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German Pages 151 [160] Year 1893
Die Stichworte der Silberleute. Besprochen von
Ludwig Warnberger. Fünfte verbesserte und vermehrte Auflage-
--------------- MBe---------------
Berlin W. Verlag von Rosenbaum & hart
1893.
Intzalr. Seite. Besprechung der Stichworte..........................................................
Nachtrag zur vierten Auslage
Anhang von A. de Foville
1.
......................................................... 111. .............................................................. 126.
Seit
im Herbst deutsche
Zusammentritt
1892
hat
was
Berechtigung
veranlaßt
diejenigen
herzuleiten
gegen
versucht,
Erneut-
die bestehende
begonnen. Mimzv-rsaffun,.
Ansturm
haben
Umstände,
diese erneuten Anstrengungen nicht
Reichstages
deutschen
neuen
einen
dazu
hervor, daß
zunächst
des
die Agitation
Münzverfassung
man,
Fragt
ihre
dem
mag,
einen
so
denen
aus
Anhalt
geliefert haben.
tritt
sie für
Darum
liegt es nahe, daß nicht sachliche Gründe, sondern allgemeine politische Verhältnisse hier wirksam eingegriffen haben. Bekanntlich stützt sich die Partei der Doppelwährung Fälschlich« B-° neuerer Zeit fast ausschließlich auf die angeblichen Interessen I^lmdwir"
der Landwirtschaft, mit anderen Worten darauf, daß die Preise der landwirtschaftlichen Produkte unter der Herrschaft der Goldwährung in Deutschland,
zurückgegangen
dauernd der
Wie
seien
eine
Doppelwährung
und
und in Folge derselben,
nur
Steigerung zu
aber verhielten sich
durch
Einführung
erwarten
hätten.
die Dinge in den letzten Jahren?
Im Jahre 1890 hatte Deutschland wie der größte Teil von Europa bekanntlich eine Mßernte. Die Preise des Getreides stiegen auf eine Höhe, welche seit langen Zeiten nicht erlebt worden
war,
reichender
breitet.
und
die
Ernährung
ernstesten
der
Besorgnisse
Bevölkerung
Gleichwohl sah sich
wegen
aus
weit
ver
waren
die Reichsregierung nicht ver
anlaßt, die Getreidezölle auch nur provisorisch herabzusetzen,
1
fäafttwn 3nterefim-
2 anderseits Rußland,
während zu
bekämpfen,
die
um seinen
eigenen
kein Doppelwährungsmann
die Goldwährung
zu
noch
Auch hat
wesentlich zur Teuerung in Deutschland beitrug.
damals
Mangel
dadurch
und
verbot
Ausfuhr
versucht, Klagen gegen
vielmehr strengte man sich
erheben,
an, die unerschwinglichen Preise, welche das Getreide forderte,
der Spekulation
die Schuhe zu schieben.
in
letzten Jahre eine sehr
gute Emte
Als nun im
aus
die Zufuhren
der
Fremde nach Deutschland zu einem großen Teile entbehrlich
machte und der Preis ebenso
stark fiel,
er vorher
als
ge
stiegen war, ging es ebenfalls nicht an, die Münzverhältnisse
für diese neue
allerwenigsten
Wendung konnte
dies
dessen Ausfuhr
Rußland,
zu machen.
verantwortlich
Am
gelingen für die Beziehungen zu noch
verboten
lange
blieb
und
auch nach Wiederaufhebung des Verbotes von dem Hindernis
höheren Differentialzolles, wie er noch immer besteht,
eines
zurückgehalten
wird.
Zu
im
Jahre
1892
Rußland
Einfuhr
der
Weizen
an
ein Fünftel
kaum
hat
beigesteuert,
während wir vor dem Ausfuhrverbot beinahe die Hälfte unseres Imports
von
ihm
Dagegen sind die Vereinigten
bezogen.
Staaten mit gewaltigem Uebergewicht in die Lücke eingetreten. Ihr Weizenexport nach Deutschland hat sich gegen 1891 auf
das Zwölffache gesteigert.
Staaten
aber
beruht
einzigen Goldwährung, geblich fördert,
auf
russischer
wie so
Der Geldverkehr der Vereinigten
der daß
Seite die
hier nicht mitspiclen
von
Deutschland
auf der
der Unterschied, welcher an
Ausfuhr nach Deutschland
kann.
Noch
alles zu bei der Einfuhr von Roggen.
mehr trifft das
Bekanntlich hat der
Mangel an dieser Brodfrucht nach der Mißernte von 1891
noch als
größeren der
Anteil
Mangel
an
dem
an Weizen.
deutschen
Notstand
gehabt,
Die russische Zufuhr
aber,
welche noch ein Jahr vorher sechs Siebentel des Imports ge
liefert hatte, fiel 1892 auf ein Viertel herab.
So haben wir
3 hohe und sehr niedrige Preise gehabt,
seit zwei Jahren sehr
man
behaupten kann, die Münzverhältnisse seien
daran beteiligt;
vielmehr liegt es auf der Hand, was einer
ohne daß
unbefangenen Auffassung von selbst klar ist, daß der Ausfall der Ernten das entscheidende Moment gewesen ist. Wenn
die Erlebnisse der
daher
hauptung,
die
daß
Deutschland
schwankungen des
Getreides
geliefert haben*),
so
weitige Erklärungen
Silbers
des
Gunsten
für
schuld
mit
die wieder
zwischen
den
an
keinerlei
sei,
Preis Rückhalt
hingewiesen,
wir darauf
sind
der Be
Währung
Importländern
den
und
letzten Jahre
der
Verschiedenheit
ander
besonderer Heftigkeit
zu
Agitation
zu
ausgetauchte
suchen und es hat damit wahrscheinlich folgende Bewandtnis. Den nächsten Anstoß
ist nicht abzuleiten
liegt ganz
einigten eigenen
auf
nach
geliefert.
vorigen Jahres
sich
hat die Einberufung
Münzkönferenz
nalen
aus
November
den
dieser Konferenz
europäischen Verhältnissen,
sondern
der inneren Politik der
von Nordamerika.
Parteiverlegenheiten
steigernden
einer internatio-
für
Die Entstehung
dem Gebiete
Staaten
Brüssel
und
Schwierigkeiten
Um
aus
ihrer
den
sich
aus
Ver ihren
verhängnisvoll
Münzgesetzgebung,
wenn auch nur vorübergehend, einen Ausweg zu schaffen, hatten die Vereinigten Staaten die Konferenz zu Stande gebracht.
Aber je näher der Zeitpunkt ihres Zusammentritts
heranrückte, desto deutlicher wurde es überall, daß der Versuch mißlingen mit
mußte;
großem
Pomp
und
in
ebenso war es klar, daß ein solcher
Scene
gesetzter
Versuch,
nachdem
man seit 1881 nicht mehr gewagt hatte, ihn zu unter nehmen, wenn er mißlänge, mit doppelter Wucht auf die
*) Ostindien hat nach Deutschland 1890 so gut wie gar nichts und in den zwei folgenden Jahren nur verhältnismäßig kleine Quanthäten geliefert.
Ihre wahren Ursachen.
4 Bestrebungen
Silberfteunde
der
würde.
zurückfallen
Es
galt daher, weil nun einmal der Schlachtruf unwiderruflich
erschollen war, eine letzte entscheidende Niederlage mit Auf gebot
aller
vermeiden.
zu
Mittel
Aus
Grunde
diesem
fühlten sich die Führer der deutschen Bimetallisten, welche den auswärtigen und namentlich den amerikanischen Silberfreunden
von
gewesen
waren,
Hände
die
zu
arbeiten
bemüht
einen Vorstoß zu machen, und
verpflichtet,
in Gestalt der bekannten Interpellation, welche
dies geschah
am
in
jeher
12. Dezember vorigen Jahres
im
Reichstag
deutschen
eingebracht wurde und die Reichsregierung wegen ihrer vor sichtigen
auf
Haltung
Brüsseler Konferenz
der
zur
Rede
stellte. Bekanntlich endigte dieser Versuch, im Reichstag selbst wie in seiner Wirkung nach
außen,
mit
einer moralischen
Niederlage, und diese Niederlage verschärfte das Gefühl der
Feindseligkeit, welches die von den Führern des Großgrund
im
besitzes
agrarische
Osten
der wegen
Partei
System
gegen das
an wurden
die
preußischen
der
Caprivi
des Grafen
Bemühungen,
gegen die Reichsregierung
Monarchie
Politik der
nnd
geleitete
Handelsverträge
Von nun
hegte.
die
deutsche
die
bestehende Gesetzgebung
Landwirtschaft
in Sachen der Handelspolitik und der Währung aufzuregen, mit
immer
die
Macht
größerer
Tivoli-Versammlung
Gründung
Massenaufgebot
vom
des
in
Angriff
genommen.
18. Februar dieses
Bundes
der
von Agitation
auf
Die
Jahres
und
haben
ein
Landwirte
die Beine gebracht, wie
man es in Deutschland lange nicht gesehen hatte. Ihr eigentüm licher Charakter.
Zu
bedienen, sich
den Mitteln,
deren
solche Austegungsversuche sich
gehören bekanntlich
vor allem diejenigen, welche
die Phantasie
als an den Verstand wenden.
mehr an
Daher kommt es, daß in diesem neuesten Stadium der Be
arbeitung mehr
mit
der Massen dunklen
zwei Stichworte vorherrschen, welche Vorstellungen
oder
leidenschaftlichen
5 Neigungen, als mit Thatsachen und verständigen Erwägungen
rechnen.
Graf Caprivi hat die Sache ganz richtig bezeichnet,
als er im Reichstage aussprach,
daß für diese Agitation der
Antisemitismus und der Bimetallismus als Hauptzugmittel
dienten, deren jedes als Vorspann für
das
andere benutzt
Die Parteiführer der äußersten Rechten stehen heute
werde.
auf dem Standpunkte, daß sie auch den Ruf nach Doppel
währung als eines der geeignetsten Mittel ansehen, um die großen Massen der landwirtschaftlichen Bevölkerung zu berüberzuziehen
Macht über
Deutschland
Massen
breiten
wickelten
der
Erwägungen
internationaler
wieder
vielleicht
bei
als
inländischen
stellen sind, desto leichter erscheint es, in
verschwommenen Vorstellungen dem
und
bei
sowohl
ver
die
Bevölkerung
welche
Geldverhältnisse
auf lange Zeit
Je schwerer verständlich für
ländlichen
sind,
nach einem richtigen
Frage
sich
dadurch bei den Wahlen die politische
Hände zu bekommen.
in ihre
die
und
Prüfung
Untersuchung
der
anzu
Geldsystem
einem Spiel von
luftigen
Behauptungen
mit der Sache nicht Vertrauten den Wunderglauben daß
beizubringen,
ihm mit
einem
beschert werden
Und so haben
großes
sich
die Stimmführer für die Doppelwährung
Behauptung
selbst
dem
Heil
versteigen müssen,
zubringen,
eine
die
Währungsproblems im
Behauptung,
auch
zu der
daß nichts leichter sei,
einfachsten Landmann
Geschichte des
Münzrezept
bestimmten
könne.
ein
die
nicht
Grundsätze
Handumdrehen bloß
als
und die
bei
handgreiflich
der Wahrheit ins Gesicht schlägt, sondern in früheren Zeiten selbst
nicht von denen zu vertreten gewagt wurde, die sie
jetzt verbreiten.
Am 19. Juni 1879 drückte sich
beispiels
weise der damals noch nicht ganz vom Strome der Agitation
fortgerissene Abg. von
Kardorff im Reichstag
Punkt folgendermaßen
aus:
lierung
des
Bankwesens
und
über diesen
„Die ganze Frage der Regu
der Goldwährung
gehört zu
6 denjenigen, zu
zu
ein
denen
jahrelanges
ernstes Studium er
ist, um sich überhaupt über dieselbe nur
forderlich
Vergleiche man
dürfen."
damit
äußern
des
Ausspruch
den
Abg. Dr. Arendt in seinem neuesten Leitfaden der Währungs
frage, Vorwort, wo flissentlich
heißt:
es
„Dabei
wird
meist die
verbreitete
Meinung
ausgesprochen,
ganz
besonders
schwer
Währungsfrage
daß
gethan, um die Frage künstlich
Allerdings ist alles
die
sei.
begreifen
zu
ge
zu ver-
dunklen. (sic!) Trotzdem ist es meine Ueberzeugung, daß es
leichter ist, die Währungsfrage zu begreifen, als sich ein Ver ständnis der meisten anderen Wirtschaftsftagen anzneignen."
®’cZur Zeit, als die ersten noch auf engere Kreise beschränkten Widerstandsversuche gegen die Durchführung der
^«fonmerte 'C
d°utschc^MünzWiderspruch gc-
gen die heutigen,
Münzreform
deutschen von
einer Auffassung
gemacht
aus,
bewegte
kehrter Richtung
gingen
wurden,
dieselben
welche sich geradezu in
wie die heute beliebte.
umge-
Damals
begeisterte man sich nicht für die Gleichstellung des Silbers
behauptete
nur,
es werde
nicht möglich sein, die Goldwährung durchzuführen.
Damals
mit dem
Golde,
wagte man noch Gold
man
sondern
nicht zu bestreiten, daß die einfache, auf
basierte Währung das Wünschenswerte sei, man ver
meinte
nur,
haupteten, genug
an
sich
die
sättigen;
Ziel
dies
sei
unerreichbar.
Die
be
einen
Deutschland werde nicht im Stande sein, Gold
ziehen,
zu
um
anderen meinten,
seinen Umlauf
es
damit
zu
angezogene
würde das
Gold nicht festhalten können, und diejenigen Anhänger des Schutzzolls namentlich, welche jetzt so oft die irrtümliche Be
hauptung
aufstellen,
währung
seien,
Tarif bei
geltend,
uns
daß
niachten
nur
die Freihändler
damals,
eingeführt wurde,
als
für
Gold
der schutzzöllnerische
gerade
zu
dessen
Ehre
daß er unter anderem den Beruf habe, durch die
Sicherung
einer
aktiven
Besitze des nötigen Goldes
Handelsbilanz
zu
erhalten.
Deutschland
Jetzt,
im
da es im
7 Lause der Jahre gelungen ist, die Verkehrsadern des deutschen
derartig mit Gold zu sättigen,
Umlaufs
das an
tägliche
gesorgt,
daß
überall für
und
der
Vorrat
der Reichsbank jahraus, jahrein so hoch ist,
in
Gold
reichlich
Bedürfnis
daß der Zinsfuß seit Jahren auf außerordentlich niedrigem mußten natürlich die Warnungs
Durchschnitt sich bewegt,
rufe
vor
Abfluß
dem
von
und vor
Gold
desselben in Deutschland verstummen. Spieß um.
es
Während
unsere Währung
dem Mangel
Jetzt kehrt man den
ehemals in den Angriffen gegen
immer hieß, Deutschlands Geldumlauf sei
daß es noch zu viel Silber besitze,
geht
jetzt der Ruf dahin, daß es nicht Silber genug habe.
So
dadurch gefährdet,
lange der deutsche Goldvorrat noch nicht auf die Höhe ge
kommen
die
war,
erreicht
hat,
davon
herrühren
Silbergeld
wurden
besitze,
Unterwertigkeit ein umgekehrt
er seit den
soll
immer
die
daß
sollten,
letzten 4—5 Jahren stetig
Gefahren
noch
viel
so
daß dieses Silbergeld wegen seiner
und
unsolides Umlaufsmittel
uuterwertige
dieses
herangezogen werden,
welche
betont,
Deutschland
jetzt
darstelle;
Silbergeld
noch
mehr
und dies ist um so erstaunlicher,
als
grade die Eigenschaft der Unterwertigkeit seit der Zeit, wo man
vor
ihr
nommen hat.
warnte,
Als
die
in
ganz
Gegner
ungeheurem der
Maße zuge
Goldwährung Anfang
der achtziger Jahre dadurch Schrecken zu verbreiten suchten, daß sie behaupteten, Deutschland von
unterwertigem
Preisen,
die
Silber,
leide
bewegte
an einem Uebermaß sich
das
letztere
in
nur halb so viel Verlust gegen seinen früberen
Wert darstellten als heute.
So hat man sich denn von einem Gegensatz in den Wechsel der anderen gestürzt. Zuerst behauptete man, Deutschland werdelnet”0"®"^‘ bn.
seine Münzreform nicht durchführen können, und jetzt, wo in ihren M-nst es ihm gelungen ist, behauptet man, sie sei vom Uebel und Intermüsse wieder rückgängig
gemacht werden.
Ehemals berief
8 man sich auf die Gefahr, daß zu viel Silber übrig bleiben
welches
werde,
seinem normalen Werte verloren habe;
an
jetzt behauptet man, ist.
Man
müsse noch
es
welches
schafft werden,
noch
deutschen Münzverfaffung Zweck,
sondem
nur Mittel zum Zweck ist,
Hauptsache
je
Angriffe
die
nicht
daß
daraus,
sieht
Zeit und
nach
hereinge
mehr Silber
viel tiefer im Werte gesunken
Beseitigung
der
sie
der
daß
in
und daß
man bis
wechselt.
Ebenso
Umständen
verhält es sich mit der Wahl der Interessen, auf die Weil der Einfluß,
sich zu stützen sucht.
im
der landwirtschaftlichen Bewegung
haben,
wonnen
Münzverfaffung ein
Gewebe
Interessen für
gewinnen
zu
von
Ueberzeugung
letzten Jahrzehnt ge
sich bedeutend gehoben hat,
landwirtschaftlichen
Vorstellungen
sucht man die gegen die
den Anstunn
hat
und
man
welchen die Führer
zu diesem
ausgearbeitet,
Zwecke
welches die
verbreiten soll, daß eine Veränderung unseres
Geldwesens den Landwirten zum Vorteil gereichen werde. Gang der Unter suchung.
Untersuchen wir zunächst, auf welche Erwägungen man die eben geschilderte Meinung zu begründen.
um
sich stützt,
Wir werden dann später in einem zweiten Teile nachweisen,
inwiefern, selbst wenn diese Behauptungen nicht irrig wären,
das
von
angestrebte Ziel dennoch sich als unerreich
ihnen
bar herausstellen würde. Die beiden Haupt angriffspunkte.
Die
währung durch
die
die in
sächlich
Preise
der
infolgedessen geworden zu
den
Landwirtschaft
zwei Richtungen:
Angabe, schädige,
einmal
daß
unsere
bewegt wird
sich
Gold
haupt
behauptet,
daß
und
außerhalb
Deutschlands
landwirtschaftlichen
Produkte
herabgedrückt,
Goldwährung
die
dadurch
der
Begründung
die und
erschwert
in-
Einnahmen
die
denselben
Lebensbedingungen
seien.
Nachteilen
aus
dieses
Sodann wird
allgemeinen
des
geringer Landwirtes
behauptet, es
Preisdruckes
sei
als
9 Schädigung
zweite
deutschen
hinzugetteten,
Landwirtschaft
duktionsgebiete
deshalb
daß
konkurrierende
gewisse,
der
mit
auswärtige
Pro
wären,
preis
in den Stand gesetzt
drückend auf den deutschen Markt zu wirken, weil ihr inneres Geldwesen geringerwertig sei als das deutsche. Wenden wir uns zunächst zu der ersten der beiden 5Be=$eciterc ®liebc= hauptungen.
Auch gier haben wir es wieder mit verschiedenen
Fragen zu thun.
Die erste geht dahin,
der Preise, falls er sich als allgemeine
suchung
ob ein Niedergang
und stetige Thatsache
herausstellte, die Landwirthschaft mehr träfe, als jeden anderen
Produktionszweig; sodann, ob ein Niedergang der Preise im allgemeinen auf
einen Mangel
an Umlaufsmitteln zurückzu
führen; und endlich, ob in der That die Behauptung richtig
sei,
daß
ein
der Preise
allgemeiner Rückgang
aus solchen
müsse, welche in einer Geldver
Ursachen hergeleitet werden
teuerung bestehen. Angenommen, es wäre durch allgemeine Geldverteuerung ^gb^Xt>ur6r zustehenden Berechtigung einer Vermehrung laufes solchem Bedürfnis
treibt
sie
innerhalb
vor der
allem
ihres
zu Hilfe zu kommen.
ihr
gesetzmäßigen
eigenes
Grenzen
Interesse,
Notenum Denn dazu weil
vermehrte
eine
Noten-
*) Die Vorräte an Gold in den europäischen Banken und im amerikanischen Staatsschatz beliefen sich im Jahre 1886 in Franken währung auf eine Gesamtheit von 5668 Millionen und stiegen darauf wie folgt: 6154 Millionen 1888 1889 6402 1890 6925 „ 1891 7759 1892 8271 Nach anderen Schätzungen ist die Steigerung noch größer.
12 Zirkulation
hat
existiert,
noch
außer
Frankreich
thatsächlich
wie
aller
auch
zur
hat
der
und
einigen Monaten vorgekommen, daß
meisten
die
von Gold
Ausnahme
mit
Staate
vom
ausgeübt wird.
kaum
thatsächlich
freie Prägung
Silberprägung
nicht
französische
Zeit
Deutschland
nämlich
nur
welche
Metallgeld
an
Mangel
wenigen Monaten
vor
England,
Ausschluß
Scheidemünze,
der schlagendsten
Eines
erhöht.
ein
Geldzustände
ähnliche
und
daß
gezeigt.
Geldmarkt
Länder
Gewinn
ihren
dafür,
Beispiele
und
von
Nun
ist es
von
diesem
vor
die Geschäftsleute
Bank von Frankreich Goldzahlungen machen wollten, um
dieses
gegen
papiernen
weigerte,
Gold
zu
Noten
gleichwertigen
einen
daß
erhalten,
dieses Gold anzunehmen,
weil
Gesetz vorgeschriebene
Buchstäblich
war.
mit dem
dafür wurde.
ihr vom
die
daß
erreicht
Noten
von
mußten unter Opfern einen Ausweg
und
bis
sich
die Geschäftsleute nicht, wohin
wußten
Gold,
finden,
höchste Summe
an
Bank
bereits so viel
sie
Metall gegen Noten eingewechselt hatte,
Betrag
die
aber
der nur
durch
gesetzliche Abhilfe
Luft
gemacht
Wenn man eiuwenden wollte, daß diese Erscheinung
sich auf Frankreich
allein
hauptung schon dadurch
beschränke,
so
widerlegt werden,
diese Be
könnte
daß
Gold
die
vorräte in den anderen zivilisierten Ländern, wenn sie nicht im
Gleichgewicht
zu
denen
eine bedeutende Ungleichheit hervorgerufen und
einen
Frankreichs des Zinsfußes
Abfluß
gestanden
hätten,
in den ersteren
von Gold aus Frankreich
in die Länder mit höherem Zinsfuß bewirkt haben würden. Dies ist aber bekanntlich nicht
den Ländern
ab,
eingetreten.
welche nicht durch
Sehen
sondern durch ihr ungesundes Staatsschuldenwesen
triebener Ausgabe von Papiergeld
worden sind,
so
hat in
allen
wir von
ihre Münzverhältnisse,
oder Banknoten
zu
über
verführt
zivilisierten Staaten in den
letzten Jahren ein niedriger Zinsfuß geherrscht,
ein untrüg-
13 Symptom
liches
dafür,
von Noten
Ausgabe
daß
Notenbanken
die
weit unterhalb
der
ihrer
mit
Grenze geblieben
sind, welche das Gesetz ihnen erlaubt und ihr Interesse ihnen anrät, falls nur ein Bedürfnis nach
größerer Geldzirkulation
im Publikum vorhanden ist. Was insbesondere Deutschland angeht, ein Blick
wie
auf den Bericht der
wenig
Reichsbank,
einem Mangel
von
an
genügt schon ewWte aia4|,
so
um
zu zeigen, weis für D-msch-
die Rede
Geldmitteln
sein kann. Im Jahre 1892 war der durchschnittliche Zins-Notenumlauf der fuß für Wechsel 3,20 pCt., und dieser offizielle Zinsfuß ist, 9!eitf’6banfnur eine Maximalgrenze,
wohl bemerkt, liche,
von
der
Bank und
Zinssatz kaum 2 pCt. betrug.
bewegten sich,
während der wirk
den Privatleuten
ausbedungene
In Uebereinstimmung
wie auch in früheren Jahren,
damit
die Zahlen der
metallischen Deckung der Banknoten und die Arten der Um
sätze bei den Kassen der Bank. der Noten betrug
in
Der durchschnittliche Umlauf
runder Summe 985 Millionen Mark,
der Metallbestand 942 Millionen.
Während
tallische Deckung nur um 4’|2 pCt.
hinter der ausgegebenen
also
die me
§ 17
Notenmenge
zurückblieb,
Bankgesetzes
und nach allgemeinen Grundsätzen die Befugnis
gehabt, fache
hätte
die
Bank
nach
des
statt der erwähnten 985 Millionen Mark das Drei
ihres
Metallbestandes,
also
2826 Millionen Mark
Noten auszugeben, d. h. rund dreimal so viel als sie wirklich
ausgegeben hat.*) *) Der Umstand, daß bei Ueberschreitung des sogenannten kon tingentierten Notenbetrages eine Notensteuer zu zahlen wäre, würde die Ausgabe an sich nicht behindern. Ebensowenig würde der Betrag der täglich fälligen Verbindlichkeiten, welche neben den Noten eine liquide Schuld der Bank bilden, gesetzlich eine Mehrausgabe von Noten hindern. Auch praktisch bilden dieselben beinah niemals ein Hindernis, weil grade in kritischen Zeiten die großen Geschäftshäuser Wert darauf legen, bei der Reichsbank große Guthaben sehen zu lassen. — Siehe auch S. 21 im Folgenden.
14
Dieser an sich schon für den Beweis eines Ueberflusses
D-rg-s-mteGeldVerhältnis zudcnQIt Umlaufsmitteln
noteiyin Deutschs
land.
vollkommen
Umlaufsmitteln
Thatbestand
ausreichende
daß,
wenn man erfährt,
erklärt sich auch,
wie in anderen
hochcivilisierten Ländern, so in Deutschland der große Verkehr sich
ausnahmsweise
nur
des
bedient,
Metallgeldes
teils
er teils mit Banknoten,
mit noch
weil
einfacheren Mitteln
der Zahlungsausgleichung seine Geschäfte besorgt. Bei der Bank wurde in dem sogenannten Giroverkehr, d. h. bei
Ausgleichung
der
von
oder sogar Banknoten, ver
möge bloßen Ab- und Zuschreibens, ausgeglichen,
Milliarden
welche
Personen,
nicht
Parteien
verschiedener
Zahlungen
ohne Vermittelung von Metall-
die Summe von 39
außerdem
und
hat
Bank
der
direkt
mit
ein
Umsatz
noch
von
durch
das
Giroverfahren
verkehren,
stattgefunden.
Setzt man neben diese colossalen Ziffern eines
zu welchem
Verkehrs,
die Ziffer
von
12
Milliarden
kein Metallgeld erfordert wurde, noch
der Gesamtumsätze,
im
welche
der Reichsbank mit 104 Milliarden
letzten Jahre bei
stattgesunden haben,
so
kann man sich schon annähernd ein Bild davon machen, wie
überhaupt
der
Geldverkehr
eines
civilisierten
Landes
in
keinem Verhältnis zu seinem Vorrat an Umlaufsmitteln steht.
Denn
diese
50 000 Millionen
des
Giroverkehrs
und
die
mehr als 100000 Millionen des Reichsbankumsatzes machen immerhin Umsatzes
nur
einen
zwischen
kleinen Teil
allen
der
Gesamtsumme
einzelnen Privaten
des
im Lande aus,
dessen Höhe zu veranschlagen weder
statistische Zahlen noch
Vermutungen sich vermessen können.
Es geht daraus hervor,
daß die
die in
kleinen
der Metallproduktion
Maßstab abgeben
die
Bedürfnisse
metallen stehen.
im Werte
Verschiebungen
können für des
Umsatzes
zu
von Millionen,
verzeichnen
das Verhältnis,
zu
dem
sind,
keinerlei
in
welchem
Vorrat
an
Edel
Denn bei dem Umsatz handelt es sich, wie
obige Ziffern verrathen,
um viele Tausende von Millionen.
15 Das Entscheidende hierbei ist nicht ein größerer oder kleinerer
sondern die Schnelligkeit und
Vorrat von effektivem Geld,
mit welcher die an Stelle der effektiven Zahlung
Sicherheit,
das
Hilfsmittel
tretenden
ziehung
die
haben
ersetzen.
Geld
und
Erfindungen
In
dieser Be
des
Gewohnheiten
modernen Verkehrs die Ausbeute der Edelmetalle ins Unend
liche überholt, stützen,
und
das
auf
sich
die
zu
des Vertrauens,
welches
nationalen Geldinstitute
einzu
in
über
Da, wie
vermögen.
flößen
darauf
Das einzige Symptom,
das Maß
ist
dem Verkehr dienenden
welche
Metallzufuhr
Zahlungsmittel
gründen, auf ganz falschem Wege. welches nicht trügt,
der
Zurückbleiben
der
Seltenheit
um
alle Berechnungen,
sind
darum
angebliche
erwähnt,
schuldeten zivilisierten Ländern
nicht
den
nicht nur
die Banken
voll
ständig ausgerüstet sind, die Umlaufsbedürfnisse zu befriedigen,
sondern
viel
so
Mangel
daraus
Umlaufsmitteln
an
turländern
geht
überhaupt nicht
sind alle Berechnungen,
als
von
ihnen
hervor,
daß
von
können,
leisten
mehr
wird,
langt
unseren
in
ver
einem Kul
heutigen
die Rede sein kann,
und daher
einen Niedergang der Preise
welche
aus einem solchen Geldmangel herleiten wollen,
im Irrtum
befangen. Wenn
die
schon
Zahlen erraten lassen,
Geld blos
oben
wie
für
angeführten Desgl-lch-u tu
Deutschland
weit die Umsätze in wirklichem
oder in Geldzeichen an Bedeutung hinter den durch England und auf rechnerische Weise sich vollziehenden Umsätzen 9‘0,b,9lmt'llta muß
zurückbleiben, so
Punkte
Deutschland
Vervollkommnung Berkehrsgebiete, Amerika.
So
hinzugesetzt werden,
noch lange
angelangt namentlich
ist
daß
nicht
auf
wie
einige
Großbritannien
in
diesem
der Höhe
der
andere
große
und
Nord-
besteht bekanntlich für England in dem auf
dem Festlande noch Verkehrs ein Brauch,
wenig ausgebildeten System des Check-
der selbst
für
den
Kleinverkehr
auf
16
die solideste Weise das bare Geld
entbehrlich macht.
Umsätzen
ungeheuren Noten
die
und selbst die Banknoten welcher neben den
Dieser Check-Verkehr,
Bank
der
Zahlungen
durch
England
von
einfache
und
ihrer
Ausgleichung
ver
mittelt, konzentriert sich beispielsweise in London in einem
Institut, welches den Namen Clearing-House trägt.
allein auf diesem Wege
Ganz
sind im verflossenen Jahre lediglich
in London Schulden und
Forderungen
von 120000 Mill.
Bedenkt man,
Mark ausgeglichen worden.
daß
nach
den
höchsten Schätzungen der gesamte Goldvorrat Großbritanniens,
sowohl in der Bank
als im Umlauf auf 2000 bis 2500
Mill. Mark geschätzt wird, und daß obige 120 000 Mill, nur einen Teil des in London zur Ausgleichung kommenden Geld verkehrs darstellen,
der
von dein
des gesamten Jnselreiches
so
in unberechenbarer Weise übertroffen wird,
in
die Augen,
das
Geldvorrat
daß
kleine
Verhältnis
nicht beeinflussen können.
Verschiebungen
zum
springt doch
in
ganzen
dem
baren
Zahlungsumsatz
Um zunächst noch ein thatsächliches
Beispiel anzuführen, so ist in Nord-Amerika,
wo man nur
nach Goldwährung rechnet, in dem täglichen Verkehr Gold
überhaupt nicht zu sehen.
Nur der Check und die papiernen
Geldzeichen gehen von Hand zu. Hand.
Die Aufftellungen
der offiziellen Statistik, weche jährlich von den amerikanischen Behörden geliefert werden,
Goldes
bei
konstatieren,
der Anteil des
daß
den Zahlungen unendlich klein,
beinahe gleich
Null ist. Wert und Bc-
Freilich
darf
nicht
man
nun aus diesen thatsächlichen Ver-
daß
das
eines
Mciallgeldes^sür
h^UmffM
die Solidität des
gewissen Vorrats von vollwertigem Edelmetall für die Solidität des Geldverkehrs gleichgültig sei. Alles was
^ücrhaupt^
schließen,
oben gesagt wurde,
Vorhandensein
um die Behauptung zu widerlegen,
daß
die Preise der Waaren fallen oder steigen müßten im direkten
Verhältnis zu der Bewegung des Vorrats
an Edelmetallen
17 in der Welt aufgefaßt in
oder in
werden, einer
irgend
besonderen Lande,
einem
als
ein
Form
scheiden
zwischen und
dem
Maß,
Metallgeld darin,
als
Bevölkerung
zunehmen
daß
müsse;
den
sie von
zuverlässiger
und
eines
Bedürfnis
einer mißverständlichen
Mißverständlich ist die Auslegung, dem
allein
grade gilt es zu unter
Hier
wahren
darf nicht
Gelde
fiktivem
dauerhafter
Geldverkehr bewirkt werden. Verkehrs
mit
könnte
soliden
desselben.
Auffassung
welche glaubt, daß in
oder
Verkehr
und
diese
wachse,
das
Auffassung
irrt
wichtigen,
ungeheuer
oben
ge
schilderten Vervollkommnungsmitteln des Ersatzes für bares
Geld nicht Kenntnis nimmt.
Aber auf der anderen Seite
darf nicht verkannt werden, daß auch die elastischsten Ersatz
mittel untauglich
wenn sie nicht
würden,
die Bedingung
erfüllten, nur Ersatzmittel zu sein, d. h. im gegebenen Augen
blick
auf
Verlangen
zu können.
in
bares
verwandelt
Geld
werden
Hier kommen die erprobten Grundsätze des Bank
verkehrs zur Anwendung, nm, auf Erfahrung und Theorie gestützt, die richtigen Grenzen dafür zu stecken, welche Vorräte an wirklichem Edelmetall sowohl in den Adem des Verkehrs als namentlich in den Kellern der Notenbanken oder anderer einlösbare
Geldzeichen
ausgebender
damit im regelmäßigen Verlauf der
ordentlichen
Zuständen
dem
Begehr
Anstalten
hinreichen,
Dinge wie bei außer nach
Austausch
Geldzeichen in wirkliches Geld genügt werde.
von
Dabei muß
von vornherein alles, was den Namen Papiergeld verdient,
als
ausgeschlossen
betrachtet
werden.
Papiergeld
mit
Zwangskurs, d. h. solches, welches nicht gegen Vorzeigung an gewissen dazu bestimmten Kassen einlösbar ist, ist überall
ein
falsches
und
gefährliches
Element,
und zerstörend auf das Geldwesen einwirkt.
welches
zersetzend
Dagegen haben
die Erfahmngen der letzten fünfzig Jahre reichlich darüber
18 bei richtiger Behandlung der Notenbanken die
belehrt, daß
erwähnte
oben
gegen
Geldzeichen
Edellmetall
Einlösbarkeit
der
Grundbedingung
Weise
zuverlässiger
in
sich
der
erfüllen läßt.
Von kriegerischen Ereignissen abgesehen, auf die später Metallgeldes^ zurückgekommen werden soll, kann man ruhig sagen, daß
Begrenzte Der-
Jhreselbstthatige Regulierung.
die
seit Jahrzehnten
Geldwesen Nachfrage
mit
nach
einem
Edelmetallen
unbefriedigte
Verlegenheiten
in
sind, die eine verheerende Wirkung
der wirkliche Bedarf
durch
und
Bank-
regelrechten
nicht
Länder
versehenen
gekommen
gehabt hätten.
Denn
an metallischen Zahlungsmitteln geht
nicht ins Unberechenbare, er beschränkt sich heutzutage, bei
der
des
Schnelligkeit
Verkehrs
des
der Ausbildung
und
Kreditwesens, wie nanientlich auch bei der unendlichen Ver vielfachung der in Wertpapieren und Wechseln zwischen den
verschiedenen Ländern betriebenen Tauschgeschäfte, wesentlich nur auf die Befriedigung zweier Bedürfnisse: das Taschen
geld für den kleinen Verkehr und die Ausgleichungsbeträge für diejenigen Differenzen, welche momentan in den Geschäfts
verhältnissen Das
können.
aber
sind
begrenzte Beträge. größerer
den
zwischen
einzelnen
an sich
nach
beiden Seiten hin
Momentan kann für
Begehr
Für
entstehen.
entstehen
Ländern
das
beide Bedürfnisse Taschengeld
wenn man den Begriff nicht zu eng fassen will,
oder,
für die
Zahlungen kleinerer Beträge, die allein heute noch in zivi
lisierten Ländern mit barem Gelde geinacht werden,
es
bekannte Epochen
Geschäfte
adern
eines
Landes
herbeiführen.
denen Löhne und glichen
werden,
im Jahre, eine
Die
betten
Anschwellung
Schlußtage
andere fällig
besondere
in
eines
giebt
die
häuslichen
der
Verkehrs
Monats,
an
werdende Forderungen be
einzelne
Geschäftskonjunkturen,
wie Messen, Märkte, Erhebungen von Zinskupons und der gleichen,
haben zur Folge,
daß
das Metallgeld
aus
den
19 Vorratskammern, in denen es sonst angestaut ist, in größerem Maße
abgeholt wird,
Aber man weiß
Bedürfnisse
auch,
als im glatten Verlauf der Tage.
Heimstätten zurückfließt.
sobald diese
vorübergehenden
dasselbe Geld
wieder in seine
daß,
befriedigt sind,
Aehnlich
es
verhält
jenigen Beträgen, welche zur Ausgleichung
Auch
einem Land
aus
überschüssen
es
hier sind
solche Bedürfnisse
zur
Folge
hat,
zogen wird,
und
wofür
mit
den
als
die
in's andere gebraucht werden.
nur besondere Konjunkturen, aus denen
entspringen, z. B.
ein Mißwachs, welcher
Getreide
daß
mehr
nach
den Gewohnheiten
regelmäßigen Beziehungen
Aber
gewöhnliche Abflüsse
es
ist
bekannt,
alsbald
Ausland
be
herkömmlich
ist,
vom
fremden Produktionsländern
Hand geben.
sich mit den
von Rechnungs
des Austausches
die Mittel daß
auch
an
die
solche un
ausüben, da
ihren Rückschlag
das Gleichgewicht in der Verteilung der Geldmittel zwischen
den einzelnen Ländern sich
von
selbst
herzustellen
mäßigen Zuwachs Ueberfluß Zinsfußes und Steigerung
gangspunkt Zinsfußes
des
ist.
Da
umgekehrt am Aus
Abflusses
Preise,
und
ihrem Zusammenwirken
in
über
durch
wo
folgt Niedergang des
entsteht,
der Preise,
ungewöhnlichen
und Fallen der
ändemngen
nach den Gesetzen des Verkehrs
bestrebt
Steigen
durch
wird
des
beide Vernach
einiger
Zeit das Gleichgewicht wieder hergestellt. So ist es gekommen, daß seit Dezennien langdauernde ©eibfrtfen mtt Störungen von verhängnisvoller Wirkung in einem zivili- Wirkung-»--«,
fierten Lande mit einlösbaren Papierzeichen nicht vorgekommen .^ntc taum sind. Wie die Hungersnöte durch Mangel an Getreide iit ™uiämmenbra.
des Legationskanzlisten in Bangkok mit 7000 M. ist durch
aus unzureichend, 1888
da seit der Festsetzung derselben im Jahre
durchschnittlich 62 % gestiegen sind."
die Preise um
Zulage
Nun kommen wir bei Nr. 8 zu Amerika:
Asien.
Dies ist
Lcgationskanzlisten
den
für
Legationskauzlistenstclle dotiert.
Seitdem
ist seit
20
die Mieten um
sind
mittelpreise um 30 0 o gestiegen."
Carracas.
in
Jahren mit
50 %,
„ Die
6000
M.
die Lebens
Bei Nr. 11 kommen wir
unsrem Wohnort näher, wir befinden uns im Haag,
schon
„Die seit
in Holland.
1874
ausgebrachte Besoldung
von
5400 M. für den Legationskanzlisten im Haag hat sich bei der
notorischen Teuerung in dieser Stadt als unzureichend
erwiesen.
In
den
letzten
8 Jahren sind
die Preise allein
um 20 % und mehr gestiegen." Ferner Nr. 12: „Der Posten des Gesandten in Kopenhagen ist seit 1873 mit 36000 M.
Seit jener Zeit sind insbesondere in Folge stetiger
dotiert.
Zunahme
Fremdenverkehrs
des
die Preise um 20—25 7»
Nr. 14: Zulage für den Legationskanzlisten in
gestiegen."
„Derselbe bezieht seit 1874 ein Diensteinkommen
Lissabon.
Seit jener Zeit sind die Preise der aus dem
von 5400 M.
30—50 %
Ausland
konimenden
gestiegen,
in noch höherem Grade diejenigen der Mieten und
bei
dem
Konsnlatssekretär
Pretoria, Stockholm,
Süd. der
um
mancher Jnlandsartikel."
Löhne sowie sich
Waaren
in
und
mehr
Dasselbe wiederholt
Galatz,
also für alle Erdteile,
Porto Allegre,
für Nord und
Hat man sich doch für die Erhöhung der Dotation
Krone
in
Preußen,
welche
bei
der
Thronbesteigung
Wilhelms II. mit mehr als drei Millionen Mark bewilligt
worden ist, gerade auch auf die Steigerung der Preise berufen;
51 und
hier von
was
anerkannt
der
ist,
worden
höchsten Stufe
wird
der Lebenshaltung
noch
bekanntlich
viel weniger
bestritten beispielsweise von dem Bedarf so großer und nütz
licher Abteilungen von Staats- und Gemeindebeamten wie die Bediensteten der Post oder die Lehrer der Volksschulen.
Aus
der Offiziere haben sich dieselben Klagen
den Reihen
erhoben und scheinen nicht unbegründet zu sein.
Aber wenn schon jetzt von allen Seiten solche Zuschüsse Em künstliches
verlangt werden,
um das Leben auf einem erträglichen Fuß
erhalten zu können, wie kann es sich da rechtfertigen, daß keine W-ise zu Klage erhoben wird, weil die Preise durchgehends zu niedrig, rEn
Auch beklagen,
Besitzstand der Nation vermindert worden sei. Wenn sich durch di- Golddas auch so verhält, so trifft es gewiß doch nur die BeWährung, sitzer eines Luxusartikels und nicht einmal mit der Wirkung
eines in
Schmerzes.
Wer
Dutzend
einige
wird
seinem Haushalt besitzt,
silberner
Bestecke
nicht betrübt sein durch
die Vorstellung, daß sie weniger wert sind als früher, und wer
große
uns
nicht
kindliche
Prunkgeschirre zu
und
rühren.
Thränen
bei
Betrachtungen
könnte,
zu
fragen, was
das
Silber
Wollte
Erörterung
Geldwesen mit einfließen lassen,
Platz
Tafelaufsätze
seine
wird
über
das
große
so wäre es viel eher am
denn bevorstände,
auf
besitzt,
man doch solche
frühere
wenn es gelingen
Höhe
dem
Golde
104 nahe
zu
nun zur
so
eben
rücken.
würde
Dann
int
viel
Werte
daß
der Besitz
viel
höhere Summen
daß grade in
an
Gold,
Silbergelde
verringert
Goldwaren würden geschädigt.
das
doch
Herrschaft kommenden
dem
um
Besitzer
von
die
und
Nun ist es außer Zweifel,
goldenen Schmuckgegenständen
der
als
ausmacht
Hausgeräte.
So
sich
und
Klassen die kleinen
den weniger besitzenden
Goldsachen zu persönlichem Gebrauch,
an
an Silber,
wie Ringe,
Uhren, Ketten u. dgl. viel verbreiteter sind, von silbernem
an
gemessen,
würden
Schmuck,
als der Besitz
schließlich bei der
geplanten Aenderung ebenfalls die weniger bemittelten Klassen mehr einbüßen als bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge. 3“
Das angebliche
müßigen
den
Fragen, die in
diesem
Streit
eine
biise Beispiel, Rolle spielen, gehört auch die, ob Deutschland schuld sei 'knb^mit^inTan dem Niedergang der Silberpreise, weil es durch sein
Beispiel die anderen Staaten zur Nachahmung Ver unum Jahrestag dep Entlassung Visnravcks. von
Ludwig Bamberger. Vierte Auflage. gr. 8°. preis 60 Pf.
von
Ludwig Bamberger. Dritte Auflage, gr. 8°. preis so Pf. Druck von ÜJ. Zahn & H. Baendel, Kirchhain 9!.«L.
Druck von G. Zahn & H. Baendel, Airchhain N.-t.