Taschenbuch für Pilzsammler : eine Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten eßbaren, giftigen und ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung von Doppelgängern


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Taschenbuch für Pilzsammler : eine Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten eßbaren, giftigen und ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung von Doppelgängern

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Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe

Taschenbuch für Pilzsammler Walther, Ernst Leipzig, 1918

urn:nbn:de:bsz:31-90524

M . 1.50

Pilzsammler

Walther - Grimm

Taschenbuch für Pilzsammler

Drei Bücher zur deutschen Sprachehre von Pros. Dr. Eduard Engel.

Sprich

Deutsch!

Zum Hilfsdienst am Vaterland 3. Auflage (21.- 30. Tausend !) 264 Seiten , in StetfdeckelM . 2.—, in Pappbd . M . 2.50

Entwelschung. Verdeutschungswörterbuch für Amt, Schule, Haus , Leben Umfang: 32 Seiten und 620 Spalten In Steifdeckel M . 3.—, in Pappband M . 3.60

Gutes Deutsch. Ein Führer durch Falsch und Richtig. Etwa 400 Seiten , Preis etwa M . 4.—. Eduard Engel, der erfolgreichste Vorkämpfer für reine Sprache , Verfasser der berühmten Stilkunst und der Deutschen Literaturgesch?8fte, zeigt uns in diesen Büchern, wie wir uns von der nachgerade zur völki¬ schen Schmach gewordenen Welscheres befreien können. Während Edarrd Engel in, ^ vrich'Deutsch" in ver¬ schärfter F « in iJid mi^ alless, MMM / teils mit urwüLftzeWHLMsEAjÄinit Heißendem Spott und feinenmiHumor gMn vw^ elschxr zu Felde zieht, bietet er in der „Entwelschung^ allen gutwilligen die geeig¬ nete Handhabe zur Vermeidung unnötiger

Fremdwörter,

indem er für etwa 10000 Fremdwörter eine ver¬ blüffende Menge guter deutscher Ausdrücke in Vor¬ schlag bringt . > . ^ ( UZm dritten Buche „Gutes ÄmSchll ' behandelt Engel inVrcktv^ücr. DaMellunMM WsHkchlrIchen Schwanckungentzisnd Melfel , imr dem jeder Deutschschreiber zu kämpfen hat?'' Jeder Deutsche lese diese Bücher und beherzige ihre Forderungen ; der deutschen Sprache und der deutschen Sache wird daraus ein großer Segen erwachsen.

Hesse L. Becker Verlag , Leipzig.

Pilzsammler

Taschenbuch für

Eine Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten eßbaren , giftigen und ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung von Doppelgängern von

Pros . Ernst Walther, Oberlehrer an der2.höh. Mädchenschuleu . demLehrerinnenseminarczugeipzig Mit 50 Bildern in Farbendruck

und 48 Federzeichnungen von

Kunstmaler Arno Grimm zu Leipzig Neue , durchgesehene

Ausgabe

Hesse L Becker Verlag , Leipzig 1918

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Vorwort In schicksalsschwerer Zeit ist dieses Buch entstanden. Zu vielen gleichgerichteten tritt es hinzu als ein neuer Helfer und Mitarbeiter beim Werke einer Einführung in die Kennt¬ nis der Pilzwelt . Was vermag es für sich Besonderes auszuweisen an Qualifikation für die zu leistende Arbeit? Bei dem durch die Not der Zeit eingetretenen Mangel an Fleisch und andern eiweißhaltigen Nahrungsmitteln und dem dadurch bedingten Suchen nach Ersatz lag es nahe, auf die Pilze als eine wertvolle, leicht zu beschaffende Volksnahrung zuzukommen. Und nicht nur von einsichti¬ gen wohlmeinenden Volksfreunden, sondern auch von den, von der Sorge um die Volksernährung geleiteten Behörden wurde wiederholt auf diese Gelegenheit der Nahrungsmittel¬ vermehrung eindringlich hingewiesen. Der Rat war gut. Seiner vollwertigen, allseitigen Ausnützung standen indes zwei Umstände entgegen, die sich in den beiden Worten „Mangelhafte Kenntnis " — „Furcht vor Vergiftungen " zusammenfaßten und es mit sich brach¬ ten, daß der große Pilzreichtum unserer Wälder nur ganz wenigen Kundigen voll zugute kam, der übergroßen Menge der Sammler aber — und dabei leider den Bedürftigsten — nur ein ganz schmaler Anteil daran ward, da für sie aus den beiden angeführten Gründen nur ganz wenig Arten als Sammelobjekte in Betracht kamen.

6 Die dankenswerten Veranstaltungen von Pilzausstellun gen mit Vortragen darüber , sowie von Bestimmungsstellen für eingeliefertes Pilzmaterial konnten naturgemäß nur in verhältnismäßig engem Rahmen Segen schaffen. Die lite rarischen Führer in die Pilzkunde , deren es eine ziemlich große Anzahl und darunter auch nicht wenig gute gibt , haben gleichfalls , wie die Tatsachen zeigen, noch nicht ihrer Aufgabe einer weitgehenden und die breitesten Volksmassen ergreifenden Aufklärung im Gebiete der Pilzkunde befrie¬ digend gerecht werden können. Woran das liegt ? Neben andern Gründen wohl daran : die billigen Bücher haben ihre Grenzen in Text und Bild zu aller¬ meist viel zu eng gezogen, die Werke umfassenderen Inhalts aber sind nicht nur zu teuer , sondern auch nicht eingerichtet zum Gebrauche im Walde draußen , wo sie am nötigsten sind . Hier galt es einzusetzen.

führen Ungel Mi geluw das i abzieb

Es galt , ein Büchlein zu schaffen, dessen billigerPreis jedermann die Anschaffung ohne weiteres ermöglicht , das in handlichem Taschenformat bequem als Begleiter beim Sammeln mitgenommen werden kann , das weiter alle nach ihrer Güte und der Menge des Vorkommens wichtigen Speisepilze unserer deutschen Wälder umfaßt und sie endlich nicht nur im Worte , sondern — und das ist das Wesentlichste — alle auch im Bilde dem Auge vorführt . Das ist denn hiermit geschehen. Beiläufig sei noch darauf hingewiesen , daß die Giftpilze eine besonders aufmerksame Berücksichtigung erfuhren ; der überaus zahlreichen ungenießbaren Arten wurde nur in¬ soweit Erwähnung getan , als sie in der Gestalt von irre-

sprock Auslo schlief ^ xtlil worin

^

Di gefun daß
3. Einlegen in Essig . . . 32 2. Sterilisieren . . 32 I 4. Pilzwürze . 32 VII . Weitere wirtschaftliche Ausnutzung der Pilze . 34 VUI . Über Pilzvergiftungen 36 IX . Einiges über Pilzzucht . 40 X . Ein Wort über das Pilzsammeln in seiner Bedeutung für den innern Menschen . 42 XI . Beschreibung der wichtigsten eßbaren und giftigen , bez. ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung derDoppelganger . . . . 44 I . Steinpilz . . . 45 7. Maronenpilz . . . . 47 2. Bitterpilz . . . 45 Zimtröhrling . . . . 47 3. Schmerling . . 45 Brauner Röhrling . . 47 4. Birkenpilz . . . 46 8. Kornblumenblauer Röhr5. Rothäubchen . . 46 48 ling. 6. Butterpilz . . 46 9. Ziegenlippe. 48

12. Sa 13 . He; 14. Du 15. Sä 16. Sä 17 . Se 18 . Sä 19. Ka 20 . Eic Kl21 . Lel 22 . Kn 23 . We Ack Fei 24 . Edi 25 . Gij 26 . Be 27 . Sp 28 . Fli 29 . Gr 30. Gr 31 . Br 32 . Ka 33 . Sa 34 . Ro 35 . Du 36 . M> 37. Psi Wl 88. Sp Ve M Lei 39 . M

Rotsußröhrling . . 10. Satanspilz . . . . Wolfsröhrling. . 11. Kuhpilz. 12. Saudpilz . . . . 13. Hexenpilz . . . . 14. Dickfuß. Seite 15. Schöner Röhrling . - - ll 16. Schafeuter . . - - - lö 17. Semmelpilz . . . und 18. Schwefelporling . . - 19. Kammporling. . - - 23 20. Eichhafe. . - 23 Klapperschwamm. . - - 24 21. Lebrrpilz . . . . - - 25 22. Knollenblätterpilz . . . 27 23. Waldchampignon. . . . . 29 Ackerchampignon. . . - - 29 Feldchampignon . . . - - 29 24. Edelreizker. - - 30 25. Giftreizker. - - 30 26. Verbogener Milchling . - - 31 27. Speiteufel. - - 32 28. Fliegenpilz. - - 32 29. Graugrüner Täubling . - - 34 Z0. Graugrüner Milchling . -36 31. Bratling. . - 40 32. Kahler Krempling . . für 33. Samtfußkrempling . . . 42 34. Rotbrauner Milchling . bez. 35. Duftender Milchling . Zel36. Mordfchwamm . - 44 37. Pfesfermilchling . - . - 47 Wolliger Milchling . . - 47 88. Speifetäubling . . . - 47 Verbleichender Täubling hrBläulicher Täubling . - 48 Lederbrauner Täubling - 48 39. Milder Milchling . .

9 Leite

49 49 49 49 50 50 51 51 52 53 54 54 55 55 56 56 57 58 58 58 58 59 59 60 60 60 61 61 62 62 63 63 64 65 65 66 66 66 66

Seite

Süßlicher Milchling. . 66 40. Stockschwamm . . . . 67 41. Schwefelkopf. . . . 67 42. Wiesenellerling . . . 68 48. Nclkenschwindling . . 68 44. Tränender Hautkopf. . 68 45. Lauchschwindling. . . 69 46. Ziegenellerling . . . 69 47. Maskenritterling . . . 70 70 48. Liladickfuß. 49. Rötlicher Ritterling . . 71 50. Tannenflämmling . . 71 51. Hufritterling . . . . 72 52. Grauer Ritterling . . 72 53. Erdritterling . . . . 73 73 54. Grünling. 55. SchwefelgelberRitterling 74 56. Großer Schmierling. . 74 57. Brauner Becherling. . 75 Schneckenbecherling. . 75 Hasenohrbecherling. . 75 58. Elfenbeinschneckling . . 75 Eßbarer Schneckling . . 76 Olivbrauner Schneckling 76 Gelbblättriger Schnell76 ling. Wohlriechender Schnell76 ling. 59. Schweinsohr . . . . 76 60. Winterrübling. . . . 76 61. Schopftintling. . . . 77 62. Zimthautkopf . . . . 78 78 63. Reifpilz. 79 64. Mehlpilz. 65. Austerndrehling . . . 79 80 66. Perlpilz. 67. Pantherpilz . . . . 81 81 68. Hallimasch. . Großer Schirmpilj . . 82

10 Seite Geschundener Schirmpilz 82 Safranschirmpilz . . . 82 83 70 . Pfifferling. 83 . . 71 . Falscher Pfifferling 72 . Trompetenpfifferling . . 83 Trichterpfifferling . . . 84 73 . Anistrichterling . . . 84 74. Nebelgrauer Trichterling 85 75 . Rötlicher Ziegenbart . . 85 Gelber Ziegenbart . . 86 76. Krause Glucke. . . . 86 77. Totentrompete . . . . 86 87 78 . Stoppelptlz. 79 . Habichtspilz . . . . 87 80 . Gallenstacheltng . . . . 88 . . . Benutzte Literatur Register.

81 . Spitzmorchel . . . . 82. Speisemorchel . . . . Riesenstockmorchel . . Hohe Morchel . . . . Kcippchenmorchel . . . 83 . Speiselorchel . . . . Bischofsmütze . . . . Herbstlorchel . . . . 84 . Stinkmorchel . . . . 85 . Hasenbovist. Flaschenbovist . . . . Riesenbovist . . . . 86 . Kartoffelbovist . . . . 87 . Deutsche Trüffel . . .

I.

Einiges über Bau und Leben der

Pilze

Die Pflanzenwelt unserer Erde zerfällt in zwei große Abteilungen , die man als Samenpflanzen und als Sporenpflanzen bezeichnet. Wie die Namen erkennen lassen, sind die Bezeichnungen abgeleitet von der Art der Fortpflanzung . Die Samenpflanzen , zu denen unsere Bäume, Sträucher , Kräuter und Gräser gehören, entwickeln sich aus Samen , die sich durch den Besruchtungsvorgang innerhalb einer Blüte gebildet haben. Anders ist es bei den Sporenpflanzen . Da lösen sich an bestimmten Stellen von dem Körper der Mutterpflanze Teilchen los, die man als Sporen bezeichnet und die nun den Ausgangspunkt bilden zur Entwicklung einer neuen Sporenpflanze . Hierher gehören neben den Farnkräutern, Schachtelhalmen und Moosen auch die Pilze. Freilich das Gebilde, was so landläufig „Pilz " genannt wird , ist nicht die eigentliche Pflanze , sondern nur ein Teil von ihr ; es ist der Teil , an dem sich die Fortpflanzungs- oder Vermehrungsorgane , die Sporen , bilden, es ist der Sporen - oder Fruchtträger. Verfolgen wir einmal den Entwicklungsgang

einer Pilzpflanze,

z. B . eines Steinpilzes. Im Nadelwalde steht zur Herbstzeit sein Fruchtträger. Er besitzt einen derbfleischigen Stiel . Dieser trägt einen flach gewölbten Hut , der im Durchschnitte zwei verschieden gestaltete Partien zeigt (Bild I ). Der Oberteil ist massiv

12 fleischig, der Unterteil , das Hutfutter, besteht aus einer Schicht feiner , gleichlaufend nach unten gerichteter Röhren. Sie find die Organe , in denen sich die Bildung außerordentlich zahlreicher Sporen abspielt .Nach ihrer Reife werden sie entweder von Schnecken verschleppt , die sich auf dem Pilze zürn Fraße ein¬ stellen , oder sie werden vom Winde verweht . Kommt nun eine Spore auf einen für ihre künftige Ent¬ wicklung günstigen Nährboden, so ist die Möglichkeit gegeben, daß aus ihr ein Pilz entstehen kann. Günstig und geeignet ist der Ort dann , wenn er von tierischen oder pflanzlichen Verwesungsstoffen durchsetzt ist. Den Pilzen geht nämlich die Fähigkeit ab , sich, wie es die höheren Pflanzen tun , aus dem Wasser des Bodens und der Kohlensäure der Luft selbst die Baustoffe zum Aufbau ihres Körpers zu bereiten . Sie sind vielmehr auf eine Ernährung aus schon fertiggestellter organischer Materie angewiesen . Sie leben daher teils auf abgestorbenen faulenden Tier - und Pflanzenkörpern und heißen dann Fäulnisbewohner Saprophyten ( ), teils auf oder in den Körpern lebender tierischer und pflanzlicher Organismen von den Säften und Bestandteilen derselben und heißen dann Schmarotzer Parasiten ( ). Die Entwicklung der Spore zum Pilze geschieht aber folgendermaßen : Durch den Einfluß von Wärme und Feuchtigkeit keimt die Spore , das heißt , ihr Inhalt tritt in Form eines Schlauches hervor , der sich durch Spitzen-

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wachstum verlängert , in den Erdboden eindringt und hier nun ein unterirdisches Leben führt (Bild II ). Durch Bil¬ dung von zahlreichen seitlichen Verzweigungen wächst er

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allmählich aus zu einem dichten filzigen Geflecht von meist weißen , seltener blauen , gelben oder rötlichen Fäden , dem sogenannten Pilzlager oder Mycel , das nach allen Seiten hin den Nährboden durchzieht und ihm die Nah¬ rung für sein Wachstum entsaugt . Dieses Pilzlager ist der eigentliche Körper der Pilzpflanze und kann mit den unterirdischen Stammgebilden höherer Pflanzen, wie etwa dem Wurzelstocke des Buschwindröschens oder der Zwiebel der Tulpe hinsichtlich seiner Lebenstätigkeit vergleichsweise auf eine Stufe gestellt werden. Im Laufe der Zeit erlangt das Pilzlager eine gewisse Größe und Ausbildung . Gleichzeitig speichert es von den aufgenommenen Nahrungsstoffen größere Mengen in sich auf . Dann tritt ein Zeitpunkt ein, an dem die neu sich bildenden Verzweigungen nicht mehr seitlich, sondern nach oben gerichtet sind , wobei sie zu knolligen Verdickungen zusammenwachsen : die Anlage des Fruchtkörpers beginnt, also dessen, was landläufig als „Pilz " bezeichnet wird. Er ist im Grunde nichts weiter , als eine Verwachsung von Mycelästen , welche aber durch die besondere Anord¬ nung ihrer Teile eine neue Form erhalten und eine neue

14 B Aufgabe im Lebensbetriebe der Pflanze zu erfüllen haben, nämlich die einer Ausbildung von Fortpflanzungszellen, den Sporen (Bild III ). Der erste Ansatz erscheint als ein

Lagl ihre, des ring erwi dani

Ersc dad> wat> Wil Bild III.

Knöpfchen , das sich durch rasche Zufuhr und Verarbeitung der im Pilzlager aufgespeicherten Nahrungsstoffe mit sprich¬ wörtlich gewordener Schnelligkeit vergrößert , die Erde durch¬ bricht und endlich zu dem bekannten aus Hut und Stiel bestehenden Gebilde auswächst , das nun in den Röhren seiner Unterseite die Sporen zur Entwicklung bringt , die das Saatgut für eine abermalige neue Steinpilzgeueration sind . Durch Wärme und Feuchtigkeit erfährt der geschilderte Vorgang kräftigen Anreiz und Unterstützung , daher bedeckt sich der Waldgrund nach einem warmen Sommerregen im Verlaufe weniger Tage oft mit Tausenden von Pilzen, so daß das beliebte Nahrungsmittel dann zentnerweise ge¬ sammelt werden kann. Die Pilzlager sind von verschiedener Lebensdauer . Bei manchen Arten erschöpfen sie sich mit der Ausbildung eines Fruchtkörpers und sterben dann ab . Andere sind ausdauernd, so daß an ihnen im Laufe der Zeit immer neue Frucht¬ körper zur Entwicklung kommen . Da dies oft periodisch geschieht , so kann der Sammler in solchen Füllen an der¬ selben Stelle im Verlaufe des Jahres mehrfach ernten.

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Bei ihrer unterirdischen Lebensführung breiten sich die Lager mancher Arten im Boden allseitig aus , sterben in ihren innern , älteren Teilen jedoch infolge Erschöpfung des Nährbodens allmählich ab und bilden schließlich eine ringförmige Zone, deren Umfang sich von Jahr zu Jahr erweitert. Die auf ihr stehenden Fruchtkörper erscheinen angeordnet. Diese dann in sogenannten Hexenringen Erscheinung entsteht indes nach anderer Auffassung auch dadurch, daß die Pilzlager in Form langgezogener Stränge wachsen, wobei sie dem Verlaufe der vom Weidevieh oder Wild kreisförmig abgelagerten Dungstoffe folgen.

II . Von der Gestalt der Pilze Die ausgebildeten Fruchtkörper weisen in ihrer äußeren Erscheinung einen außerordentlichen Formenreichtum auf, dessen auch nur annähernd erschöpfende Darstellung nicht in der Absicht dieses Büchleins liegen kann. Es soll daher in Hinblick auf den praktischen Zweck desselben im wesent¬ lichen nur Rücksicht genommen werden auf solche Formen, die für den „Küchenbotonik" treibenden Pilzfreund in Be¬ tracht kommen. Es handelt sich dabei um folgende Gruppen: 1. Röhrenpilze . Sie scheiden die Sporen aus in einer Röhrenschicht, die auf der Unterseite des Hutes liegt und sich meist leicht vom Hutfleische trennen läßt (siehe Bild I ). Unter ihnen gibt es sehr viele wertvolle Speisepilze, als deren Kennzeichen eine weiße, gelbe, grüne oder graue Unterseite zu merken ist. Formen mit roter Unterseite, rötlicher Netzadernng am Stiel oder bitterem Geschmacke sind giftverdächtig. 2. Blätterpilze . Sie scheiden die Sporen aus auf Blättern , die auf der Hutunterseite gelegen sind und wie

16

eng aneinander liegende Radspeichen sich vom Stiele nach dem Hutrande hinauf- oder Hinabziehen (Bild IV ).

Bild IV.

3. Stachelpilze . Sie scheiden die Sporen aus auf pfriemenartigen kurzen Stacheln , mit denen die Unter¬ seite des Hutes dicht besetzt ist (Bild V ). 4. Korallenpilze . Der Fruchtkörper ist nicht in Hut und Stiel gegliedert, sondern keulenförmig gestaltet oder korallenartig verzweigt. Die Sporen werden abgesondert vom ganzen oberen Teile des Fruchtträgers , resp. von den Spitzen der Verzwei¬ gungen (Bild VI ). 5. Morcheln und Lorcheln . Der Hut scheidet auf seiner vielfach gefältelten oder grubig vertieften Oberfläche die Sporen aus (Bild VII ).

17 le nach )-

6. Bauchpilze .

Sie

erscheinen als flaschenförmige

oder kugelige Gebilde, deren Inneres bei der Reise in trock¬

nen (Boviste) oder schleimi¬ gen (Stinkmorchel) Sporenstaub zerfällt (Bild VIII ).

Bild VI.

as auf Unter¬ besetzt . Der in Hut

andern t oder t. Die ondert Teile p. von rzwei-

Bild VII.

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18 7. Becherlinge . Die Fruchtkörper sind von wachsoder gallertartiger , auch lederiger Beschaffenheit; sie sitzen in Becher- oder Napfform auf feuchter Erde oder an Holz (Bild IX ).

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111.

Bild IX.

8. Trüffeln . Die knollig gestalteten Fruchtkörper wach¬ sen unterirdisch oder heben sich wenigstens teilweise bis an die Erdoberfläche. Sie kommen vom September bis in

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Bild X.

den Spätherbst besonders in Laubwäldern auf kalkhaltigem Boden vor (Bild X ). Die Vorliebe für diesen Standort erklärt sich daraus , daß die Trüffelpilze in einer eigen¬ tümlichen Beziehung zu den Wurzeln der Eichen und Rot¬ buchen stehen. Sie bilden nämlich mit diesen gewissermaßen eine auf Gegenseitigkeit gegründete Nahrungserwerbsge¬ nossenschaft, ein Verhältnis , das als Symbiose bezeichnet wird. Bei einem Durchschnitte des Fruchtkörpers sieht man

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19 auf graubräunlichem Grunde weiße und dunkle Adern , deren erinnert . Sie find alle eßbar Verlauf an Hirnwindungen von selbst durch wider¬ schon sich die , Art eine auf bis ausschließt. Geruch wärtigen

III . Die Bedeutung der Pilze ün Haushalte Natur und des Menschen

der

Die Bedeutung der Pilze in ihrer Gesamtheit ist eine überaus mannigfaltige und vielgestaltige . Wir sehen hier ganz ab von der umfänglichen Arbeitsleistung der nieder¬ sten Pilzformen , wie der Hefen - und Spaltpilze und beschränken uns auf die Tätigkeit der höheren Pilze . Im wesentlichen besteht diese darin , daß sie als Fäulnisbe¬ und den auf die Verwesung wohner beschleunigend PflanzenTier - und der abgestorbenen Zerfall Anhäu¬ leiber einwirken , dadurch die massenhafte und beseitigen Substanz organischer fung toter gewor¬ frei dabei der durch die schnelle Wiederverwendung des Stoffes denen Baustoffe einem raschen Umtriebe dienen. Für den Haushalt des Menschen aber haben die höheren Pilze noch die besondere wirtschaftliche Bedeutung , daß sie und wvhlbe, wohlschmeckendes ihm ein wohlfeiles bieten, Nahrungsmittel kömmliches Das liegt begründet in ihrer chemischen Zusammensetzung, deren analytische Untersuchung beachtenswerte Prozentsätze von Eiweiß , Fett , Zuckerstoffen und Nährsalzen — besonders und Kali — ergeben hat. Phosphorsäure Die Angaben darüber wollen aber in richtiger Weise 2*

20 Verstanden sein, um zu einer sachent sprechenden Würdigung und Wertschätzung der Pilze als Volksnahrungsmittel zu gelangen. Man muß nämlich unterscheiden, ob sich die Analysenangaben auf frische Pilze oder auf Pilztrockensubstanz beziehen, da natürlich in jedem der beiden Fälle das sich ergebende Bild ein durchaus anderes wird. Zum Vergleiche mögen folgende Zahlen über den Steinpilz dienen. Analysen desselben ergaben an abgerundeten Durchschnittswerten: Frisch: 88 Wasser, 5 o/o Eiweißstoffe, 2°/o Zuckerstoffe, 1°/o Fett, 3 °/o Faserstoff, 1°/g Salze . Trocken: — Wasser, 41 "/Falles em Gewer erelsweise

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37 im Jahre 1915 im Deutschen Reiche nach einer Zusam¬ öffentlich bekannt , von menstellung 248 Pilzvergiftungen denen 85 einen tödlichen Verlauf nahmen („ Aus der Hei¬ mat ", Heft 3/4 , 1916 ). Angesichts dieser Tatsache ist es durchaus nötig , die hiermit berührte Frage ernst zu nehmen und sich über die völlige Klarheit durch Pilze drohende Vergiftungsgesahr zu verschaffen. Durch zahlreiche Beobachtungen ist unwiderlegbar fest¬ gestellt: 1. daß es Pilze gibt , deren Genuß unter allen Um¬ ständen zu schweren Erkrankungen , ja zum Tode führt; das sind die eigentlichen Giftpilze; 2. daß es Pilze gibt , deren Genuß bei manchen Per¬ sonen allerlei innere Beschwerden hervorruft , während diese Folgen bei andern Personen nicht eintreten ; das sind die zweifelhaften , verdächtigen Charaktere , die unsicheren Kantonisten unter den Pilzen; 3. daß die besten Speisepilze im höchsten Grade gesund¬ heitsschädlich werden können , wenn sie in verdorbenem Zustande genossen werden. Was den ersten Punkt anlangt , die eigentlichen Gift¬ pilze , so sind es deren glücklicherweise gar nicht so viele, die hierbei in Betracht kommen . Soweit bis jetzt unsere Erfahrungen reichen , sind es nur 6 Arten , durch deren Genuß wir unter allen Umständen unsere Gesundheit ernst¬ lich gefährden . Es sind dies der ziemlich selteneSatanspilz, der noch seltener vorkommende Wolfsröhrling,derSpeiund der , der Fliegenpilz teusel , der Kartoffelbovist gelblicher , weißer mit Hauptformen 3 in , sehr veränderliche . ' und grünlicher Färbung auftretendeKnollenblätterpilz Stuneinige Regel der in sich äußert Giftwirkung Ihre

38 den nach dem Einnehmen der Mahlzeit . Die zuerst eintretenden Symptome sind Kratzen im Halse , Schwere und Spannung in der Magengegend , Angstgefühle , Ekel , Er brechen ; sie steigern sich zu heftigen Leibschmerzen mit brennendem Durste , Schwindelanfällen , Krampfen und Delirien . Je nach der Menge der verspeisten Pilze und der allgemeinen körperlichen Widerstandsfähigkeit wird der Anfall unter der unbedingt nötigen Zuhilfenahme des Arztes nach Verlauf eines oder einiger Tage zumeist ohne weitere üble Folgen überwunden . Nur beim Genuß des Knollenblätterpilzes erleidet dies eine Ausnahme . Sein Gift äußert seine verderbliche Wir kung erst etwa 12 — 18 Stunden nach dem Genusse , also zu einer Zeit , in der es bereits in den Blutstrom übergetreten ist, daher dieAnwendungvonGegenmitteln keinen Erfolg mehr haben kann und nach qualvollem Leiden der Tod eintritt . Was nun die im Falle einer eingetretenen Pilzvergif tung anzuwendenden ersten Maßnahmen anlangt , so kann es sich bei ihnen nur um solche handeln , die darauf berechnet sind , das Gift so rasch als möglich aus dem Körper zu entfernen , also um die Verabreichung von Brech - und Abführmitteln . Auch hat man mit dem Trinken von starkem schwarzen Kaffee oder einer kräftigen Abkochung gerbstoffhaltiger Stoffe ( Eichenrinde , grüner Tee ) gute Erfahrungen gemacht . Unter allen Umständen empfiehlt es sich aber bei dem Ernste der Lage , sofort die sachkundige Hilfe eines Arztes in Anspruch zu nehmen . Unter dem Gesichtspunkte der Pilzvergiftungen kommen in zweiter Linie in Frage eine Anzahl verdächtiger For men, über die man die widersprechendsten Angaben in der einschlägigen Literatur finden kann . Während sie von den einen Autoren als entschieden giftig bezeichnet werden ,

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geben die andern nur bedingungsweise eine schädliche Wir¬ kung zu, während wieder andere eine solche schlechthin in Abrede stellen. Als derart zweifelhafte , verdächtige Arten

kommen— von den bekannteren Pilzen — in Betracht Roter Täubling, Giftreizker, Schwefelkopf , Schwefel¬ ritterling, Tränender Hautkopf, Pantherpilz, Perlpilz, Falscher Pfifferling, Pfeffermilchling , Mordschwamm , Rot¬ brauner Mischling. Um zu einer vernünftigen Stellungnahme gegenüber dem schwankenden Urteile über sie zu gelangen, darf man den wichtigen Umstand nicht außer acht lassen, daß die Verdauungsorgane der verschiedenen Menschen von sehr verschiedener Empfindlichkeit gegenüber dem Einflüsse ge¬ nossener Nahrungsmittel überhaupt und der Pilze im be¬ sondern sind. Einem Übel ausweichen ist nun aber besser, als hinterher sich mit ihm abfinden müssen. Dazn kommt, daß wir bei der großen Menge sonstiger guter Speisepilze es wirklich garnicht nötig haben, wegen ein paar Arten, die man unter bestimmten Voraussetzungen genießen kann, uns der Gefahr einer doch möglichen Gesundheitsschädignng auszusetzen . Diese verdächtigen Gesellen mögen daher vor¬ läufig Objekte der weiteren eingehenden Untersuchung und Beobachtung für berufene Forscher und Kenner bleiben. Bis zu einem endgültigen Entscheid über sie empfiehlt es sich für den vorsichtigen Pilzsucher, die Hand von ihnen zu lassen. Schließlich kommt auf Rechnung der Pilzvergiftungen auch noch die falsche , bez. fahrlässige Behandlung an und für sich guter und wertvoller Speisepilze. Wer ohne Wahl auch die ältesten, schon weichgewordenen ' Exemplare mitnimmt,die gesammelten Pilze auf dem heißen, schwitzen¬ den Rücken während des Transports zu einer formlosen Masse sich zusammendrücken läßt, dann das Pilzmaterial

40 aus Bequemlichkeit in diesem Zustande längere Zeit bis zur Zubereitung liegen läßt , das beim ersten Male nicht völlig aufgezehrte Gericht wiederholt aufwärmt , darf sich nicht wundern, wenn in dem überaus leicht verderbenden Nahrungsmittel durch inneren Zerfall Gesundheit und Leben gefährdende Fäulnisgifte entstehen, genau wie dies in verdorbenen Fleischwaren, Würsten,Fischen, Krebsen geschieht

IX . Einiges über Pilzzucht So reiche Ernte der Sammler aus dem Walde nach Hause tragen kann, so bleibt er doch dabei stets nach ver¬ schiedenen Richtungen hin von der Gunst des Augenblicks abhängig. Diese Erkenntnis hat zu dem Bestreben ge¬ führt , auch die Erwerbung dieses Nahrungsmittels in der geregelten Wirtschaftsbetrieb aufzunehmen, die Pilze zu Kulturpflanzen zu machen auf dem Wege plan¬ mäßig betriebener Zucht. Erfolgreich ist dieser Gedanke seit langem schon zur Durch¬ führung gekommen im Auslande . So wird in Japan unter dem Namen Shi -Take ein Rübling (6oI1)-biu) auf morschem Eichenholze in solcher Menge gezüchtet, daß ein beträchtlicher Teil des Ertrags als Exportartikel ausgeführt werden kann. In Italien gewinnt man aus der kistra kun§uju, einer aus Lehm, Dünger und Holzmulm hergestellten und vorn Myeelium des Uol^xvrua tudoraster durchzogenen Masse, die in feuchten Kellern aufbewahrt wird , Unmengen der eßbaren Fruchtkörper dieses Pilzes. In Frankreich, besonders in der Landschaft Perigord und in der Provence, wird die Kultur der Trüffel in so großem Maßstabe betrieben, daß der Ertrag sich alljähr¬ lich auf viele Millionen Mark beläuft.

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Jn England endlich wird der Perlpilz im großen ge¬ seit bis , um ihn mit andern Pilzen zur Herstellung der le nicht züchtet beliebten Pilzwörze Ketchup zu verwenden. arf sich Dem gegenüber ist in Deutschland die Pilzzucht bisher rbenden stecken geblieben, wäh¬ :it und in durchaus bescheidenen Anfängen Betriebe durch entsprechendem bei dies in rend sie doch auch hier sich Volksnahrung von Mengen Erzeugung beträchtlicher geschieht, Wirtschaftsleben unser für Faktor zu einem bedeutsamen auswachsen könnte. , die es ver¬ Da ist zuerst die Champignonkultur betrieben Nachdruck mit Orten geeigneten allen ve nach diente, an jeden einer fast Rahmen den in sich sie zu werden, da ach vergroße weder und läßt einfügen bequem >enblicks Wirtschaftsführung , noch besondere fachmännische Kenntnisse den ge- Betriebskapitalien der zur Einrichtung der Anlage Bezüge Beim . in den erfordert wird von der Verkaufsstelle*) tlze zu benötigten Pilzbrutsteine zur Kultur mitgegeben. Anleitung gedruckte stets eine planDes weiteren sollte besonders den holzbewohnenden der Zucht Aufmerk¬ als Gegenständen !Durch- Pilzformen einfach verhältnismäßig Ihre werden. geschenkt n unter samkeit Lebensbedingungen erfordern ja nur wenig liegenden morschem zu ihrer Kultur . Diese würden im wesent¬ chtlicher Maßnahmen , in Garten , Stall oder Keller faulende bestehen darin lichen !N kann zu bringen , reife Sporen Aufstellung zur Baumstümpfe ja, einer Pilzarten zu genommenen Aussicht in Zucht zur der nd vorn Zeit in Wasser zu legen, mit der einige sie , sammeln Masse, ' dann die Stümpfe zu tränken und das derart gen der Flüssigkeit geimpfte Holz immer hinlänglich feucht zu halten. Es hierfür etwa in Frage kommen Stockschwamm, serigord würden Ritterling , Hallimasch, Drehling , UlmenblätterRötlicher -.1 in so *) Empfehlenswert z. B. die Firmen Hange und Schmidt in alljährErfurt, Grunewald in Zossen bei Berlin.

42 Pilz , Schwefelpvrling , Eichhase , Krause Glucke , Nebelgrauer Trichterling , Winterrübling . In hohem Grade erstrebenswert wäre es endlich , auch solche Probleme in Angriff zu nehmen , wie die Zucht des Steinpilzes und der Marone , zweier so wertvoller und wohlschmeckender Pilze . Da hier fast jede Erfahrung fehlt , könnte es natürlich nur zunächst aus dem Wege des Ver suchs geschehen . Damit aber eröffnet sich für Interessenten ein außerordentlich dankbares Arbeitsfeld , durch dessen möglichst vielseitige Bearbeitung nicht nur für die wissen schaftliche Erforschung der Pilzwelt wertvolle Aufschlüsse geWonnen werden könnten , sondern auch im Interesse der Volks ernährung ein sehr verdienstliches Stück Arbeit geleistet würde . An Gartenbesitzer , Schrebergärtner , Schulgartenver Walter , Landlehrer , Landgeistliche , Förster sei darum hier die dringende Aufforderung gerichtet , in Betätigung Wissenschaft lichen Interesses und sozialen Sinnes sich an der Lösung der hier gezeigten Aufgaben durch freudige Arbeit zu beteiligen . Hier sind in der Tat noch Schätze zu heben , Schätze von gleichzeitig ideeller Art und hoher wirtschaftlicher Bedeutung . Im Interesse einer Sammlung und Verwertung der gewonnenen Einzelerfahrungen wird hiermit darum gebeten , diese freundlichst dem Verfasser mitteilen zu wollen . Aus drücklich Mitteilung von Wert

sei darauf hingewiesen , daß dabei nicht nur die von Erfolgen , sondern auch von Fehlschlügen ist .

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X. Ein Wort über das Pilzsarnmeln in seiner Bedeutung für den innern Menschen Wenn schaftlichen

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, unmittelbare Zweck jedes Pilzmitteln der eigentliche bleibt, so wird doch ein Mensch, und ist sammelgangs aufgeht, nicht übersehen, Materiellen im der nicht völlig andere für die manches so noch auch denn dabei daß als ein innerer das , liegt Wege am Lebens des Seite ideelle Ein Tag, kann. werden genommen Anspruch in Wert ver¬ Heide der auf und Wald im draußen Pilzsuchen beim lebt, er kann, während er die Hand reichlich füllt, auch manchen schönen Nebengewinn für Kopf und Herz abwerfen. Aus dem Strudel und der Unrast des Großstadtlebeus sich einmal losgelöst fühlen und sich dafür eingetaucht fühlen in den Frieden und die Stille des Waldes, schon das ist ein Stück innerer Bereicherung und Erhebung. Und nun wird der Wald zum freundlichen Spender seiner Gaben. Hier bietet er sie in reicher Fülle frei und offen dar; dort wiederum versteckt er sie schalkhaft und , wie es die läßt sie uns suchen in heimlichem Verstecke Mutter einst tat mit den bunten Eiern zur Osterzeit. Und welche Freude des Findens dann, wenn es dem Spürsinne und dem sich immer mehr schärfenden Auge gelingt, hinter die Schliche und Kniffe der Farben- und Formentäuschungen zu kommen und trotz aller aufgebote¬ nen Mittel der Verhüllung durch die Eigenart des Stand¬ ortes schließlich doch in den Besitz der verborgenen Schätze zu kommen! Dabei tritt für den naturkundlich Interessierten so manches Problem wissenschaftlichen Charakters auf und ladet zum Forschen und Sinnen und Nachdenken ein. Wer aber Sinn und Empfindung dafür hat, der kann am Anblick so manches seltsam und keck aus dem Moos¬ grund hervorlugenden Pilzindividuums seiner Augen Lust haben. Wie in Märchenstimmung gehüllt erscheint ihm

44 ein Waldbezirk , darin eine Schar der kleinen Kobolde mit dem großen roten Hute ihr stilles Wesen treibt , und nmwoben fühlt er sich bei ihrem Anblicke von Waldes¬ zauber und Waldpoesie. Und selbst später noch , zu Hause , zur Winterszeit , wenn ein aus dem getrockneten Sammelmaterial hergestelltes Ge¬ richt auf den Tisch kommt und Nase und Zunge an Duft und Geschmack ihr Ergötzen haben , wird der materielle Genuß von dem Hauche der Erinnerung an das in der Vergangenheit im Walde erlebte Schöne verklärt und gehoben sein.

LI . Beschreibung der wichtigsten eßbaren und giftigen , bez. ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung der Doppelgänger

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V. Vorbemerkungen 1. Die Auswahl habe ich getroffen nach den persönlichen Beobachtungen , die ich in den von mir durchwanderten, zwischen Oder und Weser gelegenen Gebirgswald - und Heide¬ gebieten Mitteldeutschlands in Bezug auf die Häufigkeit des Vorkommens

der einzelnen

Pilzarten

gemacht

habe.

2 . Die Beschreibungen geben die Merkmale der Pilze, wie sie sich in der Regel dem Auge des Beschauers bieten, sind also Durchschnittsbilder ; sie können daher bei weitem nicht all den überaus wechselnden Größen - , Formen - und Farbenveränderungen , die örtlich und zeitweilig auftreten, Rechnung tragen. 3 . Die Bezeichnung des wirtschaftlichen Wertes der einzelnen Pilzarten erfolgt hinter dem Namen des Pilzes

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1. Steinpilz

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(Tafel I)

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. Der Er ist nach Form und Farbe sehr veränderlich einem mit ist Stiel walzenförmige erst knollige , später Netzwerk großmaschigen allmählich verschwindenden von schwankt Hutoberfläche der überzogen . Die Farbe vom Standorte hellgrau bis tief dunkelbraun , wobei sie , sonnigen trocknem bei daß , ist in dem Sinne abhängig auf¬ Färbungen helle schattigen , feuchtem bei , Stande dunkle weiß, sind anfangs treten . Die leicht ablösbaren Röhren Fleisch hat einen weiße feste, Das . später grünlichgelb Geschmack . Der Pilz wächst vom angenehmen nußartigen , in älteren Juli bis Oktober an grasigen Waldrändern Waldpfaden. Fichtenschonungen , auf zerfahrenen sandigen (Tafel I) unxemieMur 2 . Bitterpilz D^ lopilus ks1l6U8 täuschend Von oben betrachtet sieht er dem Steinpilze , färbt weiß anfangs ist ähnlich . Auch die Röhrenschicht bleibende eine hat Stiel Der . sich aber bald hellrosa . Den Standort hat der Pilz in Netzaderung tiefgrubige von Stümpfen Nadelwäldern an oder in nächster Umgebung . Ein ein¬ bitter sehr ist Fleisch Das und Stämmen . einem Gerichte ziges Exemplar des Pilzes , versehentlich zu machen. ungenießbar völlig dasselbe beigemischt, vermag 3 . Schmerling

vLbnr

(Tafel H)

Loletus Ai'LnuIatus ; er erreicht Der Pilz gehört zu den kleineren Formen Oberhaut schmierige nur mäßige Größe . Die rötlichgelbe abziehen, Fleische läßt sich leicht von dem gelblichweißen ist. Die wasserreich und das anfänglich fest, später schwammig Mündungen ihren an oft kurzen gelben Röhren sondern

einen milchigweißlichen Saft ab. DergelblicheStiel ist nach oben zu mit zuerst weißlichen, später braunen schuppigen Körnchen besetzt. Der Schmerling wächst im Sommer und Herbst gesellig auf grasigen Plätzen im Nadel¬ walde , besonders auf kalkhaltigem und sandigem Boden. 4. Birkenpilz vLbur (Tafel II) LolstuZ soalzsr Die Farbe des Hutes ist sehr veränderlich je nach dem Standorte ; sie zeigt alle Übergänge zwischen hellgrau und braunrot . Auch die Gestalt ist veränderlich, bald robust bald schlank. Die Röhren sind anfänglich weiß , später grau . Das anfänglich feste Fleisch wird mit zunehmen¬ dem Alter immer weicher; beim Kochen wird es grau und sondert viel Schleim ab. Der schlanke Stiel ist mit schwärzlichen Schuppen besetzt. Bei älteren Exemplaren ist der Kopf oft madig, der Stiel stets sehr zäh. Seinen Standort hat der Pilz fast immer in der Nähe von Birken. 5. Rothäubchen vLbar (Tafel III) Loletus rukus In Gestalt und Farbe ist es dem Birkenpilze ziemlich ähnlich. Nur ist es in allem etwas kräftiger und fleischi¬ ger; auch ist der Hut lebhaft braunrot gefärbt. Das feste weiße Fleisch wird beim Anschneiden bläulich oder rötlich , beim Trocknen, Kochen und Braten schwärz¬ lichgrau. Den Standort hat das Rothäubchen gemeinsam mit dem Birkenpilze. 6. Butterpilz «Ldur (Tafel III) Lolotus luteus Bei jungen Exemplaren ist das Hutfutter

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17

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eingehüllt . Später zerreißt sie Haut weißrötlichen schwärz¬ und bleibt an dem vollen gelben Stiele als ein Der gelb¬ . zurück Ring scheidiger lichblau gefärbter schmie¬ meist , abziehbare lichbraune Hut hat eine leicht zweckmäßigerweise Sammeln , die beim rige Oberhaut Röhren lösen gleich zu entfernen ist. Die buttergelben im Sommer sich findet Pilz Der sich leicht vom Fleisch . in jungen und Waldwegen grasigen und Herbst häufig auf Wasser¬ hohen besonders einen hat Er Kiefernschonungen . Ältere . werden verbraucht schnell gehalt und muß deshalb madig. Exemplare sind meist «Lvar (Tafel IV) 7. Maronenpilz Lolslus imckius Aus¬ Er erscheint als eine verkleinerte dunkler gefärbte seltener — oder gabe des Steinpilzes . Die kastanienbraune . Das — tief samtgrüne Oberhaut des Hutes ist feinfilzig bläu¬ Druck und Bruch bei feite, weiße Fleisch färbt sich bräunlichgelben Die . lichgrün , gegen den Hut zu rötlich Röhren nehmen bei Druck rasch eine dunkel blaugrüne an . Der in der Jugend knollige , im Alter Färbung nament¬ mehr walzenförmige Stiel ist hellbraun ; er löst sich Maro¬ Die . Hute seinem von lich in der Jugend leicht in zahlreich Herbst und nen finden sich im Sommer geringer in meist , Moosgrund mit lichten Nadelwäldern Entfernung voneinander über den Bezirk verstreut. mit Der Pilz wird oft , aber ohne Schaden , verwechselt dem , Verwandten eßbaren zwei recht ähnlichen , gleichfalls (öoletus cmstansus ) und dem Braunen Zimtröhrling (Loletus s^ ackioens ) , die aber beide unver¬ Röhrling änderliches Fleisch haben.

48

8. Kornblumenblauer Röhrling«Ldar Lolstu

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Die Hutoberfläche ist grau¬ filzig . Der bauchig ausgetriebene Stiel ist oberwärts nackt und weiß , unterwärts ebenfalls graufilzig . Durch den beengen¬ den Einfluß der Umgebung er¬ leidet die Gestalt des Pilzes oftmals seltsame Umformungen. Bei Schnitt undBruch färbt sich das feste,trockeneFleisch schnell schön kornblumenlkornblumeiiblauer Röhrling .

sandigen Wegrändern verlassenen Sandgruben.

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Der

Pilz

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im Spätsommer und Herbst an und Grabenböschungen , sowie in

9. Ziegenlippe eübnr LolktUS

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Sie ist nach Gestalt , Größe und Farbe sehr veränder¬ lich. Der weichfleischige Hut ist mit einer grünlichbrau¬ nen filzigen Haut überzogen, die sich nicht abziehen läßt . Im Alter erscheint sie gefeldert durch Risse, an deren Grunde das weiße Fleisch erst gelblich, dann rötlich wird . Die weiten eckigen Röhren sind zitro¬ nengelb. Der schlanke Stiel Ziegenlippe. ist oft rötlich überhaucht . Im

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49 Alter ist der Pilz meist madig; auch wird er nicht selten von Schimmelpilzen befallen, so daß er davon wie mit einer weißen Decke vollständig überzogen ist. Er findet sich häufig im Sommer und Herbst in Rotbuchenmischwald. Der Ziegenlippe in hohem Grade ähnlich und im wesent¬

nur durch die kirschrote Färbung des Stiels von (Loletus ihr unterschieden ist der Rotfußröhrling , doch verwechselt ihr mit leicht wird Er ). ebr^senteron ist. eßbar gleichfalls er da Schaden, ohne geschieht das lichen

(Tafel IV) Lolstus satunas Auch er ist in der Gestalt einem Steinpilze durchaus ähnlich. Die Oberhaut des Hutes ist ledergelb. Die im Längsschnitte gelben Röhren sind an der Mündung blutrot , bei Druck werden sie tief dunkelblau . Der , meist mit einer Netzaderung überzogene Stiel ist knollige unten blutrot , geht aber nach oben zu ins Gelbliche über. Das weiße Fleisch färbt sich bei Schnitt oder Bruch zuerst rötlich , dann violett , dann schwärzlich¬ blau. Der sehr giftige Pilz wächst den Sommer und Herbst über in Laubwäldern, besonders solchen mit kalkhaltigem 10. Satanspilz

Boden. Er ist glücklicherweise überall ziemlich selten. , auch durchaus giftige Der noch seltener vorkommende Wolfsröhrling (Lolstus luxiuus) ist dem Satanspilze so ähnlich, daß er vielleicht nur eine Abart desselben vorstellt. 11. Kuhpilz «Lbai- (Tafel V) Lolstus bovinus

, gummiartig bieg¬ Der Hut ist lederfarben bräunlichgelb wellig verRande am , schmierig Luft sam, bei feuchter Walthkr (B. 118S- 11?0). '

4

50 bogen ; oft sind

mehrere

zusammengewachsen

. Die

grün¬

lichgelben eckigen Röhren haben eine weite Öffnung. Im Sommer und Herbst erscheint der Pilz oft in Un¬ mengen an Wegrändern und in lichten Waldungen . Er ist von geringer Güte , dazu oft vollständig vermadet. 12 . Sandpilz

« Ldur

(Tafel

V)

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ist dü hatsi durch Scha> zuhär Küche

Lolstus varisAntuo Der

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gewölbte

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gelb , mit dunkle¬

ren Schüppchen besetzt . Die schmutziggelben Röhren haben sehr feine Mündungen . Der hellgelbe Stiel ist glatt . Das feste hellgelbe Fleisch läuft bei Schnitt oder Bruch rasch bläulich an . Der ganze Pilz hat einen eigentümlichen scharfen Geruch . In sandigen Waldbe¬ zirken , die ihm als Standort besonders zusagen , tritt er im Sommer und Frühherbst stets in großen Men¬ gen auf.

14. Hexenpilz okkur Loletus

lurickus Er ist in der Gestalt einem Steinpilze durchaus ähnlich. Durch seine dunkle Färbung gewinnt er aber ein eigentüm¬ lich düsteres Aussehen . Die Oberhaut des Hutes ist dunkelolivbraun . Die Röhren sind im Anschnitt gelbgrün , ihre

Hexenpilz.

Mündungen schmutzigrot. Bei Schnitt und Druck färben sie sich samt dem festen gel¬ ben Fleisch sofort dunkel-

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fein; gelb blau dann wie ! blut einer Ein zube widi

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51

. Der knollige Stiel Pilz als giftig. Er hat sich aber durch zahlreiche Versuche einwandfrei als ein . Immerhin ist es kein durchaus guter Speisepilz erwiesen Schaden, wenn Vorsichtige den an und für sich nicht allzuhäufig auftretenden Pilz von der Verwendung in der Küche ausschließen.

blau , nach kurzer Zeit dann grünblau ist düster karminrot. Früher galt der

)nr 14. Dickfuß uuA6ni6kI Loletns xaoli^puZ . Die Die Hutfarbe ist zuerst bräunlich, dann ledergelb

feinporigen Röhren sind gelbgrün , sielaufenbeiDruck blaugrünan . Der erst knollige, dann walzenförmige Stiel ist wie beim Satanspilze unten blutrot , oben gelb und mit einer Netzaderung überzogen. Ein sonderbarer, nicht näher zu bezeichnender Geruch und ein t einem widrig bitterer Geschmack ähnlich. halten von vornherein ab von Dickfuß. Färbung dem Genusse des Pilzes. Er Herbst und Sommer im kommt ;entümDie vereinzelt vor in Laubwäldern des Hügellandes, seltener dunkel¬ in Nadelwäldern. en sind 15. Schöner Röhrling ekdur l, ihre slsALns Lvletus higrot. Ähnlichkeit mit dem Butterpilze (Siehe viel hat Er färben , später flach. Nr. 6.) Der Hut ist erst halbkugelig en gel« schwankt Oberhaut schleimigen seiner Farbe Die dunkel¬ 4*

52 zwischen abziehbar

und rostrot . Die Haut ist leicht goldgelb ist der Pilz in seiner . Auf der Unterseite Jugend mit einer goldgelben, allmählich weiß verbleichenden Haut umkleidet . DieRöhren haben kleine gelbe Mündungen. Der Stiel ist goldgelb , mit röt¬ lichem Hauche überzogen . Er trägt einen weißlichen , allmäh¬ lich verschwindenden Ring und ist oberhalb desselben weißlich punktiert . Das feste Fleisch

Schöner Röhrling .

zeigt im Durchschnitte

eine gold¬

gelbe Farbe , die nach und nach ins Bräunliche übergeht . Geschmack und Geruch sind angenehm . Der Pilz tritt im Sommer und Herbste in Nadelwäldern auf ; er findet sich indes nicht allzuhäufig.

16. Schafeuter«kbmUol^ orus oviuus Der Hut ist sehr verschieden gestaltet . Er trägt eine im gefelderte Alter rissig von weißlich¬ Oberhaut grauer Farbe und ist am Rande wellig und Richtig verbogen . Die weißen kur¬ haben feine, zen Röhren Mün¬ kaum sichtbare dungen . Der weiße Stiel ist krumm und unregel¬ mäßig . Das derbe , sehr ergiebige Fleisch ist leicht Sch-.f-u.-r,

zerbr weiß. Hügell der be wird l Ausko

Di
e Fleisch koI)-xorn3 nookellatus chneiden, Aus einem kurzen, dicken , weißfleischigen Stamme ent¬ s gelben springt ein reich entwickeltes Astwerk , an dessen Verzwei¬ Jung ist gungen die blaßbräunli¬ zur Verchen runden Hüte sitzen, iche wohl die zusammen einen bis cd es zäh, ig, sowie kopfgroßen Rasen bilden. ter. Der Die weißenMündungen Sommer der kurzen Röhren sind lders der sehr klein. Das weiße hädlicher Fleisch hat einen eigentüm¬ hervor. lichen angenehmen Geruch und Geschmack . Der Eich¬ hase steht im Spätsom¬ mer und Herbste nicht t; oft ist > < allzuhäufig am Grunde fte ausalter Eichenstümpfe oder in ngenför- deren Nähe auf dem Wald¬ Eichhase. mutzig- boden. erandete Ihm in der Größe und im allgemeinen Aufbau recht erst mit ähnlich ist derKlaPPerschwamm (? o1/poru8 kroncko8ns ), Schuppdessen Hüte aber halbiert sind, seitenständige Stiele groben eckt . Er haben und in mehrere ungleichgroße eingerollte Lappen gespalten sind. schig,ini trocken.

S6

21.

Leberpilz sllllsr i^istuliriL Iik^g-tioL Der braunrote , dickfleischige Hut ist zungenförmig ge¬ staltet. Stiellos oder mit ganz kurzem dicken Stiele bricht

Lcberpilj.

er aus seinem Nährboden hervor. Das rotgefleckte Fleisch, das sich in grobe lange Fasern auflösen läßt , gibt blut¬ roten Saft . Der im Jugendzustande sehr schmackhafte Pilz findet sich an faulendem Laubholz, besonders an Eichenstümpfen. Alt wird er sehr zäh, läßt sich aber immer noch gut zur Herstellung von Würze verwenden. 22. Knollenblätterpilz

Fittigs

(Tafel VI)

^maiiita dulbosa Der Pilz erreicht nur eine Mittelgröße . Er bricht aus dem Waldboden hervor als eine eiförmige Knolle, in der Hut und Stiel noch von einer Weißen häutigen Hülle um¬ schlossen sind. Allmählich streckt sich der Stiel ; er wird zum schlanken, biegsamen Träger des Hutes . Am Grunde sitzt er in einer dicken kugeligen Knolle mit häutiger Scheide . An seinem obern Teile trägt er einen ver¬ schiebbaren , gelblichweißen, dünnen , leicht zerfallenden

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Hautring . Der Hut kommt in verschiedenen Farbentönen vor von weißer, gelblicher und grünlicher Färbung, so daß man danach drei Arten (Vmanitn vernn , rnaxxa und plmlloiäes ) unterschieden hat. Er ist besetzt mit weißen Hautfetzen, die sich leicht abwischen, darum im Alter oft fehlen. Die Blätter sind rein weiß. Geschmack und Geruch sind, den einander widerstreitenden Angaben verschiedener Beobachter nach, sehr wechselnd. Nach des Verfassers Feststellungen war der Geschmack fade und nichtssagend; der Geruch fehlte gelegentlich ganz, zumeist war er mit dem geriebener roher Kartoffeln zu vergleichen. Der Knollenblätterpilz findet sich vorn Mai an bis in den Herbst hinein einzelstehend, aber überall sehr häufig, in Laub- und Nadelwäldern . Er ist der gefährlichste un¬ serer Giftpilze (vgl. S . 37). 23. Waldchampignon vkdnr (Tafel VI)

ksglliota silvativL Er wächst an den gleichen Stellen wie der Knollen¬ blätterpilz und ist bei einer gewissen Ähnlichkeit mit ihm daher am ehesten der Verwechselung mit ihm ausgesetzt. In der Größe ihm etwa gleich, unterscheidet er sich aber in einigen Stücken ganz wesentlich von ihm. Die Ober¬ haut des Hutes ist weißlich, mit bräunlichenSchüppchen besetzt. Der Stiel trägt einen häutigen , fest an¬ gewachsenen Ring . Die Blätter sind anfänglich rosa¬ farben und werden später immer dunkler bis schokola¬ denbraun. Sie strömen einen sehr angenehmen Anis¬ duft aus . Das weiße, bei Bruch rötlich anlaufende Fleisch hat einen angenehmen Mandel - oder Nu߬ geschmack.

58 Sehr ähnlich und mit ihm in allen wesentlichen Punkten übereinstimmend sind der Ackerchampignon (ksalliota arveusis ) und der Feldchampignon (koulliotu oaraxostris ). Ersterer hat einen weißen Hut , der bei Berührung gelbfleckig wird. Er findet sich aus Brachen, in Gärten und lichten Wäldern . Bei letzterem trägt der Hut eine weißseidig-flockige Oberhaut, die sich leicht in Streifen abziehen läßt . Er findet sich häufig auf trocknen Wiesen, Triften , Feldrainen , besonders überall dort , wo Pferdedünger verrottet . Er ist die Stammform des Zuchtchampignons. 24. Edelreizker «kbar (Tafel VII ) lliLotaria ckolicriosa Der fleischige Hut ist mehr oder weniger trichterig dertieft. Seine Oberhaut ist ziegelrot gefärbt und zeigt breite braunrote oder grünliche Ringe , sowie durch Druck entstehende grünspanfarbene Flecke . Bei Verletzungen tritt aus dem leicht zerbrechlichen Fleische reichlich ziegelrote Milch von mildem, angenehmen Geschmacke heraus . Der anfangs volle, spater hohle Stiel zeigt ein milchhaltiges rotes festes Randfleisch und ein lockeres, trocknes, weißliches Jnnenfleisch. Der Edelreizker kommt meist trupp weise vor an Straßengräben , auf grasigen Waldwegen und in trocknen Lichtungen. Im Alter leidet er viel unter Maden . 25. Giftreizker uuAvuivkbLr (Tafel VII ) Oaotaria toroaiuosa Er ist der Doppelgänger des Edelreizkers. Sein Hut ist flach trichterig. Die Oberhaut ist blaß fleischrot mit roten, teils helleren, teils dunkleren Ringen. Sie ist, be-

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61 erst volle, Der . sie aschgrau werden wie der ist von gleicher Farbe hohle Stiel süß Milch , die zuerst hat weiße Pilz Der Hut . ent¬ Schärfe aber eine brennende schmeckt, hinterher und Herbst nicht allwickelt. Er findet sich in : Sommer . Sein Genuß hat zuhäufig in Laub - und Nadelwäldern hervorge¬ Folgen unangenehme Fällen in verschiedenen

letzungen im Alter Giftigkeit ist deut-

er gelbesetzt ist nschette gertig

rufen ; es ist daher

thsommer ,chen und

IX)

Haut des ich . Die eiß . Der

entschieden

31 . Brätling

skbar

davon

abzuraten.

(Tafel

X)

DaotLiia volk-irm Die Farbe von Hut und Stiel ist rotgelb , bei letzterem läßt sich meist etwas blässer . Die trockne glatte Oberhaut sind sehr zer¬ Blätter nicht abziehen . Die gelblichen sich bei Druck braun . Der Stiel brechlich und färben einen bei derbe Fleisch enthält ist dick und fest . Das

fleisch ist Der Pilz bwäldern

süßen Milch¬ quellenden sehr reichlich Verletzungen wird . Junge Pilze rie¬ saft , der beim Trocknen braun , ältere schwach nach Hering. obstartig chen angenehm im Herbste häufig auf feuchten Man findet den Brätling

von ähnvon ver-

Waldwegen dungen.

,

an

32 . Kahler afel IX) eßbaren

'tiger Ge¬ ist etwas rgs leicht gebuchtet ,ei Ver¬

, in

dunkeln

slldsr Krempling involntus ?axillus

(Tafel

Straßengräben

Nadelwal¬

X)

eingerolltem Der fleischige Hut ist flach mit kräftig und etwas vertiefter Mitte . Er ist von Rande filzigen wer¬ Blätter Farbe . Die blaßgelben lehmbrauner . Geruch und Geschmack braunfleckig den durch Druck ist sehr häufig säuerlich . Der Krempling sind angenehm im Walde zu allerorts bis Spätherbst vom Frühsommer finden.

62 bräui dünn

33. Samtfußkrempling südar ?LxiIIu3 Ltrotoinslltosns Der sehr fleischige Hut hat eine hell kaffeebraune Ober¬ haut . Er sitzt oft seitlich auf dem Stiele und nimmt dann Muschel - oder Zungenform an . Der Rand ist ein¬ gerollt . Der Stiel ist kurz , sehr dick und mit einem schwarzbraunen dichten Samtfilze überzogen . Das graugelbliche Fleisch ist,namentlich nach Regen , seh r w a sser reich , daher auch von sehr gerin¬ ger Haltbarkeit. Trotz seiner großen Ergiebigkeit emp¬ fiehlt es sich des¬ halb in dem Falle, daß nicht sofortige Verwendung ein¬ treten kann , den Samtfuß-r-mpling.

Pilz

beim

Sam¬

weiß der i

lich

genie

E,

Grüß und

ist o fließt wie Rade und

zur in e

meln stehen zu las¬ sen. Er wächst im Sommer und Herbst an alten Baum¬ stümpfen und auf feuchtem Erdboden.

geric

34. Rotbrauner Milchling uu ^ ouiokbar (Tafel XI)

E, Der

Imotaria ruka Er ist von Frühsommer bis Herbst einer der am häu¬ figsten vorkommenden Pilze , der auch hinsichtlich des Standortes im Nadelwalde durchaus nicht wählerisch ist. Sein rotbrauner Hut ist zuerst flach gewölbt , später dann trichterförmig , immer aber in der Mitte mit einem rundlichen Höcker versehen . Die Blätter sind

gelb voll.

lich;

schnu harz Nadk

68

e Obernimmt ist eineinem n. Das nasser¬ er auch gerinlarkeit. - großen t empich desn Falle, sofortige ig einn , den Samzu lasBaum-

bräunlich . Der Stiel hat die Farbe des Hutes . Das dünne zerbrechliche Fleisch sondert bei Verletzungen viel weißen scharfschmeckenden Milchsaft ab. Giftig ist der Pilz nicht . Er läßt sich aber auf keine Weise wirk¬ lich wohlschmeckend zubereiten . Am ehesten ist er noch genießbar beim Einmachen in gesüßtem Essig . (S . Seite 39 !)

35. Duftender Milchling ekbnr (Tafel XI) Imotaris . Al^oiosm» Er ist dem Rotbraunen Milchling der Gestalt und Größe nach ziemlich ähnlich . Doch ist der Trichter flacher, und die Mitte ist nur bisweilen gebuckelt; die Hutfarbe ist graubraun ; die Blätter sind blässer ; der Milchsaft fließt spärlicher . Charakteristisch für ihn ist der Geruch wie Maggiwürze . Er findet sich im Frühherbste in Nadelwäldern gesellig , namentlich in den Randbezirken und auf Wegen . Es empfiehlt sich, ihn hauptsächlich zur Herstellung von Würze zu verwenden , sonst nur in einzelnen Stücken als würzende Zutat an Pilz¬ gerichte zu geben.

36. Mordschwamm uugkuiskllLr Imctaria ukoator sel XI)

m häuich des :isch ist. später te mit er sind

Er ist eine düstere Erscheinung unter seinesgleichen. Der olivengrüne fleischige Hut ist am Rande gelblich filzig . Der gleichfarbige Stiel ist kurz und voll. Das Fleisch zeigt sich im Durchschnitte graubräun¬ lich; die dabei hervorquellende reichliche graue Milch schmeckt ziemlich scharf. Der Pilz hat einen dumpfigen, harzartigen Geruch. Er erscheint im Frühherbst in Nadel- und Mischwäldern meist in großer Menge . Seinen

64 unheildrohenden Namen hat er zu einer Zeit erhalten, da

Schä man ihn für durchaus teilen giftig ansah. Das ist er In sicher nicht. Einer Ver¬ lich wendung in der Küche zu der Speisezwecken bereitet er aber durch seine unange- ! nehmen Eigenschaften so- ! viel Schwierigkeiten , daß man ihn, ebenso wie den gleichhäusigen und ähn¬ Mordschwamm. lich gearteten Rotbraunen Milchling (Nr. 34) wohl am zweckmäßigsten gekocht dem Er Vieh als Futter gibt. (S . Seite 39 !) späte 37. Pfeffermilchling uuKsviskbrumit I^Lotariu piperutu rieft Er ist in Laubwäldern eine auffallende Erscheinung Blä ebensowohl durch seine Größe und Gestalt, als auch durch dene sein überaus häufiges Stiel geselliges Auftreten.Der er ze ader Hut hat die Form eines LW -E '. etwas unregelmäßig ist n gestalteten Trich¬ gene ters ; nach Regen bildet^ sehr er eine mit Wasser ge¬ sehn füllte Zisterne. Der ling weiße volle Stiel ist kurz häuf und sehr dick . Aus dem und E weißen festen Fleische Pfeffermilchling. tritt bei Verletzungen stalt als sehr reichlich ein weißer Milchsaft von beißender

ilten, da mrchaus s ist er er Ver¬ buche zu eitet er unangeften soen, daß wie den d ähnbraunen lcht dem

65

Schärfe . Die schmalen weißen Herablaufenden Blätter teilen sich gabelig. In allen wesentlichen Stücken dem Pfeffermilchling ähn¬ lich ist der Wollige Milchling (I -aotaria volleres .), der noch größer wird und sich durch einen filzigen Über¬ zug auf Hut und Stiel kenntlich macht. Giftig sind sie beide nicht; aber sie ergeben in keiner Form der Zubereitung eine wirklich schmackhafte Speise. Über sonstige Verwendungsmöglichkeiten siehe Abschnitt VII , Seite 34. (S . Seite 39 !) 38 . Speisetäubling «KdniR-ussuls veses

Er ist von mittlerer Größe. Der erst flach gewölbte, später etwas trichterig eingebogene Hut ist fleischfarbig mit etwas dunklerer Mitte ; sein Rand ist streifig ge¬ rieft. Die dicht stehenden , sehr brüchigen weißen cheinung Blätter sind von verschie¬ ü) durch dener Länge. Der weiße häufiges Stiel ist starr , fest und dick; iten. Der er zeigt eine runzelige Netzcm eines aderung. Das feste Fleisch lmäßig ist weiß; es hat einen an¬ Trichgenehmen Geruch und einen en bildet sehr guten nußartigen Ge¬ rsser ge- schmack . Der Speisetäub¬ Der ling findet sich im Herbste l ist kurz häufig in Nadelwäldern Sp-iscwubling. lus dem und Heiden. Fleische Er hat eine Anzahl Verwandter , die mit ihm in Ge¬ Setzungen stalt und Größe ziemlich übereinstimmen und gleichfalls ißendei als gute Speisepilze geschätzt werden. Dazu gehören Wolther V( . 1188- 1170).

5

66

der Verbleichende

Täubling

(Rrmsula Zexallsus ),

dessen unregelmäßiger, wellig verbogener Hut erst rötlich-

braun ist, später dann gelblich verbleicht; der Bläuliche Täubling (Rusmilu o^ anoxantba ), bemerkenswert durch seine mit dem Alter sehr wechselnde Färbung , die erst hellviolett ist, dann bläulich, zuletzt oliv¬ grün wird; der Lederbraune Täubling (Ilussula eleplmutiim ), dessen glatte lederbraune Oberhaut am stark gerieften Rande Heller, nach der grubig vertieften Mitte zu dunkler ist

^ ^

T wäch baui er fl

39. Milder Milchling e6l )»r

zim

Oaoturia . ruitissima Er gehört zu den kleineren Formen der Milchlinge. Der anfangs gewölbte Hut flacht sich mehr und mehr ab, bis er sich endlich trichterig vertieft. Die Oberhaut ist von lebhaft goldroter Farbe . Die dicht stehenden Blätter sind etwas blässer. Der leicht zerbrechliche, erst volle, dann hohleStiel hat die Farbe des Hutes. Das gelbe Fleisch gibt bei Verletzungen reichlich quellende weiße Milch von süßlich mildem Ge¬ schmacke. Im Sommer und Herbste erscheint der Pilz sehr häufig in Ge¬ büschen,Laub- und Nadel-

hell fase neu kahl bra null

Ihm in Größe und Gestalt ziemlich ähnlich ist der Süßliche Milchling (Imotaria sudäuloi »). Er besitzt

67

rötlich-

, auch sind Hut, nur ein wesentlich dünneres Hutfleisch dunkleren merklich einem in Stiel, Fleisch und Blätter geringerer von ist Er . gehalten braunroten Farbtone Schmackhaftigkeit als sein Vorgänger.

chselnde tzt oliv-

40. Stockschwamm skknr (Tafel XII)

ullons),

rutiua), rRande kler ist.

chlinge. ab, «ant ist ehenden blässer, schliche, le Stiel Hutes, ch gibt reichlich Milch m Ge-ommer int der in Ge° Nadel¬

lehr

ist der besitzt

IRoliota ruutubilm Dieser trotz seiner Kleinheit sehr geschätzte Speisepilz wächst vom Mai bis November stets büschelweise an Laub¬ . Der Hut ist zuerst gewölbt, später wird baumstümpfen stumpfen Höcker in der Mitte. Er ist einem er flach mit am Rande eine verwässerte, aber hat , zimtbraun sind hellbraun . Der Blätter Die . Zone hellere vergänglichen brau¬ einen trägt Stiel braune faserige nen häutigen Ring . Über dem Ringe ist der Stiel . Das kahl, unter ihm mit sparrigen Schüppchen besetzt braune Fleisch hat einen würzigen Geruch und einen milden Geschmack.

41. Schweselkopf uiiAonisKlinr(Tafel XII) H ^ ppoloirig. kasoioulars Er ist der ungenießbare Doppelgänger des Stockschwammes, mit dem er bisweilen denselben Standort teilt. Der schwefelgelbe Hut ist erst halbkugelig gewölbt, dann flach mit rötlichgelbem Buckel in der Mitte. Die Blätter sind zuerst schwefelgelb und nehmen dann eine immermehr ins Grüne spielende Farbe an. Derschwe-

felgelbe Stiel trägt einen dünnen rostbraunen schup¬ pigen Ring- Der Pilz hat einen unangenehmen Geruch . Außerdem ist er auch giftund sehr bitteren Geschmack . Er wächst in dichten Rasen außerordentlich verdächtig 5*

häufig auf der Erde, an faulenden Stümpfen , an lebende» Bäumen . (S . Seite 39 !) 43 . Wiesenellerling «6b »r (Tafel XIII) R ^AropdornL llooickes Der rötlichgelbe Hut ist kreiselförmig mit flach gebuckelter Mitte und dünn auslaufendem Rande . Die ebenfalls röt¬ lichgelben dicken Blätter stehen weitläufig aus¬ einander und laufen sehr weit herab an dem sich nach unten etwas verjüngenden Stiele . Das weißliche Fleisch hat einen schwachen angenehmen Duft und guten Geschmack . Erst im Herbste erscheinend, steht der Pilz herdenweise auf Rainen , Triften , Wiesen. 43 . Nelkenschwindling «Gkar Nai 'Lsinills

(Tafel XHI)

Der gelbbraune Hut ist anfangs in der Mitte ge¬ buckelt, im späteren Alter wellig verschrumpft und verdrückt. Die Blätter haben eine hellere Färbung als der Hut und sind von dreifach verschiedener Länge. Der gelbbraune Stiel ist zäh und faserig ; er ist oberwärts mit einem dünnen Filz überzogen, unterwärts nackt. Bei seinem geringen Fleische eignet sich der Pilz infolge des würzigen Geruchs und angenehmen Geschmacks besonders zu Suppen . Er wächst vom Mai bis zum Herbste auf Wiesen und Feldrainen. 44 . Tränender Hautkopf unAouisüdar (Tafel XIII) Derminns orimtmlinilorinis Er ist die ungenießbare Doppelgängerform für Nelken¬ schwindling und Wiesenellerling. Der lederfarbige Hut

I

69

lebende»

>

buckelter lls röt-

g ausrem sich oeißliche d guten >er Pilz

l)

itte ge¬ st und ing als e. Der erwärts °t. Bei

lge des sonders ste auf

XIII)

Kelken-

;e Hut

ist bald mehr , bald weniger dickfleischig; in der erhöhten Mitte ist er etwas dunkler gefärbt . Die dicht stehenden, überge¬ nach braun dünnen ^ von gelb allmählich ab . Der scheiden Wassertropfen henden Blätter weiße, flockig- schuppige Stiel ist unten verdickt. Geruch und Geschmack sind widerwärtig rettichartig . Der Pilz wächst von Frühling bis Herbst herdenweise in 'Wäldern und Gebüschen . (S . Seite 39 !)

45. Lauchschwindling vkbnr .ig.tu8 blarasiuius ickl Er ist ein naher Verwandter des Vorgängers und seine stark verkleinerte Ausgabe . Das dünnfleischige , bräunliche, meistkrausgewellteHütcheu hat etwas über Pfeir¬ Der glatte, rn g grüße . braunrote Stiel ist lang und fadendünn , aber sehr zäh. Der Pilz hat einen Knobsehr angenehmen lauchduft und -geschmack und wird daher getrocknet Lauchschwindling. als sehr schmackhafte Bra tenwürze verwendet . Er wächst gesellig an Rainen , Waldrändern , Heidewegen.

46. Ziegenellerling ekllrar II )-Aropllor>i8 LLprinus Der dickfleischige Hut ist anfangs gervölbt und ge¬ buckelt, dann abgeflacht , zuletzt grubig vertieft . Seine

70

schwärzlichbraune

Zicgencllcrling.

Oberhaut ist feinfaserig ge¬ feitei streift . Die bogenför¬ farbe migen , erst weißen, spä¬ noch ter grauenBlätter lau¬ gelb. fen weit herab am über. vollslcischigen , schwärzlich¬sond grauen Stiele. Der Pilz mer > erscheint im Herbste in ist er Nadelwäldern, besonders auchi der Gebirge; er ist nicht haft ^ allzuhäusig.

47. Maskenritterling eülmr - (Tafel XIV)

Drietrolorna. ponsonatnin. Alle Teile dieses Pilzes, der Hut, die Blätter, der De Stiel , das Fleisch, selbst das Mhcel im Boden, Werder Filz

von der blauvioletten Farbe beherrscht . Der Hut ist derbfleischig , im Alter meist wellig verbogen, wobei seine Farbe ins Bräunliche verschießt . Die Blätter stehen dicht, sie sind mit kürzeren Blättchen untermischt. Der dicke volle Stiel ist am Grunde etwas zottig; seine untere Hälfte ist ihrer Zähigkeit wegen in der Küche nicht verwendbar. Geruch und Geschmack des Pilzes sind an¬ genehm. Er findet sich im Herbste sehr häufig in Laub¬ wäldern, Gebüschen , auf Wiesen.

Blät mit s somm beso

ob

Er Sein 48. Liladickfuß (Tafel XIV) oran Inolonra trs.A»nuni zimt Er ist der ungenießbare Doppelgänger des Maskenrit- gelbe terlings. Die Farbe des zähfaserigen Hutes ist lila ; sie Pilz verschießt im Alter in ein häßliches Gelb . Die Unter- bäum

71 rig ge - . genför-

seite ist ansang - mit einer spinnwebartigen außen lila¬ farbenen , innen braunen Hülle umgeben , die später nur

ßen , spä- ! ter laumb am

noch in Fetzen vorhanden ist . Die Blätter sind bräunlich¬ gelb. Der hellviolette Stiel geht in eine dicke Knolle über . Sein Fleisch ist bräunlichgelb . Der Pilz hat einen sonderbaren , nicht gerade einladenden Geruch . Den Som¬ mer über findet man ihn häufig in Nadelwäldern . Giftig ist er nicht ; aber zur Verwendung in der Küche ist er¬ such nicht geeignet , da man ihn auf keinerlei Weise schmack¬ haft zubereiten kann.

wärzlichDer Pilz rbste i» iesvnderS ist nicht

49 . Rötlicher

Ritterling

eöbar

(Tafel

XV)

Driolroloma rutilaus tter , bei Werder Der Hut wobei er stehen rmischt ig ; seine iche nicht sind an.n Laub-

DerHut

ist in der Jugend

50 . Tannenflännnling Xuuooria

V) askenritlila ; sie e Unter¬

mit fein

purpurfarbenem

Filz überzogen , später filzig rotschuppig auf gelbem Grunde. Blätter , Fleisch und Stiel sind goldgelb , letzterer mit starkem roten Anflug . Der Pilz wächst im Spät¬ sommer und Herbst gesellig in Laub - und Nadelwäldern, besonders häufig in Rasen an Baumstümpfen.

uiixonitzülmr

i> afel XV)

sapiuoa

Er ist der Doppelgänger des Rötlichen Ritterlings. Sein gelblicher fleischiger flacher Hut ist in der Mitte orangefarben . Die Blätter sind goldgelb , später zimtbraun . Der gefurchte Stiel ist gelblich . Das weiche gelbe Fleisch hat einen eigentümlichen starken Geruch . Der Pilz findet sich im Herbste an alten faulenden Nadel¬ baumstümpfen . Er ist ungenießbar.

>

72

51. Hufritterling «ölbar DriollolvinL Der

weißlichgclbe Hut

Hufritterlintz.

ALualiosmQ

ist flach gewölbt stumpf mit gebuckeltem dunkleren Schei¬ tel. Im Alter ist er oft hufförmig verbogen . Der starke Stiel , die schmalen brüchigen Blätter und das zarte Fleisch sind weiß . Der Pilz hat einen angenehmenMehlgeruch . Erwächst gesellig im Frühlinge (Mai¬ pilz !) auf Wiesen , Rainen, grasigen Plätzen.

Di bleibt aebu

Obe^

gen < weißl voll.

lichei den ritter

Pilz Nadl und mein

52 . Grauer Ritterling eLllsr Driobolorau xortentosum Der fleischige Hut ist gclblichgrau , in der Mitte dunkel gefärbt . In der Jugend ist er stark gewölbt , im Alter flach und oft unregelmäßig verbogen . Die mit feine» schwarzen Linien durch¬ zogene Oberhaut ist leicht abziehbar . Die Blätter sind gelb , ebenso der volle kräf¬ tige Stiel . Im Sommer und Herbst findet sich der schmack¬ hafte Pilz zahlreich in sandi¬ Brauer Ritterling. gen Nadelwäldern.

Seir

zitr Stic Erd, Bod Dar

daß ist < fand auf. erfo

73

53. Erdritterling «Ldnr Drialloloiua tsrrouin

npf mi! :n Scheil er oft n. Der

schmalen und das eiß. Der rgenehEr wächst ;e (MaiRainen,

Der zuerst kegelförmige Hut breitet sich später flach aus, bleibt aber in der Mitte gebuckelt . Seineerdgraue ist mit feinflocki¬ Oberhaut gen Schuppen besetzt. Der weiße zerbrechliche Stiel ist voll. Trotz des eigentüm¬ lichen,manchem nichtzusagenden Geruches ist der Erd¬ ritterling ein guter , eßbarer Pilz , der sich in sandigen Nadelwäldern im Sommer und Herbst in Menge sam¬ meln läßt.

Erdritlerling.

«Lbur (Tafel XVI) 54 . Grünling Driolloloina agnostrs te dunkel

lgend ist m Alter

gelmäßig feinen durchst leicht Iter sind lle kräfmer und schmackn sandi-

Der flache Hut ist rötlich gelb mit dunklerer Mitte. sind Seine Oberhaut läßt sich leicht abziehen . Die Blätter . Das Fleisch ist hellgelb . Der gelbe knollige zitronengelb Stiel ist mäßig lang ; er bleibt zu einem guten Teile in der Erde stecken, so daß sich der Hut meist nur wenig über den Boden erhebt . Bei trockenem Wetter geschieht dies gar nicht. Dann erkennt man den Standort des Pilzes nur daran, daß die Erdoberfläche in kleinen Schollen geborsten ist. Er ist eine der letzten Pilzgaben des Herbstes und tritt auf sandigem Boden an Wegen und Waldrändern sehr häufig auf. Des ihm gewöhnlich anhaftenden vielen Sandes wegen erfordert er ein sehr sorgfältiges Zuputzen.

74

55. Schwefelgelber Ritterling uu^euieübur (Tafel XVI) Driolloloma

sulkursurn

De

Der Pilz hat in allen seinen Teilen , Hut , Blättern, Stiel und Fleisch , eine schwefelgelbe Farbe , die im Alter etwas in ein schmutziges Gelbbraun übergeht . Der flache Hut ist in der Jugend fein seidenhaarig , später glatt und kahl. Die Blätter sind ziemlich dick und stehen weit¬ läufig . Durch seinen unangenehmen Geruch und Geschmacl wird er ungenießbar . Er findet sich im Herbste als leicht zu verwechselnder Doppelgänger des Grünlings häufig in Laub - und Mischwald . (S . Seite 39 !)

später stand« Sein

Färb« ihn ! wenn Mate ling Sani !

5K. Großer Schmierling eLdrn-

Jh de

inner ^ verbc de Er ist erwachsen eine ziemlich stattliche Erscheinung . s kurze Der sehr fleischige Hut ist erst flach gewölbt , dann teller- s gelb förmig ausgebreitet . Die abziehbare Oberhaut ist von ' Ohr, grauvioletter Farbe . Die zäh gallertartigen Blätter sind erst weißlich und werden dann mit zunehmendem Alter immer tiefer grau . In der Jugend sind sie von einer gelatinösen Haut eingeschlossen . Der walzenför¬ T mige Stiel ist am Grunde außen , noch mehr aber Der innen lebhaft zitronengelb gefärbt . Der ganze Luft Pilz ist mit einer zäh schleimigen Schicht überzogen , die Die sorgfältig entfernt werden muß , wenn nicht das gesamte lauf übrige Pilzmaterial zu einer unansehnlichen Masse ver¬ Hals klebt und verschmiert werden soll . Er findet sich im Elfe Sommer und Herbst häufig in Nadelwäldern und Buschim gehölzen. E (Tafel XVH ) Oorapliicklus Alutiuosus

75 57 . Brauner

l" » '

(Tafel

XVII)

? 62i2L bsäia Fruchtkörper

Der

hat

die eines Napfes etwa die Größe

l'Mer stände

glättern , > die im ht .

«Lbar

Becherling zuerst

die Form

einer

Kugel,

Zu, der im ausgewachsenen erreicht, einer halben Eierschale

Fleisch ist von kastanienbrauner wachsartigcs halber muß man Bruch igkeit großen Farbe . Seiner tun, Behältnis in ein besonderes ihn beim Sammeln wenn er nicht durch den Druck des übrigen gesammelten zerbröckelt werden soll . Der Bechervollständig Materials und Herbst auf feuchtem iing wächst gesellig im Sommer Sandboden.

Sein

Der

iter glatt )en weit -

^eschmaä rls leicht äufig in !

Ihm

nah

verwandt

und

gleichfalls

eßbar

sind

(kariirm oocrllleata ) , dessen der Schneckenbecherling eigentümlich Fruchtkörper weißlicher außen innen brauner , ist; verbogen und zusammengerollt (kam -m lexorina ) , dessen der Hasenohrbecherling

heinung . n teller -

außen hell , innen dunkelovangeknrzgestielter Fruchtkörper mit einer ist und eine gewisse Ähnlichkeit gelb gefärbt

i ' t v° » ter sind

Ohrmuschel

hat.

58 . Elfenbeinschneckling Oimacüam

Alter u einer

ollllnr (Tafel sdurnsuna

XVIII)

Färbung, Der ganze Pilz ist von elfenbeinartiger Der erst halbkugelige , dann flache Hut ist bei feuchter und glatt. glänzend Luft schleimig , in der Trockenheit stehenden Blätter Die festen , steifen , ziemlich weitläufig etwas herab . Dieser ist an der oberen laufen am Stiele

;enför hr aber

- ganze >en, die gesamte

besetzt . Der und Schuppen Hälfte mit Weißen Punkten Speisepilz , der sich ist ein beliebter Elfenbeinschneckling häufig findet. M Herbste überall in Wäldern Ver -naher Er hat eine Reihe ihm sehr ähnlicher

sse ver sich im Busch -

!

76 wandter, den Eßbaren Schneckling (lümaoillin xeimrinni ), einen in Buchenwaldungen vorkommenden Pilz mit gelblichweißem, trocken glänzendem Hute und dottergelben Blättern ; ! den Olivbraunen Schneckling (lüinaoium olivaoeo -aldniu ) mit olivenfarbigem schleimigen, in der Mitte gebuckelten Kopf und braungeflecktemStiele ; den Gelbblättrigen Schneckling (Urnuoiuin viteUuni ) , der sich in Kiefernwäldern sehr häufig findet und an dem rötlichgelben mit bräunlichgrünem Schleinu überzogenen Hute kenntlich ist; den Wohlriechenden Schneckling (lüirmoiuw aAutdoswnin ), der bläulichgrau gefärbt ist, in Nadelwäldern zwischen Moos wächst und einen sehr angenehmen anisarti gen Duft entwickelt. Sämtliche Schnecklinge gelten als geschätzte Speisepilze.

59. Schweinsohr völrnr (Tafel XVIII) Onaterellus vlavatus. Der Fruchtkörper ist anfangs vollfleischig und von der Gestalt eines Kreisels. Später wird er trichterförmig. Er ist filzig rauh . Die aderig runzelige Außenseite , die die Sporenschicht trägt , ist braunviolett , die Innenseite des Trichters ist gelblich gefärbt. Der kurze rötliche Stiel verjüngt sich etwas nach unten . Das Schweinsohr findet sich in feuchten Nadelwäldern des Hügellandes im Herbste truppweise häufig zwischen Moos . 60 . Winterrübling (üoll^dia volutixos Der flache, dünnfleischige Hut ist von honiggelber Farbe, in der Mitte dunkelbraun. Die Haut ist meist etwas

kleb läuft sind und gelb kno mit bra setz art Pih häu om bau leb Su Kü 61

Ju liä glc ne fle sc Ei ^

er R

77

. Die ziemlich weit¬ klebrig Pilz mit läufig stehenden Blätter tergelben sind von verschiedener Länge und von erst weißer, dann muoium gelber Färbung. Der volle, in der knorpeligzähe Stiel ist le; mit kurzem , dichten, rnnoilim braunen Samthaar be¬ g findet setzt und meist wurzelZchleime artig verlängert . Der Pilz erscheint büschelig ge¬ MLClllM häuft erst im Spätherbste Wäldern am Fuße faulender Laub¬ nisartibaumstümpfe oder auch an Winterrübling. lebenden Bäumen in 1—2m als gedie . Er ist die letzte, dem Sammler für Siammhöhe Küche in Menge gebotene Pilzgabe des scheidenden Jahres.

rr xeuL-

61. Schopftintling«Lbar

von der

nig. Er ite , die nenseite he Stiel c findet Herbste

Farbe, etwas

Oapriuus oouautus Der Pilz ist nur im Jugendzustande eßbar, näm¬ lich solange noch der seidig glänzende Hut in geschlosse¬ ner Eiform sich dem zäh¬ fleischigen hohlen Stiele an¬ . Bei fortschreitender schmiegt Entwicklung geht die ur¬ sprüngliche Pauken schlegelgestalt über in die Form eines halb aufgespannten Regenschirms . Die Ober-

78 fläche des Hutes wird dann mehr und mehr schuppig zerfranst , und die anfangs weißen Blätter werden erst rot, dann schwarz und zerfließen endlich in eine schmie¬ rige tintenartige Masse. Der Pilz kommt im Sommer und Herbst sehr häufig truppweise vor aus gedüngten Wiesen, in Gärten und Gräben, an Wegen, auf Schutt- und Düngerhaufen. Er eignet sich besonders zu Suppen.

62. Zimthautkopf uuxsuitzLIiur Dormoo ^ ds oinnarnoinoL

Der zimtfarbene Hut ist Jugend kegelförmig ,später tellerartig stach, meist mit zar¬ ten Schüppchen besetzt . Die Blätter sind blutrot . Der grobfaserige hohleStielist innen und außen von gelber Farbe. Das Mycel ist gelb. Der Pilz findet sich in sandigen Wäldern und Heiden auf moosigemBoden sehr häufig im Sommer und in der

Zimthauilops.

Herbst . Mit

seinen in verschie¬

denen gelben und braunen Farbtönen prangenden Anver¬ wandten ist er ein Schmuck des Waldbodens; für die Küche sind sie insgesamt wertlos. 63 . Reispilz sübar

Roritss osxerotL Der dünnfleischige Hut ist glockig , breitet sich aber all¬ mählich flach aus und wird im Alter auf der Oberfläche

79

>uppig >en erst schmierer und , i Wiesen t- und >en.

)Ut ist ,später it zarDie . Der .innen Farbe, r Pilz öldern Boden ' und rschie.'nverKüche

grubig runzelig . Er ist von bräunlichgelber Farbe und mit vergänglichen flockigen Schuppen . Die Blätter sind braun. besetzt Der Weiße volle Stiel trägt einen weißen , abstehenden Ring und am Grunde eine zerfaserte häutige Scheide . Der Pilz . Er riecht und schmeckt angenehm wächst im Sommer und Herbst ge¬ sellig in Berg- und Heidewaldungen. 64. Mehlpilz söbsr

Reifptlj.

L ^xorlrockius xrunulus Der fleischige Hut ist ireist unregelmäßig verbogen. Leine weiße Oberhaut fühlt siä im trocknen Zustande wie , bei feuchter Hardschuhleder

Luft etwas schmierig an. Die erst Weißen, später fleisüroten Blätter lau¬ fen am Stiele herab. Das weiße, langfaserige ^ ^ Fleisch riecht angenehm nach frnchem Mehle. Man findet den Pilz im Sommer und Herbst häufig auf Wiesen und Wegen zwischen Gras und Moos.

«Ldur 65. Slusterndrehling

kllsnrotins ostreatus Er bildet an Laubbaumstümpfen dichte Rasen. Die fleischigen Hüte gelangen nur nach ihrer äußeren Hälfte

c all¬ fläche !

80 ungehindert

zur

Entwicklung

AusterndrehNng.

66 . Perlpilz

«Msr

und haben deshalb die Form einer Muschel, deren Rand eingerollt ist Die Oberhaut ist schwärz¬ lichgrau . Der kurze volle weiße Stiel hat am Grunde weiße Borsten . Die weißen Blätter laufen an ihm lang herab . Das zarte, ergiebige Fleisch riecht und schmeckt angenehm .Der Pilz erscheint erst im Herbste.

Er aus

Wese setzte> spalt genes sehrg zweis gesse wenn nichtl

(Tafel XIX)

Xmanita rubosoono Er ist in Größe , Gestalt und Farbe ziemlich verän¬ derlich . Der Hut ist in der Jugend kugelig , im Wer flach. Die blaßrote , leicht abziehbare Oberhaut ist mit mehligen Warzen besetzt. Das weiße Fleisch bekommt bei Schnitt und Bruch einen rötlichen Hauch Auch die weißen Blätter färben sich bei Druck rötlich. Der knollige Stiel ist fleischrot . Der Perlschwawm wurde früher für giftig gehalten ; er ist es aber zweifellos nicht, vielmehr — nach Entfernung der Oberhaut — ein guter Speisepilz , der namentlich in den jungen kugeli¬ gen Exemplaren sehr ergiebig ist. Leider wird er viel von Maden heimgesucht , selbst im ganz jugendlichen Zustande . Er steht im Sommer und Herbst gesellig in Nadelwäldern , oft in Gesellschaft mit dem Fliegenpilze. (S . Seite 39 !)

Di

gängl Schü spätei Stic

hat e

sehr c in di> Ar bewo den und der i

Mass lenen W

81

mlb die Muschel , rollt ist schwärz rze volle Grunde weißen an ihm is zarte, echt und DerPilz erbste.

67. Pantherpilz e>6bar (Tafel XIX) ^ wanita pmutberina Er ist dem Fliegenpilz der äußern Gestalt nach durchaus ähnlich; nur in der Färbung unterscheidet er sich wesentlich von ihm. Die mit kleinen weißen Hautstocken beOberhaut ist braun. Der im Alter sich oft mehrfach spaltende Rand ist gestreift. Der Stiel ist oberwürts fein gerieft . Über seine Genießbarkeit sind die Meinungen sehr geteilt. Nach Entfernung der Oberhaut kann er zweifellos ohne Schaden für die Gesundheit gegessen werden . Jedenfalls verliert man nicht viel an ihm, wenn man ihn stehen läßt, besonders auch, da er einen gar nicht angenehmen faden dumpfen Geschmack hat.(S . Seite 39!) 68. Hallimasch vLlmr (Tafel XX) -ii-

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Die honiggelbe Oberhaut des Hutes ist mit ver¬ wertn- ? gänzlichen , oft ringförmig angeordneten dunkleren n Ater , Schüppchen besetzt . Die Blätter sind zuerst weißlich, ist mit später werden sie bräunlich. Der volle zähfaserige ksmmt Stiel trägt einen Weißen flockigen Ring . Das Fleisch ^ Auch hat einen säuerlichen, herben, kratzenden Geschmack , der ötlich. sich beim Kochen verliert. Der Hallimasch ist ein wurde sehr geschätzter Speisepilz, der im Spätsommer und Herbste S nicht, in dichten Rasen an Baumstümpfen erscheint. ein An lebenden jungen Nadelbäumen, die er als Parasit kugeltbewohnt , ruft er eine verderbliche Wurzelkrankheit hervor, er viel den Erdkrebs . Dabei springt die Rinde der Wurzeln auf, dlichen und es tritt Harz aus, durch welches die Wurzeln mit lüg in der umgebenden Erde zu einer allmählich verhärtenden npilze. Masse verkittet werden, worauf das Absterben des besal> lenen Baumes erfolgt. l

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