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German Pages [308] Year 2012
ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN – REGESTA IMPERII – UND DEUTSCHE KOMMISSION FÜR DIE BEARBEITUNG DER REGESTA IMPERII BEI DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR · MAINZ
XI
Regesten Kaiser Sigismunds (1410–1437) nach Archiven und Bibliotheken geordnet herausgegeben von Karel Hruza
Band 1 Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken Mährens und Tschechisch-Schlesiens nach Wilhelm Altmann neubearbeitet von Petr Elbel
BÖHLAU VERLAG WIEN · KÖLN · WEIMAR
Regesten Kaiser Sigismunds (1410–1437) Neubearbeitung Band 1
Österreichische Akademie der wissenschaften – Regesta Imperii – und
Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur · Mainz
XI
Regesten Kaiser Sigismunds (1410–1437) nach Archiven und Bibliotheken geordnet herausgegeben von Karel Hruza Band 1 Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken Mährens und Tschechisch-Schlesiens nach Wilhelm Altmann neubearbeitet von Petr Elbel
2012 Böhlau Verlag Wien · Köln · Weimar
Gedruckt mit Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-205-78762-4 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, der Wiedergabe im Internet und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2012 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H und Co. KG, Wien · Köln · Weimar http://www.boehlau-verlag.com Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefrei gebleichtem Papier Gesamtherstellung: Wissenschaftlicher Bücherdienst, 50668 Köln
Inhalt
Geleitwort .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Urkundenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Regesten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Quelleneditionen und Archivinventare .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Darstellungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Register .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Geleitwort
Im Jahr 1900 konnte Wilhelm Altmann die Publikation der „Regesta Imperii XI. Die Urkunden Kaiser Sigmunds (1410–1437)“ abschließen. Er präsentierte der Fachwelt 12362 durch ein Orts- und Personenregister erschlossene Regesten. Diese damals beachtliche wissenschaftliche Leistung genügt aber seit längerer Zeit nicht mehr den Ansprüchen moderner Geschichtsforschung. Als Harald Zimmermann (Tübingen) den Gremien der Regesta Imperii den Vorschlag unterbreitete, die zahlreichen Regesten Sigimunds, die in Ungarn innerhalb des Zsigmondkori oklevéltár erschienen sind, ins Deutsche zu übersetzen, wurde das zum Anlass genommen, beim österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ein Forschungsprojekt zu beantragen, in dem eine solche Übersetzung unter wissenschaftlichen Kriterien erfolgen sollte. Gleichzeitig sollte aber in dem Projekt mit der Neubearbeitung von Altmanns Regestenband überhaupt begonnen werden. Als erstes Ergebnis dieser Neubearbeitung kann der vorliegende Regestenband, der in zwei FWF-Projekten entstand, die in den Jahren 2004–2012 am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien angesiedelt waren, der Öffentlichkeit übergeben werden. Da zu den Sigismund-Regesten keine alte Materialsammlung existiert und zudem sehr viele Urkunden zur Bearbeitung anstehen, erscheint die Neubearbeitung in Bänden, die nach Archiven und Bibliotheken geordnet sind, als zweckmäßige Form der Publikation. Damit folgen die neuen Sigismund-Regesten den bewährten Heften der Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern und Kaiser Friedrichs III. innerhalb der Regesta Imperii. Es bleibt der Wunsch, dass dem vorliegenden ersten Band der Sigismund-Regesten noch weitere folgen mögen. Karel Hruza (Leiter der Arbeitsgruppe Regesta Imperii)
Wien, im Februrar 2012
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Abkürzungsverzeichnis AČ AKČ AM AMB Anm. ANM AO AÖG APH APK Bd. Bf. CDB CDM ČMM ČSPS Dat. Dep. DO dt. Ed. fol. GStA-PK Hds. HHStA Inv. Nr. JM K. Kart. Kg. kgl. KNM Kop. kroat.
Archiv český Archiv Koruny české Archiv města [Stadtarchiv] Archiv města Brna [Stadtarchiv Brünn] Anmerkung Archiv Národního muzea [Archiv des Nationalmuseums] Ausstellungsort der Urkunden Kaiser Sigismunds Archiv für österreichische Geschichte Archiv Pražského Hradu [Archiv der Prager Burg] Archiv pražské metropolitní kapituly [Archiv des Prager Metropolitankapitels] Band Bischof Codex diplomaticus et epistolaris Regni Bohemiae Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Časopis Matice moravské Časopis Společnosti přátel starožitností Datum Deperditum Datierungsort (= Ausstellungsort der nicht von Kaiser Sigismund ausgestellten Urkunden) deutsch Edition folio Geheimes Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz Handschrift Haus-, Hof- und Staatsarchiv Inventar Nummer Jižní Morava Kaiser Karton König königlich Knihovna Národního muzea [Bibliothek des Nationalmuseums] Kopie kroatisch 9
KV Kanzleivermerk lat. lateinisch LCS Libri citationum et sententiarum seu Knihy půhonné a nálezové MA Mittelalter MIÖG Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung MOL Magyar országos léveltár MVB Monumenta Vaticana res gestas Bohemicas illustrantia MZA Moravský zemský archiv [Mährisches Landesarchiv] MZK Moravská zemská knihovna [Mährische Landesbibliothek] n. nördlich nö. nordöstlich nw. nordwestlich NA Národní archiv [Nationalarchiv] NK ČR Národní knihovna České republiky [Nationalbibliothek der Tschechischen Republik] Nr. Nummer ö. östlich Orig. Original pag. pagina Pap. Papier Perg. Pergament pl. polnisch Posse X/Y Posse, Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige von 751–1806, II. Band, Tafel X, Nr. Y QuGStW Quellen zur Geschichte der Stadt Wien r recto RBM Regesta diplomatica nec non epistolaria Bohemiae et Moraviae RBMV Regesta Bohemiae et Moraviae aetatis Venceslai IV. Reg. Regest RI Regesta Imperii RR Reichsregisterbuch RTA Deutsche Reichstagsakten RV Registraturvermerk S. Sigismund, Seite s. siehe SAP Sborník archivních prací serb. serbisch Sign. Signatur slwk. slowakisch SOA Státní oblastní archiv [Staatliches Gebietsarchiv] 10
SOkA Státní okresní archiv [Staatsbezirksarchiv] Sp. Spalte sö südöstlich sü. südlich sw. südwestlich tsch. tschechisch ukr. ukrainisch ung. ungarisch Urk. Urkunde v verso vgl. vergleich VVM Vlastivědný věstník moravský w. westlich ZAO Zemský archiv Opava [Landesarchiv Troppau] ZAO-O Zemský archiv Opava, pobočka Olomouc [Landesarchiv Troppau, Zweigstelle Olmütz] ZDB I Die Landtafeln des Markgrafthums Mähren. I. Text der Brünner Cuda ZDO I Die Landtafeln des Markgrafthums Mähren. II. Text der Olmützer Cuda ZDO II Moravské zemské desky. II. Kraj Olomoucký ZsO Zsigmondkori oklevéltár ZVGMS Zeitschrift des Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens
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Einleitung
Die vorliegende Regestenpublikation bildet den ersten Band der Neubearbeitung der Regesten Kaiser Sigismunds im Rahmen der Regesta Imperii und zugleich den ersten Band des böhmischen Teils dieses Vorhabens. Insgesamt finden sich darin 186 Regesten von Urkunden und Briefen Kaiser Sigismunds aus den Archiven Mährens und des tschechischen Schlesiens. Dazu kommt noch ein Regest zu einem durch Schiedsleute zwischen Sigismund und den Brüdern von Moravany abgeschlossenen Vertrag (Nr. 163a). Für die kommenden Jahre sind weitere Bände aus Archiven und Bibliotheken der Tschechischen Republik sowie aus dem Polnischen Schlesien und der Ober- und Niederlausitz geplant, welche die Bearbeitung der Länder der Böhmischen Krone abschließen werden.
1. Aufnahmekriterien Nachdem Mähren und Tschechisch-Schlesien heute keine administrativen Einheiten innerhalb der Tschechischen Republik mehr bilden, folgt der erste Band der aktuellen Kreiseinteilung Tschechiens, was auch der Organisation des stark zentralisierten tschechischen Archivwesens entspricht. Nach diesem Prinzip wurden für den vorliegenden Band alle Archive bearbeitet, die sich auf dem Gebiet der heutigen Kreise Südmähren (Brünn), Zlín, Hochland (Iglau), Olmütz sowie des Mährisch-Schlesischen Kreises (Ostrau) befinden. Dabei handelt es sich vornehmlich um das traditionell benannte Mährische Landesarchiv, welches das historische Landesarchiv Mährens enthält und für die Kreise Südmähren, Zlín und Hochland zuständig ist. Diesem Archiv sind alle früher selbstständigen Staatsbezirksarchive in den angeführten Kreisen organisatorisch als Zweigstellen untergeordnet. Sigismundiana konnten jedoch nur in folgenden Bezirksarchiven gefunden werden: im Staatsbezirksarchiv Znaim (Znojmo), Göding (Hodonín), Wischau (Vyškov) mit Sitz in Austerlitz (Slavkov u Brna), Ungarisch Hradisch (Uherské Hradiště), Zlín, Trebitsch (Třebíč) und Iglau (Jihlava).1 Das zweite in diesem Band bearbeitete Archiv ist das Lan-
1 Da die Staatsbezirksarchive der beiden böhmischen Bezirke des Kreises Hochland, i.e. Staatsbezirksarchiv Pilgram (Pelhřimov) und Deutsch Brod (Havlíčkův Brod), über keine Sigismundiana verfügen und da die Staatsbezirksarchive von Neuhaus (Jindřichův Hradec) und Zwittau (Svitavy) mit Sitz in Leitomischl (Litomyšl) in den dort aufbewahrten westmährischen Stadtarchiven von Zlabings (Slavonice), Datschitz (Dačice), Zwittau und Mährisch Trübau (Moravská Třebová) ebenfalls keine Urkunden Sigismunds enthalten, entspricht das im vorliegenden Band versammelte Urkundenmaterial dem Bestand im historischen Gebiet von Mähren und Tschechisch-Schlesien.
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desarchiv Troppau, welches in Troppau das historische Landesarchiv des ehemaligen österreichischen Schlesiens bewahrt, in der Zweigstelle Olmütz vor allem die kirchlichen Archive des Erzbistums und des Metropolitankapitels zu Olmütz verwaltet und für den heutigen Mährisch-Schlesischen Kreis sowie den Olmützer Kreis zuständig ist. Von den untergeordneten Staatsbezirksarchiven besitzen lediglich die Staatsbezirksarchive Olmütz, Prerau (Přerov) und Freudenthal (Bruntál) mit Sitz in Jägerndorf (Krnov) Sigismundiana. Neben dem staatlichen Archivnetz gibt es in Mähren nur noch zwei unabhängige Stadtarchive in Brünn und in Ostrau, wovon nur das erste über etwa ein Duzend Urkunden Sigismunds verfügt. Daneben wurden auch die historischen Bibliotheksbestände Mährens und Tschechisch-Schlesiens soweit wie möglich erforscht. Allerdings wurden nur in der Mährischen Landesbibliothek in Brünn einige Abschriften von Urkunden Sigismunds gefunden. Einen Sonderfall stellt ein illuminierter Wappenbrief Sigismunds in der Sammlung der angewandten Kunst der Mährischen Galerie in Brünn dar. Nicht alle in den genannten Archiven aufgefundenen Urkunden Sigismunds wurden allerdings in den vorliegenden Band aufgenommen. Da der Bearbeiter parallel Forschungen in böhmischen Archiven durchgeführt hat, wurden jene Urkunden weggelassen, von denen in böhmischen Archiven bessere Überlieferungen vorhanden sind. Diese Urkunden sollen in den folgenden Jahren in den geplanten Bänden zu Böhmen bearbeitet werden, wobei die mährische Kopialüberlieferung dort verzeichnet wird. Anders wurde allerdings bei jenen Urkunden verfahren, bei denen dem Bearbeiter eine bessere Überlieferung in Archiven außerhalb Tschechiens, besonders in Österreich und Ungarn bekannt ist. Es handelt sich vor allem um die im Mährischen Landesarchiv aufbewahrte Fotosammlung der Moravica und Silesiaca aus dem Hausarchiv der regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein in Wien,2 um Fotografien einiger Urkunden aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien bzw. aus dem Ungarischen Staatsarchiv in Budapest3 und schließlich um einige frühneuzeitliche oder moderne Abschriften von in Österreich, Italien, Ungarn oder in der Slowakei aufbewahrten Originalurkunden.4 In 2 Diese Fotosammlung bildet im Mährischen Landesarchiv einen eigenen Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni (Fotosammlung von Urkunden aus dem liechtensteinischen Archiv in Wien). Zu diesem gibt es auch eine gedruckte Regestenpublikation von Zemek und Turek, die allerdings nur relativ kurze tschechische Regesten enthält (vgl. Zemek – Turek, Regesta listin). Es muss hier betont werden, dass gerade die Urkunden Sigismunds im liechtensteinischen Archiv dem Bearbeiter der RI XI, Wilhelm Altmann, größtenteils unbekannt waren. Altmann kannte nur diejenigen liechtensteinischen Urkunden, die in den Reichsregisterbüchern oder in verschiedenen böhmischen Registern vorkommen bzw. die seinerzeit bereits gedruckt vorlagen. 3 Diese Fotografien befinden sich im Mährischen Landesarchiv im sehr umfangreichen Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů (Foto-, Ansichtskarten- und Filmsammlung). 4 Diese Abschriften sind vor allem im Mährischen Landesarchiv in den Beständen G 1 – Bočkova sbírka (Bočeksche Sammlung), G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu (Handschriftensammlung des Lan-
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diesen Fällen wurden die Regesten auf Basis der Fotografien bzw. der Kopialüberlieferung in Mähren verfasst, weil derzeit völlig offen ist, ob ein Regestenband mit Urkunden Sigismunds aus Archiven und Bibliotheken Österreichs in Angriff genommen wird und die Erarbeitung deutschsprachiger Regesten zu den Urkunden aus ungarischen Archiven in den nächsten Jahren nur bis zum Jahr 1419 vorgesehen ist.
2. Überlieferungsformen und diplomatische Beschreibung des bearbeiteten Urkundenbestandes Die Überlieferung der bearbeiteten Urkunden gestaltet sich sehr vielfältig. Im Original überlieferte Urkunden bilden mit 86 Stücken 46 % des Gesamtbestands. Eine Sondergruppe stellen 19 Schwarzweiß-Fotografien von außerhalb Tschechiens aufbewahrten Originalurkunden (10 %) dar. Die Kopialüberlieferung ist hingegen weniger umfangreich. Sie kann in zwei Gruppen aufgeteilt werden: zehn gleichzeitige, zeitnahe bzw. noch spätmittelalterliche Kopien (bis ca. 1500) umfassen 5,5 %, 15 neuzeitliche Kopien etwa 8 % des Gesamtbestands. Fünf alte Regesten und Repertorialeinträge bilden 3 %, zwei Fotografien von zeitgenössischen Kopien 1 % des Gesamtbestands. Einen sehr großen Anteil nehmen dagegen Deperdita ein. Im vorliegenden Band gibt es Regesten zu insgesamt 49 Deperdita, die somit 26,5 % des Bestandes darstellen. Tabelle 1: Überlieferungsformen der im vorliegenden Band bearbeiteten 186 Urkunden Sigismunds (Nr. 163a wird hier beiseitegelassen) Orig.-Urkk.
Gleichz., zeitnahe u. ma. Kopien
86 (46 %)
10 (5,5 %)
Neuzeitliche Fotografien v. Kopien Orig.-Urkk. 15 (8 %)
19 (10%)
Fotografien v. gleichz. Kopien
Alte Regesten
Deperdita
2 (1 %)
5 (3 %)
49 (26,5 %)
Die Deperdita wurden anhand unterschiedlicher Quellengattungen rekonstruiert. Acht Deperdita wurden aus Erwähnungen nicht mehr erhaltener Urkunden oder Briefe in anderen Urkunden und Briefen Sigismunds erschlossen (16 % aller Deperdita). 18 Deperdita wurden aufgrund von Erwähnungen in Urkunden anderer Aussteller rekonstruiert (37 %). Eine größere Gruppe bilden noch jene zwölf Deperdita, die aufgrund von Einträgen in den Büchern des mährischen Landesgerichts – Landtafeln und Ladungsbücher – rekonstruiert werden konnten (25 %). Insgesamt zehn Deperdita konnten aus Einträdesarchivs) sowie in anderen Beständen aufbewahrt, die ebenfalls der Sammeltätigkeit des Mährischen Landesarchivs entspringen.
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gen in Stadtbüchern erschlossen werden (20 %), acht davon stammen aus den Znaimer Ratsrechnungen. Das verbleibende Deperditum ergibt sich aus einer Erwähnung in den Annalen des Stiftes Hradisch (Hradiště, heute Hradisko) bei Olmütz. In den Stadtbüchern ist oft nur ein königlicher Befehl erwähnt, ohne dass sich daraus eindeutig ableiten lässt, ob dieser schriftlich oder nur mündlich ergangen ist. Aufgrund solcher Erwähnungen wurden aber ebenfalls Deperdita rekonstruiert, da davon ausgegangen wird, dass die Kommunikation zwischen Sigismund und seinen Städten stark verschriftlicht wurde und dass einem mündlichen Befehl in der Regel auch ein Mandat folgte, was sich an zahlreichen Parallelbeispielen für andere Urkunden Sigismunds belegen lässt. Auch wenn im konkreten Fall der königliche Befehl nur mündlich kommuniziert worden wäre, belegt das Regest eine Herrscherhandlung. Wenn Zweifel an der Schriftlichkeit des königlichen Befehls bestehen, wird dies im Kommentar erwähnt (Nr. 13, 19, 43, 152). Tabelle 2: Aufteilung von Deperdita. Aus Urkk. Sigismunds
Aus Urkk. anderer Aussteller
Aus Büchern des Mährischen Landesgerichts
Aus Stadtbüchern
Aus den Annalen des Stiftes Hradisch bei Olmütz
8 (16 %)
18 (37 %)
12 (25 %)
10 (20 %)
1 (2 %)
Eine detaillierte diplomatische Auswertung des bearbeiteten Materials kann hier nicht durchgeführt werden, da das Urkundenwesen Sigismunds bisher nur unbefriedigend erforscht wurde.5 Im Material dieses Bandes befinden sich sowohl Ausfertigungen der Reichskanzlei als auch der ungarischen Kanzleien, sowohl Urkunden für mährische und schlesische Empfänger als auch Urkunden, die nach Böhmen, Deutschland und Ungarn gingen. Das bedeutet, dass unterschiedliche Urkundentypen mit unterschiedlichen äußeren und inneren Merkmalen begegnen. Auf den folgenden Seiten werden also lediglich einige diplomatische Aspekte des Bestandes vorgestellt. Dazu konnten allerdings nur die erhaltenen 86 Originalurkunden bzw. die 19 Fotografien von Originalurkunden herangezogen werden. Die mittelalterlichen und besonders die neuzeitlichen Kopien sind für eine diplomatische Analyse nicht geeignet, da dort bspw. die Kanzleivermerke entweder überhaupt nicht oder fehlerhaft überliefert sind, der Urkundentext gelegentlich ins Tschechische übersetzt ist usw. 5 Zu den Kanzleien Sigismunds vgl. Forstreiter, Reichskanzlei; Erkens, Kanzlei; für Ungarn jetzt Kondor, Urkundenausstellung, die die relevante ungarische Forschung zusammenfasst und zahlreiche Fehler Forstreiters korrigiert. Die Erörterungen Forstreiters über die ungarischen Kanzleien Sigismunds (Forstreiter spricht nur von einer ungarischen Kanzlei Sigismunds, die er als Nebenkanzlei der Reichskanzlei bezeichnet!) erwiesen sich insgesamt als unbrauchbar – vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 213–230.
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Wenden wir uns zuerst dem Beschreibstoff der 86 Originale zu. Die Pergamenturkunden überwiegen eindeutig, das Verhältnis von Pergament- und Papierstücken liegt bei 74:12. Bei acht der Stücke auf Papier handelt es sich um mit einem Verschlusssiegel besiegelte litterae clausae, die restlichen vier sind litterae patentes mit einem entweder recto unter dem Text oder verso aufgedrückten Siegel. Bei der Besiegelung begegnen uns verschiedene Siegeltypen Sigismunds.6 Bei 13 Urkunden ist das Siegel verloren und wird auch in der Corroboratio nicht angekündigt oder eindeutig bezeichnet.7 Unter den ganz oder teilweise erhaltenen bzw. in der Corroboratio eindeutig bezeichneten Siegeln dominieren die unterschiedlichen Sekretsiegel Sigismunds (insgesamt 43), den Rest bilden die Majestätssiegel (insgesamt 29) und ein nicht identifiziertes Siegel (Nr. 62). Von den Sekretsiegeln ist eines nur durch einen zeitgenössischen Archivvermerk bezeugt (sub sigillo minori, Nr. 80). Bei neun Urkunden war der Größe nach eindeutig ursprünglich ein Sekretsiegel aufgedrückt, aus den Spuren kann man allerdings nicht mehr erkennen, ob es sich um ein Reichssekretsiegel oder um ein ungarisches Sekretsiegel (in der ungarischen Forschung: Geheimsiegel) gehandelt hat. Auf 23 Urkunden ist ganz oder teilweise ein Reichssekretsiegel Sigismunds aus den Jahren 1411–1433, auf neun Urkunden ein Sekretsiegel (Geheimsiegel) Sigismunds für das Königreich Ungarn aus demselben Zeitraum, und auf einer Urkunde das Reichssekretsiegel aus den Jahren 1433–1437 überliefert. Das Sekretsiegel (Geheimsiegel), das Sigismund nach seiner Kaiserkrönung für Ungarn verwendete, ist im bearbeiteten Bestand nicht vertreten. Majestätssiegel sind auf vier Urkunden nur durch die Corroboratio nachgewiesen. Auf 16 Urkunden ist ein römisches Majestätssiegel aus den Jahren 1411–1433 und auf neun Urkunden ein kaiserliches Majestätssiegel aus den Jahren 1433–1437 ganz oder teilweise überliefert. Die verschiedenen Majestätssiegel Sigismunds für das Königreich Ungarn (in der ungarischen Forschung: Großsiegel) sind im bearbeiteten Bestand nicht 6 Zu den Siegeln Sigismunds siehe Posse, S. 7–10 u. Tafel 12–18; Kéry, Ikonographie, S. 125–140; Takács u.a., Sigismundus, S. 180–190, Katalogartikel 3.1–3.23. 7 In diesem Zusammenhang kann aufgrund des bearbeiteten Bestandes eine Hypothese formuliert werden, die allerdings an einer erheblich größeren Stichprobe verifiziert werden müsste: Es lässt sich beobachten, dass bei Urkunden, die ein Majestätssiegel tragen, dieses in der Corroboratio grundsätzlich als nostre (regie / imperialis) maiestatis sigillum oder unser (kunigliches / keyserliches) majestat insigel oder náš ciesařský majestát bezeichnet wird. Ist aber die Urkunde mit einem Sekretsiegel besiegelt, steht in der Corroboratio nur sigillum nostrum regalium oder unser kunigliches (anhangendes) insigel. Von dieser Regel gibt es im bearbeiteten Bestand nur eine einzige Abweichung, und zwar bei der Privilegienbestätigung für die Stadt Olmütz vom 23. April 1421 (Nr. 55), bei der aber die Seidenschnur beschädigt ist und teilweise durch eine rote Schleife ersetzt wurde, sodass nicht ganz eindeutig ist, ob die Urkunde ursprünglich mit dem Majestätssiegel oder vielleicht doch mit einem Sekretsiegel besiegelt war. Falls diese Hypothese – trotz des genannten Ausnahmefalls – durch weitere Forschungen bestätigt würde, ließe sich vermuten, dass bei Urkunden mit heute verlorenem Siegel und der Corroboratio sigillum nostrum regalium (imperiale) bzw. unser kunigliches (keyserliches) insigel die Besiegelung mit einem Sekretsiegel vorausgesetzt werden kann.
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vertreten, ebensowenig wie die römische Königsgoldbulle sowie die Kaisergoldbulle Sigismunds. Auf einigen Urkunden befinden sich neben dem Siegel Sigismunds noch weitere Siegel. Es handelt sich dabei um eine Urkunde, die Sigismund gemeinsam mit Herzog Albrecht V. von Österreich ausstellte (Nr. 116), um den Landfrieden zwischen Sigismund und dem mährischen Adel, der auch von Bischof Johann von Olmütz, Herzog Přemek von Troppau und 54 mährische Landherren besiegelt wurde (Nr. 79), und schließlich noch um eine Urkunde Sigismunds, die sechs böhmische Adelige mitbesiegelten (Nr. 175). Neben den Siegeln an Originalurkunden sind im bearbeiteten Bestand noch zwei weitere Siegel Sigismunds überliefert. Der frühneuzeitlichen Kopie des Wappenbriefs Sigismunds für den Markt Mohelno vom 25. Juli 1417 wurde ein echtes römisches Majestätssiegel Sigismunds aus den Jahren 1411–1437 sekundär angehängt, welches wahrscheinlich von der verlorenen Ausfertigung stammt (Nr. 5). Außerdem befindet sich im Archiv der Stadt Ungarisch Ostra (heute im Staatsbezirksarchiv Ungarisch Hradisch) ein echtes Kaisermajestätssiegel Sigismunds, das wahrscheinlich von der verlorenen Ausfertigung der Privilegienbestätigung vom 10. August 1435 stammt. Die Urkunde selbst ist im gleichen Archiv in einer frühneuzeitlichen Konfirmation überliefert (Nr. 156). Tabelle 3: Die Besiegelung der 86 Originalurkunden: Siegel verloren und in der Corroboratio nicht angekündigt oder eindeutig bezeichnet
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In der Urk. angekündigtes, nicht mehr erhaltenes Sekretsiegel
1
Nicht näher identifizierbare Fragmente oder Spuren eines Sekretsiegels
9
Sekretsiegel für das röm.-dt. Reich 1411–1433 (siehe Posse 13/4)
23
Sekretsiegel für das röm.-dt. Reich 1433–1437 (siehe Posse 18/1)
1
Sekretsiegel (Geheimsiegel) für das ung. Königreich 1411–1433 (siehe Posse 14/3)
9
In der Urk. angekündigtes, nicht mehr erhaltenes Majestätssiegel
4
Majestätssiegel für das röm.-dt. Reich 1411–1433 (siehe Posse 13/3)
16
Majestätssiegel für das röm.-dt. Reich 1433–1437 (siehe Posse 17/1-2)
9
Unbekannter Siegeltyp
1
Die Benutzung der Reichs- bzw. der ungarischen Siegeltypen zeigt in der Regel, in welcher der Kanzleien Sigismunds die jeweilige Urkunde ausgestellt wurde. Die verschiedenen Reichssiegel deuten auf die Reichskanzlei. Das ungarische Sekretsiegel (Geheimsiegel) zeigt dagegen eine Ausfertigung durch die ungarische Geheimkanzlei an, die den König (im Unterschied zur ungarischen Großkanzlei und – wie unten noch gezeigt wird – ab und zu auch zur Reichskanzlei) ständig auf seinen Reisen und Kriegszügen begleitete.8 8 Zur Groß- und Geheimkanzlei siehe Kondor, Urkundenausstellung, S. 204–208.
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Von dieser Regel lassen sich allerdings im bearbeiteten Bestand einige Abweichungen verzeichnen: Nr. 98 wurde zwar mit dem ungarischen Sekretsiegel besiegelt, trägt aber gleichzeitig einen Kanzleivermerk, der der Praxis der Reichskanzlei entspricht (de mandato domini regis auf der Plica rechts). In der Corroboratio befindet sich die Erklärung dafür, dass die Urkunde nicht mit dem Reichssiegel, sondern mit dem ungarischen Siegel besiegelt wurde (versigelt mit unserm kuniglichen ungerischen anhangendem insigel, des wir yetz umb abwesung unsers römischen kuniglichen insigels hieran gebruchen). Nr. 180 wurde mit dem kaiserlichen Reichssekretsiegel Sigismunds besiegelt, während der Kanzleivermerk der ungarischen Kanzleipraxis entspricht und dazu den Namen eines ungarischen Würdenträgers enthält (rellacio Emerici de Marczalii magistri curie). Die Verwendung des Reichssiegels wird hier in der Corroboratio nicht erläutert. Die Kanzleivermerke können zweifellos als guter Indikator für die Kanzleiprovenienz einer Urkunde gelten und ermöglichen diese auch dort festzustellen, wo das Siegel nicht mehr überliefert ist. Es gibt allerdings im bearbeiteten Bestand eine Urkunde, bei der alle Kanzleivermerke fehlen, da der entsprechende Teil der Urkunde abgeschnitten oder abgerissen wurde (Nr. 25). Und es gibt auch einige Urkunden, die überhaupt keinen Kanzleivermerk tragen (Nr. 116 und 165). Die Kanzleivermerke der Reichskanzlei Sigismunds analysierte schon Erich Forstreiter, der aber dabei kaum mit Originalurkunden arbeitete und in seine Darstellung irrtümlich auch einige Vermerke der ungarischen Kanzleien aufgenommen hat.9 Wenn wir diese eindeutig „ungarischen“ Kanzleivermerke beiseite lassen, scheinen die Vermerke der Reichskanzlei Sigismunds den Vermerken der Kanzlei Wenzels grundsätzlich entsprochen zu haben, die Ivan Hlaváček gründlich ausgewertet hat.10 Die Relationskonzeptvermerke (so Hlaváček; mit Worten Wilhelm Altmanns bzw. Erich Forstreiters Kanzleiunterfertigungen)11 befinden sich regelmäßig auf dem rechten Teil der Plica bzw. am rechten unteren Blattrand unter dem Text bei fehlender Plica. Am häufigsten beginnen diese Vermerke mit den Worten Ad mandatum domini regis bzw. seltener De mandato domini regis. In Einzelfällen beschränkt sich der ganze Vermerk auf diese Formulierung, in der Regel folgt aber noch ein zweiter Teil, in dem der zuständige Kanzlist genannt wird (N.N. mit Titel). Dazwischen erscheint unregelmäßig noch der Name eines oder mehrerer Relatoren, und zwar in der Form domino oder dominis
9 Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs: Die Kanzleiunterfertigungen in der Deutschen Reichskanzlei Kaiser Sigismunds (mit eigener Paginierung 1–22). Die ungarischen commissio- und relatio-Vermerke werden auf S. 7 als seltene Vermerke der Reichskanzlei betrachtet. 10 Hlaváček, Urkundenwesen, S. 239–261. 11 Die Entwicklung der Typologie bis zu den 1920er Jahren fasste Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs, S. 1–4, zusammen; die neuere Literatur bis zu den 1970er Jahren siehe bei Hlaváček, Urkundenwesen, S. 240–241.
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N.N. referente bzw. referentibus. Nur einmal ist im bearbeiteten Bestand auch die seltene Form Ad mandatum domini regis in consilio N.N. vertreten (Nr. 3).12 Alle bis jetzt genannten Vermerke erwähnen den Beurkundungsbefehl des Herrschers. Daneben gibt es allerdings noch solche, die lediglich einen oder mehrere Relatoren anführen. Solche Vermerke beginnen mit den Worten Per dominum N.N. bzw. Ad relacionem N.N.; danach folgt in der Regel auch der Name des zuständigen Kanzlisten (N.N. mit Titel). Von diesem Schema gibt es im bearbeiteten Bestand zwei unübliche Abweichungen. In einem Fall lautet der Relationsteil des Kanzleivermerkes N.N. relacionem faciente anstatt des üblichen N.N. referente (siehe dazu Nr. 126, Anm. 1),13 im anderen Fall steht die merkwürdige Formulierung Ad mandatum domini regis N.N. referente in absencia protonotariorum (Nr. 96). Die Registraturvermerke der Reichskanzlei enthalten immer das Wort Registrata, meist in der gekürzten Form R., Ra oder Rta, worauf unregelmäßig der Name des Registrators folgt. Nicht auf allen in der Reichskanzlei ausgefertigten Urkunden befindet sich ein Registraturvermerk, da bei Weitem nicht alle Urkunden registriert wurden. Neben Mandaten und Briefen, die wahrscheinlich nur ganz selten registriert wurden, gilt das auch für zahlreiche Diplome (Nr. 42, 102, 105, 116, 140, 165, 166, 175 und 178). Wenn eine Urkunde einen Registraturvermerk der Reichskanzlei besitzt und in den kontinuierlich erhaltenen Reichsregisterbüchern Sigismunds nicht vorkommt, ist dies meist dadurch zu erklären, dass sie in die parallel geführten böhmischen Registerbücher aufgenommen wurde, von denen nur ein Band aus den Jahren 1436/37 und einige Handschriften mit spätmittelalterlichen Regesten ausgewählter Registereinträge erhalten sind. Es gibt allerdings auch Urkunden, die keineswegs zum böhmischen Herrschaftsbereich gehören, in der Reichskanzlei ausgestellt wurden, einen Registraturvermerk tragen und trotzdem in den erhaltenen Reichsregisterbüchern nicht vorkommen (hier Nr. 4). Solche Urkunden führten die 12 Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs, S. 5–6, kam zu dem Schluss, „daß sich in den Unterfertigungen ein direkter Hinweis auf den Rat (als Behörde) nicht findet“ (S. 6), da er nur zwei solche Urkunden kannte: eine angebliche Fälschung Kaspar Schlicks (RI XI, Nr. 12148) und eine nur in einem alten Druck erhaltene Urkunde, bei der nicht klar ist, ob der Vermerk auch im Original gleichlautete (RI XI, Nr. 10898). Diese Argumentation geht prinzipiell in die Irre, da die Kanzleifälschungen Schlicks eben keine Abweichungen von der Kanzleipraxis enthalten, die evt. Verdacht hätten erwecken können. Die in diesem Band regestierte Urkunde (Nr. 3) bestätigt, dass Relationskonzeptvermerke mit Nennung des Rates in der Reichskanzlei Sigismunds zwar selten, aber doch vorgekommen sind. Unter Wenzel war die Lage ähnlich, siehe Hlaváček, Urkundenwesen, S. 254–255. 13 In diesem Band wurde die Urkunde nach einer zeitnahen tschechischen Übersetzung regestiert, allerdings unter Bezugnahme auf das Regest Wilhelm Altmanns, das auf der Basis der heute verlorenen Originalurkunde verfasst wurde. Die Formulierung relacionem faciente wurde von dem Regest Altmanns übernommen, wobei feststeht, dass Altmann sich nicht geirrt hat, da die alttschechische Übersetzung dieser Formulierung když jest počet činil lautet. Dass es sich nicht um eine Fälschung handelt, wird dadurch bestätigt, dass die Urkunde in einem der nicht mehr erhaltenen böhmischen Registerbücher Sigismunds registriert wurde – siehe Sedláček, Zbytky register, S. 128, Nr. 865.
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Forscher zu Überlegungen über die Existenz nicht mehr erhaltener Sonderregisterbücher Sigismunds, die allerdings bis heute nicht nachgewiesen werden konnten.14 Meiner Meinung nach ist vielmehr zu bedenken, dass diese Urkunden möglicherweise in den nicht mehr erhaltenen ungarischen Registerbüchern eingetragen waren (zu diesen siehe unten). Die Kanzleivermerke der ungarischen Kanzleien Sigismunds stellte jüngst Márta Kondor übersichtlich dar.15 Die wichtigsten zwei Arten von Vermerken, die so genannten commissio-Vermerke und die relatio-Vermerke, entsprechen ungefähr dem Relationskonzeptvermerk der Reichskanzlei. Die ersteren lauten Commissio propria domini regis und bedeuten, dass der Beurkundungsbefehl direkt vom König ausging. Die relatio-Vermerke mit dem Wortlaut Relacio N.N. informieren, wer der Kanzlei den Beurkundungsbefehl vermittelt hat. Auf jeder Urkunde befinden sich entweder zwei commissio- oder zwei relatio-Vermerke oder aber eine Kombination beider. Die Verdoppelung der commissio- bzw. der relatio-Vermerke auf der Urkunde ist eine Besonderheit des ungarischen Urkundenwesens. Die commissio- bzw. relatio-Vermerke befinden sich stets am rechten oberen Blattrand der Urkunde und unter der Plica in der Mitte bzw. am unteren Blattrand in der Mitte bei fehlender Plica. Wenn das Siegel recto aufgedrückt wurde, ist der Vermerk am unteren Blattrand ganz oder größtenteils durch das Siegel bedeckt. 14 Für die ältere Forschung zu den Registerbüchern Sigismunds siehe vor allem Seeliger, Registerführung, S. 274–276, der das Fehlen zahlreicher Urkunden in den erhaltenen Reichsregisterbüchern durch folgende drei Gründe zu erklären versuchte: Zum einen vermutet er, dass unter Sigismund und Albrecht nicht mehr erhaltene thematische Sonderregisterbücher geführt wurden, welche aus der Zeit Ruprechts teilweise erhalten sind. Zweitens setzt er zu Recht voraus, dass „die minder feierlichen Patente … gewöhnlich kein Gegenstand des Registrierens waren“ (S. 275), drittens nimmt er an, dass „aus Nachlässigkeit und Versehen der Beamten manche registerfähige Urkunde uneingetragen blieb“ (ebd.). Forstreiter, Reichskanzlei, S. 188–203, untersuchte vor allem, wie die erhaltenen Registerbücher geführt wurden, wie viele Schreiber sich daran beteiligten, inwieweit die Registratoren selbst Registereinträge schrieben usw. Der Frage der Vollständigkeit der erhaltenen Reichsregisterbücher bzw. der Deperdita widmete sich Forstreiter nicht. In der modernen Forschung wurde zu den Registerbüchern Sigismunds und zur Registerführung in dessen Kanzlei nur wenig geforscht. Jedenfalls hat bis jetzt niemand die Existenz thematischer Sonderregister für bestimmte Urkundentypen bewiesen. Eine Sonderreihe innerhalb der Register Sigismunds bildeten allerdings bekanntlich die nicht thematisch sondern territorial definierten böhmischen Registerbücher. Während das einzige erhaltene Registerbuch mit lateinischen und deutschen Urkunden aus den Jahren 1436/37 bereits durch Čelakovský, De vernaculis, beschrieben und in Kurzregesten veröffentlicht wurde, sodass es auch durch Altmann in RI XI rezipiert werden konnte, wurden die sehr lückenhaften spätmittelalterlichen Auszüge aus weiteren vier nicht mehr erhaltenen Registerbüchern erst durch Sedláček, Zbytky register, bzw. auf Deutsch ders., Die Reste, fast vollständig publiziert. In der Einleitung dieser Edition (Ders., Zbytky register, S. 5–15, bzw. ders., Die Reste, 1916, S. 1–11) beschrieb Sedláček die Handschriften mit den Auszügen und versuchte, den ursprünglichen Bestand an böhmischen Kanzleiregisterbüchern zu rekonstruieren. Einen kleineren Nachtrag zu Sedláček lieferte Pelikán, Příspěvek k zástavám. 15 Kondor, Urkundenausstellung, S. 211–214.
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Wie Márta Kondor anführt, kommen unter Sigismund anstelle von commissio-Vermerken gelegentlich auch die Vermerke De mandato domini regis bzw. Ad mandatum domini regis oder sogar Ad litteratorium mandatum domini regis vor, die „höchstwahrscheinlich auf ausländischen Einfluss zurückzuführen sind.“16 Dass es sich in diesen Fällen um eine Ausfertigung der ungarischen Kanzleien und nicht der Reichskanzlei handelt, ergibt sich aus der Position dieser Vermerke auf der Urkunde, die dem Usus der ungarischen Kanzleien entspricht. Solche Vermerke tauchen allerdings im bearbeiteten Bestand auf Schriftstücken der ungarischen Kanzleien nicht auf. Registraturvermerke befinden sich auf den Ausfertigungen der ungarischen Kanzleien wesentlich seltener, als auf den Stücken aus der Reichskanzlei. Der Registraturvermerk befindet sich ebenfalls auf der Rückseite und heißt ebenfalls Registrata oder in der gekürzten Form Rta.17 Im bearbeiteten Bestand begegnet uns nur eine durch die ungarische Kanzlei ausgefertigte Urkunde, die einen Registraturvermerk trägt (Nr. 180). Von den übrigen, weniger häufigen Vermerken der ungarischen Kanzleien kann hier abgesehen werden, da sie im bearbeiteten Bestand überhaupt nicht auftauchen.18 Auf manchen Urkunden im bearbeiteten Bestand fehlt das Siegel und kann auch aufgrund der Corroboratio nicht identifiziert werden; auf einigen Urkunden fehlt der Kanzleivermerk. Durch die Kombination beider Merkmale kann man allerdings bei allen 86 Originalurkunden mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, in welcher Kanzlei die jeweilige Urkunde ausgefertigt wurde.19 73 Originalurkunden wurden in der Reichskanzlei ausgefertigt: 71 davon verfügen über einen Relationskonzeptvermerk oder zumindest einen Registraturvermerk der Reichskanzlei, die restlichen zwei verfügen über gar keinen Kanzleivermerk, sind aber mit einem Reichssiegel Sigismunds besiegelt. In den ungarischen Kanzleien wurden 13 Originalurkunden ausgefertigt, wovon zwölf über ungarische Kanzleivermerke verfügen, bei der verbleibenden Urkunde lässt sich die Provenienz nur aufgrund des Siegels bestimmen. Bezieht man noch die 19 Fotografien von Originalurkunden mit ein, bei denen allerdings die Siegel und die Kanzleivermerke verso nicht sichtbar sind, erhöht sich die Relation zugunsten der Reichskanzlei wesentlich, da alle 19 Urkunden einen Relationskonzeptvermerk der Reichskanzlei tragen. Die 13 Ausfertigungen der ungarischen Kanzleien sind zum Teil Urkunden für ungarische Empfänger. Hierher gehören zwei im Mährischen Landesarchiv im Bestand Famili16 Ebd., S. 211. 17 Zu den Registraturvermerken und der Registerführung in den ungarischen Kanzleien siehe ebd., S. 212– 214. 18 Márta Kondor führt noch die lecta-, solvit-, und extradata-Notizen an, siehe ebd. S. 211–212. 19 Eine andere Möglichkeit wäre noch der Vergleich der Schrift oder des Formulars. Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass in den ungarischen Kanzleien in der Regel eine halbkursive Schrift verwendet wurde und dass das Urkundenformular im Reich und in Ungarn wesentlich differierte. Die notwendigen Forschungen auf diesem Feld blieben allerdings bisher aus.
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enarchiv Seilern Milotice überlieferte und aus dem Archiv der ungarischen Adelsfamilie Révai stammende Urkunden (Nr. 1, 180) und ein Mandat für alle Amtleute und Untertanen des Königreichs Ungarn, das die Bürger von Brünn betrifft und deswegen auch im Brünner Stadtarchiv überliefert ist (Nr. 124). Die restlichen zehn in der ungarischen Kanzlei ausgefertigten Urkunden wurden für böhmische und mährische Empfänger ausgestellt. Das mag auf den ersten Blick etwas überraschen, da die Urkunden Sigismunds für die Böhmischen Länder theoretisch durch die Reichskanzlei bzw. in den Jahren 1436/37 durch deren „böhmische Abteilung“ expediert werden sollten und in der Regel auch wurden. Deswegen ist es interessant zu fragen, warum in diesen Fällen die ungarische Geheimkanzlei vorgezogen wurde. Zumindest drei mögliche Gründe bieten sich an: 1. Die ungarische Geheimkanzlei war stets mit Sigismund unterwegs und begleitete ihn auch während seiner militärischen Aktionen, während das Personal der Reichskanzlei in solchen Fällen ab und zu fernblieb.20 War die Reichskanzlei nicht anwesend, nutzte Sigismund subsidiär die ungarische Geheimkanzlei. Im bearbeiteten Material ist eine Urkunde überliefert, die wohl eben aus diesem Grund in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt wurde: Ein Mandat an die mährischen Landherren vom 21. Januar 1421, das in Pilsen ausgestellt wurde (Nr. 29). Es wurde während des kurzen westböhmischen Kriegszugs ausgestellt, auf welchen Sigismund von Leitmeritz aus aufbrach, als er die Nachricht von der Eroberung der Klöster Kladrau und Chotěšov durch Jan Žižkas Heer und von der daraus drohenden Gefahr für die Stadt Pilsen erhielt. Sigismund muss sich auf dem Weg von Leitmeritz nach Westböhmen sehr beeilt haben und so ist es gut möglich, dass die Reichskanzlei ihn am Anfang nicht begleitete.21 Jedenfalls ist bis jetzt keine Ausfertigung der Reichskanzlei aus der Zeitspanne zwischen dem 8. und 29. Januar bekannt.22
20 Ein signifikantes Beispiel dafür ist auch aus Mähren bekannt. Am 9. März 1421 zog Sigismund feierlich in Znaim ein, wo sich sein Hof sowie der Hof der Königin Barbara anschließend drei Wochen lang aufhielt. Der König selbst aber zog mit seinem Heer nach Ostmähren, wo er höchstwahrscheinlich „das neue Tabor“ der radikalen Hussiten auf einer Marchinsel bei Nedakonice belagerte. Seine Basis bildete dabei offensichtlich die benachbarte königliche Stadt Ungarisch Hradisch, wo die Geheimkanzlei zwischen dem 14. und 18. März 1421 eine Reihe von Urkunden für ungarische Adelige ausfertigte (siehe ZsO VIII, S. 104–109, Nr. 285–311). Dagegen ist aus dieser Zeit keine einzige Ausfertigung der Reichskanzlei bekannt, die offensichtlich in Znaim blieb und dort die Rückkehr des Königs erwartete. Der Hradischer Aufenthalt Sigismunds wurde erst nach Erscheinung des betreffenden Bandes des Zsigmondkori Oklevéltár bekannt und anschließend im Itinerar Sigismunds von Pál Engel und Norbert C. Tóth berücksichtigt (siehe Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107); er lässt sich sehr gut mit der Darstellung in der Hussitenchronik des Laurentius von Březová in Einklang bringen (Vavřince z Březové Kronika, hg. Goll 473–474; siehe dazu Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482, Anm. 19). 21 Über den Zug Sigismunds nach Westböhmen siehe vor allem Kavka, Poslední Lucemburk, S. 86–87. 22 Siehe RI XI, Nr. 4431–4442. Bei all diesen Stücken lässt sich die Ausfertigung durch die Reichskanzlei entweder ausschließen oder zumindest nicht beweisen.
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Erst am 29. Januar im Feldlager vor dem Stift Kladrau waren die deutschen Kanzlisten wahrscheinlich wieder anwesend.23 2. Wie Eberhard Windecke berichtet, kam es im Spätsommer 1420 zu einem Streit zwischen dem Reichskanzler, Bischof Georg von Passau, und dem König wegen der Verpfändung kirchlicher Güter in Böhmen durch Sigismund. Bischof Georg lehnte diese Praxis ab und war nicht bereit, die Urkunden mit dem Reichssiegel besiegeln zu lassen. Deswegen wandte Sigismund sich an seine ungarische Geheimkanzlei, die solche Verpfändungsurkunden anstandslos ausfertigte.24 Die in diesem Band bearbeiteten im Original erhaltenen Verpfändungsurkunden über kirchliche Güter in Mähren aus den Jahren 1420–1422 bestätigen die Darstellung Windeckes: sie wurden ausschließlich in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt (Nr. 25, 26, 59, 63, 97), während die Reichskanzlei Verpfändungsurkunden über Kammergüter und -zinse expedierte (Nr. 22, 24, 60, 68, 69, 74, 75). Am deutlichsten wird diese Praxis von zwei Verpfändungsurkunden Sigismunds für Peter von Eulenburg illustriert, die am 25. und 27. April in der ungarischen Geheimkanzlei bzw. in der Reichskanzlei ausgefertigt wurden und die Klostergüter bzw. Kammerzinse betreffen (Nr. 59 und 60). Es ist dabei interessant, dass in der Siegelankündigung einiger in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigten Verpfändungsurkunden die Bereitwilligkeit des Königs festgehalten wurde, die Urkunde nachträglich mit dem römischen Siegel zu versehen (Nr. 25 und 26). 3. Es gibt aber auch Urkunden für mährische Empfänger, die keine Verpfändungen betreffen und trotz der Anwesenheit der Reichskanzlei in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt wurden. Es handelt sich meist um Urkunden, die entweder direkt ungarische Angelegenheiten tangierten (Nr. 95) oder an Empfänger in Südostmähren adressiert waren (Nr. 94, 113). Diesem Gebiet widmete Sigismund während seiner Regierung besondere Aufmerksamkeit. Bei den Verhandlungen mit Herzog Albrecht von Österreich über die Übergabe Mährens Anfang 1423 wollte er sogar die ganze Gegend südlich der Flüsse Bečva und Haná an Ungarn angliedern,25 was im Oktober 1423 auf lediglich zwei ostmährische Herrschaften reduziert wurde.26 23 Ebd., Nr. 4443–4444. Es lässt sich aber auch nicht ausschließen, dass sich die Datierung der beiden Urkunden sowie einer weiteren Urkunde vom 6. Februar 1421 (RI XI, Nr. 4445) nur auf das Actum bezieht und dass die betreffenden Urkunden erst nach der Rückkehr Sigismunds nach Leitmeritz Mitte Februar durch die Reichskanzlei ausgefertigt wurden (siehe den Kommentar zu den Regesten Nr. 40, 90 und 91). Es gibt des Weiteren einen Brief Sigismunds an Ulrich von Rosenberg, der am 8. Februar 1421 wiederum durch die ungarische Geheimkanzlei ausgefertigt wurde (RI XI, Nr. 4446). Erst ab dem 14. Februar setzt die Tätigkeit der Reichskanzlei wieder kontinuierlich ein (siehe RI XI, Nr. 4453ff.). 24 Siehe: Leben Sigmunds, hg. von Hagen 109; Forstreiter, Reichskanzlei 73–75. 25 Die erste Fassung der Übergabeurkunde vom 5. Februar 1423 edierte Bretholz, Übergabe, S. 345–346, Nr. XV, der allerdings irrtümlich diese Urkunde als Konzept bezeichnet. Dass es sich um eine ausgefertigte (allerdings nicht vollzogene) Urkunde handelte, zeigte Rudolf, Markgrafschaft, S. 124–134. 26 Die Übergabeurkunde vom 1. Oktober 1423 edierte ebenfalls Bretholz, Übergabe, S. 346–349, Nr. XVI.
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Den letzten diplomatischen Aspekt, der an dieser Stelle noch thematisiert werden soll, stellt die Urkundensprache dar. Diese Problematik kann sowohl anhand der 86 Originalurkunden als auch der 19 Fotografien von Originalurkunden analysiert werden. Eine klare Mehrheit darunter bilden die 60 lateinischen Urkunden, gefolgt von 40 deutschen Urkunden. Nur fünf Urkunden wurden auf tschechisch geschrieben, was im Vergleich zum böhmischen Bestand an Sigismunds-Urkunden sehr wenig ist. Tschechische Urkunden betreffen die Landes- und Adelspolitik Sigismunds (Nr. 29, 79, 165, 175, 178); ähnlichen Inhalt haben auch die kopial überlieferten tschechischen Urkunden, bei denen aber nicht immer eindeutig ist, ob es sich nicht um eine zeitgenössische Übersetzung ins Tschechische handelt (Nr. 126).
3. Regestentechnische Bemerkungen Die in diesem Band angewandte Regestentechnik ist an die Regesten Kaiser Friedrichs III. aus dem österreichischen Staatsarchiv angelehnt.27 Abweichungen resultieren vor allem daraus, dass das Urkundenwesen Sigismunds dank des Zusammentreffens römisch-deutscher, böhmischer und ungarischer Traditionen viel differenzierter war, als das Urkundenwesen Friedrichs. So ist es nicht möglich, bestimmte Formularteile der Urkunden mit der Begründung wegzulassen, sie seien überall gleich. Ganz im Gegenteil unterscheiden sich die Urkundenformeln einerseits im Reich (einschließlich Böhmens) und andererseits in Ungarn ganz erheblich. Vorliegende Regesten sind somit moderne Vollregesten, die alle sachlichen Informationen der Urkunden vermitteln und die teilweise auch die Formularteile der Urkunden beibehalten. Was den Inhalt der Urkunden betrifft, kommt es relativ häufig vor, dass eine Urkunde verschiedene unklare oder widersprüchliche Formulierungen enthält. Es wird daher versucht, Unklarheiten im Regest zu klären, wobei aber in solchen Fällen auch der ursprüngliche Wortlaut zitiert wird. Zitiert werden auch all jene Formulierungen und Begriffe, die unüblich sind oder bei welchen eine wortgenaue Übersetzung ins moderne Deutsch irreführend sein kann. Es gibt einige wenige Urkunden, die trotz der Bemühung um eine eindeutige Interpretation teilweise unklar bleiben. Dies betrifft vor allem das Mandat Sigismunds der Mühlen um Znaim wegen; der missverständliche Urkundentext konnte nach einem Vergleich mit der diesbezüglichen Petition des Znaimer Stadtrates nur dadurch erklärt werden, dass die Kanzlei die Petition falsch verstanden und deswegen einen Urkundentext ohne Sinn produziert haben dürfte (Nr. 62). Ein wenig unklar bleiben auch die Umstände der Verpfändung der Stadt und des Landes Jägerndorf (Nr. 56) und einige Details in anderen Urkunden. In all diesen Fällen werden die Unstimmigkeiten im Kommentar thematisiert. 27 Siehe jüngst Ottner, Regesten.
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Wie bereits angedeutet, wurden auch bestimmte Formularteile der Urkunden in die Regesten aufgenommen. Hervorzuheben sind hier die Arengen, die im Volltext übernommen werden. Sie werden in einem speziellen Abschnitt am Schluss des Regestentextes vor den Kanzleivermerken zitiert. Da einige Arengen im bearbeiteten Bestand mehrmals vorkommen, werden sie beim zweiten und den folgenden Malen nur noch mit ihrem Inzipit angeführt, wonach der Hinweis auf den vollen Wortlaut folgt. Durchgängig in den Regestentext aufgenommen wurden die „Mitrat-Formeln“, auch wenn sie nur allgemein formuliert wurden. Neben dem eigentlichen Regestentext weist jedes Regest das aufgelöste und oft in eckigen Klammern teilweise rekonstruierte Datum aus. Die Tagesangabe ist im Wortlaut der Urkunde in runden Klammern zitiert, worauf die Angabe der Regierungsjahre Sigismunds folgt, und zwar in folgender Reihenfolge: ungarisches, römisch-deutsches und böhmisches Königtum und Kaisertum (eine arabische Ziffer bedeutet, dass die Zahl in der Urkunde wörtlich ausgeschrieben wurde, während römische Zahlen ebensolche im Urkundentext wiedergeben). Unter dem Regestentext befinden sich mehrere Abschnitte. Zuerst finden sich dort die Kanzleivermerke recto und verso, falls sie bekannt sind (bei Originalurkunden wird auch explizit angeführt, wenn die Kanzleivermerke fehlen). Wenn keine nähere Angabe über die Platzierung der Vermerke auf der Urkunde erfolgt, gilt Folgendes: der Relationskonzeptvermerk befindet sich auf dem rechten Teil der Plica oder am rechten unteren Blattrand der Urkunde, wenn diese keine Plica hat; ein Registraturvermerk befindet sich verso in der Blattmitte. Bei den litterae clausae wird in diesem Abschnitt neben den Kanzleivermerken auch die Außenadresse wörtlich zitiert. In seltenen Fällen werden hier auch spätere Archivvermerke verzeichnet, wenn diese zur Klärung des Urkundentextes beitragen, diesen ergänzen (Nr. 57) usw. Ein eigener Abschnitt ist den Angaben zur Überlieferung und der diplomatischen Beschreibung der Urkunde (Beschreibstoff, Siegel u.ä.) gewidmet. Hier werden auch andere Überlieferungen derselben Urkunde verzeichnet, also bei Originalurkunden Konfirmationen, Abschriften oder alte Regesten, bei Kopialstücken andere Abschriften, Regesten usw. Es muss allerdings betont werden, dass bei der Angabe der Kopialüberlieferung keine Vollständigkeit angestrebt wurde, insbesondere dann, wenn eine Originalurkunde vorliegt. Darauf folgen eigene Abschnitte für vorhandene Editionen oder Regesten der Urkunde und für Literatur zu der Urkunde. Auch hier wurde keine Vollständigkeit angestrebt. Es werden vor allem solche Werke angeführt, die eine Urkunde näher thematisieren oder ihren Kontext erhellen. Die bloße Erwähnung einer Urkunde wurde in der Regel nicht zitiert. Am Schluss eines Regestes befindet sich gelegentlich noch ein diplomatischer oder historischer Kommentar. Er dient der Erläuterung des betreffenden Stückes, wenn die Urkunde Unklarheiten oder Widersprüche enthält. Der historische Kontext einer Urkunde wird in der Regel jedoch nicht dargestellt. 26
Zwischen Regestentext und Kanzleivermerken befindet sich gelegentlich noch ein Absatz für die Arenga (siehe dazu oben). Bei den im bearbeiteten Bestand vertretenen feierlichen Diplomen gibt es noch mehrere zusätzliche Abschnitte, konkret für die Datum-per-manus-Formel und für die Liste der Barone28 eines ungarischen feierlichen Diploms (Nr. 159) sowie für die Signumzeile und für die Zeugenreihe in einem feierlichen Diplom der Reichskanzlei (Nr. 163). Eine komplizierte Frage stellte bei der Bearbeitung dieses Bandes die Schreibung von Ortsnamen dar. Optimale Richtlinien dafür können im mitteleuropäischen Raum kaum gefunden werden. In Böhmen und Mähren, in Tschechisch- und Polnisch-Schlesien sowie in der Ober- und Niederlausitz existierten in der Regel jahrhundertelang parallel slawische und deutsche Ortsnamen; auf dem Gebiet des historischen Ungarns sogar ungarische, deutsche und slawische bzw. rumänische Ortsnamen. Es bietet sich an, stets die heute gültigen Ortsnamen zu bevorzugen. Eine solche Lösung wäre allerdings für das 15. Jahrhundert oft ahistorisch (siehe bspw. Eger/Cheb, Brüx/Most, Breslau/Wrocław) und für die deutschsprachigen Regesten auch teilweise unpraktikabel (siehe vor allem Adjektive, bspw. Olmützer/Olomoucer, Hradischer/Hradištěr [!] u. ä.). Im vorliegenden Regestenband werden also bei heute tschechischen, polnischen, slowakischen, ungarischen, kroatischen, rumänischen oder italienischen Orten im Prinzip deutsche Ortsnamen bevorzugt, solange es historische deutsche Namensvarianten gibt. In Böhmen und Mähren konnten historische deutsche Namen bei fast allen Städten und Märkten und zumindest bei denjenigen Dörfern gefunden werden, die in der Vergangenheit deutsche Bevölkerungsanteile hatten. Es sind dies vor allem Dörfer in den Grenzgebieten und in den deutschen Sprachinseln im Landesinneren. Die durch die österreichischen Behörden künstlich eingedeutschten Namen von Dörfern in rein tschechischen Gebieten werden hier dagegen nicht übernommen. Wenn es keinen historischen deutschen Namen gibt, wird in den Regesten die aktuelle Variante des Ortsnamens benutzt. Ähnliches gilt auch für das Gebiet des historischen Ungarns, wo allerdings historische deutsche Ortsnamen etwas weniger vertreten sind, als in Böhmen, Mähren und Schlesien. Da interessant sein kann, welche sprachliche Variante im Urkundentext vorkommt, wird angestrebt, bei der ersten Nennung eines Ortsnamens im Regestentext in runden Klammern auch die Schreibweise der Urkunde buchstabengetreu zu vermitteln. Nur wenn sich die Schreibweise der Urkunde von der Schreibweise im heutigen Deutschen bzw. Tschechischen nicht wesentlich unterscheidet, wird sie nicht zitiert. Wenn ein Ortsname nicht identifizierbar war, befindet sich im Regestentext nur die Schreibweise der Urkunde und in der Anmerkung Möglichkeiten der Identifizierung. 28 Die Liste der Barone darf allerdings nicht mit einer Zeugenreihe verwechselt werden. Sie listet immer die aktuellen geistlichen und weltlichen Würdenträger des ungarischen Königreichs auf, unabhängig davon, ob sie am königlichen Hof anwesend waren oder nicht. Siehe Kondor, Urkundenausstellung, S. 220– 221.
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In das Register wurden alle sprachlichen Varianten eines Ortsnamens aufgenommen (z.B. im Regestentext Kaschau, im Register auch der aktuelle slowakische Ortsname Košice sowie der historische ungarische Ortsname Kassa).
4. Bedeutung des bearbeiteten Urkundenbestandes Die Bedeutung des bearbeiteten Bestandes für die Geschichte Kaiser Sigismunds, für die mährische Landesgeschichte oder für die Geschichte der Hussitenkriege ist insofern relativ gering, als es sich nur um 187 Regesten handelt. Andererseits ist aber hervorzuheben, dass nur ¼ davon (i.e. 47 Regesten) im Wilhelm Altmanns XI. Band der Regesta Imperii vorkommen. Aus Sicht der Regesta Imperii ist also das im vorliegenden Band bearbeitete Urkundenmaterial größtenteils neu. Das heißt allerdings nicht, dass all diese 140 „neuen“ Urkunden Sigismunds bisher unbekannt waren. Der Großteil wurde bereits durch verschiedene tschechische Editionen, Regestenwerke oder Archivbehelfe zugänglich gemacht oder verzeichnet, bzw. in tschechischen Studien und Monografien analysiert oder erwähnt. Dennoch konnten im Zuge der Bearbeitung dieses Bandes mehrere unbekannte Stücke gefunden bzw. Deperdita rekonstruiert werden, wovon manche unser Wissen über die mährische Herrschaft Sigismunds nicht unwesentlich erweitern. Der Bearbeiter hat während der Arbeiten an diesem Band einige Studien publiziert, in denen er u.a. auch diese „neuen“ Urkunden ausgewertet und teilweise auch ediert hat. Die meisten neuen Funde gelangen auf dem Gebiet der Kopialüberlieferung. Es gibt aber auch unbekannte Originalurkunden. Einige neue Funde gehören sogar zur politischen Korrespondenz Sigismunds. So wurde in einer mittelalterlichen Handschrift im Mährischen Landesarchiv ein Brief Sigismunds an Bischof Johann von Leitomischl (1388–1418), später von Olmütz (1418– 1430), vom 4. September 1417 „gefunden“, der im betreffenden Handschriftenkatalog zwar verzeichnet war, in der Forschung aber bisher unberücksichtigt blieb (Nr. 6).29 In den Abschriftensammlungen des 19. Jahrhunderts wurde ein unbekanntes Mandat Sigismunds an die mährischen Städte vom 27. Dezember 1420 entdeckt, in dem der König die Städte u.a. zur Hilfeleistung für die durch die Hussiten bedrohte Stadt Jamnitz aufforderte (Nr. 28). Andere Funde betreffen die persönliche Zusammensetzung des königlichen Hofes bzw. Umfelds, wie etwa das Fragment einer Originalurkunde für Sigismunds Höfling
29 Das Kurzregest im betreffenden Handschriftenkatalog bringt keine Angaben zum Inhalt des Briefes – siehe Švábenský, Cerroniho sbírka, II, S. 426. Eine detaillierte Analyse des Briefes bietet Elbel, Neznámý list, mit der Edition auf S. 526–528, Nr. 1. Erst nach Fertigstellung dieses Bandes wurde durch Pavel Krafl ein Kurzregest auch in RBMV VII, S. 305–306, Nr. 678, abgedruckt.
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(specialis aulicus) Albert von Gurwitz vom 24. Juni 1412 (Nr. 2),30 ein altes Regest einer Urkunde von 1433, mit der Sigismund den italienischen Grafen Anton Collalto in die königliche Familiarität, in den Drachenorden und in den aragonesischen Kannenorden aufnahm (Nr. 146), oder das Regest einer ähnlichen Urkunde von 1434, mit der der sizilianische Ritter Jakob von Constantio aus Messina in den Drachenorden aufgenommen wurde (Nr. 148). Auch die zeitgenössische Kopie einer Vollmacht vom 2. August 1436 für den Olmützer Domherrn und Archidiakon, Martin von Dobřany, sechs öffentliche Notare zu ernennen, deutet auf die Königsnähe des Empfängers hin (Nr. 162). Unbekannt (abgesehen vom maschinenschriftlichen Archivinventar) war auch das Mandat Sigismunds an den Abt Johann von Klosterbruck und den Hauptmann Sigismunds in Znaim, Hartneid von Liechtenstein, die Znaimer Mühlen betreffend. Der Text des Mandats ist nicht vollkommen schlüssig, was der Bearbeiter auf das mangelhafte Verständnis der (zufällig erhaltenen) Petition des Znaimer Stadtrats durch die Kanzlei Sigismunds zurückführt (Nr. 62; siehe oben). Dieses Mandat und die Umstände seiner Ausfertigung illustrieren die Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation zwischen einer königlichen Stadt und dem König bzw. dessen Kanzlei.31 Im Fall von Znaim lässt sich diese Problematik übrigens auch aufgrund anderer erhaltener Mandate (Nr. 30, 67, 76, 84, 122) und der in den Ratsrechnungen erwähnten Deperdita Sigismunds (Nr. 20, 43, 49) sowie aufgrund mehrerer Angaben über die Gesandtschaften und Botschaften der Stadt zum König ziemlich detailliert beobachten.32 Die meisten der angeführten Mandate und Deperdita sind im vorliegenden Band zum ersten Mal publiziert. Eine Reihe von Mandaten und Deperdita Sigismunds ist auch für die Stadt Brünn erhalten; auch diese Mandate wurden bisher entweder ganz unzureichend (Nr. 18, 27, 70, 93) oder gar nicht publiziert (Nr. 39, 44, 108, 110, 124, 138). Manche Urkunden waren zwar bekannt, aber nur aufgrund eines Registereintrags, eines alten Regestes oder einer Erwähnung in einer späteren Urkunde; im vorliegenden Band konnte aber ein Regest auf der Basis einer älteren vollständigen Kopie (Nr. 24, 34) oder sogar des Originals erarbeitet werden (Nr. 26). Eine zwar bekannte, allerdings in der modernen Forschung als Fälschung des 16. Jahrhunderts bezeichnete Urkunde ist der Wappenbrief Sigismunds für den Markt Mohelno vom 25. Juli 1417 (Nr. 5). Andreas Zajic und der Bearbeiter rehabilitierten diesen Wappenbrief in einem Aufsatz als echte Urkunde, die in einer sehr schlechten und heute stark beschädigten Kopie aus dem 17. Jahrhundert überliefert ist.33 Für die Echtheit dieser Urkunde spricht u.a. die Tatsache, dass sie eine merkwürdige Parallele in dem im 30 Nach Fertigstellung dieses Bandes wurde ein Reg. auch in RBMV VII, S. 266–267, Nr. 568, publiziert. 31 Der Bearbeiter widmete diesem Mandat einen Aufsatz, siehe Elbel, Co to znamená. 32 Über die Gesandtschaften und Botschaften der Stadt Znaim zum König siehe ausführlich ders., Pobyty vyslanců. 33 Siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen.
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Original erhaltenen Wappenbrief Sigismunds für den Markt Heroldsberg bei Nürnberg vom 10. Juli 1417 hat.34 Die Ergebnisse der Untersuchung des Wappenbriefs und die wichtigsten Argumente für die Echtheit der Urkunde werden im Kommentar des Regestes zusammengefasst. Mehrere unbekannte oder nur aufgrund eines Registereintrags bekannte Urkunden konnten auch in den nichtbohemikalen Beständen und Sammlungen des Mährischen Landesarchivs gefunden werden. Das gilt besonders für einen bisher unbekannten illuminierten Wappenbrief Sigismunds für Ulrich Snurer vom 1. Februar 1435 (Nr. 150)35 sowie für einen unbekannten und zwei nur aufgrund der Kurzregesten im Reichsregisterbuch bekannte Lehnbriefe für die Nürnberger Bürgerfamilien Koller und Poczlinger (Nr. 157, 158 und 166) oder für eine Privilegienbestätigung für das schwäbische Kloster Weißenau, die bis jetzt nur aufgrund des Abdrucks von Johann Christian Lünig bekannt war (Nr. 4). Ebenfalls ganz unbekannt war der kopial überlieferte Lehnbrief für Konrad Nymptsch, einen schlesischen Höfling Sigismunds, über bestimmte Lehngüter in Niederschlesien vom 8. Mai 1422 (Nr. 96). Wenig Neues bringen die im vorliegenden Band vorkommenden Urkunden Sigismunds für ungarische Empfänger, die der ungarischen Forschung dank der Fotosammlung im ungarischen Staatsarchiv bekannt sind. Dennoch befinden sich auch unter den Hungarica einige bisher unpublizierte Urkunden, da das Zsigmondkori oklevéltár erst bis zum Jahr 1423 vorangeschritten ist (Nr. 141, 159, 180). Es bleibt noch, den bearbeiteten Urkundenbestand als Ganzes zu charakterisieren. Dabei wird gefragt, inwieweit die hier versammelten Urkunden die böhmische und mährische Politik Sigismunds beleuchten (die nichtbohemikalen Stücke werden hier beiseite gelassen). Es muss zuerst festgehalten werden, dass die Geschichte Böhmens (Nr. 6, 77, 178), aber auch Schlesiens (Nr. 14, 16, 22, 56, 89, 96) sowie die allgemeine Hussitenpolitik 34 Der Heroldsberger Wappenbrief ist in RI XI, Nr. 2460, anhand des Registereintrags in den Reichsregisterbüchern regestiert, aber für den Vergleich ist die Edition sowie die Beschreibung dieser Urkunde von Andreas Zajic heranzuziehen – siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 311–312, 362–363. 35 Ulrich Snurer ist in der Urkunde nicht näher bezeichnet und seine Herkunft bleibt somit unklar. Dennoch ist es höchst wahrscheinlich, dass er nicht aus den Ländern der Böhmischen Krone kam, und es lässt sich vermuten, dass es sich um einen Wiener Bürger handelte (siehe den Kommentar zum Regest Nr. 150). Wenn wir allerdings eine böhmische Herkunft Ulrichs ausschließen, stellt sich auch bei dieser Urkunde (wie auch bei Nr. 4; siehe oben) die Frage, warum sie in den Reichsregisterbüchern nicht vorkommt, obwohl sie einen Registraturvermerk trägt. Wäre Ulrich aus den böhmischen Kronländern gekommen, wäre ein Eintrag in die böhmischen Registerbücher wahrscheinlich gewesen. Andernfalls könnten wir mit Seeliger an verlorene (spezialisierte?) Bände der Reichsregisterbücher denken oder als Ausnahmefall einen Eintrag ins böhmische Register auch bei nichtbohemikalen Stücken annehmen, die Verwendung ungarischer Registerbücher für die Urkundenproduktion der Reichskanzlei zulassen oder akzeptieren, dass das Vorhandensein eines Registraturvermerks nicht immer bedeuten muss, dass die Urkunde ins Registerbuch eingetragen wurde, da der Registrator den Eintrag – aus welchen Gründen auch immer – versäumt haben kann.
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Sigismunds eher am Rande stehen und dass die meisten der bearbeiteten Urkunden die Herrschaft Sigismunds in Mähren, die Einbeziehung der Markgrafschaft in den Hussitenkrieg sowie die Ausbreitung des Hussitismus im Land und dessen Bekämpfung durch den König dokumentieren.36 Hier ist aber zu berücksichtigen, dass außerhalb der mährischen Archive noch ca. 100 Urkunden Sigismunds bekannt sind, die für mährische Empfänger oder über mährische Güter und Angelegenheiten ausgestellt wurden.37 Ende 1419 bildete Mähren das Aufmarschgebiet Sigismunds auf seinem Zug nach Böhmen. Sigismund wurde ohne Widerstand als Markgraf von Mähren anerkannt, wobei ihm auch die hussitisch gesinnten Adeligen huldigten. Im Jahr 1420 sollte Mähren eine wichtige Rolle im Krieg gegen die böhmischen Hussiten spielen, wie auch einige im vorliegenden Band regestierte Mandate, Schadlosbriefe oder Söldnerverträge dokumentieren (vor allem Nr. 17, 18, 21, 23, 24, 25, 26).38 Nach den Niederlagen in Böhmen änderte sich jedoch die politische Lage in Mähren vollkommen. Die mährischen Hussiten bedrohten bspw. Ende 1420 die Stadt Jamnitz, wie das Mandat Sigismunds vom 27. Dezember 1420 zeigt (Nr. 28). Im Frühjahr 1421, als sich Sigismund aus Böhmen nach Mähren zurückziehen musste, wollte er nach seinem böhmischen Misserfolg zumindest die ermutigten mährischen Hussiten unter Kontrolle bringen (vor allem Nr. 30). Die Pazifikation Mährens im Frühling 1421 war aber wenig erfolgreich, Sigismund kämpfte wahrscheinlich nur kurz gegen die Hussiten in Ostmähren (siehe Nr. 40, wo von der Anwesenheit königlicher Truppen in Ungarisch Hradisch die Rede ist). Er konzentrierte sich eher auf den Aufbau einer Anhängerschaft im Land, was mehrere in diesem Band versammelte Urkunden dokumentieren. Er bediente sich im Kampf gegen die 36 Mit der mährischen Herrschaft Sigismunds beschäftigen sich alle Darstellungen der Hussitenkriege in Mähren, siehe Bretholz, Die Übergabe; Neumann, K dějinám husitství; Urbánek, K historii husitské Moravy, jüngst Válka, Husitství na Moravě. Der Bearbeiter widmete Sigismunds mährischer Herrschaft einen populärwissenschaftlichen Aufsatz, siehe Elbel, Ve znamení draka, sowie eine ausführliche Studie über die Anhängerschaft des Königs in Mähren, siehe ders., Scio, quod vos Moravi. Er bereitet eine deutsche Monografie vor. 37 Es handelt sich vor allem um die sehr wichtigen verfassungsrechtlichen Urkunden und Verträge im Böhmischen Kronarchiv, das heute einen Bestand des Nationalarchivs in Prag bildet, und im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien. Des Weiteren befinden sich unter diesen 100 Urkunden zahlreiche Registereinträge in den Reichsregistern im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, im erhaltenen Band der böhmischen Kanzleiregister in der Lobkowitzschen Schlossbibliothek in Nelahozeves, in den in Prag aufbewahrten Handschriften mit den Auszügen aus den nicht mehr erhaltenen böhmischen Registerbüchern und in den ebenfalls in Prag befindlichen Registern der verpfändeten Kammergüter in Böhmen (aus den Jahren 1453/54) und Mähren (1459). Einzelne Urkunden befinden sich noch in verschiedenen Archivbeständen in Prag und in Wittingau, Breslau usw. 38 Bedeutend mehr Nachrichten bringen allerdings die mehrmals erwähnten Auszüge aus den alten böhmischen Registerbüchern (siehe Sedláček, Zbytky register; ders., Die Reste), sowie das im Jahr 1459 aufgestellte Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren (siehe AČ VII, S. 569–604, das auch im RI XI rezipiert wurde).
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mährischen Hussiten vor allem Bischof Johanns von Olmütz und Herzog Albrechts von Österreich: dem ersteren übergab er am 30. März 1421 vorübergehend die Verwaltung von Olmütz, Mährisch Neustadt, Littau und Kloster Hradisch (Nr. 36), dem anderen verpfändete er am 7. Juli 1421 die mährischen Städte Znaim, Iglau, Pohrlitz, Jamnitz sowie Budweis in Böhmen.39 Die diesbezügliche und in der Forschung bis vor kurzem fast unbekannte Urkunde ist zwar in Wien überliefert, im vorliegenden Band ist allerdings ein Stück regestiert, das die verzögerte und offensichtlich komplizierte Übergabe der Städte an Albrecht dokumentiert (Nr. 84, siehe auch Nr. 85). Ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr nach Ungarn im Mai 1421 zog Sigismund im Herbst mit einem großen Heer nach Mähren zurück, das im Rahmen des zweiten Hussitenkreuzzuges nach Böhmen weiter marschieren sollte, wo bereits das Kreuzheer der Reichsfürsten und ein drittes Heer aus Schlesien und der Lausitz lagerten. Als Sigismund mit erheblicher Verspätung Mitte Oktober die mährische Grenze überquerte, war das Reichsheer in Nordwestböhmen bereits auf der Flucht, nur ein schlesisches Heer wartete nach gewissen Erfolgen in Ostböhmen auf den König. Sigismund kam allerdings nicht so schnell voran, wie es erforderlich gewesen wäre. Dass er einige Tage nach Überschreitung der Grenze auf Widerstand stieß und einen nächtlichen Überfall auf sein Heer abwehren musste, zeigt ein interessanter und bis vor kurzem ebenfalls unbekannter Brief an Herzog Albrecht V. von Österreich, den Sigismund am Tag nach diesem Überfall verfassen ließ (Nr. 77).40 Die folgenden Kämpfe in Ostmähren sind nur chronikalisch überliefert, die Urkunden über die Kapitulation des hussitischen Landherren Peter von Krawarn und Straßnitz befinden sich außerhalb des bearbeiteten Bestands (in Prag).41 Im vorliegenden Band ist aber der wichtige Landfriedensvertrag Sigismunds mit dem mährischen Adel regestiert, mit welchem die Befriedung Mährens erfolgreich abgeschlossen wurde (Nr. 79). Nach dem Scheitern des zweiten Kreuzzugs in der Schlacht bei Deutsch Brod (Havlíčkův Brod) im Jänner 1422 wiederholte sich teilweise die Lage der Jahreswende 39 Die Verpfändungsurkunde wurde in Theben ausgestellt und ist in der Hds. „Österreichisches Diplomatar 1353–1441“ im HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert. Die Urkunde wurde von Karl Rudolf entdeckt, der damit das Standardwerk von Bretholz, Die Übergabe, wesentlich ergänzte bzw. korrigierte – siehe Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85. 40 Die zeitnahe Kopie der Urkunde ist im Ungarischen Staatsarchiv überliefert und wurde vor kurzem durch die Herausgeber des Zsigmondkori oklevéltár entdeckt und regestiert (siehe ZsO VIII, S. 325–326, Nr. 1070). Für das Mährische Landesarchiv wurde ein Foto der Urkunde angeschafft, da es sich um eine wichtige Quelle der mährischen Geschichte handelt. 41 Es handelt sich um eine Urkunde der Schiedsrichter vom 28. Oktober 1421 und um einen Reversbrief Peters für Sigismund vom 13. November 1421 (siehe AKČ V, S. 181–182, Nr. 295; S. 182–183, Nr. 296). Beide Urkunden sollten in einen geplanten Prager Band der Neubearbeitung von RI XI als „a-Nummern“ aufgenommen werden. Zur Kapitulation Peters von Krawarn siehe jüngst Baletka, Páni z Kravař, S. 261–263.
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1420/21: Die mährischen Hussiten gewannen neuerlich die Oberhand und Sigismund musste sie erneut bekämpfen. Die wichtigste Kriegsaktion war die Belagerung von Ungarisch Ostra – einer Stadt und Burg in Ostmähren, die im Herbst 1421 nicht kapituliert hatte.42 Aus der Zeit stammt ein Mandat an den Brünner Stadtrat, das u.a. die Anwesenheit des Bischofs von Olmütz (offensichtlich mit seinem Aufgebot) im Lager der Belagerer dokumentiert (Nr. 93). Die nachfolgenden Privilegien für die Stadt Göding wurden eindeutig im ungarischen Holitsch und nicht in Mährisch Weisskirchen ausgestellt (Nr. 94 und 95), wie Altmann irrtümlich glaubte.43 Durch die Richtigstellung des Fehlers Altmanns können auch die daraus resultierenden Überlegungen über einen Zug Sigismunds nach Mittelmähren – gegen den in die böhmischen Länder einmarschierenden litauischen Prinzen Sigismund Korybut – korrigiert werden.44 In der Tat zog sich König Sigismund vor Korybut aus Mähren nach Ungarn zurück, um in den nachfolgenden Jahren seine Hussitenpolitik anders zu gestalten. Im bearbeiteten Bestand befindet sich ab diesem Zeitpunkt eine bedeutende Lücke; die wichtigsten Urkunden, die die mährische Politik Sigismunds zwischen 1422 und 1436 betreffen, sind in Wien, in Prag und in Wittingau überliefert. Die im vorliegenden Band versammelten Urkunden ergänzen allerdings das Gesamtbild um interessante Details. Die wichtigste Entwicklung in den Jahren 1422/23 war die wachsende Rolle Herzog Albrechts von Österreich in Mähren, die im Herbst 1423 in der Übergabe der Markgrafschaft an Albrecht und seine Gemahlin, Sigismunds Tochter Elisabeth, gipfelte.45 Die diesbezüglichen Urkunden sind in Wien und in Prag überliefert, im vorliegenden Band befinden sich aber Stücke, die den bekannten Ereignisablauf ergänzen. So ist vor allem interessant, dass Sigismund nach der Übergabe eine Zeit lang noch als Markgraf von Mähren urkundete (Nr. 117–122, 126) und dass also nicht die Übergabeurkunden und Lehnbriefe vom 1. bis 5. Oktober, sondern offensichtlich erst die faktische Übernahme der mährischen Herrschaft durch Albrecht im Februar 1424 das Ende der markgräflichen Regierung Sigismunds in Mähren darstellt.46 In den nächsten Jahren urkundete Sigismund teilweise für Orte und Personen, die sich in dem ihm nach der Übergabe des Landes verbliebenen Teil Ostmährens befanden (Nr. 128), oder aber er griff in den Herrschaftsbereich Albrechts ein (Nr. 139, 140, 144, 153; reine Privilegienbestätigungen sowie Verfügungen über Güter des Bistums Olmütz 42 Zur Belagerung von Ostra siehe detailliert Válka, Počátek války, S. 43–45. 43 RI XI, Nr. 4866. 44 So noch Válka, Počátek války, S. 45–46; Čapský, Vévoda, S. 246–247. 45 Siehe vor allem Bretholz, Die Übergabe, der die wichtigsten Urkunden in der Beilage ediert. Des Weiteren siehe Válka, Počátek války, S. 46–47, 59–61, und Rudolf, Markgrafschaft, S. 109–149. 46 Den Herrschaftseintritt Albrechts in Mähren erwähnt nur die sog. Mährisch-Trübauer Chronik, die ihn zum 4. Februar 1424 datiert, als Albrecht ex donacione Sigismundi … regis intromisit se de marchionatu Moraviae et venit Brunam personaliter (siehe Meinert, Die Tribauer Handschrift, S. 92). Die kurze Reise Albrechts nach Mähren in dieser Zeit ist übrigens auch durch andere Quellen belegt.
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und des Erzbistums Prag, die dem König direkt untergeordnet waren, werden hier nicht gezählt). Der große Wandel der Hussitenpolitik Sigismunds in den Jahren 1423–1436, der sich von den ersten Vermittlungsversuchen um die Jahreswende 1423/24 bis zum Abschluss der Kompaktaten im Juli 1436 beobachten lässt, schlägt sich im bearbeiteten Bestand überhaupt nicht nieder.47 Bereits im Jahr 1422 zog sich Sigismund vom böhmischen Schlachtfeld vollkommen zurück, überließ den Krieg in Böhmen den Reichsfürsten und die Kämpfe in Mähren Herzog Albrecht, obwohl er wiederholt Bereitschaft signalisierte, an den geplanten Kriegsaktionen teilzunehmen. Die Passivität Sigismunds im Hussitenkrieg in Kombination mit seinen Vermittlungsversuchen führte zu scharfer Kritik durch die Kurfürsten und die Kirche. Vielleicht um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, vielleicht um die kritische Lage der katholischen Partei und seines Schwiegersohns in Mähren zu verbessern,48 unternahm Sigismund im Herbst 1425 gemeinsam mit Albrecht einen Feldzug nach Mähren, der gegen die neuen taboritischen Besatzungen im Land gerichtet war, aber völlig scheiterte.49 Im bearbeiteten Bestand ist dieser Feldzug durch eine im Feld vor Pohrlitz datierte Urkunde dokumentiert (Nr. 129). Der Fehlschlag dieses Kriegszuges verstärkte in den nächsten Jahren den Unwillen Sigismunds, sich im Hussitenkrieg militärisch zu engagieren. Währenddessen verschlimmerte sich die Lage der katholischen Partei in Böhmen und Mähren immer mehr und die Hussiten begannen, Kriegszüge nach Österreich, Bayern, Meißen, Schlesien und ab 1428 auch nach Ungarn zu unternehmen. In Mähren erreichten sie 1426/27 bedeutende Erfolge, die Herrschaft Albrechts wurde auf die größten Städte und einige Burgen beschränkt und Mähren wurde zum Ausgangspunkt hussitischer Züge nach Österreich, Ungarn und Oberschlesien. Josef Válka spricht in den Jahren 1426–1434 von einer Hegemonie der Hussiten in Mähren.50 Während die Kurie europaweit den größten Hussitenkreuzzug organisierte, nahm die Vermittlungstätigkeit Sigismunds um 1430 massiv zu. Auf dem sonst erfolgslosen Pressburger Treffen im April 1429 versprach er der hussitischen Delegation, dass er eine Einladung der Hussiten auf das nächste Konzil vermitteln werde. Die Kurie war allerdings erst bereit, über Verhandlung mit den Hussiten nachzudenken, als der fünfte Hussitenkreuzzug im August 1431 bei Taus spektakulär scheiterte. Die Verhandlungen der Hussiten mit den Konzilsvätern in Basel und anschließend mit den Konzilslegaten in Böhmen und Mähren waren sehr schwierig, da die Hussiten sich darum bemühten, möglichst viele ihrer Forderungen in der ganzen Kirche oder zu47 Siehe jüngst Studt, Kurfürsten; Válka, Zikmund a husité, S. 18–27, und ders., Sigismund und die Hussiten, S. 40–54. 48 Zur Situation in Mähren im Jahr 1425 siehe Válka, Vrchol bojů, S. 77–89. 49 Siehe ebd., S. 84–85. 50 Válka, Hegemonie husitů.
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mindest in Böhmen und Mähren durchzusetzen, und das Konzil umgekehrt versuchte, die hussitische Lehre möglichst einzuschränken.51 Für die mährische Geschichte ist vor allem wichtig, dass einer der Streitpunkte sich daran entzündete, ob Mähren bzw. die mährischen Hussiten in die Verhandlungen mit dem Konzil ebenfalls einbezogen werden sollen und ob der sich abzeichnende Kompromiss – die Kompaktaten – auch in Mähren gelten sollte.52 Trotz mehrfacher Versuche der Konzilslegaten, Mähren aus den Verhandlungen auszuschließen, hielten die Hussiten konsequent an einer Einbeziehung Mährens fest. So galten die Kompaktaten letztendlich sowohl für Böhmen als auch für Mähren. Neben den Verhandlungen zwischen den Hussiten und dem Konzil wurden parallele Verhandlungen zwischen den böhmischen Ständen und Kaiser Sigismund über dessen Anerkennung als König von Böhmen geführt, die nach der Niederlage der radikalen Hussiten bei Lipany wesentlich erleichtert und beschleunigt wurden. In den Sommermonaten 1434 kam es ebenso zu Verhandlungen zwischen dem mährischen hussitischen Adel und Herzog Albrecht, die in die Anerkennung Albrechts als Markgraf von Mähren und in den Abschluss des Landfriedensvertrags vom 9. September 1434 mündeten.53 Die Schlussverhandlungen zwischen den Hussiten und dem Konzil sowie zwischen den böhmischen Ständen und Kaiser Sigismund fanden eben aus diesem Grund in Mähren statt: im Sommer 1435 in Brünn und ein Jahr später in Iglau, wo die Kompaktaten feierlich proklamiert und Sigismund als König von Böhmen anerkannt wurde.54 Alle diese Ereignisse sind im vorliegenden Band nur dadurch dokumentiert, dass Sigismund sowohl in Brünn, als auch in Iglau einige Urkunden für mährische Empfänger ausstellte (Nr. 153–156, 162 und 163). Aus der Zeit der faktischen Regierung Sigismunds als König von Böhmen in den Jahren 1436/37 finden sich allerdings im vorliegenden Band zwei interessante Friedensverträge, die Sigismund und Herzog Albrecht unter Vermittlung des hussitischen Adels mit einzelnen rebellierenden hussitischen Adeligen abschlossen: der Vertrag mit den Herren von Moravany (Nr. 163a und 164) und mit Vok von Eulenburg (Nr. 165).55 Der Frieden wurde durch einen Kompromiss erkauft, der den Brüdern von Moravany den Besitz der widerrechtlich beherrschten bischöflichen Residenzstadt und Herrschaft Kremsier, Vok 51 Allgemein zu den Kompaktaten siehe Kejř, Česká otázka; Eberhard, Der Weg; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 296–314; ders., Hussitische Revolution, III, S. 1641–1679; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 185–192; Čornej, Velké dějiny, V, S. 623–639; jüngst Šmahel, Basilejská kompaktáta; Válka, Kompaktáta a kapitulace. 52 Dazu siehe besonders Válka, Cesta Moravy, und ders., Morava a kompaktáta. 53 AČ X, S. 250–254, Nr. VI (allerdings mit der falschen Datierung zum 4. März 1434, was vor der Schlacht bei Lipany gewesen wäre). Zum Landfrieden siehe Válka, Cesta Moravy, S. 127–128. 54 Über die Verhandlungen in Brünn und Iglau siehe Hoffmann, Jednání; Válka, Verhandlungen; ders., Cesta Moravy, S. 128–144. 55 Zu Vok von Eulenburg siehe jüngst Papajík, Páni ze Sovince, S. 104–105.
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von Eulenburg jenen der ebenfalls rechtswidrig besetzten markgräflichen Stadt Prerau sowie der bischöflichen Stadt und Herrschaft Zwittau unter bestimmten Bedingungen als Pfand weiterhin ermöglichte. Allen betroffenen Städten und Dörfern wurde dabei durch Kaiser Sigismund und Herzog Albrecht das Privileg gewährt, dass in den dortigen Kirchen die Kommunion auf ewig unter beiderlei Gestalt gefeiert werden sollte. In ähnlicher Weise verpfändete Sigismund dem ehemaligen taboritischen Hauptmann Nikolaus Sokol von Lamberg die bischöflichen Burgen und Herrschaften Hochwald und Schauenstein samt der Stadt Mährisch Ostrau (Nr. 175). Nicht nur die Finanzierung der Hussitenkriege, sondern auch die Friedenspolitik Sigismunds und Albrechts in den Jahren 1436/37 ging also größtenteils auf Kosten der Kirche. Die Verpfändungen der kirchlichen und der Kammergüter und -zinse ziehen sich somit wie ein roter Faden durch die ganze böhmische und mährische Regierung Sigismunds und dementsprechend auch durch den ganzen vorliegenden Band.56 Zahlreiche zusätzliche Verpfändungsurkunden Sigismunds über mährische Güter sind allerdings noch in den in Prag überlieferten Handschriften mit den Auszügen aus den alten böhmischen Registerbüchern sowie im speziellen Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren aus dem Jahr 1459 überliefert.57 Unter den Empfängern der im vorliegenden Band regestierten Urkunden dominieren einige wenige mährische Parteigänger Sigismunds, wie vor allem Bischof Johann von Olmütz (Nr. 36, 72, 80, 81, 88, 120, 121, 133)58 und Hartneid von Liechtenstein und Nikolsburg mit seinen Vettern (Nr. 8, 9, 10, 21, 44, 48, 49, 62, 66, 86, 87, 112, 129).59 Ein auffälliger Urkundenkomplex ist auch für bzw. zugunsten des Ritters Peter Gewsers von Mohelno erhalten, der als ein Familiar und Bote Sigismunds fungierte und im Jahr 1423 die markgräfliche Stadt Eibenschitz in Pfandbesitz und Schutz übernahm (Nr. 5, 11, 68, 69, 70, 74, 75, 114, 115).60 Andere Einzelpersonen, fast ausschließlich Adelige, sind jeweils nur mit wenigen Urkunden vertreten. Größere Urkundenkomplexe sind im bearbeiteten Urkundenmaterial auch für die größten mährischen Städte – Brünn, Olmütz und Znaim – überliefert, während die letzte der vier größten Städten Mährens, Iglau, im Vergleich mit den genannten wenige Urkunden erhielt. Dagegen spielte die mittelgroße Stadt Ungarisch Hradisch für Sigismund wegen ihrer Lage unweit der mährisch-ungarischen Grenze eine herausragende Rolle und erwarb dementsprechend außerordentliche Privilegien (vor allem Steuerbefreiungen 56 Über die Verpfändung klösterlicher Güter in Mähren durch Sigismund siehe Borovský, Kláštery, S. 194– 202. 57 Siehe Sedláček, Zbytky register; ders., Die Reste; AČ VII, S. 569–604. Für die mährischen Klöster bietet Borovský, Kláštery, S. 198, eine Auswertung dieser Quellen in einer übersichtlichen Tabelle. 58 Siehe jüngst Elbel, Olomoucký biskup (im Druck). 59 Zu Hartneids Kontakten zu Sigismund siehe ders., Scio, quod vos Moravi, S. 64–66. 60 Zur bemerkenswerten Hofkarriere Peter Gewsers siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 347–360.
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für insgesamt 15 Jahre – Nr. 40 und 117, und das Salzniederlagerecht – Nr. 139). Die restlichen Städte und Märkte sind nur mit vereinzelten Urkunden vertreten. Unter den geistlichen Institutionen ist neben dem Bistum Olmütz, das von der Königsnähe Bischof Johanns profitierte, noch das Zisterzienserkloster Velehrad mit mehreren Urkunden vertreten, während die restlichen Klöster, Kapitel und ausnahmsweise auch Pfarreien nur vereinzelte Urkunden verzeichnen. Verpfändungsurkunden werden an dieser Stelle natürlich beiseite gelassen, da sie für andere Empfänger ausgestellt wurden und die betreffenden Klöster nur schädigten. Allerdings gibt es auch für die mährischen Klöster eine Gruppe von Privilegien, durch welche Sigismund am 23. August 1422 formal alle früheren Verpfändungen ihrer Güter widerrief (Nr. 101–106). Diese Urkunden stellte Sigismund auf Drängen der Kirche aus und so überrascht es nicht, dass sie in den Folgejahren praktisch wirkungslos blieben und dass Sigismund sich verhielt, als ob er solche Privilegien nie ausgestellt hätte.61
5. Danksagungen Nicht zuletzt muss der Bearbeiter an dieser Stelle mehreren Personen, die zur Entstehung dieses Bandes beigetragen haben, seinen herzlichen Dank ausdrücken. Zuerst dem Herausgeber dieser Reihe, Dr. Karel Hruza, der einen wesentlichen Anteil an der Konzeption dieses Bandes und an den Richtlinien zur Gestaltung der Regesten hat und der den Band gründlich gelesen und korrigiert hat. Für Korrekturen ist der Bearbeiter auch seinen ehemaligen Kolleginnen am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW, Dr. Anne-Katrin Kunde und Mag. Alexandra Kaar, dankbar verpflichtet, die auch kontinuierlich zur Konsultation bei verschiedenen fachlichen Fragen und Problemen bereit waren. Für mehrfache Beratung und Hilfe ist der Bearbeiter auch weiteren Kolleginnen und Kollegen am Institut, vor allem Mag. Márta Kondor, Mag. DI Renate Spreitzer und PD Dr. Andreas Zajic, dankbar verpflichtet. Ein besonderer Dank gebührt auch den tschechischen Kollegen und Freunden des Bearbeiters, die ihn ebenfalls stets mit Rat und Hilfe unterstützten: Dr. Anna Kernbach-Smékalová, Mag. Michaela Malaníková, Doz. Dr. Tomáš Krejčík, Dr. Tomáš Baletka, Dr. Přemysl Bar, Mag. Stanislav Bárta und besonders Dr. Dalibor Janiš, der die wichtigen Auskünfte in rechtsgeschichtlichen Fragen gewährte, und Dr. Tomáš Borovský, der das Manuskript durchlas und nützliche Ergänzungen vornahm. Unentbehrliche Voraussetzung für die Entstehung der Regestenpublikation war natürlich die Archivforschung und deswegen muss der Bearbeiter seinen Dank auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller besuchten Archive aussprechen. An erster Stelle dankt er der Direktorin des Mährischen Landesarchivs, Dr. Kateřina Smutná, die allen Ersuchen des Bearbeiters bereitwillig entgegenkam und ihm im Archiv die besten Ar61 Zu diesen Widerrufen siehe jüngst Borovský, Kláštery, S. 200–202.
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beitsbedingungen schuf. Des Weiteren sind der Direktor des Landesarchivs Troppau, Dr. Karel Müller, der Direktor des Staatsbezirksarchivs Olmütz, Dr. Bohdan Kaňák, und die Verwalterin der historischen Bestände des Stadtarchivs Brünn, Dr. Hana Jordánková, zu nennen. Der gleiche Dank gebührt allerdings auch allen anderen namentlich nicht genannten Archivarinnen und Archivaren, mit denen der Bearbeiter während seiner Archivforschung in Kontakt kam. Abschließender Dank gilt dem österreichischen Fond zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF), da alle Arbeiten an diesem Band im Rahmen eines durch den Fonds finanzierten Forschungsprojektes durchgeführt wurden. Ebenfalls übernahm der Fonds die Druckkosten für dieses Manuskript.
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Urkundenverzeichnis Nr.
RI XI Datum
1
–
1411 Aug. 1, Blindenburg
2
–
1412 Juni 24, Ofen
3
253
1412 Juni 25, Ofen
4
1388
5
–
6
–
1415 Jan. 15, Konstanz 1417 Juli 25, Konstanz 1417 Sept. 4, Konstanz
7
–
1418 Jan. 28, Konstanz
8
–
1419 Dez. 29, Brünn
9
–
1419 Dez. 29, Brünn
Kurzregest gibt seine Zustimmung zur Schenkung eines Pferdes u. eines Grundstücks in Lipolch durch seinen Familiar Emmerich v. Drienčany an dessen iobagio Peter Parvus u. dessen Vater Paul bestätigt seinem Höfling Albert v. Gurwitz die Verpfändungsurk. des Markgrafen Jost v. Mähren über die Burg Aussee ernennt Bischof Georg v. Trient zum Fürsten u. Rat seines Hofes, erteilt ihm freies Geleit u. nimmt Georg mit dessen Kirche in seinen Schutz bestätigt u. erneuert Abt u. Konvent des Prämonstratenserstifts Weißenau alle Rechte u. Privilegien verleiht dem Markt Mohelno ein Wappen ermutigt Bischof Johann [IV.] v. Leitomischl zur Verteidigung des katholischen Glaubens u. informiert ihn über die Gefahr eines Gerichtsprozesses gegen Kg. Wenzel vor dem Konstanzer Konzil verleiht den Brüdern Hermann und Franz Claricini aus Cividale del Friuli das durch sie von der Familie Dornpacher ererbte Wappen bestätigt u. erneuert Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg u. dessen Vettern die inserierte Urk. des Markgrafen Jost v. Mähren (1377 April 20, Brünn), durch welche die ebenfalls inserierte Urk. Kg. Johanns v. Böhmen bestätigt wurde (1334 Januar 13, Luxemburg) belehnt Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg u. dessen Vettern mit allen ihren mährischen Lehen
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Nr.
RI XI Datum
10
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13
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3972
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40
1419 Dez. 29, Brünn
Kurzregest
bestätigt u. erneuert Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg u. dessen Vettern die inserierte Urk. Kg. Wenzels (1411 März 10, Prag), die etliche Inserte anderer Urkk. seiner Vorfahren als böhmische Kgg. u. mährische Markgrafen enthält und die Freiheiten der Familie erweitert 1419 Dez. 30, erlaubt Peter v. Gews, alle seine erblichen Güter in Brünn Mähren an jede beliebige Person, mit Ausnahme v. Geistlichen, schenken oder vermachen zu dürfen [vor 1420 Jan. erteilt seine Zustimmung zu dem Gütertausch zwi13] schen dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sternberg u. den Edlen Všebor u. Magister Johann, Brüdern v. Dubčany [vor 1420 Jan. gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Heinrich 13] v. Krawarn, u. allen mährischen Landherren, allen Personen Gerechtigkeit zu verschaffen u. insbesondere die Streitsache der Jungfrau Anna v. Krawarn auf dem kommenden Landesgericht zu entscheiden 1420 Jan. 22, bestätigt u. erneuert den Rittern u. Knechten sowie Breslau der Landschaft u. Mannschaft seines Landes Jägerndorf alle Rechte u. Privilegien [vor 1420 Jan. gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Hein25] rich v. Krawarn, den Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren, im Streit zwischen Ješek Talafús u. Niklas Hunt den Gerichtsprozess auf das nächste Landesgericht zu verschieben 1420 Jan. 25, bestätigt u. erneuert den Bürgern u. der Gemeinde Breslau der Stadt Jägerndorf alle Rechte u. Privilegien [vor 1420 Febr. 6] gebietet den Städten Brünn, Olmütz, Znaim, Iglau u. allen anderen Städten der Markgrafschaft Mähren, ihre größeren Büchsen auf Wagen zu verpacken u. bereit zu sein, mit diesen Wagen in den Krieg aufzubrechen
Nr.
RI XI Datum
18
4004
19
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4170
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4323
Kurzregest
1420 Febr. 6, Breslau
gebietet dem Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. Mähren, Heinrich v. Krawarn, allen Klöstern in der Umgebung v. Brünn, Olmütz, Znaim u. Iglau zu befehlen, deren Wagen mit den städtischen Büchsen zu beladen u. sie an die festgelegten Orte zu transportieren [vor 1420 Febr. 7] gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Heinrich v. Krawarn, den Edlen Erhart v. Eulenburg u. Doubrawitz zu begnadigen [vor 1420 Juni 6] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, der Fürstin v. Sagan jährlich 65 Schock Groschen an zwei Terminen abzuliefern 1420 Juni 6, Kö- verspricht den Edlen Johann v. Neuhaus u. Hartneid nigsaal v. Liechtenstein u. Nikolsburg, alle im kommenden Krieg erlittenen Schäden zu ersetzen 1420 Juli 20, Prag bestätigt Herzog Heinrich v. Glogau die Urk. Kg. Wenzels für die Herzogin Katharina v. Freistadt, in welcher ihr ein jährlicher Zins v. 300 Schock Groschen v. dem Kammerzins der mährischen Städte verschrieben wurde [vor 1420 Juli 29] bekennt, dem edlen Ritter Johann v. Eulenburg 800 Schock Groschen zu schulden 1420 Juli 29, bekennt, dem edlen Ritter Johann v. Eulenburg insPrager Burg gesamt 1000 Schock Groschen zu schulden u. verpfändet ihm zur Sicherstellung den jährlichen Kammerzins v. 100 Schock Groschen v. Stift Hradisch bei Olmütz 1420 Okt. 28, verpfändet Johann genannt Svinka v. Onšov das Beraun Dorf Šardice des [Augustiner-] Klosters [St. Thomas] zu Brünn um 204 Schock Groschen 1420 Okt. 28, verpfändet Zbyněk v. Moravany das Dorf Polešo Beraun vice des Klosters Velehrad 1420 Nov. 13, dankt Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn für ihren Welwarn Brief, lobt ihre Treue u. empfiehlt ihnen seine Tochter
41
Nr.
RI XI Datum
28
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29
4439
1421 Jan. 21, Pilsen
30
4467
[1421] Febr. 28, Tschaslau
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4487
1421 März 25, Znaim
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4492
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4495
1421 März 25, Znaim 1421 März 28, Znaim 1421 März 28, Znaim 1421 März 28, Znaim 1421 März 30, Znaim
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–
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[1420 Dez. 27], Leitmeritz
1421 März 31, Znaim
Kurzregest teilt Bürgermeistern u. Räten der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau u. anderer Städte in Mähren mit, dass er anstelle eines Unterkämmerers vorläufig den Edlen Wenzel v. Duba als Verweser zu ihnen schickt, u. fordert die Städte auf, der Stadt Jamnitz militärische Hilfe zu leisten stimmt der außerordentlichen Öffnung der Brünner Landtafeln zu, die wegen eines Streites zwischen Johann v. Lomnitz u. Aleš v. Sternberg die Kinder des vestorbenen Jaroslav v. Sternberg betreffend erfolgen soll teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er nach Mähren zieht u. gebietet ihnen, ihre Büchsen u. alles Kriegsgerät vorzubereiten u. mit deren Kontingenten dorthin zu schicken, wohin er diese anfordert bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Znaim alle Rechte u. Privilegien u. gesteht ihnen zu, v. namentlich genannten Besitzungen u. Dörfern keine kgl.e Steuer bezahlen zu müssen bestätigt u. erneuert den Einwohnern seines Marktes Schattau alle Rechte u. Privilegien bestätigt u. erneuert Äbtissin u. Konvent des Klarissenklosters in Znaim alle Rechte u. Privilegien bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Jamnitz alle Rechte u. Privilegien bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Brünn alle Rechte u. Privilegien bezeugt, dass er mit seinem Rat Bischof Johann v. Olmütz übereingekommen ist, diesen vorübergehend die Städte Olmütz, Littau, Mährisch Neustadt, das Stift Hradisch bei Olmütz sowie den Wald Doubrava in die Verwaltung zu übertragen bestätigt u. erneuert Abt Johann u. Konvent des Stifts Klosterbruck bei Znaim alle Rechte u. Privilegien
Nr.
RI XI Datum
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39
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4501
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4502
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4508
48
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Kurzregest
1421 März 31, Znaim
gewährt den Edlen Smil, Georg, Johann u. Stefan v. Lichtenburg u. v. Vöttau, alle Tavernen u. Brauhäuser im Umkreis v. einer Meile um ihre Stadt Mährisch-Budwitz zu verbieten u. zerstören 1421 Apr. 4, gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, den Brünn Brüdern Vok d.J. u. Johann v. Holstein u. deren Erben einen jährlichen Zins v. 100 Mark Prager Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn abzuführen 1421 Apr. 5, Un- befreit alle Bürger seiner Stadt Ungarisch Hradisch garisch Hradisch auf fünf Jahre v. der Zahlung sämtlicher kgl.er Steuern u. Abgaben 1421 Apr. 6, bestätigt u. erneuert Äbtissin u. Konvent des ZisterBrünn zienserinnenklosters in Alt Brünn alle Rechte u. Privilegien 1421 Apr. 6, bestätigt den Juden zu Brünn u. in anderen kgl.en Brünn Städten in Mähren alle Rechte u. Freiheiten [vor 1421 Apr. 7] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, zwecks Abrechnung der Ausgaben, die der Stadt wegen seines Aufenthalts in Znaim entstanden sind, Gesandte an ihn nach Brünn abzuordnen [vor 1421 Apr. 7] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, seinem Rat Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg einen jährlichen Zins v. 300 Schock Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn zu bezahlen 1421 Apr. 14, bestätigt u. erneuert den Bürgern seines Marktes Ungarisch Brod Wallachisch Klobouk alle Rechte u. Privilegien 1421 Apr. 18, Un- erlaubt den Bürgern v. Ungarisch Hradisch, in seigarisch Hradisch nen Wäldern Hříběcí (heute Chřiby) u. Greczen Holz hauen zu dürfen 1421 Apr. 18, Un- bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Ungarisch Hragarisch Hradisch disch alle Rechte u. Privilegien u. gewährt ihnen erneut die Gnade, dass außerhalb der Stadt im Umkreis v. einer Meile niemand Bier brauen oder verkaufen darf u. dass hier keine Handwerker leben u. ihr Gewerbe ausüben dürfen [vor 1421 Apr. verschreibt seinem Hauptmann in Znaim Hartneid v. 23] Liechtenstein einen jährlichen Zins v. 159 Mark u. 4 Groschen v. Kammerzins der Stadt Znaim
43
Nr.
RI XI Datum
49
–
[vor 1421 Apr. 23]
50
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1421 Apr. 23, Olmütz
51
–
1421 Apr. 23, Olmütz
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–
1421 Apr. 23, Olmütz
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1421 Apr. 23, Olmütz
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4512
1421 Apr. 23, Olmütz 1421 Apr. 23, Olmütz
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1421 Apr. 23, Olmütz
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1421 Apr. 24, Olmütz
44
Kurzregest gebietet Bürgermeister u. Rat der Stadt Znaim, seinem Hauptmann in Znaim, Hartneid v. Liechtenstein, v. dem Kammerzins der Stadt jährlich 159 Mark u. 4 Groschen abzuführen bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Littau alle Rechte u. Privilegien u. namentlich das inserierte Privileg Kg. Wenzels II. v. Böhmen (1291 Februar 26, Olmütz) bestätigt u. erneuert Hans Husswicz, dem Vogt der Stadt Littau, alle zum Littauer Gericht gehörenden Rechte u. bestimmt, dass Hans u. dessen Erben dasselbe Gericht gegen einen jährlichen Zins besitzen sollen bestätigt und erneuert den Bürgern v. Littau die inserierte Konfirmationsurk. Kg. Wenzels [IV.] (1419 März 8, Prag), sowie das in dieser inserierte Privileg des Markgrafen Jost v. Mähren (1389 Januar 4, Olmütz) befiehlt allen Bürgermeistern, Räten u. Bürgern der Städte u. Märkte in Mähren, v. den Bürgern u. Einwohnern der Stadt Littau keinen Zoll zu erheben, wie es Markgraf Jost v. Mähren in seiner Urk. festgelegt hat bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Mährisch Neustadt alle Rechte u. Privilegien bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Olmütz drei inserierte Privilegien Kg. Johanns v. Böhmen (1318 September 6, Brünn), Kg. Wenzels [IV.] (1412 Mai 1, Točník) u. Markgraf Josts v. Mähren (1377 Januar 23, Brünn), sowie alle anderen Privilegien verkauft seinem Oheim Herzog Ludwig v. Brieg u. Liegnitz u. dessen Erben zur Auslösung der Burg, des Landes u. der Stadt Trentschin das Land u. die Stadt Jägerndorf für 55.000 rheinische Gulden befreit jene Bürger v. Olmütz, deren Häuser beim letzten Brand zerstört wurden, auf vier Jahre v. der Zahlung der Zinse in Höhe v. 100 Mark Groschen, die sie jedes Jahr als Kammerzins abführen
Nr.
RI XI Datum
Kurzregest
58
4513
1421 Apr. 24, Olmütz
59
–
1421 Apr. 25, Olmütz
60
4523
1421 Apr. 27, Olmütz
61
–
1421 Apr. 28, Brünn
62
–
[1421] Mai 5, Brünn
63
4528
1421 Mai 6, Brünn
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4529
1421 Mai 6, Brünn
65
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4530
1421 Mai 8, Brünn 1421 Mai 9, Brünn
67
–
gewährt den Bürgern der Stadt Olmütz die besondere Gnade, dass sie jedes Jahr vier Tage vor dem Sonntag Exurge u. vier Tage nach diesem Sonntag einen Jahrmarkt abhalten dürfen verpfändet seinem Hofritter Peter v. Eulenburg die Dörfer Žalkovice, Břest u. das halbe Dorf Bochoř des Klosters Velehrad sowie Chropin u. das halbe Dorf Zaříčí des Klosters Wisowitz um 1.200 Schock Groschen verpfändet Peter v. Eulenburg den restlichen Teil seines Kammerzinses v. der Stadt Mährisch Neustadt in Höhe v. 15 Schock, den er früher dem Edlen Johann v. Eulenburg verschrieben hatte bestätigt Johann Morawa, Bürger v. Trebitsch, die inserierte Urk. v. Abt Adam u. Konvent des Stifts Trebitsch (1342 Mai 26, Trebitsch) schreibt Abt Johann v. Klosterbruck u. dem Hauptmann in Znaim Hartneid v. Liechtenstein, ihre Mühlen um Znaim betreffend erlaubt den Bürgern v. Znaim, das öde Haus u. die Hofstätte in der Kramergasse, die dem Abt v. Velehrad gehören, übernehmen u. wiederaufbauen zu dürfen bekennt, dass er Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim 905 ung. Gulden schuldet, u. bestimmt, dass die Bürger v. Znaim das Geld v. seinen Juden in Znaim, Olmütz u. Brünn bekommen sollen bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Trebitsch alle Rechte u. Privilegien gestattet Hartneid v. Liechtenstein, dessen Vettern u. deren Erben, in der Markgrafschaft Mähren Gold, Silber u. alle andere Erze u. Minerale ungehindert abbauen u. neue Bergwerke errichten zu dürfen fordert v. Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, dass sie bis zu seiner Ankunft die Znaimer Juden nicht dabei unterstützen, Einwohner der Stadt Schattau zu werden
[1421 Mai 25], Trentschin
45
Nr.
RI XI Datum
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46
1421 Mai 25, Trentschin
Kurzregest
überantwortet Peter Gewser v. Mohelno zur Tilgung seiner Schulden einen jährlichen Zins v. 40 Mark [Groschen] v. Kammerzins des Klosters Oslawan 1421 Mai 25, überantwortet Peter Gewser v. Mohelno zur Tilgung Trentschin seiner Schulden einen jährlichen Zins v. 30 Schock 44 Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn 1421 Mai 25, gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, PeTrentschin ter Gewser v. Mohelno den jährlichen Zins v. 30 Schock 44 Groschen v. Kammerzins ihrer Stadt abzuführen [vor 1421 Juni 28] schreibt nach Jeispitz [vor 1421 Juni schreibt an Bischof Johann v. Olmütz bezüglich ei28] ner Summe v. 205 Gulden 1421 Juli 2, fordert den Abt des Klosters Velehrad auf, seinen Pressburg Leuten u. Bauern zu befehlen, einen Tag lang bei der Reparatur der Gräben u. Palisaden um die Burg Göding auszuhelfen 1421 Juli 22, überantwortet Peter [Gewser] v. Mohelno u. dessen Pressburg Erben einen jährlichen Zins v. 40 Mark Groschen v. Kammerzins des Klosters Oslawan für die Pfandsumme v. 400 Schock Groschen 1421 Juli 23, überantwortet Peter Gewser v. Mohelno, seinem FaPressburg miliar, einen jährlichen Zins v. 30 Schock 44 Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn für die Pfandsumme v. 300 Schock Groschen [1421] Aug. 25, teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er Ofen nach Mähren ziehen werde u. sein Kriegsvolk bereits dorthin zieht, u. gebietet ihnen, zwei Gesandte zu dem geplanten Tag nach Skalitz abzuordnen [1421 Okt. 20], berichtet seinem Schwiegersohn [Herzog Albrecht Ungarisch Brod v. Österreich] v. Verlauf seines Kriegszuges nach Mähren u. v. den Kriegsereignissen in Ostböhmen 1421 Okt. 28, bestätigt u. erneut den Bürgern v. Napajedl die ihnen Ungarisch Hradurch K. Karl IV. gewährte Gnade, in den Wäldern disch Hříběcí (heute Chřiby) u. In Luzie Holz hauen zu dürfen
Nr.
RI XI Datum
79
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4825
Kurzregest
1421 Nov. 17, Brünn
schließt mit Bischof Johann v. Olmütz, Herzog Přemek v. Troppau, Wilhelm v. Pernstein, dem Hauptmann der Markgrafschaft Mähren, u. den mährischen Landherren einen Landfrieden ab 1421 Nov. 17, bestätigt u. erneuert Fürstbischof Johann v. Olmütz, Brünn Propst, Dekan u. Kapitel der Olmützer Kirche alle Rechte u. Privilegien 1421 Nov. 18, erteilt Bischof Johann v. Olmütz u. Johann v. EuBrünn lenburg die Vollmacht, alle Schädiger der Olmützer Domkirche vor ihr Gericht zu laden [1421 zw. Okt. 29 schenkt den Bürgern der Stadt Znaim die Güter ihu. Dez. 2] res als Häretiker verbrannten Mitbürger Vierdunk u. dessen Sohnes Johann bis zu 200 Schock Groschen 1421 Dez. 7, bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Iglau alle Rechte Iglau u. Privilegien [1421] Dez. 8, teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er Iglau seine Tochter mit Herzog Albrecht [V.] v. Österreich vermählt u. Albrecht als Morgengabe die Städte Budweis, Znaim, Iglau, Jamnitz u. Pohrlitz verpfändet hat, u. gebietet ihnen, Albrecht als ihrem Erbherrn zu huldigen [vor 1421 Dez. 13] schreibt an die Stadt Pohrlitz 1422 Febr. 6, gibt Hartneid v. Liechtenstein, dessen Vettern u. ihBrünn ren Erben die Stadt Kostel sowie die Salzmauten in Lundenburg, Wisternitz u. Dürnholz zu ewigem erblichen Besitz [1422] März 7, gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Kostel, dem Skalitz Edlen Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg als ihrem Erbherrn zu huldigen 1422 März 15, quittiert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz die Kremsier Summe v. 100 Mark Groschen, die sie v. der nächsten Steuer bereits seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v. Olmütz, an seiner Statt bezahlt haben 1422 März 15, belehnt Herzog Hans v. Troppau u. Ratibor u. dessen Kremsier Erben mit Stadt u. Burg Jägerndorf
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Nr.
RI XI Datum
90
4831
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4873 (z. 3. Mai)
48
1422 März 20, Austerlitz
Kurzregest
verleiht den Bürgern u. Einwohnern der Stadt Austerlitz ewiglich seine Maut in Austerlitz, jedoch erst nach dem Tod der Elisabeth, Frau des Wilhelm Rys, die die Maut auf Lebenszeit innehat 1422 März 23, schenkt Markus, Sohn Johanns v. Hodějice, u. desAusterlitz sen Erben die Vogtei in Austerlitz mit einer freien Hufe u. einem Drittel der Geldbußen 1422 März 25 [?], schenkt dem Edlen Johann v. Kunstadt u. JeiAusterlitz spitz die anheimgefallenen Rechte, welche Anna v. Kunstadt als Heiratsgut in den Dörfern Winau, Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín u. Bojanovice besessen hat 1422 Apr. 15, im gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, die DieFeld vor Unganer des [Hynek] v. Lettowitz freizulassen, die noch risch Ostra im [städtischen] Gefängnis sind 1422 Apr. 26, bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Göding die inseHolitsch rierte Urk. Kg. Wenzels [IV.] (1411 Juli 4, Prag) u. die [in dieser inserierten] Urkk. Markgraf Johanns v. Mähren (1350 Mai 1, Brünn) u. der Kg.in Constanze v. Böhmen (1228) 1422 Apr. 26, bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Göding seine inHolitsch serierte Urk. (1404 Juli 27, im Feldlager bei Týnec), durch welche er sie v. der Zahlung des Dreißigstzolls u. der Steuern in seinem Kg.-reich [Ungarn] befreite 1422 Mai 8, belehnt seinen Diener Konrad Nymptsch u. dessen Pressburg Erben mit den im Fürstentum Schweidnitz u. Jauer gelegenen Gütern Schönau, Berbisdorf u. Reyffersdorff u. bestimmt, dass Konrad diese Güter nach dem Tod Konrads v. Üchteritz u. Ladislaus’ v. Hohberg übernehmen soll, die diese Lehen bisher innehaben 1422 Mai 10, verpfändet Wenzel Lžička v. Dolní Dubňany das Bösch Dorf Huštěnovice, das dem Kloster Velehrad gehört u. das bis dahin eine [namentlich nicht genannte] Frau auf Lebenszeit pfandweise innehat, für 300 Schock Groschen
Nr.
RI XI Datum
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Kurzregest
1422 Mai 20, gewährt Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz die beStuhlweissenburg sondere Gnade, bis auf Widerruf silberne Münzen u. Pfennige mit solchem Grad, Korn u. Zusatz schlagen zu dürfen, wie man sie derzeit in Brünn schlägt 1422 Juli 8, Wien erlaubt Abt u. Konvent des Klosters Velehrad, ihrem Verwalter Adalbert das Dorf Potvorovice als Belohnung für dessen Dienste auf Lebenszeit abzutreten [vor 1422 Aug. verpfändet Johann, Heinrich u. Emmeram, den Brü23] dern v. Doubrawitz, den Markt Klobouk sowie die Dörfer Kamének u. Přestavlky, die dem Stift Obrovitz gehören 1422 Aug. 23, widerruft u. annulliert alle Verschreibungen, SchenNürnberg kungen u. Veräußerungen v. Gütern des Augustinerklosters St. Thomas zu Brünn, die er zugunsten verschiedener Personen getätigt hat 1422 Aug. 23, urkundet für das Kloster in Königsfeld bei Brünn Nürnberg (wie Nr. 101) 1422 Aug. 23, urkundet für das Kloster Velehrad (wie Nr. 101) Nürnberg 1422 Aug. 23, urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Alt Nürnberg Brünn (wie Nr. 101) 1422 Aug. 23, urkundet für das Stift Obrowitz (wie Nr. 101) Nürnberg 1422 Aug. 23, urkundet für das Kloster Tischnowitz (wie Nr. 101) Nürnberg 1422 Aug. 29, bestätigt u. erneuert der Kollegiatkirche St. Peter in Nürnberg Brünn alle Rechte u. Privilegien, namentlich das Testament des Markgrafen Jost v. Mähren 1422 Nov. 25, schreibt Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn wegen Pressburg der Zinse [v. Kammerzins] der Stadt Brünn, die der verstorbene Johann v. Bamberg innegehabt u. Johann Malerzik sowie Friedrich u. Kunz Ingram vermacht hat 1422 Dez. 2, verpfändet Stibor [v. Stibrowitz], Gespan des KomiPressburg tats v. Neutra, Sohn Stibors Vajda v. Beckov, für den zurückgehaltenen Sold in Höhe v. 3000 ung. Gulden die Burgen Buchlov, Wessely [an der March] u. Bisenz 49
Nr.
RI XI Datum
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1422 Dez. 4, Pressburg
111
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[vor oder genau 1423 Jan. 1]
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1423 Jan. 1, Pressburg 1423 Febr. 24, Ofen
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1423 Sept. 22, Blindenburg
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1423 Dez. 8, Totis
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[1423 Dez. 14, Totis]
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1423 Dez. 16, Totis 1423 Dez. 17, Totis
50
[vor oder genau 1423 Mai 6] [1423] Mai 6, Kaschau
Kurzregest gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, den Judenmeister Juda v. Brünn, dessen Frau, Sohn u. Eidam mit allem Vermögen zu verhaften überantwortet Wenzel v. Duba u. Lischna die Burg Spielberg u. verschreibt ihm eine gewisse Summe v. dieser Burg gebietet Hartneid v. Liechtenstein, Wenzel v. Duba die Burg Spielberg abzutreten legt fest, dass die beiden Märkte Wallachisch Klobouk, i.e. Neu- u. Alt-Klobouk, u. deren Einwohner künftig unter einem Vogt vereinigt bleiben u. gleiche Rechte u. Gewohnheiten genießen sollen verpfändet Peter Gewser v. Mohelno die Stadt Eibenschitz für 1.200 Schock Groschen gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Eibenschitz, Peter Gewser v. Mohelno als ihren Herrn zu huldigen entscheidet gemeinsam mit Herzog Albrecht [V.] v. Österreich in den Streitigkeiten zwischen Abt Johann u. Konvent des Stiftes Klosterbruck bei Znaim u. Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim verlängert den Bürgern v. Ungarisch Hradisch die vormalige Befreiung v. allen Steuern u. Abgaben um weitere zehn Jahre befreit Abt u. Konvent des Klosters Velehrad v. allen Steuern u. Zahlungen u. verpflichtet sich, die Güter des Klosters bis zu seinem Tod nicht mehr zu verpfänden führt einen Gütertausch zwischen dem Kloster Velehrad u. der Stadt Ungarisch Hradisch durch erlaubt seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v. Olmütz, bischöfliche Güter mit Zustimmung des Domkapitels gegen andere äquivalente Güter in Böhmen u. Mähren tauschen zu dürfen
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RI XI Datum –
Kurzregest
1423 Dez. 17,Totis
erlaubt seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v. Olmütz, v. den dem Bistum gehörenden u. ihm anheimfallenden Lehngütern Güter bis zum Werte v. 10.000 Mark Groschen für sich u. die bischöfliche Mensa behalten zu dürfen – [1423] Dez. [19], schreibt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, dass er Totis gehört habe, dass sie einen Magister v. der Prager Kleinseite u. andere Geistliche in ihren Rechten beeinträchtigt hätten; deswegen sendet er seinen Rat Bischof Johann v. Olmütz zu ihnen, um die Streitsache zu entscheiden – 1423, Totis verschreibt Racek [Buben] eine [halbe] Mühle in [der Brünner Vorstadt] Cejl, die vormals ein gewisser Kozlík innehatte, um 400 Schock Groschen – 1424 Jan. 13, teilt allen seinen Untertanen in Kg.-reich Ungarn Ofen mit, dass die Geschworenen u. die Gemeinde der Stadt Brünn Nikolaus genannt Szekeres, Bürger v. Altsohl, 87 Zentner Kupfer entzogen haben, u. befiehlt ihnen, alle Bürger v. Brünn, die sich in Ungarn befinden, festzunehmen – [vor 1424 Febr. bekennt, dass er Hynčík Stoss für die im kgl.en 24] Dienst erlittenen Schäden 165 Schock Groschen schuldet 5819 u. 1424 Febr. 24, verpfändet Hynčík Stoss u. dessen Erben für die 5820 Ofen Gesamtschuld v. 273 Schock 37 ½ Groschen seine Dörfer Strelitz u. Einoth, die zu Mährisch Neustadt gehören 5825 1424 März 17, gibt Herzog Albrecht [V.] v. Österreich u. Markgraf Krakau v. Mähren die Vollmacht, das zur Markgrafschaft Mähren gehörende Schloss u. die Stadt Ungarisch Ostra sowie etliche Schlösser des mährischen Bistums v. dem jetzigen Besitzer Hašek v. Waldstein in seine Gewalt zu bringen – 1424 Apr. 19, schenkt Richter Adam in Bánov u. dessen Brüdern Stuhlweissenburg Nikolaus u. Paul sowie deren Erben die [übrige] Hälfte der Mühle in Bánov
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Nr.
RI XI Datum
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1425 Okt. 3, im Feld bei Pohrlitz
Kurzregest
bestätigt Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg zwei inserierte Urkk. der Herren v. Liechtenstein (1386 September 5, Wien u. 1396 Oktober 21, Brünn) [vor 1425 Nov. 3] bestätigt dem Fleischhauer Bartl aus Znaim die Urkk. der Kgg. Johann u. Wenzel [IV.] v. Böhmen u. Markgraf Josts v. Mähren über einen Hof in Schattau [vor 1425 Dez. bittet den Bürgermeister und den Stadtrat von Ol13] mütz, sein Kriegsvolk in ihre Stadt einzulassen [vor 1425 Dez. gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz, einen 20] Hof in Krčmaň an Johann, den Sohn des Mikeš Semenec, abzutreten [vor 1425 Dez. fordert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz auf, ihr 30] Kriegsvolk nach Kremsier zu schicken u. so dem Kg. zu helfen, Bischof [Johann] v. Olmütz u. seine Burg Kremsier v. den Hussiten zu befreien [vor 1426 Jan. 4] fordert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz auf, ihre Gesandten zwischen dem 4. u. 6. Januar nach Ungarisch Hradisch zu schicken [vor 1426 März gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz, mit ih1] rem in Prerau liegenden Volk die Brücke bei Prerau zu zerstören [vor 1437 Febr. verpfändet die [beiden] Burgen [v.] Hochwald dem 25] Fürsten Bolko v. Oppeln [vor 1427 Juli 5] bestätigt Bavor d.Ä. v. Holovousy eine unbekannte Anzahl v. Urkk. des Abtes u. Konvents des Stiftes in Klosterbruck bei Znaim [vor 1427 Dez. 21] schreibt nach Brünn 1429 Aug. 1, gewährt den Bürgern der Stadt Ungarisch Hradisch Pressburg die besondere Gnade, dass alles Salz, welches in die Stadt geführt wurde, dort drei Tage niedergelegt werden muss 1429 Sept. 3, benachrichtigt Hans v. Police, welchem er eine Pressburg halbe Mühle in Brünn an der Czeile um 250 Schock böhmischer Groschen verschrieben hatte, dass er nunmehr [Racek] Buben gestattet, die halbe Mühle v. Hans auszulösen
Nr.
RI XI Datum
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1430 Apr. 9, Tyrnau
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[vor 1432 Juli 3]
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[vor 1432 Juli 3]
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[vor 1433 Mai 31]
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1433 [Nov. 29, Basel]
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1432 Juli 3, Lucca
9428 [1433 Okt. 11 (z. 31. bis 1434 Mai 13, Mai Basel] 1433)
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1434 [vom Mai 31 bis August 13] Ulm
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1434 Nov. 30, Pressburg
Kurzregest bestätigt dem Pfarrer Peter zu St. Martin im Dorf Turzsanktmartin die inserierte Urk. des Magisters Danch (1315 Juli 25, Turz) stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl u. Wenzel v. Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief über einen Teil der Summe v. 5.000 ung. Gulden aus stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl u. Wenzel v. Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief über den anderen Teil der Summe v. 5.000 ung. Gulden aus fügt der Pfandsumme, für welche die Brüder Ernst, Johann, Karl u. Wenzel v. Wlaschim, ansässig in Aussee, die Burg Aussee innehaben, weitere 5.000 ung. Gulden sowie 300 Schock Groschen für die Baukosten hinzu verpfändet Hašek v. Waldstein die dem Johanniterorden gehörenden Güter Orlowitz u. Eiwanowitz in der Hanna mit den zugehörigen Dörfern für 2.600 Mark Groschen ernennt den Grafen Anton von Collalto zu seinem Hofritter, nimmt ihn in den Drachenorden auf und zeichnet ihn mit der weißen Stola [des Kannenordens] des Kg.s v. Aragonien aus bestätigt die Konstitutionen K. Friedrichs II. (sog. Krönungsgesetz vom 1220 November 22, Rom) und K. Karls IV. (sog. Constitutio Karolina de ecclesiastica libertate, in mehreren Fassungen ausgefertigt) über die Freiheit der Kirche und erweitert sie mit eigenen Bestimmungen bestätigt, den edlen Ritter Jakob von Constantio aus Messina im Königreich Sizilien persönlich zum Ritter geschlagen und in den Drachenorden aufgenommen zu haben bestätigt seinem Kaplan Gallus, Pfarrer zu St. Nikolaus in Znaim, u. dessen Kirche das inserierte Privileg Kg. Johanns v. Böhmen (1336 August 10, Landau), in welcher das Privileg Kg. Wenzels II. v. Böhmen inseriert ist (1287 Mai 23, Prag)
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Nr. 150
RI XI Datum
bestätigt u. erneuert Ulrich Snurer u. dessen Erben das Wappen 151 – bestätigt u. erneuert dem Augustinereremitenorden in Deutschland alle Rechte u. Privilegien u. namentlich ein Privileg K. Karls IV. über den Erwerb v. Gütern 152 – [vor 1435 Apr. gibt seine Zustimmung dazu, dass der Stadtrat v. 20] Ungarisch Hradisch das Haus des verstorbenen Peter Kussna verkauft 153 – 1435 Juli 24, bestätigt u. erneuert den Bürgern des Marktes BiBrünn senz zwei inserierte Privilegien desselben Inhalts der Markgrafen Prokop v. Mähren (1384, Bisenz) u. Jost v. Mähren (1385 März 13, Brünn) 154 – 1435 Juli 25, bestätigt dem Trebitscher Bürger Johann Morawa u. Brünn dessen Erben die inserierte Urk. des Abtes u. Konvents des Klosters Trebitsch über die Freiheit eines Hauses in Trebitsch (1277 August 31, Trebitsch) 155 11152 1435 Aug. 6, bestätigt u. erneuert der Äbtissin Marta u. dem KonBrünn vent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn alle Privilegien 156 – 1435 Aug. 10, erneuert u. bestätigt den Bürgern v. Ungarisch Ostra Brünn alle ihre Rechte u. Privilegien 157 11233 1435 Dez. 23, belehnt Sebald Poczlinger u. Hans Koler mit einem Stuhlweissenburg Hof u. sieben Bauernhäusern in Leinburg, einer Mühle bei Leinburg, einem Hof in Heidelbach, einem Hof in Haimendorf, einem Hof in Breitenbrunn u. zwölf Morgen Wiesen bei Leinburg 158 11232 1435 Dez. 23, belehnt die Brüder Hans, Erkenbrecht u. Georg KoStuhlweissenburg ler mit einer Mühle in Leichendorf 159 – 1436 Jan. 24 bestätigt dem Stift Jossau die inserierte Urk. Kg. Be[Stuhlweissenlas [IV.] v. Ungarn (1255) burg] 160 11271 1436 Jan. 25, verpfändet Georg v. Sternberg u. Lukov u. dessen Stuhlweissenburg Gemahlin Agnes v. Troppau den dem Prager Erzbistum gehörenden Markt Kojetein für 5.000 ung. Gulden 161 – [vor 1436 Juni gewährt den Bürgern v. Eiwanowitz in der Hanna 22] das Recht, jeden Montag einen Markt abzuhalten
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–
1435 Febr. 1, Wien 1435 Febr. 4, Wien
Kurzregest
Nr. 162
RI XI Datum –
Kurzregest
1436 Aug. 2, Iglau
gewährt dem Olmützer Archidiakon u. Domherrn Martin v. Dobřany die Vollmacht, sechs öffentliche Notare zu ernennen 163 11379 1436 Aug. 12, bestätigt den Bürgern v. Iglau alle Rechte u. PrivileIglau gien, namentlich die inserierten Privilegien K. Karls IV. (1359 Mai 27, Prag) u. Kg. Wenzels [I.] v. Böhmen (um Ende 1249) 163a – [vor oder genau Unbekannte Schiedsleute vermitteln einen Vertrag 1436 Okt. 1] zwischen K. S. u. Herzog Albrecht [V.] v. Österreich, Markgraf v. Mähren, einerseits, u. den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. u. Johann d.J. v. Moravany anderseits, über das Schloss u. die Stadt Kremsier 164 – 1436 Okt. 1, Prag verzeiht den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. u. Johann d.J. v. Moravany alle Feindseligkeiten, verpflichtet sich, alle durch die Schiedsleute vereinbarten Verträge einzuhalten, u. gewährt der Stadt Kremsier die Kommunion unter beiderlei Gestalt 165 11452 1436 Okt. 1, Prag verzeiht Vok v. Eulenburg dessen Feindseligkeiten, verpflichtet sich, alle mit Vok durch die Schiedsleute vereinbarten Verträge einzuhalten, u. gewährt der Stadt Prerau die Kommunion unter beiderlei Gestalt 166 – 1436 Dez. 1, Prag erteilt seine Zustimmung zu dem Verkauf der Höfe in Unter-Heidelbach u. in Breitenbrunn durch Sebald Poeczlinger an die Brüder Erkembrecht u. Hans Koler, u. belehnt Erkembrecht u. Hans mit diesen Höfen 167 – [vor 1437 Jan. 12] erteilt seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen Katharina v. Bolelouc, Witwe Johanns Kužel v. Mistřice, u. ihren Kindern Stefan u. Margaretha über alle erblichen Güter Katharinas 168 – [vor 1437 Jan. 12] schenkt Všebor v. Dubčany u. dessen Erben einen Meierhof vor der Stadt Mährisch Neustadt
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RI XI Datum
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Kurzregest
[vor 1437 Jan. 12] erteilt nachträglich seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen der mittlerweile verstorbenen Elisabeth genannt Kumburská, Schwester des Nicolaus v. Otaslavice, u. ihrem Verwandten Boček über alle Güter Elisabeths in Otaslavice [vor 1437 Anfang verpfändet Zbyněk v. Strálek u. Všechovice die DörFebr.] fer Břest, Žalkovice u. Plešovec, die dem Zisterzienserkloster Velehrad gehören, für 433 Schock [oder Mark] Groschen [vor 1437 Febr. 6] gestattet Artleb v. Wiltschnau die Dörfer Břest, Žalkovice u. Plešovec des Klosters Velehrad v. dem jetzigen Pfandinhaber Zbyněk v. Strálek u. Všechovice auszulösen [vor 1437 Febr. 7] urkundet als Markgraf v. Mähren bezüglich des Verkaufs des Dorfes Hrubšice mit einem Meierhof durch Johann Nešpor v. Bischofswerda an Andreas Albus v. Hrubšice u. dessen Erben [vor 1437 Febr. 7] erteilt seine Zustimmung zur Schenkung des halben Dorfes Ostopovice mit dem halben Meierhof durch Frank v. Pacov, Chorherr zu St. Peter in Brünn, an Johann v. Senice u. Johann genannt Schwab v. Temricz sowie deren Erben [vor 1437 Febr. 7] schenkt Jost Hecht v. Rositz sieben Dreiling Wein v. den Weinzehnten in Eibenschitz 1437 Febr. 25, bekennt, dass er vom Nikolaus Sokol v. Lamberg die Prag [beiden] Burgen [v.] Hochwald u. die Burg Schauenstein um 3.000 Schock Groschen abgekauft hatte, u. verpfändet Nikolaus u. dessen Erben diese Güter für die gleiche Summe [vor 1437 Mai 24] urkundet für [Wilhelm oder Johann?] v. Pernstein bezüglich der Burgen Zubštejn, Pyšolec u. der Stadt Bistritz [ob Pernstein] [vor 1437 Juni 1] verpfändet dem [Johann Húse?] v. Krumsín u. dessen Erben das halbe Dorf Topolany um 60 Schock Groschen, das zum Kloster Pustimir gehört
Nr.
RI XI Datum
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1437 Juni 3, Prag
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[vor 1437 Juli 12]
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1437 Nov. 8, Prag
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[vor 1437 Dez. 9]
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[vor 1437 Dez. 9]
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[vor 1437 Dez. 9] [vor 1437 Dez. 9]
Kurzregest gibt seine Zustimmung zum Kauf der Burg u. der Stadt Auscha durch Wenzel Carda v. Petrovice v. verstorbenen Aleš Škopek v. Duba u. belehnt ihn u. dessen Erben mit den genannten Gütern gebietet [dem Landeshauptmann v. Mähren, den Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren], alle Gerichtsprozesse gegen Nikolaus Sokol v. Lamberg auf den nächsten Landtag zu verschieben verpfändet Ladislaus Kakas v. Berény u. dessen Brüdern Blasius, Stefan u. Johann v. Berény zur Absicherung deren Darlehens das Gut Kyseecz alio nomine Mesterfalwa sowie einen Zins v. Gut Bana im Komitat Raab bestätigt u. erneuert dem Abt des Stiftes Klosterbruck bei Znaim alle Rechte u. Privilegien verpfändet dem Ritter [Ulrich?] Skála v. Lultsch den dem Stift Hradisch bei Olmütz gehörenden Markt Gaya für 2.000 Schock Groschen gibt seine Zustimmung dazu, dass Abt u. Konvent des Klosters Velehrad das Dorf Zlechov an Stefan Plewl, Bürger v. Ungarisch Hradisch, verpfänden verpfändet Racek v. Výškov u. dessen Erben das dem Stift Landskron gehörende Dorf Nezamyslice um 350 Schock Groschen stellt eine Urk. über die Burg Vraní Hora aus bestätigt den Bürgern v. Prerau alle Privilegien
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Regesten
1411 August 1, Blindenburg (Vissegrad) 1 (in festo ad vin[cula sancti Petri])1 Kg. S. führt an, dass sein Familiar (aule nostre familiaris) Emmerich, Sohn des Johann von Drienčany (de Derenchen), vor ihm erschienen ist und sowohl mündlich als auch schriftlich durch eine mit eigenem angehängten Signet besiegelte Urk. vorgebracht hat, dass dieser vormals durch Peter Parvus, Sohn seines (Emmerichs) iobagio Paul und Enkel Stefans, die auf dem Gut Lipolch ansässig sind, von der Geburt der erstgeborenen Tochter S.s, auch mittels eines diesbezüglichen kgl.en Briefes, benachrichtigt worden und ihm damit eine große Freude bereitet worden ist (qui ipsum de illustris principis nostre primogenite nativitate mediantibus certis literis nostris consolando gaudium sibi superinde nostri ex parte re[fe]rasset), weshalb er (Emmerich) Peter Parvus und dessen Vater Paul ein gutes Pferd und ein Grundstück in Lipolch, das zu dem Haus gehört, das Peter und sein Vater Paul bewohnen, mit Feldern, Wäldern, Gewässern, Wiesen (pratis fenetis), Gehölzen und mit allem anderen Zubehör zu ewigem erblichen Besitz geschenkt hatte, um ihn mit einer angemessenen Gabe zu entlohnen (cupiens ad nostri regii decoris honorem Petrum Parvum … digno munere premiari), und ihn, Kg. S., nunmehr gebeten hat, dieser Schenkung stattzugeben. S. gibt der geäußerten Bitte Emmerichs und des Peter Parvus2 seine kgl.e Zustimmung und bewilligt die Schenkung eines Pferdes und eines Grundstücks in Lipolch durch Emmerich von Drienčany an Peter Parvus und dessen Vater Paul. Er tut dies angesichts der treuen Dienste, die Peter einst seiner verstorbenen Schwester, Fürstin Margarethe, Burggräfin von Nürnberg, und nach ihrem Tod ihm selbst geleistet hat. KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand) – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte in den Faltungen teilweise durchlöchert, mit geringem Textverlust) mit einem recto unter dem Text aufgedrückten, papierbedeckten Sekretsiegel, in MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 12, Kart. 6, Urk. Nr. 132. Reg.: ZsO III, S. 231–232, Nr. 778 (ung.).
1 Ein Teil der Datierung befindet sich unter der Papieroblate. 2 In der Dispositio werden im Unterschied zur Narratio beide als Petenten genannt.
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1412 Juni 24, Ofen (Bude)
2
(in die festi Nativitatis beati Iohannis Baptiste, 25 – 2) Kg. S. bestätigt mit rechtem Wissen und als wahrer und legitimer Erbe des Kg.-reiches Böhmen sowie der Markgrafschaft Mähren dem Edlen Albert von Gurwitz (Gurwicz), seinem Höfling (specialis aulicus), und dessen Erben auf dessen Bitte und angesichts seiner Verdienste die Verpfändung der Burg Aussee (Ausaw) mit allem Zubehör und Nutzen durch seinen Vetter, den verstorbenen Markgrafen Jost von Mähren, wie es dessen Verpfändungsurk. bestimmt.1 KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie am unteren Blattrand in der Mitte) – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. (Fragment, der linke Blattrand mit einem Teil des Urkundentextes sowie der untere Blattrand abgeschnitten), mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato. Reg.: RBMV VII, S. 266–267, Nr. 568 (lat.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 56. 1 Die Urk. Josts ist ein Dep. Zu den Beziehungen zwischen Albert von Gurwitz und Markgraf Jost von Mähren siehe Baletka, Dvůr, S. 296–298 und 433–434.
1412 Juni 25, Ofen (Badae)1
3
Kg. S. ernennt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und mit Rat seiner Fürsten, Prälaten, Grafen, Edlen und Getreuen den Fürstbischof Georg von Trient angesichts dessen ständiger Treue zum Fürsten und Rat seines Hofes (te itaque2 … in supradictae aulae nostrae principem et consiliarium motu proprio assumpsimus et assumimus … teque3 aulae nostrae principum et consiliariorum numero … aggregamus) und bestimmt, dass Georg alle jene Freiheiten, Ehren, Privilegien und Gnaden genießen soll, die seine anderen Räte genießen. Er gebietet allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Rittern, Vasallen, Amtleuten, Gemeinden der Städte, Märkte (oppida) und Dörfer sowie allen anderen seinen Untertanen, Georg die gebührenden Ehren zu erweisen, ihn mit seiner Familia und Begleitung, allen Sachen und Kleinodien ohne jegliche Steuern, Zölle oder Tribute durch Häfen, über Brücken, durch Distrikte, Städte, Burgen, Märkte und Dörfer frei ziehen zu lassen, und ihm oder dessen Bevollmächtigten sicheres Geleit zu gewähren. Des Weiteren nimmt er Bischof Georg und dessen Kirche mit allen Städten, Äckern, Burgen, Dörfern und allen anderen Gütern unter dem Vorbehalt in seinen
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und des Hl. Römischen Reiches Schutz, dass alle diese Güter seinen Bewaffneten offen sein sollen (nach. Kop.). Arenga: Regiae majestatis ac imperatoriae dignitatis … (siehe Kommentar). KV: Ad mandatum domini regis in consilio Iohannes Kürchen (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert; zur Zeit Altmanns befand sich die Orig.-urk. im [erzbischöflichen] Archiv zu Trient. – Kop. lat.: fehlerhafte Abschrift in einer Hds. aus dem Jahr 1725, in MZK Brno, Sign. RKP2-0418.963, fol. 8r–9v (zum 15. Mai). Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 203–205; Brandis, Tirol, S. 379–381, Nr. 74. – Reg.: RI XI, Nr. 253. Aufgrund der zahlreichen Schreibfehler des Kopisten wird hier auf die übliche Zitierung der in der Urk. vorkommenden Arenga verzichtet. Vermutlich durch Schreibfehler des Kopisten trägt die Kop. sogar ein falsches Tagesdatum: die 15ta mensis Mai. Dieses Tagesdatum wird hier nach den RI XI korrigiert, da Altmann die Orig.-urk. einsehen konnte. 1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. Die falsche Form des Ortsnamens Ofen (ung. Buda) ist auf einen Schreibfehler des Kopisten zurückzuführen. 2 In den Editonen von Wurmbrand und Brandis igitur. 3 In den Editionen von Wurmbrand und Brandis zwischen teque und aulae noch aliorum.
1415 Januar 15, Konstanz (Constancie) 4 (die quintadecima Ianuarii, 28 – Romanorum eleccionis quinto, coronacionis vero primo) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit gutem Rat seiner Fürsten, Grafen, Barone, Edlen und Getreuen und mit rechtem Wissen dem Abt und dem Konvent des Prämonstratenserstifts Weißenau in der Diözese Konstanz (monasterii in Auge Minori Premonstratensis ordinis Constanciensis diocesis) auf Bitten des Abtes und angesichts der treuen Dienste, die dieser [und dessen]1 Vorgänger ihm und seinen Vorgängern, römischen KK.n und Kgg.n, geleistet haben, alle Rechte, Privilegien, Freiheiten, Immunitäten, Konzessionen, Gewohnheiten, Gnaden, Ehren und Urkk., die sie von seinen Vorgängern sowie von anderen geistlichen und weltlichen Fürsten bekommen haben, in omnibus ipsorum tenoribus, clausulis, sentenciis, punctis et expressionibus, prout de verbo ad verbum scripta seu scripte sunt, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er erklärt, dass der Abt und das Stift mithilfe dieser Urkk. und Privilegien alle in ihnen enthaltenen Rechte, Freiheiten, Konzessionen und Gnaden ungehindert für immer genießen dürfen. Er verbietet jedem, die von ihm gewährte Gnade (hanc nostre ratificacionis, approbacionis, innovacionis et confirmacionis graciam) bei seiner schweren Ungnade
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und einer in den Privilegien des Abtes und des Stifts festgesetzten Pön zu verletzen, welche zur einen Hälfte an seinen kgl.en Fiskus (fisco nostro regio) und zur anderen an das Stift zu zahlen ist. Arenga: Honor maiestatis regie eiusque gloria magnifica tanto amplioribus con mendacionum exaltatur preconiis tantoque graciarum fidei et devocionis impendiis fulcitur, quanto maioribus graciarum largicionibus subditi per regalem clemenciam fuerint consolati et illi precipue, quorum vita et conversacio a mundanis vanitatibus sequestrata in dei cultura sacre religionis studio devocius se exercent. KVr: Ad mandatum domini regis Iohannes prepositus de Strigonio vicecancellarius. – KVv: R(egistrata). Orig. Perg. lat. (in der rechten Hälfte teilweise durchlöchert, mit geringem Textverlust) mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute rosa-blauer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand G 5 – Sbírka cizích listin, Urk. Nr. 13. Ed.: Lünig, Des Teutschen Reichs-Archivs Spicilegii Ecclesiastici Dritter Theil, S. 755–756, Nr. 20. – Reg.: RI XI, Nr. 1388 (nach der Ed. von Lünig mit dem Hinweis, dass die Urk. in den RR nicht vorkommt). 1 Vermutlich durch einen Flüchtigkeitfehler des Schreibers fehlen die in Klammern angeführten Wörter im Urkundentext, sie wurden aber sinngemäß ergänzt. Die betreffende Passage lautet: Nos attendentes pure devocionis affectum ac immote sincereque fidei constanciam, quibus prefatus abbas monasterii in Auge Minori predecessores Romanorum imperatores et reges, nostros predecess[ores], honorarunt ac ipse abbas nos et sacrum Romanum imperium diligenti quidem sollicitudine honorat cottidie …; zwischen in Auge Minori und predecessores fehlen offensichtlich die Wörter et sui, ac ipsius oder ähnlich.
1417 Juli 25, Konstanz (Kosentz) 5 (an sanct Jakobstag des heiligen zwelffbotten, 31 – 7) Kg. S. verleiht und bestätigt dem Markt Mohelno auf Bitten von dessen Rat und Gemeinde und unter Berücksichtigung der ihm durch den Grundherrn des Marktes, Peter [Gewser], geleisteten Dienste ein [in der Mitte des Wappenbriefes auch bildlich dargestelltes] Wappen: einen auf einem halb grünen, halb goldenen Schrägbalken liegenden Damhirsch (daniek).1 Der Markt Mohelno soll dieses Wappen als Siegelbild und zu allen anderen Zwecken verwenden dürfen, doch vorbehaltlich der Rechte des Grundherrn und seiner Erben. S. gebietet unter Androhung seiner schweren Ungnade allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen und Freiherren, Einnehmern, Vögten und Amtleuten […] und allen Untertanen des Reichs, den Markt Mohelno bei seiner Wappenführung nicht zu behindern (nach Kop.). 64
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. dt.: Eine stark fehlerhafte Abschrift aus dem 17. Jahrhundert mit Deckfarbenminiatur des Wappens: links in hochrechteckigem blauem Feld das tingierte Vollwappen des Grundherrn Peter Gewser (Schild gelehnt: in schwarz ein goldener Schrägbalken; goldener geschlossener Helm, darauf ein goldenes Jagdhorn, aus diesem ein goldener Pfauenstoß wachsend; Helmdecke schwarz/silber), rechts, durch eine schmale weiße Leiste mit rotem floralem Ornament getrennt, in hochrechteckigem blauen Feld das im Kontext der Urk. beschriebene Wappen (der Schild gelehnt); mit dem sekundär benutzten, in Fragmenten auf eine ältere Wachsschüssel applizierten Majestätssiegel [Posse 13/3] an einer farbigen Seidenschnur, das auch in der Corroboratio angekündigt wurde, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Mohelno, Urk. Nr. 1; eine Abschrift aus dem frühen 20. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 323a/1. Ed.: Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 360–362. – Reg.: Müller – Štarha, Znaková privilegia, S. 5, Nr. 2 (tsch.; die Urk. wird als eine Fälschung aus dem 16. Jahrhundert betrachtet). Lit.: Nováček – Sucharda, Stručné dějiny Mohelna, S. 14; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 59; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen. Der vermutlich tschechischsprachige Kopist des 17. Jahrhunderts benutzte wahrscheinlich das bereits schlecht erhaltene Original (in dt. Sprache), wobei ihm sowohl zahlreiche sprachliche als auch paläographische Fehler unterliefen. Bereits in der Intitulation schrieb er fälschlich unter Verwendung mehrerer Korrekturen: Wir Sigmund von Gottes gnaden Behmischer künig z[u alle] n zeiten mehrer des Römischen reichs und den Ungern, Dalmanen, Grauen zeging anstatt der üblichen Intitulation: Wir Sigmund von Gottes Gnaden Römischer Kg. zu allen Zeiten Mehrer des Reiches und zu Ungarn, Dalmatien, Kroatien etc. Kg. Den gleichen Fehler bei der Lektüre des Wortes Römisch wiederholte der Schreiber noch einmal in der Datierungsformel, wo er die ungarischen und böhmischen Regierungsjahre angegeben hat. Mehrfach las der Kopist etwa auch fälschlich pate statt rate. Offensichtlich überfordert war er mit der Interpretation des in der Vorlage für das Tier des Wappenbilds benützten Begriffs. Anstelle einer Transkription des für ihn sinnlosen Originalbestands entschied der Kopist, den tsch. Begriff für den bildlich dargestellten Damhirsch (daniek) in den Urkundentext zu setzen. Vorerst nicht zu beantworten ist die Frage, weshalb neben dem mit dieser Urk. verliehenen Wappen des Marktes Mohelno auch das im Kontext der Urk. nicht erwähnte Wappen des Grundherrn abgebildet wurde. Vermutlich entspricht auch das dem Bestand der verlorenen Ausfertigung. 1 Siehe Kommentar.
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1417 September 4, Konstanz (Constancie) 6 (die quarta Septembris, XXXI - 7) Kg. S. ermutigt (exhortari) Bischof Johann [IV. „den Eisernen“] von Leitomischl zur Verteidigung des katholischen Glaubens (ad eiusdem [intemerate fidei catholice] defensionem), da er sehr schwer an den allseitigen Beschwerden über die Ketzerei trägt, die sich im Kg.-reich Böhmen und in der Markgrafschaft Mähren verbreitet. Er versichert ihm, dass er brüderliche Liebe zu Kg. Wenzel [IV.] und tiefe Verbindung zu seinem Vaterland empfindet (necnon ex singulari amoris precipui privilegio, quem ad ipsum regnum Boemie gerimus, ad hoc enim nos, qui ex ipso originem traximus veluti heredem invitat et allicit natalis soli dulcis memoria, que illius nos esse immemores non permittit). Deswegen hat er alle Anstrengungen unternommen, um zu verhindern, dass das Konstanzer Konzil Maßnahmen zum Nachteil seines Bruders und des böhmischen Kg.-reiches trifft, worüber er Wenzel durch dessen Boten und auch durch seine eigenen Gesandten verständigt hat (prout hoc ipsum tam per nunccios prefati fratris nostri regis, quam eciam per nostros legatos eidem karissimo fratri nostro fecimus explicari). Im Laufe der letzten Gesandtschaft (hiis igitur legacionibus nostris et tractatibus super premissis pendentibus) sei jedoch die Nachricht zum Konstanzer Konzil gelangt, dass sich die Missetaten gegen den Klerus und die Kirche in den böhmischen Ländern trotz aller Zusagen der Boten Wenzels an S. auch weiterhin, ja sogar in höherem Maß, ereigneten: Renten würden einbehalten, Sakramente profaniert, gehorsame Kleriker zur Profanierung gezwungen, Exkommunizierte und mit dem Interdikt Belegte geduldet, Rektoren der Pfarrkirchen und andere Benefiziaten von ihren Pfründen vertrieben, Geistliche von Laien festgenommen, vor Gericht gestellt und gefoltert, katholische Prediger und Lehrer (predicatores catholici et eciam certi magistri) würden mithilfe der neronischen Tortur gezwungen, dem katholischen Glauben abzuschwören, welchen sie gepredigt und gelehrt haben, man veröffentliche vermessen eigenmächtige Regelungen gegen Lehre und Dekrete der Kirche und des Konzils, besonders über die Kommunion unter beiderlei Gestalt, und viele Laien würden zur Kommunion unter beiderlei Gestalt durch die weltliche Gewalt gezwungen. In den letzten Tagen habe sich das Konzil entschlossen, gegen Kg. Wenzel als einen Verheimlicher (dissimulatorem) solcher Missetaten künftig härter vorzugehen. Es meint nämlich mancher, dass im Kg.-reich eines so mächtigen Herrschers solche Missetaten und furchtbare Kirchenfrevel sich nicht entfalten hätten können, hätte nicht der Kg. davor die Augen verschlossen. Nach S.s Intervention hat sich das Konzil dazu entschlossen, mit dem Prozess gegen Wenzel noch eine gewisse Zeit zu warten, in der Hoffnung, dass Wenzel das Vernachlässigte korrigieren und künftighin richtig verfahren werde. S. betont, dass er den Prozess des Konzils gegen Wenzel schon seit fast drei Jahren verhindern konnte. 66
S. ermuntert (monemus, requirimus et hortamur) also den Bischof von Leitomischl, über dessen Liebe zur Kirche und Sehnsucht nach Austilgung der frevelhaften Häresien er keinerlei Zweifel hegt (sicut de tua ad fidem catholicam et huiusmodi sceleratissimarum heresum extirpacionem devocione confidimus), im Kampf gegen die häretischen Doktrinen nicht nachzulassen. Er warnt ihn, dass es als gleich aufgenommen werde, ob man den Kampf gegen das Böse beende, oder das Böse unterstütze – wer mit der Bekämpfung des offensichtlichen Verbrechens aufhört, werde in den Verdacht der geheimen Verabredung kommen. S. fordert den Bischof auf, die genannten Verbrechen und die Verfolgung der Kirche zu unterbinden, alles das, was vernachlässigt wurde, in den ursprünglichen Zustand zu versetzen und frevelhafte Bündnisse zu unterdrücken. Er ermahnt ihn, seine Ergebenheit gegenüber Gott und der heiligen Mutter Kirche öffentlich zu demonstrieren und versichert ihm, dass er dem Konzil dessen Frömmigkeit und Glauben anempfehlen wird. Schließlich rechtfertigt er sich gegenüber jedem, falls das Konzil gegen Übeltäter oder auch diejenigen vorgehe, die Missetaten verheimlichten, oder auch falls es gezwungen sein sollte, andere Maßnahmen zu ergreifen, wenn die kirchlichen Strafen zur Austilgung der Ketzerei in Böhmen nicht ausreichten (nach Kop.). KV: Per dominum A(ndream), archiepiscopum Collocensem Iohannes de Strigonio prepositus et vicecancellarius (nach Kop.). – Adresse: Venerabili Iohanni episcopo Luthomislensi principi devoto nostro dilecto (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr II, 234, fol. 24r–26r. Ed.: Elbel, Neznámý list, S. 526–528, Nr. 1. – Reg.: Švábenský, Cerroniho sbírka, II, S. 426 (tsch. Kurzreg.); RBMV VII, S. 305–306, Nr. 678 (lat. Kurzreg.). Lit.: Elbel, Neznámý list, S. 516–518, 523–525; ders., Scio, quod vos Moravi, S. 103–104; Olomoucký biskup (im Druck).
ders.,
Der Brief ist im Wesentlichen mit einem anderen Brief S.s vom selben Tag identisch, der an verschiedene Empfänger in Böhmen expediert wurde und den Charakter eines Manifests trägt.1 Beide Briefe gehören zu einer diplomatischen Offensive S.s, der sich seit Ende des Jahres 1416 und besonders intensiv im Spätsommer 1417 darum bemühte, seinen Halbbruder Wenzel zu einer strengeren Politik gegen die hussitische Bewegung anzuregen. In beiden Briefen zweifelt S. die Autorität Wenzels unter dessen Untertanen an und fordert die Empfänger zu entschiedenen Maßnahmen gegen die „Ketzerei“ auf, welche jedoch im Gegensatz zur politischen Linie Wenzels standen. Der Brief an Bischof Johann ist allerdings um einige Passagen gekürzt und allgemein etwas milder gehalten, da Johann, dessen bisherige Verdienste im Kampf gegen die Häresie in der captatio benevolentiae hervorgehoben werden, seit Jahren ein fundamentaler Gegner der böhmischen Reformation war und nicht mehr gesondert gegen diese mobilisiert werden musste.
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So ist der Brief S.s an Bischof Johann eher als Ermutigung und Aufforderung zum offenen Widerstand gegen Kg. Wenzel zu verstehen, während der Brief an die Böhmen als Ermahnung oder Warnung an die gesamte böhmische „Nation“ konzipiert war. 1 Dieser Brief S.s wurde mehrmals abgedruckt: Hardt, Magnum oecumenicum Constantiense concilium, IV, Sp. 1408–1413; Fejér, Codex X/5, S. 759–764, Nr. 347 (Abdruck der Edition Hardts); Palacký, Documenta, S. 659–663, Nr. 112; Elbel, Neznámý list, S. 528–533, Nr. 2 (kritische Edition) . – Reg.: Caro, Kanzlei, S. 16, Nr. 95 (dt.); RI XI, Nr. 2544; ZsO VI, S. 266, Nr. 889 (ung.) . – Tsch. Übersetzung: List císaře Zikmunda Lounským.
1418 Januar 28, Konstanz (Constancie) 7 (vicesimo octavo die Ianuarii, 31 – 8) Kg. S. verleiht, konfirmiert und erteilt (concedimus … confirmamus ac presentibus elargimur) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat aller seiner und des Reiches Fürsten, Grafen, Barone und Edlen, mit rechtem Wissen, aus seiner besonderen Gnade (de habundanciori plenitudine specialis gracie nostre) und aus eigenem Antrieb (motu proprio) den edlen Brüdern Hermann und Franz Claricini aus Cividale del Friuli (de Claricinis de Civitateaustrie patrie Foriiulii) und deren Erben und Nachkommen angesichts der treuen Dienste, die die Brüder und deren Vorfahren ihm und dem Reich geleistet haben, zur Unterscheidung von deren bisherigem gewöhnlichen Wappen das durch sie von der Familie Dornpacher ererbte, in der Urk. bildlich dargestellte Wappen (hic depicta arma seu nobilitatis insignia, in signum alterius armature antique alia arma hereditario nomine domus de Dornpacher). S. setzt fest, dass die Brüder und deren Erben und Nachkommen das Wappen künftig sowohl im Kampf als auch im Lanzenspiel, Turnier und bei allen ritterlichen Übungen (in preliis, hastiludiis, torneamentis et in omni exercicio militari) führen dürfen, und gebietet unter Androhung seiner schweren Ungnade und bei einer Pön von 20 Mark reines Goldes allen, die Bestimmungen seiner Urk. (hanc nostre concessionis, elargicionis et confirmacionis paginam) nicht zu verletzen. Arenga: A claro lumine troni cesaree velud e sole radii nobilitatis res alie legittimo iure procedunt et omnium nobilitatum insignia ab imperatoria maiestate dependent, ut non sit dare alicuius generositatis insigne, quod a gremio non proveniret cesaree claritatis. KVr: Ad relacionem domini Symonis episcopi Traguriensis Georgius episcopus Patauiensis cancellarius. – KVv: R(egistrata). Orig. Perg. (in den Faltungen teilweise beschädigt) lat. mit einem stark beschädigten, in eine moderne hölzerne Kapsel eingeschmolzenen wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an blau-roter Seidenschnur, in Moravská Galerie Brno, Sammlung der angewandten Kunst, Inv. Nr.
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20272. Die Urkunde ist prachtvoll ausgestattet: Die Wappenminiatur befindet sich in einem goldgerahmten roten Vierpass, der in ein ebenfalls goldgerahmtes hochrechteckiges Bildfeld eingeschrieben wird, wobei die Zwickel türkisgrün bzw. blau sind und mit goldenen Ranken geziert werden. Das linksgewendete Vollwappen besteht aus einem silber-schwarz gespaltenen Schild mit zwei abgewendeten gestürzten Büffelhörnern mit verwechselter Tinktur, aus einem golden gekrönten schwarzen Stechhelm mit silber-schwarzer Helmdecke und einem Kleinod – einem silbernen und einem schwarzen Büffelhorn. Die vierzeilige S-Initiale auf Goldgrund mit türkisen Akanthusranken und zwei den Schriftspiegel links und rechts begleitende Ranken scheinen erst später, um 1430–1440 in die bereits ursprünglich für entsprechenden Dekor freigehaltenen Flächen eingemalt worden zu sein. Reg.: Frank, Standeserhebungen, I, S. 182 (dt. Kurzreg.; nach einer Kop. im Österreichischen Staatsarchiv); Krejčík, Šest století, S. 5 (tsch. fehlerhaftes Kurzreg.; nach Orig.). Lit.: Krejčík, Erbovní listina; Druck).
ders.,
Šest století, S. 5; Roland – Zajic, Les Chartes (im
Die nicht ganz klare Formulierung in der Dispositio, dass das durch Kg. S. verliehene und bestätigte Wappen der Familie Dornpacher durch die Familie Claricini in signum ihres anderen, alten Wappens geführt werden darf, ist höchstwahrscheinlich so zu deuten, dass die Claricinis mit dem abgebildeten Wappen ihr altes Wappen bessern konnten. Es ist allerdings auch möglich, dass das abgebildete Wappen bereits eine gebesserte Variante des alten Familienwappens darstellt. Obwohl die Urk. einen Registraturvermerk trägt, ist sie in den Reichsregisterbüchern S.s nicht auffindbar. Entweder wurde sie in das Register nicht eingetragen, oder sie wurde vielleicht – trotz der Ausfertigung durch die Reichskanzlei – in die nicht mehr erhaltenen ungarischen kgl. Registerbücher registriert (siehe Einleitung).
1419 Dezember 29, Brünn (zu Brunne) 8 (des nechsten fritags nach dem heiligen Wyhennaht tag, 33 – 10) Kg. S. bestätigt und erneuert als Markgraf von Mähren mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg und dessen Vettern Georg [IV.], Hans [IV.], Christoph [II.] und Ulrich von Liechtenstein und Nikolsburg auf Bitten Hartneids die inserierte Urk. seines Vetters, des Markgrafen Jost von Mähren, vom 30. April 1377. Jost, Markgraf von Mähren, bestätigt auf Bitten des Hans [I.] von Liechtenstein die inserierte Urk. Kg. Johanns von Böhmen vom 13. April 1334. Dat. 1377 April 20, Brünn.1 Johann, Kg. von Böhmen und Polen und Herzog von Luxemburg, verleiht Hartneid [II.] von Liechtenstein und Nikolsburg und seinen Erben angesichts der treuen Dienste,
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die er dem Kg. gegen dessen Feinde, die Kgg. [Karl Robert] von Ungarn und [Wladislaus Lokietek] von Krakau sowie die Herzöge von Österreich, geleistet hat, seine Burg Maidberg in Mähren (unser haus ze dem Meydberg) mit allem Zubehör, namentlich mit dem Markt Tracht, mit den Dörfern Wisternitz (Wistonitz), Pollau (Paulaw) und Sturnitz (Stohenicz),2 mit allen Mühlen, dem Kirchenpatronat, usw., als Lehen nach deutschem Recht (in tewtschem rechte). Dat. 1334 Januar 13, Luxemburg.3 KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 147. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1037 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 247–248, Nr. 293 (tsch.; laut diesem fehlerhaften Reg. soll es sich bei der inserierten Urk. Kg. Johanns um die Verleihung der Lehnsgüter Maidberg, Neuhaus, Dürnholz und Lundenburg gehandelt haben, was jedoch nicht mit obiger Urk. übereinstimmt, die nur das Lehen Maidberg betrifft; es wird dabei im Reg. Nr. 293 auf das Reg. Nr. 66 verwiesen, das aber überraschenderweise den Inhalt der im Orig. überlieferten Urk. Johanns richtig zusammenfasst) und S. 248, Nr. 294 (tsch.; laut diesem ebenfalls fehlerhaften Reg. sollen in der Urk. S.s nicht nur die Urkk. Johanns und Josts über Maidberg, sondern auch eine Privilegienbestätigung Wenzels [IV.] vom 10. März 1411 inseriert worden sein);4 Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 2 und 4 (tsch.; aufgrund der Regg. von Zemek und Turek, von denen beide Regg. übernommen wurden). Lit.: Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64. 1 Ed.: Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 201–202, Nr. 122 — Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 203, Nr. 136 (tsch.). 2 Sturnitz (tsch. Sturnice oder Starnice), verödet in der Nähe von Tracht – vgl. Nekuda, Zaniklé osady, S. 112. 3 Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 199–201; CDM VII, S. 1–2, Nr. 1; Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 103–104, Nr. 62 (fälschlich zum 14. Januar) — Reg.: Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV, S. 295, Nr. 132 (lat.); RI (1839), S. 200, Nr. 197; RBM IV, S. 4–5, Nr. 12 (dt.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 183, Nr. 66 (tsch.; fälschlich zum 14. Januar). 4 Zemek und Turek haben hier offensichtlich aufgrund unserer Urk. zwei fehlerhafte Regg. erstellt: angeblich wurde beim ersten Reg. nach einer Orig.-urk. gearbeitet und beim zweiten Reg. mit einem Foto und einem alten Reg. einer nicht mehr erhaltenen Urk. Es handelte sich jedoch in beiden Fällen offensichtlich um den Text der vorliegenden Urk.
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1419 Dezember 29, Brünn (zu Brünne) 9 (des nechsten freytags nach dem heiligen Wyhennaht tag, 33 – 10) Kg. S. verleiht als Markgraf von Mähren auf Bitten Hartneids [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg diesem und dessen Vettern alle ihre Lehen, die er als Markgraf von Mähren zu verleihen hat (die von uns als einem marggrafen zu merhern zu lehen ruren), namentlich die Burgen Maidberg (Meydberg), Neuhaus (Newhaus), Dürnholz (Durrenholtz) und Lundenburg (Lautemburg) sowie die Mühle in Rahenhoue bei Laa [an der Thaya] mit allem Zubehör, damit sie diese Güter als rechtes manlehen ungestört halten sollen, wie es Lehnsrecht und Herkommen bestimmen, jedoch ohne ihn, S., die Vasallen der Markgrafschaft Mähren oder alle anderen in ihren Rechten zu beeinträchtigen. S. bekennt, dass Hartneid auch im Namen von dessen Vettern gelobt und beeidet hat, ihm als Markgrafen von Mähren getreu, gehorsam zu sein und zu dienen, wie es Vasallen ihrem Lehensherrn schuldig sind. KVr: Per d(ominum) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 148. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1039 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 247, Nr. 292 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 5 (tsch.). Lit.: Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64.
1419 Dezember 29, Brünn (zu Brünne) 10 (des nehsten fritags nach dem heiligen Wyhennacht tag, 33 – 10) Kg. S. bestätigt und erneuert als Markgraf von Mähren mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg und dessen Vettern Georg [IV.], Hans [IV.], Christoph [II.] und Ulrich von Liechtenstein und Nikolsburg sowie ihren Erben auf Bitten Hartneids die inserierte Urk. seines verstorbenen Bruders Kg. Wenzel von Böhmen vom 10. März 1411, die einerseits etliche Inserte anderer Urkk. seiner Vorfahren als böhmische Kgg. und mährische Markgrafen, andererseits einige Gnaden und Rechte, die die Liechtensteiner von Kg. Wenzel erworben haben, enthält. Kg. Wenzel [IV.], römischer und böhmischer Kg., bestätigt Hans [II.] von Liechtenstein und Nikolsburg, dessen Bruder Heinrich [V.] und dessen Vetter Hartneid [V.] von
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Liechtenstein auf Bitten des Hans etliche Urkk., namentlich eine Urk. seines Vaters, K. Karls [IV.] vom 28. Juli 1348, Passau, eine in dieser Urk. inserierte Urk. seines Großvaters, Kg. Johanns von Böhmen vom 11. März 1332, und drei Urkk. seines Vetters, des Markgrafen Jost von Brandenburg und Mähren vom 6. März 1380, 7. Mai 1389 und vom 6. Juli 1394. Des Weiteren ergänzt Kg. Wenzel die von Kg. Johann in der inserierten Urk. gewährten Rechte auf alle anderen von Hans, Heinrich und Hartneid von Liechtenstein bis jetzt in Mähren erworbenen Güter und auch auf jene Güter, die sie in Zukunft bis zu einem Gesamtwert von 4.000 Mark Silber mährischen Gewichts erwerben werden. Dat. 1411 März 10, Prag.1 K. Karl [IV.] bestätigt auf Bitten Hertneids [II.] von Liechtenstein die inserierte Urk. Kg. Johanns von Böhmen vom 11. März 1332. Dat. 1348 Juli 28, Passau.2 Johann, Kg. von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg, gewährt Hartneid [II.] von Liechtenstein die Gnade, aufgrund dessen genau aufgezählten Besitzungen in Mähren (die Burg Nikolsburg mit ihrem Zubehör, die Feste Waisenstein mit den Dörfern Klentnitz, Bergen, Pardorf, Bratelsbrunn, Pochmalitz, Muschau und Voitelsbrunn, sowie die Feste Neudek mit den Dörfern Neudek, Eisgrub, Ungerndorf, Pulgram und Milowitz) weder zum mährischen Landesgericht zitiert werden noch Landessteuer zahlen zu müssen, was auch für die in Zukunft gekauften Güter bis zum Gesamtwert von 4.000 Schock Groschen gelten soll. Dat. 1332 März 11, Paris.3 – Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.] von Liechtenstein als Belohnung für dessen Dienste mit der Feste Neuhaus und dem Dorf Rewigenschakwitz (Rewenschekchwicz), mit einer Mühle bei Unterwisternitz (Nydern dorf Vistonicz) und zwei Untertanen in Oberwisternitz (Obern Vistonicz). Dat. 1380 März 6, Brünn.4 – Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.], Hartneid (Hartel) [IV.] und Georg [II.] von Liechtenstein als Belohnung für ihre Dienste mit der Feste und dem Markt Lundenburg (Luntenburg) mit Dörfern und allem anderen Zubehör. Dat. 1389 Mai 7, Znaim.5 – Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.] von Liechtenstein und Nikolsburg und dessen Bruder Hartneid [IV.] für 4.000 Gulden und 900 Schock Prager Groschen mit der Feste und dem Markt Dürnholz (Durrenholcz) mit Dörfern und allem anderen Zubehör. Dat. 1394 Juli 6, Pohrlitz.6 KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Mikrofilm der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten, mit dem Majestätssiegel [Posse 13/3] be-
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siegelten) dt. Orig.-urk., in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů, Inv. Nr. 3505, Sign. M 854, Kart. 19. Reg. Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1038 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 248, Nr. 295 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 3 (tsch.). Lit.: Nekuda u.a., Břeclavsko, S. 481; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64. 1 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 237–238, Nr. 252 und S. 238, Nr. 253 (nach zwei Orig.-Urkk. desselben Wortlauts, von denen angeblich die zweite feierlich ausgestattet ist). 2 Ed.: CDM VI, S. 334–335, Nr. 438; Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 99–100, Nr. 60 . – Reg.: Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV, S. 295, Nr. 130; RI (1839), S. 198, Nr. 175; RBM III, S. 734, Nr. 1881; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 182, Nr. 64. 3 Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 196–199; CDM VII, S. 596–597, Nr. 826; Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 118, Nr. 72 (fälschlich zum 25. Juli) . – Reg.: RBM V/2, S. 222, Nr. 441; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 186, Nr. 79 (fälschlich zum 25. Juli). 4 Ed.: Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 223–224, Nr. 132 . – Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 206, Nr. 146. 5 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 218, Nr. 183. 6 Reg.: Zemek – Turek: Regesta listin, S. 223–224, Nr. 202.
1419 Dezember 30, Brünn (Brünne) 11 (penultima die Decembris, 33 – 10) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen Peter von Gews angesichts der treuen Dienste, die dieser ihm geleistet hat und in Zukunft leisten wird, die besondere Gnade (graciam fecimus specialem), alle erblichen, sowohl beweglichen als auch unbeweglichen Güter, die Peter in der Markgrafschaft Mähren besitzt oder unter einem rechtmäßigen Titel noch erwirbt, jedoch mit Ausnahme von Lehnsgütern, als Ganzes oder stückweise an jede beliebige Person, mit Ausnahme von Geistlichen, schenken oder vermachen zu dürfen. S. bestimmt aus seiner böhmischen kgl.en Machtvollkommenheit, dass jeder, der auf diese Art Güter von Peter erwirbt, diese Güter ungehindert besitzen soll. Die diesbezüglichen Güterschenkungen oder Vermächtnisse sollen dieselbe Rechtskraft besitzen, als ob sie durch die Landtafeln der Markgrafschaft Mähren nach der Gewohnheit dieser Markgrafschaft bestätigt worden wären (ac si per tabulas terre marchionatus nostri Morauie firmata fuissent iuxta consuetudinem in marchionatu predicto hactenus observatam). KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest.
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Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 149. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 248, Nr. 296 (tsch.). Lit.: Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
[vor 1420 Januar 13]1 12 Kg. S. erteilt seine Zustimmung zu dem Gütertausch zwischen dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sternberg und den Edlen Všebor und Magister Johann, Brüdern von Dubčany, bei dem die Augustinerchorherren ihren Maierhof im Dorf Zierotein mit einer Hufe und einer Aue, bebauten und unbebauten Feldern, Wiesen, Weiden, einem Teil des Waldes genannt Na Przidole und Super Lubna, mit Flüssen und Bächen, besonders einem Teil des Flusses Oskava mit einer Mühle und einem Wehr, mit vier kleinen Höfen und abgabepflichtigen Leuten und mit allem anderen Zubehör gegen die Güter der Brüder von Dubčany im Dorf Chvalkovice bei Eiwanowitz in der Hanna, die acht Hufen, zwei kleine Höfe und eine Taverne mit allen Wiesen, Weiden, einem Teil der Hecken, Flüssen, Bächen, abgabepflichtigen Leuten und allem anderen Zubehör umfassen, tauschen wollen.2 S. ernennt die Edlen Jaroslav von Sternberg ansässig in Wessely an der March und Aleš von Rohnau zu Relatoren der Intabulation in die Landtafeln. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus zwei Einlagen im IX. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 90, fol. 30v–31r (Ed.: ZDO I, S. 354, Buch IX, Nr. 341 und 342). Dass dabei eine Urk. S.s ausgestellt wurde, die die Zustimmung des Kg.s zu dem Gütertausch belegte, lässt sich aus der damaligen Praxis des Verfahrens vor dem mährischen Landesgericht ableiten. Über die Bestellung der Relatoren könnte noch eine gesonderte Urk. ausgestellt worden sein.3 Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Notariatsinstrument über den Gütertausch wurde bereits am 31. Juli 1419 ausgefertigt und befindet sich im Kopialbuch des Sternberger Stiftes in ANM Prag, Bestand Sbírka rukopisů, Sign. 279, fol. 38r– 40r. Da Kg. Wenzel in eben dieser Zeit erkrankte und bereits am 16. August 1419 starb (vgl. Spěváček, Václav IV., S. 606), konnte er die Zustimmung zu diesem Gütertausch nicht mehr geben und die Vertragsparteien mussten auf den Regierungsantritt des neuen Kg.s warten. 3 Vgl. dazu die Einleitung in ZDO II, S. LIX–LXI.
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[vor 1420 Januar 13]1 13 Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren [Heinrich von Krawarn und Plumenau (Plumlov)] und allen mährischen Landherren, allen Personen Gerechtigkeit zu verschaffen und insbesondere die Streitsache der Jungfrau Anna von Krawarn schon am kommenden Landesgericht zu entscheiden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 13. Januar 1420, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 681, fol. 195r (Ed.: LCS II, S. 626–627, Nr. 390). Lit.: Baletka, Páni z Kravař, S. 231. In dem erwähnten Streit ging es um die Erbschaft des verstorbenen Bruders der Anna von Krawarn, des Olmützer Bischofs Lacek von Krawarn.2 Aus dem Eintrag in LCS ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob das Mandat S.s schriftliche Form hatte, wie es bei dem im gleichen Eintrag zitierten Mandat Kg. Wenzels zugunsten der Anna von Krawarn der Fall war. Es ist nicht auszuschließen, dass S. sich beim Landeshauptmann und den Landherren für Anna lediglich mündlich verwandte, als er Ende 1419 in Brünn die Regierung in Mähren übernahm. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Vgl. Baletka, Páni z Kravař, S. 230–231.
1420 Januar 22, Breslau (zu Bresslaw) 14 (an sand Vincencien tag, 33 – 10) Kg. S. bestätigt und erneuert – nachdem eine Botschaft seiner getreuen Ritter und Knechte aus seinem Land Jägerndorf (unsere liebe getruen der rittere und der knechte unsers lanndes zu Jegerdorff erbere botschafft) vor ihn getreten und ihm im Namen der ganzen Jägerndorfer Landschaft und Mannschaft die Huldigung und den Eid als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, irem rechten naturlichen erbherren, geleistet hat – mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen auf Bitten der genannten Ritter und Knechte und angesichts der treuen Dienste, die sie und ihre Vorfahren den kgl.en, markgräflichen und fürstlichen Vorfahren S.s geleistet haben, den Rittern und Knechten, der Landschaft und Mannschaft seines Landes Jägerndorf alle ihre Gnaden, Rechte, Gewohnheiten, Freiheiten, Jagden und Fischereien sowie ihre Urkk. und Privilegien, die sie und ihre Vorfahren von den böhmischen Kgg.n, Markgraf Jost von Mähren und allen anderen ihren Fürsten und Herren erhalten haben, und namentlich das Privileg, dass sie nie von der böhmischen Krone 75
und dem mährischen Landesgericht, an welches sie zu appellieren pflegen, getrennt werden sollen, in allen iren puncten, stücken, cappiteln, artikeln, clauseln, synnen und bedeütungen, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er gebietet seinem Landeshauptmann und den Kämmerern von Mähren und allen anderen seinen Hauptleuten, Amtleuten, Untertanen und Getreuen im Kg.-reich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren kgl.e Ungnade, die genannten Ritter und Knechte, die Landschaft und Mannschaft seines Landes Jägerndorf in allen ihren angeführten Privilegien nicht zu hindern, sondern sie zu schützen. KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest. – KVv: R(egistrata). Orig. Perg. dt. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in ZAO, Bestand Slezský stavovský archiv, Abt. I – Urkunden, Sign. A VI–5, Inv. Nr. 415. Ed.: Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 498–500, Nr. 35. – Reg.: RI XI, Nr. 3972; Barciak – Müller, Regesty, S. 109, Nr. 261 (tsch.). Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogtümer, S. 219.
[vor 1420 Januar 25]1 15 Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren, Heinrich von Krawarn, den Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren, im Streit zwischen Ješek Talafús und Niklas Hunt den Gerichtsprozess auf das nächste Landesgericht zu verschieben, da Niklas Hunt sich im Auftrag S.s außer Landes befindet. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 25. Januar 1420, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 48r (Ed.: LCS III/1, S. 52, Nr. 40). In dem Eintrag in LCS wird ausdrücklich angeführt, dass S. den Prozessaufschub sowohl mündlich dem Landeshauptmann als auch schriftlich mittels eines Mandats dem Landeshauptmann, den Amtsträgern des Landesgerichts und den Landherren befahl. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
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1420 Januar 25, Breslau (zu Breßlau) 16 (an s[an]t Pauls tag conversionis; 33 – 10) Kg. S. bestätigt und erneuert – nachdem der Bürgermeister und die Ratsherren seiner Stadt Jägerndorf (Jägerndorff) vor ihm erschienen sind und ihm im Namen der ganzen Gemeinde die Huldigung und den Eid als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, ihrem rechten und natürlichen Erbherrn, geleistet haben – mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen auf Bitten des Bürgermeisters und der Ratsherren und in Ansehung der treuen Dienste, die sie und ihre Vorfahren den kgl.en, markgräflichen und fürstlichen Vorfahren S.s geleistet haben, den Bürgern und der Gemeinde von Jägerndorf alle ihre Gnaden, Rechte, Freiheiten, Gewohnheiten, Urkk. und Privilegien, die die Stadt von den böhmischen Kgg.n und Kg.innen, mährischen Markgrafen und allen anderen Fürsten und Herren des Landes und der Stadt Jägerndorf, über ihre Dörfer, Zinse, Erbgüter, Äcker, Wiesen, Wälder, Büsche, Gewässer und über alle anderen Nutzen und andere Einkünfte erhalten haben, namentlich die Befreiung von den Zöllen und Mauten in der Markgrafschaft Mähren sowie das Privileg, dass sie von der böhmischen Krone nie getrennt werden sollen, in allen ihren puncten, stücken, articuln, clausuln, sinnen und bedeütungen, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er gebietet seinem Landeshauptmann und den Kämmerern von Mähren und allen seinen Hauptleuten, Untertanen und Getreuen im Kg.-reich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Stadt Jägerndorf, ihre Einwohner und die ganze Gemeinde in allen ihren Gnaden, Rechten, Freiheiten, Gewohnheiten, Urkk. und Privilegien nicht zu hindern, sondern sie zu schützen (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Insert (Siegelankündigung für Majestätssiegel) in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 24. Juli 1747, in ZAO – SOkA Bruntál mit dem Sitz in Krnov, Bestand AM Krnov, Inv. Nr. 1 (Reg. Rzehak, Regesten, S. 133, Nr. 28), sowie in der Konfirmationsurk K. Josefs II. vom 1. Januar 1782, in ZAO – SOkA Bruntál mit dem Sitz in Krnov, Bestand AM Krnov, Inv. Nr. 2 (Reg. Rzehak, Regesten, S. 133–134, Nr. 30); zwei Abschriften aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 761, Sign. IV D 7, Kart. 599. Reg.: Rzehak, Regesten, S. 121, Nr. 11 (dt. Kurzreg.). Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogtümer, S. 219.
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[vor 1420 Februar 6]1 17 Kg. S. gebietet den Städten Brünn, Olmütz, Znaim und Iglau sowie den anderen Städten der Markgrafschaft Mähren, ihre größeren Büchsen auf Wagen zu verpacken und darauf vorbereitet zu sein, mit diesen Wagen zu den Orten aufzubrechen, die ihnen in einem anderen Brief mitgeteilt werden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Mandat S.s an den mährischen Landeshauptmann Heinrich von Krawarn vom 6. Februar 1420; siehe Reg. Nr. 18. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1420 Februar 6, Breslau (Wrat[islauie]) 18 (VI die Februarii, XXXIII – X) Kg. S. teilt dem Landeshauptmann und Unterkämmerer seiner Markgrafschaft Mähren, Heinrich von Krawarn, mit, dass er an die Städte der Markgrafschaft, namentlich an Brünn, Olmütz, Znaim und Iglau, geschrieben hat, dass sie ihre größeren Büchsen (pixide maiores) auf Wagen verpacken und darauf vorbereitet sein sollen, mit diesen Wagen zu den Orten aufzubrechen, die ihnen in einem anderen Brief mitgeteilt werden.1 Da es jedoch für diese Städte zu belastend wäre, wenn sie auf eigene Kosten die genannten Büchsen transportieren müssten, gebietet er Heinrich, in seinem Namen allen Frauen- und Männerklöstern (utriusque sexus) in der Umgebung der genannten Städte zu befehlen, nach Ansehung seines (S.s) sowie Heinrichs Briefs sofort die Wagen mit den städtischen Büchsen samt Zubehör, mit Steinen (lapidibus) und anderem hölzernen Schanzmaterial (et aliis lignacionibus) zu beladen und sie an die festgelegten Orte zu senden (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: Zeitgenössische Abschrift in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 249. Reg.: RI XI, Nr. 4004 (fehlerhaftes Kurzreg.); Neumann, Nové prameny, S. 51, Nr. 6 (tsch.). Lit.: Elbel, Ve znamení draka, S. 63. 1 Siehe Reg. Nr. 17.
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[vor 1420 Februar 7]1 19 Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren, Heinrich von Krawarn, den Edlen Erhart von Eulenburg, ansässig in Doubrawitz, zu begnadigen und ihn aller Verbrechen loszusagen, derer Erhart von vielen Personen beschuldigt wurde. Erhart soll sich im Gegenzug allerdings verpflichten, solch schändliche Taten in Zukunft zu unterlassen. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Eintrag im Gedenkbuch der Stadt Brünn zum 7. Februar 1420, in AMB, Bestand A I/3 – Sbírka rukopisů a úředních knih, Hds. 48, fol. 571v (abgedruckt bei Flodr, Pamětní kniha, S. 169, Nr. 453), laut welchem die Geschworenen der Stadt Brünn Erhart von Eulenburg begnadigt haben: ad mandatum nobilis domini Henrici de Crawarn alias de Plumpnaw, capitanei Morauie, in mandato invictissimi domini nostri Sigismundi Romanorum etc. regis factum, ac ad peticiones nobilium dominorum de Sovyenecz alias de Ewlenburg nobilis Erhardus eciam de Sovyenecz residens in Dubrawicz receptus est ad graciam domini nostri regis, ita quod eidem omnes excessus ipsius, de quibus in multis extitit accusatus enormiter, in toto ac omnimode sunt indulti et dimissi, sic quod sibi de similibus turpibus actibus cavere debeat in futurum. Actum […] coram iuratis illius anni […]. Lit.: Baletka, Páni z Kravař, S. 123; Papajík, Páni ze Sovince, S. 82; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 72. Es ist nicht sicher, ob der diesbezügliche Befehl S.s schriftlich kommuniziert wurde. Möglicherweise teilte S., als er Ende 1419 in Brünn die Regierung in Mähren übernahm, dem Landeshauptmann seinen Willen mündlich oder auch später mittels einer mündlichen Botschaft mit. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[vor 1420 Juni 6]1 20 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim, der Fürstin von Sagan [Katharina von Freistadt]2 jährlich 65 Schock Groschen an zwei Terminen zu je 32 Schock und 30 Groschen aufgrund einer Verpfändungsurk. abzuliefern, die diese Fürstin auf die Markgrafschaft Mähren innehat. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v. Dort ist zu zwei Terminen im Jahre 1421 (am 30. April für den St. Georgs-Termin und am 19. November) sowie zu einem Termin im Jahre 1422 (am
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14. Juni für den vorigen St. Georgs-Termin) belegt, dass der Stadtrat von Znaim ad mandatum graciosissimi domini nostri regis eine Summe von 30 Mark 30 Groschen (i.e. 32 Schock 30 Groschen) an den Stadtrat von Brünn übermittelt hat,3 welche der Fürstin von Sagan aufgrund einer Verpfändungsurkunde auf die Markgrafschaft Mähren bzw. aufgrund eines Abschnitts dieser Urk., der die Stadt Znaim betrifft (racione obligacionis privilegii marchionatus Morauie in parte nostram concernente civitatem), gehört. Der Fürstin Katharina von Freistadt wurde schon 1413 von Kg. Wenzel [IV.] eine Summe auf dem Kammerzins der mährischen Städte verschrieben. S. bestätigte diese Verpfändung am 20. Juli 1420 in einer Urk. für die Herzöge Heinrich (IX.) d.Ä. und Heinrich (X.) d.J. Rumpold von Glogau, die Söhne Katharinas, da die Fürstin am 6. Juni 1420 gestorben war.4 Wenn S. in einem verschollenen Mandat an die Stadt Znaim (und an die anderen mährischen Städte) tatsächlich geboten hatte, die Zahlungen an Fürstin Katharina abzuführen, wie es aus den Znaimer Ratsrechnungen hervorgeht, dann muss sein Mandat noch vor dem Tod Katharinas, dem 6. Juni 1420, ausgefertigt worden sein. Zur Ausstellung eines solchen Mandats könnte es beispielsweise in der Zeit des Breslauer Reichstags im Januar 1420 gekommen sein, wo die Söhne Katharinas S. aufsuchten und ihm als Kg. von Böhmen huldigten. Es ist allerdings nicht ganz auszuschließen, dass das in den Znaimer Ratsrechnungen erwähnte kgl.e Mandat von Kg. Wenzel [IV.] stammen konnte: ein diesbezügliches Mandat Wenzels für die mährischen Städte wurde am 14. Mai 1413 ausgestellt.5 Die Formulierung im Znaimer Rechnungsbuch deutet allerdings klar auf den damals regierenden Kg. 1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. 2 Gemeint ist die Fürstin Katharina von Freistadt (pln. Kożuchów), Witwe Herzog Heinrichs VIII. von Glogau und Sagan. Nach dem Tod Heinrichs residierte Katharina auf der Burg Freistadt, die ihr Wittum war, und titulierte sich nach dieser Burg. Vgl. Jasiński, Rodowód, S. 571–572. 3 Der Stadtrat von Brünn könnte wohl die ganze Summe aus der Markgrafschaft Mähren gesammelt und an die Fürstin Katharina von Freistadt bzw. dann an ihre Söhne weitergeleitet haben. 4 Siehe Reg. Nr. 22. Das Todesdatum Katharinas gibt Jasiński, Rodowód, S. 571 und Tabelle V/3, an. 5 Vgl. MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 71; Regg.: Chlumecky, Regesten, S. 22, Nr. 81; Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 31, Nr. 71.
1420 Juni 6, Königsaal (Kungssale) 21 (an Gotzlichnam tag, XXXIIII – X) Kg. S. verspricht mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen bei seinem kgl.en Wort (bii unsern kunglichen worten) den Edlen Johann von Neuhaus (Newnhaus) und Hartneid von Liechtenstein und Nikolsburg, die nach seiner Aufforderung etliches Kriegsvolk (ettliche volke) für ihn in den Krieg geführt haben, dass er ihnen und ihren Bewaffneten alle wahrhaftigen und nachweisbaren Schäden ersetzen und bezahlen werde, 80
welche sie in seinem Dienst und unter Führung seines Hauptmanns (von unsers houptmans geschickt und geschefft wegen) durch seine Feinde erleiden werden. KVr: Ad mandatum d(omini) regis Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 150. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 150, Nr. 1046 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 248, Nr. 297 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 10 (tsch.). Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64 und 71.
1420 Juli 20, Prag
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Kg. S. bestätigt auf Bitten der Herzöge von Glogau, der Brüder Heinrichs d.Ä. sowie Heinrichs d.J. Rumpold, die Urk. Kg. Wenzels [IV.] von Böhmen für die Herzogin Katharina von Freistadt, in welcher Wenzel ihr einen jährlichen Zins von 300 Schock Prager Groschen von dem Kammerzins der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau, Jamnitz, Ungarisch Brod, Ungarisch Hradisch, Littau, Mährisch Neustadt, Eibenschitz und Pohrlitz verschrieben hatte. Den verpfändeten Zins sollten die Brüder beziehen, solange ihnen die Schuldsumme von 3.150 Schock Prager Groschen nicht erstattet worden sei. KVr: Per dominum Georgium episcopum Pataviensem cancellarium Michael canonicus Pragensis. – RVv: Registrata Henricus Fije. Orig. und Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert.1 – Altes Reg.: Kurzreg. aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 1072/2, fol. 254r. Reg.: RI XI, Nr. 4170; Sedláček, Zbytky register, S. 151, Nr. 1048b (tsch.; beide aufgrund der heute verschollenen Orig.-urk.). Da das Reg. im Mährischen Landesarchiv etwas kürzer ist, als das aufgrund der heute verschollenen Urk. verfasste Reg. Altmanns, wurden die fehlenden Informationen von den RI XI in unser Regest übernommen. Umgekehrt enthält auch das Brünner Archivregest Informationen, die bei Altmann fehlen, und zwar die vollständige Liste der mährischen Städte, auf welchen der jährliche Zins verschrieben wurde.
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Die Urk. Kg. Wenzels [IV.], die hier bestätigt wurde, ist in zwei zeitgenössischen Kopien überliefert: als undatiertes Insert in einem Reversbrief der Bürgermeister und Räte der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau, Jamnitz, Ung.-Brod, Ungarisch Hradisch, Littau, Mährisch Neustadt, Eibenschitz und Pohrlitz vom 1. Mai 14132 und in einer undatierten zeitgenössischen Abschrift.3 Des Weiteren ist noch ein Mandat Wenzels an die betroffenen Städte vom 14. Mai 1413 erhalten.4 Aus der Urk. und dem Mandat Wenzels geht hervor, dass diese Verschreibung eine Schuld von 12.000 ung. Gulden absichern sollte, die noch auf das Heiratsgut der 1409 verstorbenen Gemahlin Markgraf Josts von Mähren, Herzogin Agnes von Oppeln, zurückging. Katharina von Freistadt hatte die Schulden nach dem Tod der Agnes ererbt.5 1 Die Orig.-urk. wurde noch Ende des 19. Jahrhunderts im Breslauer Staatsarchiv aufbewahrt, heute ist sie jedoch im Archiwum Państwowe we Wrocławiu nicht mehr vorhanden. 2 Siehe ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 3r–4r. 3 Siehe MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 614. 4 Siehe MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 71; Regg.: Chlumecky, Regesten, S. 22, Nr. 81 (dt.); Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 31, Nr. 71 (tsch.). 5 Zu den näheren Umständen der Verpfändung Wenzels vgl. Hoffmann, Rejstříky městské sbírky, I, S. XXXI.
[vor 1420 Juli 29]1 23 Kg. S. bekennt, dem edlen Ritter Johann von Eulenburg 800 Schock Prager Groschen zu schulden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus der Urk. S.s für Johann von Eulenburg vom 29. Juli 1420; siehe Reg. Nr. 24. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 73. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1420 Juli 29, Prager Burg (in castro nostro Pragensi) 24 (vicesima nona die Julii; 34 – 10 – 1) Kg. S. bestätigt, dem edlen Ritter Johann (Janko) von Eulenburg (Sowinecz) pretextu veri et legitimi debiti 800 Schock [Prager] Groschen zu schulden, wie es sein früherer Schuldbrief ausweist.1 Er bekennt des Weiteren, dass Johann darüber hinaus noch 200 Schock Groschen als Entschädigung für den gegen die Hussiten geleisteten Kriegsdienst zustehen. S. fordert Johann auf, den Schuldbrief über 800 Schock Groschen zurückzugeben und verpflichtet sich seinerseits zur Erstattung der gesamten Schuld82
summe von 1.000 Schock Groschen. Zur Sicherstellung verpfändet S. mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen Johann und dessen Erben sowie allen denen, die diese Urk. mit ihrem guten Willen innehaben werden, den jährlichen Kammerzins von 100 Schock Groschen von seinem [Prämonstratenser-] Stift Hradisch (Monasterii Gredecensis) bei Olmütz. Johann und dessen Erben sollen diesen Zins ungehindert beziehen, solange ihnen S. oder seine Erben und Nachfolger die Schuldsumme von 1.000 Schock Groschen nicht zurückerstattet haben. Falls der Kammerzins den Betrag von 100 Schock Groschen nicht erreichen sollte, bestimmt S., dass Johann und dessen Erben die fehlende Summe aus dem Kammerzins der Stadt Mährisch Neustadt (Ciuitatis Noue vulgariter Vnyczow) bekommen sollen. Solange der Abt und Konvent den Kammerzins an Johann und dessen Erben abführen, verpflichtet S. sich, ihnen den Zins zu erlassen. Falls sich aber der Abt und Konvent weigerten, den Zins abzuführen, erteilt S. Johann und dessen Erben die Vollmacht, Güter und Untertanen des Stiftes in Besitz zu nehmen, zu verpfänden bzw. zu verhaften, solange der Kammerzins nicht an sie abgeführt werde. S. gebietet seinem Unterkämmerer oder Hauptmann in Mähren, Johann und dessen Erben bei der Einhebung des Zinses nicht zu behindern (nach Kop.). KV: Ad relationem domini Henrici de Plumpnaw Michael canonicus Pragensis (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 3883 (Siegelankündigung für Majestätssiegel). – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar). Reg.: AČ VII, S. 574, Nr. 12 (Abdruck des tsch. Reg.s); RI XI, Nr. 4193 (aufgrund des tsch. Reg.s); Sedláček, Zbytky register, S. 151, Nr. 1054 (tsch. aufgrund des tsch. Reg.s). Lit.: Papajík, Páni ze Sovince, S. 84; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 73. 1 Dep., siehe Reg. Nr. 23.
1420 Oktober 28, Beraun (in civitate nostra Werona) 25 (in festo beatorum Symonis et Iude apostolorum, 34 – XI – 1) Kg. S. verpfändet Johann genannt Svinka (Swynka) von Onšov (de Onssova) das Dorf Šardice (Sardicz) des Neuen Klosters in Brünn (Novi Claustri Brunensis) [Augustiner-Eremitenkloster zu St. Thomas in Brünn] mit allem Nutzen und Zubehör, um das Dorf einerseits zu schützen (causa tutele, proteccionis et conservacionis huiusmodi bonorum), andererseits um die Rückerstattung von 104 Schock böhmischer Groschen, 83
die er Johann für dessen gerade beginnenden Kriegsdienst schuldig ist, sowie weiterer 100 Schock Groschen älterer Schulden abzusichern. Den Kriegsdienst soll Johann mit acht gerüsteten Reitern bei der Verteidigung der Prager Burg ab dem Datum der Urk. bis zum 30. April 1421 (usque octavam diem festi beati Georgii martiris nunc venturi) leisten. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmischer Kg. oder allen, die dafür zuständig sein werden (alii quorum interfuerit), die Möglichkeit vor, das verpfändete Dorf von Johann oder dessen Erben auszulösen, woraufhin Johann oder dessen Erben das Dorf dem Neuen Kloster in Brünn zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit Johanns Willen innehaben werden. KVr: Ohne KV (da die Urk. vermutlich in der ung. Geheimkanzlei Sigismunds ausgestellt wurde, war ein KV möglicherweise am abgeschnittenen oberen Blattrand angebracht – siehe Reg. Nr. 26) – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. (oberer Blattrand abgeschnitten) mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3; Siegelankündigung: harum nostrarum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio litterarum, quas dum nobis in specie fuerint reportate, sigillo nostro maiori imperiali faciemus communiri) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 25:5. Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92 und 436; Mika – Hurt, Šardice, S. 18; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88.
1420 Oktober 28, Beraun (in nostra civitate Werona) 26 (in festo beatorum Symonis et Iude apostolorum, XXXIIII – 11 – 1) Kg. S. verpfändet Zbyněk von Moravany das Dorf Polešovice des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad mit allem Nutzen und Zubehör, einerseits um das Dorf zu schützen (causa tutela [sic!] proteccionis et conservacionis eiusdem ville), andererseits um die Rückerstattung von 130 Schock böhmischer Groschen, die er Zbyněk für dessen gerade beginnenden Kriegsdienst schuldig ist, sowie weiterer 230 Schock böhmischer Groschen älterer Schulden abzusichern. Den Kriegsdienst soll Zbyněk mit zehn gerüsteten Reitern bei der Verteidigung der Prager Burg ab dem Datum der Urk. bis zum 30. April 1421 (usque octavam diem festi beati Georgii martiris proxime venturi) leisten. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmischer Kg. oder allen, die dafür zuständig sein werden (alii quorum interfuerit), die Möglichkeit vor, das verpfändete Dorf von Zbyněk oder dessen Erben auszulösen, woraufhin Zbyněk oder dessen Erben das Dorf dem Kloster Velehrad zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit Zbyněks Willen innehaben werden. 84
KVr: Commissio propria [domini regis] (am rechten oberen Blattrand). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat., rechter Blattrand und Plica samt Siegel abgeschnitten (im Hinblick auf den ung. Kanzleivermerk und die Siegelankündigung [harurm nostrarum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio litterarum, quas dum nobis in specie fuerint reportate, sigillo nostro maiori autentico imperiali faciemus communiri] dürfte die Urk. mit einem ung. Geheimsiegel besiegelt gewesen sein – siehe Reg. Nr. 25), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato. Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92–93 und 99, Anm. 24; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88. Weil die Urk. im aktuellen Katalog des Bestandes G 2 – Nová sbírka aus Versehen nicht regestiert wurde, fand sie mit Ausnahme der zitierten Erwähnung bei Hurt in der Forschung fast keinen Nachhall. Borovský kennt die Verpfändung von Polešovice durch Kg. S. an Zbyněk von Moravany aus einer späteren Erwähnung in einer Urk. des Abtes Stefan und des Konvents des Klosters Velehrad vom 29. Juni 1454.1 In dieser Urk. wurde das durch Kg. S. verpfändete Dorf Polešovice (… jakož najnepřemoženější kníže a pán pan Zygmund, římský císař etc. slavnej paměti, pán náš najmilostivější, ješče králem jsa, zapsal byl na našej vsi v Polessowicziech čtyřista hřiven groší dobrej paměti urozenému Zbynkowi z Morawan …), das inzwischen von Zbyněk d.J. von Moravany wieder ausgelöst worden war, um 1.000 Mark Prager Groschen an Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, erneut verpfändet. Des Weiteren wird die Verpfändung von Polešovice durch S. auch in einer anderen Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 23. November 1463 erwähnt, in welcher Polešovice an Nikolaus von Vojnice und dessen Gemahlin Elisabeth von Zvole verpfändet wurde.2 1 Vgl. Borovský, Kláštery, S. 196. Die Urk. des Abtes Stefan ist in einer zeitgenössischen Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“ in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v überliefert. 2 Siehe ebd., fol. 126r–127r.
1420 November 13, Welwarn (zu Weluar) 27 (am mittwochen nach sand Martins tag, XXXIIII – 11 – 1) Kg. S. dankt dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Brünn für ihren Brief, den sie ihm mittels eines Boten geschickt haben (den ir uns bii disem botten gesant habt). Er lobt die Treue, die sie ihm bisher erwiesen haben und fordert sie auf, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern zu widerstehen, falls jemand ihnen gegenüber etwas gegen ihn vorbringen oder schreiben würde, wie es die Wiclifiten zu tun pflegen. Des Weiteren empfiehlt er ihnen seine Tochter und fordert sie auf, ihr Unterstützung und guten Willen angedeihen zu lassen (lasset euch unsere liebe tohter sunderlich bevolhen sin und bewiset ir furdernuess und gueten willen, wo ir mögt) und legt ihnen ans Herz, auf die Stadt zu achten (habt auch der stat guete achtung). 85
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Brünn unsern lieben getrewen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels unter (nur noch zur Hälfte erhaltenen) Papieroblate, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 251. Reg.: RI XI, Nr. 4323; Neumann, Nové prameny, S. 52, Nr. 7 (tsch.; mit falschem Tagesdatum 12. November). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 275; Dřímal u.a., Dějiny města Brna, S. 96 (falsch datiert zum 16. November); Elbel, Ve znamení draka, S. 66.
[1420 Dezember 27]1, Leitmeritz (zu Leuthmericz) 28 (an sand Johans tag, XXXIIII – XI – 1) Kg. S. teilt den Bürgermeistern, den Räten sowie den Bürgern der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau und anderer Städte und Märkte in Mähren mit, dass er anstelle eines Unterkämmerers (an eynes undercamrers stat euch zu vorwesen) vorläufig den Edlen Wenzel von Duba (von der Duben) als Verweser zu ihnen schickt. Er gebietet ihnen, Wenzel in allen Angelegenheiten, besonders bei der Befriedung des Landes, Gehorsam und Hilfe zu leisten, bis er selbst in Mähren anwesend sein und das Land und dessen Amtleute wieder in Ordnung bringen werde. Des Weiteren fordert er die Städte auf, mit ihren Schützen und ihrem Kriegsgerät (mit schüczen und andern sachen) nach ihren Möglichkeiten (nach ewerm vermügen und anczal) der Stadt Jamnitz (Jempnicz) Hilfe zu leisten, damit diese Stadt vor den Wiclifiten bewahrt und befriedet wird (das sy vor den Wiccleffen behalden und befrydet werden) (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: zwei Abschriften aus dem späten 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 903/11, Jahr 1420, fol. 22r und 48r; angeblich von dem papierenen Originalbrief abgeschrieben, welchem ein abgelöstes Siegel beigefügt gewesen sei. Lit.: Elbel, Ve znamení draka, S. 66. 1 Aus der Kombination der Regierungsjahre und des Ausstellungsortes ergibt sich für die Eingrenzung das Intervall vom 20. Dezember 1420 bis zum 19. Februar 1421, als sich S. mehrmals in Leitmeritz aufhielt (vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 102–103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107). Innerhalb dieses kommt entweder das Fest des Apostels Johannes (27. Dezember 1420) oder des heiligen Johannes Chrysostomos
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(27. Januar 1421) in Frage. Am 27. Januar 1421 ist jedoch ein Aufenthalt S.s in Mies in Westböhmen urkundlich nachweisbar. Der erste Aufenthalt S.s in Leitmeritz konnte bis jetzt nur für die Tage vom 20. zum 26. Dezember nachgewiesen werden. Vom 28. bis zum 30. Dezember war S. in Brüx und kehrte erst am 1. Januar 1421 nach Leitmeritz zurück.
1421 Januar 21, Pilsen (v Plzni) 29 (den swatte Nietisse, XXXIIII – XI – 1) Kg. S. stimmt unter Vermittlung Johanns von Eulenburg (z Sowincze) und auf Bitten der Landherren seiner Markgrafschaft Mähren, Wilhelm von Pernstein (z Pernsteina), Peter von Krawarn (z Crawarn), Johann von Lomnitz (z Lompnicze), Smil von Vöttau (z Bietowa) und anderer, der Öffnung der Brünner Landtafeln zu, die wegen eines Streites zwischen Johann von Lomnitz und Aleš von Sternberg (z Sternberka) die Kinder des vestorbenen Jaroslav von Sternberg betreffend erfolgen soll. Die Landherren dürfen allerdings nur diesen Fall in die Landtafeln eintragen (dsky opatřiec o ten kus a nic viece). KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand) – Rel(acio) Iohann[is] de Rizmberg (rechter unterer Blattrand). – KVv: Ohne RV. Orig. Pap. tsch. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten ung. Sekretsiegels (Posse 14/3), in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Sign. 317. Reg.: RI XI, Nr. 4439; Švábenský, Stavovské listiny, S. 98, Nr. 317 (tsch.). Lit.: Pokluda, Konec šternberské vlády, S. 180.
[1421]1 Februar 28, Tschaslau (zum Czaslaw) 30 (am fritag vor Letare, XXXIIII – XI – 1) Kg. S. teilt dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim mit, dass er auf direktem Weg nach Mähren zieht (das wir von hinne gerichts gen Merhern zu cziehen). Er gebietet ihnen, ihr czeug, buchsen, hantwerk und su[n]st ander ewer geret vorzubereiten und alles auf seine Anweisung auch mit ihrer macht und folke dorthin zu schicken, wohin er diese anfordert. Dazu sollen sie ab sofort bereit sein. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem .. burgermeister und rate der stat zu Snoym unsern lieben getrewen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/9.
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Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 54–55, Nr. 12 (fälschlich zum 20. März 1422). – Reg.: RI XI, Nr. 4467 (unvollständiges Kurzreg.). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 276; Neumann, K dějinám husitství, S. 53; Elbel, Ve znamení draka, S. 66. 1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
1421 März 25, Znaim (Znoyme) 31 (vicesimaquinta die Marcii; 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit rechtem Wissen und aus kgl.er Machtvollkommenheit (de plenitudine regie potestatis) den Bürgern der Stadt Znaim angesichts der Reinheit ihres Glaubens (integerrime fidei et devocionis puritatem) und ihrer treuen Dienste, die sie dem Kg. fortwährend erwiesen haben, sowie der materiellen Not, die sie durch Kriegskosten und Brand erlitten haben, alle Privilegien, Urkk., Konzessionen und Gnaden, Freiheiten, Immunitäten, Rechte, Jurisdiktionen, Gewohnheiten und Ehren, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, namentlich von seinem Großvater Kg. Johann v. Böhmen und seinem Vater K. Karl [IV.] besitzen, und erklärt diese in omnibus suis clausulis et sentenciis für immer gültig, so als ob sie wörtlich inseriert wären. Des Weiteren gesteht er den Znaimern zu, von ihren Besitzungen und Dörfern Edmitz (Etmycz), Kukrowitz (Gugerwicz), [Alt] Schallersdorf (Schalichdorf), von dem Feld in Waltrowitz (Walterwiczer veld) sowie von den Mühlen in [Alt] Schallersdorf, Esseklee (Neztahleb), Pumlitz (Bohmalicz), Rohrhof (Rorhof) und der Mühle unterhalb seiner Burg in Znaim wie auch von allen Besitzungen, die sie in der Zukunft erwerben werden, keine kgl.e Kollekte oder Steuer (collecte regie seu berne) bezahlen zu müssen. Alle diese Besitzungen sollen zudem von der Gerichtsbarkeit aller [landesherrlichen] Amtsträger (quorumlibet villicorum seu iudicum provincialium, czudariorum et beneficiariorum) in Znaim und in der ganzen Markgrafschaft Mähren befreit sein. Niemand außer den Bürgern von Znaim darf also ein Verbrechen richten, das durch die Bürger oder Einwohner von Znaim, durch ihre Diener (eorum homines servitores) oder durch die Einwohner der genannten Besitzungen und Dörfer in der Stadt Znaim oder in diesen Dörfern und Besitzungen und allen anderen der Stadt gehörenden Feldern, Gärten oder Weinbergen (campis, agris, ortis vel vineis) begangen wurde. Kg. S. verbietet allen Baronen, Edlen, Burggrafen und anderen seinen Amtsträgern und Untertanen, die den Znaimer Bürgern gewährten Gnaden zu verletzen, wenn sie seine schwere Ungnade sowie eine hohe Pön (penam gravissimam) vermeiden wollen, deren Höhe er sich vorbehält.
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Arenga: Regalis munificencie plenitudo subditorum curam gerens, que sue largitatis donis cunctos libenter et graciose prosequitur, ad illos ex obsequiose gratitudinis debito graciosius se extendit, quos serviciorum exhibicio comprobat et fides probata commendat. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Heinricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 80. – Kop. lat.: Abschrift aus dem späten 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Znaim, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. 287/3, fol. 33r–34r. Reg.: RI XI, Nr. 4487. Lit.: Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, S. 96; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 185–186; Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482; Elbel, Co to znamená, S. 12. Auf diese Urk. bezieht sich ein undatiertes Konzept einer Petition des Znaimer Stadtrats an Kg. S., in welcher der Rat den Kg. bat, die alten Privilegien der Stadt Znaim zu bestätigen und einige neue Freiheiten zu gewähren.1 Da am Anfang der Petition erwähnt wird, dass S. bereits in Ofen und dann in Brünn der Znaimer Gesandtschaft versprochen hat, die Privilegien zu bestätigen, formulierte Hlaváček unter Berücksichtigung des Itinerars S.s: die Stadt Znaim ordnete gleich nach dem Tod Kg. Wenzels [IV.] eine Botschaft nach Ungarn ab, die Kg. S. in Ofen erreichte und bereits dort ihm wahrscheinlich einen Treueid als dem legitimen Thronerben leistete. Auf dem Brünner Landtag Ende Dezember 1419, wo S. die Regierung in Mähren übernahm, fehlten die Znaimer Gesandten ebenso nicht. Da aber weder in Ofen noch in Brünn die Privilegienbestätigung ausgestellt wurde, wandte sich die Stadt an den Kg. zum dritten Mal mit der erhaltenen Petion, die in den Zeitraum vom Anfang 1420 bis zum 25. März 1421 datiert werden kann. Der kurz unterbrochene Aufenthalt S.s in Znaim ab 9. März 1421 bot für die Übergabe einer solchen Petition gute Gelegenheit, in Znaim wurden auch die Verhandlungen über die Privilegienbestätigung und die Steuerfreiheit und Gerichtsimmunität der städtischen Dörfer vollendet. Andere Punkte der Petition könnten zur Ausstellung weiterer Urkk. geführt haben, allerdings nur eine solche ist überliefert.2 1 Die Petition wurde von Ivan Hlaváček ediert, vgl. Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, S. 94–95. 2 Siehe das zugunsten der Stadt Znaim ausgestellte Mandat S.s an den Abt von Klosterbruck (Louka) und den kgl. Hauptmann in Znaim Hartneid von Liechtenstein vom 5. Mai 1421 (siehe Reg. Nr. 62).
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1421 März 25, Znaim (Cznoyme) 32 (vicesimaseptima die Marcii, XXXV – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Richters und der Einwohner seines Marktes (ville) Schattau alle Privilegien, Rechte, Freiheiten und Gnaden, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und besonders von seinem Vetter, dem Markgrafen Jost von Mähren, besitzen, und erklärt alle Privilegien, Rechte, Freiheiten und Gnaden in singulis suis sentenciis, punctis et articulis für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Šatov, Urk. Nr. 5.
1421 März 28, Znaim (Znoyme) 33 (XXVIII die Marcii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert aus seiner angeborenen Milde der Äbtissin und dem Konvent des Klarissenklosters in Znaim auf deren Bitten alle Privilegien und Urkk., die sie und ihr Kloster von seinen Vorgängern, früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und von anderen Fürsten und Getreuen Christi über die Dörfer, Hofstätten (areis), Weinberge, Gärten, Wiesen, Weiden, Wälder, Brombeerhecken (rubetis), Sträucher (virgultis), Mühlen, Gewässer, Fischereien, Wasserläufe, Höfe, Zinsen und alle andere Einkünfte oder Nutzen und Güter des Konvents besitzen, sowie die von denselben seinen Vorgängern gewährten Rechte (iura tam alta quam bassa), Freiheiten, Gnaden, Konzessionen, Schenkungen und Immunitäten, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis, expressionibus, als ob diese wörtlich inseriert wären. Er befiehlt allen Fürsten, Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Lehnsleuten, Hauptleuten, Amtsträgern (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden aller Städte, Märkte, Dörfer und Ortschaften sowie allen seinen und der böhmischen Krone Untertanen unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Äbtissin, den Konvent und das Kloster oder deren Leute und Güter nicht zu belästigen, sondern sie zu schützen und zu verteidigen.
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Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas consuete liberalitatis munificencia universorum saluti tenetur intendere voluntarios quoque affectare labores, ut subditi optata pace quiescant, ad illorum tamen commoda ardenti zelo intendit, qui relictis mundi blandiciis sub habitu et observancia regulari nituntur altissimo in simplicitate mentis et corporis iugiter famulari. KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Pataviensem cancellarium Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat., Siegel und Perg.-streifen verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), in MZA Brno, Bestand E 43 – Klarisky Znojmo, Sign. A 13. Reg.: Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1218 (tsch.).
1421 März 28, Znaim (Znoyme) 34 (vicesima octava die Martii, 30 – 11 – 1)1 Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit Rat seiner Getreuen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (regia auctoritate Boemie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren und Geschworenen der Stadt Jamnitz (Iempnicz) und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, erwiesen haben, alle ihre Privilegien, Rechte, Indulte, Freiheiten, Gnaden, Schenkungen, Konzessionen sowie die billigen und lobenswerten Gewohnheiten (approbatas et laudabiles consuetudines), die die Stadt von denselben seinen Vorgängern besitzt, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig (nach Kop.). Arenga: Etsi regie dignitatis benigna sublimitas … (wie Nr. 54).2 Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 17. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova muzea, Sign. 31/2 – Zlobického sbírka, fol. 311r–312r; Siegelankündigung für Majestätssiegel. – Altes Reg.: tsch. Reg. in der Konfirmationsurk. für die Stadt Jamnitz von K. Leopold I. vom 3. Juli 1670, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Jemnice, Urk. Nr. 17 (… Item confirmati podobným spůsobem nadjmenovaných privilegií císaře Zykmunda pod datum v Znojmě dvatcátého osmého dne měsíce března létha čtrnáctistého dvatcátého prvního …) sowie in den Privilegienbestätigungen für Jamnitz von K. Karl VI. und Maria Theresia ebd., Urk. Nr. 18 bzw. 19; dt. Reg. in der Privilegienbestätigung für Jamnitz von K. Franz II. vom 1. September 1796 ebd., Urk. Nr. 21 (… Eine Confirmation Kaisers Sigmund vom achtundzwanzigsten März des Jahrs eintausend vierhundert ein und zwanzig …).
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Lit.: Plevová, Konfirmace privilegií, S. 12 (ohne Kenntnis der Abschrift in MZA); Tříska u.a., Dějiny Jemnice, S. 77. 1 Das ung. Regierungsjahr wurde irrtümlich nur mit tricesimo anstatt tricesimo quinto abgeschrieben. 2 Mit einigen Abweichungen, die wahrscheinlich von dem Kopisten des 17. Jahrhunderts stammen.
1421 März 28, Znaim (Znoyme) 35 (vicesima octaua die Marcii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit gutem Rat seiner Getreuen und Vornehmen und aus der Machtvollkommenheit als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (regia auctoritate Bohemie et marchionatus Morauie) dem Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der ganzen Gemeinde seiner Stadt Brünn angesichts der Reinheit ihrer Treue, die sie ihm erwiesen haben (integre fidei puritatem, qua … erga nos claruerunt, graciosius attendentes), auf ihre Bitten alle ihre Privilegien und Urkk., die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, über ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten, Schenkungen, Konzessionen, Gewohnheiten und Indulte besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie in singulis ipsorum punctis, sentenciis, clausulis et articulis für immer gültig. Er gebietet allen Edlen, Baronen, Amtleuten (officialibus), Hauptleuten (capitaneis), Burggrafen und namentlich dem Unterkämmerer sowie allen anderen Untertanen und Getreuen in seinem Kg.-reich Böhmen und in der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Bürgermeister, die Ratsherren und Geschworenen sowie die Gemeinde der Stadt Brünn in ihren Rechten, Gnaden, Freiheiten, Schenkungen, Konzessionen, Gewohnheiten und Indulten nicht zu hindern, sondern sie zu schützen. Arenga: Tociens regie celsitudinis sceptrum extollitur et ipsius status solidius roboratur, quociens devotorum fidelium vota benigno respiciuntur affectu et ad ipsorum iura, libertates servandas et commoditates augendas graciosus et pius principis animus invenitur. Cum enim omnis gloria sive potencia principatus in subditorum precipue consistat solidata, fortunis expediens arbitramur et congruum, ut simus subiectis in iusticia faciles et ad graciam liberales. KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael Pragensis et Brunnensis ecclesiarum canonicus. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin mandátů a listů, Inv. Nr. 252. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 16. Jahrhundert in der Handschrift „Descriptiones privilegiorum civitatis Brunensis“ in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 2680, Sign. P 106/B 51, Kart. 1715.
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Reg.: RI XI, Nr. 4492. Lit.: Dřímal u.a., Dějiny města Brna, S. 96; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 185.
1421 März 30, Znaim (Snoyme) 36 (penultima die Marcii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bezeugt, dass er mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen mit dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat (consiliario nostro devoto dilecto), folgendes Übereinkommen getroffen hat (talem inivimus concordiam): [1.] Bischof Johann soll seine, S.s, Burg und Stadt Olmütz sowie seine Städte Littau und Mährisch Neustadt (Vniczow, wlgariter Nouam Ciuitatem) mit allen Einkommen, Zinsen und allem Zubehör besitzen und verwalten (habere, tenere debeat et in gubernacionem realem effectualiter possidere). [2.] Der Bischof darf den gegenwärtigen Burggrafen durch einen seiner Getreuen ersetzen, falls er dies für angebracht hält, und die Ratsherren der Städte zu den üblichen Terminen ernennen, wenn es der Sachverhalt erfordert (quociens negocii qualitas exigebit). [3.] Die Bürger und Gemeinden der genannten Städte sollen Bischof Johann einen Eid ablegen und ihm Gehorsam und Treue leisten, wie es üblich ist; niemand anderer darf sich neben dem Bischof in die Verwaltung der Städte einmischen und Mandate an die Bürger erteilen. [4.] Kg. S. gewährt Bischof Johann die volle Herrschaft und Verwaltung (damus … regimen et gubernacionem ple[nariam]) über den Wald Doubrava (Dubrawa) mit allen seinen Forstbeamten und allen Nutzungen. Der Bischof darf alles gefällte Holz verkaufen oder [zum eigenen Nutzen] behalten, solange der Wald unverletzt bleibt und durch das Holzfällen nicht zerstört wird (sic tamen, quod ipsa silva alias illesa maneat et in succisione lignorum non destruatur). [5.] Der Abt und Konvent des [Prämonstratenser-] Stifts Hradisch bei Olmütz (monasterii Gradicensis prope Olomucz) sollen Bischof Johann mit ihrem Stift und dessen Gütern in derselben Form Gehorsam leisten wie dem Kg. [6.] Falls gewisse Einkünfte aus den Städten durch den Kg. an andere Personen verschrieben worden sind, verpflichtet sich S., Bischof Johann aus seiner Kammer (de cammera nostra propria) den entsprechenden Betrag auszubezahlen. [7.] Dieses Übereinkommen soll zunächst bis zur Rückkehr des Kg.s nach Mähren und danach bis auf Widerruf gültig sein (presentibus usque ad nostrum reditum ad Morauiam et tandem ad beneplacitum nostrum duraturis).
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KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) B(artholomeo) archiepisopo Mediolanensi referente Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. (am linken Blattrand z.T. durchlöchert, mit gewissem Textverlust) mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 1. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 630. Reg.: RI XI, Nr. 4495; Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 71, Nr. 3 (dt.); Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1162 (tsch.). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 280; Válka, Morava roku 1421, S. 18; Elbel, Ve znamení draka, S. 68; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
1421 März 31, Znaim (Znoyme) 37 (ultima die Marcii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen, mit rechtem Wissen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf und Herr von Mähren (auctoritate regia Bohemie tamquam marchio et dominus Morauie) Abt Johann und Konvent des Prämonstratenserstifts in Klosterbruck bei Znaim (monasterii Lucensis prope Znoymam), dessen patronus … et dominus temporalis er als Markgraf von Mähren ist, auf Bitten des Abtes und Konvents alle Privilegien, Rechte, Urkk., Indulte, Besitzungen, Immunitäten, Freiheiten, Gnaden, Schenkungen und Konzessionen, prout in suis menbris, articulis, sentenciis, verborum expressionibus in dictis litteris lacius describuntur, die sie und ihr Stift von seinen Vorgängern, den früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas … (wie Nr. 33).1 KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael canonicus Pragensis. – KVv: RV nicht zu ermitteln, da verso in der Blattmitte ein Papierzettel mit der Archivsignatur und einem kurzen Reg. aufgeklebt wurde. Orig. Perg. lat. mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. A 10, Inv. Nr. 13. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 3693.
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Reg.: Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1219 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 12, Nr. 23 (tsch.; irrtümlich zum 31. April). 1 Mit der abweichenden Wendung zelo vigilanter intendit.
1421 März 31, Znaim (Znayme) 38 (ultima die Marcii, XXXV – 11 – 1) Kg. S. gewährt (favemus … et … indulgemus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und aus seiner besonderen Gnade (de speciali nostra gracia) seinen getreuen Edlen Smil (Smilo), Georg (Girziko), Johann und Stefan von Lichtenburg (Leuchtemburg) anders von Vöttau (Vettouia) – die vorgebracht haben, dass die Bürger und Einwohner ihrer Minderstadt (oppidi) Mährisch Budwitz (Budwitz) von S.s Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, das Recht besitzen, dass im Umkreis von einer Meile um die Stadt (dictam civitatem) niemand Bier brauen, Tavernen errichten oder [Bier] ausschenken (propinare) darf, und dass die zugehörigen Privilegien jedoch in der Zeit der Kriege und Unruhen vernichtet und verbrannt worden sind – auf ihre Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm bisher erwiesen haben und in der Zukunft noch erweisen werden, die Gnade, dass sie alle Tavernen, Bierschänken und Brauhäuser (braxaciones, vendiciones et propinaciones cervisiarum) im Umkreis von einer Meile um Mährisch Budwitz verbieten und zerstören dürfen. Diese Gnade darf jedoch nicht Freiheiten und Gnaden der Städte und der Märkte verletzen, welche sich innerhalb einer Meile von Budwitz befinden. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 2. – Kop. lat.: Vidimus des Bürgermeisters und des Stadtrats von Znaim vom 16. Mai 1469, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 3; Insert in der Konfirmationsurk. König Wladislaus II. vom 7. März 1498, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 4; Abschrift aus dem frühen 20. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 63/5. – Kop. tsch.: tsch. Übersetzung im Vidimus der Böhmischen Hofkanzlei vom 9. Januar 1651, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 579. Ed.: Jech, Z městského archivu, S. 17–18. – Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 21, Nr. 45 (tsch.; mit dem falschen Datum 1421 [ca. August 31] ohne Ort). Lit.: Chaloupka, K počátkům města, S. 159; Fišer – Nováčková u.a., Dějiny Moravských Budějovic, S. 68–69; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 67.
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1421 April 4, Brünn (Brunne) 39 (quarta die Aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. teilt dem Bürgermeister, den Ratsherren und den Geschworenen der Stadt Brünn mit, dass er den Brüdern Vok d.J. und Johann von Holstein und deren Erben einen jährlichen Zins von 100 Mark Prager Groschen von dem Kammerzins der Stadt Brünn überlassen hat, bis er den Brüdern 1.200 Schock Prager Groschen in bar gezahlt hat, wie seine Urk. für die Brüder ausweist (prout alie littere nostre eis desuper tradite clare demonstrant).1 Deswegen gebietet er der Stadt, den Brüdern jährlich am 23. April (sancti Geor[g]ii) und am 16. Oktober (sancti Galli) 50 Mark abzuliefern und ihnen mittels einer Urk. eine Kaution zu stellen (per litteras vestras cautionem congruam faciatis). Er verpflichtet sich, der Stadt die Summe von 100 Mark zu erlassen, solange diese diesen Zins zahlt (totiens vos a predictis centum marcis absolvimus penitus et quittamus). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit beschädigtem verso aufgedrückten roten Sekretsiegel (Posse 13/4), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato. Lit.: Papajík, Páni z Holštejna, S. 119; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 74. 1 Siehe die im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar) überlieferte Verpfändungsurk. S.s vom 3. April 1421; Reg.: AČ VII, S. 581–582, Nr. 33; RI XI, Nr. 4500; Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1165.
1421 April 5, Ungarisch Hradisch (in Redisch)1 40 (sabbato proximo ante dominicam Misericordia Domini; 35 – 11 – 1) Kg. S. befreit (eximimus, quittamus et libertamus) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen, rechtem Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit den Bürgermeister, den Richter, die Ratsherren, die Geschworenen sowie alle Bürger seiner Stadt Ungarisch Hradisch angesichts der treuen Dienste, die sie ihm erwiesen haben, sowie der merklichen Schäden, die sie z.T. wegen der Kriegswirren, z.T. wegen der Kosten für den Aufenthalt seiner Kontingente in ihrer Stadt erlitten haben (tum eciam propter expensas, quas gentes nostre ibidem morando fecerunt), auf fünf Jahre von der Zahlung sämtlicher kgl.er Steuern und Abgaben (ab omnibus summis bernarum regalium, lozungis, steuris, imposicionibus, gravaminibus ac aliis solucionibus qui96
buscumque). S. gebietet allen seinen Amtsträgern, namentlich dem Unterkämmerer seines Kg.reichs Böhmen unter Androhung seiner schweren Ungnade, von dem Bürgermeister, Richter, den Ratsherren und Bürgern von Ungarisch Hradisch fünf Jahre lang keine Steuern in Anspruch zu nehmen und zu empfangen, sondern sie für befreit von allen Zahlungen anzusehen. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslaviensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 23. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 162/4. Reg.: RI XI, Nr. 4501 mit Fälschungsverdacht (vgl. Kommentar); Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 28 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 12, Nr. 19 (tsch.). Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště, S. 104 und 133; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186. Die Urk. weist alle Merkmale einer Originalausfertigung (ein echtes, fast unversehrtes Siegel am ursprünglichen Perg.-streifen, die in der Reichskanzlei S.s übliche Schriftart, Kanzleiunterfertigung und Registraturvermerk usw.) und auch keine Spuren der Verfälschung (Rasur des Datums u.ä.) auf. Für die Echtheit der Urk. spricht schließlich die Tatsache, dass S. sich offensichtlich auf diese Urk. für Ungarisch Hradisch in seiner späteren Urk. für dieselbe Stadt vom 8. Dezember 1423 berief.2 Der einzige Anlass, die Echtheit zu bezweifeln, ist also die Datierung. Am 5. April sowie den gesamten Zeitraum vom 1. bis zum 7. April 1421 über hielt sich S. in Brünn und nicht in Ungarisch Hradisch auf.3 Die Möglichkeit, dass in Ungarisch Hradisch am 5. April ein ad hoc bevollmächtigtes Mitglied der Kanzlei mit dem Sekretsiegel geweilt und die Urk. im Namen des Kg.s ausgestellt hat, ist unwahrscheinlich – zumindest wissen wir sicher, dass der Protonotar Franz von Gewitsch am 6. April in Brünn unterfertigte4 und dass sowohl am 4. als auch am 6. April in Brünn das Sekretsiegel benutzt wurde.5 Die Differenz zwischen dem Ausstellungsort und dem Itinerar kommt auch in anderen Urkk. S.s vor. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich die Ortsangabe Hradisch bewusst auf die Abfassung des Urkundenkonzeptes (S. weilte vom 14. bis 18. März in Ungarisch Hradisch),6 und das Tagesdatum 5. April 1421 auf die Ausfertigung bezieht. Eine andere Erklärung wäre allerdings ein Schreibfehler: der Ingrossator der Reinschrift schrieb im Urkundentext mehrmals den Ortsnamen Hradisch (Redisch); vielleicht hat er daher diesen Ortsnamen irrtümlich auch in der Datierungsformel wiederholt, statt korrekt Brünn zu schreiben, wo sich der Hof S.s am 5. April aufhielt.
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1 Zum Ausstellungsort siehe Kommentar. 2 Siehe Reg. Nr. 117. 3 Vgl. ZsO VIII, S. 118, Nr. 355: 1. April; RI XI, Nr. 4500: 3. April; MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato: 4. April; ZsO VIII, S. 123, Nr. 370 und 371: 5. April; ZsO VIII, S. 125, Nr. 377 und 378, RI XI, Nr. 4502 und 4503: 6. April; RI XI, Nr. 4504: 7. April; vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108. 4 Vgl. RI XI, Nr. 4503. 5 Vgl. MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato; RI XI, Nr. 4502 und 4503. 6 Vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107 (Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103, kennen diesen Aufenthalt nicht).
1421 April 6, Brünn (Brunne) 41 (sexta die Aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert aus seiner angeborenen Milde, mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate regia Boemie et tamquam marchio Morauie) der Äbtissin und dem Konvent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn (Monasterii Regine in Veteri Brunna ordinis cisterciensis) auf deren Bitten alle Privilegien und Urkk., die sie und ihr Kloster über dessen Märkte (opidis), Dörfer, Hofstätten (areis), Allodien, Gärten, Weiden, Wälder, Brombeerhecken (rubetis), Sträucher (virgultis), Mühlen, Gewässer, Fischereien, Wasserläufe, Höfe, Grangien, Zinse und alle anderen Einkünfte oder Nutzen und Güter von seinen Vorgängern, früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und von anderen Fürsten und Getreuen Christi besitzen, sowie die von denselben gewährten Rechte (iura tam alta quam bassa), Patronatsrechte an Kanonikaten und Pfründen, Pfarrkirchen, Altären und Kapellen, Freiheiten, Gnaden, Konzessionen, Schenkungen sowohl von Tavernen als auch von Bergrechten, Immunitäten und Jurisdiktionen, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis, expressionibus, prout scripte seu scripta sunt, als ob diese wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Er befiehlt allen Fürsten, Baronen, Edlen, Rittern, Lehnsleuten, Hauptleuten, Amtsträgern (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden aller Städte, Märkte und Dörfer sowie allen seinen und der böhmischen Krone Untertanen und Getreuen unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Äbtissin, den Konvent und das Kloster oder deren Leute und Güter nicht zu belästigen, sondern sie zu schützen und zu verteidigen. Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas … (wie Nr. 33).1 KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
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Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 5. – Kop. lat.: Vidimus des Franziskanerklosters in Brünn vom 29. November 1730, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 568; Vidimus des Guardians des Kapuzinerklosters in Brünn vom 31. März 1732, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4351; Vidimus des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 17. März 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 719, Sign. IV B 101, Kart. 397; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 1. Februar 1748, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 17. Reg.: RI XI, Nr. 4503 (aufgrund einer Erwähnung in der Hds. „Collectanea zur Geschichte Kaiser Sigismunds“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 489, fol. 11, ohne Kenntnis der Orig.urk.); Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1220 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 79, Nr. 12 (tsch.). 1 Mit der abweichenden Wendung zelo vigilanter intendit.
1421 April 6, Brünn (Brunne) 42 (am sontag nach sant Ambrosien tag, XXXV – 11 – 1) Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf und Herr von Mähren (kuniglicher macht zu Behem als eyn marggrave und herre zu Merherren) den Juden zu Brünn und in anderen königlichen Städten in Mähren, seinen Kammerknechten, auf deren Bitten alle ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, und erklärt sie für immer gültig. Des Weiteren behält S. sich und seiner Kammer die Steuer all der Juden und Jüdinnen vor, die in den Städten der Markgrafschaft Mähren wohnen und die Steuer gemeinsam abführen, auch wenn er etliche seiner Städte in Mähren an verschiedene Fürsten und Herren übertragen hat (wyewol das ist, das wir etliche unsere Stete zu Merherren vorweysen und zu behutten befolhn haben etlichen fursten und herren).1 Diese Personen sollen keine Macht haben, über die Juden zu befehlen oder diese zu besteuern (zu gebieten und zu schaczen). Schließlich gebietet er allen Bannerherren (Banyrherren), Edlen, Rittern und Knechten, namentlich dem Landeshauptmann und dem Unterkämmerer von Mähren, sowie den Bürgermeistern und Räten seiner mährischen Städte unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Juden in ihren Rechten, Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten nicht zu hindern, sondern sie diese Rechte ungehindert genießen zu lassen und sie zu schützen.
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KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 253. Reg.: RI XI, Nr. 4502; Neumann, Nové prameny, S. 53, Nr. 9 (tsch.). Lit.: Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 185. 1 Siehe vor allem die Urk. S.s vom 30. März 1421 für Bischof Johann von Olmütz (siehe Reg. Nr. 36). Neben Bischof Johann von Olmütz handelte es sich noch um einige mährische Landherren und Ritter, die als Pfand kleinere markgräfliche Städte besaßen. S.s künftiger Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich kommt zu dieser Zeit als Pfandinhaber noch nicht in Frage, da er die südmährischen markgräflichen Städte Znaim, Pohrlitz, Jamnitz und Iglau erst im Juli 1421 als Pfand für die im Hussitenkrieg erlittenen Schäden verschrieben bekommen hat (die Verpfändungsurkunde wurde am 7. Juli 1421 in Theben ausgestellt und ist in der Hds. „Österreichisches Diplomatar 1353–1441“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert; dazu vgl. Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85).
[vor 1421 April 7]1 43 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim zwecks Abrechnung der Ausgaben, die der Stadt wegen des dreiwöchigen Aufenthalts Kg. S.s und der Kg.in Barbara in Znaim entstanden waren, Gesandte an ihn nach Brünn abzuordnen. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 52r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 163), wo zum 11. April 1421 eingetragen wird, dass der vorige Stadtrat (der neue war gerade am 11. April 1421 ernannt worden – vgl. fol. 2r) ad mandatum graciosissimi domini nostri regis die Gesandten Mathäus von Budwitz und Johann Paternoster nach Brünn zum Kg. geschickt habe, zwecks Abrechnung der Ausgaben, die der Stadt wegen des dortigen dreiwöchigen Aufenthalts Kg. S.s und Kg.in Barbara entstanden waren; die Abrechnung sei dann in der Burg Spielberg vor vielen anwesenden Edlen durchgeführt worden, woraufhin die Znaimer Gesandten den Kg. an verschiedene Orte begleitet hätten und erst nach fünf Wochen nach Znaim zurückgekehrt seien. Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482–483 und 496. Ob es in diesem Fall ein schriftliches Mandat gegeben hat, kann nicht bewiesen werden; man könnte auch an eine mündliche Botschaft oder sogar an persöhnliche Verhandlungen zwischen dem Kg. und dem Stadtrat vor der Abreise S.s aus Znaim nach Brünn denken. Die oben ausgeführte Datierung des schriftlichen Mandats oder mündlichen Befehls vor dem 7. April 1421 ergibt sich aus dem kgl.en Itinerar: S. weilte vom 1. bis zum 7. April in Brünn, von dort aus
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reiste er nach Ostmähren und Olmütz und vom 29. April bis zum 12. Mai hielt er sich wieder in Brünn auf.2 Nur der erste kgl.e Aufenthalt in Brünn Anfang April kommt jedoch als Zeitpunkt des Abrechnungsbefehls in Frage, weil er in die Amtszeit des vorigen Znaimer Stadtrats fällt. Die Znaimer Gesandten könnten in der ersten Aprilwoche in Spielberg dem Kg. Rechenschaft abgelegt haben und dann mit ihm nach Ostmähren, Olmütz und zurück nach Brünn gereist sein. Am 30. April entsandte der Znaimer Stadtrat noch einen anderen Gesandten in geheimen Angelegenheiten der Stadt zum Kg. nach Brünn3 und Anfang Mai dürften die Verhandlungen der Znaimer mit S. über die Art und Weise der Kostendeckung von S.s Aufenthalt in Znaim den Höhepunkt erreicht haben. Am 6. Mai empfingen die Znaimer in Brünn schließlich ein kgl.es Privileg, mit dem S. die Kosten seines Aufenthaltes aus Judensteuern in Znaim, Brünn und Olmütz deckte.4 1 2 3 4
Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108. Vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, folg 55r. Vgl. Reg. Nr. 64.
[vor 1421 April 7]1 44 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Brünn, an den Edlen Hartneid von Liechtenstein und Nikolsburg, seinem Rat, einen jährlichen Zins von 300 Schock Prager Groschen vom Kammerzins ihrer Stadt in zwei Raten zu je 150 Schock am 23. April und am 29. September abzuführen, solange er dieses Gebot nicht widerruft. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einer Urk. des Bürgermeisters und des Rates der Stadt Brünn vom 7. April 1421, in welcher sie sich verpflichten, Hartneid von Liechtenstein vom Kammerzins ihrer Stadt den jährlichen Zins abzuführen (Foto dieser, im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten, dt. Orig.-urk., in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 154). Kg. S. hat seinen Befehl sowohl mündlich als auch mittels eines schriftlichen Mandats übermittelt (nach sunderlichem ernstem muntlichem und brieflichem gebote und geheissen des allerdurchluchtigsten fürsten und herren herren Sigmunds …), das Mandat dürfte also wahrscheinlich während seines Aufenthaltes in Brünn vom 1. bis zum 7. April 1421 ausgestellt worden sein.2 Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108.
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1421 April 14, Ungarisch Brod (in Brodahungaricali) 45 (XIIII die aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) dem Richter, den Schöffen und der Gemeinde seines Marktes (opidi) Wallachisch Klobouk (Klobuk) auf ihre Bitten alle ihre Privilegien, Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie von seinen Vorfahren, den mährischen Markgrafen, namentlich von seinen lieben Vettern (patruos nostros carissimos), den Markgrafen Johann und Jost von Mähren, besitzen. Er bestätigt im Besonderen, dass die Einwohner von Wallachisch Klobouk dieselben Rechte, Gnaden, Freiheiten und Privilegien genießen sollen, die seine Stadt Ungarisch Hradisch (civitas nostra Redicensis) genießt. Er erklärt alle Privilegien in singulis suis sentenciis, punctis et articulis für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Valašské Klobouky, Urk. Nr. 5 – Kop.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in der Hds. in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr. II 248/10, fol. 199v–200v; Vidimus der Böhmischen Hofkanzlei vom 28. Juni 1726, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8620; Vidimus des Guardians des Franziskanerklosters in Brünn vom 22. Februar 1747 in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8620. Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 19, Nr. 29 (tsch.). Lit.: Dřímal, Znak, S. 135; Pokluda, Počátky, S. 13; Odehnal, K většímu zlepšení, S. 68; Ders., Z příběhů města, S. 9.
1421 April 18, Ungarisch Hradisch (in Radisch) 46 (18 Aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, mit dem Rat seiner Getreuen und mit rechtem Wissen den Bürgern von Ungarisch Hradisch (Radisch) angesichts der ständigen Treue und der Dienste, die ihm die Einwohner der Stadt erwiesen haben, die Gnade, dass sie ewiglich in seinen Wäldern Hříběcí (Hrzibecz) und Greczen1 das Holz zur Reparatur von Brücken, zur Renovierung von Häusern sowie zum Kalkbrennen (pro combustione seu preparatione cimenti) hauen und verwenden können, weil er deren großen Man-
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gel an Holz kennt, da die Brücken und Häuser oft überschwemmt oder aus anderen Gründen sehr oft zerstört worden sind. S. bestimmt des Weiteren, dass sie das Holz nicht verkaufen und nur solches Holz hauen und nehmen dürfen, welches ihnen durch die Förster (forestarios) dieser Wälder zugewiesen wird, ohne dass sie jedoch einen Preis für das Holz bezahlen oder irgendwelche Gegenleistungen erbringen. Er gebietet seinem [Landes-] Hauptmann von Mähren, dem Unterkämmerer, dem Burggrafen in Buchlau und den Förstern seiner angeführten Wälder unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Bürger von Ungarisch Hradisch in diesen ihren Rechten zu achten und keinen Zoll oder Steuern von ihnen zu erheben (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in NA Praha, Bestand Morava, Inv. Nr. 704; einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 162/5. Reg.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 12, Nr. 22 (tsch.). Beide identifizierten diese Urk. fälschlich mit RI XI, Nr. 4508 (siehe unten Reg. Nr. 47), die zwar am selben Tag ausgestellt wurde, aber eine allgemeine Privilegienbestätigung für Ungarisch Hradisch enthält. Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště, S. 133. 1 Nach Jan, Vznik zemského soudu, S. 198, beziehen sich beide Begriffe – Hrzibecz und Greczen – auf das heutige Chřiby-Massiv (Marsgebirge).
1421 April 18, Ungarisch Hradisch (in Redisch) 47 (XVIII die Aprilis; 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) dem Richter, dem Bürgermeister, den Ratsherren und Bürgern seiner Stadt Ungarisch Hradisch (Redisch) auf deren Bitten alle ihre Privilegien und Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, und erklärt sie in singulis suis sentenciis, punctis, clausulis et articulis für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. Des Weiteren gewährt S. den Bürgern von Ungarisch Hradisch, angesichts der ständigen Verletzung ihrer Rechte und Freiheiten durch ihre Nachbarn erneut die Gnade (indulgemus et de novo hanc graciam facimus specialem), dass außerhalb der Stadt im Umkreis von einer Meile (in terminis predicte civitatis in distancia unius miliaris … nisi in civitate nostra
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predicta) niemand Bier brauen oder verkaufen darf. Er ermächtigt die Bürger (dantes prefatis civibus plenam potestatem), denjenigen, die gegen dieses Verbot verstoßen, die zum Brauen geeigneten Kochkessel (caldaria), Schüsseln (patellas) oder Töpfe (ollas) zu zerbrechen und den Bierverkauf zu verbieten. Schließlich gewährt (elargimur) er den Bürgern von Ungarisch Hradisch die Gnade, quia civium urbanitas et status sui incrementa per mechanicorum quantitatem plurimum adaugetur, dass im Umkreis von einer Meile um die Stadt keine Handwerker in den Dörfern leben und ihr Gewerbe ausüben dürfen, ausgenommen Schmiede und Flickschuster (calceorum renovatores), die dem täglichen gemeinen Nutzen dienen. Er gebietet allen Baronen, Edlen, Rittern, Knechten, Amtleuten (officialibus) sowie Richtern, Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden der Städte und Dörfer seiner Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Bürger von Ungarisch Hradisch in Erfüllung dieser seiner Urk. nicht zu beschweren, sondern sie zu schützen und zu verteidigen. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslaviensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) am Perg.-streifen in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 24. – Kop. lat.: Vidimus des Bürgermeisters und Stadtrats von Gaya, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 118; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 162/6. Reg.: RI XI, Nr. 4508; Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 27 (tsch.). Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště, S. 121 und 133; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186.
[vor 1421 April 23]1 48 Kg. S. verschreibt Hartneid [V.] von Liechtenstein, seinem Hauptmann in Znaim, einen jährlichen Zins von 159 Mark und 4 Groschen vom Kammerzins der Stadt Znaim, der jährlich zu zwei Terminen, nämlich am St. Georgstag (23. April) und am St. Michaelstag (29. September), in Höhe von je 79 Mark 34 Groschen zu zahlen ist. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus zwei Urkk., durch die Hartneid von Liechtenstein dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim den Empfang von 79 Mark und 34 Groschen quittiert (1421 Juni 1, Znaim und 1422 Januar 17, Brünn; vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 93 und A g 96). Die Zahlungen von 79 Mark und 34 Groschen sind auch im Rechnungsbuch von Znaim aus den Jahren 1421–1422 (MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v) zu zwei Terminen im
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Jahre 1421 (am 23. und 27. Mai 1421 für den vorigen St. Georgs-Termin [23. April] bzw. am 6. und 20. November 1421 für den vorigen St. Michaels-Termin [29. September]) belegt. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64–65. Siehe auch das ebenfalls verlorene Mandat S.s an den Stadtrat von Znaim.2 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Vgl. Reg. Nr. 49.
[vor 1421 April 23]1 49 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat der Stadt Znaim, seinem Hauptmann in Znaim, Hartneid [V.] von Liechtenstein, vom Kammerzins der Stadt jährlich 159 Mark und 4 Groschen zu zwei Terminen, nämlich am St. Georgstag (23. April) und am St. Michaelstag (29. September), in Höhe von je 79 Mark 34 Groschen abzuliefern. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v: Dort ist zu zwei Terminen im Jahre 1421 (am 23. und 27. Mai 1421 für den vorigen St. Georgs-Termin [23. April], bzw. am 6. und 20. November 1421 für den vorigen St. Michaels-Termin [29. September]) belegt, dass der Stadtrat von Znaim ad mandatum graciosissimi domini nostri regis eine Summe von 79 Mark 34 Groschen an den Znaimer Hauptmann Hartneid von Liechtenstein übermittelt hat. Dass diese Zahlungen infolge der Verschreibung eines Zinses vom Kammerzins der Stadt Znaim durch Kg. S. durchgeführt wurden, ergibt sich aus zwei Urkk., durch die Hartneid dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim den Empfang von 79 Mark 34 Groschen quittiert (1421 Juni 1, Znaim und 1422 Januar 17, Brünn; vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 93 und A g 96). Siehe auch die ebenfalls verlorene Verpfändungsurk. S.s für Hartneid von Liechtenstein.2 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Vgl. Reg. Nr. 48.
1421 April 23, Olmütz (in Olomucz) 50 (in die festi sancti Georgii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit dem Rat seiner Fürsten, Barone, Edlen und Getreuen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio 105
Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren und der Geschworenen seiner Stadt Littau, angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, alle Privilegien, Rechte, Gnaden und Immunitäten, die die Stadt von seinen Vorgängern besitzt, namentlich die inserierte Urk. des böhmischen Kg.s und mährischen Markgrafen Wenzel II. vom 26. Februar 1291: Wenzel (II.), Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, räumt den Bürgern der Stadt Littau das Recht ein, freie Güter von Edlen und anderen Landsässigen (a nobilibus et aliis terrigenis) zum erblichen Eigentum zu kaufen. Er legt die Zinsenhöhe von diesen Gütern fest und bestimmt, dass die Bürger wegen dieser Güter nicht vor das Landesgericht gezogen werden dürfen. Des Weiteren erlaubt er den Bürgern, die inmitten der städtischen Äcker liegenden Sträuche auszureißen und den Boden in Äcker umzuwandeln. Er verbietet allen Edlen, ihre Untertanen bei der Umsiedlung in die Stadt Littau zu beeinträchtigen, und gewährt der Stadt das Meilenrecht. Dat. 1291 Februar 26, Olmütz.1 Kg. S. erklärt diese Urk. sowie alle anderen Privilegien der Stadt Littau, als ob sie in omnibus suis sentenciis, punctis, clausulis et articulis wörtlich inseriert wären, für immer gültig. Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitates et commoda benigno favore respicimus et in prosperitatis augmento nostrorum fidelium ex innata nobis clemencia delectamur, ad illos tamen singularis prerogativam affectus nostra gerit serenitas, qui pre ceteris fidelibus nostris se in fidei constancia et indefesse fidelitatis obsequio reddiderunt hactenus et reddunt continuo prompciores. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 16. – Kop. lat.: Inserte in den Konfirmationen K. Leopolds I. vom 11. Oktober 1676 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 99), Maria Theresias vom 24. Juli 1747 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 102) und K. Josefs II. vom 4. Februar 1782 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 104); einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 577. Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11. 1 Ed.: CDM IV, S. 372–374, Nr. 294 – Reg.: RBM II, S. 660–661, Nr. 1533 (lat.).
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1421 April 23, Olmütz (zu Olomucz) 51 (an sant Gorgen tag, XXXV – XI – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus kgl. Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (von kunglicher macht und als ein marggraue zu Merhern) Hans Husswicz, dem Vogt der Stadt Littau, angesichts dessen treuer Verdienste alle zum Littauer Gericht gehörenden Rechte, Freiheiten und Gewohnheiten mit allen Äckern, Mauten, Fischereien, einem [jährlichen] Zins von zwei Mark uf dem Kuttelhof, einem freien Bad, zwei Fleischbänken, zwei Brotbänken, Gärten und Sträuchern (gewonlichen puschen) und allem anderen Zubehör, wie sie Hans besitzt und ungestört innehat (besiczet und in gerülicher gewer innehat), und bestimmt, dass Hans und dessen Erben männlichen und weiblichen Geschlechts dasselbe Gericht mit allen genannten Rechten und Zubehör nach dem Stadtrecht zu Littau besitzen sollen, wofür sie ihm sowie seinen Nachkommen in seine Kammer einen jährlichen Zins von 10 Mark zu den gewöhnlichen Terminen leisten sollen. Er befiehlt allen seinen Amtsträgern, Unterkämmerern, den Schöffen und der Gemeinde der Stadt Littau unter Androhung seiner schweren Ungnade, Hans und dessen Erben im Besitz des Gerichts nicht zu hindern, sondern sie zu schützen. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. dt., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 17. Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11.
1421 April 23, Olmütz 52 Kg. S. bestätigt und erneuert die in seiner Urk. inserierte Konfirmationsurk. seines Bruders Kg. Wenzel [IV.] vom 8. März 1419, sowie das in dieser Urk. inserierte Privileg des Markgrafen Jost von Mähren vom 4. Januar 1389: Kg. Wenzel bestätigt und erneuert das in seiner Urk. inserierte Privileg des Markgrafen Jost von Mähren über die Zollfreiheit der Bürger von Littau in Mähren. Dat. 1419 März 8, Prag. Jost, Markgraf von Mähren, gewährt den Bürgern von Littau auf deren Bitte die Gnade, dass sie durch die ganze Markgrafschaft Mähren ohne Zahlung von jeglichem Zoll oder Maut fahren dürfen und gebietet allen Burggrafen, Zöllnern und Gemeinden der Städte, Märkte und Dörfer in Mähren, seine Bestimmung zu beachten. Dat. 1389 Januar 4, Olmütz1 (nach Reg.). 107
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: Dt. Reg. in der Konfirmationsurk. K. Rudolfs II. für die Stadt Littau vom 25. September 1590, die nur in einer dt. Übersetzung des tsch. Orig.s im Vidimus des Bürgermeisters und des Stadtrats von Olmütz vom 12. März 1663 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Inv. Nr. 1859, Kart. 29), in den Konfirmationen K. Leopolds������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������� I. vom 11. Oktober 1676 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 99), Maria Theresias vom 24. Juli 1747 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 102) und K. Josefs II. vom 4. Februar 1782 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 104) sowie in einer einfachen Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 577, überliefert ist; dt. Reg. im Urk.-verzeichnis des Stadtarchivs von Littau aus der Zeit um 1630, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Buch Nr. 111. Nach den vorhandenen Regg. war die Urk.-Sprache Latein und die Urk. mit einem Majestätssiegel S.s besiegelt. Bei der Verfassung des obigen Reg.s wurden auch die erhaltenen Urkk. des Markgrafen Jost und Kg. Wenzels berücksichtigt. Die oben regestierte, nur aus den alten Regg. bekannte, angeblich lat. Urk. Kg. S.s muss jedenfalls von dem im Orig. erhaltenen dt. Mandat S.s vom selben Datum unterschieden werden, mit dem der Kg. allen seinen Amtsleuten und Städten in Mähren verbot, die Zollfreiheit der Littauer Bürger zu verletzen.2 1 Nicht in CDM. 2 Siehe Reg. Nr. 53.
1421 April 23, Olmütz (zu Olomucz) 53 (an sant Gorgen tag, XXXV – XI – 1) Kg. S. befiehlt allen Bürgermeistern, Räten und Bürgern der Städte und Märkte (merkte) seiner Markgrafschaft Mähren und besonders allen Zöllnern daselbst, von den Bürgern und Einwohnern der Stadt Littau (der Stadt zu Lythowle) keinen Zoll zu fordern oder zu erheben, sondern sie mit allem ihrem Gut zollfrei passieren zu lassen, wenn sie seine schwere Ungnade vermeiden wollen. Er bekennt, dass die Bürger und Einwohner der Stadt Littau die Zollfreiheit von seinem Vetter, Markgraf Jost von Mähren, erhalten haben,1 dessen diesbezügliche Urk. er ihnen durch seine kgl.e Majestätsurk. (mit unsern kunglichen maiestatbrieven) bestätigt hat.2 KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels (Posse 13/4), in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 18. – Kop. dt.: Vidimus des Bürgermei-
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sters und des Stadtrats von Olmütz vom 20. März 1586, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 89. Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11. 1 Gemeint ist das Privileg Josts vom 4. Januar 1389, das nicht in CDM veröffentlicht wurde. 2 Siehe Reg. Nr. 52.
1421 April 23, Olmütz (in Olomucz) 54 (in die festi sancti Georgii, 35 – 11– 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit dem Rat seiner Getreuen, mit rechtem Wissen und als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren und der Geschworenen der Stadt Mährisch Neustadt (civitatis Nouecivitatis alias Vnyczow) angesichts der treuen Dienste, die sie seinen Vorgängern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, alle Privilegien, Urkk., Rechte, Indulte, Freiheiten, Immunitäten, Gnaden, Schenkungen und Konzessionen sowie billigen und lobenswerten Gewohnheiten (approbatas et laudabiles consuetudines), die die Stadt von denselben Vorgängern besitzt, so als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Arenga: Et si regie dignitatis benigna sublimitas se cunctis fidelibus dicioni sue subiectis adhibet graciosam, illos tamen complectitur precipue non indigne favoribus graciarum, qui rerum experiencia cognoscuntur ampliori devocione et fidei constancia circa nos et predecessores nostros pre ceteris claruisse. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in teilweise beschädigter, wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Uničov, Urk. Nr. 21. – Kop. lat.: Insert in der Konfirmationsurk. Kg. Ladislaus’ vom 18. Juli 1454, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Uničov, Urk. Nr. 25.
1421 April 23, Olmütz (Olomucz) 55 (in die sancti Georgii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und mit gutem Rat seiner Fürsten, Grafen, Edlen und Getreuen dem Bürgermeister, den Ratsherren 109
und Geschworenen seiner Stadt Olmütz in Ansehung der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, erwiesen haben, auf ihre Bitten als Markgraf von Mähren (tamquam marchio et dominus Morauie) drei inserierte Privilegien seines Großvaters Kg. Johann von Böhmen vom 6. September 1318, seines Bruders Kg. Wenzel vom 1. Mai 1412 und seines Vetters Markgraf Jost von Mähren vom 23. Januar 1377 sowie alle ihre anderen Privilegien, die sie über ihre Freiheiten und Gnaden und namentlich über die Maut in Neu Raußnitz (Raussans) besitzen, in omnibus suis punctis, sentenciis, clausulis et articulis, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Kg. Johann von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg bestätigt die inserierte Urk. Kg. Wenzels II. vom 10. April 1291. Dat. 1318 September 6, Brünn.1 Kg. Wenzel II. von Böhmen, Herzog von Krakau und Sandomir und Markgraf von Mähren, befreit die Stadt Olmütz von der Zahlung der Maut in Littau und Kojetein, gewährt der Stadt ein eigenes Stadtgericht, erlaubt ihr die fremden Untertanen aufzunehmen und bestätigt ihr das Meilenrecht. Dat. 1291 April 10, Olmütz.2 – Kg. Wenzel [IV.] bestätigt die inserierte Urk. Markgraf Josts von Mähren vom 5. Juni 1386. Dat. 1412 Mai 1, Točník.3 Markgraf Jost von Mähren gebietet der Stadt Olmütz, von den Einwohnern der Dörfer Nebotein, Blatec, Nimlau sowie von ihren anderen Untertanen keine Steuern zu erheben, mit Ausnahme der Losungen am St. Georgs- und St. Wenzelstermin. Dat. 1386 Juni 5, Brünn.4 – Markgraf Jost von Mähren befreit die Bürger und Einwohner der Stadt Olmütz von der Zahlung sämtlicher Mauten in Mähren. Dat. 1377 Januar 23, Brünn.5 Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitates … (wie Nr. 50). KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Heinricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, die zum Teil mit einem roten Band rekonstruiert wurde, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 99. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Olmütz in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 8, fol. 31r–33v; Vidimus des Priors des Olmützer Dominikanerklosters vom 27. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 582; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Zlomky starých registratur, Inv. Nr. 189, Kart. 8; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert (ohne Inserte), in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9419.
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Reg.: RI XI, Nr. 4512; Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12, Nr. 102 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 92, Nr. 132 (tsch.). Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 189; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186. 1 Ed.: CDM VI, S. 111–112, Nr. 140 — Reg.: RBM III, S. 192, Nr. 465 (lat.); Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 4, Nr. 11 (lat.); Spáčil, Sbírka listin, S. 69, Nr. 12 (tsch.). 2 Ed.: CDM IV, S. 375–376, Nr. 296 — Reg.: RBM II, S. 663–664, Nr. 1639 (die richtig zwischen die Nrr. 1538 und 1540 gereiht, aber zu 1639 verschrieben wurde; lat.); Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 3, Nr. 4 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 67, Nr. 4 (tsch.). 3 Reg.: Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 10, Nr. 81 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 86, Nr. 97 (tsch.). 4 Ed.: CDM XI, S. 358, Nr. 398 — Reg. Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 7, Nr. 43 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 77, Nr. 48 (tsch.). 5 Ed.: CDM XI, S. 56–57, Nr. 66 — Reg.: Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 6, Nr. 36 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 75, Nr. 40 (tsch.).
1421 April 23, Olmütz (zu Olomuncz) 56 (an sant Jorgen tag; XXXV – 11 – 1) Kg. S. verkauft in eynem namen eynes rechten wedirkawfs seinem Oheim Herzog Ludwig von Brieg und Liegnitz sowie dessen Erben und Nachkommen zur Auslösung der Burg, des Landes und der Stadt Trentschin, die er seinerzeit mit allen Herrschaften und allem Zubehör Ludwig als Mitgift für dessen Frau für 40.000 rheinische Gulden verpfändet hatte,1 das Land und die Stadt Jägerndorf mit allem Zubehör, allen Freiheiten, Herrschaften und Nutzen für 55.000 rheinische Gulden, abzüglich der 4.000 Schock [Prager Groschen], die Herzog Ludwig von den Juden in Breslau und Schweidnitz empfangen hat (doran get ab vyertausent schok, die er von den Juden zu Breslaw und Sweydnicz empfangen hat). Er führt an, dass er seine Vasallen und Städte des Landes Jägerndorf Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen bereits huldigen hat lassen, und behält sich und seinen Erben und Nachfolgern als böhmische Kgg. und mährische Markgrafen die Möglichkeit vor, das Land und die Stadt Jägerndorf von Herzog Ludwig oder seinen Erben und Nachkommen um die gleiche Summe Geldes wiederzukaufen, abzüglich der genannten 4.000 Schock [Prager Groschen], die Ludwig dafür bereits bekommen hat (die er dorumb empfangen hat, als vorgescriben steet). Nach Empfang der Summe sollen Herzog Ludwig bzw. dessen Erben und Nachkommen das Land und die Stadt Jägerndorf unverzüglich dem Kg. zurückerstatten, jedoch mit Ausnahme aller Zinse und Renten des Jahres, in dem der Kg. es wiedergekauft hat. Die Kaufsumme soll der Kg. in guten rheinischen Gulden oder in Groschen bezahlen, als eyn kaufman den gulden von dem andern kaufman nympt und beczalet, und die Zah-
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lung soll in den Herzogtümern Breslau oder Schweidnitz in jener Stadt vollgezogen werden, die Herzog Ludwig oder dessen Erben und Nachkommen dazu bestimmen. Des Weiteren willigt S. ein, dass Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen das Land und die Stadt Jägerndorf verkaufen oder verpfänden dürfen, jedoch nur für jene Summe, für die sie es von ihm gekauft haben, und nur einer Person, welcher der Kg. vertrauen kann, unter Ausschluss jener Personen, die in einer Urk. [Reversbrief?] Ludwigs namentlich angeführt werden (nemlich ausgenomen, den nicht zu verkowffen, als das seyn brieff, der doruber geben ist, eigentlich inneheldet). Kg. S. verpflichtet sich, Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen zu beschützen, falls ihnen jemand den Besitz des Landes und der Stadt Jägerndorf rechtlich streitig machen sollte. Falls Herzog Ludwig oder dessen Erben und Nachkommen aber seinetwegen (von unsern wegen) angegriffen oder ihnen mit Gewalt etwas entrissen werden sollte, so verpflichtet sich Kg. S. für sich und seine Nachfolger, Herzog Ludwig und dessen Erben den dadurch verursachten Schaden zu ersetzen (soliches angewynnes schaden sollen und wollen wir sie schadlos halden). KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. dt., Siegel samt Perg.-streifen verloren, in ZAO, Bestand Slezský stavovský archiv v Opavě, Abt. I – Urkunden, Sign. B XXI–1, Inv. Nr. 416. Ed.: Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 500–502, Nr. 36. – Reg.: RI XI, Nr. 4510; Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1170 (tsch.); Barciak – Müller, Regesty, S. 119–120, Nr. 290 (tsch.). Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogthümer, S. 219–220; Szafrański, Ludwik II, S. 13; Kouřil – Prix – Wihoda, Hrady, S. 515; Čapský, Vévoda, S. 222, Anm. 44; Galuška, Jan Küchmeistr, S. 83–85. Kg. S. hatte Herzog Ludwig von Liegnitz und Brieg und dessen Gemahlin Elisabeth, Tochter des Markgrafen Friedrich von Brandenburg,2 die Burg und Stadt Trentschin am 1. Mai 1418 in Konstanz verpfändet.3 Bei der Auslösung der Burg Trentschin hätte die ursprüngliche Pfandsumme von 40.000 rheinischen Gulden theoretisch um die bereits bezahlten 4.000 Schock Prager Groschen gekürzt werden sollen. Warum dies nicht geschah und S. Herzog Ludwig das Land Jägerndorf um 55.000 rheinische Gulden abzüglich 4.000 Schock Prager Groschen überantwortete, was einen Verlust von ca. 15.000 rheinischen Gulden bedeutet, lässt sich nicht sicher erklären. Vermutlich war die westungarische Grenzburg Trentschin für S. angesichts der beginnenden Hussitenkriege von einer so großen Bedeutung, dass er bereit war, für deren Auslösung ein ertragreicheres Gut zu tauschen. Da S. nicht imstande war, Trentschin mit Bargeld auszulösen (in diesem Fall hätte die Verpfändungsurk. aus dem Jahr 1418 Ludwig zu einer unverzüglichen Rückerstattung verpflichtet), könnte Ludwig den Spielraum für Verhandlungen genützt haben und die Bedingungen für die Verpfändungen zu seinen Gunsten geändert haben.
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1 Vgl. den Kommentar. 2 Zu der zweiten Gemahlin Ludwigs vgl. Jasiński, Rodowód, S. 196 und 197, Anm. 14. 3 Die diesbezügliche Urk. ist überliefert in: HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; Reg.: ZsO VI, S. 471, Nr. 1833.
1421 April 24, Olmütz (zu Olomuncz) 57 (am donerstage nach sant Jorgen tag, 35 – 11 – 1) Kg. S. befreit mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren die Bürger seiner Stadt Olmütz, deren Häuser beim letzten Brand zerstört wurden (allen burgeren der hewser in dem leczten brande doselbs zu Olomuncz vertorben und abgebrant seyn), auf vier Jahre von der Zahlung der Zinse in Höhe von 100 Mark Groschen mährischer Zahl, die sie jedes Jahr als Kammerzins und kgl.e Steuer (zu lozunge und kuniglicher berne) anteilsmäßig abführen. Er bestimmt, dass dieselben Bürger von der Zahlung dieser Geldsumme sowohl von ihm und seinen Nachkommen als auch von allen seinen Amtleuten genczlich und gar frey, qweyt, ledig und loss seyn sollen. Schließlich zieht er auf vier Jahre die Summe von 100 Mark von der Summe ab, die ihm der Bürgermeister, der Rat und die Bürger der Stadt Olmütz jährlich als Kammerzins (zu lozunge) zahlen. KVr fehlt, da die Plica abgeschnitten wurde. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. dt., Plica samt Siegel abgeschnitten, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 101, mit zeitgenössischem Archivvermerk verso in der Blattmitte: Freiheiten der vorpranten hewser in der Sparergassen. Reg.: Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 134 (tsch.). Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 189.
1421 April 24, Olmütz (Olomucz) 58 (XXIIII die Aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Barone, Edlen und Getreuen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate regia Boemie et tamquam marchio Morauie) dem
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Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der Gemeinde seiner Stadt Olmütz angesichts der ihm erwiesenen treuen Dienste sowie der Reinheit ihres Glaubens, die besondere Gnade (indulsimus et hanc graciam fecimus et … facimus specialem), dass sie jedes Jahr vier Tage vor dem Sonntag Exurge vor Carnisprivium und vier Tage nach diesem Sonntag in der Stadt Olmütz einen Jahrmarkt (nundine sive annuale forum) abhalten dürfen, damit sie besser in der Lage sind, ihre weltlichen Güter zu vermehren und Häuser zu bauen (ut in temporalibus suis et edificacione domorum suarum suscipiant incrementa). Dieser Jahrmarkt und alle Kaufleute, die dorthin fahren, dort bleiben oder von dort heimkehren, sollen alle jene Rechte, Freiheiten, Gnaden, Immunitäten sowie jenen Frieden und Schutz genießen, wie andere Jahrmärkte seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren sie üblicherweise besitzen. S. verbietet allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Lehnsleuten (clientibus), Hauptleuten (capitaneis), Amtsleuten (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden aller Städte, Märkte, Dörfer und Burgen und allen anderen seinen Untertanen im Kg.-reich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Bürgermeister, die Ratsherren und Bürger der Stadt Olmütz sowie alle Kaufleute, die den genannten Jahrmarkt besuchen in personis, mercibus et rebus suis zu stören. KVr: Per d(ominum) Io(hannem) episcopum Olomucensem Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 100 – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Olmütz in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 8, fol. 17r–v; Vidimus des Priors des Olmützer Dominikanerklosters vom 9. Februar 1732 in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 582; Einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Zlomky starých registratur, Inv. Nr. 4137, Kart. 143. Reg.: RI XI, Nr. 4513 (mit falschem Tagesdatum 23. April); Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12, Nr. 101 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 133 (tsch.). Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 189.
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1421 April 25, Olmütz (in civitate Olmocensi in partibus Moravie) 59 (feria sexta proxima post festum beati Georgii martyris, 35 – 11– 1) Kg. S. verpfändet dem Edlen Peter von Eulenburg (Sowynecz), seinem Hofritter (aule nostre militi), die Dörfer Žalkovice (Zylkowicz), Břest (Brzest) und die Hälfte des Dorfes Bochoř (Bochorz) des Klosters Velehrad (Willerad) sowie Chropin (Chropin) und die Hälfte des Dorfes Záříčí (Zarziczi) des Klosters Wisowitz (Wisowicz) mit allem Zubehör, namentlich mit allen Wiesen (pratis fenetis), Wäldern, Mühlen, Gewässern und Wasserläufen. Er begründet diese Verpfändung damit, dass er dadurch einerseits diese Dörfer schützen (causa tutele, proteccionis et conservacionis huiusmodi villarum) und andererseits Peter von Eulenburg die Schuldsumme von 1.200 Schock böhmischer Groschen absichern wolle. Letzere Summe setze sich aus 600 Schock böhmischer Groschen, die er Peter für dessen frühere Dienste schuldig ist, sowie weiteren 600 Schock Groschen zusammen, für die Peter diese Dörfer von anderen (a manibus alienis) auslösen soll, denen sie früher durch S. verpfändet wurden. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmische Kgg. oder allen dafür Zuständigen (alii quorum interest) die Möglichkeit vor, die verpfändeten Dörfer von Peter oder dessen Erben um 1.200 Schock Groschen wieder auszulösen, woraufhin Peter oder dessen Erben die Dörfer samt allem Zubehör den genannten Klöstern zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, welche die Urk. nach Peters Willen innehaben werden. KVr: Rellacio Iohannis de Rysemberg (rechter oberer Blattrand) – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 32. Reg.: Šebánek, Archivy, S. 255, Nr. 1222 (tsch.). Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 102; Borovský, Kláštery, S. 196; Papajík, Páni ze Sovince, S. 85–86; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 72. In der Urk. wird die frühere Verpfändung der betreffenden Güter durch Kg. S. an andere Personen erwähnt. Es handelt sich möglicherweise um die Verpfändung der Dörfer Břest und Žalkovice an Zbyněk von Strálek und Všechovice, die in mehreren Urkk. aus dem Archiv des Klosters Velehrad erwähnt wird.1 Auch wenn die älteste Erwähnung dieser Verpfändung erst aus dem Jahr 1437 stammt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Verpfändung bereits vor dem April 1421 getätigt wurde; ansonsten hätte S. die Dörfer sogar dreimal verpfändet. 1 Vgl. das unten rekonstruierte Dep., Reg. Nr. 170.
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1421 April 27, Olmütz (in Olomuncz) 60 (dominica die post festum sancti Georgii, XXXV – 11 – 1) Kg. S. – der anführt, dass er dem Edlen Peter von Eulenburg (Sowinetz) 400 Schock Prager Groschen schulde, nachdem seine Amtleute (officiales) alle Kosten und Schäden mit Peter abgerechnet haben, die diesem im Dienste S.s entstandenen seien – verpfändet mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen Peter und dessen Erben den restlichen Teil seines [Kammer-] Zinses [von der Stadt Mährisch Neustadt] in Höhe von 15 Schock (residuam partem census nostri puta quindecim sexagenas census), den er früher dem Edlen Johann von Eulenburg verschrieben hatte (quas alias nobili Iankoni de Sowinetz deputaveramus et proscripseramus), sodass Peter und dessen Erben1 weiterhin den ganzen jährlichen Kammerzins von der Stadt Mährisch Neustadt beziehen (ita videlicet quod prefatus Petrus et heredes sui totum censum nostrum, quem annis singulis de civitate nostra Vnyczow tollere et levare consuevimus, iam ipsi annis singulis in toto tollant et levent), um damit seine Schulden von 400 Schock Prager Groschen gegenüber Peter abzusichern. Nach dem Tod Peters sollen dessen Erben von der Stadt Mährisch Neustadt jährlich nur mehr 83 Schock beziehen, während der restliche Teil des Kammerzinses wieder S. oder seinen Erben oder Nachfolgern als böhmische Kgg. und mährische Markgrafen zufallen soll. Die Erben Peters sollen den Zins von 83 Schock solange beziehen, wie S. oder seine Erben oder Nachfolger ihnen die Summe von 830 Schock nicht ausbezahlt haben. Des Weiteren bewilligt S. Peter vom kgl.en Kammerzins von Mährisch Neustadt einen jährlichen Zins in der Höhe von 83 Schock um 830 Schock an beliebige Personen weiter verpfänden bzw. verkaufen zu dürfen, wovon er aber seine erklärten Feinde ausnimmt. Derjenige, an den Peter den Zins veräußert, soll ihn ebenso ungehindert wie Peter beziehen. Schließlich verpflichtet sich S., der Stadt den Zins zu erlassen, solange sie diesen an Peter abführt (tociens ipsos ab eodem censu absolvimus et quittamus). KVr: Per d(ominum) Io(hannem) de Swihaw Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 155; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9256. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar); dieses kurze Reg. ist jedoch ohne Kenntnis der Orig.-urk. unverständlich.
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Reg.: AČ VII, S. 570, Nr. 1 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4523 (fehlerhaftes Kurzreg. aufgrund des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); Sedláček, Zbytky register, S. 164, Nr. 1172 (tsch.; Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459 mit Berücksichtigung der Orig.-urk.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 250, Nr. 303 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.). Lit.: Papajík, Páni ze Sovince, S. 86; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 72–73. In der nicht ganz schlüssig formulierten Urk. wird vermutlich die ursprüngliche Verpfändung eines Zinses vom Kammerzins von Mährisch Neustadt an Peter von Eulenburg um 15 Schock erhöht, sodass Peter den ganzen Zins beziehen sollte. Die Höhe des ganzen Kammerzinses bzw. der ursprünglichen Verpfändung werden aber in der Urk. nicht angegeben. Wir können lediglich vermuten, dass die ursprüngliche Verpfändung jenen Teil des Zinses betragen haben könnte (83 Schock Groschen), welcher nach Peters Tod an seine Erben übergehen sollte, während der übrige Teil des Kammerzinses (15 Schock Groschen) dem Kg. anheimfallen sollte. Die Urk. hängt inhaltlich mit der Verpfändungsurkunde S.s an Johann von Eulenburg vom 27. April 1421 zusammen, in der S. Johann 15 Schock Groschen jährlichen Zinses vom Kammerzins der Stadt Olmütz verschrieben hat.2 Offensichtlich handelt es sich um einen Ersatz für den gleich hohen Zins von Mährisch Neustadt, den S. an Peter von Eulenburg verpfändet hat. 1 Hier besteht ein Widerspruch zum folgenden Text der Urk., somit auch des Reg.s.: im folgenden Text sagt nämlich S., dass die Erben Peters nach seinem Tod nur mehr einen bestimmten Teil des jährlichen Zinses beziehen sollen. 2 Die Urk. ist nur als ein altes tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar) erhalten; Regg.: AČ VII, S. 570–571, Nr. 3; RI XI, Nr. 4522; Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1171.
1421 April 28, Brünn (Brunne) 61 (XXVIII die Aprilis, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Edlen und rechtem Wissen Johann Morawa, Bürger von Trebitsch (civis Trebicensis), auf dessen Bitten und angesichts der treuen Dienste, die ihm Johann bisher geleistet hat und in der Zukunft noch leisten wird, die inserierte Urk. des Abtes Adam und des Konvents des Benediktinerstifts in Trebitsch vom 26. Mai 1342 in omnibus suis punctis, clausulis et expressionibus: Abt Adam, Prior Nikolaus, Subprior Paul, Cantor Georg, Propst Vojslav von Kumrowitz (in Luha) und der ganze Konvent des Benediktinerstifts in Trebitsch verpflichten sich zur Errichtung eines Anniversariums, das ihr Diener Pešek, Sohn des Verwesers Budislaus, zu seinem Seelenheil, dem seiner Eltern und seines Bruders Wenzel so-
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wie dessen Frau testamentarisch gestiftet und mit einem Ewigzins von einem Vierding [Prager Groschen] dotiert hat, der von einem Dienstlehen (naprawa)1 bzw. den Feldern einzuheben ist, die Pešek von seinem Bruder Wenzel geerbt hat. Der Abt und Konvent befreien die künftigen Besitzer der Felder, von welchen das Anniversarium gestiftet wurde, von allen anderen Verpflichtungen gegenüber ihrem Kloster. Dat. 1342 Mai 26, Trebitsch.2 S. bestimmt, dass Johann und dessen Nachfolger im Besitz des genannten Dienstlehens (naprawa) frei und ohne Behinderung bleiben sollen. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Urk. Nr. 7. Ed.: Kubeš, Manové, S. 424–425. – Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 10 (dt., fehlerhaft). Lit.: Fišer, Klášter uprostřed lesa, S. 98–100; Fišer, Třebíč, S. 87; Fišer – Nováčková – Uhlíř, Třebíč, S. 57. 1 Die Überstzung des im lat. Text der Urk. benutzten alttsch. Begriffs náprava mit „Dienstlehen“ ist nicht ganz genau. Besitzer einer náprava, ein nápravník, war in der Regel ein nichtadeliger oder höchstens ein niederadeliger Dienstmann eines Herrn oder einer kirchlichen Institution, dessen rechtliche und soziale Stellung sich zwischen den Kategorien der Vasallen und der in den böhmischen Ländern nicht voll ausgeprägten Ministerialität bewegte. Náprava bezeichnete das im solchen Dienstverhältnis verliehene Gut, das in der Regel nur einen kleineren Hof mit einer oder mehreren Hufen umfasste. Zu den rechtlichen und sozialen Unterschieden zwischen den nichtadeligen (oder niederadeligen) Dienstleuten (nápravníci) und den adeligen Vasallen auf der Grundherrschaft des Trebitscher Klosters vgl. Fišer, Klášter uprostřed lesa, S. 77–108. Gewisse Korrekturen zu den Ansichten Fišers veröffentlichte Janiš, Manové, der zu zeigen versuchte, dass im spätmittelalterlichen Böhmen und Mähren die Terminologie der Lehnsverhältnisse schwankte und dass die Unterschiede zwischen den adeligen Vasallen und den ursprünglich nichtadeligen nápravníci nicht mehr so eindeutig waren. 2 Ed.: CDM VII, S. 298, Nr. 411 — Reg.: RBM IV, S. 451, Nr. 1128 (lat.).
[1421]1 Mai 5, Brünn (czu Brunne) 62 (am funften tag des Mayen, XXXV – 11 – 1) Kg. S. teilt Abt Johann [des Prämonstratenserstifts] zu Klosterbruck (Bruck) und dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein, Hauptmann in Znaim, mit, dass die Gemeinde der Stadt Znaim bei ihm Beschwerde darüber eingelegt hat, dass die Znaimer nun an
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dem mulwerg umb Snoym um vieles zu kurz kommen, weil die Mühlen nicht in den sleiffen geen, wie es in seinen anderen Städten, Olmütz oder Brünn, der Fall ist. Deshalb müssen die Znaimer Einbussen beim Mahlen und an Ertrag ihres Mehles hinnehmen (das in an irem mel vast abgeet und das beste davon komet), was ungerecht, unzulässig und frevelhaft (unredlich, unczymlich und ungotlich) ist. S. bestimmt daher, dass alle Mühlen um Znaim in den sleyffen geen sollen, wie es in Brünn oder in Olmütz gehalten wird. Er gebietet dem Abt und dem Hauptmann, ihre Müller anzuweisen, das sy ire mulen ouch also anrichten, das sye in sleyffen furbass geen, damit der Gemeinde [der Stadt Znaim] und jedem, der dort mahlen will, Recht geschehe. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Pap. dt. mit recto unter dem Text aufgedrücktem Siegel unter Papieroblate (unter Bügelkrone ein gevierter Schild: 1 und 4 Ungarn, 2 und 3 Böhmen [? – Feld 2 unkenntlich], Herzschild: Reich [? – unkenntlich]; bei Posse nicht nachgewiesen) und mit Spuren eines anderen Sekretsiegels verso (Blattmitte), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/10. Ed.: Elbel, Co to znamená, S. 24. Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483–484 und 496; Ders., Co to znamená. Der Text des Mandats ist nicht ganz verständlich. Den Schlüssel zum Verständnis stellt die Wortverbindung „dass die Mühlen nicht in den sleiffen geen“ dar. Das Wort Schleifen kann bei Getreidemühlen (um Schleifmühlen handelt es sich eindeutig nicht) höchstwahrscheinlich einen Mühlgraben, eine Rinne oder eventuell einen krummen Flussarm bezeichnet haben.2 Dann hätte S. durch das Mandat befohlen, dass alle Mühlen um Znaim auf einem (gemeinsamen) Mühlgraben liegen sollen, wie es tatsächlich in der Umgebung von Brünn und Olmütz der Fall war.3 Diese Maßnahme hätte die im Mittelalter sehr häufigen Wasserstreitigkeiten beseitigen können, zu welchen es oft kam, wenn mehrere benachbarte Mühlen über eigenen Wasserwehren verfügten. Wären die städtischen Mühlen unterhalb derjenigen des Stifts und des Hauptmanns angelegt gewesen, was hier nicht zu verifizieren ist, hätte die Stadt ein eindeutiges Interesse an der Errichtung eines Mühlbachs haben müssen. Die Schwachstelle dieser Erklärung stellt aber die zitierte Beschwerde der Znaimer Bürger dar, dass ihnen durch den bisherigen Zustand der Mühlen an irem mel vast abgeet und das beste davon komet. Es lässt sich nämlich nicht ganz eindeutig erklären, warum die Intensität der Wasserführung den Ertrag des Mahlens und vor allem die Qualität des Mehles beeinflussen sollte, da der eventuelle Wassermangel theoretisch nur die Menge des gemahlenen Getreides verringern konnte. Die Unstimmigkeiten in dem Mandat werden geklärt, wenn wir die Petition der Stadt Znaim an Kg. S. berücksichtigen.4 In diesem nicht datierten Schriftstück, das wahrscheinlich ein Konzept der schriftlichen Petition oder eine Unterlage für mündliche Verhandlungen darstellt, befinden sich insgesamt neun Punkte, in denen die Stadt Znaim um die Ausstellung einzelner kgl.er Privi-
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legien bat.5 Ein Punkt betraf auch die Mühlen: Item alle hantwerich und dy gemaÿn der klagen sich von der mülherren und mulner wegen, das in dovon gross merklich schaden geschehen, des das dy mulner in laiffen nicht geen, das doch zu Brunn, zu Olomucz, czu Dryglaw und anderswo also mit dem laiffen wirt behalden. Darumb bitten wir ewr genad, das ewr k. genad geruch zu schaffen mit den mulherren und muknemern (!) das sy dy mul inlaiffen und nicht anders gelassen. Und wer des nicht tun wolde, das der ewern genaden ein buss sey verballen, was ewr genad darauf gerucht zu seczczen (!).6 Auf den ersten Blick fällt auf, dass in der Petition nicht der Begriff sleiffen, sondern das Wort laiffen vorkommt, also offensichtlich der Plural von Lauf. Das Lemma Lauf kann ebenso wie Schleife „eine Rinne für den Ablauf von Flüssigkeiten“ bzw. „einen Wasserlauf“ bezeichnen.7 Im Mühlenbau kann aber dieses Wort auch eine spezielle Bedeutung besitzen, wobei es sich um „ein vom böttcher verfertigtes und um die mühlsteine gesetztes gefäsz“ handelt, „dasz, wenn der läufer der Mühle [i.e. der obere Mühlstein – P.E.] darin herum läuft, die gemahlene frucht nicht herausspringen oder wegfliegen kann, sondern im lauf bleiben und in den mehlkasten fallen müsse“.8 In der zweiten Bedeutung des Wortes Lauf hat die Petition einen klaren Sinn: die Znaimer Bürger waren wegen des Mangels an städtischen Mühlen in der unmittelbaren Umgebung der Stadt gezwungen, in den Mühlen des Stifts und des Hauptmanns zu mahlen.9 Diese Mühlen verfügten allerdings über keine Läufe, sodass während des Mahlens viel Mehl – und sogar das Feinste – verloren ging. Die Mühlherren waren nicht motiviert, die technische Innovation in ihren Mühlen einzuführen, die in anderen mährischen Städten bereits bekannt war,10 vielleicht sogar deshalb, weil das verlorene Mehl im Mühlenhaus später dem Mühlherrn verbleiben konnte. Deswegen bat der Stadtrat den Kg., den Einbau der Läufe in die Mühlen des Stifts und des Hauptmanns zu befehlen. Die Kanzlei Sigismunds muss allerdings die Petition falsch verstanden haben. Die Kanzlisten glaubten wahrscheinlich, dass es sich um Wasserstreitigkeiten handelte. Entweder verstanden sie das Wort „Läufe“ in der Bedeutung von Rinnen und Wasserläufen, was im Konzept durch das Wort Schleifen in derselben Bedeutung ausgedrückt wurde, oder hörten sie im mündlichen Vorbringen der Znaimer Gesandten bereits das Wort Schleifen, jedenfalls ging aber das Wort Schleifen in den Urkundentext über, welches nur mit Wasserversorgung der Mühlen zusammenhängen kann. Deswegen ist der entstandene Urkundentext zum Teil widersprüchlich und offensichtlich befiehlt das Mandat den Empfängern etwas anderes, als was sich der Petent – der Znaimer Stadtrat – gewünscht hatte. Ob das Mandat unter diesen Umständen den Znaimern überhaupt nützlich war, lässt sich in der Znaimer Überlieferung leider nicht feststellen. 1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren. 2 Nach Benecke – Müller – Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, II.2, S. 401, kann Schleife (slipfe) u.a. „eine rinne, ritze, wodurch eine flüssigkeit abfliefft“ bezeichnet haben. Zur übertragenen Bedeutung des Wortes Schleife für die Bezeichnung einer scharfen Windung eines Flusses vgl. Grimm, Wörterbuch, XV, Sp. 588.
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3 Zu Brünn vgl. Jordánková, Brněnská předměstí, S. 310–312; zu Olmütz Čermák, Mlýny v Olomouci. 4 Vgl. Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, mit der Edition auf S. 94–95; vgl. dazu auch oben, im Kommentar zu Reg. Nr. 31. 5 Hlaváček datiert das Dokument zwischen Januar 1420 und März 1421, vgl. ebd., S. 96. Zur diplomatischen Charakteristik des Schriftstücks vgl. ebd., S. 97. 6 Ebd., S. 95, Nr. 9. 7 Vgl. Grimm, Wörterbuch XII, Sp. 311. 8 Vgl. ebd. 9 Laut städtischen Urkk. und Stadtbüchern besaß die Stadt in der unmittelbaren Umgebung der Stadtmauer nur eine Mühle: die Mühle unterhalb der Znaimer Burg. Andere städtische Mühlen befanden sich in den umliegenden städtischen Dörfern. Vgl. auch die Privilegienbestätigung S.s für die Stadt Znaim vom 25. März 1421 (siehe Reg. Nr. 31), wo die städtischen Mühlen aufgelistet wurden. Unter der Znaimer Burg, in der Nachbarschaft der städtischen Mühle, lagen sonst zwei landesherrlichen Mühlen, die Hartneid von Lichtenstein als kgl.er Hauptmann verwaltete (vgl. das Mandat Kg. Wenzels vom 20. März 1411 in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 18, in welchem er den Znaimer Bürgern verbat, von diesen kgl.en Mühlen die städtische Losung zu erheben). In der unmittelbaren Umgebung der Stadt befanden sich auch mehrere Mühlen des Stifts Klosterbruck; das Mahlen in diesen Mühlen wurde zum Gegenstand mehrerer Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Stift (vgl. beispielsweise den Schiedsspruch zwischen der Stadt und dem Stift vom 4. Juli 1413, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Inv. Nr. 292, Sign. K 9b; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 244, Nr. 1172). 10 In Olmütz gehörten Läufe bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts zur Standardausstattung von Mühlen, wie eine Instruktion über das Mühlwesen und die Pflichten der Müller in Olmütz belegt, die der dortige Stadtrat 1352 dem Brünner Stadtrat auf dessen Bitte hin übersandte (CDM VIII, S. 135–136, Nr. 176). Die Brünner Ratsherren erließen anschließend eine Mühlordnung, in der sie unter anderem die Einführung von Läufen in den Brünner Mühlen verordneten (Ebd., S. 136–138, Nr. 177). Vgl. dazu Čermák, Mlynářství v Olomouci, S. 74–75.
1421 Mai 6, Brünn (zu Brunn) 63 (am dinstag vor dem heiligen Pfingst tag; XXXV – 11 – 1) Kg. S. – der erfahren hat, dass der Abt [des Zisterzienserklosters] von Velehrad ein ödes und ganz zerfallenes Haus und eine Hofstätte in der Kramergasse (Cramer gessel) in Znaim besitzt, das er seit vielen Jahren nicht habe wiederaufbauen wollen, obwohl man es aber gut nutzen könne – erlaubt den Bürgern von Znaim, das Haus und die Hofstätte in der Kramergasse ungehindert und ohne Einwände zu ihrem gemeinen Nutzen übernehmen und wiederaufbauen zu dürfen und dadurch das Wohl der Stadt zu fördern, da die Bürger große Ausgaben wegen der Nachtwachen und anderer Dinge hätten (wie der stat ouch vast doran abgeet an wacht und andern dingen). KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 78. – Kop. dt.: Abschrift aus
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dem späten 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Znaim in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. 287/3, fol. 120v; zwei Abschriften aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bzw. aus dem späten 18. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/11. Reg.: RI XI, Nr. 4528; Sedláček, Zbytky register, S. 164, Nr. 1173 (tsch.). Lit.: Borovský, Kláštery, S. 196; Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483–484 und 496; Ders., Co to znamená, S. 18.
1421 Mai 6, Brünn (czu Brunne) 64 (am nechsten dinstag vor dem heiligen Pfingstag; XXXV – 11 – 1) Kg. S. bekennt, dass er dem Bürgermeister, dem Rat und den Bürgern der Stadt Znaim 905 ung. Gulden schuldet, die er [mit seinem Hof] bei ihnen verzehrt hat, und bestimmt, dass die Bürger von Znaim die ganze Summe von seinen Juden und Kammerknechten in seinen Städten Znaim, Olmütz und Brünn und in der ganzen Markgrafschaft Mähren auf folgende Weise zurück bekommen sollen: von den Juden in Znaim und denen, die unter dieselben rechtlichen Bestimmungen fallen (von den Iuden czu Snoym und die mit in leyden), sollen sie 400 Gulden empfangen, von den Juden in Brünn 300 Gulden und von den Juden in Olmütz 205 Gulden. Er gebietet den Juden in Brünn, Olmütz und Znaim und allen anderen Juden in Mähren als seinen Kammerknechten, die Summe von 905 Gulden ohne Einwände an die Bürger von Znaim abzuführen, wenn sie seine Gnade nicht verlieren wollen. Falls sie das nicht tun sollten, gebietet er den Bürgermeistern, Räten und Bürgern von Znaim, Brünn und Olmütz, die Juden in ihren Städten unter Androhung von Gewalt zu zwingen, das Geld den Bürgern von Znaim zu übergeben. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Heinricus Fiie. Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 79. Reg.: RI XI, Nr. 4529. Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483 und 496; Ders., Co to znamená, S. 18. Die Verhandlungen S.s mit der Stadt Znaim über die Höhe seiner Schulden dokumentiert das Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 (vor 7. April 1421: auf ein Mandat S.s erfolgte die Entsendung von Gesandten nach Brünn zu Verhandlungen über die Schuldenhöhe;1 30. April: Entsendung eines anderen Gesandten nach Brünn;2 ohne Datierung: kurze Zusammenfassung obiger Urk. und die Angabe, dass der Stadtrat bereits 400 ung. Gulden von den Juden in Znaim empfangen habe, was 171 Schock 25 Prager Groschen und 5 Denare ausmache3). Auf
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die oben regestierte Urk. bezog sich offensichtlich auch ein verlorener Brief S.s an den Bischof Johann von Olmütz, der im zitierten Znaimer Rechnungsbuch erwähnt ist.4 1 2 3 4
Siehe Reg. Nr. 43. Siehe MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 55r. Siehe ebd., fol. 31v; vgl. Neumann, Nové prameny, S. 161. Siehe Reg. Nr. 72.
1421 Mai 8, Brünn (Brunne) 65 (VIII die Maii, 35 – 11 – 1) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und Rat seiner Getreuen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Schöffen und der Geschworenen der Stadt Trebitsch (civitatis Trebecensis) und angesichts der treuen Dienste, die die Bürger von Trebitsch seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, geleistet haben und ihm in Zukunft leisten werden, den Bürgern alle Privilegien, Urkk., Rechte, Indulte, Statuten, Freiheiten, Immunitäten, Gnaden, Schenkungen und Konzessionen sowie die billigen und lobenswerten Gewohnheiten, die sie von seinen Vorfahren, namentlich von seinem Großvater Johann, seinem Vater Karl [IV.], seinem Vetter Jost und seinem Bruder Wenzel [IV.] besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Arenga: Et si regie dignitatis benigna sublimitas …(wie Nr. 54). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem roten Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Urk. Nr. 6 – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 10895; Vidimus eines öffentlichen Notars vom 19. Februar 1723, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2814, Sign. I-1/1, Kart. 1; einfache Abschrift im Konvolut der Privilegien der Stadt Trebitsch aus dem 18. Jahrhundert, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2815, Sign. I-1/2, Kart. 1; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. – Kop. tsch.: tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert in den Kopialbüchern der Stadt Trebitsch, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Inv. Nr. 60, fol. 4r–5v und Inv. Nr. 63, fol. 5v–6v; tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 11 (dt.).
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Lit.: Fišer, Třebíč, S. 86.
1421 Mai 9, Brünn (zu Brunn) 66 (am fritag vor dem heiligen Pfingst tag, XXXV – 11 – 1) Kg. S. gestattet dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein, dessen Vettern und deren Erben mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren angesichts der treuen Dienste, die Hartneid ihm geleistet hat und noch leisten wird, auf deren Gütern in der Markgrafschaft Mähren Gold, Silber, Kupfer, Blei und alle anderen Erze und Minerale ungehindert suchen, abbauen und neue Bergwerke errichten zu dürfen, welche die gleichen Freiheiten genießen sollen, die seine (S.s) Bergwerke in Mähren von Rechts wegen, von alter Gewohnheit oder Dank seiner besonderen Gnade innehaben. Er befreit Hartneid, dessen Vettern, deren Erben und deren Teilhaber an den Bergwerken (gewerken) von seiner kgl.en Urbar (urbor) und bestimmt, dass sein Privileg sie keinen Inhaber von Bodenrechten eines Feldes, Bodens oder Ackers behindern darf (unschedlich doch den, des das feld, bodem oder acker ist an sinem bodemrechte). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 156. – Kop.: Abschrift aus dem Jahr 1725 in der Hds. in MZK Brno, Sign. RKP2-0418.963, fol. 22v–23r. Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 202–203. – Reg.: Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV, S. 413, Nr. 373 (lat., nach einer Abschrift im Archiv der niederösterreichischen Stände); RI XI, Nr. 4530 (nach der Ed. von Wurmbrand); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 250–251, Nr. 304 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.). Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 444; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 65.
[1421 Mai 25],1 Trentschin (zu Trenczin) 67 (am nechsten sontag nach vnsers Herren Leichnam tag) Kg. S. fordert von Bürgermeister und Stadtrat von Znaim, dass sie bis zu seiner Ankunft die Znaimer Juden nicht dabei unterstützen, Einwohner der Stadt Schattau zu
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werden (das ir den Iuden bey euch zu den inwonern der stat zu Schataw keyns rechten helffen sollet). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Znoym unsern lieben getrewen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/7. Über einen in der jüngeren Vergangenheit stattgefundenen Umzug mehrerer Juden aus Znaim nach Schattau berichtet Herzog Albrecht V. von Österreich im Mandat an seinen Hauptmann in Znaim, Ulrich Eyczinger von Eitzing, sowie an den Bürgermeister und Stadtrat von Znaim vom 23. September 1436.2 Herzog Albrecht bestätigte durch sein Mandat auf Bitten dieser Schattauer Juden den Weiterbestand der älteren Darlehen, die die Znaimer bei ihnen noch vor der Aussiedlung aus Znaim aufgenommen haben. 1 Das Jahr und das Tagesdatum können aus dem Itinerar S.s abgeleitet werden: am Sonntag nach Fronleichnam war S. während seiner böhmischen Regierung nur im Jahre 1421 in Trentschin – vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108. 2 Vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 99.
1421 Mai 25, Trentschin (Trenczini) 68 (vicesimaquinta die Maii, XXXV – 11 – 1) Kg. S. überantwortet (deputamus) mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (regia auctoritate Bohemie tamquam marchio et dominus Moravie) Peter Gewser von Mohelno (Mohiln), dem er eine gewisse Geldsumme schuldig ist, zu deren Tilgung (sibi pro eodem debito satisfacere cupientes) einen jährlichen Zins von 40 Mark [Prager Groschen] mährischer Zahl (marcas Morauicas) von dem Kammerzins des Klosters Oslawan (in et super summa berne regalis, quam nobis religiose abbatissa et conventus monasterii Oslauiensis … dare annis singulis sunt astricti), der jeweils mit seiner, S.s, Gesamtschuld verrechnet werden soll (sic tamen, quod predicte quadraginte marce, quocies ipsas a prefatis abbatissa et conventu sustulerit, in predicto debito … nobis realiter defalcentur). S. gebietet der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Oslawan, Peter den Zins jährlich zu den üblichen Terminen abzuliefern, und verpflichtet sich im Gegenzug, ihnen diesen Zins solange zu erlassen, wie sie diesen an Peter abführen (tocies ipsas … de eadem summa pecuniae quittas dicimus et solutas). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis.
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Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 157. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 306 (tsch.). Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
1421 Mai 25, Trentschin (Trencz) 69 (die XXVta Maii, 35 – 11 – 1) Kg. S. überantwortet (deputamus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (regia auctoritate Boemie tamquam marchio et dominus Moravie) Peter Gewser von Mohelno (Mohiln), dem er eine gewisse Geldsumme schuldig ist, zu deren Tilgung (sibi pro eodem debito satisfacere cupientes) einen jährlichen Zins von 30 Schock 44 Prager Groschen von dem Kammerzins seiner Stadt Brünn (in et super summa berne regalis, quam nobis magister civium, cives et incole civitatis Brunnensis … dare annis singulis sunt astricti), der jeweils mit seiner, S.s, Gesamtschuld verrechnet werden soll (sic tamen, quod predicte triginta sexagene et quadragintaquatuor grossi, quocies ipsas a prefatis nostris civibus Brunnensibus sustulerit, in predicto debito … nobis realiter defalcentur). S. gebietet Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der Stadt Brünn, Peter den Zins jährlich zu den üblichen Terminen abzuliefern, und verpflichtet sich im Gegenzug, ihnen diesen Zins solange zu erlassen, wie sie diesen an Peter abführen (tociens ipsos … de eadem summa peccuniae quittos dicimus et solutos). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 158. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 305 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
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1421 Mai 25, Trentschin (in Trenschin) 70 (dominica post festum Corporis Christi, XXXV – 11 – 1) Kg. S. gebietet Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der Stadt Brünn, Peter Gewser von Mohelno (Mohyln) – dem er zur Tilgung seiner Schuld einen Zins von 30 Schock 44 Prager Groschen von dem Kammerzins der Stadt Brünn zugewiesen hat1 – den Zins jährlich zu den üblichen Terminen gegen einen Quittungsbrief (receptis ab ipso quitancie sue litteris) abzuliefern. Im Gegenzug verpflichtet er sich, ihnen diesen Zins von der durch sie zu zahlenden Gesamtsumme des Kammerzinses solange zu erlassen, wie sie diesen an Peter abführen (tociens vos et civitatem vestram de eisdem triginta sexagenis et quadragintaquatuor grossis in summa berne regalis quittos dicimus … et solutos). KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 159. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 307 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353. 1 Siehe die Urk. S.s vom selben Tag, Reg. Nr. 69.
[vor 1421 Juni 28]1 71 Kg. S. schreibt nach Jeispitz. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 82v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164): am 29. Juni 1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat zwei Groschen für den Boten Kunz, der mit einem kgl.en Brief nach Jeispitz gesandt wurde (Item nuncio Chunczoni in Jewspicz cum littera regia – II gr.). Dieser Bote wurde kurz zuvor, am 15. Juni 1421, durch den Stadtrat zu Kg. S. nach Pressburg gesandt (vgl. fol. 76v),2 am 17. Juni 1421 folgte ihm noch ein anderer Gesandter, der ehemalige Vogt Peter Salis, nach (vgl. fol. 77r; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164, falsch datiert zum 15. Juni). Die Gesandten sind erst am 28. Juni nach Znaim zurückgekehrt (vgl. ebd.). Kg. S. hat of-
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fensichtlich in Pressburg die Znaimer Boten beauftragt, seine Schreiben an mährische Empfänger auf Kosten der Stadt Znaim zuzustellen. Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 485 und 496. Es ist nicht bekannt, an wen persönlich der Brief oder die Urk. S.s adressiert wurde. Der Empfänger könnte Sezema von Kunstadt, ansäßig in Jeispitz, gewesen sein, der in dieser Zeit auf dem Familiensitz Jeispitz residierte.3 Der wichtige Parteigänger der Hussiten innerhalb des mährischen Adels hat aus Jeispitz sowohl die Stadt Znaim, als auch größere Landstriche Südmährens bedroht und wurde im Herbst 1421 durch Herzog Albrecht von Österreich besiegt und gefangen genommen.4 Es ist nicht auszuschließen, dass der Brief S.s im Sommer 1421 schon eine Mahnung, wenn nicht sogar eine Kriegserklärung seitens des Kg.s beinhalten konnte. Neben der Zugehörigkeit Sezemas zum Hussitismus waren seine Beziehungen zu S. noch dadurch erschwert, dass der Kg. 1420 von einem anderen Zweig der Familie eine Hälfte der Burg Jeispitz gekauft hatte, was Sezema nicht anerkennen wollte und weiterhin die ganze Burg rechtswidrig besaß.5 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Kg. S. weilte vom 5. Juni bis zum 2. Juli 1421 in Pressburg, dann kurz in Theben und wieder vom 4. bis zum 26. Juli in Pressburg – vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108; etwas ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104. 3 Vgl. Plaček - Futák, Páni z Kunštátu, S. 169–170. 4 Vgl. ebd. und Válka, Morava roku 1421, S. 21. 5 Vgl. Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 151–154.
[vor 1421 Juni 28]1 72 Kg. S. schreibt an Bischof Johann von Olmütz wegen einer Summe von 205 Gulden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 82v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164, fehlerhaft): am 29. Juni 1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat einen halben Schock Groschen für den Boten Sigismund Vrstva (Wyrstwa), der mit einem kgl.en Brief zum Olmützer Bischof nach Olmütz gesandt wurde, dessen Inhalt 205 Gulden betraf (Item Sigismundo Wyrstwe equiti pro expensis Olomucz ad dominum episcopum cum littera regia propter IIc et V flor. – ½ sex. gr.). Kurz zuvor, am 15. und 17. Juni 1421, wurden durch den Znaimer Stadtrat nacheinander zwei Gesandte zu Kg. S. nach Pressburg gesandt, die am 28. Juni 1421 nach Znaim zurückkehrten (vgl. fol. 76v und 77r). Kg. S. hat augenscheinlich in Pressburg die Znaimer Gesandten beauftragt, seine Briefe an mährische Empfänger auf Kosten der Stadt Znaim zuzustellen (siehe auch Nr. 71). Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 496.
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Der Brief an Bischof Johann von Olmütz dürfte jene Summe von 205 Gulden betroffen haben, welcher der Stadt Znaim durch Kg. S. aus der Judensteuer von Olmütz zugewiesen worden war;2 Kg. S. könnte Bischof Johann als damaligen Verweser der Stadt Olmütz z.B. gemahnt haben, die Znaimer bei der Erhebung dieses Zinses nicht zu behindern.3 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Siehe Reg. Nr. 64. Des Weiteren vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 66r. 3 Zur Übergabe der Stadt Olmütz an Bischof Johann siehe Reg. Nr. 36.
1421 Juli 2, Pressburg (Posonii) 73 (in die Visitacionis Beate Marie Virginis, XXXV – XI – 1) Kg. S. fordert den Abt des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad auf (studiose requirimus et hortamur), seinen Leuten und Bauern zu befehlen (quatenus cum hominibus et rusticis tuis efficias et disponas), einen Tag lang bei der Reparatur der Gräben und Palisaden (fussata et sepes) um seine Burg Göding (Godingen) auszuhelfen. Er bekennt, dass er den Abt und seine Leute in deren Freiheiten nicht beeinträchtigen will, vielmehr sollen sie auch zukünftig von allen Dienstleistungen (serviciis) sowie von Bedrückungen seitens seiner Amtsträger (appressionibus quorumcumque officialium nostrorum) befreit sein und Immunität genießen (sint liberi et immunes) und zu solchen Leistungen (ad talia obsequia facienda) durch seine Amtsträger nicht gezwungen werden. Er verbietet daher dem Abt und dessen Leuten, entsprechenden Befehlen seiner Amtleute zu gehorchen (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Zeitnahe Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 114v. Auszug: Hosák, Uherský Ostroh, S. 26–27, Anm. 27 (fälschlich zum 2. Juni 1421). – Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice I, S. 20, Nr. 40 (tsch.; fälschlich zum 2. Juni 1421). Lit.: Čerešňák u.a., Hodonín, S. 51.
1421 Juli 22, Pressburg (Posonii) 74 (die vigesimasecunda Iulii, 35 – 11 – 1) Kg. S. verschreibt und überantwortet (proscribimus et deputamus) Peter [Gewser] von Mohelno (Mohilna) und dessen Erben mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate
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regia Boemie et tamquam marchio Morauie) angesichts der treuen Dienste, welche ihm Peter geleistet hat, sowie angesichts der Schulden, die S. schon seit langem bei Peter hat, einen jährlichen Zins von 40 Mark Prager Groschen mährischer Zahl von dem Kammerzins des Klosters Oslawan (in summa nostra bernali abbatisse et conventus monasterii sanctimonialium in Oslowan) für die Pfandsumme von 400 Schock Prager Groschen, der zur teilweisen Milderung seiner Schuld dienen soll (volentes ipsum in parte debiti sui aliqualiter consolari). Peter und dessen Erben sollen diesen Zins solange ungehindert beziehen, bis die Summe von 400 Schock Groschen getilgt ist (usque ad extenuacionem et defalcacionem predictarum quadringentarum sexagenarum grossorum Pragensium). S. gebietet der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Oslawan, Peter und dessen Erben den Zins von 40 Mark Prager Groschen von ihrem Kammerzins (quas nobis ad cameram nostram racione berne regalis dare et solvere sunt astricte) bis zur Tilgung der Summe von 400 Schock Groschen jährlich zu üblichen Terminen abzuliefern, wofür er ihnen diesen Zins für diese Zeit erlassen will. KVr: Per d(ominum) Iohannem de Sswihow Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 160. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251–252, Nr. 308 (tsch.). Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353. Die Urk. ist inhaltlich mit einer anderen Urk. S.s für Peter [Gewser] von Mohelno vom 25. Mai 1421 verwandt,1 in welcher Peter ebenfalls der jährliche Zins von 40 Mark Groschen vom Kammerzins des Klosters Oslawan zugewiesen wird. Es handelt sich offensichtlich um ein und denselben Zins, wobei die Bedingungen der Verschreibung hier geändert werden. 1 Siehe Reg. Nr. 68.
1421 Juli 23, Pressburg (Posonii) 75 (feria quarta ante festum sancti Iacobi, XXXV – 11 – 1) Kg. S. überantwortet (damus … et … deputamus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (regia auctoritate Bohemie tamquam marchio et dominus Morauie) Peter
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Gewser von Mohelno, seinem Familiar, dem er eine Summe von 300 Schock Prager Groschen schuldet, einen jährlichen Zins von 30 Schock 44 Groschen vom Kammerzins der Stadt Brünn (quas nobis magister civium, cives et communitas civitatis Brunnensis … annis singulis ad cameram nostram regalem dare et solvere sunt astricti) zur Tilgung und Sicherung dieser Schuld (eidem Petro satisfacere ac de eodem debito securum et contentum facere cupientes). Peter und dessen Erben sollen diesen Zins zu den üblichen Terminen ungehindert beziehen, bis die Summe von 300 Schock Groschen getilgt ist (usque ad extenuacionem predictarum trecentarum sexagenarum). S. gebietet Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der Stadt Brünn unter Androhung seiner Ungnade, Peter und seinen Erben den Zins von 30 Schock 44 Groschen bis zur Tilgung der Summe von 300 Schock Groschen jährlich zu den üblichen Terminen abzuliefern, wofür er ihnen diesen Zins für diese Zeit erlassen will (tocies ipsos et ipsorum civitatem de eisdem triginta sexagenis et quadragintaquatuor grossis pro nobis et officialibus nostris quibuscumque quittos dicimus … et solutos). KVr: Ad relacionem Iohannis de Swyhow Michael canonicus Pragensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 161. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 164, Nr. 1177 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 252, Nr. 309 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353. Die Urk. ist inhaltlich mit einer anderen Urk. S.s für Peter [Gewser] von Mohelno vom 25. Mai 1421 verwandt,1 in welcher Peter ebenfalls der jährliche Zins von 30 Schock 44 Groschen vom Kammerzins der Stadt Brünn zugewiesen wird. Es handelt sich offensichtlich um ein und denselben Zins, wobei die Bedingungen der Verschreibung hier geändert werden. 1 Siehe Reg. Nr. 69.
[1421]1 August 25, Ofen (zu Ofen) 76 (am montag nach sant Bartholomeus tag, XXXV – XI – 2) Kg. S. teilt dem Bürgermeister, dem Stadtrat und allen Bürgern der Stadt Znaim mit, dass er jetzt nach Mähren ziehen werde und dass sein Kriegsvolk schon dort-
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hin zieht. Er habe auch die Landherren, Ritter und Knechte seiner Markgrafschaft Mähren rufen lassen, damit sie alle von donnerstag nechstkumftig uberachttag [am 3. September]2 nach Straßnitz (Straznicz) kommen, wohin er ihnen seine Botschaft schicken wolle (dahin wir unsre Botschaft under sy senden wollen). Er selbst wolle an diesem Tag in Skalitz (Zkalicz) einen Tag (teiding) abhalten, wozu er auch der Znaimer bedürfe. Deswegen gebietet er dem Bürgermeister und dem Rat von Znaim, zwei Gesandte nach Skalitz abzuordnen, die an den Verhandlungen teilnehmen und hören sollen, was S. mit den Landherren und Landleuten vereinbaren werde. Er will schon jetzt die Angelegenheit [mit den Hussiten] endgültig zu Ende bringen und meint, dass er damit auch im Interesse der Znaimer handelt, die so viel seitens der Wiclifiten erlitten haben und jetzt endlich von diesen befreit sowie von den großen Unruhen erlöst werden können. Da die Znaimer stets dem christlichen Glauben ergeben waren und Kg. S. als ihrem Erbherrn treu beigestanden haben, sollte sie dies zu Recht erfreuen. KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister, rate und burgern der statt czu Snoym unsern lieben getreuen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 94. Auszug: Dudik, Geschichte des Benediktiner Stiftes Raigern I, S. 475–476. – Reg.: RI XI, Nr. 4596 (fehlerhaftes Kurzreg. nach dem Auszug bei Dudik). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 286; Válka, Morava roku 1421, S. 30; Elbel, Pobyty vyslanců, S. 486 und 497. Im Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 befindet sich ein Eintrag, der sich wahrscheinlich auf dieses Mandat bezieht: am 13. September hat die Stadt auf das schriftliche Mandat Kg. S.s (ad litteratorium seriosum mandatum graciosissimi domini nostri regis Sigismundi) zwei Gesandte, ihre Bürger Lukas von Eibenschitz und Johann Peregrin, mit Gefolge nach Ungarn abgeordnet. Die Gesandten erreichten S. in Tyrnau (qui presenciam domini regis sunt aggressi in Tyrnaw) und kehrten erst nach 13 Tagen zurück.3 Das Itinerar S.s zeigt, dass er bis zum 7. September 1421 in Ofen verblieb und sich von dort aus nach Nordwestungarn wandte, wobei er am 12. September in Dvory nad Žitavou und am 13. in Schintau urkundete. In Tyrnau hielt er sich zwischen 16. und 21. September auf; seit dem 23. September ist sein Aufenthalt in Pressburg nachweisbar.4 Offensichtlich war S. im September 1421 überhaupt nicht in Skalitz und der geplante Kriegszug nach Mähren und Böhmen begann erst in der zweiten Oktoberhälfte. Ob die Znaimer nach Erhalt des Briefs vom 25. August noch durch einen anderen Brief S.s oder bloß durch einen Boten verständigt wurden, dass der angekündigte Tag in Skalitz nicht stattfinden werde und ihre Gesandten erst später aufbrechen und nach Tyrnau kommen sollten, lässt sich nicht sagen. Die Znaimer Rechnungen belegen, dass
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am 30. August ein einfacher Bote aus Znaim zum Kg. reiste – vielleicht um genau festzustellen, wann und wohin die bevollmächtigte Gesandtschaft kommen solle.5 1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren. 2 Bei Altmann falsch als 4. September aufgelöst. 3 Siehe MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 100v; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 166. 4 Vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109; etwas ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104. 5 Vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 97r.
[1421 Oktober 20],1 Ungarisch Brod (zum Vngrischen Brod) 77 (am montag nach sand Lucas tag) Kg. S. berichtet seinem Schwiegersohn [Herzog Albrecht von Österreich] vom Verlauf seines Kriegszuges: Als er einen Teil seines Heeres mit etlichen Panieren, Büchsen, Pulver und anderem Material vorausgeschickt und selbst etwa eine halbe Meile von Ungarisch Brod entfernt sein Lager aufgeschlagen hatte, versammelten sich die Hussiten, namentlich die Bewaffneten des [Peter] von [Krawarn und] Straßnitz (Straznicz) und Hašeks von [Waldstein und] Ungarisch Ostra (Ostrow) und überfielen in der Nacht die Kontingente S.s (die unsern). Mit Gottes Hilfe errangen S.s Kontingente aber einen Sieg, wobei sie nur wenige Leute, etwas Pulver und etliche Wagen verloren und sonst das Feld völlig beherrschten. Von den Hussiten wurden dagegen alle getötet, die nicht flohen. Falls jemand Albrecht gegenüber etwas anderes behaupten sollte, möge Albrecht ihm nicht glauben. Trotz dieser Erreignisse werde S. weiterziehen und seinem Plan gegen die Hussiten nachgehen. Er vertraut Albrecht, dass dieser als unser lieber sun das gleiche tun werde, und fragt diesen daher, wo er sich mit seinem Heer befinde und wie jetzt dessen Pläne aussähen, da S. bisher keine sichere Nachricht von ihm habe und ihn gerne treffen wolle. Albrecht solle unverzüglich einen Boten an ihn., S., abordnen. Des Weiteren berichtet S., dass Bischof [Johann] von Olmütz und Pipo [Spano] andernorts in Mähren liegen (ain sunder veld zu Merhern haben) und dass der Bischof [Konrad] von Breslau und Herzog [Heinrich d.J.] Rumpold [von Glogau] mit anderen Fürsten die Stadt Landskron (die stat Landscron), die Burg Schambach (Sampach das haws), die Stadt Zwittau (Zwittaw die stat) und – wie S. meint (als wir maynen) – auch [die Stadt] Leitomischl (Lewthomissel) den Hussiten abgenommen und zu unser gehorsam gepracht haben. Schließlich verspricht S., Albrecht auch alle weiteren Neuigkeiten wissen zu lassen (nach Kop.).
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Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Foto einer (in MOL, Sign. DL 48106, aufbewahrten) zeitgenössischen Abschrift in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů. Ed.: Elbel, Bitva, S. 85–86. Reg.: ZsO VIII, S. 325–326, Nr. 1070 (ung.). Lit.: Lysý, Účasť Uhorska, S. 36–37; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 78; Elbel, Bitva. 1 Die fehlende Jahreszahl kann nach dem historischen Kontext sowie nach dem Itinerar S.s ergänzt werden – vgl. Válka, Morava roku 1421, S. 31–33; Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109.
1421 Oktober 28, Ungarisch Hradisch (in Redisch) 78 (in die festi sanctorum Sym[onis et]1 Iude apostolorum, 35 – 12 – 2) Kg. S. – der auf Aussagen der Bürger und Einwohner der Stadt Napajedl (Napagedlo) anführt, dass sein Vater K. Karl [IV.] denselben Bürgern bewilligt habe, in den Wäldern Hříběcí (Hrzebiczech) und In Luzie Holz für die Instandsetzung der Gebäude in der Stadt (pro edificiis eiusdem civitatis instaurandis) ungehindert hauen und abführen zu dürfen, was die Bürger bis jetzt auch getan hätten, obwohl die zugehörige Urk. Karls verbrannt sei – gewährt (favemus et … indulgemus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (auctoritate regia Boemie tamquam marchio et dominus Morauie) den Bürgern und Einwohnern der Stadt Napajedl ungeachtet der eingebüssten Urk. seines Vaters die Gnade, in den genannten Wäldern Hříběcí und In Luzie für die Instandsetzung der Gebäude in der Stadt ungehindert Holz hauen zu dürfen. Er befiehlt allen [seinen]2 Hauptleuten, Amtsträgern und Untertanen unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Bürger von Napajedl in ihrem Recht nicht zu hindern. KVr: Ad mandatum domini regis domino Artlebo de Wlcznow referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: nicht zu erkennen, da verso in der Blattmitte ein Papierstreifen aufgeklebt wurde, der offensichtlich dem Zerfall der Urk. entgegenwirken sollte. Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte sowie in der Mitte in den Faltungen durchlöchert und mit einem Papierstreifen verso unterklebt, mit geringem Textverlust), Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Napajedla, Urk. Nr. 1 – Kop.: Abschrift aus dem späten 17. Jahrhundert, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Napajedla, Urk. Nr. 1 (zur Orig.-urk. beigelegt; ohne Textverlust); Abschrift aus dem späten 17. Jahrhundert, in MZA – SOkA Zlín,
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Bestand AM Napajedla, Inv. Nr. 77 (ohne Textverlust); einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9193. Lit.: Cekota u.a., Napajedla, S. 78. 1 Ergänzt nach Kop. 2 Ergänzt nach Kop.
1421 November 17, Brünn (v Brnye) 79 (ten pondieli przed swatu Alzbietu, XXI [sic!] – XXII – 2) Kg. S., Bischof Johann von Olmütz, Herzog Přemek von Troppau, Wilhelm von Pernstein (z Pernsteyna), Hauptmann der Markgrafschaft Mähren, Johann, Graf von Hardegg (z Hardeka) und Burggraf von Magdeburg, Johann von Lomnitz (z Lompnicze), Peter von Krawarn (z Crawarz) anders von Straßnitz (z Straznicze), Beneš von Krawarn anders von Mährisch Kromau (z Crumpnowa), Hartneid [V.] von Liechtenstein (z Lichtensteyna) anders von Nikolsburg (z Nicolspurka), Heinrich von Leipa (z Lippe), ansässig in Tempelstein (na Tempelsteynye), Smil von Vöttau (z Bietowa), Sulík von Konitz (z Konycze), Vaněk von Boskowitz (z Bozkowicz) anders von Černá Hora (z Czrnehori), Johann von Boskowitz anders von Brandeis (z Brandisa), Boček (Bocze) von Kunstadt (z Cunstata) anders von Podiebrad (z Podyebrad), Aleš von Kunstadt, Smil von Kunstadt, Georg (Jiřík) von Sternberg (z Sternberka) anders von Lukov (z Lukowa), Johann d.J. von Boskowitz, Johann und Stefan von Lichtenburg (z Lichtemburka) anders von Zornstein (z Czorsteyna), Georg (Jiřík) von Vöttau, Johann von Zinnburg (z Czimburka) anders von Tobitschau (z Towaczowa), Jost Hecht von Rossitz (z Rossicz), Johann von Krawarn anders von Titschein (z Gyczyna); Hartlieb (Artleb) von Drahotusch (z Drahothuss), Dobeš von Meseritsch (z Mezyrzieczi) anders von Popowitz (z Popowicz), Boček von Kunstadt anders von Opatowitz (z Opatowicz), die Brüder Emmeram, Zbyněk und Ulrich von Doubrawitz (z Dubrawicze), Erhard (Heralt) von Eulenburg (z Sowyncze), Procek von Wildenberg (z Wilmberka), Procek von Kunstadt anders von Lissitz (z Lissecz), Smil von Doubrawitz, Čeněk von Butschowitz (z Buczowicz), Hynek von Rohnau (z Ronowa) anders von Lettowitz (z Lethowicz), Heinrich von Waldstein (z Walsteyna) anders von Sádek (z Sadku), Matthias von Zinnburg, die Brüder Johann und Miroslav von Zinnburg anders von Sehraditz (z Sehradicz), Ctibor von Zinnburg anders von Křídlo (z Krzidla), Hlaváč von Rohnau, Čeněk von Rohnau, Heník d.J. von Waldstein, Johann von Eulenburg anders von Kniebitz (z Pnyowicz), Vok von Holstein (z Holsteyna), Paul von Eulenburg, Erhard (Heralt) von Kunstadt anders von Líšnice (z Lesstnicz), Milota von Turkau (z Tworkowa), Erhard (Heralt) von Kunstadt ansässig in Pornitz (w Pornyczych), die Brüder Smil und Kuna von Kunstadt, Wenzel von 135
Myslibořice (z Misliborzicz) ansässig in Steinitz (na Danyczych), Černín (Czirnyn) von Drahotusch, Nikolaus von Lamberg (z Lamberka) und Nikolaus von Mochov schließen wegen ihres Seelenheils, zum allgemeinen Wohl und zur Erneuerung des Friedens in der Markgrafschaft Mähren einen Vertrag (sě […] smluvili a takýto řád zpósobili), wie folgt: [1.] In den Städten des Kg.s, des Bischofs sowie der Landherren soll proklamiert werden, dass alle Herren, Ritter, Knechte, Bürger, gemeinen Leute sowie Geistlichen, die die vier [hussitischen] Artikel und andere häretische Auffassungen vertreten und bis jetzt zur Bußübung und Absolution nicht bereit waren, sofort die Häresie aufgeben und bis zum Fest des heiligen Apostels Thomas [21. Dezember 1421] nach Olmütz, Brünn, Znaim oder Troppau – je nachdem, welche Stadt ihnen am nächsten ist – zur Bußübung und Absolution vor den dazu bestimmten Priestern erscheinen. Diejenigen, die sich wegen der vier Artikel gegen die Kirche und den Kg. offen empört haben, müssen zuerst eine gütliche Einigung mit dem Kg. anstreben, erst dann können sie sich absolvieren lassen. Falls einer der Häretiker in der oben bestimmten Frist nicht zur Bußübung und Absolution erscheint, dann sollen alle Beteiligten ihn und seine Güter angreifen. [2.] Wenn jemand in der Markgrafschaft Mähren gegen die Anordnungen der römischen Kirche auftritt und die durch diese verdammten Schriften und besonders die vier [hussitischen] Artikel vertritt, sollen die Beteiligten ebenso gegen ihn vorgehen. [3.] Die Beteiligten schließen einen Landfrieden (lantfrýd zjednali), damit alle Geistlichen und Laien in der Markgrafschaft Mähren ihre Rechte und Freiheiten genießen können. Geistliche und Laien dürfen einander in ihren Rechten nicht stören, sondern alle sollen bei ihren alten Rechten und Freiheiten verbleiben. [4.] Jeder soll sein Recht ausschließlich da einfordern, wo es ihm zusteht. Wenn jemandem ein Schaden vom Ausland zugefügt würde, soll er sich an den König, den Bischof, den [Landes-] Hauptmann und die Landherren wenden, die ihm zu seinem Recht verhelfen sollen. Wenn es auf dem Rechtsweg nicht gelingt, dann ist es nicht als Landfriedensbruch zu verstehen, wenn sich der Geschädigte im Ausland selber schadlos hält. Alle eigenmächtigen Kriege oder Fehden im Land sind jedoch als Landfriedensbruch aufzufassen und der Kg., der [Landes-] Hauptmann und die Landherren sollen gegen jeden Landfriedensbrecher als einen rechtlosen Menschen vorgehen. [5.] In allen kgl.en, bischöflichen und adeligen Städten soll ausgerufen werden, dass derjenige, der im Land Raub, Mord oder irgendwelche Verbrechen auf den Straßen begeht, als ein Landschädlicher bestraft werden soll. [6.] Falls etwas im Land gestohlen wird, darf das weder in Städten noch in Dörfern verkauft werden. Wenn jemand Diebesgut kauft, muss er es zurückerstatten und sein Herr soll ihn bestrafen. [7.] Wenn sich in Städten oder Dörfern Personen aufhalten, die keiner mährischen Herrschaft angehören und schädliche Absichten haben, sollen sie aufgehalten werden. (Také ktož by ti byli, ješto by leželi v městech nebo ve vsech, nemajíce pánóv 136
svých zde v zemi moravské, a hledali snad lidského neščestie, aby ti stavováni byli jako zlí lidé.) [8.] Falls jemand solchen landschädlichen Leuten Unterkunft gewährt und wenn ihm durch den Kg., seinen [Landes-] Hauptmann oder die Landherren befohlen wird, diese Leute festzunehmen, soll er das unverzüglich tun. Widrigenfalls soll er das Landrecht nicht genießen und bestraft werden. [9.] Alle Straßen sollen frei sein, sodass sie von Armen wie Reichen ungehindert benutzt werden können. Niemand darf auf den Straßen einen anderen behindern, ansonsten soll er als ein Dieb bestraft werden. [10.] Falls jemand auf den Straßen oder anderswo im Land Raub begeht, soll er an Ort und Stelle festgenommen werden. Das Diebesgut soll den Beraubten zurückerstattet werden. Wenn die Amtleute des Kg.s oder des Landeshauptmanns einen Räuber foltern wollen, um andere Verbrecher ausfindig zu machen (chtěli-li by úředníci králevi neboli starostini je mučiti, aby sě viece zlých doptali), soll der Besitzer der Burg, der Stadt oder der Feste, wo der Räuber aufgefunden und festgenommen wurde, es ermöglichen. Wenn der Besitzer einer Burg, einer Stadt oder einer Feste sich weigert, einen Räuber festzunehmen, das Diebesgut zurückzuerstatten oder die Tortur zu ermöglichen, dann soll er selbst verbannt und bestraft werden. [11.] Falls eine Burg, eine Stadt oder eine Feste – egal ob sie dem Kg., dem Landeshauptmann, dem Bischof, einem Landherrn oder einem Edelmann gehört – besetzt wird, dann sollen der Kg., der [Landes-] Hauptmann und der Bischof selbst oder in Vertretung sowie alle Landherren, die diesen Vertrag besiegeln, die betreffende Burg, Stadt oder Feste auf Kosten des Kg.s belagern und erobern. Die wiedereroberte Burg, Stadt oder Feste soll ihrem Besitzer zurückerstattet werden. [12.] Falls jemand von seiner Burg, Stadt oder Feste aus Raubzüge begeht oder auf seiner Burg, in seiner Stadt oder Feste Räubern Unterkunft gewährt, dann soll der Kg., der [Landes-] Hauptmann sowie der Bischof selbst oder in Vertretung und alle Landherren, die diesen Vertrag besiegeln, diese Burg, Stadt oder Feste auf Kosten des Kg.s belagern und erobern. Sie soll dann dem Kg. anheimfallen. Wenn es sich allerdings dabei um ein Lehngut handelt, das vom Kg., dem Bischof oder irgendeinem Landherrn zu Lehen geht, dann soll es an den jeweiligen Lehnsherrn heimfallen. [13.] Falls irgendein Landherr, Ritter oder Edelmann diesen Landfrieden mit dem Kg., dem Bischof und dem [Landes-] Hauptmann nicht abschließen will (ješto by s královú milostí, biskupem aneb s starostú a se pány v tomto zápisě nechtěl státi ani toho ustavenie držeti) und sogar gegen diese Bestimmungen das Land schädigt, soll er kein Landrecht mehr genießen, bestraft werden und sein Vermögen an den Kg. oder den [Landes-] Hauptmann fallen. [14.] Der Landfrieden wird auf fünf Jahre abgeschlossen. Die Beteiligten verpflichten sich, alle einzelnen Vereinbarungen einzuhalten. Falls jemand von den oben Angeführten sein Siegel nicht anhängen will, soll die Gültigkeit des Landfriedens nicht gefährdet wer137
den. Falls ein oben [in der Intitulatio] nicht genannter Landherr den Landfriedensvertrag später besiegeln möchte, soll sein Siegel volle Rechtskraft besitzen, als ob er den Landfrieden mit beschlossen hätte und sein Name oben angeführt worden wäre. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata. Orig. Perg. tsch. mit ursprünglich 57 Siegeln auf Perg.-streifen (mit den jeweiligen Namen der Siegler), von welchen aber etliche fehlen (einige samt Perg.-streifen): 1) rotes Sekretsiegel Kg. S.s (Posse 13/4) in wachsfarbiger Schüssel, 2) Bf. Johann von Olmütz, 3) Herzog Přemek von Troppau, 4) Wilhelm von Pernstein, 5) [wohl Graf Johann von Hardegg] fehlt samt Perg.streifen, 6) Johann von Lomnitz, 7) Peter von Krawarn anders von Straßnitz, 8) Beneš von Krawarn anders von Kromau, 9) Hartneid von Liechtenstein anders von Nikolsburg, 10) Heinrich von Leipa ansässig in Tempelstein, 11) Smil von Vöttau, 12) Sulík von Konitz, 13) Vaněk von Boskowitz anders von Černá Hora, 14) Johann von Boskowitz anders von Brandeis, 15) Boček von Kunstadt anders von Podiebrad, 16) Aleš von Kunstadt, 17) Aleš von Holitz anders von Sternberg (in der Urk. nicht angekündigt), 18) Georg von Sternberg anders von Lukov, 19) Johann d.J. von Boskowitz, 20-21) Johann und Stefan von Lichtenburg anders von Zornstein 22) Goeorg von Vöttau, 23) Johann von Zinnburg anders von Tobitschau, 24) Jost Hecht von Rossitz, 25) [wohl Johann von Krawarn anders von Titschein] verloren samt Perg.-streifen, 26) Hartlieb von Drahotusch (mit der Legende +s:arcleb:de weterzow.:., also von Věteřov), 27) Dobeš von Meseritsch anders von Popowitz, 28) Johann von Sternberg anders von Lukov (in der Urk. nicht angekündigt), 29-31) Emmeram, Zbyněk und Ulrich, Brüder von Doubrawitz, 32) Heník d.J. von Waldstein, 33) Erhard von Eulenburg, 34) Procek von Wildenberg, 35) Procek von Kunstadt anders von Lissitz, 36) [wohl Smil von Doubrawitz] verloren, 37) [wohl Čeněk von Butschowitz] verloren, 38) [vielleicht Smil von Kunstadt] verloren, 39) Hynek von Rohnau anders von Lettowitz, 40) Heinrich von Waldstein anders von Sádek, 41) Matthias von Zinnburg, 42-43) Johann und Miroslav, Brüder von Zinnburg anders von Sehraditz, 44) Hlaváč von Rohnau, 45) Ctibor von Zinnburg anders von Křídlo, 46) [auf dem Perg.-streifen, der jedoch keine Spuren der Besiegelung aufweist, steht der Name Čeněk von Rohnau], 47) Johann von Eulenburg anders von Kniebitz, 48) Paul von Eulenburg, 49) Vok von Holstein, 50) Boček von Kunstadt anders von Opatowitz, 51) [wohl Erhard von Kunstadt anders von Líšnice] verloren samt Pergametstreifen, 52) Milota von Turkau, 53) Erhard von Kunstadt, ansässig in Pornitz, 54) Smil und Kuna, Brüder von Kunstadt (angehängt nur das Siegel des Smil mit der Legende SMIL//--LVCZ--, also von Loučky), 55) Wenzel von Myslibořice ansässig in Steinitz, 56) Nikolaus von Mochov, 57) Stefan von Wartenau (in der Urk. nicht angekündigt); in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Sign. 318. – Kop. tsch.: unvollständige gleichzeitige Abschrift, in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 232a; unvollständige einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert und einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 631. – Kop. dt.: zeitgenössische dt. Übersetzung, in GStA-PK Berlin, Bestand Ordensbriefarchiv, Inv. Nr. 3567.
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Ed.: AČ III, S. 234–237, Nr. 27 (nach der gleichzeitigen Kop. in Wittingau); AČ X, S. 246– 250, Nr. 5 (nach der Orig.-urk.); Palacký, Urkundliche Beiträge I, S. 166–171 (nach der dt. Übersetzung der Kop. in Berlin). – Reg.: Kopetzky, Regesten, S. 218–219, Nr. 445 (dt., nach AČ III); RI XI, Nr. 4660 (nach AČ III); Joachim – Hubatsch, Regesta I/1/1 (dt., nach der dt. Übersetzung der Kop. in Berlin); Švábenský, Stavovské listiny, S. 98–100, Nr. 318 (tsch.; nach der Orig.-urk. mit Beschreibung der Siegel); Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 132, Nr. 496 (tsch.). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 293; Neumann, K dějinám husitství, S. 66–68; Urbánek, K historii husitské Moravy, S. 260; Válka, Morava roku 1421, S. 33–34; Válka, Dějiny Moravy, S. 126–128; Svěrák, Moravské landfrýdy; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 107–108; ders., Hussitische Revolution, II, S. 1224–1225; Hoensch, Sigismund, S. 300; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 102–103; Mezník, Lucemburská Morava, S. 421; Čornej, Velké dějiny, V, S. 306– 307; Čapský, Vévoda, S. 225–226; Elbel, Ve znamení draka, S. 70–71. Der Text des Landfriedens ist größtenteils mit dem Text des mährischen Landfriedens Kg. Wenzels [IV.] aus dem Jahr 1412 identisch.1 Im dispositiven Teil der Urk. von 1421 sind nur die religiösen Bestimmungen (Punkt 1 und 2 des Regests) neu, die auf die Verbreitung des Hussitismus im Land reagieren. Da laut diesen Bestimmungen die gesamte Bevölkerung der Markgrafschaft flächendeckend dem Hussitismus abschwören sollte, bezeichnete Josef Válka diesen Landfrieden als den ersten Fall einer „Gegenreformation“ in Europa.2 Wie es die Schlussbestimmungen des Landfriedens voraussetzen (vgl. Punkt 14 des Reg.s), entspricht die Reihenfolge der Siegler nicht ganz der Reihenfolge der Aussteller: Nr. 32 sollte erst nach Nr. 46 folgen, Nr. 50 gehört nach Nr. 27, Nr. 38 wohl nach Nr. 16, die Siegler Nr. 44 und 45 sowie Nr. 50 und 51 sind im Vergleich zum Urkundentext vorgetauscht. Beide Personenkreise decken sich nicht völlig miteinander: unter den Urkundenausstellern kommen noch Černín von Drahotusch und Nikolaus von Lamberg vor, die die Urk. offensichtlich nicht besiegelt haben, für das Siegel des Čeněk von Rohnau (46) wurde zwar ein Perg.-streifen vorbereitet, das Siegel aber offensichtlich nicht angehängt. Unter den Sieglern treten dagegen noch Aleš von Sternberg anders von Holitz (17), Johann von Sternberg anders von Lukov (28) und Stefan von Wartenau (57) auf. Mindestens bei dem letzteren lässt sich vermuten, dass er den Landfrieden nachträglich besiegelt hat. 1 Abgedruckt in Brandl, Kniha Tovačovská, S. 25–28; Reg.: RBMV VII, 263–264, Nr. 561 (lat.); vgl. Mezník, Lucemburská Morava, S. 405–406; Slezáková, Počátky a vývoj. 2 Válka, Morava roku 1421, S. 34.
1421 November 17, Brünn (Brunne) 80 (XVII die Novembris, 35 – 12 – 2) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Fürsten, Barone, Edlen (nobilium, procerum) und Getreuen sowie mit rechtem Wissen, aus kgl.-böhmi139
scher Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate regia Boemie et tamquam marchio Morauie) dem Fürstbischof Johann von Olmütz, dem Propst, dem Dekan und dem Kapitel der Olmützer Kirche auf deren Bitten alle Privilegien, Gnaden, Immunitäten, Freiheiten, Rechte, Würden, Indulte und Urkk., die deren Vorgänger namentlich über deren Burgen, Städte, Besitzungen (possessionibus, proprietatibus), Leute, Zinse, Dörfer, Äcker, Wälder, Wiesen, Weiden samt allem Zubehör von seinen Vorgängern, den früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis et expressionibus, als ob sie alle inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Er verbietet jedem, diese seine Konfirmationsurk. (innovacionis et confirmacionis paginam) zu verletzen, andernfalls droht er ihnen mit seiner schweren Ungnade und einer Pön von 100 Goldmark, die zur einen Hälfte an sein kgl.es Ärar (erario nostro regio) und zur anderen an die Geschädigten zu zahlen ist. Arenga: Ad hoc summi dispensacione presidii principalis monarchie obtinuimus dignitatem, ad hoc sacri Romani imperii ac regnorum nostrorum suscepimus diadema, ut si ad alia extrinsica debita sollicitudo nos provocet, ad ea tamen, que statum felicem et quietem ac incrementum iurium, graciarum et libertatum nostrorum venerabilium principum spiritualium et ecclesiarum eorum ac ceterarum spiritualium personarum respiciunt, tanto intendamus uberius, quanto nostrum pre ceteris mundi principibus solium magnificencius erexit celestis providencia creatoris. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata Henricus Fiie. Orig. Perg. lat., Siegel mit Pressel verloren (ein Teil der Plica wurde ausgerissen, ohne Textverlust; laut eines rückseitigen Archivvermerks wurde die Urk. mit dem Sekretsiegel [sub sigillo minori] besiegelt), in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 2. – Kop. lat.: kollationierte Abschrift aus dem Jahr 1690, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 677, Sign. IV B 32, Kart. 360; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in einem Kopialbuch des Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert, in ZAO-O, Bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I 28, fol. 4r–5v (alte Nummerierung pag. 1; sechs am Anfang der Hds. zusätzlich eingebunde Blätter wurden alle als Blatt 1 gezählt). Lit.: Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
1421 November 18, Brünn (Brunne) 81 (XVIII die Nouembris; XXXV – 12 – 2) Kg. S. – der anführt, dass er wisse, dass dem Bischof Johann von Olmütz und dem Edlen Johann von Eulenburg (Sowinetz) ansässig in Kniebitz (Pnyhowicz) besser als 140
anderen bekannt ist, wie etliche Edle, Barone, Ritter, Knechte, Bürger und Gemeinden der Markgrafschaft Mähren den Propst, den Dekan und das Domkapitel sowie einzelne Angehörige (singulares personas) der Olmützer Domkirche bedrängen und ihre Güter, Zinse, Nutzungen, Wälder und Wiesen in Besitz nehmen oder verwüsten – will das Unrecht gegen die Kirche und [kirchliche] Personen nicht dulden und die Kirche nach dem Vorbild seines Vaters bewachen (paterna sequentes vestigia custodire). Er erteilt also aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate regia Bohemie et ut marchio Morauie) Bischof Johann und Johann von Eulenburg die Vollmacht (damus plenariam et omnimodam facultatem), alle Schädiger der Olmützer Domkirche, welchen Standes auch immer, vor sich zu laden, gegen sie einen ordentlichen Prozess zu führen (impeticiones dicte ecclesie adversum huiusmodi evocatum audiendi ac utriusque partis auctenticis literis et munimentis et attestacionibus videndi et examinandi) und den Streit vernünftig, gerecht und unparteilich zu entscheiden. Sollte eine der Parteien sich weigern, dem gefällten Urteil Folge zu leisten, so dürften sie dieselbe durch Anwendung des Exekutionsrechtes zwingen, sich zu fügen (exigente iusticia compescendi). Falls aber bei der Ausführung dieser Entscheidung Unklarheiten oder Zweifel aufträten, so sollen Bischof Johann und Johann von Eulenburg Kg. S. dies zur Kenntnis bringen, damit er darüber entscheiden könne. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels, in ZAO-O, Bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. A III c 16. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2814. Reg.: RI XI, Nr. 4664; Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 72, Nr. 5 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 21, Nr. 49 (tsch.; ungenau). Lit.: Bretholz, Die Übergabe, S. 290; Papajík, Páni ze Sovince, S. 88–89; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 73 und 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
[1421 zwischen Oktober 29 und Dezember 2]1 82 Kg. S. schenkt den Bürgern der Stadt Znaim mit Rücksicht auf die zahlreichen Nöte und Schwierigkeiten, die sie durch die Nachtwachen und auf andere Art und Weise in Abwehr der Hussiten erlitten haben, und im Wissen um die großen Ausgaben, die sie für die Verbesserung ihrer Festungsanlagen, für Söldner, Büchsenmeister und verschiedene Verteidigungsmittel aufgewendet haben, die Güter ihres Mitbürgers Vierdunk und dessen Sohnes Johann bis zu 200 Schock Groschen, da deren Güter dem Kg. anheimgefallen sind, nachdem Vater und Sohn am 29. Oktober 1421 wegen des Verbrechens der hussitischen Häresie verbrannt wurden.
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Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einer Notiz im Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 20r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 160–161), wo diese Güterschenkung als außerordentliches Einkommen der Stadt eingetragen wurde. Die Stadt hat aus den konfiszierten Gütern 73 Mark 8 Groschen (i.e. 78 Schock Groschen, also wesentlich weniger als 200 Schock) erworben. Dass Kg. S. für die Stadt betreffs dieser Schenkung ein schriftliches Privileg ausgestellt hat, ist an einem anderen Ort des Rechnungsbuchs belegt: unter den Ausgaben des Stadtrates wird zum 2. Dezember 1421 ausdrücklich erwähnt, dass die Stadt anderthalb Schock Groschen pro quadam littera graciali domini nostri regis ex parte bonorum Vierdunk ausgegeben hat (fol. 114r; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 169 mit falschem Datum und falscher Summe).2 Lit.: Urbánek, K historii husitské Moravy, S. 262; Válka, Morava roku 1421, S. 22; Havlík, Dějiny, S. 73; Elbel, Ve znamení draka, S. 67; ders., Pobyty vyslanců, S. 486–487 und 497. 1 Zu den Termini post quem und ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Stadt am 27. Oktober 15 Groschen und zwei Denare für das Holz ausgegeben hat, mit dem Vierdunk und sein Sohn verbrannt worden sind (fol. 107v, Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 167).
1421 Dezember 7, Iglau (Iglauie) 83 (in vigilia Concepcionis Beate Marie Virginis gloriose; 35 – 12 – 2) Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Getreuen und Edlen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Herr und Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam dominus et marchio Morauie) dem Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der ganzen Gemeinde seiner Stadt Iglau angesichts ihrer Treue auf deren Bitten alle ihre Privilegien und Urkk., die sie über ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten, Gewohnheiten und Indulte von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und besonders von seinem Vater K. Karl [IV.] und von seinem Vetter Markgraf Jost von Mähren, besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie in singulis ipsorum punctis, sentenciis, clausulis et articulis für immer gültig. Er gebietet allen Edlen, Baronen, Amtleuten (officialibus), Hauptleuten (capitaneis), Burggrafen, namentlich dem Unterkämmerer, sowie allen anderen Untertanen und Getreuen seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Bürgermeister, die Ratsherren, die Geschworenen und die Gemeinde der Stadt Iglau in ihren Rechten nicht zu hindern, sondern sie in diesen zu schützen.
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Arenga: Licet quodam nature instinctu ex pietate, quam regalis requirit maiestas, ad singulorum comoda efferveat animus noster, maiori tamen aptitudine se diffundit in subiectos, quorum firma emicuit fides quique stabilem subieccionis tenentes obedienciam nullo umquam casu a suis naturalibus dominiis oberrare didicerunt. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit leicht beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 78. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8277. Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 23, Nr. 87 (dt.); RI XI, Nr. 4674; Neumann, Nové prameny, S. 54, Nr. 11 (tsch.); Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 33, Nr. 78 (tsch.); Votavová, Konfirmace, S. 296, Nr. 13/12 (tsch.). Lit.: Hoffmann, Jihlava, S. 169–170; Pisková u.a., Jihlava, S. 170; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186.
[1421]1 Dezember 8, Iglau (zur Yglav) 84 (an Unser Frawen tag concepcionis) Kg. S. teilt dem Bürgermeister, dem Rat und der ganzen Gemeinde der Stadt Znaim mit, dass er seine Tochter [Elisabeth] mit seinem lieben sun Herzog Albrecht [V.] von Österreich vermählt und Albrecht als Morgengabe seine Städte Znaim, Iglau, Jamnitz und Pohrlitz in Mähren sowie Budweis in Böhmen verpfändet hat, wie sie wohl schon gehört hätten und wie es eine andere Urk. für Albrecht ausweist.2 Er informiert die Znaimer, dass die Stadt Iglau gerade Herzog Albrecht gehuldigt und den Eid geleistet hat, schickt ihnen hieynne verslossen eine Abschrift dieser Huldigung und gebietet ihnen, Herzog Albrecht in derselben Weise wie die Iglauer zu huldigen. Falls sie jedoch zuvor darüber mit ihm mündlich verhandeln wollten, dann sollen sie ihre Gesandten (ewer frunde mit voller macht) zu ihm senden. KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister, rate und der gantzen gemeynde der Stat zu Znoym, unsern lieben getrewen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 95.
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Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 488 und 497. 1 Die Jahrszahl ergibt sich aus dem historischen Kontext, sowie aus dem Itinerar S.s, vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109. 2 Siehe die unedierte Urk. S.s vom 7. Juli 1421, Theben, die in der Hds. „Österreichisches Diplomatar 1353–1441“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert ist und auf welche erst Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85, hingewiesen hat. Durch diese Urk. bestätigte S. die Bedingungen der militärischen Zusammenarbeit mit Herzog Albrecht von Österreich und verpfändete ihm zur Absicherung der Kriegskosten die Städte Budweis in Böhmen sowie Znaim, Iglau, Jamnitz und Pohrlitz in Mähren um 200.000 ung. Gulden. Des Weiteren vgl. noch zwei Urkk. S.s für Herzog Albrecht vom 28. September 1421 (vgl. die ungenauen Regg. in RI XI, Nr. 4610 und 4613 und die Interpretation von Rudolf, Markgrafschaft, S. 90–95). Die erste Urk. ist der Heiratsvertrag, der die finanziellen Bedingungen der Vermählung Albrechts mit S.s Tochter Elisabeth regelt, wobei er u.a. die Verpfändungssume auf den fünf genannten Städten verdoppelt und eine Verpflichtung S.s enthält, die Städte bis zum 11. November 1421 in den Besitz Albrechts zu übergeben. Die zweite Urk. ist ein erneuter Bündnisvertrag, der die Regelungen vom 7. Juli größtenteils wiederholt, wobei die Verpfändung der fünf Städte mit Hinweis auf die Vorurk. bloß erwähnt und die Bedingungen einer eventuellen Übergabe weiterer mährischer Burgen und Städte an Albrecht in pflegsweis vereinbart werden.
[vor 1421 Dezember 13]1 85 Kg. S. schreibt an die Stadt Pohrlitz. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 113v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 169): In der Woche zwischen dem 7. und 13. Dezember 1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat fünf Groschen für einen Boten, der mit dem kgl.en Brief nach Pohrlitz gesandt wurde (Item nuncio in Poherlicz cum littera regia in Poherlicz – 5 Gr.). Es ist möglich, dass der Brief oder das Mandat S.s an Pohrlitz einen ähnlichen Inhalt hatte, wie sein Mandat an die Stadt Znaim vom 8. Dezember 1421.2 Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 488 und 497. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Siehe Reg. Nr. 84.
1422 Februar 6, Brünn (czu Brunne) 86 (an sant Dorothee tag, XXXV – 12 – 2) Kg. S. – der anführt: [1] dass die Edlen Hartneid [V.], Georg [IV.], Hans (II.), Christoph (II.) und Ulrich, Brüder bzw. Vettern von Liechtenstein und von Nikolsburg (Nic144
kelspurg) die Minderstadt (stetel) Kostel (Costel anders genant Podywin) mit allen Zinsen, Abgaben (lozungen), Nutzen, Einkünften (eren), Rechten, Vogteien, Gerichten, Mauten, Zöllen, Gewässern, Teichen (dichen), Fischereien, Fischern, Mühlen, Wiesen, Weiden, Feldern, Büschen und allem anderen Zubehör sowie mit den bestellten und unbestellten Äckern samt der Vorstadt und der Juden, die dort wohnen oder dorthin ziehen, vom Edlen Boček (Bodczken) von Podiebrad (Podyebrad) übernommen haben (furbass an sich bracht haben),1 dem diese Stadt (stat) durch Markgraf Jost von Mähren, dem Vetter S.s, um 2.250 Mark [Prager] Groschen mährischer Zahl verschrieben worden war;2 [2] dass Markgraf Jost den erwähnten Liechtensteinern und ihren Vorfahren die Salzmauten in Lundenburg (Luntemburg), Unterwisternitz (Wystennycz) und Dürnholz (Dürrenholcz) zur Abdeckung ihrer Schäden urkundlich überlassen hatte; [3] dass Markgraf Jost von Mähren, der römische und böhmische Kg. Wenzel [IV.] sowie S. selbst den erwähnten Liechtensteinern und ihren Vorfahren laut einer genauen Abrechnung und diesbezüglicher Urkk. eine Summe von insgesamt 6.430 Schock [Prager] Groschen und 6.500 Gulden in Pfennigen schuldig geblieben sind, die S. bezahlen soll; [4] dass die Liechtensteiner aber S. die Burg Buchlau (Buchlow) abgetreten haben, die ihr Pfand gewesen war; [5] dass sie ihn, S., von allen Geldschulden befreit haben, die er bei ihnen hatte, [6] und dass Hartneid von Liechtenstein und seine Vetter jetzt mit ihm gegen die Ungläubigen nach Böhmen gezogen und ihm dort trotz großer Gefahr für Leib und Güter mit großer Standhaftigkeit und treuem Dienst sehr behilflich gewesen waren und sind (und wann uns dersilb Hertneyd und sein vettern yczund zu disen zeiten wider die unglaubigen zu Behem mit grosser stetikeit und trewen diensten herticlichen biistendig bliben sein und in grossen ebentüren ires libs und gutes uns noch bey gesteen und unverruckt bey uns bleiben) – gibt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Fürsten, Herren, Edeln und Getreuen und mit rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (von kunglicher macht czu Behem und als ein marggraf czu Merhern) Hartneid von Liechtenstein, dessen Vettern und ihren Erben als Ersatz für den vorgenannten Schuldenerlass (zu widerstattung irer vorgenanten schuld abtretung) und für ihre treuen Dienste die Stadt Kostel mit allem vorgenannten Zubehör sowie die Salzmauten in Lundenburg, Wisternitz und Dürnholz zu ewigem erblichen Besitz (zu rechtem erbe und eygen). Sie sollen diese Güter ungehindert mit den gleichen Freiheiten und Rechten innehaben und nutzen wie ihre anderen Herrschaften in Mähren, namentlich die Herrschaft Nikolsburg. Von diesen Gütern sollen sie keine Landessteuer (landbern oder landstewr) abführen und dürfen nicht vor das Landesgericht vorgeladen oder durch dieses verurteilt werden. Falls dies aber jemand trotzdem wage, sei es auch ein Amtmann bzw. Richter S.s, erklärt S. die Vorladung oder das Urteil für ungültig. 145
Schließlich verspricht er, die Liechtensteiner oder ihre Erben ohne Einwände und List verteidigen und schützen zu wollen (des sollen und wollen wir sy verantworten, versprechen und von allermeniglich entweren on alle geuerde und argeliste), sollte jemand sie wegen der Stadt Kostel oder der Salzmauten anklagen. KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 162. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 166, Nr. 1190; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 252, Nr. 310 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 22, Nr. 55 (tsch.; mit falschem Tagesdatum 22. Februar). Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Podivína, S. 28–29; Zemek u.a., Břeclav, S. 63; Kordiovský, Majetková držba, S. 157; Pokluda, Hrad Buchlov, S. 57; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 65. 1 Vgl. die Urk. Bočeks d.Ä. und seines Sohnes Boček von Kunstadt vom 27. April 1416, mit welcher sie den Brüdern Heinrich, Hartneid und Johann sowie deren Vetter Ulrich von Liechtenstein um 2.000 Mark Groschen den Pfandbesitz von Kostel übergaben (Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 242–244, Nr. 277). 2 Vgl. die Verpfändungsurkunde des Markgrafen Jost von Mähren vom 9. Juli 1400 für Erhard von Kun stadt (Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 231, Nr. 227). Die Pfandsumme betrug allerdings 2.000, nicht 2.250 Mark Prager Groschen.
[1422]1 März 7, Skalitz (zu Skalitz) 87 (am sampstag vor Reminiscere, XXXV – XII – 2) Kg. S. gebietet dem Bürgermeister, Richter, Rat und der ganzen Gemeinde der Stadt Kostel (Costell), dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg (Nicolspurg) als ihrem Erbherrn zu huldigen sowie Eid und Gehorsam zu leisten (gehorsam und gewertig zu sein, hulden, geluben und sweren), da er ihm ihre Stadt Kostel erblich verschrieben und übergeben hat, wie es sein Majestätsbrief näher bestimmt. Er stellt ihnen frei, eine bevollmächtigte Gesandtschaft an ihn zu schicken um den Befehl von ihm persönlich zu hören, wenn sie Hartneid nicht allein aufgrund seines Mandats huldigen wollen.
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KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 163. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 252–253, Nr. 311 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 22, Nr. 57 (tsch.). Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Podivína, S. 29; Kordiovský, Majetková držba, S. 157. 1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
1422 März 15, Kremsier (zu Chremsir) 88 (am suntag Oculi in der vasten; XXXV – 12 – 2) Kg. S. quittiert dem Bürgermeister, dem Rat und allen Bürgern der Stadt Olmütz die Summe von 100 Mark Prager Groschen mährischer Zahl, da sie diesen Teil der nächsten Steuer (lozung), die sie am kommenden Georgentag (23. April) an ihn abzuführen verpflichtet sind, bereits seinem Rat, dem Fürstbischof Johann von Olmütz, an seiner Statt bezahlt haben. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt. mit verso aufgedrücktem papierbedeckten Sekretsiegel (Posse 13/4), in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 102. – Kop. dt.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9420. Reg.: RI XI, Nr. 4824; Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12, Nr. 103 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 136 (tsch.). Lit.: Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
1422 März 15, Kremsier (zu Chremsir) 89 (am sontag als man in der heiligen kirchen singet Oculi; XXXV – 12 – 2) Kg. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen seiner Fürsten und Getreuen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (in craft … kunigli-
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cher macht zu Behem) seinen Oheim Herzog Johann (Hans) von Troppau und Ratibor und dessen Erben angesichts der treuen Dienste, die ihm Johann geleistet hat, mit der Stadt und der Burg Jägerndorf mit allen zugehörigen Vasallen, Landleuten, Leuten, Zinsen, Rechten und Abgaben, Wäldern, Wildbännen, Sträuchen, Wiesen, Weiden, Fischereien, Teichen, Äckern, Bergen, Tälern und Gewässern und mit allem anderen Zubehör, da Johann von Troppau und Ratibor ihn zuvor für die Stadt und Burg Jägerndorf entschädigt hatte (uns … umb unser stat und slosse zu Jegersdorf … genug getan hat). Er bestimmt, dass Johann die Stadt und die Burg Jägerndorf als rechtes Lehen ungestört innehaben, nutzen und erblich besitzen soll. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. dt., Siegel samt Perg.-streifen verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), in ZAO, Bestand Slezský stavovský archiv v Opavě, Abt. I – Urkunden, Sign. B XXI-2, Inv. Nr. 418. – Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers in den Hdss. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 505, und in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 524. Ed. Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 502–503, Nr. 37. – Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 101, Nr. 340 (tsch. Kurzreg.; nach Auszug aus den Registerbüchern ohne Kenntnis des Empfängers); RI XI, Nr. 4825; Sedláček, Zbytky register, S. 118, Nr. 827 (tsch.; nach Auszug aus den Registerbüchern mit Berücksichtigung der Orig.-Urk.); Sedláček, Die Reste (1916), S. 97, Nr. 846 (dt.); Barciak – Müller, Regesty, S. 125, Nr. 308 (tsch.; nach Orig.). Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogthümer, S. 220–222; Kouřil – Prix – Wihoda, Hrady, S. 515–516; Čapský, Vévoda, S. 229; Galuška, Jan Küchmeistr, S. 86–87. Hinter der vagen Feststellung, dass Herzog Johann von Troppau und Ratibor Kg. S. vor der Belehnung für die Burg und Stadt Jägerndorf entschädigt hatte, versteckt sich wahrscheinlich die Transaktion, durch welche Hans Jägerndorf direkt oder indirekt von Herzog Ludwig von Brieg und Liegnitz auslöste. Ludwig hatte Jägerndorf von S. ein Jahr zuvor zwecks Auslösung der ung. Burg Trentschin gekauft.1 1 Vgl. die Urkunde S.s für Ludwig vom 23. April 1421, siehe Reg. Nr. 54.
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1422 März 20, Austerlitz (zu Nausedlicz)1 90 (am nechsten fritag vor dem suntag Letare in der vasten, 35 – 12 – 2) Kg. S. verleiht mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (als eyn kunig zu Behem und marggrave zu Merhern) dem Bürgermeister, dem Rat, den Bürgern und den Einwohnern der Stadt Austerlitz aus seiner besonderen Gnade und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und der böhmischen Krone (uns und der cron zu Behem) geleistet haben, ewiglich seine Maut in Austerlitz, jedoch erst nach dem Tod der Elisabeth, Frau des Wilhelm Rys (Elska Wilhelmyn Ryssyn), die die Maut auf Lebenszeit innehat. Er befiehlt seinem Unterkämmerer und allen seinen Amtsträgern in Böhmen und in Mähren sowie allen seinen und der böhmischen Krone Untertanen und Getreuen unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Bürgermeister, den Rat und die Einwohner der Stadt Austerlitz und ihre Nachkommen im Besitz der Maut nicht zu behindern, sondern sie diese Maut ungehindert erheben zu lassen. KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. dt. mit rotem beschädigten Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand G 436 – Rodinný archiv Kouniců Slavkov, Sign. M 29 b, Inv. Nr. 678, Kart. 3, Urk. Nr. 5. – Kop. dt.: Vidimus des Guardians und des Konventes des Minoritenklosters in Brünn vom 15. März 1708, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 586. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar). Reg.: AČ VII, S. 581, Nr. 32 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4831 (aufgrund einer Kop. vom Jahr 1708 im Wiener Archiv des Ministeriums des Inneren ohne Kenntnis der Orig.-urk.; als Empfänger wird die Stadt Neusedlitz/Novosedly bezeichnet) und 4832 (aufgrund des tsch. Reg.s vom Jahr 1459; als Empfänger wird die Stadt Austerlitz/Slavkov bezeichnet); Zaoralová, Rodinný archiv Kouniců, I, S. 181, Nr. 678 (tsch., aufgrund der Orig.-urk.). 1 Die mährische Stadt Austerlitz (Slavkov) wird in der Urk. mit der älteren Form ihres Namens Neusedlitz (Novosedlice) genannt (zur Genese des Ortsnamens vgl. Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 460), was in der Literatur zu Identifizierungsproblemen geführt hat – vgl. RI XI, Nr. 4831 und 4832, wo irrtümlich zwei Privilegien für Austerlitz/Slavkov und Neusedlitz/Novosedly konstruiert werden, und Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105, der diesen Ortsnamen irrtümlich als „Neuhwězdlitz (Novosedly)“ interpretiert hat; korrekt bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110 und 147.
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1422 März 23,1 Austerlitz (in Slawkow) 91 (XXIII die Marcii, 35 – 12 – 2) Kg. S. schenkt (damus et donamus) mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und mit rechtem Wissen Markus, Sohn Johanns von Hodějice (Hodaticz), und dessen Erben angesichts der Dienste (grata et accepta plurimum servicia), die ihm Markus geleistet hat und noch leisten wird, die Vogtei in Austerlitz mit einer freien Hufe und einem Drittel der Geldbußen. Er bestimmt, dass Markus und dessen Erben im Besitz der Hufe von allen Lasten, Auflagen, Zinsen und Steuern (ab omni onere, imposicione, lozunga et berna) nach Art anderer freier Güter in seiner Markgrafschaft Mähren (ad instar aliorum bonorum liberorum in marchionatu nostro Morauie sitorum) befreit sein sollen, dass sie aber zu den gewöhnlichen Diensten wie die anderen Vasallen (iuxta ritum aliorum vasallorum) verpflichtet sind. S. befiehlt dem Unterkämmerer der Markgrafschaft Mähren, dem Bürgermeister, den Geschworenen und der Gemeinde der Stadt Austerlitz unter Androhung seiner schweren Ungnade, Markus und dessen Erben als Vogt anzunehmen und ihm in [der Ausübung] der Vogtei sowie in deren Nutznießung (in iudicio predicto ac in usifructibus, ad predictum iudicium antiquitus pertinentibus) nicht zu behindern. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in MZA – SOkA Vyškov mit dem Sitz in Slavkov u Brna, Bestand AM Slavkov u Brna, Urk. Nr. 2. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 6632. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar). Reg.: AČ VII, S. 580 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4847 (aufgrund des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 72, Nr. 7 (dt.). Lit.: Jan, Slavkov u Brna, S. 48–50; Záleská – Mlateček, Hodějice, S. 20 und Abb. auf S. 21. 1 Das Tagesdatum der Urk. widerspricht dem Itinerar S.s: Er hielt sich in Austerlitz nur am 20. März 1422 während seiner Reise von Kremsier nach Nikolsburg auf. Vom 21. bis zum 25. März weilte er schon in Nikolsburg (vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110). Es ist wohl möglich, dass sich der Ausstellungsort auf die Abfassung des Konzeptes und das Tagesdatum auf die Ausfertigung bezieht (vgl. dazu Nr. 40 und 92).
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1422 März 25 [?],1 Austerlitz (in Nawsedlicz)2 92 (XXV die Marcii, 35 – 12 – 2) Kg. S. schenkt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und mit rechtem Wissen dem Edlen Johann von Kunstadt und Jeispitz (Jewspicz) in Anerkennung seiner treuen Dienste alle Rechte, welche Anna von Kunstadt, die Witwe des Heinrichs von Kunstadt und Jeispitz genannt Zajímač (Zagimacz), als Heiratsgut in den Dörfern Winau, Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín und Bojanovice besessen hat und die nach ihrem Tod an Kg. S. als Kg. von Böhmen und Markgrafen von Mähren heimgefallen sind, im Wert von 500 Schock. Johann soll diese Dörfer ungehindert mit demselben Rechtstitel besitzen, wie Anna sie besessen hat. KVr: Ad mandatum domini regis Petro Gewser referente Michael prepositus Boleslaviensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 4 – Listiny Františkova muzea, Sign. A IV/4. Reg.: Bretholz, Regesten der Original-Urkunden, S. 165–166, Nr. 4 (dt.). Lit.: Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 166–167; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 81–82. Miroslav Plaček und Peter Futák vermuten, der Empfänger dieser Urk. sei unter mehreren gleichzeitig lebenden Angehörigen der Familie von Kunstadt und Jeispitz mit Namen Johann mit jenem zu identifizieren, der mit der österreichischen Adeligen Margaretha von Neidegg verheiratet und in Lichtenau in Niederösterreich ansässig war sowie als Katholik eine Ausnahme in der ansonsten hussitisch gesinnten Adelsfamilie bildete.3 Dagegen halten Plaček und Futák es für wenig wahrscheinlich, dass es sich um Johann von Kunstadt und Jeispitz, genannt Zajímač, handelte, der der Sohn von Heinrich Zajímač und Anna war. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass nicht Johann von Kunstadt, ansässig in Lichtenau, sondern gerade Johann von Kunstadt, genannt Zajímač, zehn Jahre später mit anderen Angehörigen der Familie um die Güter in Winau, Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín und Bojanovice stritt.4 1 Die Worte „secundo, XXV die“ in der Datierung sind auf Rasur geschrieben worden. Diese Tatsache kann den bestehenden Widerspruch zum Itinerar Kg. S.s erklären: S. war in Austerlitz nur am 20. März 1422 anwesend, während seiner Reise von Kremsier nach Nikolsburg, wo er sich vom 21. bis zum 25. März aufhielt (vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110). Es ist aber auch wohl möglich, dass sich der Ausstellungsort auf die Abfassung des Konzeptes und das Tagesdatum auf die Ausfertigung bezieht (vgl. dazu Nr. 40 und Nr. 91). 2 Die Stadt Austerlitz (Slavkov) in Mähren wird in der Urk. in der älteren Form ihres Namens Neusedlitz (Novosedlice) genannt (zur Genese des Ortsnamens vgl. Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 460). 3 Vgl. Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 166–167.
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4 Vgl. MZA Brno, Bestand G 4 – Listiny Františkova muzea, Sign. A IV/9, A IV/10 und A IV/16.
1422 April 15, im Feld vor Ungarisch Ostra (vor Stenicz im Feld)1 93 (an mittwochen nach Ostern) Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn, die Diener des [Hynek]2 von Lettowitz (Lethowicz), die sich noch im [städtischen] Gefängnis befinden, freizulassen. KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) Iohanne episcopo Olomucensi referente Michael prepositus Boleslaviensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat czu Brunn unsern lieben getrüen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten, ursprünglich mit Pap. überklebten roten Verschlusssiegels (Posse 13/4; die Papieroblate ist beiliegend), in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 254. Reg.: Neumann, Nové prameny, S. 55, Nr. 13 (tsch., mit dem falsch identifizierten Ausstellungsort Ždánice). Lit.: Dřímal u.a., Dějiny města Brna I, S. 97 (fälschlich zu 1425). 1 Die mährische Stadt Ungarisch Ostra (Uherský Ostroh) wird in der Urk. in der älteren dt. Form ihres Namens (Steinitz) genannt, was in der Forschung zur falschen Identifizierung mit Steinitz (Ždánice) geführt hat: vgl. noch Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105 und 166; korrekt bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 111 und 148. 2 Die Identifizierung dieser Person wurde von dem Reg. Jaroslav Dřímals im Zettelkatalog der Urkunden-, Mandate- und Briefsammlung des Brünner Stadtarchivs bzw. von Dřímal u.a., Dějiny města Brna I, S. 97 übernommen.
1422 April 26, Holitsch (in Alba ecclesia) 94 (die dominico proximo post festum beati Georgii martyris, XXXVI – 12 – 2) Kg. S. bestätigt und erneuert auf Bitten Peter Fleischers (Petrus carnifex), Matthias’ (Mathias), Peters, Sohn des Nikolaus (Petrus filius Nicolai), Johann Wagners (Johannes kolar) und Michael Fischers (Michael piscator), der Geschworenen seiner Minderstadt Göding (nostri opidi Godyng), die inserierte Urk. seines Bruders, Kg. Wenzel IV. von Böhmen vom 4. Juli 1411, und die [in dieser inserierte] Urk. des Markgrafen Johann von Mähren vom 1. Mai 1350, in welcher die Urk. der Kg.in Constanze von 152
Böhmen über die Freiheiten, Immunitäten, Gnaden und Indulte der Bürger und Gäste (hospites) von Göding aus dem Jahr 1228 inseriert wird: Kg. Wenzel [IV.] bestätigt den Bürgern und Einwohnern der Stadt Göding (civibus et incolis civitatis in Godingen) die inserierte Urk. des Markgrafen Johann von Mähren. Dat. 1411 Juli 4, Prag.1 Markgraf Johann von Mähren bestätigt der Stadt Göding die inserierte Urk. der Kg.in Constanze von Böhmen aus dem Jahr 1228. Dat. 1350 Mai 1, Brünn.2 Kg.in Constanze von Böhmen gewährt ihrer Stadt Göding und den Deutschen, die sie in diese Stadt gerufen hat, das Stadtrecht. Dat. 1228 (ohne Ort und Tagesdatum).3 KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in der Mitte). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in teilweise beschädigter wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Hodonín, Bestand AM Hodonín, Inv. Nr. 4, Sign. L 4. – Kop. dt.: Dt. Übersetzung vom 7. Februar 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 572. Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 27–28, Nr. 4. – Faksimile: Mráka – Štarha, Hodonín. Městská privilegia, Nr. 4. Lit.: Plaček u.a., Hodonín, S. 98–99; zu der bestätigten Urk. der Kg.in Constanze von Böhmen und zur Frage nach ihrer Echtheit vgl. Mojmír Švábenský in Čerešňák u.a., Hodonín, S. 37–42; Peter Futák in Plaček u.a., Hodonín, S. 64–67 und zuletzt Futák, Ještě jednou. 1 Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 26–27, Nr. 3. 2 Ed.: CDM VIII, S. 16, Nr. 22; Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 26, Nr. 1 — Reg. RBM V/3, S. 447, Nr. 860 (lat.). 3 Ed.: CDM II, S. 204–205, Nr. 189 (als echte Urk. betrachtet); Treixler, Gödinger Urkunden, I, S. 25–26 (als echte Urk. betrachtet); CDB II, S. 428–430, Nr. 381 (als Fälschung aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts aufgefasst) — Reg.: RBM I, S. 346, Nr. 737 (lat.; als echte Urk. betrachtet).
1422 April 26, Holitsch (in Alba ecclesia) 95 (die dominico proximo post festum beati Georgii martyris, XXXVI – 12 – 2) Kg. S. bestätigt und erneuert auf Bitten Peter Fleischers (Petrus carnifex), Matthias’ (Mathias), Peters, Sohn des Nikolaus (Petrus filius Nicolai), Johann Wagners (Johannes kolar) und Michael Fischers (Michael piscator), Geschworene seiner Minderstadt Göding (nostri opidi Godyng), seine inserierte Urk. vom 27. Juli 1404, die mit einem seiner früheren Kleinsiegel besiegelt wurde, das er inzwischen nicht mehr benutzt (sub
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uno priorum minorum sigillorum nostrorum per nos dudum racionabilibus ex causis postpositorum): S., Kg. v. Ungarn, Dalmatien, Croatien usw., Markgraf von Brandenburg usw., Generalvikar des Reiches (sacri Romani imperii vicarius generalis) und Gubernator des Kg.-reiches Böhmen (regni Boemie gubernator) befreit (liberandos duximus et eximendos) die Bürger und Einwohner der Stadt Göding angesichts der Schäden, die sie in dieser Zeit des Unfriedens erlitten haben, von der Zahlung des Dreißigstzolls und der Steuer (tricesime et tributorum) in seinem [ung.] Kg.-reich, solange diese Stadt oder dieser Markt (eadem civitas seu idem opidum) zusammen mit der Burg und [deren] Zubehör zu ihm, zu seinen Nachfolgern als ung. Kgg.n oder zum Kg.-reich Ungarn gehören werde. S. befiehlt allen Dreißigstzollgrafen und Steuereinnehmern, von den Bürgern und Einwohnern der Stadt Göding keinen Dreißigstzoll oder keine Steuern einzuheben. Dat. 1404 Juli 27, im Feldlager bei Týnec (in descensu nostro campestri iuxta Tynecz).1 KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in der Mitte). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem roten ung. Sekretsiegel (Posse 14/3; Siegelankündigung: sigilli nostri novi appensione) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Hodonín, Bestand AM Hodonín, Inv. Nr. 5, Sign. L 5. – Kop. lat.: Vidimus des Franziskanerklosters in Skalitz vom 6. März 1747 in NA Praha, Bestand Archiv České koruny, Inv. Nr. 2499; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 7922. – Kop. dt.: Dt. Übersetzung vom 7. Februar 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 572. Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 28–29, Nr. 5. – Reg.: RI XI, Nr. 4866 (nach der beglaubigten Kop. vom 6. März 1747 in HHStA Wien, die derzeit in NA Praha aufbewahrt wird; mit falscher Lokalisation des Ausstellungsortes „Weisskirchen [in Mähren]“, i.e. Hranice); AKČ V, S. 184, Nr. 298 (tsch., nach derselben Kop. von 1747, die Altmann in RI benutzte; mit ebenso falscher Identifizierung des Ausstellungsortes). – Faksimile: Mráka – Štarha, Hodonín. Městská privilegia, Nr. 5. Lit.: Bretholz, Die Übergabe, S. 298–299, Anm. 4; Čerešňák u.a., Hodonín, S. 51; Plaček u.a., Hodonín, S. 88–89, 98–99. Die in der bisherigen Forschung verbreitete Identifizierung des Ausstellungsortes als Weisskirchen in Mähren hat in der Forschung zur irrigen Annahme geführt, dass S. einen erfolgslosen Zug nach Mittelmähren geführt habe, um dort den Vormarsch des litauischen Prinzen Sigismund Korybut nach Böhmen zu stoppen.2
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1 Ed.: CDM XIII, S. 333, Nr. 322. – Reg.: AKČ V, S. 98, Nr. 155 (tsch.); ZsO II, S. 393, Nr. 3316 (ung.). 2 Vgl. z. B. Válka, Počátek války, S. 45–46; Čapský, Vévoda, S. 246–247. Die falsche Lokalisation findet sich noch bei Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; korrekt aber bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 111.
1422 Mai 8, Pressburg (zeu Presburgk) 96 (am negsten freytage nach dem heyligen Creuces tagk Invencionis, 36 – 12 – 2) Kg. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen seinen Diener Konrad Nymptsch und dessen [männliche] Erben angesichts dessen treuer Dienste mit den in seinem Fürstentum Schweidnitz und Jauer gelegenen Gütern Schönau (Schonaw), Berbisdorf (Bragwigsdorff) und Reyffersdorff mit allen Zinsen, Renten, Früchten, Äckern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Büschen, allem Wildbann, allen Gewässern, Wasserläufen, Mühlen, Teichen, Fischereien und allem anderen Zubehör im Wert von 800 Schock Prager Groschen als echtes Mannlehen (mahenlehen). Konrad soll diese Güter nach dem Tod Konrads von Üchteritz (Vchterwitz) bzw. Ladislaus’ von Hohberg (Hobergk) besitzen,1 die diese Lehen bisher innehaben, wobei Konrad Nymptsch oder dessen [männliche] Erben unmittelbar nach dem Tod eines der beiden Vorbesitzer dessen Lehnsteil übernehmen sollen. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmische Kgg. die Möglichkeit vor, das Lehen von Konrad Nymptsch oder dessen Erben für 800 Schock Groschen auszulösen (wyder ahn uns bringen oder ledigen). Er gebietet dem gegenwärtigen Hauptmann oder den zukünftigen Hauptleuten seines Fürstentums Schweidnitz und Jauer unter Androhung seiner schweren Ungnade, Konrad Nymptsch in den Besitz der vorgenannten Güter einzuführen (in gewer der vorgenanten guttere … in weysen und eynsetzen), sobald die angeführten Konrad bzw. Ladislaus gestorben sind, ihn und dessen Erben in diesem Besitz nicht zu behindern, sondern sie darin zu schützen. Schließlich widerruft er alle Urkk., die er möglicherweise zukünftig von vergessenhayt wegen zugunsten anderer Personen über die vorgenannten Güter ausstellt und die im Widerspruch zu dieser Urk. für Konrad Nymptsch stehen (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini regis Ioanne de Polenczg referente in absencia protonotariorum (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Vidimus des Bürgermeisters und des Stadtrats der Stadt Löwenberg vom 7. März 1536, Siegelankündigung für Majestätssiegel, in MZA Brno, Bestand G 315 – Rodinný archiv Stubenbergů Nové Syrovice, Inv. Nr. 2, Kart. 1. 1 Nach dem Landbuch der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer gehörten die Güter Berbisdorf (auch Berwigisdorf) und Reyffersdorff (auch Reynersdorf, Reynfirsdorf, Reinfriedsdorf) der Familie von Üchteritz (s. Jurek, Landbuch, S. 43, Nr. 161; S. 94, Nr. 378; S. 99, Nr. 402; S. 125, Nr. 507; S. 130, Nr. 529), während
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in Schönau die Familie von Hohberg und im Jahr 1407 namentlich auch Ladislaus von Hohberg begütert war (s. ebd., S. 459, Nr. 1850).
1422 Mai 10, Bösch (in Bews) 97 (die dominico proximo post festum beati Iohannis ante portam Latinam, 36 – 12 – 2) Kg. S. verpfändet Wenzel Lžička (Lescyczka) von Dolní Dubňany (de Inferiori Dubna), Familiar seines Hauptmanns in Ungarisch Hradisch (de Hradischya), Ladislaus von Ludanice (de Lwdan), und dessen Erben angesichts der Dienste, die Wenzel bei der Bewachung und beim Schutz der Stadt Ungarisch Hradisch und anderer Orte geleistet hat, das Dorf Huštěnovice (Hwscyenouicze), das dem Kloster Velehrad gehört und das bis dahin eine [namentlich nicht genannte] Frau auf Lebenszeit pfandweise innehat,1 samt allem Zubehör und Nutzen für 300 Schock Prager Groschen, die er Wenzel schuldet. Er bestimmt, dass Wenzel das Dorf von dieser Frau zu deren Lebenszeiten nur dann auslösen kann, wenn sie ihre Zustimmung dazu gibt. Tut sie dies aber nicht, soll das Dorf erst nach ihrem Tod in den Besitz Wenzels oder dessen Erben übergehen. Des Weiteren sollen sie das Dorf so lange innehaben, wie er, Kg. S., oder andere Zuständige das Dorf nicht auslösen wollen, andernfalls sind Wenzel oder dessen Erben verpflichtet, dem Kg. das Dorf gegen die genannte Summe zurückzuerstatten. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. nach Wenzels gutem Willen (ex ipsius Vencezlai vel suorum heredum bona voluntate) innehaben werden. KVr: Rellacio Iohannis de Rysemberg (am rechten oberen Blattrand und unter der Plica in der Mitte). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat., Siegel verloren, Perg.-streifen erhalten, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 33. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar) mit dem falschen Datum 3. Mai 1422. Reg.: AČ VII, S. 595, Nr. 72 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459, mit dem falschen Datum 3. Mai 1422); RI XI, Nr. 4873 (zum 3. Mai 1422); Šebánek, Archivy, S. 255, Nr. 1225 (tsch.; nach Orig., aber mit dem falschen Datum 14. Mai 1422); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 14, Nr. 43 (tsch.; mit dem falschen Datum 14. Mai 1422). Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103; Borovský, Kláštery, S. 196; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91. 1 Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103, identifiziert die Inhaberin von Huštěnovice aufgrund anderer Quellen als Anna von Troubky, Witwe des Johann von Choryně, ansässig in Huštěnovice.
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1422 Mai 20, Stuhlweissenburg (zu Weissenburg) 98 (an vnsers herren auffart abend, XXXVI – 12 – 2) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Olmütz angesichts der treuen Dienste, welche die Bürgermeister, Räte und Bürger von Olmütz ihm, der böhmischen Krone und der Markgrafschaft Mähren geleistet haben und auch gegenwärtig vornehmlich gegen die Wiclifiten und Ketzer mit großen Kosten leisten, die besondere Gnade, dass sie bis auf Widerruf die silbernen Münzen und Pfennige mit solchem Grad, Korn und Zusatz schlagen dürfen, wie man sie derzeit in Brünn schlägt. S. befiehlt dem [Landes-] Hauptmann [von Mähren], sowie allen Bürgermeistern, Räten und Bürgern seiner Städte in der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, die durch die Stadt Olmütz geschlagenen Münzen ohne jeden Widerspruch anzunehmen. KVr: De mandato domini regis. – KVv: R(egistrata). Orig. Perg. dt. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3; Siegelankündigung: versigelt mit unserm kuniglichen ungerischen anhangendem insigel, des wir yetz umb abwesung unsers Römischen kuniglichen insigels hieran gebruchen) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 103. – Kop. dt.: Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Olmütz, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 8, fol. 18v–19r; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9421. Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 73, Nr. 10 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 23, Nr. 62 (tsch.); Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 137 (tsch., mit falschem Tagesdatum zum 21. Mai). – Foto: Spáčil, Sbírka listin, S. 488. Lit.: Sejbal, Moravská mince, S. 144–145 und 151; ders., Dějiny peněz, S. 58–59; Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 87; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 215.
1422 Juli 8, Wien (Wyenne) 99 (feria quinta post festum sancti Vlrici, XXXVI – 12 – 2) Kg. S. erlaubt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen dem Abt und dem Konvent des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad auf deren Bitten, ihrem Verwalter Adalbert (Woytyechoni, ipsorum provisori) das im Besitz des Klosters befindliche Dorf Potvorovice als Belohnung für dessen dem Kloster geleistete Dienste auf Lebenszeit abzutreten, wobei er auch die treuen Dienste Adalberts für sich, Kg. S.,
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berücksichtigt. Adalbert soll das Dorf bis zu seinem Tod mit denselben Rechtstiteln (omni eo iure et titulo) wie der Abt und der Konvent besitzen (nach Kop.). KV: Per dominum Iohannem de Swyhow Michael prepositus Boleslawiensis (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 111v. – Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung in der Hds. mit Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 536, das von Sedláček, Zbytky register, S. 119, Nr. 831, ohne Kenntnis der Orig.-urk. korrekt auf Juli 1422 datiert wurde. Dieses Reg. erweckt jedoch im Gegensatz zur Orig.-urk. den Anschein, als habe S. das Dorf Potvorovice mit Zustimmung des Klosters verpfändet und nicht umgekehrt.1 Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 106, Nr. 5 (tsch..; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern; undatiert); Sedláček, Zbytky register, S. 119, Nr. 831 (tsch., aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern; datiert Juli 1422); Sedláček, Die Reste (1916), S. 97, Nr. 850 (dt.). Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104; Borovský, Kláštery, S. 196; Štěpánek – Jan u.a., Starý Poddvorov, S. 78–79. 1 Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104, denkt in Übereinstimmung mit der Orig.-urk. an eine Verpfändung des Dorfes durch das Kloster; dagegen zählt Borovský, Kláštery, S. 196, die Verpfändung von Potvorovice aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern zu den Verpfändungen S.s.
[vor 1422 August 23]1 100 Kg. S. verpfändet den Edlen Johann, Heinrich und Emmeram, Brüder von Doubrawitz, den Markt Klobouk sowie die Dörfer Kamének2 und Přestavlky mit allem Zubehör, die dem Prämonstratenserstift Obrowitz gehören. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Urk. Kg. Georgs von Böhmen vom 8. April 1464 (MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 23; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 313, Nr. 1477) sowie in der Urk. Kg. Matthias’ von Ungarn und Böhmen vom 24. April 1483 (MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 16). In der Urk. Kg. Matthias’ vom 24. April 1483 wird behauptet, dass S. später die Verpfändung von Klobouk durch eine Urk. widerrufen habe (… quamvis idem dominus Sigismundus postea meliori habita racione per litteras suas patentes, quas eciam nos vidimus dictam impignoracionem tanquam scelestam, sacrilegam et prorsus divinis contrariam legibus revocavit …), womit offensichtlich die Urk. S.s vom 23. August 1422 für das Stift Obrowitz gemeint ist, in welcher
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er alle Verpfändungen der Güter des Stifts widerrief, die er in der letzten Zeit hatte durchführen müssen (Siehe Reg. Nr. 105). Daraus ergibt sich der Terminus ante quem für die Ausstellung der verlorenen Verpfändungsurk. S.s. Als terminus post quem könnte höchstwahrscheinlich der Regierungsantritt S.s in Mähren (Ende Dezember 1419) festgesetzt werden. Lit.: Zemek u.a., Klobouky, S. 17; Borovský, Kláštery, S. 197; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 81. 1 Zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Bei Hosák, Historický místopis, S. 271, sowie bei Nekuda, Zaniklé osady, S. 58, wird dieses schon 1464 verödete (so die Urk. Kg. Georgs vom 8. April 1464) und seitdem nicht mehr existierende Dorf als „Kamenec“ bezeichnet; die Namensform Kamenek (Urk. Kg. Georgs vom 8. April 1464) bzw. Camenek (Urk. Kg. Matthias’ vom 24. April 1483) ist jedoch eher als Kamének aufzulösen.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge) 101 (dominica proxima ante festum sancti Bartholomei apostoli, XXXVI – XIII – 3) Kg. S. widerruft und annulliert aus der römischen und böhmischen kgl.en Machtvollkommenheit (auctoritate Romana et Boemie regia) mit wohlbedachtem Mut und Rat aller Kurfürsten sowie anderer Fürsten, Grafen und städtischer Gemeinden sowohl des Heiligen Römischen Reiches als auch des Kg.-reiches Böhmen alle Verschreibungen, Schenkungen und Veräußerungen von Gütern des durch den [mährischen] Markgrafen Johann [Heinrich] gestifteten Augustinerklosters St. Thomas zu Brünn (Noui Monasterii sancti Thome ante Brunnam ordinis sancti Augustini), die er zugunsten verschiedener Personen getätigt hat. Er erlaubt dem Prior und dem Konvent dieses Klosters, die veräußerten Güter mithilfe ihrer Gönner (assumptis … suis fautoribus et amicis) wieder in Besitz nehmen und sie ohne Behinderung durch jene innehaben zu dürfen, die über dieselben Güter eine Urk. S.s besitzen. Zu diesem Zwecke gestattet er ihnen, sich Vormünder oder Beschützer (tutores, defensores et adiutores) wählen zu dürfen. S. erklärt, dass er die Güter des genannten Klosters sowie der Prager [Dom-] Kirche und anderer Kirchen, Klöster und Pfarreien nur deswegen veräußert hat, um [finanzielle] Mittel gegen die Ketzer in Böhmen zu erlangen, da diese Ketzer die getreuen Christen (fideles dei christicolas) töten, sie ihrer Güter berauben und die Kirchen zerstören. Er erkennt jedoch an, dass solche Veräußerungen sowohl nach weltlichem als auch nach kanonischem Recht ungültig und wirkungslos sind. KVr: Ad mandatum domini regis domino G(eorgio) episcopo Pataviensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata.
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Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 4:14. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 5178; Vidimus des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 16. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 717, Sign. IV B 101, Kart. 395. Reg.: Vašků, Konfirmace privilegií, S. 152 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 23, Nr. 67 (tsch.). Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge) 102 (dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, XXXVI – XIII – 3) Kg. S. urkundet für das Kartäuserstift in Königsfeld bei Brünn (Noua Villa prope Brunnam) (wie Nr. 101). KVr: Ad mandatum domini regis domino Georgio episcopo Pataviensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. D g 16. Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge) 103 (dominico proximo ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1 Kg. S. urkundet für das Zisterzienserkloster Velehrad (wie Nr. 101). KVr: Ad mandatum d(omini) regis d(omino) G(eorgio) e(piscopo) Pataviensi cancellario etc. referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätsiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. A 15. – Kop. lat.: Vidimus des Mährischen Tribunals vom 29. Januar 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 719, Sign. IV B 101, Kart. 396; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 4. Juli 1748, die in einer gleichzeitigen Abschrift in MZA Brno, Bestand B 1 – Moravské gubernium, Sign. W 181, überliefert ist.
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Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1229 (tsch.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 39, Nr. 7 (tsch.). Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera I, S. 103; Borovský, Kláštery, S. 200–202. 1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge) 104 (dominico proximo ante festum sancti Bartholomei, 36 – 13 – 3) Kg. S. urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Alt Brünn (monasterii monialium Claustriregine in Antiqua Brunna ordinis Cisterciensis) (wie Nr. 101). KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. A 34. – Kop. lat.: Vidimus des Franziskanerklosters in Brünn vom 29. November 1730, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4352. Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1230 (tsch.). Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1422 August 23, Nürnberg (Norenberge) 105 (die dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1 Kg. S. urkundet für das Prämonstratenserstift in Obrowitz (Zabrdowicensis) (wie Nr. 101). KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) e(piscopo) Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 10. – Kop. lat.: Vidimus des mährischen Tribunals vom 29. März 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 728, Sign. IV B 101, Kart. 401; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 25. Juli 1750, in MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 86; Insert in der Konfirmationsurk. K. Josefs II. vom 26. April 1782, ebd., Urk. Nr. 87; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4261.
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Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1228 (tsch.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 124, Nr. 12 (tsch.). Lit.: Zemek u.a., Klobouky, S. 17; Borovský, Kláštery, S. 200–202. 1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberg) 106 (die dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1 Kg. S. urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Tischnowitz (Tissnowicensis) (wie Nr. 101). KVr: Ohne KV. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 10 – Cisterciačky Tišnov, Sign. Y II 26. Reg.: RI XI, Nr. 5027; Sedláček, Zbytky register, S. 167, Nr. 1203 (tsch.). Lit.: Hladík, Dějiny kláštera, S. 168–169; Borovský, Kláštery, S. 200–202. 1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 29, Nürnberg (Nurenbergae) 107 (in die Decollationis sancti Joannis Baptistae, 36 – 12 – 3)1 Kg. S. bestätigt und erneuert aus kgl. Machtvollkommenheit (de regiae plenitudine potestatis) der Kollegiatkirche St. Peter in Brünn (ecclesiae collegiatae Montis Sancti Petri in Bruna Olomucensis dioecesis), die durch S.s Vorfahren gegründet und dotiert wurde und deren Patron und weltlicher Herr (patronus … et dominus temporalis) er als Kg. von Böhmen ist, auf Bitten des Propstes Bartholomäus, alle Privilegien, Urkk. und Schriftstücke über ihre Gründung und über alle nachfolgenden Schenkungen, Überlassungen von Patronatsrechten, Freiheiten, Immunitäten, Verträge, Käufe, Testamente, Exemptionen, Jurisdiktionen, Rechte und Gewohnheiten, über ihre Dörfer, Höfe, Felder, Weinberge, Zehnte und alle ihre Güter samt Zubehör, die die Kirche von S.s Vorfahren, den Kgg.n von Böhmen und Markgrafen von Mähren, sowie von allen anderen geistlichen und weltlichen Fürsten, Baronen und allen anderen Personen oder von Städten besitzt, und namentlich das Testament des Markgrafen Jost von Mähren. Er konfir162
miert alle diese Urkk. in omnibus suis tenoribus, sententiis, punctis et clausulis, sicut conceptae sunt et earum sonat tenor, als ob sie wörtlich inseriert wären. Zugleich will er damit alle eventuellen missverständlichen Formulierungen innerhalb dieser Schriftstücke ausbessern (omnem defectum, si quis in praemissis quavis interpretatione dubia vel sinistra obscuritate verborum compertus fuerit, supplentes). S. verbietet allen Personen, seine Bestätigungsurk. (hanc nostrae approbationis, innovationis, ratificationis paginam) zu verletzen, andernfalls fielen sie unter seine schwere Ungnade und eine Pön von 100 Mark reinen Silbers, die zu einer Hälfte an sein kgl.es Ärar (regali nostro aerario seu fisco) und zur anderen an die Geschädigten zu zahlen ist. Arenga: Conditor orbis, deus omnipotens, ad hoc larga mundi per spatia regalibus Romanorum, Hungariae et Bohemiae titulis decorare disposuit magnifice nomen nostrum, ut ecclesiarum ejus, in quibus sui nominis gloria augetur, veneratur, statum respiciamus et commoda, et tam ipsas, quam personas earum pro divinis laudibus deputatas in concessis libertatibus et juribus gratiosius foveamus; et licet singulis ad talia generaliter teneamur, sumus tamen iis ex quodam debito magis obnoxii, quos haereditarium regnum nostrum Bohemiae et marchionatus Moraviae peculiaribus tenet limitibus et ante multorum annorum curricula felicis memoriae nostri progenitores illustrissimi aeterno conspirante spiritu fundaverunt, ac de bonis propriis liberaliter dotaverunt (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert, in ZAO-O, Bestand Sbírka rukopisů Metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 604, pag. 105–107; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in Hds. „Ausführlicher Bericht von denen Canonicatibus curatis, regiis und anderen, die auf dem Petersberg gestifftet seyn“, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 732, fol. 26r–27v; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2986. In allen Abschriften fehlen – vermutlich durch einen Flüchtigkeitfehler des Kopisten einer gemeinsamen Vorlage – die zweite Hälfte der Petitio und der Anfang der Dispositio. Das Versehen kann einfach erklärt werden, da beide Urkundenteile oft einen (fast) identischen Passus enthalten. Wegen dieser Lücke, die den Inhalt der Urk. offensichtlich nicht besonders verändert hat, wissen wir z.B. nicht, ob die Mitratformel verwendet wurde. Siegelankündigung für Majestätssiegel. 1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 November 25, Pressburg (zu Presburg) 108 (an sand Kathrein tag, XXXVI – XIII – 3) Kg. S. schreibt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn wegen der Zinse [vom Kammerzins] der Stadt Brünn, die der verstorbene Johann von Bamberg innegehabt
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und Johann Malerzik (Ianken Malerziken) sowie Friedrich und Kunz Ingram vermacht hat. Er gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat, sich dieser Angelegenheit anzunehmen und sie rechtmäßig zu entscheiden. Falls die Zinse dem Kg. anheimfallen, wird er diese genießen. Falls aber Johann, Friedrich und Kunz diese Zinse rechtmäßig besitzen, will er sie in ihrem Recht nicht behindern. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. Orig. Pap. dt. mit rotem verso aufgedrückten und mit Papieroblate überklebten Sekretsiegel (Posse 13/4), in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 257.
1422 Dezember 2, Pressburg (Posonÿ) 109 (feria quarta post festum beati Andree apostoli, 36 – 13 – 3) Kg. S. – der anführt, dass der Gespan des Komitats von Neutra Stibor, Sohn Stibors Vajda von Beckov (Bolondocz), während des Krieges in Mähren auf den Burgen Buchlov (Pwhlo), Wessely an der March und Bisenz Kontingente mit 135 Lanzen sowohl zur Überwachung dieser Burgen als auch zur Führung des täglichen Krieges gegen die Feinde S.s (nostris infidelibus … cotidianis gwerris, dampnis, invasionibus et depopulacionibus inferrendis et recogandis) unterhält, er ihm allerdings den Sold für die ersten drei Monate im Betrag von 3.000 Gulden in Gold (tria milia florenos auri puri) schuldet – verpfändet (duximus pignori obligandum) Stibor für die angeführte Schuldsumme die besagten Burgen Buchlov, Wessely an der March und Bisenz mit allen Märkten, Dörfern und anderem Zubehör, i.e. mit dem Markt Wessely an der March (opido Wezele) und den Dörfern Sudomírky (Sudomÿerky), Zarazice (Zarazÿcze), Břehy (Brzehÿ), Blatnička (Blatniczka), Žeraviny (Zerawinkÿ), Tasov (Tassow), [Hroznová] Lhota (Lhota), Louka (Luka), Kuželov (Kuzelowe), [Malá] Vrbka (Wrbka), Boršice [u Blatnice] (Borssÿcze), Vnorovy (Wnorowÿ), Spinek (Spÿnek), Mistřice (Mistrzÿcze), Javorovec (Jawornikÿ), Včelary (Voczelary)1, Strání (Stranÿe), [Horní] Němčí (Nÿemczÿe), Slavkov (Slaukow) und Suchá Loz (Suchaloze), welche zu Wessely gehören, mit dem Markt Bisenz (opido Bzdencz) und den Dörfern Vracov (Wraczow), Syrovín (Swrowÿn), Hostějov (Hostietÿnek), Vacenovice (Waczonowÿcze), Vlkoš (Wlkoss) und Těmice (Tÿemicze), die zu Bisenz gehören, mit den Dörfern Stříbrnice (Strzebernÿcze), Sušice (Svssÿcze), Kudlovice (Kublouicze), Kostelany (Kostelanÿ), Vrbka (Wrbka), Lubná (Lubna), Kopa (Koppa), Újezdec (Wgezd) und dem Meierhof im Dorf Únětice (Wnÿetÿcz), welche zu Buchlov gehören, sowie mit allem anderen Nutzen, allen Zinsen, Äckern, Wiesen, Wäldern, Weinbergen, Teichen, Fischereien, Mühlen und Gewässern. Des Weiteren verpflichtet sich S., Stibor für jeden weiteren Monat des Kriegsdienstes auf den Burgen Wessely, Bisenz und Buchlov 1.000 ung. Gulden zu bezahlen, andernfalls die Schuldsumme zu der Pfandsumme von 3.000
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ung. Gulden zugeschlagen werden soll. Wenn aber S. oder seine Nachfolger die verpfändeten Burgen auslösen wollen und Stibor oder dessen Erben die gesamte Pfandsumme ausbezahlt haben, dann soll Stibor diese Burgen unverzüglich zurückerstatten, wobei ihre Ausrüstung und Lebensmittelvorräte dem Zustand bei der Übergabe der Burgen zu entsprechen haben. Schließlich gestattet S. Stibor und dessen Erben, die von den verpfändeten Burgen [bereits früher an andere Personen] verschriebenen Dörfer von ihren Pfandinhabern auszulösen und diese Dörfer pfandweise innezuhaben (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto des (in MOL, Sign. DL 64752, aufbewahrten) durch das Domkapitel von Neutra am 9. Mai 1424 ausgestellten Transsumptes der mit dem Sekretsiegel besiegelten lat. Urk. S.s in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů. Ed.: Wenzel, Stibor vajda, S. 174–175, Nr. 132. – Reg.: ZsO IX, S. 389–390, Nr. 1217 (ung.). Lit.: Pokluda, Hrad Buchlov, S. 57–58; Dvořáková, Rytier, S. 378.
ders.,
Konec šternberské vlády, S. 184–185;
1 In der nicht mehr existierenden Orig.-urk. lässt sich die Namensform Wczelary vermuten.
1422 Dezember 4, Pressburg (zu Prespurg) 110 (an sand Barbara tag, XXXVI – XIII – 3) Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn, den Judenmeister von Brünn, Meister Juda, und dessen Frau, Sohn und Eidam und ihr Vermögen gefangenzunehmen, zu beschlagnahmen und zu versiegeln (das ir meister Juda, den Juden meister bey euch gesessen, mit seynem weib, sun und ey[da]m und allem irem gut fahet, uffhaldet, bekümert, versigelt und wol bewart und versichert). Sie sollen darauf achten, dass die Gefangenen nicht flüchten und [von ihrem Vermögen] nichts verloren geht, und sie so lange gefangen halten, bis ihre Mitbürger Heinrich und Hans Hase zu ihnen kommen und ihnen die kgl.e Absicht mitteilen werden. KVr: Ad m[an]datum domini regis Fran[ciscu]s prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Brunn unsern lieben getruen. Orig. Pap. dt. littera clausa (in den Faltungen teilweise durchlöchert) mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (Posse 13/4) unter (abgefallener, beiliegender) Papieroblate, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 258.
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[vor oder genau 1423 Januar 1]1 111 Kg. S. übergibt Wenzel von Duba und Lischna die Burg Spielberg, die bis dahin Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg verwaltet hat, und verschreibt ihm eine bestimmte Summe von dieser Burg. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Mandat S.s vom 1. Januar 1423; siehe Reg. Nr. 112. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 65. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1423 Januar 1, Pressburg (zu Prespurg) 112 (an dem heiligen Newen iare tag, XXXVI – XIII – 3) Kg. S. – der anführt: er hatte früher dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg (Nicolspurg) seine Burg Spielberg (Sloss Spilberg) übertragen (eingegeben und zu halden bevolhen hatten); Hartneid hat diese Burg sorgfältig bis zum heutigen Tag verwaltet, wofür ihm S. jetzt dankt. Da Hartneid ihn allerdings in der letzten Zeit oft gebeten hatte, die Burg Spielberg wieder zurückzunehmen und ihn von ihrer Verwaltung zu entbinden, er aber diesen Bitten bis jetzt nicht Folge leisten konnte, hat er diese Burg nunmehr dem Edlen Wenzel (Waczlawen) von Duba (Duben) und Lischna (Lessczan) übergeben und ihm auch eine gewisse Summe darauf verschrieben (im auch ettlich verschreibung doruff getan), wie es eine andere Urk. S.s näher bestimmt1 – gebietet Hartneid von Liechtenstein, Wenzel von Duba die Burg Spielberg abzutreten. S. bedauert sehr, dass Hartneid ihn wegen einer Krankheit und körperlicher Schwäche nicht aufsuchen und er ihm selbst daher all dies nicht mündlich bekanntgeben habe können. Deswegen hat er Bavor von Holovousy (Holobus), dem Amtmann Hartneids in Spielberg, die Angelegenheit mündlich mitgeteilt und diesen beauftragt, Hartneid davon in Kenntnis zu setzten. Hartneid soll infolgedessen den oben angeführten Befehl so annehmen, als ob S. ihn Hartneid persönlich mündlich erlassen hätte. KVr: Ad mandatum d(omini) regis Iohanne de Chotyemicz referente Franciscus prepositus Strigoniensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 164.
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Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 170, Nr. 1228 (tsch.); T[urek], Brněnský hrad roku 1423, S. 51 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 253, Nr. 314 (tsch., fehlerhaft); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 24, Nr. 80 (tsch. Kurzreg.). Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Svoboda, Břeclav, S. 141; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 65. 1 Siehe Reg. Nr. 111.
1423 Februar 24, Ofen (Bude) 113 (in festo beati Mathÿe apostoli, 36 – 13 – 3) Kg. S. bestimmt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und dem Rat mehrerer seiner Getreuen zum Wohl und auf Bitten der Bürger und der Gemeinden seiner beiden Märkte Wallachisch Klobouk (oppidorum nostrorum utriusque Klobuk), i.e. Neu- und Alt-Klobouk (Noue scilicet et Antique), dass die Märkte und deren Einwohner künftig unter einem Vogt und [gemeinsamen] Geschworenen vereinigt bleiben und gleiche Gewohnheiten, Institutionen und Immunitäten genießen sollen. KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in der Mitte). – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. lat. mit Fragment eines roten ung. Sekretsiegels (Posse 14/3) am Perg.-streifen in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Valašské Klobouky, Urk. Nr. 6 – Kop.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in der Hds. in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr. II, 248/10, fol. 201r–202r; Vidimus des Guardians des Franziskanerklosters in Brünn vom 22. Februar 1747, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8621. Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 25, Nr. 87 (tsch., mit falschem Tagesdatum 25. Februar und Ausstellungsort Blindenburg). Lit.: Dřímal, Znak, S. 135; Pokluda, Počátky, S. 13; Odehnal, K většímu zlepšení, S. 68– 69; Ders., Z příběhů města, S. 9–10.
[vor oder genau 1423 Mai 6]1 114 Kg. S. verpfändet Peter Gewser von Mohelno die Stadt Eibenschitz für 1.200 Schock [Prager] Groschen. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem diesbezüglichen Mandat S.s an den Bürgermeister und Rat der Stadt Eibenschitz vom 6. Mai 1423;
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siehe Reg. Nr. 115. Tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers befindet sich auch in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 463. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 121, Nr. 850 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern sowie des Mandats S.s vom 6. Mai 1423); Sedláček, Die Reste (1916), S. 99, Nr. 869 (dt.). Lit.: Čejka u.a., Ivančice, S. 156–157; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 354. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[1423]1 Mai 6, Kaschau (zu Kassaw) 115 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und Rat der Stadt Eibenschitz (Eywanczicz) Peter Gewser von Mohelno (Mohilno) und dessen Erben ohne Einwände den Eid und Gehorsam zu leisten, da er Peter Gewser gerade eine Summe von 1.200 Schock [Prager] Groschen von der Stadt Eibenschitz verschrieben hat, wie es seine andere darüber ausgestellte Urk. näher bestimmt.2 Des Weiteren sollen sie [Peter] darüber eine Urk. nach dem Wortlaut seines Briefs ausstellen (und ewern brieue noch unsers briefes lautt doruber gebet). KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario etc. referente Franciscus prepositus Strigoniensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 165. Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 253–254, Nr. 315 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 25, Nr. 95 (tsch.). Lit.: Čejka u.a., Ivančice, S. 156–157; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 354. 1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren. 2 Vgl. Reg. Nr. 114.
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1423 September 22, Blindenburg (zu der Plintenpurg)1 116 (an mitichen nach Sant Matheus des heiligen zwelfpoten tag, 37 – 14 – 4) Kg. S. und Herzog Albrecht [V.] von Österreich entscheiden mit wohlbedachtem Mut und nach guter Erwägung ihrer Räte (mit guter vorbetrachtung unsere rete) in den Streitigkeiten zwischen dem Abt Johann und dem Konvent des [Prämonstratenser-] Stifts Klosterbruck bei Znaim (Prukg under Snoim gelegen) und dem Bürgermeister, dem Rat und den Bürgern der Stadt Znaim, die neben anderen Dingen hauptsächlich um den dem Abt zustehenden Weinzehnt vom weißen und roten Wein um Znaim entstanden sind, da die Znaimer Bürger sich der Zahlung des Zinses vom roten Wein widersetzt hatten, weil sie sich dazu nicht verpflichtet fühlten. Daher hatten beide Seiten den Kg. und den Herzog um eine Entscheidung gebeten und sich verpflichtet, dieser Folge zu leisten. Ihr Schiedsspruch lautet wie folgt: Da die Bürger von Znaim zugeben, dass sie dem Abt und dem Stift den Zehnt vom weißen Wein abgeführt haben und keine besondere Freiheiten bzw. Briefe besitzen, die belegen, dass sie keinen Zehnt vom roten Wein abführen müssen, sollen sie künftig den Zehnt von allem roten oder weißen Wein abführen, der auf den Weinbergen und Stätten gepflanzt wird, von denen die Bürger vormals Zehnt abgeführt haben. Hinsichtlich der anderen Streitpunkte um die Weide in Prukfelde, die Fischerei, den Wald, das Holz und die Mühlen sowie weiterer [nicht genannter] Sachen schieben Kg. S. und Herzog Albrecht eine Entscheidung bis zum 2. Februar 1424 (auf unserer Frawn tag zu der Liechtmess schierist künftig) auf, um dann die Urkk. und Zeugnisse beider Seiten zu untersuchen, was sie jetzt aus Zeitmangel nicht tun konnten. Falls Kg. S. diese Angelegenheit nicht mehr zusammen mit seinem [Schwieger-] Sohn Herzog Albrecht entscheiden kann, überlässt er Albrecht das Verhör beider Seiten sowie den Schiedsspruch, wofür Albrecht auch einen ihm passenden Termin festsetzen kann. Arenga: Seidemal uns der allmechtig got von seinen gnaden und götlicher schikhung vil und manigen landen fürgewendet und fürgesaczt hat, so sein wir genaigt und phlichtig, daz wir die also versorgen und verwesen, daz all unser undertan frides ru und des rechten under unsern flügen geniessen und das si in einem gerůleichen wesen desterpas mügen got den allmechtigen für uns bitten. KVr: Ohne KV. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel Kg. S.s (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen und rotem Sekretsigel Herzog Albrechts V. für das Herzogtum Österreich (Posse 19/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. L 26.
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Reg.: Šebánek, Archivy, S. 258, Nr. 1239 (tsch.; mit falschem Ausstellungsort Pöltenberg bei Znaim); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 15, Nr. 57 (tsch. Kurzreg.; mit falschem Ausstellungsort Lundenburg). 1 Hosák, Uherský Ostroh, S. 29, Anm. 42, identifiziert den Ausstellungsort irrtümlich mit Lundenburg (in der Abschrift, die Hosák benutzt hat, steht Lintenburg, in der Orig.-urk. jedoch Plintenpurg), was ihn zur Postulation eines Kriegszuges S.s nach Südmähren im Herbst 1423 veranlasst hat. Ebenso falsch ist die Identifizierung bei Šebánek, Archivy, S. 258, Nr. 1239, wo die Ortschaft als Pöltenberg bei Znaim aufgelöst wurde. Den Aufenthalt S.s in Blindenburg belegen Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 115 für den Zeitraum vom 10. bis zum 22. September (für den 22. nur aufgrund unserer Urk.), am 23. September urkundete S. in Pócsmegyer; etwas ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 107.
1423 Dezember 8, Totis (zu Totans) 117 (am nechsten mitwochen vor sant Lucie tag, 37 – 14 – 4) Kg. S. – der anführt, dass er vor einiger Zeit den Bürgermeister, den Rat und die Gemeinde der Stadt Ungarisch Hradisch (Redisch) wegen verschiedener Kriegslasten und Schäden, die diese Stadt erlitten hatte, von allen Steuern und Abgaben (stewren und beten) befreit hatte, worüber er ihnen eine Urk. ausgestellt hat;1 die Bürger und die Stadt Ungarisch Hradisch haben jedoch auch weiterhin große Schäden durch Brand, Raub und Diebstähle erlitten, welche ihnen durch ihre und S.s Feinde zugefügt wurden und werden, wodurch sie in große Armut geraten sind – verlängert mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (in kraft … kuniglicher macht zu Behem und als marggraf zu Merhern) den Bürgern von Ungarisch Hradisch und ihrer Stadt, die vormalige Befreiung von allen Steuern und Abgaben nach Ablauf der in seiner vorangegangenen Urk. genannten Frist (nach aussgang des ersten brieffs) um weitere zehn Jahre. Er tut dies, damit sie die Stadt und ihre Mauern, Türme, Brücken, Häuser und andere Dinge, derer sie bedürfen, ausbessern und sich gegen ihre und S.s Feinde besser verteidigen können. Für diese Zeit sind sie von allen Geldabgaben, Steuern und Zinsen (aller geschoss, losung, stewre, gabe, czinse und bethe) befreit und müssen ihm und seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen sowie ihren Amtleuten nichts entrichten (nicht zugeben oder aussczurichten). Er gebietet den Unterkämmerern und allen anderen seinen Amtleuten unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Bürger von Ungarisch Hradisch und ihre Stadt während der angeführten zehn Jahre weder zu irgendeiner Zahlung zu zwingen noch eine solche zu fordern, sondern sie in allem zu schützen. Arenga: Wiewol wir von angeborner kuniglicher miltikeit alczeit willig und geneigt sein aller unserr und unserr kunigrich undertaner und getruer bestes zu furdern und in
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zu helfen, damit ir wesen aufgericht und erhohet mochte werden, so sey wir doch mer pflichtig der besserung furczuwenden, die dem heiligen glauben und uns als irem erbherrn bissher alczeit getrulich und unverruclich beigestanden sein und noch beisteen und sich keynerley widerwertikeit noch anfechtung von unserr gehorsam nicht haben dringen lassen. KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Ffiie. Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 25. Reg.: Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 29 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 16, Nr. 61 (tsch.). Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 129–130. 1 Vgl. die Urk. S.s vom 1421 April 5, Ungarisch Hradisch – siehe Reg. Nr. 40.
[1423 Dezember 14, Totis]1 118 Kg. S. befreit mit wohlbedachtem Mut, mit rechtem Wissen und im Namen seiner Erben und Nachfolger, der böhmischen Kgg. und mährischen Markgrafen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) den Abt und den Konvent des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad wie auch ihre Nachfolger angesichts ihrer freiwilligen Dienste sowie der großen Schäden, die sie in den gegenwärtigen Kriegswirren (durch ungläubige Ketzer und Hussiten)2 erlitten haben, in denen ihr Kloster völlig zerstört worden ist und viele ihre Güter verbrannt sind (ipsorum monasterio funditus disrupto et cum multis aliis ipsorum bonis ignis voragine consumptis), sodass sie gezwungen sind, um fremde Gastfreundschaft zu betteln (coguntur aliena hospicia mendicare), (auf zehn Jahre vom Datum der Urk.)2 von allen Steuern, Gebühren, Auflagen und allen anderen Zahlungen verschiedener Art (collectis, steuris, bernis, lozungis, exaccionibus, inposicionibus seu aliis solucionibus universis, personalibus atque mixtis) mit Ausnahme der Generalsteuer (generali seu terrestri berna duntaxat excepta). Er befiehlt dem Unterkämmerer seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren und anderen Amtsträgern unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Abt, den Konvent und das Kloster (während der zehn Jahre)2 zur Zahlung solcher Steuern nicht zu nötigen, sondern sie in der von ihm gewährten Freiheit zu belassen. Schließlich verpflichtet sich S., die Güter des Klosters Velehrad bis zu seinem Tod nicht mehr zu verpfänden; falls er trotzdem
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klösterliche Güter an irgendjemanden übertragen sollte, erklärt er derartige Verschreibungen für null und nichtig (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). – RV: R(egistrata) Henricus Fiie (nach Kop.; durchgestrichen). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 111r–111v; der ursprüngliche Text der Abschrift wurde durch eine zeitgenössische Hand teilweise mittels Rasuren, teilweise durch Streichungen verbessert. Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 102 (zum 30. März 1421, ohne Ewähnung des Datierungsproblems); Borovský, Kláštery, S. 125–126, Anm. 87 (zum 30. März 1421, ebenfalls ohne Ewähnung des Datierungsproblems). Das ursprüngliche Datum der Abschrift dieser Urk. war der 14. Dezember 1423 – Totis (datum in Tata anno domini millesimo CCCCo XXIIIo tercia feria ante festum sancti Thome apostoli regnorum nostrorum anno Ungarie etc. XXXVIIo Romanorum XIIIIo et Boemie quarto), wie oben angeführt. Dieses ursprüngliche Datum wurde aber durch eine zeitgenössische Hand mittels Rasuren und Streichungen korrigiert, sodass das verbesserte Datum folgendermaßen lautet: datum civitate [Z]noymensi anno domini millesimo CCCCo XXIo dominica Quasimodo geniti regnorum nostrorum anno Ungarie etc. XXXIIIIo Romanorum XIo et Boemie primo (30. März 1421, Znaim). Ich halte mich an das Datum der ursprünglichen Textversion, für welche besonders die Unterfertigung des Protonotars Michael von Priest als Propst von Alt Bunzlau spricht: Michael benutzte diesen Propsttitel erst seit dem 18. Oktober 1421.3 Bis Anfang Oktober 1421 war ein anderer Protonotar S.s, Franz von Gewitsch, Propst von Alt Bunzlau.4 Das ursprüngliche Datum vom 14. Dezember 1423 stimmt mit dem Itinerar Kg. S.s überein und kann mit der Urk. vom 16. Dezember 1423 in Zusammenhang gebracht werden.5 Beide Urkk. enthalten gewisse textliche Übereinstimmungen. Die ursprüngliche Datierung zum Dezember 1423 könnte einen Widerspruch zwischen der in unserer Urk. enthaltenen Verpflichtung S.s, die klösterlichen Güter nicht (mehr) zu verpfänden, und den zahlreichen Verpfändungen von Velehrader Gütern durch S. in den Jahren 1421 und 1422 erklären. Diese Verpflichtung und besonders die Gewährung der außergewöhnlichen Steuerfreiheit Ende 1423 dürfte eine gewisse Wiedergutmachung S.s gegenüber dem Kloster dargestellt haben, das besonders stark durch die Ereignisse der Hussitenkriege und am meisten von allen mährischen Klöstern durch S.s Verschreibungen betroffen war. 1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. 2 Der Regestentext in Klammern fasst die Passagen zusammen, die durch eine zeitgenössische Hand gestrichen wurden.
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3 Vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 115; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 124–126; Ders., Testamentární odkazy, S. 146–149; RI XI, Nr. 4654. 4 Vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 101, der jedoch irrtümlich zwei Protonotare dieses Namens unterscheidet: Franz, Propst von Bunzlau und Gran, bzw. Franz von Gewitsch, Kustos von Hl. Kreuz in Breslau. Zu Franz von Gewitsch siehe auch Hlaváček, Urkundenwesen, S. 203–207, 312–313 und an anderen Stellen; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 123–124. 5 Vgl. Reg. Nr. 119.
1423 Dezember 16, Totis (in Tata) 119 (feria quinta proxima post festum sancte Lucie, XXXVII – XIIII – 4) Kg. S. – der anführt, dass das [Zisterzienser-] Kloster Velehrad durch die Wiclifiten und Ketzer ganz niedergebrannt und zerstört worden ist, sodass der Abt und der Konvent gezwungen waren, fremde Gastfreundschaft zu beanspruchen (aliena sint coacti vendicare hospicia) und auch Dörfer an verschiedene Personen verpfänden mussten, von denen sie sonst große Einkommen bezogen hatten. So haben der Abt und der Konvent auch die Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov an die Bürgern der Stadt Ungarisch Hradisch verpfänden müssen, obwohl sie von diesen viel größeren Nutzen gehabt hätten, als von der dem Kloster gehörenden [Hradischer] Vorstadt Altstadt (suburbium videlicet Vetus Rediss), die im gegenwärtigen Krieg stark vewüstet wurde. Diese Vorstadt könnte aber unter der Herrschaft der Stadt Ungarisch Hradisch einfacher wieder aufgebaut werden als durch das Kloster – führt einen Gütertausch zwischen dem Kloster und der Stadt Ungarisch Hradisch durch (talem inter eos duximus commutacionem faciendam): die Stadt soll die Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov von denen, die sie innehaben, auslösen und sie dem Abt und dem Konvent zurückerstatten und stattdessen die Vorstadt Altstadt (suburbium Antiquum Rediss) übernehmen. S. gestattet der Stadt Ungarisch Hradisch im Gegenzug, die Altstadt mit allen Rechten, Zinsen, bebauten und unbebauten Feldern, Wiesen, Weiden, Gärten, Baumgärten, Hopfenfeldern, Wäldern, Gewässern, Fischereien, Brauereien, Hofstätten und Mühlen, die um die Stadt liegen, sowie mit dem Patronatsrecht der St.-Michaels-Kirche in Besitz zu nehmen und alles ungestört zu besitzen und zu genießen (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). – RV: R(egistrata) Henricus Fiie (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 110v–111r. Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103–104; Borovský, Kláštery, S. 196.
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1423 Dezember 17, Totis (in Tata) 120 (feria sexta proxima ante festum sancti Thome apostoli, 37 – XIIII – 4) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen sowie aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Boemie) dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat und unbeirrbaren Anhänger (princeps consiliarius devotus noster dilectus veluti constans tetragonus)1 die Gnade, dessen bischöfliche Güter, die Güter der Olmützer Kirche und der bischöflichen Mensa (bona sua et ecclesie Olomucensis et mense sue), die er bereits besitzt oder besitzen wird, mit Zustimmung des Domkapitels gegen andere äquivalente [Güter] geistlicher und weltlicher Personen in Böhmen und Mähren oder gegen andere Güter seines Domkapitels [tauschen]2 zu dürfen, da der Bischof zusammen mit dessen Klerus in den Kriegen dadurch schwer geschädigt worden ist, dass alle ihre Güter geplündert und gewisse Festungen, Burgen und Städte erobert und vernichtet worden sind. S. versichert, dass er dem Bischof und dessen Nachfolgern alle durch Tausch mit weltlichen Personen zugefallenen Güter sofort zu ewigem Besitz übertragen wird. Er befiehlt aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren allen Amtsträgern (beneficiariis et officialibus) der Landtafeln sowohl in Böhmen als auch in Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, diese Tauschhandlungen als gültig zu betrachten und alles, was dem Bischof oder dessen Nachfolgern tauschweise zufällt, demselben Bischof und dessen Nachfolgern zu intabulieren und zu verschreiben, sowie ebenso mit solchen Gütern der bischöflichen Mensa zu verfahren, die Laien zufallen, und die in gewöhnliche weltliche Güter umzuwandeln sind (que reducant ad secularem profectum et possessionem et iura laycalia retinenda). Arenga (und Narratio): Dum varietatem causarum et qualitatem temporum rimamur oculo mentis, quadam vi compellimur recensere maliciam temporum ultimorum, que nunc in fine seculi plurimum debachantur, ut quasi minentur finem seculi propius inminere. Videmus ��������������������������������������������������������������������������� enim, quomodo heresibus insurgentibus et subditis suis dominis temporalibus et ecclesiasticis rebellantibus omnia convertantur retrorsum et in inobediencie puteum prolabantur. Ecce tota Boemia et Morauia bellorum dissidiis conquassata, layci quasi communiter in ecclesias et ecclesiasticas personas deseviunt, et quantum in eis est, totam religionem ecclesiasticam extinguere moliuntur, quod quodam ducimus ab exemplo:3 KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Ffiie. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 3. – Kop.: Abschrift in einem Kopialbuch des Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert in ZAO-O, Bestand
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Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I 28, fol. 101r–v; Abschrift in einem Kopialbuch des Bistums Olmütz aus dem 15. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 731, fol. 29v–30r; Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert in ZAO-O, Bestand Sbírka rukopisů Metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 604, pag. 281–283; drei einfache Abschriften in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2816. Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 56–57, Nr. 39 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 27, Nr. 115 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 110, Anm. 276; Ders., Olomoucký biskup (im Druck). 1 Für die Verwendung des auszeichnenden Attributs tetragonus in S.s Hofgesellschaft vgl. Dvořáková, Aspekte der Narrationes, S. 242–243. 2 Das Verb fehlt, vermutlich sollte es permutare heißen. 3 Arenga und Narratio sind nicht genau zu trennen.
1423 Dezember 17, Totis (in Tatha) 121 (die XVII mensis Decembris, XXXVII – 14 – 4) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat (princeps consiliarius devotus noster dilectus), und dessen Nachfolgern die Gnade, von den der Olmützer Kirche und dem Bistum gehörenden und ihnen anheimfallenden Lehngütern (de bonis vasallorum ad ipsam ecclesiam et episcopatum Olomucensem pertinentibus, dum et quociens ad ipsos fuerint devoluta) Güter bis zum Werte von 10.000 Mark böhmischer Groschen mährischer Zahl für sich und ihre bischöfliche Mensa behalten und ewig besitzen zu dürfen, da der Bischof Schäden erlitten und Gefahren erduldet hat (dampni et periculi sit perpessus). S. verpflichtet sich, die an Bischof Johann oder dessen Nachfolger heimgefallenen Lehen der bischöflichen Mensa zu inkorporieren. Des Weiteren erlaubt er aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren demselben Bischof und dessen Nachfolgern, die anheimgefallenen Güter mit Zustimmung des [Olmützer] Domkapitels gegen äquivalente Güter geistlicher und weltlicher Personen in Böhmen und Mähren und gegen Güter des Domkpapitels tauschen zu dürfen. S. versichert, dass er dem Bischof und dessen Nachfolgern alle durch Tausch mit weltlichen Personen zugefallenen Güter sofort zu ewigem Besitz übertragen wird. Er befiehlt aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren allen Amtsträgern (beneficiariis et officialibus) der Landtafeln sowohl in Böhmen als auch in Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, diese Tauschgeschäfte als gültig zu betrachten und alles, was dem Bischof oder dessen Nachfolgern tauschweise zufällt, 175
demselben Bischof und dessen Nachfolgern zu intabulieren und zu verschreiben, sowie ebenso mit solchen Gütern der bischöflichen Mensa zu verfahren, die Laien zufallen und die in gewöhnliche weltliche Güter umzuwandeln sind (que reducant ad secularem profectum et possessionem et iura laycalia retinenda). Arenga: Multum credimus erariis nostris accrescere ymmo incrementa frugum nostre maiestatis augeri, dum personis fidelibus et virtute probitatis nostre magnificencie beneficium impartimur. KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Ffiie. Orig. Perg. lat., Majestätssiegel mit Perg.-streifen abgegangen, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 4. – Kop.: Abschrift in einem Kopialbuch des Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert in ZAO-O, bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I 28, fol. 101r; Abschrift in einem Kopialbuch des Bistums Olmütz aus dem 15. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 731, fol. 5r–v; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2817. Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 56, Nr. 38 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 27, Nr. 114 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 110, Anm. 276; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
[1423] Dezember [19], Totis (zum Tottens)1 122 (am suntag vor sand Thomas tag) Kg. S. schreibt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Znaim, dass er gehört habe, dass sie einen [im Brief nicht näher bezeichneten] Meister von der Prager Kleinseite (den Meister von der Kleinen Seitten von Prag)2 und andere Geistliche im Gegensatz zu alten Gewohnheiten (anders, dann von alders herkomen ist) in ihren Rechten beeinträchtigt hätten (beswäret und dringet). Er habe also seinen Rat Bischof Johann von Olmütz zu ihnen gesandt und diesem befohlen, die Streitsache zusammen mit den ebenfalls dorthin abgeordneten Räten seines [Schwieger-] Sohns Herzog Albrecht von Österreich zu untersuchen und sie nach altem Rechtsbrauch (nach redlichem altherkomen) zu entscheiden. Er fordert die Znaimer auf, den Meister aus Prag und andere Geistliche in ihren Rechten und Freiheiten nicht mehr zu hindern, sondern sie diese Rechte nach alter Gewohnheit genießen zu lassen (sunder sy der gebrauchen lasset, als von alders herkomen ist).
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KVr: Ad mandatum d(omini) regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Snoym unsern lieben getruen. Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/8. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck). 1 Das Jahr ergibt sich aus den Amtsdaten Bischof Johanns von Olmütz (14. Februar 1418, 11. September 1430; vgl. MVB VII.1, Nr. 208–210, und Bretholz, Schlußblatt, S. 20) und aus dem Itinerar S.s (in dem angeführten Zeitraum war S. nur im Jahre 1423 am Sonntag vor dem Fest des Apostels Thomas [Dezember 21] in Totis; vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 115). Das Tagesdatum ist dann der 19. Dezember. 2 Möglicherweise ist unter dem Meister von der Kleinen Seitten von Prag der böhmische Prior des Johanniterordens zu verstehen.
1423, Totis (Tottans)1 123 Kg. S. verschreibt Racek (Ratzko) [Buben]2 eine [halbe]3 Mühle in [der Brünner Vorstadt] Cejl (auf dem Czeil), die vormals ein gewisser Kozlík (Kotzlick) innehatte, um 400 Schock Groschen, die er Racek schuldet (nach Reg.). Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: dt. Kurzreg. ohne Tagesdatum in einem Repertorium des Archivs des Kartäuserklosters Königsfeld, Hds. „Registrum archivi in monasterio abolito Cartusianorum in Campo Regio prope Brunnam“, in MZA Brno, Bestand G 11 – Rukopisy Františkova musea, Sign. 341, fol. 7v. 1 Im Jahr 1423 sind zwei Aufenthalte S.s in Totis belegt: am 6. Februar und vom 8. – 19. Dezember (vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 113 und 115; Hoensch – Kees, Itinerar, S. 109, kennen nur den zweiten Aufenthalt). 2 Vgl. die Urk. S.s vom 3. September 1429 (MZA Brno, Bestand E 39 – Kartuziáni Královo Pole, Urk. Nr. 5; siehe Reg. Nr. 140), in welcher S. einem gewissen Buben gestattet hat, eine halbe Mühle in Brünn an der Czeile von Hans von Police auslösen zu dürfen, nachdem dieser Buben schon eine Zeit lang die andere Hälfte dieser Mühle pfandweise innegehabt hatte. Die Identifizierung dieses Bubens mit Racek ermöglicht die Urk. vom 17. Dezember 1423 (Reg.: AČ VII, S. 586, Nr. 42; RI XI, Nr. 5699; Sedláček, Zbytky register, S. 172, Nr. 1242), in welcher S. Racek Buben 30 Schock Groschen vom Kammerzins der Stadt Eibenschitz für 400 Schock Groschen verpfändet hat. Es handelt sich in allen drei Urkk. offensichtlich um ein und dieselbe Person. Derselbe Racek Buben stand schon 1418 im Dienst S.s und war im kgl.en Gefolge in Konstanz, wo sich S. von ihm eine Geldsumme geliehen hat (vgl. RI XI, Nr. 3174 und 3181). 3 Dass es sich in der Orig.-urk. wahrscheinlich nur um eine Hälfte der Mühle handelte, ergibt sich aus der in der vorigen Anm. zitierten Urk. S.s vom 3. September 1429.
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1424 Januar 13, Ofen (Bude) 124 (oct[ava] die festi Epiphaniarum Domini, XXXVII – XIV – 4) Kg. S. teilt allen seinen getreuen Prälaten, Baronen, Gespanen, Burgvögten, Edlen und deren Amtsträgern (officialibus) sowie den Städten, Märkten und freien Dörfern (liberis villis) wie auch deren Rektoren (rectoribus), Richtern (iudicibus) und Dorfrichtern (villicis) in seinem Kg.-reich Ungarn mit, dass Nikolaus genannt Szekeres (Zekeres), Bürger seiner Stadt Altsohl (Antiqui Zolii), sich bei ihm darüber beschwert hat, dass der Richter, die Geschworenen und die Gemeinde der Stadt Brünn in seinem Land Mähren demselben Nikolaus 87 Zentner (centenarios) Kupfer, welche er zu Verkaufszwecken nach Brünn eingeführt hatte, ohne irgendein Vergehen oder Verbrechen seinerseits entzogen haben und trotz zahlreicher Bitten nicht bereit gewesen sind, Nikolaus für das eingezogene Kupfer angemessen zu entschädigen. S. befiehlt allen oben Angeführten, auf Nikolaus` Ersuchen hin alle Bürger oder Gäste (hospites) der Stadt Brünn bzw. deren Besitztümer festzuhalten, falls sich diese auf ihren Ländereien oder Besitzungen (in vestris terris, tenutis, possessionibus, honoribus ac vestri medio) befinden und solange Nikolaus nicht völlig entschädigt worden ist, da er nicht dulden kann, dass Nikolaus ein solcher Schaden widerfährt. KVr: Relacio magistri Ladislai de Chap pridem vicecancellarii (rechter oberer Blattrand). – KVv: Ohne RV. Reg.: ZsO XI, S. 37, Nr. 37 (ung.). Orig. Pap. lat. (in den Faltungen teilweise durchlöchert, Text der Dispositio unvollständig) mit rotem, recto unter dem Text aufgedückten ung. Sekretsiegel (Posse 14/3), in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 263.
[vor 1424 Februar 24]1 125 Kg. S. bekennt, dass er Hynčík Stoss für die Schäden, die er im kgl.en Dienst erlitten hat, 165 Schock Prager Groschen schuldet. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s für Hynčík vom 24. Februar 1424; siehe Reg. Nr. 126. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
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1424 Februar 24, Ofen (w Budinie) 126 (ten stwrtek przed swatym Mathiegem apostolem; XXXVII – XIIII – IIII) Kg. S. – der anführt, dass er Hynčík Stoss (Hynczikowi Stossowi) für die Schäden, die dieser im kgl.en Dienst erlitten hat, laut einer von ihm ausgestellten Urk. eine Summe von 165 Schock Groschen schuldet,1 zu der jetzt noch eine weitere Schuldsumme von 108 Schock 37 ½ Groschen für die Schäden kommt, die Hynčík im kgl.en Dienst in Olmütz erlitten hat – verpfändet mit wohlbedachtem Mut und gutem Wissen als Markgraf von Mähren (jakožto margrabě morawsky) Hynčík Stoss und dessen Erben für die Gesamtschuld von 273 Schock 37 ½ Groschen seine Dörfer Strelitz (Strzelcze) und Einoth (Raynharty), die zu Mährisch Neustadt genannt Uničov (k Nowemu Miestu jménem Vniczowu) gehören. S. behält sich und seinen Nachfolgern als mährischen Markgrafen die Möglichkeit vor, die verpfändeten Dörfer von Hynčík oder dessen Erben für die angeführte Summe auszulösen (nach Kop.). KV: K rozkázánie královy milosti Math(ias) Lemmel, když jest počet činil Michalowi proboštu boleslawskemu (nach Kop.)2. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. tsch.: Zeitgenössische tsch. Übersetzung der dt. Orig.-urk. (die zur Zeit Altmanns im Staatsarchiv Breslau aufbewahrt wurde), in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Sign. 319. – Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 464. Reg.: Sedláček, Die altböhmischen Bestände, S. 62, Nr. 58 (dt.; nach der dt. Orig.-urk. mit falschem Datum vom 23. Februar 1437); RI XI, Nr. 5820 (nach unserer Kop., die aber falsch als zweite Ausfertigung in tsch. Sprache betrachtet wird) und 5819 (nach der dt. Orig.-urk.); Sedláček, Zbytky register, S. 123, Nr. 865 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1916), S. 101, Nr. 885 (dt.); Švábenský, Stavovské listiny, S. 101, Nr. 319 (tsch.; nach unserer Kop.); Hlaváček u.a., Skryté edice, S. 16, Nr. 65 (tsch.; nach den älteren Regg.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89. 1 Siehe Reg. Nr. 125. 2 Falsche Übersetzung der etwas ungewöhnlichen Kanzleiunterfertigung auf der Orig.-urk., die nach Altmann (RI XI, Nr. 5819) lauten soll: Ad m. d. r. Math. Lemel relacionem faciente Michael prepos. Boleslav. Die Wortverbindung relacionem faciente (anstelle des üblichen Partizips referente) wurde also durch den zeitgenössischen Kopisten falsch in dem Sinne „racionem faciente“ (počet činil) ins Tschechische übersetzt.
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1424 März 17, Krakau (zu Crocaw) 127 (am freitag vor des suntags Reminiscere, 37 – 14 – 4) Kg. S. gibt seinem Schwiegersohn (unserm lieben sun) Albrecht, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, die Vollmacht, das zur Markgrafschaft Mähren gehörende Schloss und die Stadt Ungarisch Ostra (Ostroh) sowie etliche Schlösser des mährischen [Olmützer] Bistums von dem jetzigen Besitzer Hašek (Hassiko) von Waldstein (Walstein) mit militärischen Mitteln zu erlangen oder auf dem Verhandlungsweg in seine Gewalt zu bringen (zu erkrigen und an dich zu bringen … wie es dir gefallen wirt und wie dir das mit teidingen oder anders fuglich sein wirt). Er versichert ihm, dass er gegen solche Verhandlungen nichts einwenden oder unternehmen werde, da er vermutet, dass dies für Albrecht gut und nucze wäre und Albrecht auf diese Weise leichter Frieden in Mähren herstellen könne. KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Mikrofilm der (im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels) in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů, Inv. Nr. 155, Sign. M 106, Kart. 3. – Kop.: Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů, Inv. Nr. 1072/3, fol. 115. Reg.: Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg, V, S. CXCVI, Nr. 2178 (dt.); RI XI, Nr. 5825; Sedláček, Zbytky register, S. 173, Nr. 1245 (tsch.). Lit.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 28 und 29, Anm. 43; Rašticová u.a., Uherský Ostroh, S. 55; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223–224; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 107; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
1424 April 19, Stuhlweissenburg (in Albaregali) 128 (feria IIII ante festum solempnis Pasce, XXXVIII – XIIII – 4) Kg. S. – der anführt, dass er durch seinen Getreuen Adam, Richter in Bánov (Banow), dem er wegen seiner Dienste im Kampf gegen die Wiclifiten eine halbe Mühle in Bánov erblich geschenkt hatte, benachrichtigt wurde, dass dieser aufgrund seiner Loyalität gegenüber dem Kg. durch die Wiclifiten große Schäden erlitten habe und infolge Brandschatzung seiner Güter in große Armut geraten sei. Deswegen wurde S. von Adam gebeten, ihm Hilfe (relevamen graciosum) zu leisten, was er angesichts von Adams Diensten und mit Rücksicht auf die erlittenen Schäden tun will – schenkt Adam und
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dessen Brüdern Nikolaus und Paul sowie deren Erben die [übrige] Hälfte der Mühle in Bánov mit beiden Flussufern, allen Rechten und Nutzen sowie einem kleinen Teich oberhalb der Mühle, drei Hufen in Bánov und zwei Hufen in Suchá Loz (Suchaloze), die von alters her zu S.s Burg Brumow (Brumow) gehört haben und jetzt wüst sind, mit der Fron und allem anderen Zubehör, jedoch vorbehaltlich der Rechte anderer Personen (salvis tamen iuribus quorumlibet aliorum) (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: Abschrift aus dem späten 15. Jahrhundert im XIV. Buch der Olmützer Landtafeln in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 95, fol. 16r; Insert in der Konfirmationsurk. Kg. Albrechts II. vom 18. April 1439, ebenda, fol. 15v; Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 6649. Ed.: ZDO II, S. 80, Buch XIV, Nr. 115 (Konfirmation Albrechts II.) und S. 80–81, Buch XIV, Nr. 116 (nur S.s Urk.). – Reg.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 28, Anm. 38 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 16, Nr. 67 (tsch.).
1425 Oktober 3, im Feld bei Pohrlitz (im felde bey Poherlicz) 129 (am mittwochen vor sant Francisci tag, 39 – 16 – 6) Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen und mit rechtem Wissen aus römischer- und kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (von romischer und ouch behemischer kuniglicher macht) auf Bitten des Edlen Hartneids [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg (Nicolspurg) und angesichts der treuen Dienste, die die Herren von Liechtenstein seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n, erwiesen haben und die Hartneid ihm geleistet hat und noch leisten wird, zwei inserierte Urkk. vom 5. September 1386 und vom 21. Oktober 1396 in allen iren puncten, artikeln, meynungen, synnen und innhaldungen und erklärt sie für allezeit gültig, jedoch vorbehaltlich der Rechte anderer Personen. Johann [I.] von Liechtenstein, Hofmeister Herzog Albrechts III. von Österreich, Georg [II.] von Liechtenstein, Kämmerer Herzog Albrechts, Hartneid [IV.], Christoph [I.] und Matthias [I.] von Liechtenstein sowie Georg [III.] von Liechtenstein, Propst der Kollegiatkirche St. Stefan in Wien, schließen einen Vergleich über den gemeinsamen Besitz der Herrschaften Nikolsburg, Waisenstein und Maidberg. Dat. 1386 September 5, Wien.1 – Johann [I.] von Liechtenstein setzt sein Testament auf. Dat. 1396 Oktober 21, Brünn.2
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KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslaviensis. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 167a. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 174, Nr. 1255 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 254, Nr. 318 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 30, Nr. 143 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 66. 1 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 215–216, Nr. 175. 2 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 226–227, Nr. 214.
[vor 1425 November 3]1 130 Kg. S. bestätigt Bartl, einem Fleischhauer aus Znaim, die Urkk. des böhmischen und polnischen Kg.s Johann, des böhmischen und römischen Kg.s Wenzel und des mährischen Markgrafen Jost über einen Hof in Schattau. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einer Urk. Albrechts V., Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, vom 3. November 1425, welche die Urkk. Johanns, Wenzels, Josts sowie die Bestätigung S.s konfirmiert (Kop. dieser Urk. in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/15). 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein.
[vor 1425 Dezember 13]1 131 Kg. S. bittet den Bürgermeister und den Stadtrat von Olmütz, sein Kriegsvolk in ihre Stadt einzulassen, und übermittelt ihnen ein Schreiben seines Schwiegersohns Albrecht, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 13. Dezember [1425]2, das in einem Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 12v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I, S. 417, Nr. 368.).
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Lit.: Kux, Olmütz, S. 82. Aus dem Antwortschreiben des Olmützer Stadtrats geht nicht klar hervor, was der Inhalt von Albrechts Schreiben war. Da aber dieses Schreiben im Zusammenhang mit der Bitte um Einlagerung von kgl.en Söldnern in Olmütz erwähnt wird, handelte es sich wahrscheinlich um Albrechts Zustimmung als Markgraf von Mähren und Stadtherr von Olmütz. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1425 Dezember 20]1 132 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Olmütz, einen Hof in Krčmaň mit seinem Zubehör an Johann, den Sohn des Mikeš Semenec, abzutreten. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 20. Dezember [1425]2, das in einem Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 12v). 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1425 Dezember 30]1 133 Kg. S. fordert den Bürgermeister und den Stadtrat von Olmütz auf, ihr Kriegsvolk nach Kremsier zu schicken und so dem Kg. zu helfen, Bischof [Johann] von Olmütz und seine Burg Kremsier zu retten und von den Hussiten zu befreien. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 30. Dezember [1425]2, das in einem Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 13r; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I, S. 422–423, Nr. 374). Reg.: RI XI, Nr. 6479. Lit.: Kux, Olmütz, S. 82; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
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1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1426 Januar 4]1 134 Kg. S. fordert den Bürgermeister und Stadtrat der Stadt Olmütz auf, ihre Gesandten zwischen dem 4. und 6. Januar nach Ungarisch Hradisch zu schicken. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 4. Januar [1426]2, das in einem Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 13r–v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I, S. 426–427, Nr. 377). Reg.: RI XI, Nr. 6480. Lit.: Hosák, Olomoucký patriciát, S. 24. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1426 März 1]1 135 Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und Stadtrat der Stadt Olmütz, mit ihrem in Prerau liegenden Volk die Brücke bei Prerau zu zerstören, um damit [Johann] von Tobitschau zu schaden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Brief des Stadtrats von Olmütz an Bischof Johann von Olmütz und Ladislaus von Ludanice, den Hauptmann des kgl.en Heeres in Kremsier, vom 1. März [1426]2, das in einem Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 113v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I, S. 434–435, Nr. 388). In dem besagten Brief bestreitet der Olmützer Stadtrat seine angebliche Untätigkeit während der hussitischen Belagerung von Kremsier sowie den Abschluss eines Waffenstillstands mit Johann von Tobitschau. Zu seiner Verteidigung führt der Stadtrat an, eine Söldnertruppe nach Kremsier geschickt zu haben. Nachdem diese Truppe nach Prerau gelangt und die Hauptleute des kgl.en Heeres in Kremsier um weitere Anweisungen gebeten hätte, habe sie gemäß dem brieflichen Befehl des Kg.s, den ihr der Olmützer Stadtrat weitergeleitet hätte,
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zum Schaden des Herrn von Tobitschau die Brücke bei Prerau zerstört und sei daraufhin nach Olmütz zurückgekehrt. Lit.: Hosák, Olomoucký patriciát, S. 25; Lapáček, Přerov, S. 76; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck). Ladislav Hosák interpretierte die betreffende Stelle des Briefs des Olmützer Stadtrates an Bischof Johann und Ladislaus von Ludanice irrtümlich in dem Sinn, dass Johann von Tobitschau die Brücke zerstört hätte.3 Die neuere Forschung hat diesen Fehler bereits korrigiert.4 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im Register vorangehen bzw. nachfolgen. 3 Hosák, Olomoucký patriciát, S. 25. 4 Lapáček, Přerov, S. 76.
[vor 1426 April 25]1 136 Kg. S. überantwortet dem Fürsten Bolko von Oppeln mit Zustimmung des Bischofs und des Domkapitels von Olmütz pfandweise die [ihm einst durch Bischof Johann Mráz von Olmütz verpfändeten2] beiden Burgen von Hochwald mit allem Zubehör. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus der Urk. K. S.s für Nikolaus Sokol von Lamberg vom 25. Februar 1437; siehe Reg. Nr. 175. Lit.: Hosák, Ostrava a její okolí, S. 43–45; Bakala, Osídlení Místecka, S. 88–89 u.ö.; Žáček, Pobeskydí, S. 8–11; Bakala u.a., Dějiny Ostravy, S. 46–48; Jurok, Moravský severovýchod, S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168; Jurok u.a., Dějiny města Příbora, S. 38. Die Verpfändung der Doppelburg Hochwald an Herzog Bolko von Oppeln dürfte vor dem 25. April 1426 vollzogen worden sein, als Bolko zum ersten Mal als Stadtherr von Mährisch Ostrau urkundlich belegt ist.3 Diese Stadt gehöhrte schon im Spätmittelalter vorwiegend zur Herrschaft Hochwald, obwohl sie gelegentlich von Hochwald abgetrennt wurde und eine Sondereinheit bildete. 1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. 2 Siehe die Urk. Kg. S.s vom 1. Januar 1400, durch welche er die ihm verpfändeten Burgen Hochwald und Schauenstein an Georg von Messenbach, den Burggrafen der Burg Orava, weiter verpfändet hat; Ed.: CDM XIII, S. 1, Nr. 1. 3 Vgl. Adamus, Codex, S. 20–21, Nr. 11.
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[vor 1427 Juli 5]1 137 Kg. S. bestätigt Bavor d.Ä. von Holovousy eine unbekannte Anzahl von Urkk. des Abtes und Konvents des Prämonstratenserstifts in Klosterbruck, die Bavor für dem Stift geleistete Dienste erhalten hat. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in einem Notariatsinstrument vom 5. Juli 1427, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. B 22 (Reg.: Šebánek, Archivy, S. 263, Nr. 1258). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein.
[vor 1427 Dezember 21]1 138 Kg. S. schreibt nach Brünn. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim für die Jahre 1427–1428, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II–243, fol. 54r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 193): am 21. Dezember 1427 bezahlte der Znaimer Stadtrat zwei Groschen für einen Boten, der mit einem kgl.en Brief, Mandat oder einer Urk. nach Brünn gesandt wurde (Nuncio in Brunam cum littera regali – II gr.). 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1429 August 1, Pressburg (Posonii) 139 (in die sancti Petri ad vincula; 43 – 19 – 10) Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und mit Rat seiner Getreuen dem Richter, den Schöffen, den Geschworenen und der Gemeinde der Stadt Ungarisch Hradisch (Redisch) mit Rücksicht auf die großen Ausgaben, die sie im Kampf gegen die böhmischen und mährischen Häretiker aufwenden mussten, auch mit Rücksicht auf die sehr großen Schäden, die sie durch die Häretiker erlitten haben, und angesichts der nützlichen Dienste, die sie ihm und der böhmischen Krone geleistet haben und noch leisten werden, die besondere Gnade, dass alles Salz, welches in die Stadt geführt wurde, dort drei Tage niedergelegt werden muss (deponi debeat et subsistere et stare per triduum). 186
Sollte das Salz aber innerhalb von drei Tagen nicht verkauft werden können, so ist den Kaufleuten gestattet, das Salz aufzuladen und nach Belieben weiter zu transportieren. Des Weiteren bestimmt S., dass im Umkreis von einer Meile kein Salz um die Stadt herumgeführt (circumduci) werden darf, andernfalls droht er mit der Beschlagnahmung des Salzes und des Wagens und seiner schweren Ungnade. Schließlich legt er fest, dass die Bürger von Ungarisch Hradisch von jeder großen Kufe (cuppa) Salz einen halben Prager Groschen (medium grossum Pragensem) und von einer kleinen Kufe einen Heller (unum Hallensem) als Ungelt oder Zoll (nomine ungelti sive thelonei) sowohl von den Verkäufern als auch von den Käufern erheben dürfen. Die Einnahmen sollen sie für die Befestigung der Stadt und für Reparaturen an den Brücken verwenden. S. befiehlt allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Rittern, Vasallen, Amtleuten (officialibus), Richtern und Geschworenen sowie den Gemeinden der Städte, der Märkte, der Dörfer und aller anderen Orte unter Androhung seiner schweren Ungnade, den genannten Richter, die Schöffen, Geschworenen und die Gemeinde von Ungarisch Hradisch in ihren Rechten nicht zu behindern, sondern diese wahren und zu schützen. KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Slick. – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 27. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 161/9. – Kop. tsch.: Tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 161/1. Reg.: Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 32 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 21, Nr. 115 (tsch.). Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 131; Čoupek u.a., Uherské Hradiště, S. 121 und 133.
1429 September 3, Pressburg (zu Prespurg) 140 (am nechsten sampsstag nach sant Egidii tag, XLIII – 19 – 10) Kg. S. benachrichtigt Hans von Police (Hanussken von Policz), welchem er eine halbe Mühle in Brünn an der Czeile um 250 (drytthalbhundert) Schock böhmischer Groschen unter Vorbehalt der Auslösung verschrieben hatte,1 während [Racek] Buben die zweite Hälfte derselben Mühle pfandweise übernommen hatte,2 dass er nunmehr [Racek] Buben gestattet, die halbe Mühle von Hans auszulösen, weil die Mühle in einer Hand besser verwaltet werden kann. S. teilt ihm mit, dass er [Racek] Buben befohlen und bevollmächtigt hat, die halbe Mühle an seiner Stelle von ihm loszukaufen. Er gebietet Hans, die halbe Mühle mit allem Nutzen und Zubehör an [Racek] Buben abzutreten,
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sobald dieser ihm 250 Schock Groschen bezahlt hat. Anschließend werde er Hans für sich und für seine Nachkommen von allen künftigen Geldforderungen bezüglich dieser halben Mühle für befreit (quidt und lose) erklären. KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Sligk. – Ohne RV. Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand E 39, Kartuziáni Královo Pole, Urk. Nr. 5. Reg.: Šebánek, Archivy, S. 265, Nr. 1266 (tsch.). Lit.: Jordánková, Brněnská předměstí, S. 315. 1 Die betreffende Verpfändungsurk. S.s für Hans von Police vom 23. November 1421 ist nur als altes tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar), und in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467, überliefert (Reg.: AČ VII, S. 585, Nr. 40; RI XI, Nr. 4672; Sedláček, Zbytky register, S. 131, Nr. 930; Sedláček, Die Reste [1916], S. 106, Nr. 950). 2 Die Verpfändungsurk. S.s aus dem Jahr 1423 ist lediglich als altes Reg. in dem alten Archivinventar des Königsfelder Kartäuserklosters, Hds. „Registrum archivi in monasterio abolito Cartusianorum in Campo regio prope Brunam“ in MZA Brno, Bestand G 11 – Rukopisy Františkova musea, Sign. 341, fol. 7v, überliefert; Reg. siehe hier, Nr. 123. In dieser Urk. kommt allerdings ein Racek als Empfänger des Pfandes auf der Mühle auf dem Czail in Brünn vor. Zur Identifizierung Racek Bubens siehe Reg. Nr. 123.
1430 April 9, Tyrnau (Tyrnaviae) 141 (in dominica Ramis palmarum, 44 – 20 – 10) Kg. S. bestätigt auf Bitten des Pfarrers der Pfarrkirche zu St. Martin im Dorf Turzsanktmartin (Szent Marthony in comitatu de Thurocz), Peter, und infolge seiner besonderen Verehrung des hl. Martins (ob spem et devotionem nostram, quam ad gloriosum Christi confessorem beatum Martinum episcopum … gerimus et habemus) die inserierte Urk. des Magisters Danch vom 25. Juli 1315: Magister Danch schenkt der Pfarrkirche St. Martin in seinem Dorf Turzsanktmartin ein Ackerstück und eine Wiese (quandam portionem terrae arabilis et prati) ebendort, deren Grenzen genau beschrieben werden. Dat. 1315 Juli 25, Turz.1 (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 13, Kart. 47, Urk. Nr. 2.
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1 Ed.: Sasinek, Listiny Turč. sv. Martina, S. 70–71. – Reg.: Sedlák, Regesta, II, S. 42, Nr. 50.
[vor 1432 Juli 3]1 142 Kg. S. stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief über einen Teil der Summe von 5.000 ung. Gulden aus.2 Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s für die Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim vom 3. Juli 1432; siehe Reg. Nr. 144. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69. Es ist wahrscheinlich, dass einer von den beiden verlorenen Schuldbriefen S.s für die Brüder von Wlaschim (Reg. Nr. 142 und 143) mit dem alten undatierten Kurzreg. identifiziert werden kann, das in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern überliefert ist. Nach diesem Reg., das durch August Sedláček ungefähr April 1421 datiert wurde, schlug S. einer unbekannten Person zur Pfandsumme auf der Burg Aussee weitere 800 Schock Groschen zu.3 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. erst nach seinem Regierungsantritt in Mähren (Ende Dezember 1419) ausgestellt worden sein. 2 Vgl. Reg. Nr. 143. 3 Das Regest ist in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467, überliefert; vgl. Sedláček, Zbytky register, S. 130, Nr. 924; Sedláček, Die Reste (1916), S. 106, Nr. 944.
[vor 1432 Juli 3]1 143 Kg. S. stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief über den anderen Teil der Summe von 5.000 ung. Gulden aus.2 Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s für die Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim vom 3. Juli 1432; siehe Reg. Nr. 144. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69. Es ist wahrscheinlich, dass einer von den beiden verlorenen Schuldbriefen S.s für die Brüder von Wlaschim (Reg. Nr. 142 und 143) mit dem alten undatierten Kurzreg. identifiziert werden kann, das in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern überliefert ist. Nach diesem Reg., das durch August Sedláček ungefähr April 1421 datiert wurde, schlug S. einer unbekannten Person zur Pfandsumme auf der Burg Aussee weitere 800 Schock Groschen zu.3
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1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. erst nach seinem Regierungsantritt in Mähren (Ende Dezember 1419) ausgestellt worden sein. 2 Vgl. Reg. Nr. 142. 3 Das Regest ist in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467, überliefert; vgl. Sedláček, Zbytky register, S. 130, Nr. 924; Sedláček, Die Reste (1916), S. 106, Nr. 944.
1432 Juli 3, Lucca (in civitate Lucana in Tuscia) 144 (proxima feria quinta post festum sanctorum Petri et Pauli apostolorum, 46 – 22 – 12) Kg. S. fügt (addimus, comportamus et ascribimus) der Pfandsumme, für welche die Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim (Wlassym), ansässig in Aussee (Vsow), die Burg Aussee mit allem Zubehör innehaben, nachdem ihr Vater Johann die Burg ausgelöst hat, wie es die Urk. Kg. Wenzels [IV.] bezeugt, weitere 5.000 ung. Gulden hinzu, die er den Brüdern ebenfalls schuldet, wie dies in zwei von ihm ausgestellten Urkk. näher ausgeführt wird.1 Des Weiteren gestattet S. den Brüdern zur Belohnung der treuen Dienste, die ihm Ernst von Wlaschim in Italien geleistet hat, für die Instandsetzung der Burg Aussee sowie für die Errichtung neuer und die Ausbesserung alter Teiche 300 Schock [Prager] Groschen ausgeben zu dürfen. S. bewilligt ihnen, ihrer Mutter Margarete von Luxemburg (Lucemburg) und ihren Erben, die Burg Aussee mit allen zugehörigen Märkten, Dörfern, Höfen (curiis, allodiis), Kirchenpatronaten, Zinsen, Leuten, Einkommen (redditibus, proventibus), bestellten und unbestellten Äckern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Hainen, Teichen, Fischereien, Mühlen, Gewässern, Wasserläufen, Bergen, Tälern, Hügeln und allem anderen Zubehör solange innezuhaben, zu besitzen und zu genießen, bis er oder seine Erben und Nachfolger als böhmische Kgg. bzw. mährische Markgrafen ihnen die Verschreibungssumme der Burg einschließlich jener 5.000 ung. Gulden und 300 Schock Groschen ausbezahlt haben. Die Rückzahlung der 300 Schock erfolgt jedoch unter der Bedingung, dass dieses Geld für Bauarbeiten an der Burg oder den Teichen ausgegeben wurde. Vom Pfandbesitz wird ausdrücklich der Wald Doubrava (Dubrawa) ausgenommen, den S. sich und den mährischen Markgrafen vorbehält. Dennoch dürfen die Brüder von Wlaschim und ihre Erben auch in diesem Wald Holz zur Instandsetzung der Burg und Brennholz hauen, Weiden nutzen, nach Bedarf Heu machen sowie zum Vergnügen Hochwild jagen (feras pro solacio eorum capiendi et venandi). Schließlich bestimmt S., dass ihm die Brüder von Wlaschim seine genannten zwei Urkk. über die Schuldsumme von 5.000 ung. Gulden zurückgeben, die Burg Aussee, seinen Erben und Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, offen halten und die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit dem Willen der Brüder von Wlaschim innehaben werden.
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KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Slick vicecancellarius. Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 171. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar); tsch. Kurzreg. ohne Datierung in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 469. Reg.: AČ VII, S. 573, Nr. 9 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 9196 (Kurzreg. aufgrund des Reg.s vom Jahr 1459); Sedláček, Zbytky register, S. 146, Nr. 1027 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1917), S. 5, Nr. 1048 (dt.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 256–257, Nr. 324 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk., aber ganz fehlerhaft). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69. 1 Vgl. die oben rekonstruierten Depp., Reg. Nr. 142 und 143.
[wohl Anfang 1425 – 1433 Mai 31]1 145 Kg. S. verpfändet Hašek von Waldstein das dem Johanniterorden gehörende Gut Orlowitz und Eiwanowitz in der Hanna mit den zugehörigen Dörfern [Moravské] Málkovice, Medlovice und Hoštice für 2.600 Mark Prager Groschen mährischer Zahl. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Verpfändungsurk. des Großpriors des Johanniterordens in Böhmen, Mähren, Polen, Schlesien, Österreich und der Steiermark, Wenzel von Michalovice, und anderer Würdenträger des Ordens der erwähnten Länder für den Brünner Bürger Michael Kunigsfelder über das Gut Orlowitz und Eiwanowitz, die am 13. November 1445 auf dem Provinzialkapitel in Brünn ausgestellt wurde und in einem Vidimus vom 31. August 1468 in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 79, überliefert ist. Lit.: Jan, Ivanovice na Hané, S. 215–216; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 80. Die Verpfändungsurk. S.s wurde angeblich vor seiner Kaiserkrönung ausgestellt (jsa ješče králem). Als Untergrenze des Intervalls könnte mit großer Vorsicht der Übergang Hašeks von Waldstein, der 1421–1425 ein wichtiger hussitischer Politiker und Heerführer war, zur katholischen Partei im Frühjahr 1425 angenommen werden.2 Die Verpfändung des relativ großen Gutes
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könnte wohl eine Belohnung S.s für den Parteiwechsel gewesen sein. Dann hätte die Verpfändung schon zu Beginn der besagten Zeitspanne stattfinden müssen. 1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. 2 So Jan, Ivanovice na Hané, S. 215; zum Übergang Hašek zur katholischen Partei vgl. noch Válka, Vrchol bojů, S. 82–83.
1433 [November 29, Basel]1 146 K. S. ernennt den Grafen Anton von Collalto zu seinem Familiar (in familiarem nostrum domesticum et commensalem) und legt fest, dass, solange sich dieser am Kaiserhof aufhalten wird, ihm und seinem Gefolge alle Unterhaltskosten durch den K. beglichen werden sollen, wie es bei anderen kaiserlichen Familiaren, Höflingen und Dienern üblich ist. Des Weiteren nimmt er Anton in den Drachenorden auf und zeichnet ihn mit der weißen Stola [des Kannenordens] des Kg.s v. Aragonien (stola seu amprisis clarissimi fratris nostri regis Arragoniae) aus (nach Reg.). Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. — Altes Reg.: Dt. Kurzreg. mit kurzem lat. Zitat aus der Urk. in einem wortwörtlichen Auszug aus dem Werk „Landhandfeste“ Reichart Streins von Schwarzenau (Extract auß einem Manuscripto intituliert Landt Handvesten, Freyheit, Gerechtigkeit und brieffliche urkhunden einer ehrsamben landschafft des ertzhertzogthumbs Österreich unter der Ennß, auf begehren der löblichen ständt durch Reichard Strein zu Schwartzenaw in sechs bücher verfast und zusamb getragen mit angehenckter erklährung erleuttert anno MDXCV), der im Jahr 1693 durch den öffentlichen Notar Nikolaus Schmidt aufgestellt wurde, in MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto, Kart. 2, Inv. Nr. 55, Sg. I – 3 – Nr. 3. Auszug: Passolunghi, I Collalto, S. 212. – Reg.: Ruscelli, Le imprese illustri, S. 376 (it. Kurzreg. mit einem kurzen lat. Zitat). Der Auszug bei Passolunghi sowie das Reg. von Ruscelli wurden bei der Erstellung des obigen Reg.s berücksichtigt, da sie offensichtlich genauer sind als das Reg. Reichart Streins.2 Lit.: Coreth, Der Orden, S. 53; Passolunghi, I Collalto, S. 212–213; Winkelbauer, Concedimus, S. 415. Die Urk., die leider nur in alten Regg. überliefert zu sein scheint,3 erweitert unser Wissen über die persönliche Zusammensetzung des Hofes S.s4 und vor allem über die Geschichte des Drachenordens sowie des sog. Kannenordens der Kgg. von Aragonien.5 Die Tatsache, dass K. S. den aragonesischen Kannenorden verleihen konnte, resultierte aus einer Übereinkunft mit Kg. Ferdinand v. Aragonien im Jahr 1416, als sich beide Herrscher gegenseitig in ihre Hoforden aufnahmen und sich dabei das Recht gewährten, die Ordensinsignien an 30 Ritter weiter verleihen zu dürfen, bzw. aus einer ähnlichen Vereinbarung mit Kg. Alfons v. Aragonien, die S. im Jahr 1433
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den aragonesischen Gesandten offerierte und nach der die Ordensinsignien an weitere 100 Ritter verliehen werden konnten (ob diese Vereinbarung tatsächlich zustande kam, bleibt unklar).6 1 Das Tagesdatum sowie der Ausstellungsort ergänzt nach Passolunghi, I Collalto, S. 212. 2 Im Reg. Reichart Streins wird behauptet, dass K. S. durch diese Urk. den Ritterschlag Collaltos bezeugt habe. Im Reg. von Ruscelli ist dagegen angeführt, dass Anton von Collalto zum Hofritter ernannt wurde, wobei ihm und seinen Gefolgsleuten während des Aufenthaltes am Kaiserhof der Unterhalt durch den K. geleistet werden sollte. Nach dem bei Passolunghi abgedruckten Auszug wurde Collalto zum Familiar ernannt, was dank dem ausführlichen Zitat am wahrscheinlichsten scheint. 3 In den Reichsregisterbüchern S.s ist das Stück nicht auffindbar. Das kann aber z.B. dadurch erklärt werden, dass die Urk. durch die ungarische Kanzlei ausgefertigt wurde, da der Drachenorden eigentlich ein ungarischer Hoforden war. Auch im verhältnismäßig gut erhaltenen Familienarchiv der Grafen von Collalto (MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto) konnte weder die Orig.-urk., noch eine vollständige Kop. gefunden werden. 4 Anton von Collalto kommt weder im Verzeichnis der Italiener am Hof Sigismunds von Gisela Beinhoff, Italiener, noch in der Liste der Familiare Sigismunds von Martin Kintzinger, Westbindungen, S. 417– 470, vor, die beide vorwiegend auf dem Regestenwerk Wilhelm Altmanns (RI XI) basieren. 5 Zum Drachenorden siehe zumindest Graus, Dračí rád; Lőwei, Hoforden; Popović, Der Drachenorden; Popović, The Order; Zum aragonischen Kannenorden siehe Coreth, Der Orden; Winkelbauer, Concedimus, S. 397–421. 6 Dazu Winkelbauer, Concedimus, S. 414–415. Nach Winkelbauer stellt die Aufnahme Antons von Collalto in den Kannenorden im Jahr 1433 das einzige Indiz für das Zustandekommen der Vereinbarung dar. Allgemein zu den Mitteleuropäern am aragonesischen Hof siehe Vendrell, Caballeros.
[1433 Oktober 11 bis 1434 Mai 13, Basel]1 147 K. S. führt an, dass sein Vorgänger, K. Friedrich II., gewünscht hat, [1] dass Kirchen und geistliche Personen nach Ausmerzung von Häresien (erroribus) und Absetzung ungerechter Gesetze (iniquis statutis) ungestörte Ruhe und sichere Freiheit genießen sollen. Nachdem Friedrich erfahren hatte, dass manche böse Menschen Gesetze erlassen hätten, die im Gegensatz zur kirchlichen Lehre und den heiligen Kanones stünden, erklärte er durch seine Konstitution2 alle derartigen Gesetze für null und nichtig und gebot allen Städten und Orten, deren Amtsträgern (potestates vel consules) sowie allen anderen Personen, solche Gesetze und Gewohnheiten innerhalb von zwei Monaten aufzuheben. Sollte es jemand weiterhin wagen, solche Gesetze zu erlassen, erklärte sie Friedrich ipso iure für null und nichtig. Der Ort, wo ein solches Gesetz erlassen wurde, sollte mit einer Pön von 1000 Mark Goldes an den kaiserlichen Fiskus belegt werden. [2] Alle Amtsträger (Potestates […], consules, statuarii et scriptores […] nec non consiliarii), die nach solchen Gesetzen und Gewohnheiten Recht gesprochen haben, sollten für ehrlos erklärt und ihre Urteile für widerrechtlich gehalten werden. Wenn innerhalb eines Jahres nach Bekanntgabe der kaiserlichen Konstitution deren Verächter
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entdeckt werden, sollten ihre Güter besetzt werden unter Vorbehalt aller auf den heiligen Konzilien gegen sie veröffentlichten Strafen. [3] Des Weiteren legte K. Friedrich II. fest, dass keine Gemeinde und keine öffentliche oder private Person es wagen darf, Kirchen oder kirchlichen Personen Steuern, Gebühren oder Fronarbeiten aufzuerlegen oder kirchliche Güter anzugreifen. Wenn das jemand dennoch getan und nach Mahnung vonseiten der Kirche oder des Reiches keine Wiedergutmachung geleistet hat, sollte er den Schaden dreifach rückerstatten und außerdem unter kaiserliche Acht fallen. [4] Wenn eine Gemeinde oder eine Person ein Jahr lang in Exkommunikation wegen Verletzung der kirchlichen Freiheiten verbleibt, sollte sie ebenfalls der kaiserlichen Acht unterzogen werden, von welcher sie erst nach der kirchlichen Absolution befreit werden kann. [5] Schließlich bestimmte K. Friedrich II., dass keine geistliche Person in Straf- oder Zivilsachen vor ein weltliches Gericht geladen werden darf, wenn das gegen kirchliche und kaiserliche Bestimmungen verstößt. Sollte das dennoch geschehen, sollte der Kläger (actor) sein Recht verlieren, das Urteil nichtig sein und der Richter seiner Gerichtsgewalt entledigt werden. Weltlichen Richtern, die Klerikern und geistlichen Personen Gerechtigkeit verweigern, soll nach drei Mahnungen die Gerichtsbarkeit entzogen werden, wie es in der Konstitution Friedrichs II. näher geregelt wird.3 Später ist es auch K. Karl IV., seinem (S.s) Vorgänger und Vater, zu Gehör gekommen,4 dass manche weltliche Machthaber und Amtsträger, nämlich Herzöge, Barone und andere weltliche Herren, sowie Amtsträger in Städten, Märkten, Dörfern und Orten (consules civitatum, oppidorum et villarum et locorum rectores) verschiedene Statuten und Verordnungen gegen geistliche Personen sowie gegen Freiheiten und Privilegien von Kirchen erlassen haben, und dass dieselben Amtsträger gegen Geistliche vorgegangen sind, indem beispielsweise keine weltlichen Güter unter kirchliche Herrschaft gestellt, keine geweihten Kleriker als Zeugen bei weltlichen Geschäften zugelassen und exkommunizierte Laien von weltlichen Gerichten nicht ausgeschlossen wurden. Des Weiteren haben weltliche Herren, Schöffen und Amtsträger mittels weltlicher Gewalt Güter von Geistlichen besetzt und verwüstet, ihr Opfergeld vermindert, Geschäfte zwischen Laien und Geistlichen in die Stadtbücher nicht eintragen wollen, Legate zugunsten der Kirchenfabrik sich angeeignet, von kirchlichen Gütern Steuern erhoben, von privaten Sachen der Geistlichen auf Straßen Maut erhoben und in Kirchen sowie auf Friedhöfen Versammlungen organisiert. [1] K. Karl IV. hat alle derartigen Statuten und Verordnungen für null und nichtig erklärt und allen weltlichen Herren, Schöffen und Amtsträgern geboten, solche Statuten und Verordnungen zu widerrufen und nicht nach ihnen zu richten oder sie irgendwie anzuwenden. [2] Des Weiteren hat K. Karl IV. festgelegt, dass jeder Laie, der einem Geistlichen Fehde ansagt, einen Geistlichen ächtet, aufhält oder gefangen hält, beraubt, ermordet 194
oder verstümmelt, neben den üblichen kaiserlichen oder kanonischen Strafen für ehrlos erklärt wird. [3] K. Karl IV. hat alle Bischöfe und Prälaten aufgefordert, diese seine Konstitution auf Synoden und in Kirchen zu publizieren, damit niemand seine Übeltaten durch Unwissenheit entschuldigen kann, und allen Menschen bei einer Pön von 50 Mark reines Goldes, zur Hälfte an den kaiserlichen Fiskus und zur Hälfte an die Beschädigten zu zahlen, verboten, seine Konstitution zu verletzen. Da die vorgenannten Konstitutionen K. Friedrichs II. und K. Karls IV. anscheinend nicht genügen, um die Freiheit der Kirche zu gewährleisten, bestätigt (approbamus pariter et innovamus) K. S. aus seiner kaiserlichen Machtvollkommenheit beide Konstitutionen und gebietet mit rechtem Wissen, dass diese seine Bestätigung sowie seine eigenen nachstehenden Verordnungen in allen Kirchen und Klöstern verkündet und allen Prälaten, Klerikern, Priestern und kirchlichen Personen bekannt gegeben werden sollen. [1] Zuerst legt S. fest, dass kein weltlicher Richter über Sachen entscheiden darf, die dem Kirchenrecht unterliegen, so vor allem nicht über Ehesachen, Legitimierung [unehelicher Kinder], Wucherei, seit einem Jahr nicht vollstreckte oder dem kirchlichen Gericht zugefallene Testamente (testamentorum infra annum non5 executorum et ad iudicium ecclesiasticum legitime devolutorum), Zehnte und kirchliche Einkommen und deren Verpachtung. Weltliche Richter dürfen sich mit solchen Sachen nur dann beschäftigen, wenn sie dazu durch ein kirchliches Gericht aufgefordert werden. Ein Richter, der diese Verordnung nicht akzeptiert, soll vom Amt suspendiert werden und der Kläger verliert in dem Fall sein Recht. Auch alle Fürsten, Herzöge, Barone, Grafen, Schöffen, Rektoren und weltliche Amtsträger, die diese Verordnung verletzen, sollen mit der kaiserlichen Acht belegt werden und eine Pön von 40 Mark Gold, zur Hälfte an den kaiserlichen Fiskus und zur Hälfte an die Beschädigten, zahlen. [2] Des Weiteren legt S. fest, dass weltliche Herren und Amtsträger keinesfalls Prälaten, Priester und Kleriker hindern sollen, ihre Sachen, Wein und Getreide, falls sie von kirchlichen Gütern stammen, frei – ohne Bezahlung von jeglichem Zoll oder Maut – zu transportieren und zu verkaufen. Jene Sachen – sei es Wein, Bier, Getreide, Brot oder Tücher –, die Geistliche nur zum eigenen Bedarf transportieren, sollen ohne Bezahlung von Zoll oder Maut geführt werden. Das Nachlassvermögen verstorbener Geistlicher soll nicht von Laien beschlagnahmt, sondern jenen Personen übergeben werden, denen es rechtmäßig gebührt. Die Untertanen von Geistlichen sollen von willkürlichen Besuchen [durch weltliche Herren], z.B. während der Jagd, sowie von verschiedenen Steuern, Einnahmen und Hilfsleistungen frei sein. Die den Untertanen durch solche Besuche, Steuern und Hilfsleistungen bereits zugefügten Schäden sollen ersetzt werden. Prälaten und kirchlichen Richtern soll ermöglicht werden, die dem Kirchenrecht unterliegenden Personen festzunehmen, gefangen zu halten, als Gefangene an beliebige Orte zu überführen und nach Bedarf zu strafen. S. gebietet unter Androhung der Acht 195
und einer Pön, dass alle Fürsten, Herzöge, Grafen, Barone, Schöffen, Rektoren sowie alle weltlichen Amtsträger seine angeführten Bestimmungen befolgen sollen und kirchliche Personen schützen und unterstützen sowie ihnen bei Ausübung der geistlichen Gerichtsbarkeit behilflich sein sollen. [3] Des Weiteren hat S. erfahren, dass manche weltliche Herren oben angeführte kirchenfeindliche Gesetze und Verordnungen nicht aufgehoben haben, weil die Einhaltung der genannten Konstitutionen [K. Friedrichs II. und K. Karls IV.] und die Erteilung der in ihnen festgelegten Strafen vernachlässigt worden ist. Damit die Konstitutionen Friedrichs II., Karls IV. sowie diese Konstitution K. S.s eingehalten werden, beauftragt K. S. alle geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Barone, Ritter, Bürgermeister, Schöffen und Räte sowie alle Rektoren der Städte, Märkte und anderer Orte des Heiligen Römischen Reiches mit der Vollstreckung der genannten kaiserlichen Konstitutionen und gebietet ihnen unter Androhung der kaiserlichen Ungnade und Acht sowie des Verlustes aller Lehen und Privilegien, im Bedarfsfall Prälaten, Priester, Kleriker und kirchlichen Personen im Sinne dieser Konstitution zu schützen und niemandem – welchen Ranges oder Standes auch immer – zu erlauben, etwas wider die Konstitution zu unternehmen, sondern solche Schädiger – wenn sie in bestimmter Frist ihre Missetaten nicht wieder gutmachen – mit den genannten Strafen zu belegen. Sie sollen dabei nötigenfalls auch mit Festnahme der Schädiger sowie von Inbesitznahme, Veräußerung und Verkauf von deren Sachen und Gütern vorgehen. Die erhobene Geldstrafe sollen die Exekutoren teilweise an das kaiserliche Ärar, teilweise an die Geschädigten abführen. Zur Vollstreckung dieser Konstitution gebührt den Exekutoren die volle kaiserliche Macht. [4] Schließlich fordert K. S. alle Erzbischöfe, Bischöfe und Prälaten auf, diese seine Konstitution auf Synoden und in Kirchen zu publizieren, damit niemand seine Übeltaten durch Unwissenheit entschuldigen kann, und allen Menschen unter Strafe von 40 Mark reinen Goldes und unter Androhung weiterer kirchlicher und kaiserlicher Strafen zu verbieten, die Konstitution zu verletzen. Arenga: Sublimitatis imperialis6 gloriam invexit superne maiestatis veritas nullos derelinquens virtuosos suppeditatos et animadvertenter exposcit, ut Romani imperii gubernaculum tenens preter alia eximia virtutum opera sua cunctos, presertim servitio dei mancipatos, ab universis oppressionibus et offensis suis semper insistat accurata7 diligentia clementer sublevare. Et ob id nos, qui ad Romanum imperium sumus divina disposicione vocati, curis sollicitamur assiduis, ut pre ceteris tuitioni nostre commissis personarum ecclesiasticarum status venerandus8 in varietate virtutum clerus9 sublimatus10 in suis libertatibus et immunitatibus11 conservetur et tueatur et ab12 oppressionibus et a13 temerariorum ausibus liberetur, nunc novarum constitucionum editione14, nunc antiquarum innovacione et extensione15 cum augmento penarum ad gloriam et laudem dei sollerter providere curemus16 (nach Kop.).
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Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Eine zeitnahe, undatierte und sehr fehlerhafte Abschrift (des nicht ausgefertigten Konzeptes?), in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova muzea, Sign. FM 611, fol. 21r–24v, mit einer zeitgleichen Überschrift „Carolina cum extensione Sigismundi imperatoris data in concilio Basiliensi“ (B); eine Abschrift aus dem 17. Jahrhundert im Diözesanarchiv Dresden-Meißen, Domstiftsarchiv Bautzen, Sign. LOC 173, fol. 69r-73v (C). Bei der Regestenerstellung wurden neben der Kop. im Mährischen Landesarchiv (B) auch die Bautzener Kop. (C) sowie die alten Drucke von Goldast (G), Raynaldus (R) und Lünig (L) berücksichtigt, die wahrscheinlich nach besseren Vorlagen entstanden sind. Ed.: Goldast, Collectio constitutionum imperialium, 2, S. 107–110; Raynaldus, Annales ecclesiastici, 18, S. 114–116; Lünig, Spicilegium Ecclesiasticum des Teutschen Reichs-Archivs, S. 227–231, Nr. 126. – Reg.: RI XI, Nr. 9428 (mit dem Datum 1433 Mai 31 Rom); Zachová – Petr – Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky rukopisů, S. 272, Buchstabe d.17 Lit.: RTA X, S. 735; Johannek, Die Karolina, S. 829. Das oben regestierte Stück stellt in der erhaltenen Fassung eine Bestätigung und gleichzeitig eine Erweiterung der berühmten Konstitutionen Friedrichs II. (sog. Krönungsgesetze Friedrichs II. vom 22. November 1220)18 und Karls IV. (sog. Constitutio Karolina de ecclesiastica libertate, kurz „Karolina“, die in mehreren Fassungen aus den Jahren 1354–1377 überliefert ist)19 über die Freiheiten der Kirche durch K. S. dar. Die Konstitutionen Friedrichs II. und Karls IV. werden im Text Sigismunds nicht inseriert, sie werden aber in der Narratio detailliert inhaltlich angeführt. Dabei kommt es an manchen Stellen auch zu Zitaten, was die objektive Stilisierung der Narratio gewissermaßen bricht (die „������� �������� Karolina“ wird z.B. an manchen Stellen als presentes [littere], und nicht objektiv als constitutio/littere Karoli IV. bezeichnet; solche Inkonsequenzen werden im obigen Reg. nicht beibehalten). Während die Konstitutionen Friedrichs II. und Karls IV. in der Forschung gut bekannt sind und mehrmals analysiert wurden, ist die oben regestierte Konstitution S.s nur wenig bekannt. Alle vorhandenen Drucke und Regg. liefern den Urkundentext ohne Datierung. Raynaldus reiht die Ausstellung der Konstitution in die Zeit nach der Kaiserkrönung und noch vor der Abreise S.s aus Rom.20 Auch wenn Raynaldus kein Datum angibt, bietet Wilhelm Altmann in Anschluss an ihn eine hypothetische Datierung zum 31. Mai 1433 an (ohne Fragezeichen, das Altmann in ähnlichen Zweifelsfällen sonst in der Regel hinzufügt). Ein weiteres Indiz für die Zeit nach der Kaiserkrönung Sigismunds liefert Peter Johannek, der das Erlanger Promptuarium zitiert, danach und do her [K. S. – P.E.] zeu Rome keyser werdin solde, do bestetigitte her der geistlikeit die friheit die syn vater karolus der virde gegebin hatte.21 Peter Johannek weist aber auch darauf hin, dass K. S. in Basel durch das Konzil gebeten wurde, die „Karolina“ durch eine „Sigismundiana“ zu ergänzen, was er angeblich mit der Forderung ablehnte, dass das Konzil zuerst die Reform der Kirche durchführen müsse. Johannek zitiert das Dictum K. S.s bei Johannes von Segovia zum Mai 1434: „Isti clerici volunt a me habere Karo-
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linam aut Sigismundianam; ego volo primo videre, quomodo ipsi facient unam Basilinam, scil. reformacionem ecclesie, et ego tunc dabo Sigismundianam“.22 Angesichts dieser Quellenstelle hat bereits der Herausgeber der Deutschen Reichstagsakten unter K. S., Hermann Herre, unser Stück nicht als eine Ausfertigung, sondern als einen Entwurf des Basler Konzils bezeichnet.23 Herre weist noch darauf hin, dass unser Stück nicht im Reichsregister S.s überliefert ist, und dass es nur aus neuzeitlichen Drucken und aus keiner zeitgenössischen handschriftlichen Überlieferung bekannt ist. Peter Johannek berücksichtigt die Zweifel Hermann Herres, er lässt aber – angesichts des Hermann Herre unbekannten widersprüchlichen Zitats im Erlanger Promptuarium – die Frage nach der Echtheit unseres Stücks vorsichtig offen. Die Brünner Überlieferung wirft auf diese Frage teilweise ein neues Licht. Wir haben nun eine spätmittelalterliche Abschrift der „Sigismundiana“, die zwar ebenfalls undatiert ist, aber die Überschrift des Stückes deutet auf die Ausfertigung (bzw. Entstehung des Konzeptes) in Basel – und nicht in Rom – hin. Das spricht eher für die Ansicht von Hermann Herre, dass wir es hier mit einem in Basel entstandenen Entwurf zu tun haben. Die Kop. eines (eher flüchtig geschriebenen) Konzepts, sei es unmittelbar oder eher vermittelt, könnte auch erklären, wieso der Kopist der Brünner Überlieferung so viele Fehler begangen hat. Diese Interpretation muss aber nicht ausschließen, dass K. S. in Rom eine nicht mehr erhaltene (oder nur bisher unbekannte) Bestätigung der „Karolina“ ausfertigen konnte, wie es das Erlanger Promptuarium und Raynaldus behaupten. Die Herausgeber unseres Stücks (Goldast, Raynaldus, Lünig) hätten dann das chronikalische Gedächtnis dieser Bestätigung mit einem anderen Text – der nicht ausgefertigten Erweiterung der Karolina durch K. S. – verknüpft und diese „Sigismundiana“ in Rom entstehen lassen. Diese Erklärung bleibt allerdings bis auf Weiteres eine Hypothese. 1 Die Datierung wurde in der vorhandenen Kop. – ebenso wie in anderen bekannten Kopp. – weggelassen. In der Überschrift des Stücks in B (fol. 21r) wird dennoch angeführt, dass die Urkunde auf dem Basler Konzil ausgestellt worden sei (Carolina cum extensione Sigismundi imperatoris data in concilio Basiliensi). Wenn diese Angabe korrekt ist, muss die Urk. während des Aufenthaltes K. S.s in Basel, i.e. im Intervall vom 11. Oktober 1433 bis zum 13. Mai 1434, ausgefertigt worden sein (siehe Hoensch – Kees, Itinerar, S. 119; ungenau bei Engel – C. Tóth, Itinerarium, S. 128). Es scheint allerdings, dass die Urk. nicht ausgefertigt wurde und dass es sich nur um ein in Basel entstandenes Konzept handelt. Wilhelm Altmann gibt mit Hinweis auf Raynaldus (der es aber nicht so eindeutig formuliert) Rom als Ausstellungsort und den Tag der der Kaiserkrönung S.s als Ausstellungsdatum an. Mehr dazu siehe im Kommentar. 2 Gemeint ist die Konstitution Kaiser Friedrichs II., die er am Tag seiner Kaiserkrönung (am 22. November 1220) in der Petersbasilika in Rom verkünden ließ und die deswegen auch als „Krönungsgesetze Friedrichs II.“ bezeichnet wird (abgedruckt in MGH Const. 2, S. 106–109, Nr. 85; RI V/1, Nr. 1203; siehe zumindest Schaller, Krönungsgesetze; Stürner, Friedrich II., S. 251). Im Folgenden zitiert S. (teilweise wortwörtlich) die ersten fünf von insgesamt zehn Punkten der Konstitution Friedrichs. 3 Der Nebensatz „wie es … geregelt wird“ fehlt in C, G, R, L; der Nebensatz hat aber eigentlich keinen Sinn, da der betreffende Punkt in der Konstitution K. Friedrichs II. nur das enthält, was auch in die Konstitution K. S.s übernommen wurde. — In B folgt dann ein unorganisch eingereihter und unvoll-
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ständiger Abschnitt, der offensichtlich aus einer päpstlichen Bestätigung der Konstitution Friedrichs II. stammt. Dieser Abschnitt fehlt ebenfalls in C, G, R und L. Da er offensichtlich in der Urk. S.s (bzw. in deren Konzept) nicht vorgekommen ist, wurde er in das obige Reg. nicht übernommen. Er soll an dieser Stelle vollständigkeitshalber zitiert werden: Denique predecessor constitutionem ipsam de consilio eciam fratrum suorum sancte Romane ecclesie cardinalium apostolica auctoritate approbans et confirmans ipsam mandavit inviolabiliter observari necnon statuarios et scriptores ac violatores predictos excommunicatos apostolica auctoritate predicta nuntiari. 4 Im folgenden gibt (teilweise wortwörtlich zitiert) K. S. die berühmte „Constitutio Karolina de ecclesiastica Libertate“ K. Karls IV. wieder, die in mehreren Fassungen aus den Jahren 1354–1377 überliefert ist – siehe Johannek, Die Karolina, und ausführlich Hölscher, Kirchenschutz, S. 84–128, wo auch die einzelnen Ausfertigungen, Abschriften und Drucke der „Karolina“ verzeichnet sind und die einzelnen Varianten in der Textbeilage kritisch neu herausgegeben sind (ebd., S. 186–203, Buchstabe A–E). K. S. führt in seiner Urk. an, dass die Urk. Karls IV. mit einer Goldbulle besiegelt war. Das würde auf die Fassung der Karolina aus dem Jahr 1374 (Hölscher, Kirchenschutz, S. 192–195, Buchstabe C) hindeuten. 5 non fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L 6 imperialis fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L 7 in B a curata; accurata emendiert nach C, G, R, L 8 in B venerandos; venerandus emendiert nach C, G, R, L 9 in B clare; clerus emendiert nach C, G, R, L 10 in B sublimatos; sublimatus emendiert nach C, G, R, L 11 et immunitatibus fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L 12 ab fehlt in B, G, L; ergänzt nach C, R 13 a fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L 14 in B editionem; editione emendiert nach C, G, R, L 15 in B innovacionem et extensionem; innovacione et extensione emendiert nach C, G, L (nunc antiquarum innovacione fehlt in R) 16 in B curentur; curemus emendiert nach C, G, R, L 17 An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass nach dem zitierten Handschriftenkatalog von Zachová – Petr – Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky rukopisů, S. 283, Buchstabe mmm, und S. 284, Buchstabe qqq, in derselben Handschrift (MZA Brno, Bestand G 11, Sign. FM 611) auf fol. 135r-136v, bzw. auf fol. 138v, noch zwei unbekannten Urkk. S.s abgeschrieben worden sein sollen: Ein Kompromiss Kg. S.s zwischen dem Polenkönig und dem Deutschordenshochmeister, der am 24. Juni 1412 in Ofen getroffen worden sein soll, und ein Mandat zugunsten des Bischof von Leslau an die Amtsträger des ung. Königreichs, das unter Berufung auf eine Urk. König Wladislaus von Polen angeblich am 4. Juni 1412 in Ofen ausgestellt wurde. Beide Angaben basieren aber auf einem Fehler der Herausgeber. Im ersten Fall (auf fol. 135r-136v) wird zwar der bekannte Kompromiss Kg. S.s zwischen Kg. Wladislaus von Polen und dem Deutschordenshochmeister Heinrich von Plauen vom 24. August 1412 (RI XI, Nr. 303) kopiert, aber nur dessen erster Teil. Das Datum 24. Juni 1412 kommt von der inserierten Urk. Kg. Wladislaus’, der dadurch in Ofen sein Einverständnis mit der Vermittlung Kg. S.s äußerte. Da der Kompromiss S.s in der Handschrift nicht vollständing ist, wurde er in vorliegenden Regestenband nicht übernommen. Dasselbe gilt über die angebliche Urk. S.s vom 4. Juni 1412. Auch in dem Fall befindet sich in der Handschrift nur ein Fragment einer undatierten Urk. S.s, in welcher alle Namen mit N ersetzt werden, sodass kein sinvolles Reg. erstellt werden kann. Das Datum 4. Juni 1412 gehört zur nachfolgenden Urk. Kg. Wladislaus’ von Polen, die mit dem Fragment der Urk. S.s in keinem inhaltlichen Zusammenhang steht. 18 MGH Const. 2, S. 106–109, Nr. 85; Schaller, Krönungsgesetze; Stürner, Friedrich II., S. 251. 19 Hölscher, Kirchenschutz, S. 186–203, Buchstabe A–E. 20 Raynaldus, Annales ecclesiastici, 18, S. 114.
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21 Johannek, Die Karolina, S. 829, Anm. 200. 22 Johannek, Die Karolina, S. 829, Anm. 198. 23 RTA X, S. 735.
1434 [vom Mai 31 bis August 13]1, Ulm
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K. S. bestätigt, dass er mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen aus kaiserlicher Machtvollkommenheit (authoritate caesarea) und aus eigenem Antrieb (motuque proprio) den edlen Ritter Jakob von Constantio aus Messina im Königreich Sizilien (nobili strenuo Iacobo de Constantio de Messina regni Siciliae militi, suo et imperii sacri fideli dilecto) persönlich zum Ritter geschlagen und in den Drachenorden aufgenommen hat (eundem Iacobum coram nostra maiestate constitutum […] militem fecimus, creavimus, constituimus et societatem nostram draconicam cum cruce flammea supraposita dedimus et ipsum insignivimus), sodass er alle Rechten, Freiheiten, Vorteile und Gnaden genießen darf, die andere Ritter bzw. Mitglieder des Drachenordens genießen (quibus caeteri armorum milites ac socii nostri cum praefata societate decorati gaudent et fruuntur) (nach Reg.). Orig. oder Kop im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: Dt. Reg. mit einigen lat. Zitaten aus der Urkunde in einem wortwörtlichen Auszug aus dem Werk „Landhandfeste“ Reichart Streins von Schwarzenau (Extract auß einem Manuscripto intituliert Landt Handvesten, Freyheit, Gerechtigkeit und brieffliche urkhunden einer ehrsamben landschafft des ertzhertzogthumbs Österreich unter der Ennß, auf begehren der löblichen ständt durch Reichard Strein zu Schwartzenaw in sechs bücher verfast und zusamb getragen mit angehenckter erklährung erleuttert anno MDXCV), der im Jahr 1693 durch den öffentlichen Notar Nikolaus Schmidt aufgestellt wurde, in MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto, Kart. 2, Inv. Nr. 55, Sg. I – 3 – Nr. 3. Reichart Strein behauptete, die Orig.-urk. eingesehen zu haben. Dass er den gesamten Urk.text kannte, ergibt sich aus dem ziemlich detaillierten und klar formulierten Reg. mit mehreren Zitaten. Die Urk., die heute wahrscheinlich nur noch bei Strein überliefert ist, erweitert das Wissen über die Geschichte des Drachenordens sowie über die italienischen Empfänger der Urkk. S.s.2 1 Das Intervall ergibt sich aus der Kombination der Jahreszahl und des Itinerars S.s. Im Jahr 1434 ist S. nämlich vom 31. Mai bis zum 13. August in Ulm nachweisbar – s. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 119; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 129. 2 Zum Drachenorden siehe zumindest Graus, Dračí rád; Lőwei, Hoforden; Popović, Der Drachenorden; Popović, The Order. Die Mitgliedschaft Jakobs von Constantio im Drachenorden war der bisherigen Forschung zu diesem Hoforden unbekannt. Als eine Person aus der Apenninhalbinsel fehlt Jakob in der personengeschichtlichen Untersuchung von Gisela Beinhoff, Italiener, die vorwiegend auf dem Regestenwerk Wilhelm Altmanns (RI XI) basiert.
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1434 November 30, Pressburg (Posonii Strigoniensis diocesis) 149 (in die sancti Andree apostoli, XLVIII – XXV – XV – 2) K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) und mit rechtem Wissen seinem Kaplan Gallus, Rektor der Pfarrkirche St. Nikolaus in Znaim, und dessen Kirche auf dessen Bitten das inserierte Privileg Kg. Johanns von Böhmen, Graf von Luxemburg und Markgraf von Mähren, vom 10. August 1336, in welchem das Privileg Kg. Wenzels II. von Böhmen über die Freiheiten, Rechte und Güter der Kirche inseriert wird, in omnibus suis punctis, sentenciis, clausulis et articulis, und erklärt es für dauerhaft gültig. Johann, Kg. von Böhmen, Graf von Luxemburg und Markgraf von Mähren, bestätigt der Pfarrkirche St. Nikolaus in Znaim das inserierte Privileg Kg. Wenzels II. von Böhmen vom 23. Mai 1287. Dat. 1336 August 10, Landau an der Isar.1 Wenzel II., Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, bestätigt die Immunitäten und die Güter der Pfarrkirche St. Nikolaus und der kgl.en Burgkapelle St. Katharina in Znaim. Dat. 1287 Mai 23, Prag.2 Arenga: Ad hoc summi dispensacione principalis monarchie obtinuimus principatum, ad hoc Romane cesaree celsitudinis suscepimus diadema, ut si ad alia extrinseca debita nos sollicitudo provocet, ad ea tamen presertim, que statum felicem ac incrementum iurium, graciarum et libertatum ecclesiarum ipsarumque ministriorum respiciunt, tanto intendimus uberius, quanto nostrum pre ceteris mundi principibus solum magnificencius erexit celestis providencia creatoris.3 KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Slick miles cancellarius. – KVv: Registrata Marquardus Brisacher. Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1-2) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 33 – Jezuité Znojmo, Sign. N-Znoym. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 16. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Znaim in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. 268, fol. 19r–21v. Reg.: Šebánek, Archivy, S. 271, Nr. 1290 (tsch.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 126. 1 Ed.: CDM VII, S. 88–89, Nr. 128. – Reg.: RBM IV, S. 128, Nr. 320 (lat.); Šebánek, Archivy, S. 122, Nr. 625 (tsch.).
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2 Ed.: CDM IV, S. 333–334, Nr. 255 — Reg.: RBM II, S. 606, Nr. 1410 (lat.); Šebánek, Archivy, S. 57, Nr. 312 (tsch.). 3 Es handelt sich um eine wahrscheinlich nach der Kaiserkrönung etwas modifizierte Variante der Arenga, die oben in Nr. 80 vorkommt.
1435 Februar 1, Wien (czu Wienn) 150 (an unser liben Frawen abend Lichtmesse, 48 – 25 – 15 – 2) K. S. bestätigt, konfirmiert und erteilt erneut (haben … bestetiget, confirmiret und von neues gegeben, bestetigen, confirmiren und geben) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat, rechtem Wissen und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit (von romischer keyserlicher macht) Ulrich Snurer sowie dessen ehelichen Erben (eelichen leibs erben) angesichts der treuen Dienste, die Ulrich ihm und dem Reich geleistet hat, ein Wappen und ein Kleinod, das in der Urk. bildlich dargestellt und beschrieben wird: in schwarz zwei goldene, oben in ein Tatzenkreuz auslaufende Rauten über goldenem Schildfuss; einen Stechhelm mit schwarz-goldener Helmdecke, als Helmzier ein geschlossener Flug mit dem Bild des Schildes (einen ober herab oben herab uber halbteil swartz und das uberig teil des schildes unden gelb, habende in dem swartzen zwen gelb weck und uff yedem weck ein gelbe kreutzel und uff dem schild einen helm mit einer swartzen und gelben helmdecken geziret und uff dem helm einen flug gleich gemalet als in dem schild). S. setzt fest, dass Ulrich und dessen eheliche Erben das Wappen künftig sowohl im Turnier als auch im Kampf (in allen ritterlichen sachen, zu schimpff und ernst) führen dürfen, und befiehlt allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Freiherren, Edlen, Rittern, Knechten, Herolden, Unterherolden (persevanten), Bürgermeistern, Räten und Gemeinden und allen seinen und des Reiches Untertanen und Getreuen unter Androhung seiner schweren Ungnade, den vorgenannten Ulrich und dessen Erben im Gebrauch des Wappens nicht zu behindern, sondern sie es ungestört nutzen zu lassen, jedoch ohne Beeinträchtigung jener, die ein gleiches Wappen und Kleinod tragen sollten. KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata Marquardus Brisacher. Orig. Perg. dt. mit Deckfarbenminiatur des Wappens in hochrechteckigem roten, gold gerahmten Bildfeld, mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute schwarz-gelber Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova sbírka, sub dato (irrig zum 2. Februar 1435). Ulrich Snurer ist in der Urkunde nicht näher bezeichnet, seine Herkunft bleibt somit unbekannt. Dass er nicht aus den Ländern der Böhmischen Krone kam, geht aus der Tatsache hervor,
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dass Böhmen in der Urkunde mit Ausnahme der Intitulatio und der Regierungsjahre Sigismunds mit keinem einzigen Wort erwähnt ist. Ulrich wird als unser und des richs lieber getreuer bezeichnet, Sigismund berücksichtigt die Dienste, die Ulrich uns und dem rich geleistet hat, und stellt die Urkunde von romischer keyserlicher macht aus. In den Urkunden für böhmische Empfänger wird an diesen Stellen immer auch die böhmische Königswürde Sigismunds und seine Herrschaft über die böhmischen Länder betont. Die Ausfertigung des Wappenbriefs in Wien könnte wohl auf die Herkunft Ulrichs aus der Wiener Bürgerschaft hindeuten. Zum Jahr 1439 ist in Wien tatsächlich ein Ulrich Snürer urkundlich belegt, der mit dem Empfänger des Wappenbriefs identisch sein mag.1 1 Siehe QuGStW II/2, S. 175, Nr. 2707.
1435 Februar 4, Wien (Wienne) 151 (die quarta mensis Februarii, 48 – 25 – 15 – 2) K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner und des heiligen Reiches getreuen Fürsten, Grafen, Barone und Edlen, mit rechtem Wissen und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit dem Generalprior sowie anderen Prioren und Brüdern des Augustinereremitenordens in Deutschland (per Alamaniam constitutorum) auf deren Bitten alle Privilegien, Briefe, Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie und ihre Vorgänger von seinen Vorgängern, den römischen KK.n und Kgg.n, bekommen haben, namentlich ein Privileg seines lieben Vaters (genitoris nostri carissimi), K. Karl [IV.], Kg. von Böhmen, über das Recht des Ordens, bewegliche und unbewegliche Güter, die nicht unter Lehnsrecht fallen, erwerben und besitzen zu dürfen (super eorum libertatibus et bonis mobilibus et immobilibus et possessionibus non feudalibus habendis per eos et retinendis),1 in omnibus suis punctis, clausulis, verborum expressionibus, und erklärt sie alle für ewig gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er verbietet jedem, diese Bestätigungsurk. (hanc nostre approbacionis, ratificacionis, innovacionis et decreti paginam) zu verletzen bei seiner und des Heiligen Römischen Reiches schweren Ungnade und einer Pön, die in dem bestätigten Privileg [K. Karls IV.] festgesetzt wurde. Arenga: Honor imperatorie maiestatis eiusque gloria in excelso solio collocata tanto amplioribus commendacionum exaltantur preconiis tantoque gracioribus fidei et devocionis impendiis fulciuntur, quanto maioribus graciarum largicionibus subditi per imperialem clemenciam fuerint consolati et illi precipue, quorum vita et conversacio a mundanis vanitatibus sequestrata in dei cultura sacre religionis et devocionis studio se exercent.2 KVr: Ad mandatum domini imperatoris d(omino) Caspare cancallario referente Petrus Kalde prepositus Northusensis. – KVv: Registrata Marquardus Brisacher.
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Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 4:15. – Kop. lat.: Vidimus eines öffentlichen Notars vom 24. Juni 1747, in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 2694, Sign. P 106/P 171, Kart. 1789; Vidimus des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 16. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 717, Sign. IV B 101, Kart. 395. Reg.: Vašků, Konfirmace privilegií, S. 152, Nr. 11 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 27, Nr. 168 (tsch.). Wahrscheinlich wurde durch diese Urk. das Privileg K. Karls für den Augustinereremitenorden in Deutschland vom 13. März 1363, Nürnberg bestätigt.3 Karl IV. stellte zwar als römischer Kg. schon am 26. Januar 1353 in Prag ein Privileg ähnlichen Inhalts für den Augustinereremitenorden in Deutschland aus.4 Die Formulierung in der Urk. S.s sowie der benutzte Kaisertitel Karls deuten jedoch auf das spätere Privileg vom 13. März 1363.5 Eine Urk. ähnlichen Inhalts hat S. auf Bitten des Nürnberger Augustinereremitenklosters schon am 4. April 1431 in Nürnberg ausgestellt.6 In dieser bestätigte er ebenfalls das – diesmal inserierte – Privileg Karls vom 13. März 1363.7 Aus dem Reg. Altmanns geht nicht klar hervor, wer der Empfänger dieser Urk. war. Vielleicht war es nur das Nürnberger Kloster, was eine zweite Bestätigung – jetzt ohne Insert – für alle deutschen Häuser einige Jahre später erklären würde. Für eine zweite Bestätigung spräche aber auch der Umstand, dass S. im Jahre 1435 schon mit dem kaiserlichen Siegel urkundete, das über eine höhere Autorität als das kgl.e Siegel verfügte. 1 Zur Identifizierung der Urk. Karls IV. siehe Kommentar. 2 Es handelt sich um eine wahrscheinlich nach der Kaiserkrönung etwas modifizierte Variante der Arenga, die oben in Nr. 4 vorkommt. 3 RI VIII, Nr. 3930; RBM VII/5, S. 825, Nr. 1362. 4 Siehe RI VIII, Nr. 1538; RBM V/4, S. 673, Nr. 1439. 5 So auch Vašků, Konfirmace privilegií, S. 157, Anm. 14. 6 RI XI, Nr. 8416 (aufgrund der Abschrift in RR J, fol. 167v–168r). 7 Siehe Anm. 3.
[vor 1435 April 20]1 152 K. S. gibt seine Zustimmung dazu, dass der Stadtrat von Ungarisch Hradisch das steinerne Haus mit Mälzerei des verstorbenen [Hradischer Bürgers] Peter Kussna verkauft. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Eintrag vom 20. April 1435 im ältesten Stadtbuch von Ungarisch Hradisch, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Inv. Nr. 145 (Ed. Čoupková, Nejstarší městská kniha, S. 116–117, Nr. 104). Dieser Eintrag beweist, dass der Stadtrat das Haus des verstorbenen Peter
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Kussna cum consensu et plena voluntate invictissimi principis et domini, domini Sigismundi, Romanorum imperatoris, domini nostri gloriosissimi, an den Hradischer Bürger Petrliko und dessen Ehefrau Elisabeth für 110 Mark Prager Groschen verkaufte. Einen Teil dieser Summe, i.e. 70 Mark Groschen, zahlten die Käufer dem Stadtrat in bar, vom Rest sollten sie dem Kaplan der von Kussna gegründeten Kapelle einen jährlichen Zins von 4 Mark Groschen abführen. Es lässt sich nicht feststellen, ob die Zustimmung S.s schriftliche oder mündliche Form hatte. Ebenso ist unklar, wann S. die Zustimmung erteilte. Da es sich hierbei um eine Angelegenheit handelt, die in die Kompetenz des Markgrafen von Mähren fiel, scheint eine Datierung vor der tatsächlichen Regierungsübernahme Herzog Albrechts von Österreich in Mähren im Frühjahr 1424 naheliegend. Weil aber mehrere Eingriffe S.s in den mährischen Herrschaftsbereich Albrechts bekannt sind, lässt sich auch eine spätere Datierung nicht ausschließen. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Näher zu Datierung vgl. den Kommentar.
1435 Juli 24, Brünn (Brune) 153 (in vigilia festi s[ancti] Jacobi apostoli, 40 – 20 –15– 3)1 K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und dem Rat seiner Getreuen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (regia auctoritate Bohemiae) dem Richter, den Ratsherren und Bürgern des Marktes Bisenz (Bzenecz) auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, zwei inserierte Privilegien desselben Inhalts über ihre Freiheiten und Immunitäten, die sie von seinen Vettern, den Markgrafen Prokop und Jost von Mähren, besitzen: Prokop, Markgraf von Mähren, verleiht der Stadt Bisenz die Testierfreiheit. Dat. 1384 (ohne Tagesdatum), Bisenz.2 – Jost, Markgraf von Mähren, verleiht der Stadt Bisenz die Testierfreiheit. Dat. 1385 März 13, Brünn.3 sowie alle anderen Privilegien, Rechte und Freiheiten, die sie besitzen, in omnibus suis sententiis, punctis et clausulis, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für allzeit gültig (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Vidimus des Bürgermeisters und des Stadtrats von Ungarisch Hradisch vom 4. Oktober 1587, in MZA – SOkA Hodonín, Bestand AM Bzenec, Inv. Nr. 3; einfache Abschrift Anton Boczeks aus dem Jahr 1842 in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Sign. 903/13, Jahr 1435, fol. 10r–v (ohne Inserte); Siegelankündigung für kaiserliches Majestätssiegel (Posse 17/1–2).
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Lit.: Hanák, Paměti města Bzence, S. 13. 1 Die Regierungsjahre wurden in den vorhandenen Kopien falsch abgeschrieben. Die korrekten Regierungsjahre sind 49 – 25 – 15 – 3. 2 Ed.: CDM XI, S. 317–318, Nr. 342. 3 Ed.: CDM XI, S. 325, Nr. 353.
1435 Juli 25, Brünn (Brunne) 154 (in die sancti Iacobi apostoli, 49 – 25 – 16 – 3)1 K. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) dem Trebitscher (Trebicensis) Bürger Johann Morawa und dessen Erben auf dessen Bitten und angesichts der treuen Dienste, die Johann ihm und der Krone seines Kg.reichs Böhmen geleistet hat und noch leisten wird, die inserierte Urk. des Abtes und Konvents des [Benediktiner-] Klosters in Trebitsch vom 31. August 1277, die den Vorfahren Johanns über die Freiheit ihres Hauses in Trebitsch gegeben worden ist, in omnibus suis punctis, clausulis, expressionibus und bestimmt unter Androhung seiner schweren Ungnade, dass niemand Johann und dessen Erben als Besitzer des genannten Hauses in dieser Freiheit behelligen soll, sondern sie diese weiterhin ungestört besitzen dürfen. Abt Martin, Propst Unka, Prior Boreš (Borsso), Propst Zdislav von Kumrowitz (in Luha), Bruder Fabian, Bruder Peter Puczko und der ganze Konvent des Klosters Trebitsch befreien den Trebitscher Bürger Hermann, dessen Erben sowie alle künftigen Besitzer dessen Hauses in Trebitsch von allen Steuern und Zinsen, die sie bisher von diesem Haus in Trebitsch an das Kloster abzuführen hatten. Dat. 1277 August 31, Trebitsch.2 KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) am Perg.streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Urk. Nr. 9. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 10897; Vidimus eines öffentlichen Notars vom 19. Februar 1723, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2814, Sign. I-1/1, Kart. 1; einfache Abschrift im Konvolut der Privilegien der Stadt Trebitsch aus dem 18. Jahrhundert, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2815, Sign. I-1/2, Kart. 1; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. – Kop. tsch.: Tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert in den Kopialbüchern der Stadt Trebitsch, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Inv. Nr. 60,
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fol. 8r–9v und Inv. Nr. 63, fol. 8v–10r; tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 13 (dt.). Lit.: Fišer, Klášter uprostřed lesa, S. 98–100; Fišer, Třebíč, S. 87; Fišer – Nováčková – Uhlíř, Třebíč, S. 57. 1 Das böhmische Regierungsjahr fälschlich sextodecimo anstatt quindecimo. 2 Ed.: CDM IV, S. 197–198, Nr. 142; CDB V/2, S. 554–555, Nr. 843 — Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 103, Nr. 1 (dt.); RBM II, S. 455, Nr. 1085 (lat.).
1435 August 6, Brünn (Brunne) 155 (die sexta mensis Augusti, 49 – 25 – 16 – 3) K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Fürsten, Barone, Edlen (nobilium, procerum) und Getreuen, mit rechtem Wissen, aus seiner besonderen Gnade sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) der Äbtissin Marta und dem Konvent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn (monasterii Aule Sancte Marie in Antiqua Brunna) auf deren Bitten alle Privilegien, Gnaden, Immunitäten, Freiheiten, Rechte, Würden (dignitates), Indulte, Urkk., Güter, Konzessionen und Schenkungen sowie deren Erbgüter (hereditates), Besitzungen, Sachen (res) und Eigentümer, Einkommen (redditus, proventus), Zinse und Nutzen (utilitates sive fructus) mit allem Zubehör, welche die Äbtissinnen des Klosters von seinen Vorfahren und besonders von seinem lieben Vater (genitore nostro carissimo), K. Karl [IV.], Kg. von Böhmen, sowie von anderen weltlichen oder geistlichen Fürsten oder Personen rechtmäßig bekommen haben, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis et expressionibus, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie alle für allzeit gültig. Er verbietet jedem unter Androhung seiner schweren Ungnade, diese Konfirmationsurk. (hanc nostre ratificacionis, approbacionis, innovacionis et confirmacionis paginam) zu verletzen. Arenga: Inter varias regiminis nostri curas, quibus intermissione nullum quietis habentes tempus, cogitare cogimur, quibus viis quave arte universis nostre dicioni subiectis salutaribus valeamus preesse antidotis et cuilibet prodesse ad salutem. Ad religiosas tamen personas et signanter deodicatas virgines, que florem iuventutis abicientes deliciasque huius transitorii seculi aspernentes, nostrum ex debito intimur convertere promocionis studium, ut tales nostris mediantibus suffragiis absque ullo violente impulsu sub alarum nostrarum victricium regimine soli possint altissimo in amenitate pacis exhibere famulatum.
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KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata Marquardus Brisacher. Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 6. – Kop. lat.: Vidimus des Guardians und des Konventes des Minoritenklosters in Brünn vom 29. November 1730, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4353; Vidimus des Guardians des Kapuzinerklosters in Brünn vom 31. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 719, Sign. IV B 101, Kart. 397; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 1. Februar 1748, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 17. Reg.: RI XI, Nr. 11152 (aufgrund einer Erwähnung in der Hds. „Collectanea zur Geschichte Kaiser Sigismunds“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 489, fol. 13); Šebánek, Archivy, S. 271, Nr. 1292 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 79, Nr. 13 (tsch.).
1435 August 10, Brünn (Brunae) 156 (in die sancti Laurentii martiris, 49 – 25 – 16 – 3) K. S. erneuert und bestätigt mit wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemiae) den Bürgern und Einwohnern (cives et incolae) seiner Stadt Ungarisch Ostra (Ostroh) auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die die Bürger und Vorstädter (cives et suburbani) seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, geleistet haben und ihm sowie seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n, leisten werden, sowie mit Rücksicht auf die großen Schäden, die sie in den Kriegen erlitten haben, deren Urkk., Privilegien über ihre Freiheiten, Rechte, Gnaden und Gewohnheiten, da ihnen diese Privilegien und Urkk. weggenommen worden sind. Des Weiteren bestätigt er den Bürgern das Recht, ihre Erbpachtgüter und ihren beweglichen Besitz (ipsorum emphitheoses caeteraque bona mobilia) sowohl zu Lebzeiten frei verschenken als auch nach dem Tod frei testamentarisch vermachen zu dürfen. Falls aber jemand von ihnen ohne Kinder, Erben oder Testament verstirbt, sollen seine Güter seinem nächsten Verwandten zufallen (ad viciniorem sibi cognatione devolvi). Zusätzlich bestimmt S., dass die Bürger und Einwohner alle Rechte, Freiheiten und Immunitäten wie die Einwohner von Olmütz und Brünn oder anderer markgräflicher Städte (aliorum civitatum marchionalium) genießen sollen, besonders aber das Recht, Bier zu brauen und zu verkaufen. Schließlich befreit er nach dem Vorbild der Urk. seiner Vettern, der mährischen Markgrafen Prokop und Jost, für die Einwohner des Marktes Bisenz (Bzenez) (volentesque nos litteris conformare quondam illustrium principum Procopii et Iodoci marchionum Moraviae patruorum nostrorum opidanis in Bzenez datis), welche er selbst gesehen hat (quas in specie vidimus), die Einwohner von Ungarisch Ostra, deren Erben und 208
Nachkommen von der Zahlung (solutione et exactione) aller Zinse, Losungen sowie irgendeiner anderen Steuer (censuum, losingarum et aliarum contributionum), jedoch unter dem Vorbehalt, dass die Bürger weiterhin die Brücken und Straßen um die Stadt auf eigene Kosten bauen und reparieren (construere et emendare), wie es bis jetzt gehalten wurde (prout hactenus tentum est). S. befiehlt allen Amtleuten (officialibus) und Untertanen seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren und besonders dem Hauptmann in Ungarisch Ostra unter Androhung seiner schweren Ungnade, gegen diese Rechte der Stadt nichts zu unternehmen, sondern sie zu bewahren und zu verteidigen (nach Kop.). KV: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Slyk miles cancellarius (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert; an Stelle der verzeichneten Orig.-urk. in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherský Ostroh, Inv. Nr. 1, wird nur ein wachsfarbenes Münzsiegel S.s (Posse 17/1–2) aufbewahrt, das angeblich von der oben regestierten Urk. stammt (was mit der Siegelankündigung übereinstimmen würde: Praesentium sub nostrae imperialis majestatis sigillo testimonio litterarum) – Kop. lat.: Vidimus des Konventes des Minoritenklosters in Ungarisch Hradisch vom 6. Dezember 1731, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 589; einfache Abschrift desselben Vidimus, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 10078; Insert in einer Konfirmationsurk. für die Stadt Ungarisch Ostra von Maria Theresia, vom 11. Dezember 1748, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherský Ostroh, Inv. Nr. 5. Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 28, Nr. 175 (tsch.; nach der Lit.). Lit.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 29; Rašticová u.a., Uherský Ostroh, S. 57–58.
1435 Dezember 23, Stuhlweissenburg (zu Weissenburg) 157 (am nechsten freytag nach sand Thomas tag des heiligen czwelffboten, XLIX – XXVI – XVI – 3) K. S. verleiht mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen Sebald Poczlinger und Hans Koler, Sohn des verstorbenen Stefan Koler, auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und dem Reich geleistet haben, alle die von ihm und vom Reich zu Lehen gehenden Güter, die Sebald von dessen Vater Konrad übernommen und zusammen mit dem verstorbenen Stefan Koler als gemeinschaftliches Lehen (in gesampten lehen) vormals von ihm empfangen hatte, namentlich einen Hof und sieben Bauernhäuser (seldenhewser) in Leinburg (Leinburg), eine Mühle bei Leinburg, einen Hof in Heidelbach (Heidelpach), einen Hof in Haimendorf (Heymendorff),
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einen Hof in Breitenbrunn (Preitenprünn) und zwölf Morgen (tagwerck) Wiesen bei Leinburg mit allen Rechten, Nutzen und allem Zubehör als gemeinschaftliches Lehen (unverscheidenlichen und in gesampten lehen). Er bestimmt, dass sie diese Güter von ihm und dem Reich als Mannlehen besitzen sollen, wie es Lehnrecht und Herkommen bestimmen, jedoch ohne ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgend eine andere Person in ihren Rechten zu beeinträchtigen. S. bekennt, dass Sebald und Hans ein gewöhnliches Gelöbnis und einen Eid abgelegt und sich verpflichtet haben, ihm und dem Reich treu und gehorsam zu sein und so zu dienen, wie es Vasallen aufgrund solcher Lehen ihrem Lehnsherrn schuldig sind. KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Registrata. Orig. Perg. dt., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova sbírka, Urk. Nr. 40. Reg.: RI XI, Nr. 11233 (nach einer Notiz in RR K, fol. 232v).
1435 Dezember 23, Stuhlweissenburg (zu Weissenburg) 158 (am freytag nach sant Thomas tag des heiligen czwelffboten, XLIX – XXVI – XVI – 3) K. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen Hans Koler und zu treuen Händen (als zu getrüen handen) dessen Brüder Erkenbrecht und Georg (Yörg) Koler auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und dem Reich geleistet haben, mit einer Mühle in Leichendorf (Leuchendorff) mit allem Zubehör, auf der derzeit Hans Mülner erblich sitzt, von der sie einen jährlichen Zins von vier Nürnberger Summer Korn und etliche Naturalabgeben (ettliche weisett) bekommen sollen und die ihm (S.) und dem Reich zu Lehen geht. Er verleiht ihnen alles, was er ihnen von Rechts wegen verleihen kann (was wir in dann daran von rechts wegen leihen sollen und mogen), damit sie es von ihm und dem Reich ungestört nach Lehnsrecht und Herkommen innehaben können, jedoch ohne ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgendeine andere Person in ihren Rechten zu beeinträchtigen. S. bekennt, dass Hans Koler für sich und für seine Brüder das herkömmliche Gelöbnis und den herkömmlichen Eid abgelegt hat, mit dem er sich verpflichtet, ihm und dem Reich derart treu, gehorsam und dienstbereit zu sein, wie es Vasallen aufgrund solcher Lehen ihrem Lehnsherrn schuldig sind. KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Registrata. Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova sbírka, Urk. Nr. 41.
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Reg.: RI XI, Nr. 11232 (nach einer Notiz in RR K, fol. 232v).
1436 Januar 24 [Stuhlweissenburg]1 159 (nono Kalendas mensis Februarii, 49 – 26 – 16 – 3) K. S. bestätigt aus der Autorität und Machtvollkommenheit seiner Majestät und mit rechtem Wissen (mera auctoritate et potestatis plenitudine ex certaque scientia nostrae majestatis) auf Bitten des Propstes des Prämonstratenserstifts Johannes des Täufers in Jossau (Jaszow), Stanislaus, und seines Konvents wie auch wegen seiner besonderen Verehrung für alle Heiligen und inbesondere für den heiligen Johannes den Täufer (ob spem et devotionem, quam ad sanctos, gloriosos et electos dei et praecipue ipsum b(eatum) Ioannem Baptistam, praecursorem Domini nostri Iesu Christi … gerimus et habemus) die inserierte Urk. des ung. Kg.s Bela [IV.] aus dem Jahr 1255: Bela [IV.], Kg. von Ungarn, gewährt dem Prämonstratenserstift in Jossau bestimmte Rechte, Freiheiten, Tribute und Besitzungen. Dat. 1255 (ohne Ort und Tagesdatum).2 Arenga: Et si caesarea atque regalis dignitas tanto in gloria praeclarior et in felicitate reddatur sublimior, quanto excelsi mundi opificis reverentia cordi suo ferventior insidet et ad eius nominis exaltationem mentis suae acies frequentius occupatur, expedit profecto, ut loca sancta cultui divino mancipata et in iuribus et libertatibus moderata sollicitudine propensius principatus providentia conserventur ac eadem debito fulcimento roborentur. Datum-per-manus-Formel: Datum per manus venerabilis domini Matthiae de Gathaloncz, praepositi ecclesiae Quinque Ecclesiensis, aulae nostrae supremi cancellarii, fidelis nostri dilecti. Liste der Barone: Venerabilibus in Christo patribus dominis Georgio archiepiscopo Strigoniensi, Colocensi, Spalatensi ac Iatrensi sedibus vacantibus, Petro de Rozgon Agriensi, fratre Iohanne de Horchula Varadiensi, Georgio Lepes Transylvaniensi, Zagrabiensi sede vacante, Henrico Quinqueecclesiensi, Simone de antedicta Rozgon Veszprimiensi, Clemente Iauriensi, Vacziensi sede vacante, Georgio Nittriensi, Chanadiensi sede vacante, Iosepho Bosnensi, Iacobo Szirmiensi, Tinniniensi sede vacante, Vito Corbaviensi, Ioanne de Dominis Segniensis ecclesiarum episcopis, ecclesias dei feliciter gubernantibus, Sibinicensi, Nonensi, Scardonensi, Traguriensi, Makariensi et Pharensi sedibus vacantibus, item magnificis Matthaeo de Pallancz, dicti regni nostri Hungariae palatino, Ladislao de Csak, vajvoda nostro Transylvaniensi, comite Stephano de Bathor, iudice curiae nostrae, Matthkone de Talloncz, totius regni nostri Sclavoniae, Ioanne et Stephano Frangyepan, Veglae, Segniae et Modrusiae comitibus, regnorum nostrorum Dalmatiae et Croatiae praedictorum, Deseu et Ladislao de Gara, Machoviensibus banis, honore banatus Zeuriniensis vacante, Ioanne de iam fata Rozgon tavernicorum, Emerico, filio Nicolai wajvodae, de Marczaly ianitorum, Io211
hanne et Stephano de Behren dapiferorum, Paulo et Ioanne Kompolth de Nana pincernarum, Laurentio de Hetrehvar agazonum nostrorum magistris ac Stephano et Georgio de praefata Rozgon comitibus nostris Posoniensibus aliisque quam plurimis regni nostri comitatus tenentibus et honores (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert mit einer zusätzlichen Beglaubigung des kgl.en Archivars Adam von Rajcsán vom 8. Oktober 1741, Siegelankündigung für das ung. Majestätssiegel nach der Kaiserkrönung (pendentis authentici maioris novi duplicis sigilli nostri, quo ut rex Hungariae utimur, munimine), in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4145. 1 Am 24. Januar 1436 urkundete S. in Stuhlweissenburg (vgl. RI XI, Nr. 11270), wo er sich vom 20. Dezember 1435 bis zum 22. Februar 1436 aufhielt (vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 130; ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 120–121). 2 Ed.: Fejér, Codex, IV/2, S. 299; Marsina, Codex, II, S. 344–345, Nr. 494. – Reg.: Szentpétery, Regesta, I, S. 332, Nr. 1062 (ung.).
1436 Januar 25, Stuhlweissenburg (w Bielehradie) 160 (na den swateho Pawla na wiru obraczenie; 49 – 26 – 16 – 3) K. S. – der anführt, dass er schon vor seinem Romzug Georg von Sternberg (z Ssternberka) und Lukov (z Lukowa) für dessen treue Dienste 2.000 rote ung. Gulden schuldig gewesen sei und Georg ihm dennoch weiterhin treu gedient habe – verpfändet mit wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (jakožto král český) Georg und dessen Gemahlin Agnes, Fürstin von Troppau, sowie zu treuen Händen dessen Bruder Lacek (Laczkowi) von Sternberg und Lukov und Peter Roman von Vítovice (z Witowicz) für die erwähnte Schuld und die geleisteten Dienste den dem Prager Erzbistum gehörenden Markt Kojetein (Kogetin) bei Kremsier (blíž Kromierzizie) mit allem Zubehör für insgesamt 5.000 rote ung. Gulden. Georg und seine Erben sollen die Stadt mit allen Dörfern, Höfen, Zinsen, Wäldern, Flüssen, Bächen, Teichen, Wiesen, allem Wildbann, allen bebauten und unbebauten Äckern, Weiden und allem anderen Zubehör besitzen und nutzen, solange ihnen K. S., seine Erben und Nachfolger als böhmische Kgg., oder die Erzbischöfe von Prag die Summe von 5.000 Gulden nicht zurückerstatten. Falls K. S., die künftigen böhmischen Kgg. oder die Erzbischöfe von Prag den Markt auslösen wollen, müssen sie dies Georg oder dessen Erben ein halbes Jahr zuvor anzeigen und das Geld an einem Ort übergeben, der nicht mehr als drei oder vier Meilen von Kojetein entfernt ist. S. verpflichtet sich, Georg und dessen Erben zu schützen, falls irgendjemand sie wegen dieses Besitzes rechtlich anfechten sollte. Er bestimmt, dass alle gewährten Rechte auch diejenigen 212
genießen sollen, die die Urk. mit dem Willen Georgs oder dessen Erben innehaben werden (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. tsch.: Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova musea, Sign. 599/5, fol. 262r–v; Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 812, fol. 163r–v; Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 12 – Ceronniho sbírka, Sign. Cerr II, 315, fol. 51r–52r (Siegelankündigung für Majestätssiegel). – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Böhmen vom Jahr 1454, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 62, und in NK ČR, Handschriftenabteilung, Sign. XVII A 15; tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar). Ed.: AČ XVI, S. 99–100, Nr. 40. – Reg.: AČ I, S. 527–528, Nr. 184 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1454); AČ VII, S. 571–572, Nr. 6 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 11271; Sedláček, Zbytky register, S. 182, Nr. 1320 (tsch.; aufgrund der Ed. in AČ XVI). Lit.: Rolleder, Mährische Herren, S. 353; Pokluda, Rod Šternberků, S. 138–139; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 70.
[vor 1436 Juni 22]1 161 Kg. S. gewährt dem Markt Eiwanowitz in der Hanna das Recht, jeden Montag einen Markt abzuhalten. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. Albrechts, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, vom 22. Juni 1436, in der dieser ein Privileg S.s solchen Inhalts bestätigte. Die Urk. Albrechts ist in einem zeitgenössischen Abschrift in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 99, Sign. V-11/1-4, Kart. 109, sowie in einer Abschrift aus dem 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova muzea, Sign. 31/2 – Zlobického sbírka, pag. 172–173, überliefert. Die Edition der Urk. Albrechts bei Teplý, Paměti města Ivanovic, S. 15, soll in den 1920er Jahren nach der damals im Stadtarchiv zu Eiwanowitz noch vorhandenen Orig.-urk. entstanden sein. Lit.: Jan, Ivanovice na Hané, S. 207–208 und 215. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte S. die verlorene Urk. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt haben.
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1436 August 2, Iglau (Iglauie) 162 (die 2a mensis Augusti, 50 – 26 – 17 – 4) K. S. gewährt (dantes et concedentes) mit rechtem Wissen und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit (auctoritate Romana cesarea) dem Olmützer Archidiakon und Domherrn Martin, Sohn des Hermann aus Dobřany (de Dobrzano), auf dessen Bitten und angesichts dessen treuer Dienste die Vollmacht (auctoritatem et plenariam potestatem), sechs öffentliche Notare zu ernennen (sex tabelliones et notarios publicos faciendi et creandi), sie, wenn sie zur Ausübung dieses Amtes geeignet sind, mit Feder und Tintenfaß zu investieren und ihnen einen Eid abzunehmen, mit dem sie sich verpflichten, ihm, K. S., seinen Nachfolgern und dem Hl. Römischen Reich treu zu dienen, nie an Verhandlungen teilzunehmen, von denen ihm oder dem Reich Gefahr droht, sondern sich nur zum Wohle des K.s einzusetzen sowie stets allgemein gerecht zu handeln. Er bestimmt, dass die ernannten Notare überall Verträge, Instrumente, Gerichtsurteile, Testamente, Kodizille und letzte Willen (quoscumque contractus, instrumenta, iudicia, testamenta, codicellos et ultimas voluntates et cetera) aufsetzen (facere, publicare, auctorisare et conscribere) dürfen, und bestimmt (deteximus), dass diese allgemeine Gültigkeit besitzen sollen (nach Kop.). Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in ZAO-O, Bestand Sbírka rukopisů metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 582, fol. 89v.
1436 August 12, Iglau (Iglauie) 163 (die duodecima mensis Augusti; 50 – 26 – 17 – 4) K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Grafen, Barone, Edlen und Getreuen sowie aus kaiserlicher und kgl.böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate imperiali ac regia Bohemie) auf Bitten seines [Schwieger-] Sohnes Albrecht, des Herzogs von Österreich und Markgrafen von Mähren, dem Richter, den Geschworenen und allen Bürgern der Stadt Iglau angesichts der Treue und Verdienste der Iglauer Bürger und der Bergleute im Kg.-reich Böhmen alle Privilegien, Urkk., Rechte und Freiheiten, Statuten und Gewohnheiten (usus, statuta et observancias ac consuetudines laudabiles), die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen in omnibus et singulis eorum sentenciis, clausulis [---] verborum expressionibus atque punctis, als ob sie wörtlich inseriert wären. Namentlich bestätigt er die inserierten Privilegien seines Vaters, K. Karls IV., vom 27. Mai 1359 und seines Vorfahrens Kg. Wenzels [I.] von Böhmen: 214
K. Karl IV. bestätigt der Stadt Iglau das inserierte undatierte Privileg Kg. Wenzels I. von Böhmen und Markgraf Přemysls von Mähren. Dat. 1359 Mai 27, Prag.1 Kg. Wenzel I. von Böhmen und Markgraf Přemysl von Mähren verleihen der Stadt Iglau Stadtrechte sowie allen Bergleuten in Iglau und andernorts im Kg.-reich Böhmen ein Bergrecht. [Ende 1249].2 S. erklärt diese Urkk. für allezeit gültig und behebt alle Mängel, die vielleicht aus den unklaren Formulierungen sowie aus der minderen Privilegienform der konfirmierten Privilegien (aut ex aliquo obscuritate verborum, sentenciarum aut solennitatis omisse) entstehen könnten. Er verbietet allen Menschen, seine Bestätigungsurk. (hanc nostre approbacionis, ratificacionis, innovacionis, confirmacionis, decreti et supplecionis litteram) zu verletzen, andernfalls droht er ihnen mit seiner schweren Ungnade und der Pön von 50 Mark Gold, wie in dem inserierten Privileg festgesetzt wurde. Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitatis commoda benigne respicimus et in augmento prosperitatis nostrorum fidelium ex innata nobis clemencia delectamur, illos tamen nostra serenitas amplectitur precipuis non indigne favoribus graciarum, quos pre ceteris in fidei constancia et indefesse fidelitatis obsequio circa nos et coronam regni Bohemie rerum experiencia cognoscimus claruisse.3 Signumzeile: Signum verum serenissimi principis Sigismundi romanorum imperatoris invictissimi et gloriosissimi, Hungarie, Bohemie, Dalmacie, Croacie etc. regis. Zeugen: Philibert, Bischof von Coutances (Constanciensis), Legat des Basler Konzils im Kg.-reich Böhmen; Johann, Bischof von Zengg (Segniensis); Wenzel, Herzog von Teschen; Ulrich, Graf von Cilli; Heinrich, Graf von Montfort und Tettnang; Meinhard von Neuhaus (de Noua Domo); Aleš von Holitz (Alsso de Holicz) und Sternberg (Sternberg); Hašek von Waldstein (Hassyko de Waldsstein); Jost Hecht von Rossitz (Rosycz); Albrecht von Colditz, Hauptmann von Schweidnitz. KVr: Ad mandatum domini imperatoris domino G(aspare) cancellario referente Petrus Kalde prepositus Nothusensis. – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat., leicht durch einen Fleck beschädigt, der geringen Textverlust verursacht hat, mit Monogram K. S.s in der rechten unteren Ecke des Urkundentextes und mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 94. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8280. Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 25, Nr. 103 (dt.); RI XI, Nr. 11379; Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 36, Nr. 94 (tsch.); Votavová, Konfirmace, S. 292, Nr. 1d (tsch.). Lit.: Hoffmann, Jihlava, S. 182; Pisková u.a., Jihlava, S. 178; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 187.
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1 Ed.: CDM IX, S. 104, Nr. 129. – Reg.: RI VIII, Nr. 2956; RBM VII/1, S. 144, Nr. 226 (lat.). 2 Ed.: CDM III, S. 117–119, Nr. 147; CDB IV.1, S. 290–328, Nr. 177. – Reg.: RBM I, S. 566–569, Nr. 1226 (die zwar zwischen die Nrr. 1224 und 1226 gereiht, aber anstelle mit Nr. 1225 ebenfalls mit Nr. 1226 versehen wurde; lat.). Die zeitliche Einordnung übernommen von CDB IV. 3 Es handelt sich um eine etwas modifizierte Variante der Arenga, die oben in Nrr. 50 und 55 vorkommt.
[vor oder genau 1436 Oktober 1]1 163a [Namentlich nicht genannte] Schiedsleute schließen einen Vertrag zwischen K. S. und Herzog Albrecht [V.] von Österreich, Markgraf von Mähren, einerseits, und den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. und Johann d.J. von Moravany anderseits, über das Schloss und die Stadt Kremsier, der folgende Punkte umfasst: [1.] K. S. und Herzog Albrecht verpflichten sich, binnen eines Jahres ab dem 16. Oktober 1436 den Brüdern von Moravany die Summe von 3.500 Schock Prager Groschen abzuliefern. Falls sie diese Summe den Brüdern erst nach Ablauf dieser Frist auszahlen können, müssen sie dies den Brüdern jedoch ein halbes Jahr zuvor mitteilen. [2.] Die Brüder von Moravany verpflichten sich innerhalb dieser Zeit, das Schloss [Kremsier] treu und rechtmäßig wie ihr eigenes zu verwalten, von diesem Schloss sowohl im Lande als auch außerhalb des Landes keinen Schaden anzurichten oder Krieg zu führen und keine Leute in das Schloss einzulassen und aufzunehmen, die die Ruhe und Ordnung im Land stören (neřádných lidí k záhubě zemím na ten zámek púščeti ani jich tu přechovávati). [3.] Die Brüder verpflichten sich, das Schloss mit allem Zubehör S. und Albrecht oder einem von ihnen Bevollmächtigten unverzüglich zurückzuerstatten, sobald S. und Albrecht gemeinsam oder getrennt innerhalb der Jahresfrist den Brüdern von Moravany die oben angeführte Summe ausbezahlt haben. Dasselbe sollen sie auch nach Ablauf der Jahresfrist tun, wenn S. oder Albrecht sie ein halbes Jahr zuvor informiert und danach die Summe ausbezahlt haben. Wenn die Brüder von Moravany diese Verpflichtung nicht erfüllen, werden sie für ehrlos erklärt und all ihr Vermögen sowohl in Mähren als auch in anderen Ländern verfällt [dem Markgrafen von Mähren bzw. dem Kg. v. Böhmen]. [4.] Sollten die Anhänger und Untertanen S.s oder Albrechts das Schloss durch Verrat oder Erstürmen erobern, sollen die Brüder von Moravany den Anspruch auf die Summe von 3.500 Schock nicht verlieren. Falls dieses Schloss von den Feinden S.s und Albrechts erobert wird, dann sollen sie gemeinsam mit den Brüdern von Moravany das Schloss zurückerobern und anschließend das Schloss den Brüdern entweder zurückgeben oder ihnen die Summe von 3.500 Schock auszahlen. [5.] Die Brüder von Moravany verpflichten sich, von den Leuten in Kremsier und in den zugehörigen Dörfern keine ungerechten Zinse zu verlangen und alle Güter, die sie von anderen Personen innehatten, zurückzuerstatten.
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[6.] Smil von Moravany verpflichtet sich, den [mährischen] Landfrieden zu besiegeln.2 Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Der Inhalt des Vertrages ist in einem Revers der Brüder von Moravany vom 18. November 1436 überliefert, der für K. S. bestimmt gewesen sein dürfte und später – wahrscheinlich bei der Restitution der Stadt und Herrschaft Kremsier durch Kg. Ladislaus Posthumus an die Olmützer Bischöfe – in das bischöfliche Archiv gelangte (ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F I a 19). Einen anderen Revers desselben Inhalts hatten die Brüder von Moravany erst zu Anfang des Jahres 1437 wahrscheinlich für Herzog Albrecht von Österreich ausgestellt; dieser ist im HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato 25. Januar 1437 überliefert (Mikrofilm in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů, Inv. Nr. 155, Sign. M 106, Kart. 3). Dass der Vertrag nicht durch die Kontrahenten, sondern durch gewählte Vermittler und spätestens am 1. Oktober 1436 ausgestellt worden ist, ergibt sich aus der Urk. S.s für die Brüder von Moravany und die Stadt Kremsier von diesem Tag (siehe Reg. Nr. 164), mit der sich S. unter anderem verpflichtet, alle mit Smil und seinen Brüdern vereinbarten Verträge einzuhalten, die in einer besonderen Urk. der Schiedsleute zusammengefasst wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi zvláštním listem zapsané máme a slibujem zdržeti a docela zachovati i úplně). Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 211, Nr. 1547 und S. 212, Nr. 1555.3 Lit.: Peřinka, Dějiny města Kroměříže, S. 76–77 (ungenau, zum Jahr 1435); Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 228; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88, Anm. 208. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. 2 Gemeint ist der Landfrieden Herzog Albrechts V. mit den mährischen Landherren und Rittern vom 9. September 1434, der in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Inv. Nr. 326, überliefert ist; siehe AČ X, S. 250–254, Nr. 6. 3 Sedláček hat irrtümlich zwei Deperdita konstruiert, wobei nach ihm die Reverse der Brüder von Moravany vom 18. November 1436 und 25. Januar 1437 zwei Fassungen des Vertrages widerspiegeln (1436: die Brüder von Moravany sollen die Stadt Kremsier bis zur Auszahlung der Pfandsumme von 3.500 Schock Groschen besitzen [Nr. 1547]; 1437: die Brüder von Moravany sollen die Stadt Kremsier ein Jahr lang für die Pfandsumme von 3.500 Schock Groschen besitzen und dann zurückerstatten [Nr. 1555]). Der genaue Textvergleich beider Urkk. zeigt allerdings, dass ihre Dispositiones (abgesehen von einigen grafischen Details) identisch sind und dass sich nur die Zeugenreihen und Datierungsformeln unterscheiden. Eine mögliche Erklärung für die Entstehung zweier Reverse identischen Inhalts ist, dass nach dem Abschluss des Vertrags mit K. S. und Herzog Albrecht die Brüder von Moravany nur für den K. und erst später auf Aufforderung Albrechts auch für ihn eine Bestätigungsurkunde über diesen Vertrag ausgestellt haben.
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1436 Oktober 1, Prag (w Praze) 164 (w pondieli po swietim Waczlawie, 50 – XXVII – XVII – 4) K. S. vergibt mit wohlbedachtem Mut und seinem Rat (s dobrým rozmyslem a s radau naší) sowie auf Bitten vieler seiner Getreuen (k snažné mnohých dobrých lidí věrných našich milých, jenž o to mezi námi pracovali, prosbě) den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. und Johann d.J. von Moravany die Feindseligkeiten und den Hass, die sie in letzter Zeit dem K. und seinen Untertanen gegenüber gezeigt haben, sowie alle Schäden, die sie ihnen im vergangenen Krieg zugefügt haben. Er verzeiht ebenfalls allen ihren Dienern und Untertanen, der Stadt Kremsier (městu Kromierzyzi) sowie allen denen, die an der Seite der Brüder in diesem Krieg gefallen sind. Des Weiteren betimmt S., dass die Leute, die Smil und seinen Brüdern in Kremsier und andernorts gehören (kteříž v již praveného Smila a jeho bratří v držení jsau), auch weiterhin nach den entsprechenden Verträgen und Verschreibungen S.s und der Legaten des [Basler] Konzils (vedle úmluv a zápisuov od nás a posluov od svatého concilium na to učiněných) die Kommunion unter beiderlei Gestalt empfangen dürfen. Er bestimmt, dass die Kirchen in Kremsier oder andernorts auch dann weiterhin mit Priestern besetzt werden dürfen, die die Kommunion unter beiderlei Gestalt reichen, wenn Smil Kremsier an S. abtreten sollte. Schließlich verpflichtet sich S., alle anderen mit Smil und seinen Brüdern vereinbarten Verträge einzuhalten, die in einer besonderen Urk. der Schiedsleute zusammengefasst wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi zvláštním listem zapsané máme a slibujem zdržeti a docela zachovati i úplně)1 (nach Kop.). Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop.: Abschrift aus dem 17. Jahrhundert in einem Konvolut der Privilegienabschriften der Stadt Kremsier, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F III a 1/2 B. Ed.: Neumann, K dějinám husitství, S. 146–147, Anm. 2. – Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 29, Nr. 189 (tsch.). Lit.: Peřinka, Dějiny města Kroměříže, S. 76–78 (ungenau, zum Jahr 1435); Neumann, K dějinám husitství, S. 146–147; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 228; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88, Anm. 208. 1 Die Urk. der Schiedsleute ist nicht überliefert, ihr Inhalt wurde aber in den Reversbriefen der Brüder von Moravany vom 18. November 1436 (in ZAO-O Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F I a 19; für K. S.?) bzw. vom 25. Januar 1437 (in HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; für Herzog Albrecht V. von Österreich?) wiedergegeben. Vgl. zwei ungenaue Regg. bei Sedláček, Zbytky register, S. 211, Nr. 1547 und S. 212, Nr. 1555, und hier Reg. Nr. 163a.
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1436 Oktober 1, Prag (v Praze) 165 (w pondiely po swietiem Waczlawie; 50 – XXVII – XVII – 4) K. S. vergibt mit wohlbedachtem Mut und mit seinem Rat (s dobrým rozmyslem a s radú naší) sowie auf Bitten vieler seiner Getreuen (k snažné mnohých dobrých lidí věrných našich milých, jenž o to mezi námi pracovali, prosbě) Vok von Eulenburg (z Sowincze) dessen Feindseligkeiten und den Hass, die dieser in letzter Zeit gegenüber ihm und seinen Untertanen gezeigt hat, sowie alle Schäden, die er ihnen im vergangenen Krieg zugefügt hat. Er verzeiht ebenfalls allen Dienern und Untertanen Voks, der Stadt Prerau (městu Przierowu) und allen, die an der Seite Voks in diesem Krieg gefallen sind. Des Weiteren bestimmt S., dass die zu Vok von Eulenburg gehörenden Leute (kteříž již praveného Woka v držení jsú) in Prerau und andernorts auch weiterhin nach den entsprechenden Verträgen und Verschreibungen S.s und der Legaten des [Basler] Konzils (vedle úmluv a zápisuov od nás a posluov od svatého concilium na to učiněných) die Kommunion unter beiderlei Gestalt empfangen dürfen. Er bestimmt, dass auch dann weiterhin die Kirchen in Prerau oder andernorts mit Priestern besetzt werden dürfen, die die Kommunion unter beiderlei Gestalt reichen, wenn Vok Prerau an S. abtreten sollte. Schließlich verpflichtet sich S., alle anderen mit Vok vereinbarten Verträge einzuhalten, die in einer gesonderten Urk. der Schiedsleute zusammengefasst wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi zvláštním listem zapsané máme a slibujemy zdržeti a docela zachovati i úplně).1 KVr: Ohne KV. – RVv: Ohne RV. Orig. Perg. tsch. mit beschädigtem wachsfarbenen Münzsiegel (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen, in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 1. Ed.: AČ VI, S. 436–437, Nr. 40; K[vasnička], Archiv městského musea, S. 102–104, Nr. 1. – Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 519, Nr. 44 (dt.); RI XI, Nr. 11452; Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 206, Nr. 820 (tsch.). Lit.: Neumann, K dějinám husitství, S. 146; Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 153–154; Cekota, Smír; Papajík, Páni ze Sovince, S. 104–105; Lapáček, Přerov, S. 82. Zu der vorliegenden Urk. gehört noch eine Urk. Herzog Albrechts von Österreich für Vok von Eulenburg, die am 3. Oktober 1436 in Brünn ausgestellt wurde.2 Diese Urk. weist einen sehr ähnlichen Inhalt und größtenteils sogar den gleichen Wortlaut auf, wie die Urk. S.s. Allerdings enthält sie auch einige bedeutende Unterschiede. Erstens werden unter den Untertanen Voks neben den Bürgern von Prerau namentlich auch die Bürger der Stadt Zwittau genannt, denen ebenso das Recht auf Kommunion unter beiderlei Gestalt zusichert wird. Zweitens wird Vok von Eulenburg dazu verpflichtet, in Prerau und Zwittau keine Personen zu dulden, die dem Land schaden könn-
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ten. Drittens wird in der Urk. Albrechts ausdrücklich betont, dass die Ausstellung auf Befehl S.s erfolgte (po rozkázánie najnepřemoženějšího knížete a pána, pana Sigmunda, římského ciesaře). Angesichts der Tatsache, dass beide Urkk. in rascher Folge an zwei unterschiedlichen Orten ausgestellt wurden und dass Albrecht den Text der Urk. S.s kannte, lässt sich vermuten, dass S. einen schnellen Boten an Albrecht abgeordnet hatte, der diesem den kgl.en Willen entweder mündlich oder schriftlich vermittelte bzw. eine Abschrift der Urk. vom 1. Oktober überbrachte. 1 Die Urk. der Schiedsleute ist nicht überliefert, ihr Inhalt ist im Unterschied zum durch die Schiedsleute vereinbarten Vertrag zwischen K. S., Herzog Albrecht V. von Österreich und den Brüdern von Moravany (siehe Reg. Nr. 163a) nicht bekannt, da es in diesem Fall auch keinen Reversbrief Voks von Eulenburg gibt. 2 Orig.-urk. in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 2; Ed.: K[vasnička], Archiv městského musea, S. 105–106, Nr. 2.
1436 Dezember 1, Prag (czu Prage) 166 (uff samsstag nach sandt Andres tag, L – XXVII – XVII – 4) K. S. – der anführt, dass ihm Sebald Poeczlinger mitgeteilt hat, dass er einen Hof in Unter-Heidelbach (Nÿdern Heÿdelbach), der jetzt Erbe des Fritz Öde ist (der ÿeczundt Friczen Öden erbe ist), und einen Hof in Breitenbrunn (Breÿten Brunne), auf welchem als Erbe derzeit Seitz Smidt sitzt (darauff yeczundt siczt der Seicz Smidt, des erbe er ist), die beide von ihm, S., und dem Hl. römischen Reich zu Lehen gehen, mit allem Nutzen und Zubehör an die Brüder Erkembrecht und Hans Koler, Bürger von Nürnberg, verkauft und ihm daraufhin diese Lehen durch den Nürnberger Bürger Karl Holzschuher aufgesandt hat und dass Poeczlinger ihn gebeten hat, die Höfe an Erkembrecht und Hans Koler zu verleihen – erteilt mit wohlbedachtem Mut und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit sowie angesichts der treuen Dienste, die die Brüder Koler ihm und dem Reich oft geleistet haben, seine Zustimmung zu dem Verkauf dieser Höfe. Er belehnt daher Erkembrecht und Hans Koler und deren Erben mit diesen Höfen, um sie ungestört zu genießen, ohne jedoch ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgendeine andere Person in ihren Rechten zu beeinträchtigen. Er verpflichtet sie, ihm und dem Reich gehorsam und dienstbereit zu sein, wie es Herkommen und Recht bei solchen Reichslehen bestimmen. KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova sbírka, Urk. Nr. 42.
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[vor 1437 Januar 12]1 167 Kg. S. erteilt seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen Katharina von Bolelouc, Witwe Johanns Kužel von Mistřice, und ihren Kindern Stefan und Margaretha über alle erblichen Güter Katharinas und besonders über ihr Heiratsgut und ernennt den Edlen Johann von Zinnburg [und Slawitschin]2 und […]3 zu Relatoren für die Landtafeln. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14374 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 8v (Ed.: ZDO I, S. 367, Buch X, Nr. 127), wo zwar nicht ausdrücklich auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, jede Gütergemeinschaft musste aber durch den Landesherrn oder den Landeshauptmann schriftlich bewilligt werden, woraufhin für ihre Intabulation dann durch den Bewilligenden zwei Relatoren bestellt wurden. Weil in unserer Einlage S.s Relatoren erwähnt werden, muss die Zustimmung zu dieser Gütergemeinschaft von ihm erteilt worden sein. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Johann Balšan von Zinnburg benutzte das Prädikat von Zinnburg und Slawitschin wahrscheinlich erst in den späteren 1430er Jahren; in den 1420er Jahren schrieb er sich nach Zinnburg und Sehraditz – vgl. Pokluda, Tvrze, S. 172–174; Ders., Brumov, S. 24. 3 Der zweite Relator wird in der Einlage nicht erwähnt, obwohl das Wort nunccii wie üblich im Plural vorkommt (ad quam intabulacionem de mandato domini Sigismundi fuerunt nunccii deputati dominus Johannes de Czimburg alias de Slawiczin). Der zweite durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellte Relator könnte 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein. 4 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Januar 12]1 168 Kg. S. schenkt Všebor von Dubčany und dessen Erben einen Meierhof vor der Stadt Mährisch Neustadt. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14372 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 4v (Ed.: ZDO I, S. 363, Buch X, Nr. 67), wo auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (quam quidem curiam predicto Seborio eiusque heredibus serenissimus princeps Sigismundus tunc Romanorum et Boemie rex ac marchio Morauie per suas patentes literas donavit).
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Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen, die Einlage haben die nunccii speciales serenissimi principis domini marchionis Morauie Alberti in die Landtafeln einlegen lassen. Die durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein. Lit.: Kux, Mährisch-Neustadt, S. 33; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Januar 12]1 169 Kg. S. erteilt nachträglich seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen der mittlerweile verstorbenen Elisabeth genannt Kumburská, Schwester des Nicolaus von Otaslavice, und ihrem Verwandten Boček über alle Güter Elisabeths in Otaslavice und ernennt die Relatoren für die Landtafeln. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14372 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 4r (Ed.: ZDO I, S. 362–363, Buch X, Nr. 64), wo zwar nicht ausdrücklich auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, jede Gütergemeinschaft musste aber durch den Landesherrn oder den Landeshauptmann schriftlich bewilligt werden, woraufhin für ihre Intabulation dann durch den Bewilligenden zwei Relatoren bestellt wurden. Weil in unserer Einlage die Relatoren S.s und Albrechts, Arkleb von Drahotuše und Georg von Krawarn und Plumenau, erwähnt werden (Arklebus de Drahotuss et Georgius de Crawar alias de Plumnaw recognoverunt, se esse nunccios auctoritate domini regis Sigismundi et domini Alberti Marchionis Morauie), muss S. die Zustimmung zu dieser Gütergemeinschaft erteilt haben. Wer von beiden genannten Personen der durch S. bestellte Relator war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, doch kommt wohl nur der erste in Frage, wobei zumindest der zweite durch Albrecht zusätzlich ernannt wurde (Georg von Krawarn war während der Regierung S.s in Mähren noch nicht volljährig; vgl. Baletka, Páni z Kravař, S. 428). Die Wortverbindung auctoritate regis Sigismundi muss hier aber nicht unbedingt bedeuten, dass einer der Relatoren durch S. ernannt wurde, sondern lediglich, dass S. die Gütergemeinschaft bewilligt hat. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S.s schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein.
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2 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Anfang Februar]1 170 Kg. S. verpfändet Zbyněk von Strálek und Všechovice die Dörfer Břest, Žalkovice und Plešovec, die dem Zisterzienserkloster Velehrad gehören, für 433 Schock [oder Mark] Prager Groschen. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus mehreren Urkk. aus dem Archiv des Klosters Velehrad. Die älteste Erwähnung enthält der Vertrag zwischen dem Abt Stefan, dem Konvent von Velehrad und Artleb von Wiltschnau, der am 6. Februar 1437 abgeschlossen wurde (vgl. Orig. in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 34; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 274, Nr. 1304) und folgende Vereinbarungen enthält: Artleb erstattet die Dörfer Břest, Žalkovicce und Plešovec, die einst durch S. an Zbyněk von Strálek und Všechovice für 433 Schock Groschen verpfändet worden waren, unentgeltlich dem Abt und Konvent von Velehrad zurück, nachdem Artleb diese Dörfer mit Zustimmung S.s ausgelöst hat. Artleb soll die Dörfer als klösterlicher Verweser und Vogt allerdings auch weiterhin innehaben, solange die Ansprüche anderer Personen, denen S. dieselben Dörfer ebenfalls verpfändet hatte, nicht gerichtlich geklärt wurden. Des Weiteren ist das oben rekonstruierte Dep. in einer Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 29. Juni 1454 erwähnt, die in einer zeitgenössischen Abschrift in der Hds. „Codex Velehradensis“ in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v, überliefert ist. In dieser Urk. verpfändete das Kloster das Dorf Polešovice für 1.000 Mark Prager Groschen an Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, wobei einen Teil der Pfandsumme jener Betrag von 400 Mark Groschen bildete, den einst Georgs Vater Stefan Plewl dem Kloster geliehen hatte, als Abt und Konvent die durch S. an Zbyněk von Strálek verpfändeten Dörfer Břest und Žalkovice auslösen wollte (A těmi penězi jsme dvě vsi vyplatili, Brzest a Zalkowicze, kteréžto dvě vsi také nadepsaný Zygmund císař slavnej paměti byl zapsal urozenému Zbinkowi z Straleka a ze Wssechowicz ve čtyrech stech a ve třech a ve třitsíti hřivnách groší …). Stefan Plewl hatte damals mit Zustimmung S.s das Dorf Zlechov als Pfand von dem Kloster genommen. Das Kloster löste das Dorf Zlechov im Jahr 1454 von Stefans Sohn Georg wieder aus und verpfändete ihm anschließend das gesamte Dorf Polešovice, von welchem Georg zuvor nur eine Hälfte pfandweise besessen hatte. Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 107 (die Verpfändung durch S.) und 114 (die Urk. von 1454); zu Zbyněk von Strálek Dvorský, O starožitném panském rodě, I, S. 126–127; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89. Das Dep. muss jedenfalls vor Urk. Nr. 171, höchstwahrscheinlich aber schon vor der Verpfändungsurk. S.s über die Dörfer Břest und Žalkovice sowie weitere Dörfer der Klöster Velehrad und Vizovice für Peter von Eulenburg vom 25. April 1421 ausgestellt worden sein.2 Die oben
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zitierten Urkk. vom 6. Februar 1437 sowie vom 29. Juni 1454 würden dann ein Indiz dafür sein, dass die Verpfändung an Peter von Eulenburg entweder nicht oder nicht in vollem Umfang realisiert wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Verpfändung von Žalkovice und Břest an Zbyněk erst nach derer Verpfändung an Peter von Eulenburg erfolgte: dann hätte S. diese Dörfer insgesamt dreimal verpfändet. 1 Zu dem Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Die Urk. muss jedenfalls vor Urk. Nr. 171 ausgestellt worden sein, höchstwahrscheinlich aber schon vor dem 25. April 1421 (vgl. den Kommentar). 2 Siehe Reg. Nr. 59.
[vor 1437 Februar 6]1 171 Kg. S. gibt seine Zustimmung dazu, dass Artleb von Wiltschnau die Dörfer Břest, Žalkovice und Plešovec auslöst, die dem Kloster Velehrad gehören und die S. einst an Zbyněk von Strálek und Všechovice für 433 Schock Prager Groschen verpfändet hatte. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Vertrag zwischen dem Abt Stefan, dem Konvent von Velehrad und Artleb von Wiltschnau, der am 6. Februar 1437 abgeschlossen wurde (vgl. Orig. in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 34; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 274, Nr. 1304; vgl. dazu hier oben, Reg. Nr. 170). Die Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 29. Juni 1454, die in einer zeitgenössischen Abschrift in der Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v, überliefert ist, zeigt, dass der Vertrag mit Artleb von Wiltschnau wahrscheinlich nicht realisiert wurde. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 84. 1 Zu Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Die Urk. muss nach Urk. Nr. 170 ausgestellt worden sein.
[vor 1437 Februar 7]1 172 Kg. S. urkundet bezüglich des Verkaufs des Dorfes Hrubšice mit einem Meierhof, einem Obstgarten, einer Mühle, Flüssen, Wiesen, Wäldern und allem Zubehör durch Johann Nešpor von Bischofswerda an Andreas Albus von Hrubšice und dessen Erben. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 19r (Ed.: ZDB I, S. 342, Buch XII, Nr. 237),
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wo auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (et hec intabulacio ad patentes literas domini regis Sigismundi tunc marchionis Morauie … facta est). Es dürfte sich um eine Zustimmung S.s zu dem Verkauf gehandelt haben, warum aber in diesem Fall eine landesherrliche Zustimmung vonnöten war, lässt sich nicht sagen. Welche Relatoren S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen. Die Einlage wurde ad speciales nuncios a domino marchione Alberto directos in die Landtafeln eingelegt. Die durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein. Lit.: Hosák, Historický místopis, S. 118; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Februar 7]1 173 Kg. S. erteilt seine Zustimmung zur Schenkung des halben Dorfes Ostopovice mit dem halben Meierhof, den Leuten, Äckern, Zinsen, Wäldern, Hecken, Wiesen, Weiden, Gewässern, Flüssen, Weinbergen, dem Bergrecht, den Tälern und Bergen und allem anderen Zubehör durch Frank von Pacov, Chorherr zu St. Peter in Brünn, an Johann von Senice und Johann, genannt Schwab von Temricz, sowie deren Erben. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 23v (Ed.: ZDB I, S. 347, Buch XII, Nr. 292), wo auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (et hec intabulacio ad patentes literas sub sigillo maiestatis illustrissimi domini regis Sigismundi tunc marchionis Morauie … facta est). Es muss sich um eine Zustimmung S.s zu der Güterschenkung gehandelt haben, da eine solche bei jeder Intabulation vonnöten war, an der eine geistliche Person oder Institution beteiligt war. Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen, die Einlage wurde ad speciales nuncios domini marchionis Alberti in die Landtafeln eingelegt. Die durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein.
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2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Februar 7]1 174 Kg. S. schenkt – nachdem er Jost Hecht von Rositz die Burg Střílky mit allem Zubehör abgekauft hat, wozu ihm Jost zusätzlich noch einen Weinberg nachträglich gegeben hat – Jost Hecht und dessen Erben als Ersatz für diesen Weinberg sieben Dreiling Wein von den Weinzehnten in Eibenschitz und gebietet, diese Schenkung nach Gewohnheit des Landes zu intabulieren. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 27r (Ed.: ZDB I, S. 349, Buch XII, Nr. 326), wo es auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, die S. für Jost ausgestellt hat (… sicut in suis patentibus literis de super datis dicto Jodoco plenius apparet et continetur, quam eciam donacionem et recompensacionem in sua predicta litera sibi Jodoco et suis heredibus mandavit idem dominus rex more terre Morauie intabulari …). Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen. Die Einlage haben die Relatoren Herzog Albrechts intabulieren lassen, die auch die Zustimmung Albrechts zu der Einlage vermittelt haben (ad quam eciam intabulacionem inclitus princeps dominus Albertus dux Austrie etc. marchio Moravie per suos speciales nunccios officialibus tabularum destinatos suum dedit consensum pariter et assensum videlicet dominum Johannem de Lichtemburg alias de Wetouia et dominum Henikonem de Waldstein alias de Zidlochowicz). Die durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein. Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 71. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
1437 Februar 25, Prag (v Prazie) 175 (w pondiely po swatem Matiegi aposstolu, 50 – 27 – 17 – 4) K. S. – der anführt, dass er vor einiger Zeit mit Zustimmung des Bischofs und des Domkapitels von Olmütz die [beiden] Burgen [von] Hochwald (hrady Hukwaldy) dem Fürsten Bolko von Oppeln, seinem Oheim, mit allem Zubehör verpfändet hatte, damit dieser sie besitzt und genießt, ohne jedoch dem Land [Mähren] und den anderen um-
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liegenden Ländern Schaden zuzufügen.1 Bolko hat aber vor einiger Zeit diese Burgen an bestimmte Leute verloren (kteréžto hrady pod chvílemi ztratil jest těm a takovým lidem), woraufhin durch diese Leute von dort aus dem Land [Mähren] und den benachbarten Ländern große Schäden entstanden. Dann sind die Burgen durch den Edlen Johann von Zinnburg, anders von Tobitschau, an den Edlen Nikolaus Sokol von Lamberg verkauft worden (pravým kúpením jsú přišli). S. habe sich in der Folge mit Nikolaus nicht anders einigen können, als ihm die Burgen mit allen Dörfern und allem Zubehör wie auch das Gut Schauenstein, das Nikolaus gehörte (a k tomu sbožie jeho, sbožie ssaussteinske), mit Dörfern, Höfen, Wäldern, Bergen und allem Zubehör um 3.000 Schock Prager Groschen abzukaufen – verpfändet und verschreibt mit wohlbedachtem Mut und mit seinem Rat (s dobrým rozmyslem a radú naší) Nikolaus Sokol von Lamberg und dessen Erben sowohl die [beiden] Burgen [von] Hochwald, die Stadt Mährisch Ostrau (Ostrawu město), die Märkte Freiberg und Braunsberg (Prziebor a Brumssperk městečka) als auch die Dörfer Staříč (Starzicze), Fryčovice (Ffriczowicze), Petřvald (Petrowicze), Skotnice (Skotnicze), Chlebovice (Chlebowicze), Vítkovice (Witkowicze), Palkovice (Palkowicze), Metylovice (Motylowicze), Kozlovice (Cozlowicze), Větřkovice (Dietrzichowicze), Mniší (Mnisse), Dolní Sklenov (Scklenow Weliky), Lhotka (Hnogiowa Lhota), Tichá (Ticha), Klokočov (Klokoczow) und Horní Sklenov (Scklenow Maly) mit Vasallen (s many), Höfen, Äckern (poplužími), Zinsen (úroky, poplatky), Wäldern, Wiesen, Teichen und Gärten, ebenso das Gut Schauenstein, den Markt Frankstadt (Franksstat městečko) und die Dörfer Lichnov (Lichtnow), Vlčovice (Weliczowicze), Drnholec (Drnholcz), Nesselsdorf (Coprziwnicze) sowie das halbe Dorf Závišice (puol Zawissicz) mit Höfen, Wäldern, Bergen, Teichen, Zinsen (platy), Nutzen (užitky) und allem Zubehör und voller Herrschaft (plným panstvím) um 3.000 Schock Prager Groschen, damit Nikolaus diese Güter ungehindert besitzen und genießen möge. S. behält sich und seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n oder allen dafür Zuständigen die Möglichkeit vor, die verpfändeten Güter von Nikolaus oder dessen Erben auszulösen, was sie aber Nikolus und dessen Erben ein Jahr zuvor ankündigen müssen. Er verpflichtet Nikolaus und dessen Erben, von den Burgen keinen Krieg zu führen oder seine Länder anzugreifen, sondern den Rechtsweg in Anspruch zu nehmen, wenn ihnen jemand etwas schuldig ist. S. verpflichtet sich, Nikolaus und dessen Erben gegen die Ansprüche zu schützen, die ihnen aus der angeführten Verschreibung der Burgen [Hochwald] an Fürst Bolko [von Oppeln], der aber wegen des Verlustes dieses Guts sein Recht verwirkt hat, oder aus Ansprüchen anderer Personen unter Berufung auf weltliches oder kirchliches Recht entstehen sollten. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. nach dem Willen des Nikolaus oder dessen Erben innehaben werden. KVr: Ad relacionem d(omini) Menhardi de Noua Domo, Arnesti de Wlassim et Hasskonis de Walesstein. – KVv: Ohne RV.
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Orig. Perg. tsch. mit dem Fragment eines wachsfarbenen Münzsiegels (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen (1) und fünf weiteren Siegeln (2 – Meinhard von Neuhaus, 3 – Zbyněk Zajíc von Hasenburg, 4 – Albrecht von Colditz, 5 – Hašek von Waldstein, 6 – Peter von Michalovice), in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. E I a 15. – Kop. tsch.: Zwei einfache Abschriften aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8023. – Altes Reg.: tsch. Reg. ohne Datierung in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern in APH, Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 470. Ed.: Adamus, Codex, S. 23–24, Nr. 14; Jurok, Moravský severovýchod, S. 207–208, Nr. 8. – Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 199, Nr. 1454 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern mit Berücksichtigung der Orig.-urk.); Sedláček, Die Reste (1917), S. 23, Nr. 1190 (dt.); Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 217, Nr. 869 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 30, Nr. 194 (tsch.). Lit.: Hosák, Ostrava a její okolí, S. 43–45; Bakala, Osídlení Místecka, S. 88–89; Žáček, Pobeskydí, S. 8–11; Bakala u.a., Dějiny Ostravy, S. 46–48; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 233; Jurok, Moravský severovýchod, S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168; Jurok u.a., Dějiny města Příbora, S. 38–39; Tichánek, Hrad a panství, S. 38–40; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 228; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 120–121. Die Narratio der Urk. stellt eine Schlüsselquelle zur Geschichte der Burg (damals eigentlich der Doppelburg) und der Herrschaft Hochwald während der Hussitenkriege dar und wurde deswegen schon mehrfach interpretiert. Jüngst hat Jiří Jurok versucht, die Geschichte Hochwalds während der Hussitenkriege zu beleuchten.2 Der folgende Kommentar basiert also vorwiegend auf den Ausführungen Juroks, die nur in einigen Details korrigiert werden. Nach Jurok muss die ältere Verpfändung von Hochwald durch S. an Herzog Bolko von Oppeln vor April 1426 datiert werden, da Bolko am 25. April 1426 als Stadtherr von Mährisch Ostrau urkundlich belegt ist.3 Die Erwerbung Hochwalds durch die Hussiten fällt wahrscheinlich frühestens in das Jahr 1428, als die Hussiten von Odrau aus auch Mährisch Ostrau erobert und vorübergehend besessen haben.4) Während Mährisch Ostrau bald wieder unter die Herrschaft Bolkos gelangte, blieb Hochwald wahrscheinlich in hussitischem Besitz. Wann Hochwald durch die Vermittlung Johanns von Tobitschau an Nikolaus Sokol von Lamberg überging, bleibt unklar. Bestimmt geschah dies aber vor Anfang August 1435. Am 9. August 1435 stellte nämlich K. S. für Nikolaus Sokol eine Urk. aus, in der er sich verpflichtete, an ihn 600 Schock Prager Groschen in Bargeld oder Pferden und Ochsen zu bezahlen, da Nikolaus auf seinen Wunsch die Burg Hochwald an Bischof Paul von Olmütz zurückerstattet hatte.5 Angesichts der oben regestierten Urk. ist es offensichtlich, dass dieses Geschäft nicht durchgeführt wurde: Nikolaus hatte Hochwald dem Bischof nicht zurückerstattet, wie es die Urk. ankündigt, und S. zahlte keine Summe an Nikolaus aus. Es handelte sich also um einen vergeblichen Versuch der Restitution der Burg Hochwald an das Bistum, den S. wohl deswegen unternahm, da er die Zustimmung des neuen Bischofs Paul zu den Verhandlungen über die Kompaktaten erlangen wollte. Nach dem Abschluss der Kompaktaten im
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Sommer 1436 musste er auf den Bischof keine Rücksicht mehr nehmen und konnte im Interesse des Friedens die hussitische Eroberung des verpfändeten bischöflichen Gutes durch einen fiktiven Kauf und die nachfolgende Verpfändung legalisieren. In diese Transaktion wurde auch die Stadt Mährisch Ostrau einbezogen, von welcher 1435 noch keine Rede gewesen war und die Nikolaus wahrscheinlich erst später von Herzog Bolko übernahm, sowie die benachbarte Burg Schauenstein mit der umliegenden Herrschaft, die 1408 Nikolaus’ Onkel Vaněk von Lamberg als bischöfliches Lehen besaß. 1 2 3 4 5
Siehe das im Reg. Nr. 136 rekonstruierte Dep. Jurok, Moravský severovýchod, S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168. Vgl. Adamus, Codex, S. 20–21, Nr. 11. Vgl. Grünhagen, Geschichtsquellen, S. 75, Nr. 103. Die Urk. ist in einer Abschrif in RR K, fol. 224v, überliefert; Reg.: RI XI, Nr. 11166; Sedláček, Zbytky register, S. 182, Nr. 1315. Anhand dieser ungenauen Regg. vermutet Jurok, Moravský severovýchod, S. 121 und 167, dass Hochwald schon vor diesem Datum durch S. an Nikolaus verpfändet wurde und S. im August 1435 dieses Pfand vergeblich auszulösen versuchte sowie die Güter schließlich im Februar 1437 erneut verpfändete.
[vor 1437 Mai 24]1 176 Kg. S. urkundet für [Wilhelm oder Johann?] von Pernstein bezüglich der Burgen Zubštejn, Pyšolec und des Marktes Bistritz ob Pernstein. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag vom 12. Juli 1437 in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 120v (Ed.: LCS III/1, S. 169– 170, Nr. 236). Darin wurde eine Etappe im Prozess zwischen Johann von Lomnitz und Johann von Pernstein über die Burgen Zubštejn und Pyšolec sowie den Markt Bistritz vermerkt, in der sich Johann von Pernstein auf eine Urk. Kg. [S.s] berief. Mithilfe der diesbezüglichen Vorladung Johanns von Pernstein durch Johann von Lomnitz vom 24. Mai 1437 (in welcher aber die Urk. S.s nicht erwähnt wurde) kann der terminus ante quem vor dieses Datum verschoben werden. Lit.: Vorel, Vývoj pozemkové držby, S. 44, Tab. 1, Zeile 4 (ohne Angabe über Kg. S. als Aussteller des Dep.s); Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 77–78. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dem Inhalt des Dep.s um eine Verpfändung der beiden Burgen, des Marktes Bistritz und der umliegenden Herrschaft an die Herren von Pernstein. All ��������������������������������������������������������������������������������������� diese Güter waren bereits im 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts im Besitz der Pernsteiner, während sie aber in der ersten Hälfte 14. Jahrhunderts in Besitz anderer Adelsfamilien gerieten. Im Jahr 1358 wurden sie durch den Markgrafen abgekauft, bald aber an verschiedene adelige Besitzer verpfändet.2 Die Herren von Pernstein dürften die genannten Güter am Vorabend
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bzw. während der Hussitenkriege erobert und durch die verlorene Verpfändungsurk. S.s diese Eroberung legalisiert haben.3 Der Empfänger der Urk. S.s könnte entweder noch Wilhelm von Pernstein oder schon sein Sohn Johann gewesen sein. Weil im Eintrag vom 12. Juli 1437 die Urk. S.s als eine Kg.s-Urk. ausgewiesen wird, dürfte die Urk. noch aus der Zeit vor S.s Kaiserkrönung stammen, womit die Entstehungszeit der Urk. weiter eingegrenzt werden könnte. Des Weiteren ist es wahrscheinlich, dass die Urk. S.s vor der Schenkungsurk. Herzog Albrechts V. von Österreich vom 12. April 1432 ausgestellt worden ist, durch welche Albrecht die Burgen Zubštejn und Pyšolec, den Markt Bistritz und die umliegende Herrschaft, die hier als Pfand [Johanns] von Pernstein bezeichnet werden, seinem Parteigänger, dem damaligen Landeshauptmann von Mähren, Johann von Lomnitz, als Allod übergab.4 Diese Schenkungsurk. wurde am 7. Februar 1437 in die Brünner Landtafeln eingetragen. Auf diesen Eintrag berief sich Johann von Lomnitz offensichtlich während des Prozesses gegen Johann von Pernstein, in dem er die Landtafeln als Beweismittel ansprach (pan Jan z Lomnice […] táhne se nad dsky).5 Daneben führte Johann von Lomnitz auch jene Urk. als Beweismittel an, die Albrecht von Österreich über die Markgrafschaft Mähren besaß (i na list markrabiny milosti, ktyrýž jeho milost na tuto zemi má).6 Daraus lässt sich ableiten, dass die Verpfändung von Zubštejn, Pyšolec und Bistritz durch S. erst nach der Übergabe Mährens an Herzog Albrecht von Österreich im Jahr 1423 bzw. nach der faktischen Übernahme des Landes durch Albrecht im Frühjahr 1424 ausgestellt worden sein dürfte. Johann von Lomnitz hätte somit die Echtheit oder die Wirksamkeit der Urk. S.s mit dem Argument anfechten können, dass sie nach der Übergabe Mährens an Albrecht ausgestellt worden sei, als S. nicht mehr berechtigt war, über landesherrliches Gut zu verfügen. Aufgrund mehrerer anderer Beispiele wissen wir jedoch, dass S. auch nach dem Frühjahr 1424 oft in den mährischen Herrschaftsbereich Albrechts eingriff, was sein Schwiegersohn duldete. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Näher zu Datierung vgl. Kommentar. 2 Zur Geschichte der Burgen Zubštejn und Pyšolec und des Marktes Bistritz ob Pernstein vom 13. bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts siehe jüngst Štarha – Zemek u.a., Bystřice, S. 17–28; Plaček, Hrady v horním povodí; Teplý, Hrad Zubštejn; Doležel, K počátkům hradu; Sadílek, Pernštejnské hrady. 3 Die Eroberung der Burgen Zubštejn und Pyšolec sowie des Marktes Bistritz durch Johann von Pernstein während der Hussitenkriege setzte bereits Teplý, Hrad Zubštejn, S. 286, voraus, ohne aber das Dep. S.s erwähnt zu haben. Vorel, Vývoj pozemkové držby, S. 18–19 und besonders S. 44, Tab. 1, Zeile 4, geht davon aus, dass Johann von Pernstein nach der faktischen Eroberung von Zubštejn, Pyšolec und Bistritz auch eine heute verlorene Verpfändungsurk. über diese Güter erhielt; den Aussteller dieses Dep.s nennt aber auch Vorel nicht. 4 Die Urk. ist nur als Landtafeleintrag überliefert – siehe ZDB I, S. 349, Buch XII, Nr. 325. 5 LCS III/1, S. 169–170, Nr. 236. 6 Ebd.
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[vor 1437 Juni 1]1 177 K. [S.] verpfändet dem [Johann Húse?] von Krumsín und dessen Erben das halbe Dorf Topolany um 60 Schock gute [Prager] Groschen, das zum Benediktinerinnenkloster Pustimir gehört. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Eintrag vom 1. Juni 1437 in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 682, fol. 37r (Ed.: LCS III/2, S. 475, Nr. 247). An dieser Stelle befindet sich die Ladung der Äbtissin und des Konvents von Pustimir durch Heinrich von Krumsín wegen des halben Dorfes Topolany, das der Vater Heinrichs von K. [S.] verpfändet bekommen hatte, aber die Äbtissin und der Konvent weiterhin rechtswidrig besaßen. Heinrich wollte sein Recht durch eine Urk. K. [S.s] beweisen. Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198 und 200, Anm. 234; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89–90. Heinrich von Krumsín dürfte ein Sohn des Johann Húse von Krumsín gewesen sein, der in den 1420er Jahren in Kontakt mit S. stand und von ihm zwei Dreiling Wein auf Groß-Seelowitz verschrieben bekommen hatte.2 Obwohl S. in der Zitation Heinrichs als K. bezeichnet wurde, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass die Verpfändung erst nach S.s Kaiserkrönung zustandekam: Hier könnte der „aktuelle“ Kaisertitel dem bloßen Königstitel, unter dem die Urk. ausgestellt worden war, vorgezogen worden sein, wie dies häufig geschah. Interressant für die Rechtsgeschichte Mährens ist, wie das Landesgericht im Jahr 1437 über die Zitation Heinrichs entschied: Die Verpfändung von Topolany durch S. wurde durch die Landherren als nichtig bezeichnet, weil das Kloster Pustimir nicht zur markgräflichen, sondern zur bischöflichen Kammer gehöre, weswegen das Dorf Topolany nicht durch den Kg. verpfändet werden dürfe.3 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Vgl. die Orig.-urk. S.s vom 15. November 1421 in HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; Reg.: RI XI, Nr. 4859. 3 Vgl. LCS III/2, S. 489–490, Nr. 125; Borovský, Kláštery, S. 200, Anm. 234.
1437 Juni 3, Prag (v Praze) 178 (den swateho Erazima, biskupa a muczedlnika Bozieho, 51 – 27 – 17 – 5) K. S. erteilt mit wohlbedachtem Mut und seinem Rat Wenzel Carda von Petrovice auf dessen Bitten und in der Überlegung, dass Wenzel ihm wertvolle Dienste leisten kann
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und will (znamenajíce to, že sě nám týž Carda k obecnému dobrému a k službě dobře hodí i v časech budúcích tiem lépe sě hoditi má i miení), seine Zustimmung zum Kauf der Burg und der Stadt Auscha (Vsscz) mit Dörfern, Höfen (forberky), Wiesen, Äckern (dědinami), Zinsen (platy, úroky), Nutzen, Gerichten (rychtami), Zöllen, Mauten, Wäldern, Gehölzen, Hecken, Wildbännen (hony), Teichen, Fischereien, Gewässern, Flüssen, Bächen, Bergen, Tälern (doly) und Kirchenpatronaten mit allem Zubehör, allen Rechten und Freiheiten (svobodami, zvólemi) und voller Herrschaft (s plným také panstvím), die Wenzel vor einiger Zeit von dem verstorbenen Aleš Škopek von Duba (Dubá; z Dube) erworben hatte und die von ihm (S.) und dem Kg.-reich Böhmen zu Lehen gehen (sbožie, kteréžto od nás a koruny královstvie našeho czeskeho v manstvie jest podrobeno a poddáno). S. bestätigt und erneuert aus kaiserlicher und kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (mocí ciesařskú a královskú v Czechach) Wenzel Carda alle Urkk., die dieser in diesem Zusammenhang von Aleš übernommen hat, und namentlich die Urkk. Kg. Wenzels [IV.] über den Kauf von Auscha durch Wenzel Carda in allen Punkten, Artikeln und Inhalten (se všemi články, artikulemi a kusy v nich zavřenými), als ob sie wörtlich inseriert wären, und belehnt ihn und dessen Erben mit den genannten Gütern (k lénu a k manství), damit Wenzel sie wie die früheren Besitzer besitzen und genießen kann, jedoch unter Wahrung aller Dienste, die S. und seinen Nachfolgern von diesem Lehen gebühren. Des Weiteren gestattet er aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit Wenzel und dessen Nachkommen, diese Lehngüter sowie ihre anderen Allodial- oder Lehngüter zu Lebzeiten oder darüber hinaus (za zdravého života neb v nemocné posteli) verpfänden, tauschen oder verkaufen zu dürfen. Schließlich verbietet er allen, seine Bestimmungen zu missachten, wenn sie seine schwere Ungnade und eine Pön vermeiden wollen. KVr: Ad relacionem d(omini) Iohannis de Colowrath Iohannes Tussek. – KVv: Ohne RV. Orig. Perg. tsch. mit wachsfarbenem Münzsiegel (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand G 436 – Rodinný archiv Kouniců Slavkov, Sign. B 23 d, Inv. Nr. 138, Kart. 3, Urk. Nr. 6. Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 215, Nr. 1577 (tsch.); Beneš – Beránek, Soupis, I/2, S. 222, Nr. 888 (tsch.); Zaoralová, Rodinný archiv Kouniců, I, S. 94, Nr. 138 (tsch., aufgrund der Orig.-urk.).
[vor 1437 Juli 12]1 179 K. S. gebietet [dem Landeshauptmann von Mähren, den Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren], alle Gerichtsprozesse gegen Nikolaus Sokol von Lamberg auf den nächsten Landtag zu verschieben.
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Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 12. Juli 1437, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 119v (Ed.: LCS III/1, S. 167, Nr. 212). 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1437 November 8, Prag (Prage) 180 (octavo die festi Omnium sanctorum, 51 – 28 – XVIII – 5) K. S. – der anführt, dass ihm sein getreuer Edler Johann Literatus, Sohn des Ladislaus Kakas von Berény (Ladislai Kakas de Beren) und im Namen seines Vaters Ladislaus und seiner leiblichen Brüder Blasius und Stefan auf sein spezielles Ersuchen hin 2.374 ung. Gulden reinen Goldes und echten Gewichts unter dem Rechtstitel eines Darlehens (nomine veri mutui et sub spe restitucionis) übergeben hat, da er dieses Geld zur Erledigung gewisser dringlicher Angelegenheiten seines ung. Kg.-reiches benötigte – verpfändet denselben Ladislaus Kakas, Blasius, Stefan und Johann von Berény, zur Absicherung deren Darlehens das Gut Kyseecz alio nomine Mesterfalwa im Komitat Raab, das wegen des ohne männliche Erben erfolgten Todes (per defectum seminis) des Nicolaus von Warang an S. gefallen ist. Des Weiteren verpfändet er ihnen einen an ihn gefallenen und ihm gehörenden Zins (quoddam tributum nostrum) vom Gut Bana in demselben Komitat, der nach Recht und Gewohnheit des ung. Kg.-reiches zu erheben ist, mit allem Nutzen, Zubehör und Einkommen. S. bestimmt, dass Ladislaus, Blasius, Stefan, Johann oder deren Erben diese Güter ihm oder seinen Nachfolgern nach Aushändigung des Schuldbetrags (rehabitis et receptis huiusmodi eorum pecuniis) ohne jedes Hindernis und Verzögerung zurückzuerstatten haben. S. verpflichtet sich in seinem Namen und dem seiner Nachfolger, Ladislaus, Blasius, Stefan und Johann sowie deren Erben und Nachfolger, in dem verliehenen Pfandbesitz gegen alle Anfechter und Kläger (impetitores, causidicos et actores) zu schützen. Falls er oder seine Nachfolger nicht imstande sein sollten, den Schutz zu gewähren, sollen sie ihnen oder ihren Erben ein gleichwertiges anderes (in qualitate et quantitate ac fructuositate et proventibus eisdem equipollentem) Gut pfandweise abtreten. Schließlich gewährt er Ladislaus, Blasius und Johann oder ihren Erben das Recht, die entsprechenden Güter im Notfall (vigente necessitate) im Umfang der erwähnten Summe weiter verpfänden oder testamentarisch vermachen zu dürfen, wem auch immer sie wollen (cui vel quibus in vita vel in morte maluerint sive voluerint impignorandi seu testamentaliter legandi).
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KVr: Rellacio Emerici de Marczalii magistri curie (am rechten oberen Blattrand sowie am unteren Blattrand in der Mitte, unter dem aufgedrückten Siegel). – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat. mit Fragmenten eines roten, recto unter dem Text aufgedrückten kaiserlichen Sekretsiegels (Posse 18/1) (die Papieroblate ist beiliegend), in MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 12, Kart. 7, Urk. Nr. 196.
1437 Dezember 7, Znaim (Snoymie) 181 (die septima Decembris, 51 – 28 – 18 – 5) K. S. bestätigt und erneuert […] mit rechtem Wissen sowie aus kaiserlicher und kgl.böhmischer Machtvollkommenheit ([auctoritat]e Imperiali et regia Bohemie) dem Abt des [Prämonstratenser-] Stifts Klosterbruck (monasterii Lucensis alias in Brugk pro[pe Znoymam]), Přibyslav (Przibislaus), dessen Nachfolgern und dem Stift auf Bitten des Abtes alle Privilegien, Urkk., […] Immunitäten, Indulte, Gewohnheiten, Besitzungen, Leute und Güter, welche sie von den KK.n, den römischen und böhmischen Kgg.n, und von anderen Fürsten oder Getreuen Christi bekommen haben, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig, sodass der Abt und der Konvent sie ungehindert genießen können. Er behebt alle sprachlichen, formalen oder inhaltlichen Mängel (ex defectu verborum, solem[nitatis] omisse, sentenciarum obscuritate aut alia quavis occasione), die sich vielleicht in den konfirmierten Privilegien offenbaren könnten. Schließlich befiehlt er allen [geistlichen] und weltlichen [Fürsten], Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Knappen und Amtsträgern sowie allen anderen Untertanen des Hl. Römischen Reichs, des Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren, den Abt, dessen Nachfolger, den Konvent und das Stift in ihren Rechten zu schützen, andernfalls sie unter seine schwere Ungnade, die in den jeweiligen Privilegien festgesetzte Pön sowie eine Strafe von 20 Mark reinen Golds fielen, die zur einen Hälfte an seine kaiserliche Kammer (imperiali nostro erario) und zur anderen an den Abt und Konvent von Klosterbruck zu zahlen ist. Arenga: […] rei publice curas, quibus cor nostrum quotidiana sollicitudine pro subditorum salute distrahitur, ad illud precipue aciem mentis nostre convertimus et sedulum destinamus affectum, qualiter […] ecclesias et personas ecclesiasticas celestis imperatoris mancipatas obsequiis, piis protegimus desideriis ac libertates eorum continuo benignitatis favoribus foveamus, nunc novas […] largiendo, nunc pro qualitate temporum veteres revocando. KVr: Ad mandatum domini imperatoris Hermannus Hecht. – KVv: Registrata. Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte in den Faltungen durchlöchert, mit gewissem Textverlust), Siegel verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), schwarz-gelbe Seidenschnur
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teilweise erhalten, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. A 11. – Kop. lat.: Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister S.s aus den Jahren 1436–1437 in der Lobkowitzschen Schlossbibliothek Nelahozeves, Sign. VI Fb 19, fol. 160; einfache Abschrift des Vidimus aus dem Jahr 1767, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 3704 (mit gewissem Textverlust). Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 130, Nr. 100 (lat., nach dem Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister); RI XI, Nr. 12221 (nach dem Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister); Sedláček, Die Reste (1917), S. 42, Nr. 1370 (dt., nach dem Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister), Šebánek, Archivy, S. 277, Nr. 1316 (tsch., aufgrund der Orig.-urk.).
[vor 1437 Dezember 9]1 182 Kg. S. verpfändet dem Ritter [Ulrich?] Skála von Lultsch den dem [Prämonstratenser-] Stift Hradisch bei Olmütz gehörenden Markt Gaya für 2.000 Schock Groschen. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in den Annalen des Stiftes Hradisch bei Olmütz von Johann Tetzel vom Ende des 16. Jahrhunderts, in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr II 385, fol. 31r (Ed.: Teige, Zpráva o pramenech, S. 67; Neumann, Ztracené středověké kroniky, S. 107). Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92 und 275–276; Borovský, Kláštery, S. 196–197; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 58–59. Der Empfänger der Urk. dürfte Ulrich Skála von Lultsch gewesen sein, der seit 1415 in den Diensten S.s nachzuweisen ist. In den Jahren 1415–1417/18 war er als Hauptmann S.s in den norditalienischen Städten Feltre und Belluno tätig.2 1 Den Terminus ante quem bildet der Sterbetag S.s. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S.s schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Vgl. RI XI, Nr. 1790, 1791; ZsO IV, S. 632, Nr. 2821; ZsO VI, S. 127, Nr. 292; S. 249, Nr. 818; sowohl Altmann als auch die ung. Editoren konnten Ulrich nicht näher identifizieren, was aber die Relation Peters von Mladoňovice ermöglicht – vgl. Petri de Mladoniowicz relatio, hg. Novotný, S. 44 und 46.
[vor 1437 Dezember 9]1 183 Kg. S. stimmt der Verpfändung des Dorfes Zlechov durch Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Velehrad an Stefan Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, zu. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Urk. des Abtes Stefan und des Konvents des Klosters Velehrad vom 29. Juni 1454, die in einer zeitge-
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nössischen Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v, überliefert ist. Mit dieser Urk. wurde Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, das Dorf Polešovice um 1.000 Mark Prager Groschen verpfändet, wobei einen Teil der Pfandsumme jener Betrag von 400 Mark Groschen bildete, den einst Georgs Vater, Stefan Plewl, dem Kloster geliehen hatte, als das Kloster die durch S. an Zbyněk von Strálek verpfändeten Dörfer Břest und Žalkovice hatte auslösen wollen. Stefan Plewl hatte das Dorf Zlechov damals mit Zustimmung S.s von dem Kloster als Pfand genommen (… a také jsme byli zastavili ves naši Zlechov s vuolí nadepsaného Zygmunda císaře Stefanowi řečenému Plewl měščenínu hradissczkemu dobrej paměti …). 1454 löste das Kloster das Dorf Zlechov von seinem Sohn Georg aus und verpfändete ihm dafür das gesamte Dorf Polešovice, von dem Georg zuvor nur die Hälfte pfandweise besessen hatte. Dass die Zustimmung S.s zu der Verpfändung von Zlechov in schriftlicher Form erfolgte, ist sehr wahrscheinlich – es entsprach der damaligen Praxis (für Velehrad vgl. die Zustimmung S.s zur Verpfändung von Potvorovice an den Verwalter des Velehrader Klosters Adalbert vom 8. Juli 1422; siehe Reg. Nr. 99). Zur Datierung dieses Dep.s bietet die Urk. S.s vom 16. Dezember 1423 einen gewissen Anhaltspunkt (siehe Reg. Nr. 119). In dieser Urk. führte S. einen Tausch zw. dem Kloster Velehrad und der Stadt Ungarisch Hradisch durch, wobei das Kloster den Markt Altstadt pfandweise übernehmen sollte und die Stadt dafür die klösterlichen Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov von deren bürgerlichen Pfandbesitzern auslösen und dem Kloster zurückerstatten. Falls dieser Tausch tatsächlich durchgeführt wurde,2 würde das bedeuten, dass die Verpfändung an Stefan Plewl erst nach dem 16. Dezember 1423 erfolgt sein kann. Es ist aber auch möglich, dass der Tausch vom 16. Dezember nicht oder nicht in vollem Umfang realisiert wurde. Dann könnten die Verpfändung von Zlechov an Stefan Plewl und die Zustimmung S.s dazu schon nach Ende 1419 erfolgt sein. 1 Den Terminus ante quem bildet der Sterbetag S.s. Näher zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung und den Kommentar. 2 Weder Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104, noch Borovský, Kláštery, S. 196, zweifeln daran.
[vor 1437 Dezember 9]1 184 Kg. S. verpfändet Racek von Výškov, dessen Kindern und Erben das dem AugustinerChorherrenstift zu Landskron gehörende Dorf Nezamyslice um 350 Schock Prager Groschen. Er bestimmt, dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. nach dem Willen Raceks innehaben werden. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. Raceks von Výškov vom 15. Juni 1448, in MZA Brno, Bestand E 3 – Augustiniáni Olomouc,
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Sign. F 5 (Reg. Šebánek, Archivy, S. 291–292, Nr. 1374; Švábenský, Augustiniánské kláštery, I, S. 205, Nr. 93; Beneš – Beránek, Soupis, I/2, S. 312, Nr. 1291), in welcher Racek die Verpfändungsurkunde S.s an den Propst Andreas und den Konvent des Landskroner Stiftes abtritt. Tsch. Kurzreg. ohne Datierung befindet sich auch in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern in APH, Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 525, das durch Sedláček, Zbytky Register, S. 203, Nr. 1484, zu Juni 1437 datiert wurde. Laut diesem Kurzreg. war die Urk. auf Tsch. abgefasst. Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 116, Nr. 145 (tsch., aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Zbytky register, S. 203, Nr. 1484 (tsch., aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1917), S. 26, Nr. 1220 (dt.). Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90. 1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Näher zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[vor 1437 Dezember 9]1 185 Kg. S. stellt eine Urk. über die Burg Vraní Hora mit der Feste und dem Meierhof Vranová Lhota und das Dorf Vranová mit dem Meierhof Hraničky, das Dorf Pěčíkov mit dem Meierhof Plichtinec, die Dörfer Svinov und Roveň sowie die öden Dörfer Střítež, Vacetín und Příkazy mit Teichen, Wäldern, Flüssen, Wiesen, Bergen, bebauten und unbebauten Feldern und allem Zubehör aus.2 Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einer Urk. Kg. Wladislaus’ II. vom 3. August 1497, die in einer Einlage in den Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 97, fol. 4r–v (Ed.: ZDO II, S. 113–114, Buch XVI, Nr. 19), überliefert ist. Durch diese Urk. bestätigte Wladislaus Georg von Lhota zwei nicht inserierte Urkk. Kg. Wenzels und eine Urk. K. S.s über die Burg Vraní Hora mit allem Zubehör und ließ diese Güter in die mährischen Landtafeln intabulieren. Lit.: Hosák, Historický místopis, S. 554 (nach ihm soll S. die Burg Vranová Hora im Jahre 1425 verpfändet haben, wofür er allerdings keine Quelle ergibt); Šmeral, Vranová Lhota. Die betreffenden Güter waren wahrscheinlich durch Wenzel an die Vorfahren Georgs verpfändet worden und Wladislaus II. allodisierte im Jahr 1497 diese Veprfändung, wie es im späten 15. sowie im 16. Jahrhundert bei vielen verpfändeten kgl.en Gütern der Fall war. Die Urk. S.s könnte entweder die Verpfändung Wenzels bestätigen, die Verpfändungssumme erhöhen oder aber die Verpfändung an eine andere Person überweisen. Šmeral versucht zu zeigen, dass die Urkk. Wenzels und S.s keine Verpfändungsurkk. waren und dass das Gut Vraní Hora durch Markgraf Jost schon Ende des 14. Jahrhunderts als Allod an die Herren von Kunstadt geschenkt wurde.3 Dann
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wäre aber zu erklären, warum das Gut erst unter Kg. Wladislaus II. in die Landtafeln intabuliert worden ist. Es lässt sich nicht sagen, inwieweit die Pertinenzformel der Urkunde Kg. Wladislaus’ mit den verschollenen Urkk. Wenzels ud S.s übereinstimmte. Es lässt sich vor allem nicht entscheiden, ob die Dörfer Střítež, Vacetín und Příkazy bereits zur Zeit Wenzels und S.s, oder erst in der Zeit um 1500 verödet waren, da es keine für diese Frage relevanten Belege zur Geschichte dieser Dörfer im 15. Jahrhundert gibt.4 1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein. 2 Zur Pertinenzformel vgl. den Kommentar. 3 Vgl. Šmeral, Vranová Lhota, S. 17–18. 4 Siehe auch Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 326 (Příkazy), 509 (Střítež) und 652–653 (Vacetín).
[vor 1437 Dezember 9]1 186 S. bestätigt die Privilegien der Stadt Prerau. Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der allgemeinen Privilegienbestätigung Kg. Albrechts II. für die Stadt Prerau, die am 21. März 1439 in Brünn ausgestellt wurde und in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 3, aufbewahrt wird (Faksimile der Urk. mit einem Abdruck und der tsch. Übersetzung des Urkundentextes in Kvasnička, Albrecht II.; Ed. und tsch. Übersetzung in K[vasnička], Archiv městského musea, S. 107–119, Nr. 3). Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 154. Die Urk. Albrechts vom 21. März 1439 nennt die städtischen Privilegien von Kg. Přemysl Ottokar II., Markgraf Johann von Mähren und Markgraf Jost von Mähren sowie die Privilegienbestätigungen Kg. Wenzels und K. S.s. Während die eigentlichen Privilegien wörtlich inseriert sind, werden die beiden Konfirmationen brevitatis causa nur erwähnt. Da die hier bestätigten Urkk. Wenzels und S.s ausdrücklich als Konfirmationen (transsumpta confirmacionum) bezeichnet werden, kann die erwähnte Urk. S.s sicher nicht mit der Urk. über Amnestie für Vok von Eulenburg und die Bürger der Stadt Prerau vom 1. Oktober 1436 gleichgesetzt werden, die im Prerauer Stadtarchiv im Orig. erhalten ist und in welcher keine Bestätigung älterer Privilegien angesprochen wurde.2 Es muss sich um eine eigenständige, heute nicht mehr existierende, Privilegienbestätigung gehandelt haben. Die Urk. könnte während der gesamten Regierung S.s in den böhmischen Ländern ausgestellt worden sein. Am wahrscheinlichsten scheint eine Datierung zu Beginn der 1420er Jahre, als Prerau unter kgl.er Herrschaft stand, bevor die Stadt im Sommer 1423 vorübergehend und Ende 1426 oder im Frühjahr 1427 endgültig von den Hussiten besetzt wurde.3 Möglich wäre aber auch,
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dass die Privilegienbestätigung für Prerau die erwähnte Amnestie von 1436 begleitete oder ihr folgte. 1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Näher zur Datierung vgl. Kommentar. 2 Siehe Reg. Nr. 165. 3 Vgl. Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 150–151; Válka, Počátek války, S. 54–56 und 100; Lapáček, Přerov, S. 71–79.
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Kouniců: (1272) 1278–1960. I–II. Inventář [Das Familienarchiv Kaunitz. (1272) 1278–1960. I–II. Inventar] (Brno 1998, Inventáře a katalogy fondů Moravského zemského archivu v Brně 30). ZDB I = Die Landtafel des Markgrafthumes Mähren. I. Text der Brünner Cuda (1348– 1466), hg. v. Peter Chlumecky – Josef Chytil – Carl Demuth – Adolf Wolfskron (Brünn 1856). ZDO I = Die Landtafel des Markgrafthumes Mähren. II. Text der Olmützer Cuda (13481466), hg. v. Peter Chlumecky – Josef Chytil – Carl Demuth – Adolf Wolfskron (Brünn 1856). ZDO II = Moravské zemské desky. 2. Kraj olomoucký. 1480–1566 [Die Landtafeln der Markgrafschaft Mähren. 2. Olmützer Kreis. 1480–1566], hg. v. František Matějek (Praha 1948). Zemek – Turek, Regesta listin = Metoděj Zemek – Adolf Turek, Regesta listin z lichtenštejnského archivu ve Vaduzu z let 1173–1526 [Regesten der Urkunden des Liechtensteinschen Archivs in Vaduz aus den Jahren 1173–1526], in: SAP 33 (1983) 149–296; 483–527. Zemek s. auch Bistřický ZsO = Zsigmondkori oklevéltár, I–XI, hg. v. Elemér Mályusz – Iván Borsa – Norbert C. Tóth – Tibor Neumann (Budapest 1951–2007).
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fen geen“, aneb o jednom nesrozumitelném mandátu krále Zikmunda, znojemských mlýnech v pozdním středověku, omylech Zikmundovy kanceláře a úskalích ediční práce [Was bedeutet es, wenn „die mülen nicht in den sleiffen geen“, oder: Über ein unverständliches Mandat König Sigismunds, die Znaimer Mühlen im Spätmittelalter, die Irrtümer der Kanzlei Sigismunds und Schwierigkeiten bei der Editionsarbeit], in: Sborník státního okresního archivu Znojmo 2009. Historický a vlastivědný sborník Znojemska a Moravskokrumlovska (Znojmo 2010) 9–27. Elbel, Neznámý list = Petr Elbel, Neznámý list krále Zikmunda litomyšlskému biskupu Janovi Železnému ze 4. září 1417. Edice, rozbor a komparace se Zikmundovým listem Čechům téhož data [Ein unbekannter Brief König Sigismunds an Bischof Johann von Leitomischl vom 4. September 1417. Edition, Analyse und Vergleich mit dem Brief Sigismunds an die Böhmen selben Datums], in: Querite primum regnum Dei. Sborník příspěvků k poctě Jany Nechutové, hg. v. Helena Krmíčková – Anna Pumprová – Dana Růžičková – Libor Švanda (Brno 2006) 531–550. Elbel, Olomoucký biskup (im Druck) = Petr Elbel, Olomoucký biskup Jan Železný a Zikmund Lucemburský. ����������������������������������������������������� Příspěvek k poznání Zikmundovy spojenecké sítě v českých zemích a jeho dvorských struktur [Bischof Johann der Eiserne von Olmütz und Sigismund von Luxemburg. Ein Beitrag zur Erforschung der Anhängerschaft Sigismunds in den böhmischen Ländern und seiner Hofstrukturen], in: Historická dílna 2. Sborník příspěvků přednesených v roce 2007, hg. v. Štěpánka Karlová – Veronika Lišková – Jiří Stočes – Lenka Špačková (Plzeň 2012, im Druck). Elbel, Pobyty vyslanců = Petr Elbel, Pobyty vyslanců a poslů města Znojma na dvoře krále Zikmunda a rakouského vévody Albrechta V. ve světle znojemských městských účtů z let 1421–1422. Příspěvek ���������������������������������������������������������� k dvorské každodennosti [Die Aufenthalte von Gesandten und Boten der Stadt Znaim am Hof König Sigismunds und Herzog Albrechts V. von Österreich im Licht der Znaimer Stadtrechnungen der Jahre 1421–1422. Ein Beitrag zur höfischen Alltagsgeschichte], in: Dvory a rezidence ve středověku 3. Všední a sváteční život na středověkých dvorech, hg. v. Dana Dvořáčková-Malá – Jan Zelenka (Praha 2009, Mediaevalia Historica Bohemica 12, 2009, Supplementum 3), 475–502. Elbel, Scio, quod vos Moravi = Petr Elbel, „Scio quod vos Moravi estis timidi et michi non fideles“. Moravané ve strukturách dvora Zikmunda Lucemburského [„Scio, quod vos Moravi estis timidi et michi non fideles“. ������������������������������������ Personen aus Mähren in den Hofstrukturen Sigismunds von Luxemburg], in: Mediaevalia Historica Bohemica 12/2 (2009) 43–132. Elbel, Testamentární odkazy = Petr Elbel, Testamentární odkazy Michala z Břestu, protonotáře krále Zikmunda, ve Znojmě: fundace obecní knihovny při kostele sv. Mikuláše a její vybavení knihami. Příspěvek ke knižní kultuře moravských katolických měst za husitské revoluce [Die letztwilligen Verfügungen Michaels von Priest, des Protonotars König Sigismunds, in Znaim: Die Stiftung der Gemeindebibliothek 251
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263
Register Adalbert, Verwalter des Klosters Ve lehrad 99, 183 Agram (kroat. Zagreb, ung. Zágráb, Hauptstadt v. Kroatien) - Bistum ~ 159 Agriensis ecclesia s. Erlau, Bistum Alamania s. Deutschland Alba Ecclesia s. Holitsch Alba Iulia s. Karlsburg Albrecht II., röm.-dt. Kg., Kg. v. Ungarn, u. Böhmen, Herzog v. Österreich, Markgraf v. Mähren 42, 67, 71, 77, 84, 116, 127, 128, 130, 131, 152, 161, 163, 163a, 164, 165, 168, 169, 172, 173, 174, 176, 186 - dessen Gemahlin s. Elisabeth - dessen Bote 77 - dessen Räte 116, 122 - dessen Brief 131 Alt Brünn (tsch. Staré Brno, Stadtteil v. Brünn, im MA Markt in Mähren) - Zisterzienserinnenkloster in ~ 41, 104 -- Äbtissin u. Konvent des Zisterzienserinnenklosters in ~ 41 -- Äbtissin Marta u. Konvent des Zisterzienserinnenklosters in ~ 155 Alt Bunzlau (tsch. Stará Boleslav, Stadt in Böhmen) - Kollegiatkapitel in ~ -- Franz v. Gewistsch, Propst v. ~, bzw. v. Gran, Kustos v. Hl. Kreuz in Breslau, Protonotar S.s s. Gewitsch -- Michael v. Břest, Domherr v. Prag u. Chorherr v. Brünn, Propst v. ~, Protonotar S.s s. Břest
Alt Schallersdorf (tsch. Starý Šaldorf, Stadtteil v. Znaim, im MA Dorf in Mähren) 31 - Mühle in ~ 31 Altstadt (tsch. Staré Město u Uherského Hradiště, Vorstadt v. Ungarisch Hradisch) - Markt, Vorstadt ~ 119, 183 -- St.-Michaels-Kirche in ~ 119 Alt Titschein s. Titschein Altsohl (slwk. Zvolen, ung. Zólyom, Stadt u. Burg in der Slowakei) - Stadt ~ -- Bürger v. ~ --- Nikolaus genannt Szekeres (Zekeres) 124 Antiquum Rediss s. Altstadt Antiquum Zolium s. Altsohl Aragonien (sp. Aragón, Region in Spanien, im MA Königreich) - König v. ~ 146 -- dessen Kannenorden 146 -- Ferdinand, Kg. v. ~ 146 -- Alfons, Kg. v. ~ 146 Árva s. Orava Auga Minor s. Weissenau Ausaw s. Aussee Auscha (tsch. Úštěk, Stadt in Böhmen) - Burg u. Stadt ~ 178 Aussee (tsch. Úsov, Stadt in Mähren) - Burg ~ 2, 142, 143, 144 - Herren v. Wlaschim, ansässig in ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie s. Wlaschim Austerlitz (tsch. Slavkov, im Mittelalter 265
auch Neusedlitz/Novosedlice, Stadt in Mähren) - AO 90, 91, 92 - Stadt ~ -- Bürgermeister, Stadtrat, Bürger u. Einwohner v. ~ 90 -- Bürgermeister, Geschworene u. Gemeinde v. ~ 91 -- Maut in ~ 90 -- Vogtei in ~ 91 Bamberg (Stadt in Deutschland) - Johann v. ~ 108 Bana im Komitat Raab (unbekannter Ort in Ungarn) - Gut ~ 180 Bánov (Dorf in Mähren ö. Ungarisch Brod) - Adam, Richter v. ~ 128 -- dessen Bruder Nikolaus 128 -- dessen Bruder Paul 128 - drei Hufen in ~ 128 - Mühle in ~ 128 - Teich in ~ 128 Barbara [v. Cilli], röm.-dt. Kg.in, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Markgräfin v. Mähren, Gemahlin S.s 43 Bartl Fleischhauer s. Znaim, Bürger v. Basel (Stadt in der Schweiz) 147 - Konzil v. ~ 147 -- Legaten des Konzils v. ~ 164, 165 -- Philibert, Bf. v. Coutances, Legat des Basler Konzils im Königreich Böhmen s. Coutances Báthory, ung. Adelsfamilie - Stefan ~, Hofrichter S.s 159 Bavory s. Pardorf Beckov (ung. Bolondóc, Burg in der Slowakei) - Stibor Vajda v. [Ściborze u.] ~ 109
266
-- dessen Sohn Stibor [d.J. v. Ściborze] 109 Behren s. Perín Béla IV., Kg. v. Ungarn 159 Belluno (Stadt in Italien) 182 Beraun (tsch. Beroun, Stadt in Böhmen) - AO 25, 26 Berény (mehrere Orte in Ungarn und Rumänien) - Herren v. ~ (bzw. Berényi), ungarische Adelsfamilie -- Ladislaus Kakas v. ~ 180 --- dessen Sohn Johann Literatus v. ~ 180 --- dessen Sohn Blasius v. ~ 180 --- dessen Sohn Stefan v. ~ 180 Berényi s. Berény, Herren v. Beroun s. Beraun Bergen (tsch. Perná, Dorf in Mähren nw. Nikolsburg) 10 Berbisdorf (früher Berwigsdorf; pl. Dziwiszów, Dorf in Polen) 96 Bietow s. Vöttau Bischofswerda (Stadt in Deutschland) - Johann Nešpor v. ~ 172 Bisenz (tsch. Bzenec, Stadt in Mähren) - DO 153 - Burg ~ 109 - Markt ~ 109, 153 -- Richter, Ratsherren u. Bürger des Marktes ~ 153 -- Einwohner des Marktes ~ 156 Bistritz ob Pernstein (tsch. Bystřice nad Pernštejnem, Stadt, im MA Markt in Mähren) 176 Bítov s. Vöttau Blatec (Dorf in Mähren sü. Olmütz) - Einwohner des Dorfes ~���������� , Untertanen der Stadt Olmütz 55
Blatnička (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109 Blindenburg (ung. Visegrád, Stadt in Ungarn) - AO 1, 116 Bochoř (Dorf in Mähren sw. Prerau) - die Hälfte des Dorfes ~ 59 Bochorz s. Bochoř Böhmen - Königreich u. Land 16 - Kgg. v. ~ s. Albrecht II., Georg v. Podiebrad, Johann [„der Blinde“], Josef II., Karl IV., Ladislaus Posthumus, Leopold I., Matthias Corvinus, Přemysl Ottokar II., Rudolf II., Sigismund, Wenzel I., Wenzel II., Wenzel [IV.], Wladislaus II. - Kg.innen v. ~ s. Barbara, Constanze, Elisabeth, Maria Theresia - Ämter -- Unterkämmerer des Königreichs ~ 40 Böhmische Krone 16 Bős s. Bösch Bösch (slwk. Gabčíkovo, ung. Bős, Markt in der Slowakei) - AO 97 Bohmalicz s. Pumlitz (nicht identisch mit Pochmalitz) Bohumilice s. Pochmalitz Bohumilice s. Pumlitz (nicht identisch mit Pochmalitz) Bojanovice (Dorf in Mähren nw. Znaim) 92 Bolelouc (Dorf in Mähren sü. Olmütz) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Katharina v. ~, Witwe des Johann Kužel v. Mistřice 167 --- deren Kinder Stefan u. Margaretha s. Mistřice
Bolondóc s. Beckov Boršice u Blatnice (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109 Boskovice s. Boskowitz Boskowitz (tsch. Boskovice, Stadt in Mähren) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~ u. Brandeis 79 -- Johann d.J. v. ~ 79 -- Vaněk v. ~ u. Černá Hora 79 Bosnensis ecclesia s. Bosnien, Bistum Bosnien - Bistum ~ -- Josef, Bf. v. ~ 159 Bragwigsdorff s. Berbisdorf Brandeis (tsch. Brandýs nad Orlicí, Stadt in Böhmen) - die Herren v. Boskowitz u. ~ s. Boskowitz, Herren v. Brandenburg - Markgrafen v. -- Friedrich v. Zollern, Markgraf v. ~ 56 --- dessen Tochter Elisabeth, Herzogin v. Brieg u. Liegnitz s. Brieg -- Jost, Markgraf v. Mähren u. ~ s. Jost Brandýs nad Orlicí s. Brandeis Bratelsbrunn (tsch. Březí, Dorf in Mähren nw. Nikolsburg) 10 Bratislava s. Pressburg Braunsberg (tsch. Brušperk, Markt in Mähren nw. Frýdek-Místek) 175 Břeclav s. Lundenburg Břehy (Stadtteil v. Wessely an der March, im MA Dorf in Mähren) 109 Breitenbrunn (Dorf in Deutschland) - Hof in ~ 157, 166 Breÿten Brunne s. Breitenbrunn Breslau (pl. Wrocław, Stadt in Polen) - AO 14, 16 267
- Reichstag in ~ 20 - Herzogtum ~ 56 - Stadt ~ -- Juden in ~ 56 - Bistum -- Konrad, Bf. v. ~ 77 - Kollegiatkapitel zum Hl. Kreuz in ~ -- Franz v. Gewitsch, Propst v. Alt Bunzlau, bzw. v. Gran, Kustos v. Hl. Kreuz in ~, Protonotar S.s s. Gewitsch Břest (Dorf in Mähren nö. Kremsier) - Dorf ~ 59, 170, 171, 183 - Michael v. ~, Domherr v. Prag u. Chorherr v. Brünn, Propst v. Alt Bunzlau, Protonotar S.s 118 -- KV 8, 9, 10, 11, 14, 21, 22, 24, 27, 32, 33, 36, 37, 38, 39, 42, 45, 58, 60, 61, 62, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 74, 75, 76, 84, 90, 92, 93, 99, 117, 118, 119, 126, 127, 129 Březí s. Bratelsbrunn Brieg (pl. Brzeg, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Herzog Ludwig v. ~ u. Liegnitz 56, 89 --- dessen Urk. 56 --- dessen Gemahlin Elisabeth, Herzogin v. ~ u. Liegnitz, Tochter Markgraf Friedrichs v. Brandenburg 56 Brisacher Marquard, Registrator u. Protonotar S.s - KV 149, 150, 151, 155, 157, 158, 166 Brumow (tsch. Brumov, Markt u. Burg in Mähren sö. Wallachisch Klobouk) - Burg ~ 128 Brumssperk s. Braunsberg Brünn (tsch. Brno, Stadt in Mähren) 31, 40, 43, 98, 124, 138 268
- AO 8, 9, 10, 11, 39, 41, 42, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 79, 80, 81, 86, 153, 154, 155, 156 - DO 8, 10, 48, 49, 55, 94, 129, 145, 153, 165 - Landtafeln v. ~ 29 - Burg Spielberg (tsch. Špilberk) in ~ 43, 111, 112 -- Hartneid [V.] v. Liechtenstein u. Nikolsburg, Verweser S.s auf Spielberg s. Liechtenstein --- dessen Amtmann auf Spielberg Bavor v. Holovousy s. Holovousy -- Wenzel v. Duba u. Lischna, Verweser S.s auf Spielberg s. Duba - Stadt ~ 17, 18, 62, 79 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 27, 28, 44, 93, 108, 110 --- deren Brief 27 -- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v. ~ 64 -- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 39 --- deren Urk. 39 -- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 35, 69, 70, 75 -- Richter, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 124 -- Stadtrat v. ~ 20 -- Bürger v. ~ --- Heinrich Hase, Bürger v. ~ 110 --- Hans Hase, Bürger v. ~ 110 --- Michael Kunigsfelder, Bürger v. ~ 145 -- Bürger u. Gäste v. ~ 124 -- Einwohner v. ~ 156 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 39, 44, 69, 70, 75 -- Juden in ~ 42, 64
--- Judensteuer in ~ 43 --- Meister Juda, Judenmeister in ~ 110 ---- dessen Gemahlin 110 ---- dessen Sohn 110 ---- dessen Eidam 110 - Vorstadt Cejl -- Mühle in der Vorstadt Cejl 123, 140 - Kollegiatkapitel zu St. Peter in ~ 107 -- Bartholomäus, Propst des Kollegiatkapitels zu St. Peter in ~ 107 -- Franěk v. Pacov, Chorherr v. ~ 173 -- Michael v. Břest, Domherr v. Prag u. Chorherr v. ~, Propst v. Alt Bunzlau, Protonotar S.s s. Břest - Augustiner-Eremitenkloster zu St. Thomas in ~ (auch das Neue Kloster in ~) 25, 101 - das Neue Kloster in ~ s. AugustinerEremitenkloster zu St. Thomas in ~ - Franziskanerkloster in ~ 41, 113 - Kapuzinerkloster in ~ 41, 155 - Minoritenkloster in ~ 41, 90, 101, 151, 155 Brušperk s. Braunsberg Brüx (tsch. Most, Stadt in Böhmen) 28 Bruck s. Klosterbruck Brzest s. Břest Buben Racek 123, 140 Bučovice s. Butschowitz Buchlau (tsch. Buchlov, Burg in Mähren w. Ungarisch Hradisch) - Burg ~ 86, 109 -- Burggraf in ~ 46 Buchlov s. Buchlau Buda s. Ofen Budweis (tsch. České Budějovice, Stadt in Böhmen) - Stadt ~ 84 Budwitz s. Mährisch Budwitz
Bulhary s. Pulgram Butschowitz (tsch. Bučovice, Stadt in Mähren) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Čeněk v. ~ 79 Bzenec s. Bisenz Ciacova s. Tschakowa Carda Wenzel v. Petrovice s. Petrovice Čáslav s. Tschaslau Cejl s. Brünn, Vorstadt Cejl Celje s. Cilli Cenad s. Tschanad Černá Hora (Markt in Mähren nw. Blanz) - die Herren v. Boskowitz u. ~ s. Boskowitz Černín (Dorf in Mähren nw. Znaim) 92 České Budějovice s. Budweis Chanadiensis ecclesia s. Tschanad, Bistum Chlebovice (Dorf in Mähren sw. Frýdek-Místek) 175 Choryně (Dorf in Mähren nw. Wallachisch Meseritsch) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~, ansässig in Huštěno vice 97 --- dessen Gemahlin Anna v. Troubky s. Troubky Chotěmice (Dorf in Böhmen ö. Soběslav) - Ritter v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Johann v. ~ --- KV 112 Chropin (tsch. Chropyně, Stadt, im MA Dorf in Mähren) 59 Chropyně s. Chropin Chunczo s. Kunz
269
Chvalkovice na Hané (Dorf in Mähren nö. Wischau) - acht Hufen in ~ 12 - zwei kleine Höfe in ~ 12 - Taverne in ~ 12 Cieszyn s. Teschen Cilli (slow. Celje, Stadt in Slowenien) - Grafschaft ~ -- Ulrich, Graf v. ~ 163 -- Barbara v. ~, röm.-dt. Kg.in, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Markgräfin v. Mähren, Gemahlin S.s s. Barbara Cimburk s. Zinnburg Citonice s. Edmitz Ciuitas Noua vulgariter Vnyczow s. Mährisch Neustadt Cividale del Friuli (Stadt in Italien) - Franz Claricini (de Claricinis) aus ~ 7 - Hermann Claricini (de Claricinis) aus ~ 7 Civitasaustrie patrie Foriiulii s. Cividale del Friuli Claricini (de Claricinis), Familie aus Cividale del Friuli s. Cividale del Friuli Claustrumregine in Antiqua Brunna ordinis Cisterciensis s. Alt Brünn, Zisterzienserinnenkloster Colditz (Stadt in Deutschland) - Herren v. ~, Meißner Adelsfamilie -- Albrecht v. ~, Hauptmann S.s in Schweidnitz 163, 175 Collalto (heute Stadtteil v. Susegana, im MA Burg u. Dorf in Italien) - Grafen v. ~, italienische Adelsfamilie -- Anton, Graf v. ~, Familiar S.s 146 Constanciensis episcopus s. Coutances, Bistum 270
Constanze [v. Ungarn], Kg.-in v. Böhmen 94 Čop s. Tschop Coprziwnicze s. Nesselsdorf Corbaviensis ecclesia s. Krbava Cornštejn s. Zornstein Coutances (Stadt in Frankreich) - Bistum ~ - Philibert, Bf. v. ~, Legat des Basler Konzils im Kg.reich Böhmen 163 Cozlowicze s. Kozlovice Cramer gessel s. Znaim, Kramergasse in Crawarn s. Krawarn Crumpnow s. Mährisch Kromau Csák s. Tschakowa Csáki s. Tschakowa, Herren v. Csanád s. Tschanad Csap s. Tschop Csapi s. Tschop, Herren v. Czeile s. Brünn, Vorstadt Cejl Curzola s. Kurzel Danch, Magister 141 Danycze s. Steinitz/Ždánice de Claricinis Franz s. Cividale del Friuli, Franz Claricini aus de Claricinis Hermann s. Cividale del Friuli, Hermann Claricini aus de Constantio Jakob s. Messina, Jakob v. Constantio aus de Dominis Johann s. Zengg, Bistum, Johann de Dominis Bf. v. de Dominis Simon s. Trau, Bistum, Simon de Dominis Bf. v. Derenchen de s. Drienčany Derencsény s. Drienčany Derencsényi s. Drienčany, Herren v. Deutschland - Generalprior u. alle andere Prioren
u. Brüder des Augustinereremitenordens in ~ 151 - röm.-dt. Kgg. u. KK. s. Albrecht II., Franz II., Friedrich II., Josef II., Karl IV., Karl VI., Leopold I., Rudolf II., Sigismund, Wenzel [IV.] - röm.-dt. Kg.innen u. K.innen s. Barbara, Elisabeth, Maria Theresia Dévény s. Theben Děvičky s. Maidberg Devín s. Theben Dietrzichowicze s. Větřkovice Dobřany, Stadt in Böhmen - Martin, Sohn des Hermann aus ~, Archidiakon u. Domherr v. Olmütz s. Olmütz, Domkapitel Dobrzano s. Dobřany Dolní Dubňany (Dorf in Mähren w. Mährisch Kromau) - Ritter Lžička v. ~, mährische Adelsfamilie -- Wenzel Lžička v. ~, Familiar des Ladislaus v. Ludanice 97 Dolní Sklenov (im MA Velký Sklenov, Dorf in Mähren ö. Freiberg) 175 Dolní Věstonice s. Unterwisternitz Dornpacher, unbekannte Adelsfamilie 7 Doubrava (Wald in Mähren) 36, 144 Doubravice nad Svitavou s. Doubrawitz Doubrawitz (tsch. Doubravice nad Svitavou, Markt in Mähren n. Blanz) - die Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Emmeram v. ~ 79, 100 -- Heinrich v. ~ 100 -- Johann v. ~ 100 -- Smil v. ~ 79 -- Ulrich v. ~ 79 -- Zbyněk v. ~ 79 - die Herren v. Eulenburg ansässig in
~ s. Eulenburg Drahotusch (tsch. Drahotuše, Markt in Mähren w. Mährisch Weisskirchen) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Černín v. ~ 79 -- Hartlieb (Artleb) v. ~ u. Věteřov 79, 169 Drahotuše s. Drahotusch Drienčany (ung. Derencsény, Dorf in der Slowakei) - Herren v. ~ (bzw. Derencsényi), ung. Adelsfamilie -- Johann v. ~ 1 --- dessen Sohn Emerich v. ~, Familiar S.s 1 Drnholec s. Dürnholz Drnholec (Ortsteil v. Lubina, im MA Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175 Dryglaw s. Iglau Duba (tsch. Dubá, Stadt in Böhmen) - Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Aleš Škopek v. ~ 178 Duba (tsch. Dubá, Burg in Böhmen nö. Beneschau) - Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie [unterschiedlich von der erstgenannten] -- Wenzel v. ~ u. Lischna, Unterkämmerer v. Böhmen, Verweser anstelle eines Unterkämmerers v. Mähren 28, 111, 112 Dubčany (Dorf in Mähren sü. Littau) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Magister Johann v. ~, Bruder des Všebor v. ~ 12 -- Všebor v. ~, Bruder des Magister Johann v. ~ 12, 168 Dubrawa s. Doubrava 271
Dürnholz (tsch. Drnholec, Markt in Mähren nw. Nikolsburg) 8, 9, 10 - Salzmaut in ~ 86 Durrenholcz s. Dürnholz Dvory nad Žitavou (ung. Udvard, Dorf, im MA Markt in der Slowakei) 76 Dziwiszów s. Berbisdorf Edmitz (tsch. Citonice, Dorf in Mähren nw. Znaim) 31 Eger s. Erlau Eibenschitz (tsch. Ivančice, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 114, 115 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 115 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 123 - Lukas v. ~ s. Znaim, Gesandter des Stadtrats - Weinzehnten in ~ 174 Einoth (tsch. Renoty, Dorf in Mähren sw. Mährisch Neustadt) 126 Eisgrub (tsch. Lednice, Dorf, heute Markt in Mähren ö. Nikolsburg) 10 Eitzing (Dorf, im MA Burg in Österreich) - Herren Eyczinger v. ~, österreichische Adelsfamilie -- Ulrich Eyczinger v. ~, Hauptmann Herzog Albrechts V. v. Österreich in Znaim 67 Eiwanowitz in der Hanna (tsch. Ivanovice na Hané, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 161 - Herrschaft ~ 145 Elisabeth, röm.-dt. Kg.in, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Herzogin v. Österreich, Markgräfin v. Mähren, Tochter S.s, Gemahlin Kg. Albrechts II. 1, 27, 84 272
Elisabeth, Gemahlin des Petrliko s. Ungarisch Hradisch, Bürger v. Elisabeth, Gemahlin des Wilhelm Rys 90 Etmycz s. Edmitz Erdély s. Siebenbürgen Erlau (ung. Eger, Stadt in Ungarn) - Bistum ~ -- Peter v. Rozgon, Bf. v. ~ 159 Esseklee (tsch. Nesachleby, Ortsteil v. Oblas, im MA Dorf in Mähren sö. Znaim) - Mühle in ~ 31 Esztergom s. Gran Eulenburg (tsch. Sovinec, Markt in Mähren sü. Römerstadt) - die Herren v. ~, mährische Adelsfamilie 19 -- Erhard (Heralt) v. ~ ansässig in Doubrawitz 19, 79 -- Johann v. ~ u. Kniebitz 23, 24, 29, 60, 79, 81 -- Paul v. ~ 79 -- Peter v. ~, Hofritter S.s 59, 60, 170 -- Vok v. ~ 165, 186 --- dessen Diener u. Untertanen 165 Eyczinger s. Eitzing Feltre (Stadt in Italien) 182 Fiie Heinrich, Registrator S.s - KV 31, 32, 33, 35, 36, 38, 40, 41, 45, 47, 50, 51, 54, 55, 56, 57, 58, 61, 64, 65, 80, 83, 89, 90, 91, 92, 103, 106, 117, 118, 119, 120, 121 Frangepán s. Frankapan Frankapan (ung. Frangepán), kroatische Adelsfamilie - Johann ~, Gespan v. Vegl, Zengg u. Modruš 159 - Stefan ~, Gespan v. Vegl, Zengg u. Modruš 159
Frankstadt (tsch. Frenštát pod Radhoštěm, Stadt in Mähren) - Markt ~ 175 Franz II., röm.-dt. K., K. v. Österreich, Kg. v. Ungarn u. Böhmen 34 Freiberg (tsch. Příbor, Stadt in Mähren) - Markt ~ 175 Freistadt (pl. Kożuchów, Stadt in Polen) - Katharina v. ~, Herzogin v. Glogau u. Sagan s. Glogau Frenštát pod Radhoštěm s. Frankstadt Friedrich II., röm.-dt. K., Kg. v. Sizilien 147 Fryčovice (Dorf in Mähren w. FrýdekMístek) 175 Fünfkirchen (ung. Pécs, Stadt in Ungarn) - Bistum ~ -- Heinrich, Bf. v. ~ 159 - Domkapitel v. ~ -- Matthias v. Gotalovec, Propst v. ~, Kanzler S.s --- KV 159 Gabčíkovo s. Bösch Gaya (tsch. Kyjov, Stadt, im MA Markt in Mähren) 182 - Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 47 Gara (kroat. Gorjani, ung. Gara, Dorf in Kroatien) - Herren v. ~ (bzw. Garai), kroatischungarische Adelsfamilie -- Dezső v. ~ Ban v. Mačva s. Mačva -- Ladislaus v. ~ Ban v. Mačva s. Mačva Garai s. Gara, Herren v. Gatalóc s. Gotalovec Gatalóci s. Gotalovec, Herren v. Georg v. Podiebrad, Kg. v. Böhmen 100 Gewitsch (tsch. Jevíčko, Stadt in Mähren)
- Franz v. ~, Propst v. Alt-Bunzlau, bzw. v. Gran, Kustos v. Hl. Kreuz in Breslau, Protonotar S.s 118 -- KV 28, 30, 31, 40, 41, 47, 50, 51, 53, 54, 55, 56, 73, 79, 80, 81, 83, 86, 87, 88, 89, 91, 101, 102, 103, 104, 105, 108, 110, 115, 120, 121, 122 Gews (unbekannter Ort) - Peter v. ~ (bzw. Gewser) v. Mohelno, Familiar S.s 5, 11, 68, 69, 70, 74, 75, 114, 115 -- KV 92 Gewser s. Gews Glogau (pl. Glogów, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Heinrich VIII., Herzog v. ~ u. Sagan 20 -- Katharina v. Freistadt, Herzogin v. ~ u. Sagan, Gemahlin Heinrichs VIII. 20, 22 -- Heinrich IX. d.Ä., Herzog v. ~ u. Sagan, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt 20, 22 -- Heinrich X. d.J. Rumpold, Herzog v. ~ u. Sagan, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt 20, 22, 77 Göding (tsch. Hodonín, Stadt in Mähren) - Burg ~ 73, 95 - Stadt ~ 94, 95 -- Geschworene der Stadt ~ --- Johann Wagner (Kolar) 94, 95 --- Matthias 94, 95 --- Michael Fischer 94, 95 --- Peter Fleischer 94, 95 --- Peter, Sohn des Nikolaus 94, 95 Gotalovec (ung. Gatalóc, Dorf in Kroatien) - Herren v. ~ (bzw. Gatalóci), kroatisch-ungarische Adelsfamilie 273
-- Matthias v. ~, Propst v. Fünfkirchen, Kanzler S.s s. Fünfkirchen Gradicense monasterium prope Olomucz s. Hradisch Gran (ung. Esztergom, Stadt in Ungarn) - Erzbistum ~ -- Georg v. Pavlovce (Pálóci), Ebf. v. ~ 159 - Domkapitel ~ -- Franz v. Gewitsch Propst v. AltBunzlau, bzw. v. ~, Kustos v. Hl. Kreuz in Breslau, Protonotar S.s s. Gewitsch -- Johann, Propst v. ~, Vizekanzler S.s --- KV 6 Greczen (Wald in Mähren, wohl auf dem Gebiet des Chřiby-Massivs) 46 -- dessen Förster 46 Gredecense monasterium s. Hradisch Groß Meseritsch s. Meseritsch Groß-Seelowitz (tsch. Židlochovice, Stadt in Mähren) - Heník v. Waldstein u. ~ s. Waldstein Großwardein (rum. Oradea, ung. Nagyvárad, Stadt in Rumänien) - Bistum ~ -- Iohann v. Kurzel, Bf. v. ~ 159 Gugerwicz s. Kukrowitz Gurwicz s. Gurwitz Gurwitz (tsch. Krhovice, Dorf in Mähren sö Znaim) - Albert v. ~, Höfling S.s 2 Gyczyn s. Titschein Győr s. Raab Gyulafehérvár s. Karlsburg Haimendorf (Dorf in Deutschland) - Hof in ~ 157 Hardegg (Markt u. Burg in Österreich) - Grafen v. ~ u. Burggrafen v. Magde274
burg, österreichische Adelsfamilie -- Johann, Graf v. ~ u. Burggraf v. Magdeburg 79 Hasenburg (tsch. Házmburk, Burg in Böhmen nw. Libochovice) - Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Zbyněk Zajíc v. ~ 175 Hase Hans, Bürger v. Brünn s. Brünn, Bürger Hase Heinrich, Bürger v. Brünn s. Brünn, Bürger Hecht Hermann, Protonotar S.s - KV 181 Hédervár (Dorf u. Burg in Ungarn) - Herren v. ~ (bzw. Hédervári), ung. Adelsfamilie -- Laurenz v. ~, magister agazonum Kg. S.s 159 Heidelbach (Dorf in Deutschland) - Hof in ~ 157 Hetrehvar s. Hédervár Hněvotín s. Nebotein Hnogiowa Lhota s. Lhotka Hobergk s. Hohberg Hochwald (tsch. Hukvaldy, Dorf u. Burg, im 15. Jahrhudert eine Doppelburg in Mähren sw. Frýdek-Místek) - beide Burgen v. ~ 136, 175 - Herrschaft ~ 136, 175 Hodaticz s. Hodějice Hodějice (Dorf in Mähren sö. Austerlitz) - Johann v. ~ 91 - Markus, Sohn Johanns v. ~ 91 Hodonín s. Göding Hohberg (pl. Wyskok, Dorf in Polen) - Ladislaus v. ~ 96 Holíč s. Holitsch
Holice s. Holitz Holitsch (slwk. Holíč, Stadt in der Slowakei) - AO 94, 95 Holitz (tsch. Holice, Stadt in Böhmen) - Aleš v. Sternberg u. ~ s. Sternberg Holobus s. Holovousy Holovousy (zwei Dörfer in Böhmen; hier wahrscheinlich Holovousy ö. Kralovice) - Ritter v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Bavor d.Ä. v. ~ , Amtmann Hartneids [V.] v. Liechtenstein in Spielberg 112, 137 Holstein (tsch. Holštejn, Dorf in Mähren nö. Blanz) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann d.J. v. ~ 39 -- Vok v. ~ 39, 79 Holštejn s. Holstein Holzschuher Karl, Nürnberger Bürger s. Nürnberg, Bürger v. Horchula s. Kurzel Horní Němčí (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109 Horní Sklenov (im MA Malý Sklenov, Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175 Horní Věstonice s. Oberwisternitz Hostějov (im MA auch Hostětínek, Dorf in Mähren nö. Gaya) 109 Hoštice (Dorf in Mähren ö. Wischau) 145 Hostietÿnek s. Hostějov Hradisch (tsch. heute Klášterní Hradisko, Stadtteil v. Olmütz, im MA Hradiště [u Olomouce], Prämonstratenser Stift in Mähren) - Prämonstratenser Stift ~ 36, 182 -- Abt u. Konvent des Prämonstraten-
ser Stiftes ~ 24, 36 -- Güter u. Untertanen des Prämonstratenser Stiftes ~ 24 -- Kammerzins v. Prämonstratenser Stift ~ 24 Hradiště [u Olomouce] s. Hradisch Hranice s. Weisskirchen Hraničky s. Vranová Hříběcí (heute Chřiby-Massiv, Gebirge in Mähren) - Wald ~ 46, 78 -- dessen Förster 46 Hroznová Lhota (Markt in Mähren ö. Straßnitz) 109 Hrubšice (Dorf in Mähren w. Eibenschitz) - Dorf ~ 172 -- Meierhof in ~ 172 -- Obstgarten in ~ 172 -- Mühle in ~ 172 - Ritter Bílý (Albus) v. ~, mährische Adelsfamilie -- Andreas Albus v. ~ 172 Hrzebiczech s. Hříběcí Hrzibecz s. Hříběcí Hukvaldy s. Hochwald Hunt Niklas 15 Husswicz Hans s. Littau, Hans Husswitz, Vogt der Stadt Littau Huštěnovice (Dorf in Mähren n. Ungarisch Hradisch) - Dorf ~ 97 - Anna v. Troubky, Witwe des Johann v. Choryně, ansässig in ~ s. Troubky Hvar (ital. Lesina, lat. Pharina, Insel u. Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Iatrensis ecclesia s. Zadar, Bistum Iauriensis ecclesia s. Raab, Bistum 275
Iglau (tsch. Jihlava, Stadt in Mähren) 62 - AO 83, 84, 162, 163 - Stadt ~ 17, 18, 42, 84 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 28 -- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 83 -- Richter, Geschworene u. alle Bürger v. ~ 163 -- Bürger u. Bergleute v. ~ 163 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 Inferior Dubna s. Dolní Dubňany Ingram Friedrich 108 Ingram Kunz 108 In Luzie (Wald in Mähren) 78 Ivančice s. Eibenschitz Ivanovice na Hané s. Eiwanowitz Jägerndorf (tsch. Krnov, Stadt in Tschechisch-Schlesien) - Burg ~ 89 - Land ~ 14, 56 -- Ritter u. Knechte, Landleute u. Vasallen des Landes ~ 14 -- Vasallen des Landes ~ 56 -- Städte des Landes ~ 56 - Stadt ~ 16, 56, 89 -- Bürgermeister u. Ratsherren v. ~ 16 -- Bürger u. Gemeinde v. ~ 16 Jamnitz (tsch. Jemnice, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 28, 42, 84 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22 -- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 34 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 Jarošov (Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 119, 183 Jasov s. Jossau Jászó s. Jossau 276
Jauer (pl. Jawór, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ 96 -- Hauptmann des Herzogtums ~ 96 Javorovec (im MA Javorníky, Ortsteil v. Mistřice, im MA Dorf in Mähren ö. Ungarisch Hradisch) 109 Jawór s. Jauer Jawornikÿ s. Javorovec Jeispitz (tsch. Jevišovice, Stadt in Mähren) 71 - Herren v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt -- Heinrich v. Kunstadt u. ~ genannt Zajímač s. Kunstadt -- Johann v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt -- Sezema v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt - Burg ~ 71 Jemnice s. Jamnitz Jevíčko s. Gewitsch Jevišovice s. Jeispitz Jewspicz s. Jeispitz Jihlava s. Iglau Jindřichův Hradec s. Neuhaus Johann [„der Blinde“], Kg. v. Böhmen, Kg. v. Polen, Herzog v. Luxemburg u. Markgraf v. Mähren 8, 10, 31, 55, 65, 130, 149 Johann [Heinrich], Markgraf v. Mähren 45, 94, 186 Johann Kolar s. Johann Wagner Johann Wagner (Kolar), Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v. Josef II., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u. Böhmen, Erzherzog v. Österreich 16, 50, 52, 105 Jossau (slwk. Jasov, ung. Jászó, Dorf in der Slowakei) - Prämonstratenserstift in ~ 159 -- Propst Stanislaus u. Konvent v. ~ 159
Jost, Markgraf v. Mähren u. Brandenburg 2, 8, 10, 14, 22, 32, 52, 53, 55, 65, 83, 86, 107, 130, 153, 156, 186 - dessen Gemahlin Agnes, Herzogin v. Oppeln s. Oppeln Kalde Peter, Propst des Kollegiatkapitels v. Nordhausen, Protonotar S.s - KV 151, 163 Kalocsa s. Kollotschau Kamének (wohl Kamenec, verödetes Dorf in Mähren n. Klobouk) 100 Karl IV., röm.-dt. K., Kg. v. Böhmen 10, 31, 65, 78, 81, 83, 147, 151, 155, 163 Karl VI., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u. Böhmen 34 Karlsburg (rum. Alba Iulia, ung. Gyulafehérvár) s. Siebenbürgen, Bistum Kaschau (slwk. Košice, ung. Kassa, Stadt in der Slowakei) - AO 115 Kassa s. Kaschau Klášterní Hradisko s. Hradisch Kleinseite s. Prag, Kleinseite Klentnice s. Klentnitz Klentnitz (tsch. Klentnice, Dorf in Mähren n. Nikolsburg) 10 Klobouk (tsch. Klobouky u Brna, Markt in Mähren) 100 Klobuk s. Wallachisch Klobouk Klokočov (Stadteil v. Freiberg, im MA Dorf in Mähren) 175 Klosterbruck (tsch. Louka, Stadtteil v. Znaim, im MA Dorf in Mähren) - Prämonstratenserstift ~ 62 -- Abt u. Konvent v. ~ 137 -- Abt Johann v. ~ 62 --- dessen Müller 62 -- Abt Johann u. Konvent v. ~ 37, 116
-- Abt Přibyslav u. Konvent v. ~ 181 Kněžpole (Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 119, 183 Kniebitz (tsch. Pňovice, Dorf in Mähren nö. Littau) - Johann v. Eulenburg u. ~ s. Eulenburg Knin (lat. Tininium, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Königsaal (tsch. Zbraslav, Stadtteil v. Prag, im MA Markt in Böhmen) - AO 21 Königsfeld (tsch. Královo Pole, bis zum 19. Jahrhundert aber auch Nová Ves, Stadtteil v. Brünn, im MA Dorf in Mähren n. Brünn) - Kartäuserstift in ~ 102 Kojetein (tsch. Kojetín, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 160 - Maut in ~ 55 Kojetín s. Kojetein Koler Stefan [Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v. - dessen Sohn Hans Koler, Bürger v. Nürnberg s. Nürnberg, Bürger v. - dessen Sohn Erkenbrecht Koler, Bürger v. Nürnberg s. Nürnberg, Bürger v. - dessen Sohn Georg Koler [Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v. Kollotschau (ung. Kalocsa, Stadt in Ungarn) - Erzbistum ~ 159 -- Andreas, Erzbf. v. ~ --- KV 6 Kolovraty (Dorf in Böhmen nw. Říčany) - Herren v. Kolovraty, böhmische Adelsfamilie 277
-- Johann v. ~ --- KV 178 Komárov s. Kumrowitz Kompolt s. Nána, Herren Kompolt v. Konice s. Konitz Konitz (tsch. Konice, Markt in Mähren w. Olmütz) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Sulík v. ~ 79 Konrad Nymptsch, Diener S.s 96 Konstanz (Stadt in Deutschland) 123 - AO 4, 5, 6, 7 - Diözese - Konzil v. ~ 6 Kopa (verödetes Dorf in Mähren in der Nähe v. Zdounky) 109 Kopřivnice s. Nesselsdorf Korčula s. Kurzel Košice s. Kaschau Kostel (tsch. Podivín, Stadt in Mähren) - Stadt, bzw. Markt ~ 86, 87 -- Bürgermeister, Richter, Rat u. Gemeinde v. ~ 87 -- Juden in ~ 86 Kostelany (Dorf in Mähren sö. Zdounky) 109 Kotzlick s. Kozlík Kozlík 123 Kozlovice (Dorf in Mähren nö. Frankstadt) 175 Kożuchów s. Freistadt Krakau (pl. Kraków, Stadt in Polen) - AO 127 - Herzöge v. ~ s. Wenzel II. - König v. ~ s. Wladislaus Lokietek Kraków s. Krakau Královo Pole s. Königsfeld Kravaře s. Krawarn Krawarn (tsch. Kravaře, Dorf in Tschechisch-Schlesien w. Hultschin) 278
- Herren v. ~, mährisch-schlesische Adelsfamilie -- Anna v. ~, Schwester des Olmützer Bf.s Lacek v. Krawarn 13 -- Beneš v. ~ u. Mährisch Kromau 79 -- Georg v. ~ [Straßnitz] u. Plumenau 169 -- Heinrich v. ~ u. Plumenau, Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. Mähren 13, 15, 17, 18, 19 --- KV 24 --- dessen Brief 18 -- Johann v. ~ u. Titschein 79 -- Lacek v. ~, Bf. v. Olmütz 13 -- Peter v. ~ u. Straßnitz 29, 77, 79 Krbava (lat. Corbavia, Region, im MA Diözese in Kroatien) - Vitus, Bf. v. ~ 159 Krčmaň (Dorf in Mähren sö. Olmütz) - Hof in ~ 132 Kremsier (tsch. Kroměříž, Stadt in Mähren) 133, 135, 160 - AO 88, 89 - Burg ~ 133, 163a - Herrschaft ~ 163a - Stadt ~ 163a, 164 -- Bürger v. ~ 163a - Kirchen in ~ 164 - Ladislaus v. Ludanice, Hauptmann des kgl.en Heeres in ~ s. Ludanice Krhovice s. Gurwitz Křídlo (Burg in Mähren sü. Bistritz am Hostein) - Ctibor v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg Krk s. Vegl Krnov s. Jägerndorf Kroměříž s. Kremsier Krumsín (Dorf in Mähren sw. Plumenau) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann Húse v. ~ 177 -- Heinrich Húse v. ~ 177 Kublouicze s. Kudlovice Kuchařovice s. Kukrowitz Kudlovice (Dorf in Mähren sw. Napajedl) 109 Kukrowitz (tsch. Kuchařovice, Dorf in Mähren nö. Znaim) 31 Kumburská Elisabeth, Schwester des Nikolaus v. Otaslavice s. Otaslavice Kumrowitz (tsch. Komárov, Stadtteil v. Brünn, im MA Dorf in Mähren) - Die Propstei des Benediktinerstiftes Trebitsch in ~ -- Vojslav, Propst v. ~ 61 -- Zdislav, Propst v. ~ 154 Kunigsfelder Michael, Bürger v. Brünn s. Brünn, Bürger Kunstadt (tsch. Kunštát, Stadt in Mähren) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie 185 -- Aleš v. ~ 79 -- Anna v. ~, Witwe des Heinrich v. ~ u. Jeispitz genannt Zajímač 92 -- Boček v. ~ u. Podiebrad 79, 86 -- Erhard (Heralt) v. ~ u. Líšnice 79 -- Erhard (Heralt) [Semenec] v. ~ u. [Lissitz ansässig in] Pornitz 79 -- Georg v. ~ u. Podiebrad, Kg. v. Böhmen s. Georg v. Podiebrad -- Heinrich v. ~ u. Jeispitz geannt Zajímač 92 -- Johann v. ~ u. Jeispitz 92 --- Johann v. ~ u. Jeispitz genannt Zajímač 92 --- Johann v. ~ u. Jeispitz ansässig in Lichtenau 92 ---- dessen Gemahlin Margaretha v. Neidegg s. Neidegg
-- Kuna v. ~ [u. Boleradice ansässig in Loučky], Bruder des Smil v. ~ [u. Boleradice] 79 -- Procek v. ~ u. Lissitz 79 -- Sezema v. ~ u. Jeispitz 71 -- Smil v. ~ 79 -- Smil v. ~ u. [Boleradice ansässig in] Loučky, Bruder des Kuna v. ~ [u. Boleradice] 79 Kunštát s. Kunstadt Kunz s. Znaim, Boten des Stadtrats Kunz Ingram 108 Kurzel (kroat. Korčula, ital. Curzola, Insel u. Stadt in Kroatien) - Johann v. ~ s. Großwardein, Bistum Kussna Peter s. Ungarisch Hradisch, Bürger v. Kuttelhof (Hof in der Nähe v. Littau) 51 Kuželov (Dorf in Mähren sö. Straßnitz) 109 Kyseecz alio nomine Mesterfalwa im Komitat Raab (unbekannter Ort in Ungarn) - Gut ~ 180 Ladislaus Posthumus, Kg. v. Böhmen u. Ungarn, Herzog v. Österreich 54, 163a Lamberg (tsch. Lamberk, Burg in Mähren sö. Namiest an der Oslawa) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Nikolaus Sokol v. ~ 79, 175, 179 -- Vaněk v. ~, Onkel des Nikolaus 175 Lamberk s. Lamberg Landau an der Isar (Stadt in Deutschland) - DO 149 Landskron (tsch. Lanškroun, Stadt in Böhmen) - Stadt ~ 77 279
- Augustiner-Chorherrenstift in ~ 184 -- Propst Andreas u. Konvent des Augustiner-Chorherrenstifts in ~ 184 Lanškroun s. Landskron Lautemburg s. Lundenburg Leawthomissel s. Leitomischl Lednice s. Eisgrub Leichendorf (Dorf in Deutschland) - Mühle in ~ 158 -- Hans Mülner, Müller der Mühle in ~ 158 Leinburg (Dorf in Deutschland) - sieben Bauernhäuser in ~ 157 - Mühle bei ~ 157 - zwölf Morgen Wiesen bei ~ 157 Leipa (tsch. Lipá, heute Böhmisch Leipa, tsch. Česká Lípa, Stadt in Böhmen) - Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Heinrich v. ~ u. Tempelstein 79 Leitmeritz (tsch. Litoměřice, Stadt in Böhmen) - AO 28 Leitomischl (tsch. Litomyšl, Stadt in Böhmen) 77 - Bistum ~ -- Johann [IV. „der Eiserne“], Bf. v. ~ [siehe auch Olmütz] 6 Lemmel Matthias - KV 126 Leopold I., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u. Böhmen, Erzherzog v. Österreich 34, 50, 52 Lépes Georg s. Siebenbürgen, Bistum Lessczan s. Lischna Lesstnicz s. Líšnice Leštno s. Lischna Letovice s. Lettowitz Lettowitz (tsch. Letovice, Stadt in Mäh280
ren) - Herren v. Rohnau u. ~ s. Rohnau Lhotka (im MA Hnojová Lhota, Dorf in Mähren sw. Frýdek-Místek) 175 Lichnice s. Lichtenburg Lichnov (Dorf in Mähren nw. Frankstadt) 175 Lichtemburk s. Lichtenburg Lichtenau, Dorf in Österreich - Johann v. Kunstadt u. Jeispitz [ansässig in ~] s. Kunstadt Lichtenburg (tsch. Lichnice, im MA Lichtemburk, Burg in Böhmen sö. Tschaslau) - Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Georg (Jiřík) v. ~ u. Vöttau 38, 79 -- Johann v. ~ u. Vöttau ansässig in Zornstein 38, 79, 174 -- Smil v. ~ u. Vöttau 29, 38, 79 -- Stefan v. ~ u. Vöttau ansässig in Zornstein 38, 79 Liechtenstein (Burg in Österreich) - Herren v. ~, österreichisch-mährische Adelsfamilie -- Christoph [I.] v. ~ u. Nikolsburg 129 -- Christoph [II.] v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86 -- Georg [II.] v. ~ u. Nikolsburg, Kämmerer Herzog Albrechts III. v. Österreich 129 -- Georg [III.] v. ~ u. Nikolsburg, Propst der Kollegiatkirche St. Stephan in Wien, Bf. v. Trient, Rat S.s s. Trient -- Georg [IV.] v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86 -- Hartneid [II.] v. ~ u. Nikolsburg 8, 10 -- Hartneid (Hartel) [IV.] v. ~ u. Nikolsburg 10, 129
-- Hartneid [V.] v. ~ u. Nikolsburg, Hauptmann Kg. S.s in Znaim 8, 9, 10, 21, 44, 48, 49, 62, 66, 79, 86, 87, 111, 112, 129 --- dessen Vettern 9, 66, 86 --- dessen Müller 62 -- Heinrich [V.] v. ~ u. Nikolsburg 10 -- Johann [I.] v. ~ u. Nikolsburg, Hofmeister Herzog Albrechts III. v. Österreich 8, 10, 129 -- Johann [II.] v. ~ u. Nikolsburg 10, 86 -- Johann [IV.] v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10 -- Matthias [I.] v. ~ u. Nikolsburg 129 -- Ulrich v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86 Lichtnow s. Lichnov Liegnitz (pl. Legnica, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Herzog Ludwig v. Brieg u. ~ s. Brieg Lipolch (unbekanntes Gut in Ungarn oder in der Slowakei) 1 Lipá s. Leipa Lischna (tsch. Líšno, im MA Leštno, Dorf in Böhmen sü. Beneschau) - Wenzel v. Duba u. ~ s. Duba Líšnice (Dorf in Mähren sw. Müglitz) - Erhard (Heralt) v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt Líšno s. Lischna Lissitz (tsch. Lysice, Markt in Mähren sü. Kunstadt) - Erhard (Heralt) [Semenec] v. Kunstadt u. [~ ansässig in] Pornitz s. Kunstadt - Procek v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt Litoměřice s. Leitmeritz Litomyšl s. Leitomischl
Litovel s. Littau Littau (tsch. Litovel, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 36, 50 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22 -- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 50 -- Stadtrat v. ~ 36 -- Schöffen u. Gemeinde der Stadt ~ 51 -- Bürger u. Gemeinde der Stadt ~ 36 -- Bürger u. Einwohner der Stadt ~ 53 -- Bürger v. ~ 50, 52 -- Gericht zu ~ 51 --- Hans Husswicz, Vogt der Stadt ~ 51 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 -- Maut in ~ 55 Löwenberg (pl. Lwówek Śląski, Stadt in Polen) - Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 96 Lomnice s. Lomnitz Lomnitz (tsch. Lomnice, Markt in Mähren n. Tischnowitz) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~ 29, 79, 176 Lompnicze s. Lomnitz Loučky (Burg in Mähren n. Tischnowitz) - Kuna v. Kunstadt [u. Boleradice ansässig in ~] s. Kunstadt - Smil v. Kunstadt u. [Boleradice ansässig in] ~ s. Kunstadt Louka (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109 Louka s. Klosterbruck Lubná (Dorf in Mähren sü. Kremsier) 109 Lucca (Stadt in Italien) - AO 144 Lucense monasterium prope Znoymam s. Klosterbruck 281
Ludanice (ung. Ludány, Dorf in der Slowakei) - Herren v. ~ (bzw. Ludányi), ung. Adelsfamilie -- Ladislaus v. ~, Hauptmann S.s in Ungarisch Hradisch, Hauptmann des kgl.en Heeres in Kremsier 97, 135 --- dessen Familiar Wenzel Lžička v. Dolní Dubňany s. Dolní Dubňany Ludány s. Ludanice Ludányi s. Ludanice, Herren v. Luha s. Kumrowitz Lukov (Dorf in Mähren nö. Zlín) - Herren v. Sternberg u. ~ s. Sternberg Luleč s. Lultsch Lultsch (tsch. Luleč, Dorf in Mähren sw. Wischau) - Ritter Skála v. Lultsch, mährische Adelsfamilie 182 -- Ulrich Skála v. ~ 182 Lundenburg (tsch. Břeclav, Markt, heute Stadt in Mähren) 8, 116 - Burg ~ 9 - Feste u. Markt ~ 10 - Salzmaut in ~ 86 Luntenburg s. Lundenburg Luxemburg (Stadt in Luxemburg) - DO 8 - Herzogtum -- Johann [„der Blinde“] Herzog v. ~ s. Johann [„der Blinde“], König v. Böhmen -- Margarete v. ~, Gemahlin des Johann v. Wlaschim s. Wlaschim Lwówek Śląski s. Löwenberg Lysice s. Lissitz Lythowle s. Littau Lžička Wenzel s. Dolní Dubňany
282
Machoviensis banus s. Mačva, Banat Macsó s. Mačva Mačva (ung. Macsó, heute Region in Serbien, im MA Banat in Südungarn) - Banat ~ -- Dezső v. Gara, Ban v. ~ 159 -- Ladislaus v. Gara, Ban v. ~ 159 Mähren (Markgrafschaft) 16, 28 - Markgrafen v. ~ s. Albrecht II., Johann [Heinrich], Jost, Sigismund, Wenzel II., Wenzel [IV.] - Markgräfinnen v. ~ s. Barbara, Elisabeth - Landherren v. ~ 15, 29, 79 - Ritter v. ~ 79 - Edelleute v. ~ 79 - Städte der Markgrafschaft ~ 17, 18, 20, 42 -- Bürgermeister u. Räte der Städte u. Märkte in der Markgrafschaft ~ 28, 42, 53 -- Zöllner in den Städten u. Märkten in der Markgrafschaft ~ 53 -- Klöster utriusque sexus in der Umgebung mährischer Städte 18 -- Juden in den Städten in der Markgrafschaft ~ 42 - Juden in der Markgrafschaft ~ 64 - Ämter u. Amtleute 28, 31 -- Landeshauptmann v. ~ 16, 24, 42, 46, 79, 98 --- Heinrich v. Krawarn u. Plumenau, Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. ~ s. Krawarn --- Wilhelm v. Pernstein, Landeshauptmann v. ~ s. Pernstein -- Kämmerer v. ~ 16 -- Unterkämmerer v. ~ 24, 28, 42, 46, 83, 90, 91 --- Heinrich v. Krawarn u. Plumenau,
Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. ~ s. Krawarn --- Wenzel v. Duba u. Lischna, Verweser anstelle eines Unterkämmerers [v. ~] s. Duba -- Landesgericht v. ~ 15 --- Amtsträger des Landesgerichts v. ~ 15 Mährisch Budwitz (tsch. Moravské Budějovice, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 38 -- Tavernen, Bierschänken u. Brauhäuser im Umkreis v. einer Meile um die Stadt ~ 38 - Mathäus v. ~ s. Znaim, Gesandter des Stadtrats Mährisch Kromau (tsch. Moravský Krumlov, Stadt in Mähren) - Beneš v. Krawarn u. ~ s. Krawarn Mährisch Neustadt (tsch. Uničov, im MA auch Nové Město, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 36, 54, 60, 126 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22 -- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworene der Stadt ~ 54 -- Stadtrat v. ~ 36 -- Bürger u. Gemeinde v. ~ 36 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 24, 60 -- Meierhof vor der Stadt ~ 168 Mährisch Ostrau (tsch. Moravská Ostrava, Stadtteil v. Ostrau, im MA Stadt in Mähren) - Stadt ~ 136, 175 Magdeburg (Stadt in Deutschland) - Burggrafen v. ~ s. Hardegg Maidberg (tsch. Děvičky, Burg in Mähren n. Nikolsburg) 8, 9, 129 Mailand (it. Milano, Stadt in Italien)
- Erzbistum ~ -- Bartolomeo [della Capra], Erzbf. v. ~ --- KV 36 Makariensis ecclesia s. Makarska Makarska (Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Malá Strana s. Prag, Kleinseite Malá Vrbka (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109 Malerzik Johann 108 Málkovice s. Moravské Málkovice Marcali, ung. Adelsfamilie - Nikolaus ~, Woiwode v. Siebenbürgen 159 -- dessen Sohn Emerich ~, magister ianitorum u. Hofmeister Kg. S.s 159 --- KV 180 Marczalii s. Marcali Margaretha, Burggräfin v. Nürnberg, Schwester S.s 1 Maria Theresia, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Erzherzogin v. Österreich 16, 34, 41, 50, 52, 103, 105, 155, 156 Matthias, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v. Matthias Corvinus, Kg. v. Ungarn u. Böhmen 100 Medlovice (Dorf in Mähren ö. Wischau) 145 Meseritsch (tsch. Meziříčí, heute Groß Meseritsch, tsch. Velké Meziříčí, Stadt in Mähren) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Dobeš v. ~ u. Popowitz 79 Messenbach (Dorf in Österreich) - Ritter v. ~, österreichisch-mährische Adelsfamilie -- Georg v. ~, Burggraf der Burg Orava 136 283
Messina (Stadt in Italien) - Jakob v. Constantio (de Constantio) aus ~, Ritter 148 Mesterfalwa s. Kyseecz Metylovice (Dorf in Mähren sü. Frýdek-Místek) 175 Meydberg s. Maidberg Meziříčí s. Meseritsch Michael Fischer, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v. Michalovice (heute Stadtteil von Jungbunzlau, im MA Burg u. Dorf in Böhmen) - Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Peter v. ~ 175 Mies (tsch. Stříbro, Stadt in Böhmen) 28 Mikulov s. Nikolsburg Milano s. Mailand Miličín (Markt in Böhmen nw. Mladá Vožice) - Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Paul v. ~, Bf. v. Olmütz s. Olmütz, Bistum Milovice s. Milowitz Milowitz (tsch. Milovice, Dorf in Mähren nö. Nikolsburg) 10 Mistřice (Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 109 - Ritter Kužel v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann Kužel v. ~ 167 --- dessen Witwe Katharina v. Bolelouc s. Bolelouc --- dessen Sohn Stefan Kužel v. ~ 167 --- dessen Tochter Margaretha 167 Mniší (Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175 Mochov (Dorf in Böhmen nw. Böh284
misch Brod) - Ritter v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Nikolaus v. ~ 79 Modruš (heute Dorf, im MA Stadt u. Komitat in Kroatien) - Komitat ~ -- Johann Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan -- Stefan Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan Mohelno (Markt in Mähren sö Namiest an der Oslawa) - Rat u. Gemeinde v. ~ 5 - Peter Gewser v. ~ s. Gews Mohilna s. Mohelno Molnári Clemens, Bf. v. Raab s. Raab, Bistum Montfort (heute Altmontfort, Burgruine in Österreich) - Grafen v. ~, oberschwäbische Adelsfamilie -- Heinrich, Graf v. Montfort u. Tettnang 163 Moravany (Dorf in Mähren nö. Gaya) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann d.Ä. v. ~ 163a, 164 -- Johann d.J. v. ~ 163a, 164 -- Nikolaus v. ~ 163a, 164 -- Smil ~ 163a, 164 -- Zbyněk v. ~ 26, 163a, 164 --- die Diener u. Untertanen d. Brüder Johann d.Ä., Johann d.J., Nikolaus, Smil u. Zbyněk v. ~ 164 -- Zbyněk d.J. v. ~ 26 Moravská Ostrava s. Mährisch Ostrau Moravské Málkovice (Dorf in Mähren sö. Wischau) 145 Moravský Krumlov s. Mährisch Kro mau
Morawa Johann, Bürger v. Trebitsch s. Trebitsch, Bürger Most s. Brüx Motylowicze s. Metylovice Muschau (tsch. Mušov, Dorf in Mähren nw. Nikolsbug) 10 Mušov s. Muschau Myslibořice (Markt in Mähren w. Hrotowitz) - Herren v. ~ -- Wenzel v. ~ u. Steinitz 79 Na Przidole (Wald in Mähren in der Nähe v. Zierotein) 12 Nagyszombat s. Tyrnau Nána (ung. Nána, Dorf in der Slowakei) - Herren Kompolt v. ~ (bzw. Nánai Kompolt), ungarische Adelsfamilie -- Johann Kompolt v. ~, magister pincernarum S.s 159 -- Paul Kompolt v. ~, magister pincernarum S.s 159 Napajedl (tsch. Napajedla, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 78 -- Bürger u. Einwohner v. ~ 78 Napajedla s. Napajedl Nausedlicz s. Austerlitz Nawsedlicz s. Austerlitz Nebotein (tsch. Hněvotín, Dorf in Mähren sw. Olmütz) - Einwohner des Dorfes ~, Untertanen der Stadt Olmütz 55 Neidegg (unbekannter Ort in Österreich, wohl Neudegg) - Herren v. ~, österreichische Adelsfamilie -- Margaretha v. ~, Gemahlin des Johann v. Kunstadt u. Jeispitz ansässig in Lichtenau 92
Nemilany s. Nimlau Nesachleby s. Esseklee Nesselsdorf (tsch. Kopřivnice, Stadt, im MA Dorf in Mähren) 175 Nejdek s. Neudek Neu Raußnitz (tsch. Rousínov, Markt in Mähren n. Austerlitz) - Maut in ~ 55 Neudek (tsch. Nejdek, Dorf in Mähren ö. Nikolsburg) - Feste u. Dorf ~ 10 Neuhaus (tsch. Jindřichův Hradec, Stadt in Böhmen) - Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~ 21 -- Meinhard v. ~ 163 --- KV 175 Neuhaus (tsch. Nový Hrad u Mikulova, Burg in Mähren n. Nikolsburg) 8, 9, 10 Neusedlitz s. Austerlitz Neutra (slwk. Nitra, ung. Nyitra, Stadt in der Slowakei) - Bistum ~ -- Georg, Bf. v. ~ 159 - Domkapitel v. ~ 109 Newhaus s. Neuhaus (Nový Hrad u Mikulova) Newnhaus s. Neuhaus (Jindřichův Hradec) Nezamyslice (Markt, im MA Dorf in Mähren sw. Kojetein) 184 Neztahleb s. Esseklee Nikolsburg (tsch. Mikulov, Stadt in Mähren) - Burg ~ 10 - Herrschaft ~ 86, 129 - die Herren v. Liechtenstein u. ~ s. Liechtenstein 285
Nimlau (tsch. Nemilany, Dorf in Mähren sü. Olmütz) - Einwohner des Dorfes ~, Untertanen der Stadt Olmütz 55 Nin (lat. Nona, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Nitra s. Neutra Nittriensis ecclesia s. Neutra, Bistum Nyder dorf Vistonicz s. Unterwisternitz Nonensis ecclesia s. Nin, Bistum Nordhausen (Stadt in Deutschland) - Kollegiatkapitel zum Hl. Kreuz in ~ -- Peter Kalde, Propst des Kollegiatkapitels v. ~, Protonotar S.s s. Kalde Noua Civitatis alias Vnyczow s. Mährisch Neustadt Noua Villa prope Brunnam s. Königsfeld Nová Ves s. Königsfeld Nowe Miesto jménem Vniczow s. Mährisch Neustadt Novosedlice s. Austerlitz Nouum Monasterium sancti Thome ante Brunnam ordinis sancti Augustini s. Brünn, Augustiner-Eremitenkloster zu St. Thomas Nový Hrad u Mikulova s. Neuhaus Nürnberg (Stadt in Deutschland) - AO 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107 - DO 151 - Burggräfin v. ~ s. Margaretha, Burggräfin v. ~ - Stadt ~ -- Bürger v. ~ --- Konrad Poczlinger, Bürger v. ~ 157 ---- dessen Sohn Sebald Poclinger, Bürger v. ~ 157, 166 --- Stefan Koler, Bürger v. ~ 157 286
---- dessen Sohn Hans Koler, Bürger v. ~ 157, 158, 166 ---- dessen Sohn Erkembrecht Koler, Bürger v. ~ 158, 166 ---- dessen Sohn Georg Koler, Bürger v. ~ 158 --- Karl Holzschuher, Bürger v. ~ 166 - Augustinereremitenkloster in ~ 151 Nÿdern Heÿdelbach s. Unter-Heidelbach Nyitra s. Neutra Nymptsch s. Konrad ~ Ober Vistonicz s. Oberwisternitz Oberwisternitz (tsch. Horní Věstonice, Dorf in Mähren n. Nikolsburg) - zwei Untertanen in ~ 10 Obrowitz (tsch. Zábrdovice, Stadtteil v. Brünn, im MA Dorf in Mähren) - Prämonstratenserstift ~ 100, 105 Öde Fritz 166 Österreich - Herzöge v. ~ 8 -- Albrecht III. 129 -- Albrecht V., röm.-dt. König, König v. Böhmen u. Ungarn, Herzog v. ~ s. Albrecht II. -- Ladislaus Posthumus, König v. Böhmen u. Ungarn, Herzog v. ~ s. Ladislaus Posthumus Odrau (tsch. Odry, Stadt in Mähren) - Hussiten v. ~ 175 Odry s. Odrau Ofen (ung. Buda, Stadtteil v. Budapest, im MA Burg u. Stadt in Ungarn) 31 - AO 2, 3, 76, 113, 124, 126 Olmütz (tsch. Olomouc, Stadt in Mähren) 43, 126, 131 - AO 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60
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DO 50, 52, 55 Burg ~ 36 Burggraf v. ~ 36 Stadt ~ 17, 18, 36, 62, 79 Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 28, 52, 53, 98, 131, 132, 133, 134, 135 -- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 55 -- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 58 -- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v. ~ 57, 64, 88, 98 -- Stadtrat v. ~ 36 -- Stadtgericht zu ~ 55 -- Bürger u. Gemeinde v. ~ 36 -- Bürger v. ~, deren Häuser beim Brand zerstört wurden 57 -- Einwohner v. ~ 156 -- Gesandte des Stadtrats v. ~ 134 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 57, 60 -- Untertanen der Stadt ~ s. Blatec, Nebotein, Nimlau -- Juden in ~ 64 -- Judensteuer in ~ 43, 72 -- Sparergasse in ~ 57 - Bistum ~ 120, 121 -- Bf. v. ~ 79, 136, 175 -- Bischöfe v. ~ 163a -- Johann Mráz, Bf. v. ~ 136 -- Johann [„der Eiserne“], Bf. v. ~, Rat S.s [s. auch Leitomischl] 36, 42, 64, 72, 77, 79, 80, 81, 88, 120, 121, 122, 133 --- KV 58, 93 -- Paul v. Miličín, Bf. v. ~ 175 -- etliche Schlösser des Bistums ~ 127 -- bischöfliche Kammer 177 - Domkapitel v. ~ 120, 121, 136, 175
-- Propst, Dekan u. Kapitel der Olmützer Domkirche 80, 81 -- Martin, Sohn des Hermann aus Dobřany, Archidiakon u. Domherr v. ~ 162 - Domkirche v. ~ 81 - Dominikanerkloster v. ~ 55, 58 Olomouc s. Olmütz Onšov (Dorf in Böhmen sü. Dolní Kralovice) - Ritter v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Johann Svinka v. ~ 25 Opava s. Troppau Opole s. Oppeln Oppeln (pl. Opole, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Agnes, Herzogin v. ~, Gemahlin des Markgrafen Jost v. Mähren 22 -- Bolko, Herzog v. ~ 136, 175 Opatovice s. Opatowitz Opatowitz (tsch. Opatovice, heute Velké Opatovice, Dorf in Mähren sw. Gewitsch) Orava (ung. Árva, Burg in der Slowakei) - Georg v. Messenbach, Burggraf v. ~ s. Messenbach Orlovice s. Orlowitz Orlowitz (tsch. Orlovice, Dorf u. Burg in Mähren sö. Wischau) - Herrschaft ~ 145 Oskava (Fluss in Mähren) 12 - Mühle u. Wehr an der ~ in Zierotein s. Zierotein Oslavany s. Oslawan Oslawan (tsch. Oslavany, Markt in Mähren nw. Eibenschitz) - Zisterzienserinnenkloster ~ -- Äbtissin u. Konvent v. ~ 68, 74 287
-- Kammerzins v. Zisterzienserinnenkloster ~ 68, 74 Ostopovice (Dorf in Mähren sw. Brünn) - halbes Dorf ~ 173 - halber Maierhof in ~ 173 Ostrava s. Mährisch Ostrau Ostrow s. Ungarisch Ostra Otaslavice (Dorf in Mähren sw. Prossnitz) 169 - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Boček v. ~ 169 -- Elisabeth genannt Kumburská, Schwester des Nikolaus v. ~ 169 -- Nikolaus v. ~ 169 Ozora (Dorf in Ungarn) - Pipo v. ~ s. Pipo Spano Pacov (mehrere Orte in Böhmen u. Mähren) - Franěk v. ~, Chorherr des Kollegiatkapitels zu St. Peter in Brünn s. Brünn, Kollegiatkapitel zu St. Peter Pallancz s. Pavlovce nad Uhom Palkovice (Dorf in Mähren sw. FrýdekMístek) 175 Pálóc s. Pavlovce nad Uhom Pálóci s. Pavlovce nad Uhom, Herren v. Pardorf (tsch. Bavory, Dorf in Mähren nw. Nikolsburg) 10 Paris (Hauptstadt v. Frankreich) - DO 10 Parvus Peter s. Peter Parvus Passau (Stadt in Deutschland) - DO 10 - Bistum -- Georg [v. Hohenlohe], Bf. v. ~, Kanzler S.s --- KV 7, 8, 9, 10, 11, 14, 22, 32, 33, 35, 37, 84, 86, 101, 102, 103, 104, 105, 115 288
Paternoster Johann s. Znaim, Gesandter des Stadtrats Paul, ansässig auf dem Gut Lipolch, Vater des Peter Parvus, iobagio des Emerich v. Drienčany 1 Paulaw s. Pollau Pavlov s. Pollau Pavlovce nad Uhom (ung. Pálóc, Markt in der Slowakei) - Herren v. ~ (bzw. Pálóci), ung. Adelsfamilie -- Georg ~, Erzbf. v. Gran s. Gran, Erzbistum -- Mathäus ~, Palatin v. Ungarn 159 Pěčíkov (Dorf in Mähren nö. Gewitsch) - Dorf ~ 185 - Meierhof Plichtinec bei ~ 185 Pécs s. Fünfkirchen Peregrin Johann s. Znaim, Gesandter des Stadtrats Perény s. Perín Perényi s. Perín, Herren v. Perín (ung. Perény, Dorf in der Slowakei) - Herren v. ~ (bzw. Perényi), ung. Adelsfamilie -- Johann v. ~, magister dapiferorum Kg. S.s 159 -- Stefan v. –, magister dapiferorum Kg. S.s 159 Perná s. Bergen Pernstein (tsch. Pernštejn, Burg in Mähren nw. Tischnowitz) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~ 176 -- Wilhelm v. ~, Landeshauptmann v. Mähren 29, 79, 176 Pernštejn s. Pernstein Peter Fleischer, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v.
Peter Parvus, ansässig auf dem Gut Lipolch, Diener der verstorbenen Schwester S.s Margaretha, Burggräfin v. Nürnberg 1 Peter, Sohn des Nikolaus, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v. Petrliko s. Ungarisch Hradisch, Bürger v. Petrovice (mehrere Orte in Böhmen) - Ritter Carda v. ~, böhmische Adelsfamilie -- Wenzel Carda v. ~ 178 Petrowicze s. Petřvald Petřvald (Dorf in Mähren n. Freiberg) 175 Pharensis ecclesia s. Hvar Pilsen (tsch. Plzeň, Stadt in Böhmen) - AO 29 Pipo Spano, auch Pipo v. Ozora oder Filippo Scolari 77 Plešovec (Dorf in Mähren n. Kremsier) 170, 171 Plewl Georg s. Ungarisch Hradisch, Bürger v. Plewl Stefan s. Ungarisch Hradisch, Bürger v. Plichtinec s. Pěčíkov, Meierhof ~ Plumenau (tsch. Plumlov, Markt in Mähren) - Herren v. Krawarn u. ~ s. Krawarn Plumlov s. Plumenau Plumpnaw s. Plumenau Plzeň s. Pilsen Pňovice s. Kniebitz Pnyowicz s. Kniebitz Pochmalitz (tsch. Bohumilice, verödetes Dorf in Mähren zwischen Pardorf u. Muschau) 10 Pócsmegyer (Dorf in Ungarn) 116
Poczlinger Konrad [Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v. - dessen Sohn Sebald Poczlinger [Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v. Poděbrady s. Podiebrad Podiebrad (tsch. Poděbrady, Stadt in Böhmen) - Boček v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt - Georg v. Kunstadt u. ~, Kg. v. Böhmen s. Georg v. Podiebrad Podivín s. Kostel Poeczlinger Sebald s. Poczlinger Pöltenberg bei Znaim (tsch. Hradiště sv. Hypolita, Stadtteil v. Znaim, im MA Dorf u. Kreuzherrenpropstei) 116 Pohořelice s. Pohrlitz Pohrlitz (tsch. Pohořelice, Stadt in Mähren) - DO 10 - Feld bei ~ -- AO 129 - Stadt ~ 42, 84, 85 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 Polen - Kgg. v. ~ -- Johann [„der Blinde“] Kg. v. Böhmen u. ~ s. Johann [„der Blinde“] Polenz (Dorf in Deutschland) - Herren v. ~, deutsche Adelsfamilie -- Johann v. ~ --- KV 96 Polešovice (Dorf in Mähren sw. Ungarisch Hradisch) 26, 170, 183 Police (mehrere Orte in Böhmen u. Mähren) - Hans v. ~ 123, 140 Pollau (tsch. Pavlov, Dorf in Mähren n. Nikolsburg) 8 289
Popovice s. Popowitz Popowitz (tsch. Popovice, heute Vysoké Popovice, Dorf in Mähren nw. Eibenschitz) - Dobeš v. Meseritsch u. ~ s. Meseritsch Pornice s. Pornitz Pornitz (tsch. Pornice, Dorf in Mähren nw. Zdounky) - Erhard (Heralt) [Semenec] v. Kunstadt u. [Lissitz ansässig in] ~ s. Kunstadt Potvorovice (verödetes Dorf in Mähren w. Göding, am Rande von Nový Poddvorov) 99, 183 Pozsony s. Pressburg Prag (Hauptstadt v. Tschechien) - AO 22, 164, 165, 166, 175, 178, 180 - DO 10, 52, 94, 149, 151, 163 - Prager Burg 25, 26 -- AO 24 - Erzbistum ~ 160 -- Erzbischöfe v. ~ 160 - Domkapitel in ~ 101 -- Michael v. Břest, Domherr v. ~ u. Chorherr v. Brünn, Propst v. Alt Bunzlau, Protonotar S.s s. Břest - Kleinseite (heute Stadtteil v. Prag, im MA eine der Prager Städte) -- ein [namentlich nicht angeführter] Meister v. der Kleinseite 122 Preitenprünn s. Breitenbrunn Přemysl, Markgraf v. Mähren 163 Přemysl Ottokar II., Kg. v. Böhmen 186 Prerau (tsch. Přerov, Stadt in Mähren) 135 - Stadt ~ 165, 186 -- Bürger v. ~ 165, 186 - Kirchen in ~ 165 - Brücke bei ~ 135 290
Přerov s. Prerau Pressburg (slwk. Bratislava, ung. Pozsony, Hauptstadt der Slowakischen Republik) 71, 72, 76 - AO 73, 74, 75, 96, 108, 109, 110, 139, 140, 149 - Komitat ~ -- Georg v. Rozgon, Gespan v. ~ 159 -- Stefan v. Rozgon, Gespan v. ~ 159 Přestavlky (verödetes Dorf in Mähren sw. Klobouk) 100 Příbor s. Freiberg Priest s. Břest Příkazy (verödetes Dorf in Mähren sw. Müglitz) 185 Prokop, Markgraf v. Mähren 153, 156 Prosiměřice s. Prossmeritz Prossmeritz (tsch. Prosiměřice, Markt in Mähren nö. Znaim) 92 Prukfelde (unbekannter Ort in Mähren in der Nähe v. Znaim) - Weide in ~ 116 Prukg under Snoim s. Klosterbruck Prziebor s. Příbor Pulgram (tsch. Bulhary, Dorf in Mähren nö. Nikolsburg) 10 Pumlitz (tsch. Bohumilice, Ortsteil v. Oblas, im MA Dorf in Mähren sö. Znaim) - Mühle in ~ 31 Pustiměř s. Pustimir Pustimir (tsch. Pustiměř, Markt in Mähren nö. Wischau) - Benediktinerinnenkloster ~ 177 - Äbtissin u. Konvent v. ~ 177 Pyšolec (Burg in Mähren nö. Bistritz ob Pernstein) 176 Quinqueecclesiensis ecclesia s. Fünfkirchen, Bistum
Raab (ung. Győr, Stadt in Ungarn) - Bistum ~ -- Clemens Molnári, Bf. v. ~ 159 Radisch s. Ungarisch Hradisch Rahenhoue (unbekannter Ort in Mähren oder in Österreich in der Nähe v. Laa an der Thaya) - Mühle in ~ 9 Rajčany (ung. Rajcsány, Dorf in der Slowakei) - Adam v. ~, kgl.er Archivar 159 Rajcsány s. Rajčany Ratibor (pl. Racibórz, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Johann, Herzog v. Troppau u. ~ s. Troppau Raussans s. Neu Raußnitz Redisch s. Ungarisch Hradisch Rędziny s. Reyffersdorff Renoty s. Einoth Rewenschekchwicz s. Rewigenschakwitz Rewigenschakwitz (verödetes Dorf in Mähren zwischen Tracht u. Schakwitz) 10 Reyffersdorff (wohl identisch mit Wüsteröhrsdorf, pl. Rędziny, Dorf in Polen) Riesenberg (tsch. Riesenberk oder Ryžmberk, Burg in Böhmen n. Neugedein) - Herren v. ~ u. Schwihau, böhmische Adelsfamilie -- Johann v. ~ u. Schwihau --- KV 29, 59, 60, 74, 75, 97, 99 Rohnau (tsch. Ronov, Burg in Deutschland) - Herren v. ~ u. Lettowitz, böhmischmährische Adelsfamilie -- Aleš v. ~ [u. Lettowitz] 12
-- Čeněk v. ~ [u. Lettowitz] 79 -- Hynek v. ~ u. Lettowitz 79, 93 --- dessen Diener 93 -- [Johann] Hlaváč v. ~ [u. Lettowitz] 79 Rohrhof (Mühle in der Nähe v. Groß Tajax nö. Joslowitz) 31 Rom (Hauptstadt v. Italien) 147 Ronov s. Rohnau Rorhof s. Rohrhof Rosice s. Rossitz Rossitz (tsch. Rosice, Stadt in Mähren) - Herren Hecht v. ~, mährische Adelsfamilie -- Jost Hecht v. ~ 79, 163, 174 Rousínov s. Neu Raußnitz Roveň (Dorf in Mähren nö. Gewitsch) 185 Rozgon (slwk. Rozhanovce, ung. Rozgony, Dorf in der Slowakei) - Herren v. ~ (bzw. Rozgonyi), ung. Adelsfamilie -- Georg v. ~, Gespan v. Pressburg s. Pressburg -- Johann v. ~, Kämmerer (magister tavernicorum) Kg. S.s 159 -- Peter v. ~, Bf. v. Erlau s. Erlau, Bistum -- Simon v. ~, Bf. v. Wesprim s. Wesprim, Bistum -- Stefan v. ~, Gespan v. Pressburg s. Pressburg Rozgony s. Rozgon Rozhanovce s. Rozgon Rudolf II., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u. Böhmen 52 Rys Wilhelm s. Elisabeth, Gemahlin des Wilhelm Rys Sádek (Burg in Mähren sw. Trebitsch) 291
- Heinrich v. Waldstein u. ~ s. Waldstein Sagan (pl. Żagań, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Heinrich VIII., Herzog v. Glogau u. ~ s. Glogau -- Katharina v. Freistadt, Herzogin v. Glogau u. ~, Gemahlin Heinrichs VIII. s. Glogau -- Heinrich IX. d.Ä., Herzog v. Glogau u. ~, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt s. Glogau -- Heinrich X. d.J. Rumpold, Herzog v. Glogau u. ~, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt s. Glogau Salis Peter s. Znaim, Gesandter des Stadtrats Sampach s. Schambach Sandomir (pl. Sandomierz, Stadt in Polen) - Herzog v. ~ s. Wenzel II. Šardice (Dorf in Mähren sw. Gaya) 25 Šatov s. Schattau Scardonensis ecclesia s. Skradin Schalichdorf s. Alt Schallersdorf Schambach (tsch. Žampach, Dorf in Böhmen sw. Senftenberg) - Burg ~ 77 Schattau (tsch. Šatov, Markt in Mähren sw. Znaim) - Richter u. Einwohner v. ~ 32 - Einwohner v. ~ 67 - Juden in ~ 67 - Hof in ~ 130 Schauenstein (tsch. Šostýn oder Šauenštejn, Burg in Mähren sü. Nesselsdorf) - Herrschaft ~ 175 Schintau (slwk. Šintava, ung. Sempte, 292
Dorf, im MA Burg u. Markt in der Slowakei) 76 Schlick Caspar, Protonotar, Vizekanzler u. Kanzler S.s - KV 139, 140, 144, 149, 150, 151, 154, 155, 156, 163 Schönau (pl. Świeżawa, Dorf in Polen) 96 Schonaw s. Schönau Schweidnitz (pl. Świdnica, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ 56, 96 -- Hauptmann des Herzogtums ~ 96 --- Albrecht v. Colditz, Hauptmann v. ~ s. Colditz - Stadt ~ -- Juden in ~ 56 Schwihau (tsch. Švihov, Markt in Böhmen n. Klattau) - Herren v. Riesenberg u. ~ s. Riesenberg Ściborze (Dorf in Polen) - Stibor Vajda v. ~ s. Beckov - Stibor [d.J.] v. ~ s. Beckov Scolari Filippo s. Pipo Spano Sebenico s. Šibenik Sedlec s. Voitelsbrunn Segniae comes s. Zengg, Komitat Segniensis ecclesia s. Zengg, Bistum Sehradice s. Sehraditz Sehraditz (tsch. Sehradice, Dorf in Mähren sü. Wisowitz) - Johann [Balšan] v. Zinnburg, ~ u. Slawitschin s. Zinnburg - Miroslav v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg Semenec Mikeš ~ 132 - dessen Sohn Johann 132 Sempte s. Schintau Senice na Hané (Dorf sü. Littau)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Johann [genannt Babka] v. ~ 173 Senj s. Zengg Severin (ung. Szörény, Region in Rumänien, im MA Banat in Südostungarn) - Banat ~ 159 Šibenik (ital. Sebenico, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Sibinicensis ecclesia s. Šibenik Siebenbürgen (rum. Transilvania, ung. Erdély, Region in Rumänien) - Ladislaus v. Tschakowa, Woiwode v. ~ s. Tschakowa - Nikolaus Marcali, Woiwode v. ~ s. Marcali - Bistum ~ (mit dem Sitz in Karlsburg) -- Georg Lépes, Bf. v. ~ 159 Sigismund Korybut, Prinz v. Litauen, Statthalter in Böhmen 95 Sigismund, röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn, Dalmatien, Kroatien u. Böhmen, Markgraf v. Mähren 1–186 - dessen Gemahlin s. Barbara [v. Cilli] - dessen Tochter s. Elisabeth - dessen Vater s. Karl IV. - dessen Schwester s. Margaretha, Burggräfin v. Nürnberg - dessen Kanzler s. Fünfkirchen, Propst Matthias v. Gotalovec; Passau, Bf. Georg [v. Hohenlohe]; Schlick Caspar - dessen Vizekanzler s. Gran, Propst Johann; Schlick Caspar; Tschop, Ladislaus v. - dessen Protonotare s. Břest, Michael v.; Brisacher Marquard; Gewitsch,
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Franz v.; Hecht Herrmann; Kalde Peter; Schlick Kaspar; Tussek Johann dessen Registratore s. Brisacher Marquard; Fiie Heinrich dessen Kammer 36, 51 dessen Kämmerer (magister tavernicorum) s. Rozgon, Johann v. dessen Hofmeister s. Marcali Emerich dessen Hofrichter s. Báthory, Stefan dessen magister agazonum s. Hédervár, Laurenz v. dessen magister dapiferorum s. Perín, Johann v.; Perín, Stefan v. dessen magister ianitorum s. Marcali Emerich dessen magister pincernarum s. Nána, Johann Kompolt v.; Nána, Paul Kompolt v. dessen Räte s. Olmütz, Bf. Johann [„der Eiserne“] v.; Trient, Bf. Georg [III.] v. dessen Familiare s. Collalto, Anton Graf v.; Drienčany, Emerich v.; Gews, Peter v. dessen Höflinge s. Gurwitz, Albert v. dessen Hofritter s. Eulenburg, Peter v. dessen Diener s. Konrad Nymptsch dessen Kaplan s. Znaim, Pfarrkirche St. Nikolaus, Rektor Gallus dessen Hauptmann in Schweidnitz s. Colditz, Albrecht v. dessen Hautmann in Znaim s. Liechtenstein, Hartneid [V.] v. dessen Hauptmann in Ungarisch Hradisch s. Ludanice, Ladislaus v. dessen Verweser auf Spielberg s. 293
Duba u. Lischna, Wenzel v.; Liechtenstein Hartneid [V.] v. - dessen Botschaft 76 - dessen Drachenorden 147, 149 Šintava s. Schintau Sirotčí Hrady s. Waisenstein Sizilien (Insel u. Region in Italien, im MA Königreich) 148 - Kgg. v. ~ -- Friedrich II., röm.-dt. K. u. Kg. v. ~ s. Friedrich II. Skalica s. Skalitz Skalitz (slwk. Skalica, ung. Szakolca, Stadt in der Slowakei) 76 - AO 87 - Franziskanerkloster in ~ 95 Scklenow Maly s. Horní Sklenov Scklenow Weliky s. Dolní Sklenov Skotnice (Dorf in Mähren nw. Freiberg) 175 Skradin (lat. Scardona, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Slavičín s. Slawitschin Slavkov s. Austerlitz Slavkov (Dorf in Mähren sw. Ungarisch Brod) 109 Slawitschin (tsch. Slavičín, Markt in Mähren sw. Wallachisch Klobouk) - Johann [Balšan] v. Zinnburg, Sehraditz u. Slawitschin s. Zinnburg Slawonien (kroat. Slavonija, im MA Königreich, heute Region in Kroatien) - Matko Talovac, Ban v. ~ 159 Smidt Seitz 166 Snurer Ulrich [Bürger v. Wien?] 150 Sovinec s. Eulenburg Spielberg s. Brünn Špilberk s. Brünn 294
Spinek (heute Ortsteil v. Vnorovy, im MA Dorf in Mähren nö. Straßnitz) 109 Split (ital. Spalato, Stadt in Kroatien) - Erzbistum ~ 159 Sremska Biskupija s. Syrmien Srijemska Biskupija s. Syrmien Starnice s. Sturnitz Stará Boleslav s. Alt Bunzlau Staré Město u Uherského Hradiště s. Altstadt Staříč (Dorf in Mähren w. Frýdek-Místek) 175 Starý Jičín s. Titschein Starý Šaldorf s. Alt Schallersdorf Stephan, ansässig auf dem Gut Lipolch, Großvater des Peter Parvus 1 Steinitz s. Ungarisch Ostra Steinitz (tsch. Ždánice, Stadt in Mähren) - Wenzel v. Myslibořice u. ~ s. Myslibořice Stenicz s. Ungarisch Ostra Sternberg (tsch. Český Šternberk, Markt in Böhmen) - Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Aleš v. ~ u. Holitz 29, 79, 163 -- Georg (Jiřík) v. ~ u. Lukov 79, 160 --- dessen Gemahlin Agnes, Fürstin v. Troppau 160 -- Johann v. ~ u. Lukov 79 -- Jaroslaus v. ~ u. Wessely an der March 12, 29 --- dessen Kinder 29 -- Ladislaus v. ~ u. Lukov 160 Sternberg (tsch. Šternberk, Stadt in Mähren) - Augustiner-Chorherrenstift in ~ 12 Stohenicz s. Sturnitz
Stoss, schlesische Adelsfamilie - Hynčík Stoss 125, 126 Strachotín s. Tracht Strálek (Burg in Mähren sw. Römerstadt) - Ritter v. ~ u Všechovice, mährische Adelsfamilie -- Zbyněk v. ~ u. Všechovice 59, 170, 171, 183 Strání (Markt in Mähren sö. Ungarisch Brod) 109 Straßnitz (tsch. Strážnice, Stadt in Mähren) 76 - Herren v. Krawarn u. ~ s. Krawarn Strážnice s. Straßnitz Straznicz s. Straßnitz Střelice s. Strelitz Strelitz (tsch. Střelice, Dorf in Mähren n. Littau) 126 Stříbrnice (Dorf in Mähren w. Ungarisch Hradisch) 109 Stříbro s. Mies Střílky (Markt in Mähren sw. Zdounky) - Burg ~ 174 Strigonium s. Gran Střítež (verödetes Dorf in Mähren sw. Müglitz) 185 Stuhlweissenburg (ung. Székesfehérvár, Stadt in Ungarn) - AO 98, 128, 157, 158, 159, 160 Sturnice s. Sturnitz Sturnitz (tsch. Sturnice oder Starnice, verödetes Dorf in Mähren in der Nähe v. Tracht) 8 Suchá Loz (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Brod) 109 - zwei Hufen in ~ 128 Sudomírky (Straße in Wessely an der March, im MA Dorf in Mähren) 109
Super Lubna (Wald in Mähren in der Nähe v. Zierotein) 12 Surowÿn s. Syrovín Sušice (Dorf in Mähren n. Ungarisch Hradisch) 109 Švihov s. Schwihau Svinka Johann v. Onšov s. Onšov Svinov (Dorf in Mähren sw. Müglitz) 185 Svitavy s. Zwittau Świdnica s. Schweidnitz Świeżawa s. Schönau Syrmien (kroat. Srijemska biskupija, serb. Sremska biskupija, kath. Bistum in Kroatien u. Serbien) - Bf. Jakob v. ~ 159 Syrovín (im MA Surovín, Dorf in Mähren nö. Gaya) Szakolca s. Skalitz Szekeres s. Altsohl, Bürger v. Szirmiensis ecclesia s. Syrmien Szörény s. Severin Talafús Ješek (Johann) 15 Tallóc s. Topolovac Tallóci s. Topolovac, Herren v. Talloncz s. Topolovac Tasov (Dorf in Mähren nö. Straßnitz) 109 Tata s. Totis Teinitz (tsch. Týnec, Markt in Mähren nö. Lundenburg) - Feldlager bei ~ -- AO 95 Těmice (Dorf in Mähren w. Ungarisch Ostra) 109 Tempelstein (tsch. Templštejn, Burg in Mähren nw. Mährisch Kromau) - Heinrich v. Leipa u. ~ s. Leipa Templštejn s. Tempelstein 295
Temricz (unbekannter Ort) - Johann genannt Schwab v. ~ 173 Teschen (pl. Cieszyn, tsch. Těšín, Stadt in Polen) - Herzogtum ~ -- Wenzel, Herzog v. ~ 163 Těšín s. Teschen Tettnang (Stadt in Deutschland) - Heinrich, Graf v. Montfort u. Tettnang s. Montfort Theben (slwk. Devín, ung. Dévény, Burg in der Slowakei) - AO 42, 84 Tichá (Dorf in Mähren n. Frankstadt) 175 Tinniniensis ecclesia s. Knin, Bistum Tischnowitz (tsch. Tišnov, Stadt in Mähren) - Zisterzienserinnenkloster in ~ 106 Tišnov s. Tischnowitz Titschein (tsch. Jičín, heute Alt Titschein, tsch. Starý Jičín, Markt in Mähren sw. Neu Titschein) - Johann v. Krawarn u. ~ s. Krawarn Tobitschau (tsch. Tovačov, Stadt in Mähren) - Johann v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg Točník (Dorf u. Burg in Böhmen n. Bettlern) - DO 55 Topolany (Dorf in Mähren ö. Wischau) - halbes Dorf ~ 177 Topolovac (ung. Tallóc, Stadt in Kroatien) - Herren v. ~ (bzw. Tallóci), kroatische Adelsfamilie -- Matko v. ~, Ban v. Slawonien s. Slawonien Totis (ung. Tata, Stadt u. Burg in Ungarn) 296
- AO 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123 Tracht (tsch. Strachotín, Markt in Mähren sw. Auspitz) 8 Traguriensis ecclesia s. Trau, Bistum Transilvania s. Siebenbürgen Transylvaniensis ecclesia s. Siebenbürgen, Bistum Trau (kroat. Trogir, ital. Traù, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 -- Simon de Dominis, Bf. v. ~ --- KV 7 Třebíč s. Trebitsch Trebitsch (tsch. Třebíč, Stadt in Mähren) - DO 61, 154 - Benediktinerstift ~ 61 -- Abt Adam v. ~ 61 -- Abt Martin v. ~ 154 -- Bruder Fabian v. ~ 154 -- Bruder Peter Puczko v. ~ 154 -- Cantor Georg v. ~ 61 -- Prior Boreš v. ~ 154 -- Prior Nikolaus v. ~ 61 -- Propst Unka v. ~ 154 -- Subprior Paul v. ~ 61 -- Budislaus, Verweser [des Stiftes ~] 61 -- Pešek, Sohn des Verwesers Budislaus, Diener des Abtes u. Konventes v. ~ 61 --- dessen Gemahlin 61 --- dessen Bruder Wenzel 61 - Stadt -- Bürgermeisters, Schöffen u. Geschworene v. ~ 65 -- Bürger v. ~ 65 --- Hermann, Bürger v. ~ 154 --- Johann Morawa, Bürger v. ~ 61, 154
Trenčín s. Trentschin Trencsén s. Trentschin Trentschin (slwk. Trenčín, ung. Trencsén, Stadt in der Slowakei) - AO 67, 68, 69, 70 - Burg ~ 56, 89 - Land ~ 56 - Stadt ~ 56 Trento s. Trient Trient (it. Trento, Stadt in Italien) - Bistum ~ 3 -- Georg [III.] v. Liechtenstein, Propst des Kollegiatkapitels St. Stephan in Wien, Bf. v. ~, Rat S.s 3, 129 Trnava s. Tyrnau Trogir s. Trau Troppau (tsch. Opava, Stadt in Schlesien) - Herzogtum ~ -- Přemek, Herzog v. ~ 79 -- Johann, Herzog v. ~ u. Ratibor 89 -- Agnes, Fürstin v. ~, Gemahlin des Georg v. Sternberg u. Lukov s. Sternberg - Stadt ~ 79 Troubky (Dorf in Mähren w. Zdounky) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Anna v. ~, Witwe des Johann v. Choryně, ansässig in Huštěnovice 97 Tschakowa (rum. Ciacova, ung. Csák, Stadt u. Burg in Rumänien) - Herren v. ~ (bzw. Csáki), ung. Adelsfamilie -- Ladislaus v. ~, Woiwode v. Siebenbürgen 159 Tschanad (rum. Cenad, ung. Csanád, Stadt in Rumänien) - Bistum ~ 159 Tschaslau (tsch. Čáslav, Stadt in Böhmen)
- AO 30 Tschop (ukr. Čop, ung. Csap, Stadt in der Ukraine) - Herren v. ~ (bzw. Csapi), ungarische Adelsfamilie -- Ladislaus v. ~, Vizekanzler S.s --- KV 124 Turzsanktmartin (slwk. Martin, ung. Turócszentmárton, Stadt in der Slowakei) - Pfarrkirche zu St. Martin in ~ 141 -- Peter, Pfarrer v. ~ 141 - Ackerstück u. Wiese in ~ 141 Turz (slwk. Turiec, ung. Turóc, Region in der Slowakei, im MA Komitat in Ungarn) - AO 141 Turkau (pl. Turków, tsch. Tvorkov, Dorf in Polen) - Herren v. ~, mährisch-schlesische Adelsfamilie -- Milota v. ~ 79 Turków s. Turkau Tussek Johann, Protonotar S.s - KV 178 Tvorkov s. Turkau Týnec s. Teinitz Tynecz s. Teinitz Tyrnau (slwk. Trnava, ung. Nagyszombat, Stadt in der Slowakei) 76 - AO 141 Üchteritz (unbekannter Ort, wohl in Polen) - Konrad v. ~ 96 Udvard s. Dvory nad Žitavou Uherská Ves s. Ungerndorf Uherské Hradiště s. Ungarisch Hradisch Uherský Brod s. Ungarisch Brod 297
Uherský Ostroh s. Ungarisch Ostra Újezdec (Dorf in Mähren nö. Gaya) 109 Ulm (Stadt in Deutschland) - AO 148 Únanov s. Winau Únětice (verödetes Dorf in Mähren in der Nähe v. Buchlovice) - Maierhof in ~ 109 Ungarisch Brod (tsch. Uherský Brod, Stadt in Mähren) 77 - AO 45, 77 - Stadt ~ -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 Ungarisch Hradisch (tsch. Uherské Hradiště, Stadt in Mähren) 134 - AO 40, 46, 47, 78 - Stadt ~ 45, 117, 119, 139, 183 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 153 -- Bürgermeister, Stadtrat u. Gemeinde v. ~ 117 -- Bürgermeister, Richter, Ratsherren u. Bürger v. ~ 47 -- Bürgermeister, Richter, Ratsherren, Geschworene u. alle Bürger v. ~ 40 -- Richter, Schöffen, Geschworene u. Gemeinde v. ~ 139 -- Stadtrat v. ~ 152 -- Bürger v. ~ 46, 117 --- Georg Plewl, Bürger v. ~ 26, 170, 183 --- Stefan Plewl, Bürger v. ~, Vater Georgs 170, 183 --- Peter Kussna, Bürger v. ~ 152 --- Petrliko, Bürger v. ~ 152 ---- dessen Gemahlin Elisabeth 152 -- Einwohner v. ~ 46 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22 -- Hauptmann S.s in ~ 298
--- Ladislaus v. Ludanice s. Ludanice - Minoritenkloster in ~ 156 Ungarisch Ostra (im MA auch Steinitz, tsch. Uherský Ostroh, Stadt in Mähren) - AO 93 - Hašek v. Waldstein u. Ungarisch Ostra s. Waldstein - Schloss u. Stadt ~ 127 - Stadt ~ -- Bürger u. Einwohner der Stadt ~ 156 -- Bürger u. Vorstädter der Stadt ~ 156 -- Hauptmann S.s in ~ 156 Ungarn - Kgg. v. -- Albrecht II., röm.-dt. König, König v. Böhmen u. ~, Herzog v. Österreich s. Albrecht II. -- [Karl Robert] Kg. v. ~ 8 -- Ladislaus Posthumus, König v. Böhmen u. ~, Herzog v. Österreich s. Ladislaus Posthumus -- Matthias Corvinus Kg. v. ~ u. Böhmen s. Mathias Corvinus -- Sigismund, röm.-dt. K., Kg. v. ~ u. Böhmen s. Sigismund - alle Prälaten, Barone, Gespane, Burgvögte, Edlen u. deren Amtsträger sowie alle Städte, Märkte u. freien Dörfer wie auch deren Rektoren, Richter u. Dorfrichter im Königreich ~ 124 Ungerndorf (tsch. Uherská Ves, verödetes Dorf in Mähren in der Nähe v. Eisgrub) 10 Uničov s. Mährisch Neustadt Unter-Heidelbach (Dorf in Deutschland) - Hof in ~ 166
Unterwisternitz (tsch. Dolní Věstonice, Dorf in Mähren n. Nikolsburg) 8, 10 - Mühle bei ~ 10 - Salzmaut in ~ 86 Úsov s. Aussee Úštěk s. Auscha Vác s. Waitzen Vacenovice (Dorf in Mähren sö. Gaya) 109 Vacetín (Dorf in Mähren sw. Müglitz) 185 Valašské Klobouky s. Wallachisch Klobouk Valdštejn s. Waldstein Valtrovice s. Waltrowitz Varadiensis ecclesia s. Großwardein, Bistum Vartnov s. Wartenau Včelary (Ortsteil v. Bílovice, im MA Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 109 Vchterwitz s. Üchteritz Vegl (kroat. Krk, ital. Veglia, Insel u. Stadt in Kroatien) - Komitat ~ -- Johann Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan -- Stefan Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan Veglae comes s. Vegl Veglia s. Vegl Velehrad (Dorf in Mähren nw. Ungarsch Hradisch) - Zisterzienserkloster ~ 26, 59, 97, 103, 118, 119, 170, 171, 183 -- Abt v. ~ 73 -- Abt u. Konvent v. ~ 99, 118, 119, 183 -- Abt Stefan u. Konvent v. ~ 26, 170, 171, 183
-- ödes Haus u. Hofstätte des Abtes v. ~ in der Kramergasse in Znaim s. Znaim, Kramergasse in -- Verwalter des Klosters ~ s. Adalbert Velké Meziříčí s. Meseritsch Velké Opatovice s. Opatowitz Velvary s. Welwarn Veselí nad Moravou s. Wessely an der March Veszprém s. Wesprim Veszprimiensis ecclesia s. Wesprim, Bistum Věteřov (Dorf in Mähren sö. Steinitz/ Ždánice) - Hartlieb v. Drahtusch u. ~ s. Drahotusch Větřkovice (Ortsteil v. Lubina, im MA Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175 Vettouia s. Vöttau Vetus Rediss s. Altstadt Vierdung s. Znaim, Bürger v. - dessen Sohn Johann s. Znaim, Bürger v. Vítkovice (Stadtteil v. Ostrau, im MA Dorf in Mähren sü. Mährisch Ostrau) 175 Vítovice (Dorf in Mähren nw. Austerlitz) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Peter Roman v. ~ 160 Vizovice s. Wisowitz Vlčnov s. Wiltschnau Vlčovice (Dorf in Mähren nw. Frankstadt) 175 Vlkoš (Dorf in Mähren sö. Gaya) 109 Vniczow s. Mährisch Neustadt Vnorovy (Markt in Mähren nö. Straßnitz) 109 Vöttau (tsch. Bítov, Markt in Mähren nw. Frain) 299
- Herren v. Lichtenburg u. ~ s. Lichtenburg Voitelsbrunn (tsch. Sedlec, Dorf in Mähren sw. Nikolsburg) 10 Vojnice (Dorf in Mähren w. Olmütz) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Nikolaus v. ~ 26 --- dessen Gemahlin Elisabeth v. Zvole s. Zvole Vracov (Stadt, im MA Dorf in Mähren sö. Gaya) 109 Vraní Hora (Burg in Mähren nö. Gewitsch) 185 Vranová (Dorf in Mähren nö. Gewitsch) - Dorf ~ 185 - Meierhof Hraničky bei ~ 185 Vranová Lhota (Dorf in Mähren nö. Gewitsch) - Feste in ~ 185 - Meierhof in ~ 185 - Georg v. ~ 185 Vrbka (Dorf in Mähren sü. Kremsier) 109 Vrbka s. Malá Vrbka Vrstva Sigismund s. Znaim, Boten des Stadtrats Všechovice (Dorf in Mähren nö. Bistritz am Hostein) - Ritter v. Strálek u. ~ s. Strálek Výškov (mehrere Dörfer in Böhmen) - Ritter v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Racek v. ~ 184 Waczonowÿcze s. Vacenovice Waisenstein (tsch. Sirotčí Hrady, Burg n. Nikolsburg) 10, 129 Waitzen (ung. Vác, Stadt in Ungarn) - Bistum ~ 159 300
Waldstein (tsch. Valdštejn, Burg in Böhmen sü. Turnau) - Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Hašek v. ~ u. Ungarisch Ostra 77, 127, 145, 163 --- KV 175 -- Heinrich v. ~ u. Sádek 79 -- Heník d.J. v. ~ u. Groß-Seelowitz 79, 174 Walesstein s. Waldstein Wallachisch Klobouk (tsch. Valašské Klobouky, Stadt in Mähren) - Markt ~ -- Richter, Schöffen u. Gemeinde des Marktes ~ 45 -- Einwohner des Marktes ~ 45 - Markt Alt Klobouk - Markt Neu Klobouk -- Bürger u. Gemeinden beider Märkte Wallachisch Klobouk 113 -- Vogt u. Geschworene beider Märkte Wallachisch Klobouk 113 Waltrowitz (tsch. Valtrovice, Dorf in Mähren nw. Joslowitz) - Feld in ~ 31 Warang (unbekannter Ort in Ungarn) - Nikolaus v. ~ 180 Wartenau (tsch. Vartnov, Burg in Tschechisch-Schlesien sü. Jägerndorf) - Herren v. ~, mährisch-schlesische Adelsfamilie -- Stefan v. ~ 79 Weißenau (Stadtteil v. Ravensburg, im MA Prämonstratenser Kloster in Deutschland) - Prämonstratenser Kloster ~ 4 Weisskirchen (Hranice, Stadt in Mähren) 95 Weliczowicze s. Vlčovice
Welwarn (tsch. Velvary, Stadt in Böhmen) - AO 27 Wenzel I., Kg. v. Böhmen 163 Wenzel II., Kg. v. Böhmen, Herzog v. Krakau u. Sandomir u. Markgaf v. Mähren 50, 55, 149 Wenzel [IV.], röm.-dt. Kg., Kg. v. Böhmen u. Markgraf v. Mähren 6, 8, 10, 12, 13, 20, 22, 31, 52, 55, 62, 65, 86, 94, 130, 178, 185, 186 Werona s. Beraun Wessely an der March (tsch. Veselí nad Moravou, Stadt in Mähren) - Burg ~ 109 - Markt ~ 109 - Jaroslav v. Sternberg ansässig in ~ s. Sternberg Wesprim (ung. Veszprém, Stadt in Ungarn) - Bistum ~ -- Simon v. Rozgon, Bf. v. ~ 159 Wgezd s. Újezdec Wien (Hauptstadt v. Österreich) - AO 99, 150, 151 - DO 129 - Kollegiatkapitel zu St. Stephan in ~ -- Georg [III.] v. Liechtenstein, Propst des Kollegiatkapitels St. Stephan in ~, Bf. v. Trient, Rat S.s s. Trient - Stadt ~ -- Bürger v. ~ --- Ulrich Snürer, wohl identisch mit Ulrich Snurer, Empfänger v. Nr. 150 Wildenberg (tsch. Vildenberk, Burg in Mähren nw. Neu Raußnitz) - Herren v. ~, mährische Adelsfamilie -- Procek v. ~ 79 Wiltschnau (tsch. Vlčnov, Dorf sw. Ungarisch Brod)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Hartlieb (Artleb) v. ~ 170, 171 --- KV 78 Winau (tsch. Únanov, Dorf n. Znaim) 92 Wisowitz (tsch. Vizovice, Stadt in Mähren) - Zisterzienserkloster ~ 59, 170 Wisternitz s. Unterwisternitz Wistonitz s. Unterwisternitz Wladislaus II., Kg. v. Böhmen u. Ungarn 38, 185 Wladislaus Lokietek, Kg. v. Krakau [recte Kg. v. Polen] 8 Wlaschim (tsch. Vlašim, Stadt in Böhmen) - Herren v. ~ ansässig in Aussee, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Johann v. ~ 144 --- dessen Gemahlin Margarethe v. Luxemburg 144 --- dessen Sohn Ernst v. ~ ansässig in Aussee 142, 143, 144 ---- KV 175 --- dessen Sohn Johann v. ~ ansässig in Aussee 142, 143, 144 --- dessen Sohn Karl v. ~ ansässig in Aussee 142, 143, 144 --- dessen Sohn Wenzel v. ~ ansässig in Aussee 142, 143, 144 Wnÿetÿcz s. Únětice Wrocław s. Breslau Wüsteröhrsdorf s. Reyffersdorff Wyrstwa s. Vrstva Wyskok s. Hohberg Zadar (ital. Zara, Stadt in Kroatien) - Bistum ~ 159 Żagań s. Sagan Zágráb s. Agram 301
Zagreb s. Agram Žalkovice (Dorf in Mähren nö. ����� Kremsier) 59, 170, 171, 183 Žampach s. Schambach Zara s. Zadar Zarazice (Dorf in Mähren sw. Ungarisch Ostra) 109 Záříčí (Dorf in Mähren nw. Kremsier) - die Hälfte des Dorfes ~ 59 Zarziczi s. Zaříčí Závišice (Dorf in Mähren nö. Neu Titschein) - halbes Dorf ~ 175 Zbraslav s. Königsaal Ždánice s. Steinitz Zekeres s. Szekeres Zengg (kroat. Senj, ital. Segna, Stadt in Kroatien) - Komitat ~ -- Johann v. Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan -- Stefan v. Frankapan, Gespan v. ~ s. Frankapan - Bistum ~ -- Johann de Dominis, Bf. v. ~ 159, 163 Žeraviny (Dorf in Mähren ö. Straßnitz) 109 Žerotín s. Zierotein Zeuriniensis banatus s. Severin, Banat Zidlochowicz s. Groß-Seelowitz Židlochovice s. Groß-Seelowitz Zierotein (tsch. Žerotín, Dorf in Mähren w. Sternberg) - Maierhof in ~ 12 - vier kleine Höfe in ~ 12 - Mühle u. Wehr am Fluss Oskava in ~ 12 Zinnburg (tsch. Cimburk, mehrere Burgen in Böhmen u. Mähren) 302
- Herren v. ~, böhmisch-mährische Adelsfamilie -- Ctibor v. ~ u. Křídlo 79 -- Johann [Balšan] v. ~, Sehraditz u. Slawitschin 79, 167 -- Johann v. ~ u. Tobitschau 79, 135, 175 -- Matthias v. ~ 79 -- Miroslav v. ~ u. Sehraditz 79 Zkalicz s. Skalitz Zlechov (Dorf in Mähren w. Ungarisch Hradisch) 119, 170, 183 Znaim (tsch. Znojmo, Stadt in Mähren) 118 - AO 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 181 - DO 10, 48, 49 - Hauptmann in ~ -- Hartneid [V.] v. Liechtenstein s. Liechtenstein -- Ulrich Eyczinger v. Eitzing s. Eitzing - Stadt ~ 17, 18, 42, 62, 71, 72, 79, 84, 85 -- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 20, 22, 28, 30, 38, 43, 48, 49, 67, 122 -- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v. ~ 64, 76, 116 -- Bürgermeister, Stadtrat u. Gemeinde v. ~ 84 -- Stadtrat v. ~ 31, 71, 72, 82 -- Boten des Stadtrats v. ~ --- Kunz (Chunczo) 71 --- Sigismund Vrstva (Wyrstwa) 72 -- Gesandte des Stadtrats v. ~ 31, 43, 64, 72, 76, 84 --- Johann Paternoster 43 --- Johann Peregrin 76 --- Lukas v. Eibenschitz 76 --- Mathäus v. Budwitz 43
--- Peter Salis 71 -- Gemeinde v. ~ 62 -- Bürger v. ~ 31, 63, 82 --- Bartl Fleischhauer, Bürger v. ~ 130 --- Vierdunk, Bürger v. ~ 82 ---- dessen Sohn Johann, Bürger v. ~ 82 -- Einwohner v. ~ 31 -- Einwohner der städtischen Dörfer u. Besitzungen 31 -- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 48, 49 -- städtische Dörfer u. Besitzungen s. Alt Schallersdorf, ����������������������������� Edmitz, Kukrowitz, [Feld in] Waltrowitz -- städtische Felder, Gärten u. Weinberge 31 -- städtische Mühlen s. ���������� Alt ������ Schallersdorf, Esseklee, Pumlitz, Rohrhof, [Mühle unterhalb der Burg in] Znaim -- Juden in ~ 64, 67 -- Judensteuer in ~ 43 -- Kramergasse in ~ --- ödes Haus u. Hofstätte des Abtes v. Velehrad in der Kramergasse in ~ 63 - Pfarrkirche St. Nikolaus in ~ 149 -- Gallus, Rektor der Pfarrkirche St. Nikolaus in ~, Kaplan S.s 149
- kgl.e Burgkapelle St. Katharina in ~ 149 - Klarissenkloster in ~ 33 -- Äbtissin u. Konvent des Klarissenklosters in ~ 33 - Mühle unterhalb der Burg in ~ 31, 62 - Mühlen um ~ 62 Zólyom s. Altsohl Zornstein (tsch. Cornštejn, Burg in Mähren nw. Frain) - Herren v. Lichtenburg u. Vöttau ansässig in ~ s. Lichtenburg Zubštejn (Burg in Mähren ö. Bistritz ob Pernstein) 176 Zvěrkovice (Dorf in Mähren sö. Mährisch Budwitz) 92 Zvole (Dorf in Mähren sö. Hohenstadt) - Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie -- Elisabeth v. ~, Gemahlin des Nikolaus v. Vojnice 26 Zvolen s. Altsohl Zwittau (tsch. Svitavy, Stadt in Mähren) - Stadt ~ 77, 165 -- Bürger v. ~ 165 Zwittaw s. Zwittau Zylkowicze s. Žalkovice
303
Sonja Dünnebeil, Daniel luger (bear.)
Die urkunDen unD briefe DeS ÖSterreichiSchen Sta atS archiveS in Wien (1470–1475) abteilung hauS-, hof- unD Sta atSarchiv: allgemeine urkunDenreihe, familienurkunDen unD abSchriftenSammlungen (1470–1475) regeSta imperii – Xiii: regeSten k aiSer frieDrichS iii. (1440 –1493) nach archiven unD bibliotheken georDnet, banD 27
Die vorliegende Publikation setzt die systematische Sammlung und Regestierung von Urkunden und Briefen Kaiser Friedrichs III. aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien bis zum Jahr 1475 fort. Im Mittelpunkt der 284 Regesten steht das konfliktreiche Verhältnis zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Karl von Burgund, das in einem militärischen Einfall des Burgunderherzogs auf Reichsgebiet und dem energischen Widerstand des Kaisers seinen Höhepunkt fand. Daneben werden unter anderem auch Friedrichs Rolle als oberster Gerichtsherr des Reiches und die Beziehungen zu seinem Vetter Sigmund von Tirol behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt des gebotenen Materials stellt die landesfürstliche Aktivität des Kaisers da, wobei ein lebendiger und detailreicher Einblick in die Herrschaftspraxis des späten Mittelalters geboten wird. 2012. 260 S. Br. 170 x 240 mm. ISBN 978-3-205-78707-5
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KAREL HRUZA, ALEXANDRA KAAR (HG.)
KAISER SIGISMUND (1368–1437) ZUR HERRSCHAFTSPRAXIS EINES EUROPÄISCHEN MONARCHEN (REGESTA IMPERII – BEIHEFTE: FORSCHUNGEN ZUR KAISER- UND PAPSTGESCHICHTE DES MITTELALTERS, BAND 31)
Lange vor der Entstehung des großen habsburgischen Herrschaftskomplexes 1526 gab es unter der Herrschaft Kaiser Sigismunds bereits ein ähnliches, wahrhaft europäisches »Imperium«. Es umfasste große Teile der heutigen Länder Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Serbien. Das Buch versammelt erste Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojektes, das sich der Regierung dieses »Staatsmannes« von gesamteuropäischer Bedeutung widmet, und enthält Beiträge zur Urkundenproduktion, zur Landes-, Verwaltungs- und Diplomatiegeschichte sowie zu Fragen der Religions-, Ritual-, Kultur- und Kunstgeschichte. 2012. 564 S. 30 S/W- UND 42 FARB. ABB. GB. MIT SU. 165 X 235 MM. ISBN 978-3-205-78755-6
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