194 55 26MB
German Pages 172 [176] Year 1986
ISSN 0232 - 265X
WEIMARER MONOGRAPHIEN ZUR UR- UND FROHGESCHICHTE Herausgegeben vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens
durch Rudol! Feustel - - - 19 - - - - - - - - - - - -
Adelheid Bach
GERMANEN· SLAWEN - DEUTSCHE Anthropologische Bearbeitung des früh mittelalterlichen Gräberfeldes von Rohnstedt, Kreis Sondershausen
unter Mitarbeit von G_ Ernst - L Finke - G_ Hohmann
Weimar 1986
Druck: Druc kerei Volkswacht Gera, Zweigbetrieb Greiz Cc ) 1986 by Museum für Ur- und Frühgeschich te Thüringens, Weimar Nachdruck oder fotomechanische Vervie1fältigung, auch einzelner Teile, ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers nicht qestattet.
Direktor des Instituts für Anthropologie und Humangen e tik am ßereich Medi zi n der Friedrich-Schiller-Universität Jena Pro f. Dr. rer . nato habil. H er b e r t ß ach zum 60. Geburtstag am 14. März 1986
IiII O lolUN G
Nachdem der Jubilar im Jahre 1956 als Assistent 11m dama l igen Institut für Anthropologie und Völkerkunde begonnen hatte, sich neben der Übe r nahme eines .... mfangreichen Lehrpro"ramms der Anthropologie für Biologen und Psychologen mit besonderem Interesse der Anthropogenese und der Rekonstruktion der biologischen Situation oer Bevolke r ungen aus urund frühge schich t licher Zeit zu widmen, hat sowohl das Institut als aUCh aas faChgebiet Paläan~hropologie eine Ent wic klung durchgemacht, die im nationalen und internationalen Rahmen Beachtung ge f unden hat. Nahezu vom Ein-Hann-Institut ausgehend, entsta nden vier Arbeitsgruppen. die unter seine r leitung au f den Gebieten der EntWIcklungsan th ropologie, Paläan t hr opologie, Zytogenetik und humangenet i schen Beratung in lehre. fo r schung und medizinischer Versorgung um f angreichen Verpflichtungen naChkommen müssen und best r ebt sind, mit konzeptionellen Vorstellungen die f achspetif ische Entwi cklung organlsa tori scn und inhalt lich weiter tU optimieren. Oie EntwiCklung auf dem Gebiet der Paläanthropologie ist eng ve rb unden mit der bereits 1956 vorhanden gewesenen osteologischen Sammlung, die seit dieser Zeit eine beträCht liche quantitative, aber auch qualitative Erweiterung erfahren hat. Hit ca. 20.000 Skelettinoiv!duen aus dem siedlungsgeographisch relatIV geschlossenen Mlttelelbe-Saale-Gebiet bietet si e eine in Mitteleuropa einmalige Materialbasi s speziell fur die Erforschung der Bevölkerungsentw!cklung der letzten 7000 Jahre. Wie die forschung auf diesem Gebie t in ständigem Kontext mit den Erkenntnissen der Humangenetik, insbe~onde r e der Populationsgeneti k und ontogenetischen Aspekten, ~or allem im HinbliCk auf WaChstum und Reife betrieben werden muß, so besteht auch eine geradezu un abdingbare Not wen:Hgke:t de r Interdisziplinären Zusammenarbeit IIIlt oer Ur- und Frühgesch icht sforsc hung. EIne von Herbcrt Bach jahrzehn t elang gep f legte Zusammenarbeit ~or al lem mit dem Museum f ür Ur - und Frühgesch ich te Thüringens, Weimar, unter lei t ung ~on Prof. Or. ph i l. habil. Günter Behm-Blancke und se it 197B ~on Or. phi!. habil. R. feustel, aie durch gemeinsame Ausgrabungen und i n zahlreic hen gemeinsamen Publikationen ihren Niede r schl ag gefunde n hat, wirk te siC h so woh l auf die wissensch a ttliche Konzeption als auch auf die Schaffung der materi el len und personellen Basis für die Arbeit auf paläanthropologische~ Gebiet f r uchtbringend aus. So entstanden al lein auf dem Fachgebiet Palä anth ropolog i e 7 Diplomarbeiten , 20 Dissertationen A, 1 Disse r tatio n B und 86 Publikationen, darunte r ) Monographien. Im Rahmen von 4 l e xikon- und 2 Handbuchpublikationen wurde die einschlägige PrOblematik eingehend bearbei t et. Eine Rei he weiterer wlss e nschattlic her Arbeiten sowie Vo r haben zur Scha ff ung der Voraussetzungen f ür eine be trä chtliChe Er weiterung der os te ologischen Sam mlung de s Institut s und der Verbesser ung der pal äanth r opo l ogische n Arb eitsmöglichkeiten sind in Angr if f genommen. Oie Hoffnung, daß diese Pläne noch In de r Amtszeit von Herbert Bach Wirklich keit we rden können, sei mi t de m Dank f ür sein ste te s Engagement für die Pa lä anthropologie verbunden. Jena/Weimar , 14: März 19B6 Adelheid Bach
Rudol! Feustel
Inhal t
Sei te
Vo rwort
7
I.
Einleitung
8
2-
Mat e r ial und Methoden
,
2. 1.
Erhaltungszus tand
10
2.2 .
GeschleChtsbes timmung
10
20 3.
Altersbestimmung
10
2.4.
MetrisChe und mo rpho l ogisc he Erfassung . Statistik
!l
2.~.
Gebißve rh ältnisse und pathologische Ve r änderungen
!l
J.
Demographisch e Aspekte
!l
J.1.
Mortalität
3.2.
Bevölkerungsstrukturen
I'
Größe und Aufbau der
I'
J. 2.
j .
"
S iedlerge~einschaften
J. 2.2.
Geschlechterverhäl t nis
22
J . 2. J .
Bevölkerungsdynamik
J . 2. J . I.
Zur Siedlungs kontinuit ät in Rohnstedt
"
••
Bio~etrische
A . 1.
GruppenCharakteris tik
27
4.1.1.
Schädel
27
4.1. 2.
Pos tkran iales Skele tt
27
5.
Gruppenvergleiche
5 . I.
Univarlater Ver gleich
"
5.
Schädelmaße und -indices
J2
5 . . 2-
Postkraniales Skelett
5 . 1. 2. I.
Körperhöhe
"J'
5. 1. 2. 2.
Proportionen und Robust izität der
5.2 .
Multivarlater Vergleich
"
6.
Pathologische Veränderungen
50
6.1.
Traumatische Einwirkungen
51
6.1.1.
Sc hädel
51
6.1. 2.
Postkraniales Skelett
51
6.2.
Gesundheitszustand der Gebiss e
52
6.2.1.
Karies
52
6.2.2.
Periodontopathien und Zahnstein
6.2.3.
Anomalien
"
. 1.
Bearbeitung von Rohnstedt
26 26
J2
E~tre~itäten
)8
" 5
Sei te 6.3.
Degenerative Verände r unge n
6. }. l.
Wirbelsäule und groOe Gelenke
6. '.2 .
Arth r osis deformans der Kie f ergelenke
6.4.
Er k rankungen, Va r iationen und fehlbildungen der Wirbelsäulen
"
60
bei den Rohnstedtern 6.4.l.
Di fferentiald iagnostisch abgrenzbare besonde re Befunde
6.4.2.
Va riati onen und fehlbildungen
" " "
..
Weitere Dysplasien und spezielle Arthropathien des Skeletts
66
6.6.
Knochenneubild ungen
6.7.
Knochendestruierende Prozesse und Entzündungen
"
6.8.
Befunde unklare r Genese
6.9.
Bemerkungen_zur gesundheitlich gene ti SChen Situation der
6.
~.
"
70
Bevölkerung von Rohnstedt
70
,.
Zusammenfassung - Summary - 0606.e ...
7)
8.
Anmerkungen
"
9
Literatur
80
10.
Anhang
91
10.1.
Einzelbeschreibungen
91
10.2.
Tabellen
112
Tafeln I - 28 2 Beilagen
,
VOR II ORT
Im Rahmen de r Rekonstruktion der biologischen Situation der ur- und fr ühgeschichtlichen Bevölkerung des Mittelelbe-Saale-Gebietes sind InSbesonde r e im HinbliCk auf die mittelalterlichen Bevölkerungsanteile auf einer wesentlich erweite rten Materialgrundlage In den letzten Ja hren fundierte Erkenntnis s e ge wonnen worden. Der gegenwärtige forschungs s tand zur Anthropologie der vö lkerwanderungszeitlichen bis spätmittelalterliChen Bevölkerung dieser Region ist Inhalt der vorliegenden Publikation, wobe i d ie Analyse des Gräberfeldes ROhnstedt, Kr. Sondershausen, im Mitt el punkt s teht. Das Forschungs konz ept der Arbeitsgruppe Paläanthropologie am Institut tür Anthropologie und Humangenetik der Friedrich-Schiller-Unive r sität Jena hat zum Ziel, die am Skelettmaterial faßbaren biologischen Zustände und die im Ve r laufe der Zeit stattgefundenen diesbezüglichen Veranderungen zu analysieren und Anhaltspunkte für die entsprechenden yerursachenden Faktoren zu gewinnen, wobei der Mensch konsequent als blosoziale Einheit aufgefaBt wi rd. Aus der anthropologischen Analyse lassen sieh wesentl iche Aspekte der lebenssit uation der Bevölkerungsgruppen im deutsch-slawischen Kontaktgebiet herausarbeiten, die zusammen mit den archaologischen Befunden und den namenkund li chen UntersuChungen ein b r eitgefäChertes Bild ergeben, das die bevölkerungsdynamischen Prozesse während des Nebeneinanders yon ethnisch unterschiedlichen Bevölkerungsanteilen veranschaulich en kann. Am Zustandekommen der Mon og raphie sind alle Mitarbeiter der Arbeitsgruppe mehr oder weniger beteiligt, fängt doch die Arbeit mit der Ausgrabung, Reinigung und Prä pa rat ion an, und erst nach eine r gewissenhaften DOkumentation steht das Skelettmaterial für die wissenscha ftliche Bearbeitung zur Ver f ügung . Nach der von Bach/Du~ek 1971 publizierten Monographie "Slawen in Thüringen" liegt hier die näChs te umfassende Un t ersuChung aus unse r em Institut zu diese r Problematik vo r. Oie Ausgrabung der Gräberteloer Espenfeld (K r. Arnstadt), Oreitzsch ( Kr. PÖßneck) und Wic~ mar (K r. Jena) erfolgten Im Rahmen der Er füllung der Forschungsaufgaben de s Inst itu ts für Anthropologie uno Humangenetik in Zusammenarbeit mit aem Museum rur Ur- und Fruhgeschicht e Thüringens. Oie Präparation und DOkumentation des Rohnstedte r Skelettmaterials oblag I. FlöOner, G. Hohmann, R. Kresin und J. 5chröder; die Datenerfassyng wu rde Im Rahmen von mehreren Prüfungsarbeiten und durch A. Bach, H. Bruchhaus so wie G. Hohmann vorgenommen. Oie Programme für die s tatisti sc he Auhrbeltung über den Kleinstrechner Robotron K 1003 wurden von L. Flnke ers t ell t. Die Abbildungen au f Tatel I - 3 wurden von W. Timpel zur Verfügung geste l lt; die Austührung der fototechnischen Arbeiten erfolgte für die Tafeln 4 - 11 durch J. Ho l ttreter gemeinsam m~t der HochschullichtbildsteIle der FSU und für die Tatein 12 28 du r ch 1. FlÖßner. Oie graphischen Darstellungen wurden von V. Hee nach angegebenen Vor lagen gezeichnet. Die Schreiba r beiten, die durch die zahl rei c hen Tabellen und die differe nZierte DOkUMentation des Materials äußerst aufwendig waren, wurden von G. HOhmann und 1. Wleser gewissenhaft durchgefüh r t. Außer diesen Mitarbeitern des Instituts gebührt besonderer Dank auch den an der Feldarbeit, der Haterialaufbereltung und Erstellung der Druc kvo r lage beteilig t en Kollegen des Mu seums für Ur- und Frühgeschic hte Th ür ingens, vor allem W. Timpel, unter dessen Leitung das Gräbe r feld Rohnstedt ausgeg raben wurde .
Jena, August 19B6
Adelheid Bach
)
1 . EINLEI TUNG
Nachdem durch die Zusammenstellung de r Reihengräbe rf riedhöfe des B. bis 11. J h. durch Rempel (1966) und die sprachkundlichen Untersuchungen von Walther (1971) eine Grundlage für die Einschätzung der slawischen Besiedlung Thüri'ngens im frühen und hohen Mittelalter gegeben war, sind in den letzten Jah ren weitere Unte r suchungen und vor alle m systematische Ausgrabungen vorgenommen worden. Diese haben zu neuen Ergebnissen im HinbliCk auf die slawisch-deutschen Kulturverhältnisse im Thüringischen Raum geführt (Barthel/Barthe l 1977; OuSek 1971; 1973; 19B3; 1983a; Donat 19BO; Donat/Timpel 1973; Simon 19 78 ; Timpel 1971; 1976; 1978; 1979; 1982; 1983). Zur Rekonstruktion der biologischen Situ at ion de r Bevölkerungen des Eibe-Saale- Raumes aus dieser Zeit sind von anth r opologischer Seite bereits mehrere Beiträge geleistet wo r den (A. Bach 1982; A. Bach/H. Bach 19BO; H. Bach 1961; H. Bach / A. Bach 1967: H. Bach/ Timpel 1962; Diez 1981; Diez/ May 1975; Müller 1961; Schott 1960; Simon 197 7: 1982 ) . Da bei gewähr· te vor allem die umfassende Untersuchung des Gräberfeldes Espenfeld, Kr. Arnstad t , auf dem 438 Bestattungen nachgew iesen wer den konnten ( A. Bach/H. Bach 1970; H. Bach/A . Bach 19 71; Ehmer 1968; li ebert 1969; Reinhardt 1970), Einblick in die Lebenssituati on einer slawischen bä uerlichen Bevölkerung im westsaa~schen Gebiet . Du r ch die Ausgrabung eines weiteren großen Reihengräberfeldes in Nordwestthüringen bei Rohnstedt, Kr. Sondershausen, durch das Museum für Ur- und Frühgeschi chte Thüringens (Timpel 1978) und in Zusammenarbeit mit diesem die vollständige Ausgrabung der Sk elettgräberfelder von Drei tzs ch, Kr. Pößneck, (Simon 1978 ) und Wichmar , Kr. Jena, ( A. Bach!limp el 19B3) durch das Institut für Anthropologie und Humang e ne t ik des Bereichs Medizin de r Friedrich-Sc hiJI~r Universitä t Jena stehen weitere relativ repräsentative Skelettpo pulationen zur Verfügung. Im Rahmen einiger von A. und H. Bach betreuten medizinischen Dissertationen und Dip l omarbeiten ist die Bearbeitung des umfangreichen Materi als bereits in Angriff genommen. Am Rohnstedter Material untersuchten Zielinski (\980) und Rabold (19B3) die GebiOverhältnisse, flartmann (19B4) und Piontek/Wu nde r !ich (1982) die Veränderuilyen an den großen Gelenken und an der Wirbelsäule. Von Hrdina/Hrdina (1984) wu.de eine ausführliche biometrisehe Bearbeitung und Analyse der pathologischen Veränderungen der Schädel der Erwachsenen von !-/ohnstedt vorgenommen. Pertzsch 0 . Vo.b . ) und Plewan/Pl ewa n (i . Vorb . ) untersuchten das Skelettmaterial von Dreitzsch in stomatologischer, biometrischer und skelettpa thol ogischer Hinsicht. Diez/Ma y (1975) bearbeite te n die Kauorgane der Zöllnitzer Bevölkerung, und Diez (1981) untersuchte die Struktur und Zusammenset z ung des Zahnsteins der Bevölkerungen von ROhnstedt, Es penfe ld , Dr eitzsch und Zöllnitz . Im folgenden sollen vor allem das Rohnstedter $kele tt material vorgelegt und die Ergebnisse aus den genannt en Arbei t en und eigenen Untersuchungen disk uti ert werden. Soweit bereits Informationen von den anderen Lokalitäten zur Ver f ügung stehen und aus vorhandenen Publika tionen en t nomme n werden können, versuchen wir,die aus den Un t ersuchungen von Skelet t popu lati onen resultierenden Erkenn tnisse üb er die Situation der Bevölkerung in der deutschslawischen Kontaktzone unseres Un ter suchungsgebietes zusammenzustell en .
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Abb. 1 . Ve rbr eitung anthropo l ogisc h bearbeite t er Skelettserien aus vö lkerwander ungszeitlichen un d mittela l te rlichen Gräber fel dern im Thüringer Becken.
2. MAT ERI AL UNO METU OIl EN
In den J dhren 1973 ~i s 19 75 wurde das am Südrand des Do rfes ROhnstedt, Kr. Sondershausen, au f dp.m Flu r s t üc k '·Kommel" ( Mbl. 4731 , H 77 300, R 19 170 ) gelegene mi t telal t erli che Reihengriiberfeld (A bb. 1) aUsr;jegraben . Nach limpel (1978) lällt sich das Gräberfeld in den Zeitraum ~om 8 . /9 . bis 11 . Jt1. datier en . Auf einer Fläche von ca. 10130 mt wurd en 368 Gräber geborgen . Im 8ereich der durch e i nen Graben eingegrenzten relati~ kleinen Fläche wurd e 200 bis 250 Jahre be s ta t tet, wohl de r Haupt grund dafür, daß nur ca. 42 ~ der Gr äber ungest ö rt erhalten geblieben waren bz w. noch teilweise in situ aufgefunden werden konnten (Ta b. I ) . Nach der Prä paration des 5kelettmaterials im Institut für Anthropol ogie und Humangeneti k , Jen a, ergab sich, daß mindestens 462 Individuen auf dem Fr iedhof beigesetzt worden war en . lab. I. Anteile der in situ Rohnstedt Grabungsbe f und situ tei Iweise gestör t
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und gestörten 8estattungen auf dem Gräberfeld
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Von den in si tu oder zumindest teilweise in si t u vorge f undenen Individuen hatten 513 ~ der Frau en und 16 ~ de r Männer Beigaben . Zu weiteren 6 Er wachsenen (3 rf', } 9) aus ges t örten Be sta ttun gen konnten ebenfalls Beigaben als zugehörig ange sehen werden . Von 58 im Alter von 2 bis 14 Jahren ver s torbenen Kindern (G r äber in situ bzw. t eil weise in situ) hatten 4B ~ und von 28 0 - 2jährigen 7 ~ Schmuckbeigaben. Zu sechs ges t örten Kinderbestattungen konnten
,
Schmuckbeigaben a l s zuge hö r ig angeseh e n we rde n. Oie Einschätzung des Anteils der mit Irach t enbes t andteilen oder ausgesp r ochenen Beigaben Besta t te t en muß sicher In Abhängigkei t von dieser Situation vorgenommen werden. In der Al t ersgruppe 2 - la Jah r e hatte nur e ines der Kinder mit Beigaben lediglich ein Me s ser . Sonst hande l te es sich um Per len, Fingerringe und Schläfenringe ( da von 6mal nur 1 Fingerring, Imal zusätzlich ein Messer, lmal ein Hund). Unter der Annahme, daß in diesem Alter gleich viel Mädchen und Knaben ve r storb e n sind (in der Regel i st die KnabensterbliChkeit et was hÖher), hätte de r größte Teil der Kinder weiblichen Geschlechts Schmuckgegenstände besessen, während dies nur für et wa die Hälfte der in si t u aufgefunde nen erwachsenen Frauen zu t rifft. Zu erwähnen wäre noch, daß bereits un t er den Kindern der Al tersklasse 2 - 4 Jahre einige sind, bei denen Per l en, Fingerringe und Sch l äfenringe gefunde n wurden. Auf dem Gräberfeld sind trotz der zahlreiChen Störungen Grabreihen z u erk e~n e n (Beilage ) , die Gräber im wesentlichen West-Ost ausgerichtet. Männer, Frauen und Kind er natte ma n In regelloser Folge beigesetzt (Abb. 2) . 2. 1 . Erh al t ungsz us tand Allein schon aus der oben dargestellten Situation ergibt sich ein s e h r un t e rschiedlicher Erhaltu ngszustand der Skelette. Oie Knochensubstanz ist vorwiegend gut erhalten. Anhand des Grabungsplanes und der FotOdokumentation konnte bei einem großen lei I der durch alte S törung verlagerten Skeletteile der individuelle Zusammenhang wieder her ges tellt werden. Bei einem Teil bleibt die Zusammengehörigkeit fraglich, was bei der Bea r be itu ng i n methodischer HinSICht berÜCksichtigt werden muß. Die angegebene Individuenza hl s t e llt die Mindest anzahl der auf dem Gräberfeld Bestatteten dar . Der Quali t ative Erhalt ung szustand der Individuen ist bei den Einzelbeschreibungen im Anhang unter der Signat u r EZ I - 5 (sehr gut, gut, mittel, scnlecht, sehr schlecht) für Schädel und postkrania le~ Sk elett ge t rennt ange· geben. 2 .2 . Ge schlec ht s be sti mmung Die Geschlechtsbestimmung erfolgte anhand aller beobacntbaren geschlechtsdifferenten Me r kmale des Schäde l s und postkranialen Skelet t s (s. Fe rembach!Sch widetzky!Stloukal 1979). Bel Individuen, deren Erh altungszus t an d di e Gesch l echtsbestimmung erschwerte oder bei dene n eine UnsiChe r heit in der Geschl e ch t sbestimmung bestand, wurde in den Einzelbeschreibungen im Katalog die Gesc h lechtssignatur in Klamme rn gese tz t . Da!; Vorhandensein und die Ausprägung einiger GeSChlechtsmerk male is t do rt angegebe n . Im allgemeinen besteht ein ve rhältnismäßig deu t lich er Ges c hlechtsdimorphismus - besonders am pos t kranialen Skelett -, so daß auch bei de n Jugendlichen das Geschlecht angegeben werden konn t e. Bei )2 Frauen wird die Geschlech t sbe s t immung durch geschlechtspezifische Beigaben (Schläfenringe, Perlen, Spinnwirtel) erhär t et . Diskrepanzen zur ant hropologische n Geschlech t sbestimmung traten nicht auf. - Auf eine Geschlech t sbestimmung der Kinder wurde verzichtet, da sie aus Erhaltungsgründen nur bei wenigen I ndividuen hätt e vorgenommen wer den kön nen (s. Schädlich 1979). 3B Ki nder S i nd dur ch Sc hmuc kgegens t ände a l s weibli c he In d iv i duen ausge wiesen. 2 . 3 . Alte rs bes t i •• ung Oie AlterSbest i mmung der Erwac hsenen wur de nach dem Ve rk nöche rungsgrad der Schäde l dachnähte vom En docranium he r und dem Zustand des Kauorg a ns vorgenomme n . Die Al t ersve r än derungep am Skelet t wurden nach Möglichkei t he r angezogen ( KnOChenstruktu r Humerus, Femur, F~cies symphysialis, ge ne r alisierte Veränderungen im Ge l enk- und Wirbelsäulenbereicn). Eine Zuordnung der Indivi due n zu den Alters kl assen f rühadul t (3 . Dezenium), späta dult (4 . Dezenium), frü hma t ur (5 . Dez e nium) . spät ma tu r (6 . DezeniumJ und senil (über 60 Jahre) is t in 10
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Abb. 2. lagebeziehungen der Kinder, Mä nner und Frauen auf dem Gräberfeld Rohnstedt.
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Anbetracht der großen individuellen St r euung (Nemesk~ri/Ha r s~nyi/Acsadi 1960; Nemesk~ri 1972) der am Skelett beobach tb aren Al ter sveränderungen, besonder s im höheren Alter , noch vertretbar (dazu Stloukal 1982). In t raindividuelle Disk repanzen zwi sche n alt ersvar iabl en Merkmalen (Obliteration der Schädeldachnähte, Abrasion der Zähne, Atrophie des Alveolarran~ des, Ausdehnung der Markhbhle im Humerus und Femu r proximal , Veränderungen an der Facies symphysialis ossis pubis, Rarefi z ierung der Knochens tru ktur im 8erelch z wischen Ramus superior ossis pubis und Ramus inferior ossis pubis ) treten off enbar bei Frauen we sen t lich häu f iger auf als bei Mä nnern. Die Stoffwechselprozesse werden bei den Fra uen durch Gravl' ditäten häufiger Be lastungsphasen ausgesetz t , we nn auch die Sch wanger scha ft en ke ineswegs allein für die asynch r onen Veränderungen im Knochenge webe verantwort lich zu ma chen sind. Wenn Nemesk~ri ( 1972 ) fordert, daß "die Eigenheiten der ve r schiedenen alte r sb ez eiChn end en Faktoren in einer Einhe i t mit den Geschlechtseigenheiten, der Konsti t ution. dem Or ganismus und insbesondere se i nem patho l ogischen Zustand erwogen und die Sch luß f olgerung daraus ge zogen werden" soll, ist es schwer zu verstehen, daß anhand von labelIenwerten ( SJ ~ vold 1975; 440 theoretische Kombinationen ) unter Zugrundelegung von vie r Alter sv~riab l en ( Obliteration der Schädelnäh te , Struk tur der Facies symph ysialis, Au s dehnung der Markhohle I n Humerus und Femur) im Zuge der sogenannten komp l e xen Al t ersbestimmung eine ~nnäherung an das kalendarische Alter von: 2 , S Jahren angenommen wird. Eine mechaniSChe Zuordnung zu e i nem kalendarischen Alter auf Grund definierte r relati v ob jekt iver Krlterte n is t zwar reproduzierbar, bewah r t aber nicht vor gravierenden Fehlei nschätzungen (s. Rbsing 1915 ) . Überstandene Infektionsk r ankheiten, Nahrungsmangel und andere den S t of fwe chs e l belastende EreigniSse sind, auch wenn sie während der Wachstumsper iode s tatt gefunden haben (s . Kühl 1977; Si· mon 19B2) , am Sk elett nur sehr schwer nachweisbar. Außerd em dür f ten Krankheitsprozesse in frÜherer Zeit in der Regel ohne therapeut i sche ~taßnahmen, z . 8. 1'1 form der Einn ahme vor. "Medikamenten" abgelaufen sein, so daß sich manifestierende Veränderungen In ;"nochengeweb€ u . U. ein von unseren heutigen Er fahrungen abweichendes Bild hint e rlas sen haben. Hinzu kommt, daß sieh wohl in jeder gr ößeren Skelettpopulation ~on einem Bestattungs plat z mehr oder weniger zahlreiCh Individuen befinde n. deren Qua nt1 tative Reprasentanz die Altersbestimmung erschwert. Be i der Einschätzung der demographi schen Verhilltn l sse einer solchen BevölKerung sei dahingestellt, ob die Ve l"t eilung dieser I ndividuen auf me hrere funfJa hr es ~ klassen sinnvoll ist, zumal eine Einteilung der Er wachsenen in Zehnjahr es klassen gegenÜber fünfjahresklassen demographisch offenbar keinen besonderen Informationsverlust zur Folge hat (O renhaus 1976). An unserem Material wurden an 99 i n s i t u gefundenen erwachsenen I ndividuen die Kn OChenstru kturen am Humerus, Femur und am Os pubis im Röntgenbild eingeschätzt, wobei nicht i n jedem Fall alle drei Bereiche beurteilbar wareni . Fischer und Wolf (19B4) haben anhand von 111 Humeri und 120 Femora aus dem Beinhau s material von Magdala, Kr. Weimar, das Röntgenbild mit dem Sageschnitt verglichen und die diesbezügliche PrOblematik erläut ert An aus gestö r te r Lagerung stammenden Individuen wurden die al t er sva r iab len ~te rkmale am Schädel vorrangig zur Bestimmung herangezogen (s. Perizonius 1984 ) . Bei 20 Indi v iduen, zu denen keine Schade lteile vo r liegen, wu rde n für die Einbeziehung in die Sterbe tafel Hin weise aus der Knochenstruktur verwende t. Im Katalog sind diese Individuen lediglich als Er wachsene ausge wiesen. Das Alter der Kinder wurde mit Hilfe der SChematischen Da r stellung des Kronen- und Wurzel wachs t ums der Zäh ne (Sicher/Tandler 192B; Meyer 19 3\ ) un t er Berücksichtigung des Mineralisationsgrades der Zahnkronen und der Länge der Diaphysen der lang en Knoc he n (ioidt 18B2) bestimmt. Bei den Jugendlichen wurde zur Altersbestimmung der Synchondrosenverschluß der Skei ettk nochen nach den geSChlechtsdifferenten Tabe llen bei ~auber Kopseh (\94ß) zugrunde gelegt, der auch bei der AlterSklass e Tnfan s 11 mit berücksich t igt wurde.
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2.4 . Metrische und .orphologische Er fa ssung, Stati s t i k Für die metrische Erfa ssung wurde n entsprechend der Meßtechnik nach Martin (M artin /S aller 1957) am Sch ade 1 der Er wa chsenen durch Hrdina/Hrdina (1984) 91 Maße (78 Meßstrecken und 13 Wi nkelmaße) genommen und 36 Indices berechnet ~nd von den langen Knochen des postkranialen Skelet ts durch uns 26 Maße, 17 Indices sowie die Kö r perhöhe ermittelt. Für alle Maße und I ndices sind da s arithmetische Mittel, das Ver trauensintervall (5 X Irrtumswahrscheinlichkeit ) des Mittelwertes, die St anda rdabweichung und der Variationskoeffizient berechnet und die Va riati~nsbreite angegeben worden. Oie Schade lkapazitat ist nach der interrassialen Formel von Paerson ( Martin/S aller 195 1), die Körperhöhe für die Manner nach Breitinger (1937) und für die Fr auen nach H. Bach (1965) berechnet worden . Die Klasseneinteilung der Schädelmaße erfolgte nach Scheidt (1 930, geschlechtsdif fere nte Klassenbereiche ), die der Indices und der Schädelkap azität nach Martin fS aller ( 1957). Die biometrisChe Bearbeitung der Kinder erfolg t an ander er Ste l le. Für die Gruppenv erglei che wur de der appro~imie r te vera llgemeinerte Abstand nach Penros e ( Penrose 1954; dazu KnuOm ann 19 67) und de r t-Test a ng ewendet. Zur Ermittlung der tür den t-Test erforderlic hen Va rianzgleichheit wurde der F-Te st herangezogen. Unte r schiedliche prozentuale Häufigkeiten wurden mit dem Y'-Test geprüft . Oi e I ndividu ellen Gege benhei ten von 20 kranioskopischen Merkmalen der Erwachsene n sind bei den Einzelbeschreibungen im Katalog vorgelegt . Das Vo rha ndens ein eines Torus palatinus, die lage des Foramen mentale und die ·St arke der Masseterap?ph ysen wurden von ZielinSki ( 19 BO) und Rabold (1983) be urteilt. Außerdem wurden die Naht variante n am Schädel ertaßt. Oi e Auswertung der Nahtbefunde erfolgt mit denen von anderen Bevölkerungen durch l . Finke ( In Vorberei tu ng). 2.5. Gebißverhä l t ni sse und pathologisc he Veränderungen Der Gebißz us tand (Ziel inski 1960; Rabold 1983) wird in de n Ein ze lbe schreibungen im ZahnSC hema (nac h Gejval l 1960 e rw eiterte Codierung) so wi e durch Angabe der periodontalen Ve r än der ungen und des Abrasionsgrades dokumentiert. Im Abschni tt 6.2 . werden der Kariesbefall nac h der Kariesintensität (KI) und der Karie sfrequenz ( KF; Stloukal 1963) und einige weitere 8e fu nd e am Kauapparat der mittelalte r lichen Bevölkerungen unseres Untersuchungsgebietes zus ammenfas send dargestellt ( 5. auch A. Bach 1985). Oie degenerativen Ve r and erungen an den Wirbelsäulen und den großen Gelenken wurden nach meth od ischen Vo r schlägen von liebert (1 969), von Piontek/Wunderlich (19B2) und Hartmann (1984) erlaßt und ausgewertet . Oie Ergebnisse werden referiert. Die indi viduellen Verhältnisse sind in den Einze lbe sc hreibungen angegeben. Spezielle pathologische Veränderungen sind ebenfalls bei den Einze lbes chre ibungen im Katal og vermerkt. Oie pat hologischen Veränderungen an den Sk eletten der Kinder und Jugend l ichen werden an anderer Stelle vo rgelegt. Hier werden d ie Befunde am Kauorgan diskutiert. J. DEMOGRAP HI SCHE ASPEK TE
Für die Untersuchung der Struktur einer frühgeschichtlichen Population, einer "Gruppe von Menschen, die in einem geographisch begrenzten (lebens-)Raum zu einer bestimmten Zeitperiode in einer rep r oduktiven Sozietät lebten" ([J re nhaus 1977), ist mit dem Skelettmaterial von Rohnstedt e i n Fundgut vo rha nden, das nur mit geringen Einschränkungen als besonders geeignet angesehen werden kann. Günstig für eine demographische Analyse sind sein ausreichender Umfang, die vollständige Ausgrabung des Gräberfeldes und die sehr wahrscheinliche kontinuierliche Belegung durch eine "[Jorfbevölkerung": Di ese kann außerdem al s wahrscheinlich 13
•
slawische Bevö l kerung 1~ deutschen Gebiet ( Tlmpel 1979) a l s r e lat iv ge sc hl ossene Popu lat i ah bz w. als Bestandtei l e i ner du r ch ethn ische Zugehörigkeit be s t ehe nden ges e llsc ha rt l l ch bedingten übergeordneten Fortprlanzungsgemeln sc hatt innerhalb des Sl cdlu ngsgcb lc t es aur gefaG t werden. Leider sind von der Art der Belegung her d i e Indi v idu e n nic h t h inre i chend de n sich arc häo logi s ch abzeichnenden Zeithorizonten ( Tlmpel 1978; äl t ere und jüngere Phase) z uzuordnen, so daß die Rekonstruktion der Lebendbevölk e rung unte r der theore t ischen Vo rau sse tz ung einer stationären Bevölkerung erfolgen muß, d. h. es wird eine gl eichbl ei uende B evö lk e r un9 ~ struktur bz w. -entwicklung angenommen. Trotz de r erwähnten zahlr eic he n St ör ungen auf Gr und der langen Belegung innerhalb des relativ kleinen Areals konnte dank der gu t en Er ha l tun gs bedingungen tür die KnOChenSub s tanz die Anzahl der Bestattete n mi t sicher nur v e rha ltn i s ma~ Oig geringe r Abweichung vo n der Realität er~ittel t werden . Das gi l t auc h für de n Ber e ich einer modernen Störung (c a . 12 Gräber ) am Os t rand des Grä berf eldes. Der Anteil von nichterwach s enen zu erwa chs enen Individuen vo n 64 , 1St übe r durc hschnfttllch hoch, das Ge sc hlechterverhältnis relativ ausgewogen, so daß d ie gerorderte Reprbscntanz von dieser Seite her gegeben wäre ( Kurth 1%' , 196'a , 1965; Oona t /Ull r lch 1911; 1'J76; Orenhau s 1976 ; 1977; Strouhal 1919 ), doch sei vor ei ner d i esbez üg li chen ve r allgemeinernden Forderung an die Reprä se ntanz von Skel ettserien gewa r n t ( Ba ch/ Ba ch 1971, 5.148 rr .). J. l . Mortal i t ä t Oie Gliederun g der Skelettpopulation von Rohns tedt nach Al t er und Geschle cht is t aus den Sterbetafeln (Tab. 2, J) und den g raphi sc he n Da r s t e ll unge n (Abb. " 4) ersir.htlich . Bei der ge sc hl echt s differenten Angabe in der Al t e r sk la sse In fans I wurden S2,S , Knabcnsterb~ lichkeit angenommen und be l der Alterskla ss e In ran s 11 j e 50 , verstorbene Knab~n und H ad~ chen ( Stl oukal 1961 ) . 'ab.
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64 , der Verstorbenen hatte n das Erwac hsene nalter nicht erreicht, der
bis ~er höchste Anteil au f mittelalterlichen Gräbe rf eldern unseres Unt ersuchongsgebie t es, ebenso der Antei l von 16,6 , Kindern unte r einem J ahr, Oie Ste r bewahr schei nlichk eit CQ ~ ) ist bei den Juvenilen am niedrigsten, Die mitt le r e fer nere lebenserwa r tung Ce:) der 0 - IJahrigen der Gesa~tpo puta t ion betrug IB Ja h re; sie s t eigt in den folg enden AlterSklassen bis 8Jf 28 Jahre upd fäl lt bereits vom juvenil en Alter an kontinuierl ich ab, Oie ~:ttlere fe rnere lebenserwartung der Mä nne r s teigt auf 31 J ah re 1n der Alter Skl asse 12 - 14 Jahre u~d die der Frauen au f 26 Ja hre an. Bei beiden Geschlechtern tritt ber~its im juvenilen Alter e i ne Verrinccrung der mittleren leb enser wartung ein. Der Ste r hll yi prel der ~ r auen liegt i rr 3, Oezenium,
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wahrend bei den Männern vom }. De ze nium db eine relativ gl ei c hbleibende Sterblichkeit mit einem leichten Anstieg im 6. Dezenium zu beobachten ist. Das Geschlechterverhaltnis der verstorbenen Er wa chsenen und Jugendlichen kann m1t einem Maskulinitätsindex von 845 etwas zu gunsten der F r~en verschoben angesehen werden. Obwohl die Knabensterblichkeit im Kleinstkindalter unte r den damaligen Bedingungen u. U. noch höher als hier ~ngenommen eingeschätzt werden müßte, e rgi bt sieh kein zu interpretierender UntersChied 2 , Das sogenannte primäre Geschlechterverhältnis zur Zeit der Empfängnis beträgt heu t e nach sta tistischer Auswertung des Geschlechte r verhältnisses von Abo rten bzw. Totgeburten in den verschiedenen SChwangerschaftsmonaten 125 - 17ß zu 100. Zur Zeit der Geburt beträgt das sekundäre Geschlechterverhältnis in Europa et wa 106 100. Das tertiäre Geschlechterver hältnis, das sich in jeder Altersklasse ändert, führt heute infolge der größeren biologischen Anfälligkeit des männlichen Geschlechts zum Abbau des Männerüberschusses (H . 8ach 1977; Frey e 1978 ). Auf die diesbezüglichen Verhältnisse bei den frühgeschichtlichen Bevölkerungen wird weiter unten eingegangen. Abbildung 5 zeigt die Anteile der bestatteten Kinder und Jugendlichen, der Männer und Frauen auf den fünf größeren Gräberfeldern aus Thüringen. 8ei den Gräberfeldern von Zöllnitz und Wichmar is t die Repräsentanz durch moderne Stö r ungen eingeschränkt. Oie Angaben von Oreitzsch beruhen auf der Mater ialbasis aus allen drei Grabungskampagnen (19}6; 1976; 1979). In den zeitlichen Rahmen vom Ende des 8. bis in das 12. Jahrhundert gehören auch die sechs kleineren Bestattungsplätze aus dem Mittelelbe-Saale-Gebiet , von denen mehr oder weniger umfassende Angaben über das Skelettmaterlai vorliegen (Al tlommatzsch, Kr. MeiDen - A. Bach /H . Bach 1967; Bösleben / Wüstung Gommerstedt/, Kr. Arns(adt - A. Bach 19B2; Großschwabhausen, Kr. Weimar - Simon 1977; Obermöllern, Kr. Naumburg - Müller 1961; Possendor!, Kr. Weimar - H. 8achITimpei 1962; Schirme nitz, Kr. Oschatz - Simon 1982). Simon (19B2) interpretiert in seiner umfassenden Bearbeitung der spätslawischen Be völke rung von Schirmeni tz .vor allem auf der Basis des mittleren Sterbealters der Erwa chsenen die Sterblichkeitsverhältnisse dieser Periode für das Gebiet der "breiten deutsch-slawischen Gr enzzone zwischen Mittelgebirgen und Ostseeküste" unter Hinwei. s auf die komple"en Kau s alzu sammenhänge vorwiegend vo r dem zeitliCh und regional besteherd~n spe zifi schen sozialen Hintergrund , wobei sieh diskutierbare Aspekte hinsichtlich des Wandel s der Sterblichkeit im zeitlichen Ablauf ergeben (A. Bach/Siman 197B). Für Bijhmen, Mähren, die Slowakei und Ungarn (Blajarov~ 1979; Stlouka l 1962; Stloukal/Vyhn~nek 1976; Jakab 1979; Han~kov~ 1979: Han~ko v~/Sek~eov~/Stloukal 1984; And~l 1979, vor allem Acs~di/Nemeskeri 1970) liegen zus~mmen fassende Dars tellun gen der Mortali.tät im Mittelalter vor. Oie Sterblichkeitsverhältn isse innerhalb der Skel ettpopulationen von den groDen Gräberfelde rn unseres Gebietes weichen von den bekannten Gegebenheiten für bäuerliche Bevölkerungen dieser Zeit nicht ab. Ähnliches gilt auch tür die kleineren Bestattungsplätze. Nur die Hälfte oder weniger als die Hälfte der Geborenen erreichte das Erwachsenenalter. Oie SterbegipleI der Frauen lagen in jüngerem Alter als die der Männer (fü r Wichmar liegt vorerst nur die Best i mmung der Verstorbenen während der Ausgrabung vor: 0 - 1 Jahre, Infans I, Infans II, Juvenis, r! I ~ erwachsen). Ein Vergleich der Anteile der Uberlebenden (Sterbetafel I,,) in den einzelnen Altersk l assen von den Bestattungsplätzen ROhnstedt, Dreitzseh, Zöllnitz und Espenfeld (Abb. 6: MESG) mit den entsprechenden Antei l en bei den böhmischen (Blajerova 1979), mährischen (Stlouka I /Vyhn~nek 1976) und slowakischen (Ja kab 1979; Han~kova 1979) Serien zeigt, daO in unserem Untersuchungsgebiet der Anteil der verstorbenen Kleinstkt"nder am gröDten ist, woraus de r allIgemeine Niveauunterschied ~er Uberlebenskurven resultiert. Möglicherweise h~ndelt es sieh hier nicht nur um erhaltungsbedingte Unterschiede in der Repräsentanz de r Kleinstkinder (Tab. 4: vor allem 0 - 2 Jahre und 2 - 4 Jahre), sondern auch um bestehende Unterschiede 17
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Alte r in Jahren
Abb. 6. Uberlebenso r dnung (S t e r be ta fe l , Spalte I ) der Mittelelb e-Saal e-Sla wen und de r Sla wen von dem Gebie t der Ts chech osJo w a k ~i in der Be~ölkerungsst r uktur. Einige au f dem Territorium der heutigen Ischechoslowakei e rschlossene größere Besta t tungsplä t ze gehörten zu po l itischen und sicher auch kul t ur ellen Zent r en ( z. B. Libice, Mikultice) ode r frühstädtlschen Siedlungen (2. B. Hradsko, St. Kou+ r im) jene r Zeit, in denen ein höhe r e r Ante i l ~erstorbene r Erwachs ener nicht unbedingt au f ungünstigeren Erha l tungsbedingungen der Skelette oder auf einer niedrigeren Säuglingssterb+ Ilchkeit be r uhen muß (S tloukal /Vy hn~nek 1976 ). De r unte r schiedliche Kurven ve rlauf bei den ErwaChsenen deutet allerdings auf eine höhere Mortalität in den jüngeren AlterSklassen bei den Bevölkerungen i n unserem Un t ersuchungsgebiet hin, wobei d ie U berlebenskur~e de r mittelalterliChen Be~ö l kerung ~o n Oucove (Südwestslowakei ; Belegung ~Ol!l 9. - 15. Jh.; Ruttkay 19B4) 1111 Er wachsenenbere i ch unse r en Ve rhä l tn i ssen all näChsten kOlllfl'lt. Hins i Cht liCh des Sterbllchkelts~erhältnisses schein t di e fe udale Obersc h icht bereit s im Mittelal ter gegenübe r der bäuerl"ichen Du r chschnittsbevö l ke r ung im Vorteil ge wesen zu se in (~g l. Silllon 19B2; für die Folge zeit A. Bach / Simon 1976).
I'
Tab. 4. Anteile der in den ein zelnen Al ter sklassen Ve r storbenen auf ~ittelalte r lichen Gräberfeldern des Mittelelbe -Sa ale-Gebiete s und der Tschechoslo wakei Alter
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199
J .2. Bevöl ke rung sstruk turen Gräberfelder stellen die wich t igste archäologische Quelle zur Schä tz ung von Bevölkerungs zahlen dar ( Dr enhaus 1977; Oonat/Ulir ich 1976; S~olla 1974), sofern davon ausgegangen we r den kann, daß diese einer Siedlung zugeo r dnet werden können und daß auch alle Verstorbenen einer Siedlung auf de~ zugehö r igen 8es tatt ungsplatz beigese t zt worden waren, was t ür den gegebenen historischen Rahmen o f fenbar zutrifft (Schlesinger 1974 ) . Über das slawische Siedlungswesen jener Zeit sowohl östl i ch als auch we s tliCh der Saale ist der Kenntnisstand immer noch unbefriedigend (Du~e k 198J; Ti mpel 1978; 198J). Die Erschließung der Einwohnerzahl s l awisch er Siedlungen und deren 8evölkerungsstruktur über die Sterbeverhältnisse und den Ge sa mt um fang der Verstorbenen dieser Bev ölkerungsgru ppen erScheint uns als ein wesentlicher Be it rag zu d i ese r Problemati k, zumal in den g rößeren Gräberfeldern in die s er Hinsicht auswertbare Komplexe zu r Verfügung stehen, Die erm itt elte Größe einer solchen Fortp f lanzungsgemein scha ft ist alle r din gs abhängig von der von archäolog i sc her Sei te her wahr SCheinlich zu mache nden Belegungsdauer des 8estattungsplatzes, doch können i ~ vertretbaren Rah~en die in Frage ko~menden Popula tionsgr ößen erwogen we r den . Oie Erschließung von Bevö 1k erungsza hlen aus Siedlungsbefunden (Don at 1'1 80; MOdd ermann 1970; Jankuh n 1976 u, a.; dazu Smolta 1 97 ~ ) ist dagegen nicht nu r abhängig von der Erkenntni s ~ öglic hk eit des Verwendungszweckes von Häu sern, Gruben usw " sondern auch ' des GebraUChS und Ve rbrauch s von Ge r äten und Nah rung pro Zeite i nhe it, Oie bei Simon (1982 , Tab. I I , S. 20B ) gegebene Zusamme ns tellung von Einwohnerzahlen in Siedlungen des fr ühen und hohen Mittelalter s (vo rw iegend berechnet nach Gejvall 1960 bei einer Sterblichk ei t sr ate von 45 ' / • • ) weist auf Ei nzelgehö fte bis kleinste Si edlungen hin, wa s zu den wenigen archäologischen Befunden ni c ht i~ Gegensatz steht ( Behm-Blancke 1'16J; Donat/Timpe l 197 J; Do nat 19BO; Timpel 19BJ) , ] .2. 1. Gr öße und Aurbau de r Sl edlerge.einschart I~ folgenden sollen di e St r uktu r und der UmCa r.g der Referenzpopulationen de r Ve r s t orbenen von den Gräberfelder n Rohnstedt, Oreitzsch, Zöllnitz und Espenfeld nach dem Vo r schlag von Oren ha us ( 1976) über die Bildung von GeburtSkOhorten ermittelt werden, Für die Bestattungsplätze AltlommatzsCh und Bö s leben a ls kleinere Einheiten wi rd be i alle r Problematik ihrer
I'
Repräsentan z ( Erhaltungszu s tand, alte und moderne Stö rungen ) der gleiche Versuch unt er no~' men. Zu r letzte r en Lokalität gehö rte n Angehörige der deu t schen Bevälkerung des Unt er su· chungsgebietes (Timpe l 19B2). Bei gegebenen Voraussetzungen war bisher zur Bestimmung von Bevölkerungs zahlen die Be r echnungsmeth ode von A cs~di/ Nemeskeri (1957, 1970) sicher die günstigste. Dabei wu rden die Verstorbenen eines Bestattungsplatzes als eine einzige Geburts koho rt e aufgefaGt. Aus der Anzahl der Bestatteten , der mittleren f erneren leben serwa r· tung de r Neugeborenen diese r Bevölkerung, der 8elegungsdauer des Gräber f eldes und einem in seiner Bedeutung nicht näher definie rt en Korrekturfaktor wird die Größe der SIedle rgemeinschaft berechnet. Auf einem Gräbe rfe ld wi e ROhnstedt, auf dem 200 bis 250 Jahre bestattet wurde, befinden Sich die Toten von mehreren Gebu rtskohorten, O. h. "Gruppen von Indiv i duen, deren Geburt in definierten, aufeinanderfolgenden Zeiträul'l'1en s tattfand" (Orenhaus 1976 ) . Mit Hilfe de ! von Becker ( 1874 ) entwiCkelten Modells (erläu t ert bei Or enhaus 1976 ) werden die Individuen zu Gebu rtskohorten zusammengefaßt, wobe i sich deren Anzahl aus dem Kohorten Intervall und dem Skeletta lter jede r KOhorte ergibt (KOhortenintervall = definierter Zeit ra um während dem die Geburten der Inoividuen einer Kohorte stattgefunden haben; Skelettalte r = Alter des ältesten Individ~ums ) . In eine r stationären Bevölkerung kann für alle Geburtskohor te n ein gemeinsames hÖChstes Sterbealter angenommen werden. In Abbildu ng 7 i s t der Bevölkerungsablauf unter Verwendung des Beckermodells veranschauliCht .
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durchschni tt l . Skelettzahlen einer Kohorte , 0 jeweil. Altersgruppe
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Fu r eine Belegungszeit des Graber feldes von 200 Jah r en resultiert eine durChSChni ttlIChe Gruppe ngröO e von 65 Individuen und f ür 25 0 J ahre von ;7 Indi Vidue n ( Acs~di / N e~eske r i 66 bZ w. }7 Individuen ), Es da rf angenommen ~ erden, aaß die Angehorl gen \00 d r ei Generationen eine r familie auf dem gleichen Zeithorizont lebten und daß niCht alle Er wachsene n als EIter.n und Großeltern am propagativen Geschehen beteiligt ... aren. Die vorliegend en durchschni ttli ch en I ndiv i duenzahlen in den Alter sgruppen repräsentier en fur die wahrscheinl i-
cher e langere Belegungszeit 3 - 11 Familien mit jewe ils 3 - 11 Klnder n unte r 10 Jahren und ca. 2 Kindern bzw. Jugendlichen im Al t er von 10 - 20 Jahren. fab. 7. Bevblkerungsstrukturen zu einigen mittelalterlichen Bestatt ungspla tzen des Untersuchungsg ebietes Al ter i. J.
Rdlns tedt IIlgz. 250 J. n • 462
Espeotela IIlgz. 150 J. n • 4311
8ei diesem 1m hohen Alter versto rbenen Mann fällt eine morpho logische Anomalie im Be rei ch des Foramen magnum au r . Es besteht e ine starke Höhenasymmetrie der HinterhauptSkondylen, wobei der l inke Condy l us occipi talis den rechten nach caudal um 10 mm überr agt. Das Hin ter· haupt ist linksseitig abgeflacht, die rechte GesIchtshälfte niedriger a:s die l inke, dl e r echte Orbita nach rechts au ßen geneigt. Es resultiert eine recht skonv ex e Halswlr be !säulenskoliose mit linksseit ig betont stärkerer Spondylarthrosis def ormans . Atla s , Axis und der J. Halswir.be l s i nd asymmetriSCh linksseitig kleine r . Die Precessus spinesi der oberen Bru s tw irbel zeigen nac h rechts (un tere 8WS und obere LWS nicht vorhanden ). 8ei L besteht 5 eine Spondy l olysis oder Spina bifida, der 4. und S. LendenwIrbel sind Synostesi er :, was wohl a l s Folge de r sehr s tark en spon dylo t ischen Verände r ungen anzusehen I st. W 124 7! Gr . 46/14 (h f . 21'1_4' 5'~a_c) Bel diesem ebentalls Im hohen Alter ver storbenen Mann ist eine Asymmetrie des Foramen mag num zu beobachten , wob e i de r Hinterrand ca. 10 ' nach rechts aus der M edlansegit ~alen ausschwingt. Eine ent sprechende Asymmetrie besteht auch beim Atla s. Der E p . st~opheus is t in craniocaudaler Richtung nach dorsal verbogen .. Die rechte GesichtShälfte i st n~ed riger als die linke, die rechte Orbita nach rechts außen geneigt. (Un ter schenke l bruch s . 6 . i.2.l Be i beiden Indi viduen könnte es siCh um einen angeborenen muskuleren Sch i ~!~e:s handeln. Infolge der Ve rkürzung des Kop f n ickermuskels wird der Kopf zur kranken Se i te geneig: und mit de~ Gesicht zur Gegenseite gedreht (Lö rt ler / Blencke 1966). Es r csu:!.e rer Schäde:- und Gesichtsasymmetr ien sowie Skoliosen der Wirbelsäule. Ob in unse r en Fällen die ossä r en Verä nderungen prl~ar vorhanden ware~ ( ossäre r Schi e:h~ls ) oder ob s ich diese erst durch den Muskelzug einge s tellt hab en, Ist ni c ht mehr ~u en:sche i den. Zwei wei ttlre Indiv i duen , bei denen nur die linke. Gesichtshälfte vorhanden ist une be i denen Hirnschädeldefekte die Beu rt eilung er sc hw e ren , haben zumindest Schädelbasisasymmetrien. W I S72/Gr . 21 4/75 Bei diesem im ,. Oezenium ve r sto rb en en Man n besteht ein e Schädelbasi sas ymme~rie, di e sich besonders in einem beträchtlichen Größenunterschied der Processus mastOidei (links größer ) zeigt. Das Röntgenbild ( Hrd l na ! Hrdina 1984, Abb . 26, 27) belegt eine normale Pneumatisation des fast aufgetrieben e r sc heinenden linken Proces sus mas t oideus. Oie Schädelbasis neigt sich von rechts nach links ab wärts. Von der Hals wirbelsäule i s t nu r der halbe Atlas und ein we ite r er ~Irbel (C, od. ~l erha l ten, bei dem die knöcher ne Umr andung des rechten Fo r amen transve r sarlu~ nicht vol l s tä nd i g i st. Vom Gesichtsskelett 1st nur die lInke Seite und der Un~ terklefer erhalten, an dem keine ausgeprägten Asymmetrien zu beObachten sind. ~/ Gr.26}/75
8ei diesem i_ 6. Oezeniu~ ve r storbenen Hann besteht eine br.trächtliche Un terkiefera symmetrie (Hrdlna/ Hrd ina 1984, Abb. 13). Oer linke Ramu s mandibulae i s t 6 mm höhe r ( Maß 70 und 70a) al s der r echte und das Corpus mandibulae ist r echts um 3 mm höher als links. Oie rech te SChädelseite is t kürzer , der rechte Mar go s upraorb italis des Stirnbeins ve r läuft nac h rechts hi nt en. Oie Nasenbeine und der vorhandene Pr occssu s tronte lis der rechten Max illa zeigen eine nach rechts hinten gerichtete Gesich t s hälrte an. Oie Hi nterhauptscondylen s ind un t erSChiedliCh ausgebildet . Der linke ragt et was weiter cau da l. Von dessen Art i cu lationstläche abge se t z t, jedoch vom Condylus ausge hend, betindet sich eine erbsen66
große Protub e r anz. Atlas uno Axi s sind asymmetri sch. Die Hal s wirbelsäule scheint - bis aud die Asymmetrie Dcci pitale -At la s- Axi s un d eine le i chte Asymmetrie der anderen Halswirbel, eine Dsteochondrosis vertebrae, eine leichte Spondyl osi s und Spondyla rt hrosis deformans kei ne deutll che skoltotische Krüm~ung aulzuweise~. W 1225/Gr.33/74 (Ta l. 17'1_8' 18'1_2' S'2a_c) Außer der unter 6.A.I. beschriebenen Adoleszentenk yp hos e sind be i diesem relativ jung verstorben en Mann ( 3. Dezenium) we i t e r e dysplasti sche Skele tt veränderungen zu beobachten. De r : analis sac r alis is t bei S3_5 offen , in den Processus spinost von SI u. 2 befindet. Sich cin sch~aler Spalt. Am Pr ocessus acromialis der rechten Scapula fehlt das acromiale Ende. Oie In diesem Be r eich verlaufende Wa chstu~sfuge war nicht verknöche rt . Oie l inke Scapula ·.. els t von der Gelenkp fanne ausgehend etwa 3 cm entlang des Margo lateralis dysplastische Knochendefekte au f . In der Gelenkpfanne sind tlache Kno ch ener osionen zu beobachten, die ein e beginnende Arthrose anzeigen. Es ist eine allgemeine Dysplas i e des linken Humerus in Form ei ne r Verbiegung und Verkürzung des Knochens mit Dysplasie und Arthrose de s Caput humeri vo r handen.
w 1658 / Gr.8t/75
( Taf . 16'1_') Bei diesem ebenfalls im dritten De zenium ver s t orbene n Mann is t ne~en eine r nume r isc hen Vari ation der Wi r belsäu le, einer Spondylolyse bei L5 die kn Öche rn e Umrandung des Foramen t r ansversarium bei C u. 3 unv ol l ständig. Außerdem sind multiple EInze lz ahnanomalien vor2 handen.
!..J..i!l/ Gr.127/75 (Ta t. 19'1_2) Bel diesem im 4. De zenium \ersto r benen Ma nn waren d ie Nasenb eine nicht ausgebildet. Die Ha x i ll ae stoßen unte r halb des Na Slons zusammen. Es ist eine ca. 0,5 cm lange Naht vo rhanden. Am Kreuzbein is t der Canali s sacralis lediglich zwischen S2 u. 3 .k nöchern übe rbr ückt. Bei L4 u. S bestand eine Spondylolyse ode r ebenfalls eine Spina blfida, da die Wi rbelbogen nicht vorhanden sin d. ~/Gr.2l5/75
( Ta f. 24'1_5 ) Bei diese~ e r st im hohen Alter verstorbe nen Mann Si nd Fehlstellungen i~ Schultergürtel und Dysplasien der . obe ren Thoraxapertur zu beobachten. Bei stark verkürzten I. Rippen hat sieh an der linken Clavlcu la eine Articulationsfläche gebilde t, deren Entsprechung am Processus co r acoideus der linken Scapula lokalisie rt ist. Außerdem ist das 8rustbein vom Ubergang des Manubrium zum Corpus s tern ! an kaudal zunehmend stark eingesenkt . Das letztere gilt als Lei tsy~pt o~ für die Diagnose Tr ichterbrust (Degenhardt 1964a ). Oie Fehlstellung a~ SC hultergür te l kann i n diese~ Zusa~~enhang zustande gekommen sein . Die Wirbelsäule fällt durch ei ne rec ht s konvexe Lendenwi rb elsäulenskoliose und eine linkskon vexe Skoliose im Brust-Halswi rbe l sä ulen-Ubergangsbereich sowie Axtwirbel im oberen 8rustw irbelsäulen absc hnitt mit unregelmäßig begrenzten Abschlußpla tt en auf, wodur Ch die Oiagno'se noch unterstützt wird. Auch hier ist e ine numerische Variation der Wirbel s äule ( 6 Sacra lwirb e l ) vorhanden, wobei der Processus transversus des 5. Lende nwirbels lInks se itig eine nOCh nicht test verbundene Sacrallsation aufweist.
W 155 4/Gr.)8/75 ( Taf . 23'1 _5) ~ m rechten Humerus dieses erst nac h dem 50. Leben sja hr verstorbenen Mannes befindet Si ch Zwischen Tuberculum majus und Tuber cu l um minus eine tlach ovuläre e twa mandelkerngroße Knochcnvorwölbung (Exos tose? ). Diese articuliert mit dem Pr ocessus acromlalis der Scapula. ~öglicherweise handelt es s i ch um eine lokale Fehlbildung, an der eventuell auch die zugehörigen Weichteile beteiligt waren . Mit sechs Sac ralwirbeln ist auch hier eine nu~erische Variation der ~ irbelsäul e vo rhanden. Am 5. lendenwirbel ist das rechte cauda l e Gelenk und di e entsprechende Articulat i onstläche am Sacrum sehr stark arthrotisch verändert, was an di e s er Wirbel s äule in dieser Form iso liert auftritt .
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'11 126J/Gr.54/74 (Ta!. 25'1_4) Diese erst nach dem 50. lebensjahr ver s torbene Frau weist neben einer Ar thr os is deformans beider Kiefergelenke ei ne Art h r osis deformans auf (WeS-Befund und andere Gelenke unter 10.1.), bei der sich am Schulter ge lenk ebe nfalls Schliffflächen am Caput hum e r i gebildet haben. Oie Funktion des GelenkS war mögl i cherweise eingeschränkt. In diesem Fall könnte es sich ätiologisch auch um eine neur ogene Arthropathie (Syringomyelie? ) gehand e lt habe n .
6.6. Knoche nneubildungen L!1.ll/ Gr.25 /7 4 (Ta!. 22 , I ) Flaches Osteom von ca. I cm Du r chmes ser am linken Os parietale. ~ / Gr.JJ / 74
Kirschkerngroßes Ost eom am Os occip itale links, in der Nähe der Sutu ra occi pital i s ca. 4 cm vom lambda entfern t (s . 6 . 4 . 1 und 6. 5 . ) . ~ / Gr.188 /7 5
(Ta L 22 ' 2) Flache Verdi ckung de r Cor t icalis am 8eginn des distale n SChaftdr i t tels der l in ke n Ti b ia von ca. cm Durchm esser. Pe r iosta l e Hy perostose.
1518 / Gr.216 / 75 ( Ta!. 22'4) Dsteophyt medial am Schaf t de s linke n Humerus (möglicherwe i se Verka lkun g von Musk e lurspr üngen ) . '11
~ / Gr.29 / 75
(Ta f . 24'6) Etwa erbsgroße carti lagin2 r e Exos t ose am Collum femoris. Arthro sis def orma ns des Hüftgelenks.
W 1729/ Gr.2 59/75 (Ta !. 22.}) Osteophyt am Schaft des r ech t e n Femu r. Wahrscheinlich handelt es s ich um eine Verknöcherung von Teilen de s Ur sprungs des Mu sculus vastus lateralis am Labium laterale der linea aspera . 8ei den oben beschriebenen Be fu nden handelt es sich teils um echte gutartige Neubildungen des Knochengewebes und des Pe r i os t s , teils um nicht neoplastische ( regressive) Veränd eru ngen im 8ereich von Hu s ke l ur s pr ünge n, die mit Ossifikation einhergingen. 6.7. Knoche ndes tru ierende Prozesse und Entzündungen W 1248/Gr .4 7/74 (Taf. 19,} ) Bei diesem im juvenilen Al ter ve r sto rbenen Mann befindet sich oberhalb der Wachstumsfuge zur distalen Epiphyse des rechten Femur ein J cm langer ovulär-kahnförmiger Knochendefekt mit glatter Oberfläche von ca. 1 cm Tiefe in der Facies propliJea. Oie Vertiefung wird nach distal und lateral durch j e e i ne neu gebilde t e Knochenspange begr enzt. Es ist wah rscheinlich, daß es sich i nsge s amt um eine Kn ochenusur un d reaktive Knochenneubildung 1n folge eines angeborenen Aneur i smas der Art eria proplitea dextra handelt. ~/Gr . 240/75
(Taf. 19'4 ) Bei dieser im J. Oezenium versto r benen Frau ist im Epikondylus lateralis des li nken Femur eine lokaliSierte destruier te Zone vorhand e n (Knochenzyste? Osteochondri ti s dissecans?). W 704 ! Gr.J/7} (Taf. 16'6 _7 ) Bei dieser ebenfalls im J. Oez eni um verstorbenen Frau hat sich ein osteomyelitisehe r Prozeß am linken Fersen - un d Spr ungb ei n abgespielt, der vor allem im Bereich der Facies arti68
cula ris zu Destruk tionen der Knochensubstanz geführt hat (unspezifische, eventuell posttraumatische Osteomyeli tiS ). Numerische Variation der Wirbel säule - 6Sac ra l wirbel. ~/ Gr.17175 ( Taf. 2'1' B'2a_c' 27'3_B' 2B'I_6'
Wie auf Taf. 2'1 ersichtlIch, wurde die Frau ~It einem Fetus in der Beckenregion in situ aufgefunden. Aus den längen der Extremitätenknochen des Kindes 1st zu schließen, daß es sich um einen reifen Fetus bzw. einen Neonatus handelt. Oie Fr au verstarb offenbar unter der Geburt (3. Dezenium), die aufgrund extremer Verbiegungsdeformitäten des Becken s zu für Mutter und Kind tödlichen Komplika tionen geführt hatte. Der Schädel wurde von Hrdina / Hrdina ( 19B4 ) beschrIeben. Er weist ebenfalls durch dIe generalisierte Knoehene rkra nkung bedingte Veränder ungen auf. Es besteht ein leichter Sattelschädel, eine nach hinten unten ausgebuchtete hintere Schädelgrube und eine in den Hirnschädel geradezu eingedrückte Schädelbasis. Das Obergesicht wirkt mit seinen seh r großen Or bi tae groOfl ächig, während das Untergesicht bei kleiner Unterkieferwinkelbreite und se hr groDem Astwinkel gegenübe r dem Obe rgesicht zurücktritt. Das Gesich t sp rofil verläuft vom Nasion zum Gnathion auffällig konvex. Oie extremen Verbiegungen vor allem des Beckens ("Kart enherzbecken " ) und der langen Extremitätenknochen Sind die folge eine r Rarefizierung der Knochen subs t anz . Im Röntgenbild ist in den l ang en Knochen bei dünner Compak ta die Spongios a nur noch In ungerichtet verlaufenden dünnen Strängen zu erkennen. Na c h der Gesamtheit der Befunde am Skelett handelt es s i ch bei der vers t orbenen Frau um eine schwere metabolisch bedingte, generalisierte Knochenerkrankung im Sinne einer Osteo~alazie. Oie ext r eme Ausprägung de r Krankheitssymptome ist zwanglo s mit der Gravidität in Zusammenhang zu bringen. Es ist sog ar anzunehmen, daß bereits vor dieser Schwangerschaft eine Osteomalazie bestanden hat (es wäre an eine gemischte metabolische Osteopathie, insbesonde r e an eine alimentä re Osteopat hie zu denken), die durch diese weiter verstärkt worden i s t. Es ist nicht aUSZuschließen, daß we ite r e metaboliSChe und / oder endokrinologlSche Dysfun ktionen zu der extremen Ausbil dung de s Kr ankheitsbildes beigetragen haben . ~/Gr.51/75
( Tat. 12,,) Bei diesem in relativ jungem Alter (3. Oezenium) verstorben en Mann befindet siCh auf der reChten Seite des Os frontale ein et wa I x 2 cm me ss ender "poröser" Defekt. Oie OberfläChe is t IObulär gestal t et, fe in porös und stel lt mögliche rwe ise Teile der ve rkal kten Kapsel einer Weichteilgeschwulst im weitesten Sinne dar (Häma ng iom? , Fibrom?, lipom?), die zu einer Usur de s Knochens geführt hatte. Auße r de~ ist eine Arth rosls defor~ans beider Kie fer gelenke, eine Osteochondrosis und Arthrosis deformans der Wirbelsäule mi t Schmorl'sehen Kn ötchen im Brustwirbelsäulenb e reich vo rha nden.
W l496/Gr.74/7 5 A~ Schädel dieser in hohem Alter verstorbenen Frau befinde t SiCh am Os frontale , etwa 6 cm vo r dem Bregma eine i~ Durch~esser ca. 1,5 cm große, scharf begrenzte Vertiefung. Oie r andstä ndigen Gefäßporen zeigen eine e ntzündliche Reaktion an. Neben einer primären Entzündung des Knochens wäre denkbar, daß eine Weichteilverletzung ohne primäre Beteiligung des Knochens oder eine entzündliChe Ve r änderung der Hauptanhangsgebilde ( f urunkel, Karbunkel) bestan d, in deren Folge es zu einer Knochene i nschmelzung kam. W 1499 /G r.IJ5 / 75 - Siehe 6.4.1.
.
6 . 8. 8efunde unklarer Gene se '11 733/Gr.28!7' (Ta t. 12'1) Sc harfra ndige ( "gestanzte" ). im Bereich der Spong i os a etwas ausladende Knochendefe kte am Schädeldach in der Umgebung eines of fenbar la g ~r ungsb edi ng te n größeren Defektes. Am postkranialen Skel ett befinden sich vor allem an den unteren Extremitäten za hl r eiche, ebenfall s schar fkant ige De fekte , die sich je doch aut d ie Kompakte beschränken. Hie r Ist die Möglichkeit einer lagerungsbedingten Knochenveränderung nicht auszuschließen. Allerdings könnten z. B. multiple Myelome ode r ein eosinophyles Gr an ulom di e Knochenstruktur r ür zers t ö re nd e Einflüsse der Bodenlagerung besonde rs emp f in dliCh machen. Oie Frau war im 5. lebensj ahrzehnt ver s ! orben.
~_!2.!.I!.IGr.112/75
(Ta f. 1)'1_2' IO,ta_c ) Bei diesem im juvenilen Alter ve r s t o rbe nen, wah rsch ei nlich männli c he n Individuum sind außer Cri bra orbital la auch Cr ib ra parietalia und ein leiChter Sat tel schädel zu beobachte n. Oie Ätiologie der Cr ibra orbital la Ist unklar ( Henschen 1961; Natha n/Haas 1966 ). Ob sie i m vorliege nden Fall zufällig zusammen mit Cribra parletalia vo rk ommen, i st nicht zu en t scheiden . Bei den letzteren dürfte es siCh um ei n ZeiChen de s Ver sorgungsde f izi ts der KnOChensubs tanz handeln. Eine anämische Erk ra nkung des jung vers torbene n Individuums wäre mögli c h. Oie Genese der Cr ib ra wäre infolge zu sä tzlicher lOkaler zirku!atorlscher Stö r ungen vo rstellbar. Im Rohnstedter Skele ttmater ial wurde unter den Erwachsen en noch zw ei mal Crib ra orbl tal i a bei senilen Er wachsenen beobachtet: '11 735/G r. 30/73 (9) und '11 711/Gr.9/73; bei dem letz t eren männlichen Individuum Ist auch ein Sa t telschädel vorhanden ( Ta!. 4, 4bb. la-c).
!.1.ill/Gr.IH/75 (Ta f. 12'2 ) Bei dieser im ,. Dezenium verst orbenen Fra u sind mehrere bi s et wa pfennigstückgroße, SCharf begrenzte Erosionen der Tabula Interna im Lam bd ab er ei ch zu be ob achten. WahrSCheinliCh postmortale Besiedlung durch Pilze und/O de r Bak te r ien. 6.9. Be.e rkungen zur gesundhei tli ch geneti schen Situation de r 6cvöl ke rung vo n Rohns tedt Bei der Einschätzung des Ges undheitszustand es eine r Bevölkeru ng können sich gru ndsä tZlich Diskrepanzen zwischen den ob je ktiven morphologisc h-anatomi schen, abe r auch so nstige n k l inischen Befunden und den subjektiv bemerkt en Symptomen er geb en. Ein Mensch , der kl inisc h naChweislich krank ist, braucht sic h nicrt unbedingt so zu f ühlen un d muß nic ht In s e in er leistungsfähigkeit eingeschränkt sein, wi e auch umgekehrte Situationen nic ht se lten sind. So ist ein d i rekter RückschluO von den am Skelet t vorhandenen, a l s path~logisCh zu bezei c h ~ nenden Veränderungen, auf den subj ektiv empfundenen Gesundheitszustand, etwa In Bezug auf Schmerz äußerungen oder Bewegungseins chränkungen, o f tmals nicht ohne weiteres mög lich. Oie beim Rohns tedter Skelettmate r ial fe s tge s tellte Häufung bestimmter Veränderungen am Achsenskelett (Übe rZählige 'II irbe l, Spina bifida, Spondyl o lysen ) und an anderen Skelettabsc hni t ten (Sc hultergürtel , obere Thoraxapertur , Asymmetr ien de s Gesichts- und Hi r nsc hädel s sowie Zahnanomalien i. w. S.) dü r ften sich, i nsge s amt gesehen, auf die damalIge l ebensgemeinschaft in überdurchs chnittlicher Wei se negativ ausgewirkt haben. Nicht zu l e tzt i s t anzuneh ~ n, daß besonders die lnzldenz der schweren Ve r änderunge n des AChsenSkeletts höher lag, als au s den Er wachsenen s kelett e n ablesbar is t . Kinder mit großen NeuralrOhrdefekten dü r ften in der Regel an den Komplikationen (vo r allem Inf e kti one n bei Mening oz el en oder Myelomeningoze len ) früh verstorben sein, ohne daO de r De f ekt aus Gründen des noch unvoll· ständigen on t ogene tische n En tw iCklu ngszus tand es der Wirb elsäu l e in diesem Alter an den Skelettresten nac hweisbar ist. Allein die gehäufte Kon frontati on ~it der artig bela s tet en Kin. dern ist an den Rohnstedte r n wah r sc heinlich nicht spurlos vorbeigegange n. An zunehmen ist, daß sie durc h die bei Kinderverl us t en of t beoba chtete Zeugung von "Ersatzkind e rn" auch da, 70
Reproduktionsverhalten beeinflußt hat . Besonders aus den zahlr e iche n Befunden an der ~ irbe l säu le und den kom biniert auftretenden Fehlbil dungen (auc h hohe Arthr opa thienfreQuen z ) de rf im Zusammenhang ~it der auf f ällig hohen Kindersterblichkeit und der üb r ig en demographi sc hen Situation auf ei ne betr ächtlIche genetische Disposition der ROhnstedter f ür krankhafte Veränderungen des Skelett sys t ems geschlos se n werden . Oie Einzelsymptome sind bei de n bet reffe nden Ind ivi duen in unterSChIedli cher Kombination zu beobachten. Oi e Diagnose e ines bestimmt en, die Belastungssituation char akter isierenden Sy ndr oms ist jedoch i n keinem Fal l möglich. DabeI ist allerdings zu berücksichtigeh, daß Weichteilverände ru ngen naturgemäß nicht meh r zu beob achten sI nd, WOdurch die dies bez ügliche Aussage f ähigkeit eingeschränkt ist. Bei Sk e l ett W 1263 / Gr.S4/74 (s . 6 . S.) ist auf die Möglic hkeit des Vorliegens e iner ne urogenen Arth ro pathie in!olg e Sy r ingomyel ie bere i t s hingewiesen worden . Nach Bremer ( 1937 ) kann die Sy ri ngomyelie als eine spezielle Fo r m de r Oysraphi e (angebo r ene En twicklung ss t örun g der Neuralanlage) aufgef aßt we rden, bei der al s Folge einer Hemmung der spin alen Raphebildung eine SpongiOblastose des RückenmarkS zu den typischen Kr ankheitssymp t omen im morphologi Schen und klinischen Sinn führt. Pathologisch-anato~lsch manifestie rt sic~ die Oys r aphi e am Rückenmark als Gllose, Hydromyeli e und Syringomyeli e (S taemmler 19A2). Dabei befinden sich in der klinisch gesunden Verwandtschaf t eines Sy r ingomyelie- Kranken "immer wie de rkehrende Anomalien, die in ihrer Gesamthei t gewissermaßen Formes-frustes-Bilder des syr ingomyelitischen Synaroms sind" ( Karek 1963) . Wahrend das typi sche k l i n ische Bild mit dissoziierte r E~p f indungsstörung und Muskelat r ophi e ve rl äuft, muß da s bei For~es -tr ustes nicht der Fall sein. Hie r können Skel ettveränderungen diagnostisch hinweisend sein, die im Ve r gleich zur Arthropathie eines gr oßen Gelenke s aus anderer Ursache wenige r ausgeprägt sind, und es kö nnen Mi kro- und Einzelsymptome vor liegen, wie z. B. eine Spina bUlda, Rinnen- ode r Trichterb r ust, Kyphoskoliosen u. a. Oa es sich bei der Syr in Jomyelie u~ e ine Anlagestörung auf genetiSChe r Grundl age handelt, und weil klinisc h gesunde Me rklIlaisträge r häutiger als eigentlich Kranke s ind , ferner in de .· Bevölkerung Syringomyelie- Nester vorkommen (Z i mme r 195 6; Bodechtel/Schrader 1953), ist eine Häufung in Formes-frustes der Syringomy elie nach den einschläg igen vorliegenden Sk elettbetunden bei den Rohnstedtern nicht auszuschließen. Bei den beObaC ht eten Fehlbildungen handelt es sich u~ solche, denen ein multifaktorielles System zu grundelieg t , d. h. es wIrken eine lIIehr ode r weniger groDe Anzahl genetischer Anlagen und Umweltfaktoren ursäch li ch zusa~men. Eine exakte genetis che Analyse so l che r Sys teme ist außerordentlich schwierig, da in prakti sc h noc h keinem Fall allein die Zahl der bete ili gten Gene wirklich nachgewiesen ist und zumeist auch über die beteiligten Umweltfaktoren keine genauen Kenntni sse vorliegen. Als Konse quenz erg i bt sic h indessen u. a., daß das Auftreten der Me rk male in der Genera ti onsfolge nicht den Mendel-Regeln fo l gt . Oi e Merkmalsh ä~figk eit In einer Population oder Familie wird jedoch von der vo rhanden en Häu figkeit defekter, am Sys tem beteil igte r Gene bestimmt. Auße rde m kann aber auch die Stä rke (Ex pressivi tät) der Merkmalsausprägung von der Zahl der individue ll vorhandenen, defekten, das Merkmal bedingenden Gene abh ängig se in, so daß multifaktoriell verursach te Merkmale in ihrem Erscheinungs bild zumeist s tark varii eren können. Neuralrohrdefekte können so z. B. auf Offenbar gleiche r genetischer Grundlage - inne rhalb einer Familie von in For·m einer symptomlosen Dy s plasie eines einzigen Wirbel bogens üQer vielfä lt ige Zwi s chenstufen bis zu kurz nach der Geburt zum Tode f ührenden SChwer s t en Fehlbildungen des Zentralnervensystems und des Hirn SChädel s vorkom~en. Daß an der Merkmalsmanifes~ation außerdem auch exogene Einflüsse beteiligt sind, wird daraus ersichtlich, daß Vitamin s ub s titution (z. B. Vitamin BI - Thiamin, Vitamin B - Cyano l2 71
cobalamin, Vitamin U - Folsäu r e) währ end der Schwangerschaft die Ausprägung von Neuralrohrdefekten uno Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten trotz Vorliegen einer entsprechenoen genetischen Disposition weitgehend verhindern können (Gabka 1981; 1981a; v. Kreybig 1981; Smi thells et al. 1980 ). Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht bekannt . Auch kann hieraus nic ht ohne weiteres der Schluß auf eine in oer Rohnsteoter 8evölkerung verbreitete Vitaminmangelerkran kung gezogen weroen, oa Folsäure in der Natur weit verbreitet ist, z. 8. in grünen Blätter n, Leber, Hefe, Kuh- und Muttermilch, und Vitamin 8 u. a. in den Keimanlage n von Get reide, 1 in Gemüse, Früchten, in tierischen Organen, Mil ch und Eigelb enthalten ist. Unter besonder en phy siologischen 8elastungen, wie während der Schwangerschaft und der Laktationsperiode, In Phasen raschen Wachstums und bei fettar me r , überwi egender Kohlenhydraternährung, bei anstrengender MUSkelarbeit wie auch bei ve rminderter Resorpti on der Vi ta mine du r ch Mage nDarms t örungen kann es aber zu Vlta~in- 8-Mangelers ch einunge n kommen , die sieh u. I. i n allgemeiner Musk elschwäche, Extremitätenschmerzen, Odemen, Untertemperatur uno Blutunterd ruck äußern können (Rapo port 1969 ) . Oie genannten physiologischen Vorau sse tz ungen können fast alle bei den Rohnstedtern als gegeben betraCh tet werden und haben vermutliCh Im Zusammenspiel mit einer gehäuften genetischen Veranlagung auch Anteil an den Skele ttf ehl bildu ngen. Hinzu kommen aus genetischer Sicht die o ffen sichtlich relatl vengräumig en Heiratsbeziehungen , die ihrerseits eine Konzentration au ch krankmachenoer Gene begünstigen.
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7. ZUSAMMENFASSUNG In der vorliege nden Arbeit we rden Bevölkerungsgruppen des 5. - 12 . Jh. aus dem MittelelbeSaale-Gebiet auf der Grundlage anthropologischer ~ntersuchungen miteinander und mit den Bevölkerungen der Nachbargebiete ve rglichen . Ausgangspunkt Ist die Bea r beitung des Gräberfel des Rohnstedt, Kr. Sondershausen, aus dem 8. - 11. Jh . mit mi ndestens ~62 Bestattungen. Es werden demographiscne Da ten zu den Gräberfeldern Rohnstedt, Espenfeld, Dreitz seh, Zöllnitz, Vlchmar , Altlommatzsch und Bosleben vorgelegt, wobei die demograpnische Situation der Bev ö lkerung von Rohnstedt ausführlich analysiert wird. 66 I der Ve rstorbene n hatte das ErwaCh senen alter nicht erreicht, der bishe r höchste Anteil auf mi ttelalterlichen Gräberfeldern unseres Untersuchungsgebietes, ebenso der Anteil von 18,6 I Kindern unter einem Jahr. Oie Sterbe wahr scheinlichkeit ist bel den Juvenilen am niedrigsten , Oie mittlere fernere Lebenserwartung der 0 - Ijährigen der Gesamtpopulation betrug 18 Jahre; sie steigt In den folgenden AlterSklassen bis auf 28 Jahre. Die mittle r e fernere lebenserwartung der Männer steig t au f 31 Jahre in der Altersklasse 12 - 14 Jahre und die der frauen auf 26 Jahre an. Bei beiden Geschlechtern tritt bereits Im juvenilen Alter ei ne Verringerung der mittleren Lebenserwartung ein. Der Ste rb egip fel der frauen liegt im 3. Oezenium, während bei den Männe rn vom 3. Delenium ab eine re lativ gleichbleibende Sterblichkei t mit einem leichten Anstieg im 6. Delenium zu beobachten ist. Die Unte rschiede in der Uberlebensordnung zwischen den Hittelelbe-Saale-Slawen ( n : 1289 ) und den Sla wenserien aus Böhmen, Mähren und der Slowakei und deren mögTiche Ursachen werden diskutiert. Es zeigt siCh in unserem Material der gröDte Anteil verstorbener Kinder und eine höhere Mortalität der jüngeren Erwachsenen. Das GeSChlecht erverhältn is der Verstorbe· nen Ist in unserem Untersuchungsgut relativ ausgewogen, lOkale Unte r schiede werden hervorgehoben. Die anhand des Becker-Modells geschlechtsdifferent dargestellte Struktur der Lebendbe völ keru ngen lu den eInzelnen Bestattungsplätzen e rgibt klein e Siedlergemeinschatten von 2 - 5 fa~il i en. Vom A. Dezenium an ergibt sieh in Abhängigkeit von den geSChleChtSdifferenten Sterb 1i chkeitsverhältn issen ein FrauenüberschuO, der im höheren Alter zunimmt. Unter der Annahme eines Geburtenabstandes von 2,5 Jahren und In Abhängigkeit von der reproduktiven Phase der Frauen (Differenz zwischen dem IB. Lebensjahr und dem mittleren Ste r bealter der Frauen) e r gibt sich rUr die Bevölkerungen von ROhns tedt, Oreitzsch und Espenfeld eine Geburtenrate von 76 bis BD I. und eine im Zuge dieses 8erechnungsverfahrens (Angel 1969; Nemeskerl 1972) resultierende Sterbera te von 32 bis ~7 I . (S terberaten aus Sterbetafe ln 52 bis 55 I.). Ein unter diesen Voraussetz ungen zu errechnender möglicher Bevölkerungszuwachs von 0,15 I pro Jahr ordnet sich Zwischen 0,07 I um die Zeitwende und I I seit 1770 ein. Die aus Urkundenmaterial er ~l ttelten entsprechenden Parameter einer 8evölkerung aus dem 17. - 18. Jh. (S tephan 19B6 ) liegen einerseits Im angegebenen Trend und lassen andererseits die vorgenommenen Berechnungen für die älteren Bevölkerungen nicht abwegig erScheinen. Es kann die genealogische Kontinuität der Bevölke r ungsgruppe von Rohnstedt anhand von Skel ettdY5plasien und deren Verteilung auf dem Gr äberfeld wahrScheinlich gemacht werden. Die in Rohnstedt gegenüber den anderen Bevölkerungen unse r es Untersuchungsgebietes hÖChs te Kindersterblichkeit könnte mit der genetischen Belastung durch die in Erscheinung tretenden Skelettdysplasien im Zusammenh ang stehen. Aus der hochsignifikant geschlechtsdifterenten Manifestation der Ske lettveränderungen läDt sich für die ROhnstedter eine Pat r ilokalität ableiten. Die Parameter aus der biometri s ehen 8earbeitung des ROhnstedter Sk e lettmaterial s (9 1 Schädelmaße, }6 I ndizes; 26 MaDe und 17 Indizes der langen Knochen) sind angegeben und werden analysiert. Es werden uni varia te Ve r gleiche für Schäde l und pos tkr aniales Skele t t zwisch en 7J
den mittela lterlichen Slawenserien von Rohn s tedt, Espenfeld, Zöl1nitz und Dreitzsch angestellt. Diese vier Serien werden weiteren 38 Se rien gegenübergestellt (Germanenserien und Deutsche des Untersuc hung sgebietes, Germanenserien und Sla we nserien der Nachbargebiete). Der multivariate Vergleich (Penrose-Analyse) erfolgt anhand von 11 Schädel.aßen zwischen 8 Serien des Untersuchungsgebietes und 36 Se r ien aus den Nachbargebieten ( Mittelwerte, Standardabweichungen und I ndividuenz ahlen der Ve rgleichs serien angegeben ) . Es zeigen siCh ethnische, räumliche und zeitliche Differenzierungen. Nach den univariaten und multi variaten Vergleichen heben sich Germanen und Slawen deutlich voneinander ab. Von den German en sind Alamannen und Bajuwaren als ethnische Gruppierungen weniger gut abgrenzbar, von den Slawen nehmen die böhmischen Serien ei ne etwas isolierte Stellung ein, Zu den deutschen Bevölkerungen des 12. - 14. Jh. besteht ein Abstand, dem bereits d i e einsetzende 8rachykephalisation zug runde liegt, wa s sich auch in Unterschieden zu Sla wenserien diese s Zeitniveaus gezeigt hat, Oie Ähn li chkeitsbezie hungen der Hittelelbe-Saale-Slawen machen eine BevölkerungSdynamik entl ang der germanisch-slawischen Kontaktzone zwischen Ost see und Mittelgebirgen und in nordöst licher Richtung wahrscheinli ch . Oie vorliegenden Daten für die Körperhöhe lassen im Untersuchungsgeb i et bei Hännern und Frauen eine Körperhöhenabnahme erst in nachreformatorischer Zeit erkennen . Oi e mittelalterlichen Bev ölkerungen von den Te rrit orien der VR Polen und Böhmens sc heinen kl einwüchsiger gewesen zu sein. Gegenüber den Frauen deutl icher faßbare Proportionsunterschiede der E~tre mitäten zwischen den Hännern der lokalen Gruppen der Mittel elbe-Saale-Sla wen könnten als ein weiterer Hinweis auf Patrilokalität gewertet werden. Oie pathol ogi s chen Verä nderungen ( traumatische Einwirkungen, Erkrankungen und Fehlbildungen der Wirbelsäule, weite re Dysplas ien und spezielle Arthropath i en , Knochenneubildu ngen, knochendestruierende Prozesse) werden für die Individuen des Gräberfeldes Rohnstedt beschrieben und, soweit möglich, die Häufigkeit ihres Auftretens darüberhi naus eingeschätzt. Im Bevölkerungsdurchschnitt und vor den Zeitintervallen relativ selten zu beobachtende posttraumatische Ve ränderungen lassen den Schluß auf ein friedli ches Nebeneinande r deutscher und s lawiSCher 8evölkerung,anteile im thüringischen Raum 2U, wobei gewalt , a_e Ausein ande r setzungen sich offenbar nur zwischen Einzelpersonen abgespi e lt haben. Das besonde r s häufige Vorkommen von Skelettdysplasien bei den Rohnstedtern ist als vorwiegend genetische Belastung zu werten, die bei einem multifaktoriellen Anlagespektrum und offenbar hoher Konsanguinität bei relativ zahlreichen Anlageträgern in Erscheinung tritt. Der Gesundheitszustand der Gebisse und die degenerativen Veränderungen an den großen Gelenken und der ~irbelsäule werden, so weit bearbeitet, für die 8evölkerungen des MittelelbeSaale-Gebietes angegeben und der Versuch unterno~men, diachrone Trends und sozia l e Differenzie r ungen wahrSCheinlich zu ma chen. Gegenüber den urgeschichtlichen Bevölkerungen ist hinsichtlich der Epidemiologie dieser Krankheit sersc heinung en in der frühgeschichtlichen Zeit eine betr~chtliche Zunahme zu registrieren. Allerdings wird im Verlauf der frühgeschichtlichen Zeit der diach ro ne Trend durch sozia le Differenzierungen der Be~ölkerungen verzeichnet. Oie relati v gute Haterialbasis von 131~ untersuchten Gebissen aller Altersklassen und '57 untersuchten Wirbelsäulen Erwach sener sowie von Befunden an den großen Ge lenken von 226 Individuen läßt lediglich hinsichtlich des Kariesgeschehens unter Berücksichtigung der lokalen sozialen Situation einen diachronen Tr end erkennen. Hier, wie auch sonst, s ind weitere analoge Untersuchungen an lokalen Gruppen und gut gestreuten Sammelserien ertorderlich, um einerseits die leben ssituation der frühgeschichtlichen Bevölkerungen besser einschätzen zu können und ander erseits von den wesentlichsten populationsdyna~ischen Prozessen, die letztlich auch die ethnogenetischen Entwicklungen ~itbesti~men, eine realistischere Vorstellung zu beko~~en. Angaben zu den einzelnen Individuen von Rohnstedt erfolgen im Anhang.
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Summa ry In the present paper, population groups of t he 5th to 12th centuries from the Middle ElbeSaale-region are compared to each at her and to populations f rom the neighbouring regions on the basis of anthropological investigations. Point cf departure is the investiga t ion of the burial place of Rohnsted t near Sondershausen rrom the 8th - 11 t h centuries ~ ith 31 least a62 burials.
Demographie data on the burial pI aces cf ROhnstedt, Espenfeld, Dreitzseh, Zöllnitz, Wichmar, Altlommatzsch and Bösleben are presented, and the demographie situation of the popula ti on cf Rohnstedt is analysed in Getail . 64 ~ of the deceased had not reached ad ulthood, wh ich, as weil as the proportion of 18,6 , children under one year, is the highest percentage found in medievai burial pI aces of our regio n. The probabilit y of death is lowest in juveniles . The mean further li r e expectancy of 0- to l-year - olds of the tota l population was 18 years; in the subseQuent age classes it rises to 28 years. In t he age class 12 - IQ years, the mean furthe r expectation of life rises t o 31 years for men ahd 26 years for women. The mean lire expectancy is already reduced during juv enile age for both sexes. In w(men the mortality peak is in the 3rd decennium, whereas in men relatively eonstant mortality ean be observed from the 3rd deeennium onward with a s1ight increase in the 6th deeen nium . The differenees in the orders of survival between Middl e EIbe-Saale Slavs (n : 1209 ) and the Slav series fr om Bohemia, Moravia and Slovakia as weIl as their possible reasons are discusseo. Our materi al reveals the highest pereentage of deceased children and a higher mortality among young adults. The sex ratio among the deceased from our material is relati vely balaneed; loeal differenees are emphasized. According to the Beeker model , the se~-differentiated struc ture of the living population for the individual burial plaees reveals small settiers' eommunities of 2 - 5 families. rrom the 4th oecennium on ward, a fem ale majol"ity arises, dependent on lhe se ~ -relaled mOl"tality ratio, which increases with increasing age. Assuming a birth interval of 2 , 5 yea rs end a femaJe reproduct ive phase between the 16th year and the mean mortality age of women, a birth r ate of 76 - BO ~. (according to Angel 1969, Nemesk~ri 1972) and a death rate of 32 - «7 ~. ( death rates from death tables 52 - 55 ~.) is ob t ained f or the populat i ons of ROhnstedt, Oreitzsch and Espenfeld. A possibl e increase in population calcula t ed on this basis resu1 t s in 0,15 ~ per year, which ranges from 0,07 ~ a t the beginning of ou r time to 1 ~ since 1770. Ihe respective parame t ers of a population from the 17th/18t~ eenturies investigated in documents (Stephan 1984) a(e on t he one hand within the t(end mentioned and yet, on the other hand, do not make th e calcula t ions for older populations appear ~ rong . Skeletal dysplasias and their distribution within the burial place make the genealogical continuity in t he population gr oup of Rohnstedt appear probable. The highest ehildhood mortality in ROhnstedt , in comparison t o oth e r populations i n the area investigated, might be related to genetie pr edisposition due to skeleta l dysplasias. For the Rohnstedt population a patriloeali t y ean be derived for the highly signifieant se x dif f erences in t he manifestations of skelet a l changes. The biomet r ical measurement of the Rohns t edt sk e le ta l materials (91 sku11 paramete r s, 36 indices; 26 parameters and 17 indices of long bones) are pres ented and analys ed . Uni variate comparisons ar e made for skul1s and pos t erania l skeletons be t ween t he med ieval Slav series from ROhns te dt, Espenfeld, Zöll nitz and Or ei t zsch . Th e s e f our series are compar e d to 38 other series (Germanic series and Germans f r om the investigated areas , Germanic an~ Slav 75
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series from neighbourtng areas). Multivariate comparison ( Penrose a na ly sis) between ~ s e ries from the investlgated a r es and }4 s erie s t r om nelghbouring area s was done on I1 skull parameters (mesn values, s tandard deviations aod numbers of individual s cf the campara t ive series are g i ven), Ethole, IDeal aod temporal di f ferentiations can be demonstrated . Germa nies aod 51 av s are clearly distingu ishe d by univariate as weIl as by multlvarlate camparison. Of the Ge r manics, Bayuvars aod Alamans are not so clearly distingulshablc as ethe r ethnlc groups, whereas, among the Slavs, the Bohemians take a some what isolated position. There is already a difterentiation from the German populations of the 12th to 14th een turies with the underlying onset of braehycephallsation, as has also been refleeted in dif ferences from Slav series of that time level. These similarities of the Middle Eibe-S aale Slavs suggest a population dynamics along the Germanle-Slav contaet zone between Baltie Sea and low mountain area and in a nor t h- ea stern dlreetion. The present da ta on body he ight suggest a decrease in body height in men and wornen in the Investiga ted ar ea only In the post-re f o rmation per Iod. The medieval populations of the terrltories of Po land and 80hemia seem to have been smaller. More clearly demonstrable differenees in the proportions of the e~tremities of men from the loeal groups o f the Middle Eibe-Saale Slavs than in women might be another evidence of patrilo cality. Pathologlcal changes (traumatlc impacts, diseases and abnormalities o f the spin e, o ther dysplasias and special arthropathies, regeneration of bone tissue, bone destroylng processes) are described tor the tndividua ls from the burtal place of Rohnstedt, and as far as possible their incidence is estlma ted. Relatively rare posttraumat ie changes allow the conclusion of peaceful coe~istence of the Germ an and Slav parts of the populati on in the Thuringian region; apparently vlolenee oecurred only between individuals. The particularly high Incldence of skeletal dysplaslas In the Rohnstedt population may oe inle rpreted as of mainly genetic origin, whi eh is ~anifested in a relatively high nu~ber of predisposed subjeets 3S a result of e ~ultif3eto r l31 speetrum of pr~dispositlons and obviously high consanguini t y. As fa r as analysed, th e s t a t e of the teeth and degenerat ive changes on thc large join ts and the spin al eolumns are mentione d f or the populations o f the Middle EIbe-Saale region, and an a ttempt is made t o sugges t diaChron ie tr ends and soci e l differentiatlons. In contras t t o pr ohist ori e populations, a eonsiderable Ine r ease in the epidemiology of these symptoms is found in early history. Du r ing ea r ly historieal times, ho wever, the diachronie trend is distorted as a r esult o f social dif f erentiations in the populations. The relatively nume r ous spe ei~ens ot 1'15 sets of teeth tro ~ all age groups, of 451 spina l eolu~ns o t edults end ot t indings on the large joints ol 226 individuals reveals a diach r onie trend on l y eoneerni ng earies ~ lth re gerd to the loeal soeial si t ua t ion. Here as ~e l l as for other problems, further analogous studl es on loeal gr oups and adequate ly scattered series will be nee ess ary t o ma ke a bette r evalua ti on of the si tuati on o f early historieal populations on the one hand and to get a more realistie idea of essen tial proecsses o f population dy namies on the other, whi ch, a fter all, influence dev e lopmental patt erns of e thnogenetie s . Oata eo neern i ng the Indlv ldu a l s f rom Rohnstedt are glven in the supplement.
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2 - 11 Jahre, gestör t. Schäde Ibruchstückll! .
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Grab 15 • 2/ 7J, W 718;
Infan a 11, 6 - 8 Jahre , ges t ö rt.
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Grab 15 - 1 /73 , W 719j
In fan. I , 0 - 1 Jahr, gestört . Schäd elbruchstü cke .
p.Sk .: (Z5 . Grab 15 - 4/7J , W 719 - 1; Infans I, 0 - 1 Jahr , ge,tört . p.
Sk.: (Z 5 .
Grab 16 / 7', W 720; weib l ich, ,päta dult, situ. CraniulII, EZ ), sehr gralil; HH: 1 sehr Schwach, 2 ,ch .. ach , J ovoid, 11 Hau , for ~ , 5 sehr niedrig, 6 sch~ al. 7 _eao9nath, 8 mi ttel, 9 8r. I, 10 aC h .. ach, 11 flach, 12 reChleck'q, I } klein, 14 mittel, 15 steil, 16 ge r ade anateigend, 17 nach hinten au s ladend , Bathrocephalie, 18 S r. 0 , 19 mittel. Wabenähnliche Struktur de r Spongios a des li. Unterkieferaates im Röntgenbild: Hämangiom mögl ich . p , A 2 -
Ge biß : ", __*0__f-"K~O,-~I:--~O:--~O-.0:i-c·'--.:0f-~C~'__~K""__*CL'--:0h~'f-~O,-~, ... 0 0 0 0 X IP IP X 0 0 0 GI 1 A
5
p. Sk. : (Z 2, sehr grazil, KH 162,4 cm j WB : Sp. d . 8WS I, lWS 1; Ostch. H\1S, BOIS : SC HH. Kn. l WS . Gr ab 17 / 7J, W 721 ; we i bli c h, frühadult, situ. P. Cranium, (Z " grazil; HH : 1 seh r sch wa ch, 2 sch .. ach , ) ovoid, 4 Hau sfo r m, 5 sehr niedrig, 6 mittel, 7 mesognath. 8 hoch, 9 Br . 11, 10 senr ,ch .. ach, 11 fl a ch, 12 trapclförmig, 1) klein, 14 tief, 15 ateil, 16 gewölbt , 17 ge wö l bt, 18 Br. O. Gebiß: 0 0 0 0 0 0 0 0 AOOOOOOO
0 0 oR 000
+
0 0 0 0 A OOOOA
p . Sk.: EZ 4, seh r grazi l, KH 1611,S cm ; WB: Ostch.
P
A-2
LWS; SCH H. )( n . LWS; Ar. d. SaG 1; HüG 1.
Grab lB/7) , W 722j we ib l ich, fr ühm atur, tei l we iae gestört. Calvaria , (Z 3 , mittelkräftig; HH: 1 schwach, 3 ovoid , 4 Hausform, 8 mittel, 9 Br. 111, 10 sch wach , 11 mittel. 15 mäOig fl ieh end, 16 nach gewölbt, 17 gewölbt, 18 8r. 0 , 19 klein. Geb i 0:
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0
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,P --
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p. Sk.: [Z 2, grazil, KH 159,7 c~; WB: Sp. d . BWS 1, lWS - 2; Ar. d. HW S 1 , BWS 1 - 2, lWS 1; Os t ch . BWS, lWSj SCH H. Kn. BWS , LWS; Ar. d. SG 1, [G 1, SaG 1, HuG 1 _ 2,)(G 1. Grab 19/73 , W 123; welbllCn, spätadul t, gest ört. Cranium , [Z 1, mittelkr~ftig; HH: 1 se h r schwach, 2 schwach , 3 ovo i d, 4 Hau sro r., 5 mit tel, 6 breit, 7 mesognath, 8 hoch, 9 Br . I, 10 sc hwach, 11 flach , 12 q uad r atisch, 1 3 klein, 14 mitlei , I S mäßig fl iehend, 16 flach ge wölbt , 17 nach hinten au s l adend, 18 Br . 0, 19 kl ein (Ta f. 4, Abb. 2). Gebi ß: 0
o
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p. Sk.: [1 J, llIit t elktäftig , KH 16),9 Cfl'l; WB: Sp. d. BliS " Os t c h. BWS, lWS; SC HH. Kn. BWS, lWS . Grab 20 / 7) , W 725 ; weiblich,
l WS ); At. d. BWS "
l WS 1;
frühmatur, situ. S .
Cranlum , [ I 2. mi tte l kr ä ft ig ; HM: 1 sch wach, 2 sc hwa c h, ) ovoid, 4 Hau s form, 5 mittel, 6 mittel ,. 7 o rthognath, 6 mittel, 9 Br. I, 10 schwac h , 11 fl a c h, 12 quadrat isc h, 1) klein, 14 f la c h, IS mäßig fliehend, 16 g e rade ansteigend, 17 nach hinten ausladend, lB Br. 0 , 19 mi tt e l ( Taf. 4, Abb. ) ) . Arthro s i s deformans des l i . Ki e fergelenkes (Taf . 13 , Abb. S - 6 ) . Gebiß: 0 I 0 I 0 0 0 0 10000000
•
p ) A 2 -
00001000 o 0 0 0 0 0 I KH
5
p. Sk.: [1 1. grazil. KH 159,3 cm; WB: Sp. d. HWS 1, BWS " LWS - ) ; A r.d. HWS 1, LWS 1; Os t c h. HW S , BWS. LWS; SCH H. Kn . BWS ; Ar . d. SG I , [G 1, SaG 1 - 2, HüGI _ 2, KC 1; nUM e r isc h e Va riatIon der Wi rbel sä ule 6Sakralwirbel. Grab 21 / 7 ) , W 726 ; I n fa n s 11, 10 p.
12 Jahre, g e s t ö r t. SCh'de lbruc hst üc k e.
S k., [1 4.
Grab 22 / 7) , W 709;
Infan s I, 0 _ 1 J ahr, ge stö rt. Sc häd elb ruchstücke.
p. S k.: [Z 4 .
Grlb Z} / 7 J, W 727;
EI
Craniu m.
I n fa ns I, 2 _ 4 J ahre, gestört.
4.
Ge bi ß: o·--:-7i":--;C-:--;C-:---:-~--~-;--~-;,,il"'--'~ (ß) 0 0 0 0 0 c 0 0 0 0 ( 0 ) p. S k.:
3.
[Z
Grab 2) - 1/ 73, W 728;
Infl ns I , 0 _ 1 Jahr , gestört. Schäde lbruchstüc k e.
p. S k .:
Grab 24 / 73, W 7291. weiblich , fr ühadu lt, situ. Cr anium, [1 4, gralli, MH: 1 sehr sc hwach, 2 sehr sc hwa ch, 5 mit tel, 6 sc h mal , 7 me sogn ath, S hoc h , 9 Br . I, 10 sch wach, 11 f lach, 12 r ec ht ec k ig, 13 mittel, 14 mittel, IS steil , 16 gerad e ansteigend, 17 gewölbt, 18 Br . 0 , 19 s ehr kl ein. Ge biß: A
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p.
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Sk. :
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. 2 'WS 1 . 2. LW S H.e s.e
,. ,.,.
2, g r azil, 'H 1 58.4 c.; WB: Sp. d. une.; Sp . d. HWS Os t c h . HWS . BliS. lll S , SC HH. '0. BWS , LWS, A,. d. SC EG [l
)
,.
. ,,
A, . d.
HüC I.
Gr ab 2) / 7) , W 7)O i weiblich, s p ätadult , gestört.
Cranium, EI 2, mittelkräftig; MH: 1 mitte l, 2 s t a rk , ) ovoi d, 4 Hausfor m, B hoch, 9 Br . 11, 10 sehr sch wa ch , 11 mit te l, 12 quadratisch, 13 k le in , 14 tief, 15 mäßig flieh en d, 16 flac h gewö l bt , 17 nach hinten ausladend, Bathrocephal ie , 16 Br. 11, 19 klein (Taf. 4, Abb. 4 ) . Arthrosis deformans b eider Kiafergelenke . Ge biß :
KP I
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, 2 . ) 1 p. Sk.: [1 4 , s ehr gr al i l, KH 159 , 6 cm ; WB: Sp . d. BWS 1 - 2 , tltlS 1; Ar . d . BWS I; Ostch . BW5, LWS , SC HH. Kn. BWS.
0
o
1
Gr ab 26 / 7J, W 7 3 1 ; . ännli Ch, (s pätadult), gestört. Schäde l b ruch s tü cke , kräftig; MH: Gebiß: c·__O-~~C-"OC-"O__O-"O"-C'C-"OC-"O__"0-c0*-"OL-i0c-C--O~ 0 0 0 0
P 2 A 2 -
1 ) groß .
J
p. Sk .: [14, kräftig, KH -. Grab 27/7) , W 7]2; weiblich,
früh ma tur, gestört . 0, P.
Ca lva , El ) , Unterkiefer, grazil: MM: 1 schwach , 4 Hau s form, ladend, 18 Br. I. GebiO:OOO OOO
+
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KZ ßOOOOOOO
16 ger a de, 17 nsch hinten aus-
,
p ) .)
p. Sk .: [1 5, s ehr g razil , KH Grab 28 / 73 , W 733; weiblich, früh.atur, situ. Crllniu., [1 4, g r azil ; HH: 1 sc hw ac h , 2 sc hwa c h , ) pel"ltagol"loid, 4 Hausfor ln , 5 niedrig, 6 .ittel, 7 mesognath , 8 llIittel , 9 Br. I, 10 sch wa ch , " f l llCh, 12 qu adra t iac h , 1 ) ~jttel, 14 flach, 15 st eil, 17 gewölbt, 18 Br. 0, 19 kle in. ~nochenlerstörungen am Sc h ä d el u n d p os tkrani~len Ske l e tt, die als Folge eines Pllslnocytoms oder eines eosi nophil en Granuloms g e d eu tet wer den k önnen ( Tef. 12, Abb. 1 ) . Gebiß: A 0 0 0 0 0 0 0 AOOOOßOX
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00 ß
0 ß 0 OOA
P 3 4 1 _3
p . Sk . : (l l, sehr grazil, KH 160,9 cm; WB: Ar. d . BWS 1, LWS 2; Osteh. BWSj SCHM . Kn . BWS; Ar. d. EG 1, SaG 1, HUG 1, fG 1 . Grab 29 /73 , W 734;
In f ans 11, 12 -
14 Jahre , gestört.
Cranium, [1 2 .
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p . Sk. : EZ 3. Grab 30/73 , W 735; ( weibliCh) senil, si t u . (ranium, E2 2, mittelkräftig ; HH : 1 mit tel, 2 sta rk , 3 ovoid, 4 Hausform, 5 mittel, 6 breit . 7 orthognath, B hoch , 9 Br . 11, 10 sta rk, 11 mittel, 12 rechteckig, 13 klein , 14 tief, 15 steil, 16 flach gewölbt, 17 nach hinten ausladend, 18 Br . I, 19 sehr k lein . Geb i ß : 0
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p . Sk .: [2 3, mittelkräftig, KH 167,3 cm ; wB : Sp. d. unc . 1 - 2, lWS 1 - 4 ; Osteh . HWS, aws; Ar . d. EG 1, HUG 1. Grab 30 - 1/ 73, W 736; p.
P 3
A 2 - 5 Sp. d. HW S 1 ; Ar . d . HWS 1. aws
In fans I . 1 _ 2 Jahre, gestört. Schädelbruchstücke .
Sk .; (2 5 .
Grab 30
2 / 73, W 737; männlich , senil, ges t ö rt.
(alva, (l 2, kräftig; HM ; 1 stark, 3 OV OId, 4 Hausform, 8 mittel, 9 Br. 111, 10 stark, 11 mi t tel, 1~ mäßig fliehend, 16 gewölbt, 17 nach hinten ausladend . 18 Sr . 0, 19 groß . p . Sk . : (l 5, kräftig, KH 173,0 cm j WB: -; Ar . d. SG 1, SaG 1, HüG 2. Grab 32 / 73, W 738;
Infa n s
I, 4 - 6 Jahre, gestört. SChädelbruchstücke .
p . Sk . : -.
InfOIns 11, 6 - B Jahre, situ. S, N.
Grab 33 / 73, W 739; (ranium, (l 3Gebiß : -
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2.
trab 34 / 73, W 740; männlich,
frUhadult, situ.
Cranium, El 4, mittel k räftig ; MM: 1 mittel, 2 mlttel, 3 ovoid, 4 Hausform, 5 sehr niedrig, 6 mittel . 7 orthognnth, B mitt e l. 9 Br . 111, 10 SChwnch , 11 mittel, 12 rechteckig, 13 mittel, 14 mittel, 15 mäßig fliehend, 16 gerade ansteigend, 17 nach hinten ausladend, 18 Br . 11, 19 mittel. P 1 - 2 A 1 _ 2
Gebiß : oX__oX__~X__~X__"X"-cO'-"X"-"O'-C',-cO,-c0C-_o~-.o__*o__*o-" o"-,O~ X 0 ß ß 0 Kl KZ ~H
p . Sk.: E2 4, mi ttelkräftig,
(171 ,6 cm); WB: Osteh . lWS; SCHM .
~n .
lWS .
Grab 35/73, W 741 ; männlich, spätadul t, gestört.
,
Cranium, 4, kräftig; MH: 2 mittel, sehr niedrig, 6 mittel, 7 mesognath, B hoch, 9 Sr . 10 sehr stark, t ie f, q u adratisch , groß , fliehend, 16 flach gewölbt, 19 groß.
"
",
.
Geb iO :
2 _ 4 Jahre , gestört . 1' .
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, ( O)
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p . Sk . : (1 4. frühma tur, situ . P .
Grab 2 0 / 75 , W 1:>70; wei bl ich ,
Craniu m, ( I 4, graZIl; MM : 1 mittel, 2 sch wa ch , 3 ovoid , I> Hausfor m, 8 nI ed rI g . 9 ßr . 1 1. 10 sch wa ch , 11 fla ch , 12 rechteckig, 13 kle in , 11> tief , 15 mäßig flI e he nd . 16 g c rade ansteigend, 17 nach hinten ausladend , 18 8r. I, 19 mittel. Gebiß:
i;.",-+:f--i1C,,-";ö·;;---:Ö---*:---;;---l:f--''--i:f--i:f--i:Ö---:Ö---*g"'--~~~;C--jK"P'-'~r0,
~
Grab 2S/7S, W
1~~9;
Infen s I, 4 - 6 Jahre, gestört.
Ca lv arium , [I 4 . Gebiß : -
(0 )
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p . S k .: Cl S .
Grab p.
26 / 7~ ,
Sk.,
W 170S ; Infans 1, gestört. Schädelb ru chstücke.
-.
Grab 27 / 7S , W 1698; männlic h, spätmatur, sltu. Cranium, EI S, mittelkräftig, HH: 1 s tark, 2 stark , } ovoid, 4 Hausform, 8 star k, 9 Sr. 111, 10 star k, 11 mittel, 12 quadratisch , 1) mitte l, 14 tief, IS steil, 16 gerade ansteigend, 17 gewölbt, 18 Sr . [I, 19 groß. Gebiß:
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p. Sk.: EI 4, kräft ig, KH 170,2 cm; WB: Ar. d. BWS I, LWS 1; Ostch . 8WS; Ar. d. SC 1, [G 1 , SaG 1, HüG 1. Grab 28 / 7S, W 1704; ( männlic h ) , ( sp ätmatur ) , gestört . Schlidelbruc hstü c ke, grazil; HH: 1) klein.
19 kle in.
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Gebiß :
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p . Sk.: EI S , mit t elkräftig , KH 16},0 cm . Grab 29 / 75, W 1706; männlic h. erwachsen , gest ö rt. re. p. Sk.: EI } , llI itte lkräf t ig, KH 165, 6 cm ; WB: Sp . d. BWS 1 - 2, LWS I _ }; Ar . d . BWS 1 - 2, LNS 1: Os t ch . BWS, LNS : SC HH. Kn. BWS , LNS; Ar. d. SaG 1, HüG 2 ( Taf. 24, Abb . 6 ) . Grab }0 / 7S , W 1655; weiblic h,
frühmalur, gest ört . Gesicht ssc hädelbruch stüc ke,
se hr grazi l; MH: Gebiß: KO
KP
0
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A1 - 5
p . Sk.: EI 5 , seh r g r a z Il, KH ( 158 ,0 Clll ) ; WB: Sp . d. HWS 1, BWS 1, LWS 1; Ar. d. SWS 1, LWS I ; ßotch. t WS; SCHM. Kn. BWS, tNS. Grab )1 /75 Ge biO:
1
W 1687;
Infan s I, 2
4 Jah r e, gestört. Schlidelbruchstücke.
'= ---'--7'( ~O,):-c'~-"'---'--~'--'--'--"'--'---:--c'~-::'-"'"OIT ) --:--00 ) 0 0 0 0 (0)
p. Sk .:
-.
Grab )2/7S , W 1720;
[nfan s I, 2 - 4 Jahre, gestört. E.
Cr a nium, EI J. Gebiß: -
(0)
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p. Sk.: [I ).
Grab ))/75 , W 1627 ; weiblich, senil , sltu . R, Br_Stab. Calva, EI ), Unterkieferbruchstücke , grazil; MH: 1 mittel , B niedrig, 10 sehr schwach, 15 steil, 16 gerade an s teigend, 17 gewölbt, 18 Br. 0, 19 klein. P Geb iß, '---'-CK~O~1,-"GC1C-;'--'O-CO'-"oc-".C-ioc-'o--o'-"OC-"GClc-c--O--0A ) - 5 p. Sk.: [ I } , sehr grazil, KH 156,8 c.; WB: Sp. d. LWS 1; Ar. d. BIIS 1 ; Osteh . LWS; Ar. d. SG 1, Ee 1, SaG 1, HüG 1, FG 1 . Grab
Infans I, 2 _ 4 Jahre, gestört .
0/75 ! W 16}4j
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Cranium, El }. Gebiß, _ CO) ( 0)
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p. Sk. : [ l }.
Grab }4/75, 11 16)7j [ nf8ns I, 0 - 1 J8hr, sjtu. Schädelbruc h s tücke. p, Sk.,
EI 4.
Grab )S/7S, W 1686 ; männlich, früh lll lltur, gestört. Craniu~,
[2 5 , sehr grazil; HM,
Gebiß,
GI A KP
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1 s chwach, 4 Hau s form, 1) mittel, 14 tief, 19 mittel.
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A} - 5
p . $k .: El 4 , sehr k räftig, KH 176 , 5 cm ; W8 : Sp . d . LWS 2 , Ar . d . ~wS 1, LWS I, Ostch . LWS ; Ar . d . EG 1, SaG 1, HüG 1 , KG 1 , fG 1 . Grab }6/7S, W 1684 ; weiblich, spätadult, situ . S . Cranium , [2 2, grazi l; MM : 1 sehr schwach, 2 schw a ch, 3 ovoid , 4 Hausform , 5 niedrig, 6 mittel, 7 mesognath, a hoch, 9 Br . 111 , 10 sch wach , 11 mi t tei, 12 quadra t isch , 1) klein , 14 tief, 15 mäßig fliehend , 16 flach ge wölbt , 17 Bathroce p h a l i e , nach hin t en ausladend , lB Br . ß, 19 mittel . Geb iO : 0 0
0 0
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, grazil. 'M 15S , 9 cm ; WB : Ac . d . p . Sk . : E2 , S,G L MüG M,G L
,
,.
p . Sk .:
"'
Infans I , 0 _ 1 Jahr,
Grab }7 / 75, W 1696;
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,,, Ac .
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A 2 . "5
5
d . 50
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teilweise gestört . Schädelbruchstücke .
El S .
Grab }8 / 7S, W lS54 ; männlich, sp ä tmatur , situ . Cranium, El 3, kräftig ; HH : 1 s t ark, 2 star k, } ovoid, 4 Mausform, 5 sehr niedrig , 6 schmal, 7 mesognath , 8 hoch , 9 Br . IV, 1 0 s t ark, 11 tief, 12 rechteckig, 13 klein , 14 tief . 15 mäßig fliehend , 16 flach gewölbt, 17 8athrocephalie, nach hinten ausladend , 18 8r . !II. 19 groß . Torus mandi bularis ( Ta f.
o
Gebiß : A 0 0 000
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Z3, Abb. 1) .
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p. Sk . : EZ 2, kräftig, KM 171,0 cm ; WB : Sp . d. unc . ; Sp . d . BWS 1 , LWS 1 - } ; Ostch . HWS, 8WS ; SCHM . Kn . BWS ; Ar . d . SG KG , ; numerisc he Variation der Wirbelsäule _ 6 Sakralwirbel Pseudogelenkflächen am Proc . a cromialis und Caput humeri re arthrosis deformans des Wirbel-Kreuzbeingelenkes re . (T ar.
,
HWS 1 . BWS 1 ; Ar . d. MWS 1, 1, CG 1 _ 2, SaG 1 _ Z, HüG I, . . , lOkalisierte star k e Spondyl23 , Abb . 2 - 5 ) .
Grab 39/75, W 1569; weiblich , erwachsen, gestört . p . Sk .:
El 5 , sehr grazil, KH 162,4 cm.
Grab 40/75 , H 1562 ; Infans I , A
-
6 Jahre , situ .
Cranlum , E2 A. Gebiß :
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p . Sk .:
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(O)( 0 ) (0)( 0)
El 2 .
Grab 40 - 1/75 , W 156) ; p . Sk.:
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