Die Holzstoff- oder Holzschliff-Fabrikation: Vom technischen sowie geschäftlichen Standpunkte aus unter Erwähnung der Berechnung der Herstellungskosten und der Wasserkräfte, Abwässer- und Fabrikationswasser-Reinigung [2., vermehrte und verbesserte Auflage. Reprint 2020] 9783112338346, 9783112338339

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Die ßolzstoff« oder

ßotescbliff - f abrikation. Vom technischen sowie geschäftlichen Standpunkte aus unter Erwähnung der Berechnung der Herstellungskosten und der Wasserkräfte, Abwässer- und «as Fabrikationswasser-Reinigung es« Mit 107 Illustrationen von

Max S c h u b e r t weil. Fabrikdirektor a. D. und Professor a. d. k. Techn. Hochschule zu Dresden.

Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage von TH. KNÖSEL Chemiker und Zivilingenieur.

B E R L I N W.

VERLAG VON M. KRAYN. 1909.

Copyright 1909 by M. Krayn, Berlin W. 57.

Vorwort des Verfassers. Die Holzstoff-Fabrikation, von einem Manne erfunden, der dem Papierfach absolut fernstand, und in anfangs meist kleinen Betrieben ausgeübt, zunächst auch hauptsächlich von Leuten ohne eigentlich technische Kenntnisse, die nur mit praktischem Sinn und Unternehmungsgeist ausgerüstet waren, diese Holzstoff-Fabrikation bedurfte nach Ansicht von manchen wegen ihrer verhältnismäßigen Einfachheit vielleicht gar keiner neueren Ausgabe eines selbstständigen Werkes über dieselbe, da wichtige Aenderungen in der Herstellung des Fabrikates gegen früher mit einer einzigen Ausnahme kaum zu verzeichnen sind. Und doch ist diese Industrie so großartig gewachsen, es sind umfangreiche Werke in vollkommener Ausführung entstanden, deren maschineller Betrieb allein schon technischer Ueberwachung bedarf, und deren kaufmännische Verwaltung nicht so einfach wie bisher war. In der Neuzeit hat sich sogar der Umstand, daß Holzstoff zu allen Jahreszeiten dringend gebraucht wird, so lebhaft geltend gemacht, daß sehr große Schleifereien gebaut wurden, die man mit Dampf allein trieb, was man noch vor wenigen Jahren wegen der Kostspieligkeit für geradezu unmöglich hielt. Aus diesen Gründen wird das vorliegende Buch nicht überflüssig sein, um so weniger, als ich darin nicht nur die ja im allgemeinen schon meist bekannten Hülfsmaschinen beschrieben und abgebildet habe, s o n d e r n a l s w e s e n t l i c h e n T e i l das Ganze vom S t a n d p u n k t e des F a b r i k l e i t e r s aus behandle. Es kommen dabei nicht n u r d i e H e r s t e l l u n g s k o s t e n in Frage, sondern auch d i e u n a b l ä s s i g e n U n t e r s u c h u n g e n ,

welche nötig sind, u m j e n a c h d e n l o k a l e n V e r hältnissen herauszufinden, welche F abri kationsarten und etwaige Veränderungen dazu führen, um zu bestimmten Zeiten unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse die günstigsten P r o d u k t i o n s v e r h ä l t n i s s e zu e r l a n g e n . E s d i e n t a l s o d i e T h e o r i e n u r d e r P r a x i s , und soll mit diesem Werkchen zugleich der Abschluß des Ganzen gegeben sein, welches die gesamte Papierfabrikation mit ihren verwandten Teilen umfaßt und in den Büchern „Die Praxis der Papierfabrikation" und die „Zellulosefabrikation" von mir bereits niedergelegt ist. Selbstverständlich wurden alle Neuerungen auf dem Gebiete der Holzstoff-Fabrikation bis auf die jüngste Zeit mit aufgenommen, wie aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich. Dresden, im Mai 1898.

Max Schubert.

Vorwort zur zweiten Auflage. Herr Professor Max Schubert hat leider die Herausgabe seines Werkes nicht lange überlebt, und nachdem die 1. Auflage vergriffen war, übertrug die Verlagsbuchhandlung mir die Bearbeitung der 2. Auflage. Von einer Reihe von Spezialinaschinenfabriken ist mir bereitwilligst Material über ihre neuesten Maschinen zur Verfügung gestellt worden, und ebenso verdanke ich der freundlichen Unterstützung der Holzstoffzeitung in Dresden wertvolle Fingerzeige, welche bei der Bearbeitung der vorliegenden Aufläge berücksichtigt werden konnten. Ich spreche allen meinen verbindlichsten Dank hierfür nochmals aus. Um das Buch nicht zu umfangreich zu gestalten, konnte natürlich nicht jede neue Maschine von allen Spezialfabriken beschrieben werden, so z. B.: die vielen Zentrifugalsortierer mit stehender und liegender Welle, von denen man so zahlreiche verschiedene Konstruktionen baut. Diese sind natürlich mit eingefügt worden, aber die Auswahl über die verschiedenen Systeme muß jedem Schleiferei-Besitzer überlassen werden. 'Dagegen wurde ein besonders wichtiges Kapitel neu hinzugenommen, nämlich das über den „Wert der Wasserkräfte", weil hierüber die meisten Wasserkraftbesitzer noch ganz im Unklaren sind; sie schätzen sie alle viel zu gering ein und wissen noch viel zu wenig, wie sehr sie dadurch den Dampfschleifereien gegenüber im Vorteil sind. Ausführliche Zahlen einer kleineren Handelsschleiferei, verbunden mit genauen Rentabilitätsberechnungen sollen den

Handelsschleifern lehren, ihre Selbstkosten r i c h t i g zu berechnen und danach auf solche Verkaufspreise zu halten, bei denen sie noch etwas wenigstens für ihre Mühe und Arbeit haben; sie haben immer noch niedrigere Herstellungskosten als die großen Dampfschleifereien in ihrer Nähe. Möge daher diese neue Auflage den Freunden des Buches noch mehr nützen und ihm noch viel neue dazu gewinnen. Neustadt (Westpr.), im September 1909. Th. Knösel Chemiker und Zivilingenieur.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Einleitung Das Holz Die Blocksäge, Fig. 1 u. 2 . . . Rindeöschäliffaschine, Fig. 3,4 u. 5 „ „ automatisch, Fig. 6 Schneidemaschine für Schälppäne, Fig. 7 . . . . . . . . . . Trommel cum Entrinden nach Wertheim Astbohrer . Spaltmaschine, Fig. 8 Deflbreure, Wasserschleifer, Fig.9, 10 u. 11 . . Akkumulator, Fig. 12 u. 13 . . . SchSrfh&mmer, Fig. 14, 15 u. 16 . Gewichtsschleifer, Fig. 17, 18 u. 19 Preßplatte, Fig. 20 Gewichtsschleifer mit Regulator nach Mergner, Fig. 21 . . . . Zusammengesetzte Schleifersteine Künstliche Schleifersteine . . . Bolzreiber von John 0. Kemp in Tipton Splitterfänger Sortierzylinder, Fig. 22, 23, 24, 25 u. 26 Abdichtung von H. Finckh . . . Voith'scher Schültelapparat, Fig. 27 Holzstoff-Sortierung nach Chelius Zentrifugalsortierer mit senkrechter Welle, Fig. 28 . . . . Zentrifugalsortierer mit horizontaler Welle, Fig. 29 u. 30. . Maschinenaufstellung, Fig. 31 . . Raffineur mit senkrechter Welle, Fig. 32 u. 33 Der Heiß-Schliff

1 3 5 7 9 10 11 12 13 14 19 21 22 25 25 26 28 29 31 32 34 35 37 38 39 41 42 44

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Tabelle über Kraftverbrauch und Leistung nach E. Kirchner . . Warmschleifer von D. T. Mills „ „ Scott und Challenge. . . . Vergleichsversuchs-Tabelle . . Warmscbleifer System Krön, Fig. 34 Akkumulator, Fig. 35 AussreführteWarmschliff'-Anlagen Warm- u. Kaltschlelfer System Krön, Fig. 36 Schärfung der Raffineursteine. Fig. 37, 38, 39, 40, 41, 42 u. 43 Lavasteine, Fig. 44 u 45 . . . . Kran ftir die Raffineursteine, Fig. 46 Kranzange, Fig. 47 Zentrierung u. Abrichtung der Steine, Fig. 48 u. 49 Arbeit mit dem Raffineur . . . Raffineur mit horizontaler Welle von E. Nacke, Fig. 50, 51, 52 u. 52a Entwässerungsmaschine, Fig. 53, 54 u. 55 Signal-Apparat, Fig. 56 . . . . Apparate von Trinks u Nomade Auspressung des Holzstoffs . . Nachträgliche Auspressung und Frachtersparnis Schabstoff Holzanpressung beim Querschliff, Fig. 57a, 57b u. 58 Holzanpressung beim Längssehlift Fig. 59 u. 60 Längsschleifen nach Freitag u. H. Schmidt Längsschleifer von J. M. Voith, Fig. 61, 62, 63 u. 64

45 46 47 49 50 52 54 55 56 62 64 65 66 68 69 72 76 77 78 79 80 81 82 83 84

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Eigenschaften des Längsschliffs, 86 Yergleichung des Längs- u. Kurzschliffes 87 Wagerechte Schleifer 88 Seiten- oder Flachschleifer, Fig. 65 89 Flachschleifer von J. E. Christoph, Fig. 66 u. 67 90 Regulator, Fig. 68 94 Schärfen der Schleifersteine . . 97 Steinschärfapparat, Fig. 69 . . . 97 Steinschärfrolle, Fig. 70 . . . . 98 Schärfapparate, Fig. 71 u. 72 . . 98 Schärfrolle Patent Elzenhaus . . 99 Großkraftschleifer mit Steinschärfmaschine von J. M. Voith, Fig. 73 u. 74 100 Schärfhebel von Kretschmann . 101 Ueberziehen der Sortierzylinder 102 Naht der Ueberzüge, Fig. 75, 76 u. 77 . . 102 Gedämpfter b r a u n e r Holzstoff. . 105 Kugelkocher zum Dämpfen . . 106 Kocher mit innerem KupferSchutzmantel 107 Gußeiserne Kocher, liegende, mit Türen, Fig. 78 u. 79 109 Gußeiserne Kocher, liegende, mit schmiedeeisernen Bändern . . 1 1 1 Gußeiserne Kocher, liegende, mit Schutzschrauben, Fig.80,81 u.82 112 Gußeiserne Kocher, stehend,Fig.83 113 Gußeiserne Kocher, stehend, praktische Form, Fig. 84 . . , . 114 Gußeiserne Kocher, stehend, mit beweglichem inneren Boden 116 Bekleiden der Kocher mit Wärmeschutzinasse 117 Gesetzliche "Vorschriften für Dampffässer 117 Das Dämpfen des Holzes . . . 118 Das Schleifen des gedämpften Holzes 121 Aufbewahrung des Holzstoifes . 122 Stofflagerschuppen, Fig. 85 . . . 127 Schleif-Ergebnisse 128 Vergleichung zwischen u n - u n d gedämpftem Holze . . . . . 132 Betriebskraft-Einheit „Zellenstunde" 133

Ergebnisse eines Großkraftschleifers von I. M. Voith . . 1 3 6 Trockengehaltsbestimmungen. . 1 4 0 Trockenapparatvon Dr. O Knöfler, Fig. 86, 87, 88, 89 143 Trockenapparat von E. Kirchner 147 Abwässer-Reinigung 148 Absatzbassin, Fig. 90 u. 91 . . . 1 5 1 Wiedergewinnung der Abfallfasern 152 Abwässer-Reinigungvon M. Schubert, Fig. 92, 93 u. 94 *. . . . 1 5 3 Verwendung der Abfallfasern von M. Schubert 155 Abwässer - Reinigung von O. Schmidt, Fig. 95, 96 u. 97 . . . 158 Abwässer-Reinigung von A. Gravdal, Fig. 98 160 Abwässer - Reinigung von O. Andersen, Fig. 99 u. 100 . . . . 1 6 1 Patent-Stoffänger von Füllner . Ib2 Die Kalkulation von Holzstoff . 164 Holzschleifereien mit Dampf betr. 171 Verwertung der Holzabfälle . . 1 7 4 Wert der Wasserkräfte . . . . 1 7 6 Rentabilität einer kleinen Holzschleiferei 180 Genaue Berechnung der Herstellungskosten von Holzstoff . 183 Vergleich der Herstellungskosten bei Wasser- u n d Dampfkraft . 184 Wassergesetzgebung der verschiedenen Länder 186 Reservekraftanlage f ü r Wasserschleifereien 187 Trocknen des Holzstoffs . . . . 188 Wiederauflösen des Holzstoffs . 189 Reinigung des Fabrikationswassers 190 Reiserts Patent-Kiesfilter, Fig. 101, 102 u. 103 191 Selbsttätiger Wasserreinigungsapparat Type B, Fig. 104 u. 105 194 Selbsttätiger Wasserreinigungsapparat Type Bs 199 Selbsttätiger Wasserreinigungsappärat Type C, Fig. 106 u. 107 200 Quell- u. Brunnenwasser . . . 203

Sachregister. Seite

A. Abdichtung der Zylinder . . Abkürzung der Kochzeit . . Absetzenlassen der Abwässer. Abwässer-Reiniger von Schubert Abwässerr-Reinigung Akkumulator „ von Krön . . . . Alarmsingnal „ von Trinks . . . von Nomade . . . Andersen's Reinigungsverfahren Anlagen für Heißschliff von Golzern . . . . . . . . . Arbeit des Raffineurs „ Schleifens Arbeitsaufwand Aspenholz Astbohrer Aufbewahrung von Holzstoff . . Auflösen des Holzstoffs . . . . Aufstellung der Maschinen . . Ausführungen v. Warmschleifern Aushilfskraft für Wasserschleifereien . . . . . Auspressung des Stoffes . . . . B. Beispiele von Schleif-Ergebnissen „ ,, Zellenstunden . . Berechnung von Wasserkräften . „ der gesamten Herstellungskosten von Holzstoff . Betrieb der Schleifereien durch Dampf Blocksäge Bodenstein „ -Stopfbüchse . . . . Brauner Holzstoff

Seite

149 153 148 19 52 75 76 77 161

C. Challenge-Schleifer Tabelle Chelius. C., in Rumbeck . . . Christoph'scher Flachschleifer Combiniertes Reisert - Filter Type B Combiniertes Reisert - Filter Type Bs Combiniertes Reisert - Filter Type C Controlle durch die Krafteinheit

54 67 23 50 3 12 122 189 41 54

Dampfbetrieb für Holzschleifereien Dämpfen des Holzes Deflbreure ,'. Dervaux-Patent zur Wasserreinigung Dervaux'scher Patent - Kalksättiger Doppelte Schälmaschine . . . .

33

120

187 77 129 133 176 183 171 5 40 55 105

47 49 36 90 194 199 199 132

171 118 14 194 195 9

E. Einlaufkasten 34 Einsetzen des Holzes in den Kocher 119 „Elbtal"-Universalmühle. . . . 175 E n t w ä s s e r u n g s m a s c h i n e . . . . 72 Ergebnisse der Schleifhölzer . . 1 2 8 Ermittlung des Trockengehaltes. 140 F. Fabrikationswasser-Reinigung . 189 Fällen des Holzes im Safte . . 1 2 3 Faserlänge von Kurz- und Längsschliff 88 Festmeter 5

Fichte 2, 107, 128 Filter von Reisert „ „ „ kombiniertes, Type B Filter von Reisert, kombiniertes, Type Bs Filter von Reisert, kombieiertes, Type C Filz der Entwässerungsmaschine Finckh'sche A b d i c h t u n g . . . . Flachschleifer von Christoph . . „ Flächendruck beim Schleifen . . Formatwalze Forstwirtschaft Füllnersches Reinigungsverfahren Füllners, neuestes Patentfilter .

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etc. 191

K. Kalksättiger von Dervaux . . . 195 Kalkulation des Holzstoffs . . .164 Kanalanlage zum Trocknen des Holzstoffs 164 Keller, F. G 2 Kiefer 2, 107, 128 etc. Kemp, C., in Tipton 29 Ketten Schleifer 14 Kiesfilter von Reisert 191 Kirchner, E 45-49 Kirchner's Trockenapparat. . . 147 Knöflers „ . . . 143 Kocher von Gußeisen 108 „ mit langen Verbindungsschrauben . . .112 Kocher von Gußeisen mit beweglichem Boden 116 Kocher mit Wärmeschutzmasse . 117 ,, von Schmiedeeisen mit Kupferschutzmantel 107 Kraftbedarf bei starkem und schwachem Holz 135 Kraftbedarf bei weißem und braunem Holzstoff 135 Krafteinheit 132 Kran für Raffineursteine . . . 65 Kron'scher Akkumulator . . . 5'