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German Pages [288] Year 1986
DISSERTATIONEN ZUR NEUEREN GESCHICHTE 14
ENTENTE DER REVISIONISTEN? Mussolini und Stresemann 1922-1929
von
Vera Torunsky
1986
BÖHLAU VERLAG KÖLN WIEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Torunsky, Vera: Entente der Revisionisten? Mussolini u. Stresemann 19221929 / von Vera Torunsky. - Köln; Wien: Bühlau, 1986. (Dissertationen zur neueren Geschichte; 14) ISBN 3-412-08383-6 NE: GT
Copyright © 1986 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Alle Rechte vorbehalten Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Werk unter Verwendung mechanischer, elektronischer und anderer Systeme in irgendeiner Weise zu verarbeiten und zu verbreiten. Insbesondere vorbehalten sind die Rechte der Vervielfältigung auch von Teilen des Werkes - auf photomechanischem oder ähnlichem Wege, der tontechnischen Wiedergabe, des Vertrags, der Funk- und Fernsehsendung, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, der Ubersetzung und der literarischen oder anderweitigen Bearbeitung. Gesamtherstellung: Hans Richarz Publikations-Service, Sankt Augustin Printed in Germany ISBN 3-412-08383-6
INHALTSVERZEICHNIS Abkürzungsverzeichnis
Vll
Vorwort
IX
Einleitung I.
1
Die Anfänge f a s c h i s t i s c h e r Außenpolitik und die Stellung Deutschlands
2Ί 2k
1. Voraussetzungen und Ziele Mussolinis
II.
2 . I t a l i e n s Rolle bei der Ruhrbesetzung
33
3 . I t a l i e n zwischen den Mächten
52
4. Matteotti-Mord und Pressepolitik
62
Der Weg nach Locarno
67
1. Das Problem der französischen Sicherheit
67
2. Das deutsche Memorandum vom 9 . F e b r u a r 1925 und die F r a g e der deutschen Ostgrenzen
69
3. Der Regierungswechsel in F r a n k r e i c h und die Wahl des Reichspräsidenten in Deutschland
74
5. I t a l i e n in Distanz zu den Sicherheitsverhandlungen
89
6 . Das Gutachten der i t a l i e n i s c h e n Juristen
93
7. Locarno III.
IV.
72
4. Die F r a g e der Brennergrenze
97
Die Debatte um Südtirol im Winter 1925/26
103
1. Das Südtirol-Problem während der Diskussion um das deutsche Sicherheitsabkommen
103
2. Die Pressekampagne gegen I t a l i e n
111
3 . Südtirol in der Sicht von Neuraths und De Bosdaris
117
4 . Das Rededuell Mussolini - Stresemann
126
Die Verträge zwischen dem Deutschen Reich und I t a l i e n
133
1. Der Handelsvertrag
133
2. Die deutschen Aufrufe zum Waren- und Reiseboykott gegen I t a l i e n 3 . Die weitere Entwicklung des
142
deutsch-italienischen
Handels bis 1929
148
4. Der Schiedsvertrag
155
5 - Die Pläne einer Reise Stresemanns nach Rom
166
V.
VI.
I t a l i e n und Deutschland 1927-1929: " f r e u n d l i c h e Zurückhaltung"
175
1. Die L a n g z e i t w i r k u n g des S ü d t i r o l - Z w i s c h e n f a l l s
175
2. Die S c h a f f u n g d e r Provinz Bozen
179
3. I t a l i e n in Südosteuropa
195
Λ. Deutschland und Südosteuropa
210
P e r s p e k t i v e n d e u t s c h e r und i t a l i e n i s c h e r Außenpolitik
215
V I I . Quellen- und L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
224
Personenregister
240
Dokumenten-Anhang
251
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AA
Auswärtiges Amt
ADAP
Akten zur Deutschen Auswärtigen
AHB
Andreas-Hofer-Bund
ASME
Archivio Storico del Ministero degli Affari
BA
Bundesarchiv Koblenz
DBFP
Documents on British Foreign
DDB
Documents Diplomatiques
DDI
Documenti Diplomatici
DDP
Deutsche Demokratische
DNVP
Deutschnationale
DVP
Deutsche Volkspartei
FO
Foreign Office
GWU
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht
NL
Nachlaß
O.O.
Opera Omnia di Benito Mussolini
PA
Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes
QFIAB
Quellen und
und
Politik Esteri
Policy
Beiges
italiani Partei
Volkspartei
Forschungen
aus
italienischen
Bibliotheken
RK
Reichskanzlei
RM
Büro Reichsminister
SPD
Sozialdemokratische P a r t e i
St.S.
Büro S t a a t s s e k r e t ä r
VDA
Verein für das Deutschtum im Ausland
V.E.
Vostra
VfZG
V i e r t e l j a h r s h e f t e für Zeitgeschichte
Deutschlands
Eccellenza
Archiven
VORWORT Die
vorliegende
Außenpolitik bis
1929" von
als
Dissertation
Andreas
Studie
wurde
im Herbst
des f a s c h i s t i s c h e n der
Italien
Philosophischen
angenommen.
Hillgruber.
Als
erste
dem Titel
der
Universität
Referent war
Referent
"Die
d a s Deutsche Reich 1922
Fakultät
Der
zweiter
1981 u n t e r
und
stellte
sich
zu Köln
Professor
Dr.
Professor
Dr.
Rudolf Lill zur V e r f ü g u n g . Ihm sei an d i e s e r Stelle s e h r h e r z l i c h f ü r sein
stetes
Interesse
an dem Thema g e d a n k t .
Die mündliche P r ü f u n g
f a n d am 19. Dezember 1981 s t a t t . Vor
allem
spreche
fessor
Hillgruber
durch
alle
ich
meinem
meinen
Dank
stellen können, an
akademischen diese
der
Studie
Lehrer
Pro-
angeregt
und
Phasen i h r e r Entwicklung mit wissenschaftlichem Rat und
Zuspruch begleitet h a t . Auch Stelle
verehrten aus,
wenn
seiner
hätte
Professor
ich
diese
Hillgruber
Arbeit
mir
nicht
nicht
fertig-
durch
Abteilung Geschichte d e r P u b l i z i s t i k eine
eine
gesicherte
f i n a n z i e l l e Basis v e r s c h a f f t h ä t t e . Ebenso bin
ich
dem Direktor
des Deutschen Historischen I n s t i t u t s
Rom, Professor Dr. Reinhard Elze , zu großem Dank v e r p f l i c h t e t , mir ein denke DHI,
zweijähriges ich
Stipendium
mit D a n k b a r k e i t
die mir,
ternehmungen
an
seinem
Institut
des Un-
ihre
Freundschaft
die
und
Auch
sei es d u r c h p r a k t i s c h e Hilfe, d u r c h gemeinsame durch
die M i t a r b e i t e r
gewährte. Stipendiaten
oder
an
in der
Zeit
in
Rom u n v e r -
geßlich machen. Mein
Dank
blenz, degli
gilt
auch
den
im M i l i t ä r a r c h i v Esteri
Archiv
in
Rom und
des Auswärtigen
Damen
Freiburg, -
in
und
Herren
im Archivio besonderer
Quirinal
sei in
auch Rom,
die
Weise
Kulturabteilung
der
aber
-
im
Deutschen
Politischen Keipert
Botschaft
die mir die Wege zur Benutzung des Archivio nicht
desto weniger
herzlich,
Ko-
Ministero
und Wünsche. Dankend
rico des i t a l i e n i s c h e n Außenministeriums geebnet Summarisch,
Bundesarchiv
storico del
Amtes in Bonn. Dort h a t t e F r a u Dr.
immer ein offenes Ohr f ü r meine F r a g e n wähnt
im
erbeim sto-
hat. d a n k e ich auch f ü r
mannigfache Herrn
Hilfe
Lorbeer,
Professor
Frau
DUlffer,
Schmelzer,
Frau
Professor
Haupts,
Schmidt-Zwiener
Frau
und
und
Professor
Wollstein. An Rat
und
Zuspruch
zulänglichkeiten Autorin
in
anzulasten.
hat
der
es
nicht
Studie
gemangelt.
vorhanden
So i s t ,
sein
mag,
was
an Un-
einzig
der
1 EINLEITUNG " I t a l i a und Germania" lautet der Titel eines Gemäldes, das Friedrich Overbeck
zwischen
1811
und
Als dieses Bild entstand, Worten
des
österreichischen
"geographischer der deutschen
Begriff".
im
Stil
der
"Nazarener"
malte.
Staatskanzlers
Bei
einem
Blick
Metternich auf
die
nur
Zahl
ein
der
in
Historiographie der letzten dreißig Jahre entstandenen
Untersuchungen Einigung
1827
war Italien nach den berühmt-berüchtigten
über
die
politische
Geschichte
Italiens
seit
seiner
1861 scheint sich dieses Verdikt noch immer zu bestätigen.
Während Italien in der Skala der von deutschen Urlaubern besuchten Reiseziele im Ausland an zweiter Stelle liegt, Vergangenheit,
insbesondere
Mächtesystem,
vergleichsweise
Masse
der
Italien-Besucher
künstlerischen Geschichte
Italiens
Exotik,
verbunden
lassung
bei
In
der
jüngster
und mit
daß dieses einseitige politischen träume
und
Italiens
Schwelle
des
der
Faschismus
vorzuherrschen:
im
eine
deutlich
gewissen des
Mitte
Fixierung
dazu
wird, die
16.
Italien
weit
von
Herab-
versucht,
indem er den geistigen, Probleme
und
Jahrhunderts Insgesamt
der
die
verbreitet.
beizutragen
bis
scheint
Beschäftigung mit Italien eine Kreis
auf
zurückliegenden ja
nachspürte^'. der
breiten
Gefühl
für
des
der
erkennbares
Lill
Ursachen
internationalen Bei
Unernsthaftigkeit,
modernen
Bild korrigiert
bei der wissenschaftlichen Haltung
vielmehr
allerdings
sozialen von
Beachtung.
ein
einer
hat
wenig
Zeugnisse der weiter
Betrachtung
Zeit
Stellung
ist
und kulturellen
findet seine politische
seine
Wunschan
die
jedoch
reservierte
Italien-Experten 2) .
unter
den deutschen Historikern läßt sich mühelos überblicken Umgekehrt eine
1) 2)
ist
gewisse
auch
in
Abstinenz
der bei
italienischen der
Geschichtswissenschaft
Beschäftigung
mit
Deutschland
Rudolf Lill, Geschichte Italiens vom 16. Jahrhundert bis zu den Anfängen des Faschismus, Darmstadt 1980. Siehe dazu den Tagungsbericht von Jens Petersen, Zum Stand der deutschen Italienforschung im 19. und 20. Jahrhundert. In: QFIAB 61, 1980, S. 393-402.
2
und
den
Renzo
deutsch-italienischen
De
Felice
grundsätzlich führte
Theorie,
der
die
die
internationalen
zur
"Nabelschau"
der
Zweiten
man
der
und
Geschichte beiden
Weltkriegs,
der
Zeit
der
Großmächte
sie
verbündet
politische
gehörten, waren,
Feindschaft
vorherrschten.
Von
Intensität auf
dem
Mächten
3)
4)
5)
die
oder
zumindest
untersucht Bündniswechsel
des Ersten
ist
in
historischen
der
daher
"reaktionären"
daß
das
verhindert
Die
Studium
und
begünstigt
bis
beide der
eine
wurde^'.
Beziehungen
zum
Ende
Länder
des
zum
Kreis
Jahre,
in
denen
die,
in
denen
als
distanziertes
Forschung
Beziehungen
worden.
marxistische Eklektizismus
kürzer ein
Wie
Problem
Fachkollegen
die
dazu,
Anzahl
.
das
deutsch-italienischen
geringfügig
und Tiefen in den b i l a t e r a l e n
und
3)
zum
Nationalstaaten
nur der
auf
Hang
Themenwahl
also,
so
Sydney,
weitgehend
der
der
in
italienischen
Diplomatie
verengende
Gründung
festzustellen
Ausrichtung
Beziehungen
sich
die
seinen
"traditionellen"
Militär
der
Kongreß
zusammenhängende
Verteufelung
Überblickt
einem
einseitige
damit
Forschungsbereiche
von
auf
behandelnd,
vorwarf, und
1978
Beziehungen
sind
mit sehr
Schwerpunkte
Verhältnis die
Höhen
unterschiedlicher Hegen
I t a l i e n s vom Dreibund zu den 5) Weltkriegs sowie auf den Beziehungen
dabei Ententezwischen
Dazu Innocenzo Cervelli, Das moderne Deutschland in der italienischen Geschichtsforschung. In: Wehler, Hans-Ulrich ( H g . ) , Die moderne deutsche Geschichte in der i n t e r n a t i o n a l e n Forschung = Geschichte und G e s e l l s c h a f t . Sonderheft 4, Göttingen 1978, S. 174: "Eine eingehendere Auseinandersetzung der italienischen Geschichtswissenschaft mit der deutschen Zeitgeschichte ist b i s h e r nicht in Gang gekommen. Nennenswerte Studien zur Geschichte der Weimarer Republik sucht man vergeblich." Renzo De F e i i c e , La s t o r i o g r a f i a contemporaneistica italiana dopo l a seconda g u e r r a mondiale. Publiziert i n : Storia contempor a n e a 10, 1979, S. 97-100; siehe dazu die Besprechung von Jens Petersen in QF1AB, 60, 1980, S. 652f; dort auch der Hinweis auf einen "kritischen Kommentar" von M. Legnani i n : I t a l i a contemporanea, Heft 136, S. 132-134. Ein Teil der während des 1967 vom Deutschen Historischen I n s t i t u t in Rom v e r a n s t a l t e t e Kolloquiums gehaltenen Vorträge zu diesem Thema ist veröffentlicht worden i n : QF1AB, 48,
3 dem
faschistischen
rern"^' Kontakte
.
während
schlossenen, der
Zeit
Italien
Weniger
des
dreiunddreißig
zwischen
wenigen
Außenpolitik des
6)
7)
8)
Faktors
den
mit
und
Reich wie
und
die
deren
Österreich-Ungarn gültigen
Hitlers
"Füh-
wechselseitigen 1882
abge-
Dreibundes^'
oder
Machtergreifung
blieben
Forschungsinteresses.
vorliegenden
Deutsches
Zeiträume
Jahre
Mussolinis
bereits in
dem Dritten
zusammen
weitgehend im Schatten des Die
und
spektakuläre
zwanziger Reich
für
Untersuchungen zur f a s c h i s t i s c h e n 8) Jahren heben die Bedeutung die
italienische
Politik
gegenüber
1968 (Edgar R. Rosen, Giovanni Giolitti. Der Staatsmann und seine Epoche, S. 260-281; Wolfgang J. Mommsen, Die italienische Frage in der Politik des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg 1914/15, S. 282-308; Alberto Monticone, La missione a Roma del principe di Bülow 191Λ/15. S. 309322; Andreas Hillgruber, Die Erwägungen der Generalstäbe für den F a l l eines K r i e g s e i n t r i t t s Italiens 1914/15, S. 346364) und QFIAB, 49, 1970 (Hartmut Lehmann, Österreich-Ungarn und der italienische Kriegseintritt 1914/15, S. 340-365); siehe dazu auch den Tagungsund Literaturbericht von Wolfgang Schieder in QFIAB, 48, 1968, S. 244-259. Vgl. ferner Brunello Vigezzi, L ' I t a l i a di fronte a l i a prima g u e r r a mondiale, Bd. 1: L' I t a l i a n e u t r a l e , Milano-Napoli, 1966; Alberto Monticone, La Germania e la n e u t r a l i t ä i t a l i a n a : 1914/15, Bologna 1971; Josef Muhr, Die deutsch-italienischen Beziehungen in der Ära des Ersten Weltkrieges 1914-1922, Göttingen-FrankfurtZürich 1977. Alan Cassels, Mussolini and German Nationalism 1922-1925. I n : Journal of modern h i s t o r y , 35, 1963, S. 137-157; Josef Schröder, I t a l i e n s K r i e g s a u s t r i t t 1943. Die deutschen Gegenmaßnahmen im i t a l i e n i s c h e n Raum: Der F a l l " A l a r i c h " und "Achse", Göttingen 1969; Jens Petersen, Hitler-Mussolini. Die Entstehung der Achse Berlin-Rom, 1933-1936, Tübingen 1973; Renzo De Feiice, Mussolini e Hitler: I rapporti segreti 1922-1933, Firenze 1975; Gerhard S c h r e i b e r , Revisionismus und Weltmachtstreben. Marineführung und d e u t s c h - i t a l i e n i s c h e Beziehungen, 1919-1944, Stuttgart 1978. Fritz Fellner, Der Dreibund. Europäische Diplomatie vor dem 1. Weltkrieg, München I960, 63 ( ! ) Seiten; P a s s e r i n d ' E n t r e v e s , Ettore/Konrad Repgen (Hgg.), II cattolicesimo politico e sociale in I t a l i a e Germania dal 1870 a l 1914, Bologna 1977; Michael Behnen hat im Herbst 1981 seine Habilitationsschrift über "Bündnispolitik im Z e i t a l t e r des Imperialismus: Studien zur politischen, militärischen und w i r t s c h a f t l i c h e n Rivalität im Dreibund 1900-1908" f e r t i g g e s t e l l t . Gaetano Salvemini, Mussolini diplomatico, Bari ^1953; Ennio
u
Österreich
hervor.
"zweifellos
in
Geschichte
durch
den
Tag
1922
hinaus
und
Kontakten in
seiner
1936"
Mussolinis
diesem Berlin
Gültigkeit.
die
keine
gilt
Interesse
vor
und
der offiziellen den
der
drei
mus, 1925 der der
9)
10)
Salvemini,
dessen aus These
zu
aber
somit
den der
erster
zwischen
Hitler
allem
Verbindungen
den
deutschen
auch
Rechten
über
zwischen
skizziert
Achse
und
daß
deutsch-italienischen Petersen
Berlin-Rom
Beziehungen in
1922,
europäischen
für die J a h r e
Zwar
bilateralen
seit
Linie
1933-
Mussolinis als
Mussolini
"Vorge-
verwendet,
zwischen
unterhalb
faschisti-
oder
neben
von
Außenpolitik
zur
Exil der
-
faschistischen
Interpretationen
Außenpolitik von
Mussolinis
gegenüber.
Historiker
politische
dem
Studien
entgegensetzten
Aktionen und Intentionen Gaetano
es
Ebene.
sie
März der
Ebene.
vorhandenen
sich
er
vom Achse
behielt
"Entstehung
der
Kontakte
Kreisen
stehen
die
da
der
Bei
Monographie
Entwicklung
schichte" sein
gibt
diplomatischer
Machtübernahme^';
schen
,
Dennoch
1933
über
9)
die
verläuft'
auf Studie
Feststellung
Augenblick
und
und
wortstarker
ideologische
geißelte,
ist
paradoxerweise
Konzeptionslosigkeit
Mussolinis
bis
an
Gegner
Entwicklung
die
und
hohlen
Schwelle
des
des
Faschis-
er der
-
nach
Urheber Theatralik
italienischen
Di Nolfo, Mussolini e la politica e s t e r a i t a l i a n a , 1919-1933, Padova I960, Giampiero Carocci, La politica estera d e l l ' I t a l i a fascista, 1925-1928, Bari 1969; Alan Cassels, Mussolini's e a r l y diplomacy, Princeton 1970; Renzo De F e l i c e , Mussolini il duce 1: Gli anni del consenso, 1929-1936, Torino 1974: in diesem Band seiner Mussolini-Biographie faßt De Felice in komprimierter Form die Außenpolitik Mussolinis zwischen 1922 und 1935 zusammen. "Non v ' h a dubbio che in questo momento l ' a s s e della storia europea passa per Berlino." Mussolinis "Gerarchia"-Artikel "Maschere e volto della Germania", 25.3.1922, in; 0.0., X V I I I , S. 120, auch publiziert i n : Renzo De F e i i c e , Mussolini e Hitler: I rapporti segreti 1922-1933, Firenze 1975, S. 10. Petersen, Hitler-Mussolini. S. 1-54.
5
Kolonialkrieges
gegen
Äthiopien
Interpretation
lag
"Brandreden"
Mussolinis
von
der
als
und
"verstümmelten
vertrag eine in
die Überzeugung
Gefahr
darin,
Opfer
in
antiken
Größe
sei.
ungewollten
Salveminis kriegerischen
verkündeten
"Roms"
nur
der
die
durch sah
Geister,
außer
den,
FriedensSalvemini
die
Kontrolle
Vollstrecker
Ziele
politische
diffamierten,
Allerdings
"Duce"
Krisensituation
und
daß die
ihnen
mutilata)"
"Volksseele" dem
1936**'.
Befriedigung
(vittoria
daß
Jahre
zugrunde,
die
rhetorische
konkreten
zum
der
Sieg
enttäuschten
einer
ihn
und
Wiedergewinnung
Augenwischerei
im
er
rief,
geraten
seiner
und
"Balkonreden"
machen könnten. 12)
Raffaele des
Guariglia
Faschismus,
kern,
die
,
ist
die
der
sieben
Außenminister,
also
interpretieren
in
einer
der
"Vater" Jahre
von
jener
der bis
Diplomaten
anderen
ersten
wenige Jahre
erschienen
Memoiren
vertritt
die
von
geglückten
These
faschistischen Dino
Grandi
bestand
in
der
einer
die
der
und
De
von
Histori-
Mussolinis
als
Feiice
dem Zweiten
für
Eingliederung
traditionelle
Fortführung
wie
nach
Guariglia
Unterstaatssekretärs in
1929,
Reihe
Amtszeit
während
schreibt, 13) "im großen und ganzen auf ihre Weise vorsichtig und v e r n ü n f t i g " seinen
1922
führenden
die
Mussolinis
späteren
italienische
Weltkrieg
zwanziger
Jahre
und
des
Außenministers
Außenpolitik.
Leitvorstellungen
des
Diese Außen-
ministers der Vorkriegszeit Di San Giuliano, nämlich einem Zusammenspiel
11)
von
ökonomischen
und
politischen
Interessen
auf
dem
Balkan
Siehe dazu a u s f ü h r l i c h Jens Petersen, Die Außenpolitik des faschistischen Italien als historiographisches Problem. In: VfZG, 22, 1974, b e s . S. 417-426; auf die l a n g e Reihe zustimmender Äußerungen zu den Thesen Salveminis verweist Petersen, e b d . , S. 419. Denis Smyth, Duce Diplomatico. In: The Historical Journal, 21, 1978, erhofft sich von neuen Monographien über Mussolinis Außenpolitik " a portrait which should replace the c a r i c a t u r e which has hung too long in the g a l l e r y of twentieth-century European statesmen" (S. 1000). 12) Raffaele G u a r i g l i a , Ricordi 1922-1946, Napoli 1950. 13) De Felice, Mussolini il duce I , S. 337.
6
und
im
östlichen
ebenso
wie,
angestrebt
zurückgeht, so
Bereich,
Nolte
auf,
"
politica
In
interna,
si
appena
hat
sie
des
dem
Italien
zählt
Craig,
estera,
in
realizzö
scolata
für
una
misura
di
propositi
e
di
und
Erfahrungen
Großbritannien
lange
Reihe
von
Moscati
und
Interpretation d'Italia"
stehen'^'.
übernommen:
maggiore che non in
destinate
politica
prefascisti,
piü che altro di
velleitä
wenn
Mittelmeeres,
con gli orientamenti
da qualche gesto isolato,
dimostrativo,
recht,
Kirkpatrick ,
"Storia
assai
Contarini
Nationalisten
östlichen eine
dieser
die
continuitä
den
auf die speziellen
die a l l e in der Tradition
Ragionieri
von
Ländern
in wie
Generalsekretär
wahrscheinlich
Cassels
Historikern
Auch
von
hat
den
zusammenarbeiten bekannten
es
einzelnen,
Interpretation
Fachressort, einen
wie im
Cassels
daß diese
Guariglias
eng
Nuancen
wurde^' .
er vermutet, in
Mittelmeer,
mit
carattere
ad
assumere
ben a l t r o peso n e l l ' a v v e n i r e " ^ ' . Den ist
"harmonisierenden" -
noch 18)
auf
und Rumi mus
als
politik Aus
widersprochen wesentliches, wenigen der
worden.
konstantes
Studien,
die
diplomatischen
Großbritanniens
faschistischen
14)
Guariglias
Quellenbasis
-
und
Beide wiesen auf den Merkmal
Salveminis
zunächst von Di Nolfo
von
Revisionis-
Mussolinis
Außen-
hin.
den
Kenntnisse auch
Deutungen
schmaler
und
Außenpolitik
sich,
Akten
Deutschlands, befaßt
gestützt
nicht
nur mit
haben,
auf
umfassende
Italiens,
sondern
Teilabschnitten verdienen
die
der von
Giampiero Carocci, La politica estera dell'ltalia fascista 1925-1928, Bari 1969, S. 29f; Ernesto Ragionieri, La storia politica e sociale. In: Storia d'Italia 4/3, Torina 1976. 15) Alan C a s s e l s , Mussolini's E a r l y Diplomacy, Princeton 1970. 16) E b d . , S. 394, Anm. 12). 17) Ragionieri i n : Storia d ' l t a l i a 4/3, S. 2148. 18) Ennio Di Nolfo, Mussolini e la p o l i t i c a estera i t a l i a n a 19191933, Padova I960; Giorgio Rumi, "Revisionismo" fascista ed espansione coloniale 1925-1935. I n : II movimento di L i b e razione in I t a l i a , Nr. 80, 1965, S. 37-73: siehe dazu a u s f ü h r l i c h Jens Petersen, Die Außenpolitik des f a s c h i s t i s c h e n I t a l i e n . I n : VfZG, 22, 1974, S. 426-429.
7
Cassels und Carocci 19) Cassels
geht
in
Außenpolitik Wegen er
suchte,
im
vom
seiner
davon
Großmacht
Frühjahr
1927
fast
bis
hin
erlebte
der 1926
drei
wichtigsten
und
Berlin
ließen.
In
Italiens
bis
daß
zu
gescheitert
war
Während
Versuch
"kontrollieren" 21)
Cassels an
Revisionismus
Mussolinis
Kräfte
herausstellt,
Ansatz
ausgehend,
die
der
22)
Carocci
Aggressivität
da
ihre
von den ver-
Interesses
Cassels "alten"
1926
Paris
Posten
nationalen
sieht
in
London,
vierjähriger
und
rhetorisch
Botschafter
wichtigsten
sich
Südtirol-Dis-
Jahres"20)
Contarini
nach
Intentionen
leitet
der
Hauptstädten
Gesichtspunkte
liberalen
"Erdrutsch",
des
als sieht
hatte
Tripolitanien,
Art
Unterordnung
einiger
der Jahr
von
italienischen
Generalsekretär
ideologische
Mussolini
Anfang
der
wachsenden
der
die
eine
nach
Staatsschutzgesetz
"napoleonischen
Dienst
1927
dem
gleichen
nach
Italiens
Kollaboration
Umformung
Front,
Reise
seines
faschistische
Diplomatie
Bedeutung
Mit
Im
breiter
seiner
frühe
der
die
westeuropäischen
sowie
unter
dafür,
auf
Folge
März
der
an.
vollzogen.
diplomatische
März
der
Phase
beendet
völlig zu
Als
von
Diese
die
italienische
innenpolitisch
Außenpolitik
radikalisiert.
über
die
Vision
als
war
Staatsordnung kussion
daß
realisieren.
9.11.1926
Interesse.
Monographie
aus,
Mussolinis
zu
Mussolinis
besonderes
ein
Indiz
Diplomaten,
Zusammenarbeit
Prestigedenken
als
und
beherrschende
, der
Aktionen von
einem
italienischen
die
von
marxistischen Außenpolitik
in der Zeit zwischen dem, wie De Feiice es genannt h a t , " h a l b e n S t a a t s s t r e i c h " 23) Mussolinis vom 3 . 1 . 1 9 2 5 und der vordergründigen
19) 20)
21) 22) 23)
Cassels, E a r l y , Diplomacy; Carocci, Politica e s t e r a . Der Begriff wird erstmals von Mussolini in " G e r a r c h i a " Nr. 1, 1926, in seinem Artikel "Viatico per il 1926" mit Bezug auf umfassende gesetzgeberische Vorhaben verwandt. 0.0., XXII, S. 67. Cassels, Early Diplomacy, S. 388. Carocci, Politica e s t e r a . De Feiice, Mussolini il f a s c i s t a I , Torino 1966, S. 705.
8
Beendigung
der
Äthiopien des
im
italienischen
August
faschistischen
einzige war,
war der
das
die
erschienenen zwanziger
Anm. d .
Kontinuitäts-These zwischen
Studien
und
linis,
zu
Recht
dessen
italienischen Pastorellis Der
ist auf
von
den
mungen,
24) 25) 26)
der
bedingt
tatsächlichen
erkennbar, wortung
ein
wenn
für
die
der
wenigen
sei,
1.
November
kurz
zu
einer
hinterein-
Mussolinis
Anlehnung den
"Das
interessiert
in
an
Guariglias
und
2.
Tiranapakt
1926
und
1927
als
Impetus
Albanien
der
auf
Politik
den
Musso-
Status
eines
herabzudrücken.
Beispiel
dafür,
italienische von
Mussolini
es,
daß
Vorgängen
Versuch
beispielsweise
zwei
Albanienpolitik
vom
Zielsetzung
Carocci:
Historikers an
und
italienischen Strebens nach " p e n e t r a Balkanstaat. Dagegen betont Zam-
gewesen
das
Charakter
Unternehmungen
sich
imperialistischen
es
Satellitenstaates Buch
Beschränkung kann.
den
Ziel
eines
läßt
Pastorelli
Albanien
erklärt
Imperialismus 2Λ) Staat"
Vf.)
zur
A u s d r u c k des " t r a d i t i o n e l l e n " zione economica" in diesem 26) boni
am
verdeutlichen. In 25)
erklärt
Italien
hat,
Jugoslawien
imperialistischen
Zugehörigkeit
Jahren
auf
Prononciert
eindeutig
Forschungstraditionen
ander
der
her.
(italienische,
Tragweite
dieser
von
Staates
ivlachtzentrum,
Welche
den
1928
Pressionen
auf
nachteilig
dem
verraten.
Diese
wird,
gewordenen
italienischen
die
sich
die
auswirken
Balkan
italienischen
unternommen
bekannt die
die
wie
Quellenmaterial
geförderten
Akten
wenig
werden eigene
illegalen
erst
Verant-
Unterneh-
Waffenlieferungen
an
C a r o c c i , P o l i t i c a e s t e r a , S. 13. Pietro Pastorelli, Italia e Albania 1924-1927. Origini diplom a t i c h e del t r a t t a t o di T i r a n a del 22 novembre 1927, Firenze 1967. Giovanni Zamboni, Mussolinis Expansionspolitik auf dem B a l k a n . I t a l i e n s A l b a n i e n p o l i t i k vom 1. b i s zum 11. T i r a n a p a k t im Rahmen des italienisch-jugoslawischen lnteressenkonflikts und der italienischen "imperialen" Bestrebungen in Südoste u r o p a , Hamburg 1970.
9
Ungarn
im
in
vorliegenden
der
1925 dere
bis
Frühjahr
1930
enthalten
zu.
In
vertuschen.
der
für
sie
die
ihr
die
Frankreiches
massive und
dem
Aus
des
für die
britischen
Ambitionen
Balkanraum
auf und
mit
darstellung abgesehen 27) mann ,
die
sich
auseinandersetzen, der von bisher
von
Bretton,
der
Frage
auswärtigen der
A.
Thimme
Stresemanns
27)
28)
29)
Herausdrängung anschließende
einzudämmen.
Außenpolitik
sich und
Konzeption
des Deutschen Reiches in Europa vielfach der "Kronprinzenbrief" vom
der
zugleich
Außenministers
dessen
so
der
überholten
Befaßten
eine
Ägide
zahlreich,
Beziehungen
inzwischen
völlig.
Gatzke,
nach
Mussolinis nicht
und
erkennbar;
beson-
z w a n z i g e r Jahre e r f o l g r e i c h e n
Sind
Studien,
sowie
Umfang
unter i t a l i e n i s c h e r
1929
kommt
1923
Charakter
deutlicher
Kritik
Grund
1922 und
eine
politische Neuorientierung
und
diesem
Jahre
Aktenpublikation
werden
seinen
italienischen aus
die
britischen
Untergrundaktionen
Austen Chamberlain Versuch,
zu
vorliegenden
Bedeutung
italienischen
1928, Studie
zwischen
fehlt
eine
Weimarer Studie
von
ältere Studien, 98 \
Republik, Zimmerso
Turner
,
von
zukünftigen
der
1922
Gesamt-
kontrovers
die mit Rolle
als "Schlüsseldokument" galt 29) 7. September 1925 so
Ludwig Zimmermann, Deutsche Außenpolitik in der Ära der Weimarer Republik, Göttingen 1958. Es bleibt zu hoffen, daß die angekündigte Studie von Peter Krüger, "Deutsche Außenpolitik in der Weimarer Republik" dazu beitragen w i r d , diese empfindliche Lücke zu schließen. Henry L . Bretton, Stresemann and the Revision of V e r s a i l l e s . A Fight for Reason, Stanford 1953; Hans W. Gatzke, Stresemann and the Rearmament of Germany, Baltimore 1954; Annelise Thimme, Gustav Stresemann. Eine politische Biographie zur Geschichte der Weimarer Republik, Hannover-Frankfurt 1957; Henry A. Turner J r . , Stresemann and the Politics of the Weimar Republic, Princeton 1963; V g l . dazu Werner Weidenfeld, Gustav Stresemann der Mythos vom e n g a g i e r t e n Europäer. I n : GWU, 24, 1973, S. 740-750. Zu einer Auseinandersetzung mit dieser Kontroverse vgl. Werner Weidenfeld, Die Englandpolitik Gustav Stresemanns. Theoretische und praktische Aspekte der Außenpolitik, Mainz 1972, S. 98-108.
10
versuchten zu
den
weise
neuere
Monographien, OQ \
Hauptsiegermächten umgekehrt
wirtschaftliche
die
Lage 11 )
neu zu gestalten Fülle
der
erheblichen
"weißen
ten
Nachbarn.
Blickwinkel zu
der
der
zeitlich
jedoch
Flecken"
Auffallend
Untersuchungen
östlichen
darf
zur
von
nicht
vor
dessen
"Vorgeschichte und ursächlich
die
Ersten
die
die
Phase
der
Mangel
des sind
die
Reiches
Die
noch
für
des an
über
scheinbare
nach
"Locarno"
an
detaillier-
gegenüber
Reiches"
Locarno-Verträge
unter
31)
32)
seinen dem
Detailstudien anschließen-
den Intensivierung der Betreuung der Auslandsdeutschen 32) zu wiederauflebenden Mitteleuropa-Plänen entstanden
30)
und
Weltkrieg
vorhandenen
insbesondere
Dritten
beziehungs-
politische
dem
allem
Außenpolitik
Statt
außen, nach
Stresemanns
Italiens!)
und zu a n a l y s i e r e n .
gerade
ist
Verhältnis
Ausnahme
Mitteleuropa
, dazustellen
Studien
hinwegtäuschen.
(mit
Versuche in
das
sowie
Ders.; Martin Walsdorff, Westorientierung und Ostpolitik. Stresemanns Rußlandpolitik in der Locarno-Ära, Bremen 1971; Michael-Olaf Maxeion, Stresemann und Frankreich 1914-1929. Deutsche Politik der Ost-West-Balance, Düsseldorf 1972; Jon Jacobson, Locarno Diplomacy. Germany and the West 1925-1929, Princeton 1972. Werner Link, Die amerikanische Stabilisierungspolitik in Deutschland 1921-1932. Die Vereinigten Staaten und der Wiederaufstieg Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg, Düsseldorf 1970; Stephen A. Schuker, The End of French Predominance in Europe. The F i n a n c i a l Crisis of 1924 and the Adoption of the Dawes P l a n , Chapel Hill 1976; Walter A. McDougall, France's Rhineland Diplomacy 1914-1924. The Last Bids for a Balance of Power in Europe, Princeton 1978. Norbert Krekeler, Revisionsanspruch und geheime Ostpolitik der Weimarer Republik. Die Subventionierung der deutschen Minderheit in Polen 1919-1933, Stuttgart 1973; Reinhard Frömmelt, Paneuropa oder Mitteleuropa. Einigungsbestrebungen im Kalkül deutscher Wirtschaft und Politik 1925-1933, Stuttgart 1977. Eine Ausnahme bildet Martin Broszat, Außenund innenpolitische Aspekte der preußisch-deutschen Minderheitenpolitik in der Ära Stresemann. In: Politische Ideologien und nationalstaatliche Ordnung, Festschrift für Theodor Schieder zu seinem 60. Geburtstag, hgg. von Kurt Kluxen und Wolfgang J. Mommsen, München-Wien 1968, S. 393-445, der die unterschiedlichen Tendenzen und Illusionen bei der Diskussion um die Minderheitenfrage in den Konzeptionen
11
Generell
ist
in
den
innenpolitischer, orientierter
Themen
zu
werten,
daß
im
Juni
1973
nationale
letzten
vielfach
Jahren
dem
von
eine
einseitige
sozialwissenschaftlicher
unverkennbar.
auf
eine
zehn
an
Es
ist
Internationalen
sieben
Rahmenbedingungen
daher
die
als
Ausnahme
Symposium
Arbeitssitzungen und
Bevorzugung
Problemstellung
das
Rolle
in
Bochum
Thema
"Inter-
der
Reparationen"
33) zum
Gegenstand
als
"Kombination
in
Schule
und
hatte zwischen
die -
steht
die
Lese-
politische
1925
und
-
der
unter
als
perhorreszierenden,
Wegbereiterin 35)
erschwert
.
seiner
Fritz
von
bei
34) 35)
Fischer hinaus
Anm.d.Vf.)
der
Dritten
Symptomatisch
"Darüber
industrie,
33)
des
Wirtschaftsinteressen
zieht:
den
Gebrauch
Q u34) ellen-
Republik"
und
keinen
dafür
für
die
die
Außenpolitik Weimarer
verstehenden
das
Außenpolitik
hatte
die
Studie in
Fazit, über der zur
dem des war,
Republik Vorzeichen
das die
Pohl
in
Verflechtung
Weimarer
Schlüsselstellung
Außenpolitik
in
Wiedergewinnung
deutschen
ist
Überzeugung,
Zeitraums,
auf
Reiches
erarbeiteten und
eines
Anspruch
Konstante
anderen
erschienene,
ideologische
Aufarbeitung
eine
als
für
zweibändige
Weimarer
Großmachtstatus nur
1979
Außenpolitik.
eine
nach
die
und A r b e i t s b u c h "
"Die
wissenschafltiche
besonders
enthält
konzipierte,
über
B e i t r a g zur
Dahinter
Dagegen
Universität
Dokumentensammlung einzigen
.
(der
Folge,
Republik Schwerdaß
die
der verantwortlichen Beamten und P o l i t i k e r einer profunden Analyse u n t e r z i e h t . Hans Mommsen/Dietmar Petzina/Bernd Weisbrod (Hgg.), Ind u s t r i e l l e s System und p o l i t i s c h e Entwicklung in der Weimarer R e p u b l i k , Düsseldorf 1974. Jens Flemming u.a. (Hgg.), Die Republik von Weimar. Bd. 1: Das p o l i t i s c h e System. Bd. 2 : Das sozioökonomische System, Düsseldorf 1979. Henry A. T u r n e r J r . , Stresemann und das Problem der Kontinuität in der deutschen A u ß e n p o l i t i k . In: Gilbert Ziebura (Hg.), Grundfragen der deutschen Außenpolitik seit 1871, Darmstadt 1973; siehe allgemein zum Kontinuitätsproblem Andreas Hillgruber, Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Außenpolitik von Bismarck bis Hitler, Düsseldorf 1969.
12
Schwerindustrie Auftrieb reaktionäre
Weimarer
.
Es
Möglichkeit
der ist
von
und
umsatzorientierte
die
nicht
stehen, Auch
zuletzt
auf
dem
Arbeit
teilweise
die
in
zu
auch
innen-
und
nationalistische Jahre
wurden
fragen,
pressure
ob
einem
sozialpolitisch
Außenpolitik
durch
diese
groups
Einflußnahme
diese
Interpretation
überschätzt,
nicht
durch
außenpolitische
bestimmten
und
Entwicklung markt-
Entscheidungen,
internationalen
Kontext
beeinflussen.
Südtirol
wurde
30er
in
im Kern zu
politik
Staat
Aggressive
Diktatur
begünstigt" die
im
bekam.
betreffenden
jüngster
Zeit,
unsauberen
Wurzeln des 37)
Gebiet
leider
mit
Mitteln,
der
eine
der
Nationalsozialismus
deutschen
für
Versuch
in
der
Volkstums-
wissenschaftliche unternommen,
Weimarer
Republik
aufzuzeigen Die in
Stellungnahme Südtirol
zwischen
der
der
sie
sich
in
sichtbar. dennoch
36) 37)
der und
zwangsweisen
wurden
und
des
des
in
den
war
es
Reiches
häufig
die
zwar
Deutsche
Minderheit
den
zentralen,
Fragen. und
von
Unterdrückung
Reich,
1919 das,
entstanden Völker auf
Nation und
und dem
Minderheiten
Beziehungen
bis
der
zu vor
am
und den wie Staat
Versuch führten,
"Fall
Südtirol"
Österreich allem
der
Auflösung
Tendenzen,
Sprache,
nationaler
Bei
der
Siegermächte
Chauvinistische zur
zu
Reibungsflächen
durch
Assimilierung
das
strittigen
waren
Gleichsetzung
hatte
deutschen
Selbstbestimmungsrechts
deutsch-italienischen
Südtirol
der Studie
Deutschen
Grenzziehung
die
Problem
Italien
Friedenskonferenzen.
ausdrückten der
zum
vorliegenden
Monarchie
Idee
tatsächlichen
Pariser
der
Verkleinerung
Habsburger
zwischen
Reiches
in
Deutschland
territorialen der
des
gehört
seit
gehört, 1925,
K a r l H e i n r i c h P o h l , Weimarer W i r t s c h a f t und die A u ß e n p o l i t i k der Republik 1924-26. Vom Dawes-Plan zum Internationalen E i s e n p a k t . D ü s s e l d o r f 1979, S. 2 8 5 . Leopold Steurer, Südtirol zwischen Rom und Berlin 19191939, Wien-München-Zürich 1980; dazu ausführlich unten S . K f . sowie K a p . I I I .
13
die Rolle des stämmigen auf
"Sachwalters"
Südtiroler
übernahm
Seiten
häufig
Auseinandersetzung
geriet.
Die
beiden
bisherige
Südtirols
kulturellen und
deswegen geführte,
Literatur
über
dem
Faschismus
und
von
geringem
die ist
der
erster
hat
Betrachtungsweise
38)
39)
Gatterer über
die
die
mit
bis
zahlreich,
Studien
dahin
Entwicklung
Italien
innenpolitische
sehr
die
der
politisch
wissenschaftlichen
Streitschriften ragen Gatterer und Rusinow 3 8) hervor. Als
Interessen
polemisch
unter
polemisch Fülle
der
in
eine
folgenreiche
Entwicklung jedoch
Wert.
von
deutsch-
Herre,
zumeist Aus
der
Alatri,
vorherrschende in
Südtirol
isolierte 39) aufgegeben
Paul Herre, Die Südtiroler F r a g e . Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit, München 1927; Paolo Alatri, La questione storica del Trentino e deH'AUo Adige, Firenze 1961; Claus Gatterer, Im Kampf gegen Rom. Bürger, Minderheiten und Autonomien in I t a l i e n , Wien u . a . 1968. Auch Winfried Adler, Die Minderheitenpolitik des italienischen Faschismus in Südtirol und im Aostatal 1922-1929, Phil. Diss. Trier 1979, versucht im Rahmen einer komparativen Studie den bislang vorherrschenden Eindruck von einer speziell gegen Südtirol gerichteten f a s c h i s t i s c h e n Minderheitenpolitik zu r e l a t i v i e r e n . Es erscheint aber zweifelhaft, ob der Vergleich glücklich gewählt i s t , da die von Adler a u f gezeigte gleichartige Behandlung beider Minderheiten unter dem Faschismus nichts über die a u s historischen Gründen anders geartete Perzeption dieser Maßnahmen in den beiden •Regionen a u s s a g t . Das Aostatal wurde im Vertrag von Turin i860 nicht vom Königreich Sardinien-Piemont annektiert, sondern im Gegenteil von der Abtrennung Nizzas und Savoyens an Frankreich ausgenommen, die dem Kaiser Napoleon III. knapp zwei Jahre zuvor in Plombi£res von Cavour a l s Gegenleistung gegen die politische und militä'rische Unterstützung der italienischen Einigungsbewegung versprochen worden war. Südtirol wurde dagegen dem Königreich Italien als Glacis gegen einen großdeutschen S t a a t , der bei der Verwirklichung des 1919 noch diskutierten "Anschlusses" Österreichs an d a s Deutsche Reich entstanden wäre, zugesprochen; v g l . dazu die umfassende Studie von Richard Schober, Die Tiroler F r a g e auf der Friedenskonferenz von Saint Germain, Innsbruck 1982. Auch Adlers These, die italienische Minder-
u
zugunsten ganze
einer,
mehr
Staatsgebilde
Darstellung
als
des
über
ein
das
Verwaltungsautonomie.
stischen
Maßnahmen
den
von
tisch
einer
Gioberti
begründet
Italien
Italien
Streben
und/oder
Konsequenz
Jahrhundert
heutigen
zur
einzelner Gatterer
und
Mazzini
durch
Regionen
die
nach
Kultur-
die
faschi-
Südtiroler
Risorgimento
"Primat
das
umfassenden
daher
der
im
verkündeten
den
Istrien
versteht
"Italianisierung"
Fehlentwicklung, und
überblickenden,
sowie
Italien"
1861 g e f a ß t e n Beschluß,
als durch
theore-
im geeinten
eine z e n t r a l i s t i s c h e Ordnung e i n z u f ü h r e n , die eine Vereinheit-
lichung
sowohl
der
Vielgestaltung wurde^" .
kulturellen
Italiens
"Der
zum
als Ziel
Regionalismus
auch
der
hatten,
wurde",
historisch-politischen innenpolitsch
wie
Lill
Realität
schreibt,
"mit
dem Odium n a t i o n a l e r U n z u v e r l ä s s i g k e i t b e l a s t e t " ^ ' . In
jüngster
eine
Zeit
Studie
Sinne
"deutsche"
land,
Österreich
Auf Grund auf,
daß
daß
Lösung Kreise
des in
waren. wärtigen
40) 41) 42)
der
deren
Südtirolpolitik und
den
die
die
im
Aktivitäten
Auswahl
der Zitate stellt er die
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Beseitigung
Wien,
finanzielle für
also
Historiker die
-
Sudtirolproblems
Amtes
-
südtiroler
Mittelpunkt
Südtirol
zwanziger
nur
Berlin,
Die
marxistische in
tendenziöser in
nämlich,
hat
vorgelegt,
die
1919
in
und
Deutsch-
1939
Brennergrenze konnte,
Innsbruck
diplomatische
Aufrechterhaltung
und
die
Frage,
endgültige
alle
politischen A?) Bozen e i n i g "
Unterstützung des
steht.
Behauptung
sich "in der p r i n i p i e l l e n der
darstellen
München, und
zwischen
Steurer
volklichen
deutschen
des
Aus-
Volkstums
heitenpolitik in Südtirol sei eine Art Barometer gewesen, das den jeweiligen Zustand der deutsch-italienischen Beziehungen anzeigte, bedarf einer genaueren Überprüfung. Der Abschnitt von Adlers Studie über "Die Kulturpolitik des italienischen Faschismus in Südtirol" ist publiziert in QFIAB, 61, 1981, S. 305-361. G a t t e r e r , Im Kampf gegen Rom, S. 31-34. Rudolf Lill, Geschichte Italiens vom 16. J a h r h u n d e r t bis zu den Anfängen des Faschismus, Darmstadt 1980, S. 184. Steurer, Südtirol, S. 163. Siehe dazu ausführlich unten Kap. I I I .
15
in
Südtirol
um
eine
einer
wird
von
Südtiroler künftigen
Da er
zwischen
auch
von
und
in
Hitlers
keinen Logik
Was
also
Krise
bisher die
fehlte, außen-
vorliegenden
soll
die
im
Revisionspolitik Denken, dem
der
-
Dienst
stand
.
beispielsweise
Nationalversammlung
Zusammenschluß
nur
sieht, als
bewertet,
die
nationalsozialistischen einen
"aller"
Rassenlehre
zeitlichen,
erweisen
ideologische
war
eine
und
sich und
Studie
Wechselwirkung
Untersuchung,
innenpolitischen
Deutschland
beleuchten^' .
der
Instrument halten,
in
aber Steurers
organisatorische
Reiches^'.
Kontrahenten zu
der
Volkstumsvereine
unternahm, beiden
Staat,
Unterschied
Keimzelle des Dritten
zu
Frankfurter
nach
Weltherrschaftsplänen
geistigen die
der
Forderung
einem
als
Leben
deutschen
Abgeordneten -
Deutschen
aktiven
deshalb
am
national-konservativem
den
erhobenen
Steurer
Irredenta
Diesen
und
Italien
in
Fragen
soll
neben
nachgegangen von
werden.
innenpolitischen
ebenso
parteipolitische
Erfordernisse
Einfluß
von
"Mythen"
nationalen
die
und
verstanden
den
Versuch
Motivationen der
anderen
Dargestellt Zwängen
-
Rücksichten werden
-
der
Südtirolin
werden worunter wie
der
und
den
43) 44)
Steurer, Südtirol, S. 80-83. Günter Wollstein, Das 'Großdeutschland' der Paulskirche Nationale Ziele in der bürgerlichen Revolution 1848/49, Dusseldorf 1977. '
45)
Mario Toscano, La politica diplomatica della questione d e l l ' A l t o Adige, Bari 1967, widmet der italienischen Diplomatie um Südtirol in der Zeit von 1922-1933 nur 23 Seiten, die zudem weitgehend den Standpunkt der von ihm a u s s c h l i e ß l i c h benutzten italienischen Akten widerspiegeln. So verwundert es nicht, daß er zu dem Schluß kommt, der Protest der Südtiroler sei von außen g e l e n k t , wenn nicht sogar k ü n s t l i c h ins Leben gerufen worden (S. 121). Wenn auf Vorgänge in der i t a l i e n i s c h e n Innenpolitik Bezug genommen wird, stützt sich die vorliegende Studie vor allem auf die folgenden drei Bände der Mussolini-Biographie von Renzo De F e i i c e , Mussolini il f a s c i s t a 1 und I I ; Mussolini il duce I .
46)
16
häufig
durch dritte ιη \
Staaten
mitbestimmten
außenpolitischen
Er-
fordernissen Die
zeitliche
1922
bis
Eingrenzung
1929
Außenminister die
wurde eine
Themas
vorgegeben
Italiens
zugleich
Methoden
des
und
durch
Deutschlands,
Kontinuität
der
Übertragung
der
des
Außen-
Innenministeriums
auf
und
die
auf
lange
Mussolini
die
Jahre
Amtszeit
und
der
Stresemann,
außenpolitischen
Ministerpräsidentschaft
Mussolini
im
/Q \
Mitte-Rechtsparteien sich
Arbeit
Ziele
und
bedeutete.
Die III.
dieser
aus
heutiger
Italiens.
Der
Rahmen
einer
gebildeten Sicht
als
zukünftige
durch
"Duce"
aus
Regierung
historischer
sowie
König
interim Emanuel
Persönlichkeiten am
31.10.1922
Einschnitt
wurde
ad
Viktor
damit
in der
zum 9.
der
erweist Geschichte
Regierungschef
I t a l i e n s n a c h 1919 e r n a n n t . Die
Reaktionen
blutigen und
Kommunisten
legale Die
Weise
zum
die
Macht
Zeitung"
ein
d a n a c h nicht
Widerstand Land
L, 7) A8)
Revolution"
allgemein Ereignisse
die
"Mit der
gesperrt Mit
und
kleinerer
persönlich
haben.
gedruckt,
"danach"
Kommunisten
war
d.
ruhig
Italien
Mussolinis Revolution die
Frage,
Vf.)
kommt,
der
gemeint.
Ausschreitungen anlastete,
in
(sie!) Aber
auf
zwiespältig.
Ernennung
fascistische
gefunden
drohend." von
Sozialisten
"faschistische die
Sozialisten
abgesehen
jahrelangen
waren
Ende
d i e man nicht M u s s o l i n i
dem
gelangte,
(im O r i g i n a l
minder der
nach
Faschisten,
kommentierte dürfte
rasches
mit
zwischen
abwartend:
Ministerpräsidenten
bleibt
Ereignis,
sogenannte
Oktober v o r s i c h t i g
zunächst
das
dieses
die
an
"Vossische
am 30.
was
auf
Auseinandersetzungen
der blieb,
erwartete Als
aber
Faschisten, verwiesen
Der Nachweis ü b e r neben b e r e i t s z i t i e r t e r L i t e r a t u r h e r a n g e zogene Studien wie d i e von H e i d e k i n g , v . Klemperer, Recker, Salewski und Wendt befindet sich im Literaturverzeichnis. Zur Zusammensetzung des Kabinetts siehe R. De Feiice, Mussolini il f a s c i s t a 1, S. 386.
17
die ob
Kommentatoren die
darauf,
Faschisten
in
daß
der
erst
Lage
die
Praxis
seien,
ihre
erweisen
innen-
könne,
und
außen-
wirkte
zudem
politischen Vorstellungen zu v e r w i r k l i c h e n ^ ' . Beruhigend
auf
die
Regierungen
die
f a s t v o l l s t ä n d i g e personelle SO) Bereich . Das Leitmotiv der
des
Außenministeriums
stellung
Guariglias
teressen
Italiens.
dann
seine
politischen stimmungen
mit
die In
zwischen
dessen
fast
um
im
außenpolitischen
einhelligen Mussolinis
die
Wahrung
der
gelungenen wodurch
Beantwortung
Mussolinis
zu
Zielen
und
dem
nach
von
Mussolini
dem
des
äußerlichen den
außenÜberein-
nationalistischen zugunsten
tatsächlichen
Diplomaten,
Inpaßt
der
1923 befohlenen
der
Verhältnis "Consulta",
sie
49)
Zur e b e n f a l l s abwartenden Berichterstattung des Zentralorgans der SPD "Vorwärts" sowie zu den von taktischen Überlegungen des Klassenkampfes bestimmten Analysen des Zentralorgans der KPD "Rote Fahne" siehe Karl-Egon Lonne, Faschismus als Herausforderung. Die Auseinandersetzung der "Roten Fahne" und des "Vorwärts" mit dem italienischen Faschismus 1920-1933, Köln-Wien 1981, S. 198-202 sowie S. 67-70. Auch in Frankreich und den USA kommentieren die großen Zeitungen den Machtwechsel in Italien im Sinne einer "benevola a s p e t t a t i v a (cautiously friendly and h o p f u l ) " : John P. Diggins, Mussolini and Fascism. The view from America, Princeton 9172, S. 30; Pierre Milza, L ' l t a l i e f a s c i s t e devant l'opinion f r a n ? a i s e 1920-1940, P a r i s 1967, S. 44-46. Nur zwei Botschafter verließen nach der faschistischen Machtübernahme den diplomatischen Dienst: Alfredo F r a s s a t i in Berlin und Carlo Sforza in P a r i s ; v g l . dazu C a s s e l s , Early Diplomacy, S. 8 f . ; Karl-Egon Lonne, Italien und d a s Deutschl a n d des Versailler Vertrages. Zur diplomatischen Berichterstattung des italienischen Botschafters Alfredo Frassati a u s Berlin 1921-1922. In: QFIAB, 23, 1973, S. 38lf. G u a r i g l i a , Ricordi, S. 13f.
51)
zu
Frage
traditionellen
Bild
Dar-
wie
50)
bis
der den
nach
genuinen
"Erziehung"
die
Konzeptionen der Diplomaten verwischt wurden 51) Behauptung von einem Erfolg der "alten Garde" Die
Kollaboration war
harmonisierend-staatstreue
von der
Mussolini,
Auslandes
Regime
Sorge dieses
Behauptung Neulings
dem
des
Kontinuität
Umzug
in
den
18
Palazzo
Chigi
wurden,
wird
des
nach
italienischen
wärtigen
Amt
gramme
der
Entscheidungsprozeß
wird
Contarini,
der
Schleier
bis
nur
für
vorliegenden
er
und
werden,
das
a u ß e n p o l i t ischen
als
selten
ist
als
Person
einer
AusTele-
des
Außen-
die
am
beherr-
Generalsekretär
Entscheidungsinstanz hinter
verbarg
.
kann
"Indizien-
umrissenen Rahmen
einem
Es
lückenlosen
im
im
alle
Auch
bewußt
klar
Mussolinis
behandelten
etwa
Mussolinis
der
möglichst
Vorhandensein
als
oder
genannt
Arbeitsweise
gingen
faßbar.
seine
einen
Quirinal und
Entscheidungen
Beamten
Unnahbarkeit
Konzeption Studie
mehr
Außenministerium,
da
Exzentrik
versucht
beweis"
der
1926 im Amt b l i e b ,
unsichtbar,
aus
Weit
erweckt,
daher im
dem
Struktur
persönliche
Anteil
Persönlichkeit
f a s t völlig also
auf
der
auf
die
Eindruck
Weisungen
zurück;
schende
Amtsgebäude durch
Außenministeriums.
wird
und
ministers
ihrem
erschwert
eigenen
der
internationalen
in
der
Beziehungen
zu f ü h r e n . Zu
einem
bedeutenden
wie
er
das
Deutsche
des
um
in
Gewicht
Bis
zu
Mussolinis Italiens
den
Kalkulationen
vergrößern
Diskussionen
Sicherheitsmemorandums,
um
des
er,
teils
Milderung
Stellung
versteckt,
beziehungsweise
Vertrages
auf
Frankreichs
teils dem
offen,
Umgehung Gebiet
zu
die der
die
wurde
Realisierung Locarno-
eine Schwächung
erreichen. deutschen
der
darüber,
könnte,
späteren
im Sommer 1925, v e r s u c h t e Mussolini d a h e r ,
Versailler
52)
Reich.
halbhegemonialen
stützte
Faktor
politische
deutschen
paktes, der
das
So u n t e r Bemühungen
Bestimmungen
Reparationen
und
des der
Carocci, Politica e s t e r a , S. 19; siehe dazu auch den Auszug a u s den u n v e r ö f f e n t l i c h t e n Memoiren des i t a l i e n i s c h e n Bots c h a f t e r s in Berlin De Bosdari in DDI, 7, IV, S. 162, Anm. 1) u n t e n : "Ma i v e r i motivi delle sue dimissioni C o n t a r i n i avvolse in u n ' o n d a di p a r o l e incompresibili secondo il suo solito . . . Gli chiesi se poteva s p i e g a r m i i motivi di q u e s t a u n i v e r s a l e o s t i l i t ä s o l l e v a t a s i contro di me, ma il discorso si perse di nuovo f r a le n u v o l e . "
19
Militärkontrolle machtpolitisch der
und
wieder
Südtirol-
Österreich
suchte
im
ins
und
1925,
Angriff
quo
am
bestätigten,
zu
einer
gegen
Politik,
das
stärker
in
Seite,
die
regierung durch
der
Reich
sich
die
in
von
aber die
Die Bemühungen
von
deutschen als
Österreichs
vom "Belt"
zu
bis
italienische
im
zum Brenner
deutscher
der
Reichs-
Locarno-Vertrag
kompensieren.
Regierung
sichern, Kulturkreis
Versuch
Konzessionen
Status Umschlag
Brennergrenze zu
Mussolini
Sobald
erstrecken
den
der
einem
den der
Gefahr
zum
und
Folge
zwar vor
Italien
Versuche,
traten.
die
"Anschluß"
dann
Aufflammen
direkte
gleichzeitig
Südtirols
wurden
als
"großdeutschen"
Vordergrund
dem
Europas
Deutschland
die Deutschland
die
einer
interpretiert,
befürchtete
Mit in
Italien
erfolgte
Zugehörigkeit
den
Deutsche
wurde,
bei
aufrechtzuerhalten,
bringen.
in
schützten,
Phantom den
zu
die
angesehen
französischen Rhein
Spiel
den Staat in der Mitte
"Anschluß"-Diskussion
Herbst
Locarno-Verträge
dadurch
das
würde,
deutschen
Zugriff
auf die Etsch. Als
Mussolini
an
den
am
12.
bisherigen
deutete
dies
September
auch
das
angestrebte
Umgestaltung
sphären
in
Europa
die
Rahmen
in
im dem
seine
mit
der
erwarteten taktische
1929
das
Unterstaatssekretär Eingeständnis, der
von
ihm
näher
Umfang erfolgt
Hinwendung
zu
des die
war.
abgab, von
Macht-
Grandi
sein
be-
Mussolini
und
angewandten
einzugehen
den
Außenministers
Grandi
daß
politischen
den
Arbeit
Amt
Dino
Einfluß-
Mitteln,
auf
wird,
nicht
leitete daher
durch
westlichen
Großmächten
eine
neue Phase der italienischen Außenpolitik ein. Die
deutsche
Außenpolitik
als
die
Stresemann"
"Ära
dem er, des 1929
100 Tage lang
Auswärtigen war
politik
Reiches
diesem
Reichskanzler,
Amtes übernahm,
Stresemann
des
in
bezeichnet. bis
ununterbrochen verantwortlich.
Zeitraum Vom
13.
wird
allgemein
August
1923,
an
zugleich die Geschäftsführung zu seinem Tod am 3. für die Gestaltung Der
breite
der
Konsens
Oktober Außenzwischen
20
CO)
dem
Reichsaußenminister
Uber die
die -
der
vordringlichsten
obwohl
ration
des
der
Reiches
der
Priorität heit
auch
genau
Deutschen ein.
regierung
Versailler
Nach suchte,
Mussolini
eine
betrachtete Aspekt
ihres
Distanz
war
Italiens
in
53)
54)
Chance, den
zur
seiner
deutsche
nicht
zu
zuletzt
Diktatur
ersten
die
der
fast
auch
auf
darin,
die
politische
Gunsten
auszu-
Regierung
Politik
zu
zum " s a c r o
appelegoismo"
angekündigt
Nach
"Locarno"
dagegen
bereits
erwähnten
Südtirol-
ausschließlich
Frankreich.
Mussolinis
ReichsAuslegung
künftige
Regierungserklärung
von
Bewertung
die
traditionelle
Rückkehr
Geige".
Italien
Verhältnisses die
deutsche
gegenüber
der
sah
Carl
Sicherheits-
Politik in
ihren
die dessen
Politik,
zu
Strese-
Stresemanns
bringen,
dessen
von
dem
über
die
an
"zweite
abgesehen,
zu über
Europas
Italien,
mit
die
Geschlossen-
an
Wandel
Geltung
Grund
Staatssekretär
trat
Auffassung
Großmächten
Koope-
auf
Ruhrgebietes
Zeiten
italienischen
ihre
Gestaltung
wichtige
die
Problematik
in
seinem
die
Frankreich
"Locarno-Politik"
Gleichgewichts
spielte
bereits
hatte^' ,
der
Großbritannien,
europäischen
lieren
der
des
Anteil
Amt
-
Diplomatie
werdenden
tiefgreifender
Vertrages
zwischen
deutschen
dabei
bei
ein
Beginn
wirtschaftliche
nutzen. des
wie
einzige
mit
Auswärtigen
Reich, Vor
die
Spannungen und
im
und
länger
Außenpolitik,
1926
bekräftigte
wesentlicher
gebührt
Auch
memorandum,
des
immer
April
Ausgleich
der
Mitarbeitern
deutschen 2U.
Rheinlandes
dem
Ein
Politik
Schubert.
Italiens
des
verlieh der
vom
Sowjetunion
Besetzung
während
erfolgreicher
dem
der
Erkrankungen.
wichtigsten der
Vertrag
Reparationsfrage
zuerkannte,
manns von
mit
seinen
Aufgaben
Berliner
militärischen
sowie
und
Die den
bewußt
unter
innenpolitischen
zurückzuführen,
den
dem
eingehaltene Weg
Stresemann
Staatssekretär Ago von M a l t z a n befürwortete allerdings eine stärkere Zusammenarbeit mit der Sowjetunion. Er wurde deshalb im Dezember 1924 d u r c h den b i s h e r i g e n Leiter der Abteilung III C a r l von S c h u b e r t e r s e t z t und zum Botschafter in W a s h i n g t o n e r n a n n t . Kammerrede M u s s o l i n i s , 1 6 . 1 1 . 1 9 2 2 , 0 . 0 . , X I X , S. 19.
21
privat
einmal
als
einen
"ungezügelten
Burschen"
abqualifiziert
hatte55'. Das
I.
denen
Kapitel er
bis
wollend latent
vergrößerte
sich
den
unmittelbar sich
IV.
Kapitel
der
Satz
politik"5^'
für
Auch
den
vertrag
im
das
geht
Besonders
außenpolitischen 1925 dem zu
läßt
sich
III.
Kapitels
beiden Den
die der
mit Frankreich,
wurden, ist
ein
Republik.
zurück,
Sie
es nun
wirtschaft-
wies
Stresemann
mit Hilfe der
beziehungen
wegen Südtirol politischen Druck auf Italien Italien
Handels-
auszuüben.
Der
Versuch,
55)
Aufzeichnung des Reichstagsabgeordneten und Innenministers (1926/27) Wilhelm Külz (DDP). In: Felix Hirsch, Stresemann. Ein Lebensbild, Göttingen-Frankfurt-Zürich 1978, S. 305. Hans-Jürgen Schröder, Die deutsche Südosteuropapolitik und die Reaktion der angelsächsischen Mächte, 1919-1933/34. In: Josef Becker/Klaus Hildebrand (Hgg.), Internationale Beziehungen in der Weltwirtschaftskrise 1929-1933, München 1980, S. 345.
56)
an
sind
Außenpolitik,
privater
Reparationszahlungen
Handels-
bestätigen. sei
sowie
eigenes,
Wirtschafts-
Weimarer
deutschen
den
Stresemanns
der
Forderungen
die
in
Verträgen,
Politik
Konsequent
bildet,
Staaten
beiden
Einsatz
dies
der
verhindern.
Vereinigungen
darzu-
deutsch-italienischen
Bemühen
Italiens
politisch,
Ziele
zum
Gründe
Beziehungen
geschlossen für
Locarno-
die
Verhältnis
"instrumentale(n)
dennoch
Deutschland"
darum,
des
erholt.
Italien
wohl-
Südtirol-Zwischenfalls
der
bilaterale
Das
die zu den
des
unter
Reiches
"Faktor
es
Thema
ganz
Verhandlungen von
dem
Folgen
und das
dem
die
förderte.
Verhältnis
gewidmet.
von
Zusammengehen oder
der
wieder
auf
Frühjahr
gekennzeichnet lich
nie
aktiv
deutsch-italienischen
Deutschland
gilt
11
Mussolinis,
Deutschen
Verhandlungen,
negativen
Auswirkungen
aus
der
den
Methoden des
gegenüber
Kapitel
Locarno,
Jahren
und
Aufstieg
teilweise
gegenseitige
das
ein
in
nach
zwischen
ihren
In
den
das
folgenden die
und
während
Wandel Von
Motive den
Unbehagen
führten.
stellen. hat
1924
betrachtete vorhandene
Verträgen für
behandelt
Ende
als
Mittel
22
des
polltischen
handelt. auf
Einflusses
Desgleichen
Drittländer,
berührten,
an
mit
Ende
dem
diesem
IV.
sofern
der
sie
1926
wurde
das
die
vermerkt.
Pläne
das
mit
Mussolini
in
1927-1929.
Im V o r d e r g r u n d
mit
eine
der
Schaffung
gewisse
Politik autorität und War
Bozen wurde.
bei
die
der
von
der
der
daher
werden
Als
Italien
es
Quellengrundlage
Aktenbestände Esteri
in
wurden in
für
Rom
die
Bonn
des
nur
die
zur
für
In
die
der
Jahre
Reichskanzlei Marx
III
generis"
werden.
und ist
britischen 192Λ
und
klafft IV ferner
(Mai die
Editionsserie
1926
der
noch
eine
zur
bis
Juni
unkritische
Affari
Italienpolitik in
Amtes Koblenz
Außenpolitik
Serie
Akten
Β
bei Als
Gesamtausgabe
den
Die
Akten erst
jetzt
jedoch
die
Bände
noch
Publikation
sind
für
beginnen
schreitet
fehlen
1928).
fassen.
degli
vorhanden.
Lücke
soll
Deutsch-
zu
Bundesarchiv
Α
Es
Auswärtigen
belgischen
der
dies
umfangreichen
deutsche des
aus
galt
Fuß
die
Südtirol sich
so
Ministero
vollständig
Bei
die
Methoden
Akten
Serie
Diskussion
gegenüber
Stelle
und
Staats-
vorgebracht.
welchen
im
Politik
1925.
immer
der
Balkan.
die
Umfang
der
in
dem
Archiv
publizierten
Publikation
absoluten
könnten,
del
Für
italienischen
Auswärtigen
die
der
internationalen
Südosteuropa
erster
Politischen
Untersuchungszeitraum
1925;
voran.
im
den
der
deutschen
Ende
an
Kapitel zunächst
der
Völkerbund
mit in
V.
innenpolitisch
auf
Storico
geringerem
Bei
Serien
gesamten
müssen
genannt in
durchgesehen.
darzustellen,
in
Treffen Südtirol,
In
ergeben
unternahmen,
werden
Das
Konsequenzen,
Politik
Archivio
Bestände
sowie
ihre
Verhältnis
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realisierte
Regierung
den
Deutschlands
auch
versucht
im
be-
steht wiederum
weiter
auch
vor
nie
Grenzen
faschistischen
Furcht
unterschwellig und
den
Stresemann
Wiederaufstieg
land
nach
Minderheitenfrage
von
Haltung
geprägt dem
Provinz erreicht
Frage
Im
behandelt.
der
die
wurde
Italien
Konsolidierung
blieb
Kapitel
Schiedsvertrag
für
umfaßt d i e J a h r e wo
1.
Rücksichtnahmen
deutsch-italienische
Stelle
abgeschlossenen
auch
im
wirtschaftliche
entsprechenden
Kapitel
Stresemanns
einzusetzen,
wurden
der den
Akten
Publikation von
der
Kabinetten "sui
Mussolinis
23
57) Reden die ist
und
wissenschaftliche als
vielmehr
Parteipresse also
Schriften
der
die
anzusehen vollständige
entnommenen veröffentlichten
deren des
Sammlung
Zielseztung Phänomens der
"Hofberichtserstattung" Schriften
Dokumenten.
57)
,
Dokumentation
Nachweise im Quellenverzeichnis.
und
Reden
weniger Mussolini
weitgehend
der
des
"Duce",
sowie
einigen
2H
1.
DIE ANFÄNGE FASCHISTISCHER
AUSSENPOLITIK
UND DIE STELLUNG DEUTSCHLANDS 1.
Voraussetzungen
Vertragstreue Mussolini
"Unsere da
10.
als
führt.
Ein
Staat
Die
Verträge
sie
bilden
mit
sind
in
nicht
Abschnitte
scheinbare
Begründung
von
und
seit
seiner
gut
dem
als
Ende
faschistischen
folgenden
ob
Prinzipien
Selbstachtung
des
Ersten
Außenpolitik
Leitlinien
bestimmt:
schlecht,
werden,
oder
ratifiziert
stellte Minister-
worden
sind,
ausge-
muß
nach
diesem
handeln.
Sie a u s z u f ü h r e n
1)
ist
beiden
Regierungserklärung
Italiens
Leitlinien
unterzeichnet
diese
seiner
Regierunc
die
Außenpolitik
Grundsatz
Die
in
Friedensverträge, sie
Mussolinis
Revisionismus,
16.11.1922
der
Weltkriegs 1) vor
die
und
am
präsident
und Z i e l e
heißt
in sie
ewig, der
sie
nicht
nicht 2) auszuprobieren."
Widersprüchlichkeit dem
sind
Geschichte,
machtpolitischen
unabänderlich: den
Abschluß.
in
der
Methode
Ziel,
das
Mussolini
fand zu
ihre
verwirk-
Zur faschistischen Außenpolitik in der Phase bis 1924 vgl. Jens Petersen, Mussolini-Hitler. Die Entstehung der Achse Berlin-Rom, 1933-1936, Tübingen 1973, S. 1-4 ( d o r t a u c h e i n e umfassende B i b l i o g r a p h i e ) ; Renzo De F e i i c e , Mussolini il f a s c i s t a I. La conquista del potere, 1921-1925, T o r i n o 1966, S. 5595 6 3 ; d e r s . , Mussolini il duce 1. Gli a n n i del c o n s e n s o , 19291936, Torino 1974, S. 323-340; Ernesto Ragionieri. La storia politica e sociale. In: Storia d ' l t a l i a , Bd. 4 / 3 , T o r i n o 1976, S. 2147-2155. 2) "Gli o r i e n t a m e n t i della n o s t r a p o l i t i c a e s t e r a sono i s e g u e n t i : i trattati di p a c e buoni ο c a t t i v i che s i a n o , una volta che sono firmati e ratificati, vanno eseguiti. Uno S t a t o che si rispetti non puö avere altra dottrina. 1 trattati non sono eterni, non sono irreparabili: sono capitoli della storia, non epilogo della storia. Eseguirli significa provarli." Opera Omnia di B e n i t o M u s s o l i n i , a c u r a di E d u a r d o e Duilio Susmel, F i r e n z e 1951 f f . , Bd. X I X , S. 18.
25
liehen
suchte:
die
internationale
Anerkennung
der
italienischen
Großmachtgeltung. Ein
kurzer
den
Ausgangspunkt
Rückblick
auf
von
die
unmittelbare
Mussolinis
Vorgeschichte
außenpolitischem
soll
Wollen
ver-
deutlichen. Im Verlauf des Ersten reich in
-
besonders
ihren
Stelle
öffentlich
steigertes nahe der auf sich
Dagegen Londoner
Erfüllung wirkten den
Realitäten, Auflösung
von
als vor
allem
sich
auf
die
Nationalisten
eine
Art
Durchsetzungsvermögen,
die
die
gewandelten aus
die
Greifen
schockieren-
Regierung
einzustellen^'.
über-
auf
zum
Um so
Konsequenzen
Gewinne erwies
politischen
der
völligen
Im
Bewußtsein
war daher das Ergebnis
der Pariser
"Diktatfriede", nicht
sein
territorialen
italienische
auf
Habsburgerreiches,
der italienischen Verhandlungen
Die
an
fixiert
scheinbar
die eher bescheidenen
unfähig,
des
blieb
Großmachtaspirationen^).
Italien
Wandel
vollzogen;
weiterhin
und 1915
und Frankeinen
liberal-demokratische
Italien
Programm
Friedenskonferenzen.
dabei
der USA -
traten
verkündete Vertrag
seiner
in
Großbritannien
Kriegszielen
Forderungen
imperialistisches
den
hatten
verkündeten
machtpolitischer
Konzeptionen. durch
Weltkriegs
nach dem Kriegseintritt
aber
den
den
sie
dem
mangelnden
anachronistischen
Ziel-
vorstellungen ihrer Regierung anlasteten.
3) Luciano Tosi, La propaganda italiana all'estero nella prima guerra mondiale. Rivendicazioni territoriali e politica delle nazionalitä, Pordenone 1977. 4) Rene Albrecht-Carrie, Italy at the Paris Peace Conference, New York 1938 (Nachdruck 1966); Christopher Seaton-Watson, Orlando at the Peace Conference 1919. I n : Italy from Liberalism to Fascism, London 1967, S. 527 f f . ; Theodor Schieder, Europa im Zeitalter der Weltmächte. I n : Handbuch der europäischen Geschichte, Stuttgart 1979, Bd. 7/1, S. 119f.; Ernst Nolte, Italien vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum ersten Jahrzehnt der Republik, 1918-1960, ebd., S. 622-625.
26
In
genau
vor
dieser
Weise
Konferenzbeginn
Zeitung die
"II
in
popolo
wollen"
nach
einer
Fragen
nimmt,
Argumentation
Heeres
im
für
die
Krieg
auf
nach
Forderungen die
Reden
die
der
und
dessen auf
die
werden
daß
der
bei
seinem Curzon
in
die
Tat
er
sich
als
distischen der
5)
ersten
umzusetzen. erstes,
Effekt
Konferenz
Treffen
nicht im
von
In ohne
eigenen Lausanne
zu
als
einem
die
Mussolini,
einen Seitenblick Land,
bestätigen, den
Zeitpunkt
Minderheit
Frieden
seiner
an
Italien
italienischen internationaler
Ansprüche 7)
gemeinsamen
Italiens
diesem
Ministerpräsident
versuchte
Begründung
faschistischer
abhängig
als anmu-
italienischen
eine
zum Gegenstand
Nach
über
("dignitä") des
zu
Forderung
ahistorisch
Angliederung
italienischen
am 20.11.1922
die
Zielsetzungen
Mussolini
sie
könnten.
als
italienische staatliche
dogmatisierte
verneinte,
war
"gegen
italienischen
tritt
Verluste
imperialistischen
hatte
des
Prestige
und
bereits
gegründeten
Zeitungsartikeln
seltsam
hohen
Hauptaugenmerk
Durchsetzung
Lord
In
erhoben
festen Willen der eigenen Regierung Gleich
eröffnet
und
der
1914
Verstümmelung
nationale
Mythos
Recht
Dabei
Kampagne
hervor.
gerichtet,
und
Verhandlungen
das
werden
zum
das
begründete^'.
war
die
Mussolinis
Dalmatien
Meinung
eine
Mussolini, August
vor der Machtübernahme
Rechtmäßigkeit
verwendet.
eine
deutlich
tender
ihm
Mussolinis
Politik,
Richtschnur
im
von
die
In
außenpolitischen
auch
der
d'Italia"
Verzichtpolitiker,
Sieges
argumentierte
Anschauung allein
mit
vom
Poincare
dieses
Konzept
Kommunique auf den daß mit
ließ
propaganItalien der
auf
Türkei
"Ma nessuno ci vieta e ci puö v i e t a r e perö di a l z a r e l a nostra voce l i b e r a contro i r i n u n c i a t a r i di ogni nostro d i r i t t o , che vorrebbero mutilata la vittoria d'ltalia", 14.1.1919, O.O., X I I , S. 144. 6) Vgl. beispielsweise 2 2 . 1 1 . 1 9 1 8 , 0 . 0 . , e b d . , S. 22-24; 3 . 1 2 . 1 9 1 8 , e b d . , S. 44; 1 5 . 1 . 1 9 1 9 , e b d . , S. 144f. 7) Programma e statuti del Partito Nazionale Fascista (PNF), 2 7 . 1 2 . 1 9 2 1 , 0 . 0 . , XVII, b e s . S. 334-336.
27
als
gleichberechtigte
nie
bestritten
worden
in
Wirklichkeit
war,
suchte,
seine
um die
Verteilung
Großmacht 8) war
.
erfuhr
beiden
auftrat
Wie
klein
Mussolini
Ministerkollegen
der
Mandate
-
eine
der
italienische
gleich zu
Tatsache,
darauf,
einer
zu bewegen.
die
"beati
Trotz
mit
der
dieser
des
gab
ersten
italienischen
Sommer
negativen
Mussolini
19231"'
den
Machtbereichs erhellte d.
zum
Handelns
adriatischen Großmacht die
Raum. Italien
italienische
Demütigung des
des
der
Dodekanes
Eine
h.
eine
nicht
Chancen
nehmenden
günstige
demonstrativ
griechischen Italien
zu
Ausweitung
Korfu-Krise Grenzen eigenen
Außenpolitik
Balkan
Regierung, sehr
den
dem
zu der wegen der
gespannte
Vorteil
Prestige
eine
Beziehungen
im einer
Italiens
verschaffen durch
interne
possidentes"
diplomatischen
und
Gelegenheit,
Geltung im
Die
ver-
Diskussion
territoriale
auf.
ausschließlich
Machtposition
durch
an
schlagartig
staatsegoistischen, Maßstab
Erfahrung
Gedanken
er
Die angestrebte
Revision der Vertragsbestimmungen 9)lehnten in seltener Einmütigkeit rundweg ab .
Praxis
Spielraum
als
erneuten
die
und
im der
dabei
öffentliche Besetzung bestanden,
8) Curzon an FO, 19./20.11.1922, DBFP, I, XVIII, S. 309f., Anm. 3 ) . Der i t a l i e n i s c h e Diplomat Raffaele G u a r i g l i a b e s c h r e i b t die Szene in Territet mit der gebührenden Ironie in seinen Ricordi, Napoli 1950, S. 2 0 f . ; v g l . auch Mussolinis Äußerung gegenüber dem Korrespondenten des Londoner "Sunday E x p r e s s " am 3.11.1922: "L'Italia vuol essere trattata dalle grandi nazioni del mondo come una s o r e l l a , non come una c a m e r i e r a . " 0 . 0 . , XIX, S. 3. 9) DBFP, 1, XV111, S. 309, Anm. 3 ) ; Curzon an Crowe, 2 2 . 1 1 . 1 9 2 2 , e b d . , Dok. 213; v g l . auch Contarini an Mussolini, 9 . 1 2 . 1 9 2 2 , DDI, 7, Dok. 219. 10) Dazu ausführlich James B a r r o s , The Corfu Incident of 1923. Mussolini and the League of Nations, Princeton 1965; vgl. ferner Ruggiero Moscati, Gli esordi Delia politica estera fascista. 11 periodo Contarial 19Λ3, Torino 1963, S. 84-89; Jürgen Heideking, Areopag der Diplomaten. Die P a r i s e r B o t s c h a f terkonferenz der Alliierten Hauptmächte und die Probleme der europäischen P o l i t i k , 1920-1931, Husum 1979, S. 191-201.
28
auszubauen^', 1923
eine
der
ergab
albanischen
seine im
Auftrag der
bevor
ein
zu
Pariser
Gesandte
der
griechischen
Regierung 12) . Der
Mord
zu
ähnlich 13)
wie
Ruhrbesetzung
,
indem
im
er
sich
griechischen Ultimatums
vom
Entschuldigung eines
August
eingestellte hinaus
29.
Insel
in
Meinung sofort
eigenmächtigen
Befehl
12)
13)
Schuld
den
die
umstrittenen sollte.
vorlag,
Montagna dem
und
sowie
Noch wiesen
Mussolini
bis
heute
als
Mussolini
unaufgesich
Regierung
im
Falle
Rechtsauffassung
Nachdruck
zu
verleihen,
Höhe
zu
der um,
ein
einzelne das
Faustpfand Forderungen
unter
griechischen von
Mussolini
des
Teilini
festlegen
eskalierte,
nahe
Kommission,
Geschehen
an
August
französische
der
Korfu
schlug
11)
die
Konflikt
August,
beantwortete die
Athen
27.
General
Grenze
in
Uber
seitens
Sühnegeldes
handeln,
wurde.
das
"Alleingang"
Versuch,
am
Griechenland,
internationalen
über
die
seiner
als
in
Botschafterkonferenz
Bericht
italienische
entschloß,
der
griechisch-albanischen genauer
der
klärten
Mussolini,
ermordet
gehörten
der
für
Militärdelegation
Grenze,
Begleiter
Verlauf
sich
italienische
50
Millionen
besetzen.
Die
Öffentlichkeit als
bekannt
Kommandanten
des
anderem
Regierung
daher
verschaffte.
mit bis in
Den
italienischen
eine und
öffentliche die
Zahlung
Lire
vorsah,
zu
ver-
dem
Befehl,
am
31·
dahin Europa
wurde, des
der
pro-italienisch una
daß
darüber
durch
den
Okkupationsgeschwa-
Vgl. die Senatsrede Mussolinis, 16.11.1923, 0.0., XX, S. 107: " S i g n o r i , non dovete credere che l'occupazione di Corfu sia stata fatta soltanto per prendere un pegno: essa e stata fatta anche per rialzare il prestigio dell 1 I t a l i a . lo non so se abbiate l'abitudine di leggere i giornali balcanici e specialmente quelli di Atene. Ebbene in quegli Stati, fra quelle popolazioni, dopo l ' i n f a u s t o sgombero di Valona, i l p r e s t i g i o d e l l ' l t a l i a era ormai an t e r r a . " Montagna an Mussolini, 27.9.1923, DDI, 7, 11, Dok. 185; Mussolini an Montagna, 28.8.1923, ebd., Dok. 186; Vermerk Mussolinis, 28.8.1923, e b d . , Dok. 188. Sowohl Italien als auch Frankreich waren bemüht, diese Analogie nicht herzustellen, vgl. Runderlaß Mussolinis, 1.9.1923, DDI, 7, II, Dok. 244; Vannut.elli an Mussolini, 2.9.1923, zitiert in Barros, The Corfu Incident, S. 144; v g l . Heideking, Areopag der Diplomaten, S. 195.
29
ders, Vize-Admiral Solari, die Inselhauptstadt Kerkyra zu beschießen, als
der
Insel
griechische
nicht
Präfekt
schnell
der
genug
Aufforderung
nachkam,
zur
sechzehn
Übergabe
Personen
der
getötet
und etliche verletzt worden w a r e n ^ ' . Dieser
Überfall
Krise
dar,
reich
-
der
die
Gegner
zu
Unerhörte
stellte
in
den
Taktik
ein
Mitglied
ein
anderes
und
Mussolinis des
-
durch in
die
Vorgehen
Völkerbundes,
Mitglied
der
dem äußeren
anwandte,
überrumpeln in
Höhepunkt
Mussolini
dieser
ersten
internationalen
Anschein
nach
überfallartige Defensive
zu
den
drängen.
Das
bestand
darin,
nämlich
Griechenland,
Gemeinschaft,
erfolg-
Aktionen daß
Italien,
erstmals durch
militärisch
unter Druck gesetzt wurde. Obwohl
Griechenland
des Völkerbundes und
Mussolini,
dem
breiten
die
Kompetenz
in
den
einem
Forum der
Italien
nicht
Stützpfeiler
die
16)
Es
eher
auf
des
zu
Mussolini
vor
indem
sie
zugute, verlassen
beugen,
die
daß
seine
als
sich
französische
Standpunkt zu unterstützen,
Völkerbundes,
den
uneingeschränkte
fixierten
Diplomaten^' Vorgehens
Botschafterkonferenz
Völkerbund zu
Vermittlung
vermeiden,
Pariser
kam
den
Gremiums
die
die
italienischen
den italienischen
Pariser Friedensordnung rx»tdent
»einen
f
sollte
ihn
eingehend
unterhalten
sit habe,
der
bitiXerigen
i ι*
und
»einen
»eil
»ie
ihn tr kygie-
ι ·
rung
1
und
R°gierv.ngau*rtr*teT
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nur
deswegen
instand»
geeeeen
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»ei veranlaeet eine
von »orden,
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Politik
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Μ u a η ο 1 I a
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gitterten (leut*ohm Blättermtlnmen nicht eu. tragisoh nehten dürfe, denn d'.ese malen su einem Zeitpunkt ,yeeo rieben,als ürd?n dann durah die Pr-.ne nioht gestört η erden. - Tch darf b-s.erk en,
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f u t t o l i n i ,
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Umtrieben in
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abrufen,
rird er eo leioht nioht ri'ier loe. tie ioh Snferhnltung
K u e e o l t n t
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seit triegfnde
turne er sehr lebhaft und erklärt», *ieeer
'er
Italien
erfahret luetcnd
Jetet ein tnde. Gerade die Unfähigkeit
der bimheripen
rungen, die berechtigten
Forderungen
T-rbündeten
italienieohen
iurohtueetsen,
habe -iie faexietioohe
β ο j tarΗ genaoht und mohliellioh »Jetwt aummoh'ieSltoh ist.' -
bei den diemer
K u m m o l i n t ,
ei.te italtentmohe
Politik
und nioht eine toloha, die ein'.al frankophil anglonktl
Regie-
5ioejung
eu den Torrängen
foohe geführt. »loh eerde" , tagte
habe,
habe
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menn er dieme forte in die fat ummeteen
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und etnmal mein,
türde, abar in diemer
die»»r
Beziehung
verg»a»en fett
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und eanohJ fnpland
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gar »u gern.
tie
auf
Frankreiok
itaJ ienlaohen
Ole Kittel
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tprtonen.
Bäume nioht
K u t a o l i n t
gone offen
für
Leistungen
auf die Kalt des Kögliohen
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Artikel
im
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Band.
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Gedanken habe er tohon naok
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S'IftlJia"
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Wit kaxen aodann auf die frage
Italiener
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Aenderung hirbeiführen,
Anstrengungen
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können. K u t a o l i n t nit
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leuid tu kräftigen, »einer
Aneiokt
deren Srhaltung für
β»fahr
bilden
i»t,
di3
or
die guten Beziehungm
Italien
eine
Ob die Regierung lebentfähig
vercibaoh' edete
nuB aioh
erit
die taklreiohen
eioh
o'rcönltoh zu
Oeuteoh-
und Stärkung
naoh
»ottendtgkeit
»et.
K u » » o } i n i ereoiaen. Anhänger,
fine
groete
die Jettt tungtvoll
enar
tungaooll auf die Erfüllung der früher gemaohten. Terepreehungen hoffen. Bate die*» nioht alle
gehalten
merden kennen, tat klar, und ee eird otel
Geeohiok-
liohkeit erfordern, über «