Schleudergebläse: Berechnung und Konstruktion 9783486753097, 9783486753080


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German Pages 140 Year 1926

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Table of contents :
Vorwort
Inhalts-Verzeichnis
Verzeichnis wichtiger Diagramme
Verzeichnis der beigefügten Tabellen
Literatur-Verzeichnis
Einleitung
I. Eigenschaften der Luft und Zustandsgleichungen der Gase
II. Druckhöhen und deren Messung
III. Die geförderten Gasmengen und Kraftbedarf
IV. Das Proportionalitätsgesetz
V. Gleichwertige (äquivalente) Öffnung
VI. Der Riemenantrieb
VII. Wellen und Achsen
VIII. Lager lind Lagerböcke
IX. Die Flügelräder und deren Schaufelung
X. Gehäuse, Konstruktionsquadrat und Zunge
XI. Absolute Eintrittsgeschwindigkeiten c1 und innere Schaufelwinkel
XII. Äußere Schaufelwinkel
XIII. Der Diffusor und seine Wirkungsweise
XIV. Diagramme
XV. Die Hintereinander- und die Parallelschaltung von Schleudergebläsen
XVI. Die Antriebsarten
XVII. Kritische Umlaufzahlen
XVIII. Das Auswuchten der Flügelräder und die hierfür geeigneten Vorrichtungen und Maschinen.
XIX. Berechnung eines Exhaustors für eine große Dampfkessel- Saugzug-Anlage
Sachverzeichnis
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Schleudergebläse: Berechnung und Konstruktion
 9783486753097, 9783486753080

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SCHLEUDERGEBLÄSE BERECHNUNG UND KONSTRUKTION

VON

HANS R U D O L F K A R G OBERINGENIEUR

MIT 49 A B B I L D U N G E N UND DIAGRAMMEN, 9 TABELLEN UND V I E L E N B E I S P I E L E N

DRUCK UND VERLAG VON R.OLDENBOURG. MÜNCHEN UND BERLIN 1926

Alle Hechte» einechUeSUch de* Obeneta ungerechte«, vorbehalten. Copyright 1926 b j R. Oldeaboorg* Manchen and Berlin.

Vorwort. Die Fachliteratur über Schleudergebläse ist keine umfangreiche, wennschon von einem Mangel nicht gesprochen werden kann. Insoweit aber ein solcher vorliegt, bezieht er sich auf Fachwerke, die dem Ingenieur und Konstrukteur, falls sie nicht schon Spezialisten auf diesem Gebiete sind, in gedrängter aber erschöpfender Form das bieten, was sie, ohne weitschweifige Entwicklungen und ohne höhere Mathematik brauchen, um marktgängige Ventilatoren und Ezhaustoren, sowie solche für Sonderfälle rasch und zuverlässig berechnen, konstruieren und ausführen zu können. Es 'mangelt ein Buch, das auf wissenschaftlicher Grundlage stehend, unter Beachtung und Verwertung aller seit Jahren in der Praxis gesammelten Erfahrungen auch dem Mittelschulingenieur das bietet, was dieser vergeblich in der Fachliteratur sucht, mindestens aber mühsam und doch unvollständig zusammentragen muß. Dem Konstrukteur ist wenig damit gedient, wenn er aus Büchern kaum mehr als Abbildungen und Beschreibungen von Schleudergebläsen, die überwiegend der Vergangenheit angehören und überholt sind, sowie Katalogangaben entnehmen kann, während ihm für seine konstruktive Tätigkeit Steine anstatt Brot geboten werden. Die alten Lehrbücher, unter denen sich ganz treffliche befinden, eignen sich für die neuen Verhältnisse nicht mehr. Die neueren Werke lassen die Behandlung wichtiger Fragen offen oder geben nur andeutungsweise Aufschluß. Das Rechnen mit Entropietafeln ist nicht jedermanns Sache und erscheint auch nur gerechtfertigt, sofern es gilt, Turbogebläse und Turbokompressoren zu berechnen, denn bei einstufigen Schleudergebläsen — und nur diese sollen in vorliegendem Handbuch behandelt werden — wird mit Recht die minimale Verdichtung und Temperatursteigerung der zu fördernden Gase vernachlässigt. Es handelt sich heute mehr, denn je, darum, produktive Arbeit zu leisten; überflüssiger Ballast ist zu beseitigen.

-

IV

-

Der wirklichen Spezialisten im Schleudergebläsebau sind es nicht viele und wenn diese mit ihren reichen Sondererfahrungen der Öffentlichkeit gegenüber zurückhalten, so ist ihnen dies nicht ganz zu verdenken. Und trotzdem werden in einer Unzahl größerer und kleiner Betriebe Schleudergebläse erstellt, die aber leider in nur verhältnismäßig wenigen Ausführungen dem entsprechen, was nach dem heutigen Stande der Technik und im Hinblick auf die Wichtigkeit der Schleudergebläse in der Industrie, Hygiene usw. billigerweise gefordert werden kann. Das vorliegende Handbuch befaßt sich eingangs kurz mit den für die Berechnung von Schleudergebläsen erforderlichen physikalischen Gesetzen der Ventilatorentheorie, aber nur insoweit, als dies unbedingt erforderlich ist, denn für diesbezügliche Sonderstudien sollen andere Behelfe herangezogen werden. Im weiteren befaßt sich das Buch mit der Berechnung und Konstruktion der Schleudergebläse bis zu 1500 mm Flügeldurchmesser und den erreichbar höchsten Über- und Unterdrücken. Dabei wird auf jegliche Einzelheiten eingegangen; nichts fehlt, was zur Bestimmung eines guten Ventilators erforderlich ist. In besonderen Abschnitten werden die so wichtigen richtigen Einströmungsgeschwindigkeiten nach neuem, erprobtem Verfahren behandelt, desgleichen die Ermittelung der manometrischen und mechanischen Nutzungswerte nach dem Proportionalitätssystem, durch Berechnung und Diagramme die allein richtigen Ein- und Auslaßwinkel der Schaufelenden usw. Auf Berechnung der Wellen, Lager und Riemen wurde desgleichen Wert gelegt, weil diese beim Betriebe von Schleudergebläsen in höherem Maße beansprucht werden, als gemeinhin der Fall ist. Uber richtiges statisches und dynamisches Auswuchten der Flügelräder ist in den vorhandenen Werken gar nichts zu finden, ebensowenig über Auswuchtmaschinen, mittels derer allein jegliche Unbalance zu beseitigen ist. Ein besonderes Kapitel beschäftigt sich kurz, doch hinlänglich erschöpfend mit diesen hochwichtigen Fragen. Auch die Bestimmung der so gefährlichen »kritischen Umlauf zahlen« und Berechnung der Wirkung von Massenverschiebung — Exzentrizität des Schwerpunktes gegenüber der Wellenachse — ist ein gebieterisches Erfordernis der Zeit, nachdem bei Schleudergebläsen Umlaufgeschwindigkeiten zur Erzeugung hoher Pressungen auftreten, die ehedem nicht entfernt in Betracht kamen, die indes sehr gefährlich werden können,



V



sofern nicht bei Dimensionierung der Welle die nötige Sicherheit geschaffen wird. An Formeln und Gleichungen ist geboten, was irgend nötig war. Von ganz wenigen Fällen abgesehen, ist von Entwickelung und Ableitung der Formeln Abstand genommen worden; dem Konstrukteur ist gewissermassen der Extrakt gegeben. Erfahrungsgemäß werden langatmige Entwickelungen meist übergangen; man sucht nur die eingerichtete Formel. Wem diese nicht genügt, hat reichlich Gelegenheit in Büchern, die das gleiche Thema behandeln, die ausgedehntesten Formelentwickelungen zu studieren. Dieses Handbuch hat hiefür keinen Platz. Biete ich den älteren und jüngeren Kollegen das, was sie brauchen, so soll mir das hübscher Lohn sein. B e r l i n - N e u k ö l l n , im März 1926.

Hans Rudolf Karg Oberingenieur.

Inhalts-Yerzeichnis. Seite

Einleitung I. E i g e n s c h a f t e n der L u f t u n d Z u s t a n d s g i e i c h u n g e n Gase. Bestandteile der Luft . . Spezifisches Volumen Spezifisches Gewicht Mittlerer Druck Barometerstand Dampfspannung für mit Wasserdampf gesättigter Luft Das Gesetz von Gay-Lussac Das Gesetz von Mariotte Die Gaskonstanten Gasemischungen

1

der

II. D r u c k h ö h e n und d e r e n Messung. Fliehkraft und deren Arbeit Gasgeschwindigkeiten Geschwindigkeitshöhe Statischer Druck Theoretische Gesamtpressung . Messungsverfahren Druckhöhen für radiale, vorwärts und rückwärts gekrümmte Schaufelung Messungsmethoden und deren Instrumente

10 11 11 11 12 13 13 14 14 16 16 18 19 19 20 20 24 25

III. Die g e f ö r d e r t e n G a s m e n g e n u n d K r a f t b e d a r f . Lieferraum und Saugöffnung Gleichwertige Öffnung Verlustfreie Düse Theoretischer und wirklicher Kraftbedarf Mechanische Nutzungswerte

28 28 29 30 30

IV. Das P r o p o r t i o n a l i t ä t s g e s e t z . Fördermengen Gesamtdrücke Kraftbedarfe

31 32 32

V. G l e i c h w e r t i g e ( ä q u i v a l e n t e ) Ö f f n u n g . Strömung in Rohrleitungen Widerstände Begriff der gleichwertigen Öffnung Kontraktionsverluste

33 34 35 36



VIII



Äquivalente Weite nach Murgue Verlustfreie Düse nach Blaeß Gleichwertiger Durchmesser gegenüber quadratischen oder rechteckigen Querschnitten VI. D e r R i e m e n a n t r i e b . Anordnung des Riemenantriebes Prüfung der Riemen auf Übertragungsfähigkeit Riemendicke Berechnung der Riemen Berechnung der Riemenlänge Riemenverbindungen Riemscheiben Riemenbreiten

38

48 49 50 52 52 53 54

VIII. L a g e r lind L a g e r b ö c k e . Einteilung der Lager Ringschjnierlager mit Wasserkühlung Kugelbewegung der Gleitlagerschalen Anweisung der Gleit- und Kugellager Lagerj>0cke

X. G e h ä u s e , K o n s t r u k t i o n s q u a d r a t u n d Zunge. Baumaterialien Schutzüberzüge Gehäusespirale Gasgeschwindigkeiten innerhalb des Gehäuses Gehäusebreiten Zungenabstand Konstruktionsquadrat

37 37

39 40 41 41 46 46 47 47

VII. W e l l e n u n d Achsen. Material und Bearbeitung Auflagerdrücke und Biegungsmomente Verdrehung der Wellen und zulässige Verdrehungswinkel Zusammengesetzte, sogenannte ideelle Festigkeit Stirn-, Hals- und Stützzapfen Zapfenreibung Reibungskoeffizient

IX. Die F l ü g e l r ä d e r u n d deren S c h a u f e l u n g . Allgemeine Beschreibung Durchmesser der Flügelräder Sc^aufelformen . . : Anzahl der Schaufeln Naben Trommelflügel Innere und äußere Schaufelbreiten Absolute und relative Eintrittsgeschwindigkeiten Absolute Austrittsgeschwindigkeiten Eintrittswinkel und dessen Supplementswinkel Schaufelkanäle und deren gleichwertiger Durchmesser

Seite

56 57 57 58 59

. .

60 60 61 61 62 63 64 65 66 66 66 69 69 69 70 71 71 71



IX

— Seite

Teilweise ummantelte Flügelräder Ausführung der Gehäuse

72 73

XI. A b s o l u t e Bintrittsgeschwindigkeiten c, u n d innere Schaufelwinkel. Pelzersche Eintrittsgeschwindigkeiten Beziehungen zwischen Eintrittsgeschwindigkeit und Gesamtdruck . Theoretische Formel für die Eintrittsgeschwindigkeit Richtiger innerer Schaufelwinkel Praktisch richtige Eintrittsgeschwindigkeiten Schrägschaufeln (Keithflügel)

74 75 75 76 77 79

XII. Ä u ß e r e S c h a u f e l w i n k e l . Relative Austrittsgeschwindigkeiten Absolute Austrittsgeschwindigkeiten Umfangsgeschwindigkeiten Absolute Austrittsgeschwindigkeiten für verschiedene Schaufelungen

80 80 80 80

XIII. D e r D i f f u s o r und seine W i r k u n g s w e i s e . Zweck des Diffusors Ausführung Wirkungsgrade Neigungswinkel

82 82 84 84

XIV. D i a g r a m m e . Zweck der verschiedenen Diagramme Anfertigen der Diagramme Diagramme für veränderliche Umdrehungszahlen bei gleichbleibender Äquivalenz Diagramme für gleichbleibende Umdrehungszahl bei veränderlicher Äquivalenz Diagramme nach dem Proportionalitätssystem XV. Die

Hintereinander- und Schleudergebläsen. Beschreibung der Schaltungen

die

Parallelschaltung

86 86 87

von

XVI. Die A n t r i e b s a r t e n . Flügelrad, direkt auf der Welle des Elektromotors Welle und Motor durch starre oder elastische Kupplung unter Verwendung eines oder mehrerer Lager verbunden Schleudergebläse mit ein- und beiderseitiger Ansaugung Doppelgebläse und deren Antrieb Drehstrommotortouren bei Vollbelastung Wahl der Motorstärke XVII. K r i t i s c h e U m l a u f z a h l e n . Alte Berechnung der Flügelradwellen Bedeutung der kritischen Umlaufzahlen Zentrifugalkraft und deren Einfluß Exzentrizität des Schwerpunktes (Massenverlagerung) Kritische Winkel- und Umlaufgeschwindigkeiten

85 85

88 90 91 91 92 92 92 93 93 94 95 95



X



Praktisches Verhältnis der Betriebstouren zur kritischen Umlaufzahl Vereinfachtes Verfahren zur Ermittelung des ideellen Festigkeitsmomentes Berechnungsbeispiel XVIII. Das Auswuchten der F l ü g e l r ä d e r und die h i e r f ü r geeignet e n V o r r i c h t u n g e n und Maschinen. Erschütterungen der Schleudergebläse während des Betriebes. . . Ursachen der Erschütterungen Versuche, die Unbalanzen auf maschinellem Wege zu beheben. . . Gesetze, nach denen Unbalanzen zu beseitigen sind Statische und dynamische Unbalanzen Auswuchten auf dem Balanzierbock Hierbei erreichte Genauigkeit Das werkstattmäBige Auswuchten von Flügelrädern mittels Auswuchtmaschinen X I X . B e r e c h n u n g eines E x h a u s t o r s kessel-Saugzug-Anlage

für

eine

große

Dampf-

Seite

97 99 99

103 103 103 104 105 106 106 108 113

Verzeichnis wichtiger Diagramme. Abb.

1. Verhältnisse zwischen Flügelrad- und Ausblasdurchmesser von Hochdruckventilatoren verschiedener Firmen 2. Konstruktionsverhältnisse Kargscher Schleudergebläseserien . . . 8. Kontraktionskoeffizienten und ae-Öffnungen 10. Wahl der Riemenbreiten und -dicken 21. Radial-, vorwärts- und rückwärtsgekrümmte Schaufeln mit Einund Ausströmungsdiagrammen 22. Bestimmung des inneren Schaufelkanales 22. Bestimmung des äußeren Schaufelkanales 23. Bestimmung der Schaufelkurve 27 a. Theoretische und praktische Eintrittsgeschwindigkeiten für Luft von 1,2 kg/cbm bis 800 mm WS 27 b. Praktische Eintrittsgeschwindigkeiten bis zu 100 mm WS . . . 29. Diffusor-Nutzungswerte 30. Werte bei gleicher Äquivalenz und veränderlicher Umdrehungszahl 31. Werte bei veränderlicher Äquivalenz und gleichbleibender Tourenzahl 32. Bestimmung der Nutzungswerte von Reihengebläsen nach dem Proportionalitätssystem

Seite

4 8 36 44 65 68 68 69 76 76 84 86 86 87

Verzeichnis der beigefügten Tabellen. I. Hauptabmessungen Kargscher Nieder-, Mittel- und Hochdruck-Schleudergebläsereihen II. Maximalspannung des Wasserdampfes in mm QS III. Verschiedene Oase IV. Oeschwindigkeitshöhen und theoretische Gesamtdrücke für y = 1,2 kg/m 3 V. Riementabelle VI. Polygone VII. Bestimmung der Eintrittswinkel und Relativgeschwindigkeiten w, . . VIII. Faktorenermittelung für den äußeren Schaufelwinkel IX. Nutzungswerte von Diffusoren

9 13 14 22 45 67 78 81 85

Literatur-Verzeichnis. B a c h , G., Die Maschinen-Elemente. Stuttgart. B i e l , R., Mitteilungen über Forschungsarbeiten. V. d. I., Heft 44. —, Die Wirkungsweise der Kreiselpumpen und Ventilatoren. V. d. I., Heft 42. B l a e ß , Viktor, Die Strömung in Röhren und die Berechnung weitverzweigter Leitungen und Kanäle. Oldenbourg, München und Berlin. H a u p t , Paul, Kugel- und Walzenlager in Theorie und Praxis. R. Oldenbourg, München und Berlin, 1920. H e y m a n n , Hans, Die Auswuchtung rotierender Massen. Nicht im Handel. »Hütte« 1919. Berlin. J a k o b und E r k , Der Druckabfall in glatten Rohren und die Durchflußziffer von Normaldüsen. V. d. I., Heft 267. K u c h a r s k i , W., Strömungen einer reibungsfreien Flüssigkeit bei Rotation fester Körper. R. Oldenbourg, München und Berlin, 1918. L e h r , Ernst, Die umlaufenden Massen als Schwingungserreger. V. d. I. L o r e n z , H., Neue Theorie und Berechnung der Kreiselräder. R. Oldenbourg, München und Berlin, 1911. »Regeln für Leistungsversuche von Ventilatoren und Kompressoren«. V. d. I. 1912.

Einleitung. Ventilatoren als drückende, Exhaustoren als saugende Zentrifugalgebläse, besser Schleudergebläse genannt, sind seit langem bekannt, finden für die verschiedenartigsten Zwecke, soweit solche innerhalb ihres Wirkungsbereiches fallen, Verwendung und rechnen mit zu den einfachsten Maschinen. Die Gesetze, nach denen die Schleudergebläse arbeiten und deren genaue Beachtung bei der Konstruktion und Ausführung natürlich unerläßlich ist, sind an sich keineswegs verwickelte, und deshalb sollte man annehmen, daß Schleudergebläse, gleichviel wo solche erstellt wurden und werden, weitgehende, wenn nicht gar völlige Übereinstimmung aufweisen. Das ist aber keineswegs der Fall; die Verschiedenartigkeit der einzelnen Fabrikate ist eine erhebliche. Es muss sogar festgestellt werden, daß die Konstruktionsregeln bei Typen derselben Fabrik keiner Gesetzmässigkeit unterliegen und zwar geht das teilweise soweit, daß man füglich zu der Überzeugung gelangen muß, in dergleichen Fällen könne von einer sinngemäßen Berechnung keine Rede sein. Der tatsächliche Mangel an wirklichen Ventilatorspezialisten, sodann die Einfachheit der Schleudergebläse, deren vermeintlich leichte Fabrikation und das weite Absatzgebiet wirken auf viele Kleinfabrikanten verlockend und deshalb darf man sich nicht darüber wundern, daß Hinz und Kuntz Schleudergebläsc erstellen, die allerdings sämtlich »fördern«, aber da, wo es sich um halbwege Erfüllung von Leistungsgarantien handelt, beinahe ausnahmslos versagen. Meistens wird ein Ventilator bewährter Herkunft bezogen, eine Liste mit den Hauptabmessungen verschiedener Größen ist vollends kostenlos zu erlangen und so kann denn die Fabrikation aufgenommen werden. Daß diese kleine Schilderung keine Übertreibung ist, läßt sich leicht an Hand verschiedener Werbedrucke, insbesondere Leistungstabellen nachweisen. Hier ein Fall aus vielen. Eine nicht unbedeutende Firma hatte den Bau von Ventilatoren aufgenommen und gibt u. A. für einen ihrer neuen Ventilatoren eine minutliche Maximalleistung von 1420 cbm bei einer Gesamtpressung von 100 mm W S und 58 P S Kraftbedarf an. Rechnet man dieses Gebläse nach den gebotenen Abmessungen und Angaben nach, dann K a r g , Schleudergeblase.

1

stellt sich ein wunderbares Resultat heraus. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Luft beträgt 27,4 m/sek gegenüber der höchstzulässigen 26,3 m und die Austrittsgeschwindigkeit gar 59,9 m/sek, was einer Geschwindigkeitshöhe von 236 mm WS entspricht! Die dynamische Pressung übersteigt sonach die angegebene Gesamtpressung um 136 mm WS; von statischer, also allein Arbeit verrichtender Pressung ist keine Rede, selbst dann nicht, wenn dem Gebläse ein in der Liste als passend empfohlener Diffusor angebaut wird. Daß hiernach auch die Kraftangabe nicht stimmen kann, ist selbstverständlich, denn nur die dynamische Pressung berücksichtigt, sind statt der genannten 58 PS deren 138 erforderlich. Der Verein deutscher Ingenieure wußte sehr wohl, was er tat, als er in seinen Vorschlägen über Leistungsversuche an Ventilatoren verlangte, die jeweils erreichbare Pressung (Über- oder Unterdruck) solle nur noch in s t a t i s c h e r P r e s s u n g angegeben werden, denn diese allein vermag Widerstände zu überwinden, d. h. Arbeit zu verrichten. Geschwindigkeitshöhe, die nur der Luftbewegung dient, ist solange wertlos, als sie nicht durch Vorbau eines Diffusors — der aber nicht in allen Fällen anwendbar ist — teilweise in statische Pressung umgewandelt werden kann. Dem Winke des Vereins deutscher Ingenieure wurde auch seitens einer Anzahl Schleudergebläse bauender Firmen entsprochen. Jedenfalls steht wohl fest, daß jeder, der sich einen Ventilator oder Exhaustor beschaffen will, mit mehr Vertrauen an eine Firma herantreten kann, die in ihren Katalogen und Werbedrucken die erreichbaren statischen Pressungen nennt, als an eine, welche dies unterläßt. Für den Bau feines Schleudergebläses kommen vornehmlich in Betracht: das F l ü g e l r a d und das G e h ä u s e . Für ersteres sind festzulegen, je nach der zu erzielenden Pressung und der Art des Fördergutes: äußerer und lichter Durchmesser für ein- oder beiderseitige Ansaugung, Form und Anzahl der Schaufeln, deren Breite am inneren und äußeren Radumfang, sowie die Schaufelwinkel für den Luft- oder Gasein- und Austritt. Für das Gehäuse sind zu bestimmen Durchmesser oder Querschnitt der Saug- und Ausblaseöffnungen, lichte Breite, Abstand der sogen. Zunge vom äußeren Flügeldurchmesser und das sogen. Konstruktionsquadrat für die Gehäusespirale. Ob das Gehäuse von Grauguß, Eisenblech oder sonst einem geeigneten Material angefertigt wird, ist zunächst nebensächlich. Mit der früher gültigen Annahme, daß für Hochdruck - Ventilatoren und Exhaustoren nur Gußeisengehäuse in Frage kommen, ist in Spezialistenkreisen längst gebrochen. Werden doch Blechgehäuseventilatoren für Pressungen bis 850 mm WS gebaut, eine Leistung, die man früher selbst für beste Gußgehäusegebläse nicht für erreichbar hielt. Das Blechgehäuse ist — richtige Spirale und gute Ausführung vorausgesetzt — innen glatter,



3



bietet weniger Wirbel erzeugende Widerstände, als ein Gußgebäuse und läßt sich, weil unabhängig von kostspieligen Modellen, leicht allen Erfordernissen anpassen, wie solche oft für Sonderfälle auftreten. Die Erzeugung hohen Über- oder Unterdruckes hängt nur wenig vom Gehäuse, sondern vom Flügelrade, besonders von dessen Schaufelung ab. Hierin wurde und wird allerdings viel gesündigt. Man untersuche nur die so wichtigen inneren Schaufelwinkel vorhandener Schleudergebläse und wird finden, daß nicht 2 v. H. richtig sind. Vorstehend wurde ausgeführt, welche Teile bei der Berechnung und Konstruktion eines Schleudergebläses von maßgebender Wichtigkeit sind und es ist gewiß ohne weitere Begründung einzusehen, daß streng gesetzmäßige Beziehungen — gleichviel ob wissenschaftlicher oder empirischer Art — zwischen diesen bestehen müssen, wenn gleiche oder doch naheliegende Nutzungswerte erreicht werden sollen. Von den neueren Schleudergebläsen zeichnen sich diejenigen Rateaus durch besonders hohe manometrische und mechanische Wirkungsgrade aus und demnach erscheint es Bicherlich angebracht, wenn man die bewährten Abmessungen dieser Gebläse bei Vergleichen heranzieht. Dabei zeigen sich nun mitunter die weitgehendsten Abweichungen, die sich ausnahmslos in geringen Effekten sinn- und kostenfällig auswirken. Die Sauge- und Einströmungsöffnungen der Schleudergebläse sind gleich oder ein Mehrfaches der Ausblaseöffnung. Daß dieses Verhältnis bei einer Gebläsetype von der kleinsten bis zur größten Nummer ein solches sein muß, daß es sich zeichnerisch durch eine Grade oder Kurve darstellen lassen muß, erscheint selbstverständlich; Ausnahmen sind lediglich für Sonderfälle zulässig. Da die Flügelraddurchmesser ihrerseits auch wieder in Beziehung zu den Saug- und Ausblasöffnungen stehen, gilt das vorstehend Gesagte auch hierfür. Wie dieses einfache Gesetz in der Praxis beachtet wird, dafür bietet das umstehende Diagramm einen sichtbaren und lehrreichen Beweis. Es handelt sich um das Verhältnis zwischen Flügelrad- und Ausblasdurchmesser von Hochdruckventilatoren, gültig für je eine geschlossene Typenreihe und Erzeugnisse von Firmen, die sich eines guten Rufes erfreuen. Von allen 5 Ventilatorenreihen weist keine einzige ein gesetzmäßiges Verhältnis auf; jede der Kennlinien verläuft mehrfach gebrochen. Daß diese und andere, größere Fehler sehr wohl zu vermeiden sind, wird das Handbuch lehren. Die häufig aufgestellte Behauptung, daß an sich ganz gleiche Schleudergebläse nicht mit demselben Wirkungsgrad arbeiten, ist in dieser Form unzutreffend. Wie an anderer Stelle nachgewiesen wird, haben Schleudergebläse gleicher Type, wennschon verschiedener Größe, übereinstimmende Charakteristik, sofern sie in ihren Details Symmetrie 1»



4



aufweisen. Trifft dies nicht zu, dann sind Abweichungen unvermeidlich. Stelle man sich zwei Ventilatoren vor, die in allen Punkten, bis auf den Ausblasequerschnitt übereinstimmen und unter genau gleichen Bedingungen arbeiten, so ist doch zu erkennen, daß die zu fördernde Luft den Ausblas geringeren Querschnittes mit größerer Geschwindigkeit verläßt, als die weitere Öffnung und die naturgemäße Folge ist, daß 600f

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