Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500 [Reprint 2012 ed.] 9783110830231, 9783110035421


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German Pages 86 [92] Year 1972

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Table of contents :
Einleitung
Teil I: Handschriften
Teil II: Inkunabeln
Abgekürzt zitierte Literatur
Anhang
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Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500 [Reprint 2012 ed.]
 9783110830231, 9783110035421

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Heinrich Hinget Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500

Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker Begründet von

Bernhard Ten Brink und Wilhelm Scherer Neue Folge Herausgegeben von

Stefan Sonderegger und Thomas Finkenstaedt 44 (168)

W DE _G Walter de Gruyter · Berlin · New York 1972

Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500 •on

Heinrich Hänger

w DE

G_

Walter de Gruyter · Berlin · New York 1972

ISBN

3110035421 Ο

Copyright 1972 by Wilttr de Gruyter & Co., Tonnali G. J. GtochcnVbe VerUgshindlimg — J. Guttentag, Veriagibuchhandluiig — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Coop. — Printed 1Q Gtiuuflj· Alle Rechte de« Nachdruck«, der phocomechanischeii Wiedergabe, der HenteSung TOO MitatJhnen. auch luszufiwtuCt •orbehtHrn. Sets und Druck: Walter de Gnijter, B e d b

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung Teil I: Handschriften Teil II: Inkunabeln Abgekürzt zitierte Literatur Anhang

S. 1 - 1 9 S. 21 - 6 0 S. 61-79 S. 80—82 S. 83—86

EINLEITUNG

1. Ausgangspunkt 1.1. Ahd. und mhd. Glossenliteratur Während die ahd. Glossenliteratur Gegenstand intensiver Forschungstätigkeit war, die ihren Abschluß in S T E I N M E Y E R / S I E V E R S · fiinfbändiger Glossensammlung1 gefunden hat, blieb die mhd. bis heute Stiefkind der germanistischen Forschung. Dies ist insofern verständlich, als Glossen und Glossare einen wesentlichen Teil der ahd. Überlieferung überhaupt darstellen und als Vorstufe der mhd. Sprachhöhe allgemein Beachtung fanden. Die mhd. Lexikographie hingegen, die als Gebrauchsliteratur im Schatten der literarischen Hochleistungen der mhd. Zeit steht, stieß auf wenig Interesse. Zwar wurde zu verschiedenen Malen auf die Wünschbarkeit einer eingehenderen Beschäftigung mit mhd. Glossaren und Vokabularen hingewiesen2, dennoch sind die Forschungsergebnisse dürftig, die zahlreichen Quellenpublikationen und Einzeluntersuchungen verstreut, methodisch unzureichend und veraltet, die Angaben in den Handbüchern — wenn sie nicht überhaupt fehlen — ungenau oder gar unzutreffend. 1 2

ELIAS VON STEINMEYER U. EDUARD SIEVERS: Die althochdeutschen Glossen. Bd. 1 - 5 . Berlin 1879-1922. Nachdruck Dublin/Zürich 1968-69. FRANZ JOSEPH ΜΟΝΕ im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 6 (1837) Sp. 219: „Für die Erkenntnis der Sprachgeschichte haben sie (die mhd. Glossare und Vokabulare, Anm.) einen grossen Werth durch den Reichthum ihrer Wurzeln und Formen so wie durch ihre miiodartliche Synonymik und für das Sachverständnis der zahlreichen teutschen Schriften des späteren Mittelalters sind sie recht brauchbare Quellen." HERMANN MENHARDT: Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften del- österreichischen Nationalbibliothek. Bd. 1. Berlin 1960. S. 25: „Für die älteren Glossare hat ja das 5bändige Werk von El. Steinmeyer und Ed. Sievers, Die ahd. Glossen, 1879-1922, eine Neuaufnahme überflüssig gemacht. Für die jüngeren Vokabulare jedoch, deren Ausschöpfung noch aussteht, hat Steinmeyer brieflich den Wunsch einer Bearbeitung geäußert. Sie müsste, wenn sie ebenso umfassend durchgeführt würde wie die der literarischen Handschriften, für die Wörterbuchkanzleien der deutschen Mundarten, aber auch für das Mittellateinische Wörterbuch beträchtliche Erträgnisse abwerfen." Vgl. auch ELIAS VON STEINMEYER in ZfdPh 2 (1870) S. 528. (Rez).

Einleitung

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1.2. Der Ansatz GRUBMÜLLERS Erst in neuester Zeit ist mit der Münchner Dissertation v o n KLAUS GRUBMÜLLER 3 ein entscheidender Schritt zur systematischen Erforschung dieses umfangreichen Teilgebietes des mhd. Schrifttums gemacht worden. D e m Verfasser gebührt das Verdienst, „einen notdürftigen Weg durch das Gestrüpp der spätmittelalterlichen Vokabulare freigelegt zu h a b e n . " 4 Wenn auch die Arbeitsweise GRUBMÜLLERS im einzelnen zu wüschen übrig l ä ß t 5 , bieten seine Untersuchungen doch wertvolle methodische Anregungen, stellen die einleitenden Kapitel, welche u. a. die bisherige Forschung zu lat.-dt. Vokabularen des Spätmittelalters referieren und einen Überblick über die lat.-dt. Lexikographie im 14. Jh. geben, sowie die umfassende Bibliographie einen soliden Grundstock für jede weitere Forschungstätigkeit dar.

2. Gegenstand der Arbeit Meine Absicht war es, in der vorliegenden Arbeit, die ich übernommen hatte, bevor GRUBMÜLLERS Dissertation im Druck erschienen war, eine Bestandesaufnahme mhd. Glossare und Vokabulare auf breitester Basis vorzunehmen. „Was ist vorhanden? " lautete die Frage, die ich mir stellte. 6 3

Vocabularius Ex quo. Untersuchungen zu lateinisch-deutschen Vokabularen des Spätmittelalters. München 1967. (= Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters. Hrsg. von der Kommission fur dt. Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 17). - Folgende Anzeigen und Rezensionen sind mir bekannt: Deutsches Archiv fiir Erforschung des Mittelalters 23 (1967) S. 2 3 3 - 2 3 4 (W. BERSCHIN). Beitr. Tübingen 90 (1968) S. 3 9 6 - 4 0 3 (KLAUS MATZEL). Germanistik 9 (1968) S. 265-266 (MANFRED LEMMER). ZfdA 97 (1968) S. 8 1 - 8 8 (GERHARDT POWITZ). 4 ebenda S. VIII. 5 Im Laufe meiner Arbeit bin ich auf verschiedene Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten gestoßen, vgl. meine Bemerkungen S. 43 a, 46, 70. Falsche Literaturangaben finden sich S. 58. Anm. 2: Verf.-Lex. Bd. 5 nicht Sp. 561—565, sondern Sp. 4 3 1 - 4 3 4 und im Literaturverzeichnis S. 387: BRANDSTETTER, RENWARD: Der Vocabularius Beronensis. Der Geschichtsfreund nicht 61, sondern 41 (1886) S. 175-186; S. 391: SCHIROKAUER, ARNO: Das Werden der Gemeinsprache im Wörterbuch des Dasypodius. Germanic Review 18 (1943) nicht S. 296-298, sondern S. 286-303. Hierhergehört auch, daß GRUBMÜLLER von den 11 auf der Basler Universitätsbibliothek vorhandenen Exemplaren des Vocabularius Ex quo S. 77—78 nur deren 6 aufführt. Die Zusammenstellung der Hss. von JAKOB TWINGERS Vokabular auf S. 5 9 - 6 0 ist zu ergänzen durch den Codex der Universitätsbibliothek Basel F IV 5. 6 GILBERT DE SMET fordert in seinem Beitrag Alte Lexikographie und moderne Wortgeographie in: Wortgeographie und Gesellschaft. Hrsg. v. Walther Mitzka. (= Festgabe Ludwig Erich Schmitt). Berlin 1968. S. 4 9 - 7 9 . Hier S. 69: „Es fehlen nicht nur Monographien über die wichtigsten Wörterbücher und Wörterbuchgruppen, deren Abhängigkeitsverhältnisse und Wert für die Wortforschung noch eingehend untersucht werden müssen, sondern nötig wäre vor allem eine

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Gegenstand der Arbeit

Die Antwort darauf bildet die vorliegende Quellenbibliographie, die einen bestimmten Ausschnitt des mhd. Schrifttums, soweit es auf unseren Bibliotheken erhalten geblieben ist, möglichst vollständig erfassen möchte. Regional beschränkte ich mich, indem ich nur Bibliotheken in der Schweiz berücksichtigte, zeitlich, indent ich nur Glossare und Vokabulare sammelte, die einerseits nicht mehr in STEINMEYER/SIEVERS* ahd. Glossensammlung aufgenommen, andererseits voi dem Stichjahr 1500 geschrieben oder gedruckt worden sind, sachlich, ihdem ich einzelne Glossen und Fragmente von Codices beiseite ließ. Dem Gegenstand entsprechend mußte die Quellenbibliographie in Form eines Handschriften-, bzw. Inkunabelkataloges abgefaßt werden. 2.1. Das System der Kurzbeschreibung von Handschriften Für die Katalogisierung der handschriftlichen Glossare und Vokabulare schien mir eine Kurzbeschreibung der betreffenden Stücke (nicht der Codices!) zweckmässig. Zahlreiche Glossare und Vokabulare sind nämlich Bestandteile von Sammelhandschriften und Sammelbänden, deren vollständige Beschreibung, wie sie nach dem Schema JOACHIM KIRCHNERS in der Germanistik üblich ist, meine Kenntnisse infolge der größtenteils mangelnden Vorarbeiten überschritten hätte und zugleich meinen Katalog zu umfangreich und weitläufig hätte werden lassen. Ich entwickelte daher eine auf meine speziellen Bedürfnisse zugeschnittene, zielgerichtete Handschriftenbeschreibung. Hochstehendes Vorbild, dem ich viele Anregungen verdanke, war mir ALFONS SCHÖNHERRS Solothurner Katalog8. Ort, Signatur und den Codex betreffende, knapp gehaltene technische Angaben bilden den Kopf der Beschreibung. Die angeführten Titel der Codices geben Aufschluß über die Überlieferungsumgebung der untersuchten Teile. Zitate aus den Handschriften folgen orthographisch genau dem Urtext. Einzig die Groß- und Kleinschreibung wurde normiert. Lemmata werden zur besseren Kenntlichkeit stets groß geschrieben. Am Ende der Beschreibung folgt eine vorläufige Angabe über den Schriftdialekt des betreffenden Glossars oder Vokabulars; vorläufig, weil meist nur angegeben wird, ob gewisse Merkmale auf den alem. Schriftdialekt hindeuten oder nicht, vorläufig aber auch, weil die komplizierte Wechselwirkung der Dialekte von Schreiber, Schreibort und Vorlage eine eingehende Untersuchung nötig machen. '

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vollständige Bestandesaufnahme der für die Lexikographie wichtigen Weike aus jenem für die deutsche Sprachentwicklung so bedeutsamen Zeitraum." GERHARDT POWITZ: ZU dem Glossar des Straßburger Chronisten Fritsche Closener. ZfdPh 83 (1964) S. 3 2 1 - 3 3 9 stellt S. 330 fest: „Denn nur unzureichend ist bekannt, was die Bibliotheken Süddeutschlands, des Elsaß und der Schweiz ( . . . ) an Handschriften lateinisch-deutscher Glossare des späten Mittelalters besitzen." Germanistische Handschriftenpraxis. München 1950. S. 7 8 - 9 0 . Die mittelalterlichen Handschriften der Zentralbibliothek Solothurn. Solothurn 1964.

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Einleitung

Bei der Dialektbestimmung waren für die Zuweisung zum Alem. folgende Kriterien ausschlaggebend: a. Oberdt. Lautstand im Konsonantismus, d.h. verschobene Formen von germ, ρ, t und zwischenvokalischem k, wobei zusätzlich der erneuten Lenisierung von ahd. anlautendem t(r) - im Niederalem. und Schwäb. und der typisch bairisch-österreichischen Verschiebung von germ, b im Anlaut zu ρ Rechnung zu tragen war. b. Je nach Entstehungszeit und -ort unterbliebene oder nur teilweise durchgeführte Diphthongierung von i, ü und iu, hingegen hauptsächlich schwäbische, aber bis ins Nieder- und Hochalem. ausstrahlende Diphthongierung von ä und 6. c. Bewahrte Volltonigkeit der Nebensilbenvokale. d. Gelegentlicher Wandel r>l. e. Diminutivsuffix -li(n). f. Herkunft des Schreibers und Entstehungsort der Handschrift.

2.2. Inkunabelbeschreibung Bei der Beschreibung der Inkunabeln konnte ich mich kürzer fassen. Vorbildlich war mir hier der von KURT OHLY und VERA SACK bearbeitet Frankfurter Inkunabelkatalog9. Mich interessierten vor allem die Besitzvermerke, mit deren Hilfe sich aufschlußreiche Hinweise über Verwendung und soziologische Verbreitung der Vokabulare gewinnen lassen.

2.3. Zum vorliegenden Katalog Der vorliegende Katalog erstrebt Vollständigkeit. Wenn sie nicht immer erreicht sein sollte, liegt das an den teilweise unbefriedigenden Zuständen unserer Bibliotheken. Die wenigsten Handschriften sind wissenschaftlich einwandfrei katalogisiert, die Inkunabelverzeichnisse sind, wo sie überhaupt bestehen, vielfach ungenau und veraltet. Als Beispiel möge die Universitätsbibliothek Basel dienen: Ein knappes Viertel der rund 2000 Handschriften sind durch die Kataloge von BINZ 10 und MEYER/BURCKHARDT 1 1 erschlossen. Für den restlichen Bestand ist man immer noch auf das hand9

Inkunabelkatalog der Stadt- und Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M. 1967. (= Katalog der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. Hrsg. v. Clemens Köttelwesch. Bd. 1). 10 GUSTAV BINZ: Die Deutschen Handschriften der öffentlichen Bibliothek der Universität Basel. Bd. 1. Die Handschriften der Abteilung A. Basel 1907. 11 GUSTAV MEYER und MAX BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Beschreibendes Verzeichnis. Abteilung B: Theologische Pergamenthandschriften; Bd. 1 u. 2. Basel I960.

Gegenstand der Arbeit

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schriftliche Verzeichnis ZWINGERS 12 aus dem Jahre 1 6 7 8 angewiesen. So ist es verständlich, daß GRUBMÜLLER 13 nur 6 der insgesamt 11 in der Basler Universitätsbibliothek vorhandenen Exemplare des Vocabularius Ex quo aufführt. Nur eine sorgfältige Bestandesaufnahme an Ort und Stelle bietet einigermaßen Gewähr für Vollständigkeit. Bei meinen Nachforschungen ließ ich mich u.a. durch die Angaben in Archive, Bibliotheken und Dokumentationsstellen der Schweiz. 3. Aufl. Bern 1958 leiten. In folgenden Bibliotheken, die ich persönlich besucht habe, waren meine Bemühungen erfolgreich: Aarau, Kantonsbibliothek (KB) Basel, Universitätsbibliothek (UB) Bern, Burgerbibliothek (BB) Stadt- und Universitätsbibliothek (StuUB) Einsiedeln, Stiftsbibliothek (StiB) Engelberg, Stiftsbibliothek (StiB) Frauenfeld, Kantonsbibliothek (KB) Freiburg i. Ue., Kantons- und Universitätsbibliothek (BCU) Franziskanerkloster Kapuzinerkloster Genfeve, Bibliothbque Publique et Universitaire (BPU) Luzern, Zentralbibliothek (ZB) Porrentruy, Bibliothbque du College St. Gallen, Stadtbibliothek (Vadiana) (StB) Stiftsbibliothek (StiB) Solothurn, Zentralbibliothek (ZB) Zürich, Zentralbibliothek (ZB) Folgende Bibliotheken, die ich ebenfalls persönlich besucht habe, besitzen keine der von mir gesuchten Schriften: Dornach, Kapuzinerkloster Kestenholz, Kapitelsbibliothek Buchsgau Winterthur, Stadtbibliothek Zug, Pfarrbibliothek Ein angeblich im Kapuzinerkloster Sitten vorhandener Wiegendruck des Vocabularius rerum von WENZESLAUS BRACK erwies sich bei meinem Besuch als verschollen. Nur auf dem Korrespondenzweg erhielt ich Aufschluß über die Exemplare in der Ministerial- und Stadtbibliothek Schaffhausen. Keine mich interessierenden Handschriften und Inkunabeln besitzen laut brieflichen Mitteilungen oder auf Grund von Katalogen folgende Bibliotheken und 12

13

Gedruckt in GUSTAV HAENEL: Catalogi Librorum Manuscriptorum qui in Bibliothecis Galliae, Helvetiae, Belgii, Britanniae M., Hispaniae, Lusitaniae asservantur. Leipzig 1830. Voc. Ex quo. S. 7 7 - 7 8 .

6

Einleitung

Klöster, die ihrem Gründungsdatum nach zu schliessen über solche verfugen könnten: Altstätten, Kapuzinerinnen Maria Hilf Appenzell, Kapuzinerkloster Bigorio, Kapuzinerkloster Bollingen, Zisterzienserinnenabtei Mariazell-Wurmsbach Le Bouveret, Benediktinerabtei Port-Valais Bulle, Bibliothfeque Publique Kapuzinerkloster Cazis, Dominikanerinnenkloster St. Peter und Paul La Chaux-de-Fonds, Bibliothfeque de la Ville Chur, bischöfliches Archiv Kantonsbibliothek Priesterseminar St. Luzi Staatsarchiv Claro, Benediktinerinnen Santa Maria Disentis, Stiftsbibliothek Eschenbach, Zisterzienserinnenabtei Estavayer-le-Lac, Dominikanerinnenkloster Freiburg i. Ue., Augustinianum Staatsarchiv (Kapitelsbibliothek St. Nicolas) Zisterzienserinnenabtei Maigrauge Glarus, Landesbibliothek Gwiggen (Vorarlberg), Zisterzienserinnenabtei Mariastern (vormals Kalchrain, Feibach, Tänikon) Hagendorn, Zisterzienserinnenabtei Frauenthal Hermetschwil, Benediktinerinnenkloster Lausanne, Biblioth&que Cantonale et Universitaire Lugano, Biblioteca Cantonale Kapuzinerkloster Luzern, Kapuzinerkloster Stift St. Leodegar Maienfeld, Bibliothek Sprecher von Bernegg Mariastein, Benediktinerabtei Mels, Kapuzinerkloster Müstair/Münster, Benediktinerinnenkloster St. Johann Muotathal, Franziskanerinnen St. Josef Neuchätel, Bibliothfeque Publique de la Ville Bibliotheque de la Sociiti des Pasteurs Niederteufen, Kapuzinerinnen Maria Rosengarten Platz (Walzenhausen), Kapuzinerinnen St. Ottilien Poschiavo, Biblioteca Prepositurale Rapperswil, Kapuzi^erkloster Romont, Kapuzinerkloster

7

Probleme der Auswertung

St. Gallen, Kapuzinerinnenkloster St. Maria vom guten Rat Stiftsarchiv (Pfäferser Fonds) St. Maurice, Bibliothfeque de l'Abbaye Kapuzinerkloster Samen, Benediktinerinnenabtei St. Andreas Bibliothek des Kollegiums Kantonsbibliothek Kapuzinerkloster Schwyz, Dominikanerinnenkloster St. Peter Kantonsbibliothek Schüpfheim, Kapuzinerkloster Seedorf, Benediktinerinnenabtei St. Lazarus Sitten, Kantonsbibliothek Solothurn, Franziskanerinnen St. Josef Kapuzinerkloster Stans, Kapuzinerkloster Sursee, Kapuzinerkloster Trachslau, Benediktinerinnenkloster Au Trogen, Kantonsbibliothek Appenzell Tübach, Kapuzinerinnen St. Scholastica Unterengstringen, Benediktinerinnenkloster Fahr La Valsainte, Chartreuse Weesen, Dominikanerinnenkloster Maria Zuflucht Wil (SG), Dominikanerinnen St. Katharina Wolfertswil, Zisterzienserinnenabtei Magdenau Zofingen, Stadtbibliothek Zug, Kapuzinerkloster Kapuzinerinnen Maria Opferung Stadtbibliothek

3. Probleme der Auswertung 3.1. Zur Typologie der Überlieferung Die von mir erfaßte handschriftliche Überlieferung M t sich wie folgt nach Typen gliedern: A. Alphabetische Glossare und Vokabulare a) Abstractum-Glossar (vgl. GRUBMÜLLER: Voc. EX quo S. Basel, UB: Cod. Α V i l l i Cod. ΒIX 25 Cod. FIV 4 Einsiedeln, StiB: Msc 219 (278) Engelberg, StiB: Cod. 122

49-52)

8

Einleitung

Freiburg i.Ue., Franziskanerkloster: Cod. 64 Luzern, ZB: S 5 fol. St. Gallen, StiB: Cod. 767 Cod. 1023 Zürich, ZB: Ms A 161 Gal Tz 51 b) Pflanzenglossare Basel, UB: Cod. D I 18 Cod. D II 13 Cod. D III 23 Cod. F I V 9 Cod. Ο III 36 Bern, BB: Ms. hist. Helv. VIII 119 Einsiedeln, StiB: Msc 219 (278) Zürich, ZB: Ms Β 245 c) Dt.-lat. Vokabulare Basel, UB: Cod. F I V 9 Freiburg i.Ue., Franziskanerkloster: Cod. 66 d) α. Vocabularius Ex quo Basel, UB: Cod. A V 33 Cod. F IV 8 Cod. F IV 45 Cod. F IV 46 Cod. F IV 47 Cod. F IV 48 Cod. F V 41 Cod. F VI 74 Cod. Ο I 3 Engelberg, StiB: Cod. 333 Freiburg i.Ue., Franziskanerkloster: Cod. 64 St. Gallen, StiB: Cod. 335 Cod. 525 Solothum, ZB: S I 212 ß. Vorstufe des Vokabulars des 'alten Schulmeisters' Basel, UB: Cod. F I V 4 Engelberg, StiB: Cod. 218 y Vokabular des 'alten Schulmeisters' Basel, UB: Cod. F IV 3 Zürich, ZB: Ms C 23 e) V o k a b u l a r des FRITSCHE CLOSENER

Freiburg i.Ue., Franziskanerkloster: Cod. 66

Probleme der Auswertung

f) Vokabular des JAKOB TWINGER von Königshofen Basel, UB: Cod. F IV 5 Solothurn, ZB: S I 212

B. Nach Sachgruppen geordnete Glossare und Vokabulare a) „Caput: houpt, Crinis: har" (Vocabularius optimus) Basel, UB: Cod. A V 33 Cod. F III 21 Engelberg, StiB: Cod. 122 b) „ Res: ding, Ens : idem, Essencia : wesen" (Liber ordinis rerum) Beromünster, StiB: C 9 quart c) Sonst nach Sachgruppen geordnete oder einzelne Sachbereiche betreffende Glossare und Vokabulare Basel, UB: Cod. A VI 31 Cod. F III 17 Cod. Ο I 3 Einsiedeln, StiB: Msc 227 (279) Μ sc 738 (620) Luzern, ZB: Msc 40 quart St. Gallen, StiB: Cod. 909

C. Glossare zu liturgischen und biblischen Texten Basel, UB: Cod. A V 33 Beromünster, StiB: C 9 quart Einsiedeln, StiB: Msc 219 (278) Luzern, ZB: Msc 32 fol. Msc 40 quart

D. Reimglossare und Merkverse Basel. UB: Cod. A V 33 Cod. F III 17 Cod. F V 41 Bern, BB: Cod. 723 Einsiedeln, StiB: Msc 219 (278) Engelberg, StiB: Cod. 122 Luzern, ZB: Msc 40 quart St. Gallen, StiB: Cod. 705 Solothurn, ZB: Cod. S I 212

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Einleitung

Ε. Andere Glossare a) Derivativa Basel, UB: Cod. F IV 9 Cod. F IV 49 Cod. F IX 6 b) Dt. Stichwort - lat. Synonyme Basel, UB: Cod. F IV 3 Cod. F IX 6 Abgesehen vom Basler Bestand ist die gesamte handschriftliche Überlieferung ziemlich einheitlich alem.; Ausnahmen bilden lediglich die Codices 723 der Burgerbibliothek Bern, 64 des Franziskanerklosters Freiburg LUe., 525 der Stiftsbibliothek St. Gallen und S 474 der Zentralbibliothek Solothurn. In Basel hingegen stehen 15 alem. Glossare und Vokabulare 13 nicht alem. gegenüber. Dieser Befund erklärt sich aus der geographischen Lage dieser Stadt am Oberrhein, der Bedeutung und dem Einzugsgebiet ihrer Klöster und ihrer Universität in der zweiten Hälfte des 15. Jh. und zu Beginn des 16. Jh. Nur in wenigen Fällen herrscht Gewissheit über den Entstehungsort eines Glossars respektive Vokabulars aufgrund eines Schreibervermerkes. Ich führe sie hier an: Basel, UB: Cod. D II 13 (Entstehungsort Basel) Cod. F IV 9 (do.) Cod. F IV (do.) Cod. A VIII 1 (Entstehungsort Heidelberg) Cod. D I 18 (Entstehungsort Solothurn) Cod. F IV 3 (Entstehungsort Leutkirch, Wttbg.) Freiburg i.Ue., Franziskanerkloster: Cod. 66 (Entstehungsort Freiburg i. Br.) Nur die drei erstgenannten Handschriften werden wenn auch nicht am Entstehungsort im engeren Sinne, so doch in der Stadt ihrer Entstehung aufbewahrt. Nur zwei dieser drei Vokabulare sind aber alem., und zudem stammen ihre Schreiber wohl aus dem alem. Dialektbereich, nicht aber aus Basel selbst. Bei der dritten in Basel entstandenen und Aufbewahrten Handschrift schließlich (Cod. F IV 47) handelt es sich um ein Unikum, dessen Entstehung wohl nur im Zusammenhang mit dem Basler Konzil (1431-1447) zu erklären ist: eine Sammlung ndt. Glossare und Vokabulare, geschrieben von Johannes Harghe de Holsacia (Holstein) aus Kiel im Jahre 1445. Abgesehen davon, daß der Dialekt der Vorlage ohnehin eine Unbekannte darstellt, ist demnach nirgends eine genuin autochthone, ungebrochene Überlieferung, was Entstehungs- und Aufbewahrungsort, Dia-

Probleme der Auswertung

11

lekt der Handschrift und Herkunft des Schreibers anbelangt, mit Bestimmtheit faßbar. Zur Einbettung der erfaßten Glossare und Vokabulare in ihrer Überlieferungsumgebung läßt sich noch nichts Abschließendes sagen, weil die wenigsten von mir untersuchten Handschriften wissenschaftlich einwandfrei katalogisiert sind und die vollständige Katalogisierung der zahlreichen Sammelhandschriften und Sammelbände meine Kenntnisse überschritten hätte. Immerhin lassen sich einige diesbezügliche Beobachtungen formulieren. Einige Glossare und Vokabulare sind zusammengefaßt in eigentlichen, mehr oder weniger reinen Vokabelsammeihandschriften respektive Vokabularsammeibänden. So vereinigt die Sammelhandschrift F IV 9 der Universitätsbibliothek Basel sechs verschiedene lat.-ndt. beziehungsweise ndt.-lat. Wörterverzeichnisse verschiedenen Umfanges. Ähnliche Sammlungen stellen die Codices 122 der Stiftsbibliothek Engelberg und 909 der Stiftsbibliothek St. Gallen dar. In Codex S I 212 der Solothurner Zentralbibliothek ist das Vokabular des JAKOB TWINGER von Königshofen und ein lat.-dt. Reimglossar zusammengebunden mit einem Vocabularius Ex quo. Der Sammelband A V 33 der Basler Universitätsbibliothek, bei dem BINZ14 61 verschiedene Bestandteile katalogisiert, besteht umfangmäßig zum größten Teil aus Vokabularen. Die umfangreichen Vokabulare treten aber in der Regel nicht als Bestandteile solcher Sammelhandschriften und Sammelbände auf, sondern bilden — vielfach zusammen mit einem kürzeren oder längeren Anhang, der seinerseits aus einem Abstractum-Glossar, einem Reimglossar oder einem anderen kurzen Wörterverzeichnis bestehen kann — eigene Codices. Auf diese Weise ist der Vocabularius Ex quo in den Codices F IV 4, F IV 8, F IV 45, F IV 46, F IV 47, F IV 48, F V 41, F VI 74 und Ο I 3 der Universitätsbibliothek Basel, 218 und 333 der Stiftsbibliothek Engelberg, 64 des Franziskanerklosters Freiburg i. Ue. und 335 der Stiftsbibliothek St. Gallen überliefert, ebenso das Vokabular des 'alten Schulmeisters' in den Codices F IV 3 der Universitätsbibliothek Basel — ein Wälzer von 365 Blättern — und Msc C 23 der Zentralbibliothek Zürich, das Vokabular des FRITSCHE CLOSENER in Codex 66 des Franziskanerklosters Freiburg i.Ue., dasjenige des JAKOB TWINGER von Königshofen in Codex F IV 5 der Universitätsbibliothek Basel und schließlich der nach Sachgruppen geordnete Vocabularius optimus in Codex F III 21 der Universitätsbibliothek Basel. Das Abstractum-Glossar kann, wie bereits erwähnt, im Anhang eines Vocabularius Ex quo auftreten, so in den Codices F IV 4 der Universitätsbibliothek Basel und 64 des Franziskanerklosters Freiburg i. Ue. Meistens ist es jedoch in Handschriften theologischen Inhaltes überliefert, wie z.B. in den Codices A VIII 1 und Β IX 25 der Universitätsbibliothek Basel, Msc 219 (278) der Stiftsbibliothek Einsiedeln und 767 der Stiftsbibliothek 14

Die dt. Hss. S. 4 3 - 5 1 .

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Einleitung

St. Gallen. Aber auch auf nachgesetzten Blättern von Inkunabeln, so in S 5 fol. der Zentralbibliothek Luzern — ein Vocabularius Ex quo — und Gal Tz 51 der Zentralbibliothek Zürich — ein Vocabularius Brevilogus —, ist es mir zweimal begegnet. Pflanzenglossare finden sich vor allem in Sammelhandschriften und Sammelbänden medizinischen und naturwissenschaftlichen Inhaltes, beispielsweise in den Codices D I 18 und D III 23 der Universitätsbibliothek Basel, Msc 435 der Stiftsbibliothek St. Gallen, S 474 der Zentralbibliothek Solothum sowie Ms Β 245 und Ms C 150 der Zentralbibliothek Zürich. Untersucht man alle in der Schweiz heute vorhandenen gedruckten Vokabulare nach ihrem Entstehungsort, steht Straßburg (52 Exemplare) eindeutig an der Spitze. Es wird gefolgt von Speyer (12), Basel (11, eine Zuweisung sehr unsicher, die restlichen zehn gehören einer einzigen Auflage an), Augsburg (8), Ulm (4), Hagenau (3), Reutlingen (2) und Nürnberg (1). Unwesentlich ändert sich das Bild, wenn man nicht einzelne Drucke, sondern Auflagen in Betracht zieht: Straßburg steht wieder an erster Stelle (25 Auflagen), es folgen Speyer (10), Augsburg (4), Ulm (3), Hagenau (2), Basel (2, wovon eine unsicher), Nürnberg und Reutlingen (je 1). Von dieser Verteilung her könnte auf eine Einflußnahme der oberrheinischen und schwäbischen, ja sogar der westmitteldeutschen Druckersprache im hochalemannischen Sprachbereich geschlossen werden. Ein solcher Nachweis müßte sich aber auf eine sorgfältige Untersuchung der Dialektmerkmale der betreffenden Drucke stützen. Da bekannt ist, daß die Drucker — um den Absatz ihrer Erzeugnisse in weitem Umkreis zu sichern — ausgesprochen mundartliche Züge mieden15,, wäre es insbesondere interessant, zu erfahren, ob und wie die landschaftliche Synonymik im Hinblick auf eine überregionale Verständigung in unseren Wörterbüchern bewältigt wird. Im weitern gilt es zu bedenken, daß nur in wenigen Fällen das Schicksal eines Druckes von der Presse bis zur Archivierung an seinem jetzigen Aufbewahrungsort genau und lückenlos bekannt ist. Es steht deshalb nicht unbedingt fest, daß ein Vokabular im 15./16. Jh. auch tatsächlich in der Schweiz gebraucht wurde, wenn es heute in einer Schweizer Bibliothek liegt. In dem von mir zusammengetragenen Material figuriert Basel als einziger Schweizer Druckort; Basel, das bereits in der hochalem.-niederalem. Grenzzone liegt. Beim Verfasser der einzigen mit Sicherheit aus Basel stammenden Auflage - WENZESLAUS BRACK - handelt es sich zudem um einen gebürtigen Sachsen, der nach Studien in Basel als Schulmeister in Konstanz wirkt 16 . Was bereits bei der handschriftlichen Überlieferung festgestellt wurde, gilt demnach auch bei der gedruckten: Eine genuin autochthone Uberlieferung ist nicht zu fassen. 15 16

vgl. ADOLF BACH: Geschichte der deutschen Sprache. 8. Aufl. Heidelberg 1965. § 126. S. 254. vgl. S. 6 3 - 6 4 .

Probleme der Auswertung

13

Zur Überlieferungsumgebung gedruckter Vokabulare kann ich nichts Wesentliches aussagen, weil nur festgehalten wurde, ob weitere Drucke beigebunden waren, nicht aber, welcher Art diese Drucke sind. Eine derartige Untersuchung dürfte aber auch kaum von Interesse sein, da es doch hauptsächlich von der Seitenzahl eines Druckes abzuhängen scheint, ob ihm noch ein anderer beigebunden wurde. Zudem wurden zahlreiche Inkunabeln in unseren Bibliotheken nachträglich neu- und damit z.T. umgebunden, so daß in vielen Fällen keine Gewißheit über die ursprüngliche Überlieferungsumgebung besteht. Interessant ist immerhin die Feststellung, daß mehrmals zwei verschiedene Vokabulare zusammengebunden wurden, so ein Vocabularius incipiens teutonicum ante latinum mit einem Vocabularius praedicantium (Nr. 88+47) respektive mit einem Vocabularius Ex quo (Nr. 86+70), wobei handliche lat.-dt./dt.-lat. Wörterbücher entstanden, oder ein Vocabularius Ex quo mit einem Vocabularius praedicantium (Nr. 67+34, 73+48, 74+50) beziehungsweise einem Vocabularius rerum (Nr. 69+11, 76+26).

3.2. Schreiber und Besitzer mhd. Glossare und Vokabulare GRUBMÜLLERS den Vocabularius Ex quo betreffende Beobachtungen hinsichtlich der Träger der handschriftlichen Überlieferung17 werden von den durch mich zusammengetragenen Schreibervermerken18 bestätigt: Zahlreiche Vokabulare dieses Typs wurden von Schülern der Lateinschulen, wenige Jahre bevor sie sich an Universitäten immatrikulierten, kopiert oder nach Diktat niedergeschrieben19. Damit wurden wohl gleichzeitig zwei Zwecke verfolgt: Einerseits mag das Kopieren von Wörterbüchern als eine Art der Wissensvermittlung gegolten haben, andrerseits benötigte man ein derartiges Nachschlagewerk für das Studium. Mit einem gewissen Recht spricht GRUBMÜLLER deshalb von „propädeutischer Schulund Bildungsliteratur."20 Hingegen wäre es falsch, die für den Vocabularius Ex quo — zumindest insofern es sich nicht um Drucke handelt — zutreffenden Erkenntnisse auf die zweisprachige Wörterbuchliteratur als Ganzes zu übertragen. Bei

" Voc. Ex quo. S. 210f. 18 Johannes Gigab von Hirsfeld schreibt 1462, immatr. in Basel 1463 (S. 37 u. Anm. 37). Heiniich Karst von Bacherach schreibt 1474, immatr. in Basel 1476 (S. 40 u. Anm. 40). Jakob Louber schreibt 1465, immatr. in Basel 1466 (S. 31 u. Anm. 22). Johannes Matsch schreibt 1465, wird Pfarrer 1468 (S. 31 u. Anm. 21). Matthias Bürer von Lindau schreibt 1446 19-jährig (S. 53 u. Anm. 66). Heinrich Jungen nennt sich ,scolaris' (S. 24). 19 vgl. Geschichte des humanistischen Schulwesens in Württemberg. Hrsg. von der Württembeigischen Kommission für Landesgeschichte. Bd. 1. Stuttgart 1912. S. 171. Anm. 79. 20 Voc. Ex quo. S. VII.

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Einleitung

andern Vokabulartypen fehlen die Schreibervermerke nämlich meistenteils oder treten höchstens sporadisch 2 1 auf, ganz abgesehen davon, daß man nur bei der handschriftlichen Überlieferung über sie verfugt. Ein weiteres nützliches Auskunftsmittel, das uns Rückschlüsse auf die Verwendungszwecke solcher Wörterbücher erlaubt, sind die Besitzereinträge, die viel zahlreicher auftreten als die Schreibervermerke. Betrachtet man von ihnen aus die zweisprachige Wörterbuchliteratur, wie sie sich aufgrund meiner Sammlung darstellt, gesamthaft - weder nach handschriftlicher und gedruckter Überlieferung noch nach einzelnen Vokabulartypen unterteilt —, zeigt es sich, daß nicht nur angehende Studenten solche Wörterbücher benutzten. Weitaus die meisten Besitzer sind Kleriker aller Stufen: zahlreiche Angehörige der Bettelorden, Weltgeistliche, aber auch Chorherren, Äbte und Bischöfe. 2 2 Einen weiteren Benutzerkreis bilden Stadt-

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Johannes Haighe de Holsacia (Holstein) aus Kiel (S. 35 u. Anm. 33) schreibt eine ganze Wörterbuchsammlung (Basel, UB: Codex F IV 9) und Thomas Ebinger den von BRANDSTETTER nach ihm benannten Vocabularius in Codex C 24 fol. der Stiftsbibliothek Beromünster (S. 43 u. Anm. 47). Albertus, Dominikaner (S. 30). Friedrich von Amberg, Franziskaner (S. 49 u. Anm. 61). Albrecht von Bonstetten, Benediktiner (S. 45 u. Anm. 49). Martinus Brun von Memmingen (S. 71 u. Anm. 33). Matthias Bürer von Lindau, Weltgeistlicher (S. 53 u. Anm. 66). Ludwig Doler, Ordensgeistlicher (S. 49). Thomas Ebinger, Johanniter (S. 43 u. Anm. 47). Oswald Egli von Hochdorf, Pfarrer (S. 73 u. Anm. 40). Johannes Engeler, Chorherr (S. 54 u. Anm. 69). Othmar Schmid von Augsburg, Karmeliter (S. 65 u. Anm. 4). Moritz Fininger, Prior des Augustinerklosters und Professor an der Universität Basel (S. 65 u. Anm. 7). Johannes Fryg, Pfarrer (S, 72 u. Anm. 37). Fridolin Grob, Benediktiner (S. 70 u. Anm. 29). Georgius, presbiter Vallesiae (S. 64). Jakob ab Haideck, Benediktiner (S. 76 u. Anm. 54). Johannes Harst von Weissenbuig, Chorherr (S. 77 u. Anm. 63). Heinrich von Hewen, Bischof von Chur (S. 64 u. Anm. 2). Johannes Heynlin, alias von Stein, Prediger und Theologe (S. 65 u. Anm. 6, S. 73 u. 77). Georg Hopf, Pfarrer (S. 69 u. Anm. 22). Augustin Hofman, Abt des Benediktinerstiftes Einsiedeln (S. 70 u. Anm. 30). Johannes von Venningen, Bischof von Basel (S. 35 u. Anm. 34). Gallus Kemli, Weltgeistlicher (S. 59 u. Anm. 75). Johannes Krütly, Chorherr (S. 69 u. Anm. 24). Jakob Louber, Gelehrter, später Kartäuser (S. 31 u. Anm. 22, S. 64 u. 71). Ludwig von Lütishofen, Chorherr (S. 44 u. Anm. 48). Thomas Molitoris, Dominikaner (S. 27 u. Anm. 9). Urban Moser, Kartäuser (S. 66 u. Anm. 10). Johannes Mundrich, scolasticus (S. 46 u. Anm. 52). Othmar von St. Gallen, Kartäuser (S. 72 u. 75). Heinrich Riser, Dominikaner (S. 38 u. Anm. 38). Leodegar Riz, Franziskaner (S. 73). Severus Romanus de Thannis, Franziskaner (S. 66 u. Anm. 11). Konrad Rösch, Pfarrer (S. 70 u. Anm. 27). Anthonius Rüstmann, Dekan (S. 27 u. Anm. 10). Friedrich Schwerter Zisterzienser (S. 71 u. Anm. 34). Johannes Sefer, Pfarrer (S. 28 u. Anm. 14). Hans Ulrich Senn, Chorherr (S. 76 u. Anm. 52). Johann Jodok Singeisen, Abt der Benediktinerabtei Muri (S. 65 u. Anm. 5). Roletus Stos, Franziskaner (S. 49 u. Anm. 59). Johann Jakob Strasser, Benediktiner S. 79 u. Anm. 68), Heinrich Ströwlin, Domkaplan (S. 36 u. Anm. 35). Johannes Studer, Ordensgeistlicher (S. 66). Peter Thaler, Prior der Kartause Ittingen (S. 70 u. Anm. 26). Sebastian Trijer, Ordensgeistlicher (S. 71). Johannes Vischer, Domkaplan (S. 33 u. Anm. 28). Jakob Vogt, Ordensgeistlicher (S. 74). Ludwig Zeller, Pfarrer (S. 43 u. Anm. 46). Hieronymus Zscheggenbürlin, Kartäuser (S. 75 u. Anm. 50).

Probleme der Auswertung

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Schreiber und Schulmeister.23 Aber auch Gelehrte wie Jakob Louber (S. 31 u. Anm. 22, S. 64 u. 71), Johannes Heynlin (S. 65 u. Anm. 6, S. 73 u. 77), Moritz Fininger (S. 65 u. Anm. 7) und Heinrich Rinck von Friesen (S. 60 u. Anm. 76), ferner eine stattliche Anzahl Humanisten wie Konrad Leontorius (S. 41 u. Anm. 42), Albrecht von Bonstetten (S. 45 u. Anm. 49), Konrad Gessner (S. 57 u. Anm. 72), Johannes Amerbach (S. 79 u. Anm. 66), Peter Falck (S. 74 Anm. 49) sind Besitzer zweisprachiger Wörterbücher. Die rasch aufeinanderfolgenden Auflagen der gedruckten Wörterbücher zeigen, daß sie gängige Ware auf dem spätmittelalterlichen Büchermarkt waren. Der Vocabularius rerum des WENZESLAUS BRACK erlebte von 1483 bis 1500 nach dem GW 13 Auflagen; 9 davon sind in der Schweiz heute noch vorhanden. Neben 23 undatierten verzeichnet GRUBMÜLLER 24 von 1467 bis 1500 34 datierte Auflagen des Vocabularius Ex quo; 13 finden sich in Schweizer Bibliotheken. 16 Auflagen von JODOK EICHMANNS Vocabularius praedicantium, der um 1477/80 erstmals erscheint und im untersuchten Gebiet mindestens ebenso beliebt wie der Vocabularius Ex quo gewesen zu sein scheint, konnte ich in der Schweiz nachweisen. Aufschlußreich ist es auch, anhand eines Bibliothekskataloges den Wörterbücherbestand einer spätmittelalterlichen Klosterbibliothek zu untersuchen?5 So verzeichnet der Katalog des Benediktinerklosters St. Ägidien in Nürnberg vom Ende des 15. Jh. 2 6 folgende Titel mutmaßlich zweisprachiger Wörterbücher: Vocabularius Rusticanus terminorum in vulgari scriptus Vocabularius Rusticanus terminorum impressus „Cum sint non" Vocabularius Lacticinium infancie „Qui virtutes vocabulorum" Rusticanus terminorum vocabularii „Ab, von, inde" Vocabularius bonus, „Ex quo" dictus „Ex quo vocabularius" Vocabularius communis ex multis collectus „Ex quo vocabularius" Vocabularius alius communis, Vocabularius pauperum dictus Vocabularius alius cum vulgari annexo „Ex quo vocabularius" Verbarius bonus „Abreviare, kurczen" Vocabularius naturalis „Avis, vogel" 23

Nikiaus Rüsch, Stadtschreiber (S. 64 u. Anm. 1). Johannes Hitzmann, Stadtschreiber und Stiftsnotar (S. 72 u. Anm. 38). Josse Zimmermann, Notar und Stadtschreiber (S. 74 u. Anm. 49). Mathias Eggli, Lehrmeister (S. 50 u. Anm. 62). Johannes Mündlich, scolasticus (S. 46 u. Anm. 52). Hans Wagner, Stiftsschulmeister (S. 78 u. Anm. 65). 24 Voc. Ex quo. S. 101-103. 25 Für eine frühere Periode hat FRANZ ANTON SPECHT: Geschichte des Unterrichtswesens in Deutschland von den ältesten Zeiten bis zur Mitte des dreizehnten Jahrhunderts. Stuttgart 1885. S. 104 bereits festgestellt: „Wie aus den Bibliothekskatalogen des neunten bis zwölften Jahrhunderts zu ersehen ist, fehlen in keiner Büchersammlung eines Klosters oder Stiftes Glossare. Manche Bibliotheken besaßen sogar oft deren mehrere." « MBK Bd. 3. S. 430-569. Hier S. 502-503.

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Einleitung

Alle diese Tatsachen zeigen, daß zweisprachige Wörterbücher ihre'festen Plätze in spätmittelalterlichen Klosterbibliotheken hatten und daß sich auch Privatpersonen, Kleriker wie Weltliche, insbesondere aber auch Humanisten, ihrer bedienten; dies spätestens, als sie dank der Buchdruckerkunst eine weitere Verbreitung gefunden hatten. GRUBMÜLLERS Meinung, daß die Vokabularliteratur im wesentlichen handschriftliche Literatur sei , ist zumindest zu pauschal. Es stimmt zwar, daß die Drucke auf einer langen handschriftlichen Tradition aufbauen. Die weiteste Verbreitung und einen allgemeinen Gebrauch hingegen erlangten unsere Vokabulare erst mit dem Buchdruck. In dieser zunehmenden Bedeutung zweisprachiger Wörterbücher gegen Ende des 15. Jh. und zu Beginn des 16. Jh. spiegelt sich die Emanzipationsbewegung der deutschen Sprache zu jener Zeit wider, deren größter und wirkungsvollster Exponent Martin Luther werden sollte. 3.3. Zum Verhältnis von Handschriften und Drucken Irgendwelche Forschungsergebnisse in dieser Richtung sind bisher nicht bekannt. GRUBMÜLLER zählt zwar alle bekannten Auflagen des Vocabularius Ex quo auf2® geht aber auf das Verhältnis von Handschriften und Drucken nicht ein. Sein Interesse gilt der handschriftlichen Überlieferung, ist er doch — wie bereits erwähnt — der Meinung, daß die Drucke „nur Ausläufer" einer „wesentlich handschriftlichen Literatur" seien. Dabei ist es jedoch höchst wahrscheinlich, daß Kenntnisse inbezug auf die gedruckten „Ausläufer" der handschriftlichen Lexikographie, insbesondere auch inbezug auf das Verhältnis von handschriftlichen und gedruckten Vokabularen des gleichen Typs, rückwirkend das Charakteristische von Form und Funktion der handschriftlichen Überlieferung erhellen könnten. Im Hinblick auf den Vocabularius Ex quo ließen sich in diesem Zusammenhang etwa folgende Fragen formulieren: Welche Veränderungen und Verbesserungen weisen die Drucke gegenüber der handschriftlichen Überlieferung auf, was den Lemmabestand, die Interpretamente, die Ausmerzung von Fehlern usw. anbelangt? Handelt es sich bei den gedruckten Vokabularen tatsächlich immer noch um Schulwörterbücher, denen „es nur um die erste Information über die allgemeine Grundbedeutung eines Wortes fur einen Latein lernenden Anfänger" 29 geht? Besteht ihr Benützerkreis darum weiterhin aus Scholaren, oder hat er sich — wie es scheint — irgendwie verändert? Erfolgte eine eventuelle inhaltliche Verbesserung kontinuierliche von Auflage zu Auflage, oder handelt es sich dabei um einen einmaligen Akt? Unterscheiden sich die verschiedenen Auflagen überhaupt qualitativ — und worin tun sie das —, oder sind es simple Nachdrucke? Ein besonderer Glücksfall wäre es, wenn sich eine handschriftliche Druckvor27

Voc. Ex quo. S. 5. 28 ebenda S. 1 0 1 - 1 0 4 . 29 GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 6 7 - 6 8 .

Probleme der Auswertung

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läge fände, welche als Bindeglied handschriftliche und gedruckte Überlieferung zusammenschlösse. Ähnliche Fragen wie die oben genannten stellen sich außer beim Vocabularius Ex quo bei einem zweiten handschriftlichen Überlieferungsstrang, der — wenigstens nach dem Incipit zu schließen — in Drucken eine direkte Fortsetzung findet Es handelt sich um das nach Sachgruppen geordnete, mit „Caput: houpt" beginnende Vokabular, das in den Codices A V 33 und F III 21 (Vocabularius optimus) der Universitätsbibliothek Basel und 122 der Stiftsbibliothek Engelberg handschriftlich überliefert ist 30 und offenbar auch in einem Druck von Günther Zainer, Augsburg, nicht nach 1474 (vgl. S. 79), vorliegt. Diesen beiden Fällen, in denen die gedruckte Überlieferung die handschriftliche direkt fortsetzt, stehen nun zwei Beispiele gegenüber, welche, die anonyme Tradition durchbrechend, mindestens vorgeben, als Resultat persönlicher Leistungen — so dürfen wir die Namennennungen doch wohl interpretieren — neue Ausgangspunkte zu setzen: Es sind dies JODOK EICHMANNS und JOHANNES MELBERS Vocabularius praedicantium sive Variloquus und WENZESLAUS BRACKS Vocabularius rerum, beides Neuansätze der zweiten Hälfte des 15. Jh. Eine handschriftliche Tradition scheint in beiden Fällen nicht zu existieren. Ob es sich bei den von GRUBMÜLLER 31 genannten handschriftlichen Fassungen des Vocabularius praedicantium in den Münchner Handschriften cgm 672 und 681 um handschriftliche Kopien von Drucken oder vielleicht sogar um Druckvorlagen handelt, hätte eine genaue Untersuchung abzuklären. Ich habe im Katalogteil versucht, von den biographischen Fakten und Daten der Autoren her Entstehungszeit, Hintergrund und Verwendungszweck der beiden Vokabulare näher zu beleuchten, und habe dort auch einige Forschungsaufgaben formuliert. In erster Linie ginge es darum, die persönliche Leistung der Verfasser aufzuzeigen und im Vergleich mit dem aus der Vokabulartradition Übernommenen abzugrenzen. 3.4. Weitere Auswertungsmöglichkeiten Das durch den vorliegenden Katalog erschlossene Material kann nach verschiedenen Gesichtspunkten weiter ausgewertet werden: 3.4.1. Eine wortgeographisch-dialektologische Auswertung32 dürfte für die historische Mundartforschung von Interesse sein und könnte insbesondere für die historischen Wörterbücher, aber auch für die Mundattwörterbücher neue Materialien erbringen. 30 Weitere Exemplare dieses Typs verzeichnet GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 300-301. Anm. zu 39a. 31 Voc. Ex quo. S. 47. Anm. 3. 32 vgl. dazu GILBERT DE SMET: Alte Lexikographie und moderne Wortgeographie. In: Wortgeographie und Gesellschaft. Hrsg. von Walther Mitzka. (= Festgabe Ludwig Erich Schmitt). Berlin 1968. S. 4 9 - 7 9 und GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 9 - 1 1 .

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Einleitung

3.4.2. Eine textkritisch-stemmatologische Auswertung hätte die Fragen nach Verfasser, Ort und Zeit der Entstehung, Tradition und Weiterwirken verschiedener Glossar- und Vokabularfamilien im Rahmen der mittelalterlichen Lexikographie zu klären. In dieser Richtung zielen G R U B M Ü L L E R S Untersuchungen zum Vocabularius Ex quo. 3.4.3. Eine philologisch-übersetzungstechnische Auswertung hätte den Einfluß der Wörterbücher auf die mhd. Übersetzungsliteratur nachzuweisen. 33 Auch Probleme der Wortschatzerfassung und Wortschatzerweiterung und ihre Abhängigkeit vom Lateinischen könnten in diesem Zusammenhang von einer neuen Seite her beleuchtet werden. 34 3.4.4. Eine schrifttumsgeschichtliche Auswertung hätte die Stellung und Bedeutung der hier erschlossenen Sprachquellen im Rahmen der deutschen Lexikographie35 und im Rahmen der gesamten mdh. Überlieferung zu erörtern. 36 3.4.5. Eine bildungsgeschichtliche Auswertung gäbe Aufschlüsse über mittelalterliche Wissensvermittlung und -aneignung und könnte einen Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Schul- und Bildungswesens darstellen. 37 3.4.6. Eine sachgeschichtliche Auswertung könnte für Volkskunde, Kulturgeschichte und Wortforschung interessante Ergebnisse bringen.38 Ich beschließe diese Einleitung mit dem Dank an Herrn Prof. Dr. Stefan Sonderegger, Ordinarius an der Universität Zürich, der mich auf den höchst interessanten und kaum bearbeiteten Themenkreis aufmerksam gemacht und meine Arbeit mit zahlreichen Hinweisen und nützlicher Kritik gefördert hat, und an Herrn Dr. Alfons Schönherr, Zentralbibliothek Zürich, der mir als Anfänger auf dem Gebiet von Paläographie und 33

vgl. G R U B M Ü L L E R : VOC. EX. q u o . S. 9 u . 2 1 5 . ANM. 1.

34

HELMUT HENNE: Deutsche Lexikographie und Sprachnorm in 17. u. 18. Jh. In: Wortgeographie und Gesellschaft. a.a.O. S. 80-114. Hier S. 83 zu den zweisprachigen Wörterbüchern des ausgehenden 15. und 16. Jh.: „Daß nicht nur humanistische Bemühungen um die lateinische Gelehrtensprache, um die Aneignung der klassischen Latinität im besonderen, die Lexikographie leitete, sondern auch die Sorge um die Aus- und Fortbildung der Muttersprache, ist deutlich."

3

A vgl. DE SMET, HENNE a.a.O. u. G R U B M Ü L L E R : Voc. Ex. q u o . S. 1 1 - 1 2 .

36 vgl. dazu GERHARD EIS: Mittelalterliche Fachpros des Artes. In: Dt. Philol. im Aufriß. Bd"! 2. Sp. 1103-1216; bes. Sp. 1130-1131. 37 Weniges bei FRIEDRICH PAULSEN: Geschichte des gelehrten Unterrichts auf den deutschen Schulen und Universitäten vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart. Bd. 1. 3. Aufl. Leipzig 1919. S. 46-51, in Geschichte des humanistischen Schulwesens in Württemberg. Bd. 1. Stuttgart 1912. S. 171-173 und bei SCHWABE: Studien zur Entstehungsgeschichte der kursächsischen Kirchenund Schulordnung von 1580. S. 278-281. 38 vgl. dazu DIETRICH W. H. SCHWARZ: Sachgüter und Lebensformen. Einführung in die materielle Kulturgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Berlin 1970. (= Grundlagen der Germanistik. Hrsg. v. Hugo Moser. Bd. 11) und derselbe: Sachgüter des Mittelalters und der Neuzeit. In: Dt. Philol im Aufrift. Bd. 3. Sp. 2025 -2220.

Probleme der Auswertung

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Inkunabelkunde jederzeit bereitwillig mit Rat und Tat beiseite gestanden hat. Zu danken habe ich auch der Forschungskommision des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Zürich für einen Spesenbeitrag an meine Bibliotheksreise und all den Bibliothekaren, die mir bei meinen Arbeiten behilflich waren.

TEIL I:

HANDSCHRIFTEN

BASEL, UB: CODEX A V 33 15. Jh. (um 1425/26; 1417; um 1420). 29/20,5 cm. Pap. 20. 294 Bll.

SAMMELBAND 1) BL 86r (Fragment eines Vocabularius Ex quo). (Vorwort:) Ex quo vocabularij varij et autentici, videlicet Hunnuio (so die Hs. für Hugwicio), Katholicon, Prephilogus alijque codices,... Qui elucidant me, vitam etemam habebunt. (Vokabular beginnt:) 4 id est sine: van, sic est preposicio, secundo A est nomen indeclinabile et sic est pima littera in ordine alphabeti... (Bl. 122r) commune generis, tercie declinacionis Corporalis: lieffelich. commune generis, tercie declinacionis Corpus: licham. 2) Bl. 123ra (Vocabularius Ex quo, zweispaltig).1 (Vorwort:)übe quo vocabularij varij et autentici, videlicet Huguicio, Katholicon et Prephiloquus alijque codices,... Qui elucidant me, vitam etemam habebunt. Alleluia. (Vokabular beginnt:) A jd est sine: von. Ab : von, preposicio. Abalienare: gät von hinnan verbringen... (Bl. 217 vb ) Zonifragium est sonorum fraccio. Zorobabel est magister Babilonis. Zoticus -ca -cum id est Vitalis. 3) Bl. 218ra (nach Sachgruppen geordnetes Vokabular, zweispaltig).2 Assit in prineipio saneta Maria meo. Vocabula capitis et aliörum menbrorum (!) Caput: haupt. Crinis : h&r. Vertex : schaitel Vertibulum : Wirbel. . (Bl. 236va) Matutinum : mettinzit. Hora: stund. Momentum, Punctum : stundner. (Vorwort:)Nota, quod sequens prohemium debet (stare) in prineipio illius libri, ubi ineipit .Caput'. Omnis cognicio intellectiva... vocabular signiflcancia membra hominis, sive partes eius. Explicit hoc opus Deo gracias. Bl. 236 vb -237 r (lat. Merkverse mit dt. Interlinearglossen). a. Nomina ferarum secundum metrum. Nomina paucas sunt hinc socianda feras... (vgl. ICL 11930). b. Nomina volucrum secundum metrum. Hinc volucres celi referant sermone fideli... (vgl. ICL 8153). c. Nomina sivestrorum lignorum secundum metrum. Ecce stilo digna ponam silvestria ligna... (vgl. ICL 5151). Bl. 214r Ineipit exposicio vocabulorum super missale secundum alphabetum. (zweispaltig). Abba pater: lieber vatter. Ab aquilone: von dem 1 2

Vgl. GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 296-302. Das Vokabular zeigt wohl einen ähnlichen Aufbau und ein ähnliches Ineipit (vgl. auch die Vorwörter) wie der .Vocabularius optimus' (Basel, UB: Cod. F III 21), ist aber bedeutend reichhaltiger. Weitere Exemplare dieses Typs verzeichnet GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 300-301. Anm. zu 39.

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Handschriften

kalten lant. Abduci: ablaiten... (Bl. 250 v b ) Uter: büttrich. Utero : ir lip. Utinam : woltgott. Explicit exposicio vocabulorum super missale secundum alphabetum Bl. 41 r Incipit exposicio vocabulorum psalterij et ymnorum secundum alphabetum. (zweispaltig). Abeam: hingan. Ab ethere: von dem gestirn. Ab extraneis: von den iisren... (Bl. 46 ) Zelavi: ich han früntschaft gemacht. Zeltus: verhelen vel hassen. Zelus : minne vel zorn. Explicit exposicio vocabulorum psalterij et ymnorum secundum alphabetum. Bl. ATIncipit exposicio vocabulorum sequencinarij (so die Hs. für sequenciarii) secundum alphabetum. (zweispaltig). Abfiiit: er ist von in gewesen. Abstersit: sä trücknot vel abwist (so die Hs. für abwescht). Absumitur: ez wird vernosszen... (Bl. 51 ra ) Contutum : gesichert. Contactus : förchtet. Conmiscens: vermischen. Explicit exposicio vocabulorum sequencenarij secundum alphabetum. Bl. 29* (Exposicio ultimorum vocabulorum).3 (zweispaltig). Abapropinano : proprium nomen viri Abeunte: hin gand. Ab exactoribus: von den abzerreiin)... (Bl. 40 v b ) Vastantibus: den zerbrechem. Uberius: genuhsamer. Uber: fruchtbar, (fährt fort VI. 21 ra ) Vectem : rigeL Vehiculus: schlitt, barr, wagen. Ve: we... (Bl. 21νΛ) Zelotes. Zabulon : proprium nomen terre vel tiifel Zizania: ratt vel unkutt (so die Hs. für unknit). 1) Um 1425/26. Wasserzeichen Bl. 115: Doppelschlüssel (= BRIQUET 3855; u.a. Basel 1425/26). 2) Bl. 217 v b : Explicit liber vocabulorum Deogracias. In vigilia

Palmarum (4. April) finitus est per me Heinricum Jungen4, scolarem, sub anno dommi 1417. 3) Dieses Vokabular war nach Ausweis des einheitlichen Wasserzeichens und der alten Foliierung Haupstück eines 96-blättrigen Codex, der auseinandergerissen und vielfach verstellt in Cod. A V 33 neu eingebunden worden ist. 5 Es wird um 1420 entstanden sein. Bl. 240 v : Α Christo usque nunc 1421 (getilgt, daneben von späterer Hand 51). Bl. 251*: 1424. Bl. 52 r /v : Kalender für die Jahre 1401-1448. 1), 2) und 3) je von einer Hand geschrieben. Aus dem Basler Predigerkloster (?). (Nicht bei SCHMIDT). Alem., ausgenommen 1) (südrheinfränk.). BINZ: Die dt. Hss. S. 4 3 - 5 4 . GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 77 u. S. 296-302. 3 Nach dem Inhaltsverzeichnis auf Bl. 12 r . Ein Heinricus Junger ist immatr. Winter 1412/13 in Erfurt; vgl. WEISSENBORN: Acten der Erfurter Universität. Τ. 1. S. 96. Z. 31. 5 ursprüngliche Foliierung: neue Foliierung: BL 1 - 2 4 Bl. 218-240 Bl. 2 5 - 3 6 BL 214-251 (Bl. 35 herausgeschnitten) Bl. 3 7 - 4 8 Bl. 4 1 - 5 2 Bl. 4 9 - 6 0 BL 2 9 - 4 0 BL 6 1 - 6 2 Bl. 2 1 - 2 2 BL 6 5 - 6 8 Bl. 2 3 - 2 6 Bl. 7 1 - 7 2 Bl. 2 7 - 2 8 BI. 7 3 - 7 6 Bl. 13-16 BL 8 1 - 8 4 Bl. 1 7 - 2 0 Bl. 8 9 - 9 6 Bl. l a - 1 2

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Handschriften

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BASEL, UB: CODEX A VI 31 15. Jh. (um 1424). Pap. (Bl. 12+13 Perg.) 28,2/20,4 cm. 232 Bll.

SAMMELBAND Bl. 3 r a (alphabetisches Vokabular, zweispaltig). (Vorwort:) Ignorantes

virtutes vocabubrum de facili paraloysantur, id est decipiuntur, scribitur primo Elenchorum.6 Et quia magna difficultas est in declinacione et exposicione istorum terminorum: Alleluia, Amen, Osanna..., ideo pro all· quali cognicione ipsorum declarentur. Et primo hoc diccio: (lat. Erklärungen bibl. Termini) Alleluia secundum doctores sex modis ponitur in

sacra scriptura... (das fortlaufend geschriebene Vokabular beginnt Bl. 3 v b :)

Abissus: apgrunt oder grundebsz oder helle. Abhominabilis: unmenschlich. Abortivus: eyn dot geboren kint... (Bl. 12 rb ) Zelus : myn oder neyd oder zom oder stetikeyt oder strengkeyt. Zeltes (so die Hs. für celtes): grab ysen. Zona : gurtel snor. Zona bidentis : wulle gurtel. Zonobrius (so die Hs. für zonarius) : gurtel macher. Bl. 12Tb (nach Sachgruppen geordnetes Glossar, zweispaltig). Hic volu-

cres celireferam sermone fideli (vgl. ICL 8153). Avis : vogel... (Bl. 12ve) Piscis: visch... (Bl. 12 yh ) Animal: tyer... (Bl. 13 n )De instrumentis equorum. Equus: pfert... (Bl. 13 n )De nominibus vermium. Apis : bin oder ymp... (Bl. 13 Λ ) De arboribus capitulum. Arbor: boum... (Bl. 13va) De herbis. Apotheca: apotheken... (Bl. 13vb) Viola : viol. Urtica: nezzel Zizania: rate. Ungulla caballina: husz betich (so die Hs. für huflattich). Virga pastoris: ein kart. Bl. 14™ Vocabula de verbis, (alphabetisch geordnet). Abbreviare: kiirtzen. Abibere: ser trincken. Abicere: abwerfen oder verwerfen... (Bl. 18va) Zelare: lieb haben oder hazzen oder neyden. Zelotipare: lieb haben, lesteren oder verdencken. Zimare: säberen. Et sic est finis. Bl. 61vb: 1424 die 28. mensis Octobris. Vokabular von einer einzigen Hand. Nicht alem. BINZ: Die dt. Hss. S. 63-66.

BASEL, UB: CODEX A VIII 1 15. Jh. (um 1415-19). Pap. 21,6/14,5 cm. 248+1 Bll.

THEOLOGISCHE TRAKTATE

Bl. 108r Sequitur vocabularius theoloycalis. (Abstractum-Glossar). Abstractum : abgetzogen von sime wesen ut albedo. Absencia : fromdikeit. Abhomirtacio : unmentsliche oder widderzeme. Accio : Wirkung. 6

Dieses Incipit lautet, ohne quoniam, gleich wie dajgenige des Vorwortes zu TWINGERS Vokabular; vgl. Basel, UB: Cod. F IV 5.

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Actualis: schnelle oder behende... (Bl. 110a r ) Zelus: amor. Zehis: ira. Zelus: invidia. Zelator: ein rechtfertiger. Zelotipus: argweniger. Explicit vocabularius. BL 130v: Finitum Heydelberge anno 1416 quinta feria post Jacobi (30. Juli) per Wernherum. Bl. 142r: Scriptum Heidelberge per Wernherum et finitum Luce evangeliste (18. Oktober) anno domini 1419. Bl. 156v: Scriptum Heidelberge per Wemherum Waldertheim et finitum in vigilia Bartholomei appostoli (23. August) anno domini 1415. Bl. 214v: Scriptum Heydelberge per Wernherum Waldertheim de Altzeya anno domini 1416 et finitum 12. die mensis Februarij. Bl. 236 v : Finitum Heidelberge sextaferia ante Urbani (22. Mai) anno domini 1416 per Wernherum. Glossar geschrieben von Wernerus Waldertheim de Alzeya7. Bl. 247 v : Iste Uber est fratrum ordinis Predicatorum coventus Basiliensis. (= SCHMIDT 94). Nicht alem. BASEL, UB: CODEX Β IX 25 14. Jh. (um 1400). Perg. ca. 16,9/12,6 cm. 102+11 Bll. THEOLOGISCHE TRAKTATE BJ. 102 r a / b (Fragment eines Abstractum-Glossars, kopfstehend). Abstrahßre: abegezogen oder äbegeschaiden oder abegeseit. Accidens: ein zßval oder ein woffenschin (so die Hs. für eines wesens schin) oder ein geschieht. Accio : ein würkertde kraft... Basilica : kirche. Balix : sidenwurm. Brucus: keifer. Buchkursive von ca. 1400. Die Hs. kam später an die Basler Kartause; vgl. MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 351. Das verderbte Fragment läßt keine eindeutige Mundartbestimmung zu. (Wohl kaum alem.) MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 348-351.

BASEL, UB: CODEX Β IX 31 14. u. 15. Jh. Peig. ca. 17,2/12,5 cm. 242+11 Bll. SAMMELBAND Bl. 209 r a (alphabetisches Vokabular mit z.T. dt. Interpretamenten, vierspaltig). 8 Adam : homo vel terrenus. Abel: luctans vel vapor vel vanus. 1

Ger. Mogunt. dioc., in Heidelberg immatr. im Sommer 1404: vgl. TOEPKE: Die Matrikel der Universität Heidelberg. Bd. 1. S. 94. 8 „Das Vokabular ist aus verschiedenen Glossaren zusammengesetzt: einmal ist ein solches der biblischen (hebr. usw.) Namen darin verarbeitet; diese Glossen stehen jeweils am Anfang der Buchstaben ( . . . ) . - Ferner kommt ein Glossar mit Erklärungen griechischer Wörter ( . . . ) vor; dann scheint ein Vokabular von Realia und Naturalia (Pflanzen, Tiere, Mineralien; aber auch Gegenstände, Kleider usw.) verwendet worden zu sein, wovon zumindest ein Glossar mit ahd. Erklärungen (...)'.'. Vgl. MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 392.

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Abram : pater excelsus... (Bl. 217vd) Zatheus: iustus vel iustificatus. Zorobabel: iste magister Babilone, zo- iste, -ro- magister, -babel Babilordam sonat. Zizania : urikrut. Sehr feine Buchkuxsive 2. Hälfte 15. Jh. Eine einzige Hand. Aus dem Basler Predigerkloster. Bl. l r : De librisfratris Thome Molitoris9 ordinis Predicatorum. (= SCHMIDT 348). Alem. (?) MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 348-401; bes. S. 391-393.

BASEL, UB: CODEX Β X 18 14. Jh. (1. Hälfte). Perg. u. Pap. ca. 14,2/11 cm. 135+1 BU. SAMMELBAND Bl. 11™ (alphabetisches Vokabular mit z.T. dt. Interpretamenten, zwei-, ab Bl. 1 Γ dreispaltig). Sancti spiritus assit nobis gratia. Adam : homo vel terrenus. Abba Siriace : pater. Amen : vere vel fideliter... (Bl. 23 v c ) Zelothipia est furor cum ranchore mentis, accensus vel de invidia aut emulacione, vel suspicione, unde dicitur zelothipus, qui hoc furore agitur. Buchminuskel 1. Hälfte 14. Jh. Eine einzige Hand. Aus der Basler Kartause. Bl. 135v: Lib er Cartusiensium in Basilea. Bl. 1 l r : Liber Carthusie Basüee et est de libris domini Anthonii decani Rinfeldensis10. Alem. MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 600-611; bes. S. 601-602.

BASEL, UB: CODEX Β XI 1 14. Jh. (Mitte). Perg. ca. 15/11 cm. 155+1 BU. SAMMELBAND Bl. 71 r De terminis biblie abecedarium (von späterer Hand), (alphabetisches Vokabular mit z.T. dt. Interpretamenten). (Vorwort:) Incipit abecedarium. Incipit abecedarium de quibusdam vocabulis raris biblie ac aliorum librorum... Hec autem vocabula sunt excerpta a Britone11 autentico expo9

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Über diesen Dominikaner, ca. 1445 in Basel und Prior des Berner Konvents, vgl. Quellen und Forschungen zur Geschichte des Dominikanerordens in Deutschland. Bd. 19. Leipzig 1924. S. 130. Antonius Rfistman, gest. 1429. Vgl. MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 1. S. 127 unter Prov. Zu den .Exposiciones vocabulorum biblie' des GUILELMUS BRITO vgl. GRUBMÜLLER: Voc. Ex quo. S. 29-30.

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sitore ac ab aliis approbatis. (Vokabular beginnt:) Abel est proprium nomen viri, nomen lapidis et proprium nomen civitatis... (Bl. 98 v ) Zorobabel: zoiste, -ro- magister, -babel id est Babilonia, unde Zorobabel id est iste magister Babilonie. Zicorea (est) herba, que dicitur Solsequium : wieglüg. Buchminuskel Mitte 14. Jh. Eine einzige Hand. Aus der Basler Kartause. Bl. 1T:Liber Cartusiensium in Basilea. Bl. 70v: Her Hans von Hennenberg. Alem. MEYER/BURCKHARDT: Die mittelalterlichen Hss. Bd. 2. S. 827-843; bes. S. 838-839.

BASEL, UB: CODEX DI 18 14. Jh. (um 1333). Perg. ca. 30/21,5 cm. 140 Bll.2

MEDIZINISCHE SAMMELHANDSCHRIFT Bl. 107rb (Vocabularius de herbis et alifs medicinalibus)}2 (vierspaltig). Arthemesia: biväs. Asconium : asloych. Anisum : aenis... (Bl. 108 A ) Ypericon : harteheu. Ygrida: nezzel. Zisania : rattin. Zima: surteic. Explicit vocabularium aureum in die Sebastiani circa medium noctis in Solodoro hyeme contristante. Bl. 8™: Die solis post festum sancti Martinj in die Jovis antecedens (14. November) sub anno domini 1333. Vokabular von einer einzigen Hand, zahlreiche gleichzeitige und spätere Randglossen. Besitzereintrag auf dem Rückspiegel: Magister Johannes Wircke13 concessit mihi Johanni Seffer14 tribus florenis. Alem.

BASEL, UB: CODEX D II 13 15. Jh. (um 1402). Pap. ca. 28,5/21 cm. 312+1 B1L

SAMMELBAND Bl. 2ra (alphabetisches Pflanzenglossar, zweispaltig). Vocabularium medicum (spätere Hand). Arthemesia: buggo vel hermalter (vel bifßs) (späterer Zusatz). Abrotanum: schoswurtz, stabwurtz oder gertwurtz. Absintheum : wermßt... (Bl. 9 n )Zinziber: ingber. Zukara: zuker. Zisania: ratte. 12 13 14

Nach dem Inhaltsverzeichnis auf Bl. l r . Johannes Wirck de villa Königshofen immatr. Sommer 1487 in Erfurt; vgl. WEISSENBORN: Acten der Erfurter Universität. Τ. 1. S. 417. Z. 42. Johannes Sefer aus Göppingen wird 1464 Pfarrer in Wissgoldingen (Gmünd), gest. 1489; vgl. KREBS: Investiturprotokolle. S. 996.

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BL 561*1: Explicit Thesaurus Pauperum scriptus Basäee per manus Johannis de Haitis15 anno domini 1402feria secunda post Quasi modo geniti (3. April). Hand des Johannes de Hallis. Zahlreiche spätere Nachträge. Besitzereintrag im Vorderspiegel: Iste Uber pertinet Carthusiensibus in Basüea minorL Alem.

BASEL, UB: CODEX D III 23 15. Jh. (erstes Drittel). Pap. 14,7/10,5 cm. 94+1 B1L

MEDIZINISCHE TRAKTATE Bl. 80* (alphabetisches Pflanzenglossar). Arthemesia: byvoys (bugg) (von anderer Hand). Asconium : eschbuch. Atramentum : atrament. Anagallicum : bungen... (Bl. 94 r ) Zizania: roden. Zima: drefs. Zima: deyssem. Etc. explicit etc. Sorgfältige Buchkursive erstes Drittel 15. Jh. Eine einzige Hand. Aus der Basler Kartause