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German Pages [200] Year 2009
böhlau
ELLY NIEBUHR FOTOGRAFIN AUS WIEN ALLTAG UND HAUTE COUTURE ANTON HOLZER
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR
Gedruckt mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung den Zukunftsfonds der Republik Österreich den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer r r des Nationalsozialismus
[Sammlung Wien
angewandte
Umschlagabbildung vorne: Elly Niebuhr: Modefoto, aufgenommen bei Cloggnitz, Niederösterreich, 1970er Jahre. Umschlagabbildung hinten: Zeitungsverkäufer, Wien, 1950er Jahre. Layout: Bettina Waringer Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-205-78364-0 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, der Wiedergabe im Internet und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2009 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co.KG, Wien · Köln • Weimar http://www.boehlau.at http://www.boehlau.de Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefrei gebleichtem Papier Druck: Holzhausen Druck GmbH, Wien
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der Republik Österreich
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Republik Österreich
W fur Opfer des Nationalsozialismus
Für Edith und Marlene
Inhalt
Anton Holzer Wien - New York, retour Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
9
Erinnerung an das Rote Wien Fotografische Recherchen 1937/38
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Wien nach dem Krieg Reportagen aus den 1950er und 60er Jahren
83
Eleganz, Mode, Haute Couture
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Schöne neue Warenwelt
153
Frisuren und Schmuck
173
Dank
197
Bildnachweis
199
Anton Holzer Wien - New York, retour Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
Am 8. August 2007, einem Mittwochnachmittag, war ich zum ersten Mal bei Elly Niebuhr zu Besuch. Ich durchschritt die langen Gänge eines Wiener Seniorenheimes, stieg in den ersten Stock hinauf und klopfte an die Tür. Im Zimmer stand eine kleine, zierliche Frau von elegantem Aussehen. Elly Niebuhr trug eine schöne Halskette mit großen, roten Kugeln, ihr dichtes, weißes Haar trug sie kurz geschnitten. Ihr Blick war neugierig. »Kommen Sie herein«, mit diesen Worten empfing mich die 93-Jährige.1 Zwei Stunden lang saßen wir am Balkon, wir plauderten über ihre Jugend in Wien in den 1920er und 30er Jahren, ihre Ausbildung als Fotografin, ihre Flucht vor den Nazis 1938 nach London und New York, ihre Rückkehr nach Wien und ihre Karriere als Modefotografin. Unser Gespräch folgte keinem roten Faden. Sie schweifte ab, ich schweifte ab, manches Ereignis hörte ich mehrere Male. Dann wieder große Gedächtnislücken. Elly Niebuhr leidet an altersbedingter Vergesslichkeit. Frage: Haben Sie in den 1930er Jahren in Wien den Antisemitismus gespürt? Sie schaut mich lange an, denkt angestrengt nach: »Ich weiß es nicht. Ich kann diese Frage nicht beantworten.« Dann schweigt sie, schließlich kommt sie noch einmal auf die Frage zurück. »Es ist merkwürdig, wie schlecht mein Gedächtnis ist.« Wer ist Elly Niebuhr? Das wollte ich wissen, seit mir ihr Sohn von der aufregenden, wechselDieses und alle
vollen Lebensgeschichte seiner Mutter erzählt hat.
weiteren Zitate
In einer E-Mail hat er mir zunächst das chronologi-
stammen aus den Mitschriften der Ge-
sche Grundgerüst dieser faszinierenden Biografie
spräche, die ich mit
zusammengestellt: »Elly Niebuhr-Gellert, geboren
ihr geführt habe.
am 26. März 1914 in Wien, Besuch der Mittelschule
10
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
(Wiener Frauen-Erwerb-Verein) in Wien, danach Ausbildung als Fotografin im Porträtstudio von Frau Hella Katz, Stubenring 18, parallel dazu Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt^ erzwungener Abbruch 1938 nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten, Flucht in die USA, verheiratet mit Hans Niebuhr, einem Matrosen, arbeitete in New York als Porträtfotografin, 1947 Rückkehr nach Wien, 1950 zweite Ehe mit Peter Geliert, einem Journalisten, 1951 Geburt des Sohnes, arbeitete zuerst als Porträtfotografin, später ab den späten 1950er Jahren vor allem als Presse- und Modefotografin.« Wie gehen all jene Rollen zusammen, die in wechselnden Verbindungen ihr ganzes Leben kennzeichnen sollten? Da ist Elly Niebuhr, die Wienerin jüdischer Abstammung, der die Nazis den Stempel der Minderwertigkeit aufgedrückt und die sie zur Flucht gezwungen hatten. Da ist Elly Niebuhr, die zunächst überzeugte, später zweifelnde Kommunistin, doch bis heute überzeugte Linke. Und schließlich ist da Elly Niebuhr, die erfolgreiche, inzwischen fast vergessene Mode- und Werbefotografin, die mit ihren Bildern die österreichischen Nachkriegsträume von Schönheit, Begehren und Konsum bediente. Wenn man die Stationen ihrer Lebensgeschichte aneinanderfügt, ergibt sich keine gerade Linie. Vielmehr zeigen sich Brüche, Widersprüche, Leerstellen. Manche Aspekte ihrer Biografie lassen sich detailliert rekonstruieren, über andere Phasen ihres Lebens wissen wir relativ wenig. Je mehr ich über Elly Niebuhr und ihre Arbeit in Erfahrung brachte, desto deutlicher erschien mir die Verbindung zwischen ihrer Lebensgeschichte und der österreichischen Geschichte. Assimilation, Vertreibung, Flucht, Rückkehr, Neuanfang - in ihrer Biografie verdichten sich die Einschnitte der Zeitgeschichte. Und auch in ihren Bildern kommt mehr als der subjektive Blick der Fotografin zum Ausdruck. Ihre Fotografien umspannen ein knappes halbes Jahrhundert (von 1937 bis in die frühen 1980er Jahre) und berichten auch von den politischen Hoffnungen und Ent-
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
täuschungen, von den Träumen und den kollektiven Wahrnehmungen der jeweiligen Zeit. Wenn wir uns mit der Fotografin Elly Niebuhr beschäftigen, begegnet uns nicht nur ein privates Leben, sondern auch das Gesicht einer ganzen Epoche. Elly Niebuhr ist inzwischen 95 Jahre alt geworden. In den zwei Jahren seit unserer ersten Begegnung ist sie zerbrechlicher geworden. Aber immer noch ist sie begeistert, wenn sie von New York berichtet. Ihr Erinnerungsvermögen wechselt. Manchmal erzählt sie mit großer Klarheit von Namen, Straßen, Begegnungen, sogar kleinste Details fallen ihr ein, etwa die Konditorei, in der sie in den 1940er Jahren stets ihre Mittagspause verbrachte. Andere Male verliert sie trotz größter Anstrengung den Faden zu ihrer Vergangenheit. Sie erinnert sich kaum verwunderlich - weit besser an die glücklichen Ereignisse in ihrem Leben als an die schmerzhaften. Ich besuchte sie immer wieder. Und ich begann, Gespräche mit Familienmitgliedern und Zeitgenossen zu führen. Nach und nach traten manche Aspekte ihrer Lebensgeschichte klarer und detailreicher zutage.2 Ihre Schwester Ilse hat mir von ihrer eigenen Zeit im amerikanischen Exil erzählt. In New York wohnte sie eine Zeit lang mit ihr zusammen. Elly Niebuhrs Sohn, Thomas Geliert, gab mir immer wieder geduldig Auskunft über die 1960er, 70er und 80er Jahre, als sie Modefotografin in Wien war. Als Kind und als Jugendlicher war er oft dabei, als sie im Atelier, das sie in ihrer Wohnung eingerichtet hatte, arbeitete. Zu vielen Aufnahmen aus ihrem Archiv hatte er Hintergrundinformationen und er lieferte mir wertvolle Hinweise zu Auftraggebern, Veröffentlichungen und zur fotografischen Arbeitsweise seiner Mutter. Er half mir auch, die Fotos seiner Mutter zu sichten und stellte mir eine Reihe schriftlicher Dokumente aus 2
Die Zitate im Text stammen aus den Gesprächsmitschriften.
Familienbesitz zur Verfügung. Schließlich kam ich mit einigen jener Fotomodelle und Mannequins ins 0 n '
Gespräch, mit denen Elly Niebuhr zusammengearbeitet hat. Anhand 40 Jahre alter Fotos bin ich in ihre
11
12
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
Jugendzeit - und in die Lebensgeschichte der Elly Niebuhr - eingetaucht. Ohne die Erinnerungen und die Mithilfe all dieser Wegbegleiter und vor allem Elly Niebuhrs selbst wäre dieses Buch nicht entstanden. Kindheit im »Roten Wien« - Jahre des Aufbruchs Als Elly Prager-Mandowsky 3 am 25. März 1914 im vierten Wiener Gemeindebezirk auf die Welt kam, war die Stadt noch fest in der »alten Zeit« verankert. Im Schloss Schönbrunn residierte der alte Kaiser Franz Joseph, die Monarchie reichte von Böhmen bis tief in den Balkan, von der Schweizer Grenze bis nach Ostgalizien. Wien war die Hauptstadt eines 50 Millionen Einwohner zählenden Großreiches, das sich zu den europäischen Großmächten zählte. Erich PragerMandowsky, ihr Vater, war bereits knapp 40, als Elly, die ältere der beiden Töchter, zur Welt kam. 4 Seine Familie war jüdischer Herkunft und stammte aus Schlesien. Er war als Kind nach Wien gekommen und hier von einer Tante aufgezogen worden. Nach dem Abschluss des Akademischen Gymnasiums versuchte er sein Glück als Kaufmann. Er hielt sich eine Zeit lang Abb. 1 Paula Prager-
in Hamburg auf, kehrte dann nach Wien zurück und
3 Den Nachnamen Niebuhr nahm sie erst nach ihrer
Mandowsky und Erich
handelte, eher glücklos, mit Motorölen und später
Prager-Mandowsky, die
mit Vulkanfieber, einem Material, aus dem Koffer
Eltern Elly Niebuhrs, auf-
hergestellt wurden. Sein fehlendes Geschäftsglück
und Verständlichkeit
kompensierte er mit Musikbegeisterung. Die Mutter
wegen verwende
genommen in einem Wiener Fotoatelier, Mitte der 1930er Jahre.
Paula Prager-Mandowsky, eine aus einer orthodoxen jüdischen Familie stammende, musisch begabte Frau, war um die Jahrhundertwende aus Linz, wo sie ihre 5
Kindheit verbracht hatte, nach Wien gezogen. Die Familie lebte in ihrer Wohnung in der Paniglgasse im vierten Wiener Gemeindebezirk ein einigermaßen bürgerliches Leben: Man leistete sich eine Hausangestellte. Elly und ihre vier Jahre jüngere Schwester Ilse wuchsen in einem weit liberaleren Umfeld auf als die Eltern (Abb. 1). In der Großstadt Wien und in einer Zeit rasanter politischer Veränderung wurden
Heirat in New York an. Der Einfachheit
ich hierauch für die Zeit vor der Hochzeit den Nachnamen »Niebuhr«. 4 Er wurde am 8. Januar 1876 in Hultschmi (Schlesien) geboren. 5 Sie wurde am 11. Dezember 1884 in Steyr geboren, ihr Mädchenname war Kronberger.
13
Die Fotografin Elly N i e b u h r - ein Porträt
die alten religiösen Bindungen brüchig, nach der Jahrhundertwende assimilierten sich viele Juden. Zwar gingen die Eltern an den hohen Feiertagen noch mit den Kindern in den Tempel, aber diesen blieb die orthodoxe Tradition, in der vor allem die Mutter aufgewachsen war, fremd. Das zeigt auch das früheste erhaltene »Dokument« aus dem Besitz von Elly Niebuhr, ein kleines Krampusbildchen, das die Fünfjährige am 6. Dezember 1918 von ihrer Mutter geschenkt bekam (Abb. 2).6 Der Krieg war erst wenige Wochen zuvor zu Ende gegangen. Auf die Rückseite hat Elly Niebuhrs Mutter mit schwarzer Tinte - und wohl nach einer Vorlage - ein Nikolausgedicht geschrieben, das dem »guten Nikolaus« den Krampus, den »bösen Mann«, gegenüberstellt. »Der Krampus ist ein böser Mann, das sieht man ihm von weitem an. Die schlimmen Kinder fängt er ein. Die Elly aber lässt er sein. Zu ihr, der braven, süßen Maus, kommt nur der gute Nikolaus.« Mit diesen Zeilen beginnt das Gedicht. Bemerkenswert ist die Bildseite der kleinen Karte. Die Mutter schenkte ihrem Kind ein Nikolausbild, das in der szenischen Darstellung eindeutig der christlichen Ikonografie folgt. In der Mitte der Zeichnung sehen wir einen schreckenerregenden Krampus, er trägt lange Hörner auf dem Kopf und Ketten an den Armen. Über seinem Kopf schwingt er bedrohlich einen Besen. Die Kinder fürchten sich vor ihm und blicken gebannt auf das schwarze Ungeheuer. Hinter ihm betritt der »gute Nikolaus« die Stube: ein Mann mit weißem Bart im langen Bischofskleid. Auf dem Kopf trägt er eine Bischofsmütze, in der Hand hält er einen vornehm geschwungenen Stab. In diesem kleinen Geschenk blitzt wie durch ein Brennglas die neue Zeit auf. Die Kinder sollten nicht unter dem Gesetz der jüdischen Orthodoxie aufwachsen. Sie sollten den Weg der Assimilation gehen, den viele Wiener Juden der zweiten und dritten Generation von Zuwanderern einschlugen. Elly NieFamilienarchiv Elly
buhr war das kleine Krampusbild aus ihrer Kindheit
Niebuhr.
sehr wichtig. Sie hat es nicht nur während ihrer Kind-
@ruß vom .SYiknio mü
Jiraripusl
Abb. 2 »Gruß vom Nikolo und Krampus!«, Geschenkkarte für Elly Niebuhr zum Nikolausfest am 6. Dezember 1918.
14
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
heit und Jugend aufbewahrt. Sie hat es - zusammen mit wenigen anderen Unterlagen - auch mit in die Emigration genommen. Und als sie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurück nach Wien kam, war diese Karte wieder in ihrem Gepäck. In die frühe Kindheit Elly Niebuhrs fällt eine entscheidende Veränderung des österreichischen politischen Lebens: das Ende der Monarchie und der Beginn eines neuen politischen Zeitalters in den 1920er und 30er Jahren. Wenige Monate nach Ellys Geburt begann der Erste Weltkrieg, der weit länger dauerte als erwartet und der nach und nach die politischen und ethnischen Widersprüche der Monarchie deutlich zutage treten ließ. Kaum war der Krieg in November 1918 zu Ende, zerbrach das k. u. k. Reich in zahlreiche Staaten. In Österreich wurde ein demokratisch-republikanischer Kleinstaat gegründet. Mit einem Schlag wechselte die Stimmung im Land, vor allem in Wien war der Bruch deutlich spürbar. Die Sozialdemokratie, vordem Krieg politisch diskreditiert und von den wesentlichen Hebeln der staatlichen Macht ausgeschlossen, trat als machtvolle Bewegung auf die politische Bühne. Bei den ersten Wiener Wahlen nach dem allgemeinen Wahlrecht im Jahr 1919 errang sie 100 von 165 Gemeinderatssitzen, doppelt so viel wie die Christlichsozialen, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die Wiener Gemeindepolitik beherrscht hatten. Die Basis für das »Rote Wien« war geschaffen, eine Phase der umfassenden sozialen Reformen begann. Die Ergebnisse waren bald weithin sichtbar: In den 1920er und frühen 1930er Jahren entstand ein neues, ein sozialdemokratisches Wien. Die Maßnahmen reichten von groß angelegten öffentlichen Wohnbauprojekten über die Reform und den Ausbau der sozialen Einrichtungen bis hin zu einem offeneren kulturellen Klima. Knapp eineinhalb Jahrzehnte lang blühte Wien als »rote Metropole« auf, die Stadt veränderte ihr Gesicht. Aus der habsburgischen Hauptstadt wurde die Modellstadt sozialdemokratischer Stadtpolitik.
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
Der politische Umschwung kam schleichend; aber Anfang der 1930er Jahre überschlugen sich die Ereignisse. Nach langen heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen dem »roten« (sozialdemokratischen) und dem »schwarzen« (christlichsozialen) Lager schaltete der christlichsoziale Kanzler Engelbert Dollfuß im März 1933 das Parlament aus. In den folgenden Monaten begann die Errichtung eines autoritären, faschistischen Ständestaates. Die linken Parteien, Gewerkschaften und Zeitungen wurden verboten. Besonders hart traf die Repression die Stadt Wien: Sie wurde als eigenständiges Bundesland aufgelöst, die sozialdemokratische Stadtregierung wurde aus dem Amt gejagt. In den Jahren der austrofaschistischen Diktatur (1934-1938) wurde die liberale Kultur- und Sozialpolitik, die die Stadt in den 1920er Jahren gekennzeichnet hatte, erstickt. Die Stadt litt nicht nur unter der ständestaatlichen Diktatur, auch die ökonomische Krise der 1930er Jahre, vor allem die Arbeitslosigkeit, setzte ihr zu. Dazu kam die politische Instabilität. Nach dem Verbot der Sozialdemokratie verlagerten sich die Auseinandersetzungen auf die Parteien und die paramilitärischen Vorfeldorganisationen der politischen Rechten. Immer wieder kam es zwischen der »staatsnahen« christlichsozialen Heimwehr und den (bald für illegal erklärten) nationalsozialistischen Wehrverbänden zu bewaffneten Auseinandersetzungen und Scharmützeln. Dieses Klima der schleichenden Militarisierung und der Angst bildete einen günstigen Nährboden für einen zunehmend aggressiveren Antisemitismus. Der Weg zur Fotografin Elly Niebuhr hat in ihrer Kindheit und Jugend sowohl das kurze Aufblühen der Stadt Wien unter der Führung der Sozialdemokratie als auch die Periode des Austrofaschismus erlebt. Sie war Zeugin der hoffnungsvollen politischen Aufbrüche der 1920er
15
16
Die Fotografin Eliy Niebuhr - ein Porträt
Jahre und erlebte das jähe Ende der linken Experimente nach 1933. Schließlich erlebte sie auch den Einmarsch Hitlers im Jahr 1938. Als sie 1932 das Mädchen-Lyzeum des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins am Wiedner Gürtel 68 mit der Matura abgeschlossen hatte, hatte sich die Wirtschaftslage verdüstert, die Arbeitslosigkeit erreichte 1933 den Höchststand der Zwischenkriegsjahre. 575.000 Menschen, das waren 25,9 Prozent der Bevölkerung, waren ohne Arbeit. In Österreich spitzte sich die politische Lage zu. Die Auseinandersetzung zwischen dem linken und dem rechten Lager verlagerte sich mehr und mehr auf die Straße. Die Nationalsozialisten, die zu dieser Zeit in Deutschland gerade die Macht übernommen hatten, wurden auch in Österreich stärker.7 In dieser Situation stand Elly Niebuhr vor ihrer ersten Berufsentscheidung. Auf Anraten der Eltern, so erzählt sie über sieben Jahrzehnte später, habe sie ihre künstlerische Leidenschaft zurückgestellt und sich zunächst einer handfesten Berufsaus-
Z w a r hatte die
bildung zugewandt. Drei Jahre lang, jeweils zwischen
N S D A P 1 9 3 0 bei den
April und September 1933 und 1935, belegte sie einen
letzten d e m o k r a -
Ausbildungskurs in der »Gewerblichen Privatanstalt
tischen W a h l e n in
für Miedernähen, Schnittzeichnen und Zuschneiden«.8 Die Schule war einem »Mieder-Salon« ange-
der Zwischenkriegszeit in Österreich nur rund drei Pro-
schlossen, der von Alice Schallinger in der Mariahilfer
zent der S t i m m e n
Straße 45 geführt wurde. Es war vermutlich kein
b e k o m m e n , aber
Zufall, der Elly Niebuhr gerade diesen Lehrbetrieb aufsuchen ließ. Alice Schallinger war Jüdin und hatte
in d e n f o l g e n d e n Jahren konnte sie vor allem bei
in den 1920er und 30er Jahren regelmäßig in der or-
Landtags- und Ge-
thodoxen jüdischen Zeitschrift »Jüdische. Organ für
meinderatswahlen
die Interessen des Orthodoxen Judentums« inseriert.
stark zulegen. Ais im Frühjahr 1 9 3 3 die na-
Möglicherweise hatte die Mutter Elly Niebuhrs eine
tionalsozialistische
der Anzeigen gelesen und war auf diese Weise auf die
Terrortätigkeit stark
Idee gekommen, ihre Tochter in den »Mieder-Salon«
z u n a h m , w u r d e die
in die Lehre zu schicken. Die Eltern legten zwar wenig Wert auf die religiöse Erziehung ihrer Töchter, aber in der Wahl des Ausbildungsortes blieben sie offenbar konventionell. In ihren Kontakten bewegten sie sich innerhalb ihrer eigenen, bekannten Welt.
Partei im Juni 1 9 3 3 verboten.
8 Vgl. Z e u g n i s s e im Familienarchiv von Elly Niebuhr.
Die Fotografin Elly N i e b u h r - ein Porträt
Das Modehandwerk scheint Elly Niebuhr gefallen zu haben, denn die Zeugnisse sind durchwegs positiv. »Frl. Prager-Mandowsky«, schreibt die Inhaberin des Salons, Alice Schallinger, im Zeugnis vom 18. September 1933, »hat sich durch Fleiß, Geschicklichkeit und Sorgfalt in der Ausführung ihrer Arbeiten ausgezeichnet.«9 Zwei Jahre später, am 18. September 1935, äußert sich Cisella Liebermann, eine Mitarbeiterin von Frau Schallinger, in ähnlicher Weise. Elly Niebuhr hat »ihre Arbeiten genau und schön zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt«. Und sie ergänzt: »Sie ist sehr geschickt, besitzt guten Geschmack und hat sich bei mir durch selbständige Leitung des Ateliers eine umfassende Kenntnis im Miederfach angeeignet. Sie war bei den Kunden beliebt, da sie durch ihre Tüchtigkeit allen Wünschen gerecht zu werden verstand, so dass ich sie jedermann empfehlen kann.«10 Glücklich wurde Elly Niebuhr - trotz dieses Lobs - im »Mieder-Salon« nicht. Noch bevor sie die Handwerksausbildung abgeschlossen hatte, inskribierte sie im Sommersemester 1935 an der Universität Wien Physik und Chemie.11 Nach drei Semestern wandte sie sich einer zweiten Berufsausbildung zu. Inzwischen war sie 22 Jahre alt geworden (Abb. 3). Sowohl Fach - die Fotografie - als auch Meisterin scheint sie mit Bedacht ausgesucht zu haben. Hella Katz, bei der sie in die Lehre ging, war in der Zwischenkriegszeit eine bekannte Wiener Fotografin. 9 Ebenda.
10
Ihr Atelier mit der Adresse Stubenring 18/6/11 lag an der mondänen Wiener Ringstraße, in zentraler
Ebenda.
Lage zwischen der Innenstadt und dem bürgerlichen
11
dritten Bezirk.
A u s k u n f t Archiv der Universität Wien,
Die Begegnung mit Hella Katz (Abb. 4) hat
19. M ä r z 2 0 0 9 . Siehe
Elly Niebuhr in ihrer fotografischen Arbeit nachhaltig
auch Studienbestä-
geprägt. Elly Niebuhr erinnert sich gern an die Lehr-
tigung, ausgestellt
zeit bei dieser Fotografin. Hier, so meint sie, habe sie
v o m Archiv der
wirklich Fotografieren gelernt. Unterstützung erhielt
Universität Wien, 4. A u g u s t 1 9 7 8 ,
sie auch von ihrer Mutter. Sie habe, erinnert sich Elly
Familienarchiv v o n
Niebuhr, der Meisterin sogar etwas bezahlt. Denn
Elly Niebuhr.
ihre Tochter sollte möglichst bald gleichberechtigt
17
18
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
Abb. 3 Elly Niebuhr, aufgenommen Mitte der 1930er Jahre. Vermutlich handelt es sich um ein Selbstporträt.
mitarbeiten können, d. h. etwas lernen und nicht ihre Zeit mit einfachen Hilfstätigkeiten vergeuden. Tatsächlich entwickelte sich, so Niebuhr, zwischen ihr und der bloß 15 Jahre älteren Hella Katz ein freundschaftliches Verhältnis. Ihre Meisterin war in der Wiener Fotoszene der Zwischenkriegszeit eine wichtige Persönlichkeit. Ihr Atelier war anerkannt, zahlreiche Vertreter des Wiener Bürgertums, aber auch bekannte Schauspieler, Sänger, Tänzer und andere Künstler ließen sich von ihr porträtieren. Als Fotografin war sie modernen Strömungen gegenüber aufgeschlossen. Dem Piktorialismus, einer um die Jahrhundertwende entstandenen konservativen fotografischen Strömung, die bis weit in die Zwischenkriegszeit - auch in der gehobenen Porträtfotografie - vorherrschend gewesen war, stand sie reserviert gegenüber. Sie lehnte die für den Piktorialismus typischen romantisierenden Porträts in Weichzeichnung ab, aber auch mit den radikalen Experimenten der avantgardistischen Porträtkunst (extreme Ausschnitte
Die Fotografin Elly N i e b u h r - ein Porträt
Abb. 4 Die Fotografin Hella Katz (1899-?), aufgenommen vermutlich in ihrem Wiener Atelier am Stubenring 18, 1930er Jahre. Das Foto wurde nicht von Elly Niebuhr aufgenommen, sie hat aber einen Abzug in ihrem Archiv aufbewahrt.
und Perspektiven, gewagte Licht- und Schattenspiele usw.), die in den 1920er Jahren aufkamen, konnte sie sich nicht anfreunden.12 Mit dieser Haltung befand sie sich durchaus in guter Gesellschaft. Die meisten der den neuen Strömungen gegenüber aufgeschlossenen Fotografen hielten die radikale Moderne, wie sie etwa nach dem Krieg in Berlin vertreten war, auf Distanz. Die Gründe dafür sind komplex: Während etwa Berlin nach dem Krieg seine Rolle als Hauptstadt eines großen europäischen Staates beibehielt und eine kulturelle Metropole darstellte, die weit über die Stadt- und Landesgrenzen einen gewaltigen kultuVgl. dazu Monika
rellen Sog entwickelte, büßte Wien seine Vorrang-
Faber, Janos Frecot
stellung weitgehend ein. Die Stadt war an die Peri-
(Hg.): Portrait im
pherie eines Kleinstaates gerückt, vom ehemaligen
Aufbruch. Photogra-
(östlichen) Umland (etwa den kulturell aktiven Städ-
phie in Deutschland und Österreich
ten wie Brünn/Brno; Prag, Budapest, Pressburg/Bra-
1900-1938, Ostfil-
tislava etc.) durch neue Staatsgrenzen abgeschnit-
dern-Ruit 2005.
ten. Die Stadt hatte das Erbe einer überdimensionier-
19
20
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
ten k. u. k. Verwaltungsmetropole zu tragen und war nicht wie Berlin von modernen, florierenden Zweigen der Wirtschaft geprägt. Die Filmindustrie stagnierte im Vergleich zur deutschen Produktion, die Zeitungslandschaft war zwar extrem ausdifferenziert (1925 erschienen allein in Wien 25 Tageszeitungen), aber die illustrierte Presse stagnierte mangels eines kräftigen Anzeigenmarktes. Die Verlagslandschaft und die Bücherbranche waren weit weniger innovativ als jene der deutschen Konkurrenzstädte (vor allem Leipzig und Berlin). Wien war in den 1920er Jahren zwar eine lebendige Kulturstadt, aber im Vergleich zu Berlin kein kultureller Magnet. Viele experimentierfreudige Literaten, Filmemacher, aber auch Fotografen gingen von Wien nach Berlin. Hella Katz war in den Wirren des Ersten Weltkrieges mit ihrer jüdischen Familie aus Ostgalizien nach Wien gekommen. 13 1914/15, als die russische
13
Frontlinie immer weiter nach Westen vorrückte, flüch-
Sie wurde am
teten Zehntausende ostgalizische Juden aus den vom Krieg betroffenen östlichen Gebieten der Monarchie.
20. September 1899 als Tochter einer deutschsprachigen
Die damals 16-Jährige begann im Wintersemester
jüdischen Familie
1915/16 eine Ausbildung an der »Graphischen Lehr-
in Lemberg (Ost-
und Versuchsanstalt« in Wien, die sie nach einer Unterbrechung, im Schuljahr 1919/20 abschloss.14 Nach einer mehrjährigen Praxis beantragte sie Ende August 1922 den Gewerbeschein, am 30. März 1925 eröffnete sie schließlich ihr Atelier am Stubenring 18.
15
Mitte der 1920er Jahre war die Zeit für einen Geschäftsstart günstig. Die Nachwirkungen des Krie-
galizien) geboren, den Vornamen Hella nahm sie erst später an. In ihrem Briefkopf nannte sie sich aber weiterhin Helene Katz.
14 K. k. Graphische
ges waren abgeklungen, die Wirtschaft hatte sich
Lehr- und Versuchs-
einigermaßen erholt und das kulturelle Leben der
anstalt in Wien,
Stadt Wien blühte auf. In den Jahren zwischen etwa 1924 und 1930 gab man sich in Wien gern international, man übernahm ausländische Moden und Entwicklungen. Radio, Film, Tanz und Theater schlos-
Schüler-Verzeichnis, Wien: Selbstverlag, o.J. Für die Angaben danke ich Michael Ponstingl, Albertina.
sen sich in ihren Produktionen dieser Aufbruchs-
15
stimmung an. Der Krieg hatte auch die Ordnung
Auskunft Wiener
der Geschlechter grundlegend geändert. Manche Ateliers waren personell unterbesetzt oder gar ver-
Stadt- und Landesarchiv, 5. November 2008.
D i e F o t o g r a f i n Elly N i e b u h r - e i n P o r t r ä t
waist, Arbeitskräfte waren knapp. In den Jahren nach 1918 eröffnete eine ganze Reihe von jungen Frauen eigene Fotostudios. Einige von ihnen verfolgten die gemäßigte Moderne. Zu nennen ist etwa Trude Fleischmann, die 1920 ein Atelier in Wien eröffnete und bald zur gefragten Porträtfotografin des Wiener Geisteslebens (Loos, Altenberg, Kraus, Polgar, Zweig u. a.) sowie der Kunst- und Theaterszene wurde. In ihren Porträt-, Theater-, Tanz- und Aktfotografien, die in der Zwischenzeit auch in der illustrierten Presse erschienen, griff sie in Ausschnitt, Beleuchtung und Inszenierung moderne Strömungen auf, ohne sich allzu weit von den Traditionen des piktorialistischen Porträts zu entfernen. Eine Reihe weiterer Fotografinnen setzte in diesen Jahren ebenfalls auf eine vorsichtig modernisierte Bildsprache, etwa Dora Philippine Kallmus (Madame d'Ora), die bereits 1907 ein Atelier eröffnet hatte, Pepa (Josefine) Feldscharek, die als Porträt-, Mode- und Werbefotografin arbeitete, Edith Glogau, die als Porträt-, Mode- und Tanzfotografin tätig war, Olga und Adorjän Wlassics, die sich in ihrem Atelier Manasse auf (oft frivol-kitschige) Akte, Porträts und Montagen spezialisierten, Trude Geiringer, die zusammen mit Dora Horovitz ab Mitte der 1920er Jahre ein Atelier betrieb oder die Mode-, Tanz- und Gesellschaftsfotografin Kitty Hoffmann. Hella Katz, die ihre Bilder mehrmals in Kunstausstellungen zeigte, machte sich auch einen Namen als Ausbildnerin. Mehrere junge, vielversprechende Fotografen und Fotografinnen lernten und arbeiteten in ihrem Atelier, u. a. Hans Popper, Anton Josef Trcka 16
und auch Elly Niebuhr, die am 10. November 1936 ihre
J a h r e s z e u g n i s s e der
Lehrzeit begann. Sie belegte, parallel zur praktischen
»Fachlichen Fortbildungsschule der
Ausbildung bei Hella Katz, ab Herbst 1936 Kurse an
W i e n e r Photogra-
der »Fachlichen Fortbildungsschule der Wiener Photo-
p h e n z u n f t « an der
graphenzunft«. Diese waren Teil der Lehrlingsausbil-
G r a p h i s c h e n Lehr-
dung und wurden an der renommierten »Graphischen
und Versuchsanstalt, W e s t b a h n s t r a ß e 25,
Lehr- und Versuchsanstalt« in der Westbahnstraße 25
Familienarchiv v o n
abgehalten.16 Die Zeit an der »Graphischen« war für
Elly Niebuhr.
Elly Niebuhr wenig aufregend. Die Schule, so erinnert
21
22
Die Fotografin Elly Niebuhr - ein Porträt
sie sich, habe wenig künstlerischen Freiraum geboten. Das Einzige, was sie dort gründlich gelernt habe, war das Retuschieren. Im Lehrvertrag vom Spätherbst 1936 heißt es: »Die Lehrzeit dauert drei Jahre, das ist vom 10. November 1936 bis 9. November 1939.«17 Zu diesem Zeitpunkt konnte Elly Niebuhr noch nicht ahnen, dass sie weder ihre Lehre noch den Kurs an der »Graphischen« abschließen sollte. Das Rote Wien - Erste Reportagen Die frühesten Aufnahmen im Archiv von Elly Niebuhr stammen aus den Sommermonaten des Jahres 1937. Es sind nicht - wie man vielleicht erwarten könnte Abzüge von Porträts aus dem Atelier von Hella Katz, sondern Bilder ganz anderer Art: Sozialreportagen, die Elly Niebuhr während ihrer Lehrzeit auf eigene Faust machte. Diese Bildserien, die ihr offenbar sehr wichtig waren, denn sie hat die Negative mit ins Exil genommen, folgen einem klar umrissenen thematischen Faden. Sie fotografiert die sozialen Errungenschaften des - mittlerweile unterdrückten - Roten Wien: Kindergärten, Kinderspitäler, Familienasyle, aber auch Cemeindebauten, die die sozialdemokratische Stadtverwaltung in den 1920er und frühen 30er Jahren errichtet hatte. Der berühmteste dieser Bauten, der KarlMarx-Hof, war zwischen 1927 und 1930 im Auftrag der Stadt Wien als Wohnanlage errichtet worden.18
17 Lehrvertrag zwischen der Lehrherrin Hella Katz und Elly Niebuhr, ausgestellt in Wien, am 10. November 1936, Familienarchiv von Elly Niebuhr.
Das 150.000 Quadratmeter große Areal in Wien-Hei-
18
ligenstadt umfasste mehrere Höfe und weitläufige
Zur Baugeschichte
Gartenanlagen. Die monumentale Anlage mit ihren
und architektoni-
1382 Wohnungen war für 5.000 bis 6.000 Personen geplant worden. Innerhalb der großzügig gestalteten
schen Ausstattung des Karl-Marx-Hofes siehe Helmut Weihs-
Wohnanlagen befand sich eine Reihe sozialer Einrich-
mann: Das Rote
tungen: Bäder, Kindergärten, eine Mutterberatungs-
Wien. Sozialdemo-
stelle, ein Jugendheim, eine Zahnklinik, mehrere
kratische Architektur und Kommunalpoli-
Ordinationsräume für Ärzte, eine Apotheke, eine
tik 1919-1934, Wien
Krankenkasse. Weitere Gemeinschaftseinrichtungen
2002, S. 398 ff.
Die Fotografin Elly N i e b u h r - ein Porträt
Abb. 5 »Heiligenstädter Hof« (Karl-Marx-Hof), September 1937.
ergänzten das Angebot für die Bewohner: eine Bibliothek, 25 Geschäftslokale, Gaststätten und ein Postamt. Der ausgedehnte Baukomplex war zwar nicht das größte kommunale Bauprojekt des Roten Wien,