Zacharias Werner’s ausgewählte Schriften: Band 15 Biographie und Characteristik, nebst Original-Mittheilungen aus dessen handschriftlichen Tagebüchern, Band 2 [Reprint 2021 ed.] 9783112464083, 9783112464076


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German Pages 218 [213] Year 1842

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Zacharias Werner’s ausgewählte Schriften: Band 15 Biographie und Characteristik, nebst Original-Mittheilungen aus dessen handschriftlichen Tagebüchern, Band 2 [Reprint 2021 ed.]
 9783112464083, 9783112464076

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Zacharias Werner s

aüsgervählte Achristen. Aus seinem handschriftlichen Nachlasse herauSgegebm

von keinen Freunden.

Fünfzehnter Band.

Einzige und rechtmäßige Driginal-GesammtauSgabe.

!

Grimma, 18*1.

Zacharias Wernrr's

Biographie und Characteristik, nebst Original-Mittheilungen aus dessen handschriftlichen Tagebüchern,

herausgegeben

vom

Pro frssor Dr. Schütz.

Zweiter Band.

Grimma, »erlags-Vo»vtoir.

1841.

Inhalt (I.) XlV. B-Md. Werner's Leben.. . Seite 1—92 Originalmittheilungen aus seinen Tage­ büchern. Beilage A. Fragment eines Tagebuchs vom 2d. Juni bis 3. Nov. 1808. (Erste Reise in die Schweiz und Aufenthalt bei der Frau von Stael in Coppet.) Beilage B. Fragment vom 4. Juni bis 12. Juli 1809. (Zweite Rheinreise.) ..... Beilage O. Fragmente vom Nov. und Dec. 1809; Jan., Mai, Nov. und Dec. 1810 und Juli 1811. (Reise von Genf nach Rom.) » . (IL) XV. Band. Fortsetzung und Schluß der Beilage C. (Aufenthalt in Rom.) .... (Reise nach Neapel.)....................... (Aufenthalt in Rom.) .... Beilage D. Werne r's letzte Lebenstage und Testament ..... . . Beilage E. Vollständiges Verzeichniß sämmtlicher von und über Werner erschienenen Schriften...................... .

95*

151

189

1 51 68

171

201

Im (I.) XIV. Bande. 7 Zeile 9 V. u. ließ psychologisch st- psychiologisch. Seite 6 12 7 n " v. **. u. ließ tyrtäische st. tyrteische. 9 13 7 u.. 8 v. o. ließ maurer ft. mauerer. f. 15 9 v.i. u. ließ ^Verhältnissen. r 32 “ ließ Babos ft. Bebos. 16 v.. u....................... r 12 v.. u. ließ gepfropft. 38 ; 4 v.. u. ließ Orden ft. Norden, 48 12 v.. 0. ließ wenn st. wen. 49 i 67 8 v.. o. ließ Grundsätze liebt; r 107 7 v.. 0. ließ Grindelwald, 8 v.. o. ließ Königin von Holland st. K. 113 v.. H. 15 v.. o. Cocagne st. Cocogne. 115 5 7 v.. o. Werdy st. Wctrdy. 165 6 v.. ,o. Gereon st. Geryn. 170 19 v. o. Gereon. 171 1___ v. u. Jahren st. Iahen. 204 Im (II.) XV. Bande. Seite 24 Zeile 11 v. u. Pü st. Plinii.

Vorennnerungeil Da es eben so gut des ^Biographen wie deS Hü storikers Pflicht ist, von den Quellen Rechenschaft zu geben, die er bei seiner Arbeit benutzt hat; so muß ich hier zuvörderst bemerken: daß für eine Darstellung der Lebensgeschichte Werner's, bis jetzt leider nur sehr wenige und dürftige, als bekannt vorhanden sind. Der, von ihm seldst verfaßte Artikel „Werner" im Fel­ der-W ei tz en egg er'schon „Gelehrten-Lrxikon der deut­ schen katholischen Geistlichkeit" enthält nur eine sehr­ flüchtige und dabei noch mehr raisonnirende als erzäh­ lende Skizze, welche Herr Dr. H i tz i g in seinem „Lcbensabriß Werners" wieder mitgetheilt hat, ohne ihr viU mehr als einige Briese von ihm hinzugefügt zu haben; und hieraus sind wieder die Artikel „Werner" in dem Pierer'schen „Encyklopädischen Wörterbuch," wie in den Brockhausischen, Brüggemann'sehen u. a. Eonverfations-Lexikons, und in der Nr. 31 des Literaturblattes zu der Zeitschrift „Unser Planet" Jahrg. 1839/ was den biographischen Theil ihres Inhalts be-

XIV.

VI

risst, blos ausgezogen worden. Die kleine Schrift: „Werners letzte Lebenstage und Testament" enthalt nur was eben ihr Titel besagt, und außerdem sind über seine Lebensgeschichte bisher blos noch die einzelnen Notizen dazu bekannt gemacht worden, die sich in den wenigen, von ihm, nach seinem Tode gedruckt erschie­ nenen Briefen, welche ich am Schluffe dieses Merk­ chens, in meinem Verzeichniß seiner sämmtlichen Schrif­ ten angeführt habe, zerstreut befinden. Mir selbst aber, hat er, seit unserer, erst im Jahre 1813, auf einer gemeinschaftlichen Rheinreise, gemachten persönlichen Bekanntschaft, in dieser Beziehung, mündlich wie schriftlich, auch nichts Wesentliches weiter mitgetheilt, als was schon in seiner oberwähnten autobiographischen Skizze enthalten ist. Unter diesen Umstanden, würde ich, um das schon mehrmals bekannt Gemachte, nicht noch Einmal blos wiederholen zu muffen, die vorliegende Darstellung gar nicht unternommen haben.; wenn nicht die so achtungswerthe Verlagsbuchhandlung, die mir den Antrag da­ zu wachte, das große Verdienst, das sie sich um alle Freunde der Werner'schen Muse, wie um unsere va­ terländische Literatur überhaupt, durch ihre Unterneh­ mung dieser, ihr so kostbaren, und doch dem Publi­ kum zu einem so geringen Preise gestellten, Gesammtausgabe seiner Werke erworben, noch dadurch erhöhet hatte: daß sie auch seinen ganzen schriftlichen Nach­ tast von scinenErben ss. sein Testament §. 20 F. und 22) für. eine "bedeutende Summe erkaufte, um ihn

VII

für diesen Zweck nutzbar zu machen.

Leider aber hat

sie.ihn nicht vollständig, und in der größten Un­

ordnung befindlich, erhalten.

Was sie bekam, war

nur ein Wust von durch einander liegenden und aus­ einander

gerissenen

Uebungen und

Predigten,

andern

Gebeten,

Manuscripten

geistlichen

des crassestcn

ascetischen Inhalts, worunter sich nicht einmal die von ihm in seiner kurzen Selbstbiographie erwähnten „druck­

fertigen, poetischen Denkzettel" (st Seite 79 d. I. Bd. d^Biogr.) und, was gewiß am meisten, als nun für immer unrettbar verloren, zu beklagen ist, auch von

seiner so überaus reichhaltigen und ausgebreiteten Correspondenz nicht ein einziger Brief;

von seinen

Tagebüchern aber nur die wenigen zerstreuten Frag­ mente befanden, welche (in alten Formaten vom größ­

tem Folio an bis auf die kleinsten Zettelchen, nicht paginirt, und meist kaum leserlich, geschrieben) ich wirk­

lich nur mit vieler Mühe nach ihrer chronologischen Folge zusammen bringen konnte und in dem Anhänge

zu meiner Darstellung, mitgetheilt habe. So bin ich nun freilich in der 5p o ffmm g,

von diesem Nachlaß,

die ich

als einer reichen Fundgrube

von noch unbekannten Materialien zu Wern er's L'e-

bensgeschichte gefaßt hatte, gar sehr getäuscht wor­ den, indem ich an solchen durchaus nichts weiter

darunter als eben nur diese wenigen Fragmente von seinen Tagebüchern gefunden habe.

Indessen sind sie

zum Glück gerade solche, die für jeden Leser,

der sich

überhaupt für Werner interessirt, gewiß ein sehr gro-

VIII

ßes und zwar zwiefaches Interesse haben werden. Ein­ mal nämlich, weil sie gerade drei der interessantesten Zeitpunkte in seinem vielbewegten Leben: 1) seine erste Reise in die Schweiz und feinen ersten Aufent­ halt bei der Frau von Staöl in Coppet, (von dem zweiten, wie von seiner Steife nach Paris, habe ich leider keine Zeile gefunden), 2) seine zweite Nheinreise, und 3-) seine Reise von Genf nach 91 om, und die er­ sten zwei Jahre seines Lebens und seiner Kunstan­ schauungen daselbst) umfassen; sodann aber, weil sie über das seltsame Wesen seines Charakters und -Geistes, so vollkommene, von ihm selbst, und mit der unbeschranktesten Offenheit (da er diese Notizen ja für Niemand als nur sich selber schrieb) gegebene Auf­ schlüsse gewahren, daß kein unbefangener Leser derselben, sich nunmehr auch nur in dem geringsten Zweifel hier­ über befinden, und noch das Mindeste zu dieser, seiner eigenen Charakteristik von ihm, hinzufügen känn. Sehr richtig sagt Herr Dr. Hitzig in der Nach­ schrift zu seinem „Lebensabriß Werner's," daß sein Uebertritt zur katholischen Kirche als das wichtigste Ereigniß seines Lebens zu betrachten sei. Wenn er aber behauptet, „daß keine überreizte Phantasie, sondern nur, sein Streben im Gebiete religiöser Erhebung sei­ ner Mitmenschen praktisch zu wirken, das Motiv die­ ses Uebertrittes gewesen sei," so ist diese Ansicht eine entschieden irrige, wie er selbst auch schon dadurch zu­ gegeben, indem er noch hinzugefügt hat, „daß Wer­ ner sich hierüber die wunderlichsten Theorieen ge-

IX

bildet habe." Denn woraus entsprangen diese, als eben nur aus seiner überreizten Phantasie, oder vielmehr der, immer mehr gesteigerten Verwirrung sei­ nes Geistes, die ihm endlich als Dichter, Deyker und Menschen, in einem völligen religiösen Wahnsinn un­ tergehen ließ. Eben so irrig ist es, wenn man seine sinnlichen Ausschweifungen, wie Herr Dr. Hitzig ebenfalls gethan hat, blos auf die erste Periode seines Lebens beschranken will. Die hier vorliegende Frag­ mente seiner Tagebücher aus -den Jahren 1808 und 1811 beweisen in zahlreichen Stellen wie: Seite 109, 119, 128, 154, 155, 159, 164, 166 und 222 des I. Bd. d. Biogr., wie Seite 24,26,33,37 u. m. a. de­ ll. Bd. d. Biogr. nur zu sprechend das Gegentheil. Mer darin hat er vollkommen Recht, daß Wer­ ner kein .Heuchler war, wie es leider so zahllose Frömmler unserer heutigen Zeit'sind. Dies geht eben­ falls unwidersprechlich aus vielen Stellen dieser Frag­ mente hervor, in denen er die tiefste Reüe, aus einer von der Folter völliger Zerknirschung gepeinigten Seele ausgesprochen hat, wie besonders im II. Bande in den Ausrufungen: Seite 10: „Gott stehe mir Elenden bei und verwerfe mich nicht so tief als ich mich selbst zu verachten gezwungen bin!" Seite 62: „Ende die Angst Miner Seele!" Seite 163: „Der Rame des Herrn und seine Barmherzigkeit an mir Elemden sei gelobet, Haltelujah!" Seite 167: „Gott, Versöhner! O laß mich das grauelvolle, durch meine Schreibereien veranlaßte Skandal doch nur Etwas

X

wieder gut machen!" Seite 170: „Gott sei mir Sün­ der gnädig!" und in der Stelle seines Testamentes Seite 188: wo er von seiner, „durch seine Schuld

verwüsteten Seele" spricht,

und seine Schreibfe­

der das „Hauptwerkzeug seiner Verirrungen, seiner

Sünden und seiner Reue" nennt, und Seite 199: wo er die Beichte seiner Sünden mit der „Aufdeckung

einer Pestgrube" vergleicht! —, Eben so offen aber hat er auch in mehreren, seiner Briefe (S. z. D.

S. 57 des L Bd. d. Biogr. unten) die Fehler des Geizes und Egoismus, wie der Unreinlichkeit, Eitelkeit

und Feigheit bekannt, die ihm eigen waren? und die er

ebenfalls wie seine Sinnlichkeit unzahligemal bereuet?, ohne doch die Kraft sie abzulegen, gewinnen zu kön­

nen.

Werner war eine der, von dem Streite der

göttlichen und irdischen Elemente in der menschlichen

Seele, zerrissensten Naturen, (nicht selten an deGoethe'schen Mephistopheles Schilderung des Men­ schen als einer „Spottgeburt von Dreck und Feuer"

erinnernd,) und die Kenntniß seines Lebens wie seiner

Werke, ist daher nicht minder lehrreich für den Psy­

chologen, wie für den Dichter und Aesthetiker. Leipzig, im October 1841.

S ch ü tz.

Vom 9. December 1809 bis 31. Januar 1810. 9. December I8W.

Nach einer in Baccano noch zu

guter Letzt schlecht zugebrachten Nacht, fuhren wir in vol­ ler Frühe ab, doch erst nach Tagesanbruch, da mau

uns

vor Spitzbuben

Angst gemacht hatte.

Baccano passtrt man efnen Berg, man

Rom zuerst erblickt.

Hinter

von welchem aus

Um e§ genau zu sehen,

hatte ich den Wagen verlassen und sahe eben deshalb,

was mir oft pasürt, weil ich immer nach der unrechten

Seite geblickt hatte, nichts, indem meine Reisegefähr­ ten, die ruhig im Wagen sitzen geblieben waren, Rom mit größter Genauigkeit gesehen hatten.

Indessen so

vollendete ich doch mein gestcr.n schon angefangenes Ge­ dicht

über den bevorstehenden (riutritt in Rom und

mußte hierauf dem Wagen en carriere nachlaufen um

ihn einzuholen und wieder emznsteigeii.

Die Gegend

ist bis la Storta sehr schlecht angebaut und wenig in­ teressant.

In

letztgedachtem Orte,

einem

schlechten

Wirthöhause und der letzten Poststation vor Rom kauf­

ten wir etwas kalten Braten, Brot und Wein, das wir, nemlich ich und der Easarini, Mann der ersten

Tänzerin Mazarelli amhulando verzehrten.

Endlich

erblickten wir kurz vor Neros rechts am Wege liegen­ den Grab? Rom.

Ganz unbeschreiblich war mein hohes,

1*

4 wonniges und ahnendes Gefühl als ich an Neros Grabe, einem nicht großen Steimnonument mit einer wenig leserlichen lateinischen Inschrift (Beides gleich­

sam um den Wüthrich zu entsühnen) stand und un­ ten im Thäte in sonnenschimmcrnder und neblichtcr Ferne (rS war gegen Mittag) die Hauptstadt der Wett mit ihren zahllosen Kuppeln schwimmen sah. Ich

stieg wieder in den Wagen und kur; vor dem Ponte mollo, der ersten über die Tiber führenden Brücke, er­ blickte ich endlich die ungeheure Kuppel der göttlichen Peterskirche in duftiger Ferne, die hinter dem Gebirge hervortrat und hoch über alle Kuppeln Roms empor­

ragte. Doch bald wurde die ganze Aussicht theils durch die im Thäte sich thürmenden Nebel, theils durch die Gebäude der Borstadt bedeckt und öffnete sich nur auf dem Ponte mollo wieder zu einem angenehmen Prospekt auf beiden Seiten der Tiber. Zu einem gesunden Ge­ danken zu kommen war übrigens vor dem unsinnigen Geplapper der in meinem Wagen sitzenden florentinischen Signora Neri (von der grenadiermäßigen Rö­ merin hatte ihr koddriger Bräutigam- der sifin einem

schlechten Halbwagen abholte, und mit ihr fort voran nach Rom kutschirte, erlöst) unmöglich, die aus Freude

nach Rom zu kommen iyit dem hundemagern alten Tän­ zer und dem noch älteren römischen Exprälaten Koch einen förmlichen GänseChoruS anhob. Endlich fuhren wir durch das prachtvolle, wie ein Triumphbogen ge­ staltete Thor Porta del Popolo und unendlich war meine Wonne als ich die herrliche Piazza del Pdpolo, den Obelisk in der Mitte und die beiden, der berlini­ schen auf hem GenSd'armenmarkte nicht unähnlichen

5 Kirchen sah, die den Eingang ztt der daS ganze neue Rom durchschneidenden schnurgeraden und breitczr Strada del Corso machen. Es ist eine unbeschreiblich schöne Perspektive. Meine Freude ward etwas durch den An­ blick der weiß und grün montirten neuen Thorwache und durch einen sich mir aufdringenden Lohnbedienten Vicenzio gestört, mit dem ich nachher traurige Er­ fahrungen gemacht habe. Wir fuhren durch den präch­ tigen Corso, der mit vortrefflichen Gebäuden zu beiden Seiten geziert ist, am schönen Hellen Mittage über die Piazza della ColorAia, wo ich die schöne Säule 'im Fluge des Vorbeifahrens bewunderte, nach der Dogana, wo alle unsre Koffer abgcpackt wurden. Aber welche Feder ist im Stande das Gewühl von sich durch einan­ der kreuzettden Wagen, Eseln, Pferden, Karren, Pack­ trägern (Fakinis) mit Koffern und Waaren, sich drän­ genden, zu visitirendcn.und bereits visitirten Passagieren, Douaniers u.s. w. und das Geschtei und Geschnatter der tausend unharmonischen Kehlen zu beschreiben. Man könnte über diese abscheulichste aller Doganen, die übri­ gens in einem mit schönen alten Säulen verzierten Pa­ laste leider Gottes thront, man könnte, sage ich, über die Pforte dieser Dogane die Worte aus Dantes In­ ferno: Per me si vada alla perduta gente, schreiben, denn es ist ein wahrer Hötlcnpfuht, in dem sich diese ver­ dammten Doganengeister drängen. Ich kam noch ziem­ lich gut weg, denn mein Koffer ward fast gar nicht visitirt, aber mein ami, der Cavaliere Ambrosy auFlorenz mußte ein Paar schon gewaschene lederne Hosen als neue veraccisen, worüber er ein gotteslästerliches Geschrei verführte. Endlich rettete ich mich und meine

6 Habseligkeiten fast mit Lebensgefahr anS dem Gedränge

und fuhr ]U dem mir von Ambrosv mit italienischer Indringlichkeit angevriesenen Gasthofe des Herrn Damo in der Strada della Croce. Bald daraus als ich mich dort ausgepackt batte, kam auch Ambrosv an und ich erhielt durch seine Protektion, der micb dem Wirthe und der Wirtbin, einer artigen mtd hübschen Polin präsentirte, interimistisch 2 Stuben im 2. Stock nach

der Strada della Croce heraus. . Bald kam auch der Friseur, der mir das Haar abscheulich kurz verschnitt und ein Kerl mit dem Plan, teil 176 kleinen .Kupfern

von Rom, und den beiden Banden vom Jtincrario de.S

Bast. Bald ging es zu Tische an die Tavola rotonda, wo wir, wiewohl es Sonnabend war, in passabler (Ge­ sellschaft vortrefflich aßen und recht-gut tranken. Das lassen sollte kosten 6 Paoli (den Paoli zu 16 Kreuzern gerechnet) und das Logis 2 Paoli. Gleich nach Tische konnte ich meiner Neugier nicht länger widerstehen, sondern lief mit meinem, nolens volens für 4 Paoli per Tag engagirten, Lobnbcdicnten Bicc,nzio, nach St. Peter. Der Weg dahin führt über die EngelSbrucke, die zu beiden Seiten vorne mit den marmornen schö­ lten Statuen der Apostel Paulus und Petrus und das Geländer mit Statuen der Engel geziert ist. Links erblickt man die prächtige PetcrSkuppel und gerade vor sich das Castell San Angelo, was ich gleich an den davon gesehenen Kupferstichen erkannte, und was in stolzer antiker Erhabenheit, (es ist daS ehemalige Mausolenm Hadriani) vor dem Beschauer thront. Der Eingang ist durch ein Gitter rechts hinter der Brucke, vor welchem französische Wache steht, die aber ohne

ausdrückliche Erlaubnis des Gouvernements Nieman­ den herauf laßt. Dann fuhrt Links eine unansehnliche Straße zum PeterSplatze; aber welch ein Anblick, wenn man nun von der Stelle, wo der große rnnds marmorne Brunnen ist, zuerst den ungeheuer großen und doch so unendlich lieblichen Petersplatz überblickt, in der Mitte mit dem ungeheuren, aus einem Stück ägvptischen Grämt erbauten, oben mit dem Kreuze verzier­ ten rothen Obelisk erblickt, zu dessen beiden Seiten auf jeder ein immer springender Brunnen und dann die aus einer vierfachen Säulenreihe gebaute Colonnade ist, wo die Verhältnisse so richtig sind, daß von einem ge­ wissen Standpunkte betrachtet, es aussteht, als sei cs nur eine Reihe Säulen und alle andre gedeckt werden. Der Obelisk hat herrliche Inschriften, unter andern die nach der Kirche gerichtete Seite desselben folgende: Christus fincit Thristus regnat Christus imperat Christus ab omni malo Plebym suam diffendet

Die Colonnade schließt sich unmittelbar an die Kirche an und o Gott, all welche! an den Tempel aller Tem­ pel! Nein es ist unmöglich, daß das Wesen des Chri­ stenthums, die sich der Menschheit menschlich und ver­ söhnend nähernde Gottheit in einem schönern Svmbole dargestellt werden kann, als in diesem Einklänge der ungeheuersten Größe - Dimensionen zur vollendetsten Schönheit! Diese Kuppel ist allein so groß wie das ungeheure Pantheon, der Baldachin über dem Haupt­ altare allein so hoch als der große Palast Borghese und doch erscheint Alles so lieblich, daß das Ungeheure

8 fast ganz im Lieblichbcitcren verschwindet und.man sich erst überzeugen muß, durch Reflexion, wie das Ungeheure da sei, so wie der eine Unendlichkeit von Welten enthaltende Sternenhimmel, wie eine liebliche, über die Erde gewölbte Glasglocke, erscheint. Ich ent­ halte mich aller Beschreibung, da doch Alles genug .beschrieben dort, und begackelt ist. Nur von meinen Eindrücken spreche ich und da kann ich sagen, als ich ntm die majestätischen breiten Treppen bestiegen und mit anbetendem Schauer die Decke der einen Pforte emporgehoben und das Innere des Tempels betreten hatte, daß ich noch in meinem Leben nie so das Wesen der christlichen Göttlichkeit, nemlich ein Entsetzen, und eine Wehmuth, welche die erhabenste, seligste Freude nicht aufkommen läßt, empfunden hatte. Ich ve^aß alle Untersuchung, wenigstens die dctaitlirte, es siet mir nicht ein, lange darauf zu achten, daß das unge­ heure Innere dieses Tempels lange nicht so ungeheuer wie manche viel kleinere gothische Kirchen (wegen der fast zu genauen Beobachtung aller SchönheitSverhälttnsse) erscheint. Aber ein unaussprechliches Gefühl was ich nie gehabt habe, bemeisterte sich meiner, nemlich ein Gefühl, als ob Gott der liebende König und Vater nun hier ganz eigen wohne, als ob man leise auftre­ ten müsse, um nicht den hohen hier säuselnden Frieden der Gottbeit zu stören, ein unbeschreibliches Ahnen von hoher Vornehmigkeit. Ich kann es nicht sagen wie, aber nirgends fühlt die Seele so die unmittelbare wirklich wahr- und leibhaftige Nähe und Gegenwart Gottes, als hier in diesem Tempel. Ich besah heute Alles nur flüchtig. Was besonders meine Aufmerksam-

9 kett noch fesselte, war der hinter dem Hochaltar befind­ liche Sitz von Bronze, auf den der Papst, wenn er gewählt worden ist, gesetzt wird, der sehr .hoch über dem Altar hinten erhaben ist und auf eine wirklich ge­ nialisch göttliche Weise an den 4 Seiten von den vier Kirchenvätern empor gehalten wird. Man kann kein herrlicheres Symbol der über der Kirche erhabenen Heiligen sehen. Nachdem ich noch einen flüchtigen Blick auf einige Altäre, päpstliche Grabmähler und die in einen Petrus verwandelte sitzende, bronzene Sta­ tue Jupiters geworfen hatte, so konnte ich dem Drange nicht länger widerstehen, die eigentliche Absicht meines heutigen Ganges nach der Peterskirche (es war mein erster AuSgang zu Rom) zu erfüllen und mit unaus­ sprechlich reuiger Wehmuth am Grabe des heiligen Apo­ stels zu beten. Dieses Grab ist unmittelbar vor dem herüberragenden, hocherhabenen, unten von den vier colossalen gewundenen Bronzesäulen getragenen ver­ goldeten Baldachin-Hochaltar, an dem nur der Papst Messe liest. Cs ist von einem bronzenen Geländer der Platz vor dem Hochaltar umschlossen und marmorne Stufen führen herunter zu den stark vergoldeten bron­ zenen Pforten, welche die Gebeine beider heiligen Mär­ tyrer entschließen. Rund um das Geländer brennen fortwährend Lampen zu Ehren der Heiligen und fort­ während knieen dort Beter, die ihre reuige Seelen zu Gott und den Heiligen ausschütten. Auch ich knieete, von süßer Andacht und bitterer Wehmuth überwältigt, hin und nachdem ich recht herzlich und unter vielen Thrä­ nen gebetet, hatte, so wagte ich es, den bei mir haben­ den Thomas a Kempis unter innigem Gebet, Gott

10 wolle mir tröstend erscheinen, aufzuschlagen. Und wie tröstend sprach nicht der grund-gnädige C9ott durch sei­ nen Heiligen zu mir, dem verworfenen Sünder! Ich schlug die Stelle auf Liber HL Caput 52 von den Worten ignosce mihi, sine, nie pauhilum ut plangam dolorem etc. bis zu den Worten Caput 53 ad radicem ponere ut evellas et destruas occultam inordinatam inclinationem nemlich pag. 238 und 239 meiner Aus­ gabe des göttlichen Thomas a Kempis. Nun frage ich jeden Menschen, ist es Zufall oder göttliche Gnadeüwirkung, daß diese auf mich wie gemachte Stelle, worin, was selten von Kempis geschieht, der Apostel Petrus citirt wird, von mir gerade in dem Momente aufge­ schlagen werden mußte, als ich am Grabe des Heiligen nm Sündenvergebung betete! Wer hier nicht GottcS Finger steht, erkennt ihn nirgend, aber ich Verächtli­ cher bin zu stumpf tun die dort verlangte Entsagung zu leisten und es beißt bei nur wie bei Petrus, der von stch sagt: das Gute das ich will, das thue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht will, daS thue ich/ Gott stehe mir Elenden bei und verwerfe mich nicht so tief als ich mich selbst zu verachten gezwungen bin! Die Beter hatten stch atlmählig verloren und es war obugefähr um G Uhr Nachmittags am 9. December 1809 als ich allein am Grabe des Heiligen kniöete. Dann ging ich, cs war schon dunkel geworden, ge­ stärkt und beruhigt durch Gottes Gnade von dannen, durchwandelte die Colounaden recbtS, besah noch einmal die Springbrunnen und den Obelisk und ging dann mit Vicenzio nach den Pbantasmaaorien, die auf einem kleinen Tbeaterchen beuchst einigen schlechten

11 magischen Taschenspieterelen schlecht repräsentirt rvurr den. Dann ging ich in mein Hotel, machte daS Solnett: der Petersplatz, und ging schlafen. , 10. — Ich bezog nach einer vielleicht durch die Eindrücke des gestrigen großen Tages fast ganz schlaf« losen Nacht und nachdem ich den Vast, die Prospekte und den Plan von Rom gekauft batte, ein andereZimmer im Hotel, zog mich an und ging mit Ambrosy in das im Corso belegens Caste nuovo um Chocolade zu trinken. Dann ging ich mit Vicenzio wie­ der in die Peterskirche, wo ich in einer Kapelle ein Paar Worte einer Predigt hörte, die gestrigen Eindrücke flüchtig wiederholte lind mich an dem von der Sonne herrlich beleuchteten Petcröplatze und dessen Fontainen ergötzte. Dann ging ich aufs Cvmpidoglio, uud, ohne die beiden marmornen Coloffen mit den Pferden an beiden. Seiten der' Treppe, noch die in der Mitte dePlatzes stehende bronzene Statua equestris Marc Aurels lange zu betrachten, geradezu auf die in 3 oder 4 Zim­ mern des Capitols befindliche Ausstellung von Bildhauerarbeiten und Gemälden. Die Gemälde, besonderdie aus der französtschen Schule, waren wie gewöhnlich statuenmäßtg und geleckt. Doch ein hübscher finniger Ganymed von einem französischen Künstler war da. Auch an Landschaften und Gegenden Roms war die Ausstellung reich. Besonders entsinne ich mich einer allerliebsten, von der aufgehenden Sonne beleuchteten italienischen Gegend mit Berg und Herrlrcbem Wasser und Baumpartieen von einem italienischen Mater, der ich glaube Zamperlo hieß. Von heiligen Gegenstän­ den war leider nur ein Ältarblatt von einem Italiener.

12 Ein anderer Namens Laudi,

hatte

mehrere nackende

hübsche aber gemüthlosc Menscher gezeichnet, unter an­

dern eine Flora glaube ich, liegend, die eine Blumenguirlande umschlang,

in welcher eine einzige, gerade

den Sitz der Minne bedeckende Rosenknospe sichtbar

war.

Von unserm LandSmanu Schick, einem wackern

jungen

Künstler, ich

glaube aus dem Wurtembergi-

schen, waren zwei schöne Gemälde, Apollo unter den Wirten und zwei Kinder der Frau

von Humboldt.

Das erste zwar etwas statuenmäßig aber äußerst süß und anmutbig.

Apollo ein schöner Jüngling sitzt und

spielt die Lever, um

ihn

wunderschöne

junge Hirten

und Hirtinnen, die mit holder Aufmerksamkeit zuhören,

zwar moderne Gesichterchen, aber doch schöne Gestalten und schön gruppirb.

Die beiden Kinder aber sind noch

besser und kraftvoller.

Bon dem würdigen dänischen

Künstler Dborwaldsen waren zwei Büsten, eine da­ von: Ida Brun. brosy

und

Ans dem Campidoglio traf ich Am-

den jungen

Primo Ballerino des Thea-

tcrsÄrgcntini und ging mit beiden auf dem Corso spa­

zieren, wo mir hübsche Römerinnen theils zn Fuße, tbeils, da. daS Wetter schön war, in Wagen auf- und abfahrend, begegneten.

Es gesellten

sich

allerhand

römische Zierbengrl zu uns, unter andern ein russischer

Gesandtschafts-Sekretär, ein Baron Patp, der mich zu

einem Genie schleppte, einem Poeta und Pittore Na­ mens Piastrncci, in vicolo dei Greci Nr.,43 wohn­

haft und mir bei ihm die Erlaubniß auswirkte, seiner

auf den Nachmittag festgesetzten Improvisation beizuwoh­ nen.

Dann ging ich mit Ambrosp zu Hause und aßen

sehr schön an bei* Tavola rotonda des D a rn o mit mehr

13 «ren unbedeutenden " Italienern, worunter auch eine

noch unbedeutendere reisende Französin und ihr dito Mann war. Um 4 Uhr Nachmittage ging ich jit Piastrucci. Es war gedrängt voll in dem kleinen Saale, wo die Improvisation vor sich ging. In der ersten Reihe saßen lauter Damen, zum Theil aber nicht uninteres­ sante, artige Gesichter, die andere Reihe Stühle wa» ren mit lauter Herren angefüllt. Ich drängte mich mit Mühe nach vorne, wo einige Herren standen, auch Baron Patv kam hin und eine kleine beordente Exccl-lenz> ein Stück von neuem Minister, dem ehrerbietigst ein Stuhl präsentirt wurde. Piastrucci war schon im vollem Jmprovisiren, das heißt er sang Lmprovisirte

Stanzen unter Begleitung einer Violine und Guitarre ab. So viel ich verstehen konnte, war es etwas von der Geschichte des Aeneas.. Sein Gesang war wirk­ lich schön, mir seine Aktion zwar für den deutschen Ge­ schmack überladen, aber doch kraftvoll und pathetisch. Sein Blick und Mienen verriethen Genie und Gluth. Dann las ein anderer, Fereti mit Namen, ein satvrisches Bruchstück ab. Beide improvisirten hierauf wie­ der und wurden hierauf sehr beklatscht. Man urtheilte, Fereti dichte, Piastrucci sänge besser. Dieser be­ gleitete die kleine Ercellcn; sehr ehrerbietigst und gab mir huldreichst die Erlaubniß auf den Sonntag über 14 Tage wieder hinzukommen. Hierauf ging ich mit Bicenzio ins Teatro della Valle, eine der kleineren römischen Bühnen, utu einen florentinischen Profeffore undDottore Rossegli improvisircn zu hören. DieEntree im Parterre war ein Paol. Logen und Parterre wa­ ren, erstere von zum Theil nicht üblen und stark geputzten

14 Damen, gedrängt voll. Als die Gardine anfging, war bloß ein Tisch mit einigen Lichtern auf dem Theater. Der Jmprovlsatore erschien, ein ziemlich juüger, schwarz und elegant gekleideter Mann. Nach einer kurzen Ver­ beugung ging er ganz ungenirt einige Sekunden auf dem Theater alif und ab. Daraus brachte ihm ein klei«cr hübscher Junge, eine Art von Famulus, den Hut, worin etliche Zettel waren, nemlich TbemaS, er laS sie alle abr eS war der Sieg der Franzosen an der Dona», Virgils Tod, die Geschichte deS Aeneas und der Dido, Brutus u. s. w. Rach Ablesung jedes Themas sah er das Publikum fragend an. Man bezeugte keine sonder­ liche Lust zu allem. Endlich kam ein interessantes Thema, es war daS folgende: Der Kranke unter zwei Aerzten ist schlimmer dran, als die Maus unter zwei Katzen. Man wählte das unter lautem Lachen und Jubeln. Nun bat er sich das erste Wort aus, man nannte es ihm und nun fing er an unter gedampfter Instrumentalbegleitung singend zu improvisiren, ich glaube in den Versen die man Zdruccioli nennt. Weder DeklanuUion noch Aktion und Gesang kamen denen deS Pigstrucci gleich. Doch muß er viel Witziges gesagt haben, denn man lachte und klatschte. Hierauf ließ eine Dame aus der. ersten Loge am Theater ein Thema ziehtt, eS war: ob man die Damen mit Süßig­ keit oder Härte behandeln sollte. Er zog sich galant ans der Affaire, indem er in seinen Versen sang, er als ein noch junger Dichter kötine unmöglich anders als für das erste stimmen und hoffe dafür Erwiederung von den schönen Damen, indem man Militärs, und rei­ sende Dichter, die heute hier morgen dort wären, nicht

15

chrausam behandeln müsse. Man lachte nnd klatschte nieder. Der Improvisators verließ daS Theater und nun folgte ein recht artiges Violinconcerk. Der Jm­ provisatore kam wieder und brachte seine noch übrigen Themas dem hochgeehrten Publico in Vorschlag. Run war es artig zu hören wie fic beiderseits disputieren. Eins war die durch Brutus gegründete Größe Roms. Ah no! war die Antwort. Dann Aeneas mit Dido in einer Hoble. Lacheud schrie AlleS: das ist was Altes, das haben wir schon gar zu oft gehört. 'Endlich Virginiens Tod, eS wurde approbirr, er frug in welchen Versen daß er cS Lmprovistren solle, man forderte Ottaven und er Lmvrovinrte darin. Hierauf frug er wieder. Er schlug mehrere TbemaS vor. Man verwarf Alles. Einige forderten die Schlacht an der Donau. Er zog sich niedlich aus der Affaire, indem er saate, daß theils ihm haS Gouvernement politische Gegenstände verboten hatte, theils er ein zu schwacher Dichter sei um ein so wichtiges Thema zu behandeln. Man erkannte die Dclicateffe und der Grund fand Beifall. Atreus und Thorstens Gastmahl ward von einem der Musiker, dem er den Hut mit den Themas gereicht hatte, gezogen. Man wollte es Anfangs auch nicht, es entstand ein förmlicher Disput, da der Dichter ungeduldig wurde und sagte, wenn man Alles nicht wolle, so müsse die Academie endigen. (NB. wenn ein Loos gezogen war, so warf er es LnS Parterre; zum Zeichen daß es wirk­ lich das gezogene fdV Dieser Grund wirkte bei den Hörlustigen, zumal als er hinzusetzte, daß das Sujet in einer französischen Tragödie behandelt sei. Man ergab sich drein, und er fing an. Die Musik spielte lhm nicht

16 recht genug, er sang ihnen also ganz ungenirt aber .ungeduldig vor, wie sie sollten spielen und nach der er­ sten Panse machte er zum Zeichen, wo die Violinen mm eiufalien sollten, ein Brumm in singendem Tone. Alle lachten, der Dichter, während der Deklamation der tra­ gischsten Stellen mit, und mut wardS ausgelassen. Bei jeder Pause schrieen einige brumm, endlich niesten sie, der Jmprovisatore ließ sich durch Alles gar nicht stören und brachte das tragische Sujet unter Lachen zu Ende. Hierauf forderte er ein neues. Man gab ihm auf die Vergleichung zwischen Cynthias Gürtel und Vulkans Ambos. Er faselte viel Fades und Süsses über den Gürtel, als er aber an den Ambos kam, so sagte er, der Vergleich sei ihm zu schwer, wenn er wieder käme, wolle er das Sujet besser überdenken und ausführen. Alles halb spaßhaft und ganz ungenirt. Endlich schloß er mit einem Compliment, worin er in einer Art bolprichter Knittelverse, alle improvisirte Sujets wie­ derholte. Er schien eben kein Meister zu sein, auch war der Beifall am Ende sehr lau, ja rinige pfiffen beim Herausgehen, wogegen jedoch auch andererseits wieder -geklatscht wurde. Ich ging hierauf zu Hause und schlafen. . 11. — Ich setzte mich en Grande Parure, trank erst im Cafle nuovp Chocolade und ging dann, um eine Sichcrheitskarte zu holen, auf das Paßamt. Hier mußte ich unverrichteter Sache lange warten; ich ging daher fort und zu der lieben Gothanerin, der Sän­ gerin Haescr, die als Prima Donna bei dem Teatro argentino für dies Carneval ang stellt und in Nr. 35 Strada della Gujacell Piazza di Colonna wohnhaft ist.

17 Ich kenne sie schon von Wiernaus, ihr Bruder empfing mich, dann kam sie, etwas förmlich aber bescheiden und -liebenswürdig wie immer. Sie ist Academica Filarmonica, wird von den Italienern angebetet und ist viel schöner als ehemals. Sie soll nach dem allgemeinen Urtheile ganz vortrefflich singen. Hierauf ging ich zum Prinzen Stanislaus Poniatowskv (Strada della croce Nr. 81 wie ich glaube wohnhaft) dem ich den Brief der Sta el abgab. Er empfing mich sehr artig und mit dem Air eines gebildeten Weltmannes. Er ist lang, hager, etwas ältlich und sehr einnehmend. Wir spra­ chen allerhand über Polen rc. Noch ehe ich bei Po­

rt Latowskv war, ging ich zum Banquier (Marchese oder gar Duca) Tortonia Strada della vita Nr. 3, der mich mit der faden Bethmannschen Politesse empfing und mir auf die CotLasche Anweisung über 1000 Fl., welche 375 Scudi nach seiner Rechnung betrugen, nach Abzug ziemlich, beträchtlicher Spesen 100 Scudi auszahlte. Auch händigte er mir zwei Briefe, einen ellenlangen der guten Schavdt und dann euren von Kunth.ein, worin dieser mir meldete, der Schurke Zeibe wolle nicht zahlen und sage, er sei in Betreff des ihm geliehenen Kapitals nur mein Commissionär, nicht mein Schuldner. Beide Briefe waren von einem sehr liebreichen der St., die sie mir schickte und von einem Billet doux der H ändel, begleitet. Von Poniatowskv ging ich zum Prinzen Friedrich von Sachsen-Gotha Piazza di San Lorenzo Luschino Nr.^50. Baron Haak empfing mich und stellte mich

dem Prinzen vor. Er war ausnehmend verbindlich und freundlich. Es ist ein schön gewachsener, etwas geXV. 2

18 drungenkr Mann von circa 32 Jahren, blond und etwas südlich, aber gut und einnehmend. F^au von H ii inboldt war bei ihm, eine kleine etwas verwachsene, aber geistreiche Frau. Nachdem ich den Brief der St. abgegeben und allerband geschwatzt batte, ging ich auf die Präfektur und holte meine Sicherbcitskarte, dann ging ich ins Hotel und um 3 Uhr zum Diner beim Prin­

zen. ES war der schwedische Gesandte, eine Ungarscbe .Gräfin Wav, eine Polnische Gräfin DulinSka, ein Graf Schule.nburg, der Sächsische Maler Grassv, Direktor irgend einer Kunstanfialt, ein Gothaischer jun­

ger Maler Kubnel und Baron Haak. Die Unter­ haltung bei Mische war ungcnirt, geistreich und angenebm, das Essen gut. Man ißt sehr angenehm bei die­ sem Prinzen. Nach Tische deklamirte ich ein Paar Kleinigkeiten und ging zur Frau von Humboldt, wo ich den Maler Schick/ den einen Riepen hausen, noch ein Paar Maler, den Grafen Sch ul en bürg und die blonde, aber nicht bübsche Tochter der Hum­ boldt fand. Die Unterhaltung schleppte ein wenig und ich machte daher bald daß ich in mein Hotel kam, wo ich einen lamentablen Brief an Humboldt schrieb, ihn um Beistand in der Zeibeschen Sache implorirtt und schlafen ging. 12. — Ich ging ins Caffe nuovo frühstücken und dann zur Frau VON H n m b o l d t (Strada feli* ove l’arco della Regina Nr. 59) wo ich den Brief an ihren Mann abgab, eine Antike sah und das wirklich sehr schöne

Portrait ihrer ältesten Tochter von Schick bewunderte. Dann ging ich 'zu Jage mann. (Strada felice Nr. 53). Große Freude des Wiedersehns von beiden Seiten.

19 Dann zu Schick (Strada fetice Nr. 72.) ein. liebens­ würdiger junger Matrn, der beste von allen Malern Roms. Ich fand dort noch einen andern jungen Künst­ ler und wir schwatzten allerlei über Kunst. Zch glaube Schick ist ein Würtemberger. Ich gab ihm Schle­ gels Brief ab. Dann ging ich zum Landschaftsmaler Reinhardt (alle quattre Fontane Nr. 49 wohnhaft) ein biederer, tüchtiger, deutscher Mann, der eine passa­ bel hübsche Italienerin zur Frau, eine wunderschöne Aussicht über die besten Gegenden Roms hat, und mir von ungefähr ein Paar «echt gute Landschaften zeigte. Ich gab ihm und dem Bildhauer Koller, auch alle quattre Fontane Nr. 53 wohnhaft, (es ist ein kleiner knackschaaligcr Mann) Bonstettens Briefe ab. Zuvor war ich zum Historienmaler Wal, einem jungen großge­ wachsenen, hübschen, artigen Dänen gegangen, dem ich auch (sch weiß nicht mehr wo er wohnt) Bonstettens Brief abgab. Dann ging ich zum Buchhändler , auf der Piazza d’Espagna und endlich za dem Schweizeri­ schen Kupferstecher Gmelin, einem schon bejahrten, in Rom angesessenen, verdienstvollen Künstler, Piazza d’Espagna Nr. 44, der mir nachdem ich ihm Bonstet­ tens Brief abgegeben hatte, schone Abdrücke von Ku­ pferstichen der Raphaelschen Stanzen und schone, von ihm selbst in Kupfer gestochene Gegenden von Rom zeigte. Ich ging hierauf wieder zum Diner beim Prin­ zen von Gotha. Es waren keine Damen, sondern bloß seine gewöhnlichen Gesellschafter, Haak, Kühnel, Grassi und der Musikmeister, und noch ein liebens­ würdiger Canonicüs Monsignore Bellati da. Essen und Unterhaltung waren gut wie immer bei ihm. Rach

2*

20 dem Essen ging ich ins Caffe nuovo, wo ich den Ambrosv fand. Er führte mich zu einer kleinen, jungen Donna in der Strada carozza Nr. 47 die Angiolina hieß und bei einer gewissen Margarita wohnt. Ich hatte einen süßen Genuß und ging dann mit Ambrosy zu einem al Campo Marzo wohnhaften Signore Polvdory, einem kleinen, artigen Manne, der eine große noch artigere Frau hat. Es waren dort noch ein Paar andere unbedeutende männliche Subjecte und man war, wie die Römer überhaupt gegdn Fremde, sehr verbind­ lich gegen mich, bat mich auch wieder zu kommen. Dann ging ich zu Hause, schrieb einen Brief an die eitle Händel (Antwort auf einen heute von ihr erhaltenen, worin sie mir ihre Antikritik gegen Wächter-geschickt hatte, von der Schardt hatte ich heute auch wieder einen erhalten) und ging dann schlafen. 13. — Jagemann kam, mich seinem Versprechen gemäß nach Sanct Peter abzuholcn. Wir gingen erst etwas in der Kirche herum, die nur, so oft ich sie sehe,, als der eigentliche Patlast Gottes vorkommt, wo

ich mich nur leise aufzutreten unterstehe, und wo ich seine unmittelbare Berührung und Gegenwart fühle.

Dann gingen wir durch die Sala regia des Vatikans in die Sirtinische Kapelle. Die nach dieser Sala füh­ rende Treppe geht auf der Seite, wo Bernini's Statua equestris Constantins des Großen steht, wenn man in die Halle kommt, rechts hinauf. Sie ist ein berühm­ tes Meisterstück der Perspektive und so schön, daß man beim Heraufsteigen gar nicht merkt, daß man steigt. Der erwähnte Saal ist mit Fresko-Gemälden geziert, welche mehre Großthaten der Päpste darstellen; unter

21 andern die Huldigung, welche der Kaiser Friedrich Barbarossa zu Venedig in Gegenwart des Doge und Senats dem Papste leistete. Gemälde, die außer ih­ rem artistischen Werthe noch wegen der treuen Dar­ stellung von Costüms aus dem 15. Jahrhundert merk­ würdig sind. Von da führt eine Thüre links in die Sininische Capelle. Alles in dieser göttlichen Capelle ist voll von Fresco-Gemälden, an beiden Seiten Ge­ genstände aus der biblischen Geschichte (das zweite rech­ ter Hand ist von Pietro Perugino), dann darunter Vorhänge gemalt, aber so natürlich, daß man sie auf­ heben möchte. Oben darüber das große göttliche Pla­ fond, ganz voll von heiligen Bildern und Figuren Mi­ chael Angelo's, und im Hintergründe das über Alles göttliche jüngste Gericht, dieses ungeheuersten aller Kunst-Genies, welches die ganze hintere mittlere O.uerwand einnimmt. Cs hat sehr nachgedunkelt, ist aber über alle Beschreibung ungeheuer. Eine wahre gemalte Dantesche divina Commedia. Auf einem ganz dunkel­ blauen Lttftgrunde, der schon das Entsetzliche der Scene andeutet, erscheint im Mittelpunkte des unendlichen Ganzen die Figur des Erlösers in den Wolken, im Augenblicke, wo er sich zur Linken wendend, das ent­ setzliche: Gehet hin, ihr Verdammten, in das ewige Feuer! ausspricht. Er ist fast ganz nackend und nicht schön, aber gräßlich majestätisch. Maria knikt ihm zur Rechten, in ihr Gewand verhüllt und gleichsam ob dieser entsetzlichen Scene zusammenschaudernd. Selbst die ihn in zahlreichen Gruppen umgebenden Erzväter (kolossale, akademische Figuren) sind von Entsetzen er­ griffen. Jeder bält sein Marter-Instrument empor,

^Paulus das Schwert, Laurentius den Rost re. gleichsam im Momente des Entsetzens, um sich auch vor

der ihm drohenden Berdammniß (denn Herr, wer kann vor dir bestehn 0 zu retten, und es ist gräßlich furcht­ bar, wie das Haupt des Bartholomäus mit abgeschttlldcuer blasser Haut unten aus der Wolke nach oben emporguckt. — Gang aus den Stanzen zu Hause. ,Anzicben. Essen bei dem Prinzen Stanislaus Pvniatowskv. Dessen Kammerjunker, noch ein paar andre langweilige Gesellschafter. Gang und Arbeiten zu Hanse. 14. — Besuch vom Maler Wal, Gang mit ihm ein Logis zu besehn in btr Strada Gregoriana Nr. 3. bei einer Frau aus der Familie des Malers Salpator Rosa. Gang mit ihm zu dem Bildhauer Thorwaldsen aus Dänemark, (dessen Atelier, c-ii PerscuS, ein

Taufstein;) zum Bildhauer Rauch aus Berlin; deffon Atelier; Büste der Königin. Essen bei Franz, Jage­ mann kommt hin. Kaffectrinlen im Kaffeehaus dicht bei. Gang mit J ageman n das Logis besehn, Suada felice No 13, Rosa, ein passables Mädchen. Gang

und Arbeiten zu Hause. 15. — frühstücken im Cafle nuovo.

Zur Rosa.

Ich miethe daS'LogiS. Gang den Peteröplatz zu besehn. Ambrosy kommt mit einer alten Dame angefahren. Gang mit beiden 'in die Peterskirche. AuSmeffeu des Umfangs von einer Säule, die 158 Fuß hat, Besehn der vom Engländer gev — Statue an dem Grabmahle vom Stuhle Peters rechter Hand. Fahrt mit Ambrosn nachdem der die alte Dame abgesetzt, zu einem Marchese,

her nicht zu Hause, ins Eapitol, Gang mit ihm zu Damo, wo ich eine Jnvite des Prinzen von Gotha

23 ausschtage und mit Ambrosy esse.. Gang mit ihm ins Caffe nuovo; hierauf Besuch bei der niedlichen Ri na, Strada Fretina Nr. 26; von ihr ZU einer etwas Ätliche« Signora, die jede Versuchung in mir niederschlug, end­ lich — aller guten Diuge sind drei — zur Signora Gianetti na, Strada Fretina, das 3. mit Caros be­ zeichnete Haus nach der 4. Straße. Ich war nun er­ schöpft und ging zu Ambrosy, frugales Souper bet ihm, sein Bursche bringt mich zu Hause. 16. — Gang und Frühstück im Caflte nuovo. Gang auf die Post, Abgabe des Briefes an Cotta und Gang in den Corso, röuüsche Kupfer mit Costüms kaufen. Gang zu Damo. Einpacken und mit Beihülfe ein Paar Jaquiuos in die Strada Gregoriana Nr. 73 ziehn. Amüsement mit den Kupfern. Gang um 4 Uhr zu Franz. Essen. Gang zum Antiquar, dem ich die Londinische Ausgabe des Dante abkäufe und von ihm die Beschreibung des Vaticans in 3 Theilen leihe. Yang zu Hause. Amüsement mit den Kupfern. Ar­ beiten. 17. — Einladung vom Prinzen von Gotha, Gang zu ihm, Fahrt mit ihm nach St. Peter, Messe dort in der Sakristei des Canonici. Bekanntschaft mit der lie­ benswürdigen Fürstin Dietrich stein und dem treffli­ chen Maler Connaccin. Gang ins Caffe nuovo. Frühstücken auf dem Corso. Essen beim Prinzen mit seiner gewöhnlichen Gesellschaft. Gang ins Caffd nuovo $ mit Ambrosy zu einer hübschen Reopolitanischen Bal­ lerina , Majoran!, Strada condotta, Rechts die 3. Thür von dem bei Franz belegenen Caffd greco. Ein Castrat, ein Neapolitaner und die Cara Mamma sind von der Par-

24 khle.

ES wird erst Lotterie tfcWtlt, darin viitgt et un>

nyo ich 3 Scudi verliere.

Gang zur Sectna, prima

Scala della vita in der Nr. 25, einem schonen großen

Mädchen,

die häufig Zuspruch hatte, — Gang zu

Hanse. 18. — Gang zum Prinzen von Gotha, die Für­ stin Dietrich st ein kommt hin.

Fahrt mit beiden und

Baron Häak zum Maler Conuaccini, wo sich auch Thorwaldseu einflndet. Er wohnt Nr. 91 bei dem Palast Farnese. Schöne Gemälde, Bücher und Ab­

güsse, die er hat.

Atelier mit herrlicher, den schönsten

Theil der Stadt beherrschenden Aussicht.

Fahrt mit

dem Prinzen, der Fürstin, dem Baron Haak, Connacckni und Thorwaldsen nach St. Peter.

Befehn

der Sala regia, Sixtinischen Capelle, Logen und Statt-

zen. Fahrt im Wagen der Prinzessin bis vor ihre Thür. Gang ins Calle nüovo, von dort mit dem französischen

Maler zum Prinzen von Gotha.

Essen dort.

Gang

und Arbeiten zu Hause.

19. — Gang hu Regen vor das Thor del Popolo,

Villa Pii, Billa des Prinzen Poniatowskv nur von weitem gesehn.

Die Kirche Santa Maria dei Miracoli

und Maria del Popolo.

Ansprechen in der Kirche Jesu

und Maria und San Carlo, Palast Rondini, Hospital dei Incurabili. Gang zu Hause. Essen bei dem Prin­ zen Stanislaus Poniatowskv. Gang zur Signora Majorant, ins Caffe greco mit Jagemann zu einem

Mädchen in der Strada Babbina, herrlicher Genuß!!! Gang nnd Arbeiten zu Hause. 20. — Gang im Regenwetter in die Kirche Santa

Maria del Popolo, Besehn derselben urH der Kirche

2K Santa Maria del Monte Santo, Kirche Jestt und Maria, Giacomo dei Incurabili« Gang zur Fürstin Dietrich­ stein. Essen bei ihr und ihrer Mutter der Fürstin Schuwalofs. Ball zu der Fürstin Geburtsfest- Po­ njatowsky, Prinz von Gotha, Fürstin Ruspoli, Ducheffa Bracciano und ihre Tochter Duchessa Fiani, Gräfin Tatifchew, Way, Canova, Connaccini, Lhorwaldfen, Duchesse Foae und viele Andere, ich tanze eint Ecoffaife und walze mit der Fürstin. Gang und ein italienisches Sonett machen zu Hause. 21. — Arbeiten am italienischen Sonett, ich gebe es versiegelt bei der Fürstin ab; große Ueberschwemmung der Tiber, Frühstücken im Caffe greco. Besehn der Kirche Jesu und Maria und San Giacomo dei Incurabili. Gang zu.Brondstädt; mit ihm und Giacomo über den Monte Cavallo, den Nerosthurm vorbei zürn Nervals Tempel, den Pallas-Tempel vorbei zum Capi­ tol, auf dem Thurm schöne Aussicht, Campo vaccino Severus-Bogen, Concordia-Tempel, Tempel des Jupii hängt unter Glas und Rahmen ein französisches Handschrei­ ben des heiligen Vicenthis a Paula, Stifters der Missionarien, auf der Evangelieuseite, ein Gleiches des heiligen Ignatius Lovola, aber in lateinischer Spra­ che (vom Jahr lall glaube ich) wodurch er einen ge­ wissen Rodrigo zum Superior eines portugieschen Klosters ernennt. Ich ging mit Pallavicini erst iu die schöne oben mit Frescogemalden verzierte Sakristei, Lann in die Kirche. Es ist eine sehr schöne, ganz mit rothem und weißem Marmor verzierte Rotunhe im höchst edlen Styl. Der Hauptaltar ist mit vier coriuthischeu Säulen verziert. Die übrigen Altäre sind, wie im Pan­ theon in Rischen; in einer, wo drei Bilder aus der .Geschichte des Heiligen angebracht sind, ruht unter dem Altar sein Körper in einem schönen Sarkophag von Lapis Lazuli, auf dem von vergoldeter Bronze sein Name und die Jcsuitenchiffer angebracht sind. Eine» gleichen Sarkophag hat in der Kirche San Jgnatio der heilige Luigi und es ist eine schöne Idee der, im­ mer weisen, Jesuiten, die Sarkophage ihrer jungen OrdenShelden von diesem herrlichen Steine zu machen.

93 Ich betete brünstig an der-Grabstätte deLHMgen, be­ sonders

wegen

meiner

begangenen Sünden.

vielen

seinem Bnterlande

in

Dann hotte ich am Hallptattar

die mit vieler schöner Haltung (wie alle öffentliches

Feste der Jesuiten) gehaltene Alessa cantata, betete wie­ der am Altar des Heiligen und noch einmal oben in

seiner Kapelle bei seiner Bildsäule, der besonders mehre

fromme Damen die schönen Füße küßten.

Dann ging

ich mit Pallavicini fort und allein zu Hanse, wo ich die Galathea etwas nachpolirte, daun bei Rte-

penhausens ging, und mit ihm, Schlosser, Blan­ kenhagen und Koch (der uns seine Karnkatur auf

Glöckner zeigte), aß, auch ihnen die Galathea vorlaS. Dann ging ich, von Schlosser bis vor die Thür be­

gleitet, zu Hause;

mit dem Buch der Liebe was Rie-

penhausens mir geliehen hatten, las Theologie, ging

zu Ostini und nach gehaltener theologischer Stunde wieder nach Hause, wo ich dies Tagebuch schrieb, dann

Theologie studirte, im Dante las und nach geschehenem Abendgebet schlafen ging.

'

4

14. — Aufstehn, Gebet, Frühstücken, Anziehn, Gang

zu Riep en Hausen, mit dem ältesten ins Gasse nuovo Frühstücken, dann

nach dem Ponte San Angelo, die

Guillotine ist dort auf dem Platze aufgestellt, viel Volk, auch GenSd'armen herum.

Zwei Menschen werden, in

Begleitung der sacktragenden Brüder unter Vortragnng

des Crucifires, jeder auf einem'besondern Wagen erst in die Kirche geführt', wo sie die Sacra.mente bekom­ men, dann Jeder besonders auf die Guillotine.

Sie

sind in rothe Hemden gekleidet und Einer wirk nach dem Andern hingerichtet.

Gott sei ihren Seelen guä-

big! Gang mit Niepenhausen.in die Sisiiua. Sie ist, da es ein klarer, schöner Lag ist, schöner als je beleuchtet- auch das Gerüste was sonst vor dem jüng­ sten Gerichte stand, ist fort und in hie Mitte gescho­ ben, so daß die sonst nicht sichtbare mittlere Engels­ gruppe, auch die untern Gruppen sichtbar sind. Ein herrlicher Anblick, das Bild, zumal bei klarer Beleuch­ tung. ES war heute sogar der sonst ganz verdunkelte Höllcnfluß klar zu erkennen. Wir erstiegen das Gerüst um den göttlichen Plafond in der Nähe zu betrachten. Besonders entzückend-schön gedacht ist die Erschaffung des Menschen, wo Gott wie ein kraftvoller, kolossaler Jüngling nur mit einem Grciscnhaupte, fast ganz na­ ckend in einer Engelgruppe, die sich an ihm klammern, heranfleugt und den Adam, einen vor ihn liegenden, auch ganz nackenden, kolossalen, herrlichen Mann, mit Berührung der Finger, erschafft. Die Engel sehen wie neidend verwundernd auf den Menschen hin, an dem der Herr das thut. Wir bekennen beide, daß die Sj.stina das Höchste enthält, was die Malerei an Erho­ benem hervorgebracht hat und daß die ganze Äapelle, bis auf die herrlichen Marmordecken des Säugerchors und die gemalten Teppiche iines der durch und durch vollendetsten und höchsten Kunstwerke ist die man sehen kann. Sehr fallen aber gegen, die Angelo'schen Sa­ chen die sonst theilweise recht guten Frescos an den Wänden von Pietro Perugino und andern aus der altsiorentinischen Schule ab. Auf einem dieser Ge­ mälde erscheint Christus dreunal. Sie enthalten ins­ gesammt zum Theil sehr gute Portraits aus einer Zeit die man liebt, treffliche, wackere Köpfe, aber alle diese

95 Personen scheinen tbeilnahmkos an altem was nm sie vorgeht, wie im Durchgang der Kinder Israel durchs rotl/e Meer, wo nur wenige der Ertrinkendeu, Pie dern aber vollends gar nickt an der vor ihnen geste­

henden Handlung. Tbeil nehmen. Ich gebe dem Auf­ seher 2 Paost Trinkgeld. Wir gehen mit dem eifikal­ ten Klinkowstrvhm, der HLnzngckommcn ist, fort, unterlegens verläßt er uns. Essen bei Riepenh au sc« mit Schlosser und Blanke n h a g e n. Gang und Theologie studiren zu Hause. Gang zu Ostini, tdeo, logische Stunde mit ihm. Gang zu Hause, Brevier, Theologie, Abendgebet, Schlafengehu. 15.-—.Aufstehn, Gebet, Frühstück. Gattg zu Rie­ penhausen, zu Schlosser, Gespräch mit ihm über Katholicismus, Sybillen und Plato. Gang nach der

Kirche der heiligen Martha. Es ist eine kleine Kirche mit 7 Altären, das Plafond stark vergoldet, mit drei Fondis, die Thaten der Heiligen darstellend, von Ba­ ri cc io. Sonst nichts bedeutendes von Gemälden, als etwa die beiden Laterales des Hauptaltars. Eines die 3 Marien am Grabe von Luigi Garzi mit lebhaftem Colorit, gerade über die Auferweckung Lazari von Tolna Cristofari, wo die Züge Mariens und Mag­ dalenens lieblich sind. Gang in die Kirche del Jesu. Sie ist groß, bat nur ein Schiff, ist aber höchst präch­ tig, mit 9 Altären, corinchischen Säulen^ prächtig vergoldetem Plafond mit Stuck-Statuen und Frescos. Die Kapelle rechts vom Eingang ganz von Agostino, Ciampelli gemalt, stellt am Altar die Marter des heiligen Petrus (ein ehrwürdiger Kopf) dem SUtar rechts die Marter des heiligen Laurentius, links di:

96 M heiligen Stephanus, dar.

Gute Anordnung

der Gruppen, academische Figuren, doch wenig Aus­ druck in den Köpfen. Die Kapelle ist auch mi Pla­ fond al fresco gemalt und ganz mit Marmor incru-

Die zweite Kapelle eben so mit Frescos

stirt.

Blimbeni, gestreckte marmorirte Figuren.

von

Die dritte

Kapelle auch mit Marmor incrustirt, mit Altaiblatt pnd Fresco, von Frederico Zuccari.

Das Altar­

blatt, knieende Engel die eine Glorie anbeten.

Man

hat den Erzengeln silberne Kronen aufgesetzt, und in der

Glorie ein 7

knieende Engel,

von Bronze angebracht.

Es sind

in Wolken sind

darüber.

andere

Vor den knieenden Erzengeln ist der mittlere Michael,

Im Harnisch mit blauem Gewände en face mit erhabe­ nem Blick, Gabriel ihm zur rechten hat ein rothes,

Raphael ihm zur linken ein gesticktes buntes Diaconusgewand an.

Beide sind im Profil, die Häupter

gegen einander über, jener ein blond, dieser ein braun

gelockter Jüngling.

Diese Engetshäupter sind beson­

ders schön, zumal daS des Raphael der mit gefalteten Händen (Gabriel hat sie über die Brust geschlagen,)

und höchst edel erhobenem Blick gen Himmel sieht. besonders die Erzengel,

Bild,

lieblich Rührendes.

DaS

haben etwas ungemein

Auch ist es von der Andacht der

Gläubigen mit Votivzeichen, silbernen Herzen rc., ver­

ziert.

Von den beiden Seitenbildern al fresco auch von

Zuccari, stellt eines das Fegefeuer,

Hölle vor.

Colorit.

das andere die

Beide haben ein lebhaftes aber bläßliches Im Fegefeuer sind Engel mit dem Heraus-

97 ziehen von Seelen beschäftigt. Händen 2 kleine,

Zwei hasten in ihren

ganz durchsichtige, jede mit einer

Glorie umgebene Seelen, (die so klar sind als ob fit

aus der Hand des Schöpfers eben kämen) und präsentiren sie dem in Wolken sitzenden Heiland und der vor

ihm knieendcn Maria.

Die Hölle gegenüber, oder viel­

mehr der Stur; der Dämonen in dieselbe durch Mi­ chael, und der Todesengel ist voll der groteskesten, die

wildeste Verzweiflung

ausdrückenden Gestalten.

Am

Altar der 3 reich mit Marmorsäulen versehenen Ka­

pelle ist ein geschätztes Bild, der Tod des heiligen FrauciscuS Xaverius von Carlo Maratti.

Der Kopf

des sterbenden Heiligen ist rührend, aber nicht heilig

genug.

Rechts

Bellarmino

am Altar des berühmten Cardinals

Grabmahl

von

Bernini mit Ifcnicr

Büste, das scharf geschnittene Haupt zeigt den eben so seinen und starken als frommen Denker.

Die Volta der

Kuppel und Pfeiler der Kirche von Bacarelli FreSco

gemalt, ist zu sehr mit kleinen Figuren überladen um Eindruck zu machen.

Jedoch sigd an den 4 Mittclpfei-

lern die Kirchenväter und Heiligen gut, besonders über dem links vom Hauptaltar ein

wunderschöner blonder

auf einem Löwen reitender Jüngling im goldgestickten Mantel mit bläulich-grünlichem Gewände, wahrschein­ lich Salomo.

In der runden Kapelle rechts vom

Altar ein altes Marienbild mit dem Kinde und riner Krone auf dem Haupte, ohne Ausdruck.

Die prächtige

Begräbnißkapelle des heiligen Ignatius, der Altar

von verde antico, die Säulen von Lapis Laz ul i mit Bronze

canellirt.

Der

Sarkophag von

vergoldeter

Bronze, oben über dem Altar die Dreieinigkeit mit der XV.

7

98 Weltkugel, dem schönsten größten Stück Lapis Lazuli das je gesehen ward. Von den beiden Gruppen zu bei­

den Seiten des Altars, nemlich der Glaube und die Religion, beide als weibliche verschleierte Gestalten dargestellt, ist die letztere von Le Gros, wie sie die Ketze­ rei fulminirt, die kunstreichste und ausdruckvotlste. Ich höre in der'Kirche eine stille Messe, gehe dann auf die Antonius-Säule auf den Platz Colonna, wo oben die Statue St. Pauls von Bronze ist und too 'mau das herrlichste Panorama über die eigentliche Stadt, Rom hat. Unten war französische Wachparade; auf einem von den, den Horizont begränzenden Bergen lag schon Schnee, was sich .im Sonnenschein auf dem Azurgruude göttlich ausnahm. Ich gab Trinkgeld 5 Bajocchl, ging dann in die Kirche St. Ignatz, wo ich bei dem Grabmal des Heiligen betete und dem Kirchner 5 Bajocchi gab, dann öei Riepen Hausen zum Essen, wohin mich

Blankenhagen (der gute Junge wollte meinen nächst­ bevorstehenden Geburtstag mit feiern helfen) invilirt hatte. Außer Schlosser sind Cohausen (der aber von Tisch abgcrufen wird) Thorwaldsen, Rauch, Schick und Müller, die Gäste. Letzterer mit dem- ich vor Tisch viel Interessantes sprach, ist sehr verbindlich, erzählt auch viel. Da» Essen ist gut, wir sind lustig, fingen. Gegen das Ende der Mahlzeit kommt Ko ch mit seiner etwas magern, doch nicht häßlichen jungen Fran. Sie mit den Mädchen vom Hause tanzen, während Thorwaldsen mit der Guittarre. accompagnirt, Saltarella, Spagnoletta. Auch ein Leipziger Doctor Zan­ ge, ein kleiner Mensch, der Thorwaldsen und mir allerhand verschwatzt, kommt hin. Ich gehe zu.Hause,

99 dann zu Ostini, wo ich theologische Stunde halte, dann zu Hause wo ich Brevier lese, Theologie studire und nach dem Abendgebet schlafen gehe., 16. — Aufstehn, Gebet, Frühstücken, Anziehn, Willmers kommt. Ich gehe mit ihm aus, spreche erst allein bei Riep en häufelns an, dann gehe ich mit Willmers in die Villa Ponjatowsky. Gr ist über die allerdings sehr heitere, reinliche Villa, besonders über die heitern, fast alle im chinesischen Geschmack verzier­ ten Zimmer und die schone Aussicht vom Casino entziickt, wo man die Peterskirche ganz vortrefflich sicht und mit dem interessantesten Theile der Stadt zugleich ein Panorama von Wiesen und Bergen hat. Ich lese ihm meine Einleitung zur Disputa vor und rede über den Katholicismus; (den 1. Theil von Bossuets Variations habe ich ihm geliehen, er verspricht sie zu lesen. Ich begleite ihn bis vor; seine Hausthür, dann gehe ich zu Riepenhausen, wo Gentotardi und Thorwaldsen sind, dann zu Hause, wo ich Bibel, Vulgata, Kempis, Meditation, Brevier lese, dann Mittag esse in der Tratteria auf dem Monte ciborio, wo ich mich mit dem Bibliothekar unterhalte, dann zu Pallavicini, wo ich mir ihm und dem alten herrlichen Socio ein höchst herzliches Gespräch führe. Welche zwei fromme liebende Seelen! Schade daß wir durch den englischen Sprachmeister unterbrochen wurdeo. Gang über das Campo vaccino, wo allerlei Volk mit Ausgraben be, schäftigt ist (die alten Monumente sollen noch weiter ausgegraben werden,) und ins Colisäum, wo ich mit der büßenden Brüderschaft und einigen andern guten Christen die Freitagsprocesfiou an die Stationen halte.

100 Ein junges Mädchen trägt das Kreuz zwischen zwei andern, wovon die eine recht hübsch ist, vor. Es ge­ hen mehre Frauen, auch Männer mit. Ich fnfee und bete andächtig mit und begleite die Processton bis aufs Campo vaccino. Gang ZU Ostilli, er ist nicht zu Hause, der Bruder bettlägerig. Die Mutter bei ihm. Wie schon ist es eine Mutter noch haben! Ostini kommt zu Hause, zerstreute theologische Stunde. Gang zu Hause, Brevier, theologische Repetition. Tagebuch schreiben. Gebet. Schlaftngehn. 17. — Gebet, Frühstücken zu Hause, Bibel, Vul­

gata, Kempis, Meditation. Gang in die Stanzen, Schreiben an dem Gedicht über die Disputa. Mittagseffen in der Tratteria Strada Frettina. Gang nach St. Peter. Vesper daselbst, die Minochio hält, mit herrlicher Mustk. Willmers ist da. Gang und theo­ logische Repetition zu Hause, Gang zu Ostini, theo­ logische Stunde und Beichte bei ihm. Gang zu Haufe. Theologie, Abendgebet, Schlafengehn. 18. — Gebet, Gang zu Ostini, mit ihm nach St. Marcello, Communiciren daselbst und lesen in Nova­ lis geistlichen Liedern. Gang zu St. Peter, ich lasse mir eine Messe am Grabe der Apostel lesen und flehe andächtig, daß fle mich durch ihre Fürsprache vor Wol­ lust retten mögen. Ich schlage am Grabe der Apostel

den Kempis auf und finde Liber III. Cap. XXXV. Quod non est securitas de tentatione in hac vita, be­ sonders Caput XXXVI. Contra vana hominum judicia, worauf der Schlüssel fällt (pag. 204—205). Hochamt in der Peterskirche von Minochiö gefeiert, schöne

Mufik, Willmers und seine Familie sind da, auch

101 Vogt und die Gräfin Way, mit welchen beiden letzte­ ren ich jedoch nicht spreche. Ich fahre mit Willmers von St. Peter, frühstücke im Caffe nuovo> gehe dann zu Hause und endlich zu Willmers, wo ich Mittag esse. Außer seiner Familie ist Schlosser da. Dis

gute Madame Stadel (Willmers Tochter) setzt mir zur Feier meines Geburtstages einen Lorbeerkranz auf und schenkt mir eine goldene Hemdnadel mit einem Me­ dusenkopfe. Wir find froh und gehn.nach dem Essen in die Vesper von St. Peter, die Miuochio halt, die aber nicht so schon als gestern ist. Gang von da allein ins Oratorium von Caravita, wo ich die Procesfion der Stationen mitmache. Gang zu Willmers. Herr Sch in;, ein schweizer Banquier kommt hin, auch Schlossers kommen hin, gehen aber vor dem Abend­ essen fort. Ich esse da mit Willmers und seiner Fa­ milie zu Abend, lese einige Sonett'e vor und bin, Gott und den guten Leuten sei Dank, recht froh. Gang zu Hause. Abendgebet^nd Schlafengehn. Ich habe- heute als an meinem Geburtstage gelesen in der Ordnung Avancini vita et Doctrina Jesu Christi Pars II; Domi­ nica XXIII. post Pentecosten über den merkwürdigen Tert Lucas 13, Vers 6—9 (Vulgata), dann das 18Capitel des Jeremias (Luthers Uebersetzung) das 18. Capitel deS Mathaus (Vulgata) und Thomas a Kempis

de imitatione Christi Lib. II. Cap. I. de interna conversatione. Anfgeschlagen habe ich Jeremias Cap? I, Vers 5, (Luthers Uebersetzung) Lucas Cap. 9,,Vers 6, (Vulgata) und die oben erwähnte Stelle im Thomas

a Kempis. Der Name des Herrn sei' gelobt, Hallelttjah! 19. — Gebet, Frühstücken, PaUavicinis Bedien--

103 ter holt mich zu diesem ab.

Gang mit Paltavicini

und Finochi in die 7 Basilikas, sobald wir zum Thor heraus sind, halten wir noch wechselweise die vorgeschriebenen Gebete aus

Pallavicini schenkt.

einem Büchelchen,

das

mir

Es ist ein herrlicher Gang und

mit lieben frommen Leuten.

Wir geben erst nach St.

Paul, wo ich dem Finochi die Messe ministrire und

vor dem wunderthätigen Crucifix, das mit der heiligen

Brigitta gesprochen haben