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JOHANN GOTTLlEB FICHTE
Grundriß des Eigentümlichen der Wissenschaftslehre in Rücksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift für seine Zuhörer
(1795) Auf der Grundlage der Ausgabe von Fritz Medicus herausgegeben von WILHELM G. JACOBS
FELIX MEINER VERLAG HAMBURG
INHALT
Einleitung. Von Wilhelm G. Jacobs Editionsbericht . . . . . . . . . .
VII XVIII
J ohann Gottlieb Fichte Grundriß des Eigentümlichen der Wissenschaftslehre in Rücksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift für seine Zuhörer (1 795) § 1.
Begriff der besonderen theoretischen Wissenschaftslehre . . . . . . . . .
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Erster Lehrsatz. Das aufgezeigte Faktum wird gesetzt: durch Empfindung, oder Deduktion der Empfindung . . . . . . . . . . . . . . .
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§ 2.
§ 3.
§ 4.
Zweiter Lehrsatz. Das Empfindende wird gesetzt durch Anschauung oder: Deduktion der Anschauung . . . . . . . . . . . . . . .
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Die Anschauung wird bestimmt in der Zeit, und das Angeschaute im Raume
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Schluß-Anmerkung . . . . . . .
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Register Personen . Schriften Sachen . Bibliographie
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EIN LEIT U N G Vo n Wilhelm G. Jacobs
Im Sommer 1 7 94 trat Fichte seine Professur in Jena an. Wenige Jahre vorher war er durch das Studium der Kanti schen Kritiken zum Philosophen geworden. Er hatte die Stärke dieser Werke begriffen, aber auch die Berechtigung der Kantkritik seiner Zeitgenossen wie Salomon Mairnon, Gott lob Ernst Ludwig Schulze und Karl Leonhard Reinhold. Sein distanziert- engagiertes Kant-Verhältnis nötigte Fichte zu Reflexionen, die die Argumente Kants und seiner Gegner vereinen sollten. Im Vollzug dieser Reflexionenhatte Fichte eine Entdeckung gemacht, die sein Problem zu lösen versprach. Die Ausarbeitung dieser Entdeckung war der wesentliche Inhalt von Fichtes Vorlesungen. Deren Kernstück ist die 1 794/95 als Begleittext zur Vorlesung erschienene "Grund lage der gesamten Wissenschaftslehre" (Phil. BibI. 246. 1 9702. Abgekürzt: GWL) . In der GWL stellt Fichte die obersten Prinzipien des Wissens und deren erste Entfaltung dar und legt somit den Grund für ein ausgeführtes philoso phisches System. Der GWL war eine Programmschrift "Ueber den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie" (abgekürzt: BWL) vorangegangen, in der Fichte sein wissenschaftliches Vorhaben darlegt, indem er präzise formuliert, was er als Philosophie versteht und gelten lassen will. Der GWL folgt als erster Teil der systematischen Durchführung der Wissenschaftslehre (abgekürzt: WL) unsere Schrift. (Über deren Entstehungsgeschichte s. "Vorwort" zum "Grundriß" in: "J. G. Fichte-Gesamtausgabe" hrsg. v. R. Lauth u. H. Jacob. Bd. 1,3. S. 1 3 1 - 1 35 . Stuttgart-Bad Cannstatt 1 966. ) Wie Fichte der GWL den BWL vorausschickt, so stellt er der Untersuchung der besonderen theoretischen WL ( § § 2 - 4) eine Begriffsbestimmung derselben ( § 1 ) voran. WL tritt für Fichte an die Stelle von Philosophie. Der Name Philosophie ist der "einer Kennerei, einer Liebhaberei, eines Dillettan tism. " (BWL in: "J. G. Fichte-Gesamtausgabe" hrsg. v. R.
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Wilhelm G. Jacobs
Lauth u. H. Jacob. Bd. 1, 2 Stuttgart-Bad Cannstatt 1 965 . S. 1 1 8.) Seit aber Kant gefragt hatte: " Wie is t Me taphysik als Wissenschaft m öglich? (Kr.d.r.V. B 2 2 . ) , hatte Philosophie sich dem Anspruch strenger wissenschaftlicher Begründung zu stellen. Fichte stellt sich diesem Anspruch und radikalisiert zugleich Kants Frage zu der: "wie ist die Wissenschaft selbst möglich?" (BWL 1 1 7 .) Diese Frage kann ihrem Anspruch nach nur wissenschaftlich beantwortet werden, d. h. in einer Wissenschaft, die die Begründung aller Wissenschaft leistet. Wissenschaft bedeutet in Fichtes Mund nicht nur, wie für uns heute, wissenschaftliches Wissen insbesondere, sondern auch Wissen überhaupt. Die von Fichte proklamierte Wissenschaft ist zu verst�hen als ein wissenschaftliches Wissen vom Wissen überhaupt, oder anders: als ein Wissen der Prinzipien des Wissens. Die Idee einer solchen Wissenschaft wurde stets unter dem Namen Philosophie begriffen; da Fichte die erstrebte Realisierung dieser Idee zu leisten behauptet, ersetzt er den Namen des "dilettantischen" Strebens durch den der nachweisbaren Tat. Als diese Tat tritt die GWL auf. Wie für Kant die Philosophie in die Gebiete des Natur- und des Freiheits begriffs zerfällt , so teilt sich die GWL in einen Teil "Grundlage des theoretischen Wissens" und einen anderen "Grundlage der Wissenschaft des Praktischen". Der von Kant nur behauptete Grund der Einheit beider Gebiete mußte nach Fichtes Anspruch wissenschaftlich ausgewiesen werden. Die ser Ausweis bildet den ersten Teil der GWL: "Grundsätze der gesamten Wissenschaftslehre". In den drei Grundsätzen sind die ersten unableitbaren Prinzipien des Wissens, von denen her sich alle weiteren Prinzipien begründen, dargestellt. Resultat der Grundsätze ist ein Satz, aus dem sich der jeweils oberste Satz der beiden anderen Teile der GWL ergibt. Ver uns hier interessierende Teil der Wissenschaftslehre, die theoretische WL, behandelt das von Kant besonders in der Kr.d.r.V. erforschte Gebiet der Natur. Kants Fragestellung in diesem Werk hatte sich nicht auf die Natur an sich bezogen, sondern auf die Möglichkeit der Erkenntnis von Gegenstän den. Gegenstand war dabei dadurch bestimmt, daß er nach Gesetzen vorgestellt werden mußte. Kant entsprechend leitet Fichte im 2. Teil der GWL, der Grundlage des theoretischen Wissens, die Gesetze, welche die Erkenntnis von Gegenstand "
Einleitung
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konstituieren, aus dem obersten Satz dieses Teiles, der - wie gesagt - aus den Grundsätzen resultiert, ab. Diese Gesetze sind solche der Erkenntnis; nach ihnen wird notwendiger weise vorgestellt, wenn überhaupt vorgestellt wird. Sie wer den also nicht von der WL gemacht, sondern aufgefunden und ins philosophische Bewußtsein gehoben. Die in der GWL ausgeführte Grundlage des theoretischen Wissens ist als Grundlage nicht die Darstellung der Konstitu tion des ganzen theoretischen Wissens. In ihr ist erwiesen, daß das Wissen stets etwas, das kein Wissen, sondern Gewußtes ist, weiß. Daß das Gewußte kein schlechthin Eines, sondern ein Mannigfaltiges ist, vernachlässigt die GWL; im Grundriß nimmt Fichte dieses Problem auf und leitet ab, daß das Gewußte ein Mannigfaltiges ist. Ein Mannigfaltiges setzt sich aus mehreren Einzelnen zusammen. Insofern die Einzelnen in der Allgemeinheit des Mannigfaltigen begriffen werden, sind sie Besondere. Die Ableitung des Besonderen in der Gegen standserkenntnis ist spezieller Inhalt des Grundrisses. Die Überschrift von Paragraph 1 : "Begriff der besonderen theore tischen Wissenschaftslehre" besagt nicht, daß es sich hier um einen besonderen Teil der theoretischen WL, sondern daß es sich um die Erörterung des Besonderen im theoretischen Wis sen handle. Nachzuweisen, daß der Gegenstand des theoreti schen Wissens stets ein bestimmter, wie Fichte sagt: ein be sonderer ist, ist die eigentümliche Aufgabe der WL in Bezie hung auf das theoretische Vermögen. Der Grundriß soll be weisen, daß jeder Gegenstand als ein besonderer vorgestellt werden muß. Fichte erläutert sein Vorhaben durch einen Hinweis auf Kant (S. 3f. dieser Ausgabe) . Da Kant eine Kritik des theoretischen Wissens geschrieben hatte, mußte er einen Gegenstand seiner Kritik haben. Dieser war für ihn das naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit. Dabei nahm er unter anderem Raum, Zeit und das gegebene Mannigfaltige als Fakten hin und führte von dort seine kritische Reduktion auf das "Ich denke", welches "alle meine Vorstellungen begleiten können" muß (Kr.d. r.V. B 13 2 ), als auf das Prinzip der Einheit der Erfah rung zurück. Dieses Prinzip gilt für das, wovon die Kritik ausging, die naturwissenschaftlich verstandene Erfahrung. Da Erfahrung als grundsätzlich wandelbar konzipiert werden
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Wilhelm G. Jacobs
muß, gilt die Kantische Theorie nur so lange, bis keine sie sprengende Erfahrung gemacht wird. Fichte sucht diesen Mangel der Kantischen Theorie da durch zu beheben, daß er ihr Prinzip in radikalisierter Weise fest hält und die Prinzipiate von dort her als notwendige deduziert. Fichte steigert Kants Prinzip zur Einheit des Bewußtseins, jener Einheit, die es ermöglicht, daß Subjekte überhaupt Objekte erfahren und sich über dieselben verstän digen können. Wenn es gelingen sollte, aus jener Einheit des Bewußtseins Gesetze der Vorstellung erfahrbarer Gegenstän de abzuleiten, so würden diese Gesetze nicht wie die der Kantischen Theorie nur für die bisherige, sondern für jede mögliche Erfahrung gelten. Daher kritisiert Fichte nicht, sondern deduziert. Im Grundriß ist wie auch im 2. Teil der GWL Ausgangspunkt der Deduktion der Satz: "das Ich setzt sich als bestimmt durch das Nicht-Ich. " (S. I dieser Ausgabe). Dieser Satz sagt: Im Wissen ist stets gewußt, daß das Wissen etwas, nach dem es sich richten muß, weiß. Das Wissen des Etwas wird dabei als eine Bestimmung verstanden, ebenso wie ein naives Bewußtsein sich bestimmt weiß, wenn es einen wirklich vorhandenen Gegenstand vorstellt. In dieser Vorstel lung ist es an den vorgestellten Gegenstand derart gebunden, daß es ihn vorstellen muß, wie er ist, wenn es seine Vorstellung als wahre Erkenntnis soll begreifen können. D� eses Gewu� te heißt in der Fichteschen Terminologie NIcht-Ich, daSJenige, was durch das Nicht-Ich bestimmt wird ' heißt Ich. Dieses Bestimmtsein wird gedacht, wie es im naiven Bewußtsein erfahren wird, als Zwang. Ein Gegenstand muß so vorgestellt werden, wie er erscheint. Wenn sich z. B. durch die Veränderung der Beleuchtung die Farbe eines Gegenstandes ändert, so ändert sich aber nicht der Zwang, den Gegenstand so vorstellen zu müssen, wie er - in unserem Beispiel: entsprechend seiner jeweiligen Beleuchtung - erscheint. Zwang wird nur erfahren, wenn einem Streben eine Grenze gesetzt wird. Man kann einen Menschen nur zwingen zu bleiben, wenn er gehen will. Wenn er nicht wegstrebt, kann man ihn nicht zwingen zu bleiben. Zwang kann nur betreffen, wem er in der Entfaltung seiner Möglichkeiten Grenzen setzt.
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Das Ich ist bestimmt, heißt demnach nicht nur, es ist gezwungen, sondern auch, es strebt über den jeweiligen Zwang hinaus. Auch dieses Moment ist in der Erfahrung unseres Wissens nachweisbar, wenn auch nicht so deutlich wie das der Bestimmtheit. Dieses Moment zeigt sich jedesmal dann, wenn wir auf den Gedanken kommen, einen gegebenen Gegenstand zu verändern. Das Gegebene wird dann als der Widerstand der über es hinausstrebenden schöpferischen Phantasie verstanden. Fichte benutzt das Modell von Streben und Zwang zur Interpretation von Vorstellung. Demnach ist für ihn Vorstel lung nicht toto coelo von Praxis geschieden, sondern im Gegenteil eine bestimmte Weise von Praxis, oder, wie er sagt, Tätigkeit. Fichtes Theorie soll jede mögliche Vorstellung erklären; der möglichen Erfahrung darf also keine Grenze gesetzt werden. Daher darf das Streben des Ich nicht begrenzt gedacht werden. Es ist für Fichte unendlich. Die Unendlichkeit des Strebens garantiert Fichtes Theorie, daß es prinzipiell nichts gibt, das außerhalb des Wissens läge. Außerhalb heißt hier nicht, daß es nichts gäbe, das nicht Wissen wäre, sondern daß es nichts gibt, das nicht prinzipiell gewußt werden kann. Die Gegenthese zu dieser behauptet, es könne etwas geben, das prinzipiell nicht gewußt werden kann. Da aber diese Behauptung eine Behauptung, das heißt ein Akt des Wissens ist - wie schon daraus ersichtlich ist, daß es als "etwas" und unter der Kategorie der Möglichkeit vorge stellt werden muß - , widerlegt die Tatsache der Behauptung ihren Inhalt. In unserer bisherigen Erörterung haben wir dargelegt, daß unter Fichtes Behauptung: "Das Nicht-Ich bestimmt das Ich" jener Tatbestand im Vorstellen betroffen ist, daß die Vorstellung an und durch ihren Gegenstand gebunden ist, daß etwas vorgestellt wird. Damit ist nicht das ganze Vorstellen erklärt. Zu jedem Vorstellen gehört in intentione obliqua, wie die Scholastik sagt, ein Wissen vom Vorstellen. Wenn man etwas vorstellt, so weiß man nicht nur etwas, sondern auch, daß man dieses etwas vorgestellt weiß. Das Vorstellen ist als Vorstellen gewußt und dadurch vom vorgestellten Ding unterschieden. Wenn dieser Unterschied nicht a priori gewußt wäre, könnten Täuschung und Irrtum als solche überhaupt nicht erkannt werden. Denn die Einsicht in eine Täuschung
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setzt voraus, daß man die Vorstellung vom vorgestellten Ding ablösen kann, d. h. sie als Vorstellung versteht. Zu jeder Vorstellung gehört ein Verstehen der Vorstellung als Vorstel lung, wodurch sie vom Sein des Vorgestellten unterschieden wird. Im Verstehen der Vorstellung wird gewußt, daß das Vorstellen ein e Tätigkeit ist. Wir ma chen unser Wissen, eine Tatsache, die im wissenschaftlichen Wissen besonders deut lich wird. Diese Leistung wird im Akt des Wissens nicht beachtet, da dieser gerade auf das Vorgestellte gerichtet ist. Dennoch schreiben wir im naiven Bewußtsein die Leistung des Wissens uns selbst zu. Das Wissen, um das wir uns bemühen, verstehen wir selbstverständlich als unsere Lei stung. Dies wird auch deutlich bei der Auflösung einer Täuschung, bei der wir ohne weiteres den Fehler in unserem Wissen, nicht bei der Sache suchen. Wir begreifen unser Wissen als von uns hervorgebrachte spontane Leistung. Diese Spontaneität verstehen wir als de facto endlich, prinzipiell aber unendlich. Wir wissen zwar nur dieses und jenes, aber eine Grenze unseres Bewußtseins, über die hinaus nichts zu erfahren wäre, können wir uns nicht vorstellen. Hätte Fichte nur die Spontaneität des erkennenden Subjekts zum Mittelpunkt seiner theoretischen Philosophie gemacht, so wäre er nicht über die oben genannten Denker seiner Zeit, insbesondere Reinhold, hinausgegangen. Fichtes weiterführende Überlegung ist folgende: Jedes Subjekt be stimmt sich dadurch, daß es sich an seinem Gegensatz, dem Objekt, versteht. In diesem Verständnis ist das Subjekt völlig sicher, was es als Subjekt und Objekt ansprechen soll. Die grundsätzliche Kenntnis von Subjekt und Objekt wird nicht durch Erfahrung möglich; denn Erfahrung wird gemäß Kants Theorie erst durch die Beziehung eines erfahr baren Mannig faltigen auf die Einheit des "ich denke" möglich. Die Unterscheidung von Subjekt (= ich denke) und Objekt (= Mannigfaltiges) liegt also der Erfahrung vorauf. Das Wissen um diesen Unterschied ist somit die Bedingung der Erfahrung und nicht durch Erfahrung bedingt, d. h. für die Erfahrung ein Unbedingtes. Der Horizont des Wissens teilt sich a priori in Wissendes und Gewußtes. Im Akt des Wissens hängen beide unmittelbar zusammen. Der Unterschied versteht sich aus dieser Zu-
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sammengehörigkeit. Sie ist die oben schon genannte Einheit des Bewußtseins, aus der sich alle Unterschiede im Wissen erst erklären. Die Einheit des Bewußtseins ist nicht nur Erklä rungsgrund des Wissens in allen seinen Modifikationen, z. B. als Begreifen, Anschauen, sondern auch des gesamten Wol lens, überhaupt aller möglicher Akte. Fichte bestimmt sie als Tätigkeit, die er mit dem Terminus Setzen bezeichnet. Das Setzen des Unterschieds (zwischen Subjekt und Objekt) heißt Entgegensetzen. Das Setzen fungiert als Erklärungsgrund des Bewußtseins; jenes kommt also nicht in diesem als seiner Folge vor. Da das Setzen ein Analogon in dem hat, was in der Alltagssprache ich zu sich sagt, benennt Fichte die Einheit des Bewußtseins auch mit dem Terminus Ich. Ich ist die reine Tätigkeit des Setzens und kommt daher im Bewußtsein nicht vor. Es ist letzter Grund der Begründung, daher selbst nicht begründbar und unbedingt; deshalb spricht Fichte auch vom absoluten Ich. In dieser Absolutheit gründet die Spontaneität des Wissens. Ich ist als Setzen oder reine Tätigkeit interpretiert; es kann als Einheit von Wissen und Wollen nichts erstarrt Fixiertes sein. Es ist nicht nur der letzte Bezugspunkt allen Wissens, sondern in eins damit das Beziehen selbst. Da das Beziehen den Bezugspunkt kennen muß, andererseits dieser ist, so kennt es sich. Anders formuliert: Das Setzen ist sich selbst hell, in Fichtes Sprache: Das Ich setzt sich selbst. Daher wissen wir a priori, was Wissen ist. Wenn wir etwas wissen, sind wir immer schon mit dem Wissen vertraut. Wir brauchen uns nicht zu beweisen, was Wissen ist, und können es auch gar nicht, weil ein Beweis ja schon den Akt des Wissens voraussetzt. Der Ausgangssatz des Grundrisses: Das Ich setzt sich als bestimmt durch das Nicht-Ich heißt demnach, das Ich weiß sich als begrenzt durch das Gewußte. In dieser Formulierung ist vom Ich Doppelt es ausgesagt. Es ist einmal das absolute Ich, welches es seinem Wesen nach ist, zum anderen ist es bestimmt, d. h. begrenzt und bedingt, also gerade nicht absolut. Dieser Widerspruch kann nicht einfach aufgehoben werden; denn die Endlichkeit und Bestimmtheit des Ich läßt sich nicht wegleugnen (Leugnen als Argumentation setzt die Endlichkeit des Ich voraus), sich ihrer aber bewußt zu werden, bedeutet gerade, über die Endlichkeit hinaus zu sein.
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Umgekehrt ist Bewußtsein nicht ohne Endlichkeit zu denken; das absolute Ich kann gar nicht bei sich bleiben und ist überhaupt kein Ganzes, das bei sich bleiben könnte, sondern Moment einer Erklärung des Bewußtseins. Der genannte Widerspruch ist somit dem Bewußtsein konstitutiv; er läßt sich nicht beseitigen, wohl aber dialektisch vermitteln.
Die dialektische Vermittlung dieses Widerspruchs in Hinsicht auf das Besondere in der Vorstellung ist in den Paragraphen 2 bis 4 dargestellt. Sie kann im Rahmen einer Einleitung nur skizziert werden; einzig die erste Entfaltung, die sich stark an die GWL anlehnt, wird wegen dieser Verbindung noch kurz erläutert. Das Ich ist dadurch endlich, daß es sich als Wissen auf ein Gewußtes, das nicht Ich ist, das Nicht-Ich, bezieht. Das Ich richtet sich auf das Vorgestellte. Zugleich stellt es das Vorgestellte aber als ein Vorgestelltes vor, d. h. es ist nicht nur auf das Gewußte, sondern auch auf die Tätigkeit des Vorstellens gerichtet. Es wendet sich also, um im Bilde des Richtens weiterzusprechen, auf sich selbst zurück. Die Tätig keit der Vorstellung gliedert sich somit in zwei Richtungen, eine, die sich auf den Gegenstand, eine andere, die sich auf das Ich richtet, eine, die hinausgeht, und eine andere, die zurückkehrt. Im Bilde des doppelt en Richtens ist ausge drückt, daß jedes Moment im Wissen, das etwas vorstellt, reflektiert wird. Wieso es zu dieser Reflexion kommt, erörtert die GWL; hier ist das Faktum derselben angenommen. Die eine Richtung der Tätigkeit leistet die Beziehung auf das Vorgestellte, die andere den Rückbezug auf das Vorstellen. Die beiden Richtungen sind also genau entgegengerichtet und liegen, wie Fichte sagt, im Widerstreit. Die Tätigkeit ist durch ihre beiden Richtungen nicht rein eine, sie ist gemischt. Die nicht reine Tätigkeit ist hier die des vorstellenden Ich. Dieses ist als endlich nur zu verstehen im Gegensatz zum unendlichen oder absoluten Ich. Fichte versteht dieses als Setzen, genauer als Sich-Setzen. Es hat ein Analogon im empirischen Selbstbewußtsein. Das Sein des Selbstbewußt seins ist es, sich seiner bewußt zu sein; sein Sein ist sein Bewußtsein. Wie im Selbstbewußtsein das Wissende gerade das Gewußte ist, so setzt das absolute Ich sich selbst. In
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seinem Setzen taucht nichts auf, das nicht Setzen wäre; es ist reine Tätigkeit. Endliches und absolutes Ich sind, wie durch den beibehal tenen Terminus Ich deutlich wird, in gewisser Weise als identisch zu verstehen. Sie sind beide ein Setzen, bzw. Wissen. Weil das Wesen des Ich Setzen oder Wissen ist, so setzt oder weiß es seine reine und seine nicht reine Tätigkeit. Es unterscheidet sein Wissen des Wissens vom Wissen des Gegenstandes, es weiß aber auch beides als Wissen. Wie es sich unterscheidet, so bezieht es auch und erweist sich in allem als Tätigkeit. Die Rückwendung der Tätigkeit des Ich, von der wir oben sprachen, ist das erste Moment in der Konstitution des Gegenstandswissens. Das Ich findet in sich etwas, das es seinem Wesen nach gar nicht in sich erwarten kann, einen Anstoß zur Rückwendung seiner Tätigkeit. Fichte nennt das Finden Empfinden. Dieses Moment gibt, wie auch bei Kant, dem Wissen seinen Gehalt. Ein Gehalt ist Gehalt einer Form. Als nächstes Moment des Wissens hat Fichte somit das erste formale Moment des Wissens abzuleiten, die Anschauung ( § 3). Die Deduktion der Anschauung wird notwendig, weil in Paragraph 2 zwar deduziert war, daß das Empfundene bewußt wird, nicht aber das Empfindende. Weil das Ich aber nichts ist, als was es sich weiß, muß es sich als empfindend bewußt sein. Da das Empfindende das Empfundene empfindet, muß der Akt der Bewußtwerdung der Empfindung das Empfindende auf das Empfundene beziehen. Durch diese Beziehung ermöglicht die Anschauung erst die Empfindung. Paragraph 3 ist die Analyse der Anschauung. In ihr weist Fichte unter anderm nach, daß eine jede Anschauung als zufällig bewußt wird. Damit wird nicht die Gesetzlichkeit von Erfahrung geleugnet, sondern behauptet, daß man - unbeschadet der Gesetzmäßigkeit der Natur - nicht ableiten könne, was man anschaue; das heißt, in jeder Anschauung könnte etwas ganz anderes angeschaut werden. Dadurch ist die Zufälligkeit der Anschauung Zufällig keit in Bezug auf eine andere Anschauung. Daher muß jede Anschauung gegenüber einer anderen Anschauung bestimmt werden und ebenso das Angeschaute. Diese Bestimmung leistet Paragraph 4. Fichte legt dar, daß jedes Angeschaute eine Stelle im Raum haben muß, durch die
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es bestimmt und auf anderes Angeschaute bezogen ist. Dabei bleibt offen, ob man von dem Angeschauten a zu b oder umgekehrt fortschreitet, kurz: die Reihenfolge des Anschau ens ist unbestimmt. Diese wird in der Zeit bestimmt: die eine Anschauung folgt auf die andere. Mit diesen Darlegungen hat Fichte den Ausgangspunkt der Kr. d. r.V. erreicht und bricht die Darstellung, da der Leser den Gedankengang im zit ierten Werk weiter verfolgen könne, ab. Zudem hat er durch den Nachweis, daß jeder Gegenstand in Raum und Zeit bestimmt werden muß, erwiesen, daß ein Gegenstand stets ein bestimmter sein muß. Mit der Durch führung dieses Beweises hat Fichte die gestellte Aufgabe gelöst. Die Lektüre Fichtescher Schriften ist schwierig; Fichte selber hat um diese Schwierigkeit en gewußt. In einem Brief vom 2. 7. 1 795 aus Oßmannstädt an Reinhold erläutert er die selben. Zunächst weist er darauf hin, daß seine Sprache keine endgültige Formulierung seiner Aussage ist. Fichte ist erst dabei, sich eine adäquate Sprache zu schaffen. Wie alle Entdecker kostet ihn die Übersetzung seiner Idee in eine wissenschaftliche Sprache Mühe. Seine ersten Arbeiten sind ein Versuch in dieser Richtung, der kaum gelingen konnte. In der Tat ist Fichte seiner eigenen Beurteilung nach nie eine sprachlich vollendete Darstellung der WL gelungen. Fichte nennt auch eine Hauptschwierigkeit, die WL zu verstehen. Sprache hat zunächst ihren Ort im naiven Bewußtsein; als wissenschaftliche Sprache bezieht sie sich auf dieses Bewußt sein, insofern die Gesetze der Phänomene dieses Bewußtseins ausgesprochen werden. Kant hatte das Bewußtsein in seiner Konstitution zu hinterfragen versucht, und Fichte folgte ihm in seinem Bemühen. Dieser Konstitutionsakt , den Fichte "Setzen" nennt, ist als Prinzip gedacht, daher nicht hinter gehbar und begreifbar und, da er das Hervorbringen des Bewußtseins selbst ist, nicht als ein Produkt dieser Hervor bringung aussagbar. Er ist nur anschaubar, wobei auch dieses Wort kein adäquater Ausdruck ist. Er ist verständlich als Negation des verendlichenden Begreifens und zielt auf das unmittelbare ihrer selbst Innewerden der Vernunft. Die Sprache, auch die dieser Einleitung, kann nur einen Hinweis auf ein zu Denkendes geben, es nicht selbst aussprechen. Von
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seiner eigenen Sprachnot spricht Fichte so: "Erlauben Sie, daß ich Ihnen noch einen Wink gebe über den Grund der Unverständlichkeit der Wißenschaftslehre für Sie, und die meisten andern, welche wiederum andern, z. B. Schillern, v. Humbold, mehrern meiner Zuhörer, verständlicher vor kommt, als nicht leicht ein anderes philosophisches Buch. Ich denke, es ist der gleiche Grund, warum Ihnen das Studium der Kantischen Schriften soviel Mühe verursacht hat, das mir z. B. sehr leicht gewesen ist. - Setzen Sie auf meine AusdTÜke nicht so viel Werth, als etwa die Ihrigen allerdings haben. Man hat angemerkt, und ich glaube mit Recht, daß es fast unmöglich sey, die eigenthümlichen Gedanken Ihrer I'hilosophie anders auszudrüken, als Sie dieselben ausgedrükt haben; das ist bei den meinigen, und ich glaube auch bei den Kantischen, nicht der Fall. Sie laßen sich auf unendlich verschiedne Weise ausdrüken; und es ist, von mir wenigstens, nicht zu erwarten, daß die zuerst gewählte Darstellungsart die vollkom'11enste sey. Der Körper, in den Sie den Geist hüllen, liegt ihm sehr fest an: der, worin ich ihn hülle, ist loker, und leicht übergeworfen. Das, was ich mittheilen will, ist etwas, das gat nicht gesagt, noch begriffe n, sondern nur angescha u t werden kann: was ich sage, soll nichts weiter thun, als den Leser so leiten, daß die begehrte Anschauung sich in ihm bilde. Wer meine Schriften studieren will, dem rathe ich, Worte Worte seyn zu laßen, und nur zu suchen, daß er irgendwo in die Reihe meiner Anschauungen eingreife; fortzulesen, auch wenn er das vorhergehende nicht ganz versteht, bis irgendwo an einem Ende ein Lichtfunken heraus springt. Dieser, wenn er ganz, und nicht halb ist, wird ihn auf einmal in die Reihe meiner Anschauungen, auf den Gesichts punkt setzen, aus welchem das Ganze angesehen werden muß." ("J. G. Fichte: Briefwechsel." hrsg. v. H. Schulz. Bd. I. Leipzig 1930 . Nr. 246. S. 477. "J. G. Fichte-Gesamt ausgabe." hrsg. v. R. Lauth und H. Jacob. Bd. 111, 2 . Stuttgart-Bad Cannstatt 1970 . S . 343f.)
EDITION SBERICHT Der "Grundriß" erschien zu Fichtes Lebzeiten dreimal: A Jena und Leipzig 1795 bei Christian Ernst Gabler; B Neue unveränderte Auflage Tübingen 180 2 bei Joh. Georg Cotta; C Zweite verbesserte Ausgabe Jena und Leipzig 180 2 bei Chr. E. Gabler. B und C berücksichtigen die im Druckfehlerverzeichnis von A angegebenen Korrekturen und enthalten beide keine weiteren Verbesserungen. B ist zusammen mit der "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre" abgedruckt, wobei B der "Grundlage" folgt und die Seitenzählung durchläuft. C ist ein getreuer, sogar Seite für Seite mit dem Vorbild überein stimmender Abdruck von A. Es ist nicht anzunehmen, daß Fichte die beiden letzten Auflagen auch nur orthographisch überprüft hat. (Siehe R. Lauth: "Vorwort" zum "Grundriß" . "In: "J. G. Fichte-Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. " Bd. 1, 3. Stuttgart-Bad Cannstatt 1966. S. 131- 135. ) Der vorliegende Text wurde im Verlag nach folgenden, mit dem Herausgeber vereinbarten Grundsätzen erstellt: Dem Text liegt die in der "Philosophischen Bibliothek" zum ersten Mal von Fritz Medicus im Jahre 1907, bzw. 1911, heraus gegebene Ausgabe zugrunde. Diese wurde mit der einzigen von Fichte selbst besorgten Auflage von 1795 (A) verglichen. Dabei wurde der Text von Medicus an die I. Auflage derart angeglichen, daß sie beide im Wortlaut, der Zeichensetzung und den Hervorhebungen übereinstimmen; nur die Ortho graphie wurde in der modernisierten Form von Medicus beibehalten. Die im Druckfehlerverzeichnis der 1. Auflage genannten Korrekturen sind in den Text eingefügt, Hervor hebungen kursiv gesetzt. Am Rand unserer Ausgabe ist in Normalschrift die jeweilige Seite der I. Auflage 1795, in K ursivsch rift die jeweilige Seite des Bandes 1, 3 der oben zitierten Gesamt ausgabe verzeichnet. Im Kolumnentitel sind diejeweiligen Sei ten des Bandes I von "Johann Gottlieb Fichte's sämmtlichen Werken", hrsg. von I. H. Fichte, Berlin 1845, angegeben.
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§ 1 . B e g riff d er besond ern t h e o re t ischen W issen schaftslehre.
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Wir sind in der Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre zur Begründung einer theoretischen ausgegangen von dem Satze: das Ich setzt sich als bestimmt durch das Nicht-Ich. Wir haben untersucht, wie, und auf welche Weise etwas diesem Satze Entsprechendes als ursprünglich im vernünftigen Wesen vorhanden gedacht werden könne. Wir haben, nach Absonderung alles Unmöglichen, und Widersprechenden die gesuchte einzigmögliche Weise aufgefunden. So gewiß nun jener Satz gelten soll, und so gewiß er nur auf die angezeigte Weise gelten kann, so gewiß muß dieselbe als Faktum ursprünglich in unserm Geiste vorkommen. Dieses postulierte Faktum war folgendes: auf Veranlassung eines bis jetzt noch völlig unerklärbaren, und unbegreiflichen Anstoßes auf die ursprüngliche Tätigkeit des Ich produziert die zwischen der ursprünglichen Richtung dieser Tätigkeit, und der durch die Reflexion entstandnen - schwebende Einbildungskraft etwas aus beiden Richtungen Zusammengesetztes. Da im Ich, laut seines Begriffes, nichts sein kann, das es nicht in sich setze, so muß es auch jenes Faktum in sich setzen, d. i. es muß sich dasselbe ursprünglich erklären, vollständig bestimmen, und begründen. / Ein System derjenigen Tatsachen, welche in der ursprüng- 2 lichen Erklärung jenes Faktums im Geiste des vernünftigen Wesens vorkommen, ist eine theoretische Wissenschaftslehre überhaupt; und jene ursprüngliche Erklärung umfaßt das theo retische Vermögen der Vernunft. - Ich sage mit Bedacht: die ursprüngliche Erklärung jenes Faktums. Dasselbe ist ohne unser wissentliches Zutun in uns vorhanden; es wird ohne unser wissentliches Zutun, bloß durch, und nach den Geset zen und der Natur eines vernünftigen Wesens erklärt; und die verschiednen unterscheidbaren Momente im Fortgange dieser Erklärung sind neue Tatsachen. Die Reflexion geht auf das ursprüngliche Faktum; und dies nenne ich denn die ursprüng liche Erklärung. - Etwas ganz anderes ist die wissentliche, und wissenschaftliche Erklärung, die wir beim transzendentalen Philosophieren / vornehmen. In ihr geht die Reflexion 144
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§ 1 . Begriff d. bes. theor. WL
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eben auf jene ursprüngliche Erklärung des ersten Faktums, um dieselbe wissenschaftlich aufzustellen. Wie das Ich im allgemeinen jenes Faktum in sich setze, haben wir schon in der Deduktion der Vorstellung überhaupt kurz angezeigt. Es war dort von der Erklärung dieses Faktums überhaupt die Rede, und wir abstrahierten völlig von der Erklärung irgendeines besondem unter diesen Begriff gehöri gen Faktums, als eines besondem. Dies kam lediglich daher, weil wir nicht in alle Momente dieser Erklärung eingingen, noch eingehen konnten. Sonst würden wir gefunden haben, daß kein dergleichen Faktum, als Faktum überhaupt sich vollständig bestimmen lasse, daß es 3 nur als besonderes / Faktum völlig bestimmbar sei, und daß es jedesmal ein durch ein anderes Faktum der gleichen Art bestimmtes sei, und sein müsse. Es ist demnach gar keine vollständige theoretische Wissenschaftslehre möglich, ohne daß es eine beson dere sei; und unsre Darstellung derselben muß notwendig, wenn wir nach den Regeln der Wissen schaftslehre konsequent zu Werke gehen, die Darstellung einer besondem theoretischen Wissenschaftslehre werden, weil wir zu seiner Zeit notwendig auf die Bestimmung eines Faktums dieser Art durch ein entgegengesetzes der gleichen Art kommen müssen. Hierüber noch einige Worte zur Erläuterung. Kan t geht aus von der Voraussetzung, daß ein Mannigfaltiges für die mögliche Aufnahme zur Einheit des Bewußtseins gegeben sei, und er konnte, von dem Punkte aus, auf welchen er sich gestellt hatte, von keiner andern ausgehen. Er begründete dadurch das Besondre für die theoretische Wissenschaftslehre; er wollte nichts weiter begründen, und ging daher mit Recht von dem Besondem zum Allgemeinen fort. Auf diesem Wege nun läßt sich zwar ein kollektives Allgemeines, ein Ganzes der bisherigen Erfahrung, als Einheit unter den gleichen Gesetzen, erklären: nie aber ein unendliches Allgemeines, ein Fortgang der Erfahrung in die Unendlichkeit. Von dem Endlichen aus gibt es keinen Weg in die Unendlichkeit; wohl aber gibt es umgekehrt einen von der unbestimmten, und unbestimm145 baren Unend/ lichkeit, durch das Vermögen des Bestimmens zur Endlichkeit, (und darum ist alles Endliche Produkt des Bestimmenden.) Die Wissenschaftslehre, die das ganze System 4 des menschlichen Geistes umfas/ sen soll, muß diesen Weg
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§ 1 . Begriff d. bes. theor. WL
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nehmen, und vom Allgemeinen zum Besondern herabsteigen. Daß für eine mögliche Erfahrung ein Mannigfaltiges gegeben sei, muß erwiesen werden; und der Beweis wird folgender maßen geführt werden: das Gegebene muß e twas sein, es ist aber nur insofern etwas, inwiefern es noch ein anderes gibt, das auch etwas, aber etwas anderes ist; und von dem Punkte an, wo dieser Beweis möglich sein wird, werden wir in den Bezirk des Besondern treten. Die Me thode der theoretischen Wissenschaftslehre ist schon in der Grundlage beschrieben, und sie ist leicht, und einfach. Der Faden der Betrachtung wird an dem hier durchgängig als Regulativ herrschenden Grundsatze: n ich ts ko m m t de m Ich zu, als das, was es in sich setzt, fortgeführt. Wir legen das oben abgeleitete Faktum zum Grunde, und sehen, wie das Ich dasselbe in sich setzen möge. Dieses Setzen ist gleichfalls ein Faktum, und muß durch das Ich gleichfalls in sich gesetzt werden; und so beständig fort, bis wir bei dem höchsten theoretischen Faktum ankommen; bei demjenigen, durch welches das Ich (mit Bewußtsein) sich setzt, als bestimmt durch das Nicht-Ich. So endet die theoretische Wissenschaftslehre mit ihrem Grundsatze, geht in sich selbst zurück, und wird demnach durch sich selbst vollkommen beschlossen. Es könnten unter den abzuleitenden Tatsachen sich leicht charakteristische Unterschiede zeigen, die uns zu einer Einteilung derselben, und mit ihnen der Wissenschaft, welche sie aufstellt, berechtigten. Diese Einteilungen aber werden, der synthetischen Melthode gemäß, erst da gemacht, wo sich 5 die Einteilungsgründe hervortun.! Die Handlungen, durch welche das Ich irgend etwas in sich 14 6 setzt, sind hier, weil auf dieselben reflektiert wird, Fakta, wie soeben gesagt worden; aber es folgt daraus nicht, daß sie das seien, was man gewöhnlich Fakta des Bewußtseins nennt, oder daß man sich derselben, als Tatsachen der (innern) Er fahrung wirklich bewußt werde. Gibt es ein Bewußtsein, so ist dies selbst eine Tatsache, und muß abgeleitet werden, wie alle übrigen Tatsachen: und gibt es wiederum besondere Be stimmungen dieses Bewußtseins, so müssen auch diese sich ableiten lassen, und sind eigentliche Fakta des Bewußtseins. Es erhellt daraus, teils, daß es, wie schon mehrmals erinnert worden, der Wissenschaftslehre nicht zum Vorwurfe
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§ 2. Deduktion der Empfindung. I.
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gereiche, wenn etwas, das sie als F aktum aufst ellt, sich in der (innern) Erfahrung nicht vorfindet . Sie gibt dies gar nicht vor ; sie erweist bloß, daß notwendig gedacht werden müsse, daß etwas einem gewissen Gedanken Entsprechendes im mensch lichen Geiste vorhanden sei. Soll dasselbe nicht im B ewußt sein vorkom men, so gibt sie zugleich den Grund an, warum es daselbst nicht vorkommen könne, nämlich weil es unter die Gründe der Möglichkeit alles B ewußtseins gehört . - Teils erhellt , daß die Wissenschaftslehre auch bei demj enigen, was sie wirklich als Tatsache d er innern Erfahrung aufstellt , sich dennoch nicht auf das Z eugnis der Erfahrung, sondern auf ihre Deduktion stütze. H at sie richtig deduziert , so wird 6 freilich ein Faktum, gerade so beschaf/ fen, wie sie es deduziert hat , in d er Erfahrung vorkommen. Kommt kein dergleichen Faktum vor, so hat sie freilich unrichtig dedu ziert, und der Philosoph für seine Person wird in diesem Falle wohl tun, w enn er zurückgeht , und dem Fehler im Folgern, welchen er irgendwo gemacht haben muß, nachspürt. Ab er die Wissenschaftslehre, als Wissenschaft , fragt schlechterdings nicht nach der Erfahrung, und nimmt auf sie schlechthin keine Rücksicht . Sie müßte wahr sein, wenn es auch gar keine Erfahrung geben könnte ( ohne welche freilich auch keine Wissenschaftslehre in concreto möglich sein würde, was aber hierher nicht gehört) und sie wäre a priori sicher, daß alle mögliche künftige Erfahrung sich nach den durch sie auf gestellten Gesetzen würde richten müssen./
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§ 2. E rs t e r L e h r s a t z . D a s a u fg e z e i g t e F a k t u m w ird g e s e t z t : d u r c h E m p fi n d u n g , o d e r D e d u k t i o n d e r E m p fin d u n g . I. Der i n der Grundlage beschriebene Widerstreit entgegen gesetzter Richtungen der Tätigkeit des Ich ist etwas im Ich Unterscheidbares. Er soll, so gewiß er im Ich ist, durch das Ich im Ich gesetzt; er muß demnach zuvörderst unt erschied en werden. Das Ich setzt ihn heißt zuvörderst; es se tzt denselben sich en tgegen.
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§ 2. Deduktion der Empfindung. I.
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Es ist bis j etzt, d. h. auf diesem Punkt e der Reflexion, im Ich noch gar nichts gesetzt ; es ist nichts in demselben, als was ihm ursprünglich zukommt, reine / Tätigkeit . Das Ich setzt 7 etwas sich entgegen, heißt also hier nichts w eiter, und kann hier nichts weiter heißen, als : es setzt etwas n ich t als reine Tätigkeit. So würde demnach j ener Zustand des Ich im Widerstreite gesetzt, als das Gegenteil der reinen, als gemisch te, sich selbst widerstrebende, und sich selbst vernichtende Tätigkeit . - Die j etzt aufgezeigte Handlung des Ich ist bloß antithetisch. Wir lassen hier gänzlich ununtersucht , wie, auf welche Art und Weise, und durch welches Vermögen das Ich irgend etwas setzen möge, da in dieser ganzen Lehre die Rede lediglich von den Produkten seiner Tätigkeit ist . - Aber es wurde schon in der Grundlage erinnert, daß, wenn der Widerstreit je im Ich gesetzt werden, und aus demselben etwas w eiteres folgen solle, durch das b loße Setzen der Widerstreit, als solcher, das Schweben der Einbildungskraft zwischen den Entgegengesetzten, aufhören, dennoch aber die Spur desselben, als ein Htwas, als ein möglicher Stoff, übrig b leiben müsse. Wie dies geschehen möge, sehen wir schon hier, ohngeacht et wir das Vermögen, durch w elches es geschieht , noch nicht sehen. Das Ich muß j enen Widers treit entgegengesetzter Richtungen, oder, welches hier das gleiche ist , entgegengesetzter Kräfte setzen ; also weder die eine allein, noch die zweite allein, sondern beide; und zwar b eide im Widerstreite, in entgegen gesetzter, aber völlig sich das Gleichgewicht haltender Tätig keit. Ent/gegengesetzte Tätigkeit aber, die sich das Gleich- 148 gewicht hält, vernichtet sich, und es bleibt nichts. Doch soll etwas bleiben, und gesetzt w erden : es bleibt demnach ein rujhender Stoff, etwas Krafthabendes, welches dieselbe w e- 8 gen des Widerstandes nicht in Tätigkeit äußern kann, ein Su bstrat der Kraft , wie m an sich j eden Augenblick durch ein mit sich selbst angestelltes Experiment überzeugen kann. Und zwar, worauf es hier eigent lich ankommt, bleibt dieses Substrat nicht als ein Vorhergesetztes, sondern als bloßes Produ kt der Vereinigung en tgegengesetz ter Tätigkeiten. Dies ist der Grund alles Stoffs, und alles möglichen bleibenden Substrats im Ich (und außer dem Ich is t nichts) wie sich immer deutlicher ergeben wird.
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§ 2. Deduktion der Empfindung. 11.
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Das Ich aber soll j enen Widerstreit in sich setzen : es muß demnach denselben sich auch gleich se tzen , ihn auf sich selbst beziehen, und dazu bedarf es eines Beziehungsgrund es in demselben mit dem Ich. Dem I ch kommt, wie soeben erinnert worden, bis j etzt nichts zu, als reine Tätigkeit. Nur diese ist bis j etzt auf das Ich zu beziehen, oder demselben gleichzusetzen : d er gesuchte Beziehungsgrund könnte dem nach kein andrer sein, denn reine Tätigkeit , und es müßt e im Widerstreite selbst reine Tätigkeit des Ich angetroffen, oder richtiger, gese tz t , synthetisch hineingetragen werden . Aber die im Widerstreite begriffene Tätigkeit des Ich ist soeben als n ich t rein gesetzt worden. Sie muß, wie wir j etzo sehen, für die M öglichkeit d er B eziehung auf das Ich auch als rein gesetzt w erden. Sie ist demnach ih r selbs t en tgegen gesetz t . Dies ist unmöglich und widersprechend , wenn nicht noch ein Drittes gesetzt wird, worin dieselbe ihr selbst gleich, 9 und entgegen/gesetzt zugleich sei. Es m uß dem nach ein solch es D rittes, als syn th e tisch es Glied der Vereinigung gesetz t werden. Ein solches Drittes aber wäre eine aller Tätigkeit des Ich überhaupt en tgegengesetz te Tätigkeit (des Nicht-Ich) welche die Tätigkeit des I ch im Widerstreite völlig unt erdrückte, und vernichtete, indem sie ihr das Gleichgewicht hielte. Es muß demnach, wenn die geforderte Beziehung möglich sein, und der gegen sie sich auflehnende Widerspruch gehoben werden soll, eine solche völlig entgegengesetzte Tätigkeit gesetzt werden. Dadurch wird der aufgezeigt e Widerspruch wirklich gelöst , und die geforderte Entgegensetzung der im Widerstreite 149 begriffenen Tätigkeit des I ch mit sich selbst / wird möglich. Diese Tätigkeit ist rein, und ist als rein zu setzen, wenn die entgegengesetzte Tätigkeit des Nicht-Ich, welche sie unwider stehlich zurückdrängt , weggedacht , und von ihr abstrahiert wird ; sie ist nicht rein, sondern obj ektiv, wenn die entgegen gesetzte Tätigkeit in Beziehung mit ihr gesetzt wird. Sie ist demnach nur unter B edingung rein oder nicht rein; diese Bedingung kann gesetzt, oder nicht geset zt werden. S o wie gesetzt wird , daß dies eine Bedingung, d. i. ein solches sei, was gesetzt, oder nicht gesetzt werden kann ; wird gesetzt,
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§ 2. Deduktion der Empfindung. III.
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daß j ene Tätigkeit des Ich ihr selbst entgegengesetzt werden könne. Die j etzt aufgez eigte Handlung ist the tisch, an tithe tisch, und syn th etisch zugleich. The tisch , inwiefern sie eine, schlechterdings nicht wahrzunehmende, entgegengesetzte Tätigkeit außer dem Ich setzt. (Wie das Ich dies vermöge, davon wird erst tiefer unten die Rede sein ; hier ist nur gezeigt, daß es geschehe, und ge/schehen müsse). A n tithe- 1 0 tisch, inwiefern sie durch Setzen, oder Nicht-S etzen der Bedingung eine und ebendieseibe Tätigkeit des Ich ihr selbst entgegensetzt . Syn the tisch , inwiefern sie durch das Setzen der entgegengesetzten Tätigkeit als einer zufälligen Bedin gung, j ene Tätigkeit als eine und ebendieseibe setzt . III. Und erst j etzt ist die geforderte Beziehung d er im Wider streite befindlichen Tätigkeit auf das Ich, das Setzen derselben als eines Etwas, das dem Ich zukommt, die Zueignung derselben möglich. Sie wird, w eil und inwiefern sie sich auch als rein betrachten läßt, und w eil sie rein s ein würde, w enn jene Tätigkeit des Nicht-Ich nicht auf sie einwirkte, und w eil sie nur unter Bedingung eines völlig Fremdartigen und gar nicht in Ich Liegenden, sondern demselben geradezu Entge gengesetzten nicht rein, sondern objektiv ist, gesetzt in das Ich. - Es ist wohl zu merken, und ja nicht aus der Acht zu lassen, daß diese Tätigkeit nicht etwa b loß, inwiefern sie als rein, sondern auch inwiefern sie als objektiv gesetzt ist , mithin nach der Synthesis, und mit alle dem, was durch die Synt hesis, in ihr vereinigt ist , auf das Ich bezogen werde. Die in sie gesetzte Reinheit ist bloß der Beziehungsgrund; das Bezogne ist sie, inwiefern sie gesetzt wird, als rein, wenn die entgegengesetzte Tätigkeit nicht auf sie wirken würde, aber j etzt als objektiv, / weil die entgegengesetzte Tätigkeit wirk- 1 50 lich auf sie wirkt. * ) * ) Aeneside m us erinnert gegen Rein h old, daß nicht bloß die Form der Vorstellung, sondern die ganze Vor/ stellung auf 11 das Subj ekt bezogen werden. Dies ist völlig richtig, die ganze Vorstellung ist das Bezogene ; aber es ist zugleich richtig, daß nur die Form derselben der Beziehungsgrund ist . Gerade so
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§ 2. Deduktion der Empfindung. III.
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I n dieser B eziehung wird die dem Ich entgegengesetzte Tätigkeit ausgesch lossen ; die Tätigkeit des Ich mag nun als rein, oder als obj ektiv b etrachtet werden ; denn in beiden Rücksichten wird dieselbe als Bedingung gesetzt, einmal, als eine solche, von welcher abstrahiert, einmal, als eine solche, auf welche reflektiert werden muß. (Überhaupt gesetz t wird sie freilich in j edem Falle ; wie und durch welches Vermögen, davon ist hier die Rede nicht . ) - Und hier liegt denn, wie sich immer deutlicher ergeben wird, der let zte Grund , warum das Ich aus sich herausgeht, und etwas außer sich setzt . Hier zuerst löst sich, daß ich mich so ausdrücke, etwas ab von dem Ich; welches durch weitere Bestimmung sich allmählich in ein Universum mit allen seinen M erkmalen verwandeln wird . Die abgeleitete B eziehung heißt Empfindung (gleichsam Insichfindu ng. Nur das Fremdartige wird gefunden ; das ursprünglich im Ich Gesetzte ist immer da. ) Die aufgehobne vernicht ete Tätigkeit des I ch, ist das Empfundn e . Sie ist empfun den , fremdartig, inwiefern sie unterdrückt ist , was sie ursprünglich, und durch das Ich selbst gar nicht sein kann. Sie ist empfunden, etwas im fch - inwiefern sie nur unter 12 Bedingung einer ent/gegen�VJetzten Tätigkeit unterdrückt ist , und, wenn diese Tätigkeit wegfiele, selbst Tätigkeit, und reine Tätigkeit sein würde. - Das Empfindende ist b egreiflicher151 weise das in der abgeleiteten Hand/lung beziehende Ich; und dasselbe wird begreiflicherweise nich t empfunden , inwiefern es empfinde t ; und es ist demnach hier von demselben gar nicht die Rede. Ob, und wie, und durch welche bestimmte Handlungsweise dasselbe gesetzt w erde, muß sogleich im folgenden Paragraphen untersucht werden. Ebensowenig ist hier die Rede von der in der Empfindung ausgeschloßnen entgegengesetzten Tätigkeit des Nicht-Ich; denn auch diese wird nicht empfunden, da sie ja zum Behuf der Möglichkeit der Empfindung überhaupt ausgeschlossen w erden muß. Wie, und durch welche bestimmte Handelsweise sie gesetzt werde, wird sich in der Zukunft zeigen. Diese Bemerkung, daß einiges hier völlig unerklärt , und ist es auch in unserm Falle. - Beziehungsgrund, und Bezognes muß nicht verwechselt werden, und damit dies in unsrer Deduktion überhaupt nicht geschehe , müssen wir gleich vom Anfange an sorgfältig dagegen auf der Hut sein.
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§ 3. Deduktion der Anschauung
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unbestimmt bleibt, darf uns nicht befremden : vielmehr dient sie selbst zur Bestätigung eines in der Grundlage aufgestellten Satzes über die synthetische M ethode : daß nämlich durch dieselbe immer nur die mittlern Glieder vereinigt würden, die äußern Enden aber, (wie hier das empfindende Ich, und die dem Ich entgegengeset zte Tätigkeit des Nicht-Ich sind , ) für folgende Synthesen unvereinigt b lieben.
§ 3. Z w e i t e r L e h r s a t z . D a s E m p fin d e n d e w ir d g e s e t z t d u rc h A nschauung o d e r : D e d u k tio n d e r A n s c h a u u ng. Es ist im vorigen Paragraphen deduziert worden die Empfin dung als eine Handlung des Ich, durch welche d asselbe etwas in sich aufgefundnes Fremdartiges auf sich bezieht, / sich 13 zueignet , in sich setzt. Wir lernten kennen sowohl diese Handlung selbst, oder die Empfindung, als den Gegenstand derselben, das Em pfu ndne. Unbekannt b lieb, und es mußt e nach den Regeln der synthetischen Methode unbekannt bleiben, sowohl das Empfindende , das in j ener Handlung tätige Ich, als auch die in der Empfindung ausgeschloßne, und dem Ich entgegengesetzte Tätigkeit des Nicht-Ich. Es ist nach unsrer nunmehrigen hinlänglichen Kenntnis der synthetischen Methode zu erwarten, daß unser nächstes Geschäft das sein wird, diese / ausgeschloßnen äußersten Enden synthetisch zu 152 vereinigen, oder wenn auch dies noch nicht möglich sein sollte, w enigstens ein Mittelglied zwischen sie einzuschieben. Wir gehen aus von folgendem Satze : Im Ich ist, laut des vorigen, Empfindung; da nun dem Ich nichts zukommt, als dasj enige, was dasselbe in sich setzt , so muß das Ich die Empfindung ursprünglich in sich setzen, es muß sich dieselbe zueignen. - Dieses Setzen der Empfindung ist nicht etwa schon deduziert. Wir haben im vorigen Paragraphen zwar gesehen, wie das Ich das Empfundne in sich setze, und die Handlung dieses Set zens w ar eben die Empfindung ; nicht aber, wie es in sich die Empfindung selbst , oder sich, als das Empfindende setze.
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§ 3. Deduktion der Anschauung. I. u. 11.
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I. Es muß z u diesem Behufe zuvörderst die Tätigkeit d e s I c h im Empfinden, d. i. im Zueignen des Empfundenen durch Gegensetzung unterschieden werden k önnen von dem Zuge eigneten, oder dem Empfundnen. Nach dem vorigen Paragraphen ist das Empfundne eine Tätigkeit des I ch, insofern sie betrachtet wird , als im / 14 Streite begriffen mit einer entgegengesetzt en ihr völlig glei chen Kraft , durch welche sie vernichtet, und aufgehoben wird; als Nicht-Tätigkeit , die j edoch Tätigkeit sein könnt e, und würde, wenn die entgegengesetzte Kraft wegfiele; dem nach nach dem Obigen als ruhende Tätigkeit, als Stoff, oder Substrat der Kraft . Die dieser entgegenzusetzende Tätigkeit muß demnach gesetzt werden, als nicht unterdrückt, noch gehemmt durch eine entgegengesetzte Kraft , mithin als wirkliche Tätigkeit , ein wirkliches Handeln. 11. Die letztere wirkliche Tätigkeit nun soll gesetzt werden in das Ich: die ihr entgegengesetzte, gehemmte und unt erdrückt e Tätigkeit aber mußte nach d e m vorigen Paragraphen auch gesetzt w erden in das Ich. Dies widerspricht sich, w enn nicht beide, sowohl die wirkliche, als die unterdrückte Tätigkeit durch synthetische Vereinigung aufeinander zu beziehen sind . 153 Ehe wir demnach die geforderte Beziehung / der soeben aufgezeigt en Tätigkeit auf das Ich vornehmen können, müssen wir zuvörderst die ihr entgegengesetzte auf sie beziehen . Außerdem erhielt en wir allerdings ein neues Fak tum in das Ich, aber wir verlören, und verdrängt en dadurch das vorige, hätten nichts gewonnen, und wären um keinen Schritt weiter gekommen. Beides, die aufgezeigte wirkliche Tätigkeit des Ich, und jene unt erdrückte müssen aufeinander bezogen werden. Das aber ist nach den Regeln aller Synthesis nur dadurch möglich, 15 daß beide vereinigt , oder, wel/ches das gleiche heißt , daß zwischen beide ein bestimmtes Drittes geset zt werde, das Tätigkeit (des Ich) und zugleich Leiden, (unterdrückte Tätigkeit) sei. Dieses Dritte soll Tätigkeit des Ich sein; es soll demnach lediglich und schlechthin durch das Ich gesetzt sein; also ein
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§ 3. Deduktion der Anschauung. II.
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durch die Handelsweise des Ich begründetes Handeln, mithin ein Setzen, und zwar ein bestimmtes Setzen eines Bestimm ten. Das Ich soll Real- Grund desselben sein. Es soll sein ein Leiden des Ich, wie auch aus der soeben davon gemachten Beschreibung hervorgeht . - Es soll sein ein bestimmtes begrenztes Setzen, aber das Ich kann sich nicht selbst begrenzen, wie in der Grundlage zur Genüge dargetan worden. Die Begrenzung desselben müßte demnach von außen, vom Nicht-Ich, wenn auch etwa mittelbar, herkom men. Das Nicht-Ich soll demnach sein Ideal- Grun d desselben ; der Grund davon, daß es überhaupt Quantität hat . E s soll beides zugleich sein ; d a s soeben Unterschied n e soll sich in demselben nicht absondern lassen. Das Faktum soll sich betrachten lassen, als auch seiner Bestim m u ng nach schlechthin gesetzt durch das Ich, und auch seinem Sein nach als geset zt durch das Nicht-I ch. Ideal- und Real-Grund sollen in ihm innig vereinigt, Eins und ebendasseib e sein. Wir wollen es vorläufig nach diesen beiden Beziehungen, die in ihm als m öglich gefordert werden, betrachten, um es sogleich völlig kennen zu lernen . - Es ist ein Handeln des I ch, und soll sich seiner ganzen Bestimmung nach betrachten lassen , als bloß, und / lediglich im Ich begründet. Es soll sich 1 6 zugleich betrachten lassen, als Produkt eines Handelns des Nicht-Ich, als allen seinen Bestimmungen nach im Nicht-Ich begründet. - Also soll nicht etwa die B estimmung der Handelsweise des Ich die des Nicht-I ch, noch soll umgekehrt die Bestimmung der Handelsweise des Nicht-Ich die des Ich bestimmen ; sondern beide sollen völlig unabhängig aus eignen Gründen, und nach eignen Gesetzen nebeneinander fortlau fen, und doch soll zwischen ihnen die innigste Harmonie stattfinden. Die Eine soll gerade sein, was die andere ist , und umgekehrt . / Bedenkt man, daß das Ich setzend ist , daß mithin diese in 154 ihm schlechthin begründet sein sollende Tätigkeit ein Setzen sein muß, so sieht m an sogleich, daß diese H andlung ein A n schauen sein müsse . Das I c h betrachtet ein Nicht-Ich, u n d es kommt ihm hier weiter nichts zu, als das B etrachten. Es setzt sich in der Betrachtung, als solcher, völlig unabhängig vom Nicht-Ich ; es betrachtet aus eignern Antriebe ohne die geringste Nötigung von außen ; es setzt durch eigne Tätigkeit und mit dem Bewußtsein eigner Tätigkeit ein Merkmal nach dem
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§ 3. Deduktion der Anschauung 11.
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andern in seinem Bewußtsein . Aber es setzt dieselben als Nachbildungen eines außer ihm Vorhandnen. - In diesem außer ihm Vorhandnen sollen nun die nachgebildeten Merk male wirklich anzutreffen sein, und zwar nicht etwa zufolge des Gesetztseins im Bewußtsein , son dern völlig unabhängig vom Ich, nach eignen in dem Dinge selbst begründeten Ge setzen. D as Nicht-Ich bringt nicht die Anschauung im Ich, das I ch bringt nicht die B eschaffenheit des Nicht-I ch hervor, son dern beide sollen völlig unabhängig voneinander sein , und 17 dennoch soll I zwischen beiden die innigste Harmonie sein. Wenn es möglich wäre von der einen Seite das Nicht-I ch an sich, und nicht vermittelst der Anschauung, und von der an dem das Anschauende an sich in der bloßen Handlung des Anschauens, und ohne Beziehung auf das angeschaute Nicht I ch zu beobachten, so würden sie sich auf die gleiche Art bestimmt finden. - Wir werden bald sehen, daß der mensch liche Geist diesen Versuch wirklich , aber freilich nur vermit telst der Anschauung, und nach den Gesetzen derselben, doch ohne dessen sich be wußt zu sein vornimmt ; und daß eben daher die geforderte Harmonie entspringt . Es ist allerdings zu bewundern, daß diej enigen, welche die Dinge an sich zu erkennen glaubten, j ene leichte B emerkung, die sich schon durch die mindeste Reflexion üb er das Bewußt sein darbiet et , nicht machten, und daß sie nicht von ihr aus auf den Gedanken geriet en , nach dem Grunde der vorausgesetzt en Harmonie zu fragen, die doch offenbar nur vorausgesetzt , nicht aber wahrgenommen wird , noch werden kann. Wir haben j etzt den Grund alles Erkennens, als eines solchen deduziert ; wir haben gezeigt , warum das Ich Intelli genz ist , und sein muß; nämlich darum, weil es einen in ih m selbs t befindlichen Widerspruch zwischen seiner Tätigkeit , und seinem Leiden ursprünglich (ohne Bewußtsein, und zum Behuf der Möglichkeit alles Bewußtseins) vereinigen muß. Es ist klar, daß wir dies nicht vermocht hätten, wenn wir nicht über alles Bewußtsein hinausgegangen wären. Wir m achen durch folgende Bemerkung das Deduziert e 1 8 deut licher, werfen im voraus Licht auf das fol/gende, und befördern die helle Einsicht in die M ethode. - Wir betrachten in unsern Deduktionen immer nur das Produkt der angezeig155 ten I Handlung des menschlichen Geistes, nicht die Handlung selbst . In j eder folgenden Deduktion wird die Handlung,
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§ 3. Deduktion der Anschauung. II.
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durch welche das erst e Produkt hervorgebracht wurde, durch eine neue Handlung, die darauf geht , wieder Produkt . Was in jeder vorhergehenden ohne weitere Bestimmung als ein Handeln des Geistes aufgestellt wird, wird in j eder folgenden gesetzt, und weiter bestimmt. Demnach muß auch in unserm Falle die soeben synthetisch abgeleitete Anschauung, sich schon in der vorigen Deduktion als ein Handeln vorfinden. Die daselbst aufgezeigte Handlung bestand darin, daß das I ch seine im Widerstreit befindliche Tätigkeit , nach hinweg gedachter B edingung als tätig, mit hinzugedachter aber als unterdrückt, und ruhend, doch aber in das Ich setzte. Eine solche Handlung ist offenbar die abgeleitete Anschauung. Sie ist an sich, als Handlung ihrem Dasein nach, lediglich im Ich begründet, in dem Postulat e, daß das Ich in sich set ze, was in demselben angetroffen werden soll, laut des vorigen Para graphen . Sie setzt etwas in dem Ich, was schlechthin nicht durch das Ich selbst , sondern durch das Nicht-I ch begründet sein soll, den geschehenen Eindruck. Sie ist, als Handlung, völlig unabhängig von demselben, und derselbe von ihr, und geht mit ihm parallel. - Oder daß ich meinen Gedanken, wiewohl durch ein Bild, völlig klar mache - die ursprüngliche reine Tätigkeit des Ich ist durch den Anstoß modifiziert , und gleichsam gebildet worden, und ist insofern dem I ch gar nicht zuzuschreiben. Jene andere freie Tätigkeit reißt diesel/be, so 19 wie sie ist, von dem eindringenden Nicht-Ich los, betrachtet , und durchläuft sie, und sieht, was in ihr enthalten ist ; kann aber dasselbe gar nicht für die reine Gestalt des Ich, sondern nur für ein Bild vom Nicht-I ch halten. III. Wir machen nach diesen vorläufigen Untersuchungen, und Andeutungen, die eigentliche Aufgabe uns noch deutlicher. Die Handlung des Ich im Empfinden soll gesetzt, und bestimmt werden, d . h. auf populäre Art ausgedrückt , wir werfen die Frage auf, wie macht es das Ich, um zu empfinden, durch welche Handelsweise ist ein Empfinden möglich? Diese Frage dringt sich uns auf, denn nach dem oben gesagt en scheint das Empfinden nicht möglich. Das Ich soll etwas Fremdartiges in sich setzen ; dieses Fremdartige ist
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§ 3 . Deduktion der Anschauung. III.
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Nicht-Tätigkeit , o der Leiden, und das Ich soll selbiges durch 156 Tätigkeit / in sich setzen ; das Ich soll demnach tätig, und leidend zugleich sein, und nur unter Voraussetzung einer solchen Vereinigung ist die Empfindung möglich. Es muß demnach etwas aufgezeigt werden, in welchem Tätigkeit und Leiden so innig vereinigt sind, daß diese bestimmte Tätigkeit nicht ohne dieses bestimmte Leiden, und daß dieses bestimm te Leiden nicht ohne j ene bestimmt e Tätigkeit m öglich sei ; daß eins nur durch das andere sich erklären lasse, und daß j edes an sich betrachtet unvollständig sei ; daß die Tätigkeit notwendig auf ein Leiden, und das Leiden notwendig auf eine Tätigkeit treibe, - denn das ist die Natur der oben geforderten S ynt hesis. / 20 Keine Tätigkeit im I ch kann auf das Leiden sich so beziehen, daß sie dasselbe hervorbräch te , oder dasselbe als durch das Ich hervorgebracht setzte ; denn dann würde das I ch etwas in sich setzen, und vernichten zugleich, welches sich widerspricht . ( Die Tätigkeit des Ich kann nicht au f die M ate rie des Leidens gehen) Aber sie kann dasselbe bestimmen, seine Grenze ziehen. Und dies ist eine Tätigkeit , die ohne ein Leiden nicht möglich ist ; denn das I ch kann nicht selbst einen Teil seiner Tätigkeit aufheben, wie soeben gesagt worden ; derselbe muß durch etwas außer dem I ch schon aufgehoben sein. Das I ch kann demnach keine Grenze setzen, wenn nicht schon von außen ein zu Begrenzendes gegeben ist . Das Be stim men also ist eine Tätigkeit , die sich notwendig auf ein Leiden bezieht . Ebenso würde ein Leiden sich notwendig auf die Tätigkeit beziehen , und nicht m öglich sein ohne Tätigkeit, wenn dasselbe eine bloße Begrenzung der Tätigkeit wäre. Keine Tätigkeit , keine Begrenzung derselben ; mithin kein Leiden von der Art des Angeführt en. ( Ist keine Tätigkeit im Ich, so ist gar kein Eindruck m öglich ; die Art der Einwirkung ist demnach gar nicht lediglich im Nicht-I ch, sondern zugleich im Ich begründet . ) Das gesucht e dritte Glied zum Behuf d e r S ynthesis ist demnach die Begrenzung. Das Empfinden ist lediglich insofern möglich, inwiefern das Ich, und Nicht-Ich sich gegenseitig begrenzen, und nicht weiter, als auf dieser, beiden gemeinschaftlichen Grenze. 21 ( Diese Grenze ist der ei/gent liehe Vereinigungspunkt des Ich,
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§ 3. D eduktion der Anschauung. IH.
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und Nicht-Ich. Nicht s haben sie gemein, als diese, und können auch nichts weit er gemein haben, da sie einander völlig entgegengeset zt sein sollen . Von diesem gemeinschaft lichen Punkte aus aber scheiden sie sich ; von ihm aus wird das Ich erst Intelligenz, indem es frei über die Grenze schreitet, und dadurch etwas aus sich selbst, über sie hinüber, und auf dasj enige, was über derselben liegen soll, überträgt ; oder, wenn man die Sache von einer andern Seite ansieht, indem es etwas, das nur dem über derselben Liegenden zukommen soll, in sich selbst aufnimmt. Beides ist in Rücksicht der Resultate völlig gleichgültig. )/ IV.
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Begrenzung ist demnach das dritte Glied, durch welches der aufgezeigte Widerspruch gehoben, und die Empfindung, als Vereinigung einer Tätigkeit , und eines Leidens möglich werden soll. Zuvörderst , vermittelst der Begrenzung ist das Empfinden de beziehbar auf das I ch, oder populärer ausgedrückt , das Empfindende ist Ich, und läßt sich setzen als Ich, inwiefern es in der Empfindung, und durch sie begrenzt ist . Nur inwiefern es als begrenzt gesetzt w erden kann, ist das Empfindende das Ich, und das Ich empfindend. Wäre es nicht begrenzt, ( durch etwas ihm Entgegengesetztes) so könnte die Empfindung dem Ich gar nicht zugeschrieben werden. D a s Ich begrenzt sich i n d e r Empfindung, wie wir i m vorigen Paragraphen gesehen haben. Es schließt etwas von sich aus, als ein Fremdartiges, setzt sich demnach in / gewisse 22 Schranken, über welche hinaus es nicht , sondern ein demsel ben Entgegengesetztes liegen soll. Es ist j etzt, etwa für irgendeine Intelligenz außer ihm , begrenzt . J etzt soll die Empfindung selbst gesetzt d . h . zuvörderst in Rücksicht auf das eine soeben aufgezeigt e Glied derselben, das Ausschließen, (es wird in derselben auch bezogen, aber davon ist j etzt nicht die Rede) das Ich soll als begrenz t gesetzt werden. E s soll nicht nur fü r eine mögliche Intelligenz außer ihm, sondern für sich selbst begrenzt sein . Inwiefern das Ich begrenzt is t , geht es nur bis an die Grenze. Inwiefern es sich setzt, als begrenzt , geht es notwendig darüber hinaus ; es geht auf die Grenze selbst, als
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§ 3. Deduktion der Anschal:ung. IV.
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solch e , und da eine Grenze nichts ist , ohne zwei Entgegenge setzte, auch auf das über derselben Liegende. Das Ich, als solches , wird begrenzt geset zt, heißt zuvör derst : es wird, inwiefern es innerhalb der Grenze liegt , en tgegengesetz t , einem insofern durch diese bestimmte Gren ze nicht begrenzten Ich. Ein solches unbegrenztes Ich muß demnach zum Behuf des postuliert en Entgegensetzens gesetzt werden. Das Ich ist unbegrenzt, und schlechthin unbegrenzbar, inwiefern seine Tätigkeit nur von ihm abhängt, und lediglich in ihm selbst begründet ist , inwiefern sie demnach, wie wir uns immer ausgedrückt haben, ideal ist . Eine solche lediglich ideale Tätigkeit wird gesetzt , und geset zt , als über die Begrenzung hinausgehend . ( Unsere gegenwärtige Synthesis greift , wie sie soll, wieder ein in die im vorigen Paragraphen 2 3 aufgestellte. ! Auch dort mußt e durch das Empfindende die gehemmte Tätigkeit als Tätigkeit ; als etwas das Tätigkeit sein würde, wenn der Widerstand des Nicht-I ch wegfiele, und das 1 58 Ich lediglich von sich selbst ! abhinge, mithin als Tätigkeit in idealer Beziehung gesetzt werden. Hier wird dieselb e gleich falls wieder, nur mittelbar, und nur nicht allein, sondern gem einschaftlich mit der auch vor dem Punkte des Anstoßes liegenden Tätigkeit (wie gleichfalls notwendig ist, w en n unsre Erörterung weiter vorrücken, und Feld gewinnen soll) als Tätigkeit geset zt . ) Ihr wird entgegengesetzt die begrenzte Tätigkeit , die demnach, inwiefern sie begrenzt sein soll, nicht ideal ist , deren Reihe nicht vom I ch, sondern von dem ihm entgegen gesetzten Nicht-Ich abhängt, und die wir eine auf das Wirkliche gehende Tätigkeit nennen wollen. Es ist klar, daß dadurch die Tätigkeit des Ich, nicht etwa, inwiefern sie gehemmt, und nicht gehemmt ist, sondern selbst inwiefern sie in Handlung ist , ihr selbst entgegengeset zt, betrachtet werde, als gehend auf das Ideale, oder auf das Reale. Die über den Grenzpunkt, den wir C nennen wollen , hinausgehende Tätigkeit des I ch ist lediglich ideal, und überhaupt nicht real, und die reale Tätigkeit geht üb erhaupt nicht über ihn hinaus. Die innerhalb der Begrenzung von A bis C liegende ist ideal, und real zugleich ; das erst ere insofern sie, kraft des vorigen Set zens, als lediglich im Ich begründet, das letztere, insofern sie als begrenzt gesetzt wird. !
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§ 3. Deduktion der Anschauung. IV.
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Ferner ist klar, daß diese ganze Unterscheidung aus dem 24 Gegensetzen entspringe : sollte nicht reale Tätigkeit gesetzt werden, so wäre keine ideale geset zt, als ideale, denn sie w äre nicht zu unt erscheiden, wäre keine ideale geset zt, so könnte auch keine reale gesetzt w erden. B eides steht im Verhältnisse der Wechselbestimmung, und wir haben hier, nur durch die Anwendung etwas klarer, abermals den Sat z : I dealität und Realität sind synthetisch vereinigt . Kein Ideales, k ein Reales, und umgekehrt . J et zt ist leicht zu zeigen, wie geschehe, was ferner geschehen soll; daß nämlich das Entgegengesetzte wieder synthetisch vereinigt, und auf das Ich bezogen w erde. Die zwischen A und C liegende Tätigkeit ist es, die auf d as Ich bezogen, demselben zugeschrieben werden soll. Sie wäre als b egrenzte Tätigkeit nicht beziehbar, denn das Ich ist durch sich selbst nicht begrenzt ; aber sie ist auch ideale, lediglich im Ich begründete, kraft des vorher aufgezeigten Setzens der idealen Tätigkeit überhaupt ; und diese I dealität (Freiheit , Spontaneität , wie zu seiner Zeit sich zeigen wird) ist der Beziehungsgrund. Begrenzt ist sie b loß, inwiefern sie vom Nicht-Ich abhängt , welches ausgeschlossen und als etwas Fremdartiges betrachtet wird . Doch wird sie - eine Anmer kung, deren Grund im vorigen Paragraphen / angegeben 159 worden, - nicht etwa bloß als ideale, sondern ausdrücklich als reale, und begrenzte Tätigkeit dem I ch zugeschrieben. Diese bezogne Tätigkeit nun, inwiefern sie begrenzt ist, und etwas Fremdartiges von sich ausschließt (denn bis j etzt ist nur davon die Rede, nicht aber, wie / sie es auch in sich 25 aufnimmt,) ist offenbar die oben abgeleitete Empfindung, und es ist zum Teil geschehen, was gefordert wurde. Man wird, nach den nun sattsam bekannten Regeln des synthetischen Verfahrens nicht in Versuchung geraten, das in der deduzierten Handlung Bezogne mit dem Beziehenden zu verwechseln. Wir charakt erisieren das letztere, soviel es hier möglich, und nötig ist . Dasselb e geht mit seiner Tätigkeit offenbar über die Grenze hinaus, und nimmt gar nicht Rücksicht auf das Nicht-Ich, sondern schließt vielmehr dasselbe aus ; diese Tätigkeit ist demnach bloß ideal. Nun ist aber das, worauf bezogen wird auch nur ideale, gerade dieselbe ideale Tätigkeit des Ich. Also sind Beziehendes, und das worauf bezogen wird ,
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gar nicht zu unterscheiden. Das Ich, ob es gleich gesetzt, und darauf etwas bezogen werden sollte, kommt dennoch in dieser Beziehung für die Reflexion gar nicht vor. Das Ich handelt ; das sehen wir auf dem wissenschaftlichen Refle xionspunkte, auf welchem wir stehen, und irgendeine das Ich beobacht ende Intelligenz würde es sehen ; aber das Ich selb st sieht es auf dem gegenwärtigen Punkte (wohl etwa auf einem m öglichen künftigen) gar nicht. Also das Ich vergißt in dem Obj ekte seiner Tätigkeit , sich selbst, und wir haben eine Tätigkeit , die lediglich als ein Leiden erscheint , wie wir sie sucht en. Diese Handlung heißt eine A nschauung ; eine stum me, bewußtseinlose Kontemplation, die sich im Gegenstand verliert. Das A ngeschau te ist das I ch, inwiefern es em pfindet. Das A nschauende gleichfalls das I ch, das aber über sein Anschauen nicht reflektiert , noch insofern es anschaut, darüber reflektieren kann. / 26 Hier tritt zuerst ein ins Bewußtsein ein Substrat für das I ch, j ene reine Tätigkeit , welche gesetzt ist, als seiend, wenn auch kein fremder Einfluß sein sollte, welche aber gesetzt wird zufolge eines Gegensatzes, mithin durch Wechselbestim mung. Ihr Sein soll unabhängig sein von allem fremden Ein flusse auf das Ich, ihr Gesetztsein aber ist von demselben abhängig. V. Die Empfindung ist zu setzen ; das ist die Forderung in diesem Paragraphen. Aber Empfindung ist nur insofern möglich, 1 60 inwiefern das Empfindende auf ein Empfundnes / geht , und dasselbe in das Ich setzt . Demnach muß durch den Mittel begriff der Begrenzung auch das Empfundne beziehbar sein auf das Ich. Dasselbe ist zwar schon oben in der Empfindung darauf bezogen worden. Aber hier soll die Empfindung selbst gesetzt werden. Sie ist soeben gesetzt worden durch eine Anschau ung, in welcher aber das Empfundne ausgeschlossen wird . Offenbar ist dies nicht zureichend, sie muß auch gesetzt werden können, inwiefern sie dasselbe zueignet. 1 Diese Zueignung der Beziehung soll geschehen durch den Mittelbegriff der Begrenzung. Wenn die Begrenzung nicht 1 I. H. Fichte (S. W. I, 3 5 0 ) : dasselbe sich zueignet .
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gesetzt wird , s o ist die gefordert e Beziehung nicht möglich ; nur durch diese ist sie möglich. Dadurch, daß Etwas in der Empfindung ausgeschlossen und gesetzt wird , als dasselbe b egrenzend, wird dieses Etwas selbst b egrenzt von dem I ch, als ein demselb en nicht zukommendes: aber eben als Obj ekt / dieser Handlung des 27 Begrenzens, wird es von einem höhern Gesichtspunkte aus auch wieder in dem Ich erblickt . Das Ich begrenzt es : es muß daher wohl in ihm enthalten sein. Auf diesen höhern Gesichtspunkt nun haben wir uns hier zu stellen, um j enes Begrenzen des I ch als Handlung, wodurch das Begrenzte (das Empfundne) notwendig in seinen Wir kungskreis kommt, zu setzen - und dadurch setzen wir denn, nach der Forderung das Empfindende - zwar nicht geradezu in das I ch, wie soeben geschehen - aber wir setzen es als Empfindendes, bestimmen seine Handelsweise, charakt erisie ren es, und machen es von allen Arten der Tätigkeit des I ch, die kein Empfinden sind, unterscheidbar. Um dieses Begrenzen, durch welches das Ich sich zueignet das Empfundne, sogleich bestimmt kennen zu lernen , erin nern wir uns an das, was bei der D eduktion der Empfindung über diesen Punkt gesagt wurde. Das Empfundne wurde auf das Ich bezogen dadurch, daß eine dem Ich entgegengeset zt e Tätigkeit gesetzt wurde lediglich als Bedingung, d. i. als ein solches, das gesetzt werden könnte, oder auch nicht gesetzt. Das Setzende in j enem Setzen oder Nicht-Setzen ist, wie immer, das Ich. Mithin wurde zum Behuf j ener Beziehung nicht nur dem Nicht-I ch, sondern mittelbar auch dem Ich etwas zugeschrieben, nämlich das Vermögen etwas zu set zen, oder auch nicht zu setzen. Was wohl zu merken ist , nicht etwa das Vermögen zu setzen, oder das Vermögen nicht zu setzen, sondern das Vermögen zu setzen oder n ich t zu setzen , sollte dem Ich zugeschrieben werden ; es sollte in ihm demnach das / Setzen eines bestimmten Etwas, und das 2 8 Nicht-Setzen dieses bestimmten Etwas zugleich, und synthe tisch vereinigt vorkom men ; und es muß vorkommen, und kommt allerdings vor in allen Fällen, wo etwas als zufällige Bedingung gesetzt wird, wie sehr auch diej enigen, deren / Kenntnis der Philosophie sich nicht über eine dürftige Logik 1 61 hinauserstreckt , über logische Unmöglichkeit und Unbegreif lichkeit k lagen, wenn ihnen ein Begriff dieser Art, die durch
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die Einbildungskraft produziert werden, und daher mit Einbildungskraft angefaßt werden müssen, ohne welche es aber gar keine Logik , und gar keine logische Möglichkeit geben würde, irgend wo vorkommt . Der Gang der Synthesis ist folgender : Es wird emp funden. Dies ist nur unter der Bedingung m öglich, daß das Nicht-Ich als bloße zufällige Bedingung des Empfundnen gesetzt wer de , wie dies Setzen geschehe , davon haben wir hier noch nicht zu reden. Dasselb e ist aber nicht möglich, wenn nicht das Ich setzt, und nicht setzt zugleich ; und im Empfinden kommt demnach notwendig eine solche Handlung, als Mittel glied, zwischen den angezeigt en Gliedern vor. Wir haben zu zeigen, wie das Empfinden geschehe ; wir haben demnach zu zeigen, wie ein Setzen und Nicht-Setzen geschehe. Die Tätigkeit in diesem Setzen und Nicht-Setzen ist zuvörderst ihrer Form nach offenbar ideale Tätigkeit . Sie geht über den Grenzpunkt hinaus, wird demnach durch ihn nicht gehemmt. Der Grund, von welchem wir sie, und mit ihr 29 die ganze Empfindung abgeleitet / haben, war der, daß das Ich in sich setzen müsse, was in ihm sein solle. Sie ist demnach lediglich im Ich, als solchem begründet. Ist sie nur das, und weiter nichts, so ist sie ein bloßes Nicht-S etzen, und kein S etzen ; sie ist lediglich reine Tätigkeit . Sie soll aber auch ein Setzen sein, und das ist sie allerdings darum, weil sie die Tätigkeit des Nicht-I ch, als solche, gar nicht etwa aufhebt, oder vermindert . Sie läßt dieselbe, so wie sie ist , sie setzt sie nur außerhalb des Umkreises des Ich. Aber hinwied erum, ein Nicht-Ich liegt nie außerhalb des Umkreises des I ch, so gewiß es ein Nicht-Ich ist . Es ist demselben entgegengesetzt , oder es ist gar nicht . Sie setzt demnach überhaupt ein Nicht-I ch, nur setzt sie es willkürlich hinaus. Das Ich ist begrenzt , denn es ist überhaupt ein Nicht-Ich durch dasselbe gesetzt ; aber es ist auch nicht begrenzt, denn es setzt dasselbe durch ideale Tätigkeit hinaus, so weit es will. ( S etzet, C sei der b estimmte Grenzpunkt . Die hier unt ersuchte Tätigkeit des Ich setzt ihn überhaupt als Grenzpunkt , aber sie läßt ihn nicht an der St elle, die ihm das Nicht-Ich bestimmte, sondern rückt ihn weiter hinaus ins Unbegrenzt e. Sie setzt demnach (dem Ich) eine Grenze überhaupt , aber sie setzt ihr selbst , inwiefern sie gerade diese Tätigkeit des Ich ist , keine, denn sie setzt j ene Grenze in
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keiner bestimmten Stelle, keine unter allen möglichen Stellen ist eine solche, von der die Grenze nicht weiter hinaus geschoben w erden könnte, und müßte, da auf sie eine ideale Tätigkeit geht, welche den Grund der Begrenzung in sich selbst haben würde : aber im Ich ist kein Grund, / sich selbst 1 62 zu begrenzen. So lange / diese Tätigkeit wirkt , ist für sie keine 30 Grenze. Hörte sie j emals auf zu wirken, (es wird zu seiner Zeit sich zeigen, unter welcher B edingung sie allerdings aufhört ) so wäre immer noch dasselbe Nicht-Ich mit derselben unverringerten und unbeschränkt en Tätigkeit da.) Die angezeigt e Handlung des Ich ist nach allem ein Begrenzen durch ideale ( freie, und unbeschränkte) Tätigkeit . Wir wollt en dieselbe vorläufig charakt erisieren, um die aufgestellte Unbegreiflichkeit nicht lange unbegreiflich zu lassen. Nach der Regel der synthetischen Methode hätten wir sie sogleich durch Gegensetzung bestimmen sollen. Wir tun dies j etzt, und machen uns dadurch vollkommen verständlich. Dem Setzen und Nicht-Setzen ist für den B ehuf der gegenwärtigen Synthesis entgegenzusetzen ein zugleich Ge setz tes und Nich t- Gese tz tes , und durch diese Gegenset zung sind beide zu bestimmen. Ein solches war schon nach der obigen Unt ersuchung die Tätigkeit des Nicht-Ich. Sie ist gesetzt , und nicht-gesetzt zugleich, d. i. insofern das Ich die Grenze hinausschiebt, schiebt es zugleich die reale Tätigkeit des Ich ! hinaus; es setzt dieselbe, aber idealisch, durch seine eigne Tätigkeit : denn wäre keine solche vorauszusetzende Tätigkeit des Nicht-I ch, und würde keine gesetzt, so würde auch keine Grenze gesetzt , aber sie wird gerade dadurch geset zt , daß sie hinausgeschoben wird ; und das Nicht-Ich trägt zugleich die Grenze hinaus, wie das Ich sie hinausträgt. In der ganzen Ausdehnung, die wir uns indessen einbilden mögen, setzt allenthalben das I ch, und das Nicht-Ich zugleich die Grenze ; nur beide auf eine an/dere Art ; und darin sind sie 31 entgegengesetzt , und um ihre Gegensetzung zu bestimmen, müssen wir die Grenze ihr selbst entgegensetzen. Sie ist eine ideale , oder eine reale. I nwiefern sie das erstere ist , ist sie gesetzt durch das Ich, inwiefern sie das letztere ist , durch das Nicht-Ich. 1 Tätigkeit des Nicht-Ich (Konjektur von Herrn cand. theol.
Emanuel Hirsch in Mühlrädlitz, Schlesien).
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Aber auch inwiefern sie ihr selbst entgegengesetzt ist , bleibt sie dennoch Eine, und eb endieseIbe, und j ene entgegen gesetzten B estimmungen sind in ihr synthetisch vereinigt . Sie ist reale, bloß inwiefern sie durch das Ich gesetzt ist , und demnach auch ideale ist ; sie ist ideale, sie kann durch die Tätigkeit des Ich hinausgeschoben werden, lediglich, insofern sie durch das Nicht-I ch gesetzt , und demnach reale ist . Hierdurch wird nun die über den festen Grenzpunkt C hinausgehende Tätigkeit des Ich selbst real, und ideal zugleich. Sie ist real, inwiefern sie auf ein durch etwas Reales Gesetztes geht ; sie ist ideal, inwiefern sie aus eignern Antriebe darauf geht . / 1 63 Und dadurch wird denn das Emp fundne beziehbar auf das Ich. Ausgeschlossen wird , und bleibt die Tätigkeit des Nicht Ich ; denn eben diese wird mit der Grenze in das Unendliche, so viel wir bis jetzt sehen, hinausgeschoben ; aber beziehbar auf das Ich wird ein Produkt derselben, die Begrenzung im Ich, als B edingung seiner j etzt aufgezeigten idealen Tätigkeit. Dasjenige, worauf, als auf das Ich, in dieser Beziehung das Produkt des Nicht-I ch bezogen werden sollt e, ist die darauf 3 2 gehende ideale Handlung ; dasj e/nige, welches beziehen sollte, ist dieselbe ideale Handlung ; und es ist demnach zwischen dem Beziehenden (welches der synthetischen Methode nach hier ohnedem nicht gesetzt werden sollt e) und dem, worauf bezogen wird (welches nach derselben allerdings geset zt werden sollte) kein Unterschied . Es findet daher gar k eine Beziehung auf das Ich statt ; und die deduziert e Handlung ist eine A nschauung, in welcher das Ich in dem Obj ekte seiner Tätigkeit sich selbst verliert . Das A ngeschaute ist ein idealisch aufgefaßtes Produkt des Nicht-I ch, das durch die Anschauung ins Unbedingt e ausgedehnt wird ; und hier erhalten wir demnach zuerst ein Substrat für das Nicht-Ich. Das A nschau en de ist, wie gesagt , das Ich, welches aber nicht auf sich reflektiert . VI. Ehe wir an das wichtigst e Geschäft unsrer gegenwärtigen Unt ersuchung gehen, einige Worte zur Vorbereitung darauf, und zur Übersicht des Ganzen. Bei weitem ist noch nicht geschehen, was geschehen sollte.
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D a s Empfindende ist gesetzt durch Anschauung ; d a s Em pfundne ist dadurch geset zt. Aber wenn, wie gefordert worden, die Empfindung gesetzt werden soll, so muß beides nicht abgesondert, sondern in synthetischer Vereinigung gesetzt werden. Diese könnte sich nur ergeben aus noch nicht vereinigten Endpunkten. Dergleichen finden sich denn auch wirklich in der vorhergehenden Untersuchung vor, ob wir gleich nicht ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht haben. Wir bedurften zuvörderst , um das Ich als begrenzt zu setzen, und die Grenze ihm zuzueignen, eine dem / Begrenz- 33 ten entgegengesetzte ideale, unbegrenzt e, und soviel wir einsehen konnt en, unbegrenzbare Tätigkeit . Soll die geforderte Beziehung möglich sein, so muß diese Tätigkeit , als eine solche, durch deren Gegensat z eine andere, (die begrenzte) bestimmt werden soll, im Ich schon vorhanden sein. Es ist also noch die Frage zu beantworten: Wie, und durch welche / Veranlassung kommt das Ich zu einem Handeln d ieser Art ? 1 64 Wir nahmen dann um das Empfundne, w as außerhalb der bestimmten Grenze liegen sollte, durch das Ich zu umfassen , und in dasselbe setzen zu können, eine Tätigkeit an, welche die Grenze hinausschöbe - in das Unbegrenzt e, so viel wir einsehen konnt en. Daß eine solche Handlung vorkomme, ist dadurch erwiesen, daß außerdem die geforderte Beziehung nicht möglich sein würde ; aber es bleibt immer die Frage zu beantworten ; warum soll denn auch überhaupt j ene Bezie hung, und m ithin j ene Handlung, als die Bedingung derselben , vorkommen? Gesetzt, es würde in der Folge sich ergeben, daß j ene beiden Tätigkeiten eine und ebendieseibe wären, so würde daraus folgen: um sich selbst begrenzen zu können, muß das I ch die Grenze hinausschieben, und um die Grenze hinausschieben zu können, muß es sich selbst begrenzen, und dadurch würden denn Empfindung und Anschauung, und in der Empfindung innere Anschauung (die des Empfindenden) und äußere, (die des Empfundnen) innigst vereinigt , und keins wäre ohne das andere m öglich. Ohne uns hier an die strenge Form zu binden ; die bisher befolgt, und bestimmt genug vorgezeichnet ist , / so, daß 34 jeder mit leichter Mühe unser Räsonnement nach derselben prüfen kann , gehen wir zur Beförderung der Deutlichkeit in dieser wichtigen und entscheidenden, aber verwickelten Unt ersuchung einen natürlichem Weg ; suchen die aufgeworf-
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nen und sich aufdringenden Fragen z u beantworten, und erwarten vom Resultat e, was alsdann weiter vorzunehmen sein möchte. A . Woher die der realen und b egrenzten entgegenzuset zende ideale , und unbegrenzte Tätigkeit ? oder wenn wir auch dies hier noch nicht erfahren sollten, lassen sich nicht noch einige Beiträge zur Charakteristik derselben liefern? Die b egrenzte Tätigkeit als solche, sollte durch den Gegensatz mit ihr bestimmt, demnach auf dieselbe bezogen werden. Aber was nicht gesetzt ist , dem läßt nichts sich entgegensetzen. Mithin wird für die M öglichkeit der verlang ten Beziehung nicht nur die b egrenzte, sondern, um was es hier eigentlich zu tun ist , auch die unbegrenzte ideale Tätigkeit vorausgesetz t, sie ist Bedingung der B eziehung, diese aber - wenigstens nicht vom gegenwärtigen Gesichtspunkte aus betrachtet - nicht umgekehrt B edingung von j ener. Soll die Beziehung möglich sein, so ist die ideale Tätigkeit schon im Ich vorhanden. Ununt ersucht , woher sie entstehe, und was ihre bestimmte Veranlassung sei ; ist so viel klar, daß ftir sie gar kein Grenzpunkt C ist , daß sie auf denselb en, und nach d emselben ihre Richtung gar nicht nimmt, sondern völlig frei, und unabhängig in das Unbegrenzt e hinausgeht.! 35 Sie soll durch den Gegensatz mit der begrenzten , als 1 65 unbegrenzt ausdrücklich gesetzt werden ; das heißt notwendig, da nichts b egrenzt ist, was nicht eine bestimmte Grenze hat , mithin die b egrenzte notwendig als in dem bestimmten C begrenzt gesetzt werden muß, sie soll gesetzt werden, als nich t in C begrenzt. (Ob sie etwa über C hinaus in einem andern möglichen Punkt e begrenzt werden möge, bleibt durch diese Gegensetzung völlig unbestimmt , und soll eben unbestimmt bleiben.) Mithin wird in der Beziehung der bestimmte Grenzpunkt C auf sie bezogen, er muß demnach, da sie vor der Beziehung vorher gegeben sein soll, wirklich in ihr liegen ; sie berührt notwendig diesen Punkt , wenn er auf sie beziehbar sein soll, doch ohne auf ihn ursprünglich gerichtet zu sein , gleichsam von ohngefähr, wie es hier scheinen möchte . Im Beziehen wird d e r Punkt C i n ihr gesetzt, da wo e r hinfällt , ohne d i e geringste Freiheit . D e r Einfallspunkt ist bestimmt ; nur das ausdrückliche Setzen desselben, als des
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Einfallspunktes ist Tätigkeit des Beziehens. Im Beziehen wird ferner j ene ideale Tätigkeit geset zt , als über diesen Punkt h inausgehend. Dies ist abermals nicht möglich, ohne daß derselbe allenthalben in ihr, inwiefern sie über ihn hinaus gehen soll, gesetzt werde, als ein solcher, über welchen sie hinaus ist. Er wird demnach ihrer ganzen Ausdehnung nach in sie übertrage n ; es wird allenthalben, wo auf sie reflektiert wird, ein Grenzpunkt, nur zum Versuche, und idealisch, geset zt, um dessen Entfernung von dem ersten festen und unbeweglichen Punkte zu mes/sen. Da diese Tätigkeit aber 36 hinausgeh en , immer fortgehen ; und nirgends begrenzt sein soll, so läßt dieser zweite idealische Punkt nirgends sich festsetzen, sondern er ist fortschweben d , und zwar so, daß in der ganzen Ausdehnung kein Punkt (idealisch,) sich setzen lasse, den er nicht b erührt habe . So gewiß demnach j ene ideale Tätigkeit, über den Grenzpunkt hinausgehen soll, so gewiß wir d derselbe hinausgetragen, in das Unendliche (bis wir wieder an eine neue Grenze kommen dürften) . Durch welche Tätigkeit wird derselbe nun hinaus getragen? durch die vorausgesetzte ideale, oder durch die des Beziehens? Vor der Beziehung vorher durch die ideale offenbar nicht , denn insofern ist für diese gar kein Grenz punkt vorhanden. Das Beziehen selbst aber setzt jenes Hinaustragen, als Unterscheidungs- und Beziehungsgrund schon voraus. M ithin wird eben in der Beziehung, und durch sie der Grenzpunkt, und das Hinaustragen desselb en synthe tisch in sie gesetzt ; und zwar gleichfalls durch ideale Tätigkeit, denn alles Beziehen ist lediglich im I ch b egründet, wie wir wissen: nur durch eine andere ideale Tätigkeit . / Wir finden hier folgende H andlungen des I ch , die wir um 1 66 der Folge willen aufzählen. 1 . eine solche , welche die ideale Tätigkeit zum Obj ekt hat , 2 . eine solche , welche die reale und begrenzte zum Obj ekt hat . Beide müssen zugleich im I ch vor handen, mithin nur Eine und ebendieseibe sein ; ob wir gleich noch nicht einsehen, wie dies möglich sein könne . 3. Eine solche , welche aus der realen den Grenzpunkt in die ideale über trägt , und ihm in derselben folgt . / Durch sie wird in der 37 idealen Tätigkeit selbst etwas unterscheidbar, inwiefern nämlich dieselbe geht bis C und völlig rein ist ; und inwiefern sie geht über C hinaus, und also die Grenze hinaustragen soll. Diese Bemerkung wird in der Folge wichtig werden. - Wir
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unterlassen hier diese besondern Handlungen weiter zu cha rakterisieren, da eine vollständige Charakteristik derselben erst in der Folge möglich wird . Es wird - um Verwechselungen mit dem folgenden zu verhüt en , bezeichnen wir die bestimmten Tätigkeiten mit Buchstaben - es wird entgegengesetzt und b ezogen die ideale Tätigkeit gehend von A über C in das Unbegrenzte, und die reale gehend von A bis zum Grenzpunkt e C. B. Das Ich kann sich, wie wir soeben näher gesehen, nicht als begrenzt setzen, ohne zugleich üb er die Grenze hinauszu gehen, und dieselbe von sich zu entfernen. Dennoch soll dasselbe, zugleich indem es über die Grenze geht , sich auch durch dieselbe Grenze begrenzt setzen, welches aufgest ellt er maßen sich widerspricht . Nun ist zwar gesagt worden, es sei begrenzt , und unbegrenzt in ganz entgegengesetzter Rück sicht, und nach ganz entgegengesetzten Arten der Tätigkeit ; das erstere, inwiefern dieselbe real, das letztere, inwiefern sie ideal ist . Nun haben wir zwar diese beiden Art en d er Tätigkeit einander entgegengesetzt ; aber durch kein anderes Merkmal, als das der B egrenztheit, oder Unbegrenztheit : und unsere Erklärung dreht sich demnach in einem Z irkel. Das Ich setzt die reale Tätigkeit , als die begrenzte, und die id eale, als die unbegrenzte. Wohl, und welche setzt sie denn als die / 38 reale? Die begrenzte ; und die unbegrenzte, als die ideale. Können wir nicht aus diesem Zirkel herauskommen, und einen von der B egrenztheit völlig unab hängigen Unt erschei dungsgrund für die reale und ideale Tätigkeit aufzeigen, so ist die geforderte Unterscheidung und Beziehung unmöglich. Wir werden einen solchen Unterscheidungsgrund finden, und unsre gegenwärtige Untersuchung geht darauf aus. Wir wollen vorläufig den Satz aufst ellen, dessen Wahrheit sich bald bewähren wird : Das Ich kann sich für sich überhaupt nicht setzen, ohne sich zu begrenzen, und demzu folge aus sich herauszugehen. / Das Ich ist ursprünglich durch sich selbst gesetzt, d. h. es 167 ist , was es ist für irgendeine Intelligenz außer ihm ; sein Wesen ist in ihm selbst begründet ; so müßte es gedacht werden, wenn es gedacht würde. Wir können ihm ferner, aus Gründen, die in der Grundlage des p raktischen Wissens aufgestellt sind, ein Streben die Unen dlichkeit auszufüllen sowohl, als eine Ten denz dieselbe zu umfassen , d. i. über sich selbst , als ein Un-
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endliches zu reflektieren, zuschreiben. B eides kommt ihm zu, so gewiß es ein I ch ist . ( S . 263 f. d .Grundl . ) Aber aus dieser bloßen Tendenz entsteht kein H andeln des I ch, und es kann daraus keins entstehen. Setzet , es gehe so strebend fort bis C und in C werde sein Streben die Unendlichkeit zu erfüllen, gehemmt , und abge brochen ; es versteht sich, für eine mögliche Intelligenz außer ihm, welche dasselbe beobachtet , und dieses sein Streben in ihrem eignen B ewußtsein gesetzt hat . Was wird dadurch in ihm entstehen? / Dasselbe strebte zugleich über sich selbst zu 39 reflektieren, vermochte es aber nicht , weil j edes Reflektierte begrenzt sein muß, das Ich aber unbegrenzt war. In C wird es begrenzt ; demnach tritt in C mit der Begrenzung zugleich die Reflexion des I ch auf sich selbst ein ; es kehrt in sich zurück, es findet sich selbst , es fühlt sich , offenbar aber noch nichts außer sich. Diese Reflexion des Ich auf sich selbst ist , wie wir von dem Punkt e aus, auf w elchem wir stehen, allerdings sehen, und wie die mögliche Intelligenz außer dem Ich gleichfalls sehen würde, eine Handlung des I ch, begründet in der notwendigen Tendenz, und in der hinzugekommenen Bedin gung. Was aber ist sie für das Ich selbst ? In dieser Reflexion findet es sich zuerst : für sich entsteht es erst . Es kann den Grund von irgend etwas nicht in sich annehmen, ehe es selbst war. Für das Ich ist demnach j enes Selbstgefühl ein bloßes Leiden ; für sich reflektiert es nicht , sondern wird reflektiert durch et was außer sich. Wir sehen es handeln, aber mit Notwendigkeit , teils, in Absicht des Handeins überhaupt nach den Gesetzen seines Wesens, teils in Absicht des bestimmten Punktes, vermöge einer Bedingung außer ihm . Das Ich selbst sieht sich gar nicht handeln, sondern es ist lediglich leidend. / D as Ich ist j etzt für sich selbst ; und es ist , weil, und in wie- 1 68 fern es begrenzt ist . Es muß, so gewiß es ein Ich, und begrenzt sein soll, sich als begrenzt setzen, d. i. es muß ein Begrenzendes sich entgegensetzen. Dies geschieht notwendig durch eine Tätigkeit , welche über die Grenze C hinüber geht, und das über ihr Liegen-Sollende als ein dem strebenden I ch Entgegen ge/setztes auffaßt . Was ist dies für eine Tätigkeit , - zuvör- 40 derst für den Beobachter, und dann, was für eine ist es für das Ich? Sie ist lediglich im I ch begründet, der Form und dem
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Inhalte nach. Das Ich setzt ein Begrenzendes, weil es begrenzt is t, und weil es alles, w as in ihm sein soll, setzen muß. Es setzt dasselbe als ein Begrenzendes, mithin als ein Entgegen geset ztes, und Nicht-I ch, weil es eine Begrenz th eit in sich erklären soll. Man glaube daher keinen Augenblick , daß hier dem Ich ein Weg eröffnet werde, in das Ding an sich ( d . i. ohne Beziehung auf ein I ch) einzudringen. Das Ich ist beschränkt ; von dieser Voraussetzung gehen wir aus. - Hat diese Beschränkung an sich, d. i. ohne Beziehung auf eine m ögliche Intelligenz, einen Grund? wie ist dieser Grund beschaffen? wie könnte ich doch dies wissen? wie kann ich mit Vernunft antwort en, wenn mir aufgelegt wird , von aller Vernunft zu abstrahieren? Für das I ch, d. h. für alle Vernunft hat sie einen Grund, denn für dasselbe setzt alle Begrenzung ein Begrenzendes voraus ; und dieser Grund liegt gleichfalls für das I ch, nich t im Ich selbst, denn dann wären in demselben widersprechende Prinzipien, und es wäre überhaupt nicht ; sondern in einem Entgegengesetzten ; und ein solches Ent gegengeset zt es wird als solches nach j enen Gesetzen der Vernunft durch das Ich gesetzt , und ist sein Produkt . (Wir argum entieren so : das Ich ist begrenzt (es muß notwendig begrenzt werden, wenn es j e ein Ich werden soll,) es muß, nach den Gesetzen seines Wesens, diese Begrenzung 41 und den Grund derselben in ein Be/grenzendes setzen, und das let zt ere ist demnach sein Produkt . - Sollte j emand mit dem transzendent en Dogmatism sich selbst so innig verwebt haben, daß es sich nach allem und durch alles bis j etzt Gesagt e von demselben noch nicht losmachen können, derselbe würde gegen uns ohngefähr folgendermaßen argu mentieren : Ich gebe diese ganze aufgestellte Folgerungsw eise des I ch, als die Erklärungsart desselben zu ; aber dadurch ent steht im Ich bloß die Vorstellung von dem Dinge, und diese ist allerdings sein Produkt , nicht aber das Ding selbst ; ich aber frage nicht nach der Erklärungsart , sondern nach der Sache selbst und an sich. Das I ch soll begrenzt sein, sagt ihr. Diese Begrenzung an sich be trach te t, und von der Reflexion derselben durch das Ich, als welche mich hier nicht angeht , völlig abstrahiert , muß doch einen Grund haben , und dieser Grund ist eben das Ding an sich. - Hierauf antworten wir / 169 nun, daß er gerade so erklärt, wie das Ich, auf welches wir reflektieren ; daß er selbst j enes Ich so gewiß ist, so gewiß er
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nach den Geset zen der Vernunft i n seiner Folgerung sich richt et ; und daß er b loß auf diesen Umstand reflektieren möge, um zu sehen, daß er noch immer, nur ohne sein Wissen, mit uns in dem gleichen Zirkel sich b efand, in welchem wir uns mit unserm Wissen befanden. Wenn er sich in seiner Erklärungsweise nicht von den Denkgesetzen seines Geistes losmachen kann, so wird er nie aus dem Umkreis herauskommen, den wir um ihn gezogen haben. Macht er sich aber davon los, so w erden seine Einwürfe uns abermals nicht gefährlich sein. Woher sein Beharren auf einem Dinge an sich, auch nachdem er zugestanden, daß in uns nur die Vorstellung davon / sei, herkomme, werden wir noch in diesem Para- 4 2 graphen vollkommen sehen.) Was ist die aufgezeigte Handlung für das I ch? Nicht das, was für den Zuschauer, weil für dasselbe nicht die Gründe da sind , aus denen der Zuschauer sie beurteilt . Für ihn war sie lediglich im Ich, sowohl der Form, als dem I nhalte nach: weil das I ch, zufolge seines ihm bekannten, bloß tätigen , und insbesondere durch Reflexion tätigen Wesens reflektieren mußte. Für sich selbst ist das I ch noch g ar nicht als reflektierend, nicht einmal als tätig gesetzt, sondern es ist lediglich leidend , laut des Obigen . Es wird demnach seines Handeins sich gar nicht bewußt , noch kann es sich desselben bewußt werden, sondern das Produkt desselben, wenn es ihm erscheinen könnte, würde ihm erscheinen, a ls ohne a lles sein Zutun vorhanden. ( Das was hier deduziert worden, im Bewußtsein ursprüng lich, und gleich bei der Entstehung desselben zu bemerken, und sich gleichsam auf der Tat zu ergreifen, ist darum unmöglich, weil bei der Reflektion über seine eigne be stimmte Handelsweise das Gemüt schon auf einer w eit höhern Stufe der Reflexion sich b efinden muß. Aber etwas Ä hnliches können wir bei dem, was man Anknüpfung einer neuen Reihe im B ewußtsein nennen möchte, etwa beim Erwachen aus einem tiefen S chlafe, oder aus einer Ohnmacht , besonders an einem uns unbekannten Orte, wahrnehmen. Das, womit dann unser Bewußtsein anhebt, ist allemal das Ich; wir suchen , und finden zunächst uns selbst ; und nun richten wir unsere Aufmerksamkeit / auf die Dinge um uns her, um durch sie 4 3 uns zu orientieren, wir fragen uns : wo bin ich? wie bin ich hierhergekommen? was ist zuletzt mit mir vorgegangen? um
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die j etzige Reihe der Vorstellungen an andre abgelaufne anzuknüpfen . ) C . Für d e n B eobachter ist j etzt d a s I ch über den Grenzpunkt C hinausgegangen, mit der beständig fort dauern den Tendenz über sich zu reflektieren . Da es nicht reflektie ren kann, ohne begrenzt zu sein , sich selbst aber nicht zu 1 70 begrenzen / vermag, so ist klar, daß die gefordert e Reflexion nicht m öglich sein werde, wenn es nicht über C hinaus, in dem m öglichen Punkte D abermals begrenzt wird . Da aber die Aufzeigung, und B estimmung dieser neuen Grenze uns zu weit, und auf Dinge führen würde, die in den gegenwärtigen Paragraphen nicht gehören, so müssen w ir uns hier begnügen unserm vollen Rechte nach zu postulieren : wenn das Heraus gehende ein I ch sein soll, so muß es sein Herausgehen setzen, oder über dasselbe reflektieren ; j edoch ohne uns dadurch der Verbindlichkeit entledigen zu wollen an seinem Orte die Bedingung der M öglichkeit einer solchen Reflexion aufzu zeigen. Das I ch pro duziert e durch sein bloßes Hinausgehen als solches , ( für den m öglichen Beobachter) ein Nicht-Ich ohne alles Bewußtsein. Es reflektiert j etzt auf sein Produkt , und se tz t es in dieser Reflexion als Nicht-I ch; das let ztere schlechthin und ohne alle weitere Bestimmung, und gleich falls ohne alles Bewußtsein, weil über das Ich noch nicht reflektiert ist . - Wir verweilen bei diesen Hand lungen des Ich nicht länger, w eil sie hier völlig unbegreiflich sind, und wir zu 44 seiner / Zeit , nur auf dem entgegengesetzten Wege, wieder bei denselben ankom men werden. * ) Es muß über das Produkt dieser seiner zweiten Handlung, ein solches gesetztes Nicht-Ich überhaupt, wieder reflektieren ; gleichfalls nicht ohne eine neue Begrenzung, die wir zu seiner Z eit aufzeigen werden. - Das Ich ist im Gefühl leid end gesetzt ; das ihm entgegengesetzte Nicht-I ch muß demnach tätig geset zt werden. Über das als tätig gesetzte Nicht-I ch wird abermals reflektiert , gleichfalls unter der oben angegebnen Bedingung ; und erst jetzt treten wir auf das Gebiet unsrer gegenwärtigen Untersuchung. Wir stellen uns, wie bisher immer, und wie es * ) Wir erhalten hier beiläufig eine Übersicht der Punkte die wir noch zu untersuchen haben.
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i n dergleichen Untersuchungen, die über d e n gewöhnlichen Gesicht skreis hinausgehen, und ungeübten Denkern trans zendent scheinen , sehr vort eilhaft ist , auf den Gesichtspunkt eines möglichen B eobachters, w eil wir aus dem des unter sucht en Ich nichts sehen konnten. Es ist durch das Ich und im Ich, (doch wie mehrmals erinnert worden , ohne B ewußtsein) geset zt ein tätiges Nicht Ich. Auf diese s geht eine neue Tätigkeit des I ch, oder auch, es wird über dasselbe reflektiert . Nur über das B egrenzt e kann reflektiert werde n ; d ie Tätigkeit des Nicht-Ich wird demnach notwendig begrenzt , und zwar als Tätigkeit, weil und inwiefern sie in Handlung geset zt ist - nicht etwa dem Umfange ihres Wirkungskreises nach, so daß sie z. B . nur bis E / oder F und nicht weiter vorrückte, wie man vor/eiliger 1 71 45 weise vermuten dürft e. Wo her sollten wir doch hier einen solchen Umfang bekommen, da es noch keinen Raum gib t ? D a s Nicht-I ch bleibt nicht tätig, sondern es w ird ruhend, die Ä ußerung seiner Kraft wird gehemmt, und es b leibt ein bloßes Substrat der Kraft übrig, welches letztere zur Zeit nur gesagt wird, um uns verständlich zu machen in der Folge aber gründlich deduziert werden soll. - (Wir können von unserm G esichtspunkt aus annehmen, daß die Tätigkeit des Nicht-ich le diglich durch die reflektierende Tätigkeit des I ch, in und durch das Reflektieren gehe mmt werde, und wir werden zu seiner Zeit das Ich selbst auf den Gesichtspunkt stellen, von welchem aus es das Gleiche annimmt : da aber das I ch hier dieser Tätigkeit sich weder unmittelbar noch mittelbar ( durch Folgerung) bewußt wird , so kann dasselbe j ene Hemmung auch nicht aus ihr erklären, sondern wird dieselbe von einer entgegengesetzten Kraft eines an dern dem ersten entgegenge setzten Nicht-I ch ableiten, wie wir zu seiner Zeit sehen wer den) . Inwiefern das Ich reflektiert , reUekt i ert es nicht über dieses Reflektieren selbst ; es kann nicht zugleich auf das Obj ekt handeln, und auf dieses sein Handeln handeln ; es wird demnach der aufgezeigt en Tätigkeit sich nicht bewußt , sondern vergißt sich selbst gänzlich, und verliert sich im Objekte derselben ; und wir haben demnach hier wieder die oben geschilderte äußere ( die aber noch nicht als äußere gesetzt ist) erste ursprüngliche Anschauung, aus welcher aber noch gar kein Bewußtsein, nicht nur kein S elbstbewußtsein,
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46 denn / das ergibt sich zur Genüge aus dem Obigen, sondern selbst kein B ewußtsein des Obj ekts entsteht. Von dem gegenwärtigen Gesichtspunkt aus wird voll kommen klar, was oben bei Ableitung der Empfindung über den Widerstreit entgegengesetzter Tätigkeit en des Ich und des Nicht-Ich gesagt wurde, die sich gegenseitig vernichten sollten. Es könnte keine Tätigkeit des Ich vernichtet w erden, wenn dasselbe nicht erst aus dem, was wir uns als ihren ersten und ursprünglichen Umfang einbilden können (das, was in unsrer Darstellung von A bis C liegt) in den Wirkungskreis des Nicht-Ich (von C an in die Unendlichkeit hinaus) heraus gegangen wäre. Es wäre ferner kein Nicht-Ich, und keine Tätigkeit desselben, wenn nicht das Ich dieselben gesetzt hät t e ; beide sind sein Produkt . - Die Tätigkeit des Nicht-Ich wird vernicht et, inwiefern darauf reflektiert wird , daß sie vorher gesetzt war, und j etzt durch die Reflexion und zum Behuf ihrer M öglichkeit aufgehoben wird ; die des I ch, wenn man darauf reflektiert , daß dasselbe über sein Reflektieren , in welchem es doch allerdings tätig ist, nicht wieder reflektiert ; sondern in demselben sich verliert , und sich selbst gleichsam zum Nicht-I ch umwandelt , welches letzt ere in der Folge sich 1 72 noch m ehr bestätigen wird . - Kurz, / wir st ehen hier gerade auf dem Punkt e, von welchem wir im vorigen Paragraphen und bei der ganzen besondern theoretischen Wissenschafts lehre ausgingen ; bei dem Widerstreite, der im Ich für den m öglichen B eobachter sein soll, über welchen aber noch nicht reflektiert worden, und der daher noch nicht für das Ich im 47 Ich ist, daher sich auch von dem / Bisherigen noch nicht das mindeste Bewußtsein ableiten läßt, ohngeachtet wir nun alle m öglichen Bedingungen desselben haben.
VII. Das Ich ist jetzt für sich selbst in Beziehung auf die Möglichk eit einer Reflexion üb er sich selbst , was es beim Anfange unsrer Untersuchung für einen m öglichen Beobach ter außer demselb en war. Der letztere fand vor ein I ch, als Etwas, als wahrnehmbares, und als Ich zu denkendes Wesen , ein Nicht-I ch, gleichfalls als Etwas, und einen Berührungs punkt zwischen beiden. Dadurch allein aber entstand in ihm
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noch keine Vorstellung von der Begrenztheit des I ch, wenn er nicht auf beide reflektiert e. Er sollt e reflektieren, denn nur insofern war er ein B eobachter, und er hat seitdem allen Handlungen, die aus dem Wesen des Ich notwendig erfolgen mußten zugesehen. Durch diese Handlungen ist das Ich selbst nunmehro auf den Punkt gekommen, auf welchem zu Anfange d er B eobach ter sich befand. Es ist in demse lben, innerhalb seines tür den Beo bach ter gesetzten Wirkungskreises, und als Produkt des Ich selbst vorhanden ein Ich, als etwas Wahrnehmbares, (weil es begrenzt ist) ein Nicht-Ich, und ein Berührungspunkt zwischen beiden. Das Ich darf nur reflektieren, um gerade das zu finden, was vorher nur der Zuschauer finden konnte. Das Ich hat schon ursprünglich beim Anfange alles seines Handeins über sich reflektiert , und aus Notwendigkeit reflek tiert , wie wir oben gesehen haben. / Es war in ihm die 48 Tendenz überhaupt zu reflektieren ; durch die B egrenzung kam die B edingung der Möglichkeit des Reflektierens hinzu, es reflektierte notwendig. Daher entstand ein Gefühl, und aus diesem alles übrige, was wir abgeleitet haben. Die Tendenz zur Reflexion geht fort in das Unendliche, sie ist daher noch immer im Ich vorhanden : und das Ich kann demnach über sein erstes Reflektieren selbst , und über alles, w as daraus erfolgt ist , reflektieren, da die Bedingung der Reflexion eine Einschränkung durch etwas, das sich als Nicht-Ich betrachten läßt , vorhanden ist . / Es muß nicht reflektieren , wie wir dies bei der erstem 1 73 Reflexion annahmen, denn dasjenige, wodurch es für die jetzt mögliche Reflexion bedingt ist, ist nicht unbedingt ein NichtIch, sondern es läßt sich auch ansehen, als enthalten im I ch. Das, wodurch es begrenzt ist , ist das durch dasselbe produ zierte Nicht-Ich. Man dürfte dagegen sagen : da es durch sein eignes Produkt begrenzt sein soll, so soll es sich selbst begrenzen, und dies ist zu wiederholten Malen für den härtesten Widerspruch erklärt worden, und auf die Notwendigkeit , diesem Widerspruche auszuweichen , gründet sich das g anze bis herige Räsonnement . Aber teils ist dasselbe nicht ganz und absolut sein eignes Produkt, sondern es wurde nur unter B e dingung einer Begrenzung durch ein Nicht-Ich gesetzt, teils hält es d asselbe gerade aus diesem Grunde, nicht für sein eignes Produkt , inwiefern es sich dadurch begrenzt setzt ; und -
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sowie es dasselbe für sein eignes Produkt anerkennt , setzt es sich dadurch nicht begrenzt . Wen n a ber das, w a s w i r i n d a s Ich geset zt haben, nur wirklich im Ich vorhanden sein soll, so muß das/selbe 49 reflektieren . Wir postulieren demnach diese Reflexion , u nd haben das Recht sie zu postulieren . - Es dürften vielleicht, wenn man uns einen Augenblick , bloß um uns verständlich zu machen , einen transzendenten Gedanken erlauben will, mannigfaltige Eindrücke auf uns geschehen : wenn wir nicht darauf reflektieren, so wissen wir es nicht , und es sind daher, im transzendentalen Sinne, gar keine Eindrücke auf uns, als I ch, geschehen . Die geforderte Reflexion geschieht au s den angeführten Gründen mit absoluter Spontaneität : das Ich reflektiert, schlechthin, weil es reflektiert . Nicht nur die Tendenz zur Reflexion, sondern die Handlung der Reflexion selbst ist im I ch begründet ; sie ist zwar bedingt durch etwas außer dem Ich, durch den geschehnen Eindruck ; aber sie ist dadurch nicht nezessitiert. Wir können bei dieser Reflexion sehen auf zweierlei ; auf das dadurch reflektierte I ch, und auf das darin reflektierende Ich. Unsre Untersuchung teilt sich demnach in zwei Teile welche wohl, wie nach der synthetischen Methode zu erwart en ist , einen dritten herbeiführen dürften. A . Dem Ich hat bis j etzt noch nichts zugeschrieben werden können, als das Gefühl; es ist ein fühlendes und nichts weiter. Das reflektierte Ich ist begrenzt , heißt demnach, es fühlt sich begrenzt , oder es ist in ihm ein Gefühl der Begrenztheit , des Nichtkönnens, oder des Zwanges vorhanden. Wie dies m ög lich sei, wird sogleich klar werden. Inwiefern das Ich sich begrenzt setzt , geht es hinaus üb er SO die Grenze, ist Kanon : also es setzt zugleich / notwen dig das Nicht-Ich, aber ohne Bewußtsein seines HandeIns. Es ist mit jenem Gefühl des Zwanges vereinigt eine Anschauung des / 1 74 Nicht-I ch, aber eine bloße Anschauung, in welcher das Ich sich selbst in dem Angeschauten vergißt . Beides, das angeschaute Nicht-I ch, und das gefühlte und sich fühlende Ich müssen synthetisch vereinigt werden, und das ges chieht vermittelst der Grenze. Das Ich fühlt sich begrenzt, und setzt das angeschaute Nicht-I ch, als dasj enige , wodurch es begrenzt ist . - Gem einfaßlich ausgedrückt : I ch
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sehe etwas, und zugleich ist in mir ein Gefühl eines Zwanges vorhanden, den ich unmittelbar nicht erklären kann. Er soll aber erklärt werden. Ich beziehe also beides aufeinander, und sage, das, was ich sehe, ist der Grund des gefühlt en Zwanges . Was hierbei noch einige Schwierigkeit m achen könnte, wäre folgende Frage : Wie kommt es, daß ich überhaupt mich gezwungen fühle : ich erkläre mir das Gefühl freilich aus dem angeschauten Nicht-I ch; aber ich kann nicht anschauen, wenn ich nicht schon fühle. Demnach ist j enes Gefühl unabhängig von der Anschauung zu erklären. Wie geschieht dies? Nun ist es gerade diese S chwierigkeit die uns nötigen wird die j etzige Synthesis als in sich unvollst ändig, und unmöglich, an eine andere anzuknüpfen , die Sache umzukehren , und zu sagen : ich kann ebensowenig einen Zwang fühlen, ohne anzu schauen ; und demnach ist beides synthetisch vereinigt . Eins begründet nicht das andere, sondern b eide begründen sich gegenseitig. J edoch aber, um diese Erörterung im voraus zu erleich/tern , wollen wir uns sogleich hier, und wie die Sachen 5 1 stehen , auf die obige Frage einlassen. Das I ch geht ursprünglich darauf aus die B eschaffenheit der Dinge durch sich selbst zu bestimmen ; es fordert schlechthin Kausalität. Dieser Forderung, inwiefern sie auf Realität ausgeht , und demnach reale Tätigkeit genannt werden kann, wird widerstanden, und dadurch wird eine andere, ursprüngliche im Ich begründete Tendenz üb er sich selbst zu reflektieren , befriedigt , und es entst eht zunächst eine Reflexion auf eine a ls bestimmt gegebne Realität , die, inwiefern sie schon bestimmt ist, nur durch die ideale Tätigkeit des I ch, die des Vorstellens, Nachbildens, aufgefaßt werden kann. Wird nun beides, sowohl das auf die B eschaf fenheit des Dinges Ausgehende als das die ohne Zutun des Ich bestimmte B eschaffenheit Nach bildende , gesetzt als Ich, als ein und ebendasseibe I ch, (und dies geschieht durch absolute Spontaneität) so wird das reale Ich durch die angeschaute, seiner Tätigkeit , wenn sie fortgegangen wäre, entgegenge setzte Beschaffenheit des Dinges begrenzt gesetzt, und das so synthetisch vereinigte ganze Ich fühlt sich selbst als begrenzt, oder gezwungen. - Das Gefühl ist die ursprünglichste Wechselwirkung des Ich mit sich selbst, ehe noch ein Nicht-I ch - es versteht sich / im I ch, und für das Ich - 1 75 vorko mmt ; denn zur Erklärung des Gefühls muß es allerdings
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gesetzt werden. Das Ich strebt in die Unendlichkeit hinaus; das Ich reflektiert auf sich, und begrenzt sich dadurch : dies ist oben abgeleitet , und daraus möchte ein m öglicher Zu schauer ein Gefühl des Ich folgern , aber es entsteht noch kein Selbstgefühl. Beides, das begrenzte, und das begrenzende Ich 52 wer/ den durch absolute S pontaneität synthetisch vereinigt , gesetzt, als dasselbe Ich: dies ist hier abgeleitet, und dadurch entst eht für das Ich ein Gefühl, ein Selb stgefühl, innige Vereinigung des Tuns, und Leidens in einem Zustande. B . Es soll ferner reflektiert werden auf das in j ener Handlung reflektierende I ch. Auch diese Reflexion geschieht notwendig mit absoluter Spontaneität , wird aber, wie sich erst im fo lgenden zeigen wird , nicht lediglich postuliert, sondern durch synthetische Notwendigkeit , als Bedingung der Möglichkeit der vorher postuliert en Reflexion herbeigeführt . Uns ist es hier weniger um sie selbst , als um ihr Obj ekt, inwiefern es das ist , zu tun. Das in j ener Handlung reflektierende Ich, handelte mit absoluter Spontaneität, und sein Handeln war lediglich im Ich begründet : es war ideale Tätigkeit . Es muß demnach auf sie reflektiert werden , als eine solche, und sie muß gesetzt werden, als hinausgehend über die Grenze - ins Unendliche, wenn nicht in Zukunft durch eine andere Reflexion sie begrenzt wird. Es kann aber zufo lge der Reflexionsgesetze auf nichts reflektiert werden, ohne daß dasselbe, sei es auch bloß und lediglich durch die Reflexion, begrenzt werd e : also jene Handlung des Reflektierens ist , so gewiß über sie reflektiert wird, begrenzt. Es läßt sich sogleich einsehen, was bei j ener Unbegrenztheit, welche bleiben muß, diese Be grenztheit sein werde. - Die Tätigkeit kann nicht reflektiert werden , als Tätigkeit , (seines Handeins unmittelbar wird das Ich sich nie bewußt, wie auch ohnedies bekannt ist ) sondern 53 als / Substrat , mithin als Produkt einer absoluten Tätigkeit des I ch. Es ist sogleich einleucht end, daß das dieses Produkt setzende Ich im Setzen desselben sich selbst vergißt, daß mithin dieses Produkt , o hne Bewußtsein des Anschauens angeschaut wird. Inwiefern also das Ich über die absolute Spontaneität seines Reflektierens in der ersten Handlung wieder reflektiert , wird ein unbegrenzt es Produkt der Tätigkeit des Ich, als
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solches gesetzt . - Wir w erden dieses Produkt in der Folge näher kennen lernen. Dieses Produkt soll als Produkt des Ich gesetzt w erden ; es muß demnach notwendig auf das Ich b ezogen w erden . Auf das anschauende Ich kann dasselbe nicht bezogen werden, denn dieses ist , laut des Obigen, noch gar nicht gesetzt. / Das 1 76 Ich ist noch nicht geset zt, als inwiefern es sich b egrenzt fühlt , auf dieses müßte es demnach bezogen werden. Aber das I ch, das sich als begrenzt fühlt , ist demj enigen, welches durch Freiheit etwas, und etw as Unbegrenztes produziert , entgegengesetzt ; das fühlende ist nicht frei, sondern gezwungen ; und das produzierende ist nicht ge zwungen, sondern es produziert mit Freiheit . So muß es denn auch allerdings sein, w enn B eziehung, und synthe tische Vereinigung möglich, und nötig sein soll; wir haben demnach für die geforderte Beziehung nur den Beziehungsgrund aufzuweisen. Dieser müßte sein Tätigkeit mit Freiheit , oder abso lute Tätigkeit . Eine solche kommt nun dem be/grenzten Ich nicht 54 zu ; es zeigt sich demnach nicht , wie eine Vereinigung zwischen bei den möglich sei. Wir dürfen nur noch einen S chritt tun, um das über raschendste, die uralten Verwirrungen endende, und die Vernunft auf ewig in ihre Rechte einsetzende Resultat zu finden. - Das Ich selbst soll doch das B eziehende sein. Es geht also notwendig, schlechthin durch sich selbst, ohne irgen deinen Grund, und wider den äußern Grund aus der B egrenzung heraus, eignet eben dadurch das Produkt sich zu, und macht es zu dem seinigen durch Freiheit . - Beziehungs grund, und Beziehendes sind dasselbe. Dieser Handlung wird das Ich sich nie bewußt , und kann sich derselben nie bewußt werden ; ihr Wesen b esteht in der absoluten Spontaneität, und sobald über diese reflektiert wird, hört sie auf Spontaneität zu sein. Das Ich ist nur frei, indem es handelt ; sowie es auf diese Handlung reflektiert , hört dieselbe auf frei, und überhaupt Handlung zu sein, und wird Produkt . Aus der Unmöglichkeit des B ewußtseins einer freien Handlung entsteht der ganze Unterschied zwischen Idea lität , und Realität , zwischen Vorstellung, und Ding, wie wir b ald näher sehen werden .
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Die Freiheit , oder w as das gleiche heißt , das unmittelbare Handeln des I ch, als solches, ist der Vereinigungspunkt der Idealität, und Realität . Das Ich ist frei, indem und dadurch daß es sich frei setzt, sich befreit : und es setzt sich frei, oder befreit sich, indem es frei ist . Bestimmung und Sein, sind Eins ; Handelndes , und B ehandeltes sind Eins ; eben indem 55 das / Ich sich zum Handeln bestim mt, handelt es in diesem Bestimmen ; und indem es handelt, bestimmt es sich. Das Ich kann sich nicht durch Reflexion als frei setzen , dies ist ein Widerspruch, und auf diesem Wege könnten wir 1 77 nie zu der Annahm e kom men , daß wir frei / seien ; aber es eignet sich etwas zu, als Produkt seiner eignen freien Tätigkeit, und insofern setzt es sich wenigstens mittelbar als frei. * ) C . Das Ich ist beschränkt , indem es sich fühlt , und es setzt sich insofern als beschränkt, nach der erst ern Synthesis. Das Ich ist frei, und es setzt sich wenigstens mittelbar als frei, indem es etwas als Produkt seiner freien Tätigkeit setzt, nach der zweiten Synthesis. B eide B estim mungen des Ich, die der Beschränktheit im Gefühl, und die der Freiheit im Produzie ren sind völlig entgegengesetzt . Nun könnte vielleicht in ganz verschiedenen Rücksicht en das I ch sich als frei, oder als bestimmt setzen , so daß dadurch die I d entität desselben nicht aufgehoben würde. Ab er es ist in beiden S ynthesen ausdrück56 lich gefo rdert worden , / daß es sich als beschränkt setzen solle, weil und inwiefern es sich als frei setzt , und als frei, weil, und inwiefern es sich als beschränkt setzt. Es soll demnach frei und beschränkt in einer und ebenderselben Rücksicht sein ; dies widerspricht sich offenbar, und dieser * ) Die Beweise des gesunden Menschenverstandes für die Freiheit sind demnach ganz richtig, und dem Gange des menschlichen Geistes vollkommen angemessen. - Diogenes ging, um vor der Hand sich selbst - denn die verirrte S pekulation war dadurch freilich noch nicht in ihre Grenze zurückge wiesen - die geleugnete Möglichkeit der Bewegung zu beweisen. Eben so - wollt ihr j emand die Freiheit wegvernünfteln, und gelingt es euch wirklich durch eure Scheingründe Zweifel über die in Anspruch genommene Sache zu erregen, so demonstriert er sie sich auf der Stelle durch Realisierung eines Pro dukts, das er nur von seinem eignen freien Handeln ableiten kann .
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Widerspruch muß geho ben werden. - Wir gehen zuvörderst noch tiefer ein in den Sinn der als entgegengesetzt aufgestell ten Sätze. 1 . Das Ich soll sich als beschränkt setzen, w eil und inwiefern es sich als frei setzt. - Das Ich ist frei, lediglich inwiefern es handelt ; wir hätten demnach vorläufig die Frage zu beantworten : was heißt Handeln ; welches ist sein Unt er scheidungsgrund vo m Nicht-Handeln? - Alle Handlung set zt Kraft voraus ; es wird absolut gehandelt, heißt ; die Kraft wird lediglich durch sich selbst, und in sich selbst b estimmt, d. i. sie erhält ihre Richtung. Sie hatte demnach vorher keine Richtung, war nicht in Handlung geset zt, sondern ruhende Kraft, ein bloßes Streben nach Kraft anwendung. So gewiß demnach das Ich sich absolut handelnd setzen soll, vorläufig in der Reflexion, so gewiß muß es sich auch als nicht-han delnd setzen. Bestimmung zum Handeln setzt Ruhe voraus. Ferner, die Kraft gibt sich schlechthin eine Richtung, d . i. sie gibt sich ein Obj ekt , auf welches sie gehe. Die / Kraft selbst 1 78 gibt ihr selbst das Obj ekt ; aber was sie sich geben soll, muß sie, inwiefern sie es gibt, auch schon haben ; es müßte ihr demnach schon gegeben sein, gegen welches Geben sie sich leidend verhalten hätte. Also Selbstbestimmung zum Handeln set zt notwendig sogar ein Leiden voraus - und wir finden uns hier / abermals in neue S chwierigkeiten verwickelt , von w el- 5 7 chen a u s aber gerade d a s hellste Licht über unsre ganze Untersuchung sich verbreiten wird. 2. Das Ich soll sich als frei setzen, weil, und inwiefern es sich als beschränkt setzt. - Das Ich setzt sich b egrenzt, heißt , es setzt seiner Tätigkeit eine Grenze ( nicht es produziert diese Begrenzung, sondern es setzt sie nur als gesetzt, d urch eine entgegengesetzte Kraft). Das Ich muß demnach, um be schränkt worden zu sein, schon gehandelt , seine Kraft muß schon eine Richtung, und zwar eine Richtung durch Selbst bestimmung gehabt haben. Alle Begrenzung setzt freies Handeln voraus. Wir wenden j etzt diese Grundsätze an auf den vorliegen den Fall. Das Ich ist , für sich selbst noch immer gezwungen, genötigt , begrenzt, insofern dasselbe hinausgeht über die B egrenzung, ein Nicht-I ch setzt , und dasselbe anschaut , ohne seiner selbst in dieser Anschauung sich bewußt zu werden .
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Nun ist dieses Nicht-I ch, wie wir von dem höhern Gesichts punkt e aus, auf welchen wir uns gest ellt haben, wissen, sein Produkt , und dasselbe muß darauf reflektieren , als auf sein Produkt . Diese Reflexion geschieht notwendig durch absolute Selbstt ätigkeit. Das I ch, ein und ebendasseIbe Ich mit einer und ebender seIben Tätigkeit kann nicht zugleich ein Nicht-I ch produ zieren, und auf dasselbe, als auf sein Produkt reflektieren . Es muß demnach seine erst ere Tätigkeit b egrenzen, abbrechen, so gewiß die geforderte zweite ihm zukommen soll, und 58 dieses Unterbrechen seiner erstem / Tätigkeit geschieht gleichfalls durch absolute S pontaneität , da die ganze Hand lung dadurch geschieht . Unter dieser Bedingung allein ist auch absolute Spontaneität m öglich. Das Ich soll durch sie sich bestimmen. Dem I ch aber kommt nichts zu, außer Tätigkeit . Es müßt e demnach eine seiner Handlungen begren zen, und abermals darum, weil ihm nichts außer Tätigkeit zukommt, durch eine andere der erst en entgegengesetzte Handlung begrenzen. Das Ich soll ferner sein Produkt , das entgegengesetzte, begrenzende Nicht-Ich setzen, als sein Produkt. Eben durch diej enige Handlung, durch w elche dasselbe, wie soeben gesagt worden, sein Produzieren abbricht, setzt es dasselbe als solches , erhebt es dasselbe zu einer höhern Stufe der Reflexion . Die untere, erst e Region der Reflexion ist dadurch abgebrochen, und es ist uns j etzt bloß um den Üb ergang von der einen zur andern, um ihren Vereinigungspunkt zu tun. 1 79 Aber das / Ich wird , wie bekannt, seines HandeIns unmittel bar sich nie bewußt ; es kann demnach das Gefordert e nur mitt elbar durch eine neue Reflexion als sein Produkt setzen. Es muß durch dieselbe gesetzt werden, als Produkt der absoluten Freiheit, und das Kennzeichen eines solchen ist , daß es auch anders sein könne, und als anders seiend gesetzt werden könne. Das anschauende Vermögen schwebt zwischen verschiedenen Bestimmungen, und setzt unter allen mög lichen nur eine, und dadurch erhält das Produkt den eigentümlichen C harakter des Bildes . / ( Um uns verständlich zu m achen, stellen wir als B eispiel 59 auf ein Obj ekt mit verschiedenen M erkmalen , ohnerachtet bis jetzt von einem solchen noch nicht die Rede sein kann. Ich bin in der ersten Anschauung, der produzierenden, verloren in �
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ein Obj ekt. I c h reflektiere zuvörderst auf mich selbst, finde mich, und unterscheide von mir das Obj ekt . Aber noch ist in dem Obj ekte alles verworren, und untereinander gemischt, und es ist weiter auch nichts, denn ein Obj ekt . I ch reflektiere j etzt auf die einzelnen Merkmale desselben z. B. auf seine Figur, Größe, Farbe, usf. und setze sie in meinem B ewußtsein . Bei jedem einzelnen Merkmale dieser Art bin ich anfangs zwei felhaft , und schwankend, lege meiner Beobachtung ein will kürliches Schema, von einer Figur, einer Größe , einer Farbe, die sich denen des Obj ekts nähern , zum Grunde, beobachte genauer, und bestimme nun erst mein Schema der Figur etwa zu einem Würfel, das der Größe etwa zu dem einer Faust , das der F arbe etwa zu dem der dunkelgrünen. D urch dieses Über gehen von einem unbestimmten Produkte der freien Einbil dungskraft zu der völligen Bestimmung in einem und eben demselben Akte wird das, was in meinem Bewußtsein vor kommt, ein Bild, und wird g esetzt, als ein B ild. Es wird mein Pro dukt , weil ich es als durch absolute S elbsttätigkeit be stimmt setzen muß.) Inwiefern das Ich dieses Bild setzt, als Produkt seiner Tätigkeit, setzt es demselben notwendig etwas entgegen , das kein Produkt derselben ist ; w elches nicht mehr b estimmbar, sondern vollkommen bestimmt ist , und ohne alles Zutun des Ich, durch sich selbst bestimmt ist . Dies ist das wirkliche Ding, nach welchem / das bildende I ch in Entwerfung seines 60 Bildes sich richtet, und das ihm daher bei seinem Bilden notwendig vorschweben muß. Es ist d as Produkt seiner erst en j etzt unt erbrochnen Handlung, das aber in dieser B eziehung unmöglich als solches gesetzt w erden kann. Das Ich bildet nach demselb e n ; es muß demnach im I ch enthalten, seiner Tätigkeit zugänglich sein : oder, es muß zwischen dem Dinge, und dem Bilde vom / Dinge, die 180 einander entgegengesetzt werden, ein Beziehungsgrund sich aufweisen lassen. Ein solcher Beziehungsgrund nun ist eine völlig bestimmt e, aber b ewußtseinlose Anschauung des Dinges. Für sie, und in ihr sind alle Merkmale des Obj ekts vollkommen bestimmt, und insofern ist sie beziehbar auf das Ding, und das Ich ist in ihr leidend . Dennoch ist sie auch eine Handlung des I ch, und daher beziehbar auf das im Bilden handelnde Ich. Dasselbe hat Zugang zu ihr ; es bestimmt nach der in ihr angetroffenen Bestimmung sein Bild : (oder, w enn
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man lieber will, denn beides ist gleichgeltend, e s durchläuft die in ihm vorhandnen Bestimmungen mit Freiheit, zählt sie auf, und prägt sie sich ein . ) ( Diese Mitt elanschauung ist äußerst wichtig ; wir merken daher sogleich, obschon wir wieder zu ihr zurückkommen, einiges an über sie. Dieselbe ist hier durch eine S ynthesis postuliert , als Mitt elglied , das notwendig vorhanden sein muß, wenn ein Bild vo m Obj ekte möglich sein soll. Es bleibt aber immer die Frage : woher kommt sie? - läßt sie sich, da wir hier mitten im Kreise der Handlungen des vernünftigen Geistes sind, 6 1 welche alle zusammenhanjgen, wie die Glieder einer Kette, nicht auch noch anderwärt sher ableit en? Und das läßt sie sich allerdings. - Das Ich produziert ursprünglich das Obj ekt . Es wird i n diesem Produzieren, zum Behuf einer Reflexion über das Produkt unterbro chen . Was geschieht durch diese Unterbrechung mit der unterbrochnen Handlung. Wird sie gänzlich vernichtet, und ausgetilgt ? Das kann nicht sein ; denn dann würde durch die Unt erbrechung der ganze Faden des Bewußtseins abgerissen, und es ließe sich nie ein Bewußtsein deduzieren . Ferner wurde ja ausdrücklich gefor dert , daß über das Produkt derselben reflektiert werden sollte, und das wäre abermals nicht möglich, wenn sie gänzlich aufgehoben wäre, Handlung aber bleibt sie unmög lich, denn dasj enige, worauf ein Handeln geht, ist insofern nicht Handlung. Aber ihr Produkt , das Obj ekt muß bleiben, und die unt erbrechende Handlung geht demnach auf das Obj ekt und macht es gerade dadurch zu Etwas , zu einem Festgeset zten, und Fixiert en, daß sie darauf geht , und das erst e Handeln unt erbricht . Ferner, diese Handlung des Unterbrechens selbst, die wir jetzt als gerichtet auf das Obj ekt kennen, dauert sie als Handlung fort, oder nicht ? Das Ich unterbrach selbsttätig sein Produzieren, um auf das Produkt zu reflektieren, also um eine neue Handlung an die St elle der erst em zu setzen, und insbesondre, da wo wir jetzt stehen , dieses Produkt zu setzen, als das seinige . Das Ich kann nicht zugleich in verschiednen Beziehungen handeln ; also jene auf das Obj ekt gerichtet e Handlung ist , inwiefern 1 81 gebildet wird , selbst abgebro chen ; sie ist bloß j als Produkt 62 vorhanden , j d. h. nach allem, sie ist eine unmittelbare auf
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das Obj ekt gerichtet e Anschauung, und als solche geset zt also es ist gerade diej enige Anschauung, die wir soeben als Mittelglied aufgest ellt haben , und die auch von einer andern Seite als solches sich zeigt . Diese Anschauung ist ohne Bewußtsein, gerade aus dem gleichen Grunde, aus welchem sie vorhanden ist , w eil das Ich nicht doppelt handeln, mithin nicht auf zwei Gegenstände zugleich reflektieren kann. Es wird im gegenwärtigen Zu sammen hange betracht et , als set zend sein Produkt , als sol ches , oder als bilden d ; es kann sich demnach nicht zugleich set zen, als unmittelbar das Ding anschauend. Diese Anschauung ist der Grund aller Harmonie, den 1 wir zwischen unsern Vorst ellungen , und den Dingen annehmen. Wir entwerfen unsrer eignen Aussage nach durch Spontaneität ein Bild , und es läßt sich gar wohl erklären, und recht fertigen, wie wir dasselbe als unser Produkt ansehen , und es in uns setzen können. Nun aber soll diesem Bilde etwas außer uns Liegendes, durch das Bild gar nicht Hervorge brachtes, noch Bestimmtes, sondern unabhängig von demsel ben nach seinen eignen Gesetzen E xistierendes entsprechen ; und da läßt sich denn gar nicht einsehen , nicht nur mit welchem Recht e wir so etwas behaupten , sondern sogar nicht , wie wir auch nur auf eine solche Behauptung kommen mögen, wenn wir nicht zugleich eine unmitt elbare Anschau ung von dem Dinge haben. Überzeugen wir uns nur einmal von der Notwendigkeit einer solchen unmittelbaren Anschau ung, so werden wir auch die Überzeugung, daß demnach das Ding in uns selbst / liegen müsse, da wir auf nichts unmittel- 63 bar handeln können, als auf uns selbst , nicht lange zurückhalten können . ) Im Bilden ist d a s I c h vö llig frei, wie wir soeben gesehen haben . Das Bild ist auf eine gewisse Art bestimmt, weil das Ich dasselbe so und nicht anders, welches es in dieser Rücksicht allerdings auch könnte, bestimmt ; und durch diese Freiheit im Bestimmen wird das Bild beziehbar auf das Ich, und läßt sich setzen in dasselbe, und als sein Produkt . Aber dieses Bild so ll nicht leer sein, sondern es soll demselben ein Ding außer dem Ich entsprechen : es muß demnach auf dieses Ding bezogen werden. Wie das Ding dem 1 die ( ? )
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I c h für d i e M öglichkeit dieser Beziehung zugänglich werde, nämlich durch eine vorauszuset zende unmitt elbare Anschau ung des Dinges , ist soeben gesagt worden. Insofern nun das Bild bezogen wird auf das Ding ist es völlig bestimmt , es muß gerade so sein, und darf nicht anders sein ; denn das Ding ist vollko mmen bestimmt, und das Bild soll demselben ent spre chen . Die vo llkommne Bestimmung ist der B eziehungsgrund 182 zwischen dem Bilde und dem Dinge, und das Bild ist / j etzt von der unmittelbaren Anschauung des Dinges nicht im geringsten verschieden. Dadurch wird dem Vorhergehenden offenbar widerspro chen ; denn was notwendig so sein muß, wie es ist, und gar nicht anders sein kann, ist kein Produkt des Ich, und läßt sich in dasselbe gar nicht setzen, oder darauf beziehen ( Unmittel bar seiner Freiheit im Bilden wird das Ich ohnedies sich nicht bewußt , wie mehrmals erinnert worden ; daß es aber, inwie64 fern / es das Bild auch mit andern möglichen Bestimmungen setzt, dasselbe als sein Produkt setzt, ist gezeigt , und ist durch keine fo lgende Operation der Vernunft umzustoßen . Wenn es aber gleich darauf eben dieses Bild auf das Ding bezieht, so setzt es dasselbe dann nicht m ehr als sein Produkt , der vorige Zustand des I ch ist vorüber, und es gibt zwischen ihm, und dem gegenwärtigen keinen Zusammenhang, als etwa den, den ein möglicher Zuschauer dadurch daß er das in beiden Zuständen handelnde Ich als Ein und ebendasseibe denkt, hineinset zt. Jetzt ist nur Ding was vorher nur Bild war. Nun muß es allerdings dem Ich ein Leichtes sein , sich wieder auf die vorige Stufe der Reflexion zurückzuversetzen, aber dadurch ent st eht abermals kein Zusammenhang, und j etzt ist wieder nur Bild , was vorher nur Ding war. Wenn der vernünftige Geist nicht hierbei nach einem Gesetze verführe, das wir eben hier aufzusuchen haben, so würde daraus ein fortdauernder Zweifel entstehen, ob es nur Dinge, und keine Vorst ellungen von ihnen , oder ob es nur Vorstellungen, und keine ihnen entsprechenden Dinge gäbe, und j etzt würden wir das in uns Vorhandne für ein bloßes Produkt unsrer Einbil dungskraft , j etzt für ein ohne alles unser Zutun uns affizieren des Ding halten. Diese schwankende Ungewißheit entsteht denn auch wirklich, wenn m an einen solcher Unt ersuchungen Ungewohnten nötigt , uns zu gest ehen , daß die Vorst ellung vo n dem Dinge doch nur in ihm anzutreffen sein könne. Er
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gesteht es j etzt zu ; und sagt gleich darauf; es 1st aber doch außer mir, und findet vielleicht gleich darauf ab ermals daß es in ihm sei, bis er wieder nach außen getrieben wird . Er kann sich aus dieser Schwierigkeit / nicht heraushelfen, denn ob er 65 gleich von jeher in allem seinem t heoretischen Verfahren die Gesetze der Vernunft befolgt hat , so kennt er sie doch nicht wissenschaftlich, und kann sich nicht Rechenschaft über sie ablegen .) Die Idee des aufzusuchenden Gesetzes wäre folgendes: Es müßte ein Bild gar nicht m öglich sein, ohne ein Ding ; und ein Ding müßte wenigst ens in der Rücksicht , in welcher hier davon die Rede sein kann, d. i. für das Ich, nicht möglich sei n. ohne ein Bild . So würden beide, das Bild und das Ding in synthetischer Verbindung / stehen , und eins würde nicht 1 83 gesetzt werden können, ohne daß auch das andre gesetzt würde. Das I ch soll das Bild beziehen auf das Ding. Es ist zu zeigen, daß diese B eziehung nicht möglich sei, ohne Voraus setzung des Bildes, als eines solchen , d . i. als eines freien Produkts des Ich. Wird durch die geforderte B eziehung das Ding überhaupt erst m öglich, so wird durch Erhärtung der letztem Behauptung bewiesen, daß das Ding nicht m öglich sei, ohne das Bild . - Umgekehrt , das Ich soll mit Freiheit das Bild entwerfen. Es müßte gezeigt werden, daß dies nicht möglich sei, o hne Voraussetzung des Dinges ; und es wäre dadurch dargetan, daß kein Bild m öglich sei, ohne ein Ding (es versteht sich, ein Ding für das Ich.) Wir reden zuvörderst von der Beziehung des, es verst eht sich, vollkommen bestimmten Bildes auf das Ding. Sie geschieht durch das Ich; aber diese Handlung desselben kommt nicht unmittelbar zum Bewußt/sein ; und es läßt 66 daher sich nicht wohl einsehen, wie das Bild vom Dinge unt erschieden werden möge. Das Ich müßt e demnach wenig st ens mittelbar im Bewußtsein vorkommen, und so würde eine Unterscheidung des Bildes vom Dinge möglich werden . Das Ich kommt mittelbar im Bewußtsein vor - heißt : das Obj ekt seiner Tätigkeit (Produkt derselben, nur ohne Be wußtsein) wird gesetzt als Produkt durch Freiheit, als anders sein könnend, als zufällig. Auf diese Art wird das Ding geset zt, inwiefern das vollkommen bestimmte Bild darauf bezogen wird. Es ist da
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ein vollkommen bestimmtes Bild, d . i . eine Eigenschaft , z. B . die rot e Farbe. Es muß ferner, wenn die geforderte Beziehung möglich sein soll, da sein ein Ding. B eide sollen synthet isch vereinigt werden durch eine absolute Hand lung des Ich; das letztere soll durch die erstere bestimmt werden. Mithin muß es vor der Handlung, und unabhängig von ihr dadurch nicht bestimmt sein ; es muß gesetzt sein, als ein solches, dem diese Eigenschaft zukommen kann, oder auch nicht , und lediglich dadurch, daß ein Handeln gesetzt wird , wird die Zufälligkeit der Beschaffenheit des Dinges für das I ch geset zt. Das seiner Beschaffenheit nach zufällige Ding aber entdeckt sich eben dadurch als ein vorausgesetztes Produkt des Ich, dem nichts zuko mmt, als das S ein. Die freie Handlung, und die Notwen digkeit , daß eine solche freie Handlung vorko mme, ist der einzige Grund des Überganges vom Unbestimmten zum Bestimmten , und umgekehrt . / 67 (Wir suchen diesen wichtigen Punkt noch etwas deutlicher zu machen. - In dem Urteile : A ist rot , kommt vor zuvörderst A. Dies ist gesetzt ; inwiefern es A sein soll, gilt von ihm der Satz : A A ; es ist, als A, durch sich selbst vollkommen be stimmt ; etwa seiner Figur, seiner G röße, seiner Stelle im 1 84 Raume nach usf. wie / man es sich in dem gegenwärtigen Falle denken kann ; ohngeachtet, wie wohl zu merken ist, dem Dinge von welchem wir oben redeten , da es noch gänzlich unbestimmt sein soll, gar nichts zukommt, als das, daß es ein Ding ist , d . h . daß es is t . D ann kommt im Urteile vo r ro t. Dies ist gleichfalls vollkommen bestimmt, d . h. es ist gesetzt, als ausschließend alle übrigen Farben, als nicht-gelb, nicht blau ! usw. [ gerade wie oben, und wir haben daher hier ein Beispiel, was durch die vollkommne B estim mung der Eigen schaft , oder wie wir es auch genannt haben, des Bildes ge meint werde . ] Wie ist nun in Rücksicht der roten Farbe A vor dem Urteile? O ffenbar unbestimmt. Es können ihm alle Far ben, und darunter auch die rote zukommen . Erst durch das Urteil , d. i. durch die synthetische Handlung des Urteile nden vermittelst der Einbildungskraft , welche Handl ung durch die Kopula ist au sgedrückt wird , wird das Unbestimmte be stimmt ; es werden ihm alle möglichen Farben, die ihm zu=
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I In A ist der Bindestrich bei nicht gelb au sgefalle n ; B druckt : nicht gelb, nicht blau ; C hat den obenstehenden Text .
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kommen konnten , die gelbe, blaue, usw. durch Übertragung des Prädikats nicht-gelb nicht-blau , usw . rot , abgespro chen. - A ist unbestimmt, so gewiß geu rteilt wird. Wäre es schon bestimmt, so würde g ar kein Urteil gefällt , es würde nicht gehandelt .) / Wir haben als Resultat unsrer Untersuchung den S atz : 68 Wen n die R ealität des Dinges, (als Substanz) vorausgesetz t wird, wird die Beschaffenheit desselben gesetz t, als zufällig, mithin m ittelbar als Produ kt des Ich; und wir haben demnach hier die Beschaffenheit im Dinge , woran wir das I ch anknüpfen können. Zur Beförderung der Übersicht zeichnen w ir das systema tische S chema vor, wonach wir uns in der endlichen Auflösung unsrer Frage zu richten haben, und dessen Gültigkeit in der Grundlage, bei Erört erung des B egriffs der Wechselwirkung erwiesen worden . - Das Ich setzt sich selbst als Totalität , o der es bestimmt sich ; dies ist nur unter der Bedingung möglich, daß es etwas von sich ausschließe, wodurch es begrenzt wird . Ist A Totalität, so wird B ausgeschlossen. - Nun aber ist B, so gewiß es ausgeschlossen wird, auch gesetzt ; es soll durch das I ch, welches b loß unter dieser Bedingung A als Totalität setzen kann , gesetzt sein, das Ich muß demnach auch über dasselbe als gesetzt reflektieren. Nunm ehr aber ist A nicht mehr Totalität ; sondern es wird durch das Gesetztsein des andern selbst ausgeschlossen von der Totalität, wie wir uns in der Grundlage ausdrückten, und es ist demnach geset zt A+B . - Über dasselb e in dieser Vereinigu ng, muß wieder reflektiert werden, denn sonst wäre es nicht vereinigt ; aber durch diese Reflexion wird es selbst begrenzt, m ithin als Totalität geset zt, und es muß ihm nach der / obigen Regel etwas entgegengesetzt werden. - Inwie- 1 85 fern durch die angeführte Reflexion A+B gesetzt w ird , als Totalität, wird es dem absolut als Totalität geset zten A ( hier dem I ch) gleichgesetzt ; gesetzt, und aufgenom/men in das 6 9 Ich, in der uns nun wohl bekannten Bedeutung, mithin wird ihm insofern B ent gegengesetzt , und da B hier in A+B mit enthalten ist, wird B sich selbst entgegengeset zt, inwiefern es teils vereinigt ist mit A (enthalten im Ich) teils entgegenge set zt A (dem Ich) . A+B w ird nach der oben angegebnen, und erwiesnen Formel bestimmt durch B. - Auf A+B bestimmt durch B muß als solches, d . i. inwiefern A+B durch B =
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bestimmt ist, reflektiert w erden. - Dann ist aber, da B durch B bestimmt sein soll, auch das mit demselben synthetisch vereinigt e A dadurch bestimmt ; und da B und B synthetisch vereinigt sein sollen, auch d as mit dem ersten B vereinigt e A damit synthetisch vereinigt . Dies widerspricht dem erst en Satze, nach welchem A und B schlechthin entgegengesetzt sein sollen. Dieser Widerspruch ist nicht anders zu lösen, als dadurch, daß A ihm selbst eingegenges et zt werd e ; und so wird A+B bestimmt durch A, so wie es in der Erörterung des Begriffs der Wechselwirkung gefordert wurde. Nun aber kann A ihm selbst nicht entgegengesetzt sein, wenn die geforderten S ynthesen m öglich sein sollen. Es muß demnach sich gleich, und sich ent gegengesetzt sein zugleich, d. h. es muß eine Handlung des absoluten Vermögens des Ich, der Einbildungs kraft , geben, durch welche dasselbe absolut vereinigt wird. Wir gehen nach diesem Schema an die Untersuchung. Ist A Totalität, und wird als solch e gese tz t, so wird B ausgeschlossen. - Das Ich setzt sich mittelbar als Ich, und begrenzt sich insofern, inwiefern es das Bild mit absoluter 7 0 Freiheit entwirft , und zwischen mehrern mög/ lichen Be· stimmungen desselben in der Mitte schwebt . Das Bild ist noch nicht bestimmt, aber es wird bestimmt ; das Ich ist in der Handlung des Bestimmens begriffen. Das ist der schon oben vollkommen geschildert e Zustand, auf welchen wir uns hier beziehen. Er heiße A. (Innere Anschauung des Ich im freien Bilden. ) Inwiefern d a s I c h so handelt, setzt e s diesem frei schwe benden Bilde, und mittelbar sich selbst, dem Bildenden, entgegen die vollkommen bestimmte Eigenschaft, vo n der wir schon oben gezeigt haben, d aß sie umfaßt, und aufgefaßt werde durch das Ich, vermittelst der unmittelbaren Anschau ung des Dinges, in welcher aber das Ich seiner selbst sich nicht b ewußt ist . J enes Bestimmte wird nicht als Ich gesetzt, sondern demselben entgegengeset zt, und also ausgeschlossen. Es heiße B . B wird gese tz t, u n d de mnach A von der To talität ausgesch lossen. - Das Ich setzt e die Eigenschaft als be st im mt, und es konnt e sich, wie es doch sollte, im Bilden keinesw eges als frei setzen, ohne sie so zu setzen. Das Ich 186 muß demnach, so gewiß / es sich frei bildend setzen soll, auf jene Bestimmtheit der Eigenschaft reflektieren. (Es ist hier
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nicht die Rede von der synt hetischen Vereinigung mehrerer Merkmale in Einem Substrat, und ebensowenig von d er sy nthetischen Vereinigung des Merkmals mit dem Substrat e, wie sich sogleich ergeben wird ; sondern von der vollkommnen B estimmtheit des vorst ellenden Ich in Auffassung eines Merkmals, wovon als B eispiel man sich indessen die Figur eines Körpers im Raume denken kann.) Dadurch / wird nun 7 1 das Ich von der Totalität ausgeschlossen, d . h . e s ist sich selbst nicht mehr genug, es ist nicht mehr durch sich selbst, sondern durch etwas anderes ihm völlig Entgegengeset ztes bestimmt ; sein Zustand, d . i. das Bild in ihm läßt sich nicht mehr lediglich aus ihm selbst , sondern bloß durch etwas außer ihm erklären, und es ist demnach gesetzt A+B oder A bestimmt durch B als Totalität. ( Äußere bestimmte reine Anschauung. ) (Überhaupt bei den gegenwärtigen Unterschei dungen , und besonders bei der j etzigen ist wohl zu merken, daß etwas denselben einzeln Entsprechendes im B ewußtsein gar nicht vorkommen könne. Die geschildert en Handlungen des menschlichen Geistes kommen nicht getrennt vor in der Seele, und werden dafür auch gar nicht ausgegeben ; sondern alles was wir j etzt aufstellen, geschieht in synthetischer Vereinigung, wie wir denn beständig fort den synthetischen Gang gehen, und von dem Vorhandensein des einen Gliedes auf das Vorhandensein der übrigen schließen. Ein B eispiel der deduzierten Anschauung würde sein die Anschauung jeder reinen geo metrischen Figur, z. B. die eines Kubus. Aber eine solche Anschauung ist nicht möglich. Man kann sich k einen Kubus einbilden, ohne den Raum, in dem er schweben soll, sich zugleich einzubilden, und dann seine Grenze zu beschrei ben ; und findet hier zugleich in der sinnlichen Erfahrung den Satz erwiesen, daß das Ich keine Grenze setzen könne, ohne zugleich ein B egrenzendes, durch die Grenze Ausgeschloßnes zu setzen.) A uf A +B muß, und z war in dieser Verbindung, reflektiert werden, d. h. es wird auf die Beschaffenheit, / als eine 7 2 bestim m te, reflektiert . Ohne dies wäre sie nicht i m I c h ; ohne dies wäre das gefordert e B ewußtsein derselben nicht möglich. Wir werden demnach von dem Punkte aus, auf w elchem w ir stehen, selbst , und durch einen in ihm selbst liegenden Grund weiter getrieben (ebenso das I ch, welches der Gegenstand unsrer Untersuchung ist) und das ist eben das Wesen der
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S ynthesis ; hier liegt j enes die Unvollständigkeit verratende X von dem oft die Rede gewesen . - Diese Reflexion geschieht , wie jede, durch absolut e S pontaneität ; das Ich reflektiert schlechthin , weil es Ich ist . Es wird seiner Spontaneität in diesem Handeln sich nicht bewußt , aus dem oft angeführten 187 Grund e ; aber das Obj ekt seiner / Reflexion, inwiefern es das ist, wird dadurch Produkt j ener S pont aneität, und es muß ihm das M erkmal eines Produktes d er freien Handlung des I ch, die Zufälligkeit, zuko mmen. Nun kann es nicht zufällig sein, inwiefern es als bes tim m t gesetzt ist, und als solches darüber reflektiert wird, mithin in einer andern Rücksicht , die sich sogleich zeigen wird . - Es wird durch die ihm zukom mende Zufälligkeit Produkt des I ch, und darin aufgeno mmen ; das Ich· bestimmt sich demnach abermals, und dies ist nicht m öglich, ohne daß es sich Etwas, also ein Nicht-Ich entgegen set ze. ( Hierbei die allgemeine, schon oft vo rbereit ete, aber nur hier recht deutlich zu machende Bemerkung. Das I ch reflekt iert m it Freiheit ; eine Handlung des Bestim mens, die eben dadurch selbst bestimmt wird : aber es kann nicht reflektieren , Grenze setzen, ohne zugleich absolut etwas zu produzieren, als ein Begrenzendes. A lso Bestim men und 73 Produzieren sind immer I b eisammen, und dies ist es, woran die I dentität des B ewußtseins sich hält . ) Dieses Entgegensetzte ist no twendig in Bez iehung auf die bestimmte Eigenschaft ; und diese ist in Beziehung auf j enes zufällig. Es ist ferner, gerade wie die Eigenschaft, entgegenge setzt dem Ich, und daher, wie sie, Nicht-Ich, aber ein notwen diges Nicht-I ch. Aber die Eigenschaft , als B estimmtes , und in wiefern sie dies ist , - also , als etwas, gegen welches das Ich sich bloß leidend verhält , - muß von dem Ich ausgeschlossen werden, nach den obigen Erörterungen ; und das Ich, wenn und inwiefern es als auf ein B estimmtes reflektiert , wie hier geschieht , muß dasselbe von sich ausschließen. Nun schließt das Ich in der gegenwärtigen Reflexion auch noch ein anderes Nicht-Ich, als bestimmt, und not wendig von sich aus. Mithin muß dieses beides aufeinander bezogen, und synthetisch vereinigt werden. Der Grund der Vereinigung ist der, daß beide Nicht-Ich demnach in Beziehung auf das Ich Eins und ebendasseIbe sind ; der Unt erscheidungsgrund der : die Eigen-
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schaft ist zufällig, sie könnte auch anders sein, d a s Substrat aber, als solches , ist in Beziehung auf die erstere notwendig da. - Beide sind vereinigt , d. i. sie sind in Beziehung aufeinan der notwendig und zufällig : die Eigenschaft muß ein Substrat haben, aber dem Substrat muß nicht diese Eigen schaft zukommen. Ein solches Verhältnis des Zufälligen zum Notwendigen in der synthet ischen Einheit nennt man das Verhältnis der Su bstan tialität. - (B entgegengesetzt B. Das letzt ere B ist gar nicht im Ich. - A+B ist bestimmt durch / B. 74 Das in das Ich aufgeno mmne an sich vollkommen b estimmte Bild mag immer bestimmt sein für das Ich; dem D inge ist / die 188 darin ausgedrückte Eigenschaft zufällig. Sie könnte ihm auch nicht zuko mmen .) Es m uß reflek tiert werden auf das im vorigen Geschäft ausgesch loßne B, das wir als das notwendige Nicht-Ich, im Gegensatze des im Ich enthaltnen zufälligen kennen . Es folgt aus dieser Reflexion sogleich, daß das vorher als Totalität geset zte A+B nun nicht mehr Totalität, d. i. daß es nicht mehr das alleinig im Ich Enthaltne, und insofern Zufällige sein könne. Es muß durch das Notwendige bestimmt w erden. Zu vörders t, die Eigenschaft , das Merkmal, Bild , oder wie man es nennen will, muß dadurch bestimmt werden. Sie war gesetzt, als dem Dinge zufällig, das letztere als notwendig ; sie sind demnach völlig entgegengesetzt . Jetzt m üssen sie, so gewiß über beide durch das Ich reflektiert werden soll, in diesem Einen , und ebendemselben Ich vereinigt werden. Dies geschieht durch absolute Spontaneität des Ich. Die Vereini gung ist lediglich Produkt des Ich; sie wird gesetzt, heißt, es wird ein Produ k t durch das Ich gesetz t. - Nun wird das Ich seines Handeins unmitt elbar sich nie bewußt , sondern nur in dem Produkte, und vermittelst des Pro dukts. Die Vereinigung beider muß daher selbst als zufällig gesetzt werden ; und d a alles Zufällige gesetzt wird, als entstanden durch Handeln, muß sie selbst gesetzt werden, als entstanden durch Handeln. - Nun kann das, was in seinem Dasein selbst zufällig ist, und abhängig von einem andern , nicht als handelnd gesetzt werden ; mithin nur das Notwendige. Auf das Notwendige / wird in der Reflexio n , und durch sie der Begriff des Handeins 7 5 übertragen, der eigentlich nur in d e m Reflektierenden selbst liegt , und das Zufällige wird gesetzt als Pro dukt desselben, als Äußerung seiner freien Tätigkeit . Ein solches synthetisches
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Verhältnis heißt das der Wirksa m keit. und das Ding in dieser synthetischen Vereinigung des Notwendigen und Zufälligen in ihm betrachtet, ist das wirkliche Ding. (Wir machen bei diesem höchst wichtigen Punkte einige Anmerkungen l . Die soeben aufgezeigt e Handlung des Ich ist offenbar eine Handlung durch die Einbildungskraft in der Anschauung ; denn teils vereinigt das Ich völlig Entgegengeset ztes, welches das Geschäft der Einbildungskraft ist ; t eils verliert es sich selbst in diesem Handeln, und trägt dasj enige , was in ihm ist , über auf das Obj ekt seines Handeln, welches die Anschauung charakterisiert . 2. Die sogenannte Kategorie der Wirksamkeit zeigt sich demnach hier, als lediglich in der Einbildungskraft ent sprungen : und so ist es, es kann nicht s in den Verst and kommen, außer durch die Einbildungskraft . Welche Ä n de rung der Verst and mit j enem Pro dukte der Einbildungs kraft vo rnehmen werde, läßt sich schon hier voraussehen. Wir haben das Ding geset zt, als frei handelnd, und ohne alle Regel, (wie es denn auch wirklich, so lange der Verstand / seine Handelsweise nicht umfaßt, und begreift , 1 89. im Bewußtsein gesetzt wird , als Sch icksal mit allen seinen möglichen Mo difikationen ;) weil die Einbildungskraft ihr eignes freies / Handeln darauf überträgt . Es fehlt das 76 Gesetzmäßige . Wird der gebundne Verstand auf das Ding sich richt en, so wird dasselbe nach einer Regel wirken, so wie er selbst . 3. Kan t, der die Kategorien ursprünglich als Denkfarmen erzeugt werden läßt , und der von seinem Gesichtspunkte aus daran vö llig recht hat , bedarf der durch die Einbil dungskraft entworfnen Schemate, um ihre Anwendung auf Obj ekte möglich zu machen ; er läßt sie demnach ebenso wohl, als wir, durch die Einbildungskraft bearbeitet werden, und derselb en zugänglich sein. In der Wissen schaftslehre entst ehen sie mit den Objek ten zugleich und um dieselben erst möglich zu machen, auf dem Boden der Einbildungskraft selbst . 4. Maiman sagt über die Kategorie der Wirksamkeit dasselb e, was die Wissenschaftslehre sagt : nur nennt er ein solches Verfahren des menschlichen Geistes eine Täuschung. Wir haben anderwärts gesehen, daß dasj enige nicht / Täu1 90
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schung zu nennen sei, was den Gesetzen des vernünftigen Wesens angemessen ist , und nach denselben schlechthin notwendig ist , und nicht vermieden werden kann, wenn wir nicht aufhören wollen, vernünftige Wesen zu sein . Aber der eigentliche Streit punkt liegt im folgend e n : "Mögt ihr d o c h immer," würde Maimon sagen, "Gesetze des Denkens a priori haben, wie ich euch als erwiesen zugestehe", (welches allerdings viel zugestanden ist , denn wie mag doch ein b loßes Gesetz im menschlichen Geist vorhanden sein, o hne Anwendung, / eine leere Form ohne 7 7 Stoff? ) "so könnt ihr dieselben auf Obj ekte, doch nur vermittelst der Einbildungskraft anwenden ; mithin muß im Geschäft der Anwendung in derselben Obj ekt und Geset z zugleich sein. Wie kommt sie doch zum Obj ekt " ? Diese Frage kann nicht anders beantwortet werden, als so : sie muß es selbst pro duzieren, (wie in der Wissenschafts lehre aus andern Gründen ganz unabhängig von j enem Bedürfnis schon dargetan worden ist.) - Der durch den Buchstaben Kan ts allerdings bestätigte, seinem Geiste aber völlig widerstreitende Irrtum liegt demnach bloß darin, daß das Objekt etwas anderes sein soll, als ein Produkt der Einbildungskraft . Behauptet man dies, so wird man ein transzendenter Dogmatiker, und entfernt sich gänzlich vo m Geiste der kritischen Philosophie. 5. Maimon hat bloß die Anwendbarkeit des Gesetzes der Wirksamkeit bezweifelt ; er könnte nach seinen Grund sätzen die Anwendbarkeit aller Geset ze a priori bezweifelt haben. - So Hu me. Er erinnert e : ihr selbst seid es, die ihr den Begriff der Wirksamkeit in euch habt , und ihn auf die Dinge übertragt ; mithin hat eure Erkenntnis keine obj ektive Gültigkeit . / Kan t gesteht ihm den Vordersatz nicht 1 91 nur für den Begriff der Wirksamkeit , sondern für alle Begriffe a priori zu ; aber er lehnt durch den Erweis, daß ein Obj ekt lediglich für ein mögliches Subj ekt sein könne, seine Folgerung ab. Es blieb in diesem Streit e unb erührt , durch welches Vermögen des Subj ekts das / im Subjekt 7 8 Liegende auf das Obj ekt übertragen werde. Lediglich durch die Einbildungskraft wendet ihr das Geset z der Wirksamkeit auf Obj ekte an, erweist Maimon , mithin hat eure Erkenntnis keine obj ektive Gültigkeit , und die An wendung eurer Denkgesetze auf Obj ekte ist eine b loße
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Täuschung. Die Wissenschattslehre gesteht ihm den Vor dersatz nicht nur für das Gesetz der Wirksamkeit , sondern für alle Gesetze a p riori zu, zeigt aber durch eine nähere Bestimmung des Obj ekts, welche schon in der Kantischen Bestimmung liegt , daß unsre Erkenntnis gerade darum obj ektive Gült igk e i t hab e, und nur unter dieser B edingung sie haben könne . - So geht d er Skeptizismus, und der Kritizismus jeder seinen einförmigen Weg fort , und beide bleiben sich selbst immer getreu. Man kann nur sehr uneigentlich sagen, daß der Kritiker den Skeptiker wider lege. Er gibt vielmehr ihm zu, was er fordert , und meistens noch mehr, als er fordert ; und beschränkt lediglich die Ansprüche, die derselbe meistenteils gerade wie der Dog matiker auf eine Erkenntnis d es Dinges an sich macht, indem er zeigt , daß diese Ansprüche ungegründet sin d . ) D a s w a s wir j etzt a l s Ä ußerung der Tätigkeit d e s Dinges kennen , und was durch die übrigens freie Tätigkeit deseiben 1 92 vollkom men bestimmt ist , ist gesetzt in das / I ch, und ist bestimmt für das Ich, wie wir oben gesehen haben. Demnach ist mitt elbar das Ich selbst dadurch bestimmt ; es hört auf Ich zu sein, und wird selbst Produkt des Dinges, weil das, 79 dasselbe Ausfüllen/de und Stellvertret ende, Produkt des Dinges ist. Das Ding wirkt durch, und vermittelst dieser seiner Ä ußerung auf das I ch selbst , und das I ch ist gar nicht mehr Ich, das durch sich selbst Gesetzte, sondern es ist in dieser B estimmung das durch das Ding Gesetzte. ( Die Einwirkung des Dinges auf das I ch, oder der physische Einfluß der Lo ckianer, und der neuern Eklektiker, die aus den ganz het erogenen Teilen des Leibnitzischen , und Lockischen Systems ein unzusammenhängendes Ganzes zusammensetzen , welcher aber von d e m gegenwärtigen Gesichtspunkte aus, aber auch nur von ihm aus, völlig gegründet ist . ) - Das Aufgestellte findet sich, wenn auf A+B bestimmt durch B reflektiert wird. So kann es nicht sein, daher muß A+B bestimmt durch B wieder in das Ich gesetzt, oder nach der Formel, bestimmt werden durch A. Zuvörderst A d. i. die in dem Ich durch das Ding hervorgebracht sein sollende Wirkung wird gesetzt in Rück sicht auf das I ch, als zufällig. Demnach wird dieser Wirkung im Ich, und dem I ch selbst , inwiefern es durch sie bestimmt
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ist , entgegengesetzt ein notwendig in sich selbst und durch sich selbst seiendes Ich, das Ich an sich. Gerade wie oben dem Zufälligen im Nicht-Ich das Notwendige, oder das Ding an sich entgegengesetzt wurde, so wird hier dem Zufälligen im Ich das Notwendige oder das Ich an sich entgegengesetzt, und dieses ist gerade wie das Obige Produkt des Ich selbst. Das Notwendige ist Substanz, das Zufällige ein Akzidens in ihm. - B eide, das Zufällige, und das Notwendige müssen synthe tisch vereinigt gesetzt werden, als ein und ebendasseibe Ich. Nun sind sie absolut ent/gegengesetzt, mithin nur durch 80 absolute Tätigkeit des Ich zu vereinigen, welcher, wie oben, das Ich sich nicht unmittelbar bewußt wird, sondern sie überträgt auf die Obj ekte der Reflexion, demnach das Verhält nis der Wirksamkeit zwischen beiden setzt. Das Zufällige wird Bewirktes durch die Tätigkeit des absoluten Ich im Reflektieren , eine Äußerung des Ich, und insofern etwas Wirkliches für dasselbe. Daß es Bewirktes des Nicht-I ch sein sollte, davon wird in dieser Reflexion völlig abstrahiert, denn es kann etwas nicht zugleich Bewirktes des Ich, und seines Entgegengesetzten des Nicht-Ich sein. Dadurch wird nun ausgeschlossen vom Ich das Ding mit seiner Ä ußerung, und demselben völlig entgegengesetzt. - B eide, Ich und Nicht-Ich existieren an sich notwendig, beide völlig unab hängig voneinander ; beide äußern / sich in dieser Unabhängig- 1 93 keit , j edes durch seine eigne Tätigkeit und Kraft, die wir noch nicht unter Gesetze gebracht haben, die demnach noch immer völlig frei sin d . Es ist j etzt deduziert , wie wir dazu kommen, ein handelndes Ich, und ein handelndes Nicht-I ch entgegenzusetzen, und beide zu betrachten, als völlig unabhängig voneinander. Inso fern ist das Nicht-Ich überhaupt da, und ist durch sich selbst bestimmt ; daß es aber durch das Ich vorgestellt wird , ist zu fällig für dasselbe. Ebenso ist das Ich da, und handelt durch sich selbst, daß es aber das Nicht-I ch vorstellt, ist zufällig für dasselbe. Die Äußerung des Dinges in der Erscheinung ist Pro dukt des Dinge s ; diese Erscheinu ng , inwiefern sie für das Ich da ist , und durch dasselbe aufgefaßt wird , ist Pro dukt des Ich./ Das Ich kann nicht handeln, ohne ein Obj ekt zu haben ; 8 1 also durch die Wirksamkeit d e s I c h wird d i e d e s Nicht-I ch gesetzt : das Nicht-I ch kann wirken, aber nicht für das Ich, ohne d aß das Ich auch wirke ; dadurch, daß eine Wirksamkeit
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desselben für das Ich gesetzt wird , wird zugleich die Wirksam keit des Ich gesetzt. Die Äußerungen beider Kräfte sind d aher notwendig synthetisch vereinigt, und der Grund ihrer Vereini gung ( das, was wir oben ihre Harmonie nannten) muß aufge zeigt werden. Die Vereinigung geschieht durch absolute Spontaneität, wie alle Vereinigungen, die wir bis j etzt aufgezeigt haben. Was durch Freiheit geset zt ist , hat den Charakter der Zufälligkeit ; demnach muß auch die gegenWärtige synthetische Einheit diesen Charakt er haben. - Oben wurde das Handeln übertra gen ; dies ist demnach schon gesetzt, und kann nicht abermals gesetzt werden ; bleibt die zufällige Einheit des Handeins, d . i. das ohngefähre Zusammentreffen der Wirksamkeit des Ich und des Nicht-Ich in e i ne m Dritten, das weiter gar nich ts ist, n o ch sein kan n, als das, worin sie zusa m m en treffen ; und welches wir indessen einen Pu n k t nennen wollen.
§ 4 . D i e A n s c h a u u n g w ir d b e s t i m m t in d e r Z e it , u n d d a s A n g e s c h a u t e i m R a u m e . Die Anschauung soll sein im Ich, ein Akzidens d es Ich, nach dem vorherigen Paragraphen, das Ich muß demnach sich set zen, als das Anschauend e ; es muß die Anschauung in Rücksicht auf sich selbst bestimmen : ein Satz, der im 82 theoretischen Teile der Wissenschaftslehre postu/liert wird , nach dem G rundsatz e : nichts kommt dem Ich zu, als dasjeni ge , was es in sich selbst setzt. / 1 94 Wir verfahren hier nach dem gleichen Schema der u ntersuchung, wie im vorherigen Paragraphen, nur mit dem Unter schiede, daß dort von e t was, von einer Anschauung, hier aber lediglich von einem Verhältnisse , von einer synthet ischen Ver einigung entgegengesetzter Anschauung die Rede sein wird ; mithin da, wo dort auf Ein Glied reflekt iert wurd e, hier auf zwei entgegengesetzte in ihrer Verbindung wird re flektiert werden müssen ; demnach hier durchgängig dreifach sein wird , was dort einfach war. I. Die Anschauung, so wie sie oben bestimmt worden, d. i. die synt hetische Vereinigung der Wirksamk eit des Ich, und Nicht-Ich durch das zufällige Zusammentreffen in Einem
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§ 4. Bestimmung von Anschauung . . .
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Punkte wird gesetzt, u n d aufgenommen in das I c h heißt nach der nun sattsam bekannten Bedeutung : sie wird gese tz t, als zufällig. - Es ist wohl zu merken, daß nichts von dem einmal in ihr Festgesetzten verändert werden darf, sondern alles sorgfältig beibehalten werden muß. Die Anschauung wird nur wei ter bestimmt ; aber alle einmal gesetzten B estimmungen bleiben. Die Anschauung X wird als A nschauung als zufällig gesetzt, heißt : es wird ihr eine andere Anschauung - nicht etwa ein anderes Obj ekt, eine andere Bestimmung, u. dgl. sondern, worauf hier alles ankommt , eine vollkommen wie sie bestimmte andere A nschauung Y entgegengesetzt, die im Gegensatze mit der erstern notwendig, und die erst ere im Gegensatze mit ihr zufällig / ist . Y ist insofern von d em in X 8 3 anschauenden Ich völlig ausgeschlossen. X fällt als Anschauung - notwendig in einen Punkt ; Y als Anschauung gleichfalls, ab er in einen dem erst ern entgegen gesetzten, und also von ihm völlig verschiednen. Der eine ist nicht der andre. Es fragt sich nur, welches denn die Notwendigkeit sei, die der Anschauung Y in Beziehung auf X und die Zufälligkeit, die der Anschauung X in Beziehung auf Y zugeschrieben werde. Folgende : die Anschauung Y ist mit ihrem Punkte notwendig synthetisch vereinigt , wenn X mit dem ihrigen vereinigt werden soll ; die Möglichkeit der synthetischen Vereinigung X und ihres Punktes setzt die Vereinigung der Anschauung Y mit ihrem Punkte voraus; nicht aber umge kehrt . In den Punkt , in welchem X gesetzt wird, läßt sich, so setzt das I ch - auch eine andere Anschauung setzen ; in denj enigen aber, in w elchem Y gesetzt ist, schlechthin keine andre, als Y , wenn X als Anschauung des Ich soll gesetzt werden können. Nur inwiefern diese Zufälligkeit der Synthesis geset zt wird, ist X zu setzen, als Anschauung des Ich; und nur inwiefern dieser Zufälligkeit die Notwendigkeit der gleichen Synt hesis ent gegengeset zt wird, ist sie selbst zu setzen . / (Es bleibt dabei freilich die weit schwierigere Frage zu 1 95 beantworten übrig, wodurch denn der Punkt X noch anders bestimmt, und bestimmbar sein möge , denn durch die An schauung X und der Punkt Y anders, denn durch die An schauung Y. B is jetzt ist dieser Punkt / noch gar weiter 84 =
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nichtsl , als dasj enige, worin eine Wirksamkeit des I ch und Nicht-Ich zusammentre ffen ; eine Synthesis, durch welche die Anschauung , und welche allein durch die Anschauung mög lich wird , und so und nicht anders ist er im vorigen Paragra phen aufgestellt worden . Nun ist klar, daß, wenn der Punkt X gesetzt werden soll als deIj enige, in welchem auch eine andere Anschauung sich setzen lasse, der Punkt Y aber im Gegen satze als derj enige , in welchem keine andere sich setzen lasse, beide von ihren Anschauungen sich absondern, und unabhän gig von ihnen sich voneinander müssen unterscheid en lassen. Wie dies möglich sei, läßt sich hier freilich noch nicht ein sehen ; wohl aber soviel, daß es möglich sein müsse, wenn j e eine Anschauung d e m I ch zugeschrieben werden solle .) 11. Wird A gesetzt als Totalität, so wird B ausgeschlossen. Bedeutet A das durch Freiheit zu bestimmende Bild , so bedeutet B die ohne Zutun des Ich bestimmte Eigenschaft . In der Anschauung X, inwiefern sie üb erhaupt eine An schauung sein soll, wird nach dem vorigen Paragraphen ein bestimmtes Obj ekt X ausgeschlossen ; so auch in der ihr entgegengesetzten Anschauung Y. Beide Objekte sind als solche bestimmt, d. h. das Gemüt ist in Anschauung derselben genöt igt , sie gerade so zu setzen, wie es sie setzt. Diese Bestimmtheit muß bleiben, und es ist nicht die Rede davon, sie zu ändern. Aber welches Verhältnis unter den Anschauungen ist, dasselbe ist notwen dig auch unter den Obj ekt en. Mithin müßt e das Obj ekt X in Beziehung auf Y zufällig, dieses aber 85 in Beziehung auf j enes no twendig sein. / Die Bestim mung des X setzt notwendig die des Y voraus, nicht aber umgekehrt. Nun a b er sind beide Obj ekte, als Objekte der A nschau ung überhau p t, vollkom men bestimmt, und das gefordert e Ver hältnis beider zueinander kann auf diese Bestimmtheit sich nicht beziehen, sondern auf eine andere noch völlig unbe kannt e ; auf eine solche, durch welche etwas nicht ein Objekt überhaupt, sondern nur ein Obj ekt einer von einer andern Anschauung zu unterscheidenden Anschauung wird . Die geforderte Bestim mung gehört nicht zu den innern Be stimmungen des Obj ekts (inwiefern von ihm der Satz A A gilt) sondern sie ist eine äußere. Da aber ohne die geforderte =
1 I. H. Fichte (S. W. I , 393) : noch weiter gar nichts
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U nterscheidung e s nicht m öglich ist , d a ß eine Anschauung i n d a s I c h gesetzt werde, j ene Bestim mung aber d i e B edingung der geforderten Unt erscheidung ist , so ist das Obj ekt nur unter B edingung dieser Bestim mtheit Obj ekt der Anschau jung, und sie ist ausschließende Bedingung aller Anschauung . 1 9 6 Wir nennen das Unbekannte, durch welches d a s Obj ekt bestimmt werden soll, indessen 0, die Art, wie Y dadurch bestimmt ist z, die, wie X dadurch bestimmt ist, v. Das gegenseitige Verhältnis ist folgendes : X muß gesetzt werden, als synthetisch zu vereinigend mit v, oder auch nicht ; also auch v als synthetisch zu vereinigend mit X, oder m it jedem andern Obj ekte : Y dagegen als durch eine Synthesis notwendig mit z vereinigt , wenn X mit v vereinigt w erden soll. Indem v als zu vereinigend mit X gesetzt wird, oder auch nicht, wird Y notwendig geset zt, als vereinigt mit z, und daraus geht zugleich folgendes hervo r : j edes mögjliche Obj ekt 86 ist mit v zu vereinigen, nur nicht Y , denn es ist schon unzertrennlich vereinigt . So auch X ist m it j edem m öglichen o zu vereinigen, nur nicht mit z, denn mit diesem ist Y unzertrennlich vereinigt ; von diesem ist es dahero schlechthin ausgeschlossen. X und Y sind vom Ich völlig ausgeschlossen, das Ich vergißt und verliert sich selbst gänzlich in ihrer Anschauung : das Verhältnis beider also , von welchem hier die Rede ist , läßt sich schlechterdings nicht von dem Ich ableiten, sondern es muß den Dingen selbs t zugeschrieben werden es erscheint dem Ich, als nicht abhängig von seiner Freiheit, sondern als bestimmt durch die Dinge. - Das Verhält nis war ; weil z mit Y vereinigt ist, ist X davon schlechthin ausge schlossen . Dies auf die Dinge übertragen, muß ausgedrückt werden : Y schließt X von z aus, es bestimmt dasselbe negativ. Gehe Y bis zum Punkt e d, so wird X bis zu diesem Punkte, gehe es bis c, so wird X nur bis dahin ausgeschlossen, usf. Da es aber gar keinen andern Grund gibt , w arum X nicht mit z vereinigt werden kann , außer den, daß es durch Y davon ausgeschlossen wird, und da das Begründete offenbar nicht weiter gilt, als der Grund , so geht X bestimmt da an, wo Y aufhört es auszuschließen , oder wo Y ein Ende hat ; und es kommt ihnen daher Kontinuität zu. Dieses Ausschließen, diese Kontinuität ist nicht m öglich, wenn nicht beide X und Y in einer gem einschaftlichen Sphäre -
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sind (welche wir hier freilich noch gar nicht kennen) und in derselben in ein em Punkte zusamment reffen . Im Setzen dieser Sphäre besteht die synt hetische Vereinigung beider 87 nach dem gefor/derten Verhältnisse. Es wird demnach durch absolut e Spontaneität der Einbildungskraft eine solche ge meinschaftliche Sphäre pro duziert . III . Wird auf das ausgeschloßne B reflektiert, so wird A dadurch ausgeschlossen von der Totalität (vom Ich) . Da aber B eben durch die Reflexion in das Ich aufgenommen , m ithin selbst mit A vereinigt als Tot alität (als zufällig) geset zt wird , so muß ein anderes B , in Rücksicht auf welches es zufällig ist, 1 9 7 ausgeschlossen, oder / d emselben als notwendig entgegen gesetzt werden. Wir wenden diesen allgemeinen Satz an auf den gegenwärtigen Fall. Y ist j etzt, laut unsers Erweises, in Rücksicht seiner synthetischen Vereinigung mit einem noch völlig unbekann ten 0 bestimmt ; und X ist in Beziehung darauf, und vermittelst desselben gleichfalls, wenigstens nega tiv bestimmt ; es kann nicht auf die Art, wie Y durch 0 bestimmt werden, sondern nur auf eine entgegengeset zte ; es ist ausgeschlossen von der Bestim mung des Y . Beide müssen, inwiefern sie, was hier geschieht , mit A vereinigt , oder in das Ich aufgenom men werden sollen, auch in dieser R ücksich t gesetzt werden, als zufällig. Das heißt zuvörderst , es wird ihnen nach dem im vorigen Paragraphen deduziert en Verfahren entgegengesetzt ein notwendiges Y und X, in Beziehung auf welche beide zufällig sind - die Substanzen, denen beide zuko mmen, als Akzidenzen. Ohne uns länger b ei diesem Gliede der Unt ersuchung aufzuhalten , gehen wir sogleich fort zur oben gleichfalls 88 deduziert en synt hetischen Vereinigung des / j etzt als zufällig Geset zt en mit dem ihm entgegengesetzten Notwendigen. Nämlich, das im Ich aufgefaßte und insofern zufällige Y ist Erscheinung - B ewirktes, Ä ußerung der notwendig vorauszu set zenden Kraft Y : X das gleiche ; und zwar beide Äußerungen freier Kräfte. Welches Verhältnis zwischen Y und X als Erscheinungen ist, dasselbe muß auch zwischen den Kräften sein, die durch sie sich äußern. Die Ä ußerung der Kraft Y geschieht demnach völlig unabhängig von der Äußerung der Kraft X, umgekehrt aber ist die let ztere in ihrer Ä ußerung abhängig von der
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Äußerung der erst ern, und wird durch sie bedingt . Bedingt sage ich, d. h. die Ä ußerung von Y b estimmt die Äußerung X nicht positiv, welche B ehauptung in dem vorher Deduziert en nicht den mindest en Grund haben würd e ; es liegt nicht etwa in der Äußerung Y der Grund, daß die Ä ußerung X gerade so, und nicht anders ist : aber sie bestimmt sie nega tiv, d. h. es liegt in ihr der Grund, daß X auf eine gewisse bestimmte Art unt er allen möglichen sich nich t äußern kann. Dies scheint dem Obigen zu widersprechen. Es ist aus drücklich gesetzt, daß X sowohl als Y sich durch freie schlechthin uneingeschränkte Wirksamkeit äußern sollen . Nun soll, w ie soeben gefolgert worden, die Ä ußerung von X durch die von Y bedingt sein. Wir können dies vor d er Hand nur negativ erklären. X w irkt so gut, als Y schlechthin, weil es wirkt ; demnach ist die Wirksamkeit von Y nicht etwa die Bedingung der Wirksamkeit von X überhaupt und ihrer / Form nach; und der Satz ist gar nicht so zu verst ehen, als ob 89 Y X affiziere, auf dasselbe wirke, es dringe, und treibe, sich zu äußern. - Ferner, X ist in der Art und Weise seiner Äußerung völlig / frei, so w ie Y; also kann das letzt ere 1 98 ebensowenig die Art der Wirksamkeit der erst ern, die Materie derselben, bedingen und bestimmen. Es ist demnach eine wichtige Frage, welche Beziehung denn nun noch wohl übrig bleiben möge, in welcher eine Wirksamkeit die andere bedingen könne. Y und X sollen beide in einem synthetischen Verhältnisse zu einem völlig unbekannten 0 stehen. Denn b eide stehen, laut unsers Erweises, notwendig, so gewiß dem I ch eine Anschauung zugeeignet werden soll, gegeneinander selbst in einem gewissen Verhältnisse lediglich in Absicht ihres Ver hältnisses zu O. Sie müssen demnach beide selbst, und unabhängig voneinander in einem Verhältnisse zu 0 stehen . ( Die Folgerung ist , wie sie sein würde, wenn ich nicht wüßte, ob A und B eine bestimmte Größe hätten ; aber wüßte, daß A größer sei, als B. Daraus könnt e ich sicher folgern , daß allerdings beide ihre bestimmte Größe haben müßten.) o muß so etwas sein, das die Freiheit beider in ihrer Wirksamkeit völlig ungestört läßt , denn beide sollen, wie ausdrücklich gefordert wird, frei wirken, und in, bei, und unbeschadet dieser freien Wirksamkeit mit 0 synthetisch vereinigt sein. Alles, worauf die Wirksamkeit einer Kraft geht,
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(was Obj ekt derselben ist , die einzige Art der synthetischen Vereinigung, die wir bis j et zt kennen) schränkt durch seinen 90 Widerstand / diese Wirksamkeit notwendig ein. Mithin kann o gar keine Kraft , keine Tätigkeit , keine Intension haben ; es kann gar nicht s wirken. Es hat daher gar keine Realität , und ist nicht s. - Was es etwa doch noch sein möge, werden wir wahrscheinlich in der Zukunft sehen . Das oben aufgestellte Verhältnis war : Y und z sind synthetisch vereinigt , und dadurch wird X von z ausgeschlossen . Wie wir eben gesehen haben, ist diese synthetische Vereinigung des Y mit z durch eigne, freie, ungestörte Wirksamkeit der innern Kraft Y geschehen ; doch ist z keineswegs Produkt dieser Wirksamkeit selbst, sondern m it demselben nur not wendig vereinigt , muß daher von ihm auch unt erschieden w erden können . Nun wird ferner eben durch diese Vereinigung die Wirksamkeit des X und ihr Produkt ausgesch lossen von z, demnach ist z die Sphäre der Wirksa m keit von Y . - z ist , nach Obigem, nich ts, denn diese Sphäre; es ist gar nichts an sich, es hat keine Realität , und es läßt sich ihm gar kein Prädikat beilegen , als das soeben deduziert e. - Ferner, z ist die Sphäre der Wirksamkeit bloß und lediglich von Y , denn dadurch, daß es als solche gesetzt wird, wird X und j edes mögliche Obj ekt davo n ausgeschlossen . Die Sphäre der Wirksamkeit von Y oder z bedeuten Eins und ebendasselbe, sie sind völlig gleichgelt end ; z ist nichts weiter, denn diese Sphäre, und diese Sphäre ist nichts anderes, denn z. z ist nicht s, wenn Y nicht wirkt , und Y wirkt nicht, wenn z nicht ist . Die Wirksamkeit von Y erfüllt z, d . h. sie schließt alles andre davon aus, was nicht die Wirksamkeit von Y ist . (An eine 1 99 Extension ist hier noch nicht zu denken, denn sie / ist noch nicht nachgewiesen, und sie soll durch j enen Ausdruck keinesw egs erschlichen werden. ) / 91 Geht z bis zum Punkte c d e usf., so ist die Wirksamkeit des X ausgeschlossen bis c d e usf. Da die letztere aber mit z lediglich darum nicht vereinigt werden kann, weil sie durch Y davon ausgeschlossen wird, so ist notwendig, Kontinuität zwischen den Sphären der Wirksamkeit beider, und sie treffen in einem Punkte zusammen. Die Einbildungskraft vereinigt beides , und setzt z und - z , oder, wie wir es oben bestimm ten, v O. Aber die Wirksamkeit des X soll unbeschadet der Freiheit =
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desselben ausgeschlossen sein von z . Dieses Ausschließen geschieht nicht unbeschadet seiner Freiheit , wenn durch die Erfüllung des z durch Y etwas in X negiert , aufgehoben, eine ihm an sich mögliche Kraftäußerung unmöglich gemacht wird. Die Erfüllung von z durch seine Wirksamkeit muß demnach gar kein e m ögliche A'ußerung des X sein; es muß in ihm gar keine Tendenz dafür, und dahin liegen . z ist schon aus einem innern in X selbst liegenden Grunde nicht Wirkungssphäre desselben, oder vielmehr, es liegt in X gar kein Grund, daß z seine Wirkungssphäre sein könnt e ; sonst würde dasselbe beschränkt, und wäre nicht frei. Mithin treffen beide Y und X zufällig in einem Punkte, der absoluten synthetischen Einheit des absolut Entgegengesetz ten ( nach Obigem) zusammen, ohne alle gegenseitige Einwir kung, ohne alles Eingreifen ineinander. IV. A+B soll bestimmt werden durch B. Bisher ist dadurch nur B bestimmt worden ; aber mitt elbar wird / auch A 92 dadurch bestimmt. Dies hieß oben : das, was im Ich ist, und da weiter nichts im Ich ist , als die Anschauung, - das Ich selbst ist durch das Nicht-Ich bestimmt , und das, was in ihm ist , und dasselbe ausmacht , ist mittelbar selbst ein Produkt desselben. Wir wenden dies auf den gegenwärtigen Fall an. X ist Produkt des Nicht-I ch, und ist seiner Wirkungssphäre nach bestimmt im Ich; Y gleichfalls, beide durch sich selbst in ihrer absoluten Freiheit . Beide durch ihr zufälliges Zusam mentreffen bestimmen auch den Punkt dieses ihres Zusam mentreffens, und das Ich verhält dagegen sich bloß leidend . So soll und kann es nicht sein. Das Ich, so gewiß es Ich ist , muß mit Freiheit die Bestimmung entwerfen. - Oben lösten wir im allgem einen diese Schwierigkeit auf folgende Weise : Die ganz e Reflexion überhaupt auf etwas als Substanz - auf das Dauernde, und Wirkende, - das dann, wenn es einmal so gesetzt ist , freilich in notwendigem synthetischen Zusammen hange mit seinem Produkte steht, und davon nicht m ehr zu trennen ist - hängt von der absoluten Freiheit des Ich ab . Hier wird sie gerade so gelöst . Es hängt von der absoluten Freiheit des Ich ab, ob es auf Y und / X als auf ein 200 Dauerndes, Einfaches reflektieren wolle, oder nicht. Reflektiert es darauf, so muß es nach diesem Gesetze freilich Y in den Wirkungskreis z und denselben ausfüllend , und in e den Grenzpunkt zwischen dem Wirkungskreise beider setzen ; aber
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es könnt e auch nicht so reflektieren, sondern es kö nnte statt Y und X j edes mögliche als Substanz durch absolute Freiheit set zen. / Um dies sich recht deutlich zu machen, denke man sich 93 die Sphäre z, und die Sphäre v als zusammenhängend im Punkt e C, wie sie denn wirklich also geset zt worden sin d . Das Ich kann in die Sphäre z, statt Y setzen ein a und ein b ; z zum Wirkungskreise beider machen , und es teilen im Punkte g. Dasj enige, was j etzt Wirkungskreis des a ist , heiße h. Aber es ist ebensowenig genöt igt in h a als unt eilbare Substanz zu setzen , sondern es konnte statt desselben auch setzen e und d und demnach h im Punkte e teilen in f und k und so ins Unendliche. Wenn es aber einmal ein a und ein b gesetzt hat , so muß es ihnen einen in Einem Punkte zusammentreffenden Wirkungskreis anweisen, nach dem oben deduziert en Gesetze. Diese Zufälligkeit des Y und ebenso seines Wirkungskreises für das Ich muß dasselbe durch die Ein bildungskraft wirklich se tzen, aus dem schon oft angegeb enen Grunde. Also 0 wird gesetzt als ausgedeh n t, zusa m m enhängend, teilbar ins Unen dliche, und ist der Raum. 1 . Indem die Einbildungskraft, wie sie soll, die Möglich keit ganz andrer Substanzen mit ganz andern Wirkungskreisen in dem Raume z setzt, sondert sie den Raum von dem Dinge, das ihn wirklich erfüllt, a b, und entwirft einen leeren Raum; aber lediglich zum Versuche, und im Übergehen, um ihn sogleich wieder mit beliebigen Substanzen, die beliebige Wirkungskreise haben, zu erfüllen. Demnach ist gar kein leerer Raum, als lediglich in diesem Übergehen der Einbil dungskraft vo n der Erfüllung des Raums durch A zur beliebigen Erfüllung desselben mit b c d usf. / 2 . Der unen dlich kleinste Teil des Raums ist immer ein 94 Raum, etwas, das Kontinuität hat , nicht ab er ein bloßer Punkt , oder die Grenze zwischen bestimmten Stellen im Raume ; und dieses daru m, weil in ihm ge setzt werden kann, und inwiefern er selbst gesetzt wird , wirklich durch die Ein bildungskraft gesetzt wird , eine Kraft , die sich notwendig äußert , und die nicht gesetzt werden kann, ohne als sich äußern d gesetzt zu werden, laut der im vorigen Paragraphen vorgenommenen Synthesis der freien Wirksamkeit ; sie kann sich aber nicht äußern, ohne eine S phäre ihrer Äußerung zu
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haben, die weiter auch nichts ist , denn eine solche Sphäre, laut der in diesem Paragraphen vorgenommenen S ynthesis . / 3. D emnach sind Intensität und Extensität notwendig syn- 201 thetisch vereinigt , und m an muß das eine nicht ohne das andere deduzieren wollen. J ede Kraft erfüllt ( nicht durch sich selbst , sie is t n ich t im Raume, und ist an sich, ohne eine Äußerung, gar nich ts) aber durch ihr notwendiges Produkt, welches eben der synthetische Vereinigungsgrund der Intensität und Extensität ist, notwendig eine S telle im R aume ; und der Raum ist nichts weiter, als das durch diese Produkte Er füllte , oder zu Erfüllende . 4. Außer den innern B estimmungen der Dinge, die sich aber lediglich auf das Gefühl (des mehrern oder mindern Gefallens o der Mißfallens) beziehen, und dem theoretischen Vermögen des Ich gar nicht zugänglich sind, z. B. daß sie bitt er, o der süß, rauh oder glatt , schwer oder leicht , rot , oder weiß usf. sind, und von denen man demnach hier völlig abstrahieren muß, sind die Dinge durch gar nichts zu unterscheiden, als / durch den Raum, in welchem sie sich 95 befinden. Dasj enige also , w as den Dingen so zukommt , daß es ihnen, und gar nicht dem Ich zugeschrieben wird, aber doch nicht zu ihrem innern Wesen gehört , ist der Raum, den sie einnehmen . 5. Aber aller Raum ist gleich, und durch ihn ist demnach auch keine Unterscheidung, und B estimmung möglich, außer Y in einem unter der B edingung, daß schon ein Ding gewissen Raume gesetzt, und dieser dadurch bestimmt, und charakt erisiert sei, und nun von X gesagt werde : es ist in einem andern Raume - (versteht sich, als V). Alle Raumbe stimmung set zt einen erfüllten, und durch die Erfüllung bestimmten Raum voraus. - Setzet A in den unendlichen leeren Rau m ; es bleibt so unbestimmt, als es war, und ihr könnt mir die Frage, wo es sei, nicht beantworten, denn ihr habt keinen bestimmten Punkt, nach welchem ihr messen , von welchem aus ihr euch orientieren könntet . Die Stelle, welches es einnimmt, ist durch nichts bestimmt, als durch A, und A ist durch nichts bestimmt , als durch seine Stelle. Mithin ist da schlechthin keine Bestimmung, als lediglich, weil und inwiefern ihr eine setzet ; es ist eine Synthesis durch absolute Spontaneität . - Um es sin nlich auszudrücken : A könnt e sich, für irgendeine Intelligenz, die einen Punkt, von =
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welchem, und einen Punkt , zu welchem im Gesichte hätte, unaufhörlich im Raume fortbewegen, ohne daß ihr es bem erkt et, weil für euch keine solchen Punkte da sind, sondern nur der grenzenlose, leere Raum . Für euch wird es daher immer in seiner Stelle bleiben, so gewiß es im Raume 96 bleibt , denn es ist in ihr, absolut / dadurch, daß ihr es in sie set zt. Setzet B daneben ; dieses ist bestimmt , und wenn ich euch frage, wo es sei, so antwortet ihr mir : neben A; und ich bin dadurch allerdings befriedigt , wenn ich nur nicht weiter frage ; aber wo ist denn A? Setzet neben B C D E usf. ins 202 Unbedingte, / so habt ihr für alle diese Gegenst änd e relative Ortsbestim mungen ; aber ihr mögt den Raum erfüllen, so weit ihr wollt, so ist dieser erfüllte Raum doch immer ein endlicher, der zum unendlichen gar kein Verhältnis haben kann, und mit welchem es beständig fort die gleiche Bewandtnis hat , wie mit A. Er ist b estimmt, lediglich weil ihr ihn bestimmt habt, kraft eurer absoluten Synthesis. - Eine handgreifliche B emerkung, wie mir es scheint, von welcher aus man schon längst auf die Idealität des Raums hätte fallen sollen . 6. Das Obj ekt der gegen wärtigen Anschauung wird, als solches, dadurch bezeichnet , daß wir es in einen Raum, als leeren Raum, durch die Einbildungskraft setzen ; aber dies ist, wie gezeigt worden, nicht m öglich, wenn nicht ein schon erfüllter Raum vorausgesetzt wird . - Eine abhängige Suk zession der Raumerfüllung; in welcher man aber, aus Grün den , die tiefer unten sich zeigen werden, immer wieder zurückgehen kann. V . Die Freiheit des Ich sollt e dadurch wieder hergest ellt, und das Nicht-Ich (die Bestimmung des Y und des X im Raume) als zufällig gesetzt werden, daß das Ich gesetzt würde, als frei mit z Y zu verbinden, oder auch a b c usf. und dadurch, daß diese Freiheit gesetzt wurd e, zeigt e sich erst 0 97 als Raum. Diese Art der / Zufälligkeit , ist ausgemitt elt , und sie bleibt ; aber es ist die Frage, ob die Schwierigkeit dadurch befriedigend gelöst worden. Zwar ist das Ich überhaupt frei, im Raume Y X oder a b c usf. zu setzen : aber wenn es auf X als Substanz reflektieren soll, von welcher Voraussetzung wir ausgegangen sind , so m uß es n o t wendig, laut des oben aufgezeigt en Geset zes, Y als bestimmte Substanz, und dasselb e als durch den Raum z
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bestimmt, setzen ; es ist daher unt er j ener B edingung nicht frei. F erner ist es sodann auch in Absicht der Ortsbestim mung von X bestimmt, und nicht frei ; es muß dasselbe neben Y setzen. Das Ich b leibt demnach, unter der zu Anfange des Paragraphen gemacht en Voraussetzung bestimmt und ge zwungen. Aber es muß frei sein : und der noch fortdauernde Widerspruch muß gelöst werden. Er läßt sich nur folgender maßen lösen. Y und X müssen beide noch auf eine andere Art bestimmt, und entgegengesetzt sein, außer durch ihre B e stimmtheit , und B estimmbarkeit im Raume, denn beide wurden oben abgesondert von ihrem Raume, demnach gesetzt, als etwas für sich Bestehendes, und für sich Unter schiedenes von j edem andern. Sie müssen noch anderweitige charakt eristische M erkmale haben, kraft welcher von ihnen der Satz A=A gilt , z. B. X sei rot , Y gelb u. dgl. Nun b ezieht sich die Regel der Ortsbestimmung gar nicht auf diese Merkmale, und es ist nicht gesagt , daß Y als gelbes das im Raume B estimmte, und X a ls rotes das nach j enem im Raume Bestimmbare sein solle ; sondern sie geht auf Y als auf eip Bestimmtes, und in keiner andern Rücksicht, auf X als auf ein Bestimmbares,/ und in / keiner andern Rücksicht ; sie sagt , 203 98 daß das Obj ekt der zu setzenden Anschauung notwendig ein Bestimmbares sein müsse, und kein B estimmtes sein könne, und daß ihm ein B estimmtes entgegengesetzt w erden müsse, das insofern kein Bestimmbares sein könne. Ob eben X als anderweitig durch seine innern Merkmale b estimmt es; oder Y als durch die seinigen b estimmtes, - Bestimmbares oder Bestimmtes im Raume sein solle, bleibt dadurch gänzlich unentschieden. Und hier hat denn die Freiheit ihren Spiel rau m ; sie muß ein Bestimmt es, und ein Bestimmbares entgegensetzen ; aber sie kann unter anderweitig Entgegen gesetzten zum B estimmten machen, welches sie will, und zum Bestimmbaren, welches sie will. Es ist lediglich von der Spont aneität abhängig, ob X durch Y oder Y durch X bestimmt werde. (Es ist gleichgültig, welche Reihe im Raume man be schreibe , ob von A zu B oder umgekehrt ; ob man B neben A setze, o der A neben B , denn die Dinge schließen sich im Raume wechselseitig aus) . VI. Das Ich kann zum Bestimmten, oder Bestimmbaren machen, welches es will, und es setzt diese seine Freiheit
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durch die Einbildungskraft auf die soeben angezeigte Art . Es schwebt zwischen B estimmtheit , und Bestimmbarkeit , schreibt beiden beides, oder, was das gleiche heißt , keinem keines zu . Aber, so gewiß eine Anschauung, und ein Obj ekt einer Anschauung vorhanden sein soll, muß, laut dem Geset ze, von welchem wir ausgegangen sind, das Ich Eins von den beiden an sich Bestimmten zum Bestim m baren im Rau m e machen. / Warum es eben X oder Y oder j edes mögliche andre als 99 B estimmbares setze, darüber läßt sich kein Grund anführen, und es soll gar keinen solchen Grund geben, denn es wird durch absolute Spontaneität gehandelt . Dieses nun zeigt sich durch Zufälligkeit. Nur hat man wohl zu merken , worin ei gentlich diese Zufälligkeit liege . Durch Freiheit wurde ein B estimmbares, dessen B estimm barkeit als solche nach dem Gesetze notwendig ist, und welches als Objekt der Anschauung ein Bestimmbares sein muß, gesetzt ; im Gesetz tsein, oder Dasein des Bestimmbaren liegt demnach die Zufälligkeit . Das Setzen des Bestimmbaren wird ein Akzidens des I ch, welches selbst , zum Gegensatze, gesetzt wird als Substanz, nach der im vorigen Paragraphen angeführt en Regel. VII. Gerade wie im vorigen Paragraphen bei dem gegen wärtigen Punkt e unsers synthetischen Verfahrens üb erhaupt, so sind auch hier I ch und Nicht-Ich völlig entgegengesetzt, und voneinander unabhängig. Innere Kräfte im Nicht-Ich wirken mit absoluter Freiheit , erfüllen ihre Wirkungssphäre, fallen zufällig in Einem Punkte zusammen, und schließen dadurch gegenseitig, unbeschad et der Freiheit beider, sich aus von ihren Wirkungssphären, oder wie wir j etzt wissen , aus 204 ihren Räumen . - Das / Ich setzt als Substanz, was es will, teilt gleichsam den Raum aus an Subst anzen, wie es will ; bestimmt sich selbst durch ab solute Freiheit , was es zu dem im Raume Bestimmten, was es in ihm zum Bestimmbaren machen wolle ; oder wählt durch Freiheit nach welcher Richtung es den Raum durchlaufen wolle. Dadurch ist aller 1 00 Zusammenhang zwischen dem Ich und Nicht-Ich / aufgeho ben ; beide hängen durch nichts mehr zusammen, als durch den leeren Raum, welcher aber, da er völlig leer, und gar nichts weiter sein soll, als die Sphäre, in welche das Nicht-I ch frei seine Produkt e realiter, und das Ich gleichfalls frei seine
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Produkte, als erdichtet e Produkte eines Nicht-Ich, idealiter setzt, keines von beiden beschränkt , no ch sie aneinander knüpft . Das Entgegengesetztsein, und dies unabhängige Da sein des I ch, und des Nicht-I ch ist erklärt, nicht aber die geforderte Harmonie zwischen beiden. - Den Raum nennt man mit Recht die Form, d. i. die subjektive Bedingung der Möglichkeit der äußern Anschauung. Gibt es nicht noch eine Form der Anschauung, so b leibt die gefordert e Harmonie zwischen der Vorstellung, und dem Dinge, die B eziehung der selben aufeinander, demnach auch sogar ihre E nt gegenset zung durch das Ich, unmöglich. Wir setzen unsern Weg fort , und werden auf ihm ohne Zweifel diese Form finden. VIII. Y und X in allen ihren möglichen Verhältnissen und Beziehungen untereinander, so auch in ihrem Verhältnisse zueinander im Raume, - beide sind Produkte der freien Wirksamkeit des vom Ich völlig unabhängigen Nicht-Ich. Sie sind dieses aber nicht , und sind überhaupt gar nicht für das Ich, ohne eine eigne freie Wirksamkeit desselben von seiner Seite. 2. Diese Wirksamkeit beider, des Ich, und Nicht-Ich, muß Wechselwirksamkeit sein, d. i. / die Äußerungen beider 1 0 1 müssen zusammentreffen i n einem Punkte : der absoluten Synthesis bei der durch die Einbildungskraft . Diesen Vereinigungspunkt setzt das Ich durch sein absolutes Vermögen, und es setzt ihn, als zufällig, d. i. das Zusam men treffen der Wirksa m keit beider En tgegen gesetz ten ist zufällig, laut des vorigen Paragraphen. 3. So wie eins von beiden Y oder X gesetzt werden soll, muß ein solcher Punkt gesetzt werden. Es wird ein Obj ekt gesetzt, heißt , es wird mit einem solchen Punkte, und vermittelst seiner mit einer Wirksamkeit des Ich synthe tisch vereinigt . 4. Das Ich schwebt in Rücksicht der B estimmtheit oder Unbestimmtheit des Y oder X frei zwischen entgegen gesetzten Richtungen, heißt demnach: / es hängt lediglich 205 von der Spontaneität des Ich ab, ob es Y o der X mit de m Punkte, und dadurch mit de m Ich synthetisch vereinigen werde. 1.
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Diese so bestimmte Freiheit des Ich muß gesetzt werden durch die Einbildungskraft ; die bloße Möglichkeit einer Synthesis des Punktes und einer Wirksamkeit des Nicht Ich muß gesetzt werden. Dies ist nur möglich unter der Bedingung, daß der Punkt von der Wirksamkeit des Nich t-Ich abgesondert gesetzt werden könne. 6. Aber ein solcher Punkt ist gar nichts, denn eine S ynthesis der Wirksamkeit des Ich und Nicht-Ich; mit hin kann von 1 02 ihm nicht alle Wirksamkeit I des Nicht-Ich abgesond ert werden, ohne daß er selbst gänzlich verschwinde. Dem nach wird nur das bestimmte X davon abgesondert , und dagegen ein unbestimmtes Produkt , das a b c usf. sein kann, ein Nicht-Ich überhaupt, mit ihm synthetisch vereinigt ; das letztere, damit er seinen bestimmten Charakter als synt hetischer Punkt behalte. ( Daß es so sein muß, ist aus schon oben angeführten Gründen klar. Das Zusammentreffen des X mit der Wirksamkeit des Ich, soviel als mit dem j etzt zu untersuc henden Punkte, sollte zufällig sein, und als solches gesetzt werden ; das heißt offenbar soviel als, es soll gesetzt werden , als damit zu vereinigend, o der auch nicht , demnach an seiner Stelle jedes mögliche Nicht-Ich) . 7. Das Ich soll, laut unsrer ganzen Voraussetzung den Punkt mit X wirklich synthetisch vereinigen ; denn es soll eine Anschauung von X vorhanden sein , welche schon als solche, als bloße Anschauung, ohne diese Synthesis nicht möglich ist , laut des vorigen Paragraphen. Diese Synthesis nun geschieht , wie vorher erwiesen worden, mit absoluter Spontaneität ohne allen Bestimmungsgrund . Aber da durch, daß X mit dem Punkte vereinigt wird , wird alles mögliche übrige von ihm ausgeschlossen ; denn er ist der Vereinigungspunkt des Ich mit einer, als Substanz, als selbständig, einfach, und frei wirkend gesetzten Kraft im Nicht-Ich; also werden mehrere mögliche Kräfte dadurch ausgeschlossen. I 103 8. Dieses Zusammensetzen soll nun wirklich ein Zusammen se tzen sein, und als solches gesetzt werden, d. i. es soll geschehen durch absolute S pontaneität des Ich, und das Zeichen derselben, die Zufälligkeit, in keiner der oben angeführten Rücksichten, sondern auch indem die Synthesis wirklich geschieht , und wirklich alles übrige 5.
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ausschlossen wird, an sich tragen, und mit diesem Zeichen, und Merkmale gesetzt werden. Dies ist nicht möglich, außer durch Entgegensetzung einer andern notwendigen Synthesis eines bestimmten Y mit einem Punkte ; und zwar nicht mit dem des X, denn von / ihm 206 wird durch diese Synthesis alles andre ausgeschlossen, sondern mit einem andern en tgegengese tz ten Punkte. Er heiße der Punkt c und der mit welchem X vereinigt ist d. Dieser Punkt c ist , was der Punkt d ist - synthetischer Vereinigungspunkt der Wirksamkeit des Ich, und Nicht Ich. Aber darin ist er dem Punkte d entgegengesetzt, daß mit dem letztem die Vereinigung betrachtet wird, als abhängig von der Freiheit ; also, als auch anders sein könnend ; in c aber als notwendig ; sie kann nicht gesetzt werden, als anders sein könnend. ( Die synthetische Handlung ist geschlossen, völlig vorbei, und sie steht nicht mehr in meiner Han d . ) D i e Zufälligkeit d e r synthetischen Vereinigung mit d muß gesetzt werden, mit hin muß auch die Notwendigkeit der Vereinigung mit c gesetzt werden. Es müssen demnach beide in dieser Be/ziehung gesetzt werden, als notwendig, 1 04 und zufällig in Rücksicht aufeinander. Wenn die synthe tische Vereinigung mit d gesetzt werden soll, so muß die mit c als geschehen gesetzt werden ; nicht aber wird umgekehrt, wenn die mit c gesetzt wird, die mit d als geschehen gesetzt. Nun soll die Synthesis mit d geschehen, laut Postulats ; wird sie als solche gesetzt, so wird sie notwendig gesetzt als abhängig, bedingt durch die Synthesis mit c . Nicht aber ist umgekehrt c bedingt durch d . N u n soll ferner d i e Synthesis mit c gerade d a s sein, was die mit d ist , eine willkürliche zufällige Synthesis. Wird sie als solche gesetzt, so muß ihr wieder eine andre mit b als notwendig entgegengesetzt werden, von welcher sie abhängig, und durch sie bedingt ist , nicht aber umgekehrt diese durch sie. Ferner ist b das gleiche, was c und d ist , eine zufällige Synthesis ; und inwiefern sie als solche gesetzt wird , wird ihr eine andre notwendige mit a entgegengesetzt, zu welcher sie sich gerade so verhält , wie sich zu ihr c und zu c d verhält ; und so ins Unendliche hinaus. Und so bekommen wir eine Reihe Punkte, als
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synt hetische Vereinigungs punkte einer Wirksamkeit des Ich, und des Nicht-Ich in der Anschauung, wo j eder von einem bestimmten andern abhängig ist , der umgekehrt von ihm nicht wieder abhängt , und j eder einen b estimmten andern hat , der von / ihm abhängig ist , ohne daß er 1 05 selbst hinwiederum von ihm abhänge ; kurz eine Zeitreihe. 1 3. Das Ich setzte sich, nach obiger Erörterung, als völlig frei, mit dem Punkte zu vereinigen, was es nur wollte ; also das gesamte unendliche Nicht-Ich. Der so bestimmte Punkt ist nur zufällig, und nicht notwendig ; / nur abhängig, 207 ohne einen andern zu haben der von ihm abhängt , und heißt der gegen wärtige. 1 4 . Demnach sind, wenn von der synthetischen Vereinigung eines bestimmten Punktes mit dem Obj ekte, mit hin von der gesamten Wirksamkeit des Ich, die nur durch diesen Punkt mit dem Nicht-Ich vereinigt ist , abstrahiert wird , die Dinge, an sich, und unabhängig von dem Ich betrachtet, z ugleich (d. i. synthetisch vereinbar mit einem und ebendemselben Punkte) im Raume; aber sie können nur nacheinan der, in einer sukzessiven Reihe , deren j egliches Glied von einem andern abhängig ist , ohne daß dasselbe von ihm abhänge, wahrgenommen werden in der Zeit . Wir machen hierbei noch folgende Bemerkungen: a) Es ist für uns überhaupt gar keine Vergangenheit, als inwiefern sie in der Gegen wart ge dacht wird . Was gestern war, ( man muß sich wohl transzendent ausdrücken, um sich überhaupt ausdrücken zu können) is t nich t; es ist lediglich, inwiefern ich im gegenwärtigen Augenblicke denke, daß es gestern war. Die Frage : ist denn nicht wirklich / eine Zeit vergangen, ist mit der ; gibt es denn 1 06 ein Ding an sich, oder nic ht , vö llig gleichartig. Es ist allerdings eine Zeit vergangen, wenn ihr eine setzt, als vergangen ; und wenn ihr j ene Frage aufwerft , setzt ihr eine vergangne Zeit ; wenn ihr sie nicht setzt, werft ihr jene Frage nicht auf, und es ist sodann keine Zeit für euch vergangen. - Eine sehr greifliche Bemerkung, welche schon längst zu den richtigen Vorst ellungen über die I dealität der Zeit hätte führen sollen . b) Aber es ist für uns notwendig eine Vergange nheit , denn nur unter Bedingung derselben ist eine Gegenwart , und
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§ 4. Bestimmung von Anschauung . . .
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nur unter Bedingung einer Gegenwart ein Bewußtsein möglich. Wir wiederholen im Zusammenhange den Beweis des letztern, welcher eben in diesem Paragraphen geführt werden sollte. - Bewußtsein ist nur möglich unter der Bedingung, daß das Ich ein Nicht-Ich sich entgegensetz e ; dieses Entgegensetzen begreiflicherweise nur unter der Bedingung, daß es seine ideale Tätigkeit auf das Nicht-Ich richte. Diese Tätigkeit ist die seinige, und nicht die des Nicht-Ich, lediglich inwiefern sie frei ist , inwiefern sie demnach auf j edes andre Obj ekt gehen könnte, als auf dieses. So muß sie gesetzt werden, wenn ein Bewußtsein möglich sein soll, und so wird sie gesetzt, und das ist der Charakter des gegenwärtigen Moments, daß auch jede andre Wahrnehmung in ihn fallen könnte. Dies ist nur möglich unter Bedingung eines andern Moments, in den keine andre Wahrnehmung gesetzt werden kann, als diej enige, welche / in ihn gesetzt / ist ; und das ist der 107 208 C harakter des vergangnen Moments. Das Bewußtsein ist also notwendig Bewußtsein der Freiheit , und der I denti tät ; das letztere darum, weil j eder Moment , so gewiß er ein Moment sein soll, an einen andern geknüpft werden muß. Die Wahrnehmung B ist keine Wahrnehmung, wenn nicht eine andere A desselben Subj ekts vorausgesetzt wird. Möge j etzt A immer verschwinden ; soll das Ich zur Wahrnehmung C fortgehen, so muß wenigstens B als Bedingung derselben gesetzt werden ; und so ins Unend liche fort. An dieser Regel hängt die Identität des Bewußtseins, für welche, der Strenge nach, wir immer nur zweier Momente bedürfen. - Es gibt gar keinen ersten Moment des Bewußt seins, sondern nur einen z weiten. c) Allerdings kann der vergangne Moment, und jeder mög liche vergangne Moment wieder zum Bewußtsein er hoben, repräsentiert oder vergegenwärtigt, gesetzt werden, als in de mselben Subj ekte vorgekommen, wenn darauf reflektiert wird, daß in ihn doch auch eine andre Wahrnehmung hätte fallen können. Dann wird demselben wieder ein andrer ihm vorhergehender entgegengesetzt, in welchen, wenn in den letztem einmal eine gewisse bestimmte Wahrnehmung gesetzt werden soll, keine andre fallen konnte, als die, welche in ihn gefallen ist . Daher kommt es, daß wir immer, soweit wir nur wollen, j a ins
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Schluß-Anmerkung
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Unbe dingte, und Unendliche hinaus, zurückgehen können. ( 1 08 d) Eine bestimmte Quantität des Raums ist immer zugleich; eine Quantität der Zeit immer nacheinander. Daher können wir das eine nur durch das andre messen ; den Raum durch die Zeit , die man braucht , um ihn zu durchlaufen ; die Zeit durch den Raum, den wir, oder irgendein regelmäßig sich fortbewegender Körper (die Sonne, der Zeiger an der Uhr, der Pendul) in ihr durchlaufen kann.
S c h l u ß - A n m e rk u n g . Kan t geht i n der Kritik d . r . Vft . von dem Reflexions punkte aus, auf welchem Zeit , Raum, und ein Mannigfaltiges der Anschauung gegeben, in dem I ch, und rur das Ich schon vorhanden sind. Wir haben dieselben j etzt a priori deduziert , und nun sind sie im Ich vorhanden. Das Eigentümliche der Wissenschaftslehre in Rücksicht der Theorie ist daher auf gestellt, und wir setzen unsern Leser rur j etzo gerade bei demjenigen Punkte nieder, wo Kan t ihn aufnimmt.
REGISTER Die Register sind denen der "J. G. Fichte-Gesamtausgabe" Bd. 1,3 entnommen. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die am Rande der vorliegenden Ausgabe kursiv angegebenen Seiten der Gesamtausgabe.
Personen Diogenes (404- 3 2 3 ) 1 77 1 4 3 -1 4 7 , 1 5 1 , 1 6 7 , 1 84 , 1 90 Fichte, Johann Gottlieb (1 7 6 2 -1 8 1 4 ) Hume, David ( 1 7 1 1 - 1 7 76 ) 1 90 Kant, Immanuel ( 1 7 24-1 804) 1 44, 1 89ff. , 1 9 1 , 208 Leibniz , Gottfried Wilhelm von (1 646-1 7 1 6 ) 192 Locke , John ( 1 6 3 2-1 704) 192 Maimon, Salomon ( 1 7 5 4 -1 800) 1 89-1 9 1 Reinhold, Karl Leonhard ( 1 7 5 8-1 823) 1 50 Schulze, Gottlob Ernst Ludwig ( 1 7 6 1 - 1 8 3 3 ) 150
Schriften Zahlen in Normalschrift bezeichnen die Seiten der zitierten Werke ; Zahlen in Kursivschrift bezeichnen die Seiten des "Grundriß" in der Gesamtausgabe, auf denen Fichte auf das genannte Werk Bezug nimmt. Diogenes Laertius: De vitis philosophorum. VI, 39 dürfte Fichtes Quelle gewesen sein. 1 77 Fichte, Johann Gottlieb : [ Rez . : I Aenesidemus, oder über die Funda mente der von dem Hrn. Prof. Reinhold in Jena gelieferten Elementar-Philosophie. Nebst einer Vertheidigung des Skep ticismus gegen die Anmaßungen der Vernunftkritik. 1 7 9 2 . 445 S. 8. In: Allgemeine Literatur-Zeitung. Nr. : 4 7-49. Co!. 369-374, 3 7 7 - 3 8 3 , 385-389. Jena 1 1 . u. 1 2. 2. 1 7 94. In: Johann Gottlieb Fichte's sämmtliche Werke. Hrsg. von I . H. Fichte. Bd. I. Berlin 1 84 5 . S. 8. 146 Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre als Handschrift für seine Zuhörer. Leipzig 1 7 94. In: SW. Bd. I . 1 43 Erster Teil. Grundsätze der gesamten Wissenschaftslehre. § 2 . Zweiter, seinem Gehalte nach bedingter Grundsatz. 1 04f. 146 Zweiter Teil. Grundlage des theoretischen Wissens. § 4 . Erster Lehrsatz. 1 23-246. 143
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Register : Schriften darin : B. Synthesis der in dem aufgestellten Satze enthaltenen Gegensätze überhaupt, und im allgemeinen. 1 27- 1 3 1 . 184 D. Synthesis durch Wechselbestimmung der in dem zweiten der entgegengesetzten Sätze enthaltenen Gegensätze. 1 4 3 . 151; 2 2 1 . 1 45; 222. 1 4 5 ; 2 2 3 . 143, 1 45; 226.
1 44;
227.
1 90
DeduktIon der Vorstellung. 227-246. 143[. darin: 2 32f. 147 Dritter Teil. Grundlage der Wissenschaft d e s Praktischen. § 5 . Zweiter Lehrsatz . H . 2 7 3ff. bes. 2 7 6 . 167 Hume, David : Philosophical essays concerning Human Understanding. London 1 748, S. 1 23 . 1 90 Kant, Immanuel : Critik der reinen Vernunft. 3 . verb. Aufl. Riga 1 7 90. (Seitenidentisch mit der 2. Aufl.) 208 Einleitung H. Wir sind im Besitze gewisser Erkenntnisse a priori, und selbst der gemeine Verstand ist niemals ohne solche. 144 3f. I. Transzendentale Elementarlehre. Zweiter Teil. Die transzenden tale Logik. Erste Abteilung. Die transzendentale Analytik. Erstes Buch. Die Analytik der Begriffe. 2. Hauptstück. Von der Deduction der reinen Verstandesbegriffe . 1 . Abschnitt . § 1 4 . Übergang zur transzendentalen Deduktion der Kategorien. 1 27 . 1 91 2. Abschnitt. Transzendentale Deduktion der reinen Verstan desbegriffe. 1 29-1 6 9 . 189 darin: § 1 6 . Von der ursprünglich-synthetischen Einheit der Apperzeption. 1 3 5 . 144 Zweites Buch. Die Analytik der Grundsätze (transzendentale Doktrin der Urteilskraft). 1 . Hauptstück. Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe. 1 76-1 87. 189 Mairnon, Salomon: Versuch über die Transscendentalphilo sophie mit einem Anhang über die symbolische Erkenntniß und Anmerkungen. Berlin 1 7 90. S. 1 87 . 1 90 Philosophisches Wörterbuch, oder Beleuchtung der wichtigsten Gegenstände der Philosophie, in alphabetischer Ordnung. Erstes Stück. Berlin 1 7 9 1 . S. 1 66 . S. 1 89 Anm . 5 . 1 91 Streifereien im Gebiete der Philosophie. Erster Theil. Berlin 1 7 9 3 . S. 5 3 . 1 89 - Versuch einer neuen Logik oder Theorie des Denkens. Nebst angehängten Briefen des Philaletes an Aenesidemu s. Berlin 1 7 94. S. XXIV. 1 89 Reinhold, Kar! Leonhard: Bey träge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen. Erster Band das Fundament der Elementarphilosophie betreffend. J ena 1 7 90. 150 Schulze, Gottlob Ernst Ludwig: Aenesidemus oder über die Funda-
Register : Sachen
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mente der von dem Herrn Professor Reinhold i n Jena gelieferten Elementar-Philosophie. Nebst einer Vertheidi gung des Skepticismus gegen die Anmaassungen der Vernunftkritik. 1 7 92. S. 2 1 3 . 1 50
Sachen
Kursiv gesetzte Zahlen bezeichnen bedeutende Stellen. Abhängigkeit 206f. Ableiten (vgL Deduktion) 146, 1 80, 1 96 Abstrahieren 1 5 0, 1 92 Affizieren 1 82, 1 97 Akzidenz 1 92f. , 1 97 , 203 Allgemeines - Besonderes 1 45 Allgemeines, Kollektives Unendliches 1 44 Anschauung 1 5 4f. , 1 5 9f., 1 6 3f., 1 7 4f. , 1 7 9ff., 1 88, 1 93ff., 203, 205f. -, äußere 1 64, 1 86, 204 -, innere 1 64, 1 85 -, unmittelbare 1 8 1 , 1 85 - sform 204 - svermögen 1 7 9 Anstoß 1 4 3, 1 5 5 , 1 5 8 Antithesis 1 47 , 1 4 9 Anwendung 1 89f. a priori 1 46, 1 90f., 208 Aufheben 1 5 6 , 1 6 1 , 1 99 Aufmerksamkeit 1 6 9 Ausschließen 1 5 0ff., 1 5 7 ff. , 1 6 3, 1 84ff., 1 92, 1 94ff., 1 98f., 203, 205f. Äußerung 1 97 , 1 99ff. , 204 Bearbeiten 1 89 Bedingung 1 4 9f. , 1 5 5 , 1 6 0f. , 1 64, 1 67 , 1 7 3, 1 7 8, 1 95ff. , 2 04, 207 Bedingungsverhältnis 206 Begrenzung 1 5 3, 156f. , 1 60ff , 1 7 2ff., 1 7 8, 1 8 4f.
Begründen 1 4 3, 1 7 4 -, gegenseitiges 1 7 4 Beobachter 1 5 7 , 1 5 9, 1 67 ff. , 1 7 2, 1 7 5 , 1 82 Beobachtung 1 7 9 Beschaffenheit des Dings 1 8 3ff., 2 0 1 f. Beschränkung (vgl. Begrenzung) 1 7 7 f., 1 99, 204 Bestimmbares 202ff. Bestimmen 1 4 3ff., 1 5 0, 1 5 3, 1 5 5 , 156, 1 74, 1 7 6ff., 1 8 3ff., 1 87 , 1 93ff., 1 99, 20Hf. -, negatives 1 97 Bestimmtes 1 5 3, 202ff. Bestimmungsgrund 205 Beweis 145, 207 Bewirktes 1 92, 1 97 Bewußtsein 1 46, 1 54, 1 69ff., 1 7 6, 1 80f. , 1 86f., 207f. -, unmittelbares 1 7 5 , 1 7 9, 1 8 3, 1 88, 1 9 2 - , Anfang des 1 69, 208 Beziehe n 1 48ff. , 1 5 8ff. , 1 6 3ff., 1 7 5f., 1 80f. , 1 8 3, 1 87 Beziehung, ideale 1 5 8 Beziehungsgrund 1 4 8f. , 1 5 0A. , 1 5 8, 1 65 , 1 7 6, 1 80f. Bild 1 5 5 , 1 79ff , 1 85ff. , 1 95 Bilden 1 7 9ff. , 1 85
Dauerndes 1 99f. Deduktion (vgL Ableiten) 1 5 4f. , 1 8� 2 0 1 , 208
146,
80
Register : Sachen
Denkform 1 8 9 Denkgesetz 1 69, 1 90f. Ding (vgl. Objekt) 1 54, 1 7 4 , 1 7 6 , 1 79ff , 1 88, 1 9l f. , 1 96, 200ff., 204 - an sich 1 5 4 , 1 68f. , 1 91 f. , 207 Dogmatiker 1 9 1 Dogmatismus, transzendenter 1 6 8, 1 90 Dreifachheit 1 94 Einbildungskraft 1 4 3 , 1 6 1 , 1 7 9, 182, 1 84f. , 1 88ff. , 1 96 , 1 99f. , 202ff. Eindruck 1 5 5f. , 1 7 3 Eingreifen 1 99 Einheit, synthetische (vgl. Synthesis) 1 9 3, 1 99 - des Bewußtseins 1 44 Einwirkung 1 92 - , gegenseitige 1 99 Eklektiker 1 92 Empfindung 150ff., 1 55ff , 1 5 9ff. Endliches 1 44f. Entgegengesetztes 144, 1 4 7 , 1 5 8 , 1 88 , 1 99, 203f. Entgegensetzen 1 47ff. , 1 5 7 f. , 1 62 , 1 6 8 , 1 85 , 1 92f. , 205ff. Erdichten 204 Erfahrung 1 44ff., 146, 1 86 Erftillen 1 98ff. Erkennens, Grund alles 1 5 4 Erkenntnis 1 90f. Erklärung 1 7 4f., 1 8 1 , 1 86 - , ursprüngliche 1 43f -, wissenschaftliche 1 43f. , 1 6 8f. , 1 97 Erscheinung 1 9 3, 1 96f. Erschleichen 1 99 Etwas 1 45, 1 4 7f., 1 60, 1 7 2, 1 80, 1 87 Existieren 1 92 Experiment 1 4 8 Extension 1 98 Extensität 201
Faktum 1 4 3ff. , 1 5 3 Finden 1 5 0f. Forderung 1 7 4 Form (logisch) 1 90 , 1 97 - der Anschauung 204 - der Vorstellung 1 5 0 Freiheit 1 5 6, 1 5 8 , 1 76ff , 1 85 , 1 93 , 1 98ff., 202ff., 208 Fremdartiges 1 5 0f. , 1 5 5 , 1 5 7ff. Für (sich) sein 1 4 3 , 1 4 5 , 1 5 7 , 1 5 9, 1 66ff. , 1 7 2, 1 9 3 , 2 0 l f. , 204, 208 Gefallen 201 Geftihl (vgl. Kraft-, Selbst-, Zwangs-) 1 7 0, 1 7 2ff. , 1 7 7 , 2 0 1 Gegebenes 1 45 Gegensetzung (Gegensatz) 1 62, 1 65 Gegenwart 207 Geist, menschlicher 1 46, 1 54, 1 80, 1 8 9f. Gemüt 1 95 Gesetz (vgl. Denk-) 1 8 9, 200, 202f. - des Vernunftwesens 1 4 3 , 1 67 ff. , 1 82 , 1 90 Gesichtspunkt 1 60 Gleichgewicht 1 47f. Glied, synthetisches 1 4 8 , 1 5 1 , 1 5 6f. , 1 6 1 , 1 86, 1 94 Grenze (vgl. Schranke) 1 5 6f. , 1 5 9, 1 61ff , 1 7 3ff., 1 7 8, 1 86f. , 200 Grund 1 6 8f. , 1 86, 1 97 , 1 99, 203 Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre 1 4 3 , 1 4 5 , 1 4 7 , 1 5 1 , 1 5 3 , 1 67 , 1 84 Grundsatz 1 9 3 - der Wissenschaftslehre 1 45 Gültigkeit, objektive 1 90f. Handeln 1 77ff. , 1 88f. , 1 9 3 -, unmittelbares 1 8 1 - , wirkliches 1 5 2 Handlung (vgl. Tätigkeit) 1 46 , 1 5 1 ff. , 1 55, 1 67 , 1 6 9, 1 76, 1 80
Register : Sachen -, freie 1 76, 1 8 3 -, synthetische 206 Harmonie 1 5 3f. , 1 8 1 , 1 93, 204 Hemmen 1 67 , 1 7 1 Herausgehen aus sich 1 5 0, 1 7 0f. Hervorbringen 1 5 6 Hinausgehen 1 5 7 , 1 6 1 , 1 65f., 1 7 0, 1 7 3 Hinausschieben, die Grenze 1 6 1 f. Hinaussetzen 1 6 1 f. Hinaustragen 1 65f. Ich
1 4 3, 1 4 5 , 1 47 ff. , 1 5 7, 1 6 1 , 1 66ft.. 1 7 2ff., 1 92f. , 1 99,
202ff. -, absolutes 1 92 - an sieh 1 92 -, begrenztes 1 5 7 , 1 6 1 , 1 7 4 -, reales 1 7 4 -, unbegrenztes 1 5 7 Ideales 1 5 8 Idealgrund 1 5 3 Idealität 1 5 8, 1 76 - des Raumes 202 - der Zeit 207 Identität 1 7 7 , 1 8 7 , 208 Intelligenz 1 54, 1 5 6 Intension 1 98 Intensität 201 Kanon 1 7 3 Kategorie 1 88f. Kausalität 1 74 Kontemplation, bewußtseinslose 159 Kontinuität 1 96, 1 9 9f. Kopula, logische 1 84 Kraft 1 4 7 f., 1 5 2, 1 77 f. , 1 97f., 200f. , 203, 205 - anwendung 1 7 7 Leiden 1 5 3f., 1 5 5f., 1 5 9 , 1 6 7 , 1 7 0, 1 7 8, 1 99 Lockianer 1 92 Logik 1 6 1 Losreißen 1 5 5
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Mannigfaltiges 1 44 f. , 208 Materie (logisch) 1 9 8 Menschenverstand, gemeiner (gesunder) 1 7 7 A. Messen 20 1 , 208 Methode 1 54f. -, synthetische 1 4 5 , 1 5 1 , 1 6 2 , 173 Mittelanschauung 1 80 Mittelbegriff 1 60f. Mittelglied 1 5 2, 1 6 1 , 1 8 0f. Modifikation 1 89 Modifizieren 1 5 5 Müssen 1 7 3 Nachbilden 1 5 4 , 1 74 Necessitieren 1 7 3 Nichthandeln 1 7 7 Nicht-Ich 1 4 5 , 1 5 3ff., 1 6 1 , 1 68, 1 70, 1 7 2ff., 178, 1 87f., 1 92f. , 1 99, 202ff. - überhaupt 205 Nichtkönnen 1 7 3 Nichts 1 98, 201 Nichtsetzen 1 4 9 , 1 60f. Nicht-Tätigkeit 1 5 2, 1 5 5 Notwendiges 1 87f., 1 92 Notwendigkeit 1 67 , 1 7 2f., 1 8 1 , 1 8 3 , 1 87 , 1 90, 1 94f., 202, 206 -, synthetische 1 7 5 Objekt (vgl. Ding) 1 95f. , 202ff.
1 7 9f., 1 89ff.,
Philosoph 146 Philosophie (vgl. Transzendental-) 161 -, kritische 1 90f. Populär ausdrücken 1 55 , 1 5 7 Postulat 1 4 3 , 1 5 5 , 1 7 0, 1 7 3 , 1 80, 1 93 Produkt 2 0 1 , 205 - des I ch 147f. , 1 5 4f. , 1 6 3 , 1 6 8ff., 1 7 3 , 1 7 5 ff. , 1 87 f., 1 9 2f. , 204 - des Nicht-Ich 1 9 2f. , 1 98f. , 204
Register : Sachen
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Produzieren 1 7 0, 1 7 3 , 1 76ff., 1 8 7 , Spekulation (vgl. philosophische 1 90, 1 96 Reflexion) 1 7 7 A. Punkt 1 93ff , 1 99f., 203ff. Sphäre 1 96, 1 98ff. , 203 Spontaneität 1 5 8 , 1 7 3ff. , 1 7 8 , 1 8 1 , 1 86ff., 1 93, 1 96, 201 , Quantität 1 5 3 , 208 203, 205 Raum 1 7 1 , 1 86 , 200ff , 208, Stoff 1 4 7f , 1 5 2 Streben, unendliches 1 67 f. , 1 7 5 -, Relativität des 20lff. - nach Kraftanwendung 1 7 7 Reales 1 5 8 Subjekt 1 5 0, 1 9 1 , 208 Realgrund 1 5 3 Realität 1 5 8 , 1 74 , 1 76, 1 84 , 1 98 Substanz 1 84, 1 92, 1 96, 1 99f. , 202ff. Reflexion 1 4 3 , 1 5 0, 1 5 9, 1 6 7ff , 1 87 Substantialität 1 7 2ff. , 1 84[f., 1 92, 1 96 , 1 9 9f., Substrat 1 7 1 , 1 7 5 , 1 86f. 208 -, philosophische (vgl. Philosoph, - des I ch 1 48, 15 2, 1 5 9 - des Nicht-Ich 1 6 3 Spekulation) 1 44 , 1 4 6 , 1 6 9 Sukzession 202, 207 sgesetze 1 7 5 Synthesis (vgl. synthetische Ver Regel 1 84f. , 1 89, 203, 208 einigung) 1 4 8f. , 1 5 l ff. , 1 5 6, Regulativ 145 1 5 8 , 1 60ff., 1 74ff., 1 80, 1 82ff. , Richtung 1 4 3 , 1 4 7 , 1 7 7f., 1 8 0f., 1 9 2ff. , 200f. , 204ff. 204 1 84 System Ruhe 1 7 7 - des menschlichen Geistes 1 45 Satz A A 1 95 , 202 Tätigkeit, absolute 1 7 Sf. Scheingründe 1 7 7 A. -, begrenzte 1 5 8f. , 1 6 3ff. Schema 1 7 9, 1 84f., 1 89 -, entgegengesetzte 1 47 ff. Schicksal 1 89 -, gemischte 1 47 Schranke (vgl. Grenze) 1 5 7 ideale 1 5 7 ff. , 1 6 l ff. , 1 7 4f. , -, Schweben 1 4 3 , 1 4 7 , 1 7 9, 1 85 , 207 203f. 1 4 9f. objektive -, Seele 1 8 6 -, reale 1 5 8f. , 1 62, 1 64ff., 1 7 4 Se� 1 5 3, 1 5 � 1 7 6, 1 8 3 , reine 1 47ff., 1 5 5 , 1 5 9, 1 6 1 , Selbstbestimmung 1 7 8 1 66 Selbstgefühl 1 6 7 , 1 7 5 1 5 2, 1 5 5 ruhende -, Selbsttätigkeit (vgl. Spontaneität) -, unbegrenzte 1 5 7 ff., 1 6 1 ff. 178 -, unterdrückte (gehemmte) 1 5 2f. , Setzen 1 4 3 , 1 45 , 1 4 7 ff. , 1 5 3f. , 155 1 6 1 , 1 7 5 , 1 9 3 , 203f. -, vernichtete (aufgehobene) 1 5 0 - für sich 1 66 -, wirkliche 1 5 2f. -, mittelbares 1 5 8 , 1 7 7 , 1 84f. - des Dings 1 88 , 1 9 1 - realiter und idealiter 204 - des Ich 1 4 3 , 1 47ff. , 1 7 0f., 1 92 -, willkürliches 1 6 1 - des Nicht-Ich 1 4 8f. , 1 5 1 , 1 6 l ff. , - des Objekts 1 5 0 1 7 0f. - und Nichtsetzen 149, 1 60fl Tatsache des Bewußtseins (vgl. Skeptiker 1 9 1 Faktum) 1 4 3, 1 4 6 Skeptizismus 1 9 1 -
=
Register: Sachen
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Täuschung 1 89ff. Tendenz 1 99 - zur Reflexion 1 6 7 , 1 69, I 7 2ff. Thesis 149 Totalität 1 84ff., 1 88, 1 95f. Transzendent 1 68 , 1 7 0, 1 7 3, 1 90, 207 Transzendental 1 7 3 Transzendentalphiloso phie 143
Vernichten 1 4 8 , 1 5 6, 1 7 1 Vernunftvermögen, theoretisches 1 4 3 , 201 Vernunftwesen 1 4 3 , 1 90 Vernünfteln 1 7 7 A. Verstand 1 88f. Vorstellen 1 7 4 Vorstellung (vgl. Bild) 1 5 0A., 1 6 8f. , 1 76, 1 81[. , 204
Übergehen 1 7 9, 1 8 3, 200 Übertragen 1 5 6, 1 65f., 1 89f., 1 92, 1 96 Umfassen 1 64 - die Unendlichkeit 1 67 Unabhängig 1 5 3ff., 1 5 9, 1 64, 1 9 2f. Unbegreiflichkeit 1 6 l f. , 1 7 0 Unbegrenztes (vgl. Unendliches) 176 Unbegrenztheit 1 7 5 Unendliches 1 6 3ff., 1 6 7 , 1 7 2, 200, 206, 208 Unendlichkeit 1 44f., 1 67 , 1 7 5 Universum 1 5 0 Unterbrechen der Tätigkeit 1 7 8, 1 80 Unterscheiden 1 4 7 , 1 60, 1 8 3, 1 95 , 201 Unterscheidungsgrund 1 65f., 1 7 7 , 1 87 Urteil 1 8 3f.
Wählen 204 Wahrnehmung 207f. Wechselbestimmung 1 5 8f. Wechselwirksamkeit 204 Wechselwirkung 1 84f. - mit sich selbst 1 7 4 Wesen s . Vernunftwesen Widerspruch 1 4 8 , 1 5 2, 1 54, 1 6 6 , 1 7 3 , 1 7 6f. , 1 82 , 1 8 5 , 1 97 , 202 Widerstand 1 5 7 , 1 98 Widerstehen 1 7 4 Widerstreit 1 47ff., 1 7 2 Wirken 1 92f., 1 97f. Wirkliches 1 9 2 Wirklichkeit 1 5 8 Wirksamkeit 1 88ff. Wissenschaftslehre 1 89ff., 1 9 3 , 208 - , besondere theoretische 144, 172 - , theoretische 1 4 3 ff. Wollen 203f.
Vereinigen 1 5 2, 1 84, 1 88 Vereinigungsgrund 1 87 , 1 9 3 Vereinigungspunkt 1 5 6, 1 7 6 , 1 7 8, 201 , 204ff. Vergangenheit 207f. Verhältnis 1 94ff. , 204 - der Substantialität 1 87 - der Wechselbestimmung 1 5 8 - der Wirksamkeit 1 88, 1 92 Vermögen, theoretisches 1 4 3 , 201 - des Setzens 204 - des Setzens und Nichtsetzens 1 60
Zeit 206f[. Zirkel 1 66 , 1 6 9 Zueignen 1 4 9 , 1 5 l f., 1 6 0 , 1 6 3 , 1 7 6f. Zufalliges 1 87f., 1 92 Zufalligkeit 1 8 3f. , 1 87 , 1 93ff., 1 9 9f. , 202ff. Zusammensetzen 205 Zusammentreffen 1 9 3f. , 1 96, 1 99, 204f. Zwang 1 7 6, 1 7 8 , 202 Zwangsgeflihl 1 7 3f. 'lweifel 1 7 7 A., 1 7 9, 1 82
BIBLIOGRAPHIE Die Literaturhinweise sind der unter 2 . genannten Bibliographie ent nommen. Die Nummern dieser Bibliographie werden jeweils am Schluß eines Hinweises in [ ] angegeben. Das Zeichen x unmittelbar hinter den Nummern der bibliographischen Einheiten (z. B. 1 2x) be deutet, daß die bibliographischen Angaben dem Original entnommen bzw. an ihm überprüft und verifiziert worden sind. Nummern ohne dieses Zeichen geben dem Leser den Hinweis, daß die Daten nur bib liographisch ermittelt wurden und möglicherweise Ungenauigkeiten enthalten. Angaben ohne Nummer sind von den Autoren der Bibliographie nach deren Erscheinen gesammelt worden. 1 . A usga ben des Grun drisses des Eigen tüm lichen der WL
Grundriß des Eigenthümlichen der Wissenschaftslehre in Rüksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift ftir seine Zuhörer von Iohann Gottlieb Fichte. Jena und Leipzig bei Christian Ernst Gab ler. 1 7 9 5 . [ 1 5 x ] Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre und Grundriß des Eigen thümlichen der Wissenschaftslehre in Rüksicht auf das theore tische Vermögen von Johann Gottlieb Fichte. Neue unveränderte Auflage. TÜbingen, in der Joh. Georg Cotta'schen Buchhandlung 1 80 2 . [ I Sa x ] Grundriß des Eigenthümlichen der Wissenschaftslehre i n Rüksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift ftir seine Zuhörer von Iohann Gottlieb Fichte. Zweite verbesserte Ausgabe. Jena und Leipzig, bei Christian Ernst Gabler. 1 802. [ 1 5b x ] Johann Gottlieb Fichte's sämmtliche Werke. Herausgegeben von Immanuel Hermann Fichte. Bd. 1. : Erste Abtheilung. Zur theore tischen Philosophie. Erster Band. Berlin 1 84 5 . Obraldruck Leipzig 1 9 24 . Unveränd. Nachdruck Berlin 1 96 5 . dass. Grundriß : S . 3 29-4 1 1 . [046 5x-0466 x ] Johann Gottlieb Fichte. Werke. Auswahl i n sechs Bänden. Hrsg. u . eingel. von Fritz Medicus. Bd. I. In: Phil. Bibliothek. B d . 1 2 7 . Leipzig 1 9 1 1 . Leipzig o . J. (um 1 922). Darmstadt 1 96 2 . Grundriß : S. 5 2 1-603. [0474x-04 7 5 x ] neu hrsg. v . Fritz Medicus. Leipzig 1 9 1 1 . [ 1 5 (1 ) ] neu hrsg. v . Fritz Medicus. 2 . Aufl. I n : Phil . BibI. Bd. 1 27c. Leip zig 1 9 22. [ 1 5 (2)x ] In: Phil. BibI. Bd. 224. Leipzig o. J. (um 1 944.) [ 1 5 ( 3 ) x ] I n : Phil. BibI. B d . 2 2 4 . Hamburg 1 9 5 4 . [ 1 5 (4 ) ] J. G . Fichte-Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissen-
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Bibliographie
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2. Bibliographie Baumgartner, Hans Michael ; Jacobs, Wilhelm G. :
Bibliographie. Stuttgart-Bad Cannstatt 1 96 8 .
J. G. Fichte
3 . Z u Fich tes Philosophie i m allge m einen
Zu Punkt 3 und 4 dieser Bibliographie siehe die entsprechenden Punkte in: J. G. Fichte: Grundlage der gesamten Wissenschafts lehre. In: Phil. BibI. Bd. 246. Hamburg 1 970. S. 25 7-26 7 . Ergän zend wird hier angeführt : Gueroult, Martial: Commemoration du deuxieme centenaire de Ja naissance de Fichte. (Rede am 4. Mai 1 96 3 vor der Socil�te franc;:aise de Philosophie mit Diskussionsbericht. Teilnehmer an der Diskussion: Jean Wahl, Jean Hyppolite, Alexis Philonenko, Xavier Tilliette, Pucelle, P. Vignaux). In: Bulletin de la Soci(:te fran p ise de Philosophie. 5 8 e Anne e, S. 57-85. Paris 1 964. [ x ) 4 . Z u Fich tes Wissenschafts/ehre i m allge meinen
Dannenberg, Friedrich: Der Begriff und die Bedeutung der Erfahrung in der fichteschen Philosophie. Weida i. Th. 1 9 1 0 . l .-D. Jena [ 1 9 24x) Gent , Werner: Die Raum-Zeit-Philosophie des 19. Jahrhunderts. Historische, kritische und analytische Untersuchungen. Die Ge schichte der Begriffe des Raumes und der Zeit vom kritischen Kant bis zur Gegenwart. Bd. II von : Die Philosophie des Raumes und der Zeit. 1 . Aufl. Bremen 1 9 30. 2. Aufl. Hildesheim 1 96 2 . Fichte: S. 1 36- 1 50. f l 9 2 8 x l Pareyson, Luigi : Fichte. Bd. I . In: Biblioteca d i Filosofia. 2 . Torino 1 950. [ 1 8 8 2xl Radermacher, Hans : Zum Verhältnis von Faktizität und Reflexion in der Transzendentalphilosophie. In: Subjektivität und Metaphysik. Festschrift für Wolfgang Cramer. S. 2 5 3-276. Frankfurt a. M. 1 96 6 . [x ) Leopoldsberger, Jürgen : Fichtes Kantkritik im Hinblick auf die Struktur der Kritik der reinen Vernunft. In: Wiener Jahrbuch für Philosophie. Bd. I. S. 1 45-1 84. Wien-Stuttgart 1 96 8. [x )
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Bibliographie
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Ankündigungen und Rezensionen sind ohne besonderen Titel genannt. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Num . 1 03 . Mitt wochs den 1 6ten September 1 7 9 5 . S. 8 2 3 . [ 2747x ] In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Num. 4 1 . Mitt wochs den 1 5ten April 1 7 9 5 . Col. 3 24-3 2 5 . [ 2748x) In: Reichs-Anzeiger. Num. 74. Montags, den 30. März 1 79 5 . Col. 7 1 5-7 1 6. [ 2748x ] In: Gelehrte Anzeigen. 4 2 . Stück, den 26. May, S. 3 29-3 3 2 . Tübingen 1 7 96 . [ 2749x ] Reinhold, Carl Leonhard: In: Allgemeine Literatur-Zeitung. Num. 7 . 8 . Sonnabends, den 6. Januar 1 7 9 8 . S. 57-6 3 . [ 27 5 0 x ] I n : Selling, Magnus: Studien zur Geschichte der Transzendentalphilo sophie I. Beilage 3. Lund 1 9 3 8 . [ 2 7 5 0 x ] In: Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen. 84. Stück. Den 26. May 1 7 9 8 . S. 825-83 9 ; 9 6 . Stück. Den 16. Junius 1 7 9 8 . S. 945-9 5 5 ; 1 20. Stück. Den 2 8 . Julius 1 79 8 . S. 1 1 8 5-1 1 9 8 . [ 2 7 5 1 x ) - R.-L. I n : Stück CXVI. (CXVI I . ) Oberdeutsche allgemeine Litera turzeitung. Freytag, den 2 8sten September (Mondtag, den I sten October) 1 7 9 8 . Col. 609-6 24 ; 6 25-6 29. [ 27 5 2 x ) I n : Allgemeine Zeitung 1 80 2 . Beilage Nro . 1 1 . S. 4 2 . [ 2 7 5 3 x ) I n : Gothaische gelehrte Zeitungen. 64. Stück, den 1 1 ten August 1 80 2 . S. 560. [ 27 5 4 x ] In: Num. 4 Allgemeine Literatur-Zeitung. Dienstags, den 4 . Januar 1 80 3 . Col. 3 2. [ 2 7 5 5 x ] C. In: Neue Allgemeine Deutsche Bibliothek. Bd. 7 7 , 1 . Stück, H. 2. S. 65-93. Berlin und Stettin 1 80 3 . [ 2756x ] In: Reichs-Anzeiger. Num. 5 8 . Mittwochs, den 2. März 1 80 3 . Co!. 7 8 1 . [ 27 5 7 x ] I n : Süddeutschlands pragmatische Annalen der Litteratur und Kul tur. Nro . 1 2 1 . Mondtag, den I sten August. 1 80 3 . Col. 1 4 3f. [2758x) Duyckaerts, Frans:ois: L'imagination productrice dans l a Logique transcendentale de Fichte. In: Revue philosophique de Louvain. T. 50, S. 230-250. Louvain 1 9 5 2 . [ 20 2 8 x ]