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German Pages 53
Der Psalmencommentar des Theodor von Mopsuestia in syrischer Bearbeitung
Analecta Gorgiana
5 Series Editor George Anton Kiraz
Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.
Der Psalmencommentar des Theodor von Mopsuestia in syrischer Bearbeitung
Friedrich Baethgen
2012
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com G&C Kiraz is an imprint of Gorgias Press LLC Copyright © 2012 by Gorgias Press LLC Originally published in 1885 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2012
ISBN 978-1-61143-792-8
ISSN 1935-6854
Extract from Zeitschrift für die alttestamentlkhe Wissenschaft (1885)
Printed in the United States of America
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Der Psalmencommentar des Theodor von Mopsnestia in syrischer Bearbeitung. Von Friedrieh Bðgen.
In meinen H&nden befindet sieh eine mir vom Besitzer, Herrn Professor S a c h a u in Berlin, freundlichst cur Verfügung gestellte syrische Handschrift 1 ), welche folgendermafwen anfangt : :|*»&J ^ftnViS .
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u. v. a. Aufser diesen originalsyrischen Worterklärungen finden sich nun aber im Commentar auch weitere Ausführungen und Erläuterungen, die nur auf den Peschitatext passen, nicht aber auf den Text der LXX. 12, 9 liest unser Commentar mit Pesch, Ole? (für DIN des Hebräers). Dies wird folgendermaßen erläutert:. m m >o©j| l l l o fco^ oooi . ^ooi Ijpk eeoi v . f r\\ ^ IZojbJU? WtoäftJ U ooi^ oooi .hJXli^ W J 1 & 0 ? ^»i < tl\t)Q hj-Jß OOOI V I ^M . v»lrT) V t u , . )jlboi eoa ^ p l i t o . „Edom d. i. Esau. Wenn diese ihren
des Theodor TOH Mopraeatía in »yrUcher Bearbeitung.
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Gßtaen ein Fest feierten, so gingen Männer and Weiber nackt hinaas and gingen nach dem Gesetz des Heidenthumfl sieben Mal um jenen hohen Hügel herum; so trieben sie Korzweil mit einander jeder wie es sich traf. So thaten sie." Da die LXX dem Hebräer entsprechend Übersetzen rovg viovg xcöv ávd-Qoáxcov, so kann die eben angeführte Erläuterung nicht aas einem griechischen Original herübergenommen sein, sondern mufs originalsyrisch sein. Dasselbe gilt von den folgenden Stellen. 21, 13 a übersetzt Pesch. ^eoie }n>i/, indem "O in der Bedeutung ttigma genommen wnrde1). Dies l&oZ&a erläutert unser Commentar folgendermaTsen : ^e «fcaof also eine Narbe. Auch hiervon kann bei Theodor nichts gestanden haben, da LXX lesen ort &tjosig avrovg vmtov. 46, 1 ist v s j f nach unserem Commentar Imperativ, LXX dagegen k^tjQEv^axo u. v. a. Die letzte Hoffnung, die Autorschaft Theodor's für iinaern Commentar retten zu können, wird vernichtet durch eine Vergleichung der erhaltenen griechischen Fragmente mit nnserm Syrer. Zu ip 1, 1 führt Theodor aus 1 ), das Prädikat „selig' eigne eigentlich nur Gott; er mache uns aber desselben theühafüg, and zwar sei dies Prädikat eine Frucht der Vollkommenheit in der Tugend. Von dieser Auseinandersetzung findet sich im syrischen Commentar nichts, obgleich sie ebenso gut auf das syrische pafst wie auf (taxaQiog. Der Syrer hat statt dessen nur das Scholion ') 8. meine Abhandlung „Der taxtkr. Werth n. •. w." p. 613. *) Bei Corderiaa, Expositio patrum graecornm in pulmo«. AntTerpiae IMS, Tom. I p. 8. Die Sammlang der Fragmente hei M igne, Patrologiae canai oompl. tom. 66 habe ioh leider bei der Ausarbeitung dieaea Aufsataes nicht benataen können.
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Baethgen, dor Psalmencommentar
1 V>S\ („in beiden Welten"), wovon in dem griechischen Fragment Nichts steht'). Ebensowenig finden sich in dem syrischen Commentar die griechisch erhaltenen Fragmente zu 2, 7 (Cord. I 32); 16, 8 (Cord. I 276); 18, 8 (Cord. I 328); 18, 11 (Cord. I 330); 63, 7 (Cord. II 27); 54, 1 (Cord. II 35) u. a. Aufserdem steht fest, dafs Theodor in seinen früheren exegetischen Schriften auch die übrigen griechischen Uebersetzer für die Erklärung heranzog*); im Psalmencommentar citirt er Symmachus e. B. 56, 3 (Cord. II 94); 61, 3 (Cord. II 200); 73, 13 (Cord. II 503); Aquila, Theodotion und Symmachus zu 1,5 (Cord. I, 16) und sonst Leider werden diese Uebersetser in dem syrischen Commentar nirgends erwähnt. Ebenso fehlt endlich die Vorrede an Cerdo, dem Theodor nach dem Zeugnisse des Ebedjesn sein Buch gewidmet hat Wenn also auf Grund der vorstehenden Untersuchungen die Hoffnung aufgegeben werden mufs, das Werk wiedergefunden zu haben, welches zum ersten Mal die grammatisch-historische Auslegung principiell zur Anwendung gebracht hat, so enthält unser syrischer Commentar doch Vieles, was auffallend an Theodor erinnert und direct auf ihn zurückzuführen ist Die formale Anlage von Theodor's Commentar charakterisirt Fritzsche') nach den erhaltenen Fragmenten folgendermafsen : fere acriptoria sententiam aliis verbi» repefüt. Das ist ungefähr auch die Methode des syrischen Commentar» ; er umschreibt den Psalmentext, indem er zwischen die einzelnen Worte erläuternde Anmerkungen und Glossen
') Vgl. aber Theodor bu 78, 12 (Cord. II 664) b ykg aiáv r¡ napávra filov í¡ awi}&a>( per? aéroí Sr¡Xol xal xbv fiéXXovza.
*) 8. Kihn, Theodor Ton Mopsuentia nnd Junilius Africanas »li Exegeten 1880 pp. 90. 92. *) 1 1. p. 86 vgl. 67 tolet . . . plerumque ipia prophetae verba ex LXX mterpretatione afferre taque explicare.
des Theodor TOB Mopaoaatia in ijriaoher Baarbaitaag.
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einschiebt, die allerdings aafserordentlich dttrr and dürftig «ind. Als Beispiel lasse ich die Erklärung von tp 6 genau nach dem Manuscript hier abdrucken : wb) Vi} frnSn |«fli tfonlw) ^ Mo
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de« Theodor von Mopaneetia in lyrischer Bearbeitung.
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durch seine Heilsthat (1toi^ayV»= olxovopia « dispen«atio = Menschwerdung) vollbracht wurde. 2 Dicht«, mein Hart1) d. h. ich rathe dir, dafs du berrorbringst, gute Worte; und sage meine Sachen dem Könige Christus; das sind seine Lehren und seine erhabenen •) Gaben. Meine Zunge ist der Griffel einet kundigen Schreibers d. h. des heil. Geeistes. 3 Der ßchdnste an Ansehe* ist unser Herr unter den Menschenkindern, nicht allein in Bezug auf die äufoere Gestalt, sondern auch durch seine Wunder und Öro&thaten, welche er vollbrachte. Huld ist ausgegossen auf deine Lippen, der du die Sllnder umsonst rechtfertigst Darum hat dich Gott für ewig gesegnet und hat bewirkt, dafs du dauernd von allen Menschen gepriesen werdest. 4 Lege das Schwert deB Geistes d. L das Wort Gottes an deine Lenden du Held, deine Herrlichkeit, die [dir] nach der Auferstehung wurde und deinen Ruhm und deine Kraft, die da siegreich ist*) und nicht besiegt wird. Sie [die Herrlichkeit ?] besiegt den Ruhm der Wunder, die du vor deinem Leiden vollbracht hast. 5 Fahr einher gekreuzigt wegen des Wortes der Wahrheit des Evangeliums, welches du in die Welt säest und der vollkommenen Demuth der Gerechtigkeit, welche du lehrst. Dein Gesetz in der Furcht deiner Hechten *) sendest du in die Welt durch neue Wunder, welche du vollführst, der du nicht bedarfst der Hülfe Anderer. 6 Deine Pfeile (d. i. die Strafe), durch welche die Juden von den Römern ge tOdtet und vernichtet werden, sind geschärft und die Völker, ») 8. o. 8. 69. ») statt deaeen ist wohl so lasen |ftS>S*Vi = Xoyixd. *) nVS >ieht die Peeoh. mm vorhergehenden Vene (1*1), wahrend M "pTffl & auelifrt *) leb mache nooh darauf aufmerksam, dab der Verfiuser überall die Peeehita an Grande legt
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3*etb ge •, der Pulmencommentv
welche du gewinnst, werden in Folge deiner Worte i m Giaubensgehorsam vor dir niederfallen. Geschärfte Pfeile werden die genannt, welche mit Spitzen und Stacheln v o n Einen versehen sind; und diese Pfeile werden eindringen m das Herz der Feinde de* wahrhaftigen Könige; jene Feinde sind der Tod und der Satan und seine Diener. 7 Dein Thron und dein Reich, o Gott, besteht für immer und ewig nnd über Alles herrschest du; ein gerades Scepter, an dem kein falsch (tvi.nnv), ist da» Scepter deines Reich». Er entnimmt das Bild von den Königen, welche einen Herrecherstab (If-o^) oder etwas ähnliche« in der Hand halten. 8 Du liebtest Gerechtigkeit, nämlich dafs sie in den Herzen d e r Menschen ausgesäet werde; und hafstest Gottlosigkeit, d. h . du wolltest sie aus ihren Seelen ausrotten; deswegen, weü du diese Absicht hattest, hat dich gesalbt Gott dein Gott durch den heiligen Geist mit Freudenöl um die Völker zu beleben, mehr denn deine Genossen, die Könige im Gesets, welche mit Oel der Priester gesalbt wurden. 9 Myrrhen und Kassia zu deiner Einbalsamirung und Stakte (der berühmte Wohlgeruch, der nach deinem Leiden auf dem ganzen Erdenkreise sein sollte; er deutet aber mit dieser Einbalsamirung auf das was Nikodemus brachte) erfreuen alle deine Kleider d. i. deinen Leib, in welchem wie hinter dem Vorhange die göttliche Natur verborgen und vor den Blicken verdecket ist'). Aus herrlichem Tempel (Ua-m) von mir, Gott, her erfreuen dich, Christus, alle Völker, welche Tempel auf deinen Namen bauen, und auftreten und dich preisen durch ihr rühmliches Betragen. Mit dem einen Tempel nämlich deutet er die vielen an. 10 Die Königstochter steht in Herrlichkeit und Gnadenflllle und Ehre, welche den Heiligen aufbewahrt ist. Köngstochter aber *) VgL hierin Kihn p. 194.
da« Theodor von lfopraesti* iu syrischer Bearbeitung.
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nennt er die Kirche wegen der Neugeburt ans der Taufe, and Kömig Christas. Und die Königin zu deiner Reckten mit grofoer Ehre and mit Herrlichkeit habe ich sie umhüllt bei der Auferstehung, wie geschrieben steht (Matth. 25, 33) „„und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen.** Königin nennt er die Kirche weiter, weil sie durch feste Liebe in wahrem Glauben mit ChristuB verbunden ist. Mit einem Oewand von Ophirgold bekleidet und geschmückt. Mit Oewand meint er die Gnade des Geistes, welche die Heiligen anziehen, und die Wunder, welche durch sie vollbracht werden, wie das Gold, welches Ton Ophir kommt, das vorzüglichste an Schimmer ist. Ophir aber ist eine Stadt im Gebiete der Kuschiten. 11 Höre Tochter, o Kirche, die Stimme des Bräutigams, und sieh, was er für dich ertrug, und neige dein Ohr seine Lehre zu hören, und leihe dein Gehör nicht den Fremden, und vergiT» dein Volk und dein Vaterhaus, and entferne dich von ihren früheren Gewohnheiten, da du die Götzen anbetetest. Mit dem Ausdruck dein Volk und dein Vaterhau» meint er alle Völker, aas welchen die Kirche gesammelt ist, ob Juden oder Heiden. 12 So wird der König Lust haben an deiner vollkommenen Schönheit und an den Tugenden und am Glauben. Denn er ist dein Herr, bete ihn an als Herrn, und schäme dich nicht der Schmach seines Leidens. 13 Und die Tochter Tyrus, eine mächtige, durch ihren Reichthum und Stolz berühmte Stadt, wird anbeten, bei seiner Offenbarung, wenn sie seine Herrschaft anerkennt. Mit Gaben werden dein Antlitz euchen die Reichen des Volke, um zu dir gezählt und mit dir vereinigt zu werden wegen der Ehren und Wohlthaten, welche dir von ihm erwiesen werden. 14 Ganz herrlich itt die Königstochter inwendig, im Verborgenen; [damit meint erj die Tugend der Seele und die Reinheit des Gewissens, deren wegen die Edlen werden gepriesen werden. Und
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Baethgen, der Psalmenoommenter
geschmückt ist ihr Kleid mit gutem Golde d. i. die g e i s t i g e
Gabe, welche in der Tanfe gegeben wird, and die Keuschheit and der Strahlenglans. 16 Mit Gaben der Seele wird sie zum Könige, ihrem Bräutigam, gehen, um von ihm geehrt zu werden (? fr n.v>?). Das Gehen steht hier vom Eilen der Gedanken.
Und sie werden bringen
Jungfrauen,
die sich in dem Stande der Jungfräulichkeit befinden, ihre Gespielinnen, hinter ihr her.
Sie werden bringen
(^nSnnl)
su Christus das Werk ( , welches sie in der Kirche durch die Jungfräulichkeit vollbracht haben, ob sie nun Männer oder Weiber sind. Auf den Stand der Frauen aber hat er die Jungfräulichkeit bezogen in Gedanken an die Königin, insofern ihnen die Keuschheit und Milde noch besser ansteht als den Männern. 16 Und werden kommen mit Freuden und nicht mit Zwang, und Wonne und nicht in Trauer über dies Versprechen der Jungfräulichkeit, das sie zu erfüllen haben.
Um einzugehen in des Königs
Palast,
in das Gemach, in welches die klugen Jungfrauen gingen. 17 An Stelle deiner Väter, o Kirche (das sind aber die Priester aus dem Hause Aron und die heidnischen Priester und Beschwörer); werden deine Kinder treten, die aas dir
geboren werden, die Priester und Lehrer der Wahrheit, welche aus dem Volke [Israel] und den Völkern aufgestellt sind.
Mache sie zu Gewaltigen in der ganzen Welt, zu bin-
den und zu lösen im Himmel und auf der Erde, über jeden der an Christus glaubt.
18 Damit wir deines Namens ge-
denken, o Christus; wir, die Christen, nämlich dafs wir dir Priesterdienste thun, von Geschlecht zu Gesohlecht, indem wir unveränderlich bleiben in der Liebe zu dir. Darum werden dir die Völker danken von Ewigkeit zu Ewigkeit,
für dein Kommen im Fleisch, für die Erlösung der Völker, für die Erwählung der Kirche und für die gute Hoffnung, welche durch dich allen Menschen gegeben ist 8
de* Theodor von Mopraeati« in «yri»cher Bearbeitung.
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Der vierte und letzte Psalm, welchen Theodor 1 ) und mit ihm unser Commentar direct auf Christus beziehen, ist der 110. Er führt im Commentar die Ueberschrift Vk (Ai&te „Weissagt auf die Heilsthat (obcovofda) Christi." 3 geht nach Theodor auf die Gottheit (vgl. Junilius II 22 aut divinxtati» eius generationem ante principium ut est s«x utero ante luciferum*) genui te"). Ebenso unser Commentar : „Jtn heiligen Schmucke der Gottheit. Aus dem Mutterleibe der Taufe wird dir dieses herrliche Volk erstehen. Oder folgendermafsen : Im heiligen Schmuck von Mutterleibe an, d. h. seit deiner Bildung (
a-.pO habe ich dich Kind gezeugt, von immer und ewig her (^äoo >oo&te ^ Das Priesterthum Christi nach der Weise Melchisedeks v. 4 wird daraus erklärt, dafe dieser sein Priesterthum nicht anf andere vererbte P) und nicht Opfer von Thieren darbrachte, sondern Brot und Wein. v. 5 „ Der Herr ist tu deiner Rechten und vollendet durch dich die ganze Heileökonomie zur Erlösung des AU's.* „Die Könige, welche gegen ihn murrten (onion).* v. 6 „Er, unser Herr, wird richten die Völker beim jüngsten Gericht, und wird anfülleH die Hölle mit ihren Leichnamen, und wird abschlagen das Haupt Vieler im Lande der Verheißung durch das Schwert der Römer, welches bei der Zerstörung Jerusalems nach der Himmelfahrt des Herrn über die Juden kam." *) 8. Kflin 1. L 402. 467. *) 8. fBr diese and die folgenden Lesarten meine Abhandlang : Der textkrit Werth a. s. w. ma der Stelle.
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B a e t h g e n , der PnlmencommanUr
DM „Trinken aas dem Bach" v. 7 wird bezogen auf die Zeit, da Christas in der Wüste and Einöde and auf den Bergen umherzog and das Evangelium vom Reiche verkündigte. Darum, wegen dieses Leidens der Erniedrigung, welches er auf sich nahm, wird »ein Haupt erhoben werden bei der Auferstehung und wird er offenbart werden in der Ehre der Gottheit und wird Himmlischen und Irdischen als Sohn Gottes offenbar werden.8 Die Abhängigkeit des Syrers von Theodor bewährt sich nun aber nicht allein darin, dafs beide die genannten vier Psalmen messianisch auslegten, sondern auch darin, dafs er die von Theodor im Gegensatz zur kirchlichen Auslegung nicht messianisch gedeuteten Psalmen ebenfalls genau in der Weise seines Vorgängers auffafst. Hierher gehören zunächst die Psalmen 16. 22. 69. Nach Kosmas Indicopleustes, welcher sich eng a n Theodor anschliefst, hat Theodor nur die Psalmen 2. 8. 45. 110 direct auf Christus gedeutet; alle anderen Stellen aus den Psalmen, welche im neuen Testament auf Christus bezogen werden, sind nicht als directe Aussagen über ihn zu betrachten (ovx 16, 10 versteht Theodor historisch von der Errettung des auserwählten Volkes aus Gefahr und Verderben'). So auch der Byrische Commentar. Ueberschrift: Ua^ ^m »ny ^ie ^o^AJ? „Gebet des Volks um Errettung ans den Bedrängnissen, von denen es umgeben war." Dieser Ueberschrift entsprechend wird „der Heilige" T. 10 als das Volk Israel erklärt. „Der Hölle Überlassen" heilst : „von Bedrängniis verschlungen werden lassen." Zo den Worten : „Verderben sehen" findet sich die Glosse : Von einer typischen Erklärung ldurch seine Feinde." oder Bezugnahme auf das neue Testament 4 ) findet sich im syrischen Commentar keine Spur. tp 22 bezieht Theodor geschichtlich auf David, indem er ausführt 5 ) : Quod enim psalmus nullatenus convenit domino certum est. Neque enim erat domini Christi, qui peccatum non fecit, nec inventus est dolus in ore eius, ') & Kihn L 1. 64. *) & Frituche L 1. 86. *) Kihn L 1. 160. *) Hoc verum eventum «n ipiii rata« aeeepit Theodor bei Kibn L L •) Kihn 1. 1. 161.
«MOM
m domino Chritto.
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B»«tkg*n, dar PMlmenoommenUr
dicere : longo a salute mea verba delictortun meorum. Sed et ipse dominuB dam secundum communem hominam legrem in passione opprimeretur, wdeas mens, deus mens, quare me dereliquiate" emisit vocem, et apostoli „diviserunt aibi vestimenta mea et super Testimentom menm miserant sortem" ad enm traxerunt (tjyayov) manifeste, quoniam quod snpra modum dictum fuerat prius a David propter illata ei mala, hoc ex operibus evenit in domino Christo, cnins et vestimenta diviseront et sorti tnnicam subjeceront Vgl. dam den syrischen Commentar. Uebersohrift : m/nS^ VwS»n| ^ o ^x f+on „Gebet Davids als er von Absalom verfolgt wurde." v. 2 „ Warum hast du mich verlassen* ; Glosse: „dafs ich durch Absalom geprüft werde." „Und hast von mir entfernt mein Heil wegen der Worte meiner Thorheüen* *); Glosse : „da ich gegen dich gesündigt habe." 4 „Du bist keilig* ; Glosse : „Ich aber bin ein Sünder." „Die Hunde* v. 17 sind die Anhänger Absaloms, die wegen ihrer Frechheit so genannt werden, v. 18 „Sie schauen und sehen auf mich*; Glosse : „ob ich das hätte, was sie suchen* (vgl. Kihn L L omnia perscrutabantur etc.) v. 22 Der „Löwe* und das „Einhorn* ist wieder Absalom; der „Arme* v. 25 ist David, die „Elenden* v. 27 sind die, welche bei ihm waren u. s. w. Auch hier findet sich durchaus keine Besiehung auf das neue Testament. Zu y> 69 ist die Inhaltsangabe Theodor im Original erhalten *). XQOCCJOQEXXOV Xa xaxa rovg Maxxaßalovs dujyelxai rcöv ovfttpoQcäv xo piyt&oq Ziycov /thv xovg xapa xcov aiXoxQlcav ¿xsvex&ivraq avxolq xoZdpovq, Itycov dh xal xfjv xagä rcöv lölcov ixißovXr/v, awrfi-mq /tivxot a>q Ig kxtlvcav axavxa Xiyexai xa xax' avxov?- Genau dem ') Ueberaetenng der PeaehiU, die hier mit LXX liemlioh genaa flbereinatiinmt. 8. meine Abhandlung „Der textkritische Werth etc." »u der Stelle. ') 8. Cord. II 396.
de« Theodor ron Mopraeeti* in ayxiaeher Beerbeitung.
entspricht die syrische Ueberachrift : ^ .^rwViN
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9Zahlreicher
alt die Haare mein«» Haupte» sind meine Feinde, die Leute des Antiochus, die ohne Ursache mit mir Krieg führen, und stärker als meine Knochen1) timd die, welche mir unbillig feind sind im Volke, sie die mit 120000 gegen mich sogen um mich zu fangen. Wae ich nicht geraubt habe mufs ich bezahlen, das Geld, das sie mir auferlegt haben und die heiligen Gewfinder, die sie mir raubten.' v. 8 „Denn um deinetwillen trage ¿et Schmach von Seiten der Macedonier, weil ich ihre Götzen nicht angebetet habe, und bedeckt Scham mein Angericht, weil sich auch von meinen Volksgenossen viele «wamm engethan und den Fremden angeschlossen haben, r . 9 Ich bin fremd geworden meinen Brüdern, die Bich vergangen haben und Heiden geworden sind, und ein Fremdling für meiner Mutter Kinder, welche die Unreinigkeit der Heiligkeit vorgezogen h a b e n * ) , v. 10 Der Eifer um dein Haue hat mich verzehrt, als ich den Altar auf den Namen des Götzen Zeus in seinem Inneren stehen sah n. B. w.Ä v. 15 ,Der Koth des Heidenthums." Zu v. 22 „sie gaben mir Essig zu trinken" findet sich nur die Glosse : aweil sie mich verspotten wollten" T. 27 „Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, nämlich ans, wegen unserer Sünden." Also auch hier keine Bengnahme auf das neue Testament. Man sieht nicht ein, warum sich das fünfte Ökumenische Concil darauf beschränkte, die historischen oder historischtypischen Erklärungen Theodors zu den drei zuletzt besprochenen Psalmen zu verurtheilen; dasselbe Urtheil hätte ') Naeh der Lesart >0103J7D*) V g l bei Kihn 1. 1. 161 : de jadMia diote cont p l a n , qui se •epenverant de deo et lege oouvmoeati* Ulorum indeTotionem.
80
Baethgen, der Pialmencommentar
die Psalmen 68. 72. 89 treffen müssen, die ebenfalls von Theodor wie von unserem Syrer historisch gedeutet werden. Ans 68 and 72 sind schon oben S. 65 Belege hierfür angeführt; hier noch einige Nachträge. tp 68 hat im syrischen Commentar die Ueberschrift v ^ * 9i?vin ^ e j/nnn • ^x H^i p L ^ >©©H „Gesprochen von David als er die Lade Gottes ans dem Hause des Gathiters Obed Edom heraufftihrte. 0 Dies ist ein Excerpt aas der ausführlichen Inhaltsangabe Theodors bei Corderius II 335 f., vgl. besonders die Worte : jrapa reo 'AßedöaQä ytvofUvrjq [rrq xißarcov] /XETayofxivrjq re xahv ixsl&sv xQog rov Aaßld xth. Eine Rücksichtnahme auf Ephes. 4, 8 findet sich bei dem Syrer zu 19 nicht. tp 72 Pgäeo läaä* 0Ual*0La V i o Vä> n^alh ^jJftJ M »Ssn^v? j~»oj „Auf Salomo und auf den glücklichen Zustand des Volkes um seinetwillen; David betet, dafs ihm die Güter vollständig möchten erhalten werden.8 Genau so Theodor im Commentar zu Zach. 9, 9 f. xoiovTog kaxi . . . xaqa r
1 ^nS> ^.jV] f* tVnSn't ^ooi^s «LS „Segnen sollen sich bei ihm alle Völker, indem sie zu einander sagen : Gott mache dich Salomo gleich." Auch hier findet sich bei dem Syrer durchaus keine Beziehung auf das neue Testament. Die einzigen beiden Psalmen, welche vom Syrer historisch und messianisch zu gleicher Zeit erklärt werden,
de« Theodor ron Ugpneitiâ in syrischer Bearbeitung.
gl
sind der 89. und 118. Hier sind die Erklärungen der Art, da& es den Anschein gewinnt, der Psalm solle eine directe Weissagung auf Christas sein, oder wenigstens als liege eine Mischung des Historischen and Prophetischen im Wortlaute des Psalms vor. 89, 5 wird folgendermaften umschrieben : Ieh will ewiglich deinen Samen bestätigen, das sind die Könige, die von dir kommen, und will bauen deinen Thron für und für *lS» Jai* 1/nliSvm )/n1 ,Vennahnung und Belehrung aller Menschen, nicht in Sünden su verfallen.8 49. N i v nSn/M P? l>1?1n Uni ./|Vi ß^oi „Vermahnung aller Menschen, nicht auf den Reichthum und die Herrlichkeit der Welt zu verfemen.
50. fi « S n iJLo?
ViS ^ ¿ e fO Xaik? )/n1 • vooiml
^ pC*do. Vgl Cord. II 6 3 1 . . . o paxaQio zov vöfiov grvXaxTjV kqryaoao&ai ßovZofievog xdxQTjxat x
>»n 1. 1. 88 . . . xóvóe xolwv xoietxai zòv ipaXfiòv 0 fiaxâçioç Jaßlö ¿x xov xcav MaxxaßaLmv xçoçmxov Xèymv 00a èxelvotç elxetv tjÇfiorrev LV xatç ov(ialç. 57. . 1 Sn V>..\ S obIJ ^e ^eai^l M «Sviêvi? é^i 1. 1. 110 xeçl xcôv avrcâv xâvxav&â rprjoiv . . , mç èxl yeyevijfiévaiç vheaiç xaxà raw èx&Q
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') Dm noch Kihn L 1. p. 87 die Ansicht vertritt, Theodor
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keine Kenntniis des Hebrftischen gehabt, so bemerke ich, dafs diese 8telle das
Gegentheil
beweist.
Es sagt : rb äyaXXidaoftai odx ¿ff
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