214 89 216MB
German Pages 234 [240] Year 1903
Franz regierender Graf zu Erbach Neile Beiträge 3«
seiner Lebensgeschichte
Don
Dr. Willy Tist Kaiser!. Bibliothekar.
Straßburg Derlag von Karl I. (E r ü b n c r 1903.
Seiner Erlaucht dem regierenden Grasen
Georg Albrecht IV. Grafen zu Erbach-Erbach
und von Wartenberg-Roth etr. etc. dem
edlen Urenkel des großen Ahnen
in tiefster Ehrerbietung gewidmet vom Verfasser.
Vorwort. Verhängnisvoll für die Geschichte des Erbach-Erbachischen
Grafenhauses war die eisige Winternacht tiont 9. auf den 10. Januar 1893.
Innerhalb weniger Stunden war in derselben
der mächtige, im sechzehnten Jahrhundert errichtete Kanzleibau in Erbach im Odenwald ein Raub der Flammen
und dies sollte,
geworden,
abgesehen von dem materiellen Schaden, für
das gräfliche Haus einen Verlust von achtzig Schränken tadel
los geordneter Akten bedeuten, der nicht niehr ersetzt werden kann.
Etwa
hundert
Faszikel
waren
unter
anderm
durch
Personalakten
das
Feuer
des
verzehrt
Hauses worden,
und somit wird leider über manches hervorragende Glied des Hauses für immer ein gewisses Dunkel herrschen.
Ganz be
sonders aber kann nicht genug der Untergang derjenigen hand schriftlichen Schätze beklagt werden, die es ermöglicht hätten, ein vollständiges Bild des so reichen Lebens des bedeutendsten Sprossen des Grafenhauses, des letzten regierenden Grafen Franz,
vor unseren Augen zu entrollen.
Nicht weniger als 34 starke
Faszikel umfaßte nach den Angaben des Archivrats K. Morne-
weg, der sich beim Brande bei der Bergung der Registratur um
das gräfliche Haus höchst verdient
gemacht
hat,
allein
der
Briefwechsel
des
Grafen
mit
Verwandten,
Freunden
und
Gelehrten. Wohl liegen einige Werke vor,' die schon früher aus dem reichen untergegangenen Schatze geschöpft sind, doch hätte
in
noch ausgedehnterem Maße geschehen
können.
dies
Immerhin
muß man den Verfassern zu größtem Danke verpflichtet sein, denn hätten sie nicht das Leben des großen Grafen auf Grund
der handschriftlichen Akten geschildert, so würden diese wohl sicher
unbenutzt zugrunde gegangen sein.
Als überaus wertvolles Quellenwerk muß heute ganz be sonders die Biographie Diesienbachs hochgeschätzt werden, da er
oft wichtige, in dem Briefwechsel vorhanden gewesene Stellen wörtlich
überliefert
hat;
doch
läßt
auch Dieffenbachs Werk
manche Lücken in dem bedeutungsvollen Leben des Grafen Franz
offen, die noch auszufüllen sind. Jedes sich uns
erschließende
neue Quellenmaterial
muß
daher mit Freuden begrüßt werden und wird uns einen weiteren
Einblick in des
großen Grafen Leben,
seine Denkweise,
sein
Wirken und Schaffen gewähren. Wenig bekannt und für eine Biographie noch nicht wissen
schaftlich verwertet waren bisher
67 die Jahre 1770—1775
umfassende eigenhändige Briefe des Grafen Franz und dessen
Hofmeisters, Hofrats Freund v. Sternfeld, an den regierenden Grafen Georg Ludwig II. zu Erbach-Schönberg, die im Jahre 1898 als Geschenk des Seniors des Gräflichen Gesamthauses, Sr. Erlaucht des Grafen Gustav zu Erbach-Schönberg, der Gräflich
Erbach-Erbachischen Rentkammer einverleibt wurden, 153 Briefe
derselben Verfasser aus den Jahren 1761—1799 an den gelehrten Kurfürstlichen Hofrat Lamey in Mannheim, die im General-
Landes-Archiv in Karlsruhe9 aufbewahrt werden, 43 die Jahre
1770—1799 umfassende Briefe des Grafen
Franz an den
Prinzen Friedrich, den späteren König von Württemberg, im Ge heimen Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart und zwei Briefe des Grafen Franz an den Ritter von Hamilton, den englischen
Gesandten in Neapel, aus den Jahren 1790 und 1794, die im Jahre 1900 durch die freundliche Bermittelung von Dr. Arthur
Haseloff in Berlin in den Besitz des gräflichen Hauses kamen. Diese Briefe erschließen manche bisher verborgenen, inter
essanten Einzelheiten über die Jngendjahre, Studien und Reisen des Grafen; besonders aber charakterisieren sie ihn als eifrigen
und kenntnisreichen Sammler von Altertümern
und
vervoll
kommnen so dessen Lebensbild.
Weitere Quellen zur Biographie besitzt die Straßburger
Universitäts- und Landesbibliothek in den Briefen des großen elsässischen Historikers Schöpflin an Samet),9 in Lameys Briefen
an Schöpflin? in den Briefen der Gräfin Wilhelmine zu Lei ningen an Lamey9 und in der Korrespondenz des Professors
Jeremias Oberlin mit Lamey,9 sodann das Fürstlich Leiningische
Archiv zu Amorbach in 44 Briefen des Grafen Franz an seine Schwiegermutter, die regierende Gräfin, spätere Fürstin zu Lei
ningen aus den Jahren 1776—1778, 1785, 1787 und 1788, in 8 Briefen der ersten Gemahlin des Grafen Franz an ihre
Mutter aus dem Jahr 1777 und in einigen das Haus Erbach betreffenden Archivalien?
Bis
auf
wenige
sind
sämtliche
Briefe
französischer
in
Sprache geschrieben, doch habe ich die daraus angeführten Stellen
in deutscher Übersetzung wiedergegeben. Besonders wichtige Aufschlüsse über die zweite italienische Reise des Grafen
Franz lieferte
ferner
Wendts
Tagebuch,«
das als Manuskript in der Erbacher Hofbibliothek aufbewahrt wird. Einzelne neue Beiträge zur Charakteristik des Grafen er
gaben sich aus der im Erbacher Archiv aufbewahrten Lebens geschichte des Grafen Karl zu Erbach-Erbach, aus der Selbst
biographie des Gräflichen Regierungsrats Joh. Friedrich Knapp, von welcher eine Abschrift im Gesamthausarchiv zu Erbach liegt,
und aus der in der Gräflichen Rentkammer niedergelegten bio graphischen Skizze über den Grafen Franz von der Hand seines Urenkels, Sr.
Erlaucht des
Grafen
Georg Albrecht IV. zu
Erbach-Erbach.
Unschätzbar für die Arbeit waren sodann die vom Grafen Franz
selbst
angelegten
kostbaren Kataloge
der Erbachischen
Sammlungen. Die folgende Darstellung stützt sich in der Hauptsache auf die neuen,
wonnenen
aus dem genannten handschriftlichen Material ge Ergebnisse
und
vervollständigt durch
manche Züge
das Bild des Grafen. Ferner habe ich zahlreiche schon gedruckte, jedoch bis dahin
für eine Biographie noch nicht verwertete Notizen aus Werken,
die sich mit dem Leben des Grafen oder mit dessen Schöpfungen beschäftigen, benutzt.
Um aber das Lebensbild des
erlauchten Ahnherrn
des
Gräflich Erbachischen Hauses der dankbaren Nachwelt in scharf umrissenen Zügen vorführen zu können, durfte ich
mit dem neu Gewonnenen allein begnügen,
mich nicht
sondern ich mußte
auch, soweit es der Zusammenhang erforderte, auf die früheren Darstellungen, namentlich Dieffenbachs, zurückgreifen.
Von der
anfänglichen Absicht, eine ganz neue Biographie zu entwerfen,
sich
nahm ich, da
doch
auch in Zukunft
noch
manche neue
Quelle ergeben dürfte, Abstand.
Dem jetzigen hohen Besitzer der Erbachischen Sammlungen, Sr. Erlaucht deni regierenden Grafen Georg Albrecht zu Er
bach-Erbach,
der
größte Interesse entgegengebracht hat,
Grafen Arthur zu Erbach-Erbach, führung meines
meiner Arbeit das
in hochherzigster Weise
und Sr. Erlaucht dem
der
mit
bei der Durch
Unternehmens stets überaus liebenswürdig und
in ausgedehntem Maße jede Förderung angedeihen ließ, beehre ich mich auch an dieser Stelle meinen ehrerbietigsten Dank aus
zudrücken. Für die mir bereitwilligst zur Benutzung überlassenen hand schriftlichen Quellen und für manche mir zuteil gewordene freund liche
Unterstützung
Erbach-Erbach
danke
ich
dem Direktorium der Gräflich
und Wartenberg-Rothischen
Rentkammer,
dem
Borstande des Erbachischen Gesamthausarchivs, Herrn Archivrat Morneweg in Erbach, dem Direktor der Kaiserlichen Universitäts
und Landesbibliothek in Straßburg, Herrn Prof. Dr. Euting, und dem Direktor des Großherzogl. Badischen General-Landes
archivs in Karlsruhe, Herrn Geh. Rat Dr. v. Weech.
Dem
Direktor des Geheimen Haus- und Staatsarchivs zu Stuttgart, Herrn Dr. v. Stälin, dem Fürstlich Schwarzenbergischen Zentral archiv-Direktor Herrn A. Mörath
dem Direktor
der Fürstlich
zu Krummau in Böhmen,
Leiningischen Generalverwaltung,
Herrn Dr. Schreiber, sowie dem Fürstlich Leiningischen Archivar,
Herrn Dr. Krebs in Amorbach, der Direktion des Preußischen Geheimen Staatsarchivs
Preußischen Hausarchivs in
herzogl.
in
und
des
Groß-
zu Darmstadt,
Hessischen Haus- und Staatsarchivs
der Fürstlich
des Königl.
Berlin,
Charlottenburg
Königl.
Löwenstein-Wertheim-Rosenbergischen Domänen
kanzlei, der Direktion der Großherzogl. Hofbibliothek in Darm stadt,
der
Großherzogl.
Universitätsbibliothek
in Heidelberg
und der Königlichen Landesbibliothek zu Stuttgart, den Herren
Prof. Dr.
Anthes in Darmstadt und Geh. Hosiat Haug in
Mannheim übermittle ich für das gütige Entgegenkommen und die freundliche Beantwortung meiner brieflichen Anfragen gleich
falls besten Dank.
Mannigfache Ratschläge und Winke wurden mir von feiten meiner lieben Kollegen, der Bibliothekare Herren Dr. Marckwald und Dr. Schorbach, zuteil, und mein Freund, Herr Archivrat
Morneweg,
sowie
Herr Bibliotheksekretär Schmitt waren so
freundlich, eine Korrektur des Buches zu lesen.
Auch ihnen sage
ich hierfür meinen aufrichtigen Dank.
Straßburg, am 3. Juli 1903.
W. List.
Inhaltsverzeichnis. Seite
Vorwort.....................................................................................
V
I. Erziehung und Erzieher des Grafen Franz.....................
1
II. Mannheim. — Lamey...........................................................
13
III. Erster Aufenthalt in Straßburg..........................................
19
IV. Lausanne. — Lyon. — Mömpelgard..................................
23
V. Zweiter Aufenthalt in Straßburg..............................-
.
31
VI. Aufenthalt in Paris..............................................................
47
VII. Lille. — London...................................................................
59
VIII. Brüssel. — Amsterdam. — Kassel. — Celle. — Braun schweig .....................................................................................
63
IX. Berlin. — Dresden. — Wien..............................................
69
X. Die erste italienische Reise. — Mailand. — Nom. —
Neapel. — Florenz. — Bologna. — Parma. — Turin
77
XL Heimreise. — Zweiter Aufenthalt m Wien. — Ansbach.
— Ankunft in Erbach.......................................................
85
XII. Regierungsantritt des Grafen Franz. — Sein Wirken
als Regent.
—
Familienleben. —
Freundschaftliche
Beziehungen. — Theater. — Jagd..............................
91
XIII. Wissenschaftliches Studium. — Vermehrung und Neuein
richtung der Erbacher Hofbibltothek. — Vorbereitung zur zweiten italienischen Reise.............................................. 117
XIV. Die zweite italienische Reise. — Florenz. — Rom. —
Neapel
•...............................................................125
XV.Die Sammlungen in Erbach.................................................... 145 XVI. Graf Franz als Münzsammler.............................................. 159 XVII. Graf Franz, der römische Odenwald und das Antiqua-
rium in Mannheim............................................................... 165 XVIII. Rückblick. — Letzte Lebensjahre. — Tod. — Würdigung
177
Anmerkungen................................................................................183
Namen- und Ortsverzeichnis.................
215
I Erziehung und Erzieher des
Grafen Franz
Am 29. Oktober 1754 wehte auf dem uralten Bergsried des
Residenzschlosses zu Erbach im Odenwald das rot und weiße
Sternenbanner, um den treuen Untertanen der Grafschaft zu ver
künden, daß ihr sehnlichst gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen sei. Die Ehe des regierenden Grafen Georg Wilhelm und seiner zweiten
Gemahlin,
der
Wild-
und
Rheingräfin
Leopoldinc
Wilhelmine Sophie von Salm-Gruinbach zu Dhaun und Kyr-
burg, war durch die Geburt eines Erbgrafen gesegnet worden, und somit
war
der
Fortbestand der hochgräflichen Erbacher
Linie gesichert. Aufrichtige Freude herrschte tut ganzen Lande.
Bei der
Taufe, die in der festlichsten Weise begangen wurde, erhielt der
junge Landeserbe nach dem vornehmsten der 33 hohen Paten,
dem damaligen deutschen Kaiser, den bis dahin in der hohen Familie noch nicht vertretenen Namen Franz. Zwei Jahre ungetrübter Freude waren seit der Geburt des kleinen Franz verflossen, als im dritten Jahre das Fainilien-
glück
durch den Tod des
Wilhelm, getrübt wurde.
Vaters, des
edlen
Grafen
Georg
In der Regierung des Landes folgte
die junge Gräfin-Witwe, die mit dem regierenden Grafen Georg August zu Erbach-Schönberg1 die Vormundschaft über den Erb
grafen übernahm.
Nach dem im Jahre 1758 erfolgten Tode
des Grafen Georg August wurde dessen Sohn und Nachfolger,
der regierende Graf Georg Ludwig II. zu Erbach-Schönberg,?
Derselbe war dem jungen Grafen Franz in allen
Mitvormund.
Lebensfragen ein wahrhaft väterlicher Berater und wurde da für von seinem Pflegesohn kindlich geliebt.
Reichbegabt und von vortrefflichem Herzen, war die Gräfin-
Mutter darauf bedacht, ihrem zärtlich geliebten Franz eine ge diegene Bildung zuteil werden zu lassen.
hielt der junge Hofmeister.
Sechs Jahre alt, er
Graf Herrn Johann Ludwig Vigelius
als
Nach dessen Weggang gelang es der Mutter, für
ihren zehnjährigen Sohn
einen in der Erziehung
schon be
wanderten Hofmeister in der Person des Christian
Friedrich
Freund3 aus Gießen zu gewinnen, der sich als Pädagog über
aus bewähren sollte.
Freund war bis zu seiner Berufung nach
Erbach Erzieher der beiden ältesten Söhne des Geh. Regierungs
rats Freih. von Günderrode in Hanau gewesen und hatte sich auf den mit seinen Zöglingen unternommenen mehrfachen Reisen
große Erfahrung und umfassende Sprachkenntnisse erworben. Am 16. September 1765 traf Freund, dem bei seiner
Anstellung der Hofratstitel verliehen worden war, im Schlosse zn Erbach ein, um sein verantwortungsvolles Amt anzutreten.
„Seit acht Tagen," schreibt Freund am 23. September 1765 an Hofrat Lamcy, * „befinde ich mich hier und wohne vorzüglich. Der Tisch ist zwar einfach, doch schmackhaft und
trefflich zu
bereitet. Ein Pferd steht sowohl mir als auch meinem Diener zur Verfügung.
Im übrigen führe ich ein ruhiges Leben, das
den durch die Freuden der Welt zerstreuten Geist wieder zu sammeln
vermag."
genossen^ eilt
Freund,
kenntnisreicher,
nach dem
Urteil
seiner Zeit
weltklnger
Mann
von
großer,
schöner Erscheinung, war so recht geeignet, die natürlichen, vor züglichen Anlagen des Zöglings zur raschen
In erster Linie erteilte er täglich
bringen. Unterricht Sprache, b
in
der
französischen,
englischen
Entwickelung zu
je
Stunde
eine
italienischen
und
Er hatte bei seinem lernbegierigen Schüler einen
derartigen Erfolg, daß der junge Graf sich bald eine gewisse Übung
in
diesen
Sprachen
die
aneignete,
späteren Reisen von großem Nutzen war. wie Freund es war, verstand er es,
den
auf
ihm
seinen
Heiteren
Sinnes,
von
Gräfin-
der
Mutter ererbten Frohsinn des jungen Herrn rege zu erhalten;
doch
verband
er
damit,
wie
aus
dem
Gesichtsausdruck
seiner in Erbach befindlichen Silhouette geschlossen werden darf,
wenn erforderlich, auch den nötigen Ernst.
Mit rührender An
hänglichkeit verehrte Graf Franz diesen Lehrer, und er bewahrte
ihm auch in dankbarer Erinnerung an die empfangene treffliche Lebensführung Zeit seines Lebens treue Freundschaft.
Neben Freund erwies sich
Johann Konrad Spanier?
aus
der Kandidat der
Schotten
als
Theologie
einen tüchtigen
Lehrer des jungen Grafen. Unter welchen Uniständen Spanier nach
Erbach kam, schildert er in seiner Selbstbiographie 8 mit folgenden Worten: „Die beyden ältesten Söhne des geheimen Rats (von Günderrode) kamen mit ihrem Hofmeister,
Namens
Freund,
von Reisen zurück: dieser trat als Hofmeister und Hofrath des
Grafen Franz von Erbach in Dienste und wußte es bey dem geheimen Rathe dahin zu bringen, daß derselbe mich mit meinem Zöglinge nach Erbach in Pension schickte. späten Herbst 1765.“
Es geschah dies im
„In Erbach fuhr ich dann also fort,
Hofmeister meines Zöglings zu seyn, ward aber zugleich auch
Instruktor
von
dem
Grafen
und
Franz
dessen Onkel,
jüngsten Rheingrafen Wallrad von Salm-Grumbach.9 Lage war für mich ebenso angenehm als
dem
Diese
ehrenvoll; ich lernte
Menschen auf höheren Stufen kennen, genoß manche Veränderung
und machte mich in meinem Wissen vollkommener."
Freund
hatte sich auch hier mit der Gewinnung des Lehrers Spanier,
„eines Mannes von vielen Kenntnissen"?" als einen durchaus ge schickten Hoslneister erwiesen.
Spamer unterrichtete den jungen
Grafen im Lateinischen, in der Religion, Geographie und Ge schichte.
Gerade für letzteres Fach zeigte der Graf schon von
frühester Jugend an eine besondere Vorliebe, und der anregende Unterricht Spaniers
seinen Eifer für zu erhöhen.
trug
in hervorragender Weise dazu bei,
das Studium der Geschichtswissenschaft noch
Aus diesen sicheren Grundlagen konnte Graf Franz
bei seinen späteren historischen und antiquarischen Arbeiten leicht weiterbauen. Ein dritter Lehrer, der gleichfalls auf die Bildung des Grafen in der Geschichte einen nicht geringen Einfluß ausübte,
war der Pfarrer Joh. Friedrich Konrad Retter" in Höchst im Breubergischen. Retter verweilte öfter am gräflichen Hofe in Erbach
und unterwies den Grafen Franz besonders in der Diplomatik, Genealogie, Münz- und Wappenkunde.
Der dankbare Zögling
gedenkt in späteren Jahren dieses Lehrers, mit dem er in seiner
„früheren Jugend seiner Wissenschaften wegen in genauer Be kanntschaft stand", als noch
eines Mannes mit „anerkannten und
ausgebreiteteren diplomatischen
als
theologischen Kennt-
Nissen.""
Gerade die Beschäftigung mit der Miinzwissenschaft
wurde von dem Grafen als ein wichtiges Hilfsmittel für die
Geschichte sehr hoch geschätzt und veranlaßte ihn auch zur An Neben dieser Wissenschaft war
legung einer Münzsammlung.
es das klassische Altertum, und hier vorzugsweise die Archäo
logie, zu welcher er sich mächtig hingezogen fühlte.
von so
trefflichen
Lehrern
geleiteten
An dem
Unterrichte des
Grafen
Franz nahmen, wie schon erwähnt, „dessen Onkel, der jüngste
Rheingraf Wallrad von Salm-Grumbach" " und Freiherr Hektor
Wilhelm von Günderrode teil,
drei
von gleichem Ehrgeiz be
seelte und kräftig Heranwachsende Jünglinge, die sich in ihrem Eifer
und
Wissensdrange
Lehrern Freude zu machen. diesen
gegenseitig
anfeuerten,
um
günstigen Verhältnissen Graf Franz zur Freude
Mutter die denkbar besten
ihren
War es ein Wunder, daß unter
Fortschritte
machte?
seiner
Neben der
geistigen Tätigkeit fehlte es indes auch nicht an Zerstreuungen, die den Körper des Grafen zu stählen vermochten; denn die
Arbeit wurde, wie Lehrer Spamer selbst berichtet, „nicht selten durch Leibesübungen, Spatziergänge, Fahren, Reuten u. bergt unterbrochen."
Auch sonst wurde die freie Zeit in vernünftiger,
anregender Weise ausgefüllt.
„Wann," erzählt Spamer weiter,
„die gewöhnliche Abendgesellschaft bey der verwittweten Gräfin mahl ausfiel, dann hielten die drey jungen Herren wechselsweise
Reden unter meiner Aufsicht in unsern Zimmern und erzählten da, was ich vorher aus der Geschichte ihnen vorgetragen hatte, das dann bisweilen mit moralischen Anwendungen verbunden ward.
Noch einen andern ebenso angenehmen als nützlichen Zeitvertreib
hatten wir:
wir machten
Otto Magnus,
Abgüsse von
seltenen Münzen; ein
den mein Zögling von Günderrode von dem
durch seine hessischen Nachrichten bekannten Pfarrer Retter, von
Höchst im Odenwalde,
geschenkt bekommen,
gab den Anfang
dazu."14
Drei und ein halbes Jahr währte der gemeinsanie Unter richt.
Während dieser Zeit hatte sich zwischen den drei Jugend
genossen ein inniger Freundschaftsbund gebildet, den auch die spätere Zeit nicht mehr zu lösen vermochte.
Jeder, der
mit
dem jungen Grafen in nähere Berührung kam, war durch das einnehmende, offene Wesen desselben hingerissen, und
auch Hektor Wilhelm von Günderrode dem
so
war
„würdigen jungen
Grafen Franz von Erbach-Erbach" für immer treu ergeben. Mit besonderem Interesse
vertiefte sich
von Günderrode
in die Geschichte des alten Erbacher Grafengeschlechtes.
„Der
Ehrgeiz," schreibt er, „den ich von meiner zartesten Jugend an hegte, und der mich schon im
achten Jahr veranlaßte, kleine
Abhandlungen aufzusetzen, reizte mich auch hier, eine kurze Er-
bachische Geschichte zu schreiben und solche der verwittibten Frau Gräfin von Erbach zu weihen."" ist nicht mehr vorhanden,
Dieser geschichtliche Abriß
er ist wohl auch beim Brande im
Jahre 1893 mit den Familienpapieren untergegangen. Öfter unternahm Hofmeisters
der junge Graf
in
Freund Reisen zu Verwandten.
Begleitung seines
Im
November
1765 verbrachte er mehrere Tage in Schönberg, der herrlich
gelegenen
Residenz
des
Vormundes des
Grafen
Franz, im
September 1766 weilte er am Hofe zu Grumbach, im November
1766 besuchte er das verwandte Haus Hohenlohe-Ingelfingen; mehrmals machte er am kurfürstlichen Hofe in Mannheim seine Aufwartung und erhielt bei einer solchen Gelegenheit das Groß
kreuz
des
Löwenordens.
pfälzischen
ivurde
Überall
er
mit
der gleichen Herzlichkeit ausgenommen."
Die kurpfälzische Residenz Mannheim war von Erbach aus
Hier war es
oft das Ziel der Reise.
namentlich das weit
berühmte Theater, das wegen seines damals in hoher Blüte
stehenden
Lebens
künstlerischen
die
auf
eine große Anziehungskraft ausübte. Theater
am
20.
Sohne
entlegensten
Wiederholt wurde dieses
So wohnte
von den Erbacher Herrschaften besucht. November
Franz
her
wandte
mit
der
einer
Oper
Hofrat
sich
Bitte,
1767
für
seine
die bei.
Freund
Plätze
mit
Gräfin-Witwe
14
Schon
an seinen
Herrschaft
eine
Tage
ihrem
vor
Freund
Samet)
zu
belegeu
Loge
und im Gasthause drei Zimmer zu bestellen.17
Wir erkennen
auch hier wieder das Bestreben einer treu besorgten Mutter,
ihren Sohn in kunstsinniger Weise
zu
bilden und so dessen
Blick zu erweitern. Aus Freunds Briefen darf auch geschlossen werden, daß die Gräfin-Mutter gelegentlich dieses Besuches in Mannheim ihre zukünftige Schwägerin,
die Gräfin Elisabeth
Christiane Marianne zu Leiningen, kennen lernte."
Graf Franz
war inzwischen
bei einer
so
vernünftigen
und vorzüglichen Erziehung zu einem Jüngling herangewachsen,
der, obwohl noch nicht 15 Jahre alt, den gleichaltrigen Zeit genossen seines Standes an Geist nnd Wissen weit voraus war,
sodaß seine Mutter den Entschluß faßte,
ihren Sohn einige
Jahre auf Reisen ins Ausland zu schicken. Hier sollte er seine Studien fortsetzen und Welt und Menschen kennen lernen.
Es war natürlich für die Gräfin-Mutter kein Leichtes, ihren Einzigen für längere Zeit scheiden zu sehen; doch dem damaligen
Brauche hoher Häuser', die Jugend in die weite Welt zu schicken, folgend, wollte sie ihrem Sohne nichts vorenthalten, was ihn befähigte, im späteren Leben
anderen
souveränen Fürsten
in
feder Hinsicht gleichwertig zu erscheinen. Zum Reisebegleiter des Grafen wurde Hofrat Freund be stimmt. hätte
Mit
die
dessen
Gräfin
Erziehungserfolgen
keine
bessere
Wahl
durchaus
treffen
zufrieden,
können.
Ein
Mann von reicher Erfahrung, gewandten Umgangsformen und dank seiner früheren Stellung bei dem Geh. Rat v. Günderrode mit Gelehrten und vornehmen Familien freundschaftlich verbunden,
konnte Freund dem jungen Herrn auf den geplanten Reisen nur vortreffliche Dienste leisten.
Die Gräfin-Mutter durfte um die
Zukunft ihres Sohnes umsomehr unbesorgt sein, als gerade da mals die ernste Befürchtung, den tüchtigen Erzieher zu verlieren, überwunden war.
Freund genoß in weiten Kreisen mit Recht
den Ruf eines hervorragenden Hofmeisters.
Karoline von Hessen
Landgräfin"
hatte,
Auch die „große und
zwar vielleicht
durch den ihr nahe stehenden Grafen Georg Ludwig zu Erbach-
Schönberg,
den Vormund des
Grafen
Franz, von Freunds
großen erzieherischen Erfolgen Kenntnis erhalten, und war daher aufs eifrigste bemüht, ihn als Lehrer für ihre jüngeren Söhne zu gewinnen.
Sie richtete deshalb im Jahre 1769 folgenden
Brief an Freund:
io
„Der Landgraf sucht für seine Söhne einen Erzieher und will die Wahl desselben meiner Entscheidung überlassen.
Ich
habe mich nun, mein Herr, an Ihr Verdienst um die Erziehung
und Ihr Erziehertalent erinnert.
Ich empfinde es wohl, daß
es Ihnen schwer werden wird, Ihren so sehr liebenswürdigen Zögling zu verlassen.
Die Frau Gräfin, seine Mutter, wird
es mir außerordentlich übel nehmen, wenn ich Ihnen in dieser Beziehung Vorschläge mache, und dies tut mir sehr leid.
Doch, mein Herr, Sie sind als Untertan des Landgrafen
geboren.
Könnte Sie dies nicht veranlassen, einige Jahre dem
Wohle seiner Söhne zu opfern?
Gehalt,
den
Ich soll Ihnen 700 Gulden
Titel Hofrat oder Legationsrat und, wenn Sie
meine Söhne verlassen werden, eine Stelle als Regierungsrat anbieten.
Sie sehen, mein Herr, ich gebrauche keinen Umweg,
ich
spreche ganz offen zu Ihnen, und Sie werden mir mit der selben
Aufrichtigkeit
antworten.
Ich
würde
sehr
bedauern,
wenn Sie mir eine abschlägige Antwort geben, doch wird die selbe meine Hochachtung vor Ihnen nicht vermindern. .
Ihre Ihnen sehr gewogene
Karoline von Hessen, geborene von Zweibrücken." Wenngleich diese fürstlichen Anerbietungen überaus ehren
voll und verlockend waren, so verfehlten doch die dringenden, herzlichen Bitten der Gräfin-Mutter sowie die Tränen des seinen
Lehrer aufrichtig liebenden jungen Herrn ihre Wirkung nicht.
väterlicher Liebe
für
seinen
erlauchten
Schüler auch fernerhin in Erbachischen Diensten."
Um ihn
Freund verblieb
aus
n
für seine bisherigen Verdienste um das gräfliche
Haus aus
zuzeichnen und ihm auch den Zutritt zu den höchsten Kreisen,
in denen sich Graf Franz in der nächsten Zeit bewegen sollte, zu ermöglichen, war für ihn vor Antritt der Reise von den Vormündern des Grafen, der Gräfin Leopoldine Wilhelmine Sophie und dem Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg,
beim Kaiser
Sternfeld"
der
Reichsadelsstand
erwirkt worden.
Unter
mit dem
wurde ihm das Adelsdiplom ausgestellt.
dem Prädikat
7.
August
„von
1769
In einem an seinen
Freund Lamey gerichteten Briefe hebt Freund von Sternfeld
die
durch diese hohe Auszeichnung
von seiner Herrschaft er
fahrene Gnade in dankbarer Anerkennung hervor." Als Reise monat wurde der Mai festgesetzt.
II Mannheim — Lamey
In der Frühe des 20. Mai 1769 trat Graf Franz mit seinem Hofmeister, Hofrat Freund von Sternfeld, die Reise an. Das nächste Ziel war Mannheim, das über Schwetzingen, wo
selbst Graf Franz beim Kurfürsten seine Aufwartung machte, wohl am 22. Mai erreicht wurde.'
Hier sollte er die persön
liche Bekanntschaft eines Mannes machen, dessen hervorragende
Kenntnisse einen nicht geringen Einfluß auf seine fernere geistige Entwickelung ausüben mußten. Dies war der Kurfürstliche Hof
rat und ständige Sekretär der pfälzischen Akademie, Andreas Lamey.8
Es war ein Mann von vielseitigem, tüchtigem Wissen,
der durch zahlreiche, gründliche Publikationen einen bedeutenden Ruf in der Schriftstellerwelt hatte, und der mit vielen gelehrten
Männern
seiner Zeit
und Gliedern
geistigem Verkehr stand.8
seinen Altertumsstudien
hoher Häuser in
regem
Schon früher war der Graf bei
durch
seinen
Hofmeister
Freund von
Sternseld, der schon niehrere Jahre vor seinem Eintritt in die
Erbachischen Dienste enge freundschaftliche Beziehungen mit Laniey unterhalten hattet ans diesen hervorragenden Archäologen und
dessen Werke aufmerksam gemacht worden.
Aus einem Briefe
geht auch hervor, daß Graf Franz sehnlichst gewünscht hatte,
Lamey kennen zu lernen.
„Er brennt vor Begierde,"
Freund an Lamey, o „Ihre Bekanntschaft zu machen.
schreibt Er ist
ein Freund von Altertümern, er liebt die Heldensagen und die
Geschichte der römischen Vorzeit, kurz, er hat dieselbe Liebhaberei
des
wie Sie; nach den Anstrengungen
Tages
findet er in
unterhaltenden wissenschaftlichen Forschungen Erholung". diesen überaus schmeichelhaften
Worten
wurde
Graf
Mit Erbach
durch seinen Hofmeister brieflich bei dem Mannheimer Gelehrten
eingeführt. Nun machte er auch dessen persönliche Bekanntschaft. Es war natürlich, daß Graf Franz auch die ansehnlichen,
zum großen Teil durch Lamey geschaffenen Kunst- und Alter tumssammlungen Mannheims besichtigte.
Als kundiger Führer
diente Lamey selbst, der durch seine fesselnden Erklärungen des
Grafen Liebe zu den Altertümern noch erhöhte. Hatte der Graf den liebenswürdigen Lamey
sofort
als
kenntnisreichen Gelehrten schätzen gelernt, so hatte auch Lamey
die natürlichen tüchtigen Anlagen des hohen Gastes alsbald er kannt und zu würdigen gewußt.
Es bildete sich nun zwischen
beiden, wenngleich ein beträchtlicher Altersunterschied vorhanden
war, ein Freundschaftsbund, der sich Interessen und
eines Jahrzehnte
Grund gegenseitiger
auf
währenden
wissenschaftlichen
Briefwechsels immer inniger gestalten sollte. Die
an
Lamey
gerichteten,
größtenteils französisch
ge
schriebenen Briefe des Grafen sind, wie schon hervorgehvben, noch vorhanden und werden sich bei der folgenden Darstellung
häusig als wichtige Quelle erweisen; Lameys Briefe an den Grafen
Franz
sind
aber
leider
durch
das Feuer
vernichtet
worden. Höchst befriedigt über die gewonnenen Eindrücke verließ Graf
Franz Mannheim, um sich nach Schloß Schönberg
an
der
Bergstraße zu begeben. Nachdem er hier von seinem Vormund, dem Grafen Georg Ludwig, für längere Zeit Abschied genommen hatte, setzte er mit seinem Begleiter Freund von Sternfeld die Reise über Worms, Grünstadt, Landau, Saarbrücken fort® und traf am Abend des 28. Juni in Straßburg ein.
III Erster Aufenthalt in Straßburg
Das alte Straßburg mit seinen weitberühmten Instituten und reichhaltigen Sammlungen kennen zu lernen,
längst des Grafen sehnlichster Wunsch.
war schon
Mehrere Tage waren
daher für die Besichtigung der Stadt vorgesehen, wobei es sich wiederum zeigte, wie günstig die Wahl des Reisebegleiters ge
troffen worden war.
Hofrat Freund hatte in seiner früheren
Eigenschaft als Hofmeister des Philipp Maximilian und Fried
rich
Justinian
von
Günderrode
wiederholt
in
den
Mauern
Straßburgs verweilt' und war deshalb mit allen Verhältnissen der Stadt vertraut; insbesondere war er früher auch mit den
ersten Gelehrten der Hochschule und
mit vielen einflußreichen
und vornehmen Patrizierfamilien in nähere gesellschaftliche Be ziehungen getreten.
Diesem günstigen Umstande ist es in nicht
geringem Maße zu verdanken, daß der Straßburger Aufenthalt
sich
in
jeder
Weise
nutzbringend
und
erfolgreich
gestaltete.
Welchen tiefen Eindruck die lehrreichen Tage in dem jugendlichen
Gemüte des Grasen hinterließen, ist in Dieffenbachs Biographie schon
gewürdigt
worden.
Die
ausgezeichnetsten Männer der
Wissenschaft, die an der damals in höchster Blüte stehenden Univer
sität wirkten, hatte Graf Franz kennen gelernt, so auch Schöpslin,?
die Zierde der Hochschule. Nicht als Fremdling wurde er bei diesem großen Gelehrten eingeführt.
Schon vor feinem Eintreffen in
Straßburg hatte Hofrat Lamey in Mannheim seinem Gönner
Schöpflin die Ankunft des Worten gemeldet.
jungen Grafen mit empfehlenden
Gleichzeitig scheint Lamey mitgeteilt zu haben,
daß Graf Erbach die Absicht habe, auf der Akademie in Lau sanne dem Studium obzuliegen.
Schöpflin war offenbar mit
diesem Gedanken nicht einverstanden; er war der Ansicht, daß
der Graf in Lausanne seinen Zweck nicht erreiche, hat vielleicht sogar denselben zu bewegen gesucht, in Straßburg zu bleiben.
„Grafvon Erbach," schreibt nämlich Schöpflin am 9. Juli 1769
an Lamey,
„hat sich soeben von mir verabschiedet; er kann es
weit bringen, doch in Lausanne wird er seine Zeit unnütz ver lieren".
Hat einerseits Schöpflin, wie wir ersehen werden, ein
durchaus richtiges Urteil über Lausanne gefällt, so hat er aber anderseits
die vorzüglichen Geistesanlagen des jungen Grafen
sofort erkannt,
indem er ihm,
wenn
auch nur mit wenigen
Worten, ein gewiß ehrenvolles Zeugnis ausstellt; von einem Ge lehrten wie Schöpflin wahrlich bedeutsame Worte.
Ein Jahr
später sollte Graf Franz Schöpflin noch näher treten. Straßburg ging die Reise über Basel und
Von
Bern nach Lau
sanne, woselbst die Reisenden am 18. Juli 1769 ankamen.
IV Lausanne — Lyon — Mömpelgard
Die Erwartungen, die Graf Franz von dem Aufenthalt
in Lausanne und dem Besuche der dortigen Akademie für seine höhere Bildung erhofft hatte, wurden indes, wie es sich bald
zeigte,
nur teilweise erfüllt.
Schöpslin hatte Recht.
„Der
schrieb Freund von Sternfeld an Samet;,1 „hat
Aufenthalt,"
nur den Vorteil, Übung in der französischen Sprache zu er
langen. habe.
Dies war unser Hauptzweck,
den ich auch erreicht
Die Wissenschaften stehen hier nicht in Blüte, ja sie
sind gleichsam unbekannt.
Die Anstalt für die Magister der
freien Künste ist ganz vernachlässigt.
Gelegenheit
mühsam
aussuchen,
Man muß überhaupt die
um
Fortschritte zu
machen.
Das Leben ist teuer und keineswegs angenehm; kurz, ich begreife nicht, aus welchem Grunde diese Stadt den guten Ruf erlangt hat, den sie in Deutschland genießt."
Des Hofmeisters Be
streben war daher darauf gerichtet, seinen Zögling durch Privat
unterricht, den Besuch von Sehenswürdigkeiten und der ver
schiedenartigsten Sammlungen, durch Reisen und den Verkehr mit
kenntnisreichen bilden.
und hervorragenden Persönlichkeiten weiter zu
Allmählich hatte Graf Franz die ganze Schweiz kennen
gelernt; auch würben mehrfache Ausflüge in die angrenzenden Gebiete Frankreichs unternommen.
Gesellschaft bereist.
Savoyen wurde in größerer
An einem schönen Frühlingstage des Jahres
1770 brach Graf Franz mit dem Fürsten Galitziu,? einem
Grafen Calenbergs einem Grafen Lindenau? deren Hofmeistern,
zwei Herren Job, nnd mit Hofrat Freund nach dem Südnfer des Genfersees auf.
Karthäuserkloster, der
Herzog
Hier war es das Schloß Ripaille, ein
das
Amadeus
In
besucht
wurde.
von
Savoyen,
demselben
hatte
spätere
Papst
der
Felix V.,5 einst ein gemächliches, ja üppiges Leben geführt, infolge dessen, wie Freund an Lamey mitteilt, die heute noch übliche
Redensart „faire ripaille“ (schlemmen) entstanden ist?
Unter Graf Franz
den in
zahlreichen Bekannten
Lausanne
hoher
sind
trat,
näher
denen
Geburt,
ganz besonders
vier jugendliche Prinzen von Württemberg, die ältesten Söhne des Herzogs Friedrich Eugen, hervorzuheben, die in Begleitung ihres Gouverneurs, des Barons
von Maucler,
auf der be
rühmten Adelsakademie ihre weitere Ausbildung erhielten. dem talentvollen Prinzen Friedrich,
dem
Z»
nachmaligen König
von Württemberg, fühlte sich Graf Erbach vor allem hingezogen; es bildete sich zwischen den beiden gleich strebsamen Jünglingen
ein Freundschaftsbund, der sich durch das ganze Leben in un veränderter Wärme und Innigkeit erhielt.
Zahlreiche
herzlich
gehaltene Briefe des Grafen an den Prinzen Friedrich, die im
Königlichen Geheimen Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart auf
bewahrt werden, legen davon beredtes Zeugnis ab; die Briefe des Prinzen sind leider in Flammen aufgegangen?
Das interessanteste Erlebnis des Grafen während des Auf enthalts
in
Philosophen
Lausanne
war
unstreitig
von Ferney, Voltaire?
der
am
Besuch
bei
17. August
dem
1769.
Diefsenbach hat sich hierüber in der ausführlichsten Weise ver-
breitet,
auch
führt
den Brief
wörtlich
an,
worin Voltaire
seinem Einverständnisse und der Freude Ausdruck gibt, daß ihn Graf Franz besuche, und diesen zu Tisch bittet.9 möge
Es
nicht
bleiben,
unerwähnt
während
daß
des
Lausanner Aufenthalts auch ein längst gehegter Liebliugsgedanke
des gräflichen Erziehers zur Verwirklichung kam.
Freund von
Sternfeld hatte sich entschlossen, sich zu verehelichen,
doch war
dieses Vorhaben anfänglich an dem beharrlichen Widerstände der Gräfin-Mutter gescheitert.
Erst nach einer mit seiner Herrin
erwirkten Zusammenkunft in Rheinzabern, wobei nach gegen seitiger Aussprache die Schwierigkeiten beseitigt werden waren,
erhielt Freund die Genehmigung zur geplanten Heirat.
Kurze
Zeit darauf wurde er mit einem Fräulein von Chavannes ein
gesegnet. 10
Schon
im
Februar 1770
mußte
die
Frage
angeregt
worden sein, welche Stadt für die nächste Zeit zu entern längeren
„Unsere Abreise von hier,"
Aufenthalte gewählt werden solle.
schreibt Freund an Lamey," „wird im Sommer stattfinden, doch
ist es noch nicht entschieden,
wo
wir uns festsetzen werden.
Vielleicht in unserer alten Stadt Straßburg,
indessen
ist es
noch sehr ungewiß".
Straßburg war also in erster Linie in
Aussicht
„Es
genommen.
ist
sehr wahrscheinlich,"
berichtet
Freund an Lamey, „daß wir vor dem Ende der schönen Jahres zeit in Straßburg fein werden,
doch kann ich noch keine be-
stintmte Zeitangabe darüber machen".'9
Ende Mai 1770 verließ Graf Franz mit seinem Hof meister die anmutige Hügelstadt.
Nach einer guten Fahrt über
den
Genfer
See
und
unter
Berührung
der
Orte
Versoix,
Collongcs, in der Nähe des Forts de l'Ecluse, (Serben und Montluel langte er am 1. Juli, morgens 10 Uhr, in Lyon an.
Wenige Stunden nach seiner Ankunft entwarf er an seinen
hochverehrten Freund, den Prinzen Friedrich von Württemberg in Lausanne, interessante Schilderungen über seine Reiseerlebnisse
und den merkwürdigen Rhonelauf.
In Versoix besichtigte er
ein gerade fertig gestelltes Schiff, das am gleichen Tage vom Stapel laufen sollte.
Mit nicht geringerem Interesse berichtete
er über das auf einem Felsenvorsprung gelegene, den Eintritt
nach Frankreich beherrschende Fort de l'Ecluse, und mit großer Begeisterung schilderte er den durch Felsen und hart am Rande
eines Abgrundes nach Cerdon hinführenden Weg."
Mehrere Tage verwandte der Graf dazu, die hochentwickelte Fabrikindustrie Lyons kennen zu lernen.
Die herrlichen, mit
Gold und Silber durchwirkten und mit wertvollen Steinen be
setzten Stickereien, vor allem aber die für die Vermählung der Dauphine angefertigten kostbaren Kleiderstoffe erregten des Grafen Bewunderung.
Die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt übten gleichfalls eine große Anziehungskraft auf den jungen Grafen aus.
Überaus
herzliche Aufnahme
fand er in
den
gastlichen
Häusern des schon von Dieffenbach hervorgehobenen Erzbischofs de
Valin
und
der
Marquise
Von Lyon reiste Graf Franz durch Burgund
und über
Montazet,
der
Madame
de
de Rochebaron."
Dijon nach Mömpelgard.
Hier machte er am Hofe des Prinzen,
des nachmaligen Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg,
seine Aufwartung.
Als Freund der vier ältesten Söhne des
Hauses durfte er einer warmen Aufnahme sicher sein, und so wußte er denn auch, wie er dem Prinzen Friedrich nach Lausanne
mitteilte, die ihm zuteil gewordene große Gastfreundschaft nicht hoch genug zu schätzen. 24. Februar 1771,
Mehrere Monate später, Sonntag den
hatte der Gras die große Freude, den
Prinzen Friedrich Eugen auf
seiner Reise
durch
Straßburg
nach Mömpelgard begrüßen zu dürfen."
Von Mömpelgard begab sich der Graf nach Colmar im Elsaß, um die Bekanntschaft des blinden elsässischen Dichters
Gottlieb Konrad Pfeffel zu machen, und in den ersten Tagen des August 1770 traf er zum zweitenmal in Straßburg ein."
V
Zweiter Aufenthalt in Straßburg
Die altehrwürdige Universität Straßburg genoß seit ihrer
Gründung in ganz Europa den Ruf einer geistigen Pflegestätte ersten Ranges.
Von nah und fern, aus allen Ländern strömte
die akademische Jugend herbei, um auf der berühmten Hochschule die Studien zu betreiben. Eine ganz besondere Anziehungskraft
hatte diese Schule von jeher auf die Söhne hoher Häuser und vornehmer Familien ansgeübt.
So war einmal die hohe Welt
im 16. Jahrhundert in Straßburg durch nicht weniger als zwei hundert Fürsten, Grafen und Herren vertreten?
Auch im alten Grafenhaus Erbach galt es lange Zeit als Familicntradition, die Söhne auf die Schulen Straßburgs zu entsenden.
In den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts
verweilte Graf Friedrich Magnus mit feinem Bruder Ludwig I. vier Jahre lang in Straßburg,
schaften zu widmend
um
sich den Sprachwissen
Im Jahre 1590 wurde Graf Johann
Casimir nach Straßburg geschickt, um in den Wissenschaften
sowie in allen ritterlichen Übungen, die man damals für die
Söhne vornehmer Familien für nötig werden.
hielt,
unterrichtet zu
Fünfzehn Jahre alt, verfaßte Johann Casimir ein
Gedicht, worin er die Beschäftigung mit den Wissenschaften ver herrlichte, und das
er in
der
Akademie
öffentlich vortrng.
Dieses seinem Vater, Georg III., gewidmete poetische Erzeugnis ist im Jahre 1599 durch den Druck veröffentlicht worden. Erst
nach
zehnjährigem
Stadt wieder.
Aufenthalte verließ Johann
Casimir
die
Im Herbst 1612 wurde Graf Georg Albrecht!,
mit seinem Hofmeister Georg Philipp von Helmstädt und seinem Präzeptor Friedrich List auf Straßburgs Hochschule gesandt.
Drei glückliche Jahre wurden hier in der Übung der neueren Sprachen und in der Erlernung der sogenannten freien Künste verbracht. *
Graf Georg Albrecht
III.
zu
Erbach-Fürstenau
wurde im Jahr 1748 in Begleitung seines Erziehers, Heinrich
von Ochsenstein, auf die
Akademie nach Straßburg geschickt.
Eigenhändig trug sich Georg Albrecht am 4. Oktober 1748 unter dem Rektorate des Professors Eisenmann in die Adels
matrikel ein.5 Auch unser Graf Franz wurde
Straßburger Student.
In kräftigen, schönen Zügen findet sich von seiner Hand der
Eintrag in die Matrikel der Studierenden vom hohen Adel. Am 4. Dezember 1770, unter dem Rektorate des Professors der Mathematik Joh. Brackenhoffer, vollzog sich dieser wichtige Akt. b
Die Straßburger
Studienzeit
sollte für den
jungen
Grafen von der höchsten Bedeutung für sein späteres Leben sein.
Von größtem Eifer beseelt, unterzog er sich mit Ernst dem
Studium und hörte Vorlesungen über die verschiedensten Dis ziplinen.
Ganz besonders war ihm hier die günstigste Gelegen
heit geboten, seine Neigungen zu den Staatswifienschaften, zur
Geschichte, sowie zur Kunst und Altertumswissenschaft in hohem Maße zu befriedigen.
Ein noch erhaltener, umfangreicher Lehr
plan^ gibt uns genauen Aufschluß über die
vielseitige Be
schäftigung des Grafen während seiner Straßburger Studienzeit.
Die Arbeit füllte viele Stunden des Tages aus.
„Von 6 Uhr
morgens bis um 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr nachmittags Der Rest des Tages wird
löst ein Lehrer den andern ab.
So berichtete der Hofineister
meist der Erholung gewidmet." Freund
an den Vormund
des
Grafen
Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg. auf
der Universität
wurden auch
den
Franz,
Grafen
Neben den Vorlesungen
„Musik,
Reiten,
Tanzen, nebst den Übungen der französischen,
Fechten,
englischen
und
Daneben wurden die reichen
italienischen Sprache" gepflegt. 9
Bücherschätze Straßburgs eifrig benützt, die naturwissenschaftlichen, sowie die wertvollen Kunst- und Altertumssammlungen fleißig besucht.
Von allen Seiten empfing der Graf die wirksamsten
Wie hätte dies auch
Anregungen.
anders sein können.
Universität stand damals in ihrer höchsten Blüte.
Die
Weitberühmte
Männer von Geist und großen Kenntnissen waren die Träger
der Wissenschaft in Straßburg.
Unter
ihnen
Wilhelm
Koch,10
Jeremias
Jakob
mögen der
der
Staatsrechtslehrer
elsässische
Oberlin,"
der
Historiker Vertreter
schaften, Prof. Johann Hermann,12
und
der
Christoph Philologe
Naturwissen
ganz besonders aber der
Historiker Johann Daniel Schöpflin'9 rühmend hervorgehoben
werden.
Allen diesen Gelehrten trat der Graf sehr nahe und
unterhielt mit
ihnen
rege wissenschaftliche und gesellschaftliche
Beziehungen.
Schon während seines ersten Aufenthalts in Straßburg hatte der junge Graf Prof. Schöpflin näher kennen gelernt, und dieser ersten herzlichen Begegnung ist es sicher mit zuzuschreiben, daß
nun das Verhältnis zwischen beiden trotz des großen Altersunter schiedes sich immer inniger gestalten sollte. Schöpflins Vorlesungen
übten wie schon früher auch zu damaliger Zeit eine Haupt anziehungskraft auf die studierende Jugend Straßburgs aus.
Groß war die Zahl der Hörer.
Unter ihr waren stets Söhne
der höchsten Gesellschaftsklasse aus den fernsten Gegenden ver treten, die mit der größten Spannung den interessanten Aus
führungen des greisen Gelehrten folgten. „Mein Auditorium,"
schreibt daher Schöpflin mit Stolz schon am 8. Dezember 1769
an Hofrat Lamey,14 „ist vollständig angefüllt; im ganzen sind es 70 Zuhörer, unter denen sich 6 Fürsten und ebensoviel Marquis und Grafen befinden". Auch Graf Franz fühlte sich zu den Vorlesungen seines
.Lehrers Schöpflin mächtig hingczogen.
Gern faß er zu seinen
Füßen und schöpfte aus seinem Wissen viele Kenntnisse, die ihm bei seinen späteren Forschungen so unentbehrlich waren. Schöpflin
seinerseits suchte in jeder Weise seinen strebsamen Lieblings
schüler bei seinen Studien zu unterstützen und dessen lebhaftes Interesse besonders für die Kunst und Altertumswissenschaft
noch weiter anzuregen. Häufig besuchte der junge Student das von Schöpflin selbst angelegte wertvolle Antikenkabinett, wobei
der gelehrte Greis wiederholt in liebenswürdigster Weise die
Führung selbst übernahm und so die Freude des Grafen an den Altertümern noch beträchtlich erhöhte. Während des Straß
burger Aufenthalts hatte Graf Franz auch jede Gelegenheit be nützt, seine in seinem Elternhause schon begonnene Münz
sammlung zu vermehren, und wiederum war es Schöpflin, der
es verstand, auch diese Neigung des Grafen durch Überlassung von Münzen rege zu erhalten.
Für alle diese Aufnierksam-
keiten wurde Schöpflin von dem Grafen aufrichtig verehrt und geliebt.
Der
Graf
selbst
hatte
durch
sein
munteres,
un
gezwungenes Wesen und eifriges wissenschaftliches Streben das
Vertrauen und die Zuneigung Schöpflins in höchstem Maße erlangt.
Ein wirklich
Lehrer und Schüler.
herzliches Verhältnis bestand zwischen
Hofrat Lamcy in Mannheim mußte wohl
bei Schöpflin Erkundigungen über das Ergehen und die Fort
schritte des Grafen Franz eingezogen haben, denn am 20. Januar 1771 schreibt Schöpflin an seinen Mannheimer Freund:" „Dem
Grafen von Erbach gefällt es hier sehr gut, er ist solid und läuft nicht dem Vergnügen nach.
an den Altertümern.
Er hat seine höchste Freude
Er wird noch einige Zeit bei uns bleibe»;
ich liebe ihn sehr und er bezeigt mir große Anhänglichkeit."
Nicht minder liebevoll hatte sich Graf Franz in einem Schreiben an Lamey über Schöpflin ausgedrückt:" „Vorgestern hatte ich das Vergnügen, bei dem Prinzen von Holstein" in Gesellschaft des von uns beiden gleich geschätzten und äußerst liebenswürdigen
Nestors zu dinieren.
Dessen Namen brauche ich Ihnen nicht
hinzuzufügen. Aber es freut niich sehr, Jhneu sagen zu können,
daß ich manchmal stundenlang bei ihm bin und daß er voller Gefälligkeiten gegen mich ist, und ich hätte meinen Großvater,
wenn er noch lebte, nicht lieber als ich Herrn Schöpflin liebe." Öfter weilte der Graf in Schöpflins gastlichem Hause.
Auch als
der greise Freund schwer erkrankt war, versäunite Graf Franz
nicht, sich nach dessen Befinden zu erkundigen.
„Schöpflin ist,"
berichtet Freund dem Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schön berg," „von einem bedenklichen Husten befallen. Und als wir ihn heute zu besuchen gedachten, wollte er uns nicht empfangen;
dies ist ein seltenes und schlimmes Zeichen, weigert, seine Freunde zu sehen.
wenn er sich
Wir dürfen uns schmeicheln,
es zu feilt.“ Graf Franz sollte den großen Gelehrten nicht ntehr lebend wiedersehen. Am 7. August 1771 schied Schöpflin
aus diesem Leben," zwei Tage später wurde seine sterbliche
Hülle unter ungeheurer Beteiligung aller Stände mit großen
Ehren in der Thomaskirche beigesetzt.
Freund von Sternfeld
gibt in einem wenige Stunden vor der Beerdigung an Lamcy geschriebenen Briefe" feiner Trauer mit folgenden Worten Aus druck: „Ehe ich dem Leichenbegängnisse unseres geliebten und
durch viele Ehrentitel ausgezeichneten Vaters beiwohne, will ich
an seinen ältesten Sohn, an Sie, mein lieber Freund, der ihn sicherlich, wie er es verdient, beweinen wird, zwei Zeilen richten. Obgleich man es voraussah, kann ich doch den Tod dieses
seltenen Gelehrten nicht genug bedauern, und nicht ohne tiefen
Schmerz werde ich die Leichenrede vernehmen.
Schade, daß
Flechier?' nicht mehr lebt und in unserer Stadt weilt!“ Auch
Graf Franz und dessen Hofmeister gaben dem großen Toten das letzte Geleite. „Bei der Beerdigung,“ berichtet Freund,22 „fand sich eine überaus große Zahl der vornehmen Welt ein, ohne ein geladen zu sein, um dem Leichenbegängnisse beizuwohnen.
Es
ist kein Brauch hier, daß die Studierenden eingeladen werden,
wie es bei solchen Gelegenheiten auf den deutschen Universitäten
üblich ist.
Aber ich hatte mich mit den vornehmen Ausländern
verabredet, damit wir uns dabei einfänden.
Man führte uns
in einen besonderen Saal. Ehe der Leichenzug begann, erschien
der Rektor der Universität mit dem Sekretär des verstorbenen Herrn Schöpflin, um uns zu begrüßen.
Der letztere wandte
sich an den Herrn Grafen, um ihm im Namen der Verwandt
schaft für die Ehre zu danken, die er dem Verstorbenen bezeigen
wollte, während der Rektor mich ansprach und mir im Namen der Universität in sehr höflichen Ausdrücken dafür dankte, daß
ich etwas veranstaltet hatte, was ich glaubte, den Verdiensten
und
den Manen von
Personen
mit
so
ausgezeichneten
und
ehrenwerten Talenten schuldig zu sein."
Auch der vielfache Verkehr mit dem Universitätsprofessor Koch blieb nicht ohne günstige Wirkung auf die Bildung des edlen
Jünglings.
Graf
Franz
hatte
ihn
schon
gelegentlich
einer mehrtägigen Reise durch die Schweiz näher kennen gelernt,23
und in Straßburg empfing er durch ihn wiederholt Auszeich nungen.
Bei der in Straßburg vorgenommenen Neuordnung
seiner Münzsammlung
fand Graf Franz
in Professor
Koch
einen vielseitig gebildeten Berater und durch ihn mannigfache Belehrung, was er in einem Briefe vom 18. November 1770 dankend hervorhebt."
Ebenso wurde der strebsame Graf bei seinen historischen Studien durch den kenntnisreichen Jeremias Jacob Oberlin, den
Bruder des berühmten Pfarrers Oberlin im Steinthal i. E., aufs eifrigste gefördert.
Welchen vorteilhaften Eindruck Graf
Franz auf diesen Lehrer
gemacht hatte, drückte Oberlin
noch
nach einer Reihe von Jahren in einem Briefe an Lamey25 mit folgenden Worten aus: „Ich erinnere mich immer mit wahrem Vergnügen an die Zeit, die ich mit ihm zu verbringen die Ehre
hatte". Auch dies zeigt von neuem, wie es der leutselige, freund liche Graf verstanden hat, auf Jahre hinaus sich Freunde zu ge
winnen.
Die angeknüpften Beziehungen blieben auch fernerhin
bestehen.
Als Graf Franz in späteren Jahren Ausgrabungen
nach Altertümern der Vorzeit veranstalten ließ, hatte Oberlin
diesen Bestrebungen das größte Interesse entgegengebracht und hoffte, dabei gemachte Funde für.eine zweite Ausgabe seines Handbuchs für die Geographie des Altertums wissenschaftlich ver
werten zu können.
„Bezeigen Sie gefälligst," schreibt Oberlin
an Lamey,„dem Herrn Grafen von Erbach meine ganz er
gebenste Hochachtung.
Es freut mich sehr zu sehen, daß er den
Altertumsstndien noch nicht entsagt hat und sich sogar bemüht,
Denkmäler der Vergessenheit zu entreißen, zn der sie die Ver
heerungen der Zeit verurteilt
hatten.
Wenn der Herr Graf
etwas sehr Interessantes fände, so möchte ich ihn bitten, mir
Mitteilung darüber zu nmchen, ich könnte es in meiner An leitung zur Kenntnis der Denkmäler des Altertums, welche ich diesen Winter drucken zu lassen gedenke, erwähnen.
Es ist ein
Elementarbuch, das die alte Welt aus ihren Denkmälern er läutert".
Das fragliche Werk „Orbis antiqui monumentis
suis illustrati primae lineae.
Herum duxit J. J. Oberlinus“
ist int Jahre 1790 in Straßburg erschienen, doch deutet keine einzige Bemerkung in demselben darauf hin, daß Oberlins Wunsch
in Erfüllung gegangen wäre.
Als Freund der Naturwissenschaften nahm
Graf Franz
gemeinsam mit dem Grafen August Lewenhaupt, dem späteren
französischen Obersten, der Erbach
besuchte,
mit
als solcher den Grafen Franz in
regem Eifer an
den Privatvorlesungen
teil, die Prof. Hermann vormittags 11 Uhr für Studenten der Adelsmatrikel in seinem am Thomasplatze, Ecke der Salz Am 10. April 1771 trug
mannsgasse, gelegenen Hause hielt.
Prof. Hermann den Grafen Franz in seine Zuhörerliste ein; das Honorar, das der Graf für die Vorlesung zu entrichten
hatte, betrug 4 Louis b’or.27 Wissenschaftliche Tätigkeit wechselte mit Zerstreuungen ab.
Graf Franz pflegte den Verkehr mit der höchsten Aristokratie,
besuchte das Theater und Konzerte. seinem
Hofmeister
Freund
So wohnte er auch mit
Sternfeld
von
am
Abend
des
21. Januar 1771 einem Konzerte der Madame de Pistons bet.28 Schon von Dieffenbach ist hervorgehoben worden, welche
hohe Geseflschaftskreise dem jungen Grafen in Straßburg offen standen.
können
Die Namen mancher hervorragenden Persönlichkeiten
noch
hinzugefügt
werden.
Herzliche
Aufnahme
fand
Graf Franz bei seinem Verwandten, dem Grafen Gustav Ernst zu
Erbach-Schönberg,28 der
als
französischer
jüngeren Vetter die Offizierskreise erschloß.
Oberst
seinem
Regen gesellschaft
lichen Verkehr pflegte er mit den Domherren, einem Grafen von Manderscheid, dem Prinzen Wilhelm Felix Johann zu Salm-Salm
und einem Fürsten Hohenlohe.8"
Der Marschall von Contades
zeichnete den Grafen von allen Ausländern
am meisten ans,
und die Gräfin Lewenhaupt kam ihm mit mütterlicher Auf-
merksamkeit entgegen.31 Wiederholt machte der junge Graf dem Kardinal Ludwig Cäsar Konstantin von Rohan, Bischof von Straßburg,33 dem Oheim des durch die bekannte Halsband geschichte berüchtigten Kardinals Ludwig Rene Eduard von Rohan,33 seine Anfwartung, und auch in dessen Schlosse zu Zaberu stattete er ihm Besuche ab. Bei einem festlichen Gast mahle ließ der Kardinal dem Grafen eine besonders hohe Ehre zuteil werden. „Er empfing ihn mit einer Leutseligkeit ohne gleichen. Er zeichnete ihn dadurch aus, daß er ihm den ersten Platz anweisen ließ, obgleich viele Personen von edler Geburt und hoher Abkunft zugegen waren. Man dinierte zu 42 Ge decken." Wie angenehm Graf Franz auch bei dieser Gelegen heit auffiel, geht aus einem Berichte Freunds hervor. „Ein gewisser Prinz Salm, an dessen Seite zu sitzen ich die Ehre hatte," schreibt Freund,3* „wußte mir gegenüber nicht genug seine Freude darüber auszudrücken, in diesem Lande einen so liebenswürdigen Vetter zu treffen". Ein besonders inniges, freundschaftliches Verhältnis bestand zwischen dem Grafen Franz und dem regierenden Fürsten Joseph Wilhelm von Hoheuzollern-Hechingen. Als dieser zu Anfang des Jahres 1772 einen mehrtägigen Aufenthalt in Straßburg nahm, befand sich Graf Franz stets in dessen Begleitung, und er wurde von ihm sichtlich ausgezeichnet. Die von so vielen Seiten genossene Gastfreundschaft legte natürlich dem Grafen mancherlei Verpflichtungen auf. So gab er auch im Januar 1772 den „Damen der Stadt" einen Ball, dem Fürst von Hohenzollern und dessen Tochter
Marie Antonie Anna Eleonore, die ihre Erziehung in Straß „Man ist außerordentlich
burg genoß, gleichfalls beiwohnten.
schreibt
vergnügt
dabei
während
mehrerer Tage bildete
gewesen,"
Freund
darüber, 35
„und
das schöne Fest des Grafen
von Erbach das allgemeine Stadtgespräch in allen Gesellschaften. Der Fürst tanzte viel und blieb bis 2 Uhr nach Mitternacht,
obgleich er an demselben Morgen um 6 Uhr abreiste".
Mit
verbindlicher Herzlichkeit verabschiedete sich der Fürst von seinem
Einige Tage später traf auch die Fürstin
gräflichen Freunde.
von Hohenzollern in Straßburg ein, um ihre Tochter abzuholen.
Den freundlichen Einladungen zu zwei von ihr veranstalteten Abendgesellschaften hatte auch Graf Franz Folge geleistet, der
bei einer solchen in besonderer Weise von der Fürstin-Tochter geehrt wurde.
„Dieselbe,"
berichtet Freund,36 „welche zwecks
ihrer Erziehung ein Jahr hier verbracht hat, machte ein großes Haus, in
durften.
welchem willkommen zu sein
wir
schmeicheln
Am Dreikönigstage hatten wir die Ehre, daselbst in
großer Gesellschaft zu Abend zu speisen. königskuchen
wurde in Stücke
zerteilt.
Bohne fiel der jungen Prinzessin zu.
natürlich
uns
unseren
Telemach.
Es
ist
Der übliche Drei
Das Stück
mit der
Sie wählte ihren König, unbeschreiblich,
wieviel
Heiterkeit und Freude diese zwei jungen Fürsten des Abends
der ganzen Gesellschaft durch ihre geistreichen Einfälle bereiteten. Man muß wissen, daß diese junge Prinzessin mit einem hübschen und edlen Äußeren eine Lebhaftigkeit und wahrhaften Verstand
verbindet,
was bei
einem so zarten Alter
selten ist".
Bei
diesem Feste kam ein hübscher, alter Brauch zum Ausdruck, der
sich bis heute in den Reichslanden erhalten hat.
Fast überall
wird hier noch in die Dreikönigskuchen eine Bohne eingebacken.
Wer bei der Verlosung
den Kuchen mit der Bohne
erhält,
wird König.
An
beiden
Gesellschaftsabenden
des Grafen Franz
auf Bitten
machte
der
Hofmeister
der Fürstin zu Hohenzollern
die Honneurs, da der einzige Kavalier, der sich im fürstlichen Gefolge befand, darin nicht bewandert war. gewandte zuteil
von
Freund
Weise,
und
an
einem
Abende
Freuden des Festes noch
sich
entledigte
Sternfeld
ehrenvollen
gewordenen
Der gesellschafts
Auftrages verstand
zu
in er
ihm
dieses
schönsten
der
sogar,
es
die
erhöhen,
daß er ganz
unvermutet ein Feuerwerk in Scene setzen ließ,
bei dem be
dadurch
sonders die glanzvolle Wirkung der in Grünfeuer aufleuchtenden
Namensinitialen der Fürstin und Fürstin-Tochter den höchsten Beifall der Festteilnehmer hervorrief."
Schon während des Aufenthaltes in Straßburg hatte Graf
Franz mit seinem Erzieher einen neuen Reiseplan, und zwar vorerst zum Besuche
von Frankreichs Hauptstadt,
entworfen.
Die Gräfin-Mutter hätte es aber am liebsten gesehen,
wenn
ihr Sohu von Straßburg aus nach der Residenzstadt wieder zurückgekehrt
wäre.
Hatte
die
Gräfin-Mutter
ihren
Franz
gelegentlich eines Besuches desselben in Erbach im Oktober 1771 hierzu nicht zu bewegen vermocht,38 so konnte auch eine auf
den 15. April 1772 in Rheinzabern
anberaumte Zusammen
kunft den gefaßten Plan des Sohnes nicht vereiteln.
Schon
am 13. traf die Gräfin-Mutter in Begleitung des Hofkavaliers
von Kröhne,SV von Fräulein Völker und von Freunds Schwager
daselbst ein; auch der Rheingraf Karl hatte sich von Grumbach Am 14. April gegen 7 Uhr Abends erreichte
aus eingefunden.
Graf Franz mit seinem Hofmeister den Ort der Zusammenkunft.
und am folgenden Tage suchte die Gräfin
Denselben Abend
durch Bedenken aller Art ihren Sohn zu bestimmen, mit ihr nach Erbach zurückzukehren.
umsonst,
sodaß
Doch alle Vorstellungen
gegenseitiger
nach
längerer
waren
und
Aussprache,
nachdem auch der Rheingraf sich zugunsten des Grafen Franz
die
entschieden hatte,
holten Bitten
ihres
Gräfin-Mutter Lieblings,
auch
durch Sachsen angetreten werden.
für
diese
Reise
Die Rückreise sollte
Achtzehn Monate wurden
England
Zum Besuche von
gewährt.
Holland
Paris,
noch
und Wien besuchen zu dürfen, nachgab.
wieder
den
schließlich
und
Italien erteilte die Gräfin vorerst noch nicht ihre Genehmigung.
Nach
herzlicher
brach
Graf Franz
wieder
nach
Verabschiedung
mit
seinem
Straßburg auf.40
von
geliebten
seiner
Hofmeister Am
April
16.
am
20. Mai
Mutter
1772,
nach
fast zweijährigem Aufenthalte, und nachdem sich Graf Franz
noch
von seinem
dem
Vetter,
Schönberg verabschiedet hatte,4'
burg,
das
ordentlich
sich für die wertvoll
Grafen
zu
Erbach-
wurde das herrliche Straß
Ausbildung
erwiesen
Gustav
hatte,
des
Grafen
verlassen.
so außer
In Pfalzburg
begrüßte Graf Franz seine Schwester, die Fürstin Sophie Chri
stine von Nassau-Saarbrücken;
ihrer Einladung, sie in ihrem
Schlosse zu Lorenzen zu besuchen, konnte er, um seine Reise nicht zu unterbrechen, nicht Folge leisten.4* Am 28. Mai wurde
Paris erreicht. „im Hotel
faubourg
„Wir wohnen," berichtet Freund an Samet),43
de Luxembourg, rue des St. Germain".
Einige
Zeit
petits Augustins,
später
bezog
der
Graf eine Wohnung im „Hotel de notre Dame, rue Gre-
nelle St. Honore".44
Wenige Wochen vor der Abreise von
Straßburg hatte Hofrat Freund als Anerkennung für seine fort
gesetzten großen Erfolge in der Erziehung seines Zöglings durch Vermittelung des Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg
vom Landgrafen Ludwig IX. zu Hessen-Darmstadt den Charakter als Oberstleutnant erhalten."
VI Aufenthalt in Paris
Paris, den glänzenden Hof Ludwigs XV., die Geistes
aristokratie und die reichen und berühmten Kunst- und wissen schaftlichen Sammlungen der Hauptstadt näher kennen zu lernen, war schon längst des Grafen heißes Sehnen.
Kaum hatte er sich in die Verhältnisse der Großstadt ein
gelebt, so wurden seine gehegten Erwartungen weit übertroffen.
Wie es ihm gelang, in kürzester Zeit am königlichen Hofe und bei der hohen Welt eine sehr geachtete Stellung einzunehmen, und welche zahlreichen Auszeichnungen ihm von
allen Seiten
zuteil wurden, ist von Diefsenbach schon eingehend, wenn auch
nicht erschöpfend, gewürdigt worden.
Noch mancher Beziehungen mit ausgezeichneten Persönlich keiten, die von Diefsenbach nicht erwähnt wurden, erfreute sich
der junge Graf.
Regen Verkehr pflegte er mit dem Prinzen Ferdinand von Rohan/ dem Bruder des damaligen französischen Gesandten in Wien, dem nachherigen, durch die Geschichte berühmt gewordenen
Bischof von Straßburg/ wiederholt war er ein gern gesehener Gast in dessen Hause, und zahlreiche Beweise hoher Wertschätzung
wurden ihm von diesem Freunde zuteil.3
Durch ihn hatte Graf
Franz auch die Bekanntschaft des französischen Marschalls, des
Prinzen von Soubisc,
gemacht, der ihm in freundlicher Weise
Gelegenheit gab, dem Jagdsport obzuliegen/
Besonderes Vertrauen brachte ihm Graf Mercy/ der aus-
gezeichnete diplomatische Vertreter Österreichs am französischen Hofe, entgegen, der ihn wiederholt durch Einladungen ehrte. Dem Prinzen Georg von Hessen, der im Juni 1772 mit
seiner Gemahlin, der ältesten Prinzessin und zwei Prinzen in
Frankreichs Hauptstadt weilte, seinen Besuch ab.
stattete Graf Franz mehrmals
Das mit dieser Familie geschlossene innige
Verhältnis dauerte fort.
Auch nachdem das hessische Prinzen
paar Paris verlassen hatte, verfehlte es nicht, seiner aufrichtigen Verehrung für den Grafen Franz durch briefliche Mitteilungen
aus Berlin Ausdruck zu gebend
Bei seinen zahlreichen Ausflügen auf das Land fand Graf Franz eine überaus
herzliche Aufnahme in der Familie des
reichen Finanzmannes de Fontaine in Jssy bei Paris.
Acht
Tage verblieb er in dem freundlichen Hause, dessen Besitzer ihrem
hohen Gaste den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen
suchten? Nichts versäumte der wissensdurstige Graf, um seine Bildung nach allen Richtungen zu erweitern, insbesondere seine Neigungen
zur Kunst und Wissenschaft zu befriedigen.
Unter den Geistesgrößen der französischen Hauptstadt machte Graf Franz allerlei interessante Bekanntschaften.
Außer den
später erwähnten mögen hier der berühmte Abbe Raynas und der
große Menschenfreund Marquis
von Mirabeand hervor
gehoben werden. Der durch seine heftigen Anklagen gegen den Negerhandel
bekannte Schriftsteller Naynal
hatte
auf den jungen Grafen
einen tiefen Eindruck gemacht, und als derselbe in den achtziger
Jahren des 18. Jahrhunderts, wegen seiner freien Ansichten über
Politik und Religion aus Frankreich verbannt, Deutschland be
reiste, kehrte er auch als Gast im gräflichen Schlosse zu Erbach Freudiger Empfang wurde ihm hier von dein Landesfürsten
eilt. zuteil.
Eine im Erbacher Fremdenalbum vorhandene, von dem
Gräflichen Bauinspektor Wendt angefertigte Silhouette Raynals
bezeugt heute noch die große Verehrung des Grafen Franz für diesen gelehrten Freund.
Der Marquis von Mirabeau, der Vater eines der be deutendsten Männer der großen französischen Revolution, des berühmten Staatsmannes Grafen von Mirabeau,"' nahm in
der Geisteswclt seiner Zeit eine hervorragende Stelle ein;
ntenschenfreundlicher
Weise
vertrat
er
die
Ansicht
in
derjenigen
Nationalökononien, die den Grund und Boden und dessen Be
wirtschaftung als Hauptquelle des Nationalreichtums betrachteten. Die von Mirabeau über dieses System
gehaltenen Vorträge
besuchte der strebsame junge Graf mit großer Regelmäßigkeit,"
und auf die hierbei gewonnenen Anschauungen über Ackerbau ist es wohl auch zurückzuführen, Regierungsantritt
in
seinem
daß Graf Franz Lande
selbst
nach seinem
landwirtschaftliche
Verbesserungen vornahm.
In allen Graf durch
sich ihm erschließenden Kreisen fiel der junge
sein leutseliges,
edles Wesen vorteilhaft auf und
hinterließ überall durch sein vornehmes Auftreten und vielseitiges, gründliches
entzückt
Wissen
sein,"
den
schreibt
günstigsten Freund
von
Eindruck.
Sternfeld
„Sie
über
würden seinen
Zögling an den Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg,^
„wenn Sie von allen Auszeichnungen, die ihm zuteil werden, Augenzeuge sein könnten, die günstigen Urteile, die über ihn gefällt werden, hörten und sehen würden, mit welcher Freund schaft er überall ausgenommen wird".
„Er besucht,"
schreibt
Freund ferner an Samet),13 „die merkwürdigsten Sammlungen, und ich darf meinem Freunde gegenüber, der so aufrichtig meine Freude teilt, sagen, daß er, wo er sich auch zeigt, die Auf-
nterksamkeit auf sich lenkt.
Der oberflächliche und oft wenig
unterrichtete Franzose wird von Bewunderung ergriffen,
wenn
er sieht, >vie der Graf so sicher über die Altertümer und Münzen
plaudert.
Er hat seine Kenntnisse erheblich erweitert".
Die Mußestunden
füllte Graf Franz insbesondere durch
die Pflege der Musik aus; mit großem Eifer spielte er Violoncell, tvobei er durch seinen Hofmeister stets neue Anregung erhielt."
Int 17. und 18. Jahrhundert nahinen in Paris verschiedene durch Geist oder Rang ausgezeichnete Frauen int gesellschaftlichen
Leben eine achtunggebietende Stellung ein.
In ihren Salons
pflegte sich an festgesetzten Tagen der Woche der Geburts- und Geistcsadel der Hauptstadt zu literarischer, ästhetischer und musi kalischer Unterhaltung zusammenzufinden.
Auch hervorragende
Ausländer konnten durch Empfehlung Zutritt zu denselben er
halten.
Im
18. Jahrhundert
waren
vor
allem
die Gesell
schaften bei Mademoiselle L'Espiuasse, Madame Recker, Madame
Gcoffrin und Mademoiselle Clairon die besuchtesten. Dieffenbach hat schon hervorgehoben, daß auch Graf Franz
im Hause der geist- und
charaktervollen Madame Geoffrin,1^
der Freundin des Stanislaus August Poniatowsky, Königs von
Polen, ein gern gesehener Gast war.
Hier hatte er so recht
Gelegenheit, mit den Geistesheldcn und ausgezeichnetsten Persön lichkeiten der Hauptstadt in nähere Beziehungen zu treten, Paris,
die große Welt zu sehen. Die hervorragendsten Männer der Wissenschaft, mit denen
der junge Graf im Salon der Madame Geoffrin
verkehrte,
waren d'Alembert," Diderot" und Marmontel,'3 die als einfluß
reichste
Schriftsteller
der
Aufklärungspcriode
achtzehnten
des
Jahrhunderts einen weitgehenden Ruf genossen." Besonderer Hochschätzung erfreute sich Graf Franz von feiten
Marmontels, der seinem Wohlgefallen
an dem jungen Edel
mann in schmeichelhaften Worten Ausdruck verlieh?"
Auch Madame Geoffrin
selbst hatte der Gräfin-Mutter
ein überaus günstiges briefliches Urteil über ihren Sohn nach
Erbach zukommen lassen, worüber die Gräfin in einem Briefe an de» Hofmeister Freund
Madame Geoffrin,
ihre
höchste Freude
ausdrückte?'
„seiner großen Gönnerin", hatte es Graf
Franz zu verdanken, daß er einer öffentlichen Sitzung der Aka
demie beiwohnen tonnte.22 Besonders auserlesen und zahlreich war die Versammlung, als
an einem Gesellschaftsabende Marmontcl
im Salon der
Madame Geoffrin eine von ihm verfaßte Ode vorlas,
welche
bei der Errichtung der von dem berühmten Bildhauer Pigalle, dem Schöpfer des herrlichen Denkmals des Marschalls Moritz von Sachsen in der Thomaskirche zu Straßburg, entworfenen Statue Voltaires vorgetragen werden sollte.
Auch Graf Franz
wohnte mit seinem Hofmeister dieser interessanten Feier bei?3
Als schöne Erinnerung an manche in anregendem Gesell
schaftskreise verlebte frohe Stunde überreichte Madame Geoffrin dem liebenswürdigen Grafen beim Verlassen von Paris ihr wohl
gelungenes Medaillonporträt." Auch der weit Salon
der
über die Grenzen Frankreichs
berühmte
Madeinoiselle Gfaiton,25 der Sammelplatz
aller
Kunst- und Literaturfreunde, stand dem jungen Grafen offen.
Die gesamte vornehme Welt, auch König Ludwig XV., fand sich bei ihren glänzenden Soupers ein.
Öfter nahm Graf Franz
an den Dienstags stattfindenden Gesellschaftsabenden teil und
wurde von der Dame des Hauses als Freund ganz besonders hoch verehrt.
Wie schon im Salon der Madame Geoffrin, traf er hier, außer mit anderen hohen Persönlichkeiten, auch mit dem Mark
grafen Karl Alexander von Ansbach-Bayreuth, der als leiden schaftlicher Verehrer des Theaters häufig in Paris weilte, zu
sammen.
In dessen Begleitung besichtigte Graf Franz manche
Sehenswürdigkeiten, und diese persönlichen Beziehungen führten zu einer Freundschaft, die für das ganze Leben währte? °
Die wertvolle naturwissenschaftliche Sammlung, die kost
baren Kunstgegenstände und die prächtige Bibliothek, die Made moiselle Clairon ihr eigen nannte, waren es nicht zuletzt, die
den
Grafen
gleichfalls
veranlaßten,
dem
gastlichen
Hause
wiederholt Besuche abzustatten.
Wie Freund von Sternfeld seinem Freunde Lamey fortgesetzt ausführliche Nachrichten über die Reiseerlebnisse, die Tätigkeit
und wissenschaftliche Weiterbildung seines hohen Zöglings zu-
kommen ließ, so hatte er auch über den Besuch des Salons der Mademoiselle Clairon Bericht erstattet.27
Lamey mußte offenbar
diese Nachricht mit Mißfallen ausgenommen haben,
vielleicht
hatte er auch auf Freunds Brief durchblicken lassen, daß der Besuch bei Mademoiselle Clairon mit Rücksicht auf das sittliche
Wohl des jungen Grafen besser unterblieben wäre.
Denn am
20. November 1772 antwortete Freund zu seiner Rechtfertigung
folgendes:
„Mein lieber Freund läßt einer gewissen Medea22
nicht die volle Gerechtigkeit widerfahren, welche man ihr aus vielen Gründen schuldet.
Vor wenig Wochen schrieb noch der
Philosoph von Ferney:
Les talents, l’esprit, le genie Chez Clairon sont tres assidus. Außerdem ist diese Person durch ihr Alter, ihr zurück gezogenes Leben und ihr würdiges Benehmen derart geachtet,
daß ihre Gesellschaft die gesuchteste ist.
Bei ihr trifft man einen
d'Alembert, einen Marmontel und einen Diderot.
Ein berühmter
Ausländer, oder vielmehr ein Landsmann aus dem Kreise Franken,
ein Verwandter des Hauses des großen Friedrich, der sich unter dem Namen eines Grafen von Sayn22 hier aufhält, vermehrt
die Zahl der auserlesenen Personen, welche Zutritt in diese Ge sellschaft haben."22
Ist es einerseits erfreulich zu nennen, in welcher dankens werten, väterlichen Weise Lamey um seinen jugendlichen erlauchten Freund besorgt war, so war er anderseits doch nicht in der Lage, Gesellschaften wie die oben angeführten, die man in Deutschland
nicht kannte, von Mannheim aus richtig beurteilen zu können.
In der ungezwungensten Art unterhielt man sich hier über die Tagesncuigkeiten, über Kunst, Literatur und Politik;
muntere
Gesellschaftsspiele wurden veranstaltet, doch wurde stets auf guten
Ton und Anstand gehalten. Hatte Mademoiselle Clairon bisher in glänzenden Ver
hältnissen gelebt, so hatten sich seit Ende 1772 ihre Einkünfte bedeutend vermindert, ja sie befand sich jetzt in der größten Geldverlegenheit.
In dieser mißlichen Lage faßte sie den Ent
schluß, ihre Sammlungen zu veräußern, und wandte sich daher, nachdem ein Versuch in Brüssel mißlungen todt,31 von Sternfeld. Kurfürsten
an Freund
Freund sollte den Verkauf an den pfälzischen
vermitteln.
„Sie besitzt",
schreibt er
an Lamey,
„ein sehr schönes Naturalienkabinett, das von Sachkundigen ans
120000 Franken geschätzt wird.
Sie ist geneigt, eine Samm
lung von Kupferstichen im Werte von 20000 Franken hinzu-
znfügen.
Wegen der schlechten Zeit will sie beides gegen Bar
zahlung von 3000 Louisd'or abgeben. vorteilhafte Erwerbung sein.
Dies würde eine sehr
Wenn Sie mich mit einer Antwort
beehren, die von feiten Ihres Fürsten ausfallen möge, wie sie
wolle, so seien Sie so gut und fügen Sie wenigstens einige Zeilen
bei, die die berühmte Schauspielerin zu überzeugen vermögen, daß ich nichts versäumt habe, um ihre Sammlung zu empfehlen. Sie hat mich gebeten, Ihnen zu schreiben.
Wenn man geneigt
ist, die Sammlung zu erwerben, wird sie Ihnen ein Verzeichnis derselben übermitteln.
Es befinden sich in der Tat Seltenheiten
in derselben."33
Trotz der Bemühungen Freunds konnte es indessen Lamey
beim Kurfürsten nicht erwirken, daß Clairons Wunsch in Er füllung ging.
Die naturwissenschaftliche Sammlung sollte daher
einzeln verkauft werden, doch ging sie kurze Zeit darauf, gerade
als der Katalog im Drucke war, für 30000 Franken, nach
anderer Angabe für 65973 Franken, in den Besitz des Grafen Paul Demidoff in Moskau über. Die Kunstgegenstände, Stiche und Bücher erbrachten in einer zu Paris im März 1773 ab gehaltenen Auktion den Ertrag von 23496 Franken.^ Inzwischen war die für den Pariser Aufenthalt festgesetzte
Zeit aus.
verstrichen.
Mehrere Tage füllten
die Abschiedsbesuche
Als Beweise aufrichtiger Hochachtung waren dem nun
Scheidenden Geschenke aller Art überreicht worden, und auch König Ludwig XV. hatte es sich nicht nehmen lassen,
seine
Verehrung für den Grafen Erbach in huldvollster Weise zum Ausdruck zu bringen. Durch den Herzog de la Brilliere^ ließ er
deni Grafen, der sich während seiner Anwesenheit in der Haupt stadt und am königlichen Hofe einer allgemeinen Beliebtheit er
freut hatte,
ein wertvolles Prachtwerk:
Tratte des pierres
gravees du Cabinet du Roy par P. J. Mariette. Paris 1750, als Geschenk überreichen.
Tome I. II.
König Ludwig entschied
sich in feinsinniger Weise gerade für dieses Geschenk, weil er durch
seinen Bibliothekar
Capronier
in
Erfahrung
gebracht,
daß Graf Erbach beim Besuche der Königlichen Bibliothek mit
besonderem Interesse von dem Werke Mariettes Einsicht ge
nommen hatte. Dasselbe besteht aus zwei Foliobänden mit rotem Maroquin-Einband,
Goldschnitt
und cingepreßtem königlichen
Wappen und enthält die Beschreibung und Kupferstiche der kost-
baren Gemmensammlung des Königs.^ Als ein teures An denken an Frankreichs Herrscher wurde dieses Werk der Erbacher Hofbibliothek einverleibt, wo es sich heute noch befindet. Am 4. März 1773 schied Graf Franz von der französischen Hauptstadt.
VII Lille — London
Glückliche Stunden hatte der junge Graf in der prächtigen
Seinestadt verlebt, und bis ans Ende seines Lebens blieben
ihm die daselbst gewonnenen mannigfachen Eindrücke in lebhafter Erinnerung. Von Paris ging es nach Lille, woselbst am Platze des Bourbonschen Palastes bei einem Herrn Papin Wohnung ge
nommen wurde.
Hier verbrachte Graf Franz in Gesellschaft
eines Barons von Roebern, mit dem er schön in Paris in Be
rührung getreten war, angenehme Tage.
Eine besondere Ehre
wurde ihm dadurch erwiesen, daß ein großer Teil des Adels ihm
ganz unverhofft seine Aufwartung machte und ihn durch wieder holte Einladungen auszeichnete.
Diese Aufmerksamkeiten waren,
wie Freund hervorhebt, darauf zurückzuführen, daß das zwischen dem Grafen Franz und dem Prinzen von Soubise, dem Statt
halter von Lille und Flandern, bestehende freundschaftliche Ver
hältnis in der vornehmen Welt der Stadt bekannt war.'
Groß war des Grafen Freude, als ihm seine Mutter während des Aufenthalts in Lille die Mitteilung zukommen ließ, daß er auch noch England bereisen bürfe.2
Wonach Graf Franz sich
solange gesehnt, der Besuch von London, sollte jetzt in Erfüllung
gehen.
Am 15. April 1773 brach er daher von Lille auf.
Über Dünkirchen ging die Fahrt nach Calais, von wo aus
Graf Franz am 17. April nach Dover übersetzte.
Etwa sechs
Wochen währte der Aufenthalt in England.
Die von Dieffen-
bach überlieferten Berichte über die interessanten Erlebnisse des
Grafen während dieser Zeit werden nach einem uns vorliegmden, an den Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg gerichteten
Briefe bestätigt3 Empfehlungsschreiben des mit dem englischen
Königshause nahe verwandten Prinzen Karl von MecklenburgStrelitz, die durch Vermittelung des Grafen Georg Ludwig zu
Erbach-Schönberg veranlaßt worden
waren, hatten wesentlich
dazu beigetragen, dem Grafen Franz die höchsten Kreise
zu
öffnen und ihm den königlichen Hof zugänglich zu machen.* Ein hohes Ansehen genossen schaftlichen
Welt
in
die hervorragenden
der
damaligen
wissen
Zoologen Banks3
und
Solander3 in London; sie hatten den berühmten Weltumsegler Cook' auf seiner ersten Reise um die Welt begleitet und sich
um die Förderung der Naturwissenschaft höchst verdient gemacht. Mit diesen Gelehrten kam Graf Franz öfter zusammen, er be suchte ihre Sammlungen und lauschte mit regem Interesse ihren lehrreichen Reiseschilderungen.8
Anfangs Juni 1773 verließ der Graf den englischen Boden
und setzte seine Reise nach Brüssel fort.
VIII Brüssel — Amsterdam — Kassel — Celle Braunschweig
In Brüssel machte Graf Franz den Fürsten von Starhemberg, Ligne und Aremberg seine Aufwartung; er wurde von
denselben aufs liebenswürdigste ausgenommen. Nach gründlicher Besichtigung der Stadt und
ihrer Sehenswürdigkeiten
reiste
Graf Franz nach Holland weiter und traf am 27. Juni in Amsterdam ein, woselbst ihm die an ihn gerichteten Briefe durch
die Herren de Bary und Pilgeram übermittelt wurden.1 Der Aufenthalt in dieser Stadt war besonders lehrreich.
Schon im Jahre 1762 hatte Freund von Sternfeld mit seinen damaligen Zöglingen, den Brüdern von Günderrode, längere Zeit in Holland verweilt, sodaß er, mit den dortigen Verhält nissen vollständig
vertraut,
für seinen
Herrn
ein trefflicher
Führer war.
In Begleitung des durch den Prinzen von Starhemberg
empfohlenen Barons von Reischach stattete
Graf Franz die
nötigen Besuche ab und wurde durch diesen auch dem nieder ländischen
Statthalter,
dem Prinzen Wilhelm
von Oranien,
vorgestellt. Eine überaus freudige Überraschung bereitete dem Grafen in Amsterdam das unerwartete Zusammentreffen mit zwei schon in Paris liebgewonnenen Freunden, dem ehemaligen dänischen
Gesandten in Versailles, Baron von Gleichen, und dem geist reichen französischen Schriftsteller Diderot, der sich auf der Reise
nach
Petersburg befand,
um
einer
Einladung
der Kaiserin
Katharina II. von Rußland, seiner Gönnerin, Folge zu leisten.
Mehrere Tage verlebte Graf Franz in der anregenden Gesellschaft der beiden Herren.
Auch als Diderot und Baron von Gleichen
eine Zusammenkunft mit dem russischen Minister Galitzin in
Leyden hatten, begleitete Graf Franz diese Freunde und folgte mit ihnen den Einladungen der Fürsten Galitzin und Wolkonsky?
Nach einem Besuche von Haag mit seinen wichtigm Samm lungen reiste Graf Franz über Aachen, Köln, Koblenz, Weilburg,
Wetzlar und Marburg nach Kassel und langte in den ersten Tagen des August daselbst an» um sodann seine Reise nach Hannover fortzusetzen.
Der Graf hatte zuerst beabsichtigt, von
Aachen aus über Münster nach Hannover zu fahren, „aber ein
vierzehntägiger Regen," schreibt er an seinen Vormund,
„hatte
die Wege durch Westfalen derart aufgeweicht, daß mir niemand raten wollte, diese Reise mit meinem schwerfälligen Wagen zu
versuchen; ich faßte daher den Entschluß, den Weg über Köln nach Marburg und Kassel einzuschlagen." Eine überaus herzliche Aufnahme fand der Graf in Kassel
am Hofe des Landgrafen Friedrich II.
„Es ist nicht zu sagen,"
schreibt daher Freund an den Grafen Georg Ludwig zu Erbach-
Schönberg,
„mit wieviel Güte Ihr Herr Vetter von Ihren
Hoheiten überhäuft wird," und so währte denn auch der nur
für wenige Tage beabsichtigte Aufenthalt über 14 Tage in der schönen Residenzstadt?
Über Götttngen wurde die Reise nach Hannover angetreten» das am 25. August früh um 3 Uhr erreicht wurde, und nach
einer Nachtrast
„in der neuen Schenke"
traf der Graf
am
folgenden Tag in Celle ein.4
Schon seit Wochen hatte sich Graf Franz darauf gefreut, hier mit seinem innig geliebten Vormunde, dem Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg, der damals zu Plön in Holstein
weilte,
zusammenzutreffen,
doch
sollte
dieser
Herzenswunsch
wegen der großen Entfernung zwischen beiden Städten nicht in Erfüllung gehen.
Graf Franz begab sich deshalb nach nur
eintägigem Aufenthalte in Celle nach Braunschweig und fand
am herzoglichen Hofe eine liebevolle Aufnahme. ° Anfangs September kamen die Reisenden über Magdeburg in Berlin an.
IX Berlin — Dresden — Wien
Schon lange trieb es den Grafen nach Preußens Haupt stadt, um den „Salomon des Nordens" kennen zu lernen, und
nun war das heiß ersehnte Ziel erreicht.
Dank zahlreicher und
vorzüglicher Empfehlungsschreiben,
insbesondere von den mit dem preußischen Königshause nahe
verwandten Häusern Hessen-Kassel und Braunschweig, hatte Graf Franz in den höchsten Kreisen Berlins leichten Zutritt?
Dem
gesamten Hofe machte er seine Aufwartung.
Es war der 16. September 1773, als Friedrich der Große den Grafen in Sanssouci auf das huldreichste empfing und sich
längere Zeit mit Interesse über dessen Reisen unterhielt. König von Preußen",
schrieb Graf Franz
Grafen Georg Ludwig zu Erbach-Schönberg,
einer solchen Güte ausgenommen und Person derart unterrichtet, daß ich
„Der
hierüber an den
„hat mich mit
zeigte sich über meine
verwundert darüber war.
Ich erfuhr alsbald, daß der Erbprinz von Braunschweig gütigst mit dem Könige über mich gesprochen hatte, sodaß derselbe vor
bereitet war.
Die Fragen bezogen sich insgemein auf meine
Reisen."1
Bei mehrfachen Gelegenheiten wurde Graf Franz gerade
durch den Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand von Braun schweig-Wolfenbüttel,
den ruhmvollen
Führer der preußischen
Truppen, in entgegenkommendster Weise ausgezeichnet?
Die toleranten Äußerungen, deren sich der große König in
Gegenwart des Grafen dem Ex-Jesuiten Pater Canal gegenüber über das traurige Los der Jesuiten bediente, und die in Dieffenbachs Biographie wörtlich überliefert sind, werden durch Berichte
des Grafen Franz an seinen Vormund und durch eine von Freund von Sternfeld gemachte Mitteilung in jeder Hinsicht be
stätigt?
In freundschaftlicher Weise verkehrte Graf Franz mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, und wiederholt
war er dessen Gast.
Auch bei den Ministern und Generalen
machte er Besuche; überall, wo er sich anmelden ließ, öffneten sich ihm die Salons. Es war gerade die Zeit des Herbstmanövers, und gern
wollte
Graf
Franz
demselben
beiwohnen.
Er
wandte
sich
deshalb an den Kabinettsminister, den Grafen Karl Wilhelm Finck von Finckenstein, der ihm indes bedeutete, daß der König, da er bei den diesjährigen Manövern taktische Versuche anstellen wolle, kaum seine Einwilligung zur Teilnahme geben werde.
Doch der Graf ließ sich deshalb nicht entmutigen und trug auf
Rat des Erbprinzen von Braunschweig
dem Könige brieflich
seine Bitte vor; schon am nächsten Tage traf folgende überaus
liebenswürdige Einladung ein:
„Monsieur le Comte d’Erbach. Je vois par Votre Letre du 16 de ce mois la demande
que Vous me faites d’assister aux manoeuvres, qui
s’executeront La Semaine prochaine ici, et me faisant un plaisir de Vous l’accorder je prie Dieu, qu’il Vous
ait Monsieur le Comte d’Erbach, en Sa Samte et digne
garde. ä Potsdam ce 17. Sept. 1773.
Federic.“5 Das große militärische Schauspiel, dem noch dadurch eine besondere Bedeutung zukam, daß dasselbe eine Wiederholung der
Schlacht von Schweidnitz darstellen sollte, fand am 22. September in der Nähe von Potsdam statt.
Graf Franz, dem, wie auch
seinem Hofmeister, Pferde
und Ordonnanzen gestellt worden waren, wohnte ihm im Stabe
des Kronprinzen, seines Gönners, bei.
Der König befehligte
das eine, General Ramin das andere Korps. Der Verlauf der Übung war ein großartiger.
Wie alle
Zuschauer war auch Graf Franz von dem glänzenden Manöver der berühmten preußischen Truppen hingerissen, vor allem aber
erregte der alte schlachtengewohnte Held durch sein an den Tag
gelegtes Feldherrntalent Bewunderung. Die Begeisterung des Grafen für das preußische Heer war groß.
Es währte auch nicht lange, so entstand das Gerücht,
daß Graf Franz in den Dienst des großen Königs treten wolle, und auch nach Erbach gelangte diese Nachricht, wie es scheint,
durch den preußischen Major, Hohenlohe-Ingelfingen.
Die
Fürsten
Friedrich Ludwig
Gräfin-Mutter
geriet
zu
hierüber
in eine gewisse Besorgnis, denn sie befürchtete, daß, wenn diese Mitteilung auf Wahrheit beruhe, ihr sehnlichster Wunsch, ihrem Sohne bald die Regierung übergeben zu können, durch dessen Eintritt in die preußische Armee vorläufig in Frage gestellt
werden würde.
Doch wurde diese Befürchtung beseitigt, als
Graf Franz selbst wie
auch
dessen Hofmeister in mehreren
Schreiben an die Gräfin-Mutter und an den Grafen Georg Ludwig
zu
Erbach-Schönberg
bestimmt
versicherten, daß die
verbreiteten Gerüchte nicht auf Wahrheit beruhten,
wie auch
die folgende Zeit lehrtet Nachdem Graf Franz sich vom Hofe,
den verschiedenen
Fürstlichkeiten und den hohen Würdenträgern verabschiedet hatte,
verließ er Berlin.
Nach kurzem Aufenthalt in Leipzig langte Graf Franz
in Dresden an.
Hier „hatte ich/'
berichtet er seinem Vor
mund, „die Ehre, allen Prinzen und Prinzessinnen meine Auf
wartung zu machen", „ich bin am Hose bei Tafel gewesen, und der Minister Sacken und die fremdländischen Gesandten haben
mir viele Höflichkeiten erwiesen"/
Nach Besichtigung der bedeutenden
kurfürstlichen Kunst
schätze verließ Graf Franz Dresden und erreichte in der zweiten Hälfte des Oktober Wien." Der Aufenthalt in der Kaiserstadt
war ein glänzender." In den höchsten Kreisen wurde Graf Franz bald eine
beliebte Persönlichkeit;
vor allem zeichnete ihn die kaiserliche
Familie in der zuvorkommendsten Weise aus.
Wiederholt nahm
der junge Graf an Gesellschaften teil, in denen auch Kaiser
Joseph
II.
erschien.
„Dieser
ist,"
berichtet Freund/"
„ein
Philosoph auf dem Kaiserthron, der nicht gern Aufsehen erregt.
Unbemerkt mischt er sich in die Gesellschaft der vornehmen Welt, er kommt wie jeder andere Privatmann ohne Begleitung, grüßt,
bewegt sich von einem Spieltisch zum andern und unterhält sich vergnügt und leutselig.
Einstmals ereignete es sich, daß ein
fremder Minister in einer solchen Gesellschaft durch die An wesenheit des
Kaisers
vorgestellt war.
überrascht wurde,
bevor er
demselben
Der Monarch, welcher die Verlegenheit des
Ministers bemerkte, näherte sich ihm mit den Worten:
„Mein
Herr, da der Kaiser nicht anwesend ist, so erlaubt sich Joseph,
sich Ihnen vorzustellen." Nach einem mehr als achtwöchigen Aufenthalte, und nach dem die Gräfin-Mutter auf wiederholtes Bitten ihres Sohnes zu der geplanten Reise nach Italien ihre Genehmigung erteilt hatte,
verließ Graf Franz
das
liebgewonnene Wien wieder.
Der 18. September 1773 wurde als Reisetag festgesetzt."
Als
einen erneuten Beweis seiner Anhänglichkeit und Dankbarkeit hatte Graf Franz noch vor der Abfahrt von der Hauptstadt
seinem aufrichtig geliebten Vormund sein in Öl gemaltes Porträt nach Plön übersenden lassen."
X Die erste italienische Reife
Mailand — Rom — Neapel — Floren;
Bologna — Parma — Turin
Die ewige Stadt mit den kostbarsten Denkmälern klassi scher Kunst war das weitere Ziel der Reise.
Über Verona,
Piacenza, Padua, Venedig kam Graf Franz im Januar 1774 nach Mailand.
Hier traf er mit dem Herzog von Cumberland
und dessen Gemahlin zusammen, die ihm mit großer Liebens
würdigkeit entgegenkamen.
Nicht minder
herzliche
Aufnahme
fand er am Hofe des Statthalters der Lombardei, des Grafen Firmian, und im gastlichen Hause des Kaiserlichen Wirklichen Ge heimen Rats, des Fürsten Sigismund Friedrich von Khevenhüller,
der ihn mit einer Einladung zu einem Hofballe beehrte.' hier
Von
aus schickte Hofrat Freund am 25. Januar an Lamey
einen längeren Reisebericht, insbesondere auch über die Erleb
nisse
Venedig, die indessen durch Dieffenbach
des Grafen in
schon bekannt geworden sind. ferner,
„Graf Erbach," schreibt Freund
„hat mir an meinen teuren Freund tausend herzliche
Grüße aufgetragen;
bei seiner Rückkunft wird er mit Ihnen
über Münzen und Altertümer wie
ein
Professor
sprechen."
Über des Grafen Aufenthalt in Mailand erhielt die Heimat
durch die Zeitung Kunde.
„Ich
geriet,"
schreibt Freund
an
Lamey, „durch Ihre Nachricht in Erstaunen, daß die Ankunft
des jugendlichen Helden in Mailand durch die Zeitungen gemeldet worden ist."
Die an
den
Grafen
hierher gerichteten Briefe
vermittelte dessen Bankier Joseph Tanzi.
Am 3. Februar 1774 schied Graf Franz von der Stadt Mailand, in der er herrliche Tage verlebt hatte?
Nach kurzem Besuche der Medicäerstadt Florenz erreichte der Graf am 9. Februar das heiß ersehnte Ziel, das ewige
Rom.
Eine neue Welt erschloß sich ihm.
Unter der bewährten
Führung eines tüchtigen Kunstkenners,
des russischen Hofrats
Reifsenstein, „des Entzückens aller Fremden," mit dem Freund von Sternfeld schon vorher befreundet war,
Graf mit den unzähligen Schätzen
wurde der junge
des klassischen Altertums
vertraut gemacht?
weitberühmte
Die
Kunstsamnilung
Villa
erregte die
Albani
mit
Bewunderung
ihrer
kostbaren
aller Rombesucher.
Auch der junge Graf erging sich häufig in diesen glänzenden
Räumen und bildete hier so recht seinen Sinn für die Antike. Auf seinen Wanderungen
namentlich
die
Kenntnis
durch
die Stadt,
von I. I. Volkmanns
wobei ihm
historisch
kritischen Nachrichten von Italien sehr zu statten kam, begleitete
ihn öfter Graf Wilczeck, ein Vetter des Kaiserlichen Gesandten in Neapel.
Bei einer solchen Gelegenheit gelang es dem Grafen,
eine große Anzahl von antiken Münzen zu erstehen, die gerade den Tag vorher ausgegraben worden waren?
Auch von dem kunstsinnigen Papst Clemens XIV. wurde Graf
Franz
huldvollst
empfangen.
hatte die Vorstellung übernommen.
Der
Kardinal
„Seine Heiligkeit
Albani
nahm
den Grafen mit einer ganz besonderen Höflichkeit auf, und an statt sich
den
Pantoffel küssen zu lassen,
umarmte er ihn
Wie bekannt, zeigte Clemens XIV. vielfach liberale
zärtlich."
Anschauungen und drückte
seine Meinungen und Urteile über
die wichtigsten Gegenstände des Lebens rückhaltlos aus.
für sprechen auch die Äußerungen, deren sich
Hier
der Papst dem
Grafen gegenüber bediente, und welche Freund an Lamey be richtete.
„Außerhalb der Kirche," hob der Papst während der
Unterhaltung hervor,
„solle
man allen Menschen mit gleicher
Herzlichkeit entgegenkommen, und wenn man auch in der Kirche
auf verschiedene Weise zu Gott bete, so läge es allein an Gott,
zu entscheiden, wer auf dem richtigen Wege fei."7 Lamey mußte in diese Mitteilung Zweifel gesetzt haben, denn
im
nächsten
Briefe
beteuerte
Freund
von
Sternfeld:
„Seien Sie versichert, mein lieber Freund, daß ich Ihnen hin
sichtlich
des
Glaubensbekenntnisses
die
eignen
Worte
des
heiligen Vaters geschrieben habe, nur mit der Ausnahme, daß er sich der italienischen Sprache dabei bedient hat.
hole sie nicht, nm nichts daran zu ändern.
Ich wieder
Als ich sie damals
niederschrieb, hatte ich sie in frischer Erinnerung." 8
Wenige Wochen nach der Ankunft des Grafen in Rom brachten mehrere deutsche Zeitungen die immerhin denkwürdige
und für die
Gräfin-Witwe
gewiß
erfreuliche Nachricht, daß
Graf Franz vom Papste aufs freundlichste empfangen worden
sei.
Hofrat Lamey in Mannheim war es,
der
Zeitung
übergab
und
hiermit
aufs
der diese Notiz
neue
sein
großes
Interesse für den erlauchten jugendlichen Freund bewies.8
Große
Feierlichkeiten
wurden
während
der Anwesenheit
des Herzogs von Cumberland in Rom veranstaltet.
Auch der
greise Kardinal Albani gab zu dessen Ehren in seiner prächtigen Villa ein glänzendes Fest, zu welchem der junge Graf gleich falls eine Einladung erhalten hatte.
Bis um drei Uhr des
Morgens hielt das fröhliche Treiben die Gäste zusammen. Am 13. April verließ Graf Franz mit seinem Hofmeister die Stadt Rom und reiste nach Neapel.
gestaltete
sich
der
Besonders angenehm
in dieser
Aufenthalt
entzückend
gelegenen
Stadt, wozu nicht wenig das freundliche Entgegenkommen des
Kaiserlichen Gesandten, Grasen Wilczeck, an welchen Graf Franz von den Fürsten Kaunitz und Colloredo in Wien Empfehlungen
erhalten hatte, beitrug."
In Neapel genoß in damaliger Zeit der englische Ge sandte, Sir William Hamilton,
großen Ruf.
als
Altertumsforscher einen
Sein Gesandtschaftshotel, ein Museum wertvoller
Altertümer, darunter allein etwa 1000 kostbare Vasen, galt als ein Mittelpunkt Hauses nicht diesem
des
wenig
gastlichen
Fremdenverkehrs,
beitrug."
Kunstheim
Auch
wozu Graf
die Dame Franz
freundliche Aufnahme,
fand
des
in
und fein
Verständnis für antike Gefäße erfuhr hier mannigfache Förderung. Von gleichen Interessen beseelt, bildeten sich zwischen dem Grasen
Franz und dem Ritter v. Hamilton freundschaftliche Beziehungen, die auch fernerhin fortbestanden, und
in die Heimat zurück
gekehrt, unterhielt Graf Franz mit seinem kunstsinnigen Freund einen regen,
wissenschaftlichen
Briefverkehr.
Leider
sind
die
zahlreichen Briefe an den Grafen in den Flammen aufgegangen, während zwei an den englischen Gesandten gerichtete Schreiben
für die vorliegende Arbeit mit benutzt werden konnten.
Dieselben
drücken
einerseits
die
hohe
Hamiltons
Wertschätzung
aus,
während sie anderseits schöne Zeugnisse für den Kunstsinn und Sammeleifer des Grafen Franz
abgeben,
wovon in späteren
Abschnitten noch die Rede sein wird.12
Wie üblich, machte der junge Graf jede Woche dem Hofe
seine Aufwartung.
In Begleitung des Barons Heinrich von
Flachsland, des Obersten im französischen Regiment
„Royal-
Nassau-Jnfanterie", bestieg er den Vesuv und wohnte den in der
Umgebung vorgenommenen Ausgrabungen von Altertümern 6et.13 Am
12.
Mai
traf
er wieder
in
Rom
ein.
Noch
vierzehn Tage verblieb der Graf auf dem klassischen Boden. Er hatte hier und in Neapel Männer von hoher wissenschaft
licher Bedeutung kennen gelernt, mit denen er auch fernerhin enge freundschaftliche Beziehungen unterhielt.
Außer dem schon
erwähnten russischen Hofrat Reiffenstein, dem Kardinal Albani und dem englischen
Gesandten Sir William
Hamilton möge
noch der gelehrte Abb« Visconti hervorgehoben werden. Über Siena ging die Reise nach Florenz, woselbst Graf
Franz sich über zwei Monate aufhielt. Am Hofe des Großherzogs Leopold von Toskana, des nachmaligen Kaisers Leopold II., fand Graf Erbach eine freundliche
Aufnahme und wohnte in dessen Gegenwart einem glänzenden Manöver vor dem Hasen von Livorno bei, das von der russischen Flotte unter dem Befehl des Admirals Greigh ausgeführt wurde.
Wenige Tage später traf Graf Alexej Orloff,
der glorreiche
Sieger über die türkische Flotte bei Tschesme im Jahre 1770,
ein; zu dessen Ehren wurde ein großes Festdiner veranstaltet,
zu dem auch Graf Franz eine Einladung erhalten hatte.
In
Pisa wohnte dieser gleichfalls großen Festlichkeiten bei."
Über Bologna fuhr der Graf nach Modena und setzte nach einem Besuche des Erbprinzen Herkules Rainald und der
Gemahlin desselben seine Reise über Reggio fort.
Der nächste Auf
enthaltsort war Parma. Hier nahm Graf Franz an der Tafel des Herzogs Ferdinand teil, wobei er den französischen Gesandten
an diesem Hofe, den Marquis de Flavigny, näher kennen lernte, und von dem er durch Aufmerksamkeiten aller Art ausgezeichnet
wurde.
Von Parma aus begab er sich nach Genua und hierauf
nach Turin, das am 6. August 1774 erreicht wurde. Am Turiner
Hof erfuhr Graf Franz eine überaus gütige Aufnahme, und wie
war er freudig überrascht, als der König sich über die Geschichte des Hauses Erbach aufs eingehendste unterrichtet
weitere Ziel war Mailand.
Hier
erhielt Graf
zeigte. Franz
Das von
seiner Mutter die Weisung, daß er die Heimreise über Wien
antreten
solle,
um
sich
dort von
erklären zu lassen."
M
dem Kaiser für volljährig
XI Heimreise Zweiter Aufenthalt in Wien—Ansbach
Ankunft in Erbach
Über Venedig und Triest wurde die Fahrt fortgesetzt, und anfangs Oktober 1774 traf Graf Franz zum zweitenmal in
Wien ein.1
Wie bei seinem ersten Besuche der Hauptstadt, so wurde er auch diesmal in allen seinerzeit liebgewonnenen hohen Freundes
kreisen aufrichtigst gefeiert, so daß er sich wieder rasch heimisch fühlte. Am 9. Oktober machte der Graf bei der kaiserlichen Familie seine Aufwartung und fand hier, wie früher, herzliche Aufnahme.
Er setzte denr Kaiser den Grund seiner diesmaligen Anwesenheit
auseinander und trug ihm sodann betreffs der Volljährigkeit seine Bitte vor.
Der Kaiser versicherte den Grafen seines Schutzes
und bedeutete, daß die Erfüllung seines Wunsches keine Schwierig
keit haben würde. nach
Und in der Tat, nach weniger als acht Tagen
Einreichung des Gesuches war Graf
Franz
im Besitze
des Volljährigkeitsdiploms, wofür die beträchtliche Summe von 662 Gulden 30 Kreuzer entrichtet werden mußtet Heitere Stunden verbrachte Graf Franz mit seinem Vetter,
dem Grafen Christian zu Erbach-Schönberg, dem Kommandeur einer ungarischen Brigade, der nach Wien herbeigeeilt war, um seinen jugendlichen Verwandten zu begrüßen.
Graf Christian
genoß am kaiserlichen Hofe ein großes Ansehen, und schon während
des ersten Aufenthaltes in Wien hatte Graf Franz Gelegenheit,
ein überaus günstiges Urteil aus dem Munde der Kaiserin über ihn zu vernehmen?
In Wien verkehrte der junge Graf auch in freundschaft licher Weise mit dem Prinzen Leopold von Braunschweig,
in
dessen Umgebung sich Oberst von Warnstedt als militärischer Gouverneur befand.
Der Prinz, der eine Reise nach Italien
zu unternehmen gedachte, hatte den damals gleichfalls in der Kaiserstadt weilenden genialen Schriftsteller und Wolfenbütteler
Bibliothekar
Gotthold
Ephraim Lessing
als
weiteren
Reise
gefährten ausersehen, und aus mehreren Briefen des Hofrats
Freund kann mit größter Wahrscheinlichkeit geschlossen werden, daß Graf Franz infolge seines engeren Verkehrs mit dem Prinzen von Braunschweig damals auch die Bekanntschaft Lessings machte? Der mit dem Grafen befreundete Prinz Leopold von Braun
schweig, der jüngste Sohn des regierenden Herzogs Karl, ist der selbe, der am 27. April 1785 bei Frankfurt in den Fluten der Oder seinen Tod fand, als er in hochherziger Weise zur
Rettung
einiger Unglücklicher sein Leben einsetzte.
Ihm hat
Goethe in seinem Gedicht „Herzog Leopold von Braunschweig"
ein ehrendes Denkmal gesetzt.
Als Freund des edlen Weidwerks folgte Graf Erbach der freundlichen
Aufforderung
des
Grafen
Sinzendorff,
sich
am
17. Oktober 1774 in der Nähe der Hauptstadt an einer großen Jagd z»l beteiligen? Mehrmals weilte Graf Franz von Wien aus in Preßburg,
woselbst er den Statthalter von Ungarn, Herzog Albrecht Kasimir von Sachsen-Teschen, besuchte. Zu dessen Hoftafel gezogen, wurde
ihm die Ehre zuteil, an der Seite des Herzogs zu sitzen; ins besondere aber wurde ihm von dessen Gemahlin, der Erzherzogin Maria Christina, dem Lieblingskinde der Kaiserin Maria Theresia
und der Schwester Kaiser Josephs II., die größte Aufmerksamkeit
Dieselbe
erwiesen.
„macht",
berichtet
Graf Franz
hierüber,
„während der Tafel wie eine einfache gute Familienmutter die
Ihr Gemahl saß zwischen ihr und mir, und beim
Honneurs.
Herumreichen mehrerer Gerichte sagte sie in gutem Wienerisch zu ihm:
„Gibs dem Erbach". Feste
bei,
das
Auch wohnte Graf Franz dem glänzenden
der Graf Anton von Grassalkowics, der mit
Maria Anna, der Tochter des Fürsten Nikolaus Joseph von Esterhazy, vermählt war, zu Ehren des beliebten Statthalter
paares gab."
Persönliche Angelegenheiten, wissenschaftliche Beschäftigung
und gesellschaftliche Zerstreuungen hielten Graf Franz bis zum 30. Juni 1775 in Wien fest.
An diesem Tage verließ der
Graf die schöne Stadt und begab sich über Passau, Regens
burg und Nürnberg an den Hof zu Ansbach. traf
er
daselbst ein und
wurde
von dem Markgrafen Karl
Alexander, dem er, wie schon erwähnt, nähergetreten war,
Mit
besonderer
Mademoiselle
Am 15. Juli
in Paris als Freund
in der glänzendsten Weise ausgenommen?
Liebenswürdigkeit
Clairon,
deren
ihn
hier
auch
Salon
der
Graf
empfing
berühmten
während seines Pariser Aufenthaltes so oft und gern hatte.
besucht
Mademoiselle Clairon befand sich seit 1773 in Ansbach
und hatte es verstanden, sich des Markgrafen zu verschaffen.
einen großen Einfluß am Hofe
Nach fünf mit lieben Freunden herrlich verlebten Tagen wurde nach herzlichstem Abschiede am 20. Juli die Weiterreise
nach Erbach angetreten? Ungeteilte,
aufrichtige
Freude
herrschte
in
der
ganzen
Grafschaft, als sich die frohe Nachricht verbreitete, daß Graf
Franz am 21. Juli 1775 nach mehr als sechsjähriger Ab
wesenheit als blühender, kräftiger junger Mann im Residenz schlosse zu
Erbach eingetroffen sei.
Ein besonders herzlicher
Empfang wurde dem zärtlich geliebten Sohne von seiner treff
lichen Mutter zuteil.
XII Regierungsantritt des Grafen Fran;
Sein Wirken als Regent
Familienleben
Freundschaftliche Beziehungen — Theater Jagd
an Lebenserfahrung
Reich
und Weltkenntnis trat Graf
Franz, nachdem er während seines letzten Wiener Aufenhalts von Kaiser Josef II. für volljährig erklärt worden war, am
23.
1775
Juli
die Regierung
an.
des Landes
Mit
hin
gebender Fürsorge suchte er in jeder Weise das Wohl seiner Untertanen zu fördern;
er hob die Landwirtschaft durch den
Anbau fremder Saatfrüchte, die Industrie durch
Verbesserung
des Drehergewerbes und die Einführung der Elfenbeinschnitzerei, sowie die Bildung des Volkes durch die Gründung von Schulen;
überall griff der neue Herr helfend ein.
auch
die
Anlegung
besserer
Besonders lag ihm
Verkehrswege
sehr
am Herzen.
Dieselben müssen, wie auch in anderen Staaten, in damaliger Zeit int Odenwald in recht schlechtem Zustande gewesen sein.
Wiederholt kommt Graf Franz in seinen Briefen an Freunde auf sie zurück.
Mannheiin,
„Sobald,"
schreibt er
an Hofrat Lamey in
„die Wege ein wenig fahrbar sein werden, werde
ich Sie bitten, mein lieber Freund, mir die Papiere' wieder zurückzuschicken." aberntals:
„Die
Wenige Wochen später schreibt Graf Franz
schlechten
Wege
haben
jeden
Wagenverkehr
zwischen dem Odenwald und der Pfalz bisher gehemmt." An anderer Stelle hebt er wiederum hervor: „Ich liebe den Oden
wald, mein teures Vaterland, sehr, aber die schlechten Wege,
die
durch
denselben
führen,
verwünsche
ich.""
In
richtiger
Erkenntnis der Verhältnisse durfte daher Graf Franz bei der
Herstellung besserer Wegeanlagen des Dankes seiner Untertanen
sicher sein.
Allgemein wurde er als tüchtiger Landesherr hochgeschätzt. Der in den Verwaltungsgeschäften umsichtige Gräfliche Regierungs
rat Knapp faßte sein Urteil über die Fähigkeiten seines Herrn als Regenten mit folgenden anerkennenden Worten zusammen:
„Seinen
durchdringenden
Verstand,
Erfahrung, Geschäftsgewandtheit
seine
und
Menschenkenntnis,
rasche,
aber
um
doch
sichtige Entschlossenheit mußte jeder bewundern, der Geschäfte
mit ihm abzumachen hatte,
und diese Schule war für einen
angehenden Geschäftsmann, wie ich, unbezahlbar"? Während
der ersten Wochen
der Rückkehr
nach
in
die
Heimat wurde Graf Franz durch die vielseitigen Regierungs
und
Verwaltungsgeschäfte,
hingab,
in
denen
Erbach festgehalten.
sich
er
mit
Sobald es
regstem
Eifer
aber seine Zeit
erlaubte, versäumte er keine Gelegenheit, die vielen Beziehungen zu
Verwandten,
zu knüpfen.
Freunden und hohen
Häusern wieder enger
So besuchte er das Haus Erbach-Schönberg, öfter
machte er dem Kurfürsten Karl Theodor zu Schwetzingen seine
Aufwartung, verweilte am Hofe der Rheingrafen zu Gruinbach
und begrüßte seinen Freund Lamey in Mannheim? Von tief einschneidender Bedeutung für sein ferneres Leben
sollte des Grafen Besuch
am Hofe
des
verwandten Hauses
Leiningen zu Dürkheim in der Pfalz werden.
Hier machte
die muntere und geistreiche Gräfin Luise, die zweite Tochter
des regierenden Grafen, späteren Fürsten Karl Friedrich Wilhelm
zu Lciningen-Dagsburg, einen derartig günstigen Eindruck auf den jungen Grafen, daß dieser sich entschloß, um sie zu werben.
Kunde
sich die
Rasch verbreitete
von dieser Herzensneigung.
„Es geht die Rede," fragt die Gräfin Charlotte Wilhelmine
zu
Leiningen-Westerburg
bei
Graf Erbach die Gräfin
Hofrat
an,
„daß
der
heiraten wird,
Sie
Lamey
von Dürkheim
wissen wohl, ob dies auf Wahrheit beruht." licher Zufall war es, Anfrage geschah,
gefeiert wurde.
am
Ein eigentüm
daß gerade an dem Tage, an dem diese
4.
Juli
1776,
die
Verlobung
schon
Am Abend des 1. September 1776 wurde in
dem Residenzschlosse zu Dürkheim in der Pfalz in feierlichster
Weise die Vermählung vollzogen.^ Des
aufrichtigsten
ereignissen von feiten Friedrich
Interesses
an
allen
„seines besten Freundes",
von Württemberg,
sicher,
teilte
seinen
Lebens
des
Prinzen
Graf Franz
„als
glücklichster der Sterblichen" demselben diesen wichtigen Familien akt nach Potsdam mit und hob dabei die vorzüglichen Charakter
eigenschaften
seiner
geliebten
Gemahlin
hervor.?
Weiteren
Kreisen wurde die erfolgte Vermählung durch eine Mitteilung in der „Samstägigen Frankfurter Kayserl. Reichs-Ober-Post-Amts-
Zeitung vom 14. September 1776", Nr. 148, bekannt gegeben.
Am 20. September zog das frohe Paar im Nesidenzschlosse zu Erbach ein.
Graf
Franz
hatte
Neigungen
höchst
verständnisvolle
in
seiner Gemahlin
eine
Lebensgefährtin
für
seine
gefunden.
Die neue Herrin war bald der Stolz des ganzen Landes.
Sie
verstand es, den bisher ruhigen Hof zu Erbach in kurzer Zeit
zu einer von Verwandten und Freunden
gesuchten Stätte
oft
und gern aus
fröhlichen Treibens umzugestalten.
Sie be
mühte sich, Zerstreuungen aller Art zu schaffen; auch errichtete
Es war kein Wunder, daß die Gräfin
sie ein kleines Hoftheater.
gerade für die dramatische Kunst eine ausgesprochene Liebhaberei
zeigte,
da doch von jeher die Schauspielkunst am Hofe ihres
kunstsinnigen Vaters warme Pflege gefunden hatte?
Wie sie
im elterlichen Theater schon früher mitgewirkt hatte, so beteiligte sie sich auch in hervorragender Weise an den Aufführungen auf der Erbacher Bühne.
Die übrigen Mitglieder der gräflichen
Familie folgten ihrem anregenden Beispiele.
Wie lange das von
der Gräfin
gepflegte Theater be
standen hat, ist nicht bekannt; es wird wohl mit ihrem Tode
eingegangen sein.
Doch fanden auch noch später theatralische
Vorstellungen in Erbach statt.
So
wurde auf Veranlassung
des Fürsten Karl von Jsenburg-Birstein,
des
Gemahls
der
Gräfin Charlotte Auguste Wilhelmine zu Erbach, bei der Ver mählung der dritten Tochter des Grafen Franz, Karoline, mit
dein Grafen Joseph Karl Ludwig zu Ortenburg am 6. Oktober 1799 eine ländliche Szene als Festspiel aufgeführt.
Dasselbe,
in seiner ersten Hälfte von Chr. G. D. Nees von Esenbeck?
dem Sohne eines Erbachischen Rentbeamten, dem nachmaligen, von Goethe hochgeschätzten, gelehrten Professor der Botanik, in
seiner zweiten Hälfte von dem Erbachischen Regierungsadvokaten F. I. Knapp verfaßt,
Ehepaares,
dem
schon
wurde von dem Schwager des jungen
genannten Fürsten Karl zu Jsenburg-
Birstein, durch den Druck veröffentlicht.
So war abermals im Schlosse zu Erbach ein Liebhaber
theater errichtet worden, das mehrere Jahre fortbestand, und an dem Nees wie Knapp auch fernerhin mitwirkten.
Vierzehn Jahre später verfaßte Knapp ein zweites Schau
spiel mit dem Titel:
„Das Ritterwort oder Schenk Eberhard
der jüngere von Erbach.
sollte
Schauspiel in 4 Akten."
auf der Fürstenaner Bühne gegeben werden,
würde wohl",
wie Knapp
Erbach-Fürstenauischen
selbst darüber schreibt,
Liebhabertheater
zur
Dasselbe
und,
„es
„ans dem
Aufführung
ge
kommen fein, wenn ich Muße gefunden hätte, mehrere Szenen nach den mir von einem Kenner gemachten Bemerkungen ab
zuändern; allein die Völkerschlacht bei Leipzig und ihre Folgen ließen mich nicht dazu kommen;" und so ging der Wunsch des Verfassers nicht in Erfüllung."
Auch von Erbach aus wirkte die Gemahlin des Grafen
Franz noch bei Vorstellungen auf der elterlichen Bühne mit.
Zur Feier des Geburtstages des regierenden Fürsten Karl Friedrich Wilhelm zu Leiningen am 14. August 1781 wurde auf dem im Jagdschlösse Jägerthal bei Hartenburg eingerichteten
Theater das Stück „La feinte par amour“ (Die Verstellung
aus Liebe) von El. I. Dorat unter der Regie des bekannten Schauspielers und Dichters A. W. Jfsland aufgesührt.
Auch
hierbei hatten die regierende Gräfin Luise zu Erbach und zwei ihrer Geschwister, der Erbprinz Emich Karl zu Leiningen und die regierende Rheingräfin Elisabeth von Grumbach, je eine Rolle
übernommen." Eine Reihe von Jahren hatte Graf Franz in glücklicher
Ehe mit seiner geliebten Gemahlin verlebt,
als ihm
dieselbe
am 13. Januar 1785, um 5 Uhr früh, jählings durch den Tod
entrissen wurde.
Fürst Karl Friedrich Wilhelm zu Leiningen
wurde durch den Heimgang seiner liebsten Tochter schwer nieder gebeugt;
er hat ihr
als Ausdruck seines Schmerzes in dem
Schloßpark zu Dürkheim ein schönes, sinniges, später durch die
frevelnde Hand der Franzosen verstünimeltes Denkmal errichten lassen."
Insbesondere aber beklagte Graf Franz das allzufrühe
Hinscheiden seiner edlen Gattin, die sieben Kindern, darunter einem Erbgrafen, dem später regierenden Grafen Karl II., das
Leben
geschenkt
hatte.
In
mehreren
an
seine
fürstliche
dem elf
Schwiegermutter gerichteten Briefen, so namentlich in
Seiten langen Briefe vom 24.
Franz seinen
tiefen
Kummer
Februar
darüber
1785, drückte Graf aus,
durch
den
Tod
seiner geliebten Luise dasjenige auf Erden verloren zu haben, was „ihn
zum
glücklichsten
aller Menschen
gemacht
hatte."
Gleichzeitig übersandte er ausführliche Berichte über die Krank heit, die letzten Tage, den Sektionsbefund und die letztwilligen Bestimmungen der hohen Verblichenen.
So war unter anderem
auf ausdrücklichen Wunsch deren Mutter ihr eigenes Reitpferd nach
Straßburg
überführt
worden."
Rührend
ist
es,
mit
welcher mütterlichen Liebe die Gräfin während ihres Kranken lagers und noch am Tage vor ihrem Hinscheiden um die Zu
kunft ihrer sieben Kinder besorgt war.
Sie hinterließ ihrem
Gemahl einen Brief, worin sie die dringende Bitte aussprach,
den Kindern doch ihre vertrauteste, geliebte Freundin, die ver
witwete Gräfin zu Erbach-Fürstenau, geborene Gräfin Charlotte
Luise Polyxene zu Wartenberg, als zweite treusorgende Mutter zu geben.
Um diesen Herzenswunsch der teuren Toten zu er
füllen, vermählte sich Graf Franz am Dürkheim a. d. Haardt mit
der
14. August 1785 zu
genannten Gräfin-Witwe."
Und in der Tat erwies sich die Wahl als eine treffliche, denn diese zweite Gattin war, wie sich Graf Karl in seiner Lebens
geschichte
ausdrückt,
„ein Muster der
mütterlichen Liebe und
Zärtlichkeit".
Diese Ehe blieb kinderlos, doch sollte sie für das Haus
Erbach von der höchsten Bedeutung werden, da durch die nun herbeigeführte Verwandtschaft zwischen Erbach und Wartenberg die ehemalige Reichsabtei, jetzige Grafschaft Wartenberg-Roth
in
Oberschwaben
bem Aussterben
nach
des
Mannesstammes
mit dein regierenden Grafen Ludwig von Wartenberg dem Hause
Graf
zufiel.
Erbach
Ludwig hatte nämlich
die Söhne des
Grafen Franz am 4. Dezember 1804 adoptiert und ihnen sein Besitztum gegen Auszahlung einer Rente überlassen.
Auch die neue Lebensgefährtin stand dem Grafen Franz liebevoll zur Seite und teilte einsichtsvoll dessen Neigungen zu
Kunst und Wissenschaft.
Nach denk Hinscheiden Graf
Franz
Leiningen.
fortgesetzt
Besonders
seiner ersten Gemahlin unterhielt
enge
Beziehungen
suche
in
Erbach
und
dem
Hause
nahe stand er seinem Schwager, dem
Erbprinzen, späteren Fürsten Emich Karl.
immer inniger.
zu
Dürkheim
gestalteten
Gegenseitige Be das
Verhältnis
Anfangs Juli 1787 weilte Graf Franz, nach
dem er wenige Wochen vorher die Wild- und Rheingräflichen
Verwandten in Flonheim und Wendelsheim besucht hatte, aus Anlaß der Heimführung des Erbprinzen zu Leiningen mehrere Tage in Dürkheim." Auch später, als sich die Besitzverhältnisse
des Hauses Leiningen infolge des Reichsdeputationshauptschlusses
tut Jahre 1803 verschoben hatten, wurden die herzlichen Be ziehungen aufrecht erhalten.
Der neue fürstliche Hof zu Amor
bach war oft der Sammelplatz für Freunde und Verwandte, und insbesondere waren auch hier die Glieder des Hauses Er
bach oft und gern gesehene Gäste. Mit der Entstehungsgeschichte der idyllisch gelegenen Fürst lich Leiningischen Sommerresidenz Waldleiningen ist der Raine
des Grafen Franz aufs engste verbunden.
In
fallen in das Jahr 1810. Fürsten
Emich
Karl
leiningen" erbaut,
mit
zu
Die ersten Anfänge
demselben
Leiningen
ein
wurde
Jagdschloß
Grundsteinlegung
dessen
von
eine
dem
„Wald größere
Feier verbunden war, und bei welcher Graf Franz eine nicht
unbedeutende Rolle spielte.
„Dieses Fest,"
heißt es in einem
Berichte darüber, „wurde mit der Geburtstagsfeier der Durch lauchtigsten Fürstin (17. August 1810) vereinigt.
Die ganze
Jägerei des Landes, eine auserlesene Anzahl fürstlicher Räthe
und Beamte,
alle
Werkleute
und Arbeiter waren zu diesem
Feste versammelt, und Alle begleiteten in feierlicher Prozession
den
durch seine Verdienste im
gerühmten
Herrn
Grafen
von
Grundstein des Werkes legte."16
Jagd-
und
Forstwesen
Erbach-Erbach,
welcher
hoch
den
An der Stelle dieses Jagd
schlosses entstand das von dem Fürsten Karl zu Leiningen im Jahre 1828 begonnene und unter dem jetzigen Fürsten Ernst
in
dem heutigen Umfange
Waldleiningen.
1867 vollendete stattliche Schloß
Wie früher in Dürkheim, so
Amorbach im Jahre 1807
ein
wurde auch in
Liebhabertheater
eingerichtet.
Am 17. August 1807 fand die feierliche Eröffnung desselben
statt, wobei das im Jahre 1806 zu Leipzig erschienene drei aktige Lustspiel des damals geschätzten Bühnendichters August
von Kotzebue, „Die Organe des Gehirns", zur Aufführung fant.17 Die neue Bühne wurde eine Quelle von Freuden für die ganze
Umgegend Amorbachs und brachte in das meist eintönige Leben des Residenzstädtchens manche angenehme Abwechslung. Auch Jffland hatte dieses Gesellschaststheater kennen ge
lernt, als er bei seinem Freunde, dein Leiningischen Geheimen
Kabinettssekretär Steinwarz, der als trefflicher Charakterdarsteller bei vielen Aufführungen
mitwirkte,
in Amorbach
zu Besuch
war.18
Besonders glanzvoll sollte der Theaterabend am 13. De zember 1812 verlaufen.
Zur Verherrlichung des Hauses Erbach
hatte der selbst dichterisch tätige Fürst Emich Karl an diesem
Tage
„um halb sechs Uhr"
Schriftstellerin
Helmine
von
abends das
Chezy18
auf
von
der
bekannten
Veranlassung
des
Fürst-Primas von Dalberg verfaßte und von dem Domherrn Emmerich von Hettersdorf zu Aschaffenburg in Musik gesetzte Schauspiel
„Emma und Eginhart"
zur Aufführung
bringen
lassen, und schon lange vorher waren unter gleichzeitiger Ver
sendung des Theaterzettels, von dem sich heute noch Exemplare
in der Leiningischen Bibliothek zu Amorbach befinden, zahlreiche Einladungen an Verwandte und Freunde ergangen.
Helmine
von Chezy schreibt selbst darüber:
„Fürst Leiningen wollte die
Vorstellung von „Emma und Eginhart" zu einem Familienfest
erheben.
Alle Verwandten des fürstlichen Hauses, Bewohner
des Odenwalds und des Mainufers fanden sich in Amorbach
ein."
Von den hohen Verwandten mögen die Mitglieder der
gräflichen
Häuser Erbach-Erbach,
Erbach-Fürstenau,
Erbach-
Schönberg, Solms-Laubach und von Degcnfeld, sowie die Fürstin
Ernestine von Löwenstein-Wertheim hervorgehoben sein.
Bei der
Aufführung des Stückes „füllte der Fürst die Rolle Karls des Großen aus, Frau Hofmarschallin von Frays die der Emma, ein
Fräulein Eschborn,
die vortrefflich sang, die der Gisela; auch
andere Rollen waren gut besetzt und wurden so ganz int Geist der Dichtung
lockten".
gegeben,
daß sie den Zuschauern Thränen ent
Während der Abendtafel wurde der Verfasserin des
Stückes eine besondere Auszeichnung dadurch zuteil,
Franz zu
ihrer Rechten, Graf Albrecht zu Erbach-Fürstenau
zu ihrer Linken saßen?" ihre dem
daß Graf
Hause Erbach
Helmine von Chezy hatte es durch erwiesene Aufmerksamkeit
und
durch
ihre Liebenswürdigkeit verstanden, sich derart die Gunst ihrer
erlauchten Tischnachbarn zu erwerben, daß sie und ihre beiden Söhne schon kurze Zeit darauf im Schlosse zu Erbach und
Fürstenau für einige Wochen zu Gast waren.
Unter trefflichen
Menschen wurden hier herrliche, unvergeßliche Tage verbracht,
und mit beredten Worten gedenkt Helmine v. Chezy derselben auch in liebevollster Weise."
Da ihre hübsche Schilderung uns
so recht in den Geist und das Wesen der gediegenen, kleinen
Fürstenhöfe damaliger Zeit einzuführen vermag, so möge dieselbe
hier Platz finden.
„Das erste Ziel der neuen Pilgerfahrt",
schreibt die Dichterin,
„war das Schloß Erbach, wo ich ein
geladen war, einige Wochen zuzubringen.
Wir gelangten um
ein Uhr in dies Tusculum, oder wie man sonst den Platz nennen will, wo sich die zarteste Gemüthlichkeit, der erleuchtetste Geist,
der vortrefflichste Kunstgeschmack und die heiterste Gastlichkeit
vereinigten, um ihn unvergeßlich zu machen.
Es wäre über
flüssig, der hier vereinigten Kunstschätze aus der Römerzeit und dem fernsten Mittelalter ausführlich zu erwähnen, und nur im
Vorbeigehen gedenke ich des Eindrucks, den das Ganze auf mich
Durch die Urbanität des Be
machte, der überschwenglich war.
sitzers fühlte man sich sogleich einheimisch, in einer Wunderwelt,
die der kühnste
Traum der Phantasie nicht überflog.
Eine
Reihe von hohen geräumigen Sälen prangte mit herrlichen Ge
bilden der Götter, Helden und Weisen des Alterthums und mit
den Waffen und Geräthschaften der Römer, Griechen, Aegypter
und anderer Völker der Vorzeit.
In den mannshohen Marmor
kaminen brannten ganze Bäume.
Mit einem Ruck versetzte diese
Anschauung den Eintretenden in eine neue Welt, aus welcher alles Gewöhnliche verbannt und über die nur der Schönheitssinn sein strahlendes Scepter hielt.
Trat man in den Eßsaal, so
leuchtete einem aus allem, was man sah, Gediegenheit und an maßungslose Zierlichkeit entgegen.
Triumph des Rococostils.
Das Tafelservice war der
Alle Zimmer im Schlosse vereinigten
mit bescheidener Pracht ernste Zierlichkeit und Würde.
Fast
möchte ich sagen, daß die Dienerschaft zu den Prunkwerken des Hauses zu gehören schien,
man merkte es manchem Einzelnen
an, daß er im Schlosse geboren und erzogen war; auch die
ergrauten Diener und Dienerinnen hatten einen Ausdruck der Zuversicht und Behaglichkeit, als wüßten sie, daß sie ihre Lager statt nur früher oder später mit dem Sarge vertauschen würden.
Das ganze Haus war das Reich des Friedens und der Liebe. Meine freundlichen Zimmer gingen auf den Odenwald hinaus, mein Schreibtisch war einladend.
„Ich komme erst um elf Uhr
morgen zu Ihnen", sagte die liebe Gräfin, „um sieben erhalten Sie Ihr Frühstück und bleiben im Nsglig«; Sie müssen Muße behalten für Ihre Beschäftigungen und für Ihre Kinder." erschien dann zur bestimmten Stunde.
Eine Viertelstunde vor der Tafel
unter heitern Gesprächen. verließ mich die Gräfin, zu
legen.
Bei
der
Sie
Der Morgen entflog
um die letzte Hand an die Toilette
Tafel
fanden
wir
uns
wieder.
Zwei
Schweizerinnen, Fräulein von Bellami, Gesellschaftsdame der Gräfin, und Fräulein Roux, ein werther Besuch derselben, erheiterten
die Mittagsstunden.
Nach dem Cafe fuhr der Wagen vor.
Das
rasche Viergespann durchflog die breiten Alleen des Odenwalds
mit freudiger Hast.
Verwandte und Freunde wurden aufgesucht.
Am Abend kamen werthe Besuche zum Thee, oder man verfügte
sich zur Frau Baronin von Villiers unversiegbaren Andenkens. „Ganz verschieden von dem Geiste, der im Schloß Erbach
waltete,
fand ich den der Bewohner von Erbach-Fürstenau.
Es war
der Triumph der modernen Zierlichkeit und Pracht.
Die holdselige Besitzerin, Gemahlin des Grafen Albrecht, Emilie
geb. Prinzessin von Hohenlohe (Neuenstein-Ingelfingen), waltete dort geliebt und glücklich; wir verlebten dort heitere Stunden.
Alle Schrecknisse, Leiden und trübe Ahnungen der Zukunft waren
verschwunden, alles um uns her athmete Liebe, Geist und Frieden. „Am schmerzlichsten riß ich mich aus
Wir mußten scheiden."
den Armen der Gräfin." „Auch der Graf verstand mein Herz und mein Wesen,
und der Odenwald
wird immer eine der
erquickendsten Oasen meiner Erinnerungen bleiben."
Helmine v. Chezy
hatte
es
die
verstanden,
Leben
Behaglichkeit im häuslichen
der Höfe
zu
wohltuende
und
Erbach
Fürstenau in kurzen Zügen treffend zu schildern.
Nicht minder
wie zu Leiningen-
herzliche Beziehungen,
Dagsburg, unterhielt Graf Franz zum
gleichfalls nahe ver
wandten
an
Hause
Leiningen-Westerburg,
Grünstadt er oft als Gast weilte.
dessen
Hofe
zu
Bon einem im Dezember
1790 abgestatteten Besuche machte die fromme und wohltätige Gräfin Charlotte Wilhelmine zu Leiningen-Westerburg Freunde Lamey gleichzeitig des
Weise gedachte.
ihrem
in Mannheim alsbald Mitteilung, wobei sie
Grafen Franz
in freundlicher,
„Ich habe," schreibt sie,
die Freude gehabt,
anerkennender
„vergangene Woche
den Grafen von Erbach,
der einige Tage
hier gewesen ist, zu sehen. Ich finde, daß er immer der gleich prächtige Mensch ist,
Wesen. Zur
von
gesetztem,
angenehmem nnd klugem
Gott erhalte ihn."^
Erholung
Arbeiten die Jagd.
diente
dem Grafen
Franz nach
ernsten
Als eifriger Förderer des Jagdwesens nnd
der Forstkultur, als Schöpfer des Wildparks und des herrlichen
englischen Gartens in Eulbach, sowie als Begründer der groß artigsten Geweihsammlung ist der weitberühmte Weidmann schon
anderwärts nach Verdienst gewürdigt worden;^ es kann daher hier von einer eingehenden Betrachtung nach dieser Seite hin
abgesehen werden. Die Sommermonate
verbrachte
Graf
Franz
behaglich eingerichteten Jagdschlösse in Eulbach.
in
seinem
„Das Haus
beurkundete," so schreibt Professor Friedrich Lehne, ein Freund des Grafen, im Jahre 1817,25 „seine Bestimmung eines Jagd
hauses an allen Wänden.
Eine unzählige Menge Hirsch- und
und man glaubt sich in einen
Rehgeweihe decken alle Gänge,
freilich
modernen Tempel der Diana
in das Gesellschaftszimmer,
aber
versetzt.
Kommt man
da ändert sich die Ansicht,
und man wähnt sich an den Ufern des Ganges, im Palaste
eines Nabob
zu
fein;
denn
da
sitzen
ernst und sinnig bei
zwanzig Papageien von allen Farben umher und begrüßen den
Kommenden mit dem unsonorischen Geschrei ihrer Sanskritsprache. Die Bursche
machten mir mit ihrer unruhigen Ernsthaftigkeit
viel Spaß."
Graf Franz hatte an den drolligen Papageien
seine besondere Freude,
bewahrter
großer
und ein im Schlosse zu Erbach auf
Papageikäfig
mit
einer
Krone
und
dem
Württembergischen Wappen, ein Geschenk des mit dem Grafen
Franz
befreundeten
Königs
Friedrich
I.
von
Württemberg,
erinnert heute noch an diese Liebhaberei.
Wie schon früher hervorgehoben wurde, führt die nähere Bekanntschaft
des Grafen mit dem bedeutenden Sprossen des
Württembergischen Hauses schon in das Jahr 1769 zurück.
Ein
lebhafter, herzlicher Briefverkehr hatte die innigen Beziehungen
aufrecht erhalten; doch sollten neun Jahre vergehen, bis. sich die
beiden Jugendfreunde wieder persönlich begrüßen konnten.
Seine
Reisen, die Regierungsgeschäfte und die weite Entfernung hatten
den Grafen abgehalten, liebsten
Freundes,
Dragonerregiments,
seines
beit wiederholten Einladungen
des Obersten und Chefs eines preußischen
ihn zu Potsdam und Lüben in Schlesien
zu besuchen, Folge zu leisten.’6
Erst das Jahr 1779 brachte
das beiderseits längst ersehnte Wiedersehen.
Um die elterliche
Zustimmung zu der beabsichtigten Vermählung mit der ältesten Tochter
des
Erbprinzen,
späteren
Herzogs
Karl
Wilhelm
Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, Auguste Karoline
Friederike Luise, persönlich einzuholen,
reiste Prinz Friedrich
von Württemberg am 26. Mai 1779 von Lüben nach Mömpel-
gard ab. seinem
Schon am 8. Mai hatte der Prinz dieses Vorhaben
gräflichen
Freunde
nach
Erbach
mitgeteilt,
mit
der
gleichzeitigen Bitte, ihm die Freude einer Zusammenkunft in
Frankfurt a. M. zu gewähren.
„Und läge ich am Sterben, so
würde ich sicher dort eintreffen," antwortete Graf Franz.
So
dann bat er, ihm die Ankunft in Frankfurt sofort durch einen
reitenden Eilboten melden
zu lassen.
In der Annahme,
daß
Prinz Friedrich Kassel berühren und am dortigen Hofe seine
Aufwartung
ihm
machen werde,
bekannte Hofdame
Fräulein de Belcastel,
der
wandte sich Graf Franz Landgräfin
von
an
die
Hessen-Kassel,
und ersuchte sie, den ihr überschickten
Brief dem Prinzen bei seiner Ankunft zu überreichen.
Für
den Fall, daß Kassel nicht besucht, und damit die Nachricht von des Prinzen Eintreffen in der freien Stadt sicher nach Erbach
gelangen würde, hatte Graf Franz das gleichlautende Schreiben
unter der Adresse des Prinzen auch an drei Frankfurter Gast
häuser, „das Rote Haus", „den Römischen Kaiser" und „den
Schwanen", gerichtet; er wußte, daß der Prinz in einem der drei Gasthöfe absteigen
mürbe.27
und
somit
auch
den
Brief erhalten
fand die herzliche
Am Donnerstag, den 10. Juni,
Begrüßung der Jugendfreunde in Frankfurt statt. innerungen wurden gegenseitig ausgetauscht,
bund wurde noch fester geschlossen. des glücklichsten Tages meines
Alte Er
der Freundschafts
„Sie waren der Urheber
Lebens,"
schrieb
Graf Franz
am 15. Juni 1779 an seinen Freund nach Mömpelgard und
gab gleichzeitig seiner Freude auch
darüber Ausdruck, daß er ihn Als
auf der Rückreise in Frankfurt begrüßen werde.22
Tag dieser Zusammenkunft hatte der Prinz nach einer brief
lichen Mitteilung vom 12. August Montag, den 23. August 1779, festgesetzt.
Doch sollte dieses Wiedersehen leider dadurch
vereitelt werden,
daß Graf Franz infolge einer wenige Tage
vorher
eingetretenen
schweren
seiner
Erkrankung
Gemahlin
an der Verwirklichung seines Herzenswunsches verhindert
in
seiner
festgehalten
Residenzstadt
fernere Zeit bliebe» die
wurde.22
Auch
und
für
die
innigen Beziehungen zwischen beiden
Freunden, wie die Briefe des Grafen Franz und die Lebens erinnerungen des mit dem Grafen befreundeten Dichters Friedrich
von Matthisson beweisen, aufrecht erhalten.2" säunite nicht, dem Prinzen zu dessen
Der Graf ver-
am 27. Oktober
1780
erfolgter Vermählung in den wärmsten Ausdrücken seine Glück
wünsche darzubringen, er
und besonders herzliche Wünsche fügte
für die jugendliche Gemahlin bei, die
er schon im Jahre
1773 bei seinem Besuche des herzoglichen Hofes schweig
gelernt
schätzen
Kind
als
hatte.
in
Braun
An den
ferneren
Familienereignissen des jungen Paares nahm er gleichfalls den
lebhaftesten Anteil." väterlichen
König,
Thron
hatte, als
bestiegen
er
bewahrte
Erbprinz Friedrich den
Auch nachdem
Grafen
dem
Herzog, Kurfürst und
gleichen
die
Erbach
auf
richtigen Gesinnungen, und auch Graf Franz erwiderte sie aufs Die Neigung beider Fürsten zur Kunst und Jagd
herzlichste. trug
besonders
bei,
dazu
die
immer inniger zu gestalten.
Beziehungen
freundschaftlichen
Jahrelang besuchte Graf Franz
regelmäßig im Spätherbst seinen königlichen Freund,
um
an
den großen Jagdfesten teilzunehmen.32 So hatte er einst auch einer Einladung des Königs zu einer Hofjagd Tage fand
bei
Bebenhausen
eine Jagd
zukommen und schoß nicht.
gangen, Als
dem
sich
neben
ihm
er wußte,
daß
Dem
König
war
die
ihm
von
nicht ent
auch seine Anerkennung nicht ausblicb.
denn
wandte
da
Graf Franz
freundliche Aufmerksamkeit
erwiesene
wofür
am nächsten Tage
wurde, zu
Gast
statt.
ersten
ließ er sie alle denr Könige
dieser die Sauen so gern erlegte,
seinem
doch,
Königs;
Am
geleistet.
auf Wildschweine
im Jagdschirm des
stand
Folge
das
König im
Jagen Friedrich
Schirm
auf
Hirsche
mit
stehenden
abgehaltcn
folgenden Worten
Grafen
Franz:
„Lieber Graf, Sie haben mir gestern so schön die Honneurs
bei den Sauen gemacht. Ich weiß, daß Sie die starken Hirsche so
gern
schießen,
und
deshalb
mache
ich
Ihnen
heute
die
Honneurs dabei." Das Zeichen zum Schießen war noch nicht
gegeben, als nach diesen königlichen Worten schon die Hirsche in
dichtem
und
Gedränge
Franz
Graf
Schirm
dem
tat
denn
Schütze seine Schuldigkeit.
entgegengetrieben wurden,
auch
als
Jäger
und
guter
Schuß auf Schuß folgte, zahlreiche
Hirsche wurden von ihm gestreckt, und erst dann wurde zum allgemeinen
geblasen, wobei
Schießen
Franz
Graf
seinem Ruf als tüchtiger Schütze Ehre machte.
abermals
Achtundzwanzig
starke Hirsche soll er an diesem Tag erlegt haben, deren Ge
heute
weihe
noch
als
„Bebenhäuser
Galerie"
das
mittlere
große Treppenhaus des Erbacher Schlosses jierett.33 Das glänzendste der vielen Jagdfeste, welche König Friedrich
von Württemberg während seiner Regierung veranstaltete, war wohl das Festinjagen bei Bebenhausen am 9. November 1812.
In der kurzen Zeit von zwei Stunden wurden zusammen 823 Stück Wildpret erlegt.
Auch Graf Franz war der Einladung
seines königlichen Freundes zur Teilnahme an demselben gefolgt
und hatte sich hierbei wieder als trefflicher Schütze hervorgetan. Zur Erinnerung an dieses großartige Jagdfest war auf Befehl des Königs durch den damalige» Hofinaler und K. Privatgalerie
direktor Joh. Bapt. v. Seele ein großes Ölgemälde angefertigt das
worden,
Stuttgart
sich
befindet,
heute
im
und das
Königlichen unter
den
Residenzschloß
zu
Gästen des Königs
im Jagdschirme noch deutlich das wohlgelungene Porträt des
Grafen Franz erkennen läßt.
Fr. Müller Schloß
ausgeführter
Aufnahme
Ein nach diesem Ölbilde von
farbiger
gefunden.
Eine
Stich
hat
beschreibende
im
Erbacher
Darstellung
des Festes unter dem Titel „Das Dianenfest bei Bebenhausen"
no
verdanken wir dem Geheimen Legationsrat und Oberbibliothekar Friedrich von Matthisson, der in derselben auch des Grafen Franz in besonders ehrender Weise gcbeitft.34
Noch manche andere Zeichen aufrichtigen Wohlwollens er fuhr Graf Franz von seinem königlichen Gönner.
Als er sich
im Jahre 1812 beim König Friedrich für seinen Neffen, den Grafen Albert zu Erbach-Fürstenau, verwandte, damit demselben eine Militäruniform verliehen würde,
fragte
ihn der König,
welchen Charakter er für seinen Neffen erbäte.
erwiderte:
„Majestät,
mein
Neffe
ist
Graf Franz
Familienhaupt,
wenn
Allerhöchstdieselben in Anbetracht dessen vielleicht den Majors
charakter gnädigst verleihen wollten."
Als man sich am andern
Tage zur Tafel setzte, bemerkte der neben
dem König sitzende
Graf in seiner auf dem Teller stehenden Serviette ein Kouvert und fand bei Eröffnung desselben zu seiner großen Freude das
Generalmajorspatent für den Grafen von Fürstenau vor.33
Noch ein weiterer hübscher Charakterzug vermag den sonst so hart beurteilten König Friedrich in milderem Lichte zu zeigen.
Nach der Mediatisierung hatte der König befohlen,
daß
die nun seiner Hoheit untergeordneten Fürsten und Grafen einen
Teil des Jahres am königlichen Hoflager
zu Stuttgart ver
bringen sollten. Auch Erbgraf Karl, der Sohn des Grafen Franz,
hätte in seiner Eigenschaft als Graf von Wartenberg-Roth dieser Aufforderung nachkommen müssen; doch bat er seinen Vater,
beim Könige zu bewirken,
daß er von diesem
unfreiwilligen
Winteraufenthalte in Stuttgart befreit würde. Graf Franz trug dem
König
die
Bitte
vor,
und
ui
schon
nach
einigen Tagen
wurde ihm in Erbach ein Kabinettskurier gemeldet, der nicht nur die Gewährung seiner Bitte überbrachte, sondern auch ein
sehr artiges königliches Schreiben, mittels dessen ihm der König das Großkreuz des goldenen Adlerordens verlieh und ihn einlud, bald wieder als sein Gast mit der Gräfin nach Stuttgart zu kommen und große Hofjagden bei Bebenhausen mitzumachen.88
Nur der Tod vermochte die beiden Jugendfreunde zu trennen.
Auf die Kunde,
daß König Friedrich
am 30. Oktober 1816
die Augen für immer geschlossen habe, eilte Graf Franz schmerz
erfüllt an das Sterbelager und geleitete seinen besten Freund unter Tränen zur letzten Ruhestätte in
der Familiengruft zu
Ludwigsburg?'
Ein Ölbild des Königs Friedrich I. von Württemberg int
Schlosse zu Erbach wird heute noch als ein teures Andenken
an
die
dem Grafen Franz
erwiesene
große Güte
von
dem
gräflichen Hause hochgeschätzt, während im königlichen Schlosse zn Ludwigsburg zahlreiche Gipsabgüsse der erbachischen antiken
Büsten,
die Graf Franz dem Könige zum Geschenk gemacht
hatte, an den zwischen beiden Fürsten geschlossenen, Jahrzehnte
währenden innigen Freundschaftsbnnd erinnern.
Noch mit manchen andern souveränen Fürsten und Mit gliedern hoher Häuser war,
wie schon früher hervorgehoben,
Graf Franz eng verbunden.
Liebe Freunde und Verwandte
gingen an seinem Hofe fortgesetzt aus und ein.
befindliches Silhouettenalbum,
Ein in Erbach
das Graf Franz durch
seinen
Bauinspektor Wendt88 im Jahre 1785 in dankenswerter Weise
beginnen ließ, enthält außer den Bildern von Familienmitgliedern
und Verwandten eine große Anzahl gewandt ausgeführter Schatten risse von Persönlichkeiten, die im Erbacher Schlosse gastfreund
liche Aufnahme gefunden hatten.
Unter den Vertretern hoher
Häuser, die in dem genannten Album durch Silhouetten fest gehalten wurden,
Erbach-Fürstenau,
mögen die von
Schönberg, Hessen-Darmstadt, Leiningen,
Erbach-
Mecklenburg-Strelitz
und Salm hervorgehoben werden.
Auch der mit dem Grafen Franz befreundete Erbprinz Ludwig von Hessen-Darmstadt war am Hofe zu Erbach eingekehrt und als gern gesehener Gast von Wendt nach dem Leben gezeichnet
worden. Zur Regierung gelangt, schätzte Ludwig als Landgraf nnd
Großherzog den Grafen besonders hoch und suchte, selbst eifriger Förderer der Kunst und Wissenschaft, dessen Sammeleifer zu unter
stützen. Um seiner Freundschaft besonderen Ausdruck zu verleihen, machte er im Februar 1810 in feinsinniger Weise dem Grafen den Sarkophag von Eginhard nnd Emma zum Geschenk, der, früher in Seligenstadt, heute die Hauptzierde der gräflichen Schloß
kapelle bildet und für das Erbachische Haus um so wertvoller erscheint, als die Sage die Abstammung der Grafen zu Erbach
auf Eginhard und Emma zurückführt.
Auch für die Hebung des geselligen Vergnügens in Eulbach hatte Graf Franz Sorge getragen.
darüber folgendes:
Ein Zeitgenosse berichtet
„Hat der einsame Wanderer, besonders der
Waidmann, die Annehmlichkeiten
Eulbachs einmal aufgefaßt,
so kann ihn oft ein anderer Anlaß, eine Aufforderung zum ge
selligen Vergnügen festhalten.
Zuweilen
finden
sich hier
an
Sonn- und Feiertagen seine grünen Zunftgenossen ein, gütig ausgenommen von dem dortigen überaus wackeren Forstbeamten, „Forstrat Louis",
um ein Scheibenschießen
oder eine andere
Schießübung abzuhalten, woran er Theil nehmen darf.
Trifft
er aber auf Sonntag vor Jakobi hier ein, so kommt er zu dem
berühmten Jahrmarkt, welcher seit zwanzig Jahren hier abge halten wird und zu einem odenwäldischen Nationalfeste geworden ist.
Nicht nur die Bewohner der Umgegend aus allen Ständen,
sondern auch lebenslustige Städter von Heidelberg, Mannheim, Darmstadt,
Frankfurt,
Aschaffenburg und Wertheim
hinzu, nehmen an den Vergnügungen des Tages,
strömen
an welchem
in einigen Reihen von Zelten und an sechs bis acht Tanzplätzen gejubelt wird, Theil und verlassen, vergnügt über die gute und
billige Bewirthung, den Ort der geselligen Freude."39
Auch Hofrat Freund von Sternfeld scheint, wie aus seinen Briefen
an Hofrat Lamey hervorgeht,
Weidwerk obgelegen zu haben.
in Erbach eifrig dem
In humoristischer Weise gibt
er uns eine Schilderung von einem Jagdfeste, die wegen ihrer
originellen Weise hier folgen mag.
„Sie hätten", schreibt er,
„in den letzten Tagen dem Dianafcst auf dem höchsten Gipfel unserer Berge beiwohnen sollen!
Die Sonne ließ nicht ihre
goldenen Strahlen über die Erde erglänzen; ein grauer Nebel
vermehrte die unheimliche Stille, welche großen Taten vorhergeht. Da kündigte Plötzlich der durch hundert Schußwaffen verursachte Donnerlärm die Eröffnung des Kampfes an.
Jedwedes Rot
wild wird trotz seiner Leichtfertigkeit durch einen Blick in seinem
Laufe
aufgehalten.
Der kühne Hirsch
mit
stolz
erhobenem
Kopfe beugt von weitem das Knie und sinkt in seinem Blute zusammen.
Das Trompetengeschmetter, welches den glänzenden
Erfolg verkündet, erheitert das Herz des Jägers. — Gerade als man sich anschickt, auf dem Schlachtfeld die Göttermahlzeit
einzunehmen, bietet sich ein neues Schauspiel dar.
Ein zwölf Zentner schweres Wildschwein, welches seit zwölf
Jahren die ganze Gegend verwüstet und nach dessen Erlegung
die umliegenden Ortschaften vergeblich getrachtet haben, tritt plötzlich auf dem Kampfplatze ein. Zuerst schreitet dieses mutige
Tier langsam fort, als wenn es seine Feinde verachtete.
Aber,
sobald einer der Jäger es verwundet hat, wendet es sich mit klaffendem und schaumerfülltem Rachen um, und wild erregt
und mit feurigen Augen stürzt es sich auf alle Helden des
Odenwaldes, um Rache zu nehmen oder von tausend Schüssen
durchbohrt zu sterben. Durch dieses Ungeheuer erschreckt, fliehen
die Kinder der Diana, die Riesen, die ersten Jäger — und
Ihr Eugen geht vor, und um flinker und freier zu feilt, wirft er Gewehr, Hirschfänger und Spieß weg und — zieht sauft
die Busenuadel heraus, hält sie zwischen dem Daumen und dem
ersten Finger, schlägt dem Tiere mit dem Schuhabsatze in die
Seite und gleitet mit einer wunderbaren Gewandtheit die Radel in die rechte Schläfe des Tieres, welches zusammensinkt." 40 So wechseltenRegierungsgeschäfte, wissenschaftliche Forschung,
ausgedehnter Familien- und Freuudesverkehr und Vergnügungen aller Art im Leben des Grafen mit einander ab.
XIII Wissenschaftliches Studium
Vermehrung und Neueinrichtung der Erbacher Hofbibliothek
Vorbereitungzur zweiten italienischen Reise
Mächtig wirkten die auf seiner
italienischen Reise emp
fangenen Eindrücke auf Graf Franz nach.
Die in Rom ge
sehenen herrlichen Kunstschätze lebten in seiner Erinnerung fort und steigerten aufs neue seine leidenschaftliche Liebe zur Kunst und zur Altertumswissenschaft.
Es regte sich fortan in ihn«
nicht nur das Verlangen, selbst Altertümer zu sammeln, sondern,
um
seinen
Wissensdurst zu befriedigen,
auch
tiefer und all
seitiger in den Geist der Antike und unserer germanischen Vor
fahren einzudringen.
Doch manche äußere Schwierigkeiten traten
ihm in diesem Streben anfangs hemmend in den Weg, da er
die
für seine Studien unentbehrlichen
literarischen Werke in
Erbach nur teilweise vorfand. Wohl
Bibliothek,
hatte doch
gräfliche Haus
das
fehlten
noch
manche
schon
eine
schätzbare
Werke, die für
sein
Arbeitsfeld zu besitzen Graf Franz als wünschenswert erachtete.
Keine Mühe und keine Kosten wurden gescheut, uni die Bücherei zu bereichern.
Die besten Quellenwerke, die damals zu Gebote
standen und für seine Forschungen erforderlich schienen,
suchte
er zu beschaffen.
Als Helfer und Berater stand ihm hierbei sein stets be reiter Freund, Hofrat Lamey in Mannheim, treu zur Seite. Wegen Ankaufs guter
Klassikerausgaben in der Mannheimer
oder damals sehr geschätzten Zweibrückener (Bipontiner) Edition
und zwecks Vervollständigung eines Kupferwerks über römische Denkmäler
mit Stichen von
Clorisseau
und Cunego, holte
Graf Franz den Rat des Mannheimer Gelehrten ein.1
Der
befreundete Straßburger Professor Oberlin lieferte dem Grafen
sein zweibändiges Werk „Museum Schoepflini. Argentorati
1770/72“
und
das
von
ihm herausgegebene
„Leberr'sche
Glossarium Germanicum medii aevi. Argentorati 1781/84"?
Von dem Mannheimer Buchhändler Fontaine bezog Graf Franz manche für seine Forschungen unentbehrlichen Bücher?
Werke,
die nicht käuflich erworben werden konnten, vermittelte Lamey aus der Mannheimer oder Straßburger Bibliothek. So entlieh
unter anderen Graf Franz Fürstenberg's „Monumenta Paderbornensia. Paderbornae 1669“, Würdtwein's Schriften und
Piranesi's Werk über die Trajansäule,
das
später selbst
in
seinen Besitz kam?
War Graf Franz bei
der
Erweiterung feiner
Bücher
sammlung auch nicht einseitig verfahren, da kein Wissenszweig ganz vernachlässigt wurde, so war es,
seinen Neigungen ent
sprechend, doch erklärlich, daß in erster Linie Werke über Forstund Jagdwesen, über Staatswissenschaften, Reisen und Geschichte, namentlich
aber
achtung fanden.
über
Kunst
und
Altertumswissenschaft Be
Nur einige wenige Erwerbungen mögen außer
den schon genannten hier noch angeführt werden. Unter andern! erstand Graf Franz die heute noch sehr gesuchten Ridinger'schen Radierungen
von Tier-
und
Jagdstücken;
Einblicke in das
Staatsrecht verschafften ihm die tüchtigen Schriften Friedrich
Karl von Mosers, und von den zahlreichen Reisewerken seien
nur I. I. Volkmanns historisch-kritische Nachrichten von Italien hervorgehoben.
Bei seinen Forschungen über das ihm lieb ge
wordene Elsaß bediente sich Graf Franz des heute noch für
die elsässische Geschichte wichtigen Werkes des großen Historikers
Schöpflin „Alsatia illustrata“.
Als Bewunderer Friedrichs
des Großen setzte er sich in den Besitz von dessen Schriften,
und für seine Studien über Münzkunde erwarb er sich mehrere Werke des berühmten französischen Numismatikers Jean Foy
Vaillant. Einen wertvollen Bestand der Bibliothek bilden heute noch
die
mit Ansichten römischer
Prachtwerke
Piranesi'schen
Monumente, die hübschen Kupferwerke von Bernard de Montfaucon über griechische und röniische Altertümer und über die
Denkinäler der französischen Monarchie, in je fünf Foliobänden, das Kupferwerk antiker und moderner Bildwerke von Domenico
Rossi und
P. Alessandro
Maffei, Saint-Non's fünfbändiges
schönes Kupferwerk in Folio über Neapel und Sizilien, das
heute noch wertvolle fünfbändige Werk d'Hancarville's in Quart und
Wilhelm
Tischbeins Kupferwerk
in
vier
Foliobänden,
welche die kostbare Vasensammlung Sir William Hamiltons beschreiben und in
bildungen
wohl
zur Darstellung
gelungenen, bringen.
teilweise farbigen Aus
den beiden
Ab
letzt
genannten Veröffentlichungen schöpfte Graf Franz beim Studium
über seine eigene Vasensammlung mannigfache Belehrung, und
in zwei an Hamilton nicht, dessen große
gerichteten Briefen
Verdienste um
die
versäumt
er
auch
Veröffentlichung von
d'Hancarville's und Tischbeins Vasenwerken zu betonen? Eine genaue Aufzeichnung des damaligen Bücherbestandes
gibt der „Catalogus Bibliothecae Erbacensis“, der im Auf
trage des Grafen Franz angefertigt wurde und händige Einträge des Besitzers enthält.
viele
Eine wertvolle
eigen
Ver
mehrung erfuhr die Bücherei in späterer Zeit durch die Schätze der fäkularisierten Prämonstratenser-Abtei zu Roth in Ober
schwaben. Um seinen Bücherschätzen ein würdiges Heim zu schaffen, ließ der Graf eine neue Bibliothek einrichten, doch nicht
in
„der gewöhnlichen Art, nämlich mit altfränkischen Glasschränken".
Würdig stattete er seine Bücherräume aus, wobei er Motive der äußeren Architektur des
Parthenon
in Athen verwandte.
Als weiterer Schmuck wurden die Büsten der Minerva, Apollos, des Jphikrates und Hadrians gewählt.«
Franz, von seinen
Hier verlebte Graf
Büchern umgeben, arbeitsreiche, zufriedene
Stunden. Neben den eingehenden historischen Arbeiten gab er sich mit gewohntem Eifer dem Studium der Mythologie, Numismatik,
der Kunst und Altertumswissenschaft hin. Seine Beschäftigung mit der Geschichte der Römer in Deutschland führte ihn auf das Ge
biet der Limesforschung im Odenwald, die zu unerwarteten Er Der damals schon
gebnissen führen sollte.
reichen
Ausgrabungen
wird
gehender gedacht werden.
in
späteren
begonnenen erfolg
Ausführungen
ein
Vor allem aber waren es die bahn
brechenden Werke Winckelmanns,? des Schöpfers der Kunstwissen
schaft, die den Grafen gewaltig begeisterten, und aus welchen er für seine weiteren Ziele unschätzbaren Nutzen gezogen hatte.
Das Studium der kunstwissenschaftlichen Arbeiten Winckelmanns
ist es wohl auch gewesen, das den Grafen immer mehr zur
Erkenntnis brachte, daß er auf seiner ersten italienischen Reise
wohl viel Herrliches kennen gelernt, doch seiner Jugend wegen nicht genügend geistig verarbeitet hatte.
„Zu jung aber damals",
schreibt Graf Franz selbst in späteren Jahren hierüber, all das Schöne, das ich gesehen
hatte, zu
fassen,
„um
und wohl
auch noch zu flüchtig, um bleibende Eindrücke zu sammeln und zu ordnen, wurde es mir in reiferen Jahren nur zu fühlbar,
daß ich zwar in Rom gewesen, Rom aber nicht gesehen hatte"." Eine unbezwingliche Sehnsucht erfaßte ihn
nach dem Süden.
daher von neuem
„Ich bin fest entschlossen, wenn es Gott
gefällt," teilt Graf Franz unterm 25. Mai 1790 Lamey mit,
„im Laufe des kommenden Winters Rom zum zweitenmal zu
besuchen; ich hoffe, daß Sie meine Absicht „Ich arbeite unaufhörlich," meine
billigen
werden."
schreibt er ferner, „um
mich für
italienische Reise vorzubereiten,
viele Kenntnisse zu erwerben.""
So
und um mir möglichst unterrichtete
sich
Graf
Franz unter anderm von neuem über Italien, dessen Wissen schaften und Werke der Kunst durch I. I. Volkmanns historisch
kritische Nachrichten von Italien und über das Kulturleben der
Etrusker und deren Kunsterzeugnisse durch die anregenden Arbeiten des Hofrats C. G. Heyne im 18. bis 20. Bande der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften"; über die Schlachtfelder
am trasimenischen See und bei Cannä suchte er sich durch das Geschichtswerk des Livius zu belehren.10
Nach diesen umfassenden Studien war es
kein Wunder,
daß die zweite Romfahrt die reichsten Früchte zeitigen mußte.
XIV
Die zweite italienische Reise Florenz — Rom — Neapel
Die
Welt von
Kunstwerken
wiederzusehen,
das
antike
Leben aus lebendigen Quellen zu erfassen und Denkmäler des
Altertums zu sammeln, waren vor allem die leitenden Absichten,
die den hochstrebenden Grafen diesmal nach Italien führten? Am 2. Januar 1791, morgens nach 6 Uhr, trat Graf
Franz mit seiner Gemahlin in Begleitung der Gesellschaftsdame Fräulein Krauß, der späteren Frau des Gräfl. Hofrats Lämmer
hirt, des gewandten Malers
Bauinspektor
Wendt, des Ober
försters Louis und des Leibjägers Leidemann nach damaligem Brauche in eigenem Wagen die Reise an?
Über
Amorbach,
Mergentheim, Crailsheim, Dinkelsbühl, Nördlingen und Donau wörth wurde am 5. Januar, abends 6 Uhr, Augsburg erreicht, und nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten dieser Stadt am 7ten, morgens um 5 Uhr, die Fahrt fortgesetzt.
Über Stetten
Nassereit führte der Weg nach Innsbruck.
Ankunft,
die am 9ten, abends 6 Uhr,
und
Am Abend der
erfolgte,
wohnte die
Reisegesellschaft dem im Müllerschen Theater schlecht aufgeführten Stücke „Soliman II." bei, und am folgenden Tage wurden die
prächtigen Kirchen der Stadt und das in der Nähe gelegene herrliche Schloß Ambras besucht, dessen geschätzte Sammlung
von Waffen, Rüstungen und Kunstgegenständen das Interesse des Grafen in hohem Maße erweckten.
wurde wieder aufgebrochen.
Am Uten, früh 7 Uhr,
Nach siebentägiger Reise, meist in
Gegenden, welche sich durch große Naturschönheiten auszeichnen,
und unter Berührung der Städte Sterzing,
Brixen,
Bozen,
Trient, Roveredo, Ala, Verona, Mantua, Casalmaggiore am
Po, Reggio, Bologna und Covigliajo kam das gräfliche Paar
über die Apenninen am 18ten, morgens um 8 Uhr, in Florenz an. Neun Tage währte der Aufenthalt daselbst.
Weit niehr
als beim ersten Besuche der Medicäerstadt wurde Graf Franz diesmal von dem Zauber der hier vereinigten unermeßlichen
Kunstschätze zu gerechter Bewunderung hingerissen.
Es verging
kein Tag, an dem er nicht kunstgeschichtliche Streifzüge unter
nahm, um die großartigen Schöpfungen alter und neuer Zeit zu studieren.
Paläste und Kirchen wurden besucht,
so vor
nehmlich der Palazzo Riccardi — der alte Palast der Medici —
mit der Hauskapelle der Medici, der Dom und die Kirche
Auf der Piazza della Signoria fesselten ihn die
S. Croce.
trefflichen Statuen,
insbesondere aber
ruhte
sein Blick mit
Staunen auf dem herrlichen bronzenen Reiterstandbild Cosimos I.
allem
Vor
waren
Galleria
es
die
weltberühmten Kunstsamm
die
den Grafen immer
und immer wieder zum Besuche anzogen.
Fast täglich brachte
lungen
der
degli
Uffizi,
er hier mehrere Stunden in stummer Betrachtung der kostbaren Schätze zu. Die prächtigen Marmorbildwerke — „die Mediceische
Venus",
„die Gruppe der Ringer" und
hinterließen bei ihm tiefe Eindrücke.
„der Schleifer" —
Um sich auch für später
eine treue Erinnerung an die gesehenen Meisterwerke zu be
wahren, erwarb der Graf eine Reihe von Kupferstichen; von
anderen Stücken, die ihm für seine Zwecke lehrreich erschienen,
ließ er durch Bauinspektor Wendt Zeichnungen anfertigen, so
von etruskischen Vasen und einem römischen Helm. naturhistorische Museum wurde besucht,
Auch das
woselbst die für die
Anatomie des Menschen so wichtige Sammlung von Wachs präparaten eine große Anziehungskraft ausübte.
Der Direktor
des Museums hatte selbst die Führung des Grafen übernommen.
Ferner schenkte Graf Franz der altberühmten Mosaikfabrik seine Aufmerksamkeit.
Nicht wollte er die Stadt verlassen,
ohne
gesehen zu haben, von wo aus die herrlichen Florentiner Arbeiten
in die Welt gingen. wurde
Florenz
Am 27. Januar, morgens um 7 Uhr,
verlassen.
Über
Siena
ging's
der ewigen
Tiberstadt zu, die am 29. Januar, abends 7 Uhr, erreicht wurde.
In dem von einem Deutschen namens Vincenz Rösler geführten und von vielen deutschen Künstlern und Malern besuchten Gast
hause wurde Wohnung genommen. Die
lange vorbereitete und zielbewußte zweite
Romfahrt
nimmt im Leben des Grafen Franz einen außerordentlich wich tigen
Platz
ein.
Ihre
Bedeutung
äußert
sich
nach
drei
Seiten hin. Zunächst strebte der Graf danach,
die
schon
bestehenden
engen Beziehungen zu verschiedenen hervorragenden Persönlich
keiten weiter auszubauen und wichtige neue anzuknüpfen, sodann
eingehende Forschungen anzustellen, um sein Wissen auf dein Gebiete der Kunst und des Altertums zu verallgemeinern und schließlich möglichst viele Kunstwerke und Seltenheiten alter Zeit
zu erwerben, die im Erbacher Residenzschlosse für immer eine Heimstätte
finden sollten.
Über Erwarten
gingen die Hoff-
nungen des Grafen in Erfüllung.
Wendts Tagebuch legt davon
Zeugnis ab, mit welchem Feuereifer Graf Franz während seines
in Rom alle bedeutenden Kunst-
dreimonatlichen Aufenthalts
und Altertumssammlungen durchforscht, die geweihten Stätten einer großen Vergangenheit und die prächtigen Kirchen besichtigt,
die Ateliers von Bildhauern und Malern, sowie die Antiquitäten händler ausgesucht hat. das
für
die Kunst
Überall machten die Meisterwerke auf
äußerst
empfängliche
Gemüt des Grafen
einen tiefen Eindruck. Auch
die Gemahlin
des Grafen nahm häufig an den
Wanderungen mit Interesse teil.
Im vatikanischen Palast entzückten das Wunder der Kunst, die berühmte Laokoongruppe, und das erhabene Meisterwerk, der Apollo von Belvedere.
Bei Besichtigung des Kapitols gefielen
neben den vielen Sehenswürdigkeiten auch die vortrefflichen Tro
phäen des Marius und die herrliche Reiterstatue des Kaisers
Marc Aurel.
In der Villa Albani erregte das wundervolle
Relief des Antinous, in der Villa Borghese die Sammlung von Statuen
und Vasen Bewunderung.
Volle Befriedigung
gewährte der Besuch der kostbaren vatikanischen Bibliothek mit
den entzückenden Deckenmalereien von Raphael Mengs, und mit größtem Interesse verweilte der hohe Herr im Palazzo Rospigliosi mit dem wundervollen Freskogemälde von Guido Reni.
Von Tag zu Tag mehrten sich bei nicht allzu großem Geldaufwaude
die
Erwerbungen von Kunstgegenständen
und
Altertümern durch Kauf oder Freundeshand in erfreulicher Weise, sodaß diese zweite Romreise ungeahnt die reichsten Früchte zeitigte.
Auch auf den Ankauf von Druckerzeugnissen hatte Graf Franz
sein Augenmerk gerichtet; unter diesen sind außer einer Anzahl von wertvollen Stichen ganz besonders die prachtvollen Pira-
nesi'schen Kupferwerke hervorzuheben,
die in
der heimatlichen
Bibliothek Aufnahme fanden.
Galt es, gewisse auf den Kunstfahrten gesehene Gegen stände, die für spätere Zwecke verwertet werben konnten, fest
zuhalten, so stand der kunstfertige Bauinspektor Wendt seinem Herrn treu zur Seite.
Fortgesetzt ist seine geschickte Hand in
Tätigkeit, um auf Befehl des Grafen Zeichnungen nach Antiken,
Gemälden und Baudenkmälern zu entwerfen.
So nahm Wendt
außer anderm in den Billen Albani und Borghese, im kapito linischen Musenm und im Palaste Mattei Statuen auf;
in
dem vatikanischen sowie im kapitolinischen Museum und in der Billa
Borghese
zeichnete er Basen
und
in
den
Mattei und Rondanini antike Stühle ab.
Palästen Corsini,
Nachbildungen dieser
Stühle zieren noch heute die römischen Zimmer der Erbacher Sammlungen. Schon in Nom beschäftigte sich der Graf mit dem Gedanken, in welchen Räumen seines Schlosses die erworbenen
großen Statuen Aufstellung finden sollten; deshalb wurde Wendt
beauftragt, Pläne über die in Frage kommenden Zimmer anzu fertigen.
Mehrere Tage nahm diese Arbeit in Anspruch.
Bon
anderen Seiten erfuhr Graf Franz gleichfalls in seinen Studien
und Bestrebungen in ausgedehntem Maße die wohlwollendste
und sachkundigste Förderung. Bestand doch der römische Umgangs kreis des Grafen meist aus Männern, deren Namen im Kunst
leben einen guten Klang hatten, und von denen einige auch
schon unserem Dichterfürsten Goethe während seines Aufenthaltes
in Italien nähergetreten tonten.4
Neben dem Abbe Visconti
nnd Kardinal Borgia war cs vor allem der unermüdliche Cicerone aller durch Rang oder Stellung ausgezeichneten Rombesucher, der russische Hofrat Reiffenstein/ der als alter Freund und
kunstverständiger Berater dem Grafen in allen Kunstfragen die
größte» Dienste leistete.
In uneigennützigster Weise erteilte er
bei den ausgedehnten Erwerbungen von Kuiistgegenständen, die Graf Franz bei Ausgrabungen oder bei den Altertumshändlern
machte, seine wohlmeinenden Ratschläge.
Verschiedene wertvolle
Stücke verdankte der Graf sogar der direkten Verwendung seines
geschätzten Freundes.
Jni gastlichen Hause dieses Kunstfreundes
verbrachte Graf Franz in regem künstlerischem Gedankenaus tausche manchen angenchmen Abend.
An einem derselben lehrte
Reiffenstein den Begleiter des Grafen, Bauinspektor Wendt, die
Kunst des Einbrennens mit Wachs, eine Technik, die in da
maliger Zeit, Malen sehr
vornehmlich auf Anregung Reiffensteins,
in Aufschwung kam?
Die
erworbenen
Büsten und Statuen ließ Graf Franz noch während
beim
defekten
seines
Aufenthaltes in Rom ergänzen; unter den verschiedenen Künst lern, die mit diesen oft schwierigen Arbeiten betraut wurden,
verdient besonders der treffliche Meister Trippel? genannt zu werden;
aus seiner geschickten Hand sind in erster Linie die
vorzüglichen Ergänzungen der majestätischen Hadrianstatue hervor gegangen?
Graf Franz bewahrte diesem Künstler und Gönner
bis zu dessen leider zu früh erfolgtem Tode treueste Freundschaft.
Einen großen Ruf als
berühmter Restaurator
von Marmor-
werke» genoß Cavaceppi?
Graf Franz hatte auch dessen Be
kanntschaft gemacht und ihn
mit Wendt
in
seinem
Atelier
Es darf wohl angenommen werden, daß auch dieser
ausgesucht.
Bildhauer für den Grafen gearbeitet hat. Schmid,'" dem Gehilfen Trippels,
Mit dem Bildhauer
dem fleißigen Archäologen
Aloys Ludwig Hirt," dem Kupferstecher und Maler Gmelin,'" dem
Maler
Valentin!und
dem
genialen
Historienmaler
Maceo" trat Graf Franz gleichfalls in nähere Beziehungen. Mit aufopfernder Hingabe widmete sich Hirt dem Interesse des Grafen.
An sieben Tagen befand er sich in dessen Umgebung
und zeigte sich bei der Besichtigung der antike» Ba»de»knläler als beredter, gut unterrichteter Führer.
A»l 17. April hatte Graf Franz in Begleitung des Bau
inspektors Wendt den Maler Maceo besucht, gerade zur Zeit, als dieser ein größeres Gemälde vollendet hatte.
Schon seit
längerer Zeit kannte
Im
1787 hatte der
Graf
er diesen auf
Künstlernamen.
Bitten
des Hvfrats
Jahre
Lamey
bei
seinem Freunde Reiffenstein über den damals zur Ausbildung
in Rom weilende» junge» Maceo Erkundigungen eingezogen;
am 28. November 1787 erfolgte die Antwort, die als ein Bei trag zur Charakteristik des später tüchtige», fruchtbaren Künstlers
folgen möge.
„Ich kenne den jungen Macco," schreibt Reiffen
stein an den Grafen, „schon seit geraumer Zeit als einen ge schickten,
fleißigen jungen Künstler, der mir von Zeit zu Zeit
seine Arbeit zu meiner Beurtheilung vorgewiesen hat.
früh geschahe dies
Heute
auf mein Verlangen wieder, und ich kann
es aufrichtig bezeugen, daß dieser junge Mensch ein recht gutes
Talent hat, soviel ich gewahr werden könne, auch fleißig und
von guter Sitte ist
und also die fernere Unterstützung seines
Herrn Vaters auch verdienet, und nöthig hat, wodurch er dem
selben itzo auf seine künftige Lebenszeit eine größere Wolthat als mit Hinterlassung eines weit größeren Erbtheils erweisen kann. Unter
hundert Ducaten wenigstens kann ein junger Künstler
hier nicht wohl leben, und muß dabey noch dazu ein sehr guter
Wirth sein."
muß
„Noch
ich,"
Graf
bemerkt
diesem an Lamey geschickten Briefe,
Franz
zu
„hinzufügen, daß die An
sichten des Rats Reiffenstein über Künstler und solche, die sich der
Kunst
widmen,
nie
mit
auszunehme»,
Vorsicht
sondern
immer auf seine tiefen Kenntnisse und sein gesundes und er fahrenes Urteil begründet sind.""
all seinen
Bei
ernsten
Bestrebungen verschloß
Graf doch nicht den Freuden des Lebens.
römischen Karneval
der
bei,
in
sich der
So wohnte er dem
damaliger
Zeit
noch
einen
großen Reiz auf die Zuschauer ausübte und viel Schönheit und
Witz miteinander verband.
Mit ganz besonderer Spannung ver
folgte er von einem Mietplatze aus das interessante Wettrennen
der Pferde, das an jedem Karnevalsabende stattfand und viele Neugierige
anlockte,
doch für Menschen
und Tiere oft nicht
ohne Gefahr verlief.
Auch in die Umgebung Roms wurden Ausflüge unter nommen.
Am 12. April fuhr Graf Franz mit Gemahlin in
Begleitung des regierenden Fürsten Joseph zu Schwarzenberg17
und eines jüngeren Bruders desselben, des Prinzen Friedrich, Martin
Förchs,des
Erziehers
des
letzteren,
des
Hofrats
Fräulein
Reiffenstein, von
nach
„In unserem
Tivoli.
„waren von
Kranß und Bauinspektor Wendt
Gräfin,
Frau
Schwarzenberg,
rath Reiffenstein,
berichtet
Reisewagen,"
Herr,
Gnädigster
Krauß
Mademoiselle
beyde
und
in dem zweiten Wagen, der
Wendt,
Fürsten
Herr
den
Hof
Fürsten
gehörte, war der Herr Martin Forch, der Kammerdiener des
Ältesten Fürsten, und Ich," „und Abends 8 Uhr kamen >vir in
Im Laufe des 13. April wurden die Sehens
Tivoli an."
würdigkeiten der Stadt und deren Umgebung besichtigt, unter anderm der Sibyllentempel, die Wasserfälle, die Neptunsgrotte,
die Billa d'Este, die Villa des Maecenas, der Tempio della
Tosse (Hustentempel) und die
Villa des
Nachdem man sich am Morgen des schönen Anblick der Neptunsgrotte
14.
Quintilius Varus. an
dem
wurde
am
nochmals
ergötzt
hatte,
Nachmittage ein lohnender Ausflug nach der berühmten Villa des Hadrian unternommen.
Sodann trat die Reisegesellschaft
die Rückfahrt
abends
an
und traf
7 Uhr
wieder
in
der
Siebenhügelstadt ein. Nach einem weiteren vierzehntägigen Auf enthalt in Rom brach Graf Franz nach Neapel auf.
„Den
29.
April,
morgens
6
Uhr,"
berichtet Wendt,
„reisten wir von Rom ab; der jüngere Prinz von Schwarzen berg und Herr Martin Forch reisten mit uns, denn der ältere
Fürst war drei Tage vor uns abgereist.
Der Fürst fuhr mit
in unserem Wagen, und ich fuhr mit dem Herrn Martin Forch und dem Leibchirurgus des älteren Fürsten in dessen Wagen." „Den 30., mittags um 11 Uhr, kamen wir in Neapel an,"
„wir logierten in einer Locande, Crocelle genannt; sie lag an
dem Meere, und wir hatten eine herrliche Aussicht, wir konnten
die ganze See auf 20 Milien weit übersehen.
Rechter Hand
sahen wir Posilipo und Pozzuoli, linker Hand aber den Vesuv und unten am konnten
wir
Fuße
etwas
das Städtchen Portici;
desselben
besser
rechts
das
Städtchen
nebst
auch
dem
Hafen, und Schloß von Castellamare sehen."
Über drei Wochen verweilte Graf Franz mit seiner Um gebung in dem herrlichen Neapel.
Mit der Besichtigung der
Kriegsschiffe,
Häfen und der darin liegenden
sowie mit aus
gedehnten Fahrten in das Meer wurden die ersten Tage ans
die anregendste Weise verbracht.
Bei einer solchen Gelegenheit
hatten die Herrschaften das Glück, einem vor dem Könige von Neapel ausgeführten Seemanöver beiwohnen zu dürfen.
Auch
wurde ihnen die Ehre zuteil, am königlichen Hofe aufs freund
lichste empfangen zu werden.
Überaus
genußreiche
Stunden
brachte die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten Neapels, der Be such des Bergrückens Posilipo, der Trümmerwelt von Herculanum
und Pompeji, des Städtchens Portici und der Inseln Ischia Die Pracht des italienischen Südens entzückte
und Procida.
alle Reisegefährten.
Wie zu
in
mehreren
Rom,
so
Künstlern
trat in
Gras Franz
ein
auch
freundschaftliches
in
Neapel
Verhältnis.
Verschaffelt19, der fähige Baumeister und Lehrer Goethes, folgte
der Einladung des Grafen zu einem Ausfluge auf den Berg rücken Posilipo, und der berühmte, von Goethe hochgeschätzte
Maler Tischbein
wurde durch häufige Besuche ausgezeichnet.
Auch erwies Graf Franz diesem bedeutenden Künstler dadurch
eine besondere Aufmerksamkeit,
daß er einen Schüler desselben
im Zubereiten von Farben zum Bemalen der etruskischen Vasen
und im Silhouettenzeichnen durch Wendt unterrichten ließ.
Bei
einem anderen Besuche fand Wendt Gelegenheit» für Tischbein
einige etruskische Vasen zu restaurieren. Auch zu den Gebrüdern Rodert21 war Graf Franz in
ein näheres Verhältnis getreten; insbesondere hatte er den älteren der Brüder, den berühmten Landschaftsmaler Philipp Hackert,
dem Goethe in seinen Werken ein bleibendes Denkmal gesetzt hat, überaus
wertgeschätzt.
Der
Künstler
wußte
seinerseits
diese
Auszeichnung zu würdigen, und seine Anhänglichkeit an seinen
erlauchten Freund konnte er nicht schöner bezeugen, als daß er diesem bei dessen Abreise von Caserta einige Meilen weit das
Geleit gab.
Zehn vortreffliche Handzeichnungen italischer Land
schaften dieses Meisters aus den Jahren 1782—1793, wie auch
zwölf des schon erwähnten Malers Gmelin aus dem Jahre 1791 schmücken noch heute die Räume des Erbacher Schlosses. Geschäfts
halber hatten Louis und Wendt am Tage vor der Abreise von Neapel den jüngeren Bruder, den Kunsthändler Georg Hackert, nochmals besucht, wobei
„ein Präsent,
„derselbe uns", wie Wendt berichtet,
jedem mit drei verschiedenen schönen Prospekten
von Pozzuoli machte".
Der denkwürdigste und zugleich gefahrvollste Tag der Reise, an dem Graf Franz und seine Begleiter nur durch ein günstiges Geschick dem Tode entgingen, war der 21. Mai.
Früh um
5 Uhr fuhr die ganze Reisegesellschaft nach Portici, um von hier aus den Vesuv zu besteigen.
Von Portici aus, erzählt
Wendt, „setzten sich unsere Herrschaften auf Esel und ritten bis zum Einsiedler, der auf der Hälfte des Berges an einem sicheren Platze
seine Wohnung
hatte.
noch die zwei Fürsten von
In unserer Begleitung waren
Schwarzenberg und Herr Martin
Forch; an der Wohnung des Einsiedlers mußten die Herrschaften
absteigen, weil von da aus die übrige Hälfte des Berges un möglich mit Vieh fortzukommen ist.
Unsere Frau Gräfin mußte
ebenfalls bei dem Einsiedler verbleiben, weil der Weg von einer Dame nicht kann gemacht werden.
Wir passierten also, unge
fähr 3/< Stunden den erschrecklichsten Weg über lauter Schlacken
und Lava, die an
manchen Stellen so heiß waren, daß man
knapp darüber konnte. Nun kamen wir an den Hut des Berges,
hier mußten
wir in lauter Asche, die an manchen Stellen drei Schuh hoch lag und brennend heiß war, ans Händen und Füßen hinauf klettern.
Nachdem wir 7/< Stunden die entsetzlichsten Strapazen
gehabt und ungefähr noch 200 Schritt von der Spitze Berges waren, konnten
wir vier,
des
Ich, Louis, Leidemann und
der Bediente vom Fürsten, vor Müdigkeit
nicht mehr weiter.
Wir setzten uns daher nieder, saßen aber in dem stärksten Dampf des Berges.
Nachdem unsere Herrschaften ein wenig ausgeruht
hatten, ließen sich dieselben von ihren Führern vollends hinauf
ziehen, Leidemann und der Bediente vom Fürsten gingen wegen dem heftigen Dampfe wieder ein Stückweges zurück.
Ich und
der Louis aber, um den entsetzlichen Weg nicht umsonst gemacht zu haben, entschlossen uns, unsere mühselige Wanderschaft fort
zusetzen und vollends hinaufzusteigen.
Wir
erreichten endlich
die Spitze des Berges,
aus dieser verbreitete sich ein solcher
starker Dampf von Salmiak und Schwefel, der fast nicht aus zuhalten war; der Berg selbst war oben ganz eben, in dessen
Mitte aber ein Kessel war, der ungefähr 15 Klafter im Durch
schnitt und 2*/» Klafter in der Vertiefung hatte. ist ebenfalls plan,
und mitten in
Der Boden
demselben befindet sich der
Schlund, durch welchen er sein Feuer
und Steine auswirft.
Dieser Schlund bestehet aus drei Löchern, wovon das eine 37 Schuh
im Durchschnitt hat,
die andern zwei aber das eine 15, das
andere 9 Schuh hat.
Diese 3 Löcher sind triangelförmig hart
an einander; auf der oberen Fläche des Berges gehet ein Weg rund um den Kessel herum, derselbe ist ungefähr vier Schuh
breit,
und
man kann auf demselben Wege,
welchen man den
Krater nennet, den Kessel und den Schlund auf das Vortheilhaftigste übersehen.
Unsere Gnädigsten Herrschaften aber waren in den Kessel
hiniintergestiegen.
Der
Fürst
stand
vor
uns, der Gnädigste
Herr und Mademoiselle Krauß aber gegen uns über, hart an dem Schlunde, sahen hinein und lvarfen Steine hinunter, wir
wollten dieses auch sehen und stiegen ebenfalls hinunter. Louis blieb bei dem Fürsten, und ich ging auf der andern Seite zum gnädigsten Herrn.
Derselbe setzte sich
eben auf einen großen
Stein, welcher nahe an dem Schlunde lag und wollte einen
Brief schreiben.
Mademoiselle Krauß packte ebenfalls Papier
aus, um den Schlund zu zeichnen.
In dem Augenblick erhob
sich ein starkes Donnern in dem Berge, so daß der Berg unter
uns zitterte; wir achteten es aber wenig, der Louis war eben
in dem Begriff, zu uns herüber zu kommen und war ungefähr
noch etliche 20 Schritt von uns, da erhob sich eine
zweite
Revolution, die aber weit heftiger als die erste war, und in dem Augenblick stieg Dampf, Feuer
und
Steine
unter
dem
entsetzlichsten Donnern und Krachen in voller Wuth aus dem Schlunde, so weit als derselbe war, nnd gleich einer von denen
stieg es bei die 300 Schuh hoch in die Höhe.
Unter währendem
Steigen aber sprangen die Steine, sowohl kleine als große, mit
entsetzlichem Krachen auseinander und fielen dann als ein Platz regen auf uns herab; der Schreck bei uns >var unbeschreiblich, denn wir sahen unsern Tod vor Augen.
Erstlich von Steinen
auf das Elendeste erschlagen und dann von der glühenden Asche verbrannt
zu
werden.
Wir
flüchteten ein jeder so gut wir
konnten, ob es uns gleich nichts half, vors Erste war es äußerst
schwer, den Krater, der gleichsam mit kleinen
Steinen besät
und sehr steil ist hinaufzukommen. Und wann es auch ganz eben gewesen wäre, hätten wir der Wuth des Berges wegen seiner entsetzlichen Geschwindigkeit doch nicht entkommen können.
Als es vorbei war, waren wir
alle zerstreut, und keiner wußte etwas von den Andern.
Ich
war beim Gnädigsten Herrn geblieben, und wie wir uns ein wenig erholet hatten, kam Mademoiselle Krauß am ersten mit
ihrem Führer auf dem Krater wieder zum Vorschein.
Wir
sahen aus, als ob wir drei Tage im Grabe gelegen hätten,
und einer frug ängstlich den Andern, wo ist dieser, wo ist jener, und keiner
konnte Nachricht geben.
Herr stiegen wieder
Ich und der
Gnädigste
auf den Krater, und da trafen wir den
Louis,
der den Gnädigsten Herrn suchte.
Der Herr schickte
den Führer in den Kessel und ließ sein im Schrecken zurück
gelassenes Schreibzeug holen; von da gingen wir auf den Platz, Hier schrieen wir aus vollem
wo wir heraufgekommen waren.
Halse,
um den
Andern Nachricht von uns zu geben.
Wir
bekamen auch gleich Antwort, und sahen sie etwas weiter unten
an dem
Berge.
Wir zählten die Personen und fanden, daß
sie alle beisammen waren.
Der jüngere Fürst, Herr Martin
Forch, Leidemann und der Bediente vom Fürsten waren zwar
bei
der Obstruction etwas weiter unten an dem Berge, aber
nichts destoweniger fnichtj
außer
Gefahr.
Denn
die
häufig
vom Berge herabrollenden Steine drohten ihnen ebenfalls ihr Ende. Nun überdachten wir erst unser Schicksal und fingen herzlich
an zu lachen, ob zwar viele 1000 Steine auf uns herabgefallen, so war von uns vier doch keiner beträchtlich beschädigt worden.
Ein Stein war mir auf den rechten Arm gefallen und
hatte
mir denselben ein wenig gequetscht, übrigens thaten mir Schultern
und Rücken weh. der
linken
Schmerzen
Den Gnädigsten Herrn mußte ein Stein auf
Schulter und
getroffen haben, denn Sie klagten über
konnten
den
Arm
nicht
zu
Kopf
Übrigens waren wir vier glücklich durchgekommen".
bringen.
„Wir stiegen
ungefähr 200 Schritt herunter und setzten uns an einen großen Stein.
Der Gnädigste Herr schrieb seinen Brief vollends fertig,
ich und Mademoiselle Krauß schrieben ebenfalls, hierbei spürte ich erst, daß mir ein Stein den rechten Arm beschädigt, denn
ich konnte vor Schmerz nicht ganz ausschreiben.
Wie wir fertig waren, gingen wir vollends zurück, und da wir zu dem Einsiedler bei der übrigen Gesellschaft kamen, fanden wir den älteren Fürsten mit verbundener Hand.
hatte ein Stein die linke Hand hart verwundet.
Dem
Auch war er am
ganzen Körper voll blauen Mälern, die Ihm von Steinen geschlagen waren.
Wir waren alle äußerst abgemattet, ruheten
daher bei dem Einsiedler aus,
unter welcher Zeit der Berg
eine zweite Obstruction hatte. Nachdem wir uns erholet, nahmen
wir etwas Brod und Wein zu uns, und unsere Herrschaften
setzten sich auf ihre Esel, und so
ging die Karawane unter
lauten Betrachtungen über die Grobheiten des Herrn Vesuvs, mit denen er uns empfangen hatte, wieder nach Porti«; von
Jeder von uns wünschet den Vesuv noch
da fuhren wir heim.
einmal zu besehen, aber keiner will es wagen, sich zum zweiten
Mal seinem groben Empfang auszusetzen."
„Den 25. Mai," schreibt Wendt, „reisten wir von Neapel mit großem Vergnügen ab und kamen um 1 Uhr nach Caserta,
wo dermalen der König war; wir logierten in dem Alten Schloß, so man Pallazo Vecgio heißet.
Den 26. speisten Gnädigster
Herr und Frau Gräfin an der Königlichen Tafel, und unsere Frau Gräfin waren die erste Dame, so an des Königs Tafel
Am 28. Mai, morgens 6 Uhr, wurde die Rückreise
speiste."
über Terracina fortgesetzt und am 29., morgens 9 Uhr, Rom
wieder
erreicht.
Nach
weiteren acht Tagen,
die
meist
mit
Abschiedsbesuchen ausgefüllt wurden, verließ Graf Franz mit Gemahlin und Reisegefährten am 6. Juni, Nachts 2*/2 Uhr,
die ewige
Stadt.
„Unsere guten Freunde", erzählt Wendt,
„waren alle zugegen, und alles weinte wie die Kinder, denn
jeder hatte uns lieb gehabt und verloren uns ungerne." Über
Reggio,
Siena,
Florenz,
Livorno,
Pistoja,
Boscolungo,
Parma ging die Fahrt nach Mantua, woselbst der
Wagen am 14. Juni, morgens 10 Uhr, anlangte.
Von hier
aus erfolgte die weitere Rückreise auf dem gleichen Wege wie
bei der Hinreise.
Am 23. Juni, mittags 11 Uhr, traf Gras
Franz mit seiner Begleitung „gesund und vergnügt" wieder in
seiner Residenzstadt Erbach ein.
Kostbare Schätze des Altertums, welche die gesamte Kunstwelt
in gerechtes Erstaunen Romfahrt.
setzten,
waren die Früchte der zweiten
XV Die Sammlungen in Erbach
Dank der hohen Begeisterung für klassische Ideale und für die
Geschichte
unserer Vorzeit,
Sammeleifers hat
sowie eines
jahrelangen
rastlosen
Graf Franz ein Lebenswerk geschaffen, das
fortgesetzt die Bewunderung aller Kunst- und Altertumsfreunde
erregt und mit Recht heute noch der Stolz des Erbachischen Hauses ist. Die weitberühmten Schöpfungen, der zauberhaft wirkende
Rittersaal mit seinen wertvollen Rüstungen und Waffen aus dem Mittelalter und aus späterer Zeit, sowie seinen hochgeschätzten,
uralten Glasmalereien, die Antikensammlung mit ihren zahl reichen Prachtstücken, die reichhaltige Jagdwaffen- und die einzig
dastehende Geweihsammlung, wie auch die übrigen Sehenswürdig
keiten locken alljährlich eine große Zahl von Fremden nach dem Erbacher Schlosse, um all das Herrliche zu schauen bewundern,
und zu
was Graf Franz zum Ruhme seines Hauses und
seines Landes, sowie zur Förderung der Kunst- und Altertums wissenschaft geschaffen.
Mit einer das
erlauchte
Grafenhaus
in hoher Weise ehrende» Liberalität werden allen
Besuchern
die großen Schätze erschlossen und dem Willen des Schöpfers gemäß unter sachkundiger Führung gezeigt.
Schon frühe pilgerten Kunst- und Altertumsfreunde nach der freundlichen Mümlingstadt,
um sich
an
den
großartigen
Schöpfungen des Grafen Franz zu erfreuen, und auch
heute
noch zieht der Ruf der Erbacher Sammlungen viele Forscher an.
Von den zahlreichen Gelehrten, welche aus ihnen Belehrung
schöpften oder durch
Studien angeregt wurden,
sie zu neuen
mögen einige hervorgehoben werden.
Durch jahrelangen wissenschaftlichen Briefwechsel war Graf Franz
mit
Thiersch,1
dem
berühmten
besonders
aber
Friedrich Creuzer3 eng
Münchener Philologen Friedrich
mit
dem
befreundet.
Heidelberger
Professor
„Auf einer Sommerreise
iin Jahre 1810" besuchte Creuzer „mit $>au6,3 Sulpiz Avisieret und einigen andern Freunden" Erbach, und er erhielt,
selbst berichtet,
wie er
„durch die bequeme Benutzung der Antiquen-
sammlung des Herrn Grafen Franz mannigfache Anregung und Belehrung.
Einige Zeit nach dieser Reise", schreibt Creuzer
weiter, „lernte ich den Besitzer dieser Sammlungen, den Herrn
Grafen Franz zu Erbach, persönlich kennen,
woran sich ein
Briefwechsel und eine Reihe anderer Mittheilungen anknüpfte.
So sendete er, mit einem Schreiben vom 20. Dezember 1820, das so schloß:
„Empfangen Sie diese kleine Sammlung mit
gewohnter Freundlichkeit, und glauben Sie sicher, daß ich mich
unendlich glücklich finde, etwas zu besitzen, das Ihnen Vergnügen
machen könne", Gipsabgüsse dreier Marmorbüsten seiner Samm lung, des Herodotos, des Nero Claudius Drusus und seiner
Gemahlin Antonia, die seine Bedienten nach seiner Anleitung
gefertigt hatten; theilte mir mit: einen großen Folioband mit Zeichnungen seiner sämmtlichen Antiken mit den handschriftlichen
Gutachten
von
E. Q. Visconti
und
Mongez,
Abgüsse von
Anticaglien und Durchzeichnungen seiner griechischen Thongefäße.
Jene Büste des Drusus und einige Vasenbilder habe ich in
meinen Archäologischen Schriften, andere in der Symbolik und
Mythologie mitgetheilt und erläutert.5
Um dieselbe Zeit und
eben aus solchen Anregungen hatte ich denn auch selbst zu sammeln
angefangen; natürlich nur im Kleinen und in Anticaglien, wo bei denn die Münzen zuerst vorwalten
mußten".
Auch war
Creuzer „durch die Odenwälder Reise und die Bekanntschaft mit dem Grafen Franz zu Erbach auf die oberrheinischen Ört
lichkeiten und Alterthümer aufmerksam gemacht worden".5 Graf Franz hatte von seinen sämtlichen antiken Büsten
durch seinen geschickten Lakai Riesinger Gipsabgüsse anfertigen lassen, womit er zahlreichen Freunden und Gelehrten Geschenke machte; auch in verschiedenen Teilen der Schlösser zu Erbach,
Fürstenau und
Roth in
Oberschwaben
haben
diese Verviel
fältigungen Aufstellung gefunden. Rach den Befreiungskriegen kam der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in den Odenwald, um die Reste der früheren
In der Uniform eines
röniischen Befestigungen zu studieren.
Hauptmanns
der
Lützow'schen
Jäger
sprach
er,
mit einem
Empfehlungsschreiben des Heidelberger Professors Creuzer ver
sehen, beim Gräflichen Regierungsrat Knapp in Michelstadt vor, der ihn dem Grafen Franz in Eulbach vorstellte.
In gewohnter
liebenswürdiger Weise brachte der Graf den Bestrebungen Jahns
das
größte
Interesse
entgegen
und
zeichnete
den
berühmten
Fremden durch eine Einladung zur gräflichen Tafel aus.' Der von dem Grafen Franz hochgeschätzte Altertumsforscher
Lehne5 aus Mainz war ein oft und gern gesehener Gast im
gräflichen Schlosse.
So hatte derselbe auch im Jahre 1817
eine Reise nach Erbach unternommen, deren Eindrücke uns in anziehender Schilderung überliefert sind.
„Ich will Ihnen",
schreibt Lehne an einen Zeitungsredakteur,
„eine kleine Reise
durch den Odenwald erzählen, die mir in einigen Tagen mehr
Vergnügen gemacht hat, als Ihnen Ihre Zeitungsschreiberei in einem ganzen Jahr gewährt"?
Mehrere Tage verweilte Lehne
bei dieser Gelegenheit bei seinem erlauchten Freunde.
Viele
Stunden verbrachte er „unter wissenschaftlichen und unterhaltenden Gesprächen" mit dem Grafen in Eulbach, doch den größten Genuß gewährte ihm die eingehende Besichtigung der Erbacher Samm
lungen.
In seinen Er>vartungen aufs höchste befriedigt, verließ
er das interessante Erbach, und noch öfter wiederholten sich seine wissenschaftlichen Besuche.
Die Archäologen Hirt?" Müller und Welcker" gedachten
in ihren Werken der Erbacher Vasen, und der Moskauer Archäolog Görtz wies im Jahre 1856 flüchtig auf die Erbacher Antiken,
insbesondere auf die Alexanderbüste hin.12 Im
Jahre
1867
brachte
H. König in
der Leipziger
Illustrierten Zeitung mit Geschick ausgeführte Zeichnungen von
vier Erbacher Marmorwerken, und zwar von Mercurius als Kind, dem jugendlichen
Dionysos, von der Trajanstatue und
der Faustina Hadriani?2
Der im Jahre 1893 verstorbene tüchtige Altertumsforscher
und Direktor
des Römisch-Germanischen
Centralmuseums
in
Mainz, Ludwig Lindenschmit," schätzte die Erbacher Sammlung
Häufig erging er
besonders
hoch.
Führung
seines hohen Gönners,
sich
des
unter der geschickten Grafen Eberhard
zu
Erbach, in
den
des erlauchten Enkels des Gründers der Sammlung,
genußreichen
Räumen
des
Erbacher Schlosses
kunde manche fördernde Anregung. silberne
Gürtelschnalle
Scramasax
des
Zwei wertvolle Stücke, die
und
Bertisindis
der
Randoalt, hat
und
der Altertums
empfing für seine Studien auf dem Gebiete
er in
den
stattlichen
seinem Hauptwerke ge
bührend hervorgehoben.15 Besonderer Wertschätzung erfreute sich die Schöpfung des Grafen Franz stets von feiten des bedeutenden Kultur-
Kunsthistorikers von
Hefner-Alteneck",
und
als
Freund
und
des
kunstsinnigen regierenden Grafen Eberhard zu Erbach standen
ihm die reichen Schätze des Erbacher Museums in der weit
gehendsten Weise bei seinen Altertumsstudien zur Verfügung. „Unschätzbar für
meine Zwecke,"
seinen Lebens-Erinnerungen, d. h. die Sammlung von
berichtet er
denn
auch
in
„war der sogenannte Rittersaal,
Prachtrüstungen und Waffen jeder
Art, des Grafen Erbach-Erbach im Odenwald. — Auch fand
ich daselbst noch manche andere Kunstschätze von hohem Werte, z. B. den Doppelpokal, welcher nach dem darauf befindlichen
Wappen von dem Grafen Theodorich von Erbach, von 1434 bis 1459 Erzbischof zu Mainz, stammt.
Dieser Pokal, der
aus zwei Achatschalen in vergoldetem Silber besteht, ist aufs
kunstvollste gravirt und emaillirt."" Mehreren kostbaren Stücken ließ er in seinen Werken eine
beschreibende und bildliche Darstellung zuteil werden, so einem
byzantinischen Kruzifix mit Verzierungen aus dem XI. Jahr hundert,
einem Schwerte
aus dem
15.
Jahrhundert,
einem
Grabsteine des Ulrich und der Elisabeth von Erbach auS dem
14. Jahrhundert, dem schon erwähnten Doppelpokal, der auf der Düsseldorfer Kunstausstellung im Jahre 1902 allgemeines Auf
sehen erregt 15.
hat,
Jahrhunderts,
Reliquienkästchen aus dem Ende des
einem
einem
in
Eisen
getriebmen
Prachtschilde
und einem Prunkfattel aus der zweiten Hälfte des 16. Jahr hunderts, sowie einem Oelgemälde aus dem 17. Jahrhundert.18 Der für die Wissenschaft zu früh verstorbene Heidelberger Professor Stark19 machte den herrlichen Alexanderkopf bekannt,
und Professor AntheS" in Darmstadt würdigte den prächtigen Athletenkopf.
Letzterem
ist
auch
eine zusammenfassende Be
schreibung der Erbacher Antiken zu verdanken.21 F. v. Duhn
veröffentlichte
eine
erneute Durchzeichnung
und Besprechung eines Erbacher Vasenuntersatzes und berichtigte Ungenauigkeiten der Creuzer'schen Publikation darüber.22 Der fleißige Forscher Demmin hob in seinem Handbuche
der Waffenkunde mehrere in Erbach befindliche wichtige Erzeug
nisse
der
Waffenschmiedekunst,
antiken und
germanischen Ur
sprungs, hervor.28
In glänzender Weise ist es Geheimrat Professor Schäfer in Darmstadt in einer trefflichen Bearbeitung der gräflichen Kunst schätze gelungen, aus dem Vielen das Auserlesenste und Beste
hervorzuheben und zu einem Ganzen zu vereinigen. von
guten
Illustrationen erhöht
den
Wert
Die Beigabe
dieser
tüchtigen
Leistung.28
Auch der auf dem Gebiete der Archäologie als Autorität bekannte Straßburger Professor Michaelis schenkte den Erbacher
Sammlungen seine Aufmerksamkeit und unterzog insbesondere
die Antiken in feinsinniger Weise einer kritischen Betrachtung. Auf seine Veranlassung wurden von dem Alexanderkopf neue
Gipsabgüsse angefertigt, und durch seine Bermittelung erhielt
seiner Zeit das Archäologische Museum der Kaiser-Wilhelms-
Universität Straßburg von dem hochseligen Enkel des Grafen Franz Abgüsse von der Alexanderbüste und dem Athletenkopf
zum Geschenk."
an
Nicht soll Sammlungen
dieser
noch
Stelle
der wundervollen Erbacher
ausführlicher gedacht
werden,
denn
auch
sonst sind dieselben hinsichtlich ihrer Entstehung, Reichhaltigkeit und ihres hohen
Wertes für
die Wissenschaft nach
Verdienst
gewürdigt rootben.26 Nur einzelner Punkte, die bisher nur angedeutet oder noch gar nicht berührt
worden
sind, möge
hier noch
Erwähnung
geschehen.
Auf Grund der weitgehendsten Verbindungen und des von vielen Seiten entgegengebrachten Interesses wurden die Samm
lungen durch Schenkung, Kauf und Tausch zustande gebracht.
Lebhafte
Unterstützung
hatte
Graf
Franz
bei
seinen
Be
strebungen von verschiedenen Gönnern, insbesondere durch seinen Mannheimer Freund Lamey erfahren. Gleich bei Beginn der
Rittersaales
Anlegung des
erstand Graf
Franz
durch
Ver
mittelung Lameys eine Anzahl wertvoller Gegenstände aus der kurfürstlichen
Antiquitätensammlung
in
Mannheim.
Helme,
Schilde, Schwerter und Lanzen waren es, die gegen römische
Steindenkmäler
aus
dem
Odenwald
eingetauscht
wurden.2'
Großen Wert legte der Graf darauf,
gute Exemplare zu er
halten, und für die Übersendung empfahl er sorgfältige Ver
packung.
Die Hoffnung, auch noch die antike Pallasbüste, sowie
etruskische Vasen aus Mannheim zu erhalten, sollte sich nicht
verwirklichen.28
Seiner Freude über neue Erwerbungen gab So teilte
der Graf in mehreren Briefen an Lamey Ausdruck.
er ihm unter anderm den Besitz der Drusus- und Titusbüste,
die Schenkung einer größeren Zahl von Vasen
aus Italien
und den Ankauf der Jupiter- und Victoriabronze mit.
Behufs
Vervollständigung defekter Stücke erbat sich Graf Franz von Lamey
die
entsprechenden
Sammlung.28
Bestanden
Originale
aus
der
Mannheimer
irgendwelche Zweifel in
der Fest
stellung von Altertümern, so war es Lamey, der dem erlauchten
Freunde mit Rat und Tat stets gern zur Seite stand. Auch der tüchtige Altertumskenner Sir William Hamilton zeigte sich stets hilfsbereit, wenn es galt, den Grafen bei Beschaffung
von Antiken, namentlich Vasen, zu beraten.
Graf Franz kannte
den geläuterten Geschmack Hamiltons auf diesem Gebiete, und er
wandte sich daher immer wieder an diesen Freund, um bei der Ver mehrung seiner Vasensammlung, die er zum nicht geringen Teil dem Beistände des Hofrats Reiffenstein und des Kupferstechers
Georg Hackert verdankte, bei der Einrichtung seines etruskischen Zimmers und bei der Erklärung der figürlichen Darstellungen einzelner Gefäße dessen Rat einzuholen.88 Warmes Interesse brachte dem Grafen Franz bei seinem Sammeleifer dessen Vormund, Graf Georg Ludwig zu Erbach-
Schönberg, entgegen, indem er ihn schon in den Jahren 1771
und 1772 durch Übersendung mancher Altertümer erfreute; doch lassen sich
die
einzelnen von
ihm herrührenden Stücke heute
nicht mehr mit Bestimmtheit nachweisen.31 Besonders hoch schätzte Graf Franz ein seiner Zeit aus
Straßburg erhaltenes antikes Waffenstück.
„Einer unveränderten
Freundschaft zweyer Freunde in Straßburg", schreibt Graf Franz, „ans der Zeit, wo ich dort meine academische Laufbahn an
gefangen, verdanke ich nun den Besiz der Doppellanze, die sich in dem Schöpflinischen Musaeo befand, von Oberlin in seiner —
über
diese
Sammlung
herausgegebenen
—
Beschreibung
bekannt gemacht >vurde, und die nun, nachdem ich sie durch die
Verwendung eben angeführter Freunde tauschweise aus besagter Sammlung erhalten habe, meine Sammlung,
seltensten Stücke, ziert und vermehrt."33
als
eines
der
Ein günstiges Geschick
führte diese Doppellanze nach Erbach, da sie sonst auch mit der in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1870 durch Brand zerstörten Schöpflin'schen Altertumssammlung vernichtet
worden wäre. Die Erwerbung des größten und • wertvolleren Teils der
Antiken verdankte Graf Franz seiner zweiten italienischen Reise. Sollte diese Sammlung heute einer Schätzung unterzogen werden, so
würde die
anzusetzende Summe zweifellos eine beträchtliche
Höhe erreichen; dieselbe müßte um so größeres Erstaunen her
vorrufen,
als
der seiner Zeit
aufgewandte
Geldbetrag
unseren heutigen Begriffen ein überaus niedriger war.
nach
Graf
Franz hatte in dem Entwurf seines Katalogs der Antiken den
einzelnen Stücken
die von ihm
gezahlten
Werte
hinzugefügt,
die aber in der Reinschrift des Verzeichnisses nicht mehr Auf nahme gefunden haben.
die
Da dieselben uns einen Maßstab über
geringe Wertschätzung von Marmorbildwerken zu
frühere
liefern imstande sind, so mögen die Preise, soweit sie erhalten, in den der Darstellung beigegebenen Anmerkungen einzeln folgen.33
Einen ungefähren Maßstab, welche immerhin große Summen Graf Franz für seine sämtlichen Kunstschätze aufwandte,
er
halten wir, wenn wir bedenken, daß er allein für 28 Antiken,
— den Skudo mit vier Mark und die Zechine mit neun Mark berechnet —, 12300 Mark entrichtete.
Die für die einzelnen
Marmorwerke verausgabten Preise waren So
erwarb
indes keine
hohen.
Graf Franz die wirkungsvolle Trajanstatue für
1400 Mark, die prächtige, über lebensgroße Hadrianstatue für 1600 Mark und den herrlichen Athletenkopf für nur 120 Mark.
Ein höherer,
doch im Hinblick auf das vollendete Kunstwerk
niedriger Preis mußte für den vorzüglichen Alexanderkopf, „die
Perle der Sammlung", gezahlt werden.
Graf Franz, der schon
den bedeutenden Wert desselben erkannt, hatte das Glück, ihn
für 900 Mark zu erstehen. Einen wahren Genuß verschafft der Einblick in die vom
Grafen Franz verfaßten und größtenteils von ihm selbst ge
schriebenen
zwölf
Kataloge
der
Erbacher
in den Anmerkungen verzeichnet ftnb.34
ersten Ranges, die nicht
nur mit
großer Sachkenntnis die reichen den
meisten
Gegenständen
Sammlungen,
die
Es sind Prachtwerke
peinlichster
Sorgfalt und
Schätze verzeichnen und von
gemalte
naturgetreue Abbildungen
in wundervoller Ausführung enthalten, sondern auch ausführ-
liche, auf gründlichem Studium beruhende geschichtliche Erläu
terungen liefern. Herrliche,
abwechslungsvolle, vielfach
dem
Pflanzenreich
entnommene Zierleisten, prächtige Miniaturen und hübsche, meist große Initialen verleihen
dem Ganzen
in größter Mannig
faltigkeit und wirkungsvollster Farbenpracht einen bewunderns
werten künstlerischen Schmuck. An liebenswürdiger und förderlicher
Unterstützung seitens seiner Freunde hat es dem Grafen bei der
Neben
Ausführung der Kataloge nicht gefehlt.
dienten Mitarbeitern,
den hochver
Archivrat Kehrer,33 dem die figürlichen
und landschaftlichen Darstellungen zu verdanken find, Regierungs
rat
Knapp,
der
Altertümer in
sich
die
um
dem Odenwald"
„Beschreibung höchst
der
römischen
verdient gemacht hat,
Bauinspektor Wendt, von dessen Meisterhand die ornamentalen
Malereien
stammen, und Hofprediger
Sßolft,36
war es auch
wieder Hofrat Lamey, der den lebhaftesten Anteil an
diesem
Werke des Grafen nahm.3' Im Jahre 1812 war von dem den Grafen Franz hoch schätzenden
Schulrat
und
Gymnasialdirektor Friedrich
Sickler
zu Hildburghausen in richtiger Würdigung der gelehrten Arbeit
auf die Kataloge hingewiesen und dabei hervorgehoben worden, daß,
wenn
auch
nicht sämtliche herausgegeben würden,
doch
wenigstens Bruchstücke daraus veröffentlicht werden möchten.33
Diesem Wunsche kam Graf Franz bereitwilligst insofern nach, als
er
Sickler
selbst
und
dessen
Freund
Christian August
Bulpius, dem Schwager Goethes, mehrere Mitteilungen über einzelne
Kunstschätze
seiner
Sammlung
nach
Weimar
zu-
kommen ließ, die in den „CuriositLten der physisch-literarischortistisch-historischen so erschienen
herausgegebenen Patera
mit
Vor- und
unter anderm in Zeitschrift
antiker
Mitwelt"
der
Aufsätze
Aufnahme
genannten,
über
Restauration", über
„Eine
fanden;
Vulpius
von
Rolanische
„Ein unweit Köln
gefundenes Götzenbild" und über „Einen griechischen j^rint".89
Daß Graf Franz die bestimmte Absicht hegte, wenigstens den Waffenkatalog mit Abbildungen „für die Altertumsfreunde"
herauszugeben, zeigt dessen Briefwechsel mit ßamet).40 Wenn uns nun die Kataloge in ihrer Gesamtheit auch nur als Manuskripte überliefert worden sind, so können wir doch
dem Verfasser für diese staunenswerte Riesenarbeit nicht genug
danken. Hätte Graf Franz der Nachwelt nichts weiter hinterlassen als die genannten handschriftlichen Schätze, so würde dies genügt
haben, ihm einen unvergänglichen Ehrenplatz
aristokratie zu sichern.
in der Geistes
XVI Graf Fran; als Münzsammler
Nachdem Graf Franz die erste Unterweisung in der Münz
kunde von seinem Lehrer, Pfarrer Retter, erhalten hatte, gab er sich diesem Studium in allen Mußestunden mit Eifer hin und begann frühzeitig mit der Anlegung einer Münzsammlung.
Hierbei fand er von feiten seiner gelehrten Freunde, dem Kur fürstlichen Hofrat Samet),
sowie den Straßburger Professoren
Koch und Schöpflin durch Schenkung von Münzen die wärmste
Unterstützung, sodaß schon im Jahre 1771 eine größere Anzahl
in seinem Besitze war.' tiken Münzen erfuhr
Eine beträchtliche Bereicherung an an
seine Sammlung bei Gelegenheit seiner
ersten Romreise,* und von einer weiteren erheblichen Vermehrung
berichtet Graf Franz in einem Briefe an Lamey.
„Ich habe
soeben," schreibt er, „mit dem Juden Wolfgang Gabriel May aus Mannheim einen accord wegen einem antiken Münz-Cabinet
geschlossen, und welches derselbe als Vormund über pupillen
und als Ihr Eugenthum in seinem Hause hatte;
und einer
meiner ausgehaltenen Bedingnüsse ist die, daß dieses Cabinet, welches sich in 3 Schränken befindet, petschirt in seinem Hause
so lange stehen bliebe, bis ich solches in einigen Wochen ab holen ließe.
Wollen Sie nun bester Freund mir die Gefälligkeit er-
zengen, und in das Haus des Juden gehen und mit Ihrem Petschafte die 3 Schränke versiegeln, und die Schlüssel dazu so
lange bey sich zu behalten, biß sie jemand in meinem Namen
bey Ihnen abholt; so werde ich dieses alles als einen redenden
Beweis Ihrer schätzbaren Freundschaft gewiß erkennen. Anliegender offener Brief ist von dem Juden May
an
seine Frau, der solche nicht nur anweiset Sie die Versieglung
fürnehmen zu laßen, sondern zuvor noch einen zu dem Cabinet gehörigen Sack von Münzen in den einen Schrank zu legen.
Verzeihen Sie mirs würdiger Freund,
wenn ich
Ihnen
eine vieleicht indiscrete Bitte thue, und halten Sie mir darum etwas zu gut, das ich niemand beßer als Ihnen, einem wür digen Freunde die petschaftliche Verwahrung meines Eugenthums
anvertrauen kan.
Wollen Sie recht sicher gehen und eine Kordel
kreuzweis um jeden Schrank ziehen und dann ihr Petschaft darauf
drücken; so ist wol alles für eingreifsen sicher."6
Vier Wochen nach Abschluß des Kaufs beauftragte Graf Franz
seinen
damaligen Kammerrat Knapp,
die Münzen in
Mannheim abzuholen,6 und somit hatte seine Sammlung einen beträchtlichen Umfang angenommen.
Als der Graf mehr und mehr sein Trachten auf die An lage einer Waffensammlung richtete
„und
er nicht mehr die
geringste Gelegenheit fand, neue Stücke zu erwerben", hatte sein Eifer für diesen Wissenszweig einige Zeit nachgelassen,
ja er
war sogar entschlossen, seine Münzsammlung dem Kurfürsten von der Pfalz zu überlassen.6
terer Zeit von Freude an
Doch von neuem wurde er in spä
der Liebe zur Münzkunde ergriffen.
den Münzen,"
„Meine
schreibt Graf Franz an Samet),6
„hatte sich wegen überhäufter Regierungsgeschäfte, infolge von
Familienkummer und aus vielen anderen Gründen eine Zeitlang
ganz abgeschwächt, doch jetzt hat der frühere Sinn dafür seinen alten Platz wieder bei mir eingenommen, ich werde ihn von
neuem pflegen und werde ihn nicht mehr verlieren, und, wenn
mein Sohn7 ein wenig aus mich hört, werde ich oft die Genug tuung haben,
meine Münzen
mit Vergnügen
Im gleichen Briefe gibt Graf Franz
zu
betrachten."
seiner Freude
darüber
Ausdruck, daß sein erst fünfjähriger Sohn Karl nicht nur Liebe zur Geschichte, sondern auch schon zu den Münzen habe, und gerade
diese Beobachtung hat unzweifelhaft dazu beigetragen,
daß Graf Franz abermals seine Aufmerksamkeit den Münzen
zuwandte.
„Mein Sohn," erzählt er, „zeigt viel Neigung für
die Geschichte
und,
was sehr selten bei einem Kinde ist, die
Münzen interessieren ihn auch schon, vielleicht ist dies ein „Erb stück" von seinem Vater; ich bin gar nicht böse darüber, diese
beiden Neigungen an ihm zu entdecken, die eine wird ihm nützlich
sein und die andere angenehm und wird meiner kleinen Münz
sammlung dereinst eine sichere Stätte gewähren, sodaß sie nach meinem Tode eines Tages nicht an die Juden verkauft werden wird.
Außerdem bemerke ich an diesem Kinde, daß die Geschichte Roms am meisten Eindruck auf es macht, und vielleicht werde ich selbst in diesem Fache sein Lehrer sein, selbe anziehender
erscheinen
zu lassen,
aber um ihm das
und gleichzeitig
seinen
Sinn für die Münzen zu pflegen, möchte ich ihm die römische Geschichte an der Hand von Münzen lehren." Um
daher
den Unterricht für seinen Sohn
nach
dieser
Seite
hin
möglichst lehrreich zu
gestalten,
bat Graf Franz
seinen Freund Lamey um Angabe von Werken, die nicht
nur
Abbildungen der antiken Münzen, sondern die auch geschichtliche
Aufschlüsse über dieselben enthielten.
Hatte Graf Karl in seiner
frühesten Kindheit einen ausgesprochenen Sinn für die Münzen
an den Tag gelegt, so war doch diese Neigung, wie sein spä
terer Lebensgang zeigt, bald wieder in den Hintergrund getreten,
und somit waren die von seinem Vater auf ihn gesetzten Hoff nungen wenigstens nach dieser Richtung hin nicht in Erfüllung
gegangen. Die heute noch im Schlosse zu Erbach aufbewahrte Münz
sammlung ist
größtenteils
Franz zurückzuführen.
auf den Sammelfleiß des Grafen
Einen besonders wertvollen Bestandteil
bilden die Münzen des gräflichen Hauses Erbach selbst, die in einer im Jahre 1887 in Berlin erschienenen wertvollen Abhandlung
des ausgezeichneten Numismatikers Paul Joseph in Frankfurt
a. M. eine gebührende Würdigung gefunden haben.
XVII Gras Fran;, der römische Odenwald
und das Antiquarium in Mannheim
Jahrhunderte hindurch ruhten die ehrwürdigen Denkmäler der Vorzeit im Odenwalde unbeachtet in der Erde vergraben.
Durch ihre Kenntnis erst wurde es ermöglicht, so manchen Schleier von der früheren Geschichte dieser Gebirgsgegend zu lüften und ins besondere auch Aufschlüsse darüber zu geben, wieweit einstnials die römischen Truppen in die Odenwälder Berge vorgedrungen
waren. „Mit dem Regierungsantritt des Herrn Grafen Franz zu Erbach," schreibt der Gräfliche Regierungsrat Knapp,' „be gann endlich eine glücklichere Periode für die römischen Alter
thümer in hiesiger Gegend. Enthusiastischer Freund und Kenner der Alterthumskunde, beobachtete, sammelte
und bewahrte er
mit größter Sorgfalt alles, was darauf Bezug hatte."
geregt durch die in den Jahren 1731,
An
1768 und 1773 er
schienenen verdienstvollen Limesuntersuchungen I. A. Döderleins und Chr. E. Hanßelmanns über den Nordgau und die Hohenlohischen Lande, wandte sich Graf Franz der Erforschung der
römischen Befestigungslinie im Odenwald zu; eine kräftige Stütze fand er in seinem Regierungsrat Knapp. Der unermüdlichen Rührigkeit des Grafen Franz ist es
also
zu verdanken, daß
interessanten
Studium
Ende
des
der römischen
18.
Jahrhunderts
Befestigungen auf
Odenwaldhöhen volle Aufmerksamkeit geschenkt
wurde.
dem
den Aus
grabungen wurden veranstaltet, eherne und steinerne Denkmäler
in großer Zahl zutage gefördert, die römischen Befestigungen
des Odenwalds aufgedeckt.
Graf Franz ist
somit
der Be
gründer römischer Altertumswissenschaft auf heimatlichem Bodens Ursprünglich war der Sinn des Grafen namentlich die Kriegswerkzeuge
gerichtet,
die
in
der
Erbacher
auf
Waffen
sammlung bleibende Aufnahme fanden, während die Freude an der Sammlung von Steindenkmälern anfangs nicht besonders ausgeprägt erschien.
Auf diesen Umstand ist es auch zurück
zuführen, daß manche wichtige
römische Denksteine
Odenwalde entführt worden sind.
aus
dem
Aus mehreren Briefen des
Grafen Franz an Hofrat Lamey und einigen Notizen in seinem Werke über die römischen Altertümer im Odenwalde geht mit
Bestimmtheit hervor, daß die kurfürstliche Antiquitätensammlung
in Mannheim durch
den
Grafen
manche
Bereicherung
an
Steindenkmälern erfahren hat, von denen sich indes heute nur noch zwei in dem Mannheimer Antiquarium sicher nachweisen
lassen? „Man hat soeben," schreibt Graf Franz am 13. Februar 1787,4 „nicht weit von dem römischen Pfahlgraben,
der quer
durch die ganze Grafschaft Erbach geht, und der Ihnen sicher bekannt ist, die zwei aufeinander gestellten Steine, nämlich die
Fortuna oder Viktoria auf dem, welcher die Inschrift trägt, gefunden, und von denen ich hier, sowohl von dem Fragment
der Figur, als von dem vollständig erhaltenen Jnschriftsteine eine genaue Zeichnung hinzufüge."5
Mit dieser Mitteilung an Lamey verband
Graf Franz
die Bitte, ihm nähere Aufschlüsse über die Inschrift, über die
1U8
Bedeutung der Figur, sowie über die Zeit der Entstehung der Denksteine zu geben.
dem
Mannheimer
Einige Monate später machte der Graf
Gelehrten
Vorschlag,
den
für diese
ihm
Römersteine einige Waffen aus der kurfürstlichen Sammlung
abzulassen.
„Sie sammeln," schreibt Graf Franzi „steinerne
Denkmäler von dem Gang und dem
Dasein der Römer in
Deutschland, besonders in denen Gegenden an und nahe am Rhein, — und ich schrenke alle meine
Wünsche
aus
die Zusamen
bringung einer Sammlung alter Waffen ein; schon ist meine
Sammlung davon mehr als artig, und ich hoffe, daß sie bald
noch mehr Vollkommenheit erreichen wird.
5 oder 6 Schwerdter
und
Sie haben 5 Helme,
eine Menge Lanzen, die in
Schwezinger Gartten gefunden worden sind,
dem
und ich habe den
schönen und herrlich erhaltenen Stein LEG. XXII. PR. P. F.
und ein schönes Fragment einer
Victorie,
und diese
beiden
Stücke wären viel besser bey Ihnen in ihrem schönen Lapidario als bey mir ohne weitere Gefährten aufgehoben.
Wollten Sie
nun nicht, bester Freund, in einen unbedeutenden Handel ein gehen, meine zwey Steine annehmen und mir dafür
1
von
ihren 5 Helmen, 1 von ihren 5 oder 6 Schwerdtern und 1 oder
ein Paar von ihren Lanzen geben?" Am 17. Sept.
nach Mannheim überbringen?
Begleitschreiben
Der Tausch kam zustande.
1787 ließ Graf Franz die beiden
des Grafen,
„Hier sind,"
Denksteine
heißt es in dem
„die Gegenstände; ihr Aussehen
wird Ihnen ihre Bedeutung beweisen und zeigen, daß es sich nicht um Ziegelsteine handelt, sondern um echte Steine.
Der Über
bringer wird die Ehre haben, Ihnen auch das Geld für die
16i)
Bücher einzuhändigen, und wenn Sie ihn mit den
beladen wollen, würde
Stücken
haben, sie bald
gleichgültig ist.
besitzen,
zu
was
fraglichen
hierdurch das Vergnügen
ich
für
einen Liebhaber
nicht
Sie werden mir also einen Helm, ein Schwert
und einige Lanzen schicken, doch ich bitte Sie inständigst, mir ein gutes Schwert zu schicken ..."
Lamey scheint sich vor
Abschluß des Tausches, wie obige Ausführung zeigt, über die
Beschaffenheit der bilden dieselben quariums
in
Steine erkundigt zu
Mannheim.
haben.
Heute
noch
großherzoglichen Anti
Bestandteil des
einen
ist
„Alles
gut
angekommen,"
schrieb Graf Franz am 22. September 1787 an Lamey,und unter dem Ausdrucke des Dankes hebt er mit besonderer Freude
hervor, daß außer den gewünschten Stücken noch andere Gegen
stände
hinzugefügt
worden
waren.
„Diese
Vermehrung
ist
schön," erwähnt der Graf, „und macht mir großes Vergnügen,
insbesondere der Wurfspieß."
Über den Fundort der Steine
gibt Graf Franz auf Lameys Anfrage folgende Auskunft: „Die Steine sind bey Höchst gefunden worden, 4 Stunden von hier,
ein kleiner Ort
in der Herrschaft Breuberg,
und
wobei
die
häufigen Paalgräben, in denen Waldungen sowie diese Steine
und wie der von Bullau wohl den Aufenthalt der Römer im
Odenwalde bestätigen." Schon im Jahre 1764 hatte Graf Georg Ludwig zu Erbach-
Schönberg dem Mannheimer Museum einen von dem Hofmeister des Grafcn Eberhard XIV. von Erbach, Johannes Marquard,
im Jahre 1519 in Geschenk gemacht,"
Bullau
entdeckten
römischen
Altar zum
worauf die von dem Grafen Franz
no
an
gegebene Bemerkung
„wie der von Bullau" zu beziehen ist.
Es darf vermutet werden,
daß es Lameys großer Regsamkeit
zu danken ist, daß sich Mannheim heute des Besitzes dieses
wichtigen Römerdenkmals erfreut. Altertum
drückte sich wohl schon
Lanieys Interesse für dieses
im Jahre 1763
in einem
Briefe an den Straßburger Gelehrten Schöpstin in folgenden Worten Erbach
ans:
„Wir werden
erhalten"."
bald etwas aus der Grafschaft
Einige Monate
später befand sich der
Denkstein in der kurfürstlichen Residenz. Wie aus mehreren Mitteilungen des Grafen zu entnehmen ist, sind außer den schon genannten Denkmälern noch andere aus dem Odenwalde der Mannheimer Altcrtumssammlung ein
verleibt worden, doch ist über deren Berbleib heute nichts Be stimmtes mehr zu ermitteln.
Als Graf Franz seinen Kammerrat
Knapp mit dem Auftrage nach Mannheim entsandt hatte, um
eine daselbst gekaufte Münzsammlung abholen zu lassen, ließ er dem Hofrat Lamey gleichzeitig ein Grabdenkmal überbringen, in der Hoffnung, Waffen dagegen zu erhalten.
„Herr Knapp,"
heißt es in dem Briefe," „wird Ihnen auch einen Grabstein,
wie mirs scheint,
einhändigen, der eine Meile von hier vor
acht Tagen inmitten eines Waldes, ohne daß andere Altcrtünier
dabei
lagen, gefunden
worden
ist.
Ich
biete
Ihnen
diesen Stein für Ihre Sammlung von Steindenkmälern an,
wo
er
mit anderen seiner Kameraden
aus
dem Odenwalde
verbleiben kann; aber wenn Sie mir etwas in Bronzewaffen, besonders Lanzen, Pfeile, für meine Trophäe dagegen geben
können, nehme ich es mit großem Vergnügen an.
Sagen Sie
mir etwas,
über
mein Freund,
Stein, wenn Sie ihn
diesen
entziffert haben werden, ich errate dessen Abkürzungen nicht." Aus der letzten Bemerkung ist ersichtlich, daß der fragliche Stein
In seinen
eine Inschrift trug. dem
Odenwald"
erwähnt
„Römischen Alterthümern in
Graf
Franz
auf
Seite
4
einen
weiteren römischen Denkstein, der gleichfalls im Mannheimer
Museum Aufnahme gefunden hat. Graf,
„von einem Soldaten
der
Hadrian gewidmet, und der 1787
„Ein Stein," 22,en Legion,
schreibt der dem Kaiser
in der Nähe von Hilders-
klingen13 gefunden" und den „ich der Akademie zu Mannheim gegen römische Waffen vertauschte, beweiset die Gegenwart der
römischen Heere im Odenwald unter der Regierung eben dieses
Kaisers."
Die Vermutung
ist
nicht
ausgeschlossen,
daß
die
zwei zuletzt angeführten Denkmäler mit einander identisch finb.14 Beide
Denksteine
enthalten
Stunden von Erbach
Inschriften,
aufgefunden.
beide
wurden
zwei
Keiner derselben ist heute
noch in Mannheim nachweisbar. Über einige Jnschriftensteine, die ebenfalls aus dem Oden
walde nach
schollen
überbracht worden, doch daselbst ver
Mannheim
sind,
gibt
Graf
Franz
folgende
Auskunft:
„Man
fand mehrere Steine, worauf sie [bte 22. Legions genannt war (die
aber
auch
nach
der Pfahlheke".43
Mannheim
gekommen sind)
im Rücken
Die Fundstätte dieser Legionssteine ist nicht
angegeben. Ein von dem Grafen angeregter Tausch eines römischen Denk
steins gegen eine Minervabüste aus dem Mannheimer Museum ist
nicht zustande gekommen.
„Sie wollen," antwortet Graf Franz
an Lamey,16 „eine Inschrift dagegen und die etwas beweiset, hier
ist eine, von der ich eine getreue Abschrift gebe,17 und sie zeigt etwas, worüber bis jetzt kein Denkmal uns den Beweis geliefert hat, daß nemlich die Römer auch das Herz des Odenwaldes bewohnt
haben, und sich nicht allein aus die Grenze des Mains und des berühmten Grabens, welcher die Grafschaft Erbach nur an einer
Seite durchkreuzt, beschränkt haben.
Die Inschrift von Bullau,
die Sie schon lange haben, beweist nicht das Gegenteil von dem, was ich soeben gesagt habe, denn diese Inschrift befand sich
ganz in der Nähe dieses Grabens; aber der Stein, von dem
ich Ihnen jetzt spreche, ist in einem Felde bei König, einem Orte, der drei Meilen vom Main,
drei
Meilen von unsrem
Römerwall und ebensoviel vom Breuberg... entfernt liegt, ge
funden worden, und ist das einzige Denkmal der Römer, das wir haben, welches fast im Mittelpunkt der Grafschaft Erbach
gefunden
worden ist..." — „Der fragliche Stein gehört
mir
nicht, doch habe ich einige Hoffnung, ihn zu erwerben, wenn
Sie
mich
hoffen lassen,
daß
ich
die Minervabüste erhalte."
Wir haben keine Nachricht darüber, wo sich das eben näher be zeichnete,
bei König
gefundene Denkmal heute befindet,
doch
steht es sicher, wie aus den Worten des Grafen hervorgeht, daß dasselbe eine Inschrift trug."
Hatte Graf Franz einerseits unmittelbar zur Vermehrung der Mannheimer Antiquitätensammlung beigetragen, so kam er
anderseits
den
unermüdlichen Bestrebungen
Denkmäler zu erwerben, entgegen.
in
Lameys,
römische
gewohnter liebenswürdiger Weise
So legte er auch das größte Interesse an den Tag,
als
Hofrat Lamey
bemüht
war,
durch
Aufmerksamkeit
aus
Im Jahre 1766 schon war
Obernburg am Main zu erhalten.
Lameys
Jnschriftensteine
ztvei
den
Straßburger
Schöpflin auf diese Steine gelenkt worden.
Gelehrten
„Ein protestantischer
Pfarrer aus Höchst in der Grafschaft Erbach", schreibt Schöpflin
an Lamey,'b „zeigt mir an, daß die zwei Inschriften, von denen ich Ihnen eine Abschrift schicke,^ sich in Obernburg am Main
befinden.
Ich habe ihm ge
Dieser Pfarrer heißt Retter?'
antwortet, daß er versuchen soll, sie für den Kurfürsten zu erwerben,
und daß er sich
deshalb an
Sie wenden möchte.
befindet sich in Gruter, aber die zweite ist nicht darin". antwortete
Lamey^:
„Die
Abschriften
Die erste
Hierauf
der beiden römischen
Inschriften von Obernburg kommen uns sehr gelegen, da von
einer neuen wissenschaftlichen Reise nach Umstadt im Odenwald, welches nur drei oder vier Meilen davon entfernt, die Rede ist. Es müssen dort auch alte Denkmäler sein.
zum
Main
vordringen
und
über
den
Wir werden bis
Neckar zurückkommen.
Indessen weiß ich nicht, wann sich diese Reise bequem ausführen läßt".
Wenngleich
die von Schöpflin seinem Briese beigefügten
Abschriften der Inschriften nicht mehr vorhanden sind, sich indessen doch
dank dem Hinweise Schöpflins
so läßt
auf Gruters
Jnschriftenwerk" die eine der Inschriften mit Sicherheit nach weisen.
Es ist das Obernburger Denkmal, das der römische
Feldherr Lucius Petronius zum Dank für seine wiedererlangte Gesundheit
dem
Jupiter
errichten
ließ?*
Als
zweiter
von
Schöpflin erwähnter Denkstein darf vielleicht derjenige angenommen
werden, den der Feldarzt Zosimus im Hinblick auf die glück
liche Heilung des Feldherrn Petronius dem Apollo, dem Aeskulap und der Fortuna roibmete.25 Es ist zweifelhaft, ob Lamey die angekündigte wissenschaft
liche Reise nach Umstadt und Obernburg jemals ausgeführt hat; sicher ist es, daß die von Schöpflin berührten Inschriften nicht
nach Mannheim gekommen sind. Jahre
Dreiundzwanzig
esse Lameys
abermals auf
Jnschriftensteinen
hatte
er
den
richtete.
Grafen
vergingen,
bis sich das Inter
die Erwerbung von Obernburger Zu
Anfang
des
Franz um Auskunft
Jahres
darüber
1789 gebeten,
und es steht zu vermuten, daß es sich wiederum um die oben
angeführten, sich aufeinander beziehenden Jnschriftensteine handelte.
Graf Franz antwortete26: „Ich habe keine Kenntnis von den Obernbnrger Inschriften,
aber ich
werde mich darüber unter
richten und ich werde die Mittel ergründen,2? sie zu erhalten (indessen zweifle ich sehr daran,
denn die Herren von Mainz
schlafen nicht), und wenn ich dazu komme, sind sie für Sie,
und dies aus dem Grunde, daß ähnliche Denkmäler viel besser in den Räumen der Museen als in den Mauern der Barbaren
untergebracht sind".
Es lag dem Grafen wirklich viel daran,
seinem gelehrten Freunde die Obernburger Steine zu verschaffen;
gelegentlich eines Tauschvorschlags gibt er dieser Absicht mit folgenden Worten Ausdruck: „Und wenn ich jemals, und wäre dies in 10 Jahren, mich glücklich schätze, die Obernburger Steine
zu bekommen, so gebe ich Ihnen mein Wort, daß Sie sie noch dazu erhalten werden".22
Es ist indessen sicher anzunehmen,
daß weder die Hoffnungen Lameys,
noch die Bemühungen des
Grafen den gewünschten Erfolg hatten. Niemand hat es später mehr bedauert als Graf Franz
selbst,
mäler aus waren.
auf
daß
Grafschaft
der
Als
Odenwalde"
seine Veranlassung mehrere römische Denk
er
seinen
in
von
nach auswärts
abgegeben worden
„Römischen Alterthümern in dem
einem Legionssteine
sprach,
gab
er diesem
Bedauern in einer Anmerkung auf Seite 4 mit folgenden Worten
Ausdruck: „Hier muß ich meine Übereilung gestehen,
daß ich
nämlich diesen Stein, ehe ich noch die Untersuchung der römischen
Alterthümer im hiesigen Lande unternommen hatte, der Akademie zu
Mannheim
gegen
römische
Waffen vertauschte".
aber der Graf sich eingehender dem Studium
Denkmäler hingab,
der
Sobald römischen
ließ er alle bei den umfangreichen Aus
grabungen gemachten Funde, besonders auch die Steindenkmäler,
sorgfältig sammeln und gewährte ihnen in Eulbach oder Erbach
eine bleibende Heimstätte. Zahlreiche Überreste aus der Römerzeit sind daselbst heute noch die Zeugen dieser Sammeleifers.
XVIII Rückblick — Letzte Lebensjahre
Tod — Würdigung
Graf Franz nimmt, wie aus unsern Ausführungen über
zeugend hervorgehen dürfte, unter seinen Zeitgenossen fürstlichen Geblüts eine hervorragende Stelle ein.
Reich begabt, sorgfältig erzogen und herangebildet, unter
nahm er in jungen Jahren ausgedehnte Reisen, um sein Wissen
zu
Einblicke
verallgemeinern,
in das Leben an verschiedenen
europäischen Fürstenhöfen zu gewinnen und hochentwickelte Kunst
stätten
kennen
zu
lernen.
Mit
den
bedeutendsten Männern
seiner Zeit trat er in engeren Verkehr und hinterließ, wo er sich auch zeigte, die angenehmsten Erinnerungen.
Anmutig durch
äußere Vorzüge und ausgestattet mit den schönsten Eigenschaften
einer edlen Seele,
gewann er durch sein
einnehmendes Wesen
im Fluge zahlreiche Freunde und Gönner, denen er für immer treu verbünde«! blieb.
Künstler und Gelehrte wetteiferten, ihm
Aufmerksamkeiten aller Art zu erweisen; an allen Höfen wurden
ihm aufrichtige Be>veise hoher Verehrung und fürstlicher Gnade zu teil.
Hatte sein Gemüt auf seiner ersten Romreise tiefe Eindrücke von dem Erhabenen und Schönen, was italienische Kunst geschaffen,
empfangen, so übte die zweite Romfahrt einen besonders mäch
tigen Einfluß
auf ihn aus.
Mit verdoppeltem Eifer nahm
er unter italienischem Himmel seine Kunststudien
wieder auf;
seine Sammellust entzündete sich von neuem und zeitigte die reichsten Früchte.
Mit gerechtem Staunen
bewundern
wir noch heute die
herrlichen Schätze der Erbacher Sammlungen, die unter Auf wand beträchtlicher Mittel in der lieblichen Mümlingstadt eine bleibende Heimstätte gefunden haben, und die für den Kunstsinn des Grafen Franz ein glänzendes Zeugnis ablegen.
Bei der
erheblichen, besonders englischen Konkurrenz würden ohne des Grafen Kunstliebe wohl sicher manche antike Meisterwerke in
die Paläste des Auslandes entführt worden sein, die heute noch dem deutschen Vaterlande Denkmälern
im
sind
Odenwald,
es
zur Zierde gereichen.
nicht
weniger
Erzeugnisse
die
Neben diesen
römischen
Überreste
mittelalterlicher
Waffen
die
schmiedekunst und die Sehenswürdigkeiten auf dem Gebiete des Weidwerks,
welche
alljährlich
Tausende
von
Fremden
nach
Erbach führen.
Durch die das ganze
deutsche Reichswesen
erschütternde
französische Revolution mit ihren umgestaltenden Folgen wurde nach Auflösung des deutschen Reiches auch das alte Haus Erbach,
gleich vielen andern Reichsständen, mediatisiert. Graf Franz
nach
diesen
bittern
Hatte sich auch
Erfahrungen in den
Kreis des Privatlebens zurückgezogen,
so
stillen
lag ihm doch das
Wohl der treuen Untertanen, die ihrem früheren Landesherrn auch fernerhin unbegrenzte Liebe und Verehrung entgegenbrachten, noch sehr am Herzen.
Mit landesväterlicher Fürsorge übte er,
trotz der verlorenen Souveränitätsrechte in ausgedehntem Maße noch
Regentenpflichten; überall griff er helfend ein.
Alle Bittsteller
fanden bei ihm stets ein offenes Ohr und eine freigebige Hand,
und bis an sein Lebensende nahm er an der öffentlichen Wohl-
fahrt
den
Grafschaft
der
Anteil.
lebhaftesten
Eine
schöne
Charaktereigenschaft des Grafen Franz war die religiöse Duld samkeit.
Aufrichtig dem lutherischen Glauben zugetan, war er
nicht minder eifrig auf die Seelsorge seiner katholischen Unter
Er nahm einen Miltenberger Franziskanermönch,
tanen bedacht.
den gelehrten Pater Adam, in sein Schloß auf, der in Erbach
in einem
vom Grafen
zur Verfügung gestellten Raume,
der
jetzigen Hubertuskapelle, Gottesdienst abhielt und während des
Aufenthaltes der gräflichen Familie in Eulbach täglich in dem vom Grafen Franz nach dem Vorbild des Venus-Tempels bei Bajä erbauten Gartensaale Messe las.'
Hochbetagt und von
seinem erlauchten Gönner aufrichtig verehrt, beschloß der Pater sein Leben in Erbach. „Wohl dem, der zu Hause und in seinen Umgebungen das
Glück des Lebens findet", schrieb Graf Franz als Wahlspruch
in
einem
seiner
seiner
rastlosen
Kataloge. Arbeit
verbrachte er daher
Mitarbeiter
reifsten
Früchte
Sammeleifers
im Kreise lieber Freunde und verdienter
zufrieden
in die Vergangenheit,
angegriffen
der
und seines jahrelangen
und
Täglich erging er sich in
bedenklich
Angesichts
angenehm
seinen
Lebensabend.
seiner Kunstwelt und versenkte sich
und auch,
erschien,
als seine Gesundheit schon
liebte
er
es,
sich
zur
Er
holung das erhebende Bild der großen alten Zeit vor Augen zu halten.
Am 8. März 1823, morgens 9 Uhr, schied der seltene Mann infolge eines alten Magenübels aus dem Leben?
Was
von Graf Franz sterblich war, wurde am 14. März in der Ahnengruft
in der Stadtkirche zu Michelstadt beigesetzt, doch sein Raine wird die Jahrhunderte überdauern, und sein Lebenswerk hat ihm einen
unvergänglichen
Ehrenplatz in der Nachwelt gesichert.
Sein
ganzes Leben war getragen von Begeisterung für das Ideale
und Schöne; sein Edelsinn und die Lauterkeit seines Herzens
wurden allerseits durch felsenfeste Liebe und treues Andenken belohnt.
In Palästen wie in Hütten wurde der hohe Heimgegangene
beweint, und auch in der weiten Ferne rief die Todesnachricht ungeteilte Trauer hervor.
Tiefe Niedergeschlagenheit herrschte
insbesondere am Hofe zu Erbach, als der Edle dem behaglichen
Familienleben entrissen wurde.
„Gerecht und groß war unser
aller Schmerz," schreibt daher Graf Karl
in seiner Selbst
biographie, „denn wir Kinder verloren einen treuen Vater, und die Familie, ja ich darf sagen der ganze Odenwald, eine schöne Zierde, indem seine Lieblichkeit, Annehmlichkeit, sein Frohsinn,
Kenntnisse, Erfahrung, sein auf strengrechtliches Verfahren ge gründetes Benehmen ihn mit Recht unvergeßlich machen werden." In
tiefgefühlter Dankbarkeit
hat der kunstsinnige Graf
Eberhard seinem Großvater ein von dem Philipp
Willmann
ausgeführtes
ehernes
Erbacher Künstler
Denkmal errichtet;
doch das schönste und dauerhafteste Monument hat sich der edle
Graf Franz selbst gesetzt durch seine hohen Verdienste uni sein Haus und Land, seine wissenschaftlichen Werke, namentlich aber
durch seine wunderbare Schöpfung der weitberühmten Erbacher
Sammlungen.
Anmerkungen
Anmerkungen zum Vorwort. 1) Ludwig Graf Uetterodt regierender Graf zu Erbach-Erbach.
zu
Scharffenberg,
Franz
Eine Lebensskizze nach archiva-
rtschen Quellen entworfen. Gotha 1872. L. Ferdinand Dieffenbach, Graf Franz zu Erbach-Erbach.
Ein
Lebens- und Culturbilb aus dem Ende des XVIII. und dem Anfänge beS XIX. Jahrhunderts. Grafen.
Mit dem Portrait des
Darmstadt 1879.
Weitere Druckschriften über das Leben des Grafen Franz:
Joh. Wilh. Willenbücher, Rede am Sarge des Hochseligen Herrn Grafen Franz zu Erbach, vor der Beisetzung in die Familien
gruft zu Michelstadt am 14. März 1823 und sodann in ver
änderter und erweiterter Gestalt als Gedächtnißpredigt nach
Spr. Sal. 10, 7. am Sonntage Judika gehalten, und mit Nachrichten aus dem Leben des hohen Vollendeten.
stadt 1823.
Darm
— Besprechung der Rede Willenbüchers in:
Heidelberger Jahrbücher der
Literatur.
17. Jahrgang 1824.
Nr. 19. S. 304. I. W. F. Krauß, Gedächtniß-Predigt auf Seiner Hochgräfliche
Erlaucht, den weiland Hochgebornen, am 8ten März 1823 hochselig verstorbenen Grafen und Herrn, Herrn Franz, Graf
zu Erbach und Limpurg, Herr zu Breuberg rc. . . . am 16.
desselben Monats in
der Stadtkirche zu Erbach gehalten.
Amorbach [1823]. Erinnerung an einen edlen Mann.
Ohne Ort und Jahr. [1823
Charis, Rheinische Morgenzeitung für gebildete Leser.
Heidelberg
1824, 1. März Nr. 20. Nekrolog.
Dem Andenken des Herrn Grafen Franz von Erbach-
Erbach. In: Sylvan. Jahrbuch für Forstmänner... auf das Jahr 1824.
Neue Folge 2. Jahrg. S. 140-143.
Freiherr von der Borch, Zu der Charakteristik des Grafen Franz von Erbach-Erbach. Mit wohlgelungenem Porträt des Grafen. In: Sylvan. Jahrbuch für Forstmänner ... auf die Jahre 1825/26. S. 3—14.
G. Simon, Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes.
Frankfurt a. M. 1858.
K. Morneweg, Franz regierender Graf zu Erbach.
In: Central
anzeiger für den Odenwald, Erbacher KreiSblatt 1902, Nr.
79—82.
2) Inventare des Großherzoglich Badischen General-LandesarchivS. Band I. Karlsruhe 1901. S. 257. Neue Nr. 852. — 3) Schöpf
lins Briefe an Lamey (Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg i. E.
L als. 135). — Nachricht über die Schöpflin-Handschriften
der Straßburger Universitäts- und Landesbibltothek gibt Bibliothekar
Dr. E. Marckwald in seinen „Beiträgen zur Lebensgeschichte Johann Daniel Schöpflins. Straßburg 1898/ lind Archivar L. Spach be
richtet über Schöpflins Briefe an Lamey (L als. 135) in der „Straß
burger Zeitung" VI. Jahrgang. 1875 Nr. 98, 28. April 1875. —
4) Lameys Briefe an Schöpflin (Univ.- unb
Landesbibltothek in
Straßburg i. E. L germ. 375). — 5) Briefe der Gräfin Wilhelmine zu Leiningen an Lamey (Ulliv.- und Landesbibliothek in Straß burg t. E.
L germ. 357). — 6) Korrespondenz Oberlins mit Lamey
(Univ.- mit) Landesbibliothek in Straßburg i. E. L als. 136). — 7) Über daS Fürstlich Leiningische Archiv in Amorbach vergl. Dr. N.
Krebs, Archivgeschichte des Hauses Leiningen in: Mitteilungen des
historischen Vereines der Pfalz, Heft 22, Speier 1898, worin S. 32 die Angabe, daß das Leiningische Archiv in den neunziger Jahren des
18. Jahrhunderts von Mannheim nach Erbach geflüchtet worden war, woselbst es bis zu seiner Überführung nach Amorbach i. I. 1804 auf
bewahrt wurde. — 8) Johann Wilhelm Wendt, Tagebuch über meine Reise nach Italien, angefangen den 2. Januar 1791 und geschlossen
ben 23. Juni (Erbacher Hofbibliothek).
Anmerkungen zur Biographie. Erklärung der Abkürzungen. Ei —Brief des Grafen Franz an seinen Vormund, den Grafen
Georg Ludwig II. zu Erbach-Schönberg.
E2 ---- Brief Freunds von Sternfeld an
den Grafen Georg Lud
wig II. zu Erbach-Schönberg. K i = Brief des Grafen Franz an Hofrat Lamey in Mannheim. K 2---Brief Freunds von Sternfeld an Hofrat Lamey.
S — Brief des Grafen Franz cm
den Prinzen,
späteren König
Friedrich von Württemberg. Dieffenbach — L. Ferdinand Dteffenbach, Graf Franz zu Erbach-
Erbach.
Darmstadt 1879.
Günderrode — Hektor Wilhelm v. Güudcrrodc, Sämmtliche Werke, hsg. von E. L. Posselt.
Leipzig 1787.
Simon — G. Simon, Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes.
Frankfurt a. M. 1858.
Strieder — Friedr. Wilh. Strieder, Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftstellergeschichte. Band I. Band II.
Göttingen 1782.
Band XV.
Göttingen 1781.
Cassel 1806.
I. Erziehung und Erzieher des Grafen Franz. 1) Georg August Graf zu Erbach-Schönberg, geb. beit 17. Jan. 1691, gest, den 29. März 1758. — 2) Georg Ludwig II. Graf zu Erbach-Schönberg, geb. den 27. Jan. 1723, gest, beit 11. Febr. 1777. — 3) Näheres über Freund siehe:
E. H. Kneschke, Neues allge
meines deutsches Adelslexikon. Band III. Leipzig 1861. S. 336 und
spätere Anmerkungen. — 4) Andreas Lamey, Kurfürstlicher Hosrat und ständiger Sekretär der pfälzischen Akademie zu Mannheim, geb.
1726 in Münster i. E., gest, am 17. März 1802 zu Mannheim. — K?, Erbach, den 23. Sept. 1765. — 5) Günderrode, Vorwort S. X. —
6) Strieder XV, 158 unter Spamer und
Günderrode,
Vorwort
S. XL — 7) Joh. Konr. Spamer, geb. den 29. Nov. 1739 zu Schotten in Oberheffen. Später war er Pfarrer in Butzbach. Näheres
über ihn in:
Strieder XV, 154 ff.
— 8) Strieder XV, 157. —
9) Heinr. Friedr. Walrad Wild- und Rhetngraf von Salm-Grumbach,
geb. den 9. Sept. 1748, gest. 1815. Siehe C. Schneider, Geschichte des
Wild-und Rheingräflichen Hauses. Kreuznach 1854. S. 271 und 290 und
Stammtafel des mediatisierten Hauses Ober-Salm 1898. Taf. 9. — 10) Günderrode, Borwort S. X. — 11) Joh. Fr. K. Retter, geb.
den 31. Okt. 1731 als Sohn des Pfarrers Hieronymus Retter zu Michelstadt, gest, den 8. Juni
1771.
Siehe: Strieder I, 208 und II,
525 und E. F. Neubarter, Nachricht von den itztlebenden evang.-luth. und ref. Theologen. Züllichau 1743. S. 840. — 12) Graf Franz zu
Erbach, Katalog des Rittersaales.
S. 398 it. 399. — 13) Spamers
Selbstbiographie in: Strieder XV, 157. — 14) Spamers
Selbst
biographie in: Strieder XV, 158. — 15) Günderrode, Vorwort S. XI.
— 16) Kr, Erbach, den 19. Nov. 1765; K2, Grumbach, den 28. Sept.
1766; K2, Erbach, den 27. Nov. 1766; K2, Erbach, den 7. März 1768. — 17) K2, Erbach, den 5 Nov. 1767; K2, Erbach, den 12. Nov. 1767; K2, Erbach, den 17. Nov. 1767. — 18) Karl Lud
wig Wilhelm Theodor Wild- und Rheingraf zu Grumbach (geb. den 14. Juli 1729, gest, den 23. Mai 1799), Bruder der Gräfin-Witwe,
vermählte sich am 16. Mat 1768 mit der genannten Gräfin zu Leiningen.
Sie ist die ältere Schwester der ersten Gemahlin des
Grafen Franz.
Stehe: E. Brinckmeier, Genealogische Geschichte des
uradeligen . . . erlauchten Hauses Leiningen und Letningen- Wester burg. Band I. Braunschweig 1890. S. 317 und C. Schneider, Gesch.
des Wild- und Rheingräfl. Hauses. Kreuznach 1854. S. 271 und 290. — 19) E2, Straßburg, den 29. Aug. 1770 und E2, Straßburg, den 16. April 1772, worin auch eine Abschrift des Briefes der Landgräfin
Karoline von Hessen an Hofrat Freund. — 20) E. H. Kneschke,
Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon. Band III. Leipzig 1861. S. 336; K2, Lausanne, den 13. Febr. 1770.
II. Mannheim. — ßeintet). 1) K2, Erbach, den 2. Mai 1769. — 2) Andreas
Lamey,
s. Anm. I, 4. — 3) Lameys umfangreicher literarischer Nachlaß liegt
größtenteils im Karlsruher General-Landesarchtv. — 4) Der erste Brief Freunds an Lamey ist datiert: Höchst, den 10. Juli 1761. —
5) K2
Erbach, den 25. April 1769. — 6)
13. Febr. 1770.
K2, Lausanne,
den
S. auch Dieffenbach S. 23.
III. Erster Aufenthalt in Straßburg.
1) Im Spätherbst des Jahres 1758 während der Studienzeit der Gebrüder v. Günderrode und in den Jahren 1763 und 1764 bei Gelegenheit einer längeren Reise weilte Freund mit seinen Zöglingen
in Straßburg. Siehe: G. Knod, Die alten Matrikeln der Universität Straßburg. Baud I. Straßburg 1897. S. 35 und K2, Straßburg, den 17. Nov. 1763; K2, Straßburg, den 19. Dez. 1763; K*, Straßburg,
den 1. Sept. 1764. — 2) Johann Daniel Schöpflin, Historiker, geb.
den 6. Sept. 1694 zu Sulzburg, gest, den 7. Aug. 1771 zu Straß burg.
Stehe: W. Wiegand, Joh. Dan. Schöpflin in: Allgemeine
Deutsche Biographie XXXII, 359 ff. — 3) Brief Schöpflins an Lamey,
Straßburg, den 9. Juli 1769 (Univ.- und Landesbibltothek in Straß burg i. E.
L als. 135).
Dieffenbach S. 26 gibt fälschlicherweise
den 8. Juli 1769 als Tag der Abreise an. IV. Lausanne. — Lyon. — Mömpelgard.
1) K2, Lausanne, den 13. Febr. 1770.
S. auch Dieffenbach
S. 26. — 2) Dmitri Alexejewitsch Galitzin, 1735—1803, unter der
Kaiserin Katharina II. russischer Gesandter im Haag und in Paris.
Später traf Graf Franz mit Galitzin in Paris wieder zusammen. S. Dieffenbach S. 47. — 3) Über die Grafen v. Calenberg s. E. H.
Kueschke, Neues allgem. deutsch. Adels-Lexikon II, 197. — 4) Über die Grafen v. Lindenau s. Kneschke V, 555. — 5) Amadeus von Savoyen
von 1439—1449 Papst. — 6) K2, Lausanne, den 2. Mat 1770. — 7) Briefe des Grafen Franz an den Prinzen Friedrich von Württem berg a. d. I. 1770—1799 (Stuttgart). — Friedr. v. Matthisson, Lebens
abriß des höchstseligen Königs Friedrich von Württemberg verewigt
den 30. Oktober 1816.
Zur Trauerfeier den 13. Dezember 1816.
Stuttgart o. I. S. 5. — Friedr. v. Matthiffon, Schriften. 7. Band.
Zürich 1829. S. 116. — 8) Voltaire, 1694-1778, berühmter franzö S. auch Dieffenbach S. 26 ff. — 9) Der voll
sischer Schriftsteller.
Dieffenbach mitgeteilte eigenhändige Brief Voltaires ist im Jahre
1893 von den Flammen verzehrt worden, deshalb sei hervorgehoben, daß eine getreue Abschrift desselben uns in einem am 13. Februar 1770 von Freund an Lamey gerichteten Schreiben überliefert ist. — 10) E2,
Straßburg,
den 29.
Aug.
1770;
18. Mai 1771; Dieffenbach S. 65 und 66.
K2,
Straßburg, den
Nach E. H. Kneschke,
Adels-Lexikon III, 336 heiratete Freund ein Fräulein v. Chauvanne; diese Angabe ist jedoch unrichtig.
Während der Reisen des Grafen
Frallz verblieb Freunds Frau bei ihren Eltern in Lausanne. — 11) K2, Lausanne, dell 13. Febr. 1770. — 12) K2, Lausanne, dell
2. Mai 1770. — 13) S, Lyon, dell 1. Juni 1770. — 14) S, Dijon,
dell 20. Juni 1770. — 15) S, Straßburg, deu 1. Sept. 1770; S,
Straßburg, den 28. Febr. 1771. — 16) G. K. Pfeffel, 1736—1809. S. Dieffenbach S. 33 ff. V. Zweiter Aufenthalt in Straßburg.
1) A. Schricker, Zur Geschichte der
Straßburg 1872.
Nniversttät Straßburg.
S. 51. — 2) Simon S. 405 und 406. — Gras
Friedrich Magnus, geb. 1575, gest. 1618. — Graf Ludwig I., der Ritter, geb. 1579, gest. 1643. — 3) Simon S. 412. — Graf Johann Casimir,
geb. 1584, gest. 1627. Gedichtes lautet:
Der Titel des von Johann Casimir verfaßten
De studiis literarum
adhortatio ad principes
instituta: et recitata publice in academia Argentoratensium. Argentorati, typis Josiae Rihelij per Andream Rietschium Anno 1599.
19Q
4o.
12 Blätter. - 4) Simon S. 414. — Graf Georg Albrecht I.,
1597—1647. — 5) Graf Georg Albrecht III. zu Erbach-Fürstenau, geb. 1731,
gest. 1778.
Bergt.
G. Knod,
Universität Straßburg 1621 bis 1793.
Die
alten
Band I.
Matrikeln
der
Straßburg 1897.
S. 31 und Simon S. 455. — 6) G. Knod, Die alten Matrikeln...
Band I, 43 und Simon S. 465. — 7) @2, Straßburg, den 6. Nov.
1771. — 8) E2, Straßburg, den 13. Mai 1771. — 9) E2, Straß burg, den 6. Nov. 1771. — 10) Christoph Wilhelm Koch, geb. den
9. Mai 1737 zu Buchsweiler i. E., gest, den 25. Okt. 1813 zu Straß
burg. — 11) Jeremias Jakob Oberltn, geb. den 7. Aug. 1735 zu Straßburg, gest, den 10. Okt. 1806 ebendaselbst. — 12) Johann Hermann, geb. den 31. Dez. 1738 zu Barr, gest, den 4. Okt. 1800 zu Straßburg. — 13) Über Schöpflin s. Anmerk. III, 2. — 14) Brief
Schöpflins an Lamey, Straßburg, den 8. Dez. 1769. — 15) Brief Schöpfltns an Lamey, Straßburg, den 20. Jan. 1771. — 16) Kl,
Straßburg, den 21. Jan. 1771. — 17) Peter Friedrich Wilhelm Prinz von Holstein-Gottorp. — 18) E2, Straßburg, den 4. Aug. 1771. — 19) Die Angabe Dieffenbachs S. 37, daß Schöpflin oni
7. August 1770 gestorben sei, ist nicht richtig. — 20) K2, Straßburg, den 9. Aug. 1771. - 21) Mchier, 1632-1710, französischer Bischof unb berühmter Kanzelredner. — 22) E2, Straßburg, den 6. Nov. 1771.
— 23) K2, Lausanne, den 2. Mai 1770. — 24) Kl, Straßburg, den 18. Nov. 1770. — 25) Brief Oberlins an Lamey, Straßburg, den
30. Aug. 1787. — 26) Brief Oberltns an Lamey, Straßburg, den 13. Okt. 1787. — 27) Hermanniana, L Miscell. 4, Kapsel IV Nr. 10, Bl. 9a in der Straßburger Universitäts- und Landesbibliothek. — I. E. Gerock,
Die
1760—1792.
Naturwiffenschasten auf der Straßburger
Universität
(Separat-Abdruck aus den Mitteilungen der Phtlo-
mathtschen Gesellschaft in Elsaß-Lothringen, 4. Jahrg. 1896, 2. Heft.)
— 28) Kl, Straßburg, den 21. Jan. 1771; K2, Straßburg, den 21. Januar 1771. — 29) Gustav Ernst Graf zu Erbach-Schönberg,
1739—1812, Bruder des Grafen Georg Ludwig II. — E2, Straßburg,
den 29. Aug. 1770; E2, Straßburg, den 5. Sept. 1770; E2, Straß burg, den 26 Nov. 1770. — 30) E2, Sttaßburg, den 29. Aug. 1770;
(§2, Straßburg, den 13. Mai 1771; E2, Straßburg, den20. Juni 1771. S. auch: Philippe Andrö Grandidier, Registrum episcopatus et
dioecesis Argentinensis Anno 1778 excerptum praecipue ex visita-
tionibus episcopalibus inchoat. Anno 1758 & Finit. 1763. tinae 1778.
Argen-
In Grandtdiers Werk werden vier Glieder des Hauses
Hohenlohe angeführt. Mit welchem Fürsten Hohenlohe Graf Franz in Straßburg Verkehr pflegte, geht aus oben erwähnten Briefen nicht her
vor. — 31) E2, Straßburg, den 20. Juni 1771. — 32) Ludwig Cäsar
Konstantin von Rohan, 1697—1779. — 33) Ludwig Renö Eduard Prinz
von Rohan, 1734—1803. — 34) (§2, Straßburg, den 4. Aug. 1771. — 35) E2, Straßburg, den 10. Febr. 1772. — 36) E2, Straßburg, den
10. Febr. 1772. — 37) E2, Straßburg, den 10. Febr. 1772. — 38) E2
Straßburg, den 6. Nov. 1771. — 39) Näheres über den Hofkavalier von Kröhne s. in der folgenden Anmerkung. — 40) K2 Straßburg, den 21. April 1772; K2, Paris, den 29. Juni 1772 und E2, Straßburg,
den 19. April 1772.
Aus diesem Briefe vom 19. April 1772, einem
Briefe von Freund an
den
Rheingrafen Karl,
Straßburg, den
16. April 1772 (Rentkammer Erbach), aus E2, Paris, den 4. Juni
1772, Ei, Paris, den 10. Juni 1772, EJffy bei Paris, den 16. Sept. 1772 und aus noch weiteren in der Erbacher Rentkammer
aufbewahrten Briefen des Grafen Franz und Freunds an den Grafen
Georg Ludwig II. zu Erbach-Schönberg aus den Jahren 1772 und 1773 geht klar hervor, daß der polnische Geheimrat Freih. von Kröhne, der im Jahre 1772 in Erbach eine Lotterie errichtet hatte, als Hof-
kavalier einen ungünstigen Einfluß auf die Gräfin-Mutter auSgeübt hat.
Er hatte nicht nur für einige Zeit ein gespanntes Verhältnis
zwischen den Häusern Erbach und Fürstenau, sondern auch ernste
Meinungsverschiedenheiten zwischen
Mutter und
Sohn, sowie der
Gräfin und Freund v. Sternfeld herbeigeführt, sodaß die Gräfin eine
Zeitlang entschloffen war, ihren Sohn nach Erbach zurückzurufen,
dessen wettere Reisen zu vereiteln und Hofrat Freund aus ihrem
Dienste zu entlaffen, um alsdann vielleicht Geheimrat von Kröhne mit der Hofmeisterstelle ihres Sohnes zu betrauen.
Erst nachdem
von Kröhne, als Abenteurer entpuppt, von Erbach verschwunden und
nach Lübeck abgereist war, trat daS gegenseitige Vertrauen wieder ein. — 41) E>, Paris, dm 10. Juni 1772. — 42) Sophie Christine Fürstin von Nassau-Saarbrücken, 1725—1795. @i, Paris, den 10. Juni 1772. — 43) st 2 Paris, den 29. Juni 1772. — 44) st 2,
Paris, den 25. Juli 1772. — 45) G2, Straßburg, den 19. April 1772; st 2, Straßburg, den 21. April 1772.
VI. Aufenthalt in Paris.
1) Ferdinand Maximilian Msriadec Prinz von Rohan, Prälat, 1738—1813. — 2) Ludwig Rens Eduard Prinz von Rohan, 1734—1803. — 3) El, Paris, den 10. Juni 1772. — 4) Karl von Rohan, Fürst von Soubise, 1715—1787. E», Jssy, den 16. Sept. 1772. — 5) Graf Mercy, 1722-1794. El, Jssy, den 16. Sept. 1772. — 6) Prinz Georg von Hessm, Bruder des Landgrafen Ludwig IX. von HessenDarmstadt. El, Paris, den 10. Juni 1772; E2, Jssy, den 16. Sept. 1772. — 7) El, Jssy, den 16. Sept. 1772. — 8) Guillaume Thomas FranyoiS Raynal, 1713—1796, französischer Schriftsteller. — 9) Viktor Riquetti, Marquis von Mirabeau, 1715—1789. — 10) Hanois Gabriel Viktor Riquetti, Graf pon Mirabeau, 1749—1791, berühmter Redner und Staatsmann. —11) E2, Paris, den 18. Dez. 1772. — 12) E2, Jssy bei Paris, den 16. Sept. 1772. — 13) st 2, Parts, den 20. Nov. 1772. — 14) E2, Parts, den 4. Juni 1772. — 15) Marte Thsröse Geoffrtn, geb. den 2. Jan. 1699 zu Paris, gest, dm 6. Okt. 1777. — 16) Jean Lerond d'Alembert, 1717—1783, Philosoph und Mathe matiker. — 17) DenIS Diderot, 1713—1784, Seele der französischen Encyklopädisten. —18) Jean Franyois Marmontel, 1723—1799, franzö sischer Schriftsteller. — 19) E', Jssy, den 16. Sept. 1772; E2, Jssy, den 16. Sept. 1772. — 20) E2, Jssy, den 16. Sept. 1772. — 21) E2, London, den 20. Mat 1773. — 22) st2, Paris, den 20. Nov. 1772. — 23) @2, Jssy bei Paris, den 16. Sept. 1772. — 24) E», Paris, den 18. Dez. 1772. — 25) Mademoiselle Clairon, eigentlich Claire Josephe Hippolyte Lerys de Latude, geb. den 25. Jan. 1723, gest, den 31. Jan. 1803, ausgezeichnete Schauspielerin. — 26) ®i, Parts, den 18. Dez. 1772. — 27) st-, Paris, den 5. Okt. 1772. — 28) AlS
Medea feierte Clairon auf der Bühne den höchsten Triumph. — 29) Gemeint ist der S. 54 genannte Markgraf Karl Alexander von Ans bach-Bayreuth, der mit der Schauspielerin Clairon in freundschaft lichen Beziehungen stand. Bon 1773—1790 lebte Mademoiselle Clairon am Hofe des Markgrafen. — 30) K2, Paris, den 20. Nov. 1772. — 31) E. de Goncourt, Mademoiselle Clairon. Paris 1890. S. 323. — 32) K2 Paris, den 5. Okt. 1772. — 33) E. de Goncourt, Made moiselle Clairon, S. 324 ff. — 34) Herzog de La Brilliere, 1705—1777, französischer Staatsmann. — 35) E2, Lille, den 13. März 1773. S. auch: Catalogus Bibliothecae Erbacensis S. 56.
VII. Lille. — London. 1) E2, Lille, den 13. März 1773. — 2) El, Lille, den 13. April 1773. — 3) E2 London, den 20. Mai 1773. — 4) @i, Lille, den 13. April 1773; El, Brüssel, den 4. Juni 1773. — 5) Str Joseph Banks, 1744—1820. — 6) Daniel Solander, 1736—1782. — 7) James Cook, 1728-1779. - 8) Ei, Brüssel, den 4. Juni 1773.
VIII. Brüssel. — Amsterdam. — Kassel. — Celle. — Braunschweig. 1) El, Amsterdam, den 28. Juni 1773. — 2) K2, Utrecht, den 25. Mai 1762; @2 Haag, den 4.Juli 1773. — 3) El, Aachen, den 26. Juli 1773; El, Kassel, den 12. Aug. 1773; Ei, Kassel, den 16. Aug. 1773; El, Kassel, den 19. Aug. 1773; El, Hannover, den 25. Aug. 1773; @2 Haag, den 4. Juli 1773; E2, Kassel, den 19. Aug. 1773.- 4) El, Kassel, den 16. Aug. 1773; El, Han nover, den 25. Aug. 1773. — 5) El, Berlin, den 12. Sept. 1773; E2, Berlin, den 12. Sept. 1773.
IX. Berlin. — Dresden. — Wien. 1) E2, Berlin, den 12. Sept. 1773. — 2) El, Wien, den 20. Okt. 1773. — 3) E1, Wien, den 20. Okt. 1773. — 4) Dieffenbach S. 59; El, Wien, den 20. Okt. 1773; K2, Mailand, den
25. Jan. 1774.
Der Jesuitenorden war im Jahre 1773 durch den
Papst Clemens XIV. aufgehoben worden. — 5) Ei,
20.
Oktober
1773.
Eine
Abschrift
des
Briefes
Wien, den
Friedrichs
beS
Großen befindet sich im Königl. Preuß. Geheimen Staatsarchiv in Berlin.
Friedrich der Große pflegte seine Unterschrift meist in der
Namensform «Federic» zu geben. — 6) El, Nom, den 11. Febr. 1774; E2 Rom, den 11. Febr. 1774. — 7) El, Wien, den 20. Okt.
1773. — 8) Die Angabe Dieffenbachs S. 60, daß die Ankunft in Wien am 8. Nov. erfolgt sei, ist irrig, denn der erste Brief deS Grafen Franz an seinen Vormund aus Wien ist schon vom 20. Okt.
1773 datiert. — 9) Die Schilderungen Dieffenbachs über den Wiener
Aufenthalt (S. 60 ff.) finden in E2, Wien, den 20. Okt. 1773, und in El, Wien, den 16. Dez. 1773 Bestätigung. — 10) K2, Mailand, den 25. Jan..' 1774. — 11) @2 Wien, den 20. Okt. 1773; Bi, Wien den 16. Dez. 1773.
Die Allgabe Dieffenbachs S. 69, daß die Ab
reise nach Italien am 15. Dez. 1773 erfolgt sei, ist nicht richtig. —
12) E2 Mailand, den 2. Febr. 1774; 6«, Wien, den 22. April 1775 X. Die erste italienische Reise. — Mailand. — Rom. —
Neapel. — Florenz. — Bologna. — Parma. — Turin.
1) K2, Mailand, den 25. Jan. 1774; E2, Mailand, den 2. Febr.
1774. — 2) K2, Mailand, den 25. Jan. 1774. — 3) El, Wien, den
16. Dez. 1773; E2, Mailand, den 2. Febr. 1774; K2, Rom, den 25. Febr. 1774. — 4) Johann Friedrich Reiffenstetn, 1719—1793« (C. Justi, Winckelmann III. Band.
Leipzig 1898. S. 262.) — Der
Bankier des Grafen in Rom war der Marquis Girolamo Belloni. K2, Mailand, den 25. Jan. 1774; B«, Mailand, den 2. Febr. 1774;
El, Rom, den 11. Febr. 1774. — 5) Kardinal Alessandro Albani, 1692—1779.
Zahlreiche Stellen über ihrr bei C. Justi, Winckelmann.
— 6) E2, Rom, den 18. März 1774. Febr. 1774.
—
7) K-, Rom, den 25.
- 8) K-, Neapel, den 28. April 1774. — 9) K2,
Neapel, den 28. April 1774. —
10) Ei, Neapel, den 26. April
1774; E2, Neapel, den 26. April 1774.
Dieffenbach S. 75 gibt
irrtümlicher Weise den 1. März als Tag der Abreise nach Neapel
an. — 11) Sir William Hamilton, 1730—1803.
Siche: C. Justi,
Winckelmann III, 33. 307. 333. 340 ff. — 12) Briefe des Grafen
Franz an Hamilton: Erbach, den 18. Januar 1790; Erbach, den 8. Februar 1794. — 13) E», Neapel, den 26. April 1774. Über Baron Heinrich von Flachsland flehe: Henry Ganier, Costumes des
rögiments et des milices d'Alsace. Epinal 1882. S. 37 u. Anm. 30.
— 14) El, Florenz, den 30. Juni 1774.
Im Auftrage der Kaiserin
Katharina II. von Rußland hatte der Maler Philipp Hackert sechs Gemälde
angefertigt,
die
den großen Sieg bei
wichtigsten Schlachtmomenten verherrlichten.
Tschesme
in
den
Vergl. hierüber: Goethe,
Philipp Hackert. — 15) E2, Mailand, den 6. Sept. 1774. — 16) K2,
Genua, den 4. Aug. 1774; El, Mailand, den 6. Sept. 1774. XI. Heimreise. — Zweiter Aufenthalt in Wien. —
Ansbach. — Ankunft in Erbach. 1) K2, Wien, den 12. Oft. 1774; E', Wien, den 20. Oft. 1773.
Dieffenbach S. 84 gibt fälschlicherweise den 1. Nov. 1774 als Tag
der Ankunft in Wien an. — 2) El, Wien, den 16. Oft. 1774; El, Wien, den 24. Dez 1774. — 3) Christian reg. Graf zu Erbach-Schönberg,
geb. 1728, gest. 1799.
El, Wien, den 16. Dez. 1774; E», Wien,
den 17. Juni 1775. — 4) E2, Wien, den 22. April 1775; K2, o. O., den 8. Febr. 1777 und K2, Erbach, den 18. März 1777. —
5) Ei, Wien, dell 16. Oft. 1774. — 6) Ei, Wien, den 12. März 1775; Ei, Wien, den 19. Mai 1775. — 7) K2, Nürnberg, den 14. Juli 1775; E2, Nürnberg, den 14. Juli 1775. — 8) Dieffenbach
S. 87 berichtet unrichtiger Weise von einem nahezu vierzehntägigen Aufenthalt in Ansbach.
XII. Regierungsantritt des Grafen Franz. — Sein Wirken als Regent. — Familienleben. — Freund schaftliche Beziehungen. — Theater. — Jagd.
1) Unter
„Papiere"
meint der Graf daS
Manuskript seines
WaffenkatalogS, bas er Lanrey zur Durchsicht zugeschickt hatte. — 2) Kl, Erbach, den 7. Febr. 1789; K', Erbach, den 3. April 1789;
W6
Ai Nr. 42, Erbach, den 25. Mai, ohne Angabe des JahreS. —
3) Selbstbiographie des Joh. Friedrich Knapp. — I. F. Knapp, geb.
den 20. Sept. 1776 in Erbach, zur Stunde, als Graf Franz seinen feier
lichen Einzug mit seiner ersten Gemahlin in Erbach hielt, 1798 Gräflich Erbach-Erbachischer Regierungsadvokat, 1800 Gräflicher Regierungs assessor, 1802 Gräflich Erbachischer Regierungsrat,
1816 Großherz.
Hess. Oberappellattonsgerichtsrat, starb 1848 als Geheimer Staatsrat zu Darmstadt. — 4) Kl, Erbach, den 1. Aug. 1775; Kl, Erbach, derr 15. Aug. 1775; Kl, Erbach, den 10. Juni 1788; K2, Erbach, den 5. Aug. 1775; K*, Erbach, den 5. Dez. 1775; K2, Erbach, den 16. März 1776; K2, Erbach, dell 16. Nov. 1776. — 5) Charlotte
Luise Polyxene zu Leiningen, geb. den 27. Mai 1755, gest, am 13. Jan. 1785. — Brief der Gräfin Charlotte Wilhelmine zu LeintngenWesterburg an Lamey, Grünstadt, den 4. Jllli 1776. — Die Gräfin
Charlotte Wilhelmine, geb. Gräfin Pappenheim, geb. den 5. Juni
1708, gest, den 10. Jan. 1792, war die zweite Gemahlin deS Grafen Georg Hermann zu Leiningen-Westerburg (1679—1751).
meier, Gesch. des Hauses Leiningen I, 317.
(E. Brtnck-
II, 263 ff. 267 ff.) —
6) Die Vermählung falld nach der Angabe in dem beim Bürger meisteramte zu Dürkheinl a. d. Haardt niedergelegten lutherischell
Kirchenbuche vom Jahre 1750—1798 am 1. Sept. 1776 statt und nicht
am 16. Sept., wie Dieffenbach angibt.
S. auch Brinckmeter I, 317.
— 7) S, Dürkheim, den 10 sSePt.j 1776. — 8) Brinckmeier I, 310ff. — 9) Christian
Gottfried Daniel Nees
von
Esenbeck, geb.
am
14. Febr. 1776 auf Burg Reichenberg bei Reichelsheim i. O., gest,
den 16. März 1858 zu Breslau. — 10) Vergl. hierzu: Selbstbiographie des Joh. Friedrich Knapp. — 11) Claude Joseph Dorat, 1734—1780.
— A. W. Jffland, 1759-1815. — Stehe Brinckmeier I, 310. — 12) Briefe deS Grafen Franz an feine Schwiegermutter, die Fürstin
zu Leiningen: Erbach, den 16. Januar 1785; Erbach, dm 24. Febr.
1785, in Amorbach. — I. G. Lehmann, Urkundliche Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hartmbllrg und Westerburg in dem ehe
maligen Wormsgaue.
Kaiserslautern o. I. S. 262.
(== I. G.
Lehmann, Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlösser in den
ehemalige« Gauen, Grafschaften und Herrschaften der bayerischen Pfalz. IH. Band). — 13) Briefe des Grafen Franz an seine Schwiegermutter, die Fürstin zu Leiningen: Erbach, den 16. Jan. 1785; Erbach, den
24. Febr. 1785; Erbach, den 5. Juli 1785, in Amorbach. — 14) Briefe des Grafen Franz an seine Schwiegermutter, die Fürstin zu Leiningern- Erbach, den 30. Aug. 1785; Erbach, den 8. Okt. 1785, in
Amorbach. -15) K> Nr. 17, Erbach 1789; Ri Nr. 36, Erbach, den
20. Mai, ohne Jahresangabe; Brief des Grafen Franz an seine Schwiegermutter, die Fürstin zu Leintngen:
Erbach, den 9. Juni
1787, in Amorbach; SU Nr. 39, Dürkheim sJuli 1787]. — Emich Karl zu Leiningen, geb. den 27. Sept. 1763, Regierungsantritt am 9. Jarl.
1807, gest, den 4. Juli 1814, war zweimal vermählt: am 4. Juli
1787 mit Gräfin Sophie Henriette, Tochter des Grafen Heinrich XXIV. Neuß zu Lobenstein-Ebersdorf und der Gräfin Karoline Ernestine zu
Erbach-Schönberg, und am 21. Dez. 1803 mit der Prinzessin Marte Luise Victoria von Sachsen-Koburg, der späteren Herzogin von Kent
itnb Mutter der Königin Victoria von England. — 16) Sylvan. Ein Jahrbuch für Forstmänner .. . f. d. I. 1813.
Cassel.
Marburg und
S. 97 u. 98. — 17) Vergl. bas im Leiningischen Archiv zu
Amorbach
aufbewahrte „Repertorium
des
Gesellschaftstheaters zu
Dürkheim an der Haardt voll 1784—1792 und des Gesellschafts
theaters in Amorbach von 1807—1815 und 1825-1827", Bl. 20b. Lederband in 4°. — 18) Die Angabe über den Besuch Jfflands in
Amorbach verdanke ich der gütigen mündlichen Mitteilung des Fürstlich
Leiningischen
General-Direktors,
Herrn
Dr. jur.
Albert Schreiber
in Amorbach. — 19) Helmine v. Chezy, geb. am 26. Jan. 1783
zu Berlin, gest, am 28. Jan. 1856 zu Genf.
Karl voll
Dalberg,
Großherzogs
Auf Veranlassung des
von Frallkfurt,
die Sage vom Ursprmlg des Geschlechtes der
bearbeitete
Grafen zu
sie
Erbach
dramatisch, unter dem Titel: „Emma und Eginhart. Eine Sage aus Karls des Großen Tagen.
Dem edlen Stamme Erbach-Erbach und
dessen blühenden Zweigell allen liebevoll gewidmet von Helmillen-. (Helmine von Chezy, Herzenstöne auf Pilgerwegen. Sulzbach 1833. S. 333ff. und 382ff. und H. v.
Chezy, Unvergessenes.
2. Teil.
Leipzig 1858.
S. 49 ff. 56 ff.) — Das Schauspiel ist abgedruckt in:
H. v. Chezy, HerzenStöne auf Pilgerwegen, S. 333—381 und in:
Urania, Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1817. Altenburg.
S. 123—166.
Leipzig und
Letzterem Drucke gehen ein „Borbericht
zum Schauspiel Eginhard und
Emma", S. 115—120,
und
eine
poetische „Zueignung an Ihre Erlauchten, den regierenden Herrn Grasen
und die Frau Gräfin von Erbach-Erbach", S. 121 u. 122, voraus. Ein Manuskript des Stückes mit handschriftlichen Bemerkungen des
Fürsten Emich Karl befindet sich in der Leiningischen Bibliothek zu Amorbach, doch weicht der Text öfter von dem der Drucke ab.
Eine
zweite Aufführung fand nach einem noch m Amorbach vorhandeneil Theaterzettel und nach einer Notiz im genannten Repertoriunr am
Sonntag, den 20. März 1814, statt.
Auch Direktor Dr. Schreiber
gedenkt in seiner interessanten Abhandlung:
„Die
Entstehung des
sogenarmten Thüringer Volksliedes „Ach, wie wärs möglich tmmi" in der Zeitschrift:
Blätter der Bereinigung für
„Aus der Heimat,
Gothaische Geschichte und Altertumsforschung, Heft 2, II. Jahrg. 1899, S. 49—64" des Stückes und dessen Aufführung. — 20) H. v. Chezy,
Unvergessenes II, 57. 58; H. v. Chezy, Herzenstöne S. 382; Urania. Taschenbuch für Damen aus daS Jahr 1817. Leipzig und Altenburg. S. 116. — 21) H. v. Chezy, Unvergessenes II, 61 ff.; Wilhelm Chezy,
Erinnerungen aus meinem Leben I.
Schaffhausen 1863.
22) Baron Billiers entstammte einem
S. 25. —
alten berühmten Geschlechte
dieses NamenS in England. — 23) Brief der Gräfin Charlotte Wilhel mine zu Leiningen-Westerburg an Lamey, Grünstatt, den 20. Dez. 1790. — 24) Sylvan. Jahrbuch für Forstmänner... aus d. 1.1823. S. 105 ff.
(Aufsatz über Eulbach mit Abbildungen des Jagdhauses Eulbach und
der Burg im englischen Garten.
Auch ist der Jahrgang 1823 von
den Herausgebern dem Grafen Franz gewidmet). — Sylvan... aus d. I. 1824. S. 140 ff.
(Nekrolog aus den Grasen Franz.)
„Die
Titelvignette — Kaiser Maximilian I. aus der Falkenbeize — ist die verjüngte Kopte einer gemalten Fensterscheibe, welche sich im Ritter
saale zu Erbach befindet". — Sylvan. . . aus die Jahre 1825/26.
S. 3—14.
(Enthält
eine
von
dem
Freiherrn
von
der
Borch
entworfene
de»
Charakteristik
Grafen Franz.
Betgefügt
ist ein
wohlgelungenes Porträt des Grasen.) — 25) Fr. Lehne, Reise in den Odenwald (1817) in dessen Gesammelten Schriften, Band V. Mainz 1839.
S. 323. — 26) S, Erbach, dm 26. Juli 1775; S,
Erbach, den 10. April 1777; S, Erbach, den 2. Jult 1777.
Auch
später wiederholten sich die Einladungen: S, den 28. Febr. 1780. — 27) S, Erbach, den 24. Mai 1779.
Vier Briefe gleichlautenden
Inhalt», von denen 1 nach Kassel, 8 nach Frankfurt gerichtet waren. — 28) S, Erbach, den 15. Juni 1779. — 29) S, Erbach, den
22. Aug. 1779; S, Erbach, den 3. Sept. 1779. — 30) F. b. Matthiffon, Schriften. 7. Band.
Zürich 1829.
S. 76. 77. 78. 105. 116.
117. — 31) S, Erbach, den 17. April 1780; S, Erbach, den 13. Nov.
1780; S, Erbach, den 22. Ott 1781. - 32) F. b. Matthiffon,
Schriften. 7. Band. S. 116. 117. — 33) Biographische Skizze über den Grafen Franz, von der Hand seine» Urenkel», de» reg. Grafm Georg Albrecht IV. zu Erbach-Erbach. 1893. — 34) Frtedr. b. Matthiffon,
Das Dianenfest bet Bebenhausen.
Zürich 1813.
rungen.
Mt Kupfern und Musikblättern.
S. 26. 31. 32. 83. — Frtedr. b. Matthiffon, Erinne
5. Band.
Zürich 1816.
S. 299 ff. — Da» Festinjagen
bet Bebenhausen vom 9. November 1812.
Mttgetetlt von Dr. jur.
A. v. Schloßberger in der Literarischen Beilage de» StaatS-Anzetger»
von Württemberg, 1895.
Nr. 6.
S. 81. — Privatmitteilung de»
K. Württemb. Archtvdirektors Herrn Dr. v. Stalin vom 4. Mai 1903.
— 35) Wir Anin. 33. — 86) Wie Anm. 33. — 37) Frtedr. v. Matthiffon, Lebensabrih de» höchsffeligen König» Friedrich von Württem berg.
Stuttgart [1816].
7. Band.
S. 5. — Frtedr. v. Matthiffon, Schriften.
S. 117. — 38) Joh. Wilhelm Wendt, Gräflich Erbach-
Erbachischer Bautnspettor, geb. den 19. Ott. 1747 in Halle a. d. Saale,
gest, den 21. Jan. 1815 in Erbach. — 89) Sylvan... auf d. 1.1823, S. 113. 114.
Da» oben beschriebene Bolksfrst, der sogenannte Eul«
bachrr Markt, wurde nach dem Tode de» Grafen Franz nach Erbach verlegt.
Im
Jahre
1902 wurde auf
Anregung
Sr.
Erlaucht
de» regierenden Grafen Georg Albrecht zu Erbach und dessen er lauchten Bruder» Arthur die Hundertjahrfeier diese» Markte» festlich
begangen und zur dankbaren Erinnerung an den edlen Stifter, den
Grafen Franz, eine prächtige Denkmünze geprägt.
Der geschickten
Feder des Mitbesitzers der Hof-Buchdruckerei in Erbach, Emst Franz, verdankm wir eine treffliche Schilderung des Eulbacher Marktes, die
am 19. Juli 1902 als Festnummer des „Centralanzeigers für den Odenwald" erschien. — Georg Friedrich Louis, Gräflich Erbachtscher
Forstrat, geb. den 15. Nov. 1759 zu Huflar in der Rhön, gest,
den 8. April 1846 zu Erbach. — 40) K2, Erbach, den 1776;
K2, Erbach,
den 30. Nov.
1776.
—
16. Nov.
Im Frühjahr 1777
verließ Freund v. Sternfeld Erbach und verzog nach Frankfurt;
später treffen wir ihn in Darmstadt, Zweibrücken, Worms und Auer bach.
In der Zwischenzeit weilt er öfter
Erbach zu Besuch.
am
gräflichen Hofe in
Der Brieftvechsel mit Lameh währt bis in die
Mitte des Jahres 179t.
XIII. Wissenschaftliches Studium. — Vermehrung und Neu
einrichtung
der Erbacher Hofbibliothek. — Vorbereitung zur zweiten italienischen Reise.
1) Ri, Erbach, den 11. Mai 1782; Ri, Erbach, den 28. Oft.
1788. — Charles LouiS ClSrtffeau, 1721—1820, berühmter Zeichner, Maler und Architekt. — Domenico Cunego, 1727—1794, hervor
ragender Zeichner und Kupferstecher. — 2) Brief OberlinS an Lamey, Straßburg, den 30. Aug. 1787. — 3) Ri Nr. 29, Erbach, den
23. Mai, ohne Jahresangabe; Ri Nr. 30, Erbach, den 7. Juni, ohne Jahr. — 4) K i Nr. 34, Erbach, den 15. Sept. [1787]; Ri, Erbach, den
10. Jan. 1789;
Ri, Erbach,
6. März 1789;
KErbach, den 12. März 1789; Ri, Erbach, den
3. April 1789;
K', Erbach,
den 7. Febr.
den 7. April
1789; Ri, Erbach, den
1789; Ki, Erbach, den
5. Mai 1789; Ri, Erbach, den 16. Mat 1789; Ri Nr. 44, Erbach, den 19. Mai, ohne Jahr. — 5) Briefe des Grafen Franz an Hamilton:
Erbach, den 18. Jan. 1790 und Erbach, den 8. Febr. 1794. — 6) Ri, Erbach, den 29. Juli 1783; Ri, Erbach, den 9. Aug. 1783; R1, Erbach, den 23. Aug. 1783; Ri, Erbach, den 10. Jan. 1789. — 7) Joh. Joachim Winckelmann, 1717—1768. — 8) Graf Franz zu
‘Jul
Erbach, Katalog der Antiken der Römischen Zimmer ... v. 1.1808,
Vorwort S. 3. — 9) 5N Nr. 42, Erbach, den 25. Mai [1790]; ZN Nr. 48, Erbach, den 10. Juni [1790]. —10) ZN Nr. 42, Erbach, den
25. Mai [1790]; Ai Nr. 48, Erbach, den 10. Juni [1790]. XIV. Die zweite italienische Reise. — Florenz. - Rom. — Neapel.
1) Für diesen Abschnitt lieferte das in der Hofbibliothek zu Erbach befindliche, bisher noch nicht verwertete Tagebuch des Gräf
lichen Bauinspektors Johann Wilhelm Wendt ein überaus reichhaltiges Material. Wegen der leichten Übersichtlichkeit deS Manuskriptes konnte bei Anführung von Stellen von der Seitenangabe meist abgesehen
werden.
— 2) Dieffenbach (S.
108) versetzt irrtümlicherweise die
Abreise in die Weihnachtszeit. Auch Graf Franz gibt daS Jahr 1791
als Antritt der Reise an (Katalog der Anttken der Römischen Zimmer,
Vorwort S. 3). — Die Gemahlin deS Grafen nahm, wie aus Wendts Tagebuch, Bl. 8a, 8b, 24a, hervorgeht, an dieser Reise teil, was
Dieffenbach nicht bekannt war.
(Stehe S. 109 u. 111).
Dieffenbach
führt als Reisebegleiter deS Grafen nur Oberförster LouiS an (S. 108). über Oberförster Louis siehe Anmerk. XII, 39. — 3) Dieffenbach gibt S. 108 unrichtigerweise
den 30. Januar
an. — 4) Goethe,
Italienische Reise und v. Graevenitz, Deutsche in Rom. Leipzig 1902. S. 225 ff. — 5) Johann Friedrich Reiffenstein, s. Anm. X, 4. —
6) Siehe darüber G. v. Graevenitz, Deutsche in Rom. S. 237. - 7) Alexander Trtppel, 1744-1793.
Leipzig 1902.
Näheres über ihn
in: C. H. Bögler, der Bildhauer Alexander Trippel.
Schaffhausen
1892/93. — 8) E. G. Anthes, Die Antiken der Gräflich Erbach-
Erbachischm Sammlung zu Erbach i. O.
Darmstadt 1885.
S. 20.
— 9) Bartolomeo Cavaceppi, gestorben gegm das Ende deS 18. Jahr
hunderts (Goethe, Zweiter römischer Aufenthalt: Werke Bd. 24. Hempelsche Ausgabe, S. 482 und C. Justt, Wtnckelmann und seine Zeitgenossen.
2. Aufl. II, 306 f.
III, 270. 281.
Leipzig 1898. —
10) Johann Jakob Schmid, 1760—1798 (Bögler, Alexander Trippel.
S. 21. 30). —11) Al. Ludw. Hirt, 1759—1839 (Bögler S. 33; Goethe,
Italienische Reise und v. Graevenitz, Deutsche in Rom S. 246. 248. 259.287). -12) Wilhelm F. Gmelin, 1745—1820. —13) Ernst Balenttni,
1759—1820. — 14) Alexander Macco, geb. um 1770. — 15) Goethe ge, denkt HirtS in dem Berichte über seinen zweiten römischen Aufenthalt in
anerkennender Weise. —16) 5N, Erbach, den 21. Aug. 1787; Kl, Erbach,
den 13. Nov. 1787; Äi Nr. 12, Erbach 1787. — 17) Joseph regierender Fürst zu Schwarzenberg, 1769—1833, Chef deS HauseS, im Jahre
1790 als Kurböhmtscher Wahlbotschafter bei der Kaiserwahl Leopold- U. in Frankfurt a. M.; sodann begab er sich als Kaiserlicher KrönungS-
botschafter an die Höfe von Parma und Modena und an den päpst lichen Stuhl nach Rom. Bis Ende Juni 1791 weilte er in Italien. —
Prinz Friedrich zu Schwarzenberg, 1774—1795, nahm als Rittmeister im Chevauxlegers-Regimente Lobkowitz im Jahre 1795 unter dem
Kaiser! General Wurmser am Feldzuge gegen Frankreich teil.
Im
Jahre 1795 in der Schlacht bei Mannheim beim Sturm auf die Neckarschanze tödlich verwundet, starb er zu Weinheim an der Berg
straße und wurde in der dortigen katholischen Kirche bestattet. — 18) Martin Forch, Begleiter der Fürsten zu Schwarzenberg, wurde
1792 Direktor des Fürstl. Schwarzenberg. HofarchivS (des jetzigen Centtalarchivs) und starb im Juli 1814 in Wien (Privatmttteilung
deS
Fürstl.
Schwarzenberg.
Centtalarchiv - Direktors,
Mörath, zu Krummau in Böhmen).
Herrn
A.
Bautnspektor Wmdt nennt den
fürstl. Erzieher irrtümlicherweise „von Furcht"; dieser Name wurde
daher überall im Texte durch „Martin Forch" ersetzt. — 19) Maxi milian von Berschaffelt,
1754—1818,
Sohn deS Bildhauers und
Kurfürstl. Pfälz. Akademie-Direktors Pieter Berschaffelt, 1710—1793.
- 20) Wilhelm Tischbein, 1751-1829. - 21) Philipp Hackert, 1737—1807, Landschaftsmaler. — Georg Hackert, gest. 1805, noch nicht fünfzig Jahre alt, bedeutender Kunsthändler in Neapel, jüngsttr
Bruder Philipps.
XV. Die Sammlungen in Erbach. 1) Friedrich Th. Thiersch, 1784—1860. — 2) Friedrich Creuzer,
1771—1858, Altertumsforscher. — 3) Karl Daub, 1765—1866, Pro-
fessor der Theologie in Heidelberg. — 4) Sulpiz Boisser4e, 1783—1854, ein um die Kunstgeschichte verdienter Gelehrter. — 5) Über den
Erbacher Drususkopf s. Creuzer, Deutsche Schriften II, 1. Leipzig und
Darmstadt 1846. S. 230; Creuzer, Symbolik und Mythologie der alten Völker III. Leipzig und Darmstadt 1812. S. 521, Note 76. — Über Vasenbilder in Erbach s. Creuzer, Deutsche Schriften II, 1, mit Tafel.
Leipzig und Darmstadt 1846. S. 238ff.; Creuzer, Opuscula
selecta. Lipsiae 1854. S. 52ff.; Creuzer, Symbolik etc., III, 521 ff.; Abbildungen zu Friedrich Creuzers Symbolik etc. Leipzig und Darm stadt 1819.
S. 33, Tab. VIII, S. 47, Tab. XL — 6) Creuzer, Zur
Geschichte alt-römischer Cultur am Oberrhein und Neckar in dessen Deutsche Schriften, II, 2, 399. 444.
Leipzig und Darmstadt 1846;
Friedrich Creuzer, Aus dem Leben eines alten Professors. und Darmstadt 1848.
S. 66. 131. 166. — 7)
Leipzig
Knapps Selbst
biographie; Erbacher Kreisblatt vom 22. Okt. 1892, Nr. 85; Central anzeiger
für
den
Odenwald,
Erbacher KreiSblatt
vom 18. Okt.
1902, Nr. 121. — 8) Friedrich Lehne, 1771—1836, Professor und
Stadtbibliothekar in Mainz. — 9) F. Lehne, Reise in den Odenwald
(1817) in: Ges. Schriften.
Hsg. von Ph. H. Kttlb. V. Mainz 1839.
S. 318—338. — 10) A. Hirt (1759—1839),
bildenden Künste bei den Alten.
Berlin 1833.
Die Geschichte der
S. 94. — 11) K. O.
Müller (1797—1840), Handbuch der Archäologie der Kunst. 3. Aufl. von
Fr. G. Welcker. Stuttgart 1878. S. 679. — F. G.Welcker (1784-1868),
Alte Denkmäler. 12)
5. Teil.
Göttingen 1864.
Archäologische Zeitung.
S. 384. 388. 392. —
14. Jahrg. 1856, Anzeiger 92. 93.
S. 254) — 13) Leipziger Illustrierte Zeitung vom 12. Okt. 1867. —
14) Ludwig Lindenschmit, 1809—1893. — 15) L. Lindenschmit, Hand
buch der deutschen Alterthumskunde. Braunschweig 1880—1889. S. 104 und Einleitung S. 33. — 16) Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck, geb. 1811, biS 1885 Direktor des Bayerischen Nationalmuseums, gest, am 19. Mai 1903. — 17) I. H. von Hefner-Alteneck, LebenS-Erinnerungen.
München 1899.
S. 64. — 18) I. H. v. Hefner-Alteneck,
Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter biS
Ende deS 18. Jahrhunderts.
2. Aufl.
9tmb I. S. 32, Taf. 57;
Bd. II, S. 11, Taf. 93; Bd. III, S. 25, Taf. 192; Bd. IV, S. 26,
Taf. 274; Bd. V, S. 17, Taf. 330; Bd. IX, S. 3, Taf. 579. 580. S. 4, Taf. 583; Bd. X, S. 17, Taf. 692. Frankfurt a. M. 1879 ff.
— 19) Karl Bernhard Stark, 1821—1878, Archäolog. Dessen Arbeit über den Erbacher Alexanderkopf s. unter Anm. XX, 26. — Die
Erbacher Sammlungen erwähnt
Archäologie
Kunst.
der
1. Abt.
geb 1859. Dessen
Eduard AntheS,
Stark
in
seinem
Leipzig 1880.
Handbuch der
S. 207. — 20)
Arbeit über den Athletenkopf s.
unter Anm. XX, 26. — 21) E. G. AntheS, Die Antiken etc. s. unter Anm. XX, 26. — 22) Friedrich v. Duhn, geb. 1851, Professor in
Heidelberg.
Bergt. Archäologische Zeitung 1882, S. 212 und 1883,
S. 307 ff. — 23) August Demmin, Die Kriegswaffen in ihrer histo
rischen Entwickelung von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. 2. Aufl.
Leipzig 1886.
Register S. 797. — 24) Georg Schäfer, geb.
1823, Geh. Rat, Professor der Kunstgeschichte in Darmstadt.
Arbeit
über
„Die gräflichen Sammlungen
in Erbach"
Anm. XX, 26. — 25) Adolf Michaelis, geb. 1835.
Dessen
s.
unter
S. die Nr. 312
und 1061 beS „Führers durch das Archäologische Museum der Kaiser-
Wilhelms-Universität Straßburg.
2. Bearbeitung. sBon Professor
A. Michaelis). Straßburg 1897*. — 26) Außerden unter Anmerkung 1 des Vorwortes hervorgehobenen Schriften mögen noch folgende ange
führt werden:
Franz Graf zu
Erbach,
Kataloge der Erbacher
Sammlungen.—Eberhard Graf zu Erbach, Generalkatalog der Gräflich
Erbachischen Sammlungen im Schlosse zu Erbach.
Erbach i. O.,
Aug. Franz 1894. — E. G. Anthes, Die Antiken der Gräflich Erbach-
Erbachischen Sammlung in Erbach i. O.
Darmstadt 1885. — E. G.
Anthes, Athletenkopf in Erbach. In: Festschrift für Johannes Over beck. Leipzig 1893. S. 79—84. — Aufsatz über die Erbacher Samm
lungen in der „Darmstädter Zeitung" 1866, Nr. 84-86. — Kurze Beschreibung des Rittersaales in dem Schlöffe zu Erbach im Oden walde und der in demselben aufgestetlten Rüstungen und Waffen. Amor bach, H. W. Volkhardt 1808. Erschien in mehreren Auflagen. — A. L. Grimm, Vorzeit
und
und im Odenwalde.
Gegenwart an der Bergstraße, dem Neckar
Darmstadt 1822.
S. 413 ff. (Beschreibung der
Erbacher Sammlungen) und A. L. Grimm,
die malerischen und
romantischen Stellen der Bergstraße, des OdenwaldeS und der Neckar gegenden in ihrer Vorzeit und Gegenwart geschildert. Frankfurt a. M.
o. I. S. 266 ff. (Beschreibung der Erbacher Sammlungen.) — I. F. Knapp Der Odenwald in „Helmine von Chezy, Handbuch für Reisende nach Heidelberg und in seine Umgebungen, nach Mannheini, Schwetzingm,
dem Odenwalde und dem Neckarthale. Neue Allflage. Heidelberg o. I." S. 7—27. — G. L. v. Kreß, Rittersaal im Schlöffe zu Erbach im
Odenwalde gezeichnet und in aqua tinta geätzt.
Offenbach a. M.
1832. — Friedrich Lehne, Reise in den Odenwald (1817) in dessen:
Gesammelte Schriften V.
Mainz 1839.
S. 318—338. — Georg
„Die gräflichen Sammlungen in Erbach" in:
Schäfer,
mäler im Großherzogtum Heffen.
Provinz
Kunstdenk-
Starkenburg.
Kreis
Erbach. — Darmstadt 1891. S. 55—90. — A. Schreiber, Anleitung, den Rhein von Schaffhausen bis Holland ... und den Odenwald zu
bereisen. Heidelberg 1812.
S. 269 ff.
(Nachrichten über die Erbacher
Sammlungen.) — K. B. Stark, Zwei Atexanderköpfe der Sammlung Erbach und des britischen Museums zu London zum ersten Mal veröffentlicht.
Leipzig 1879 — Festschrift dem Kaiserlich Deutschen
Archäologischen Institut zu Rom zur 50 jährigen Stiftungsfeier am
21.
April 1879 überreicht
Störmer,
von der Universität Heidelberg. — Ed.
Selecta der Hirschgeweih- und Rehgehörn-Sammlung
Sr. Erlaucht des regierenden Grafen Georg Albrecht zu ErbachErbach.
30 Tafeln.
Lichtdruck,
Einleitung und Text von Ernst
Ritter v. Dombroski. Leipzig 1891. Großfolio. (Dem Großherzog Ludwig
IV.Von Heffen gewidmet.) — Sylvan. Jahrbuch für Forstmänner . . . auf das Jahr 1823.
S. 109 ff. — 27) Kl, [Erbach], den 17. Sept.
1787; Ki Nr. 35, Erbach, fzwischen dem 21. Aug. und 17. Sept. 1787];
Kl Nr. 41, Erbach, den 22. Sept. [1787]. — 28) Ki Nr. 38, Erbach, den 12. Nov. [1788]; Kl, Erbach, den 10. Jan. 1789; Kl, Erbach,
den 3. April 1789. - 29) Kl Nr. 49a, Erbach, den 29. Mai [1787];
Ki Nr. 38, Erbach, dm 12. Nov. [1788]; Kl, Erbach, den 7. Febr. 1789; Kl, Erbach, den 3. April 1789; Kl, Elbach, den 9. Jan. 1790;
Kl, Erbach, den 2. März 1799. — 30) Briefe deS Grafen Franz an
Hamilton: Erbach, den 18. Januar 1790; Erbach, den 8. Februar
1794. — (Kuriositäten der phystsch-literarisch-artistisch-historischen Vor-
und Mitwelt.
2. Band.
Weimar 1812.
S. 390 ff. — 31) E2,
Straßburg, den 6. Nov. 1771; Er, Paris, den 10. Juni 1772. —
32) I. I. Oberlin, Museum Schoepflini Tom. I. 8. 136. Tab. XV, 10. — Graf Franz zu Erbach, Beschreibung meiner Sammlung antiker Waffen.
1810.
S. 111. Tab. 39 b. — 33) Die hier aufgeführten
Antiken folgen in der von Anthes in seiner Beschreibung der Erbacher Antiken gewählten Ordnung.
für dieselben gezahlten Preise.
Beigefügt sind die vom Grafen Franz Die Preisangabe der Nummern 4,
10, 14, 17, 21, 22 fehlt im Konzepte.
Ein Skudo entspricht ungefähr
dem heutigen Werte von Mk. 4 bis Mk. 4.50, eine Zechine galt
Mk. 9 bis Mk. 10.
1. Athlet (Herme): 30 Skudi.
2. Alexander (Büste): 100 Zechinen. Anthes gibt als Ankaufspreis 110 Skudi an.
3. Mercurius als Kind (Statue): 150 Skudi.
5. Männlicher Kopf, sogen. Perseus (Büste): 50 Skudi. 6. Scipio (Büste): 70 Skudi. 7. Sog. SertoriuS (Büste): 60 Zechinen. 8. Cicerokopf: 50 Skudi.
9. Caesar (Büste): 80 Skudi. 11. TiberiuS (Büste): 40 Skudi.
12. DrusuS Tiberii filius (Büste): 50 Zechinen. 18. Antonia Drust (Büste): 60 Zechinen. 15. Agrippina Germanici (Büste): 70 Skudi. 16. Claudius (Büste): 30 Skudi. 18. TituS (Büste): 115 Zechinen.
19. TrajanuS (Statue): 350 Skudi. 20. Hadrian (Statue): 400 Skudi. 23. Faustina Hadriani (Büste): 110 Skudi.
24. MarcuS Aurelius (Büste): 80 Skudi. 25. Faustina Aurelii (Büste): 20 Skudi.
26. Antoninus Pius (Büste): 80 Zechinen.
27. CommoduS (Büste): 40 Skudi. 28. Caracalla (Büste): 50 Skudi. 29. Sogen. Sulla (Büste): 35 Zechinen.
30. Porträt eines isthmischen Siegers (Lykon), (Herme): 50 Skudi.
31. Sog. Epikur (Büste): 100 Skudi. 32. Männlicher Kopf, sogen. Metrodor (Herme): 50 Skudi. 33. Männlicher Kopf, sogen. Miltiades (Herme): 70 Skudi. 34. Männlicher Kopf, sogen. Herodot (Herme): 60 Skudi.
34) Verzeichnis der Kataloge der Erbacher Sammlungen:
1) »Beschreibung des Rittersaales".
Großer Foltoband, 31 cm
breit, 38 cm hoch, mit Goldschnitt, in blausamtenem Einband mit reicher Stlberstickerei und schweren Eckstücken und Buckeln in Messing.
schild
Auf der Vorderseite des Einbandes ist als Herz
daS Erbacher und auf der Rückseite das Breuberger
Wappen, ebenfalls in Messing, angebracht.
Zwei Schließen.
360 Seiten Text mit zahlreichen Vortiteln und Tafeln (Har nische, Waffen, rc.).
2) »Beschreibung meiner (römischen) Wohnzimmer 1808", die An tiken betreffend.
Starker rotlederner Foltoband, 29 cm breit,
38 cm hoch, mit Goldschnitt, messingenen Eckbeschlägen, 2
Schließen, dem Erbacher Wappen auf der Vorderseite des Einbandes und dem Breuberger auf der Rückseite. 1. Zimmer:
180 Seiten Text, 33 Tafeln, antike Büsten, Statuen rc. dar
stellend. — 2. Stornier: 75 Seiten Text, 16 Tafeln, Büsten rc.
— 3. Zimmer: 114 Seiten Text, 39 Tafeln mit antiken Gegen genständen, Vasen rc.
Außer dieser Reinschrift ist noch daS
Konzept erhalten, das trotz seiner Unvollständigkeit nicht un
wichtig ist, da eS häufig von der Reinschrift abweicht und die Kaufpreise der Antiken enthält.
3) »Beschreibung der antiken Waffen" (Handkatalog). Naturleder band in kleinem Folioformat, 24 cm breit, 32 V* cm hoch. 102 Seiten Text und 69 Tafeln.
4) »Beschreibung meiner Sammlung antiker Waffen 1810". Roter
Lederband in Großfolio, 43 cm breit, 56 cm hoch, mit Gold schnitt, Goldprefsungen und messingenen Eckstücken, 161 Seiten
Text, 56 Tafeln, 20 Titel und Untertitel.
Die Titel und
Tafeln zeichnen sich durch besondere Schönheit und Farben pracht aus.
Die Darstellungen der Gegenstände ragen durch
Plasttsche Wirkung und Treue hervor.
5) „Die Römischen Alterthümer in dem Odenwald 1809".
Großer
Folioband, 43 cm breit, 56 cm hoch, in rotem Leder, mit
Goldschnitt und Goldprefsungen, 117 Seiten Text, 23 Tafeln. Ausstattung ähnlich wie Nr. 4.
6) „Eulbach".
Betrifft den englischen Garten in Eulbach mit den
römischen Altertümern daselbst.
Gepreßter Schweinslederband
in Großfolio, 40 cm breit, 53 cm hoch, mit messingenen Eck beschlägen, 2 Schließen.
10 Tafeln, meist blattgroße Aquarelle,
Eulbach und seine Altertümer darstellend, 1 Karte, 51 Seiten
Text.
Ferner Grundriß der Wildenburg bei Amorbach, nebst
3 großen Aquarellen, die Burgruine in ihrem damaligen Zu
stande zeigend, sowie ein Blatt mit Architekturteilen, die an der
Eberhardsburg, der künstlichen Ruine in Eulbach, Verwendung fanden. 7) „Katalog über meine Gewehrkammer".
Grüner Saffianband
mit großen roten Ledereinsätzen, in größtem Format, 76 cm
breit, 105 cm hoch, mit Goldpressungen.
Dieser Katalog ent
hält wie die übrigen wundervolle Abbildungen, unter anderm
sind die stärksten Hirschgeweihe
in natürlicher Größe von
Archivrat Kehrer meisterhaft in Farbe dargestellt.
8) „Verzeichniß über das in meiner Gewehr-Kammer befindliche
Gewehr und andere Waffen und
Geräthschaften rc. 1806".
Grüngrauer Pappband mit hellgrünem Rücken, 31 cm breit,
37 V* cm hoch. 144 Seiten Text ohne Tafeln und Malereien. 9) „Die vorzüglichsten Hirsch-Geweihe aus meiner Sammlung,
nebst mehreren Seltenheiten aus der hohen Jagd von C. Kehrer
gezeichnet".
Folioband, 50 cm breit, 65 cm hoch, in grünem
Saffian mit Goldschnitt und reicher Goldpressung.
148 Blätter
mtt vorzüglichen farbigen Darstellungen von abnormen und seltenen Hirschgeweihen. 10) „Die vorzüglichsten Rehbocks-Geweihe auS meiner Sammlung nebst mehreren Seltenheiten auS der Iletnen Jagd von C. Kehrer gezeichnet". Einband und Format dieses Katalogs wie Nr. 9, 84 Blätter, Ausstattung wie Nr. 9. 11) „Verzeichniß meiner seltenen und wiederwüchstgen Hirsch- und Rehbocks-Geweihe nach ihren Nummern und wo solche herstammen". Grüner Saffianband mtt Golbpreffung, 35 cm breit, 48 7i cm hoch. Ohne Tafeln. Die 42 Setten Text find alle von reichgemalten Randleisten eingefaßt. 12) „Verzeichniß meiner seltenen und wiederwüchstgen Hirsch- und RehbockS-Geweche nach ihren Nummern und wo solche her stammen". Grüner Pappband mtt einfacher Goldpressung, 26 cm breit, 40 cm hoch. Verzeichnis auf 43 Seiten, ohne künstlerische Ausstattung. — Wenn auch nicht in den Rahmen der Sammlungen gehörig, möge hier noch der „Katalog der Orden und Uniformen, welche Graf Franz besaß" erwähnt fein. Schwarzer Leberband mtt reicher Golbpreffung und Messtngecken, 50 cm breit, 67 cm hoch, 2 Schließen. Auf 17 Tafeln sind in Deckfarben und Gold wundervoll gemalt die Ordensdekorattonen, bezw. die Trachten und Uniformen des Grafen wiedergegeben. Die Patente, Statuten rc. liegen in einem den übrigen Teil des Bandes füllenden Kasten. Unter den Diplomen ist dasjenige des Württembergischen goldenen Adlerordens am reichsten ausge stattet. Dieser Katalog wurde 1813 hergestellt. 35) Christian Kehrer, geb. den 30. Mai 1775 in Erbach, von 1814—1869 Gräflicher Archtvrat, gest, den 31. Febr. 1869 in Erbach. — 36) Joh. Daniel Wolff, geb. den 14. Nov. 1744 in Hanau, 1780 Hofprediger, Konststorialrat und Stadtpfarrer in Erbach, 1808 Großh. Hess. Inspektor daselbst, gest, den 1. Mai 1822 in Beerfelden. — 37) K*, Erbach, den 10. Juni 1788; Kl, Erbach, den 7. Febr. 1789; Kl, O. O., März 1789; Kl Nr. 37, ohne Datum; Kl Nr. 40,
Erbach, den 15. April, ohne Jahr- Ä1 Nr. 45, Erbach, den 1. April,
ohne Jahr- Kl Nr. 49, O. O., den 22. Dez., ohne Jahr. — 38) Curio-
sitäten der physisch-literarisch-artistisch-historischen Bor- und Mitwelt. 2. Band.
Weimar 1812.
S. 390 ff.
Vergl. auch: Jenaische Allge
meine Literatur-Zeitung, 10. Aug. 1812.
39) Curiositäten 2. Band 1812. S. 324-326 und 8. Band 1820.
Nr. 159.
S. 236. —
S. 390—393, 5. Band
1816.
S. 379—381. - 40) Kl, Erbach,
-en 10. Juni 1788- M, Erbach, den 16. Mai 1789. XVI.
Graf Franz als Münzsammler.
1) Ki, Straßburg, den 18. Nov. 1770- Kl, Straßburg, den
4. Jan. 1771; Kl Nr. 45, Erbach, den 1. April o. I - K2, Straßburg, den 18. Mat 1771. — 2) E2, Rom, den 18. März 1774- fti, Erbach, den 11. Mai 1782- Ki, Erbach, den 11. Juni 1787. — 3) Kl Nr. 46,
Erbach, den 25. Febr. o. I. — 4) Ki Nr. 47, Erbach, den 24. März o. I. — 5) Ki, Erbach, den 11. Mai 1782. — 6) fti, Erbach, den 11. Juni 1787. — 7) Graf Franz Karl, geb. den 11. Juni 1782,
gest, den 14. April 1832. XVII.
Graf Franz, der römische Odenwald und das Antiquarium in Mannheim.
1) I. F. Knapp, Römische Denkmale deS OdenwaldeS. Heidel berg 1813. S. 8- 2. Aust. Darmstadt 1854. S. 7. — 2) Vergl. Graf Franz zu Erbach, Die Römischen Alterthümer in dem Odenwald 1809. Manuscript.
Katalog der Gräfl. Sammlungen im Schlöffe zu Erbach
i. O. — 3) Prof. AntheS hat sich in dem Archiv für Hessische Ge schichte und Altertumskunde, Neue Folge III, 331—334 gleichfalls
über diese Frage verbreitet, doch weichen deffen Ausführungen öfter von den metnigm ab.
Auch bin ich imstande, Irrtümer deS ge
nannten Autors zu berichtigen. — 4) Ki, Erbach, den 13. Febr. 1787. — 5) Die Zeichnung ist auf einem besonderen Blatte dem Briefe bei-
gegebm.
Die dem Briefe betgefügte Anmerkung enthält Angaben
über die Größe der Steine. — 6) Ki Nr. 35, Erbach, ohne Datum
und Jahresangabe. Nach dem Inhalt des 10. Briefes vom 21. August
1787 (die Jahreszahl ist wohl von Lameh mit Bleistift hinzugefügt), des 35. Briefes und des Briefes 10» vom 17. Sept. 1787 darf ange
nommen werden,
daß
der 35. Brief in der Zeit zwischen dem 21.
August 1787 und 17. Sept 1787 geschrieben worden ist.
—
7) Kl
Nr. 10a, [Erbach,] den 17. Sept. 1787. — 8) F. Haug, Die römischen Denksteine des Großherzogl. Antiquariums in Mannheim. Konstanz
1877. Nr. 62b und 64, S. 46 und 47. — 9) M Nr. 41, Erbach, den 22. Sept. [1787]. — 10) I. F. Knapp, Römische Denkmale 1. Aufl. S. 6 und 63 f; 2. Aufl. S. 5 und 47 f. — F. Haug, die römischen Denk steine in Mannheim S. 26. Nr. 22. — Joh. Marquard begleitete seinen
Herrn auf die Universität Padua, woselbst der letztere 1527 die Ab
schrift einer lat. Odyssee-Handschrift herstellte, welche sich in dem ErbacherArchiv befindet.
Der junge Graf, welcher vor der Pest von dort floh,
ließ diese Hs. in Padua zurück.
Sein Hofmeister entdeckte sie auf einer
späteren Reise in Italien und stellte sie seinem Herrn und Wohltäter wieder zu.
In das Erbacher Archiv gelangte sie erst in den 90er
Jahren des vorigen Jahrhunderts voll Berlin aus. Habent sua fata
libelli! 1763.
11) Brief Lameys an Schöpflin, Mannheim, den 26. Nov. —
12) Ki Nr. 47, Erbach,
den 24. März, ohne Jahr.
—
13) Hiltersklingen, Dorf, zwei Stunden westlich von Erbach t. O. — 14) Die Ansicht des Prof. Anthes über den „eine Meile von hier" gefundenen Stein weicht von der meinigen ab (Archiv f. Hess. Gesch.
N. F. III, 333). — 15) Graf Franz zu Erbach, die römischen Alter
thümer in dem Odenwald S. 32. — 16) Kl, Erbach, den 7. Febr.
1789. — 17) Die Abschrift ist leider nicht mehr vorhanden. — 18)
Die Ansicht des Prof. Anthes über diesen Stein ist somit irrtümlich. S. Archiv f. Hess. Geschichte N. F. III, 332. - 19) Brief Schöpflins an Lameh: Straßburg, den 6. Jan. 1766. — 20) Die Abschrift der
Inschriften ist nicht mehr vorhanden. — 21) Siehe die Anmerkung 1,11.
— 22) Lameys Brief an Schöpflin:
Mannheim, den 14. Jan. 1766.
— 23) Siehe: J. Gruter, Inscriptiones antiquae totius orbis Romani. O. O. 1603.
S. XIV Nr. 9. - 24) Jos. Fuchs, Alte
Geschichte
von Mainz. Bd. II. Mainz 1772. S. 273. — I. F. Knapp, Römische Denkmale des Odenwaldes 1. Aufl. S. 86; 2. Aufl. S. 64. Darmstadt
1854. — G. Brambach, Corpus inscriptionum Rhenanarum. Elber-
feldae 1867.
S. 320, Nr. 1748. — 25) Jos. Fuchs, Alte Geschichte
boit Mainz.
Band II.
Mainz 1772.
S. 274. — I. F. Knapp,
Röm. Denkm. des Odenwaldes 1. Ausl. S. 86; 2. Ausl. S. 64. —
G. Brambach S. 320, Nr. 1747. — 26) Ki, Erbach, den 7. Febr. 1789. — 27) In dem Briefe steht:
«je sonderai les moyens»
während Anthes im Archiv f. Hess. Gesch. N. F. III, 332 fälschlicher weise < je voudrai les moyens» liest. — 28) 5N, Erbach, den 7.
Febr. 1789. XVIII.
Rückblick. — Letzte Lebensjahre. — Tod. — Würdigung.
1) Fr. Lehne, Reise tu den Odenwald (1817) in: Fr. Lehne, Ges. Schriften V, 336. — 2) Gras Karl zu Erbach-Erbach, Meine
Lebensgeschickste, angefangen Eulbach, den 17. Mai 1825.
Namen- und Ortsverzeichnis. Aachen 66. Adam, Pater 181. Ala 128. Albani, Kardinal Alessandro 80. 82. 83. Alembert, d' 53. 55. Ambras, Schloß 127. Amorbach 100. 127. LeiningischeS Archiv 186. 198. Leintngische Bibliothek 101. Ltebhabertheater 101. 102. Amsterdam 63. 65. Ansbach 85. 89. AnSbach-Bayreuth, Karl Alex. Markgraf von 54. 55. 89. Anthes, Eduard G. 152.211.212. 213. Aremberg, Fürst von 65. Aschaffenburg 101. Augsburg 127. Banks, Sir Joseph 62. Bary, de 65. Basel 22. Bebenhausen 109.110.111.112. Bebenhäuser Galerie in Erbach i. O. 110. Belcastel, Fräulein de 107. Bellami, Fräulein von 104. Belloni, Girolamo 195.
Berlin 67. 69ff. Bern 22. BoisserSe, S. 148. Bologna 77. 84. 128. Borch, Freiherr von der 186. Borgia, Kardinal 132. Boscolungo 143. Bozen 128. Brackenhoffer, Joh. 34. Braunschweig 63. 67. 71. 109. Braunschweig-Wolfenbüttel, Karl Herzog von 88. — Karl Wilhelm Ferdinand Erb prinz, später Herzog von 71. 72. 107. — Leopold Prinz von 88. — Auguste Karoline Friederike Luise 107. 108. 109. Breuberg 170. 173. Brixen 128. Brüssel 56. 62. 63. 65. Bullau 170. 171. 173. Calais 61. Calenberg, Graf 26. Canal, Pater 72. Capronier 57. Casalmaggiore 128. Caserta 137. 142. Castellamare 136.
Cavaceppi, Bartolomeo 133. Celle 63. 67. Cerdon 28. Chavannes, Fräulein von 27. Chezy, Helmine von 101.102.103ff. Clairon, Mademoiselle 52.54 ff. 89. Clemens XIV., Papst 80. 81. Clsrisseau 120. Collonges 28. Colloredo, Fürst 82. Colmar 29. Contades, Marschall von 41. Cook, James 62. Covigliajo 128. Crailsheim 127. Creuzer, Friedrich 148. 149. 152. Cumberland, Herzog von 79. 81. 82. Cunego 120.
Dalberg, Karl von, Fürst-Primas 101. 198. Daub, Karl 148. Degenfeld-Schomburg, Graf von 102. Demidoff, Graf 57. Demmin, August 152. Diderot 53. 55. 65. 66. Dieffenbach, L. Ferd. 21. 26. 28. 41. 49. 52. 62. 72. 79.185. Dinkelsbühl 127. Döderlein, I. A. 167. Dombroski, Ernst Ritter v. 206.
Donauwörth 127. Dorat, Claude Joseph 97. Dover 61. Dresden 69. 74. Duhn, F. v. 152.
Dünkirchen 61. Dürkheim a. d. Haardt 94.95.98. 99. 100. Liebhabertheater 96. 97. 101. Eisenmann, Professor 34. Erbach, Grafen zu: - Eberhard XIV. 170. — Friedrich Magnus 33. — Georg III. 33. — Georg Albrecht I. 34. — Johann Casimir 33. 34. — Ludwig I. 33. Erbach-Erbach, Grafen und Gräfinnen zu: — Arthur 200. — Charlotte Auguste Wilhelmine 96. — Charlotte Luise Polyxene 98. 99. 104. 112. 127. 130. 134. 135. 138. 142. — Eberhard XV. 150. 151. 153. 182. 205. — Friedrich 99. — Georg Albrecht IV. 200. — Georg Wilhelm 3. — Karl II. 98. 99. 111. 163. 164. 182. — Karoline Luise Wilhelmine 96. — Leopoldine Wilhelmine Sophie 3. 4. 5. 7—12. 27. 44. 45. 53. 61. 73—75. 81. 84. 90. - Luise 94-98. 108. Erbach-Fürstenau 104. 113. — Grafen und Gräfinnen zu: — Albert 102.104.105.111. — Emilie 104. 105. — Georg Albrecht III. 34.
Erbach-Schönberg 94.102.113, — Grafen zu: — Christian 87. 88. — Georg August 3. — Georg Ludwig II. 3. 10. 12. 17. 35. 38. 46. 51. 62. 66. 67. 71. 72. 74. 75. 154. 155. 170. — Gustav Ernst 41. 45. Eschborn, Fräulein 102. Esterhazy, NikolausJyseph Fürst Von 89. — Maria Anna Prinzessin von 89. Eulbach 105. 106. 113. 114. 149. 150. 176. 181. 199. 200. Felix V., Papst 26. Ferney 26. 55. Finck von Finckenstetn, Graf Karl Wilhelm 72. Firmian. Graf 79. FlachSland, Baron Heinrich von 83. Flavtgny, Marquis de 84. FlSchter 38. Flonheim 100. Florenz 77. 80.83.128.129. 143. Fontaine 120. Fontaine, de 50. Forch, Martin 134.135.138.141. Fort dc l'Eclufe 28. Frankfurt a. M. 107. 108. Frankreich, König LudwigXV.49. 54. 57. 58. Franz I., deutscher Kaiser 3. Franz, Ernst 201. FrayS, Frau von 102. Freund von Sternfeld, Christian Friedrich 4—6. 8-12. 15—17.
21. 25-27. 35. 38. 41—46. 51—56. 65. 72—74. 79-82. 114. Friedrich II. der Große 71. 72. 73. 121. Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen 72. 73. Fürstenau, Schloß 104.105.149. Liebhabertheater 97. Fürstenberg, Ferd. Freih. v. 120.
Galitzin, Fürst 25. 66. Genua 84. Geoffrin, Madame 52. 53. 54. Gießen 4. Gleichen, Baron von 65. 66. Gmelin, Wilhelm F. 133. 137. Görtz, Archäolog 150. Goethe88. 96.132.136.137.157. Göttingen 66. Grassalkowics, Graf Anton von 89. Greigh, Admiral 83. Grimm, A. L. 205. 206. Groß-Umstadt 174. 175. Grumbach 8. 94. Grünstadt 17. Gruter 174. Günderrode, Freiherren von: Frtedr. Justinian 4. 5. 21. 65. Hektor Wilhelm 7. 8. Johann Maximilian 4. 5. 10. Philipp Maximilian 4. 5. 21. 65.
Haag 66. Hackert, Georg 137.154. Philipp 137. 196. Hadrian, Kaiser 172.
Hamilton, Sir William 82. 83. 121. 154. Hanau 4. Hancarville, b’ 121. Hannover 66. Hanßelmann, Chr. E. 167. Hartenburg 97. Hefner-Alteneck, von 151. Helmstädt, Georg Phil, von 34. Herculanum 136. Hermann, Johann 35. 41. Hessen-Darmstadt, Georg WilHelm Prinz von 50. — Karoline Landgräfin von 10.11. — Ludwig IX. Landgraf von 11.46. — Ludwig I. Großherzog von 113. — Marie Luise Albertine Prinzessin von 50. Hessen-Kassel 71. Friedrich II. Landgraf von 66. HetterSdorf, Emmerich von 101. Heyne, C. G. 123. Hiltersklingen 172. Hirt, AloyS Ludwig 133. 150. Höchst im Odenwald 6. 8.170.174. Hohenlohe, Fürstzu,Domherr41. Hohenlohe-Ingelfingen 9. — Emilie Luise Prinzessin zu 104. 105. — Friedrich Ludwig Fürst zu 73. Hohenzollern-Hechingen, Jo seph Wilhelm Fürst von 42. 43. — Marie Antonte Anna Eleonore Prinzessin von 42. 43. 44. — Maria Theresia Fürstin von 43. 44. Holstetn-Gottorp, Peter Frtedr. Wtlh. Prinz von 37.
Jägerthal, Jagdschloß 97. Jahn, Friedrich Ludwig 149. Jffland 97. 101. Innsbruck 127. Job 26. Joseph II., deutscher Kaiser 12. 74. 75. 84. 87. 89. 93. Joseph, Paul 164. Ischia 136. Jsenburg-Birstein, Karl Fürst von 96. Kassel 63. 66. 107. Kaunitz, Fürst 82. Kehrer, Christian 157. Khevenhüller, SigiSmund Frie drich Fürst von 79. Knapp, Joh. Friedrich 94. 96. 97. 149. 157. 162. 167. 171. 197. 206. Koblenz 66. Koch, Christoph Wilhelm 35. 39. 161. Köln 66. König im Odenwald 173. König, H. 150. Kotzebue, August von 101. Krauß, Fräulein 127. 135. 139. 140. 141. Krauß, I. W. F. 185. KrebS, R. 186. Kretz, ®. L. v. 206. Kröhne, von, Hofkavalier 45.192.
Lameh, Andreas 4. 9.12.15.16. 21. 22. 25. 26. 27. 36. 37. 40. 46. 52. 54. 55. 56. 79.81.93-95. 105. 114. 119. 120. 123. 133.
134. 153. 154. 157. 158. 161. 162. 164. 168—176. 186. 189. 212. Lämmerhtrt, Frau 127. Siehe Krauß, Fräulein. Landau 17. Lausanne 22. 25ff. La Brilliere, Herzog de 57. Lehne, Friedrich 106. 149. 150. Leidemann 127. 138. 141. Leintngen, Christiane Wilhelmine Luise Gräfin, später Fürstin zu 98. — Elisabeth Christiane Marianne Gräfin zu 9. 97. — Emich Karl Erbprinz zu 97. 99. 100. — Fürst zu 100. 101. 102. 199. — Ernst Fürst zu 100. 101. — Karl Fürst zu 100. — Karl Friedrich Wilhelm Gros, später Fürst zu 94 ff. — Luise, erste Gemahlin des Grafen Franz zu Erbach 94—98. 108. — Marte Luise Viktoria Fürstin zu 100. Leiningen-Westerburg, Char lotte Wilhelmine Gräfin zu 95. 105. 186. Leipzig 74. Leopold II., deutscher Kaiser 83. L'Espinasse, Mademoiselle 52. Lessing, Gotth. Ephraim 88. Lewenhaupt, Graf August 41. Gräfin 41. Leyden 66. Ligne, Fürst von 65. Lille 59. 61.
Lindenau, Graf 26. Lindenschmit, Ludwig 150. 151. List, Friedrich 34. Livius 123. Livorno 83. 143. London 59. 61. 62. Lorenzen, Schloß 45. LouiS, Georg Friedrich 114. 127. 137. 138. 139. 141. Löwenstein - Wertheim , Er nestine Fürstin von 102. Lüben 107. Ludwigsburg 112. Lyon 28.
Macco, Alexander 133. 134. Maffei, P. Alessandro 121. Magdeburg 67. Mailand 77. 79. 80. 84. Mainz 175. Manderscheid, Graf von 41. Mannheim 9. 15. 16. 94. Anti quarium 165 ff. Bibliothek 120. Sammlungen 16.153.154.168 ff. Theater 9. Mantua 128. 143. Marburg 66. Maria Theresia, deutsche Kaiserin 88. 89. Mariette P. I. 57. Marmontel 53. 55. Marquard, Johannes 170. 212. Matthisson, Friedrich von 108. 111. Maucler, Baron von 26. May, Wolfgang Gabriel 161.162. Mecklenburg-Strelitz 113. Karl Prinz von 62.
Mengs, Raphael 130. Mercy, Graf 49. Mergentheim 127. Michaelis, Adolf 152. 153. Michelstadt 149. 182. Mirabeau, Honorö Gabriel Viktor Riquettt, Graf von 51. Viktor Riquetti, Marquis von 50. 51. Modena 84. Herkules Rainald Erbprinz von 84. Mömpelgard 28. 29. 107. 108. Mongez 148. Montazet, de 28. Montfaucon, Vernarb de 121. Montluel 28. Mörath, A. 203. Morneweg, Karl 186. Moser, Friedrich Karl von 120. Moskau 57. Müller, Fr. 110. — K. O. 150. Münster 66. Nassau-Saarbrücken, Sophie Christine Fürstin von 45. Nassereit 127. Neapel 77. 82. 83. 135ff. — Ferdinand IV. König von 136. 142. Necker, Madame 52. Nees von Esenbeck, Christ. Gottfr. Daniel 96. 97. Nördlingen 127. Nürnberg 89.
Oberlin, Jeremias Jakob, Pro fessor 35. 39. 40. 120. 155.
Oberlin, Joh. Friedr., Pfarrer 39. Obernburg 174. 175. Ochsenstein, Heinrich von 34. Oranien, Prinz Wilhelm von 65. Orloff, Graf Alexej 83. Ortenburg, Joseph Karl Ludwig Graf zu 96. Osten-Sacken, Karl Graf von der 74. Oesterreich, Kaiser Franz I. 3. — Kaiser Joseph II. 12. 74. 75. 84. 87. 89. 93. — Kaiser Leopold II. 83. — Kaiserin Maria Theresia 88. 89.
Padua 79. Papin 61. Paris 44. 45. 46. 47 ff. 61. Parma 77. 84. 143. Ferdinand Herzog von 84. Passau 89. Petersburg 66. Petronius, Lucius 174. 175. Pfalzburg 45. Pfalz-Sulzbach, Karl Theodor Kurfürst von 15. 56. 57. 94 162. 174. Pseffel, Gottl. Konrad 29. Piacenza 79. Pigalle, Bildhauer 53. Pilgeram 65. Piranest 120. 121. 131. Pisa 84. Pistoja 143. Ptstoris, Madame de 41. Plön 67. Polen, Stanislaus August Poniatowsky König vor: 52. 53.
Pompeji 136. Portict 136. 137. 142. Postlipo 136. Potsdam 73. 95. 107. Pozzuolt 136. 137. Preßburg 88. Preußen, Friedrich II. der Große, König von 71. 72. 73. 121. — Friedrich Wilhelm Kronprinz von 72. 73. Prociba 136.
Ramin 73. Raynal, Abbö 50. 51. Regensburg 89. Reggio 84. 128. 143. Reiffenstetn, Johann Friedrich 80. 83. 132. 133. 134. 135. 154. Reischach, Baron von 65. Reni, Guido 130. Retter, Joh. Frtedr. Konrad 6. 8. 161. 174. Rheinzabern 27. 44. Ridtnge^r 120. Rtestnger, Lakai 149. Ripaille, Schloß 26. Roebern, Baron von 61. Rochebaron, Marquise de 28. Rohan, Ferdinand Maximilian MSriadec Prinz von, Prälat 49. — Karl von, Prinz von Soubise 49. 61. — Ludwig Cäsar Konstantin von, Kardinal, Bischof von Straßburg 42. — Ludwig Rens Eduard von, Kardinal, Bischof von Straß burg 42. 49.
Rom 77. 78. 80 ff. 119. 123. 129 ff. 142. RöSler, Vincenz 129. Rossi, Domenico 121. Roth in Oberschwaben 122. 149. Roux, Fräulein 104. Roveredo 128. Rußland, Kaiserin Katharina II. 66. Saarbrücken 17. Sachsen, Kurfürstlicher Hof 74. — Marschall Moritz von 53. Sachsen-Teschen,HerzogAlbrecht Kasimir von 88. 89. — Erzherzogin Maria Christina, Gemahlin des Herzogs Albrecht Kasimir 89. Sacken s. Osten-Sacken. Saint-Ron 121. Salm-Grumbach 113. Salm-Grumbach, Elisabeth Christiane Marianne Wild- u. Rheingräfin zu 9. 97. — Heinrich Friedrich Walrad Wildu. Rheingraf zu 6. 7. — Karl Wild- u. Rheingraf zu 45. Salm-Salm, Wilhelm Felix Johann Prinz zu 41. 42. Sanssouci 71. Sardinien und Savoyen, Karl Emanuel König von 84. Savoyen, Amadeus Herzog von 26. Sayn, Graf von 55. Schäfer, Georg 152. Scherz, Joh. Georg 120. Schloßberger, A. v. 200.
Schmid, Joh. Jak. 133. Schönberg, Schloß an der Bergstraße 8. 16. Schöpflin, Johann Daniel 21. 22. 25. 35. 36. 37. 38. 89. 120. 121. 155. 161. 171. 174. 175. 186. Schotten 5. Schreiber, Albert 198. 199. — Alohs 206. Schwarzenberg, Joseph Fürst zu 134. 135. 138 ff. 141. 142. — Friedrich Prinz zu 134. 135. 138 ff. 141. 142. Schweidnitz 73. Schwetzingen 15. 94. Seele, Joh. Bapt. v. 110. Sickler, Friedrich 157. Siena 83. 129. 143. Simon, G. 186. Sinzendorff, Graf 88. Solander, Daniel 62. SolmS-Laubach, Graf zu 102. Soubise, Karl von Rohan, Prinz von 49. 61. Spamer, Johann Konrad 5. 6. 7. Stältn, v. 200. Starhemberg, Fürst von 65. Stark, Karl Bernhard 152. Steinthal i. Elsaß 39. Steinwarz, Leiningischer Geh. Kabinettssekretär 101. Sterzing 128. Stetten 127. Stürmer, Ed. 206. Straßburg 17.19ff. 27. 29. 31 ff. 53. 98. 120. 155. Stuttgart 110, 111.
Tanz«, Joseph 79. Terracina 142. Thtersch, Friedrich 148. Tischbein, Wilhelm 121.136.187.
Tivoli 135. ToSkana, Leopold Großherzog von 83. Trient 128. Triest 87. Trtppel, Alexander 132. 133. TscheSme 83. Turin 77. 84.
Umstadt s. Groß-Umstadt. Ütterodt zu Scharffenberg, Lud wig Graf 185.
Saillant, Jean Foy 121. Valentin!, Ernst 133. Balin, Madame de 28. Venedig 79. 87. Verona 79. 128. Berschaffelt, Maximilian von 136. Bersoix 28. Vesuv 83. 136. 137 ff. BigeliuS, Joh. Ludwig 4. BillterS, Baronin von 104. Visconti, AbbS 83. 132. Visconti, E. Q. 148. Völker, Fräulein 45. Bolkmann, I. I. 80. 121. 123. Voltaire 26. 27. 53. 55. BulptuS, Christian August 157. 158. Waldleiningen, Jagdschloß im
Odenwald 100.
Warnstedt, Oberst von 88. Wartenberg, Ludwig Graf von 99. — Charlotte Luise Polyxene Grä fin von, verwitwete Gräfin zu Er bach-Fürstenau, zweite Gemahlin des Grafen Franz 98 99. S. auch Erbach-Erbach. Wartenberg-Roth, Grafschaft 99. 111. Weilburg 66. Welcker, F. G. 150. Wendelsheim 100. Wendt, Johann Wilhelm 51.112. 113.127. 129-133. 135. 137— 142. 157. Westfalen 66. Wetzlar 66.
Wien 45. 69. 74. 75. 82. 84. 85ff. Wilczeck, Graf 80. 82. Wtllenbücher, Joh. Wilhelm 185. Willmann, Philipp 182. Winckelmann, Joh.Joachim 122. Wolff, Joh. Daniel 157. Wolkonsky, Fürst 66. WormS 17. Würdtwein, Stephan Alex. 120. Württemberg, Friedrich Prinz, später König von 26. 28. 29. 95. 106 ff. — Friedrich Eugen Herzog von 26. 29. Zabern, Schloß 42. ZosimuS 175.