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German Pages 218 [220] Year 2004
Le diplomate au travail
deutsches historisches
institut
historique allemand paris
Pariser Historische Studien herausgegeben vom Deutschen Historischen Institut Paris
Band 65
R. Oldenbourg Verlag München 2005
Le diplomate au travail Entscheidungsprozesse, Information und Kommunikation im Umkreis des Westfälischen Friedenskongresses
herausgegeben von Rainer Babel
R. Oldenbourg Verlag München 2005
Pariser Historische Studien Herausgeber: Prof. Dr. Werner PARAVICINI Redaktion: Dr. Mareike KÖNIG Institutslogo: Heinrich PARAVICINI, unter Verwendung eines Motivs am Hôtel Duret de Chevry Anschrift: Deutsches Historisches Institut (Institut Historique Allemand) Hôtel Duret de Chevry, 8, rue du Parc-Royal, F - 7 5 0 0 3 Paris
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© 2005 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Internet: http://www.oldenbourg-verlag.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Dieter Vollendorf, München Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (chlorfrei gebleicht). Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza ISBN 3-486-56834-5 ISSN 0479-5997
INHALT
Vorwort von Rainer BABEL
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Antje OSCHMANN
L'édition des traités de paix avec la France et la Suède dans les »Acta Pacis Westphalicae«
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Leopold AUER
Die Reaktion der kaiserlichen Politik auf die französische Friedensproposition vom 11. Juni 1645
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Franz BOSBACH
Gedruckte Informationen für Gesandte auf dem Westfälischen Friedenskongreß - eine Dokumentation des Angebotes, der Preise und der Verwendung
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Guido BRAUN
Une tour de Babel? Les langues de la négociation et les problèmes de traduction au Congrès de la paix de Westphalie (1643-1649)
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Anuschka TISCHER
Diplomaten als Patrone und Klienten: der Einfluß personaler Verflechtungen in der französischen Diplomatie auf dem Westfälischen Friedenskongreß
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Lucien BÉLY La paix, dynamique de l'Europe moderne: l'exemple de Westphalie
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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
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VORWORT
Schon seit geraumer Zeit läßt sich ein wachsendes Interesse an der Erforschung von Außenpolitik und internationalen Beziehungen in der Frühen Neuzeit konstatieren, einem bekanntlich lange eher vernachlässigten Gegenstand. Wer sich heute dem Thema zuwendet, kann freilich aus einem reichen heuristischen und methodischen Anregungspotential schöpfen, wie es von der modernen Politikwissenschaft und diversen sozial- und kulturgeschichtlichen Ansätzen bereitgestellt worden ist. Insofern wird die nach wie vor unentbehrliche >klassische< Diplomatiegeschichte zunehmend ergänzt von neuen Fragen an die Quellen, ganz besonders von solchen nach dem Funktionieren und der >Infrastruktur< frühneuzeitlicher Diplomatie und nach ihrem Beitrag zu außenpolitischen Entscheidungsprozessen. Ein Studientag des Deutschen Historischen Instituts Paris im Oktober 1998, mit dem des 350. Jahrestags der Friedensschlüsse von Münster und Osnabrück gedacht werden sollte, bot willkommene Gelegenheit, solchen Problemen am Beispiel des Westfälischen Friedenskongresses nachzugehen. Die Referentinnen und Referenten der Tagung waren als aktive bzw. ehemalige Mitarbeiter des großen Editionsunternehmens der »Acta Pacis Westphalicae« oder als Archivfachleute allesamt ausgewiesene Quellenkenner und somit in besonderer Weise dazu prädestiniert, das Thema aufzunehmen: Ihnen ist für die Bereitschaft zu danken, mit der sie die Anregung der Veranstalter sofort aufgegriffen und ihre Beiträge in die vorgeschlagene Tagungsperspektive eingeordnet haben. Eine Veranstaltung, die einem französisches Fachpublikum Einblicke in die aktuelle Forschung zum Westfälischen Frieden geben sollte, hatte darüber hinaus aber auch die von der »Acta Pacis Westphalicae« geleistete Grundlagenarbeit vorzustellen, eine Aufgabe, der sich Antje Oschmann mit einem ebenso umfassenden wie präzisen Beitrag zur Editionsgeschichte der Vertragsinstrumente von Münster und Osnabrück unterzogen hat. Lucien Bely, dessen eigene Arbeiten der Erforschung frühneuzeitlicher Außenpolitik so wichtige neue Impulse gegeben haben, hat der Bitte Folge geleistet, die Veranstaltung mit einem ausfuhrlichen Kommentar zu den gehaltenen Vorträgen zu bereichern, der in der Ausarbeitung für den Druck zu einem willkommenen Beitrag über den Ort des Westfälischen Friedens in der Entwicklung von Diplomatie und internationalem Verkehr im Europa der Frühen Neuzeit geworden ist. Vier weitere Beiträge setzen sich in jeweils eigenständiger Perspektive unmittelbar mit den Zusammenhängen von politischer Entscheidung und den Formen frühneuzeitlicher Diplomatie, insbesondere den Formen der diplomatischen Kommunikation auseinander. Leopold Auer untersucht die kaiserlichen Reaktionen auf die Friedensvorschläge von 1645 und legt dabei sein Au-
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Vorwort
genmerk auf die Einflüsse, die von den beteiligten Personen und Institutionen auf die Entscheidung des Wiener Hofes ausgeübt wurde. Kommt hier die Rolle des kaiserlichen Hofrats als des den Entscheidungsprozeß beherrschenden Gremiums deutlich zum Vorschein, so zeigt sich doch, daß die Umsetzung einer Anweisung an die Gesandtschaft zuweilen ernsten Hindernissen ausgesetzt war: Während der langen Übermittlungsfrist konnten neue Situationen entstehen, auf die die Gesandten vor Ort im Rahmen ihrer Verhandlungsspielräume reagieren mußten. Franz Bosbach geht der Frage nach, wie sich ein Gesandter angesichts der schieren Größe des Friedenskongresses, auf dem 16 europäische Staaten und 148 Reichsstände vertreten waren, Kenntnis über die Gegenstände und Entwicklungen der vielfaltigen Verhandlungsstränge verschaffen konnte und untersucht in diesem Zusammenhang den Umlauf und die Bedeutung von Flugschriften als einer wichtigen Informationsquelle. Auch wenn bestimmte Verhandlungsmaterien selbstverständlich streng vertraulich blieben, zeigt sich doch, daß Druckerzeugnisse u. a. intensiv dazu genutzt wurden, nicht nur die Gesandten, sondern auch eine europäische Öffentlichkeit auf dem laufenden zu halten und sie auf diese Weise in den Gang des Geschehens einzubeziehen. Guido Braun widmet sich der Frage der Verhandlungssprachen und ihrer Bedeutung für das diplomatische Geschäft im Umkreis der Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück. Neben der klassischen Sprache der Diplomatie, dem Latein, begann das Französische sich langsam als Verhandlungsidiom durchzusetzen. Gleichwohl war der Sprachgebrauch immer auch ein Ausdruck staatlicher Souveränität, und Konzessionen in dieser Frage konnten folglich Hinweise auf weitergehende Kompromißbereitschaft geben. In besonderer Weise aufgeworfen wurde durch den Gebrauch mehrerer Verhandlungssprachen das Problem der Übersetzung der Terminologie des öffentlichen Rechts: Die auf dem Kongreß und auch später getätigten Übersetzungen der maßgeblichen Texte prägten, wie Braun am Beispiel Frankreichs zeigt, die künftige Wahrnehmung staatsrechtlicher Zusammenhänge. Damit wird der Charakter dieser Übersetzungen als wichtige und noch kaum angemessen ausgeschöpfte Quelle zur Geschichte des staatsrechtlichen Denkens im Zeitalter des Westfälischen Friedens deutlich. Von den Methoden der Netzwerk- und Verflechtungsforschung inspiriert fragt schließlich Anuschka Tischer nach dem Einfluß von Personenverbindungen auf die Arbeit der französischen Verhandlungsdelegation und analysiert die Bedeutung der Klientelbeziehung zwischen Mazarin und Servien für das Verhandlungsgeschehen in Münster und Osnabrück, ein Ansatz, der ein präziseres Verständnis der politischen Entscheidungsfindung im französischen Lager ermöglicht. Dem Direktor des Deutschen Historischen Instituts, Herrn Prof. Dr. Werner Paravicini, ist dafür zu danken, daß er Studientag und seine Veröffentlichung
Vorwort
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in den Pariser Historischen Studien des Deutschen Historischen Instituts ermöglicht hat. Frau Dr. Mareike König, Frau Ursula Hugot und Frau Andrea Rattei haben von seiten der Redaktion mit gewohnter Sorgfalt die Drucklegung des Bandes begleitet, wofür auch ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Paris, im Juni 2 0 0 4
Rainer Babel
ANTJE OSCHMANN
L'ÉDITION DES TRAITÉS DE PAIX A V E C LA FRANCE ET LA SUÈDE D A N S LES » A C T A PACIS WESTPHALICAE«*
L'édition historico-critique des traités de paix avec la France et la Suède du 24 octobre 16481 a été publiée 2 dans le cadre des »Acta Pacis Westphalicae« en octobre 1998 à l'occasion du 350 e anniversaire de la paix de Westphalie. A la différence des précédentes éditions, celle-ci utilise pour la première fois tous les instruments ayant valeur juridique de l'IPM et de l'IPO qui ont été conservés. Elle offre par ailleurs une vue d'ensemble des États de l'Empire qui ont participé à la conclusion de la paix par la signature de leurs ministres plénipotentiaires ou l'établissement des instruments de ratification. L'édition est enfin accompagnée d'une série d'importants documents annexes. Une introduction détaillée décrit l'interminable phase de conclusion des deux traités de paix et les documents édités 3 . Cette édition a pour objet de publier un texte fiable des deux traités de paix de Westphalie, compte tenu du fait qu'on n'a jamais publié, ni en 1648 ni ultérieurement, le texte authentique des traités de paix 4 . Certes, dans les cinq ans qui suivirent leur signature, il y eut au moins soixante-dix éditions différentes du texte, soit dans sa version originale en latin, soit dans des traductions en langues étrangères; elles ont été réimprimées à plusieurs reprises au cours des décennies suivantes 5 . Ce n'est cependant qu'au XVIII e siècle qu'apparut l'intérêt de disposer * Pour la traduction française du texte je remercie Guido Braun et Isabelle Hausser. 1
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11 s'agit à'Instrumentent pacis Monasteriensis (qu'on désignera sous l'abréviation d'IPM) et d'Instrumentantpacis Osnabrugensis (désigné sous l'abréviation d'IPO). Acta Pacis Westphalicae. Hg. von der Nordrhein-Westfalischen Akademie der Wissenschaften in Verbindung mit der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e. V. durch Konrad Repgen. Serie III: Protokolle, Verhandlungsakten, Diarien, Varia. Abteilung B: Verhandlungsakten. Band 1 : Die Friedensverträge mit Frankreich und Schweden. Teil 1 : Urkunden, bearb. v. Antje OSCHMANN, Münster 1998 (désigné sous l'abréviation: APW III B 1/1). APW III B 1/1 p. LI-CXLIII. On trouvera ci-après un résumé de cette introduction et des documents. Quelques rajouts ont été faits dans l'intervalle qui seront signalés ici. Voir ci-après les détails dans APW III B 1/1 p. XCVI-IC. Une liste des titres sera publiée dans le volume additionnel APW III B 1/2 prévu pour 2004. Les mentions indiquant sur quelques frontispices de ces publications que les textes ont été
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Antje Oschmann
d'un texte d e s traités totalement c o n f o r m e à l'instrument original. E n 1738, Johann Gottfried v o n Meiern 6 réalisa pour la première f o i s une publication d e l'IPO à partir d ' u n instrument original - il s'agissait d e l'exemplaire qui s e trouve aujourd'hui à Stockholm. Quatre autres éditions du traité de paix c o n c l u entre l'Empereur et la Suède, dont les textes avaient été collationnés à partir d ' u n original, suivirent en 1788 7 , 1841 8 , 1 8 9 8 9 et 1910 1 0 . L a première édition d e cette nature d e l ' I P M s'appuyait sur l'instrument qui s e trouve aujourd'hui encore à Paris: il fut collationné en 1786 à l'instigation du juriste allemand Cari Friedrich Gerstlacher à partir d ' u n e édition imprimée antérieurement". L'édition du texte c o m p l e t n'intervint que plus d e cent ans après, e n 1893 1 2 . À la m ê m e é p o q u e , le 2 5 0 e anniversaire d e la paix d e Westphalie fut l ' o c c a s i o n d ' u n e n o u v e l l e publication du texte 1 3 . Et pour finir, plus récemment, à l ' o c c a s i o n d e s c é r é m o n i e s du 3 5 0 e anniversaire, Duchhardt et Jakobi 1 4 ont fait connaître à un plus large public s o u s forme de fac-similé l'exemplaire du traité de paix a v e c la France qui, p o s révisés lors de leur établissement sont vraisemblablement inexactes (voir sur ce point APW III B 1/1 p. XCVI note 341). 6 [Johann Gottfried von MEIERN], Instrumenta pacis caesareo-suecicum et caesareo-gallicum ex authentico quod in sanctioribus regni suecici tabulariis adservatur in usum academiarum accuratissime expressa et recognita de priorum editionum parum accuratiorum mendis et corruptelis praefatus est Ioannes Godofredus de Meiern, Göttingen 1738. 7 Johann Richard ROTH, Die zwei wichtigsten Reichsgrundgesetze. I. Kaiserliche Wahlkapitulation. II. Osnabrückischer Friede nach den Originalien des Reichsarchivs zu akademischen Vorlesungen bestimmt, Mainz 1788, d'après l'exemplaire du Directoire de l'Empire de l'Électeur de Mayence installée alors à Mayence. 8 Friedrich Maximilian OERTEL, Die Staatsgrundgesetze des deutschen Reiches, Leipzig 1841, d'après l'instrument établi pour le prince électeur de Saxe. 9 Friedrich] PFHLLLPPI], Die Friedensverträge, dans: ID. (éd.), Der Westfälische Friede. Ein Gedenkbuch zur 250jähr. Wiederkehr des Tages seines Abschlusses am 24. Oktober 1648 unter Mitwirkung [...], Münster 1898, p. 30-68; d'après l'exemplaire de l'Empereur à Vienne. 10 Sverges traktater med främmande magter jemte andra dit hörande handlingar. VI. Delens fórra hälft: 1646-1648, édité par Carl HALLENDORFF, Stockholm 1915, p. 3 3 3 ^ 0 9 ; d'après l'exemplaire de Stockholm tout comme MEIERN (voir n. 6). " Une liste des divergences entre l'instrument de Paris et la publication de MEIERN (note 6) dans Carl Friedrich GERSTLACHER, Corpus germanici publici et privati, das ist, der möglichst ächte Texte der teutschen Reichsgeseze, Reichsordnungen und andrer Reichsnormalien, in sistematischer Ordnung mit Anmerkungen. Dritter Band: Von den übrigen Reichsfriedenschlüssen, Francfort-sur-le-Main 1786, avant-propos p. 2[9]-34 et 3 5 36; voir pour le reste APW III B 1/1 p. XCVII-XCVIII. 12 Henri VAST, Les grands traités du règne de Louis XIV. Traité de Munster - Ligue du Rhin Traité des Pyrénées (1648-1659) (Collection de textes pour servir à l'étude et à l'enseignement de l'histoire), Paris 1893, p. 12-57. 13 P[HILIPPI] (voirn. 9) p. 72-93. 14 Heinz DUCHHARDT, Franz-Josef JAKOBI (éd.), Der Westfälische Frieden. Das Münstersche Exemplar des Vertrags zwischen Kaiser/Reich und Frankreich vom 24. Oktober 1648. Teil I: Faksimile; Teil II: Einführung - Transkription - Übersetzung, Wiesbaden 1996, transcription d'Ulrich WINZER, traduction allemande de Ralf KLÖTZER.
L'édition des traités de paix avec la France et la Suède
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sédé par une personne privée, se trouvait en dépôt aux archives municipales de Münster depuis vingt ans. Outre les éditions précitées, celles de Zeumer 15 et de Müller 16 sont très appréciées des chercheurs. Konrad Müller donne le texte intégral de l'IPO et des parties de l'IPM qui ne concordent pas avec le traité de paix suédois. Toutefois, il n'avait pas comparé les textes à l'un des originaux, mais s'était servi de quelques-unes des éditions existantes17. À la différence de celles qui l'ont précédée, la nouvelle édition des deux traités de paix figurant dans l'APW repose sur un support de textes beaucoup plus vaste. Pour constituer le texte, on a utilisé tous les instruments de l'IPM et de l'IPO établis en 1648/49. Plusieurs documents des deux traités de paix sont considérés comme des exemplaires ayant valeur juridique, ce qui s'explique par la manière dont furent conclus les traités à Münster. Au début du congrès de la paix de Westphalie, on avait envisagé de conclure les traités avec la France et la Suède selon une procédure en deux temps. Une fois que l'Empereur eut répondu à l'automne 1645 aux (secondes) propositions faites par les Couronnes le 11 juin 1645, il fut décidé que le résultat des négociations ferait l'objet de deux traités qui seraient signés par les négociateurs à Münster et Osnabrück et échangés ensuite; il était en outre prévu d'envoyer en Westphalie les instruments spécifiques de ratification des parties au traité pour qu'elles soient remises à l'autre partie18. On procéda effectivement de cette manière en 1648/49. C'est pourquoi nous disposons pour les traités de paix de ce qu'on a appelé les instruments des négociateurs 19 et des instruments de ratification de 15
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Karl ZEUMER (éd.), Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit. Zweiter Teil: Von Maximilian I. bis 1806, Tübingen 2 1913, n œ 197-198 à partir de P[HILIPPI] (voir n. 9) et MEIERN (voir n. 6). Konrad MÜLLER (éd.), Instrumenta Pacis Westphalicae. Die Westfälischen Friedensverträge. Vollständiger lateinischer Text mit Übersetzung der wichtigeren Teile und Regesten (Quellen zur Neueren Geschichte, Heft 12/13), Bern 1949. Cette édition des traités de paix est parue en 1966 et 1975 dans une deuxième et troisième édition, toutes deux revues et corrigées.
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Pour l ' I P M , il a comparé les éditions de 1893 (voir n. 12) et de 1898 (voir n. 9); pour l ' I P O , il s'est fondé sur la vieille édition de MEIERN (voir n. 6) et de nouveau sur le texte publié en 1898 par PHILIPPI (voir n. 9).
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Comparer avec le point 18 de la proposition II des Suédois (Texte: Johann Gottfried von MEIERN, Acta Pacis Westphalicae publica oder Westphälische Friedens-Handlungen und Geschichte. Erster Theil - Sechster Theil, Hannover 1734-1736. ND Osnabrück 1969, ici Erster Theil, p. 4 3 5 ^ 3 8 , ici p. 438), point 18 de la proposition II des Français (texte: ibid. p. 443^145, ici p. 445) de même que les deux réponses impériales du 25 septembre 1645 (textes: ibid. p. 618-623 et 628-632, ici p. 622-623 et 632). Le terme est de Ludwig BlTTNER, Die Lehre von den völkerrechtlichen Vertragsurkunden, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1924, p. 176-181. Comme les négociateurs ont signé conjointement les exemplaires de chaque traité de paix, à la différence de ce qui s'est passé pour les
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Antje Oschmann
l'Empereur et des couronnes de Suède et de France. Le texte intégral du traité a été inséré dans ces dernières sans qu'y figurent toutefois les pleins pouvoirs et les listes de signatures. Au reste, on peut remarquer en passant que la forme des cérémonies retenue pour la conclusion des traités de paix avec la France et la Suède se distingue sur plusieurs points de la procédure utilisée pour le troisième traité conclu à Münster qui mettait fin à la guerre entre l'Espagne et les Pays-Bas. Celui-ci fut signé le 30 janvier 1648 à Münster et ses instruments de ratification y furent échangés le 15 mai 164820. La signature de l'IPM et de l'IPO fut organisée de manière relativement simple en suivant le modèle du 30 janvier 1648. Mais, contrairement à l'intention initiale, on procéda également à l'échange des instruments de ratification, le 18 février 1649, sans beaucoup de façons, alors que les cérémonies organisées à Münster les 15 et 16 mai 1648 pour la ratification de la paix entre l'Espagne et les Pays-Bas avaient été très fastueuses. La légation espagnole et les diplomates néerlandais prêtèrent notamment le serment solennel de défendre et respecter le traité21 - scène que le peintre Terborch a immortalisée dans son célèbre tableau 22 . Le lendemain de l'échange des instruments de ratification, le texte du traité, les documents donnant pleins pouvoirs aux ministres plénipotentiaires, les déclarations spéciales et les formules de ratification 23 furent lus sur la place publique devant la mairie de Münster. Les diplomates concernés n'étaient pas seuls à y assister comme cela s'était passé la veille à la mairie, tous les habitants de la ville qui s'y intéressaient et les autres légations s'y trouvaient aussi.
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exemplaires du principal compromis conclu à Nuremberg entre la Suède et l'Empereur (cf. sur ce point la note 149), ces instruments seront désignés dans APW III B 1/1 p. 1-2, 9 5 - 9 6 comme instruments conjoints des négociateurs. Sur cette cérémonie, voir Anja STIGLIC, »Ganz Münster ist ein Freudental...«. Öffentliche Feierlichkeiten als Machtdemonstration auf dem Münsterschen Friedenskongress (Agenda Geschichte, 13) Münster 1998, p. 243-254. Quatre comptes rendus faits par des contemporains sur les événements du 15 mai 1648 ont été imprimés et partiellement traduits en allemand par Gerd DETHLEFS (éd.), De vrede van Munster 1648. De verdragstekst naar een contemporaine druk en de beschrijvingen van de ratifïcatievieringen. Mit Beiträgen von Johannes ARNDT und Ralf KLÖTZER, Münster 1998, p. 166-197,209-223. Johannes Cools nota les deux formules du serment dans une brochure réimprimée avec une traduction en allemand de Dethlefs dans DETHLEFS (voir n. 20) p. 157-161. Voir sur ce point Klaus BUSSMANN, Heinz SCHILLING (éd.), 1648 - Krieg und Frieden in Europa (Katalog der 26. Europarats-Ausstellung in Münster/Osnabrück 24.10.199817.1.1999) Münster 1998, p. 212-213 (Gerd Dethlefs). Selon le rapport de Cools, il semble que la lecture publique ait eu lieu dans les deux langues (comparer avec DETHLEFS (voir n. 20) p. 178 et 194); d'après Aitzema (ibid. p. 217) on ne lut que le texte néerlandais. Les langues officielles du traité conclu entre l'Espagne et les Pays-Bas étaient le français et le néerlandais; voir sur ce point Guido BRAUN dans ce volume. La version néerlandaise telle qu'elle fut imprimée à l'époque de même qu'une traduction en latin et une en allemand ont été reproduites sous une forme synoptique par DETHLEFS (voir n. 20) p. 72-143.
L'édition des traités de paix avec la France et la Suède
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N i la signature et la publication de l'IPM ou de l'IPO 24 , ni l'échange de leurs instruments de ratification ne donnèrent lieu à ces deux actes d'une grande portée juridique qu'étaient la prestation de serment et la lecture publique 25 . Le 2 4 octobre 1648, les ministres plénipotentiaires renforcèrent leur promesse de respecter fidèlement le traité en échangeant des poignées de mains et en se donnant l'accolade. Ils répétèrent ce geste le 18 février 1649 2 6 . Par ailleurs, les négociateurs chargés de signer ne lurent les textes des traités dans les quartiers des légations que juste avant l'apposition de leurs signatures; quant à la proclamation 27 solennelle de la conclusion effective et définitive des traités de paix, elle intervint le lendemain à Munster 28 et à Osnabriick. En revanche, la conclusion effective et définitive de la paix entre l'Espagne et les Pays-Bas ne fut officiellement rendue publique que le lendemain de la ratification à la suite de la lecture publique 29 .
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Sur la lecture de l'IPO devant les négociateurs de l'Empereur, de Suède et des États de l'Empire le 6 août 1648 à Osnabriick, voir ci-dessous. Peu avant le 24 octobre 1648, Servien avait demandé qu'il y ait une prestation de serment lors de la signature du traité. Les États de l'Empire repoussèrent cette demande en faisant valoir que les traités avaient une nature assez contraignante et qu'ils seraient d'autant mieux garantis qu'ils avaient valeur de lois fondamentales de l'Empire. Voir MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 576. Seul l'envoyé de Brunswick, Lampadius, mentionne expressément le baiser de paix pour les cérémonies du 18 février 1649, voir Helmut LAHRKAMP, Nachlese zur Edition der stadtmünsterischen Kongreßakten, dans: Helmut LAHRKAMP (éd.), Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster. Neue Folge, Bd. V, Münster 1970, p. 247259, ici p. 289. Dans le §98(1) de l'IPM (APW HIB 1/1 p. 29 ligne 34), il est question de publicatio. Il n'y a pas de disposition identique dans l'IPO. (Conrad REPGEN, Der Westfälische Friede: Ereignis, Fest und Erinnerung (Vorträge/Nordrhein-Westfalische Akademie der Wissenschaften: Geisteswissenschaften, G 358), Opladen, Wiesbaden 1999, p. 24 parle de proclamer, STIGLIC (voir n. 20) p. 267 appelle cette procédure notification. Voir sur ce point STIGLIC (voir n. 20) p. 270-271. Dans le projet de lettre patente lu et publié à Münster, qui a déjà été publié (voir APW III B 1/1 p. LXI note 114) figurent deux corrections qui ont très probablement été faites par Volmar, le ministre plénipotentiaire de l'Empereur. Voir sur ce point DETHLEFS (voir n. 20) p. 194-195. Dans la proposition II de la Suède et la réponse de l'Empereur (voir n. 18), la proclamation de la conclusion de la paix devait intervenir après l'échange des instruments de ratification, voir MEIERN (voir n. 18) Erster Theil, p. 438 et 623. La présentation de l'échange des instruments de ratification de l'IPM et de l'IPO de même que celle des cérémonies qui suivirent faite par STIGLIC (voir n. 20) p. 275-289 est fausse sur plusieurs points, comme le montre la comparaison avec APW III B 1/1 p. LXX-LXXIII. La brochure citée par STIGLIC p. 278 note 117 ne décrit que les événements du 25 octobre 1648; pour ibid. p. 278 note 115 et 116 le programme mentionné concernant la signature et la proclamation voir APW III B 1/1 p. LVI.
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Le 24 octobre 1648, l'IPM et l'IPO furent établis30 en deux exemplaires chacun destinés à l'Empereur ainsi qu'à la France et à la Suède31. Ils furent signés par les plénipotentiaires de l'Empereur, de Suède et de France ainsi que par une sélection de mandataires32 des États de l'Empire qui les authentifièrent en y apposant leurs cachets; les plénipotentiaires de l'Empereur et des Couronnes échangèrent ensuite leurs exemplaires. La signature des instruments des deux traités eut lieu à Münster bien que le traité préliminaire de Hambourg en 164133 ait aussi fait d'Osnabriick l'un des lieux du congrès34. Toujours est-il que, le 6 août 1648, le texte du traité entre la Suède et l'Empereur avait été lu mot à mot à Osnabrück dans les quartiers du principal plénipotentiaire suédois devant l'assemblée des légats des États de l'Empire. Les plénipotentiaires de l'Empereur et de Suède avaient promis, en échangeant des poignées de main et des accolades sous les yeux de l'assistance, de ne plus remettre en cause cette rédaction du texte. Or, alors qu'on tenait pour certaine la signature de ce document, les Suédois revinrent sur leur intention initiale en raison des problèmes encore pendants entre l'Empereur et la France. Le congrès d'Osnabriick fut transféré à Münster à la fin septembre 1648 pour y achever les négociations. 30
Sur le d é r o u l e m e n t de la c é r é m o n i e de signatures A P W III B 1/1 p. L V I - L X I I , y sont expliquées les divergences a v e c les détails rapportés par JAKOBI, Vertragsunterzeichnung u n d V e r t r a g s e x e m p l a r e , d a n s : DUCHHARDT, JAKOBI ( v o i r n . 14) p . 2 8 - 3 2 , d e m ê m e q u e ID.,
Z u r Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der V e r t r a g s e x e m p l a r e des Westfälischen Friedens, dans: J o h a n n e s KUNISCH (éd.), N e u e Studien zur frühneuzeitlichen Reichsgeschichte (Zeitschrift für Historische Forschung, B e i h e f t 19), Berlin 1997, p. 2 0 7 - 2 2 2 . En c o m p l é m e n t d ' A P W III B 1/1 p. LVII note 87 et p. L X note 107, il faut signaler q u e les plénipotentiaires de l'Electeur d e M a y e n c e ont e u x aussi rapporté ce qui s'est passé d a n s les quartiers d e s délégations d e l ' E m p e r e u r et d e s C o u r o n n e s (présentation sous la f o r m e d ' u n j o u r n a l : H H S t A Vienne, M E A FrA, fascicule 2 4 non-folio) d e m ê m e q u e d ' a u t r e s ministres plénipotentiaires des Etats de l ' E m p i r e - mais ces c o m p t e s rendus é m a n a n t d e nonparticipants ne sont pas, à notre avis, fidèles a u x faits. 31
Le catalogue de l'exposition d u j u b i l é à M ü n s t e r et O s n a b r ü c k de 1998 (BUSSMANN, SCHILLING (cf. note 2 2 ) p. 2 1 2 (s'agissant de la description des instruments de l ' I P M ) est inexact sur ce point (Heinhard Steiger).
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V o i r ci-dessous. Le texte de la ratification par l ' E m p e r e u r du traité de H a m b o u r g où figure aussi le texte du traité se trouve dans: Carl HALLENDORFF (éd.), Sverges traktater m e d f r ä m m a n d e magter j e m t e andra dit h ö r a n d e handlingar V . Delen. senare hälft: 1 6 3 2 - 1 6 4 5 , Stockholm 1909, p. 5 0 1 - 5 0 4 , ici p. 502; sur la négociation et les d o c u m e n t s du traité, A n j a Victorine HARTMANN, V o n R e g e n s b u r g nach H a m b u r g . D i e diplomatischen Beziehungen zwischen d e m französischen K ö n i g und dem Kaiser v o m Regensburger V e r t r a g (13. O k t o b e r 1630) bis zum H a m b u r g e r Präliminarfrieden (Schriftenreihe der V e r e i n i g u n g zur E r f o r s c h u n g der N e u e r e n Geschichte, 27), M ü n s t e r 1998, p. 4 8 2 - 4 9 5 .
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C ' e s t pourquoi - à l'initiative de la Suède pour d e s raisons d e parité - O s n a b r ü c k est mentionné c o m m e lieu de leur établissement dans tous les instruments d e l'IPO. C ' e s t aussi à cause de l'opposition d e s plénipotentiaires suédois q u ' i l fallut changer a p r è s c o u p la f o r m u l e c o n v e n u e concernant le lieu d a n s les actes de ratification des Etats d e l ' E m p i r e (voir A P W III B 1/1 p. C X X V I ) .
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C'est aussi à Munster qu'eut lieu le 18 février 1649 l'échange des instruments de ratification des deux traités. Ce n'est qu'ensuite que les traités furent considérés comme définitivement conclus. La France et la Suède remirent alors leurs propres instruments de ratification non seulement à l'Empereur, mais aussi à la Chancellerie impériale de l'Électeur de Mayence et aux États protestants, ce à quoi l'Empereur se refusa. Les instruments nécessaires à la conclusion en deux temps des deux traités ayant force obligatoire sont en conséquence les quatre exemplaires des instruments conjoints des négociateurs du 24 octobre 1648 et les huit ratifications faites par l'Empereur (une pour l'IPM, une pour l'IPO), par la Suède (trois pour l'IPO) et par la France (trois pour l'IPM). Les exemplaires du 24 octobre 1648 sont d'une facture simple. Le texte est rédigé sur des feuilles de papier au format folio; celles-ci sont reliées dans un livret qui, à l'exception d'un exemplaire35, est muni d'une reliure en parchemin. En revanche, les instruments de ratification ont été conçus de manière coûteuse36. Ils sont tous rédigés sur des feuilles de parchemin qui sont dans quelques cas dorées sur tranche. Les instruments sont enveloppés dans du velours rouge sombre ou noir, deux des documents suédois ne sont pas reliés. Dans les deux instruments de l'Empereur, le cachet de cire rouge se trouve dans une assez grande capsule de bois reliée au livret par un cordon doré. En revanche, les instruments suédois sont munis d'une capsule à cachet faite d'un alliage d'or qui est mentionnée à plusieurs reprises dans les compte rendus des journaux de l'époque. Les trois instruments de ratification de la France contenaient aussi à l'origine trois boîtes à cachet dorées. Ils n'avaient pas été fabriqués à la cour du roi de France, mais étaient dus à l'initiative de Servien. Il les avait fait faire à Munster en janvier et février 1649 en échange d'une forte somme d'argent chez un joailler37 particulièrement connu. Il n'en subsiste aujourd'hui qu'un seul exemplaire38; on ignore quand furent perdues les deux autres pièces39.
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II s'agit de l'instrument de l'IPM que la chancellerie française avait réalisé pour l'Empereur. Pour tous les instruments, voir les descriptions dans APW III B 1/1 p. L X X X I X - X C , 1, 95. Sur ce point APW IIIB 1/1 p. CXIV, CXVII-CXXI, 5 0 , 5 2 , 171, 173-174. Henrich Büren, voir APW III B 1/1 p. CXVIII note 467. Avec l'instrument de ratification destiné à l'Empereur (HHStA Vienne, AUR 26 novembre 1648). La boîte à cachet dorée était jointe à l'instrument de ratification français destiné aux archives du prince électeur de Saxe lorsqu'elle fut remise au plénipotentiaire de Saxe à la mi-mars 1649 (sur cette remise tardive due à la pénurie d'instruments de ratification saxons, voir APW III B 1/1 p. CXXVI-CXXVII; comparer APW III B 1/1 p. CXVIII note 468 à la remarque dans le Journal des représentants concernant le 1649 März 6/16: ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv 1 E 19 folio 239).
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Les instruments conjoints des négociateurs du 24 octobre et les instruments de ratification ne sont pas les seuls exemplaires des traités de l'IPM et de l'IPO. Pour des raisons différentes, quatre originaux supplémentaires des instruments conjoints des négociateurs furent établis à Munster jusqu'au début de l'été 1649. Ils étaient destinés à la France et à la Suède ainsi qu'à la Chancellerie impériale de Mayence, au Corpus Evangelicorum et au prince électeur de Bavière40. Ces documents qualifiés de seconds exemplaires41, par comparaison avec les premiers exemplaires du 24 octobre, furent considérés comme des versions authentiques du traité par tous les intéressés; seul l'exemplaire du Corpus Evangelicorum ne fit pas l'objet d'une approbation générale. Il est vrai que les traités de paix ne contenaient aucune disposition précisant le nombre d'instruments ayant valeur juridique même si, dès le début des négociations, les États de l'Empire avaient proposé que le futur traité soit établi en plusieurs exemplaires42. Dans leur présentation extérieure, les seconds exemplaires correspondent dans l'ensemble à ceux du 24 octobre; cependant, l'exemplaire du Corpus Evangelicorum et l'instrument de l'IPO établi pour la Suède sont d'un plus grand format et sont rédigés sur du parchemin et non sur du papier43. Si l'existence des seconds exemplaires est connue depuis longtemps44, il y avait une certaine confusion et beaucoup de fausses hypothèses sur leur nombre, leur attribution à leurs destinataires, leur raison d'être et leur rédaction. Pour l'édition du tome III B 1/1 des APW, on a eu recours sur ce point à une partie des correspondances diplomatiques45; on a en outre pu compléter quelques points dans le cadre de cette étude.
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Voir pour c e qui suit APW III B 1/1 p. L X X V I I - L X X X V I avec les compléments qui ont été joints ici aux notes. Le terme (»Nachausfertigung« en allemand) est de JAKOBI, Vertragsexemplare (voir n. 30) p. 214
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A P W III B 1/1 p. LXXXVIII note 228.
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Sur les descriptions des instruments voir A P W III B 1/1 p. XC, 1 - 2 et 9 5 - 9 6 . Sur ce point Johannes BAUERMANN, Die Ausfertigungen der Westfälischen Friedensverträge, dans: ID., Von der Elbe bis zum Rhein. Aus der Landesgeschichte Ostsachsens und Westfalens. Gesammelte Studien, Münster 1968, p. 425^133 qui suit Fritz DICKMANN, Der Westfälische Frieden, T édition édité par Konrad REPGEN, Münster 1998, p. 4 9 1 ^ ( 9 2 . JAKOBI, Vertragsexemplare (voir n. 3 0 ) p. 2 1 5 - 2 1 8 l'a complété et corrigé sur quelques points; sur c e point A P W III B 1/1 p. L X X X V I I I - L X X X I X .
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Outre la correspondance de l'Empereur et des Couronnes, on a surtout utilisé les documents bavarois et saxons, voir A P W III B 1/1 p. L X X V I - L X X X V I . S'y ajoutent le Journal des représentants de l'Altenburg (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19) et la correspondance du prince électeur de Mayence; cette dernière est très éparpillée entre HHStA Vienne, M E A FrA (pour 1 6 4 8 - 1 6 4 9 surtout les fascicules 23 [Conv. 2 - 3 ] , 2 7 [Conv. 3], 28 [Conv. 5], 32, 33 [Conv. 3]) et M E A CorrA (pour 1 6 4 8 - 1 6 4 9 , surtout les fascicules 18 [Conv. 3, 5], 25 [Conv. 4 - 5 ] , 2 6 [Conv. 3 - 4 ] , 2 7 [Conv. 1], 2 8 [Conv. 2]).
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Le 24 octobre, les États de l'Empire n'avaient reçu aucun original des deux traités de paix contrairement à ce que pouvait laisser penser l'évolution des événements depuis le printemps 1648. Toutefois, l'envoyé de Mayence en tant que représentant du Directoire de l'Empire avait cosigné plusieurs accords partiels et, chaque fois, un exemplaire avait été établi46 pour le Directoire de l'Empire; le 6 août, trois exemplaires avaient été présentés lors de la lecture de l'IPO dont l'un devait revenir à l'Électeur de Mayence47. La signature des exemplaires de la Chancellerie impériale de Mayence et l'apposition des cachets effectuées au printemps 1649 par les plénipotentiaires de l'Empereur et des Couronnes et un peu plus tard, le 8 mars 1649, par les mandataires des États de l'Empire ne firent pas l'objet de réserves expresses de la part des participants. Les documents n'apportent aucune indication supplémentaire permettant de comprendre pourquoi on avait renoncé le 24 octobre à établir chaque fois un troisième exemplaire des traités pour le Directoire de l'Empire. C'est très vraisemblablement là encore uniquement la concurrence que se faisaient la France et la Suède en termes de prestige qui a empêché les États de l'Empire de participer directement à la signature des actes48. Si l'on reconnut sans problème au Directoire de l'Empire le droit d'obtenir des seconds exemplaires, la demande des États protestants qui exigeaient des exemplaires authentiques des deux traités pour les archives du prince électeur de Saxe se heurta à une opposition. Il est vrai que seuls les plénipotentiaires de l'Électeur de Mayence s'opposèrent à cette requête. Ils ne se contentèrent pas de refuser de les signer, mais refusèrent aussi de réunir les autres États de l'Empire pour cette cérémonie de signature au lieu où se retrouvait officiellement leur assemblée, à la cour épiscopale de Münster. En revanche, tous les autres mandataires des États de l'Empire, les plénipotentiaires de l'Empereur et ceux des Couronnes se montrèrent ouverts à l'égard de la demande protestante: ces derniers firent même collationner les instruments des traités en leur possession avec les exemplaires de la Saxe électorale avant la signature49. 46
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Sur ce point APW III B 1/1 p. XLIV note 10 et p. XLV notes 11-15, 18-19. L'accord cité ici (note 11) sur le dédommagement du prince électeur de Brandebourg porte la date des 9/19 mars 1648 et l'accord antidaté d'un jour sur la question de l'autonomie (note 14) a aussi été signé par les envoyés de l'Empereur et de la Suède. APW III B 1/1 p. XLVII. Après la lecture de l'IPO, les plénipotentiaires de l'Empereur et de la Suède avaient échangé des poignées de main, d'abord entre eux, puis avec trois légats des États de l'Empire, voir MEIERN (voir n. 18), Sechster Theil, p. 128 ainsi que le Journal des représentants de l'Altenburg (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 188'); Volmar n'observe toutefois pas que les plénipotentiaires des États de l'Empire aient participé à l'échange de poignées de main (Acta Pacis Westphalicae (voir n. 2) Abteilung C: Diarien, Band 2: Diarium Volmar 1643-1649. 2. Teil, bearb. v. Roswitha PHILIPPE und Joachim FOERSTER, Munster 1984, p. 1129 lignes 5-11). Sur ce point APW IIIB 1/1 p. LVI-LVII. Les plénipotentiaires protestants le mentionnent dans leur première lettre au prince électeur
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D e p u i s le début d e s négociations, les États protestants s'étaient réservé le droit d'établir un grand nombre d ' e x e m p l a i r e s authentiques d e s traités. À la m i n o v e m b r e 1648, ils avaient à n o u v e a u d e m a n d é d e s instruments authentiques d e s traités pour les archives du prince électeur d e Saxe 5 0 . Pour justifier leur demande, ils firent valoir 5 1 que les États protestants et catholiques étaient parties a u x d e u x traités d e paix à c ô t é d e l'Empereur et d e s C o u r o n n e s et q u ' e n c o n s é quence, ils devaient, c o m m e c e u x - c i , recevoir chacun un instrument original d e s traités. Cela s'imposait particulièrement pour l'accord religieux 5 2 . A u printemps 1648, le parti protestant s'était v u reconnaître c e droit lors d e s accords partiels sur l'IPO: le plénipotentiaire d e Saxe-Altenburg les avait c o s i g n é s et avait reçu un exemplaire pour le Corpus
Evangelicorum53.
L e s protestants firent en outre
remarquer que la Chancellerie d e l'Empire avait accepté d'autres exemplaires originaux des traités - ils se référaient aux s e c o n d s exemplaires destinés à la France, à la S u è d e et à la B a v i è r e - qui, c o m m e ils le supposaient, n'étaient destinés qu'aux c o l l e c t i o n s privées d e s bénéficiaires.
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de Mayence (27 février/9 mars 1649; exemplaire: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 32 non folio); comparer aussi APW III B 1/1 p. LXXX note 240 (d'après MEIERN) et deux notes dans le Journal des représentants de l'Altenburg (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 212', 229). Les légats de l'Empereur ne rapportèrent pas ce fait à la cour impériale. Sur ce point et le suivant outre les documents cités dans APW III B 1/1 p. LXXX note 242 voir les remarques dans le Journal des représentants de l'Altenburg (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 209', 210', 224', 226-226', 234', 235'-236, 236', 243', 252'). Comparer sur ce point les deux lettres des plénipotentiaires protestants au prince électeur de Mayence du 27 février/9 mars 1649 et du 17/27 avril 1649 (voir n. 49). Le plénipotentiaire de la Saxe électorale exposa de nouveau cet argument au légat de l'Électeur de Mayence au cours d'une discussion (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 234), les exemplaires originaux étaient d'autant plus nécessaires qu'à Dillingen, on avait reproché aux États protestants de ne posséder aucun original de la paix religieuse d'Augsbourg de 1555. C'étaient les jésuites de l'université de Dillingen qui étaient visés, ceux qui comme par exemple Laymann et Forer, avaient rédigé des écrits contre le droit religieux établi au sein de l'Empire par la paix d'Augsbourg et avaient (Wagnereck par exemple) déclenché une controverse sur le futur droit religieux au sein de l'Empire pendant le congrès de la paix de Westphalie; sur ce point Konrad REPGEN, Der Westfälische Friede und die zeitgenössische Öffentlichkeit, dans: ID., Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Studien und Quellen, éd. par Franz BOSBACH et Christoph KAMPMANN (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft. Neue Folge, 81) Paderborn, Munich, Vienne, Zurich 2 1999, p. 742-744 (avec la littérature qui s'y trouve mentionnée). Voir n. 46.
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Du côté protestant, le plénipotentiaire de la Saxe électorale se fit le porteparole de cette demande54, pour laquelle il reçut le soutien exprès des envoyés des lignes collatérales de Saxe et de celui de Brunswick. Les plénipotentiaires de l'Électeur de Mayence pensèrent même, probablement non sans raison, que le plénipotentiaire de Saxe-Altenburg, Thumbshirn, était le véritable instigateur de cette demande55. L'Électeur de Saxe lui-même était très réservé sur cette question et retira son soutien à son plénipotentiaire56. Le projet protestant fut donc privé du poids politique dont il avait besoin au moment même où il se heurtait à des obstacles. Le Directoire de l'Empire traita la requête des États protestants de manière dilatoire jusqu'au printemps 164957. Après quoi, il fit tout pour faire échouer ce projet. Les plénipotentiaires et le prince électeur lui-même58 subodoraient une intention plus vaste et redoutaient un empiétement sur les compétences directoriales de la Chancellerie de l'archevêque de Mayence. Les plénipotentiaires de Mayence voulaient en tout cas garder la compétence exclusive sur la conduite des affaires et des archives de l'Empire. Sur ce point, le prince électeur, Johann Philipp von Schônborn, se montrait aussi peu conciliant que ses plénipotentiaires; il leur donna instruction de n'accepter - coûte que coûte - en aucun cas de réduction de sa compétence. C'est pourquoi on ne parvint pas à un accord. Si le plénipotentiaire de la Saxe électorale s'efforçait de trouver un arrangement59, 54
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A la mi-février 1649, il y eut une violente discussion entre le plénipotentiaire de Saxe électorale et le Directoire de l'Empire; cette réunion eut lieu soit le 6/16 février - selon le journal de Leuber et APWIIIB 1/1 p. LXXX note 244 - ou le lendemain - selon le Journal des représentants de l'Altenburg (ThStA, Altes Hausarchiv I E 19 folio 231) et MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 844. Sur ce point, voir leur rapport au prince électeur de Mayence, 19 février 1649 (exemplaire: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 32 non folio). Sur ce point APW m B 1/1 p. LXXXI note 248. Sur ce point et le suivant les rapports des plénipotentiaires au prince électeur de Mayence, 5 décembre 1648 (exemplaire: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 23 [Conv. 3] non folio), 25 décembre 1648 (ibid.), 19 février 1649 (voir n. 55), 2 mars 1649 (ibid.), 5 mars 1649 (ibid.), 14 mai 1649 (ibid.). Voir les instructions du prince électeur du 24 février 1649 (exemplaire: HHStA Vienne, MEA CorrA Fasc. 28 [Conv. 2] non folio), 10 mars 1649 (exemplaire: ibid.) et la lettre d'un conseiller privé de Mayence, 17 mars 1649 (exemplaire autographe: ibid.). En raison du refus catégorique du prince électeur, à partir de mars 1649, les plénipotentiaires de Mayence ne firent plus qu'un seul rapport sur ce sujet (voir note précédente). On discutait d'un engagement de la part de Leubers. Il y avait trois propositions en ce sens émanant de la partie protestante; les légats de Mayence envoyèrent un projet au prince électeur le 19 février 1649 (copie: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 32 non folio; sans toutefois la dernière phrase qui contenait une réserve en faveur des droits de la Saxe en sa qualité d'archimaréchal; comparer SHStA Dresde, Geheimer Rat (Geheimes Archiv) locat 8134/3 folio 49-49'), le deuxième projet que les États protestants envoyèrent eux-mêmes au prince électeur de Mayence fut transmis au Directoire de l'Empire le 1er mars 1649 (deux copies: ibid.; sur le projet voir APW ni B 1/1 p. LXXX note 246). Pour la troisième
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ceux de Saxe-Altenburg et de Brunswick étaient peu disposés à faire des concessions60. Les plénipotentiaires de Mayence cherchèrent de nouveau à empêcher à tout prix un compromis et s'obstinèrent à prétendre que les instruments destinés aux États protestants avaient une valeur juridique et une authenticité limitées. Quant au prince électeur, il ne répondit pas aux dépêches des protestants. L'Électeur de Mayence obtint ainsi ce qu'il voulait61. La signature des deux exemplaires pour le Corpus Evangelicorum ne pouvait se faire que de manière informelle et non par le biais d'une assemblée de l'Empire fixée par le Directoire de l'Empire; comme les plénipotentiaires de l'Électeur de Mayence ne signaient ni pour la principauté électorale de Mayence ni pour l'évêché de Würzburg, deux des signatures obligatoires des États de l'Empire ne figurent pas sur ces documents. Toutefois, cela ne priva pas les exemplaires protestants de toute valeur juridique après le congrès de la paix de Westphalie62. Deux autres exemplaires authentiques des deux traités de paix étaient destinés à la couronne suédoise et à la France. Faute de sources certaines63, on ne peut qu'émettre des hypothèses sur les raisons qui poussèrent les plénipotentiaires suédois et Servien à demander chacun le 26 octobre 1648, ou plutôt en févriermars 1649, un exemplaire supplémentaire de l'IPO et de l'IPM. A en juger par les circonstances, ce furent vraisemblablement des raisons de sécurité qui motivèrent leur demande. En effet, la raison donnée officiellement à l'époque, que reprenaient jusque-là les études historiques, selon laquelle ces documents étaient uniquement destinés à des dossiers privés ou à être transmis rapidement à la cour à la place de l'original, est peu convaincante. Il paraît plus plausible que les légations aient eu besoin d'un double afin de conserver l'un de leurs instruments à Münster et de disposer d'un exemplaire de remplacement pour le cas où le document original se perdrait sur le chemin des chancelleries royales. Au cours de la réunion des mandataires des États de l'Empire du 8 mars 1649 où furent signés les deux documents destinés à l'Électeur de Mayence et le second exemplaire sollicité par Servien, un exemplaire supplémentaire de l'IPM
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proposition, voir la note suivante. Les plénipotentiaires protestants auraient été totalement disposés à exclure expressément que la Chancellerie impériale de Mayence subisse un préjudice (ThSTA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 234'). Sur ce point APW III B 1/1 p. LXXXI note 249. Ibid. Les plénipotentiaires de Mayence exigèrent par ailleurs que, outre le légat de la Saxe électorale, ceux des maisons collatérales de Saxe et finalement tous les États protestants signent l'engagement prévu. Les plénipotentiaires saxons avaient établi un engagement qui allait dans leur sens (probablement les 16/26 mai 1649). Ils en avaient supprimé l'adjonction loco informationis demandée par Mayence et l'avaient remis aux plénipotentiaires de Mayence (voir APW III B 1/1 p. LXXXI note 249). Il leur fiit renvoyé deux jours plus tard (SHStA Dresde, Geheimer Rat (Geheimes Archiv) locat 8134/2 folio 127-127'; ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv 1 E 19 folio 253', 254'). APW III B 1/1 p. LXXXI note 250. Pour plus de détails sur ce point voir APW III B 1/1 p. LXXXI-LXXXIV.
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fut présenté à la signature. Il fut alors dit officiellement qu'il avait été demandé par Nassau, le principal plénipotentiaire de l'Empereur. Mais en réalité, bien que cela ne fût pas rendu public au congrès, cet exemplaire était destiné au prince électeur de Bavière 64 qui reçut en outre un exemplaire de l'IPO. Comme chacun le sait, le traité de paix entérinait les vieilles revendications de la Bavière sur la dignité électorale palatine et le Haut Palatinat. Pour garantir cette victoire, le prince électeur Maximilien de Bavière voulait disposer dans ses archives d'une preuve écrite faisant foi. C'est pourquoi, en novembre 1648, il donna instruction à ses plénipotentiaires de se procurer un document authentique des passages concernant le Palatinat dans les traités de paix, voire un exemplaire intégral de l'IPO signé de tous les plénipotentiaires, impériaux et royaux. Pour éviter des difficultés au moment de la cérémonie, notamment en cas de signature conjointe des légats suédois et français, les plénipotentiaires bavarois proposèrent au prince électeur de faire rédiger un exemplaire des deux instruments de paix avec l'aide des légats de l'Empereur. On suivit leur suggestion. Pour autant qu'on le sache, on n'a pas établi à Münster en 1648/49 d'autres exemplaires que les huit mentionnés jusqu'ici 65 . Les États de l'Empire qui voulaient acquérir un exemplaire authentique du traité reçurent du Directoire de l'Empire un tirage du texte du traité accompagné d'une authentification. On en a jusqu'à présent trouvé des exemples pour le Brunswick-Wolfenbüttel, la Savoie 66 et la Confédération helvétique 67 ; les coûts de l'authentification ont été établis au moins pour la ville de Nuremberg. Si l'on reprend les données concernant les instruments des deux traités de paix, les plénipotentiaires ont signé en tout à Münster douze instruments des négociateurs de l'IPM et de l'IPO 68 , c'est-à-dire six pour chaque traité. Avec les huit instruments de ratification, la procédure de conclusion de l'IPM et de l'IPO a
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Pour plus de détails sur ce point voir APW III B 1/1 p. LXXXIV-LXXXVI. On n ' a pas trouvé jusqu'ici de documents supplémentaires confirmant la communication de Chigi au secrétariat d'Etat en décembre 1648 (Archives secrètes du Vatican, Nunziatura Paci 22 folio 338-340', ici folio 340'; j e remercie monsieur le professeur Dr. Konrad Repgen pour cette indication) indiquant que l'Électeur de Mayence voulait faire établir un exemplaire supplémentaire du traité qu'aurait pu signer l'Electeur de Cologne. Sur ce point et pour la ville de Nuremberg voir APW III B 1/1 p. LXXVIII note 227. Sur ce point, voir la contribution de Franz BOSBACH dans ce volume. On trouvera une reproduction de l'authentification de ce tirage dans: Historisches Museum der Stadt Basel (éd.), Wettstein - Die Schweiz und Europa 1648 [Catalogue de l'exposition Wettstein - Die Schweiz und Europa 1648, musée historique de Bâle, 4 septembre 1998-21 février 1999], Bâle 1998. D'autres chiffres sont cités par BAUERMANN (voir n. 44) p. 430; JAKOBI, Vertragsunterzeichnung (voir n. 30) p. 30; JAKOBI, Vertragsexemplare (voir n. 30) p. 214-215.
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donc donné lieu à vingt instruments69 qui contiennent des copies certifiées conformes du texte des deux traités. Aujourd'hui, il reste encore trois exemplaires de chacun des deux instruments des négociateurs qui avaient été établis le 24 octobre 1648 pour l'IPM et de l'IPO. Les deux instruments remis aux plénipotentiaires de l'Empereur se trouvent dans la collection du HHStA de Vienne. Il en va de même de l'exemplaire destiné à la couronne de France qui se trouve cependant conservé en un lieu inhabituel. On ne peut pas dire avec certitude si cet instrument a jamais été remis aux archives de la couronne de France. On n'en trouve en tout cas pas de trace avérée avant 1965, date à laquelle le document fut proposé dans une vente aux enchères d'antiquités. Il fut alors acheté plus ou moins par hasard par une personne privée qui le conserva quelques années par-devers elle avant de le mettre en 1978, sous forme d'un prêt permanent, à la disposition des archives municipales de Munster où il se trouve aujourd'hui encore. L'instrument du 24 octobre 1648 remis aux plénipotentiaires suédois par le représentant de l'Empereur a été perdu. On suppose qu'il fut envoyé à Stockholm à l'automne 1648 aussitôt après avoir été signé et qu'il y servit de modèle pour la rédaction des instruments de ratification suédois70. Il fut également très vraisemblablement utilisé comme modèle lors de la publication quasi-ofifïcielle de la traduction suédoise de l'IPO publiée à Stockholm en 164971; car le cachet et la signature de Trautmansdorff y furent apposés lors de la signature des plénipotentiaires. Or, ils ne se trouvaient que sur l'instrument que remirent les plénipotentiaires de l'Empereur, Lamberg et Krane, aux légats suédois72. Sur celui-ci, en effet, Lamberg ne se contenta pas d'apposer le cachet de Trauttmansdorff, comme sur le document établi par la chancellerie suédoise, mais y fit aussi ajouter avant les signatures un blanc signé du principal plénipotentiaire impérial73. Quoi qu'il en soit, cet instrument a été perdu par la suite, peut-être lors du grand
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Pour ce qui suit APWIII B 1/1 p. LXXXVIII-LXXXIX. APW III B 1/1 p. LXXXII. Titre: FRIDZ=FÔRDRAGH/ Uthaff Rom. Keys. Och Sweriges Kon. Maj.ters Maj.ters. Sampt Thet H. Rom. Rijketz Deputerades Chui^Furstars och Standers Fullmechtighe Legater, uthi Ossnabriigg then 14. Octobris Âhr 1648. underskrifwit och medh theras Signeten bekràfftat, Stockholm, Ignatius Meurer 1649. Deux exemplaires avec deux pages de titre différents: KB Stockholm, Sveriges freder och traktater, carton [1648/4 nos 10, 11], L'une des pages de titre est reproduite dans Muséum des DreiBigjâhrigen Krieges Wittstock/Dosse, hg. von Kreis Ostprignitz-Ruppin [1998], p. 50. APW III B 1/1 p. LV note 73 et LVIII note 94. Par ailleurs, le traducteur suédois a par erreur traduit le latin Tremonia (Dortmund en allemand) dans la liste des plénipotentiaires par Tremin et répété ainsi la faute qui apparaît aussi dans deux traductions allemandes de 1648 - sur ce point REPGEN (voir n. 52) p. 757 notes 144-145 et p. 760 note 160 - dont il se servait peut-être comme modèle. Dans ce cas, l'ajout du cachet et de la signature de Trauttmansdorff est un argument de plus en faveur de l'idée du recours à l'instrument original car ils ne figurent pas tous les deux dans le modèle.
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incendie du château de Stockholm cinquante ans plus tard au cours duquel de nombreux dossiers des archives royales furent la proie des flammes 74 . Les huit seconds exemplaires des deux traités de paix du printemps 1649 se trouvent aujourd'hui dans les archives auxquelles ils étaient destinés75 de même que les huit instruments de ratification 76 . On a donc pu utiliser dix-neuf instruments pour constituer le texte des traités dans APW III B 1/1. L'édition de l'IPM repose sur dix instruments, c'est-à-dire deux exemplaires et quatre seconds exemplaires des instruments conjoints des négociateurs auxquels s'ajoute un instrument de ratification impérial et trois instruments de ratification français. Le texte de l'IPO s'appuie sur la collation de neuf instruments, c'est-à-dire un exemplaire et quatre seconds exemplaires des instruments conjoints des négociateurs ainsi qu'un instrument de ratification impérial et trois instruments de ratification suédois. On a du mal à connaître les détails de la genèse des instruments77 car, d'une part on ne dispose pas des minutes des documents, par exemple pour la partie suédoise ou celle de l'Électeur de Mayence et, d'autre part, les projets de traités existants ne peuvent pas être à coup sûr rangés au nombre des instruments des négociateurs correspondants. Par ailleurs, les exemplaires des instruments conjoints des négociateurs du 24 octobre 1648 ont été collationnés à plusieurs reprises entre les parties, ce qui explique que les éventuelles divergences qui auraient pu fournir des éclaircissements sur les projets aient pu être supprimées. C'est pourquoi il a fallu renoncer dans cette édition à présenter à l'aide d'un graphique les liens existants entre les différents instruments. Les indications figurant dans la correspondance des plénipotentiaires et la comparaison des écritures avec celles d'autres actes laissent penser que les exemplaires du 24 octobre 1648 ont été réalisés dans les chancelleries des parties aux traités78. Faute de sources pour l'établir, il paraît aussi peu probable que la 74
Dans l'inventaire des documents des archives royales dont la réalisation s'étendit jusqu'aux environs de 1685 (RA Stockholm, Riksarkivets àmbetsarkiv, huvudarkivet, D II ca: 5), figurent deux exemplaires de l'IPO, l'un sur parchemin, l'autre sur papier. Cette mention correspond aux deux instruments établis pour la couronne suédoise, puisque l'exemplaire du 24 octobre 1648 fut rédigé sur papier et le second exemplaire sur parchemin. On ne sait cependant pas avec certitude si cette mention se réfère en fait à deux instruments ou bien à un seul, l'autre étant une copie ultérieure. - Dans l'inventaire des documents, vraisemblablement entrepris en 1702, qui cite les documents des archives royales ayant survécu à l'incendie du château de 1697 (ibid. D II ca: 9), on ne trouve plus que l'instrument de l'IPO sur parchemin (je remercie monsieur PH. D. Per-Gunnar Ottosson/RA Stockholm pour ses précisions et ses envois de documents).
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C'est-à-dire à Dresde, Munich, Paris, Stockholm et Vienne. À Dresde, Paris, Stockholm et Vienne. Sur les points suivants voir APW III B 1/1 p. XCI-XCV. On retrouve la même écriture dans l'instrument des négociateurs de l'IPM destiné à
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Chancellerie impériale de Mayence ait participé à leur rédaction79. En revanche, les seconds exemplaires ont vraisemblablement été réalisés par les bénéficiaires eux-mêmes ou à leur demande. Des copies des projets de traités ou des instruments des négociateurs qui avaient été envoyées de Münster au cours des trois mois précédant la signature et juste après le 24 octobre 1648 servirent sans doute de modèles aux instruments de ratification de l'Empereur et de la France; cependant, ici aussi on a du mal à savoir laquelle en est le modèle exact80. Seuls les instruments de ratification suédois ont très vraisemblablement été établis à l'aide des instruments des négociateurs du 24 octobre qui furent envoyés par courrier à Stockholm juste après la signature et qui sont aujourd'hui perdus. Les fautes que contient le texte de l'instrument de ratification de l'IPO par l'Empereur dont la correction fut confirmée par son propre instrument du 18 février 164981 sont dues à une erreur de la chancellerie et n'ont pas de signification politique. L'aspect extérieur des instruments de négociation de l'IPM82 présente une particularité: trois des instruments de ce traité sont manifestement de la même main bien qu'ils aient été à l'évidence commandés par deux chancelleries différentes83. L'écriture de ces trois exemplaires est très régulière et lisible. Plusieurs indices84 - avant tout une indication dans une facture de Servien et une compa-
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l'Empereur et au sein des dossiers français dans les documents de travail (voir APW III B 1/1 p. XCIII note 330 et p. CXIX note 470). On fit aussi appel à ce rédacteur pour la correspondance officielle, par exemple pour la lettre d'accompagnement de Servien lors de l'envoi du projet de l'IPM aux plénipotentiaires de l'électeur de Mayence, Münster, 1er juillet 1648 (exemplaire: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 28 [Conv. 4] non folio). Par exemple, d'après le Journal des représentants de l'Altenburg, l'un des plénipotentiaires de l'Empereur se plaignit aux plénipotentiaires des Etats de l'Empire le 9/19 octobre 1648 qu'à cause d'une modification dans le § 93 de l'IPM concernant la Savoie, la chancellerie des plénipotentiaires impériaux devait réécrire une feuille entière (ThStA Altenburg, Altes Hausarchiv I E 19 folio 203). Par hasard, nous disposons d'une partie de la feuille originelle dans les dossiers manuscrits de Volmar (voir APW III B 1/1 p. XCIII), qui montre par ailleurs avec certitude que l'instrument conservé aujourd'hui à SA Münster est le document établi à la chancellerie de l'Empereur. Pour les instruments de ratification de l'Empereur voir APW III B 1/1 p. CXV-CXVI; pour les Français ibid. p. CXIX note 470. Texte: APW III B 1/1 n° 22. Sur ce point APW III B 1/1 p. XCIII-XCV. II s'agit 1. de l'exemplaire du 24 octobre 1648 destiné à la France établi dans la chancellerie des plénipotentiaires Nassau et Volmar (SA Münster), 2. du second exemplaire de févriermars 1649 commandé par Servien (AE Paris) et 3. du second exemplaire pour le prince électeur de Bavière (BHStA Munich) qui, comme on l'a mentionné, a été établi à la demande d'un plénipotentiaire de l'Empereur. II existe un autre exemplaire du document dans APW III B 1/1 p. XCIV note 335 nommé Patente, écrit de la même main et adressé à Servien (AE Paris, CP Ail 67 folio 344). On a montré un exemplaire sans destinataire ni signature qui, en conséquence, n'est pas de l'écriture de Rodorf à l'exposition du jubilé à Münster voir BUSSMANN, SCHILLING (voir n. 22) p. 193, n° 538.
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raison des écritures85 - permettent d'affirmer avec certitude que le rédacteur en est Bernhard Rodorf, le notaire de Münster, dont le nom est mentionné chez Servien. Il a manifestement rédigé les trois instruments à la demande de la légation de l'Empereur et de Servien. Cela peut s'expliquer par l'étonnante beauté de son écriture; elle peut avoir incité les plénipotentiaires de l'Empereur à faire exécuter de cette manière l'exemplaire du 24 octobre soumis à signature. Les deux autres exemplaires devaient être une reproduction aussi exacte que possible de ce premier instrument, et de fait, ils concordent presque totalement, à l'exception de la reliure du second exemplaire destiné à la France. Les copies des instruments sont toutes de qualités très différentes86. Le texte plus court de l'IPM a manifestement posé moins de difficultés aux copistes car on n'y trouve en moyenne qu'entre cinq et dix véritables fautes ou erreurs manifestes. Les dimensions bien plus considérables de l'IPO exigeaient beaucoup plus de concentration et de soin. Si l'exemplaire suédois destiné à l'Empereur contient environ dix fautes, d'autres exemplaires présentent environ quinze fautes. De manière surprenante, l'exemplaire du Directoire de l'Empire fait partie des instruments de moins bonne qualité. On y trouve presque cinquante fautes mots manquants, syllabes oubliées, contresens ou cas erronés. On ne trouve pire que dans l'exemplaire bavarois de l'IPO qui contient plus de soixante fautes de ce genre; il est manifeste que les plénipotentiaires de l'Empereur qui étaient chargés de la confection de cet instrument y ont accordé assez peu d'attention. Pour l'édition de l'IPM et de l'IPO87, on a retenu un exemplaire de chacun des instruments des négociateurs du 24 octobre 1648 car ils ont été établis sous la surveillance des négociateurs qui connaissaient le mieux les détails des traités. En revanche, les instruments de ratification qui auraient pu être utilisés eux aussi en raison de leur valeur juridique pour servir de fondement au texte sont, comme on l'a dit, dans la majorité des cas des copies de copies ou de projets de traité antérieurs et n'ont donc pas été utilisés ici. Un seul des deux exemplaires des instruments conjoints des négociateurs de l'IPO a été conservé, celui remis par les plénipotentiaires suédois qui se trouve aujourd'hui à Vienne; il a donc été retenu comme modèle de l'édition. Pour l'IPM, on disposait de deux instruments des négociateurs du 24 octobre 1648. 85
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Une requête présentée au consistoire du tribunal ecclésiastique du prince-évêque de Münster, le prince électeur Ferdinand de Cologne, faite à Münster le 24 novembre 1640 (exemplaire: StA Münster, Fürstentum Münster Landesarchiv 450 N° 10; j e remercie le docteur Wolfgang ICnackstedt/StA Münster de cette indication) est, comme le montre la comparaison du texte avec les écritures, de la main même dudit Rodorf. Les mots latins du texte présentent une très grande similitude avec l'écriture des instruments de l'IPM dont il est ici question. Sur ce point APW III B 1/1 p. XCV-XCVI. Sur ce point APW III B 1/1 p. IC-C.
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On a retenu celui remis par les plénipotentiaires de l'Empereur qui est aujourd'hui conservé aux archives municipales de Münster. Sur quelques passages, le texte est meilleur que celui établi à la chancellerie française. Dans cette édition, les textes de l'IPM et de l'IPO sont tous deux donnés dans leur version intégrale. Les pleins pouvoirs 88 et les listes de signatures insérés dans les instruments y sont reproduits. La structure des textes des traités suit celle utilisée et conservée aujourd'hui qui se trouvait déjà dans l'édition de Meiern de 1738; cependant cette structure ne se trouve ni dans les originaux ni dans les autres instruments de 1648/4989. Le commentaire qui les accompagne ne recense que les traités cités dans les textes, mais pas les personnes ou les autres faits et concepts, comme cela aurait été le cas dans une histoire des négociations des traités que l'état actuel de l'APW ne permet pas encore d'élaborer. Pour en faciliter la consultation figurent sur chaque page des titres de colonnes différents et dans chaque paragraphe des références précises permettant chaque fois d'établir une concordance avec l'autre traité90. À quelques petites modifications près, on s'en est tenu dans la présentation du texte aux principes éditoriaux habituels dans l'APW. Elles sont expliquées de manière détaillée dans la préface de l'édition 91 . La normalisation a porté pour l'essentiel sur l'emploi des majuscules et des minuscules, la détermination des emplois consonantique ou vocalique de quelques lettres, le recours aux accents, trémas, apostrophes ou cédilles, l'écriture des chiffres, l'exploitation des abréviations utilisées dans les modèles, l'écriture en deux mots ou en un seul mot et la ponctuation. Si ces normalisations ne changent pas complètement le texte, elles portent cependant atteinte à sa substance originelle et font donc l'objet de constantes discussions parmi les historiens et leurs collègues des disciplines voisines. On ne peut pas répondre de manière simple à la question de savoir si ces normalisations sont justifiées et dans quelle mesure elles le sont. Elles donnent lieu en effet à des débats motivés par des préoccupations différentes. Les normalisations destinées à améliorer la compréhension du contenu d'un texte original ont un avantage considérable: en augmentant la lisibilité du texte, elles nous permettent de comprendre les témoins du passé sans que nous soyons arrêtés par leur mode d'expression archaïque et accélèrent ainsi le travail. C'est pourquoi les spécialistes de l'histoire politique plaident plutôt en faveur de leur usage. En revanche, ceux qui établissent un lien entre la langue utilisée par le texte et son interpréta88 89 90
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Sur ce point APW III B 1/1 p. LXXXVII note 291. Sur ce point APW III B 1/1 p. CI. Les symboles utilisés à cette fin ne sont expliqués que dans APW III B 1/1 p. 2 et p. 96; c'est par erreur qu'on a omis de les intégrer dans la liste des abréviations et des sigles (p. XXVI-XXIX). APW III B 1/1 p. X X X - X X X I .
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tion considéreront plutôt que les normalisations réduisent les possibilités d'interprétation du texte et les questions qu'il pose. Les linguistes demandent ainsi que le texte de base soit restitué autant que possible en en conservant les lettres, les caractères et le format afin d'observer l'apparition de phénomènes linguistiques, de les situer dans l'histoire de la langue et d'en suivre les évolutions . Les objectifs que je poursuivais en éditant ce volume expliquent que j'ai décidé de suivre la pratique largement répandue dans les sciences historiques et de procéder à des normalisations dans le texte. Cette édition des traités doit avant tout présenter le contenu authentique des instruments des deux traités de paix ayant valeur juridique. Il est le résultat de négociations diplomatiques; c'est sa dimension politico-juridique qui nous intéresse. Sa qualité littéraire et son importance en tant que témoin linguistique étaient donc secondaires. Les variantes existant entre les instruments choisis comme textes de base et les autres instruments dont nous disposons ayant servi à la constitution du texte posent un autre problème de critique philologique. Il y a beaucoup de différences orthographiques et grammaticales entre les instruments utilisés. Si l'on prend comme référence les deux textes de base retenus, les neuf autres instruments de l'IPM s'écartent de l'IPM de référence dans plus de mille cas et les huit autres instruments de l'IPO diffèrent de l'IPO de référence dans plus de 1100 cas. On peut donc en conclure qu'afin d'être reproduits en plusieurs exemplaires, les traités étaient dictés aux copistes et non recopiés. L'orthographe et la grammaire des langues latine et française étaient peu uniformisées à l'époque des Temps modernes 93 , ce qui permettait aux rédacteurs de procéder à des modifications sans s'exposer aux critiques. Il y a en revanche peu de différences affectant l'inventaire des mots dans les instruments de base. Il s'agit alors seulement de fautes manifestes commises par le copiste, l'omission d'un mot par exemple. Toutes ces variantes - qu'il s'agisse de différences d'orthographe ou dans l'emploi des mots - n'affectent que rarement le contenu effectif du texte. Elles n'ont donc pas été intégralement indiquées 94 pour ne pas nuire à la lisibilité de 92
Sur ce point, par exemple Franz SIMMLER, Prinzipien der Edition von Texten der Frühen Neuzeit aus sprachwissenschaftlicher Sicht dans: Lothar MÜNDT, Hans-Gert ROLOFF et Ulrich SEELBACH (éd.), Probleme der Edition von Texten der Frühen Neuzeit. Beiträge zur Arbeitstagung der Kommission fur die Edition von Texten der Frühen Neuzeit (Beihefte zu editio, 3), Tübingen 1992, p. 3 6 - 1 2 7 .
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Les pleins-pouvoirs des plénipotentiaires français (voir A P W III B 1/1 p. 3 9 - 4 2 ) et la formule de ratification du roi de France (ibid. p. 5 2 - 5 3 ) sont rédigés en français.
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On a fait une importante exception à la décision de limiter les notes: ont été notées toutes les variantes dans les lettres et le texte des listes de signataires effectuées par ceux-ci dans leur manière d'écrire leurs propres noms, leurs désignations et leurs titres dans les différents instruments. Cela a conduit à un important gonflement de l'appareil critique dans cette partie de l'édition (pour l'IPM et l'IPO voir A P W III B 1/1 p. 42^49, 163-170). Ces inscriptions
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l'édition et ne pas compliquer l'accès de ses utilisateurs aux informations importantes en les submergeant sous une masse d'autres informations95. Ont surtout été exclues de l'appareil critique les variantes dans la graphie des noms et des mots. Elles sont cependant rassemblées dans deux listes qui ont été reproduites de manière distincte96. Les critères formels établis pour les autres variantes de contenu insignifiant ont fait éliminer ces dernières de l'appareil critique97. Il reste environ quatre-vingt-dix variantes de l'IPM dans l'appareil critique de l'édition et seulement près de soixante pour l'IPO qui est beaucoup plus volumineux. Elles sont en gros de trois sortes: premièrement, des variantes importantes dans le contenu des autres documents dont nous disposons, deuxièmement les corrections d'erreurs manifestes dans les textes de base faites à l'aide des autres documents disponibles et, troisièmement, des versions divergentes dans les autres documents disponibles mais qui sont grammaticalement correctes. Dans ce dernier cas, les autres documents dont nous disposons présentent des différences dans le mode ou le temps des formes verbales. Dans l'état actuel des connaissances, il n'est pas possible de choisir le »meilleur texte«. Pour pouvoir prendre une telle décision, il faudrait ou bien être au fait de l'histoire des négociations du passage correspondant - ce qui n'est pas encore le cas puisque la section IIIB de l'APW où seront publiés les actes de négociations est encore en préparation - ou bien connaître l'usage qu'on faisait alors du latin notamment en droit international public - ce qui, là non plus, n'a pas encore été étudié. Parmi ces différences, il y en a une, au § 8 de l'IPM98, qui est objectivement importante car elle révèle que même les diplomates du congrès de la paix de Westphalie ne comprenaient plus exactement le contenu d'un paragraphe - cet élément montre la complexité des questions que devaient régler les négociateurs. De plus, la collation des deux textes des traités et leur comparaison avec tous les autres documents disponibles a montré que l'édition de Müller, qui était jusque-là la plus utilisée (dans le monde germanique) offre globalement un bon texte de l'IPO. Toutefois notre édition des deux textes des traités l'améliore sur quelques points99. Comme Müller s'en tient à l'édition de Meiern de 1738 qui, de son côté, repose sur une copie de 1737 établie dans les archives suédoises à partir du second exemplaire suédois, il a reproduit dans quinze cas les erreurs de lecture commises par l'archiviste suédois en 1737 et reprises par Meiern. On remarque par ailleurs que, contrairement à ce qu'il indique au lecteur, Müller ne
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ayant été faites de la main des intéressés, il aurait été difficile de choisir le meilleur texte. On trouve une argumentation comparable par exemple chez Karin KRANICH-HOFBAUER, Wenn aus Quellen Texte werden. Quelle - Text - Edition bei spàtmittelalterlichen Urkunden und Akten, dans: editio 10 (1996) p. 4 9 - 6 7 , et notamment 59-61. APW III B 1/1 p. XXXIII-XXXIX. APW III B 1/1 p. XXXII-XXXIII. Sur ce point APW III B 1/1 p. CII-CIII. Sur ce point APW III B 1/1 p. CIV-CVI.
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s'est pas contenté de modifier de lui-même le texte de l'IPO à deux reprises, mais par huit fois. Alors que ses amendements aux deux endroits cités par lui sont justifiés, les six autres modifications n'apportent pas d'amélioration au texte. A la différence de celles qui l'ont précédée, l'édition des deux traités de paix dans l'APW - telle pourrait être la conclusion de l'analyse critique des textes présente les textes de l'IPM et de l'IPO en recourant à tous les instruments disponibles et offre de cette manière pour chaque instrument un texte intégralement vérifié et conforme aux normes scientifiques actuelles. Elle a pu confirmer quelques versions douteuses 100 , et par rapport à l'édition du texte de l'IPO par Müller, jusque-là la plus répandue, elle présente en près de vingt endroits un meilleur texte car plus authentique. Outre l'édition historico-critique des deux traités, l'APW III B 1/1 contient des documents sur la participation des États de l'Empire à la conclusion des deux traités de paix avec la France et la Suède. Les instruments des négociateurs établis à Münster furent en effet cosignés par une sélection de plénipotentiaires des États de l'Empire représentant l'ensemble du corps; par ailleurs, en transmettant leurs propres instruments de ratification, les États de l'Empire ont aussi rempli les obligations qui leur incombaient au terme des traités. Indépendamment de leur influence politique sur les négociations de paix, qui changea d'impact entre 1645 et 1649 et ne produisit d'effets 101 durables que dans la dernière phase des négociations au détriment des intérêts de l'Empereur, la participation des États de l'Empire à l'accord de droit international qui régirait la paix fut clarifiée dès le début des négociations. En septembre 1645, l'Empereur avait donné son accord de principe au fait que les États de l'Empire devaient signer les résultats des négociations et ratifier les traités102. La façon de procéder ne fut toutefois définitivement arrêtée qu'en octobre 1648. Les États de l'Empire désignèrent alors leurs dix-sept délégués 103 qui, en tant que représentants de l'ensemble du corps, devaient signer et produire les instruments de ratification de leurs mandants 104 . Dans la majorité des cas furent choisis les mem100
Au § 56 (1) de l'IPM et Art. XV,10 de l'IPO, à propos du mot annonam voir APW III B 1/1 p. CHI; au Art. X,12 de l'IPO ibid. p. CIV. 101 Sur ce point Konrad REPGEN, Die westfälischen Friedensverhandlungen. Überblick und Hauptprobleme, dans: Klaus BUSSMANN, Heinz SCHILLING (éd.), 1648 - Krieg und Frieden in Europa, Textband I: Politik, Recht, Religion und Gesellschaft, Münster 1998, p. 355-372, ici p. 360. 102 Comme ci-dessus note 18. 103 Quand Leuber fut compris dans le nombre des députés ce chiffre passa à dix-huit en novembre 1648; le départ de certains députés et la mort de Lampadius, le délégué de Brunswick, le 10/20 mars 1649 le fit descendre à seize, voir la note suivante. 104 Le texte de la décision impériale du 3/13 octobre 1648: APW III B 1/1 n° 26; sur ce point p. LIV de même que CVII-CIX.
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bres des trois collèges de l'Empire qui avaient déjà constitué une députation extraordinaire dans les négociations précédentes avec l'Empereur et les Couronnes. Ces délégués ne se qualifiaient cependant pas eux-mêmes de mandataires de l'ensemble du corps des États de l'Empire, mais signaient au nom de leurs princes et de leurs autorités; ils n'avaient par conséquent pas de pleins pouvoirs de la part de ce corps intégral105. De leur propre initiative, une série d'autres négociateurs des États de l'Empire signèrent avec eux les instruments du 24 octobre 1648 ainsi que les autres seconds exemplaires. Pour différentes raisons, d'autres, qui étaient pourtant présents, ne le firent pas 106 . Dans l'APW III B 1/1 les signatures des plénipotentiaires des États de l'Empire ne figurent pas seulement 107 dans les listes complètes de signataires jointes aux instruments signés par eux en 1648/49108, mais aussi dans un tableau, dans de brèves indications biographiques et dans une liste qui fut jointe aux instruments par les plénipotentiaires représentant les États de l'Empire 109 . La vérification des signatures a montré 110 qu'à l'exception des deux exemplaires des traités destinés au prince électeur de Saxe et du second exemplaire de l'IPM destiné à la France, tous les instruments avaient été officialisés juridiquement par les États de l'Empire. Il ne faut pas chercher un sens à l'absence de la signature sur le second exemplaire de l'IPM destiné à la couronne de France des plénipotentiaires des deux villes de l'Empire qui étaient provisoirement absents de Munster au moment de la signature. En revanche, le nombre insuffisant de signatures sur l'exemplaire destiné au prince électeur de Saxe était, comme on l'a dit, le signe de la désapprobation de l'Électeur de Mayence à l'égard de ce document et avait donc une signification politique. Les États de l'Empire dont les députés avaient signé les deux traités de paix en application de la décision impériale du 13 octobre 1648 étaient obligés de les ratifier. Chacun d'entre eux aurait pu établir huit instruments de ratification, c'est-à-dire un instrument de ratification de l'IPM et de l'IPO pour l'Empereur, la Chancellerie impériale de Mayence et le prince électeur de Saxe ainsi qu'un instrument pour la France et un autre pour la Suède. Beaucoup d'autres États se joignirent à ces États de l'Empire, après y avoir été incités dans plusieurs cas par
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Sur ce point APW III B 1/1 p. CXI-CXII. Sur ce point APW III B 1/1 p. CIX. 107 Voir APW III B 1/1 N ° n 1,6, 9, 13, 15, 18. 108 Entre l'automne 1648 et le printemps 1649, les plénipotentiaires des États de l'Empire ne signèrent probablement pas seulement dix-huit instruments (APW III B 1/1 p. CIX et 194— 195), mais dix-neuf car, du fait de la réserve juridique des États de l'Empire à la »satisfaction« de la France (texte: APW III B 1/1 n° 6), deux exemplaires furent signés par les États de l'Empire, ce qui ne fut vraisemblablement fait qu'en mars-avril 1649, sur ce point ci-dessous note 128. 109 APW III B 1/1 appendice 1. "°Sur ce point APW III B 1/1 p. CIX-CXI.
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les Couronnes et notamment celle de Suède. C'est pourquoi on dispose de plus de 250 111 instruments de ratification par les États de l'Empire. Ils sont regroupés 112 dans APW III B 1/1 en trois listes sous différents points de vue. Les États de l'Empire ont ainsi rempli leur devoir de ratification 113 à l'égard de l'Empereur, de la France et de la Suède; en revanche, le Directoire de l'Empire et le Corpus evangelicorum ont vraisemblablement reçu moins d'instruments que prévu. Cependant, on aurait tort d'en tirer une interprétation politicoconstitutionnelle compte tenu de la mauvaise conservation des documents en particulier à la Chancellerie impériale de Mayence. On s'entendit durant l'été 1648 en Westphalie sur les deux formules de ratification des États de l'Empire. Elles sont publiées dans APW III B 1/1 avec les modifications les plus importantes qu'y ont apportées les États de l'Empire lors de l'établissement de ces instruments 114 . Ces modifications étaient moins dues à des négligences commises par les chancelleries qu'aux prétentions protocolaires et politiques émanant à la fois de certains États de l'Empire et des couronnes de France et de Suède. Elles engendrèrent quelques complications qui firent traîner en longueur la publication des textes de ratification des États de l'Empire bien plus que ne le justifiait leur importance politique au printemps 1649115. Outre les traités de paix avec la France et la Suède et les instruments de ratification des principales parties aux négociations, pour compléter les documents relatifs à la signature et à la ratification par les États de l'Empire sont publiés dans APW III B 1/1 quelques documents qui sont soit issus des négociations finales
' " O u t r e les 261 instruments cités dans APW III B 1/1 p. CXXIX, on a retrouvé une ratification de l'IPM par le duc de Savoie qui était très probablement destinée à la Chancellerie impériale de Mayence et se trouve aujourd'hui dans un fascicule des archives de l'archichancelier de Mayence (HHStA Vienne, MEA FrA Fascicule 27 non folio). S'y trouve également un courrier du duc, écrit à Turin le 28 novembre 1648, aux États de l'Empire qui, pense-t-on, était joint aux instruments de ratification. Ce courrier fut dicté le 21 avril 1649; les plénipotentiaires des États de l'Empire répondirent le 11 avril 1649 (dicté le 8 mai 1649, ibid.). Le texte de cette ratification de la Savoie et sa présentation extérieure sont conformes à l'instrument destiné à l'Empereur (voir APW III B 1/1 p. 221; copie du texte: ibid. n° 4, notamment dans les notes de la p. 57 ligne 18). 112 APW III B 1/1 n os 5, 24 et appendice 2. La dernière liste citée contient une brève description de l'aspect extérieur de chaque instrument. Il faut corriger sur ce point (APW III B 1/1 p. CXXXII note 550 et p. 206) le fait que les boîtes d'argent, attestées par de nombreuses sources, dans lesquelles se trouvaient les sceaux des ratifications de l'électeur du Brandebourg ont été conservées pour les instruments transmis aux plénipotentiaires de l'Empereur; les boîtes qui accompagnaient ces instruments et se trouvent aujourd'hui à HHStA Vienne ont en fait été fabriquées en argent à l'époque (je remercie le HHStA Vienne pour cette information). " 3 Sur ce point APW III B 1/1 p. CXXIX-CXXXII. ""Textes: APW III B 1/1 nos 4 et 23. 115 Sur ces événements voir APW III B 1/1 p. CXXI-CXXIX.
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du congrès de la paix de Westphalie soit des documents additionnels à la conclusion de la paix. Il s'agit de quinze documents116 qualifiés de »documents se117
condaires« de l'IPM et de l'IPO ou de »documents complémentaires«. Ils illustrent ce que fut le difficile processus de négociation à partir de la fin de l'été 1648 et replacent les traités dans leur contexte juridique. Cependant, seule une partie des mémoires avec lesquels les participants du congrès de la paix de Westphalie conclurent les négociations y sont présentés. Ils ont été choisis en fonction de l'importance politique de la source'18; on a également tenu compte de la question de savoir si on disposait ou non du document considéré comme exemplaire authentique. Comme l'édition ne va pas au-delà du congrès de la paix de Westphalie qui se120 sépara au début de l'été 1649119, les traités qui suivirent la paix de Westphalie ne sont pas pris en compte dans cette édition. Au cours des négociations finales, les »satisfactions« territoriales françaises et l'exclusion de l'Espagne du traité de paix réclamée par la France et imposée finalement sous forme d'ultimatum par les Etats de l'Empire s'avérèrent des sujets particulièrement délicats. Ces difficultés entraînèrent une série de déclarations complémentaires car les États de l'Empire n'étaient pas tous satisfaits des formulations conventionnelles sur les droits conservés par les États de l'Empire dans les principautés ecclésiastiques en Lorraine et en Alsace121. De surcroît, on ne disposait pas encore de la déclaration de cession de l'Alsace par l'Espagne dont on avait besoin et, enfin, la France voulait assurer les droits qu'on venait de lui reconnaître au-delà des termes du traité. Le texte intégral de tous les documents suscités par ces questions jusqu'en avril 1649 est publié dans APW III B 1/1: en complément de l'IPM, les médiateurs publièrent les déclarations sur le titre de l'Empereur et sur le cours du change pour le paiement des indemnisations françaises122 dont on avait convenu en novembre 1647123. Il fut en outre convenu que la France recevrait des instruments séparés remis par l'Empereur et l'Empire pour les droits sur l'Alsace que lui cédaient l'Empire et la maison de ' " A P W f f l B 1/1 n05 6-17,25,27-28. " ? L e concept de »Nebenurkunden« (documents secondaires) est repris de BITTNER (voir n. 19) p. 220-232, mais a été utilisé dans un sens plus large, voir APW EI B 1/1 p. XLII note 3. " 8 Comme les dossiers de négociations du congrès de la paix de Westphalie sont publiés dans la série APW HI B 2, les mémoires non retenus dans APW in B 1/1 paraîtront dans celle-là. " 9 O n ne peut déterminer la date exacte de la fin du congrès de la paix de Westphalie, voir Antje OSCHMANN, Der Nürnberger Exekutionstag 1649-1650. Das Ende des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland, (Schiftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, 17) Münster 1991, p. 195-197. 120 Sur ce point ci-dessous notes 148-150. 121 Notamment §§ 73-74, 87 de l'IPM. 122 Textes: APW m B 1/1 nos 11-12. 123 Sur ce point, voir les déclarations impériales et françaises correspondantes qui font partie du traité préalable, daté du 11 novembre 1647; comparer avec APW ID B 1/1 p. XLIV note 8.
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Habsbourg124. Les instruments ayant valeur juridique125 de la cour de Vienne et d'Innsbruck furent établis sur le modèle des instruments provisoires126 remis par les plénipotentiaires de l'Empereur à celui de la France le jour de la signature au nom de l'Empire et des Habsbourg d'Autriche. Comme il fallait encore que l'Espagne cède ses droits sur l'Alsace et que le règlement impérial ne pouvait suffire, les États de l'Empire établirent, à la demande du plénipotentiaire français, deux documents successifs127 dans lesquels ils promettaient de soutenir activement la couronne de France contre toute contestation de ses nouveaux droits en Alsace. En août 1648, ils reprirent leurs propres réserves à l'égard des dispositions de la »satisfaction« territoriale française concernant les affaires des États de l'Empire dans un acte juridique qu'ils envoyèrent à Paris après qu'il eut été refusé par le plénipotentiaire français128. De son côté, celui-ci réagit par une déclaration personnelle129 qu'il transmit officiellement aux plénipotentiaires de l'Empereur lors de l'échange des instruments de ratification et à la Chancellerie
124
Le texte de ce traité préalable: Sverges traktater Vl/l (voir n. 10) p. 242-249, ici p. 245 (voir ensuite § 78 de l'IPM). l25 Textes: APW III B 1/1 nos 13-14. La cession faite par l'empereur et l'Empire fut signée à Munster le 14 décembre 1648 par les plénipotentiaires des États de l'Empire (ibid. p. LXIX, CXXXIX). Ces deux instruments constituent les conventions de cessions; les instruments du 24 octobre (voir note suivante) ne restaient valables qu'aussi longtemps qu'aucun autre document n'aurait été établi, ibid. p. 70 lignes 25-30, p. 74 lignes 8-13. VAST (voir n. 12) soutient l'idée contraire p. 10 note 2 et notamment p. 58 note 1. On ne sait plus pourquoi ces instruments d'une plus grande valeur juridique et matérielle ont été conservés à Paris aux AN tandis que les documents provisoires se trouvent aujourd'hui aux AE. ,26 Textes: APW III B 1/1 n°s 9-10. Ces instruments ont été rédigés d'après les formules également adoptées en novembre 1647 (voir ibid. p. XLIV note 8): ils ont été montrés en 1998 à Paris à l'exposition du jubilé de la paix de Westphalie, voir: 1648 la paix de Westphalie vers l'Europe moderne (Exposition à l'hôtel de la monnaie à Paris, octobre 1998), Paris 1998, p. 235 nos 168-169; reproduction de chacun d'entre eux p. 164 et 168. 127 Une déclaration du 15 octobre 1648 (texte: APW III B 1/1 n° 8) et une garantie spéciale à la date du 28 janvier 1649 (texte: ibid. n° 15); en fait également partie une attestation pour l'Empereur du 30 avril 1649 (texte: ibid. n° 17). Sur la négociation APW III B 1/1 p. LIILIII, LXIX-LXX, CXXXVII. 128 Texte: APW III B 1/1 n° 6, texte du courrier du 29 septembre 1648 au roi Louis XIV: dans n° 7. En août 1648 furent en tout cas établis deux documents contenant les réserves qui portent le sceau de la Chancellerie impériale de Mayence (mais non les signatures des plénipotentiaires des États de l'Empire) et remis à Salvius, le plénipotentiaire suédois. A la fin septembre 1648, les plénipotentiaires de l'Empereur reçurent un document à la présentation identique. A la différence de ce qui est dit dans APW III B 1/1, les plénipotentiaires des États de l'Empire n'ont cependant vraisemblablement apposé leurs signatures qu'en mars-avril 1649 sur les deux autres exemplaires de cette déclaration. Cette hypothèse dont la confirmation conduirait à des corrections dans APW III B 1/1 p. IL, CX et CXXXIII-CXXXIV de même que dans le nos 6 et 7, sera prochainement établie dans APW III B 1/3. ,29 Texte: APW III B 1/1 n° 16, sur ce point ibid. p. LXXIII, CXXXIV-CXXXV.
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impériale130 deux semaines plus tard. La position juridique de la couronne de France était ainsi doublement assurée. C'est pourquoi l'objection des États de l'Empire demeura sans conséquences dans les traités ou en droit international. Même la garantie spéciale des États de l'Empire du 28 janvier 1649 en faveur des intérêts français perdit toute valeur juridique en 1650, peu avant la conclusion des négociations de mise en œuvre à Nuremberg. En effet, on revint sur le maintien de l'occupation française antérieure de quatre villes d'Autriche qui s'y trouvait incluse et sur l'ajournement du paiement des indemnisations de la France à l'archiduc du Tyrol 131 . Les troupes françaises se retirèrent aussitôt, mais il se passa encore plus de dix ans avant le paiement des indemnités par la couronne de France car l'Espagne ne renonça à tous ses droits et prétentions sur les territoires de la »satisfaction« française qu'à la paix des Pyrénées 132 . La France conclut alors le 16 décembre 1660 un traité avec l'archiduc Ferdinand Karl sur le remboursement des trois millions de livres tournois que l'archiduc ratifia immédiatement (2 janvier 1661)133. Le roi de France accepta de payer à Bâle l'argent en plusieurs versements qui s'étalèrent jusqu'au 31 mars 1663134. Quant à l'IPO, l'article secret du 18 février 1647135 y figurant est publié dans l'APW III B 1/1. La Suède y acceptait d'évacuer les places fortes de l'Empire et des domaines héréditaires de l'Empereur en échange d'une somme d'argent qui devait être payée pour un tiers en espèces et pour les deux tiers sous forme d'exonération d'impôts de l'Empire. L'article secret était considéré comme un complément du traité principal ayant valeur juridique; l'Empereur le ratifia dans un acte séparé136. L'IPO impliquait l'adoption d'autres documents qui devaient appartenir aux traités de paix et à leur mise en œuvre. Ainsi, les États de l'Empire devaient pubI30
I1 faut corriger sur ce point A P W B 1/1 p. C X X X V ; c e qui sera fait dans A P W III B 1/3. Sur c e point OSCHMANN (voir n. 119) p. 4 1 4 - 4 1 7 , comparer aussi APW III B 1/1 p. CXXXVII.
131
132
Art. 61 de la paix des Pyrénées conclue entre la France et l'Espagne, 7 novembre 1659 (Texte: Jean DUMONT (éd.), Corps universel diplomatique du droit des gens [ . . . ] , Amsterdam, La Haye 1728, p. 2 6 4 - 2 8 3 , ici p. 273).
133
Sur ce point OSCHMANN (voir n. 119) p. 4 1 7 note 263 ainsi que les remarques. Un exemplaire du traité de même que la ratification par l'archiduc Ferdinand Karl (et probablement aussi par son frère l'archiduc Sigismund Franz) se trouvent aux A E Paris, traités multilatéraux; cinq mémoires sur le paiement des versements dans des copies authentiques de 1664 aux A N Paris, J 9 2 9 n°s 15-19; une reproduction du texte du traité, de la ratification par l'archiduc Sigismund Franz de m ê m e que les mémoires cités dans: Frédéric LEONARD (éd.), Recueil des traitez de paix, de treve [ . . . ] assemblé, [ . . . ] , tome troisième, Paris 1693, n™ 1 2 - 1 3 .
134
Dans le traité de 1660, la France prétendit ne pas reconnaître l'attestation des médiateurs s'agissant du taux de change de la livre tournois (ci-dessus note 122) et paya donc l'argent dans une autre monnaie, probablement avec une réduction de facto.
135 ,36
Texte: A P W III B 1/1 n° 25. Texte: A P W III B 1/1 n° 21, sur la demande suédoise correspondante p. LXVI.
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lier la liste de ceux assujettis au paiement de la »satisfaction« de l'armée suédoise en y indiquant leurs contributions 137 . Cette édition n'a pas pris en compte l'exemplaire de cette soi-disant répartition remise à la Suède dans la mesure où il n'a pas été conservé. La Suède devait également conclure un accord avec le Brandebourg électoral sur la nouvelle frontière entre la Poméranie occidentale et la Poméranie orientale138. Il n'y eut pas d'accord avant 1653139 car ce n'est qu'à ce moment-là que le Brandebourg électoral établit l'acte de cession de la Poméranie occidentale140. La capitulation électorale d'Osnabriick 141 , également prévue par l'IPO, ne rentrait pas elle non plus dans le cadre temporel du congrès de la paix de Westphalie. On engagea en 1649 à Osnabriick des négociations qui furent renvoyées au congrès de mise en œuvre de Nuremberg. Le texte y fut approuvé à la fin juillet 1650142. La mise en œuvre générale des clauses des traités de paix, notamment la démobilisation et le versement des sommes dues à la »satisfaction« militaire de la Suède ainsi que la réalisation de »l'année normale« réservée à l'amnistie et aux réclamations, était fixée par la dernière partie des traités de paix 143 . Pour des raisons diverses, les différentes parties exigèrent qu'un certain nombre de points soient précisés 144 avant la signature et dans l'intervalle entre celle-ci et l'échange des instruments de ratification. Cette édition reprend la brève ordonnance exécutoire 145 et l'engagement écrit que prirent à cette fin les États de l'Empire 146 car les Couronnes en avaient fait une condition nécessaire à leur signature et à leur ratification. En revanche, d'autres documents de cette époque qui, objectivement, appartiennent eux aussi à la mise en œuvre de la paix, mais ne concernent pas directement le processus de conclusion de l'IPM et de l'IPO, ont été laissés
'"Art. XVI,9 IPO (APW III B 1/1 p. 153 lignes 6 - 1 0 ) . Texte de la répartition: MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 6 3 1 - 6 3 8 . 138 Art. X,2 IPO (APW III B 1/1 p. 132 ligne 36, p. 133 ligne 2). 139 Comparer le compromis frontalier entre la Suède et le Brandebourg électoral du 4/14 mai 1653. Sur le contenu, voir Théodor von MOERNER, Kurbrandenburgs Staatsvertrage von 1601 bis 1700, Berlin 1867, nouvelle édition Berlin 1965, p. 166-178 (avec les compromis annexes); sur les documents conservés au RA Stockholm B[ertil] TAUBE, S[everin] BERGH, Fôrteckning ôfver samlingen af originaltraktater i svenska Riksarkivet, dans: Meddelanden frân SvenskaRiksarkivet 1 7 ( 1 8 9 3 ) p . 9 9 - 1 5 4 ; 1 8 ( 1 8 9 4 ) p . 171-256; 1 9 ( 1 8 9 5 ) p . 2 7 1 - 3 3 3 , ici p. 2 0 8 - 2 0 9 . ""Également établi le 4/14 mai 1653; sur ce point MOERNER (voir n. 139) p. 167; sur l'acte: TAUBE, BERGH (voir n. 139) p. 208. Le règlement se trouve dans Art. X,5 IPO (APW III B 1/1 p. 134 ligne 2). 141 Art. XIII,3 IPO (APW III B 1/1 p. 143 lignes 6 - 1 1 ) . 142 Voir OSCHMANN (voir n. 119) p. 425 note 39 et les remarques. 143 §§ 9 8 - 1 1 0 de l'IPM et Art. XVI de l'IPO. 144 Sur les négociations à Miinster, OSCHMANN (voir n. 119) p. 124-166 passim. 145 11/21 octobre 1648; texte: APW III B 1/1 n° 27. 146 7/17 février 1649; texte: APW III B 1/1 n° 28.
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de côté147. On a également exclu de cette édition le déroulement compliqué de la mise en œuvre de la paix dans l'Empire148. Les négociations politiques des États de l'Empire avec l'Empereur et les Couronnes sur ce point durèrent jusqu'aux conventions sur l'éxécution de la paix de Westphalie, conclues à Nuremberg149 qui, à leur tour, engendrèrent de nouveaux accords150. Même le Jüngste Reichs147
Par exemple l'édit impérial de mise en œuvre, Vienne 7 novembre 1648 (texte: MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 662-664), le courrier très controversé des États de l'Empire à l'Empereur rédigé le 25 janvier 1649 à Münster (sur ce point APW III B 1/1 p. 190 note 1, sur la négociation: OSCHMANN (voir n. 119) p. 158-161) ou la nouvelle sommation adressée par l'Empereur aux princes convoquant les cercles d'Empire, Vienne, 2 mars 1649 (texte: MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 917-918). 148 Sur ce point OSCHMANN (voir n. 119) p. 196note453. ,49 Deux instruments de la convention principale sur l'exécution de la paix passée entre la Suède et l'Empereur (16/26 juin 1650 à Nuremberg) ont été établis au nom de Piccolomini et du comte palatin Karl Gustav de Palatinat-Zweibrücken qui étaient les deux principaux mandataires (pour une reproduction voir les références données par OSCHMANN (voir n. 119) p. 7 note 31; pour les exemplaires et les ratifications de l'Empereur, de la Suède et des États de l'Empire dans RA Stockholm TAUBE, BERGH (voir n. 139) p. 186-190, dans les archives de Vienne Ludwig BITTNER, Chronologisches Verzeichnis der österreichischen Staatsverträge (Veröffentlichungen der Kommission fur neuere Geschichte Österreichs) I: Die österreichischen Staatsverträge von 1526 bis 1763, Vienne 1903, nouvelle édition Nendeln/Liechtenstein 1970, p. 61-62). Les deux exemplaires se trouvent aussi au HHStA Vienne de même que les ratifications suédoises et quelques-unes des ratifications des États de l'Empire transmises au Directoire de l'Empire assumé par Mayence (voir HHStA Vienne, Répertoire des documents de Mayence). Le prince électeur de Saxe reçut le même pour les archives protestantes (SHStA Dresde, instruments originaux 13.225-13.228, 13.331-13.337, 13.339). Les instruments de la convention principale sur l'exécution de la paix passée entre la France et l'Empereur (2 juillet 1650) étaient présentés de manière différente (sur ce point et pour une reproduction, voir les références données par OSCHMANN (voir n. 119) p. 7 note 32); pour l'exemplaire des archives de Vienne: BITTNER (mentionné ci-dessus) p. 62. Les deux exemplaires se trouvent aussi au HHStA Vienne ainsi que les ratifications françaises et quelques-unes des ratifications faites par les États de l'Empire transmises au Directoire de l'Empire assumés par Mayence (voir HHStA Vienne, Répertoire des documents de Mayence). L'exemplaire de la France est conservé aux AN Paris, musée de l'histoire de France AE HI, 116. A cause d'une remarque inexacte figurant au dos de cet instrument, il a été fréquemment cité à tort comme l'Acte d'adhésion au traité de Westphalie des princes et Etats électeurs de l'Empire (notamment dans: 1648 la paix de Westphalie vers l'Europe moderne (voir n. 126) pp. 161 et 239) et de temps en temps avec la date erronée du 12 juin 1649. Le prince électeur de Saxe ne reçut aucun instrument de ce traité. l50 Entre autres, en compensation de son retrait de Frankenthal, l'Espagne reçut Besançon qui perdit son statut de ville libre impériale; sur les négociations OSCHMANN (voir n. 119) p. 455-471; pour les textes qui l'accompagnent voir: Urkunden und Aktenstücke des Reichsarchivs Wien zur reichsrechtlichen Stellung des Burgundischen Kreises, volume 3, bearbeitet von Josef Karl Mayr (Veröffentlichungen des Reichsarchivs Wien), Vienne 1944, p. 76-77, 85-87; l'exemplaire de l'approbation des princes électeurs du 23 mai 1651 aux AN Paris, musée de l'histoire de France AE HI 44 (AE I lquater n° 13 ou J 866). Le prince électeur du Palatinat a cosigné l'instrument de 1651; le prince électeur de Trêves, Kaspar von der Leyen, a donné son approbation le 21 avril 1652; il faut corriger sur ce point
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abschied151 entre dans le cadre des actes de mise en œuvre de la paix dans la mesure où les deux traités de paix y furent intégrés pour être élevés au rang de loi fondamentale de l'Empire 152 . Dans la dernière phase des négociations du congrès de Westphalie, la question de Hesse suscita quelques difficultés qui n'ont cependant guère fait l'objet d'attention dans A P W III B 1/1 car elles n'avaient à l'époque qu'une importance politique limitée 153 . Il y eut durant toute la guerre des tentatives pour trouver une solution aux difficultés dynastiques de la maison de Hesse 1 5 4 . Il fallut que le congrès fasse pression 155 pour que toutes les parties finissent par s'entendre. Le nouveau pacte de famille du 14/24 avril 1648 fut repris dans les traités de paix par une disposition y renvoyant 156 . La Hesse-Cassel réclamait depuis 1646 une
l'indication dans OSCHMANN (voir n. 119) p. 469 note 284. L'exemplaire de la cession de Besançon prononcée par l'Empereur et les États de l'Empire (avec une bulle d'or) à Ratisbonne le 17 mai 1654: AN Paris, musée de l'histoire de France AE III 44bis (AE I 1 quaterN 0 13bis ou J 866). On ignore quand ces deux documents sont arrivés à Paris. Ils sont souvent cités sous l'appellation impropre de Clause additionnelle au traité de Westphalie par laquelle (...), notamment dans: 1648 La paix de Westphalie vers l'Europe moderne (voirn. 126) pp. 167 et 239. "'Texte: Adolf LAUFS (Bearb.), Der jüngste Reichsabschied von 1654. Abschied der Römisch Kaiserlichen Majestät und gemeiner Stände, welcher auf dem Reichstag zu Regensburg im Jahr Christi 1654 aufgerichtet ist, (Quellen zur Neueren Geschichte, 32) Berne, Francfortsur-le-Main 1975. 152 L'IPM ne fut d'ailleurs pas enregistré par le Parlement de Paris; n'est pas exacte l'indication du répertoire assez ancien (G. BLANCHARD, Compilation chronologique contenant un recueil ou abrégé des ordonnances, édits, déclarations et lettres patentes des rois de France qui concernent la justice, la police et les finances, avec la date de leur enregistrement [...], Paris 1715 [voir les Archives nationales, Etat des Inventaires, Paris 1985, p. 227-228], là n°1789); je remercie le docteur Wolfgang Hans Stein (anciennement à l'IHA Paris) et les AN Paris pour leurs remarques. 153 Les actes de négociation aux §§ 48-60 de l'IPM et Art. XV de l'IPO doivent être publiés dans APW IIIB 2/11. 154 Sur la question de Hesse en général Kurt BECK, Der Hessische Bruderzwist zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt in den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden von 1644 bis 1648, Francfort-sur-le-Main 1978; Erwin BETTENHÄUSER, Die Landgrafschaft Hessen-Kassel auf dem Westfälischen Friedenskongress 1644-1648, Wiesbaden 1983; Volker PRESS, Hessen im Zeitalter der Landesteilung (1567-1655), dans: Walter HEINEMEYER (éd.), Das Werden Hessens (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, 50), Marburg 1986, p. 267-332. ,ss Avec les deux accords sur les §§ 48-56 de l'IPM et Art. XV,1-11 et Art. XV,12 de l'IPO (voir APW III B 1/1 p. XLV note 19) un ultimatum de quatorze jours fut posé aux négociations dynastiques entreprises à Cassel; un exemplaire signé par les deux députés des états de l'Empire Raigersperger et Thumshirn à HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 27 non folio. 156 § 58 de l'IPM et Art. XV,13 de l'IPO (voir APW III B 1/1 p. 150 lignes 4-8): [,..}placuit transactionem istam [c'est-à-dire l'accord principal sur la Hesse] cum suis annexis et recessibus, sicut ea Cassellis inita et a partibus subsignata conventuique huic insinuata fuit.
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»satisfaction« en terres et en argent157. Malgré son exécution partielle en avril 1648, la »satisfaction« militaire qui devait être réglée en argent liquide pour une somme de 600 000 Rt. et le maintien des obligations de contribution existant au 1er mars 1648 jusqu'à sa complète exécution se heurtaient encore à l'opposition des intéressés, notamment des princes électeurs de Mayence et Cologne. Ceux-ci obtinrent finalement que l'obligation de paiement pour la »satisfaction de l'armée de Hesse« soit en partie déduite de leur contribution au paiement de la »satisfaction« suédoise. On alla jusqu'à reconnaître la même valeur juridique à ce compromis qu'aux traités de paix158. Pour la mise en œuvre de ses autres exigences, la Hesse-Cassel dépendait dans la suite du soutien des Couronnes. Avant la signature des traités de paix, celles-ci déclarèrent que le règlement de la question de Hesse était une condition sine qua non159. Avant l'échange des instruments de ratification, elles obligèrent les États de l'Empire concernés à s'engager par écrit à respecter les obligations prévues au traité qui n'avaient pas encore été remplies160. En 1651, le paiement de la »satisfaction« militaire de Hesse et la dispersion de ses troupes avaient été réglés relativement rapidement, d'autant plus qu'à cette époque, la Hesse-Cassel était en principe disposée à ce désarmement et activait elle-même les choses161. Les dispositions complexes des traités de paix se heurtèrent à de multiples réserves. Elles n'ont pas été reprises dans APW III B 1/1 malgré les nombreuses déclarations et réserves émanant des États et personnes affectés par une nouvelle vigore instrumenti hujus ejusdem plane esse roboris, ac si verbis totidem hisce tabulis inserta comprehenderetur [...]. ,S7 REPGEN (voir n. 101) p. 365-366; sur la négociation de la »satisfaction« militaire Joachim F. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln. Die Politik seiner Stifter in den Jahren 1634— 1650 (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, 6), Münster 1976, p. 3 4 7 - 3 5 8 . 158
Sur ce point FOERSTER (voir n. 157) p. 357-358. Un exemplaire du compromis annexe de la »satisfaction« militaire de Suède et de Hesse du 5 août 1648 (texte: MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 173) dans HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 30 [conv. 3] non folio. Ici: [...] & et hoc speciali Recessu, qui ejusdem cum Instrumenta Paris, fldei, auctoritatis & roboris esse debet [...]. Ce compromis annexe peut être considéré en plus de l'article secret (voir n. 135) et du traité principal de Hesse (voir n. 156) comme le troisième instrument annexe de l'IPO (et comme un autre instrument supplémentaire de l'IPM) au sens étroit de BlTTNER (voir n. 19). '"Comparer les réserves françaises et suédoises rédigées le 24 octobre 1648 (APW III B 1/1 p. LVIII note 89). Les Couronnes obtinrent une augmentation de la »satisfaction« militaire de Hesse de 100 000 Rt. par une réduction des impôts impériaux (MEIERN (voir n. 18) Sechster Theil, p. 616-618; FOERSTER (voir n. 157) p. 363; OSCHMANN (voir n. 119) p. 7980). ,60 I1 s'agissait avant tout de la soi-disant hypothèque éventuelle (§ 55 (2) de l'IPM et Art. XV,9 de l'IPO) et du paiement des premiers versements de la »satisfaction«, comparer une attestation des États de l'Empire et une attestation des intéressés, les deux en date du 17 février 1649 (copies: HHStA Vienne, MEA FrA fascicule 32 non folio.). 161 Sur ce point BETTENHÄUSER (voir n. 154) p. 109-117.
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disposition du traité162 qui ont accompagné la phase de conclusion des négociations. Il ne fut pas précisé en Westphalie si et dans quelle mesure ces déclarations avaient valeur d'actes additionnels aux traités; le congrès ne pouvait établir la liste des protestations, attestations ou remarques aux procès-verbaux. Dans le traité de paix, les protestations furent déclarées nulles et de nul effet. Nombre d'intéressés essayèrent pourtant, avant et après sa signature, d'assurer leurs revendications en les assortissant d'une déclaration écrite unilatérale ou en faisant confirmer par le Directoire de l'Empire, les plénipotentiaires de l'Empereur ou les Couronnes leur interprétation particulière d'un paragraphe. Au sens large, tous ces mémoires relèvent des traités de Westphalie, mais il était difficilement possible et envisageable de les insérer dans le nouveau volume de l'APW. La nouvelle édition historico-critique des traités de paix avec la France et la Suède ouvre la publication des actes de négociations de l'APW où, comme supplément aux correspondances et aux procès-verbaux, figureront les mémoires et projets de textes négociés au congrès de la paix de Westphalie. A la différence des éditions précédentes, elle s'est servie de tous les documents originaux pour constituer le texte et offre donc le texte intégralement vérifié de chaque document. Elle met ainsi à la disposition des chercheurs qui travaillent sur la paix de Westphalie et l'histoire de l'Europe du XVII e siècle un texte fiable qui peut être utilisé pour des travaux ultérieurs et remplit ainsi la fonction principale d'une édition historique. Car, malgré l'attention portée aux détails et la minutie qu'exige la préparation d'une édition historique, celle-ci ne doit pas être une fin en soi. L'IPM et l'IPO sont par ailleurs replacés dans leur contexte diplomatique et juridique. C'est pourquoi cette édition ne se borne pas à une critique des textes, à une description des documents et à l'histoire de la conservation jusqu'à nos jours des instruments des traités, mais éclaire la signature et la ratification des traités par l'adjonction de documents annexes significatifs. Deux volumes contenant des documents sur la manière dont furent accueillis les deux traités et contribuant à l'utilisation de ces textes viendront la compléter 163 .
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Sur les protestations APW III B 1/1 p. LV note 76, sur les attestations ibid. p. L X X V LXXVII. ' " A P W III B 1/2-3 prévues pour 2004.
LEOPOLD AUER
DIE R E A K T I O N D E R K A I S E R L I C H E N POLITIK A U F DIE FRANZÖSISCHE FRIEDENSPROPOSITION V O M 11. J U N I 1 6 4 5
Im Zuge der westfälischen Friedensverhandlungen wurde ein komplexes Netz von Kommunikationssträngen aufgebaut, über das schriftliche wie mündliche Informationen ausgetauscht wurden. Dazu zählten zunächst einmal die Kontakte zwischen den Gesandten an den Kongreßorten untereinander und mit den Vermittlern, dann die Korrespondenz der Gesandten mit der jeweiligen Zentrale, die ihrerseits auf mehreren parallelen Kommunikationssträngen ablaufen konnte 1 , und schließlich die Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern in den Zentralen selbst sowie mit den Entscheidungsträgern anderer Zentralen. Soweit diese Kommunikation in schriftlicher Form erfolgte, konfrontiert sie uns heute mit einer Materialfulle, die zeitweilig die Dichte zeitgeschichtlicher Überlieferung erreicht und der historischen Forschung nach wie vor ein weites Betätigungsfeld bietet. Noch bei weitem nicht alles in Betracht kommende Material ist erfaßt, das erfaßte noch bei weitem nicht vollständig aufgearbeitet, geschweige denn erschöpfend ausgewertet. Im folgenden soll versucht werden, an einem Einzelbeispiel in einer wichtigen Phase vor dem Einsetzen der entscheidenden Verhandlungen Prozesse und Mechanismen der Entscheidungsfindung im Zusammenspiel der Kommunikation zwischen der Zentrale und den Diplomaten an Ort und Stelle nachzuzeichnen. Der Weg zum Beginn substantieller Verhandlungen in Münster und Osnabrück war lang und mühsam und erforderte, wie heute bei vergleichbaren Gelegenheiten auch, vor allem viel Geduld. Fast eineinhalb Jahre vergingen mit
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So berichteten etwa die französischen Gesandten d'Avaux und Servien einzeln oder gemeinsam an Mazarin und den Staatssekretär Brienne, daneben führte Servien einen gesonderten Briefwechsel mit seinem Neffen Lionne, dem persönlichen Sekretär Mazarins; vgl. Acta Pacis Westphalicae (APW) Serie II B, Bd. 2, Münster 1986, S. XXXIIIf. (alle Zitate aus den Acta Pacis erfolgen im weiteren nur mit der Sigle APW und der Kurzangabe von Serie, Abteilung und Band). Die kaiserlichen Gesandten berichteten einzeln oder gemeinsam in der Regel an den Kaiser, gelegentlich aber auch an den Reichsvizekanzler Kurz. Volmar führte außerdem eine regelmäßige Korrespondenz mit Erzherzogin Claudia in Innsbruck, von der ihn der Kaiser fiir die Verhandlungen sozusagen ausgeborgt hatte; Trauttmansdorff unterhielt nach seinem Eintreffen bei den Verhandlungen neben der offiziellen eine separate vertrauliche Korrespondenz mit dem Kaiser; vgl. APW II A 3, S. XXXVIIIf.
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dem Streit um Verfahrensfragen und taktischen Manövern 2 ; aber keine Seite wollte sich zu früh auf bestimmte Ziele festlegen lassen, denn die Entscheidung über Form- und Verfahrensfragen bedeutete in den meisten Fällen gleichzeitig eine Vorentscheidung über die jeweilige Verhandlungsposition. Die am 4. Dezember 1644 erstmals ausgetauschten Propositionen der vier verhandelnden Mächte enthielten seitens Frankreichs noch keine substantiellen Friedensbedingungen, weshalb der Kaiser von Frankreich eine neue Friedensproposition verlangte. Seinem Drängen schlössen sich die Vermittler, die Reichsstände und schließlich selbst Schweden an, das die schwierige Situation des Kaisers nach der Niederlage bei Jankau zur Durchsetzung seiner Ziele nützen wollte 3 . Daß bis zur Übergabe neuer Propositionen durch Frankreich und Schweden letztlich trotzdem noch relativ viel Zeit verging, hatte mehrere Gründe. Die Auseinandersetzungen innerhalb der französischen Delegation bedeuteten fur die Verhandlungen eine schwere Belastung 4 . D'Avaux stellte zeitweilig seine Beteiligung daran völlig ein und bereitete seine Rückreise nach Frankreich vor, was Servien nicht nur die gesamte Arbeit aufbürdete, sondern ihn auch dazu veranlaßte, sich durch häufige Rückfragen in Paris abzusichern. Gleichzeitig verfolgten diese wiederholten Rückfragen aber wohl auch den Zweck, für den eigenen Standpunkt eines größeren Entgegenkommens gegenüber den Forderungen der protestantischen Verbündeten Stimmung zu machen. Was zusätzlich die Übergabe einer neuen Proposition hinauszögerte, waren schließlich die in den Verhandlungen zwischen den französischen und schwedischen Gesandten auftretenden Unstimmigkeiten über deren Inhalt, bei denen erneut die unterschiedlichen Zielsetzungen der beiden Mächte zum Ausdruck kamen. Frankreichs Hauptziel war nach der Aussage Serviens 5 die Schwächung des Hauses Österreich, während fur Schweden die Gleichberechtigung der Kon2
Zu diesen Vorverhandlungen vgl. Karsten RUPPERT, Die kaiserliche Politik auf dem Westfälischen Friedenskongreß (1643-1648) (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, 10), Münster 1979, S. 36-64 und Leopold AUER, Die Ziele der kaiserlichen Politik bei den Westfälischen Friedensverhandlungen und ihre Umsetzung, in: Heinz DUCHHARDT (Hg.), Der Westfälische Friede, München 1998, S. 149ff. Die feierliche Prozession und der erste Austausch der Vollmachten am 10. und 16. April 1 6 4 4 - vgl. A P W II A 1 Nr. 2 2 3 und Nr. 2 2 9 , A P W II B 1 Nr. 51 s o w i e RUPPERT
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S. 51 ff. - scheinen nur von den Franzosen als formelle Kongreßeröffnung verstanden worden zu sein und haben fur die Verhandlungen jedenfalls keinen Einschnitt bedeutet. Vgl. die von Servien berichteten Äußerungen Oxenstiernas in seinem Bericht von 1645 IV 15, APW IIB 2, S. 261. Zum Verhältnis zwischen den beiden Gesandten vgl. den Beitrag von Anuschka TLSCHER in diesem Band, sowie Anne-Marie ENAUX, Les plénipotentiaires en Westphalie, in: 1648 - la paix de Westphalie (Ausstellungskatalog), Paris 1998, S. 128-133. Vgl. Serviens Memorandum für Lionne vom April 1645, APW II B 2, S. 279 Nr. 84, wo vom abaissement de la maison d'Aus triche et la deffence des princes et estatz de l'Empire als dem principal but en la prise des armes die Rede ist. Vgl. auch den gemeinsamen Bericht d'Avaux' und Serviens 1645 V 13, ibid. S. 328.
Die Reaktion der kaiserlichen Politik auf die französische Friedensproposition
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fessionen im Reich von vordringlicher Bedeutung war, was naturgemäß auch seinen politischen Interessen am besten entsprach. Servien war zwar grundsätzlich bereit, den Schweden und ihren deutschen Verbündeten auch bei der Behandlung der Religionsfragen entgegenzukommen, aber die Weisungen der Pariser Zentrale und nicht zuletzt die Wünsche der Königin-Regentin setzten hier deutliche Grenzen. So wurde die Behandlung der Religionsfrage in den ab April 1645 abwechselnd in Münster und Osnabrück über die Übergabe einer neuen Proposition zwischen den Gesandten der beiden Kronen abgehaltenen Konferenzen zu einem Angelpunkt der Verhandlungen. Aber auch zwischen den Verbündeten strittige Verfahrensfragen zögerten eine Einigung über die neuen Propositionen hinaus. Frankreich wollte nach Möglichkeit neue Vorschläge nur Artikel fur Artikel in mündlicher Form vorlegen, Schweden bestand auf der Schriftlichkeit der Verhandlungen 6 und auf einem die gesamte Vertragsmaterie umfassenden Projekt. Schließlich wollte auch jede Seite die andere dazu bewegen, ihren Entwurf zuerst vorzulegen. Nachdem man sich im April auf eine gemeinsame Vorgangsweise geeinigt hatte, die auch erste inhaltliche Fragen einschloß 7 , wurden bei einer neuerlichen Konferenzrunde am ersten Mai die ersten Entwürfe zwischen den französischen und schwedischen Gesandten ausgetauscht 8 , die allerdings noch recht weit auseinander lagen. Die schwedische Proposition, die stark von HessenKassel beeinflußt war 9 , nahm in sechs ihrer achtzehn Artikel auf konfessionelle Streitfragen Bezug 10 . Dementsprechend schrieben die französischen Gesandten in ihrem Bericht über die Verhandlungspunkte: Celuy de la religion a tenu le premier lieu comme le plus important et celuy que Sa Majesté tesmoigne d'avoir plus à cœur". In mehreren Konferenzen gelang es Servien, dem die Hauptlast der Verhandlungsfuhrung auf französischer Seite zufiel, die Haltung der schwedischen Unterhändler an die französische Position anzuglei6
Memorandum Serviens für Lionne 1645 IV 14, ibid. S. 2 6 4 Nr. 83. Die Forderung figuriert auch im beigelegten Memorandum der Gesandten Hessen-Kassels, ibid. S. 271; Servien macht sie sich in seinem zweiten Memorandum fïir Lionne ( w i e oben Anm. 5) nachdrücklich zu eigen, ibid. S. 273.
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U. a. möglichst allgemein gehaltene Formulierungen v. a. die Satisfaktion der beiden Kronen betreffend, ibid. S. 2 6 5 f f . In Umrissen stand der Inhalt der französischen Proposition schon damals fest.
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Servien an d ' A v a u x 1645 V 2, A P W II B 2, S. 311 Nr. 96. Zur Überlieferung der Entwürf e vgl. ibid. S. 3 4 3 Beilagen 1 und 2.
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A u f den Einfluß Hessen-Kassels verweist bereits Fritz DICKMANN, Der Westfälische Frieden, Münster 6 1 9 9 2 , S. 181 ff. und 542. Vgl. zuletzt Klaus MALETTKE, Scheffers Gesandtschaft in Osnabrück, in: Heinz DUCHHARDT (Hg.), Der Westfälische Friede, München 1998, S. 515f. Die Gesandten Hessen-Kassels hatten ihre Vorstellungen in einem eigenen Memorandum übrigens auch den französischen Gesandten zur Kenntnis gebracht; vgl. oben Anm. 6.
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V g l . den gemeinsamen Bericht d ' A v a u x ' und Serviens 1645 V 13, A P W II B 2, S. 3 2 8 Nr. 101. " Ibid. S. 3 2 6 .
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Leopold Auer
chen, w i e sich an den unterschiedlichen schwedischen Propositionsentwürfen ablesen läßt 12 . Das Ergebnis waren zwei zwar nicht gleichlautende aber weitgehend aufeinander abgestimmte Texte, die am 11. Juni übergeben wurden 1 3 . Ihre j e w e i l s 18 Artikel erstreckten sich auf die gesamte Materie, die die beiden Kronen in die Verhandlungen einbringen wollten, wobei nicht zuletzt aus taktischen Gründen Amnestie und Restitution s o w i e die Anliegen und Beschwerden der Reichsstände den Schwerpunkt bildeten 14 . Demgegenüber wurden die Satisfaktionsforderungen der Kronen in einem einzigen nichtssagenden Satz abgetan 15 , der den Eindruck erwecken sollte, daß dem Reich gegenüber größere Forderungen nicht gestellt werden würden 1 6 . Überhaupt war die französische Proposition
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Vgl. die Angaben zum zweiten und dritten Entwurf der schwedischen Proposition, APW II B 2, S. 358 Beilage 1 und S. 408, sowie Anuschka TISCHER, Französische Diplomatie und Diplomaten auf dem Westfälischen Friedenskongreß (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, 29), Münster 1999, S. 227ff. Die französische Proposition wurde den Vermittlern überreicht, die sie einen Tag später an die kaiserlichen Gesandten weiterleiteten; die schwedische Proposition wurde vom Gesandtschaftssekretär Mylonius direkt dem Grafen Lamberg übergeben. Über die Einzelheiten der Übergabe sind wir durch die diplomatische Berichterstattung sowie durch die Diarien Chigis, Lambergs und Volmars genau unterrichtet. Vgl. die Hinweise bei AUER (wie Anm. 2) S. 155 Anm. 63 sowie APW III C 1/1, S. 265 (Diarium Chigi), APW III C 4, S. 70f. (Diarium Lamberg) und APW III C 2/1, S. 371 (Diarium Volmar). Bester Druck nach wie vor bei Johann Gottfried von M E I E R N , Acta pacis Westphalicae publica oder Westphälische Friedens-Handlungen und Geschichte. Bd. 1, Hannover 1734, S. 436ff. (schwedische Proposition), 443ff. (französische Proposition) und 445ff. (lateinische Übersetzung der französischen Proposition). Am 14. Juni übergaben die französischen Gesandten noch einen den Fürsten von Siebenbürgen betreffenden Zusatz zu ihrer Proposition, vgl. die Schreiben d'Avaux' und Serviens 1645 VI 13, APW II B 2, Nr. 130 S. 422 und Anm. 2 sowie VI 20, ibid. Nr. 143 S. 458. Vgl. A U E R (wie Anm. 2) S. 155f. Der Kaiser und auch Bayern standen damals noch auf dem Standpunkt, daß die Gravamina überhaupt nicht Gegenstand der Friedensverhandlungen seien, sondern zwischen Kaiser und Ständen im Rahmen der Reichsdeputation geregelt werden sollten. Französische Proposition Art. 13, M E I E R N (wie Anm. 13) S. 445: Que pour cet effect, outre les précautions generales qui seront apportés (sic!) pour la dite seureté, la satisfaction qui est deue aux deux couronnes pour les fatigues, pertes et dépenses qu 'elles ont souffertes en cette guerre, sera accordée en sorte qu 'elle puisse contribuer tant a la seureté particulière des dites deux couronnes qu 'à celle de leurs alliez et adhérants dans l'Empire. Schwed. Proposition Art. 10, IBID., S. 437: Satisfactio regibus regnisque débita itafiat, ut pro praeteritis praestentur indemnia et cum foederatis suis in futurum secura. Vgl. dazu Servien in seinem Memorandum 1645 IV 15, APW II B 2, Nr. 83 S. 266: Qu 'on ne s'expliquerapas d'abord quelle est l'intention des deux couronnes sur leur satisfaction particulière, mais qu 'elle sera demandée seulement en termes généraux, affin de la pouvoir estendre ou restreindre pendant le cours de la négotiation [...]. Noch im September 1645 haben die französischen und schwedischen Gesandten expressis verbis beteuert, gegenüber dem Reich keine Gebietsansprüche zu haben, vgl. AUER (wie Anm. 2) S. 156 Anm. 65.
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ganz bewußt viel allgemeiner gehalten als die schwedische17 und etwa bei der Forderung nach dem Normaljahr 1618 durch einen Zusatz relativiert, den man mit Recht als Zugeständnis gegenüber Bayern ansah18. Was die französische Proposition noch von der schwedischen unterschied war das geforderte Assistenzverbot ftir Spanien und das Fehlen eines Religionsartikels, den die Franzosen sehr zum Ärger ihrer Verbündeten aus ihrem Text wieder herausgenommen hatten. Osnabrück war damit endgültig als Ort der zukünftigen Religionsverhandlungen vorausbestimmt. Das Weglassen des Religionsartikels, der schon die Verhandlungen zwischen den französischen und schwedischen Gesandten über weite Strecken dominiert hatte19, wird von den Beteiligten unterschiedlich dargestellt. Die französischen Gesandten berichten einfach davon, daß sie den Artikel vor Übergabe der Proposition herausgenommen hätten; sie konnten auf diese Weise fur sich in Anspruch nehmen, die Pariser Bedenken gebührend berücksichtigt zu haben20. Den kaiserlichen Gesandten gegenüber schrieb sich der päpstliche Nuntius das Verdienst zu, die Entfernung des Artikels bewirkt zu haben21. Tatsächlich war es so, daß die Franzosen in der Erwartung des päpstlichen Protests zwei Fassungen vorbereitet hatten, die sie nacheinander präsentierten22. So ist ihre Berichterstattung gleichzeitig ein lehrreiches Beispiel dafür, wie man, ohne formal die Unwahrheit zu behaupten, doch eine im Grunde irreführende Information übermitteln kann. Die beiden Propositionen bedeuteten einen wichtigen Schritt in dem so komplizierten System der Friedensverhandlungen. Sie steckten nicht nur den Rahmen der künftigen Verhandlungen ab; indem ihr Inhalt praktisch allen Gesandten an den beiden Kongreßorten mitgeteilt wurde23, nahmen sie de facto 17
Vgl. dazu die Äußerung Serviens in MEIERN ( w i e A n m . 15) S. 265: Que la dicte proposition sera faicte de part et d'autre et sera fort générale. Ce qui s'entend en deux façons, l'une qu 'elle comprendra généralement tous les articles du traicté. L'autre, qu 'elle soit conceue aux termes les plus généraulx que faire se pourra. Daß die französische Proposition zu allgemein gehalten sei, wurde auch von Oxenstierna und den Vermittlern bemängelt; vgl. das Memorandum Saint Romains 1645 VI 17, A P W II B 2, Nr. 139 S. 4 3 7 s o w i e den Bericht d ' A v a u x ' und Serviens 1645 VI 20, A P W II B 2, S. 4 5 3 Nr. 143.
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Der Besuch der bayerischen Gesandten bei d ' A v a u x und Servien am 12. Juni wurde daher von den Protestanten allgemein als Dankvisite verstanden; vgl. den Bericht Nassaus und Volmars 1645 VI 15, A P W II A 2, Nr. 176 S. 3 4 4 .
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V g l . dazu das Memorandum Ludwigs XIV. 1645 IV 6, A P W II B 2, Nr. 72 S. 2 3 0 f f . sow i e oben S. 45 und A n m . 11. Bericht d ' A v a u x ' und Serviens an Brienne 1645 VI 20, A P W II B 2, Nr. 143 S. 451 und 464.
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Vgl. den Bericht N a s s a u s und Volmars 1645 VI 13, A P W II A 2, Nr. 173 S. 336. V g l . das Memorandum Saint-Romains 1645 VI 17, A P W II B 2, Nr. 139 S. 4 3 9 s o w i e Konrad REPGEN, Wartenberg, Chigi und Knöringen im Jahre 1645, in: DERS., Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Studien und Quellen, hg. von Franz BOSBACH, Christoph KAMPMANN, Paderborn u. a. 1998 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft, N e u e Folge, 81), S. 511 und Anm. 96. V g l . die diesbezüglichen Angaben in den Berichten d ' A v a u x ' und Serviens 1645 VI 12, A P W II B 2, Nr. 129 S. 421 s o w i e N a s s a u s und Volmars bzw. Lambergs und Kranes 1645
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eine Beteiligung der Reichsstände an den Verhandlungen vorweg, die erst zum Gegenstand eben dieser Verhandlungen gemacht werden sollte 2 4 . N a c h den ursprünglichen Vorstellungen des Kaisers hätten die Propositionen zuerst durch die Reichsdeputation mit den kaiserlichen Gesandten beraten und dann durch die letzteren beantwortet werden sollen 2 5 . D i e Gesandten, die die Propositionen übrigens w e g e n der Behandlung der Verfassungsfragen für inakzeptabel hielten, unternahmen auch sofort erste Schritte in diese Richtung 2 6 . Sehr bald wurde allerdings klar, daß vor einer Entscheidung über die Form der Beteiligung der Reichsstände an den Friedensverhandlungen mit einer Beratung der Propositionen durch die Stände nicht zu rechnen sein würde, so daß die Erteilung einer Antwort durch den Wiener H o f vorrangig wurde. D i e beiden Propositionen waren umgehend, am 13. bzw. 15. Juni nach Wien weitergeleitet worden 2 7 . Der genaue Zeitpunkt ihres Eintreffens ist leider nicht bekannt, doch konnte Ferdinand III. schon am 28. Juni in zwei gleichlautenden Schreiben an die Gesandten in Münster und Osnabrück den Empfang bestätigen 2 8 , wobei auch erwähnt wird, daß die Propositionen in Beratschlagung be-
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VI 15, APW II A 2, Nr. 176 S. 344 und Nr. 177 S. 347f. Abschriften beider Propositionen erhielten außerdem der Bischof von Augsburg durch Chigi sowie Erzherzogin Claudia durch Volmar (mit einem Bericht 1645 VI 15); vgl. REPGEN (wie Anm. 22) S. 521 Beil. 6 und 7 sowie Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien (HHStA), Österreichische Akten Tirol Fz. 20c, fol. 161r-166v (schwedische Proposition) und 167r-170v (französische Proposition). Auch bei der Übergabe in Osnabrück war es deswegen zu einem Tauziehen gekommen, weil die Schweden ihre Proposition ursprünglich nur in Gegenwart der Stände übergeben wollten, ibid. S. 349 Beil. 1. Darauf wiesen die kaiserlichen Gesandten die reichsständischen Vertreter umgehend hin; vgl. den Bericht Lambergs und Kranes 1645 VI 15 (wie Anm. 23) S. 348: dem wir auf khein anders collegium alß die reichsdeputation verwiesen. Zusätzlich hat Volmar den kaiserlichen Standpunkt hinsichtlich der Reichsdeputation in einer für die Vermittler bestimmten Denkschrift ausführlich verteidigt; vgl. den Bericht Nassaus und Volmars 1645 VI 15 (wie Anm. 18) S. 342. Vgl. im übrigen auch den Bericht d'Avaux' und Serviens an Brienne 1645 V 13, APW II B 2, Nr. 101 S. 327. Vgl. die Berichte Nassaus und Volmars 1645 VI 13 und 15 (wie Anm. 18 und 21) S. 338 und 343. Mit den Berichten Nassaus und Volmars 1645 VI 13 (wie Anm. 21) bzw. Lambergs und Kranes 1645 VI 15 (wie Anm. 23), wobei in beiden Fällen Abschriften überschickt wurden, die heute den Berichten nicht mehr beiliegen. Die Abschrift der französischen Proposition und ihre wohl durch Volmar angefertigte Übersetzung hat später Trauttmansdorff an sich genommen (vgl. Anm. 29). Die von den schwedischen Gesandten unterfertigte und besiegelte Ausfertigung der schwedischen Proposition blieb anscheinend vorerst in Verwahrung der kaiserlichen Gesandtschaft in Osnabrück. Später wurde sie gleichfalls von Trauttmansdorff übernommen, weshalb sie sich heute in seinem Archiv befindet; vgl. APW II A 2, S. 350 Beil. 2. Das Schreiben an die Gesandten in Osnabrück ist im Original in HHStA, Reichskanzlei, Friedensakten (RK, FrA) Fz. 48b, Konv. Mai-Juli, fol. 103r-104v enthalten, jenes an die Münsterer Gesandten befindet sich abschriftlich in den Beilagen zum Diarium Volmars. Vgl. den Bericht Lambergs und Kranes 1645 VII 20, APW II A 2, S. 391 Anm. 1 und
Die Reaktion der kaiserlichen Politik auf die französische Friedensproposition
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griffen seien. Über diese ersten Beratungen, die unmittelbar nach Eintreffen der Propositionen stattgefunden haben müssen, können wir nur Vermutungen anstellen. Es muß wohl zu einer Sitzung des Geheimen Rates gekommen sein, bei der Trauttmansdorff das Exemplar der französischen Proposition an sich nahm, um es mit der wohl von Volmar angefertigten lateinischen Übersetzung zu vergleichen29 und dem Reichshofrat die Erstellung eines Gutachtens aufgetragen wurde. Infolge dieses Auftrags wurden beide Propositionen vom Reichshofrat in mehreren Sitzungen zwischen dem 4. und 21. Juli einer gründlichen Überprüfung unterzogen30, deren Ergebnis in einem umfangreichen Gutachten31 wieder dem Geheimen Rat zur weiteren Behandlung vorgelegt wurde. Die Vorgangs weise, den Reichshofrat mit der Vorberatung rechtlicher Fragen politischer Bedeutung zu befassen, entsprach einer lang geübten Gewohnheit und unterstreicht einmal mehr die hochpolitische Rolle und Bedeutung dieses Gremiums. An den Beratungen über die französische Proposition waren die Reichshofräte Gebhardt, Haubitz, Krafft, Lindenspür, Schwarzenberg, Trauttmansdorff und Walderode beteiligt, von denen die meisten über einschlägige politische Erfahrung verfügten32. Mit Ausnahme der ersten und letz-
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Diarium Volmars, APW III C 2/3, S. 74R Nr. 728. Die Antwort Nassaus und Volmars 1645 VII 14, ibid. Nr. 731 wurde in die Edition in APW II A 2 nicht aufgenommen. Vgl. den Aktenvemerk von der Hand Justus Gebhardts auf dem Bericht Nassaus und Volmars 1645 VI 13 (wie Anm. 21) S. 339 Beil. 1. Der Text der lateinischen Übersetzung Volmars ist in seinem Diarium Beilage Nr. 693 überliefert; vgl. APW III C 2/3, S. 70R. Vgl. HHStA, Reichshofrat, Res.-Prot. XVII/ Bd. 133, fol. 113v-130r. Die Beratungen über die französische Proposition wurden am 14. Juli abgeschlossen, die schwedische an vier aufeinanderfolgenden Tagen vom 18.-21. Juli beraten. Danach sind die Zeitangaben bei RuPPERT (wie Anm. 2) S. 104 zu korrigieren. HHStA, Staatenabteilung Bavarica Kart. 8 (alt Fz. 2c), Konv. 1648 (!), fol. 53r-75r und 136r-259v (moderne Bleistiftfoliierung). Das Gutachten zu den beiden Propositionen, das eine Originalfoliierung 15-168 aufweist, ist vollständig, bildete aber nur den Teil eines Gesamtgutachtens, das nicht vollständig erhalten ist. Es fehlen der Anfang sowie der dritte Teil Uber die Erörterung formaler Fragen. Erhalten ist wieder der vierte Teil über den Beratungsmodus der Reichsstände (in zwei Fassungen) fol. 90r-l 15r der modernen Bleistiftfoliierung. Davor und danach (fol. 77r-89r bzw. 116r-135r der modernen Bleistiftfoliierung) liegt ein unvollständiger Entwurf der Instruktion 1645 VIII 15 für die Münchner Mission des Reichsvizekanzlers Kurz. Auf das Gutachten folgen fol. 263r-265v eigenhändige Aufzeichnungen Justus Gebhardts zu einigen Fragen der französischen Proposition, offenbar nach den ersten Beratungen im Geheimen Rat. Als erster hat sich RUPPERT (wie Anm. 2) S. 104ff. eingehend mit dem Gutachten beschäftigt, doch scheinen mir für seine Behauptung, daß dem Gutachten ein mehrfach überarbeiteter Entwurf zugrundeliege bzw. daß es eine Sammlung mehrerer Zusammenfassungen darstelle (ibid. Anm. 193), keine Indizien vorzuliegen. Vor allem ist hier auf Justus Gebhardt hinzuweisen, der 1635 zusammen mit Kurz und Trauttmansdorff an den Verhandlungen über den Prager Frieden beteiligt war; vgl. Oswald von GSCHLIESSER, Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 220f. Im Sommer 1643 hat Gebhardt ebenso wie Haubitz, Lindenspür und Walderode an den Bera-
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ten Sitzung nahm zusätzlich Reichsvizekanzler Kurz an den Beratungen teil, der selbst zu Beginn seiner Karriere mehr als ein Jahrzehnt dem Reichshofrat angehört hatte 33 . Das Resolutionsprotokoll des Reichshofrats hält leider nur das bloße Faktum der Beratungen fest; das erstellte Gutachten konfrontiert uns bereits mit deren Ergebnis, so daß der eigentliche Ablauf der Beratungen und vor allem der Anteil einzelner Reichshofräte am Ergebnis für uns kaum faßbar werden. Immerhin sind in das Gutachten in einigen Fällen auch Alternatiworschläge eingegangen, die erkennen lassen, daß man sich nicht immer auf eine Meinung einigen konnte. Gleich beim ersten Artikel ging es um die Frage, ob schon hier die in den Vertrag einzuschließenden Verbündeten namentlich aufgeführt werden sollten. Während ein Teil der Räte die Behandlung dieser Frage Art. 17 vorbehalten und damit dilatorisch behandeln wollte, sprachen sich Gebhardt und Kurz für eine Berücksichtigung Spaniens, Dänemarks und Lothringens aus34. Sehr lange wurde über das Assistenzverbot für Spanien und das Verbot einer Unterstützung der Feinde Frankreichs und Schwedens in Art. 3 beraten. Auch hier war ein Teil der Räte für eine dilatorische Behandlung; gleichzeitig wurde aber auch die Notwendigkeit einer Absprache mit Spanien betont und versucht, für verschiedene Fälle Alternativantworten zu entwickeln. Einer Anregung Gebhardts folgend wurde dabei das Assistenzverbot schon damals im Hinblick auf das geforderte Bündnisrecht der Reichsstände lediglich auf den Kaiser als Reichsoberhaupt aber nicht als Herrscher der Habsburgermonarchie bezogen, denn die Franzosen wurden ihnen sonsten selbst zuwieder reden und contradictoria in dieser ihrer proposition einbringen35. Ebenfalls von zentraler Bedeutung waren die Art. 4-6 und 7-9 der französischen Proposition. Bei Art. 4-6 wiesen die Reichshofräte vor allem auf die Vermengung der Begriffe Amnestie und Restitution hin, während bei den Reichsgravamina in Art. 7-9 vor allem das geforderte Verbot einer Königswahl vivente imperatore als inakzeptabel abgelehnt wurde. Auch bei der Beratung dieser Artikel war die Stellungnahme der Räte keine einhellige. Während sich bei Art. 4-6 ein Teil mit einer einfachen Berufung auf den Regensburger Reichsabschied von 1641 begnügen wollte, schlug ein anderer Teil der Räte eine enge Anlehnung an die Formulierungen der französischen Proposition vor, die allerdings durch enttungen über die kaiserlichen Instruktionen für die Gesandten in Münster und Osnabrück teilgenommen; vgl. AUER ( w i e Anm. 2 ) S. 147 und Anm. 21. 33
GSCHLIESSER ( w i e Anm. 3 2 ) S. 215f. Vgl. zu Kurz außerdem Lothar GROSS, D i e Geschichte der deutschen Reichshofkanzlei von 1559 bis 1806 (Inventare österreichischer staatlicher Archive V/1), Wien 1933, S. 3 3 6 - 3 4 0 . Weitere biographische Untersuchungen wären ein Desiderat der Forschung.
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Vgl. die eigenhändigen Randbemerkungen der beiden zum Gutachten ( w i e A n m . 3 1 ) fol. 54v und 55r.
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Gutachten fol. 57r.
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sprechende Vorbehaltsklauseln und die Erwähnung von 1630 als Stichjahr für Amnestie und Restitution entschärft werden sollten36. Zu den Reichsgravamina ging der Grundtenor des Gutachtens dahin, den Ständen möglichst entgegenzukommen. Vor allem Gebhardt sprach sich dafür aus, ihnen lieber rasch zu gewähren, was letztlich nicht verweigert werden könnte, als sie durch Widerstand herauszufordern37. In ihrer Argumentation zu den Verfassungsfragen, vornehmlich zu Mitbestimmung, Stimm- und Bündnisrecht der Reichsstände, holten die Räte weit aus; bei der Diskussion des Bündnisrechts gingen sie sogar bis auf den Konstanzer Vertrag von 1183 zurück! Grundsätzlich empfahlen sie auch hier, wie bei ihrer Stellungnahme zu den Art. 4-6, die französischen Forderungen durch Vorbehaltsklauseln zu entschärfen. So schlugen sie bei Art. 7 einen Hinweis auf die Rechte des Kurkollegs vor und bei Art. 8 die dann letztlich auch in die Vertragsinstrumente übernommene Formel, daß sich das Bündnisrecht der Reichsstände nicht gegen Kaiser und Reich richten dürfe38. Nur das von Frankreich verlangte Verbot einer Königswahl vivente imperatore in Art. 9 verfiel strikter Ablehnung. Bei Behandlung der französischen Satisfaktionsforderung wurden wahlweise drei Vorschläge zur Diskussion gestellt. Der erste sah vor, die Berechtigung der Forderung unter Hinweis auf den Regensburger Frieden von 1630 abzulehnen, aber trotzdem eine gewisse Bereitschaft für eine Satisfaktion durchblicken zu lassen, für die die Bistümer Metz, Toul und Verdun vorgeschlagen wurden. Der zweite Vorschlag wollte die Antwort den Reichsständen überlassen, wogegen die zu erwartende lange Verzögerung der Verhandlungen eingewendet wurde. Nach dem dritten Vorschlag sollte die Forderung abgewiesen und mit der Gegenforderung nach einer genaueren Erklärung auf die kaiserliche Proposition vom Dezember des Vorjahres verknüpft werden, wofür man sich um die Unterstützung der Vermittler zu bemühen empfahl. Dabei war allen Beteiligten, von denen manche ja an der Ausarbeitung der Instruktionen für die kaiserlichen Gesandten mitgewirkt hatten, klar, daß die Satisfaktion der Kronen eine notwendige Vorbedingung für den Frieden sein würde39. Aber ebenso wie Frankreich sich sträubte, als erstes konkrete Forderungen auf den 36 37
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Gutachten fol. 140r-147v und 147v-149v; vgl. RUPPERT (wie Anm. 2) S. 108. Vgl. die eigenhändige Marginalie Gebhardts, Gutachten fol. 155r: Nec enim est dilatio in iis facienda quae cito concedi possunt et vitanda est omnis responsio, per quam suspicio moveri possit statibus, daß man ihnen dasjenige nicht gönnen wolle, was sie von rechts wegen wohl zue suchen befugt und berechtiget sein möchten und ihnen die außlendische krönen gern vergunnen wolten [...]. Gutachten fol. 170r: Modo ea foedera non sint contra Imperatorem et Imperium et contra pacem publicam Imperii; vgl. RUPPERT (wie Anm. 2) S. 114 und Anm. 228 mit leicht abweichendem Wortlaut des Vorbehalts. Vgl. etwa die Begründung für den ersten Vorschlag, Gutachten fol. 196v, 197r: Waß das andere belanget, halten//die räthe der Ursachen halben den Franzosen etwas zue offeriren nöttig, weil sie den vortheil mit den wajfen haben und ohne dergleichen apertur nicht weichen, sondern viel eher die tractaten brechen werden.
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Tisch zu legen und damit seine Position bei den Reichsständen zu schwächen, wollte der Kaiser vermeiden, durch vorschnelle Angebote Positionen aufzugeben. Das Gutachten des Reichshofrats wurde in den letzten Juli- und ersten Augusttagen vom Geheimen Rat behandelt 40 und wie zu erwarten gewesen war, ohne große Änderungen gebilligt. Zwei der an seiner Erstellung Beteiligten, Kurz und Gebhardt, waren selbst Mitglieder des Geheimen Rates, Walderode führte als Sekretär Protokoll, und der Obersthofmeister Trauttmansdorff besaß durch seinen im Reichshofrat sitzenden Sohn sicher schon im Vorstadium der Beratungen die Möglichkeit einer Einflußnahme. Auch hier existierten also verschiedene Kommunikationsstränge. Der Kaiser entschied lediglich auf namentliche Nennung Spaniens in Art. 1 bei Auslassung Dänemarks und Lothringens, doch sollte das letztere dafür ausdrücklich in Art. 5 erwähnt werden. Für die Art. 3-9, zu denen es im Reichshofrat unterschiedliche Auffassungen gegeben hatte, sollten Alternativfassungen ausgearbeitet und den Gesandten in Münster zugeschickt werden 41 , wobei das Assistenzverbot für Spanien in dem einen Fall bis zur Behandlung der Assekurationsfrage aufgeschoben werden sollte. In der Satisfaktionsfrage entschied sich der Kaiser für den dritten der gemachten Vorschläge 42 . Entsprechend den im Geheimen Rat getroffenen Entscheidungen erarbeitete Walderode, wie es ihm auch in seiner Funktion als Sekretär des Geheimen Rates wie der lateinischen Expedition der Reichskanzlei zukam 43 , einen ersten
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Das Gutachten selbst vermerkt fol. 152r, 188r, 219v und 244v Sitzungen am 1., 5., 8. und 9. August. Da der Anfang des Gutachtens (die Behandlung der quaestio an) fehlt, und am 1. August offenbar mit der Beratung über Art. 6 begonnen wurde, gehen die Beratungen des Geheimen Rates sicher noch in die letzten Julitage zurück. Am 8. August wurden die Beratungen über die französische Proposition abgeschlossen und über die schwedische Proposition aufgenommen. Teilnehmer der Beratungen waren nach den erwähnten Vermerken neben dem Kaiser die Grafen Trauttmansdorff, Schlick, Martinitz, Kurz, Kolowrat und Puchheim sowie der Hofkanzler Prickelmayer und die Reichshofräte Gebhardt und Walderode. Schlick und Prickelmayer fehlten bei der Sitzung am 9. August. Vgl. die von Walderode vermerkte Entscheidung des Kaisers, Gutachten fol. 152r: nach beides, wie ein und der ander theil der räthe vermeint, die concepten zue verfertigen und denen kayserlichen gesandten zuezueschicken. Ibid. fol. 199r: Conclusit Caesar: wie reichshoffrath § Endtlich ist auch etc. [= Gutachten fol. 198r] gerathen et repraesententur rationes dominis mediatoribus. Die Seite enthält zusätzlich nicht mehr ganz lesbare fjleistiftvermerke über die Diskussion im Geheimen Rat, die vor allem auch wegen der Beteiligung Trauttmansdorffs an dieser Diskussion von Interesse sind: Saxen obtulit Suecis satisfactionem et [...] qua beneficium accipiat bzw. T(rauttmansdorfj) concedat./. ut domus Austriaca per s faitts.... [ein oder zwei Worte unleserlich]. Vgl. zur Entscheidung des Kaisers auch die Aufzeichnungen Gebhardts (wie Anm. 31) fol. 264v-265r. Vgl. zu ihm GROSS (wie Anm. 33) S. 420ff. sowie zuletzt Stefan SlENELL, Die Geheime Konferenz unter Kaiser Leopold I. (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs, 17), Frankfurt am Main 2001, S. 96-101.
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Entwurf der kaiserlichen Antworten44, wobei er vielfach die bereits im reichshofrätlichen Gutachten vorhandenen Formulierungen übernehmen konnte. Sein Entwurf läßt noch alle ursprünglich geplanten Alternativfassungen erkennen, die in weiterer redaktioneller Umarbeitung mit Ausnahme von Art. 3 schließlich zu jeweils einem Artikel zusammengezogen bzw. als Vorbemerkung den Art. 7 - 9 vorangestellt wurden. Eine Endredaktion, die im wesentlichen von Gebhardt und Walderode durchgeführt worden zu sein scheint45, war spätestens am 15. August fertiggestellt, da an diesem Tag im Geheimen Rat die endgültigen Beschlüsse über die Münchner Mission des Reichsvizekanzlers Kurz gefaßt wurden46, auf die gleich zurückzukommen sein wird. Insgesamt hat die Ausarbeitung dieser ersten Endfassungen der kaiserlichen Antworten auf beide Propositionen kaum eine Woche Zeit in Anspruch genommen, was eine recht beachtliche Arbeitsleistung darstellt, noch dazu wenn man bedenkt, daß der Hof zur gleichen Zeit Vorbereitungen zum Aufbruch nach St. Pölten und zur anschließenden Weiterreise nach Linz treffen mußte47. Nach dem Willen des Kaisers und seiner Berater sollten die kaiserlichen Antworten auch den wichtigsten Verbündeten im Reich mitgeteilt werden: dem Kurfürsten von Mainz, der als Erzkanzler auf allen Reichsversammlungen das Direktorium führte, dem Kurfürsten von Sachsen als Vertragspartner des 44
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Von RuPPERT(wie Anm. 2), dessen Filiationsschema der einzelnen Fassungen der kaiserlichen Antwort auf die französische Proposition im wesentlichen übernommen wird, S. 103f. Anm. 190 als Fassung F bezeichnet. Sie gehört zu einem Konvolut verschiedener Entwürfe (nach Ruppert A - K ) , die in HHStA, RK FrA Fz. 48c, Konv. 2, fol. 3 3 r - l 15v gesammelt vorliegen. Allerdings umfaßt F abweichend von Ruppert fol. 73r-75v, 91r/v (Fortsetzung zu fol. 75v) und 84r-85v (Fortsetzung zu fol. 91v), wobei ab fol. 75r die eigenhändige Niederschrift Walderodes beginnt. Fol. 80r-81r enthält eine Teilabschrift (Art. 5 - 8 ) von F (F'). Da fol. 87r-89v die von Walderode eigenhändig geschriebene erste Fassung der kaiserlichen Antwort auf Art. 10-18 der schwedischen Proposition umfaßt, entfallt die von Ruppert postulierte Überlieferung G. Fassungen A (fol. 33r-38v) und K (fol. 108r—115v). Vgl. die Änderungen und Zusätze von der Hand Gebhardts und Walderodes fol. 33r, 35v, 36r, 37r/v und 38r. Die auf der davon angefertigten Abschrift (K) von Schreiberhand angebrachten Änderungen beruhen auf den Beschlüssen des Geheimen Rates 1645 VIII 14, nach denen die Antworten auf die Propositionen nicht im Namen des Kaisers sondern der Gesandten ausgestellt und der Text der Antwort auf Art. 15 der französischen Proposition durch jenen der Antwort auf Art. 14 der schwedischen Proposition ersetzt werden sollten; vgl. das Sitzungsprotokoll HHStA, Staatenabteilung Bavarica Kart. 6 (alt Fz. le), Konv. 1645, fol. 43r-^4v. In zwei Sitzungen des Geheimen Rates wurde am 14. und 15. August in St. Pölten über die Instruktion für Kurz sowie über die Antworten auf die Propositionen Frankreichs und Schwedens beraten, vgl. HHStA, Bavarica Kart. 6 (wie Anm. 45) fol. 44v und 86v sowie die Notizen Gebhardts zu beiden Sitzungen, HHStA, Reichsakten in genere Kart. 84, fol. 5r-6r u n d 2 1 r - 2 2 v . Die Schreiben Ferdinands III. an die Gesandten in Münster und Osnabrück 1645 VIII 10 sind noch in Wien ausgestellt; vgl. APW II A 2, S. 441 Anm. 1 und S. 447 Anm. 1. Bald danach muß der Aufbruch nach St. Pölten erfolgt sein, da vier Tage später dort bereits die erwähnte Sitzung des Geheimen Rates gehalten wurde.
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Prager Friedens48 und natürlich dem Kurfürsten von Bayern, der als einziger verbündeter Reichsstand politisch und vor allem militärisch ins Gewicht fiel. Zur Koordinierung der Zusammenarbeit mit Bayern war schon seit dem Frühjahr die Entsendung des Reichsvizekanzlers Kurz nach München geplant, der nun in seiner Instruktion vom 15. August auch den Auftrag erhielt, den Kurfürsten für die kaiserliche Antwort zu gewinnen49. Die Unterstützung Bayerns war für den Kaiser von lebenswichtiger Bedeutung, und Kurz als Bruder des leitenden bayerischen Ministers der richtige Mann, um sie zu gewinnnen. Trotzdem spielte der Kaiserhof auch Bayern gegenüber nicht mit offenen Karten. Die in der Alternativfassung von Art. 3 angestellten Überlegungen zu Spanien sollten dem Kurfürsten nicht mitgeteilt werden, und kaum war Kurz nach München abgereist, wurden den kaiserlichen Gesandten in Münster und Osnabrück sowie den Kurfürsten von Mainz und Sachsen die Antworten auf die Propositionen Frankreichs und Schwedens, so wie sie Mitte August vorlagen, zur weiteren Beratung mit den Reichsständen zugeschickt50. Wie der Kaiser selbst im Geheimen Rat erklärte, wollte er damit vor eventuellen bayerischen Änderungswünschen noch rasch ein fait accompli schaffen 51 . Die Gesandten hatten in der Zwischenzeit über den Gang der Beratungen am Wiener Hof zumindest offiziell keine Informationen erhalten. Lediglich die Tatsache als solche war ihnen mit den Weisungen vom 28. Juni und 26. Juli sowie dem Schreiben Kurz' an Volmar vom 11. Juli mitgeteilt worden52. Unmittelbar nach Übergabe der Propositionen hatte zwar Volmar eine Stellungnahme ausgearbeitet53 und auch versucht, die Beratungen 48
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Vgl. zur Mitteilung an beide Kurfürsten RUPPERT (wie Anm. 2) S. 118 Anm. 237 sowie die Aufzeichnungen Gebhardts (wie Anm. 46) fol. 24v. Vgl. das besiegelte und unterfertigte Exemplar der Instruktion, HHStA, Bavarica Kart. 6 (wie Anm. 45) fol. 88r-150v, hier bes. fol. 88r/v. Ferdinand III. an die Gesandten in Münster und Osnabrück 1645 VIII 23, APW II A 2 , Nr. 213 S. 435-440; vgl. die Angaben zu den Beilagen ibid. S. 440f. Zu den Schreiben an Mainz und Sachsen vgl. oben Anm. 48. Zusätzlich hat Volmar mit einem Bericht 1645 IX 8 Abschriften der Antworten auf beide Propositionen an Erzherzogin Claudia geschickt; vgl. HHStA, Österreichische Akten Tirol Fz. 20c, fol. 275r-285r (Antwort auf die französische Proposition) und fol. 287r-296v (Antwort auf die schwedische Proposition). Vgl. die Aufzeichnungen Gebhardts (wie Anm. 46) fol. 25r/v. Die Entscheidung des Kaisers erfolgte nach dem Eintreffen von Nachrichten über Sonderfriedensverhandlungen zwischen Bayern und Frankreich. Gebhardt war an dieser Entscheidung nach seiner Darstellung maßgeblich beteiligt, wobei nicht zuletzt bemerkenswert ist, daß sie gegen die ausdrücklichen Einwände Trauttmansdorffs erfolgte. Um bei Kurz nicht den Eindruck zu erwecken, seine Abwesenheit mißbraucht zu haben, regte Gebhardt aber tags darauf die Absendung eines kaiserlichen Handbriefs an Kurz an; vgl. seine Aufzeichnungen ibid. fol. 26r und das Konzept des Handbriefs HHStA, Kriegsakten Fz. 158, Konv. VII-VIII, fol. 185. Vgl. Ferdinand III. an Lamberg und Krane 1645 VII 26 und Kurz an Volmar 1645 VII 11, APW II A 2, Nr. 199 S. 399 und Nr. 188 S. 381. Zu den Weisungen vom 28. Juni vgl. Anm. 28. Diarium Volmar, Beilage Nr. 693 (wie oben Anm. 29).
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mit den Reichsständen darüber aufzunehmen. Da die Erörterung substantieller Fragen aber durch die Diskussion über den Beratungsmodus und die Beteiligung der Reichsstände an den Verhandlungen blockiert war, blieben diese Versuche vorerst weitgehend ergebnislos und konnten damit andererseits auch für die Überlegungen in Wien keinen Störfaktor darstellen. Mit der Übersendung des Textes der kaiserlichen Responsiones an die Gesandten in den Kongreßorten wurden auch diese wieder in die Diskussion darüber eingebunden, was in der Folge zu uneinheitlichen Reaktionen der kaiserlichen Politik führte. Zugleich sind diese Reaktionen ein anschauliches Beispiel dafür, wie die Kommunikation im Zusammenspiel von Zentrale und Gesandten bzw. zwischen den einzelnen Parteien ablief, wobei nicht zuletzt die Dauer der Nachrichtenübermittlung und ihr Einfluß auf das Verhandlungsgeschehen in Rechnung gestellt werden müssen 54 . Die Weisung vom 23. August hatte den Gesandten den Auftrag erteilt, den Ständen die kaiserlichen Responsiones zu eröffnen 55 und in Beratungen zu einem gemeinsamen Beschluß darüber einzutreten. Dazu sollten sie besonders mit Mainz und Spanien vertraulich verhandeln und auf die Vermittler einwirken, um von den Vertretern der Kronen genauere Erläuterungen zu deren Forderungen zu erhalten. Noch vor dem am 5. September erfolgten Eintreffen dieser Weisung 56 war Volmar von Kurz über dessen bevorstehende Mission nach München informiert worden 57 , einige Tage danach, am 10. September, erhielten er und Nassau von ihm das Ergebnis der Münchener Beratungen über die Antworten auf die Propositionen mit dem Ersuchen zugeschickt, die Beratung der aus Wien eingelangten Fassung bis auf weitere kaiserliche Weisung zurückzuhalten, denn würdt dises die sach nit beförderen, wan man daß Wienerische proiect den Stenden communiciert unnd hie in etlichen sachen änderst sich mit dem herrn churfürsten vergleicht5S. Der bayerische Kurfürst hatte bei den Beratungen in München wesentliche Änderungswünsche angemeldet 59 . Gleich in den ersten Artikeln reklamierte er 54
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Der Postweg von den Kongreßorten nach Wien dauerte im Durchschnitt knappe zwei Wochen, so daß es bis zu einem Monat dauern konnte, bis man auf einen Bericht oder eine Weisung mit einer Antwort rechnen konnte. Vgl. zur Regelung der Postverbindung auch die Weisung Ferdinands III. an Nassau und Volmar 1645 IX 30, APW II A 2, Nr. 245 S. 500. Das meinte im Sinne der Zeit eine offizielle Erklärung mit entsprechendem Zeremoniell, wie sie schließlich am 25. September erfolgte; vgl. auch die Weisung Ferdinands III. 1645 VIII 30, APW II A 2, Nr. 218 S. 449. Vgl. die Empfangsbestätigung durch Nassau und Volmar 1645 IX 7, APW II A 2, Nr. 226 S. 462. Vgl. Nassau und Volmar an Lamberg und Krane 1645 IX 1, APW II A 2, Nr. 222 S. 459. Kurz an Nassau und Volmar 1645 VIII 31, APW II A 2, Nr. 220 S. 453. Vgl. die Angaben zu den Beilagen ibid. S. 454. Zum Datum des Eintreffens vgl. unten Anm. 62. Vgl. dazu Gerhard IMMLER, Kurfürst Maximilian I. und der Westfälische Friedenskongreß. Die bayerische auswärtige Politik von 1644 bis zum Ulmer Waffenstillstand, Mün-
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den namentlichen Einschluß Lothringens, das ihm durch Verwandtschaft verbunden war60, und verlangte außerdem einen Zusatz über den Abschluß eines Waffenstillstands. Die Ablehnung der französischen Forderung nach Freilassung des Prinzen Eduard von Braganza im Projekt der kaiserlichen Antwort (Art. 10) suchte er durch einen Schlußsatz abzumildern. Sein Hauptanliegen aber war ein grundsätzliches Eingehen auf die französische Satisfaktionsforderung. Er erwartete sich davon, wie er dem Mainzer Kurfürsten am 9. August mitteilte61, daß die Franzosen aufhören würden, sich in die Streitigkeiten im Reich einzumischen; in Wirklichkeit ging es ihm eher um bayerische Interessen wie die Pfalzfrage oder die Einstellung der Kampfhandlungen durch Frankreich. Als der Bericht Kurz' über das Ergebnis seiner Münchner Verhandlungen in Osnabrück eintraf, waren Volmar, Lamberg und Krane eben in einer Beratung begriffen, wie die kaiserlichen Antworten entsprechend der Weisung vom 23. August am besten den Ständen übermittelt werden sollten62. Der Bericht, der eine neue kaiserliche Weisung in Aussicht stellte, schuf eine neue Situation und zwang vorderhand zum Abwarten. Trotzdem gingen die Gespräche und Verhandlungen an den Kongreßorten natürlich weiter. Auch die bayerischen Gesandten waren über die Beratungen in München informiert worden und versuchten, Mainz für die in München gemachten Änderungsvorschläge zu gewinnen. Im Gegenzug kamen die kaiserlichen Gesandten am 13. September mit den Vertretern von Mainz, Köln und Bayern zusammen, um die von Bayern vorgeschlagenen Änderungen abzuschwächen oder wieder rückgängig zu machen63. Am folgenden Tag informierten sie die spanischen Gesandten über das Münchner Projekt, die umgehend den in München vorgeschlagenen Zusatz zu Art. 10 über die Freilassung des Prinzen Eduard ablehn-
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ster 1992, S. 176 und Anm. 28. Seine vage A u s s a g e ibid. S. 175: Ferdinand Kurz hatte wohl einen Entwurf flir die kaiserliche Antwort an die Franzosen mitgebracht, kommt etwas überraschend, da die Quellenlage nicht den geringsten Z w e i f e l daran läßt. Maximilians Mutter war eine Tochter Herzog Franz' 1. von Lothringen. D i e N e n n u n g Lothringens entsprach allerdings auch der Linie des Reichsvizekanzlers, der eine solche N e n n u n g schon bei den Beratungen des Reichshofrats verlangt hatte; vgl. das Gutachten ( w i e Anm. 3 1 ) fol. 55r mit der eigenhändigen Randbemerkung des Reichsvizekanzlers.
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Der Mainzer Kurfürst schickte eine Kopie davon am 20. August an den Kaiser, der seinerseits Abschriften dieser Korrespondenz an seine Gesandten in Münster und Osnabrück weiterleitete; vgl. die W e i s u n g Ferdinands III. 1645 VIII 3 0 ( w i e Anm. 55) S. 4 5 0 f . Beil. 2 - 3 . D i e Gesandten waren aber offenbar schon vorher durch Mainz über diese Korrespondenz informiert worden, weil Volmar bereits am 8. September Abschriften davon mit seinem Bericht an Erzherzogin Claudia schickte; vgl. HHStA, Österreichische Akten Tirol Fz. 20c, fol. 2 6 3 r - 2 6 4 v und 2 6 6 r - 2 7 0 r .
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Vgl. den Bericht Lambergs und Kranes 1645 IX 14, A P W II A 2, Nr. 231 S. 4 7 2 s o w i e das Diarium Volmars, A P W III C 2/1, S. 4 1 9 .
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Nassau und Volmar an Ferdinand III. 1645 I X 15, A P W II A 2, Nr. 2 3 4 S. 4 7 9 f . Vgl. das Diarium Volmars ( w i e Anm. 6 2 ) S. 4 1 9 f f . s o w i e IMMLER ( w i e Anm. 59) S. 182.
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ten64. Am 15. September meldeten die Gesandten den Empfang der Weisung vom 30. August, in der neuerlich auf die Übergabe der kaiserlichen Antworten in der Wiener Fassung gedrängt wurde. Da diese Weisung aber noch immer auf einem Wissensstand beruhte, der durch die von Kurz aus München überschickten Informationen überholt schien, antworteten die Gesandten, daß sie eine neue kaiserliche Weisung abwarten und bei deren rechtzeitigem Eintreffen die Antworten auf die Propositionen am 19. oder 20. September den Ständen mitteilen wollten65. Auch dieses Datum konnte nicht gehalten werden, aber am 20. September war die erwartete Weisung endlich da66. Der Kaiser überschickte damit eine neue Fassung seiner Antworten, wie sie in einer Sitzung des Geheimen Rates am 6. September in Melk nach einer Beratschlagung des Münchner Projekts beschlossen worden war67. Die dem bayerischen Kurfürsten wichtigen Änderungen in der Frage des Waffenstillstands und der Satisfaktion waren dabei entweder verändert oder überhaupt gestrichen worden. Die Gesandten sollten diese neue Fassung aber nur als Grundlage künftiger Verhandlungen verwenden und den Ständen die alte, mit der Weisung vom 23. August überschickte Fassung mitteilen, weil diese Fassung schon Mainz und Sachsen mitgeteilt worden sei68. Ein beiliegender Zettel von der Hand Gebhardts befahl den Gesandten außerdem hinsichtlich der neuen Weisung gegenüber jedermann höchste Geheimhaltung. Die Gesandten haben diese Weisung aus uns unbekannten Gründen nicht befolgt. Vielleicht ließen es die in der Zwischenzeit mit den Ständen, vornehmlich den kurfürstlichen Gesandten, fortgesetzten Verhandlungen nicht opportun erscheinen, einfach die alten Entwürfe der Responsiones zu präsentieren. Auch das lange Zuwarten auf deren Herausgabe, das mit dem Warten auf das Eintreffen neuer kaiserlicher Weisungen begründet worden war, hätte damit seine Berechtigung verloren. So übermittelten die Gesandten in Münster und Osnabrück am 25. September den versammelten Vertretern der deputierten Stände69 in zwei gleichartigen eindrucksvollen Zeremonien die kaiserlichen Antworten jeweils auf beide Propositionen in jener Fassung, wie sie die Wei-
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Ibid. mit Beil. 3. Kurz hatte in seinem Schreiben (wie Anm. 58) S. 454 übrigens gebeten, die in München gegenüber Spanien laut gewordenen Vorwürfe vor den spanischen Gesandten nicht zu erwähnen. Nassau und Volmar 1645 IX 15 (wie Anm. 63). Ferdinand III. an Nassau und Volmar 1645 IX 6, APW II A 2 , S. 460ff. Nr. 225. Zum Empfang vgl. den Bericht Nassaus und Volmars 1645 IX 22, ibid. S. 484. Vgl. dazu RUPPERT (wie Anm. 2) S. 118f. mit weiteren Einzelheiten. Weisung Ferdinands III. 1645 IX 6 (wie Anm. 66) S. 461. Oxenstierna hatte vergeblich auch die Anwesenheit der Vertreter nicht deputierter Stände zu erzwingen gesucht, vgl. den Bericht Lambergs und Kranes 1645 IX 28, APW II A 2, Nr. 240 S. 490.
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sung vom 6. September enthalten hatte70. Am 16. und 22. Oktober wurden sie schließlich auch - ohne das Ergebnis der Beratungen der Stände abzuwarten71 - den Vertretern Frankreichs und Schwedens offiziell mitgeteilt72. Wie Karsten Ruppert festgestellt hat73, ist es dem Kaiser gelungen, mit seinen Antworten die Angriffe der Kronen auf die Reichsverfassung und die kaiserliche Stellung in ihr abzuwehren. Indem er den Ständen in der Form weit entgegenkam, konnte er wesentliche Teile seiner Rechte behaupten und eine tiefgreifende Spaltung zwischen den Ständen und dem Reichsoberhaupt verhindern. Darin liegt die Bedeutung dieser Antworten, wie sie auch in der Endphase der Friedensverhandlungen noch einmal deutlich wurde. Dem steht allerdings die Tatsache gegenüber, daß sich der Kaiser damit auch das Verhandlungsprogramm durch seine Gegner vorschreiben und das Gesetz des Handelns diesbezüglich folglich aus der Hand nehmen hat lassen. Keinen Fortschritt bedeuteten die Antworten hingegen für die Satisfaktion der Kronen, aber es wurde immer klarer, daß dafür ein anderer Verhandlungsmodus gefunden werden mußte. Insofern steckt in der beiläufigen Behandlung des Satisfaktionsproblems durch die schwedisch-französischen Friedenspropositionen eine gewisse Logik, weil sich hier zuerst einmal die Vertragspartner einigen mußten, ehe an eine Befassung der Reichsstände zu denken war. Mit der Absendung Trauttmansdorffs zum Kongreß, die den Verhandlungen infolge der großen Vollmachten des neuen Prinzipalgesandten eine neue Qualität verlieh, wurde diesem Umstand Rechnung getragen. Erst nach der Einigung über die Satisfaktion der Kronen, die weitgehend ohne Beteiligung der Reichsstände zustandegekommen war, wurde es möglich, zur Behandlung der Reichs- und Religionsgravamina zurückzukehren74, wobei auch die durch den Wiener Hof im Herbst 1645 erteilten Antworten von Bedeutung blieben.
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Also nicht in einer von ihnen selbst hergestellten Fassung, wie IMMLER (wie Anm. 59) S. 183 meint. Vgl. die Berichte über die Übergabe APW II A 2 Nr. 237 und 240. Die Antwort der Stände erfolgte erst am 22. Januar 1646. Nassau und Volmar an Ferdinand III. 1645 X 20, APW II A 2, Nr. 262 S. 526; Lamberg und Krane an Ferdinand III. 1645 X 26, ibid. Nr. 266 S. 536f. RUPPERT (wie Anm. 2) S. 112f. und 116ff. Vgl. dazu zuletzt AUER (wie Anm. 2) S. 165ff.
FRANZ BOSBACH
GEDRUCKTE INFORMATIONEN FÜR GESANDTE AUF DEM WESTFÄLISCHEN FRIEDENSKONGRESS EINE D O K U M E N T A T I O N DES ANGEBOTES, DER PREISE U N D D E R V E R W E N D U N G 1 Konrad Repgen zum achtzigsten Geburtstag
I.
16 europäische Staaten, 140 Reichsstände und 38 sonstige interessierte Herrschaftsträger haben von 1643 bis 1649 durch 109 Gesandtschaften auf dem Westfälischen Friedenskongreß drei Friedensschlüsse aushandeln lassen2. Der Kongreß war nicht nur eine politische Massenveranstaltung, sondern wegen der Vielzahl der Verhandlungsmaterien und Verhandlungsparteien auch ein Ereignis von höchster Komplexität (siehe Graphik 1). Es gab keine Plenarversammlungen aller Abgesandten, sondern die Gesandten des Kaisers, Spaniens, Frankreichs, Schwedens und der Niederlande verhandelten mittels Notenwechsel entweder direkt mit den je eigenen Verhandlungspartnern oder indirekt über Vermittler; die reichsständischen Gesandten waren an den Verhandlungen des Kaisers partiell insofern beteiligt, als sie in den Beratungen ihrer Kurien mit den Inhalten der Verhandlungen befaßt wurden3. Ausgehend von der hohen Teilnehmerzahl und der Vielfalt der Beratungen stellt sich die Frage, ob und ggf. wie der einzelne Gesandte über die Fülle von Verhandlungsthemen, Verhandlungspapieren und vorläufigen wie endgültigen Verhandlungsergebnissen, über deren Fortgang und über deren Inhalt Informationen gewinnen konnte, da er selbst an den meisten Vorgängen nicht beteiligt war und daher auch keine internen Kenntnisse haben konnte. Wenn man Garrett Mattingly folgt, so haben es Gesandte generell außerordentlich schwer gehabt, politische Informationen zu sammeln, denn kommerzielle Lieferanten ' Text eines Vortrages vom 8. Oktober 1998 am DHI in Paris, der ebenso wie die Anmerkungen und der Anhang auf dem damaligen Forschungsstand beruht. 2 Franz BOSBACH, Die Kosten des Westfälischen Friedenskongresses. Eine strukturgeschichtliche Untersuchung, Münster 1984, S. 14-19. 3 Fritz DICKMANN, Der Westfälische Frieden, Münster 7 1998; Konrad REPGEN, Die Westfälischen Friedensverhandlungen. Überblick und Hauptprobleme, in: Klaus BUSSMANN, Heinz SCHILLING (Hg.), 1648. Krieg und Frieden in Europa. Aufsatzband I, M ü n s t e r 1998, S . 3 5 5 - 3 7 2 .
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von Neuigkeiten habe es nicht gegeben, wohl aber einen fantastischen Hang zur Geheimhaltung und zudem die Barrieren, die durch die Unterschiede in Sprache, Religion und Kultur gesetzt worden seien4. Graphik 1: Komplexität der Verhandlungen
Spanischniederländischer Friede
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IPM Frankreich/ Kaiser/Reich
IPO Schweden Kaiser/Reich
Das berührt die weitergehende Frage, ob und wie weit die Friedensverhandlungen öffentlich gefuhrt wurden und in welchem Ausmaß Nichtbeteiligten Informationen über Verhandlungsmaterie und Verhandlungsablauf zugänglich waren. Jüngere Untersuchungen zeigen, daß die politische Öffentlichkeit im Europa der frühen Neuzeit als wesentlich größer, differenzierter und wichtiger anzusehen ist, als dies lange Zeit angenommen wurde5. Konrad Repgen hat dies kürzlich aufgrund einer umfassenden Untersuchung der Flugschriften4 5
Garrett MATTINGLY, Renaissance Diplomacy, Harmondsworth 1973, S. 231. Andreas GESTRICH, Absolutismus und Öffentlichkeit. Politische Kommunikation in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Göttingen 1994; Gestrich setzt sich S. 1620 und S. 28-33 kritisch mit der älteren Ansicht auseinander, die sich im wesentlichen mit Arbeiten von J. Habermas, R. Koselleck und L. Hölscher verbindet; zur neueren Sicht vgl. auch Johannes KUNISCH, Absolutismus und Öffentlichkeit, in: Der Staat 34 (1995) S. 1 8 3 - 1 9 8 .
Gedruckte Informationen für Gesandte
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Publizistik speziell für den Friedenskongreß dargelegt: Politische Entscheidungsfindung vollzog sich stets in enger Wechselwirkung mit der Öffentlichkeit einer zahlenmäßig nicht ganz kleinen Schicht von politisch interessierten und versierten Menschen 6 . Im folgenden soll gezeigt werden, daß diese Ergebnisse auch auf den Umgang der Gesandten des Westfälischen Friedenskongresses mit den Druckschriften zutreffen. Die Gesandten haben im Rahmen ihrer Verhandlungstätigkeit mit dem relativ billigen Medium des Buchdruckes über ein effektives Nachrichtenwesen verfugt, das von ihnen nicht nur intensiv genutzt, sondern zugleich durch eigene Beiträge beeinflußt wurde. Um dies zu zeigen werden die Käufe von Druckschriften analysiert, die westfälische Friedensgesandte getätigt haben. Die Grundlage der Untersuchung bilden die im Anhang als Dokumentation aufgeführten Angaben in Gesandtschaftsabrechnungen, die in vielen Fällen so präzise sind, daß die Titel der notierten Schriften bibliographisch ermittelt werden können 7 . Die Auswertung fuhrt zu zuverlässigen Aussagen über die Rezeption der zeitgenössischen Druckproduktion sowie der durch sie verbreiteten Informationen und gibt Einblick in einen Bereich des Marktgeschehens des Buch- und Druckschriftenwesens, der wegen des Mangels geeigneter Quellen dem Historiker meist verschlossen bleibt. Die Ergebnisse sind auch deshalb so wertvoll, weil die Gesandten aufgrund ihrer großen Zahl, aufgrund ihres langen Aufenthaltes in Münster oder Osnabrück und aufgrund ihrer Kaufkraft eine für damalige Verhältnisse in jeder Hinsicht beachtliche Käuferschicht darstellten.
II.
Die in der Regel sehr kurz gehaltenen Kaufeinträge für Druckschriften in den Abrechnungen der Gesandtschaften des Westfälischen Friedenskongresses zeigen an, daß 166 Käufe getätigt wurden. Wie Graphik 2 zeigt, verteilen sie sich auf 9 Gesandtschaften: 6
Konrad REPGEN, Der Westfälische Friede und die zeitgenössische Öffentlichkeit, in: DERS., Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Studien und Quellen, hg. v. Franz BOSBACH, Christoph KAMPMANN, Paderborn u. a. 1998, S. 7 2 3 - 7 6 5 .
7
W e g e n der großen Zahl an Titeln und w e g e n der oft mangelhaften Zitierweise in den Quellen ist die Ermittlung in den herkömmlichen bibliographischen Hilfsmitteln mit einem vertretbaren Zeitaufwand nicht möglich; einen relativ raschen Erfolg bringt aber die systematische Abfrage der Bibliothekskataloge, die der Karlsruher Virtuelle Katalog ( K V K ) der Universitätsbibliothek Karlsruhe im Internet erreichbar macht. Da sie als Datenbanken zugänglich sind, reicht oftmals schon die Abfrage anhand eines einzigen aus den Quellen zu entnehmenden Stichwortes für die Identifizierung des gesuchten Titels aus.
62
Franz Bosbach Graphik 2: Kaufeinträge und Verteilung nach Gesandtschaften
Gesandtschaften
Die meisten und genauesten Kaufeinträge (93) finden sich bei dem kaiserlichen Gesandten in Münster, Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar. Die wenigsten Einträge weisen die Rechnungsakten des französischen Gesandten Abel Servien und des spanischen Gesandten Graf Penaranda mit jeweils einem einzigen Eintrag auf. Der Unterschied erklärt sich daraus, daß letztere nur einen summarischen Ausgabeposten für Druckwerke anführen, während der kaiserliche Gesandte detaillierte Abrechnungen seines Lieferanten, des münsterischen Buchhändlers und Verlegers Bernhard Raesfeld 8 , aufbewahrt hat 9 . Die restlichen Angaben stammen von sechs reichsständischen Gesandtschaften. Die 166 Käufe dienten zum Erwerb von 127 verschiedenen Titeln. Von diesen wurden bis jetzt 100 bibliographisch ermittelt und - wenn erforderlich eingesehen, so daß sie nach ihrem Inhalt klassifiziert werden können. Tabelle 1 zeigt, daß die 100 Titel sich inhaltlich auf fünf unterschiedliche Gruppen verteilen, denen auch die Gliederung der Dokumentation im Anhang folgt. Die zwei größten Gruppen (A, B) umfassen die Verhandlungsakten des Kongresses. Gemeint sind damit »Schriftsätze, die unmittelbar aus den Verhandlungen hervorgegangen oder für sie bestimmt waren, über die verhandelt wurde oder werden sollte« 10 ; diese Akten werden hier unterschieden in die der 8
9
10
Vgl. zu ihm Bertram H A L L E R , Das Druck- und Verlagshaus Raesfeld in Münster und sein Autor Bernhard Rottendorf, in: Hermann H U G E N R O T H , Zum dichterischen Werk des münsterischen Arztes und Humanisten Bernhard Rottendorf (1594-1671), Münster 1991, S. 57-83. Vgl. nr. 12 und nr. 15 im Quellenverzeichnis des Anhangs; eine Abrechnung Raesfelds für Lieferungen nach 1648 VIII 17 ist offenbar verloren gegangen. REPGEN, Öffentlichkeit (wie Anm. 5) S. 744; ibid. S. 734 und S. 739 zu den im folgenden verwendeten Begriffen Streitschrift und Flugschrift. In den Quellen kommen solche
Gedruckte Informationen für Gesandte
63
Verhandlungen von Kaiser und Reich mit den Kronen (A) sowie in die der Verhandlungen der Niederlande und Frankreichs mit Spanien (B).
Tabelle 1: Verteilung der Drucktitel nach Sachbezug . , ermittelt
nicht . , ermittet
A. Verhandlungsakten Kaiser und Reich, Schweden, Frankreich
33
4
37
B. Verhandlungsakten Niederlande, Frankreich, Spanien
19
1
20
C. Streitschriften Kaiser und Reich, Schweden, Frankreich
IS
4
22
Gruppe
Gesamtzah
D. Streitschriften Niederlande, Frankreich, Spanien
9
E. Kongreßleben
4
2
6
17
16
33
100
27
127
F. Sonstige Drucke Summe
9
Zahlenmäßig schwächer sind zwei weitere Gruppen (C und D), die die Streitschriften umfassen, mit denen die publizistische Auseinandersetzung über die Verhandlungen und einzelne Verhandlungsgegenstände ausgetragen wurde. Die beiden restlichen Gruppen umfassen die Veröffentlichungen zum Kongreßleben (E), die im wesentlichen aus gedruckten Gesandtenverzeichnissen bestehen, und alle sonstigen Drucke (F), die inhaltlich keinen unmittelbaren Bezug zum Kongreß haben. Die Titel der letzten Gruppe geben Einblick in die Rezeption der zeitgenössischen Sachbuchliteratur durch die Gesandten. Sie werden nicht weiter berücksichtigt, weil es hier um das politische NachrichBezeichnungen nicht vor; es werden entweder der Titel oder Teile davon zitiert, oder das Genus erhält zusätzlich Ausdrücke wie abtrucke (Anhang A 4), scriptum (A 32), buch und libell (C 10 a,b), libellus (C 10b), librillos (F 27), tractätlein (A 2a, C 4), tractätl (C 2, C 3, C 9b), tractaitl (C 7), tractatl (A 36b, F 33), tractl (C 22), tractaten (B 4).
64
Franz Bosbach
tenwesen geht und damit um diejenigen Flugschriften, die in den ersten vier Gruppen zusammengefaßt sind.
III.
Die Tatsache, daß Verhandlungsakten (A, B) und Streitschriften (C, D) den weit überwiegenden Teil aller Käufe ausmachten, läßt auf ein besonderes Interesse der Gesandten daran schließen. Der Ankauf von derartigem gedruckten Schrifttum war ein Teil der normalen Gesandtschaftsarbeit. Das läßt sich schon daran ablesen, daß die Ausgaben für solche Käufe in den Abrechnungen der Gesandten festgehalten wurden, denn dort konnten nur Ausgaben aufgeführt werden, die den Lebensunterhalt oder die Gesandtschaftarbeit betrafen 11 . Die Themen der Druckschriften bestätigen dies, denn es geht um die Verhandlungsmaterien, um das Kongreßgeschehen oder um allgemeine politische Fragen. Bei den das Reich betreffenden Verhandlungsakten handelte es sich um Dokumente der laufenden Verhandlungen wie die Propositionen der Kronen (Anhang A 1) und wichtige Teilergebnisse, so die kaiserlich-schwedischen Vereinbarungen im Frühjahr und Sommer des Jahres 1648 über einzelne Artikel des IPO (z. B. Anhang A 20, A 21, A 23) und im August 1648 schließlich über den gesamten Text (Anhang A 33). Zum Schluß der Verhandlungen folgten Käufe des gedruckten münsterischen und osnabrückischen Friedensinstrumentes (Anhang A 35, A 36) und des dagegen eingelegten burgundischen Protestes (Anhang A 37). Auf dem Markt waren darüber hinaus Sammeldokumentationen, wie die in drei Teilen erschienenen »Praeliminaria Pacis«, die Dokumente aus dem Zeitraum zwischen 1638 und 1647 enthielten (Anhang A 19), oder wie der Druck des 1641 geschlossenen Hamburger Präliminarvertrages, der die Grundlage des Westfälischen Friedenskongresses bildete und im Jahr 1645 mindestens zweimal aufgelegt wurde (Anhang A 2). Die zu den Streitschriften gerechneten Titel (C) kommentierten oder erläuterten im wesentlichen den Verhandlungsgang aus einer bestimmten Perspektive. Dazu gehören Denkschriften, wie sie von Gesandten der Reichsstädte Colmar (Anhang C 5) und Bremen (Anhang C 12, C 19) verteilt wurden, die von kurpfalzischen und kurbayerischen Autoren bis zum Verhandlungsbeginn abgefaßten Flugschriften über die pfalzische Frage (Anhang C 2, C 3) sowie die Beiträge zu der heftigen Diskussion über die kirchenrechtlichen Vertrags" BOSBACH, Kosten (wie Anm. 2) S. 4 - 5 .
Gedruckte Informationen für Gesandte
65
bestimmungen (Anhang C 13, C 14, C 17, C 18, C 22). Hierzu zählen auch einige von habsburgischer Seite verbreitete antifranzösische und antischwedische Flugschriften (Anhang C 4, C 6, C 8; C 20) und darüber hinaus die kaiserkritische Schrift des Bogislav Philipp von Chemnitz über die Reichsverfassung (Anhang C 10), die der kaiserliche Gesandte Graf Nassau und der Nürnberger Gesandte Kress erworben haben. Im Unterschied zu den Schriften über Reichsangelegenheiten dokumentierten diejenigen über die spanisch-niederländischen Verhandlungen nicht nur das Geschehen am Verhandlungsort Münster, sondern auch die Vorgänge in Den Haag. So konnte man sich in Münster über die bei den Generalstaaten erfolgten französischen Demarchen und Vorschläge informieren (Anhang B 1, B 2, B 5, B 8, B 9, B 10, B 13), über die Art und Weise, wie die münsterischen Vorgänge gegenüber den Generalstaaten dargestellt wurden (Anhang B 3, B 7), und über deren Beschlüsse und Beratungsthemen (Anhang B 11, B 18). Es gab zudem Dokumentationen der spanisch-niederländischen Verhandlungen in Münster (Anhang B 4) und der sich daraus ergebenden erst vorläufigen und dann endgültigen Ergebnisse, also des Entwurfes des Friedensinstrumentes vom 8. Januar 1647 (Anhang B 4) und des Vertragstextes vom 30. Januar 1648 (Anhang B 12). Schließlich wurde der von Raesfeld nach der Ratifikation im Mai 1648 publizierte Druck des Vertragstextes gekauft (Anhang B 20). Alle diese Drucke sowie die Streitschriften der während der laufenden Verhandlungen teilweise polemisch ausgetragenen publizistischen Diskussion hat der kaiserliche Gesandte Nassau von Raesfeld bezogen. Er war so über den Verlauf und den Inhalt der spanisch-niederländischen Verhandlungen zumindest in den wichtigsten Punkten stets informiert.
IV.
Solche Flugschriften vermittelten die Kenntnis vieler Details des Kongreßgeschehens und der Verhandlungsmaterie. Zugleich konnten Käufer und Leser sich darauf verlassen, daß in den Kongreßstädten neue Publikationen sehr rasch zum Verkauf angeboten wurden. Bei einigen läßt sich sogar vermuten, daß sie mit Absicht zuerst in Westfalen ausgeliefert wurden, weil sie auf das Kongreßgeschehen einwirken sollten. Dazu kann der Kupferstich gerechnet werden, der von dem Sieg berichtete, den die bayerische Reichsarmee am 5. Mai 1645 über die französische Armee bei Herbsthausen-Mergentheim er-
66
Franz Bosbach
rungen hatte12. Dieser Stich wurde noch in demselben Monat in Münster von den kurbayerischen Gesandten gekauft (Anhang F 6). Ein anderes Beispiel ist eine antifranzösische Flugschrift mit dem Titel »Visio nocturna« (Anhang C l l ) , die der Mainzer Kurfürst dem kaiserlichen Gesandten Nassau am 20. März 1647 aus Frankfurt a. M. zuschickte, von der Graf Nassau aber bereits 14 Tage vorher sechs Exemplare in Münster erworben hatte. Bei 23 Verhandlungsakten aus den kaiserlichen Verhandlungen mit den Kronen und 13 Verhandlungsakten aus den spanisch-niederländischen Verhandlungen lassen sich das Datum der Entstehung des Textes in den Verhandlungen und das Kaufdatum der gedruckten Version exakt feststellen. Die Zahl der Tage zwischen beiden Daten liefert den Maßstab für die Aktualität des Druckes. Tabelle 2 zeigt, daß bei den Verhandlungen des Kaisers mit den Kronen Schweden und Frankreich (Gruppe A) die Verzögerung zwischen 3 und 58 Tagen betragen hat. Der Mittelwert (ungewogenes arithmetisches Mittel) betrug insgesamt 23,3 Tage, bei einem ersten Drittel (8 Titel) 9,8 Tage, einem zweiten Drittel (ebenfalls 8 Titel) 20,4 Tage und dem letzten Drittel (7 Titel) 42,3 Tage. Die niederländischen Verhandlungsakten (Gruppe B) hatten mit 11-71 Tagen und einem Mittelwert von 30,7 Tagen etwas größere Zeitspannen, und die Drittelwerte lagen um 6, 8 und 5 Tage darüber. Sie erschienen zum größten Teil in den Niederlanden und wurden von dort nach Münster geliefert, was einen schnelleren Verkauf an die Gesandten verhinderte. Die schnellste Verbreitung im Druck erfuhren mit jeweils drei Tagen im September 1645 die kaiserlichen Responsionen (Anhang A 3 ) und im März 1648 die kaiserlich-schwedischen Vereinbarungen über das Reichsreligionsrecht (Anhang A 20). Diese kurze Zeitspanne ist auch deshalb bemerkenswert, weil beide Drucke mehr als 30 Seiten Text hatten, also recht umfangreich waren. Zu den schnell erschienenen Verhandlungsakten ist auch das münsterische Friedensinstrument zu rechnen, dessen durch den münsterischen Buchhändler Raesfeld gedruckte Fassung 12 Tage nach der Unterzeichnung zum Verkauf kam und 40 Seiten umfaßte (Anhang A 34).
12
Zu der Schlacht vgl. Gerhard IMMLER, Kurfürst Maximilian I. und der Westfälische Friedenskongreß. Die auswärtige Politik von 1644 bis zum Ulmer Waffenstillstand, Münster 1992, S. 1 0 9 - 1 1 0 , und Cordula KAPSER, Die bayerische Kriegsorganisation in der zweiten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges, 1 6 3 5 - 1 6 4 8 / 4 9 , Münster 1997, S. 178.
Gedruckte Informationen für Gesandte
67
Tabelle 2: Aktualität gedruckter Verhandlungsakten Verzögerung = Zahl der Tage zwischen Textentstehung und Kauf des Druckes Gruppe B: Drucke der niederländischen Verhandlungen
Gruppe A: Drucke der kaiserlichen Verhandlungen Dokument
Verzögerung
A 3 A 20 A 18 A 21 A 16 A 34 A 17 A 9
3 3 11 11 12 12 13 13
A A A A A A A A
23 13 14 28 15 10 33 22
14 15 16 18 21 24 26 29
A A A A A A A
29 25 27 35 36a 26 12
35 38 38 41 41 45 58
Drittelwerte
1. Drittel 9,8
15,8
2. Drittel 20,4
28,8
3. Drittel 42,3
47,5
Verzögerung
Dokument
11 12 14 21 21
B B B B B
2 18 15 14 10
25 29 30 31
B 9 B 20 B 16 B 1
31 36 52 71
B 17 B 12 B 8 B 5
Die ermittelten Verzögerungswerte erlauben es immer noch, von einer schnellen Information zu sprechen, die durch die Drucke über die Verhandlungen zu gewinnen war. Denn sie müssen in Relation gesehen werden zu dem langsamen Verhandlungsgang auf dem Kongreß. In der Regel wird der Käufer gedruckte Verhandlungsakten in den Händen gehabt haben, bevor sie durch den Gang der Verhandlungen überholt worden waren.
68
Franz Bosbach
V.
Gedruckte Verhandlungsakten und Streitschriften waren gewöhnlich nicht allzu umfängliche Flugschriften, deren Preis sehr gering war, gemessen an anderen Druckwerken und an den übrigen Kosten einer Gesandtschaft. Zusammen mit den für die Gesandtschaftskanzleien benötigten Schreibmaterialien machte ihr Anteil oft weniger als 1 Prozent, kaum jemals mehr als 2 Prozent aller Gesandtschaftsausgaben aus 13 . Die Preise für solche Flugschriften werden in den Quellen zum Teil unterschiedlich angegeben. Man kann davon ausgehen, daß einige Preisangaben fehlerhaft sind (vgl. Anhang C lOa-b). Aber es kam auch vor, daß Gesandte für die gleiche Druckschrift unterschiedlich viel zahlten, so Graf Nassau, der für einen Druck des ratifizierten spanisch-niederländischen Friedens einmal 2 lA Schilling, dann zweimal 3 Vi Schilling zahlte (Anhang B 20). Dennoch sind die konstantesten und für einen längerfristigen Vergleich am besten geeigneten Preisangaben in seinen Akten enthalten (Tabelle 4). Es handelt sich um die Rechnungen, die der Münsterische Drucker Raesfeld für entsprechende Lieferungen ausgestellt hat. Die Preise, die Nassau zu zahlen hatte, liegen meist unter den Preisen, die andere Gesandte verzeichneten (z. B. Anhang A 16a-b, A 33c-d). Dies mag daran liegen, daß Nassau sehr viele Schriften in höheren Stückzahlen kaufte 14 , was eine Preisreduktion rechtfertigen mochte. Vielleicht wollte Raesfeld damit aber auch eine besondere Beziehung zu dem kaiserlichen Gesandten honorieren, von der er möglicherweise in der Form profitierte, daß ihm Texte zum Druck überlassen wurden 15 . Raesfeld stellte für Nassau fast immer einen achtseitigen Druck in Quarto mit 1 Schilling in Rechnung. Da ein solcher Druck aus einem beidseitig vollständig bedrucktem Bogen gefaltet wurde, kostete der Druckbogen also 1 Schilling oder 0,036 Reichstaler; für 1 Reichstaler bekam man demnach 28 bedruckte Bogen (Tabelle 3) 16 . Umfangreichere Drucke wurden aber nicht entsprechend teurer, sondern der Preis pro Bogen ging bei steigender Bogenzahl zurück. So waren die »Praeliminaria pacis« (Anhang A 19) mit ca. 665 Seiten ein sehr umfangreicher Quartdruck von ca. 83 Bogen und kosteten 1,14 Reichstaler; sie waren also nicht, wie zu erwarten, 83mal, sondern nur 32mal teurer, als es eine Kalkulation auf der Grundlage des ermittelten Bogenpreises des achtseitigen Druckes erwarten ließe, die auf den Preis von 2,96 Reichstaler kommt; die »Pax licita« (Anhang C 18), die im Quartformat ca. 37 Bogen oder ca. 300 Seiten umfaßte, 13
BOSBACH, Kosten ( w i e Anm. 2 ) S. 188f.
14
V g l . dazu unten S. 76.
15
REPGEN, Öffentlichkeit ( w i e Anm. 6 ) S. 753.
16
Der Reichstaler wurde zu 2 8 Schillingen gerechnet.
Gedruckte Informationen für Gesandte
69
kostete nur 0,86 Reichstaler statt der nach obiger Berechnung zu erwartenden 1,32 Reichstaler; andere Beispiele sind die im folgenden genannten Drucke der Friedensverträge. Aus der Sicht der Hersteller waren Druck und Vertrieb von Flugschriften für den Friedenskongreß ein durchaus lohnendes Geschäft. Dafür spricht die Fülle der angebotenen Titel 17 , und auch die Preisspanne, die sich bei den Kosten für unbedrucktes und bedrucktes Papier errechnen läßt. Eine Flugschrift, die aus einem Bogen bestand und das übliche Quartoformat hatte, kostete, wie oben gezeigt, 1 Schilling, d. h. man bekam für 1 Reichstaler insgesamt 28 solcher bedruckter Bogen. 1 Ries sog. Postpapier, ein gutes Schreibpapier, kostete während des Kongresses in Münster 3 Reichstaler, in Osnabrück war der Preis unwesentlich höher. 1 Ries zählte 480 Bogen, so daß man für 1 Reichstaler 160 Bogen bekam 18 (Tabelle 4):
Tabelle 3: Preise von Flugschriften
Tabelle 4: Papierpreise
Gegenstand
Preis
Gegenstand
8 Seiten 4.o
1 Schilling
1 Ries
1 Bogen
0,036 Rt
480 Bogen
28 Bogen
1 Rt
160 Bogen
Preis 3 Rt 1 Rt
Für den Druck der Flugschriften wird kaum dieses gute Schreibpapier verwendet worden sein, sondern qualitativ schlechteres und daher billigere Ware 19 . Aber schon aus dem Vergleich mit dem Preis des Postpapiers ergibt sich ein Preisverhältnis von bedrucktem zu unbedrucktem Papier von ca. 5,7 : 1. Selbst wenn man die übrigen Produktionskosten des Druckers noch hinzufügt, muß der Druck von Flugschriften für den Kongreß in Münster und Osnabrück, also für einen Markt mit permanent lebhafter Nachfrage und hoher Kaufkraft, wegen der Gewinnmarge lohnend gewesen sein. Daß gedruckte Verhandlungsakten auch aus der Sicht der kaufenden Gesandten kostengünstig waren, kann eine Gegenüberstellung der Kosten zeigen, die die handschriftliche und die gedruckte Version der Friedensverträge verursachten (Tabelle 5). Die Kanzlei der kaiserlichen Gesandten hat nach Friedensschluß für den bayerischen Kurfürsten die beiden Friedensinstrumente des Kaisers und des Reiches mit Frankreich (IPM) und Schweden (IPO) nachaus17
REPGEN, Öffentlichkeit (wie Anm. 6) passim. BOSBACH, Kosten (wie Anm. 2) S. 189; die dortige Angabe von 4.800 Bogen pro Ries ist zu korrigieren. " HALLER (wie Anm. 8) S. 68.
18
70
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fertigen, unterzeichnen und siegeln lassen 20 . Der Umfang des handschriftlichen Textes beträgt im Folioformat 19 Blatt (IPM) und 60 Blatt (IPO) 21 oder, da ein Bogen zwei Folios ergibt, 10 und 30 Bogen. Diese 40 Bogen der beiden Friedensinstrumenta kosteten 72 Gulden (48 Reichstaler) 22 . Für 1 Reichstaler erhielt man also weniger als 1 Bogen, nämlich nur 0,83 Bogen, und ein ganzer Bogen kostete 1,2 Reichstaler. Tabelle 5: Preise der Friedensinstrumente Handschriftliche Ausfertigung 4 0 B o g e n IPM und IPO
Preis =
48 Rt
1 Bogen
=
1,2 Rt
0,83 B o g e n
=
1 Rt
Beglaubigter Druck
Preis
1 IPO 1 IPM 1 Beglaubigungsgebühr
= = =
0,22 Rt 0,05 Rt 6 Rt
Gedruckte und beglaubigte Verträge des IPM und IPO 1 Bogen
= =
12,3 Rt 0,77 Rt
Andere Gesandte erreichten Vergleichbares wesentlich preiswerter, indem sie sich Drucke eines Friedensinstrumentes vom Reichsdirektorium beglaubigen ließen 23 . Die Kosten des gedruckten IPO betrugen 0,22 Reichstaler (Anhang A 35) 24 , die des gedruckten IPM machten - jedenfalls in dem einzigen dazu erhaltenen Beleg - nur ein Viertel davon aus und betrugen 0,052 Reichstaler (Anhang A 34). Dazu kamen noch die Kosten für die Beglaubigung durch das kurmainzische Direktorium, die sich in einem bekannten Fall für eines der Friedensinstrumente auf 6 Reichstaler beliefen (Anhang A 36e). Rechnet man 20
Acta Pacis Westphalicae III B 1/1, Die Friedensverträge mit Frankreich und Schweden. 1: Urkunden, bearb. v. Antje OSCHMANN, Münster 1998, S. L X X X I V - L X X X V I .
21
Ibid. S. 2, 96.
22
Vgl. Anhang A 36c. Solche Exemplare sind erhalten in den Archiven von Wolfenbüttel und Turin, vgl. A P W III B 1/1 ( w i e Anm. 20) S. LXXVIII Anm. 227, s o w i e im Staatsarchiv Basel, vgl. die Abbildungen bei Peter SCHNEIDER, Die Unterzeichnung der Friedensverträge, in: Wettstein - Die S c h w e i z und Europa 1648, Basel 1998, S. 2 5 6 - 2 5 9 . Dieser Preis findet sich auch in einem Kaufeintrag der Abrechnung des Nürnberger Gesandten Kress (Anhang A 36a), ohne daß geklärt werden kann, o b dieser das IPM oder das IPO gekauft hat.
21
24
Gedruckte Informationen für Gesandte
71
0,3 Reichstaler als den Preis für Drucke beider Instrumente und 12 Reichstaler als Preis für deren Beglaubigung, so ergaben sich Kosten von ca. 12,3 Reichstaler für einen Gesandten, der an der Beglaubigung beider Friedensverträge interessiert war. Für einen Bogen dieser gedruckten und beglaubigten Friedensinstrumente läßt sich der Preis von 0,767 Reichstaler errechnen, wenn man die in den Akten Nassaus aufbewahrten Exemplare heranzieht, bei denen das IPO 88 Seiten (11 Bogen) und das IPM 40 Seiten (5 Bogen) umfaßten. Die bayerische Nachausfertigung beider Friedensinstrumente war also mit dem Gesamtpreis von 48 Reichstaler etwa viermal so teuer wie eine beglaubigte Druckfassung, der Bogenpreis belief sich auf das l,6fache. Der Nürnberger Gesandte Kress, der sich einen der beiden Verträge, vermutlich war es der Osnabrücker Vertrag, vidimieren ließ (Anhang A 36e), zeigt durch seine Abrechnung, daß der Druck gegenüber der handschriftlichen Fassung eindeutig billiger war. Denn während er nur den Druck kaufen mußte und sodann die Gebühr für die Beglaubigung in Höhe von 6 Reichstalern zu zahlen hatte, belief sich allein der Nürnberger Anteil an den Kosten der Nachausfertigung des Osnabrücker Friedens für das Corpus Evangelicorum schon auf 4 Reichstaler (Anhang A 36d) 25 . Bei den Drucken haben nicht Papier und Herstellung, sondern die kurmainzische Beglaubigung die wesentlichen Kosten verursacht. Ohne Beglaubigungskosten beläuft sich der Preis eines Bogen der gedruckten Friedensverträge nämlich auf nur 0,017 Reichstaler.
VI.
Es ist nur teilweise eine Antwort möglich auf die Frage, wo und von wem die Schriften gedruckt wurden, denn die meisten Drucke sind ohne entsprechende Angaben auf den Markt gekommen. Dies gilt vor allem für die das Reich betreffenden Drucke 26 , während in der niederländischen Publizistik in etwa der Hälfte der Schriften Drucker und Druckort genannt werden 27 . Auch die Namen der Lieferanten bleiben im Dunkeln, wenn man von dem Münsterischen Drucker Bernhard Raesfeld absieht, der den kaiserlichen Gesandten Graf Nassau und die kurbayerische Gesandtschaft regelmäßig belieferte 28 . Dabei handelte es sich nicht nur um Drucke seiner eigenen Offizin, darun25 26
27 28
Vgl. dazu auch APW III B 1/1 (wie Anm. 20) S. L X X V I I - LXXXI. Ausnahmen: Anhang A 1, A 34, A 35; C 7, C 22; die von dem Kölner Drucker Andreas Bingen verwendete Druckerangabe »Vor den Minnenbrüder im Loret« haben A 26, A 28, A 29; auf den Druckort Bremen lassen die Einträge für A 30a und A 31a schließen. Anhang B 3, B 5, B 7, B 8, B 10-B 13, B 16, B 18, B 19; D 1,D 5, D 6, D 7, D 9 . Für Nassau vgl. oben S. 62, Anm. 9; für Kurbayern vgl. den Rechnungseintrag in Anhang A 36b, vermutlich ist Raesfeld auch in den Einträgen Anhang A 6, A 7 und C 9b gemeint.
72
Franz Bosbach
ter der Druck des münsterischen Friedensinstrumentes (Anhang A 34b), sondern er lieferte auch die Flugschriften zu den spanisch-niederländischen Verhandlungen. Auch in Osnabrück hat es ein entsprechendes Angebot gegeben, wenn hierzu auch keine genaueren Angaben vorliegen29. Der Druck des kaiserlichschwedischen Vertragsprojektes vom 6. August 1648 wurde von Nassau eigens in zwölf Exemplaren aus Osnabrück nach Münster geholt (Anhang A 33d), wo er offenbar von Raesfeld noch nicht geliefert werden konnte. Möglicherweise bot sich dem Käufer in Münster aber ein reicheres Angebot, wie es beispielsweise der Nürnberger Gesandte Kress nutzte, der dort und nicht an seinem gewöhnlichen Aufenthaltsort in Osnabrück einige Titel erwarb30. In einigen Fällen wird deutlich, daß Gesandte die Verfasser oder Verteiler von politischen Druckschriften waren. So finanzierte der spanische Gesandte Peñaranda die Publizistik seines Mitgesandten Antoine Brun (Anhang F 27), und der französische Gesandte Servien ließ ein Blatt des bei Raesfeld erschienenen Münsterischen Friedensinstrumentes neu drucken, weil dort die Titulatur seines Königs fehlerhaft war (Anhang A 34b). Der Bremer Gesandte Koch hatte zwei Denkschriften zum Streit seiner Stadt mit dem Grafen von Oldenburg über den Weserzoll aus Bremen mitgebracht und ließ sie in einer der Kongreßstädte binden, wohl mit der Absicht, sie dann zu verteilen (Anhang C 12, C 19). Auch der Colmarer Gesandte Schneider verfuhr so mit der von ihm verfaßten, umfänglichen »Apologia«, in der er die Reichsstandschaft seiner Stadt und deren Recht auf Einfuhrung des protestantischen Kirchenwesens nachzuweisen suchte. Vermutlich wollte er damit die Beratungen der Gravamina Evangelicorum im Herbst 1646 beeinflussen. Eines der Exemplare hat der schwedische Resident in Münster Schering Rosenhane erhalten und in seiner Bibliothek aufbewahrt (Anhang C 5). Im unmittelbaren zeitlichen Vorfeld der Unterzeichnung der Friedensverträge hat Schneider zudem eine schmale Informationsschrift über die Reichslandvogtei Hagenau drucken lassen und dem Drucker die Exemplare abgekauft (Anhang C 21), wohl wieder mit der Absicht, sie zu verteilen. Die Zahl der Exemplare kann aus der Preisangabe errechnet werden, sie belief sich auf mindestens 105 Exemplare31.
29
Horst MEYER, D i e Buchproduktion in den kleineren geistlichen Territorien — Das Beispiel Osnabrück 1 6 1 7 - 1 7 1 7 , in: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 2 4 ( 1 9 9 7 ) S. 7 5 - 8 3 .
30
V g l . A n h a n g C 13a, F 21, F 22, F 23. Der Druck kostete 7,5 Reichstaler; für diese S u m m e erhielt man nach den oben S. 6 9 angeführten Berechnungen ca. 2 1 0 bedruckte Bogen, so daß für die »Adumbratio« bei ihrem U m f a n g von 8 Blatt oder 2 B o g e n mit einer A u f l a g e von mindestens 105 Exemplaren zu rechnen ist. Sicherlich lag die Zahl der Exemplare noch höher, da der Drucker bei dieser Auftragsarbeit kein Absatzrisiko einkalkulieren mußte.
31
Gedruckte Informationen für Gesandte
73
VII.
Erstes Ziel der Käufe von Druckwerken war offensichtlich, Informationen über die laufenden Verhandlungen zu erhalten, und zwar sowohl über die, an denen man nicht selbst beteiligt war, als auch über die, über die man wegen der persönlichen Teilnahme bereits interne Kenntnisse hatte. Als Beispiel kann der kaiserliche Gesandte Graf Nassau angeführt werden. Er bezog regelmäßig niederländische Drucke und konnte sich so über die in Münster und in Den Haag geführten Verhandlungen zwischen den Niederlanden, Spanien und Frankreich informieren32. Und er hat auf diese Weise auch von den Verhandlungen der kaiserlichen Vertreter in Osnabrück Kenntnis genommen, so von den Vorschlägen, die seine Kollegen im März 1647 zur Pfalzfrage vorlegten (Anhang-A 14), von dem schwedischen Vertragsentwurf vom April 1647 (Anhang A 16) und von dem kaiserlichen Entwurf für den Osnabrücker Frieden vom Juni 1647 (Anhang A 17). Nahezu regelmäßig finden sich in seinen Rechnungen auch Ausgaben für Verhandlungsakten zu den Beratungen über das Reichsreligionsrecht33. Im Verlauf des Jahres 1648 kaufte er die sukzessive erzielten Teilergebnisse der Verhandlungen für das Osnabrücker Friedensinstrument, sobald sie jeweils im Druck vorlagen. Als Beispiele sind hier die Käufe mit den höchsten Stückzahlen genannt: Er erwarb 12 gedruckte Exemplare der Vereinbarungen über das Reichsjustizwesen und über die Autonomie der Mediatstände (Anhang A 20), 14 Drucke der Territorialsatisfaktion Schwedens und Hessen-Kassels sowie der Regelung der Pfalzfrage (Anhang A 23), 8 Exemplare der braunschweig-lüneburgischen Entschädigung (Anhang A 24) und 7 Drucke der kurbrandenburgischen Entschädigung (Anhang A 25). Von der kaiserlich-schwedischen Vorvereinbarung vom 6. August 1648 ließ er sich 12 Exemplare in Osnabrück besorgen (Anhang A 33d). Auch Vertreter von Reichsständen haben sich so verhalten. Die fränkischen Kreisgesandten kauften im Sommer 1645 die gedruckten Propositionen der Kronen (Anhang A 1), der Nürnberger Gesandte die kaiserlichen Responsionen (Anhang A 3, A 4). Beide Texte erwarben auch der kaiserliche Gesandte Nassau und die bayerischen Gesandten (Anhang A 5a-b); letztere kauften etliche Exemplare der darauf erfolgenden französischen Replik vom Januar 1646 (Anhang A 6). Die an die Schweden gerichtete kaiserliche Duplik vom Mai 1646 erwarb der Gesandte des Herzogtums Holstein (Anhang A 9). Es zeigt sich daran, daß es durchaus üblich war, auch Texte im Druck zu erwerben, die auf dem Weg der Reichsdiktatur ohnehin zur Kenntnis der reichsständischen Gesandten kamen. Von daher ist es zu erklären, daß in den Rechnungseinträ-
32 33
Vgl. oben, S. 65. Anhang A 10, A 12, A 13, A 15.
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gen nahezu alle wichtigen Verhandlungsakten vorkommen, von denen Drucke bekannt sind. Ein vergleichbares Kaufinteresse zeigten der kaiserliche Gesandte und die reichsständischen Vertreter auch bei den Streitschriften. Nassau und die kurbayerische Delegation erwarben im Frühjahr 1647 einen Traktat über die Verhältnisse im Reich, die »Imago horum temporum« (Anhang C 9a-b). Der kaiserliche und der Nürnberger Gesandte kauften wenig später die antikaiserliche Schrift »De ratione Status in Imperio nostro« des unter dem Pseudonym als Hippolyth a Lapide auftretenden Bogislav Philipp von Chemnitz (Anhang C 10). Regelmäßig wurden die polemischen Schriften über die religionspolitischen Verhandlungen und Friedensbestimmungen gekauft 34 . Ebenso finden sich Ausgaben fur antischwedische (Anhang C 20) und antifranzösische Drukke (Anhang C 4, C 8, C 11), so auch für die berühmte »Bibliotheca GalloSvecica« (Anhang C 6). Bei Graf Nassau, der in Münster tätig war, stellt sich die Frage, ob er die auf die Osnabrücker Verhandlungen bezogenen Flugschriften kaufte, weil er von seinen Kollegen am anderen Kongreßort mangelhaft auf dem laufenden gehalten wurde und er mit den Drucken die ausbleibende Information ausglich, oder ob er die Käufe tätigte, obwohl er über den Inhalt der Verhandlungsakten schon intern informiert war. Da die kaiserliche Korrespondenz für einen Teil des Kongresses noch nicht publiziert ist, kann diese Frage noch nicht zuverlässig beantwortet werden, doch es spricht vieles dafür, daß Nassau diese Drucke erwarb, während er durch seine Kollegen über die Osnabrücker Verhandlungen auf dem laufenden gehalten wurde. In anderen Fällen ist aber nicht auszuschließen, daß mangelnde Informationen durch die Auswertung einer Flugschrift wettgemacht werden sollten. Dies zeigt ein Beispiel aus der französischen Gesandtschaft. Die mit Frankreich verbündeten Schweden haben den Text ihrer Osnabrücker Replik vom 7. Januar 1646 den französischen Gesandten lange Zeit nicht mitgeteilt, so daß diese für ihren Bericht an den Hof Anfang Februar 1646 eine im Umlauf befindliche deutsche Flugschrift übersetzen ließen und diese Übersetzung nach Paris sandten 35 . 34 35
AnhangC 13, C 14, C 17, C 18. Longueville, d'Avaux und Servien an Brienne, Münster 1646 II 1, in: Acta Pacis Westphalicae II B 3, Die französischen Korrespondenzen 1645-1636, bearb. v. Elke JARNUT und Rita BOHLEN, mit einer Einleitung und einem Anhang von Franz BOSBACH, Münster 1999, nr. 94, S. 322, Z. 636-639: Les plénipotentiaires de Suède ne nous ont point encor donné communication de leur réplique, mais il en court icy un escrit aleman que nous avons faict traduire, et qui vous sera porté avec la présente pour ne vous tenir pas plus longtemps en attente; der Titel der beigefugten Übersetzung lautet: Protocole du contenu en la réplique faicte de bouche par messieurs les plénipotentiaires de Suède à messieurs les plénipotentiaires impériaux sur leur response du 16 octobre 1645. Die deutsche Vorlage ist wahrscheinlich die Flugschrift: Abdruck Protocolli der Schwedischen Herrn Plenipotentiarien mündlich gethanen Replie auff der Kayserl.
Gedruckte Informationen für Gesandte
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Auch andere Gesandte haben Druckschriften gezielt für ihre Arbeit eingesetzt. So führten die Gesandten von Sachsen-Altenburg ein gedrucktes und mit einem Durchschuß versehenes Exemplar der kaiserlichen Vorschläge für die Gravamina-Verhandlungen vom November 1646 in ihren Handakten, das ihnen als Arbeitsgrundlage diente 36 . Graf Nassau hat ein Exemplar des eigens aus Osnabrück besorgten Druckes der kaiserlich-schwedischen Vereinbarung vom August 1648 über den Text des Osnabrücker Friedensinstrumentes offenbar gründlich durchgearbeitet, denn es hat zahlreiche handschriftliche Randbemerkungen im Text und kritische Annotationen auf dem Titelblatt 37 . Fehler kamen bei der Drucklegung der Verhandlungstexte sicherlich häufiger vor. Deshalb ließ Servien, der peinlich auf die korrekte Titulatur seines Herrschers achtete, für den Druck des münsterischen Friedensinstrumentes auf eigene Kosten eine fehlerhafte Seite nachdrucken (Anhang A 34b).
VIII.
Für die Gesandten verband sich mit den Druckschriften der weitere Nutzen, sie als Nachrichtenmaterial weitergeben zu können. So brachten einige Gesandte selbst Drucke in Umlauf, die andere Kongreßteilnehmer über spezielle Problemlagen und Ansprüche in Kenntnis setzen sollten. Der Colmarer Gesandte Schneider verteilte 1645 die »Apologia« zur Information über die konfessionspolitischen Rechte seiner Stadt (Anhang C 5). 1648 ließ er angesichts der sich abzeichnenden französischen Satisfaktion im Elsaß die »Adumbratio« folgen, in der nachgewiesen werden sollte, daß mit der an Frankreich abzutretenden Reichslandvogtei Hagenau keinerlei Rechte gegen die elsässischen Reichsstädte verbunden seien (Anhang C 21). Für die Reichsstadt Bremen verteilte deren Gesandter Denkschriften zur Information über den Weserzollstreit, den die Stadt mit dem Grafen von Oldenburg austrug und der durch den Friedensvertrag beigelegt werden sollte (Anhang C 12, C 19). Es ist vor allem unter dem Aspekt der Kosten verständlich, daß für solche Informationszwecke die Drucke besonders geeignet waren. Denn wie oben dargelegt, waren die Kosten vergleichsweise gering. Der Druck eines Textes
36 37
Herren Gevollmächtigten responsiones, wie selbige den 16. Octob. anno 1645 in der Reichs-Dictatur auskommen, o. O. o. J. 4-o, 4 Bl. (Regensburg, Bibliothek Fürst Thum und Taxis, Sammlung Häberlin LXXI Nr. 26). REPGEN, Öffentlichkeit (wie Anm. 6) S. 745 Anm. 94. Anhang A 33d; auf dem Titelblatt ist der ganze Titel durchgestrichen und darüber steht der Vermerk non est correctum. Es ist noch zu überprüfen, ob sich dieser Vermerk auf den Wortlaut des Titels oder auf den Inhalt des Textes bezieht.
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war billiger als die Vervielfältigung durch Abschriften und brachte sicherlich auch eine beträchtliche Zeitersparnis in der Herstellung des Informationsmaterials. Wenn Graf Nassau meistens mehrere Exemplare eines Druckes erwarb, so hatte er relativ preiswertes, bereits vervielfältigtes Material, das er nur noch an andere weitergeben mußte. Wie Beispiele aus dem Frühjahr 1647 zeigen, gab Nassau Exemplare der von ihm angekauften Druckschriften aus dem Umfeld der niederländischen Verhandlungen an seine in Osnabrück verhandelnden Kollegen und an den Kaiserhof und erhielt andererseits auch von diesen Einschlägiges zugeschickt38. Auch Streitschriften wie die antifranzösische Flugschrift »Visio nocturna« (Anhang C 11) sind auf diese Weise weitergegeben worden. Nassau hatte davon, wie bereits erwähnt39, bereits sechs Drucke erworben, bevor sie ihm aus Frankfurt a. M. zugeschickt wurde, und hatte Exemplare davon an Trauttmansdorff und Volmar nach Osnabrück geschickt. Volmar kommentierte in seinem Antwortschreiben den Inhalt der Schrift und zeigte damit, daß solche Schriften auch gelesen wurden40. So wie Nassau haben auch andere Gesandtschaften Druckschriften erworben und zur Information an andere Empfanger weitergeleitet. Die kurbayerischen Gesandten kauften die deutsche und die lateinische Version des gegen Bayern gerichteten »Antimanifest«, das nach der bayerischen Aufkündigung des Waffenstillstandes 1647 von den Schweden verbreitet wurde, und schickten es an die Geheime Kanzlei in München (Anhang C 15). Der Bremer Gesandte schickte fünf Exemplare des gedruckten kaiserlich-französischen Friedensinstrumentes in seine Heimatstadt (Anhang A 34a), und auch der französische Gesandte Servien kaufte davon mehrere Exemplare (Anhang A 34b), um sie an seine Korrespondenzpartner zu schicken, d. h. an seine Kollegen in anderen Hauptstädten Europas.
38
39 40
Acta Pacis Westphalicae II A 5, Die kaiserlichen Korrespondenzen 1646-1647, bearb. v. Antje OSCHMANN, Münster 1993, nr. 248, nr. 266, nr. 362, Register S. 745, S. 760. Vgl. oben S. 66. Vgl. APW II A 5 (wie Anm. 38) nr. 298, Beilage; nr. 302, S. 609, Z. 1-5 brachte die Antwort Volmars: Gegen Euer Excellenz thue ich mich deß uberschikhten discurs gehorsamblich bedankhen. Ist nun prophetey von geschehenen Sachen uff daß, so man muetmaasset. Es gehöret aber noch vil dazu, ehe ein kindt zum monarchen über Europa gelangen kan. Geschieht offt, daß man in der kindtheit glükh, im alter aber unglükh hatt.
Gedruckte Informationen für Gesandte
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IX.
Die Tatsache, daß die gedruckten Schriften nicht im Kreis der Gesandten allein angeboten wurden, sondern eine Verbreitung in allen Ländern Europas finden konnten, war den Gesandten durchaus bewußt, wurde aber unterschiedlich bewertet. Die kaiserliche und spanische Seite glaubte, daraus Nutzen ziehen zu können, und hat die Flugschriften als das geeignete Mittel betrachtet, mit dem sie die allgemeine europäische Öffentlichkeit und zwar über den Adel und die Kreise der Höfe hinaus auch den gemeinen Mann über den Fortgang der Verhandlungen bzw. über die Gründe ihres Stagnierens informieren konnte. Die Gesandten und Politiker der französischen Seite standen den Flugschriften sehr kritisch gegenüber und versuchten, diesen Weg der Verbreitung von Nachrichten zu vermeiden oder durch Verbot unmöglich zu machen. Die französische Haltung wird deutlich in den Überlegungen, ob die Satisfaktionsforderungen Frankreichs gegenüber Kaiser und Reich schriftlich oder mündlich vorgetragen werden sollten. Der französische Hof hatte seit dem Januar 1645 Anweisung gegeben, auf die Schriftlichkeit in den Verhandlungen zu verzichten. Diese sollten vielmehr dadurch beschleunigt werden, daß man unnötige Festlegungen vermied, weil so die Verbindlichkeit des geschriebenen Wortes wegfiel 41 . Im Vorfeld der Repliken der Kronen, in denen die Satisfaktionsforderungen konkretisiert werden sollten, sprachen sich auch die Gesandten in Münster für den Verzicht auf eine schriftliche Fassung aus. Ihr Argument war, daß die ganze deutsche Nation von den französischen Forderungen betroffen sei und deren Bitterkeit leichter zu tragen sei, wenn man sie mündlich ausspreche, als wenn man sie schriftlich überall gedruckt fände 42 . Hier gingen die Gesandten wie selbstverständlich davon aus, daß eine schriftlich überreichte Replik auch gedruckt werde, wofür offenbar die zuvor gemachte Erfahrung sprach, daß die meisten Verhandlungsakten tatsächlich auch im Druck erschienen waren. Außerdem zeigt die Stellungnahme, daß nach Meinung der Gesandten eine gedruckte Fassung der Forderungen mehr Eindruck machte, zumal sie dadurch auch noch überall Verbreitung fanden. Ebenso wie der Hof wollten die französischen Gesandten folglich vermeiden, daß Verhandlungsmaterien in Flugschriften verbreitet wurden. Es mußte aus ihrer Sicht schon verhindert werden, daß durch eine am Hof geführte 41
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Memorandum Ludwigs XIV. für d'Avaux und Servien, Paris 1645 I 1, in: Acta Pacis Westphalicae II B 2, Die französischen Korrespondenzen 1645, bearb. v. Franz BOSBACH, Münster 1986, nr. 1,S. 1-12. Longueville, d'Avaux und Servien an Brienne, Münster 1645 XI 25, in: APW II B 3 (wie Anm. 35) nr. 3, S. 212, Z. 394-398: ...que nous serions aussy obligez de toucher certains poinctz qui sont fort sensibles ä toute la nation allemande et que l 'amertume en seroit plutost passée quand ils se diroient de bouche que sy on les voioit escritz et imprimez partout, ce qui rendroit nozprétentionsplus odieuses...
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offene Diskussion über den Weg zum Friedensschluß ihre Stellung in Münster in den Verhandlungen beschädigt wurde. Im Februar 1646 wiesen sie Mazarin darauf hin, daß nach Darstellung der spanischen Gesandten in Frankreich ein Aufstand der kriegsmüden Bevölkerung ausbräche, wenn die königlichen Minister offen ihre deutlich zu spürende Abneigung gegen einen Friedensschluß mit Spanien bekundeten. Dennoch sei es, so die Gesandten, im Interesse von befriedigenden Verhandlungsergebnissen unerläßlich, daß man in Paris allein den Eindruck vermittele, daß Frankreich eher die Ausdehnung seiner Eroberungen als einen Ausgleich wolle43. Offenbar war der Zwiespalt des Conseil über die Friedensverhandlungen, von dem die Gazettes de Cologne voll waren, auch in Münster bekannt geworden. Gegen Mazarin hatte vor allem Conde auf die Unfähigkeit des Volkes zu einer weiteren Kriegsfuhrung hingewiesen 44 . Um weitere Diskussionen zu vermeiden, sollten ihm daher in Zukunft einschlägige Berichte der Gesandten vorenthalten werden 45 . Auch in Münster suchten die französischen Gesandten die öffentliche Kritik an der französischen Politik zu unterbinden. Als zu Beginn des Kongresses die französisch-habsburgische Kontroverse über die Einbeziehung der Reichsstände mit anonymen Flugschriften ausgetragen wurde, verlangte d'Avaux im November 1644 von den Vermittlern das Verbot einer antifranzösischen Schrift. Die Mediatoren gaben seine Forderung an die Stadt Münster als Ersuchen weiter, alle Schriften zu diesem Streitpunkt zu verbieten. Das hat aber offensichtlich keinen Erfolg gebracht, denn die Streitschriftendebatte wurde fortgesetzt46. Offenbar konnte nur die Verbreitung solcher Nachrichten effektiv kontrolliert werden, die von Frankreich selbst ausgingen. Das betraf vor allem die Veröffentlichungen in der Gazette. Um die Jahreswende 1645/46 befürchtete Servien nachteilige Auswirkungen auf die Verhandlungen, wenn in der Gazette weiterhin so offen von der profranzösischen Haltung des Kurfürsten von Trier geschrieben werde. Folglich hat sein Korrespondenzpartner Lionne den Herausgeber Theophraste Renaudot ermahnt, bei der Berichterstattung über Kurtrier entsprechende Zurückhaltung zu wahren 47 . Servien sah solche Probleme auch im Frühjahr 1646 voraus, als die spanische Seite den Vorschlag machte, die französische Königin solle als Vermittler und Arbiter über die 43 44 45 46 47
Ibid. nr. 102, S. 3 4 8 - 3 5 1 . Ibid. nr. 189, S . 6 4 8 - 6 5 6 . Ibid. nr. 110, S 374. REPGEN, Öffentlichkeit ( w i e A n m . 6) S. 7 4 0 Anm. 75. A P W II B 3 ( w i e Anm. 3 5 ) nr. 30, nr. 62; zu Renaudot ( 1 5 8 6 - 1 6 5 3 ) und seiner Zeitung vgl. Howard M. SOLOMON, Public Weifare, Science and Propaganda in Seventeenth Century France. The innovations o f Theophraste Renaudot, Princeton 1972; Gilles FEYEL, Gazette [de France] ( 1 6 3 1 - 1 7 9 2 ) , in: Dictionnaire des Journaux, hg. v. Jean SGARD, I, Paris 1991, nr. 4 9 2 , S. 4 4 3 ^ 4 9 ; Renaudot wurde im Mai 1646 zum königlichen Historiograph ernannt, 1649 geadelt.
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spanisch-französischen Streitfragen entscheiden. Der Gesandte befürchtete, daB eine Veröffentlichung in der Gazette bei dem französischen Volk den Eindruck erwecken könne, jetzt habe Frankreich den Schlüssel zum Frieden in der Hand und der Abschluß hinge nur noch von seinen Politikern ab48. Diese Furcht wurde in Paris offenbar geteilt, denn es erging ein Publikationsverbot, nachdem es zuvor nicht gelungen war, das Angebot am Hof gänzlich geheim zu halten 49 . Auch die kaiserlichen und spanischen Gesandten haben die Möglichkeit der weiten Verbreitung von Drucken in Rechnung gestellt. Anders als die Franzosen wollten sie dies nutzen, um der Mitwelt die Gründe offenzulegen für den enttäuschend langsamen Fortgang der Verhandlungen. So wollten die kaiserlichen Gesandten nach Aushändigung der bereits erwähnten französischen Replik vom Januar 1646 mit Hilfe eines Druckes dem gemeinen man in Franckreich die Ungehörigkeit der französischen Forderungen zur Kenntnis bringen. Sie hatten außerdem den Verdacht, daß die Replik nur deshalb mündlich und nicht schriftlich vorgebracht worden sei, weil die französischen Gesandten die Forderungen ohne königlichen Befehl eigenmächtig erhoben hätten 50 . Tatsächlich sind der lateinische Text der Replik in der Fassung, wie er den Kaiserlichen von den Mediatoren ausgehändigt worden war, sowie eine deutsche Übersetzung davon im Druck verbreitet worden 51 . Die Franzosen haben eines ihrer Ziele, weswegen sie auf schriftliche Verhandlungen verzichteten, also nicht erreicht. Beide Seiten zeigten aber übereinstimmend, daß sie den Druck als das Medium ansahen, mit dem weite Kreise der Bevölkerung über Verhandlungsdetails in Kennntis gesetzt werden konnten.
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Memorandum Serviens für Mazarin, Münster 1646 II 25, ibid. nr. 135, S. 480, Z. 742748: Surtout il est nécessaire de s'abstenir soigneusement de tout ce qui pourvoit faire croire dans le public qu 'on en veult tirer quelque vanité au mespris et désadvantage de ceux qui l'ont faicte. Il importe mesme de ne laisser pas divulguer cette ouverture par les gasettes de peur que le vulgaire qui ne considère jamais que l'escorce des affaires ne s'imagine qu 'on a mis par ce moyen la paix en noz mains, et qu 'il dépend purement de ceux qui gouvernent de la conclurre. Brienne an Longueville, d'Avaux und Servien, Paris 1646 III 8, ibid. nr. 152, S. 547, Z. 691-696: Cette lettre ayant relation à une aultre ne doibt pas estre considérée, je le déclare comme j'y suis obligé, qui ay fait faire deffenses au gazetier de parler en façon quelconque de la proposition qui vous a esté faitte, que j'aurois scelée, si celuy qui en estoit chargé ne s'en estoit laissé entendre à diverses personnes, et c 'est ce qu 'il a dict, qui m'a obligé de mander à Renaudot. Trauttmansdorff, Lamberg und Krane an Ferdinand III., Osnabrück 1646 I 25, in: Acta Pacis Westphalicae II A 3, Die kaiserlichen Korrespondenzen 1645-1646, bearb. v. Karsten Ruppert, Münster 1985, Nr. 116, S. 198, Z. 3-5: ...Schließlich, so ist man auch alhie im werck begrieffen, der Frantzosen unbillige postulata dem gemeinen man in Franckreich vermitls einer truck waß mehr vorzustellen und zu wissenschafft zu bringen... Vgl. den Titel in der Annotation zu Anhang A 5.
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Ähnlich wie die Kaiserlichen argumentierte auch der spanische Gesandte Peñaranda, der den Mediatoren angekündigt haben soll, wegen der Maßlosigkeit der französischen Forderungen das spanische Verhandlungsangebot im Druck zu veröffentlichen, um der ganzen Christenheit zu zeigen, daß es nicht am spanischen König liege, wenn der Frieden nicht zustande komme 52 . Diese Drohung entsprang nicht nur dem spanischen Wunsch, sich öffentlich zu rechtfertigen, sondern war zu einem guten Teil auch Verhandlungstaktik, denn man wußte auf der habsburgischen Seite sicherlich recht gut um die französische Scheu vor einer öffentlichen Diskussion über die Verhandlungen. Im Gegensatz dazu versuchten Kaiserliche und Spanier seit Beginn der Verhandlungen, durch die Veröffentlichung von Flugschriften die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Die französische Seite hat sich dem nicht entziehen können und hat sich an dem Flugschriftenstreit beteiligt, wie die große habsburgisch-französische Kontroverse der Jahre 1644 und 1645 zeigt 53 . Darüber hinaus hat sie mit größter Aufmerksamkeit die Schriften der Gegner beobachtet, um aus den Inhalten Schlüsse auf deren politische Absichten zu ziehen. Entsprechende Beobachtungen wurden zwischen dem Hof und den Gesandten ausgetauscht. Im März 1646 schlössen diese aus einer Flugschrift des spanischen Gesandten Antoine Brun, daß Spanien seine Verhandlungen und die des Reiches zu verbinden suche 54 ; wenig später berichtete ein königliches Schreiben, daß die Spanier in den Niederlanden publizistische Anstrengungen unternähmen, um diese von ihrem französischen Alliierten zu trennen 55 .
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APW II B 3 (wie Anm. 35), nr. 248. Vgl. Anhang B 27 für die entsprechenden Ausgaben des spanischen Gesandten Peñaranda. Der Ablauf der habsburgisch-französischen Flugschriftenkontroverse ist für die Jahre 1644 und 1645 dargestellt bei REPGEN, Öffentlichkeit (wie Anm. 6) S. 740 Anm. 75; sie begann mit der kurzen Amico critica ad Galliae Legatos ... Monitio, die als anonyme Sendung auch an Mazarin geschickt wurde, vgl. Acta Pacis Westphalicae II B 1, Die französischen Korrespondenzen 1644, bearb. v. Ursula IRSIGLER, Münster 1979, nr. 254, S. 521. Longueville, d'Avaux und Servien an Brienne, Münster 1646 III 24, in: APW II B 3 (wie Anm. 35), nr. 186, S. 640, Z. 695-699: Il est certain que lesdicts Espagnols travaillent pour empescher que l'Allemagne ne traicte sans eulx et pour essayer de joindre leurs intérestz avec ceux de l'Empire. Le docteur Brun a faict un escript sur ce subject et s'efforce par diverses raisons à convier les estatz de l'Empire de prendre part aux affaires dy roy d'Espagne; danach berichteten die Gesandten, daß die Reichsstände außerdem durch spanische Bestechungszahlungen beeinflußt werden sollten. Memorandum Ludwigs XIV. für Longueville, d'Avaux und Servien, Paris 1646 III 31, ibid., nr. 195, S, 671, Z. 909-918: Sy nous avions besoin de nouvelles preuves pour sçavoir au vray quelle a esté l'intention des Espagnolz...leur seul but en cela n'a esté aultre que celuy qu'ilz ont tousjours eu de diviser la France d'avec ses alliez. Cela a paru encore bien évidemment par le libelle qu'ilz ont faict jetter depuis peu dans les villes des Provinces-Unies, intitulé: >Le Caquet françoisLe Caquet françois< n'a point encor esté veu icy; nous essayerons d'en avoir un exemplaire afin d'en mander nostre sentiment et de voir s'il y aura lieu d'y faire une bonne response au cas que les affaires qui commencent à s'eschauffer puissent donner temps à l'un de nous d'y travailler. 63 Ibid. nr. 268 und 289. 64 Lettre d'un Gentil-homme Venetien, Escrite de Monster le 2. d'Auril 1646. à un sien amy à Turin. Traduite de l'Italien, o. O. o. J. 4-o, 20 S. (Den Haag, Königliche Bibliothek Flugschrift nr. 5300); eigenhändiges revidiertes Konzept Lionnes in Paris, AE CP All. 60 fol. 49-55'.
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hörten65. Andererseits bedienten sich die Gesandten auch anderer Informationsquellen, wie die französischen Gesandten, die in diesen Elsaßverhandlungen gleich mehrere Spezialisten in Münster und am Oberrhein einsetzten, um aus deren Gutachten Klarheit über die Herrschafts- und Besitzverhältnisse im Elsaß zu gewinnen66. Die gedruckten Schriften haben solche, damals ebenfalls üblichen Formen der internen Information nicht verdrängt, sondern ergänzt. Sieht man von ihrem Informationsgehalt einmal ab, so waren sie auch deshalb nützlich, weil sie bei relativ geringen Kosten langwierige Kopierarbeiten ersparten. Damit wurden sie zu einem Mittel der Rationalisierung und Effizienzsteigerung in der Gesandtschaftsarbeit. Überragend war schließlich ihre Bedeutung, wenn es um die Einbeziehung der europäischen Öffentlichkeit in das Verhandlungsgeschehen ging, denn dafür waren sie das einzige brauchbare Medium, das - wie die Beispiele zeigen sollten - auch dafür genutzt wurde. Die Grenzen zwischen öffentlichen, d. h. im Druck dokumentierten, und nicht-öffentlichen Verhandlungsmaterien waren fließend. Öffentlichkeit galt den Gesandten als mitgestaltender Faktor. Denn zumindest die habsburgische Verhandlungspartei scheint sich durch die Resonanz einer öffentlichen Dokumentation des Verhandlungsganges Vorteile in den weiteren Verhandlungen erhofft zu haben. Dieses aus der Sicht der Gesandten erarbeitete Ergebnis bestätigt die eingangs angesprochenen neueren Erkenntnisse zur Bedeutung der Öffentlichkeit in der frühen Neuzeit. Die erwähnten Appelle der Kaiserlichen an den gemeinen Mann in Frankreich und der spanischen Gesandten an die Christenheit zeigen ebenso wie die französische Zurückhaltung bei solchen Publikationen, daß der Öffentlichkeit einiger politischer Einfluß zugemessen wurde.
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Konrad REPGEN, Die kaiserlich-französischen Satisfaktionsartikel vom 13. September 1646 - ein befristetes Agreement, in: Heinz DUCHHARDT (Hg.), Der Westfälische Friede. Diplomatie - politische Zäsur - kulturelles Umfeld - Rezeptionsgeschichte, München 1998, S. 175-216, hier S. 176f. Franz BOSBACH, Die Elsaßkenntnisse der französischen Gesandten auf dem Westfälischen Friedenskongreß, in: Francia 25/2 (1998) S. 27-48.
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Anhang: Dokumentation des Erwerbs von Drucksachen durch Gesandte beim Westfälischen Friedenskongreß
A. Verhandlungsakten Kaiser und Reich, Schweden, Frankreich B. Verhandlungsakten Niederlande, Frankreich, Spanien C. Streitschriften zu Kaiser und Reich, Schweden, Frankreich D. Streitschriften zu Niederlande, Frankreich, Spanien E. Flugschriften zum Kongreßleben F. Sonstige Drucke Reichstaler-Umrechnungskurse Quellenverzeichnis Siglen und abgekürzt zitierte Literatur
Gliederung der Einträge: Dokumenten-Nummer, Titel, D = Kaufdatum, R = Text des Rechnungseintrages (berücksichtigte Angaben fett), P = Kaufpreis, Q = Quellenangabe, Anmerkungen
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A. Verhandlungsakten Kaiser und Reich, Schweden, Frankreich
A l PROPOSITIONEN So die beyde Königliche Cronen Franckreich und Schweden Durch ihre Hochansehnliche Abgesandte denen samptlichen zu Münster und Oßnabruck Versambleten so wol Außländischen als Inheimischen Deß Heyligen Römischen Reichs Gesandten und Ständen Zu einem allgemeinen und beständigen Frieden in Europa zugelangen gethan haben Uff den Tag und im Namen der H. Dreyfaltigkeit Franckfurt am Mayn/bey Joh. Friderich Weisen Im Jahr Christi 1645. 4-o, 10 Bl. (KHA Den HaagA 4 nr. 1628/56). D R P Q
Münster 1645 VI 13/23 - VII8/18 vor 4 exemplar der in truckh außgangenen frantzös. und schwedischen proposition 6 Sch Fränkischer Kreis [7] Rechnung 5
Es sind mindestens sechs unterschiedliche Drucke überliefert, in denen die beiden Propositionen der Kronen Frankreich und Schweden vom 11. Juni 1645 zusammen abgedruckt sind. Zitiert wird hier der Druck, der sich in den Akten Nassaus befindet. Andere Ausgaben: Copey der im Namen von Frankreich und Schweden in Münster abgelegten Proposition. O.O. 1645 (UB München 4 Hist. 4162.SB [Katalogangabe]). Proposition faite ä Münster par les ambassadeurs de France, pour le restablissement d'une paix universelle. Propositio legatorum Sueciae, pro pace communi, facta Monasterii Westphaliae. Das ist: Vorträge der beyden königlichen Cronen, Franckreich und Schweden, wegen deß allgemeinen Friedens: geschehen zu Münster auff Trinitatis 1645. Gedruckt zu Ffm, Johann Friederich Weissen, 1645. 4-o, 24 S.; 2. S. leer (HOHENEMSER S. 234). FriedensPROPOSITIONEN So die beyde Königliche Cronen Franckreich und Schweden Durch ihre Hochansehentliche Abgesandte denen samptlichen zu Münster und Oßnabruck Versambleten so wol Außländischen als Inheimnischen: Deß Heyligen Römischen Reichs Gesandten und Ständen Zu einem allgemeinen und beständigen Frieden in Europa zugelangen gethan haben Uff den Tag und im Namen der H. Dreyfaltigkeit. Frankfurt am Mayn beyJoh. Friderich Weisen im Jahr Christi 1645. 4o, 10 Bl. (Sv.Förh. nr. 550). GFS nr. 5746 hat zwei Versionen, hier als [a] und [b] bezeichnet. Der Titel von [b] ist nahezu identisch mit dem, der bei Nassau zu finden ist, gibt aber keinen Druckort und Drucker an. GFS nr. 5746 [a]: Friedens PROPOSITIONEN, So die beyde Königliche Cronen, Franckreich vnd Schweden, Durch ihre Hochansehliche [!] Abgesandte denen samptlichen zu Münster und Oßnabruck Versambleten, so wo! Außländischen als Innheimnischen [!]: Deß Heiligen Römischen Reichs Gesandten vnd Ständen, In Frantzösischer und lateinischer Sprach gethan haben, Am Tag und im Namen der H. Dreyfaltigkeit Im Jahr Christi 1645. Anjetzo auß gedachten beeden Sprachen ins Teutsche gebracht. Im Jahr 1645. 4-o, 8 Bl. (= SV. FÖRH. 552). GFS nr. 5746 [b]: PROPOSITIONEN So die beyde Königliche Cronen, Franckreich und Schweden, Durch ihre Hochansehnliche Abgesandte denen samptlichen zu Münster und Oßnabruck Versambleten so wol Außländischen als Inheimischen. Deß heiligen Römischen ReichsGesandten vnd Ständen, Zu einem allgemeinen vnd beständigen Fr ¡den in Europa zugelangen, gethan haben, Auff den Tag und im Namen der H. Dreyfaltigkeit.4-o, 6 Bl. Vgl. REPGEN 746-748.
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A 2 TRACTATVS Praeliminaris HAMBVRGENSIS PRO TRACTATIBVS Pacis Vniversalis MONASTER1I ET OSNABURGI Instituendis. Anno M.DC.XLV. 4-o„ 4 Bl. (HStA Wiesbaden: Abt. 131 nr. VII c 10,49).
a) D R P Q b) D R
P Q
Münster 1645 VIII5/15- IX1/11 für ein tractätlein sambt dem bund, worinnen die hamburgische friedens praeliminaria [et Epistolae amici ad amicum] 22 Sch Fränkischer Kreis [7] Rechnung 7
Münster 1645 [II-XIJ dem churfstl. Hofcammercanzelisten Veit Jacob Pichler welcher aus befelch der herrn abgesandten 3 exemplaria, so die praeliminar tractaten betr., erkaufft, erstattet 1 n 30 Kr Haslang-Krebs (Bayern) [2] fol. 18 [Nachtrag]
Aus dem Jahr 1645 sind zwei Drucke des Hamburger Präliminarvertrages vom 25. Dezember 1641 bekannt Zitiert -wird der Druck, der sich in den Akten Nassaus befindet. Andere Ausgabe: TRACTATVS Praeliminaris HAMBVRGENSIS PRO TRACTATIBVS Pacis Vniversalis MONASTERH ET OSNABVRGI Instituendis. Cui adiungitur Deductio sive Vortrab contra Suecos Germanica. Anno M.DC.XLV. 4-0, 4 Bl. (SBB Berlin 1645 nr. 41 [ohne Deductio]).
A3 COPIA Der Kayserlichen Herren Abgesandten zu den General FriedensTractaten, denen zu Oßnabrügge Anwesenden deß H. Rom. Reichs Chur. Fürsten vnd Ständen gevollmächtigten Rüthen vnd Bottschafften am 15. Septemb. Anno 1645 auff dem Statthauß daselbsten beschehenen Vortrags, zusampt der Kayserlichen Erklärung vnd Antwort, auff die Königl. Frantzösische vnd Schwedische am Fest der H. Dreyfaltigkeit ermelten Jahrs exhibirte vnd publicirte propositionen. Latin vnd Teutsch. M. DC. XXXXV. 4-o, 19 Bl (KHA Den Haag A 4 1628/56 = HAB Wolfenbüttel 32.38.1. Pol. [15] = BSB München Res. 4-o Eur. 365, 47). D R P Q
Osnabrück 1645IX [18/28] für 3 exemplaria der gedruckten könig. propositionen und kays.resolutionen 45 Kr Ölhafen (Nürnberg) [8] S. 7
Die kaiserlichen Responsionen auf die Propositionen der Kronen (vgl. A 1) waren am 25. September 1645 den Reichsständen zugeleitet worden. In Osnabrück bezeichnete man sie wie in dem Rechnungseintrag als »Kayserliche und Königliche respective Propositiones und Resolutiones«, vgl. MEIERN II 88: zitiert wird der Druck, der sich in den Akten Nassaus befindet; vgl. auch REPGEN 746748. In der Rechnung wird IX 8 (st.v.) datiert, aber dieser Eintragfolgt auf Einträge IX 9, 10, 12 und wird gefolgt von Einträgen IX 14, 27, 28. Sehr wahrscheinlich sind die Einträge IX 8 und 14 irrtümlich statt 18 und 24 erfolgt.
Gedruckte Informationen für Gesandte
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A4 REPLICA Oder Antwort der Kayserl. Herrn Gevollmächtigten auff die von den Schwedischen Herrn Gevollmächtigten zu Oßnabrück jiingsthin vbergebene Proposition. 4o, 4 Bl. (SV. FÖRH. 567; textgleich, anderer Druck: SV. FÖRH. nr. 567a). REPLICA Oder Antwort der Kayserl. Herrn Gevollmächtigten auff die von den Frantzösis. Herrn Gevollmächtigten zu Münster jüngsthin vbergebene Proposition. 4-o, 4 Bl. (SV.Förh. 569 [gleiches Druckbild wie vorgenannte SV.Förh. 567, 567a] = Häberlin C. 76 nr. 3).
a) D R P Q
Münster 1645IX 30/X10 - X28/XI 7 vor die abtrucke der keyl.replicarum 7 Sch Fränkischer Kreis [7] Rechnung 9
b) D Münster 1645X113 R 6 Responsa Caesarea ad propos.Gallicas 4.o P 10 sch 6 pf Q Nassau (Kaiser) [12] Die kaiserlichen Responsionen waren am 16. Oktober 1645 den französischen Gesandten resp. am 22. Oktober 1645 den schwedischen Gesandten zugestellt worden. Zitiert werden hier die Drucke, deren Titel dem Beleg a) entsprechen. Weitere Drucke der Responsion an Schweden: Replica Oder Antwort der Kayserl. Herrn Gevollmächtigten auff die von den Schwedischen Herrn Gevollmächtigten zu Oßnabrück jüngsthin vbergebene Proposition. Gedruckt Im Jahr 1645. 4-o, 7 Bl. (SV.Förh. 566). Vollkömliche Erklärung Vom Frieden Das ist Replica Oder Antwort der Kays. Herren Gevollmächtigten auff die von den Schwedischen Herren Gevollmächtigten zu Oßnabrück jüngsthin vbergebene Proposition Gedruckt Im Jahr 1646. 4-0, 4 Bl. (SV.Förh. 568). Responsio ad propositiones Tractatus pacis Generalis a Legatis Coronae Sueciae Osnabrugae...editas... 1645 (BSB München 4 J.publ.e.323,14 [Katalogangabe]). Eine lateinische Ausgabe der Responsion an Frankreich, die dem Beleg b) entsprechen würde, ist bisher nicht nachweisbar. Vgl. auch REPCEN 746-748.
A5 [Frischmann, Johann], ACTA GALLO-SVECICA MONASTERIO. OSNABRVGI Sive PROPOSITIONES TRACTATVS PACIS GENERALIS Concernentes, tarn a Legatis Coronae Francicae Monastery, quam Regni Suecici Osnabrugi ipsa SS. Trinitatis Dominica 1645. factae. VNA CVM RESPONSO CAESAREO A LEGATIS S. CAESAREAE MAIESTATIS MONAsterij, Legatis Coronae Francicae et Osnabrugi Legatis Coronae Suecicae, 22 Octobris eiusdem Anni. 1645. tradito. PRO FAC1LIOR1INTELLECTV, cuilibet responsioni Caesareae ex Originali, praeßxa est Propositio tarn Francica quam Suecica. 4-o, 24 S. (KHA Den Haag A 4 1628/57) a) D R P Q
Münster 1646119 6 propos.Gallo-Suvecicas 4.o 18 sch Nassau (Kaiser) [13]
88 b) D R P Q
Franz Bosbach
Münster 1646 II exemplaria Galli Suecica 22 Kr 2 pf Haslang-Krebs (Bayern) [3] fol. 76'
Zu dem Werk vgl. REPGEN 747 Anm. 102. Zitiert wird der Druck, der sich in den Akten Nassaus befindet. Er enthält die Propositionen der Kronen (vgl. A 1) und die kaiserlichen Responsionen (vgl. A 3 und 4). Eine andere Ausgabe (HB Freie Universität Berlin 48/76/20709 [x]) ist auf 36 S. erweitert und bringt auf den angehängten Lagen DI-D4, E1-E2 (=S. 25-36) den von den französischen Gesandten am 11. Januar 1646 den Vermittlern überstellten lateinischen Text ihrer Replik vom 7. Januar 1646, der am 18. Januar 1646 den kaiserlichen Gesandten ausgehändigt wurde: Summa Capita eorum, quae loco replicae ad responsa Caesareanorum Galli Plenipotentiarii Anno. 1646, septimo Ianuarij apud mediatores oretenus fusius exposuerunt, ab ijsdem mediatoribus excerpta, primum Italico Idiomate, deinde in Latinum versa; vgl. APW II B 3, Münster 1999, Einleitung Anm. 47 und 48.
A 6 REPLICA so Die Herrn Frantzösische Gevollmächtigte den 7. Januarii 1646 denen Herrn Mediatoren, auff das jüngstes Kayserl Antwort. Mit mehrerem Mündlich vorbracht. Im Jahr 1646. 4-o, 4BI. (HAB Wolfenbüttel 32.38.1 Pol. [31] [= BlRCHER nr. A 3450] = BSB München 4-o. J.publ. E U2n, 10). D R P Q
Münster ¡646 II in die truckh vor [die TractaitI über die zu Leibzig anno 1631 gehaltene privat conferenz und] etliche französische replic 1 fl 5 Kr Haslang-Krebs (Bayern) [3] fol. 76'
Übersetzung der französischen Replik vom 7. Januar 1646 (vgl. A 5). Der zitierte Druck trägt auf der letzten S. den Vermerk: »Die Schwedische Propositiones folgen mit nechstem. Die Amnistia und Hauptpuncten werden hiezugelegt.« Dieser Vermerk fehlt in dem sonst textgleichen, aber nicht satzgleichen Exemplar BSB München Res. 4-o. Eur. 365,62.
A7 GRAVAMINA EVANGELICORUM PROTESTANTIUM CUM RESPONSO ET GRA VAMINIBUS CATHOLICORUM ITEM PROPOSITIONES HASSORUM PER SUECOS CAESAREANIS OSNABRUGI EXHIBITAE IUXTA Originale Prothocolli Monasteriensis, Mi Lutherane, Lege et iudica, loquor ad Cortuum. Anno 1646. 4-o. (Häberlin C. 76 nr. 3b). D R P Q
Münster 1646 II in die truckh vor exemplaria Gravaminum Catholicorum et Protestantium [neben etlichen vorschleg und dissertationes loci Veronensis] 2 fl 53 Kr 3 pf Haslang-Krebs (Bayern) [3] fol. 76'
Von dem zitierten Druck ist nur das Titelblatt erhalten. Es handelt sich um die am 25. Dezember 1645 vorgelegten protestantischen Gravamina (Druck: MEIERN II 522-537) und die am 8. Februar 1646
Gedruckte Informationen für Gesandte
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ausgehändigten katholischen Gegengravamina (Druck: MEIERN II 539-565). Die im Titel erwähnten hessen-kasselischen Forderungen haben die schwedischen Gesandten den Kaiserlichen am 7. Januar 1646 anläßlich der Eröffnung ihrer Replik übergeben; vgl. APWII A 3, Münster 1985, nr. 85.
A8 GRAVAMINA POLITICA Der Evangelischen welche sie denen Kays, wie auch Königl. Schwedischen Herrn Plenipotentiariis, ingleichem den Herrn ChurMaintzischen jedes Orts durch deputirte übergeben. Gedruckt im Jahr M DC XL VI. 4-o, 76 S. (BSB München 4-o J.publ. E 112», 12).
a) D R P Q
Osnabrück 1646 III 26-31 umb die getruckthe gravamina und gegengravamina 30 Kr Ernst (Bayern) [1] fol. 29'
b) D R P Q
Münster 1646 V12 1 gravamina cathol.et protest. 4.o 5sch Nassau (Kaiser) [13]
Der zitierte Druck enthält (S. 1-22) nicht nur die im Titel genannten protestantischen Gravamina vom 25. Dezember 1645, sondern (S. 23-60) auch die katholischen Gegengravamina vom 8. Februar 1646 (vgl. zu beiden Schriftsätzen A 7) sowie (S. 61-69) die protestantischen Compositionsvorschläge vom 24. Februar 1646 (Druck: MEIERN II 566-568) und (S. 69-76) die katholischen Gegenvorschläge vom 7. März 1646 (Druck: MEIERN II 579-584). KNÜTTEL nr. 5268a ist dem Inhalt und der Seitenzählung nach gleich, hat aber anderes Titelblatt: Der/ Augspurgischen CON=/FESSION Verwandten, Fürsten vnd Ständ im December des 1645. Jahrs zu Münster vber-/ gebene ReligionsGrauamina. 4-o, 76 S.
A9 Rom. Kayserl. Mayestät Gevollmächtigter HERRN Abgesandten den ersten May zu Oßnabrück außgehändigter DUPLIC, Auff daß Uber die von den Königl. Schwedischen HERRN Plenipotentiariis den 7. Ianuarij, jetztlauffenden 1646. Jahrs mündlich gethane Replic, verfastes Prothocollum. 4-o, 6 Bl. (BSB München Res. 4-o Eur. 365.57t). D R P Q
Münster 1646 V 4/14 Vor die Keyserl. duplic und replic Suecorum 2 Exemplar 20 Schilling Hatten (Holstein) [10] fol. 7
Die kaiserliche Duplik auf die schwedische Replik war am I. Mai 1646 in Osnabrück ausgehändigt worden, vgl. APW II C 2, Münster 1971, nr. 97. Zitiert wird der Druck, dessen Titel dem Wortlaut des Rechnungseintrages am nächsten kommt. Weitere Drucke: COPIA Dern Kayserl. Gevollmächtigten Herrn Abgesandten Duplica, so am 21. Aprilis in Oßnabruck den Königl. Schwedischen Herrn Plenipotentiariis überreichet worden. 4-o, 6 Bl. (Häberlin C. 74 nr. 6) COPIA Deren Kayser. Gevollmächtigten Herrn Abgesandten DUPLICA, so am 21. Aprilis, in
90
Franz Bosbach
Oßnabrügk den Königlichen Schwedischen Herrn Plenipotentiariis uberraichet worden. Gedruckt im Jahr 1646. 4-o, 6 Bl. (BSB München 40 J.publ. E 112", 11) Niederländische Übersetzung: KNÜTTEL nr. 5276.
A 10 COPIA Dero Schritten so ohnlängst zwischen der Catholischen Alten Religion und Protestirenden zugethanen Chur= Fürsten Ständ und Städten declarando und respondendo bey annoch unerörterten schwebenden Friedens-Tractationen zu Münster und Oßnabrück übergeben worden. Im Jahr Christi 1646. 4-0, 8 Bl. (Häberlin C. 74 nr. 7). D R P Q
Münster 1646 VII13 5 erklärungen in puncto gravam. 4.o 5 seh Nassau (Kaiser) [13]
Der Druck enthält die katholische Haupsächliche Erklärung über die Relgionsgravamina vom 11. Juni 1646 (Druck: MEIERN III 153-155) und die protestantische Fernere Erklärung in puncto Gravaminum (55 Punkte) vom 19. Juni 1646 (Druck: MEIERN III 160-170). Textgleicher, aber nicht satzgleicher Druck: BSB München Res. 4-0 Eur. 365. 57q.
All [nicht ermittelt] D
1646
R P Q
gedruckte erleuterung Evangelicorum 6 Gr 2 schwar Koch (Bremen) [5] fol. 12
VIII19/29
Möglicherweise handelt es sich um die in A 10 erwähnte protestantische Fernere Erklärung.
A 12 Weitere und Endliche Compositions-Vorschläge In Puncto, Gravaminum, Von Den Herren Keyserlichen Gesandten, den Protestirenden den 12. Julii 1646 zu Munster aussgeantwortet. 4-0, [15] S. (Universitäts- und Landesbibliothek Halle [Katalogangabe]) D R P Q
Münster 16461X8 12 catholische endtliche erklärungen 4-o 12 sch Nassau (Kaiser) [13]
Die kaiserlichen Media Compositionis vom 12. Juli 1646 (Druck: MEIERN III 193-199) waren von dem kaiserlichen Gesandten Volmar als »weitere und endliche Erklärung« (ebd. 192) angekündigt worden, was der Formulierung des Rechnungseintrags nahekommt. Anderer Druck: Weiter vnd endliche Compositions-Vorschläge in Puncto GRAVAMINUM. Von den Kayserlichen Plenipotentiariis den Evangelischen Ständen vbergeben den 12. Julij Anno 1646. (CONTARJNI nr.
45).
Gedruckte Informationen für Gesandte
91
A 13 Der Euangelischen endtliche Erklärung in Puncto Gravaminum, &c. 4-o, 15 S. (Thüringisches HStA Weimar, Außenstelle Gotha, geh. Archiv A IlXnr. 44b fol. 363-377). D R P Q
Münster 16461X8 12 evangelische endtliche erklärungen 15 sch Nassau (Kaiser) [13]
Es handelt sich um die protestantische Gegenerklärung vom 24. August 1646 (Druck: MEIERN III 330-340). Der zitierte Druck stimmt mit der Formulierung des Rechnungseintrages überein; er befindet sich in den Akten der sachsen-altenburgischen Gesandten. Andere Ausgaben: Der Evangelischen Endliche Erklärung in Puncto Gravaminum. Anno 1646. 4-0. 16 S. (SV. FÖRH. 613): Der Evangelischen endliche Gegen-Erlärung In Puncto GRAVAMINUM. Im Jahr 1646. 4-o, 6 Bl. (Häberlin C. 73 nr. 2c). Der Evangelischen endliche Gegen-Erklärung in Puncto GRA VAMIN UM. (CONTARINl nr. 44). Copia der Evangelischer auff die jüngst catholischer Seiten alter religion ubergebene hauptsachliche erklerung über die religionsgravamina [1646 VI 11], endtlicher gegen erklerung in puncto gravaminum so den h.h.mediatoribus zu Münster unnd Oßnabrück den 14. August 1646 eingereicht worden. 4-0, 12 unnum. S. (HOHENEMSER S. 237).
A 14 Proposition die Pfaltzischen Sachen betreffend bey der angestellten allgemeinen FriedensHandlung...beschehen zu Oßnabrück. o.O. 1647. (BSB München 4 Ded. 163. Beibd. 17 [Katalogangabe]) D R P Q
Münster 1647 III 29 7 proposition in pfältzischer Sachen 4.o 7 sch Nassau (Kaiser) [13]
Die kaiserliche Proposition für die Reichsstände über die Pfalzfrage datiert vom 13. März 1647 (Druck: MEIERN IV 383-385). Der Titel des zitierten Druckes entspricht dem Wortlaut des Rechnungseintrags. Anderer Druck: PROPOSITION Dero Hochansehentlicher Kays. Herrn Abgesandten unnd Plenipotentiarien Die Pfaltzische SATISFACTION betreffent: Zu Oßnabrück den 13. Martii 1647. Dem Chur Mayntzischen Directorio uberliebert. Gedruckt im Jahr Christi 1647 . 4-0, 4 Bl. (BSB München 4-0 J.can.p.318.6).
A 15 CONTINVATIO und Verfolg der zwischen Ihrer Kaiserlichen Mayestät unnd der Augspurgischen Confessions Verwandten Chur= Fürsten unnd Ständt Herrn AbGesandten in Puncto Gravaminum vom letzten Novembris abgewichenen tausendt sechshundert sechs= unnd viertzigsten Jahrs verhandelten Tractaten. Gedruckt im Jahr 1647. 4-o, 46 S. (BSB München 4-o J. publ. g. 893, 3 = 4-o J.publ. E112", 14). D R
Münster 1647IV 8 2 verfolgh in puncto gravaminum 4.0
Franz Bosbach
92 P Q
7 sch Nassau (Kaiser) [13]
Die abgedruckten Stücke dokumentieren die Verhandlungen, die über die Religionsgraf amina nach der kaiserlichen Endlichen Erklärung vom 30. November 1646 geführt wurden: PUNCTA von den Herrn Augspurgischen Confess ions Verwandten auff die den letzten Novembris abgewichenen 1646. Jahrs von den Herrn Kayserl. Ihnen behändigte Erklärung in Puncto Gravaminum. Lit. A [Reichsfürsten] und Lit B. [Reichsstädte] (S. 2-4); Weitere von den Herrn Kayserlichen Commissarien auff vorgesetzte Puncten außgelassene Erklärung [1647 II 22, Druck: MEIERN IV 7886] (S. 5-16): Der herrn Augspurgischen Confess ions Verwandten erfolgte gegenErklärung in dato den 9. Martii Anno 1647 [Druck: MEIERN IV 99-109] (S. 17-29); Der Herrn Kayserlichen Commissarien auff vorhergehende der Herrn Augspurgischen Confess ions Verwandten gegenErklärung gethane resolution in dato den 15. Martii, Anno 1647 [Druck MEIERN IV118-128] (S. 30-42); Folgen der Herrn Augspurgischen ConfessionsVerwandten auff das von den Herrn Kayserlichen Commissarien vorhergehendt Lateinisches Proiect ubergebene Correctiones, in dato den 18. Martii 1647. [Druck: MEIERN IV 132-152] (S. 43-46).
A 16 Instvmenti Pacis proiectvm sive concepivi, S. Caesareae Maiestatis Plenipotentiarijs, Coronae Suecicae Legatis Osnabrugi exhibiti. Anno 1647. 4-o, 16 S. (SV. FÖRH. 630). a) D R P Q
Münster 1647 V 6 5 instrumenta pacis Svuecica 6 sch 3 d Nassau (Kaiser) [13]
b) D R P Q
1647 V 5/15 zwei exemplare des schwedischen Instrumenti 16 schilling Hatten (Holstein) [10] fol. 15 '
c) D R P Q
1647 V 7/17 vier exemplare instrumenti pacis Suecici 16 schilling Hatten (Holstein) [10] fol. 16
d) D R P Q
1647 VI 15/25 einige exemplare instrumenti pacis impressi 15 Gr Koch (Bremen) [5] fol.21 '
a
Die zwei schwedischen Vertragsentwürfe vom 1. April und 24. April 1647 sind beide im Druck erschienen; vgl. REPCEN 751. Zitiert wird ein Druck, der von dem päpstlichen Nuntius am 10. Mai 1647 an das Staatssekretariat geschickt wurde und der den Entwurf vom 24. April enthält. Sein Titel entspricht dem Wortlaut der Rechnungseinträge, nach dem aber auch eine andere Ausgabe in Frage kommt:
Gedruckte Informationen für Gesandte
93
INSTRUMENTUM PACIS, Wie solches von denen Herrn Schwedischen Gevollmächtigten entworffen. Und Denen Herrn Kayserlichen Abgesandten zu Oßnabrügk eingeantwortet worden. Anno ¡647. 4-o, 12 Bl. (Häberlin C 76 nr. 2 = BSB München 4 Eur. 153" Beibd. 10 = nr. 30). Den Entwurf vom 1. April 1647 hat in Übersetzung: Entwurff des Frieden-Schlusses So Der Römischen Kayserlichen Majestät Herren Gevollmächtigten Durch Der Cron Schweden Legaten zu Osnabrück uberreicht worden/ im Majo Anni M.DC XLVII. 4-0, 10 Bl. (BSB München 4-0 Jpubl. g. 398 fol. 40-49); vgl. REPGEN 751 Anm. 114 und 116.
A 17 PROIECTUMINSTRUMENTI PACIS NOMINE DOMINORUMPLEN1POTENTIARIORUM Imperatoris exhibitum Mense Iunio 1647. 4-o, 43 S. (KHA Den HaagA 4 nr. 1628/56). a) D R P Q
Münster 1647 VI 26 10 instrumenta Pacis Caesarea 4.o 25 sch Nassau (Kaiser) [13]
b) D Münster 1647 VI R vor exemplar Instrumenti pacis, [landtkharten und kleine tractaitl] P 1 n 25 Kr Q Haslang-Krebs (Bayern) [3]fol.81' c) D R P Q
Münster 1647 VII29/VIII 7 [zwei exemplare instrumenti Gallici,] ein Caesareanorum 20 Schilling Hatten (Holstein) flOJfol.22
Der kaiserliche Entwurf für den Osnabrücker Friedensvertrag vom 13. Juni 1647 wird hier nach dem Druck zitiert, der sich in den Akten Nassaus befindet (= Den Haag, Bibliothèque du Palais de la Paix 120 D 23 = SV. FÖRH. 633); vgl. REPGEN 752 Anm. 117 und 119.
A 18 PROIECTUM INSTRUMENTI PACIS A DOMINIS GALLIAE Plenipotentiariis Anno 1647. 4-o, 28 S. (KHA Den HaagA 4 nr. 1628/56). a) D R P Q
1647 VII 20/30 6 exemplare instrumenti Gallici 12 Gr Koch (Bremen) [5] fol. 21 '
b) D R P Q
Münster 1647 VII 30 15 instrumenta pacis Gallica 4.o 26 sch 3 d Nassau (Kaiser) [ 13]
exhibitum
94 c) D R P Q
Franz Bosbach
Münster 1647 VII29/VIII7 zwei exemplare instrument Gallici, [ein Caesareanorum] 20 schilling Hatten (Holstein) fIOJfol.22
Die französischen Gesandten haben am 19. Juli 1647 den Mediatoren zwei Entwürfe übergeben. Der Entwurf d'Avaux' mit Nennung des Papstes in der Präambel ist als Druck nicht nachweisbar. Zitiert wird hier ein Druck, der sich in den Akten Nassaus befindet und der den Entwurf Serviens abdruckt (= BURMEISTER nr. 14 = BSB München
4-o J.publ. E 112", 16 = CONTARINI nr. 32); vgl. REPGEN 753
Anm. 123.
A 19 Praeliminaria Pacis Imperij: Das ist, Der Rom. Key. Maj. FERDINANDI III. der Cron Hispanien, Franckreich, vnd Schweden, vnd anderer deß H. Römischen Reichs Churfürsten, Fürsten vnd Stände. Zwischen denen Hochansehnlichen (zu denen Münsterischen vnd Oßnabrügischen, Friedenshandlungen) verordneten H.H. Plenipotentiariis verübte. Acta et tractata. Darinnen neben hinc inde von Anno 1638. vorgangenen Praeliminarien, die Kays. Königliche vnd der Reichs=Ständt Propositiones, Deductiones, Responsiones, Exceptiones, Replicae, Duplicae, Protocolla, projecta, Pacis Instrumenta, auch Reichs vnd Religions Gravamina, vnd darüber allerseits gehaltene compositions mittel vnd Vorschläge, geführte discurs, consilien, vnd Berathschlagungen, sonderlich die restitution der Geistlichen Gütter betreffent, begrieffen. Mit angehenckter Handlung, die satisfaction zwischen Kayserl. May. vnd denen Cronen Franckreich, Schweden vnd Brandenburg. So dann deren zu Wien in Anno 1642. vnd itzo zu Münster wegen Restitution der ChurPfaltz vnd deren Länder verübter Acten In drey Theil abgetheilt. Itzo menniglich zur Nachricht colligirt, vnd publicirt. Gedruckt im Jahr Christi M. DC. XLVIII. 4-o, 4 BL, 101 S., 284 S„ 279 S. (GFS nr. 579a). D R P Q
Münster 1648 III 3 2 acta et praeliminaria pacis 4.o 2 Rt 8 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
Diese »dreiteilige Spezialdokumentation für Verhandlungsakten des Kongresses« enthält Verhandlungsakten, die als selbständige Flugschriften bereits veröffentlicht waren: Teil 1: 1638-1644, Teil II: 1645-1647, Teil III: 1628-1647. Die Sammlung ist vermutlich beim Frankfurter Verleger Schönwetter erschienen; vgl. REPGEN 746, und Johann Christian Freiherr von Aretin, Historisch-literarische Abhandlung über die erste gedruckte Sammlung der Westphälischen Friedensakten. Mit urkundlichen Beylagen. München 1802.
A 20 EXEMPLAR Punctorum A VTONOM1AE & JUSTITIAEinlmperio, Inter Sac. Caes. Majestatis & Coronae Sueciae Legatos Plenipotentiarios 14.24 Martii Anno 1648. OSNABRUGI conclusorum. 4-o, 31 S. (SBB Berlin 1648 nr. 4).
Gedruckte Informationen fur Gesandte
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a) D R P Q
Münster 1648 III 27 7 Puncta iustitiae et Autonomiae 4.o 7 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
b) D R P Q
Münster 1648IV 9 5 puncta iustit. et autonomiae 4.o 5 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
Die Vereinbarungen zum Reichsjustizwesen vom 3. März 1648 (Druck: MEIERN V 499-501, mit Datum 2. März) bildeten später Art. V. §§ 53-58 des Osnabrücker Friedensinstrumentes. Die Regelungen der Autonomie der Mediatstände und Untertanen kamen als §§ 30-41 in den Art. V. des Osnabrücker Instrumentes. Sie wurden am 7. März 1648 (st.n.) in Osnabrück verglichen (Druck: MEIERN V 538540) und kamen noch am gleichen Tag zur Reichsdiktatur: vgl. REPCEN 754f. Das im Titel genannte Datum 14./24. März 1648 bezieht sich auf den Tag, an dem der gesamte Artikel V §§ 1-58IPO über das Reichsreligionsrecht verglichen und unterschrieben wurde; vgl. A 21 und zum Justizwesen A 26. Anderer Druck: EXEMPLAR Punctorum AUTONOMIAE & Justitiae in Imperio, Inter Sac. Caes. Majestatis & Coronae Sueciae Legatos Plenipotentiarios 14, 24 Martij Anno 1648. OSNABRUGI conclusorum. 4-o, 31 S. (Häberlin C 79 nr. 6).
A 21 Functus gravaminum 24. Martii 1648 Osnabrugi conclusus. [1648], (SLUB Dresden Hist. Germ. C. 581,30 [Katalogangabe]). a) D R P Q
Münster 1648IV 4 5 puncta gravaminum 4.o 10 schilling Nassau (Kaiser) [15]
b) D R P Q
Münster 1648IV 7 2 puncta Gravaminum 4.o 4 Schilling Nassau (Kaiser) [ 15]
c) D R P Q
Münster 1648IV 9 3 puncta gravaminum 4.o 6 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
d) D R P Q
Münster 1648IV 22 3 puncta gravaminum 4.o 6 schilling Nassau (Kaiser) [ 15]
96 e) D R P Q
Franz Bosbach
Münster 1648IV 24 3 puncta gravaminum 4.o 6 schilling Nassau (Kaiser) [15]
Am 24. März 1648 wurde in Osnabrück der gesamte spätere Artikel V §§ 1-58IPO über das Reichsreligionsrecht verglichen und unterschrieben (Druck: MEIERN V 562-577); vgl. REPGEN 742-744. Eine Übersetzung davon ist: Punct der Gravaminum Welcher art und form derselbe zwischen Ihrer Kayserlichen Majest. und der Cron Schweden Herrn Gevollmächtigten zu Oßnabrück den 24. Martii Anno 1648. erlediget und geschlossen worden. 4-o, 12 Bl. (HAB Wolfenbüttel 32.38.1 Pol. [29] [= BlRCHER nr. A 3491]).
A 22 Abhandeimg PUNCTI SATISFACTIONS, So von den Herrn Kays, und Schwedischen Abgesanden zu Oßnatrugk (!) geschlossen den 8. (18.) Martii 1648. Gedruckt im Jahr 1648. o.O. 4-o, 4B1. (BSB München Res. 4-o, Eur. 366, 10 = BSB München 4-0 J.publ. E 112", 22.). a) D R P Q
Münster 1648IV16 2 satisfactio Svuecica 4.0 2 schilling 6 d Nassau (Kaiser) [15]
b) D Münster 1648IV 26 R [2 Pfältzische sache], 2 schwedische satisf. P 2 schilling Q Nassau (Kaiser) [15] Am 18. März 1648 in Osnabrück verglichene und unterschriebene Fassung des späteren Art. X des Osnabrücker Friedensinstrumentes über die schwedische Territorialsatisfaktion, die am 26. März 1648 zur Reichsdiktatur kam (Druck: MEIERN V 593-596). Niederländische Übersetzung: KNÜTTEL nr. 5650.
A 23 CIRCA SATISFACTIONEM CORONAE SVECIAE, CAUSAM PALATINAM ET Praetensionem Hassiacam OSNABRVGIperacta. o.O.o.J. 4-o, 6 Bl. (BSB München 4-o J.publ. E 324.4). a) D R P Q
Münster 1648IV 22 11 satisf. suvecica causa Palatina et Hassiaca 4.o 13 Schilling 9 d Nassau (Kaiser) [15]
Gedruckte Informationen für Gesandte
b) D R P Q
97
Münster 1648IV 24 3 satisfactio Svuecica etc 3 schilling 9 d Nassau (Kaiser) [15]
Verglichene Fassungen der Vereinbarungen vom 18. März 1648 über die schwedische Territorialsatisfaktion (vgl. A 22), vom 19. März 1648 über die Pfalzfrage, später Art. IV §§ 2-14, und vom 8. April 1648 über die Territorialsatisfaktion für Hessen-Kassel, später Art. XV §§ 1-11; vgl. REPGEN 754 Anm. 125 und 126.
A 24 [nicht ermittelt]
a)
D Münster 1648IV 24 R 1 Brunschw.Luneburgische aequivalentz P 1 schilling Q Nassau (Kaiser) [15] b) D R P Q
Münster 1648IV 26 7 puncta Brunschw.Luneb.aequivalentz 3 Schilling 6 pfennig Nassau (Kaiser) [15]
Am 19. März 1648 verglichene und unterschriebene Fassung der Vereinbarung über die braunschweig-lüneburgische Entschädigung, später Art. XIII des Osnabrücker Friedensinstrumentes. Ein Druck ist bisher nicht nachzuweisen.
A 25 Abhandeimg PUNCTIAEQUIVALENTIAE Oder Entgeltnuß So ihrer churfürstl. Durchl. zu Brandenburg wegen vorgeschehener Abtrettung beyzulegen. Wie von den Herrn Kaiserl. und Schwedischen Abgesandten zu Oßnabrugk geschlossen worden den 9. (19) Martii 1648. o.O. 4-o, 4 Bl. (BSB München 4-o J publ. E 112", 23 = HAB Wolfenbüttel 32. 38. 1 Pol. [9][= BIRCHER nr. A
3475]).
D Münster 1648IV 26 R 7 Puncta Brandeb. aequivalentz P 7 Schilling Q Nassau (Kaiser) [15] Am 19. März 1648 verglichene und unterschriebene Fassung der Vereinbarung über die kurbrandenburgische Entschädigung, später Art. XI des Osnabrücker Friedensinstrumentes, die am 27. März 1648 zur Reichsdiktatur kam (Druck: MEIERN V 589-592).
Franz Bosbach
98
A 26 Abhandelung Wegen REFORMATION Der Justitz So woll am Kayserl. Cammergericht als Reichshoffraht. Wie zwischen den Herrn Kays, und Schwedischen Abgesandten zu Oßnabrück beygelegt und geschlossen worden den 2. Martii 1648. Vor den Minnenbrüder im Loret [= Köln, Andreas Bingen], Gedruckt im Jahr Christi 1648. 4-o, 2 Bl. (SBB Berlin 1648 nr. 35). D R P Q
Münster 1648IV 26 2 reformation der justitz 4.o 1 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
Zur Identifikation von Drucker und Druckort vgl.die Angaben bei Ludwig von BOLLINGEN, Annales typographici Colonienses (Manuskript in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln), fol. 245-260', wo fol. 248 ein anderer Druck von 1643 den Druckervermerk trägt: »Coloniae, Apud Andream Binghivm in Lavreto«; für den Hinweis auf Bütlingen danke ich Prof. Severin Corsten/Bonn; die Angabe »im Loret/in Lavreto« ist in der Topographie der Stadt bislang unbekannt, freundliche Mitteilung von Dr. Manfred Huiskes/Historisches Archiv der Stadt Köln. Zum Inhalt vgl. A 20.
All Abhandelung Und Vergleich wegen der Restitution Der Chur Pfaltz Wie die von den Herren Kais, und Schwedischen Abgesandten zu Osnabrüg geschlossen worden den 9 (19) Mart. 1648. Nach widerholten Praeliminarbedingungen so dem Articul von Reformation der Justitiae vorgesetzt seyn ist in der Pfältzischen Sach verglichen wie folget: Vor allem aber hat die Münsterische und Osnabrügische zusammenkunfft die Pfältzische Sach dahin gebracht das in derselben die längst erregte Strittigkeit geschlichtet worden wie hernach zu sehen. o.O. 4-o, 4 Bl. (BSB München 4-o Res. Eur. 366. 8 = 4-o J.publ. E 112". 24; HAB Wolfenbüttel 32.38.1 Pol. [10]). D R P Q
Münster 1648IV 26 2 Pfältzische sache,[2 schwedische satisf.] 2 Schilling Nassau (Kaiser) [15]
vgl. A 23; andere Ausgabe bei Häberlin C 79 nr. 5 (mit Reichs- Wappen).
A28 Allgemeine AMNESTIA Oder Vergessenheit alles vor zugefügten Unheils Wie selbige zu widerbringung des lieben Friedens von den Herrn Deputirten und Gevollmächtigten allerseits zu Osnabrug geschlossen und eingewilligt worden. Vor den Minnenbrüder im Loret [= Köln, Andreas Bingen], Getruckt im Jahr Christi 1648. 4-o, 6 Bl. (SBB Berlin 1648 nr. 34). D R P Q
Münster 1648 V 9 1 amnistia theutsch 4.0 1 Schilling 3 pfennig Nassau (Kaiser) [15]
Gedruckte Informationen für Gesandte
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Am 21. April 1648 in Osnabrück verglichene und unterschriebene Fassung der Amnestiebestimmungen, die später annähernd Art. I-IV des Osnabrücker Friendensinstrumentes bildeten (Druck: MEIERN V 718-723). Lateinische Ausgabe: SBB Berlin 1648 nr. 1 = BURMEISTER nr. 11. Zum Drucker vgl. A 26.
A 29 CONCORDATA INTER DOMUM HASSO-CASSELLANAM Et DARMSTADIENSEM Invicem erecta. Das ist Stüter Fried und Einigkeit So zwischen Den beyden Fürstlichen Häusern Hessen Cassel unnd Hessen Darmbstatt trewlich fast und unverbrüchlich abgehandelt und geschlossen worden. Vor den Minnenbrüder im Loret [= Köln, Andreas Bingen], Gedruckt im Jahr Christi 1648. 4-o, 6 Bl. (SBB Berlin 1648 nr. 7)D R P Q
Münster 1648 V 29 3 concordata HassoCass. et Darmstad. 4 Schilling 6 pfennig Nassau (Kaiser) [15]
Sondervertrag von Kassel zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt vom 24. April 1648 (Druck: Jean Du MONT, Corps universe! diplomatique du Droit des Gens, VI/1, Amsterdam-Den Haag 1728, 442-445). Zum Drucker vgl. A 26.
A 30 [nicht ermittelt] a) D R P
1648 VIII6 für 9 zue Brämen getruckhte [franz. und] schwedische Instrumenta pacis bezahlt 5 fl 16 Kr
b) R P Q
vor 4 Exemplare zue binden 1 fl 10 Kr Emst-Krebs (Bayern) [4] fol. 7
Vermutlich Drucke von A 16.
A 31 [nicht ermittelt]
a) D R P Q
1648 VIII6 für 9 zue Brämen getruckhte franz. [und schwedische] Instrumenta pacis bezahlt 5 fl 16 Kr Ernst-Krebs (Bayern) [4] fol. 7
Franz Bosbach
100 b) D R P Q
Münster 1648 Vili 21/31 proiectum Gallicum 7 schilling Hatten (Holstein) [10]fol.44
Vermutlich ein Druck von A 18 in der von Servien am I. Juli 1648 als »instrumenti projectum« an die Reichsstände in Osnabrück ausgehändigten Form; vgl. MEIERN VI, 287.
A 32 IMPERIIEXCLVDENPETITIONIS GALLICAE, DE CIRCVLO BVRGVNDICO, A PACE DO. DEQUE, OPE EXIMPERIO EINONFERENDA, REFVTATIO. M. DC. XLVIII. 4-o, 16 S. (KNÜTTEL
D R P Q
nr.
5657).
Münster 1648 VIII21/31 vor ein scriptum das Haus Burgund betreffend 5 Schilling Hatten (Holstein) [10]fol.44
Widerspruch gegen die französische Forderung nach Ausschluß des Burgundischen Kreises aus den Friedensverträgen
(Druck:
MEIERN VI 56-62).
Autor
war nach A. TRUCH1S DE VARENNES, Un
diplo-
mate franc-comtois au XV/le siècle. Antoine Brun (1599-1654), Besançon 1932, 380, der spanische Gesandte Antoine Brun.
A 33 INSTRUMENTUM PACIS. Ab utriusque partis Plenipotentiariis, Caesareis & Regiis Suecicis, Osnabrugis d. 27. Iulij, 6. Augusti, ANNO M. DC. XLVIII. IN Praesentia SACRI ROMANI IMPERII STATUUM, Apud Dnn. Suecicos Legatos congegatorum, Primo clare & distincte ledum Deinde manuum stipulatone, SOLENNITER ADPROBATUM. o.O. o.J. 4-o, 80 S. (SBB Berlin 1648 nr. 13 = BURMEISTER nr. 15).
a) D R P Q
Osnabrück 1648 VIII22/IX1 vor exemptant instrumentum pacis [sowie schreib- u.druckpapier] 3 Rt 5 Schilling 6 pfennig Hatten (Holstein) [10] fol. 44 '
b) D R P Q
Osnabrück 1648 VIII25/IX 4 Ein instrumentum pacis zu feltzen und zu schneiden 2 Schilling 4 pfennig Hatten (Holstein) [10] fol. 45
c) D R P Q
Osnabrück 1648 VIII26/IX 5 ein exemplar instrumenti pacis 1 Rt 40 schilling Hatten (Holstein) [10]fol.45
Gedruckte Informationen für Gesandte d) D R P Q
101
Münster 16481X9 vor 12 exemplaria Instrument! Suedici /verbessert aus Gallici/ so ihre Exz.von Oßnabrug bringen lassen iedes zu 2 kopfstiicke bezahlet, facit 5 Rt 1 Ort 3 sch Nassau (Kaiser) [14]
Kaiserlich-schwedische vgl. REPGEN 755-758
Vereinbarung des Osnabrücker Friedensinstrumentes
mit Anm.
135, 136, 139, 141 und
vom 6. August 1648,
142.
A 34 INSTRUMENTUM PACIS, A SACRAE CAESAREAE ET SACRAE CHRISTIANISSIMAE MAIEST. MAIEST. NEC NON Sacri Rom. Imperij Deputatorum extraordinariorum et aliorum Electorum, Principum & Statuum Legatis Plenipotentiariis MONASTERII Westphalorum, 24. Mensis Octobris, Anno 1648. subscriptum, eorundemq; Sigillis munitum. MONASTERI WESTPHALIAE, TYPIS BERNARDI RAESFELDI.4-0, 40 S. (KHA Den Haag A 4 nr. 1628/73 = KNÜTTEL nr. 5658 = nr. 16 = CONTARMI nr. 72). a) D R P Q b) D R
P Q
1648 X 267X15 6 Exemplare pacis Caesareo-Gallici, davon 5 nach Bremen geschickt 21 Gr Koch (Bremen) [5] foli 1 '
Münster 1649 III 17 t.a.q. A Bernard Rasfeldt libraire de Munster tant pour avoir reimprimé une feuille du Traicté de l'Empire pour y adjouster Sacrae Christianissimae Maiestatis qu'on avoit obmis, que pour avoir fourny plusieurs exemplaires dudict Traicté pour envoyer aux Correspondans, [et aultres imprimez pour le service du Roy] la s o m m e de quarentesept livres dix solz suivant sa quittance du X V I I e mars audit an 1649 47 livres 10 sous Servien (Frankreich) [9]
fol.257'-258
Münsterisches Friedensinstrument vom 24. Oktober 1648; zitiert wird die Ausgabe des Münsteraner Druckers Bernhard Raesfeld, die sich in den Akten Nassaus befindet. Ob dies eine korrigierte Version ist, wie sie Beleg b) erwähnt, wurde nicht ermittelt. Zu weiteren Drucken vgl. REPGEN 755-759 mit Anm. 136, 146, 147 und 148 sowie Häberlin C 79 nr. 12: INSTRUMENTUM PACIS, A SACRAE CAESAREAE, ET SACRAE CHRISTIANISSIMAE MAIEST. MAIEST. NEC NON Sacri Rom. Imperii Deputatorum extraordinariorum & aliorum Electorum, Principum, & Statuum Legatis Plenipote-tiariis MONASTERI Westphalorum 24. Mensis Octobris, Anno 1648. subscriptum, eorundemque Sigillis munitum. . LVGDVN1BATAVORUM, ApudPhilippum de CROY, 1648. 8o, 136S.
A 35 INSTRUMENTUM PACIS, CAESAREO-SVECICAE. Cum speciali S. Caesar. Maiest. Privilegio. Et Electoris Moguntini, S. Rom. Imperii per Germaniam Archicancellarii, Concessione. MOGVNTIAE, Typis NICOLAI HEYLL. Impensis PHIL1PPI
Franz Bosbach
102
JACOBIFISCHERI, Bibliopolae Francofurtensis. Den Haag A.4 no. 1628/73). D R P Q
ANNO M. DC. XLVIII. 4-o, 88 S. (KHA
1648 XI24/XII4 9 Exemplare instrumenti pacis Caesareo-Svecici 2 Rt Koch (Bremen) [5] fol. 31 '
Am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnetes Osnabrücker Friedensinstrument; zitiert wird die Ausgabe, die sich in den Akten Nassaus befindet. Zu weiteren Drucken vgl. REPGEN 755-759 mit Anm. 143, 144 und 145 sowie Häberlin C 79 nr. 16b: INSTRUMENTUM PACIS, A SACRAE CAESAREAE, ET SACRAE SVED1CAE MAIEST. MAIEST. NEC NON Sacri Rom. lmperij Deputatorum extraordinariorum & aliorum Electorum, Principum, & Statuum Legatis Plenipotentiariis OSNABRVGIS, 24. Mensis Octobris, Anno /648. subscriptum, eorundemque Sigillis munitum. quod Ex dictatura directora Moguntini nuperrime Monasteri/ expressum nunc transiit in Chalcographeum Typographi Mageburgensis Johannis Mvlleri. 4-o, 64 S.
A 36 Titel wie A 34 und/oder A 35