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German Pages 63 [128] Year 1909
Internationales Handbuch für die Brauerei-Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Zoll- und Handelsverhältnisse für Bier. Zusammenstellung der Ein- u n d Ausfuhrzölle von Bier in allen Kulturländern
der Welt
nach
dem
Stande
nebst den wichtigsten zolltechnischen
vom 1. Juni
1908
Bestimmungen.
Darstellung der Absatzverhältnisse (Produktion, Ein- und Ausfuhr) von Bier in den einzelnen
Ländern.
Nach a m t l i c h e n Q u e l l e n b e a r b e i t e t von
B. Werner.
B E R L I N W. V E R L A G v o n M. K R A Y N . 1908.
Published September 1st 1908 Privilege of copyright in the United States reserped under the flct approved march 3rd 1905 by m . Krayn, Berlin.
Inhaltsverzeichnis. Europa: Belgien Bulgarien Cypern Dänemark Deutschland England (siehe Großbritannien) Finnland Frank reich Griechenland Großbritannien Holland (siehe Niederlande) Italien Montenegro Niederlande Norwegen Oesterreich-Ungarn Portugal Rumänien Rußland Schweden Schweiz Serbien Spanien Türkei
Seite
7 12 114 13 17 28 23 24 26 28 35 30 115 35 37 38 43 44 46 54 55 57 59 61
Seite „ „ „ „ „ „ ,, . „ „
67 68 69 77 71 7'! 74 74 115 76
. . . .
Amerika: Argentinien Bolivien Brasilien Canada (siehe Kanada) Chile Columbien Costa-Rica Ecuador Haiti Honduras
Kanada Mexiko Neufundland . . Nordamerika (siehe Vereinigle Staaten \ oa Amerika,) Peru Uruguay . . . . Vereinigte Staaten von Amerika . . . . . . .
Seite
77 79 81
83 81 «2 83
Australien : Australischer Bund Neu-Siidwales Queensland Süd-Australien Tasmanien Victoria West-Australien Neuseeland . . . .
Seite
85
Seite „ „ „ „
89 92 92 95 97 98
Seite „ „ „ „ „ „
99 103 104 106 106 107 114
Asien: Britisch-Ostindien Ceylon China Japan Niederländisch-Ostindien Philippinen
:
.
.
.
.
r
AfriKa: Aegypten Deutsch-Ostafrika Deutsch-Südwestafrika Kamerun Marokko Südafrikanischer Zollverein Togo Während
des
Drucks
noch
angefügt:
Dänemark Serbien
„ „ BierprodaKtion der Welt.
116 116 117
Vorwort. Unserer Bierexportindustrie fehlt es bisher noch an einem Handbuch, welches über die einschlägige Z o l l g e s e t z g e b u n g d e s In - u n d A u s l a n d e s und gleichzeitig auch über die A b s a t z v e r h ä l t n i s s e f ü r B i e r in den verschiedenen Ländern der Welt kurz und zuverlässig Aufschluß gibt. Diesem Mangel soll das nach amtlichen Quellen bearbeitete „Internationale Zoll- und Export-Handbuch" abhelfen : Es beschränkt sich nicht auf eine bloße "Wiedergabe der Zollsätze für Bier in den einzelnen Ländern, sondern bringt auch die hierzu ergangenen Tarifentscheidungen sowie alle wichtigeren zolltechnischen Bestimmungen und Vorschriften allgemeiner Art, soweit sie hier von Interesse sind. Auf b e v o r s t e h e n d e A e n d e r u n g e n d e s Z o l l t a r i f s einzelner Länder werden die Interessenten ebenfalls hingewiesen. Neben der Zollgesetzgebung enthält das Handbuch wertvolle Angaben über d i e P r o d u k t i o n , d e n V e r b r a u c h , d i e E i n - u n d A u s f u h r von B i e r i n den v e r s c h i e d e n e n K u l t u r l ä n d e r n , sowie auch sonst nützliche W i n k e . Die B e s t i m m u n g e n ü b e r M ü n z e n , M a ß e u n d G e w i c h t e , soweit sie hier interessieren, sind ebenfalls wiedergegeben. Bezüglich der A n o r d n u n g d e s S t o f f e s sei bemerkt, daß in dem Handbuch die Länder innerhalb der Erdteile alphabetisch geordnet sind. Die Bestimmungen, welche auf Handelsverträgen beruhen, sind in schräger Schrift gedruckt. Wie aus zahlreichen Einzelheiten des Handbuches hervorgeht, ist die Zollgesetzgebung in stetem Flusse begriffen ; es liegt daher im eigenen Interesse der Exporteure, sich über Aenderungen der Zollsätze usw. in den einzelnen Ländern durch ihre Auslandsagentan auf dem Laufenden zu halten. B e r l i n , im August 1908. Der Verfasser.
Europas Belgien. Zollsatz
Tarif Nr. 5. Bier in Fässern Bier in Flaschen
5 Fr. für 1 hl 7 „ „ 1 „
Die Zölle werden von der Reinmenge erhoben. M ü n z e n : 1 Franc = 100 Centimes = 0,81 Mark. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische. D e u t s c h l a n d g e n i e ß t die M e i s t b e g ü n s t i gung.
Biererzeugung und -Handel. Die Anfänge der belgischen Brauereinindustrie datieren aus dem zwölften Jahrhundert. I h r Mittelpunkt war damals Brüssel. Die dortige Brauergilde spielte in der Folgezeit stets eine große Bolle und vermochte wiederholt durch ihre reichen Mitteln der Regierung gute. Dienste zu leisten. Auch in neuester Zeit zeigt die Brauindustrie Belgiens nach Ausweis nachstehender Zahlen eine gesunde Entwickelung: •Jahr
1900 1901 1 902 1903 1904 1905 1906
Zahl d e r aktiven Brauereien Gerstenmalz-Verbraiu-h
. . . . . . .
. . . . . . .
3 223 3 253 3 276 3 319 3 336 3 362 3 375
192 492 191 083 188 347 194 905 201 058 202 411 209 306
t „ „ „ „ „ „
Bierproduktion
14 145 000 14 660 330 14 431 418 14 808 293 15316619 15 749 656 ] 6 240 000
hl „ „ „ „ „ „
Im Gegensatz zu Deutschland, Großbritannien und anderen Ländern nimmt hiernach in Belgien die Zahl der Brauereien stetig zu. Die benötigte Gerste wird aus dem
Belgien
8
Auslände bezogen, und zwar hauptsächlich aus Rumänien, Rußland, der Türkei und den Vereinigten Staaten; ihre Gesamteinfuhr belief sich im Jahre 1906 auf 386 000 t. An der Malzeinfuhr ist in erster Linie (im Wege des Veredelungsverkehrs) Frankreich beteiligt. —• Belgiens Einfuhr von Hopfen ist ebenfalls nicht unbedeutend; sie betrug im Jahre 1906 rund 24 000 dz, wovon 21000 dz aus Deutschland kamen. Die belgische Malzindustrie hat in den letzten Jahren beachtenswerte Fortschritte gemacht und infolge bedeutender Opfer einzelner Fabrikanten die Qualität des Malzes neuerdings derart verbessert, daß gegenwärtig Malz f ü r Untergärige Biere in Belgien bereits ebensogut erzeugt wird wie in Deutschland. Der B i e r v e r b r a u c h Belgiens ist in starkem Steigen begriffen, wie die nachstehenden Zahlen zeigen: er betrug 1890 1895 1900 1905
178 192 219 225
1 pro Kopf der Bevölkerung „ „ „ „ „
Die Zunahme des Verbrauchs hängt zweifellos mit dem Rückgang des Branntweinkonsums infolge dessen hoher Besteuerung zusammen. Der rege G e s c h ä f t s g e i s t der belgischen Brauer zeigt sich auch in der Begründung hochmoderner und sich gut rentierender Großbetriebe in Aegypten, wo die „Crown breweries" in Alexandria und Kairo auf ihre Initiative hin zu ihrer jetzigen Blüte gelangt sind. Die Entwickelung des belgischen Außenhandels in Bier wahrend der letzten 3 Jahre zeigen die nachstehenden amtlichen Zahlen: Herkunftsländer
I. B i e r i n F ä s s e r n , a) Einfuhr in hl.
Deutschland O-'sterreich-Ungarn . . Frankreich Luxemburg Großbritannien . . . . Niederlande Andere Länder . . . . Zusammen
1907
1906
1905
11 277 486 325 838 16 452 437 444 9 104 729 954 218 7 415 22 123 582
10 833 259 379 713 17 664 438 355 7 879 088 853 923 3 834 20 4U5 836
11 404 442 484 033 14 907 586 366 6 809 119 1 011 730 4 161 20 304 758
Belgien. b) A u s f u h r in hl.
Bestimmungsländer
Kongostaat Ver. St. Y. A m e r i k a . . Frankreich Großbritannien . . . . Niederlande Andere L ä n d e r . . . . Zusammen
Herkunftsländer
9
190 < 11 285 35 171 84 7
225 104 274 459 619 084
594 765
IUOG 10 209 36 252 80 9
19CC,
320 522 917 190 762 536
17 6 0 0 161150 28 421 155 319 5 4 183 14 130
599 247
430 803
II. B i e r i n F l a s c h e n. a) E i n f u h r in- hl.
Deutschland Luxemburg Großbritannien . . . . Niederlande Andere L ä n d e r . . . . Zusammen Bestimmungsländer
Brasilien Kanada China Aegypten Kongostaat Ver. St. v. A m e r i k a . . Frankreich Großbritannien . . . . Niederlande Andere L ä n d e r . . . . Zusammen
1907 11 3 9 6 1
924 808 401 535 653
33 321
1006 14 3 5 6 1
899 035 569 767 836
190.", .
11 16 38 4 2
554 726 077 529 799
3 2 106
73 685
1906
1905
b) A u s f u h r in hl. 1907 2 24 3 10 60 35 4 2 1 8
694 863 930 875 806 374 693 831 502 061
155 629
20 22 5 55 34 4 1 16
345 211 922 206 612 31S 905 990 950 139
162 598
300 014 907 681 939 235 140 800 2 278 11 2 7 3
9 6 13 48 27 5
125 567
Dem unbedeutenden Bierexport Belgiens steht hiernach ein beträchtlicher und noch steigender Import ausländischer Biere gegenüber, an dem Deutschland in weitaus erster Linie beteiligt ist. Die Bedeutung des belgischen Biermarktes und die dortigen Absatzverhältnisse beleuchtet recht eingehend ein vor kurzem veröffentlichter österreichischer Konsularbericht, der allgemeines Interesse haben dürfte und nachstehend ohne Kommentar wiedergegeben sei: „In Belgien ist Bier noch vom Mittelalter her das nationale Getränk geblieben. Es ist daher dort ein bedeutender Konsumartikel; die Brauereiindustrie ist überall vertreten, ja, jeder kleine Ort hat seine eigene Brauerei,
10
Belgion.
und die Gesamtzahl der in Belgien in Betrieb stehenden Brauereien wird auf über 3000 beziffert, mit einer jährlichen Produktion von zirka 15 Mill. hl. Trotz dieser großen Z i f f e r n ist aber die Brauereiindustrie in Belgien n u r von lokaler Bedeutung, d. h. sie versorgt nur den lokalen Konsum, und nicht einmal zwischen den verschiedenen Provinzen findet ein n a m h a f t e r Austausch ihrer P r o d u k t e statt, viel weniger mit dem Auslande. Das Erzeugnis der belgischen Brauereien ist f a s t noch das gleiche wie vor einem J a h r h u n d e r t , nämlich ein spottbilliges obergäriges Bier, welches von den Einheimischen heute noch mit Vorliebe getrunken wird. E r s t im L a u f e der letzten J a h r z e h n t e haben vereinzelte Bierbrauereien damit begonnen, ihren konservativ-nationalen Betrieb durch die Herstellung untergäriger Produkte zu modernisieren, welche aber, was Qualität anlangt, weit hinter den Pilsener und Münchener Bieren zurückstehen. Es ist daher begreiflich, d a ß fremden Bieren in Belgien trotz der sehr bedeutenden eigenen E r z e u g u n g e i n . g u t e s A b s a t z f e l d offen steht. Wenngleich die ausländischen Biere infolge ihres relativ hohen Preises bisher gewissermaßen eine A r t Luxusartikel bildeten, nimmt i h r Konsum doch von J a h r zu J a h r zu, und heute wird bereits in vielen Bierlokalen und Restaurants Münchener, Pilsener und nach Pilsener A r t gebrautes Bier geschenkt. Der Konsum gibt immer mehr den hellen Bieren und speziell dem Pilsener und den nach Pilsener A r t gebrauten Bieren den Vorzug, zum Nachteile des dunklen Münchener Bieres. Um sich ihren Absatz dadurch nicht schmälern zu lassen, haben die Münchener Brauereien es denn auch wohlweislich verstanden, dieser Geschmacksrichtung rechtzeitig Rechnung zu tragen, indem sie sich zur Erzeugung von hellem Bier entschlossen, welches sie in Belgien seit einigen J a h r e n nebsn ihrem dunklen Bier unter dem Namen „Pilsener" zum Ausschank bringen. Wenngleich unser echtes Pilsener Bier sich in Belgien allgemeiner Beliebtheit erfreut, so ist der Anteil Oesterreich-Ungarns am belgischen Bierimport im Verhältnis zu jenem Deutschlands auffallend geringfügig. Nach der offiziellen Statistik bezifferte sich die Biereinfuhr -
Belgien.
u
Belgiens aus Oesterreich-Ungarn im Jahre 1907 auf 3258 hl.1), während sich Deutschland Sendungen auf 112 774 hl beliefen. In Anbetracht dessen, daß unser „Pilsener" allen anderen hellen Biersorten an Qualität weit überlegen ist und der Geschmack des Publikums sich sichtlich unseren hellen Bieren zuwendet, wären alle Vorbedingungen zur Vermehrung unseres Bierexportes nach Belgien vorhanden. Leider aber scheinen unsere Brauereien diese Absatzchancen nicht in der richtigen "Weise auszunützen; es wäre den Interessenten zu empfehlen, ihre Aufmerksamkeit dem belgischen Absatzgebiete in erhöhtem Maße zuzuwenden. Aber nicht nur in den bereits eingeführten Pilsener Bieren könnte eine Vermehrung des Importes, erzielt werden, sondern auch manchen anderen hellen österreichischen Sorten (z. B. Schwechater usw.) wäre in Belgien ein lohnendes Absatzgebiet geboten. Hierbei muß allerdings, bemerkt werden, daß sich bei der Einführung eines neuen oder noch nicht bekannten Bieres die betreffende Brauerei dazu herbeilassen müßte, einiges Kapital in das f ü r die Uebernahme des Ausschankes zu gewinnende Lokal zu investieren, beziehungsweise dem Wirte, wie dies in Belgien allgemein üblich ist, die Mittel-imemark.
13-
folge einer übermäßig' hohen Zollbelastung gegenwärtig unmöglich geworden ist. Die bulgarischen Brauer sind demnach auf" die allerdings in ausreichendem Maße vorhandene I n landsgerste angewiesen, zu deren Vermälzung zurzeit n u r primitive Einrichtungen vorhanden sind. Auf die Brauereien in Sofia e n t f ä l l t eine durchschnittliche Jahresproduktion von 10000 hl. Bemerkenswerte Fortschritte hat in den letzten J a h r e n die Uustschuker Brauerei der I. bulgarischen Bierbrauerei-Gesellschaft gemacht, indem sie durch Modernisierung ihrer Betriebsanlagen, Erweiterung der Kellereien, Anschaffung einer größeren Eismaschine,. Verwendung erstklassigen Braumaterials ihr Bier wesentlich, verbesserte. Der B i e r k o n s u m Bulgariens h a t stark zugenommen: er ist von 38 000 hl im J a h r e 1900 auf 67 000 h l im J a h r e 1904 und weiter auf 90 000 hl im J a h r e 1905 gestiegen. Den meisten Absatz findet das inländische Bier, dessen Preis sich auf e t w a 36 Francs pro hl stellt. Das teuere Importbier, welches in der Hauptsache aus Oesterreich-Ungarn, zum geringeren Teil auch aus Bayern kommt, wird nur in den Großstädten von den Bessersituierten getrunken. Angesichts der hohen Zoll- und Steuerbelastung ist es. nur zu natürlich, daß die B i e r e i n f u h r nach Bulgarien sich nicht entwickeln kann und sogar eine abnehmende Tendenz angenommen h a t : sie ist von 2886 hl. im J a h r e 1896 auf 1162 hl im J a h r e 1905 zurückgegangen. Bulgariens B i e r a u s f u h r hält sich ebenfalls in bescheidenen Grenzen; sie beträgt im Jahresdurchschnitt etwa 250 hl.
Dänemark. _.
_
Zollsatz für'
Bier (Met und Malzextrakt): i Pfund Tarif Nr. 31, in Flaschen, Glasballons und Krügen, brutto . 1 5 Oere Tarif Nr. 32, in anderen Umschließungen . 6 „ Anmerkung. Die dänische Regierung hat im J a h r e 1907 einen neuen Entwurf zum Zolltarif vorbereitet,
.14
] );inemark.
auf Grund dessen u. a. mit Deutschland in Handel svertragsverhandlungen getreten wurde; letztere waren zurzeit der Drucklegung noch nicht abgeschlossen. ' M ü n z e n : Nach dem Tarif: 1 Biksdaler = 96 Skilling gleich 2,275 Mk. Die neue Münze ist 1 Krone Silber gleich 100 Oere = 1,125 Mk. Das Verhältnis der alten zu der jetzigen Münzsorte ist dahin bestimmt, daß 1 Bisdaler 2 Kronen gilt. M a ß e und G e w i c h t e : Dänemark hat unterm 4. Mai 1907 das metrische Maß- und Gewichtssystem eingeführt, das spätestens drei Jahre nach Erlaß dieses Gesetzes auch bei jeder Berechnung von Zöllen und anderen öffentlichen Abgaben angewendet werden soll. Bis dahin gelten in dieser Beziehung folgende Maße und Gewichte: 1 1 1 1 1 1 1 1
Tot Teertonne Korntonne Kornscheffel Kohlentonne (IIb Tot) Kohlenmaß von 192 Pot Biertonne (136 Pot) Tonne steuerpflichtiges Bier (vergl. das Gesetz über Bieräteuer vom 1. April 1891, § 2) 1 Viertel
0.966 1,16 1,39 17,4 1,70 1,85 1,31
Liter Hektoliter „ Liter Hektoliter
1,:'>9 7.7
„ Liter
1 Pfund = 100 Quint = 0,5 kg; 1 Zentner = 50 kg; 1 Kommerzlast = 2600 kg. D e u t s c h l a n d g e n i e ß t die M e i s t b e g ü n s t i g u n g. Biererzeugung und -Handel. Steuerpflichtiges Bier, d. h. solches mit mindestens 2 Vi Gewichtsprozent Alkohol, wurde 1906 in Dänemark von 39 Brauereien hergestellt, wovon 36 Betriebe gleichzeitig steuerfreies Bier produzierten. Die Gesamtproduktion belief sich auf 755 437 Tonnen ( i 131,39 1) steuerpflichtiges und 1 183 478 Tonnen steuerfreies Bier. Ueber die Entwicklung der dänischen Biererzeugung liegen nachstehende amtliche Angaben vor:
Dänemark. Kalender j ahr
1892 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906
Zahl der Brauereien steuersteuerfreie*) pflichtige
43 45 43 44 44 43 42 39
15
Steuer p f1 ic h t i g e s Bier
steuerfreies B i e r*)
Produktionsmengen iu 1000 Tonnen
306 382 376 376 382 382 379 369
548 757 797 70(. 710 730 674 755
892 1127 1108 1140 IUI 1155 1183 1183
Sowohl die Produktion als auch der Inlandsverbrauch weisen stark staigende Zahlen auf. An der Erzeugung von steuerpflichtigem Bier im Jahre 1906 waren vier Kopenhagener Brauereien mit einer Durchschnittsausbeute von 124 000 Tonnen und 35 Provinzial-Brauereien mit einer solchen von 7500 Tonnen beteiligt. An der Mehrproduktion der letzten Jahre sind die vier Brauereien in Kopenhagen in weitaus erster Linie beteiligt. In der dänischen Brauereiindustrie tritt, wie vorstehende Zahlen zeigen, das Bestreben einer Produktionskonzentration deutlich hervor. Es hat sich in ihr auch ein Brauereitrust mit einem Aktienkapital von zurzeit 7 000 000 Kr. herausgebildet, der infolge einer mustergültigen Verkaufsorganisation gute Resultate zeitigt. Seine letzte Bilanz zeigt einen Ueberschuß von 1 350 000 K r . ; der Reservefonds beträgt bereits 6000000 Kr. Der M a t e r i a l v e r b r a u c h der dänischen Brauereien in den letzten Jahren war folgender: Ve r b r a u c h Jahr
Durchschnitt 1898—1902 1902/03 1-903/04 1904,05 1905/06
i n 1000
Getreide
71 217 70 586 70 464 67 112 70 799
Pfund Mais
7 697 3 646 4 088 4 561 4 267
Reis
367 558 691 660 1 012
•) Zahlen für die Betriebsjahre 1891/92 usw. (nicht Kalenderjahre).
Zucker
275 423 744 810 1 068
16
Auf die Bereitung von steuerpflichtigem Bier entfielen 1906 38 382 049 P f u n d Getreide, 1 820 720 Pfand Mais, 1 011 900 Pfund Reis und 47 129 Pfund Zucker. Auf 1 Tonne steuerfreies Bier entfällt ein Materialverbrauch von zirka, 2-7 bis 33 Pfund, während bei steuerpflichtigem Bier im Durchschnitt ein solcher von 52 Pfund in Kopenhagen und 60 Pfund in den Provinzial-Brauereien zu verzeichnen ist. Die A u s f u h r dänischen Bieres ist gering, sie betrug 1906 25 000 Tonnen gegen 22 000 bezw. 20 000 Tonnen in den beiden Vorjahren. Den V e r b r a u c h von aus- und inländischem Bier in den letzten Jahren zeigen die folgenden Ziffern: Verbrauch Jahr
1900 1901 1902 1903 1904 l')05 1906
ausländisches Bier
402 402 428 742 72+ 78« 780
in
Tonnen
inländisches Bier Steuerpflicht. steuerfreies
703 000 704 000 652 000 (>59 000 (>55 ( 00 (>42 000 (>89 000
in- und ausländisches Bier
1 823 1 807 1 782 1 761 1 799 1 817 1 861
1 119 000 1 102 000 1 130 000 1 101 000 1 144 000 1 175 000 1 171 000
000 000 000 000 000 000 000
Die E i n f u h r ausländischen Bieres ist hiernach zwar verhältnismäßig gering, hat aber eine steigende Tendenz. Bezüglich des dänischen Außenhandels in Bier im Jahre 1906 dürften noch die folgenden Zahlen interessieren: I. E i n f u h r : Flaschenbier Faßbier . .
II. A u s f u h r :
im ganzen
aus lieutsrhland
im ganzen
aus Deutschland
977 Pot 196 650
526 Pot 105 350 „
3 414 000 Pot 599 926 „
650 164 Pot 5 121 „
Deutschland ist mithin an der Einfuhrbewegung in weitaus erster Linie beteiligt.
Deutschland.
17
Deutschland. Zollsatz für 1 dz
Bier aller Art; Malzextrakt in dünnflüssigem Zustand, auch mit Heilmittelzusätzen . . . 7,20 Mk. Die Verzollung von Bier hat nach dem Reingewichte zu erfolgen, wobei das Gewicht der unmittelbaren Umschließung (Fässer, Flaschen usw.) nicht in Abzug gebracht wird. Der Bundesrat hat die U e b e r g a n g s a b g a b e von dem aus Bayern, "Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen in die norddeutsche Bausteuergemeinschaft eingeführten Bier mit "Wirkung vom 1. April 1908 ab auf 2 , 5 0 Mk. für 1 hl festgesetzt. Die U e b e r g a n g s a b g a b e f ü r B i e r und die bei der Ausfuhr von Bier in andere Brausteuergebiete zu gewährende B r a u s t e u e r v e r g ü t u n g in den einzelnen Brausteuergebieten ist nach folgenden Grundsätzen gleichmäßig geregelt: 1. Die Uebergangsabgabe darf neben dem Ausgleiche der inneren Besteuerung einen Schutz für das einheimische Braugewerbe nicht enthalten. 2. Die Uebergangsabgabe soll in den einzelnen Brausteuergebieten für alle Biersorten i a dem gleichen Satze erhoben werden. 3. Der Berechnung der Ueberg'angsabgabe in den einzelnen Brausteuergebieten soll der Höchststeuersatz der in ihnen geltenden Steuerstaffel und eine Malzverwendung von 25 kg für 1 hl Bier zugrunde gelegt werden. 4. F ü r die Bemessung der Brausteuervergütung sollen grundsätzlich, die Bestimmungen im Artikel 5 I I , § 4 b des Zollvereinigungsvertrages vom 8. J u l i 1867, wonach in keinem Falle mehr als der wirklich bezahlte Steuerbetrag erstattet werden, und die Vergütung nicht die Natur und "Wirkung einer Ausfuhrprämie erhalten darf, maßgebend bleiben. Die Vergütung soll nach lirauerci-Jildustrie.
2
Deutschland.
18
oben insoweit begrenzt werden, daß sie nur bis zu dem Betrage gewährt werden darf, der einer Malzverwendung entspricht, wie sie der Berechnung der Uebergangsabgabe zugrunde gelegt ist (Ziffer 3). Der vorläufige Vergütungssatz darf für das nach den nicht zur norddeutschen Brausteuergemeinschaft gehörigen deutschen Staaten und Gebietsteilen ausgeführte Bier den Betrag von 1,50 Mk. für 1 hl nicht überschreiten. Tritt eine nicht unerhebliche Aenderung des der Berechnung des vorläufigen Vergütungssatzes einer Biersorte zugrunde gelegten Verbrauchs steuerpflichtiger Braustoffe ein, so hat eine neue Feststellung des vorläufigen Vergütungssatzes zu erfolgen. M ü n z e n : 1 Mark = 100 Pfennige. M a ß e und G e w i c h t e : Metrische. Biererzeugung und -Handel. Die Entwicklung der deutschen Brauereindustrie seit 1886 ist in der nachstehenden amtlichen Zusammenstellung ersichtlich gemacht: B i e r g e w i n n u n g in d e n d e u t s c h e n S t e u e r g e b i e t e n und dem d e u t s c h e n Zollgebiet. B i e r g e w i n n u n g in J a h r e !)
dem B r a u steuergebiet
Bayern
"Württemberg
B a d e n =)
ElsaßLothringen
dem Zollgebiet
1000 Hektoliter
1886 1887 1888 1889 1890
26 27 28 .'¡2 32
565 476 655 189 279
13 13 13 24 14
069 711 526 284 427
3 3 3 3 3
306 558 154 419 508
1 1 1 1 1
302 484 509 631 679
720 778 759 798 837
45 47 47 52 52
068 100 696 420 830
1891 1892 1893 1894 1895
32 33 34 33 37
632 171 385 974 733
14 15 15 15 16
490 104 025 186 034
3 3 3 3 3
454 749 478 493 885
1 1 1 1 1
643 714 710 728 914
875 912 907 869 997
53 54 55 55 60
205 780 623 369 695
F ü r das Brausteuergebiet, für W ü r t t e m b e r g und E l s a ß - L o t h r i n g e n : l l e c h n u n g s j a h r e ; für B a y e r n : K a l e n d e r j a h r e . 2 ) 1886—18!I5 S t e u e r j a h r e (1. D e z e m b e r bis 30. November); 189«: 1. D e z e m b e r 1895 bis 31. Dezember 189« (13 Monate), von 1897 ab K a l e n d e r j a h r e . Dio B i c r g e w i n n u n g •wird in Baden erst seit 1897 unmittelbar e r h o b e n ; für dio früheren .lahre sind die B i e r m e n g e n aus dem B e t r a g e der erhobenen B i e r s t e u e r b e r e c h n e t .
19
Deutschland.
B i e r g e w i n n u n g i n den d e u t s c h e n S t e u e r g e b i e t e n und dem d e u t s c h e n Z o l l g e b i e t . Biergewinnung in Jahre 1)
dem .Brausteuergebiet
Bayern
Württemberg
1896
38 356
16 2 0 6
3 795
2
192
937
61 621
1897
4 1 43(>
16 9 8 2
4
100
2 741
914
66 378
1898
42 269
17 4 5 5
4
069
2 947
1 058
67 9 6 8
1899
43 209
17 7 3 9
4
128
3 095
1 128
69 500
1900
44 734
17 9 4 4
3 877
2 974
1 106
70 857
1901
45 041
17 8 1 8
4013
2 964
1
118
71
157
1902
4 2 22
17 3 6 1
3 792
2 967
1
148
67
699
1903
43 364
17 3 8 4
3 752
3 045
1
222
68 976
1904
44
17 7 7 9
3 701
3 082
1
278
70 241
Baden 2)
ElsaßLothringen
dem Zollgebiet
1000 Hektoliter
190
190.">
46 264
17 8 3 7
3 968
3
131
1 332
72 755
)90(>
45 867
18 3 6 4
4017
3 278
1 381
73
159
Die Biergewinnung im Brausteuergebiet während der Rechnungsjahre 1905 und 1906 verteilt sich auf die einzelnen Staaten folgendermaßen: Biererzeugung Staateil
Preußen Sachsen Hessen Mecklenburg . Thüringen . . Oldenburg . . Braunschweig Anhalt Lübeck Bremen Hamburg . .
. . . .
. . . .
. .
in 1000 hl 1905/0«
1900 07
33 600
33
692
5 006
4
764
1
1 639
706 489
2
470
698
2 631
637
615
494
504
204
192
1 1.S
418
41S
872
811
Die Biererzeugung in den Einzelstaaten Deutschlands hat hiernach durchweg eine steigende Tendenz. Gleiches t r i f f t ausweislich nachstehender Zahlen für den B i e r v e r b r a u c h zu: Für das Brausteuergebiet, für Württemberg und Elsaß-Lothringen: Rechnungsjahre; für Bayern: Kalenderjahre. -> 1886—1895 Steuerjahre (1. Dezember bis 30. November); 189G: 1. Dezember 18) 3 808 8 289 ti 6 823 3 434 Ii 3 163 ii 6 075 —
20 896 32 658
II
3 7 3 9 26 6 3
58 972 >1 4 434 ii 1 350 3 686 ii 4 936 ii 5 075 ii —
11
30 169 32 102
11 11 II
41 8 4 21
—
—
40182 4 362 13 277 16 409 —
—
—
—
—
213 609 332 720
ii II ii ii
11
— —
>i
—
4 995 —
525 345 I» 882 1t 158 748 »1 351 n
3 4 3 3 6 5
586 467 475 384 920 070
—
n
—
w
17 003
—
n
3 049
2 389
England
„
—
5 619
—
n
„
—
1 952 950 28 —
8 529 ii 4 757 15 919 7 828 »i 5 989 (i 161
1 435 647 1 558 1 395 1 844 759
38 468
9 671
4 680
1 237
3 852 (> 325 4 299 3 814 36 238 32 005 3 502 20 275 12 680
980 1 093 908 1 601 9 567 6 999
II
—
ii
—
—
—
3 3 1 1 6 5
292 ji 767 ii 378 212 II 088 048 629
dz 6 540 5 261 6 810 ii
26 635 3 666 6 560 905 9 517 4 928 ii 3 692 4 186 5 515 8 412 3 437 10062 n 5 959 4 265 26 686 n —
—
(siehe Grossbritannien).
„
3 661 2 315
_
6 529 —
1 412 —
860 1 788 513 714 1 381 3 880 —
1 206 1 018 724 9 672 —
—
Finland.
23
Finland. Zollsatz f ü r 100 kgin F i n n i s c h e n M a r k
Tarif Nr. 76. Met, Lipetz (Lindenmost), Porter und Bier aller Art: 1. in Fässern brutto 30 2. In Flaschen oder Krügen pro Flasche netto 0,50 Anmerkung. Außer dem f e s t g e s e t z t e n Z o l l e wird von eingehenden zollpflichtigen AVaren noch eine sogenannte S e e f a h r t s a b g a b e erhoben, welche 3 v. H. des festgesetzten Zolles ausmacht. "Wein und ajidere G e t r ä n k e dürfen i n F l a s c h e n nur eingeführt werden, wenn diese in Körbe, Kisten oder Fässer verpackt sind. M ü n z e n : 1 Finnische Mark = 100 Penni = 0,81 Mark. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische; 1 Zentner gleich 42,501 k g ; 1 Tonne = 4 Zentner = 170,028 kg. D e u t s c h l a n d g e n i e ß t die M e i s t b e g ü n s t i g t « g-
Biererzeugung und -Handel. Seit etwa 10 Jahren besteht in Finnland eine Ant-ialkohol-Bewegung. Dieselbe richtete sich zunächst n u r gegen den Branntweinverbrauch, so daß die finnländische Bierproduktion zu A n f a n g dieser Bewegung noch an Umfang gewinnen konnte; sie erreichte denn auch im J a h r e 1898 eine Höhe von 300000 hl. In den folgenden Jahren richtete sich die Agitation auch gegen den Bierkonsum, was eine erhebliche Abnahme der Produktion zur Folge h a t t e ; letztere betrug im J a h r e 1905 n u r noch 199 000 hl Bier und 66 400 hl Dünnbier. Aller "Wahrscheinlichkeit nach steht zu erwarten, daß die Temperenzbewegung auch weiterhin der Entwickelung der finnländischen Brauereiindustrie empfindlichen Abbruch tun wird. So ist ein Projekt ausgearbeitet worden, nach welchem der Einzelverkauf und Ausschank von alkoholhaltigen Getränken auf dem Lande gänzlich
24
Frankreich.
und in den Städten f ü r den F a l l verboten wird, daß zwei Drittel der Bewohner f ü r ein solches Verbot sind. Der Handel mit geistigen Getränken soll einer Gesellschaft übertragen werden, die den Reingewinn in der Hauptsache an Wohltätigkeitsanstalten und den Staat abzuliefern hat. Mit W i r k u n g vom 1. J a n u a r 1908 ab ist die inländische Biersteuer (mit dem hohen Mindestsatz von 4 Mk. f ü r 10 k g Malz) gestaffelt worden. I m J a h r e 1905 gab es in Finnland im ganzen 89 Brauereien, von denen die meisten ganz kleine Betriebe sind. Größere Brauereien bestehen namentlich in Helsingfors und Abo. In letzterer Stadt h a t sich im J a h r e 1906 eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1 750 000 finnischen Mark gebildet, welche die dort bestehenden vier Aktienbrauereien a u f g e k a u f t und zu einem Betriebe vereinigt hat. Die ,,Sinebrychow" in Helsingfors ist die größte Brauerei Finnlands, welche mehr als 200 Arbeiter beschäftigt. Finnlands E i n f u h r u n d A u s f u h r v o n B i e r ist so unbedeutend, daß die Handelsbewegungen in der Statistik überhaupt nicht zum Nachweis gebracht werden.
Frankreich. Alkoholtarif: Zollsatz in 100 k « Gonorjiltarif Mineraltaril'
Tarif Nr. 172ter. Bier (einschließlich des Fasses, Bruttogewicht) . . brutto 12 Fr. 9 Fr. Vorstehende Zollsätze verstehen-sich ausschließlich der inneren Steuern, aber einschließlich des Aufschlages, welcher der f ü r französische Biere erhobenen Fabrikationssteuer entspricht ; letztere beträgt 25 Centimes f ü r den Hektolitergrad. Deutschland genießt die Meistbegünstigung, so daß also auf deutsches Bier der Minimaltarif Anwendung findet. M ü n z e n : 1 Franc = 100 Centimes = 0,81 Mk. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische.
Biererzeugung und -Handel. Die eigentliche Brauindustrie ist im Mittelalter aus Belgien und Flandern nach der Normandie und von dort
Frankreich.
25
nach Paris verpflanzt worden. Im Jahre 1292 gab es bereits 37 Brauereien in dieser Stadt; 1714 waren 78 Betriebe vorhanden, deren Zahl bis zum J a h r e 1782 jedoch auf 23 zurückging. •— Schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in Frankreich eine Brausteuer erhoben. Die französische B i e r P r o d u k t i o n , welche im J a h r e 1812 2 800 000 hl umfaßte, belief sich 1824 auf 3 200000 hl, 1850 auf 5 000 000 hl, 1872 auf 7100000 hl, 1892 auf 8 900 000 hl, 1900 auf 13 315 000 hl. Seitdem ist die Produktionssteigerung verhältnismäßig gering, wie nachstehende Zahlen zeigen: •Talir
Hoktolitoriiradi'
1901 1902 1903 1904 1905 190(>
53 788 000 52 050 000 54 71') 000 56 959 000 53 525 000 57 968 000
:
.
P^o80 000 14 240 000 13 381 000 14 492 000
Bis zum deutsch-französischen Kriege bezog die französische Brauindustrie ihren B e d a r f a n M a l z in der Hauptsache aus Deutschland; nach diesem Kriege hat sich indessen in Frankreich eine eigene Mälzereiindustrie entwickelt, die gegenwärtig bereits größere Malzmengen exportiert als überhaupt importiert werden; insbesondere hat sich ein nicht unerheblicher Veredelungsverkehr mit ausländischer Gerste zu Mälzereizwecken herausgebildet. Die Entwicklung der französischen Ein- und Ausfuhr von Malz in den letzten drei Jahren zeigen die nachstehenden Ziffern: Malz
Einfuhr Ausfuhr
. . . . . . . .
1905
190li
1907
15 501 dz 10671 „
16133 dz 8518 „
16956 dz 17 936 „
Ausweislich unserer Statistik hat im Jahre 1907 eine Ausfuhr deutschen Malzes nach Frankreich überhaupt nicht mehr stattgehabt. Der B i e r v e r b r a u ö h ' Frankreichs im Jahre 1900 wurde mit 28 Liter pro Kopf der Bevölkerung angegeben gegen 21 Liter im Jahre 1885.
Griechenland.
26
Die E i n f u h r a u s l ä n d i s c h e r B i e r e nach F r a n k reich, an der in weitaus erster Linie Deutschland beteiligt ist, h a t sich im Durchschnitt der letzten zehn J a h r e auf einer Höhe von 179 OOO dz gehalten. Ueber die Entwicklung dieses Imports sowie des französischen Bierexports während der letzten drei J a h r e entnehmen wir der französischen Statistik die nachstehenden Angaben: I. E i n f u h r . Herkunftsland
1905
Deutschland . . . . Großbritannien . . . Oesterreich-Ungarn. . Andere Länder . . . Zusammen Gesamtwert
142112 12867 9 896 14 442 179 317 6 276 000
190(1
dz . „ ., dz Fr.
138 862 12 927 11 878 15 780 179 447 6 281 000
1907
dz ., „ ,. dz Fr.
127 162 13 767 10 422 16 650 168 001 5 880 000
dz. „ „ „ dz Fr.
dz „ dz Fr.
28 495 74 725 103 220 4 12') 000
dz • dz Fr.
II. A u s f u h r . Bestimmungsland
Algerien Andere Länder . . . Zusammen Gesamtwert
32 455 70 005 107460 4 098 000
dz . dz Fr.
31 462 71 456 102 91« 4 117 000
Hiernach geht Frankreichs Biereinfuhr langsam zurück, aber auch die A u s f u h r vermag keine nennenswerte Fortschritte zu machen; der Versand deutscher Biere zeigt leider in den beiden letzten Jahren eine abnehmende Tendenz. Die Qualität und der Verbrauch fremder Biere, die meistens in den Cafes Absatz findein, h a t vielfach darunter zu leiden, daß man sie nicht richtig zu behandeln und zu verzapfen versteht.
Griechenland. Tarif Nr. 146. Bier: a) in Fässern oder anderen Gefäßen b) in Flaschen Raumgehalts Anmerkung.
Z(,nsiltz fUl. 1(KI
2 2 8
„
Unser Importanteil ist demnach recht schwankend. Großbritanniens B i e r a u s f u h r übersteigt seine Einf u h r um das Zehnfache. Ueber die Entwicklung derselben in den letzten drei Kalenderjahren geben die nachstehenden Zahlen Aufschluß: 1905
1907
1906
Oesamtausfuhr . . 520 990 Barrels Davon nach: Br. Ostindien . . 127 382 55 486 Australien . . . 50 900 Ver. St. v. Amerika 15 654 Aegypten . . . . 12 615 Br. Südafrika . .
544 014 Barrels
604 905 Barrels
133 462 62 790 56 955 25 213 8 270
115 76 77 24 7
559 711 426 464 242
Großbritanniens Bierausfuhr richtet sich also vornehmlich nach seinen Kolonien. Deutschlands Bezug an englischem Bier ist in der englischen Statistik ziffernmäßig nicht angegeben : Ausweislich unserer Statistik u m f a ß t er im Jahresdurchschnitt etwa 20 000 hl Faßbier.
Holland
(siehe Niederlande).
Italien. Zollsatz f ü r 100 k ? Liro
Tarif Nr. 4. Bier: a) in großen oder kleinen Gebinden pro Hektoliter
12 3 b) in Flaschen pro Hundert 20 3 Bier unterliegt außer dem Zolle einem Fabrii a t i o n s s t e u e r - Z u s c h l a g e vori 19,20 Lire f ü r 1 Hekto-
Italien.
liter. Doch hat der Einführer die Wahl, diesen nach Maßgabe der wirklich ermittelten Grade des Saccharometers und des Alkoholometers zu entrichten. B e s t i m m u n g aus dem H a n d e l s v e r t r a g mit D e u t s c h l a n d : Jede Zollermäßigung, die Italien irgend einer anderen Eierart als dem dunklen, nach bayerischer A r t gebrauten Biere zugestehen möchte, wird auch dem letzteren sowie jedem anderen Betriebe deutscher Erzeugung zufallen. Der von Bier bei der Einfuhr nach Italien als Aequivalent der inneren Abgabe zu entrichtende Zollzuschlag wird nach "Wahl des Wareneinbringers entweder auf Grund eines Höchstgehalts von 16 Saccharometergraden oder auf Grund des Zucker- und Weingeistgehalts erhoben. Dieser wird nach der Formel E 2 A ebrechnet, und zwar bedeutet E den trockenen Auszug in Grammen auf 100 cm3 und A den Weingeist in Grammen auf 100 cm3. Bei Anwendung dieser Formel werden auch die Bruchteile des Gewichts an Weingeist mit 2 vervielfältigt. Wenn sich bei der Zusammenzählung Bruchteile ergeben, so werden solche von 5/io oder weniger bei der Berechnung des Zuschlags außer Betracht gelassen, solche über 5/io a l s 1 Grad gezählt. Falls auf Antrag des Wareneinbringers der Zuschlag auf Grund des festgestellten Zucker- und Weingeistgehalts •erhoben wird, werden die von deutschen wissenschaftlichen Anstalten ausgestellten Zeugnisse über dein Untersuchungsbefund von den italienischen Behörden anerkannt. Die von solchen Zeugnissen begleiteten Biersendungen werden nicht von neuem einer Untersuchung unterzogen werden, vorausgesetzt, daß nach Ausweis dieser Zeugnisse der saccharometrische Grad der Stammwürze unter Anwendung der genannten Formel festgestellt worden ist, und daß bei der Untersuchung die Vorschriften beobachtet worden sind, die im Einvernehmen der beiden Regierungen, auch unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Interessen, zu erlassen sind. In Zweifelsfällen bleibt den betreffenden Verwaltungen b i s 1905/06 I Sept.
3 175558 hl 3 207 566 „ 3 293 017 „
Von der Ausbeute der letzten drei J a h r e bestanden durchschnittlich lVs Mill. hl aus steuerfreiem Bier. An aktiven Brauereien waren vorhanden:
55
Schweiz.
1900 . . . 1901 . . . 1902 . . .
556 B r a u e r e i e n 601 „ 638 „
I ! |
1903/04 . 1 149 B r a u e r e i e n 1904/05 . 1 104 1905/06 . 1 087
Die Zahl der steuerfreien Brauereien ist von 926 im J a h r e 1903/04 auf 876 im J a h r e 1904/05 und weiter auf 847 im J a h r e 1905/06 zurückgegangen. Der B i e r i m p o r t Schwedens ist, wie dies auch bei dem hohen Zollsätze kaum anders erwartet werden kann, gering. Ausweislich, der schwedischen Statistik betrug er im J a h r e 1905 201200 k g Faßbier im W e r t e von 84 504 Ivr., wovon 189 023 k g (79 390 Kr.) aus Deutschland stammen. Außerdem gelangten zur E i n f u h r 45 047 1 Bier in anderen Gefäßen im W e r t e von 40 542 Kr., woran Deutschland mit 2052 1 (1847 Kr.) beteiligt war.
Schweiz. Zollsatz für 100 kg Gobraiu'hstarif Generaltarif
Bier und Malzextrakt: Tarif Nr. 114a: in Fässern von 2 hl und darunter 6 Fr. 4 Fr. Tarif Nr. 114b: in Fässern von mehr als 2 hl Inhalt 6 „ 5 „ Erläuterungen zu 114a und b: Für die Gewichtsberechnung von Bier in geeichten Fässern nach der Literzahl werden 100 Liter gleich 165 kg Rohgewicht angenommen, sofern eine Gewichtsdeklaration nicht erhältlich ist. Für Biere in Kesselwagen beträgt der Tarazuschlag zum Reingewichte 30 v. H. Tarif Nr. 115: in Flaschen oder Krügen 12 „ 10 „ Tarifentscheidung: Unter 114/115 fällt auch alkoholfreies Bier.
56
Erläuterung zu 114/115: Als Malzextrakt wird nur gegorenes, alkohol- und kohlensäurehaltiges konzentriertes Bier in dünnflüssigem Zustande zugelassen, wie z. B. Höfisches Gesundheitsbier u. dergl. — Dickflüssiges Malzextrakt wird nach Tarif Nr. 102 als Zuckerwaren mit 40 Fr. (Generaltarif), Malzextrakt in Verbindung mit pharmazeutischen Präparaten nach Tarif Nr. 981 als pharmazeutische Präparate mit 45 Fr. (Generaltarif) verzollt. Bei der E i n f u h r von Bier und Malzextrakt ist f ü r die S t a t i s t i k , a n s t a t t des Nettogewichts, die Z a h l der Liter anzugeben. Außerdem h a t die Eingansdeklaration den Namen und Wohnort des Empfängers neben dem Namen des Deklaranten zu enthalten. M ü n z e n : 1 JYanc = 100 Centimes (Rappen) = 0,81 M. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische. Deutschland genießt die Meistbegünstigung; deutsches Bier ist also nach dem Generaltarif zollpflichtig.
Biererzeugung und -Handel. Die E n t w i c k l u n g der schweizerischen Brauereiindustrie seit 1900 zeigen folgende Zahlen: Jalir
aktive B r a u e r e i e n
1900 1901 1902 1903 1904
245 241 228 217 192
2 1 1 1 1
1905
186
2 264 000
„
1906
12
2 500 000
.
Biercrzeuyuii^ 166 963 998 900 940
372 313 822 000 000
hl . . . „
Biorausfulir
22 387 18 183 19 055 17 954 25 162 21 207 16 308 20 159 4(8
{
Wo
hl „ „ „ „ „ dz hl dz
Faßbier Flaschenbier Faßbier Flaschenbier
Bei starker Steigerung der Produktion t r i t t hiernach das Konzentrationsbestreben auch in der schweizerischen Brauereindustrie immer schärfer zutage. Zum Schutze ihrer Interessen haben sich die schweizerischen Brauereien 1906 in großer Anzahl zu einer Vereinig u n g zusammen getan, wonach keine Brauerei Bier an einen Kunden ohne ausdrückliche Zustimmung des bisherigen Liefe-
57
Serbien.
ranteii abgeben darf. Gegen diese Abmachung, welche zunächst, bis Ende 1909 gilt, hat der schweizerische AVirteverein Stellung genommen und u. a. die Gegenforderung aufgestellt, daß Bier (auch Flaschenbier) an Private für die Folge überhaupt nicht mehr von den Brauereien geliefert werden dürfe. Dieser Kampf ist natürlich für die Auslandskonkurrenz von nicht zu unterschätzender. Bedeutung. Der B i e r i m p o r t der Schweiz und die Beteiligung Deutschlands an dieser Handelsbewegung waren 1905 und 1906 folgende: Warengattun;^ 1905
Gesamteinfuhr Wenge
Davon aus Deutsehlaml
Wert
Menge
Wert
Bier und Malzextrakt in Fässern 118 873 hl 3 009 793 Fr. 95 953 hl 2 398 825 F r . desgl. in Flaschen 124 dz 3 220 „ 85 dz 2 125 „ 1900
desgl. in Fässern , Flaschen
119 142 hl 3 013 368 145 dz 4135
„ „
98 394 hl 2 459 850 „ 70 dz 1750 „
Der Löwenanteil des schweizerischen Bierimports entfällt hiernach auf Deutschland, welches ausweislich seiner eigenen Statistik 1907 102 594 hl Faßbier an den Schweizer Markt brachte. ("Wegen der B i e r a u s f u h r siehe weiter vorstehend bei den Produktionsziffern.)
Serbien.
Zollsatz für 100 kg
Tarif Nr. 121. Bier aller Art, auch Porter: 1. in Fässern 2. in Flaschen Anmerkung. Auf die deutschen Biere sollen alle Erleichterungen in der Zollund Steuerbehandlung Anwendung finden, die etwa anderen ausländischen Biersorten jeglichen Ursprungs eingeräumt werden sollten. Tarif Nr. 120. Andere ohne Zusatz von Wein oder Branntwein künstlich bereitete Getränke, Met und Maltonwein, Kumys und Kefir
25 Dinar 35 „
40
„
58
Serbien.
M ü n z e n : 1 Dinar = 100 Para = 0,81 Mk. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische. Die Zölle und Gebühren sowie a l l e a n d e r e n A b g a b e n , welche auf Grund von Sondergesetzen bei den Zollämtern zu zahlen sind, werden in Gold oder in Silber nebst dem vom Finanzminister zu bestimmenden Aufgeld (Agio) — bei Silber jetzt 1 °/o — entrichtet. Die Gewichtszölle werden nach dem Rohgewicht erhoben : a) wenn der Tarif dies ausdrücklich vorschreibt; b) bei Waren, für die der Zoll 10 Francs für 100 kg nicht übersteigt. In allen anderen Fällen wird der Zoll nach dem Reingewicht erhoben. Neben den Zöllen wird zugunsten des Staates eine besondere Abgabe, die T r o s c h a r i n a ( V e r z e h r u n g s s t e u e r ) , erhoben: sie beträgt bei Bier 20 Dinar für 100 kg. A n m e r k u n g . Bei Bier ist die Troscharina nach der auf den Gebinden angebrachten amtlichen Eiche zu erheben. Bei Berechnung der Troscharina für Flüssigkeiten werden 100 1 für 100 kg und umgekehrt angenommen. Alle Lebensmittel, gefärbt oder ungefärbt, sowohl Speisen als Getränke, auch Konserven in Büchsen und anderen Umschließungen, können ohne chemische Untersuchung auf gesundheitsschädliche Beimischungen eingeführt werden, wenn die Warensendungen mit einer Bescheinigung derjenigen zuständigen Behörde des Herkunftslandes versehen sind, die darüber Aufsicht zu führen hat, daß die betreffenden Gegenstände den gesundheitlichen Vorschriften genügen. N o t i z . Unterm 14. März 1908 ist ein Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Serbien zustande gekommen, der jedoch noch der Genehmigung des österreichischen Parlaments bedarf. Für Bier sind folgende neue Vertragssätze vor-
59
Spanien.
gesehen (die infolge der Meistbegünstigungsklausel auch deutschen Bieren zugute kommen werden): Bier aller Art, auch Porter: a) in Fässern 10 Dinar pro 100 kg b) in Flaschen 20 „ „ „ In diesen Zollsätzen ist die prozentuale serbische Obrtsteuer mit inbegriffen. — Die Erhebung der Troscharina wird an die Voraussetzung geknüpft, daß die gleichartigen serbischen Erzeugnisse in gleicher Weise davon betroffen werden, während für die nicht in Serbien erzeugten Waren die Bindung der zurzeit des Vertragsabschlusses bestehenden Sätze erzielt wurden.
Biererzeugung und -Handel. Serbiens Biererzeugung wird f ü r 1906 mit 76 107 h l angegeben. An derselben sind neun Brauereien beteiligt-, deren Anlagekapital 3 800 000 Francs beträgt. Unter einem verhältnismäßig hohen Zollsehutze und niedrigen Materialpreisen h a t sich die serbische Brauindustrie in den letzten J a h r e n in befriedigender Weise weiterentwickelt. Mit ihrem Ausbau kann um so mehr gerechnet werden, als die Regierung in neuerer Zeit darauf bedacht ist, sie durch Erleichterung der steuerlichen Bestimmungen zu fördern. Serbiens E i n f u h r von Faßbier belief sich 1906 auf 311173 kg im Werte von 50 227 Dinar. Hiervon kamen 68 916 kg (15 601 Dinar) aus Deutschland, vornehmlich aus München. Oesterreich (Pilsen und Budapest) lieferta etwa zwei Drittel der Gesamteinfuhr. — In österreichischen Interessentenkreisen ist man der Ansicht, daß die im neuen österreichisch-serbischen Handelsvertrag vorgesehene Zollermäßigung zur Wiederbelebung der Biereinführ nicht ausreicht. Jedenfalls kommen h i e r f ü r nur Qualitätsbiere in Betracht.
Spanien. Z o l l s a t z f u r 100 kn' erste Tarif
zweiter
Peseta
Tarif Nr. 629. Bier und Obstwein . hl Bier für die Länder der ersten und zweiten Gruppe, so lange der
20
18
Tarif
Spanien.
60
Vertrag mit den Niederlanden gilt hl
—
12,50
Hierzu treten noch eventuell städtische Zuschläge. Die Behältnisse für Bier (Flaschen oder Fässer) werden nach ihrer Beschaffenheit für sich verzollt. M ü n z e n : 1 Peseta = 100 Centimes = 0,81 Mk. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische. Deutschland genießt die Meistbegünstigung, so daß also hei deutschen Herkünften der zweite Tarif zur Anwendung kommt. Die Zölle werden in Gold erhoben.
Biererzeugung und -Handel. Die spanische Bierproduktion wird gegenwärtig auf etwa 500 000 hl pro J a h r veranschlagt, eine Menge, welche zur Deckung des verhältnismäßig geringen Inlandsbedarfs fast völlig ausreicht. Brauereien gibt es zurzeit beinahe in allen größeren Städten; die größten Betriebe sind in Madrid und Barcelona. Der größte Teil des benötigten Malzes wird von ihnen selbst hergestellt. Der Preis für spanisches Bier Münchener Brauart beträgt im Durchschnitt etwa 30 Pesetas, für solches Pilsener Brauart 38 Pesetas für 1 h l ; letzteres wird am meisten getrunken. Spaniens B i e r i m p o r t ist nicht besonders groß, was im Hinblick auf den hohen Zoll nicht wunderlich ist. Nach der spanischen Statistik betrug e r : der MeDge nach dem Werte nach
1905
1906
369 424 hl 173 629 Pesetas
333 081 hl 149 886 Pesetas
1907
335 329 hl 150 898 Pesetas
Der Import dürfte indes größer sein, da Deutschland nach seiner Statistik allein mehr als vorstehende Mengen alljährlich an den spanischen Markt bringt; nach letzterer betrug nämlich der Import von deutschem Flaschenbier: 1903 1905
6 113 dz 7 767 „
I |
1907 1908 (Jan.—März)
.
8 529 dz 1 435 „
Türkei.
61
Türkei. Zollsatz
Bier aller Art 8°/o des Wertes Hierzu ist nach der unterm 25. April 1907 mit den Traktatsmächten in Konstantinopel getroffenen Vereinbarung vom 25. Juni 1907 ab ein Zuschlag bezw. eine Erhöhung um 3o/o des Wertes für die Dauer von 7 Jahren getreten, so daß also jetzt im ganzen ein Wertzoll von ll°/o erhoben wird. D e u t s c h l a n d g e n i e ß t die Meistbegünstigung. M ü n z e n : 1 Goldmedschidie = 100 Goldpiaster gleich 18,456 Mk.; 1 Silbermedschidie = 3,40 Mk. M a ß e u n d G e w i c h t e : Metrische.
Biererzeugung und -Handel. Die türkischen Brauereien waren in früheren J a h r e n in ihrer Entwicklung u. a. dadurch beschränkt, daß f ü r den Bierkonsum in der Hauptsache nur die christliche Bevölker u n g des Landes in F r a g e kam. Neuerdings t r i t t bei ihnen infolge der Zunahme des Verbrauchs auch bei den Mohamedanern ein beachtenswerter Aufschwung zutaga. Am bedeutendsten sind in Konstantinopel die Brauerei „Bomonti" und in Salonich die Brauerei „Olympos", welche nicht n u r f ü r die Deckung des lokalen Bedarfs in Frage kommen, sondern auch ihre Erzeugnisse in anderen türkischen Hafenplätzen (Kleinasien usw.) an den M a r k t bringen. Die BomontiBrauerei, die 1906 35 000 hl herstellte, h a t nach Ausrüstung mit hochmodernen Neuanlagen ihre Leistungsfähigkeit auf 80000 h l gesteigert. Nach der letzten türkischen Statistik h a t t e die B i e r e i n f u h r im Finanzjahre 1905/06 einen W e r t von 4 591431 Piaster aufzuweisen. In diesen Handel teilen sich vornehmlich Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Ueber die Absatzverhältnisse und Einfuhrbewegung in den wichtigsten Distrikten der europäischen und asiatischen Türkei während des J a h r e s 1906 liegen die nachstehenden amtlichen Angaben vor:
62
Türkei.
K o n s t a n t i n o p e l . Die Brauerei „Olympos" in Salonich setzte auf dem Platze 102 Waggons Bier um gegen 92 im Vorjahre. Der Import fremder Biere weist 1906 eine Steigerung auf; es importierten: Waggons Waggons Oesterreich . . . . 39,4 gegen 29 im Jahre 1905 Serbien (Jagodina) . . 22 „ 14 „ „ 1905 Deutschland . . . . 31 „ 30 „ „ 1905
Der Flaschenbierimport zeigt alljährlich eine Abnahme. Deutschland bringt Münchener Bier, Oesterreich Pilsener- und Dreher-Exportbier, England Ale, Amerika Schlitzbier an den Markt. V a l o n a . Der Konsum von Bier ist von 39 dz im Vorjahre auf 78 dz gestiegen. Er könnte sich in der Folge bedeutend erweitern, nur müßte das Geschäft vorher eine gewisse Stabilität erlangen, und diese wäre nur durch Bestellnug eines tüchtigen Vertreters auf dem hiesigen Platze zu erreichen. Interessant ist die Offerte einer Hamburger Brauerei in Exportbier, welche nach dem hiesigen Platze gemacht wurde und die Preise um 2 Kr. pro Kiste billiger stellt als das österreichische Produkt. S a l o n i c h . Die lokale Brauerei „Olympos" beherrscht den Markt fast völlig. Immerhin betrug die Biereinfuhr 1906 mit der Bahn 256 690 kg und im Seewege 50 950 kg. An diesem Import ist Deutschland fast ausschließlich (vornehmlich Münchener Bier) beteiligt, daneben Oesterreich mit einer geringen Menge. U e s k ü b . Der Konsum hat sich fast auf derselben Höhe gehalten; den Hauptanteil hieran hat die Olymposbrauerei in Salonich mit 820 hl. Preis: 150 Piaster Gold pro Kiste zu 50 Flaschen a l l , franko Uesküb. Diesem Bier zunächst steht Faßbier aus Bayern: Konsum 165 hl; Preis für 1 1 = 50 Centimes, loko Salonich. Ein Faß enthält 20—50 1. Dieses wird von Salonich in Waggonladungen bezogen, denen der hiesige Besteller bei der Durchfahrt sein Quantum entnimmt; hierfür muß separat die Frachtrate Zibestsche—Uesküb entrichtet werden, wiewohl das Bier loko Salonich bezahlt wird.
Türkei.
63
Auch Serbien beteiligt sich an der E i n f u h r : Jagodiner Flaschenbier, 250 Kisten aus Belgrad, hell und dunkel gebraut, 24 Centimes pro Liter, exklusive Flasche; daneben Bier aus Belgrad in Fässern zu demselben Preis. Filsener Bier könnte mehr abgesetzt werden als gegenwärtig. Der Import ist kaum steigerungsfähig — außer in der vorgenannten Sorte —, da die hiesige Brauerei ihre Tätigkeit wieder aufnehmen wird. M o n a s t i r . Der Bierkonsum nimmt jährlich zu. "Wegen der billigeren Preise ist hauptsächlich das minderwertige Salonicher Olymposbier gangbar, wovon f ü r 29 500 Kronen (im Vorjahr 19 700 Kr.) eingeführt wurde. München importierte f ü r 4200 Kr. (4000 Kr.); Pilsenerbier, welches wegen des hohen Preises keinen Eingang findet, kam f ü r 800 Kr. (1000 Kr.), Köbänyaer-Bier f ü r 1300 Kr. an den Markt. Das Salonicher Bier kommt in 15,25 und 50 Literl a s s e r n , das ausländische in Kisten a 40 Literflaschen zum Preise von 25—30 Francs cif Salonich. Durch Herabsetzung der Transportspesen bei E i n f u h r ganzer Waggonladungen, ferner durch regelmäßige Sendungen von gleichmäßiger Qualität, welche den einmal erworbenen Konsumentenkreis beizubehalten h i l f t und durch Bestellung geeigneter Vertretungen auf dem hiesigen aufnahmsfähigen P l a t z e könnte der Bierimport um ein Bedeutendes gehoben werden. S k u t a r i. Der Bierkonsum, welcher ausschließlich auf den I m p o r t angewiesen ist, könnte bei dem traurigen Zustand der Weinkulturen ein bedeutend größerer sein, wenn die hohen Transportkosten, namentlich f ü r Fässer, das Getränk hier nicht außerordentlich verteuerten. Bei der dem Bier günstigen Geschmacksänderung des einheimischen Konsumenten würde sich eine kleine Bierbrauerei auf dem Platze — f ü r eine Produktion von zirka drei Viertel der Importziffer berechnet — lohnen; diesbezügliche Studien sind auch schon gemacht worden. Die Preise im Einzelverkaufe blieben die gleichen wie im J a h r e 1905. Der Bierkonsum h a t zugenommen, und zwar um ein Drittel des vorjährigen Quantums. Importiert wurden im J a h r e 1906
64
Türkei.
1341 dz im Werte von 37 548 Kr. gegen 932 dz im "Werte von 26 096 Kr. im J a h r e 1905. Der Provenienz nach war die Ware österreichisch oder ungarisch. D u r a z z o , Bier wird ausschließlich aus OesterreichUngarn bezogen. Der Konsum hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt und betrug: 1903
107 dz
1905
305 „
1907
388 „
1
Flaschenbier . . . Faßbier . . . . . Zusammen
613 460 Gall. 285 463 ., 898 923 Gall.
1!)C(>
1!»7
814 389 Gall. 281 575 ., 1 095 964 Gall.
696 490 G-all. 353 824 .. 1 050 314 Gall.
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