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German Pages 215 [220] Year 1900
A n d e r e Schriften des Verfassers. Die
hebräische
Sprachwissenschaft
16. J a h r h u n d e r t . Mit einem einleitenden Massora. Trier. S i g m u n d Mayer. 1892. Die
Anfänge
F . A. B r o c k h a u s .
der
hebräisohen
vom
1 0 . l>is z u m
Abschnitte ü b e r die
Grammatik.
Leipzig.
1895.
Die grammatische Terminologie
des Jehuda ben
David
Hajjug. N a c h d e m a r a b i s c h e n Originale seiner Schritten und mit B e r ü c k s i c h t i g u n g seiner h e b r ä i s c h e n U e b e r s e t z e r u n d s e i n e r V o r g ä n g e r . Wien, Carl Gerold. 1882. Leben
und W e r k e
des
AbulwalTd
Merwän
Ibn
Ganäh
( R . J o n a ) . Berlin. Emil F e l b e r . 1885. Die hebräisch-arabische
walid. W i e n . Carl Gerold.
Sprachvergleichung
des
Abul-
1834.
Die hebräisch-neuhebräisclie
und
hebräisoh-aramäisohe
Sprachvergleichung des AbulwalTd. W i e n . Cnrl G e r o l d . 1885. von
D'WIRN IBD W u r z e l w ö r t e r b u c h der hebräischen S p r a c h e A b u l w a l i d M e r w ä n Ibn Ganäh ( R . J o n a ) . A u s d e m A r a -
b i s c h e n IDR . H e b r ä i s c h e ü b e r s e t z t von J e h u d a I b n Tibbon. Z u m ersten Male h e r a u s g e g e b e n . 1 8 9 3 — 1 8 9 7 . Berlin. Calvflry & Co. Abraham
Ibn Esra als G r a m m a t i k e r .
Ein
Beitrag
Geschichte der hebräischen Sprachwissenschaft. i. E. Karl J . T r ü b n e r . 1882. }NNR
ISO.
Grammatik
der
hebräischen
R. Joseph Kimchi, zum e r s t e n Mal Verein Mekize Nirdamitn. 1888.
zur
Strassburg
Spraohe
herausgegeben.
von
Berlin.
D i e älteste T e r m i n o l o g i e der j ü d i s c h e n Schriftauslegung.
Ein W ö r t e r b u c h der bibelexcgetischcn K u n s t s p r a c h e der T a n n a i t e n . Leipzig. J . C. ELinrichs. 1899. Die jüdische Bibelexegese vom A n f a n g e des z e h n t e n bis zum Ende des f ü n f z e h n t e n J a h r h u n d e r t s . Trier.- S i g m u n d Mayer. 1892. Die
Bibelexegese
des Mittelalters- vor T r ü b n e r . 1892.
der
jüdischen
Maimtini.
Religionsphilosophie
Strassburg
i.
E.
Karl
(Fortsetzung' auf der vorletzten Soite des Umschlages.
J.
EIN
HEBRÄISCH-PERSISCHES
WÖRTERBUCH AUS
DEM VIERZEHNTEN
JAHRHUNDERT.
VON
D«. W I L H E L M
BACHER,
PROFESSOR AN DER LANDES-RABBINERSCHULE ZU BUDAPEST
S T R A S S B U R G i. E. KARL
J.
TRÜBNER. 1900.
Sonderaasgabe ans dem Jahresberichte der Landes-Rabbinerschnle zu Budapest für das Schnljahr 1899/1900.
Druck von Adolf Alkalav & Sohn, Pressburg.
Inhalt. Seite
Vorwort
1
I. Die Handschriften des Wörterbuches
5
I I . Salomo I). .Samuel aus Gurgiing (Urgendseh)
9
I I I . D i e Sprachkenntnisse Salomo b. Samuels
23
I V . Die von Salomo b. Samuel verarbeitete und benutzte Litteratur
31
V . Salomo 1). Samuels Wörterbuch
46
V I . Zur biblischen und talinudischen L e x i k o l o g i e
58
V I I . Sprachvergleichendes V I I I . Unbekannte
66
Wörter
I X . Grammatisches. D i e Verbalwurzel und ihre Veränderungen. X . Varianten zum Bibeltexte X I . Varianten zum Targumtexte X I I . Erklärung' einzelner Bibelstellen
75 .
96 10& 109 114
Inhalt des hebräischen Theiles. I . Proben aus dem Wörterbuche
3
I I . Zur biblischen L e x i k o l o g i e
9
III.
Zur talmudischen L e x i k o l o g i e
I V . Unbekannte W ö r t e r
23 44
Berichtigungen. S. 27,
Z. 4. St. aa. an. -
Sam. 3, 19. —
S. 35,
Z . 13. St. '1'B3 1. ' T B S . Ib. Anni. 1,
Schluss.
Anm. 1, -
S. 49,
St. 3, 6
S. 64, Z. 1. Yror 11, 6 erg. — S. 68, Z. 1. —
S
ib. z . 2. st. i. l. i v .
—
St. 24, 2
S. 58, Z. 6.
1. I.
Anm. 1,
1. 24 22. —
St. T
1. T
—
S. 69, Anm. 2, Z. 6.
DBJ1?«.
erg-
1. p l « 3 .
HD1 1. m e . Nach ^ 1 «
—
s . 8 8 . z . 5. st. on-i l. - i n e .
— s. 9 8 , Z . 15. 3U1 1. 31J\ —
Klammer ;
die
—
ebenso vor 1. a m m n .
Ib. Anm. 2
I V ) erg.
St. 60 1. 6. —
Nach Lesung erg.
— ib.
IV
z . 13.
s . 104, Anm. 4. Nach —
mit.
S. 106, —
Z. 7.
St.
s. 107, Z. 13.
'). — S. 108, Z. 4. Nach übersetzt erg. ein Komma,
Anm. 1. St. L . 1. S.
—
— S. 71, Z. 20. St, ,1303 1 ,1303-
80, Z. 16. St. 34 ib. 1. 341 b. — S. 81, Z. 1. Vor 266 b. erg.
St. p « 3
Ib.
Anm. Z. 10.
1. 3, 1.
S. 3 6 ,
Num. — Iii. Anm. 1. st. 1. Sam. 1. I I . Sam.
St. P. 1. Ps.
S. 70. Anm. 2. St. nDJ^K 1. —
S. 29, Z. 5. St. I I . Sam. 3, 18 Z. 7. St. Ht 1. "It. —
— S. 109, Z . 17. Streiche -]BB>1. —
Ib.
—
Z. 22.
St. 314 1. 14. Das I ) am Ende der Zeile gehört an den Schluss der folgenden, zu ^TK I. — . I b . Z. 23. St, 2 1. 32. — S. 111, Z. 7. St, ,-131303 1. ,131303. — 31, 39. —
Ib. Z. 23. St, i n j - 1. 115
—
S. 113, Z . 4. Vor Art. e r g . :
S. 1 1 8 , Anm. 4. „ S . d i e * gehört zu „Nachweise. —
Ib. Anm. 7.
St. «DIB 1. «OB- — i"!. 119, Z. 8. St. P]D3 1. f]n3. — Ib. Anm. 2. St. „zum s . 122, Z. 14. Streiche
").
— S. 123, Anm. 2. St. M n p l S 1. MI1 p I S - — S. 124, Anm. 1. St.
Herrscher machen" 1. „Herrschaft üben J
—
29
1. 19. — S. 126, Z. 17. St. ,13D 1. 1D3. — S. 129, Anm. 4. St. 23
1. 22.
— S. 130, Z. 20. St. m S 5 1. rnS5. — Ib. Z. 21 St. M i t l i t t 1. « f l B l t « . — S. 132, Z. 12. Am Schlüsse der Z. erg. VI. -
S. 133, Z. 15. St. ^ 3 1 1. ^on.
e). —
Ib. Anm. 6. St. V I 1.
p «
Vorwort. Das Wörterbuch, mit dem sich gegenwärtige Arbeit beschäftigt, ist einzig in seiner Art, sowol was seinen Inhalt, als was seine Herkunft betrifft. Es enthält die lexikalische Bearbeitung von mehreren Litteraturgebieten, die sonst in besonderen Wörterbüchern bearbeitet worden sind, indem es in einheitlicher alphabetischer Anordnung den Wortschatz der Bibel, des Targums, der talmudisch-midraschischen Litteratur und einiger anderer Schriften darbietet. Es ist ferner das einzige vollständige Wörterbuch mit persischer Uebersetzung des Schlagwortes ; deno von dem hebräisch-persischen Wörterbuche zur Bibel, das im 15. Jahrhunderte Moses Schirwäni verfasste und das ich vor eihigen Jahren beschrieben habe (s. Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 16. Jahrgang, S. 202 ff.), ist nur die zweite Hälfte erhalten. Aber auch seine Herkunft verleiht unserem Wörterbuche einen eigenartigen Reiz. Es stammt aus dem westlichen Rande Mittelasiens, aus einer Gegend, auf welche die jüdische Lit_ teraturgescbichte noch niemals das Licht ihrer Forschung hinzulenken Gelegenheit hatte..Das alte TJrgendsch (Gurgäng), noch heute eine blühende Handelsstadt Russisch-Turkestans, wird fortan unter den ehemaligen Stätten jüdischer Gelehrsamkeit zu nennen sein; denn dort verfasste Salomo b. Samuel das Werk, das bei allen seinen Mängeln den bedeutenderen Erzeugnissen der jüdischen Litteratur des Mittelalters ¡ingereiht werden darf und das Zeugniss ablegt vom Wissen und Können seines Verfassers und von den wissenschaftlichen Bedürfnissen des Kreises, für welchen es verfasst wurde. Ohne Zweifel ist dieses Werk eines der interessantesten B i e b e r , Ein hebr.-pers. Wb
1
Vorwort.
Literaturdenkmäler des Judenthums; denn es legt heute, nach mehr als einem halben Jahrtausende, ein beredtes Zeugniss ab von den geistigen Bestrebungen der jüdischen Bevölkerung eines Landes, das in der jüdischen Geschichte jener Zeit gar nicht genannt wird. Es zeigt uns persisch redende Juden in einer von Türken bewohnten Provinz des Mongolenreiches, die dem Studium der heiligen Schrift und der Traditionslitteratur eifrig obliegen und sich deren Inhalt in ihrer persischen Muttersprache klar zu machen bemüht sind. Das Hilfsmittel, das ihnen Salomo b. Samuel in seinem Wörterbuche zu diesem Zwecke bot, ist gleichzeitig ein Denkmal der von den Juden Transoxaniens im 14. Jahrhunderte gesprochenen persischen Sprache, deren Wortschatz sie in vollem JMaasse beherrschten und die sie in hebräischen Buchstaben mit anerkennenswerther Genauigkeit zu schreiben verstanden. Seinem nächsten Zwecke und seinem Inhalte nach wird Salomo b. Samuels Wörterbuch von der Litteraturgeschichte zu jenen Werken gestellt werden müssen, die um dieselbe Zeit, im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderte, als Hilfsmittel für das Bibel- und Talmudstudium weiterer Kreise innerhalb der europäischen Judenheit entstanden. Das „Makre Dardeke" für die Bibel, der „kleine Aruch" für den Talmud bieten in ähnlicher Weise, wie unser Werk, die Uebersetzung der registrirten Ausdrücke in die Landes- und Muttersprache. Aber abgesehen von dem bereits gekennzeichneten weitern Umfange der von Salomo b. Samuel verarbeiteten Litteratur enthält des Letzteren Werk Bestandteile, durch welche es, über die Bedeutung eines für seine eigene Zeit geschaffenen Hilfsbuches hinaus, sich zu dem Range eines Quellenwerkes erhebt. Diese Bestandteile sind die vielen — über tausend — Artikel, in welchen unbekannte Wörter verzeichnet und übersetzt sind, die man vergebens in den Wörterbüchern zur talmudischen Litteratur suchen wird. Einen Theil dieser „unbekannten Wörter", die im IV. Abschnitte des hebr. Theiles der gegenwärtigen Arbeit zusammengestellt sind, habe ich im VIII. Capitel theils als Entstellung oder abweichende
3
Vorwort.
Lesung bekannter Wörter erklärt, zumeist aber auf ihren Ursprung im Syrischen, Griechischen, Arabischen und Persischen und auf bekannte Wurzeln und Wörter des Hebräischen und Aramäischen zurückgeführt. Der andere Theil jedoch, — mehrere hundert Artikel — blieb unerklärt, und ich muss die weitere Arbeit an der Lösung dieser von Salomo b. Samuel seinem Wörterbuche einverleibten Räthsel dem Scharfsinne und der Gelehrsamkeit der Fachgenossen überlassen. Die ersten kurzen Nachrichten über Salomo b. Samuels Wörterbuch gaben Neubauer im Jahre 1866 und Steinschneider im Jahre 1875, auf Grund einer zur Sammlung Firkowitsch gehörenden Handschrift der kais. Bibliothek in St. Petersburg. Aus derselben veröffentlichte ich eine Artikelgruppe im Jahre 1896, als Anhang zu meiner oben erwähnten Abhandlung über das Wörterbuch Moses Schirwänis. Bald darauf konnte ich die Handschrift selbst, die mir von der Verwaltung der Petersburger Bibliothek gütig zur Benützung in den Räumen der hiesigen Universitätsbibliothek zur Verfügung gestellt wurde, mit Müsse studiren. Ich hatte mich eben davon überzeugt, dass die als Unicum geltende Handschrift nur einen Theil des Werkes enthalte, als ich auf unerwartete Weise weitere Handschriften desselben erhielt. Im Herbste 1897 kam der gelehrte Bibliophile, Herr Elkan N. Adler in London auf seiner Heimreise von seinen in Bochara verbrachten Sommerferien nach Budapest und hatte die grosse Freundlichkeit, einige der in Bochara erworbenen hebräisch-persischen Handschriften in meinen Händen zu lassen. Unter denselben fanden sich zwei grosse und ein kleineres Bruchstück von S. b. S.'s Wörterbuche, welche die Petersburger Handschrift glücklich ergänzten. Auf Grund dieser Handschriften, deren Beschreibung im I. C'apitel gegeben ist, konnte ich mir eine vollständige Abschrift des Werkes anfertigen und dieses in seinem ganzen Umfange durchforschen. Die Ergebnisse meiner Beschäftigung mit dem Wörterbuche bringe ich hiemit in die Oeffentlichkeit, nachdem ich schon bisher einige Einzelheiten aus ihm mitgetheilt habe (Revue 1*
4
Vorwort.
des Études Juives, X X X V I I , 143—145 ; J . Qu. Review, X I , 344 ; Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, L U I , 114; Keleti Szemle, Revue Orientale, I, 1. u. 2. Heft). Die Untersuchung dessen, was aus unserem Wörterbuche für die neupersische Wortforschung zu lernen ist, behalte ich mir für später vor, und auch andere interessante Einzelheiten, die noch aus seinem reichen Inhalte hervorgehoben werden können, bleiben für künftige Veröffentlichungen. Einer Herausgabe des ganzen Werkes steht sein grosser Umfang im Wege. Die persischen B e s t a n d t e i l e der im Hebräischen Theile und auch innerhalb der einzelnen Capitel mitgetheilten Texte habe ich in hebräischer Schrift gegeben, wie sie in der Handschrift selbst zu lesen sind. Wem das Persische nicht fremd ist, der wird ohne Schwierigkeit das Wortbild in der hebräischen Transcription erkennen. F ü r die zum hebräischen Alphabet im Persischen (und Arabischen) hinzukommenden Buchstaben sind die mit üblichen Zeichen versehenen Buchstaben verwendet , 2, f , n). Ein aus den Handschriften übernommenes Zeichen ist % das am Schlüsse eines mit dem nächsten Worte im Genetivverhältnisse verbundenen Wortes steht ( = i, î). Mit L . ist Levy's Neuhebräisches und chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim, mit V. das persische Wörterbuch von Yullers, mit P. S. das syrische Wörterbuch von Payne Smith bezeichnet; Löw's Aramäische Pflänzennamen sind oft nur mit dem Namen des Verfassers citirt. I I . Th. bezeichnet den besonders paginirten Hebräischen Theil dieser Arbeit.
I. Die Handschriften des Wörterbuches. 1. P . Nr. 75 der Sammlung F i r k o w i t s c h in der kais. Bibliothek zu St. P e t e r s b u r g . Auf diese Hs. machte zuerst N e u b a u e r aufmerksam in seiner Schrift: Aus der Petersburger Bibliothek (Leipzig 1866), S. 149 f. Eine kurze Notiz gab S t e i n s c h n e i d e r in der Hebräischen Bibliographie, XV. Band (1875), S. 37. Beide drucken die unten folgende Nachschrift ab. Ein grösseres Stück aus der Hs. (die Gruppe Kl) gab ich mit einer Erklärung desselben heraus in der Zeitschrift für die altt. Wissenschaft, Jahrg. 16 (1896), S. 2 4 2 - 2 4 7 . Vgl. ib. Jahrg. 17, S. 200. Dei 87 Blätter starke Codex enthält nur einen Theil des Wörterbuches ; einzelne Blätter sind an unrichtige Stelle gesetzt. Das erste Blatt beginnt inmitten des Artikels p'rn«. Fol. 9 b schliesst mit dem Art. "ps, Fol. 10 ist umgekehrt eingeheftet; denn 10 b, mit dem Schlüsse des Art. noJ II beginnend, gehört vor 10a. Der Buchst. T beginnt 12 a und bricht 15b mit Art. JH ab. 16 a beginnt mit Art. non, und der Schluss des Buchst, n steht 17 a. Ein Theil des Buchst, n jedoch (von ein bis nan) ist irrthümlich mitten in den Buchstaben n gesetzt worden, nämlich auf Fol. 21 a b, welches Blatt demnach zwischen 15 und 16 zu stehen hätte. Die wenigen Artikel des Buchst, i stehen 17 a ; ebendaselbst beginnt t und reicht bis 20a. n: 20a—28b. Jedoch fehlen die Artikel jn II— m i n ; 28b gehört vor 28a. Vom Buchstaben o (28a—31 a) fehlen die Artikel pts bis nie. Buchstabe > ist vollständig: 31 a—35 a (34 gehört vor 33). Vom Buchst. 3 ist nur der Anfang vorhanden: 83 bis na (35 ab, die zweite Seite ist zum Theile unleserlich); vom Buchst. b> nur das Ende : nW?
6
Die Handschriften des Wörterbuches.
bis (36 a—38 b). Buchst, o ist ganz vorhanden (38 b — 54 a, die Blätter 44 bis 49 sind jedoch sehr stark beschädigt und nur theilweise leserlich), vom Buchst. 3 der grössere Theil, bis DJ (54 a—58 b ; 58 — iTOJ bis Di — ist defect). Die Buchstaben D bis ¥ fehlen ganz. Yon 59 a bis 87 a steht der Schluss des Werkes, vom Art. angefangen. Der am Schlüsse stehende Reimspruch: fjtt 1JM t w n a }1>"D1 « a m "['13 gehört zum Werke selbst, denn er findet sich auch in Hs. A 2 (nur statt « p n e j pj> tt>na). Es folgt dann in P. die bereits von N e u b a u e r und S t e i n s c h n e i d e r veröffentlichte Nachschrift: 'ai ain -o naf?e> m?pa ntsian -vyjtn nayn anai Onatpa p r a ian bs p-insi p j x icd nr o"/idj .'rrrr^'t i>8iai2> Tj?a n n o r pja1? 'to-fiTK nan nait£ nan enn Kim Dieser Nachschrift des Verfassers folgt ohne Intervall die dos Abschreibers: >bjf aiü JB'O ina*»' iT 'BJtl? iratfa YiaXDl npa 'V P' IMBI lDTOl lKIlp i'a Dann auf besonderer Zeile: B"D PtP'i?« vbü nso |DK. Der Abschreiber hiess also E1 i s c h a. Jedoch sind in der Hs. deutlich zwei Hände zu unterscheiden; von der einen rühren die Blätter 1—9, 36—43, 50—57, 59—74, 77—87 (auch die Nachschrift), von der anderen die übrigen Blätter her. 2. A 1 . Nr. 4 4 a der Sammlung E l k a n N. A d l e r s (J. Qu. R. X, 595). Die Blätter sind 187 2 Cm. lang und 127s Cm. breit, mit 19—22 Zeilen auf jeder Seite. Das Werk beginnt X b mit den Worten, die den T i t e l des Wörterbuches bieten: itt>s ot>a rur^an nsD ainai? 'rrm« najym n^inrt. Die Hs. enthält den grössten Theil des Werkes. Es fehlt der Schluss des Buchstaben a (211b schliesst mit Art. p m o ) , der Anfang des Buchst, j (212 a beginnt mit Art. III), der Schluss des Buchst, f und der ganze Buchstabe n, da die letzte Seite (355 b) mit Art. not£> H l schliesst. ') L. K3B>i. N e u b . und S t e i n s c h n . geben: ri2B>3. Doch ist nur das aram. Wort am Platze. Auch M o s e s S c h i r w ä n i schreibt in der Nachschrift seines Wörterbuches xatt>3 "I. ') So, nicht f j i u n j (wie ich Z. A. T. W. XVI, 242 nach SteinseUn. geschrieben habe) hat diu Hs.
Die Handschriften des Wörterbuches.
7
Auch an dieser Hs. sind zwei Schreiber thätig gewesen. Von der einen, zierlicheren Hand rühren her die Blätter 1—8, 32—41, 179—181, 186—211, alle übrigen Blätter von der anderen Hand. Die von der zierlichen Hand stammenden Blätter haben zuweilen am Margo Noten in arabischer Schritt (36 a, 41 b, 194 b, 207 a). 3. A 2 . Nr. 44 c der Adler'schen Sammlung, I 6 y 2 Cm lang und 12 Cm. breit, mit 26 Zeilen auf jeder Seite, durchaus in derselben Schrift. Bl. 1 enthält ein Stück des Buchst, n ]n 1 ^3 ^yi HB' JD'DI 31Ö }D'D V ?? K,T1 p'Tifll Ip'H P|D1' [3 ilTiT ¡3 3pjT i'KW. Obwohl nicht klar ist, was das vor ^K'np stehende Wort zu bedeuten habe, kann doch als zweifellos angenommen werden, dass die Hs. von U z z i e l M o s e s b. David b. David b. David für den frommen und angesehenen J a k o b b. J e h u d a b. Joseph verfertigt wurde. Er vollendete die Abschrift an einem Freitag des Monats Kislew im Jahre 1802 der seleucidischen Aera, also 1490 der christlichen Zeitrechnung. i) Nach den Reimworten setze ich Punkte. «) D. h. Tempel und Altar. ) Da ItPK durch das folgende V überflüssig ist, ist das wol ein Lapsus statt HCD: „Moses, der auch Jekuthiel hiess." 3
*) D. i. n"?D ,nxj ,|DK. S. oben S. 6, Z. 18.
8
Die Handschriften des Wörterbuches.
4. A s . Yor A 1 enthält Cod. 4 4 a der Adler'sehen Sammlung 2 4 Blätter aus einer schönen Abschrift unseres Wörterbuches, und zwar aus den Buchstaben 3, 3, 1 und n. Die vier Handschriften bieten die Möglichkeit, das ganze W e r k kennen zu lernen ; beträchtliche Stücke desselben sind nur in A 1 erhalten. Folgende Uebersicht zeigt, in welchem "Verhältnisse die Handschriften an der Erhaltung des ganzen Wörterbuches betheiligt sind : '3«—3K A 1 . — KJUP38—'"38 A 1 A 2 . — p'm«—HK A 1 . — •pK—pnn* P A 1 . — 13—1"1K A 1 . — 13 A 1 A s . — «Tu—pi'3J A 1 . — n a : — . t u a 1 A3. — ^pj — nea P A 1 A s . — n r u — n ^ w P A 1 . — m — n v u P A 1 A 3 . — SÖ'H—m P 1 1 3 1 2 s A . — 221—KB'H p A A . — jn—331 P A A A . — bpt— j n A 1 A 2 A 8 . — a m - b p i A 1 A 3 . — Bin—mn A 1 . — an—am P A 1 . — mm—an A 1 . — pts—mm P A l . — n i e — p a A l — t t — n i o P A 1 . — « a s — t v P A 1 A2. — oni»—(»33 A 1 A 2 . — m n n n — P A 1 A 2 . — ^spo— bd A 1 A 2 . — pm.a—i>3po P A 1 A 2 . — u — p m a P A 2 . — m s j — u P A 1 A 2 . — ^tsp — nisj A1 A 2 . — n o r - ^ p P A l A*. — r r i — n e » P A 2 . — non — i r r A*. — non bis Ende P A1. P . scheint die älteste der vier Handschriften zu sein. Zwischen ihr und den anderen beiden Haupthandschriften ( A 1 und A 2 ) giebt es viele Verschiedenheiten, sowol in der Schreibung einzelner Wörter, als im Contexte mancher Artikel. In der Regel stimmt A 1 mit A s gegen P überein. A 3 schliesst sich an A 1 an. Fehler, die vom Abschreiber herrühren und die beweisen, dass dieser nicht überall verstand, was er schrieb, finden sich in allen Handschriften, auch in P . Ebenso sind in allen einzelne Artikel oder Artikelreihen aus Versehen ausgelassen. Auch in der Schreibung persischer Wörter zeigen sich Verschiedenheiten. So schreibt z. B. A 1 p8»13, öffnen, für pKttia in P ; Laub, st. Jii3. Das geht auf dialektische Eigenthümlichkeiten in der Aussprache des Persischen zurück. Im I. Abschnitt des Hebr. Theiles sind Proben verschiedenen Partieen des Wörterbuches abgedruckt,
aus mit
Salomo b. Samuel aus Gurgàng.
9
Angabe der von den Handschriften gebotenen Varianten. Die übrigen Abschnitte des Hebr. Theiles enthalten sachlich geordnete Auszüge, ebenfalls mit Angabe der Yarianten. II. Salomo b. Samuel aus Gurgang
(Urgendsch).
Namen, Heimat und Zeit des Verfassers unseres Werkes lernen wir nur aus seiner Nachschrift zu diesem, wie sie das Petersburger Manuscript enthält 1 ), kennen. In dem ganzen grossen Werke findet sich sonst keine Angabe oder Andeutung über seine Lebensverhältnisse. Wir dürfen gewiss annehmen, dass die Stadt, in welcher er am Neumonde des Tammus im J. 1339 sein Wörterbuch vollendete, auch seine Heimat war. Die Stadt G u r g a n g , arabisch Gurgänija, türkisch Urgeng, wird von dem arabischen Geographen A l - M a k d i s i (Al-Mukaddasi), am Ende des 10. Jahrhunderts, als Hauptstadt des chorasanischen (cisoxanischen) Theiles der Provinz C h w ä r i 8 m (oder Cbähresm) bezeichnet2). Heute noch ist Urgendsch (oder Urgundsch) der grösste Ort des Chanates C h i w a (wie das ehemalige Chwärism nachher genannt wurde) in RussischTurkestan und in Folge seiner glücklichen Lage Wohnsitz aller Kaufleute Chiwa's, welche Handel nach Russland, Persien und Afghanistan treiben. Von der Provinz, in welcher Gurgang liegt, heisst es bei A. v. K r e m e r in seiner Beschreibung der Provinzen des Chalifenreiches*): „Man exportirte von dort vorzüglich Baum- und Schafwollstoffe. Die Bewohner wurden als sehr wohlhabend geschildert. Sie hatten nach I s t a c h r y ihre eigene Sprache (osttürkisch). Das Land producirte weder Silber noch Gold und die ganze Wohlhabenheit beruhte auf dem Handelsverkehr mit den türkischen Stämmen." Diese Schilderung, welche sicherlich auch für die Zeit Salomo b. Samuels ihre Geltung hat, macht eine be') S. oben S. 6. -) S. S p r e n g e r , Die Post- und Beiserouten dos Orients (Leipzig 1864), S. 32. 3) Culturgeschichte des Orients unter den Chalifen, I, 330.
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Salomo b. Samuel aus Gurgáng.
sonders hervorstechende Eigenschaft seines Wörterbuches verständlich : die in diesem sich kundgebende Kenntniss der R e a l i e n , der verschiedensten Erzeugnisse der Industrie und der Gegenstände des Handels. Auch die Yertrautheit mit der t ü r k i s c h e n S p r a c h e , die Salomo b. Samuel zeigt und die auch seinen persischen Wortschatz beeinflusst, ist aus der Angabe über die Sprache der Chwärismier und ihren Yerkehr mit den türkischen Stämmen leicht erklärlich. Er selbst sprach P e r s i s c h als Muttersprache und wir dürfen ohne weiteres annehmen, dass in Gurgäng eine Gemeinde persisch redender J u d e n ansässig war, obwol sonst nichts über diese Ansiedelung bekannt ist. 1 ) Die Thatsache, dass S. b. S. ein solches Werk, wie es sein Wörterbuch ist, unternahm und vollendete, darf gewiss als Zeugniss für den Bildungsgrad und die geistigen Interessen der Gemeinschaft gelten, zu deren Belehrung er das Werk verfasst hat.2) Chwärism gehörte damals zum Chanat von Tschagatai, einem Theile des grossen, von Dschingis-Chän begründeten M o n g o l e n r e i c h e s ; und die Grundsätze religiöser Toleranz, welche die mongolischen Herrscher befolgten, werden auch den jüdischen Einwohnern dieser Länder zu Gute gekommen sein 8 ). Die Unruhen und Kriege, welche häufig genug im *— ') B e n j a m i n v o n T u d e l a (ed. Asher p. 82, s. II. Band, S. 169) erwähnt Chiwa, die andere Hauptstadt von Chwärism, als rta^a und giebt an, dass dort an 8000 Juden wohnen. Daran knüpft er die folgende Bemerkung: mj1B>'j m m D 3 ¡T^K ai»2 minD p H TJTI HT11K1 DT 1 r o m f i S KTIl D ^ n . Das stimmt sehr gut zu den Angaben bei Kremer. ') M a i m u n i in seinem Sendschreiben an die Gemeinde von L u n e l (Ozar Nechmad II, 4; Kobez II, 44a) sagt: OHE* D^lSjn '"ljili nt5B>B5 ptnjn ansatp m i r o p n p ^xycB" m a . G r ä t z (G. d. J. v p , 320) übersetzt das so : „Diejenigen, welche unter den Türken und Tataren wohneD, haben nur die Bibel und leben nach ihr allein." Jedenfalls war es, wie S. b. S.'s Wörterbuch beweist, hundert Jahre nach Maimüni anders geworden. 3 ) S. V a m b e r y , Geschichte Bochara's, I, 156, Anm. 1 : „Es wird behauptet, die Juden wären von diesen Privilegien — der Steuerfreiheit der Priester — ausgenommen gewesen; doch scheint mir dies nur eine Erfindung der mohammedanischen Schriftsteller zu sein, denen
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13. und 14. Jahrhunderte Transoxanien verheerten 1 ), haben den Wohlstand der engeren Heimat unseres Autors gewiss nicht auf die Dauer zerstört. Und das Werk S. b. S.'s darf als Denkmal einer friedlichen Epoche betrachtet werden, in der ein gelehrter Autor die Müsse für eine solche Arbeit fand und in der das Bedürfniss für dieselbe vorhanden war. Ein einziges Mal nimmt S. b. S. die Gelegenheit wahr, um von einem persönlichen Erlebnisse zu sprechen, das er auf originelle Weise zur Bibelexegese verwerthet. Im Artikel über non, Ezech. 8, 14, sagt er: „Das Wort bed. einen Götzen. Es giebt einen Götzentempel, wohin eine Frau, die nicht schwanger wird, sich begiebt und dort vor dem Götzen weint; die Priester aber machen eine Zauberceremonie, und sie wird schwanger, wie ich das in Jugür und Chatäi gesehen habe" 2 ). Jugür und Chatäi ist das Land der U i g ü r e n und C h a t ä i e n, und der Götzentempel, von dem S. b. 8. spricht, ist ein b u d d h i s t i s c h e s Heiligthum; denn der Ausdruck für Priester, den er hier anwendet ( t u i n a n , sing, tüin), ist derselbe, mit dem nach dem Zeugnisse R e s c h i d e d d i n s , seines älteren Zeitgenossen, in der Sprache der Uiguren die Lama's, die "Verehrer Buddha's bezeichnet werden 3 ). Frauen, welche weinend Kindersegen erflehen und denen derselbe durch die Zauberkunst der Buddhapriester zu Theil wird, erinnerten S. b. S. an die Yision Jecheskels und er verstand bekanntlich die Juden mehr als Alles verhasst waren, denn dass die mongolischen Herrscher China's und Persiens in Keligionssachen volle Toleranz pflegten, ist zur Genüge bekannt." — Es sei auch an E e s c h i d e d d i n , den berühmten Wesir und Geschichtschreiber der persischen Mongolenherrscher erinnert, dem seine jüdische Herkunft nicht den Weg zu den höchsten Staatsämtern versperrte. S. H a m m e r P u r g s t a l l , Geschichte der Ilchane II, 8 0 ; Y u l e , Cathay and the way thither, p. 254. ») Eine Plünderung von Gurgendsch H a m m e r - P u r g s t a 11, a. a. 0 . I, 272.
DITT
erwähnt bei
) (A» [ncsK) fno^K ^ -ot n a r e m nx maao nia DKJ tidji uaian: "Hid [(«"im t w d n a B"DI -ni-ro w - i w n n: xttäi n r [ n j jwiä " i w n (AS ¡re-osi). 2
tnew
im .T. 1272
s
) Angeführt bei V u l l e r s I, 4 8 4 a .
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die Worte tlBflfl fl8 J"il33ö o»JM s o : Frauen, die weinend den Tammus anflehen. E r hat offenbar in diesen Buddhatempeln Stätten der Sittenlosigkeit kennen gelernt. Darum dienen sie ihm auch zur Erklärung des biblischen Ausdruckes D'jon (Je^. 17, 8), den er wahrscheinlich aus Don. in dem aus J e s . 57, 5 sich ergebenden Sinue, erklärte. Im Art. fort sagt e r : Dieses W o r t bedeutet einen „Götzentempel, in dem man Unzucht treibt. Jede Frau, die kein Kind bekömmt, geht dorthin und wird schwanger; man sagt, dass ihr der Götze ein Kind gegeben hat. W i e das in Chatäi und Jugur der Fall ist" 1 ) Das Targumwort, mit dem D'JDH übersetzt wird, nämlich S'DJD'Jn, erklärt S. b. S. jedoch nicht als Götzentempel; sondern es bedeutet nach ihm „die Götzenbilder Nimrods, die man in Chatäi und Jugür anbetet; dieselben haben Schellen" 8 ). Die in den B u d d h a t e m p e l n der Uigüren und Chatäien befindlichen Götzen sind ihm also Götzen N i mr o d s . W i e er zu dieser Annahme kam, lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthen. Die Gestalt des indischen Religionsstifters, von dem er wol dunkle Kunde bekommen hatte, floss ihm mit der Gestalt des biblischen Nimrod zusammen. Denn in diesem sah er auf Grund agadischer Aussprüche und der Etymologie des Namens den Stifter des von Gott abgefallenen Heidenthums 3 ). Ferner ist Nimrod der Sohn Kusch's (Gen. 10, 8), und Kusch wird von unserm Autor auf Grund des Targums zu Jer. 13, 23 mit I n d i e n erklärt 4 ). So war es nicht schwer, Nimrod mit dem indischen Buddha zu identificiren und in des Letztern Tempel die Götzenbilder Nimrods zu erkennen. Die von ihm erwähnten S c h e l l e n an diesen Bildern fand S. b. S. beson) n n »5;k n n x ,-u ,iia 13 yi im mc w ^Sk m r ms |on fAi jiDH) i m n r i '•xtsä n 13 pJiS . i s t nia k t i ma 13 1^121 m r [ncas. l
Daran fügt er noch die Bemerkung, dass nach einer andern Ansicht DiJCn Solche bezeichnet, die mit Knaben Unzucht treiben pt7ip"' V3
¡ ¡ r a ^ s lyäKS1) a
) u i m d u i : n c i c id i i r i ' « B s n 13 m o j ^ n m a . Im Art. 111DJ: i r a BJH T1B.11 IlCtP BB> Sj?. Vgl. Erubin 53 a, Pesachim 94b. ') A1 : HP13 Hin '21 Hin »13. A ! : 1113,1 1»13 l i m 'J » 1 3 .
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ders charakteristisch. Deshalb ist ihm das in Jesaja 18, 1 erwähnte Land, indem er d'BM mit „Schelle" erklärt (vgl. Ps. 150, 3), das Land, in welchem er jene Götzenbilder kennen lernte, das „Land der Schellen," Jugür und Chatài 1 ). Offenbar verstand er die Worte „jenseits der Ströme Kusch's" ebenfalls im Sinne der erwähnten Auffassung, wonach Kusch Indien sei, also : jenseits der Ströme Indiens, d. h. nördlich von ihnen. Denn das östliche Turkestan, in dem man — südlich vom Thian-Schan (dem Himmelsgebirge) — das Land der „ U i g ü r e n und C h a t à i e n " , von dem S. b. S. spricht, zu suchen haben wird, liegt nördlich vom Indus und seinen Nebenflüssen. Während seines Aufenthaltes im Lande der Uigùren und Chatàien 8 ) lernte S. b. S. auch ein nützliches Werkzeug kennen, den Heber. Das Mischnawort für Heber erklärt er nämlich mit einem türkischen Worte (jaldamah), das er ohne Zweifel bei den Uigùren gehört hatte, das sich aber in den türkischen Wörterbüchern nicht findet3) ; und dann giebt er an: „Mit ihm zieht man Wein oder Arac aus dem Passe, wie es die Uiguren und Chatàien thun" 4 ). Der Gebrauch des Hebers scheint demnach in der Heimat unseres Autors unbekannt gewesen zu sein ; vielleicht war in ihr unter dem Einflus8£ des herrschenden Isiàm das Weintrinken überhaupt verdrängt worden. Von den Uigùren berichtet R e s c h i d e d 0 WDSI n ? I'JIMT D^bjs SaSs. ) Ueber die stetige Verbindung der beiden Völkernamen bei S. b. S. s. meinen Aufsatz : Osttürkisches aus einem hebräisch-persischen Wörterbuche in der von K u n o s und M u n k ä c s i herausgegebenen Zeitschrift: „Keleti Szemle" (Retue Orientale) I. Band, 1. u. 2. Heft Einige der hier gebrachten Einzelheiten sind auch dort besprochen. 3 ) S. Keleti Szemle I, 33. 2
4 ) " o u r (A 2 n a i ^ i ) nm*?"1 (Kelim i x 2 ; x i v , 2) hdibs n p r e -lir -O |JM1Ä 3015 'X (A» ">11) I i « ^333 tr HlS , B n 1031 I " D313 105 "13313 i»B5l. Dor zweite Ausdruck für Heber, HpIPD 0313 (Kelim X, 8),
hier p - D313, wird in einem besonderen Artikel ebenfalls erklärt und mit dem türkischen Worte übersetzt. Auch der dritte Ausdruck, "EH, richtiger , 01 1 T, s. Erubin 104 a, bekömmt seinen Artikel, der aber bloss die Wiedergabe mit dem türkischen Worte enthält 0 3 n n n C T ^ ) .
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d i n, dass es in ihrem Lande guten Wein gebe 1 ); und von den Bewohnern Ost-Turkestans meldet ein c h i n e s-i s c h e r Bericht des 18. Jahrhunderts, dass sie dem berauschenden Trünke sehr ergeben seien 2 ). Ob Salomo b. Samuel ausser der Reise in's Land det „Uigüren und Cbatäien" auch andere Reisen unternommen hat, lässt sich seinem Werke nicht entnehmen 3 ). Denn die Kenntniss r o m a n i s c h e r (meist italienischer) Ausdrücke, die er in seinem Lexikon verwerthet 4 ), beweist nicht den Aufenthalt in Ländern romanischer Zunge. Einige dieser Ausdrücke lernte er, wie nachweisbar ist, aus den Schriften N a t h a n b. J e c h i e l s und R a s c h i ' s kennen, andere kann er von europäischen Kaufleuten, die nach Turkestan kamen, vernommen haben. Da er Raschi nur kurz als „Salomo den Franzosen", ohne einen Ehrentitel, anfuhrt, scheint er keine richtige Vorstellung von der Bedeutung und dem unvergleichlichen Ansehen des grossen Commentators besessen zu haben. E r citirt nur Raschi's Commentar zum Pentateuch, hat aber vielleicht auch den zum Talmud gekannt. Der anonyme persische Commentar zum Buche Samuel, dem ich eine eingehende Abhandlung gewidmet habe 5 ) und der zum grössten Theil in Auszügen aus dem Commentare Raschi's besteht, stammt wahrscheinlich aus derselben Zeit, wie unser Wörterbuch, und seine Heimat kann von der Salomo b. Samuels nicht entfernt gelegen sein. ») S. Y u l e , a. a. 0., S. 178. ) S. R i t t e r s Erdkunde VII, 462. Derselbe Bericht erwähnt auch den von den Bewohnern Ost-Turkestans aus Gerste u u d Hirse bereiteten Arac; ferner ein aus gemahlener Hirse bereitetes berauschendes Getränk, dass sie Bakssun nennen. Das vor. S., Anm. 4 1JJ3 genannte Getränk bedeutet nach Vullers I, 255 a : potus ex oryza, milio, hordeo, similibus paratus. s ) Die Angabe über die mit Inschriften versehenen Ziegelsteine, in den Ruinen des Königspalastes von B a b e l (Art. "JO'TB ! ¡"1X0 ¡"Ijnyi UUISUJ litnn 7333, s. Näheres Z. d. D. M. G. LIII. Bd., S. 114) muas nicht auf Autopsie beruhen. 4 ) S. das folgende Capitel. 5 ) S. Zeitschrift der D. M. G., Bd. LI, S. 392—425. 2
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Ueber die Zustände der jüdischen Gesammtheit, welcher S. b. S. angehörte, findet sich keine Andeutung in seinem Werke. Nur einmal spricht er von U n g l ä u b i g e n (Minim), welche die religiöse Pflicht, sich in das Schaufäden-Gewand (den Betmantel, Tallith) ganz einzuhüllen, nicht anerkennen. E r widerlegt diese „Ungläubigen", unter denen wol nicht die Karäer zu verstehen sind, mit der Darlegung der Bedeutung des Yerbums das Deut. 22, 12 angewendet ist. Dieses Yerbum zeigt an, dass der Kopf gänzlich zu verhüllen sei 1 ). — Die K a r ä e r hält er für identisch mit den Sadducäern • denn im Artikel p m erklärt er dieses Wort mit mpn f ' K . Hingegen versteht er unter j'D bes. den philosophischen Ungläubigen ; denn er übersetzt das Wort mit arab. n n i d a h r i, eigentlich Anhänger der Lehre von der Ewigkeit der Welt*). Das Wort Dlip'BS übersetzt er ebenso und auch noch mit p'TM, z e n d i k , der persischen Bezeichnung des Ketzers. Merkwürdig ist, dass er fjtt»K (Dan. 2, 2) mit „Philosoph" (PpD^D) oder „Zauberkundiger" erklärt 9 ). Eine interessante Anspielung auf einen religiösen Gebrauch des I s l a m findet sich im Artikel D'^iplö (Mercurius, Sanbedrin V I I , 6 ) : „Es ist ein Götue, dessen Cultus im Steinewerfen besteht, wie man in Mekka thut" 4 ). Bezeich>) Art. ppj I I und ,1BJH5 L S. den Text im Hebr. Th. III, 2, N. 19. Zu den Worten 1BBIT 1J) 12 P]BJTJ * n m t f vgl. die Erklärung B. C h a n a n e l s zu Moed katon 2 4 a : Aruch, III (Kohut VI, 187b) lir'jtsa 1» iriBJina IBtaim ljpt 1DDB> ,"I03C. Die von S. b. S. als ketzerisch verpönte Ansieht findet sich auch bei rabbinischen Autoritäten, welche das Verhüllen des Kopfes nicht für obligatorisch halten. S. Tur, Orach Chajim c. 8 Anfang. 2 ) Ueber die D a h r i t e n (auch soviel wie Atheisten, Materialisten) s. K l a m r o t h , Jaqübi's Auszüge aus griechischen Schriftstellern, Z. D. M. G. XLII, 37 ff. S c h r e i n e r , Studien über Jeschua b. Jehuda S. 64 f f . — S a ad j a findet sie in Hiob 22, 15 erwähnt; s. seine Ueberaetzung dieses Verses und den Anfang der Einleitung zum Jezira-Commentar. A b u l w a l i d findet eine Abweisung der Dahriten in Jes. 66, 22. S. mein : Leben und Werke des Abulwalid, S. 8, A. 49. 3 ) Vgl. Vullers II, 702 a : „met. technarum structor, impostor." *) -t«i3 n s a a "o jwiä "im ¡ j d k ^ j k j : d 3 ^ r o i ä o rj>. Ueber diesen Gebrauch des Steinwerfens in Mekka heisst es bei A. M ü l l e r ,
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nend ist, dass S. b. S., nachdem er unter dem mit „Bildwerk, Malerei" übersetzten Artikel ri'StPö folgende Stellen vereinigt bat: Lev. 26, 2, Ezech. 8, 12, Jes. 2, 16, Prov. 25, 11, einen besonderen Artikel für Nnm. 33, 52 giebt und an dieser Stelle, dem Targum folgend, n'5B>a im Sinne von Götzentempel auffasst und mit dem ähnlich lautenden m a s g i d (TiDD)i Moschee, übersetzt. Mit demselben "Worte übersetzt er auch das talmudische Lehnwort für Theater, indem er die „Theater" als Cultusstätten des Heidenthums versteht 1 ). Das Lehnwort für Circus übersetzt er ähnlich mit „Feuertempel" 2 ). Das aus sxxV/icmc stammende persische Wort für Kirche wendet S. b. S. an bei der Wiedergabe eines talmudischen Ausdruckes für heidnische Tempel 8 ). Seiner unfreundlichen Gesinnung gegen die c h r i s t l i c h e n Yölker leiht er im Art. n"D VII Ausdruck. Das "Wort bezeichnet die „Pranken, die Söhne Esau's, welche zur Ausrottung verurtheilt sind, weil sie aus dem Munde Abrahams, Isaaks und Jakobs — die wahre Lehre — gehört, aber nicht von ihnen gelernt haben"4). Aehnliche Tendenz zeigt Artikel IBS*: In Gen. Der Islam im Morgen-und Abendland. I, 202: „Dann sammeln die Wallfahrer sich am östlichen Eingang des Thaies (von Mina) vor einer Art Säule oder Altar, auf welchen jeder Einzelne sieben kleine Steinchen zu werfen h a t ; dieselbe Ceiemonie wird bei einer ähnlichen Säule in der Mitte und an einer dritten Stelle am Ausgang des Thaies wiederholt, in Nachahmung, sagen die Theologen, von Abrahams Beispiel, der auf das Anrathen des Engels Gabriel hier einst den Teufel, als er ihm den Durchgang versperren wollte, auf solche Weise verjagt hat." ») (SCITira p.) ¡OT3DO Jiunttn. — Ferner: T5DD Xttiri. Merkwürdigerweise folgt diesem letzteren Artikel ein zweiter: [KriDiKD'ariKttin. Der Plural wird also im Sinne von „Krankenhaus" verstanden. 2 ) HXJBTIK n n o p i p (In P. fehlt dieser Artikel). In anderer Schreibung dasselbe Wort: n » 5 ÜT r j n « 5 1XD13 filXDpip, also „Schenke" (caupona, Y. II, 720b) und „Haus der Streitigkeit" (s. V. II. 1502b: •fiT idiomate E h a r i z m i a e , Iis contentio). s ) r$) «HK^cSi x r m S m a jjdxjq (Ab. zara I, 7) niKDaa. Vgl. auch K'D^S « p j m n , wo j t j p m (8. Raba Mezia 115 a) gemeint ist. 4 ) «bi ' v i 's» 'BD ijfDtp^ r n a | i a v w wy -oa ijjib m s 1 s [HD HD ?. In A fehlt der Artikel. Mit dem Schlagworte scheint der Singular zu DTl"0, Zephanja 2, 5, gemeint zu sein. Vgl. das Targum zu d. St., Gen. r. c. 28: Ag. d. pal. Am. III, 90).
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50, 10 sind die Söhne Esau's gemeint, die den Sarg Jakobs, wie Dornen die Tenne, umgeben haben und die auf Erden den Dornen gleichen 1 ). Das Fest der Saturnalien (Aboda zara I, 2) erklärt er als „Fest der Existenz — der Geburt ? — Jesu's 2 ), den Tag, an dem sie Jakob schmähen und Esau preisen"®). Die Kaienden erklärt er ziemlich sachgemäss als das rümische (griechische) Mihrgän 4 ); dieses ist das nach dem Neujahr (Naurüz) der Perser — im Monat März — sechs Tage hindurch gefeierte Fest 5 ). Die L i t t e r a t u r k e n n t n i s a e S. b. S.'s müssen beträchtlich gross gewesen sein. Die Schriften, deren Wortschatz er in seinem Lexikon verarbeitete und diejenigen, aus denen er seine Erklärungen schöpfte, werden unten (Cap. IV) besprochen werden. Den Grad seiner allgemeinen Bildung kann man aus der Thatsache erkennen, dass er die persische Sprache, jedenfalls seine Muttersprache, in weitestem Umfange beherrscht, und Arabisch, wie es scheint, ebenso gut versteht wie Persisch. Yon seinen sonstigen Sprachkenntnissen wird im nächsten Capitel die Rede sein. Hebräisch schreibt er im Ganzen korrekt und klar, wie die zahlreichen im hebräischen'Theile dieser Schrift von mir zusammengestellten Auszüge beweisen. Hingegen verräth er auf dem Gebiete der hebräischen Grammatik nur sehr dürftige Kenntnisse (s. unten Cap. IX), und in der für den Lexikographen besonders wichtigen Bestimmung der Wurzeln schwankt er in sehr auffallender -ittss pKs pon am s p r bv p-is1? le-pn»
•»ja am. Zu
Grunde liegt die in Gen. r. z. St. und Sota 13 a zu lesende Deutung, wo aber nicht von den Söhnen Esau's die Eed ) ist. 2 ) Benjamin von Tudela, p. 21, erzählt von dem in Constantinopel jährlich njtljn I V m S u i BIO abgehaltenen Feste. 3 ) s p y 12 (l. lirtp) ujnnf Di-' j w p i u tj> «ruitse (sie) »^antsD rj? Itfjf inSB"l- Die Saturnalien wurden im December gefeiert (nach b. Aboda zara 8 a „acht Tage vor dem Wintersolstitium"). Uni er Autor scheint die christlichen W e i h n a c h t e n mit den Saturnalien zu identificiren.
*) rj> Dil [sn-re tj> mj'jp. 5 ) S. Vullers II, 1239b, III, 707.
B&oher, Ein hebr.-pers. Wb.
Spiegel,
Eranische Alterthumskunde
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Weise zwischen der alten vorhajjügischen Theorie und der Lehre von der Trilitteralität der Wurzeln ; allerdings bestrebt er sich, beiden gerecht zu werden. Immerhin kömmt die letztere Lehre bei ihm mehr zur Geltung, als über hundert Jahre später in M o s e s S c h i r w ä n i ' s Agrön 1 ). Der p h i l o s o p h i s c h e n Terminologie hat S. b. S. unter den Artikeln seines Wörterbuches keinen Raum gewährt. Jedoch scheint ihm dieselbe nicht fremd gewesen zu sein 2 ). Die arabischen Bezeichnungen für „körperlich* und „geistig" benützt er in hebräischer Form, zum Zwecke der Unterscheidupg von Synonymen8). Die logische Schulung seines Denkens zeigt sich besonders in seinen Definitionen 4 ); zuweilen bezeichnet er den Unterschied zwischen weiteren und engeren Begriffen durch kunstgerecht formulirte Umkehrung5). Die Stärke der Bildung S. b. S.'s lag, wie das sein Wörterbuch auf jeder Seite zeigt, in seiner Kenntniss der S a c h e n , deren Benennungen er vermöge des Zweckes seines Werkes genau zu bestimmen hatte. Er giebt nicht immer richtig, aber immer präcis die Bedeutung seines Schlagwortes an ; und namentlich füi» die ßealien der talmudischen Litteratur ist sein Werk eine Fundgrube nützlicher Belehrung. Er schöpfte Vieles davon aus der Litteratur, so z. B. aus dem Mischnacommentare des Gaon H a i ; aber überall merkt man, dass er nicht nur die Namen der Dinge, sondern diese selbst kennt. Interessant sind solche Bezeichnungen, die er dem lebendigen Verkehre seiner Zeit und seiner Heimat entnahm. Doch sei Weiteres hierüber der Beleuchtung seines persischen Wortschatzes vorbehalten, die ich mir hier versagen muss. Nur auf einige Ausdrücke sei hingewiesen, in denen S. Stade's Z. f. d. a. t. W., 16. Jhg., S. 206. ) Im Art. IS"1 VI citirt er nur Gen. 8, 21 und übers. I T mit arab. jDts und per». Natur. s ) ^cttnj, 'jm-i. S. Hebr. Th. II, 2. N. 33, 42. Zur arabisirenden Schreibung rViKITH s. J e l l i n e k , Einleitung zu Ibn Zadik's Mikrokosmos p. XVI, S t e i n s c h n e i d e r , Die hebr. Uebersetzungen, S. 409. 4 ) S. Hebr. Th. II, 1. 5 ) S. ib. N. 3 (,-irnK nrpp1? bs ¡61 nrpp1? n r r m "js); N. 19 ; N. 32. Vgl. mein: Leben und Werke des Abulwalid, S. 7, Anm. 39. J
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die geographische Herkunft des betreffenden Gegenstandes angegeben ist 1 ). Auch die — allerdings recht spärlichen — Uebersetzungen von Völker- und Ländernamen durch moderne Benennungen verdienen Beachtung 2 ). Seine eigene Heimat, C h w a r i s m , findet S. b. S. merkwürdigerweise im biblischen 1) 'vb'tB, Pfeffer aus Schiräz (Art. »SD»). — n » l 3»J1J>, Zizyphus (s. Low, Ar. Pfl, S. 283) aus Rai (Art. p a n n = p a m , s. H. Th. III, 2, N. 103). — l i m [n«, indische Hirse (Art. pjlB) H. Th. IV, 879. _ lijiD Schah aus Sind (westliches Indien, Hindustan), mit 3pj> « S : b'jCD, Schuh ohne Absatz erklärt (Art. C^ID). — ">n3D bia, hindustanische Rose (Art. n r i j p ) . — T a i n "¡tPlB, Moschus aus Tibet (b. H. Th. IV, 327). — '«BS B>»3»:>, chataischer Mohn (Art. nviJD).— " « » 3 JD, chataischer Hund (Art. 11D13 S^a) — "»»S "3, chatäisches Rohr (Art. DttJip, !0:ip). — „Chataisch" s. auch H. Th. IV, 559. — p"OttS, Negaim XIV, 6, üb. er mit ^31ifl UDII, türkisches absinthium (V, I. 833 a). — ^ l l P13», rümisches, d. h. griechisches, byzantinisches, Gefäss, zur Erklärung von .iptfB M13 (s. oben S. 13, A. 4). - «Dil T 1 » , r. Schlüssel, Art." ,131p1; und ^ n "W13 1J3 1 ^ 3 , r. gegliederter Schlüssel (s. V.II, 267 b), zurErkl. von ,13131[»] bv nrBB, Kelim XIV, 8. — Im Art. J1D (zu a ^ l B I l II. Sam. 24, 22) wird auf ein in Masenderan (¡S113TXB) gebräuchliches Geräth hingewiesen. — XSBlp ^ 3 (d. i. "|l?3 »DBip, s. Levy IV, 271b) wird erklärt mit ,18»5 M "O ^»XlDlUn r » ^ KB1J jfE" V.D3 1JTKC, „hindustanisches Gras, aus dem man Kleider verfertigt, die vor der Wärme schützen sollen." ») P a l ä s t i n a : r5n EHR, Hagig; pÄBlC1?» bsS 011» ,113 TJi?, „Gebirge Edom, Gebel al-summäk." — A e g y p t e n : 15TB 1,1B> D^n D'JH „Tenis, eine Stadt Aegyptens" ; »»«•'Bl liriB3, . Damjäta," Damiette. Diese beiden Identificationen finden sich auch bei Benjamin v. Tudela(p. 107,101). A f r i k a : [«1313 D^l1?, „die Berbern"; (Joel 4, 8) «3tP, Bewohner von Zanguebar oder Aethiopien (V. II, 153 a ) ; («riD^t 111, mit n»11.1, Taigum zu tpia, Jerem. 13, 23 als Beispiel. „Zengistan" = Zeng ist bei Vulleis nicht verzeichnet. — Im Art. irillB, wie S. b. S. statt D,11B, II. Chror. 3, 6 liest, erklärter dieses Wort zuerst mit n^llID, Sarandib, d. i. Ceylon (ebenso Bochart, s. Gesenius, Thesaurus, 1125 b) und sagt dann. .TplB» 'Dl« 8>'l, also Afrika. — E u r o p a : Ol'HJ» «1BBD und DlSi:» 11DD, „Andalus"; a l l (DTI3 = ) 113, Born (s. R. d. E. Juives XXXIII, 187 f.). — A s i e n : pari i n » anaX, „die Stadt Horns" (Emesa); »iBpip WBSIS, Kirkesion; ¡1JJ 'J 11t 118» n n n und 11t 1,1 B> pj>, „Schar zur" (s. mein: Nizämis Leben und Werke S. 117, Anm. 1); [»•»lin (Esra 4, 9) W 1 , „Bewohner von Dinawer" (s. V. I, 957 b: drei Tagereisen von Hamadiin); » " : a i » »11» '3 111p, Armenien, so A' und A 2 ; in P. »11« '3 [»*:» l l i p , s. über Alan V. I, 47b. (Vgl. bei Benjamin 2*
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Salomo b. Samuel aus Gurgáng.
Aschkenas (Jerem. 51, 27) bezeichnet 1 ). Ihm scheint also die übliche Identificiring dieses Namens mit Deutschland nicht bekannt gewesen zu sein 8 ). Am Schlüsse dieses Capitels will ich noch auf zwei Eigenthümlichkeiten der S p r a c h e . S. b. S.'s hinweisen, welche man als charakteristisch für seine Umgebung, für die persisch redenden Juden, zu denen er gehörte, betrachten kann. Beide Eigenthümlichkeiten finden sich auch in dem oben erwähnten anonymen Commentar zum Buche Samuel 8 ). 1. E r gebraucht oft Verbindungen eines hebräischen oder aramäischen Substantivs ,mit einem persischen Verbum, wie solche Ausdrücke z. B. auch im Jüdisch-Deutschen üblich sind. Ich stelle sie in alphabetischer Reihenfolge zusammen : jrB'U «njon«, Besitz nehmen, Art. np X X Y , mit Num. 34, 14 als Beispiel. m i 3 'pH3, geprüft, untersucht, Uebers. von HJlö |"IBD]. Pesachim 112a, pn3 verwirren, Uebers. von Targum zu bbs Gen. 11, 9. ( A 1 k-i&s) k-103, Gabel, eig. „Fleischzieher", Uebers. von i m , Targ. zu Exod. 27, 3. 5 1M28 er hat in's Exil geschickt, Uebers. von min, Echa 1, 5 (Art. run, wiederholt im Art. ruin)» von Tudela, S. 83: rro^K p K , nach B11« m ; ib. r m p j n HD1KH DBH ¡K^X). l b ¡KDK113 "|!P,Ö (viell. aus [B»B corrumpirt), Chorasän. üeber »13 = Indien s. oben S. 12. — Was Art. Q,tS12K, übers, mit [ifHJlD, meint, weiss ich nicht. Soghd ist der Name einer Stadt bei, sowie der Ebene von Samarkand (V. II, 298a), eines der vier Paradiese (s. H a m m e r P u r g s t a l l , Gesch. der Ilchane II, 246); da zu diesen auch Ghüta gehört, das Thal von Damaskus, so wäre ein Zusammenhang zwischen CBUN und [IfHaiD vorhanden. Aber wo kömmt jenes vor? *) ani«5l lionn U3IMM 'JB. s . auch unten Cap. III, Ende (S. 31). a ) Zwischen und Dil1!« steht ein Art. pjlX (gemeint ist nach der alphabetischen Folge p:T>K) mit der Erklärung HS^OB. Das wäre das Königreich A r a g o n i e n . Vielleicht nahm es S. b. S. aus Benjamin von Tudela, wo es einmal vorkömmt (p. 106). ») S. Z. D. M. G., LI. Bd , S. 397.
Salomo b. Samuel ans Gurgàng.
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pKt SiJ, den Scheidebrief geben, Uebers. von aip, der supponirten Verbalwurzel zu Dmnj;, I. Sam. 17, 18, nach der talm. Erklärung dieses Wortes (Sabbath 56a). "UJO KDKIJl, sie studiren, Uebers. von »DU» b. Berach. 5a (Art. 'd»5£), p"0 nur, Unzucht treiben, Uebers. von (aram.) u IY. p13 np?n, Besitzrecht ausüben. S. Heb. Th. IY, 352. 10 pit£> K'JN2, abirrend werden, Ueb. von n n VII, Num. 15, 39 (Targ. pyBVi). p i » HliV, Jude werden, Art. nn' (A 1 piar KJ13 K'llien, der den Segensspruch über das Brot spricht (jüd.-deutsch „K'itin macht"), Ueb. von yaia (Art. yjtn und Art. pi£3; dasselbe Art. 'ito'K, welches Wort im Sinne von j?j£ia nicht nachweisbar ist). p-0 n^a, die Beschneidung vollziehen (Art. f'jnc II), p t mp^D, die Strafe des Schlagens vollziehen, „Malkoth schlagen", Ueb. von "ipa, supp. Verbalwurzel zu mp3, Lev. 19, 2 0 ; ferner von p^> I und von TD XI. 15 p i a /1K121, Prophetie ausüben, Uebers. von epD I. NTTJ, Gelübde thun, Uebers. von n I. Imperativ dazu: J13 K m Uebers. von i n I. jf p'D, Zeichensetzer, Punktator, s. unten Cap. IX Anfang. piD einen Ausgleich machen, Ueb. von Jftta IV, mit Ps. 10, 3, nach der talm. Erkl. (Sanhedrin 6 b). 20 p i a «m^Ji, das Gebet verrichten, Art. - m X (I. Sam. 1, 13); yjfi (Gen. 28, 10; Jes. 59, 16; ib 53, 12; Jerem. 1, 16) ; sajc (I. Sam. 2, 22, Targ.) W 3 »Hp, man sagt „Kaddisch". S. H. Th. IY, 628. D'VJ K'ttnp, wir ergreifen den Einwand, die Frage, Uebers. von talm. p'tppo. p"0 pip, Opfer machen, opfern, Uebers. von XII (Exod. 29, 38). pKT (A 1 T3l) /V31, Zinsen geben, Uebers. von XVII (Targ. zu "|tPJ). 25 jnSU nvt£>, einen Gesang sagen, Uebers. von plX'!?, Targ. zu ITH, Jes. 16, 10; ebenso II.
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Salomo b. Samuel aus Gurgäng.
8313 'Pt'^r, der die Agenden des na'M n'hp, des Vorbeters ausübt, Uebers. von na'AI 'Jßf? naitf, pj8i5 Piiin, Thora lesen, Uebers. von or6 V, der supponirten Verbalwurzel zu für Stellen, wo dieses Wort agadisch auf die Thora bezogen wird ; ferner von naD XV im Targ. zu Lev. 19, 32. jXitWl iVJPJi, Fasten halten, Uebers. von dij£. TO er hat Pasten gehalten, Uebers. von os. 30 p i r 8/VJJ7n3, sich in's Fasten begeben, Uebers. von 'pDD8 (s. Kethub. 63 a). Zumeist sind es Wörter aus der confessionellen Phraseologie, die in diesen Zusammensetzungen mit dem persischen Yerbum verbunden werden. Auffallend ist die grosse Zahl der a r a m ä i s c h e n Wörter, die oflenbar in dieser aramäischen Form in der Umgangssprache der Juden lebten. In der That finden sich bei S. b. S. auch ohne Zusammensetzung die Ausdrücke 8"lDa (Art. noij? III, SB'p) ; 8TI3 (Art. i r n ; nan V); sni^a (tt>BJ IX ; K"ip I). Ferner findet sich 813p, das Grab (Art. e r I V : Hiob 3, 19). In den Nummern 2, 3 und 26 ist das hebräische Wort mit dem persischen Suffix des Abstractums (i) versehen. Nr. 25 und 27 finden sich auch in dem Samuel-Commentar. Als persische Pluralform für ein hebr. Wort: sei angeführt, r6llC 'KmtStP, Vertragsurkunden, Ueb. von j^natHC. Im Art. /11831P wird dieses Wort übersetzt mit: D'U JKYIBIDI }8D38ri D'^jS. 2. Die durch die p e r s i s c h e S y n t a x bewirkte Anwendung des Wörtchen tf' am Ende hebräischer Sätze, wie ich sie im anonymen Samuel-Commentare nachgewiesen habe, findet sich, obgleich sehr selten, auch bei unserem Autor. Er sagt z. B. rata ^>8"in. d. h. ^ünn, Ezech. 43, 15, ist 1 der Altar (in A raten ^>8"in); ( = D'JllfiB) 'iflB TO i?li2 'J1 8 » »V d. h.: im Targ. mit ^ b übersetzt, hat (als Wurzel) 44 Bedeutungen, s. unter 81PJ, — Noch merkwürdiger ist die formelhafte Anwendung des Verbums Pfn; bei der Angabe, dass mit dem Textworte der Sinn eines andern gemeint ist. Dieses Verbum steht, der persischen Syntax gemäss, immer am Ende des Satzes und ist s. v. wie das in gleichem
Die Sprachkenntnisse S. b. S.'s.
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Sinne angewendete arab. TT (juridu), pers. TJK15 (chwähed). Beispiele. Art. nin I I : j>bt vnsii> nriB 'a vjb v^h, d. h. in Hiob 41, 6 bed. 'n^H die Lippen (Ebenso Art. II). — -ü I I I : pem flümna n r m m-niao, zu I Kön. 7, 9. — am pari' ^nin (s. H. Th. II, 6 Nr. 5). — pari' rotan nan (ib. Nr. 6). — pcir -[filtB31 ' I V n ip»p Eypt1? fliKlipi
•»3 nun pe^a bi» 133 •'B1'» pepipbb ipsps p1? DiiitPts> Dypt. 4 ) S. Aruch Art. pp I V (Kohut VII, 179 b). Das Schlagwort » i p p bei L e v y IV, 366 b i s t unrichtig; auch in Taanith 24 a ist (mit Aruch) zu lesen n'jSJJa. Das » p » p unseres Autors ist nur die bei ihm häufige volle Schreibung (s. H. T h . I I I , 3). Auch Rabbinowicz ( X I I , 119) verzeichnet zu Baba kamma 55 a die Schreibung n ' p x p . ä) N ö l d e k e vermuthet (brieflich), es sei der Dialect der B e wohner von (syr.) » i ß l » rP3 gemeint, d. i. die Provinz von Küfa, das obere Iräq.
Die Sprachkenntnisse S. b. S.
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Das Aramäische des Talmuds bezeichnet S. b. S. als „Sprache der Weisen" 1 ). Einmal erwähnt er als Sprachgebrauch der Verfasser des Talmuds, dass sie tt an Stelle der Präposition sowie dass sie K an Stelle von ]) setzen 2 ). Yon den in den jüdischen Traditionsschriften nicht vorkommenden aramäischen Yocabeln, welche im I Y . Abschnitt des hebr. Theiles registrirt und unten (Cap. Y l l l ) besprochen sind, konnte ein beträchtlicher Theil (über 80) mit Hilfe des s yr i s c h e n Wörterbuches verificirt werden. Es ist nicht möglich zu bestimmen, welchen Quellen S. b. S. diese Vocabeln entnommen und ob er sie nicht direct aus syrischen — etwa in hebräischen Charakteren geschriebenen — Büchern geschöpft hat. Jedenfalls darf ihm auch Kenntniss des Syrischen zugeschrieben werden. Einige jener Yocabeln stimmen mit dem Neusyrischen überein (s. N. 554, 794, 798). Obwol das A r a b i s c h e in unserem Wörterbuche die im Eingange dieses Capitels gekennzeichnete Stelle einnimmt, wird manchmal noch ausdrücklich angegeben, dass das erklärende Wort arabisch sei. Dabei wird stets die persische Benennung des Arabischen gebraucht: *ttwi, täzi. In der Handschrift P. steht dieses Wort sehr oft in arabischer Schrift ; selten ist das in A2 der Fall, niemals in A 1 . Manchmal fehlt das Wort in A 1 und A 2 , wo P . es hat. Einmal I I I ) hat A 2 'ipa ( = ' a i j n ) für 'TKfl in P. und A 1 . — Erwähnt sei noch, dass S. b. S. mp, Hiob 1, 3, mit pt3T („Land der Araber") übersetzt und sny mit any, — Einmal kömmt ihm ein hebraisirtes arabisches Verbum unter die Feder 3 ), ») Art. -i: I E , nach der Erkl. von Gen. 30, 11 : m p i D'DSn ptP'jal JOB XI 1 ] ' b n , T T J m a 1ÖB>. — Nach b y 1 ^ folgt ein Artikel: DD^a D1D", mit Hinweis auf Ps. 32, 9 ; dann die Bemerkung: DiDDH [IIP1?! ONj'? aSia. Dieses a b l i wird auch in einem bes. Art. mit DKäi? („Zaum") übersetzt. Ein solches Substantiv, das dem syrischen KöSa entspräche, finde ich jedoch nirgends verzeichnet. 2) •''jjn una ¡K>vt rro by loa [enn rras «nne by loa »nnss |3i bty Sek pey pex i83 (l. pj>) |j> nipon by nipaa sj1?» thbh'? 'abn
Hain. Zu den zwei letzten Beispielen s. Levy I, 147 a ; 144 a. 3)
rr5tB\ S. H. Th. II, 1. N. 17. Vgl. oben S. 18, A. 3.
Die Sprachkenntnisse S. b. S.'s.
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ein anderes Mal gebraucht er ein arabisches Substantiv als hebräisch 1 ). P e r s i s c h e Yocabeln werden zuweilen ausdrücklich als persisch qualificirt. Im Art. JttJt'B übersetzt S. b. S. dieses Wort mit »T'rmiD („Verwirrung"), citirt das Beispiel p'^D ¡TT"! KDt'B2) und fügt hinzu: n'JKDTB n'DIB. Dieses zur Erklärung des gleichlautenden Ausdruckes hei*angezogene persische Wort ist bei Yullers (I, 356) in der kürzeren Form jxdtd, }K0I3 verzeichnet und bedeutet Betrübtheit und auch Begehren 8 ). — Auf sehr sonderbare Weise gebraucht unser Autor das persische Zahlwort für „Eins", um eine bekannte schwierige Mischnasteile (Sanhedrin VII, 5, 56 a) zu erklären 4 ). E r nennt hier das Persische: DIB — Sonst gebraucht er die heimische Bezeichnung >D"iKB5) ») SpJt. S. unt. Cap. XII, zu Ps. 58, 9. Als Quelle ist 'b angegeben. Jedoch steht der Satz nicht im Talmud, sondern Pesikta 101b und Schocher tob zu Ps. 22 (§ 22 ed. Buber). A r u c h (VI, 30 a) citirt nur die erstere Stelle, mit dem Verbum im Femininum ( i p ^ D ) , 2)
3)
Diese letztere Bedeutung würde zum Textworte (fBn, Ps. 18, 20) sehr gut passen (vgl. auch Kohut VI, 304 a), wenn überhaupt hier, im Ausspruche eines palästinensischen Autors, ein persisches Lehnwort am Platze wäre. Die Herleitungen aus dem Griechischen, welche bei K r a u s s, Lehnwörter II, 437, Terzeichnet sind, berücksichtigen die Hauptsache nicht: das von Jochanan gedeutete Bibelwort. Meine eigene Erklärung (Die Ag. d. pal. Amoräer I, 308, Anm. 4) zwingt der griechischen Vocabel eine ungewöhnliche Bedeutung auf. 4 ) Der ganze Artikel lautet tPITBS 'D1X 1TI X1? "Ol" rix iDV HS"1 na: n j w s ' o x ,-hi,t n x min" 1 bbp ^1:03 x^x db>3 na>n rix ,t?D bbp •inrBH Dtt>n xim i n x sin -o1 d i b ptr'js " v b ns 1 p i t b s -ibix m p"t n s r i p -ry 3 " n n c mn xb n x -ntr ix nvrtx n x avi^x -iöx ox idi^s i n r c n nifn n x . ' Damit ist noch iDI1 nicht erklärt; jedoch scheint S. b. S Raschi's Auffassung zu folgen, der in T1 1 eine Umschreibung des Tetragrammaton erkennt. Mit r o i ( = pers. jeki, der Eine) wird eben auf diesen höchsten Namen hingewiesen. 5 ) S. folgende Artikel: HD« (pers. X3 [XJ, Bäcker, s. V. II, 1286b). — [TO (1WX15 [XTO i D I X B S Snt. Vgl. Ibn Esra zu Arnos 5, 26 ; dagegen Abulwalid, Wb. Art. ¡13 Ende). — Biß^D (Menach. XI, 6, 96 a, pers. ¡T3XB — cuneus fabri lignarii,V. I, 324 b,— so erläutert: [ar. Stützen] 1JXDD
insx'jD nnn "¡un B'tpnp). — nmon (= rinnen, Kelim XIV, 6, in pers.
Die Sprachkenntnisse S. b. S.'s.
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Von S. b. S.'s t ü r k i s c h e n Sprachkenntnissen war schon oben (S. 10) die Rede. Er führt zur genauem Bestimmung von Realien einige Male die „türkische" Benennung derselben aa. So zwei Namen von Kleidungsstücken 1 ); eine nicht verificirbare Yocabel, welche ein zum Flechten von Matten verwendetes Schilf oder Riedgras bezeichnet 2 ); den uigurischen Namen des Hebers 3 ). Von der Mütze, wie sie die Türken (in einer Handschrift: die Mongolen) verfertigen, giebt er den dafür üblichen arabischen Namen an, zur Erklärung eines Mischnawortes gleichen Lautes und wol auch gleicher Herkunft 4 ). — Das türkische Wort für Bauch dient ihm wegen des Gleichklanges zur Erklärung von »yip, Hiob 16, 155). Er fand in diesem Yerse den Sinn: „Ich beschmutzte meinen Bauch mit Staub" (Hinweis auf Staub und Asche, worin Hiob sass). S. b, S. muss etwas G r i e c h i s c h gewusst haben. Im Art. DWJlYM« sagt er, nachdem er die Bedeutung persisch und arabisch ('fiji5 1101 }?) angegeben: tp>« jv jw^a n^H «im DlJ" W « D1TU«. S. b. S., oder sein Gewährsmann, meinte offenbar, dass D1-(OS) jedem griechischen Worte als Endung angefügt weiden könne. Das y von fovyi sprach er als j. — Sprache so erklärt: „die Hölzer, die man auf den Esel, und über die man dann das Scheitholz legt" ; dann ,D1XC n S i n , welches persische Wort mir unfindbar ist). \) Mit "onn "¡1UT73 ( b e l t u r u k , Lendenschurz) erklärt er das Mischnawort mJlB (Kelim XXIX, I) und das biblische "IBK; mit "31in U I b S c (unfindlich und viel!, nur corrumpirt aus "piB^n) : IJHJIBK, Sabbath X, 3. 2 ) Art. «e'jn (Sukka 34 b = sj^n, Kelim XVII, 17): Kjin'jli 1 3 m 3 ) S. oben S. 13, Anm. 4. 4 ) Art. pt0-lt3 (Kelim XXIX, 1): [HPIJKP 1B3 3J? l1? tt"B> yai3 "ilBIB X"ipJl I"3"iin (Vgl. H. Th. IV, 970). S. Fleischer bei Levy II, 210. — Zu diesem Allem s. Näheres in meinem oben S. 13, Anm. 2 citirten Aufsatze. 5 ) Art. p p I i : [lr1? mm "7U3 corrumpirt aus ^'nJD. Gemeint ist franz. m a n t e l (manteau)1). S. auch unten N. 15. 3. K'^n u m ano ne>i?a /van moa^ o'ttninp nnai? t|jn nJ3^> Ebenso ein anderer Artikel; fix nJK3 JtP'f'1B f'Bjn ty^-K^i1 KrUK-TSU, Das ist ital. t e g l i a ( = tegola). Vgl; R a s c h i zu Beza 33 a, Menach. 63 a. 4.
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it. p o r t o , Hafen und griechisch 7.i|XYivs). Auch R a s c h i zu Erubin 41 b : rj^>a I B U B . 5. Unter sa'y wird die Erklärung M a i m ü n i's zu Kelim XI, 6 hebr. reproducirt; dann folgt die persische Benennung jwt ruKMitPUiK „Fingerhut der Weiber", was (in der Bed. Spindel od. Rocken) nicht vorkömmt4). Zum Schlüsse: tpVa Kpn, St. npn 1. flpn, d. i. ital. r o c c a, Spinnrocken. 2 6. p i e (A ' m c ) KJTID: Ebenso Aruch p B I (VI, 430b): uns «in wh ''B, ES ist ital. f o m o , Ofen. 7. DLB'B, Kelim III, 6, R. Hasch. III, 7, wird mit paii 3015, „hölzernes Fass" übersetzt. Dann folgt: tyb ri3lp. Das ist mittellat. cöpa, ital. c o p p a (Kufe). 8. Im Art. D'inB 'am folgt nach der oben S. 19, Anm. 2 gebrachten Angabe: tyb n^V^BniK. Der erste Bestandtheil des Wortes ist jedenfalls ital. o r o, Gold. *) R a s c h i zu II. Sam. 6, 14 (vgl. zu Exod. 28, 4) nennt ein anderes franz. Wort (pourceint). 2 ) Diese pers. Definition ist gleichbedeutend mit der hebräischen im Artikel S]jn nja1?. ») Vielleicht DUD^ zu lesen. Das DI wird aus dem oben S. 27, Z. 20 angeführten Grunde hinzugefügt sein. 4 ) Am Anfange des Artikels der persische Ausdruck ÄB'I "[H. Das erste Wort bedeutet Spindel (V. I, 993 b), das zweite ist Epitheton dazu (V. II, 92 b: qui net, fila deducit).
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Die Sprachkenntnisse S. b. S.'s.
9. n«B 'irutp (Jer. 9, 25) wird übers, mit ^ y j j k j t t o („die mit abgeschnittenen Locken"). DaDn heiset e s : Jvew (A 1 TBlfl). Das ist franz. t o u p e t . 10. Im Art. pa'tP hat P . nach der Erklärung dieses Wortes mit tnD'T, d. i. K1t»l, s. Pesach. 35 a), 1 ) und mit n«'D Diu;, „schwarzer Weizen", 2 ) noch die Angabe v 1 ?»». Ich weiss nicht, was das sein soll. R a s c h i zu Pesach. 35 a : K^J'r, s e i g l e . 11. Im Art. ijnp V I I (fehlt in P.) werden als Beispiele für die Bed. p JV3, Gerichtshof, citirt: Deut. 22, 2 4 und Ruth 4, 1. Dann folgt die Angabe : (A 2 ¡V^DllS). Das ist ital. c o n s i g l i o . 12. rang (A 1 D'JD) Dl'J'B . . . pi"nit3DK. Vgl. A r u c h yy (VI, 239 b ) : "J'D p^amsx'« p i ; d. i. ital. p i g n i (pinea, Pinie). Die Endung d (D) lässt a n s Spanische denken 8 ). 13. 'jriB «tBtO. Das ist ital. c o n i g 1 i o (cuniculus, Kaninchen). 14. (4'JJ"ib plB nB'3, Gemeint ist ^B'?, das Gewölbe, also ital. f o r n o (aus 1. fornix). 15. ' i n s Wud . . . S. oben N. 2. 16. 'JJ1B ^ « B p 0 , So in P . In A 1 und A 2 unpunktirt und statt ' j j i c . Die Identification des Wortes will mir nicht gelingen. 17. ' j n B «nro-MT . . . . D'fl Nur in A 2 . Das Schlagwort (mit Targum zu Jona 2, 4, ib. 1, 4, 15 und Baba Mezia 59 b als Beispielen) wird mit 3 « m aitPK („Aufruhr des Meeres") übersetzt. Das Fremdwort ist wol ital. t o r m e n t o (lat. tormentum). — A 1 (aber nicht P.) hat im Art. P|j?t I I I , in Bezug auf ib^td, Jona 1, 1 5 : immnn.
nicht.
') S, L ö w, Ar. Pfl. 128. 2 ) Das ist wol s. v. wie Koggen. Völlers bringt den Ausdruck
s) J e h u d a I b n T i b b o n in der Uebers. von Abulwalid's Wörterbuch, Art. »1?, hat ty'jai. 4) A2 hat dafür DHK pK.
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
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Im Artikel über (Pea V I I , 10) werden erst zwei persische Vocabeln zur Erklärung gebracht: DJU iK'B, d. h. Zwiebel, Narciss. Dann folgt die Angabe DNpbp nsn, „arab. kolkäs" (s. dazu L o w , Ar. Pfl. 240), und / r » 3 r « -poiD. Nach dem oben (S. 20) Bemerkten versteht S. b. S. unter Aschkenas sein Heimatsland Chwärism ; das citirte Wort — sarmuk — gehört also dem osttürkischen, in Chw. gesprochenen Dialekte an 1 ). IY.
Die von Salomo b. Samuel verarbeitete und benützte Litteratur. A. B i b e l
und
Targum.
Eine Gesammtbezeichnung der Bibel findet sich im Art. I ^ j (zu Hiob 16, 1 5 ) : ( 2 D ' I B D ANTRITT narr p«i. Der Fundort der biblischen Beispiele, auch der Targumwörter, wird meist durch abgekürzte Bezeichnung 3 ) des betreffenden Buches der heiligen Schrift angegeben, 'n, seltener 'in, bezeichnet den Pentateuoh: nun. Nur einmal habe ich die Bezeichnung '3 für n'tt>l03 gefunden I, nur in P . ) ; sonst werden die pentateuchischen Bücher nicht einzeln citirt. Die Abkürzungen für die anderen biblischen Bücher stehen unten in der Anmerkung 4 ). ») S. oben S. 16, Anm. 2 Ende. ) S. B 1 a u, Zur Einl. in die h. Schrift, S. 8. Bei Saadja u. K i r k i s ä n i findet sich diese Bezeichnung arabisch: p"it£>J}l ¡ i y a i x . Die Nachschrift der Bibelausgabe von S o n c i n o (1488) l a u t e t ; O^BTll (sie) jiatKl D'HtfjJ ttnpn r s x ' j e : in der von P e s a r o ( 1 5 1 1 — 1 5 1 7 ) : BIIWJ» (sie) JDIKtt flD'EI. Auf dem Titelblatte der ersten rabbinischen Ausgabe von V e n e d i g ( 1 5 1 6 — 1 7 ) : n n p i n flJDIK. 3 ) Die Abkürzung geschieht durch einen Punkt über dem Buchstaben. Ich habe statt dessen den Üblichen Strich gesetzt. !
4) m T , '1,T, Josua (Z. A. T. W. XVI, 245, N. 30 habe ich irrthümlich B>1 von getrennt). 'BLTT>, 'BIP, Richter. [I JE, '3^0, Könige. — •JW\ ' V \ Jesaja. 'ET, Jirmeja. '»n\ TP, Jecheskel. TPin, Hosea. 'Kl\ Joel. 'DJ?, Arnos. Oiy, H31Ji, Obadja. 'D"D, Micha. TU, Nachum. ' p i n , Habakkuk. 'BX, Zephanja. 'an, Chaggai. '3T, Zacharia. 'K^C, "50, Maleachi. — 'bnn, Tin, Psalmen (einmal, VIII, ausgeschrieben: mSnn), bVü, '8>B, Pro-
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Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
Oft wird nicht das biblische Buch, sondern der betreffende Abschnitt genannt oder angedeutet. Beispiele: pp (Gen. 4 (ijBj YIII). — ( = nmai), Richter 5 (»ntM. — ' t r o r ( = pwot», ßi. 13 ff. (p^s, jus YI, *6n II) — ( ' ¡ n m " n r p , I Sam. 14 II). — 'JVT, ib. 20 (nr II). — attl', II Sam. 3 ($>»a I I ) ; I I Sam 18, 11 (p'jBOK). — Dltea« "nic'p, I I Sam. 18 (DDJ IY). — t b v , I Kön. 10 (DIB I I I ) ; ib 7, 30 (»y® I). — 'JV3 ( = aram. Kfl'a)2), I Kön. 6 (fBK II).'— '«n« ( = 3SHK), I Kön. 21 (bk I). — '83W I I Kön. 4, 13 (Tin III). — 'DJ?i < = {BW), ib. 5, 5 (nana III). — 'naro ( = onato), Jes. i 9 II). — 'pm (in'prn), Jes. 38 (no^m. — ^>aa "'nirp, Jer. 51 iD'Q'K). — mit 71', Ezech. 27 (ona I); auch 's TP (tnJB). — '0' jran r m , Ez. 40 fax VII) S ). — n n "nit'p, Ruth 2 'Bas). — «na ib. 3, 8 (dd^ II). Die Handschriften weichen in den Angaben der Citate vielfach von einander ab4). Aus der T a r g u m l i t t e r a t u r , . welche in S. b. S.'s Wörterbuch als Gegenstand der lexikalischen Bearbeitung und als Quelle der Erklärung biblischer Wörter im vordersten Range steht, benützt er nur die zwei recipirten Targume, 0 n k e 1 o s zum P e n t a t e u c h und das P r o p h e t e n t a r g u m 5 ). Einmal citirt er, wie es scheint, das p a l ä s t i n i s c h e T a r g u m zum Pentateuch. Im Art.'JK'djk ( = 'JK'OJn, Gen. 24, 17) erwähnt er nämlich als Targum dieses Wortes: 'JDPBK ; und dies steht im jerus. Targum. Jedoch ist es mögrerbien. "K, Hiob. Ttf, "HP, 'V, Hohelied, "ip, 'p, Klagelieder (nijip). Tip, Koholeth. 'JD, Esther CnbaD). '31, Daniel, 'tj>, Esra, Nehemia. •an, 'S1,"! "I, Chronik. ') Es ist das arabische H3ip., Erzählung CUPPO). 2 ) Vgl. die Bezeichnung x r j l für Ezech. 40 ff. in der Massora. S. b. S. bezeichnet die Capitel vom Tempelbau auch mit 'an '5t (SIIJC r r n m ; vgl. die folg. Anm. s ) S a a d j a bezeichnet im arabischen Texte des Amänät (p. 250, ed. Land.). Ez. 40—48 mit dem hebr. Ausdrucke Iran mi5C. 4 ) Zum Beispiel: Der Art. über niJIJD (Gen. 24, 53; II Chron. 32, 23) lautet in P. i 'Dfl H (l.Tpm 1 = ) Ti1 'fl (Geschenke) xncmn m n : e . A1 hat statt 'ri: 'an ( = npan). A2 schreibt die beiden Citate so aua :
•Dvn n ,Tpm^ aijudi T\ ^ [ru n u n m 5
) Vgl. mein: Leben und Werke des Abulwalid, S. 60, Anm. 1.
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
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lieh, dass er dieses Wort in seinem Onkelostexte hatte, statt 'J'ptPK1). — Am Margo von P. (fol. 57 a) steht eine Glosse zum Art. e>tM I, in welcher das jerus. Targum zu Exod. 23, 11 ausdrücklich genannt ist 2 ); doch ist diese Glosse spätem Ursprunges und fehlt in A 1 und A 2 . Das T a r g u m z u H i o b hat S. b. S. möglicherweise gekannt. Im Art. ^nn heisst" es : 'Jini lnoiD' ^nn rinn . • . pn^iD tsama D'^nn p r a a 'Jim rr6o. Und im Art. rr6a wird als Beispiel angeführt: niBD' i?nn nnn 'Ji. Nun aber übers, das Hiobtargum i»nn. 30, 7, mit 'jpn. S. b. S. hatte also eine andere Leseart, welche mit dem Targ, zu Zeph. 2, 9 übereinstimmt. — Im Art. pu werden zwei Beispiele citirt: jnji, Ps. 88, 16, yij'1 Hiob 14, 10; dem letzteren Beispiele folgt die Angabe T j j n « l . Man kann annehmen, dass sie einer der pentateuchischen Stellen für y i n entnommen ist. — Im Art. ^jn I wird (in allen drei Handschriften) citirt: nii'tt'D D'aiai 'Jl D'pn psnai pat«l ; es wäre also in Hiob 4, 4 statt minin gesetzt. Da aber das Targum zu dieser Stelle ganz anders lautet, ist es besser anzunehmen, dass ein verballhorntes Citat aus Jes. 35, 3 vorliegt, wo das Targum also lautet: iron pSyn paimi 3 ). Einmal citirt S. b. S. die Verschiedenheit zwischen dem Targum von S u r a und dem von N a h a r d e a , und zwar zu Num. 11, 84). Die Leseart "OOJJBK findet sich in der That in der Buxtorf'schen Bibe] und sonst im Onkelostexte. Ygl. den ähnlichen Fall bei Abuiwalid, der ro: als Targ. zu |1DD, Deut. 33, 22 citirt (ib. S. 61). 2 ) pipern iD3 nrr pnpam nxv p o o p n nnwBJi ¡uttown 'b>it ' n m "IpBH pB^D. Eä ist das die Leseart des A r u'c h, 1p3 II (s, Kohnt II, 163a, Levy, Targ. Wb. I, 110 a). ') Mit Art. m , mit '¡CliTn 11J (Licht und Glanz) übersetzt, ist nicht Targ. zu Hiob 18, 5 gemeint, da sonst die Angabe 1B>R 312er '3 nicht fehlen würde. Gemeint ist vielmehr das von K a l i r ( Z u n z , Die synagogale Poesie, S. 392) und S a a d j a ("l^n 'D Anf., s H a r k a vy, J. Qu. Review XII, 54») benützte Substantiv (wol aus n T abstrahirt). 4 ) Art. tDB> II: („umherschweifen") p"i3 'DKUS IBp^l DJ?n 1BB> 1 'Jl 'HJ ? ppe: 'D1? p » ' » '21. So P . ; in A 1 und A 2 713*7 statt ',-u^, und in A1 fehlt 'üb- Offenbar haben die Abschreiber die Abkürzungen nient verstanden. Zur Sache s. B e r l i n e r , Targum Onkelos II, 68.
Bichir, Ein hebr.-pcra. Wb.
3
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Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
Das Targum wird mit der Abkürzung 'j, seltener ' j m angeführt. Oft wird, ohne eine bestimmte Bibelatelle zu eitiren, angegeben, wie im Targum ein Wort übersetzt ist. Doch ist auch dann zuweilen eine bestimmte Stelle gemeint. Wenn es z. B . i m A r t . -ij?T I h e i s s t : i m
' r m J j w t n t « 3 12» ( „ z u -
rückhalten"), so ist I I Sam. 18, 16 gemeint. Die Formel 'Ji steht oft nach dem biblischen Citate, ohne dass der Targumausdruck selbst registrirt wird. In solchen Fällen weist die Formel bloss kurz auf das Targum, als die angenommene Bedeutung des biblischen Wortes bestätigend, hin. Manchmal ist mit 'Ji nicht das aramäische Targum, sondern die a r a b i s c h e Uebersetzung eines biblischen Ausdruckes eingeführt 1 ). B. M i s c h n a u n d T a l m u d .
Midrasch.
Auf die M i s c h n a im Allgemeinen wird —• nicht sehr oft — durch die Abkürzung w o oder 'tPB hingewiesen 8 ). Im Art. pt I I findet sich die Angabe: 'n^fll 'jtPDl WT 'Jirw D. h . : pt steht im Targum für jpjp (I Kön. 6, 6) und kömmt in Mischna und T a l m u d vor8). — Statt 'nbn < = TiB^ii) findet sich am häufigsten die Abkürzung '$>4). Dies ist überhaupt die am öftesten gebrauchte Abkürzung, mit der Ausdrücke des Talmuds, aber auch der Mischna gekennzeichnet werden 5 ). Neben dieser allgemeinen Angabe 'b — zuweilen ohne dieselbe — wird sehr oft der Tractat angegeben, in welchem das betreffende Wort steht, und zwar ohne Rück»J.Art. 1,13 I: 1JB XO 'J1. — «13 IV, zu Jos. 17, 15: nm31 '31 m W . — 3X1, in Bezug auf den Ausdruck in R. Hasch. II, 16: TIE 'Jini
mono pro.
2 ) Einmal, Art. pn l r x , nur 'B>; statt dessen hat dort A1 die Bez. des Tractates: "13 (Di"HJ), *) In A* laufet die Angabe so: 'Sl 'Dl ya£"> '31. *) Die Erklärung für diese Abkürzung, di,e ich Z. A. T. W. XVI, 243, Anm. 2, in Unkenntniss deB Thatbestandes gegeben habe, entfällt hiemit. 6 ) In der Hs. P. findet sich bei einzelnen Artikeln (nur im Buchst, x) die Angabe 1^13 'S, d. i. lSl3 nüSn, im ganzen Talmud. Z. B. 1V0 'S ix5ti3 niD>ix; iVo 'S -tax pxerx m s 'rirm ySpx. A1 hat nur ' b .
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
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sieht darauf, ob das Wort der Mischna oder dem Talmud im engeren Sinne angehört. Dabei sind die in der Anmerkung verzeichneten Abkürzungen angewendet 1 ). Sehr oft wird nicht der Tractat, sondern die Mischnaordnung angegeben. So besonders für die ungemein zahlreichen, aus dem Tractate Kelim genommenen Ausdrücke: "vta, Toharoth; aber auch 'jnt, Zeraim; 'Vi, Naschim; '8Hp, Kodaschim. Wörter aas dem Tractate Chullin werden oft mit TW ( = nö'W) bezeichnet; jedoch kann damit auch der betreffende Abschnitt der H a l a c h o t h G e d o l o t h gemeint sein. Dasselbe gilt von der Bezeichnung "153 ( = naiö). Den j e r u s a l e m i s c h e n T a l m u d nennt unser Wörterbuch nirgends; jedoch sind Ausdrücke desselben unter den Artikeln \orhanden 2 ). A b o t h d i R. N a t h a n wird mit der Abkürzung '3K citirt 3 ). Vom tannaitischen Midrasch wird S i f r ä einmal, Art. ants, als TD 'n , Aboda zara. — 'H3> '3T, Zebachim. TOD, Menachoth. 'bin, Chullin. '33, Bechoroth. "13, Kerithot. 'Dil Tamid. HD, Middoth. '3p, Kinnim. — '^"m, Ohaloth. '33, Negaim. "1B, Para. ',18, Toharoth. 'ipD, Mikwaoth. 'B>3D, Machschirin. '30, Tebul Jom. 'pijj, Ukzin. — In Art. ,-piip folgt nach 'ZV noch 71 '3 plB, d. h. b i piD
o'Ssn (c. xvii).
2 ) Art. a t y III lautet: 'ZV i n » n'jJD („Mal") H311J Gemeint ist jer. Sabbath I Anf. (s. L e v y III, 655 ab). 3 ) Art. BBBB, zu BBBBD, Ab. di R. N. c. 18 Ende. ') S. b. S. übersetzt das Wort mit p3Q3 3XT1B, „unterirdischer Gang, kühler feuchter Ort." Dann giebt er noch einen zweiten
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Die von S. b. 8. verarbeitete Litteratar.
Aus der nachtannaitischen Midraschlitteratur ist nur der Midrasch Chazitha zum H o h e n l i e d e (oder Schir rabba) citirt und zwar als 'TB, d. h. D'VIWl TIP t£>lTB, Commentai zum Hohenliede 1 ). Jedoch sind viele Schlagwörter mittelbar oder unmittelbar auch anderen Werken dieser Litteratur entnommen 2 ). C. H a l a c h o t h
Gedoloth.
Bei vielen talmudischen Yocabeln giebt unser Wörterbuch mit der Abkürzung '^n ( = ma^H) die H a l a c h o t h G e d o l o t h als Quelle an. Statt steht auch die sonst Artikel antO mit der Uebersetzung TJ"K3 und der Quellenangabe 'b.l (A1 'b). Dieses pera. Wort, eig. „ Windfänger," bed. nach V. I, 165 a : aedificium altum tempore aestivo supra domum exstructum et spiramentis ex omni parte instructum, ut oculi undique intrare possint. Ohne Zweifel ist dasselbe Wort gemeint, wie in 3HB I, nur mit anderer Erklärung versehen, wol nach anderer Quelle. ») Im Art. 1X35Jf I (pers. n«D, arab. ij?BS) ist zuerst "i "nr'p 'TU' p pjfDIP, die Erzählung von E. Simon b. Jochai (d. h. Baba Mezia 84 b, ebenso Art. B>B II) als Quelle angegeben; dann heisst es weiter: -¡noip n«T 'V 'TB pwp p33J> '3 l1? 1VW nanV 'DI. S. Schir r. zu 7, 8.— Nach Art. p31D steht folgender Artikel: B>121 1X3 DWtrm ppij"iB -]">QJJB 1D-1 ,*1D 'B> »ITC („Wohlleben"). S. Schir r. zu 7, 2 (wo die Worte corrumpirt sind: ppyiBl pBBTI). — Art. Kö3tfln (st. X1S3BH StdcTaYiioc) wird 'SP 'TB als Quölle citirt und das Wort mit r ' j T übersetzt. Ueber die J e r l i g h genannten Patente nnd Diplome der Mongolenherrscher (Y. II, 1514b: mandatum regium) s. H a m m e r - P u r g s t a l l , Geschichte der Ilchane passim, bes. II, 353 ff. — Im Art. Spn I wird die in Schir r. zu 3, 3 gebrachte Controverse über Dan. 5, 25 citirt: nib^a i33B>D Sv 'TB» "TB3 713 (fehlt in A2). In Art. miBSp wird (nur in P.) 'V 'TB als Quelle angegeben. Dem Schlagworte geht noch n i ^ n ( = m^iri) voraus und die beiden Wörter werden mit pers. K.IWBl Kmniö übersetzt, welche Ausdrücke zu Zierraten dienende farbige Steine oder Glasstücke bedeuten. ') Unter 3 steht Artikel pBBJCl. Dai ist das im A r u c h nicht gebrachte, aber von M u s s a f i a ergänzte pBD3D aus Tanch. und Num. r. -QTB3 Anf. (s. Kohut VI, 18b). Bei K r a u s s , Lehnwörter II, 373 a, ist unrichtig Aruch anstatt Mussafia genannt. S. b. S. übersetzt das Wort mit TU BKD3, was bei Vullers nicht verzeichnet aber >vol = JjlB» BKD3 (V. I, 238 a) ist, also Schachbrett, oder hier : ein bunter, in viele Felder getheilter Teppich; dieselbe Alt Teppiche, die bei Vullers, II, 431a unter-^IBtP beschrieben ist.
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
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für no^n dienende Abkürzung so dass nicht immer entschieden werden kann, ob der Talmud oder das gaonäische Werk als Quelle gemeint ist. Das letztere ist gemeint, wo der Abkürzung 'bn oder 'b die Angabe des Abschnittes der Hai. Ged. nachfolgt. Die betreffenden Vocabeln finden sich in der That zumeist in dem citirten Abschnitte der Halachoth Gedoloth 1 ). Doch ist die Angabe zuweilen irreführend; so darf man im Art. -ob I I I unter '3« 'b nicht etwa ^a« JTO^n verstehen. Denn 'b ist hier s. v. wie "tiD^fi, und '38 bed. Aboth 2 ). Unter den im I Y . Capitel des Hebr. Theiles zusammengestellten Yocabeln finden sich mehrere solche, die in den Halachoth Gedoloth vorkommen 3 ). Höchst wahrscheinlich wird das noch bei manchen anderen Yocabeln der Liste der Fall sein. >) Art. xnorn : '-IS 'bn ( = r i a i 3 fliaSn), s. H. G. ed. Hildesheimer, S. 58 (aus Erubin 28 b). A1 hat hier bloss na. — Art. IT'j'jBDK: '3» ,!?n ( = n3B> '.*i), s. H. (T. S. 8I. A1: '3B>. — [MA^IC 'EN 'bn (= p^SN ',*» s. H. G. S. 229. A1 bloss 6,1. S. auch Art. 113: 'Bil. — J1DB10: 'Tita 'b ( = IITITD ',"!), s. H. G. p. 232. — «ei? I I : 'nan npm ,!?n « m n 'prn rt = ¡oxn xaa m, aus B. B. 32 b), s. H. G. S. 410. — xiVb: 'bn -b ( = n«i?n 'n>, s. H. G. S. 447. — »rnoDx I: 'ibb> •bn (= niiBc r», s. H. G. S. 451. Ebenso Art. ,EB'1X (so A1, in P. corrumpirt: 13 Witb). Gemeint ist das in ß. Mezia 15a stehende Yerbum, s. Levy IV, 595a. — ,!?n; nn, auch TIJ ,!?n oder j n: 'b c = m^ru ro citirt zu Art. XDJIS, s. H. G. S. 421; •>BB!i?B>, H. G. S. 434; |\'K (B. B. 115a), in H. G. S. 2S8 in anderem Zusammenhange; HDD, zum biblischen llti>0 (Jes. 10, 15), in H. G. S. 96; ,Tjnii M), Art. -OB (das Citat lautet: riKl IIB; Levy II, 158b nennt nur Stellen des jerusal. Talmuds). — 1JJ 'b (= J1HJ? ',"!), Art. -pDD III (1B>1E3 1D, „er deckt das Haupt zu"). — rj> 'bn (= HU nnaj», Art. niXBUJ, s. b. Ab. zaTa 53 a. — "¡DJ pi •b, Art. JT3D ,TnrP"l3 („der Weinverjcäufer in seinem Zorne"). — 'na 'HD ( = DUflO '."I "31,13), s. H. Th. IV, 666. — '311 '1B '"jn (= H"ail ,1"1B ',1), s. H. Th. III, 1, N. 108, 121. 2 ) Der Artikel lautet: '3* 'b imaiB („entwurzeln") [IM °pa 13B. So in allen drei Handschriften. Ich vermuthe, dass S. b. S. in Aboth III, 17 statt lmpij? gelesen hat: 1D131B. In der Bedeutung entwurzeln findet sich 13B in dem Gleichnisse zu Gen. 4, 25, Gen. ,r. c. 23. 3) Zu N. 145 s. H. G. S. 59, letzte Zeile (S. b. S. hat die Leseart der ersten Ausgabe des H. G.; vgl. P e r l e s, Monatschrift 1858, S. 158). - Zu N. 159 s. ib., Z. 3 von unt. — Zu N. 203 s. P e r 1 e s a. a. 0.,
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Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
D. B a r - S i r a. Für vier Artikel seines Wörterbuches nennt S. b. S. als alleinige Quelle „Bar-Sira", einmal genauer das „ B u c h B a r - S i r a". Diese Artikel lauten: 1. STD 13
1D3 p m
2. « t d i3 p n r o 'ia i]ru 3. KVD 13 flllJ TD3JD
4. KI'D i3 'BD rr«5 mt D'ra 'jrp1). In einem fünften Artikel (pbp II) werden zuerst die talmudischen Ausdrücke fljnn 'tt^p und rPtt^>!p3 Girren erklärt; dann folgt: 5. «TD 13 ¡VK5 flDie JVItt^p 'DI.
Von diesen fünf Vocabeln ist Nr. 2 (von S. b. S. mit „Haar scheeren" übersetzt) ein im A r a m ä i s c h e n und A r a b i s c h e n häufiger Verbalstamm 2 ). — Nr. 1, als Substantiv zu lesen, kann nur mit nit'l zusammengestellt werden, das in Ab. di R. Nathan c. 34 Ende als Synonym zu n^13t, Jubel, genannt wird. Es hätte also neben p i ein Yerbum p n im Sinne von „jubeln" gegeben ; vgl. »tsiöpt (die bekannte alte Variante zu '1J7J, Exod. 24, 6) neben aram. KtJir, klein. — Räthselhaft und jeder Analogie entbehrend erscheint S. 159. — Zu N. 304 a s. ib. Z. 18. — Zu N. 401 (= 1040) s. H. G. S. 57 unt., P e r l e s a. a. 0. — Zu N. 478 ¡r. H. Gr. S. 131, Z. 18. — Zu N. 911 s. S. 57, Z 8 (vgl. L o w , Ar. Pfl. S. 66). - Zu N. 61 (= 152) S. 559, Z. 13 (die Erklärung von Perles a. a. 0. ist unrichtig). — Zu N. 807 (= 810, 848, 851) s. H. G. S. 60, Z. 13. — Zu N. 598 s. P e r l e s a , a . 0 S. 159 (st. KD1D 1. »nia). — Zu N. 869 s. P e r l e s a. a. 0 . S. 160 C3J516). — Zu N. 911 s. H. G. S. 57, Z. 8. — Zu N. 929 s. H. G. S. 72, Z. 22. — S. auch noch niniD, unten in der vorletzten Anmerkung von Cap. VII. ') Diese vier Artikel habe ich mitgetheilt und besprochen in Jewish Quarterly Review XI, 344. 2 ) N ö l d e k e schreibt mir hierüber: „Im Aramäischen (Syrischen) h eis st es meist „zerren" und dgl.; aber es kömmt auch in der Bedeutung die Haare ausraufen vor, ganz wie arab. P]IU. Natürlich ist es am wahrscheinlichsten, dass FjriJ bei Ben-Sira ein Aramaismus ist. Man muss aber bei diesen Wörtern bedenken, dass der hebr. Text B. S.'s viel glossirt worden ist und dass allerlei solche aram. Glossen in den Text gedrungen sind".
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
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Nr. 3. Das erklärende Wort nn; kann zweierlei bedeuten (Y, II, 1367 a ) : 1. lignum, quo tectum domus tegitur; 2. psilothrum e calce paratum. Welche Bed. 8. b. S. meint, kann man nicht wissen, da das Wort nicht im Zusammenhange des Satzes citirt wird 1 ). Die zwei letzten Nummern benennen Theile des Eies und zwar Nr. 4 „das Gelbe vom Ei", Dotter, mit einer in keiner semitischen Sprache bezeugten Wurzel jfj? (als Subet. oder JJ? zu lesen), Nr. 5 die dünne Eierschale, mit dem Derivate 2 ) einer gut bezeugten Wurzel 3 ). Die persischen Glossen zu den in den letzten Jahren auf so wunderbare Weise an's Tageslicht gekommenen Fragmenten des h e b r ä i s c h e n S i r a c h beweisen, dass dieser von p e r s i s c h r e d e n d e J u d e n noch lange nach Saadja gelesen und copirt wurde. So darf es denn nicht auffallen, dass ihn auch S. b. S. gekannt hat. Vielleicht sind manche der sonst nicht nachweisbaren hebr. Vocabeln in seinem Wörterbuche ebenfalls dem hebr. Bar-Sira entnommen*). E. C h r o n i k d e s z w e i t e n
Tempels.
In einer Reihe von Artikeln wird als Quelle citirt eine Chronik des zweiten Tempels : »jtp fi'S D'DVl nai 5 ). Im Art. ') N ü l d e k e schreibt mir: „Da nora Kalk ist (und zwar in specie der zum Enthaaren gebrauchte), so könnte in T3D3D stecken TD (TBO." 2 ) Statt m e ^ p (rrr'bp,) haben A1 und A2 nVi>Sp. ®) Für den hebr. Ausdruck JlJHn "'B'l'jp ist mir kein Beispiel erinnerlich. Zu vergleichen ist Jebam. 113 a: tWUP^p KI"!JH. Das andere Citat: r w ' j l p a hintan („die Milz in ihrem dünnen Theile") ist insoferne irrtbümlich, als Chullin 55 b rPC^ipa nicht von der Milz, sondern von der Niere ausgesagt ist. Der Irrthum ist dadurch entstanden, dass unmittelbar vorher (55 a) über die Milz gehandelt wird. *) Es ist allerdings die Möglichkeit vorhanden, dass unter dem XTC p ICD S. b. S.'s nicht der hebräische Sirach, sondern ein anderes Werk verstanden werden muss. Vgl. das jüngst von S c h e c h t e r veröffentlichte Geniza-Fragment, -das ausdrücklich ein STD [3 "1BD von deu KTD p 1¡?B>D unterscheidet (J. Qu. Review XII, 461). Dies KTD p 1DD, uud nicht die Sprüche Ben-Sira's, meint M a i m ú n i in der Einl. zu Sanhedrin, Cap. X (Porta Moyais, p. 165). 5 ) S. meine Mittheilung in Revue des É. J. XXXVII, 143 f.
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Die von S. b. S. verarbeitet» Litteratur.
JWI I wird nach der Erklärung von JPJPT (I Sam. 14, 47) mit „siegen" b e m e r k t : VUDifot "Ttttp "iV? JV3 'DM '1 'Dl; d. h.
im genannten Werke enthält der Abschnitt über Alexander (den Grossen) das Wort in derselben Bedeutung. Diesem Abschnitte gehört sicherlich an das Citat im Art. entr („entwurzeln") : (Stp "3 'D'n "1 DIB AK ttntfKl, „ich werde das Volk Persiens v entwurzeln" 2 ). — Ferner wird das Werk citirt: Art. bü III (nach den Beispielen aus Hiob 19, 12, Ps. 119, 118, Echa 1 , 5 : iÄD l^D »W JV3 'DM 'T HDn) ; J1D II (J1D ]ÜV »J» JV2 'DM M }8D^>3 J3i"l)s); DM I (übers, mit }KTD, S t a d i u m ;
nach zwei Targumcitaten, zu Gen. 14, 17 und Jer. 31, 3 9 : 'JiP n'2 'DM M DM 'Dl), Im Art. mp III werden unter der Bedeutung „entgegengehen, zum Kampfe hervortreten" folgende biblische Beispiele citirt: Micha 6, 6, Hiob 41, 3, Jes. 37, 33, Ps. 119, 147. Dann heisst e s : p jlD'ipj 1JDD1 p
f]DT «im ytrin'3 non
mnpjip („Kämpfer")4)
rntoio
pnu
'Jtf fio 'DM 'T p'iu. Es wird also zuerst der Name N a k d i m o n aus der erwähnten Bed. des hebr. Verbums abgeleitet, zugleich aber die eine andere Etymologie enthaltende Angabe in Taanith 20 a, Gittin 56 b gebracht. Dann wird Nakdimon wegen des gleichen Vaternamens mit dem in der Chronik
>) Statt iJB> '^3 bat P. 'n 'U. Das könnte, wenn es kein Fehler ist, bedeuten : HOlDtPn JT3. 2 ) Dem Worte aniPK ist — im Buchst. « — noch gewidmet, mit der Angabe: ^tf JT>3 'DM '31.
ein bes. Art.
») A2 hat st. [KD'SS : DD'jS. — K r a u s s (Lehnwörter II, 505 a) verweist mit Recht auf D a v i d K i m c h i ' s Wörterbuch, Art. JJB, wo mit Bezug auf Ezech. 27, 17 gesagt wird: SM UC 13 1DK [1M1J p ilDVl llTTS XXDJ HMl lacbn. S. b. S. las jedenfalls 31B, was jedoch — wie oft bei ihm — eine unerkannte CoTruptel (aus 33B) ist. Das biblische MB selbst figurirt bei ihm im Art. JJB II (denn 33B I ist bei ihm T a r g u m zu üy, also eine sonst nicht bezeugte Variante zu ¡33B), und zwar mit zwei Erklärungen : 1. Keis (= Peschita); 2. trockenes Obst. Beide Erklärungen stehei) auch im Art. X'o'rp (P. pnnktirte A 1 im Artdem Targumwoite für 33B. Die Erklärung des letztern mit 23 b : Balsam stammt aus der Septuaginta.
') A1 rT31ö (Imäle).
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
41
des zweiten Tempels erwähnten J o s e p h b. G o r i o n identificirt. Höchst wahrscheinlich ist diese Chronik nichts anderes als ein Auszug aus dem hebr. Josippon 1 ). F. D a s B u c h d e r
Geheimnisse.
Vor Art. rnJK steht folgender Artikel: D'n 1DD3 pTUK mPDi nciD rin pTUK nn. Dieser Windname kömmt sonst nicht vor. Ein kabbalistisches DTin. 'D wird in Yerbindung mit dem 'D, vielleicht als Theil desselben, genannt 2 ). G. D a s A r t i k e l SjHTn l a u t e t :
Buch
Asaph.
( A 1 poU3) pDIBlU K D H V m K W B 'n
fjDK ICD »31% Das Schlagwort findet sich Sukka 32 b. Das erklärende Wort kann eine hebräische Neubildung aus dem aramäischen SEID, Blatt seiD. Die mit dem Schlagworte bezeichnete Pflanze (po§oSanrD ( = mnn5« Eselsgift) zusammengesetzten Namen benannt, ' j r entspricht dem Zusätze »an zu dem arabischen Namen der Pflanze: '^B1 S ). Das „ B u c h A s a p h " ist die medicinische Schrift, welche D. K i m c h i im Commentar zu Hosea 14, 8 als P|DX 1BD »Clin citirt 4 ). Dem angeblichen Verfasser dieser Schrift widmet unser Autor einen kleinen Artikel, den einzigen dieser Art, in welchem er A s a p h als jüdischen Philosophen und Arzt bezeichnet 5 ). Eine beträchtliche Zahl der im I V . AbS. vor S., Anm. 3. F r a n k e l weist auch das Vorkommen von 7HD, l"?D und D1"! bei Josippon nach, Monatsschrift f. Gr. u. W. d. J., 43. Jhg., S. 523. 2 ) S. Z u n z , Gr. V. S. 1 6 0 ; S t e i n s c h n e i d e r , Cat. Bodl., Col. 6 4 0 ; B e n j a c o b , p. 545 b ; N e u b a u e r , Catalog Bodl. Col. 480. — Aus demselben Buche stammt vielleicht: |D,J BHO "¡xbö 15DB. Vgl. S c h w a b , Vocabulaire de l'Angelologie p. 224. ») S. L o w , S. 130. ) S. Z u n z , Gesammelte Schriften.
4
I, 160 f., L o w ,
S. 24—26.
) HVT KCl"! Speise In A 1 : SJIDI^D m . T P]DK. Im Titel der Münchener Handschrift des Baches Asaph heisst der Autor ebenfalls H1,T f)DK, s. S t e i n s c h n e i d e r s Catalog, 2. Aufl. S. 106. 5
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Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
schnitte des Hebr. Th. zusammengestellten Artikel scheint die Schlagworte dem Asaph-Buche entnommen zu haben. Mit Hilfe der in L ö w's Aram. Pflanzennamen enthaltenen Mittheilungen aus Asaph ist das für folgende Nummern nachzuweisen : 140, s. Low, S. 191 1 ). — 4 7 7 , s. Low, S. 3 7 1 2 ) . — 726, B. Low, S. 280. — 787, s. Low, S. 268. — 796, s. Low, S. 225. — 939, s. Low, 'S. 214 3 ). H„ U n g e n a n n t e
Quellen.
Ausser den bisher aufgezählten Quellenschriften hat S. b. S. die in seinem Wörterbuche gesammelten und erklärten Ausdrücke auch anderen Schriften entnommen, über die sich aber nichts Bestimmtes aussagen lässt. Die Liste I Y des Hebr. Theiles enthält Hunderte von Wörtern, theils hebräischen und aramäischen, theils Lehnwörtern, die in der (unter B besprochenen) Traditionslitteratur nicht vorkommen und von denen nur ein Theil den unter C—G besprochenen Werken entnommen sein kann. Unten, in Cap. V I I I , werden die in dieser Liste zusammengestellten Vocabeln näher gekennzeichnet werden. Hier sei nur betont, dass S. b. S. die fraglichen Vocabeln gewiss nur aus hebräischen und aramäischen Werken jüdischer Herkunft genommen hat und nicht etwa syrische oder arabische oder griechische Wörter aus sonstigen Quellen seiner Sammlung einverleibte und mit Wörtern der Bibel, des Targums und der Traditionslitteratur in eine Reihe stellte. Hervorgehoben zu werden verdient noch die Thatsache, dass S. b. S., abgesehen von dem Wortschatze des medicinischen und des damit enge verbundenen botanischen Schriftthums, die Terminologie der verschiedenen wissenschaftlichen Disciplinen in der Zusammenstellung seines Wörterbuches nicht berücksichtigt hat. Unter den Schlagwörtern seines Werkes würde man vergebens mathematische, philosophische ') Zur Lesung DpJEBK (opopanax) s. P . S. 349. ) xn'jDin ist eine Aramaisirung des arab. Wortes. ) Von plDlp i n j « bei Asaph ist der erste B e s t a n d t e i l ( a f p i o - ) bei S. b. S. weggeblieben.. 2 s
43
Die von S. b. S. verarbeitete Litteratur.
und sonstige Kunstausdrücke
suchen. Auch die Ausdrücke
der Massora und Grammatik
sind — mit
verschwindenden
Ausnahmen 1 ) — nicht vertreten. Ebenso ist den Neubildungen der liturgischen Poesie, meliza nur eine
der Pijjüt-Jjitteratur, im Sefer Ha-
ganz geringe
Stelle
eingeräumt
worden 2 ).
Es scheint also, dass S. b. S., wenn er ausser der Traditionslitteratur — zu der er jedenfalls auch die Halachoth Gedoloth stellte — auch anderen Litteraturerzeugnissen den
Stoff zu
seinem Wörterbuche entnahm, er das wol in der Voraussetzung that, dass jene Erzeugnisse an Alter und Ansehen der Traditionslitteratur die
notorischen
nicht
wesentlich
Erzeugnisse
nachstehen;
späterer
während
Epochen
von
er der
lexikalischen Bearbeitung ausschloss3). Die Bereicherung des h e b r ä i s c h e n Lexikons, welche in sehr vielen Nummern dargeboten wird,
soll
der Liste I V
unten
Hier weise ich nur noch auf hin,
die als besondere
anderer Artikel
des Hebr,
näher
beleuchtet
einige
hebräische
Artikel
oder
als Citate
auftreten und die bekannte
Wörter in solchen Bedeutungen
oder
Theiles
werden. — Ausdrücke innerhalb
Wurzeln und
Bildungen
enthalten,
>) Zu "]D I I („Zahl, Summe") wird trpiDDO. 013C citirt. 2 ) An der Spitze des Werkes stehen drei mit KK beginnende Verbalformen und zwar zwischen den biblischen Yocabeln pDKX (Hiob 9, 16) und UKK (Jes. 45, 5 ohne Suffix, vgl. den ersten Artikel des Aruch) : "IBKN mit der Uebersetzung DVU ,13013 („ich sage die Huldigung") und der Vergleichung mit niDSH, Deut. 26, 17. Also "IDNK (TDXK), wie dieses Verbum von den Paitanim (parallel mit 3Bn) angewendet wurde. S. Z u n z, Litteraturgeschichte der synagogalen Poesie, S, 631. — Ueber ,TJ s. oben S. 33, Anm. 3. — Hieher gehört auch das Beispiel nVOK niTHK im Art. f » i ; ferner das unten Cap. XII, Anm. zu Deut 6, 7 citirte Beispiel. Nach ^DBTI folgt ein bes. Artikel n^DIPn mit [¡dinpnc, Engel übersetzt. — Artikel bekommen die Ausdrücke BliD (ar. "|}P8>), [DTD (mit hebr. m 1 » erklärt), n n (|fiB12 H"B«3, statt 'J i v e x p , reimen).
Nach der oben, S. 20, A. 2 ausgesprochenen Vermuthung hätte er jedoch auch dem Reiseberichte des B e n j a m i n v. T u d e l a einen Artikel entnommen. 3)
44
Die von S. b. S. benützte Litteratur.
die in der Traditionslitteratur deren Quellen
nicht zu finden sind u n d
an-
1
entstammen ). *
N a c h dieser D a r l e g u n g der von S. b. S. l e x i k a l i s c h verarbeiteten Litteratur sei nur kurz a n g e g e b e n , welche litterarischen H i l f s m i t t e l er bei der A u s a r b e i t u n g seines W ö r t e r b u c h e s b e nützt hat. Er n e n n t nur z w e i A u t o r e n :
den Gaon S a a d j a
u n d R a s c h i. Y o n d e m Ersteren citirt er d i e U e b e r s e t z u n g *) 11X3 - | i m f i x i n (?) -|K,1, einziges Beispiel zu 11K XII, in der Bed. 31K (gute Sitte). Es ist zu beachten, dass KmIX so erklärt wird : p K -¡m IBS 31K. — pVlS "jSlK ,1\1C Cljpil.l JS I t J ^ K 'IS , 1 ^ 0 ("J13 VI). Dem Worte in der Bed. ErdklÖsse, Schollen (s. Levy I, 199 a) entspricht in Gen. r. c. 42 Anf. ,1B1K flimo. — niB>33 n331B>B, Beispiel zu B>3i Heer (12B>i7), eig. Heereshaufen, mit Vergleichung von KXltP'Qa, Targ. zu nij>32 Zeph. 1, 10. — CJTK "HJ, Esel (eig. Langohr). — tTtPOT, übers, mit p t a n n i i n e 1 ? « DKip, der Bogenschütze (Trabant) des Palastes (V. II, 354b) und der Hauspforte (V. I, 200). Eig. der Untersucher, Späher (ar. DKD5). — CJp B>21, Zucker („Kohrhonig"). — illXin, Plural zu m . — "in l^jon nan p^T>, Art. p ' j l III (, Zornesgluth„). — rmm fTHJ, citirt zu n u n Jes. 56, 10 (mit nicht klar ersichtlicher Bedeutung); vgi. riBIPI f n : , Gen. r. c. 39. — 1"1BW (HB' DU „er ist weich geworden"), Hophal zu 1"lD (L. III 252 a b verzeichnet 11BJU).— mit KID fis ,11SB>, „mache mich schön" übersetzt. Sicher aus T U corrumpirt, und dies gohört zu 13"], Mechiltha zu 15, 2 (s. L ö w bei K r a u s s, Lehnwörter II, 358b). — pit (viell. — „geläutert") ein besonderer Artikel, mit pH |DB> als Beispiel; zu diesem zwei Erklärungen. 1. ,1tPBJ3 ¡511, „Veilchenöl" ; 2. pan, Quecksilber. — lJtXin m y , einziges Beispiel zu p t n II („versammeln"), also: „meine Heerden wurden versammelt." — o m i n 1110, mit der hebr. E r k l . : D^BlItP, verbrannt. — [B>1B> tTOin, einziges Beispiel zu B'S1 I, in der Bed. [TD13 „reifen" („gereift ist die Lilie"). Fast wäre man geneigt, an ein Missverständniss von Joel 1, 12, \ \ W ',"1 zu denken. — S]1B1D [12], erkl. mit ar. IBBJ,( eine Lampe, die verlischt. Vgl. die sonstigen Beispiele für Spfil bei Levy, IV, 436 b (möglicherweise aus S]nBflB, s. H. Th. III, 2, N. 2271. — linDJ r es wurde geordnet." — nirn 11J> „die Haut des Gesässes." — niDIBH 11J? „die Haut der Sohlen." — m x üb. mit 131 [KSiriD „ein Knochen." — (Var. pilJtB) pilJtB pjlBB 1"I3J? ."in X1? (Art. pjD UV — [.13» lb* pp:ilBD,1, als Beispiel zu pjlB, übers, mit »Vornehme,«: daiu: D'S'DJl D'Snj. — piM n ^ B p , neben den biblischen Beispielen für ^Dp, welken. — "•jy ritaaipa »nn 11PBJ, Beisp. zu B:p, „Schmerz" (ijl), dazu noch LTSRT N » TO'JPOII. v g l . v t y
NSCOP HPB:I, L . I V , 3 3 6 a .
Die von S. b. S. benützte Litteratur.
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von pcJK, Hiob 41, 121). Ferner nennt er Saadja als Urheber einer Erklärung für O'M, Habakkuk 2, II 2 ). Ihm lag also die Uebersetzung (8>iTD = VDBfl) Saadja's zu den Zwölf kleinen Propheten vor. Auch sonst giebt er, ohne Saadja zu nennen, dessen Uebersetzungen für biblische Ausdrücke 3 ). R a s c h i nennt er zweimal als „Salomo den Franzosen, sein Andenken sei zum Segen" 4 ). Das eine Citat ist ein freier Auszug aus Raschi's Commentar zu Exod. 12, 13 5 ); das zweite ist genauer dem Commentai- zu Exod. 28, 28 entnommen6). An der letztern Stelle widerlegt S. b. S. die Beweisführung Raschi's aus Jes. 40, 4 durch den Hinweis auf das Targum zu dieser Stelle 7 ). Ein näheres Eingehen auf die Erklärung biblischer Wörter und Sätze, die S. b. S.'s Wörterbuch enthält, ^ürde auf die Quellen, die er benützt hat, hinleiten. Zum Theile habe ich unten im XII. Capitel für einzelne seiner Auslegungen die möglichen oder wahrscheinlichen Quellen angegeben. Es scheint mir nicht zweifelhaft, dass er das Wörterbuch A b u 1 w a 1 i d s gekannt hat. Nur ein einziges Argument sei 1
) Art. pöJK I I I : DljJDip ( = ar. 1DC) tPTB 'OVO1?« *?"» "1. Saadja's arabisches Wort übersetzt S. b. S. mit persisch ."DKTICK (V. I, 43 b : gutturnium amplum). 2
) A r t . KDB> : RMAIC NTP^S n
N J J Y FJ>B • D^BSI 'JI
O-PS
KBB>
b"t .THYB U ^ n B>1TBB. Nach der ersten Erklärung bed. das Targumwort
zu D^BS und auch dieses selbst: Holzwurm, nach der Saadja's: „gebrannter Ziegel." In Art. B'BS wird das Wort mit D ^ B S , B. Bathra I, 1 verglichen (nach A b u l w a l i d , Wb. Art. DBS), dann als zweite Erkl. gebracht : DHX DV3 ( = ^IK DYS) und hebr. f»JH flj^iri, A a nur r5"H B*V3. s ) 3"in' III, zu Gen. 31, 10. — n w III, Gen. 32, 33. - 1PK I, Num. 21, 15. — bbll, Deut. 21, 20. — P e n TO, Jes. 3, 13. — i m III, ib. 8, 9. — bl II, ib. 46, 8. — YH3, Hiob 6, 6. — tfDK II, ib. 30, 3. 4 ) S. oben S. 14. ') Art. PDB I I : DBINR 1D3 B^DHl niCBO 1B>TB ^ B I X Ho'jtf 1 hd a ¡upSd -in* m a i i n « . 6
) A r t . D31 I I :
WK
1D31B [BTIN DK 1D3Y1 B>VB ,TJ> TIBLJT HD^TF 1
nib nr (bei Raschi c s i a D ) n ' p u i a m a m . . . n r n pe>S n - a s i m . 7 ) P T I T J D'DSTTI [ 3 1J1K1. Das Targumwort übersetzt S. b. 8. mit zwei charakteristischen persischen Ausdrücken : TN13M a'B* (V. II, 489a), pBSä'B (V. I, 3 9 0 a : valde incurvatus, inflexus).
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Die von S. b. S. benützte Litteratur.
hier erwähnt. Ein Artikel lautet: "ixp BJK. Dass auch Burg, Schlos8 (arab. bedeutet, kann unser Autor nur aus Abulwalid gelernt haben, der auf Grund einer arabischen Yocabel für D'üJKil, Jerem. 51, 32, diese Ansicht als die eigene vorträgt 1 ). Vielleicht kannte unser Autor auch das Wörterbuch des alten k a r ä i s c h e n Sprachgelehrten D a v i d b. A b r a h a m 2 ) . Für die talmudische Worterklärung citirt S. b. S. nirgends eine Quelle. Aber es ist nicht zu zweifeln, dass er nicht nur die Mischnacommentare H ä i Gaon's und M o s e s M a i m ü n i ' s , sondern auch N a t h a n s Aruch benützt hat. Vielleicht kannte er auch R a s c h i's Commentar zum Talmud. Im nächsten Capitel wird die Möglichkeit in Erwägung gebracht werden, ob unserm Autor nicht ältere Arbeiten solcher Art vorlagen, wie er sie selbst leistete, aus denen er zum Tbeile das lexikalische Material für sein eigenes Wörterbuch geschöpft hätte. V Salomo b. Samuels Wörterbuch. Salomo b. Samuel hat seinem Werke keine Einleitung vorausgeschickt, die über dessen Plan und Zweck directen Aufschluss böte. Aus der Handschrift A1, die allein den Anfang des Werkes gerettet hat, erfahren wir seinen Titel. Das Wort nar^a, mit dem S. b. S. sein Buch benannte, erklärt er in einem Artikel desselben mit arab. VDBJ1 (tafsir, Erklärung) 3 ), welche Bedeutung der von r'PE, Dolmetsch, verwandt ist 4 ). Mit diesem Namen ist auch der Hauptzweck und der Inhalt das Wörterbuches angegeben: die VerdolA b u l w a l i d ' s Wb. Art. D3X. D. K i m c h i im Comm. zur Stelle führt es ebenfalls als Ansicht ß . J o n a ' s an. 2 ) S. unten, Cap. VIII g. Ende. s ) Dem dazu abstrahirten Verbum p S I giebt er die Bedeutung ¡TIS TDBn, erklären, mit nJf'jD, Prov. 1, 6, als Beispiel. *) S. b. S. übersetzt das Wort mit •'Sxc^T, das er auch zur Uebers. von UPSn (Esra 2, 2. s. Megilla 13 b) verwendet. Auch zu p^O abstrabirt er das Verbum IV.
Salomo b. Samuels Wörterbuch.
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metschung, Uebersetzung der in ihm zusammengestellten Wörter. In der — nur in P — erhaltenen Nachschrift wird d a s Buch als "131 bl piflDl p U S 1DD gekennzeichnet. piJK 1 ), Agron (Sammlung), ist das Wort, welches zuerst S a a d j a anwendete, um sein hebräisches Wörterbuch zu benennen und mit dem, im 15. Jahrhunderte, M o s e s S c h i r w ä n i sein hebr.-pers. Wörterbuch benannte®). Mit bs piflD ist dasselbe gesagt, was nx^D im Titel des Buches ausdrücken will8). Im vorhergehenden Capitel sind die Schriften aufgezählt worden, deren Wortschatz S. b. S. in seinem Buche lexikalisch verarbeitete. Ihn leitete die Absicht, seinen Landes- und Glaubensgenossen, den persisch redenden und auch des Arabischen kundigen Juden Transoxaniens ein Wörterbuch zu bieten, in welchem sie sich über die Bedeutung der in der Bibel und in der Traditionslitteratur vorkommenden Wörter und Ausdrücke am kürzesten belehren konnten. Wir haben gesehen, dass er über die talmudisch-midraschische Litteratur hinaus auch andere Litteraturprodukte in den Rahmen seiner Wortsammlung hineinzog. Bei dem überwiegend grössten Theile der Artikel beschränkt sich S. b. S. darauf, die Uebersetzung des Schlagwortes zu bieten. Jedoch enthält das Buch auch eine grosse Menge längerer oder kürzerer Erläuterungen, in persischer oder in hebräischer, seltener in arabischer Sprache. Die meisten der in hebräischer Sprache abgefassten Erläuterungen sind in den Abschnitten II und III des Hebräischen Theiles abgedruckt. Ausser dem Schlagworte und dessen Uebersetzung pflegen die Artikel auch Beispiele zu enthalten, zumeist in sehr abgekürzter Gestalt und mit der im vorhergehenden Capitel gekennzeichneten Art der Quellenangabe. Im Ganzen dürfte das Wörter*) Im Art. IJK („sammeln") wird als Derivat dieses Verbums angegeben: piJK 'Dl. ') Z. A. T. W. XVI, 201 f. ') 1J1D hat in unserem Werke zwei Artikel: 1. Traumdeutung ; 2. Erklärung ( m C ) . M e n a c h e m b. S a r ü k citirt Saadja's Agron alg ( W i r ® ICD (Machbereth 68 b).
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Salomo b. Samuels Wörterbuch.
buch nach meiner Schätzung ungefähr 1 8.0 0 0 A r t i k e l enthalten, deren sehr mannigfaltige Kategorien in der folgenden Uebersicht gekennzeichnet seien. Das Wörterbuch 8. 1>. S.'s hat denselben gemischten Charakter, wie das hundert Jahre nach ihm vorfasste biblische Wörterbuch Moses 8 c h i r w & n i V ) . Es bietet in seinen Schlagwörtern sowol Wurzeln als Wortfoxmen. In der Regel werden unter den Wurzeln auch die zu ihnen gehörigen Verbalformen und Substantiva erwähnt, so dass Substantiva oder sonstige Wortformen, die dann noch ihren besonderen Artikel bekommen, wiederholt behandelt sind. In solchen Fällen verweist gewöhnlich ein Artikel auf den andern, vermittelst 3ina (abgekürzt 'na) und Nennung des Artikels, auf den verwiesen wird: Z. B . -pa 'na („verwirrt") nrfflltPK iiaiaj. Der Standpunkt des Verfassers in der Lehre von den Wurzeln und sein Verfahren hinsichtlich der schwachen Verbalwurzeln wird unten (Cap. I X ) näher beleuchtet werden. Hier sei nur erwähnt, dass er zu vielen Substantiven nirgends vorkommende Verbalwurzeln abstrahirt und diesen die aus der Bedeutung des Substantivs erschlossene Bedeutung zuschreibt. Diese Bedeutung der supponirten Verbalwurzeln umschreibt er zumeist mit Hilfe eines der persischen Verba jn5«D („machen, verfertigen") und p i a („thun, machen"), indem er dasselbe mit der Uebersetzung des betreffenden Substantivs oder einem zu demselben gebildeten Abstractum verbindet. So übersetzt er npj? (zu mit jnattD pra-itn („ein Geländer machen"); :6t I (zu ^tö) m i t j t d JJHS n t n j („eine Fleischgabel machen") 2 ). Aber er wendet, der Bedeutung des Sub') Vgl. Z. T. A. W. XVI, 205 f. 2)
Solche vermittelst [ T D oder ¡nsttD übersetzte, supponirte Verbal-
wurzeln bei S. b. S. sind folgende : a. Zu Substantiven der Bibel. "Hx (zu D.TT1N1, S e h . 3, 5). — [?K (zu "]JtK, Deut. 23, 14). — bt*btX = S1?« (zu ' r b x , Hiob 18, 4), fi-13 b»nD, absurd machen. — 1S3 VII (zu r m n , Micha 2, 12). — JDJ (zu niJ?3JD). — "J3T (zu pM"U, E s r a 6, 4). — P]m (zu n e m o , Ps. 140, 12), »ein Netz machen.« — m (zu ,11110). — ITT (zu nMB, Hiob 12, 2 i ) . — p-ir (zu p-ito). — nan VIII (zu i m a n , Jes. 53, 5 „sein Gebet"). — Pj^n IV (zu fllB^no, Ki. 16, 13). — fj'jn V (zu D ^ n D , Esra 1, 9). — P]Sn VI (zu XilB^n, Gen. 45, 22). — p n I (zu f»nn, Lev.
Salomo b. Samuels Wörterbuch.
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stantivs entsprechend, auch andere persische Yerba zu solchen Verbindungen an 1 ). Ausser den Substantiven, welche neben den Verbalwurzeln das Haupteontingent zu den Artikeln unseres Wörterbuches stellen 2 ), werden sehr viele V e r b a l f o r m e n der verschiedensten Art in besonderen Artikeln übersetzt oder erklärt. So findet man zum Beispiele unter den Artikeln der Abtheilung K mehrere biblische Verbal formen der ersten Person Singularis des Imperfectum 3 ). Noch viel zahlreicher aber sind die Verbalformen verschiedenster Art (aramäisch und hebräisch), 22, 22) - f i n IV (zu 'itnn, I Sam. 17, 18). - «Sa IV (zu Jllx'wB).— -103 Ii (zu iö3D). — bns (zu bns). — ans (zu onse), üb. mit fins naaià, huldigen. — pS, 8. oben, S. 46, Anm. 3, 4. — nnb (zu finnSö). — TU VIII (zu TM). — B>BJ III (zu nWBJ). — "|3t5> II (zu n32tS>) , au« h unter - "pfc IV (zu K33B>, Dan. 3, 7). — n e III (zu rumDOH, Siebter 3, 33). — HIB (zu niDÖ). — "po VI (zufl3CD,1,Ri. 16, 13). - "inB III (zu H-inb). — -ICD II (zu nilDBD). — S)B (zu nlED, II Sam. 17, 28). — hty (zu n*7JJ>B, I Sam. 17, 20). — 3TJ> (zu atjiö und psty, Ezech. 27) — 31J> zu naiij». — j>pe I (zu cype, I Kön. 6, 18). - jno (zu |hbb). — -ins I (zu CTDX, Gen. 24, 2). — HDS IV (zu Num. 19, i5). — ?2£p III (zu jutpB). — ntrp II (zu ne>pa, Jes. l, 8). — na*i I (zu Tai). — a m I (zu ansni). — 33tt> (zu 33tPD, II Sam. 17, 28, was, wie das danebenstehende mBB, mit pnax, Gefäss übersetzt ist). — Stt> IV (zu bltP). — I (zu njtfö Vezier). — riBP (zu BTIBPB). — Sipe» Iii (zu ï]lptt>D). — fan (zu HJian). — b. Zu Substantiven aus dem Targum. ¡BK II (zu pJlBK, I Kön. 6, 8). — ~T3 (zu «ana, Num. 7, 14). — pu (zu [ïn:, Gen. 18, 6). - pn III (zu icnpnB, I K.ön. 18, 32). — [n (zu Wt, Waffe). — aiB I (zu xrCBÖ, I Kön. 6, 8). — [JB (zu WJBB, Jes. 13, 11). — 1BJ» II (zu KïBjm. I Kön. 20, 38). — XBp (zu KUDpD, Jes. 1, 8). — "¡m (zu fliaTl, Exod. 14, 6). — b w (zu ¡Sc'tt', E^ech. 19, 4). — c. Zu Substantiven aus Mischna und Talmud. ¡03!« (zu ¡C3B3K). — fin I (zu nXTIB'. — BEB l (zu B1BB). — IIB izu .-IT1B = HTilB, Kelim VIII, 3). — nai II |.zu pnai, Tumid I, 1). — S]m (zu P)mB). 1 ) |n3X13X, werfen: n'jE (zu T^E, mit Sehleuderer übersetzt). — |HB3, binden: HB5t (zu HBX, Schleier). — [fiaiB, kochen, backen : IlB^ (zu xnoi'jB = SB^D, Targ. I Sam. 2. 14). — [TtflB, bedecken : nEÖ (zu rilBBO). — piO, geben : 1BTI (zu ,TnB>n). — |n»in, halten, heben : II (zu ¡•JWB, „Kraft," Jes. 3, 6). 2 ) Auch die Partikeln sind mit genügender Sorgfalt bebandelt. 8 ) So ausser den oben S. 43, Anm. 2 citirten, an der Spitze des Werkes stehenden Artikeln: m» (Hiob 23, 9), DBflK (Jes. 48, 9), BX (Hiob 23, 11). Bacher,
Ein hebr - p e r s . Wb.
4
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Salomo b. Samuels Wörterbuch.
die dem Talmud angehören und von S. b. S. in besonderen Artikeln übersetzt werden. Namentlich im Buchstaben K giebt es eine Menge solcher Artikel, mit deren Aufnahme der Verfasser das Yerständniss der tälmudischen Texte erleichtern wollte. Natürlich konnte er nur einen sehr geringen Theil der in Betracht kommenden Ausdrücke berücksichtigen ; und es lässt sich auch nicht erkennen, welche Gesichtspunkte ihn bei der Auswahl solcher Wortformen leiteten. Er scheint a u f s Gerathewohl Ausdrücke, die ihm besonders übersetzt zu werden verdienten, seineu) Wörterbuche einverleibt zu haben. Einige Beispiele seien in der Anmerkung hervorgehoben, wobei ich die persische Uebersetzung S. b. S.'s deutsch wiedergebe1). Auch mit dem Relativpronomen verbundene Verba erseheinen unter dem Buchstaben *t als besondere Artikel 2 ); ebenso Infinitive mit b unter diesem letztern Buchstaben 3 ). Aus dem Targum werden einzelne Verbalformen in eigenen Artikeln übersetzt. Hieher gehören auch Artikel, in denen talmudische Wörter erklärt werden, deren erster Bestandteil die Partikel s ist 4 ). Von Substantiven wird zuweilen der Plural allein registrirt 5 ). ') n m j K (8. Sijkka 44 b), er hob ihn auf. — ni"IB3K, sie lehrten ihn. — ¡"P"Q"IK (s. Beza 21 b), er zeichnete ihn aus (Kilx "H3 H3X13). — •J^ani«, ich gebe dir Antwort. — rj>3'K, er fürchtet sich. — HJ31!«, sie ziehen. — y'jpi« (auch unter JiSpK), mit laK pKBflX und Tis ^ i n n übersetzt. — iPprpx, es wurde die Schlussfolgerung gemacht (,TTO BJTp 1DK, zu dieser pers. Passivbezeichnung s. Z. D. M. Gr. LI, 405). — [33, sie heben ein. — riTan ivgl. Arachin IX, 1) er verwüstete es (das Land), so dass keine Spur eines Hauses verblieb (dann die Bemerkung, es gleiche dem Targum von [jvx, Deut. 21, 4, d. h. 113). — -M 1 (Aboth II, 1), erwählt. — iO^ID, ich erfasse, trage hinweg (D"P3 "OK). — llip'DD, sie macht ihn zerfliessen. — [JH51D, man zieht Linien, bevor man schreibt. ä
) Z. B. ¡ n j x r S l , sie werden gemiethet. — (1. |jvhwbD KHB"OT wir lassen ihn verweilen. — 'HCH, er wirft weg. •'I Z. B. DrD1?, kauen. — flip? (M. katon 6 a), die Dornen vom Wege abschneiden. 4 ) S. oben S. 25, Anm. 2. Beispiele: JOCpDIX, bis ich herumgehe. 'XDJHK, um meinetwillen (¡0 'SSOS). 5 ) Z. B. itlUPMt, die Adern (Furchen) des Bodens. Den Singulai »13« allein verzeichnet L. I, 20 a. — Krispia, „halbe Wände" (Gesimse), auf die man etwas legt. Den Sing. s. bei L. I, 270 b.
Salomo b. Samuels Wörterbuch.
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Etwa 300 Artikel des Wörterbuches betreffen nicht einzelne Vocabeln, sondern W o r t g r u p p e n oder ganze S ä t z e , die dann zumeist auch persisch übersetzt werden1). Auch hier lässt sich kein Princip erkennen, nach dem die Auswahl getroffen ist. örösstentheils sind es stehende Phrasen, aber auch aus dem Zusammenhange gerissene Sätze der Halacha, die auf diese Weise dem Wörterbuche einverleibt sind, jedoch auch Phrasen und Sätze anderer Art. Näher auf diese Bestandtheile des Wörterbuches einzugehen, ist hier nicht möglich. Nur einige der Phrasen, die ich zum Theile nicht verificiren kann, seien hervorgehoben 2 ). — Auch einzelne biblische Wortgruppen figuriren als Artikel 3 ). Personcnnamen und sonstige E i g e n n a m e n sind in verhältnissmässig geringer Anzahl aufgenommen. Zum Theile werden sie etymologisch erklärt4). Das Wörterbuch zählt, gemäss den Buchstaben des hebräischen Alphabetes, zweiundzwanzig A b s c h n i t t e , die ') Die mit hebräischer Erklärung versehenen Artikel dieser Art s. Hebr. Th. III, 1. 2 ) ¡TD15 VK, sein Gehen. — ITONBB OXIJIX, er beschmutzte seinen Schuh. — n'DspnS"' JV3X313, wenn du schläfst und wenn du aufstehst. — BlBSlBl ">ua (,= DlBD1DiJBl , »a3, B. B. 144 b), Steuereinheber (HCSte V. I, 321 ab) und Getreideinspector (? ¡«in'rJ, fehlt bei V., zu |K1 s. II, 1409 a). — nol TT, übersetzt mit bxälPKl "iriDl "!«"T, Geben und Nehmen und Geschäfte; als Quelle angegeben: 'BIP 'bn (ITHBtP XllsSn). — Hirn mpWl (auch vorher mit 1, statt 1 : nmn), sie wurde gesund und wurde wieder krank. Als Quelle: T ' O ( = TM). — X3H *73n Jon überall wo ich bin, ist auch meine Habe; nach anderer Erklärung: das Weilen der Gottesherrlichkeit (nj13B> ¡130). Das ist die aram. Form des Ausspruches von H i l l el, Sukka 53a : ¡«3 bsfi [»3 'JK BN. Der zweite, negative Theil des Ausspruches steht in Ab. d. R. N. c. 12 (p. 55, ed. Sehechter) halb aramäisch: [SS JXD [N3 fl1'? ^K C». — » n r p T l «nAVy, Krummes und Gerades. 3 ) 0.10 mtPS, Hosea 9, 12; DlB'jn "vna, Hiob 6, 6 ; -irP p 3 , ib. 38, 7. 4 ) S. H. Th. II, 3 Ende. — D'TU, Gen. 14. 5 wird mit {«Tita, die Mächtigen, übersetzt und von rt, Jes. 66, 11, abgeleitet. — niTTI, Exod. 14, 12, bed. H T p i n pB!, gespaltener, zerklüfteter Boden. — »113 ist Chosru. — Ein Art. lautet: Kin ,T33\ Der mit Josija identifleirte Name steht I Chr. 9, 8. Woher die Identificirung, weiss ich nicht. 4*
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Salomo b. Samuels Wörterbuch.
mit Ueberschriften versehen sind, so : ,(JT3) '3 niS m« H1K, u. s. w. Jeder Abschnitt zerfällt in G r u p p e n , nach den zwei Buchstaben, mit denen die Wörter beginnen oder die schon an sich das Wort, die Wurzel ausmachen. Diese Gruppen haben die betreffenden zwei Buchstaben als Ueberschrift. So besteht der Abschnitt Alef aus den Gruppen KK, 38, JR, IX etc. Innerhalb dieser Gruppen sind die Artikel in s t r e n g a l p h a b e t i s c h e r Ordnung, die auch für die nach dem zweiten Buchstaben des Wortes folgenden Buchstaben eingehalten ist, aneinander gereiht, wobei auch die Buchstaben i und , innerhalb des Wortes beachtet werden. Zu bemerken ist, dass TF für dem D gleichwerthig gilt und daher auch die mit fc beginnenden Wörter an der ihnen zukommenden Stelle im Abschnitte S a m e c h stehen. Verschiedene Bedeutungen derselben Wurzel oder desselben Wortes bekommen besondere Artikel mit wiederholter Schreibung des Schlagwortes. S. b. S. scheint grossen Werth darauf gelegt zu haben, die mannigfaltigen Bedeutungen eines Wortes auseinander zu halten, und diese Di ff e r e n z ir u n g, die sich hauptsächlich auf die biblischen Artikel erstreckt, ist für sein Werk charakteristisch 1 ). Oft giebt er am Schlüsse die Z a h l der aus der Differenzirung sich ergebenden Artikel an. So nach ^>317: IT' ; nach : TO « » miD'1; nach t : 'B Dm ; nach hüi 5 ^B DTlOi s p D^O; nach bv; (O'JlUlB» 'AB T» ^fll 2 ). Bei anderen Artikeln, auch mit starker Differenzirung, ist die Zählung unterblieben*). So wie an der Spitze des Wörterbuches drei mit KK beginnende Yerbalformen stehen 4 ), so stehen am Schlüsse drei mit fifi beginnende Verbalformen, eine gewiss nicht unbeabsichtigte Symmetrie 5 ). Aber gleichsam um seinem Werke *) Ebenso verfährt M o s e s S c h i r w ä n i . ) Andere solche Zahlen: n!Ü 13; me> 9; HtPJ? 27; ^jb 12, ijd (O'JB) 14; V1B 12; pB 16; B>"IB 12; Kip 16; pp 12, Sil 17, PH 25, njn 17; nbv 16. 3 ) Z. B. Art. np (28); fp (11). 4 ) S. oben S. 43, Anm. 2. 5 ) IDTin (vgl. Jes. 61, 6), nBiflfl (Jer. 4, 31) und DpBiin („sie schminkt sich"; D3B ist nur im Kai, sich schminken, bezeugt). 2
Salomo b. Samuels Wörterbuch. einen wohlthuenden A b s c h l u s s
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zu verleihen,
setzt S. b.
S. noch einen A r t i k e l über n'rm. das Nomen zu 'n (¡Tri), hinzu. Er giebt an, dass dieses W o r t 2 2 Bedeutungen habe 1 ), zählt die ersten f ü n f derselben auf, Art
>n2) und nennt dann als
v e r w e i s t für die
übrigen auf
zweiundzwanzigste
Bedeutung:
B e l e b u n g der Todten, mit folgenden B e i s p i e l e n : I K ö n . 17, 23;
I I K ö n . 13, 2 1 ;
Ez. 37, 1 0 ;
S o schliesst das W e r k mit einem
ib. Y . 3 ;
Jes. 2 6 ,
H i n w e i s e auf
stehung, offenbar in B e f o l g u n g der alten j ü d i s c h e n heit,
am Schlüsse
der Vorträge des
zukünftigen
19.
die AuferGewohnH e i l e s zu
gedenken. Die S p r a c h e
des Werkes
ist,
gleich
seinem
h e b r ä i s c h 8 ) ; und auch die in ihm aufgenommenen
Titel, Wörter
u n d Phrasen werden vielfach hebräisch erklärt 4 ). Die b e d e u t 0 D"OB r s nb B" niinn. ) in '3 KXön -ixB\n. ') Einige Ausdrücke und Wendungen, die zum Rahmen des Werkes gehören, seien hier zusammengestellt. Sini TD IKtPHl (am Schiasse der Artikelreihe "?n); np 713 "iKtPHl (am Schlüsse der Reihe iip1?) ; "INBVT1 KB>3 TIS (am Schlüsse der Reihe MPB); JiTO *5tBfl IKCH (Ende des Art. JH). — Cpbn '1 bv ^BJ ("?BJ III), vier verschiedene Bed. der Wurzel, die, statt in besonderen Art'keln behandelt zu werden, als Theile des einen Artikels geg°ben sind, wie das M e n a c h e m b. S a r ü k thut. Ebenso: D^BIK '5 b$ ,11. — m V t l (Art. rrtBlP, nach dem Citat Diy, d. h. das Wort kömmt ausser Obadja noch oft vor). — mnK [ltP^S (Art. pitt" und Art. ptP33, bei der Angabe eines zweiten persischen Ausdruckes nach dem zuerst gegebenen). — D m j "IK13B ltPlTBl (Art. H3 IPilKfl übers, mit: „wie du reuig geworden bist"). — "IB11? pJVl (1KB II). — T1B B^l ( = DnniB) 711B (Art. D ' ^ 3 II). — KbK ' ,lbon lt pKl ,! ?tt>B3 (yb: II). — S. auch H. Th. II. — Eine ständige Formel ist 'Bl ( = 1JBB1), mit der die Zugehörigkeit eines Wortes zum Schlagworte angegeben wird. — Eine andere Bed. oder eine andere Erklärung des Schlagwortes wird mit pers. TJ („auch") eingeleitet. 2
,|B "HBUt. »Estrade des Vorraums; kleine Vorhalle; Vorbau«; sn^BCK bloss-niWB, Vorraum. — P S I B K ( S - A P ^ O ? ) : V O I ; DISIBK: T T V a) Für X:\-IK (s. L. I, 35, L o w , Pfi. 126) hat S. b. S. neben einander fünf Artikel: K3\"tK I, wie unreife Dattel ("p!