146 (149). § 161a. Gesetz über die Sicherung der Bauforderungen v. 1. Juni 1909.

§ 162. Eisenbahnrecht. Kleinbahnen. Straßenbahnen. (Eisenbahnfrachtgeschäft § 248.)

1) Zur Frage der Aufwertbarkeit eines Betrags, der bei der Eisenbahn als Sicherheit für gestundete Frachten eingezahlt worden war. 121, 163. — 2) Stationsvorsteher der Deutschen Reichsbahn (gesetzliche Vertreter?); Sorgfaltspflicht und Haftung. 121, 382. — 3) Der Eisenbahnunternehmer hat alle Anlagen einzurichten, welche die Verwaltungsbehörde zum Schutze der Nachbarn für notwendig erachtet. 122,137. — 4) Stellen sich nachträglich noch andere Anlagen als die von der Verwaltungsbehörde bestimmten als zum Schutze der Anlieger nötig heraus, so muß der Unternehmer, soweit es technisch auszuführen und mit den Zwecken des Unternehmens vereinbar ist, auch diesemachen. 122,137/8. — 5) Unterläßt er das schuldhafterweise, so haftet er für die Schadensfolgen der Unterlassung. 122,138. — 6) Nach preußischem Rechte haftet der Eisenbahnunternehmer für den an einem Nachbargrundstück durch Einwirkung seiner Eisenbahnanlage entstandenen Schaden dann nicht, wenn Einrichtungen, welche hätten Abhilfe schaffen können, mit übermäßig hohem Kostenaufwand verbunden gewesen wären. 122, 134 (138). — 7) Unterliegen Forderungen, die zum Gesellschaftsvermögen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft gehören, der Reparations-Hypothek? 124, 104 (110). — 8) Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft: eine zum Betriebe des Reichs­ bahnunternehmens und zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen errichtete öffentlichrechtliche Anstalt in der Form einer Handelsgesellschaft, ausgestattet mit eigner Rechtspersönlichkeit und mit dem Rechte der Selbst­ verwaltung, aber in die Reichsverfassung eingegliedert und der Aufsicht des Reichs unterstehend. 124, 107, 109; 126, 157. — 9) Haftet die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft aus einem Eisenbahnunfall, der einen Durchgangszug im polnischen Korridor betroffen hat? 124, 204 (210). — 10) Zwangs-

Verstaatlichung einer Eisenbahn: Inwieweit ist im Verfahren nach §42 des preuß. Ges. über die Eisenbahn-Unternehmungen vom 3. November 1838 (GS. S. 505) der ordentliche Rechtsweg zulässig? (Über die Tatsache der Enteignung ist der Rechtsweg unzulässig, über die dafür zu gewährende Entschädigung ist er zulässig.) 125, 216 (219flg.). — 11) Welche Erklärungen hat der Staat bei der Durchführung dieses Verfahrens abzugeben? 125, 216 (225 flg.). — 12) Die dem Staat im §42 preuß. EisenbGes. beigelegte Befugnis ist ein Enteignungsrecht (im weiten Sinne der §§4, 10, 11 ALR. I 11, unter der Bezeichnung „Zwangskauf"). 125, 219. — 13) Unter­ schied zwischen entgeltlichemAnkauf (einschließlich der „Zwangskauf" genannten Enteignung) und unentgeltlichem Heimfall. 125, 222. — 14) Die Ausübung des staatlichen Erwerbsrechts (Enteignungsrechts) bei Zwangsverstaat­ lichung einer Eisenbahn kann erst nach deutlicher Ankündigung der Übernahme­ absicht stattfinden. 125,226. — 15) Die Ankündigung ist nur eine notwendige vorbereitende Handlung für die Rechtsausübung selbst. 125,226. —16) Zwar bezweckt das Planfeststellungs-Verfahren die Vorbereitung zur Erlaubnis für eine Eisenbahnanlage, also zu einem öffentlichrechtlichen Akt. Das schließt aber nicht aus, daß zur Beseitigung von Einwendungen Dritter gegen das Unternehmen privatrechtliche Verträge mit diesen geschlossen werden, die ihnen dingliche oder schuldrechtliche Befugnisse einräumen. Für die Klage auf Durchsetzung solcher Befugnisse steht der Rechtsweg offen. 125, 398. — 17) Übernahme privatrechtlicher Verpflichtungen durch die Reichsbahn-Gesellschaft; Zulässigkeit des Rechtsweges. (ReichsbahnG. v. 30. August 1924 § 5 Abs. 4 Verb. m. § 1 Abs. 2 des Staatsvertrags v. 31. März 1920.) 125, 401. — 18) Rechtsnatur und Auslegung der Genehmigung zum Betrieb einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Kleinbahn (landespoli­ zeiliche Verfügung). 126, 93 (94/5). — 19) Im Zweifel kann nicht angenommen werden, der Staat habe sich in seiner Befugnis zur Erbauung neuer eigner Bahnen durch die Genehmigung der Kleinbahn beschränken wollen. (Jnselbahn auf Sylt.) 126, 95. — 20) Nach dem Inkrafttreten der Reichsverfassung von 1871 (Art.41 Abs. 3 a. E.) konnte ein Widerspruchsrecht gegen die Erbauung einer Konkurrenzbahn nicht mehr verliehen werden. 126, 95. — 21) Das Hoheitsrecht des Staates zur Anlegung von Konkurrenz­ bahnen ist nicht mit rechtlicher Wirkung beschränkbar. 126, 95. — 22) Die Errichtung und der Betrieb einer Konkurrenzbahn begründen keine Schadens­ ersatzpflicht der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. 126, 93 (96). — 23) Be­ weislast bei Verletzung der Pflichten aus einem Personenbeförderungs ­ verträge der Eisenbahn. 126, 137 (141). — 24) Pflicht, den Bahnsteig ge­ nügend zu beleuchten. 126, 144. — 25) Inwieweit kann die Deutsche Reichs­ bahn-Gesellschaft die Aufwertung des Kaufpreises für ein Grundstück geltend machen, das der preußische Eisenbahnfiskus verkauft hat? 126, 156. — 26) Zur Auslegung des § 6 des preuß. Ges. über die Bahneinheiten v. 8. Juli 1902. 128, 126 (127). — 27) Unterschied zwischen Kleinbahn (§ 1 preuß. Ges. v. 28. Juli 1892) und Privatanschlußbahn (§ 43 dess. Ges.): Eine Pnvatanschlußbahn kann Belangen der Allgemeinheit zu dienen bestimmt sein; Kleinbahn wird sie jedoch dadurch noch nicht, sondern erst durch Benutzung zum öffentlichen Verkehr mit allgemeinem Beförderungszwang. 128,128/9. — Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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28) Unfall, verursacht (auf einem Bahnübergänge) durch Kraftwagen und Eisenbahnzug; mangelhafte Schrankenanlage? Ausgleichungspflicht? 129, 128. — 29) Aus dem Staatsvertrage betr. den Übergang der Staatseisen­ bahnen auf das Reich (Ges. v. 30. April 1920) folgt: Das Reich sollte mit schuldbefreiender Wirkung für die Länder den Berechtigten gegenüber un­ mittelbarer Schuldner der Eisenbahnverpflichtungen der Länder werden; die Berechtigten sollten einen unmittelbaren Anspruch gegen das Reich eingeräumt erhalten. 129, 177. — 30) Durch das Reichsbahngesetz vom 30. August 1924 ist die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft unmittelbare und ausschließliche Schuldnerin aller Verpflichtungen geworden, die nach dem Staatsvertrage betr. den Übergang der Staatseisenbahnen auf das Reich (von 1920) dem Reiche den Reichsbahnbeamten gegenüber oblagen. 129, 175 (178). — 31) Ist für den Anspruch einer Eisenbahngesellschaft auf Ent­ schädigung für die Entziehung ihres Gewerbesteuerprivilegs (§ 49 des preuß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838) der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten zulässig? 130, 313 (316/7). § 162 a. Kraftfahrzeuge (Reichsgefetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen v. 3. Mai 1909; Gesetz über Kraftfahrlinien v. 26. August 1925).

(Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Gesetzes v. 3. Mai 1909.)

1) Ist der Eigentümer einer Landstraße verpflichtet, für den Kraft­ wagenverkehr Warnungstafeln aufzustellen? 121, 404 (407/8). — 2) Ein Kraftfahrzeug ist jedenfalls dann in Betrieb gesetzt und im Betriebe be­ findlich, wenn es entweder infolge des motorischen Antriebs schon selbst in Bewegung gesetzt oder wenn wenigstens der Motor als Kraftquelle der Bewegung in Gang gebracht ist. Der Zustand des Betriebs dauert fort, bis das Fahrzeug wieder in völlige Betriebsruhe versetzt ist. 122, 271. — 3) Unter Umständen wird ein Unfall auch dann als beim Betriebe des Kraft­ fahrzeugs erfolgt gelten können, wenn bei ihm eine Ursache mitgewirkt hat, die noch aus dem (die Gefährdungshaftung begründenden) Betriebe des Fahrzeugs entspringt. 122, 272. — 4) Kommt ein Lastkraftwagen infolge Ausgehens des Betriebsstoffs zum Stillstände, so gehört das nicht zu den Eigentümlichkeiten des Kraftwagenbetriebes, die im allgemeinen als wahr­ scheinlich vorauszusehen sind. 122, 273. — 5) Wenn ein Kraftfahrzeug auf ein anderes, stillstehendes, auffährt, so ist das kein Unfall „beim Betriebe" des stillstehenden Fahrzeugs. 122, 270 (272). — 6) Wie gestaltet sich der Übergang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger, der den Entschädigungsberechtigten nach der Reichsversicherungsordnung Leistungen zu gewähren hat, wenn der Höchstbetrag des Kraftfahrzeuggesetzes (§ 12) in Frage kommt? 123, 40 (42). — 7) Verursachung eines Schadens durch mehrere Kraftfahrzeuge: Ob ein Zusammenstoß von Kraftfahrzeugen durch die Betriebsgefahren beider oder nur durch die des einen verursacht worden sei, ist wesentlich Sache der tatsächlichen Beurteilung; Ausgleichs­ pflicht bei beiderseitigen Schadensersatzansprüchen. 123, 164 (165). — 8) Zusammenstoß von Kraftfahrzeugen als unabwendbares Ereignis. 123, 166. — 9) Wann beginnt die Verjährung von Schadensersatzansprüchen, die sich auf das Kraftfahrzeuggesetz stützen? 124,111 (113flg.). —10) Scheidet

der Verletzte nach dem gesetzlichen Übergange seiner Forderung auf die Berufgenossenschaft aus, so wird doch seine etwaige Kenntnis vom Schaden und von der Person des Ersatzpflichtigen damit nicht bedeutungslos (BGB. §§ 404, 412). 124, 113. — 11) Verhalten des Beklagten, das nach Treu und Glauben mit der Erhebung des Verjährungseinwandes unvereinbar­ ist. (Falsche Angaben über die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs.) 124, 115. — 12) Die Kenntnis des Ersatzberechtigten, mit der die Verjährung beginnt, muß so weit reichen, daß er auf Grund der ihm bekannten Unter­ lagen eine Klage gegen eine Bestimmte Person zu begründen imstande ist. 124, 114. — 13) Der Führer eines Kraftwagens haftet ohne weiteres für Unfälle im Sinne des § 7, wenn er nicht nachweist, daß der Schaden nicht durch sein Verschulden verursacht worden ist (§ 18). 125, 99. — 14) Was ist ein Hauptverkehrsweg im Sinne des § 21c der KraftfahrzeugVo. vom 28. Juli 1926? (Nur die Bedeutung für den Verkehr entscheidet.) 125, 203 (206). — 15) Voraussetzungen der im § 21c das. angeordneten Vorfahrt. 125, 203 (206). —16) Das Maß der Verursachung (einschließlich der Betriebs­ gefahr und des Verschuldens) abzuwägen, ist grundsätzlich Aufgabe der tatrichterlichen Würdigung. 125,206. — 17) Unter welchen Umständen befin­ det sich ein stillstehendes Kraftfahrzeug im Betriebe? 126, 333 (334). — 18) Zum Unfall „bei dem Betriebe" des Kraftfahrzeugs genügt ein ört­ licher, zeitlicher, innerer und äußerer Zusammenhang mit Betriebsvorgängen oder Betriebseinrichtungen dieses Fahrzeugs. 126,335; 129,130. —19) Liegt ein Unfall „bei dem Betriebe" des Kraftfahrzeugs vor, wenn dessen Führer beim Absteigen Schaden anrichtet? 126, 333 (335/6). — 20) Halter eines Kraftwagens ist, wer das Fahrzeug für eigne Rechnung im Gebrauch hat und die Verfügungsgewalt darüber besitzt, die ein solcher Gebrauch voraus­ setzt. 127,175/6. — 21) Der Eigentümer und der Entleiher eines Kraftwagens können gleichzeitig als dessen Halter angesehen werden. 127, 174 (176). — 22) Der § 12 Abs. 1 Nr. 1 des Kraftfahrzeuggesetzes bezieht sich auch auf den Fall, daß beim Betriebe des Kraftwagens ein Mensch getötet worden ist, der mehrere Unterhaltsberechtigte hinterläßt; auch in diesem Falle haftet der Ersatzpflichtige ohne Rücksicht auf die Zahl der Unterhaltsberechtigten nur bis zu einem Kapitalbetrage von 25000 RM. oder einem Rentenbetrage von jährlich 1500 RM. 127, 179 (181). — 23) Voraussetzungen der Fest­ stellungsklage bei Ansprüchen aus dem Kraftfahrzeuggesetz. 127,179 (184/5)— 24) Fahrzeug mit 20 km stündl. Höchstgeschwindigkeit (§ 8 Nr. 2); wann hat man es mit einem solchen zu tun (Bauart, besondere Vorrichtungen)? 128, 149 (152). — 25) Entlastungsbeweis betr. Auswahl des Kraftwagenführers und Überwachung. 128, 152. — 26) In der Regel kann die allgemeine Über­ wachungspflicht des Geschäftsherrn (Kraftfahrzeughalters) nur aus § 823 BGB. gefolgert, aber nicht auf § 831 BGB. gestützt werden; doch kann sich die Pflicht zur allgemeinen Beaufsichtigung des Angestellten auch aus § 831 ergeben. 128, 153. — 27) Nur wohlbeaufsichtigte Leute können als wohl­ ausgewählt gelten; bei längerer Dauer der Dienstzeit muß sich der Geschäfts­ herr über die allgemeine Dienstführung seiner Angestellten auf dem Laufenden erhalten. 128, 153. — 28) Beweis des ersten Anscheins für ursächlichen Zusammenhang und Verschulden. 128,154. — 29) Auslegung des § 17 Abs. 3

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I. § 162b. Luftschiffahrt. § 163. Reichshaftpflichtgesetz.

der KraftfahrzeugVo. v. 16. März 1928: Pflichten des durch einen Schein­ werfer geblendeten Wegbenutzers (Kraftfahrzeugführers u. a.). 128, 149 (154flg.). — 30) Verkehrssorgfalt-Pflichten des Eigentümers einer Land­ straße bei Vornahme von Straßenbauarbeiten. (Sperrböcke, Beleuchtung, Warnungstafeln.) 128, 150 (157/9). — 31) Stillschweigender Ausschluß der Haftung für Fahrlässigkeit. (Anzeichen, die für eine solche Vereinbarung sprechen können: Gefälligkeits- oder Vergnügungsfahrt, unter Umständen Probefahrt.) 128, 229 (231/3). — 32) Kein Alkoholgenuß des Kraftfahr­ zeugführers vor einer Fahrt! 128, 232. — 33) Wenn der Kläger erklärt, er stütze seine Klage auf § 7 KraftfahrzG., während seine Anträge über die Haftungsgrenzen dieses Gesetzes hinausgehen, so muß der Richter auch nach BGB. §§ 823flg. prüfen. 129, 55 (60). - 34) In welchem Umfange haftet der Halter eines Kraftfahrzeugs, wenn bei dessen Betrieb eine Ehefrau körperlich verletzt wird, nach KraftfahrzG. § 11 einerseits und nach BGB. §§ 823flg. anderseits? 129, 55 (57/9). — 35 ) Zur Auslegung des § 17 Abs. 2, wenn der Unfall auch durch ein Tier herbeigeführt worden ist? (Kraftwagen und Fuhrwerk mit scheuendem Pferde.) 129, 55 (59). — 36) Wann ist ein ursächlicher Zusammenhang eines Unfalls mit dem Betriebe eines Kraft­ fahrzeugs anzunehmen? (Unfall auf einem Eisenbahnübergang durch Kraft­ wagen und Zug.) 129, 128 (130flg.). — 37) Voraussetzungen eines unab­ wendbaren Ereignisses (§7). 129, 131; 130, 164, 167. — 38) Welche Vor­ schriften der Kraftfahrzeug-Verordnung haben die im Dienste befindlichen Führer von Kraftwagen der Feuerwehr zu befolgen? 129, 303 (304). — 39) Ist bei Zusammenstoß von Kraftfahrzeugen der verletzte Halter (Führer) des einen Fahrzeugs auch ohne Verschulden ausgleichungspflichtig? 130, 129 (130). — 40) Finden das Kraftfahrzeuggesetz und die Kraftfahrzeugver­ ordnung auf Zuverlässigkeitsfahrten (§31 der Vo.) Anwendung? 130, 162 (165). — 41) Gilt für solche Fahrten der § 7 KraftfahrzG. unbeschränkt? 130, 162 (166). — 42) Kann im Verhalten der Zuschauer bei diesen Fahrten ein Handeln auf eigne Gefahr und ein mitwirkendes Verschulden gefunden werden? 130,162 (168/9). — 43) Höher als alle durch Kraftwagenrennen ver­ folgten Zwecke steht der Schutz der Verkehrssicherheit. 130,165. — 44) Begriff und Zweck der Zuverlässigkeitsfahrt. 130, 166.

§ 162 b. Luftschiffahrt.

§ 163. Reichshaftpflichtgesetz v. 7. Juni 1871 (n. F. Art. 42 EinfGzBGB.). (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Haftpflichtgesetzes.)

1) Die im § 7a des Reichshaftpflichtgesetzes bestimmte Haftungsgrenze gilt noch. 124, 179 (180). — 2) Wie ist der Haftungs-Höchstbetrag auf Grund der Verordnung v. 24. Okt. 1923 (RGBl. I S. 993) zu errechnen? 124,179 (181). — 3) Anwendung des RHaftPflG. (§ 1) auf den Eisenbahnunfall eines Durchgangszuges im polnischen Korridor; haftet die Deutsche ReichsbahnGesellschaft für Personenschäden eines Reisenden aus solchem Unfall? 124, 204. — 4) Liegt ein Unfall beim Betriebe der Eisenbahn vor, wenn ein Fahr­ gast auf dem Bahnsteig durch einen Postkarren verletzt wird? 126, 137. —

I. § 164.

Postrecht. Postwesen.

§ 165. Fernmelderecht. Fernmeldewesen.

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5) Die Beförderung des Reisenden ist nicht schon abgeschlossen, wenn der Zug still steht, sondern erst, wenn der Reisende den Wagen verlassen hat. Unfälle beim Aussteigen sind (auch ohne weiteren Nachweis des ursächlichen Zusammenhanges mit einer besonderen Betriebsgefahr) zu den beim Betriebe vorkommenden Unfällen rechnen. 126, 139. — 6) Es reicht aus, daß der Eisenbahnbetrieb eine der mitwirkenden Ursachen des Unfalls ist; nicht er­ forderlich ist, daß der Unfall durch Gefahren verursacht sei, die dem Eisen­ bahnbetrieb eigentümlich sind. 126, 139. — 7) Die Verjährung von An­ sprüchen aus einem Eisenbahnbetriebsunfall, über die die Beteiligten in der Geldentwertungszeit einen Kapitalabfindungsvergleich geschlossen haben, war gehemmt, bis sich Mitte 1924 der Aufwertungsgedanke in der Recht­ sprechung durchgesetzt hatte. (§ 8). 126, 294 (297). — 8) Wann ist ein Unfall „beim Betriebe" der Eisenbahn geschehen? 126, 333 (335). — 9) Umfang der Hinterbliebenenrente nach § 3 Abs. 2 des RHaftpflG. (Beschränkung auf die mutmaßliche Lebensdauer des getöteten Unterhaltspflichtigen.) 128,218.

§164. Postrecht. Postwesen. (Vgl. auch § 165.)

1) Der Geschäftskreis der Postverwaltung ist bürgerlichrechtlich, soweit ihr Betrieb im Abschluß und in der Ausführung von Verträgen über Be­ förderung von Briefen, Paketen, Geldsendungen, in der Lieferung von elektrischer Kraft für Fernmeldeanlagen und in Geldgeschäften ähnlich denen des sonstigen Verkehrs (z. B. des bankmäßigen) besteht. 126, 32. — 2) Zum bürgerlichrechtlichen Aufgabenkreise gehört auch, vor den Gefahren des Verkehrs, den sie bürgerlichrechtlich besorgt, tunlichst zu sichern. 126, 32. — 3) Haftung für Schaden, der beim Legen einer Fernsprechleitung durch den Luftraum über ein fremdes Grundstück vorkommt. 126,28 (33). — 4) Grenzen zwischen Erfüllung bürgerlich-rechtlicher Aufgaben und Ausübung von Hoheitsrechten. 126, 32flg. — 5) Gefährdungshaftung der Postverwaltung? 126, 30. — 6) Haftung der Reichspost, wenn ein Fahrgast auf dem Bahn­ steige durch einen Postkarren verletzt wird. 126, 137 (142 flg.). — 7) Die Reichspost haftet nur nach §§ 11,12 des Postgesetzes, daher (vgl. § 52 der Post­ ordnung in der Fassung v. 30. Jan. 1929, RGBl. I S. 33) nicht für Unfälle, die sich auf Sonderfahrten mit Postkraftwagen ereignen. 127, 12 (14).

§ 165. Fernmelderecht. Fernmeldewesen. (Telegraph, Fernsprecher, Funk.) (Vgl. auch § 164.) 1) Die Verordnung zur Änderung des Telegraphenwege-Gesetzes vom 13. Februar 1924 (RGBl. I S. 118) ist rechtsgültig erlassen. 123, 406 (408/9). — 2) Die Aufhebungsverordnung vom 18. Oktober 1924 (RGBl. I S. 715) hat keine rückwirkende Kraft. 123, 406 (409). — 3) Welchen Zweck hat die Verordnung vom 13. Februar 1924 mit der Einfügung des § 6a in das Telegraphenwege-Gesetz verfolgt? (Finanzieller, nicht technischer Gesichtspunkt.) 123, 406 (410). — 4) Elektrische Anlagen im Sinne des § 6a? 123, 407 (411). — 5) Elektrische Anlagen sind nach gewöhnlichem Sprachgebrauch solche, denen die Verwendung elektrischer Kraft wesentlich ist; auch §6a meinte nichts anderes. Daher fallen unter den Begriff der

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I. § 166. Erzwungene Aufopferung von Rechten für das Gemeinwohl.

elektrischen Anlage elektrisch betriebene Schienenbahnen nicht weniger als elektrische Überlandwerke. 123, 411. — 6) Der Tunnel ist ein notwendiger Bestandteil der elektrischen Untergrundbahn und somit dieser elektrischen Anlage. 123, 411/2. — 7) Wie weit haftet die Deutsche Reichspost für Be­ schädigung körperlicher Sachen des Eigentümers eines Grundstücks, durch dessen Luftraum sie eine Fernsprechleitung legt? 126, 28 (32flg.). — 8) Die Führung einer Fernmeldelinie über ein fremdes Grundstück (durch den Luft­ raum) ist keine dem bürgerlich-rechtlichen Verkehr angehörige Handlung, sondern Ausfluß des Hoheitsrechtes. 126, 33. — 9) Rechtliche Bedeutung der sog. Hausbesitzer-Erklärung. 126, 33. — 10) Zwischen den RundfunkSendegesellschaften und den Inhabern der Rundfunk-Empfangsanlagen (Rundfunk-Teilnehmern) besteht kein Rechtsverhältnis. 128, 332. — 11) Das Rechtsverhältnis zwischen Post und Rundfunkteilnehmer, das durch Ver­ leihung des Rundfunkempfangs begründet wird, schafft keine Beziehungen zugunsten der Sendegesellschaften, aus denen diese (wie aus einem Ver­ trage zugunsten Dritter) unmittelbar gegen den Rundfunkteilnehmer Rechte ableiten könnten. 128, 233. — 12) Wesen der vom Teilnehmer des Rundfunks an die Reichspost gezahlten Rundfunk-Gebühr. 128, 333. — 13) Innerstaatliche Rechtsfolgen aus dem Weltfunkvertrag vom 25. November 1927 (RGes. v. 2. Mai 1929, RGBl. II S. 265) in § 11 des FernmeldeanlagenG. v. 14. Jan. 1928? 128, 333/4. — 14) Rundfunkvermittlungs­ Anlagen (Postamtsbl. 1928 S. 306); Beteiligte, rechtliche Beziehungen. 128, 334. — 15) Unterhaltungs-Rundfunk; rechtliche Bedeutung des An­ schlusses an ihn, namentlich für die Befugnis, Gehörtes zu verwerten? 128, 335. — 16) Kein urheberrechtlicher Schutz für Rundfunknachrichten tat­ sächlichen Inhalts. 128, 335.

§ 166. Erzwungene Aufopferung von Rechten für datz Gemeinwohl (§ 75 Einl. zPrALR.). 1) Die §§ 73—75 Einl. z. Pr.ALR. gelten als allgemeine Vorschriften des öffentlichen Rechts auch in den neuen Provinzen Preußens. 122, 301/2. — 2) Kommt ein dem Gemeinwohl zugewandter Eingriff in Privat­ rechte nicht dem allgemeinen Besten des Landes, sondern engeren öffentlichrechtlichen Gemeinschaften, z. B. Gemeinden, zugute, so ist nicht der Staat, sondern die Gemeinde zur Entschädigung verpflichtet. 122, 302. — 3) Keine Anwendung der §§73—75 Einl. z. ALR. auf rechtsähnliche Verhältnisse. 122,302. — 4) Rechtsenteignung durch das Rentensperrgesetz vom 6.Juli 1929 (RGBl. I S. 131)? 126, 161. l Vgl. 128/165. — 5) Die Gemeinde (Bau­ polizeibehörde) handelt kraft vorbeugender Machtbefugnis zur Wahrnehmung öffentlicher Belange, wenn sie im Hinblick auf eine künftig in Aussicht ge­ nommene Fluchtlinie zu deren Sicherung vorsorglich die Baugenehmigung versagt. 126, 360. — 6) Bei solchem vorbeugenden polizeilichen Eingriff in das private Grundeigentum ist der betroffene Eigentümer berechtigt, nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen, insonderheit nach § 75 Einl. z. ALR., Ent­ schädigung zu verlangen. 126, 361. — 7) Der Rechtsgedanke des § 75 Einl. z. ALR. gilt auch in der Rheinprovinz. 126, 361. — 8) Der Anspruch aus § 75 Einl. z. ALR. geht nicht nur gegen den Staat, sondern auch gegen

andere öffentliche Körperschaften; jedenfalls gegen Gemeinden, wenn der Eingriff in das Eigentum zum Besten der Gemeinde geschah. 126, 361. — 9) Der § 3 des Anleiheablösungs-Gesetzes vom 16. Juli 1925 enthält keine Enteignung. 129, 118. — 10) Der § 2 des Geschlechtskrankheitengesetzes vom 18. Februar 1927 bedeutet keine Enteignung der Heilkundigen, die bisher solche Krankheiten behandelt haben. 129, 146 (148).

§ 167. Enteignung. Preußisches Enteignungsgesetz v. 11. Juni 1874. (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des PreußEnteignGes.)

1) Einziehung („Liquidation") durch den französischen Staat gegen Deutsche in Elsaß-Lothringen kann nicht als Enteignung zum Wohle der deutschen Allgemeinheit durch das Reich beurteilt werden. 121, 9. — 2) Wenn nach Enteignung des Grundstücks und Löschung der Hypotheken die dinglichen Rechte an der Entschädigungssumme (oder im Falle ihrer Hinter­ legung an der Hinterlegungsforderung) fortbestehen, so liegt darin keine durch Hypothek gesicherte Forderung (im Sinne des §9 AufwG.) mehr. 121, 73 (75). — 3) Steht die Hinterlegung der Entschädigungssumme der Aufwertung der persönlichen Kaufgeldforderung entgegen? 121, 73 (76). — 4) Das Recht auf Befriedigung aus der Entschädigung ist, wenn diese hinter­ legt ist, als Pfandrecht an der Hinterlegungsforderung anzusehen. 121, 75. — 5) Die Voraussetzungen der Hinterlegung (BGB. § 372) liegen nicht vor, wenn die Entschädigungssumme nicht vom (Beklagten als) Schuldner, sondern von dritter Seite (auf Grund des § 37 preuß. EnteignG.) hinterlegt worden ist (und der Beklagte berechtigter Gläubiger ist). 121, 77. — 6) Auch die Entziehung bloß subjektiver Privatrechte (z. B. der Stiftungsanwärter aus dem Stiftungsgeschäft) ist eine Enteignung. 121,168. — 7) Nach Reichs­ recht hat die Landesgesetzgebung freie Hand, Stiftungen auch ohne Ent­ schädigung aufzuheben oder in Änderung ihres Zweckes den bisher Berechtig­ ten ihr Recht zu entziehen. 121,169. — 8) Das preußische Gesetz über Ände­ rungen von Stiftungen, vom 10. Juli 1924 (GS. S. 575) ist rechtsgültig; es verstößt, soweit es inhaltlich eine Enteignung von Rechten der Stiftungs­ anwärter bedeutet, nicht gegen Art. 153 Abs. 2 RBerf. 121, 168/9. — 9) Der § 66 AufwG. enthält keine Enteignung. 121, 206. — 10) Eine rechts­ kräftige Entscheidung der Verwaltungsbehörde über die Enteignungs­ entschädigung, die auf eine Papiermarksumme lautet, steht weiteren An­ sprüchen aus der Geldentwertung entgegen, wenn die Verwaltungsbehörde die Geldentwertung schon hat ausgleichen wollen, dies aber unzureichend getan hat; der ordentliche Richter kann den Fehler nicht verbessern. 122, 110 (112); vgl. aber auch 123, 46. — 11) Der Enteignete, der in einem Vor­ prozeß die Enteignungsentschädigung unrichtig berechnet hat, geht durch die Rechtskraft des der Klage entsprechenden Vorprozeßurteils nicht seines Mehranspruchs auf Entschädigung verlustig. 123, 44 (46). — 12) Der Ent­ eignete kann den für den Tag der Zustellung des Feststellungsbeschlusses er­ mittelten Wert des Grundstücks in dem Markbetrag ersetzt verlangen, der nach seinem Kaufkraftwert am Tage des Urteils dem für jenen Tag fest­ gestellten Wert- und Entschädigungsbetrag entspricht. 123, 46. — 13) Die Rechtskraft des Papiermarkurteils hindert auch beim Entschädigungsanspruch

aus der Enteignung die Nachforderung nicht. 123, 46. — 14) Allerdings sind die Entschädigungsansprüche aus Enteignung für das Gebiet der Geld­ entwertung nicht nach den Grundsätzen über die Aufwertung zu behandeln, weil die Entschädigung eine Wertschuld ist, Aufwertung mithin für sie außer Betracht bleibt. 123, 47. — 15) Dennoch geht der Enteignete, der das Wesen seiner Forderung als Wertschuld und die Folgen, welche sich daraus für die Berechnung der Entschädigung ergaben, verkannt und deshalb von seinem Schuldner irrtümlich zu wenig gefordert hat, dadurch nicht seiner Mehr­ ansprüche infolge der Rechtskraft der über die Entschädigung ergangenen Vor­ entscheidung verlustig. 123, 47. — 16) Bei der Entschädigungsforderung aus Enteignung bildet die Geldentwertung nur einen Berechnungsfaktor für die von Anfang an bestehende Wertschuld. Für die Wirkung der Rechts­ kraft des Papiermark-Urteils aber ist das ohne Bedeutung; infolge der zu niedrigen Bezifferung des früheren Anspruchs liegt es tatsächlich so, daß nur über einen Teilbetrag erkannt worden ist. 123,47. —17) Der Rechtsweg, der für den Anspruch auf eine Enteignungs-Entschädigung auf Grund der Verordnung zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot vom 15. Jan. 1919 in einem Vorprozeß zulässig war, ist für Nachforderungen auch weiter zulässig geblieben, nachdem die Verordnung vom 9. Dezember 1919 den Rechtsweg ausgeschlossen hat. 123, 44 (48). — 18) Wann hat die Hinter­ legung im Enteignungsverfahren befreiende Wirkung für den Unternehmer? 123, 301. — 19) Hat der Enteignete die mit der Hinterlegung bewirkte Teilleistung des Unternehmers als Erfüllung angenommen, so ist die An­ nahme gerechtfertigt, der hinterlegte Betrag habe auf Gefahr des Ent­ eigneten bei der Hinterlegungsstelle gelegen. 123, 304. — 20) Die Ent­ eignung ist ein staatlicher Hoheitsakt, der das Recht des Eigentümers, mit seiner Sache nach Belieben zu verfahren, oder das sonstige von ihr betroffene Recht zugunsten eines Dritten beeinträchtigt. 124, Anhang 33; 129, 149. — 21) Der Eingriff ist in der Regel Verwaltungsakt, kann aber ausnahmsweise auch unmittelbar durch Gesetz erfolgen. Jedoch muß er sich dann ebenfalls als Einzeleingriff darstellen, der nicht alle im Geltungsgebiete des Gesetzes befindlichen Grundstücke oder Rechte gleichmäßig, sondern nur einzelne von ihnen (oder einen engen Kreis davon) trifft und ihnen ein besonderes Opfer zugunsten der Allgemeinheit auferlegt. 124, Anhang 33; 128,171; 129,149.— 22) Allgemeine Regelung des Inhalts und der Schranken des Eigentums ist dem Gesetze Vorbehalten (RVerf. Art. 153 Abs. 1). 124, Anhang 33. — 23) Diese Regelung steht, soweit es sich um bergrechtliche Befugnisse des Grundeigentümers oder um Berggerechtsame an Grundstücken handelt, der Landesgesetzgebung zu (EG. z. BGB. Art. 67). 124, Anhang 34. — 24) Die Reichsgesetzgebung ist in der Lage, selbst Enteignungen im engeren Sinne ohne Entschädigung anzuordnen. (RVerf. Art. 153 Abs. 2 Satz 2). 124, Anhang 34. — 25) Zwangsverstaatlichung einer Eisenbahn (§ 42 des preuß. EisenbahnGes. v. 3. November 1838 (GS. S. 505) als eine Art der Ent­ eignung. 125, 216 (219, 220, 222/3). — 26)' Nach preußischem Recht ist in allen Fällen zwangsmäßiger Eigentumsentziehung durch den Staat der ordentliche Rechtsweg nur insoweit eröffnet, als es sich um die Bemessung der Entschädigung handelt. 125, 220. — 27) Im Planfeststellungsverfahren

I. § 167. Enteignung. Preußisches Enteignungsgesetz v. 11. Juni 1874.

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können auch privatrechtliche Abmachungen getroffen werden. 125, 398. — 28) Unter die im preuß. EnteignG. § 42 erwähnten (ersatzfähigen) Nachteile fallen nur Schädigungen, die in der Einwirkung des Enteignungsverfahrens auf Besitz und Ausnutzung des Grundstücks (besonders auf seine Bewirt­ schaftung und die Verfügung darüber durch Veräußerung und Belastung) ihren Grund gehabt haben. 126, 217. — 29) Der von der Enteignung Betroffene hat auf Erstattung der von ihm im Enteignungsverfahren auf­ gewendeten Anwaltskosten auch dann keinen Anspruch gegen den Unter­ nehmer, wenn dieser den Enteignungsantrag zurückgenommen hat. 126, 216 (217). — 30) In welchem Umfange stehen demjenigen, der auf Grund privatrechtlicher Dienstbarkeit an einem Grundstück ein Durchfahrtsrecht besitzt, wegen Beeinträchtigung seiner Dienstbarkeit (und des Straßen­ anliegerrechts) Ansprüche gegen den Unternehmer zu, auf dessen Antrag das Enteignungsverfahren zur Tieferlegung der an dem Grundstück vorbei­ führenden Straße eingeleitet worden ist? 126, 370. — 31) Dem Art. 153 RVerf. ist nicht zu entnehmen, daß auch für Angriffe gegen die Rechts­ wirksamkeit eines über die Enteignungsentschädigung geschlossenen Ver­ gleichs der Rechtsweg bei den ordentlichen Gerichten offengehalten werden müsse. 127, 95 (97). — 32) Wenn der Eigentümer ein Grundstück unter dem Zwange drohender Enteignung an den Unternehmer verkauft, so ist der Verkauf lediglich als Ersatz für die durch ihn vermiedene Enteignung an­ zusehen; deshalb ist die Kaufpreisforderung in bezug auf die Folgen der Geldentwertung keinen anderen Grundsätzen unterworfen als die Ent­ eignungsentschädigung. 127, 267. — 33) Kann der Verkäufer, wenn in einem nach den Grundsätzen der Enteignung zu behandelnden Kaufverträge der Preis infolge ungenügender Berücksichtigung der Geldentwertung zu niedrig bemessen worden ist, Richtigstellung des Kaufpreises verlangen — oder nur Umwertung des vereinbarten Preises nach den für die Enteignungsent­ schädigung geltenden Regeln? (Nur Umwertung.) 127,266 (268); 130,62. — 34) Für die Umwertung des vereinbarten Kaufpreises kommt es nicht darauf an, ob er in vollwertigem Geld oder in bereits entwerteter Mark vereinbart worden war. 127, 268. — 35) Darin, daß eine Gemeindebehörde die Ge­ nehmigung zum Abbruch eines Gebäudes versagt, liegt keine Enteignung, sondern nur die Weigerung, von der gesetzlichen Regel (WohnungsmangelG. v. 26. Juli 1923 § 2) eine Ausnahme zu gestatten. 127, 280/1. — 36) Enthält das ortsstatutarische Verbot, an noch nicht fertiggestellten Straßen Wohn­ gebäude zu errichten, eine Enteignung? 128, 18 (27). — 37) Enthält die Beschränkung im Bebauen der'in die Fluchtlinie fallenden Grundfläche, die mit der Offenlegung des endgültig festgesetzten Fluchtlinienplanes eintritt, eine Enteignung? 128, 18 (27). — 38) RVerf. Art. 153 Abs. 2 enthält un­ mittelbar anwendbares Recht und greift daher auch älteren Landesgesetzen gegenüber Platz. 128, 30. — 39) RVerf. Art. 153 Abs. 2 Satz 2 fordert die Gewährung einer angemessenen Enteignungsentschädigung. Die An­ gemessenheit näher zu regeln liegt auf den der Landesgesetzgebung über­ lassenen Gebieten dieser ob; hierbei muß ihr ein gewisser Spielraum freien Ermessens gelassen werden. 128, 32. — 40) Das Rentensperrgesetz vom 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) verstößt nicht gegen den die Enteignung

und ihre Voraussetzungen regelnden Art. 153 RBerf. 128, 165 (171). — 41) Der § 2 des Geschlechtskrankheitengesetzes vom 18. Februar 1927 bedeutet keine Enteignung solcher Heilkundigen, die bisher solche Krankheiten be­ handelt haben. 129, 146 (148). — 42) Die Entscheidung eines Vorprozesses wegen unerlaubter Handlung (§ 823 BGB.), die in Eigentumsschädigung bestand, ist nicht maßgebend für den späteren Rechtsstreit, in dem der Eigen­ tümer Enteignungsentschädigung beansprucht. 129, 396. — 43) Wann darf im Rechtsstreit um die Erhöhung einer Enteignungsentschädigung aus­ nahmsweise ein Zwischenurteil über den Grund des Anspruchs ergehen? 129, 395. — 44) Muß der Enteignete eine Ersatzanlage statt der Geld­ entschädigung annehmen, wenn die Verwaltungsbehörde im Planfest­ stellungsbeschluß die Anlage irrig als eine solche im Sinne von § 14 des preuß. Enteignungsgesetzes angesehen und angeordnet hat? 129,394(397).— 45) Braucht sich der Enteignete keine Ersatzanlage aufnötigen zu lassen, so darf auf seine Abwehr nicht der § 254 BGB. angewandt werden. 129,397. — 46) Für die Preisabrede in einem Grundstückskaufvertrage, der unter dem Drucke drohender Enteignung zustande kam, sind (wegen der Folgen der Geldentwertung) die für die rechtskräftig festgesetzte Enteignungsent­ schädigung geltenden Umwertungssätze auch dann maßgebend, wenn das Enteignungsverfahren noch nicht eingeleitet war. 130, 58 (61/2). — 47) Ver­ einfachtes Enteignungsverfahren nach dem preuß. Ges. v. 26. Juli 1922: Fälligkeit des Entschädigungsbetrags; Hauptentschädigung für die Ent­ ziehung des Grundeigentums und besondere Schadloshaltung für Besitz­ verlust infolge vorläufiger Einweisung des Unternehmers (§ 6 d. Ges. v. 1922). 130, 180/185. — 48) Umrechnung der Enteignungsentschädigungen aus der Papiermarkzeit; Berücksichtigung der vom Kurswerte häufig recht ver­ schiedenen Kaufkraft der Papiermark. 130, 374.

§ 168. Preußisches Fluchtliniengesetz v. 2. Juli 1875. 1) Die Gemeinde (Baupolizeibehörde) handelt auch dann im öffentlichen Interesse, wenn sie nur im Hinblick auf eine für die Zukunft in Aussicht genommene Fluchtlinie zu deren Sicherung vorsorglich die Baugenehmigung versagt. 126, 360. — 2) Der Rechtsgrund der Versagung liegt aber dann nicht im Fluchtliniengesetz, sondern in der allgemein der Polizei zustehenden vorbeugenden Machtbefugnis zur Wahrnehmung der öffentlichen Belange. 126, 360. — 3) Zum Begriff der historischen Straße: Nur Ortsstraßen können historische Straßen sein; Verbindungsstraßen zwischen Ortschaften nicht; doch kann eine durch den Ort führende Landstraße zugleich Glied des Orts­ straßennetzes und insoweit historische Straße werden. 128, 18 (23). — 4) Bauland, wirkliches Baustellenland und erst werdendes, sog. merkantiles Bauland. 128, 26. — 5) Enthält das ortsstatutarische Verbot der Errichtung von Wohngebäuden an noch nicht fertig hergestellten Straßen eine Ent­ eignung? 128, 18 (27). — 6) Enthält die mit der Offenlegung des endgültig festgesetzten Fluchtlinienplanes eintretende Beschränkung der Bebauung der in die Fluchtlinie fallenden Grundfläche eine Enteignung? 128, 18 (27). — 7) Wieweit reicht die Befugnis der Landesgesetzgebung, den Anspruch des

I. §§ 169—171a. Reichsrayongesetz. Branntweinmonopolgesetz.

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Eigentümers eines in eine Fluchtlinie fallenden Grundstücks auf angemessene Entschädigung für die mit der Fluchtlinienfestsetzung verbundene Be­ bauungsbeschränkung näher zu regeln? 128,18 (32). — 8) Ist der § 13 Abs. 1 des preuß. Fluchtliniengesetzes vom 2. Juli 1875 mit der Reichsverfassung vereinbar? 128, 18 (33). § 169. Reichsrayongesetz v. 21. Dezember 1871.

§ 170. Reichsgesetz v. 30. Juni 1900, bett, die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. Preuß. Gesetz v. 28. August 1905. 1) Untersagung eines auf Privileg (von 1588) beruhenden Abdeckerei­ betriebes durch die Behörde? 129, 330.

§ 171. Schlachthäuser. Viehseuchen.

1) Einwirkung seuchenpolizeilicher Gesetze auf alte (als Privileg be­ gründete) Abdeckereigerechtigkeiten? 129, 330 (334). § 171a. Branntweinmonopolgesetz v. 26. Juli 1918/8. Aug. 1922.

1) Nach welchen Grundsätzen ist die Entschädigung aufzuwerten, die das Reich nach §§ 199flg. des Branntweinmonopolgesetzes vom 26. Juli 1918 den nicht weiterbeschäftigten Betrieben zu gewähren hat? 121, 94. — 2) Grundsätzlich Gewährung der Entschädigung zu dem Werte, welcher dem Geldstande der für die gesetzliche Festsetzung maßgebenden Zeit entspricht. 121, 95. — 3) Grundgebühr, Gewinnentschädigung und Gegenleistung nach dem Branntweinmonopolgesetz. 121, 96, 98. — 4) Stichtag der Aufwertung der 26. Juli 1918 (Tag des Erlasses des ersten Branntweinmonopolgesetzes). 121,98/99. — 5) Nach welchen Grundsätzen ist die Entschädigung aufzuwerten, die das Reich für die Einstellung eines Brennereibetriebes und eines Be­ triebes zur Herstellung von Trinkbranntwein zu gewähren hat? 128, 344 (347/9). — 6) Gleiche Regelung für die Betriebe von Spiritusreinigungs­ anstalten, Brennereien und Trinkbranntweinbereitung. 128, 346/7. — 7) Zeitraum, für den aufzuwerten ist. 128, 347. — 8) Aufwertung nach Lage des einzelnen Falles; auch Rücksicht auf persönliche Verhältnisse (Ver­ armung u. a.) nach § 242 BGB. 128, 348. — 9) Rückwirkung sachlich rechtlicher Gesetzesvorschriften auf Rechtsstreitigkeiten, die schon an das Revisionsgericht gelangt waren, als das Gesetz erlassen wurde. 128, 344 (350/2). — 10) RGes. v. 28. Dezember 1929 über Entschädigung von Be­ trieben und Arbeitnehmern auf Grund der Einführung des Branntwein­ monopols (RGBl. I S. 247); nach Zweck und Entstehungsumständen ist ihm ein möglichst weiter Geltungsbereich zugemessen; Ausdehnung auf noch im Streit befangene Fälle, die nicht schon rechtskräftig entschieden sind. 128, 350/2.

204

I- §8172—176. Verlöbnis. Klage auf Herstellung d. ehelichen Gemeinsch. usw.

Vierter Abschnitt. Familienrecht. Erstes Kapitel.

Ehe.

§172. «erlSbnis.

§ 173. Eingehung der Ehe.

§ 174. Anfechtung und Richtigkeit der Ehe.

1) Unter welchen Voraussetzungen kann eine Ehe wegen krankhafter geistiger oder seelischer Veranlagung eines Ehegatten angefochten werden? 125, 172. — 2) Für die Anfechtung der Ehe kommt es darauf an, ob der Ehegatte schon zur Zeit der Eheschließung mit Geisteskrankheit oder mit einer Veranlagung behaftet war, die nach der gewöhnlichen Entwicklung der. Dinge notwendig zur Geisteskrankheit führen mußte. 125, 173. — 3) Dagegen ist § 1333 BGB. nicht anwendbar, wenn nur bei Hinzutritt mißlicher und widriger Verhältnisse die Anlage eine Geisteskrankheit auslöst. 125, 173. — 4) Bei der Anfechtung der Ehe aus §1333 BGB. bilden den Anfechtungsgrund nicht einzelne Tatsachen, sondern die persönlichen Eigenschaften des Ehe­ gatten; diese werden allerdings regelmäßig nur aus äußeren Vorkommnissen zu folgern sein. 128, 75. — 5) Verschiedene Grade der zur Grundlage der Anfechtung gemachten üblen Eigenschaft; begründende Umstände. 128, 75/76. — 6) Inwieweit steht der Geltendmachung einer persönlichen Eigen­ schaft als Eheanfechtungsgrund der Umstand entgegen, daß der Kläger von dieser Eigenschaft schon während eines früheren Eheprozesses Kenntnis gehabt hatte? 128, 74(75). § 175. Wirkungen der Ehe im allgemeinen. Persönliches Verhältnis der Ehegatten. Schlüsselgewalt der Ehefrau.

1) Eheliche Lebensgemeinschaft: sie umfaßt alle Angelegenheiten der Gatten; keiner von ihnen ist befugt, sich Belangen gegenüber fremd zu er­ klären, die dem anderen lebenswesentlich sind. 124, 55. — 2) Widerstreit der Pflichten; berufstätige Frau. 124, 57. — 3) Verhältnis des Ehegatten zu Stiefkindern, nahe Familienbeziehung; grundsätzliche Gleichbehandlung mit eignen Kindern. 124, 56. — 4) Sittliche Pflicht, Vereinbarungen möglichst zu wahren, soweit nicht höhere Rücksichten nötigen, davon abzugehen. 124, 57. — 5) Auffassung der Ehe als einer höheren sittlichen Ordnung; Folgerungen daraus für die Pflichten der Eheleute. 126,177. — 6) Ordnungs­ mäßige Führung der Hauswirtschaft gehört für die Frau zu den durch die Ehe begründeten Pflichten. 126, 175. § 176. Klage auf Herstellung der ehelichen Gemeinschaft. Unterhaltspflicht während der Trennung.

1) Lösung der häuslichen Gemeinschaft durch Kriegsabwesenheit? 128, 49.

I. § 177. Eheliches Güterrecht usw.

§ 178. Gesetzliches Güterrecht usw.

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§ 177. Eheliches Güterrecht vor dem Inkrafttreten deS BGB.

§ 178. Gesetzliches Güterrecht deS BGB.

1) Fallen Ansprüche, die der Mann nur zur Sicherung oder zur Einziehung an die Frau abtritt, in deren eingebrachtes Gut? (Sachbefugnis?) 123, 381. — 2) Der im gesetzlichen Güterstande lebende Ehemann ist be­ rechtigt, einen von ihm gemeinschaftlich mit seiner Frau über ihr ein­ gebrachtes Gut abgeschlossenen Mietvertrag ohne Zustimmung der Frau abzuändern. 124, 325 (327, 330). — 3) Als Folge der beim gesetzlichen Güterstand dem Manne zustehenden Verwaltung und Nutznießung am ein­ gebrachten Gute tritt eine dingliche Gebundenheit dieses Gutes zugunsten des Mannes ein; sie äußert sich in einer Beschränkung der der Frau als Eigen­ tümerin an sich zustehenden Verfügungsbefugnis. 124, 327. — 4) Der Mann verwaltet und nutzt das eingebrachte Gut, allerdings nicht zu eigenem Gewinn, sondern als treuer Haushalter für Zwecke des ehelichen Lebens. Den Stammwert des Vermögens hat der Mann zu erhalten, da der Rein­ ertrag für den Lebensunterhalt der Familie bestimmt ist. 124, 327. — 5) Der Mann darf über eingebrachtes Gut (vgl. § 1375 BGB.) keine Rechts­ geschäfte eingehen, die unmittelbar auf Übertragung, Belastung, Änderung oder Aufhebung eines Rechtes abzielen. Darunter fällt jedoch weder der Abschluß eines Mietvertrags noch die Besitz- und Gebrauchsüberlassung an den Mieter noch beides zusammen. 124, 327. — 6) Die Frau kann (vgl. § 1395 BGB.) einen Mietvertrag über eingebrachtes Gut ohne Einwilligung des Mannes abschließen. Aber die Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflicht, die Übertragung des Mietbesitzes, braucht der Mann nicht zu dulden. 124, 328. — 7) Der Mann erwirbt die Rechte der Verwaltung und Nutz­ nießung kraft Gesetzes durch den Abschluß der Ehe, ohne daß eine förmliche Übertragung erforderlich wäre; sie erlöschen nur unter den im Gesetze be­ sonders bestimmten Voraussetzungen. 124, 328. — 8) Die Nutzungen des eingebrachten Gutes erwirbt der Mann wie ein Nießbraucher (§ 1383 BGB.); die Früchte einer Sache also mit der Trennung (§§954, 1068 BGB.); bürgerliche Früchte mit der Fälligkeit. 124, 329. — 9) Soweit Nutzungen darin bestehen, daß der Mann Wiederkehrende Leistungen von einem andern zu fordern berechtigt ist (z. B. Zinsen), gehen die darauf gerichteten An­ sprüche kraft Gesetzes auf ihn über. 124, 329. — 10) Das Schwergewicht der Rechte des Mannes liegt in der Verwaltung des Frauengutes. Die Nutzung ist die rechtliche Form, in der er die Früchte des Eingebrachten be­ zieht. 124, 330. — 11) Übergewicht der güterrechtlichen Vorschriften, wenn den Eheleuten ein Grundstück gemeinsam gehört, sodaß die Regeln der Gemeinschaft anwendbar wären. 124, 327. — 12) Wann „bezieht sich" ein einseitiges Rechtgeschäft auf das eingebrachte Gut? Nicht nur dann, wenn das Rechtsgeschäft das Stück des aktiven Bestandes dieses Gutes bereits erfaßt, sondern auch dann, wenn dadurch das Vermögen in seinem aktiven Bestand eine Änderung erleiden kann. 125, 403. — 13) Welchem Ehegatten gegenüber sind beim gesetzlichen Güterrecht einseitige Rechts­ geschäfte Dritter vorzunehmen, die den Aktiv- und den Passivbestand des

eingebrachten Gutes zugleich berühren? (Nach der Regel des § 1403 Abs. 1 BGB. dem Manne gegenüber.) 125, 401 (406/7). — 14) Kaduzierungs­ verfahren bei der Gesellschaft mbH. in bezug auf den Geschäftsanteil einer Ehefrau. 125, 401 (403/4). — 15) Die Auskunftspflicht des Mannes ist zwar als Rechtspflicht vom Beginn seiner Verwaltung und Nutznießung an begründet. Aber die Frau kann den Anspruch auf Erteilung von Aus­ kunft über den Stand der Verwaltung des eingebrachten Gutes (§ 1374 BGB.) nicht jederzeit, sondern nur unter den Voraussetzungen des § 1394 Satz 1 (§ 1391) BGB. gerichtlich geltend machen. 126, 103 (104). — 16) Voraussetzungen des Anspruchs der Frau auf Sicherheitleistung nach § 1391 BGB. 126, 104. — 17) Was ist unter Mitwirkung bei der Auf­ nahme eines Verzeichnisses über den Bestand des eingebrachten Gutes nach § 1372 BGB. zu verstehen? 126, 103 (106). — 18) Das Verlangen nach § 1372 kann nicht nur zu Beginn, sondern auch im Laufe der Verwaltung und Nutznießung gestellt werden, und zwar auch dann, wenn Veränderungen im Bestände des eingebrachten Gutes stattgefunden haben. 126, 106. — 19) Zweck der Verwaltungsgemeinschaft: der Frau den Stamm des ein­ gebrachten Gutes möglichst zu erhalten. 126, 116. — 20) Die gerichtliche Geltendmachung der den Ehegatten gegeneinander zustehenden Ansprüche wird durch die Verwaltung und Nutznießung des Mannes nicht bis zu deren Beendigung hinausgeschoben; sie kann in der Regel schon während der Dauer der Verwaltung und Nutznießung erfolgen. 126,119. — 21) Aus­ nahme : Ansprüche, die der Frau gegen den Mann auf Grund der Ver­ waltung und Nutznießung zustehen, können regelmäßig erst nach deren Be­ endigung geltend gemacht werden. 126, 120. — 22) Welches die Ansprüche mit hinausgeschobener Geltendmachung sind, ergibt sich aus den (die Rechte und Pflichten der Verwaltung und Nutznießung bestimmenden) §§ 1373 bis 1393 BGB. 126, 120. — 23) Wenn der Mann ein Grundstück im eignen Namen, aber mit Mitteln des eingebrachten Gutes und nach seinem Willen für dessen Rechnung erworben hat, so ist er verpflichtet, es der Frau zu übereignen. 126, 114 (120). — 24) Dieser Anspruch gehört nicht zu denen, welche die Frau regelmäßig erst nach Beendigung der ehemänn­ lichen Verwaltung und Nutznießung geltend machen kann. 126, 114 (120/1). — 25) Die Ehefrau betreibt als Teilhaberin einer offenen Handels­ gesellschaft ein selbständiges Erwerbsgeschäft, auch wenn sie von der Ge­ schäftsführung ausgeschlossen ist. 127, 110 (114). — 26) Zum Vorbehalts­ gute gehören nur die Erträgnisse des selbständigen Erwerbsgeschäfts, nicht auch das Geschäft selbst und das darin angelegte Stammvermögen der Frau. 127, 110 (115). — 27) Der Ehemann begibt sich mit seiner Ein­ willigung zum Geschäftsbetriebe der Frau seines Nutznießungs- und Ver­ waltungsrechtes. Das gilt jedoch nur für die Dauer des Geschäftsbetriebs; die Veräußerung des Geschäftes selbst bezieht sich nicht auf Vorbehalts-, sondern auf eingebrachtes Gut (weil auf das angelegte Stammvermögen). 127, 115. — 28) Die Frau bedarf der ehemännlichen Zustimmung zu einem Vertrage, durch den sie der Auflösung der offenen Handelsgesellschaft und dem Übergange des Geschäfts auf den bisherigen anderen Teilhaber zu­ stimmt; denn diese ihre Erklärung bedeutet, weil unmittelbar auf den Rechts-

bestand der Gesellschaft einwirkend, eine Verfügung. 127, 110 (115). — 29) Durch Verweigerung der Einwilligung des Mannes wird das Abkommen, das ihrer bedarf, hinfällig; es wird auch dadurch nicht wirksam, daß die Ehe später geschieden wird und der gesetzliche Güterstand somit endigt. 127, 115/116. — 30) Inwieweit kann der Ehemann Schaden, der seiner Frau durch einen Kraftwagenunfall zugefügt worden ist (Wegfall oder Minde­ rung des Erwerbs, Vermehrung der Bedürfnisse), als ihren oder als seinen eignen Schaden gerichtlich geltend machen? 129, 68. — 31) Durch Weg­ fall oder Minderung des Erwerbs der Frau wird in der Regel der Mann und nicht die Frau geschädigt. 129, 58. § 178a. Ehevertrüge.

§ 179. Allgemeine Gütergemeinschaft des BGB.

1) Der Anteil des Abkömmlings am Gesamtgut einer beendigten, aber noch nicht auseinandergesetzten fortgesetzten Gütergemeinschaft gehört nicht zum Sondergute, sondern zum Gesamtgute des Abkömmlings in der allgemeinen Gütergemeinschaft mit seinem Ehegatten. (Grundgedanken, Lehrstreit über die Frage.) 125, 347—356 (354). — 2) Die Vorschriften darüber, ob die Verfügung eines Ehemannes über ein ihm und anderen in fortgesetzter Gütergemeinschaft gehöriges Grundstück der Zustimmung seiner Frau bedarf, mit der er in allgemeiner Gütergemeinschaft lebt, stehen zwar im BGB. (Familienrecht). Ihrem Inhalte nach aber gehören sie auch dem Grundbuchrecht an. (Weitere Grundbuchbeschwerde, Vorlegung an das Reichsgericht bei Abweichung unter zwei Oberlandesgerichten.) 125, 349. — 3) Rechtsfolgen und Ansprüche, wenn die Ehefrau (z. B. durch Kraftwagenunfall) Schaden erleidet, der Erwerbseinbuße oder Bedürfnis­ vermehrung mit sich bringt; inwieweit Gesamtguts-, inwieweit andrer Schaden? 129, 58. — 5) Allgemeine und fortgesetzte Gütergemeinschaft als Rechtsgemeinschaft zur gesamten Hand. 129, 119/121. § 180. Errungenschaftsgemeinschaft des BGB. 1) Rechtfolgen und Ansprüche, wenn die Ehefrau Schaden (Erwerbs­ einbuße, Bedürfnisvermehrung) erleidet, für den ein Dritter haftet; in­ wieweit Gesamtguts-, inwieweit andrer Schaden? 129, 58.

§ 181. Fahrnisgemeinfchaft des BGB. 1) Rechtsfolgen und Ansprüche, wenn die Ehefrau Schaden (Erwerbs­ einbuße, Bedürfnisvermehrung) erleidet, für den ein Dritter haftet; in­ wieweit Gesamtguts-, inwieweit andrer Schaden? 129, 58.

§ 182. Gütertrennung. Güterrechttzregister.

§ 183. Klage auf Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft.

§ 184.

Ehescheidung und deren Folgen.

1) Das Gesetz vom 30. März 1928 über den Vorsitz bei den Kollegial­ gerichten (RGBl. I S. 134) greift nicht sachlich in das Eherecht ein, sondern bewegt sich auf verfahrensrechtlichem Gebiet. 121, 199. — 2) Die einmal geschiedene oder für nichtig erklärte Ehe kann nicht nochmals geschieden oder angefochten werden. 122, 213. — 3) Über den Bestand der Ehe darf nur einheitlich und gleichzeitig entschieden werden. 122, 213. — 4) Der mit der Klage auf Herstellung der häuslichen Gemeinschaft rechtskräftig abgewiesenen Kläger kann nachträglich gegenüber der Scheidungs-Wider­ klage der Beklagten auch seinerseits Scheidung der Ehe beantragen, obwohl er dies in der früheren Klage nicht (auch nicht hilfsweise) getan hatte. 122, 211 (212). — 5) Wirkungen der Erklärung als mitschuldig. 122, 213. — 6) Wie ist ein im Ehescheidungsstreit geschlossener Vergleich zu beurteilen, der die Scheidung erleichtern soll? 123, 84 (87); 126, 321. — 7) Wann liegt im Ehescheidungsprozeß eine die Einlegung eines Rechtsmittels rechtfertigende Beschwerde vor? (Der Partei, die der andern Ehebruch vorwirft, .ist daran gelegen, daß den Schuldigen die Nebenwirkungen des Ehebruchs — § 172 StGB., § 1312 BGB. — treffen.) 123, 134. — 8) Wie ist eine durch Irr­ tum beeinflußte Willenserklärung im Eherechte (z. B. Verzeihung) zu be­ urteilen? 123, 235 (237). — 9) Durch die Verzeihung gibt der verletzte Ehegatte zu erkennen, daß er die Ehe durch das ehewidrige Verhalten des anderen nicht oder nicht mehr als zerrüttet empfindet. 123, 237. — 10) Eine Verzeihung, zu welcher der verletzte Ehegatte durch Irrtum bestimmt worden war, kann auch ohne eine den §§ 119, 121 BGB. entsprechende Anfechtung zurückgenommen werden. (Beispiel: Der Mann hat der Frau Verzeihung gewährt, nachdem sie ihm einen begangenen Ehebruch ein­ gestanden, dabei aber verschwiegen hat, daß sie noch eine tiefe Neigung zu dem Ehebrecher hegt und auf spätere Vereinigung mit ihm hofft.) 123, 235 (238). — 11) Die beiderseitigen Pflichten der ehelichen Lebensgemein­ schaft — und ihre Verletzungen — sind im Ehescheidungsstreit gegeneinander abzuwägen. 124, 58. — 12) Die Lebensgemeinschaft umfaßt alle An­ gelegenheiten der Gatten; keiner von ihnen ist befugt, sich Belangen gegen­ über für fremd zu erklären, die dem andern lebenswesentlich sind. 124, 55. — 13) Pflichten eines Ehegatten gegenüber Stiefkindern. 124, 54 (56, 58). — 14) Eheverfehlung im Widerstreit der Pflichten. 124, 54 (57/8). — 15) Sittliche Pflicht, Vereinbarungen (in der Ehe) nach Möglichkeit zu wahren, soweit nicht höhere Rücksichten nötigen, davon abzugehen. 124, 56/7. — 16) Berufstätige Ehefrau; Vernachlässigung des Haushalts? 124, 57. — 17) Wegen Vernachlässigung der Hauswirtschaft durch die Frau kann in der Regel der Mann Scheidung (§ 1568 BGB.) nur dann verlangen, wenn es sich um eine besonders arge Vernachlässigung handelt, die nach vergeblichen ernsten Ermahnungen des Mannes beharrlich fortgesetzt wird. 126, 173 (175). — 18) Befindet sich der Mann nicht im ehelichen Hausstand (Abwesenheit im Felde), so kann das Erfordernis der Abmahnung entbehr­ lich sein. 126, 175. — 19) Ungünstige Einwirkung eines arg vernach­ lässigten Haushalts auf Ordnungssinn und Sittlichkeit der Kinder; Ver-

I. §185. Verwandtschaft. Eheliche Abstammung usw.

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letzung der Pflicht, ihr geisttges und leibliches Wohl zu fördern. 126, 177. — 20) Ein erst nach Rechtskraft des Scheidungsurteils erklärter Unterhalts­ verzicht der Frau ist nichtig, wenn er einen Teil eines die Scheidung er­ leichternden Abkommens bildet. 126, 320 (322/3). — 21) Im Falle des § 1573 BGB. brauchen die „ anderen Tatsachen", auf welche die Scheidungs­ klage gegründet wird, nicht schon für sich allein betrachtet eine schwere Ehe­ verfehlung darzustellen; es genügt, wenn überhaupt eine von Verzeihung oder Zeitablauf nicht betroffene Eheverfehlung vorliegt und sie im Zu­ sammenhalt mit den verziehenen oder nicht fristgemäß geltend gemachten Verfehlungen als schwere Eheverfehlung anzusehen ist. 127, 102 (103). — 22) Ob eine Eheverfehlung eine schwere sei, ist im wesentlichen Tat-, nicht Rechtsfrage. 127, 102 (103). — 23) Es bedeutet einen Unterschied, ob die Ehe auch auf die Widerklage geschieden oder ob nur die Mitschuld des klagenden Ehegatten ausgesprochen wird. 127, 370 (372). — 24) Die Aus­ schlußfrist des § 1571 Abs. 1 Satz 2 BGB. fällt unter § 8 des Ges. betr. den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte be­ hinderten Personen v. 4. Aug. 1914. 128, 46 (49). — 25) Was den all­ gemeinen Anschauungen unter Eheleuten entspricht, muß sich jeder Ehe­ gatte zur Richtschnur nehmen, solange er nicht weiß oder ohne Fahrlässig­ keit annehmen darf, ein abweichendes Verhalten verstoße nicht gegen das Empfinden des andern Ehegatten. 130, 179. — 26) Auch nach der Trennung noch schulden die Ehegatten einander Liebe und Achtung; durch ehewidrige Handlungen nach jenem Zeitpunkte kann die Ehe zerrüttet oder die schon bestehende Zerrüttung verschlimmert werden. 130, 179/180. — 27) Ein Ehegatte verletzt durch den ohne Einverständnis des andern Ehegatten unternommenen Besuch eines Nacktbades die durch die Ehe begründeten Pflichten. 130, 178 (180).

Zweites Kapitel.

Verwandtschaft.

§ 185. Allgemeine Bestimmungen des BGB. Eheliche Abstammung. Personenstand.

deutung der Klausel „frei gegen Lieferschein" im Frachtverkehr: Der Fracht­ führer erhält die Fracht nicht vom Empfänger, sondern vom Absender, aber nur, wenn er einen vom Empfänger auszustellenden Schein vorlegt, wonach die Ladung gehörig abgeliefert ist. 122, 221 (226). — 4) Zum Begriffe der Löschbereitschaft des Kahnschiffers, besonders bei Eingriffen der Be­ satzungsbehörde. 122, 221 (226 flg.). — 5) Bei der Schadensfeststellung

nach § 61 Abs. 1 BinnenschiffG. braucht der Frachtführer nicht zugezogen zu werden. 125, 422 (424). — 6) Auslegung von Ladescheinklauseln (Frei­ zeichnung von der Haftung für Fahruntüchtigkeit des Schiffes); Beweislast des Ladescheininhabers, Entlastungsbeweis des Frachtführers und Schiffs­ eigners. 125, 422 (423/5). — 7) Bedeutung des Durchkonnossements. 125, 425.

III. Zusammenstoß von Schiffen, Bergung und Hilfeleistung. Schiffsgläubiger. 1) Die Verjährungsvorschriften in § 117 Nr. 7, § 118 BinnSchG. finden auch Anwendung auf den dinglichen Anspruch aus nautischem Verschulden eines Schiffseigner-Schiffers. 127, 72 (76). — 2) Desgleichen auf den persönlichen Anspruch aus nautischem Verschulden des Schiffseigner-Schiffers und aus einem Verschulden der Schiffsbesatzung nach § 114 BinnSchG. 127, 72 (74).

Sechstes Kspikrl.

Srehsndrl.

§ 250. Allgemeine Bestimmungen. Reeder. Reederei. Schiff. Schiffer. SchiffsMannschaft. Schiffsgläubiger. Schiffsmakler. Verjährung.

1) Art und Umfang der dem Schiffer nach §636 HGB. obliegenden Maßnahmen: Der Schiffer kann und muß unter Umständen ganz unabhängig von etwaigen Anweisungen des Abladers Maßregeln ergreifen, die im Ergebnis zur Auslieferung der Ware an die Abladerfirma ohne entsprechende Rückgabe der Konnossemente führen. 121,300 (301). — 2) Nach herrschender Rechtsauffassung handelt der Schiffer, wenn er nach § 535 HGB. tätig ist, aus eigenem Recht und eigener Pflicht; der Agent des Reeders, wenn er der­ artige Geschäfte in überseeischen Häfen neben dem Schiffer oder an dessen Stelle vornimmt, grundsätzlich als dessen Beauftragter und Vertreter. 121, 300 (302). — 3) Sorgfaltspflicht des Schiffers; Haftung des Schiffseigners für den Schiffer als Erfüllungsgehilfen; Einwand mitwirkenden Ver­ schuldens Dritter? 122, 288/9. — 4) Art und Umfang der Vertretungs­ befugnis des Korrespondentreeders; Form und Zustandekommen von Mehr­ heitsbeschlüssen der Reederei. 123, 108. — 6) Der Korrespondentreeder ist auch nach Auflösung der Reederei befugt, Ansprüche auf anteilmäßige Deckung von Reedereischulden geltend zu machen. 123, 109. — 6) HGB. § 494 regelt nur das Verhältnis der Reederei und der Mitreeder zu Dritten. Im Jnnenverhältnis der Reederei macht es keinen Unterschied, ob der Korrespondentreeder einen Bankkredit im eignen Namen oder auf den Namen der Reederei ausgenommen hat, wenn nur feststeht, daß er den Kredit für die Zwecke der Reederei besümmt hatte und dabei im Rahmen seiner Befugnisse gehandelt hat. 123, 109. — 7) Für Mehrheitsbeschlüsse der Reederei bedarf es keiner besonderen Form; es genügt, wenn die Mehr­ heit der Reeder (sei es auch ohne Anhörung der Minderheit) den Beschluß faßt und irgendwie zur äußeren Erscheinung bringt. 123, 110. — 8) An­ forderungen, die in bezug auf Schutzvorrichtungen des Schiffes und auf

Stärke der Schiffsbesatzung an die Sorgfaltspflicht des Verfrachters zu stellen sind; Sorgfaltspflicht der Schiffsbesatzung selbst. 124, 49 (52, 53). — 9) Anwendbarkeit der Regeln vom Beweise des ersten Anscheins beim see­ rechtlichen Überfahrtsvertrag, wenn ein Reisender eine Beschädigung erleidet. 124, 49 (51). — 10) Haftung aus dem Beförderungsvertrag und außer­ vertragliche Haftung auf Grund der allgemeinen Rechtspflicht, für die Sicherheit des Verkehrs auf dem Schiffe zu sorgen. 124, 50. — 11) Unter­ schiede der Haftung: seerechtlicher Überfahrtsvertrag (Personen) HGB. §§485, 664 flg., Güterbeförderung (Ladungsgut) HGB. §606, Seetüchtig­ keit des Schiffes (Haftung gegenüber dem Güterbefrachter) HGB. §559. 124, 51. — 12) Haftung des Reeders für Schäden, welche Stauereiarbeiter in Ausführung ihrer das Löschen eines Seeschiffes betreffenden Dienst­ verrichtungen Dritten zugefügt haben. 126, 35 (39). — 13) Wer gehört zur Schiffsbesatzung oder ist rechtlich so zu behandeln, als gehöre er dazu? 126, 37. — 14) Stauer, die zur Schiffsbesatzung zählen und Angestellte eines selbständigen Stauereiunternehmers. 126, 37. — 15) Grundgedanke der Reederhaftung (HGB. §§485, 486 Nr. 3); Entlastungsbeweis nach §831 BGB. 126, 38. — 16) Arbeiten, die zwar für das Schiff vorgenommen werden, aber nicht (wie das Löschen und Laden) unter die vom Reeder übernommene Beförderung von Gittern fallen und nicht zu den typischen, dem regelmäßigen laufenden Schiffsbetrieb eigentümlichen, mit den be­ sonderen Gefahren der Schiffahrt verbundenen Schiffsdiensten gehören. Haftung des Reeders auf Schaden, der bei solchen Arbeiten entstanden ist, sinngemäß auszudehnen, auch wenn ein selbständiger Stauereiunternehmer die Löschung nach einem mit dem Reeder vereinbarten Löschplane hat machen lassen. 126, 39. — 17) Auskunftspflicht des Korrespondentreeders (nach HGB. § 498), wenn er teils als solcher, teils als selbständiger Reeder Rechtsgeschäfte vorgenommen hat. 126, 40 (43/46). — 18) Der Reeder haftet bei Schiffszusammenstoß für ursächliches Verschulden seiner Schiffs­ besatzung; auch für fahrlässig fehlerhafte Schiffsführung seines Vertrags­ lotsen (Unterschied vom Zwangslotsen). 126, 86.

§ 251. Seefrachtvertrag. Konnossement. 1) Welchem Rechte die Beziehungen zwischen den Parteien eines See­ frachtvertrags unterliegen, der innerhalb verschiedener Rechtsgebiete zur Entstehung und Abwicklung gelangt, richtet sich hauptsächlich danach, ob die Umstände des Falles Anhaltspunkte für den Willen der Parteien ergeben, ein einheitliches Recht solle für das Verhältnis maßgebend sein. 122, 318. — 2) Nach welchem Recht ist eine Chartepartie zu beurteilen, die in London vom dortigen Agenten der englischen Reederei und dem Agenten der (einem andern Staat angehörigen) Befrachterin auf einem Vordruck der Baltic and White Sea Conference gezeichnet ist? 122, 316 (318). — 3) Bedeutung der Konnossementsklausel „Freight and all conditions and exceptions as per Charter Party“ für die Bestimmung des Rechtes, das auf die Beziehungen zwischen Verfrachter und Empfänger anzuwenden ist. Inwieweit kann für diese Rechtsbeziehungen— entgegen der Konnossements­ klausel, welche das den Frachtvertrag beherrschende Recht für maßgebend

erklärt, — das abweichende Recht des Bestimmungsortes in Betracht kommen? 122, 316 (319). — 4) Die Reederei kann sich, auch wenn ein sog. reines Konnossement ausgestellt worden ist, zum Beweise des wirklichen Zustandes, in welchem sich das Gut bei seiner Übernahme durch das Schiff befand, auf eine Bescheinigung darüber im Kai-Empfangsschein berufen. 123, 320 (327). — 5) Durchgehendes Konnossement („Durchkonnossement"). 123, 324; 125, 425. — 6) Sonderkonnossement. 123, 325. § 252. Haverei. Seestraßenordnung.

I. Große (gemeinschaftliche) und besondere Haverei.

II. Schaden durch Zusammenstoß von Schiffen. Seestraßenordnung. 1) Der Verkehr im Hamburger Hafen wird von den Vorschriften der Seestraßenordnung (v. 5. Febr. 1906, RGBl. S. 120) beherrscht. Die §§ 27,' 28 des Hamburger Hafengesetzes (v. 2. Juni 1897) dienen nur zur Ergänzung; aus ihnen kann nicht die Berechtigung hergeleitet werden, von den Kursvorschriften der Seestraßenordnung abzuweichen. 122, 284 (287). — 2) Von der Vorschrift des Art. 25 der SeestraßenO. kann aus­ nahmsweise vermöge der Pflicht sorgfältiger Schiffsführung abgewichen werden, wenn durch ihre Befolgung die Gefahr eines Zusammenstoßes entstünde. 122, 287. — 3) Der Führer eines gemieteten Schleppers ist Erfüllungsgehilfe des Mieters bei der Ausführung des Schleppvertrags. 122, 284 (288). — 4) Der Schlepper, der am Zusammenstöße seines An­ hangs mit einem dritten Schiffe schuldig ist, kann sich gegenüber dem Eigen­ tümer des geschleppten Schiffes nicht auf Mitverschulden des Dritten be­ rufen, mit dem er gemeinsam als Gesamtschuldner haftet. 122, 284 (289). — 5) Welchem Zwecke dient die Vorschrift über die Lichterführung manövrier­ unfähiger Schiffe? (Anderen Schiffen anzuzeigen, das lichterzeigende Fahr­ zeug könne nicht aus dem Wege gehen.) 125, 65 (68). — 6) Inwiefern kann ein Verstoß gegen die Vorschrift über die Lichterführung manövrierunfähiger Schiffe von ursächlicher Bedeutung für den Ünfall eines aufkommenden

Schiffes sein? 125,65 (68). — 7) Der Reeder haftet bei Schiffszusammenstoß für ursächliches Verschulden seiner Schiffsbesatzung; auch für fahrlässig fehlerhafte Schiffsführung seines Vertragslotsen, da dieser vorübergehend zur Schiffsbesatzung gehört (Unterschied vom Zwangslotsen). 126, 87. — 8) Unter welchen Voraussetzungen macht sich das Reich schadensersatzpflichtig, wenn es die Anbringung eines Seezeichens unterläßt? (Nichtbezeichnung eines gefährlichen Wracks im Nordsee-Küstengewässer.) 128, 353 (356). — 9) Der im Art. 101 RVerf. gekennzeichneten Befugnis und Aufgabe des Reiches in bezug auf Seezeichen entspricht seine Pflicht, solche überall da anzubringen, wo es die im Verkehr erforderliche Sorgfalt gebietet; die Sicherung der Schiffahrt durch Seezeichen ist eine Art der Verkehrsregelung. 128, 356. — 10) Der Seegebrauch wird dafür in der Regel das Mindestmaß des Erforderlichen anzeigen. 128, 356.

§ 253. Berge- und Hilfeleistung in Seenot. Strandungsordnung vom 17. Mai 1874/30. Dezember 1901.

§ 254. Seeversicherung. (Allgemeine Deutsche Seeversicherungs-Bedingungen: ADSVB.)

1) Die in § 75 ADSVB. geregelte Ausbesserungspflicht hat nur für die Höhe des Versicherungsschadens Bedeutung, berührt aber nicht die Grund­ lage des Schadensersatzanspruches selbst; eine Hauptverpflichtung im Sinne des Versicherungsvertrags ist sie nicht. 121, 396 (400). — 2) Was bedeutet „nicht gehörig bemannt" in § 821 9lr. 1 HGB.? Es kommt dafür nicht bloß auf Art und Größe des Schiffes, Eignung der Mannschaft usw. an, sondern auch auf die besonderen Umstände der Reise selbst, ihre Dauer, ihr Ziel, die Zeit ihrer Ausführung und die zu dieser Zeit herrschenden Witterungs-, Wasser- und Beleuchtungsverhältnisse. 122, 233 (235). — 3) Zum Begriffe der vorsätzlichen Verletzung der Anzeigepflicht des Versicherungs­ nehmers im Sinne von § 97 Abs. 6 (Schlußsatz) der ADSVB. von 1919: Zur vorsätzlichen Verletzung der Deklarationspflicht genügt nicht schon die bloße Tatsache, daß der Versicherungsnehmer die Güter vorsätzlich nicht aufgibt, sondern er muß dies im Bewußtsein der damit zusammenhängenden Verletzung der Anzeigepflicht unterlassen haben. 123, 10 (12). — 4) Was sind gefahrerhebliche und deshalb anzeigepflichtige Umstände nach § 19 ADSVB.? Zu ihnen gehören solche Umstände nicht, die für den)bereits abgeschlossenen Versicherungsvertrag und die durch ihn begründeten Ver­ pflichtungen ohne Bedeutung sind. 123, 10 (13). — 5) Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben auf die Anzeigepflicht des Versicherungs­ nehmers (Versicherungstreue, § 13 ADSVB.). 123,13. — 6) Versicherungs­ gefahr (Versicherungsrisiko) bei laufender Versicherung: Die laufende Ver­ sicherung bewirkt nur, daß (beim Vorhandensein der erforderlichen Voraus­ setzungen) die einzelne Versicherungsreise als solche unter die Versicherung fällt. 123, 14 (16). — 7) Für die maßgebliche Reisegefahr kommt es nicht auf den inneren Wert der beförderten Ware, sondern auf ihren vom Ver­ sicherten zu erzielenden Verkaufswert an. 123, 17. — 8) Zu den allgemein bekannten Umständen (die nach ADSVB. § 19 von der Anzeigepflicht des Versicherers ausgenommen sind) gehören jedenfalls solche, die in den be­ teiligten Fachkreisen allgemein bekannt sind. 123, 17. — 9) Zu den all­ gemeinen gefahrerheblichen Umständen, die den beteiligten Fachkreisen allgemein bekannt sind, pflegt der regelmäßige Gewichtsverlust zu gehören, den die Ware auf der Reise (z. B. durch Verdunstung von Wasser) erleidet. 123, 18. — 10) Ist bei einer laufenden Transportversicherung eine Reise grundsätzlich von der Versicherung gedeckt, wenn auch nur der Beginn des Versicherungsrisikos in die Versicherungszeit fällt? Oder ist in diesem Falle wenn im unmittelbaren Anschluß an den Ablauf der alten Versicherung eine neue laufende Versicherung genommen wurde, die Reise durch diese gedeckt? 123, 141 (146). — 11) Polize für Rechnung, wen es angeht, auf Güter aller Art für Reisen von und nach Häfen und anderen Plätzen der Erde, alles in durchstehendem Risiko laut besonderen Klauseln" .... 123, 141. — 12) Einheitlichkeit und Unteilbarkeit des zeitlichen Risikos der einzelnen

Versicherungsreise 123, 145. — 13) Ist das Risiko der einzelnen Ver­ sicherungsreise nicht nach Zeitabschnitten teilbar, und ist anderseits die laufende Versicherung auf einen besümmten Zeitraum beschränkt, so können nur solche Güter von der laufenden Versicherung gedeckt werden, bei denen der Beginn des für den jeweiligen Transport einheitlichen Risikos in den von der Polize umfaßten Zeitraum fällt. 123, 146. — 14) Mehrwert­ deklarationen des Käufers auf seine laufende Polize bei Oit-Käufen schwimmender Ware? 123, 146. — 15) Klauseln bei Seeversicherung: 123, 141 flg., 161 flg.; 130, 48, 302. — 16) Schuldhaftes Verhalten des Ver­ sicherungsnehmers als Voraussetzung für den Anspruch des Versicherers auf Nachzahlung von Prämien für Versendungen, die unter die laufende Versicherung fallen, aber nicht angemeldet („deklariert") worden sind. 123, 159 (162). — 17) Nach den Grundsätzen von Treu und Glauben im Verkehr darf der Versicherer nicht um eigner Vorteile willen die Aus­ übung des vertragsmäßigen Kündigungsrechtes des Versicherungsnehmers hintertreiben. 123, 163. — 18) Verwirkung des Anspruchs auf Prämien­ nachzahlung für nicht angemeldete Versendungen (bei laufender Ver­ sicherung), wenn gegen Treu und Glauben jahrelang das Verhalten des andern Teils geduldet wurde. 123, 159 (163). — 19) Verpflichtung des Versicherungsnehmers zur sorgfältigen Behandlung des Versicherungs­ risikos; Einfluß dieser Behandlungsweise auf die Leistungspflicht des Ver­ sicherers, besonders bei Haftungsbeschränkungen der Reederei. 123, 320 (323flg.). — 20) Pflichten des Versicherungsnehmers zu: Gefahrstand, sorgfältiger Behandlung des Versicherungsrisikos, Schadensverhütung, Schadensabwendung, Schadensminderung; Betätigung von Treu und Glauben. 123, 320 (323). — 21) Kann die Reederei, auch wenn ein sog. reines Konnossement ausgestellt worden ist, sich auf Vermerke im KaiEmpfangsschein (über beschädigte Verpackung am Anfang der Reise) be­ rufen? 123, 320 (322, 325, 327). — 22) Durchgehendes Konnossement (Durchkonnossement), als sog. reines Konnossement ausgestellt. 123, 324, 326/7. — 23) Zur Bedeutung der Abhängigkeit zweier Seeversicherungen voneinander für den Begriff der Doppelversicherung und für die Frage des anteilmäßigen Ausgleichs der Versicherer untereinander. 130, 47 (49). — 24) Versicherung „für Rechnung wen es angeht"; Folgerungen aus dieser Klausel für die Vertragsauslegung. 130, 49. — 25) Auslegung, wenn zwei Verträge, der erste nach deutschem und ein zweiter nach englischem Rechte, vorliegen. 130, 47 (51). — 26) Transportversicherung von Teilen einer Gesamtladung gleichartiger Massengüter mittels laufender Polize. 130, 302 (303). — 27) Kann auf Grund der laufenden Polize die Vorreise (aus dem Innern des Landes an die Küste) unter die Versicherung gebracht werden? 130,304. — 28) Können unter eine laufende Transportversicherung solche Güter fallen, an denen der Versicherungsnehmer erst nach dem Beginn der Reisegefahr ein Versicherungsinteresse erlangt hat? 130, 302 (306). — 29) Versicherung „von Haus zu Haus". 130, 307. — 30) Nachträgliche Be­ zeichnung („Konkretisierung") der unter die Versicherung fallenden Ware (Zu­ teilung aus der verschifften Gesamtmenge); Besonderheiten beim Kakaogroß­ handel mit Vorreise aus dem Innern nach der Küste Afrikas. 130,302 (308/9).

256 !• §§ 255—258. Wechselrecht. Wechsel int allgemeinen usw. Indossament.

Siebenter Abschnitt. Wechselrecht. § 255. Örtliches Recht.

§ 256. Der Wechsel im allgemeinen. Rechtliche Natur deS Wechsels. WechselfShigleit. Wechselunterjchrift. 1) Voraussetzungen für die Begründung von Wechselverbindlichkeiten einer Stadtgemeinde. 122, 179. — 2) Depotwechsel (ein Wechsel, der nicht weiterbegeben werden soll)? Dem Depotwechsel kommt nicht die Bedeutung zu, daß der Wechsel nicht geltend gemacht werden solle. 122, 179. — 3) Ein­ holung des Akzepts auf einem Wechselblankett? 122, 183. — 4) Er­ mächtigung von Mitgliedern eines Stadtsparkassen-Vorstandes, Wechsel­ erklärungen abzugeben; nachträgliche Genehmigung dieser Erklärungen durch den Magistrat. 122, 183. — 5) Nachträgliche Genehmigung eines an sich unzureichenden Ausstellervermerks der städtischen Sparkasse durch rechtswirksames Akzept der Stadtgemeinde? 122, 181. — 6) Abstraktes Wesen der Wechselverbindlichkeit, Verhältnis zur kausalen Unterlage; Ersetzung des ursprünglichen Kausalgeschäfts durch ein anderes. 124, 67/68.

§ 257. Gezogener Wechsel. Aussteller. Bezogener. Remittent. 1) Wechselakzepte, gezeichnet vom Prokuristen, dessen Prokura (wegen Mangels einer notwendigen vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung) un­ wirksam erteilt worden ist. 127, 153 (158). — 2) Durch Firmenzeichnung eines Nichtbevollmächtigten kann die Firma auch nicht gegenüber gut­ gläubigen Dritten wechselrechtlich verpflichtet werden. 127, 159. — 3) Dem gutgläubigen Wechselerwerb steht die gutgläubige Ausfüllung des erworbenen Wechselblanketts gleich. 129, 338. — 4) Der Inhaber eines von seinem Normanne teilweise ausgefüllten Wechselblanketts, der den Wechselanspruch geltend machen will, muß bei der Vollendung des Wechsels in gutem Glauben darüber gewesen sein, daß der Vormann zu seiner Teilausfüllung berechtigt gewesen sei. 129, 336 (338). — 5) Erst die Einsetzung des letzten wesentlichen Erfordernisses ist entscheidend dafür, daß ein Wechsel und ein Wechselrecht entsteht. 129, 338. — 6) Ist ein Wechsel, der an Order lautet, aber keinen Remittenten nennt, stets als Wechsel an eigene Order anzusehen, wenn die Rückseite ein Giro des Ausstellers aufweist? 130, 82 (84). — 7) Umwandlung eines nichtigen Blankoindossaments in eine bestärkende Schuldübernahme? (Hätten die Parteien bei Kenntnis der Nichtigkeit des Wechsels eine bestärkende Schuldübernahme gewollt?) 130, 82 (84/5). — 8) Es kann nicht schlechthin unterstellt werden, mit der Zeichnung eines Wechselindossaments hätten die unter Umständen viel schwereren Rechtsfolgen einer Schuldübernahme in Kauf genommen werden sollen. 130, 85.

§ 258. Indossament. 1) Welche rechtlichen Folgen treten ein, wenn der Bürgermeister einer Stadtgemeinde, der zugleich Vorsitzender des Vorstandes der dortigen städtischen Sparkasse ist, es duldet, daß Sparkassenbeamte, die nach der

I. §§ 259—264. Präsentation zur Annahme usw. Wechselprotest.

257

Satzung nicht zur Abgabe wechselmäßiger Verpflichtungserklärungen ermächtigt sind, im Rahmen einer zwischen der Sparkasse und einer Bank be­ stehenden dauernden Geschäftsverbindung Wechsel an diese Bank indossieren? 122, 351. — 2) Keine Erfüllungshaftung der Stadt aus Wechseln, wenn die Unterzeichner der Indossamente keine Vertretungsmacht besaßen und eine stillschweigende Zustimmung des Vorstandes der städtischen Sparkasse gegen die Satzung verstößt. 122, 353 (360). — 3) Diskontierung von Wechseln; Übersendung an eine Bank zur Diskontierung; Einfluß der Bank-Geschäfts­ bedingungen auf die Rechtslage, wenn die Diskontierung abgelehnt wird. 126, 350flg. — 4) Begründet die Durchstreichung eines Übertragungs­ vermerks bei Bestehenlassen der Unterschrift ein Blankoindossement? 129, 165 (167). — 5) Ob es in der Absicht der Beteiligten lag, daß ein nichtiges Blankoindossement als bestärkende Schuldübernahme gelten solle, hängt von der wirtschaftlichen Wirkung der beiden Möglichkeiten ab; für reine Blankoindossamente ist es in der Regel zu verneinen; auch sonst kann es nicht schlechthin bejaht werden. 130, 82 (84/5). § 259. Präsentation zur Annahme. Akzeptant. Blankoakzept.

1) Dem gutgläubigen Wechselerwerb steht die gutgläubige Ausfüllung des erworbenen Wechselblanketts gleich. 129, 338. — 2) Der gute Glaube muß auch noch zur Zeit der Wechselausfüllung vorhanden sein. 129, 338. — 3) Erst die Einsetzung des letzten wesentlichen Erfordernisses ist entscheidend dafür, daß ein Wechsel und ein Wechselrecht entsteht. 129, 338. § 260. Domizilwechsel.

§ 261. Wechselbürge. Aval. Regreß auf Sicherstellung.

1) Kann bei einem vom Akzeptanten durch nachträgliche Erhöhung der Wechselsumme verfälschten Wechsel der Jndossator dem Avalisten die Einrede der Arglist entgegenhalten, wenn dieser bei Übernahme der Avalverpflichtung mit der Möglichkeit jener Verfälschung des Wechsels gerechnet hat und nun­ mehr vom Indossatar verlangt, daß er sich mit der ursprünglichen Wechsel­ summe begnüge? 126, 223. § 262. Erfüllung der Wechselverbindlichkeit. Zahlung. Hinterlegung.

§ 263. Intervention. Ehrenannahme. Ehrenzahlung.

§ 264. Wechselprotest.

1) Wenn der Protestbeamte nur beurkundet hat, daß ein Geschäftslokal derjenigen Person, gegen welche protesüert werden soll, unter der im Wechsel angegebenen Anschrift nicht ermittelt worden sei, liegt kein gültiger Wechsel­ protest vor. 126,1 (4). — 2) Wie weit der Protestbeamte seine Nachforschungen ausdehnt, bleibt seinem pflichtmäßigen Ermessen überlassen. 126,4. — 3) Die Protesturkunde als sog. Solennitätsakt muß den Vorschriften des Art. 88 Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

17

WO. entsprechen. 126, 2. — 4) Inwieweit und bis zu welchem Zeitpunkte kann eine mangelhafte Protesturkunde nachträglich berichtigt werden, be­ sonders in dem Falle, daß der nämlichen Person der Auftrag zur Aufnahme des Wechselprotestes und zur etwaigen Klagerhebung erteilt wird und die Urkunde nicht an den Auftraggeber zurückgelangt, sondern in den Händen des Beauftragten bleibt? 126,1 (5/7). — 5) Der gesetzgeberische Gedanke ist der, daß die Berichtigung solange zulässig sein soll, als der Auftrag noch nicht vollständig abgewickelt ist. 126, 7.

§ 265. Regreß mangels Zahlung. Wechselklage. Einreden deS Wechselschuldners. Zugrundeliegendes Verhältnis. 1) Dem Depotwechsel kommt nicht die Bedeutung zu, daß der Wechsel nicht geltend gemacht werden dürfe. 122, 179. — 2) Einrede der un­ genügenden Valutierung des Wechsels (keinen vollen Gegenwert erhalten, der Wechselerwerber habe das gewußt). 122, 179. — 3) Sicherheitswechsel für Gefälligkeitswechsel; Erheblichkeit der Einrede, Beweislast? 124, 66. — 4) Wie regelt sich die Beweislast,, wenn der legitimierte Wechselinhaber den Wechselanspruch auf eine nach der Begebung des Wechsels mit dem Verpflichteten angeblich getroffene Vereinbarung stützt, durch die ein neuer Rechtsgrund für die Hingabe des Wechsels geschaffen worden sein soll? 124, 65 (67). — 5) Der Inhaber eines von seinem Normanne teilweise ausgefüllten Wechselblanketts, der den Wechselanspruch geltend machen will, muß bei der Vollendung des Wechsels über das Recht des Vormannes zu der von diesem vorgenommenen Teilausfüllung in gutem Glauben ge­ wesen sein. 129, 336 (338).

§ 266. Eigener Wechsel.

§ 267. Wechselduplikate. Wechselkopien.

§ 267 a. Abhanden gekommene Wechsel. § 268. Wechselfälschung. Wechselzeichnung für andere ohne Bertretungsmacht. 1) Wechselgeschäfte städtischer Sparkassen; Genehmigung des in unvoll­ ständiger Vertretung vollzogenen Ausstellervermerks durch ordnungsmäßiges Akzept der Stadtgemeinde. 122, 176 (181 flg.). — 2) Wechselverfälschung des Akzeptanten durch nachträgliche Erhöhung der Summe; Einrede der Arglist für den Indossatar gegen den Avalisten, der mit der Möglichkeit jener Verfälschung rechnete, aber nur die ursprüngliche Summe gelten lassen will. 126, 223 (226).

§ 269. Wechselverjährung.

Zweiter Teil.

Zivilprozeß. Erstes Kapitel.

Allgemeine Grundsätze.

§ 270. Justizsachen. Rechtsweg.

I. Allgemeines. Begriff der bürgerlichen Rechtsstreitigkeit. Verhältnis der Gerichte zu den Verwaltungsbehörden.

1) Maßgebend für die Frage nach der Zulässigkeit des Rechtswegs ist der Aufbau der Klage; es ist zu prüfen, ob die in ihr aufgestellten Behaup­ tungen bei zutreffender rechtlicher Beurteilung ergeben, daß der daraus hergeleitete Anspruch im ordentlichen Rechtswege zu verfolgen ist. 121, 8. — 2) Der ordentliche Rechtsweg ist nicht gegeben, wenn der Kläger durch die von ihm herangezogenen Klagegründe (z.B. auftraglose Geschäftsführung, Be­ reicherung, unerlaubte Handlung) lediglich ein privatrechtliches Gewand für eine in Wahrheit öffentlichrechtliche Kernfrage zu schaffen sucht. 121,10; 129,288; 130, 270, 316, 327. — 3) Rechtsweg für den Konkursverwalter als „Dritten" im Sinne des §3 der VO. v. 15. Nov.1899 (Verwaltungszwangsverfahren) wegen Steuerschulden des Gemeinschuldners. 121, 107 (109). — 4) Für Streitgkeiten um die Aufwertung von Rentengutsrenten über das Auf­ wertungsgesetz hinaus sind nicht die Landeskulturbehörden, sondern die ordentlichen Gerichte zuständig (§ 1 Abs. 5 des preuß. Ges. über Landes­ kulturbehörden vom 3. Juni 1919). 121, 190 (194/7). — 5) Den Parteien ist unbenommen, einen Streit über die Aufwertbarkeit — und auch über die Höhe der Aufwertung — hypothekarisch gesicherter Forderungen zur Entscheidung durch die ordentlichen Gerichte zu bringen. (Vereinbarung der Zuständigkeit.) 121, 207 (208); 123, 329. — 6) Die Gerichte sind befugt, zu prüfen, ob die Gewährung einer Besoldung an den Gemeindevorsteher einer (östl.) preußischen Landgemeinde rechtlich statthaft gewesen sei. 121, 94. — 7) Eine Kurtaxe im Sinne des § 12 preuß. KommAbgG. v. 14. Juli 1893 (Zwangs-Kurtaxe) kann, weil öffentlichrechtliche Gemeindeabgabe, nicht im ordentlichen Rechtsweg eingeklagt werden; anders die früheren (Privatrechts- oder Entgelts-)Kurtaxen. 121, 273 (275, 278). — 8) Für Ansprüche aus den Dienstverträgen, welche die Arbeitszentrale der Stadt Frankfurt a. M. namens der Stadt nach Maßgabe ihrer Arbeitsordnung mit Erwerbsbeschränkten abgeschlossen hat, steht der Rechtsweg offen. 121, 283 (287). — 9) Die Vorschriften über die Zulässigkeit des Rechtsweges sind als Normen des öffentlichen Rechts regelmäßig der Abänderung durch Parteivereinbarung entzogen. Das Gericht hat in jeder Lage des Verfahrens die Zulässigkeit des Rechtsweges von Amtswegen zu prüfen; auf die prozeß­ hindernde Einrede der Unzulässigkeit des Rechtsweges kann in der Regel nicht wirksam verzichtet werden. 122, 101. — 10) Bei der Abgrenzung des Wirkungskreises der Aufwertungsstelle gegenüber dem des Gerichts handelt 17*

es sich nicht um eine Frage der Zuständigkeit, sondern um die Zulässigkeit des Rechtsweges. 122, 101; 125, 389. — 11) Den Parteien steht frei, unter Umgehung der Aufwertungsstelle das Prozeßgericht anzurufen, wenn sie überhaupt nur über die Höhe der Aufwertung streiten; insoweit kann der Beklagte auf die Einrede der Unzulässigkeit des Rechtsweges verzichten. 122,102; 125,390. — 12) Ist der Rechtsweg zulässig, wenn das durch Rückstau geschädigte Grundstück und das, von dem die Schädigung ausgeht, in ge­ trennten Wasserrechtsgebieten (Oldenburg und Lübeck) mit gemeinschaft­ lichem ordentlichem Gericht (Landgericht Lübeck) liegen? 122, 196 (199/200). — 13) Das Reichsgericht kann auf Grund des Art. 13 Abs. 2 RVerf. auch dann angerufen werden, wenn die landesrechtliche Vorschrift, über deren. Vereinbarkeit mit dem Reichsrecht es entscheiden soll, schon den Gegenstand eines Rechtsstreites bildet. 122, 306 (308). — 14) Zulässigkeit des Rechts­ weges für Schadensersatzansprüche aus Tumultschaden; Offenhaltung des Rechtsweges für den rechtlich einheitlichen Anspruch. 122, 324, 325. — 15) Der § 29 der Dritten Steuernotverordnung ordnete keinen Ausschluß des Rechtsweges an, sondern schränkte höchstens materiellrechtlich die Auf­ wertungsansprüche ein. 123, 4. — 16) Sind für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten aus dem Verfahren über die Bildung von Rentengütern die ordent­ lichen Gerichte oder die Landeskulturbehörden zuständig? (Gesetzgebung und Rechtsprechung; weitgehende Ansprüche der Landeskulturbehörden; Ge­ richtshof zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte und Reichsgericht.) 123, 26 (33/34). — 17) Der Rechtsweg, der für den Anspruch auf eine Enteignungs­ Entschädigung auf Grund der Verordnung zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot vom 15. Januar 1919 in einem Vorprozeß zulässig war, ist für Nachforderungen auch weiter zulässig geblieben, nachdem die Ver­ ordnung vom 9. Dezember 1919 den Rechtsweg ausgeschlossen hat. 123, 44 (48). — 18) Art. 304b des Versailler Vertrags schließt nicht schlechthin den Rechtsweg vor den deutschen Gerichten aus; er begründet aber für den beteiligten Ausländer die verzichtbare Einrede der sachlichen Unzuständigkeit. 121, 341; 123, 131. — 19) Wahrung der Frist, innerhalb deren der Rechts­ weg beschritten werden muß, durch Beschwerde an eine nicht zuständige Stelle, wenn es sich um eine gesetzliche Neuerung handelt und die Eingabe verständigerweise an die richtige Amtsstelle hätte weitergeleitet werden müssen. (Beschwerde eines preußischen Volksschullehrers in Ruhegehalts­ angelegenheiten.) 123, 191. — 20) Für den Anspruch einer Gemeinde aus einem ihr gegebenen Versprechen, die einem Dritten obliegende Wert­ zuwachssteuer zu bezahlen, ist der Rechtsweg zulässig. 123, 228 (229); 129, 97. — 21) Zur Entscheidung darüber, ob eine Hinterlegung im Enteignungs­ verfahren (teilweise) schuldbefreiend wirke, ist das ordentliche Gericht zu­ ständig, wenn der hinterlegte Betrag noch nicht endgültig als Enteignungs­ entschädigung festgestellt und die Dringlichkeit des Verfahrens nicht an­ geordnet, die Hinterlegung also noch nicht notwendig war. 123, 302. — 22) Der Rechtsweg wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß der Beklagte dem vor den ordentlichen Richter gehörenden Klaganspruch eine sich auf öffentliches Recht gründende Gegenforderung entgegengesetzt, über die nach den maßgebenden Zuständigkeitsnormen an sich Verwaltungsbehörden oder

I. 8 270. Justizsachen. Rechtsweg.

261

Verwaltungsgerichte zu entscheiden haben. 123, 350. — 23) Keine Auf­ rechnung mit einer Gegenforderung, über die nach früherer Vereinbarung der Parteien ein Schiedsgericht entscheiden soll; durch solche Vereinbarung ist der Spruch über das Bestehen jener Gegenforderung dem ordentlichen Richter entzogen. 123, 348 (349). — 24) Rechtsweg ist der Weg vor den ordentlichen Gerichten; das Verfahren vor dem Staatsgerichthof für das Deutsche Reich gehört nicht dazu. 123, Anhang 11. — 25) Im Ausgleichs­ verfahren nach dem Versailler Vertrag kann das Gläubigeramt die Noti­ fikation der bei ihm angemeldeten Forderung gegenüber dem Schuldneramte nicht mehr zurücknehmen und dem Gläubiger den Rechtsweg nicht mehr frei­ geben, wenn das Schuldneramt die Forderung anerkannt hat. Bei Streit über die Zulässigkeit der Zurücknahme kann es nicht (im Wege des § 16 Abs. 2 der Anlage zu Art. 296 VV.) das Ersuchen aussprechen, daß der Streit zwischen Gläubiger und Schuldner sachlich durch die ordentlichen Gerichte entschieden werde. 124, 12 (16/17). — 26) Ordentlicher Rechtsweg ist der Rechtsweg vor den Gerichten. 124, 37. — 27) Zuständigkeit der Arbeits­ gerichtsbehörden in Fällen der Rechtsnachfolge. (Tarifvertrag als Vertrag zugunsten Dritter.) 124,135 (140). — 28) Rechtsweg ist das mit besonderen Rechtsgarantien ausgestattete und durch sie gesicherte Verfahren vor den aus unabhängigen, unabsehbaren Richtern zusammengesetzten ordentlichen Gerichten, im Gegensatze zum Verfahren vor Verwaltungsbehörden und Verwaltungsgerichten. 124, 176. — 29) RVerf. Art. 129 Abs. 1 und 4 meint mit Rechtsweg nur den Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten. 124,177. — 30) Die reichsgesetzlichen Vorschriften und die landesgesetzlichen Vorschrrften Preußens, durch welche die Entscheidung über Versorgungsansprüche von Schutzpolizeibeamten den ordentlichen Gerichten entzogen wird, sind nicht rechtsgültig. 124,173 (176,178). — 31) Inwieweit sind Einwendungen der wegen Zahlung von Gerichtskosten in Anspruch genommenen Personen gegen ihre Zahlungspflicht im Verfahren des § 4 des Reichs-Gerichtskosten­ gesetzes oder mit den Rechtsbehelfen des Verwaltungszwangsverfahrens geltend zu machen? 124, 351 (353/4). — 32) Gerichtliche Nachprüfung des im AnleiheablösungsG. § 41 Abs. 2, § 31 Abs. 2 vorgesehenen Verwaltungs­ verfahrens zur Ermittlung des Goldwertes (von Geldbeträgen, die einem Schuldner zugeflossen sind) findet nicht statt, auch nicht irrt Ergebnis; Rechts­ weg insoweit verschlossen. 124, 367. — 33) Bürgerlicher Rechtsstreit (und darum ordentlicher Rechtsweg) um die dem Gemeingebrauch entspringenden Rechtsbefugnisse einzelner Personen, obgleich die Frage des Gemein­ gebrauchs an sich dem öffentlichen Recht angehört. 125, 109. — 34) Wann liegt eine die Zuständigkeit der Arbeitsgerichte begründende Nachwirkung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr. 2 des Arbeitsgerichts­ gesetzes vor? 125, 191. — 35) Der Begriff der bürgerlichen Rechtsstreitigkeit im Sinne des § 13 GVG. ist nach den Anschauungen zu bestimmen, die beim Inkrafttreten des Gesetzes bestanden. Für Fälle der Zwangsverstaatlichung ist auf die Rechtsanschauungen der Zeit zurückzugreifen, zu der das prenß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838 erlassen wurde. 125, 223. — 36) Über die Tatsache der Enteignung ist der Rechtsweg unzulässig, über die dafür zu gewährende Entschädigung ist er zulässig. 125, 219/220. — 37) Der § 2

Abs. 2 der preuß. Verordnung betr. das Verwaltungszwangsverfahren vom 15. November 1899 schränkt auf dem Gebiete des Verwaltungszwangs­ verfahrens den Rechtsweg für solche Ansprüche nicht ein, die sich auf die Haftung öffentlicher Körperschaften für Amtspflichtverletzungen ihrer Beamten gründen. 125, 289 (291). — 38) Für die Entscheidung über die Zu­ lässigkeit des Rechtsweges kommt es nicht auf den Beweis von Tatsachen an, sondern ausschließlich auf die rechtliche Würdigung der Klagbehauptungen und des Klagbegehrens; denn für die Zulässigkeit einer Klage ist der Klag­ anspruch so, wie er erhoben wird, maßgebend. 125, 399. — 39) Es ist ein allgemeiner Grundsatz des öffentlichen Rechts, daß niemand in eigner Sache Richter sein darf. 126, 56. — 40) Rechtsweg zulässig für die Feststellung der Aufwertungspflicht. 127, 42, 87. — 41) Auch der Prozeßrichter kann in die Lage kommen, über Fragen des öffentlichen Rechts zu entscheiden. Aber grundsätzlich ergeht seine Entscheidung, auch wo sie rechtsgestaltend wirkt, auf dem Boden des privaten Rechtes. 127, 254. — 42) Wenn durch besondere Vorschrift der Rechtsweg eröffnet ist, haben vor allem privat­ rechtliche Gesichtspunkte den Ausschlag zu geben. 127, 254. — 43) Rechtsweg für vermögensrechtliche Ansprüche der Beamten aus dem Dienstverhältnis (Art. 129 Abs. 1 Satz 4 RVerf.). Gestaltung offen gelassen; keine Gewähr­ leistung des dritten Rechtszugs für alle Beamtenprozesse; keine völlige Gleichstellung der Beamten in diesem Punkte. 127, 308. — 44) Rechtsweg in Steuersachen (Sicherungsübereignung für Steuerschulden). 127, 337 (339). — 45) Zur Frage der Zulässigkeit des Rechtsweges: Betätigungen auf privatrechtlichem Gebiet verändern nicht dadurch ihr Wesen, daß sie von einer Behörde oder einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ausgeübt werden. 128, 138. — 46) Ein Streit um die Art der Betätigung obrigkeit­ licher Macht zur Ämterbesetzung ist kein bürgerlicher Rechtsstreit irrt Sinne des § 13 GVG.; er wird es auch dadurch nicht, daß die Klagpartei ihren Antrag aus einen im Privatrecht ausgebildeten Vertrag, eine Schenkung unter einer Auflage, gründet. 128, 148. — 47) Nicht zulässig ist der Rechtsweg für eine Klage auf Feststellung, daß eine Stadtgemeinde vertragsmäßig verpflichtet sei, die Leitung einer höheren Lehranstalt einem Angehörigen eines be­ stimmten Glaubensbekenntnisses zu übertragen. 128, 146 (148). — 48) Welches Gericht oder welche sonstige Behörde über gewisse Ansprüche zu entscheiden hat und ob für sie überhaupt ein Rechtsweg eröffnet ist, kann jederzeit durch einfaches Gesetz bestimmt werden. 128, 167. — 49) Es ist kein Verstoß gegen die Reichsverfassung (Art. 105 Satz 2), wenn für gewisse anhängige oder demnächst anhängig werdende Rechtsstreitigkeiten nicht der Rechtsweg verschlossen, sondern nur die verfahrensrechtliche Maßnahme einer Aussetzung auf bestimmte kurze Zeit angeordnet wird. 128, 167/8. — 50) Daher verstößt das Reichsgesetz betr. die Aussetzung von Rechtsstreitigkeiten über ältere staatliche Renten (Rentensperrgesetz) vom 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) nicht gegen die Reichsverfassung. 128, 165; vgl. jedoch 126, 161. — 51) Rechtsweg nur für die vermögensrechtlichen Ansprüche. (Gehaltsansprüche) der Beamten und demgemäß auch für die Klage der Anstellungsbehörde, daß den Beamten solche Ansprüche nicht zustehen; da­ gegen kein ordentlicher Rechtsweg für die Feststellungsklage der Behörde,

daß sie dem Beamten seine Stelle rechtswirksam gekündigt habe. 128, 219 (221). — 52) Der Rechtsweg für Gehaltsklagen von Lehrpersonen an öffent­ lichen mittleren Schulen ist ohne vorgängige Anrufung der Verwaltungs­ behörde zulässig. (Mittelschullehrer-Diensteinkommens-Ges. v. 14. Jan. 1921/14. Jan. 1924 § 15.) 128, 222. — 53) Der Zivilrichter ist an strafgericht­ liche Urteile nicht gebunden (§ 14 Abs. 2 Nr. 1 EG. z. ZPO.); Anwendung bei Schadensersatzansprüchen aus einem Kraftwagenunfall. 129, 60. — 54) Im Gebiete des preußischen Rechts ist zwar für den Streit über die Ent­ richtung öffentlicher Abgaben der Rechtsweg grundsätzlich ausgeschlossen. Die Frage der Abgabenpflicht kann auch nicht dadurch im Rechtswege zur Entscheidung gebracht werden, daß wegen Zahlung einer Nichtschuld eine Bereicherungsklage auf Rückzahlung vor dem ordentlichen Gericht erhoben wird. 129, 97. — 55) Wenn aber der Käufer eines Grundstücks, der im Kauf­ verträge die Zahlung der Wertzuwachssteuer übernommen und zur Sicherung dieser Schuld eine Hypothek für die steuerberechtigte Stadtgemeinde bestellt hat, auf Löschung dieser Hypothek klagt, weil die Steuer nicht geschuldet werde, so ist der Rechtsweg zulässig. 129, 95 (96/7). — 56) Wenn eine Klage auf mehrere Klagegründe gestützt ist, so kann der Rechtsweg durch Zwischen­ urteil auch wegen eines der mehreren Klagegründe für zulässig erklärt werden. 129, 95. — 57) Auch ein vermögensrechtlicher Anspruch kann, wenn ihm ein öffentlichrechtliches Verhältnis zugrunde liegt, der Entscheidung durch die ordentlichen Gerichte entzogen sein. 129, 288. — 58) Bei der Frage nach der Zulässigkeit des Rechtsweges ist nur das tatsächliche Klagevorbringen als richtig zu unterstellen; die vom Kläger geäußerte Rechtsansicht ist un­ maßgeblich. 129, 288/9. — 59) Ob die Form der Leistungs- oder der Fest­ stellungsklage gewählt worden ist, bleibt für die Frage nach der Zulässigkeit des Rechtsweges gleichgültig. 129, 289. — 60) Zulässigkeit des Rechtsweges gegenüber Amtshandlungen von Behörden? Offentlichrechtliche Handlungen einer Behörde behalten auch dann diese Eigenschaft, wenn die Behörde den Sachverhalt irrtümlich oder sonst mißbilligenswert behandelt hat; auch solche Amtshandlungen dürfen nicht im ordentlichen Rechtswege bekämpft werden. 130, 291. — 61) Kein Rechtsweg für die Feststellungsklage des Deutschen Reichs, daß der Landgemeinde Helgoland keine Zollhoheit zustehe. 130, 290/1. — 62) Die Frage der Abgabenpflicht kann nicht dadurch zur Entscheidung im ordentlichen Rechtswege gebracht werden, daß der öffentlichrechtliche Tatbestand lediglich durch Unterstellung unter privatrechtliche Gesichtspunkte in ein bürgerlichrechtliches Gewand gekleidet wird. 130, 316. — 63) Als bürgerliche Rechtsstreitigkeit im Sinne des § 13 GVG. ist an­ zusehen, was nach der damaligen Rechtsauffassung durch die ordentlichen Gerichte zu entscheiden war. 130, 317. — 64) Landesabgaben können, wenn die ihrer Erhebung zugrunde liegende Steuervorschrift des Landes vom Reichsfinanzhofe für unvereinbar mit dem Reichsrecht erklärt wird, nicht im ordentlichen Rechtswege zurückgefordert werden. 130, 319 (326 flg.).— 65) Die ordentlichen Gerichte können über öffentlichrechtliche Ansprüche nur dann entscheiden, wenn sich ihre Zuständigkeit aus den Reichsgesetzen im allgemeinen oder aus den Gesetzen des in Frage kommenden Landes ergibt. 130, 327. — 66) Der Steueranspruch und seine Kehrseite, der Befreiungs-

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I. § 270. Justizsachen. Rechtsweg.

und Erstattungsanspruch, sind öffentlichrechtlich, dem ordentlichen Rechtsweg entzogen. 130, 328.

II. Rechtsweg in bezug auf polizeiliche Verfügungen. 1) Klage im ordentlichen Rechtswege gegen eine Entscheidung des Polizeipräsidenten (bett. Kosten der Verlegung von Telegraphen- und Fernsprechlinien wegen der Berliner Untergrundbahn). 123, 407.

III. Rechtsweg für Ansprüche gegen den Staat und gegen Beamte. 1) Ist der Rechtsweg zulässig für Ansprüche, die ein aus Elsaß-Lothringen vertriebener Deutscher wegen der Liquidierung seines Eigentums durch Frankreich auf Grund der Art. 74, 297 i des Versailler Vertrags gegen das Deutsche Reich erhebt- 121,7. — 2) Rechtsweg für Ansprüche eines Beamten auf höheres Ruhegehalt, die auf Zusicherungen des Reichsfinanzministers gestützt werden. 121, 218. — 3) Rechtsweg für Ansprüche auf Enteignungs­ Entschädigung (Vo. zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot vom 15. Januar 1919), in einem Vorprozeß zulässig, ist für Nachforderungen (trotz Vo. vom 9. Dezember 1919) zulässig geblieben. 123, 44 (48). — 4) Rechtsweg, soweit ein Beamter Ersatzansprüche darauf stützt, der über sein Pensionierungsgesuch entscheidende Beamte habe dabei die Amtspflicht verletzt. Kein Rechtsweg gegen die Entscheidung der Dienstbehörde über die endgültige Versetzung in den Ruhestand. 126, 166. — 5) Ist der Rechtsweg zulässig für eine Klage, mit der ein privates Versicherungsunternehmen vom Sächsischen Staate (unter Berufung auf § 1 UnlWG., §§ 823, 826, 1004 BGB.) auf dem Gebiete der Schüler-Unfallversicherung die Unterlassung und Zurücknahme gewisser Anordnungen sowie die Kündigung eines zwischen dem Staat und öffentlichrechtlichen Versicherungsverbänden abgeschlossenen Mantel-Versicherungsvertrags fordert? 128,134 (137/9). — 6) Die Gläubiger der von einer preußischen Nentenbank ausgegebenen Rentenbriefe haben gegen den Preußischen Staat keinen im Rechtswege verfolgbaren Anspruch darauf, daß er, um ihre Befriedigung herbeizuführen, eine Zahlung an die Rentenbank leiste. 129, 287 (293). — 7) Rechtsweg zulässig für den An­ spruch einer Eisenbahngesellschaft auf Entschädigung für die Entziehung ihres Gewerbesteuerprivilegs (§ 49 d. preuß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838). 130, 313 (316/7). — 8) Ansprüche gegen öffentliche Beamte wegen Amts­ pflichtverletzungen gehören ohne Rücksicht auf die Natur des Rechtsver­ hältnisses, das bei der Amtshandlung in Frage kommt, zu den bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (§ 13 GVG.); für sie steht der Rechtsweg offen. 130, 321.

IV. Rechtsweg gegenüber Gemeinden.

1) Wer ist „Dritter" im Sinne des § 3 der Preuß. Vo. betr. das Ver­ waltungszwangsverfahren v. 15. Nov. 1899? Stellung des Konkurs­ verwalters im Verwaltungszwangsverfahren wegen Gemeindesteuerschulden des Gemeinschuldners. 121, 107. — 2) Zulässigkeit des Rechtsweges für Schadensersatzansprüche aus Aufruhrschäden (Tumultschaden); Offen­ haltung des Rechtswegs für den rechtlich einheitlichen Anspruch. 122,

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324/5. — 3) Rechtsweg zulässig für den Anspruch eines Theaterunternehmers gegen die Gemeinde auf Rückgewährung gezahlten Entgelts, das er für die Gestellung von Feuerschutzwachen gezahlt hat; Anspruch darauf gegründet, daß es zu solchem Entgelt an einem privatrechtlichen Titel fehle. 123, 345. — 4) Rechtsweg zulässig für Ansprüche einzelner Personen, die dem — an sich öffentlichrechtlichen — Gemeingebrauch entspringen. 125, 109. — 5) Rechtsweg für Ansprüche eines städtischen Hilfsbibliothekars auf Fest­ setzung des Umfangs und Inhalts seiner Vertragspflichten, der Art seiner Dienste und die Einstufung seines Gehalts, da sich ergab, daß kein öffentlichrechtliches Beamtenverhältnis, sondern ein privatrechtliches Dienstvertrags­ verhältnis vorlag. 126, 147 (154flg.). — 6) Rechtsweg für Schadensersatz­ anspruch wegen versagter Bauerlaubnis zulässig; sowohl für den Klagegrund des §839 BGB. mit Art. 131 RVerf. als für den des §75 Einl. z. ALR. mit Art. 153 RVerf. 126, 358.

V. Rechtsweg in bezug auf Kirche und Schule. 1) Beschwerde eines preußischen Volksschullehrers im Ruhestande gegen einen seine Ruhegehaltsansprüche ablehnenden Bescheid der Regierung als wirksam angesehen, weil sie zwar (in entschuldbarer Unkenntnis einer gesetzlichen Neuerung) an den nicht zuständigen Minister statt an den zu­ ständigen Oberpräsidenten gerichtet wurde, jedoch verständigerweise an die richtige Stelle weiterzuleiten gewesen wäre; die Frist für die Beschreitung des Rechtswegs war durch diese Beschwerde gewahrt. 123,191. — 2) Rechts­ weg gegen einen Auseinandersetzungsbescheid des Oberpräsidenten über das Vermögen einer Küsterlehrerstelle; Klage der Kirchengemeinde auf Feststellung ihres Alleineigentums. 127, 251.

VI. Rechtsweg in agrarrechtlichen Auseinandersetzungen.

1) Rechtsweg für die Aufwertung von Rentengutsrenten. 121, 190 (194/7). — 2) Sind für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten aus dem Verfahren über die Bildung von Rentengütern die ordentlichen Gerichte oder die Landeskulturbehörden zuständig? (Entwicklung der Gesetzgebung und Rechtsprechung; Gegensätze.) 123, 26 (33, 34).

VII. Rechtsweg in reichsrechtlichen Verhältnissen. 1) Kein Rechtsweg für Ansprüche, die ein aus Elsaß-Lothringen ver­ triebener Deutscher wegen der Liquidierung seines Eigentums durch Frank­ reich auf Grund der Art. 74, 297 i des Versailler Vertrags gegen das Deutsche Reich erhebt. 121, 7 (9). — 2) Maßgebend für die Frage nach der Zulässigkeit des Rechtswegs ist der Aufbau der Klage; es ist zu prüfen, ob die darin aufgestellten Behauptungen, rechtlich zutreffend beurteilt, ergeben, daß der aus ihnen hergeleitete Anspruch im ordentlichen Rechtswege zu verfolgen ist. 121, 8. — 3) Wenn der Kläger eine öffentlichrechtliche Kernfrage nur in ein privatrechtliches Gewand kleidet, so genügt das nicht, den ordentlichen Rechtsweg zu eröffnen. 121, 10. — 4) Rechtsweg für die Abwehr von

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I. § 270. Justizsachen. Rechtsweg.

Eingriffen in das Eigentum. (Eigentumsfreiheitsklage des Eigentümers einer Straße gegen den Anlieger, der die Befugnis beansprucht, eine poli­ zeilich genehmigte Lichtreklame-Anlage über dem Bürgersteig anzubringen). 123, 181 (183). — 5) Rechtsweg gegen offenbar unbillige Entscheidung von Schiedsgutachtern (§319 BGB.): Abstriche an Arztrechnungen durch die auf Grund von Kassenarztverträgen tätig gewordene Prüfungsstelle des Ärztevereins. 124, 33 (36, 39). — 6) Rechtsweg zulässig für einen Schadensersahanspruch von Reichsbanknoten-Jnhabern gegen das Reich, weil der Reickskanzler schuldhaft die Inflation herbeigeführt habe. 125, 273 (279/80). — 7) Rechtsweg zulässig für eine auf BGB. §§ 839, 812, 817 gegründete Klage (Rückerstattung an das Wohnmlgsamt einer Stadtgemeinde gezahlter Geldbeträge). 127, 277. — 8) Rechtsweg für den Anspruch eines im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen auf Entschädigung; Vor­ verfahren im Verwaltungswege. 129, 296.

VIII. Rechtsweg in sonstigen Fällen. 1) Ist der Rechtsweg zulässig, wenn das durch Rückstau geschädigte Grundstück und das, von dem die Schädigung ausgeht, in verschiedenen Wasserrechtsgebieten (Oldenburg und Lübeck) mit gemeinschaftlichem ordentlichem Gericht (Landgericht Lübeck) liegen? 122, 196 (199/200). — 2) Das Reichsgericht kann auf Grund des Art. 13 Abs. 2 RVerf. auch dann angerufen werden, wenn die landesrechtliche Vorschrift, über deren Ver­ einbarkeit mit dem Reichsrecht es entscheiden soll, schon den Gegenstand eines Rechtsstreites bildet. 123, 306 (308). — 3) Rechtsstreitigkeiten aus dem Verfahren zur Bildung von Rentengütern; Zuständigkeit der Landes­ kulturbehörden oder der ordentlichen Gerichte. 123, 26 (33/34). — 4) Rechts­ weg gegen Eingriffe, die aus Gemeingebrauchsrechten des Anliegers einer öffentlichen Straße hergeleitet werden. 123, 183. — 5) Für den Anspruch einer Gemeinde aus einem ihr gegebenen Versprechen, die einem Dritten obliegende Wertzuwachssteuer zu bezahlen, ist der Rechtsweg zulässig. 123, 228 (229). — 6) Der Rechtsweg ist zulässig für die Klage einer Stadt­ gemeinde gegen die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft auf Ausführung von Wegeanlagen, die in einem Beihilfevertrage der Stadt mit dem ehe­ maligen preußischen Eisenbahnfiskus beim Planfeststellungs-Verfahren über den Umbau einer Bahnstrecke vereinbart worden sind. 125,396 (401). — 7) Sicherungsübereignung, um drohender Steuerbeitreibung zu entgehen, liegt auf privatrechtlichem Gebiete; daher ordentlicher Rechtsweg. 127, 339. — 8) Klage aus Eigentum auf Entfernung eines Privat-Anschlußbahngleises (Hafenbahn), das eine Stadtgemeinde angelegt; ordentlicher Rechtsweg. 128, 126 (127). — 9) Nach welchen Voraussetzungen bestimmt sich die Zu­ lässigkeit des Rechtsweges für Klagen eines preußischen Provinzialverbandes gegen einen andern auf Erstattung des Aufwandes, der ihm durch Erfüllung einer nach seiner Behauptung dem verklagten Verband obliegenden öffentlichrechtlichen Pflicht entstanden ist? 130, 268 (271). — 10) Versuch einer Abgrenzung solcher Fälle, in denen der Rechtsweg für derartige Klagen zuzulassen ist, gegen die, in denen es sich um eine bloße Nnkleidung öffentlichrechtlicher Ansprüche in privatrechtliches Gewand handelt. 130, 271.

§ 271. Auslegung der Prozeßgesetze. I. Allgemeines. Analogie. Auslegung einzelner Gesetze. a) Allgemeines.

Analogie.

1) Das Gesetz zur Ergänzung der Vorschriften über den Vorsitz bei Kollegialgerichten vom 30. März 1928 (RGBl. I S. 134) spricht nur von Urteilen, ist aber auch auf Beschlüsse anzuwenden. (Unvorschriftsmäßige Besetzung des Gerichts.) 121, 78. — 2) Anwendbarkeit der §§ 276, 36 Nr. 6 ZPO. auf das Aufgebotsverfahren. — 3) Entsprechende Anwendung des § 697 ZPO. auf andere Verfahrungsarten? 121, 23. — 4) Anwendung gewisser für Urteile gegebenen Vorschriften (Einstellung der Zwangsvoll­ streckung) auf Arrestbefehle (§ 928 ZPO.). 121,351. — 5) Keine entsprechende Anwendung des § 71 Abs. 2 Nr. 1 und Abs. 3 GVG. und des § 39 Nr. 1 preuß. AG. z. GVG. auf die Ansprüche anderer Beamtengruppen als der dort genannten. 127, 308. — 6) Auch bei der Auslegung von Prozeßvor­ schriften darf man nicht am buchstäblichen Sinne des Ausdrucks haften; Anwendung auf § 256 ZPO. 129, 33. — 7) Die Formvorschriften der ZPO. dienen dem Schuh und der Verwirklichung des materiellen Rechtes; sie sollen nicht zu seiner Vereitelung angewandt werden. 123, 206. — 8) Gleichwohl strenge Auslegung der Vorschrift über Förmlichkeiten der Zustellung. 124, 22 (24flg.). — 9) Zweck des § 304 ZPO., der Vereinfachung des Verfahrens zu dienen. 124, 134. b) Auslegung einzelner Gesetze.

aa) EinfG. zur Zivilprozeßordnung. § 15 Nr. 3: 122, 180. bb) Zivilprozeßordnung. a) Allgemeine Bestimmungen (§§ 1—252).

§3: 126, 18. §14: 126, 8. §32: 129, 175. §36 Nr. 6: 121, 20. § 68: 123, 95; 130, 297. § 70: 124, 142. § 74: 123, 95; 124, 142; 130, 297. §91: 126, 20. §97: 121, 77; 127, 63. §§ 103—107: 130, 217. §115: 125,105; 126, 300. §148:121, 167. §182:122,290. §§ 184,187:123, 204. §190:124,22. §227:125, 300. § 233:121, 121; 129, 173. §238:125, 68. §240: 122, 51. ß) Verfahren in erster Instanz (§§ 253—510c).

§253 Abs. 2 Nr. 2: 123, 307; 130, 264. §256: 121, 156; 122, 266; 123, 232; 124, 377; 126, 18; 128, 92, 359; 129, 31. §265: 121, 379. §266: 123, 80. §274: 130, 53. §275: 129, 95. §276: 121, 20; 130, 53. §280: 126, 234. §§286, 287: 128, 121; 130, 108. §295: 123, 138. §301: 122, 284. §304: 122, 284; 123, 6, 40, 97; 124, 131; 129, 55. §317: 122, 216. §318: 124, 131. §§ 319-321: 122, 332. §322: 123, 44, 66, 363; 125, 159; 126, 18, 239, 401. §323: 126, 239; 129, 316. §328 Nr. 4,5: 121, 24. §329: 125, 300. §349: 123, 136. §377 Abs. 4: 130, 9. 7) Rechtsmittel (§§511—577).

§511: 123, 364. §515: 123, 84. §516: 122, 51. §518: 125, 240. §519: 125, 313. §519 Abs. 3 Nr. 2: 125, 33. §519 Abs. 6: 122, 46;

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180, 345. § 523 a: 123, 137. §525: 126, 302. §529: 123, 136; 129, 50. §537:126, 302. § 538 Nr. 2: 123, 201. §539:123, 204. §547:126, 28; 127, 307; 130, 401, 404. §551 Nr.1: 121, 5, 198; 124, 153; 130, 154. § 551 Nr. 4: 130, 53. § 552: 124, 81. § 554 Abs. 3 Nr. 2 a: 123, 38. § 554 Abs.3 Nr. 2 b: 126, 245. §554 Abs 6: 121, 5. §554 Abs. 7: 125, 105. § 554 a: 125, 69. §557:130, 53. §559:123, 39. §560:130,229. §561: 128, 66. §565: 129, 224; 130, 53. $) Wiederaufnahme des Verfahrens (§§578—591).

§578: 121, 63. §579 Abs. 1 Nr.1: 121, 198. §579 Abs. 1 Nr. 4: 121, 63. §580 Nr. 2: 130, 386. §580 Nr. 7 b: 123, 304. e) Urkunden- und Wechselprozeß (§§592—605).

§592: 129, 165. J) Ehesachen;

Familienstreit;

Entmündigungsverfahren

(§§606—687).

§ 614: 122, 211. § 616: 122, 211; 123, 364; 126, 264; 128, 74. § 622: 126, 302. §625: 122, 216; 123, 333. §§640, 643: 122, 24. 17) Mahnverfahren (§§688—703).

§693: 129, 339. §697: 121, 23. S) Zwangsvollstreckung (§§704—945).

§717: 121, 182; 123, 388. §767: 122, 363. §769: 128, 81. §771: 122, 84; 127, 8. §794:129, 168. §798:125, 286. §825:126, 21. §836: 128,81. §§876flg.: 125, 133. §890:123, 307. §928:121,351. §945: 121, 185. t) Aufgebotsverfahren (§§946—1024).

§961:121, 20. --) Schiedsrichterliches Verfahren (§§1025—1048).

§§ 1031—1033: 126, 279. 129, 355.

§§1034, 1035, 1039: 121, 279.

§1041:

cc) Gerichtsverfassungsgesetz. § 13:122,196; 125,216,396; 127,337; 128,146; 129,95,287; 130,268, 290,313, 319. §§ 62, 66:130, 154. §71:127, 307. §117:130, 154. §136: 122, 210. §170: 128, 216. §174: 128, 216.

dd) Zwangsversteigerungsgesetz. § 2: 125, 300. § 27: 125, 32. §§ 30, 31: 125, 32. § 37 Nr. 4: 122, 61; 129, 23. §37 Nr. 5: 127, 272. §§44flg.: 129, 23. §55:127, 272. §81: 125, 100. §§ 89flg.: 129, 155. §90: 127, 272. §115: 125, 137.

ee) Konkursordnung. «) Konkursrecht (§§1—70).

§10: 122, 53; 127, 197. §21: 127, 116. §30 Nr. 1: 129, 390. §32: 124,59. §33:124,346. §53:124,8. §54:121,367. § 55 Nr. 3:124, 346. §§57, 57a: 124, 195. §61 Nr. 1: 130, 333. §64: 126, 304. (?) Konkursverfahren (§§71—238).

§§ 144, 146: 122, 53.

/) Strafbestimmungen l??239—244).

ff) Deutsches Gerichtskostengesetz. §4: 124, 351. §88: 124, 354. gg) Verordnung über die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Kon­ kurses : a) vom 14. Dezember 1916:

§75: 124, 346. ch vom 14. Juni 1924:

§21 Abs. 4: 122, 84; 123, 69.

§§33, 41, 53: 122, 363.

hh) Vergleichsordnung vom 5. Juli 1927. §4: 129, 228. §87: 124, 351. ü) Entlastungsvorschriften. a) Verordnung vom 13. Mai 1924.

§7: 123, 333. ch Weiteres Gesetz zur Entlastung des Reichsgerichts vom 8. Febr. 1929.

Art. I: 124, 142. y)

Ges. zur Ergänzung der Vorschriften über den Vorsitz bei Kollegialgerichten vom 30. März 1928.

121, 78 (Anwendung auch auf Beschlüsse); 121, 199 (ohne Verletzung der Art. 76, 114,153 RVerf. zustande gekommen); 121,199 (rein verfahrens­ rechtlich). kk) Grundbuchordnung. §18: 126, 109. §29: 123, 64. §54: 129, 184. §79 Abs. 2: 122, 273.

11) Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit. §27: 127, 85. §28: 122, 273; 124, 322; 127, 77; 130, 106. §168 (verb. m. PrFGG. Art. 40): 122, 80. § 171 Abs. 1 Nr. 1: 121, 30. § 176: 124, 62. mm) Gebührenordnung für Rechtsanwälte. §§ 1, 13 Nr. 1, §§50, 89: 121, 200. §84: 126, 300. II.

Entscheidungen

der

vereinigten gerichts.

Zivilsenate

des

Reichs­

III. Entscheidungen des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich. 1) In der verfassungsrechtlichen Streitsache des Landes Bremen gegen a) das Land Preußen, b) das Land Thüringen, c) das Land Braunschweig wegen Feststellung betr. die Verunreinigung des Weserwassers erklärt sich der Staatsgerichtshof durch Zwischenentscheidung für zuständig, über den Anspruch des Antragstellers zu entscheiden. 121, Anhang 1. — 2) Der Antrag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei in Sachsen gegen das Land Sachsen, den § 18 Abs. 8 des sächsischen Landeswahlgesetzes vom 6. Ok-

270

I. § 271.

Auslegung der Prozeßgesetze.

tober 1926 für verfassungswidrig zu erklären, wird zurückgewiesen. 121, Anhang 8. — 3) Die preußische Notverordnung vom 8. August 1927 über die Beflaggung der gemeindlichen Dienstgebäude und der Schulgebäude ist mit der preußischen Verfassung unvereinbar. 121, 13. — 4) Im Streite des Landes Lübeck gegen das Land Mecklenburg-Schwerin um die Hoheits­ rechte in der Lübecker Bucht grenzt der Spruch (1.) Gebietshoheit, Schiff­ fahrts- und Fischereihoheit unter den Streitteilen ab, (2.) spricht Lübeck das Fischereirecht im streitigen Seegebiete zu, jedoch mit dem Beding, daß die mecklenburgischen Fischer ein Mitbefischungsrecht erhalten und (3.) erkennt den im Lande Lübeck ansässigen Fischern das Recht der Fischerei im mecklenburgischen Küstengewässer zwischen der Mündung der Harkenbeck und Tarnewitz unter den gleichen Bedingungen zu wie den Fischern Mecklen­ burg-Schwerins; (4.) weitergehende Anträge beider Teile werden ab­ gewiesen. 122, Anhang 1. — 5) Im Streite des Landes Preußen gegen I. das Deutsche Reich (Antragsgegner) und 2. die Länder Bayern, Württem­ berg, Baden (Beteiligte): I. Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft ist ungültig. II. Das Reich ist dem Lande Preußen gegenüber berechtigt, die in § 3 der Eintrittsgesetze bestimmten Höchstsummen der Biersteuerabfmdungen ohne Rücksicht auf die Gesetze vom 9. Juli 1923 und vom 10. August 1925 angemessen aufzuwerten; die Entscheidung über die Höhe der Aufwertung bleibt Vorbehalten. III. (Einst­ weilige Verfügung:) Bis zur Endentscheidung oder einer mit verfassung­ ändernder Mehrheit der gesetzgebenden Körperschaften des Reichs zustande­ gekommenen Änderung der Eintrittsgesetze ist das Reich dem Lande Preußen gegenüber berechtigt, den Ländern Württemberg, Bayern und Baden die in dem Gesetze vom 9. April 1927 bezeichneten Beträge weiterzuzahlen. 122, Anhang 17. — 6) Die Anträge der Deutschen Demokratischen Partei in Bayern und des Landesverbandes Bayern der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), die Verfassungswidrigkeit von Be­ stimmungen des Bayerischen Landeswahlgesetzes vom 18. Juli 1925 bis 30. März 1928 festzustellen, werden wegen Unzuständigkeit des Staatsgerichts­ hofs für das Deutsche Reich zurückgewiesen. 123, Anhang 1. — 7) I. Die Wahlen vom 31. Oktober 1926 zum Sächsischen Landtage sind ungültig. II. Die Regierung des Freistaates Sachsen ist verpflichtet, die Neuwahl des Landtags herbeizuführen. 123, Anhang 13. — 8) I. Artikel 20 Abs. 2 des Württembergischen Landtagswahlgesetzes vom 4. April 1924 verstößt gegen die Reichsverfassung. II. Die übrigen Anträge der Parteien (Volks­ rechtpartei, Landesverband Württemberg und Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Gau Württemberg) werden abgewiesen. 124, Anhang 1. — 9) Die preußische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen er­ weiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig. 124, Anhang 19. — 10) Die Anträge der Waldeckischen Partei „Wirtschaftsbund", festzustellen, daß Waldeckische Gesetze (das Aufgehen Waldecks in Preußen betreffend) ver­ fassungswidrig seien, die Wahl der Waldeckischen Landesvertretung un­ gültig sei, werden zurückgewiesen. 124, Anhang 40. — 11) Die Anträge

der preußischen Landtagsfraktion der Reichspartei des Deutschen Mittel­ standes (Wirtschaftspartei) und der Fraktion der Deutschnationalen Volks­ partei im preußischen Landtage, die preußische Notverordnung vom 8. Mai 1929 über die Regelung der Gewerbesteuer für das Rechnungs­ jahr 1929 für ungültig zu erklären, werden abgewiesen. 125, Anhang 1. — 12) Der Antrag der Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei im Preußischen Landtage gegen das Land Preußen auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung (bett. Teilnahme der preußischen Beamten am Volksbegehren zum UoungPlan) wird zurückgewiesen. 126, Anhang 1. — 13) Der Antrag der Ge­ meinde Niedergläsersdorf (Kreis Lüben), den § 1 des preußischen Gesetzes über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 (GS. S. 211) und die hierzu ergangene Aus­ führungsanweisung vom 25. Februar 1928 für verfassungswidrig zu er­ klären, wird zurückgewiesen. 126, Anhang 9. — 14) Die Anträge der Stadt­ gemeinde Lüttringhausen und anderer Stadtgemeinden, Landgemeinden und Ämter, und der preußischen Landtagsfraktion der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), das preußische Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets vom 29. Juli 1929 für verfassungswidrig zu erklären, werden zurückgewiesen. 126, Anhang 14. — 15) Der Antrag des Eisenbahninspektors A. M. in K. gegen die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft auf Feststellung, daß die Durch­ führung eines von den bayerischen Disziplinarbehörden eingeleiteten Disziplinarverfahrens nach seinem Eintritt in den Reichsdienst nicht diesen, sondern dem Reiche zugestanden habe, wird zurückgewiesen. 126, Anhang 25. — 16) Die in Art. 130 Abs. 2 der Reichsverfassung den Beamten gewähr­ leistete Freiheit ihrer politischen Gesinnung umfaßt das Recht, sich bei einem zugelassenen Volksbegehren ohne Rücksicht auf dessen Inhalt einzutragen und beim Volksentscheid abzustimmen. (Weitergehende Anträge werden abgewiesen.) 127, Anhang 1. — 17) Die Verleihung von Titeln zur Aus­ zeichnung einzelner beamteter oder nichtbeamteter Personen (Ehrentiteln) ist mit Art. 109 Abs. 4 der Reichsverfassung nicht vereinbar. 127, Anhang 25. — 18) Der Antrag der Deutschnationalen Fraktion des MecklenburgischStrelitzschen Landtags gegen das Land Mecklenburg-Strelitz, die Bestellung von Abgeordneten zu Staatsräten für verfassungswidrig zu erklären, wird zurückgewiesen. 127, Anhang 49. — 19) Die Anträge des Völkisch-Nationalen Blocks und des Landesverbandes Preußen der Volksrechtpartei gegen das Land Preußen, Bestimmungen (§ 31 Abs. 1 Satz 4 und § 32 Abs. 2) des preußischen Landeswahlgesetzes vom 3. Dezember 1920 (GS. S. 559) in der Fassung vom 28. Oktober 1924 (GS. S. 671) über Reststimmen-Verwertung für verfassungswidrig zu erklären, werden zurückgewiesen. 128, Anhang 1. — 20) Auf Antrag der braunschweigischen evangelisch-lutherischen Landeskirche ist das Land Braunschweig für verpflichtet erklärt worden, auf die Zeit vom 1. April 1928 an gewisse Staatszuschüsse für die im Dienste der Landeskirche befindlich gewesenen oder befindlichen Geistlichen im Pfarramte des Landes Braunschweig zu zahlen; eine Mehrforderung ist abgewiesen worden. 128, Anhang 16. — 21) Die Anträge der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei im Württembergischen Landtage gegen

das Württembergische Staatsministerium und den Württembergischen Landtag, die Bestellung der Regierung, eine Bestimmung der Geschäfts vrdnung des Landtags und zwei Abstimmungsermittlungen für verfassungs­ widrig zu erklären, werden zurückgewiesen. 128, Anhang 46. — 22) Die Anträge der Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei im Preußischen Landtage gegen das Land Preußen betreffend die Bildung von religions­ losen Sammelklassen und Sammelschulen und die Beschäftigung von Lehrern an öffentlichen Volksschulen werden zurückgewiesen. 129, Anhang 1. — 23) Die im Amtsblatte des Thüringischen Ministeriums für Volksbildung vom 22. April 1930 veröffentlichte Empfehlung von Schulgebeten vom 16. April 1930 ist, soweit sie sich auf die Gebete Nr. 2, 3 und 4 bezieht, mit Art. 148 Abs. 2 der Reichsverfassung nicht vereinbar. 129, Anhang 9. — 24) Der Antrag des Landes Thüringen gegen das Deutsche Reich auf eine einstweilige Verfügung dahin, daß das Reich bis zur endgültigen Ent­ scheidung des Staatsgerichtshofs an das Land Thüringen wie bisher monatlich 252463 RM. zur Bestreitung von Ausgaben für die Zwecke polizeilichen Schutzes zu zahlen habe, wird zurückgewiesen. 129, Anhang 28. — 25) In dem verfassungsrechtlichen Streitverfahren des Landes Thüringen gegen das Deutsche Reich wegen Zahlung von Polizeikostenzuschüssen ist der Antrag, zu beschließen, daß die (vom Berichterstatter des Staatsgerichtshofes) angeordnete Vernehmung des Thüringischen Ministers des Innern Dr. F. als Zeugen unzulässig sei, weil der gesetzliche Vertreter einer Partei nicht Zeuge in eigener Sache sein könne, abgelehnt werden. 130, Anhang 1. — 26) Der Antrag der Wupper-Talsperren-Genossenschaft in Hückeswagen, auszusprechen, daß die Übertragung ihres Vermögens auf den Wupper­ verband mit der Preußischen Verfassung und der Reichsverfassung un­ vereinbar sei, wird zurückgewiesen. 130, Anhang 3. — 27) Die Anträge der bürgerlichen Vereinigung Nattonal-Liberaler, Provinzialverband der Provinz Brandenburg u. 6 Gen., die Verfassungswidrigkeit des § 13 Abs. 3 des preußischen Wahlgesetzes für die Provinziallandtage und Kreistage vom 7. Oktober 1925 (GS. S. 123) festzustellen, werden zurückgewiesen. 130, Anhang 11.

§ 272. Zeitliche Wirksamkeit der Prozeßgesetze. EinführungS- und AuSführungSbestimmungen zum GerichtSverfassungtzgesetz, zur Zivilprozeßordnung und zn sonstigen Prozetzgesetzen. 1) Steht die vor Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes eingetretene Rechtskraft eines Beschlusses, der über die Entschädigung für eine (nach Art. II § 4 des Reichsges. v. 23. Juni 1923) enteignete Hypothek entschieden hat, der Einleitung eines neuen Verfahrens über die Festsetzung der Ent­ schädigung entgegen, wenn geltend gemacht wird, daß die Berücksichtigung der Vorschriften des AufwG. zu einer dem Enteigneten günstigeren Be­ urteilung der Entschädigungsfrage geführt hätte? 122, 167 (170). — 2) Bedeutung des § 4 der Vo. vom 14. Februar 1924 über die Goldmark­ umrechnung im Konkurse (RGBl. I S. 115) für die Frage der Umrechnung und der Aufwertung von Konkursforderungen. (V. in Kraft getreten am 15. Febr., Konkursverfahren eingestellt am 16. Febr. 1924, Einstellungs-

beschluß nicht mit Beschwerde angegriffen.) 124, 1 (3). — 3) Zeitlicher Wirkungsbeginn des (durch Vo. v. 13. Febr. 1924 eingefügten) Halbsatzes 2 des § 552 ZPO. 124, 81 (83). — 4) Einfluß des Geltungsbeginns der Vo. v. 13. Febr. 1924 (RGBl. I S. 135) auf Verjährungsfristen (§ 251a ZPO., neue Fassung des § 251). 128, 195. — 5) Rückwirkende Gesetze (unter Umständen noch im Nevisionszuge zu beachten): teils ausdrücklich, teils stillschweigend vermöge ihres besondern Zweckes. 128, 344 (350/2).

§ 273. Örtliche Wirksamkeit der Prozetzgesetze. (S. § 8 VIII.) 1) Zulässigkeit einer Klage gegen einen Ausländer auf Leistung im Auslande? 126, 199. — 2) Unter welchen Voraussetzungen unterbricht eine im Ausland erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung? 129, 385/390.

§ 274. Zwingende und nachgiebige Prozeßvorschriften. 1) Die Verordnung betr. das Verwaltungszwangsverfahren enthält öffentliches Recht; sie kann daher durch Verträge von Privatpersonen nicht geändert, namentlich nicht erweitert werden. 121, 86. — 2) Die Vorschrift (GVG. § 174), wonach bei Verkündung des Beschl sses, der die Öffentlichkeit ausschließt, der Grund der Ausschließung anzugeben ist, gehört dem zwingenden Recht an; die Unterlassung gibt schlechthin einen Revisions­ grund. 128, 217.

Zweites Raxikel. 1.

Die Zivilprozeßordnung. Die Gerichte.

§ 275. Die ordentlichen Gerichte. Sondergerichte. Gewerbegerichte. Kaufmannsgerichte. Gerichtsferien. Rechtshilfe. Gerichtsverfassung. 1) Unvorschriftsmäßige Besetzung des Gerichts? Das Gesetz zur Er­ gänzung der Vorschriften über den Vorsitz bei den Kollegialgerichten vom 30. März 1928 (RGBl. I S. 134) ist nicht nur auf Urteile, sondern auch auf Beschlüsse anzuwenden. 121, 78. — 2) Das Gesetz vom 30. März 1928 (RGBl. I S. 134) ist verfassungsmäßig (ohne Verletzung des Art. 76 RVerf.) zustandegekommen. 121, 197 (199). — 3) Unvorschriftsmäßige Besetzung des Gerichts begründet keine völlige, unheilbare Nichtigkeit des Urteils. 121, 197 (198). — 4) Unfähigkeit von Richtern infolge körperlicher Gebrechen (z. B. Blindheit)? 12^ 153/4. — 5) Wann ist der ordentliche Vorsitzende eines Gerichts (Senats, Kammer) dauernd verhindert, den Vorsitz zu führen? 126, 97, 245; 127, 100; 130, 154. — 6) Welche Bedeutung hat hierfür die Verteilung der Geschäfte innerhalb des Gerichts (Gerichts­ körpers)? 126,97 (98), 246; 130,154. — 7) Zwischenstaatliche Schiedssprüche sind für die Regel angreifbar, wenn sie aus dem Rahmen des zu Grunde liegenden Schiedsvertrags herausfallen. 121, 183. — 8) Dagegen gelten die Entscheidungen der nach dem Versailler Vertrage berufenen SchiedsEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

18

274

I

§§ 276—278. Sachliche Zuständigkeit der Gerichte. Gesetz!. Gerichtsstand.

gerichtshöfe als selbständige, für sich allein mit endgültiger verbindlicher Kraft ausgestattete Rechtsakte; ihre Gründe nachzuprüfen steht den Landes­ gerichten nicht zu. 121, 180 (184). — 9) Die Mietseinigungsämter sind keine Sondergerichte, aber Verwaltungsbehörden, die in den ihnen durch das Mieterschutzgesetz und das Wohnungsmangelgesetz zugewiesenen Sachen ausschließlich zuständig sind. 126, 101. § 276. Sachliche Zuständigkeit der Gerichte.

1) Verweisung an das zuständige Gericht durch Beschluß (§ 276 ZPO.); Anwendung im Aufgebotsverfahren. 121, 20. — 2) Zuständigkeit der ordent­ lichen Gerichte für Streitigkeiten aus dem Verfahren über die Bildung von Rentengütern. 123, 26 (33flg.). — 3) Beschränkung der sachlichen Zu­ ständigkeit der deutschen Gerichte durch den Versailler Vertrag. 123, 130. — 4) Zuständigkeit deutscher Gerichte für den Scheidungs- und für den An­ fechtungsstreit, wenn der Ehemann Ausländer und wenn er staatenlos ist. 127, 195. — 5) Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte für die Abgeltung von Ansprüchen aus Kriegswirtschaft oder Kriegsverwaltung gegen das Reich. 127, 362. — 6) Ausschließliche Zuständigkeit der Landgerichte für Ansprüche eines Pfarrers gegen seine Landeskirche. 127, 307. § 277. Wert deS Streitgegenstandes.

1) Es liegt im Begriffe des Schätzens, daß dabei nur die Werte berücksichtigt werden, die sich einigermaßen übersehen lassen; solche, für deren Bemessung jeder Anhalt fehlt, werden außer Ansatz gelassen. 122, 145. — 2) Wert des Gegenstandes, je nachdem ein einfacher Prozeßantrag gestellt oder Widerklage erhoben wird. 124,184. — 3) Streitwert für den Anspruch auf Feststellung, daß Pacht und nicht Miete vorliege, im Rahmen des Streites über die Höhe des Jahreszinses. 126, 18 (21). — 4) Ein unzu­ lässigerweise vorweggenommener Entscheidungsgrund in seiner Bedeutung für den Streitwert. 126, 21. — 5) Interesse eines Klägers an der Fest­ stellung der Nichtigkeit gewisser Aktiengesellschafts-Beschlüsse; bemessen nach der Höhe seines Aktienbesitzes. 129, 261. § 278. Gesetzlicher Gerichtsstand.

I. Allgemeines.

1) Die Frage der örtlichen Zuständigkeit ist vor der nach der Zulässigkeit des Rechtsweges zu prüfen; wird jene verneint, so kommt diese nicht erst in Betracht. 129, 178.

II. Der allgemeine Gerichtsstand. 1) Militärpersonen können neben dem gesetzlichen Wohnsitz nach § 9 BGB. und § 14 ZPO. noch einen allgemeinen Wohnsitz nach § 7 BGB. und damit einen mehrfachen Gerichtsstand haben. 126, 8 (12). — 2) Den durch den Wohnsitz des § 9 BGB. begründeten Gerichtsstand muß eine Militärperson stets gegen sich gelten lassen; doch darf dies nicht zuungunsten des Gläubigers ausgelegt werden. 126, 11.

III. Die besonderen Gerichtsstände.

1) Gerichtsstand für Eigentumsfreiheitsklage bei Schaden aus Rückstau, wenn das geschädigte und das schädigende Grundstück in verschiedenen Wasserrechtsgebieten mit gemeinschaftlichem ordentlichem Gericht liegen. 122, 196 (199). — 2) Zur Begründung des Gerichtsstandes aus § 32 ZPO. genügt es nicht, daß der Kläger das von ihm behauptete Verhalten des Beklagten als unerlaubte Handlung bezeichnet; vielmehr kommt es darauf an, ob unter der Voraussetzung, jenes Vorbringen sei richtig, bei richtiger Gesetzesanwendung dem Beklagten wirklich eine unerlaubte Handlung zur Last fällt. 129, 175 (179).

IV. Ausschließliche Gerichtsstände. 1) Kommt nach der ZPO. oder nach sonsttgen Gesetzen ein ausschließ­ licher Gerichtsstand in Betracht, so wird dies ausdrücklich gesagt, indem das Wort „ausschließlich" beigesetzt oder doch durch den sonsttgen Wortlaut die Ausschließlichkeit außer Zweifel gestellt wird. 126, 10. — 2) Der § 14^ZPO. begründet für Militärpersonen keinen ausschließlichen Gerichtsstand, sondern will nur als Ordnungsvorschrift klare Verhältnisse schaffen. Gleiches gilt von der preuß. JustizminVerf. v. 1. Mai 1923 (JMinBl. S. 360). 126, 12.

§ 279. Vereinbarter Gerichtsstand. 1) Wann liegt eine Vereinbarung über Zuständigkeit der Aufwertungs­ stelle nach §71 AufwG. vor? 127, 160 (165flg.). — 2) Bei der Auslegung des § 71 AufwG. ist § 39 ZPO. auszuschalten. 127, 166.

§ 280. Oberrichterlich bestimmter Gerichtsstand. 1) Anwendung des § 36 Nr. 6 und des § 276 ZPO. im Aufgebots­ verfahren. 121, 20 (21/23). — 2) Das Verfahren zur Besttmmung eines gemeinsamen Vollstreckungsgerichts (ZVG. §2) gehört zwar nicht der Justtzverwaltung, sondern der Rechtspflege an; es ist aber kein Teil des eigentlichen Zwangsversteigerungsverfahrens: Ein Verfahren von Amts­ wegen, das keine eigentlichen Parteien kennt. Der Schuldner steht außerhalb des Verfahrens; Zustellung an ihn ist nicht geboten; es genügt die Zustellung des Beschlusses an den Gesuchsteller. 125, 310/12. — 3) Notwendig ist Mit­ teilung des Beschlusses an die außer dem Gesuchsteller noch Beteiligten. 125, 312.

§ 281. Ausschließung und Ablehnung von Richtern. 1) Es ist ein allgemeiner Grundsatz des öffentlichen Rechts, daß niemand in eigner Sache Richter sein darf. 126, 56.

§ 282. Urkundsbeamte der Geschäftsstelle. 1) Amtspflicht der Geschäftsstelle, dafür zu sorgen, daß eine Partei, die sich mit einem Armenrechtsgesuch an sie wendet, von ihr richttg und vernünfttg angeleitet wird, ordnungsmäßige Anträge beim Gericht rechtzeitig zu stellen. 129, 174.

276

I. §§ 283—286. Gerichtsvollzieher, Parteien, Streitgenossen usw.

§ 283. Gerichtsvollzieher. BerteilungSstellen. 1) Ohne die Unterschrift des Gerichtsvollziehers (Zustellungsbeamten) ist die Zustellungsurkunde nicht fertig, bloßer Entwurf; die Unterschrift ist wesentlich. 124, 27. — 2) Die fehlende Beurkundung kann nicht dadurch ersetzt werden, daß der Gerichtsvollzieher eine beglaubigte Abschrift der (in Wahrheit noch nicht vorhandenen) Zustellungsurkunde anfertigt und aus­ händigt. 124, 27. — 3) Überlasteter Gerichtsvollzieher; Amtspflicht­ verletzung; Verschulden? 126, 362 (366). 2. Die Parteien.

§ 284. Parteifähigkeit. Prozebfähigkeit. Gesetzliche Vertreter. I. Parteifähigkeit. 1) Zulässigkeit einer Klage gegen eine nicht handelsgerichtlich ein­ getragene, vor der Klagerhebung aufgelöste offene Handelsgesellschaft. 127, 98. — 2) Die Gesellschafter als Gesamtheit in ihrer Zusammenfassung unter der Gesellschaftsfirma sind bereits Prozeßpartei; diese Partei fällt durch das Aufhören der Gesellschaft nicht weg. 127, 100.

II. Prozeßfähigkeit. 1) Die Rechtsmittelfrist faim durch Zustellung des Urteils an eine nicht prozeßfähige Partei in Lauf gesetzt werden. 121, 63.

III. Gesetzliche Vertreter. 1) Der sich immer persönlichen Pfleger die

Wirkungskreis eines Pflegers (Abwesenheitspflegers) erstreckt nur auf die Besorgung von Vermögensangelegenheiten; in Angelegenheiten, z. B. einem Ehescheidungsstreite, kann der Partei nicht vertreten. 126, 261 (262).

§ 285. Streitgenossenschaft. 1) Wenn die Klage aus einer Gesellschaftsschuld gegen die offene Handelsgesellschaft und ihre Gesellschafter gerichtet wird, besteht zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern notwendige Streitgenossenschaft, es sei denn, daß die Verteidigung der Streitgenossen auseinander fällt. 123, 151 (154).

§ 286. Beteiligung Dritter am Rechtsstreite. I. Hauptintervention.

II. Nebenintervention. 1) Mindestforderungen an den Beitrittsschriftsatz eines Nebeninter­ venienten. 124, 142 (145). — 2) Schon der Beitritt des Dritten, dem der Streit verkündet worden ist, gehört zum „Verhältnis des Dritten zu den Parteien" § 74 Abs. 1 ZPO.); der Beitrittschriftsatz muß den Anforderungen des § 70 ZPO. genügen. 124, 145. — 3) Wer ein Rechtsmittel einlegt und sich dabei als Nebenintervenienten bezeichnet, erklärt damit auch seinen

Beitritt. 124, 145. — 4) Ms Angabe des Interesses genügt in der Regel der Hinweis auf eine vorangegangene Streitverkündung; der Hinweis kann stillschweigend geschehen. 124, 145.

III. Streitverkündung. 1) Der Streitverkündete muß sich das, was im Vorprozeß als Ursache des Unfalls und über seine Fahrlässigkeit festgestellt worden.ist, auch dann entgegenhalten lassen, wenn diese Feststellungen im jetzigen Prozesse gegen ihn für eine andere Haftung in Betracht kommen als im früheren. 123, 95 (96). — 2) Das rechtskräftige Urteil über den Grund des Anspruchs hat dem Streitverkündeten gegenüber auch dann die Jnterventionswirkungen, wenn es nach diesem Urteil im Vorprozesse zum Vergleich gekommen ist. 123, 95 (96). — 3) Die Rechtskraft des im Vorprozeß ergangenen Urteils erstreckt sich dem damaligen Streitverkündeten gegenüber auf die tatsäch­ lichen und rechtlichen Grundlagen der in jenem Rechtsstreit gefällten Ent­ scheidung. 123, 210; 130, 300. — 4) Welche Rechtslage ergibt sich, wenn der Streitverkündete nicht dem Streitverkünder, sondern der Gegenpartei beitritt? 130, 297 (299flg.) — 5) Förmliche Voraussetzungen des §73 und sachliche Voraussetzungen des § 72 ZPO. 130, 299. — 6) Ist der frühere Streitverkündete als Beklagter im jetzigen Rechtsstreite mit der Behauptung zu hören, der Vorprozeß sei unrichtig entschieden worden oder die Haupt­ partei habe damals ihre Sache mangelhaft geführt? 130, 299. § 287. Prozetzbevollmächtigte. Beistände. Anwaltszwang. Rechtsanwalt. Rechtsanwaltsordnung. 1) Der (von einer Jndustriegesellschaft erteilte) Auftrag an einen Rechts­ anwalt zur Vermittlung eines Darlehens schließt zugleich den Auftrag in sich, sachgemäß zur Wahrung der Belange des Auftraggebers über die Be­ dingungen des Darlehensgeschäfts zu verhandeln. 121, 201. — 2) Verbind­ liche Erklärungen der Partei selbst im Rechtsstreit. (Verpflichtung zur Zurück­ nahme der Klage, des Rechtsmittels). 123,85. — 3) Inwieweit ist ein Rechts­ anwalt bei Wahrnehmung der Rechte seines Vollmachtgebers verpflichtet, auf Belange des Prozeßgegners Rücksicht zu nehmen? 124, 104 (109). — 4) Kann der von einer Vertragspartei mit der Wahrnehmung ihrer Belange beauftragte Rechtsanwalt zugleich eine eigne Vertragsverpflichtung gegen­ über dem Vertragsgegner eingehen? 129, 109 (113). — 5) Vertrauen auf die Versicherung eines erfahrenen Anwalts als Rechtfertigungsgrund für Rechtshandlungen (Zahlung vor Empfang des Hypothekenbriefs), so daß Mitschuld (§ 254 BGB.) zu verneinen ist. 129, 114. — 6) Fahrlässigkeit bei Benutzung der gutachtlichen Auskunft eines erfahrenen Anwalts und an­ gesehenen Schriftstellers. 121, 364. — 7) Gebühren und Auslagen des Rechtsanwalts, entstanden im Verfahren vor dem Mieteinigungsamt; Einklagung gegen die unterlegene Partei im ordentlichen Rechtswege? 126, 99. — 8) Erstattungsanspruch des Armenanwalts gegen die Staatskasse. 126, 178. — 9) Muß der nachträglich als Armenanwalt beigeordnete Prozeß­ bevollmächtigte einen früher empfangenen Vorschuß teilweise zurückzahlen? 126, 300. — 10) Umfang der Prozeßvollmacht; auf welche besonderen rechts­ geschäftlichen Erklärungen ist sie zu erstrecken? 130, 47.

278

I- § 288. Prozeßkosten im allgemeinen.

§ 289. Gerichtskosten usw.

§ 288. Prozetzkosten im allgemeinen.

1) Der § 97 Abs. 1 ZPO. (Kosten des erfolglosen Rechtsmittels) bezieht sich auf jedes Urteil, das mit einem Rechtsmittel angefochten wird; auch auf das Urteil, das den Grund des Anspruchs für gerechtfertigt erklärt. 121, 77. — 2) Es ist zulässig (wenn auch in der Regel nicht angemessen), die Ent­ scheidung über die Kosten des gegen das Grund-Urteil erfolglos eingelegten Rechtsmittels dem künftigen Schlußurtei zu überlassen. 121, 77. — 3) Hat ein unzulässigerweise vorweggenommener Entscheidungsgrund Bedeutung für den Kostenpunkt? 126, 21. — 4) Grundsatz der die Kostenpflicht regelnden Vorschriften der ZPO. ist: Der Teil, welcher sich im Unrecht befindet, trägt die Kosten. 128, 352. — 5) Außer dem verfahrensrechtlichen gibt es auch einen sachlichrechtlichen Kostenerstattungsanspruch (z. B. durch Verzug in der Erfüllung von Vertragspflichten oder durch unerlaubte Handlung hervor­ gerufen). 130, 218. — 6) Der sachlichrechtliche Kostenerstattungsanspruch hat aber nur für solche Fälle praktische Bedeutung, in denen es an einem vollstreckbaren Titel fehlt (weil es z. B. nicht zur Einreichung einer Klage gekommen ist). 130,218. — 7) Ist dagegen ein vollstreckbarer Titel vorhanden, so kann nach ZPO. § 103 der Anspruch auf Erstattung der Kosten nur auf Grund dieses Titels und in dem Verfahren der §§ 103 bis 107 ZPO. geltend gemacht werden. 130, 218. — 8) Kosten, die nicht in dem durch die ZPO. geregelten Verfahren geltend gemacht oder die dort aberkannt worden sind, können überhaupt nicht ersetzt verlangt werden. 130, 219. — 9) Von der Er­ stattungsfähigkeit (nach § 91 ZPO.) hängt der Begriff Prozeßkosten nicht ab. 130, 219. — 10) Ein Kostenonspruch darf nie einem rechtskräftigen Ur­ teil widersprechen. Kosten eines Verfahrens auf einstweilige Verfügung kann der Antragsteller, der dort unterlegen ist, nicht ersetzt verlangen, auch wenn er im Hauptstreit obsiegt. 130, 220. § 289. Gerichtskosten. Gebühren der Gerichtsvollzieher.

1) Inwieweit sind Einwendungen der auf Zahlung von Gerichtskosten in Anspruch genommenen Personen gegen ihre Zahlungspflicht im Ver­ fahren des § 4 des Reichs-Gerichtskostengesetzes oder mit den für das Ver­ waltungszwangsverfahren bestimmten Rechtsbehelfen geltendzumachen? 124, 351 (353/4). — 2) Für Erinnerungen des Zahlungspflichtigen gegen den Ansatz von Gebühren und Auslagen ist das Verfahren ausschließlich im §4 GKG. geregelt (Erinnerung und Beschwerde, nicht Klagweg); er ist auf die Kosten des Geschäftsaufsicht-Verfahrens anzuwenden (GKG. § 1, GeschäftsaufsichtsVo. § 14). 124, 353. — 3) Die Besümmungen der preuß. Vo. vom 15. November 1899 über das Verwaltungszwangsverfahren können dem gegenüber nur Anwendung beanspruchen auf Einwendungen, die sich nicht gegen den ursprünglichen Kostenansatz der Geschäftsstelle richten, sondern gegen die auf Grund dieses Ansatzes von der Gerichtskasse ergriffenen Beitreibungsmaßnahmen. 124, 354. — 4) Die Vorschrift des §4 GKG. greift auch für den Streit darüber Platz, ob die Person, gegen welche die Kosten angesetzt worden sind, nach den Normen der Kostengesetze und des bürgerlichen Rechts und den anderen nach § 88 GKG. zur Ergänzung der Kostengesetze heranzuziehenden Vorschriften mit Recht als zahlungspflichtig

I. §§ 290 —293. Anwaltskosten. Zeugengebühren usw. Armenrecht.

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in Anspruch genommen wird. 124, 354. — 5) Auf diesem Wege sind auch Streitigkeiten darüber auszutragen, ob Gerichtskosten vom Konkursverwalter als Massekosten zu begleichen oder als Konkursforderungen gegen den Ge­ meinschuldner anzumelden sind, und ob, wenn sie Massekosten sind, alsbaldige vollständige Befriedigung, oder, wegen unzulänglicher Masse, nur verhältnis­ mäßige Berücksichtigung verlangt werden kann. 124, 354. § 290. Anwaltskosten.

1) Ein Rechtsanwalt, der von einer Jndustriegesellschaft für die Ver­ mittlung eines Darlehens in Anspruch genommen worden ist und sich Vor­ behalten hat, sein Honorar nach der Gebührenordnung für Rechtsanwälte zu berechnen, kann für seine Tätigkeit, auch wenn sie nicht zum Erfolge geführt hat, eine nach §§ 1, 13 Nr. 1 RAGebO. nach der Höhe des Darlehens­ betrags bemessene Prozeßgebühr beanspruchen. 121, 200 (202). — 2) Kein Raum für Aufrechnung im Kostenfestsetzungsverfahren. 124, 2. — 3) Zu­ lässigkeit der Vollstreckungsgegenklage gegenüber Ansprüchen auf Kosten­ erstattung. 124, 2. — 4) Rechtsanwaltskosten und Auslagen im Verfahren vor dem Mieteinigungsamt. 126, 99. — 5) Die Staatskasse, die einem für die arme Partei bestellten Rechtsanwalt Gebühren und Auslagen nach dem Gesetz vom 6. Februar 1923/14. Juli 1925 erstattet hat, darf den Rechts­ übergang der Gebührenforderung auf sie nicht zum Nachteil des Anwalts geltend machen. 126, 178 (181). — 6) Das im § 124 ZPO. dem Armen­ anwalt eingeräumte Recht, seine Gebühren und Auslagen von dem in die Prozeßkosten verurteilten Gegner beizutreiben, umfaßt die Geltendmachung des Pfandrechts an der von diesem gestellten Sicherheit mit. 126, 180. — 7) Mindern Teilzahlungen, welche die Partei dem ihr beigeordneten Armen­ anwalt geleistet hat, dessen Erstattungsanspruch gegen die Staatskasse? 126, 183. — 8) Wesen des Vorschusses als Sicherungsmittel und zugleich als Vorauszahlung auf eine noch nicht entstandene oder noch nicht fällige Schuld des Auftraggebers; keine Verpflichtung des Anwalts, empfangenen Vorschuß zurückzuzahlen, wenn er nachträglich zum Armenanwalt bestellt wird. 126, 300 (301). § 291. Zeugen- und Sachverstandigengebühren.

§ 292. Sicherheitsleistung im Prozeß.

1) Im Patentstreite hat der im Auslande wohnende Beklagte als Berufungskläger Sicherheit für die Kosten des Verfahrens zu leisten, wenn der Gegner dies erst im zweiten Rechtszuge beantragt. 127, 194. § 293. Armenrecht. Vgl. auch § 289 (Anwaltskosten).

1) Dem Revisionskläger, dem das Armenrecht für die Revision bewilligt worden war, dem es aber nach Begründung der Revision und Anberaumung des Termins wieder entzogen worden ist, kann noch eine Frist zum Nachweise der Zahlung der Prozeßgebühr gesetzt werden. 125, 105 (108). — 2) Der Entziehung des Armenrechts (§ 121 ZPO.) ist, auch ohne besonderen Be-

schluß aus § 125 ZPO., die Wirkung der Nachzahlungspflicht beizumessen. 125, 106. — 3) Die Bewilligung des Armenrechts hat, wenn im Beschlusse nicht ausdrücklich etwas anderes erklärt ist, keine rückwirkende Kraft. 126, 301. — 4) Der nachträglich als Armenanwalt beigeordnete Prozeßbevoll­ mächtigte ist nicht verpflichtet, einen früher empfangenen Vorschuß zurück­ zuzahlen. 126, 300 (301). — 5) Ist ein Armenrechtsgesuch nicht ernstlich gemeint, so hemmt es den Lauf der Frist nach § 519 Abs. 6 ZPO. nicht. 130, 346. 3. Allgemeine Grundsätze des Verfahrens. § 294. Mündlichkeit. Öffentlichkeit. Vorbereitende Schriftsätze. Prozeß­ erklärungen. Prozeßhandlungen.

1) Trotz des Anwaltzwanges kann die Partei selbst (durch persönliche Erklärung) vertragliche Bindungen in bezug auf ihr Verhalten im Prozeß übernehmen. (Verpflichtung, die Klage oder das Rechtsmittel zurück­ zunehmen.) 123, 85. — 2) Der § 7 der EntlastungsVo. vom 13. Mai 1924 durchbricht den Grundsatz der Mündlichkeit; er ist überall da anwendbar, wo sonst eine Entscheidung auf Grund mündlicher Verhandlung zu erlassen wäre; er gilt auch für den Eheprozeß. 123, 334. — 3) Die Vorschriften über die Öffentlichkeit des Verfahrens sind schon dann verletzt, wenn bei Ver­ kündung des Beschlusses, die Öffentlichkeit auszuschließen, der Grund tiefer Anordnung nicht angegeben worden ist. 128, 216 (217/8). § 295. Berharrdlungsgrundsatz. Richterliche Aufklärungs- und Fragepflicht.

1) Pflicht des Gerichts, auf bestimmte Angabe des Anspruchsgegenstandes hinzuwirken (Angabe der Maschinen einer Fabrik, die als Zubehörstücke in Betracht kommen). 130, 267. § 296. Mündliche Verhandlung. Prozeßleitung.

1) Verhandlungsergebnis und Tatsachenfeststellung. 129, 304. § 297. Zustellungen.

1) Ersatzzustellung nach § 182 ZPO. kann zulässigerweise durch Nieder­ legung beim Distriktsvorsteher im rechtsrheinischen Bayern (GemeindeO. f. d. rechtsrhein. Bayern vom 29. April 1869) geschehen. 122, 290. — 2) Der § 187 ZPO. ist nicht einschränkend, sondern ausdehnend auszulegen. 123, 206. — 3) Jede im Prozeß abgegebene Erklärung genügt, wenn sich aus ihr auch nur mittelbar unzweideutig ergibt, daß das zuzustellende Schriftstück rechtzeitig in die Hand des Empfangsberechtigten gelangt ist. (§ 187 ZPO.) 123,206. — 4) Folgerungen aus Erklärung und Nichterklärung über erhebliche Tatsachen; Auslegung des § 187 ZPO. 123, 206/7. — 5) Für die Frage, ob ein Zustellungsmangel durch rechtzeitiges Zugehen des zustellenden Schriftstücks geheilt ist, können auch die Lebenserfahrung und das Unter­ lassen der Erklärung über einen wichtigen Umstand verwertet werden. 123, 204 (206). — 6) Gehört die Aufnahme einer Zustellungsurkunde zum Begriff und Wesen der Zustellung? 124, 22 (25). — 7) Die ZPO. versteht unter Zustellung die beurkundete Übergabe; ihre Wirksamkeit ist von der Aufnahme

einer Urkunde abhängig gemacht. 124, 25/26. — 8) Wenn eine Zustellungs­ urkunde ausgenommen, die Zustellung also wirksam erfolgt ist, kann der Beweis der Ordnungsmäßigkeit (bei Verlust der Urkunde) auch durch sonstige Mittel geführt werden. 124, 27. — 9) Die Wirksamkeit der Zustellung wird durch unwesentliche Mängel der Zustellungsurkunde nicht beeinträchtigt. 124, 27. — 10) Die Unterzeichnung durch den Zustellungsbeamten ist für den Begriff der Zustellungsurkunde wesentlich; ohne diese Unterschrift ist sie nur Entwurf. 124, 22 (27). — 11) Eine mangelfreie beglaubigte Abschrift der Zustellungsurkunde genügt nicht, das zu ersehen, was der Urschrift fehlt. 124, 22 (27). § 298. Ladungen. Termine. Fristen.

1) Die Zeitspanne von fünf Monaten für den spätesten Beginn der Berufungs-Notfrist (§ 516 ZPO.) ist keine Frist zur Vornahme einer Prozeß­ handlung; sie wird deshalb durch Konkurseröffnung (§ 240 ZPO.) nicht unterbrochen. 122, 54.

§ 299. Folgen der Versäumung. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand.

1) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand findet nur gegen Versäumung einer Frist, nicht aber gegen Versäumung einzelner Prozeßhandlungen statt; daher kann, wenn die Revisionsbegründungsfrist gewahrt ist, keine Wieder­ einsetzung gegen die Versäumung rechtzeitigen Vorbringens einer verfahrens­ rechtlichen Rüge erteilt werden. 121, 6. — 2) Darin, daß es dem Berufungs­ kläger trotz mehrfacher Erinnerungen nicht gelungen ist, vor Ablauf der Berufungsfrist vom Gericht eine vollständige Ausfertigung des anzufechtenden Urteils zu bekommen, liegt noch kein Grund zur Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Berufungsfrist. 121,121 (123). — 3) Glaubt eine Partei (oder der sie beratende Anwalt), Berufung nicht ohne Kenntnis der Entscheidungsgründe einlegen zu sollen, so darf sie doch, wenn ihr nicht gelingt, die vollständige Ausfertigung rechtzeitig zu beschaffen, für die Regel nicht verabsäumen, die Berufung vorsorglich innerhalb der Notfrist einzulegen. 121, 123. — 4) Zwang zur Aufwendung der Kosten für eine vorsorglich eingelegte Berufung begründet kein Hindernis im Sinne des § 233 ZPO. 121, 124. — 5) Aufwendung der Kosten für die (vorsorgliche) Einlegung der Berufung, — wofür unter Umständen im Wege des Rück­ griffs Ersatz erreicht werden kann, ist für die Regel geboten, um größeren Schaden zu vermeiden; anders bei der armen Partei. 121, 124. — 6) Art und Maß der (vergeblichen) Bemühungen um eine vollständige Ausfertigung des Urteils sind darzulegen, zur Erhärtung des unabwendbaren Zufalls (wiederholte Erinnerungen, Betonung des Zweckes, allenfalls Dienstaufsichtsbeschwerde?!). 121, 124/5. — 7) Die Entscheidung des Reichs­ gerichts über einen Wiedereinsetzungsantrag gegen die Versäumung der Revisionsfrist könnte an sich nur in einem Urteil ergehen. Lediglich zur Ent­ lastung ist ihm im § 554a Abs. 2 ZPO. die Möglichkeit gewährt worden, solche Entscheidungen auch durch Beschluß zu treffen. 125, 71. — 8) Vor­ behalt der Entscheidung auf mündliche Verhandlung daher nur für wirklich zweifelhafte Fälle. 125, 70. — 9) Gegen einen Beschluß, durch den das

Reichsgericht die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand erteilt hat, gibt es keinen Rechtsbehelf; es ist eine unwiderrufliche Entscheidung über ein von der Partei in Anspruch genommenes Recht. 125, 71. — 10) Versäumnis der Geschäftsstelle (Armenrechtsgesuch nicht richtig behandelt und gefördert) als unabwendbarer Zufall für die Partei. 129, 173. § 300. Unterbrechung. Aussetzung. Ruhen und Aufnahme deS Verfahrens.

1) Aussetzung des Verfahrens nach § 148 ZPO. findet in der Revisions­ instanz nicht mehr statt. 121,167. — 2) Die Voraussetzungen für den Fortgang des durch Konkurseröffnung unterbrochenen Verfahrens (§ 240 ZPO.) sind verschieden, je nachdem es sich um Akttv- oder Passiv-Streitigkeiten handelt; für Aktivprozesse ist § 10 KO. maßgebend, für Passivprozesse (abgesehen vom Sonderfall des § 11 KO.) sind es die §§ 144, 146 KO. 122, 53. — 3) Die Freigabe des im Prozesse befangenen Anspruchs aus der Konkurs­ masse beendigt ohne weiteres die Unterbrechung des Verfahrens; sie wirkt auf die Unterbrechung wie eine Aufhebung des Konkurses. 122, 51 (56). — 4) Die Freigabe-Erklärung durch den Konkursverwalter ist eine einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung gegenüber dem Gemeinschuldner, die mit dem Zugehen an ihn oder seinen Bevollmächtigten wirksam wird; sie muß nicht ausdrücklich geschehen, sondern liegt z. B. in der Erklärung des Konkursverwalters gegenüber dem Gemeinschuldner, daß er die Aufnahme des Prozesses für die Masse ablehne. 122, 56. — 5) Der Ablauf der Fünf­ monatszeit für den spätesten Anfang der Berufungsfrist (§ 516 ZPO.) wird durch Konkurseröffnung gegen den Berufungskläger nicht unterbrochen. 122, 51 (54). — 6) Vertagung nur aus erheblichen Gründen (§ 227 ZPO.); im Zwangsversteigerungsverfahren müssen die Gründe besonders zwingend sein. 125, 304. — 7) Wem gegenüber hat der Beklagte den Rechtsstreit aufzunehmen, wenn die Klägerin eine Aktiengesellschaft ist, über deren Vermögen dann das Konkursverfahren eröffnet worden ist, und wenn es sich um einen Aktivprozeß der Konkursmasse handelt, der Konkursverwalter aber die Aufnahme abgelehnt hat? 127, 197 (200). — 8) Stillstand des Rechtsstreits, Ruhen des Verfahrens; Einfluß auf den Lauf der Verjährung. 128, 196. — 9) Stockung, aber nicht eigentlicher Süllstand eines Mahn­ verfahrens, das während des Konkurses nicht weiter betrieben werden kann. 129, 344. — 10) Ist der zwischen Verkündung des Urteils eines Landgerichts und Einlegung der Berufung gefaßte, aber erst nach der Berufungseinlegung zugestellte Beschluß, durch den wegen Todes einer Partei das Landgericht Aussetzung anordnet, von vornherein unwirksam? (Ja.) (Oder bleibt er für das Berufungsgericht so lange wirksam, als er nicht auf Beschwerde auf­ gehoben wird?) 130, 337 (339). 4. Verfahren in erster Instanz vor den Landgerichten und Verfahren vor den Amtsgerichten.

§ 301. Klageweg. Klage. Klagerhebung. Klagantrag. Klagebegründung. Klagenverbindung.

1) Besümmtheit des Antrags bei Unterlassungsansprüchen: Der Anspruch muß nach Art und Umfang so genau bezeichnet werden, daß jede Ungewißheit

I. § 302. Erweiterung usw.

§ 303. Feststellungsklage usw.

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vermieden wird. Anforderungen an solche Bestimmtheit jedoch nach Art des Falles verschieden. 123, 309. — 2) Was im Entscheidungsverfahren bestimmt werden kann, soll in der Regel nicht dem Vollstreckungsverfahren aufgespart werden. Rücksichten auf rechtzeitige Verteidigung des Beklagten. 123, 309. — 3) Abweichung zugunsten allgemeiner Verurteilung (Eingriffe gewisser Art zu unterlassen) namentlich bei Abwehr von Immissionen (Rauch, Geruch, Gas, Lärm). 123, 310. — 4) Für die Zulässigkeit einer Klage ist der Klaganspruch so, wie erhoben, maßgebend, nicht die (erst für die Ent­ scheidung über die Begründetheit der Klage wesentliche) Frage, ob die Klag­ behauptungen als richtig anzusehen sind. 125, 399. — 5) Den Klagegrund bildet nicht das Rechtsverhältnis, woraus der Klaganspruch abgeleitet wird, sondern die Summe der Tatsachen, die vom Kläger vorgebracht werden und die seinen Anspruch als im Rechte begründet dartun sollen. 126, 248. — 6) Mehrfache Klagbegründung (z. B. bei Anpassung von Unfallrenten an veränderte Verhältnisse, durch Tatsachen, die aus § 242 BGB. und § 323 ZPO. erheblich sind) ist zulässig. 129, 318. — 7) Bestimmtheit des Klag­ antrags nötig: Einzelbezeichnung der Gegenstände, wenn die Zubehöreigen­ schaft von Maschinen einer Fabrikanlage streitig ist. 130, 264 (267). § 302. Erweiterung, Änderung, Zurücknahme der Klage. Antrags.

Einschränkung des

I. Erweiterung und Änderung der Klage.

1) Wenn der Kläger statt der ursprünglich als angemessen bezeichneten Vergütung später eine vereinbarte Vergütung fordert, so ändert er die Klage. 126, 245 (248). — 2) Erweiterung der erhobenen Klage (§ 268 Nr. 2 ZPO.); zulässig auch nach Ablauf der Ausschlußfrist für Ansprüche auf Ent­ schädigung eines im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen (§5 d. Ges. v. 20. Mai 1898). 129, 296. II. Klagezurücknahme.

III. Einschränkung des Klagantrags.

§ 303. Feststellungsklage. Inzidentfeststellungsklage.

1) Kann die Aufwertung einer in den Aufwertungsstock (AufwG. § 60) fallenden Hypothek zwischen Schuldner, Eigentümer und Versicherungs­ unternehmen wirksam nur bei Zusttmmung des Treuhänders festgestellt werden, so fehlt, wenn diese Zusttmmung nicht vorliegt, der Klage gegen das Versicherungsunternehmen das rechtliche Interesse. 121, 4. — 2) Eine Klage auf Feststellung des Inhalts eines an sich wirksamen, aber noch der behördlichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäfts über einen Grundstücksverkauf ist zulässig, wenn sie dazu dienen soll, die behördliche Genehmigung zu erreichen. 121, 154 (157/8). — 3) Diese Klage kann als Widerklage auch dann erhoben werden, wenn der Verkäufer mit der Klage

die Feststellung begehrt, daß dem Käufer keine Rechte aus dem Kaufverträge zustehen. 121, 154 (156). — 4) Rechtliches Interesse an alsbaldiger Fest­ stellung bei einem sonst wirksamen, aber noch der behördlichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäft über einen Grundstücksverkauf, weil die Vertragsgegner einander aus solchen Verträgen verpflichtet sind, die im § 6 Abs. 1 des preuß. Grundstücksverkehrsgesetzes vom 10. Februar 1923 vorgeschriebenen Versicherungen gegenüber der zuständigen Verwaltungs­ behörde abzugeben. 121, 157/8. — 5) Bestehen eines Rechtsverhältnisses? Ein Antrag, der darauf abzielt, alle auf ein bestimmtes Rechtsverhältnis bezüglichen Parteiabreden klarzulegen, ist (ausnahmsweise) zuzulassen, auch wenn er bloß Tatsachen aufzählt; denn aus dem Bestehen des Vertrags­ schlusses in seiner Gesamtheit ergibt sich unmittelbar als notwendige Folge das Rechte und Pflichten erzeugende Rechtsverhältnis. 121, 157/8. — 6) Rechtliches Festellungsinteresse liegt stets dann vor, wenn zu erwarten steht, daß durch den Richterspruch eine gesicherte Grundlage der Anerkennung eines vor anderen Behörden zu verfolgenden Anspruchs geschaffen werde. 121, 158. — 7) Feststellung der Rechtsunwirksamkeit eines Vereins­ beschlusses, der dahin geht: Wenn das Mitglied nicht freiwillig ausgetreten wäre, hätten wir es ausgeschlossen. (Feststellung des Nichtbestehens eines Rechtsverhältnisses.) 122, 266 (269). — 8) Welche Bedeutung hat, wenn eine Leistungs- und eine Feststellungsklage erhoben worden sind, der Erlaß eines Zwischenurteils über den Grund des Anspruchs für die Feststellungsklage? (Teil-Endurteil über den Feststellungsanspruch.) 122, 284 (290). — 9) Ziel der Feststellungsklage: Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens von Rechtsverhältnissen; nicht Aufstellung von Rechtsgrundsätzen, nach denen über streitige Rechtsverhältnisse entschieden werden soll. 122, 195. — 10) Allerdings können nach ZPO. § 256 zur Herbeiführung einer sachlichen Entscheidung über ein ungewisses Rechtsverhältnis auch mögliche künftige rechtliche Beziehungen der Parteien die Grundlage einer Feststellungsklage bilden. 123, 233. — 11) Ein bloß wirtschaftliches Interesse (zu wissen, woran die Partei in einer gewissen rechtlichen Beziehung zu der andern ist) reicht aus. 123, 233. — 12) Auch einzelne Rechtsbeziehungen, die nur Ausflüsse eines weiteren Rechtsverhältnisses sind, können festgestellt werden, wenn sich das Interesse gerade auf sie bezieht. 123, 233. — 13) Die festzustellende Be­ rechtigung oder Verpflichtung kann bedingter Art sein, und zwar auch in dem Sinne, daß der Einfluß der Rechtsänderung von der Ausübung eines dem Berechtigten zustehenden Rechtes (Recht des rechtlichen Könnens) abhängt. 123, 233. — 14) Eine Feststellungsklage auf Aufwertung des in einem Kaufangebote bestimmten Kaufpreises ist dann nicht zulässig, wenn dabei noch in der Zukunft liegende Verhältnisse mit in Betracht kommen, die sich gegenwärtig nicht übersehen lassen (z. B. bei der im Jahre 1926 er­ hobenen Klage die Gestaltung im Jahre 1938). 123, 232 (234). — 15) Die Feststellungsklage bleibt zulässig, auch wenn das Interesse an alsbaldiger Feststellung nachträglich wegfällt. 124, 378. — 16) Rechtliches Interesse an alsbaldiger Feststellung durch ungeklärte Rechtslage, die dem Kläger die Erhebung einer Leistungsllage nicht ermöglichte. 124, 377/8. — 17) Inter­ esse des Verlegers daran, zu erfahren, ob er befugt sei, gewisse Text-

änderungen an dem Werke vorzunehmen. 125, 177. — 18) Bedeutung des die negative Feststellungsklage abweisenden Urteils: Sachliche Abweisung der verneinenden Klage bedeutet in der Regel bejahende Feststellung des Gegenteils; dies jedoch nur, wenn sich die verlangte Feststellung gegen einen bestimmten Anspruch oder Rechtszustand richtet. 126, 18 (19). — 19) Die Jnzident-Feststellungsklage (ZPO. § 280) soll Ersatz dafür bieten, daß nach ZPO. § 322 die sog. Elemente des Urteils nicht in Rechtskraft übergehen. 126,237. — 20) Jnzident-Feststellungsklage ist zulässig über einen bestimmten Lieferungsanspruch, von welchem der aus demselben Vertragsverhältnis erhobene Klaganspruch auf Zahlung von Kaufpreis und der Widerklag­ anspruch auf Leistung von Schadensersatz abhängig sind. 126, 234 (238). — 21) „Rechtsverhältnis" im Sinne des § 280 ZPO. sind auch Forderungsrechte und Ansprüche, die als Ausfluß eines umfassenderen Rechtsverhältnisses erwachsen, wie es ein Vertrag mit sich bringen kann. 126, 237. — 22) Be­ sonderes Feststellungsinteresse ist bei der Jnzident-Feststellungsklage nicht erforderlich. 126, 237. — 23) Voraussetzungen der Feststellungsklage bei Ansprüchen aus dem Kraftfahrzeuggesetz. 127, 179 (184). — 24) Auch auf Feststellung eines Rechtsverhältnisses der einen Prozeßpartei zu einem Dritten kann geklagt werden, wenn rechtliches Interesse des Klägers an dieser alsbaldigen Feststellung vorliegt. 128, 92 (94). — 25) Vor allem ist bei Feststellungsklagen zu prüfen, ob nicht durch die Möglichkeit, auf dem Wege der Leistungsklage zu demselben Ziele zu gelangen, das Interesse an der Erhebung der Feststellungsklage ausgeschlossen wird. 128, 364. — 26) Kann der Kläger nicht dartun, daß „alsbaldige" Feststellung für ihn geboten sei, so fehlt ein wesentliches Erfordernis. 128, 363. — 27) Kann Feststellung des Aufwertungsbetrags einer Entschädigung, die für den Fall des Verzichts auf ein lebenslängliches Wohnungsrecht vereinbart worden ist, schon vor der Erklärung dieses Verzichts verlangt werden? 128, 359 (363/4). — 28) Rechtliches Interesse an alsbaldiger Feststellung eines Rechtsverhältnisses, wenn ein Volksschullehrer gegen den Preußischen Staat den Anspruch erhebt, daß er ihm das ruhegehaltsfähige Diensteinkommen anders berechne. 129, 31 (33/34). — 29) Zur Auslegung des § 256 ZPO. (freie Auffassung, keine formalistische Enge). 129, 33/34. — 30) Rechtliches Interesse, wenn die Verfolgung von Erbschaftsansprüchen in Frage steht. 130, 133. § 304. Klage auf Rechnungslegung und Herausgabe des Geschuldeten. Klage auf künftige Leistung. ÄnderungS-lUmwandlungs-)Klage (8 323 ZPO.).

I. Klage auf Rechnungslegung und Herausgabe des Geschuldeten (§254 ZPO.).

II. Klage auf künftig fällig werdende Wiederkehrende Leistungen (§§257-259 ZPO.).

1) Anforderungen an die Klage auf künftige Leistungen; Leistungs- oder Feststellungsklage, 122, 118.

III. Änderungs-(Umwandlungs-)Klage (§323 ZPO.).

1) Ein rechtskräftiges Urteil, durch das wegen unbestrittener Erwerbs­ minderung eine Schadensersatzrente zugesprochen worden ist, kann nicht mit der Anderungsklage für die Zeit nach deren Erhebung angegriffen werden, weil nach neuerer Erkenntnis die Erwerbsfähigkeit unvermindert gewesen sei. 126, 239 (241). — 2) Maßgebende Verhältnisse im Sinne des § 323 ZPO. sind die wirklichen Verhältnisse der Gegenwart und die voraussichtlichen der Zukunft. 126, 239 (241). — 3) Unter welchen Voraussetzungen be­ gründet das Gebrauchmachen von einem Urteil, das sich nach späterer Er­ kenntnis als unrichtig herausstellt, die Einrede der Arglist? 126, 239 (242). — 4) Begründung und Mgenart der Änderungsklage. Abgrenzung gegen die Klage auf Rentenaufwertung aus § 242 BGB. 129, 318 flg. — 5) Welche Bedeutung kommt den erst nach Rechtskraft des Urteils im Vorprozeß er­ kennbar gewordenen Ursachen einer vorhandenen Erwerbsunfähigkeit zu, wenn diese in jenem Urteil als dauernde Unfallsfolge angesehen worden ist? 129, 316 (319 flg.). — 6) Wie, wenn z. B. nach dem früheren Urteile die Unfallsfolgen ganz oder doch im wesentlichen verschwunden, aber schwere Folgen einer syphilitischen Erkrankung (mit der fast gleichen Wirkung der Erwerbsunfähigkeit) eingetreten sind? 129, 320/1.

§ 305. Widerklage. 1) Kann der Kläger gegen eine Widerklage gleichfalls Widerklage er­ heben? (Ehesachen.) 122, 212. — 2) Die Erhebung einer Widerklage er­ fordert nicht, daß sie ausdrücklich als solche bezeichnet wird; das Rechtsschutz­ begehren muß nur in der dem Gericht und dem Gegner deutlich erkennbaren und betätigten Absicht gestellt werden, eine Widerklage anzustrengen. 124, 185. — 3) In der Stellung eines Antrags gemäß § 717 Abs. 2 ZPO. kann die Erhebung einer Widerklage gefunden werden. 124, 182 (185). — 4) Die Widerklage kann nicht im Wege eines Hilfsantrags, bedingungsweise, erhoben werden. 126, 20. — 5) Widerklage auf Ehescheidung im zweiten Rechtszuge nicht abzuweisen, wenn im ersten auf Klage und Widerklage geschieden worden ist und nur die verklagte Partei Berufung (mit dem Antrag auf Klagabweisung) eingelegt hat. 126, 300. — 6) Für den Staats­ gerichtshof sind die Regeln der ZPO. über Widerklage nicht bindend. 122, Anhang 41.

§ 306. Rechtshängigkeit. Veräußerung der Streitsache. Abtretung deS Klag­ anspruchs. Sonstige Änderungen der Prozeßparteien. I. Rechtshängigkeit.

1) Im Streit um Grundbuchberichtigung (§894 BGB.) ist Veräußerer, wer seine Buchstellung nach Eintritt der Rechtshängigkeit übertragen hat; sein Rechtsnachfolger ist, wer sie nach diesem Zeitpunkt erlangt hat. 121, 379 (381). — 2) Zur Auslegung des § 325 ZPO. (Rechtskraftwirkung des Urteils über das Bestehen einer Hypothek gegen den Ersteher des Grund­ stücks.) 122, 156 (158). — 3) Das Reichsgericht kann auf Grund des Art. 13 Abs. 2 RVerf. zur Entscheidung einer reinen Rechtsfrage auch dann angerufen werden, wenn die landesrechtliche Vorschrift, über deren Vereinbarkeit

mit dem Reichsrecht es entscheiden soll, schon den Gegenstand eines Rechts­ streites bildet. 122, 306 (308). — 4) Bedeutung der Rechtshängigkeit für die Begrenzung des Umfangs von Schadenersatzansprüchen. 127, 32. II. Veräußerung der Streitsache.

III. Abtretung des Klaganspruchs.

IV. Sonstige Änderungen der Prozeßparteien. 1) Rechtsnachfolge während des Rechtsstreits. 122, 156. — 2) Für die Anwendung des § 265 Abs. 3 ZPO. kommt es nicht darauf an, ob das Urteil für den Rechtsnachfolger wirkt, sondern darauf, ob es nach § 325 ZPO. gegen den Rechtsnachfolger wirksam ist. 122, 157. — 3) Das Urteil, welches das Nichtbestehen einer Hypothek rechtskräftig zuungunsten des Grundstücks­ eigentümers verneint, wirkt gegen den, der das Grundstück in der Zwangs­ versteigerung ersteht, nur dann, wenn die Rechtshängigkeit im Versteigerungs­ termin angemeldet worden war; es genügt nicht, daß der Ersteher von der Rechtshängigkeit sonst Kenntnis erhalten hatte. 122, 156 (158). — 4) Welche Bedeutung kommt der Rechtsnachfolge im Eigentum an einem Grundstück während des Rechtsstreits zu? (Frage der Sachbefugnis.) 123, 79 (80). § 307. Prozetzhindernde Einreden.

1) Den Parteien steht frei, unter Umgehung der Aufwertungsstelle das Prozeßgericht anzurufen, wenn sie überhaupt nur über die Höhe der Aufwertung streiten; der Beklagte kann insoweit auf die Einrede der Un­ zulässigkeit des Rechtsweges verzichten. 122, 102. — 2) Ein Zwischenurteil, das den Rechtsweg wegen eines der mehreren Klagegründe für zulässig erklärt, beruht nicht auf § 303, sondern auf § 275 ZPO.; dieser ist durch die Änderung der früheren Fassung des § 303 nicht berührt worden. 129, 96. — 3) Unverzichtbare prozeßhindernde Einreden können noch im Revisionszug erhoben werden. 130, 53. § 308. Rechtzeitigkeit des Parteivordringens. Angriffs- und Berteidigungsmittel.

§ 309. Verlust des Rügerechts der Parteien bezüglich der Verletzung von BerfahrenSvorschriften (§ 295 ZPO.).

1) Wann kann Verzicht auf die Rüge eines Verfahrensmangels an­ genommen werden? 123, 136 (138). §310. Anerkenntnis. Geständnis. Gerichtskundigkeit.

1) Gerichtskundigkeit einer Verkehrsanschauung beim Berufungsgericht: von der Revision grundlos bemängelt, da weder offenbare Unrichtigkeit noch selbstverständlicher Irrtum ersichtlich. 130, 242 (248). — 2) Gerichts­ kundigkeit (gewisser Wandlungen in Geschmack, Buchausstattung und wissen­ schaftlichen Gewohnheiten) auch beim Revisionsgericht. 130, 204.

§ 311. Glaubhaftmachung. § 312. Allgemeine Bestimmungen über die Beweisaufnahme. BeweiSbeschluß. Beweis durch Augenschein. Sühneverfahren. 1) Die Leitung des Beweisverfahrens liegt ausschließlich in den Händen des Gerichts; die Parteien können nicht entscheidend eingreifen, und ihre Untätigkeit führt zu keinem (die Verjährungs-Unterbrechung beseitigenden) Stillstand des Rechtsstreits. 128, 197. — 2) Darüber, ob das Gericht die Grundsätze des Beweises (Beweislast, Beweiswürdigung) richtig angewandt hat, entscheidet nicht sowohl die Fassung des Beweisbeschlusses als die Be­ urteilung, welche dem Beweisergebnis zuteil geworden ist. 128, 125. — 3) Das Sühneverfahren ist, ähnlich wie das Beweisverfahren, der Leitung des Gerichts anvertraut. Unterlassungen der Parteien in ihm können keinen Stillstand des Rechtsstreites (§ 211 BGB.) herbeiführen. 128, 197.

§ 313. Zeugenbeweis. 1) Der § 74 Abs. 1 Satz 4 AufwG. ist nicht anwendbar, wenn es sich um die Beschwerde eines Zeugen gegen einen Beschluß handelt, durch den das Landgericht in einer Aufwertungssache die Verweigerung der von ihm angeordneten Aussage des Zeugen für unrechtmäßig erklärt hat. 125, 272. — 2) Können die Mitglieder eines Schiedsgerichts als Zeugen darüber ver­ nommen werden, was das Schiedsgericht mit einer in seinem Spruche gebrauchten Wendung gemeint habe? (Nein; als Zeugen müßten sie das Beratungsgeheimnis verletzen; andernfalls wäre ihre Äußerung ein Gut­ achten.) 129,15 (17/18). — 3) Der § 377 Abs. 4 ZPO. (schriftliche Erklärung des Zeugen statt Vernehmung) ist im Eheverfahren nicht anwendbar. 130, 9.

§ 314. Beweis durch Sachverständige. 1) Erhebung von Sachverständigenbeweis (Schätzung) im Zwangs­ versteigerungsverfahren. 125, 305. — 2) Wenn sich der Richter nach pflicht­ mäßigem Ermessen genug eigne Sachkunde zutraut, um sich eine Über­

zeugung zu bilden, braucht er keinen Sachverständigen zu vernehmen. 130, 31.

§ 315. Beweis durch Urkunden. 1) Beweisführung durch Urkunden über einen geschichtlichen Verlauf nebst Schlußfolgerung aus den urkundlich bezeugten Vorgängen. 127, 262. — 2) Beweisregel des § 416 und Ausnahme des § 419 ZPO. (Privat­ urkunden mit Durchstreichungen oder sonstigen Mängeln). 129,167. — 3) Be­ sonderheit des Wechselprozesses nach § 592 ZPO. 129, 165 (167). — 4) Aus­ ländische Urteile als Beweismittel im deutschen Rechtsstreit. 129, 387.

§ 316. Beweis durch Eid. 1) Darf ein Schiedsgericht einen durch Eid bedingten Schiedsspruch erlassen? 121, 279 (281). — 2) Inhalt der Eidesnorm; „liquider" Sach­ verhalt? 126,118/9. — 3) Abwägung der für einen richterlichen Eid wesent­ lichen Umstände; Nachprüfung durch das Revisionsgericht? 128, 293.

I. §§ 317—319. Sicherung des Beweises. Gesetzesanwendung.

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§ 317. Sicherung des Beweises. § 318. Richterliche Beweiswürdigung und Schadensschätzung. 1) Der § 287 ZPO. gewährt dem Richter ein besonders freies Ermessen. 128, 123. — 2) Wer für eine Tatsache beweispflichtig ist, hat grundsätzlich vollen Beweis zu erbringen. 128, 124. — 3) Für Fälle, in denen sich der Ursachenverlauf nicht mehr völlig aufklären läßt, hat das Gesetz vorgesorgt, indem es dem Richter bei der Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs eine besonders freie Stellung einräumt (§ 287 ZPO.). 128, 124. — 4) Der Richter kann sich danach mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit be­ gnügen; diese ist jedoch nicht mit zahlenmäßiger Mehrzahl der Fälle gleich­ zusetzen. 128, 124. — 5) Lücken in der Beweisführung hat zu vertreten, wer die Unaufklärbarkeit schuldhaft herbeigeführt hat. (Beispiel: ärztlicher Kunst­ fehler durch monatelanges Hinausschieben einer Röntgenaufnahme.) 128, 125. — 6) Es kommt nicht auf die Fassung des gerichtlichen Beweisschlusses sondern auf die gerichtliche Würdigung des Beweisergebnisses an. 128, 125, — 7) Beweiswürdigung in Schadensersatzprozessen gegen Arzte wegen Verschuldens bei der Heilbehandlung. 128,121 flg. — 8) Schadensermittlung bei Patentverletzung: Prüfung der Schadenshöhe unter Würdigung aller Umstände; Beachtung der schätzungsbegründenden Tatsachen aus dem Partei­ vorbringen bei der Ausübung des freien richterlichen Ermessens; ihre Ver­ nachlässigung ist unzulässige Willkür. 130, 108 (111/4). — 9) Unzulässige Vorwegnahme des Ergebnisses eines (angetretenen, aber nicht erhobenen) Zeugenbeweises. 130, 142.

§ 319. Unterordnung von Tatsachen unter das Gesetz. Gesetzesanwendung durch den Richter von Amtswegen. Richterliches Ermessen. 1) Die Ausübung richterlichen Ermessens unterliegt der rechtlichen Nach­ prüfung. (Freiwillige Gerichtsbarkeit, Behandlung von Grundbuchanträgen.) 126, 109. — 2) Freies Ermessen des Berufungsgerichts bei Anwendung des § 97 Abs. 2 ZPO. (Kostenlast, wenn auf Grund neuen Vorbringens obgesiegt.) 127, 63. — 3) Entwicklung eines Aufwertungsanspruchs durch Änderung der Verhältnisse von Gläubiger und Schuldner; Abschluß der Entwicklung zur Zeit der letzten mündlichen Verhandlung; demgemäß Veränderung des Betrags. 128, 263. — 4) Rechtliche Prüfung der Tatsachen, die der Kläger zur Begründung seines Anspruchs unterbreitet, durch das Gericht von Amts­ wegen, ohne Beschränkung auf die eigens angeführten Gesetzesstellen. 129, 60. — 5) Wenn der Kläger erklärt, er stütze seine Klage auf § 7 Kraftfahr­ zeugs, seine Anträge jedoch über die Haftungsgrenzen dieses Gesetzes hinausgehen, so muß der Richter die Klage auch auf §§ 823flg. BGB. hin prüfen. 129, 55 (60). — 6) Der Zivilrichter ist an strafgerichtliche Urteile nicht gebunden (§ 14 Abs. 2 Nr. 1 EG. z. ZPO.); Anwendung bei Schadens­ ersatzansprüchen aus einem Kraftwagenunfall. 129, 60. — 7) Der ordentliche Richter kann als Elemente seines Urteils auch öffentlichrechtliche Fragen entscheiden. 129, 97. Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

19

§ 320. Entscheidungen. Urteile im allgemeinen. Beschlüsse. Verfügungen. 1) Zu weit gehende Anträge sind tunlichst nicht völlig abzuweisen, sondern im Urteil entsprechend einzuschränken. 123, 311. — 2) So wenig ein Gericht die Entscheidungen eines anderen Gerichts wirksam verkünden kann, vermag es dessen nichtverkündete Beschlüsse durch Zustellung wirksam zu machen. 125, 310.

§ 321. Endurteil. Teilurteil. Zwischenurteil. Borbehaltsurteil. Ausländisches Urteil. Schiedsurteil. I. Endurteil. 1) Das Teilurteil ist ein selbständiges Endurteil; der darin eingenommene Rechtsstandpunkt bindet das Gericht nicht für das Schlußurteil. 122, 156 (158). — 2) Das Prozeßgericht ist befugt, über den Ausgleichsanspruch auch seiner Höhe nach zu unterscheiden, bevor die Aufwertungsstelle den Betrag der Aufwertung festgesetzt hat. 121, 334, 335; 123, 166; 128, 369; 130, 295. II. Teilurteil.

1) Der in einem Teilurteil eingenommene Rechtsstandpunkt bindet das Gericht, da das Teilurteil kein Zwischen-, sondern ein selbständiges End­ urteil ist, nicht für das Schlußurteil. 122,156(158). — 2) Über einen einzelnen Klagegrund desselben Anspruchs ein Teilurteil zu erlassen, ist unstatthaft. 129, 96. III. Zwischenurteil aus §303 ZPO. 1) Durch die Änderung der früheren Fassung des § 303 ist der § 275 ZPO. nicht berührt worden. 129, 96. — 2) Ein Zwischenurteil, das den Rechtsweg wegen eines der mehreren Klagegründe für zulässig erklärt, beruht nicht auf § 303, sondern auf § 275 ZPO. 129, 96. IV. Zwischenurteil aus § 304 ZPO.

1) Ein „Zwischenurteil" über den Grund des Anspruchs kann, wenn eine Leistungs- und eine Feststellungsklage erhoben worden sind, dahin auszulegen sein, daß ein Zwischenurteil über den Grund des Leistungsanspruchs und ein Teilendurteil über den Feststellungsanspruch gewollt und gefällt sind. 122, 284 (290). — 2) Ohne genaue Feststellung der zur Aufrechnung gebrachten Gegenforderungen darf ein Urteil über den Grund des Anspruchs selbst dann nicht ergehen, wenn schon feststeht, daß der Klaganspruch auch nach Abzug der Gegenforderung jedenfalls noch in irgendwelcher Höhe besteht. 123, 6 (7). — 3) Dagegen braucht die Einrede des Zurückbehaltungsrechts nicht im Verfahren über den Grund des Anspruchs erledigt, sondern kann dem Betragsverfahren Vorbehalten werden. 123, 6 (7). — 4) Der Übergang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger führt eine Ein­ schränkung herbei, die zum Grunde des Anspruchs gehört; er muß daher schon bei der Entscheidung über den Grund berücksichtigt werden. 123, 40 (41). — 5) Wirkung des gegen den Streitverkündeten ergangenen rechts­ kräftigen Urteils über den Grund des Anspruchs für einen späteren Rechts­ streit (auch wenn es im Vorprozeß nach diesem Urteil zum Vergleich ge­ kommen ist.) 123, 95 (96). — 6) Wie weit reicht die rechtliche Bindung an ein

Urteil, das den Grund eines Papiermarkanspruchs rechtskräftig feststellt? (Dem Kläger ist die Papiermarksumme im Werte zur Zeit der letzten münd­ lichen Verhandlung dem Grunde nach zugebilligt.) 124, 131 (135). — 7) Für die bindende Wirkung eines Urteils begründet es keinen Unterschied, ob dem Grunde nach ein Anspruch bis zu einem gewissen Betrage festaestellt oder ob zu dessen Zahlung der Beklagte verurteilt worden ist. 124,134. — 8) Das Urteil über den Grund des Anspruchs (§ 304 ZPO.) wirkt nur soweit, als es den Anspruch in der Höhe betrifft, wie er zur Zeit des Erlasses des Zwischenurteils geltend gemacht wurde. 127, 184. — 9) Der § 304 ZPO. ist verletzt, wenn der Klaganspruch dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt wird, ohne daß die begründenden Tatsachen nach allen Richtungen geprüft worden sind, die für die Art und den Umfang des Anspruchs in Betracht kommen (z. B. außer §7 KraftfahrzeugG. auch §§ 823 flg. BGB.) 129, 60. V. Vorbehaltsurteil. VI. Ausländisches Urteil.

1) Nach dem Rechte Sowjetrußlands ist für Ehescheidungsurteile Gegenseitigkeit verbürgt (§328 Nr. 5 ZPO.): Das russische Recht behandelt die im Auslande gelosten Ehen auch in Rußland als gelöst und knüpft an den Ausspruch des ausländischen Gerichts ohne jede weitere Förmlichkeit dieselben Folgen wie das eigene Recht; welchen Ehebegriff das ausländische Recht zugrundelegt, bleibt dabei unerörtert. 121, 24 (27, 28). — 2) Ob die Anerkennung eines ausländischen Urteils gegen die guten Sitten oder gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes verstoßen würde (§ 328 Nr. 4 ZPO.), ist von Fall zu Fall zu prüfen. 121, 24 (30). — 3) Verstößt die Anerkennung eines in der Russischen Föderativen Sowjetrepublik ergangenen Ehe­ scheidungsurteils gegen die guten Sitten oder gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes? (Nach dem vorliegenden Tatbestände verneint.) 121, 24 (28/29).

VII. Schiedsurteil.

§ 322. Anerkenntnisurteil. Versäumnisurteil. Einspruch. Berlustigkeitsurteil. I. Anerkenntnisurteil.

II. Versäumnisurteil.

Einspruch.

1) Rechtsfolgen, wenn die Partei bei Zustellung des Versäumnisurteils nicht prozeßfähig war. 121, 63. III. Verlustigkeitsurteil.

§ 323. Tatbestand und Entscheidungsgründe des Urteils. Urteilsformel. Berichtigung und Ergänzung des Urteils. Formelle Rechtskraft.

I. Tatbestand.

Berichtigung und Ergänzung des Urteils.

1) Grenzen der Berichtigung und Ergänzung von Urteilen nach ZPO. §§ 319—321. 122, 323. — 2) Nachträgliche Berichtigung der Urteilsgründe 19*

ist unzulässig. 122, 334. — 3) Übergehung einzelner Angriffs- und Ver­ teidigungsmittel kann nur mit dem zulässigen Rechtsmittel gerügt werden. 122, 334. — 4) Bei einer Berichtigung des entscheidenden Ausspruchs muß sich das Versehen aus dem Zusammenhalt von Formel und Gründen er­ geben; die Entscheidungsgründe müssen unzweideutig erkennen lassen, welche andere (vom Inhalte der Formel abweichende) Entscheidung das Gericht hat erlassen wollen. 129, 161.

II. Urteilsformel.

1) Anforderungen an ihre Bestimmtheit; Aufsparung von Dnrchführungsmaßregeln für die Zwangsvollstreckung? 128, 308.

III. Entscheidungsgründe. 1) Nachträgliche Berichtigung der Urteilsgründe ist unzulässig. 122, 334. IV. Formelle Rechtskraft. (Materielle Rechtskraft s. § 19.) 1) Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache aus zwiefachem Rechts­ grunde, wenn im Vorprozeß die Klage wegen mangelnder Sachbefugnis uitb (bei unterstellter Sachbefugnis) auch als unbegründet abgewiesen worden ist. 123, 363. — 2) Anwendung des im § 322 ZPO. ausgedrückten Gedankens auf das Verwaltungsstreitverfahren? 122, 96. — 3) Eine Änderung der Nechtsauffassungen und der Rechtsprechung kann und darf nicht die Rechtskraftwirkung der Urteile in Frage stellen, die unter der Herr­ schaft der früheren Rechtsansicht ergangen sind. 123, 69; 125, 162. — 4) Um­ fang und Grenzen der Rechtskraft eines Urteils, durch welches die auf § 1 UnlWG. gestützte Klage auf Löschung einer Firma abgewiesen worden ist. 125, 159. — 5) Die Rechtskraft nach § 322 ZPO. soll verhindern, daß aus demselben Tatbestände zwischen denselben Parteien (oder ihren Rechts­ nachfolgern, § 325 ZPO.) über eine daraus abgeleitete Rechtsfolge durch ein neues Urteil anders entschieden wird, als vorher ein rechtskräftiges Urteil schon entschieden hat. 125, 161. — 6) Für die Grenzen der Rechts­ kraft kommt es darauf an, welche Bedeutung der Formel eines Urteils, erläutert durch die Entscheidungsgründe, zukommt. 125, 163. — 7) Rechts­ kraftwirkung kommt nicht nur bei völliger Gleichheit der Klagansprüche im Vor- und Nachprozeß in Betracht. 125, 164. — 8) Einfluß auf die Rechts­ kraftfrage, wenn ein Dauerzustand nach dem Urteile, das ihn betrifft, in tatsächlicher Hinsicht wesentliche Veränderungen erfährt; Entstehung z. B. einer Verwechslungsgefahr, die früher nicht vorhanden war. 125, 162. — 9) Rechtskraftwirkung des die negative Feststellungsklage abweisenden Urteils: in der Regel positive Feststellung des Gegenteils. 126, 18 (19). — 10) Rechtskraftwirkung des die Schadensersatzklage auf Naturalherstellung abweisenden Urteils gegenüber dem späteren Anspruch auf Geldentschädigung aus demselben Sachverhalt (§ 249 Satz 1 u. 2 BGB.). 126,401. — ^Rechts­ kräftige Feststellung des ursächlichen Zusammenhangs bleibt auch in einem späteren Rechtsstreite der Parteien maßgebend; z. B. kann neuere, bessere medizinische Erkenntnis (der Ursachen einer Erwerbsunfähigkeit) im späteren Rechtsstreite nicht beachtet werden. 129, 320. — 12) Wie weit reicht die

Rechtskraft eines Urteils, das den Lieferungsanspruch des Bestellers einer vom Unternehmet herzustellenden Sache abweist? 130,119 (121). — 13) Wie weit reicht die Rechtskraft eines im Vorprozeß ergangenen Urteils für den Streitverkttndeten des Vorprozesses als Partei des Nachprozesses? 130, 297 (299/301).

§ 324. Prozeßvergleich. 1) Der Prozeßvergleich ist ein materiellrechtlicher Vertrag (ebenfalls im Sinne des § 779 BGB.). 129, 43. — 2) In ihm können wirksam auch rechts­ geschäftliche Willenserklärungen über die grundbuchmäßige Sicherheit einer Geldforderung ausgenommen werden (mit gleicher Wirkung wie Be­ urkundungen durch den Richter der freiwilligen Gerichtsbarkeit oder den Notar); der protokollierte Vergleich ist Titel zur Zwangsvollstreckung (§§ 794flg. ZPO.). 129, 43.

§ 324 a. Verfahren vor den Amtsgerichten. § 324b. Verfahren vor dem Einzelrichter. 1) Der Einzelrichter ist nicht befugt (auch nicht beim Einverständnis der Parteien), ein Beweismittel auf Grund des § 529 ZPO. zurückzuweisen. 123, 136.

5. Rechtsmittel. § 325. Gemeinsame Bestimmungen für Berufung und Revision. Verzicht ans das Rechtsmittel. Zurücknahme. Verbot der reformatio in pejus. 1) Zustellung an eine geschäftsunfähige und darum nicht prozeßfähige Partei ist grundsätzlich unwirksam; das Gericht hat diesen Mangel in allen Rechtszügen von Amtswegen zu berücksichtigen. 121, 64. — 2) Ein Urteil aber, das nicht innerhalb der gesetzlichen Frist durch Einspruch oder Rechts­ mittel angefochten wird, geht in Rechtskraft über, auch wenn es an eine prozeßunfähige Partei zugestellt worden war. 121, 64. — 3) Demnach kann die Rechtsmittelfrist durch Zustellung des Urteils au eine nicht prozeßfähige Partei in Lauf gesetzt werden. 121, 63 (64). — 4) Möglichkeit, nach ZPO. § 579 Abs. 1 Nr. 4 Nichtigkeitsklage zu erheben. 121, 64. — 5) Die in § 505 ZPO. (Fassung vom 1. Juni 1909 und § 27 EntlastVo. vom 9. Sept. 1915, jetzt § 276 ZPO.) gegebenen Vorschriften sind in der Berufungs- und Revisionsinstanz entsprechend anzuwenden (§§523, 557 ZPO.); die höhere Instanz hat über die Zuständigkeitsfrage, unter gleichzeitiger Verweisung des Rechtsstreits an das zuständige Gericht ein die Vorentscheidung be­ seitigendes Urteil zu fällen. 121, 23. — 6) Umdeutung der Vergleichs­ erklärung einer Partei (persönlich), daß sie die Berufung zurücknehme, in die Übernahme der Verpflichtung, die Berufung (durch den Anwalt) zurück­ zunehmen. 123, 85. — 7) Wann liegt im Ehescheidungsprozeß eine die Ein­ legung eines Rechtsmittels rechtfertigende Beschwerde vor? (Interesse daran, daß Nebenwirkungen des Ehebruches gegen den Schuldigen aus­ gesprochen werden.) 123, 134. — 8) Wenn einer Partei Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bewilligt worden ist, so steht ihr die Fristversäumung nicht mehr entgegen. Deren Folgen sind sämtlich beseitigt, — auch ein etwa

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I. § 326. Zulässigkeit der Berufung.

Anschließung.

ergangener Beschluß auf Verwerfung des Rechtsmittels. 127, 288. — 9) Daher kann der Beschluß, der ein Rechtsmittel wegen Fristversäumung verworfen hat, nach Wiedereinsetzung des Rechtsmittelklägers in den vorigen Stand nicht mehr mit sofortiger Beschwerde angegriffen werden, damit das Rechtsmittelgericht ihn aufhebe. Der Beschluß ist schon durch die Wieder­ einsetzung beseitigt, die Beschwerde unzulässig. 127, 287/8.

§ 326. Zulässigkeit der Berufung. Anschließung. I. Zulässigkeit der Berufung.

1) Glaubt eine Partei (oder der sie beratende Anwalt), Berufung nicht ohne Kenntnis der Entscheidungsgründe einlegen zu sollen, so darf sie doch, wenn ihr nicht gelingt, die vollständige Ausfertigung rechtzeitig zu beschaffen, für die Regel nicht verabsäumen, die Berufung vorsorglich innerhalb der Notfrist einzulegen. 121, 123. — 2) Zum Nachweise, daß des Postscheckamt die bei ihm gemachte Einzahlung noch innerhalb der Frist auf dem Konto der Gerichtskasse gutgebracht habe, kann die fristgerechte Einreichung des Posteinzahlungsscheins genügen, wenn aus ihm bei freier Beweiswürdigung zu entnehmen ist, daß nach ordnungsmäßigem Geschäftsgänge bei der Post auch die Gutschrift noch innerhalb der Frist erfolgt sei, und wenn sich diese Annahme, sei es auch erst nach Fristablauf, bestätigt. 122, 48. — 3) Der Berufungskläger muß binnen der Frist die wesentlichen Grundlagen für die Prüfung der geschehenen Einzahlung dem Gericht unterbreiten; vom Standpunkte der Beweiswürdigung unbedenkliche Ergänzungen können nach­ gebracht werden. 122, 49. — 4) Der Nachweis rechtzeitiger Einzahlung der Prozeßgebühr für die Berufungsinstanz ist auch dann als geführt anzusehen, wenn der Berufungskläger bei Vorlegung des Posteinzahlungsscheins das gerichtliche Aktenzeichen falsch angegeben hat und infolgedessen die Senats­ zuständigkeit nicht innerhalb der Frist bei Gericht hat festgestellt werden können. 122, 46 (48). — 5) Die Berufung kann auch teilweise als unzulässig verworfen werden. 122, 53. — 6) Zum Erfordernis der Berufungsbegründung nach § 519 Abs. 3 Nr. 2 ZPO.: Wenn der Berufungskläger neuen Streltstoff in Form neuer Tatsachen, Beweismittel oder Beweiseinreden in den Prozeß einführen will, muß er durch die Berufungsschrift oder durch die Berufungsbegründung ankündigen, was er in dieser Beziehung geltend machen will. Wird nichts derartiges erklärt, so ergibt sich daraus ohne weiteres das Begehren, der Streitstoff des ersten Rechtszuges möge nach der tat­ sächlichen und rechtlichen Seite nachgeprüft werden. 125,33 (36). — 7) Wann macht eine Parteienverwechslung in der Berufungsschrift die Berufung unzulässig? Wann dagegen kann sie als unschädliche falsche Bezeichnung angesehen werden? 125, 240 (241). — 8) Die Vorschriften über die Be­ gründung der Berufung und über die Frist zum Nachweise der Zahlung der Prozeßgebühr gelten nicht für die Konsulargerichtsbarkeit in Ägypten. 125, 313. — 9) Durch eine bewußt unzulässige (nicht ernstlich gemeinte) Be­ schwerde gegen einen das Armenrecht versagenden Beschluß kann der Lauf der Frist des § 519 Abs. 6 ZPO. nicht gehemmt werden. 126, 354 (356). — 10) Berufung des Klägers ist zulässig, wenn er einen zahlenmäßig bestimmten Betrag gefordert, dessen Festsetzung aber (um sich gegen Kostenlast zu sichern)

ins richterliche Ermessen gestellt und der erste Richter zu einer geringeren als der geforderten Summe verurteilt hat. 128, 365 (366). — 11) Die Be­ rufung ist unzulässig, wenn ein Kläger, der mit einem von zwei Sachanträgen voll obgesiegt hat, mit dem andern unterlegen ist, sie nur mif Erweiterung des zuerkannten Antrags richtet. 130, 100. — 12) Das Armenrechtsgesuch hat keine fristhemmende Wirkung, wenn es nicht ernstlich gemeint ist. 130, 346. — 13) Durch eine unstatthafte Beschwerde wird der fianf der Frist nach § 519 Abs. 6 ZPO. nicht (bis zur Zustellung des auf die Beschwerde ergehenden Beschlusses) gehemmt, gleichviel ob die Beschwerde von der Partei im Glauben an ihre Statthaftigkeit oder von einem Anwalt im Bewußtsein ihrer Unstatthaftigkeit eingelegt wird. 130, 345 (347). — 14) Ist die Beschwerde nicht statthaft, so wird die Frist (§ 519 Abs. 6 ZPO.) nur bis zum Ablaufe von zwei Wochen seit Zustellung des das Armenrecht ver­ sagenden Beschlusses gehemmt; gegen den Ablauf der Nachweisfrist kann der Berufungskläger dann nur Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nachsuchen. 130, 350. II. Anschließung.

1) Zulässigkeit einer Berufung wenigstens unter dem Gesichtspunkte der Anschlußberufung. 128, 366. § 327. Verfahren in der Berufungsinstanz.

1) Ist der Einzelrichter befugt, ein Beweismittel auf Grund des § 529 ZPO. zurückzuweisen? 123, 136 (137). — 2) Vergleichserklärung vor dem Amtsgericht, daß die Berufung (in einem Ehescheidungsstreit) zurück­ genommen werde; verfahrensrechtliche Wirkungen? 123, 84. — 3) Folgen des Fehlens von Angaben in der Berufungsbegründung für das Berufungs­ verfahren. 125, 36. — 4) Neues Vorbringen im Berufungsrechtszuge; Be­ deutung für die Kostenlast. 127, 64/5. — 5) Sicherheitsleistung durch den ausländischen Beklagten als Berufungskläger für die Kosten des Verfahrens im Patentstreit, wenn der Gegner sie erst im zweiten Rechtszuge beantragt. 127, 194. — 6) Unter welchen Voraussetzungen kann im zweiten Rechtszuge die Aufrechnung einer Gegenforderung geltend gemacht werden? 129, 50 (55). — 7) Wieweit ist das Berufungsgericht durch § 565 Abs. 2 ZPO. ge­ bunden? 129, 224/7. — 8) Durch die Rückverweisung der Sache an das Berufungsgericht zu neuer Verhandlung und Entscheidung wird das Ver­ fahren dort in der Lage wieder eröffnet, in welcher es sich befand, als die Verhandlung vor dem Erlaß des aufgehobenen Urteils geschlossen wurde. Die Parteien können neue Angriffs- und Verteidigungsmittel Vorbringen und neue Beweismittel angeben. Das neue Tatsachenvorbringen muß geprüft werden (unbeschadet des § 529 ZPO.). Der neuen Entscheidung aber ist die rechtliche Beurteilung zugrunde zu legen, die das Revisionsgericht der Aufhebung zugrunde gelegt hat. 129, 225. — 9) Muß der Rechtsstreit als erledigt angesehen werden, wenn gegen ein zuungunsten des Beklagten ergangenes, vorläufig vollstreckbares Urteil Berufung eingelegt, dann aber das Urteil vollstreckt worden ist und der Beklagte trotzdem und obwohl er auf Wiederherstellung des früheren Zustandes verzichtet hat, die Berufung unter Bestreiten des Klaganspruchs weiterführt? 130, 393 (395/6).

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I. § 328. Urteil des Berufungsgerichts.

§ 329. Zulässigkeit der Revision.

§ 328. Urteil des Berufungsgerichts. 1) Die Zurückverweisung nach § 538 Nr. 2 ist auch zulässig, wenn die Entscheidung über die Zulässigkeit des Rechtsweges nicht auf Grund einer Einrede, sondern von Amts wegen geschieht. 123, 203. — 2) Der § 538 Nr. 2 ZPO. kann auf andere Fälle eines reinen Prozeßurteils (Entscheidung der ersten Instanz nur aus verfahrensrechtlichen Gründen) ausdehnend an­ gewendet werden. 123, 194 (203). — 3) Grundgedanke des §538 ZPO.: Die Partei hat Anspruch darauf, daß in zwei Instanzen sachlich entschieden wird. 123, 203. — 4) Ist über die Klage im ersten Rechtszug in irgendeiner Weise sachlich entschieden worden (z. B. weil das Landgericht angenommen hat, das Anfechtungsrecht des klagenden Aktionärs sei nach HGB. § 271 durch verspätete Zustellung der Klage erloschen), so hat das Berufungs­ gericht den gesamten Prozeßstoff zu erledigen; es darf (abgesehen vom Falle des § 538 Nr. 3 ZPO.) nicht in die erste Instanz zurückverweisen. 123, 204 (208). — 5) Unterschied zwischen Verfahrensmangel (error in procedendo) und unrichtiger Entscheidung (error in judicando) in Begriff und rechtlichen Folgen. 123, 202, 207. — 6) Wenn das Berufungsgericht (ohne rechtlichen Verstoß) den Entschädigungsanspruch des Klägers „im Rahmen des § 75 Einl. z. ALR. und des Art. 153 RVerf." für berechtigt erklärt, so kann es die Frage, ob die eine oder die andere jener Vorschriften maßgebend ist, dem Betragsverfahren überlassen. 126, 361. — 7) Wann sind die Kosten der Berufungsinstanz derjenigen Partei aufzuerlegen, die auf Grund neuen Vorbringens obgesiegt hat? 127, 63. — 8) Eine der Nachprüfung bedürftige Rechtsfrage erledigt sich nicht dadurch, daß sie nach dem Vortrage der Parteien unstreitig erscheint. 127, 114.

§ 329. Zulässigkeit der Revision. Wert des Beschwerdegegenstandes. Revisions­ summe. Einlegung und Begründung. Frist. Anschließung. I. Zulässigkeit.

1) Die Rüge vorschriftswidriger Besetzung des Gerichts muß als Ver­ fahrensrüge innerhalb der Revisionsbegründungsfrist vorgebracht werden. 121, 5. — 2) Ist die Nevisionsbegründungspflicht gewahrt, so kann gegen die Versäumung rechtzeitigen Vorbringens einer verfahrensrechtlichen Rüge keine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand erteilt werden. 121, 6. — 3) Hängt die Antwort auf die Frage, ob die Revision in der gesetzlichen Frist eingelegt ist, davon ab, ob die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Frist zu gewähren ist, so kann über die Zulässigkeit der Revision nur befunden werden, wenn auch die Wiedereinsetzungsfrage entschieden wird. 125, 69. — 4) Die Wiedereinsetzung kann auch ohne vor­ gängige Verhandlung durch Beschluß erteilt werden (8 554a ZPO); der Beschluß ist unwiderruflich und unanfechtbar. 125, 68 (69/71). — 5) Die nachträglich bewilligte Wiedereinsetzung braucht vor einem das Rechtsmittel als unzulässig verwerfenden Beschlusse nicht Halt zu machen. 125, 72. — 6) Die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand beseitigt mit allen Folgen der Fristversäumung auch den deshalb ergangenen Beschluß auf Verwerfung des Rechtsmittels. 127, 287/8. — 7) Für Ansprüche, die ein Pfarrer gegen seine Landeskirche erhebt, sind die Landgerichte nicht ohne Rücksicht auf den Wert

I. § 330. Revisibles und nichtrevisibles Recht. Revisionsgründe usw.

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des Streitgegenstandes ausschließlich zuständig; Revisionseinlegung setzt Revisionssumme voraus. 127, 307 (308). — 8) Revision zulässig, wenn die Klage (eines Beamten im Ruhestande) zwar nicht gegen das Deutsche Reich, aber gegen die Deutsche Reichspost erhoben worden ist. 123, 209. — 9) Die im § 552 Halbsatz 2 ZPO. durch Vo. v. 13. Febr. 1924 neu eingefügte Vor­ schrift, daß die Urteile der Berufungsgerichte spätestens mit Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung rechtskräftig werden, hat außer An­ wendung zu bleiben, wenn das angefochtene Urteil schon vor dem 1. Juni 1924 verkündet worden ist. 124, 81 (83). II. Wert des Beschwerde gegenständes; Revisionssumme.

1) Verschiedene Berechnung, je nachdem ein einfacher Prozeßantrag gestellt oder Widerklage erhoben wird. 124, 184. — 2) Der Wert des Be­ schwerdegegenstandes der Widerklage ist, soweit diese nicht ein einfaches Widerspiel der Klage ist, mit dem der Klage zusammenzurechnen. 124, 185. — 3) Wie weit reichen Prüfungsrecht und Prüfungspflicht des Revisions­ gerichts in einer Sache, in der zwar die Revisionssumme fehlt, die Revision aber für einen der geltend gemachten Klagegründe ohne Rücksicht auf den Streitwert zulässig ist? 126, 28 (29); vgl. aber 130, 401. — 4) Nur soweit ein Anspruch bevorrechtigt ist und für ihn die Voraussetzungen des § 547 Nr. 2 ZPO. gegeben sind, ist seine Nachprüfung im Revisionszuge möglich; alle damit im Zusammenhänge stehenden sonstigen Klagbegründungen, für die es an der Revisionssumme fehlt, scheiden aus. 130, 401 (404), 404 (406/7). III. Einlegung und Begründung der Revision. (Vgl. §330 II.)

1) Auf Nachforschungen des Reichsgerichts in den Akten darf sich der Revisionskläger nicht verlassen. Der § 554 Abs. 3 Nr. 2d ZPO. zielt auf Entlastung des Reichsgerichts ab und ist diesem Zweck entsprechend streng auszulegen. 126, 245 (248/9).

IV. Anschließung.

§ 330. Revisibles und nichtrevisibled Recht. RevisionSgründe. Verletzung des Gesetzes. Verfahren in der Revisionsinstanz. I. Revisibles und nichtrevisibles Recht.

1) Nicht revisibel: Hamburger Hafengesetz. 122, 287/8. — 2) Die Ein­ beziehung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft unter die Anstalten des öffentlichen Rechts, denen das in Art. 2 des Hess. AusfGes. z. ZPO. (auf der Grundlage des § 15 Nr. 3 EinfGes. z. ZPO.) festgesetzte Zwangsvollstreckungs­ Privileg zukommt, ist in der Revisionsinstanz gemäß § 549 ZPO. nicht nachzuprüsen. 124, 108. — 3) Dagegen unterliegt der Beurteilung des Revisionsgerichts die Frage, ob das Hess. AusfGes. z. ZPO. ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB. ist. 124, 108. — 4) Autonomische Rechts­ normen eines standesherrlichen Hauses sind jedenfalls insoweit nichtrevisibel, als sie die Rechtsverhältnisse der Hausgüter ordnen. 124, 128. — 5) Orts­ rechtliche Vorschriften über ständig Angestellte sind nicht revisibel. (Bürger-

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I- § 330. Revisibles und nichtrevisibles Recht. Revisionsgründe usw.

lichrechtliches Dienstverhältnis, Wiesbaden.) 126, 154. — ß) Auslegung des § 549 ZPO. (Der Nachprüfung des Revisionsgerichts ist die Frage entzogen, ob die deutsche Gerichtsbarkeit ausgeübt werden durfte.) 126, 199. — 7) An­ wendung ausländischen (österreichischen) Rechts; alternative Währungs­ klausel in Schuldverschreibungen auf den Inhaber; Abgrenzung des für das Revisionsgericht bindenden Auslegungsbereichs. 126, 201/2. — 8) Aus­ legung der ortsstatutarischen Vorschriften einer Stadtgemeinde vom Revisionsgericht nicht nachzuprüfen. 126, 244. — 9) Nichtrevisibel: Ham­ burger Medizinalpolizei-Vorschriften. 126, 255. — 10) Nichtrevisibel: Braunschweigische Landesgesetze. 127, 43, 59. — 11) Nichtrevisibel: Sächsisches EnteignungsG. v. 24. Juni 1902. 127, 95. — 12) Abgrenzung des nicht revisiblen Landesrechts vom Reichsrechte: Der Prüfung des Revisionsgerichts unterliegt die Frage, ob nicht statt des angewendeten irrevisiblen Rechts eine revisible Rechtsnorm hätte angewandt werden müssen. 127, 96. — 13) Das Revisionsgericht ist aber insoweit an die Rechts­ auffassung des Berufungsgerichts gebunden, als dieses annimmt: Über die Angriffe gegen die Rechtsbeständigkeit eines im sächsischen Enteignungs­ verfahren abgeschlossenen Vergleichs habe die Enteignungsbehörde im Verwaltungswege zu entscheiden, und erst gegen deren Entscheidung sei der Rechtsweg gegeben. 127, 97. — 14) Nichtrevisibel: Magdeburger Kirchenordnung v. 13. November 1685/9. Mai 1739. 127, 264/5. — 15) Maß­ gebliche Feststellung des Berufungsgerichts auf Grund irrrevisiblen Rechts (sächs. Landesrechts), daß in gewissem Umfange der ordentliche Rechtsweg offensteht. 128, 137. — 16) Nichtrevisibel: bayerisches Landesrecht. 129, 42. — 17) Nichtrevisibel: die preußische Vo. v. 11. Nov. 1844 betr. die Beitragspflicht der Rittergutsbesitzer und anderen Gutsbesitzer in den vormals Kgl. Sächs. Landesteilen der Prov. Sachsen zur Unterhaltung von Kirchen, Pfarren und Schulen (GS. S. 698). 129, 72. — 18) Nicht­ revisibel (§ 549 ZPO.) ausländisches Recht. Russisches: 129, 99. — 19) Das Finden und Anwenden ausländischen Rechts ist im Revisionsverfahren nicht zu beachten. 129, 101. — 20) Nichtrevisibel: sächsisches Landesrecht. 129, 213 (Sächs. BGB.), 219 (sächs. Ges. v. 15. Juni 1868 betr. Personen­ vereine und sächs. Allg. BergG. v. 31. August 1910). — 21) Nichtrevisibel: ein als Gesetz anzusehendes Privileg mit engbegrenztem Geltungsgebiet. 129, 133. — 22) Revisibles Reichsrecht, nichtirrevisibles Landesrecht (dargelegt an einer Entscheidung des Reichsfinanzhofs über Ungültigkeit einer lippischen Landessteuervorschrift). 130, 323. II. Revisionsgründe.

1) Geltendmachung neuer Revisionsgründe nach Ablauf der Begrün­ dungsfrist? Einschränkung des Wirkungsbereichs des § 554 Abs. 6 ZPO. ist für Fälle des § 551 nur insoweit gerechtfertigt, als von Amtswegen zu berücksichtigende Tatsachen (z. B. Prozeßvoraussetzungen) in Frage stehen, die deshalb auch ohne ausdrückliche Rüge geprüft werden müssen. 121, 6. — 2) Verstößen in der Verteilung des Vorsitzes ist nicht von Amtswegen nach­ zugehen; es bedarf zulässiger Anfechtung durch die betroffene Partei. 121, 6. — 3) Greift § 554 Abs. 6 ZPO. ein, so bleibt der Partei nur noch die Nichtig-

I. § 330. Reviswnsgründe. Revisionsverfahren.

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keitsklage (§ 579 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2). 121, 6. — 4) Die sog. typischen Urkunden (Vertragsbedingungen u. dgl.) unterliegen der freien Auslegung durch das Revisionsgericht. 122, 78; 124, 236, 332, 345; 125, 237; 129, 138; 130, 56, 239. — 5) Dem im § 554 Abs. 3 Nr. 2a ZPO. aufgestellten Er­ fordernis der Revisionsbegründung, wonach sie die Bezeichnung der ver­ letzten Rechtsnorm enthalten muß, wird nicht durch die Erklärung genügt, daß die Verletzung des materiellen Rechts gerügt werde. 123, 38. — 6) Wird eine an sich schlüssige (gleichviel ob begründete oder unbegründete) Ver­ fahrensrüge erhoben, so hat diese nach ZPO. § 559 Satz 2 die Wirkung, daß das Urteil dann auch in sachlicher Beziehung nachzuprüfen ist, ohne daß eine Verletzung des materiellen Rechts überhaupt, auch noch so allgemein, gerügt zu sein braucht. 123, 39; 126, 264. — 7) Mitwirkung eines blinden Richters als Revisionsgrund? 124, 153 (154). — 8) Vorschriftswidrige Besetzung des Gerichts ist zwar ein absoluter Revisionsgrund (§ 551 Nr. 1 ZPO.). Aber es ist eine Verfahrensrüge im Sinne des § 564 Abs. 3 Nr. 36 ZPO.; sie muß daher innerhalb der Revisionsbegründungsfrist vorgebracht werden, sonst ist sie nicht zu beachten. 121, 5. — 9) Dem Revisionskläger, dem das Armenrecht für die Revision bewilligt war, dem es aber nach Be­ gründung des Rechtsmittels und Anberaumung des Termins wieder ent­ zogen worden ist, kann noch eine Frist zum Nachweise der Zahlung der Prozeßgebühr gesetzt werden. 125,105 (108). — 10) Inwieweit kann in der Revisionsinstanz den Mangel gesetzlicher Vertretung nicht nur die in un­ gesetzlicher Weise vertreten gewesene Partei, sondern auch ihr Gegner rügen? 126, 261 (263). — 11) Der Mangel gesetzmäßiger Vertretung kann noch während der Revisionsinstanz durch ausdrückliche oder stillschweigende Genehmigung geheilt werden. 126, 261 (263). — 12) Unterlassung der An­ gabe, warum die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden ist, rechtfertigt schlechthin die Revision. 128, 216. — 13) Auslegung eines nicht typischen Vertrags, wobei die besonderen Umstände ins Gewicht fallen. 129, 83. — 14) Un­ zuständigkeit des Gerichts als unbedingter Revisionsgrund. 130, 54. — 15) In Ermessens- und Zweckmäßigkeitsfragen (z. B. Geschäftsverteilung beim Berufungsgericht, Ansetzung der Verhandlungen durch den Vorsitzenden auf Tage, an denen sein Stellvertreter vorsitzt) hat die Revision nicht ein­ zudringen. 130, 156. III. Verfahren in der Revisionsinstanz.

1) Das Verlangen auf Verurteilung nur gegen entsprechende Zug um Zug-Leistung ist eine Einrede; es kann ebensowenig wie das Recht zur Leistungsverweigerimg (§§ 320, 322 Abs. 1 BGB.) in der Revisionsinstanz neu geltend gemacht werden. 121, 77. — 2) Aussetzung des Verfahrens nach § 148 ZPO. findet im Revisionsrechtszuge nicht mehr statt. (Recht­ sprechung des Reichsgerichts.) 121, 167. — 3) Weicht ein Zivilsenat des Reichsgerichts von der Entscheidung eines nicht mehr bestehenden Straf­ senats ab, so bedarf es keines Plenums. 122, 210. — 4) Wenn in Betracht kommt, ob (nach Art. I des Ges. v. 8. Febr. 1929, RGBl. I S. 19) das Reichsgericht ohne mündliche Verhandlung entscheiden soll, so muß es sich zunächst hierüber schlüssig werden; dann erst hat es den Parteien Gelegenheit

zur schriftlichen Äußerung zu geben. 124, 142 (144). — 5) Von dem zunächst gefaßten Beschlusse kenn es jederzeit wieder abgehen, wenn es sich von der Notwendigkeit mündlicher Verhandlung überzeugt. 124, 142 (144). — 6) Schriftliche Äußerungen der Parteien sind nur beachtlich, wenn sie ein beim Reichsgericht zugelassener Rechtsanwalt gemacht hat. 124, 142 (145). — 7) Das Revisionsgericht ist bei Auslegung und Würdigung der Sachanträge als rein verfahrensrechtlicher Erklärungen frei und nicht an die Auffassung des Vorderrichters gebunden. 124, 185. — 8) Die sog. typischen Urkunden (z. B. Vertragsbedingungen von Versicherungsunternehmen, Großliefer­ werken usw.) unterliegen der freien Auslegung durch das Revisionsgericht. 122,78; 124,236,332,345. — 9) Ob ein Gebilde so viel schöpferische Eigenart aufweist, daß es zu den Schriftwerken gehört, ist eine vom Revisionsgericht zu prüfende Rechtsfrage. 123,124; 129, 256. — 10) Ob in bestimmten Vorgängen ein schuldhaftes Verzögern zu sehen sei, ist eine nachzuprüfende Rechtsfrage. 124, 118. — 11) Autonomische Rechtsnormen eines standesherrlichen Hauses und Feststellung eines Haus-Herkommens. 124, 127. — 12) Tatsächliche Feststellungen des Vordergerichts sind für das Revisions­ gericht bindend, wenn sie keine gesetzlichen Auslegungsregeln verletzen und mit Rücksicht auf die Vorgänge möglich sind. 125, 5; 127, 277. — 13) Ob ein Bildnis dem Bereiche der Zeitgeschichte angehört, ist vom Revisions­ gericht auf richtige Anwendung des Rechtsbegriffs nachzuprüfen. 125, 81. — 14) Ist das Revisionsgericht zulässigerweise mit der Sache befaßt, so hat es (entsprechend den allgemeinen Grundsätzen über das Recht und die Pflicht des Richters) den ihm unterbreiteten Sachverhalt nach allen sich darbietenden rechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen. 126, 29; vgl. aber 130, 401 (403). — 15) Auch solche Klagegründe, die, wenn allein geltend gemacht, dem Rechts­ mittel der^Revision nicht ohne Rücksicht auf den Streitwert zugänglich wären, sind insoweit zu beachten, als sie sich aus dem zulässigerweise an das Revisionsgericht gelangten Sachverhalt ableiten lassen. 126, 29; vgl. aber 130, 401 (403). — 16) Für die Geltendmachung neuer Ansprüche ist im Revisionsverfahren kein Raum. 126, 165. — 17) Ist eine Verfahrensrüge rechtzeitig und in zulässiger Form erhoben, so hat das Revisionsgericht nach § 559 ZPO. das angefochtene Urteil von Amtswegen auch daraufhin zu prüfen, ob es nicht etwa Verstöße gegen sachliches Recht enthält. 123, 39; 126, 264. — 18) Eine „schlechthin unmögliche" Vertragsauslegung des Berufungsgerichts bindet das Revisionsgericht nicht (weil sie den Denk­ gesetzen widerstreitet). 127,148. —19) Die vom Berufungsgericht angewandte Auslegung von schriftlichen und mündlichen Kundgebungen der Parteien bindet das Revisionsgericht, wenn sie rechtlich möglich ist, linb keinen Aus­ legungsgrundsatz verletzt. 127, 277. — 20) Gegenstand der Nachprüfung des Revisionsgerichts ist grundsätzlich nur die Frage, ob der Sachverhalt, wie er zur Zeit der dem Urteil unmittelbar vorangegangenen mündlichen Verhandlung dem Berufungsgerichte vorlag, dessen Entscheidung recht­ fertigt. 128, 66. — 21) Der § 561 ZPO. verbietet schlechthin die Berück­ sichtigung neuer Tatsachen in der Revisionsinstanz; zwischen öffentlichrecht­ lichen und privatrechtlichen Tatsachen unterscheidet er nicht. 128, 67. — 22) Änderung der Gesetzgebung nach Erlaß des Berufungsurteils ist vom

I. § 330; Verfahren beim Revisionsgericht.

301

Revisionsgericht berücksichtigt worden: a) wenn sich das neue Gesetz rück­ wirkende Kraft beigelegt hatte; b) wenn es die Handlung, zu der das Be­ rufungsgericht verurteilt hatte, verbot; c) wenn die neue Rechtsnorm dem öffentlichen Recht angehörte. 128, 67. — 23) Ferner hat das Reichsgericht die- Erklärung der Nichtigkeit und die endgültige Versagung von Patenten berücksichtigt, die nach Erlaß des Berufungsurteils eingetreten war. 128,67.— 24) Die nach dem Spruche des Berufungsgerichts eingetretene Fälligkeit der Klagforderung ist ebenfalls berücksichtigt worden; aber nicht als neue Tatsache, sondern als ein Umstand, den schon das Berufungsgericht in seiner Bedeutung für die Forderung gewürdigt habe. 128, 67. — 25) Tie sachlich­ rechtlichen Wirkungen der Aufhebung eines Konkursverfahrens, die erst nach der Verkündung des Berufungsurteils beschlossen wurde, sind vom Revisionsgericht nicht zu berücksichtigen. 128, 66 (68). — 26) Eine Rechts­ frage liegt vor, soweit zu prüfen ist, ob nach den festgestellten Umständen gegen die guten Sitten verstoßen worden sei. 128, 95. — 27) Eine Ver­ letzung rechtlicher Grundsätze (§§ 286, 287 ZPO.) kann z. B. vorliegen, wenn der Richter die anerkannte Regel völlig unbeachtet gelassen hat, daß Lücken in der Beweisführung zuungunsten dessen ausschlagen, der die Unaufklärbarkeit schuldhaft herbeigeführt hat. Wenn er aber den Grundsatz beachtet und dennoch keine nachteiligen Folgen gegen den Urheber der Unklarheit gezogen hat, ist er im Bereiche der Beweiswürdigung verblieben. 128, 125/6. — 28) Ob der Rechtsweg zulässig ist, muß von Amtswegen auch noch in der Nevisionsinstanz geprüft werden. 122, 101; 128, 137. — 29) Tatsächliche Feststellungen, die mit Schlußfolgerungen untermischt sind; inwieweit vom Revisionsgericht nachzuprüfen? 128, 267, 272. — 30) Ver­ wertung vermeintlicher Erfahrungstatsachen, die zum Teil nicht zutreffen; inwieweit dem Revisionsgericht zugänglich? 128, 269. — 31) Auch noch in der Revisionsinstanz ist zu prüfen, ob die in § 906 RVO. vorgeschriebenen förmlichen Voraussetzungen für die Zulässigkeit der Klage erfüllt sind. 128, 321. — 32) Der § 136 GVG. verfolgt nur den Zweck, die Meinungs­ verschiedenheit mehrerer Senate in der Beurteilung einer Rechtsfrage durch die Vereinigten Zivilsenate auszutragen. Besteht beim Erlaß des späteren Urteils die Meinungsverschiedenheit nicht mehr, so bedarf es jener Maßregel nicht. 128, 347. — 33) Regelmäßig hat das Revisionsgericht (nach ZPO. §§549, 550) das Berufungsurteil nur nach den Gesetzen zu prüfen, die bei Verkündung dieses Urteils galten; später in Kraft getretene Gesetze bleiben unberücksichtigt. 128, 350. — 34) Hiervon gibt es aber Aus­ nahmen: a) Zuweilen bestimmen ausdrückliche Gesetzesvorschriften rück­ wirkende Kraft und deren Umfang, b) Zuweilen ist die Rückwirkung aus Zweck und Entstehungsumständen des Gesetzes zu schließen. 128, 350. — 35) Beispiel solcher Rückwirkung, auch für Sachen, die sich schon im Revisions­ zuge befinden, das Gesetz v. 28. Dez. 1929 (RGBl. IS. 247). 128,349/51. — 36) Eine Entscheidung des Berufungsgerichts, daß keine Klagänderung vorliege oder daß sie zuzulassen sei, ist im Revisionsrechtszuge nicht nachzllprüfen. 128, 363. — 37) Weist das Berufungsgericht die Klage (rechtlich betrachtet) wegen Unzulässigkeit des Rechtsweges ab, fügt aber hilfsweise noch sachlichrechtliche Gründe hinzu, so hat sich das Revisionsgericht mit

diesen nicht zu befassen. 129, 32. — 38) Auslegung eines nicht typischen Vertrags, wobei die besonderen Umstände ins Gewicht fallen. 129,83,333. — 39) Eine Vertragsauslegung darf gesetzlichen Auslegungsregeln, Erfahrungs­ sätzen und Denkgesetzen nicht Widerstreiten. 129, 85. — 40) Die rechtliche Bedeutung eines Zuschlagsbeschlusses unterliegt der freien Nachprüfung des Revisionsgerichts. 129, 161. — 41) Wieweit ist das Berufungsgericht, wenn sein Urteil aufgehoben und die Sache in den zweiten Rechtszug zurück­ verwiesen wird, durch § 565 Abs. 2 ZPO. gebunden? 129, 224/7. — 42) Der Prüfung des Revisionsgerichts, ob die Entscheidung des Berufungsgerichtt auf einer Verletzung des Gesetzes beruhe (§§549, 550 ZPO.), kann nur derjenige Sachverhalt zugrunde gelegt werden, den das Berufungsgerichs ihm unterbreitet. 129, 226. — 43) Revisibel ist die Anwendung von Aus­ legungsgrundsätzen auf Verträge, z. B. auch auf ein altes Privileg (von 1588) mit Vertragsinhalt. 129, 333. — 44) Wann, unter welchen Voraussetzungen und inwieweit kann ein Urteil des Berufungsgerichts nach § 560 ZPO. vom Revisionsgericht für vorläufig vollstreckbar erklärt werden? 130, 229. — 45) Die Frage, ob ein Dienstverhältnis auf bestimmte oder auf unbestimmte Zeit eingegangen ist, liegt nicht lediglich auf dem Gebiete der Tatsachenwürdigung, sondern ist auch rechtlicher Art; sie untersteht daher der Nachprüfung des Revisionsgerichts. 130, 286. —- 46) Keine bloße Gesetzesverletzung in bezug auf das Verfahren, sondern ein vom Revisions­ gericht von Amtswegen zu beachtender Fehler des Berufungsgerichts in der Urteilsfindung liegt vor, wenn die Tragweite der Rechtskraft eines früheren Urteils (in einem Prozesse, wo eine jetzige Hauptpartei Streit­ verkündete war) unrichtig beurteilt worden ist. 130, 298. — 47) Wie weit reicht das Prüfungsrecht und die Prüfungspflicht des Revisionsgerichts in einer Sache, in der zwar die Revisionssumme fehlt, die Revision aber für einen von den geltend gemachten Klagegründen ohne Rücksicht aus den Streitwert zulässig ist? 130, 401 (403/4). — 48) Nur soweit ein Anspruch bevorrechtigt ist und für ihn die Voraussetzungen des § 547 Nr. 2 ZPO. gegeben sind, ist seine Nachprüfung in der Revisionsinstanz möglich; alle damit im Zusammenhänge stehenden sonstigen Klagbegründungen, für die es an der Revisionssumme fehlt, scheiden aus. 130,404,405/6. — 49) Revision ohne Rücksicht auf denWert des Beschwerdegegenstandes ist nicht zulässig, wenn die Haftung eines auf Leistung von Schadensersatz verklagten Notars im Be­ rufungsurteil nur auf § 823 BGB., nicht auf Amtspflichtverletzung gegründet ist. 130, 404/5. § 331. Urteil des Revisionsgerichts. (Vgl. auch § 330.)

1) Ob eine Eheverfehlung eine schwere sei, ist im wesentlichen Sache tatrichterlicher Beurteilung. 127, 103. — 2) Weist das Berufungsgericht die Klage wegen Unzulässigkeit des Rechtsweges ab und fügt hilfsweise noch sach­ lichrechtliche Gründe hinzu, so hat sich das Revisionsgericht mit diesen nicht zu befassen. 129, 32. § 332. Beschwerde. (Beschwerden in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit s. § 367.)

1) Beschwert sich ein Zeuge gegen einen Beschluß, durch den das Land­ gericht in einer Aufwertungssache die Verweigerung der von ihm an-

I. §§ 333—335. Wiederaufnahme. Urkunden- u. Eheprozeß.

303

geordneten Aussage des Zeugen für unrechtmäßig erklärt hat, so findet nicht § 74 Abs. 1 Sah 4 AufwG. Anwendung, sondern § 387 Abs. 3 ZPO. Verb. m. § 15 FGG. und § 73 AufwG. 125, 272. — 2) Wer angesichts des klaren Wortlauts des Gesetzes bewußt eine unzulässige Beschwerde einlegt, der darf sich ebensowenig über die Wirkungslosigkeit wie über die Kostenlast beklagen. 126, 356. — 3) Der ein Rechtsmittel wegen Fristversäumung verwerfende Beschluß kann, wenn gegen die Fristversäumung Wiederein­ setzung in den vorigen Stand erteilt worden ist, nicht mehr mit sofortiger Beschwerde angefochten werden; diese Beschwerde ist unzulässig, weil die Wiedereinsetzung den Beschluß schon beseitigt hat. 127, 287. — 4) Wo eine Beschwerde gesetzlich überhaupt nicht gegeben ist, besteht auch nicht die Verpflichtung zur Weitergabe an das Beschwerdegericht. 130, 348/9.

6. Wiederaufnahme des Verfahrens. § 333. Allgemeine Bestimmungen. Nichtigkeit- und Restitutionsklage. I. Allgemeine Bestimmungen.

II. Nichtigkeitsklage. 1) Heilung der Nichtigkeit eines Urteils durch Nichterhebung der Nichtigkeitsklage innerhalb der gesetzlichen Frist. 121, 198.

III. Restitutionsklage. 1) Zur Begründung einer Restitutionsklage aus § 580 Nr. 7d ZPO. gegen ein Urteil erster Instanz genügt auch eine Urkunde, die erst nach der Verkündung dieses Urteils, aber noch vor Ablauf der Berufungsfrist errichtet worden ist. 123, 304 (306/7). — 2) Zweck des § 680 Nr. 7b ZPO.: unver­ schuldete Hind' misse ihrer Wirkung zu entkleiden und deshalb zur Beseitigung einer Entscheidung auch die nachträgliche Benutzung von Urkunden zu ge­ statten, die der Restitutionskläger nur deshalb nicht benutzt hat, weil er ihr Vorhandensein ohne sein Verschulden nicht kannte. 123, 305/6. — 3) Kann im Falle des § 580 Nr. 2 ZPO. ein die Restitutionsklage begrün­ dender ursächlicher Zusammenhang zwischen der Fälschung der im Zahlungs­ befehl bezeichneten Bürgschaftsurknnde nnd dem Vollstreckungsbefehl be­ stehen? 130, 386 (390).

7. Besondere Prozeßarten. § 334. Urkunden- und Wechselprozeß. 1) Rechtskraftwirkung der in einem Wechselurteil enthaltenen Fest­ stellung, daß eine Prokuraerteilung unwirksam sei? 127, 157. — 2) Be­ weislast im Wechselprozeß; Durchstreichung eines Übertragungsvermerkes bei Bestehenlassen der Unterschrift (Blankoindossament?). 129, 165 (167):

§ 335. Ehesachen. 1) Über den Bestand der Ehe kann nur einheitlich und gleichzeitig ent­ schieden werden; die einmal geschiedene oder für nichtig erklärte Ehe kann

nicht nochmals geschieden oder angefochten werden. 122, 213. — 2) Im Laufe des Ehestreites können auch neue Klagansprüche erhoben werden. 122, 212. — 3) Der mit der Klage auf Herstellung der häuslichen Gemein­ schaft rechtskräftig abgewiesene Kläger kann nachträglich gegenüber der Scheidungswiderklage der Beklagten auch seinerseits Scheidung der Ehe beantragen, selbst wenn er dies in der früheren Klage nicht, auch nicht hilfsweise, getan hatte. 122, 211. — 4) Wirkungen der Erklärung als mit­ schuldig. 122, 213. — 5) Die von Amtswegen erfolgte Zustellung eines Urteils, das die Scheidungsklage des einen Ehegatten abweist und auf die Widerklage des anderen die Scheidung der Ehe ausspricht, setzt die Berufungs­ frist auch insoweit in Lauf, als die Klage abgewiesen ist. 122, 216. — 6) Wie ist ein im Ehescheidungsprozeß geschlossener Vergleich zu beurteilen der die Zurücknahme eines Rechtsmittels betrifft und zur Erleichterung der Scheidung dienen soll? 123, 84 (87). — 7) Wann liegt im Ehescheidungs­ prozeß eine die Einlegung eines Rechtsmittels rechtfertigende Beschwerde vor? (Der Partei, die der anderen Ehebruch vorwirft, liegt daran, dessen Nebenwirkungen gegen den Schuldigen ausgesprochen zu sehen; StGB. § 172, BGB. § 1312.) 123, 134. — 8) Der § 7 der Entlastungsverordnung vom 13. Mai 1924 findet auch auf Ehesachen Anwendung. 123, 333 (334). — 9) Der § 7 der EntlastungsVo., die als organischer Teil der ZPO. zu betrachten ist, durchbricht den Grundsatz der Mündlichkeit und ist überall da anwendbar, wo sonst eine Entscheidung auf Grund mündlicher Verhandlung zu erlassen wäre. Daher gilt er auch für den Eheprozeß. 123, 334. — 10) Wird nach §7 EntlVo. den Parteien von Amtswegen die Urteilsformel zugestellt, so ersetzt dies nur die Verkündung; die Urteilszustellung, welche die Rechts­ mittelfrist in Lauf setzt, wird dadurch nicht entbehrlich gemacht, mag das Urteil durch die Partei oder von Amtswegen zuzustellen sein. 123, 335. — 11) Bei einem auf Scheidung lautenden, ohne mündliche Verhandlung ergangenen Urteil genügt eine einmalige Zustellung des ganzen Urteils nicht, um als Ersatz der Verkündung zu dienen und zugleich die Rechts­ mittelfrist in Lauf zu setzen. 123, 333 (335). — 12) Wird an beide Parteien nicht am selben Tage zugestellt, so ist die Verkündung erst mit der zweiten Zustellung bewirkt. 123, 336. — 13) Ergeht das Urteil ohne mündliche Verhandlung, so hat der Urkundsbeamte auf ihm den Tag der Zustellung der Urteilsformel, womit der Ersatz der Verkündung vollendet wird, zu vermerken. (Vgl. § 315 Abs. 3 ZPO.) 123, 337. — 14) Es ist unzulässig, die Zustellung aus § 7 EntlVo. mit derjenigen aus § 625 ZPO. zu verbinden. Geschieht es gleichwohl, so wird dadurch zwar die Verkündung ersetzt, aber nicht die Rechtsmittelfrist in Lauf gebracht. 123, 337. — 15) In Ehesachen gelten die allgemeinen Prozeßgrundsätze, soweit nicht Ausnahmen besonders angeordnet sind oder sich aus der Natur des Streitgegenstandes ergeben. 123, 365. — 16) Inwieweit gilt das Erfordernis einer Beschwer für die Zulässigkeit der Berufung in Ehesachen? 123, 365. — 17) In Ehesachen kann Berufung lediglich zum Zwecke der Erhebung einer Widerklage ein­ gelegt werden (wenn der Beklagte unterlegen ist). 123, 364 (365/6). — 18) Eine Partei kann im Ehescheidungsstreit nicht durch einen Abwesenheits­ pfleger vertreten werden. 126, 261 (262). — 19) Der Mangel gesetzmäßiger

I. § 336. Familienstreit (Eltern u. Kinder).

305

Vertretung kann noch während der Revisionsinftanz durch ausdrückliche oder stillschweigende Genehmigung geheilt werden. 126, 261 (263). — 20) Geltendmachung von Tatsachen in einem neuen Rechtsstreite: Der § 616 ZPO. ist nur auf Tatsachen zu beziehen, die der Partei in der Art bekannt waren, daß sie im früheren Rechtsstreite mit Aussicht auf Erfolg hätten geltend gemacht werden können; daß bloße Vermutungen (Verdacht, Argwohn) bestanden, genügt nicht. 126, 265; 128, 74 (76). — 21) Das Berufungsgericht darf eine Widerklage auf Ehescheidung nicht abweisen, wenn im ersten Rechtszug auf Klage und Widerklage geschieden worden war und nur die verklagte Partei Berufung (mit dem Antrag auf Abweisung der Klage) eingelegt hat. 126,302. — 22) Das Gericht kann eine Scheidungs­ klage abweisen, auch wenn die verklagte Partei der Scheidung nicht wider­ sprochen hat. 126, 303. — 23) Grundsatz des Eheschutzes: §§ 617, 622 ZPO. 126, 321. — 24) Ein erst nach Rechtskraft des Scheidungsurteils erklärter Unterhaltsverzicht der Frau ist nichtig, wenn er einen Teil eines die Scheidung erleichternden Abkommens bildet. 126, 320 (322/3). — 25) Genügt der Vorschrift des § 606 Abs. 4 ZPO. die Feststellung, daß das ausländische Recht fremde (d. h. nicht dem ausländischen Staate angehörige) Gerichte nicht ausschließe? (Nein.) 126, 353. — 26) Der § 606 Abs. 2 Satz 2 ZPO. setzt voraus, daß der Ehemann zur Zeit der Eheschließung oder wenigstens zwischen Eheschließung und Klagerhebung die deutsche Staatsangehörigkeit besessen hat. 127, 195 (196). — 27) Der § 606 Abs. 3 Satz 1 ZPO. umfaßt (im Gegensatz zu § 606 Abs. 4) auch die Staatlosen. 127, 195 (197). — 28) Die verklagte Partei hat Anspruch darauf, daß ihre Widerklage auch in der Formel des Urteils klar und deutlich beschieden wird. 127, 372. — 29) Inwieweit steht der Geltendmachung, einer persönlichen Eigenschaft als Eheanfechtungsgrund der Umstand entgegen, daß der Kläger von dieser Eigenschaft schon während eines früheren Eheprozesses Kenntnis gehabt hatte? 128, 74 (76). — 30) Nicht anwendbar ist im Eheverfahren Lc Vor­ schrift des § 377 Abs. 4 ZPO., wonach das Gericht, wenn es nach Lage der Sache eine schriftliche Erklärung des Zeugen für ausreichend hält und die Parteien damit einverstanden sind, die schriftliche Beantwortung der Beweis­ frage unter eidesstattlicher Versicherung ihrer Richtigkeit anordnen kann. 130, 9. — 31) Welche Wirkung hat in Ehesachen der Einwand der örtlichen Unzuständigkeit des Gerichts, wenn er erst in der Revisionsinstanz erhoben wird? 130, 53.

§ 336. RechtSstreitigkeiten betr. Feststellung des Rechtsverhältnisses zwischen Eltern und Kindern. 1) Die Klage auf Herausgabe eines Kindes ist zulässig, ohne daß das Kind zum Prozesse zugezogen zu werden braucht; dies auch dann, wenn der verklagte Teil das Recht der elterlichen Gewalt beansprucht. 122, 26; 125, 266. — 2) Bei der Klage auf Herausgabe handelt es sich nicht um die Feststellung des Familienstandes, sondern lediglich um den tatsächlichen Besitz des Kindes und um seinen Aufenthalt. 122, 26. — 3) Der Streit über ein Kindesverhältnis kann als Vorfrage in einem den gewöhnlichen Prozeß­ grundsätzen (auch den Vorschriften über das Versäumnisverfahren) unterEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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stehenden Prozeß über die Herausgabe ausgetragen werdeß.

122, 26. —

4) Ein dem Herausgabeanspruche stattgebendes Urteil ändert die Rechts­ stellung des Kindes nicht; wird es rechtskräftig, so gibt es dem klagenden Teil kein endgültiges Recht auf den Besitz des Kindes. 122, 26. — 5) Wird in einem vom Vater oder vom Kinde (nach §640 ZPO. abhängig zu machenden) Familienstandsprozeß die (im Herausgabestreite verneinte) Gültigkeit der Ehelichkeitserklärung festgestellt, so kann der Vater die Heraus­ gabe des Kindes von der Mutter verlangen. 122, 26. — 6) Das im Familien­ standsprozeß ergangene Urteil wirkt (gemäß § 643 ZPO.) für und gegen alle und damit auch für und gegen die Parteien des Herausgabeprozesses. 122, 26. — 7) In einem Rechtsstreite zwischen Mutter und Kind auf Fest­ stellung der Unwirksamkeit der Ehelichkeitserklärung handelt es sich in Wahrheit nicht (wie § 640 ZPO. voraussetzt) um ein Eltern- und Kindes­ verhältnis zwischen den Parteien, sondern um das Rechtsverhältnis zwischen dem Kinde und einem außerhalb des Rechtsstreits stehenden Dritten, seinem Vater. 122, 28. — 8) Unterschied zwischen „Anfechtung der Ehelichkeit" eines Kindes durch den Ehemann der Mutter binnen Jahresfrist und „Geltend­ machung" der Unehelichkeit ohne zeitliche Beschränkung durch jeden, der daran Interesse hat. (BGB. § 1593.) 123, 263.

§ 337. Entmündigungsverfahren.

§ 338. Mahnverfahren.

1) Entsprechende Behandlung wie im § 697 ZPO. für das Mahnverfahren jetzt in Anwendung des § 276 ZPO. für das ordentliche Verfahren. 121, 23. — 2) Tritt die im § 693 Abs. 2 ZPO. angeordnete Rückbeziehung der Verjährungs-Unterbrechung auf den Tag, an dem das Gesuch, einen Zahlungs­ befehl zu erlassen, eingereicht oder angebracht wurde, auch dann ein, wenn die Zustellung des Zahlungsbefehls an den Schuldner (wegen der inzwischen wider diesen erfolgten Konkurseröffnung) der Konkursmasse gegenüber wirkungslos ist, die Forderung aber demnächst zur Konkurstabelle angemeldet wird? (Nein.) 129, 339 (345). — 3) Ein vor der Konkurseröffnung nur bis zur Zustellung des Zahlungsbefehls gediehenes Mahnverfahren kann erst dann fortgesetzt und erledigt werden, wenn der Konkurs beendigt ist. 129, 343. — 4) Aufnahme des durch Konkurseröffnung unterbrochenen Mahn­ verfahrens während des Konkurses ist nicht möglich. 129, 343. — 5) Die Stockung des Mahnverfahrens, das während des Konkurses nicht weiter­ betrieben werden kann, ist kein Süllstand im Sinne des § 211 Abs. 2 BGB.; denn sie beruht weder auf Parteivereinbarung noch auf freiwilliger Un­ tätigkeit des Gläubigers, sondern auf dem Gebot des Gesetzes. 129, 344. — 6) War zur Zeit der Konkurseröffnung der Zahlungsbefehl noch nicht zu­ gestellt, so kann das Mahnverfahren durch die Konkurseröffnung nicht unter­ brochen werden; denn vor der Zustellung ist noch kein Verfahren anhängig. 129, 344. — 7) Im Mahnverfahren kommt es nicht auf die Möglichkeit der Beweisführung, sondern nur auf die Schlüssigkeit der zur Begründung des Mahnansprnchs dienenden Tatsachen an. 130, 389. — 8) Kann im Falle

I. § 339. Konsularsachen. § 340. Zwangsvollstreckung.

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des § 580 Nr. 2 ZPO. ein die Nestitutionsklage begründender ursächlicher Zusammenhang zwischen der Fälschung der im Zahlungsbefehl bezeichneten Bürgschaftsurkunde und dem Vollstreckungsbefehl bestehen? 130, 386 (389/390).

§ 339. Konsularsachen.

1) Die Vorschriften über die Begründung der Berufung und über die Frist zum Nachweise der Zahlung der Prozeßgebühr gelten nicht für die Konsulargerichtsbarkeit in Ägypten. 125, 313. 8. Die Zwangsvollstreckung.

§ 340. Allgemeine Bestimmungen. Rechtskraft der Urteile. Vorläufige Vollstreck­ barkeit. Vollstreckung ausländischer Urteile. Bollstreüungsurteil. Vollstreckungs­ klausel. Einwendungen aus § 766 ZPO. Vollstreckbare Urkunden. 1) Schadensansprüche aus der Vollstreckung eines vorläufig vollstreck­ baren Urteils, das später aufgehoben oder geändert worden ist. 121, 180; 123, 388. — 2) Wenn die das vorläufig vollstreckbare deutsche Urteil auf­ hebende deutsche Entscheidung, die bei Erhebung der Schadensersatzklage vorlag, nachher durch einen auf dem Versailler Vertrage beruhenden Schiedshof (den Deutsch-Japanischen Gemischten Schiedsgerichtshof) aufgehoben wurde, so ist damit die Grundlage des Schadensersatzanspruchs weggefallen. 121, 180 (182). — 3) Wurde eine in der Zeit zwischen dem Antrag auf Einleitung der Geschäftsaufsicht und der Entscheidung über diesen Antrag bewirkte Zwangsvollstreckung durch den Abschluß eines Zwangsvergleichs im Geschäftsaufsichtsverfahren endgültig unwirksam? 122, 84 (87). — 4) Ein Urteil gegen „die Stadtsparkasse", d. h. gegen die Stadtgemeinde als Trägerin des Sparkassenvermögens, ist vollstreckbar, unabhängig von der Vollstreckung in das allgemeine Vermögen der Stadt­ gemeinde. (Der Kläger braucht die durch EG. z. ZPO. § 15 Nr. 3 auf­ rechterhaltenen Vorschriften des preußischen Rechts über Vollstreckung gegen Körperschaften des öffentlichen Rechts bei der Zwangsvollstreckung nicht einzuhalten.) 122, 180. — 5) Tragweite der Rechtskraft eines im Vollstreckungsverfahren ergangenen Beschlusses, der den Antrag auf Ein­ stellung einer (innerhalb der Frist des § 21 Abs. 4 der GeschäftsaufsichtsVo. v. 14. Juni 1924 vorgenommenen) Zwangsvollstreckung zurückgewiesen hat. 123, 69 (73). — 6) Schadensersatz aus ungerechtfertigter Zwangsvoll­ streckung. 121, 180; 123, 388 (395). — 7) Wie gestaltet sich im Falle des § 717 Äbs. 2 ZPO. die Verpflichtung des Gläubigers zum Schadensersatz, wenn es sich um die Rückgabe einer im Wege der Zwangsvollstreckung weggenommenen Sachgesamtheit handelt? 123, 388 (395/6). — 8) Ein Rechtsschutzbedürfnis für die Erwirkung eines neuen Vollstreckungstitels kann schon dann vorliegen, wenn erhebliche Zweifel bestehen, ob ein bereits vorhandener Titel verwendbar ist und wenn bei den Vollstreckungsorganen Schwierigkeiten oder Bedenken zu erwarten sind. 124, 146 (151). — 9) Die Zwangsvollstreckung der ZPO. ist Staatstätigkeit und gehört deshalb in allen ihren Teilen ausschließlich dem öffentlichen Rechte an. 128, 85. — 10) Voraussetzungen und Grenzen der staatlichen Vollstreckungshandlungen

sind begrifflich den Abmachungen der Parteien entzogen. 128, 85. — 11) Wie weit erstrecken sich die Wirkungen der Anordnung des Prozeß­ gerichts, daß die Zwangsvollstreckung eingestellt werde? 128, 81 (84). — 12) Ausreichende Wirkung der Zwangsvollstreckungs-Einstellung kann nur dann als verbürgt gelten, wenn angenommen wird, daß sich der Einstellungs­ beschluß an alle Behörden, Beamten und Privatpersonen wendet, die an der Durchführung der einzustellenden Zwangsvollstreckung beteiligt sind, und daß sie alle den Beschluß gegen sich gelten lassen müssen, wenn er ihnen zur Kenntnis gebracht ist. 128, 84. — 13) Ob der Notar berechtigt ist, dem Gläubiger eine einfache Ausfertigung der Schuldurkunde aus­ zuhändigen, ist eine Frage der freiwilligen Gerichtsbarkeit (PrFGG. Art. 49). Wann, unter welchen Voraussetzungen und in welcher Form der Notar die Vollstreckungsklausel zu erteilen hat, richtet sich nach der ZPO. 129,170 — 14) Die vollstreckbaren Urkunden des § 794 ZPO. gewähren dem Gläubiger die gleichen Rechte wie die vollstreckbaren Urteile, nämlich einen Rechts­ anspruch auf Erteilung der Vollstreckungsklausel, ohne daß es vorher einer Ermächtigung oder Bewilligung des Schuldners bedarf, der sich in der Urkunde der Zwangsvollstreckung unterworfen hat. 129, 168 (171). — 15) Norwegische Urteile in Deutschland; keine Gegenseitigkeit. 129, 387. — 16) Ein rechtskräftiges Urteil kann nicht mehr für vorläufig vollstreckbar erklärt werden. 130, 230. — 17) Wann, unter welchen Voraussetzungen und inwieweit kann das Nevisionsgericht ein Urteil des Berufungsgerichts nach § 560 ZPO. für vorläufig vollstreckbar erklären? 130, 229 (230). § 341. Vollstreckungsgegenklage (§§ 767, 768 ZPO.).

1) Wird behauptet, daß ein Zwangsvergleich mit dem Inhalte, der die Bestätigung des Gerichts gefunden hat, in Wirklichkeit nicht zustandegekommen sei, so richtet sich die deshalb erhobene Klage gegen die Rechtsbeständigkeit des Titels; eine derartige Klage (auf Unzulässigkeit der Zwangs­ vollstreckung) ist nicht Vollstreckungsgegenklage, sondern gewöhnliche Fest­ stellungsklage. 122, 362/3. — 2) Vollstrecknngsgegenklage gegen die Fort­ setzung der Zwangsvollstreckung, wenn der Pfändungsgläubiger, nach Beendigung des Geschäftsaufsichtsverfahrens durch Zwangsvergleich, An­ spruch darauf erhebt, sein durch die Pfändung erworbenes Pfandrecht nunmehr weiter zu verwirklichen. 123, 71. — 3) Vollstreckungsgegenklage gegenüber Kostenerstattungsansprüchen. 124, 2. § 342. WiderspruchSklage Dritter (§ 771 ZPO.).

1) Ist die Widerspruchsklage (§ 771 ZPO.) auch gegen eine nach § 21 Abs. 4 der Verordnung über die Geschäftsaufsicht (in der Fassung vom 14. Juni 1924) unwirksame Pfändung zulässig? 122, 84 (86). — 2) Das im Wege des Besitzkonstituts erworbene Sicherungseigentum ist ein die Veräußerung hinderndes Recht im Sinne sowohl des § 771 ZPO. als des § 301 RAbgO. 124, 73. — 3) Dem Hypothekengläubiger, der Zwangs­ vollstreckung in das Grundstück betreibt, kann dessen Käufer, dem das Grundstück zu Eigenbesitz übergeben ist, auf Grund dieses Besitzes nicht widersprechen. 127, 8 (9/11).

§ 343. Pfändung. PfändungSpfandrecht. 1) Verfrühte und erstarkte Pfändung: Eine nach § 798 ZPO. zu früh oorgenommene Pfändung wird wirksam (und begründet ein Ab­ sonderungsrecht des Gläubigers im Konkurs über das Vermögen des Schuldners, wenn die in der bezeichneten Vorschrift bestimmte Frist noch vor der Konkurseröffnung abläuft). 125, 286 (288). — 2) Ein Dritter, für den Rechte am Gegenstände der vorzeitigen Pfändung erst erwachsen, nachdem diese durch den Fristablauf wirksam geworden ist, muß die Zwangs­ vollstreckung gegen sich gelten lassen. 125, 289.

§ 344. Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen in beweglichen Sachen. 1) Pfändbare und unpfändbare Sachen. 125,292. — 2) Die Eigentums­ verschaffung durch Zuschlag bei der Versteigerung von Grundstücken beruht auf einer Sondervorschrift, die nicht ohne weiteres auf einen andern Tat­ bestand ausgedehnt werden darf. 126, 24. — 3) Die richterliche Übereignung der gepfändeten Sache an den Gläubiger (§ 825 ZPO.) ist nur der Ersatz für die Einigung über die Veräußerung zwischen Gläubiger und Schuldner. 126, 25. — 4) Ter Gläubiger erwirbt das Eigentum an einer gepfändeten Sache im Falle der Übereignung nach § 825 ZPO. nicht schon durch den Übereignungsbeschluß des Vollstreckungsgerichts; die Sache muß ihm noch vom Gerichtsvollzieher übergeben werden. 126, 21 (26). — 5) Der Mangel der Rechtsbeständigkeit des Pfändungspfandrechts hindert nicht, daß bei der Verwertung des Pfandes der Erwerber das Eigentum erlangt, wenn es des guten Glaubens ist, das Pfandrecht bestehe zu Reckt (§ 1244 BGB.). 126, 21 (26). — 6) Dies gilt nicht bloß beim Erwerb in öffentlicher Versteigerung, sondern auch, wenn der Pfändungsgläubiger die Pfand­ sache durch Übereignung nach § 825 ZPO in Verbindung mit der Besitz­ übergabe durch den Gerichtsvollzieher erwirbt. 126, 26.

§ 345. Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen in Forderungen, Hypotheken, Grundfchulden und andere Vermögensrechte. 1) Pfändung von Ansprüchen eines Versicherungsnehmers aus Lebens­ versicherung, wonach die Versicherungssumme vorbehaltlich des Widerrufs des Versicherungsnehmers an einen Dritten gezahlt werden soll. 127, 269. — 2) Das Pfändungspfandrecht ergreift das Recht des Versicherungsnehmers in dem zur Zeit der Pfändung bestehenden Umfange; durch die Pfändung wird an dem Rechte nichts geändert. 127, 271. — 3) Überweisung einer gepfändeten Forderung an den Gläubiger zur Einziehung steht nicht der Forderungs­ abtretung gleich und hat auch nicht deren Wirkungen; der Umfang der Be­ fugnisse eines Pfändungsgläubigers, dem die Forderung zur Einziehung überwiesen wurde, richtet sich ausschließlich nach den Vorschriften des Zwangs­ vollstreckungsrechtes. 128, 85.

§ 346. Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen in daS unbewegliche Vermögen Zwangsversteigerung. ZwangSverwaltnng. ZwangShhpothek. I. Zwangsversteigerung. 1) Zweck des § 37 Nr. 4 ZVG.: dem nicht im geringsten Gebote stehenden Berechtigten, der sein Recht herausbieten will, Kenntnis von der Höhe der

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I. § 346. Zwangsvollstreckung in Liegenschaften.

ihm vorgehenden Rechte zu verschaffen und ihn so in die Lage zu versetzen, das dazu erforderliche Gebot genau zu errechnen. 122, 64. — 2) Das Unter­ lassen rechtzeitiger Anmeldung eines aus dem Grundbuche nicht ersicht­ lichen Rechts hat nach §§ 110, 37 Nr. 4 ZVG. die endgültige Zurücksetzung im Range zur Folge; diese kann auch nicht nachträglich durch Bereicherungs­ klage gegen den beseitigt werden, der den Vorteil aus der Rangverschiebung erhalten hat. 122, 63. — 3) Zu den nach § 37 Nr. 4 ZVG. anzumeldenden Rechten gehört auch ein aus dem Grundbuche nicht ersichtlicher Vorrang. 122, 63. — 4) Die Vorschriften des § 37 Nr. 4 und des § 110 ZVG. finden für den Fall der Nichtigkeit der Hypothek (und der bei deren Nichtvalutierung entstandenen Eigentümergrundschuld) keine Anwendung. 122, 65. — 5) Unter den „übrigen Rechten" im § 37 Nr. 4 ZVG. können nur rechts­ wirksam begründete, nicht dagegen Rechte verstanden werden, die zwar im Grundbuch eingetragen, tatsächlich aber nicht zur Entstehung gelangt sind. 122, 65. — 6) Der Hypothekengläubiger, der einem im Grundbuch eingetragenen, aber nicht zur Entstehung gelangten Rechte den Vorrang vor seiner Hypothek eingeräumt hat, ist nicht verpflichtet, nach § 37 Nr. 4 ZVG. anzumelden, daß er den Rang aus seiner alten Nangstelle in Anspruch nehme. 122, 65. — 7) Das Urteil, welches das Nichtbestehen einer Hypothek rechtskräftig zuungunsten des Grundstückseigentümers verneint, wirkt gegen den, der das Grundstück in der Zwangsversteigerung ersteht, mit, wenn die Rechtshängigkeit im Versteigerungstermin angemeldet worden war; es genügt nicht, wenn der Erstehet von der Rechtshängigkeit sonst Kenntnis erhalten hatte. 122,156 (158), — 8) Die noch nicht ausgeübte Rangbefugnis nach § 7 AufwG. gewährt dem Eigentümer kein Recht am Grundstück und gibt kein Recht auf Befriedigung aus ihm. Ein Recht am Grundstück anstatt des Rangvorbehalts entsteht erst mit der Eintragung einer Hypothek oder Grundschuld an seiner Stelle; erst diese Grundstücksbelastung kann bei der Zwangsversteigerung berücksichtigt werden. 122, 384 (386). — 9) Eine erst nach Anordnung der Zwangsversteigerung und sogar nach dem Ver­ steigerungstermin durch Bestellung einer Grundschuld ausgeübte Rang­ befugnis ist für die Verteilung des Erlöses, durch den nicht alle Grundstücks­ belastungen gedeckt worden sind, ohne Wirkung. 122, 386. — 10) Bedeutung der rechtzeitigen Anmeldung eines Rechts (ZVG. § 37 Nr. 4). 122, 387. — 11) Eine Hypothekenbank muß sich nach Zwangsversteigerung eines von ihr beliehenen Grundstücks nicht gefallen lassen, daß sie im Kaufgelder­ belegungstermin von einem ihr nachstehenden Gläubiger für ihre nicht vom Ersteher zu übernehmende Hypothek in Liquidations-Goldpfandbriefen abgefunden wird. 123, 338 (339). — 12) Wird durch die Erwerbung eines realen Teils des einheitlich verpachteten Grundstücks, die sich durch Zuschlag in der Zwangsversteigerung vollzieht, das Pachtverhältnis über das ganze Grundstück beeinflußt? 124, 195 (197). — 13) Die Bewilligung des Kündi­ gungsrechts nach § 57a ZVG. ist eine gesetzliche Versteigerungsbedingung. 124,199. — 14) Rechtliche Bedeutung dieses Kündigungsrechts. 124,199. — 15) Welche Stellung nehmen in einem Zwangsversteigerungsverfahren, das mit Bewilligung der sämtlichen betreibenden Gläubiger zunächst einstweilen eingestellt, dann aber auf Antrag eines von ihnen fortgesetzt worden ist,

die Gläubiger ein, die diesen Antrag nicht gestellt haben? 125, 24 (30). — 16) Selbständige Stellung der mehreren betreibenden Gläubiger: Jeder Gläubiger hat die nämlichen Rechte, einerlei ob er den ersten Versteigerungs­ antrag gestellt hat oder erst später beigetreten ist; jeder steht neben den anderen betreibenden Gläubigern völlig unabhängig. Deshalb ist der Fall einstweiliger Einstellung nicht anders zu behandeln als jener der Zurücknahme des Versteigerungsantrags. (Ruhen des Verfahrens für den von der einst­ weiligen Einstellung Betroffenen, aber Bestehenbleiben der Beschlagnahme mit ihren Wirkungen zu seinen Gunsten.) 125, 30. — 17) Haftet der Meist­ bietende gemäß § 81 Abs. 2 ZVG. auch für die bestehen bleibenden Rechte gesamtschuldnerisch mit dem Ersteher? (Nur auf die vom Ersteher zu leistende Barzahlung ist die Mithaftung des Meistbietenden zu erstrecken.) 125, 100 (102/3). — 18) Inwieweit hat der Ersteher die persönliche Forderung einer bestehen gebliebenen Hypothek aufzuwerten, wenn die Zwangsversteigerung unter der Herrschaft der Dritten Steuernotverordnung geschehen ist? 125, 100 (104). — 19) Geltendmachung der Löschungsvormerkung in der Zwangs­ versteigerung : Zur Wahrung des Klagerechts des Vormerkungsberechtigten aus § 115 ZVG., §§ 876f(g. ZPO. genügt es, wenn er die Rechte aus der Vormerkung im Zwangsversteigerungsverfahreu überhaupt geltend gemacht, namentlich im Verteilungstermin gegen die Zuweisung des Erlösteiles an den Eigentümer Widerspruch erhoben hat. 125,133 (137/8). — 20) Unter welchen Voraussetzungen darf ein Zwangsversteigerungstermin vertagt werden? 125, 299 (304). — 21) Auch im Zwangsversteigerungsverfahreu gilt § 227 ZPO., der eine Vertagung aus erheblichen Gründen gestattet; nur müssen die Gründe hier besonders zwingende sein. 125,304. — 22) Sach­ lich ungerechtfertigte Vertagung eines Zwangsversteigerungstermins enthält nicht stets ein Verschulden des Versteigerungsrichters, besonders wenn zur Entschließung nur wenig Zeit war. 125,299 (306/8). — 23) Sachverständigen­ vernehmung im Vollstreckungsverfahren. 125, 305. — 24) Beschluß, durch den das höhere Gericht ein gemeinsames Vollstreckungsgericht bestellt: Wem ist er zuzustellen, und welches Gericht hat für die Zustellung zu sorgen? 125, 300 (312). — 25) Wie wird das Recht aus einer Grundschuld übertragen, das am Grundstück durch Zuschlag in der Zwangsversteigerung erloschen, an einem von der Zwangsversteigerung ausgeschlossenen Zubehörstück aber bestehen geblieben ist? 125,362 (367). — 26) Bei der Eigentumsverschaffung durch Zuschlag, wie sie der § 90 ZVG. bei der Versteigerung von Grund­ stücken vorsieht, handelt es sich um eine Sondervorschrift, die nicht ohne weiteres auf einen anderen Tatbestand ausgedehnt werden kann. 126, 24. — 27) Wann erstreckt sich der Zuschlag in der Zwangsversteigerung nicht auf Zubehörstücke, die dem Grundstückseigentümer nicht gehören? 127, 272 (274/5). — 28) Zur Geltendmachung des Rechtes nach ZVG. § 37 Nr. 5 genügt zwar nicht die bloße Anmeldung, wohl aber ein vor der Erteilung des Zuschlags vom Eigentümer der Gegenstände erwirkter Beschluß über die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens in die Gegenstände. 127, 274. — 29) Der Dritteigentümer von Zubehörstücken, der sein Recht durch einen vor dem Zuschlag erlassenen und im Versteigerungstermin ver­ kündeten Beschluß des Versteigerungsgerichts (auf Einstellung oder Auf-

Hebung der Vollstreckung) gewahrt hat, behält das Eigentum ohne Rücksicht auf seine Erwähnung im Zuschlagsbeschluß. 127, 274. — 30) Eine von den gesetzlichen Regeln abweichende Versteigerungsbedingung muß im Zuschlag erwähnt werden, widrigenfalls der Zuschlag zu den gesetzlichen Bedingungen erteilt ist. 127, 275. — 31) Der nicht mit Beschwerde angefochtene und damit rechtskräftig gewordene Zuschlag, der trotz Fehlens eines Beschlusses nach § 37 Nr. 5, § 55 Abs. 2 ZVG. dem Zubehöreigentümer auf bloße Anmeldung hin sein Eigentum gewahrt hat, ist wirksam und kann nicht mehr im Prozeß­ wege berichtigt werden. 127, 275. — 32) Wirkt bei der Verteilung des Zwangsversteigerungserlöses die Geltendmachung einer Löschungsvor­ merkung im Sinne des § 1179 BGB., die zu einer durch den Zuschlag erloschenen Hypothek eingetragen war, auch zugunsten einer Hypothek, die gleichen Rang wie die durch die Vormerkung begünstigte hatte? 127, 282 (286). — 33) Der das Zwangsversteigerungsverfahren leitende Beamte ist auch gegenüber dem Meistbietenden amtlich verpflichtet, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. 129, 23 (25). — 34) Verfahrensrechtlich gesicherte Anwartschaft (Beteiligung im weiteren Sinne) des Meistbietenden auf den Erwerb des Grundstücks. 129, 25. — 35) Der Zuschlagsbeschluß hat rechts­ gestaltende Wirkung; er hat die Bedeutung eines Richterspruchs und kann, rechtskräftig geworden, in bestehende Rechte eingreifen. 129, 159/160. — 36) Der Zuschlagsbeschluß ist — gleichgültig, ob er mit dem Gesetz in Einklang steht oder nicht— bestimmend für die Änderungen, welche durch den Zuschlag an den Rechten der Beteiligten eintreten, und für die Rechtsstellung des Erstehers. 129, 159. — 37) Die rechtliche Bedeutung der Zuschlagsentschei­ dung unterliegt der freien Nachprüfung des Revisionsgerichts. 129, 161. — 38) Der Zuschlagsbeschluß wird mit der Verkündung wirksam; nachträgliche Berichtigung offenbarer Unrichtigkeiten ist zuzulassen. Sachliche Ergänzung oder Änderung durch den Versteigerungsrichter nach der Verkündung ist unzulässig und unbeachtlich. 129, 155 (161). — 39) Der Zuschlagsbeschluß ist auszulegen. Zwar darf nichts in ihn hineingetragen werden, was in ihm noch keinen Ausdruck gefunden hat; aber Vorgänge aus dem Versteigerungs­ termin können zur Erläuterung des im Beschluß Ausgesprochenen heran­ gezogen werden. 129, 155 (163). — 40) Rechtsbegründend wirkt allein der Zuschlagsbeschluß mit dem durch richtige Auslegung sich ergebenden Inhalt. 129, 165. II. Zwangsverwaltung.

III. Zwangshypothek.

§ 347. Berteilungsverfahren. 1) Im Verteilungsverfahren ist ein Arrestpfandrecht nicht zu berück­ sichtigen, wenn der Arrestbefehl aufgehoben und kein vollstreckbarer Titel für die Forderung erwirkt ist. 121, 349 (351). — 2) Andere Gläubiger können den Rang einer ihnen im Teilungsplan unrichttgerweise vorgezogenen

Pfandforderung mit allen dem Schuldner selbst gegen ihren Bestand und Rang zustehenden Einwendungen angreifen. 121, 349 (352). § 348. Zwangsvollstreckung zur Erwirkung der Herausgabe von Sachen und zur Erwirkung von Handlungen und Unterlassungen.

1) Antrag und Urteilsverbot haben bei Unterlassungen möglichst genau anzugeben, was unterlassen werden soll, damit nicht wesentliche Maßnahmen aus dem Entscheidungs- in das Vollstreckungsverfahren verschoben werden. 123, 309/310. § 349. Offenbarungseid. (Vgl. §96.)

9. Arrest. Einstweilige Verfügung. § 350. Gemeinsames. Arrest. Schadensklage aus § 945 ZPO.

1) Der Dritte, dessen Eigentum durch den Vollzug einer gegen einen anderen erlassenen einstweiligen Verfügung verletzt worden ist, kann vorn Antragsteller nicht Schadensersatz aus § 945 ZPO. verlangen; § 945 hat nur die Beziehungen des Antragstellers zum Antragsgegner im Auge, und Antragsgegener ist nur der, gegen den sich nach der Absicht des Gläubigers und des Gerichts die Verfügung richtet. 121, 185 (187/8). — 2) Schadensersatz aus unerlaubter Handlung kann, sofern deren Voraussetzungen (insbesondere auch schuldhaftes Handeln) gegeben sind, der Dritte vom Antragsteller der einstweiligen Verfügung verlangen. 121, 185 (189). — 3) Auf § 1004 BGB. könnte der Schadensersatzanspruch nur mittelbar (Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB.) gegründet werden; auch müßte die Zuwiderhandlung schuldhaft begangen sein. 121,189. — 4) Welche Wirkung hat die Aufhebung eines Arrestbefehls auf das durch seine Vollziehung begründete Pfandrecht, besonders wenn für die Arrestforderung ein vollstreckbarer Titel besteht? 121, 349 (350/1). § 351. Einstweilige Verfügungen. (Über einstweilige Verfügungen des Staatsgerichtshofes für das Deutsche Reich s. das Alphabetische Register unter „Einstweilige Verfügung".)

1) Schadensersatzanspruch des Dritten, dessen Eigentum durch den Vollzug einer (gegen einen anderen erlassenen) einstweiligen Verfügung verletzt worden ist, gegen den Antragsteller (§ 945 ZPO.)? 121,185 (188/9). 10. Aufgebotsverfahren.

§ 352.

1) Das Aufgebotsverfahren ist (obschon es sich für die wissenschaftliche Betrachtung als Teil der freiwilligen Gerichtsbarkeit darstellen mag) vom geltenden Rechte zu einem Teil der ordentlichen streitigen Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten gemacht worden; daher ist es von den im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit ergehenden öffentlichen Auf­ forderungen scharf geschieden. 121, 21. — 2) Ergänzungen der Vorschriften über das Aufgebotsverfahren sind nicht aus dem FGG., sondern aus der

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I- § 353. Schiedsvertrag. Schiedsrichterliches Verfahren.

ZPO. zu entnehmen. 121, 21. — 3) Der § 36 Nr. 6 ZPO. ist auf das Auf­ gebotsverfahren grundsätzlich anwendbar. Seine Voraussetzungen fehlen jedoch, wenn ein Amtsgericht sich durch unanfechtbaren Beschluß für un­ zuständig erklärt und den Rechtsstreit bindend an ein anderes Amtsgericht verwiesen hat. 121, 21, 22. — 4) Der § 276 ZPO. trifft auch das dem Auf­ gebotstermine vorangehende schriftliche Aufgebotsverfahren; er ist außerhalb des gewöhnlichen Verfahrens erster Instanz nur sinngemäß anwendbar. 121, 22, 23. — 5) Zweck des § 276 ZPO.: den Beteiligten wie den Gerichten Zeit, Mühe und Kosten zu ersparen. 121, 22. — 6) Im Aufgebotsverfahren kann der Beschluß nach ZPO. § 276 nur (nach § 329 Abs. 3 ZPO.) durch Zustellung bekannt gemacht werden. 121, 23. 11. Schiedsvertrag. Schiedsrichterliches Verfahren. § 353.

1) Bestimmung in einem Jagdpachtvertrage, daß über Streitigkeiten zwischen Jagdvorsteher und Pächter wegen Erfüllung der Vertragsvorschriften (insbes. wegen Festsetzung von Vertragsstrafen) mit Ausschluß des Rechts­ weges die Jagdaufsichtsbehörde entscheiden soll, kein Schiedsvertrag. 121, 81. — 2) Es ist zulässig, daß ein Schiedsgericht einen durch Eid bedingten Schiedsspruch erläßt. 121, 279 (281). — 3) Vor- und Endentscheidung zu­ sammen bilden in solchem Falle den Schiedsspruch; beide sind nach gänzlichem Abschluß des Verfahrens bei Gericht niederzulegen. 121, 279 (282). — 4) Die Schiedsrichter dürfen ihr Verfahren völlig abweichend von den gesetz­ lichen Vorschriften gestalten; es ist ihnen aber auch nicht verwehrt, sich an diese anzulehnen. 121, 281. — 5) Nicht zulässig ist Aufrechnung mit einer Gegenforderung, über die nach früherer Abrede der Parteien ein Schieds­ gericht entscheiden soll; durch solche Vereinbarung ist die Entscheidung über das Bestehen der Gegenforderung dem ordentlichen Richter entzogen. 123, 348 (349). — 6) Zur Frage der Versagung des rechtlichen Gehörs im schieds­ richterlichen Verfahren. (Einschränkung der Vollmacht des Sachwalters; Änderung der Klagbegründung; Geltendmachung abstrakten Schadens statt konkreten.) 123, 355. — 7) Der Schiedsrichter ist verpflichtet (und kann im Wege der Klage angehalten werden), sein Amt weiterzuführen, solange dies sachlich geboten ist und nicht wichtige Gründe ihn zwingen, es niederzulegen. 126, 381. — 8) Es berechtigt den Schiedsrichter nicht zur Niederlegung seines Amtes, wenn sich für ihn Anlaß ergibt, an der Unparteilichkeit seines Mit­ schiedsrichters zu zweifeln; die gefährdete Partei mag den betreffenden Mitschiedsrichter ablehnen. 126, 379 (382). — 9) Schiedsverfahren un­ zulässig, wenn die zugrunde liegende Schiedsklausel nichtig (z. B. in einem nichtigen Gesellschaftsvertrag enthalten) ist. 128, 5. — 10) Mitglieder des Schiedsgerichts können nicht als Zeugen darüber vernommen werden, was das Schiedsgericht mit einer in seinem Spruche gebrauchten Wendung gemeint habe. 129, 15 (17/18).

I. §§ 354—356. Konkursrecht. Konkursmasse. Anfechtung.

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Dritter Teil. Lorckursordnnng. 1. Konkursrecht.

§ 354. Allgemeine Bestimmungen. Konkursmasse. 1) Ob eine den Eigentümer als solchen treffende Abgabenschuld im Kon­ kurse zu den Massekosten gehört und also vom Konkursverwalter aus der Masse zum vollen Betrage beglichen werden muß, ist eine Frage des bürgerlichen Rechts; im Streitfall ist sie nach § 3 der VO. v. 15. Nov. 1899 (Verwaltungs­ zwangsverfahren) auf dem Rechtsweg auszutragen. 121,107 (110). — 2) Die Freigabe des im Rechtsstreite befangenen Anspruchs aus der Konkursmasse beendigt ohne weiteres die (gemäß § 240 ZPO. eingetretene) Unterbrechung des Verfahrens; die Freigabeerklärung wirkt auf die Unterbrechung wie eine Aufhebung des Konkurses. 122, 51 (56). — 3) Die Freigabe ist eine einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung des Konkursverwalters gegenüber dem Gemeinschuldner. Sie braucht nicht ausdrücklich zu sein; es genügt, daß der Konkursverwalter dem Gemeinschuldner erklärt, er lehne die Aufnahme des Prozesses für die Masse ab. 122, 56. — 4) Die Voraus­ setzungen für den Fortgang des (durch Konkurseröffnung nach ZPO. § 240 unterbrochenen) Verfahrens sind verschieden für Aktivprozesse (§ 10 KO.) und Passivprozesse (§§ 144, 146 KO., Sonderfall § 11 KO.). 122, 53. — 5) Der Ablauf des im § 516 ZPO. erwähnten Zeitraumes (5 Monate höchstens bis zum Beginn der Berufungsfrist) wird durch Konkurseröffnung gegen den Berufungskläger nicht unterbrochen. 122, 51 (52). — 6) Wenn eine klagende Aktiengesellschaft in Konkurs gerät und der Verwalter ablehnt, den Rechtsstreit (Aktivprozeß der Konkursmasse) aufzunehmen, so ist der Anspruch nunmehr konkursfrei; der Beklagte kann den Rechtsstreit gegen die in Auflösung begriffene Gesellschaft, vertreten durch ihren Vorstand, auf­ nehmen. 127, 200. — 7) Eröffnung getrennter Konkurse über das Vermögen des Ehemannes und seiner Frau; Folgerungen aus dieser Trennung. 129,392.

§ 355. Erfüllung der Rechtsgeschäfte. 1) Auf die Vermietung und Veräußerung eines zur Konkursmasse gehörigen Grundstücks durch den Konkursverwalter findet (neben § 21 Äbs.3 KO.) nicht auch §21 Abs. 2 KO. Anwendung. 127, 116 (119).

§ 356. Anfechtung. 1) Gebräuchliche Gelegenheitsgeschenke (§32 KO.): Maßgebend ist, was verständige Wirtschafter in der Vermögenslage, in der sich der spätere Gemeinschuldner zur Zeit der Schenkung befand, für Geschenke an Personen, zu denen sie in gleichen Beziehungen standen, bei gleichen Anlässen auf­ zuwenden pflegten. Die spätere Vermögenslage kommt nur, soweit ver­ ständigerweise schon vorauszusehen, in Betracht. 124,59 (60). — 2) Gebräuch-

liche Gelegenheitsgeschenke des Gemeinschuldners an seinen Ehegatten sind von der Anfechtbarkeit der Gattengeschenke ebenso ausgenommen, wie gebräuchliche Gelegenheitsgeschenke an andern Personen von der allgemeinen Anfechtung aus dem Gesichtspunkte der Schenkung. 124, 59 (61). — 3) Was früher als 6 Monate vor Eröffnung des Konkursverfahrens liegt, darf wegen angeblicher Kenntnis einer bereits geschehenen Zahlungseinstellung nicht mehr als unrechtmäßig angezweifelt werden. Die Zeit der Geschäftsaufsicht ist in jene sechs Monate nicht einzurechnen. 124, 350. — 4) Der § 33 KO. ist im Rahmen des § 55 Nr. 3 KO. in seiner jeweils geltenden Fassung an­ wendbar, wenn nicht zwingende Gegengründe vorliegen. 124,349. — 5) Der § 33 KO. verbunden mit § 75 der GeschäftsaufsichtsVo. ergab den Rechtssatz: „Bei Berechnung der Frist des §33 KO. ist die Zeit nicht mitzurechnen, während deren die Geschäftsaufsicht besteht". 124, 349. — 6) Rechtliche Stellung des Absonderungsberechtigten als Anfechtungsgegners. 126, 304 (306/7). — 7) Welchen Einfluß hat das Geschäftsaufsichtsverfahren nach der Vo. v. 14. Dezember 1916 auf die Anfechtbarkeit von Rechtshandlungen nach § 30 Nr. 1 KO.? (Zustimmung der Aufsichtsperson zu einer Verfügung des Schuldners schließt die Anfechtung wegen Gläubigerbenachteiligung nicht aus.) 127, 61. — 8) Wie gestalten sich die Voraussetzungen der An­ fechtung nach KO. § 30 Nr. 1, wenn gegen denselben Schuldner nacheinander zwei Konkursverfahren eröffnet worden sind? 129, 390 (392/4).

§ 357. Aussonderung. 1) Das Sicherungseigentum gewährt im Konkurse kein Aussonderungs­ recht, sondern nur ein Absonderungsrecht. 124, 75.

§ 358. Absonderung. 1) Das Sicherungseigentum (dem Gläubiger in der Art übertragen, daß der Schuldner, bislang Eigenbesitzer, nunmehr Fremdbesitz für den Gläubiger ausübt) gewährt im Konkurse kein Aussonderungscecht, sondern nur (wie ein Pfandrecht) Absonderungsrecht. 124, 75. — 2) Eine nach ZPO. § 798 zu früh vorgenommene Pfändung wird wirksam und begründet ein Absonderungsrecht des Gläubigers im Konkurs über das Vermögen des Schuldners, wenn die einwöchige Frist noch vor der Konkurseröffnung ab­ läuft. 125, 286. — 3) Der sein Absonderungsrecht verfolgende Gläubiger ist für die diesem Rechte zugrunde liegende Forderung zunächst nur als Ab­ sonderungsberechtigter und nicht als Konkursgläubiger anzusehen. 126, 307. — 4) Rechtliche Stellung des Absonderungsberechtigten als Anfechtungs­ gegners. 126, 304 (306flg.). — 5) Absonderungsrecht des Kreditgebers an den ihm zur Sicherung übereigneten Sachen. 127, 26.

§ 359. Aufrechnung. 1) Beim Verkauf mit Wiederkaufsrecht erwächst dem Verkäufer schon durch Abschluß des ersten Kaufvertrags ein (durch die Ausübung des Wieder­ kaufsrechtes bedingter) Anspruch auf den Wiederkaufpreis; mit ihm kann vor wie nach Eintritt der Bedingung im Konkurse aufgerechnet werden. 121, 367 (371). — 2) Ein Aufrechnungsverzicht wird in der Regel nicht für den Konkursfall als vereinbart gelten können; jedenfalls bedarf der Bereich

I. §§ 360—362. Gläubiger. Verfahren. Konkursverwalter.

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des Verzichtswillens besonders genauer Prüfung. 124, 8 (10). — 3) Der § 55 Nr. 3 KO. ist eine mit dem Anfechtungsrechte des Konkursverwalters gleichlaufende Vorschrift. Während des Bestehens der Geschäftsaussicht gab es keine Stelle, welche Rechtshandlungen des Gemeinschuldners wie ein Konkursverwalter anfechten konnte. 124, 350. — 4) Nichteinrechnung der seit Eröffnung des Vergleichsverfahrens verstrichenen Zeit in die Sechs­ monatsfrist des § 33 Verb. m. § 55 Nr. 3 KO. (Vergleichst v. 5. Juli 1927 § 87 Abs. 2.) 124, 351.

§ 360. Massegläubiger. 1) Ob eine den Eigentümer als solchen treffende Abgabenschuld im Konkurse zu den Massekosten gehört und demgemäß vom Konkursverwalter aus der Masse zum vollen Betrage beglichen werden muß, ist eine Frage des bürgerlichen Rechts; sie ist nach § 3 der Vo. über das Verwaltungs­ zwangsverfahren vom 15. Nov. 1899 auszutragen, sofern nicht der Ver­ walter schon selbst rechtskräftig wegen dieser Abgabenschuld veranlagt worden ist. 121, 110. — 2) Streit darüber, ob Gerichtskosten vom Konkursverwalter als Massekosten zu begleichen oder als Konkursforderungen gegen den Gemeinschuldner anzumelden sind, und ob sie, wenn Massekosten, alsbald vollständig befriedigt oder wegen unzulänglicher Masse nur verhältnismäßig berücksichtigt werden, ist im Wege des § 4 GKG. auszutragen. 124, 354. — 3) Dies gilt auch für Kosten eines der Konkurseröffnung vorangegangenen Geschäftsaufsichts-Verfahrens. 124, 351 (353/4).

§ 361. Konkursgläubiger. 1) Welche Bedeutung hat die Vorschrift des § 4 der Verordnung vom 14. Februar 1924 über die Goldmarkumrechnung im Konkurse (RGBl. I S. 115) für die Frage der Umrechnung und der Aufwertung von Konkurs­ forderungen? (Verordnung in Kraft getreten am 15. Febr., Konkurs­ verfahren eingestellt am 16. Febr. 1924, gegen den Einstellungsbeschluß keine sofortige Beschwerde eingelegt.) 124, 1 (3). — 2) Streit darüber, ob Gerichtskosten vom Konkursverwalter als Massekosten zu begleichen oder als Konkursforderungen gegen den Gemeinschuldner anzumelden sind, erledigt sich auf dem Wege des § 4 GKG. 124, 354. — 3) Steuer-Verzugs­ zuschläge fallen unter die öffentlichen Abgaben im Sinne des § 61 Nr. 2 KO. 126, 249 (251). — 4) Der Anspruch eines Treuhand-Instituts, das vor Er­ öffnung des Konkursverfahrens ohne Erfolg bemüht war, den Gemein­ schuldner vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruche zu bewahren, ist nicht als Konkursforderung bevorrechtigt. 130, 333 (337). — 5) Nicht jede Forde­ rung aus einem Dienstvertrag ist nach KO. § 61 Nr. 1 bevorrechtigt; Unter­ schied zwischen Dienstvertrag und Dienstverhältnis; „Sichverdingen", Ab­ hängigkeitsverhältnis. 130, 335/337.

2. Konkursverfahren. § 362. Allgemeine Bestimmungen. Konkursverwalter. Gläubigerausschuß. 1) Stellung des Konkursverwalters im Verwaltungszwangverfahren wegen Steuerschulden des Gemeinschuldners; seine Rolle als „Dritter" im Sinne von § 3 der VO. v. 15. Nov. 1899. 121, 107 (109). — 2) Kann dem klagenden

Konkursverwalter entgegengehalten werden, das Konkursverfahren sei un­ zulässig und er deshalb zur Klagerhebung nicht berechtigt? 129, 390 (391/2). — 3) Mit der Rechtskraft des Beschlusses über die Konkurseröffnung gilt diese (und damit auch die Ernennung des Konkursverwalters) als gesetzmäßig erfolgt und verbindlich. 129, 392. — 4) Grundsatz der umfassenden Wirkung (Universalität) im Konkursrecht? 129, 392. — 5) Getrennte Konkurs­ eröffnung über das Vermögen des Ehemannes und seiner Frau; Folgen der dadurch geschaffenen Rechtslage. 129, 392flg.

§ 363. Verfahren. TeilungSmasse. Schuld enmaffe. Verteilung. 1) Die Anmeldung einer Konkursforderung zur Tabelle enthält keine den Verzug des Gemeinschuldners begründende Zahlungsaufforderung. 121, 207 (211). — 2) Voraussetzungen für den Fortgang eines durch Konkurs­ eröffnung unterbrochenen Verfahrens: bei Aktivprozessen KO. § 10, bei Passivprozessen §§ 144,146, Sonderfall KO. § 11. 122, 53. — 3) Bedeutung der Eintragung einer Forderung in die Tabelle für die Geltendmachung von Aufwertungsansprüchen. (Vergleichung mit Papiermark-Teilentscheidung?) 124, 3. — 4) Behandlung von Gerichtskosten, auch des etwa der Konkurs­ eröffnung vorhergegangenen Geschäftsaufsicht-Verfahrens, als Massekosten? Erledigung des Streites darüber im Wege des § 4 GKG. 124, 354. — 5) Einwirkung der Konkurseröffnung auf das Mahnverfahren. 129, 339/346.

§ 364. Zwangsvergleich. 1) Der bestätigte Zwangsvergleich hat nicht die materiellen Rechtskraft­ wirkungen eines Urteils, sondern nur das Wesen eines Vertrags. 122, 363; 127, 375. — 2) Der Zwangsvergleichsbürge kann seine zu einem Teil des Zwangsvergleichs gewordene Bürgschaftsverpflichtung nicht wegen Irrtums anfechten, weil die Bürgschaft vom Zwangsvergleiche nicht zu trennen und der Zwangsvergleich nicht mit Jrrtumsanfechtung angreifbar ist. 122, 364. — 3) Der Zwangsvergleich als bürgerliches Rechtsgeschäft, das in besonderen öffentlichrechtlichen Formen abgeschlossen wird. 125,410; 127, 375. — 4) In­ wieweit muß der neue Gläubiger einer abgetretenen Forderung einen Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses gegen sich gelten lassen? 125, 408 (410) . — 5) Stillschweigender Erlaß von Zinsen, die während des Geschäfts­ aufsichtsverfahrens aufgelaufen sind, durch den Zwangsvergleich. 125, 408 (411) . — 6) Unter welchen Voraussetzungen ist die Anfechtung eines rechts­ kräftig bestätigten Zwangsvergleiches statthaft? 127, 372 (374).

§ 365. Konkurs von Handelsgesellschaften, juristischen Personen und Vereinen. 1) Aktiengesellschaft im Konkurse; Aufnahme des Rechtsstreits gegen sie, wenn der Konkursverwalter die Aufnahme abgelehnt hat. 127, 197.

§ 366. NachlatzkonkurS. Gesamtkonkurs. Wirkungen deS AuSlandSkonkurseS.

§ 366a. GeschaftSaufsicht zur Abwendung deS Konkurses. 1) Ist die Widerspruchsklage aus § 771 ZPO. auch gegen eine nach § 21 Abs. 4 der Verordnung über die Geschäftsaufsicht (i. d. Fassung v. 14. Juni 1924) unwirksame Pfändung zulässig? 122, 84 (86). — 2) Wurde eine in der

I. § 366b. Vergleichsordnung.

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Zeit zwischen dem Antrag auf Einleitung der Geschäftsaufsicht und der Ent­ scheidung über diesen Antrag bewirkte Zwangsvollstreckung durch den Ab­ schluß eines Zwangsvergleichs im Geschäftsaufsichtsverfahren endgültig unwirksam? 122, 84 (86/7); 123, 73. — 3) Unterschiede des älteren und des neueren Geschäftsaufsichtsverfahrens (Vo. v. 14. Dez. 1916, Vo. v. 14. Juni 1924; dann Vergleichst, v. 5. Juli 1927). 122, 88. — 4) Ein rechtskräftig

bestätigter Zwangsausgleich, zu dessen Inhalt die Vergleichsbürgschaft eines Dritten gerechnet worden ist, kann gegen den Dritten als Vergleichsbürgen nicht vollstreckt werden, wenn dieser vor und in dem Vergleichstermin seine die Bürgschaft betreffenden Erklärungen widerrufen hat. 122, 361 (365/7). — 5) Voraussetzungen der Bürgschaft; Unterschied zwischen Bürgschafts­ erklärung und bloßen Ankündigungen; Erfordernisse und Wirkung des Widerrufs. 122, 364/6. — 6) Wie weit geht die Rechtskraftwirkung eines im Vollstreckungsverfahren erlassenen Beschlusses, der den Antrag auf Einstellung der (innerhalb der Frist des § 21 Abs. 4 der GeschäftsaufsichtBo. v. 14. Juni 1924 vorgenommenen) Zwangsvollstreckung zurückgewiesen hat? (Be­ schränkung auf das Geschäftsaufsichtsverfahren zugunsten der an ihm be­ teiligten Gläubiger und des Schuldners.) 123, 69 (73). — 7) Zwei zeitlich auseinanderfallende Zwangsvollstreckungen, die auf Grund desselben Voll­ streckungstitels erfolgt sind, können für die Berechnung der Frist des § 21 Abs. 4 der GeschäftsaufsichtBo. v. 14. Juni 1924 nicht als einheitliche ZwangsVollstreckungs-Maßnahme betrachtet werden. 123, 69 (72/3). — 8) Unter der Herrschaft der Geschäftsaufsicht-Bo. (vom 14. Dezember 1916) war bei Berechnung der Frist des § 55 Abs. 1 Nr. 3 Satz 2 und des § 33 der Konkurs­ ordnung die Zeit nicht mitzurechnen, während der die Geschäftsaufsicht bestand. 124, 346 (349). — 9) KO. §33 wurde durch §75 der GeschäftsaufsichtVo. zwar nicht im Wortlaute geändert. In ihrem Zusammenhalt ergaben jedoch beide den Rechtssatz: „Bei Berechnung der Frist des § 33 KO. ist die Zeit nicht mitzurechnen, während deren die Geschäftsaufsicht besteht." 124, 349. — 10) Auch für das Geschäftsaufsichtsverfahren gilt, daß Erinne­ rungen der Zahlungspflichtigen gegen den Ansatz von Gebühren und Anslagen nur nach § 4 des Gerichtskostengesetzes zu erledigen sind. 124, 353. — 11) Stillschweigender Erlaß der im Geschäftsaufsicht-Verfahren ausgelaufenen

Zinsen durch Zwangsvergleich. 125, 408 (411). — 12) Die Geschäftsaufsicht als solche vermag die Zahlungseinstellung nicht zu beseitigen. 127, 61. — 13) Welchen Einfluß hat das Geschäftsaufsicht-Verfahren nach der Verordnung vom 14. Dezember 1916 auf die Anfechtbarkeit von Rechtshandlungen nach §30 Nr. 1 der Konkursordnung? 127, 61 (62). — 14) Dadurch, daß die Aufsichtsperson einer Verfügung des Schuldners zustimmt, wird die An­ fechtung wegen Glüubigerbenachteiligung grundsätzlich nicht ausgeschlossen.

127, 62. — 15) Unter welchen Voraussetzungen kann ein rechtskräftig be­ stätigter Zwangsvergleich angefochten werden? 127, 372 (375).

§ 366 b. BergleichSordnung. (Reichsgesetz über den Vergleich zur Abwendung des Konkurses vom 5. Juli 1927.)

1) Einfluß des bestätigten Zwangsvergleichs auf frühere Sicherungen am Verfahren beteiligter Gläubiger. 122, 88. — 2) Dem § 75 der Geschäfts-

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I. § 367. Freiwillige Gerichtsbarkeit.

aufsichtsVo. entspricht §87 der Vergleichs^)., in dessen Abs. 2 es heißt: „In die im § 31 Nr. 2, in den §§ 32, 33, 55 Nr. 3 und im § 183 Abs. 2 der KO. bezeichneten Fristen wird die seit der Eröffnung des Vergleichsverfahrens verstrichene Zeit nicht eingerechnet." 124, 351. — 3) Beteiligung am Ver­ gleichsverfahren bei Sukzessivlieferungsverträgen, besonders durch Ver­ einbarung der Vertragsteile nach Eröffnung des Verfahrens. 129, 228 (232).

Vierter Teil. Freiwillige Gerichtsbarkeit. § 367.

1) Das Aufgebotsverfahren gehört nach dem geltenden Rechte nicht zur freiwilligen, sondern kraft ausdrücklicher Regelung (ZPO.) zur ordent­ lichen streitigen Gerichtsbarkeit. 121, 21. — 2) Der § 55 FGG., wonach das Vormundschaftsgericht seine Genehmigungsverfügung, nachdem sie wirksam geworden, nicht mehr ändern kann, enthält zwingendes Recht; er kann durch Privatvereinbarung nicht außer Kraft gesetzt werden. 121, 37. — 3) Der Notar ist durch FGG. § 171 Abs. 1 Nr. 1 nicht gehindert, eine ihm selbst erteilte Vollmacht zu beurkunden. 121, 30 (34). — 4) Verfügung „zugunsten" der Urkundsperson (FGG. § 171 Abs. 1 Nr. 1) setzt voraus, daß die Urkundsperson einen Vorteil wirtschaftlicher oder doch rechtlicher Art erlangt; das trifft nicht zu, wenn ihr lediglich .Vertretungsmacht (Macht, für einen andern zu handeln) verliehen wird. 121, 34. — 5) Die Belehrungs­ pflicht des Notars ist ein Teil der ihm in seiner Eigenschaft als Urkunds­ beamter obliegendenAmtspflichten. Sie besteht nur gegenüber den Beteiligten (den Personen, deren Erklärungen beurkundet werden sollen), nicht gegenüber Dritten. 122, 80 (82, 84). — 6) Das Reichsgericht ist zur Entscheidung über eine weitere Beschwerde nicht zuständig, wenn ein Oberlandesgericht von der Entscheidung eines anderen Oberlandesgerichts abgehen will, das seinen Sitz in einem jetzt abgetretenen Gebiete hatte. 122, 273. — 7) Unter­ schied zwischen dem Aufgebot nach ZPO. §§946flg. und den im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit ergehenden öffentlichen Aufforderungen. 121, 21. — 8) Notariellen Urkunden muß im Verkehr unbedingtes Vertrauen entgegengebracht werden können. Daher ist der Notar bei Prüfung der Persönlichkeit der vor ihm Erschienenen kraft seines Amtes zur äußersten Sorgfalt verpflichtet. 124, 63. — 9) In welcher Weise hat sich der Notar Gewißheit über die Persönlichkeit einer zur Aufnahme einer Urkunde bei ihm erschienenen, ihm bis dahin unbekannten Frau zu verschaffen, die der miterschienene, dem Notar bis dahin gleichfalls unbekannte Mann (der sich durch Urkunde ausweist) als seine Ehefrau bezeichnet? 124, 62 (63). — 10) Der Begriff der materiellen Rechtskraft ist für die Regel dem Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit fremd. 124, 324. — 11) Ein Ober-

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I. § 367. Freiwillige Gerichtsbarkeit.

aufsichtsVo. entspricht §87 der Vergleichs^)., in dessen Abs. 2 es heißt: „In die im § 31 Nr. 2, in den §§ 32, 33, 55 Nr. 3 und im § 183 Abs. 2 der KO. bezeichneten Fristen wird die seit der Eröffnung des Vergleichsverfahrens verstrichene Zeit nicht eingerechnet." 124, 351. — 3) Beteiligung am Ver­ gleichsverfahren bei Sukzessivlieferungsverträgen, besonders durch Ver­ einbarung der Vertragsteile nach Eröffnung des Verfahrens. 129, 228 (232).

Vierter Teil. Freiwillige Gerichtsbarkeit. § 367.

1) Das Aufgebotsverfahren gehört nach dem geltenden Rechte nicht zur freiwilligen, sondern kraft ausdrücklicher Regelung (ZPO.) zur ordent­ lichen streitigen Gerichtsbarkeit. 121, 21. — 2) Der § 55 FGG., wonach das Vormundschaftsgericht seine Genehmigungsverfügung, nachdem sie wirksam geworden, nicht mehr ändern kann, enthält zwingendes Recht; er kann durch Privatvereinbarung nicht außer Kraft gesetzt werden. 121, 37. — 3) Der Notar ist durch FGG. § 171 Abs. 1 Nr. 1 nicht gehindert, eine ihm selbst erteilte Vollmacht zu beurkunden. 121, 30 (34). — 4) Verfügung „zugunsten" der Urkundsperson (FGG. § 171 Abs. 1 Nr. 1) setzt voraus, daß die Urkundsperson einen Vorteil wirtschaftlicher oder doch rechtlicher Art erlangt; das trifft nicht zu, wenn ihr lediglich .Vertretungsmacht (Macht, für einen andern zu handeln) verliehen wird. 121, 34. — 5) Die Belehrungs­ pflicht des Notars ist ein Teil der ihm in seiner Eigenschaft als Urkunds­ beamter obliegendenAmtspflichten. Sie besteht nur gegenüber den Beteiligten (den Personen, deren Erklärungen beurkundet werden sollen), nicht gegenüber Dritten. 122, 80 (82, 84). — 6) Das Reichsgericht ist zur Entscheidung über eine weitere Beschwerde nicht zuständig, wenn ein Oberlandesgericht von der Entscheidung eines anderen Oberlandesgerichts abgehen will, das seinen Sitz in einem jetzt abgetretenen Gebiete hatte. 122, 273. — 7) Unter­ schied zwischen dem Aufgebot nach ZPO. §§946flg. und den im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit ergehenden öffentlichen Aufforderungen. 121, 21. — 8) Notariellen Urkunden muß im Verkehr unbedingtes Vertrauen entgegengebracht werden können. Daher ist der Notar bei Prüfung der Persönlichkeit der vor ihm Erschienenen kraft seines Amtes zur äußersten Sorgfalt verpflichtet. 124, 63. — 9) In welcher Weise hat sich der Notar Gewißheit über die Persönlichkeit einer zur Aufnahme einer Urkunde bei ihm erschienenen, ihm bis dahin unbekannten Frau zu verschaffen, die der miterschienene, dem Notar bis dahin gleichfalls unbekannte Mann (der sich durch Urkunde ausweist) als seine Ehefrau bezeichnet? 124, 62 (63). — 10) Der Begriff der materiellen Rechtskraft ist für die Regel dem Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit fremd. 124, 324. — 11) Ein Ober-

I. §368. Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden, Verfahren.

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landesgericht, das auf weitere Beschwerde eine Sache an das Beschwerde­ gericht zurückverwiesen hatte, ist an seine dieser Entscheidung zugrundegelegte Rechtsauffassung gebunden, wenn die neue Entscheidung des Beschwerde­ gerichts wiederum mit der weiteren Beschwerde angegriffen wird; es bleibt gebunden, solange eine dem Rechtsmittelverfahren zugrundeliegende und durch die Entscheidung des Gerichts der weiteren Beschwerde beeinflußte Verfügung einer Vorinstanz in Frage steht. 124, 322 (324). — 12) Die Aus­ übung des Ermessens des Grundbuchamtes, dem das Gesetz unter mehreren Maßregeln die Wahl läßt, unterliegt der Nachprüfung. (Zu § 18 GBO.). 126,109. — 13) Anträge in Grundbuchsachen müssen in der Regel schon, wenn sie gestellt werden, den gesetzlichen Anforderungen genügen. Ausnahms­ weise nach pflichtmäßigem Ermessen Zwischenverfügung statt Zurückweisung, wenn es möglich und zur Vermeidung unbilliger Hätte angebracht ist. 126, 109 (111/3). — 14) Zur Auslegung des § 27 FGG.: weitere Beschwerde, wenn die Entscheidung auf einer Verletzung des Gesetzes beruht; Erfordernis des Rechtsirrtums. (Frage aus dem Finnenrecht.) 127, 85. — 15) Zur Auslegung des §28 FGG.: Abweichung eines Oberlandesgerichts von der Entscheidung eines andern: daß die Entscheidung ausschließlich auf der Art der Auslegung der fraglichen Vorschrift beruht, ist nicht erforderlich. 127, 80. — 16) Ob der Notar berechtigt ist, dem Gläubiger eine einfache Aus­ fertigung der Schuldurkunde auszuhändigen, ist eine Frage der freiwilligen Gerichtsbarkeit und richtet sich nach PrFGG. Art. 49. 129, 168 (170). — 17) Liegt im Sinne von § 74 Abs. 1 Satz 5 AufwG. und § 28 Abs. 2,3 RFGG. Gleichheit der Rechtsfrage vor, wenn im Verfahren auf sofortige Beschwerde in Aufwertungssachen dieselbe Frage zur Entscheidung steht, über die sich das Reichsgericht schon als Revisionsgericht in einer bürgerlichen Rechts­ streitigkeit ausgesprochen hat? (Nein.) 130, 106.

Fünfter Teil.

Staats- und Verwaltungsrecht. § 368. Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden, insbesondere der Polizeibehörden und Berwaltungsgerichte. Berwaltungsverfahren. Berwaltungsstreitverfahren. Landwirtschaftskammern. (Zuständigkeit und Verfahren des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich s. im Alphabetischen Register unter „Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich".)

1) Die Verordnung bett, das Verwaltungszwangsverfahren enthält öffentliches Recht; ihre Anwendung kann durch Verträge von Privat­ personen (z. B. im Jagdpachtverträgen) nicht erweitert oder sonst verändert werden. 121, 86. — 2) Nichtige Abrede über die Zuständigkeit von Behörden in einem Jagdpachtvertrage; Folgen für den Bestand des Vertrags. 121, Entsch. d. RG. in Ziv.-S. Gen.-Reg. CXXI—CXXX. 21

I. §368. Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden, Verfahren.

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landesgericht, das auf weitere Beschwerde eine Sache an das Beschwerde­ gericht zurückverwiesen hatte, ist an seine dieser Entscheidung zugrundegelegte Rechtsauffassung gebunden, wenn die neue Entscheidung des Beschwerde­ gerichts wiederum mit der weiteren Beschwerde angegriffen wird; es bleibt gebunden, solange eine dem Rechtsmittelverfahren zugrundeliegende und durch die Entscheidung des Gerichts der weiteren Beschwerde beeinflußte Verfügung einer Vorinstanz in Frage steht. 124, 322 (324). — 12) Die Aus­ übung des Ermessens des Grundbuchamtes, dem das Gesetz unter mehreren Maßregeln die Wahl läßt, unterliegt der Nachprüfung. (Zu § 18 GBO.). 126,109. — 13) Anträge in Grundbuchsachen müssen in der Regel schon, wenn sie gestellt werden, den gesetzlichen Anforderungen genügen. Ausnahms­ weise nach pflichtmäßigem Ermessen Zwischenverfügung statt Zurückweisung, wenn es möglich und zur Vermeidung unbilliger Hätte angebracht ist. 126, 109 (111/3). — 14) Zur Auslegung des § 27 FGG.: weitere Beschwerde, wenn die Entscheidung auf einer Verletzung des Gesetzes beruht; Erfordernis des Rechtsirrtums. (Frage aus dem Finnenrecht.) 127, 85. — 15) Zur Auslegung des §28 FGG.: Abweichung eines Oberlandesgerichts von der Entscheidung eines andern: daß die Entscheidung ausschließlich auf der Art der Auslegung der fraglichen Vorschrift beruht, ist nicht erforderlich. 127, 80. — 16) Ob der Notar berechtigt ist, dem Gläubiger eine einfache Aus­ fertigung der Schuldurkunde auszuhändigen, ist eine Frage der freiwilligen Gerichtsbarkeit und richtet sich nach PrFGG. Art. 49. 129, 168 (170). — 17) Liegt im Sinne von § 74 Abs. 1 Satz 5 AufwG. und § 28 Abs. 2,3 RFGG. Gleichheit der Rechtsfrage vor, wenn im Verfahren auf sofortige Beschwerde in Aufwertungssachen dieselbe Frage zur Entscheidung steht, über die sich das Reichsgericht schon als Revisionsgericht in einer bürgerlichen Rechts­ streitigkeit ausgesprochen hat? (Nein.) 130, 106.

Fünfter Teil.

Staats- und Verwaltungsrecht. § 368. Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden, insbesondere der Polizeibehörden und Berwaltungsgerichte. Berwaltungsverfahren. Berwaltungsstreitverfahren. Landwirtschaftskammern. (Zuständigkeit und Verfahren des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich s. im Alphabetischen Register unter „Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich".)

1) Die Verordnung bett, das Verwaltungszwangsverfahren enthält öffentliches Recht; ihre Anwendung kann durch Verträge von Privat­ personen (z. B. im Jagdpachtverträgen) nicht erweitert oder sonst verändert werden. 121, 86. — 2) Nichtige Abrede über die Zuständigkeit von Behörden in einem Jagdpachtvertrage; Folgen für den Bestand des Vertrags. 121, Entsch. d. RG. in Ziv.-S. Gen.-Reg. CXXI—CXXX. 21

82flg. — 3) Welche Folgen hat Genehmigung eines (gegen wesentliche Rechtsgrundsätze verstoßenden) Gemeindebeschlusses durch den Kreis­ ausschuß? 121, 94. — 4) Als „Dritter" ist (nach §3 der preuß. VO. vom 15. Nov. 1899 über das Verwaltungszwangsverfahren) wahlweise zur An­ rufung der ordentlichen Gerichte berechtigt, wer, ohne selbst Steuerschuldner zu sein, von der die Zwangsvollstreckung veranlassenden Behörde auf Grund von Vorschriften des bürgerlichen Rechts für die beizutreibende Steuer­ schuld an Stelle des Steuerschuldners oder neben diesem als haftbar oder als zur Duldung der Zwangsvollstreckung verpflichtet, in Anspruch ge­ nommen wird. 121, 107 (109). — 5) Stellung des Konkursverwalters im Verwaltungszwangsverfahren wegen Steuerschulden des Gemeinschuldners. 121, 107 (109). — 6) Ausschließlich nach den Vorschriften der KO. über die Rechte und Pflichten des Konkursverwalters bestimmt sich, inwieweit er mit dem Vermögen des Gemeinschuldners für dessen Steuerschulden haftbar gemacht werden kann; er ist „Dritter" im Sinne von § 3 der VO. vom 15. Nov. 1899. 121, 109. — 7) Ob eine den Eigentümer als solchen treffende Abgabenschuld im Konkurse zu den Massekosten gehört und demgemäß vom Konkursverwalter aus der Masse zum vollen Betrage beglichen werden muß, ist eine Frage des bürgerlichen Rechts; im Streitfall Austragung nach § 3 der VO. v. 15. Nov. 1899. 121, 110. — 8) Verwaltungsakte müssen bis zu ihrer Aufhebung als rechtsverbindlich gelten. 121, 167. — 9) Ver­ waltungsbehörden müssen grundsätzlich, bevor sie eine nachteilige Verfügung erlassen, dem, gegen den sie ergehen soll, Gelegenheit zur Äußerung geben. 121, 237. — 10) Ermessen der Verwaltungsbehörde, Abwägung zwischen Zweck und Mittel. Mißbrauch des Ermessens unterliegt der Nachprüfung im ordentlichen Rechtswege. 121, 233. — 11) Die staatlichen Behörden müssen die wirtschaftlichen Belange der Staatsangehörigen gebührend berücksichtigen. Nur äußerstenfalls dürfen sie den einzelnen aus seinem bisher zulässigerweise geübten Beruf ausschließen und in die Gefahr wirtschaftlichen Untergangs bringen. 121, 234. — 12) Entsprechende Anwendung des § 826 BGB. im öffentlichen Recht? 121, 234. — 13) Die Tragweite der im Beschlußverfahren ergehenden Entscheidungen der Verwaltungsbehörden kann nur im ein­ zelnen Fall unter Berücksichtigung der dafür maßgebenden gesetzlichen Vor­ schriften und unter Würdigung der Natur des Rechtsverhältnisses sowie der Formen des zu seiner Feststellung dienenden Verfahrens besümmt werden. 122, 96. — 14) Entsprechende Anwendung des im § 322 ZPO. ausgedrückten Gedankens auf Entscheidungen im Verwaltungsstreitverfahren. 122, 96. — 15) Die Mieteinigungsämter find Verwaltungsbehörden, die in den ihnen durch das Mieterschutzgesetz und das Wohnungsmangelgesetz zugewiesenen Sachen ausschließlich zuständig sind. 126, 101.

§ 369. Schulwesen. 1) Heranziehung der Schuljugend 511 den Reichsjugendwettkämpfen als Ausübung öffentlicher Gewalt; Mitwirkung u. Sorgfaltspflicht des zur Aufsicht berufenen Volksschullehrers. 121,254 (256). — 2) Ist die Beschwerde eines preußischen Volksschullehrers im Ruhestande gegen einen seine Ruhe­ gehaltsansprüche ablehnenden Bescheid der Regierung deshalb unwirksam,

I. §369. Schulwesen.

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weil er sie (in entschuldbarer Unkenntnis einer gesetzlichen Neuerung) statt an den zuständigen Oberpräsidenten an den nicht zuständigen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung gerichtet hat? 123, 191 (194); vgl. auch 129, 32. — 3) Bei der Auseinandersetzung des Vermögens einer Küster­ lehrstelle gemäß § 30 Abs. 6, 7 des preußischen Volksschulunterhaltungs­ gesetzes vom 28. Juli 1906 sind die Eigentumsverhältnisse zugrunde zu legen; die öffentlichrechtliche Zweckbestimmung der bisher gemeinschaftlich be­ nutzten Vermögensstücke entscheidet nicht. 127, 251 (259/260). — 4) Bis­ heriger Dienst des (dem Eigentume nach privatrechtlichen) Stellenvermögens für öffentlichrechtliche „Zugleichzwecke" des vereinigten Kirchen- und Schulamts. 127, 253. — 5) Keine allmähliche Umwandlung der ursprüng­ lich der Kirche gewidmeten Vermögensstücke zu einem selbständigen, den Zwecken der Kirche und Schule dienenden Zweckvermögen öffentlichrecht­ licher Art. 127, 259. — 6) Vorhandensein und rechtliches Wesen einer (mit selbständiger Rechtspersönlichkeit ausgestatteten) Küsterlehrerpfründe. 127, 251 (263). — 7) Unterschied zwischen Küsterschulen und (vereinzelt vor­ kommenden) Kirchschulen. 127, 255. — 8) Juristische Persönlichkeit von Schulen und Eigentumsverwerb durch sie (im Regierungsbezirk Merseburg). 127, 262. — 9) Einführung des Versicherungszwanges für Schüler höherer Lehranstalten auf Kosten der Unterhaltspflichtigen gegen Unfälle, die mit der Schule in Zusammenhang stehen. (Verordnung des Sächs. Volks­ bildungsministeriums v. 19. März 1927 nebst Durchführungsbestimmungen und Mantelversicherungsvertrag v. 17. März 1927.) Sind diese Maßnahmen eine unzulässige Beschränkung der Vertragsfreiheit oder ein Mißbrauch behördlicher Machtbefugnisse zum Nachteil privater Versicherungsunter­ nehmungen? (Nein.) 128, 134 (139/145). — 10) Rechtsweg unzulässig für eine Klage auf Feststellung, daß eine Stadtgemeinde vertragsmäßig ver­ pflichtet sei, die Leitung einer höheren Lehranstalt einem Angehörigen eines bestimmten Glaubensbekenntnisses zu übertragen. 128, 146 (148). — 11) Kann den an einer städtischen mittleren Schule Preußens einstweilig angestellten Lehrkräften das Dienstverhältnis durch den Magistrat als An­ stellungsbehörde ohne Mitwirkung der Schulaufsichtsbehörde gekündigt werden? (Nein.) 128, 219 (229). — 12) Inhalt und Umfang des staatlichen Schulaufsichtsrechts in Preußen. 128, 219 (224/9). — 13) Die sog. Schul­ aufsicht des Staates ist Führung und Leitung der Verwaltung selbst auf dem Gebiete des inneren Schulwesens. 128, 225/7. — 14) Die preußische Gesetz­ gebung über das Unterrichtswesen macht in der Ausgestaltung des staat­ lichen Aufsichtsrechtes zwischen den Lehrkräften an Volksschulen und an mittleren Schulen keinen Unterschied; auch bei nichtstaatlichen mittleren Schulen nimmt sie ein weitgehendes Recht der Schulaufsichtsbehörde in Anspruch, bei der Beendigung des Dienstverhältnisses der Lehrkräfte mit­ zuwirken. 128, 226. — 15) Die Reichsverfassung von 1919 hat daran nichts geändert. 128, 226. — 16) Beamtencharakter der Lehrer an den öffentlichen höheren Lehranstalten Preußens. 128, 224. — 17) Die Volksschullehrer in Preußen unmittelbare Staatsbeamte, die Lehrkräfte an nichtstaatlichen mittleren Schulen Beamte der Gemeinde, die sie angestellt hat. 128, 223. — 18) Ist bei der Klage eines Volksschullehrers gegen den preußischen Staat 21*

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I. § 370. Fürsorgeerziehung. Öffentliche Armenpflege usw.

auf Feststellung einer anderen Berechnung seines ruhegehaltsfähigen Dienst­ einkommens ein rechtliches Interesse an alsbaldiger Feststellung eines Rechts­ verhältnisses anzuerkennen? 129, 31 (33/35); vgl. auch 123,191. — 19) Eine solche Klage ist gegen den Preußischen Staat zu richten, nicht gegen die Landesschulkasse. 129, 31 (35/36). — 20) Staat und Landesschulkasse sind verschiedene Rechtspersönlichkeiten. 129, 35. — 21) Aufgaben und Tätig­ keitsbereich der Schulaufsichtsbehörde und der Landesschulkasse. 129, 35. — 22) Rechtslage der sächsischen Kirchenschullehrer: Doppelamt derart, daß sie als Lehrer zu Schulgemeinde und Staat, als Kirchendiener zu Kirche und Kirchengemeinde im Treuverhältnis standen; zwiefaches Gehalts­ verhältnis. 129, 73, 77. — 23) Pensionszahlung des Staates von Einkünften für kirchenamtliche Tätigkeit ist rechtlich eine unter Art. 138 und 173 RVerf. fallende staatliche Leistung an Kirchendiener. 129, 77. — 24) Der § 3 Abs. 1 Satz 1 des sächs. Gesetzes über die Trennung des Kirchen- und Schuldienstes der Volksschullehrer vom 10. Juni 1921 ist mit Art. 138 und 173 RVerf. unvereinbar. 129, 73flg. (80). — 25) Aufhebung einer auf besonderem öffentlichrechtlichem Titel beruhenden Schulunterhaltungspflicht und somit einer Berechtigung des Schulverbandes (durch § 53 Abs. 1 des preuß. Volksschullehrer-Diensteinkommenges. v. 17. Dez. 1920) verstößt nicht gegen Art. 153 RVerf. 129, 246 (251). — 26) Allgemeines öffentlichrechtliches Verhältnis der staatlichen Dotationspflicht, wohlerworbenes Recht der Schulverbände. (Ableitung aus dem Reichsdeputations-Hauptschluß von 1803.) 129, 249. — 27) Dissidenten als Lehrkräfte an den öffentlichen Volks­ schulen Preußens? (Staatsgerichtshof für den Streit nicht zuständig.) 129, Anhang 1 (2,6/7). — 28) Bildung religionsloser Sammelklassen und Sammel­ schulen in Preußen? (Staatsgerichtshof verneint Sachbefugnis der Land­ tagsfraktionen.) 129, Anhang 1 (2, 7—9). — 29) Gewisse vom Thüringischen Ministerium für Volksbildung i. 1.1930 empfohlene Schulgebete für un­ vereinbar mit RVerf. Art. 148 Abs. 2 erklärt. (Stellen gegen Betrug, Verrat, Landesverrat, Gottlosigkeit und Vaterlandsverrat, die unser Volk zerrissen und vernichteten.) 129, Anhang 9—27 (18flg.). — 30) Durch Art. 148 Abs. 2 RVerf. die allgemeine Duldsamkeit („Toleranz") als Richtschnur für den Unterricht in öffentlichen Schulen festgelegt. 129, Anhang 21. — 31) Empfin­ dungen Andersdenkender sollen nicht verletzt werden, — ohne Rücksicht darauf, ob sie berechügt sind. 129, Anhang 21flg. § 370. Fürsorgeerziehung. Öffentliche Armenpflege. Unterstützungswohnsitz. 1) Recht auf Arbeit; Grundgedanke der Erwerbslosenfürsorge (Art. 163 Abs. 2 RVerf.). 121, 285. — 2) Mit der Erreichung des Zieles der Erwerbs­ losenfürsorge, d. h. mit dem Eintritte der bisher Erwerbslosen in ein Dienst­ verhältnis, erlöschen seine öffentlichrechtlichen Beziehungen zum Fürsorge­ träger. 121,286. — 3) Voraussetzungen der vorbeugenden Fürsorgeerziehung hilfsbedürftiger Minderjähriger. 124, 309 (316). — 4) Kann ein Minder­ jähriger, damit er nicht verwahrlose, durch eine Anordnung gemäß §§ 1666, 1838 BGB. außerhalb seiner bisherigen Umgebung auf Kosten des Für­ sorgeverbandes untergebracht werden? 124, 309 (311 flg.). — 5) Umfang der öffentlichen Fürsorgepflicht. 124, 312flg. — 6) Abzulehnen ist eine Aus-

I. § 371. Öffentliche Abgaben. Allgemeines. Verjährung usw.

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legung des § 55 des Reichsges. für Jugendwohlsahrt vom 9. Juli 1922, die zur Folge haben kann, daß ein hilfsbedürftiger Minderjähriger nur deshalb, weil er hilfsbedürftig ist, in Fürsorgeerziehung gebracht werden muß, während ein bemittelter Minderjähriger unter sonst gleichen Verhältnissen mit der Fürsorgeerziehung zu verschonen wäre. 124,316. — 7) Nicht jede Inanspruch­ nahme der Fürsorgeverbände bei der vorbeugenden Unterbringung eines Minderjährigen außerhalb seiner Familie ist ausgeschlossen. Die Fürsorge­ verbände haben nur dann nicht einzutreten, wenn Unterbringung anderswo nach Lage des Falles besondere Aufwendungen erfordert, die über die Grenzen der öffentlichen Fürsorgepflicht hinausgehen. 124, 316. — 8) Für­ sorgeerziehung tritt nur Hilfsweise (als Notbehelf) ein. 124, 311, 314, 316.

§ 371. Öffentliche Abgaben. Allgemeines. Verjährung. Direkte Staatssteuern. Kriegssteuern. Jndustriebelastung. 1) Unterschied zwischen Vermögens- und Einkommensteuer: Das Ein­ kommensteuergesetz besteuert grundsätzlich nur den Überschuß der Einnahmen über die Ausgaben (Einkommen); das für die Vermögenssteuer maßgebliche Reichsbewertungsgesetz vom 10. August 1925 (RGBl. I S. 214) unterwirft der Steuer alles irgendwie greifbare Vermögen, auch wenn der Steuer­ pflichtige aus ihm kein Einkommen bezieht. 122, 337. — 2) Muß der Pächter eines landwirtschaftlichen Gutes, der nach dem Pachtvertrag alle das Gut betreffenden öffentlichen Lasten und Abgaben zu tragen hat, dem Verpächter, dem nach dem Vertrage nur die auf sein Einkommen aus dem Pachtgute zur Erhebung gelangenden „direkten Staatseinkommensteuern" zur Last fallen, den auf das Pachtgut fallenden Teil der Reichsvermögenssteuer ersetzen? (Auslegungsfrage; Ermittelung des Parteiwillens.) 122, 335. — 3) Die Vermögenssteuer ist keine auf den Besitz, besonders den Grundbesitz, gelegte Realsteuer, keine auf dem Besitze ruhende Last im Sinne des § 546 BGB.; ihre Höhe richtet sich nach dem Ertrage des Grundstücks und dem daraus zu berechnenden Ertragswerte. 122, 336/7. — 4) Sinn der Be­ zeichnung „direkte Staatseinkommensteuern" in einem Pachtverträge (bei der Verteilung der Lasten auf Pächter und Verpächter). 122, 335' (339). — 5) Zwangskurtaxen sind (zum Unterschied von den Privatrechts- oder Ent­ gelts-Kurtaxen) Gemeindelasten (früher nach §34 des preuß. ZuständigkeitsG. v. 1. August 1883, jetzt nach § 38 der LandgemeindeO. v. 3. Juli1891). 121, 278. — 6) Anträge, die preuß. Notverordnung vom 8. Mai 1929 über die Regelung der Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1929 für ungültig zu erklären, abgewiesen. 125, Anhang 1 (7, 9). — 7) Wann werden Steuer­ beträge fällig, die auf Grund des endgültigen Vermögensteuerbescheids über die im Laufe des Steuerjahres geleisteten Vorauszahlungen hinaus zu entrichten sind? 126, 249 (251/2). — 8) Unterschied zwischen Entstehung und Fälligkeit der Steuerschuld; keine Fälligkeit einer Schuld, die der Schuldner noch gar nicht tilgen kann. 126, 251/2. — 9) Verzugszuschläge fallen unter die öffentlichen Abgaben im Sinne des § 61 Nr. 2 KO. 126, 249 (251). — 10) Nach dem Jndustriebelastungsgesetz vom 30. August 1924 (RGBl. II S. 257) kann eine Verteilung der Last nur im Verhältnis zwischen dem Eigentümer und dem Pächter oder Nutznießer des Betriebes verlangt

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I. § 372. Indirekte Staatssteuern.

werden; Ausdehnung auf den Unterpächter und Weit^erverteilung zwischen ihm und dem Pächter ist nicht gerechtfertigt. 123,117 (119). —11) Inwieweit ist der ordentliche Rechtsweg in Steuersachen zulässig? (Zur Auslegung des § 227 RAbgabenO.) 127, 337 (339). — 12) Eine Sicherungsübereignung, vom Steuerschuldner (nach §§ 12, 96 TabakstG., § 35 StundungsO.) mit der Finanzbehörde geschlossen, um der drohenden Beitreibung von Steuern zu entgehen, liegt auf privatrechtlichem Gebiete; sie ist keine Steuersache im Sinne von § 227 RAbgabenO. 127, 339/340. — 13) Kann gegen einen Sicherungsübereignungsvertrag, den eine Finanzbehörde mit einem Steuer­ schuldner (zur Sicherung von Tabaksteuern) geschlossen hat, Nichtigkeit aus § 138 BGB. wegen Kredittäuschung geltend gemacht werden? 127, 337 (340). — 14) Im Gebiete des preußischen Rechts ist für den Streit über die Entrichtung öffentlicher Abgaben der Rechtsweg grundsätzlich aus­ geschlossen; er kann auch nicht in Gestalt eines Umweges über die Bereiche­ rungsklage (Rückforderung gezahlter Nichtschuld) eröffnet werden. 129,96. — 15) Die Frage der Abgabenpflicht kann nicht dadurch zur Entscheidung im ordentlichen Rechtswege gebracht werden, daß der öffentlichrechtliche Tat­ bestand (um eine gerichtliche Verfolgung des Anspruchs zu ermöglichen) durch Unterstellung unter privatrechtliche Gesichtspunkte in ein bürgerlich­ rechtliches Gewand gekleidet wird. 130, 316. — 16) Landesabgaben, die auf Grund einer (später vom Reichsfinanzhofe für unvereinbar mit dem Reichs­ recht erklärten und daher) nichtigen Landessteuervorschrift gezahlt worden sind, können nicht im ordentlichen Rechtswege zurückgefordert werden. 130, 319 (327). § 372. Indirekte Staalssteuern. I. Zölle.

Verbrauchssteuern.

II. Erbschaftssteuer. III. Stempelsteuer.

Allgemeines.

A. Reichs stempelsteuer. B. Preußische Stempelsteuer. a) preußisches Stempelsteuergesetz vom 3

Juli J895.

b) preußisches Stempelsteuergesetz vom 30. Juli 1909.

c) preußisches Stempelsteuergesetz vom 27. Oktober |92^.

Gesetz. 1) Dadurch, daß die Minister der Justiz und der Finanzen nach § 5 Abs. 1t des preuß. Stempelsteuergesetzes vom 27. Oktober 1924 einer „Vereinigung" (Wohnungsfürsorge-Gesellschaft mbH.) die Befreiung von der Steuer bewilligen, wird nicht die Steuerfreiheit erst begründet; vielmehr

I. § 372. Stempelsteuer.

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stellt die Entscheidung der Minister nur einen bestehenden Rechtszustand derart fest, daß eine ohne zeitliche Einschränkung ausgesprochene Bewilligung auch für die Vergangenheit wirkt. 122, 189 (194). — 2) Die Steuerfreiheit kann nur dann bewilligt werden, wenn nicht bloß die Satzung dem Gesetz entspricht, sondern auch die Vereinigung sich gesetz- und satzungsgemäß betätigt. 122, 191. — 3) Die Minister können, wenn die Satzung erst nach dem Jnslebentreten der Vereinigung dem Gesetz, oder wenn die Tätigkeit der Vereinigung erst nachträglich dem Gesetz und der Satzung angepaßt worden ist, im Entscheid aussprechen, daß die Steuerfreiheit erst von einem bestimmten Zeitpunkt an bestehen soll. 122, 195. — 4) Jede Behörde und jedes Gericht hat, wenn sie die Voraussetzungen, von denen das Gesetz die Steuerfreiheit abhängig macht, für vorliegend erachtet, die notwendig daraus folgende Steuerfreiheit zu berücksichtigen. 122,193. — 5) Wird eine Eigentümergrundschuld abgetreten und in eine Darlehenshypothek um­ gewandelt, so ist die Abtretung als ein mit der Umwandlung und mit der Ausstellung der Schuldverschreibung einheitliches Rechtsgeschäft anzusehen; die Abtretung wird also nach § 10 Abs. 3 preuß. StempelStG. von dem für die Schuldverschreibung bestimmten Stempel gedeckt. 124, 140 (141). — 6) Der § 16 Abs. 3 preuß. StempStG. v. 27. Okt. 1924 schafft nicht nur die Fälligkeit einer schon bestehenden Stempelschuld, sondern gibt Voraus­ setzungen für die Entstehung der Stempelpflicht. 129, 233. — 7) Im Falle des § 16 Abs. 3 entsteht die Steuerpflicht erst, wenn die Genehmigung erteilt ist, von deren Erteilung die Rechtswirksamkeit des Rechtsgeschäfts abhängt. 129, 234. — 8) Der § 16 Abs. 3 ist auch dann anzuwenden, wenn das ge­ nehmigungsbedürftige Geschäft in notarieller Form beurkundet ist. 129, 234. — 9) Der § 16 Abs. 3 bezieht sich auch auf die in der Tarifstelle 2 (früher 4) geordnete Verstempelung der Verträge über Annahme an Kindesstatt. 129, 234. — 10) „Urkunden über Rechtsgeschäfte" (§ 16 Abs. 3) sind solche Schriftstücke, deren Beurkundung abgeschlossen ist; die Beurkundung eines Kindesannahme-Vertrags z. B. ist mit der Vollziehung des notariellen Aktes vollendet. Das Erfordernis der Bestätigung (§ 1741 Satz 2 BGB.) und die daraus nach § 16 Abs. 3 preuß. StempelStG. zu ziehenden Rechts­ folgen können das Vorhandensein einer vollendeten Notariatsurkunde nicht in Frage stellen. 129, 235. — 11) Ein in Preußen notariell beurkundeter Vertrag über eine Annahme an Kindes Statt unterliegt, nachdem er bestäügt worden ist, ohne weiteres der Verstempelung nach Tarifst. 2 PrStStG. Ob die Bestätigung durch ein preußisches oder ein nichtpreußisches Gericht erteilt wurde, ist dafür unerheblich. 129, 232 (236). — 12) Entscheidend für die Verstempelung ist nicht der wirtschaftliche Zweck, sondern der rechtliche Inhalt des Geschäfts. 125,343; 126,369. —13) Verzinsung zurückgeforderter Stempelsteuerbeträge (Fälligkeit). 130, 237 (240). — 14) In Stempelsteuer­ sachen schuldet der Staat in der Regel nur 4°/0 Verzugszinsen; das Verlangen eines höheren Zinsfußes bedarf besonderer Rechtfertigung unter dem Ge­ sichtspunkt des Schadensersatzes. 123, 159; 130, 240. — 15) Ob das Reich bei der Regelung einer Steuerart, die es sich Vorbehalten hat, gewisse Be­ freiungen zuläßt, ist für die Länder usw. ohne Bedeutung; da ihnen die ganze Steuerart entzogen ist, können sie auch die von der Reichssteuer be-

freiten Rechtsvorgänge nicht mit einer gleichartigen Landessteuer belegen. 122, 122 (128); 127, 235. Tarif 1) Eine Sicherungsabtretung ist auch dann nach Tarifstelle 1 PrStStG. Nr. 1 zu Verstempeln, wenn in der Urkunde besonders darauf hingewiesen ist, daß die Abtretung erfolgt, um eine Forderung zu sichern. 125, 342. — 2) Er­ klärungen, die in Sicherungsübereignungs-Verträgen dahin abgegeben werden, daß der Veräußerer dem Gläubiger Versicherungsansprüche ab­ trete, unterliegen in Preußen nicht dem Abtretungsstempel nach Tarifstelle 1. 130, 237 (242). Nr. 2 1) Ein in Preußen notariell beurkundeter Vertrag über Annahme an Kindes Statt ist, nachdem er bestätigt worden, ohne weiteres nach Tarifst. 2 PrStStG. zu Verstempeln; unerheblich ist dafür, ob ein preußisches oder ein nichtpreußisches Gericht die Bestätigung erteilt hat. 129, 232 (236). Nr. 7 1) Eine Urkunde, in der zur Deckung von Verlusten aus abgeschlossenen und abzuschließenden Börsentermingeschäften in Wertpapieren eine Sicher­ heit bestellt wird, unterliegt nicht dem preußischen Landesstempel (Tarifst. 7 Abs. 1). 127, 231 (235). — 2) Zur Verschmelzung mehrerer Gesellschaften gehört stempelrechtlich die Erhöhung des Gesellschaftskapitals der über­ nehmenden Gesellschaft. 129, 312. — 3) Verschmelzung ist sowohl die Ver­ einigung, bei der die übernehmende Gesellschaft den Gesellschaftern der untergehenden für die Übertragung ihres Vermögens neue, auf Grund einer Kapitalerhöhung geschaffene Aktien ihres Unternehmens überläßt, wie auch die Verbindung, bei der die aufnehmende Gesellschaft alte, von ihr erworbene Vorratsaktien dazu benutzt, um die Gesellschafter der anderen Gesellschaft abzufinden. 129, 315. — 4) Wie sich die zur Verschmelzung ge­ hörenden einzelnen Akte zeitlich abgewickelt haben, ist für den steuerrecht­ lichen Begriff der Verschmelzung ohne Belang. 129,315. — 5) Einbringung beweglicher Sachen in eine Kapitalgesellschaft kann, wenn sie Bestandteil eines Gesellschaftsvertrags ist, nicht als selbständig zu besteuerndes An­ schaffungsgeschäft aus diesem Vertrage herausgezogen werden. 129, 316. — 6) Für die Verschmelzung mehrerer Gesellschaften ist nur die reichsgesetz­ liche Gesellschaftssteuer auf Grund des Kapitalverkehrsteuergesetzes oder des Steuermilderungsgesetzes zu erheben; es wird nicht auch für die Über­ tragung des Vermögens der sich auflösenden Gesellschaft auf die übernehmende Gesellschaft der landesgesetzliche Kaufvertragsstempel geschuldet. (Tarifst. 7 Abs. 1b.) 129, 312 (316). — 7) Wann liegt eine nur von einem der Vertrag­ schließenden unterzeichnete Beurkundung von Veräußerungen beweglicher Sachen und wann die Beurkundung eines bloßen Vertragsangebots vor? („Bestellschein" eines Möbelgeschäfts mit aufgedruckten „allgemeinen Verkaufsbedingungen"; Tarifst. 7 Abs. 5.) 124, 336. — 8) Die Tarifstelle 7 Abs. 5 PrStStG. greift immer dann und nur dann ein, wenn wirklich die Veräußerung, also der Abschluß des betreffenden Umsatzgeschäfts, schriftlich verlautbart ist. Auslegung des sog. Pattbergschen Musters und andrer Formblätter für käufliche Bestellung. (Verkauf von Kraftwagen.) 126, 366. — 9) Die Befreiungsvorschrift der Tarifstelle 7 Abs. 9 Nr. 3 PrStStG. ist nicht anwendbar auf Verträge, die eine von mehreren Jndustriewerken als Verkaufsstelle gegründete Gesellschaft mbH. (also eine gesellschaftliche

Vereinigung mit selbständiger Rechtspersönlichkeit) über Erzeugnisse der Werke mit den Käufern abschließt. 128, 50 (52). — 10) Unter welchen Voraussetzungen ist ein Sicherungsübereignungs-Vertrag als lästiges Veräußerungsgeschäft im Sinne der Tarifstelle 7 anzusehen? (Es müssen sich beiderseits Leistungen gegenüberstehen, die nach dem Willen der Be­ teiligten gegenseitig ausgetauscht werden; Leistung und Gegenleistung.) 127, 23 (25). — 11) Bloße Übereignung einer veräußerten Sache ist, weil die Gegenleistung fehlt, kein lästiges Veräußerungsgeschäft. 127, 24. 1) Stempelpflicht einer Urkunde über vertragliche Herabsetzung eines Tarif Pacht- oder Mietzinses (Jagdpacht); nicht nach Tarifst. 10 oder 18 Z. 1 Nr. 10 Abs. 2 (weil kein neuer Vertrag und keine Vertragsaufhebung), sondern nach Tarifst 18 Z. 2 Abs. 1. 123, 157. — 2) Für einen Vertrag, durch den ein Kaliwerk seine Beteiligungsziffer (d. h. seinen gesetzlichen Anteil am Kaliabsatz) an ein andres Kaliwerk der Ausübung nach entgeltlich über­ läßt (verpachtet), ist der Pachtstempel der Tarifst. 10, nicht der Kaufstempel der Tarifst. 7 zu berechnen. 130, 275 (284). 1) Verstempelung eines notariell beurkundeten Vertrags über eine Nr. 12 Annahme an Kindes Statt. 129, 235. — 2) Keine Befreiung vom Protokoll­ stempel, wenn in der Notariatsurkunde neben der Auflassung auch noch der Antrag auf Eintragung des Eigentumswechsels beurkundet ist? 129, 6 (7). 1) Urkunden, welche Rechtsvorgänge betreffen, die schon das Reich Nr. 14 besteuert hat, sind landessteuerfrei; daher kann der preußische Schuldverschreibungsstempel nicht gefordert werden, wenn m der Gesamtschuld­ verschreibung dieselbe Schuld beurkundet wird wie in den mit Reichssteuer belegten Teilschuldverschreibungen. 122, 122 (124, 126flg.). — 2) Schuld­ verschreibungen im Sinne der Tarifstelle 14 PrStStG. sind nur urkundliche Erklärungen über die Verpflichtung, einem andern eine bestimmte Geld­ summe zu zahlen; daß die versprochene Leistung einen Kapitalwert hat, genügt nicht. 122, 279 (281). — 3) Gegenstand der Stempelpflicht nach Tarifstelle 14 ist nicht nur die persönliche Schuldverschreibung für sich allein, sondern die hypothekarische Schuldverschreibung als Ganzes, die Ausstellung der persönlichen Schuldverschreibung nebst der Beschaffung ihrer Sicherung durch eine Hypothek. 124, 141. 1) In dem bloßen Bekenntnis zum Empfange der allgemeinen Geschäfts- Nr. 15 bedingungen einer Bank und des beigefügten Ubersendungsschreibens liegt noch kein Vertragsschluß. 122, 75 (77, 79). — 2) Die Tarifstelle 15 erfaßt zwar die Beurkundung einer Sicherstellung von Rechten auch dann, wenn die Beurkundung des sicherzustellenden Rechtes keine Schuldverschreibung dar­ stellt; da jedoch der Stempel für die beurkundete Sicherstellung den Stempel für die Beurkundung des sicherzustellenden Rechts nicht übersteigen darf (TSt. 15 Abs. 3), so ist immer zu fragen, ob die Beurkundung des sicher­ zustellenden Rechts überhaupt einem Stempel unterläge, gegebenenfalls in welcher Höhe. 122, 279 (282). — 3) Verstempelung von Sicherungs­ abtretungen (TSt. 1 oder 15?). 125, 342 (343/4). — 4) Für die Beurkundung der Sicherstellung von Rechten aus Wechseln und Schecken darf in Preußen kein Landesstempel erhoben werden. 127, 123 (124). — 5) ©ine Urkunde, in der zur Deckung von Verlusten aus abgeschlossenen und abzuschließenden

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I.

§372.

Stempelsteuer.

Börsentermingeschäften in Wertpapieren eine Sicherheit bestellt wird, unterliegt dem preußischen Landesstempel nicht. 127, 231 (233). — 6) Als „Sicherstellung von Rechten" im Sinne der Tarifstelle 15 kommen rechtlich nur die Übernahme von Bürgschaften und bürgschaftsähnlichen Verpflich­ tungen und Pfandbestellungen aller Art in Betracht; zu den Pfandbestellungen gehört (neben Hingabe von Sachen als Faustpfand, Bewilligung der Hypo­ thekeneintragung) auch die Bewilligung der Eintragung einer Vormerkung. 130, 231 (232). — 7) Was gehört zur Beurkundung des sicherzustellenden Rechts (TSt. 15 Abs. 3)? 130, 231 (232/3).

Tarif 1) Eine Urkunde über die vertragliche Herabsetzung eines Pacht- oder Nr. 18 Mietzinses (Jagdpacht) unterliegt nicht dem Stempel der Tarifstelle 18 Z. 1 Abs. 2, aber dem der TSt. 18 Z. 2 Abs. 1. 123, 157 (159). — 2) All­ gemeiner Vertragsstempel (TSt. 18 Abs. 2) für Urkunden, in denen zur Deckung von Verlusten aus Börsentermingeschäften in Wertpapieren eine Sicherheit bestellt wird? 127, 231 (234/5).

Nr. 19

1) Wie ist der Wert des Gegenstandes einer Vollmacht zu bemessen, die sich auf gegenwärtiges und zukünftiges Vermögen des Vollmachtgebers erstreckt, insbesondere der Wert der Erteilung von Prokura? 122, 143. — 2) Grundlage für die Ermittelung des Wertes einer Prokuraerteilung ist das in dem Handelsgeschäfte vorhandene bewegliche Aktivvermögen ohne Abzug der Schulden. 122, 145. — 3) Bei einer Vollmacht, die zum Zutritt zu dem Schrankfach eines Bankkunden ermächtigt, ist der Wert des Gegen­ standes als nicht schätzbar anzusehen, weil der jeweilige Wert des Schrank­ fach-Inhalts nicht festgestellt werden kann. 125, 87 (90). — 4) Ein Schreiben, durch das eine Firma unter Bezugnahme auf die allgemeinen Geschäfts­ bedingungen zweier Spediteurvereinigungen einen Spediteur ständig mit der Abrollung aller für sie ankommenden Güter beauftragt, enthält keine Erteilung einer Vollmacht an den Spediteur. 125, 385 (387). — 5) In welcher Weise ist der Wert des Gegenstandes bei einer Vollmacht zu er­ mitteln, die ein Konkursgläubiger, „zur Empfangnahme des Streitgegen­ standes" ausstellt? 128, 235 (237). — 6) Eine Vollmachtsanzeige eines Kaufmanns an die Eisenbahn-Güterabfertigung des Inhalts, daß er einen Spediteur zur Empfangnahme von Gütern bevollmächtigt habe, ist nicht stempelsteuerpflichtig. 124, 383 (385). — 7) Zur Frage der Stempelfreiheit von Auflassungsvollmachten: sie sind der Stempelbefreiung nicht teilhaftig, wenn sie in beurkundeten Vertragsangeboten enthalten sind. (TSt. 19 Abs. 7b PrStStG.). 127, 119 (122). — 8) Bei Abstimmungsvollmachten ist der Wert des Gegenstandes stets als nicht schätzbar anzusehen und demnach nur der Feststempel von 1,50 RM. zu erheben. 122, 89 (93). — 9) Für die Wertbemessung bei der Vollmacht kommt es darauf an, welche Berechügungen und welche Möglichkeiten des rechtlichen Handelns sie dem Bevollmächtigten verleiht. 122, 145; 128, 237.

IV. Verkehrssteuer. Gesetz über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs v. 8. April 1917.

V. Umsatzsteuer. VI. Grunderwerbsteuer.

§ 373. Gemeindesteuern. 1) Eine Kurtaxe im Sinne des § 12 des preußischen Kommunalabgaben­ gesetzes vom 14. Juli 1893 (Zwangskurtaxe) kann, weil öffentlichrechtliche Gemeindeabgabe, nicht im ordentlichen Rechtsweg eingeklagt werden. 121, 273 (278). — 2) Anders die früheren (Privatrechts- oder Entgelts-) Kurtaxen; Streit über sie war im ordentlichen Rechtsweg auszutragen. 121, 273 (275). — 3) Eine Stadtgemeinde, die eine Lustbarkeitssteuer erhebt, kann von den Theaterunternehmern, denen sie für die Vorstellungen eine aus Feuerwehrleuten bestehende Feuerschutzwache stellt, auf Grund der bürgerlichrechtlichen Vorschriften über den Dienstvertrag eine Ver­ gütung verlangen. 123, 344 (347).

§ 374. Rechtsverhältnisse der Beamten. (Haftung der Beamten bei Amtspflichtverletzungen s. § 145 unter § 839 BGB. — Haftung öffentlichrecktlicher Körperschaften für das Verschulden ihrer Beamten s. § 147 S. 172.)

I. Allgemeines.

1) Wartestandsbeamte (in einstweiligen Ruhestand versetzte); grundsätz­ liche Unterschiede von den aktiven (im Dienste befindlichen); Gehalt und Wartegeld. 121, 148, 150. — 2) Die Möglichkeit, aufzurücken, erzeugt nur eine Anwartschaft, aber nicht ein Recht auf eine Aufrückungsstelle. 121, 220; 122, 5. — 3) Ein Beamtenverhältnis kann auch dadurch begründet werden, daß die Behörde jemandem die Ausübung obrigkeitlicher Dienstverrichtungen überträgt, die der Regel nach nur von Beamten vorgenommen werden dürfen. 122, 6; 125, 421. — 4) Kein Anwärter hat, auch nach Ablegung von Prüfungen, einen Rechtsanspruch auf Anstellung im Reichs- oder Staatsdienst; kein Beamter hat ein wohlerworbenes Recht, aufzurücken oder befördert zu werden oder einen Rechtsanspruch auf Beibehaltung etwaiger hierfür aufgestellter und bekannt gegebener Grundsätze. 122, 5. — 5) Kein Recht des Beamten auf fortdauernde einheitliche besoldungs­ rechtliche Behandlung mit der ganzen Beamtenklasse, der er zuzurechnen ist; kein Anspruch auf Besoldung in der höheren Gruppe, wenn die bislang einzige Gehaltsgruppe in zwei geteilt wird. 122, 8 (10). — 6) Was versteht man unter „Degradation" eines Beamten? 122, 16. — 7) Nach der Reichs­ verfassung (Art. 129 Abs. 2) soll Versetzung eines Beamten in ein Amt von geringerem Range gegen seinen Willen nicht statthaft sein. 122, 13. — 8) Ziel des Art. 129 RVerf., die Stellung des Berufsbeamtentums zu sichern. 122,15. — 9) RVerf. Art. 129 Abs. 2 zieht dem Landesrecht in der Art der Versetzung der Landesbeamten eine Schranke, und zwar mit sofortiger Wirksamkeit auch gegenüber einer beim Inkrafttreten der Reichsverfassung schon bestehenden Regelung. 122, 13. — 10) Jeder Beamte hat auf seinen Amtsrang ein wohlerworbenes Recht im Sinne von RVerf. Art. 129 Abs. 1

Satz 3. 122, 19. — 11) Für vermögensrechtliche Ansprüche der Beamten aus ihrem Dienstverhältnis steht zwar grundsätzlich der Rechtsweg offen (Art. 129 Abs. 1 RVerf.). Seine Zulässigkeit aber kann reichs- oder landes­ gesetzlich von bestimmten Voraussetzungen abhängig gemacht und an bestimmte Zeitgrenzen gebunden werden. 122,96. —12) Im Beamtenrechte gilt der — nur vorübergehend durch die Personalabbauverordnung beseiügte — Grund­ satz, daß der pensionierte Beamte, auf dessen Tätigkeit der Staat verzichtet hat, frei über seine Arbeitskraft verfügen kann und sich eine Kürzung seines Ruhegehalts nur bei Wiederverwendung im öffentlichen Dienste gefallen lassen muß. 122,296. —13) Ruhegehaltsbezüge im Verhältnis zu Abfindungs­ beträgen, die vergleichsweise auf rein bürgerlichrechtlicher Vertragsgrund­ lage gewährt werden. 123, 210flg. — 14) Der Beamtenbegriff ist nicht völlig einheitlich; er kann nach Sinn und Zweck der Gesetze, die ihn ver­ wenden, weiter oder enger sein. 124, 162. — 15) Beamte im Sinne von Art. 131 RVerf. sind alle, die das Reich, der Staat oder die Gemeinde mit der Ausübung obrigkeitlicher Befugnisse betraut hat. 124,162; 125, 421. — 16) Mitglieder freiwilliger Feuerwehren als Hilfstruppen der Polizei (aber nicht Beamte). 124, 162,163. — 17) Die reichsgesetzlichen Vorschriften und die landesgesetzlichen Vorschriften Preußens, durch welche die Ent­ scheidung über Versorgungsansprüche von Schutzpolizeibeamten den ordentlichen Gerichten entzogen wird, sind nicht rechtsgültig. Der ordent­ liche Rechtsweg ist für Schutzpolizeibeamte im Reich und in Preußen nicht ausgeschlossen. 124, 173 (178). — 18) Schutzpolizeibeamte gehören nicht zu den Berufssoldaten (Art. 129 Abs. 4 RVerf.), sondern zu den Beamten (Art. 129 Abs. 1 Satz 4). 124, 177. — 19) Verwaltungshandlungen, welche die Anstellung oder Zurruhesetzung eines Beamten betreffen, sind wegen eines Willensmangels der Behörde (z. B. Irrtums über die Pflichttreue des Beamten) anfechtbar. 124, 192 (194). — 20) Eine solche Anfechtung hat rückwirkende Kraft. 124, 192 (195). — 21) Beamtenverhältnisse sind auch in ihren vermögensrechtlichen Beziehungen ausschließlich nach öffent­ lichem Rechte zu beurteilen und unterliegen weder der Anwendung noch der Übertragung von Grundsätzen des bürgerlichen Rechts. 124, 193. — 22) Rechtsgedanken aber, die sich sowohl im bürgerlichen wie im öffentlichen Rechte finden, und in jenem eine auch auf dieses anwendbare Fassung er­ halten haben, sind auch im öffentlichen Recht, als zu ihm gehörig, an­ zuwenden. 124,194. — 23) Beamtengehälter sind nicht Entgelt für geleistete Dienste, sondern werden gewährt in Erfüllung der öffentlichrechtlichen Pflicht der betreffenden Körperschaft, für einen angemessenen Lebensunter­ halt ihrer Beamten zu sorgen. 124, 233; 125, 370. — 24) Aus dem Treu­ verhältnis zwischen Beamten und Körperschaft folgt, wenn zwischen Fälligkeit und Auszahlung das Gehalt durch Währungsverfall so entwertet, daß es seinen Zweck nicht mehr erfüllen kann, die Pflicht entsprechender (freier) Aufwertung. 124, 232/4. — 25) Kein Anspruch des Beamten auf Verzinsung (auch nicht auf Prozeßzinsen) neben der Aufwertung. 124, 234. — 26) Zeit­ weiliges Stehenlassen von Gehaltsteilen in der Kasse der öffentlichen Körper­ schaft als Maßregel auf Grund einseitigen öffentlichrechtlichen Verwaltungs­ aktes. 124, 231. — 27) Der im privaten Rechtsverkehr geltende Grundsatz,

daß eine ungebührliche Verzögerung der Geltendmachung eines Aufwertungs­ anspruchs als gegen Treu und Glauben verstoßend unter Umständen dessen Verwirkung zur Folge habe, findet auf öffentlichrechtliche Gehaltsansprüche gegen den Staat oder sonstige öffentlichrechtliche Körperschaften keine Anwendung. 124, 232. — 28) Bei verspätet ausgezahlten Beamtengehältern handelt es sich nicht eigentlich um Aufwertung im gewöhnlichen Sinne, sondern um eine Umrechnung in die wirklich geschuldeten Werte. 124,233. — 29) Die nur für die Regelung des inneren Dienstes bestimmten Geschäfts­ anweisungen können nicht einen allgemein maßgeblichen Rechtszustand schaffen, sondern nur das Bestehen eines solchen den Beamten in Erinnerung bringen, damit sie ihn beachten. 124, 247. — 30) Regelmäßig entscheidet die Ernennung des Beamten darüber, in wessen Dienst er steht und wer deshalb für seine Amtsversehen einzutreten hat. Außer Betracht bleibt, wessen Hoheitsrechte der Beamte im einzelnen Falle ausgeübt hat. 125,13; 126, 83. — 31) Vereinbarungen des Staates mit einem Beamten über dessen vermögensrechtliche Ansprüche sind zulässig, wenn sie dem Wesen des Beamtenverhältnisses nicht widersprechen. 125, 295 (299). — 32) Solche Vereinbarungen können dadurch getroffen werden, daß der Staat einem an vermögensrechtliche Vorbehalte geknüpften Anträge des Beamten stattgibt, ohne sich zu den Vorbehalten zu erklären. 125, 295 (299). — 33) Für die Beamten sind die Einwirkungen von Straftaten und dis­ ziplinarischen Vergehen auf ihre Gehaltsansprüche durch die Gesetze er­ schöpfend geregelt. Darüber hinaus gibt es keine Gründe, aus denen der Gehaltsanspruch wegfällt, zumal da das Gehalt keine Dienstentlohnung, sondern eine für standesmäßigen Unterhalt bestimmte Rente ist. Diesem Unterhaltungsanspruche kann nicht mit der auf Pflichtwidrigkeit gestützten Einrede der Arglist begegnet werden. 125, 318. — 34) Verwirkung des Aufwertungsverlangens bei Gehaltsansprüchen? 125, 318/9. — 35) Der Beamte kann nicht verlangen, daß die einzelnen Teile seines Dienst­ einkommens stets in gleicher Höhe bestehen bleiben. 125, 370. — 36) Unter­ schiedliche besoldungsrechtliche Behandlung von Beamtengruppen aus sachlichen Gründen ist mit der Verfassung vereinbar. 125, 371. — 37) Die Befugnis zur Ausübung von Hoheitsrechten kann der Natur der Sache nach nur im Rahmen eines öffentlichrechtlichen Beamtenverhältnisses ein­ geräumt werden und nicht Gegenstand eines privatrechtlichen Dienstvertrags sein; sie setzt daher die Anstellung als Beamter notwendig voraus. 125,421. — 38) Solchen Personen, denen nur nebenher obrigkeitliche Befugnisse zugeteilt sind, deren Haupttätigkeit aber nicht mit der Ausübung der öffentlichen Gewalt verbunden ist, kann die Rechtsstellung von Beamten versagt werden. 125, 422. — 39) Unterscheidungsmerkmale zwischen öffentlichrechtlichem Beamtenverhältnis und bürgerlichrechtlichem Dienstvertragsverhältnis. 126, 147 (150flg.). — 40) Ein auf seinen Antrag entlassener Beamter kann nach­ träglich Weiterzahlung seines Gehalts verlangen, wenn sowohl er wie die öffentliche Körperschaft, in deren Dienst er stand, bei der Entlassung un­ richtigerweise davon ausgegangen sind, daß er Kündigungsbeamter sei, während er tatsächlich lebenslänglich angestellter Beamter war. 126, 243. — 41) Entlassung des Beamten als zweiseitiger Verwaltungsakt; Anwendung

des § 242 BGB. auf dieses öfsentlichrechtliche Verhältnis. 126, 245. — 42) Kann der Staat, der aus Dienstverfehlungen eines Beamten nach RVerf. Art. 131 auf Schadensersatz in Anspruch genommen wird, sich an dem Beamten schadlos halten, wenn dessen Amtspflichtverletzung eine Folge von Arbeitsüberbürdung gewesen ist? 126, 362 (366). — 43) Aus der Treu- und Fürsorgepflicht des Staates den Beamten gegenüber folgt, daß er von ihnen nicht Leistungen verlangen darf, welche die Kräfte über­ steigen und keine pflichtmäßige Geschäftsführung zulassen. 125, 364. — 44) Eine preußische öffentliche Körperschaft, deren Geschäftsbereich sich durch die Abtretung preußischer Gebietsteile an Polen und Danzig erheblich verringert hat, ist nicht berechtigt, ihre dadurch überflüssig gewordenen Beamten zu entlassen und dem Fürsorgeamte für Beamte aus den Grenz­ gebieten zu überweisen. Durch Entlassung verletzt sie wohlerworbene Rechte des Beamten (aus seiner Anstellung auf Lebenszeit imb auf ... Be­ soldung. ..) 127, 149 (153). — 45) Setzt der Begriff des Nebenamtes voraus, daß sein Inhaber zugleich ein Hauptamt bekleide? 127, 329 (333). — 46) Unter welchen Voraussetzungen genügt es zum Ausschluß der lebens­ länglichen Anstellung eines Staatsbeamten, daß durch allgemeine Vorschrift die Kündbarkeit der Beamtengattung, der er zugehört, angeordnet worden ist? 127, 335. — 47) Die den Beamten gewährleistete Freiheit ihrer poli­ tischen Gesinnung (Art. 130 Abs. 2 RVerf.) umfaßt das Recht, sich bei einem zugelassenen Volksbegehren ohne Rücksicht auf dessen Inhalt ein­ zutragen und beim Volksentscheid abzustimmen. 127, Anhang 1 (18flg.). — 48) Die Verleihung von Titeln zur Auszeichnung einzelner beamteter oder nichtbeamteter Personen (Ehrentiteln) ist mit Art. 109 Abs. 4 RVerf. nicht vereinbar. 127, Anhang 25 (36flg.). — 49) Titel als Amts- oder Berufs­ bezeichnung (Art. 109 Abs. 4 RVerf.): was ist darin ein-, was dadurch aus­ geschlossen? 127, Anhang 45/6. — 50) Das Beamtenverhältnis wird nicht durch einen öffentlichrechtlichen Vertrag, sondern durch einen einseitigen Verwaltungsakt der Anstellungsbehörde begründet. 128, 62. — 51) Frage nach dem Rechte des Beamten auf Belassung im Amt (unentschieden ge­ lassen). 128, 63. — 52) Ist die Anstellungsbehörde vermöge ihrer Ämter­ hoheit berechtigt, dem Beamten die Ausübung seiner Amtsverrichtungen zu untersagen, ihn zwangsweise zu beurlauben? Eine solche Anordnung könnte sich immer nur als Notmaßnahme darstellen, nur aus wichtigen Gründen, aus dringenden Rücksichten auf das Staats- oder Gemeindewohl zu rechtfertigen, daher in engsten Grenzen zu halten. 128, 64. — 53) Der § 3 Abs. I des thüringischen Ermächtigungsgesetzes vom 29. März 1930 (Versetzung von Beamten in den Wartestand bei Behördenumbildung) ist mit dem Reichsrecht (RVerf. Art. 129) nicht vereinbar; er beeinträchtigt wohlerworbene Rechte der Beamten. 129, 236/9.

II. Neichsbeamte.

1) Wartestandsbeamte gehören zu den „ausgeschiedenen" Beamten; grundsätzliche Unterschiede von den im Dienste befindlichen; Gehalt und Wartegeld. 121, 148, 150. — 2) Veränderungen in den Besoldungsverhältnissen der aktiven Beamten erstrecken sich nicht ohne weiteres auf die

Wartestandsbeamten; soll dies der Fall sein, so bedarf es einer ausdrück­ lichen gesetzlichen Regelung. 121,147 (149). — 3) Die vor dem 1. März 1925 in den einstweiligen Ruhestand versetzten Polizeibeamten beim Reichswasser­ schutz wurden in ihrer Gesamtheit von den durch die Verordnung vom 20. Oktober 1925 (RBesBl. S. 223) geschaffenen Verbesserungen der Bezüge ausgeschlossen. 121, 150. — 4) Die früheren preußischen Oberzollrevisoren (jetzigen Oberzollinspektoren) können nach ihrer Übernahme in den Reichs­ dienst auf Grund des ihnen bei dieser Gelegenheit zugegangenen Schreibens des Reichsfinanzministers vom 31. Dezember 1919 nicht ein Ruhegehalt nach Gruppe X der Reichsbesoldungsordnung vom 30. April 1920 be­ anspruchen. 121, 216. — 5) Unterzahlmeister als widerruflich angestellte Heeresbeamte (Reichsbeamte auf Widerruf); Entlassung infolge der Heeres­ auflösung. 122, 1. — 6) Zwar kann ein Reichsbeamtenverhältnis auch durch Übertragung obrigkeitlicher Dienstverrichtungen begründet werden, die der Regel nach nur von Beamten vorgenommen werden dürfen; das gilt jedoch nicht, wenn ein widerruflich angestellter Heeresbeamter nach erfolgtem Widerrufe nur noch als Vertragsangestellter im Abwicklungs­ dienste bis zu der schon in Aussicht genommenen Auslösung des Amtes beschäftigt wird. 122, 1 (6). — 7) Durch bloße Weiterbeschäftigung eines entlassenen Beamten auf Privatdienstvertrag wird kein planmäßiges An­ stellungsverhältnis begründet. 122, 6. — 8) Bedeutung eines Ministerial­ erlasses als bloße Bekanntmachung von Grundsätzen und Richtlinien für die spätere Übernahme entlassener Heeresbeamter in freiwerdende oder neu zu schaffende Stellen. 122, 4/5. — 9) Titelverleihung (ZahlmeisterTitel u. -Rang) als Ausgleich der im Widerruf einer Beleihung (mit der Kriegsstelle eines oberen Militärbeamten) liegenden Härte. 122, 5. — 10) Die Entstehung, die der Klage eines Reichsbeamten aus seinem Dienst­ verhältnis vorhergehen muß, ist von derjenigen obersten Reichsbehörde zu treffen, unter welcher der Beamte- (mittelbar oder unmittelbar) steht oder gestanden hat. 122, 113 (116). — 11) Das rechtliche Interesse eines Beamten an der alsbaldigen Feststellung eines Gehaltsanspruches wird dadurch nicht berührt, daß er infolge widerruflicher Beschäftigung im Reichs­ dienste vorläufig einen dem beanspruchten Gehalte gleichkommenden Betrag aus Reichsmitteln erhält; es ist für ihn wesentlich, zu wissen, auf welcher beamtenrechtlichen Stellung seine Dienstbezüge beruhen. 122, 113 (118). — 12) Ist ein Beamter in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden, weil sein Amt infolge einer Umbildung der Reichsbehörden aufgehört habe, so sind die Gerichte zu prüfen berechtigt, ob er in der umgebildeten Reichs­ behörde eine planmäßige Stelle bekleidet hat. 122, 113 (119). — 13) Die Versetzung eines Beamten in eine andere Behörde ist nicht möglich, ohne daß das Amt bezeichnet wird, das er in ihr bekleiden soll. 122, 113 (120). — 14) Die unzulässige Versetzung eines Reichsbeamten in den einstweiligen Ruhestand wird nicht ohne weiteres wirksam, wenn ein Grund eintritt, aus dem sie nunmehr erfolgen könnte. 122, 113 (121). — 15) Trifft eine Verwaltungs- oder Disziplinarbehörde eine Entscheidung, die, von der tatsächlichen und rechtlichen Gestaltung des Einzelfalls ganz abgesehen, nach dem Stande der Gesetzgebung überhaupt unzulässig ist, so ist sie auch

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I. § 374. Rechtsverhältnisse der Beamten; Reichsbeamte.

für die Beurteilung der vermögensrechtlichen Ansprüche des betroffenen Beamten nicht maßgebend. 122, 119; 124, 87. — 16) Kürzung und Ent­ ziehung des Ruhegehalts bei Reichspensionären, die beim Erlaß des Ges. v. 18. Juni 1923 (RGBl. I S. 385) schon Bezüge aus öffentlichen Mitteln erhielten, nur im Rahmen der bisherigen Bestimmungen. 123, 210. — 17) Sind Verträge rechtswirksam, welche bezwecken, die nach § 59 des Reichsbeamtengesetzes vom 18. Mai 1907 eintretende Beschränkung des Ruhegehalts zu verhüten? 123, 208 (211). — 18) Planmäßige Umgehung eines Gesetzes kann, auch wenn sie kein besonderes Verbot verletzt, dennoch sittenwidrig und deshalb nichtig sein, zumal wenn das betreffende Gesetz in der Not des Vaterlandes und zu ihrer Bekämpfung erlassen worden ist; auch die Absicht, eine erwartete oder als möglich vorhergesehene Gesetzes­ lage zu umgehen, wird regelmäßig so zu beurteilen sein. 123, 211. — 19) Die Gerichte sind an die gemäß § 150 RBeamtenG. ergehenden Entscheidungen gebunden. Sie haben jedoch zu prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für den Erlaß derartiger Entscheidungen vorliegen; wenn diese fehlen, so ist durch das Vorgehen der Behörde keine Rechtslage, sondern (unzu­ lässigerweise) ein tatsächlicher Zustand geschaffen worden. 124, 87/88. — 20) Das Gericht ist berechtigt zu prüfen, ob Umbildung einer Reichsbehörde stattgefunden hat. 124, 85 (88). — 21) Übertragung (Delegation) der dem Reichspräsidenten zustehenden Organisationsgewalt zur Vornahme einer Behörden-Umbildung ist zulässig. 124, 85 (89). — 22) Umbildung oder bloße Umordnung einer Behörde? Maßgebend ist, ob Veränderungen von solcher Art stattgefunden haben, daß nicht nur der Geschäftsgang, sondern auch die Organisation der Behörde sachlich geändert worden ist. 124, 85 (89). — 23) Eine Geschäftsplan-Änderung aus Zweckmäßigkeitsgründen kann sachlich und rechtlich eine organische Umbildung sein. 124, 90. — 24) Wann hat ein Amt infolge Umbildung der Behörde aufgehört? (Wesentlich ist, ob bie Amtsstelle im Rahmen und -zum Zwecke der bett. Vereinheitlichung der Geschäftsleitung, der besseren Verteilung und sparsamen Nutzung der Arbeitskräfte, eingezogen worden ist.) 124, 85 (90), 155 (157). — 25) Die Zuteilung von Arbeitsgebieten (Dezernaten, Referaten) an die in einem Ministerium beschäftigten Beamten und ihre Zuweisung an die einzelnen Ministerialabteilungen hat nicht die Bedeutung einer Stellenübertragung im Sinne einer rechtlichen Verbindung des Beamten mit dem betreffenden Arbeitsgebiet. 124, 155 (157). — 26) Ein Rechtsanspruch auf Prozeßzinsen steht den Beamten für ihre Dienstbezüge nicht zu. (Art. 7 der 12. Ergänzung zum Reichsbesoldungsgesetz vom 12. Dezember 1923, RGBl. I S. 1181.) 124, 216. — 27) Das Reichsbesoldungsgesetz vom 30. April 1920 regelte nur die Diensteinkünfte der Reichsbeamten. Dagegen gibt Art. 7 der 12. Er­ gänzung zum RBesoldungsG. vom 12. Dez. 1923 eine Vorschrift nicht bloß für die Beamten, Angestellten und Arbeiter des Reiches, sondern auch für die der Länder, Gemeinden und sonstigen öffentlichen Körper­ schaften; er ist durch §44 Abs. 2 des RBesoldungsG. v. 16. Dezember 1927 (RGBl. I S. 349) nicht aufgehoben worden, obwohl er den Verhältnissen der Inflationszeit seine Entstehung verdankt und in Zeiten wiederbefesügter Währung nicht mehr als gerechtfertigt erscheint. 124,217. — 28) Die Pension

eines Ruhegehaltsempfängers während seiner entgeltlichen Beschäftigung bei einer Körperschaft des öffentlichen Rechts unterliegt der Kürzung ohne Rücksicht darauf, aus welchen Mitteln die ihm von dieser Körperschaft ge­ währte Vergütung fließt. 125, 1 (3). — 29) Die Bezüge, die eine öffent­ liche Körperschaft einem von ihr beschäftigten Pensionär zahlt, sind für den Empfänger Diensteinkommen im Sinne des § 57 Nr. 2 Abs. 1 des Reichsbeamtengesetzes. 125, 2. — 30) Der Beamte gehört grundsätzlich dem Gemeinwesen an, von dem er angestellt worden ist. Dieses hat für die Amtspflichtverletzungen des Beamten einzutreten; ob er bei Vornahme der beanstandeten Amtshandlung gerade ein Hoheitsrecht dieses Gemein­ wesens oder ein von einer anderen Gebietskörperschaft übertragenes aus­ geübt hat, entscheidet nicht. 125, 13; 126, 83. — 31) Für Amtsversehen von Beamten, welche bei den mit einstweiliger Verwaltung der ReichsWasserstraßen betrauten mittleren und unteren Landesbehörden angestellt sind, haftet nicht das Reich, sondern das Land. 125, 11 (15). — 32) Ver­ einbarungen des Reichs mit einem Beamten über dessen vermögensrechtliche Ansprüche. (Kolonialbeamter, der gegen die bisherigen Bezüge in den Landesdienst übertritt.) 125, 295. — 33) Ein aus dem Landes- in den Reichsdienst übernommener Beamter kann nicht im Rechtsweg einen Schadensersatzanspruch verfolgen, den er darauf stützt, daß das Reich seinen auf Grund der preußischen Wartegeld-Verordnung vom 26. Februar 1919 gestellten Antrag auf Versetzung in den Ruhestand abgelehnt und damit die Übernahmebedingungen verletzt habe. 126, 164 (166). — 34) Aus­ schließliche Zuständigkeit der Dienstbehörde für die Entscheidung darüber ob ein Beamter in den endgültigen Ruhestand zu versetzen sei; keine richter­ liche Nachprüfung. (RBeamtenG. § 155.) 126, 166. — 35) Der Rechtsweg stünde nur offen, soweit sich der Ersatzanspruch des Beamten darauf stützte, der über das Pensionierungsgesuch entscheidende Beamte habe hierbei seine Amtspflicht verletzt. 126, 166. — 36) Antrag eines Eisenbahninspektors, festzustellen, daß das von den bayerischen Behörden gegen ihn eingeleitete Disziplinarverfahren nach seinem Eintritt in den Reichsdienst vom Reiche durchzuführen sei, vom Staatsgerichtshofe zurückgewiesen. 126, Anhang 25.— 37) Die Vergütung, welche die Neichs-Kredit-Gesellschaft den in ihrem Dienste stehenden früheren Beamten gewährt, fließt nicht aus öffentlichen Mitteln (§ 57 Nr. 2 RBeamtenG.). 128, 183 (185/7). — 38) Kann ein im Jahre 1919 in den Reichsfinanzdienst übernommener Landesfinanz­ beamter, der im Jahre 1924 in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde, auf Grund des Rundschreibens des Reichsfinanzministers vom 31. Dez. 1919 verlangen, daß der Berechnung seines Wartegeldes das Gehalt einer höheren Stufe um deswillen zugrunde gelegt werde, weil er in diese beim Ver­ bleiben im Landesdienst durch die neue Landesbesoldungsordnung ein­ gereiht worden wäre? (Nein.) 129, 89 (93). — 39) Beginn der im Rund­ schreiben v. 31. Dez. 1919 Abs. 3 gesetzten Dreimonatsfrist: am Tage der Verkündung des einschlägigen Landesgesetzes. 129, 94. — 40) Die wohl­ erworbenen Rechte des Beamten bestimmen sich nach Art und Inhalt des verliehenen Amtes; sie sind weder unveränderlich noch zeitlich unbegrenzt. 130, 399. — 41) Der Verlust des zuerst übertragenen Amtes und die ÜberEntsch. d. NG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

22

tragung eines neuen schließt es aus, bei einer nach der Versetzung folgenden Neuregelung der Besoldungsverhältnisse zugunsten des vor Jahren auf­ gegebenen Amtes auf die mit diesem nunmehr verbundenen Vorteile zurückzugreifen und sie für den in eine andere Dienststellung versetzten Beamten in Anspruch zu nahmen. 130, 399. — 42) Ein auf gesetzlich zu­ lässige Weise in ein anderes Amt versetzter Reichsbeamter kann aus dem früheren Amte keine vermögensrechtlichen Ansprüche für sich herleiten, wenn dieses Amt bei einer Neuregelung des Besoldungswesens höher bewertet wird als das Amt, in das der Beamte versetzt worden ist. 130, 396 (399). III. Landesbeamte.

A. Staatsbeamte.

1) Welche Gehälter sind, wenn § 11 des preuß. Pensionsgesetzes vom 27. März 1872 auf einen vor dem 1. April 1920 in Ruhestand versetzten Beamten anzuwenden ist, bei der Vergleichung der Diensteinkommen der früher von dem Beamten bekleideten Stellen zugrunde zu legen? 121,59. — 2) Der § 11 des PensG. v. 1872 gehört zu den am 1. April 1920 geltenden Vorschriften, die auch auf die Altruheständler Anwendung finden sollen; er ist deshalb neben § 1 des preuß. Beamten-AltruhegehaltsG. v. 17. Dez.1920 für sie wirksam geblieben. 121, 61. — 3) Diensteinkommen im Sinne von § 11 PensG. v. 1872 ist das pensionsfähige Diensteinkommen. 121, 60. — 4) Von dem in den neuen Besoldungsvorschriften vorgesehenen Dienst­ einkommen ist schon bei Prüfung der Frage auszugehen, ob das früher bekleidete Amt mit höherem Diensteinkommen verbunden war als das Amt, von dem aus der Beamte in den Ruhestand getreten ist. 121,61. — 5) Bereich der den zuständigen Ministern übertragenen Entscheidungsbefugnis (§ 9 d. Ges. v. 17. Dez. 1920). 121, 62. — 6) Auch für das Preußische Recht gilt als Regel die lebenslängliche Anstellung der Beamten. Ausnahmen bedürfen besonderer Rechtfertigung, können sich aber schon aus dem Wesen der außer­ planmäßigen Anstellung ergeben. 121, 354; 127, 335. — 7) Auch nicht­ planmäßige Beamte können nur dann ohne Disziplinarverfahren entlassen werden, wenn § 83 oder § 85 DisziplG. v. 21. Juli 1852 auf sie anwendbar ist. 121, 355. — 8) Die als Stellenanwärter endgültig in den preußischen Zivilstaatsdienst übernommenen Versorgungsanwärter sind nicht stets lebenslänglich angestellte Beamte. 121, 352 (354). — 9) Nach preußischem Rechte bedarf es zur Anstellung eines Beamten auf Kündigung keines aus­ drücklichen Vorbehalts ihm gegenüber; es genügt,, wenn durch öffentlich kundgemachte allgemeine Vorschrift für bestimmte Beamtenklassen die Kündbarkeit angeordnet wird. 121, 352 (356); 127, 336. — 10) Der §5 Abs. 1 des badischen Beamtengesetzes vom 24. Juli 1888/28. Januar 1926 ist insoweit, als er die Versetzung eines Beamten in ein anderes Amt mit geringerem Range zuläßt, mit der Reichsverfassung (Art. 129 Abs. 2) nicht vereinbar. 122, 10. — 11) Haftung des Landes Preußen für Amtsversehen seiner Beamten, die mit einstweiliger Verwaltung der Reichswasserstraßen betraut sind. 125,11 (15,17). —12) Daß die mittleren und unteren Behörden der Länder bei der Verwaltung der Reichswasserstraßen der Leitung des

Reichsverkehrsministeriums unterworfen sind, macht die bei ihnen beschäf­ tigten Beamten nicht zu Beamten, die im Dienste des Reiches stehen. 125, 15. — 13) Die Vergütung, welche die Deutsche Rentenbank den von ihr verwendeten Personen gewährt, fließt auch jetzt noch aus öffentlichen Mitteln. (Erheblich für die Frage, ob den bei ihr beschäftigten früheren Staatsbeamten das Ruhegehalt zu kürzen ist.) 125, 17 (19). — 14) Ein preußischer nicht­ richterlicher Beamter verliert bei unerlaubter Entfernung vom Amte seinen Gehaltsanspruch nicht ohne weiteres kraft Gesetzes, sondern nur kraft besonderer Entziehung. 125, 315 (317). — 15) Der Staat kann gegen den Gehaltsanspruch des Beamten nicht die Einrede der Arglist erheben. 125, 315 (318). — 16) Die Vorschrift in § 7 Abs. 1 des preuß. Besoldungsgesetzes vom 17. Dezember 1927, wonach ledige Beamte an Stelle des für ihre Gehaltsgruppe aus § 6 das. zu errechnenden Wohnungsgeldzuschusses den der nächstniedrigeren Tarifklasse erhalten, verstößt nicht gegen die Reichs­ verfassung. 125, 369 (371). — 17) Ein aus dem Landes- in den Reichsdienst übernommener Beamter kann nicht im Rechtswege Schadensersatz be­ anspruchen, weil das Reich seinen auf Grund der preußischen WartegeldVerordnung vom 26. Februar 1919 gestellten Antrag auf Versetzung in einstweiligen Ruhestand abgelehnt und damit die Übernahmebedingungen verletzt habe. 126,164(166). — 18) Bayerisches Disziplinarverfahren (gegen einen Eisenbahnbeamten) nach Eintritt des Angeschuldigten in den Reichs­ dienst vom Reiche durchzuführen? 126, Anhang 25. — 19) Versetzung eines preußischen Beamten aus einem Ministerium in eine Provinzial­ behörde ist trotz des damit verbundenen Verlustes der Ministerialzulage zulässig. 127, 36 (38). — 20) Ist eine solche Versetzung auch dann zulässig, wenn der Beamte Landtagsabgeordneter ist und seine Versetzung mit Äußerungen zusammenhängt, die er in jener Eigenschaft getan hat? 127, 36 (39). — 21) Die Ministerialzulage gehört nicht zum planmäßigen Ein­ kommen des Beamten, sondern ist von der jederzeit widerruflichen Be­ willigung durch das Ministerium abhängig. 127, 38. — 22) Der Begriff des „Zur-Verantwortung-ziehens" (RVerf. Art. 36) erfordert, daß dem Abgeordneten, der Beamter ist, eine Äußerung, die er in Ausübung seines Berufs als Abgeordneter getan hat, zur Schuld angerechnet und ihm deshalb ein Nachteil zugefügt wird. 127, 39. — 23) Waren die Vorsitzenden der früheren rheinischen Gewerbegerichte unmittelbare Staatsbeamte? 127, 329 (330/1). — 24) Rechtliche Stellung der Vorsitzenden der früheren Kauf­ mannsgerichte. 127, 329 (333/4). — 25) Der Begriff des Nebenamtes setzt nicht voraus, daß. dessen Inhaber zugleich ein Hauptamt bekleide. 127, 329 (333). — 26) Freiheit der politischen Gesinnung des Beamten. (Volks­ begehren, Volksentscheid.) 127, Anhang 1 (18flg.). — 27) Keine Ehrentitel für einzelne Beamte oder Nichtbeamte. 127, Anhang 25. — 28) Stellung und Zulässigkeit parlamentarischer Staatsräte in Mecklenburg-Strelitz. 127, Anhang 49 (57). — 29) Beamtenstellung der Lehrer an den öffent­ lichen höheren Lehranstalten Preußens. 128, 224. — 30) Die Volksschul­ lehrer in Preußen unmittelbare Staatsbeamte, die Lehrkräfte an nicht­ staatlichen öffentlichen mittleren Schulen Beamte der Gemeinde (Kommunal­ beamte). 128, 223.

B. Kommunalbeamte. 1) Der Dauerangestellte einer preußischen Stadtgemeinde, der an­ fänglich mit der Aushebung seines Dienstverhältnisses einverstanden war, kann nachträglich geltend machen, die Aufhebung sei unwirksam, weil die Erklärungen der Stadtgemeinde nicht in der Form abgegeben seien, die der § 56 Nr. 8 der StädteO. (östl.) v. 30. Mai 1853 vorschreibt. 121, 14. — 2) Erfordernisse des Dienstbeendigungsvertrags eines Kommunalbeamten. 121, 17. — 3) Durch schlüssige Handlungen allein (z. B. Auszahlung der Abfindungssumme für vorzeitigen Personalabbau) wird der strengen Form­ vorschrift des § 56 Nr. 8 StädteO. nicht genügt. 121,17. — 4) Auf die Form des § 56 Nr. 8 StädteO. kann der Vertragsgegner nicht verzichten; denn die Vorschrift regelt auch sachlich die Vertretungsmacht des Magistrats der Gemeinde gegenüber. 121, 17/18. — 5) Keine Einrede allgemeiner Arglist Wider die Geltendmachung eines Formmangels, wenn der, welcher den Mangel rügt, sich nach Treu und Glauben als schlichter Mann darauf verlassen durfte, die Vertragsgegnerin, eine große Stadtgemeinde, werde die richtige Form wahren. 121, 19. — 6) Genehmigung nach BGB. § 177 Abs. 1, die nur den Mangel der Vollmacht ergänzt, reicht nicht aus, wenn überhaupt kein wirksamer Vertrag geschlossen worden ist. 121, 18. — 7) Anstellung eines besoldeten Gemeindevorstehers durch eine preußische Landgemeinde mit nicht mehr als 3000 Einwohnern ist unzulässig. 121, 86 (89). — 8) Die Rechtsunwirksamkeit einer solchen Anstellung kann noch geltend gemacht werden, wenn der Kreisausschuß den Anstellungsbeschluß der Gemeinde­ vertretung genehmigt, der Landrat die Anstellung bestätigt hat. 121, 86 (94). — 9) Das Amt des Gemeindevorstehers (LandgemeindeO. (östl.) v. 3. Juli 1891) als unbesoldetes Ehrenamt; Grundsatz und Einschränkung. 121, 86 (88flg.). — 10) Besoldete Schöffen in (östlichen) Landgemeinden. 121, 91. — 11) Ortsstatutarische Regelung der Besoldungsverhältnisse nur für solche Beamte der Landgemeinden, die überhaupt eine Besoldung beziehen dürfen. 121, 91. — 12) Ein Beschluß der Gemeinde, der gegen einen grundlegenden Satz der Landgemeindeordnung verstößt, ermangelt der rechtlichen Unterlage; er kann keine wohlerworbenen Rechte erzeugen. 121,93. —13) Welche Bedeutung hat Aushändigung der Anstellungsurkunde, wenn die Anstellung selbst gesetzlich unstatthaft ist? 121, 94. — 14) Wird eine Besoldungsordnung dahin geändert, daß man eine bisher in eine einzige Gehaltsgruppe eingereihte Beamtengattung auf zwei Gruppen verteilt, so können die Beamten hieraus kein (wohlerworbenes) Recht auf Besoldung aus der höheren der beiden Gruppen entnehmen. 122, 8 (10). — 15) Die gemäß § 7 des preuß. Kommunalbeamten-Ges. v. 30. Juli 1899 ergehenden Beschlüsse der Bezirksausschüsse sind der materiellen Rechts­ kraft fähig. 122, 94 (97). — 16) Der Gehaltsanspruch eines Kommunal­ beamten kann erfolgreich mit dem Einwande bekämpft werden, daß er schon durch einen von ihm früher erwirkten und im ordentlichen Rechtswege nicht angefochtenen Beschluß des Bezirksausschusses rechtskräftig aberkannt sei. 122, 97. — 17) Wohlerworbenes Recht eines Beamten auf freie Dienst­ wohnung ohne Anrechnung ihres Wertes auf die Ortszulage? 122, 99. —

I. § 374. Die Rechtsverhältnisse der Beamten; Kommunalbeamte.

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18) Einem Beamten steht nicht frei, die für die Klagbarkeit von Beamten­ ansprüchen gesetzlich bestimmte Frist, wenn sie einmal verstrichen ist, durch Anbringung wiederholter Gesuche wieder in Lauf zu setzen. 122, 97. — 19) Sind Mitglieder freiwilliger Feuerwehren, wenn sie sich im Löschdienste befinden, nach preußischem Recht als Gemeindebeamte anzusehen? (Ver­ neint.) 124, 159 (162/4). — 20) Beamte einer Landesversicherungsanstalt, die auf deren Wunsch und in deren Interesse seit dem April 1923 ihr Gehalt bei Fälligkeit nicht auf einmal, sondern nach und nach je nach Bedarf abhoben, können Ersatz der durch das Stehenlassen von Gehaltsteilen und durch den Währungsverfall erlittenen Geldwertverluste im Wege der Aufwertung verlangen. 124, 229 (232flg.). — 21) Das im §36 RGewerbeO. für sog. Urkundsmessungen (d. h. erhöht glaubwürdige, rechtlich zu beachtende Messungen) aufgestellte Erfordernis der Ausführung durch vereidigte selbständige Landmesser schließt nicht aus, daß den von kommunalen Ver­ messungsämtern durch beamtete Landmesser für Private gemachten Arbeiten die gleiche bevorrechtigte Eigenschaft zukommt. 124, 239 (245). — 22) Die Kommunalbehörde, die ein Vermessungsamt unterhält, begeht den ver­ eidigten selbständigen Landmessern gegenüber keinen Verstoß wider § 1 oder § 3 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb, wenn sie für Privat­ personen Messungen ausführen läßt oder sich solchen Personen zur Vornahme von Messungen erbietet, bei denen es auf die bevorrechtigte Eigenschaft der Arbeit ankommt. 124, 239 (249). — 23) Der Beamte gehört grund­ sätzlich dem Gemeinwesen an, von dem er angestellt wurde. 125, 13; 126, 83. — 24) Angestellte preußischer Gemeinden erlangen schon durch die Übertragung obrigkeitlicher Befugnisse — trotz § 1 Satz 2 des KommunalbeamtenG. v. 30. Juli 1899 — Beamteneigenschaft. 125, 420 (421). — 25) Einen hauptsächlichen Teil des Aufgabenkreises der Wohnungsämter bilden hoheitsrechtliche Maßnahmen. 125, 421. — 26) Ruhegehalts­ ansprüche eines rheinischen Landbürgermeisters auf Grund des §7 preuß. KommunalbeamtenG. v. 30. Juli 1899; Verfahren vor dem Kreisausschuß, Ruhegehaltskasse der Landbürgermeistereien und Landgemeinden der Rheinprovinz als Beteiligte; materielle Rechtskraft des KreisausschußBeschlusses. 128,57. — 27) Ist die Anstellungsbehörde, die einem preußischen Kommunalbeamten (außerhalb des Falles einer vorläufigen Dienstenthebung im Dienststrafverfahren) die weitere Ausübung seines Amtes untersagt, ohne weiteres befugt, die Räumung und Herausgabe der ihm überlassenen Dienstwohnung zu verlangen? 128, 59 (65). — 28) Wohlerworbenes Recht des Beamten auf die Dienstwohnung, wenn sie nach den Anstellungsbedin­ gungen Bestandteil der ihm zugesicherten Besoldung ist. 128, 63. — 29) Den an einer städtischen mittleren Schule in Preußen einstweilig angestellten Lehrkräften kann der Magistrat als Anstellungsbehörde das Dienstverhältnis nicht ohne Mitwirkung der Schulaufsichtsbehörde kündigen. 128, 219 (228/9). — 30) Die an den nichtstaatlichen öffentlichen mittleren Schulen Preußens angestellten Lehrkräfte sind — im Gegensatz zu den Volks­ schullehrern, die als unmittelbare Staatsbeamte angesehen werden müssen — Beamte der Gemeinde, die sie angestellt hat (Kommunalbeamte). 128, 223.

IV.

Beamtenunfallfürsorge. Reichsunfallfürsorge-Ges. vom 18. Juni 1901. Preuß. Unfallfürsorge-Ges. v. 2. Juni 1902.

1) Ein Beamter, der durch einen Betriebsunfall den rechten Arm verloren hat, ist nicht stets als hilflos im Sinne von § 1 Abs. 3 des BeamtenUnfallfürsorge-Gesetzes vom 18. Juni 1901 anzusehen. 122, 49. — 2) Der Verletzte kann die erhöhte Unfallpension nur verlangen, wenn er durch den Unfall gezwungen ist, fremde Wartung und Pflege in erheblichem Umfang in Anspruch zu nehmen. 122, 50. — 3) Kann einer Betriebs­ verwaltung, die wegen Unfalls eines Beamten den Schadensurheber auf Grund des Beamten-Unfallfürsorge-Gesetzes in Anspruch nimmt, eigne Mitverursachung entgegengehalten werden? 129, 128 (133).

§ 375. Militärwesen.

I. Militärfiskus. II. Rechtsverhältnisse der Militärpersonen und Militär­ beamten. 1) Unterzahlmeister als widerruflich angestellte Heeresbeamte; Entlassung infolge der Heeresauflösung. 122, 1. — 2) Bloße Weiterbeschäftigung eines zufolge wirksamen Widerrufs entlassenen Beamten auf Privatdienstvertrag begründet kein planmäßiges Anstellungsverhältnis. 122, 6. — 3) Ver­ leihung von Rang und Titel (eines Zahlmeisters) als Ausgleich der im Beleihungs-Widerrufe liegenden Härte. 122, 5. — 4) Der Berufssoldat muß ständig in seinem Standort anwesend sein; eine längere Anwesenheit an einem andern Orte, die einen Wohnsitz begründen könnte, kommt für ihn in der Regel nicht in Frage. Das schließt aber eine andere Ordnung nicht aus. 126, 11. — 5) Den durch den Wohnsitz des § 9 BGB. begrün­ deten Gerichtsstand muß eine Militärperson stets gegen sich gelten lassen. 126, 11. — 6) Militärpersonen können neben dem gesetzlichen Wohnsitz nach § 9 BGB. und § 14 ZPO. noch einen allgemeinen Wohnsitz nach § 7 BGB. und damit einen mehrfachen Gerichtsstand haben; der § 14 ZPO. begründet keinen ausschließlichen Gerichtsstand. 126, 8 (12). — 7) Rechts­ stellung der Offiziere des alten preußischen Heeres; Möglichkeit, sie jederzeit durch Königliche Kabinetsorder zu entlassen. 129, 297. — 8) Stellung der Angehörigen der Reichswehr während der vertragsmäßigen Dauer ihrer Dienstzeit (Reichswehrgesetz v. 23. März 1921 §§ 21f(g., 26). 129, 297. — 9) In welcher Weise ist ein im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochener Reichswehrsoldat zu entschädigen, nachdem er auf Grund eines rechts­ kräftigen, auf Dienstentlassung lautenden Urteils aus dem Heeresdienst entlassen worden ist? 129, 293 (300/302). — 10) Kapitalabfindung an Kriegsbeschädigte zum Grundstücksankauf; Verfügungsbeschränkung nach § 77 des Reichsversorgungsgesetzes vom 12. Mai 1920/22. Dezember 1927. 130, 209. III. Rechtsverhältnisse der Militäranwärter.

IV. Militärhinterbliebenenwesen.

§ 375 a. ArbeitSrecht. Erwerbslosenfürsorge. 1) Grundlage, Ziel und Bereich der Erwerbslosenfürsorge. 121,285/6. — 2) Mit dem Eintritte des bisher Erwerbslosen in ein Dienstverhältnis er­ löschen seine öffentlichrechtlichen Beziehungen zu dem Fürsorgeträger. 121, 286. — 3) Der Arbeitsvertrag zwischen dem Unternehmer von Not­ standsarbeiten und den ihm zugewiesenen Erwerbslosen ist ein privatrechtlicher Vertrag. 121, 286. — 4) Die Dienstverträge, welche die Arbeitszentrale der Stadt Frankfurt a. M. namens der Stadt nach Maßgabe ihrer Arbeits­ ordnung mit Erwerbsbeschränkten abgeschlossen hat, unterstehen den Vor­ schriften des bürgerlichen Rechts. 121, 283 (286). — 5) Unter welchen Umständen ist beim Bestehen eines (von Werkvereinen geschlossenen) Werk­ tarifvertrags der Abschluß eines Zwangstarifvertrags zulässig? 123, 174 (177). — 6) Rechtsfolgen der Leistungsentlohnung. 123, 175. — 7) Zuständigkeit eines Sonderschlichters (Art. I § 2 der Verordnung über das Schlichtungswesen vom 30. Oktober 1923, RGBl. I S. 1043) wird durch den ihm vom Reichsarbeitsminister erteilten Auftrag bestimmt und begrenzt. 123, 177. — 8) Ob das im § 12 Abs. 3 der zweiten Ausführungs­ verordnung zur Schlichtungsverordnung vom 29. Dezember 1923 (RGBl. 19241 S. 9) für die Einleitung eines zweiten Schlichtungsverfahrens geforderte öffentliche Interesse vorliegt, haben nur die Schlichtungsbehörden zu entscheiden; die Frage entzieht sich der Nachprüfung des Gerichts. 123, 174 (178). — 9) Die Gerichte haben die Beobachtung der für die Schlichter, Schlichtungsausschüsse und Schlichtungskammern gegebenen Verfahrens­ vorschriften im allgemeinen nicht nachzuprüfen, sondern nur solchen Mängeln nachzugehen, deren Erweislichkeit ergeben würde, daß ein Schlichtungs­ verfahren im Rechtssinne überhaupt nicht vorliege. 123, 178. — 10) Zu solchen Mängeln gehört weder die Unterlassung von Vorverhandlungen noch ein Gedankenaustausch zwischen Schlichter und Reichsarbeitsminister während des Schlichtungsverfahrens. 123, 178. — 11) Friedensklauseln in Firmentarifverträgen sind zulässig. 123, 179. — 12) Auch soweit solche Friedensklauseln nur schuldrechtlichen Inhalt haben, kann ihnen die Wirk­ samkeit nicht deshalb aberkannt werden, weil die Pflicht zu ihrer Durch­ führung auf der einen Seite die einzelnen Arbeitgeber, auf der andern Seite aber nur den Arbeitnehmerverband trifft, die einzelnen Arbeitgeber also stärker belastet als die einzelnen Arbeitnehmer. 123, 179. — 13) Lohn­ skalen und Branchetarife. 123, 180. — 14) Gesetz vom 12. Januar 1923 über die Beschäftigung Schwerbeschädigter (RGBl. I S. 58): Dem Arbeit­ nehmer steht der Schutz des § 13 dieses Gesetzes schon dann zur Seite, wenn er nur die Voraussetzungen des § 3 erfüllt; es ist nicht nötig, daß der Arbeit­ geber die Eigenschaft des Arbeitnehmers als Schwerbeschädigten kenne. 124, 17 (20). — 15) Eine ohne Zustimmung der Hauptfürsorgestelle einem Schwerbeschädigten gegenüber ausgesprochene Kündigung wird wirksam, wenn dieser sich nachträglich mit der Vertragsauflösung einverstanden erklärt und dadurch auf den Kündigungsschutz verzichtet. 124, 20. —

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I. § 376. Sonstige staats- und verwaltungsrechtliche Verhältnisse.

16) Unter welchen Umständen kann in der widerspruchlosen Entgegennahme des Kündigungsschreibens durch einen schwerbeschädigten Angestellten dessen stillschweigende Einwilligung in die ohne Zustimmung der Hauptfürsorgestelle erklärte Kündigung des Vertragsverhältnisses gefunden werden? 124, 17 (21). — 17) Es muß, damit Einwilligung des Schwer­ beschädigten angenommen werden könne, erkennbar geworden sein, daß er sich der gesetzlichen Fürsorge bewußt gewesen sei, sie aber nicht habe für sich in Anspruch nehmen wollen. 124, 21. — 18) Zuständigkeit der Arbeitsgerichtsbehörden, unter Ausschluß der ordentlichen Gerichte 2 Abs. 2 ArbGG. v. 23. Dez. 1926), durch Rechtsnachfolge. 124, 135 (136 flg.). — 19) Zum Begriffe der Rechtsnachfolge gehört nicht, daß das Recht in seinem vollen Umfang übergeht; nicht, daß das abgeleitete Recht in der Person des Erwerbers oder neuen Berechtigten ganz dasselbe ist wie in der des Rechtsvorgängers; nicht, daß es zeitlich schon vor dem Rechtsübergang in der Person des Rechtsurhebers bestanden hat. Belanglos ist auch der Weg, auf dem sich der Rechtsübergang vollzieht. 124, 138. — 20) Rechtsnachfolge liegt nicht bloß vor, wenn das Recht durch Übertragungs­ vertrag, sondern auch wenn es kraft Gesetzes übergeht, oder wenn es der Richter überträgt. Ebenso gehört dahin Teilabtretung durch Vertrag zu­ gunsten Dritter; desgleichen der Fall, daß dies keine Einzelabtretung ist, sondern daß sie sich vollzieht durch Wirkung eines für allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrags. 124,139. — 21) Vertrag zugunsten Dritter in Gestalt des Tarifvertrags. 124,135 (138/9). — 22) Wann liegt eine die Zuständigkeit der Arbeitsgerichte begründende Nachwirkung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von §2 Abs. 1 Nr. 2 des Arbeitsgerichtsgesetzes vor? 125, 191. — 23) Die ordentlichen Gerichte sind nicht befugt, die Ordnungsmäßigkeit der Zusammensetzung des Angestelltenrates nachzuprüfen, wenn er nach dem Ausscheiden der Mehrzahl seiner Mitglieder auf Grund eingehender rechtlicher Erwägungen mit Zustimmung des ganzen Betriebsrates und der in den Angestelltenrat berufenen Personen neu gebildet worden ist. 126, 53 (57). — 24) Die gutgläubig, wenn auch fehlerhaft, als Mitglieder eines Angestelltenrates eingezogenen Personen haben so lange die Rechte und Pflichten solcher Mitglieder, bis sie durch ordnungsmäßig gewählte Personen ersetzt sind. 126, 53 (58).

§ 376. Sonstige staattz- und verwaltungsrechtliche Berhaltnisse. 1) Verwaltungsakte müssen als rechtsverbindlich gelten, bis sie auf­ gehoben werden. 121, 167. — 2) Auslegung von Staatshoheitsakten; öffentlichrechtliche allgemeine und gleichlautende Kundgebung der Reichs­ regierung an alle Beamten der Landesfinanzverwättungen. 121, 219. — 3) Heranziehung der Schuljugend zu den Reichs-Jugendwettkämpfen und Mitwirkung des mit der Aufsicht betrauten Volksschullehrers als Ausübung staatlicher Fürsorge und somit öffentlicher Gewalt. 121, 254. — 4) Ver­ fahren des Reichsentschädigungsamtes, Befugnisse seines Präsidenten. 121, 225 (227flg.). — 5) Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich ist zuständig zur Entscheidung über einen Antrag Bremens (gegen Preußen, Thüringen und Braunschweig) aus seinem Recht auf Nutzung des Weser-

Wassers; einen Anspruch, der in gegenseitigen Rechten und Pflichten deutscher Länder als Gemeinwesen öffentlichen Rechts begründet sein soll. 121, Anhang 1 (5). — 6) Dieser Anspruch ist zulässig auf Grund der beschränkten Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen im Verhältnis der deutschen Länder zueinander. 121, Anhang 1 (6). — 7) Einschränkung der Gebietshoheit im gegenseitigen Verhältnis deutscher Länder bezüglich der Genehmigung gewerblicher Anlagen. 121, Anhang 1 (7). — 8) Parteifähigkeit vor dem Staatsgerichtshof (für die Unabh. Sozialdemokr. Partei in Sachsen ver­ neint), für Reich, Länder, Gemeinden, Fraktionen, polit. Parteien bejaht. 121, Anhang 8 (11); 124, Anhang 49; 127, Anhang 11; 129, Anhang 7—9. — 9) Voraussetzungen des ungewöhnlichen Notstandes (PreußVerf. Art. 55); Notverordnung über Beflaggungszwang. 121, Anhang 13 (25). — 10) Kün­ digung der Verufsgenossenschaften gegenüber ihren Angestellten; Berechnung der dafür maßgebenden zehnjährigen Frist; Anrechnung von Kriegsjahren. 121, 221. — 11) Inwieweit unterliegt in Haftungsprozessen die Zweck­ mäßigkeit einer Verwaltungsmaßregel der richterlichen Prüfung? 121, 225 (232 flg.). — 12) Kurtaxen im Sinne des § 12 preuß. KommunalAbgG. v. 14. Juli 1893 können nicht im ordentlichen Rechtsweg eingeklagt werden. 121, 273 (276, 278). — 13) Mit der Erreichung des Ziels der Erwerbslosen­ fürsorge, d. h. mit dem Eintritte des bisher Erwerbslosen in ein Dienst­ verhältnis, erlöschen seine öffentlichrechtlichen Beziehungen zu dem Fürsorge­ träger. 121, 286. — 14) Recht auf Arbeit (Art. 163 RVerf.). 121, 285. — 15) Verordnung des preuß. Ministers für Volkswohlfahrt über die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft v. 11. Nov. 1926; wirtschaftlicher Zu­ sammenhang zwischen Geschäftsräumen und Wohnräumen im Sinne des § 3 Abs. 2 der Verordnung. 121, 321. — 16) Abtretung von Ausschuß­ sitzen an Abgeordnete, die nicht zur Fraktion gehören, ist zulässig. 121, Anhang 23. — 17) Das Ermessen der Regierung, wonach Anlaß besteht, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit eine Verordnung mit Gesetzeskraft zu erlassen, muß so lange als begründet gelten, als sich nicht das Gegenteil aus den Verhältnissen der kritischen Zeit heraus einwandfrei ergibt. 121, Anhang 25. — 18) Der Preußische Landkreistag ist nach seiner Satzung ein aus freiwillig beigetretenen Mitgliedern bestehender Verein des bürgerlichen Rechts; er ist in das Vereinsregister eingetragen. Die Beiträge, wenngleich ursprünglich aus öffentlichen Mitteln geflossen, ver­ wandeln sich durch Hingabe an den Verein in privatrechtliche Mitglieds­ beiträge. Die Vergütung, die der Verein seinen Angestellten gewährt, fließt daher nicht aus öffentlichen Mitteln. 122, 295 (297). — 19) Fürsorge gegen Feuersgefahr gehört zu den Gegenständen der ortspolizeilichen Vorschriften. 122, 300. — 20) Fürsorge für die bei Bränden verunglückten Feuerwehrleute und allenfalls für ihre Hinterbliebenen? 122, 298 (300, 302, 305). — 21) Hoheitsrechte in der Lübecker Bucht (Streit zwischen Lübeck und Mecklenburg-Schwerin). 122, Anhang 1. — 22) Mehrere An­ lieger an Meeresbuchten; staatliche Grenzen auf dem Wasser. 122, Anhang 6. — 23) Unmittelbare Anwendbarkeit des Art. 110 Abs. 2 RVerf., besonders für subjektive öffentliche Rechte; Anwendung auf das Fischereirecht. 122, Anhang 16. — 24) Subjektives öffentliches Recht Preußens und der andern

nord- und mitteldeutschen Länder aus §§ 6, 8 der „Eintrittsgesetze" von 1919 (Biersteuergemeinschaft): Die Höchstbeträge der Biersteuer-Abfindungen dürfen nicht neu so festgesetzt werden, daß die süddeutschen Länder über das Maß von 1919 hinaus begünstigt werden. 122, Anhang 36. — 25) Wo nach ausdrücklichem oder durch Auslegung zu gewinnendem Inhalt einer gesetzlichen Vorschrift eine Aufwertung vorzunehmen ist, führt diese auch in einem öffentlichrechtlichen Verpflichtungsverhältnis keine Veränderung seines Inhalts herbei, sondern bedeutet nur die Erfüllung der Verbind­ lichkeit. 122, Anhang 40. — 26) Anders, wenn der Gesetzgeber selbst die Aufwertung regelt, in das Gebiet der freien Aufwertung besümmend ein­ greift. Die in dieser Weise erfolgte gesetzmäßige Bindung an das Maß der Aufwertung steht der authentischen Auslegung eines Gesetzes gleich; eine solche darf nur in den Formen der Gesetzgebung geschehen. 122, Anhang 40. — 27) Soll also die Verfassung oder ein den Verfassungsschutz genießendes Einzelgesetz authentisch ausgelegt werden, ist die für Ver­ fassungsänderungen vorgeschriebene Form einzuhalten. 122, Anhang 40. — 28) Das Gesetz zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft, vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94) ist, weil ohne verfassungändernde Mehrheit zustandegekommen, ungültig. 122, Anhang 17 (36flg.). — 29) Gleiches gilt von den (nicht ausdrücklich anaefochtenen) Gesetzen vom 9. Juli 1923 (RGBl. I S. 563) und 10. August"1925 (RGBl. I S. 244), die ebenfalls

die Höchstbeträge der Biersteuer-Abfindungen regeln. 122, Anhang 18, 19, 42. — 30) Außerhalb und neben der Reichsverfassung sind Gesetze mit verstärkter formeller Gesetzeskraft zulässig. 122, Anhang 38. — 31) Renten­ gutsbildung, Rezeß, Auseinandersetzungsverfahren; Zuständigkeit der Landes­ kulturbehörden oder der ordentlichen Gerichte für bürgerliche Rechtsstreitig­ keiten aus dem Verfahren über die Bildung von Rentengütern. 123, 26 (33). — 32) Zulässigkeit vonZwangstarisverträgen. 123,174(177). — 33) Friedens­ klauseln in Firmentarifverträgen. 123,174 (179). — 34) Grenzen des richter­ lichen Prüfungsrechtes in bezug auf Schlichtungsverfahren. 123, 174 (178). — 35) Polizeilich genehmigte Lichtreklameanlage von Straßen­ anliegern; Duldungspflicht des Eigentümers der öffentlichen Straße. 123, 181. — 36) Die Frage der allgemeinen, nicht auf besonderem Privat­ rechtstitel beruhenden Gebrauchsbefugnis an einem öffentlichen Wege gehört dem öffentlichen Rechte an. 128, 183; 125, 109. — 37) Wenn in entschuldbarer Unkenntnis einer gesetzlichen Neuerung eine unrichtige Amtsstelle angerufen wird, so gilt damit die zuständige Stelle als angerufen, weil die Eingabe verständigerweise von der fälschlich angegangenen an diese zu übermitteln gewesen wäre. (Beschwerde eines Volksschullehrers in Ruhegehaltsangelegenheiten.) 123, 191 (194). — 38) Gegen die gleich­ zeitige Verwendung einer öffentlichrechtlichen Gemeindeanstalt außerhalb ihrer öffentlichrechtlichen Aufgaben zu gewerblichen Zwecken und zur Erzielung privatrechtlicher Einnahmen bestehen keine Rechtsbedenken. (Aus Feuerwehrleuten bestehende Feuerschutzwache bei Theatervorstellungen.) 123, 348. — 39) Wie gestaltet sich die Anwendung des § 137 Abs. 3 der preuß. Kreisordnung für die östlichen Provinzen vom 13. Dezember 1872

I. § 376. Sonstige staats- und verwaltungsrechtliche Verhältnisse.

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s19. März 1881] (Form für Urkunden über Rechtsgeschäfte, die den Kreis gegen Dritte verbinden), wenn der Kreistag den Kreisausschuß zum Abschluß eines Vertrags für den Kreis bevollmächtigt? 123, 358 (362). — 40) Gerichtliche Prüfung, ob die gesetzlichen Voraussetzungen der von Ver­ waltungsbehörden erlassenen Entscheidungen vorliegen. 124, 87flg. — 41) Reichsverwaltungsreform: Umbildung des Reichsfinanzministeriums unter den Gesichtspunkten der einheitlicheren Geschäftsleitung sowie der besseren Verteilung und sparsamen Nutzung der Arbeitskräfte; Ausführungs­ maßregeln dazu. 124, 86flg., 155 flg. — 42) Die Bestimmungen über das Verwaltungszwangsverfahren (preuß. Verordnung vom 15. November 1899) sind nur auf solche Erinnerungen gegen Gerichtskosten anzuwenden, die sich nicht gegen den ursprünglichen Kostenansatz der Geschäftsstelle wenden, sondern die auf Grund dieses Ansatzes von der Gerichtskasse ergriffenen Beitreibungsmaßnahmen. 124, 364. — 43) Das im Anleihe-Ablösungs-G. v. 16. Juli 1925 § 41 Abs. 2, § 31 Abs. 2 vorgesehene Verwaltungsverfahren zur Ermittlung des Goldwertes (von Geldbeträgen, die einem Schuldner zugeflossen sind) unterliegt weder an sich noch in seinem Ergebnis der gerichtlichen Nachprüfung; Rechtsweg insoweit ausgeschlossen. 124, 367. — 44) Politischen Parteien, deren verfassungsrechtliche Klagbefugnis sich auf Wahlrechtsstreitigkeiten beschränkt, kommt es nicht zu, Gesetze anzufechten, welche andere Gegenstände betreffen. 124, Anhang 48. — 45) Der Staats­ gerichtshof für das Deutsche Reich ist nicht dazu berufen, jedem Staats­ bürger Schutz in öffentlichen Angelegenheiten zu gewähren. 121, Anhang 11; 124, Anhang 47; 127, Anhang 11. — 46) Verkehrspolizei, Gemeingebrauch, Straßenhandel. (Zeitungshändler mit festem Stand auf Bürgersteigen der Großstadt.) 125,112flg. — 47) Ein nicht vorgenommener staatlicher Hoheits­ akt kann niemals durch eine „Anerkennung" der Privatperson ersetzt werden, gegen die er sich zu richten gehabt hätte. 125, 227. — 48) Inwieweit haben die Vollstreckungsbehörden im Verwaltungszwangsverfahren die Belange des Schuldners wahrzunehmen, namentlich zu seinem Besten dafür zu sorgen, daß bei der Versteigerung gepfändeter Sachen ein angemessener Erlös erzielt wird? 125, 289 (293/5). — 49) Im Verwaltungszwangs­ verfahren ist es dabei geblieben, daß auf ein in förmlich ordnungsmäßiger Zwangsversteigerung abgegebenes Höchstgebot der Zuschlag erteilt werden kann, mag das Gebot auch dem wahren Werte der Pfandsache noch so wenig entsprechen. 125, 293. — 50) Neuere (durch die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit veranlaßte) Ministerialerlasse (1924/5) mit Grundsätzen für die Stundung von Staatssteuern als bloße Richtlinien, deren An­ wendung im Einzelfall vom pflichtmäßigen Ermessen der Vollstreckungs­ behörde abhängt. 125, 294/5. — 51) Die Grundsätze von Treu und Glauben sind im öffentlichen Recht ebenso zu beachten wie im bürgerlichen Recht. 125, 298. — 52) Notverordnung, um dringenden, ungewöhnlichen Not­ ständen finanzieller Art beim Staat oder bei Selbstverwaltungsverbänden abzuhelfen (preuß. NotVo. v. 8. Mai 1929 über die Regelung der Gewerbe­ steuer für 1929). 125, Anhang 1 (7, 9). — 53) Inhalt und Grenzen des Selbstverwaltungsrechts preußischer Gemeinden. (Ges. über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechtes vom 27. Dezember 1927

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I

§ 376. Sonstige staats- und verwaltungsrechtliche Verhältnisse.

(GS. S. 211) §1; Niedergläsersdorf Kr. Lüben; Zusammenlegung mit anderen.) Umgemeindung. 126, Anhang 9 (13). — 54) Selbstverwaltungs­ recht preußischer Gemeinden. (Ges. v. 27. Dez. 1927 § 1; Stadtgemeinden, Landgemeinden und Ämter im rheinisch-westfälischen Industriegebiet — Lüttringhausen u. a. — gegen ihre Eingemeindung.) 126, Anhang 14 (22flg.). — 55) Selbstverwaltungsrecht eignet (Art. 70flg. PrVerf.) den politischen Gemeinden und Gemeindeverbänden, und zwar nur den jeweils bestehenden (nicht den aufgelösten) Selbstverwaltungskörpern; nicht den einzelnen Bürgern. 126, Anhang 25. — 56) Klagrecht einer Partei vor dem Staatsgerichtshofe, weil sie Mitträgerin des Volksbegehrens (betr. Freiheits­ gesetz) ist. (Betätigung der Beamten.) 127, Anhang 13. — 57) Den Wahlen zu Volksvertretungen sind für die Verfassungsgerichtsbarkeit die Volks­ abstimmungen gleichzustellen, in denen das Volk nicht (wie bei jenen) bloß mittelbar, sondern unmittelbar seinen Willen als Träger der Staatsgewalt kundtut. 127, Anhang 13. — 58) Unterschied zwischen bloßen politischen Meinungsäußerungen leitender Staatsbeamten und Einwirkungen der obersten Staatsbehörde auf die Staatsbeamten. 127, Anhang 15. — 59) Die Verleihung von Titeln zur Auszeichnung einzelner beamteter oder nicht­ beamteter Personen (Ehrentiteln) ist mit Art. 109 Abs. 4 RVerf. nicht vereinbar. 127, Anhang 25 (36flg.). — 60) Wann bezeichnet ein Titel Amt oder Beruf? 127, Anhang 45/6. — 61) Stellung und verfassungs­ mäßige Zulässigkeit Mecklenburg-Strelitzscher Staatsräte. 127, Anhang 49 (55—60). — 62) Die Ruhegehaltkasse der Landbürgermeistereien und Landgemeinden der Rheinprovinz ist Beteiligte in dem Beschlußverfahren, das ein rheinischer Landbürgermeister auf Grund von § 7 des preuß. KommunalbeamtenG. v. 30. Juli 1899 vor dem Kreisausschuß zur Feststellung seiner Pensionsansprüche anhängig macht. 128, 57 (58). — 63) Der in diesem Verfahren ergehende Beschluß des Kreisausschusses hat materielle Rechtskraft gegenüber der Ruhegehaltskasse. 128, 57 (59). — 64) Einführung des Versicherungszwanges für Schüler höherer Lehranstalten auf Kosten der Unterhaltspflichtigen gegen Unfälle, die mit der Schule in Zusammen­ hang stehen. (Sachsen.) Keine unzulässige Beschränkung der Vertrags­ freiheit, kein Mißbrauch behördlicher Machtbefugnisse zum Nachteil privater Versicherungsunternehmungen. 128, 134 (139/145). — 65) Das Reichsgesetz betr. die Aussetzung von Rechtsstreitigkeiten über ältere staatliche Renten sRentensperrgesetzj vom 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) verstößt nicht gegen die Reichsverfassung. 128, 165; vgl. 126, 161. — 66) Pflicht des Reiches, zur Regelung eines gesicherten Verkehrs Seezeichen anzubringen; Schadens­ ersatzpflicht für Folgen der Unterlassung. 128, 353 (356). — 67) Der § 31 Abs. 1 Satz 4 und der § 32 Abs. 2 des preuß. Landeswahlgesetzes vom 26. (28.) Oktober 1924 (GS. S. 659, 671) — über Restsümmen-Verwertung — widersprechen der Reichsverfassung nicht. 128, Anhang 1 (7—15). — 68) Die beanstandeten Vorschriften genügen zwar dem Grundsätze der Gleichheit nicht völlig. Aber sie stimmen: mit den entsprechenden Vorschriften des — verfassungsmäßig zustandegekommenen — Reichswahlgesetzes genau überein. Inhaltsreiche landesrechtliche Wahlbestimmungen Widerstreiten der Reichsverfassung nicht. 128, Anhang 7, 13/14. — 69) Grundsatz der

Gleichheit des Wahlrechts nach der RVerf. 128, Anhang 7—10. — 70) Ver­ wirklichung der Grundsätze allgemeiner, gleicher, unmittelbarer und ge­ heimer Wahl im Rahmen der Verhältniswahl. 128, Anhang lOflg., 14. — 71) Verpflichtung des Landes Braunschweig, Staatszuschüsse an Geistliche zu zahlen. (Braunschweig, evang.-luth. Landeskirche gegen das Land Braunschweig.) 128, Anhang 16—46. — 72) Streit um die verfassungs­ mäßige Bestellung der Württembergischen Regierung (1928), um Vor­ schriften der Landtags-Geschäftsordnung und um zwei Abstimmungs­ Ermittelungen. 128, Anhang 46—64. — 73) Weder im öffentlichen noch im bürgerlichen Rechte gilt allgemein der Satz, daß bei Abstimmungen einer Körperschaft kein Mitglied in eigner Sache stimmen dürfe. 128, Anhang 63. — 74) Abstimmung eines Abgeordneten, der zugleich einen Ministerposten bekleidet. 128, Anhang 64. — 75) Aufsichtsfreiheit von Unternehmen, die nur das Rückversicherungsgeschäft betreiben; Erstreckung der Aufsicht auf Rückversicherungsverträge, die in aufsichtspflichtigen Betrieben nebenher geschlossen werden. 129, 1 (5/6). — 76) Kein Anspruch der Inhaber von Darlehnskassenscheinen gegen das Deutsche Reich. Wenn Einlösungspflicht bestände, wäre sie öffentlichrechtlich; ihre Nichterfüllung könnte keine privatrechtlichen Ansprüche der Inhaber wegen Verzugs begründen. 129, 116. — 77) Auf die Entziehung subjektiver öffentlicher Rechte findet RVerf. Art. 153 Abs. 2 keine Anwendung; namentlich ver­ stößt die Aufhebung einer auf besonderem öffentlichrechtlichem Titel be­ ruhenden Schulunterhaltungspflicht (§ 53 Abs. 1 des preuß. VolksschullehrerDiensteinkommen-Ges. v. 17. Dez. 1920) nicht gegen Art. 153 RVerf. 129, 246 (251). — 78) Der eigentliche Zweck der Feuerwehr, Brände zu bekämpfen, ist ein polizeilicher. Die Einrichtungen, die der Polizei zur Bekämpfung von Bränden zur Verfügung stehen (Berufs- oder Pflicht­ feuerwehren der Gemeinde und freiwillige Feuerwehren), sind im Bedarfs­ fälle Hilfsorgane der Polizei. 129, 305. — 79) Was diesem polizeilichen Zwecke dient, liegt auf öffentlichrechtlichem Gebiet und ist Ausübung öffent­ licher Gewalt (Art. 131 RVerf.). 129, 306. — 80) Nicht nur die Tätigkeit der Feuerwehr beim Löschen von Bränden ist Ausübung öffentlicher (poli­ zeilicher) Gewalt, sondern auch die vorbereitende Tätigkeit, die diesem polizeilichen Zwecke dient. 129, 307. — 81) Für Maßnahmen, die der Landrat als Staatsorgan trifft, kann der Kreis nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden. 129, 330 (331). — 82) Die Sachbefugnis politischer Fraktionen muß in jedem einzelnen Falle besonders geprüft werden. In­ soweit sie als Teil der Volksvertretung an der staatlichen Willensbildung beteiligt sind, haben sie Sachbefugnis; dagegen nicht, soweit sie Verwaltungs­ maßnahmen beanstanden und ein Überwachungsrecht fordern, das nur dem Landtag als solchen zukommt. 129, Anhang 7—9. — 83) Weiter­ gewährung von Polizeikosten-Zuschüssen des Reiches an das Land Thüringen (1930)? Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgewiesen, weil durch sie für das Reich die ernstesten Gefahren entstehen müßten. 129, Anhang 28 (32). — 84) Können auf öffentlichrechtlichem Gebiet auch ohne einen privatrecht­ lichen Vertrag schuldrechtliche Verpflichtungen entstehen, die nach privat­ rechtlichen Grundsätzen zu behandeln sind? Gehört zu ihnen auch die Pflicht,

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I. § 377. Kirchenrecht.

bei öffentlichrechtlichen Maßnahmen dem Schutze der von ihnen Betroffenen Rechnung zu tragen? 130, 97. — 85) Nach Treu und Glauben muß auch auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts jeder seine Handlungen und Er­ klärungen so gelten lassen, wie der andere sie auffassen durfte. 130, 99. — 86) Der Rechtsgedanke des § 278 BGB. (Haftung für Erfüllungsgehilfen) gilt auch für öffentlichrechtliche Verhältnisse, soweit die aus ihnen ent­ springenden Verpflichtungen nach privatrechtlichen Gesichtspunkten zu beurteilen sind. 130, 98. — 87) Landesabgaben können, wenn die ihrer Erhebung zugrunde liegende Steuervorschrift des Landes vom Reichs­ finanzhofe für unvereinbar mit dem Reichsrecht erklärt wird, nicht im ordentlichen Rechtswege zurückgefordert werden. 130, 319 (326flg.). — 88) Stellung des Berichterstatters im Streitverfahren vor dem Staats­ gerichtshofe für das Deutsche Reich. 130, Anhang 1. — 89) Parteifähigkeit der Wupper-Talsperren-Genossenschaft in Hückeswagen (Kr. Lennep) vor dem Staatsgerichtshofe verneint. 130, Anhang 3 (10). — 90) Das preuß. WahlG. für die Provinziallandtage und Kreistage v. 7. Oktober 1925 (GS. S. 123) weicht im § 13 Abs. 3 zwar vom Grundsätze der Wahlgleichheit ab (durch Zurückdrängung der kleinen Parteien); die Abweichung hält sich aber in verfassungsmäßig zulässigen Grenzen, verstößt namentlich nicht gegen Art. 17 RVerf. 130, Anhang 11 (24).

Sechster Teil.

Lirchenrecht. § 377.

1) Sind die auf einer rechtlichen Verpflichtung beruhenden Leistungen eines Kommunalverbandes an eine Religionsgesellschaft mit den Inkraft­ treten der neuen Reichsverfassung wegfallen? 125, 186 (189). — 2) Die Art. 138 Abs. 1 und 173 RVerf. regeln nur das vermögensrechtliche Ver­ hältnis der Kirche zum Staate, nicht dasjenige der Kirche zu den Gemeinden und sonstigen Kommunalverbänden. 125, 189. — 3) Daraus, daß die auf einer rechtlichen Verpflichtung beruhenden Leistungen eines Kommunal­ verbandes an eine Kirche nicht unter dem Schutze von Verfassungsbestimmungen stehen, folgt aber nicht, daß die rechtliche Verpflichtung mit dem Inkrafttreten der Reichsverfassung weggefallen sei. 125, 189. — 4) Der Art. 137 Abs. 6 RVerf. gewährleistet in bestimmtem Rahmen das kirchliche Besteuerungsrecht. 125, 190. — 5) Damit ist jedoch nicht verordnet, daß die Kirchen die zu ihrer Erhaltung und zur Durchführung ihrer Aufgaben er­ forderlichen Mittel nur durch Kirchensteuern aufbringen dürften, und daß die rechtlichen Verpflichtungen Dritter zu Leistungen für solche Zwecke auf­ gehoben seien. 125, 190. — 6) Wegen Fehlens einer Gesamtkirche gibt es kein gemeines evangelisches Kirchenrecht; alles evangelische Kirchenrecht ist nur

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I. § 377. Kirchenrecht.

bei öffentlichrechtlichen Maßnahmen dem Schutze der von ihnen Betroffenen Rechnung zu tragen? 130, 97. — 85) Nach Treu und Glauben muß auch auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts jeder seine Handlungen und Er­ klärungen so gelten lassen, wie der andere sie auffassen durfte. 130, 99. — 86) Der Rechtsgedanke des § 278 BGB. (Haftung für Erfüllungsgehilfen) gilt auch für öffentlichrechtliche Verhältnisse, soweit die aus ihnen ent­ springenden Verpflichtungen nach privatrechtlichen Gesichtspunkten zu beurteilen sind. 130, 98. — 87) Landesabgaben können, wenn die ihrer Erhebung zugrunde liegende Steuervorschrift des Landes vom Reichs­ finanzhofe für unvereinbar mit dem Reichsrecht erklärt wird, nicht im ordentlichen Rechtswege zurückgefordert werden. 130, 319 (326flg.). — 88) Stellung des Berichterstatters im Streitverfahren vor dem Staats­ gerichtshofe für das Deutsche Reich. 130, Anhang 1. — 89) Parteifähigkeit der Wupper-Talsperren-Genossenschaft in Hückeswagen (Kr. Lennep) vor dem Staatsgerichtshofe verneint. 130, Anhang 3 (10). — 90) Das preuß. WahlG. für die Provinziallandtage und Kreistage v. 7. Oktober 1925 (GS. S. 123) weicht im § 13 Abs. 3 zwar vom Grundsätze der Wahlgleichheit ab (durch Zurückdrängung der kleinen Parteien); die Abweichung hält sich aber in verfassungsmäßig zulässigen Grenzen, verstößt namentlich nicht gegen Art. 17 RVerf. 130, Anhang 11 (24).

Sechster Teil.

Lirchenrecht. § 377.

1) Sind die auf einer rechtlichen Verpflichtung beruhenden Leistungen eines Kommunalverbandes an eine Religionsgesellschaft mit den Inkraft­ treten der neuen Reichsverfassung wegfallen? 125, 186 (189). — 2) Die Art. 138 Abs. 1 und 173 RVerf. regeln nur das vermögensrechtliche Ver­ hältnis der Kirche zum Staate, nicht dasjenige der Kirche zu den Gemeinden und sonstigen Kommunalverbänden. 125, 189. — 3) Daraus, daß die auf einer rechtlichen Verpflichtung beruhenden Leistungen eines Kommunal­ verbandes an eine Kirche nicht unter dem Schutze von Verfassungsbestimmungen stehen, folgt aber nicht, daß die rechtliche Verpflichtung mit dem Inkrafttreten der Reichsverfassung weggefallen sei. 125, 189. — 4) Der Art. 137 Abs. 6 RVerf. gewährleistet in bestimmtem Rahmen das kirchliche Besteuerungsrecht. 125, 190. — 5) Damit ist jedoch nicht verordnet, daß die Kirchen die zu ihrer Erhaltung und zur Durchführung ihrer Aufgaben er­ forderlichen Mittel nur durch Kirchensteuern aufbringen dürften, und daß die rechtlichen Verpflichtungen Dritter zu Leistungen für solche Zwecke auf­ gehoben seien. 125, 190. — 6) Wegen Fehlens einer Gesamtkirche gibt es kein gemeines evangelisches Kirchenrecht; alles evangelische Kirchenrecht ist nur

partikulares Recht der einzelnen Landeskirchen. 125, 188. — 7) Verein­ barungen der Pfarrei (unter Mitwirkung der Kirchenkommission als einer Behörde des Kirchenregiments) mit der Gemeinde über die Pfarrbaulast; Ansprüche daraus nach Art eines privatrechtlichen zu behandeln, insbesondere dem Rechtswege zugänglich. 125, 188. — 8) Sind bei der Auseinandersetzung des Vermögens einer Küsterlehrerstelle gemäß § 30 Abs. 6, 7 des preuß. Volksschulunterhaltungs-Gesetzes v. 28. Juli 1906 die Eigentumsverhältnisse oder die öffentlichrechtliche Zweckbestimmung der bisher gemeinsam be­ nutzten Vermögensstücke zugrundezulegen? (Streitfall aus dem Saal­ kreise.) 127, 251 (252, 260). — 9) Bisheriger Zustand, daß beim vereinigten Kirchen- und Schulamt das Stellenvermögen öffentlichrechtlichen Zwecken („Zugleichzwecken") diente; wer während der Ämtervereinigung Eigentümer des Vermögens war, ist damit nicht entschieden. 127, 253. — 10) Auch dem Eigentum nach handelt es sich um privatrechtliches, nicht öffentlichrecht­ liches Vermögen, das auseinanderzusetzen ist; dafür kann in der Regel nur die privatrechtliche Eigentumsordnung maßgebend sein. 127, 253. — 11) Ent­ stehungsgeschichte und leitende Grundsätze des Volksschulunterhaltungs­ gesetzes rechtfertigen die „Eigentumstheorie". 127, 253/5. — 12) Um­ wandlung der ursprünglich der Kirche gewidmeten oder gestifteten Ver­ mögensstücke im Laufe der Zeit zu einem selbständigen, den Zwecken der Kirche und Schule dienenden Zweckvermögen öffentlichrechtlicher Art? 127, 259. — 13) Kein allgemeiner Satz des Inhalts, daß überall die Zweck­ bestimmung bei der Auseinandersetzung maßgebend sei, weil ein derartiges Vermögen überall bestehe. 127, 259. — 14) Bei der Trennung treten die Privatrechte als solche wieder hervor, und die bisherigen, eins allgemeiner Rechtsnorm beruhenden Verpflichtungen der Kirche, für die Bedürfnisse der Schule mit beizutragen, fallen weg. 127, 260. — 15) Kein Billigkeits­ grund spricht dafür, daß die Kirche, die die Lasten der Küsterlehrerstelle alle die Jahre hindurch getragen oder mitgetragen hat, nach der Trennung von Staat und Kirche, Küsteramt und Lehreramt, diese Lasten zugunsten der Schule ohne jede Entschädigung weiter auf sich nehme. 127, 260. — ^Recht­ liche Möglichkeit, daß eine mit selbständiger Rechtspersönlichkeit ausgestattete Küsterlehrerpfründe (bei vereinigtem Kirchen- und Schulamt) bestehe. 127, 263. — 17) Aber kein allgemein geltender Satz des Inhalts, daß überall beim vereinigten Kirchen- und Schulamt eine Küstenlehrerpfründe selbständige Trägerin des Stellenvermögens gewesen sei (und noch sei). 127, 264. — 18) Unterschied zwischen den Küsterschulen (um die es sich in den vorstehenden Fragen 8—17 handelt) und den nur vereinzelt vorkommenden Kirchschulen. 127, 255. — 19) Sind die Landgerichte ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes ausschließlich zuständig für Ansprüche, die ein Pfarrer gegen seine Landeskirche erhebt? 127, 307. — 20) Verpflichtung des Landes Braunschweig, Staatszuschüsse an Geistliche der braunschweigischen evangel.luth. Landeskirche zu zahlen. 128, Anhang 16—46. — 21) Religions­ gesellschaften sind (wenn Körperschaften des öffentlichen Rechts) zur An­ rufung des Staatsgerichtshofs in einer Verfassungsstreitigkeit innerhalb eines Landes befugte Landesstellen (Art. 19 RVerf.). 128, Anhang 25. — 22) Staatsleistungen an eine Religionsgesellschaft sind sämtliche Aufwendun-

gen, die der Staat zu ihren Gunsten macht, um die geordnete Durchführung ihres Betriebes zu gewährleisten. 128, Anhang 29. — 28) Anpassung der „bisherigen Staatsleistungen" an die Geldentwertung. (Braunschweig.) 128, Anhang 40flg. — 24 Die Art. 138,173 RVerf. bezwecken, die Religions­ gesellschaften lebensfähig zu erhalten. 128, Anhang 41, 44. — 25) Über­ mäßig hohe Kirchensteuern entsprechen den Lebenszwecken der Kirche nicht. 128, Anhang 44. — 26) Einheitliche Regelung des Patronatrechts in Sachsen, schon bevor 1815 die Landesteile, in denen nachher das Patent vom 15. Nov. 1816 das ALR. einführte, abgetreten wurden. 129, 69. — 27) Die Pfarrkirchen in Kursachsen trugen durchaus grundherrlichen Charakter, 129, 69. — 28) Der Begriff „Kirchlehen" in den früher kursächsischen Ländern. 129, 67 (69). — 29) Familienpatronat oder dingliches Patronat? 129, 68, 70. — 30) Für die Frage der Dinglichkeit des Patronats kommt es nicht darauf an, ob mit ihm Lasten verbunden sind oder ob es lastenfrei ist. 129, 70. — 31) Das dingliche Patronatrecht (Realpatronat) ist nicht mit dem Gut als einem Inbegriff von Sachen und Rechten verbunden, sondern ruht auf dem Grund und Boden; bei Veräußerung von Teilen des Gutes geht es aktiv und passiv auf den (die) Erwerber über. 129, 67, 71. — 32) Gilt die Vermutung des § 579II 11 ALR., daß das Kirchenpatronat auf einem Gut oder Grundstück hafte, auch für lastenfreie Patronate? 129, 67 (71). — 33) Sind mit dem Patronate nur Rechte, nicht auch (erzwingbare) Pflichten verbunden, so kann es , auch wenn es subjektiv-dinglich ist, nicht als öffentliche Last (Pr. Ges. v. 25. Aug. 1876 und 3. März 1850, Pr. AG. z. GBO. Art. 11 Abs. 1, ZVG. § 10 Nr. 3) angesehen werden; das lastenfreie Patronat geht bei der Veräußerung von Teilen des Gutes, mit dem es dinglich verbunden ist, regelmäßig nicht auf die Erwerber als solche über. 129, 71/72. — 34) Die Trennung der Kirche vom Staate soll sich (nach Art. 138 u. 173) auch auf finanziellem Gebiet ohne jeden einseitigen gewalttätigen Eingriff des Staates, ohne jede Unbilligkeit zu ungunsten der Kirche abspielen. 129, 74/5. — 35) Doppelamt der Kirchenschullehrer — beide Teile zusammen­ hängend miteinander, aber staats- und beamtenrechtlich wie gehaltlich streng getrennt: Lehrer im Treuverhältnis zum Staate, Kirchendiener im Treuverhältnis zu Kirche und Kirchengemeinde; Gehaltsschuldner des Lehrers die Schulgemeinde, Gehaltsschuldner des Kirchendieners Kirche und Kirchen­ gemeinde. 129, 77. — 36) Pensionszahlung des Staates von Einkünften für kirchenamtliche Tätigkeit ist rechtlich eine unter Art. 138 u. 173 RVerf. fallende staatliche Leistung an Kirchendiener. 129, 77. — 37) Durch Art. 138 li. 173 RVerf. werden Staatsleistungen an einzelne Kirchendiener, Kirchen­ beamte oder Kirchenbeamtenklassen geschützt und bis zu einer allgemeinen reichsgesetzlichen Regelung aufrechterhalten. 129, 78. — 38) Der Staat wird durch RVerf. Art. 138,173 verpflichtet, das, was er zur Zeit des Inkraft­ tretens der Verfassung auf Grund von Gesetzen an die Kirche leistete, bis zur demnächstigen endgültigen finanziellen Auseinandersetzung unverändert fortzu­ leisten und sich jeder, auch einer nach dem bisherigen Landesrecht etwa gestat­ teten gesetzlichen Minderung seiner Leistungen zu enthalten. 129, 79. — 39) Der § 3 Abs. 1 Satz 1 des sächsischen Gesetzes über die Trennung des Kirchenund Schuldienstes der Volksschullehrer vom 10. Juni 1921 verstößt gegen

I. §378. Völkerrecht.

353

Art. 138 u. 173 RVerf. 129, 73flg. (80). — 40) Die kirchlichen Ausstattungs­ ansprüche einer Kirchengemeinde gegen den Staat beruhen, sofern nicht ein privatrechtlicher, bei der Säkularisation vorhandener oder durch die preuß. Kab.-O. v. 25. Sept. 1834 anerkannter Entstehungsgrund erhellt, auf öffentlichrechtlicher Grundlage. 129, 249.

Siebenter Teil. Völkerrecht. §378. 1) Es gibt keinen Völkerrechtssah, wonach Darlehensschulden mit dem Goldwerte zurückzuzahlen wären, den das Geld bei der Hingabe gehabt hat. 121, 205 (mit Belegen außerdeutscher Rechtsprechung). — 2) Der § 66 AufwG. widerspricht keinem anerkannten Völkerrechtssatze (oder inter­ nationalen Rechtssatze). 121, 203 (205/6). — 3) Meeresbuchten mit mehreren Anliegern; staatliche Grenzen auf dem Wasser. 122, Anhang 6. — 4) Wie entsteht Völkerrecht? Vereinbarung, Gewohnheit; Anerkennung als selb­ ständige Völkerrechtsquelle? 122, Anhang 7—10. — 5) Unvordenklicher Besitz (der Schiffahrtshoheit, der Fischerei). 122, Anhang 11,14. — 6) Gren­ zen und gegenseitiges Verhältnis der Fischerei- und und der Schiffahrts­ hoheit. 122, Anhang 12. — 7) „Eigengewässer" als völkerrechtlicher Begriff? 122, Anhang 13. — 8) Das Abkommen zwischen Deutschland, Polen und Danzig über den freien Durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland vom 21. April 1921 (RGBl. S. 1069) ist (wie der Ver­ sailler Vertrag, zu dessen Durchführung es dient) innerdeutsches Recht ge­ worden. Jeder kann sich darauf berufen, wenn die einzelne Vorschrift nach Inhalt, Zweck und Fassung privatrechtliche Wirkungen auszuüben geeignet ist, ohne daß es noch Völker- oder staatsrechtlicher Akte bedarf. 124, 206. — 9) Die Nationalisierungs-Gesetzgebung ist eine Grundlage der gesamten Privaten und öffentlichen Rechtsordnung des heutigen Rußland. Das Deutsche Reich, das sich durch Rechtsverzicht (Rapallo-Vertrag, Ges. v. 17. Juli 1922, RGBl. II S. 677) damit abgefunden hat, ist im besonderen gebunden, die Frage ihrer Wirksamkeit nicht wieder aufzuwerfen. 129, 102. — 10) In keinem Falle kann — nach Ratifizierung des Rapallo-Vertrags durch den deutschen Gesetzgeber — auf Grund des Art. 30 EG. z. BGB. gesagt werden, die Anwendung der sowjetrussischen Nationalisierungsgesetze (d. h. die Beachtung des durch sie in Rußland geschaffenen Nechtszustandes) verstoße gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes. 129, 101/2, 104. — 11) Privateigentum nach der Auffassung des Festlands im Kriege unver­ letzlich; Beschlagnahme von deutschen Gerichten nicht als wirksam anznerkennen. 130, 27. Entsch. d. RG. in Zw.-L.

Gen.-Reg. CXXI -CXXX.

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I. §378. Völkerrecht.

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Art. 138 u. 173 RVerf. 129, 73flg. (80). — 40) Die kirchlichen Ausstattungs­ ansprüche einer Kirchengemeinde gegen den Staat beruhen, sofern nicht ein privatrechtlicher, bei der Säkularisation vorhandener oder durch die preuß. Kab.-O. v. 25. Sept. 1834 anerkannter Entstehungsgrund erhellt, auf öffentlichrechtlicher Grundlage. 129, 249.

Siebenter Teil. Völkerrecht. §378. 1) Es gibt keinen Völkerrechtssah, wonach Darlehensschulden mit dem Goldwerte zurückzuzahlen wären, den das Geld bei der Hingabe gehabt hat. 121, 205 (mit Belegen außerdeutscher Rechtsprechung). — 2) Der § 66 AufwG. widerspricht keinem anerkannten Völkerrechtssatze (oder inter­ nationalen Rechtssatze). 121, 203 (205/6). — 3) Meeresbuchten mit mehreren Anliegern; staatliche Grenzen auf dem Wasser. 122, Anhang 6. — 4) Wie entsteht Völkerrecht? Vereinbarung, Gewohnheit; Anerkennung als selb­ ständige Völkerrechtsquelle? 122, Anhang 7—10. — 5) Unvordenklicher Besitz (der Schiffahrtshoheit, der Fischerei). 122, Anhang 11,14. — 6) Gren­ zen und gegenseitiges Verhältnis der Fischerei- und und der Schiffahrts­ hoheit. 122, Anhang 12. — 7) „Eigengewässer" als völkerrechtlicher Begriff? 122, Anhang 13. — 8) Das Abkommen zwischen Deutschland, Polen und Danzig über den freien Durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland vom 21. April 1921 (RGBl. S. 1069) ist (wie der Ver­ sailler Vertrag, zu dessen Durchführung es dient) innerdeutsches Recht ge­ worden. Jeder kann sich darauf berufen, wenn die einzelne Vorschrift nach Inhalt, Zweck und Fassung privatrechtliche Wirkungen auszuüben geeignet ist, ohne daß es noch Völker- oder staatsrechtlicher Akte bedarf. 124, 206. — 9) Die Nationalisierungs-Gesetzgebung ist eine Grundlage der gesamten Privaten und öffentlichen Rechtsordnung des heutigen Rußland. Das Deutsche Reich, das sich durch Rechtsverzicht (Rapallo-Vertrag, Ges. v. 17. Juli 1922, RGBl. II S. 677) damit abgefunden hat, ist im besonderen gebunden, die Frage ihrer Wirksamkeit nicht wieder aufzuwerfen. 129, 102. — 10) In keinem Falle kann — nach Ratifizierung des Rapallo-Vertrags durch den deutschen Gesetzgeber — auf Grund des Art. 30 EG. z. BGB. gesagt werden, die Anwendung der sowjetrussischen Nationalisierungsgesetze (d. h. die Beachtung des durch sie in Rußland geschaffenen Nechtszustandes) verstoße gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes. 129, 101/2, 104. — 11) Privateigentum nach der Auffassung des Festlands im Kriege unver­ letzlich; Beschlagnahme von deutschen Gerichten nicht als wirksam anznerkennen. 130, 27. Entsch. d. RG. in Zw.-L.

Gen.-Reg. CXXI -CXXX.

23

854

L § 379. Kolonialrecht. Schutzgebiete

§ 380. Krieg und Kriegsgesetze.

Achter Teil.

Kolomalrecht.

Schutzgebiete.

§379. 1) Übertritt eines Kolonialbeamten aus dem Reichs- in den Landes­ dienst; Vereinbarungen des Beamten mit dem Reich über die vermögens­ rechtlichen Ansprüche; Art der Vereinbarung (Schweigen auf Vorbehalte). 125, 295. — 2) Endigung der Eigenschaft als Reichs- und Kolonialbeamter durch Anstellung irrt Landesdienst. 125, 297.

Neunter Teil.

(Anhang.)

Krieg und Kriegsgesetze. Versailler Vertrag. 1. Einwirkung des Krieges auf die Rechtsverhältnisse. Versicherung gegen Kriegsgefahr.

Kriegsklausel.

§ 380. I. Einwirkung des Krieges auf die Rechtsverhältnisse. 1) Ansprüche aus Elsaß-Lothringen vertriebener Deutscher gegen das Deutsche Reich wegen der Liquidierung ihres Eigentums durch Frankreich auf Grund der Art. 74, 297i des Versailler Vertrags? 121, 7. — 2) Gehören zu den Staatsangehörigen der alliierten und assoziierten Mächte (Art. 304b Abs. 2 des Versailler Vertrags) auch frühere Reichsangehörige, die in einem abgetretenen Gebiete wohnen? Rechtsfolgen für Fragen der Aufwertung. 121, 337. — 3) Einfluß des Krieges auf Nachnahmesendungen im Eisen­ bahnfrachtverkehr zwischen preußischen und russischen Staatsbahnen. 124, 95 (99). II. Kriegsklausel.

III. Versicherung gegen Kriegsgefahr.

2. Reichsgesetz v. 13. Juni 1873 über die Kriegsleistungen.

§381.

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L § 379. Kolonialrecht. Schutzgebiete

§ 380. Krieg und Kriegsgesetze.

Achter Teil.

Kolomalrecht.

Schutzgebiete.

§379. 1) Übertritt eines Kolonialbeamten aus dem Reichs- in den Landes­ dienst; Vereinbarungen des Beamten mit dem Reich über die vermögens­ rechtlichen Ansprüche; Art der Vereinbarung (Schweigen auf Vorbehalte). 125, 295. — 2) Endigung der Eigenschaft als Reichs- und Kolonialbeamter durch Anstellung irrt Landesdienst. 125, 297.

Neunter Teil.

(Anhang.)

Krieg und Kriegsgesetze. Versailler Vertrag. 1. Einwirkung des Krieges auf die Rechtsverhältnisse. Versicherung gegen Kriegsgefahr.

Kriegsklausel.

§ 380. I. Einwirkung des Krieges auf die Rechtsverhältnisse. 1) Ansprüche aus Elsaß-Lothringen vertriebener Deutscher gegen das Deutsche Reich wegen der Liquidierung ihres Eigentums durch Frankreich auf Grund der Art. 74, 297i des Versailler Vertrags? 121, 7. — 2) Gehören zu den Staatsangehörigen der alliierten und assoziierten Mächte (Art. 304b Abs. 2 des Versailler Vertrags) auch frühere Reichsangehörige, die in einem abgetretenen Gebiete wohnen? Rechtsfolgen für Fragen der Aufwertung. 121, 337. — 3) Einfluß des Krieges auf Nachnahmesendungen im Eisen­ bahnfrachtverkehr zwischen preußischen und russischen Staatsbahnen. 124, 95 (99). II. Kriegsklausel.

III. Versicherung gegen Kriegsgefahr.

2. Reichsgesetz v. 13. Juni 1873 über die Kriegsleistungen.

§381.

I. §§ 382—384. Verordn, z. Schutze d. Kriegsteilnehmer usw. Preisregelung.

355

3. Kriegsgesetze und Kriegsverordnungen. § 382. Verordnungen zum Schutze der Kriegsteilnehmer und über Bewilligung von Zahlungsfristen.

1) Ges. betr. den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen v. 4. Aug. 1914; unter dessen § 8 fällt die Ausschlußfrist des § 1571 Abs. 1 Satz 2 BGB. 128, 46 (49). § 383.

Verordnungen betr. daS gerichtliche Verfahren. Verordnung über die Todeserklärung KriegSverfchollener.

§ 384. Gesetze und Verordnungen zur Regelung der Preise.

Kettenhandel.

1) In welchem zeitlichen Verhältnis steht § 49a des Mieterschutzgesetzes (diesem eingefügt durch Ges. v. 29. Juni 1926, RGBl. I S. 317) zum § 4 der Preistreibereiverordnung? (In dem des Ersatzes für den Sonderfall des Raumwuchers.) 122, 183 (185). — 2) Anwendbarkeit des § 49a des MieterschutzG. auf einen Pachtvertrag an einem Gasthofsunternehmen. (Raumwucher.) 122,183 (186 flg.). — 3) Die Einforderung des den Kunden am Kaufpreis abgezogenen Treu-Rabatts, der durch Verletzung einer ver­ traglichen Verpflichtung zum ausschließlichen Bezug vom Kartell veranlaßt ist, fällt nicht unter § 9 Abs. 1 der Verordnung vom 2. November 1923 über den Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen. 122, 260 (263). — 4) Kartelle und Kartellverbände können im Rahmen des allgemeinen Rechts von Rechts­ und Rechtsschutzeinrichtungen ebenso Gebrauch machen wie andere Rechts­ subjekte. 122, 263. — 5) Der Kartellbeschluß auf Einführung des TreuRabattsystems fällt nicht unter § 9 Abs. 1 der KartellVo. 122, 262. — 6) Der § 9 Abs. 1 KartellVo. erfaßt nicht nur Maßnahmen des sog. inneren, sondern auch solche des äußeren Kartellzwanges; er schützt nicht nur die Kartellaußenseiter als Kartellwettbewerber, sondern auch die Kartell­ abnehmer. 122, 263. — 7) Die bloße Umsatzvergütung (sog. Mengenrabatt) fällt nicht unter § 9 KartellVo., auch wenn sie von einem Kartellverbande gewährt wird. 122, 262. — 8) Das Versprechen, die Rabattbeträge im Falle der Zuwiderhandlung gegen übernommene Vertragspflichten (besonders gegen die Verpflichtung zum ausschließlichen Bezug vom Kartell) nachzuzahlen, erfüllt die Merkmale eines Vertragsstrafversprechens (BGB. § 339). 122,263, 265. — 9) Einforderung einer Vertragsstrafe aus dem zugrundeliegenden Versprechen ist keine Verwertung einer Sicherheit im Sinne von § 9 Abs. 1 KartellVo. 122, 264. — 10) Wesen, Zweck und Wirkung der Vertragsstrafe. 122, 265. — 11) Zusammenhang zwischen Vertragsstrafversprechen und Schadensersatzanspruch. 122, 265. —12) Bedeutung der Kartellauflösung; der Anwendbarkeit des § 9 Abs. 1 KartellVo. ist damit der Boden entzogen. 122, 266. — 13) Was ist unter Verträgen im Sinne der KartellVo. zu verstehen? 125, 166 (169). — 14) Fallen unter § 9 der KartellVo. Sperren nur dann, wenn sie gegen Kartellmitglieder, oder auch dann, wenn sie gegen andere verhängt werden? 125, 166 (169/70). — 15) Kommt es für die Anwendung des § 9 KartellVo. darauf an, ob die Sperre durch die satzungsgemäß zu­ ständige Mitgliederversammlung beschlossen worden ist, oder genügt Ver­ hängung durch den Vorstand? 125, 166 (170). — 16) In welchem Umfange

macht die unzulässige Verhängung einer Sperre das Kartell schadensersatz­ pflichtig? 125, 166 (170/1). — 17) Der §9 KartellVo. als Schutzgesetz (§ 823 Abs. 2 BGB). 125, 170. — 18) Eine Darlehenshingabe an Geschäfts­ leute ist in der Regel als Leistung zur Befriedigung des täglichen Bedarfs anzusehen. 130, 4. — 19) Ein jahrelang zu zahlender Zinssatz von 120% ist (auch unter Berücksichtigung der besonderen Umstände) kein berechtigter Ausgleich der beiderseitigen wirtschaftlichen Interessen, sondern ein über­ mäßiger Verdienst (§ 4 PreistreibereiVo.). 130, 4. — 20) Leistungswucher im Sinne der PreistreibereiVo. 130, 2.

§ 385. Verordnungen gegen das Ausland. § 386. Kriegswirtschaftliche Verordnungen; Zwangswirtschaft. a) Miet- und pachtschuh; Wohnungszwangswirtschaft.

1) Verordnung des preuß. Ministers für Volkswohlfahrt über die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft vom ll.Nov.1926; wirtschaft­ licher Zusammenhang zwischen Geschäftsräumen mit) Wohnräumen. 121, 321. — 2) Kann der Verkäufer eines Grundstücks, dem im Zusammenhänge mit dem Kaufverträge das Grundstück vom Käufer vermietet worden ist, eine Erhöhung des Kaufpreises verlangen, wenn der Vermieter statt der verein­ barten die höhere gesetzliche Miete fordert? 121, 141. — 3) Wann sind Räume durch Um- oder Einbau ueu geschaffen im Sinne des Reichsmietengesetzes? 125, 212. — 4) Welche Tragweite hat die Vorschrift in § 6 Abs. 4 des MieterschutzGes. v. 29. Juni 1926, daß bei Aufhebung des Mietverhält­ nisses bis zur Sicherung des Ersatzraumes die Beteiligten in Ansehung des Mietraums die aus dem Mietverhültnis sich ergebenden Rechte und Pflichten haben? 122, 57. — 5) In welchem zeitlichen Verhältnis steht § 49a des Mieterschutzgesetzes zu §4 der Preistreibereiverordnung? Anwendung des § 49a auf ein Gasthofsunternehmen. 122, 183. — 6) Wann liegt „wirt­ schaftlicher Zusammenhang" und „Zugleich"-Vermieten im Sinne des § 3 Abs. 2 der preuß. LockerungsBo. v. ll.Nov. 1926 vor? 122, 274. — 7) Genießt der Mieter eines Geschäftsraumes mit anschließender Wohnung Mieterschutz, wenn er in dem Geschäftsraum eine Filiale betreibt und die Wohnung dem Filialleiter überläßt? 124, 4. — 8) Ist die durch Vergleich der Mietparteien vor dem Mieteinigungsamte bestimmte „Friedensmiete" eine vereinbarte oder eine gesetzliche Miete? Langfristige Mietverträge; Wirkung der Berufung auf die gesetzliche Miete in der Zeit vom Inkrafttreten des Änderungsgesetzes zum Reichsmietengesetz vom 10. Juli 1926 bis zum Inkrafttreten des weiteren Änderungsgesetzes vom 14. Februar 1928. 124, 225. — 9) Vereinbarung von Mietzins in ausländischer Währung (Dollar) „effektiv". 125, 3. — 10) Die dem Aufgabenkreise der Wohnungsämter angehörigen Maßregeln (§§ 2, 4, 5 8 des Wohnungsmangel-Ges. vom 26. Juli 1923 nebst Ausführungsvorschriften) sind größtenteils hoheits­ rechtlicher Art. 125, 421. — 11) Die Mieteinigungsämter sind keine Sonder­ gerichte, aber Verwaltungsbehörden, die in den ihnen durch das Mieter­ schutzgesetz und das Wohnungsmangelgesetz zugewiesenen Sachen ausschließ-

I. § 386. Kriegswirtschaftliche Verordnungen; Zwangswirtschaft.

357

lich zuständig sind. Ihre Beschlüsse binden die Parteien wie die Gerichte und schaffen Rechtskraft unter den vom Verfahren betroffenen Streitteilen. 126, 101/2. — 12) Rechtsanwaltsgebühren und Auslagen, die im Verfahren vor dem Mieteinigungsamt entstanden sind, können gegen die unterlegene Partei nicht im ordentlichen Rechtsweg eingeklagt werden, wenn das Miet­ einigungsamt keine Entscheidung über die Pflicht zu ihrer Erstattung ge­ troffen hat. 126, 99 (102). — 13) Wohl aber kann ein solcher Erstattungs­ anspruch gegen einen Kommunalverband aus angeblich schuldhafter Amts­ pflichtverletzung seiner Beamten hergeleitet werden. 126, 99. — 14) Mit dem Wohnungsmangelgesetz unvereinbar und schlechthin unzulässig ist es, wenn das Wohnungsamt Geldleistungen ausbedingt und annimmt für die Zuweisung einer Wohnung. 127, 277. — 15) Gleiches gilt von einem Ver­ zichte des Wohnungsamtes auf Ausübung seines Beschlagnahmerechts für unbegrenzte Dauer. 127, 277. — 16) Zulässig dagegen ist eine Vereinbarung, durch die sich das Wohnungsamt zeitweise des Rechts auf Beschlagnahme von Räumen für die Dauer der Überlassung anderer Wohnräume begibt. 127, 277. — 17) Inwieweit kann für den Verzicht eines Wohnungsamtes auf die Ausübung seines Rechtes zur Beschlagnahme von Wohnraum eine Abgeltung statt durch Überlassung anderer Wohnräume auch durch Entrichtung eines Barbetrags an die Gemeinde für Wohnbauzwecke geleistet werden? 127, 276 (278/9). — 18) Überlassung bereits vorhandener oder binnen kurzer Frist durch den Wohnungssucher zu erstellender Wohnräume an die mit der Wohnungszwangswirtschaft befaßte Behörde und Überlassung von Bar­ mitteln, mit deren Hilfe erst Wohnräume durch Vermittlung der Behörde erstellt werden sollen, sind so voneinander verschieden, daß man sie nicht gleichsetzen kann. 127, 278. — 19) Verwendung gezahlten Geldes „zu Ver­ waltungszwecken" ist der Überlassung von Wohnraum vollends nicht gleich­ wertig. 127, 278. — 20) Wann liegt ein Anspruch aus der Kriegswirtschaft oder der Kriegsverwaltung vor gegen des Reich oder gegen eine andere Stelle, die für Rechnung des Reiches handelt? Inwieweit sind die Voraus­ setzungen vom ordentlichen Gericht zu prüfen? 127, 362 (363/4). — 21) Sind Ansprüche gegen das Reich aus der Kriegsverwaltung aufznwerten? 127,362 (365/6). b) Grundstücksveräußerungen.

(Grundstücksverkehr.)

1) Erstreckt sich die Genehmigungspflicht nach § 1 des preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken vom 10. Febr. 1923 auch auf solche Kauf­ angebote, die eine Annahmefrist im Sinne des § 148 BGB. enthalten? 121, 365. — 2) Preuß. GrundstücksverkehrsGes. v. 10. Febr. 1923: Kann die Wirksamkeit der erteilten behördlichen Genehmigung eines Verkaufs im Rechtswege mit der Behauptung angefochten werden, daß die Voraus­ setzungen für die Genehmigung nicht Vorgelegen hätten? Behauptung still­ schweigend erteilter Genehmigung wegen Fristablaufs. 121, 376. — 3) Ist die Klage auf Feststellung des Inhalts eines an sich wirksamen, aber noch der behördlichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäfts über einen Grundstücksverkauf zulässig, wenn sie dazu dienen soll, die behördliche Genehmigung zu erreichen? Unter welchen Umständen kann eine solche Klage als Widerklage erhoben werden? 121, 154. — 4) Wirkt die Ent-

schließung der Verwaltungsbehörde über Erteilung oder Versagung der Erwerbsgenehmigung nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 15. März 1918 und nach dem preußischen Grundstücksverkehrsgeseh vom 10. Februar 1923 auf den Tag der Vornahme des Rechtsgeschäfts zurück? 123, 327; 125, 53. — 5) Bedarf ein Kommissionsvertrag über das vom Kommissio­ när im Walde des Kommittenten zu schlagende Holz der Genehmigung nach § 1 der Bekanntmachung über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken vom 15. März 1918 (RGBl. S. 123)? 130, 94/6. c) Sonstiges aus Kriegs- und Nachkriegswirtschaft.

1) Kann nach dem Jndustrie-Belastungsgesetz vom 30. August 1924 eine Verteilung der Last nur im Verhältnis zwischen dem Eigentümer und dem Pächter eines Betriebes verlangt werden oder auch im Verhältnis zwischen Pächter und Unterpächter? 125, 177. — 2) Tritt der Schuh des § 13 des Ges. v. 12. Januar 1923 über die Beschäftigung Schwer­ beschädigter (RGBl. I S. 58) nur dann ein, wenn dem Arbeitgeber die Eigenschaft des Arbeitnehmers als Schwerbeschädigter bekannt ist? Wann kann in der widerspruchslosen Entgegennahme des Kündigungsschreibens durch einen schwerbeschädigten Angestellten dessen süllschweigende Ein­ willigung in die ohne Zustimmung der Hauptfürsorgestelle erklärte Kün­ digung des Vertragsverhältnisses gefunden werden? 124, 17. — 3) Muß der Käufer einer patentierten Maschine, der sich zur Zahlung eines ein­ maligen Preises und laufender „Lizenzgebühren" verpflichtet hat, Ver­ längerung des „Lizenzvertrags" fordern, um die Maschine während der Zeit des verlängerten Patentschutzes benutzen zu dürfen? 124, 317. — 4) Nachträgliche Bestätigung von Vereinbarungen, die gegen die Verbote der Valutaspekulation verstoßen. 125, 3. — 5) Ist die Reichsbank ver­ pflichtet, ihre Banknoten mit Vorkriegsdatum in Gold einzulösen? Haftet das Reich den Inhabern dieser Banknoten auf Schadensersatz, weil der Reichskanzler schuldhaft die Inflation herbeigeführt habe? 125, 273. § 387. Der Waffenstillstandsvertrag. Der Versailler Vertrag und seine Ausführung. (Die Artikel sind die des Versailler Vertrags (VV.) v. 28. Juni 1919.)

1) Die aus dem Versailler Vertrag etwa herzuleitenden Ansprüche (aus Elsaß-Lothringen vertriebener Deutscher) sind öffentlichrechtlicher Natur; ihre Grundlage ist stets ein kraft der neuen Staatshoheit ausgeübter Eingriff Frankreichs in das Vermögen der in Elsaß-Lothringen wohnhaften deutschen Staatsangehörigen; ferner die dazu von Deutschland gezwungener­ maßen in dem Vertrage kraft seiner staatlichen Hoheit gegebene Zustimmung und die gleichzeitig übernommene Verpflichtung, seine durch den Eingriff beeinträchtigten Staatsangehörigen zu entschädigen. 121,8. — 2) Die durch die Liquidation Geschädigten haben außer den in der Entschädigungsgesetz ­ gebung eingeräumten keine Ansprüche. 121, 9. — 3) Die Geschädigten haben namentlich keinen unmittelbaren Anspruch gegen das Reich auf Grund der Art. 74, 297i des Versailler Vertrags. 121, 9. — 4) Der Versailler Vertrag schafft, weil völkerrechtlicher Vertrag, zunächst grund­ sätzlich Rechte und Pflichten nur unter den Vertragsstaaten. 121, 9. —

I. § 387. Versailler Vertrag.

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5) Der Einzelne kann aus dem Versailler Vertrag Ansprüche nur herleiten, soweit sich das mit voller Klarheit aus dem Vertrage selbst ergibt; wenn nämlich die einzelne Vorschrift nach Inhalt, Zweck und Fassung ohne daß es noch Völker- oder staatsrechtlicher Akte bedarf, Privatrechtliche Wirkungen auszuüben geeignet ist. 121, 9. — 6) Für Ansprüche, die ein aus ElsaßLothringen vertriebener Deutscher wegen Liquidierung seines Eigentums durch Frankreich auf Grund der Art. 74, 297i des Versailler Vertrags gegen das Deutsche Reich erhebt, ist derRechtsweg nicht zulässig. 121, 7. — 7) Solche Ansprüche sind auch rechtlich nicht anzuerkennen. 121, 7 (9). — 8) Der Ver­ sailler Vertrag ist für die durch Liquidation Geschädigten kein Vertrag zu ihren Gunsten (zugunsten Dritter). 121, 10. — 9) Kein Bereicherungs­ anspruch der durch Liquidation Frankreichs Geschädigten gegen das Deutsche Reich. 121, 11. — 10) Konfiskation („Liquidation") durch den französischen Staat kann nicht als Enteignung durch das Deutsche Reich beurteilt werden. 121, 9. — 11) Den deutschen Gerichten steht nicht zu, die Entscheidung eines Gemischten Schiedsgerichtshofs auf ihre Gesetzmäßigkeit nachzuprüfen. 121, 180 (183). — 12) Verfahren beim Reichsentschädigungsamt: Spruch­ kammerverfahren, daneben Vergleichs- und Verwaltungsverfahren; Ent­ schädigungsordnung vom 30. Juli 1921. 121, 228 flg. — 13) Inwieweit steht dem Präsidenten des Reichsentschädigungsamtes die Befugnis zu, berufsmäßige Vertreter von Beteiligten (Inhaber eines „Kriegsschäden­ büros") zurückzuweisen? 121, 225 (227flg., 234). — 14) Befugnis des Präsidenten, berufsmäßige Vertreter vom Vergleichs- und Verwaltungs­ verfahren auszuschließen; zu weitgehend sein Verbot, die Diensträume des Neichsentschädigungsamtes zu betreten. 121, 227, 231. — 15) Nachprüfung im ordentlichen Rechtsweg, ob nicht mildere Mittel ebenfalls Erfolg gehabt hätten. 121, 233. — 16) Im Sinne des Art. 304b Abs. 2 des Versailler Ver­ trags sind zu den Staatsangehörigen der alliierten und assoziierten Mächte auch frühere Reichsangehörige zu rechnen, die in einem vom Deutschen Reich an eine alliierte und assozierte Macht abgetretenen Gebiete wohnen und Staatsangehörige dieser Macht geworden sind. 121, 337 (340). — 17) Der Art. 304b Abs. 2 des Versailler Vertrags schließt nicht schlechthin den Rechtsweg vor den deutschen Gerichten aus; er begründet nur für den Vertragsgegner des Deutschen die verzichtbare Einrede der sachlichen Unzuständigkeit. 121, 337 (341); 123, 131. — 18) Ist die deutsche Aufwertungsstelle für die Aufwertung der persönlichen Forderung zuständig, wenn das mit der Hypothek belastete Grundstück in dem durch den Versailler Vertrag an Polen abgetretenen Gebiete liegt? Ist in diesem Falle für die Aufwertung der persönlichen Forderung das deutsche Auf­ wertungsgesetz anwendbar? 121, 337 (344); 123, 134. — 19) Früheren Reichsangehörigen steht an sich, wenn sie Polen geworden sind und in Polen wohnen, nach Art. 304b Abs. 2 des Versailler Vertrags die Anrufung des Gemischten Schiedsgerichtshofs offen. 121, 340; 123, 131. — 20) Hat der Antragsgegner, der (weil Pole geworden) den Gemischten Schiedsgerichtshof anrufen könnte, keinen Einwand aus Art. 304b VV. erhoben, sondern Sachentscheidung des deutschen Aufwertungsgerichts verlangt, so ist das als Unterwerfung unter die Entscheidung der deutschen Gerichte auszulegen;

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I. § 387. Versailler Vertrag.

im dritten Rechtszuge kann er keine Einrede aus Art. 304b mehr erheben. 123, 131, 133. — 21) Haben die Parteien das Rechtsverhältnis, als sie es begründeten, dem am Orte der belegenen Sache bei Bestellung der Hypothek geltenden deutschen Recht unterstellt, so bleibt dieses Recht in seiner jeweiligen Gestaltung maßgebend; anders nur, wenn der gemeinsame Wille der Ver­ tragsteile dahingeht, sich dem am Erfüllungsorte neu eingeführten Rechte zu unterwerfen oder wenn sämtliche Vertragsteile örtlich unter der Herrschaft des neuen Rechtes stehen. 123, 134. — 22) Anwendbarkeit des deutschen Aufwertungsgesetzes für die Aufwertung der einem Inländer zustehenden persönlichen Forderung, für die eine Hypothek in dem an Polen abgetretenen Gebiete bestellt worden war. 123,130 (134). — 23) Im Ausgleichsverfahren nach dem Versailler Vertrage kann das Gläubigeramt die Notifikation der bei ihm angemeldeten Forderung, wenn das Schuldneramt die Forderung anerkannt hat, nicht mehr diesem gegenüber zurücknehmen und dem Gläubiger den Rechtsweg freigeben. 124, 12 (16). — 24) Das Gläubigeramt kann, bei Streit über die Zulässigkeit jener Zurücknahme, nicht im Wege des § 16 Abs. 2 der Anlage zu Art. 296 VV. das Ersuchen aussprechen, daß der Streit zwischen Gläubiger und Schuldner sachlich durch die ordentlichen Gerichte entschieden werde. 124, 12 (17). — 25) Die Notifikation entspricht der Klag­ erhebung. Solange die Anhängigkeit des Ausgleichsverfahrens dauert, ist eine Verfolgung der betreffenden Forderung im Rechtsweg ausgeschlossen, auch wenn diese in Wirklichkeit dem Ausgleichsverfahren nicht unterliegen sollte. 124, 16. — 26) Ob die Voraussetzungen des Ausgleichsverfahrens gegeben sind, haben die für dieses Verfahren eingesetzten Stellen zu prüfen. Bejahen die beiden Ämter oder der deshalb etwa angerufene Gemischte Schiedsgerichtshof die Zulässigkeit des Ausgleichsverfahrens, dann bewendet es dabei; Nachprüfung im ordentlichen Rechtsweg ist ausgeschlossen. 124, 16. — 27) Schon die Feststellung der Forderung im Ausgleichsverfahren erledigt den Streit über dessen Zulässigkeit und über den Bestand der Forderung; für eine Rücknahme der Notifikation ist dann kein Raum mehr. 124, 16. — 28) Läuft der Streit der Ämter auf die Frage hinaus, ob das Ausgleichsverfahren durch Feststellung der Forderung im Anerkenntnisweg erledigt ist oder nicht, so kann das Ersuchen des Gläubigeramtes auch nur dahin gehen, diesen Streit durch die ordentlichen Gerichte entscheiden zu lassen; Verweisung dahin zur Entscheidung in der Sache selbst ist nicht zulässig. 124, 17. — 29) Unterliegen Forderungen, die zum Gesellschafts­ vermögen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft gehören, der Reparations­ hypothek? 124, 104 (110). — 30) Das Abkommen zwischen Deutschland, Polen und der Freien Stadt Danzig über den freien Durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland vom 21. April 1921 (RGBl. S. 1069) ist im Versailler Vertrag (Art. 98) vorgesehen und dient zu dessen Durchführung; Anwendung auf den Unfall eines Durchgangs­ zuges im polnischen Korridor; Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesell­ schaft? 124, 204 (205, 206, 209, 210). — 31) Die Jndustrielast (JndustriebelastungsG. v. 30. August 1924) ist eine persönliche Belastung des Unter­ nehmers, für die er mit seinem ganzen Vermögen haftet. Sie entsteht auf inländischen Grundstücken des belasteten Unternehmens; der Eintragung im

Grundbuche bedarf sie nicht; sie geht andern Rechten im Range vor; Hypo­ thek des öffentlichen Rechts. 127, 130—141. — 32) Behandlung der Jndustrielast bei Veräußerung des Grundstücks. 127, 134, 139. — 33) Kreis der mit der Jndustrielast Beschwerten. 123, 117. — 34) Das preußische Unterbringungsgesetz vom 30. März 1920 will den verdrängten Beamten Fürsorge gewähren, und zwar in erster Reihe durch Unterbringung in einer anderen Dienststelle. 127, 151. — 35) Das Unterbringungsgesetz schafft keinen selbständigen Beendigungsgrund für Beamtenverhältnisse. 127, 152. — 36) Sequestrationen und Liquidationen durch die Franzosen in ElsaßLothringen nach dessen Besetzung. 130, 25flg. — 37) Wirkung der bei der elsaß-lothringischen Zweigniederlassung vollzogenen feindlichen Beschlag­ nahme auf die Forderung am Sitze der Hauptniederlassung (Art. 297d des Versailler Betrags). 130, 26. — 38) Mit der Auszahlung des Guthabens an den feindlichen Liquidator hörte der Verzug für die Zukunft auf; der Gläubiger muß die Zahlung als rechtswirksam gelten lassen. 130, 26. — 39) Die Beschlagnahme war völkerrechtswidrig, weil das Privateigentum nach festländischer Auffassung unverletzlich ist. 130, 27.

Zehnter Teil. (Anhang). Aufwertung nach den Aufwertnngsgesetzen. § 388. Aufwertung nach der 3. Steuernotverordnung (3. SMotBO.) vom 14. Februar 1924.

1) Bedeutung der durch die 3. StNotVO. geschaffenen Rechtslage für die Auslegung des Aufwertungsgesetzes und für Aufwertungsfragen über­ haupt. 121, 54, 129, 209, 343; 122, 168; 124, 45. — 2) Aufwertung von Baubeihilfen aus öffentlichen Mitteln zur Erbauung von Bergmanns­ wohnhäusern ist durch § 29 der 3. StNotVo. nicht ausgeschlossen. 123, 1 (3). — 3) Durch die zugunsten der Länder getroffenen öffentlichrechtlichen Be­ stimmungen der §§26flg. der 3. StNotVo. sind die bürgerlichrechtlichen Aufwertungsansprüche der Beihilfen-Darlehnsgeber nicht beseitigt. 123, 4. — 4) Der § 29 der 3. StNotVo. ordnet keinen Ausschluß des Rechtsweges, sondern höchstens eine materiellrechtliche Einschränkung der Aufwertungs­ ansprüche an. 123, 4. — 5) Der § 11 der 3. StNotVo. bestärkte die Ab­ lehnung des Aufwertungsgedankens. 123, 93. — 6) Dadurch, daß gemäß § 29 der 3. StNotVo. die mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln aus­ geführten, nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig gewordenen Neubauten der Besteuerung nach §§ 26flg. a. a. O. (Hauszinssteuer) unterliegen, ist die Aufwertung der aus öffentlichen Mitteln gewährten Beihilfedarlehen nicht ausgeschlossen. 123, 138. — 7) Rechtslage nach der 3. StNotVo., Änderung durch das AufwG. 124, 166/7. — 8) Schuldverschreibungssteuer nach der 3. StNotVo. (§21); Ausgleichsanspruch des Veräußerers gegen den Er­ werber des Grundstücks auf Erstattung der Steuer (unter den Voraus-

Grundbuche bedarf sie nicht; sie geht andern Rechten im Range vor; Hypo­ thek des öffentlichen Rechts. 127, 130—141. — 32) Behandlung der Jndustrielast bei Veräußerung des Grundstücks. 127, 134, 139. — 33) Kreis der mit der Jndustrielast Beschwerten. 123, 117. — 34) Das preußische Unterbringungsgesetz vom 30. März 1920 will den verdrängten Beamten Fürsorge gewähren, und zwar in erster Reihe durch Unterbringung in einer anderen Dienststelle. 127, 151. — 35) Das Unterbringungsgesetz schafft keinen selbständigen Beendigungsgrund für Beamtenverhältnisse. 127, 152. — 36) Sequestrationen und Liquidationen durch die Franzosen in ElsaßLothringen nach dessen Besetzung. 130, 25flg. — 37) Wirkung der bei der elsaß-lothringischen Zweigniederlassung vollzogenen feindlichen Beschlag­ nahme auf die Forderung am Sitze der Hauptniederlassung (Art. 297d des Versailler Betrags). 130, 26. — 38) Mit der Auszahlung des Guthabens an den feindlichen Liquidator hörte der Verzug für die Zukunft auf; der Gläubiger muß die Zahlung als rechtswirksam gelten lassen. 130, 26. — 39) Die Beschlagnahme war völkerrechtswidrig, weil das Privateigentum nach festländischer Auffassung unverletzlich ist. 130, 27.

Zehnter Teil. (Anhang). Aufwertung nach den Aufwertnngsgesetzen. § 388. Aufwertung nach der 3. Steuernotverordnung (3. SMotBO.) vom 14. Februar 1924.

1) Bedeutung der durch die 3. StNotVO. geschaffenen Rechtslage für die Auslegung des Aufwertungsgesetzes und für Aufwertungsfragen über­ haupt. 121, 54, 129, 209, 343; 122, 168; 124, 45. — 2) Aufwertung von Baubeihilfen aus öffentlichen Mitteln zur Erbauung von Bergmanns­ wohnhäusern ist durch § 29 der 3. StNotVo. nicht ausgeschlossen. 123, 1 (3). — 3) Durch die zugunsten der Länder getroffenen öffentlichrechtlichen Be­ stimmungen der §§26flg. der 3. StNotVo. sind die bürgerlichrechtlichen Aufwertungsansprüche der Beihilfen-Darlehnsgeber nicht beseitigt. 123, 4. — 4) Der § 29 der 3. StNotVo. ordnet keinen Ausschluß des Rechtsweges, sondern höchstens eine materiellrechtliche Einschränkung der Aufwertungs­ ansprüche an. 123, 4. — 5) Der § 11 der 3. StNotVo. bestärkte die Ab­ lehnung des Aufwertungsgedankens. 123, 93. — 6) Dadurch, daß gemäß § 29 der 3. StNotVo. die mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln aus­ geführten, nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig gewordenen Neubauten der Besteuerung nach §§ 26flg. a. a. O. (Hauszinssteuer) unterliegen, ist die Aufwertung der aus öffentlichen Mitteln gewährten Beihilfedarlehen nicht ausgeschlossen. 123, 138. — 7) Rechtslage nach der 3. StNotVo., Änderung durch das AufwG. 124, 166/7. — 8) Schuldverschreibungssteuer nach der 3. StNotVo. (§21); Ausgleichsanspruch des Veräußerers gegen den Er­ werber des Grundstücks auf Erstattung der Steuer (unter den Voraus-

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I. § 389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

setzungen des §242 BGB.). 125, 37 (40fIg.). — 9) Inwieweit hat der Ersteher die persönliche Forderung einer bestehen gebliebenen Hypothek aufzuwerten, wenn die Zwangsversteigerung unter der Herrschaft der Dritten Steuernotverordnung geschehen ist? 125, 100 (104). — 10) Wurde die Versicherungsunternehmung durch § 8 der 3. StNotVo. unmittelbar in der Verfügung über ihr in den Aufwertungsstock fallendes Vermögen be­ schränkt? (Nein.) 130, 191 (192/3). 8 389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925 nebst Durch­ führungs-Verordnungen. (Die Paragraphen ohne Zusatz sind die des Aufwertungsgesetzes.) (Aufwertung von Hypotheken, Grund- und Rentenschulden s. § 77 XII.)

1) Eine Versicherungsunternehmung ist nicht befugt, ohne Zustimmung des ihr bestellten Treuhänders auf Feststellung ihres Anspruchs auf Auf­ wertung einer zum Aufwertungsstock (AufwG. §60) gehörenden Hypothek zu klagen. 121, 1. — 2) Gegen eine Versicherungsunternehmung kann nicht ohne Zuziehung oder Zustimmung des ihr bestellten Treuhänders auf Fest­ stellung des Nichtbestehens eines zu ihrem Aufwertungsstock gehörenden Aufwertungsanspruchs oder auf Bewilligung der Löschung eines im Grund­ buche zur Sicherung eines solchen Anspruchs eingetragenen Widerspruchs geklagt werden. 121, 2. — 3) Sind Zwischenzinsen gemäß Art. 21 der DurchführVo. v. 29. Nov. 1923 auch dann abzuziehen, wenn der Auf­ wertungsbetrag infolge einer vertraglichen Verfallklausel vor dem 1. Januar 1932 zu zahlen ist? 121, 51. — 4) Bedeutung einer vertraglichen Verfall­ klausel für die Aufwertung der dinglich gesicherten und der persönlichen Forderung einer Hypothek. 121, 51. — 5) Vorzeitige Fälligkeit des Kapitals infolge nicht rechtzeitiger Zahlung von Zinsen tritt auf Grund einer Verfall­ klausel nur dann ein, wenn dem Schuldner ein Verschulden in der Zahlung nachgewiesen ist. 121, 53. — 6) Wann liegt Verzug mit der Zahlung der Zinsen für die Aufwertungsbeträge vor? 121, 51 (54). — 7) Auch durch Nichtzahlung der Hypotheken-Aufwertungszinsen kann die weitergehende persönliche Forderung fällig geworden sein. 121, 55. — 8) Dem Verkäufer kann ein Ausgleichsanspruch gegen den Käufer wegen der Aufwertungs­ lasten nur unter der Voraussetzung zugebilligt werden, daß der Kaufvertrag zu einer Zeit abgeschlossen worden ist, als der Verkäufer noch auf die Nicht­ aufwertung vorbehaltlos gelöschter Hypotheken vertrauen durfte. 121, 56 (58). — 9) Eine durch Hypothek gesicherte Forderung im Sinne von § 9 AufwG. liegt nicht vor, wenn nach Enteignung des Grundstücks und Löschung der Hypotheken die dinglichen Rechte an der Entschädigungssumme (oder im Falle ihrer Hinterlegung an der Hinterlegungsforderung) fortbesiehen. 121, 73 (75). — 10) Das Recht auf Befriedigung aus der Entschädigung für ein enteignetes Grundstück ist im Fall ihrer Hinterlegung ein Pfand­ recht an der Hinterlegungsforderung, also an einer beweglichen Sache. 121, 75. — 11) Der Anspruch auf Befriedigung aus dem Erlös der Zwangs­ versteigerung eines Grundstücks ist jedenfalls dann, wenn die Hypothek bereits gelöscht und das Grundstück in andere Hände übergegangen ist, nicht mehr Hypothek, sondern von ihr wesentlich verschieden. 121, 75. —

12) Stichtag für die Anwendung des § 9 AufwG. der 14. Februar 1924 (Inkrafttreten der Dritten Steuernotverordnung)? 121, 76. — 13) Ist (auch für die persönliche Forderung) eine Goldmünzklausel vereinbart, so hat die Bundesratsverordnung vom 28. September 1914 (RGBl. S. 417) diese außer Kraft gesetzt, so daß nun eine gewöhnliche Markschuld zu er­ füllen ist; die durch Hypothek gesicherte persönliche Forderung unterliegt daher nur der Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetze. 121, 110 (113). — 14) Der § 74 AufwG. betrifft auch Fälle, in denen das Landgericht und das Oberlandesgericht nur auf Grund einer Vereinbarung der Parteien über die Zuständigkeit der Aufwertungsstelle zur Entscheidung berufen ist. 121, 120. — 15) Rangverhältnis aufgewerteter Hypotheken nach § 6 Abs. 2 AufwG.: Die im § 6 Abs. 2 AufwG. bestimmten Voraussetzungen müssen auf die Person dessen bezogen werden, der beim Inkrafttreten des Auf­ wertungsgesetzes Inhaber des Rechtes war. Hat er sein Recht in der Zeit vom 14. Februar 1924 (3. StNotVO.) bis zum 1. Oktober 1924, sei es durch Neubegründung, sei es durch abgeleiteten Erwerb erlangt, so behält das Recht seinen Rang; andernfalls geht ihm die durch das AufwG. ein­ geführte höhere Aufwertung eines vorhergehenden Rechtes im Range vor. 121, 128 (129). — 16) Auslegung des §28 Abs. 2 AufwG.: Die Vorschrift des § 28 Abs. 2 gilt, wenn eine Hypothek abgetreten und auf den neuen Gläubiger umgeschrieben ist, nicht auch für die Verzinsung des Aufwertungs­ betrags des früheren Gläubigers. Der Schuldner, der nach der Rechtslage vor dem AufwG. und nach dem Inhalte des Grundbuchs nicht mit Auf­ wertung zu rechnen hatte, soll begünstigt werden; der gelöschte frühere Gläubiger erhält seine (bislang aus dem Grundbuche nicht ersichtliche) Be­ rechtigung erst durch Wiedereintragung. 121, 134 (135/6). — 17) Der § 21 Abs. 1 AufwG. gebietet gleiche Behandlung der Abtretung mit der gänz­ lichen Löschung einer Hypothek nur dahin, daß wieder einzutragen ist; er will aber nicht die Vorschriften des BGB. über gutgläubigen Erwerb aus­ dehnen. 121, 136. — 18) Auslegung des §28 Abs. 1 AufwG.: Wenn eine Forderung vor der Aufwertung unverzinslich war, so ist sie, aufgewertet, durch § 28 Abs. 1 AufwG. nicht verzinslich geworden. 121, 150. — 19) Aus­ legung des §10 Nr. 5 AufwG.: Auf den Fall der Pfandauswechselung ist diese Vorschrift nicht anzuwenden; ein Grundstücksverkäufer, der darein gewilligt hat, daß die für ihn auf dem verkauften Grundstück eingetragene Kaufgeldforderung dort gelöscht und dafür auf anderem Grundbesitze des Käufers eingetragen wurde, hat keinen Anspruch auf die höhere Aufwertung nach § 10 Nr. 5 AufwG. 121, 169. — 20) Begriff der Kaufgeldforderung nach AufwG. § 10 Nr. 5; enge Auslegung, weil § 10 Ausnahmevorschrift. 121, 170. — 21) Auslegung des §66 AufwG.: Die Ausschließung der Auf­ wertung von Bankguthaben durch § 66 AufwG. gilt auch gegenüber aus­ ländischen Gläubigern; überhaupt gelten die Aufwertungsvorschriften in gleicher Weise für und wider Ausländer wie für und wider Einheimische. 121, 203 (205). — 22) Es trifft nicht zu, daß § 66 AufwG. anerkannten Sätzen des Völkerrechts widerspreche. (Belege aus außerdeutscher Recht­ sprechung.) 121, 203 (205). — 23) Ist durch Parteiabrede das deutsche Recht Vertragsrecht geworden, so hat damit auch das deutsche Aufwertungs-

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I

§ 389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

geseh maßgebliche Bedeutung für die Entscheidung des Rechtsstreits über die Vertragserfüllung gewonnen. 121, 204. — 24) Der Deutsch-italienische Handelsvertrag vom 31. Oktober 1925 (RGBl. II S. 1021) steht dem § 66 AufwG. nicht entgegen, zumal da das AufwG. schon galt, als der Handels­ vertrag geschlossen wurde. 121, 206/7. — 25) Der § 66 AufwG. enthält keine Enteignung. 121, 206. — 26) Den Parteien ist unbenommen, einen Streit über die Aufwertbarkeit — und auch über die Höhe der Aufwertung — hypothekarisch gesicherter Forderungen zur Entscheidung durch die ordent­ lichen Gerichte zu bringen; das Gericht ist nicht verpflichtet, das Verfahren von Amtswegen auszusetzen. 121, 207 (208). — 27) Die Anwendbarkeit des § 65 AufwG. wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß das Kontokorrent­ verhältnis vor Beginn der eigentlichen Geldentwertung beendet worden war. 121, 207 (211). — 28) Der Begriff des Erwerbes nach § 2 AufwG. ist nicht im wirtschaftlichen Sinne, sondern im Rechtssinn aufzufassen; der Erwerb im Rechtssinn tritt erst bei Vollendung des letzten Tatbestands­ merkmals ein. 121, 267. — 29) Bei Buchhypotheken gilt die allgemeine Vermutung des § 5 AufwG., wonach die Hypothek an dem Tage erworben wird, wo sie für den Gläubiger im Grundbuch eingetragen wird; Zeitpunkt des Erwerbs ist daher der Eintragungstag (bei späterer Einigung über die Abtretung die Einigungszeit). 121, 267. — 30) Der frühere Gläubiger einer abgetretenen Buchhypothek kann keine Aufwertung verlangen, wenn die Eintragung der Abtretung im Grundbuch — oder im Falle der erst später erfolgten Einigung diese — nach dem 13. Februar 1924 erfolgt ist. Gleiches muß bei unechter Abtretung für den dinglichen Anspruch gelten. 121, 263 (268/9). — 31) Der frühere Gläubiger kann jedoch gegen den Erwerber der Hypothek einen schuldrechtlichen Ausgleichsanspruch (§ 242 BGB.) erhebem 121, 263 (269). — 32) Der § 25 Äbs. 1 Satz 2 AufwG.

greift nicht nur bei unmittelbar eintretender Fälligkeit der Schuld, sondern auch dann ein, wenn der Gläubiger für besondere Fälle berechtigt ist, durch Kündigung die vorzeitige Fälligkeit herbeizuführen. 121, 269 (271). — 33) Anwendbarkeit des § 10 Nr. 5 AufwG. auf die persönliche Forderung; Umwandlung einer Kaufgeldforderung bei ihrer Begründung in zwei Darlehnsforderungen. 121, 290 (293). — 34) Hat der Schuldner einer Rest­ kaufgeldhypothek nach Weiterveräußerung des Grundstücks seinen Anspruch gegen den Erwerber auf Befreiung von der Schuld an den Gläubiger der Hypothek abgetreten, so finden auf den abgetretenen Befreiungsanspruch die Vorschriften des Aufwertungsgesetzes über die Aufwertung der durch die Hypothek gesicherten persönlichen Forderung unbeschränkt Anwendung. 121, 303 (306). — 35) Aufwertungsbeschränkung bei Gutsüberlassungs­ verträgen (AufwG. § 10 Abs. 1 Nr. 3 u. Abs. 3). 121, 307. — 36) „Gläubiger" im § 16 AufwG. nicht eng auszulegen. Ist eine Hypothek sicherungshalber zu treuen Händen abgetreten, so kann der Treugeber den Aufwertungs­ anspruch im eignen Namen anmelden und verfolgen. 121, 310. — 37) An Form und Inhalt der.Anmeldungserklärung sind grundsätzlich, soweit mit dem Zwecke des Anmeldezwanges vereinbar, milde Anforderungen zu stellen. 121, 313. — 38) Ein an die Grundbuchabteilung des Amtsgerichts gerichteter, auf §6 AufwG. gestützter Antrag auf Eintragung einer Auf-

Wertungshypothek ist zugleich als Anmeldung des Aufwertungsanspruchs gemäß § 16 AufwG. anzusehen, wenn das Amtsgericht als Aufwertungs­ stelle bestimmt ist. 121, 312. — 39) Wer hat die Beweislast für die Zeit der Zahlung, wenn der Gläubiger die Aufwertung seiner zurückgezahlten (und gelöschten oder noch nicht gelöschten) Hypothek auf Grund von § 15 AufwG. verlangt? Die Voraussetzungen des § 15 muß beweisen, wer sich auf sie beruft. 121, 318 (320); 124, 333 (335). — 40) Auslegung eines Aufwertungsvergleichs (AufwNov. v. 9. Juli 1927 § 17); über welches Rechtsverhältnis bestand Streit oder Ungewißheit, so daß man sich darüber verglich? 121, 371 (374). — 41) Anmeldung zur Aufwertung ist keine Ver­ fügung über das angemeldete Recht (BGB. § 2211), auch nicht dessen Geltendmachung (§ 2212 BGB.), sondern lediglich eine Verwaltungs­ handlung, die zur Erhaltung des Rechtes dient. Neben einem Testaments­ vollstrecker kann auch der Erbe anmelden; hat der Testamentsvollstrecker die Anmeldefrist versäumt, kann der Erbe Wiedereinsetzung erhalten. 121, 393 (394/5). — 42) Die im § 15 der Aufwertungsnovelle vom 9. Juli 1927 zugelassene Höheraufwertung der daselbst bezeichneten Forderungen setzt voraus, daß der im § 12 des Aufwertungsgesetzes vorgesehene Antrag recht­ zeitig gestellt worden war. 122,19 (24). — 43) Abfindungsansprüche eines ausgeschiedenen Genossen (einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht) sind Ansprüche aus einem Beteiligungsverhältnis (§ 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.). 122, 31. — 44) Wann hat der Versicherungsnehmer im Sinne des Art. 5 Abs. 1 der Verordnung über Aufwertung von Versicherungs­ ansprüchen vom 22. Mai 1926 (RGBl. I S. 249) es ausdrücklich abgelehnt, die Leistung als Erfüllung anzunehmen? Erfordernisse eines Vorbehalts. 122, 41 (44). — 45) Art. 5 Abs. 2 der Vo. v. 22. Mai 1926 schließt auch die Möglichkeit aus, den Verfall der deutschen Währung durch eine Klage auf Erstattung von Verzugsschaden auszugleichen. 122, 41 (45/6). — 46) Das gesetzliche Verbot, eine bestimmte Art des Verzugsschadens zu verfolgen, schließt die Berechnung eines andersartigen Verzugsschadens nicht aus. 122, 46. — 47) Das Verfahren vor der Aufwertungsstelle gehört zur frei­ willigen Gerichtsbarkeit. 122,101. — 48) Bei der Abgrenzung des Wirkungs­ kreises der Aufwertungsstelle gegenüber dem des Prozeßgerichts handelt es sich nicht um eine Zuständigkeitsfrage, sondern um die Zulässigkeit des Rechtsweges. 122, 101. — 49) Den Parteien steht frei, unter Umgehung der Aufwertungsstelle das Prozeßgericht anzurufen, wenn sie überhaupt nur über die Höhe der Aufwertung streiten; der Beklagte kann insoweit auf die Einrede der Unzulässigkeit des Rechtsweges verzichten. 122, 102; 125, 389. — 50) Die Vorschriften des zweiten Abschnittes des Aufwertungs­ gesetzes gelten auch für Hypotheken in Landesteilen, für die das Grundbuch noch nicht angelegt ist. 122, 128 (130). — 51) Der Vorbehalt der Rechte muß den Willen des Erklärenden erkennen lassen, sich mit der augenblick­ lichen Leistung nicht zufrieden zu geben, sondern etwaige Rechte zu wahren, die sich in Zukunft auf die Geldentwertung gründen lassen könnten. 122, 155. — 52) Der in § 17 AufwG. vorgesehene Vorbehalt der Rechte muß im Falle echter Abtretung nicht dem Schuldner oder dem Eigentümer gegenüber erklärt werden; Erklärung dem neuen Gläubiger gegenüber

genügt. 122, 152 (155/6). — 53) Der Grundgedanke des Aufwertungs­ gesetzes ist auch in Verfahren, die das Gesetz nicht ausdrücklich regelt, sinn­ gemäß zu berücksichtigen. (Entschädigung für Enteignung von Hypotheken; Ges. v. 23. Juni 1923 über das Zusatzabkommen betr. schweizerische Gold­ hypotheken.) 122, 171. — 54) Die vor dem Inkrafttreten des Aufwertungs­ gesetzes eingetretene Rechtskraft eines Beschlusses, der über die Ent­ schädigung für Hypotheken-Enteignung (Art. II § 4, des Reichsges. v. 23. Juni 1923, Zusatzabkommen betr. schweizerische Goldhypotheken) ent­ schieden hat, steht der Einleitung eines neuen Verfahrens über die Fest­ setzung der Entschädigung nicht entgegen, wenn geltend gemacht wird: Die Berücksichtigung der Vorschriften des AufwG. hätte zu einer dem Enteigneten günstigeren Beurteilung der Entschädigungsfrage geführt. 122, 167 (170). — 55) Dem Gedanken, der den §§ 15, 68, 78 AufwG. (Auf­ wertung kraft Rückwirkung, Ausschaltung der Rechtskraft gerichtlicher Ent­ scheidungen) zugrunde liegt, entspricht es, daß er auch bei der Entscheidung über die Entschädigung für Hypotheken zur Geltung gebracht wird, die nach dem Ges. über das Zusatzabkommen enteignet worden sind. 122, 170. — 56) Das auswertbare Vermögen einer Versicherungsgesellschaft ist dem Treuhänder auch dann in vollem Umfange zu überweisen, wenn die Gesell­ schaft neben Versicherungen der in § 59 Abs. 1 AufwG. bezeichneten Art Versicherungen anderer Art betreibt. 122, 214. — 57) Rückwirkende Kraft des AufwG.: sie macht nicht Halt vor einer Hypothek, die zwar durch ein Zwangsversteigerungsverfahren hindurchgegangen, in diesem aber durch den Zuschlagsbeschluß ausdrücklich aufrecht erhalten worden ist. 122, 218. — 58) Wurde eine Hypothek zu treuen Händen abgetreten, so kommt es für die Anwendung des § 67 Abs. 2 Satz 2 AufwG. nicht darauf an, ob der Treugeber bei Abschluß des Vergleichs Kaufmann war, sondern die Kauf­ mannseigenschaft des Treuhänders entscheidet. 122, 236 (239). — 59) Das AufwG. hat die Frage der Anrechnung der geleisteten Zahlungen in §§ 18 u. 78 erschöpfend geregelt. Beide Vorschriften treffen unterschiedslos alle geleisteten Zahlungen. Kein Bereicherungsanspruch. 122, 242. — 60) Die (freie) Aufwertung ist nur ein äußerster Notbehelf für den Fall, daß alle anderen Rechtsgründe zur Herbeiführung eines der Billigkeit entsprechenden Ergebnisses versagen. 122, 322. — 61) Umwertung rückständiger Papiermark-Einzahlungen auf Aktien im Falle rechtswirksamer Umstellung des Aktienkapitals auf Reichsmark; freie Aufwertung nach § 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG. 122, 339 (346 flg.). — 62) Auslegung einer Abtretungserklärung, durch die eine Hypothek „einschließlich aller sich darauf beziehenden Auf­ wertungsansprüche" abgetreten wird. (Zu §17 AufwG.) 122, 373. — 63) Es bedarf stets der Feststellung besonderer Umstände, um annehmen zu können, daß sich Vertragschließende vor dem Reichsgerichtsurteil vom 28. November 1923 (Bd. 107 S. 78) überhaupt der Möglichkeit einer Auf­ wertungspflicht des Schuldners bewußt gewesen seien; daß sie aber damals schon an ein Aufwertungsrecht des Abtretenden gedacht haben könnten, wie es die spätere Gesetzgebung gewährte, ist ausgeschlossen. 122, 376. — 64) Wirkung der Eigentümer-Rangbefugnis (AufwG. § 7) in der Zwangs­ versteigerung. 122, 384 (386). — 65) Es kann auch in einer im HGB. nicht

ausdrücklich vorgesehenen Form ein Beteiligungsverhältnis (§ 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.) an einem Handelsgeschäft begründet werden; dies kann auch in der Weise geschehen, daß keine Gewinnbeteiligung vereinbart wird. 122, 387 (391); 125, 372 (374). — 66) Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Ände­ rung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft ist ungültig. Das Reich ist dem Lande Preußen gegenüber berechtigt, die in §3 der Eintrittsgesetze be­ stimmten Höchstsummen der Biersteuerabfindungen ohne Rücksicht auf die Gesetze vom 9. Juli 1923 und vom 10. August 1925 angemessen aufzuwerten. 122, Anhang 17. — 67) Wo nach dem ausdrücklichen oder durch Auslegung zu gewinnenden Inhalt einer gesetzlichen Vorschrift eine Aufwertung vor­ zunehmen ist, führt diese auch in einem öffentlichrechtlichen Verpflichtungs­ verhältnis keine Veränderung seines Inhalts herbei, sondern bedeutet nur die Erfüllung der Verpflichtung. 122, Anhang 40. — 68) Anders, wenn der Gesetzgeber selbst die Aufwertung regelt, in das Gebiet der freien Auf­ wertung bestimmend eingreift. Die in dieser Weise erfolgte gesetzmäßige Bindung an das Maß der Aufwertung steht der authentischen Auslegung eines Gesetzes gleich; eine solche darf nur in den Formen der Gesetzgebung geschehen. 122, Anhang 40. — 69) Soll also die Verfassung oder ein den Verfassungsschutz genießendes Einzelgesetz authentisch ausgelegt werden, ist die für Verfassungsänderungen vorgeschriebene Form einzuhalten. 122, Anhang 40. — 70) Offentlichrechtliche Aufwertungspflicht ist überall dort anzunehmen, wo sie aus dem Zweck einer Verfassungsvorschrift hervorgeht. 122, Anhang 42. — 71) Der § 9 AufwG. ist auf die durch eine Höchstbetrags­ hypothek gesicherten Forderungen mindestens dann anwendbar, wenn schon beim Inkrafttreten des AufwG. endgültig feststand, daß eine bestimmte Forderung durch die Höchstbetragshypothek gesichert war. 123, 4/5. — 72) Bei einer Höchstbetragshypothek haftet das Grundstück für die Forde­ rung, zu deren Sicherheit sie bestellt ist, nur bis zu dem eingetragenen Höchstbetrag (§1190 Abs. 1 BGB.); nur insoweit kann der Gläubiger für seine Forderung aus dem Grundstücke Befriedigung suchen. Der über­ schießende Betrag ist nicht dinglich gesichert. Auf ihn finden die §§9flg. AufwG. keine Anwendung. Seine Aufwertung richtet sich gemäß §§62flg. AufwG. nach den allgemeinen Vorschriften und unterliegt der Entscheidung der ordentlichen Gerichte. 123, 5. — 73) Ob einer der Fälle des § 10 AufwG. vorliegt, in denen eine höhere Aufwertung der durch Hypotheken gesicherten Forderungen als auf 25°/0 zulässig ist, entscheiden nicht die ordentlichen Gerichte, sondern die Aufwertungsstellen. 123, 5. — 74) Der § 20 Abs. 2 AufwG. ist dahin auszulegen, daß die Löschungsbewilligung den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs für den Erwerber nur dann herbeiführt, wenn sie spätestens zur Zeit des Eintragungsantrags erteilt war. 123, 20. — 75) Wann ist die Ablösung einer Hypothek für Rechnung des Erwerbers geschehen? (§ 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927.) 123, 49 (51/2). — 76) Für die Anwendung des § 20 Abs. 2 AufwG. genügt eine Löschungsbewilligung dann nicht, wenn sie einen Vorbehalt wegen des dinglichen Rechts enthält; sie gewährt dann inhaltlich keine ausreichende Grundlage der Löschung. 123, 63 (65). — 77) Rechtskräftiges Urteil, daß

die Forderung durch Papiermarkzahlung getilgt sei, schließt die Aufwertung kraft Vorbehalts (§ 68 AufwG.) aus. 123, 66 (68). — 78) Zur Wahrung der Frist des § 16 Abs. 1 der AufwNov. v. 9. Juli 1927 genügt nicht die Nachholung der Anmeldung bei einer örtlich unzuständigen Aufwertungsstelle. 123, 76 (79). — 79) Zum Begriff der „Annahme der Leistung" im Sinne des § 15 Abs. 1 AufwG. (Bedeutung einer über die Leistung aus­ gestellten Quittung). 123, 79 (81). — 80) Wie weit erstreckt sich die Wirkung der Einschränkung, die in § 22 Abs. 2 AufwG. für den öffentlichen Glauben des Grundbuchs angeordnet ist? (Nur Rechte, die beim Inkrafttreten des AufwG. schon gelöscht waren, sollen vor Benachteiligung durch den öffent­ lichen Glauben des Grundbuchs geschützt werden.) 123, 79 (83). — 81) Die im § 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927 bestimmte Einschränkung in bezug auf den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs betrifft einen Hypo­ thekengläubiger nicht, der seine Hypothek vom Grundstückserwerber schon vor dem Inkrafttreten der AufwNov. erworben hat. 123, 87 (89); 128, 54. — 82) Ist für die Aufwertung der einem Inländer zustehenden persönlichen Forderung, für die eine Hypothek in dem an Polen abgetretenen Teile Oberschlesiens bestellt worden war, das deutsche Aufwertungsgesetz an­ wendbar? 123,130 (134). — 83) Durch die zugunsten der Länder getroffenen öffentlichrechtlichen Bestimmungen der §§26flg. der dritten SteuerNotVo. sind die bürgerlichrechtlichen Aufwertungsansprüche der Beihilfe-Darlehens­ geber (zuNeubauten aus öffentlichen Mitteln) nicht beseitigt. 123,138(140). — 84) Wie gestaltet sich das Verfahren, wenn der Gläubiger einer gelöschten Hypothek Aufwertung kraft Rückwirkung verlangt linb der Schuldner, der inzwischen das Grundstück lastenfrei veräußert hat, für sich die Härteklausel geltend machen kann, aber gegen den Erwerber des Grundstücks einen Äusgleichsanspruch erheben will? 123, 166 (167). — 85) Hat zuerst die Aufwertungsstelle den Aufwertungsanspruch des früheren Hypothekenglüubigers gegen den früheren Grundstückseigentümer — oder das Prozeß­ gericht den Ausgleichsanspruch des früheren Grundstückseigentümers gegen den Grundstückserwerber festzustellen? (Sache der Zweckmäßigkeit.) 123, 167. — 86) Die Aufwertungsstelle hat über die Aufwertung zu entscheiden; daraus ergibt sich von selbst die Höhe der Ausgleichung. 123,169. — 87) Wir­ kung der 'Härteklausel. 123, 166 (169). — 88) Der §28 Abs. 2 AufwG. ist

nicht über seinen unmittelbaren Bereich hinaus, der eine Wiederemtragnng der Hypothek fordert, auszndehnen. 123, 222. — 89) Aufwertungsvergleich vom Februar 1927; umfaßte er auch die aus geänderter Gesetzgebung etwa später noch erwachsenden Aufwertungsrechte? (§§14, 17 AufwNov.). 123, 224 (226/7). — 90) Die Vorschrift des § 67 Abs. 2 AufwG. findet nicht auf Vergleiche Anwendung, durch welche der Gläubiger die ihm gesetzlich zustehende Aufwertung oder mehr erhalten hat. 123, 341 (343). — 91) Die Mitglieder des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft gelten als Arbeitnehmer im Sinne von §65 AufwG.; zu diesen gehören überhaupt die Vertreter juristischer Personen. 123, 351 (353); 125, 373. — 92) Entscheidend ist nach § 65 AufwG. immer nur, ob der Tätigkeit des Betreffenden ein Dienst­ vertrag zugrunde liegt; das ist auch bei einem Mitgliede des Aufsichtsrats der Fall, das auf Gewinnanteil (Tantieme) angestellt ist. 123, 353. —

I. § 389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

3ßg

93) Einlagen des Arbeitnehmers bei seinem Arbeitgeber, die aus dem Arbeits­ verhältnis herrühren, behalten auch nach dessen Beendigung ihr Wesen als Ansprüche aus einem zweiseitigen Vertrage; daher gehören sie unter die Ausnahmefälle des § 63 Abs. 3 AufwG., einerlei, ob sie, rein wirtschaftlich betrachtet, ebenfalls als Vermögensanlagen zu betrachten wären. 123,355. — 94) Das Aufwertungsverbot des § 65 AufwG. ist, als Ausnahme von der allgemeinen Aufwertbarkeit, eng auszulegen. 123, 353. — 95) Ein Be­ teiligungsverhältnis im Sinne des § 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG. setzt eine zum Vertragszwecke gemachte wirtschaftliche Jnteressenverknüpfung voraus. 123, 386. — 96) Ein wesentliches Erfordernis des Kontokorrentverkehrs und der laufenden Rechnung im Sinne von § 65 AufwG. ist, daß auf Grund ausdrücklicher oder stillschweigender Vereinbarung Ansprüche und Leistungen der Parteien in regelmäßigen Zeitabschnitten gegeneinander aufgerechnet werden und das Ergebnis in einem Saldo ausgedrückt wird, der eine selb­ ständige Forderung begründet. 123, 386. — 97) Liegt ein Kontokorrent oder eine andere laufende Rechnung (AufwG. § 65) vor, wenn bei allen Ein- und Auszahlungen stets sofort der sich danach ergebende Rechnungsstand gebucht wird? Wie ist die Rechnungslage dann, wenn eine solche Buchungs­ weise nur im Abrechnungsbuche des Einlegers vorgenommen wird, der andre Teil aber für sich die Ein- und Auszahlungen getrennt auf der Sollund Habenseite verbucht und nur einmal im Jahr abrechnet? 123, 384 (386/7). — 98) Für eine Vermögensanlage (§ 63 AufwG.) spricht z. B. die Art der Verzinsung (günstiger als bei einer Sparkasse); Möglichkeit kurz­ fristiger Rückforderung spricht nicht zwingend dagegen. 123, 387. — 99) Welche Bedeutung hat die Vorschrift des §4 der Verordnung vom 14. Februar 1924 über die Goldmarkumrechnung im Konkurse (RGBl. I S. 115) für die Frage der Umrechnung und der Aufwertung von Konkurs­ forderungen? 124, 1 (3). — 100) Der Art. 19 der DurchführungsVo. zum AufwG. ist nicht anwendbar, wenn in dem Vertrag, auf dem die Hypo­ thekenforderung beruht, vereinbart war, daß eine Aufrechnung gegen sie nicht stattfinden dürfe. 124,10 (12). — 101) Kann auch gegenüber dem Ver­ langen nach Aufwertung von Vermögensanlagen (§ 63 Abs. 1 AufwG.) Verwirkung durch Zeitablauf eingewendet werden? 124, 40 (44/49). — 102) Die Aufwertung von Vermögensanlagen richtet sich innerhalb der gesetzlichen Höchstsatz-Grenze (§ 63 Abs. 1 u. 4, §§ 14, 15, 17—19 AufwG.) nach den allgemeinen Vorschriften, mithin nach § 242 BGB. 124, 44. — 103) In welcher Weise haftet der Verkäufer sämtlicher Geschäftsanteile einer Grundstücksgesellschaft mbH. für Rechtsmängel? Nach welchen Ge­ sichtspunkten ist der Beitrag zu bemessen, den der Käufer dem zu seiner Befreiung von Aufwertungslasten verpflichteten Verkäufer zu leisten hat? 124, 164. — 104) Im Sinne des § 7 Abs. 4 AufwG. ist die Hypotheken­ vormerkung einem Recht am Grundstücke gleichzuachten. 124, 200 (202). — 105) Aufwertung stehengelassener oder sonst rückständig gebliebener Beamten­ gehälter. 124, 229 (232flg.). — 106) Stammeinlage-Forderungen, die einer Gesellschaft mbH. gegen ihre Gesellschafter zustehen, unterliegen der Auf­ wertung kraft Rückwirkung. 124, 264 (269/271). — 107) Anwendung des Aufwertungsgesetzes auf eine in Berlin eingeklagte Forderung, die dort Eiltsch. d. RG. in Ziv.-S.

Äen.-Neg. CXXI—CXXX.

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zu erfüllen und für die eine saarländische Hypothek bestellt ist. 124, 340. — 108) Das AufwG. und die zu ihm ergangene DurchfVo. sind im Saargebiete nicht Gesetz geworden; darum das Saargebiet zum Auslande zu rechnen, geht nicht an. Nur die verfahrensrechtlichen Vorschriften des AufwG. über Anrufung der Aufwertungsstelle (usw.) sind unanwendbar. Im übrigen bleibt es bei der Anwendung des AufwG. mit der Maßgabe, daß das Prozeß­ gericht insoweit auch die Aufgaben der fehlenden Aufwertungsstelle wahr­ zunehmen hat. 124, 342. — 109) Ein aus Vertrag und Aufwertungsrecht abgeleiteter persönlicher Verschaffungsanspruch ist nach dem Aufwertungs­ gesetz unbegründet. 124, 343. — 110) Der § 3 Abs. 2 AufwG. setzt einen Anspruch auf Zahlung einer bestimmten in Mark ausgedrückten Geldsumme (§1 AufwG.) voraus; er ist nicht anwendbar, wenn nicht Geld, sondern Ausreichung von Schuldverschreibungen, also Hingabe von Wertpapieren in bestimmter Höhe und bestimmtet Art, geschuldet wird. 124, 362/3. — 111) AufwG. § 21 Abs. 2 findet auch dann Anwendung, wenn es sich um die Abtretung einer Hypothek an den Eigentümer des belasteten Grundstücks handelt, der ste demnächst hat löschen lassen. 125, 19 (21, 22). — 112) Für die Bestimmung der Rangfolge nach AufwG. §§ 7, 21 Abs. 2 ist als Stichtag der Tag des Inkrafttretens des Gesetzes (15. Juli 1925) maßgebend. 125, 19 (23). — 113) Schuldverschreibungssteuer (§ 21 der 3. SteuerNotVo.): Der Veräußerer eines Grundstücks, der sie gezahlt hat, kann vom Erwerber Erstattung im Wege des Ausgleichsanspruchs verlangen, wenn die Voraus­ setzungen des § 242 BGB. vorliegen. 125, 37 (40flg.). — 114) Ausgleichs­ anspruch des Veräußerers eines lastenfrei zu übereignenden Teilgrundstücks auch dann, wenn die Hypothekengläubiger die abverkaufte Fläche aus der Pfandhaftung entlassen haben; ob die Hypothekenfreiheit durch Auszahlung, Pfandauswechselung oder Pfandentlassung zustandekommt, macht keinen Unterschied. 125, 48 (52). — 115) Wie ist der aufwertungsfähige Saldo aus einer laufenden Rechnung aufzuwerten, wenn die Haben-Posten sich aus nicht abgehobenem Gehalt und aus anderen Einlagen des Arbeitnehmers zusammensetzen und auf der Sollseite Abhebungen teils aus der Zeit vor dem 15. Juni 1922, teils aus späterer Zeit Vorkommen? 125, 91 (95flg.). — 116) Kann nach den §§ 15, 17 der Aufwertungsnovelle vom 9. Juli 1927 höhere Aufwertung für eine Forderung beansprucht werden, der die Eigen­ schaft als Kaufgeldforderung schon vor dem Inkrafttreten des Gesetzes durch eine rechtskräftige Entscheidung der Aufwertungsstelle aberkannt worden war? (Nein.) 125, 179 (180). — 117) Beschwert sich ein Zeuge gegen einen Beschluß, durch den das Landgericht in einer Aufwertungssache die Ver­ weigerung der von ihm angeordneten Aussage des Zeugen für unrechtmäßig erklärt hat, so findet nicht § 74 Abs. 1 Satz 4 AufwG. Anwendung, sondern § 387 Abs. 3 ZPO. Verb, m, § 15 FGG. und § 73 AufwG. 125, 272. — 118) Nur die Geldschuld, nicht das Geld als solches wird aufgewertet. 125, 274. — 119) Die Reichsbank ist unter dem Gesichtspunkte der Aufwertung nicht verpflichtet, ihre Banknoten mit Vorkriegsdatum in Gold einzulösen. 125, 273 (274). — 120) Kommt der Schutz des § 6 Abs. 2 AufwG. auch einer in der Schutzzeit gemäß § 1196 BGB. eingetragenen, nicht weiter­ begebenen Eigentümergrundschuld zu? (Nein.) 125, 319 (321). — 121) Die

I.

389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

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Härtevorschriften des § 15 Satz 2 AufwG. sind gegenüber einem auf § 78 AufwG. gestützten Aufwertungsbegehren nicht anwendbar. 125, 344. — 122) Der § 69 AufwG. ist nicht eng auszulegen: Die Aufwertungsstelle soll selbständig und ausschließlich über die Vorfragen entscheiden, von denen die Festsetzung der Höhe des Aufwertungsanspruchs abhängt. 125, 390. — 123) Der Aufwertungsstelle liegt die Lösung aller im § 10 AufwG. behan­ delten Fragen ob; sie hat auch zu entscheiden, inwieweit die Aufwertung eines Anspruchs als Kaufgeldforderung trotz ihrer Umwandlung in ein Darlehen noch zulässig ist. 125, 390. — 124) Eine Bank darf die Aufwertung eines ihr zu Eigentum überwiesenen, aber später zurückzuzahlenden Kapitals nicht unter Berufung auf §66 AufwG. ablehnen, wenn mit der Über­ weisung des Geldes eine Geschäftsbesorgung für Rechnung des Überweisenden bezweckt war. 126, 79. — 125) „Ablösung für Rechnung des Grundstücks­ erwerbers" im Sinne des § 14 der AufwNov. v. 9. Juli 1927 ist zwar weit auszulegen; doch ist bewußte Mitwirkung des Erwerbers beim Herbeiführen der Ablösung erforderlich. Es genügt nicht, wenn lediglich feststeht, daß der Erwerber für den Fall der nicht bereits geschehenen Zahlung die Ab­ lösung der Hypotheken mit Mitteln des von ihm gezahlten Kaufpreises gebilligt hätte. 126, 88. — 126) Inwieweit kann die Deutsche ReichsbahnGesellschaft die Aufwertung des Kaufpreises für ein Grundstück geltend machen, das der preußische Eisenbahnfiskus verkauft hat? 126, 156 (161). — 127) Die Vorschrift des § 21 Abs. 2 AufwG. findet nicht bloß dann An­ wendung, wenn einer der Fälle des § 21 Abs. 1 vorliegt. 126, 167 (169). — 128) Aufwertung von Versicherungsansprüchen (Vo. v. 22. Mai 1926): Ansprüche der Haftpflichtversicherten auf Erstattung von Kosten aus'Rechts­ streitigkeiten mit Dritten. 126, 226 (229). — 129) Wann beruht eine For­ derung im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 2 AufwG. auf den Beziehungen aus der Auseinandersetzung unter Miterben? 126, 230 (233). — 130) Wenn ein Bankguthaben nur zu dem Zwecke geschaffen worden ist, einem Dritten wegen seiner Forderungen gegen den aus dem Guthaben Berechtigten eine pfandrechtliche Sicherheit zu verschaffen, so steht der §66 AufwG. der Aufwertung des Guthabens nicht entgegen. 126, 337 (344). — 131) Der § 5 Abs. 2 AufwG. ist nicht entsprechend auf den Fall anzuwenden, daß das belastete Grundstück gegen ein anderes Grundstück eines anderen Eigen­ tümers ausgewechselt worden ist. 127, 1 (4/5). — 132) Findet auf die Pfand­ briefe öffentlichrechtlicher Grundkreditanstalten der §46 AnlAblG. An­ wendung, oder sind sie nach §§47flg. AufwG. aufzuwerten? (Aufwertung nach §§ 47flg. AufwG.). 127, 40 (42flg., 50flg.). 129, 191. — 133) Begriff des Pfandbriefs im Sinne des § 47 AufwG. 127, 44. — 134) Gehören zu den „anderen öffentlichrechtlichen Körperschaften" des § 46 AnlAblG. auch die öffentlichrechtlichen Anstalten? 127, 46flg.; 129, 194. — 135) Das Anleiheablösungsgesetz ist im Verhältnis zum Aufwertungsgesetz (insbesondere dessen §§ 51 bis 54) ein Sondergesetz. 127,51,87. — 136) Der § 46 AnlAblG. läßt die Pfandbriefaufwertung unberührt. 127, 52. — 137) Wie ist im Falle des §48 AufwG. die Teilungsmasse zu bilden? Wann liegt eine Deckungszusage vor? 127, 40 (53flg., 56, 59/60). — 138) Ein hypothekarisch gesichertes Pfandbriefdarlehen, das eine Gemeinde bei einer landschaftlichen

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I

§389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

Kreditanstalt ausgenommen hat, ist nicht nach dem AufwG. aufzuwerten, sondern nach dem AnlAblG. abzulösen. (Schuldscheindarlehen der Schles. Landschaft an eine Stadtgemeinde.) 127, 86 (94). — 139) Die Abrede zwischen dem Gläubiger und einem Dritten, wonach gegen eine von diesem gezahlte Abfindung der Gläubiger auf Aufwertungsansprüche gegen den Schuldner verzichtet, ist weder Aufwertungsvergleich noch Erlaß, sondern ein unbenannter Vertrag mit dem Inhalte des pactum de non petendo. 127, 126 (128/9). — 140) Wie der Vergleich überhaupt (BGB. § 779), so seht auch der Aufwertungsvergleich (AufwG. § 67) gegenseitiges Nach­ geben voraus; er wirkt nie ausschließlich zugunsten einer Partei, sondern belastet zugleich beide. 127, 126 (128). — 141) Kein eigentlicher Vergleich zugunsten eines Dritten. 127, 128. — 142) Auswertungsvereinbarungen, die keine Vergleiche sind, haben mit insoweit Geltung, als sie den An­ forderungen des Gesetzes genügen (d. h. als der vereinbarte Betrag den gesetzlichen erreicht oder übersteigt). 127, 129. — 143) Wann liegt eine Ver­ einbarung über Zuständigkeit der Aufwertungsstelle nach § 71 AufwG. vor? 127, 160 (165/6). — 144) Bei der Auslegung des § 71 AufwG. ist §39 ZPO. auszuschalten; für eine stillschweigende Vereinbarung ist min­ destens zu verlangen, daß beide Parteien mit der Möglichkeit der Unzu­ ständigkeit der Aufwertungsstelle rechnen und dennoch ihre Entscheidung anrufen. 127, 166. — 145) Bei der Entscheidung nach AufwG. § 69 hat die Aufwertungsstelle von Amtswegen zu prüfen, ob ein Anspruch der in §§ 4 bis 54 bezeichneten Art besteht. 127, 160 (167). — 146) Kann § 17 AufwG. zugunsten des abtretenden Gläubigers angewendet werden, wenn dieser die Forderung vor der Eintragung der vereinbarten Hypothek abgetreten hat und die Hypothek demnächst für den Abtretungsempfänger als ersten Hypothekengläubiger eingetragen worden ist? 127, 160 (168). — 147) Wird der in einem Aufwertungsvergleich (§ 67 AufwG.) enthaltene Verzicht auf eineu andern Anspruch unwirksam, wenn trotz des Vergleichs die gesetz­ liche Aufwertung erfolgt? 127, 296 (301). — 148) Zur Auslegung des §67 AufwG.: Über die Aufwertungspflicht des Schuldners muß mindestens Ungewißtheit bestanden, die Beteiligten müssen sich eine solche Pflicht wenigstens als möglich vorgestellt haben. 127, 299. — 149) Der Grundsatz des § 67 AufwG. ist auch anzuwenden, wenn im Vergleich auf eine etwaige höhere Aufwertung (die ein künftiges Gesetz vornehmen könne) verzichtet wird. 127, 300. — 150) Keine entsprechende Anwendung des § 139 BGB. auf Vergleiche, die außer der Aufwertungsfrage noch anderes enthalten und regeln. 127, 301. — 151) Im Sinne des § 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927 kann Erwerber eines Grundstücks auch jemand sein, der nicht als Eigentümer im Grundbuch eingetragen wird. 127, 341 (348). — 152) Tilgung von Hypothekenbank-Hypotheken; Lösungsbefugnis (facultas alternativa) des persönlichen und dinglichen Schuldners (Möglichkeit, die Hypothek in Liqui­ dations-Goldpfandbriefen zurückzuzahlen). 127, 352. — 153) Sind An­ sprüche gegen das Reich aus der Kriegsverwaltung aufzuwerten? 127, 362 (365/6). — 154) Keine Rückwirkung des § 14 AufwNov. gegenüber einer vor deren Inkrafttreten bestellten Hypothek; Bedeutung eines zu­ gunsten einer gelöschten Hypothek auf Grund des §16 Abs. 2 AufwG.

I. §389. Aufwertung nach dem Aufwertungsgesetz v. 16. Juli 1925.

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vorher eingetragenen Widerspruchs. 128, 52 (56). — 155) Der § 17 AufwG. als eine vom allgemeinen bürgerlichen Recht abweichende Ausnahme­ vorschrift, die nicht ausdehnend auszulegen ist. 128, 132. — 156) Das Reichsgesetz betr. die Aussetzung von Rechtsstreitigkeiten über ältere staat­ liche Renten sRentensperrgesetzs vom 6. Juli 1929 (RGBl. I S. 131) ver­ stößt nicht gegen die Reichsverfassung (weder - gegen Art. 105 Satz 2 noch gegen Art. 109 Abs. 1 noch gegen Art. 153). 128, 165; vgl. 126, 161. — 157) Rechtsbegriff und Merkmale des Gutsüberlassungsvertrags (§ 10 Abs. 1 Nr. 2). 128, 198 (202/5). — 158) Betrifft § 4 Abs. 2 Satz 2 AufwNov. auch Einreden des Eigentümers aus BGB. §§ 1137,1169? 128, 241 (244). — 159) Auch ein auf § 14 der AufwNov. gestützter Aufwertungsanspruch unterliegt dem Anmeldungszwange nach § 16 Abs. 1 Satz 1 AufwG. 128, 316 (319). — 160) Branntweinmonopolgesetz (v. 26. Juli 1918 §§ 213 flg.; v. 8. April 1922 § 182 Abs. 1 Nr. 1): Entschädigung für die Einstellung des Betriebs einer Spiritusreinigungsanstalt; Zeitpunkt, nach dem die Auf­ wertung zu bemessen ist. 121, 94. — 161) Desgl.: Entschädigung für die Einstellung eines Brennereibetriebes und eines Betriebs zur Bereitung von Trinkbranntwein; Grundsätze der Aufwertung. 128, 344. — 162) Die Ausschließung der freien Aufwertung und die Einführung fester, die Auf­ wertung einengender Sätze widerspricht der Reichsverfassung nicht. 128, 352. — 163) Kann Feststellung des Aufwertungsbetrags der Entschädigung für einen künftigen Verzicht (auf ein lebenslängliches Wohnungsrecht) schon vor der Erklärung des Verzichts verlangt werden? 128, 359 (363). — 164) AufwG. § 28 Abs. 2 ist als Ausnahmevorschrift eng auszulegen. 128, 365 (371). —165) Wann ist die Voraussetzung erfüllt, daß die aufzuwertenden Ansprüche die Zahlung einer bestimmten in Mark ausgedrückten Geldsumme zum Gegenstände haben? 129, 134 (138/9), 216 (220flg.). — 166) Kann die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand auf Grund des § 16 der AufwNov. (RGBl. 1927 I S. 171) nur gegenüber einem bestimmten Schuldner erteilt werden? 129, 186 (188/9). — 167) Ist der Antrag auf Wiedereinsetzung nach § 16 AufwNov. an eine Frist gebunden? 129, 186 (189). — 168) Nach welchen Merkmalen bestimmt sich, ob eine öffentlichrechtliche Kreditanstalt eine Grundkreditanstalt im Sinne des §47 AufwG. ist? (Grundstücks­ beleihungsgeschäft satzungsmäßig Hauptaufgabe der Anstalt.) 129,189 (192). — 169) Unter welchen Voraussetzungen ist ein Provinzialinstitut (Provinzial­ hilfskasse) eine Bankanstalt einer preußischen Provinz im Sinne des § 16 Nr. 4 der 2. DurchfVo. zum AnleiheAblG. v. 2. Juli 1926? 129, 189 (194/7). — 170) Der §44 AnlAblG. verstößt nicht gegen Art. 153 RVerf. 129, 190 (198). — 171) Die Aufwertung eines persönlichen Anspruchs auf Zahlung der Ablösungssumme für eine Reallast ist mit § 31 AufwG. nicht vereinbar. 129, 210 (215). — 172) Auch für Reallasten gilt nach § 31 AufwG. die Vorschrift des § 15 das., wonach die in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis zum 14. Februar 1924 geschehene Annahme der Leistung die Aufwertung nicht hindert. 129, 220. — 173) Vereinbarungen, durch welche der Gläubiger mit erhöhten, wenngleich hinter einer wirklichen Aufwertung zurückbleibenden Papiermarkbeträgen abgefunden wurde, hindern die Aufwertung nicht. 129, 221. — 174) Nach welchen Grundsätzen ist ein Geldzehntenanspruch

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I. §390. Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen v. 16. Juli 1925.

(Kohlenzehnt) des sächsischen Bergrechts aufzuwerten? 129, 216—224. — 175) Liegt im Sinne des § 74 Abs. 1 Satz 5 AufwG. und des § 28 RFGG. Gleichheit der Rechtsfrage vor, wenn im Verfahren auf sofortige Beschwerde in Aufwertungssachen dieselbe Frage zu entscheiden ist, über die sich das Reichsgericht schon als Revisionsgericht in einer bürgerlichen Rechtsstreitigkeit ausgesprochen hat? 130, 106. — 176) Der Ausgleichsanspruch des Auf­ wertungsschuldners entsteht, sofern seine übrigen Voraussetzungen vorliegen, spätestens gleichzeitig mit der Geltendmachung eines berechtigten Auf­ wertungsanspruchs. 130, 292 (294). — 177) Ist AufwG. § 22 Abs. 1 auch dann anzuwenden, wenn eine Gesellschaft mbH. an ihrem Grundstück eine Hypothek für einen ihrer Gesellschafter bestellt, der zugleich zu allen anderen Gesellschaftern in einer der dort bezeichneten verwandtschaftlichen oder schwägerschaftlichen Beziehungen steht? 130, 340 (344/5). § 390. Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen (AnlAblG.) v. 16. Juli 1925 (RGBl. I S. 137). (Paragraphen ohne Zusatz sind die dieses Gesetzes.)

1) Durch Eintragung in ein (rechtlich dem Reichs- oder Staatsschuld­ buche gleichartiges) Stadtschuldbuch wird die Forderung vom bisherigen Schuldgrunde notwendig losgelöst. Kein Anspruch auf freie Aufwertung, sondern Behandlung nach §§ 40fIg. 121, 345 (348). — 2) Anwendung des AnlAblG. ausgeschlossen, wenn es an einem Schuldschein (§ 30) fehlt. 123, 4. — 3) Gemeindeverband im Sinne des § 40. 123, 398. — 4) Unter welchen Umständen kann ein Tilgungsplan als Darlehensschuldschein im Sinne des Anleiheablösungsgesetzes betrachtet werden? 123, 397 (400); 127, 169. — 5) Schuldschein im Sinne des § 30 Abs. 3 ist eine die Schuld­ verpflichtung begründende oder bestätigende Beweisurkunde; er muß den Inhalt der Schuldverpflichtung wenigstens im wesentlichen wiedergeben und geeignet sein, für sich allein den Beweis des wesentlichen Inhalts der Verpflichtung zu erbringen. 123, 399; 127, 171. — 6) Auch zwei Urkunden zusammengenommen können den Begriff des Schuldscheins erfüllen, wenn sie entweder eine rechtliche Einheit bilden, wie Vertrag und Nachtragsvertrag, oder wenn in der einen Urkunde auf eine unmittelbar und dauernd bei­ gefügte Anlage zur Ergänzung ihres Inhalts Bezug genommen wird. 123, 400. — 7) Auch ein Tilgungsplan kann die Erfordernisse eines Schuldscheins erfüllen (sei es zusammen mit einem Darlehensvorvertrag, dem er dauernd beigefügt ist, sei es für sich allein); dazu gehört, daß er vom Schuldner unter­ schriftlich vollzogen ist und neben der rechnerischen Aufstellung ein Bekenntnis des Darlehensempfangs und die wesentlichen Bedingungen der Schuld­ verpflichtung enthält. 123, 400; 127, 170. — 8) Öffentliche Wassergenossen­ schaften im Sinne der 2. DurchfVo. zum AnlAblG. (Genossenschaften zur Ent- und Bewässerung von Grundstücken und Wassergenossenschaften anderer Art.) 124, 40 (42/3). — 9) Die Vorschriften des Anleiheablösungs­ Gesetzes sind anwendbar auf Schuldverschreibungen eines Gemeinde­ verbandes, welche dieser den Aktionären einer von ihm nach § 304 HGB. aufgesogenen Aktiengesellschaft ausgereicht hatte. 124, 355 (366, 368). — 10) Der Streit um die grundsätzliche Frage, ob für die Aufwertung (im

Verhältnis von Vertragsparteien zueinander) das AnlAblG. maßgebend ist, kann nur vor den ordentlichen Gerichten endgültig zum Austrag gebracht werden; der Rechtsweg ist zulässig. 124, 366. — 11) Unterschied zwischen Schuldverpflichtungen aus Schuldverschreibungen (§30 Abs. 3) und solchen aus Darlehen, worüber Schuldscheine ausgestellt sind. 124, 366. — 12) Das AnlAblG. findet nicht bloß dann Anwendung, wenn die Anleihe ein wirkliches Darlehnsgeschäft ist, sondern auch dann, wenn das zugrundeliegende Rechts­ geschäft ein anderes (z. B. Kauf) war und die Ausgabe von Darlehensschuld­ scheinen oder Schuldverschreibungen umgestaltend wirkte. 124, 366. — 13) Goldwert des dem Schuldner zugeflossenen Geldbetrags (§ 31 Abs. 2 Sah 2); wodurch kann er ihm zugeflossen sein? 124, 366. — 14) Die Er­ mittlung des Goldwertes geschieht immer nur in dem durch § 41 Abs. 2, § 31 Abs. 2 vorgesehenen Verwaltungsverfahren. Gerichtliche Nachprüfung dieses Verfahrens und seines Ergebnisses ist unzulässig; insoweit ist der Rechtsweg verschlossen. 124, 367. — 15) Ein Darlehnsschuldschein im Sinne der §§40 (Abs. 3), 30 (Abs. 3) AnlAblG. muß vom Darlehensschuldner ausgestellt sein, braucht aber nicht nach den für Verpflichtungsurkunden der Gemeinden usw. geltenden Formvorschriften ausgestellt zu sein. 125, 213 (214). — 16) Zur Bekundung einer bereits entstandenen Darlehensschuldverpflichtung kann ein Darlehensschuldschein in Gestalt eines Anerkenntnisses (das kein selb­ ständiges nach § 781 BGB. sein muß) ausgestellt sein; es genügt also eine schlichte Beweisurkunde, Wider die dem Schuldner der Gegenbeweis offen­ steht, daß keine Darlehensverpflichtung entstanden sei. 125, 214. — 17) Findet auf die Pfandbriefe öffentlichrechtlicher Grundkreditanstalten der § 46 AnlAblG. Anwendung, oder sind sie nach §§ 47flg. AufwG. aufzuwerten? (Aufwertung nach §§47flg. AufwG.) 127, 40 (42flg.). — 18) Gehören zu den „anderen öffentlichrechtlichen Körperschaften" des § 46 auch die öffent­ lichrechtlichen Anstalten? 127, 46flg. — 19) Das Anleiheablösungsgesetz ist im Verhältnis zum Aufwertungsgesetz (insbesondere zu dessen §§ 51[6i5 54) ein Sondergesetz. 127, 51, 87. — 20) Der § 46 AnlAblG. läßt die Pfand­ briefaufwertung unberührt. 127, 52. — 21) Ein hypothekarisch gesichertes Pfandbriefdarlehen, das eine Gemeinde bei einer landschaftlichen Kredit­ anstalt ausgenommen hat, ist nicht nach dem AufwG. aufzuwerten, sondern nach dem AnlAblG. abzulösen. 127, 86 (94). — 22) Für die Begriffe „Dar­ lehen" und „Schuldschein" sind lediglich die allgemeinen bürgerlichrechtlichen Gesichtspunkte maßgebend. 127, 88. — 23) Aus landesrechtlichen Be­ stimmungen Preußens (die nur die Regelung solcher Rechtsverhältnisse be­ zwecken, welche schon an sich unter das AufwG. fallen) ergibt sich nicht, daß das AnlAblG. auf die Hypothekenforderungen der Landschaften keine Anwendung finde. 127, 93. — 24) Auch die Überschrift eines unterschrift­ lich vollzogenen Tilgungsplanes kann ein Empfangsbekenntnis enthalten und so der Urkunde'den Inhalt des Schuldscheins über ein Darlehen geben. 127, 172. — 25) In Ermangelung besonderer, eine andere Auslegung recht­ fertigender Umstände liegt in den Worten „des gewährten Darlehens" die Bestätigung, daß der Schuldner das Darlehen schon empfangen habe. 127, 172. — 26) Anders in einem Darlehensvorvertrage, wo nach dem gesamten Inhalte „gewährt" bedeutet, daß das Darlehen erst künftig gegeben werden

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I. § 390. Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen v. 16. Juli 1925.

soll. 127, 172. — 27) Ein Tilgungsplan, der nur eine rechnerische Aufstellung enthält, ist nicht als Schuldschein anzusehen. 127, 173. — 28) Unter welchen Voraussetzungen ist ein Provinzialinstitut (Provinzialhilfskasse) eine Bank­ anstalt einer preußischen Provinz im Sinne des § 16 Nr. 4 der 2. DurchfVo. zum AnlAblG.? 129, 189 (194/7). — 29) AnlAblG. § 44 verstößt nicht gegen Art. 153 RVerf. 129, 190 (198). — 30) Die Hamburgischen Staatsrenten sind Markanleihen im Sinne von §30 des AnlAblG. 129,322/330. — 31) Maß­ gebend dafür, ob Schuldverschreibungen unter das AnlAblG. fallen, ist allein der Zweck ihrer Ausgabe in Verbindung mit deren Form und Bedingungen; sie fallen darunter, wenn sie zwecks Kreditaufnahme auf t)ein Wege und unter den Bedingungen ausgegeben worden sind, durch welche gesetzlich oder herkömmlich die Kreditaufnahme als öffentliche Anleihe gekennzeichnet wird. 129,329. — 32) Markanleihen des Reiches, der Länder linb Gemeinden; Art ihrer Aufnahme, Verkehrsrvlle und rechtlichen Behandlung. 129, 324flg. — 33) Begriff der Schuldverpflichtungen, die Gemeinden als Inhaber kommunaler Grundkreditanstalten begründet haben (§ 45 Nr. 2). 129, 350 (353/6). — 34) Die Einrichtung der Gemeinde muß, um Grundkredit­ anstalt zu sein, einen solchen Grad von Selbständigkeit haben, daß von einer „Anstalt" gesprochen werden kann, die sich äußerlich und innerlich klar von der übrigen kommunalen Verwaltung abhebt; sie muß ferner satzungsgemäß das Grundstücksbeleihungsgeschäft in den Vordergrund ihrer Tätigkeit stellen; die Anstalt braucht keine selbständige Rechtspersönlichkeit zu haben. 129, 353/4.

II

Alphabetisches Register

(Die fetten Ziffern bezeichnen den Band, die gewöhnlichen die Seiten.)

A

Abbau, bergrechtlicher s. Bergrecht. Abbruch von Gebäuden. Behördliche Versagung der Abbruchsgenehmigung als Enteignung? 127, 280. Abdeckereigerechtigkeit. 1) Abdeckereigerechtigkeit, begründet durch Ver­ leihungsurkunde von 1588, als Zwangs- und Bannrecht. 129,330 (333). — 2) Aufhebung nach dem Inhalte der Verleihungsurkunde nicht ohne Ent­ schädigung zulässig; Ablösbarkeit. 129, 330 (333/6). Abfindung. 1) Abfindung eines Hypothekengläubigers in Liquidations­ Goldpfandbriefen? 123, 338. — 2) A. eines minderjährigen Gesellschafters für sein Ausscheiden aus der offenen Handelsgesellschaft; Erfordernis vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung. 122, 370. — 3) A. durch einen Dritten für Ansprüche gegen den Schuldner. 127, 126. Abgaben. Sy st. Reg. § 371. Können Landesabgaben auf dem ordent­ lichen Rechtswege zurückgefordert werden, wenn die ihrer Erhebung zugrundeliegende Steuervorschrift des Landes vom Reichsfinanzhof für unvereinbar mit dem Reichsrecht erklärt wird? 130, 319. Abgeltung. 1) A. von Ansprüchen, aus der Kriegswirtschaft (oder der Kriegs­ verwaltung) gegen das Reich (oder eine andere Stelle, die für dessen Rechnung handelt); Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte. 127, 362. — 2) Aufwertung von Abgeltungsansprüchen. 127, 362. Abgeordnete. Versetzung eines Beamten wegen seines Auftretens als Landtagsabgeordneter (Preußen)? 127, 36. Abgetretene Forderung. 1) Einwendungen des Schuldners aus dem ur­ sprünglichen Schuldverhältnis 125, 252. — 2) Abgetretene Saldoforderung aus Kontokorrent; nachträgliche Vereinbarung zwischen dem früheren Gläubiger und dem Schuldner über Fortsetzung des Kontokorrent­ verhältnisses. 125, 408. Abgetretene Gebietsteile. 1) Aufwertung persönlicher Forderungen für Hypotheken dort gelegener Grundstücke. 121, 337. — 2) Weitere Be­ schwerde gegen OLG.-Entscheidung, wenn das OLG., von dessen Ansicht abgewichen werden soll, aus dem Gebiete des Deutschen Reiches aus­ geschieden ist; Zuständigkeit des Reichsgerichts? 122, 273. — 3) Unter­ bringung von Beamten preußischer öffentlicher Körperschaften, deren Geschäftsbereich sich durch Abtretung von Gebietsteilen verringert hat. 127, 149.

Abgetretene Grundschuld. 1) Verzinsung des Aufwertungsbetrags. 123, 222. — 2) Abgetretene Eigentümergrundschuld; Aufwertungsanspruch des Zedenten nach Veräußerung des belasteten Grundstücks. 126, 89. Abgetretene Hypothek. 1) Verzinsung des Aufwertungsbetrags des früheren Gläubigers. 121, 134. — 2) Vergleich des neuen Gläubigers über die Aufwertung; Wirkung gegen den früheren Gläubiger. 123, 341. — 3) Aufwertung der persönlichen Forderung, die vor der Eintragung der vereinbarten Hypothek abgetreten wurde? 127, 160. Abhängigkeit. 1) Unterlassung^ und Schadensersahansprüche des Inhabers eines abhängigen Patents gegen dessen Verletzer? 126, 127. — 2) Ab­ hängige Werke der Literatur (Tonkunst, bildenden Kunst); Beispiel der Operettenführer. 129, 256. — 3) Bedeutung der Abhängigkeit zweier Seeversicherungen voneinander für den Begriff der Doppelversicherung und für die Frage des anteilmäßigen Ausgleichs der Versicherer unter­ einander. 130, 47. Ablauf des Versicherungsvertrags während der Beförderung des ver­ sicherten Gutes. 123, 141; 130, 297. Ablehnung ärztlichen Eingriffs. 1) Wann liegt in der Ablehnung einer Operation ein überwiegendes eigenes Verschulden des Verletzten? 129, 398. — 2) Die Beurteilung der Frage, ob sich ein Verletzter zur Abwendung weiteren Schadens einem ärztlichen Eingriff unterwerfen müsse, wird durch den Stand der sehr vervollkommneten Heilkunde bestimmt; ent­ scheidend ist jedoch die Lage des einzelnen Falls. 129, 398 (399). — 3) Wenn der Verletzte den Eingriff nicht lediglich aus Eigensiun oder in rücksichtsloser, selbstsüchtiger Ausnutzung seiner Haftungsansprüche ab­ lehnt, kann ihm nach Treu und Glauben kein eignes Verschulden zur Last gelegt werden. 129, 398 (401). Ablösung. 1) A. einer Hypothek für Rechnung des Erwerbers. 123, 49. — 2) A. aufgewerteter Höchstbetragshypotheken. 123, 149. — 3) Was gehört im Sinne des § 14 der Aufwertungsnovelle zur Ablösung des Grund­ stückerwerbers? Genügt es, daß er für den Fall der nicht bereits ge­ schehenen Zahlung die Ablösung mit Mitteln des von ihm gezahlten Kaufpreises gebilligt hätte? 126, 88. — 4) Ablösung einer zu den Zwangs­ und Bannrechten gehörenden Abdeckereigerechtigkeit. 129, 330 (334/5). Abnahmepflicht bei Sukzessivlieferungsverträgen im Falle der Zerstörrmg der Fabrik des Abnehmers. 125, 236. „Abschließende" Beurteilung einer Frage durch das Revisionsgericht (ZPO. § 565 Abs.2). 129, *284 (£85).

Absonderungsrecht (im Konkurse) Syst. Reg. § 358. Rechtliche Stellung des Absonderungsberechtigten als Anfechtungsgegners. 126, 304. Abtretungsentgelt als Grundlage eines Schadensersatzanspruchs wegen Nichterfüllung eines Kaufvertrags. 127, 245. Abtretungsurkunde. 1) Vorlegung der A. an den abtretenden Gläubiger als wirksame Anzeige geschehener Abtretung? 126, 183. — 2) Bedeutung der A. beim Patentverkauf? 126, 284. Abtretung, unechte (Abtretung auf Verlangen des Schuldners an Stelle der Löschung). 121, 266, 292;'122, 153.

II.

Abtretung von Forderungen und anderen Rechten — Ägypten.

381

Abtretung von Forderungen und anderen Rechten. Syst.

Reg. § 112. 1) A. von Rechten, die mit Verbindlichkeiten verknüpft sind. 121, 257. — 2) A. einer Hypothek nach dem 13. Februar 1924; Aufwertung für den früheren Gläubiger? Schuldrechtlicher Allsgleichungsanspruch? 121, 263. — 3) A. zur Sicherheit; Treuhandverhältnis bei sicherungshalber abgetretener Hypothek; Anmeldung des Aufwertungsanspruchs dllrch den Treugeber. 121, 310. — 4) A. einer Hypothek „einschließlich aller sich darailf beziehenden Aufwertungsansprüche". 122, 373. — 5) A. des Schuldbefreiungsanspruchs (bei Schuldübernahme) an den ursprünglichen Gläubiger; AufwerOmg. 121, 303. — 6) A. von Schadenersatzansprüchen. Wer ist Gläubiger bezüglich des Schadens, der durch weiteren Verzug des Schuldners nach der Abtretung entstanden ist? 123, 378. — 7) A. von Rechten gegenüber einer noch nicht ins Handelsregister eingetragenen Aktiengesellschaft. 123, 401. — 8) Stempelsteuer bei Abtretung zur Sicherheit einer Forderung. 125, 342. — 9) A. von Geschäftsanteilen einer GmbH. 127, 236. — 10) A. des Ausgleichsanspruchs an den Auf­ wertungsgläubiger? 128, 365. — 11) Bewirkt A. der Rechte aus einem gegenseitigen Vertrag auch den Übergang der Verpflichtungell des Ab­ tretenden mit unmittelbarer Wirkilng zugllnsten seines Vertragsgegners? 130, 115 (118). — 12) Ist A. des Ausgleichsanspruchs (auch stillschwei­ gende?) all den Ausgleichsberechtigten wirksam? 130, 115 (117). — 13) Abtretbarkeit des Ausgleichsanspruchs. 130, 292 (295). — 14) Sind Erklärungen in Sicherungsübereignungs-Verträgen, wonach der Ver­ äußerer dem Gläubiger Versicherungsansprüche abtritt, in Preußen stempelsteuerpflichtig? 130, 237. — 15) Kann die Abtretung einer (mit dem Vorrang nach § 7 Abs. 1 AufwG. eingetragenen) Eigentümergrundschuld an die Ehefrau des Berechtigten nach den Vorschriften des An­ fechtungsgesetzes angefochten werden? 130, 383 (385).

Abwehrklage. Syst. Abwesenheitspsleger.

Reg. §63.

Kann eine Partei im Ehescheidungsstreit durch einen A. vertreten werden? 126, 261.

Abzahlungsgeschäfte. Syst. Reg. § 121 X. Actio negatoria. Syst. Reg. §63. Adäquater ursächlicher Zusammenhang. 1) Erfordernisse. 125, 378; 127, 28. — 2) Adäquate Verursachung und Beweis auf erste Sicht. 127, 28. — 3) Kraftwagenunfall (auf einem Bahnübergang). 129, 128.

Adel, hoher s. Hausgesetze, Privatfürstenrecht (Syst. Reg. § 21VI). Adoption s. Annahme an Kindes Statt. Agenten, Agenturvertrag. Syst. Reg. §214. Welchen Einfluß hat

die Auflösung und Neugründung eines Syndikats auf ein Agentllrverhältnis, das vertraglich mit der Auflösung des Syndikats endigen soll? 129, 80.

Agfa-Seide als täuschende Beschaffenheitsangabe. 128, 264. Ägypten. Die Vorschriften über den Begründungszwang bei der

Berufung und über die Fristbestimmung zum Nachweise der Prozeßgebührzahlung gelten für die Konsulargerichtsbarkeit in Ägypten nicht. 125, 313 (315).

Akkreditiv. Entwertung eines Akkreditivs; Heranziehung zur Schadens­ berechnung. 127, 247. Aktiengesellschaft; Aktionäre. Sy st. Reg. § 218. 1) Verträge über die Übernahme unbeweglicher Gegenstände; Formerfordernisse; Zustimmung der Generalversammlung. Verträge in der Gründungszeit. 121, 99. — 2) Aktiengesellschaft mit Nebenleistungspflichten der Aktionäre; nachträg­ liche Erhöhung solcher Pflichten und der dafür vorgesehenen Vertrags­ strafe; Geltendmachung der Unwirksamkeit. 121, 238. — 3) Umwertung rückständiger Papiermark-Einzahlungen auf Aktien im Falle rechts­ wirksamer Umstellung des Aktienkapitals auf Reichsmark. 122, 339. — 4) Verkündung eines unrichtigen Ergebnisses der Abstimmung durch den Vorsitzenden der Generalversammlung. 122, 102. — 5) Mehrstimmrecht bei Vorzugsaktien. 122, 102. — 6) Anfechtungsklage des Aktionärs gegen Beschlüsse der Generalversammlung; Anordnung einer Sicherheitsleistung durch das Gericht. 123, 194. — 7) Übertragung von Aktien; Eintragung in das Aktienbuch. 123, 279. — 8) Aktiengesellschaft als Kommanditistin einer Kommanditgesellschaft; Verschmelzung mit einer anderen A. unter Ausschluß der Liquidation. 123, 289. — 9) AktGes. vor der Ein­ tragung ins Handelsregister; Abtretung von Rechten auf Aushändigung von Aktien; Übertragung von Anteilsrechten. 123, 401. — 10) Dürfen Einlageansprüche einer AktGes. nur gegen vollwertiges Entgelt abgetreten werden? 124, 380. — 11) Anfechtungsklage gegen Kapitalerhöhungs­ beschlüsse; was bedeutet es für die Erhebung und Weiterverfolgung der Anfechtungsklage, wenn die Durchführung der Beschlüsse ins Handels­ register eingetragen ist? 124, 279. — 12) Wann liegt Verwertung des Gesellschaftsvermögens durch dessen Veräußerung im ganzen (§ 303 HGB.) vor? 124, 279. — 13) Ist Verschmelzung (nach § 306 HGB.) noch möglich, wenn sich die aufzunehmende Gesellschaft in Liquidation befindet? 124, 279. — 14) Vollverschmelzung unter Verwendung von Vorratsaktien der aufnehmenden Gesellschaft. 124, 279. — 15) Generalversammlung; Mehrheit von drei Vierteilen des Grundkapitals beim Vorhandensein von Vorzugsaktien 125, 356. — 16) Folgen unrichtiger Beurkundung eines Einbringungsabkommens im Gesellschaftsvertrag; rechtliche Bedeutung der Angaben, die dem Registergericht von den Gründern (aus Anlaß der Eintragung) über das Einbringen gemacht werden. 127, 186.—17) Auf­ nahme des Rechtsstreits gegen eine im Konkurs befindliche AktGes. (Aktiv­ prozeß gegen die Konkursmasse), wenn der Konkursverwalter die Auf­ nahme abgelehnt hat. 127,197. —18) Vollverschmelzung; Berücksichtigung der Verhältnisse der aufzunehmenden Gesellschaft bei Aufwertung einer auf diese übergangenen Schuld. 128, 260. — 19) Kann eine nationalisierte russische Aktiengesellschaft als Liquidationsgesellschaft in Deutschland eine Forderung gegen einen Deutschen einklagen? 129, 98. — 20) Amtsdauer und Wahl des Aufsichtsrates (Auslegung des § 243 Abs. 2 HGB.). 129, 180 (183). — 21) Keine Umwandlung einer Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien durch satzungsändernden Beschluß 129, 260 (269). — 22) Haftung des Vorstandes einer Aktiengesellschaft für die der Gesellschaft nachteiligen Handlungen auch bei bedingtem Vor-

sah? 129, 272 (275). — 23) Voraussetzungen der Nachgründung (§ 207 HGB.); verschleierte Nachgründung. 130, 248 (253). — 24) Erstreckt sich die Unwirksamkeit eines Übernahmevertrags (§ 186 Abs. 4 HGB.) auf das dingliche Erfüllungsgeschäft? Kann sie auch vom Vertragsgegner der Aktiengesellschaft geltend gemacht werden? 130, 248 (250flg.). — 25) Hei­ lung der Unwirksamkeit eines Übernahmevertrags. 130, 248 (252flg.).

Aktienrechtliche Anfechtungsklage.

Kann mit ihr nur die Vernichtung des angegriffenen Beschlusses erzielt werden? 122, 102.

Allgemeine Deutsche Seeversicherungsbedingungen

s. Seeversicherungs­

bedingungen und Sy st. Reg. § 254.

Allgemeine Gütergemeinschaft.

Syst. Reg. 8179. Anteil des Ab­ kömmlings an der beendigten, aber noch nicht auseinandergesetzten allg. GG., wenn er selbst in allg. GG. mit seinem Ehegatten lebt? 125, 347.

Altenteil (Auszug, Leibgedinge, Leibzucht). Syst. Reg. §74. Alternative Währungsklausel in Schuldverschreibungen. 1) Recht

des Erfüllungsortes (nämlich des in der Schuldverschreibung genannten Zahlungsortes) im Zweifel für die schuldrechtlichen Beziehungen der Beteiligten maßgebend. 126, 200. — 2) Bei mehreren zur Wahl gestellten Erfüllungsorten gibt (nach dem Willen der Beteiligten) der Wohnsitz des Ausstellers den Ausschlag für das Recht, nach dem Begründungsakt und Schuldinhalt zu beurteilen sind. 126, 200, 206. — 3) Die in der alter­ nativen Währungsklausel enthaltene Zusicherung (wodurch nach einer Währungsgleichung neben der heimischen Währung des Schuldners nach Wahl des Gläubigers Fremdwährung, zahlbar an ausländischen Plätzen, versprochen wird) muß, da sie sich an den internationalen Verkehr wendet, im Punkte des anzuwendenden Rechtes so verstanden werden, wie sie an den vertraglich festgelegten Zahlungsorten aufgefaßt wird. 126, 208. — 4) Bei der alternativen Währungsklausel kommt es nicht darauf an, wie der Anleiheschuldner, der das Jnhaberpapier mit der Klausel ausgibt, die damit verbundene Gefahr einschätzt, sondern darauf, welche Zugeständnisse er dem internationalen Kapitalmärkte machen muß, um währungs­ rechtliche Sicherheit zu bieten. 126, 209. — 5) Zweck der Klausel: Die Gläubiger nicht bloß vor Währungsverschlechterung im Heimatlande des Schuldners zu schützen, sondern ihnen den Zugriff auf die Fremdwährungen an den ausländischen Erfüllungsorten auch dann offen zu halten, wenn sich die spätere (hier die österreichische) Gesetzgebung des Schuldnerlandes dem versagt und in den Bestand der Währungsgleichung eingreift. 126, 211. — 6) Auslegung der Klausel dahin, daß der Gläubiger an den Zahlungsorten nur Zahlung in der dort geltenden Währung verlangen kann. 126, 212. — 7) Wegfall ausländischer Zahlstellen hebt die Ver­ pflichtung aus der alternativen Währungsklausel, das Zahlungsgeschäft in der auswärtigen Währung abzuwickeln, nicht auf; denn der Schuldner kann sich übernommenen Verbindlichkeiten nicht durch einseitige Maß­ regeln entziehen. 126, 212. — 8) Hat der Gläubiger auf Grund der Klausel Zahlung in der Schweiz gewählt, so steht obligationsmäßige Zahlung in deutscher Währung nicht in Frage. 126, 215. — 9) Unterschied zwischen

einer kraft Gläubigerwahlrechts begründeten Pflicht des Schuldners und einer ihm sreigestellten Ersatzleistung. 126, 215. Amerika (Bereinigte Staaten; Brasilien). 1) Zwangslizenz am Patent eines Amerikaners? (Deutsch-amerikan. Abkommen v. 23. Febr. 1909.) 121, 328. — 2) Ehescheidungsprozeß eines nordamerikanischen Staats­ angehörigen in Deutschland; Prüfungspflicht des Gerichts nach ZPO. § 606 Abs. 4? 126, 353. — 3) Sicherheitspflicht des ausländischen Be­ klagten als Berufungskläger im Patentstreit? 127,194. — 4) In Brasilien geschlossene Ehe eines damals Staatenlosen; Auslegung des § 606 ZPO. 127, 195. — 5) Weiterbenutzungsrecht amerikanischer Inhaber deutscher Patente gegenüber jüngeren deutschen Patenten mit älterer amerikanischer Priorität. 125, 182. — 6) Die nordamerikanische Nolan-Akte mit) die entsprechenden deutschen Gesetze. 125, 183 flg. Amt. Vgl. Beamte. Syst. Reg. §374. Amtshandlungen. Vgl. Amtspflicht, Amtspflichtverletzung, Behörde. 1) Amtshandlungen dürfen nicht auf dem ordentlichen Rechtswege be­ kämpft werden, auch wenn die Behörde den Sachverhalt irrtümlich oder in sonstwie zu mißbilligender Weise beurteilt hat. 130, 290 (291/2). — 2) Jedoch ist der Rechtsweg zulässig, wenn eine rein willkürliche Amts­ handlung behauptet und deshalb Anspruch auf Wiederherstellung ver­ letzter Privatrechte erhoben wird (Schadensersatz- oder Bereicherungs­ klage). 130, 290 (292). — 3) Feststellungsklage des Deutschen Reiches gegen die Gemeinde Helgoland dahin, daß dieser keine Zollhoheit zustehe, abgewiesen, weil keine Wiederherstellung verletzter Privatrechte in Betracht kam. 130, 290(292). Amtsbesetzung mit den Angehörigen eines bestimmten Glaubensbekennt­ nisses; Rechtsweg zur Feststellung, die Stadtgemeinde sei dazu vertraglich verpflichtet? 128, 146. Amtspflicht. S. Syst. Reg. § 145 zu § 839 BGB. 1) Besteht eine A. auch solchen Personen gegenüber, gegen die sich die Amtsausübung nicht unmittelbar richtet, die aber von ihr unbeabsichtigt betroffen werden können? Kann ein von vorgesetzten Stellen geduldetes Verhalten des Beamten Fahrlässigkeit begründen? 125, 85. — 2) Besteht im Zwangs­ versteigerungsverfahren über Grundstücke auch gegenüber dem Meistbieten­ den eine Amtspflicht des das Verfahren leitenden Beamten, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten? 129, 23. Amtspslichtberletzung. Syst. Reg. §145 zu § 839 BGB. 1) A. des Zoll­ beamten durch fahrlässig unrichtige Auskunft über die Zollpflichtigkeit einzuführender Waren? 121,173. — 2) A. durch gewisse der Rechtsgrund­ lage entbehrende Verwaltungsmaßregeln (Ausschließung von den Dienst­ räumen einer Behörde). 121, 225, 232. — 3) Haftung von Reich oder Land für A. solcher Beamten, die bei Landesbehörden für die Verwaltung der Reichswasserstraßen angestellt sind. 125, 11. — 4) Schuldhafte A. eines Beamten; Inanspruchnahme des Staates deswegen; Verschulden des Geschädigten bei Abwendung des Schadens. 126, 81. — 5) Enthält A. gegen eine Ehefrau ohne weiteres auch eine A. gegen den Ehemann? Ist auch dieser uneingeschränkt schadenersatzberechtigt? 126, 253. —

6) Ursächlicher Zusammenhang zwischen A. und Schaden. 127, 153. — 7) A. von Handelsregisterführern; wer ist „Dritter" (Art. 131 RVerf., § 839 BGB.)? 127, 153. — 8) Überlastung eines Beamten als Ursache seiner A.; Rückgriffsrecht des auf Schadenersatz in Anspruch genommenen Staates? 126, 362. — 9) Anspruch des durch A. eines deutschen Beamten geschädigten Ausländers. 128, 238. — 10) Wem gegenüber verletzt der Prozeßrichter seine Amtspflicht, wenn er bei Beurkundung eines Prozeß­ vergleichs einen Parteivertreter ohne gehörige Vollmachtsprüfung zuläßt, und falsche Angaben über den Inhalt der Vollmacht in das Protokoll auf­ nimmt? 129, 37. — 11) Amtspflichtverletzung des leitenden Beamten bei Zwangsversteigerung von Grundstücken, wenn eine Gesetzesvorschrift unbeachtet bleibt? 129, 23. — 12) Amtspflichtverletzung des Notars, der, ohne die Beteiligten zu belehren, einen Knebelvertrag und einen wucherlichen Darlehensvertrag beurkundet? 130, 1. Analogie. Sy st. Reg. § 5 II (Recht, Gesetze), §2711 (Prozeßgesetze). Änderungen an der Ausdrucksform eines Schriftwerks durch den Verleger? 125, 174. Anderungsllage (§ 323 ZPO.) gegen ein rechtskräftiges Urteil auf Grund neuer Einsicht in frühere Tatsachen (geminderte Erwerbsfähigkeit)? 126, 239. Anfechtung. Syst. Reg. §371 (Rechtsgeschäfte), § 153 (A. von Rechts­ handlungen des Schuldners außerhalb des Konkurses), § 174 (Ehe), § 356 (A. im Konkurse). 1) A. wegen Irrtums (über Aufwertungsansprüche). 123, 228. — 2) Steht A. wegen Benachteiligung von Gläubigern auch dem dinglichen Gläubiger zu? Unter welchen Voraussetzungen kann dem Anfechtungskläger entgegengehalten werden, er habe seinen Schuldtitel auf anfechtbare Weise erlangt? 123, 242. — 3) A. der Ehelichkeit (eines im Ehebruch empfangenen Kindes). 123, 257. — 4) A.sklage des Aktionärs gegen Beschlüsse der Generalversammlung. 123, 194. — 5) A. von Schenkungen (Gelegenheitsgeschenken, Ehegattengeschenken) bei Konkurs des Schenkers? 124, 59. — 6) A. der Anstellung oder Zurruhesetzung eines Beamten wegen Willensmangels der Behörde? Rückwirkende Kraft solcher A.? 123, 192. — 7) A. von Kapitalerhöhungs-Beschlüssen im Aktienrecht. 124, 279. — 8) A. der Ehe wegen krankhafter geistiger oder seelischer Anlage; Voraussetzungen. 125, 172. — 9) A. eines Erfüllungsgeschäfts wegen Gläubiger-Benachteiligung, wenn der befriedigte An­ spruch schon vor dem Beginn der Anfechtungsfrist durch Vormerkung im Grundbuche gesichert war. 125, 242. — 10) Wahrung der A.fristen bei Gläubigeranfechtung (§3 AnfG.); Schriftsatz zur Mitteilung der A.absicht (§ 4 AnfG.). 126, 76. — 11) Rechtliche Stellung des Absonderungsberechtigten als Anfechtungsgegners. 126, 304. — 12) Voraussetzungen der A. eines rechtskräftig bestätigten Zwangsvergleichs. 127, 372. — 13) Einfluß des Geschäftsaufsichtsverfahrens auf die Anfechtbarkeit von Rechtshandlungen (nach §30 Nr. 1 KO.). 127, 61. — 14) Kann der Kläger eine persönliche Eigenschaft noch als Eheanfechtungsgrund geltend machen, wenn er sie schon während eines früheren Eheprozesses kannte? 128, 74. — 15) Anfechtung eines Vertrags (wegen Irrtums oder argEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

25

386

H Anfechtungsklage des Aktionärs — Annahme an Kindesstatt.

listiger Täuschung) trotz widerspruchsloser Hinnahme einens Bestätigungs­ schreibens? 129, 347. — 16) Wer die rechtzeitige Anfechtung eines Ver­ trags wegen arglistiger Täuschung versäumt hat und dem Gegner nun die allgemeine Arglist-Einrede entgegensetzt, muß deutlich kundtun, daß er den durch Betrug des Gegners erschlichenen Vertrag auflösen und die daraus sich ergebenden Folgen tragen will. 130, 215. — 17) Anfechtbar­ keit der Abtretung einer (mit dem Vorrange nach § 7 Abs. 1 AufwG. eingetragenen) Eigentümergrundschuld an die Ehefrau des Berechtigten nach den Vorschriften des Anfechtungsgesetzes? 130, 383. — 18) Rechts­ folgen der Anfechtung eines wechselseitigen Testaments. (Erbfolge aus einem späteren Testament oder gesetzliche Erbfolge?) 130, 213. Anfechtungsklage des Aktionärs (8 271HGB.). Syst. Reg. §218. 1) A. gegen Generalversammlungsbeschlüsse. 123, 194. — 2) A. gegen Kapitalerhöhungs-Beschlüsse insbes. 124, 279. Angestellte der Berufsgenossenschaften; Berechnung der zehnjährigen Frist, nach deren Ablauf ihnen nur noch aus einem wichtigen Grunde gekündigt werden kann. 121, 221. Angestelltenrat. Sind die ordentlichen Gerichte befugt, zu prüfen, ob er ordnungsmäßig zusammengesetzt ist? Haben die als Mitglieder gut­ gläubig (aber fehlerhaft) Eingezogenen die Rechte und Pflichten solcher, bis statt ihrer ordnungsmäßig Ersatzleute gewählt sind? 126, 53. Anlegung von Mündelgeld s. Mündelgeld. Anleihe. 1) Anleihe im Sinne der preuß. Städteordnungen; Begriff. 122, 175. — 2) Anleihe ist nach der Verkehrsauffassung eine auf längere Zeit berechnete und nach einem festen Tilgungsplane zurückzuzahlende Kapitalaufnahme. 122, 178. — 3) Anleihe und Darlehen, Unterschiede. 129, 323 flg. — 4) Der rechtliche Vorgang bei Auflegung öffentlicher Anleihen; das Rechtsverhältnis zwischen dem Staat (der Gemeinde usw.) und den Anleihegläubigern. 129, 326. — 5) Welche Anleihen fallen unter das Anleiheablösungs-Gesetz vom 16. Juli 1925? 129, 329. Anleiheablösung. Syst. Reg. §390. Anmeldezwang in Aufwertungssachen; auch bei Ansprüchen nach § 14 AufwRov.? 128, 316. Anmeldung. 1) A. des Aufwertungsanspruchs beim Grundbuchamte des Amtsgerichts, das als Aufwertungsstelle bestimmt ist. 121, 312. — 2) A. zur Aufwertung bei einer Nachlaßforderung. Ist neben dem Testamentsvollstrecker der Erbe zur A. befugt? Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen den Ablauf der Anmeldefrist. 121, 393. — 3) A. des Aufwertungsanspruchs durch den Treugeber bei einer sicherungshalber zu treuen Händen abgetretenen Hypothek. 121, 310. — 4) A. aus dem Grundbuche nicht ersichtlicher Rechte im Zwangsversteigerungsverfahren. 122, 61. Annahme an Kindesstatt. Syst. Reg. § 190. 1) Einwilligung der natür­ lichen Eltern. 121, 30. — 2) Vormundschaftsgerichtliche Genehmigung und gerichtliche Bestätigung des Vertrags. 121, 114. — 3) Schadens­ ersatzansprüche gegen den Staat, weil die Bestätigung der A. ohne die vorgeschriebenen Erfordernisse geschah? Einwendung mitwirkenden Ver-

II. Annahme der Leistung — Anwärter.

387

schuldens des Vormundes. 121, 114. — 4) Anwendung ausländischen Rechtes, wenn das Kind einem ausländischen Staat angehört? 125, 265. — 5) Ist ein in Preußen vom Notar beurkundeter Vertrag über die Annahme an Kindesstatt auch dann (nach Tarifstelle 2 des preuß. Stempelsteuerges. v. 27. Okt. 1924) zu Verstempeln, wenn ihn ein nichtpreußisches Gericht bestätigt hat? 129, 232 (235).

Annahme der Leistung im Sinne des § 15 Abs. 1 AufwG. 123, 79. Annahme eines Bertragsantrags. Syst. Reg. § 104. Annahme eines Vertragsangebots ohne ausdrückliche Erklärung? 129, 109 (113). Annahmeverzug. Syst. Reg. § 100. Anordnung, neue, für den Arbeits- oder Gebrauchszweck s. Gebrauchsmuster.

Anrechnung. Sind Leistungen, die dem Verletzten aus Anlaß des Unfalls von dritter Seite gewährt werden, auf die dem Schädiger nach §§ 843, 844 BGB. obliegenden Rentenzahlungen anzurechnen? 130, 258. Anschein, erster, s. Beweis des ersten Anscheins (Prima, tueie-Beweis). Anschrift. Wann ist ein Schreiben mit zweifelhafter A. dem wirklichen Empfänger zugegangen? 125, 68.

Ansiedlung. Syst. Reg. §49. Anstedlungsgenehmigung. Bedingungen, die die Polizei einer Ansied­ lungsgenehmigung beifügt (Wege, Aschen- u. Müllgruben anzulegen, Hydranten anzubringen) sind öffentlichrechtlich und begründen keine dingliche Belastung des Grundstücks. 129, 10.

Anstellungsurkunde.

1) Erwerb der Beamteneigenschaft (bei preuß. Gemeinden) ohne A. schon durch die Übertragung obrigkeitlicher Be­ fugnisse. 125, 420. — 2) Welche Bedeutung hat Aushändigung der Anstellungsurkunde, wenn die Anstellung selbst unzulässig und unwirksam

ist? 121, 94. Anteil am Gewinn. Zusicherung eines Gewinnanteils im Versicherungs­ falle für den Versicherten bei Lebensversicherungsverträgen. 129, 134. Anteilsrechte. A. vor Eintragung der Aktiengesellschaft ins Handels­ register; Übernahme der schuldrechtlichen Verpflichtung und Verfügungs­ geschäft. 123, 401. Antrag aus behördliche Genehmigung einer Grundstücksveräußerung. Zurücknahme des Antrags ist innerhalb der Dreiwochenfrist des § 7 Abs. 3 des preuß. Ges. über den Verkehr mit Grundstücken vom 10. Februar 1923 zulässig. 130, 407 (411/2). Antrag (Bertragsantrag). Syst. Reg. § 104. Annahme eines Vertrags­ angebots ohne ausdrückliche Erklärung? 129, 109 (113). Antrag (int Rechtsstreit). Vgl. Klagantrag, Berufung, Revision. Berufung ist unzulässig, wenn ein Kläger, der mit einem von zwei Sachanträgen voll obgesiegt hat, mit dem andern unterlegen ist, nur Erweiterung des zuerkannten Antrags erstrebt. 130, 100. Anwalt s. Rechtsanwalt. Anwärter. Zustimmung der A. zu Hausgesetzen nach Privatfürstenrecht. 124, 120.

Anzeigen-Annahme. Vertragsmäßige Einräumung des alleinigen Rechtes zur Anzeigen-Annahme für Zeitschriften, die der Verpflichtete verlegt; Anspruch des Berechtigten auf Auskunft. 126, 123. Anzeigepslicht. 1) Vorsätzliche Verletzung der A. durch den Versicherungs­ nehmer bei Seeversicherung (§ 97 Abs. 6 ADSVB. v. 1919). 123, 10. — 2) Anzeigepflichtige Umstände bei Seeversicherung (§ 19 ADSVB. v. 1919). 123, 10. — 3) Schuldhaftes Verhalten des Versicherungsnehmers als Voraussetzung für den Anspruch des Versicherers, daß Prämien nachgezahlt werden (für Versendungen, die unter die laufende Versicherung fallen, aber nicht angezeigt worden sind); Verwirkung des Anspruchs. 123, 159. Apothekeninhaber. Ist die VO. über den Verkehr mit Arzneimitteln ein Schutzgesetz zu ihren Gunsten? 128, 298. Apothekermonopol für den Verkehr mit Arzneimitteln? 128, 298flg. (305). Arbeit, Recht aus Arbeit. 1) Grundgedanken und Ziele der Erwerbslosen­ fürsorge (RVerf. Art. 163). 121, 285. — 2) Mit der Erreichung des Zieles der Erwerbslosenfürsorge, d. h. mit dem Eintritte des bisher Erwerbslosen in ein Dienstverhältnis, erlöschen seine öffentlichrechtlichen Beziehungen zum Fürsorgeträger. 121, 286. Arbeit, selbständige, wissenschaftliche, erläutert durch einzelne Werke der bildenden Kunst oder der Photographie (Bildzitat). 130, 196 (199flg.). Arbeitnehmer. 1) Gelten die Mitglieder des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft als Arbeitnehmer im Sinne von §65 AufwG.? Aufwertung von Einlagen des Arbeitnehmers beim Arbeitgeber. 123, 351. — 2) Auf­ wertung eines Saldos aus laufender Rechnung, wenn im Haben Ein­ lagen des Arbeitnehmers steäen und im Soll Abhebungen vor und nach dem 15. Juni 1922 vorkommen. 125, 91. Arbeitsgerichtsgesetz. Syst. Reg. §375a. 1) Begriff der Rechtsnachfolge nach ArbGG. § 2 Abs. 2. 124, 135. — 2) Zuständigkeit des Arbeits­ gerichts durch Nachwirkung des Arbeitsverhältnisses (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 ArbGG.). 125, 191. Arbeitsüberbürdung des Beamten als Ursache der Amtspflichtverletzung. 126, 362. Arglist. Syst. Reg. § 42 II. 1) Einrede der A. gegen eine Aufrechnung. 121,177. — 2) Einrede der A. gegen den Anfechtungskläger (bei Gläubiger­ anfechtung) weil er selbst seinen Schuldtitel auf anfechtbare Weise erlangt habe? 123, 242. — 3) Einrede der A. gegen den Gehaltsanspruch eines Beamten? 125, 315. — 4) Einrede der A. gegen den, der von einem unrichtigen Urteil Gebrauch macht. 126, 239. — 5) Zurückbehaltungsrecht über § 273 BGB. hinaus wegen allgemeiner A. des Vertragsgegners? 126, 383. — 6) Gegeneinwand der A. als Rechtsbehelf des Versicherungs­ nehmers, wenn der Versicherer einwendet, er sei wegen verspäteter Anzeige von der Pflicht zur Leistung frei. 127, 367. — 7) Einrede der A. gegen den Avalisten bei verfälschten Wechseln. 126, 223. — 8) Ein­ rede der A. bei beiderseitigem Irrtum über die Möglichkeit der Aufwertung. 123, 89. — 9) Einrede der A., vom Kahneigner gegen die Berufung auf eine Versäumung unmittelbarer Schadensanzeige (§ 12 Nr. 1 der

Elbe-Schlepp-Bedingungen) vorgeschützt. 126, 324. — 10) Welche An­ forderungen sind an das Verhalten dessen zu stellen, der die rechtzeitige Anfechtung eines Vertrags wegen arglistiger Täuschung versäumt hat und nun dem Gegner die allgemeine Arglisteinrede entgegensetzt? 130, 215. Arglistige Täuschung. Sy st. Reg. § 31III. Zur Auslegung der Klausel in Feuerversicherungsverträgen, daß der Versicherer von der Leistung frei ist, wenn sich der Versicherungsnehmer bei Ermittelung des Schadens einer artistischen Täuschung schuldig macht. 124, 343. Armenanwalt. Sy st. Reg. § 293. 1) Erstattungsanspruch des A.; darf die Staatskasse nach der Erstattung den Forderungsübergang zum Nachteil des Anwalts geltend machen? 126, 178. — 2) Muß der nachträglich als A. Beigeordnete den früher empfangenen Vorschuß teilweise zurück­ zahlen? 126, 300. Armenrecht. Syst. Reg. § 293. 1) Kann dem Revisionskläger, dem das A. für die Revision bewilligt, jedoch nach Revisionsbegründung und Termins­ ansetzung entzogen worden ist, noch Frist zum Nachweise der ProzeßgebührZahlung bestimmt werden? 125, 105. — 2) Ist ein Armenrechtsgesuch nicht ernstlich gemeint, so hat es keine fristhemmende Wirkung. 130, 345 (346). — 3) Ist Beschwerde nicht statthaft, so wird die Frist (ZPO. § 519 Abs. 6) nur bis zum Ablaufe von zwei Wochen seit der Zustellung des das Armenrecht versagenden Beschlusses gehemmt; gegen den Ablauf der Nachweisfrist kann der Berusungskläger dann nur durch Wiedereinsetzung in den vorigen Stand geschützt werden, wenn ihre Voraussetzungen vor­ liegen. 130, 345 (350). Arrest,Arrestbefehl. Syst. Reg. §350. Berücksichtigung der A.-Aufhebnng im Verteilungsverfahren. 121, 349. Arzneimittel, i) Verkehr mit A.n; ist die ihn betreffende VO. ein Schutz­

gesetz zugunsten der Apothekeninhaber? 128, 298. — 2) Verwechslungs­ fähigkeit von Arzneimitteln, die nur auf ärztliche Vorschrift und nur in Apotheken abgegeben werden dürfen; ist für sie auch die Auffassung der Verbraucher wichtig? 124, 101. Arzt. 1) Sorgfaltspflicht bei der Abfassung eines Rezepts. 125, 374. — 2) Haftung für Verschulden; Beweislastverteilung und Beweiswürdigung in Arztprozessen. 128, 121. Ärztliche Vereine. 1) Rechtliche Bedeutung von Kassenarzt-Verträgen, wonach die Mitglieder ärztlicher Vereine ihre Rechnungen (über die Behandlung von Kassenmitgliedern) bei der Prüfungsstelle ihres Vereins einzureichen haben und diese Stelle Abstriche machen darf. 124, 33. — 2) Unter welchen Umständen verstößt die Aufnahme des Kinder- und Entbindungsheims eines Fürsorgeverbandes in die Oavete-Tafel eines ärztlichen Standesvereins gegen die guten Sitten? 130, 89. Asbach. Asbach-Konzern (?) im Streit um „Scharlachberg". 125, 160. Aufgabepslicht (bei Versicherungen) s. Anzeigepflicht. Aufgebotsverfahren. Syst. Reg. 8 352. Örtliche Zuständigkeit. 121, 20. Aufhebung des Dauer-Dienstverhältnisses bei einer preuß. Stadtgemeinde; nachträgliche Geltendmachung der Unwirksamkeit wegen Formmangels? 121, 14.

Auslassung. Syst.Reg. §531. Auslassungsvollmacht. Stempelfreiheit. 127, 119. Auflassungs-Vormerkung. 1) Einwirkung eines später eingetragenen Wider­ spruchs auf ihre Gültigkeit; Bedeutung des guten Glaubens für den Eigentumserwerb des Vormerkungsberechtigten. 121, 44. — 2) Kann der Anspruch auf Auflassung auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks vorgemerkt werden? 128, 246. — 3) Die Auflassungs-Vormerkung kann nicht (wegen des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs) zum Nachteil dessen geltend gemacht werden, zu dessen Gunsten sie bewilligt wurde. 123, 49. Auslösung. Wie wirkt A. einer offenen Handelsgesellschaft, welche die Pacht einer Apotheke zum Gegenstände des Unternehmens hat, auf das Pachtverhältnis? Tritt durch die Auflösung Liquidation ein? 123, 151. Ausnahme des Rechtsstreits gegen eine im Konkurse befindliche Aktiengesell­ schaft, wenn der Konkursverwalter die Aufnahme abgelehnt hat. 127, 197. Aufopferung von Rechten für das Gemeinwohl. Syst. Reg. § 166. Ausrechnung. Syst. Reg. § 117 (im Schuldrecht), § 359 (im Konkurse). 1) A. des Dritten gegenüber dem Kommissionär; Einrede der Arglist. 121, 177. — 2) A. im Konkurse; Zeitpunkt der Entstehung des Anspruchs. 121, 367. — 3) A. bei beiderseitigen Ansprüchen aus unerlaubter Hand­ lung. 123, 6. — 4) A. gegen den Anspruch auf rückständige Gesellschafts­ einlagen (GmbH.)? 123, 8. — 5) A. mit einer Gegenforderung, über die ein Schiedsgericht zu entscheiden hat? 123, 348. — 6) Verzicht auf A.; Wirkung für den Fall des Konkurses des Aufrechnungsgegners? 124, 8. — 7) A. gegen eine Forderung des Reiches; Änderung in der Zuständig­ keit der beteiligten Kassen. 124, 155. — 8) A. im Konkurse unter der Herrschaft der Geschäftsaufsicht-VO.; Fristberechnung. 124, 346. — 9) Vertragliches Verbot der A.; ist Art. 19 Durchs.-VÖ. z. AufwG: den­ noch anwendbar? 124, 10. — 10) Aufrechnung bei eingeklagtem Teil­ betrag; kann der Aufrechnende auf den nicht eingeklagten Teilbetrag verwiesen werden? 129, 63. Aufsicht, Aufsichtspflicht. 1) Stationsvorsteher. 121, 387. — 2) Lehrer bei behördlich angeordneten Jugend-Wettkämpfen und als Spielleiter. 121, 256; 125, 86. — 3) Reeder (und Schiffer) bei Personenbeförderung zur See, über Schiff und Schiffsmannschaft. 124, 50flg.; auch über Arbeiten der Stauer? 126, 38flg. — 4) Binnenschiffahrtsunternehmer. 126, 332. — 5) Halter eines Kraftwagens im Verhältnis zum Führer? 127, 176flg.; 128, 152/3. — 6) Unternehmer beim Werkverträge (Ge­ hilfen usw.). 127, 18. — 7) Bürgermeister als Sparkassenvorsteher, Stadtverwaltung im Verhältnis zur Stadtsparkasse. 122, 355/6; 127, 231. — 8) Reichspostverwaltung (Beamte, Hilfspersonen). 126, 143/4. — 9) Geschäftsführer einer Gesellschaft im Umfange des ihm unterstellten Betriebs. 123, 221; 126, 143. — 10) Betriebsunternehmer gegenüber dem Betriebsleiter. 128, 323. Aussichtsrat der Aktiengesellschaft. 1) Aufsichtsratsmitglieder als Arbeit­ nehmer (AufwG. §65)? 123, 351. — 2) Amtsdauer und Wahl des Aufsichtsrates (§ 243 Abs. 2 HGB.). 129, 180.

Aufwendungen. 1) Aufwendungen im Sinne des § 670 BGB. sind nur die auf freiem Willen beruhenden Auslagen und Aufopferungen von Vermögenswerten, und zwar auch solche, die nicht zur Ausführung des Auftrags gemacht sind, sondern nur als notwendige Folge der Aus­ führung erscheinen. 122, 303. — 2) Ein Schaden, der nicht dem Beauf­ tragten selbst, sondern einem anderen erwachsen ist, kann nicht unter Aufwendungen im Sinne des § 670 BGB. begriffen werden. 122, 305. Aufwertung, a) Aufwertung nach den Aufw er tungs gesehen s. Sy st. Reg. §§ 388fig.; A. der Hypotheken-, Grund- und Rentenschulden § 77 Nr. XII. b) Aufwertung nach allgemeinen Regeln („freie Aufwertung"). 1) Dem Verkäufer kann ein Ausgleichsanspruch gegen den Käufer wegen der Aufwertungslasten nur unter der Voraussetzung zugebilligt werden, daß der Kaufvertrag zu einer Zeit abgeschlossen worden ist, als der Ver­ käufer noch auf die Nichtaufwertung vorbehaltlos gelöschter Hypotheken vertrauen durfte. 121, 56 (58). — 2) Gesetzliche Entschädigungsansprüche sind zu dem Werte zu gewähren, welcher dem Geldstande der für die gesetzliche Festsetzung maßgebenden Zeit entspricht. 121, 95. — 3) Nach welchen Grundsätzen ist die Entschädigung aufzuwerten, die das Reich nach §§ 199ftg. des Branntweinmonopol-Gesetzes vom 26. Juli 1918 den nicht weiterbeschäftigten Betrieben zu gewähren hat? 121, 94. — 4) Grundgebühr und Gegenleistung nach dem BranntweinmonopolGesetz. 121, 98. — 5) Als Stichtag ist der Entschädigungs-Aufwertung nach dem Branntweinmonopol-Gesetz der 26. Juli 1918 (Tag des Er­ lasses des ersten BranntweinmonopolG.) zugrunde zu legen. 121, 98. — 6) Die Reichsmark ist der Goldmark gleichzustellen. 121, 99; 126, 386 (399); 129, 208 (210); 128, Anhang 41; 129, 208 (210); 130, 367 (371, 374). — 7) Der Verkäufer, der eine zur Zeit der Veräußerung ein­ getragene Hypothek nach ausdrücklicher Vereinbarung oder gesetzlicher Vorschrift in der Inflationszeit zur Löschung zu bringen hatte und ge­ bracht hat, und sie später auf Grund des Aufwertungsgesetzes aufwerten muß, hat einen Ausgleichungsanspruch gegen den Käufer insoweit, als ihn diese Aufwertungspflicht bei Berücksichtigung aller Verhältnisse, ins­ besondere des Wertes des empfangenen Kaufpreises, übermäßig belasten würde. 121, 133. — 8) Die „Olau8ula-Lehre" (Recht auf Rücktritt vom Vertrage wegen veränderter Geschäftsgrundlage) als llbergangsbehelf, bevor man dazu gelangte, einen Aufwertungsanspruch zuzubilligen. 121, 133. — 9) Aufwertung entwerteter Papiermarkforderungen ist nach BGB. § 242 geboten, wenn sie einen billigen Ausgleich der Geld­ entwertungsfolgen zwischen den an einem Rechtsverhältnis Beteiligten herbeiführt und so verhindert, daß einem von ihnen auf Kosten des andern infolge der Geldentwertung ungerechtfertigte Vorteile zufließen. 121, 164. — 10) Hat der Aufwertungsschuldner infolge von Umständen, die mit der aufzuwertenden Leistung in wirtschaftlichem Zusammen­ hänge stehen, auch eine wirtschaftliche Einbuße erlitten, so kann dies nicht nur für die Höhe der zuzubilligenden Aufwertung wichtig sein, sondern auch zur völligen Versagung der Aufwertung führen. 121, 165. —

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II. Aufwertung.

11) Aufwertung eines Betrags, den ein Spediteur bei der Eisenbahn als Sicherheit für gestundete Frachten eingezahlt hatte, abgelehnt; denn der wirtschaftliche Vorteil, der der Bahn durch die Möglichkeit zugeflossen sei, das hinterlegte Geld zu verwerten, werde völlig durch die Nachteile ausgeglichen, die ihr dadurch entstanden seien, daß der Spediteur infolge der gewährten Stundung die geschuldeten Frachten in entwerteter Papier­ mark habe zahlen können. 121, 163 (164). — 12) Aufwertung von Nentengutsrenten über den Satz des Aufwertungsgesetzes hinaus, wenn Eintragung zum Nennbeträge nach § 242 BGB. nicht mehr als Vertrags­ erfüllung gelten könnte. 121, 190 (194/7). — 13) Der frühere Gläubiger einer abgetretenen Buchhypothek kann (nach dem AufwG.) keine Auf­ wertung verlangen, wenn die Eintragung der Abtretung im Grundbuch — oder im Fall einer erst später erfolgten Einigung diese — nach dem 13. Februar 1924 erfolgt ist. Er hat aber (nach § 242 BGB.) gegen den Erwerber der Hypothek einen schuldrechtlichen Ausgleichsanspruch. 121, 263 (269). — 14) Aufwertung des Auseinandersetzungs-Guthabens aus­ geschiedener Genossen einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. 122, 28 (32, 36). — 15) Umrechnung und Aufwertung des Guthabens unter Berücksichtigung aller nach Treu und Glauben in Be­ tracht kommenden Umstände, damit nicht dem wirklichen Sinne des Gesellschaftsvertrags zuwider eine ungerechtfertigte starke Benachteiligung des ausgeschiedenen Gesellschafters oder Genossen zugunsten der übrigen eintritt. 122, 36, 32. — 16) Eine rechtskräftige Entscheidung der Ver­ waltungsbehörde über die Enteignungsentschädigung, die auf eine Papier­ marksumme lautet, steht weiteren Ansprüchen aus der Geldentwertung entgegen, wenn die Verwaltungsbehörde die Geldentwertung schon hat ausgleichen wollen, dies aber unzureichend getan hat; der ordentliche Richter kann den Fehler nicht verbessern. 122, 110 (112). — 17) Kein Ausgleichsanspruch wegen Erschütterung der Geschäftsgrundlage, wenn eine offene Handelsgesellschaft im Auseinandersetzungsvertrag einem ausscheidenden Gesellschafter neben einer Barzahlung ein Grundstück mit der Verpflichtung überweist, es hypothekenfrei zu machen, und wenn demnächst eine darauf lastende Hypothek rückwirkend aufgewertet wird. 122, 149 (150/1). — 18) Wurden die Parteien beim Abschluß eines Ver­ gleichs von einem gemeinsamen Irrtum geleitet, indem das Nichtbestehen eines Aufwertungsrechtes die Geschäftsgrundlage bildete, dann kann sich (auch wenn die besonderen Voraussetzungen des § 779 BGB. nicht ge­ geben sind) keine Partei auf den Vergleich berufen; sie würde sonst gegen Treu und Glauben verstoßen und dem Gegner den Einwand der all­ gemeinen Arglist an die Hand geben. 122, 200 (203/4). — 19) Wenn die Auflösung einer (stillen) Gesellschaft in die Zeit der Geldentwertung fiel, so muß das Guthaben des (stillen) Gesellschafters auf einer neuen Grundlage berechnet werden, die dem wirklichen Vermögensstande ge­ recht wird; dabei ist von der letzten echten Goldbilanz auszugehen. 122, 200 (205). — 20) Die Aufwertung ist nur ein äußerster Notbehelf für den Fall, daß alle anderen Rechtsgründe zur Herbeiführung eines der Billigkeit entsprechenden Ergebnisses versagen. 122, 322. — 21) Keine

eigentliche Aufwertung bei Ansprüchen auf Tumultschadenersatz; als Wert­ ansprüche führen sie von selbst zur Berücksichtigung des Geldentwertungs­ schadens. 122, 322. — 22) Zur Auslegung einer Abtretungserklärung, durch die eine Hypothek „einschließlich aller sich darauf beziehenden Auf­ wertungsansprüche" abgetreten wird. Keine ausdehnende Auslegung des § 17 AufwG., nur allenfalls ein Ausgleichsanspruch (nicht über den Gold­ markbetrag des Abtretungsentgelts hinaus). 122, 373 (376, 378). — 23) Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Bier­ steuergemeinschaft ist ungültig. Das Reich ist dem Lande Preußen gegen­ über berechtigt, die in §3 der Eintrittsgesetze bestimmten Höchstsummen der Biersteuerabfindungen ohne Rücksicht auf die Gesetze vom 9. Juli 1923 und vom 10. August 1925 angemessen aufzuwerten. 122, Anhang 17. — 24) Wo nach dem (ausdrücklichen oder ausgelegten) Inhalt einer Gesetzesvorschrift eine Aufwertung vorzunehmen ist, führt diese auch in einem öffentlichrechtlichen Verpflichtungsverhältnis keine Veränderung seines Inhalts herbei, sondern bedeutet nur die Erfüllung der Verpflich­ tung. 122, Anhang 40. — 25) Anders, wenn der Gesetzgeber selbst die Aufwertung regelt. Diese gesetzmäßige Bindung des Richters an das Maß der Aufwertung steht der authentischen Auslegung eines Gesetzes gleich. Sie darf nur in den Formen der Gesetzgebung geschehen; soll die Verfassung oder ein den Verfassungsschutz genießendes Einzelgesetz authentisch ausgelegt werden, so muß die für Verfassungsänderungen vor­ geschriebene Form eingehalten werden. 122, Anhang 40. — 26) An­ wendung dieses Grundsatzes auf die Gesetze über Biersteuergemeinschaft, welche die Höchstsummen der Biersteuerabfindungen betreffen: Ges. v. 9. Juli 1923 (RGBl. I S. 563), 10. August 1925 (RGBl. I S. 244) und 9. April 1927 (RGBl. I S. 94). 122, Anhang 17 (18,19, 42). — 27) Auf­ wertung von Baubeihilfen aus öffentlichen Mitteln. 123, 1. — 28) Irr­ tum der Vertragsparteien darüber, ob ein künftiges Gesetz die Möglichkeit gewähren werde, die Geldentwertung durch Aufwertung auszugleichen. 123, 92flg., 230/231. — 29) Keine Auf- oder Umwertung der Haft­ summen von Genossen einer in Konkurs geratenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, bei der die Umstellung unterblieben ist. 123, 246 (248, 251). — 30) Rechtliche Grundlage für die freie Aufwertung ist der § 242 BGB. Nach den Grundsätzen von Treu und Glauben ist ein billiger Ausgleich der beiderseitigen Belange zu suchen. Billig ist ein Ausgleich nur, wenn nicht außer acht bleibt, wie weit Gläubiger und Schuldner von den Wirkungen der Inflation betroffen worden sind; denn die Auf­ wertung soll im wesentlichen dazu dienen, die Wirkungen der Geld­ entwertung möglichst wieder auszugleichen. 123, 374. — 31) Daraus, daß im letzten Drittel des Novembers 1923 feste Währungsverhältnisse eintraten, ergibt sich keineswegs, daß nun auch für die Aufwertung aus­ schließlich die Vermögensverhältnisse beider Teile, wie sie damals waren, zugrunde gelegt werden müßten; auch später eingetretene Vermögens­ einbußen des Verpflichteten sind in Betracht zu ziehen. 123, 371 (373, 375). — 32) Die Aufwertung vollzieht sich erst dadurch, daß ein Vertrag

der Parteien oder ein richterliches Urteil Art und Maß der Leistung fest­ stellt. 123, 376. — 33) Durch die Einführung der Renten- und später der Reichsmark wurde es möglich, den wirklichen Wert von Forderungen aus der Inflationszeit in eine für die Zukunft stets gleichbleibende, in Renten- und Reichsmark auszudrückende Größe umzurechnen; diese Größe ist der Höchstbetrag der Aufwertnngsforderung. 123, 375. — 34) Wie weit der Richter bei der im Rahmen der freien Aufwertung vor­ zunehmenden Prüfung der Verhältnisse der Parteien über den 1. Januar 1924 hinausgehen darf und vielleicht muß, richtet sich nach den Umständen des einzelnen Falles. 123, 377. — 35) Aufwertung von Vermögens­ anlagen richtet sich innerhalb der gesetzlichen Höchstsatzgrenze (§ 63 Abs. 1 u. 4, §§ 14, 15, 17—19 AufwG.) nach allgemeinen Vorschriften, mithin nach § 242 BGB. 124, 44. — 36) Verwirkung des Aufwertungsanspruchs: Ob und unter welchen Voraussetzungen ein längeres Säumen des Gläu­ bigers der nachträglichen Aufwertung entgegensteht, entscheidet sich nach § 242 BGB. 124, 45. — 37) Bei der Verwirkungsfrage ist grundsätzlich Wert darauf zu legen, welcher Art das Rechtsgeschäft ist, aus dem Auf­ wertung verlangt wird: Geschäfte des täglichen Wirtschaftslebens und regelmäßigen Güterumsatzes sind anders zu behandeln als die mit lang­ samerer Abwicklung (Erbauseinandersetzungen, Grundstücksveräußerungen, Verkauf eines Handelsgeschäfts). 124, 46. — 38) Auch im Gebiete der freien Aufwertung ist der Zeitablauf immer nur als einer der Umstände zu betrachten, die bei der Prüfung der Voraussetzungen des § 242 BGB. wesentlich sind. 124, 48. — 39) Wenn die Vertragsteile schon beim Ab­ schluß oder bei der Abwicklung des Vertrags bemüht gewesen sind, bis­ herigen und künftigen Währungsverlusten vorzubeugen, kann keine Auf­ wertung mehr gefordert werden. 124, 75 (78). — 40) Zwischen Maß­ nahmen gegen Überteuerung (in Warenpreisen, Arbeitslöhnen) und gegen Geldentwertung (Währungsverfall) kann dabei nicht unterschieden werden. 124, 75 (79). — 41) Bei kaufmännischen Umsatzgeschäften, die vor dem 15. August 1922 abgewickelt worden sind, ist die Aufwertung ausgeschlossen. 124, 75 (80). — 42) Nach welchen Gesichtspunkten ist der Beitrag zu bemessen, den der Käufer dem zu seiner Befreiung von Aufwertungs­ lasten verpflichteten Verkäufer zu leisten hat? 124, 164. — 43) Bei jeder Aufwertung ist von der Eigenart des Rechtsverhältnisses und Schuld­ grundes auszugehen, die dem Einzelfall sein Gepräge geben. Es ist zu ermitteln, welchen Aufwertungsmaßstab Treu und Glauben und die Verkehrssitte unter billiger Rücksichtnahme auf die Interessen beider Teile als angemessen erscheinen lassen. 124, 233. — 44) Aufwertung rück­ ständigen Beamtengehalts. 124,232flg. — 45) Bei rückständigen Beamten­ gehältern handelt es sich nicht eigentlich um Aufwertung im gewöhnlichen Sinne, sondern um eine Umrechnung in die wirklich geschuldeten Werte. 124, 233. — 46) Keine Anwendung des Verwirkungsgrundsatzes auf öffentlichrechtliche Gehaltsansprüche gegen den Staat oder sonstige öffent­ liche Körperschaften. 124, 232. — 47) Gewöhnliche Geldforderungen aus einem gegenseitigen Vertrage sind grundsätzlich der freien Aufwertung zugänglich. 124,362. — 48) Zwar beruht die Aufwertung auf § 242 BGB.;

die Anwendung dieser Gesetzesvorschrift darf aber nicht dazu dienen, eine etwa ungünstige vertragliche Vereinbarung für die eine oder andere Partei günstiger zu gestalten. 125, 6. — 49) Schuldverschreibungssteuer (§21 der 3. SteuerNotVo.): Der Veräußerer des Grundstücks, der sie bezahlt hat, kann vom Erwerber ihre Erstattung im Wege des Ausgleichs­ anspruchs verlangen, wenn die Voraussetzungen des § 242 BGB. vor­ liegen (Erschütterung des Gleichwertigkeitsverhältnisses zwischen Leistung und Gegenleistung und damit der Geschäftsgrundlage). 125, 37 (40). — 50) (Grundgedanke des Ausgleichsanspruchs.) Ständige Rechtsprechung: Dem Veräußerer eines Grundstücks steht wegen der ihn treffenden Pflicht zur Aufwertung hypothekarisch gesicherter oder gesichert gewesener Forderungen ein Ausgleichsanspruch gegen den Grundstückserwerber zu, wenn durch eine im Vertrage nicht vorhergesehene (damals auch nicht vorhersehbare) Mehrleistung die Geschäftsgrundlage erschüttert und ein unbilliges, mit Treu und Glauben unvereinbares Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung herbeigeführt worden ist. 121, 56, 133, 146, 332; 122, 149, 383; 123, 166; 125, 40, 49 (52); 126, 17; 129, 279; 130, 296. — 51) Die Reichsbank ist aus dem Gesichtspunkte der Aufwertung nicht verpflichtet, ihre Banknoten mit Vorkriegsdatum in Gold einzulösen. 125, 273 (274). — 52) Ausgleichspflicht des Erwerbers von Grundstücksaktien, auch wenn der Veräußerer sich vertraglich verpflichtet hat, für Hypothekenfreiheit des Grundstücks einzustehen? 126, 13 (15/17). — 53) Der Aufwertungsanspruch ist kein selbständiger, neben den Haupt­ anspruch tretender neuer Anspruch, sondern der ursprüngliche Anspruch mit einem der Geldentwertung angepaßten Inhalt. 126, 60. — 54) In­ wieweit kann die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft die Aufwertung des Kaufpreises für ein Grundstück geltend machen, das der preußische Eisen­ bahnfiskus verkauft hat? 126, 156. — 55) Etwa Mitte (1. Juli) 1924 hatte sich der Aufwertungsgedanke in der Rechtsprechung allgemein durch­ gesetzt. (Bis dahin Hemmnis der Verjährung.) 126, 294 (297); 130, 86. — 56) Ein für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum 30. September 1927 rückständiger Wohnungsmietzins unterliegt der freien Aufwertung, wenn keine Partei eine Erklärung gemäß § 1 des Reichsmietengesetzes abgegeben hat. 126, 317 (319). — 57) Wie sind Einlagen aufzuwerten, die ein stiller Gesellschafter in eine offene Handelsgesellschaft macht? 126, 388 (390/3). — 58) Wird der in einem Aufwertungsvergleich enthaltene Verzicht auf einen anderen Anspruch unwirksam, wenn trotz des Vergleichs die gesetz­ liche Aufwertung erfolgt? 127, 296 (301). — 59) Inwieweit können beim Übergang einer Schuld auf einen neuen Schuldner dessen Ver­ hältnisse bei Ermittlung des Aufwertungsbetrags berücksichtigt werden, wenn sich der Schuldübergang durch Vollverschmelzung zweier Aktien­ gesellschaften vollzieht? 128, 260 (262/3). — 60) Der Aufwertungs­ anspruch verändert sich seinem Betrage nach mit der weiteren Entwick­ lung der Verhältnisse des Gläubigers und des Schuldners; die Entwicklung schließt erst, wenn die Art der Leistung durch Vertrag oder Urteil bestimmt ist. 128, 263. — 61) Der Ausgleichsanspruch wird durch Weiterverkauf des Grundstücks nicht notwendig ausgeschlossen. 128, 365 (366/7). —

62) Die Tatsache der Weiterveräußerung braucht auch nicht notwendig zu einer erheblichen Verminderung der Ausgleichssumme zu führen. 128, 367. — 63) Der Ausgleichsanspruch kann wirksam an den Auf­ wertungsgläubiger abgetreten werden. 128, 365 (369); 130, 295. — 64) Von wann ab und in welcher Höhe hat der Ausgleichsschuldner Zinsen zu zahlen? 128, 365 (370). — 65) Aufwertung der bisherigen Staats­ leistungen des Landes Braunschweig an die braunschweig, ev.-luth. Landeskirche. 128, Anhang 40flg. — 66) Die Aufwertung ist nicht dazu da, einen schlechten Verkauf zu verbessern, darf aber umgekehrt auch nicht dazu benutzt werden, um einen guten Verkauf zu einem weniger günstigen zu gestalten. 129, 54. — 67) Einmann-GmbH., die Not leidet, deren einziger Gesellschafter jedoch vermögend ist: bei Bemessung eines Aufwertungsbetrags, den sie schuldet, ist zu berücksichtigen, daß der Gesell­ schafter Mittel hat. 129, 50 (54). — 68) Die Inhaber von Darlehnskassenscheinen haben keinen Anspruch auf Aufwertung gegen das Reich. 129, 115 (117). — 69) Bei der freien Aufwertung ist das Verhältnis, in welchem die Kaufkraft der Reichsmark zur Kaufkraft der Vorkriegs­ mark steht, nicht zu berücksichtigen. 129, 208 (210). — 70) Unter den Voraussetzungen des Schadensersatzes, namentlich des Verzugsschadens, mag vielleicht auch die Warenteuerung (zu der wohl die geringere Kauf­ kraft der Reichsmark gehört) zu beachten sein. Dabei Und bei der Um­ wertung von Wertansprüchen handelt es sich aber nicht um Fragen der reinen Aufwertung. 129, 210. — 71) Auf dem Anwendungsgebiete des § 242 BGB. (freie Aufwertung) steht ein in der Zeit des Währungs­ verfalls geschlossener Vergleich der Aufwertung nicht entgegen, wenn durch ihn wegen Unkenntnis eines Aufwertungsanspruches nur Papier­ markansprüche haben abgegolten werden sollen. 129, 223. — 72) Auf­ wertung von Geldzehntenansprüchen des sächsischen Bergrechts. 129, 216. — 73) Kann der Grundstücksverkäufer einen Ausgleichsanspruch gegen den Käufer damit begründen, daß sein Rechtsvorgänger als persönlicher Schuldner einer gelöschten Hypothek kraft Rückwirkung auf Aufwertung in Anspruch genommen werde? 129, 276 (279/280); 130, 116. — 74) Die Frage, ob eine Zahlung in der Geldentwertungszeit noch als vollwertig zum Nennbetrag anzunehmen sei, ist nur für die Aufwertung, nicht für den Verzug von Belang. 130, 33. — 75) Der Ausgleichsanspruch setzt schuldrechtliche Beziehungen zwischen dem Gläubiger und dem in An­ spruch Genommenen voraus; sie ergeben sich aus dem Grundstücksveräußerungsvertrage. 130, 115 (116). — 76) Die Abtretung des Aus­ gleichsanspruchs an den Ausgleichberechtigten ist wirksam. Kann sie auch stillschweigend erfolgen? 130, 115 (117), 295. — 77) Das Prozeßgericht ist befugt, über den Ausgleichsanspruch auch der Höhe nach zu entscheiden, bevor die Aufwertungsstelle den Betrag der Aufwertung festgesetzt hat. 130, 295. — 78) Der Ausgleichsanspruch des Aufwertungsschuldners ent­ steht, sofern seine übrigen Voraussetzungen vorliegen, spätestens gleich­ zeitig mit der Geltendmachung eines berechtigten Aufwertungsanspruchs. 130, 292 (294). — 79) Die Möglichkeit, den Aufwertungsanspruch gegen einen Ausländer zu Vollstrecken, ist für dessen (vom Aufwertungsgläubiger

gepfändeten) Ausgleichsanspruch nicht vorausgesetzt. 130, 292 (297). — 80) Auskunftsanspruch des Ausgleichsschuldners gegen den Aufwertungs­ schuldner (im Falle der Abtretung). 130, 295. Auseinandersetzung. 1) A. der Gesellschafter einer bürgerlich-rechtlichen Gesellschaft nach deren Beendigung; ist sie vorausgesetzt für Schaden­ ersatzansprüche eines Gesellschafters gegen einen andern wegen Ver­ letzung des Gesellschaftsvertrags? 123, 23. — 2) A. unter Miterben; Beruhen einer Forderung (im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 2 AufwG.) auf den Beziehungen aus solcher Auseinandersetzung? 126, 230. — 3) A. des Vermögens einer Küsterlehrerstelle (Kirche und Schule). 127, 251. — 4) Welche Bedeutung hat es für den A.-Anspruch eines Genossen gegen die Genossenschaft, wenn sein Ausschluß in die gerichtliche Genossen­ liste eingetragen ist? 128, 87. Auseinandersetzungs-Guthaben. 1) A. des stillen Gesellschafters; wie zu berechnen, wenn die Auflösung der Gesellschaft in die Zeit der Geld­ entwertung fiel? 122, 200. — 2) A. ausgeschiedener Genossen einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht; Aufwertung. 122, 28. — 3) A. der Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft, wenn sie in Zeiten der Geldentwertung eine Papiermarkbilanz als Grundlage für die Neuordnung der Gesellschaftsverhältnisse angenommen haben. 127, 141. Aussall-Sicherungshhpothek für eine durch Verkehrshypothek an einem anderen Grundstücke gesicherte Forderung. 122, 327. Ausgeschiedene Beamte sind die nicht im aktiven Dienste befindlichen; auch die in einstweiligen Ruhestand versetzten (Wartestandsbeamten) gehören dazu. 121, 147 (150). Ausgeschiedener Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft; Haftung für Wertpapiere, die der Gesellschaft, während er ihr zugehörte, in Ver­ wahrung gegeben wurden? 125, 417. Ausgleichsanspruch. 1) A. des Grundstücksveräußerers wegen gelöschter Hypotheken, wenn zwischen Angebot und Annahme das Aufwertungs­ gesetz erlassen worden ist. 121, 56. — 2) Schuldrechtlicher A. des früheren Gläubigers gegen den Erwerber einer abgetretenen Buchhypothek, wenn die Abtretung erst nach dem 13. Februar 1924 im Grundbuch eingetragen wurde? 121, 263. — 3) Berücksichtigung von Ausgleichsansprüchen des persönlichen Schuldners gegen den Grundstückserwerber auf Grund der Härteklausel (§ 15 Satz 2 AufwG.)? 121, 330. — 4) A. gegen den Er­ werber von Aktien einer Grundstücks-Gesellschaft, wenn der Verkäufer vertraglich für Freiheit des Grundstücks von Aufwertungslasten ein­ zustehen hat? 122, 378. — 5) A. für die vom Veräußerer eines Grund­ stücks gezahlte Schuldverschreibungssteuer? 125, 37. — 6) A. gegen den Erwerber eines Teilgrundstücks, wenn die Hypothekengläubiger die abverkaufte Fläche aus der Pfandhaftung entlassen haben? 125, 48. — 7) A. gegen den Erwerber von Grundstücksaktien, wenn er sie (nach der durch Aufwertungsgesetze erwachsenen Belastung des Grundstücks) weiter­ veräußert hat? 126, 13. — 8) Wird der A. stets durch den Weiterverkauf des Grundstücks ausgeschlossen? Kann er wirksam an den Aufwertungs-

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gläubiger

II. Ausgleichsverfahren — Ausland, Ausländer.

abgetreten

werden?

Zinspflicht

des

Auso^leichsschuldners.

128, 365. — 9) Der Grundstücksverkäufer kann keinen Ausgleichsanspruch gegen den Käufer damit begründen, daß sein Rechtsvorgänger als persön­ licher Schuldner einer gelöschten Hypothek kraft Rückwirkung in Anspruch genommen werde. 129, 276. — 10) Setzt der Ausgleichsanspruch schuld­ rechtliche Beziehungen zwischen dem Gläubiger und dem in Anspruch Genommenen voraus oder richtet er sich nach Art eines dinglichen An­ spruchs gegen den jeweiligen Grundstückseigentümer? 130,115 (116/7). — 11) Abtretung des Ausgleichsanspruchs an den Ausgleichsberechtigten ist wirksam; sie kann auch stillschweigend geschehen. 130, 115 (117), 292 (295). — 12) Der Ausgleichsanspruch des Aufwertungsschuldners entsteht (wenn seine übrigen Voraussetzungen vorliegen) spätestens gleichzeitig mit der Geltendmachung eines berechtigten Aufwertungsanspruchs. 130, 292 (294). — 13) Vollstreckbarkeit des Aufwertungsanspruchs gegen einen Ausländer wird für dessen (vom Aufwertungsgläubiger gepfändeten) Ausgleichsanspruch nicht vorausgesetzt. 130, 292 (296/7). Ausgleichsverfahren nach dem Versailler Vertrag. Freigabe des Rechts­ wegs für den Gläubiger auch dann noch, wenn das Schuldneramt die angemeldete Forderung anerkannt hat? 124, 12. Ausgleichung, Ausgleichungspflicht. 1) Ausgleichung für aufzuwertende frühere Hypotheken nach Veräußerung des Grundstücks? 121, 130. — 2) Ausgleichung gegen den Grundstückserwerber für nachträgliche Auf­ wertung einer gelöschten Hypothek. 123, 166. — 3) Ausgleichungspflicht des beim Zusammenstöße von Kraftfahrzeugen verletzten Halters (Führers) des einen Fahrzeugs; auch ohne Verschulden? 130, 129. Auskunft. Syst. Reg. § 96. 1) Erteilung von Auskunft durch Banken über die Kreditwürdigkeit Dritter; Haftung für Richtigkeit der A. 126, 50. — 2) Pflicht zur Auskunft bei Verträgen über Anzeigen-Annahme für Zeitschriften, die einer der Vertragschließenden verlegt. 126, 123. — 3) Pflicht des Korrespondentreeders zur Auskunft. 126, 40. — 4) Anspruch auf Auskunft bei den aus Eintritts- (Einlösungs-, Options-)verträgen erwachsenen Befugnissen. Auskunft als Mittel, das nach Treu und Glauben dazu nötig ist, Rechte durchzusetzen. 126, 126. — 5) Auskunft des Erben über den Nachlaß durch Vorlegung eines Bestandsverzeichnisses; Anspruch des Vermächtnisnehmers darauf? 129, 239 (242). — 6) Offen­ barungseid der Miterben über das Nachlaßbestands-Verzeichnis. 129, 239 (245). — 7) Jnventarpflicht des Erben im Verhältnis zur Auskunftspflicht gegenüber einem Pflichtteilsberechtigten (und unter Umständen auch einem Vermächtnisnehmer). 129, 239 (243/5). Ausland, Ausländer. 1) Keine Aufwertung der Bankguthaben aus­ ländischer Gläubiger. 121, 203. — 2) Mietzins in ausländischer Währung; Aufwertung. 125, 3. — 3) Ausländisches Recht bei der Annahme eines ausländischen Kindes. 125, 265. — 4) Gerichtliche Prüfung der Frage, ob eine ausländische Versicherungsunternehmung unter Reichsaufsicht stehe? 127, 360. — 5) Sicherheitsleistung eines ausländischen Berufungs­ klägers im Patentstreite für die Kosten des Verfahrens. 127, 194. — 6) Zuständigkeit deutscher Gerichte für den Scheidungs- und für den

Anfechtungsprozeß, wenn der Ehemann Ausländer ist. 127, 195. — 7) Aufwertung von Ansprüchen aus Lebensversicherungsverträgen mit ausländischen Versicherungsunternehmungen. 127, 20. — 8) Grundstücks­ erwerb durch Ausländer; Versagung der staatlichen Genehmigung; macht sie auch das schuldrechtliche Veräußerungsgeschäft hinfällig? 128, 371. — 9) Im Auslande zu erfüllende Gläubigeransprüche bei inländischen Schuldverschreibungen mit alternativer Währungsklausel; anzuwendendes Recht. 126, 196. — 10) Anspruch des Ausländers, der durch Amtspflicht­ verletzung eines deutschen Beamten geschädigt wurde. 128, 238. — 11) Unter welchen Voraussetzungen unterbricht eine im Auslande er­ hobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung? 129, 385. Ausländisches Recht. Syst. Reg. §8. 1) Ausländisches Recht bei der Annahme eines Ausländers durch einen Deutschen an Kindes Statt. 125, 265. — 2) Anzuwendendes Recht, wenn Gläubigeransprüche aus inländischen Schuldverschreibungen mit alternativer Währungsklausel im Auslande zu erfüllen sind. 126, 196. Ausländische Unternehmungen. 1) Gerichtliche Prüfung der Frage, ob eine ausländische Versicherungsunternehmung unter Reichsaufsicht steht? 127, 360. — 2) Aufwertung von Ansprüchen aus Lebensversicherungs­ Verträgen mit ausländischen Versicherungsunternehmungen. 127, 20. Ausländische Währung. 1) In ausländischer Währung (Dollar) „effektiv" vereinbarter Mietzins; keine Aufwertung. 125, 3 (6). — 2) Nachträgliche Bestätigung einer solchen— gegen die Verordnungen über Valutaspekula­ tionen verstoßenden — Vereinbarung. 125, 3 (7). Ausländsdeutsche, vertriebene. Wahrnehmung ihrer Rechte beim Reichs­ entschädigungsamt; Verfahren; Befugnisse der Behörde. 121, 225—238. Auslegung. Syst. Reg. §5 (Gesetze), §35 (Rechtsgeschäfte), §201 IV (Testamente), § 271 (Prozeßgesetze). Ausschließlichkeit, grundsätzliche, von Befugnissen beim Urheberrecht: 122, 66 (68); 123, 312 (313/4, 319); 128, 102 (103, 113), 295/6; 129, 252 (258); 130, 196 (206). Ausschließung der Öffentlichkeit. (Syst. Reg. § 294). Verletzung der Vorschriften darüber liegt vor, wenn der Grund der A. bei der Ver­ kündung des Ausschließungs-Beschlusses nicht angegeben wird. 128, 216. Ausschließung von Mitgliedern. Ausschließung eines Genossen aus einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht; nach Treu und Glauben kein Zurückgreifen auf längst bekannte Vorgänge. 129, 45 (49). Ausschlußfrist. Syst. Reg. § 12. 1) Versäumung der A. für die Klage auf Nichtigkeit eines Patents; Wiedereinsetzung in den vorigen Stand. 125, 58. — 2) Ausschlußfrist bei Ehescheidungsklagen (§1571 Abs. 1 Satz 2 BGB.); fällt sie unter die Vergünstigung für behinderte Kriegs­ teilnehmer? 128, 46. — 3) Ausschlußfrist bei Tumultschäden. 122, 324. Aussetzung des Verfahrens. Syst. Reg. § 300. 1) Aussetzung von Rechts­ streitigkeiten über ältere staatliche Renten; verstößt das Reichsgesetz darüber vom 6. Juli 1929 gegen die Reichsverfassung? 128, 165; für das Verfahren vor Schiedsgerichten 126, 161. — 2) Aussetzung des Ver-

fahrens tritt erst mit der Zustellung (oder Verkündung) des Aussetzungs­ beschlusses ein. 130, 337 (338). — 3) Aussetzung des Verfahrens bewirkt nur ein Beschluß, der in dem (für seine Wirksamkeit maßgebenden) Zeit­ punkte der Zustellung oder Verkündung vom Prozeßgericht ausgeht. 130, 337 (339). — 4) Der Aussetzungsbeschluß eines Landgerichts wirkt für den Berufungsrechtszug beim Oberlandesgericht nur, wenn die Aussetzung zwischen den Instanzen nötig wird. 130, 337 (339). — 5) Ein Beschluß des Landgerichts, daß wegen Todes einer Partei das Verfahren ausgesetzt werde, ist von vornherein unwirksam, wenn er zwar zwischen Urteilsverkündung und Berufungseinlegung gefaßt, aber erst nach Ein­ legung der Berufung zugestellt wird. 130, 337 (339/40). Autzenhandelsstellen. 1) Die Außenhandelsstellen sind juristische Personen — und zwar Anstalten, nicht Körperschaften — des öffentlichen Rechts. 130, 169 (175). — 2) Nach Auflösung der Außenhandelsstellen haftet jedoch das Reich für deren schuldrechtliche Verbindlichkeiten. 130,169 (176). Autzervertragliches Verschulden. Syst. Reg. § 145; Schadenersatz wegen solches Verschuldens § 95 IV. Ausstattung (einer Ware). 1) Was bedeutet in der Regel die Abrede, daß eine Ware, „neutral ausgestattet" zu liefern ist? 130, 379. — 2) „Neutrale Ausstattung" ist eine Eigenschaft der Sache im Sinne des § 459 Abs. 2 BGB.; unter Umständen kann es sich um eine zugesicherte Eigenschaft handeln; in der weit überwiegenden Regel wird bezweckt, die Herkunft der Ware zu verschleiern. 130, 379 (380/1). — 3) Mängel­ rüge hat bei der regelmäßigen Bedeutung der Abrede neutraler Aus­ stattung keinen Sinn. 130, 379 (381). — 4) Gleichwohl müßte der Be­ steller, um den aus Untersuchung des Abnehmers drohenden Schaden zu verhüten, durch eigne Angestellte rechtzeitig (in der Fabrik des Lieferers oder an einem ausländischen Zwischenplatz) untersuchen. 130, 379 (382). Austritt aus Verein, Genossenschaft usw. Ist Austritt aus einem ein­ getragenen Verein ohne Einhaltung der satzungsmäßigen Kündigungsfrist zulässig, wenn ein wichtiger Grund vorliegt? 130, 375. Ausübung öffentlicher Gewalt. 1) Durch Heranziehung der Schuljugend zu Reichsjugendwettkämpfen. 121,254. — 2) A. ö. G. durch einen Polizei­ beamten, der mit einem Kraftwagen Polizeimannschaft zum Übungs­ schießen befördert; Haftung des Staates bei Unfall. 125, 98. — 3) Begriff und Abgrenzung der A. ö. G. 126, 32. — 4) Bekämpfung von Bränden als polizeiliche Aufgabe gehört zur A. ö. G. 129, 306. Auswechselung des mit einer Hypothek belasteten Grundstücks gegen das Grundstück eines anderen Eigentümers. 127, 1. Automobile. S. Kraftfahrzeuge (Syst. Reg. 8 162a). Autonomie standesherrlicher Häuser. 124, 127 flg. Abalist. Einrede der Arglist gegen ihn bei verfälschten Wechseln. 126, 223. Azetat-Seide als täuschende Beschaffenheitsangabe. 128, 264,

Bade«. 1) Der § 5 Abs. 1 des badischen Beamtengesetzes (i. d. Fassung d. Ges. v. 28. Januar 1926) ist insoweit mit der Reichsverfassung unvereinbar,

als er die Versetzung eines Beamten in ein anderes Amt mit geringerem Range zuläßt. 122,10. — 2) Streit über die Gültigkeit des Reichsgesetzes vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94) zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Bier­ steuergemeinschaft; das Gesetz ist ungültig; einstweilige Verfügung über Weiterzahlung des Reiches. 122, Anhang 17. Bank- und Bankiergeschäste, Bankdepotgesetz. Sy st. Reg. §243. 1) Gilt die Regel, daß Aufwertung von Bankguthaben ausgeschlossen ist (§66 AufwG.), auch gegen ausländische Gläubiger? 121, 203. — 2) Haftet eine Bank, die ohne vertragliche Verpflichtung einem Kunden über die Kredit­ würdigkeit eines Dritten Auskunft erteilt, für deren Richtigkeit? 126,50. — 3) Ist der Direktor einer Sparkasse, die auch Bankgeschäfte betreibt, bei der Erteilung von Auskünften an Kunden (über Kreditwürdigkeit Dritter) Erfüllungsgehilfe des Sparkassenunternehmens, wenn keine Verpflichtung vorlag, die Auskunft zu erteilen? 126, 50. — 4) Ist ein Bankguthaben von der Aufwertung ausgeschlossen (§ 66 AufwG.), wenn es nur dazu ge­ schaffen wurde, einem Dritten für seine Forderungen gegen den aus dem Guthaben Berechtigten eine pfandrechtliche Sicherheit zu verschaffen? 126, 337. — 5) Satzungswidriger umfangreicher Betrieb von Bank­ geschäften durch eine städtische Sparkasse; haftet daraus, ohne Rücksicht auf die Regelung der Vertretungsmacht in der Sparkassensatzung, die Stadt, weil sie eine Stadtbank betrieben habe? 127, 226. — 6) Unter welchen Voraussetzungen ist eine Anstalt der Provinz (Provinzialhilfs­ kasse) eine Bankanstalt einer preußischen Provinz im Sinne des § 16 Nr. 4 der 2. DurchführVO. zum AnleiheablösungsGes. v. 2. Juli 1926? 129, 190 (195 flg.). — 7) Haftung einer deutschen Bank, weil ein an ihre Zweig­ niederlassung (im besetzten Gebiete) gerichteter Eilauftrag nicht recht­ zeitig ausgeführt worden ist. 130, 23. Bannrecht s. Zwangs- und Bannrecht. (Syst. Reg. §87.) Bau auf fremdem Boden. 1) Wem steht der Anspruch auf Vergütung (BGB. § 951) zu, wenn der Eigentümer beweglicher Sachen diese auf dem Grundstück eines Andern auf Grund Vertrags mit einem Dritten einbaut? 130, 310 (312). — 2) Wonach bestimmt sich der Umfang der Vergütung, und nach welchem Zeitpunkte ist sie zu bemessen? 130, 310 (312, 313). Baubeihilfen aus öffentlichen Mitteln. 1) Zur Erbauung von Bergmanns­ wohnhäusern; Aufwertung? 123, 1, 138. — 2) Beihilfe von Stadt­ gemeinden zu Wegeanlagen beim Eisenbahnbau; Rechtsweg? 125, 396. Bauerlaubnis. Haftung einer preuß. Stadtgemeinde, weil sie dem Grund­ eigentümer die von ihm nachgesuchte B. versagt hat? 126, 356. Baugenossenschaft. Satzungsmäßige Verpflichtung einer eingetragenen B. m. beschr. Haftpfl. zur Übertragung eines von ihr bebauten Grundstücks an einen Genossen. 126, 218. Bauland. Unterschied zwischen Bauland, wirklichem Baustellenland und erst werdendem, sog. merkantilem Bauland. 128, 26. Bayern. 1) Ersatzzustellung nach § 182 ZPO. durch Niederlegung beim Distriktsvorsteher im Sinne der Gemeindeordnung für das rechtsrheinische Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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Bayern vom 29. April 1869. 122, 290. — 2) Bayerisches Landeswahl­ gesetz vom 30. März 1928. Über die Frage, ob gewisse Bestimmungen dieses Gesetzes verfassungswidrig sind, hat der Bayerische Staatsgerichts­ hof, nicht der für das Deutsche Reich, zu entscheiden. 123, Anhang 1. — 3) Streit über die Gültigkeit des Reichsgesetzes vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94) zur Änderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Württem­ berg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft; das Gesetz ist ungültig; einstweilige Verfügung über Weiterzahlung des Reiches. 122, Anhang 17. — 4) Antrag eines Eisenbahninspektors, festzustellen, daß die Durchführung eines von den bayerischen Behörden eingeleiteten Disziplinarverfahrens nach seinem Eintritt in den Reichsdienst nicht diesen, sondern dem Reiche zugestanden habe, zurückgewiesen, weil er nicht be­ rechtigt sei, als Einzelner den Staatsgerichtshof anzurufen. 126, Anhang 25 (32). — 5) Streit über die Verleihung von Ehrentiteln in Bayern; mit RVerf. Art. 109 Abs. 4 unvereinbar. 127, Anhang 25. Beamte. Haftung des Beamten nach §839 BGB. Syst. Reg. § 145 zu § 839 BGB.; Haftung öffentlichrechtlicher Körperschaften für Verschulden ihrer Beamten bei Ausübung der öffentlichen Gewalt §1471; Rechts­ verhältnisse der Beamten § 374. a) Reichsbeamte. 1) Reichsbeamte im einstweiligen Ruhestande (Wartestandsbeamte); keine Gehaltsaufbesserung mit den im Dienst befindlichen. 121, 147. — 2) Unfallfürsorge; Betriebsunfall; Hilflosigkeit. 122, 49. — 3) Versetzung in einstweiligen Ruhestand. Entscheidende Behörde; Feststellung des Gehaltsanspruchs; Umbildung von Behörden; Versetzung ohne bestimmtes Amt; Heilung unzulässiger Versetzung. 122, 113; 124, 85. — 4) Ruhegehaltsbeschränkung (§ 59 RBeamtG.); Verträge zu ihrer Verhütung? 123, 208. — 5) Verzinsung der Dienstbezüge? 124, 216. — 6) Rechtsweg für Versorgungsansprüche von Schutzpolizei­ beamten. 124, 173. — 7) Beamte bei Landesbehörden zur einstweiligen Verwaltung der Reichswasserstraßen. Haftet für ihre Amtspflicht­ verletzungen das Reich oder das Land? 125, 11. — 8) Sind Verein­ barungen des Staates mit einem Beamten über dessen vermögens­ rechtliche Ansprüche zulässig? Auch stillschweigend? 125, 295. — 9) Rechts­ weg unzulässig für Schadensersatzanspruch eines aus dem Landes- in den Reichsdienst übernommenen Beamten, der den Schaden darauf zurückführt, daß sein Antrag auf Versetzung in Ruhestand (preuß. WartegeldVO. v. 26. Febr. 1919) vom Reich abgelehnt worden ist. 126, 164. — 10) Kann einer Betriebsverwaltung (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft), die wegen Unfalls eines Beamten den Urheber des Schadens nach dem Beamten-Unfallsürsorgegesetz in Anspruch nimmt, eigene Mitverursachung entgegengehalten werden? 129, 128 (132). — 11) Beamtenbesoldung bei gesetzlich zulässiger Versetzung eines Reichsbeamten in ein anderes Amt, wenn das frühere nachträglich bei Neuregelung höher besoldet wiri. 130, 396. b) Landesbeamte. 1) Versorgungsanwärter als Stellenanwärter? Erfordernisse der Anstellung von Beamten auf Kündigung. (Preußen.) 121, 353. — 2) Ist Versetzung eines Beamten in ein anderes Amt ge-

ringeren Ranges mit der Reichsverfassung vereinbar (Baden)? 122,10. — 3) Ruhegehaltsansprüche preuß. Volksschullehrer. 123, 191. — 4) Auf­ wertung nicht abgehobenen Gehalts. 124, 229. — 5) Vorbeugende Unter­ lassungsklage zur Verhütung von Anzeigen, die gegen einen Beamten bei der vorgesetzten Dienstbehörde erstattet werden (Baden)? 124, 253. — 6) Rechtsweg für Versorgungsansprüche von Schutzpolizeibeamten. (Preußen.) 124, 173. — 7) Beamte bei Landesbehörden zur einstweiligen Verwaltung der Reichswasserstraßen. Haftet für ihre Amtspflichtver­ letzungen das Reich oder das Land? 125, 11. — 8) Folgen unerlaubter Entfernung des Beamten vom Amte; Verlust des Gehaltsanspruchs? Kann der Staat gegen den Gehaltsanspruch die Einrede der Arglist er­ heben? 125, 315. — 9) Niedrigerer Wohnungsgeldzuschuß für ledige Beamte (Preußen); vereinbar mit der Reichsverfassung? 125, 369. — 10) Sachlich ungerechtfertigte Vertagung eines Zwangsversteigerungs­ termins als Verschulden des Richters? 125, 299. — 11) Unterschied zwischen öffentlichrechtlichem Beamten- und bürgerlichrechtlichem Dienst­ vertragsverhältnis. 126, 147. — 12) Rückgriff des Staates gegen den Beamten, der infolge von Überbürdung Verfehlungen begangen und dadurch Ursache zu Schadensersatzansprüchen gegen den Staat gegeben hat? 126, 362. — 13) Staatshaftung wegen schuldhafter Amtspflichtverletzung eines Beamten; Verlust des Anspruchs durch Verschulden des Ver­ letzten? 126, 81. — 14) Teilnahme preußischer Beamten am Volks­ begehren und am Volksentscheid (Antrag auf einstweilige Verfügung). 126, Anhang 1; (Freiheit der politischen Gesinnung und ihrer Kund­ gebung) 127, Anhang 1. — 15) Anrufung des Staatsgerichtshofes durch einen einzelnen Beamten zur Entscheidung darüber, wer das gegen ihn als Landesbeamten (Bayern) eingeleitete Disziplinarverfahren nach seinem Übertritt in den Reichsdienst fortsetze. 126, Anhang 25. — 16) Verleihung von Ehrentiteln (Bayern) mit der Reichsverfassung nicht vereinbar. 127, Anhang 25. — 17) Parlamentarische Staatsräte (Mecklenburg) zu­ lässig; Ehrenamt nicht notwendig lebenslänglich. 127, Anhang 49. — 18) Versetzung eines preuß. Beamten aus einem Ministerium in eine Provinzialbehörde (unter Verlust der Ministerialzulage) zulässig; auch wenn er Landtagsabgeordneter ist und die Versetzung mit Äußerungen in dieser Tätigkeit zusammenhängt? 127, 36. — 19) Staatshaftung gegen­ über Ausländern aus Amtspflichtverletzungen deutscher (preußischer) Beamter. 128, 238. c) Gemeindebeamte. 1) Dauerangestellter einer preuß. Stadt­ gemeinde; Aufhebung des Dienstverhältnisses wegen Formmangels nach­ träglich anfechtbar. 121, 14. — 2) Neuregelung der Besoldung. Wohl­ erworbenes Recht auf Besoldung in der höheren Stufe, wenn eine Gruppe in zwei verschieden besoldete geteilt wird? (Preuß. Stadtgemeinde.) 122, 8. — 3) Sachliche Rechtskraft der vom Bezirksausschuß (nach § 7 preuß. KommunalbeamtenGes.) erlassenen Beschlüsse? 122, 94. 4) Ist Anstellung oder Zurruhesetzung eines Beamten wegen Willensmangels der Behörde anfechtbar (und zwar rückwirkend)? 124, 192. — 5) Er­ langung der Beamteneigenschaft, ohne Anstellungsurkunde, schon durch 26*

Übertragung obrigkeitlicher Befugnisse? 125, 420. — 6) Einfluß neuerer Besoldungsvorschriften auch auf das Anstellungsverhältnis preußischer Stadtgemeindebeamten? 126, 147. — 7) Bedeutung des beiderseitigen Irrtums, daß man einen lebenslänglich angestellten Beamten zu den kündbaren zählt, für die Entlassung. 126, 243. — 8) Darf die Anstellungs­ behörde einem preuß. Gemeindebeamten, dem sie die weitere Amts­ ausübung untersagt, die Dienstwohnung entziehen? 128, 59. — 9) Ruhe­ gehaltsansprüche eines rhein. Landbürgermeisters (§ 7 preuß. KommunalbeamtG.); Beteiligung der Ruhegehaltskasse, Rechtskraft des Kreis­ ausschußbeschlusses ihr gegenüber? 128, 57. — 10) Kann einstweilig angestellten städtischen Mittelschullehrern in Preußen der Magistrat ohne Mitwirkung der Aufsichtsbehörde das Dienstverhältnis kündigen? 128, 219. Bearbeitung von Schriftwerken (Bühnenwerken); Unterschied von freier Benutzung. 121, 65. Bedingter Borsatz. Haftung des Vorstandes einer Aktiengesellschaft bei bedingtem Vorsatz? 129, 272. Bedingung. Sy st. Reg. § 34. 1) Bedingungen, die einem Vertrag über die Abtretung von Rechten aus einem Patentverwertungsvertrage bei­ gefügt werden. 121, 257. — 2) Verhinderung des Eintritts einer Be­ dingung wider Treu und Glauben; gehört dazu Vereitelungsabsicht des bedingt Verpflichteten? 122, 247. — 3) Polizeiliche Bedingungen zur Ansiedlungsgenehmigung sind öffentlichrechtlich und schaffen keine ding­ liche Belastung des Grundstücks. 129, 10. Befehlshaber. Warnungspflicht militärischer B. bei nächtlichen Truppen­ übungen auf öffentlicher Landstraße? 126, 144. Beflaggung öffentlicher Gebäude als Gegenstand einer Notverordnung? Grenzen des Beflaggungszwanges für gemeindliche Dienstgebäude. (Reichsfarben zum Verfassungstage? Preußen, Potsdamer Streitfall.) 121, Anhang 13. Beförberungsvertrag. 1) Seerechtlicher B.; Anwendung der Regeln vom Beweis des ersten Anscheins, wenn ein Reisender auf der Überfahrt zu Schaden kommt? Schutzvorrichtungen auf Schiffen? Sorgfaltspflicht des Verfrachters und der Schiffsbesatzung. 124, 149. — 2) Beförderung von Fahrgästen auf einem Binnenschiff; Anforderungen an die Sorg­ faltspflicht des Unternehmers. 126, 329. Besörberungszwang der Eisenbahn. 1) Inwieweit sind außerhalb des Beförderungszwanges freie Vereinbarungen der Bahn mit einem Beförderungsbeteiligten zulässig? 130, 76. — 2) Der Tarifzwang dient nur dazu, den Beförderungszwang sachgemäß durchzuführen; er reicht daher nicht weiter als dieser. 130, 76 (81). Befreiungsanspruch. Rechtsstellung des Gläubigers einer Restkaufgeld­ hypothek, wenn ihm der Schuldner nach Weiterveräußerung des Grund­ stücks seinen Anspruch gegen den Erwerber auf Befreiung von der Schuld abgetreten hat. Sind auf den abgetretenen B. die Vorschriften des AufwG. über die Aufwertung durch Hypothek gesicherter persönlicher Forderungen unbeschränkt anzuwenden? 121, 303.

Behörde. Mißbrauch behördlicher Machtbefugnisse zum Nachteil privater Versicherungsunternehmungen durch Maßregeln, welche die Vertrags­ freiheit beschränken? 128, 134. Behördliche Genehmigung (für Grundstücksveräußerungen). Syst. Reg. § 105 VI. Zurücknahme des Antrags auf Erteilung einer solchen Ge­ nehmigung. 130, 407 (411/2). Belastung von Grundstücken. Syst. Reg. §§64flg., 75slg. Belastung durch den nur buchmäßigen Eigentümer; kann der wirkliche Eigentümer Beseitigung der von jenem bewilligten Hypothek verlangen? 121, 335. Belehrungspflicht des Notars. 1) B. des Notars bei Aufnahme von Ur­ kunden; auch mitanwesenden Dritten gegenüber, welche die Beurkundung angeht? 122,80. — 2) Aufnahme eines Knebelvertrags und eines wucherlichen Darlehensvertrags unter Verletzung der Belehrungspflicht; Schadensersatzanspruch. 130, 1. Bemannung, nicht gehörige, eines Seeschiffes. 122, 233. Bemberg-Seide als täuschende Beschaffenheitsangabe (UnlWG. §3). 128, 264. Benutzung. Freie oder unfreie B. von Schriftwerken (Bühnenwerken). 121, 65. Bereicherung, ungerechtfertigte. Syst. Reg. § 144. 1) Anspruch auf Heraus­ gabe der ungerechtfertigten B. bei Verletzung des Urheberrechts an Schriftwerken. 121, 258. — 2) Gesetzliche Haftung einer Stadtgemeinde (deren vertragliche Haftung nicht begründet ist) auf Zahlung des orts­ üblichen Mäklerlohns für Vermittlung eines Darlehens aus dem Rechts­ grunde der ungerechtfertigten B. 122, 229. — 3) Zurückforderung un­ gerechtfertigter Bereicherung bei Zahlungsversprechen für eine fremde Steuerschuld. 123, 228. — 4) Ungerechtfertigte B. der Gesellschafter einer GmbH. i. Liqu., wenn mach ordnungsmäßiger Verteilung des Gesellschaftsvermögens ein nicht berücksichtigter Gläubiger hervortritt? 124, 210. — 5) Kann der Käufer, der zwar einen Mangel der Ware rechtzeitig gerügt, aber nicht rechtzeitig Wandelungsklage erhoben hat, den vorausgezahlten Kaufpreis als ungerechtfertigte B. zurückfordern? 128, 211. — 6) Eigentumsklage und Bereicherungsklage nebeneinander. (Wegen Formmangels nichtiger Grundstückskauf, Rückgewährung des zur Erfüllung beiderseits Geleisteten.) 129,307 (309flg.). — 7) Verjährung von Bereicherungsansprüchen. (Gartenarchitekt, der einen Straßenbau zum Teil ausgeführt hat.) 129, 401 (403). — 8) Der Ersitzung gegenüber kann ungerechtfertigte Bereicherung geltend gemacht werden. 130, 69 (72/3). — 9) Bereicherungshaftung bei Ausübung des gesetzlichen Rück­ trittsrechtes. 130, 119 (122/3). Bergrecht. Syst. Reg. §86. 1) Schadensersatzansprüche aus Haldenbrand; Ansprüche auf Beseitigung von Beeinträchtigungen. Gehört Aufschüttung und Abbaggerung von Halden zum Betriebe des Bergwerks (§ 148 preuß. Allg. BergG.)? Ist es von Belang, ob der geschädigte Nachbar der Heran­ führung der Halden an sein Grundstück zugestimmt hat? 127, 29. — 2) In halt und Schranken des Eigentums allgemein zu regeln, ist der Gesetz­ gebung Vorbehalten; soweit es sich um bergrechtliche Befugnisse des

Grundeigentümers oder um Berggerechtsame an Grundstücken handelt, der Landesgesetzgebung (Art. 67 EG. z. BGB.). 124, Anhang 33/34. — 3) Die preußische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen er­ weiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Stein­ kohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig (weil sie weit über das hinausgeht, was zur Beseitigung des Notstands für dringend erforderlich erachtet werden durfte). 124, Anhang 19 (34). — 4) Aufwertung eines sächsischen Bergzehnten. 129, 216. — 5) Haftung für Bergschaden, wenn neben dem Bergbau ein von keinem Dritten zu vertretendes, im Rechtssinn zufälliges Ereignis (tektonische Senkungen) mitgewirkt hat. 130, 161. — 6) Verzicht auf Bergschädenersatz als Inhalt einer Grunddienstbarkeit zu­ gunsten des jeweiligen Bergwerkseigentümers; Zulässigkeit ihrer Be­ stellung. 130, 350 (356/7). Bergschaden s. Bergrecht. Bergzehnt sächsischen Rechts. 1) Vertraglicher Kohlenzehnt nach (irre­ visiblem) sächsischem Landesrecht eine Reallast. 129, 216 (219). — 2) Nach welchen Grundsätzen ist ein Geldzehntenanspruch des sächsischen Berg­ rechts aufzuwerten- 129, 216 (220flg.). Berichterstatter beim Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich. 1) Be­ sonderheit der Stellung dieses Berichterstatters vermöge der Geschäfts­ ordnung des Staatsgerichtshofes; keine haltbaren Folgerungen aus ver­ meintlich ähnlichen Verhältnissen bei anderen Verfahrensarten. 130, Anhang 1 (2). — 2) Der Berichterstatter hat völlig freie Hand, alle nach seinem pflichtmäßigen Ermessen zulässigen und nötigen Aufklärungs­ maßnahmen auszuführen. 130, Anhang 1 (2). — 3) Keine Zwischen­ entscheidungen des Staatsgerichtshofes über beanstandete Anordnungen des Berichterstatters. 130, Anhang 1 (3). Berichtigung. 1) Grenzen der Berichtigung und Ergänzung von Urteilen; Berichtigung der Gründe- 122, 332. — 2) Nachträgliche B. eines mangel­ haften Wechselprotestes. 126, 1. Berlitz-Schulen. Vertragsmäßige Berechtigung, solche Schulen zu betreiben; Schadensersatzansprüche wegen ihrer Verletzung. 123, 239. Berner Übereinkunft. Schutz für Übersetzungen Zolascher Romane in Deutschland? (Ungarischer Verlag.) 130, 11 (13). Berufsgenosfenfchaften. Syst. Reg. § 22IV (Jurist. Personen des öff. R.), § 137IX (Unfallversicherung). 1) Kündigung der B. gegenüber An­ gestellten; Berechnung der dafür maßgebenden zehnjährigen Frist; Anrechnung von Kriegsjahren. 121, 221. — 2) Rückgriffsanspruch der B. gegen den Betriebsunternehmer wegen der an einen verunglückten Arbeiter zu zahlenden Unfallrente. 128, 320. Berufswahl. Meinungsverschiedenheit unter geschiedenen Eltern über die Berufswahl des Kindes; Anwendung des § 1629 BGB. 129, 18. Berufung. Syst. Reg. §§326flg. 1) Unterbrechung der Fünfmonatszeit für den Beginn der Berufungsfrist (§ 516 ZPO.) durch Konkurseröffnung gegen den Berufungskläger; Beendigung der Unterbrechung durch Frei­ gabe des Streitanspruchs? 122, 51. — 2) Inwieweit muß, wer in Ehe­ sachen Berufung einlegen will, durch das Urteil beschwert sein? Kann

man in Ehesachen Berufung einlegen, nur um Widerklage zu erheben? 123, 364. — 3) Wann kann das Berufungsgericht eine Sache in den ersten Rechtsgang zurückverweisen? Auch dann, wenn es das erste Urteil auf­ hebt, weil dieses die Klage in der irrigen Annahme abgewiesen hat, das mit ihr geltend gemachte Anfechtungsrecht sei (nach § 271 HGB. durch verspätete Zustellung) erloschen? 123, 194, 204. — 4) Erfordernisse der Berufungsbegründung (§ 19 Abs. 3 Nr. 2 ZPO.). 125, 33. — 5) Un­ zulässigkeit der Berufung durch Parteiverwechslung in der Berufungs­ schrift? 125, 240. — 6) Muß im Patentstreitverfahren die Berufungsschrift handschriftlich unterzeichnet sein? 126, 257. — 7) Wann sind einer Partei, die im zweiten Rechtszug auf Grund neuen Vorbringens obsiegt, die Berufungskosten aufzubürden? 127, 63. — 8) Hat im Patentstreite der ausländische Beklagte als Berufungskläger Sicherheit für die Kosten des Verfahrens zu leisten, wenn der Gegner dies erst im zweiten Rechtszuge beantragt? 127, 194. — 9) Ist Berufung des Klägers zulässig, wenn er einen bestimmten Betrag gefordert, dessen Festsetzung jedoch ins richterliche Ermessen gestellt, und der erste Richter zu einer geringeren als der an­ gegebenen Summe verurteilt hat? 128, 365. — 10) Wieweit ist das Berufungsgericht durch § 565 Abs. 2 ZPO. gebunden? 129, 224. — 11) Der Kläger, der mit einem von zwei Sachanträgen voll obgesiegt hat, mit dem andern unterlegen ist, kann mit dem Ziel, den zuerkannten Antrag zu erweitern, keine zulässige Berufung einlegen. 130, 100. — 12) Wenn der Beklagte gegen ein zu seinen Ungunsten ergangenes, vorläufig voll­ streckbares Urteil Berufung einlegt und diese (nachdem dann das Urteil vollstreckt worden ist), obwohl er auf Wiederherstellung des früheren Zu­ standes verzichtet hat, unter Bestreiten des Klaganspruchs weiterführt, so braucht sich der Kläger nicht mit einem Erledigungsantrag zu begnügen, sondern kann einen Sachantrag stellen. 130, 393 (396). — 13) Wann, unter welchen Voraussetzungen und inwieweit kann ein Urteil des Be­ rufungsgerichts nach § 560 ZPO. vom Revisionsgericht für vorläufig voll­ streckbar erklärt werden? 130, 229. Berufungsgericht, Urteil. 1) Wann, unter welchen Voraussetzungen und inwieweit kann ein Urteil des Berufungsgerichts nach § 560 ZPO. vom Revisionsgericht für vorläufig vollstreckbar erklärt werden? 130, 229. — 2) Das Urteil des Oberlandesgerichts wird, soweit es bei unbeschränkt eingelegter Revision die Revisionsanträge zunächst nicht angreifen, noch nicht rechtskräftig. 130, 229 (230). Beschaffenheitsangabe. Bedeutungswandel durch Umbildung des all­ gemeinen Sprachgebrauchs für eine B. (z. B. Seide)? Wird die täuschende Wirkung einer Beschaffenheitsangabe durch Zusätze (Namen, Phantasie­ bezeichnungen) und durch Werbetätigkeit (für die so bezeichnete Ware) beseitigt? 128, 264. Beschlagnahme. Wirkung feindlicher Beschlagnahme auf das Guthaben eines Deutschen bei der im besetzten Gebiete befindlichen Zweignieder­ lassung einer deutschen Bank. 130, 23 (27flg.). Beschlagnahme von Wohnungen. (Wohnungszwangswirtschaft.) Sy st. Reg. §386.

Beschränkung. Beschränkungen (gesetzliche) des Eigentums s. Syst. Reg. §51. — Beschränkung der Haftung aus dem Kraftfahrzeuggesetz (§12).

127, 179. Beschwerde. Syst. Reg. §332 (Zivilprozeß), § 48 VI (Grundbuchsachen), § 367 (freiwillige Gerichtsbarkeit). 1) Ist das Reichsgericht zuständig, über eine weitere B. zu entscheiden, wenn ein Oberlandesgericht von der Entscheidung eines andern Oberlandesgerichts abgehen will, das seinen Sitz in einem jetzt abgetretenen Gebiete hatte? 122, 273. — 2) Beschwerdeverfahren über Ruhegehaltsansprüche (Volksschullehrer i. R. gegen einen Regierungsbescheid); Anrufung einer unzuständigen Stelle. 123, 191. — 3) Ist ein Oberlandesgericht, das auf weitere B. eine Sache an das B.gericht zurückverwiesen hatte, an seine hierbei zugrunde gelegte Rechtsauffassung gebunden, wenn die neue Entscheidung des Beschwerde­ gerichts wiederum mit der weiteren B. angegriffen wird? 124, 322. — 4) B.verfahren bei Zeugnisverweigerung in Aufwertungssachen. 125, 272. — 5) Hemmt eine bewußt unzulässige Beschwerde gegen einen das Armenrecht versagenden Beschluß den Lauf der Nachweisfrist? 126,354. — 6) Kann der ein Rechtsmittel wegen Fristversäumung verwerfende Be­ schluß, wenn gegen die Versäumnis Wiedereinsetzung erteilt ist, noch mit sofortiger Beschwerde angefochten werden, damit das Rechtsmittelgericht den Beschluß aufhebe? 127, 287. — 7) Im Sinne von AufwG. §74 Abs. 1 Satz 5 und RFGG. § 28 Abs. 2, 3 liegt keine Gleichheit der Rechtsfrage vor, wenn für eine sofortige Beschwerde in Aufwertungssachen dieselbe Frage zu entscheiden ist, über die sich das Reichsgericht schon als Revisionsgericht in einem bürgerlichen Rechtsstreit ausgesprochen hat. 130, 106. — 8) Der Lauf der Frist nach § 519 Abs. 6 ZPO. wird, wenn die Beschwerde unstatthaft ist, nicht bis zur Zustellung des auf die Be­ schwerde ergehenden Beschlusses gehemmt. 130, 345. — 9) Wo eine Beschwerde gesetzlich überhaupt nicht gegeben ist, besteht auch keine Ver­ pflichtung, die Beschwerdeschrift nach § 571 ZPO. an das Beschwerde­ gericht weiterzugeben. 130, 345 (348/9).

Beschwerdegegenstand, s. Berufung, Beschwerde, Revision. Damit nach ZPO. § 547 die Revision auch ohne Revisionssumme zulässig sei, muß im Rechtsstreit ein Anspruch geltend gemacht worden sein, für den die Landgerichte ohne Rücksicht auf den Streitwert zuständig sind. 130, 404 (405/6).

Besetzung des Gerichts. Syst. Reg. §275. 1) Muß die Rüge vorschrifts­ widriger Gerichtsbesetzung als Verfahrungsrüge innerhalb der Revisions­ begründungsfrist vorgebracht werden? 121, 5. — 2) Ist das Gesetz vom 30. März 1928 (über den Vorsitz bei Kollegialgerichten) auch auf Be­ schlüsse anwendbar? 121, 78. — 3) Das Gesetz vom 30. März 1928 (über den Vorsitz bei Kollegialgerichten) ist verfassungsmäßig zustande gekommen. 121, 197. — 4) Unvorschriftsmäßige Gerichtsbesetzung macht das Urteil nicht völlig (unheilbar) nichtig. 121,197. — 5) Ist das Gericht unvorschrifts­ mäßig besetzt, wenn bei der Verhandlung ein blinder Richter mitwirkt? 124, 153. — 6) Wann ist der ordentliche Vorsitzende dauernd am Vorsitz

verhindert? Welche Bedeutung hat dafür die Geschäftsverteilung? 126, 97; 127, 100; 130, 154.

Beseitigung einer von dem nur buchmäßigen Grundstückseigentümer be­ willigten Hypothek. 121, 335. Besitz. Sy st. Reg. § 45. 1) Ist das durch Besitzauftragung (Konstitut) erworbene Sicherungseigentum ein die Veräußerung hinderndes Recht (§301 RAbgabenO.)? 124, 73. — 2) Kann der Käufer eines Grund­ stücks, dem dieses übergeben worden ist, auf Grund seines Besitzes der von einem Hypothekengläubiger betriebenen Zwangsvollstreckung wider­ sprechen (§ 771 ZPO.)? 127, 8.

Besoldungswesen.

Sy st. Reg. §374. Folgen aus einer Neuregelung des Besoldungswesens für einen Reichsbeamten, der zulässigerweise in ein anderes Amt versetzt worden ist. 130, 396. Bestandsverzeichnis. Auskunft über den Nachlaßbestand durch Vorlegung eines Verzeichnisses; Anspruch des Vermächtnisnehmers darauf? Offen­ barungseid des Erben (Miterben). 129, 239. Bestandteil. Wann sind Maschinen wesentliche Bestandteile, wann Zu­ behör eines Grundstücks? 130, 264 (266). Bestätigung. 1) B. eines Vertrags über Annahme an Kindes Statt; darf sich der mit ihr befaßte Richter darauf verlassen, der Richter, welcher die vormundschaftsgerichtliche Genehmigung erteilt hat, habe den An­ nahmevertrag auf die Erfordernisse seiner Gültigkeit geprüft? 121,114. — 2) Nachträgliche B. einer Vereinbarung, welche gegen die Verordnungen über Valutaspekulationen verstößt (effektiv zu zahlender Mietzins in ausländischer Währung). 125, 3.

Bestätigungsschreiben.

Syst. Reg. §224. Anfechtung eines Vertrags (wegen Irrtums oder wegen arglistiger Täuschung durch den Bevoll­ mächtigten des Vertragsgegners) trotz widerspruchsloser Hinnahme eines Bestätigungsschreibens? 129, 347.

Bestimmtheit des Klagantrags. 130, 264. Beteiligung. 1) B. mehrerer an der Verursachung eines Schadens; Ent­ lastungsbeweis? 121, 400. — 2) Kann ein Beteiligungsverhältnis (§ 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.) an einem Handelsgeschäft auch in einer Form begründet werden, die im HGB. nicht ausdrücklich vorgesehen ist? 122, 387. — 3) Kennzeichen des Beteiligungsverhältnisses (§ 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.)? 123, 384; 125, 372. — 4) Beteiligungserklärung des Gesell­ schafters einer GmbH. Kann er nach deren Eintragung ins Handelsregister geltend machen, seine Erklärung sei wegen sittenwidrigen Verhaltens eines Mitgesellschafters bei der Gründung unwirksam? 123, 102. — 5) Be­ teiligungsverhältnisse durch Zusammenschluß von Industrieunternehmen (zu Kredithilfe u. a.) s. Konsortialverhältnis. — 6) Ein Kaliwerk kann seine Beteiligungsziffer (d. h. seinen gesetzlichen Anteil am Kaliabsatz) an ein anderes Kaliwerk verpachten (entgeltlich der Ausübung nach übertragen). 130, 275 (280/1). — 7) Der Grundsatz „Kauf bricht nicht Miete" erstreckt sich nicht auf Beteiligungsziffern, sondern nur auf vermietete oder ver­ pachtete Grundstücke. 130, 275 (283).

Betriebsersindung. 1) Kennzeichen der B.: aus dem Betrieb erwachsen, so daß nicht mehr festzustellen ist, von wem die Erfindung herrührt. 127, 197 (201). — 2) Welche Bedeutung hat die dienstliche Anweisung an Angestellte oder Beamte, daß ihnen die Verwertung eigner Erfin­ dungen nur mit dienstlicher Genehmigung gestattet sei? 127, 197. Betriebsleiter. Begriff des Betriebsleiters (§ 913 RVO.); seine Be­ stellung; Aufsichtspflicht des Unternehmers gegenüber dem B.? 128, 320. Betriebsunfall. Ist ein Beamter, der durch Betriebsunfall den rechten Arm verloren hat, stets hilfslos (im Sinne von § 1 Abs. 3 BeamtenUnfallfürsorge-Ges.)? 122, 49. Betriebsunternehmer. Seine Aufsichtspflicht gegenüber dem Betriebs­ leiter. 128, 320. Beurkundung. Syst. Reg. §33 (Form der Rechtsgeschäfte). 1) Satzungs­ mäßig angeordnete B. von Gesellschafterbeschlüssen bei der GmbH.; Rechtsfolgen der Nichtbeachtung. 122, 367. — 2) Feststellung der Persön­ lichkeit für die Aufnahme von Urkunden; Sorgfaltspflicht des Notars. 124, 62. — 3) Beurkundung eines Knebelvertrags und eines wucherlichen Darlehensvertrags durch einen Notar. 130, 1.— 4) Darf der Notar eine ihm selbst erteilte Vollmacht beurkunden? 121, 30 (34). — 5) Unrichtige Beurkundung des Kaufpreises bei Rentengütern; Folgen. 123, 27 (36). — 6) Urkundsmessungen durch vereidigte selbständige Landmesser und durch Kommunal-Vermessungsstellen. 124, 239. — 7) Erfordernisse gesetzlicher und vereinbarter Schriftform. 125, 68 (73.) — 8) Abtretungsurkunde über eine unwirksame oder tatsächlich nicht erfolgte Abtretung. 126,183. — 9) Amtspflichtverletzung des Richters bei der Beurkundung eines Prozeß­ vergleichs. 129, 37 (41flg.). Bevorrechtigte Konkursforderung s. Konkursforderung (Syst. Reg. § 361). Beweisaufnahme. Syst. Reg. §§312flg. Im Eheverfahren ist schriftliche Beantwortung der Beweisfrage durch den Zeugen (nach § 377 Abs. 4 ZPO.) auch bei Einverständnis der Parteien nicht anwendbar. 130, 9. Beweis des ersten Anscheins (auf erste Sicht, prima facie). 1) Rechts­ grundsätze vom B. d. e. A. nur beschränkt anwendbar. 126, 70; 130, 359. — 2) B. d. e. A. beim seerechtlichen Überfahrtsvertrag. 124, 49. — 3) Der Beweispflichtige genügt zunächst seiner Beweispflicht, wenn der festgestellte Sachverhalt nach dem regelmäßigen Zusammenhang der Dinge die Folgerung rechtfertigt, der Schaden sei durch Verschulden des anderen Teils verursacht. 127, 26 (28); vgl. aber 130, 263/4, 357. — 4) Anwendung auf die Beweispflicht des Versicherers für die Behauptung, daß der Schaden durch Verschulden des Versicherungsnehmers verursacht worden sei. 130, 263. — 5) Die Grundsätze vom Beweis des ersten Anscheins sind auf Fälle beschränkt, in denen ein gewisser Tatbestand feststeht, der nach den Erfahrungen des Lebens auf eine bestimmte Ursache hinweist (sog. typischer Geschehensablauf). 130, 357 (359). Beweislast. Syst. Reg. § 18 I. 1) Wie regelt sich die B., wenn der Ver­ sicherer vom Mieter (der dem Vermieter gegenüber die Zahlung der diesem obliegenden Feuerversicherungsprämien übernommen hat) Ersatz der dem Vermieter gezahlten Brandschadenssumme verlangt? 122,292. —

2) B. beim seerechtlichen Überfahrtsvertrag, wenn ein Reisender zu Schaden gekommen ist. 124, 49. — 3) B. bei der Wechselklage, wenn der Wechselinhaber den Wechselanspruch darauf stützt, nach der Begebung des Wechsels sei durch Abrede mit dem Verpflichteten ein neuer Rechts­ grund für die Hingabe des Papiers geschaffen worden. 124, 65. — 4) Wen trifft die B., für den Zeitpunkt der Zahlung, wenn der Gläubiger die Aufwertung seiner zurückgezahlten, aber noch ungelöschten Hypothek verlangt (§ 15 AufwG.)? 124, 333. — 5) B. für die Wiederholungsgefahr bei Patentverletzung. 125,391. —6) B. bei Beschädigung des Kommissions­ gutes, das dem Kommissionär in Verwahrung gegeben worden ist. 126,70. — 7) B. bei Verletzung der Pflichten aus einem Personenbeförderungs­ verträge. 126, 137. — 8) Beweislastverteilung in Arztprozessen (Beweis für Verschulden des Arztes). 128, 121. — 9) Beweispflicht des Ver­ sicherers dafür, daß der Schaden durch Verschulden des Versicherten verursacht worden sei. 127, 26. — 10) Hat der Urheber eines kunst­ gewerblichen Gegenstandes dessen Neuheit und Eigenart, oder der Ver­ letzungsbeklagte das Gegenteil zu beweisen? 124, 68. — 11) Beweis­ führung des Kommanditisten dafür, daß seine Kommanditisten-Beteiligung dem Gesellschaftsgläubiger bekannt gewesen sei. 128,172. —12) Beweislast im Wechselprozeß. 129, 165. Beweismittel. Darf der Einzelrichter ein B. als verspätet (§529 ZPO.) zurückweisen? 123, 136. Biersteuergemeinschaft. Ungültigkeit des Reichsgesetzes vom 9. April 1927 (RGBl. I S. 94) zur Abänderung der Gesetze über Württembergs, Bayerns imb Badens Eintritt in die Biersteuergemeinschaft („Eintritts­ gesetze"); Höchstsummen der Biersteuerabfindungen angemessen auf­ zuwerten. 122, Anhang 17. Bilanz. Sy st. Reg. § 211. Papiermarkbilanz als Grundlage für die Neu­ ordnung der Verhältnisse einer Kommanditgesellschaft, namentlich für die Höhe der Kapitalbeteiligung. 127, 141. Bildnis (Recht am eigenen Bilde. 1) Wann gehört ein Bildnis in den Bereich der Zeitgeschichte? 125, 80. — 2) Was gehört zur Darlegung des berechtigten Interesses, das durch Verbreitung und Zurschaustellung eines Bildes verletzt werde? Genügt die Verwendung des Bildes zur Reklame? 125, 80. Btldzitat. 1) Grundsätze, nach denen zu prüfen ist, ob ein einzelnes Werk der bildenden Kunst oder der Photographie in eine selbständige wissen­ schaftliche Arbeit ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts ausgenommen worden ist. 130, 196 (199 flg.). — 2) Art der innerlichen Verbindung zwischen Schriftwerk und Bild (jenes die Haupt-, dieses die erklärende Nebensache). 130, 196 (200). — 3) Bilder in wissenschaftlichen Werken überhaupt; Änderungen in Geschmack und Brauch. 130, 196 (204flg.). — 4) Rücksicht auf die Aufgaben, welche das Bild in dem Werke, dem es einverleibt wurde, für den Leser tatsächlich erfüllt. 130, 205. — 5) Pflicht deutlicher Quellenangabe; Folgen der Unterlassung. 130, 207. — 6) Vor­ läufige Quellenangabe bei Werken, die lieferungsweise erscheinen; sie darf mindestens nicht irre führen. 130, 208,

Binnenschiffahrt. Syst. Reg. §249. 1) Löschbereitschaft des Kahn­ schiffers. 122, 221. — 2) Muß bei der Schadensfeststellung (§ 61 Abs. 1 BinnenschiffG.) der Frachtführer zugezogen werden? 125, 422. — 3) Freizeichnung von der Haftung für die Fahrtüchtigkeit des Schiffes; Auslegung von Ladeschein-Klauseln. 125, 422. — 4) Anforderungen an die Sorgfalt des Unternehmers bei Beförderung von Fahrgästen auf einem Binnenschiff. 126, 329. — 5) Ansprüche (dingliche und persönliche auf Schadenersatz) aus nautischem Verschulden des, SchiffseignerSchiffers und der Besatzung; Verjährung (§117 Nr. 7, § 118 Binnen­ schiffG.)? 127, 72.

Blankoindossament. 1) Wird ein Blankoindossament begründet, wenn ein Übertragungsvermerk durchstrichen wird, die Unterschrift aber bestehen bleibt? 129, 165. — 2) Umwandlung eines nichtigen Blankoindossaments in eine bestärkende Schuldübernahme? In der Regel zu verneinen, weil die Folgen wirtschaftlich und rechtlich grundlegend verschieden sind. 130, 82 (85).

Mitwirkung eines blinden Richters als Revisionsgrund? 124, 153 (154). Börsentermingeschäste. Syst. Reg. §242. 1) Unterliegt dem preußischen Landesstempel eine Urkunde, in der zur Deckung von Verlust aus (ab­ geschlossenen und abzuschließenden) Börsentermingeschäften in Wert­ papieren eine Sicherheit bestellt wird? 127, 231. — 2) Was ist unter vereinbarter Leistung im Sinne von § 67 des Börsengesetzes zu verstehen? 129, 206 (207).

Blinde.

Brand in Halden von Bergwerken und Fabriken. 127, 29. Brandschadensumme s. Feuerversicherung. (Syst. Reg. § 137 IV.) Branntweinmonopolgesetz. Syst. Reg. § 171a. 1) Nach welchen Grundsätzen ist die Entschädigung aufzuwerten, die das Reich (nach §§199flg. des BranntwMonopolG. v. 26. Juli 1918) den nicht weiterbeschäftigten Betrieben zu gewähren hat? 121, 94; 128, 344. — 2) Entschädigung für die Einstellung eines Brennereibetriebes und eines Betriebes zur Herstellung von Trinkbranntwein; wie ist sie aufzuwerten? 128, 344. — 3) Grundgebühr, Gewinnentschädigung und Gegenleistung nach dem Branntweinmonopolgesetz vom 26. Juli 1918. 121, 96, 98.

Braunschweig. 1) Streit Bremens gegen Preußen, Thüringen und Braun­ schweig wegen Verunreinigung des Weserwassers durch die Kaliindustrie.

121, Anhang 1—8. — 2) Braunschweigische Staatsbank (ehem. Leihhaus­ anstalt), Schuldverschreibungen; Ablösung oder Aufwertung? 127, 40. — 3) Gewährung von Staatsleistungen an die Braunschweigische ev.-luth. Landeskirche. 128, Anhang 16—46.

Bremen. Streit Bremens gegen Preußen, Thüringen und Braunschweig wegen Verunreinigung des Weserwassers durch Abwässer der Kali­ industrie. 121, Anhang 1—8. Brief. 1) Wie ein Brief zu unterzeichnen ist, sagen die Anschauungen des bürgerlichen Rechtsverkehrs, denen sich die Vertragsparteien unterworfen haben. (Formblatt, Faksimilestempel.) 125, 72flg. — 2) Wann ist ein

Brief mit zweifelhafter Anschrift dem wirklichen Empfänger zugegangen? 125, 68 (75). Briefhypothek. Sysi. Reg. §77. Brücke zum Jenseits. 1) „Die B. z. I." als Titel einer Schriftenreihe und eines Buches; Eigenschaft als (selbständiges) Schriftwerk? 123, 120. — 2) Benutzung einer als unfertig bezeichneten Handschrift für das Buch als Urheberrechtsverletzung. 128, 285. Buchmäßiger Eigentümer eines Grundstücks. Wirkung der von ihm vor­ genommenen Belastung für den wirklichen Eigentümer? 121, 335. Buchtitel. Kann der Titel eines Schriftwerks (oder der gemeinsame Titel einer Schriftenreihe) als selbständiges Schriftwerk geschützt werden? 123, 120. Bühnenverein, deutscher. Liegt Verstoß gegen die guten Sitten darin, daß der Deutsche Bühnenverein seinen Mitgliedern vorschreibt, Höchst­ sätze bei der Vergütung an Dirigenten, Opernsänger und Opernsängerinnen einzuhalten? 128, 92. Bühnenwerk. Kann ein B. durch komisch wirkende Verwendung der im Rundfunk-Senderaum erzeugten Geräusche so gekennzeichnet werden, daß darin seine schöpferische Eigenart liegt? Grenzen zwischen freier Benutzung und bloßer Bearbeitung. 121, 65. Bürgschaft. Sy st. Reg. § 139. 1) Welche Rechtswirkungen für den Bürgen hat die Aufrechnungserklärung des Hauptschuldners? Schafft ein späteres Urteil, das dem Hauptschuldner die zur Aufrechnung gestellte Gegen­ forderung abspricht, Rechtskraft gegenüber dem Bürgen? 122, 146. — 2) Kann zur Gültigkeit des Bürgschaftsvertrags die Erteilung einer Abschrift der Bürgschaftserklärung genügen? 126, 121. — 3) Haftet der Bürge, der für den einem Dritten gewährten Kredit einsteht, auch im Falle nachträglicher Verlängerung oder Umwechslung dieses Kre­ dits? 126, 287. Busch, Wilhelm. Sendung Buschscher Werke durch Rundfunk: War sie in dem vertraglich einem Verleger i. I. 1896 eingeräumten „unbeschränkten dinglichen Urheberrechte" mitenthalten? 123, 312.

C Causa (Rechtsgrund) s. Sy st. Reg. §32. Cavvle-Tasel (Verzeichnis von Stellen, vor denen gewarnt wird). 1) Unter welchen Umständen verstößt die Aufnahme des Kinder- und Entbindungs­ heims eines Fürsorgeverbandes in die Cavete-Tafel eines ärztlichen Standesvereins gegen die guten Sitten? 130, 89 (92). — 2) Dem Arzte kann nicht zugemutet werden, sich bei der Prüfung von Fragen, die aus­ schließlich auf dem Gebiete der Gesundheitspflege liegen, von Laien beiseite schieben zu lassen mit der Begründung, daß er keine Verant­ wortung zu tragen habe. 130, 89 (93). Cessante ratione legis (cessat oder non cessat ...lex ipsa?). (Rechts­ sprichwort). Vgl. 124, 216/7. C. k. (kostfracht) gekaufte Ware. 123, 142.

Chartepartie, in London von dem Agenten des englischen Reeders und dem des sowjetrussischen Befrachters ausgestellt; welches Recht ist auf sie anzuwenden? 122, 316. Chaussee, s. Landstraße. Clausula rebus sic stantibus. „Olausula-Lehre" als Notbehelf der Recht­ sprechung in der Geldentwertungszeit, Vorläuferin des Aufwertungs­ gedankens. (Veränderte Geschäftsgrundlage.) 121, 133. Codex aureus der Münchener Staatsbibliothek. Entnahme eines einzelnen Bildes aus einer nach ihm gefertigten Faksimile-Ausgabe in ein literatur­ geschichtliches Werk ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts? („Bild­ zitat"?) 130, 196. Condictio ob causam datorum, Rückforderung, weil der mit der Leistung bezweckte Erfolg nicht eingetreten sei. 129, 308. Cy-Nachrichten. Rundfunk-Nachrichten an die Gesamtheit der mithörenden Empfangsanlagen. (§ 11 FernmeldeanlagenG. v. 14. Jan. 1928.) 128, 334. Culpa in contrahendo. Unterliegen Schadensersatzansprüche aus Ver­ schulden beim Vertragsschluß, wenn sie auf mangelhafter Lieferung der Kaufsache beruhen, der Verjährung nach § 477 BGB.? 129, 280 (282).

D Dachgesellschaft als Jnteressen-Teilgemeinschaft mehrerer zu geschäftlichen Zwecken verbundener Unternehmen. 126, 290. Darlehen. Sy st. Reg. § 127. 1) Unter welchen Umständen kann ein Tilgungsplan als Darlehensschuldschein nach dem Anleiheablösungs­ Gesetz betrachtet werden? 123, 397. — 2) Muß ein Darlehensschuldschein (§ 40 Abs. 3, § 30 Abs. 3 AnlAblG.) nach den für Verpflichtungsurkunden der Gemeinden usw. geltenden Formvorschriften ausgestellt sein? 125, 213. — 3) Durch Hypothek gesichertes Pfandbriefdarlehen einer landschaft­ lichen Kreditanstalt an eine Gemeinde; ist es abzulösen oder aufzuwerten? 127, 86. — 4) Schuldscheindarlehen nach dem Anleiheablösungsgesetz. 127, 169. — 5) Verstoß eines Darlehensvertrags gegen die guten Sitten; harte, die Bewegungsfreiheit des Schuldners einengende Bedingungen. 128, 251. Darlehnskassenscheine. 1) Darlehnskassenscheine (Ges. v. 4. August 1914 §§ 2, 19) keine Schuldverschreibungen auf den Inhaber, sondern bloße Geldzeichen. 129, 115 (117). — 2) Das Reich hatte keine Gewähr für Wertbeständigkeit der Scheine übernommen, sondern sich nur verpflichtet, die Deckung zu überwachen. 129, 115. — 3) Daß die Scheine in bezug auf Notendeckung den Reichskassenscheinen gleichgestellt waren, bezweckte nur, ihre Verwertbarkeit für den Notenbankbetrieb und ihren Umlauf zu erleichtern; eine Verpflichtung, bei Währungsverfall für ihre Ent­ wertung einzustehen, lag darin nicht. 129, 115 (116). — 4) Die Inhaber der Dahrlehnskassenscheine haben keine Ansprüche gegen das Deutsche Reich, sei es auf Einlösung, Schadensersatz, Aufwertung der in den Scheinen verbrieften Forderung, sei es auf Herausgabe der Bereicherung.

129, 115/8. — 5) Die Darlehnskassenscheine sind keine Anteilscheine an den nach § 2 Abs. 4, §§ 4 bis 6 d. Ges. v. 4. Aug. 1914 zur Sicherheit ver­ pfändeten Werten. 129, 118. Dauerangestellte. Kann der D. einer preußischen Stadtgemeinde, der anfänglich mit der Aufhebung seines Dienstverhältnisses einverstanden war, nachträglich geltend machen, die Aufhebung sei wegen Form­ mangels (§ 56 Nr. 8 östl. StädteO. v. 1853) unwirksam? 121, 14. Dauerschuldverhältnisse. 1) Unmöglichkeit der Leistung (des Lieferungs­ und des Abnahmepflichtigen) bei Dauerlieferungsverträgen; völlige Zer­ störung der Fabrik (Zuckerraffinerie). 125,236. — 2) Möglichkeit einseitiger Lösung für den Verpflichteten. 128, 16. Deüungszusage. Wann liegt bei Pfandbriefen öffentlichrechtlicher Grund­ kreditanstalten D. vor? (§46 AnlAblG., §§ 47flg. AuswG.). 127, 40. Deklarationspslicht s. Anzeigepflicht. Depotgesetz. Syst. Reg. §243. Deutscher, der bei einer Bank im besetzten Gebiet (Zweigniederlassung) ein Guthaben hat; Ansprüche gegen die deutsche Hauptniederlassung bei feindlicher Beschlagnahme des Guthabens; verzögerte Erledigung eines Eilauftrags. 130, 23. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft s. Reichsbahn-Gesellschaft. Deutsche Reichspost s. Reichspost. Deutsch-schweizerisches Goldhhpotheken-Abkommen (1920, nebst Zusatz von 1923). 1) Wann wird die Franken-Grundschuld des schweizerischen Goldhypotheken-Gläubigers fällig? (Nicht vor dem 9. Dezember 1935.) 130, 220 (224, 226). — 2) Zweck des Abkommens war, die schweizerischen Gläubiger gegen die Folgen der Entwertung zu schützen; „Mark" (Art. 2a des Hauptabkommens) war die Papiermark von 1920. 130, 220 (222). — 3) Auslegung nach Entstehungsgeschichte, Gesetzeszweck und Wortlaut. 130, 220 (221—226). Devisen s. Valutaspekulation. Dienstbezüge (der Beamten). Syst. Reg. § 374. 1) D. der Beamten werden (nach Art. 7 der 12. Ergänzung zum Reichs-Besoldungsgesetz v. 12. Dez. 1923) nicht verzinst; auch keine Prozeßzinsen. 124,216.— 2) Dienst­ einkommen eines Volksschullehrers (Preußen); Feststellungsklage gegen den Staat. 129, 31. Diensterfindung. Kennzeichen der D.; Rücksicht auf Stellung, Arbeits- und Pflichtenkreis. 127, 197 (203). Dienstversehlungen eines Beamten. Kann der auf Schadensersatz in An­ spruch genommene Staat Rückgriff gegen den Beamten nehmen, wenn dessen Amtspflichtverletzung eine Folge von Überbürdung war? 126, 362. Dienstvertrag. Syst. Reg. §128. 1) Vertragliche Kündigung und frist­ lose Entlassung aus wichtigem Grunde beim D. 122, 38; 123, 216. — 2) Ausübung des Entlassungsrechtes beim D.; Wegfall von Versorgungs­ ansprüchen im Zusammenhänge damit. 123, 216. — 3) Kann eine Stadt­ gemeinde, die eine Lustbarkeitssteuer erhebt, von den Theaterunter­ nehmern auf Grund der Vorschriften über den D. Vergütung dafür ver­ langen, daß sie während der Vorstellungen Feuerwache (durch Feuer-

Wehrleute) hält? 123, 344. — 4) Haftet der Unternehmer für die mangel­ hafte Ausführung eines Werkes (Undichtigkeit einer Gasuhr) auch den verletzten Dienstverpflichteten des Bestellers vertraglich auf Schaden­ ersatz? 127, 218. — 5) Inhalt und Zweck des Dienstvertrags bestimmen sich nach dem Willen der Parteien. 130, 284 (288). — 6) Ob ein Dienst­ verhältnis auf bestimmte oder auf unbestimmte Zeit eingegangen ist, untersteht, weil tatsächlich und rechtlich zugleich, der Nachprüfung des Revisionsgerichts. 130, 284 (286). — 7) Wann ist die Dauer eines Dienst­ verhältnisses dem Zwecke der Dienste zu entnehmen? 130, 284; vgl. 124, 17. — 8) Auch bei Dienstverträgen auf bestimmte Zeit kann ver­ einbart werden, daß sie nur durch ausdrückliche Kündigung endigen, sonst sich von selbst fortsetzen sollen; in erhöhtem Maße gilt das, wenn die Dauer ungewiß ist. 130, 284 (289). Dienstwohnung. Darf die Anstellungsbehörde einem preußischen Kommunal­ beamten, dem sie die weitere Ausübung des Amtes (ohne disziplinarische Enthebung) untersagt, die Dienstwohnung entziehen? 128, 59. Dingliche Rechte an fremden Sachen. Syst. Reg. §§64flg. Dingliches Ersüllungsgeschäst. Die Unwirksamkeit eines Übernahmevertrags bei Aktiengesellschaften (§ 186 Abs. 4 HGB.) erstreckt sich auf das dingliche Erfüllungsgeschäft. 130, 248 (252). Diskontierung. Wechselbegebung an eine Bank. Erwirbt diese (auf Grund einer Klausel in den Geschäftsbedingungen), auch wenn sie die D. ab­ lehnt, ein Pfandrecht an den ihr vom Kunden zur D. übergebenen Wechseln? 126, 348. Disziplinarverfahren. Durchführung des von bayerischen Behörden ein­ geleiteten D.s nach Eintritt des Beamten in den Reichsdienst; Zuständig­ keit. 126, Anhang 25. Dolus s. Vorsatz, Arglist (Syst. Reg. § 42). Dolo facit, qui petit, quod (statim) reddituius, est (Rechtssprichwort aus 1. 8 pr. D. de doli mali exceptione 44, 4; Paulus libro 6 ad Plautium). 123, 245. Doppelverftcherung. Bedeutung der Abhängigkeit zweier Seeversicherungen voneinander für den Begriff der Doppelversicherung und für die Frage des anteilmäßigen Ausgleichs der Versicherer untereinander. 130, 47 (49flg.). Drainage. Besonderes Pachtrecht am Röhrennetze, getrennt von dem am Grundstück, rechtlich unmöglich. 128, 195. Dritte Steuernotverordnung s. Steuernotverordnung, Dritte. Druckfehler. 1) Welche Bedeutung einem Druckfehler in einer amtlichen Kundmachung zukommt, richtet sich nach den Umständen des Falls. 125, 63/4. — 2) Irreführung durch einen Druckfehler im Patentblatt als Wiedereinsetzungsgrund. 125, 62flg. Dulden und Abwarten. Langjährige Duldung eines Zustandes, der in Befugnisse des Duldenden eingreift, kann nach Treu und Glauben einen Verzicht bedeuten, weil dadurch ein im Verkehr gesicherter Besitzstand erwächst; Anwendung auf Wettbewerbsverhältnisse, Urheberrecht, Patent­ recht, Musterrecht. 127, 321 (323flg.); 129, 252 (258).

Duldsamkeit. Allgemeine Duldung („Toleranz") als Richtschnur für die Erteilung des Unterrichts in den öffentlichen Schulen; Rücksicht auf die Empfindungen Andersdenkender. (RVerf. Art. 148 Abs. 2.) 129, Anhang 9 (18flg.). Durchsahrtsrecht. Kann der Durchfahrtsberechtigte, dessen Dienstbarkeit durch Tieferlegung der Straße beeinträchtigt wird, den Unternehmer, der die Enteignung zu diesem Zwecke betreibt, in Anspruch nehmen? 126, 370. Durchgehendes Konnossement (Durchkonnossement). 123, 324 (Seerecht); 125, 425 (Binnenschiffahrtsre cht). Durchstreichung. Begründet Durchstreichung des Übertragungsvermerks auf dem Wechsel, wenn die Unterschrift bestehen bleibt, ein Blanko­ indossament? 129, 165.

E Ebenbürtigkeit nach gemeinem Privatfürstenrecht und Hausrecht. 124, 120. Effektiv. Frage der Aufwertung eines in Dollar vereinbarten, effektiv zu zahlenden Mietzinses; nachträgliche Bestätigung einer solchen (gegen die Verordnungen über Valutaspekulationen verstoßenden) Vereinbarung. 125, 3. Ehe. Nichtigkeit und Anfechtbarkeit der Ehe s. Syst. Reg. § 174. 1) Der Bestand der Ehe soll nicht von Privatverfügungen der Parteien abhängen. Grundsatz des Eheschutzes. 122, 84. — 2) Voraussetzungen, unter denen die Ehe wegen krankhafter geistiger oder seelischer Anlage eines Gatten angefochten werden kann. 125,172. — 3) Inwieweit steht es der Geltend­ machung einer persönlichen Eigenschaft als Eheanfechtungsgrund ent­ gegen, daß der Kläger schon während eines früheren Ehestreites um sie wußte? 128, 74. Ehefrau. 1. Kaduzierungsverfahren bei der GmbH, in bezug auf den Geschäftsanteil einer Ehefrau. 125, 401. — 2) Betreibt die Ehefrau als Teilhaberin einer offenen Handelsgesellschaft ein selbständiges Erwerbs­ geschäft? Gehört zum Vorbehaltsgut außer den Erträgnissen auch das im Geschäft angelegte Stammvermögen? Ist Zustimmung des Mannes zur Verfügung der Frau über ihre Beteiligung an der Gesellschaft nötig? 127, 110. — 3) Haftung des Halters eines Kraftfahrzeugs bei körper­ licher Verletzung einer Ehefrau. 129, 55. Ehegatten. Persönliches Verhalten zueinander. Syst. Reg. § 175. Eheliche Gemeinschaft. Klage auf Herstellung der e. G. Syst. Reg. § 176. Kann der mit der Klage auf Herstellung der häuslichen Gemeinschaft rechtskräftig abgewiesene Kläger nachträglich auf die Scheidungswider­ klage gleichfalls noch Scheidung der Ehe beantragen? 122, 211. Eheliches Güterrecht. Syst. Reg. §§ 178flg. 1) Welchem Ehegatten gegenüber sind beim gesetzlichen Güterrecht einseitige Rechtsgeschäfte Dritter vorzunehmen, die den Aktiv- und den Passivbestand des ein­ gebrachten Gutes zugleich berühren? 125, 401. — 2) Erwerb eines Grundstücks durch den Mann im eignen Namen, aber mit Mitteln des Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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II. Ehelichkeit — Ehesachen.

eingebrachten Gutes und für dessen Rechnung. Übereignungsanspruch der Frau; erst nach Beendigung der ehemännlichen Verwaltung und Nutznießung gerichtlich geltend zu machen? 126, 114. — 3) Auskunfts­ pflicht des Mannes gegenüber der Frau (Stand der Verwaltung des ein­ gebrachten Gutes); schon während der Verwaltung jederzeit oder nur bei Gefährdung (§ 1394 BGB.)? Anspruch der Frau auf Sicherheits­ leistung (§ 1391 BGB.). Mitwirkung bei der Aufnahme des Bestands­ verzeichnisses (§ 1372 BGB.). 126, 103. — 4) Ehefrau als Teilhaberin einer offenen Handelsgesellschaft. Was gehört zum Vorbehaltsgut, nur die Erträgnisse oder das angelegte Stammvermögen? Braucht sie Zu­ stimmung des Mannes, um über ihre Beteiligung an der Gesellschaft zu verfügen? 127, 110. Ehelichkeit. Voraussetzungen der Legitimation durch nachfolgende Ehe; Feststellung der Legitimation durchs Vormundschaftsgericht (behufs Ein­ tragung ins Geburtsregister). 123, 257. Ehesachen. Verfahren in E. s. Syst. Reg. §335. 1) Über den Bestand der Ehe darf nur einheitlich und gleichzeitig entschieden werden. Widerklage des mit der Herstellungsklage rechtskräftig abgewiesenen Klägers auf Scheidung. 122, 211. — 2) Wird ein Urteil, das die Scheidungsklage des einen Ehegatten abweist und auf Widerklage des andern die Ehe scheidet, von Amts wegen zugestellt, so setzt diese Zustellung die Berufungsfrist in Laus, auch soweit die Klage abgewiesen ist. 122, 216. — 3) Vergleich im Ehescheidungsstreit über die Zurücknahme eines Rechtsmittels; Zweck, die Scheidung zu erleichtern? 123, 84. — 4) Was gehört im Scheidungs­ prozeß zu der die Rechtsmitteleinlegung rechtfertigenden Beschwer? 123, 134, 364. — 5) Genügt bei dem ohne mündliche Verhandlung er­ lassenen Urteil, das auf Scheidung lautet, einmalige Zustellung des ganzen Urteils, um die Verkündung zu ersetzen und überdies die Rechtsmittelfrist in Lauf zu bringen? 123, 333. — 6) Kann man in Ehesachen Berufung einlegen, bloß um Widerklage zu erheben? 123, 364. — 7) Er fordernis der Beschwer für die Zulässigkeit der Berufung in Ehesachen? 123, 364. — 8) Rüge und Heilung mangelnder gesetzmäßiger Vertretung; noch im Revisionsrechtszuge? Vertretung der Partei durch einen Ab­ wesenheitspfleger? 126, 261. — 9) Tatsachen, deren Geltendmachung (nach einem früheren Anfechtungs- oder Scheidungsprozeß) im neuen Rechtsstreit ausgeschlossen ist (§ 616 ZPO.). 126, 264. — 10) Darf das Berufungsgericht die Widerklage auf Ehescheidung abweisen, wenn im ersten Rechtszug auf Klage und Widerklage geschieden worden war und nur die verklagte Partei Berufung (mit dem Antrag auf Klagabweisung) eingelegt hat? 126, 302. — 11) Scheidungsstreit unter Ausländern: Genügt als Grundlage entsprechender inländischer Zuständigkeit (§606 Abs. 4 ZPO.) die Feststellung, daß das ausländische Recht fremde Ge­ richte nicht ausschließe? 126, 353. — 12) Zuständigkeit deutscher Gerichte für den Anfechtungs- und den Scheidungsstreit, wenn der Ehemann Aus­ länder und wenn er staatenlos ist (§ 606 Abs. 2 u. 3 ZPO.)? 127, 195. — 13) Ist es eine Tat- oder eine Rechtsfrage, ob die Eheverfehlung „schwer" sei? 127, 102. — 14) Im Eheverfahren ist ZPO. §377 Abs. 4 (schrift-

liche Beantwortung der Beweisfrage durch den Zeugen) auch mit Ein­ verständnis der Parteien nicht anwendbar. 130, 9. — 15) Welche Wirkung hat in Ehesachen der Einwand der örtlichen Unzuständigkeit des Gerichts, wenn er erst in der Revisionsinstanz erhoben wird? 130, 53.

Ehescheidung und deren Folgen. Syst. Reg. § 184. 1) Ehescheidungsrecht Sowjet-Rußlands. Verstößt Anerkennung eines dort ergangenen Schei­ dungsurteils gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes oder gegen unsere guten Sitten? Ist Gegenseitigkeit verbürgt? 121, 24. — 2) Kann der mit seiner Klage auf Herstellung der häuslichen Gemeinschaft rechtskräftig Abgewiesene nachträglich gegenüber der Scheidungswiderklage der Be­ klagten ebenfalls noch Scheidung der Ehe beantragen? 122, 211. — 3) Grundsatz des Eheschutzes. Vergleich der Parteien zur Erleichterung der Ehescheidung? 123, 84. — 4) Wann liegt im Scheidungsstreit eine die Rechtsmitteleinlegung rechtfertigende Beschwer vor? 123, 134. — 5) Eheverfehlung im Pflichtenwiderstreit. 124, 54. — 6) Scheidung wegen Vernachlässigung der Hauswirtschaft und der Kinder. 126, 173. — 7) Müssen die zur Scheidungsklage mitverwendeten unterstützenden Tat­ sachen (§ 1573 BGB.) schon für sich allein eine schwere Eheverfehlung ausmachen? 127, 102. — 8) Ist es eine Rechts- oder eine Tatfrage, ob die Eheverfehlung „schwer" sei? 127, 102. — 9) Bedeutet es einen Unter­ schied, ob die Ehe auch auf die Widerklage geschieden oder ob nur die Mitschuld des klagenden Gatten ausgesprochen wird? 127, 370. — 10) Sind auf die zehnjährige Ausschlußfrist für Scheidungsgründe (§ 1571 Abs. 1 Satz 2 BGB.) die Vorschriften über Kriegsbehinderung an­ zuwenden? 128, 46. — 11) Verletzt ein Ehegatte durch den ohne Ein­ verständnis des andern Ehegatten unternommenen Besuch eines Nackt­ bades die durch die Ehe begründeten Pflichten? 130, 178.

Eigengewässer im Sinne staatsrechtlicher Zugehörigkeit, ohne privatrecht­ liche Bedeutung. 122, Anhang 4. Eigenschaft. Persönliche E. als Eheanfechtungsgrund; Einfluß der Kenntnis zur Zeit früheren Eheprozesses. 128, 74. Eigentum. Syst. Reg. §§ 50fIg. 1) Kann der Dritte, dessen Eigentum durch den Vollzug einer gegen einen andern erlassenen einstweiligen Verfügung verletzt worden ist, vom Antragsteller Schadenersatz ver­ langen? Unerlaubte Handlung? 121, 185. — 2) Eigentumsrecht und Gemeingebrauch an der Straße. 123, 181, 187. — 3) Eigentumsbruch­ teil, veräußerter, der kraft öffentlichen Glaubens des Grundbuches aus der Haftung für eine gelöschte (aufwertungsgemäß wieder einzutragende) Hypothek ausgeschieden ist. 123, 74. — 4) „Eigentum" im Sinne des Art. 153 RVerf. umfaßt auch das subjektive Recht an einem schon lange betätigten Heilbetriebe mit oder ohne behördliche Erlaubnis. 129, 146 (148).

Eigentümer. 1) Wirkung der vom buchmäßigen E. eines Grundstücks vor­ genommenen Belastung für den wirklichen E. 121, 335. — 2) Wirkung der Eigentümer-Rangbefugnis (§ 7 AufwG.) in der Zwangsversteigerung. 122, 384.

Eigentümergrundschuld. Syst. Reg. §77 VI. 1) „Zedentenaufwertung" des früheren Grundstückseigentümers, der eine ihm zustehende Eigen­ tümergrundschuld unter Umwandlung in eine Hypothek abgetreten hat? 126, 89. — 2) Keine Aufwertung traft Rückwirkung für eine Eigentümer­ grundschuld, wenn der Eigentümer sie bei der Veräußerung des belasteten Grundstücks vertragsgemäß hat löschen lassen. 127, 316. — 3) Ist Ab­ tretung einer mit dem Vorrange nach AufwG. § 7 Abs. 1 eingetragenen Eigentümergrundschuld an die Ehefrau des Berechtigten nach den Vor­ schriften des Anfechtungsgesetzes anfechtbar? 130, 383.

Eigentümlichkeit. 1) Neue und eigentümliche Erzeugnisse als Gegenstand des Geschmacksmusters. 121, 388 (391); 124, 68 (71). — 2) Erfordernisse eigentümlicher Schöpfung bei Schriftwerken (Operettenführer). 129, 252 (255 flg.).

Eigentumsbefchränkungen, gesetzliche. Syst. Reg. §51. Eigentumsbruchteile. Entsprechende Anwendung der Vorschriften von der Gesamthypothek (BGB. § 1132) auf sie; Gleichstellung mit Grundstücken.

123, 75. Eigentumserwerb: an Grundstücken Syst. Reg. §53; an beweglichen Sachen §§54flg. Eigentumserwerb an gepfändeten Sachen bei Über­ eignung an den Gläubiger (§825 ZPO.). 126, 21. Eigentumssreiheitsklage. Syst. Reg. §63. Eigentumsklage. Syst. Reg. §62. Eigentumsklage und Bereicherungs­ klage nebeneinander. 129, 307. Eigentums-Versallklausel (lex commissoria). 1) Das Verbot der Verfall­ klausel nach § 1149 BGB. betrifft Vereinbarungen dahin, daß das Pfand dem Gläubiger verfallen sein soll, wenn der Schuldner seine fällige Ver­ bindlichkeit nicht erfüllt. 130, 228. — 2) Auf einen Vertrag, durch den der Schuldner das belastete Grundstück ohne vorherigen Schwebezustand zum Zwecke der Befriedigung an den Gläubiger verkauft, ist der § 1149 BGB. nicht anzuwenden. 130, 227 (229).

Eilauftrag. Haftung einer Bank für verzögerte Ausführung eines an ihre Zweigniederlassung gerichteten Eilauftrags, das Guthaben des Kunden an eine andere Bank (außerhalb des vom einrückenden Feinde besetzten Gebiets) zu überweisen. 130, 23. Einbringung eines Mitgründers in eine Aktiengesellschaft; unrichtige An­ gaben im beurkundeten Vertrag und gegenüber dem Registergericht.

127, 186. Eingebrachtes Gut. Syst. Reg. § 178. 1) Auskunftspflicht des Mannes über den Stand der Verwaltung; jederzeit oder erst bei Gefährdung oder nach beendigter Verwaltung? Anspruch der Frau auf Sicherheitsleistung. (§§ 1391, 1394 BGB.) Mitwirkung bei Aufnahme eines Bestands­ verzeichnisses über das e. G. (§ 1372 BGB.). 126, 103. — 2) Erwerb eines Grundstücks durch den Mann im eignen Namen, aber mit Mitteln des e. G. und für dessen Rechnung; Übereignungsanspruch der Frau. 126, 114. — 3) Welchem Ehegatten gegenüber sind einseitige Rechts­ geschäfte Dritter vorzunehmen, die den Aktiv- und den Passivbestand

des eingebrachten Gutes zugleich berühren? Geschäftsanteil einer Ehe­ frau an einer GmbH.; Kaduzierungsverfahren. 125, 401. Eingemeindung. Eingemeindungen in Preußen (kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets). 126, Anhang 14. Eingetragene Genossenschaft m. b.H. Syst. Reg. §221. Eingetragener Verein. Syst. Reg. §22 V11. Einlage. 1) Aufrechnung gegen den Anspruch auf rückständige Gesellschafts­ einlagen bei der GmbH. 123, 8. — 2) Aufwertung der Einlagen eines stillen Gesellschafters in eine offene Handelsgesellschaft. 126, 386. — 3) Einlagen bei Aktiengesellschaften s. Syst. Reg. §218. Einmanngesellschast. Können bei Bemessung des von einer Gesellschaft m.b.H. geschuldeten Aufwertungsbetrags die Vermögensverhältnisse ihres einzigen (vermögenden) Gesellschafters berücksichtigt werden, wenn sie selbst wirtschaftlich Not leidet? 129, 50. Einrede allgemeiner Arglist. Syst. Reg. § 42II. 1) Klagt der Kommittent eine ihm vom Kommissionär abgetretene Forderung gegen den Schuldner ein, und dieser rechnet dawider mit einer vor der Abtretung erworbenen Forderung an den Kommissionär auf, so steht dem Kommittenten die Gegeneinrede der Arglist zu, wenn nach dem für den Schuldner ersicht­ lichen Zweck und Abwickelungsgang des Geschäfts nur Barzahlung in Betracht kommt. 121, 177. — 2) Kann der Schuldner oder Schuldüber­ nehmer dem Gläubiger, der (nach dem AufwG.) Aufwertung seiner Papiermarkforderung kraft Rückwirkung begehrt, wegen beiderseitigen Irrtums die Einrede der allgemeinen Arglist entgegensetzen? 123, 89. — 3) Einrede der Arglist gegen den Anfechtungskläger (AnfechtG.), daß er selbst seinen Schuldtitel auf anfechtbare Weise erlangt habe. 123, 242. — 4) Den Gehaltsansprüchen des Beamten kann der Staat nicht die auf Pflichtwidrigkeit gestützte Einrede der Arglist entgegenstellen. 125, 315. — 5) Begründet der Gebrauch eines unrichtigen (aber nicht arglistig er­ wirkten) rechtskräftigen Urteils allein schon die Einrede der Arglist? 126, 239. — 6) Zurückbehaltungsrecht über § 273 BGB. hinaus wegen allgemein arglistigen Verhaltens des Vertragsgegners. 126, 383. — 7) Verspätete Schadensanzeige des Versicherungsnehmers; Gegeneinwand der Arglist für den Versicherer. 127, 367 (369/370). — 8) Hemmung der Verjährung durch die Einrede der Arglist? 128, 214. — 9) Einrede der allgemeinen Arglist bei Rentengutsverträgen, wenn die behördliche Ge­ nehmigung böswillig hintertrieben oder durch ihre Versagung ein Rechts­ behelf (§986 BGB.) entzogen wird, der zum Schadensersätze hätte dienen können. 129, 382. — 10) Allgemeine Arglisteinrede, nachdem versäumt worden ist, den Vertrag rechtzeitig wegen arglisüger Täuschung anzufechten? 130, 215. Einrede der Rechtshängigkeit. Syst. Reg. §306 1. Einrede der veränderten Umstände s. Geschäftsgrundlage (clausula rebus sic stantibus). Einrede des nicht erfüllten Vertrags. Syst. Reg. § 107II. Einreden. Syst. Reg. §17; prozeßhindernde E. §307. 1) Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache, wenn das Urteil die Klage wegen

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II

Einstellung der Zwangsvollstreckung — Einwendung.

mangelnder Sachbefugnis und (mit der Unterstellung der Sachbefugnis) aus einem sachlichen Grunde abgewiesen hat. 123, 363. — 2) Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache gegen die aus § 249 Satz 2 BGB. erhobene Klage auf Geldentschädigung, wenn der Geschädigte mit einer­ früheren auf denselben Sachverhalt gestützten Klage Naturalwieder­ herstellung (nach § 249 Satz 1 BGB.) gefordert hat und aus sachlichen Gründen rechtskräftig verneint worden ist, daß ein Schadensersatzanspruch bestehe. 126, 401. — 3) Welche Einreden begründet für den Eigentümer die Vereinbarung zwischen Gläubiger und persönlichem Schuldner, daß jener sich nur an den Grundstückseigentümer halten dürfe? (Erstreckung des § 4 Abs. 2 Satz 2 AufwNov. auf Einreden des Eigentümers aus §§ 1137, 1169 BGB.?) 128, 241. Einstellung der Zwangsvollstreckung durch das Prozeßgericht; wie weit erstrecken sich ihre Wirkungen? 128, 81. Einstweilige Verfügung. Syst. Reg. § 351. a) Nach derZPO. Schadensersatzanspruch eines Dritten, dessen Eigen­ tum durch Vollzug der gegen einen anderen ergangenen einstweiligen Verfügung verletzt worden ist, wider den Antragsteller (§ 945 ZPO.). 121, 185. b) Beim Staatsgerichthof für das Deutsche Reich. 1) Einstweilige Verfügung in jedem Sinne vorläufig; Möglichkeit der Änderung noch im Laufe des Verfahrens. 122, Anhang 44. — 2) Der Staatsgerichts­ hof ist ausnahmsweise auch zu einer vorläufigen Regelung befugt, toemt sie aus besonderen Gründen erforderlich ist. 126, Anhang 4. — 3) Die einstweilige Verfügung darf jedoch der Entscheidung über die Hauptsache nicht vorgreifen. 126, Anhang 5/6; 129, Anhang 28 (31). — 4) Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgewiesen beim „Freiheitsgesetz" im Streit um die Teilnahme der preußischen Beamten an Volksbegehren und Volksentscheid. 126, Anhang 1 (6, 8). — 5) Einstweilige Verfügung, bis zur Entscheidung in der Hauptsache, über die Ausübung der Fischerei Hoheit und der Schiffahrtspolizei in der Travemünder Bucht. 122, An­ hang 2. — 6) Einstweilige Verfügung im Streit um die Biersteuer­ gemeinschaft zwischen dem Deutschen Reich und den Ländern Bayern, Württemberg, Baden (Weiterzahlung von Beiträgen des Reichs an die drei Länder). 122, Anhang 17/18 (43). Eintragung. 1) Folge unvollständiger E. ins Genossenschaftsregister bei der Umstellung einer Genossenschaft m. b. H. 121, 246. — 2) Heilung eines Formmangels (Vertrag über die Bestellung eines dinglichen Vor­ kaufsrechtes) durch Eintragung ins Grundbuch. 125, 261. Einung verschiedener Unternehmen zu bestimmten Zwecken s. Konsortial­ verhältnis. Einwendung. 1) Einwendungen des persönlichen Schuldners gegen die Aufwertung; hat die Aufwertungsstelle bei der Entscheidung darüber die Möglichkeit eines Ausgleichsanspruchs des Schuldners gegenüber dem Grundstückserwerber zu berücksichtigen? 121, 330. — 2) Einwendungen gegen Maßnahmen des vom Staatsgerichtshofe mit Ermittlungen be­ auftragten Berichterstatters? 130, Anhang 1 (2).

Einwilligung. 1) E. der natürlichen Eltern in die Annahme an Kindes Statt. 121, 30. — 2) Einwilligung eines Miterben zur Verfügung des andern. 129, 284. — 3) Kann Einwilligung des gesetzlichen Vertreters in den Vertragsschluß eines Minderjährigen angenommen werden, wenn beide gemeinschaftlich ein Grundstück veräußern und auflassen, aber in der notariellen Urkunde die Minderjährigkeit nicht erwähnt wird? 130,124.

Einzelrichter.

Sy st. Reg. § 324b. Ist der E. befugt, ein Beweismittel als verspätet (§ 529 ZPO.) zurückzuweisen? 123, 136. Einziehung. 1. E. von Geschäftanteilen nach Eintritt der GmbH, in die Liquidation? 125, 114. — 2) Muß der Beschluß, den Geschäftsanteil eines Gesellschafters (der GmbH.) einzuziehen, die Höhe des Entgelts festsetzen? 125, 114.

Eisenbahnsrachtgeschiist. Syst. Reg. §248. Eisenbahnsrachtverkehr, s. Internationales Übereinkommen. Einstellung von Privatgüterwagen unter Tarifermäßigung für Leerbeförderung; Verstöße gegen den Vertrag; Umstationierung. 127, 289. Eisenbahngesellschast, preußische, s. Eisenbahnunternehmer. Eisenbahnrecht, Eisenbahnwesen, preußische Eisenbahngesetze. S. Syst. Reg. § 162. 1) Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft für Per­ sonen- und Sachschaden aus dem Unfall eines Durchgangszuges im pol­ nischen Korridor. 124, 204. — 2) Rechtsweg für die Klage einer Stadt­ gemeinde gegen die Reichsbahn-Gesellschaft auf Ausführung von Wege­ anlagen, die in einem Beihilfevertrage der Stadt mit dem ehemaligen preußischen Eisenbahnfiskus (beim Planfeststellungs-Verfahren über den Umbau einer Eisenbahnstrecke) vereinbart worden sind. 125, 396. — 3) Übernahme von Eisenbahn-Unternehmungen durch den Staat (Zwangs­ verstaatlichung); Verfahren, Rechtsweg. (Preuß. Ges. v. 3. Nov. 1838 §42.) 125, 216. — 4) Eisenbahnbetriebsunfall, wenn ein Fahrgast auf dem Bahnsteig durch einen Postkarren verletzt wird? 126, 137.

Eisenbahnunternehmer.

1) Haftung für den durch die Eisenbahnanlage an einem Nachbargrundstück entstandenen Schaden. 122, 134. — 2) Rechts­ weg zulässig für die Klage einer preußischen Eisenbahngesellschaft gegen den Staat auf Entschädigung für die Entziehung eines Gewerbesteuer­ privilegs. 130, 313.

Eisenbahn-Verkehrsordnung

(23. Dezember 1908). 1) Eisenbahnspediteur; Auftrag, Güter abzurollen; Stempelsteuer. 125, 385. — 2) Inwieweit sind außerhalb des Beförderungszwanges freie Vereinbarungen der Bahn mit einem Beförderungsbeteiligten zulässig? 130, 76. — 3) Der Tarif­ zwang dient nur dazu, den Beförderungszwang sachgemäß durchzuführen; er reicht nicht weiter als dieser. 130, 81.

Elektrische Anlagen.

1) Elektrische Anlagen im Sinne von § 6a des Telegraphenwege-Gesetzes (eingefügt durch Verordnung vom 13. Februar 1924, RGBl. I S. 118) sind solche Anlagen, denen die Verwendung elektrischer Kraft wesentlich ist. Elektrisch betriebene Schienenbahnen und elektrische Überlandwerke gehören u. a. dazu. 123, 406 (411). — 2) Ein Tunnel gehört notwendig zu einer Untergrundbahn; wird diese elektrisch betrieben,

so ist der Tunnel notwendiger Bestandteil der elektrischen Anlage. 123, 406 (411/2). Elsaß-Lothringen. Rechtsweg für Ansprüche der aus E.-L. vertriebenen Deutschen (wegen „Liquidierung" ihres Eigentums durch Frankreich) gegen das Deutsche Reich. 121, 7. Eltern und Kinder; elterliche Gewalt. Syst. Reg. §§ 185flg. Meinungs­ verschiedenheiten der Eltern, deren Ehe (unter Alleinschuld des einen) geschieden ist, über die Berufswahl des (vermögenslosen) Kindes; An­ wendung des § 1629 BGB. 129, 18. Empsangsdediirstige Willenserklärungen. Syst. Reg. §30IV. Enteignung (außer bei Grundeigentum). Syst. Reg. §§ 166, 167. 1) Ent­ eignung kann, außer in völliger Wegnahme eines Rechts, auch darin bestehen, daß es eingeschränkt wird; es muß sich aber stets um einen Einzeleingriff in Rechte bestimmter Personen oder eines bestimmt be­ grenzten Personenkreises handeln. 129, 146 (148/9). — 2) Der § 2 des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vom 18. Februar 1927 bedeutet keine Enteignung der Heilkundigen, die bisher solche Krankheiten behandelt haben. 129, 146 (148). Enteignung von Grundeigentum. Syst. Reg. § 167. 1) Enteignung eines mit Hypotheken belasteten Grundstücks; Aufwertung der durch die hinter­ legte Entschädigungssumme gesicherten Forderung. 121, 73. — 2) Steht ein rechtskräftiger Spruch der Verwaltungsbehörde, der bereits die Geld­ entwertung (jedoch unzureichend) in Betracht zieht, weiteren Ansprüchen aus Entwertung der Enteignungsentschädigung entgegen? 122, 110. — 3) Entschädigung für die Enteignung einer Hypothek (Art. II §4 Reichsges. v. 23. Juni 1923); neues Verfahren zur Erhöhung des Betrags nach dem AufwG.? 122, 167. — 4) Rechtskraft des Urteils über die Ent­ eignungsentschädigung. Kann der Enteignete, weil er seine Forderung unrichtig berechnet habe, nachträglich Erhöhung verlangen? Ausschließung des Rechtsweges durch Vorschriften über Behebung der Wohnungsnot? 123, 44. — 5) Befreiende Wirkung der Hinterlegung (für den Unter­ nehmer) im Enteignungsversahren. 123, 301. — 6) Hat der von der Enteignung Betroffene gegen den Unternehmer auch dann keinen Anspruch auf Erstattung der im Enteignungsverfahren von ihm aufgewendeten Anwaltskosten, wenn der Enteignungsantrag zurückgenommen wird? 126, 216. — 7) In welchem Umfange kann (nach preußischem Recht), wer an einem Grundstück aus privatrechtlicher Dienstbarkeit durchfahrt­ berechtigt ist, bei Tieferlegung der vorbeiführenden Straße gegen den Unternehmer des darauf zielenden Enteignungsverfahrens Ansprüche erheben, weil Dienstbarkeit und Straßenanliegerrecht beeinträchtigt würden? 126, 370. — 8) Rechtsweg bei den ordentlichen Gerichten auch für Angriffe wider die Rechtswirksamkeit eines Vergleichs über die Ent­ eignungsentschädigung (sächs. Recht)? 127, 95. — 9) Kauf statt drohender Enteignung. Kann der Verkäufer, weil die Geldentwertung unzureichend berücksichtigt worden sei, Richtigstellung des Kaufpreises oder nur Um­ wertung des Preises nach den Regeln für Enteignungsentschädigung fordern? 127, 266. — 10) Liegt darin, daß eine Gemeindebehörde die

Genehmigung zum Abbruch eines Gebäudes versagt, Enteignung? 127, 280. — 11) Liegt Enteignung a) darin, daß ein Ortsstatut verbietet, an noch nicht fertigen Straßen Wohngebäude zu errichten? b) Desgl. in der Baubeschränkung, die mit der Offenlegung des endgültigen Fluchtlinien­ planes für die in der Fluchtlinie fallende Fläche eintritt? 128, 18. — 12) Anspruch des Enteigneten auf Geldentschädigung statt einer Ersatz­ anlage. 129, 394. — 13) Für die Preisbemessung in einem Grundstücks­ kaufverträge, der unter dem Drucke drohender Enteignung zustande kam, sind wegen der Folgen der Geldentwertung die für die rechtskräftig fest­ gesetzte Enteignungsentschädigung geltenden Umwertungsgrundsätze auch dann maßgebend, wenn das Enteignungsverfahren noch nicht eingeleitet war. 130, 58. — 14) Auslegung des § 6 des preuß. Ges. über ein ver­ einfachtes Enteignungsverfahren vom 26. Juli 1922: zwei verschiedene Entschädigungen (1. für Entziehung des Grundeigentums und 2. für Besitzverlust). 130, 180 (183).

Entlassung. 1) E. (sofortige) aus

dem Dienstverhältnis (wichtiger Grund, Kundgebung, schlüssige Handlungen, unterlassene Geltendmachung). 122, 38. — 2) E. nach Kündigung; Schadensersatzanspruch des Geschäftsherrn wegen Berschuldens des Angestellten; Verweigerung vertraglichen Ruhe­ gehalts. 123,216.

Entlastung der Gerichte. 1) Anwendung der EntlastungsVO. auch auf Ehe­ sachen? 123, 333. — 2) Verfahren beim Reichsgericht, wenn ohne münd­ liche Verhandlung entschieden werden soll. 124, 142. Entlastungsbeweis. Sy st. Reg. §18 und § 145 II (zu § 831 BGB.). E. bei einem durch mehrere Beteiligte verursachten Schaden. 121, 400. Entleiher. Der E. eines Kraftwagens als dessen Halter. 127, 174. Entmilitarisierung der Heeresverwaltung; Rechtsfolgen für Heeresbeamte. 122, 1. Entnahme, rechtswidrige, einer Erfindung. 1) Im Nichtigkeitsverfahren handelt es sich immer nur um den Gegenstand des Patents; sein Schutz­ umfang ist nicht dort, sondern im Verletzungsstreite zu prüfen. 130, 158 (160). — 2) Im Verletzungsstreite kann der Beklagte einwenden, der Patentinhaber habe die Erfindung dem Gegner widerrechtlich entnommen. 130, 158 (160). Entschädigung s. Enteignung, Schadensersatz.

Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren Freigesprochenen. Syst. Reg. § 148 I. 1) Verwaltungs-Vorverfahren und Rechtsweg bei Entschädigungsansprüchen der im Wiederaufnahmeverfahren Frei­ gesprochenen. 129, 293 (296). — 2) Grundsätzliche Unterschiede zwischen der Rechtsstellung der Reichswehrangehörigen und der von Angehörigen des früheren (preußischen) Heeres. 129, 293 (297). — 3) Wird das auf Dienstentlassung lautende Urteil im Wiederaufnahmeverfahren beseitigt, so bleibt die Entlassung dennoch rechtswirksam. 129, 293 (298). — 4) Ent­ schädigung eines nachträglich freigesprochenen Reichswehrsoldaten, der auf Grund rechtskräftigen (auf Dienstentlassung lautenden) Urteils aus dem Heeresdienst entlassen worden ist. 129, 293 (300flg.).

Entscheidung ohne mündliche Verhandlung (nach der EntlastBO. v. 13. Mai 1924) auch in Ehesachen?

Ersatz der Verkündung durch Zustellung?

123, 333. Entwertung des deutschen Geldes s. Geldentwertung. Entziehung von Grundwasser s. Grundwasser. Erbanteil. Unter welchen Voraussetzungen liegt in der Übereignung eines Erbanteils die Auflassung eines zur Erbmasse gehörenden Grundstücks? 129, 122 (124). Erbe. Sy st. Reg. §§ 194 flg. 1) Verhältnis der Pflicht des Erben, ein Verzeichnis des Nachlaßbestandes aufzustellen, zu der Auskunfspflicht gegenüber einem Pflichtteilsberechtigten (und unter Umständen auch einem Vermächtnisnehmer). 129, 240 (241). — 2) Pflicht der sämtlichen Miterben, den Offenbarungseid zu leisten, wenn einer von ihnen im Auftrage der übrigen das Verzeichnis des Nachlaßbestandes aufgestellt hat? 129, 240 (242/5). Erbbaurecht. Syst. Reg. §67. Erbengemeinschaft. Nach dem Tod eines mit Hinterlassung mehrerer Erben verstorbenen Kommanditisten kann an seiner Stelle die Erben­ gemeinschaft ins Handelsregister eingetragen werden. 123, 366. Erbschaft. Syst. Reg. § 194. Vorwegnahme der E. durch Gutsüber­ lassungsvertrag. 123, 52. Erbschastskauf. Syst. Reg. §207. Erdöl. Preußische Notverordnung vom 10. Oktober 1927 über einen er­ weiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Stein­ kohle und Erdöl vom Staatsgerichtshof f. d. Deutsche Reich für ver­ fassungsrechtlich unzulässig erklärt. 124, Anhang 19. Erfindung. Syst. Reg. § 157. 1) Zeitlich beschränkte Überlassung einer Erfindung zur Benutzung und Ausbeutung als Pacht? 122, 70. — 2) Kennzeichen der Betriebserfindung und der Diensterfindung. 127, 197. — 3) Im Nichtigkeitsverfahren handelt es sich immer nur um den Gegen­ stand des Patents; sein Schutzumfang ist nicht dort, sondern im Ver­ letzungsstreite zu prüfen. 130, 158 (160). — 4) Im Verletzungsstreite kann der Beklagte einwenden, der Patentinhaber habe die Erfindung dem Gegner widerrechtlich entnommen. 130, 158 (160). Erfüllungsgehilfe. Syst. Reg. § 102. 1) Direktor einer auch Bank­ geschäfte betreibenden Sparkasse als E. des Sparkassenunternehmens bei Erteilung von Auskunft (ohne vertragliche Verpflichtung) über die Kreditwürdigkeit Dritter. 126, 50. — 2) Sind die beim Rennen beteiligten Motorradfahrer Erfüllungsgehilfen des Veranstalters? 127, 313. Ersüllungsgefchast (bei Gläubigeranfechtung). Syst. Reg. § 153. Erfüllungsort. Syst. Reg. §97. 1) Unterschied zwischen Erfüllungsort und bloßem Zahlungsort (bei Wertpapieren, zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs an ausländischen Plätzen). 126, 210. — 2) Bedeutung des Erfüllungsortes für das anzuwendende Recht (internaüonales Privat­ recht). 126, 200. Ergänzung gerichtlicher Entscheidungen. 1) E. von Urteilen; ihre Grenzen (keine Berichtigung der Gründe). 122, 332. — 2) Keine nachträgliche

Ergänzung des Zuschlagsbeschlusses durch den Zwangsversteigerungs­ richter. 129, 155. Erläuterung. Wann ist ein Bild ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts in eine selbständige wissenschaftliche Arbeit ausgenommen? (Bildzitat.) 180, 196 (199flg.).

Erledigung des Rechtsstreits. Wenn der Beklagte gegen

ein zu seinen Ungunsten ergangenes vorläufig vollstreckbares Urteil Berufung einlegt und sie (nachdem das Urteil dann vollstreckt worden ist) unter Bestreiten des Klaganspruchs weiterführt, obwohl er auf Wiederherstellung des früheren Zustandes verzichtet hat, so kann der Kläger einen Sachantrag stellen und braucht sich nicht mit einem Erledigungsantrage zu begnügen. 130, 393 (396). '

Ermächtigungsgesetz,

thüringisches. Der § 3 Abs. I des thüringischen Er­ mächtigungsgesetzes vom 29. März 1930 ist mit dem Reichsrecht (RVerf. Art. 129) unvereinbar, weil er wohlerworbene Beamtenrechte verkürzt. 129, 236.

Error in judicando (Irrtum in der

Entscheidung). Irrtum in der Ent­ scheidung, nicht Verfahrensmangel (error in procedendo) liegt z. B. vor, wenn das Landgericht die Klage eines Aktionärs auf Anfechtung eines Generalversammlungsbeschlusses zu Unrecht abweist, weil es rechts­ irrtümlich glaubt, die Klage sei verspätet erhoben, der Beschluß also nicht wirksam angefochten. 123, 207.

Error in procedendo (Verstoß gegen Verfahrensregeln). 123, 207. Ersatzanlage. Anspruch eines Enteigneten auf Geldentschädigung statt einer Ersatzanlage. 129, 394. Ersatzanspruch. Vgl. Schadensersatz (Syst. Reg. § 95). E. eines Gesell­ schafters wegen Aufwendungen; Umwertung. 126, 186. Ersatzraum-Sicherung als Maßregel des Mieterschutzes bei Aufhebung eines Mietverhältnisses. 122, 57. Ersatzzustellung durch Niederlegung beim Distriktsvorsteher (im rechts­ rheinischen Bayern). 122, 290. Ersitzung. (Für bewegliche Sachen s. Syst. Reg. § 55.). 1) Ersitzung des Rechts eines Straßenhändlers, auf dem Bürgersteig einer großstädtischen Straße seinen festen Verkaufsstand einzunehmen? 125, 108 (110). — 2) Ersitzung eines dinglichen Rechts an einem Grundstücke, für das kein Grundbuchblatt angelegt ist? 125, 110. — 3) Wer nur tut, was er auf Grund Gemeingebrauchs für seine Befugnis hält, kann daraus kein Sonderrecht kraft Ersitzung herleiten. 125, 110. — 4) Ersitzung des Rechts auf Fortsetzung eines Tuns? (Rechtskräftiges klagabweisendes Urteil, das unlauteren Wettbewerb verneint.) 125, 161. — 5) Gegenüber der Ersitzung kann ungerechtfertigte Bereicherung geltend gemacht werden. 130, 69 (72/3).

Erster Anschein s. Beweis des ersten Anscheins. Erwerber. Kann Erwerber eines Grundstücks (im

Sinne des § 14 AufwNov. v. 9. Juli 1927) auch jemand sein, der nicht als Eigentümer im Grundbuch eingetragen wird? 127, 341.

Erwerbsbeschränkte. Dienstverträge zwischen Erwerbsbeschränkten und einem städtischen Arbeitsamt; Anwendung des bürgerlichen Rechts. 121, 283. Erwerbsgeschäst, selbständiges, der Ehefrau, s. Ehefrau. Erwerbslosensürsorge. Syst. Reg. §370, §375a. Erwerbsunfähigkeit. Bedeutung der erst nach Rechtskraft des Vorprozeß­ urteils erkennbar gewordenen Ursachen der Erwerbsfähigkeit, die in jener Entscheidung als Unfallfolge angesehen wurde. 129, 316. Exceptio doli generalis s. Einrede allgemeiner Arglist. F

Fabriken und ihr Großgewerbe. 1) Entschädigung nach dem BranntweinmonopolG., Aufwertung. 121, 94. — 2) Aktiengesellschaft mit Neben­ leistungspflichten (Rübenzuckerfabrik). 121, 238. — 3) Verunreinigung der Weser durch Abwässer von Kaliwerken. 121, Anhang 1. — 4) Maschinenfabrik, Ausnutzung eines Patents auf Zentrifugal-Pumpen. 122, 70. — 5) Chemische Fabrik, Patent auf Geräte zur Azetylen-Ent­ wicklung; Verfahrensbenutzung durch Anfertigung von Maschinenzeich­ nungen? 122, 243. — 6) Patent auf Herstellung von Buntpapierbahnen. 123, 58. — 7) Patent auf Entgasung von Metallteilen in Vakuumröhren. 123, 252. — 8) Vollverschmelzung von Aktiengesellschaften im west­ deutschen Industriegebiet (Bergbau, Gußstahlfabrikation). 124, 279. — 9) Verlängerter Patentschutz an einer Gleisrückmaschine; Kauf und Lizenzvertrag. 124, 317. — 10) Anfertigung von Werkstattzeichnungen für eine Anlage (Sulfatofen), die im Auslande herzustellen ist, kann unter Umständen im Jnlande das Patent verletzen. 124, 368. — 11) Nebenleistungs-GmbH.; Herstellung von Preßhefe; Einziehung von Geschäftsanteilen. 125, 114. — 12) Patent auf Tabelliervorrichtungen; amerikanischer Inhaber; Prioritätsfrage. 125, 182. — 13) Unter welchen Umständen fällt die Abnahmepflicht einer Zuckerraffinerie bei völliger Zerstörung ihrer Fabrik weg? Einfluß auf die Lieferpflicht der Roh­ zuckerfabrik? 125, 236. — 14) Patentverletzung (Umlaufpumpen). 125, 391. — 15) Patentverletzung (Bodenauflockerungsmaschine). 126, 62. — 16) Patentlizenz (Türbänder). 126, 65. — 17) Abhängiges Patent (Transformatoren). 126, 127. — 18) Zwangslizenz (Bäckereimaschine). 126, 266. — 19) Patentverkauf (Lampenschirme). Was gehört zur Ver­ schaffung des Rechts? 126, 280. — 20) Konsortialverhältnis zwischen Jndustriegesellschaften. (Stinnes-Gruppe.) 126, 287. — 21) Brand von Fabrikhalden; Schadensersatzansprüche der Nachbarn? 127, 29. — 22) Betriebs- und Diensterfindung. (Schienenbefestigung für Eisen­ bahnen.) 127, 197. — 23) Werbeanzeigen (Fabrik-Reklame) als Werke des Kunstgewerbes. 127, 206. — 24) Rechnungslegung bei Zwangs­ lizenz. 127, 243. — 25) Unlauterer Wettbewerb (Pflüge, landwirtschaft­ liche Geräte). 127, 321. — 26) Nebenleistungs-GmbH. (Rübenzucker­ fabrik); Kündbarkeit. 128, 1. — 27) Nachbesserungen an verkaufter Maschine; gehemmte Verjährung des Wandelungsanspruchs; Bereiche­ rungsanspruch? 128, 211. — 28) Beschaffenheitsangabe; Bedeutungs-

wandel; täuschende Wirkung? (Bembergseide.) 128, 264. — 29) Betriebs­ unternehmer und Betriebsleiter. 128, 320. — 30) Wahlkauf (Maschinen), Weigerung des Käufers, Selbsthilfeverkauf. 129, 143. — 31) Be­ stätigungsschreiben (Bestellung auf Matrizenstahl) hingenommen; den­ noch Anfechtung wegen arglistiger Täuschung? 129, 347. — 32) Verlust­ ersparnis bei Ansprüchen wegen Patenwerletzung? (Glühlampen.) 130, 108. — 33) Rechtswidrige Entnahme einer Erfindung; Beachtung des Schutzumfangs? (Schaltvorrichtung bei Wäschekastenmangeln.) 130, 158. — 34) Ausdehnung des Patent- und des Warenzeichenschutzes auf Gegen­ stände, die mit dem geschützten oder gezeichneten verbunden sind? (Heiz­ kissen und Schalter.) 130, 242. — 35) Verpachtung der Beteiligungs­ ziffer eines Kaliwerkes an ein anderes. 130, 275. — 36) Können KohlenJndustrie-Vereine für ihre Mitglieder Zwangslizenz nachsuchen? (Hilfs­ maschinen des Bergbaues.) 130, 360. — 37) Abrede, daß eine Ware „neutral ausgestattet" zu liefern sei? (Ausfuhrhandel.) 130, 379. — 38) Bergschaden und tektonische Senkungen. 130, 161. Fahrgast im Sinne der Unfallversicherung. 125, 7. Fahrlässigkeit. Syst. Reg. § 42 IV. 1) F. bei unfreier Benutzung eines Schriftwerks (Rechentabellen) als Unterlage für ein anderes; unzureichende Beachtung einer Rechtsauskunft, der fälschlich entnommen wurde, daß bloßes Auswählen und Weglassen genüge. 121, 357. — 2) F. eines Beamten auch dann, wenn sein Verhalten von vorgesetzten Stellen, die darum wußten, nicht beanstandet wurde? 125, 85. — 3) Sorgfaltspflicht des Arztes bei der Abfassung eines Rezeptes; Verwendung einer gewissen Abkürzung ohne die volle Sicherheit, daß sie von Apothekern allgemein richtig verstanden werde. 125, 374. — 4) Grobe F. bei Patentverletzung; je nach den Umständen können Erkundigungen geboten sein, deren Unter­ lassung grobe F. begründet. 125, 391. — 5) Vorschriftswidrige Lichter­ führung eines Schiffes. 125, 65. — 6) Sorgfaltspflicht des Unternehmers bei Beförderung von Fahrgästen auf einem Binnenschiff. 126, 329. — 7) F. des Geschädigten, der es unterläßt, entstandenen Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden. 126, 81. — 8) Fahrlässige Urheberrechtsverletzung durch das Verhalten des Geschäftsführers einer GmbH. 127, 206 (217). — 9) Fahrlässigkeit durch mangelhafte Ausführung eines Werkes (undichte Gasuhr). 127, 218. — 10) Aussetzen ruhiger Überlegung bei einem Rennfahrer als Fahrlässigkeit (unvorsichtiges Umschauen). 127, 313. — 11) Nautisches Verschulden des SchiffseignerSchiffers (Binnenschiffahrt). 127, 72. — 12) Fahrlässigkeit des Ver­ anstalters und Leiters einer Treibjagd, dessen unvorsichtiger Jagdgast einen anderen durch Fehlschuß verletzt. 128, 39. — 13) Sorgfaltspflichten des Führers und Halters von Kraftfahrzeugen; des Eigentümers einer Landstraße bei Vornahme von Straßenbauarbeiten; des durch einen Scheinwerfer geblendeten Wegbenutzers. 128, 149. — 14) Verschulden eines behandelnden Arztes. 128, 121. — 15) Kann bei unerlaubten Handlungen Haftung für Fahrlässigkeit durch stillschweigende Ver­ einbarung ausgeschlossen werden? 128, 229. — 16) Unterlassene An­ bringung eines Seezeichens. 128, 353. — 17) Fahrlässige Urheberrechts-

Verletzung durch Benutzung einer als unfertig überlassenen Handschrift. 128, 285 (297). Fahrzeuge s. Eisenbahn, Kraftfahrzeug, Luftfahrt, Schiffahrt. Faksimile. 1) Bei gesetzlich vorgeschriebener Schriftform (§ 126 Abs. 1 BGB.) genügt das Faksimile der Unterschrift nicht, weil es keine eigenhändige Namensunterzeichnung ist. 125, 72. — 2) Als Unterzeichnung eines Briefes aber kann der Faksimile-Stempel ausreichen. Er genügt dann, sofern nach dem Vertrag ein „Brief" erforderlich ist. (Anwendung auf Versicherungsverträge.) 125, 72/73. — 3) Schutz einer Faksimile-Ausgabe als Werk der Lichtbildkunst. (Codex aureus in München.) 130, 196. Fälligkeit. Syst. Reg. §§ 91fXö., 98, 99. 1) Vorzeitige Fälligkeit des Auf­ wertungsbetrags (§25 Abs. 1 Satz 2 AufwG.); nur unmittelbar ein­ tretende oder auch die vom Gläubiger durch Kündigung herbeigeführte? 121, 269. — 2) Die Frankengrundschuld des schweizerischen Goldhypotheken-Gläubigers wird nicht vor dem 9. Dezember 1935 fällig. 130, 220 (226). Familienstandsklage. Kann die uneheliche Mutter eines für ehelich er­ klärten Kindes, weil die Ehelichkeitserklärung wegen Mangels wesent­ licher Voraussetzungen unwirksam sei, gegen den Vater des Kindes auf dessen Herausgabe klagen, bevor der Familienstand des Kindes im Kind­ schaftsstreite festgestellt ist? 122, 24. Feindliche Beschlagnahme. Wirkung feindlicher Beschlagnahme auf das Guthaben eines Deutschen bei der Zweigniederlassung einer deutschen Bank im besetzten Gebiet; Haftung der Bank infolge eines Eilauftrages an die Zweigniederlassung (zur Guthabenüberweisung in ungefährdetes Gebiet), den diese nicht rechtzeitig ausführte. 130, 23 (27, 30, 32). Fernmelderecht. Erwächst, wenn ein Rundfunk-Teilnehmer eine durch den Unterhaltungs-Rundfunk übermittelte Nachricht tatsächlichen Inhalts oder Tagesneuigkeit durch ein unentgeltlich verteiltes Extrablatt weiter­ verbreitet, den Sendegesellschaften gegen ihn ein Unterlassungsanspruch? 128, 330. — Vgl. auch Syst. Reg. §165. Fernsprechleitung. Wieweit haftet die Deutsche Reichspost für Beschädigung körperlicher Sachen des Eigentümers eines Grundstücks, durch dessen Luftraum sie eine Fernsprechleitung legt? 126, 28. Festigung der deutschen Währung. Ihre Bedeutung für die Aufwertung; die Renten- (später Reichs-) Mark gewährte wieder eine feste Rechnungs­ größe für Forderungswerte, brachte aber noch keine Beruhigung der wirtschaftlichen Verhältnisse. 123, 371 (375/6). — Vgl. auch Aufwertung, Geldentwertung, Reichsmark. Feststellungsklage. Syst. Reg. §303. 1) F. mit dem Zwecke, behördliche Genehmigung für einen Grundstücksverkauf zu erreichen. Kann sie auch als Widerklage dahin erhoben werden, daß dem Käufer keine Rechte aus dem Kaufverträge zustehen? 121, 154. — 2) Was bedeutet, wenst Leistungs- und Feststellungsklage erhoben worden ist, ein Zwischenurtei^

über den Grund für die Feststellungsklage? 122, 284. — 3) Feststellung der Unwirksamkeit eines Vereinsbeschlusses, der über ein Mitglied aus­ spricht: wenn es nicht schon ausgetreten wäre, hätten wir es ausgeschlossen.

122, 266. — 4) Ist Feststellungsklage auf Aufwertung des in einem Kaufangebot bestimmten Preises zulässig, wenn dabei Verhältnisse mit in Betracht kommen, die noch in der Zukunft liegen? 123,232. — 5)Rechts­ kraftwirkung des die negative Feststellungsklage abweisenden Urteils; sachliche Abweisung bedeutet in der Regel die positive Feststellung des Gegenteils. 126, 18. — 6) Ist Jnzident-Feststellungswiderklage zulässig über einen bestimmten Lieserungsanspruch, von welchem der aus dem­ selben Vertragsverhältnis erhobene Klaganspruch (auf Zahlung von Kaufpreis) und der Widerklageanspruch (auf Leistung von Schadensersatz) abhängen? 126, 234. — 7) Voraussetzungen der Feststellungsklage bei Ansprüchen aus dem Kraftfahrzeuggesetz; Feststellung des Rechtsver­ hältnisses in bezug auf seine künftige Entwicklung. 127, 179. — 8) Auch Rechtsbeziehungen der einen Prozeßpartei zu einem Dritten können Gegenstand der Feststellungsklage sein. 128, 92. — 9) Kann die Fest­ stellung des Aufwertungsbetrags der Entschädigung, die für den Fall des Verzichts auf ein lebenslängliches Wohnungsrecht vereinbart worden ist, schon vor der Erklärung dieses Verzichts verlangt werden? Interesse an alsbaldiger Feststellung; Möglichkeit, schon jetzt Leistungsklage zu erheben. 128, 359. — 10) Feststellungsklage eines Volksschullehrers (gegen den Preußischen Staat) wegen seines ruhegehaltsfähigen Dienst­ einkommens. 129, 31. — 11) Die Feststellung der Schadensersatzpflicht dem Umfange nach zu begrenzen, ist beim Urteil (auf Feststellung) nicht erforderlich, wenn es sich um einen einzigen Anspruch handelt (schuldhafte Verletzung des Urheberrechts an einem bestimmten Werke); die Be­ grenzung kann dann dem künftigen Streit um den Leistungsantrag überlassen werden. 130, 196 (208). Feuerschutz, vorbeugender, in Theatern u. dgl.; gehört er zu den öffentlichrechtlichen Aufgaben der Gemeinde? 123, 345 flg. Feuerversicherung. Sy st. Reg. § 137IV. 1) Der Hypothekengläubiger ist nach Fälligkeit seines Anspruchs befugt (§ 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB.), die Versicherungsentschädigung einzuziehen; es bedarf zuvor keiner Beschlagnahme zu seinen Gunsten. 122, 131 (133). — 2) Ein­ wendungen des Versicherers aus der Person des Versicherungsnehmers gegen den Hypothekengläubiger (der aus BGB. § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 klagt). 122, 133. — 3) Der Hypothekengläubiger ist, wenn er den Anspruch aus § 1128 Abs. 2, § 1282 Abs. 1 BGB. gegen den Versicherer geltend macht, nicht verpflichtet, seine Hypothekenrechte an diesen abzu­ treten; anders bei Klage aus § 101 VVG. 122,131 (134). — 4) Inwieweit wird der Mieter dem Vermieter gegenüber von einer (sonst bestehenden) Haftung für Brandschaden dadurch befreit, daß er die Zahlung der vom Vermieter zu entrichtenden Feuerversicherungs-Prämien übernommen hat? Muß der Versicherer eine solche Vereinbarung gegen sich gelten lassen? Wie regelt sich die Beweislast zwischen Versicherer und Mieter, wenn jener von diesem Ersatz der dem Vermieter gezahlten Brandschadens­ summe verlangt? 122, 292. — 5) Welche Wirkung hat es, wenn bei einem Versicherungsverträge die Vorschriften über die Unterversicherung weg­ bedungen werden? 127,303. — 6) Klausel in Feuerversicherungsverträgen,.

daß der Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung spei ist, wenn sich der Versicherungsnehmer bei Ermittelung des Schadens einer arglistigen Täuschung schuldig macht; Auslegung. 124, 343. — 7) Unter welchen Voraussetzungen ist die Auslegung der Allgemeinen Versicherungs­ bedingungen einer öffentlichen Feuerversicherungsanstalt vom Revisions­ gericht nachzuprüfen? 124, 330. — 8) Was bedeutet es bei annahme­ pflichtigen öffentlichen Feuerversicherungsanstalten für das Kündigungs­ recht des Erwerbers eines Gebäudes, wenn die Allgemeinen Bedingungen der Anstalt bestimmen, daß bei nicht annahmepflichtigen Versicherungen sowohl der Erwerber als die Gesellschaft mit einmonatiger Frist kündigen können? 124, 330. — 9) Aufgaben und Befugnisse des Gerichts, wenn es nach einem mißlungenen Schätzungsverfahren auch über die Höhe des Schadens (nach § 64 Abs. 1 des VersicherungsvertragsGes.) selbst zu ent­ scheiden hat; freie Würdigung des Streitstoffes (ZPO. §§ 286, 287). 130, 104. — 10) Beweispflicht des Versicherers für die Behauptung, daß der Schaden durch Verschulden des Versicherungsnehmers verursacht worden sei; Beweis des ersten Anscheins. 130, 263. Feuerwehr. 1) Haftet die Gemeinde (hannov. Landgemeinde) den Hinter­ bliebenen auf Schadensersatz, wenn ein Mitglied der Pflichtfeuerwehr in Ausübung der Feuerlöschtätigkeit tödlich verunglückt? 122, 298. — 2) Kann eine Stadtgemeinde von den (mit Lustbarkeitssteuer belegten) Theaterunternehmern, denen sie für die Vorstellungen Feuerwehrleute als Feuerschutzwache stellt, eine Vergütung nach Grundsätzen des bürger­ lichrechtlichen Dienstvertrags verlangen? 123, 344. — 3) Sind Mitglieder freiwilliger Feuerwehren, wenn sie sich im Löschdienste befinden, nach preußischem Recht als Gemeindebeamte anzusehen? 124,159. — 4) Welche Vorschriften der Kraftfahrzeug-Verordnung gelten für Kraftfahrer der Feuerwehr im Dienst? 129, 303 (304). — 5) Haftet die Gemeinde für Schaden, den ein Beamter der Berufsfeuerwehr verschuldet hat? 129, 303 (306). Finanzbeamte s. Landesfinanzbeamte, Reichsfinanzdienst. Finanzbehörde. Kann gegen einen Sicherungsübereignungsvertrag, den eine Finanzbehörde zur Sicherung von Tabaksteuern mit dem Steuer­ schuldner geschlossen hat, Nichtigkeit wegen Kredittäuschung (§ 138 BGB.) geltend gemacht werden? 127, 337. Finanzierung (Geldbeschaffung). Finanzierung von Unternehmungen durch Zusammenschluß von Jndustriegesellschaften s. Konsortialverhältnis. Firma. Syst. Reg. § 210. Wann ist die Firma einer GmbH, (die allein dem Gegenstände des Unternehmens entnommen ist) geeignet, eine Täuschung über die Art oder den Umfang des Geschäfts herbeizuführen? Firmenkern (gesetzlich schlechthin notwendiger Teil) und Firmenzusatz (nicht notwendiger Teil). 127, 77. Fischereirecht. Syst. Reg. §59. Fiskus. Syst. Reg. § 22II (jur. Personen), §3751 (Beamtenrecht). Nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen muß der Fiskus, dem das Vermögen einer juristischen Person anfällt, für deren Schulden aufkommen. 130, 177. Fixgeschäfte. Syst. Reg. §241.

Fluchtliniengesetz, preußisches, vom 2. Juli 1875.

Sy st. Reg. § 168. 1) Enthält die Baubeschränkung, welche mit der Offenlegung des end­ gültig festgesetzten Fluchtlinienplanes für die in die Fluchtlinie fallende Grundfläche eintritt, eine Enteignung? 128, 18 (28). — 2) Begriff der historischen Straße im preußischen Fluchtlinienrecht. 128, 18 (22—25). — 3) Wie weit reicht die Befugnis der Landesgesetzgebung, den Anspruch des Eigentümers eines in die Fluchtlinie fallenden Grundstücks auf an­ gemessene Entschädigung für die damit verbundene Baubeschränkung zu regeln? 128, 18 (30-34). Flüchtlingslehrer (von Polen verdrängte). Verfolgung und Sicherung ihrer Gehaltsansprüche gegen den Preußischen Staat. 129, 37. Flüsse, öffentliche. Sy st. Reg. §83. Verunreinigung der Weser (aus der Bremen sein Trinkwasser entnimmt) durch Abwässer von Kaliwerken; Zuständigkeit des Staatsgerichtshofes; Bedeutung behördlicher Genehmi­ gung des Betriebes der Werke. 121, Anhang 1. kob-Klausel (free on board). 1) Inwieweit werden Vorbehalte über Ent­ bindung von der Leistungspflicht bei Lieferungsschwierigkeiten dadurch beeinflußt, daß dem Vertrage die fob-Klausel beigefügt wird? 123, 97 (100). — 2) Die fob-Klausel kann reine Spesenklausel sein. 123, 101. — 3) Übernahme der Transportgefahr mit der fob-Klausel schließt nicht ohne weiteres die Gefahr verzögerter Lieferung in sich. 123, 102. Form der Rechtsgeschäfte. Syst. Reg. § 33. 1) Form der Verpflichtungs­ übernahme durch Stadtgemeinden (Preußen, östliche Prov.); Dienst­ beendigungsvertrag mit einem Dauerangestellten. 121, 14. — 2) Partei­ vereinbarungen über die Formerfordernisse vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung. 121, 30. — 3) Formvorschriften für Darlehensschuldscheine (§ 40 Abs. 3, § 30 Abs. 3 AnlAblG.) von Gemeinden; müssen sie den Er­ fordernissen für Verpflichtungsurkunden der Gemeinden genügen? 125, 213. — 4) Form der Schenkungsversprechen. 125, 380. — 5) Bedarf der Vertrag, durch den sich der Grundstückseigentümer verpflichtet, ein ding­ liches Vorkaufsrecht zu bestellen, der Form des § 313 BGB.? Wird der Mangel der Form durch Eintragung des Vorkaufsrechts ins Grundbuch geheilt? 125, 261. — 6) Ist gerichtliche oder notarielle Form (§ 15 Abs. 4 GmbH.-G.) auch für den Vertrag nötig, durch den sich jemand der Gesell­ schaft gegenüber verpflichtet, einen Geschäftsanteil zu erwerben, den ihm auf Veranlassung der Gesellschaft ein Gesellschafter durch Voll- oder Teil­ abtretung verschaffen soll? 127, 65. — 7) Formvorschriften für eine vom Kreistag erteilte Vollmacht (§ 137 Abs. 3 der preuß. KreisO. f. d. östl. Prov. v. 13. Dez. 1872/19. März 1881). 123, 358. — 8) Leistungen, die nur für die Bereitwilligkeit zum Abschluß oder zur Verlängerung des Vertrags gewährt werden, sind keine dem Formzwang (z. B. bei Grund­ stücksmiete der Schriftform, § 566 BGB.) unterliegenden Bestandteile des Vertrags. 123, 171. Formblatt, Formular. 1) Für die durch Rechtsgeschäft bestimmte schriftliche Form gelten die strengen Vorschriften des § 126 BGB. nur im Zweifel; es sind abweichende Vereinbarungen zulässig. Ein handschriftlich aus­ gefülltes Formblatt mit vorgedruckter Unterschrift (Faksimilestempel) kann Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI-CXXX.

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genügen. 125, 73/74. — 2) Ausgefülltes Formblatt mit vorgedruckter Unterschrift als „Brief" im Sinne von Versicherungsbedingungen. (VVG. § 39.) 125, 74. Frachtgeschäft. Sy st. Reg. §247; Eisenbahnen § 248, Binnenschiffsfracht § 249 II, Seefracht § 251. 1) Verlust des Anspruchs (gegen den Absender) auf Liegegeld durch verspätete Geltendmachung des Frachtführer-Pfand­ rechts? 122, 221. — 2) Bedeutung der Klausel „frei gegen Lieferschein" im Frachtverkehr. 122, 221. Fragepslicht, richterliche. Syst. Reg. § 295. Fraktionen, Sachbefugnis vor dem Staatsgerichtshof, s. Landtagsfraktionen. Frankengrundschuld (schweizerische Goldhypotheken). 1) Das Goldhypotheken-Abkommen mit der Schweiz (6. Dez. 1920, Zusatzabk. v. 25. März 1923) bezweckte, die schweizerischen Gläubiger gegen die Folgen der Markentwertung zu schützen; es gewährte ihnen Vorteile, wie sie sonst keinem Gläubiger deutscher Schuldner eingeräumt worden sind. 130, 220 (222, 225). — 2) „Mark" im Sinne des Abkommens (Hauptabk. Art. 2a) ist die im Jahre 1920 im Umläufe gewesene Papiermark. 130,220 (222). — 3) Die Frankengrundschuld des schweizerischen Goldhypothekengläubigers wird nicht vor dem 9. Dezember 1935 fällig. 130, 220 (224, 226). — 4) Beim Abschluß des Zusatzabkommens (26. März 1923) dachten die Vertragsstaaten nicht mehr an die Möglichkeit, daß der ersten Frist noch eine selbständige Bedeutung zukomme; im Hinblick auf den Gang der deutschen Währungsentwicklung rechneten sie nur noch mit einer einheit­ lichen Gesamtfrist für die Hinausschiebung der Fälligkeit bis zum 9. Dezember 1935. 130, 220 (226). „Frei gegen Lieferschein", Klausel im Frachtverkehr; Bedeutung. 122, 221. Freiheit. Die den Beamten gewährleistete Freiheit ihrer politischen Ge­ sinnung umfaßt das Recht, sich bei einem zugelassenen Volksbegehren ohne Rücksicht auf dessen Inhalt einzutragen und beim Volksentscheid abzustimmen. 127, Anhang 1. Freiheitsgesetz. Volksbegehren auf Erlaß eines Gesetzes „gegen die Ver­ sklavung des deutschen Volkes". Streit um das Recht der Beamten, sich bei dem Volksbegehren einzutragen. 127, Anhang 1. Freisprechung im Wiederaufnahmeverfahren, Entschädigung. Syst. Reg. § 148 I. Entschädigung eines im Wiederaufnahmeverfahren freigesproche­ nen Reichswehrsoldaten, der auf das rechtskräftige Urteil hin aus dem Heeresdienst entlassen worden ist. 129, 293. Freizeichnung. 1) Ladeschein-Klausel, wonach sich der Schiffseigner und Frachtführer (Binnenschiffahrt) von der Haftung für Fahruntüchtigkeit des Schiffes freizeichnet; Auslegung. 125, 422. — 2) Die kob-Klausel in ihrer üblichen Bedeutung braucht nicht den Sinn zu haben, daß eine in den allgemeinen Geschäftsbedingungen enthaltene Freizeichnung (von den Wirkungen ungewöhnlicher, die Lieferung hindernder Umstände) außer Kraft gesetzt werde. 123, 97. — 3) Auslegung von Freizeichnungs­ klauseln unter Fabriken, die voneinander abhängig sind (Rohzucker­ fabrik und Raffinerie); Befreiungsgrund der höheren Gewalt. 125, 238flg.

Friedensmark. Aufwertung der Reichsmark (weil sie, mit der Friedensmark verglichen, einen geringeren Wert darstelle) abgelehnt; der Wertunter­ schied sei nicht so groß, daß er zum Entwertungsausgleich nötige. 126, 386 (390/400).

Friedensmiete. Ist die durch Vergleich der Mietparteien vor dem Miet­ einigungsamt bestimmte „Friedensmiete" eine vereinbarte oder eine gesetzliche Miete? 124, 225.

Friedensvertrag s. Versailler Vertrag. Syst. Reg. § 387. Frist. Gesetzliche Fristen s. Syst. Reg. § 12 (sachliches Recht), § 298 (Prozeß­ recht). 1) F. für die Einlegung von Rechtsmitteln. Wird sie durch Zu­ stellung des Urteils an eine nicht prozeßfähige Partei in Lauf gesetzt? 121, 63. — 2) Genügt es, wenn die nach § 20 AufwG. ausgeschlossene dingliche Haftung erst durch § 14 AufwNov. begründet wird, die Frist des § 416 BGB. aber beim Inkrafttreten der AufwNov. schon abgelaufen war? 128, 68. — 3) Klagerhebungsfrist nach §5 des preuß. Tumult­ schadengesetzes vom 11. März 1850; unterliegt der Anspruch aus § 1 dieses Gesetzes der dreijährigen Verjährung nach § 852 BGB.? 122,320. — 4) Fünfmonatszeit für den spätesten Anfang der Berufungsfrist (§ 516 ZPO.). Wird sie durch Konkurseröffnung gegen den Berufungskläger unterbrochen? 122, 51. — 5) Genügt zur Wahrung der AufwertungsAnmeldefrist (§ 16 Abs. 1 AufwNov. v. 9. Juli 1927) die bei einer örtlich unzuständigen Aufwertungsstelle nachgeholte Anmeldung? 123, 76. — 6) Wirkungen der Fristsetzung eines Rücktnttsberechtigten (§ 354 BGB.). 123, 388. — 7) Kann der ein Rechtsmittel wegen Fristversäumung ver­ werfende Beschluß, wenn gegen die Versäumnis Wiedereinsetzung in den vorigen Stand erteilt worden ist, mit sofortiger Beschwerde angefochten werden, damit das Rechtsmittelgericht den Beschluß aufhebe? 127, 287. — 8) Ist ein Armenrechtsgesuch nicht ernstlich gemeint, so hat es keine frist­ hemmende Wirkung. 130, 346. — 9) Wenn die Beschwerde nicht statthaft ist, so wird der Lauf der Frist (nach § 519 Abs. 6 ZPO.) nicht bis zur Zustellung des auf die Beschwerde ergehenden Beschlusses gehemmt. 130, 345.

Fürsorgeerziehung. 1) Voraussetzungen der vorbeugenden F. hilfsbedürftiger Minderjähriger. 124,309. — 2) Nicht jede Inanspruchnahme der Fürsorge­ verbände bei vorbeugender Unterbringung eines Minderjährigen außer­ halb seiner Familie ist ausgeschlossen; die Fürsorgeverbände haben nur dann nicht einzutreten, wenn anderweitige Unterbringung besondere Aufwendungen erfordern würde, die über die Grenzen der öffentlichen Fürsorgepflicht hinausgehen. 124, 309 (316).

Fürsorgerecht der Eltern. Syst. Reg. §§187, 188. Meinungsverschieden­ heiten der geschiedenen Ehegatten (deren einer für allein schuldig erklärt ist) über die Berufswahl des Kindes. 129, 18.

Fusion s. Verschmelzung. Fußballer. Gehört das Bild eines erfolgreichen Fußballers in den Bereich der Zeitgeschichte? Wird das berechtigte Interesse des Abgebildeten durch Verwendung des Bildnisses zur Reklame verletzt? 125, 80. 28*

G Garantieversprechen. Syst. Reg. § 139. Gartenarchitekt. Verjährung seiner Bereicherungsansprüche (aus teilweise ausgeführtem Straßenbau). 129, 401. Gattengeschenke, gebräuchliche, Anfechtbarkeit im Konkurse, s. Gelegenheits­ geschenke.

Gattungskaus, Gattungsschulv. Syst. Reg. §93. Gebäudeversicherung. Haftung der Versicherungsentschädigung im Falle der Abtretung einer auf dem abgebrannten Gebäude eingetragen ge­ wesenen Eigentümergrundschuld. 124, 91.

Gebrauchsmuster. Syst. Reg. § 158 II. 1) Rechtfertigt eine nur wört­ liche Störung des Gebrauchsmusterrechts die Erhebung einer Feststellungs­ klage, oder muß der Berechtigte Leistungsklage auf Anerkennung des Rechtes erheben? 127, 197. — 2) Anforderungen an die Offenbarung des Erfindungsgedankens beim Gebrauchsmuster. 128, 205 (208—211). — 3) Raumform beim Gebrauchsmuster. 128, 205 (209); 130, 6. — 4) Ge­ brauchszweck, Neuheit, wahrnehmbare Verschiedenheit des Gegenstandes vom bisher Bekannten. 128, 205 (209). — 5) Auslegung der Gebrauchs­ muster-Anmeldung. 128, 205 (206flg.). — 6) Begriff der „neuen Ge­ staltung, Anordnung oder Vorrichtung" (§ 1 GebrMustG.). 130, 6 (8/9). — 7) Eine Käsepackung kann Gegenstand eines Gebrauchsmusters sein. Als Raumform aber ist dabei nur die Verpackungsart selbst anzusehen, nicht dagegen das, was in die Verpackung hineinkommt. 130, 6 (8).

Gebrauchszweck, besonderer, s. Gebrauchsmuster, Kauf. Gebührenberechnung des Rechtsanwalts. Syst. Reg. §290. 1) In der Zuvielforderung von Gebühren durch den Rechtsanwalt liegt bei Ver­ schulden zugleich auch eine Verletzung der Vertragspflicht aus dem Anwalts-Dienstvertrage. 130, 101 (103). — 2) Unrichtigkeit der Gebühren­ berechnung allein begründet noch keinen Schadensersatzanspruch des Auftraggebers. Es muß hinzukommen, daß der Anwalt schuldhaft seine Gebührenrechnung falsch aufgestellt (oder schuldhaft ihre Richtigkeit ver­ sichert) habe. 130, 101 (103/4).

Geburtsregister. Voraussetzungen der Legitimation eines im Ehebruch empfangenen Kindes durch nachfolgende Ehe mit dem Erzeuger; Fest­ stellung der Legitimation durch das Vormundschaftsgericht behufs Ein­ tragung ins Geburtsregister. 123, 257. Gesährdungshastung. Syst. Reg. §§162flg. 1) Ausschluß der Gefähr­ dungshaftung kann stillschweigend im voraus vereinbart werden. 128, 231. — 2) Gefährdungshaftung des Kraftfahrzeugführers. 130, 169. Gegenseitige Verträge. Syst. Reg. § 107. Bewirkt die Abtretung der Rechte aus einem gegenseitigen Vertrage auch den Übergang der Ver­ pflichtungen des Abtretenden mit unmittelbarer Wirkung zugunsten seines Vertragsgegners? 130, 115 (117/8). Gegenseitigkeit. Syst. Reg. §8. Gegenseitigkeit mit Sowjet-Rußland für die Anerkennung von Ehescheidungsurteilen. 121, 24.

Gehör, rechtliches. Syst. Reg. §§ 294—296, 353. 1) Grundsatz des recht­ lichen Gehörs auch vor Verwaltungsbehörden; diese müssen, bevor sie eine nachteilige Verfügung erlassen, dem, gegen den sie ergehen soll, Gelegenheit zur Äußerung geben. 121, 237. — 2) Beurteilung gewisser Maßregeln beim Reichsentschädigungsamt, die sich mit diesem Grundsätze nicht vertragen. 121, 225—238 (233, 234, 237). Geistesschwache. Syst. Reg. § 21 V. 1) Zwischen Geisteskrankheit und Geistesschwäche besteht nur ein Unterschied dem Grade nach; krankhafte Störung der Geistestätigkeit (§ 104 BGB.) kann in der einen wie in der andern ihren Grund haben. 130, 69 (71). — 2) Für die Frage der Ge­ schäftsunfähigkeit kommt es darauf an, ob bei dem Geistesschwachen in­ folge seines krankhaften Zustandes zur Zeit des Rechtsgeschäfts die freie Willensbestimmung ausgeschlossen war. 130, 69 (71). Geld, Geldschulden. Syst. Reg. § 94 I. 1) Steht einer Klage auf Geld­ entschädigung (§ 249 Satz 2 BGB.) die Einrede der rechtskräftig ent­ schiedenen Sache entgegen, wenn der Geschädigte mit einer früheren auf denselben Sachverhalt gestützten Klage Naturalwiederherstellung (§ 249 Satz 1 BGB.) verlangt hat und der Schadensersatzanspruch aus sachlichen Gründen rechtskräftig verneint worden ist? 126, 401. — 2) Anspruch eines Enteigneten auf Geldentschädigung statt einer Ersatz­ anlage (preuß. EnteignG. § 14). 129, 394. Geldentwertung. 1) Steht eine rechtskräftige Entscheidung der Verwaltungs­ behörde über die Enteignungsentschädigung, die auf eine Papiermark­ summe lautet, weiteren Ansprüchen aus der Geldentwertung entgegen, wenn die Verwaltungsbehörde die Geldentwertung schon ausgleichen wollte, dies aber unzureichend getan hat? 122, 110; vgl. aber auch 123, 46. — 2) Einfluß der Geldentwertung auf die Berechnung des Auseinandersetzungs-Guthabens eines stillen Gesellschafters, wenn die Auflösung der Gesellschaft in die Zeit der Geldentwertung fiel. 122,200. — 3) Inwieweit läßt sich zwischen Maßnahmen der Vertragsteile gegen Überteuerung und gegen Geldentwertung unterscheiden? 124, 75. — 4) Kann der Verkäufer, wenn in einem nach Enteignungsgrundsätzen zu behandelnden Kaufverträge der Preis infolge ungenügender Berücksich­ tigung der Geldentwertung zu niedrig bemessen worden ist, Richtigstellung des Preises oder nur Umwertung des vereinbarten Preises nach den für Enteignungsentschädigungen geltenden Regeln verlangen? 127, 266. — 5) Wie ist das Auseinandersetzungs-Guthaben der Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft zu berechnen, wenn sie in Zeiten der Geldentwertung (wegen Veränderungen in der Zusammensetzung der Gesellschaft) eine Papiermarkbilanz als Grundlage für die Neuordnung der Gesellschafts­ verhältnisse und namentlich auch für die Höhe ihrer Kapitalbeteiligung angenommen haben? 127, 141. — 6) Neuordnung der durch die Geld­ entwertung in ihren Grundlagen erschütterten Rechtsverhältnisse der Stiftungen als Zweck des preuß. Gesetzes v. 10. Juli 1924 (GS. S. 575). 121, 166. — 7) Berücksichtigung der Geldentwertung bei der Berechnung des Auseinandersetzungsguthabens ausgeschiedener Genossen einer ein­ getragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. 122, 28 (36). —

8) Einfluß der Unklarheit und tatsächlichen wie rechtlichen Verwirrung, die mit der Geldentwertung eintrat, auf die Berechnung von Verjährungs­ fristen. 122, 30. — 9) „Spekulativer Einschlag" eines Geschäfts (d. h. Übernahme der Geldentwertungsgefahr): 122, 151. — 10) Geht der Enteignete, der in einem Vorprozeß die Enteignungsentschädigung unrichtig berechnet hatte, durch die Rechtskraft des der Klage ent­ sprechenden Vorprozeßurteils seines Mehranspruchs auf Entschädigung verlustig? 123, 44 (46). — 11) Der Enteignete kann den für den Tag der Zustellung des Feststellungsbeschlusses ermittelten Wert des Grund­ stücks in dem Markbetrag ersetzt verlangen, der nach seinem Kaufkraftwert am Tage des Urteils dem für jenen Tag festgestellten Wert- und Ent­ schädigungsbetrag entspricht. 123, 46. — 12) Einwirkung der Geld­ entwertung auf die Vermögensverhältnisse von Genossenschaften, nament­ lich solchen mit beschränkter Haftpflicht. 123, 249. — 13) Zweck der Auf­ wertung, die Wirkungen der Geldentwertung unter Berücksichtigung der Belange beider Parteien möglichst wieder auszugleichen; Berück­ sichtigung nicht bloß der Vermögensverhältnisse zu Anfang des Jahres 1924, sondern auch späterer Einbußen. 123, 371 (374). — 14) Die Rechtskraft von Urteilen, durch die der Beklagte zur Zahlung von Papiermarkbeträgen verurteilt worden ist, erstreckt sich auf den Goldmarkwert, welcher der Papiermark zur Zeit des Urteilserlasses innewohnte. Der Kläger darf ohne weiteres den Ersatz der nach dem Urteil eingetretenen Geldent­ wertung fordern; Einwendungen des Beklagten gegen das Bestehen des Anspruchs sind durch die Rechtskraft des Urteils ausgeschlossen. 124, 133. — 15) Wie weit reicht die rechtliche Bindung an ein Urteil, das den Grund eines Papiermarkanspruchs rechtskräftig feststellt? 124, 131. — 16) Hat Beamtengehalt zwischen Fälligkeit und Auszahlung infolge Währungsverfalls dermaßen an Wert verloren, daß er seinen Zweck (angemessener Lebensunterhalt) nicht mehr erfüllen kann, so hat die öffentliche Körperschaft, die es schuldet, den Betrag so zu bemessen und aufzufüllen, daß er annähernd zur Beschaffung der Werte aus­ reicht, für die er zur Zeit der Fälligkeit genügt hätte. 124, 233. — 17) Einzahlungen auf Stammeinlagen einer Gesellschaft mbH., während der Zeit der Geldentwertung zum Nennbetrag in entwertetem Papier­ gelde geleistet, sind aufzuwerten (freie Aufwertung kraft Rückwirkung). 124, 264 (271). — 18) Mietzins in Dollar, „effektiv", um der Geld­ entwertung zu entgehen. Spätere Aufwertung? Nichtigkeit des Ge­ schäfts wegen Verstoßes gegen die Verordnungen über Valutaspekulation; nachträgliche Bestätigung. 125, 3. — 19) Entwertung der Reichsbank­ noten; die Reichsbank ist nicht verpflichtet, ihre Banknoten mit Vor­ kriegsdatum in Gold einzulösen. 125, 273. — 20) Kapitalabfindungsver­ gleich in der Zeit der Geldentwertung (12. Juli 1922) über Ansprüche aus einem Eisenbahnbetriebsunfall; Verjährung gehemmt, solange sich der Aufwertungsgedanke noch nicht durchgesetzt hatte. 126, 294 (296/8). — 21) Bei den handelsrechtlichen Personalgesellschaften müssen, um für die Auseinandersetzung die Kapitalanteile der Gesellschafter zu berechnen, in der Regel die Bilanzen der Geldentwertungszeit auf Festmarkgrundlage

II. Geldzehntenanspruch — Gemeindebeamte.

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umgewertet werden, damit die verwirrenden Einflüsse des Währungs­ verfalls möglichst beseitigt werden. 127, 145. — 22) Wie weit dabei nach den Umständen des Einzelfalls zurückzugehen und welcher Um­ wertungsmaßstab anzuwenden ist, hat in erster Linie der Tatrichter zu

entscheiden. 127, 145. — 23) Ein solches Zurückgehen auf frühere Bilanzen ist jedoch überall da ausgeschlossen, wo die Gesellschafter wegen Ver­ änderung in der Zusammensetzung der Gesellschaft eine spätere Bilanz als Grundlage für ihre weiteren Rechtsbeziehungen, besonders auch für die Höhe der Kapitalbeteiligung, angenommen haben; dann muß diese Neuordnung der gesellschaftlichen Verhältnisse als Ausgangspunkt für die

Berechnung der Kapitalkonten gewählt werden. 127, 145. — 24) An­ passung der bisherigen Staatsleistungen des Landes Braunschweig (für die braunschweig, ev.-luth. Landeskirche) an die Geldentwertung.

128, Anhang 40flg. — 25) Unter welchen Voraussetzungen ist ein An­ spruch vom Währungsverfall betroffen (AufwG. § 1)? 129, 139. — 26) Ob eine Zahlung in der Geldentwertungszeit noch als vollwertig zum Nennbetrag anzunehmen sei, ist nur für die Frage der Aufwertung, nicht aber für den Klagegrund des Verzugs von Belang. 130, 33. — 27) Ist die Frage, ob eine in der Inflationszeit geleistete Zahlung als vollwertig anzünehmen war, weil noch der Grundsatz „Mark gleich Mark" galt, auch beim Verzüge von Bedeutung oder nur für die Aufwertung?

130, 23 (33). — 28) Berücksichtigung der Geldentwertung bei einem in der Zeit des Währungsverfalls unter dem Drucke drohender Enteignung vor Einleitung des Enteiqnunqsverfahrens abgeschlossenen Grundstücks­ kaufverträge. 130, 68 (61). Geldzehntenanspruch des sächsischen Bergrechts; Aufwertung. 129, 216. Gelegenheitsgeschenke. 1) Sind gebräuchliche Gelegenheitsgeschenke des

Gemeinschuldners an seinen Ehegatten von der Anfechtbarkeit der Gatten­ geschenke ebenso ausgenommen, wie gebräuchliche Gelegenheitsgeschenke an andere Personen von der allgemeinen Schenkungsanfechtung? 124, 59 (61). — 2) Was sind gebräuchliche Gelegenheitsgeschenke (unter Um­ ständen ein Nerzpelzmantel)? 124, 59 (60). Syst. Reg. §77IX u. XII. Ausgleichsanspruch des Grundstücksveräußerers wegen gelöschter Hypotheken, wenn zwischen

Gelöschte Hypotheken.

Angebot und Annahme das Aufwertungsgesetz erlassen worden ist. 121,56. Gemeinde. Syst. Reg. § 22III (Stadt- u. Landgemeinden). 1) Preußische Stadtgemeinde; Formvorschriften für die Aufhebung des Dienstverhält­ nisses von Dauerangestellten (§ 56 Nr. 8 StädteO. östl. v. 30. Mai 1853).

121, 14. — 2) Anstellung besoldeter Gemeindevorsteher preuß. Land­ gemeinden. 121, 86. — 3) Mitglieder freiwilliger Feuerwehren preuß. Gemeinden; sind sie im Löschdienste Gemeindebeamte? 124, 159. — 4) Haftet die Gemeinde für den durch einen Beamten der Berufsfeuerwehr

verschuldeten Schaden? 129, 303 (305/7). — 5) Schuldverpflichtungen, die von Gemeinden als Inhabern kommunaler Grundkreditanstalten be­ gründet werden. 129, 350. Syst. Reg. §374IIIB (Kommunalbeamte). 1) An­ stellung besoldeter Gemeindebeamten in preuß. Landgemeinden mit

Gemeindebeamte.

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II. Gemeindesteuern — Gemischte Schiedsgerichtshöfe

nicht mehr als 3000 Einwohnern? Kann Rechtsunwirksamkeit solcher Anstellung noch geltend gemacht werden, wenn der Anstellnngsbeschluß der Gemeindevertretung vom Kreisausschuß genehmigt worden ist und der Landrat die Anstellung bestätigt hat? 121, 86. — 2) Sind Mitglieder einer freiwilligen Feuerwehr nach preußischem Rechte während des Löschdienstes Gemeindebeamte? 124, 159. Gemeindesteuern. Sy st. Reg. §373. Gemeingebrauch. Syst. Reg. §82 (öff. Wege), §83 (öff. Gewässer), §24 (öffentliche Sachen). 1) Eigentumsrecht und Gemeingebrauch an der Straße. Muß der Eigentümer einer öffentlichen Straße eine in den Luft­ raum über dieser hineinragende, polizeilich genehmigte Lichtreklame­ anlage des Anliegers dulden? 123,181. — 2) Bedeutung der Entwickelung des Verkehrs und der Verkehrsmittel für die Grenzen des Gemeingebrauchs an Straßen. (Anlegung von Zapfstellen für Kraftwagenbetriebsstoff.) 123, 187. — 3) Straßenhändler auf dem Bürgersteig einer Großstadt: Befugnis zu festem Stande kraft Gemeingebrauchs? Ersitzung? Mißbrauch des Untersagungsrechtes durch die Stadt? 125, 108 (110, 111, 113). — 4) Veränderlichkeit des Gemeingebrauchs nach Inhalt und Grenzen infolge der Wandelungen des Verkehrs; welcher Verkehr gehört jeweils zum Gemeingebrauch? 125, 112. Gemeinsames Bollstreckungsgericht. 1) An wen ist der Beschluß zuzustellen, durch den das höhere Gericht ein gerneinsames Vollstreckungsgericht bestellt? Welches Gericht hat für die Zustellung des Beschlusses zu sorgen? 125, 299 (311, 312). — 2) Das Verfahren zur Bestimmung eines gemein­ samen Vollstreckungsgerichts ist kein Teil des eigentlichen Zwangs­ versteigerungsverfahrens; ein Verfahren von Amtswegen, das keine eigentlichen Parteien kennt; der Schuldner steht außerhalb davon. 125, 299 (310, 312). Gemeinschaften. Syst. Reg. §135. Gemeinschaft zur gesamten Hand. 1) Die Kommanditeinlage des ver­ storbenen Kommanditisten, der mehrere Erben hinterläßt, gehört bis zur Auseinandersetzung den Miterben gemeinschaftlich zur gesamten Hand. 123, 370. — 2) Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grund­ buchs nicht anwendbar, wenn das Eigentum am Grundstück von der Gemeinschaft zur gesamten Hand auf einen der Gesamthänder übertragen wird. 129, 119. Gemischte Schiedsgerichtshöfe. 1) Entscheidungen der Gemischten Schieds­ gerichtshöfe sind selbständige, für sich allein mit endgültiger verbindlicher Kraft ausgestattete Rechtshandlungen. Den deutschen Gerichten steht nicht zu, sie auf Gesetzmäßigkeit nachzuprüfen. 121, 180 (184). — 2) Be­ grenzung und freie Schätzung von Schaden im Spruche des Schieds­ gerichtshofes. 121, 180 (185). — 3) Früheren Reichsangehörigen, die Polen geworden sind und in Polen wohnen, steht die Anrufung des Gemischten Schiedsgerichtshofs offen. (Art. 304b des Versailler Vertrags.) Der Rechtsweg vor deutschen Gerichten ist dadurch nicht ausgeschlossen; dem polnischen Vertragsteil aber steht die verzichtbare Einrede der sach­ lichen Unzuständigkeit offen. 121, 337 (340, 341); 123, 131, — 4) Wenn

die (polnischen) Antragsgegner sich in den Borinstanzen sachlich ein­ gelassen haben, ohne die Zuständigkeit des Gemischten Schiedsgerichtshofs geltend zu machen, so haben sie sich der deutschen Gerichtsbarkeit unterworfen. 123, 133. Gemischte Verträge. Sy st. Reg. §§ 91, 121, 124, 132. Miet- oder pacht­ ähnlicher Vertrag, für länger als 30 Jahre geschlossen, nach Ablauf von 30 Jahren kündbar. 121, 11. Genehmigung. Sy st. Reg. § 38 (bei Rechtsgeschäften überhaupt), §§ 188, 191 (vormundschaftsgerichtliche). 1) Genehmigung eines Vertrags durch das Vormundschaftsgericht; Voraussetzungen für sein Wirksamwerden; öffentlichrechtliches Wesen dieser Genehmigung, daher keine Partei­ vereinbarungen über sie. 121, 30. — 2) Genehmigung bei Schuldüber­ nahme: Kann (bei Schuldübernahme gemäß § 415 BGB.) der Schuld­ übernehmer einen Schuldübernahmevertrag mit einem weiteren Schuld­ übernehmer vereinbaren, bevor der Gläubiger die erste Schuldübernahme genehmigt hat? 121,118,315. — 3) Genehmigung des Gläubigers zu einer längere Zeit zurückliegenden Schuldübernahme erst im Laufe des Auf­ wertungsverfahrens. 121, 305. — 4) Behördlicher Genehmigung be­ dürfendes Verpflichtungsgeschäft über einen Grundstückskaufvertrag. 121, 154. — 5) Behördliche Genehmigung zur Grundstücksveräußerung; Anfechtung des Bescheides darüber wegen mangelnder Erfordernisse? Fristablauf als stillschweigende Genehmigung. 121, 376. — 6) Behördliche Genehmigung eines für andere schädlichen Gewerbebetriebs (Abwässer aus Kaliwerken, die die Weser verunreinigten). 121, Anhang 1 (7). — 7) Behördliche Genehmigungspflicht bei Kaufangeboten mit Annahmefrist. 121, 365. — 8) Behördliche Genehmigung zum Grundstückserwerb; Rück­ wirkung der Behördenentschließung auf den Tag des Rechtsgeschäfts? 123, 327; 125, 53. — 9) Kann die behördliche Genehmigung eines Grundstückskaufvertrags mit der Auflage verknüpft werden, daß die Auflassung Glicht an den Käufer, sondern an einen Dritten stattfinde? 126, 132. — 10) Rechtliches Wesen und Auslegung der Genehmigung zum Betrieb einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Kleinbahn. 126,93. —11) Macht Versagung der staatlichen Genehmigung zum Grundstückserwerb durch Ausländer (Preuß. AG. z. BGB. Art. 7 § 2 Abs. 2) auch das schuldrechtliche Veräußerungsgeschäft hinfällig? 128, 371. — 12) Ist dem Erfordernis behördlicher Genehmigung (preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923) genügt, wenn eine Kette von Veräußerungsgeschäften vorliegt und nur das letzte ge­ nehmigt worden ist? 129, 150. — 13) Der Antrag auf behördliche Geuehmigung (preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923) kann (innerhalb der Drei­ wochenfrist) zurückgenommen werden. 130, 407 (411/2). — 14) Der Prozeßrichter ist bei Prüfung des Fristablaufs nach § 7 Abs. 3, 4 des preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923 nicht an Rechtsansichten und Feststellungen der Verwaltungsbehörde gebunden. 130, 407 (410). — 15) Ein Kom­ missionsvertrag über das vom Kommissionär im Walde des Kommittenten zu schlagende Holz bedarf (nach § 1 der Bek. über den Verkehr mit land­ wirtschaftlichen Grundstücken vom 15. März 1918) der behördlichen Ge­ nehmigung. 130, 94. — 16) Die vormundschaftsgerichtliche Genehmigung

ist an keine Form gebunden; sie kann mündlich, auch stillschweigend durch schlüssige Handlungen erteilt werden. 130, 148 (150). — 17) Umfaßt die vormundschaftsgerichtliche Genehmigung der Auflassung eines Grund­ stücks auch den zugrundeliegenden schuldrechtlichen Vertrag? 130, 148 (150). — 18) Muß der Vormund von der vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung des Vertrags Gebrauch machen? 130, 148 (151). — 19) Setzt die Aufforderung nach § 1829 Abs. 2 BGB. voraus, daß der Vertrag vormundschaftsgerichtlich genehmigt worden sei? 130, 148 (152flg.). Genossenschaften, eingetragene. Syst. Reg. §221. 1) Umstellungs­ maßnahmen bei Genossenschaften mbH.: Verhältnis dieser Maßnahmen zur Umrechnung der bisherigen Papiermark-Geschäftsguthaben in Gold­ mark; Zusammenlegung von Geschäftsanteilen als Umstellungsmaßnahme. 121, 246 (250); 125, 143 (152). — 2) Unvollständige Eintragung ins Genossenschaftsregister: Ist die ganze Umstellung unwirksam, wenn ein wesentlicher Teil nicht eingetragen worden ist? 121, 246 (251); 125, 143 (150). — 3) Kann eine in Liquidation befindliche Genossenschaft noch Umstellungsmaßnahmen beschließen? 121, 246 (253). — 4) Aufwertung des Auseinandersetzungs-Guthabens ausgeschiedener Genossen. 122, 28. — 5) Wie wirkt die Auflösung einer eingetragenen Genossenschaft auf ihre Mitgliedschaft bei einer anderen eingetragenen Genossenschaft? 122, 253. — 6) Auf- und Umwertung der Haftsummen von Genossen einer in Konkurs geratenen Genossenschaft mbH. im Fall unterbliebener Umstellung. 123, 246. — 7) Pflichtbeteiligung nach Staffeltarif bei ein­ getragenen Genossenschaften mbH. 124, 182; 128, 34. — 8) Nichtigkeit von Generalversammlungsbeschlüssen einer Genossenschaft mbH. (über deren Umstellung). Bedeutung der Eintragung im Genossenschaftsregister. 125, 143. — 9) Was bedeutet im Genossenschaftsgesetze „schriftliche Form" und „Unterzeichnung" des Statuts? 125, 156. — 10) Besteht ein Schadens­ ersatzanspruch von Genossenschaften mbH. gegen Genossen, die satzungs­ mäßig zum Erwerbe weiterer Geschäftsanteile verpflichtet, aber mit der Erfüllung dieser Verpflichtung vor der später beschlossenen Auflösung der Genossenschaft in Verzug geraten waren? 125, 196. — 11) Ausschließung eines Genossen aus einer eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht: Grundsatz von Treu und Glauben; kein Zurückgreifen auf nicht geklärte, aber seit Jahr und Tag bekannte Vorgänge. 129,45 (49). — 12) Unter welchen Umständen verstößt die Vereinbarung eines Wiederkaufsrechts der Genossenschaft für den Fall des Austritts eines Genossen gegen § 65 des Genossenschaftsgesetzes (Nachteil, der im Falle des Aus­ tritts wie eine Vertragsstrafe wirkt)? 130, 209 (212). Gerichtskosten. Syst. Reg. §§288, 289. 1) Für Erinnerungen der Zahlungspflichtigen gegen den Ansatz von Gebühren und Auslagen ist das Verfahren ausschließlich im § 4 GKG. geregelt. 124, 351 (353). — 2) Die Vorschriften über das Verwaltungszwangsverfahren (Preuß. Verordnung vom 15. Nov. 1899) sind nur anwendbar auf solche Ein­ wendungen, die sich nicht gegen den ursprünglichen Kostenansatz der Geschäftsstelle richten, sondern gegen die auf Grund dieses Ansatzes vor

der Gerichtskasse ergriffenen Beitreibungsmaßregeln. 124, 351 (354). — 3) Der § 4 GKG. greift auch für den Streit darüber Platz, ob die Person, gegen welche die Kosten angesetzt worden sind, nach den Kostengesetzen und dem bürgerlichen Recht (und den sonst gemäß § 88 GKG. ergänzungs­ weise heranzuziehenden Vorschriften) mit Recht als zahlungspflichtig in Anspruch genommen wird. 124, 351 (354). — 4) Auf dem Weg über § 4 GKG. sind auch Streitigkeiten darüber auszutragen, ob Gerichtskosten vom Konkursverwalter als Massekosten zu begleichen oder als Konkurs­ forderungen gegen den Gemeinschuldner anzumelden sind; ferner darüber, ob (sofern sie als Massekosten zu begleichen sind) alsbaldige vollständige Befriedigung oder, wegen Unzulänglichkeit der Masse, nur verhältnis­ mäßige Berücksichtigung verlangt werden kann. 124, 351 (354). Gerichtskundigkeit. Sy st. Reg. §310. 1) Beim Gericht kann eine Ver­ kehrsauffassung offenkundig sein, vermöge deren die Gefahr der Ver­ wechselung oder Verwirrung (durch Gebrauch eines Zeichens oder durch einen sonstigen Tatbestand) nicht besteht; unbegründete Zweifel an solcher Gerichtsurkunde. 130, 242 (246 flg.). — 2) Gerichtskunde beim Revisions­ gericht von gewissen Wandelungen des Brauchs und Geschmacks in bezug auf Bilderzutaten in wissenschaftlichen Werken. 130, 204. Gerichtsstand, örtliche Zuständigkeit der Gerichte. Syst. Reg. §§ 278flg. 1) Können Militärpersonen neben dem gesetzlichen Wohnsitz (BGB. § 9, ZPO. § 14) noch einen allgemeinen Wohnsitz (BGB. § 7) und damit einen mehrfachen Gerichtsstand haben? 126, 8. — 2) Zur Begründung des Gerichtsstandes aus § 32 ZPO. genügt es nicht, daß der Kläger das behauptete Verhalten des Beklagten als unerlaubte Handlung be­ zeichnet. Es fragt sich, ob bei richtiger Gesetzesanwendung auf die (als richtig unterstellten) Tatsachen wirklich eine unerlaubte Handlung vorliegt. 129, 175 (179). Gerichtsverfassung. Syst. Reg. § 275. 1) Besetzung des Gerichts. Wann ist der ordentliche Vorsitzende eines Senats dauernd verhindert, den Vorsitz zu führen? Welche Bedeutung hat hierfür die Verteilung der Geschäfte innerhalb des Senats? 126, 97, 275; 127, 100; 130, 154. — 2) Wann darf zulässigerweise (§§ 62, 117 GVG.) das dienstälteste Mit­ glied eines Senats den Vorsitz führen? 126, 245. Gerichtsvollzieher. Syst. Reg. §283. 1) Die Unterzeichnung durch den Zustellungsbeamten ist ein wesentliches Erfordernis der Zustellungs­ urkunde; fehlt sie, so ist das Schriftstück nur ein Entwurf, die Beurkundung nicht vollendet. 124, 27. — 2) Die fehlende Beurkundung kann nicht da­ durch ersetzt werden, daß der Gerichtsvollzieher eine beglaubigte Abschrift der (in Wirklichkeit noch nicht vorhandenen) Zustellungsurkunde angefertigt und dem Zustellungsempfänger ausgehändigt hat. 124, 27. — 3) Dienst­ verfehlungen eines Gerichtsvollziehers kraft Auftrags; Geschäftsüberbürdung. 126, 362. Gerichtszuständigkeit, sachliche. Syst. Reg. §276. 1) Abgeltung von Ansprüchen aus der Kriegswirtschaft oder der Kriegsverwaltung gegen das Reich oder eine andre Stelle, die für Rechnung des Reiches handelt; Prüfung der Voraussetzungen solcher Ansprüche durch das ordentliche

Gericht. 127, 362. — 2) Nachprüfung der Frage, ob eine ausländische Versicherungsunternehmung als unter Reichsaufsicht stehend anzusehen ist, durch das ordentliche Gericht. 127, 360. Gesamthand s. Gemeinschaft zur gesamten Hand. Gesamthhpothek. Syst. Reg. § 77II. Verkehrshypotheken und auf­ schiebend bedingte Ausfall-Sichernngshypothek für dieselbe Forderung; entsteht dadurch eine Gesamthypothek? 122, 327 (331). GesamtschuldVerhältnis. Syst. Reg. § 90. Geschäftsanteile einer G.m.b.H. s. Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Syst. Reg. §220). Geschästsaussicht zur Abwendung des Konkurses. Syst. Reg. § 366a. 1) Wirkung des Zwangsvergleichs auf eine zwischen dem Antrag auf Geschäftsaufsicht und der Entscheidung darüber bewirkte Zwangsvoll­ streckung. 122,84; 123,69. — 2) Kann ein rechtskräftig bestätigter Zwangs­ vergleich, zu dessen Inhalt die Vergleichsbürgschaft eines Dritten ge­ rechnet worden ist, gegen den Dritten als Vergleichsbürgen vollstreckt werden, wenn dieser vor und in dem Vergleichstermin seine die Bürgschaft betreffenden Erklärungen widerrufen hat? 122, 361. — 3) Unwirksamkeit der zwischen dem Antrag auf Geschäftsaufsicht und ihrer Anordnung vorgenommenen Zwangsvollstreckung; Vornahme mehrerer zeitlich aus­ einanderfallender Vollstreckungsmaßregeln aus demselben Titel. 123, 69.— 4) Behandlung der durch das Geschäftsaufsichtsverfahren entstandenen Gerichtskosten im nachfolgenden Konkurse; sind sie als Massekosten zu begleichen? 124, 351. — 5) Einfluß des Geschäftsaufsichtsverfahrens auf die Anfechtbarkeit von Rechtshandlungen im Konkurse (§ 30 Nr. 1 KO.). 127, 61. — 6) Unter welchen Voraussetzungen kann ein rechtskräftig be­ stätigter Zwangsvergleich angefochten werden? Zwangsvergleich im Konkurs und im Geschäftsaufsichtsverfahren. 127, 372. Geschäftsbedingungen, allgemeine. Vgl. auch „Klauseln". Bedeutung allgemeiner Geschäftsbedingungen, namentlich bei Banken und in anderen Handelszweigen. 122, 75. Geschäftsfähigkeit. Syst. Reg. §29. Vgl. Geschäftsunfähigkeit. Geschäftsführung ohne Auftrag. Syst. Reg. § 133 II. Geschästsgrundlage (clausula rebus sic stantibus). 1) Recht auf Rücktritt wegen veränderter Grschäftsgrundlage als (vorläufiger, vorübergehender) Billigkeitsbehelf, so lange man noch keinen Aufwertungsanspruch gab. („Olausula-Lehre"). 121, 133. — 2) Ist ein Ausgleichsanspruch wegen Er­ schütterung der Geschäftsgrundlage gegeben, wenn eine offene Handels­ gesellschaft im Auseinandersetzungsvertrag einem ausscheidenden Gesell­ schafter neben Barzahlung ein Grundstück mit der Verpflichtung überweist, es hypothekenfrei zu machen, demnächst aber eine darauf lastende Hypothek rückwirkend aufgewertet wird? (Vertragsauslegung.) 122, 149 (152). — 3) Ausgleichsanspruch, wenn durch die Aufwertungsgesetzgebung das Gleichwertigkeitsverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung und damit die Geschäftsgrundlage erschüttert ist. (Schuldverschreibungssteuer.) 125, 37 (40flg.). — 4) Ausgleichsanspruch des Veräußerers eines Grund­ stücks wegen der ihn betreffenden Pflicht zur Aufwertung hypothekarisch

II. Geschäftsräume — Gesellschaft, Gesellschafter.

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gesicherter oder gesichert gewesener Forderungen, wenn die Geschäfts­ grundlage durch unbilliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung erschüttert ist. 121, 56, 133, 330; 122, 149, 383; 123, 166; 125, 40, 49 (52); 129, 276 (279); 130, 116, 296. — 5) Welchen Einfluß auf die Wirksamkeit eines Vergleichs hat ein Irrtum über die Geschäfts­ grundlage, in dem beide Teile beim Abschlüsse des Vergleichs befangen waren? 122, 200. Geschäftsräume. Lockerung derWohnungs-Zwangswirtschaft; wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen Geschäftsräumen und Wohnräumen. 121, 321. Geschäftsunfähigkeit. Syst. Reg. §29. Geschäftsunfähigkeit infolge von Geistesschwäche: Es bleibt zu prüfen, ob bei dem Geistesschwachen die freie Willensbestimmung zur Zeit des Rechtsgeschäfts fehlte; ob also gegenüber seinen verschiedenen Vorstellungen und Empfindungen noch eine vernünftige Überlegung und Selbstentschließung Raum fand oder nicht. 130, 69 (71). Geschäftsverteilung, gerichtliche. Welche Bedeutung hat die Geschäfts­ verteilung innerhalb eines Senats (oder sonstigen Spruchkörpers) für die Frage, wann dessen Vorsitzender dauernd verhindert ist, den Vorsitz zu führen? 126, 97; 130, 154. Geschenke. Syst. Reg. § 123 (Schenkung). Gelegenheitsgeschenke, Gatten­ geschenke; Anfechtbarkeit im Konkurse des Schenkers? 124, 59. Geschmacksmuster. Syst. Reg. § 158. 1) Ist die Verwendung eines bekannten Musters für einen dazu bisher nicht benutzten Stoff als Ge­ schmacksmuster schutzfähig? 121, 388 (391). — 2) Was ist unter „neuen und eigentümlichen Erzeugnissen" zu verstehen? Wird für das Schön­ heitsempfinden ein schöpferischer Fortschritt verlangt? Kommen auch solche ästhetische Eindrücke in Betracht, die durch den Tastsinn vermittelt werden? 121, 388 (391, 392). — 3) Abgrenzung des Geschmacksmuster­ schutzes vom Kunstwerkschutze bei kunstgewerblichen Erzeugnissen? Keine ein für allemal gesicherte Grenze. 124, 68 (72). Gesellschaft, Gesellschafter. Syst. Reg. §1341 (BGB.), §§ 216flg. (Handelsgesellschaften), § 220 (Gesellschaft m.b.H.), § 222 (Stille Ge­ sellschaft). a) Gesellschaft des allgemeinen bürgerlichen Rechts. (Syst. Reg. § 134). 1) Unter welchen Umständen kann, wenn nach Beendigung der Gesellschaft ein Gesellschafter gegen einen anderen Schadensersatz­ ansprüche wegen Verletzung des Gesellschaftsvertrags erhebt, von der vorherigen Einleitung des Auseinandersetzungsverfahrens abgesehen werden? 123, 23. — 2) Umwertung von Ersatzansprüchen eines Gesell­ schafters wegen Aufwendungen. 126, 186. — 3) Unter welchen Voraus­ setzungen begründet Einräumung der Lizenz an einem Patent oder Gebrauchsmuster ein Gesellschaftsverhältnis? 126, 65. b) Handelsgesellschaften. (Offene Handelsgesellschaft, Kommandit­ gesellschaft, Aktiengesellschaft. Kommanditgesellschaft auf Aktien.) Vgl. Syst. Reg. 216—219. c) Gesellschaft mit beschränkter Haftung. (Syst. Reg. §220). 1) Abhängigkeit der Gesellschastereigenschaft von der Zugehörigkeit zu

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II. Gesellschaft, Gesellschafter.

einem bestimmten Verein; Verpflichtung des Gesellschafters, beim Aus­ scheiden aus dem Verein seinen Geschäftsanteil auf andre Vereinsmit­ glieder zu übertragen. 121, 294. — 2) Nichtigkeit von Beschlüssen der Gesellschafterversammlung wegen sittenwidriger Schädigung der Minder­ heit. 122, 159 (166). — 3) Stimmrechts-Behinderung des Gesellschafters, wenn es sich um ein ihm gegenüber vorzunehmendes Rechtsgeschäft handelt. 122, 159 (162). — 4) Erfordert Kapitalerhöhung die Zustimmung aller Gesellschafter? 122, 159 (163). — 5) Grundsatz der gleichmäßigen Behandlung der Gesellschafter. Ungleichbehandlung, Machtmißbrauch. 122, 159 (165). — 6) Beginnt die persönliche und gesamtschuldnerische Haftung derer, die vor der Errichtung der Gesellschaft mbH. (vor der Eintragung ins Handelsregister) in ihrem Namen handeln, erst mit der Abschließung eines förmlich gültigen Gesellschaftsvertrags oder Vor­ vertrags? 122, 172. — 7) Welche Rechtsfolgen hat die Nichtbeachtung der in der Satzung einer Gesellschaft mbH. angeordneten Beurkundung von Gesellschafterbeschlüssen? 122, 367. — 8) Gilt das Aufrechnungs­ verbot (§ 19 GmbHGes.) auch für die Mitgesellschafter eines mit der Leistung seiner Einlage rückständigen Gesellschafters, wenn sie auf Grund ihrer Gesamthaftung (§ 24 GmbHGes.) zur Zahlung herangezogen werden? 123, 8. — 9) Kann ein Gesellschafter nach der Eintragung der Gesellschaft ins Handelsregister geltend machen, seine Beteiligung sei unwirksam, weil ein Mitgesellschafter bei der Gründung gegen die guten Sitten verstoßen habe? 123, 102 (107). — 10) Bedeutung der Beitritts­ erklärung für die Allgemeinheit, die auf die Kapitalgrundlage vertraut. 123,102 (104^108). — 11) Willensmängel, Sittenwidrigkeit (Wucher u.a.), Schein bei der Beteiligungserklärung. 123,102(104flg.).— 12) In welcher Weise haftet der Verkäufer sämtlicher Geschäftsanteile einer Grund­ stücksgesellschaft mbH. für Rechtsmängel? 124, 164. — 13) Ungerecht­ fertigte Bereicherung der Gesellschafter, wenn — bei Liquidation der Gesellschaft — die Vermögensverteilung ordnungsmäßig stattgefunden hat und später ein bei der Verteilung nicht berücksichtigter Gläubiger der Gesellschaft hervortritt? 124, 210. — 14) Unterliegen StammeinlageForderungen, die einer Gesellschaft mbH. gegen ihre Gesellschafter zu­ stehen, der Aufwertung kraft Rückwirkung? 124, 264. — 15) Verpflichtung eines Alleingesellschafters zur Abtretung von Geschäftsanteilen um bevorstehender Kapitalerhöhung willen; gerichtliche oder notarielle Form auch dann, wenn er einen Teil des von ihm zu übernehmenden Geschäfts­ anteils für Rechnung und Gefahr des Abtretungsempfängers als dessen Stellvertreter erwerben soll? 124, 371 (376, 377). — 16) Schuldrechtliche Verpflichtung des Alleingesellschafters gegenüber dem Geschäftsführer, in der Gesellschafterversammlung zu einem gewissen Betrage nach dessen Ansicht zu stimmen; muß sie erfüllt werden, wenn ein wichtiger Grund zur Abberufung des Geschäftsführers vorlag? 124,371 (378). —17)Wider­ ruflichkeit der Bestellung eines Geschäftsführers als zwingendes Recht; Abberufung aus wichtigem Grunde. 124, 371 (379). — 18) Neben­ leistungsgesellschaft mit kartellmäßiger Bindung; Einziehung von Ge­ schäftsanteilen nach Eintritt in die Liquidation. 125, 114. — 19) Nach

II. Gesellschaftsähnliche Verhältnisse — Gesetzliches Rücktrittsrecht.

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Welchem Zeitpunkte bestimmt sich der Wert eines eingezogenen Geschäfts­ anteils? 125, 114 (121). — 20) Vereinbarungen über die Vergütung von Sacheinbringen in eine Gesellschaft mbH. 125, 323. — 21) Kadu­ zierungsverfahren in bezug auf den — zum eingebrachten Gute gehörenden — Geschäftsanteil einer Ehefrau. 125, 401. — 22) Kann sich der Erwerber eines Grundstücks auf die Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs berufen, wenn er das Grundstück als Geschäftsführer einer Gesellschaft mbH., deren sämtliche Geschäftsanteile er zunächst erworben hatte, an sich selbst aufgelassen hat? 126, 46. — 23) Vertrag über die Erwerbung eines Geschäftsanteils; Formersordernis, wenn der Anteil von einem Gesellschafter auf Veranlassung der Gesellschaft (an jenen Erwerber) abgetreten werden soll? 127, 65. — 24) Firma der Gesell­ schaft mbH.; Möglichkeit täuschenden Eindrucks; Unternehmensbezeichnung, Zusätze, Gesamtbild. 127, 77. — 25) Bedarf es, wenn ein Gesellschafter, der zugleich alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft mbH. ist, seinen Geschäftsanteil an einen Dritten abtritt, noch einer besonderen An­ meldung dieses Dritten bei der Gesellschaft (§ 16 Abs. 1 GmbHGes.)? 127,236. — 26) Kündbarkeit von Nebenleistungspflichten der Gesellschafter. 128,1 (17). — 27) Berücksichtigung der Vermögensverhältnisse des einzigen Gesellschafters einer sog. Einmanngesellschaft bei Bemessung eines von der Gesellschaft mbH. geschuldeten Aufwertungsbetrags. 129, 60. — 28) Kann die für die Veräußerung von Teilen eines Geschäftsanteils vorgeschriebene Genehmigung der Gesellschaft (GmbHG. § 17 Abs. 1) auch darin gefunden werden, daß bei einer Zweimann-Gesellschaft der eine Gesellschafter und zugleich alleinige Geschäftsführer, dem der andre einen Teil seines Geschäftsanteils notariell abgetreten hat, gegen diesen Klage auf Feststellung der Rechtswirksamkeit der Abtretung erhebt? 130, 39. — 29) Vorvertrag bei der Gründung einer Gesellschaft mbH.: Parteiabkommen, welches die Beteiligten in erzwingbarer Form ver­ pflichtet, einen inhaltlich genügend bestimmten Hauptvertrag zu schließen. 130, 73 (74). — 30) Ist § 22 Abs. 1 AufwG. anwendbar, wenn eine Gesellschaft mbH. Hypothek bestellt für einen ihrer Gesellschafter, der zu allen anderen Gesellschaftern in einer der dort bezeichneten verwandt­ schaftlichen oder schwägerschaftlichen Beziehungen steht? 130, 340. d) Stille Gesellschaft s. „Stille Gesellschaft" (Syst. Reg. §222). Gesellschaftsähnliche Verhältnisse. Syst. Reg. §134II. Gesetz. Syst. Reg. §§1flg. Gesetz und Recht. 1) („Kampf des Rechtes gegen die Gesetze"?) Auch der etwa für fehlerhaft zu erachtende Gesetzesbefehl ist Gesetz und als solches verbindlich. 121, 172; 125, 41. — 2) Es liegt nicht in der Macht­ befugnis des Richters, verfassungsmäßig zustandegekommene Gesetze daraufhin nachzuprüfen, ob sie mit Treu und Glauben oder mit den guten Sitten zu vereinbaren sind. 125, 279. Gesetzlicher Übergang von Forderungen und anderen Rechten. Syst. Reg. §113. Gesetzliches Güterrecht s. Güterrecht, eheliches (Syst. Reg. §§178flg.). Gesetzliches Rliütrittsrecht s. Rücktrittsrecht, gesetzliches.

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II. Gesetzliche Vertretung — Goldbilanzen.

Gesetzliche Vertretung im allgemeinen Sy st. Reg. § 41; bti jur. Personen § 22; bei Handelsgesellschaften § 218 III, § 220 III, § 221III; im Prozesse Syst. Reg. § 284. Vgl. auch Minderjährige, Vormund, Pfleger. Gewährsrist. Vereinbarung einer Gewährfrist beim Viehkauf; liegt sie in der Zusicherung, daß eine verkaufte Kuh von einem bestimmten Tag an eine gewisse Menge Milch gebe? 123, 212. Gewährleistung. Syst. Reg. 8 121IV, V(für Mängel beim Kauf). Gewähr­ leistungspflicht beim Verkaufe sämtlicher Aktien einer Grundstücksgesell­ schaft an mehrere Erwerber; Einstehen für die Freiheit eines Grundstücks von Aufwertungslasten. 122, 378. Gewalt, öffentliche, s. Öffentliche Gewalt. Gewerbegerichte. Syst. Reg. § 275. Waren die Vorsitzenden der früheren rheinischen Gewerbegerichte unmittelbare Staatsbeamte? 127, 329. Gewerberecht, Gewerbewesen. Syst. Reg. §6. Gewerbesteuersreiheit (Gewerbesteuerprivileg). Rechtsweg zulässig für die Klage einer preußischen Eisenbahngesellschaft gegen den Staat auf Entschädigung (§ 49 preuß. EisenbahnG. v. 3. Nov. 1838) für die Ent­ ziehung eines Gewerbesteuerprivilegs. 130, 313. Gewinn s. Schadensersatz (Syst. Reg. § 95). Nebenabrede in einem Lebensversicherungsvertrage, wonach der Versicherer beim Eintritte des Versicherungsfalles neben der Versicherungssumme dem Versicherten einen Gewinnanteil zu vergüten hat. 129, 134 (141/2). Gewohnheitsrecht. Syst. Reg. §6. Glaube, guter. Guter Glaube des Inhabers eines teilweise ausgefüllten Wechselblanketts bezüglich der Teilausfüllung. 129, 336. Gläubigerbenachteiligung durch Rechtshandlungen des Schuldners außer­ halb des Konkurses. Syst. Reg. § 153. Gleichheit beim Wahlrecht für die Volksvertretung; Grundsatz und zu­ lässige Abweichungen. 122,306/312; 124, Anhang 8flg.; 128, Anhang 7flg.; 130, Anhang 18flg. Gleichheit vor dem Gesetz. 122, Anhang 35; 125, 371/2; 126, 163; 127, Anhang 36flg.; 128, 169. Gleichheit der Rechtsfrage. Keine gleiche Rechtsfrage, wenn auf sofortige Beschwerde in Aufwertungssachen zu entscheiden ist, und das Reichsgericht sich über die nämliche Frage schon als Revisionsgericht in einem bürger­ lichen Rechtsstreit ausgesprochen hat. 130, 106. Gleitpreise, die dazu dienen sollen, den Wirkungen der Geldentwertung zu begegnen. 124, 78. Goldbilanzen. 1) Umrechnung der bisherigen Papiermark-GeschäftsgutHaben in Goldmark bei der Genossenschaft mbH. im Zusammenhänge mit Umstellungsmaßnahmen. 121, 246 (250). — 2) Das Auseinander­ setzungs-Guthaben des stillen Gesellschafters hat, wenn die Auslösung der Gesellschaft in die Zeit der Geldentwertung fiel, bei der Grundlage neuer, richtiger Berechnung von der letzten echten Goldbilanz auszugehen. 122, 200 (206). — 3) Auf die Umstellung des Geschäftsanteils und der Haftsumme finden nach § 48 der 2. DurchfVo. z. GoldbilVo. die Vor­ schriften über Erhöhung oder Herabsetzung des Geschäftsanteils und der

Haftsumme keine Anwendung; in letzterer Hinsicht greift also die Gläu­ bigerschutzvorschrift des § 133 GenossenschaftsG. nicht Platz. 123, 250. — 4) Einfluß der (beschlossenen und im Register eingetragenen) Goldmark­ umstellung auf den Anspruch einer Gesellschaft mbH., StammeinlageForderungen kraft Rückwirkung aufzuwerten, weil die Einlagen zur Zeit des Währungsverfalls in entwertetem Gelde geleistet worden sind. 124, 272. Goldhhpothekengliiubiger, schweizerische, s. Frankengrundschuld. Goldmarkumrechnung. Bedeutung der Vorschrift über Goldmarkumrech­ nung im Konkurse für die Frage der Umrechnung und der Aufwertung von Konkursforderungen. 124, 1. Goldmünzklausel, Goldwertklausel. 1) Rechtsfolgen der Goldmünzklausel für die Aufwertung der durch Hypothek gesicherten persönlichen Forde­ rung. 121, 110 (113). — 2) Unterschied von Goldmünzklausel (Zahlung in Reichsgoldmünzen unter Ausschluß anderer Zahlungsmittel) und Goldwertklausel (geschuldet ein Betrag, dessen Höhe, in Währung aus­ gedrückt, sich nach dem jeweiligen Kurse des vom Schuldner anzuschaffen­ den Goldes richtet); Auslegung, welches von beiden im einzelnen Fall anzunehmen. 121, 111. — 3) Goldmünzklausel bei einer in Berlin zu erfüllenden Forderung, für die eine saarländische Hypothek bestellt ist. 124, 340. Grenzen des Patent- und Warenzeichenschutzes. Erstrecken sich Patent­ schutz und Warenzeichenschutz dann, wenn der patentierte oder gezeichnete Gegenstand mit einem anderen verbunden wird und beide zusammen in Verkehr gelangen, auch auf den anderen Gegenstand? 130, 242 (244/5). Grundbuch. Berichtigung, Unrichtigkeit des Grundbuchs s. Sy st. Reg. §48 V, Einrichtung des Grundbuchs, Grundbuchordnung § 48 VI, öffent­ licher Glaube des Grundbuchs § 48IV. 1) Wird die Gültigkeit der vom Bucheigentümer bewilligten und daraufhin eingetragenen Auflassungs­ vormerkung durch einen später eingetragenen Widerspruch gegen die Eigentumseintragung beeinträchtigt? Steht der Widerspruch dem end­ gültigen Eigentumserwerb des Vorgemerkten entgegen, wenn er die Vormerkung gutgläubig erlangt hat? 121, 44. — 2) Buchmäßiger Eigen­ tümer eines Grundstücks; Wirkung der von ihm vorgenommenen Be­ lastung für den wirklichen Eigentümer. 121, 335. — 3) Wiedereintragung des früheren Gläubigers einer abgetretenen Hypothek. 121, 135. — 4) Wer ist in einem auf Grundbuchberichtigung zielenden Rechtsstreit als Veräußerer und wer als Rechtsnachfolger (§ 265 ZPO.) anzusehen? 121, 379. — 5) Anmeldung nicht aus dem Grundbuch ersichtlicher Rechte im Zwangsversteigerungsverfahren. 122, 61. — 6) Zwischenverfügung bei Eintragungshindernissen (GBO. § 18). Muß das Grundbuchamt sie erlassen, wenn der Mangel sich leicht und schnell heilen läßt? Darf sie allgemein darum unterbleiben, weil der Antragsteller den Mangel ge­ kannt habe? 126, 107. — 7) Kann Erwerber eines Grundstücks (im Sinne des § 14 AnfwNov. v. 9. Juli 1927) auch jemand sein, der nicht als Eigentümer im Grundbuch eingetragen wird? 127, 341. — 8) Er­ löschen der Hypotheken an einem vom Alleineigentümer veräußerten Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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Eigentumsbruchteil infolge öffentlichen Glaubens des Grundbuchs. 123, 74. — 9) Öffentlicher Glaube des Grundbuchs (Hypothekenrang, Rechts­ erwerb am Grundstück). 128, 276, 280. — 10) Öffentlicher Glaube des Grundbuchs beim Eigentum zur gesamten Hand. 129,119. — 11) Öffent­ licher Glaube des Grundbuchs, wenn auf dem Hypothekenbriefe der Widerspruch gegen das Eigentum des Hypothekbestellers nicht vermerkt ist. 129, 124. — 12) Ziffermäßige Bezeichnung (inhaltlich zulässig, aber sachlich unrichtig) des Rechtsranges (AufwG. § 7) im Grundbuche. 130, 64. — 13) Mangel eines durch öffentlichen Glauben des Grundbuches geschützten Eigentumserwerbs, wenn unter Zuziehung von Strohmännern zwar die Rechtsform (offene Handelsgesellschaft, Aktiengesellschaft) ge­ wechselt wird, tatsächlich aber vor- und nachher dieselben natürlichen Personen das Grundstück beherrschen. 130, 390. Grundbuchwesen nach früherem preußischem Recht. Syst. Reg. § 47. Grund des Anspruchs, Entscheidung darüber. Syst. Reg. § 321. Wie weit bindet den Richter ein Urteil, das den Grund eines Papiermark­ anspruches rechtskräftig bejaht? 124, 131. Grunddienstbarkeiten. Syst. Reg. § 69. 1) Grunddienstbarkeit zugunsten des jeweiligen Bergwerkseigentümers mit dem Inhalte, daß dieser solle Abbau treiben dürfen, ohne für Bergschäden, die dem belasteten Grund­ stück entstehen, Entschädigung leisten zu müssen. 130, 350 (356/7). — 2) Grunddienstbarkeit mit dem Inhalte, daß der jeweilige Eigentümer Einwirkungen (Immissionen) zu dulden hat, welche das nach § 906 BGB. gerechtfertigte Maß übersteigen. 130, 366. Grundkreditanstalt. 1) Pfandbriefe öffentlichrechtlicher Grundkreditanstalten; Aufwertung oder Ablösung; Teilungsmasse, Deckungszusage. 127, 40. — 2) Merkmale der öfsentlichrechtlichen Grundkreditanstalt (AufwG. § 47). 129, 189. Grundschuld. Syst. Reg. § 77. 1) Unter welchen Voraussetzungen kann Umwandlung einer Grundschuld in eine Hypothek angenommen werden? 121, 38. — 2) Wann beginnt die Verzinsung des Aufwertungsbetrags einer abgetretenen Grundschuld zugunsten des früheren Gläubigers, wenn die Grundschuld nicht auf den neuen Gläubiger umgeschrieben worden ist? 123, 222. — 3) Einräumung eines vertraglichen Zurück­ behaltungsrechts an einem Grundschuldbriefe durch einen Dritten, den der Grundschuldgläubiger ermächtigt hat, dies im eignen Namen zu tun. 124, 28. — 4) Können die gesetzlichen Grenzen der Haftung des Grund­ stückszubehörs für eine Grundschuld vertraglich eingeschränkt werden? 125, 362 (365). — 5) Wie wird das Recht aus einer Grundschuld über­ tragen, das am Grundstück durch den Zuschlag in der Zwangsversteigerung erloschen, an einem von der Versteigerung ausgeschlossenen Zubehörstück aber bestehen geblieben ist? 125, 362 (367). Grundstücks-Aktiengesellschaft. 1) Verkauf sämtlicher Aktien an mehrere Erwerber; Gewährleistung für Freiheit des Grundstücks von Aufwertungs­ lasten; Ausgleichsanspruch gegen den Erwerber von Aktien. 122, 378. — 2) Kann der Verkäufer von Grundstücksaktien dem Erwerber gegenüber davon freigestellt werden, die durch die spätere Aufwertungsgesetzgebung

entstandene Belastung des Grundstücks zu beseitigen, obwohl er sich vertraglich verpflichtet hat, für die Freiheit des Grundstücks von Hypo­ theken einzustehen? 126, 13. Grundstücksbruchteile s. Eigentumsbruchteile. Grundstückseigentümer, Rangbefugnis. 1) Ist die Ausnutzung der Rang­ befugnis des Grundeigentümers nach AufwG. § 7 Abs. 1 davon ab­ hängig, daß der Eigentümer den Vorrang zur Kreditbeschaffung benutzt und den Kredit zur Erhaltung des Grundstücks verwendet? 130, 383 (384). — 2) Muß der Eigentümer zugunsten eines ihm gegenüber nur dinglich berechtigten Hypothekengläubigers die Zwangsvollstreckung in seine im Range vorgehende Grundschuld dulden oder auf den Ver­ steigerungserlös verzichten, der auf die Grundschuld zugeteilt wird? 130, 383 (385). Grundstüüsgesellschaft mbH. Verkauf sämtlicher Geschäftsanteile; Haftung des Verkäufers für Rechtsmängel; Beitrag des Käufers an den zu seiner Befreiung von Aufwertungslasten verpflichteten Verkäufer. 124, 164. Grundstücksberäußerungsbertrag. Sy st. Reg. § 105 VI; seine Form § 331. 1) Kann auf Feststellung des Inhalts eines an sich wirksamen, aber noch der behördlichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäfts über einen Grundstücksverkauf geklagt werden, um jene Genehmigung zu er­ reichen? Kann dieses Verlangen durch Widerklage geltend gemacht werden, auch wenn der Verkäufer mit seiner Klage die Feststellung begehrt, daß dem Käufer keine Rechte aus dem Kaufverträge zustehen? 121, 154. — 2) Veräußerung von Grundstücksbruchteilen. 123, 74. — 3) Welcher Ver­ jährung unterliegt ein Anspruch auf Vergütung, die für die Übertragung von Auflassungsrechten an Grundstücken vereinbart ist? 123, 378. — 4) Rückwirkende Kraft der behördlichen Genehmigung zur Veräußerung eines Grundstücks. (Preuß. GrundstücksverkehrsGes. v. 10. Febr. 1923.) 125, 53. — 5) Kann ein Kaufvertrag unter der Auflage behördlich ge­ nehmigt werden (Bek. des Reichskanzlers v. 15. März 1918, RGBl. S. 123), daß das Grundstück nicht an den Käufer, sondern an einen Dritten aufzulassen sei? 126, 132. — 6) Satzungsmäßige Verpflichtung einer eingetragenen Baugenossenschaft mit beschr. Haftpflicht, ein von ihr bebautes Grundstück an einen Genossen zu übertragen; Voraussetzungen einer solchen Verpflichtung. 126, 218. — 7) Kann der Käufer eines Grundstücks, dem dieses übergeben ist, auf Grund seines Besitzes der Zwangsvollstreckung eines Hypothekengläubigers widersprechen (§ 771 Abs. 1 ZPO.)? 127, 8. — 8) Haftung des Grundstücksverkäufers für öffentliche Lasten; Jndustriebelastung (Ges. v. 30. Aug. 1924, RGBl. II S. 257, §§ 41flg.). 127, 130. — 9) Vermietung und Veräußerung eines zur Konkursmasse gehörenden Grundstücks durch den Konkursverwalter wirkt wie Zwangsvollstreckung; sie ist keine Beeinträchtigung der Masse. 127, 116. — 10) Muß der Erwerber eines Grundstücks (im Sinne von § 14 AufwNov.) als Eigentümer im Grundbuch eingetragen sein? 127, 341. — 11) Grundstückserwerb durch Ausländer: Macht Versagung der staatlichen Genehmigung auch das schuldrechtliche Veräußerungsgeschäft hinfällig? 128, 371. — 12) Behördliche Genehmigung des letzten Geschäfts

bei einer Kette von Veräußerungen ausreichend? 129, 150. — 13) Ver­ wendungen des Rechtsnachfolgers des Käufers, wenn (wegen Versagung behördlicher Genehmigung) zurückgewährt wird; Auslegung der §§ 996, 999 BGB. 129, 199. — 14) Für die Preisvereinbarung in einem Grundstückskaufvertrage, der unter dem Drucke drohender Enteignung zustande kam, sind wegen der Folgen der Geldentwertung die für die rechtskräftig festgesetzte Enteignungsentschädigung geltenden Umwertungsgrundsätze auch dann maßgebend, wenn das Enteignungsverfahren noch nicht ein­ geleitet war. 130, 58. — 15) Der Antrag auf behördliche Genehmigung kann (§ 6 preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923) zurückgenommen werden. 130, 407 (411). — 16) Der Prozeßrichter ist bei der Prüfung des Fristablaufs nach § 7 Abs. 3, 4 des preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923 nicht an Rechtsansichten und Feststellungen der Verwaltungsbehörde gebunden. 130, 407 (410/1). Grund stütksverkehr. 1) Der Veräußerer eines Grundstücks hat gegen den Erwerber nur dann einen Ausgleichsanspruch wegen der Auswertungs­ lasten (Hypotheken, die beim Verkaufe schon gelöscht waren), wenn der Vertrag zu einer Zeit abgeschlossen worden ist, als der Veräußerer noch auf Nichtaufwertung vorbehaltslos gelöschter Hypotheken vertrauen durfte. 121, 56 (58). — 2) Sollen unbewegliche Gegenstände als Einlage auf das Grundkapital einer Aktiengesellschaft übernommen werden (§ 186 HGB.), so setzt dies keine formgerechten Verträge voraus; es genügt, daß bestimmte, wenn auch nicht formgerechte Abreden getroffen worden sind über die Einbringung, die Übernahme von Gegenständen; jedenfalls von solchen, welche die völlige oder teilweise Grundlage des Betriebes bilden sollen. Jedoch müssen die wesentlichen Festsetzungen über die Übernahme in den Gesellschaftsvertrag ausgenommen werden. 121, 99 (102, 103). — 3) Der Verkäufer, der eine zur Zeit der Veräußerung ein­ getragene Hypothek nach ausdrücklicher Vereinbarung oder gesetzlicher Vorschrift in der Zeit des Währungsverfalls zur Löschung zu bringen hatte und gebracht hat, und sie später auf Grund des Aufwertungsgesetzes auf­ werten muß, hat gegen den Käufer einen Ausgleichsanspruch insoweit, als ihn die Aufwertungspflicht bei Berücksichtigung aller Verhältnisse (besonders des Wertes des empfangenen Kaufpreises) übermäßig belasten würde. 121, 130 (133). — 4) Der Verkäufer eines Grundstücks, dem in wirtschaftlichem und rechtlichem Zusammenhänge mit dem Kaufverträge das Grundstück vom Käufer vermietet worden ist, kann unter Umständen Erhöhung des Kaufpreises verlangen, wenn der Vermieter (Käufer) statt der vereinbarten eine höhere gesetzliche Miete beansprucht; nämlich dann, wenn die Gegenleistung für die Grundstücksübereignung — neben dem vereinbarten Kaufpreise — nicht nur in langfristiger Vermietung über­ haupt, sondern in der Festsetzung einer gleichbleibenden niedrigen Miete für die ganze Mietsdauer bestand. 121, 141 (146). — 5) Eine Klage auf Feststellung des Inhalts eines (an sich zulässigen, aber) noch der behörd­ lichen Genehmigung bedürfenden Verpflichtungsgeschäfts über einen Grundstücksverkauf kann zu dem Zweck erhoben werden, die behördliche Genehmigung zu erreichen; der Richterspruch soll dann dem vor anderen Behörden zu verfolgenden Anträge die gesicherte Grundlage verschaffen.

II. Grundstücksverkehr.

121, 154 (157). — 6) Der wirkliche Grundstückseigentümer kann vom buchmäßigen Eigentümer Beseitigung der von diesem bewilligten Hypothek, als einer Verschlechterung des Grundstücks (§ 989 BGB.), verlangen, wenn der Bucheigentümer beim Erwerbe des Bucheigentums oder wenigstens zur Zeit der Hypothekeneintragung nicht in gutem Glauben war. 121, 335. — 7) Die Genehmigungspflicht (§ 1 des preuß. Ges. über den Ver­ kehr mit Grundstücken vom 10. Febr. 1923) für Grundstücksveräußerungen erstreckt sich auch auf einseitige Kaufangebote mit Bindungsfrist (§ 148 BGB.). 121, 365. — 8) Die Vereinbarung eines Wiederkaufs- sowohl als die eines Vorkaufsrechtes schafft bereits ein bedingtes Recht auf Über­ tragung des Eigentums am Vertragsgegenstände (bedingt nämlich durch die Ausübung des eingeräumten Rechtes). Ebenso entsteht schon durch jenen ersten Vertrag ein (durch Erklärung der Ausübung bedingter) An­ spruch des Wiederkaufsverpflichteten auf den Wiederkaufpreis. 121, 367 (370). — 9) Die Wirksamkeit eines Bescheides, durch den die Grundstücks­ veräußerung von der Behörde genehmigt worden ist, kann nicht auf dem Rechtsweg angefochten werden, weil es an den vorgeschriebenen Er­ fordernissen (§ 6 d. preuß. GrundstücksverkehrsGes. v. 10. Febr. 1923) gefehlt habe. Die erteilte Genehmigung ist endgültig, ihre Rechtmäßigkeit vom Gericht nicht nachzuprüfen; dies gilt auch dann, wenn die Verwaltungs­ behörde die Bescheinigung (§ 6 Abs. 2 d. Ges.) erteilt hat und es sich nun fragt, ob die Genehmigung infolge Fristablaufs als stillschweigend erteilt anzusehen sei. 121, 376 (378). — 10) Hat der auf Berichtigung des Grund­ buches (§ 894 BGB.) Verklagte das Grundstück zwar vor der Klage­ zustellung an einen Dritten verkauft und aufgelassen, der Dritte aber seine Buchstellung (durch Eintragung im Grundbuch) erst nach Eintritt der Rechtshängigkeit erlangt, so bleibt diese Rechtsnachfolge auf den Streit ohne Einfluß. 121, 379 (382). — 11) Wenn Aktien einer GrundstücksAktiengesellschaft oder Geschäftsanteile einer Grundstücks-GmbH, ver­ äußert werden und der Verkäufer den Käufern vertraglich für die Freiheit des Grundstücks von Aufwertungslasten einzustehen hat, so ist dem Ver­ äußerer nicht die volle Aufwertungslast aufzubürden, sondern es sind — zu billigem Ausgleich — auch die Erwerber heranzuziehen; jedoch nur wenn das Geschäft keinen spekulativen Einschlag enthält und zur Zeit seines Abschlusses noch nicht mit Aufwertung zu rechnen war. 122, 378 (383); 124, 164 (166); 126, 13 (15—17). — 12) Im Verfahren zur Errichtung eines Rentengutes kommt, nachdem der Rezeß ausgenommen und bestätigt ist, dem vorausgegangenen Grundstücksveräußerungsvertrage keine selb­ ständige Bedeutung mehr zu. Die Rechtsbeziehungen der Beteiligten regeln sich für die Folge ausschließlich nach dem Inhalte des Rezesses. Zur Entscheidung über eine Klage auf dessen Ungültigkeit (wegen Betrugs oder Irrtums) ist — wie trotz der weitgehenden von Landeskulturbehörden geübten Spruchtätigkeit anzunehmen — das ordentliche Gericht zuständig. 123, 26 (32—34). — 13) Die Entschließung der Verwaltungsbehörde über Erteilung oder Versagung der Erwerbsgenehmigung (Bek. des Reichs­ kanzlers v. 15. März 1918, RGBl. S. 123, und Preuß. Grundstücksverkehrs Ges. v. 10. Febr. 1923) wirkt auf den Tag der Vornahme des Rechts-

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II. Grundstücksverkehr.

geschäfts zurück. 123, 327 (331). — 14) Einfluß der Teilversteigerung eines einheitlich verpachteten Grundstücks auf das Pachtverhältnis. 124, 195. — 15) Der Veräußerer eines lastenfrei zu übereignenden Teil­ grundstücks kann auch dann einen Ausgleichsanspruch gegen den Erwerber erheben, wenn die Hypothekengläubiger die abverkaufte Fläche aus der Pfandhaftung entlassen haben. 125, 48 (52). — 16) Die behördliche Ge­ nehmigung der Grundstücksveräußerung (Preuß. GrundstücksverkehrsGes. v. 10. Febr. 1923) wirkt grundsätzlich auf den Tag der Vornahme des genehmigten Geschäfts zurück. Sie bezieht sich sowohl auf das schuld­ rechtliche als auf das dingliche Rechtsgeschäft. Das Wesen der Genehmigung als Staatshoheitsakt, der öffentliche Glaube des Grundbuchs, die Vor­ schriften des Aufwertungsgesetzes und der § 184 Abs. 2 BGB. stehen dem nicht entgegen. 125, 53 (55—57). — 17) Der Vertrag, durch den sich der Grundstückseigentümer zur Bestellung eines dinglichen Vorkaufsrechtes verpflichtet, bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung (§ 313 BGB.). Der Mangel dieser Form wird durch Einigung und Eintragung im Grundbuch geheilt. 125, 261 (264). — 18) Vertragsmäßige Ein­ schränkung der gesetzlichen Grundsätze (BGB. §§1120—1122) über die Hypothekenerstreckung auf Zubehör wirkt nicht über den Kreis der Vertrag­ schließenden hinaus. Wenn mit dem Zuschläge des belasteten Grundstücks die darauf ruhenden, außerhalb des geringsten Gebotes stehenden Grund­ schulden erlöschen, so haftet das von der Zwangsversteigerung aus­ geschlossene Zubehör weiterhin für den Ausfall der Grundschulden. Das Recht am Gegenstände dieser Haftung kann nunmehr formlos übertragen werden. 125, 362 (365—368). — 19) Haftung der Deutschen Reichspost für Beschädigung körperlicher Sachen des Eigentümers eines Grundstücks, durch dessen Luftraum sie eine Fernsprechleitung legt. 126,28. — 20) Wenn der Geschäftsführer einer Hausgesellschaft mbH., der alle Geschäftsanteile dieser GmbH, erworben hat, deren Grundstücke an sich selbst aufläßt und im Grundbuch als Eigentümer eingetragen wird, kann er sich nicht auf den öffentlichen Glauben des Grundbuchs berufen. 126,46 (49). — 21) Dem Erfordernis einer Ablösung des Grundstückserwerbers (im Sinne des § 14 der AufwNov.) ist nicht genügt, wenn lediglich feststeht, daß der Erwerber für den Fall der nicht bereits geschehenen Zahlung die Ablösung mit Mitteln des von ihm gezahlten Kaufpreises gebilligt hätte; es fehlt dabei an der erforderlichen bewußten Mitwirkung des Erwerbers bei der Ab­ lösung. 126, 88. — 22) Der frühere Eigentümer eines Grundstücks, der eine ihm an diesem zustehende Eigentümergrundschuld unter Umwandlung in eine Hypothek abgetreten hat, kann, nachdem er das belastete Grundstück veräußert hat, Zedentenaufwertung beanspruchen. Dem Erwerber steht in diesem Falle gegen den Aufwertungsanspruch des Veräußerers keine Berufung auf den öffentlichen Glauben des Grundbuchs zur Seite. 126,89. — 23) Wenn der Ehemann ein Grundstück im eigenen Namen, aber mit Mitteln des eingebrachten Gutes und (nach seinem Willen) für dessen Rechnung erworben hat, so ist er verpflichtet, es der Frau zu übereignen. Die Frau kann den Anspruch schon während der ehemännlichen Ver­ waltung und Nutznießung geltend machen; denn in dieses Recht des

Mannes greift er nicht ein. 126, 114. — 24) Die behördliche Genehmigung eines Grundstücksveräußerungs-Vertrages (Bek. des Reichskanzlers v. 15. März 1918, RGBl. S. 123) kann nicht mit der „Auflage" verbunden werden, daß die Auflassung, statt an den Käufer, an einen Dritten geschehe. Denn darin läge keine bloße Auflage, sondern eine Bedingung, deren Erfül­ lung zum Abschluß eines neuen Vertrags führen würde. 126,132 (136). — 2) Haftung einer Preußischen Stadtgemeinde wegen Versagung einer vom Grundstückseigentümer nachgesuchten Bauerlaubnis (entschädigungs­ pflichtiger Eingriff in das Eigentum). 126, 356 (360). — 26) Der Käufer, dem das Grundstück übergeben ist, kann auf Grund dieses Besitzes der vom Hypothekengläubiger betriebenen Zwangsvollstreckung nicht wider­ sprechen (§ 771 Abs. 1 ZPO.). 127, 8. — 27) Eine vom Konkursverwalter freiwillig vorgenommene Veräußerung des Grundstücks wirkt wie eine Zwangsvollstreckung (§21 Abs. 3 KO.); sie ist keine Beeinträchtigung der Masse und unterliegt nicht den Vorschriften über Verfügungen des Ge­ meinschuldners (§ 21 Abs. 2). 127, 116. — 28) Auflassungsvollmachten sind nicht stempelfrer, wenn sie (in bedingter Form) in einer Urkunde erteilt werden, die nur das Angebot zum Abschlüsse des Vertrags enthält, der die Grundlage der Auflassung bilden soll. 127, 119. — 29) Die Jndustriebelastung (Ges. v. 30. August 1924, RGBl. II S. 257, §§41flg.) gehört nicht zu den öffentlichen Abgaben und anderen öffentlichen Lasten im Sinne des § 436 BGB., sondern ist eine persönliche Verbindlichkeit des mit ihr beschwerten Unternehmers, für die er mit seinem ganzen Ver­ mögen haftet. Das dazu gehörende Grundstück haftet für die gesamte Last, selbst wenn sie seinen Wert um ein Vielfaches überschreitet. Mit der Veräußerung des Grundstücks fällt die Verbindlichkeit des belasteten Unternehmers nicht weg. Sie geht nicht auf den Erwerber über, außer wenn das Betriebsvermögen ganz oder zu einem Bruchteil übertragen wird. 127, 130 (134flg.). — 30) Wird ein Grundstück unter dem Zwange drohender Enteignung an den Unternehmer verkauft, so ist der Verkauf bloß ein Ersatz für die vermiedene Enteignung. Die Kaufpreisforderung unterliegt, was die Folgen der Geldentwertung angeht, den gleichen Grundsätzen wie die Enteignungsentschädigung; das Gericht darf keine Änderung, sondern nur eine Umwertung des vereinbarten Preises vor­ nehmen. 127, 266. — 31) Der Dritteigentümer von Zubehörstücken eines Grundstücks, der sein Recht durch einen vor dem Zuschlag erlassenen und im Versteigerungstermin verkündeten Aufhebungs- oder Einstellungs­ beschluß des Versteigerungsgerichts gewahrt hat, behält das Eigentum ohne Rücksicht auf seine Erwähnung irrt Zuschlagsbeschluß. 127, 272.— 32) Wenn eine Gemeindebehörde die Genehmigung zum Abbruch eines Ge­ bäudes versagt, so liegt darin keine Enteignung. 127, 280. — 33) Bau­ beschränkungen durch einen Fluchtlinienplan; historische Straße. Ent­ eignung, Teilenteignung; Spielraum freien Ermessens bei der Ent­ schädigung. 128, 18. — 34) Gutsüberlassungsvertrag. Natural- und Geldleistungen als bedungene Vorteile zum Unterhaltszweck. 128, 198. — 35) Der Anspruch auf Auflassung eines Grundstücks kann auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines andern Grundstücks vorgemerkt werden.

128, 246. — 36) Der Erwerber eines Rechts an einem Grundstücke kann sich zur Begründung seines gutgläubigen Erwerbs nicht auf die Eintragung berufen, durch die sein Rechtserwerb selbst erst im Grundbuche verlautbart worden ist, auch wenn die Einigung erst nach dieser Eintragung gefolgt sein sollte. 128, 280 (284). — 37) Der Ausgleichsanspruch (bei Aufwertung) wird durch Weiterveräußerung des Grundstücks nicht ausgeschlossen. 128, 365 (367). — 38) Versagung der staatlichen Genehmigung zum Grund­ stückserwerb (Art. 7 § 2 Abs. 2 Preuß. AG. z. BGB., Art. 88 EG. z. BGB.) macht auch das schuldrechtliche Veräußerungsgeschäft hinfällig. 128, 371. 39) Grundstücksveräußerung; Ansprüche des Verkäufers, der auf Ansuchen des Käufers Hypotheken ablöst; Aufwertung. 129, 27. — 40) Ist dem Erfordernisse der behördlichen Genehmigung (preuß. Ges. vom 10. Febr. 1923) genügt, wenn beim Vorliegen einer Kette von Veräußerungs­ geschäften das letzte Geschäft genehmigt worden ist? 129,150. — 41) Nich­ tiger Grundstückskauf; Rückgewähr des beiderseits Geleisteten; Vor­ aussetzungen für die Anwendung der §§ 993, 994 BGB. 129, 307. — 42) Der Grundstücksverkäufer kann keinen Ausgleichsanspruch gegen den Käufer damit begründen, daß sein Rechtsvorgänger als persönlicher Schuldner einer gelöschten Hypothek kraft Rückwirkung auf Aufwertung in Anspruch genommen werde. 129, 276. — 43) Verwendungen des Rechtsnachfolgers des Käufers auf ein Grundstück, das (wegen Versagung behördlicher Genehmigung) zurückgewährt wird; Auslegung der §§ 996, 999 BGB. 129, 199. — 44) Für die Preisvereinbarung in einem Grundstückskaufvertrage, der unter dem Drucke drohender Enteignung zustande kam, sind wegen der Folgen der Geldentwertung die für die rechtskräftig festgesetzte Enteignungsentschädigung geltenden Umwertnngsgrundsätze auch dann maßgebend, wenn das Enteignungsverfahren noch nicht ein­ geleitet war. 130, 58. — 45) Der Antrag auf behördliche Genehmigung kann (§ 6 preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923) zurückgenommen werden. 130, 407 (411). — 46) Der Prozeßrichter ist bei der Prüfung des Fristablanfs nach § 7 Abs. 3, 4 des preuß. Ges. v. 10. Febr. 1923 nicht an Rechts­ ansichten und Feststellungen der Verwaltungsbehörde gebunden. 130, 407 (410/1). — 47) Ein Schuldübernahmevertrag kann auch bedingt ab­ geschlossen werden; bedingt dadurch, daß der die Schuld abgebende Grundstücksverkäufer (der vorläufig mangels Genehmigung seiner eignen Schuldübernahme selber noch gar nicht persönlicher Schuldner des Hypo­ thekengläubigers ist) demnächst durch Erteilung dieser Genehmigung Schuldner wird. Doch kann im einzelnen Falle der Wille beider Teile dahin gehen, eine in ihrem Bestände sichere und unbedingte Schuld des'abgebenden an den übernehmenden Teil zu übertragen. 121, 118 (120). Grundwasserentziehung. 1) Ein Grundstückseigentümer kann wegen dauernder Entziehung von Grundwasser, die ohne Verleihung des Rechts dazu stattgefunden hat, nicht Schadensersatz für einzelne Jahre nach den in ihnen entstandenen Ertragsausfällen fordern; er muß den Schadensersatz in der Regel als Gesamtentschädigung für die ganze Entwertung des be­ einträchtigten Grundstücks berechnen. 130,186 (190). — 2) Aus der Gesamt­ entschädigung kann jedoch ein Teilbetrag eingeklagt werden. 130,185(191.)

Gütergemeinschaft, allgemeine. Sy st. Reg. §179. Güterrecht, eheliches. Sy st. Reg. §§178flg. 1) Befugnis des im gesetz­ lichen Güterbestande lebenden Ehemannes, einen von ihm gemeinschaftlich mit seiner Frau über ihr eingebrachtes Gut abgeschlossenen Mietvertrag ohne ihre Zustimmung zu ändern? 124, 325. — 2) Anspruch der Frau gegen den Mann auf Erteilung von Auskunft über den Stand der Ver­ waltung des eingebrachten Gutes: Kann sie ihn jederzeit oder nur nach Beendigung der Verwaltung und Nutznießung oder vorher bei Gefährdung (Grund zur Sicherheitsleistung) gerichtlich geltend machen? 126, 103 (104). — 3) Voraussetzungen des Anspruchs der Frau auf Sicherheits­ leistung des Mannes für das eingebrachte Gut. 126, 103 (104, 105). — 4) Mitwirkung bei der Aufnahme eines Verzeichnisses über den Bestand des eingebrachten Gutes. 126, 103 (106). — 5) Ist der Ehemann, wenn er ein Grundstück im eignen Namen, aber mit Mitteln des eingebrachten Gutes und (nach seinem Willen) für dessen Rechnung erworben hat, verpflichtet, es der Frau zu übereignen? Kann die Frau den Über­ eignungsanspruch regelmäßig erst nach Beendigung der ehemännlichen Verwaltung und Nutznießung gerichtlich geltend machen? 126, 114. Güterstand, s. Güterrecht, eheliches (Syst. Reg. §§178flg.). Ist der irrt gesetzlichen Güterstande lebende Ehemann berechtigt, einen von ihm ge­ meinschaftlich mit seiner Frau über ihr eingebrachtes Gut abgeschlossenen Mietvertrag ohne Zustimmung der Frau zu ändern? 124, 325. Gute Sitten. Rechtsgeschäfte gegen die guten Sitten s. Syst. Reg. § 36 II; Schadenszufügung unter Verstoß gegen die guten Sitten § 145 zu § 826 BGB. 1) Kann der Gesellschafter einer Gesellschaft mbH. nach deren Eintragung ins Handelsregister geltend machen, seine Beteiligungs­ erklärung sei wegen sittenwidrigen Verhaltens (Wuchers) eines Mit­ gesellschafters bei der Gründung unwirksam? 123,102. — 2) Kann gegen einen Sicherungsübereignungs-Vertrag, den eine Finanzbehörde mit einem Steuerschuldner geschlossen hat, Nichtigkeit wegen Kredittäuschung geltend gemacht werden? 127, 337. — 3) Liegt ein Verstoß gegen die guten Sitten darin, daß der Deutsche Bühnenverein seinen Mitgliedern vorschreibt, bei Vergütungen an Dirigenten, Opernsänger und Opern­ sängerinnen Höchstsätze einzuhalten? 128, 92. — 4) Sittenwidriger Darlehnsvertrag, 128, 251. — 5) Der Verstoß gegen die guten Sitten ist im Sinne des § 1 UnlWG. kein andrer als nach § 826 BGB. 125, 166. — 6) Verstoß gegen die guten Sitten durch Aufnahme eines Fürsorgeheims in die Oavete-Tafel eines ärztlichen Standesvereins? 130, 89 (92/4). — Gutsüberlassungsvertrag. 1) Aufwertung von Forderungen aus Guts­ überlassungsverträgen, die zugleich auf den Beziehungen zwischen unter­ haltsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Personen (§ 10 Abs. 1 Nr. 3 AufwG.) beruhen. 121, 307. — 2) Gehören Gutsüberlassungs­ verträge zu den Veräußerungen versicherter Sachen, die der Versicherungs­ nehmer dem Versicherer anzeigen muß (§§69—71 VVG.)? (Ja.) 125, 193. — 3) Begriff des Gutsüberlassungsvertrags (§10 Abs. 1 Nr. 2 AufwG.). Zum Inbegriffe der dem" Überlassenden für seinen Unterhalt überwiesenen Vorteile gehören nicht nur Natural-, sondern auch Geld-

leistungen. 128, 198 (203). — 4) Gutsüberlassung mit dem Inhalte der Vermögensübernahme; Schuldenhaftung nach § 419 BGB. 130, 34 (36flg.). — 5) Grundlage des § 419 BGB. der deutschrechtliche Gedanke daß die Schulden eine Last des Vermögens bilden; wie sie bei gesetzlicher Gesamtrechtsnachfolge (Erbschaft) übergehen, so soll bei vertragsmäßiger Vermögensübernahme gleiches gelten. 130,34 (37). — 6) Der § 419 BGB. (Vermögensübernahme, Haftung des Übernehmers) gilt für alle Schulden, gleichviel ob sie auf Rechtsgeschäft, auf unerlaubter Handlung oder un­ mittelbar auf dem Gesetz beruhen. 130, 34 (38). — 7) Die Anwendbarkeit des § 419 BGB. hängt grundsätzlich nicht davon ab, ob wirklich ein schuld­ rechtlicher Vertrag im Sinne des § 311 BGB. geschlossen worden ist; wenn ein solcher Vertrag nicht zustande gekommen oder der geschlossene nichtig ist, genügt die dingliche Übertragung des ganzen oder nahezu ganzen Vermögens. 130, 34 (37). — 8) Der Übernehmer haftet nur mit dem Bestände des übernommenen Vermögens und den ihm aus dem Vertrage zustehenden Ansprüchen; er kann gegen den Veräußerer alle Rechte aus §§ 323flg. BGB. ausüben. 130, 34 (38). — 9) Aber die Haftung des Übernehmers beschränkt sich nach dem Gesetze nicht auf die schon zur Zeit des Abschlusses des schuldrechtlichen Vertrags, sei es auch nur bedingt, bestehenden Schulden. 130, 34 (36). — Vgl. auch Sy st. Reg. § 49. H

Hastpflichtgesetz. Sy st. Reg. § 163.

1) Die Haftungsgrenze nach dem RHaftPflichtGes. (§ 7a) besteht noch; sie ist dem Reichsmarkbetrage gleich, der an der letzten Reichsindexzahl gemessen der Kaufkraft von IO000 Friedensmark entspricht. 124, 179. — 2) Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft aus dem Unfall eines Durchgangszuges im pol­ nischen Korridor? 124,204. — 3) Haftung der Reichspost für die Verletzung eines Fahrgastes durch einen Postkarren auf dem Bahnsteig. 126, 137. — 4) Umfang der Hinterbliebenen-Rente (§ 3 Abs. 2 HaftPflG.). 128, 218. Haftpflichtversicherung. Sy st. Reg. § 137 VI. Kostenvorschußpflicht des ' Versicherers (§150 VVG.). 124, 235.

Haftung des Erben für die Rachlatzverbindlichkeiten. Sy st. Reg. § 197. Haftung für das Verschulde« anderer. Sy st. Reg. § 102. (Haftung nach § 278 BGB.), § 145 (Haftung nach § 831 BGB.). 1) Haftung juristischer Personen für das Verschulden ihrer Angestellten. 123, 216. — 2) Haftung einer Bank für die Richtigkeit der (ohne Verpflichtung) an ihre Kunden erteilten Auskünfte über die Kreditwürdigkeit Dritter. 126, 50. — 3) Haftung aus Bescheinigungen (über Geldwert-Hinterlegung für Rechnung eines anderen) gegenüber Dritten, die darauf vertrauen. 126, 374. — 4) Haftung des Reeders für Schäden, welche Stauerei­ arbeiter beim Löschen eines Seeschiffes Dritten zufügen. 126, 35. — 5) Haftung des Unternehmers für die mangelhafte Ausführung eines Werkes, auch den verletzten Dienstverpflichteten des Bestellers gegenüber. 127, 218. — 6) Haftung des Veranstalters eines Motorradrennens für Schädigung eines Zuschauers durch Unvorsichtigkeit eines Rennfahrers. 127, 313. — 7) Haftung einer Bank, weil ein an ihre Zweigniederlassung

II. Haftung, gesetzliche, vertragsmäßige.

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gerichteter Auftrag (ein Guthaben an eine andre Bank zu überweisen) nicht rechtzeitig ausgeführt worden ist. 130, 23. Haftung, gesetzliche, vertragsmäßige. Vgl. Schadensersatz. 1) Haftung einer Stadtgemeinde aus ungerechtfertigter Bereicherung, auf Zahlung des ortsüblichen Maklerlohnes für Vermittelung eines ihr zugegangenen und von ihr angenommenen Darlehns (ohne Abschluß eines Rechts­ geschäfts und ohne unerlaubte Handlung). 122, 229. — 2) Mängelhaftung beim Viehkauf. 123, 147. — 3) Haftung des Verkäufers aller Geschäfts­ anteile einer Grundstücksgesellschaft mbH. für Rechtsmängel. 124, 164. — 4) Haftung der Versicherungsentschädigung bei Abtretung einer auf dem abgebrannten Gebäude eingetragen gewesenen Eigentümergrundschuld. 124, 91. — 5) Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft für Per­ sonen- und Sachschäden aus einem Eisenbahnunfall im polnischen Kor­ ridor. 124, 204. — 6) Haftung des Arztes für Sorgfalt bei der Abfassung eines Rezeptes. 125, 374. — 7) Haftung der Reichspost für Verletzung eines Fahrgastes durch einen Postkarren auf dem Bahnsteig. 126, 137. — 8) Haftung einer Stadtgemeinde (preuß.) dafür, daß sie dem Grund­ stückseigentümer die Bauerlaubnis versagt hat? 126, 356. — 9) Schadens­ ersatzpflicht der Reichsbahn-Gesellschaft wegen Errichtung einer Kon­ kurrenzbahn gegenüber einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Kleinbahn? 126, 93. — 10) Haftung der Reichspost für die Beschädigung von Sachen des Eigentümers eines Grundstücks, durch dessen Luftraum sie eine Fernsprechleitung legt. 126, 28. — 11) Haftung des Unternehmers, dessen Binnenschiff Fahrgäste befördert, für Sorgfalt. 126, 329. — 12) Haftung des Bürgen, der für den einem Dritten gewährten Kredit einsteht, auch bei nachträglicher Verlängerung oder Umwechslung des Kredits? 126, 287. — 13) Haftung des Unternehmens eines Werkes für dessen mangelhafte Ausführung, auch Dienstverpflichteten des Bestellers gegenüber, die Schaden dadurch erlitten haben. 127, 218. — 14) Keine Haftung der Reichspost für Unfälle, die sich bei Sonderfahrten mit Post­ kraftwagen ereignen. 127, 12. — 15) Haftung für Schaden, der durch Haldenbrand bei Bergwerken oder Fabriken auf benachbarten Grund­ stücken entsteht. 127, 29. — 16) Beschränkte Haftung aus KraftfahrzeugUnfällen. 127, 179. — 17) Haftung des Veranstalters eines Motorrad­ rennens für Schädigung eines Zuschauers durch Unvorsichtigkeit eines Rennfahrers. 127, 313. — 18) Haftung einer Gesellschaft mbH. für fahr­ lässige Urheberrechtsverletzung durch ihren Geschäfsführer. 127, 206 (217). — 19) Stillschweigender Ausschluß der Haftung für Fahrlässigkeit (Kraftwagen-Weinreise). 128, 229 (233). — 20) Haftung des Kommanditisten § 176 Abs. 2 HGB.); Voraussetzungen. 128, 172. — 21) Sorgfaltspflicht, Verschulden und Haftung des Arztes; Beweislast und Beweiswürdigung in Arztprozessen. 128, 121. — 22) Haftung des Veranstalters und Leiters einer Treibjagd bei Verletzung eines Jagdgastes durch Fehlschuß. 128, 39. — 23) Haftung des Reiches, wenn es unterläßt, Seezeichen anzubringen. 123, 353. — 24) Haftung des Vorstandes der Aktiengesellschaft für die der Gesellschaft nachteiligen Handlungen auch bei bedingtem Vorsatz. 129, 272. — 25) Haftung des Rechtsanwalts gegenüber seinem Auftrag-

460 H Haftung öffentlichrechtlicher Körperschaften usw. — Haftungsgrenze. gebet aus unrichtiger Gebührenberechnung; Voraussetzungen solcher Haftung. 130, 101. — 26) Haftung für Bergschaden auch bei Mitwirkung eines im Rechtssinne zufälligen Ereignisses. 130, 161. Vgl. Bergrecht. — 27) Haftung des Reiches für schuldrechtliche Verbindlichkeiten von Außen­ handelsstellen nach deren Auflösung? 130, 169 (176). — 28) Bereiche­ rungshaftung bei Ausübung des gesetzlichen Rücktrittsrechtes. 130, 119. — 29) Schuldenhaftung aus einem Gutsüberlassungsvertrage, der den Inhalt der Vermögensübernahme hat. 130, 34. Haftung öfsentlichrechtlicher Körperschaften für Verschulden ihrer Be­ amten. Syst. Reg. § 147. Vgl. Schadensersatz. 1) Haftung des Staates aus dem Verschulden eines Richters, der ohne die nötigen Erfordernisse einen Kindesannahme-Vertrag vormundschaftsgerichtlich genehmigt hat. 121, 114. — 2) Haftung des Staates für Volksschullehrer, welche die an Reichsjugendwettkämpfen teilnehmende Jugend überwachen; Heran­ ziehung der Schuljugend zu diesen Veranstaltungen ist staatliche Für­ sorge und Ausübung öffentlicher Gewalt. 121, 254. — 3) Haftung der Reichsbahn für Verschulden von Stationsvorstehern (als verfassungsmäßig berufenen Vertretern) hinsichtlich des Verkehrs in Bahnhofs-Zu- und Durchgängen. 121, 382 (387). — 4) Haftung juristischer Personen für das Verschulden von Angestellten (Geschäftsführer der Deutschen LandWirtschafts-Gesellschaft). 123, 216. — 5) Haftung der Länder für Amts­ versehen von Beamten bei der Verwaltung von Reichswasserstraßen. 125, 11. — 6) Haftung des Staates bei Unfall durch einen Polizeikraft­ wagen, der Polizeimannschaft zum Übungsschießen befördert. 125, 98. — 7) Haftung des Staates für Amtspflichtverletzung eines Versteigerungs­ richters (ungerechtfertigte Terminsvertagung). 125, 299 (304). — 8) Haftung des Staates für Amtspflichtverletzungen eines Beamten; Verschulden des Geschädigten (der ein Rechtsmittel hätte gebrauchen können) bei Abwendung des Schadens. 126, 81. — 9) Haftung des Kommunalverbandes für Kostenerstattung, weil einer seiner Beamten im Verfahren vor dem Mietseinigungsamte schuldhaft die Amtspflicht verletzt hat. 126, 99. — 10) Haftung des Reiches für Schaden, der bei nächtlichen Übungen von Truppen auf öffentlicher Landstraße entstanden ist (Scheuen der Pferde eines Fuhrwerks). 126, 144. — 11) Schadens­ ersatzanspruch des Ehemannes wegen einer gegen seine Frau begangenen Amtspflichtverletzung. 126, 253. — 12) Überlastung eines Beamten als Ursache der Amtspflichtverletzung; Rückgriffsrecht des auf Schadensersatz in Anspruch genommenen Staates? 126, 362. — 13) Haftung für Amts­ pflichtverletzung eines Handelsregisterführers. 127, 163. — 14) Haftung des Staates für Amtspflichtverletzung gegenüber Ausländern. 128, 238. — 15) Haftung des Reiches für unterlassene Anbringung von Seezeichen. 128, 353. — 16) Haftung der Gemeinde für den durch einen Beamten der Berufsfeuerwehr verursachten Schaden. 129, 303 (305/7). — 17) Haftung des Deutschen Reiches für schuldrechtliche Verbindlichkeiten von Außenhandelsstellen nach deren Auflösung? 130, 169 (176). Haftungsgrenze. 1) Die Haftungsgrenze des Haftpflichtgesetzes gilt noch; ihr Betrag ist aus der letzten Reichsrichtzahl entsprechend der Kaufkraft

von 10000 Friedensmark zu bestimmen. 124, 179. — 2) Haftungsgrenze des Kraftfahrzeuggesetzes bei Übergang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger. 123, 40. Haldenbrand bei Bergwerken und Fabriken; Ansprüche der Eigentümer

benachbarter Grundstücke auf Schadensersatz und Beseitigung von Be­ einträchtigungen. 127, 29. Halter eines Kraftfahrzeugs. 1) Kraftfahrzeug-Halter können der Eigen­ tümer und der Entleiher gleichzeitig sein. 127, 174. — 2) Aufsichtspflicht des Kraftfahrzeughalters gegenüber dem Führer. 128, 149. — 3) Ist bei einem Zusammenstöße von Kraftfahrzeugen der verletzte Halter (Führer) des einen Fahrzeugs auch ohne Verschulden ausgleichungs­ pflichtig? 130, 129 (130). Hamburg. 1) Hamburger Hafengesetz und Seestraßenordnung. 122, 287. — 2) Begründet Aufnahme einer von der Polizei als geisteskrank ein­ gelieferten Person in eine staatliche Irrenanstalt (Hamburger staatliche Krankenanstalt) ein Vertragsverhältnis zwischen dem Eingelieferten und dem Staate, wenn Gebühren für Pflege und Behandlung zu entrichten sind? 126, 253 (256). — 3) Sind Hamburgische Staatsrenten Mark­ anleihen im Sinne von § 30 des Anleiheablösungs-Gesetzes? 129, 322. Hamburger Hasengefetz. 1) Hamburger Hafengesetz nicht revisibel. 122, 287/8. — 2) Verhältnis des Hamburger Hafengesetzes zur Seestraßen­ ordnung (nur bestimmt, diese zu ergänzen). 122, 287. Handelsfirma. Sy st. Reg. § 210. Handelsgebräuche. Sy st. Reg. § 226. 1) Ein Handelsgebrauch, der den Käufer beim Handelskauf von jeglicher Untersuchungspflicht befreien wollte, wäre Mißbrauch und deshalb unbeachtlich. 125, 76 (79). — 2) Handelsgebräuchliche Bedeutung von Bestätigungsschreiben; An­ fechtung des Vertrages trotz widerspruchslosen Empfangs des Schreibens? 129, 347. Handelsgeschäft. 1) Fortführung eines Handelsgeschäfts mit der Firma durch den Erwerber. Syst. Reg. § 210. — 2) Ein Beteiligungsverhältnis (§63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.) an einem Handelsgeschäft kann auch in einer im Handelsgesetzbuch nicht ausdrücklich vorgesehenen Form begründet werden. 122, 387 (390). Handelsgeschäfte. Syst. Reg. §§224flg. Handelsgesellschaften. Syst. Reg. §§216flg 1) Welchen Einfluß hat Vollbeendigung einer offenen Handelsgesellschaft, die während eines gegen diese anhängigen Rechtsstreites eintritt, auf die Wirksamkeit des Urteils gegen die persönlich haftenden Gesellschafter? 124, 146 (149 bis 151). — 2) Erweiterung einer Handelsgesellschaft; Eintritt eines neuen Gesellschafters. 128, 172. Handelsgewohnheiten. Syst. Reg. §226. Handelskauf. Syst. Reg. §§237flg. Untersuchungspflicht des Käufers beim Handelskauf. 125, 76. Handelsmäkler. Syst. Reg. § 215. Vertragsabschließung durch Handels­ mäkler; Verschiedenheit der von ihm an beide Teile gemachten Mit­ teilungen. 123, 97.

Handelsregister. Syst. Reg. § 209. 1) Der Gesellschafter einer Gesell­ schaft mbH. kann, nachdem diese ins Handelsregister eingetragen ist, seine Beteiligungserklärung nicht mehr anfechten, weil ein Mitgesellschafter bei der Gründung gegen die guten Sitten verstoßen habe. 123, 102. — 2) Hypothekbestellung am Grundstück einer offenen Handelsgesellschaft durch eine Person, die im Handelsregister als Gesellschafter eingetragen, in Wirklichkeit aber nicht Gesellschafter ist. 125, 228. — 3) Klage gegen eine im Handelsregister nicht eingetragene, vor der Klagerhebung auf­ gelöste offene Handelsgesellschaft. 127, 98. — 4) Öffentlicher Glaube des Handelsregisters; Eintragung einer wegen fehlender vormundschafts­ gerichtlicher Genehmigung ungültigen Prokura. 127, 153 (158). — 5) Schadensersatzansprüche aus Amtspflichtverletzungen des Handels­ registerführers. 127, 153 (159). — 6) Unrichtige Angaben der Gründer einer Aktiengesellschaft (über das Einbringen) bei der Anmeldung der Gesellschaft zum Handelsregister. 127, 186. Handlungsagenten. Syst. Reg. § 214. 1) Berechnung der Provision eines Handlungsagenten bei Tilgung des Warenkaufpreises durch Wertpapiere. 121, 125. — 2) Beteiligung des Handlungsagenten an der Gefahr des von ihm vermittelten Geschäfts bedarf in der Regel besonderer Abrede 121, 127. Handlungsgehilfen. Syst. Reg. §213. Handlungslehrlinge. Syst. Reg. §213. Handlungsvollmacht. Syst. Reg. §212. Handschrift. 1) Wenn der Entleiher eine Handschrift wissenschaftlichen Inhalts, die der verleihende Verfasser ausdrücklich als unfertig bezeichnet, teilweise veröffentlicht, begeht er Urheberrechtsverletzung. 128, 285. — 2) Handschrift und Faksimile (Codex aureus in München). 130, 196. Hannoversche Landgemeinde. Haftet sie den Hinterbliebenen auf Schadens­ ersatz, wenn ein Mitglied der Pflichtfeuerwehr in Ausübung der Lösch­ tätigkeit tödlich verunglückt? 122, 298. Härteklausel. 1) Von unbilliger Härte (§ 15 Satz 2 AufwG.) kann keine Rede sein, soweit der Aufwertungsschuldner ein Rückgriffsrecht gegen seinen Abkäufer hat. Daher bildet das Vorhandensein eines Ausgleichs­ anspruchs eine Vorfrage für die zur Entscheidung über den Härteeinwand berufene Aufwertungsstelle. 121, 330 (334). — 2) Härteklausel zugunsten des Schuldners einer gelöschten Hypothek (der das Grundstück inzwischen lastenfrei veräußert hat), wenn der Gläubiger Aufwertung kraft Rück­ wirkung verlangt, er selbst aber gegen den Erwerber einen Ausgleichs­ anspruch erheben will. 123, 166. — 3) Die Härtevorschriften (§ 15 Satz 2 AufwG.) sind gegenüber einem auf § 78 AufwG. gestützten Aufwertungs­ begehren (bei Annahme der Leistung nach dem 13. Februar 1924) nicht anwendbar. 125, 344. Hauptmängel. 1) Kenntnis des Verkäufers davon, daß ein verkauftes Pferd beim Käufer zur Zucht verwendet werden soll (Deckhengst, Zucht­ stute), genügt für sich allein nicht, um die Haftung für einen bei der Über­ gabe vorhandenen, dem Verkäufer unbekannt gewesenen Fehler, der für jenen Gebrauchszweck hinderlich ist, aber nicht unter die Hauptmängel

gehört, zu begründen. 123, 147 (148). — 2) Der § 459 Abs. 1 BGB. scheidet beim Kaufe der im § 481 aufgezählten Tierarten völlig aus.

123, 148. Hauptsache, Nebensache; Bestandteile; Zubehör. Syst. Reg. §27. Hauptsache, Erledigung. Erledigungs- oder Sachantrag des Klägers, wenn der Beklagte nach Vollstreckung des (vorläufig vollstreckbaren) Urteils die Berufung unter Bestreiten des Klaganspruchs weiterführt, obwohl er auf Wiederherstellung des früheren Zustands verzichtet hat? 130, 393. Hauptverkehrsweg im Sinne der Kraftfahrvorschriften (nicht nach dem Zustande, sondern nach der Bedeutung für den Verkehr zu beurteilen). 125, 203 (206). Hauptverpslichtung. Beim Verkaufe von Kuxen bildet die Pflicht, ein Stückeverzeichnis zu erteilen, eine sog. Hauptverpflichtung, deren Ver­ letzung die Rechtsfolgen des § 326 BGB. nach sich zieht. 121, 48 (50). Hausbesitzer-Erklärung. Diese Erklärung ermächtigt die Postverwaltung, das Grundstück (nicht bloß den Luftraum darüber) in gewisser Weise für Fernmeldeanlagen zu benutzen; rechtliche Bedeutung. 126, 33. Hausgesetz, Hausrecht, Hausvermögcn des hohen Adels. Syst. Reg. § 21VI. 1) Hausgesetz ehemals reichsunmittelbarer und reichsständischer oder ihnen gleichstehender Häuser; Folgen fehlender Zustimmung von Anwärtern. 124, 120 (131). — 2) Kann autonomes Hausrecht auch in einer Fideikommißstiftungs-Urkunde gesetzt werden? 124, 120 (128 flg.). — 3) Recht der Ebenbürtigkeit nach gemeinem Privatfürstenrecht und Hausrecht. 124, 120 (126 flg.). — 4) Zustiftung von Gegenständen des freien Vermögens zum Hausvermögen; ist Zustimmung der Anwärter dafür erforderlich? 124, 120 (128, 130). Hauszinssteuer. Dadurch, daß nach § 29 der Dritten Steuernotverordnung die mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln ausgeführten, nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig gewordenen Neubauten der Besteuerung gemäß §§26flg. a. a. O. (Hauszinssteuer) unterliegen, ist die Aufwertung der aus öffentlichen Mitteln gewährten Beihilfedarlehen nicht ausgeschlossen. 123, 138 (140). Haverei (Havarie). Syst. Reg. §2521. Heeresbeamte. Heeresbeamte (Unterzahlmeister), die im Kriege auf Wider­ ruf eine Stelle erhielten und nach Widerruf nur noch im Abwicklungs­ dienst beschäftigt wurden. 122, 1. Heims all. 1) Unterschied des unentgeltlichen Heimfalls vom entgeltlichen Ankaufsrechte. 125, 222. — 2) Der im Zwangswege verfolgbare Erwerb privaten Eigentums durch den Staat gegen vollständige Entschädigung ist Enteignung, nicht Heimfall. 125, 222. Hemmung der Verjährung (Syst. Reg. § 13II) und anderer Fristen. 1) Hemmt es die Verjährung der Forderung eines ausländischen Gläu­ bigers, wenn er für eine Klage vor dem deutschen Gericht kein Armen­ recht erhalten konnte, weil ein Staatsvertrag (über Verbürgung der Gegenseitigkeit) vorläufig noch nicht in Kraft trat? 126, 58. — 2) Wann endet die Hemmung der Verjährung von Ansprüchen aus einem Eisenbahnbetriebsunsall, wenn die Beteiligten in der Zeit des Währungs-

Verfalls über diese Ansprüche einen KapitalabfindungsverglÄch geschlossen haben? 126, 294. — 3) Eine nicht ernstlich gemeinte Beschwerde (z. B. bewußt unzulässige gegen einen das Armenrecht versagenden Beschluß) hemmt den Lauf der Nachweisfrist (§ 519 Abs. 6 ZPO.) nicht. 126, 354. — 4) Gehemmte Verjährung des Wandlungsanspruches, wenn der Ver­ käufer Gewähr leistete und Nachbesserungen vornahm. 128, 211. — 5) Wenn die Beschwerde unstatthaft ist, so hemmt sie den Lauf der Frist nach ZPO. § 519 Abs. 6 nicht; es braucht also nicht abgewartet zu werden, bis ein auf die Beschwerde erlassener Beschluß zugestellt wird. 130, 345. Herausgabe eines Kindes. Herausgabe eines für ehelich erklärten Kindes an die uneheliche Mutter. 122, 24.

Hessen. Anstalten des öffentlichen Rechts, denen nach Art. 2 Hess. AusfG. z. ZPO. (auf der Grundlage des § 15 Nr. 3 EG. z. ZPO.) ein Zwangs­ vollstreckungs-Privileg zukommt; erstreckt auf die Deutsche ReichsbahnGesellschaft. 124, 105/8.

Hibernia.

Klage der H.-Vereinigung von Hibernia-Aktionären GmbH, i. Liqu. auf Aufwertung von Stammeinlage-Forderungen. 124, 264. Hinterbliebenen-Rente nach dem Reichs-HaftpflichtGes. (§ 3 Abs. 2). 128, 218.

Hinterlegung. Sy st. Reg. § 116.

1) Hinterlegung der Entschädigungs­ summe für ein enteignetes Grundstück; Aufwertung der gesicherten Kausgeldforderung. 121, 73. — 2) Auswertbarst eines bei der Eisen­ bahn als Sicherheit für gestundete Frachten eingezahlten Betrags? 121, 163. — 3) Wann hat die Hinterlegung im Enteignungsverfahren befreiende Wirkung für den Unternehmer? 123, 301. — 4) Der Gläubiger erlangt dadurch, daß zu seiner Sicherheit ein für ihn gesperrtes Sparbuch hinter­ legt wird, kein gesetzliches Pfandrecht. 124, 217.

Höchstbetrag von Entschädigungen nach dem Kraftfahrzeuggesetz; Über­ gang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger. 123,40. Höchstbetragshhpothek. Syst. Reg. § 77 VII. 1) In welchem Umfange liegt bei Sicherung durch Höchstbetragshypothek eine „durch Hypothek gesicherte Forderung" im Sinne des Aufwertungsgesetzes vor? 123,1. — 2) Mit welchem Betrage kann das Ablösungsrecht der §§ 1150, 268 BGB. gegenüber einer aufgewerteten Höchstbetragshypothek ausgeübt werden? 123, 149. — 3) Höchstbetragshypothek zur Sicherung eines laufenden Kreditverhältnisses; Eintritt eines neuen Gläubigers in das Kreditverhält­ nis. 125,133. — 4) Höchstbetragshypothek zur Sicherung von Forderungen gegen verschiedene Schuldner? 126, 272.

Hoheitsrechte in der Lübecker Bucht (Lübeck und Mecklenburg-Schwerin). 122, Anhang 1. Hoher Adel s. Hausgesetz, Privatfürstenrecht. Höhere Gewalt. Syst. Reg. §42. „HoldiNg"-Gesellschaft. 124, 299, 308.

Holzschlag und Grundstücksnutzung. Genehmigung der Behörde zu einem Kommissionsvertrag über das vom Kommissionär im Walde des Kom­ mittenten zu schlagende Holz. 130, 94.

II. Hypothek.

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Hypothek. Sy st. Reg. § 77. 1) Voraussetzungen für die Auswechselung der Forderung, die der Hypothek zugrunde liegt. 121, 38. — 2) Hypothek, die nach Enteignung des belasteten Grundstücks gelöscht und durch Hinter­ legung der Entschädigungssumme ersetzt worden ist; Bedeutung für die Aufwertung. 121, 73. — 3) Löschung der für eine Kaufgeldforderung eingetragenen Hypothek, Eintragung auf anderen Grundstücken (Wechsel des Pfandes); Folgen für die Aufwertung. 121, 169. — 4) Hypothek­ bestellung durch einen nur buchmäßigen Eigentümer. 121, 335. — 5) Aus­ gleichsanspruch des Grundstücksveräußerers wegen gelöschter Hypotheken, wenn zwischen Angebot und Annahme das Aufwertungsgesetz ergangen ist. 121, 56. — 6) Abgetretene Hypothek; Verzinsung des Aufwertungs­ betrags des früheren Gläubigers. 121, 134. — 7) Abtretung einer Hypothek nach dem 13. Februar 1924; Aufwertung für den früheren Gläubiger? Schuldrechtlicher Ausgleichsanspruch? 121, 263. — 8) Aus­ gleichung für aufzuwertende frühere Hypotheken nach Veräußerung des Grundstücks. 121, 130. — 9) Treuhandverhältnis bei einer sicherungs­ halber abgetretenen Hypothek; Anmeldung des Aufwertungsanspruchs durch den Treugeber. 121, 310. — 10) Kein Härteeinwand, soweit der Aufwertungsschuldner gegen seinen Abkäufer ein Rückgriffsrecht hat. 121, 330. — 11) Aufwertung der persönlichen Forderung, wenn die dafür bestellte Hypothek in einem abgetretenen Gebiete liegt. 121, 337; 123, 130. — 12) Aufwertung einer vor dem 14. Februar 1924 abgetretenen Hypo­ thek für den früheren Gläubiger über den Höchstsatz hinaus. 121, 290. — 13) Aufwertungsansprüche des früheren Gläubigers einer abgetretenen Hypothek gegenüber dem Ersteher des zwangsversteigerten belasteten Grundstücks. 122, 218. — 14) Aufwertungsvergleich über eine zu treuen Händen abgetretene Hypothek. 122, 236. — 15) Abtretung einer Hypo­ thek einschließlich aller sich darauf beziehenden Aufwertungsansprüche. 122, 373. — 16) Rechtliche Folgen, wenn statt einer bewilligten Verkehrs­ hypothek versehentlich eine Sicherungshypothek eingetragen worden ist. 123, 169. — 17) Aufwertung kraft Rückwirkung bei einer gelöschten Hypothek, die auf einem inzwischen veräußerten Eigentumsbruchteil nicht wieder eingetragen werden kann. 123, 74. — 18) Aufwertung kraft Rückwirkung bei gelöschten Hypotheken; Ausgleichung gegenüber dem Grundstückserwerber; Hürteklausel zugunsten des Schuldners der ge­ löschten Hypothek. 123, 166. — 19) Eintritt eines neuen Gläubigers in das durch Höchstbetragshypothek gesicherte laufende Kreditverhältnis. 125, 133. — 20) Ausgleichsanspruch des Veräußerers eines Grundstücks­ anteils, wenn die verkaufte Fläche aus der Haftung für die Hypotheken entlassen ist. 125, 48. — 21) Aufwertung von Hypotheken; Rangfolge bei einer an den Eigentümer des Grundstücks abgetretenen, demnächst gelöschten Hypothek. 125, 19. — 22) Aufwertung von Hypotheken; Rang­ verhältnis gegenüber einer Eigentümergrundschuld. 125, 319. — 23) An­ spruch des früheren Eigentümers eines Grundstücks, der eine ihm daran zustehende Eigentümergrundschuld unter Umwandlung in eine Hypothek abgetreten und das belastete Grundstück veräußert hat, auf Zedenten«aufwertung. 126, 89. — 24) Ablösung einer Hypothek für Rechnung des Entsch. d. RG. in Ziv.S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

30

Grundstückserwerbers (im Sinne des § 14 AufwNov.); White Auslegung des Begriffs. 126, 88. — 25) Höchstbetragshypothek zur Sicherung von Forderungen gegen verschiedene Schuldner? 126, 272. — 26) Aufwertung von Hypothekenforderungen; wann beruht eine Forderung auf den Be­ ziehungen aus der Auseinandersetzung unter Miterben? 126, 230. — 27) Auswechslung des mit einer Hypothek belasteten Grundstücks gegen das Grundstück eines anderen Eigentümers (§ 5 Abs. 2 AufwG.). 127, 1. — 28) Zwangsvollstreckung des Hypothekengläubigers in das Grundstück; Verhältnis zum Besitzrecht des Grundstückskäufers (Widerspruchsklage?). 127, 8. — 29) Abgetretene Hypothek; Auswertung der persönlichen Forderung, wenn diese vor Eintragung der Hypothek (für den Abtretungs­ empfänger) abgetreten worden ist. 127, 160. — 30) Wirkt Geltend­ machung einer Löschungsvormerkung, die zu einer durch Zuschlag im Zwangsversteigerungsverfahren erloschenen Hypothek eingetragen war, auch zugunsten einer gleichrangigen anderen Hypothek bei der Ver­ teilung des Erlöses?. 127, 282. — 31) Hypothekeneintragung auf den Namen eines nicht rechtsfähigen Vereins. 127, 309. — 32) Hypotheken­ bank-Hypotheken; Tilgung in Liquidations-Goldpfandbriefen in der Zwangsversteigerung? 127, 350. — 33) Einreden gegen die Hypothek: Welche Einreden begründet für den Eigentümer die Vereinbarung zwischen dem Gläubiger und dem Persönlichen Schuldner, daß jener sich nur an den Grundstückseigentümer halten dürfe? 128, 241. — 34) Hypo­ thekenablösung für Rechnung des Erwerbers (§ 14 AufwNov.); Vorrangs­ einräumung für Aufwertungshypothek; Anmeldungszwang (§ 16 AufwG.) 128, 52, 316. — 35) Schuldübernahme, wenn für die Schuld eine Hypo­ thek besteht; Mitteilung der Schuldübernahme (§ 416 BGB.). 128, 68. — 36) Folgen für Verzinsung und Ausgleichsanspruch, wenn bereits gelöschte Hypotheken nicht wieder eingetragen werden können (§§ 20, 28 AufwG.). 128, 365. — 37) Ablösung von Hypotheken, die die Gläubiger gekündigt hatten, auf Ansuchen des Grundstückserwerbers; Ansprüche des Verkäufers gegen den Käufer; Aufwertung. 129, 27. — 38) Der Grund­ stücksverkäufer kann einen Ausgleichsanspruch gegen den Käufer nicht damit begründen, daß sein Rechtsvorgänger als persönlicher Schuldner einer gelöschten Hypothek kraft Rückwirkung auf Aufwertung in An­ spruch genommen werde. 129, 276. — 39) Briefhypothek; öffentlicher Glaube des Grundbuchs, wenn auf dem Hypothekenbriefe der Wider­ spruch gegen das Eigentum des Hypothekbestellers nicht vermerkt ist. 129, 125. — 40) Rechtsweg zulässig für Löschungsklage wegen einer Sicherungshypothek für eine Wertzuwachssteuerschuld (die nach des Klägers Behauptung nicht besteht). 129, 95. — 41) Rang der auf­ gewerteten Hypothek: Findet § 22 Abs. 1 AufwG. auch dann Anwendung, wenn eine Gesellschaft mbH. an ihrem Grundstück eine Hypothek für einen ihrer Gesellschafter bestellt, der zugleich zu allen anderen Gesell­ schaftern in einer der dort bezeichneten verwandtschaftlichen oder schwägerschaftlichen Beziehungen steht? 130, 340 (344/5). — 42) Bedurfte es einer Anmeldung zur Aufwertung nach AufwG. § 16, wenn nach dem 13. Februar 1924 auf Grund einer Vereinbarung zwischen Gläubiger

und Schuldner eine Vorkriegshypothek durch eine den gesetzlichen Auf­ wertungsbetrag nicht erreichende Feingoldhypothek ersetzt worden war? 130, 191. — 43) Fälligkeit der Frankengrundschuld schweizerischer Gold­ hypothekengläubiger. 130, 220. — 44) Es ist zulässig, eine aufschiebend bedingte Hypothek, z. B. als Ausfall-Sicherungshypothek, zu bestellen. 122, 330.

Hypothekenbanken. Zwangsversteigerung eines von einer Hypothekenbank beliehenen Grundstücks; Abfindung der Gläubigerin im Kaufgeldbelegungs­ termin durch einen ihr nachstehenden Gläubiger; muß sie Liquidations­ goldpfandbriefe annehmen? 123, 338; 127, 350.

Hhpothekenbormerkung ist einem Recht am Grundstück (§ 7 Abs. 4 AufwG.) gleichzuachten, soweit es sich um Wirkungen hinsichtlich der Rangordnung handelt. Der Grundstückseigentümer darf, nachdem er gegen Bewilligung der Vormerkung Kredit ausgenommen, einen Rangvorbehalt, in dessen Stelle die Vormerkung eingerückt war, nicht nochmals für sich ausnützen, wenn die Vormerkung nach Zurückzahlung des durch sie gesicherten Dar­ lehens gelöscht wurde, ohne daß Umschreibung in das endgültige Recht erfolgt war. 124, 200.

I

Jagd. Syst. Reg. §59 (Jagdrecht), § 124III (Jagdpacht). 1) Eine Treib­ jagd ist in der Regel eine gesellschaftliche Veranstaltung aus beiderseitiger Gefälligkeit, aber nichts Rechtsgeschäftliches. Auch darin, daß der Gast­ geber die Leitung der Jagd übernimmt, liegt kein Vertragsabschluß. Daher haftet der Jagdherr im Verhältnis zu den Gästen nicht nach BGB. § 278 oder § 831 für Schäden, die diese sich untereinander zufügen. 128, 39 (42). — 2) Zu den Pflichten des Veranstalters einer Treibjagd gehört es, zu prüfen, ob sich die Teilnehmer eignen. Er handelt fahrlässig, wenn er Ungeeignete einlädt; besonders fahrlässig, wenn er einen leichtsinnigen Schützen, der andere gefährdet, nicht von weiterer Teilnahme ausschließt. Abweichende Verkehrsübung wäre Mißbrauch. 128, 39 (43). — 3) In der Annahme einer Einladung zur Jagd kann stillschweigende Haftungs­ ausschließung für Schaden durch geringe Versehen des Gastgebers liegen; wie weit sie geht, ist Frage des einzelnen Falles. 128, 39 (45). — 4) Wer den Jagdherrn veranlaßt, einen als leichtsinniger Schütze bekannten Gast einzuladen und dann selbst durch diesen Schaden erleidet (angeschossen wird), kann als Miturheber oder Mitschuldiger (§ 254 BGB.) anzusehen sein. 128, 39 (45).

Fagdpacht. Syst. Reg. § 124III. 1) Die Frage, ob ein Jagdpachtvertrag gültig oder ungültig ist, berührt das öffentliche Interesse nicht. In §§ 21flg. der Preuß. Jagdordnung vom 15. Juli 1907 ist sie nicht erschöpfend ge­ regelt; die Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Nichtigkeit und Anfecht­ barkeit von Verträgen greifen ein. 121, 80 (82). — 2) In Jagdpacht­ verträgen kann nicht vereinbart werden, daß Pachtgeld und Kosten durch Verwaltungszwangsverfahren einzuziehen seien. Denn die Vorschriften 30*

über dieses Verfahren sind öffentliches Recht; die Parteien können ihre Anwendung nicht durch Vertrag erweitern oder sonst ändern. 121, 80 (86). — 3) Vereinbarungen über Erhöhung und Herabsetzung des Jagd­ pachtzinses fallen nicht unter § 23 der Preuß. JagdO. v. 15. Juli 1907, werden deshalb auch nicht von deren §24 betroffen; diese Vorschriften beziehen sich nur auf ganze Pachtverträge. 123, 157. —4) Stempelsteuer für Jagdpachtverträge. 123, 157 (158/9); 128, 160. — 5) Verpachtet ein gemeinnütziges Siedlungsunternehmen die Jagd auf seinem Grund und Boden, so gehört der Jagdpachtvertrag zu den Geschäften der Zwischen­ wirtschaft. Er ist stempelfrei, wenn das Siedlungsunternehmen ver­ sichert, daß er zur Durchführung des Siedlungsverfahrens dient; keine Nachprüfung durch Finanzbehörden und Gerichte. 128, 160 (163). Indexzahl (Reichsindexzahl) s. Richtzahl. Indossament. Syst. Reg. § 258 (Wechsel), § 233 (Orderpapiere). 1) Das Indossament eines nicht an Order lautenden Ladescheins hat nicht die in § 447 Abs. 1, § 363 Abs. 2 HGB. vorgesehenen Wirkungen, kann aber unter Umständen zur Rechtsübertragung dienen. 122, 221 (224). — 2) Ent­ steht ein Blankoindossament, wenn der Übertragungsvermerk durch­ strichen, die Unterschrift aber bestehen gelassen wird? 129, 165. Industrie s. Fabriken und ihr Großgewerbe. Jndustriebelastungsgesetz. Syst. Reg. § 73 (öffentliche Lasten), § 371 (Kriegssteuern). 1) Der Kreis der für die Jndustriebelastung in Betracht kommenden Personen beschränkt sich auf den Eigentümer (Unternehmer), den Pächter oder Nutznießer; er kann nicht ohne weiteres (z. B. auf Unter­ pächter) ausgedehnt werden. 123,117 (119). — 2) Die Jndustriebelastung ist eine persönliche Belastung des Unternehmers, ganz von seinem Betriebs­ vermögen abhängig und mit den Vorschriften des Vermögensteuergesetzes eng verknüpft; der Belastete haftet für sie mit seinem ganzen Vermögen (nicht bloß dem Betriebsvermögen). 127, 130 (133, 135). — 3) Gehört zum Betriebsvermögen des belasteten Unternehmens ein inländisches Grundstück, so entsteht auf ihm (im Zeitpunkte des Inkrafttretens des Jndustriebelastungsgesetzes) zur Sicherung der Ansprüche auf die Jahres­ leistungen axk Zinsen und Tilgungsbeträgen eine öffentliche Last. 127, 133. — 4) Die Jndustriebelastung geht allen andern Rechten (mit Aus­ nahme der schweizerischen Goldhypotheken) im Range vor. Sie ist eine Hypothek des öffentlichen Rechts, nicht des Privatrechts; ihr liegt keine Kapitalschuld zugrunde. 127, 133, 134. — 5) Die Jndustriebelastung bedarf zur Entstehung und Wirksamkeit gegenüber dem öffentlichen Glauben keiner Eintragung im Grundbuch. 127, 133, 134. — 6) Bei Veräußerung eines zum belasteten Vermögen gehörenden Grundstücks geht die Industrie­ belastung in der Höhe auf den Erwerber über, die sich aus der zur Zeit der Veräußerung maßgebenden Umlegung ergibt. 127, 134. — 7) Zu den öffentlichen Abgaben und anderen öffentlichen Lasten im Sinne des § 436 BGB. gehört die Jndustriebelastung nicht. 127, 134, 138. — 8) Wohl aber kann sie unter die Rechte fallen, die nach § 434 BGB. von einem Dritten gegen den Käufer geltend gemacht werden können. 127, 137. — 9) Will der Verkäufer des Grundstücks, daß der Käufer die öffent-

liche Last übernehme, so ist es seine Sache, dies anzuregen; der Käufer braucht sich nicht nach der Höhe der Jndustrielast zu erkundigen. 127, 139.

Inflation s. Währungsverfall, Geldentwertung. Jnnominatvertriige. Miet- oder pachtähnlicher Vertrag für länger als 30 Jahre; Kündbarkeit nach 30 Jahren. 121, 11. In praeteritum non vivitur (Rechtssprichwort). Anwendung bei Gehalts­ aufwertung? 124, 234. Jnferatenvertrag s. Anzeigen-Annahme. Instandsetzung. Werkvertrag über die Instandsetzung mangelhafter Anlagen (Gas-Badeofen, dem Gas entströmt); Verpflichtungen des Bestellers und des Unternehmers; ursächlicher Zusammenhang schuldhafter Nach­ lässigkeit mit dem Schaden. 127, 14 (17, 18, 19). Interesse: s. Sy st. Reg. § 107 V (Verzug des Schuldners), § 157 (Patent­ recht, Zwangslizenz), § 303 (Feststellungsklage). Vgl. auch Geschäfts­ grundlage. Internationales Privatrecht. Syst. Reg. §8. 1) Zulässigkeit einer Klage beim deutschen Gericht gegen einen Ausländer auf Leistung im Auslande? 126,199. — 2) Bei Schuldverhältnissen ist für das anzuwendende Recht in erster Reihe die ausdrückliche oder stillschweigende (den Umständen zu entnehmende) Vereinbarung der Beteiligten maßgebend. 126, 201. — 3) Bei Ermittelung des im Auslande geltenden Rechts ist der deutsche Richter befugt und verpflichtet, von den ihm zugänglichen Erkenntnis­ quellen Gebrauch zu machen. 126, 202. — 4) Die Ermittelung dessen, was die Parteien bei vernünftiger und billiger Berücksichtigung aller Umstände über das anzuwendende Recht bestimmt hätten, braucht kein einheitliches Recht zu ergeben. Die Parteien können die Anwendbarkeit eines be­ stimmten Rechtes entweder nur für diese oder jene einzelne Wirkungsfrage oder für sämtliche Wirkungen des Geschäfts gewollt haben. 126, 206. — 5) Wenn nichts anderes erhellt, ist davon auszugehen, daß weder ein Staat noch eine Stadtgemeinde die schuldrechtlichen Beziehungen zu Anleihegläubigern einem andern Recht unterwerfen will als dem des eigenen Landes. 126, 207. — 6) Der Vorschrift des § 606 Abs. 4 ZPO. genügt nicht die Feststellung, daß das ausländische Recht fremde (d. h. nicht dem ausländischen Staat angehörige) Gerichte nicht ausschließe. Zu prüfen ist, ob das inländische Gericht für die (hier von der Frau erhobene) Scheidungsklage auch nach den Gesetzen des Staates zuständig ist, dem der (verklagte) Ehemann zur Zeit der Klagerhebung angehörte. 126,353. — 7) Kann eine (durch Vernichtung und Vermögenseinziehung) „nationali­ sierte" russische Aktiengesellschaft als Liquidationsgesellschaft in Deutsch­ land eine gegen einen Deutschen gerichtete Forderung einklagen? 129, 98.

Internationales Übereinkommen über den Eifenbahnfrachtverkehr (Jü.). 1) Der Anspruch des Absenders gegen die Versandbahn auf Zahlung einer Nachnahme (nach deren Eingang) entsteht spätestens mit der Einlösung der Nachnahme durch den Empfänger. Doch kann die Versandbahn erst zahlen, wenn sie von der Einlösung Kenntnis erhalten hat. Nicht er­ forderlich ist, daß die Empfangsbahn den eingezogenen Nachnahmebetrag

an die Versandbahn abgeführt habe. 124, 95 (97, 100). — 2) Einfluß des Weltkrieges auf Nachnahmesendungen im Eisenbahnfrachtverkehr zwischen preußischen und russischen Staatsbahnen; Fortbestehen der Zwangsgemeinschaft beider ist keine selbstverständliche Voraussetzung für die Übernahme der Beförderung und Nachnahmezahlung. 124, 95 (99). — 3) Der Anspruch des Absenders gegen die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft auf Zahlung einer eingelösten Nachnahme unterliegt nicht der kurzen Verjährung des Art. 45 JÜ. v. 14. Oktober 1890. 124, 95 (99). — 4) Wirt­ schaftliche Zweckmäßigkeitsgründe können zur Auslegung eines Eisenbahn­ tarifs herangezogen werden. 127, 292. — 5) Die Tarifvergünstigung für leer laufende Privatwagen (Abschnitt V Nr. 1 u. 12 des deutsch-polnischen Eisenbahngüter- und Tiertarifs, gültig gewesen vom 15. Juni 1925 ab, Nr. 183 des deutschen Tarifverzeichnisses) kann nur beansprucht werden, wenn und solange die Privatwagen im Rahmen der Einstellungsverträge benutzt werden; nur solche Benutzung ist Leerlauf im Sinne der Tarif­ vergünstigung. Dies gilt auch für Dritte, welche eingestellte Privatwagen aufgeben. 127, 289 (291). — 6) Die Frachtermäßigung des deutsch­ polnischen Gütertarifs, gültig vom 15. Juni 1925 an (Abschn. V Nr. 1) ist auch auf solche in den Wagenpark der Reichsbahn eingestellte Privat­ wagen anzuwenden, die zur Überführung nach Rumänien nach einer polnischen Station aufgegeben werden; auch solche Fortschaffung fällt unter die Umstationierung. 127, 289 (295). Jnventarpflicht des Erben. Syst. Reg. § 197. 1) Pflicht des Erben, den Nachlaßbestand zu verzeichnen; Verhältnis zur Auskunftspflicht gegen­ über Pflichtteilsberechtigten (und unter Umständen auch Vermächtnis­ nehmern). 129, 240 (241/2). — 2) Sind alle Miterben zum Offenbarungs­ eide verpflichtet, wenn das Bestandsverzeichnis, welches die Auskunft über den Nachlaßbestand geben soll, von einem Miterben zugleich im Auftrage der übrigen aufgestellt worden ist? 129, 240 (242slg.). Jnzident-Feststellungsklage. Syst. Reg. §303. 1) Die Jnzident-Feststellungsklage (8 280 ZPO.) soll Ersatz dafür bieten, daß die Elemente des Urteils nicht in Rechtskraft übergehen (§ 322 ZPO.). 126, 237. — 2) Jnzident-Feststellungswiderklage ist zulässig über einen bestimmten Lieferungsanspruch, von welchem der aus dem gleichen Vertragsverhältnis erhobene Klaganspruch (auf Zahlung von Kaufpreis) und der Widerklag­ anspruch (auf Leistung von Schadensersatz) abhängig sind. 126, 234 (237/8). Irrtum. Syst. Reg. § 31II. 1) Irrtum beider Parteien über die Ge­ schäftsgrundlage (Nichtbestehen eines Aufwertungsrechts) beim Abschluß eines Vergleichs. 122, 200 (203). — 2) Irrtum über die Aufwertungs­ pflicht zu einer Zeit, wo diese noch nicht anerkannt war; Unterschied zwischen Irrtum über den Inhalt oder die rechtsgeschäftliche Grundlage der Erklärung und Irrtum im Beweggrund. 123, 89 (92), 230. — 3) Wie ist eine durch Irrtum beeinflußte Willenserklärung (Verzeihung) im Ehe­ rechte zu beurteilen? 123, 235. — 4) Unverzüglichkeit (der Irrtums­ anfechtung) erfordert ein nach den Umständen des Falles zu bemessendes, die nötige Klarstellung förderndes beschleunigtes Handeln. 124, 115

(118). — 5) Wird ein vom Kommissionär mit einem Dritten geschlossener Kaufvertrag vom Kommissionär und vom Kommittenten wegen Irrtums angefochten, so kommt es auch auf den Irrtum des Kommittenten an. 124, 115 (120). — 6) Beiderseitiger Irrtum (Kündbarkeit statt lebens­ länglicher Anstellung angenommen) bei der Entlassung eines Beamten ist wesentlich. Denn die Entlassung ist ein zweiseitiger Verwaltungsakt; Berufung auf ihn wäre bei beiderseitigem Irrtum mit Treu und Glauben unvereinbar. 126, 243.

Juden. Rücksicht auf die Juden bei der Beurteilung der Thüringer Schul­ gebete. (RVerf. Art. 148 Abs. 2.) 129, Anhang 9 (14, 15, 24, 25). Juristische Personen. Syst. Reg. §22; Haftung öffentlicher Körperschaften § 147; handelsrechtliche jur. Personen §§217—221. 1) Haftung der juri­ stischen Person für das Verschulden von Angestellten. Bei Gesellschaften oder Genossenschaften ist schuldhaftes Handeln eines Organs nicht ohne weiteres geeignet, die Haftung eines anderen Organs oder eines bevoll­ mächtigten Geschäftsführers für sein Verschulden auszuschließen oder einzuschränken. 123, 216 (222). — 2) Die Außenhandelsstellen sind juristische Personen des öffentlichen Rechts, als solche befähigt, auch im Privatrechtsverkehr selbständig aufzutreten. 130, 169 (175). — 3) Haftung des Reiches für die schuldrechtlichen Verbindlichkeiten der — aufgelösten — Außenhandelsstellen. 130, 169 (177). — 4) Es entspricht allgemeinen Rechtsgrundsätzen, daß der Fiskus, dem das Vermögen einer juristischen Person anfällt, für deren Schulden aufzukommen hat. 130, 177.

K Kaduzierung. Kaduzierungsverfahren bei der Gesellschaft mbH. in bezug auf den Geschäftsanteil einer Ehefrau. 125, 401. Kahnschisser. Löschbereitschaft des Kahnschiffers; ihre Erfordernisse; Ein­ griffe der fremden Besatzungsbehörde. 122, 221 (226 flg.). Kai-Empsangsschein. Bedeutung und Beweiswert im Verhältnis zum (reinen) Konnossement. 123, 320 (322, 327). Kaligesetzgebung, Übersicht ihrer Entwickelung. 130, 277. Kalishndikai als Doppelgesellschaft (GmbH. Deutsches Kalisyndikat und Gesellschaft des bürgerlichen Rechts). 130, 278/9. Kaliwirtschast (Kaliwerke, Kalirat, Kalistellen, Kaliprüfungsstelle, Kali­ syndikat). 130, 277 flg. Kaliwerke. 1) Verunreinigung der Weser (der Bremen sein Trinkwasser entnimmt) durch Abwässer von Kaliwerken in Thüringen, Preußen, Braunschweig. 121, Anhang 1. — 2) Ein Kaliwerk kann seine Beteiligungs­ ziffer (d. h. seinen gesetzlichen Anteil am Kaliabsatz) an ein anderes Kali­ werk verpachten. 130, 275. Kalkulation, Kalkulationsirrtum. Folgen falscher Kalkulation (oder Speku­ lation) bei der Abwickelung eines durch einen Handlungsagenten ver­ mittelten Geschäfts. 121, 127.

Kapitalabsindung. 1) Wann endet die Hemmung der Verjährung von Ansprüchen aus einem Eisenbahnbetriebsunfall, wenn die Beteiligten in der Zeit des Währungsverfalls über diese Ansprüche einen Kapital­ abfindungsvergleich geschlossen haben? 126, 294 (297). — 2) Kapital­ abfindung Kriegsbeschädigter zum Grundstücksankauf: Die Verfügungs­ beschränkung nach § 77 des Reichs-Versorgungsgesehes v. 22. Dez. 1927 macht die Weiterveräußerung und Belastung des Grundstücks während der bestimmten Frist unzulässig (wenn nicht die Militärbehörde ihre Ge­ nehmigung erteilt); auf schon vorhandene Grundbucheintragungen er­ streckt sich ihre Wirkung nicht. 130, 209 (210/1). Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuchs. Umwandlung in Personal­ gesellschaften und umgekehrt nur durch Auflösung und Neugründung. 129, 267. Kartell. 1) Die „Kartell-Verordnung" (v. 2. November 1923, RGBl. I S. 1067) verbietet die Kartelle nicht, sondern erkennt sie an und unterwirft sie nur in gewissen Richtungen Sondernormen; der allgemeine Grundsatz der Gleichheit vor Gesetz und Recht kommt auch ihnen zugute. 122, 263. — 2) Maßnahmen der Kartelle in bezug auf Abnehmer, Außen­ seiter, Kartellzwang (inneren und äußeren), Sperre, Vertragsstrafe (nebst Sicherheit dafür) und sonstige Nachteile für Bertragsuntreue, Schadensersatz; anderseits Treurabatt-Verträge. 122, 260. — 3) Einforderung des den Kunden am Kaufpreis abgezogenen Treu-Rabatts (veranlaßt durch Verletzung einer vertraglichen Pflicht, ausschließlich vom Kartell zu beziehen) fällt nicht unter § 9 Abs. 1 der Verordnung vom 2. November 1923 über den Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen („Kartell-Verordnung"). 122, 260 (265). — 4) Unterschied zwischen Verhängung und Beitreibung von Vertragsstrafen und Verwertung von Sicherheiten; Einforderung des Treu-Rabatts ist als Vertragsstrafe anzusehen. 122, 260 (264/5). — 5) Ist das Kartell aufgelöst, so fehlt auch der Zusammenhang des Vertragsstraf-Anspruchs mit Kartellverband, Kartellzweck und Kartellzwang; jede Möglichkeit mißbräuchlicher Aus­ nutzung der wirtschaftlichen Machtstellung des Kartells ist nunmehr aus­ geschlossen. 122, 260 (266). — 6) Bei einer Nebenleistungs-Gesellschaft mbH. beendigt Kündigung (gemäß § 8 Abs. 1 der Kartell-Vo.) zwar die kartellrechtlichen Beziehungen des Kündigenden, ändert aber am Be­ stände der GmbH, als solcher nichts und hebt auch die Mitgliedschaft des Kündigenden bei ihr nicht ohne weiteres auf. Die GmbH, ist aber befugt, den Geschäftsanteil des aus den kartellrechtlichen Beziehungen Aus­ geschiedenen gegen Entgelt einzuziehen. 125, 114 (116). — 7) Was ist unter Verträgen im Sinne der Kartell-Verordnung zu verstehen? Zu­ sammenschluß zu privatrechtlichen Körperschaften gehört dazu; desgleichen Verpflichtungen betr. Handhabung des Absatzes. 125, 166 (169). — 8) Unter § 9 der Kartell-Verordnung fallen Sperren auch dann, wenn sie nicht gegen Mitglieder, sondern gegen Dritte (z. B. Abnehmer) gerichtet sind, sofern sie auf Grund von Verträgen oder Beschlüssen der im § 1 bezeichneten Art verhängt werden. 125, 166 (170). — 9) Die Sperre (§ 9 Kartell-Vo.) braucht nicht durch die satzungsmäßig zuständige Mit-

gliederversammlung beschlossen worden zu sein; Verhängung durch den Vorstand genügt. 125, 166 (170). — 10) Schadensersatzpflicht des Kartells für unzulässig verhängte Sperre nur, soweit es sich um Folgen von An­ ordnungen des Vorstandes handelt. 125, 166 (170, 171). — 11) Zum Begriff des Kartells und zum Erfordernis der Schriftform (8 1 der KartellVo.). 128, 1 (10—15). — 12) Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Kartellgericht und ordentlichem Gericht. 128, 8. — 13) Welche Ab­ machungen fallen unter die KartellVo.? Weder ist monopolmäßige Marktbeherrschung nötig, noch müssen die getroffenen Abreden an und für sich geeignet sein, den Markt tatsächlich zu beeinflussen. 128, 10. — 14) Notwendiges Erfordernis für das Vorliegen kartellrechtlicher Bin­ dungen im Sinne der §§ 1—9 KartellVo. ist die Verfolgung markt­ politischer Zwecke, die Absicht der Marktbeeinflussung. 128, 11/12. — 15) Keine ausdehnende Anwendung der KartellVo. 128, 12. — 16) Kün­ digung der Nebenleistungspflicht (Zuckerrüben zu bauen und abzuliefern) bei der Gesellschaft mbH., wenn es sich um Kartell-Bindungen handelt; Möglichkeit einseitiger Lösung des Gesellschaftsverhältnisses aus wich­ tigem Grunde nach den Grundsätzen von Treu und Glauben. 128, 1 (15). — 17) Kartellmäßiger Zusammenschluß von Steinsalzerzeugern (Deutsche Steinsalzsyndikats-Gesellschaft mbH.); Bedeutung für die Auslegung eines Agenturvertrags. 129, 80flg. Kassenarzt-Verträge. 1) Kassenarzt-Verträge, wonach die Mitglieder ärzt­ licher Vereine ihre Rechnungen für die Behandlung von Kassenmitgliedern bei der Prüfungsstelle ihres Vereins einzureichen haben und die Prüfungs­ stelle zu Abstrichen befugt ist; dem Wesen nach Schiedsgutachter-Verträge, die wegen offenbarer Unbilligkeit gerichtlich nachgeprüft werden können. 124, 33 (39). — 2) Auftragsähnliches Rechtsverhältnis (auf Geschäfts­ besorgung abzielend), vermöge dessen der Arzt dem Ärzteverein über­ trägt, Kostenrechnungen bei den Kassen einzuziehen, der Verein es über­ nimmt, die Beträge von den Kassen (als Pausch- oder Einzelbeträge) einzuheben und an den Arzt (Gläubiger, Auftraggeber) abzuführen. 124, 36. Kastellanvertrag (Schankpachtvertrag). Schankerlaubnis (Konzession); ein Vertrag zur Umgehung dieser Pflicht ist nichtig; eine Hilfsabrede für den Fall der Aufdeckung des Verstoßes kann aber gültig sein. 125, 209. Katasterämter s. Vermessungsämter. Kans. Syst. Reg. § 121. Schadensersatz wegen Nichterfüllung beim Kauf s. § 95 IIIA. Handelskauf §§237flg. 1) Haftung für Fehler, die nicht Hauptmängel sind, wenn sie bei dem besonderen Gebrauchszwecke (Deck­ hengst) hinderlich sind und der Verkäufer zwar um diesen Zweck, aber nicht um den Mangel weiß? 123, 147. — 2) Unter welchen Voraus­ setzungen enthält der Kaufvertrag über eine durch Patent geschützte Maschine zugleich einen Lizenzvertrag? 124, 317. — 3) Untersuchungs­ pflicht des Käufers beim Handelskauf; Handelsbrauch, der völlig von ihr befreien wollte, wäre Mißbrauch. 125, 76. — 4) Kaufvertrag über ein Grundstück zur Vermeidung der drohenden Enteignung, wobei unter Verkennung der Geldentwertung der Preis zu niedrig bemessen worden

ist; Rechte des Verkäufers in Ansehung des Kaufpreises. 127, 266. — 5) Wahlkauf; Voraussetzungen für den Selbsthilfeverkauf. 129, 143. — 6) Der Grundstücksverkäufer kann einen Ausgleichsanspruch gegen den Käufer nicht damit begründen, daß sein Rechtsvorgänger als persönlicher Schuldner einer gelöschten Hypothek kraft Rückwirkung auf Aufwertung in Anspruch genommen werde. 129, 276. — 7) Tauglichkeit einer Kauf­ sache (BGB. § 459 Abs. 1). 129, 280 (283). Kaufangebot. Feststellungsklage auf Aufwertung des in einem Kauf­ angebote bestimmten Kaufpreises, wenn dabei noch in der Zukunft liegende, von unsicherer Entwicklung abhängige Verhältnisse mit in Be­ tracht kommen? 123, 232. Kauf aus Besicht, auf und nach Probe. Syst. Reg. § 121IX. „Kauf bricht nicht Miete" (Rechtssprichwort). Der Gedanke des im bürger­ lichen Recht angenommenen Satzes „Kauf bricht nicht Miete" besteht darin, daß der Mieter (Pächter) durch Übergang des Eigentums im Wege der Einzelfolge oder des ursprünglichen Erwerbs in seiner Rechtsstellung nicht beeinträchtigt werden soll. 124, 195 (198). Kausgeldbelegung. Zwangsversteigerung eines von einer Hypothekenbank beliehenen Grundstücks; Abfindung der Gläubigerin im Kaufgeldbelegungs­ termin; muß sie Liquidations-Goldpfandbriefe annehmen? 123, 338. Kaufkraft des Geldes. 1) Beachtung bei der freien Aufwertung: Kauf­ kraft der verfallenden Papiermark, der gefestigten Währung, der Reichs­ mark? 123, 375. — 2) Beachtung bei der Frage, welchen Wert zur Zeit der letzten mündlichen Verhandlung eine dem Grunde nach zugesprochene Papiermarksumme hatte. 124, 131 (135). — 3) Bei der Errechnung des Haftungs-Höchstbetrags nach § 7a RHaftpflichtG. (Verordnung v. 23. Okt. 1923, RGBl. I S. 993). 124, 181. — 4) Kaufkraft des Dollars und der Mark bei Mietzinsvereinbarung in Dollar „effektiv". 125, 6. — 5) Kauf­ kraft der Mark, gemessen am Dollar oder an der Tabelle des Aufwertungs­ gesetzes, Anfang Dezember 1919?. 126, 190. — 6) Bei freier Aufwertung ist der Unterschied der Kaufkraft von Reichsmark und Vorkriegsmark nicht zu berücksichtigen. 129, 208. — 7) Jede Reichsmarkschuld, auch die Wert­ schuld, kann dadurch getilgt werden, daß der Nennbetrag in Reichsmark gezahlt wird. Dies gilt auch dann, wenn die Kaufkraft der Reichsmark, z. B. nach den Reichs-Teuerungsrichtzahlen, zur Zeit der Entstehung der Schuld höher war als im Zeitpunkte der Zahlung. 130, 367 (371, 374). Kaufmann. Syst. Reg. §208, 1) Voraussetzungen der Kaufmanns­ eigenschaft. 130, 234/5. — 2) „Der Kaufmann tut nichts umsonst" (Rechtssprichwort), sondern rechnet auf Vergütung nach Verkehrssitte, wenn er seine Tätigkeit in den Dienst andrer stellt; Anwendung auf Mäklerdienste (ohne Rechtsgeschäft) zur Vermittlung eines Darlehens an eine Stadtgemeinde. 122, 229. — 3) Ein Weingutsbesitzer, der neben­ beruflich ein Weinkommissionsgeschäft (seien es eigentliche Kommissions­ oder Mäklergeschäfte) betreibt, ist bei gewerbemäßigem Betrieb nach HGB. § 1 Abs. 2 Nr. 6, 7 Kaufmann. Wie oft die Geschäftsabschlüsse stattfinden, ist für die Kausmannseigenschaft bedeutungslos. 130, 233 (234/5).

Kaufpreis, Kausgeld. 1) Ist die Übernahme von Schulden in Anrechnung auf den Kaufpreis unter allen Umständen dahin auszulegen, daß insoweit keine Kaufpreisforderung entstehen soll? (Frage der Vertragsauslegung). 121, 38 41). — 2) Umwandlung einer Kaufgeldforderung schon bei ihrer Begründung. 121, 290 (293). — 3) Verhältnis zwischen Kaufpreis und vereinbarter Miete, wenn ein Grundstück verkauft und alsbald an den Verkäufer vermietet wird; Gegenleistungszweck und Ausgleich nachträg­ lichen (Aufwertung!) Mißverhältnisses. 121, 141. — 4) Hypothekarisch gesicherter Grundstückskaufpreis; Aufwertung nach einer vom Gläubiger bewilligten Pfandauswechselung. 121, 169. — 5) Rechtskraftwirkung einer Entscheidung der Aufwertungsstelle, durch welche der Forderung die Eigenschaft als Kaufgeldforderung aberkannt worden ist. 125, 179. Kausmannsgerichte. Sy st. Reg. § 275. Rechtliche Stellung der (ge­ wählten) Vorsitzenden der früheren Kaufmannsgerichte; diese waren reine Kommunaleinrichtungen, Sondergerichte mit eigner Zuständigkeit und Verfassung. 126, 329 (334). Kaufalzufarnrnenhang s. ursächlicher Zusammenhang. Kaution s. Sicherheit. Kettenhandel. Syst. Reg. §384. Kindesannahme s. Annahme an Kindesstatt (Syst. Reg. § 190). Kirche, Kirchenvermögen. Syst. Reg. § 377. 1) Keine ausschließliche Zuständigkeit des Landgerichts (ohne Rücksicht auf den Wert des Streit­ gegenstandes) für Ansprüche, die ein Pfarrer gegen seine Landeskirche erhebt. 127, 307. — 2) Kirchenvermögen bei Auseinandersetzung mit der Schule nach dem preußischen Volksschulunterhaltungs-Gesetz; nicht die öffentlichrechtlichen Zwecke, sondern die privatrechtlichen Eigentums­ verhältnisse sind maßgebend. 127, 251. — 3) Gemeindeleistungen an die Kirche: Vereinbarungen darüber (z. B, über Pfarrbaulast) begründen Rechtsansprüche, die nach Art der privatrechtlichen zu behandeln sind.

125, 188. Ktrchenpatronat. Syst. Reg. § 88. 1) Für die Frage nach der Dinglichkeit des Patronats kommt es nicht darauf an, ob mit ihm Lasten verbunden sind oder ob es lastenfrei ist. 129, 67 (70). — 2) Die Vermutung des § 579 I111 ALR., daß das Kirchenpatronat auf einem Gut oder Grund­ stück hafte, gilt auch für lastenfreie Patronate. 129, 67 (69, 70). — 3) Das dingliche Patronatsrecht geht bei Veräußerung von Teilen des Gutes, auf dem es haftet, aktiv und passiv auf die Erwerber über, sofern es mit Lasten verbunden ist; das lastenfreie Patronat dagegen geht regelmäßig nicht auf Teilstück-Erwerber als solche über. 129, 67 (71, 72). Kirchenrecht. Syst. Reg. § 377. Kein gemeines evangelisches Kirchenrecht; alles evangelische Kirchenrecht nur partikulares Recht der einzelnen Landeskirche. 125, 188. Kirchensteuer. 1) Auf rechtlicher Verpflichtung beruhende Leistungen eines Kommunalverbandes an eine Religionsgesellschaft sind durch die Reichs­ verfassung v. 1919 nicht weggefallen. 125, 186 (189). — 2) Religions­ gesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, dürfen die zur Deckung ihres Lebensbedarfs und zur Lösung ihrer Aufgaben

nötigen Mittel nicht bloß durch Kirchensteuern aufbringen; sie können sich auch sonstige Leistungen durch rechtliche Verpflichtungen sichern. 125, 186 (190). Kirchlehen. Begriff des Kirchlehens im ehemaligen Kursachsen. 129, 67 (69). Klage. Sy st. Reg. §§ 301 sie;. Eigentumsfreiheitsklage (negatorische Klage) § 63; Klage des Hypothekengläubigers § 77 X; Unterlassungsklage § 95a. 1) Das Gericht hat die in der Klage unterbreiteten Tatsachen daraufhin zu prüfen, welcher rechtliche Gesichtspunkt die Art des erhobenen An­ spruchs bestimmt. 129, 55 (60). — 2) Unter welchen Voraussetzungen unterbricht eine im Ausland erhobene Klage die nach deutschem Rechte zu beurteilende Verjährung? 129, 385. Klageantrag. Erfordernis der Bestimmtheit des Klageantrags (ZPO. § 253 Abs. 2 Nr. 2). 130, 264 (267). Klagänderung. Sy st. Reg. § 302 I. Klagänderung liegt darin, daß statt der ursprünglich als üblich geforderten Vergütung später die vereinbarte verlangt wird. 126, 245 (248). Klagegrund. Sy st. Reg. § 301. 1) Den Klagegrund bildet nicht das Rechts­ verhältnis, woraus der Anspruch abgeleitet wird, sondern die Summe der Tatsachen, die der Kläger vorbringt, um seinen Anspruch als rechtlich begründet darzutun. 126, 245 (248). — 2) Wer statt der ursprünglich als üblich geforderten Vergütung später eine vereinbarte Vergütung verlangt, ändert die Klage. 126, 245 (248). Klagenkonkurrenz. Eigentumsklage und Bereicherungsklage. 129, 307 (309flg.). Klagenverbindung. Sy st. Reg. § 301. Klagerweiterung. Sy st. Reg. § 302 I. Klagerücknahme. Sy st. Reg. § 302 II. Klaghaftung (Passivlegitimation). Klage eines Volksschullehrers auf Fest­ stellung einer anderen Berechnung seines ruhegehaltsfähigen Dienst­ einkommens; der Preußische Staat ist zu verklagen, nicht die (aus mehreren zu gemeinsamer Aufbringung des Lehrerdiensteinkommens vereinigten Schulverbänden gebildete) Landesschulkasse. 129, 31 (36). Klauseln. 1) Die Ladeschein-Klausel „Frei gegen Lieferschein" (im Löschungs­ hafen abzuliefern) bedeutet: Der Frachtführer erhält die Fracht nicht vom Empfänger, sondern vom Absender des Frachtgutes, aber nur, wenn er einen vom Empfänger auszustellenden Schein vorlegt, wonach die Ladung gehörig abgeliefert worden ist. 122, 221 (226). — 2) Die KonnossementsKlausel „Freight and all conditions and exceptions as per Charter Party“ läßt erkennen, daß die Rechtsbeziehungen zwischen Verfrachter und Empfänger gleich denen der Frachtvertrags-Parteien gestaltet werden sollen, soweit sich nicht aus dem Konnossement etwas anderes ergibt. 122,316 (319). — 3) Die koh-Klausel in ihrer üblichen weiteren Bedeutung (Gefahrübergang auf den Käufer erst am Bestimmungsorte) verträgt sich mit der Freizeichnungs-Klausel (wonach der Verkäufer bei gewissen Lieferungsschwierigkeiten von der Leistungspflicht frei wird), schließt sie aber nicht in sich. 123, 97; vgl. 130, 305. — 4) Freizeichnung von der Haftung für Fahrtüchtigkeit des Schiffes; sie entlastet nicht von Folgen

eignen Verschuldens. 125, 424/5. — 5) Beispiel umfassender Freizeich­ nungsklausel für den Fall von Lieferungsschwierigkeiten. 123, 100/101. — 6) Klauseln bei Seeversicherung. 123, 141, 161 flg., 325, 326; 130, 48, 302. — 7) Polize „für Rechnung, wen es angeht, auf Güter aller Art für Reisen von und nach Häfen und anderen Plätzen der Erde, alles in durchstehendem Risiko von Haus zu Haus laut besonderen Klauseln". 123, 141. — 8) Kauf (von Haselnußkernen, von Konstantinopel nach Hamburg schwimmend) „kostfracht" (c. f.). 123, 142. — 9) Cif (cost, Insurance, freight, d. h. der Verkäufer trägt die Kosten, die Versicherung und die Fracht): Cif-Käufe schwimmender Ware. 123, 146. — 10) Ver­ sicherung „von Haus zu Haus", d. h. vom Verlassen des Lagerhauses bis zur Ablieferung im Lagerhause des legitimierten Empfängers. 123, 325; vgl. 130, 307. — 11) Haftungsbeschränkung der Höhe nach, Klausel (engl.) auf dem Durchkonnossement. 123, 326. — 12) Klausel, wonach dem Käufer wegen des Preises, den er für empfangene Teillieferungen schuldet, kein Zurückbehaltungs- oder Aufrechnungsrecht zustehen soll, wenn der Verkäufer weitere Lieferungen verzögert; Verzichtsklausel nach dem ver­ mutlichen Parteiwillen dahin auszulegen, daß die Aufrechnung im Kon­ kurse nicht ausgeschlossen sein soll. 124, 8 (9). — 13) Klausel über Kün­ digung (bei Veräußerung des versicherten Gebäudes) in Allgemeinen Bedingungen von Feuerversicherungsanstalten. 124, 330. — 14) Klausel in Feuerversicherungsverträgen, daß der Versicherer von der Verpflich­ tung zur Leistung frei ist, wenn sich der Versicherungsnehmer bei Er­ mittelung des Schadens einer arglistigen Täuschung schuldig macht. 124, 343 (345). — 15) Klausel über höhere Gewalt in Verkaufsbedingungen zwischen Rohzuckerfabrik als Verkäufer und Zuckerraffinerie als Käufer; Auslegung bei völliger Zerstörung der Raffinerie. 125, 237 flg. — 16) Klauseln im Ladeschein (Binnenschiffahrt) zur Freizeichnung von der Haftung für Fahruntüchtigkeit des Schiffes). 125, 422 (424). — 17) Ver­ schiedene Klauseln in Feuerversicherungsverträgen. 127, 303. — 18) Klau­ seln bei Versicherung gegen Einbruchsdiebstahl. 127, 368. — 19) Klauseln in einem Agenturverträge mit der Verkaufsorganisation kartellmäßig verbundener deutscher Steinsalz-Erzeuger. 129, 80. — 20) Klauseln in Lebensversicherungsverträgen (auch über Gewinnanteil für die Ver­ sicherten). 129, 134; 130, 55. — 21) Seeversicherung „für Rechnung wen es angeht". 123, 141; 130, 48, 302. — 22) Kündigungsfeindliche Ent­ schädigungsklauseln in langfristigen Mietverträgen (zur Vereitelung des § 667 BGB.). 130, 146/7. — 23) ,Fod-Westafrika" im Handel mit west­ afrikanischem Kakao. 130, 305. — 24) Klausel, daß die gekaufte Ware (weil zur Ausfuhr bestimmt) „neutral ausgestattet" zu liefern sei; regel­ mäßige Bedeutung solcher Abrede; Zweck, die Herstellerschaft nicht zu offenbaren. 130, 379. Kleinbahnen. Syst. Reg. 8 162. 1) Wesen und Auslegung der Genehmigung zum Betrieb einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Kleinbahn. 126, 93(94).— 2) Keine Schadensersatzpflicht der Deutschen Reichsbahn-Gesell­ schaft wegen Errichtung und Betriebs einer Konkurrenzbahn. 126,93 (96). — 3) Unterschied zwischen Privatanschlußbahn und Kleinbahn. 128, 126.

Knebelvertrag. 1) Knebelungsvertrag in Gestalt eines Darlehensvertrags (mit wirtschaftlicher Beziehung zu einem Kauf) unter besonders harten, für den Schuldner wahrscheinlich vernichtenden Bedingungen. 128, 255. — 2) Abgrenzung des Knebelvertrags von solchen Verträgen, die nur eine Bindung hinsichtlich bestimmter Vermögensstücke bezwecken. 130, 143. — 3) Der Knebelvertrag wird durch Beschränkungen der Willens­ und wirtschaftlichen Freiheit gekennzeichnet, die er der Person auferlegt und die deren Bewegungsfreiheit im ganzen oder in einem wesentlichen Teile lähmen; Bindung eines einzelnen Vermögensstücks, und zwar eines kleineren Teils aus ihrem Grundvermögen, genügt nicht. 130, 143 (145). — 4) Bei den in der Zeit des Währungsverfalls geschlossenen Verträgen sind die damals bestehenden Verhältnisse und Verkehrsanschauungen weitgehend zu berücksichtigen, um zu beurteilen, ob Wert und Gegen­ wert in auffälligem Mißverhältnis stehen und ob Ausbeutung vorliegt. 130, 143 (144). — 5) Trägt ein langfristiger Mietvertrag zu einem guten Teil das Wesen eines Umsatzgeschäfts an sich, so enthält er in der Regel keine gegen die guten Sitten verstoßende Bindung in der Verfügung über das Grundstück. 130, 143 (144). — 6) Unabdingbares Kündigungs­ recht bei langfristigen Mietverträgen: wenn der Vertrag zwar nur auf 30 Jahre geschlossen ist, der Mieter ihn aber durch eine ihm vertraglich eingeräumte Option um weitere 30 Jahre verlängern könnte (§ 567 BGB.). 130, 143 (145/7). — 7) Schuldhafte Mitwirkung eines Notars an einem Knebelvertrage; Verletzung der Amtspflicht durch unterlassene Prüfung und Belehrung. 130, 1 (5). Koalitionsfreiheit s. Vereinigungsfreiheit. Kohle s. Steinkohle. Kohlen-Jndustrie-Bereine. Da sie weder einen Gewerbebetrieb haben noch einen solchen nach ihrer rechtlichen Stellung jemals erlangen können, so können sie aus eignem Rechte nicht auf Erteilung einer Zwangslizenz klagen; bei ihrem wechselnden Mitgliederbestände kommt auch Erwerbung der Zwangslizenz zur Weitergabe an die Mitglieder nicht in Betracht. 130, 360 (361/2). Kollegialgerichts-Borsitz. 1) Anwendung des Gesetzes vom 30. März 1928 (RGBl. I S. 134) auch auf Beschlüsse; Rüge vorschriftswidriger Be­ setzung des Gerichts. 121, 78. — 2) Das Gesetz vom 30. März 1928 ist nicht unter Verletzung des Art. 76 RVerf. zustande gekommen. 121, 199. — 3) Nicht vorschriftsmäßige Besetzung des Gerichts begründet keine völlige, unheilbare Nichtigkeit des Urteils. 121, 198. — 4) Wann liegt dauernde Verhinderung des ordentlichen Vorsitzenden vor? Geschäfts­ verteilung. 126, 97; 130, 154. — 5) Wann darf das dienstälteste Mit­ glied zulässigerweise Vorsitzen? 126, 245; 130, 156. — 6) Es ist zulässig, daß ein Präsident in mehreren Senaten den Vorsitz führt. 130, 156. — 7) Schon am Anfänge des Geschäftsjahrs kann sich der Vorsitzende für gewisse Sitzungstage im voraus für verhindert erklären und an diesen Tagen den Vorsitz seinem Stellvertreter überlassen. 130, 156. Kollision s. Schiffszusammenstoß (Syst. Reg. § 252 II); Statutenkollision s. Internationales Privatrecht (§ 8).

Kommanditgesellschaft. Sy st. Reg. § 217. 1) Auflösung der Kommandit­ gesellschaft; Ausschließung eines Gesellschafters. 122, 312. — 2) Aktien­ gesellschaft als Kommanditistin. Ist deren Verschmelzung mit einer anderen Gesellschaft der Beerbung einer natürlichen Person hinsichtlich der Mitgliedschaft bei der Kommanditgesellschaft gleichzustellen? Ver­ tretung von Gesellschaftern in der Gesellschafterversammlung. 123, 289. — 3) Nach dem Tod eines mit Hinterlassung mehrerer Erben verstorbenen Kommanditisten kann die Erbengemeinschaft statt seiner als Komman­ ditistin ins Handelsregister eingetragen werden. 123, 366. — 4) Berech­ nung des Auseinandersetzungs-Guthabens der Gesellschafter, wenn sie zur Zeit der Geldentwertung wegen Veränderungen in der Zusammen­ setzung der Gesellschaft eine Papiermarkbilanz als Grundlage für die Neuordnung der gesellschaftlichen Verhältnisse (namentlich für die Höhe ihrer Kapitalbeteiligung) angenommen haben. 127, 141. — 5) Eintritt eines neuen Gesellschafters in die Kommanditgesellschaft. 128, 172. — 6) Voraussetzungen der Kommanditisten-Haftung (§ 176 Abs. 2 HGB.). 128, 172. — 7) Wie beweist der Kommanditist, daß seine KommanditistenBeteiligung dem Gläubiger bekannt gewesen sei? 128, 172 (182). Kommanditgesellschaft aus Aktien. Syst. Reg. § 219. 1) Wirtschaftliche und rechtliche Eigenart der Kommanditgesellschaft auf Aktien. 129, 260 (267). — 2) Generalversammlung bei der Kommanditgesellschaft auf Aktien als Kommanditisten-Versammlung. 129, 260 (268). — 3) Um­ wandlung einer Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. 129, 260 (269flg.). — 4) Eine Aktiengesellschaft kann nach gelten­ dem Rechte nicht durch satzungsändernden Mehrheitsbeschluß in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt werden. 129, 260 (271). Kommissionsgeschäft. Syst. Reg. § 244. 1) Kann der Dritte, mit dem der Kommissionär für den Kommittenten ein Geschäft abgeschlossen hat, gegen den Anspruch des Kommissionärs aus diesem Geschäft mit einer Forderung aufrechnen, die er gegen den Kommissionär anderswoher er­ worben hat? Wann kann der Kommittent, dem der Kommissionär die Forderung abgetreten hat, der Aufrechnungseinrede des Schuldners die Gegeneinrede der Arglist entgegensetzen? 121, 177. — 2) Wird ein vom Kommissionär mit einem Dritten abgeschlossener Kaufvertrag vom Kommissionär und vom Kommittenten wegen Irrtums angefochten, so ist erheblich, ob sich auch der Kommittent im Irrtum befand. 124, 115 (120). — 3) Bei Beschädigung des Kommissionsgutes, das dem Kommis­ sionär in Verwahrung gegeben worden ist, hat der Kommittent die Beweis­ last dafür, daß der Schaden in der Verwahrungszeit eingetreten sei; dem Kommissionär liegt, solange das nicht dargetan ist, kein Entlastungsbeweis ob. 126, 70 (74). — 4) Ein Kommissionsvertrag über das vom Kommis­ sionär im Walde des Kommittenten zu schlagende Holz bedarf behörd­ licher Genehmigung (Bek. v. 15. März 1918, RGBl. S. 123, § 1). 130, 94. Kommunalbeamte. Syst. Reg. § 374IIIB. 1) Die gemäß § 7 des Preuß. KommunalbeamtenGes. v. 30. Juli 1899 ergehenden Beschlüsse der Bezirksausschüsse sind der materiellen Rechtskraft fähig. 122, 94. — 2) Gegen einen Kommunalverband kann aus schuldhafter Amtspflicht-

Verletzung seiner Beamten ein Anspruch auf Erstattung der Rechts­ anwaltsgebühren und Auslagen hergeleitet werden, die im Verfahren vor dem Mieteinigungsamt entstanden sind. 126, 99 (101). — 3) Ent­ ziehung der Dienstwohnung durch die Anstellungsbehörde, die dem Beamten (preuß. Kommunalbeamten) die weitere Ausübung seines Amtes untersagt. 128, 59. Kommunale Grundkreditanstalten. 1) Schuldverpflichtungen, von Ge­ meinden als Inhabern kommunaler Grundkreditanstalten begründet (AnleiheablösungsGes. § 45 Nr. 2). 129, 350. — 2) Grad der Selbständig­ keit, den die Einrichtung haben muß, um „Grundkreditanstalt" zu sein. 129, 350 (354). Kommunalsteuern. Sy st. Reg. § 373. Kondiktion s. Zurückforderung. Konkretisierung von Waren (Ausscheidung der Einzelsache aus der Gattung); Besonderheiten irrt Ausfuhrhandel ans Jnnerafrika (Land- und Seereise). 130, 303. Konkurrenz s. Unlauterer Wettbewerb (Syst. Reg. § 160), Wettbewerbs­ verbot (§§ 110, 213). Konkurrenzbahn gegen eine dem öffentlichen Ver­ kehr dienende Kleinbahn (die neue Bahn nach Sylt); keine Schadens­ ersatzpflicht der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. 126, 93 (96). Konkurs, Konkursordnung. Syst. Reg. §§354flg. Konkurs-Anfechtung. Syst. Reg. §356. Wie gestalten sich die Voraus­ setzungen der Anfechtung nach KO. § 30 Nr. 1, wenn gegen denselben Schuldner nacheinander zwei Konkursverfahren eröffnet worden sind? 129, 390 (392). Konkurssorderung. Syst. Reg. §361. 1) Die Klage auf Feststellung, daß einer Konkursforderung bevorrechtigte Befriedigung zukomme, setzt vor­ schriftsmäßige Anmeldung und Prüfung der Forderung voraus; diese Voraussetzung ist von Ämtswegen zu beachten. 130, 333 (334/5). —

2) Der Anspruch einer Treuhandgesellschaft, die vor Eröffnung des Kon­ kursverfahrens erfolglos bemüht war, den wirtschaftlichen Zusammen­ bruch des Gemeinschuldners abzuwenden, ist als Konkursforderung nicht bevorrechtigt. 130, 333. — 3) Nicht jede Forderung aus einem Dienst­ vertrag ist nach KO. § 61 91t. 1 bevorrechtigt; ein Dienstverhältnis (ein. Sichverdingen) muß vorliegen. 130, 333 (335, 337). Konkursgläubiger. Syst. Reg. § 361. Konkursmaste. Syst. Reg. § 363. Vermietung und Veräußerung eines zur Masse gehörenden Grundstücks durch den Konkursverwalter fällt nicht unter KO. § 21 Abs. 2. 127, 116. Konkurstabelle. Syst. Reg. §363. Anmeldung einer Konkursforderung zur Tabelle enthält keine den Verzug des Gemeinschuldners begründende Zahlungsaufforderung. 121, 207 (211). Konkursverwalter. Syst. Reg. §362. 1) Stellung des Konkursverwalters im Verwaltungszwangsverfahren wegen Steuerschulden des Gemein­ schuldners. 121, 107. — 2) Einwendungen des Konkursverwalters gegen die Verpflichtung, die wider ihn angesetzten Gerichtskosten eines (der Konkurseröffnung vorhergegangenen) Geschäftsaufsichts-Verfahrens als

II. Konnossement — Körperschaften, öffentliche.

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Massekosten zu begleichen, können auf dem Wege des § 4 DGKG. geltend gemacht werden. 124, 351 (354). — 3) Kann dem klagenden Konkurs­ verwalter entgegengehalten werden, das Konkursverfahren sei unzulässig und er deshalb zur Klagerhebung nicht berechtigt? 129, 390 (391). Konnossement. Sy st. Reg. § 251. 1) Nach deutscher Rechtsanschauung ist im allgemeinen für die Beurteilung der Ansprüche und Verpflichtungen aus dem Konnossement das Recht des Bestimmungsortes maßgebend. 122, 316 (319). — 2) Die Reederei kann sich, auch wenn ein sog. reines Konnossement ausgestellt worden ist, zum Beweise des wirklichen Zu­ stands, in welchem sich das Gut bei seiner Übernahme durch das Schiff befand, auf eine Bescheinigung darüber im Kai-Empfangsschein berufen. 123, 320 (327). — 3) Durchkonnossement (durchgehendes Konnossement). 123, 324; 125, 425. — 4) Sonderkonnossement. 123, 325. Konsortialverhältnis (Beteiligung). 1) Konsortium zur Kredithilfe durch Verbürgungen. 126, 290. — 2) Konsortialverhältnis zwischen Industrie gesellschaften; Dachgesellschaft, Jnteressen-Teilgemeinschaften. 126, 287, 290. Konsulargerichte. Für die Konsulargerichtsbarkeit in Ägypten gelten die Vorschriften über die Begründung der Berufung und über die Frist zum Nachweise der Prozeßgebührzahlung nicht. 125, 313 (315). Kontokurrent, kontokurrentähnlicher Geschäftsverkehr. Sy st. Reg. §231. 1) Beendigung des Kontokorrentverhältnisses vor dem Beginn der eigent­ lichen Geldentwertung schließt die Anwendbarkeit des §65 AufwG. (wonach Ansprüche aus laufender Rechnung in der Regel unaufgewertet bleiben) nicht aus. 121, 207 (211). — 2) Erfordernisse des Kontokorrents (allenfalls der laufenden Rechnung). Art der Buchung bei Ein- und Auszahlungen; Art der Abrechnung. 123, 384. — 3) Bei Abtretung einer Saldoforderung aus einem Kontokorrent kann sich der neue Gläubiger nicht zu seinen Gunsten auf eine Vereinbarung berufen, die der frühere Gläubiger nach der Abtretung mit dem Schuldner über die Fortführung des Kontokorrentverhältnisses getroffen hat. 125, 408 (410). — 4) Konto­ korrentverhältnis zwischen einer Aktiengesellschaft und einer Bank; Einfluß auf die Durchführung eines Schadensersatzanspruchs aus unerlaubter Handlung der beiderseitigen Vertreter. 125, 411. Kontrahieren mit sich selbst. Syst. Reg. § 41IV. Kontrollprinzip (zwischenstaatliches Recht) bei Aktiengesellschaften. 129, 102. Konversion s. Umdeutung. Körperschaften, öffentliche. Syst. Reg. § 22IV. 1) Befugnis, ihre durch Gebietsabtretung überflüssig gewordenen Beamten zu entlassen und dem Fürsorgeamt für Beamte aus den Grenzgebieten zu überweisen? 127, 149. — 2) Parteifähig für Verfassungsstreitigkeiten innerhalb eines Landes sind (außer den höchsten Staatsorganen und sonstigen zur Mitwirkung an der Bildung des Staatswillens berufenen Landesstellen) gewisse (nicht alle!) juristische Personen des öffentlichen Rechts; nämlich solche, die durch die Landesverfassung anerkannt und mit eignen Rechten aus­ gestattet sind. 130, Anhang 3 (9). — 3) Parteifähigkeit für VerfassungsEntsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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streitigkeiten vor dem Staatsgerichtshof ist anerkannt bei: Landes­ regierungen, Landtagen (in Preußen auch dem Staatsrat), Minderheiten

und Fraktionen des Landtags, außerparlamentarischen Parteien (sofern sie an der Bildung und Kundgebung des Volkswillens mitzuwirken haben), Gemeinden, Landeskirchen. 130, Anhang 3 (8). — 4) Die WupperTalsperren-Genossenschaft in Hückeswagen (Kr. Lennep) ist nicht als parteifähig anerkannt. 130, Anhang 3 (10). Korrefpondentreeder. Syst. Reg. § 250. 1) Art und Umfang der Ver­ tretungsbefugnis des Korrespondentreeders. 123, 108. — 2) Auskunfts­ pflicht des Korrespondentreeders (§ 498 HGB.), wenn er teils als solcher, teils als selbständiger Reeder Rechtsgeschäfte vorgenommen hat. 126, 40. Korridor, polnischer. Eisenbahn-Durchgangszug wird im Korridor von einem Unfall betroffen; Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft? 124, 204. Kosten. Vgl. Gerichtskosten (Syst. Reg. §§288, 289.) 1) Wann sind die Kosten des Berufungsrechtszugs der Partei aufzuerlegen, die auf Grund neuen Vorbringens obgesiegt hat? 127, 63. — 2) Sachlichrechtlicher Kostenerstattungsanspruch (Folgewirkung z. B. einer zum Schadensersatz verpflichtenden unerlaubten Handlung); praktische Bedeutung nur für Fälle, in denen es an einem vollstreckbaren Titel fehlt. 130, 217 (218). — 3) Der Begriff Prozeßkosten hängt nicht von der Erstattungsfähigkeit nach ZPO. § 91 ab. 130, 217 (219). — 4) Ist ein vollstreckbarer Titel vorhanden, so kann der Anspruch auf Erstattung der Kosten nur auf Grund dieses Titels und in dem durch ZPO. §§ 103—107 geregelten Verfahren geltend gemacht werden. 130, 217 (218). — 5) Ein Kostenanspruch darf niemals einem rechtskräftigen Urteil widersprechen. 130, 217 (220). — 6) Kostenerstattung zwischen Provinzialverbänden; Rechtsweg. 130, 268. Kostenanforderung s. Gerichtskosten (Syst. Reg. §§288, 289). Kraftfahrzeuge. Reichsgesetz v. 3. Mai 1909. Syst. Reg. § 162a. 1) Ist der Eigentümer einer Landstraße privatrechlich verpflichtet, Warnungs­ tafeln für den Kraftwagenverkehr aufzustellen? 121,404. — 2) Zusammen­ stoß eines Kraftfahrzeugs mit einem andern, stillstehenden (das für längere Zeit bewegungsunfähig ist, weil ihm der Betriebsstoff ausging). Liegt ein Unfall „beim Betriebe" des stillstehenden Fahrzeugs vor? 122, 270; 126,333. — 3) Wie gestaltet sich der Übergang des Schadensersatzanspruchs auf einen Versicherungsträger, wenn der Höchstbetrag des Kraftfahrzeug­ gesetzes (§ 12 Nr. 1) in Frage kommt? 123, 40. — 4) Verursachung eines Schadens durch mehrere zusammenstoßende Kraftfahrzeuge. 123, 164. — 5) Wann beginnt die Verjährung von Schadensersatzansprüchen, die sich auf das Kraftfahrzeuggesetz gründen? 124, 111. — 6) Hauptverkehrsweg (nach der Wichtigkeit für den Verkehr zu bestimmen); Vorfahrtsrecht. 125, 203. — 7) Unter welchen Umständen befindet sich ein stillstehendes Kraftfahrzeug „im Betrieb"? 126, 333 (334). — 8) Ein Unfall „beim Betriebe" des Kraftfahrzeugs liegt auch vor, wenn dessen Führer beim Absteigen Schaden stiftet. 126, 333 (335). — 9) Die Reichspost haftet nicht für Unfälle, die sich bei Sonderfahrten mit Postkraftwagen ereignen. 127, 12. — 10) Eigentümer und Entleiher eines Kraftfahrzeugs können

gleichzeitig als dessen Halter angesehen werden. 127, 174. — 11) Be­ schränkte Haftung auch dann, wenn nur eine Person getötet wird, aber mehrere Unterhaltsberechtigte hinterläßt. 127, 179. — 12) Aufsichtspflicht des Kraftfahrzeughalters gegenüber dem Führer. 128, 149 (153). — 13) Besonderheiten für Fahrzeuge mit beschränkter Geschwindigkeit. 128, 149 (152). — 14) Abblendung der Scheinwerfer; Pflichten des durch einen Scheinwerfer geblendeten Wegbenutzers. 128, 149 (154). — 15) Ver­ kehrssorgfaltpflichten des Eigentümers einer Landstraße bei Vornahme von Straßenbauarbeiten. 128, 149 (158/9). — 16) In welchem Umfange haftet der Halter eines Kraftfahrzeugs, wenn bei dessen Betrieb eine Ehefrau körperlich verletzt wird? Verhältnis des § 11 KFG. zu §§ 823 flg. BGB. 129, 55 (57). — 17) Rechtslage, wenn der Unfall nicht bloß durch ein Kraftfahrzeug, sondern auch durch ein Tier herbeigeführt worden ist. 129, 55 (59). — 18) Welche Vorschriften der Kraftfahrzeug-Verordnung haben die im Dienste befindlichen Führer von Kraftwagen der Feuerwehr zu befolgen? 129, 303. — 19) Kraftfahrzeug-Rennen: Anwendung des Kraftfahrzeug-Gesetzes und der Kraftfahrzeug-Verordnung auf Zuverlässig­ keitsfahrten. 130, 162 (165). — 20) Höher als alle durch Kraftwagenrennen verfolgten Zwecke steht der Schutz der Verkehrssicherheit. 130, 165. — 21) Begriff und Zweck der Zuverlässigkeitsfahrt. 130,166. — 22) Handeln auf eigne Gefahr und mitwirkendes Verschulden (Zuschauer an gefährdeter Stelle). 130, 162 (168/9). — 23) Bei Zusammenstoß von Kraftfahrzeugen ist der verletzte Halter (Führer) des einen Fahrzeugs auch ohne Ver­ schulden ausgleichspflichtig. 130, 129 (130). Krankenversicherung. Sy st. Reg. § 137 VIII. Kredit. 1) Eintritt eines neuen Gläubigers in das durch eine Höchstbetrags­ hypothek gesicherte laufende Kreditverhältnis. 125, 133. — 2) Haftet der Bürge, der sich für den einem Dritten gewährten Kredit verbürgt hat, auch im Falle nachträglicher Verlängerung oder Umwechselung des Kredits? Nicht jede Veränderung in der Hauptschuld durch Vereinbarun­ gen des Hauptschuldners mit dem Gläubiger ist dem Bürgen gegenüber unwirksam; es kommt darauf an, ob sie seine Lage verschlechtert. 126, 287 (289). — 3) Verlängerung des ursprünglichen Kredits, Umwechselung, Ersatz- und Zusatzkredit; Beibehaltung oder Neuschaffung des alten Schuldverhältnisses. 126, 287—294. — 4) Kreditwürdigkeit Dritter; Haftung der Bank für eine an ihren Kunden erteilte Auskunft darüber. 126, 50. Kreditanstalt. 1) Pfandbriefdarlehen einer landschaftlichen Kreditanstalt an ihre Mitglieder; Aufwertung oder Ablösung? 127, 86. — 2) Pfand­ briefe öffentlichrechtlicher Grundkreditanstalten; Aufwertung oder Ab­ lösung; Teilungsmasse; Deckungszusage. 127, 40. — 3) Kommunale Grundkreditanstalten; Begriff und Erfordernisse. 129, 350. Kreis, Kreistag. 1) Die Vergütung, die der preußische Landkreistag den in seinem Dienste verwendeten Personen gewährt, fließt nicht aus öffent­ lichen Mitteln. 122, 295. — 2) Formvorschriften für Verträge und Voll­ machten des Kreises. Wenn der Kreistag den Kreisausschuß bevoll­ mächtigt, für den Kreis einen Vertrag abzuschließen, so findet die Vor31*

schrift des § 137 Abs. 3 der Preuß. KreisO. (östl.) v. 13. Dez. 1872/19. März 1881 keine Anwendung. 123, 358 (362). — 3) Schadensersatzpflicht eines preußischen Kreises für Maßnahmen seines Landrats? 129, 330. Kriegsbeschädigte. Die Verfügungsbeschränkung nach §77 des ReichsVersorgungsgesetzes vom 22. Dezember 1927 macht Weiterveräußerung und Belastung des Grundstücks während der bestimmten Frist schlechthin unzulässig, sofern nicht die zuständige Militärbehörde ihre Genehmigung erteilt hat; auf bereits vorhandene Grundbucheintragungen erstreckt sie sich aber nicht. 130, 209 (210/1). Kriegsgesetze, Kriegsverordnungen. Sy st. Reg. §§382flg. Kriegsjahre. Berücksichtigung der Kriegsjahre bei Berechnung der zehn­ jährigen Frist, nach deren Ablauf Angestellten der Berufsgenossenschaften nur noch aus wichtigem Grunde gekündigt werden kann. 121, 221. Kriegsleistungen. Sy st. Reg. §381. Kriegsversicherung. Sy st. Reg. § 380III. Kriegswirtschaft. Abgeltung von Ansprüchen aus Kriegswirtschaft oder Kriegsverwaltung gegen das Reich oder eine andere Stelle, die für Rechnung des Reiches handelt; Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte. 127, 362. Kriegswirtschaftliche Verordnungen. Sy st. Reg. §386. L-Schatzanweisungen („X-Schätze"). Schatzanweisungen zur Befriedigung der Ersatzansprüche der durch den Krieg Geschädigten; die späteren „Bei­ hilfen B. C."; Vorkommnisse bei der Verwertung, Behandlung beim Reichsentschädigungsamt. 121, 235. Kündigung. Sy st. Reg. § 120. 1) Kündigung eines auf mehr als 30 Jahre abgeschlossenen miet- oder pachtähnlichen Vertrags. 121, 11. — 2) Kündi­ gung gegenüber Angestellten von Berufsgenossenschaften aus wichtigem Grunde; Berechnung der dafür maßgebenden zehnjährigen Frist. 121, 221. — 3) Vorzeitige Fälligkeit der Schuld durch Kündigung des Gläubigers in besonderen Fällen; Auslegung (zu § 25 Abs. 1 Satz 2 AufwG.) bei vertraglicher Kündigungsklausel. 121, 269. — 4) Kündbarkeit kann in Preußen für bestimmte Beamtenklassen durch — öffentlich bekannt­ gemachte — allgemeine Vorschrift angeordnet werden, obwohl Anstellung auf Lebenszeit die allgemeine Regel ist. 121, 353 (356); 127, 335. — 5) Kündigung und Entlassung beim Dienstvertrag. 122, 38. — 6) Wider­ spruchslose Entgegennahme der Kündigung durch einen schwerbeschädigten Angestellten; unter welchen Umständen liegt in ihr eine Einwilligung? 124, 17. — 7) Kündigungsrecht des Erwerbers bei annahmepflichtigen Versicherungen einer öffentlichen Feuerversicherungsanstalt. 124, 330. — 8) Kündigung der Nebenleistungspflichten aus wichtigem Grunde, wenn es sich um kartellmäßige Bindungen handelt. 125,114 (116); 128,1 (15). — 9) Schließt § 27 HGB. das Kündigungsrecht des Mietererben nach § 569 BGB. aus? 130, 52. Kunstgewerbe. Syst. Reg. § 155II. 1) Abgrenzung des Kunstwerks (kunstgewerblichen Erzeugnisses) gegen das Geschmacksmuster. 124, 68. — 2) Werbeanzeigen als Werke des Kunstgewerbes (Reklame für eine Kraft­ wagenfabrik). 127, 206 (207—210). — 3) Freie und unfreie Benutzung

von Vorbildern für andere Werbeanzeigen, die ein anderer Künstler für dasselbe Unternehmen angefertigt hat. 127, 206 (215). Kunstseide. Bezeichnungen dafür in Anpreisungen (Bemberg-Seide, AgfaSeide, Azetat-Seide); unrichtige, täuschende Beschaffenheitsangaben (§ 3 UnlWG.)? 128, 264. Kunstwerk. Sy st. Reg. § 155 II. 1) Erfordernisse des Werkes der bildenden Kunst; Abgrenzung des Kunstschutzes gegen den Geschmacksmusterschuh bei Erzeugnissen des Kunstgewerbes. 124, 68. — 2) Das Kunstwerk als einzelnes Gebilde geistiger Tätigkeit in bestimmter Form; kein Schutz der Kunstgattung, des Stils, der Mittel oder technischen Kunstgriffe. 127, 213. — 3) Freie und unfreie Benutzung künstlerischer Vorbilder; Nach­ bildung, Nachahmung, Anlehnung, selbständige Schöpfung. 127, 215. — 4) Nach welchen Grundsätzen ist zu prüfen, ob ein einzelnes Werk der bildenden Kunst oder der Photographie in eine selbständige wissenschaft­ liche Arbeit ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts ausgenommen worden ist? (Bildzitat.) 130, 196 (199 flg.). Kursachsen (früher kursüchsische Landesteile Preußens). Verfügungsrecht des Grundeigentümers über vorkommende Steinkohle; Notverordnung des Preuß. Staatsministeriums vom 10. Oktober 1927 vom Staatsgerichtshof f. d. Deutsche Reich für verfassungsrechtlich unzulässig erklärt. (Verfassungs­ widriger erweiterter Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl.) 124, Anhang 19. Kurs, Kurswert, Kursrisiko. 1) Kursgarantieklausel = Goldwertklausel (geschuldet ist ein Betrag, dessen Höhe in Währung sich nach dem jeweiligen Kurse des vom Schuldner anzuschaffenden Goldes richtet); Unterschied von der Goldmünzklausel (Zahlung in Reichsgoldmünzen unter Ausschluß anderer Zahlungsmittel). 121, 111. — 2) Kursrisiko (Gefahr des Valuta­ schadens) bei Versickerungen; Bedeutung für die Rückversicherung? 125, 233/5. Kurtaxe. 1) Unterschied zwischen der (früheren) Privatrechtskurtaxe (als Entgelt) und der (neueren) Zwangskurtaxe (als öffentlichrechtlicher Gemeindeabgabe). 121,275. — 2) Die Kurtaxe (im'Sinne des § 12 Preuß. KommunalabgabenGes. v. 14. Juli 1893) kann nicht im ordentlichen Rechtsweg eingeklagt werden. (Streitig; anders das OVG.) 121, 273 (278). Küsterlehrerstelle (und Küsterlehrerpfründe) bei der Auseinandersetzung von Kirchen- und Schulvermögen (Trennung von Küsteramt und Lehrer­ amt. Nicht die öffentlichrechtlichen Zwecke der bisher gemeinschaftlich benutzten Vermögensstücke, sondern die Eigentumsverhältnisse sind zugrunde zu legen. 127, 251. Kuxe. Syst. Reg. §§ 57, 86. 1) Der Kux als Recht, worin sich alle Mit­ gliedsrechte des Gewerken innerhalb der Gewerkschaft verkörpern. 121, 48 (49). — 2) Der Kuxschein wird, obwohl nur Beweisurkunde, als Wert­ papier behandelt. 121, 48 (49). — 3) Wenn Kuxe gekauft und in Depot genommen sind, stellt sich die Verpflichtung, ein Nummernverzeichnis zu erteilen, als Hauptverpflichtung dar, deren Verletzung zum Rücktritt vom Vertrage berechtigt. 121, 48.

L Ladeschein. Syst. Reg. §§ 233, 249 II, 251. 1) Indossament eines nicht an Order lautenden Ladescheins in Verbindung mit sonstigen Umständen als Anhalt dafür, daß die Rechte aus dem Schein übertragen worden sind. 122, 221 (224). — 2) Ladeschein-Klauseln: Freizeichnungsklausel ohne deutlichen Inhalt; Freizeichnung von der Haftung für Fahrtüchtigkeit des Schiffes. Keine Entlastung von den Folgen eignen Verschuldens. 125, 422 (424/5).

Ladungsbeleiligle.

Pflicht des Schiffers, die Belange der Ladungsbeteiligten wahrzunehmen (HGB. § 535). 121, 300. Landbürgermeister, rheinischer. Verfahren zur Feststellung seiner Ruhegehaltsansprüche vor dem Kreisausschuß. Hat dessen Beschluß materielle Rechtskraft gegenüber der Ruhegehaltskasse? 128, 57.

Landesabgaben. Syst. Reg. §§ 371, 372. Landesabgaben können, wenn die ihrer Erhebung zugrunde liegende Steuer-Vorschrift des Landes vom Reichsfinanzhof für unvereinbar mit dem Reichsrecht erklärt wird, nicht im ordentlichen Rechtswege zurückgefordert werden. 130, 319. Landesverrat. Stellen über Landes- und Vaterlandsverrat in den Thüringer Schulgebeten. 129, Anhang 11, 12 (13flg.). Landessinanzbeamte. Wartegeld eines in den Reichsfinanzdienst über­ nommenen Landesfinanzbeamten. 129, 89.

Landeswahlgesetze: a) Sächsisches: 1) Antrag, festzustellen, daß § 14 Abs. 8 des Sächs. Landeswahlgesetzes vom 6. Oktober 1926 verfassungswidrig sei (nicht sachlich entschieden). 121, Anhang 8 (9). — 2) Der § 14 Abs. 7 des sächs. Landeswahlgesetzes enthält eine Vorschrift für Wahlvorschläge, ist aber ohne Bedeutung für den Begriff „politische Partei". 121, Anhang 12. b) Bayerisches: 1) Verfassungswidrigkeit von Bestimmungen des Bayer. Landeswahlgesetzes v. 18. Juli 1925? Anträge zurückgewiesen wegen Unzuständigkeit des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich. 123, Anhang 1 (13). — 2) Zuständigkeit des Bayer. Staatsgerichtshofs; Errichtung und Zuständigkeitsbegrenzung in § 70 BayVerfUrk. 123, Anhang 1 (8, 11, 12). c) Württembergisches: 1) Abweisung des Antrags, die Württem­ bergische Landtagswahl vom 20. Mai 1928 für ungültig zu erklären; der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich ist dafür nicht zuständig. 124, Anhang 1 (6). — 2) Der Art. 20 Abs. 2 des Württ. Landtagswahl­ gesetzes v. 4. April 1924 verstößt gegen die Reichsverfassung, weil er dem Grundsätze der Wahlgleichheit widerstreitet. 124, Anhang 1 (13). — 3) Gleiches Wahlrecht bedeutet Gleichheit der Stimmberechtigung aller Wähler. Es erfordert, daß alle Wähler in gleicher Weise mitwirken, und daß jede Stimme auch bei der Bewertung das gleiche Gewicht besitzt (Erfolgswert, nicht Zählwert). 124, Anhang 1 (8, 9). — 4) Ein Verhältnis­ wahlsystem ist nicht schon dann gleich, wenn es dasselbe Maße von Gleich­ heit bietet wie ein Mehrheitswahlsystem, sondern erst dann, wenn es

die Möglichkeiten, allen Wählern gleichen Einfluß zu gewähren, erschöpft, die in ihm selbst enthalten sind. 124, Anhang 1 (13).

d) Preußisches: 1) Verfassungswidrigkeit von Bestimmungen des Preuß. Landeswahlgesetzes v. 3. Dezember 1920 (GS. S. 559)? Anträge zurückgewiesen, weil sachlich unbegründet. 128, Anhang 1 (7, 13, 15). — 2) Die Vorschriften darüber, wie die auf die Landeswahlvorschläge ge­ fallenen Reststimmen zu verwerten sind, verstoßen nicht gegen RVerf. und PrVerf.; sie schränken zwar den Grundsatz der Wahlgleichheit ein, jedoch auf genügender reichsverfassungsmäßiger Unterlage. 128, Anhang 1 (8flg., 13-15).

Landgemeinde. Syst. Reg. § 22 III. 1) Anstellung eines besoldeten Ge­ meindevorstehers durch eine preußische Landgemeinde (östl. Provinzen) mit nicht mehr als 3000 Einwohnern ist, weil gegen die Landgemeinde­ ordnung, unzulässig. 121, 86 (89, 93). — 2) Die Rechtsunwirksamkeit der unzulässigen Anstellung (eines besoldeten Gemeindevorstehers in einer preuß. Landgemeinde mit nicht mehr als 3000 Einw.) kann noch geltend gemacht werden, wenn der Kreisausschuß den Anstellungsbeschluß genehmigt und der Landrat die Anstellung bestätigt hat. 121, 86 (94). — 3) Hannoversche Landgemeinde; Schadensersatz für Unfall eines Mit­ gliedes der Pflichtfeuerwehr bei der Löschtätigkeit. 122, 298.

Landgericht.

Syst. Reg. §275. 1) Keine ausschließliche Zuständigkeit des Landgerichts (ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes für Ansprüche, die ein Pfarrer gegen seine Landeskirche erhebt. 127,307. — 2) Wenn das Landgericht zwischen der Verkündung seines Urteils und der Einlegung der Berufung die Aussetzung des Verfahrens wegen Todes einer Partei anordnet, dann ist dieser Beschluß von vornherein unwirksam, sofern er erst nach Einlegung der Berufung zugestellt wird; er ist für das Berufungsgericht nicht so lange wirksam, bis er auf Beschwerde aufgehoben wird. 130, 337 (339).

Landkreistag, preußischer; ist die Vergütung, die er den von ihm verwen­ deten Personen gewährt, eine Vergütung aus öffentlichen Mitteln?

122, 295 (296/7). Landmesser. 1) Das im § 36 RGewO. für sog. Urkundsmessungen (d. h. er­ höht glaubwürdige, rechtlich beachtliche) aufgestellte Erfordernis der Aus­ führung durch vereidigte selbständige Landmesser schließt nicht aus, daß den von kommunalen Vermessungsämtern durch beamtete Landmesser für Private gemachten Arbeiten die gleiche bevorrechtigte Eigenschaft zukommt. 124, 239 (245). — 2) Die Kommunalbehörde, die ein Ver­ messungsamt unterhält, begeht den vereidigten selbständigen Landmessern gegenüber keinen Verstoß gegen § 1 oder § 3 UnlWG., wenn sie für Privatpersonen Messungen ausführen läßt oder sich solchen Personen zur Vornahme von Messungen erbietet, bei denen es auf die bevorrechtigte Eigenschaft der Arbeit ankommt. 124, 239 (249). — 3) Entwicklung des Landmesserstandes und der für ihn maßgebenden Vorschriften. 124, 241 flg. — 4) Beamteneigenschaft, Bestellung, Vereidigung der Land­ messer in Preußen; Einfluß der Reichsgewerbeordnung? 124, 244/6. —

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II. Landrat — Lebensversicherung.

5) Ob der beamtete Landmesser einen Diensteid geleistet hat, ist nicht wesentlich. 124, 248. Landrat. Kann der Kreis für Maßnahmen, die der Landrat als Staats­ organ getroffen hat, schadensersatzpflichtig gemacht werden? 129, 330 (332). Landschaftliche Kreditanstalten. Ist ein hypothekarisch gesichertes Pfand­ briefdarlehen, das eine Gemeinde bei einer landschaftlichen Kreditanstalt ausgenommen hat, nach dem Anleiheablösungsgesetz zu behandeln?

127, 86. Landstraße. Ist deren Eigentümer privatrechtlich verpflichtet, Warnungs­ tafeln für den Kraftwagenverkehr anzubringen? 121, 404. Landtag. (Vgl. auch Landeswahlgesetze.) 1) Ständiger Ausschuß des preußischen Landtags; Abtretung von Sitzen (in Verhinderungsfällen) an Abgeordnete, die nicht zur Fraktion gehören. 121, Anhang 13 (17, 21, 23). — 2) Genehmigung durch den Landtag heilt nicht den Mangel einer (preuß.) Notverordnung, der darin liegt, daß ihr Inhalt die ver­ fassungsmäßigen Grenzen überschritt und sie unzulässig machte. 124, Anhang 19 (37). Landtagssraktionen. Sachbefugnis von Landtagsfraktionen zu Anträgen beim Staatsgerichtshofe für das Deutsche Reich. 123, Anhang 13 (21); 129, Anhang 1 (7); 130, Anhang 3 (8). Landtagswahl. (Vgl. auch Landeswahlgesetze.) Sächsische Landtags­ wahlen vom 31. Oktober 1926 für ungültig erklärt. 123, Anhang 13. Landwirtschaft s. Agrarrechtliche Verhältnisse, Altenteil, Grundstücksverkehr Gutsüberlassungsvertrag, Pacht, Rentengüter, Siedlungsgüter. Landwirtschaftliche Grundstücke s. Grundstücksverkehr, Gutsüberlassungs­ vertrag, Pacht, Rentengüter. Langfristige Mietdertrüge s. Mietverträge. Laufende Rechnung s. Kontokorrent (Syst. Reg. § 231). Aufwertung des Saldos aus einer laufenden Rechnung, wenn sich die Haben-Posten aus nichtabgehobenem Gehalt und anderen Einlagen des Arbeitnehmers zusammensetzen und auf der Sollseite Abhebungen teils aus der Zeit vor dem 15. Juni 1922, teils aus späterer Zeit Vorkommen. 125, 91. Lausende Versicherung (Seeversicherung, Syst. Reg. § 254). 1) Ver­ sicherungsgefahr bei laufender Versicherung (ADSVB. §§ 97, 102). 123, 14 (16); 130, 302 (303). — 2) Laufende Transportversicherung; Ablauf des bisherigen Versicherungsvertrags und Abschluß eines neuen mit einem anderen Versicherer während der Beförderung der Güter. 123, 141. — 3) Anzeigepflicht bei laufender Versicherung; schuldhaftes Verhalten des Versicherungsnehmers als Voraussetzung für den Anspruch des Versicherers auf Nachzahlung von Prämien für Versendungen, die unter die laufende Versicherung fallen, aber nicht deklariert worden sind. 123, 159. — 4) Können unter eine laufende Transportversicherung solche Güter fallen, an denen der Versicherungsnehmer erst nach dem Beginn der Reisegefahr ein Versicherungsinteresse erlangt hat? 130, 302 (306). Lebensversicherung. Syst. Reg. § 137 V. 1) Lebensversicherung zugunsten eines Dritten; Widerrufsrecht des Versicherungsnehmers. Pfändung des

Anspruchs durch einen Gläubiger des Versicherungsnehmers. 127, 269. — 2) Aufwertung von Ansprüchen aus Lebensversicherungsverträgen mit ausländischen Versicherungsunternehmungen. 127, 20. — 3) Lebens­ versicherungsvertrag zugunsten eines Dritten, abgeschlossen durch dell Erblasser; inwieweit zu berücksichtigen für den Anspruch auf Ergänzung des Pflichtteils? 128, 187. — 4) Unter den nach § 69 Abs. 2 des Versicherungsaufsicht-Ges. vom 12. Mai 1901/19. Juli 1923 herabsetzbaren Ver­ pflichtungen eines Lebensversicherungsunternehmens sind nur Verpflich­ tungen aus Lebensversicherungen zu verstehen. 129, 1 (6). — 5) Wie ist die Bestimmung in einem Lebensversicherungsvertrage zu beurteilen, daß der Versicherer beim Eintritte des Versicherungsfalles neben der Versicherungssumme dem Versicherten einen Gewinnanteil zu vergüten habe? 129, 134 (142). — 6) Wie ist bei einer Lebensversicherung die Bedingung auszulegen, wonach die Leistungspflicht der Gesellschaft mit der ersten Prämienzahlung beginnt, vorausgesetzt, daß der Versicherte seit der ärztlichen Untersuchung nicht erheblich erkrankte? 130, 55. — 7) Besteht die Verpflichtung des Versicherers, den auf die Versicherung fallenden Prämienreserve-Betrag zu erstatten, auch dann, wenn der Versicherer den Versicherungsvertrag nach Eintritt des Versicherungsfalls mit Erfolg angefochten hat, weil der Versicherungsnehmer ihn arglistig getäuscht habe? 130, 271 (273/4). — 8) Der § 176 Abs. 2 VVG. bezieht sich nur auf die Fälle, in denen der Versicherer nach Eintritt des Versicherungsfalls von der Leistung frei ist, ohne daß der Vertrag aufgehoben worden wäre. 130, 271 (273). Lebenszeit, Lebensdauer. Regel der Anstellung auf Lebenszeit bei Beamten. 121, 353 (354); 127, Anhang 57. Ledige Beamte. Der § 7 Abs. 1 des preuß. Besoldungsgesetzes vom 17. Dezember 1927, wonach ledige Beamte an Stelle des für ihre Gehalts­ gruppe aus § 6 das. zu errechnenden Wohnungsgeldzuschusses den der nächstniedrigeren Tarifklasse erhalten, verstößt nicht gegen die Reichs­ verfassung. 125, 369 (371). Legitimation durch nachfolgende Ehe. (Syst. Reg. § 189.) 1) Voraus­ setzungen der Legitimation eines im Ehebruch empfangenen Kindes durch nachfolgende Ehe zwischen Mutter und Erzeuger. 123, 257. — 2) Fest­ stellung der Legitimation durch das Vormundschaftsgericht. 123, 257 (260). — 3) Eintragung der Legitimation in das Geburtsregister. 123, 257 (260 flg.). Lehrer, Lehrerinnen, Lehranstalt. Syst. Reg. §369. 1) Für eine Klage auf Feststellung, daß eine Stadtgemeinde vertragsmäßig verpflichtet sei, die Leitung einer höheren Lehranstalt einem Angehörigen eines bestimmten Glaubensbekenntnisses zu übertragen, ist der Rechtsweg nicht zulässig; es ist ein Streit um obrigkeitliche Betätigung, also öffentlichrechtlich. 128, 146. — 2) Für Gehaltsklagen von Lehrpersonen an öffentlichen mittleren Schulen ist, ohne vorgängige Anrufung einer Verwaltungs­ behörde, der Rechtsweg zulässig. 128, 222. — 3) Einstweilige Anstellung (oder auf Probe, oder auf Kündigung) eine Anstellung im vollen Sinne des Wortes? 128,223,227. — 4) Den an einer städtischen mittleren Schule

in Preußen einstweilig angestellten Lehrkräften kann das Dienstverhältnis nicht durch den Magistrat als Anstellungsbehörde ohne Mitwirkung der Schulaufsichtsbehörde gekündigt werden. 128, 219 (226). — 5) Volksschul­ lehrer als unmittelbare Staatsbeamte; an nichtstaatlichen öffentlichen mittleren Schulen angestellte Lehrkräfte dagegen Beamte der Gemeinde, die sie angestellt hat. 128, 223. — 6) Begriff, Inhalt und Umfang des staatlichen Schulaufsichtsrechts in Preußen: Leitung und Verwaltung der inneren Schulangelegenheiten durch den Staat. 128, 219 (225, 227). — 7) Lehrer (Volksschullehrer) als Aufsichtsperson bei Reichsjngendwettkämpfen, zu denen kraft staatlicher Fürsorge die Schuljugend herangezogen wird; Haftung für schuldhafte Verletzung der amtlichen Sorgfaltspflicht. 121, 254. — 8) Die Beschwerde eines preußischen Volksschullehrers im Ruhestande gegen einen (seine Ruhegehaltsansprüche ablehnenden) Bescheid der Regierung ist nicht deshalb unwirksam, weil sie statt an den zuständigen Oberpräsidenten an den nicht zuständigen Minister für Wissen­ schaft, Kunst und Volksbildung gerichtet wurde. 123, 191. — 9) Küster­ lehrerstelle und Küsterlehrerpfründe bei der Auseinandersetzung von Kirchen- und Schulvermögen; Zugrundelegung der Eigentumsverhältnisse. 127, 251 (260).

Leibgedinge. Syst. Reg. § 74. Leibrente. Syst. Reg. § 138. Leibzucht (Altenteil, Auszug, Leibgedinge). Syst. Reg. §74. Leistung (Erfüllung). Syst. Reg. § 115. Begriff „Annahme der Leistung" im § 15 Abs. 1 ÄufwG. 123, 79. Leistungswucher im Sinne der Preistreiberei-Verordnung. 130, 2. Lex commissoria (Eigentums-Verfallklausel), Verbot (§1149 BGB.); sachlicher Wirkungsbereich. 130, 228. Lichtersührung (Schiffahrt). Zweck der Vorschriften über die Lichterführung manövrierunfähiger Schiffe. Inwiefern kann ein Verstoß gegen sie für den Unfall eines aufkommenden Schiffes ursächlich sein? 125, 65.

Lichtreklame. 1) Der Eigentümer einer öffentlichen Straße muß die in den Luftraum über der Straße hineinragende, polizeilich genehmigte Lichtreklameanlage eines Straßenanliegers dulden. 123, 181. — 2) Ver­ trag, wonach eine Giebelfläche zur Lichtreklame gegen Entgelt überlassen wird; Verhinderung des Eintritts einer Bedingung wider Treu und Glauben? 122, 247.

Lichtspieltheater als Sachgesamtheit. Rückgabe eines zwangsvollstreckungs­ weise weggenommenen Lichtspieltheaters; Schadensersatz des Gläubigers (§ 717 Abs. 2 ZPO.). 123, 368. Liederbücher (Schlager-Liederbücher), urheberrechtliche Behandlung. 128, 102. Lieferschein. Klausel „frei gegen Lieferschein" im Frachtverkehr. 122, 221 (226).

Lieferungsverzug des Verkäufers.

Syst. Reg. § 121IV. Einwirkung einer Behinderung durch Streik auf die Lieferpflicht; Freizeichnung und tob-Klausel. 123, 97 (102).

Lieserungswerke (des Buch- und Kunsthandels). Quellenangabe bei Schrift­ werken, die in Lieferungen erscheinen; sie muß deutlich sein, darf nicht irreführen. 130, 196 (207/8). Liquidation der offenen Handelsgesellschaft s. Syst. Reg. § 216 IV, der Gesellschaft mbH. § 220 V, der eingetragenen Genossenschaft § 221IV. а) Offene Handelsgesellschaft. Unterschied zwischen der Liqui­ dation der Gesellschaft und der Liquidation des Unternehmens, das Gegen­ stand der Gesellschaft ist; Einfluß der Vertragsrechte Dritter, die der Liquidation des Unternehmens entgegenstehen. 123, 151 (155). б) Aktiengesellschaft. Einer Verschmelzung (§ 306 HGB.) steht es nicht entgegen, daß sich die aufzunehmende Gesellschaft schon in Liquidation befindet. 124, 279 (300). c) Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Unter welchen Um­ ständen kann die Gesellschafterversammlung einer sog. NebenleistungsGesellschaft mbH. noch nach Eintritt in die Liquidation die Einziehung des Geschäftsanteils eines Gesellschafters beschließen, der durch Kündigung aus der kartellmäßigen Bindung ausgeschieden ist? 125, 114. d) Genossenschaft. Auch der Genossenschaft in Liquidation ist nicht jede Satzungsänderung versagt; z. B. können die Liquidatoren die nötigen Maßregeln ergreifen, um eine beschlossene Umstellung voll wirksam zu machen. 121, 246 (253). Liquidationsgesellschaft. Kann eine nationalisierte russische Aktiengesell­ schaft als Liquidationsgesellschaft in Deutschland eine gegen einen Deutscheil gerichtete Forderung einklagen? 129, 98. Liquidations-Goldpsandbriese. 1) Abfindung eines Hypothekengläubigers (im Kaufgelderbelegungs-Termin) in Liquidations-Goldpfandbriefen. 123, 338. — 2) Tilgung von Hypothekenbank-Hypotheken (in der Zwangs­ versteigerung) in Liquidations-Goldpfandbriefen. 127, 350. Literarisches Urheberrecht s. Urheberrecht (§ 1551). Lizenz. Syst. Reg. § 157. 1) Kauf und Lizenzvertrag. Der Käufer einer patentierten Maschine, der sich zur Zahlung eines einmaligen Preises und laufender „Lizenzgebühren bis zu einem bestimmten Zeitpunkte" verpflichtet hat, behält (sofern die Übereignung den eigentlichen Vertrags­ inhalt ausmacht) von jenem Zeitpunkt an die Benutzung der Maschine frei von Gebührenzahlung; er braucht nicht Verlängerung des „Lizenz­ vertrags" zu verlangen, um die Maschine während der Zeit des inzwischen verlängerten Patentschutzes benutzen zu dürfen. 124, 317. — 2) Wann begründet Lizenz an einem Patent ein Gesellschaftsverhältnis? 126, 65. Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft. 1) Wirtschaftlicher Zusammen­ hang zwischen Geschäftsräumen und Wohnräumen (§ 3 Abs. 2 der preuß. MinVO. v. 11. Nov. 1926). 121, 321 (324). — 2) Wirtschaftlicher Zu­ sammenhang und Zugleich-Vermieten. 122, 274. Löschbereitschaft des Kahnschiffers, Eingriffe der fremden Besatzungs­ behörde; Einfluß des Fehlens der Löschbereitschaft auf den Lauf der Löschzeit, den Liegegeldanspruch usw. 122, 221 (226). Löschen eines Schiffes. Haftung des Reeders für Schäden, die dabei von Stauereiarbeitern verursacht werden? 126, 35.

Löschung, LöschungsbewiMgung, Löschungsurkunde, Löschungsvormerkung. Syst. Reg. § 77IX, § 48III. 1) Löschungsbewilligung mit Vorbehalt wegen des dinglichen Rechts; nach § 20 Abs. 2 AufwG. nicht genügend, um der Löschung gleichgestellt zu werden. 123, 63 (65). — 2) Löschung einer Hypothek gleichzeitig mit einem Eigentumswechsel ins Grundbuch eingetragen; Unrichtigkeit und öffentlicher Glaube (§ 892 BGB.). 123,19. — 3) Geltendmachung der Löschungsvormerkung in der Zwangsverstei­ gerung. 125, 133. — 4) Gleichstellung der grundbuchmäßigen Abtretungs­ erklärung mit Löschungsbewilligung oder löschungsfähiger Quittung (§20 Abs. 2 AufwG.). 126, 191. — 5) Wirkt Geltendmachung einer Löschungsvormerkung, die zu einer durch den Zuschlag in der Zwangs­ versteigerung erloschenen Hypothek eingetragen war, auch zugunsten einer gleichrangigen anderen Hypothek bei der Verteilung des Erlöses? 127, 282. — 6) Löschungsklage wegen einer Sicherungshypothek für Wertzuwachssteuer, die von der Stadtgemeinde berechnet wird; Be­ hauptung des Klägers, daß die Steuer nicht geschuldet werde; Rechts­ weg zulässig. 129, 95 (97). — 7) Gegen die unrechtmäßige Löschung einer Vormerkung kann ein Widerspruch im Grundbuch eingetragen werden. 129, 184. Lösungsbefugnis (facultas alternativa). Die sich aus Art. 84 Abs. 7 DurchfVo. (z. AufwG.) v. 29. Nov. 1925 ergebende Möglichkeit, die Hypothek einer Hypothekenbank in Liquidations-Goldpfondbriefen zurückzuzahlen, ist eine dem persönlichen und dinglichen Schuldner zustehende Lösungsbefugnis. 127, 352. Lübecker Bucht. Abgrenzung der Gebietshoheitsrechte in ihr (Lübeck und Mecklenburg-Schwerin). 122, Anhang 1 (6flg.). Luftraum. 1) Der Eigentümer einer öffentlicher: Straße muß die in den Luftraum über der Straße hineinragende, polizeilich genehmigte Licht­ reklameanlage eines Straßenanliegers dulden. 123, 181 (185). — 2) Wie weit haftet die Deutsche Reichspost für Beschädigung körperlicher Sachen des Eigentümers eines Grundstücks, durch dessen Luftraum sie eine Fern­ sprechleitung legt? 126, 28. Lustbarkeitssteuer. Erhebung einer Lustbarkeitssteuer hindert nicht, daß die Stadtgemeinde als gewerbliche Unternehmerin den Theaterunter­ nehmern eine privatrechtliche Vergütung für die ihnen gestellten Feuer­ schutz abverlangt. 123, 344 (347/8).

M Mäklerlohn. Mäklervertrag. Syst. Reg. § 130. Gesetzliche Haftung einer Stadtgemeinde auf Zahlung ortsüblichen Mäklerlohns für (nicht rechts­ geschäftliche) Vermittlung eines ihr zugegangenen und von ihr an­ genommenen Darlehens. 122, 229. Mandatsbezirke (vormals kursächsische Landesteile Preußens). Kohlen­ ausbeuterecht des Grundeigentümers; spätere Gesetzgebung; Notver­ ordnung vom 10. Oktober 1927 (für verfassungsrechtlich unzulässig erklärt). 124, Anhang 19.

Mängel beim Werkvertrag.

Syst. Reg. § 129. 1) Werkvertrag über Beseitigung von Mängeln, deren Ursache der Besteller nicht kennt. 127,14. — 2) Mangelhafte Ausführung eines Werkes; vertragliche Haftung des Unternehmers für Schadensersatz gegenüber dem Besteller und dessen Dienstverpflichteten. 127, 218. Mängel der Kaussache. Syst. Reg. § 121 VI. Zur Übernahme der Gewähr­ leistung wegen eines Fehlers, der kein Hauptmangel ist, genügt nicht, daß der Verkäufer den Verwendungszweck (z. B. beim Pferde: als Deckhengst) kennt; erforderlich ist unmittelbare Übernahme der Gewähr­ leistung. 123, 147. Mängel der Mietsache. Syst. Reg. §1241; der Pachtsache § 124II. Mängel im Recht (Entwehrung, Eviktion). Syst. Reg. § 121V. Haftung des Verkäufers sämtlicher Geschäftsanteile einer GrundstücksgesellschaftmbH. für Rechtsmängel. 124, 164. Mängel des Verfahrens. Vgl. Syst. Reg. §309. 1) Wann ist Verzicht auf die Rüge eines Verfahrensmangels anzunehmen? 123, 136. — 2) Heilung eines Zustellungsmangels durch rechtzeitiges Zugehen des zuzustellenden Schriftstücks; Verwertung von Erfahrungstatsachen. 123, 204. — 3) Rüge und Heilung des Mangels gesetzmäßiger Vertretung einer Partei (im Ehescheidungsstreit) durch diese selbst oder den Gegner; noch während der Revisionsinstanz? 126, 261. Mangelnde Sachbesugnis. Kann, wenn eine Klage wegen mangelnder Sachbefugnis und (bei unterstellter Sachbefugnis) auch als unbegründet abgewiesen worden ist, die Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache auf beide Abweisungsgründe gestützt werden? 123, 363. Mängelrüge (im bürgerlichen Recht): Pflicht des Käufers zur Mängelrüge nach §§377, 378 HGB. s. Syst. Reg. §239. Mängelrüge (im öffentlichen Recht): Anforderungen an die Mängelrüge des Art. 15 Abs. 3 RVerf. 127, Anhang 30/2. Manuskript s. Handschrift. Mark (Kaufkraft, Entwertung; Papiermark). Vgl. auch „Mark gleich Mark", „Kaufkraft des Geldes", „Geldentwertung", „Reichsmark". 1) Kaufkraft der Mark, am Dollar und an der Tabelle des Aufwertungs­ gesetzes gemessen, Anfang Dezember 1919? 126, 190. — 2) Bei freier Aufwertung bleibt das Verhältnis, in dem die Kaufkraft der Reichsmark zur Kaufkraft der Vorkriegsmark steht, unberücksichtigt. 129, 208. — 3) Wann ist die Voraussetzung erfüllt, daß die aufzuwertenden Ansprüche die Zahlung einer bestimmten in Mark ausgedrückten Geldsumme zum Gegenstände haben müssen? 129, 134, 216. Markanleihen. Sind die Hamburgischen Staatsrenten Markanleihen im Sinne von §30 des Anleiheablösungsgesetzes? 129, 322. Mark gleich Mark. 1) Spätestens seit dem 1. Juli 1924 hatte die Recht­ sprechung den Satz „Mark gleich Mark" aufgegeben. Seitdem war die Bahn für die Geltendmachung von Aufwertungsansprüchen frei. 126, 297. — 2) In der Rechtsprechung des Reichsgerichts ist erst durch das Urteil vom 28. November 1923 (RGZ. Bd. 107 S. 78) die Ansicht zur Anerkennung gelangt, daß ein ausschließlich im Währungsverfall begründetes Auf-

wertungsrecht bestehe. 122, 203. — 3) Die auf der Grundlage des Satzes „Mark gleich Mark" gefällten rechtskräftigen Urteile über Tilgung von Forderungen durch Zahlung des Papiermark-Nennbetrags behalten ihre Wirkung. 123, 66. — 4) Einschränkung (Ablehnung) des Satzes „Mark gleich Mark" bei Einzahlungen, die im Dezember 1923 auf Stammein­ lagen einer Gesellschaft mbH. in entwertetem Gelde zum Nennbeträge geleistet worden sind. 124, 271. — 5) Anfang Februar 1922 (und vollends vorher) galt noch allgemein der Satz „Mark gleich Mark". 125, 41; 126, 190, 394. — 6) Desgleichen Anfang Januar 1923; auch noch im März 1923. 125, 51, 53; 126, 298. — 7) Im Jahre 1916 rechnete niemand im Ver­ kehr anders als nach dem Grundsätze „Mark gleich Mark". 125, 284. — 8) Etwa Mitte des Jahres 1924 hatte sich der Aufwertungsgedanke allgemein durchgesetzt; die Rechtsprechung hatte spätestens seit dem 1. Juli 1924 den Grundsatz „Mark gleich Mark" aufgegeben. 126, 297. — 9) Anwendung des Grundsatzes in der ersten Nachkriegs-Gesetzgebung (Mietwesen). 126, 318. — 10) Mit der grundlegenden Entscheidung vom 28. November 1923 (RGZ. 107, 78) wurde nicht eigentlich der Satz „Mark gleich Mark", sondern der Satz „Papiermark gleich Goldmark" aufgegeben. 130, 372. — 11) Die Frage, ob eine Zahlung in der Inflationszeit noch als vollwertig zum Nennbetrag anzunehmen sei, weil der Grundsatz Mark gleich Mark noch galt, ist nur für die Frage der Aufwertung, nicht für die des Verzuges erheblich. 130, 23 (33). Marken s. Warenzeichen. Maschinen s. Fabriken. Wann sind Maschinen Zubehör, wann wesentliche Bestandteile eines Grundstücks? 130, 264. Massegläubiger, Massekosten. Sy st. Reg. § 360. Einwendungen des Konkursverwalters gegen die Verpflichtung, Gerichtskosten eines der Konkurseröffnung vorausgegangenen Geschäftsaufsicht-Verfahrens als Massekosten zu begleichen. 124, 351. Mecklenburg-Schwerin. Streit mit Lübeck um Hoheitsrechte in der Lübecker Bucht. 122, Anhang 1—16. Mecklenburg-Strelitz. 1) Ernennung parlamentarischer Staatsräte nach dem Landesgrundgesetz gestattet. 127, Anhang 49 (57). — 2) Stellung der Staatsräte: Ehrenamt; Aufgabe, den Minister in allen wichtigen, in seinen Dienstbereich fallenden Angelegenheiten zu beraten. 127, Anhang 49 (55). Mehrheit. 1) Form und Zustandekommen von Mehrheitsbeschlüssen der Reederei. 123, 108. — 2) Mehrheit von mindestens drei Vierteilen des bei der Beschlußfassung vertretenen Grundkapitals der Aktiengesellschaft (§ 275 Abs. 1 HGB.). 125,356. — 3) Mehrheit von Unterhaltsberechtigten, die ein durch Kraftfahrzeug-Unfall Getöteter hinterläßt; Bedeutung der Haftungsgrenze (Kraftfahrzg.Ges. § 12 Abs. 1 Nr. 1) für diesen Fall. 127, 179 (181). Mehrstimmrecht bei Vorzugsaktien. 122, 102 (108). Meistbietender. Der Meistbietende haftet (nach § 81 Abs. 2 ZVG.) nicht gesamtschuldnerisch mit dem Ersteher auch für die bestehen bleibenden

II. Meßzahl — Mete, Meter, Metvertrag, Metzins usw.

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Rechte; seine Mithaftung erstreckt sich nur auf die vom Ersteher zu leistende Barzahlung. 125, 100 (102/3). Meßzahl s. Richtzahl.

Miete, Mieter, Mietvertrag, Mietzins, Mieterschutzveror-nung, Reichs­ mietengesetz. Syst. Reg. §1241, § 386. 1) Vermietung eines soeben gekauften Grundstücks an den Verkäufer (im wirtschaftlichen und recht­ lichen Zusammenhänge mit dem Kaufvertrag); Verhältnis zwischen Kaufpreis und vereinbarter Miete; Einfluß erhöhter gesetzlicher Miete auf das Gleichgewicht zwischen Leistung und Geger Leistung. 121, 141. — 2) Wann sind Räume durch Um- oder Einbau neu geschaffen? (RMietenGes. § 16) Neu-, Um-, Ein- und Ausbauten. Nicht jeder geringfügige Um- oder Einbau stellt die Räume von gesetzlicher Beschränkung frei, sondern nur eine erhebliche Neugestaltung. 121, 212 (214/5). — 3) Wirt­ schaftlicher Zusammenhang zwischen Geschäfts- und Wohnräumen (§3 Abs. 2 der MinVO. über Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft v. 11. Nov. 1926); Beurteilung nach sachlichen Merkmalen, aber auch nach den persönlichen Verhältnissen des Mieters. 121, 321 (325). — 4) Kün­ digung eines auf mehr als 30 Jahre geschlossenen miet- oder pachtähn­ lichen Vertrags. 121, 11. — 5) Wann liegt Pacht, wann Miete vor? Pacht, wenn Räume zu einem bestimmten Betrieb überlassen und gerade für diesen baulich geeignet und mit der wesentlichen, zur alsbaldigen Benutzung für den Betrieb und die Fruchtziehung daraus erforderlichen Einrichtung und Ausstattung versehen sind; sonst Miete. 122, 274 (276). — 6) Wirtschaftlicher Zusammenhang und Zugleich-Vermieten im Sinne des §3 Abs. 2 der preuß. Lockerungs-Verordnung v. 11. Nov. 1926. 122, 274 (277/79). — 7) Welche Tragweite hat die Vorschrift (§ 6 Abs. 4 MieterschutzGes. v. 29. Juni 1926), daß bei Aufhebung des Mietverhält­ nisses bis zur Sicherung des Ersatzraums die Beteiligten in Ansehung des Mietsraums die sich aus dem Mietverhältnis ergebenden Rechte und Pflichten haben? 122, 57. — 8) Der Führer eines gemieteten Schleppers als Erfüllungsgehilfe des Mieters bei Ausführung des Schleppvertrags. 122, 284 (288). — 9) Inwieweit wird der Mieter dem Vermieter gegen­ über von einer (sonst gegebenen) Haftung für Brandschaden dadurch befreit, daß er die Zahlung der vom Vermieter zu entrichtenden Feuer­ versicherungsprämien übernommen hat? 122, 292. — 10) Beweislast zwischen Versicherer und Mieter, wenn der Versicherer von diesem Ersatz der dem Vermieter gezahlten Brandschadenssumme verlangt. 122, 292. — 11) Form des Mietvertrags. Der ganze Vertragsinhalt muß durch die Schriftform gedeckt sein; auch Nebenabreden und ändernde Zusätze. 123, 171. — 12) Leistungen, die nur für die Bereitwilligkeit zum Abschluß oder zur Verlängerung des Vertrags gewährt werden, sind keine dem Formzwang (§ 566 BGB.) unterliegenden Bestandteile des Mietvertrags. 123, 171. — 13) Der Mieter eines Geschäftsraumes mit anschließender Wohnung genießt keinen Mieterschutz, wenn er in dem Geschäftsraum eine Filiale betreiben läßt und die Wohnung dem Filialleiter überläßt. 124, 4. — 14) Als gesetzliche Miete im Sinne des Reichsmietengesetzes kommt nur die nach dessen Vorschriften berechnete Miete in Betracht;

die zwischen den Parteien vertraglich als Friedensmiete festgesetzte Miete ist eine vereinbarte. 124, 225 (226). — 15) Aufwertung eines in aus­ ländischer Währung vereinbarten, effektiv zu zahlenden Mietzinses findet nicht statt; nachträgliche Bestätigung einer solchen (gegen die Ver­ ordnungen über Valutaspekulationen verstoßenden) Vereinbarung. 125, 3 (6, 7). — 16) Eintritt eines neuen Mieters in den Vertrag, und zwar unter Übernahme der Einrichtung vom Vorgänger; keine Umwandlung

in einen Pachtvertrag. 125, 128 (129). — 17) Ein Pachtverhältnis liegt vor, wenn der Verfügungsberechtigte Räume überläßt, die baulich zum Betrieb eines bestimmten Gewerbes geeignet und mit der dazu erforder­ lichen Einrichtung ausgestattet sind, so daß eine alsbaldige Fruchtziehung möglich ist. 125, 129. — 18) Ein für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum 30. September 1927 rückständiger Wohnungsmietzins unterliegt, wenn keine Partei eine Erklärung nach § 1 des ReichsmietenGes. abgegeben hat, der freien Aufwertung (§ 242 BGB.). 126, 317. — 19) Streitwert für den Anspruch auf Feststellung, daß Pacht und nicht Miete vorliege, im Rahmen des Streites über die Höhe des Jahreszinses. 126, 18. — 20) Vermietung und Veräußerung eines zur Konkursmasse gehörigen Grundstücks durch den Konkursverwalter. 127, 116 (119). — 21) HGB. § 27 schließt das Kündigungsrecht des Mietererben nach BGB. § 569 nicht aus. 130, 52. — 22) Kündigung langfristiger Mietverträge: Der § 567 BGB. trifft auch auf einen Mietvertrag zu, der zwar nur auf 30 Jahre geschlossen ist, den jedoch der Mieter durch eine im Vertrag ihm zugestandene Option um weitere 30 Jahre verlängern kann. 130, 143 (146). Mteteinigungsamt. Syst. Reg. § 386. 1) Vergleich vor dem Miet­ einigungsamt über Friedensmiete; diese Miete ist vereinbarte, nicht gesetzliche. 124, 225. — 2) Im Verfahren vor dem Mieteinigungsamt entstandene Rechtsanwaltsgebühren und Auslagen können, wenn das Amt keine Entscheidung über die Erstattungspflicht getroffen hat, gegen die unterlegene Partei nicht im Rechtsweg eingeklagt werden. Wohl aber kann ein solcher Erstattungsanspruch gegen einen Kommunal­ verband aus schuldhafter Amtspflichtverletzung seiner Beamten her­ geleitet werden. 126, 99 (102). Militärbeamte. Syst. Reg. §375II. Milttärsiskus. Syst. Reg. § 375 1. Mlitärhinterbliebenen-Bersorgung. Syst. Reg. § 375IV. Militärische Befehlshaber sind nicht verpflichtet, bei Laufübungen, die von Truppenteilen auf öffentlicher Landstraße während der Dunkelheit veranstaltet werden, entgegenkommende Fuhrwerke (weil deren Pferde scheuen könnten) aufmerksam zu machen. 126, 144. Militärpersonen. Syst. Reg. § 375. Auch Militärpersonen können neben dem gesetzlichen Wohnsitz (§ 9 BGB., § 14 ZPO.) noch einen allgemeinen Wohnsitz (§ 7 BGB.) und damit einen mehrfachen Gerichtsstand haben. 126, 8 (12). Minderjährige. Syst. Reg. § 29. 1) Minderjährige als Vertragschließende (Ausscheiden aus einer offenen Handelsgesellschaft gegen Abfindung);

Erfordernis vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung. 122, 370. — 2) Voraussetzungen der vorbeugenden Fürsorgeerziehung hilfsbedürftiger Minderjähriger. 124, 309. — 3) Eine offene Handelsgesellschaft, zu deren Gesellschaftern ein Minderjähriger gehört, kann durch ihre vertretungs­ berechtigten Gesellschafter auch solche Geschäfte abschließen, die der Vor­ mund oder Pfleger des Minderjährigen für diesen nicht (§ 1804 BGB.) oder nur mit vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung (§ 1822 Nr. 10 BGB.) hätte vornehmen können, z. B. Schenkungen. 125, 380. — 4) Un­ wirksamkeit einer Prokura wegen Minderjährigkeit eines Firmeninhabers und Mangels vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung; Eintragung im Handelsregister ändert nichts daran; infolgedessen auch Wechselerklärungen unwirksam. 127, 153 (155, 158). — 5) Einwilligung des gesetzlichen Ver­ treters in den Vertragsschluß eines Minderjährigen kann angenommen werden, wenn beide gemeinschaftlich ein Grundstück veräußern und auflassen, in der notariellen Urkunde aber die Minderjährigkeit nicht erwähnt wird. 130, 124.

Minister.

Beratung des Ministers durch Staatsräte in MecklenburgStrelitz. 127, Anhang 49 (55).

Ministerialzulage. 1) Versetzung eines preußischen Beamten aus einem Ministerium in eine Provinzialbehörde ist trotz des damit verbundenen Verlustes der Ministerialzulage zulässig; es müßte denn geradezu die Absicht obwalten, ihm durch Entziehung der Zulage Nachteil zu­ zufügen. 127, 36 (40). — 2) Zweck und Wesen der Ministerialzulage. 127, 38, 40.

Mißbrauch.

Vgl. Syst. Reg. §14. 1) Mißbrauch behördlicher Macht­ befugnisse zum Nachteil privater Versicherungsunternehmungen (vom Sächs. Volksbildungsministerium erlassene Bestimmungen über UnfallVersicherungszwang für höhere Schulen)? 128, 134. — 2) Mißbrauch des Untersagungsrechts durch die Stadt oder Wahrung der Eigentums­ freiheit zugleich im Dienste gesicherten Verkehrs? (Straßenhändler auf dem Bürgersteig einer Großstadt.) 125, 108 (HO).

Mißverständnis. Syst. Reg. §§30, 31II. Miterben. Syst. Reg. § 200. 1) Auflassungserklärung des Alleinberechtigten, jedoch (in dem Glauben, nur mitberechtigt zu sein) zusammen mit dem vermeintlichen Mitberechtigten (Miterben). 125, 131. — 2) Auseinander­ setzung unter Miterben. Wann beruht eine Forderung (im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 2 AufwG.) auf den Beziehungen aus solcher Auseinander­ setzung? 126, 230. — 3) Offenbarungseidpflicht bei der Ausstellung eines Nachlaßbestandsverzeichnisses. 129, 240 (242). — 4) Wirksame Verfügung der Miterben, wenn der eine Miterbe zu der von dem anderen vorgenommenen Verfügung vorher seine Einwilligung erklärt hat. 129, 284.

Mitglieder. 1) Ist ein Verein befugt, gegen seine Mitglieder Strafen fest­ zusetzen, die-in der Satzung nicht vorgesehen sind? 125, 338 (340, 342). — 2) Kann ein Verein eines seiner Mitglieder wegen einer Handlung be­ strafen, die zur Zeit ihrer Begehung noch nicht satzungsgemäß mit Strafe Entsch. d. RG. in Ziv.'S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

32

bedroht war? Wie, wenn sich die Handlung in die Geltungszeit einer neuen Satzung fortsetzt, die die Strafbarkeit ausspricht? 125, 338 (340). Mitgründer. Unrichtige Angaben im Gesellschaftsvertrag einer Aktiengesellschaft über das Einbringen eines Gründers; Bedeutung der Angaben, die die Gründer dem Registergericht aus Anlaß der Eintragung über die Einbringensverhältnisse machen. 127, 186. Mitfchuldigerklärung im Ehefcheidungsstreit. Unterschied, ob die Ehe auch auf die Widerklage geschieden oder ob nur die Mitschuld des klagenden Ehegatten ausgesprochen wird. 127, 370. Mittelbare Benutzung eines patentierten Verfahrens durch Anfertigung von Maschiuenzeichnungen? 122, 243 (246); vgl. auch 124, 368. Mittelschullehrer. 1) Den an einer städtischen mittleren Schule in Preußen einstweilig angestellten Lehrkräften kann der Magistrat nicht (als An­ stellungsbehörde) das Dienstverhältnis ohne Mitwirkung der Schulaufsichtsbehörde kündigen. 128, 219 (227/8). — 2) Staatliches Aufsichts­ recht über mittlere Schulen in Preußen. 128, 219 (224flg.). Miturheberrecht. Wesentliche Merkmale dafür und dagegen bei kunst­ gewerblichen Schöpfungen (Werbeanzeigen). 127, 210—212. Mitwirkendes Verschulden des Beschädigten. Syst. Reg. § 95II. 1) Pflicht, einen Schaden durch eigenes Tun abzuwenden oder zu mindern, allenfalls Rechtsmittel einzulegen; Unterlassung solcher Gegenwirkung als Mitschuld. 121,124. — 2) Vorläufige Geltendmachung eines Teils des erwachsenen Schadens, damit keine Einrede aus § 254 BGB. entgegen­ gehalten werde. 122, 360. — 3) Kann der Geschäftsführer einer juristischen Person, der von dieser wegen Verschuldens auf Schadensersatz belangt wird, den Einwand der Mitschuld erheben, weil der Hauptgeschäftsführer die Verfehlungen hätte bemerken müssen? 123, 216 (222). — 4) Abwägung der Mitschuld bei Kraftfahrzeug-Unfall. 125, 206/7; 127, 178; 128, 155flg.; 129, 304; 130, 168. — 5) Eigne Schuld des Verletzten in Fällen des § 839 BGB. 126, 87. — 6) Mitverursachung eines Schadens durch Zustimmung zu den gefährlichen Einrichtungen, aus denen er entstanden ist? (Brand von Fabrikhalden.) 127, 29 (35). — 7) Mitschuld eines durch Fehlschuß verletzten Jagdgastes an der Einladung des als unvorsichtig bekannten Schützen? 128, 39 (45). — 8) Kann einer Betriebsverwaltung (Eisenbahn), die wegen eines Unfalls ihres Beamten den Urheber des Schadens auf Grund des Beamten-Unfallfürsorge-Gesetzes in Anspruch nimmt, eigene Mitverursachung entgegengehalten werden? 129, 128 (132). — 9) Verhalten des Eisenbahn-Schrankenwärters hätte den Zusammen­ hang des Unfalls mit dem Kraftfahrzeug (das die Schranke durchbrach und auf das Bahngleis geriet) nur dann beseitigt, wenn es ganz ungewöhn­ licher Art, ein unabwendbares Ereignis im Sinne des § 7 Abs. 2 Kraft­ fahrzeugs., gewesen wäre. 129, 128 (131). — 10) Wann ist in der Ab­ lehnung ärztlichen Eingriffs überwiegendes eigenes Verschulden des Verletzten zu finden? 129, 398. — 11) Mitwirkendes Verschulden der Zuschauer bei Unfällen, die durch Zuverlässigkeitsfahrten von Kraftfahr­ zeugen geschehen; Handeln auf eigne Gefahr durch-Aufstellung an ge­ fährdeten Punkten. 130, 162 (168).

II. Monopol — Nachlaß.

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Monopol. Monopolstellung (Alleinstellung): Ausnutzung im Verkehrsleben, Anwendung im Bühnenwesen? (Streit des Deutschen Bühnenvereins um die Festsetzung von Vergütungs-Höchstsätzen.) 128, 96. Motorrad-Rennen. 1) Haftung des Veranstalters gegenüber den Zu­ schauern? 127, 313. — 2) Rechtliche Stellung der beteiligten Motor­ radfahrer. 127, 315. Mündelgeld. Sy st. Reg. § 191. 1) Unter welchen Voraussetzungen hat das Vormundschaftsgericht eine in §§ 1807, 1808 BGB. nicht vorgesehene Anlegung von Mündelgeld zu gestatten? 128, 309 (314). — 2) Ist die Sicherheit der beabsichtigten Anlegung entscheidend; ist zu fordern, daß diese gegenüber der vorgeschriebenen Anlegung gewisse wirtschaftliche Vorzüge biete? 128, 309 (311, 315). Mündliche Verhandlung. Sy st. Reg. § 296. 1) Ohne mündliche Ver­ handlung ergangenes Scheidungsurteil im Ehestreit. Genügt einmalige Zustellung des ganzen Urteils, um die Verkündung zu ersetzen und die Rechtsmittelfrist in Lauf zu bringen? 123, 333. — 2) Verfahren beim Reichsgericht, wenn ohne mündliche Verhandlung entschieden werden soll. 124, 142. Musterschutz s. Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster.

N Nachbesserung. Einfluß wiederholter Instandsetzung einer mit der Pflicht zur Nachbesserung gelieferten Maschine auf die Verjährung des Wandelungs­ anspruchs; Verjährung so lange gehemmt, bis der Verkäufer dem Käufer erklärt, der Mangel sei beseitigt, oder bis er die Fortsetzung der Be­ seitigung verweigert. 128, 211 (213). Nachfolgende Ehe. Legitimation eines im Ehebruch empfangenen Kindes durch nachfolgende Ehe seiner Mutter mit dem Erzeuger; Feststellung durch das Vormundschaftsgericht, Eintragung ins Geburtsregister. 123, 257. Rachgründung bei Aktiengesellschaften. 1) Wann liegt Nachgründung im Sinne des § 207 HGB. vor? Nachgründung setzt in jedem Falle voraus, daß nach der Eintragung der Aktiengesellschaft im Handelsregister ein Vertrag der im § 207 genannten Art abgeschlossen wird. 130, 248 (253). — 2) Keine Nachgründung liegt vor, wenn ein vor der Eintragung ge­ schlossener Vertrag nach der Eintragung lediglich erfüllt wird; auch dann nicht, wenn die Erfüllung in der Vornahme einer Auflassung besteht. 130, 248 (253). — 3) Verschleierte Nachgründung. 130, 248. Nachlaß, Auskunft über dessen Bestand. Syst. Reg. §§ 197flg. 1) Ein auf den doppelten Pflichtteilsbetrag eingesetzter Vermächtnisnehmer hat ein klagbares Recht auf Auskunft über den Bestand des Nachlasses durch Vorlegung und nötigenfalls eidliche Bekräftigung eines Bestands­ verzeichnisses. 129, 239 (242, 245). — 2) An sich hat der Pflichtteils­ berechtigte (aus § 2314 BGB.) kein klagbares Recht auf Auskunft über den Bestand des Nachlasses. Doch hat ein solches Recht als mitvermacht zu gelten, wenn der Bedachte seinen auf die Hälfte des Nachlasses (den 32*

doppelten Pflichtteil) gehenden Vermächtnisanspruch nur nach zuverlässiger Kenntnis vom Bestände des Nachlasses zweckentsprechend geltend machen kann. 129, 239 (242). — 3) Ist das Bestandsverzeichnis über den Nachlaß von einem Miterben zugleich im Auftrage der übrigen Erben aufgestellt worden, so sind sie sämtlich (wenn mit Grund anzunehmen ist, es sei nicht mit der erforderlichen Sorgfalt aufgestellt) ofsenbarungseidpflichtig. 129, 239 (245). — 4) Verhältnis der Jnventarpflicht des Erben zu der Auskunftspflicht, die ihm einem Pflichtteilsberechtigten (und unter Umständen auch einem Vermächtnisnehmer) gegenüber obliegt. 129, 239 (244). Nachlatzsorderungen. Sy st. Reg. § 196. Neben dem Testamentsvoll­ strecker kann auch der Erbe eine der Verwaltung des Testamentsvoll­ streckers unterliegende Forderung zur Aufwertung anmelden. 121, 393. Nachnahme. 1) Nachnahmesendungen im internationalen Eisenbahn­ frachtverkehr: Der Anspruch des Absenders gegen die Versandbahn auf Zahlung einer eingelösten Nachnahme entsteht, sobald der Empfänger die Nachnahme eingelöst hat. Die Fälligkeit aber wird hinausgeschoben, bis die Versandbahn von der Einlösung Kenntnis hat. 124, 95 (97, 98). — 2) Der Anspruch des Absenders gegen die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft auf Zahlung einer eingelösten Nachnahme unterliegt nicht der kurzen Verjährung des Art. 45 Internat. Übereink. über den Eisenbahnfracht­ verkehr v. 14. Oktober 1890. 124, 95 (99). — 3) Einfluß des Weltkrieges auf Nachnahmesendungen im Eisenbahnfrachtverkehr zwischen preußischen und russischen Staatsbahnen. 124, 95 (100). Nachprüfung, richterliche, behördliche. 1) Deutsche Gerichte haben Ent­ scheidungen eines Gemischten Schiedsgerichtshofes nicht auf Gesetz­ mäßigkeit nachzuprüfen. 121, 180 (184). — 2) Inwieweit unterliegt in Haftungsprozessen die Zweckmäßigkeit einer Verwaltungsmaßregel der richterlichen Prüfung? 121, 225 (231 flg.); 125, 273 (280). — 3) Gericht­ liche Nachprüfung der Voraussetzungen des Schlichtungsverfahrens (§ 12 Abs. 3 der 2. AusführungsVO. zur SchlichtungsVO. v. 29. Dez.1923)? 123, 174 (178). — 4) Unter welchen Voraussetzungen hat das Revisions­ gericht die Auslegung der Allgemeinen Versicherungsbedingungen einer öffentlichen Feuerversicherungsanstalt nachzuprüfen? 124, 330. — 5) Die ordentlichen Gerichte sind nicht befugt, in Kündigungsstreitigkeiten die Ordnungsmäßigkeit der Zusammensetzung eines Angestelltenrates nachzuprüfen, wenn er nach dem Ausscheiden seiner meisten Mitglieder auf Grund eingehender rechtlicher Erwägungen (mit Zustimmung des ganzen Betriebsrates und der in den Angestelltenrat berufenen Personen) neu gebildet worden ist. 126,53 (56/7). — 6) Inwieweit haben die Gerichte nachzuprüfen, ob eine ausländische Versicherungsunternehmung als unter Reichsaufsicht stehend anzusehen ist? 127, 360. — 3) Nachprüfung der vom Tatrichter aus seiner Feststellung gezogenen Schlußfolgerungen (Wandelung des Sprachgebrauchs, „Seide", „Bembergseide") durch das Revisionsgericht. 128, 264 267flg.). — 8) Wenn ein Siedlungsunter­ nehmen bescheinigt, daß ein Siedlungsverfahren durchgeführt werde, so haben Finanzbehörden, Finanzgerichte und ordentliche Gerichte nicht

zu prüfen, ob das zutrifft; ihre Nachprüfung beschränkt sich darauf, ob überhaupt ein „Geschäft" (Verhandlung, Handlung, Antrag) gegeben ist, und ob die Versicherung den gesetzlich vorgeschriebenen Inhalt hat. 128, 160 (163). — 9) Die Gerichte sind zwar an die nach §150 des Reichsbeamten­ gesetzes ergehenden Entscheidungen der Verwaltungsbehörden gebunden. Sie haben jedoch zu prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für den Erlaß solcher Entscheidungen vorliegen; ob dadurch also eine Rechtslage oder ein bloßer tatsächlicher Zustand geschaffen worden ist. 124, 87/88. — 10) Die Gerichte haben das im AnlAblG. § 41 Abs. 2, § 31 Abs. 2 vorgesehene Verwaltungsverfahren zur Ermittelung des Goldwertes (von Geldbeträgen, die einem Schuldner zugeflossen sind) nicht nachzuprüfen, auch nicht in seinem Ergebnis; insoweit ist der Rechtsweg verschlossen. 124, 367. Nachricht tatsächlichen Inhalts (Tagesneuigkeit). Nach geltendem Rechte besteht kein Unterlassungsanspruch der Sendegesellschaften gegen einen Rundfunkteilnehmer, der eine durch den Unterhaltungs-Rundfunk über­ mittelte Nachricht tatsächlichen Inhalts oder Tagesneuigkeit durch ein unentgeltlich verteiltes Extrablatt weiterverbreitet. 128, 330. Rachschieben von Kündigungsgründen bei Kündigung aus wichtigem Grunde (§§ 626, 723 BGB.). 123, 240. Nachschüsse, Rachschußpflicht. Syst. Reg. §221 (Genossenschaften). Nachweissrist (für die Zahlung der Prozeßgebühr bei der Berufung). Der Lauf der Nachweisfrist (§ 519 Abs. 6 ZPO.) wird durch eine bewußt unzulässige Beschwerde gegen den das Armenrecht versagenden Beschluß nicht gehemmt; einer nicht ernstlich gemeinten Beschwerde kommt keine hemmende Wirkung zu. 126, 354. Nachwirkung. Nachwirkung des Arbeitsverhältnisses, welche die Zu­ ständigkeit der Arbeitsgerichte begründet (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 des Arbeits­ gerichtsgesetzes); wann liegt sie vor? 125, 191. Name. Verbindung eines Namens (oder eines Phantasiewortes) mit dem Worte „Seide" reicht nicht schlechthin aus, um dem Publikum klar zu machen, es könne sich nur um Kunstseide handeln. 128, 271. Nash»gieH(ime, Kunstgewerbeschutz und Urheberrechtsverletzung. 127, 206. Nationalisierung von Aktiengesellschaften in Rußland (Vernichtung ihrer Rechtspersönlichkeit). 129, 99flg. Naturalwiederherstellung. Einer Schadenersatzklage auf Geldentschädigung (§ 249 Satz 2 BGB.) steht die Einrede der rechtskräftig entschiedenen Sache entgegen, wenn der Geschädigte mit einer früheren, auf denselben Sachverhalt gestützten Klage Naturalwiederherstellung (§ 249 Satz 1 BGB.) gefordert hat und aus sachlichen Gründen rechtskräftig verneint worden ist, daß ein Schadensersatzanspruch bestehe. 126, 401. Naturheilkundige. Der § 2 des Ges. zur Bekämpfung der Geschlechts­ krankheiten vom 18. Februar 1927 bedeutet keine Enteignung der Heil­ kundigen, die bisher die dort genannten Krankheiten behandelt haben. 129, 146 (148). Nautisches Verschulden. Schadensersatzansprüche daraus gegen den Schiffs­ eigner und Schiffer; Verjährung (§117 Nr. 7, §118 Binnenschiffs.).

127, 72.

Nebenamt. 1) Der Begriff des Nebenamtes setzt nicht voraus, daß sein In­ haber zugleich auch Inhaber eines Hauptamtes sei. 127, 329 (333). — 2) Nebenamt ist ein Amt, welches nicht die ganze Arbeitskraft, nicht die ganze Persönlichkeit seines Inhabers in Anspruch nimmt, sondern von ihm neben seinem Hauptberuf oder seiner sonstigen Tätigkeit verwaltet werden kann, darf und verwaltet wird. 127, 333. Nebenintervention. Sy st. Reg. § 286II. Mindestanforderungen an den Beitritt-Schriftsatz eines Nebenintervenienten. 124, 142 (145). Nebenleistungsgefellfchast. 1) Unter welchen Umständen kann die Gesell­ schafterversammlung einer Nebenleistungs-Gesellschaft mbH. noch nach Eintritt in die Liquidation die Einziehung des Geschäftsanteils eines Gesellschafters beschließen, der durch Kündigung aus der kartellmäßigen Bindung ausgeschieden ist? 125,114. — 2) Muß der Einziehungsbeschluß, um wirksam zu sein, zugleich die Höhe des dem Gesellschafter für seinen Geschäftsanteil zu gewährenden Entgelts festsetzen? 125, 114 (121). — 3) Der zu erstattende Wert des eingezogenen Geschäftsanteils bestimmt sich nach dem Tage der Einziehung. 125, 114 (122). — 4) Kündbarkeit von Nebenleistungspflichten der Gesellschafter einer Gesellschaft mbH., die auch kartellrechtliche Bindungen aufweist. (Zuckerfabrik, Pflicht der Gesellschafter, Rüben zu bauen und abzuliefern.) 128, 1. Nebenleistungspflicht. 1) Aktiengesellschaft mit Nebenleistungspflichten; nachträgliche Erhöhung solcher Pflichten und der dafür vorgesehenen Vertragsstrafe; Geltendmachung der Unwirksamkeit. 121,238. — 2) Gesell­ schaft mit beschränkter Haftung, die ihren Gesellschaftern Nebenleistungen auferlegt; kartellmäßige Bindung (s. Nebenleistungsgesellschaft). 125, 114. — 3) Solche Nebenleistungspflichten unterliegen, wenn es sich um Kartell-Bindungen handelt, dem Rechte der Kündigung aus wichtigem Grunde (§8 der Kartell-VO. v. 2. November 1923); dieses Kündigungs­ recht bildet jedoch nur den letzten und äußersten Behelf, das gesellschaftliche Band zu lösen, weil das Fortbestehen der Nebenleistungspflicht den Gesellschafter im wirtschaftlichen Bestand ernstlich gefäbrden würde. 128, 1 (15, 17). Negative Feststellungsklage. Sy st. Reg. § 303. Sachliche Abweisung der negativen Feststellungsklage bedeutet in der Regel die positive Feststellung des Gegenteils. Doch gilt dies nur dann im Sinn einer Anspruchsfeststellung, wenn sich die in der Klage verlangte negative Feststellung gegen einen bestimmten Anspruch, einen bestimmten Rechtszustand richtet. 126, 18 (19). Neues Vorbringen. Syst. Reg. § 327. 1) Wann sind einer Partei die Kosten des Berufungsrechtszuges aufzuerlegen, die auf Grund neuen Vorbringens obgesiegt hat? 127, 63. — 2) Unter welchen Voraussetzungen kann im zweiten Rechtszuge die Aufrechnung einer Gegenforderung geltend gemacht werden? 129, 50 (54/5). Neuheit. 1) „Neue und eigentümliche Erzeugnisse" beim Geschmacksmuster. 121, 388 (391); 124, 68 (71). — 2) Neue Gestaltung, Anordnung oder Vor­ richtung beim Gebrauchsmuster. 128, 205 (209, 210). — 3) Wenn eine patentierte Vorrichtung gewisse Wirkungen erzielt, deren technische

Vorteile bisher nicht erkannt worden waren, so ist es ihrer Neuheit nicht hinderlich (§ 2 PatG.), daß eine vorveröffentlichte Vorrichtung, die jedoch anderen Zwecken dient (eine „andre funktionelle Bedeutung" hat), in gewissem Unfange zugleich die nämliche Wirkung erreicht. 126, 62. Neuregelung des Besoldungswesens. Syst. Reg. § 374. Folgen für den in gesetzlich zulässiger Weise in ein anderes Amt versetzten Neichsbeamten; keine Ansprüche, wenn sein früheres Amt in der neuen Besoldung höher bewertet wird. 130, 396. Neutrale Ausstattung einer Ware. Regelmäßige Bedeutung der Abrede, daß die gekaufte Ware (für Ausfuhr bestimmt) „neutral ausgestattet" zu liefern sei. 130, 379. Nichterfüllung. 1) Kann sich eine Vertragspartei, die aus einer ihr be­ kannter Tatsache keinen Grund zur Nichterfüllung eines Vertrags ent­ nommen hat, nachträglich, um ihre Nichterfüllung zu rechtfertigen, auf diese Tatsache berufen? 123, 238. — 2) Auslegung einer nach § 326 BGB. abgegebenen Erklärung des Gläubigers, daß er vom Vertrage zurück­ trete und außerdem Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlange. 126, 65 (68/9). — 3) Kann der durch Abtretung an die Stelle des Käufers getretene neue Gläubiger des Verkäufers unter dem Gesichtspunkte des Schadensersatzes wegen Nichterfüllung das von ihm gezahlte Abtretungs­ entgelt als Mindestschaden ersetzt verlangen? 127, 245. — 4) Der Anspruch auf Schadensersatz wegen Nichterfüllung eines Vertrages setzt an die Stelle der ursprünglichen Vertragspflichten beider Teile eine einseitige reine Geldforderung des Ersatzberechtigten, die sich nach der Verschlech­ terung bemißt, die seine wirtschaftliche Stellung durch das Unterbleiben des Vertragsvollzuges erfahren hat. 128, 79. — 5) Für den Schadens­ ersatzanspruch wegen Nichterfüllung beginnt eine eigne Verjährung; ihr Anfang bestimmt sich völlig unabhängig allein nach §§ 198, 201 BGB. 128, 76 (79). — 6) Die Unterbrechung der Verjährung durch eine Voll­ streckungshandlung wirkt immer nur augenblicklich und währt nicht so lange, wie die Vollstreckung überhaupt dauert. 128, 76 (80). — 7) Die nach Beendigung der Unterbrechung beginnende neue Verjährung (§ 217 BGB.) setzt sofort, nicht erst am nächstfolgenden Jahresschlüsse, ein.

128, 80. Nichtigkeit der Rechtsgeschäfte und Rechtshandlungen.

Syst. Reg. § 37 I. 1) Umdeutung eines nichtigen Rechtsgeschäfts; sie ist nicht angängig, wenn wesentliche Bestandteile des Geschäfts, in welches umgedeutet werden soll, fehlen; ebenso, wenn die Parteien das Geschäft nur in der vorliegenden Form gewollt haben. 121, 99 (106). — 2) Nichtigkeit von Generalversammlungsbeschlüssen (einer GmbH.) wegen sittenwidriger Schädigung der Minderheit. 122, 159. — 3) Teil-Nichtigkeit; findet § 139 BGB. Anwendung, wenn die Parteien beim Vertragsschluß wissen, daß ein Teil ihrer Abmachungen wegen Nichtbeachtung der gesetzlich vorgeschriebenen Form nichtig ist? 122, 138. — 4) Nichtigkeit eines Grundstückskaufvertrags wegen unrichtiger Angabe des Kaufpreises kann nach Errichtung des Rentengutes (Bestätigung des Rezesses) nicht mehr geltend gemacht werden. 123, 26 (32). — 5) Der Gesellschafter

einer GmbH.kann, nachdem die Gesellschaft ins Handelsregister eingetragen worden ist, nicht mehr geltend machen, seine Beteiligungserklärung sei wegen sittenwidrigen Verhaltens eines Mitgesellschafters bei der Gründung nichtig. 123, 102 (107). — 6) Unterschied zwischen der Geltendmachung von Willensmängeln und derjenigen der Nichtigkeit wegen Verstoßes gegen die guten Sitten. 123,102 (105). — 7) Die Nichtigkeit eines Schank­ pachtvertrags, der durch die Kastellanabrede gegen das Gesetz verstößt, erstreckt sich nicht auf eine Hilfsvereinbarung, durch welche die Beteiligten für den Fall, daß der Verstoß aufgedeckt werde, den Schankbetrieb des Pächters auf erlaubtem Wege zu ermöglichen suchen. 125, 209 (212). — 8) Nichtigkeit von Generalversammlungsbeschlüssen einer Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht; Bedeutung der Eintragung im Genossen­ schaftsregister. 125, 143. — 9) Gegen einen Sicherungsübereignungs ­ Vertrag, den eine Finanzbehörde mit einem Steuerschuldner geschlossen hat, um fällige (oder fällig werdende) Tabaksteuern zu sichern, kann Nichtigkeit aus § 138 BGB. geltend gemacht werden, wenn die Merk­ male der Kredittäuschung vorliegen. 127, 337 (340). — 10) Nichtigkeit der für einen nichtrechtsfähigen Verein im Grundbuch eingetragenen Hypothek. 127, 312. — 11) Wenn das nichtige Rechtsgeschäft (Erbschafts­ kauf) den Erfordernissen eines heilbar nichtigen Rechtsgeschäfts (Erbauseinandersetzung) entspricht, so ist Aufrechterhaltung des (nach § 313 BGB.) heilbar nichtigen Geschäfts durch Umdeutung (§ 140 BGB.) möglich. 129, 122. — 12) Nichtiger Grundstückskauf; Rückgewähr des beiderseits Geleisteten; Voraussetzungen der Anwendung der §§ 993, 994 BGB. 129, 307. Nichtigkeit des Urteils. Unvorschriftsmäßige Besetzung des erkennenden Gerichts begründet keine völlige, unheilbare Nichtigkeit des Urteils. 121, 197. Nichtigkeitsklage, patentrechtltche. Syst. Reg. §157. 1) Die gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 2 PatG, erhobene Nichtigkeitsklage kann nicht auf ein vernichtetes Patent gestützt werden. Denn dieses war nur ein Schein­ patent; es ist nach seiner Vernichtung ebenso unschädlich wie eine zurück­ gewiesene ältere Anmeldung. 123,113 (115). — 2) Versäumung der Aus­ schlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents; Wiederein­ setzung in den vorigen Stand (Druckfehler im Patentblatt). 125, 58. — 3) Bei der (auf rechtswidrige Entnahme gestützten) Nichtigkeitsklage ist nur zu prüfen, ob sich der Gegenstand des angegriffenen Patents mit der entnommenen Erfindung deckt; der Schutzumfang des angegriffene!: Patents ist nicht im Nichtigkeits-, sondern im Verletzungsstreit zu erörtern. 130, 158 (160). RichtrechtsfShiger Verein. Syst. Reg. § 22 VI2. Er kann als solcher, weil ohne Rechtspersönlichkeit, kein Gläubigerrecht erwerben; nur seine einzelnen Mitglieder können gemeinschaftlich Gläubiger werden. Ist er als Hypothekengläubiger im Grundbuch eingetragen worden, so ist diese Belastung wegen Mangels klarer Gläubigerbezeichnung nichtig; sie kann nicht in eine Eintragung der einzelnen Mitglieder umgedeutet werden. 127, 309 (311/13).

Niederlegung des Schiedsrichteramtes.

Syst. Reg. §353. Wenn ein Schiedsrichter Anlaß findet, an der Unparteilichkeit seines Mitschieds­ richters zu zweifeln, so berechtigt ihn das nicht, sein Amt niederzulegen. 126, 379 (382). Niederlegung des Schiedsspruches. Syst. Reg. §353. 1) Niederlegung des Schiedsspruches bei Gericht bedeutet den Abschluß des schiedsgericht­ lichen Verfahrens. 121, 282. — 2) Erläßt das Schiedsgericht einen durch Eid bedingten Spruch (was zulässig ist) und später einen Läuterungs­ spruch, so sind nach völligem Abschlüsse des Verfahrens beide Sprüche zusammen bei Gericht niederzulegen; doch wird, wenn schon der bedingte Spruch niedergelegt wurde, die Zulässigkeit des Verfahrens dadurch nicht in Frage gestellt. 121, 279 (282). Nießbrauch. Syst. Reg. §70. Tritt die Befugnis zur Ausübung des Vorpachtrechtes ein, wenn der Verpflichtete sich einem Dritten gegenüber zur Bestellung eines Nießbrauchs am Gegenstände des Vorpachtrechts verbindet? 125, 123 (125/7). Rolan-Akte, nordamerikanische (Verlängerung der Fristen für Patent­ anmeldungen usw.). Folgerungen für die zwischenstaatliche Gesetz­ gebung, Gegenstück in der deutschen. 125, 182. Notar. 1) Der Notar wird durch § 171 Abs. 1 Nr. 1 RFGG. nicht gehindert, eine ihm selbst erteilte Vollmacht zu beurkunden; denn die Bevollmäch­ tigung verleiht ihm eine gewisse rechtliche Eignung, wendet ihm aber keinen rechtlichen oder wirtschaftlichen Vorteil zu. 121, 30 (34). — 2) Wie weit geht die Belehrungspflicht des Notars? Erstreckt sie sich nur auf Personen, deren Erklärungen er beurkundet, oder auch auf Dritte, denen die Beurkundung zu gute kommt? 122, 80. — 3) Sorgfaltspflicht des Notars, wenn er bei Beurkundungen die Persönlichkeit feststellt (Verwertung der Angaben bisher ihm Unbekannter). 124, 62. — 4) Die Erfüllung der dem Notar obliegenden Pflichten kann nicht Gegenstand vertragsmäßiger Bindung sein. 127, 112. — 5) Gleichzeitiger Anwalts­ dienstvertrag mit dem beurkundenden Notar. 127, 113. — 6) Schuld­ hafte Mitwirkung eines Notars bei einem Knebelvertrag und wucherlichen Darlehensvertrag; Verletzung der Amtspflicht, indem er den Vertrag­ schließenden die Bedenken gegen die rechtliche Zulässigkeit nicht mit­ geteilt hat. (Prüfungs- und Belehrungspflicht.) 130, 1 (5). Notarielle Urkunde; s. Notar. 1) Die Frage, wem, unter welchen Voraussetzungen, in welcher Form und von welcher Stelle die vollstreckbare Aus­ fertigung einer notariellen Urkunde zu erteilen ist, richtet sich nach der ZPO. (nicht nach dem PrFGG.). 129, 168 (170). — 2) Die vollstreckbaren Urkunden des § 794 ZPO. gewähren dem Gläubiger die gleichen Rechte wie die vollstreckbaren Urteile; nämlich einen Rechtsanspruch auf Er­ teilung der Vollstreckungsklausel; einer besonderen dahin gehenden Er­ mächtigung des Schuldners, der sich in der Urkunde der Zwangsvoll­ streckung unterworfen hat, bedarf es nicht. 129, 168 (171). — 3) Zur Er­ teilung einer einfachen Ausfertigung ist (nach PrFGG. Art. 49) der Notar berechtigt; seine Befugnis zur Erteilung der Vollstreckungsklausel ergibt sich aus ZPO. §§724, 725, 794, 797 Verb. m. §704. 129, 168 (170flg.).

Notstand s. Notverordnungsrecht. Vgl. auch Syst. Reg. § 14. Notverordnnngsrecht. 1) Ungewöhnlicher Notstand (PrVerf. Art. 55): a) Ursprünglich engere Auslegung: Zwangslagen, die auf Naturereignissen, Unglücksfällen, Epidemien und ähnlichen Umständen beruhen. Flaggen­ streit (Potsdam) begründete keinen Notstand. 121, Anhang 25. b) Dann weitere Auslegung: allgemein ein außergewöhnliches Ereignis, durch das die bestehenden Verhältnisse, mit denen man rechnen muß, derart verändert werden, daß sofortige Abhilfe, sei es auch durch einen an sich unbefugten Eingriff, notwendig wird. (Beispiel: gefährlicher wirt­ schaftlicher Mißstand, selbst wenn er durch Vorgänge des Erwerbslebens erwuchs; drohende ungehemmte Grundstücksspekulation). 124, Anhang 29. Finanzieller Notstand. 125, Anhang 1 (7), s. unten Nr. 4. — 2) Preußische Verordnung (Notverordnung des Staatsministeriums) vom 8. August 1927 über die Beflaggung der gemeindlichen Dienstgebäude und der Schul­ gebäude mit der PreußVerf. unvereinbar. Eine so weitgehende Ein­ schränkung der Gemeinderechte war nicht dringend erforderlich; auch inhaltlich ging die Notverordnung über das Ziel hinaus. 121, Anhang 13 (26, 27). — 3) Preußische Verordnung (Notverordnung des Staats­ ministeriums) vom 10. Oktober 1927 über einen erweiterten Staats­ vorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl verfassungsrechtlich unzulässig. Ihr Inhalt ging weit über das hinaus, was zur Beseitigung des bei ihrem Erlaß bestehenden Notstandes dringend erforderlich war oder dafür gehalten werden konnte; die Genehmigung durch den Landtag hat den Mangel nicht geheilt. 124, Anhang 19 (34, 37). — 4) Genehmigung durch den Landtag heilt den Mangel verfassungs­ mäßiger Erfordernisse der Notverordnung nicht. 124, Anhang 37. — 5)Auch dringende und ungewöhnliche Notstände finanzieller Art beim Staat oder bei Selbstverwaltungskörpern können den Erlaß von Notverordnungen rechtfertigen. 125, Anhang 1 (7). Notwendige Streitgenossenschaft. Syst. Reg. § 285. Notwendige Streit­ genossenschaft zwischen der offenen Handelsgesellschaft und einem Gesell­ schafter, wenn die Klage aus einer Gesellschaftsschuld gegen die Gesell­ schaft und ihre Gesellschafter gerichtet wird; Ausnahme nur, wenn die Verteidigung der Streitgenossen auseinanderfällt. 123, 151 (154). Nummernverzeichnis. Syst. Reg. § 243. Beim Verkaufe von Kuxen bildet die Verpflichtung, ein Stückeverzeichnis zu erteilen, eine Haupt­ verpflichtung, deren Verletzung die Rechtsfolgen des § 326 BGB. nach sich zieht. 121, 48 (50).

O Oberlandesgericht.

1) Rüge vorschriftswidriger Besetzung des Gerichts ist beim Revisionsgericht innerhalb der Begründungsfrist geltend zu machen. 121, 5. — 2) Anwendung des Gesetzes vom 30. März 1928 (RGBl. I S. 134) über den Vorsitz bei Kollegialgerichten auch auf Be­ schlüsse. 121, 78. — 3) Nicht vorschriftsmäßige Besetzung des Gerichts begründet keine völlige, unheilbare Nichtigkeit des Urteils. 121, 197. —

II. Oberzollinspektoren, Oberzollrevisoren — Offene Handelsgesellschaft

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4) Wann kann das Berufungsgericht eine Sache in den ersten Rechtszug zurückverweisen? 123, 194, 204. — 5) Mitwirkung eines blinden Richters. 124, 153. — 6) Wann macht Parteienverwechslung in der Berufungs­ schrift die Berufung unzulässig? 125, 240. — 7) Erfordernisse der Be­ rufungsbegründung. 125, 33. — 8) Verhinderung und Vertretung des Vorsitzenden; Geschäftsverteilung. 126, 97, 245; 127, 100; 130, 154.

Oberzollinspektoren, Oberzollrevisoren. Die früheren preußischen Ober­ zollrevisoren (jetzigen Oberzollinspektoren) können nach ihrer Übernahme in den Reichsdienst auf Grund des ihnen bei dieser Gelegenheit zu­ gegangenen Schreibens des Reichsfinanzministers vom 31. Dezember 1919 kein Ruhegehalt nach Gruppe X der Reichsbesoldungsordnung vom 30. April 1920 beanspruchen. 121, 216.

Obrigkeitliche Befugnisse.

Beamte preußischer Gemeinden ohne An­ stellungsurkunde; Erwerb der Beamteneigenschaft durch Übertragung obrigkeitlicher Befugnisse. 125, 420.

Observanz. Sy st. Reg. §6. Offenbarung des Ersindungsgedankens. Sy st. Reg. 8157. 1) Offenbarung besonderer Wirkungen im Dienst eines bestimmten Zweckes („funktionelle Bedeutung" von Vorrichtungen). 126, 63/5. — 2) Welche Anforderungen sind an die Offenbarung des Erfindungsgedankens bei Gebrauchsmustern zu stellen? 128, 205 (208). Ossenbarungseid. Sy st. Reg. § 96 (Bürg. Recht), § 349 (Prozeß). 1) Vor­ aussetzungen der Pflicht zur Leistung des Offenbarungseides (§ 259 Abs. 2 BGB.). Trifft die Eidespflicht auch die Vorstandsmitglieder größerer Unternehmungen für solche Angaben, die auf Schätzungen beruhen? 125, 256 (258/9). — 2) Fassung des Eides; Abweichung t)ou der Fassung des § 259 BGB. steht bereits dem über die Eidespflicht ent­ scheidenden Gerichte zu. 125, 256 (260). — 3) Sämtliche Miterben sind zum Offenbarungseide verpflichtet, wenn das Bestandsverzeichnis, das über den Nachlaß Auskunft erteilen soll, von einem Miterben zugleich im Auftrage der übrigen aufgestellt worden ist. 129, 240 (245).

Offene Handelsgesellschaft. Syst. Reg. § 216. 1) Auseinandersetzungs­ vertrag mit einem ausscheidenden Gesellschafter; Ausgleichsanspruch wegen Erschütterung der Geschäftsgrundlage (Grundstück überwiesen mit der Verpflichtung, es hypothekenfrei zu machen; rückwirkende Aufwertung einer darauf lastenden Hypothek). 122, 149. — 2) Vertrag eines Minder­ jährigen, der gegen Abfindung aus der offenen Handelsgesellschaft aus­ scheidet; Erfordernis vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung. 122, 370. — 3) Ein Beteiligungsverhältnis (§ 63 Abs. 2 Nr. 1 AufwG.) an einer offenen Handelsgesellschaft kann auch in einer im HGB. nicht ausdrücklich vorgesehenen Form begründet werden. 122, 387 (390). — 4) Wird aus einer Gesellschaftsschuld gegen die offene Handelsgesellschaft und ihre Gesellschafter geklagt, so besteht zwischen der Gesellschaft und den Gesell­ schaftern notwendige Streitgenossenschaft, wenn nicht die Verteidigung der Streitgenossen auseinanderfällt. 123, 151 (154). — 5) Wie wirkt die Auflösung einer offenen Handelsgesellschaft, welche die Pacht einer

Apotheke zum Gegenstände des Unternehmens hat, auf den Bestand des Pachtvertrags? Tritt durch die Auflösung Liquidation ein? 123, 151 (155). — 6) Vollbeendigung der offenen Handelsgesellschaft; Einfluß des im Gesellschaftsprozeß ergangenen Urteils auf Einwendungen des verklagten Gesellschafters. 124, 146. — 7) Hypothek am Grundstück einer offenen Handelsgesellschaft von einer Person bestellt, die im Handels­ register als Gesellschafter eingetragen, in Wirklichkeit aber nicht Gesell­ schafter ist; Einwendungen gegen die Gültigkeit der Hypothekbestellung? 125, 228. — 8) Eine offene Handelsgesellschaft, zu deren Gesellschaftern ein Minderjähriger gehört, kann durch die vertretungsberechtigten Gesell­ schafter auch Schenkungen machen, die der Vormund des Minderjährigen für diesen nicht hätte vornehmen können. 125, 380. — 9) Haftung des ausgeschiedenen Gesellschafters für die Rückgabe von Wertpapieren, die der Gesellschaft während seiner Zugehörigkeit zu ihr in Verwahrung gegeben worden sind. 125, 417. — 10) Aufwertung der Einlagen eines stillen Gesellschafters in eine offene Handelsgesellschaft. 126, 386. — 11) Klage gegen eine nicht im Handelsregister eingetragene, vor der Klag­ erhebung aufgelöste offene Handelsgesellschaft. 127, 98. — 12) Ehefrau als Teilhaberin einer offenen Handelsgesellschaft. 127, 110. Offenkundige Borbenutzung. Syst. Reg. §157. 1) Was den in einer Fabrik beschäftigten Angestellten vermöge ihrer Tätigkeit in dem Werke bekannt geworden ist, gilt nicht als offenkundig. Gleiches trifft für be­ triebsfremde Handwerker u. dergl. zu, die von dem Werke zu Arbeiten herangezogen wurden, gleichviel ob sie dort oder in eigner Betriebs­ stätte tätig gewesen sind. 122, 243 (245). — 2) Durch Vertrauensbruch in die Öffentlichkeit gelangte Kenntnis scheidet für die Frage, ob etwas offenkundig sei, aus. 122, 245. — 3) Herstellung von Bauzeichnungen für eine Vorrichtung, mit der ein Verfahren ausgeübt werden soll, ist keine Vorbenutzung des Verfahrens selbst, auch wenn der Fachmann aus den Zeichnungen das beabsichtigte Verfahren erkennen kann. 122, 243 (246). — 4) Vorbenutzung ist nur dann offenkundig, wenn sie selbst von der Allgemeinheit wahrgenommen wird; bloße Mitteilungen über ihr Vorhandensein genügen nicht. 122, 246. Öffentliche Gewalt. Syst. Reg. § 1471. 1) Ausübung öffentlicher Gewalt, wenn auch nicht in der Betätigung staatlichen Zwanges, sondern in der Ausübung staatlicher Fürsorge, waltet bei allen eine solche Fürsorge in sich schließenden Betätigungen ob, denen sich der Staat obrigkeitlich unterzieht. 121, 256; 126, 32. — 2) Heranziehung der Schuljugend zu den Reichsjugendwettkämpfen und Mitwirkung der Volksschullehrer hierbei gehört zum Gebiete staatlicher Fürsorge und damit der öffent­ lichen Gewalt; den Lehrern liegt dabei den Schülern gegenüber eine amtliche Sorgfaltspflicht ob, für deren schuldhafte Verletzung der Staat (Preußen) haftet. 121, 254 (256). — 3) Ausübung öffentlicher Gewalt durch einen Polizeibeamten, der mit einem Kraftwagen Polizeimannschaft zum Übungsschießen befördert; Haftung des Staates bei Unfall. 125,98.— 4) Abgrenzung der Ausübung öffentlicher Gewalt vom bürgerlichrechtlichen Aufgabenkreise bei der Postverwaltung. 126, 32/33.

II. Öffentliche Lasten — Öffentlicher Glaube des Grundbuchs.

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Öffentliche Lasten. Syst. Reg. 8 73. Eigenschaft der Jndustrielast(JndustriebelastungsGes. v. 30. August 1924) als Hypothek des öffentlichen Rechts und öffentliche Last, jedoch nicht als öffentliche Last im Sinne des § 436 BGB. 127, 130. Öffentliche Mittel. 1) Baubeihilfen aus öffentlichen Mitteln (zur Errichtung von Bergmannswohnhäusern); ist ihre Aufwertung durch § 29 der Dritten Steuernotverordnung ausgeschlossen? 123, 1. — 2) Fließt die Ver­ gütung, welche die Deutsche Rentenbank den von ihr verwendeten Per­ sonen gewährt, auch gegenwärtig noch aus öffentlichen Mitteln? 125, 17. — 3) Fließt die Vergütung, welche die Reichs-Kredit-Gesellschaft den in ihrem Dienste stehenden früheren Beamten gewährt, aus öffentlichen Mitteln? 128, 183. Öffentlicher Glaube des Grundbuchs. Syst. Reg. §48IV. 1) Öffent­ licher Glaube des Grundbuchs, wenn gleichzeitig mit einem Eigentums­ wechsel die Löschung einer Hypothek eingetragen worden ist, durch die das Grundbuch unrichtig geworden sein soll. 123,19. — 2) Der öffentliche Glaube des Grundbuches wirkt nicht zum Nachteil dessen, zu dessen Gunsten eine Auflassungsvormerkung eingetragen ist. 123,49. — 3) Öffent­ licher Glaube des Grundbuchs bei Übernahme eines Vermögens im Wege vorweggenommener Erbfolge (Gutsüberlassung). 123, 52. — 4) Öffent­ licher Glaube des Grundbuchs als Hindernis der Wiedereintragung einer aufzuwertenden Hypothek auf einen inzwischen veräußerten Eigentums­ bruchteil. 123, 74. — 5) Einschränkung des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs durch § 22 Abs. 2 AufwG. 123, 79. — 6) Einschränkung des öffentlichen Glaubens des Grundbuchs durch § 14 der Aufw-Novelle v. 9. Juli 1927. 123, 87. — 7) Erwerb eines einer Gesellschaft mbH. gehörigen Grundstücks durch ihren Geschäftsführer und Alleingesell­ schafter; Auflassung durch ihn an sich selbst. 126, 46. — 8) Berufung des Erwerbers eines Grundstücks auf den öffentlichen Glauben des Grund­ buchs gegenüber dem Verlangen des Veräußerers nach Zedentenauf­ wertung einer in eine Hypothek umgewandelten Eigentümergrundschuld. 126, 89. — 9) Gleichstellung der grundbuchmäßigen Abtretungserklärung mit Löschungsbewilligung oder löschungsfähiger Quittung (§ 20 Abs. 2 AufwG.)? 126, 191. — 10) Der Ersterwerber einer Darlehenshypothek, für die bei ihrer Eintragung im Grundbuche der Vorrang vor einem älteren Recht eingetragen ist, kann sich wegen des Rangvermerks nicht auf den öffentlichen Glauben des Grundbuchs berufen, wenn das Dar­ lehen erst nach der Eintragung der Hypothek ausgezahlt, die Erklärung des zurücktretenden Berechtigten aber gefälscht ist. 128, 276. — 11) Die Vorschriften über den öffentlichen Glauben des Grundbuchs sind nicht anwendbar, wenn das Eigentum am Grundstück von einer Gemeinschaft zur gesamten Hand auf einen der Gesamthänder übertragen wird. 129,119. — 12) Öffentlichen Glauben genießt nur das Grundbuch, nicht der Hypo­ thekenbrief. Ein im Grundbuche zeitlich nach der Bestellung einer Hypothek eingetragener, später als begründet dargetaner Widerspruch gegen das Eigentum des Hypothekenbestellers steht dem Erwerbe der Hypothek durch einen Abtretungsempfänger entgegen, wenn der Widerspruch

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II. Öffentlicher Glaube des Handelsregisters — Operettenführer.

zur Zeit der Abtretung zwar im Grundbuch, aber nicht auf dem Hypo­ thekenbriefe vermerkt war. 129, 124. — 13) Der ziffermäßig bezeichnete Rang eines Rechtes, das nach AufwG. § 7 in der dem Eigentümer vor­ behaltenen Rangstelle kraft Ausübung des Eigentümervorbehalts ein­ getragen worden ist, steht unter dem Schutze des §892 BGB.; gutgläubige Dritte erwerben deshalb das Recht mit dem eingetragenen Rang. 130, 64 (66). — 14) An einem vom öffentlichen Glauben des Grundbuchs geschützten Grundstückserwerb fehlt es, wenn unter Zuziehung von Stroh­ männern nur die Rechtsform (früher offene Handelsgesellschaft, dann Aktiengesellschaft) gewechselt worden ist, unter der dieselben natürlichen Personen vorher wie nachher das Grundstück beherrschen. 130, 390 (392).

Öffentlicher Glaube des Handelsregisters. Syst. Reg. § 209. 1) Be­ stellung einer Hypothek am Grundstück einer offenen Handelsgesellschaft durch eine Person, die im Handelsregister als Gesellschafter eingetragen, es jedoch tatsächlich nicht war. 125, 228. — 2) An der Unwirksamkeit einer Prokuraerteilung (die wegen Minderjährigkeit von Firmenteil­ habern der vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung bedurft hätte) kann die Eintragung im Handelsregister nichts ändern. 127, 153 (158).

Öffentliches Interesse bei Zwangslizenz s. Zwangslizenz. Öffentliche Straße. Syst. Reg. §§ 24, 82. 1) Der Eigentümer einer öffent­ lichen Straße muß die in den Luftraum über der Straße hineinragende, polizeilich genehmigte Lichtreklameanlage eines Straßenanliegers dulden. 123, 181. — 2) Welche Bedeutung kommt der Entwicklung des Verkehrs und der Verkehrsmittel für die Grenzen des Gemeingebrauchs an Straßen zu? 123, 187.

Öffentlichkeit des Verfahrens. Syst. Reg. §294. 1) Die Vorschriften über die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen und ihre ausnahmsweise eintretende Ausschließung gehören dem öffentlichen Recht an und sind zwingend. 128, 217. — 2) Die Vorschriften über die Öffentlichkeit des Verfahrens sind schon dann verletzt, wenn der Grund, aus dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde, bei der Verkündung des Aus­ schließungsbeschlusses nicht angegeben worden ist. 128, 216 (218).

Lfsentlichrechtliche Körperschaften.

Syst. Reg. § 22 (Allgemeines), § 147 (Haftung für Verschulden ihrer Beamten bei Ausübung öffent­ licher Gewalt).

Össentlichrechtliche Verhältnisse. Syst. Reg. § 9 (Öffentliches und Privat­ recht), §§368flg. (Staats- und Verwaltungsrecht).

Operation. Wann ist in der Ablehnung eines ärztlichen Eingriffs über­ wiegendes eigenes Verschulden des Verletzten zu finden? 129, 398. Operettcnführer. Syst. Reg. §1551. 1) Operettenführer bleiben, obschon an sich schutzfähige Schriftwerke, von der Operette, auf die sie sich be­ ziehen, abhängig, wenn sie aus ihr durch unfreie Benutzung entstanden oder (selbst bei freier Benutzung) keine eigentümlichen Schöpfungen sind. 129, 252 (255). — 2) Bedeutung eines kurzen Handlungsberichts in Verbindung mit Text- und Notenbeispielen in volkstümlichen Operetten­ führern; freie Benutzung, eigentümliche Schöpfung? 129, 254flg.

Opernsänger. Höchstsätze der Vergütungen an sie laut Vorschrift des Deut­ schen Bühnenvereins für seine Mitglieder; Verstoß gegen die guten Sitten? 128, 92. Option (Eintritt, Einlösung). 1) Optionsrechte (Angebot von Grundstücken für bestimmte Preise zum Kauf, mit bindender Wirkung) zum Zwecke der Spekulation in Grubenfeldern; Abtretung vom Mann an die Frau, Ansprüche daraus. 123, 378 (382/3). — 2) Ausübung von Vorpacht­ befugnissen; Bedeutung der Bedingungen, die im Vertrage mit dem Dritten für die Entstehung des Rechtes gesetzt sind. 123, 265 (268). — 3) Vorkauf als gesetzliches Beispiel der nicht allgemein geregelten Eintritts rechte (Einlösungs- oder Optionsrechte). Anwendung auf einen Vertrag über das alleinige Recht zur Anzeigen-Annahme für Zeitschriften; Anspruch auf Auskunft als Folge daraus. 126, 123 (126). — 4) Option zur Ver­ längerung eines auf 30 Jahre geschlossenen Mietvertrags auf weitere 30 Jahre; unabdingbares Kündigungsrecht nach § 567 BGB. 130, 143 (146). Ordentlicher Rechtsweg s. Rechtsweg (Syst. Reg. § 270). Orderpapiere. Syst. Reg. §8 233, 256flg. Orderwechsel ohne Angabe des Remittenten; stellt er stets einen Wechsel an eigene Order dar, wenn er vom Aussteller giriert ist? 130, 82 (84). Örtliches Recht. Syst. Reg. §8. Ortsstatut. Syst. Reg. §4.

P Pacht. Syst. Reg. § 124 II. 1) Ein für mehr als 30 Jahre geschlossener miet- oder pachtähnlicher Vertrag kann nach Ablauf von 30 Jahren ge­ kündigt werden. 121, 11 (13). — 2) Zeitlich begrenzte Überlassung einer Erfindung zu Gebrauch und wirtschaftlicher Ausbeutung gegen fortlaufen­ des Entgelt weist die Begriffsmerkmale des Pachtvertrags auf. 122, 70 (73). — 3) Grundsätzliche Behandlung der Patentlizenz als Pacht. 122, 74. — 4) Pacht oder Miete: Pacht liegt vor, wenn Räume zu einem be­ stimmten Betrieb überlassen und gerade für diesen Betrieb baulich ge­ eignet, auch mit der wesentlichen, zur alsbaldigen Benutzung für den Betrieb und die Fruchtziehung daraus erforderlichen Einrichtung unb Ausstattung versehen sind; sonst Mietverhältnis. 122, 274 (276). — 5) Ob der Pächter eines landwirtschaftlichen Grundstücks (Gutes), der nach dem Vertrag alle es betreffenden öffentlichen Lasten und Abgaben zu tragen hat, dem (laut Vertrag nur mit den „direkten Staatseinkommen­ steuern" beschwerten) Verpächter den Teil der Reichsvermögensteuer ersetzen muß, der auf das Pachtgut fällt, ist Tatfrage. 122, 335 (336/9). — 6) Der Kreis der Personen, die für die Jndustriebelastung in Frage kommen, beschränkt sich auf Eigentümer, Pächter oder Nutznießer des Betriebes und kann nicht ohne weiteres (z. B. auf den Unterpächter) ausgedehnt werden. 123,117 (119). — 7) Auflösung einer offenen Handels­ gesellschaft, welche die Pacht einer Apotheke zum Gegenstände hat; Liqui­ dation des Unternehmens und der Gesellschaft. 123,151. — 8) Ausübung

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Pachteinigungsamt, Pachtschutzordnungen — Parteien, politische.

des Vorpachtrechtes, wenn der von ihm ergriffene Raum zusammen mit anderen an einen Dritten verpachtet wird. Welche Bedeutung haben für das Vorpachtrecht Bedingungen, die im Vertrage mit dem Dritten für die Entstehung des Rechtes gesetzt sind? 123, 265. — 9) Verpachtung einer Jagd s. Jagdpacht. — 10) Einfluß der Teilversteigerung eines ein­ heitlich verpachteten Grundstücks auf das Pachtverhältnis. 124, 195. — 11) Miete wird nicht dadurch zur Pacht, daß der neue Inhaber der Räume unter Übernahme der Einrichtung vom Vorgänger in einen zwischen diesem und dem Hauseigentümer bestehenden Mietvertrag eintritt. 125, 128. — 12) Pacht liegt vor, wenn der Verfügungsberechtigte Räume überläßt, die baulich zum Betrieb eines bestimmten Gewerbes geeignet und mit der dazu nötigen Einrichtung ausgestattet sind, so daß alsbaldige Fruchtziehung möglich ist. 125, 128 (129). — 13) Streitwert für den Anspruch auf Feststellung, daß Pacht und nicht Miete vorliege, im Rahmen des Streites um die Höhe des Jahreszinses. 126, 18. Pachteinigungsamt, Pachtschutzordnungen. 1) Der § 49a des Mieterschutzgesehes (vom 1. Juni 1923 bis 29. Juni 1926) ist, soweit es sich um Raum­ wucher handelt, an die Stelle des § 4 der Preistreiberei-VO. getreten. 122, 183 (185). — 2) Der § 49a des Mieterschutzgesetzes kann auch auf einen Pachtvertrag über ein Gasthofsunternehmen angewandt werden. 122, 183 (187). — 3) Wirtschaftlicher Zusammenhang und ZugleichBermieten im Sinne des § 3 Abs. 2 der preuß. Lockerungsverordnnng v. 11. November 1926. 122, 274 (277/9). Pacta sunt servanda (Rechtssprichwort). Anwendung auf die Beziehungen unter Eheleuten. 124, 56/7. Pactum de non petendo« 1) Die Möglichkeit, pacta de non petendo zu schließen, läßt auch das heutige Recht zu. 127, 129. — 2) Zwischen den Parteien wird ein solches Abkommen meist eine Stundungsabrede sein. 127, 129. — 3) Der Gläubiger kann aber auch mit einem, der ihn für die Schuld eines Dritten abfindet, vereinbaren, der Schuldner solle da­ durch unmittelbar einen dauernden Unterlassungsanspruch (Einrede gegen den Gläubiger) erwerben. 127, 129. Papiermark s. Mark, Mark gleich Mark, Aufwertung, Geldentwertung, Währungsverfall. Papiermarkbilanz als Grundlage der Auseinandersetzung unter Gesell­ schaftern einer Kommanditgesellschaft. 127, 141. Parteien, politische. 1) Politische Parteien sind befugt, verfassungsrecht­ liche Klagen vor dem Staatsgerichtshofe zu erheben, wenn sie eine Ver­ letzung ihrer öffentlichen Rechte auf Mitwirkung bei Hoheitsakten be­ haupten. 121, Anhang 10. — 2) Als politische Parteien können nur solche Personenvereinigungen gelten, bei denen die Möglichkeit besteht, daß ihre Betätigung für das Wahlergebnis von Belang ist. 121, An­ hang 11. — 3) Nicht zu den Parteien gehören bloße Gesinnungsgemein­ schaften, die wegen geringer Mitgliederzahl keine Aussicht haben, bei den Wahlen einen Sitz zu erlangen (z. B. die Unabhängige Sozialdemo­ kratische Partei Sachsens i. I. 1926); die Selbstbezeichnung „Partei" gibt nicht den Ausschlag. 121, Anhang 8 (11/12).

Parteifähigkeit.

Sy st. Reg. § 284. Vgl. Parteien, politische. 1) Als Partei vor dem Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich aufzutreten sind befugt: das Reich, die deutschen Länder; ferner Gemeinden und Fraktionen; auch politische Parteien, wenn sie eine Verletzung ihrer öffentlichen Rechte auf Mitwirkung bei Hoheitsakten behaupten. 121, Anhang 9/10; 130, Anhang 3 (7—9). — 2) Bloße Gesinnungsgemein­ schaften (mögen sie sich selbst auch „Partei" nennen) zählen nicht zu den politischen Parteien, wenn sie keine Aussicht haben, bei der Wahl einen Sitz zu erlangen. 121, Anhang 11. — 3) Dem einzelnen Staatsbürger ist versagt, den Staatsgerichtshof anzurufen; er ist auf Schutz durch die Verwaltungsgerichte angewiesen. 127, Anhang 9; 130, Anhang 3 (9). — 4) Bei juristischen Personen des öffentlichen Rechts, die durch die Landes­ verfassung anerkannt und mit eignen Rechten ausgestattet sind, setzt die Anerkennung der Parteifähigkeit vor dem Staatsgerichtshof überdies ein gewisses Maß staatlich gewährleisteter Selbständigkeit (etwa nach Art der Gemeinden) voraus. 130, Anhang 3 (9). — 5) Nicht als parteifähig anerkannt: die Wupper-Talsperren-Genossenschaft in Hückeswagen (Kr. Lennep). 130, Anhang 3 (10). Paffivlegitimation s. Klaghaftung. Patentblatt. 1) Bekanntmachung erteilter Patente im Patentblatt (früher neben der im Reichsanzeiger). 125, 58. — 2) Bedeutung und Folgen eines Druckfehlers im Patentblatt; Wiedereinsetzungsgrund. 125, 58 (61flg.). Patentrecht. Syst. Reg. § 157. 1) Das deutsch-amerikanische Abkommen vom 23. Februar 1909 (RGBl. S. 895) hindert die Erteilung einer Zwangslizenz an dem Patent eines Amerikaners nicht. 121, 328. — 2) Jedoch kann eine Zwangslizenz an einem Patente, dessen Inhaber ein Amerikaner ist, nicht mit der Begründung erteilt werden, daß er sein Patent in Deutschland nicht ausführe. 121, 328 (330). — 3) Tragweite von Bedingungen, die einem Vertrag über die Abtretung von Rechten aus einem Patentverwertungsvertrage beigefügt werden; Vorbehalt der vereinbarten Rechte des ursprünglichen Patentinhabers. 121, 257. — 4) Vorbenutzung eines patentierten Verfahrens; wann offenkundig Fabrikgeheimnis, Vertrauensmißbrauch, Beschäftigung werkfremder Ar­ beiter)? 122, 243 (245). — 5) Mittelbare Benutzung eines Verfahrens durch Anfertigung von Maschinenzeichnungen? 122, 243 (246). — 6) Zeit­ lich beschränkte entgeltliche Überlassung einer Erfindung zum Benutzen und Ausbeuten als Pachtvertrag. 122, 70 (73). — 7) Die gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 2 PatG, erhobene Nichtigkeitsklage kann nicht auf ein ver­ nichtetes Patent gestützt werden; dieses ist nur ein Scheinpatent. 123, 113. — 8) Vorbenutzungsrecht: Wer eine Erfindung ausprobt, aber dann (entgegenstehender Patente wegen) jahrelang von ihr keinen Gebrauch macht, hat sie nicht in Benutzung genommen; Bedeutung bloßer Laboratoriumsversuche sind noch keine Veranstaltungen zur (fabrikmäßigen) Ausführung. 123, 253 (255/6). — 9) Der Käufer einer patentierten Maschine, der sich zur Zahlung eines einmaligen Preises und laufender „Lizenzgebühren" verpflichtet hat, braucht, um die Maschine in der Zeit Entsch. d. RG. in Ziv.-S.

Gen.-Reg. CXXI—CXXX.

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des verlängerten Patentschutzes benutzen zu dürfen, keine Verlängerung des „Lizenzvertrags" zu erwirken. 124, 317. — 10) Bedeutung der Bekanntmachung erteilter Patente im Patentblatt neben der (früher vorgeschriebenen) im Reichsanzeiger. 125, 58. — 11) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Ausschlußfrist für die Klage auf Nichtigerklärung eines Patents. 125, 58 (62). — 12) Weiter­ benutzungsrecht amerikanischer (VSt.) Inhaber eines deutschen Patents, dem andere Angehörige der Vereinigten Staaten ein jüngeres deutsches Patent mit älterer amerikanischer Priorität entgegenhalten. 125, 182. — 13) Neue zweckdienliche Wirkung einer Vorrichtung („funktionelle Be­ deutung"); hindert dennoch die ältere Vorrichtung die Neuheit der jüngeren? 126, 62. — 14) Unter welchen Voraussetzungen begründet Einräumung der Lizenz an einem Patent ein Gesellschaftsverhältnis? 126, 65 (67). — 15) Befugnisse aus einem abhängigen Patent. 126, 127. — 16) Gehört es beim Patentverkauf zur Vorleistung des Verkäufers, daß er dem Käufer eine beglaubigte Abtretungserklärung über die Rechte an dem Patent aushändigt? 126, 280 (283). — 17) Im Patentstreit­ verfahren muß der Berufungsschriftsatz handschriftlich unterzeichnet sein. 126, 257 (258). — 18) Unter welchen Umständen liegt in der Einreichung einer nicht unterzeichneten Berufungsschrift durch das Patentbüro einer größeren Firma ein unabwendbarer Zufall? 126,257 (261). —19) Wieder­ einsetzungs-Antrag im Patentstreitverfahren: Die Berufungsschrift kann, wenn ihre Einreichung die nachzuholende Prozeßhandlung ist, unmittel­ bar an das Reichsgericht übermittelt werden. 126, 257 (260). — 20) Be­ triebserfindung und Diensterfindung. 127, 197 (201, 203). — 21) Recht­ liche Bedeutung der dienstlichen Anweisung an Angestellte oder Beamte, daß ihnen nur mit dienstlicher Erlaubnis gestattet sei, eigne Erfindungen zu verwerten. 127, 197 (205). — 22) Feststellungsklage wider das wört­ liche Bestreiten eines Patent- oder Gebrauchsmusterrechts. 127, 197 (200). — 23) Bei der auf rechtswidrige Entnahme gestützten Nichtigkeits­ klage ist nur nachzuprüfen, ob sich der Gegenstand des angegriffenen Patents mit der entnommenen Erfindung deckt; der Schutzumfang des angegriffenen Patents ist nicht hier, sondern im Verletzungsstreite zu erörtern. 130, 158 (160). — 24) Im Verletzungsstreite kann eingewendet werden, der Patentinhaber habe die dem Klagpatente zugrunde liegende Erfindung dem Gegner rechtswidrig entnommen. 130, 158 (160). — 25) Erstreckt sich der Patentschutz, wenn der patentierte Gegenstand mit einem andern verbunden wird und beide zusammen in Verkehr gelangen, auch auf den andern Gegenstand? 130, 242 (244/5). Patentverletzung. Sy st. Reg. § 157. 1) Rechtskraftwirkung einer Ver­ urteilung wegen Patentverletzung, wenn der Verletzungsbeklagte seine frühere Ausführungsform in veränderter Gestalt weiter herstellt. 121, 287. — 2) Herstellung von Bauzeichnungen für eine Vorrichtung, mit der ein Verfahren ausgeübt werden soll, ist keine Vorbenutzung des Ver­ fahrens selbst. 122, 246. — 3) Anfertigung von Werkstattzeichnungen für eine durch deutsches Patent geschützte, im Auslande herzustellende Anlage kann (unter gewissen Umständen) schon einen Teil der Herstellung

ausmachen und also das inländische Patent verletzen. 124, 368 (370/1). — 4) Voraussetzungen und Inhalt des Unterlassungsanspruchs bei Patent­ verletzung; Wiederholungsgefahr; Beweislast und tatsächliche Vermutung. 125, 391 (394). — 5) Grobe Fahrlässigkeit bei Patentverletzung; An­ forderungen an entlastende Erkundigung (Patentanwalt, bewährte Fach­ leute). 125, 391 (393). — 6) Der Inhaber eines abhängigen Patents kann gegen dessen Verletzer auf Unterlassung klagen, obwohl dieser schon auf Klage des Inhabers jenes älteren Patentes, von dem das jüngere abhängig ist, rechtskräftig zur Unterlassung verurteilt worden war. 126, 127 (130). — 7) Der Inhaber des abhängigen Patents kann von dessen Verletzer auch dann Schadensersatz verlangen, wenn er selbst auf Klage des Inhabers des älteren Patents rechtskräftig verurteilt worden ist, die Benutzung seines abhängigen Patents zu unterlassen. 126, 127 (131). — 8) Bloß wörtliche Störung (Bestreiten des Rechtes) rechtfertigt bei Patenten und Gebrauchsmustern die Erhebung einer Feststellungsklage. 127, 197 (200). — 9) Die drei Wege der Schadensberechnung bei Patent­ verletzung (1. eigner entgangener Gewinn, 2. Lizenzgebühr, die der Ver­ letzer hätte zahlen müssen, 3. Herausgabe des vom Verletzer erzielten Gewinns). 130, 108 (109). — 10) Der Verletzte kann vom Verletzer grundsätzlich nur dann Herausgabe des durch Patentverletzung gezogenen Gewinns verlangen, wenn durch Benutzung des Patents wirklich ein Ge­ winn (Überschuß des Erlöses über die Unkosten) herausgewirtschaftet worden ist; keine Herausgabe der Verlustersparnis. 130, 108 (110). Pattbergsches Muster (Formblatt für Bestellscheine); Frage der Stempel­ pflicht. 124, 337; 126, 369. Pension, Pensionsansprüche s. Ruhegehalt. Personal-Gesellschaften des Handelsgesetzbuchs. 1) Wie vollzieht sich bei ihnen der Eintritt eines neuen Gesellschafters? 128, 172. — 2) Um­ wandlung von Personal- in Kapitalgesellschaften und umgekehrt voll­ zieht sich nur durch Auflösung und Neugründung. 129, 267. Personenbeförderung zu Lande. Syst. Reg. §§ 163 (Haftpflichtgesetz, Eisen­ bahn), 164 (Post), 162a (Kraftfahrzeuge). 1) Beweislast bei Verletzung der Pflichten aus einem Personenbeförderungs-Verträge. 126, 137 (141). — 2) Unfall beim Betriebe der Eisenbahn, wenn ein Fahrgast auf dem Bahnsteige durch einen Postkarren verletzt wird; Haftung der Reichspost. 126, 137 (138, 142). Personenbeförderung zur See. Syst. Reg. § 250. 1) Seerechtlicher Über­ fahrtsvertrag : Anforderungen an die Sorgfaltspflicht des Verfrachters und der Schiffsbesatzung; Schutzvorrichtungen, Besatzungsstärke. 124, 49 (50, 52/1). — 2) Beweis des ersten Anscheins beim Überfahrtsvertrag. 124, 49 (51). Personenschäden. Syst. Reg. 8147III. 1) Beschädigung bei seerechtlichem Überfahrtsvertrag (Quetschung der Hand zwischen Reeling und Anlege­ brücke). 124, 49. — 2) Unfall beim Betrieb einer Eisenbahn, wenn ein Fahrgast auf dem Bahnsteige durch einen Postkarren verletzt wird; Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft; Haftung der Neichspost. 126, 137.

Persönliche Forderung, persönliche Schuld s. Aufwertung, Hypothek. Persönlichkeitsrecht. 1) Gesetzlicher Schutz des Rechtsgutes der Ehre. (BGB. §823 Hbf. 2, StGB. §§185, 186, 187). 124, 257flg. — 2) Der Urheber behält, auch wenn er alle vermögensrechtlichen Bestandteile des urheberrechtlichen Befugniskreises veräußert, ein unveräußerliches Persönlichkeitsrecht, das der Vertrag unberührt läßt. 123, 320. — 3) LitUrhG. § 9 und VerlagsG. § 13 schützen das Persönlichkeitsrecht des Urhebers an seinem Werke. 125, 178. — 4) Persönlichkeitsrecht des Ver­ legers, das sich am Verlagswerke geltend macht; Verhältnis zu dem des Urhebers. 125, 178. — 5) Befugnis, Rechtsverhältnisse, die in die Lebens­ betätigung besonders stark eingreifen, aus wichtigen Gründen in Fällen ganz besonderer Art zu lösen; Unzumutbarkeit längeren Verbleibens. 130 378 Persönlichkett, Feststellung bei Beurkundung. Pflicht des Notars zu sorg­ fältiger Prüfung. 124, 62. Psandauswechselung. 1) Aufwertung des hypothekarisch gesicherten Grund­ stückskaufpreises nach einer vom Gläubiger bewilligten Pfandauswechse­ lung. 121, 169. — 2) Ein Grundstücksverkäufer, der darein gewilligt hat, daß die für ihn auf dem verkauften Grundstück eingetragene Kaufgeld­ forderung dort gelöscht und dafür auf anderem Grundbesitze des Käufers eingetragen wurde, hat keinen Anspruch auf die höhere Aufwertung nach § 10 Nr. 5 AufwG. 121, 169 (170). Pfandbriefe, Pfandbriefdarlehen. 1) Abfindung eines Hypothekengläu­ bigers in Liquidations-Goldpfandbriefen (für die nicht vom Ersteher im Zwangsversteigerungsverfahren übernommene Hypothek). 123, 338; 127, 350. — 2) Pfandbriefe öffentlichrechtlicher Grundkreditanstalten: Aufwertung oder Ablösung; Teilungsmasse; Deckungszusage. 127, 40. — 3) Pfandbriefdarlehen einer landschaftlichen Kreditanstalt an ihre Mit­ glieder; Aufwertung oder Ablösung? 127, 86. — 4) Tilgung einer aus dem Barerlös der Zwangsversteigerung zur Hebung kommenden Hypo­ thek (einer Hypothekenbank) durch den Ersteher in Liquidations-Gold­ pfandbriefen. 127, 350. — 5) Begriff des Pfandbriefs im Sinne des § 47 AufwG. 127, 44. Pfandrecht (an Fahrnis und Rechten). Syst. Reg. §§ 75, 78flg. 1) Welche Wirkung übt die Aufhebung eines Arrestbefehls auf das durch seine Voll­ ziehung begründete Pfandrecht, besonders wenn für die Arrestforderung ein vollstreckbarer Titel besteht? 121, 349. — 2) Inwieweit hat der Verteilungsrichter bei der Berücksichtigung des Arrestpfandrechts die Aufhebung des Arrestbefehls in Betracht zu ziehen? Können andre Gläubiger sie geltend machen? 121, 349 (352). — 3) Verspätete Geltend­ machung des Pfandrechts des Frachtführers (§442 HGB.); ihre Be­ deutung für den Verlust des Anspruchs auf Liegegeld gegenüber dem Absender. 122, 221. — 4) Wie erwirbt der Gläubiger ein vertragliches Pfandrecht an der Forderung des Schuldners gegen die Sparkasse? 124, 217 (221). — 5) Der Gläubiger erlangt kein gesetzliches Pfandrecht, wenn zu seiner Sicherheit ein für ihn gesperrtes Sparbuch hinterlegt wird. 124, 217 (219). — 6) Erwirbt eine Bank nach ihren Geschäftsbedingungen

ein Pfandrecht an dem ihr zur Diskontierung begebenen Wechsel auch dann, wenn sie die Diskontierung ablehnt? 126, 348. Pfändung, Pfändungspfandrecht. Sy st. Reg. §§ 343 flg. 1) Wirkung der Arrestbefehls-Aufhebung auf das durch Arrestvollziehung begründete Pfandrecht; Folgen der Aufhebung für das Verteilungsversahren? 121, 349. — 2) Eine nach § 798 ZPO. verfrühte Pfändung wird wirksam und begründet ein Absonderungsrecht des Gläubigers im Konkurs über das Vermögen des Schuldners, wenn die einwöchige Frist (8798) noch vor der Konkurseröffnung abläuft. 125, 286 (288/9). — 3) Pfändung von Sachen: Verwertung durch Übereignung an den Gläubiger (§825 ZPO.); wann und wie geht Eigentum über? Wirkung des guten Glaubens des Erwerbers, daß das Pfandrecht bestehe und er Eigentum erlange. 126, 21. — 4) Unter welchen Umständen genügt es bei Pfändung einer Reche von Sachen gleicher oder ähnlicher Art, die im Gewahrsam des Schuldners belassen werden, daß der Gerichtsvollzieher eine Pfand­ anzeige anbringt? 126, 346. — 5) Pfändung eines Anspruchs aus Lebens­ versicherung zugunsten eines Dritten (vorbehaltlich des Widerrufs). 127, 269. Pfarrer. Die Landgerichte sind nicht (ohne Rücksicht auf den Streitwert) ausschließlich zuständig für Ansprüche eines Pfarrers gegen seine Landes­ kirche. 127, 307. Pflegschaft. Ist der Beschluß, durch den das Vormundschaftsgericht dem Pfleger eine Vergütung von bestimmter Höhe zubilligt, für den Prozeß­ rechter bindend, auch wenn an Stelle des Pflegebefohlenen ein Dritter durch Schuldübernahme die Kosten der Pflegschaft übernommen hat? 127, 103. Pflichtbeteiligung nach Staffeltarif bei Genossenschaften mit beschränkter Haftpflicht. 124, 182; 128, 34. Pflichtfeucrwehr. 1) Tödlicher Unfall eines Mitgliedes in Ausübung der Feuerlöschtätigkeit; Haftung der Gemeinde (hannov. Landgemeinde) auf Schadensersatz an die Hinterbliebenen? 122, 298. — 2) Feuerwache für Theater; Vergütungsanspruch der Stadt. 123, 344. — 3) Unfall durch Feuerwehr-Kraftwagen; maßgebende Kraftfahr-Vorschriften. 129, 303. Pflichtteil, Pflichtteilsanspruch. Sy st. Reg. § 204. 1) Inwieweit ist für den Anspruch auf Ergänzung des Pflichtteils nach §2325 BGB. der Umstand zu berücksichtigen, daß der Erblasser einen Lebensversicherungs­ vertrag zugunsten eines Dritten abgeschlossen hat? 128, 187. — 2) Wann liegt in letztwilliger Zuwendung des Pflichtteils die Anordnung eines Vermächtnisses? 129, 239. Phantasiebezeichmmg im Verkehr. Phantasieworte als Warenbezeichnung und zur Kundenwerbung; Erzeugung oder Verhütung der Täuschungs­ gefahr. 128, 271. Photographieschutz. Sy st. Reg. § 155II. 1) Aufnahme eines einzelnen Werkes der Photographie in eine selbständige wissenschaftliche Arbeit ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts; Merkmale und Grundsätze der Beurteilung. 130, 196 (199 flg.). — 2) Faksimile-Ausgabe des

II. Platzmiete — Post.

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Münchener Codex aureus (aus dem Kloster St. Emmeran zu Regensburg) als Werk der Lichtbildkunst; Rolle der Faksimile-Ausgaben irrt Buchwesen. 130, 196 (198, 206). — 3) Einschränkung des Urheberrechts durch die Zitierbefugnis (Bildzitat); Erläuterungszweck und Schmuckzweck. 130, 196 (200 flg., 206, 207). — 4) Verhältnis des Bildes zum Schriftwerk, in das es ausgenommen wird; Haupt- und Nebensache, innerliche Ver­ bindung. 130, 196 (200). — 5) Deutliche Quellenangabe beim Bild­ zitat; auch bei Lieferungswerken darf die Bezeichnung der Quelle nicht irreführen. 130, 196 (208).

Platzmiete. Wird mit den Zuschauern eines Motorradrennens ein Werk­ vertrag oder eine Platzmiete geschlossen; Haftung des Veranstalters für Verletzung von Zuschauern. 127, 313.

Polen. 1) Hypotheken in den gn Polen abgetretenen Gebieten; Behand­ lung in Fragen der Aufwertung. 121, 337; 123, 130. — 2) Eisenbahn­ unfall (Durchgangszug) im polnischen Korridor; Haftung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft? 124, 204.

Politische Gesinnung und Betätigung bei Beamten. 1) Die den Beamten gewährleistete Freiheit ihrer politischen Gesinnung (Art 130 Abs. 2 RVerf.) umfaßt das Recht, sich bei einem zugelassenen Volksbegehren ohne Rück­ sicht auf dessen Inhalt einzutragen und beim Volksentscheid abzustimmen. 127, Anhang 1 (18flg.). — 2) Einschränkende Rücksichten auf die Stellung des Beamten: z. B. bei der Art der Werbung für ein Volksbegehren bestimmten Inhalts. 127, Anhang 23. — 3) Keine einstweilige Ver­ fügung des Staatsgerichtshofs f. d. Deutsche Reich dahin: die Teilnahme der preußischen Beamten beim Volksbegehren und Volksentscheid sei grundsätzlich zulässig, die dagegen gerichteten Kundgebungen des Preuß. Staatsministeriums seien verfassungswidrig. 126, Anhang 1. — 4) Un­ gerechtfertigt ist das Verlangen, die Pflichten der Beamten stets höher zu bewerten als ihr verfassungsmäßig verbrieftes Recht aus Freiheit der politischen Gesinnung. 127, Anhang 18.

Polizeibeamte. 1) Haftung des Staates aus dem Unfall eines Kraftwagens, der Polizeimannschaften zum Übungsschießen befördert. 125, 98. — 2) Geltendmachung der Versorgungsansprüche von Schntzpolizeibeamten vor dem ordentlichen Gericht. 124, 173. Polizeikostenzuschutz des Reiches an die Länder. 1) Antrag Thüringens auf einstweilige Verfügung (wider die vom Reichsminister des Innern am 6. Juni 1930 verhängte Sperre) abgelehnt, weil die einstweilige Anordnung des Staatsgerichtshofs nicht die endgültige Entscheidung vorausnehmen dürfe. 129, Anhang 28 (31). — 2) Vorläufige Anordnung käme nur in Frage, wenn sie notwendig wäre, um wesentliche Nachteile, die sonst entstünden, abzuwenden. 129, Anhang 28 (32).

Polizeiliche Verfügungen, Rechtsweg dagegen. Syst. Reg. § 270II. Positive Vertragsverletzung. Syst. Reg. § 101. Post. Vgl. Reichspost. Syst. Reg. §164. 1) Postkraftwagen-Sonder­ fahrten; keine Unfall-Haftung. 127, 12. — 2) Aussteigender Eisenbahn­ fahrgast

auf

dem

Bahnsteige

durch

Postkarren

verletzt;

Eisenbahn-

II. Pränüenreserve — Preußen.

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Betriebsunfall (mit Haftung der Reichsbahn-Gesellschaft); Haftung der Reichspost? 126, 137. Prämienreserve bei Lebensversicherung. Syst. Reg. § 137 V. Besteht die Verpflichtung des Versicherers, den auf die Versicherung fallenden Prämienreserve-Betrag zurückzuerstatten, auch dann, wenn der Ver­ sicherer den Versicherungsvertrag nach Eintritt des Versicherungsfalles wegen arglistiger Täuschung durch den Versicherungsnehmer mit Erfolg angefochten hat? 130, 271. Preistreiberei, Preiswucher. Syst. Reg. §384. Preußen, a) Streitfälle vor dem Staatsgerichtshof des Deutschen Reichs. 1) Bremen gg. Preußen, Thüringen und Braunschweig wegen Ver­ unreinigung des Weserwassers durch Abwässer der Kaliindustrie; Zwischen­ entscheidung, daß der Staatsgerichtshof zur Entscheidung berufen sei. 121, Anhang 1. — 2) Magistrat Potsdam und deutschnationale Fraktion des preuß. Landtags gg. Preußen; Entscheidung: Die preuß. Not­ verordnung v. 8. August 1927 über die Beflaggung der Gemeinde-Dienst­ gebäude und Schulen ist mit der PrVerf. unvereinbar. 121, Anhang 13. — 3) Preuß. Staatsrat gg. Preuß. Staatsministerium; Entscheidung: Die preuß. Notverordnung v. 10. Oktober 1927 über einen erweiterten Staatsvorbehalt zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl ist verfassungsrechtlich unzulässig. 124, Anhang 19. — 4) Landtags­ fraktionen der Wirtschaftspartei und der Deutschnationalen gg. Preuß. Staatsministerium auf Ungültigerklärung der preuß. Notverordnung v. 8. Mai 1929 (Regelung der Gewerbesteuer für 1929); Entscheidung: Antrag abgewiesen. 125, Anhang 1. — 5) Deutschnationale Landtags­ fraktion gg. Preußen: Beamte und Volksbegehren fürs Freiheitgesetz. Entscheidung: Antrag auf einstweilige Verfügung abgelehnt. 126, An­ hang 1. — 6) Gemeinde Niedergläsersdorf (Kr. Lüben) gg. Preußen betr. Selbstverwaltungsrecht und Umgemeindungen; Entscheidung: An­ trag zurückgewiesen. 126, Anhang 9. — 7) Stadtgemeinden Lüttring­ hausen u. a. und Landtagssraktion der Wirtschaftspartei gg. Preußen betr. Selbstverwaltungsrecht und Eingemeindungen; Entscheidung: An­ träge zurückgewiesen. 126, Anhang 14. — 8) Deutschnationale Landtags­ fraktion gg. Preußen: Beamte und Volksbegehren fürs Freiheitsgesetz. Entscheidung: Freiheit der polit. Gesinnung umfaßt das Recht, sich bei zugelassenem Volksbegehren einzutragen und bei Volksentscheid ab­ zustimmen. 127, Anhang 1. — 9) Völkisch-Nationaler Block und Volks­ rechtpartei gg. Preußen wegen Verfassungswidrigkeit von Bestimmungen des preuß. Landeswahlgesetzes; Entscheidung: Anträge zurückgewiesen. 128, Anhang 1. — 10) Landtagsfraktion der Deutschnationalen gg. Preußen betr. Bildung von religionslosen Sammelklassen und Sammel­ schulen und die Beschäftigung von Lehrern an öffentlichen Volksschulen; Entscheidung: Anträge zurückgewiesen. 129, Anhang 1. — 11) WupperTalsperren-Genossenschaft in Hückeswagen (Kr. Lennep) gg. Preußen wegen Verfassungswidrigkeit der Vermögensübertragung auf den Wupper­ verband; Entscheidung: Antrag zurückgewiesen. 130, Anhang 3. — 12) Bürgerliche Vereinigung National-Liberaler, Provinzialverband

Brandenburg und 6 andere Verbände gg. Preußen wegen Verfassungswidrigkeit des § 13 Abs. 3 des preuß. Wahlgesetzes für die Provinzial­ landtage und Kreistage; Entscheidung: Anträge zurückgewiesen. 130, Anhang 11. b) Beamtenrecht (Staats- und Kommunalbeamte). 1) Dauer­ angestellte preuß. Stadtgemeinden; nachträglich geltend gemachte Un­ wirksamkeit der Aufhebung. 121, 14. — 2) Versorgungsanwärter als Stellenanwärter; Anstellung mit Kündbarkeit. 121, 353. — 3) Besoldeter Gemeindevorsteher in preuß. Landgemeinde mit nicht mehr als 3000 Ein­ wohnern? 121, 86. — 4) In den Reichsdienst übernommene Oberzoll­ revisoren (Oberzollinspektoren); Ruhegehaltsstufe. 121,216. — 5) Teilung einer Besoldungsgruppe bei Neuregelung. 122, 8. — 6) Gehaltsansprüche von Kommunalbeamten; Rechtskraft der Bezirksausschußbeschlüsse. 122, 94. — 7) Anfechtbarkeit der Anstellung oder Zurruhesetzung? 124, 192. — 8) Aufwertung nicht abgehobenen Gehalts. 124, 229. — 9) Haftung für Landesbeamte der Reichswasserstraßen-Verwaltung. 125,11. — 10) Ein­ fluß unerlaubter Entfernung vom Amt auf den Gehaltsanspruch. 125, 315. — 11) Niedrigerer Wohnungsgeldzuschuß für Ledige. 125, 369. — 12) Erwerb der Beamteneigenschaft durch Beschäftigung ohne Anstellungs­ urkunde. 125,420. — 13) Offentlichrechtliches und privatrechtliches Dienst­ verhältnis. 126, 147. — 14) Unerfüllte Zusagen an einen in den Reichs­ dienst übernommenen preuß. Beamten? 126, 164. — 15) Beiderseitiger Irrtum bei Beamtenentlassung. 126, 243. — 16) Dienstverfehlungen durch Uberbürdung. 126, 362. — 17) Versetzung unter Verlust der Ministerialzulage. 127, 36. — 18) Entlassung als mittelbare Folge der Gebietsverluste? 127, 149. — 19) Hauptamt, Nebenamt; ehemal. Vor­ sitzer von Kaufmannsgerichten. 127, 329. — 20) Ausschluß lebens­ länglicher Anstellung. 127, 335. — 21) Kirche und Schule, Auseinander­ setzung; Küstcrlehrerstelle und Küsterlehrerpfründe. 127, 251. — 22) Staatshaftung für Amtspflichtverletzungen gegenüber Ausländern. 128, 238. — 23) Mittelschullehrer; staatliche Schulaufsicht. 128, 219. — 24) Entziehung der Dienstwohnung bei vorläufiger Amtsenthebung? 128, 59. — 25) Ruhegehaltsfähiges Diensteinkommen eines Volksschul­ lehrers. 129, 31. — 26) Gemeindehaftung für Schaden durch Berufs­ feuerwehr. 129, 303. — 27) Haftung des Kreises für Maßregeln des Landrats. 129, 330. — 28) Schuldrechtliche Verpflichtungen aus öffent­ lichrechtlichen Maßnahmen ohne privatrechtlichen Vertrag? (Unterbringung erholungsbedürftiger Kinder auf dem Lande.) 130, 97. c) Sonstiges (preuß. Stempelrecht usw.). 1) Kein Rechtsweg für Anspruch auf Kurtaxe (§ 12 KommAbgG.). 121, 273. — 2) Stempel­ steuer; Frage, ob Vertragsschluß vorliegt. 122, 75. — 3) Stempelsteuer für Abstimmungsvollmacht. 122, 89. — 4) Schuldverschreibungsstempel. 122, 122. — 5) Wert der Erteilung einer Prokura. 122,143. — 6) Steuer­ befreiung für eine „Vereinigung". 122, 189. — 7) Schuldverschreibungs­ Stempel; Sicherstellung von Rechten. 122, 279.— 8) Anleihe im Sinne der preuß. Städteordnungen. 122,175. — 9) Vergütung des preuß. Landeskreistages (aus öff. Mitteln?). 122,295. —10) Stempelsteuer; Herabsetzung

II. Preußische Rentenbank — Prima-facie=