Der Feldmarschall Fürst Blücher von Wahlstatt und seine Umgebungen

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Rauch in .

Förter det

Roomasler jun 1820

Der Feldmarſchall

Fürft Blücher von Wahlſtatt

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Leipzig : F.

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Die gefeierten Helden des ſchönen Alterthums, in ſich eine abgeſchloſſene Vollendung tragend , find uns ats plaſtiſche Geſtalten überliefert worden , rund hera ausgeßauen aus dem Harten Steine, baß wir fie yon allen Seiten beſchauen mögen. Nicht Farben durfte da der Künſtleț miſchen , das einfache Weiß genügte

dem , der den

fichern

Meiſel mit

fühnee

Fauſt an den Marmor' legte ; fo redéte jedes Kunſt gebilde , das in den Werkſtätten griechiſcher Künſtler vollendet ward , zu dem Volke als ein Gott. An-> ders pard es in dem romantiſchen Leben , das die Germanen ausbildeten ; die großen Individualitäten Griechenlands finden wir nicht mehr , die Beſonders: Heit macht ſich geltend , und whe" in der ! Kunft burch Miſchung von Licht und Dunkel das Göttlicher dargeſtellt wurde in farbigen Bildern , fo treten auch im leben die Geſtalten und die Handlungen mehr in ein buntes Gemiſch heben einander . “ Wenn bem gefammten Leben unſers Volkes bie plaſtiſche Rundung und Einheit fehlt; fo fuche man : Hier keine Helden von gediegener , griechiſcher Schons beit , fordre auch nicht , daß der Geſchichtſchreiber jenen Mangel erfeße durch ſeine Darſtellung. Der Feldmarſchall Fürſt Blücher iſt ein Held aus,

romantiſcher Zeit , der feine Eigenthümlichkeit durch geführt hat auf beſondere Weiſe , zu deffen Schila derung die mannigfaltige Miſchung der Farbe,

die

ſeine Zeit trágt , um ſo mehr gehört , wenn man nicht die untergeordnete Stellung eines Lobredners oder Raiſonneurs einnehmen will . Den Fürſten Blücher und ſeine Um . gebungen " zu ſchildern hab' ich unternommen und

dieſer Titel mag den Geſichtspunkt bezeichnen , von dem ich ausgegangen bin . Zu den Umgebungen des Feldmarſchalls zähle ich nicht etwa getreue Begleiter nur , Gefährten in Rath und-That , die zunächſt waren ; meine ,

in ſeinem Gefolge

weiter mußten die Umgebungen , die ausgedehnt werden , und ſo zog ict

ich in

die Grenzen, die Blüder's thatenreiches Leben ſchließen , noch manche Begebenheit und manches Berpåltyiß bevein ,

bie uns

barúßer Aufſchluß, ge:

ben , wie der Hujarenlieutenant aus Friedrich's des Großen Zeit zum Feldmarſchall des Volkskrieges 1813 emporgetragen uparo . Denn Bielen iſt es ein Ge. heimniß, wie es möglich warb , daß Blücher ohne Bertrautheit mit dem Geiſte der neuern Kriegskunſt,

ohne Fürſprache oder Gunft auch

ohne daß das

itgend einer Parthei ,

Dienſtalter

allein nach mecha: einem

ſogenannten deutſchen Befreiungskriege an der Spige des Heeres erfcheint , pas auf ihn mit unerſchütterli chem Muthe vertraut , unter ihm ſiegreich ficht ; daß feia Ruhm den Ruhm größerer Feldherrn , die gegen und neben und unter ihm fochten , verdunkelt , daß er allein von ganz Deutſchland , ja ſelbſt von dem fernen Ultengland als der Held des Krieges gefeiert wird. Die Auflöſung finden wir darin , daß Blücher ganz der Richtung des damaligen Volksgeiſtes ent fprach , daß er in jedem Wort des Volkes Stimme verfundete , in das Volt felbit ( dhon die Hand gelegt.

IVIL

Ward er der Mann des Wolkes ; weil er wek niger durch Wiſſenſchafe und ſtudirte Berechnung, ats durch Kühnheit entfhled ; see fiegter, weil es feinem großen Gegner , den alle , in einer guten Kriegsſchule gebildeten Generater fürchteten , ohnei. Studium , aber mir Zorn , fürchtlos gegenüber trat z'er gewenu , weil er rückſichtslos. Teinen Entſchluß dnechführte ; l die Beſonnenen und Bedåchtigen Werantwortung fürchteten. Der Vorherrſchende Sinn der Menge war nicht anders:

Haß gegen Frankreich , Verachéung Napok das war meiſt alles, was-wir- armen Freiwillit gelt Begeiſterndes wußten , daß wir mit eignen in Reih und Glied gegen freie Männer vor germaniſchen Stamme zogen , die uns ifum Heitä fünf und zwanzigjährigen Kampfe für verfaffungsmai ßige Monarchie, das Feudalwefen gebrochen hatten , davon ſchwiegen die farbungsreichen Freiheitsprediger; und Gothe, der mit einem großen Bikke in die Welt) , fcherzhaft von gewisſew Befreiungsbefélen geſprochen Katte , wars unter die Verdächtigen gezahlt. Solche

Ironie aber und verwegentenScherz übt die eivige Joe aus an dent' verkehrten Geſchlechte ; willies inicht auf gefundem Wege , der ihm geboten wird zür Erkennti niß kommen , dann 'magies durch die Vettierung , in die es ditch ſeine Willkühr gerifferi firds; die Beleha tsewer erkaufen . *** Berſtehen wir nur die Zeit, in derunſer Helt; das Vole, uneer dem er auferat; ſo bleibt es kein Rath



fel mehr , wie ſein Schwert enrichies ', { FAn Worringe mann , „ Daß es für den Kammerdiener keinen Helden gibt , “ hat man auch woh ! auf unſern Feldmarſchall anwenden wollen , als ob man den Hela ben , der ſeine That auf offnem , freien Felbe ausge

führt þat, im

Helmlichen

Gemach belauſchen mußte,

um ihm ſeine Künſte abzulauern . Ich nun will niche gu den þiſtoriſchen Kammerdienern gehören , die aus 1 Familienklatſchereien , Privatſpåßen , aus allerhand Plunder und Jumpereien 'ein buntes Kleid für ihren Helden zuſammenflicken , anſtatt ihn den Purpurman , tek tragen zu laſſen , in dem er ſich vor verſammeltem Wolke gezeigt hat. Cins

Um Blücher , Ben Feldmarſchall Vorwärts , fen . nen zu lernen , hab' ich weder die Freimaurerbrüder fchaft, die ihm den Meiſterſtuhl, noch jene andere Brüs Berſchaft, der er die Bank gehalten , befragt; wohl aber die, welche in der Schlacht an ſeiner Seite ritten und mit ihm im Feld pas lager theilten , wozu mir , der ich felbft unter dem Befehl des Feldmarſchalls zu dienen Das Glückhatte , ſich mancher Weg geöffnet hat, Das frühere Feldleben Blücher’s iſt aus einem von ihm

ſelbft entworfenen , Þernach von dem

Grafen

Golz und Herrn Ribbentrop ausgeführten Tagebuche ; als Shauptquelle für die Actenſtücke des Krieges 1813 bis 1815, gilt des preußiſchen Oberſten von

Plotho

ausführliches Werk über jene, Feldzüge. is Briefe , Befehle, Reden des Feldmarſchalls hab! ich nicht in Beilagen verwieſen , ſondern ſie da angea führt und eingewoben , wo ſie , um die Darſtellung als wohl gefügtes Ganze zu geben , die rechte Stelle . einnehmen . Dagegen gebe ich in einem Anhange eine, gemiß nicht- unwillkommene Zugabe , Auszüge aus franzöſiſchen Berichterſtattern , zur Ergånzung unſerer Berichte und zur billigen Vergleichung . I Berlin , den 31ſten October 1820.

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Der fiebenjáho Blücher's Jugendjahre. Das Landleben. rige Krieg.

Gebhardt Leberecht von

Blücher,

Fürſt son

Wahlſtadt, königlich preußiſcher Feldmarſchall , Ritter in allen Reichen Europa's, wardgeboren zu Roſtoc, im Hera zogthume Medlenburg - Schwerin , den 16ten December 17493 eintauſend Fahre nach dem raſenden Poland. Der Vater unſers Helden war in churfürſtlich heffiſchem Reiters dienſt Rittmeiſter worden, lebte jekt zurückgezogen auf dem Nenſow ; die Unruhen des Kries väterlichen Erbe zu Großenges, veranlaßten ihn , das Landgut zu verlaſſen und nach der Stadt zu ziehen. Wüßten wir von dem Vater nur dies Eine, daß er gegen einige Tanten , die aus den zaha men Schäferliedern jener Zeit dem Kinde ſüße Namen ges wählt hatten , es durchfocht, den Knaben ,, Gebhardt febrecht zu heißen , ſo würde dies den geraden , deut: ( dyen Mann genug bezeichnen , der gewig nie die, zu féla : » viſchem Kriegsdienſier verfeilſchten Heffen nach Umerika geführt, oder auf dem Landtage ſeines Vaterlandes , zur Schande des Fahrhunderts, für die Zurüchaltung ſeiner Bauern in fchmähliger Leibeigenſchaft das Wort genoma men hatte. Die Mutter war aus dem Geſchlechte der von 3 úlow , dem Vater eine Taſche Gefährtin auf dem unrus higen Wege der erſten Kriegsjahre , eine ſorgliche Hauês frau in dem häuslichen Kreiſe , die viel zu wehren hatte ben wilden Knaben .

Blacher's leben ,

2 Homer nennt feine zelden nur nach dem Namen der Mater, Adilleus , der Peleïde , Agamemnon , Atreus Enfer , der Delamonier Ajar ; im griechiſchen Leben hatte die Liebe noch nicht ihre Bedeutung , die Frauen nid )t ihre Würde gefunden . Erſt im gerinaniſchen Leben ging Dieſer Stern auf ; in dem fiede der Nibelungen heißt Siegfried immer das Sigelindenkind , nach ſeiner Mutter Sigelinde , und ſo die andern Helden . In dieſem Sinne durfte die Mutter unſeres Helden nicht ungenannt bleiben. Der führte gewiß ein Betrübtes Leben , der in ſeinen alten Tagen nicht ſeiner Jugend mit Freudeu gedenkt,und dei froljeu Spiele der Kindheit. in ſtrenger Winterzeit rufen wir gern den Schmuck des Frühlings zurück , und ſo wird immer , erzählen wir von den Grogthaten eines Helden , nad) ſeiner Jugend gefragt , und gern hørt ein jeder , wie in dem Kuaben (djon vorbedeutungsvolle Zei chen erſchienen , das große Schidfal, das er einſt erfar fen werde , ankündigend.

Nicht immer kann dieſem Wunſdie genügt werdent; denn ſelten haben die Zeugen und Zeitgenoſſen großer Männer, fortgeriſſen im Wirbel drängender Begebenheiten , ſo viel Beſinnung und Ruhe gewonnen , um aus einer ftürmenden Meerfahrt zurückzufragen nach der Heimath und dem erſten Treiben des Quelles , der ,' zum Strome angeſchwollen , nun feine Wogen auf hoher See treibt. Von der Jugendgeſchichte after Helden gibt es wenig zuverläſſige Nachricht , um den Wunſch darnach nicht unbefriedigt zu laſſen , hat die Dichtung geſorgt mitMah ren und Sagen . So erzählt eine köſtliche Hiſtorie wie Karl , den die ſpätern Geſchlechter den großen Kaiſer nannten , unter günſtigem Zuſpruch der Sterne in heima licher Liebe gezeugt, auf der Reißmühle bei Weihenſie phan geboren und als ein Müllerknabe ohne Zucht aufge wachſen ; wie er damals , in ſeinem achten Fahre, unter den Dorfbuben als Richter und Oberſter einen ſeiner Geſellen beim Spiel als Dieb eines Pferdezaumes auf offener Straße an einen Baum gehenft , wie er dann leichtſinnig mit den andern Knaben einem vorüberſpringenden weißen Hafen nachgeeilt und der arme unſchuldige Dieb am Baume verſchieden , Karl aber ſich klüglich zu Pál in die

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3 Dienſte eines . Ritters begeben , von da zu Hofe gekoms men , von dem Vater erfarnt und zu Ehren angenommen worden ſel; wie er der Brüder Neid mit Huld und der Welt Hoffnungen mit

Thaten belohnt habe.

Bou Raiſer Rudolph's Gefahren , die er noch als der - junge Graf. von Habsburg beſtanden , melden die Chro niken viel. Im Theuerdank , einem altdeutſchen Geſange mit ſchönen Bildern , hören wir , was dem ritterlichen Kaiſer Mar : begegnet iſt in ſeiner Jugend. Thomas Kantov erzählt uns die Geſchidyte den abentheuerlichen I Herzogs Bugslav von Pommern , der , als Kind von fei ner Mutter verwahrloſ't , von einem Bauersmanne , Hans ::Lange von Rügenwalde, groß gezogen warb. " Von dem Feldmarſchall erzählen die Fiſcher am Oſts Rusnomen Feeufer der Fuſel. aB ihre Väter ihn wohlgekannt, da fie noch Buben geweſen und mit dem wilden Funfer und einem áltern Bruder Ulrich , die der Vater von Roſtock nach der Inſel zu ſeinem Schwiegerſohne, dem Herrn von Kradwig , unter ſtrenge Aufſicht gegeben , ſo 2 manchen Streich ausgeführt. Da Fei der Sunker febrecht immer voran geweſen ; was kein anderer gewagt hab' er unternommen , und alle hätten ihm gehorchen müſſen , weil Ihm ſei kein Baum zu keiner ſo großes Herz gehabt. hoch geweſen , er habe ihn erſtiegen ; in die Schluchten der Kreidefelſen , wo heutiges Tages es angeſchlagen iſt , daß niemand hier den Hals brechen darf , kletterte der junge Wagehals hinab zu der Brandung des Meeres " ohne Schwindel. Beim Sturme rief er feine Geſellen in den Nachen und ſchlug mit dem Ruder gegen die empórten So era Belen , als wollt'. er fie ſchweigen heißen .'' - zåhlen die Leute auf Rügen , woes ſich entſchied., welches Feld des Ruhmes unſer Held a betreten foute. Hått er die See gewählt zu ſeiner Bahn , er würde neben Nelſon genannt werden , wie jest neben Wellington. Es war im dritten Jahre des ſiebenjährigen Krieges, da der Funker Blüder, dem die Knabenſpiele nicht mehr genügten , nach ernſterer Arbeit begierig , heimlich das Haus der Verwandten verließ. Schwediſche Huſaren ftanden in der Nähe , die beiden Funker baten einen Ritt: meiſter des jeßigen Regimentes Mórnet , ſie anzuneh :

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4 : mén: vergebens war ihr Schwager ihnen nachgereiſt, fie blieben bei den ſchwediſchen Huſaren , die in den folgens , deu Fabren leichte Streifzüge in die ukermark unter: nahmen . Einft.lag der Junker Blücher mit zwölf Huſaren auf der Feldwacht bei Sucow an der Ufer , er war mit weniger Mannſchaft vorgeritten auf Kundſchaft, - da fielen aus dem Walde preußiſche Huſaren vom ſchwarzen Regi: ment , die Schweden wichen , Blücher's Pferd ſtürzte von einer Kugel getroffen , der Hufar, Martin Krauſie, nahm ihn vor ſich auf ſein Pferd und brachte ihn wohlbehalten dem preußiſchen Oberſten von Belling. Dieſem gefiel der ſchwediſche Junker , der , auch als Gefangener , den freien Muth der Rede ſich erhalten hatte ; er bot ihm preußi ſchen Dienſt an , Blücher erinnerte, daß er zu den ſchwe diſchen Fahnen geſchworen und das Unglück der Gefangens ſchaft dieſen Schwur nicht löſe; aber fein Ehrenwort gab er , uidht unausgewechſelt zu den Sdweden zurückzugehen. So war ein Jahr vergangen , während Blucher bei dem Oberſten Belling blieb. In jener Gegend des Kriegsfeldes war es ruhiger, als in Sachſen , Schleſien und Hinter pommeru , wo überal der . Unſtern über Friedrichs fieg: 2 reichem Schwerte aufzugehen ſchien ; Dresden , Colberg , Schweidniß fielen in die Hände der Feinde ..

Die Schweden unternahmen nichts Großes , nur auf Streifzügen trafen ſie vor wie nach mit den Preußen zuſammen . Einen ſchwediſchen Lieutenant brachten die preußiſchen Anſaren ihrem Oberſten , der früher im preu : Biſchen Dienſte geſtanden und als Ueberläufer den Tod verwirkt hatte. Der ſchwediſche General verwendete ſich für ihn, Belling bot an , dieſen auszyliefern , wenn das gegen dem Junker Blücher der Abſdied ertheilt würde; dies geſchah , Blücher Fchwur nun zu den preußiſchen Fahnen , gerade zu der Zeit , wo die Feinde des Helden feines Fahrhunderts in Wien und Petersburg voreiliges Siegesgeſchrei erhoben . Mit dem Eintritte in das preußiſche Heer war für Blücher ein weiteres Feld kriegeriſcher Chátigkeit eröffnet, als er es unter den Schweden würde gefunden haben , wo er zurüdgedrängt worden wäre als Ausländer. Auch in

52 Roſtod burft er nicht bleiben oder im medlenburgiſchen Dienſt , wenn er der Feldmarſchall werden wollte , der ein fiegreiches deutſches Heer nach Paris führte ; nach Preußen mußte er ziehen , dem Staate , der in Deutſch land die Schutzherrſchaft der Wiſſenſchaft und Kunſt ge gen påpſtiſchen Glaubenszwang und nordiſde B arei übernehmen , das Panier der Freiheit gegen Adelherrſchaft und Leibeigenſchaft erheben und das Schweit einſt führen foute am zur Erlöſung des Vaterlandes aus der Schmad ) fremder Knechtſchaft.. Blücher ward in der gewöhnlichen Ordnung der Dienſtfolge álteſter. Stabsrittmeiſter im Regimente des Oberſten Selling, der ſich fortwährend alš váterlicher Freund ſeiner annahm. Belling hatte in jenem Feldzuge, nach Polen , wo Friedrid, die unwürdigen Feifein Tófte , in denen das von den deutſchen Slittern an , der Weichſel gegründete Deutſdjland au das raviſche Lebert gebunden war , - des Königs Ungnade ſich zugezogen, ſein Regimentward dem Oberſten von foſiow übergeben, in welchem Blücher den Freund nicht wiederfand , den er in Belling berlor. Empfindlich ward Blücher dadurch gefrankt , daß die Schwadrou , zu deren Führung er nach dem Dienſtalter. das nächſte Recht hatte, einem jüngern Rittmeiſter von fågerfeld übergeben ward. Der Oberſt nahm keine Bes ſchwerde dagegen an , Blücher wendete ſich nun an den König: ſelbſt, der den Vorſchlag des Oberſten Loſſow ( chou beſtätigt hatte. „ Der vou Jágerfeld , - ſchrieb Blúcher dem Könige der kein anderes Verdienſt hat , als Sohn des Markgrafen von Schwedt zu ſeyn , iſt mir vors gezogen , ich bitte Ew . Majeſtät um meinen Abſchied. " Verkennen wir hierin den feſten Sinu Blücher's nicht, er hatte als Funker ſich gerühmt , gegen den großen Friedrich gefochten zu haben , darum wagte er nun , una ter ſeinen Fahüen dienend , ihn beſcheiden an das Rechte zu erinnern , und zu welcher Zeit wagte er es, und gegeur welch einen König ? In einer Zeit , wo Willführ die Šes ſeke [chrieb , gegen die in den burgerlidhen Verhältniſſen taum ein Bedenken laut werden durfte, im Kriegsdienſt ſchon der Zweifel an ihre Unfehlbarkeit als Berbrecheir

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6 galt , in dieſer Zeit Thrieb der "Rittmeiſter Blücher jene Zeilen dem Könige , der bei aller Größe; die ihn an die Spite ſeines Zeitalters ftellite, von menſchlidyer Leiden fdjaft nicht frei war , und dieſer um ſo freieren Zügel ließ , da er in zagen Umgebungen keine Beſchränkung fand. - Der Konig ſchrieb dem Oberſten des Regimen: tes : ,, Der Rittmeiſter von Blücher iſt ſeiner Dienſte ents laſſen , er kann fich zum Teufel ſcheren ." Berborgen lagen . dem ſo ſcharfen Auge des Königes die zukünftigen looſe Feines Staats , wie viel mehr die des einzelnen Mannes ; der von ihm unbillig entlaſſene Rittmeiſter ward im zweiten Geſchlecht nach ihm Feldmarſchall des Rettungs heeres. Nicht findiſcher Trot , noch die für ſich allein beſorgte Eitelkeit war die Veranlaſſung, daß Blúdyer dem Kønige farieb ; die Verlegung des Rechts , die ihn traf, traf zugleich die andern mit, hátte er ſich hier allein bes denken wollen , ſo lag nie Küdſicht ihm weit näher, ſich jenem Unredyt zu fügen , da die ihm verlobte Braut ſchon die Hochzeitfeier bereitete und er für ein neugegrün detes Hausweſen zu ſorgen hatte. Blücher gab mit dem königlichen Dienſte nicht , wie die Freunde, gefürchtet , die Braut zugleich auf, er hielt fröhliche Hochzeit bei ſeinem Schwiegervater , dem ſächſis ſchen Oberſten von Mehling, der auf ſeinen Gütern in Polen lebte. Von dieſem nahm er ein Landgut in Pacht und trieb fleißig den Landbau. Er blieb bei dem ihm befreundeten Erze, bei dem Eiſen : das Schwert ruhte in der Scheide, die blanke Pflugſchar lernte er führen , eine beſſere Schule für ſeine fünftigen Meiſterjahre , als wenn er irgendwo in einer Schreibſtube ſein Unterkommen geſucht hatte ; die Herren von der Feder wurden nie. ſeine Freunde , ſo wenig, als er ihr Vertrauter. ALG . thätiger fandwirth gewann er balo lo siel , um fich ein eignes Gut in Pommern zu kaufen ; ihnt war nicht beſchieden , mühelos auf ererbter Scholle zu figen , erwor : ben war in Anſtrengung, was er beſaß, auch war es der Adelsbrief ſeiner urahnen nicht, der in zum Edelmann madyte , ſich ſelbſt hat er dieſen Brief mit feſter Fauſt,

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d en chli erte rieb en rlöſ , die Ahn mit dem Schw rauzegncfd unve h e atldre icht or ofſc b t f o e a u r dem , er h ſi a v nH h ee n p adtf ande ; richt unter des súrren Stamms beenſt Schl n n es àubloſ ten durfte er den traurige Schatte Heſe t gten baum s a n m r m s e n o m e h i h ih hat sie he ſuc ne,n den Ru ein erb ü e r te ctoria r f e x g a e h l g b ü h i e r n um di Sc Co de ew Vi gef nden gewu ! . Mit dem Pfluge lernte Brüder auch den Sauer Er war oft in freundlia kennen und mit ihm umgeben. er feld Saat tfors gegangen er wußte ſie auf dem Schlachtfelde nachbarlich und zutraulich zu grüßen mit einem , belf Gott " und wußte ihnen zu dankeu nach ihrer Landesjitte ; - ſo ges waun er das Vertrauen des Heeres , wodurd ) ihmu ſo mancher Sieg gelungen iſt, In jedem Kreiſe der landſchaften des preußiſchen Reidis ward , wie es noch jeßt der Fall iſt, wo jedoch die freie Wahl der Landſchaft eingeſchränkter iſt , ein Landrath gewählt, dem in Beziehung auf Verwaltung und Polizei vou der Regierung die Aufſicht im Kreiſe an vertraut iſt ; im Verlauf der Zeit hat ſich das Verhält: niß dieſes Amtes umgeändert , da ſie vorher in unmittela barer Beziehung zu den Landſtänder ſtanden , die aus ihrer Mitte den Würdigſten dazu beſtimmten. Die poms meríde Landſchaft hatte unſern Blücher gewählt zu ihrem Landſchaftsrathe , und ſie wußte wohl, daß ſie au ihm einen freuen Vertreter der Drdnung haben würde, Funfzehn Jahre hatte, Blúdzer auf dem Lande ges wirthſchaftet: Friedrich der Große hatte ſein müdes Haupt zur Ruhe gelegt , Friedrich Wilhelm der Zweite, der ihm fulgte , beſuchte die Landſdiaften ſeines Reichs , un Heerſdau über die hier verſammelten Kriegsídjaaren zu halten . 11 Den Landrath , Blücher lief rein Soldatenherz nicht Kuhe, wenn er die Zroinmein wirbeln und die Trompeten fdmettern hörte, er zäumte ſein Noß, legte die Dede, den blanken Sattel auf und das reide Huſarengeldjirr, und ritt To wild und dochgewandt , wie fein anderer, über die Beides.

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Wer iſt , fragte der König Bei der Heerſchau da drüben der beherzte Reiter , der in Pommern , Der Rei könnte uns was aufgeben , er iſt vom Civit ? " ter ward gerufen : es war der fandrath Blücher , der verabſchiedete Rittmeiſter , der ſehr bereit war , dem Wunſche des Königes zu genügen und in das -Heer zuråde zutreten , da dieſer ihm freundlich Genugthuung für die erlittene Zurücreßung verſprad ). In daſſelbe Regiment, aus dem er früher ausſcheis den mußte , trat er nach ſeiner eigenen Wahl wieder ein, und zwar als Major vor dem Major von Jágerfeld , der eiuft ihn verdrängt hatte.

Selten hat die Geſchichte uns ein To ſchlagendes Beiſpiel gegeben , wie wenig ihr großer Rieſengang an die Erſcheinung einzelner ausgezeichneter Männer , deren Arbeit nicht zugleich die Arbeit des Zeitalters war und i ſo von den kommenden Geſchlechtern aufgenommen und fortgeführt ward , gebunden iſt , als ſie es bei Friedrichs Lode that. Zwar zitterte in der Grenze feines Staates die Bewegung , die er durch einen fühnen . Wurf in der tragen Waſſerfläche erregt hatte , noch forr ; aber die Kreiſe , die zunächſt um ihn in ſchäumender' Brandung aufſchlugen , ferner und immer ferner gezogen , verloren fie die Kraft. Gewaltigere Schläge waren im nachbar: lichen Frankreich geſchehen , von da ſchlugen empórte Wellen herrüber in die mattherzige deutſche Fluth. Die franzöſiſche Revolution bewegte das europäiſche Staatengebäude des Feſtlandes , daß die morſche Grunds fejte zitterte. Um die Urſachen ſo großer Begebenheit ſind die Diplomaten und hiſtoriſchen Pfennigkrämer nie verle: gen geweſen : bald war es die Verruchtheit der Pariſer , bald die Sünden des Verſailler Hofe $ , bald die amerikas niſche Zeitung , bald Rouſſeau und Voltaire , bald das Papiergeld oder Orleans. Andere haben es noch geheimer geſucht und mit bewaffnetem Auge nachſpüren wollen in jedem heimlichen Gemache ; die hoffen , den rechten Aufs ſchluß noch erwarten zu dürfen , wenn nur erſt dieſe und jene Marquiſe ihre Memoiren gefdrieben haben, oder ſo manche geheime Note : des Cabinets verlauten wird. Sie meineu : eiu Regimeut Schweizer mehr , und es wäre nicht

fo weit gekoinmen , tur art dem einen Lage wohlfelleres Brod und es wäre die Baſtille nicht geſtürmt worden. 1" Doch nicht wie zu unſerer Zeit die Revolution dem und jenem erſcheint, kommt hier in Betracht , wo wir? dem unbekümmerten Kriegsmanne folgen wollen zum Felda zuge an dem Rheine ; unerwähnt will ich aber nicht las fen , wie zu jener Zeit die Bewegung Frankreichs aufges inommen wurde in Berlin , dem Lebendigſten Mittelpunkte des Staats und des Hofes , dem Blücher angeborte. Von dem ausgewanderten und vertriebenen franzöfi fchen Adet hatten viele in Berlin , wo ſie eine Colonie ihrer Landsleute , freilich nur gemeines Volk , das blos um tes Glaubens Willen das Land verlaſſen hatte , wußs ten , Zuflucht geſucht. Bei Hofe waren fie gut aufges? nommen ; die Sache des Königes und der Üriſtokraten Frankreichs machten ſie zur Sache aller europäiſchen Hofe , zumal derer , die auf franzöſiſchem Fuße lebten , durch Maitreiſen , Günſtlinge und Beichtvater ihre Befehle aués. fertigen ließen. Friedrich Wilhelm II. war fráftig genug, um die Fürcht, die andere Fürſten befiel, bei den demas gogiſdyen : Umtrieben , die von Frankreicy ausgingen , zuerſt zu überwinden ; öffentliche Erklärungen ſprachen unverholen die Verachtung aus , die der Berliner Hof Grundlagen der Republikaner entgegenſekte , und den drohten den Ernſt an , mit dem man ſie in die gehörigend Schranken zurückzuweiſen geſonnen ſei. Auf das" Heer Friedrichs , des Großen , auf die Schlacht bei Roßbad) warb verwieſen , und wirklich fehlte es dem Heere nicht an Kriególuſt und tapfern Sinne, auch unter den höhern Führern zeigte ſich manches Talent Der Wig Käſtner’s auf die Franzoſen :

Da kommen fie im hohen Moltenfuge Und donnern auf die Deutſchen los, Det Deutſche ſchießt fie nun ' im Fluge, Sie er ' fie fonft im Kaufen fchop ! " -

...

1 .

Dieſer Witz fand im preußiſchen Heere gute Aufnahme, aber zur Ausführung iſt es nidht gekommen gegen die Luftſchiffer , die für diesmal ihrer Windbeutelei das rechte

Element angewieſen hatten , und von oben herab ber fchwera fälligen Aufgeblaſenheit ihrer Gegner ſpotteten , Das Cabinet fah nur die kleinen Urſachen der großen Bewegung und auch die Pilnißer Verſammlung bedachte nicht , daß das Große in der Geſchichte nur vom Großen geboren wird ; nur dann fällt durch den leichten Windſtoß das von Außen vielleicht mit hellen Farben übertůncyte Gemauer, wenn der Grund ſchon ſeit Jahrhunderten ſank, und die alten Fugen längſt getrennt waren .

Man redete bei Hofe von dem ungezogenen Pöbel und den Fiſchweibern der Halle , und wie es nur eines Spaßierganges nady Paris bedürfe; davon aber, daß in Frankreich durch geheimen Befehl zu jeder Stunde der , Bürger in die Baſtille geworfen werden konnte ohne Richa : terſpruch), daß beliebige Steuerbefehle einem Seden das Eigenthum abforderten , daß der übermüthige del die Bauern zur Nachtwache zwang an den Dorfpfüben , um die Friſche auf das Maul zu ſchlagen , die den gnädigen Herrn im Schlafe beunruhigten , von dem Ringen des Volkes nach Sicherheit der Perſon und Freiheit des Eigena thumes fam in den Pilniker Tractaten kein Artikel vor. Nicht unbekannt war es dem Hofe geblieben , daß in Berlin gegen dieſe Anſicht eine Partei ſich gebildet hatte, die aus aller Verworfenheit , die die franzöſiſde Revp lution bald begleitete , das heilige Gericht der Geſchichte Nicht die Fugend etwa, die eben von den erkanuten . hohen Schulen zurůxfam , maßte ſich , vom Schwindel des Gefühles fortgeriffen , eine Entſcheidung und Leitung der Welthåndet an , in Halle und Frankfurt ließ die Robeit des Lebens Wenige zur Beſinnung kommen , und die gerechte Klage in unſerer Zeit, daß die akademiſche Jugend zu wenig fid ) der Geſchichte und Politik mit recha tein Ernſte befleißige, traf jene Zeit noch weit mehr, Unter den angehenden Staatsbeamten aber , unter den jungen Aerzten , die von Straßburg zurůdkamen , gab es eine Partei, die die lauteſten Lobredner der neuen fehre Frankreichs war. Die Regierung ſah ſich genöthigt, ſtrenge Befehle gegen geheime Verbindungen zu geben , an der Seſuitenriecherei batten feine Naſen fich geübt, um

auch bie Witterung der Jacobiner leicht zu erkennen , jedes freie Wort wurde belauſcht , Schelmenfabrikanten verhörs : ten rechtliche Männer zu Hochverrachern , die Schreiba, ſtuben wurden erbrochen , das Heiligthum des Siegels nicht geſchont ; Zerboni, der jebige Überpräſident in Posa fen , mußte mit andern ohne Rechtsſpruch nad) Spanday und Magdeburg wandern ., 5...> Preußen , perbunden mit Deſterreich , ließ inter der Anführung des Herzog von Braunſchweig ſein Seer nach Frankreich aufbrechen , am 19ten Auguſt 1792 ward die Grenze . überſdritten,

II . Der

Feldzug

und 1793 Heimkehr.

1794 .

* Die

Wir veriaſſen das allgemeinere Getümmel des Aries ges' und ſuchen unſern Helden auf. Als gemeinſame " That ſtehen dieſe Feldzüge in der Geſchichte der Deutſchen nicht erheblid ) da , darum mag man noch eher bei der Ritter: that eines tapfern Huſarenoberſten verweilen und bei ein zelnen Abentheuern . Einen eigenen Neiz erhalten die Feldzuge Blücher's am Rheine dadurch , daß er ſelbſt uns einen Bericht jener, Tage hinterlaſſen hat, er iſt ein ſo werthes Vermächt: niß , daß ihm hier , wo wir unſern Helden durch die Schule des Krieges hindurchbegleiten wollen , eine Stelle, wenn auch nur im Auszuge, um fo weniger berſagt wer : den darf, da er in den ſpätern Feldzügen uns mit Tha: ten , nicht aber mit ſchriftlicher Mittheilung über dieſela Ben beſchenkt hat, Dieſe chrieben ;

Vorrede iſt

von

Blücher's

Hand niederges

Während des Laufes der beiden Feldzuge von 1793 und 1794 habe ich manche Relations, Zeitungsberichte und Auffäße geleſent ; -wovon ein großer Theil mit Praha lerei, ' Unwahrheit und ſolchem únfinne angefüllt war, daß ich mich entſchloß , wenn ich den Krieg glücklich ens

digte , dasjenige , was in meinteist Beifern und unter: meiner eignen Führung geſchahe , zu Papier zu bringen i zu welchem Ende ich während der Campagnen verſchiedene Hierdurd) und durch mein Bruchſtücke geſammelt habe. gutes Gedächtniß will ich bei jeziger Muße ein Ganzes zu formiren ſuchen . Schriftſtellerarbeiten werde ich nicht Liefern ; mein ganzer Zweck geht dahin, für meine Freunde . und vorzüglich für mein (dhågbares Regiment dieſe Nach richten in der Ordnung, wie die Begebenheiten auf ein ander folgten , niederzuſchreiben . " „Es mag dazu dienen , daß das Corps Officiere das raſtloſe Beſtreben ſeiner Vorgänger, ihre Pflicht zu erfüls len , erkenne, und die jungen Sfficiere dadurch angefeuert werden , bei einer entſtehenden Campagne von gleichem Eifer beſeelt zu feyn . Id füge noch den aufrichtigen Wunſch hinzu , daß dieſes vortreffliche Regiment ſtets die großen Erempet feines erſten Stifters vor Augen be halte und immer eingedenk ſei , welchen rühmlichen Nas men es ſich unter einer Führung erivorben und bis auf dieſe Stunde erhalten hat. “ Münſter 1796 . 5. Blücher.

Blücher's Tagebuch

der Jahre

1793 'uns

1794 Mit großer Genauigkeit erzählt er darin die Züge, denen er Tag für Tag beiwohnte , von dem Lage des Ausmarſches aus Berlin , wo das alte Belling'ſche Hus farenregiment , unter der unmittelbaren Führung des Ges neralmajors Grafen von der Golf , vom 18teu De: cember 1792 bis zum 11ten Januar 1793 verweilte.

Die preußiſchen Reiterregimenter waren damals ein jedes in zwei Bataillons getheilt, das erſte Bataillon des Golz'idhen Regimentes führte von Golz ſelbſt über Mag deburg , Wolfenbüttel, Hildesheim gerade nach Weſel, das zweite führte der Oberſt von Dehrmann durch Sadys feu über Leipzig nach Frankfurt zu dem Heere des regies rendeu Herzogs von Braunſdweig . Blücher zog mit dem

erſten Bataillon näd) preußiſch Geldern , wo eine Abtheis lung Preußen unter dem Herzog Friedrich von Brauns fchweig , die Kaiſerliden unter dem General la Tour Der Feind wurde aus ſeinen Verſdanzungen ſtanden . bei Schwalmen am 2ten März geſchlagen ;. die übricht -war., deu Feind aus Rureinonde zu treiben. Nachdem der Feind bis Ruremonde verfolgt wors ben , He fo erzähite Blücher , ,, machte das Corps Halt . Id für meinen Theil wohnte der Action nicht bei , weit ich die Avantgarde vou der. Colonne des Herzogs inachte, ritt aber doch nach Schwalmen , um mich init meinem Chef , dem Generalmajor von Golz zu beſprechen. Beim Zúrückreiten verſuchte ich , von dem Lieutenant von Schu: lenburg begleitet , auf der linken Seite gegen Ruremonde, so weit wie möglich vorzukommen , um gewiß zu rem , wie weit die Deſterreicher gegen die Stadt avancirt war ren. Ich konnte den Angriff der Kaiſerlichen deutlich sfehen. Die Franzoſen wurden nach Ruremonde zurücge trieben , und gegen Abend geſchahen adyt Kanonenſchufie von den . Wållen , nun war ich überzeugt, daß der Feind gânzlid , bis in die Stadt vertrieben war. Dies zeigte ich dem Herzoge Friedrich von Braunſchweig an mit dem Bemerken : wie ich glaubte , daß der Feind in der Nacht • Ruremonde verlaſſen würde. Seine Durchlaucht erwie derten mir : Sie vermutheten eine hartnäckige Vertheidis gung. Ich nahm ſogleich einen . Unterofficier mit zwei Nann , den ſchitte id ) noch vor Tagesanbruch gegen Ruremonde mit dem ausdrücklichen Befehle , die Schwalme, wo es möglich fei, zu paſſiren , ſich an die Stadt heraus zuſchleichen und mir geiviſſe Nachricht zu bringen, ob der Ort vom Feinde befekt oder verlaſſen ſei. Mit Tagesans, bruch rúdte ich mit meiner Escadron und 100 Schügen bis an die Schwalme; der abgeſandte Unterofficier kam zurück mit der Nachricht, daß der Feind Ruremonde ge räumt habe. Der Herzog wollte dieſem Rapporte nicht trauen . Ich nahm eine Ordonnanz, ritt felbſt durch die Sdywarme gerade nach Ruremonde , traf den General la Tour gerade beim Einmarſch . " -

So hatte Blücher es vorhergeſehen . Die Kaiſerlichen folgten über die Maas den zurückziehenden Franzoſen , der Herzog von Braunſchweig 309 , in die Gegend von

14 Venlo und blieb auf Sent rodyten Maasufer. Blücher Tag im Poſthauſe zu Zegelu , wo es am Abende manchet Iuftiger Scherz gab in Erinnerung an den Ort gleiche ; Namens bei Berlin , wozu der Zeit , als Nicolai un ) Bieſter eben die Aufklärung beſorgten , ſo wilde Geſpeu fter ſpuften , daß Göthe in ſeinem Fauft dem Procto phantasiniſten auf dem Blocksberge ſagen läßt :

,, Ihr ſeið noch immer da ! - mein , das iſt unerhört. Berſchwindet boch !! Wir haben ja aufgeklärt ! 2. Das Teufelspace , e fragt nach keiner Regel, Wir ſind To klug und dennod ſpukts in Deger. " Blücher wurde in der Nacht geweckt, er hörte , daß ein öſterreichiſcher Officier Poſtpferde, forderte , aber nicht in ſeine Stube treten wollte , weil er ihn zu ſtören fürchtete. in Ich rief dem Oberſten aus der Thür eutgegen , ier möchte man hereinkommen . Dieſer Beſuch war inir außer : ordentlid ) angenehm , da ich Bekanntſchaft mit einem Manne machte , von dem ich ſo viel Rühmliches gehört und in der Folge erfahren , daß er es nur zu gewiß vers dient , von jedem Deutfchen geſchätzt zu werden . Es war der jebige , berehrungswürdige General on Maď . Er ging zuin Herzog Friedrich von Braunſchweig , wir un terhielten uns ſehr freundſchaftlich , und er geſtand mir, daß die Ankunft des preußiſchen Corps an der Maas für das gemeine Beſte erwünſcht ſei. ''

Bald darauf, am 9ten März , brach bas Heer nach Holland auf , wo rechts von den Preußen die Hollander unter dein Prinzen von Darmſtadt ſtanden , Dumouriez wagte nun vor’s Erſte nicht, nach Holland hereinzugehen . Der Dienſt der Huſaren , die Blücher führte , wurde ſehr in Anſpruch genommen , da ſie bei dem Urmeecorps die einzigen waren . Dies eben war Blüchern erwünſcht, ,, um die jungen Officiere mit ihrem Handwerk bekannt zu machen.1 Wo ein feindlicher Haufen fich zeigte, führte er ſeine Huſaren darauf los ; ſie ſollten lernen , gegen Reiter

45 und Fußoolk mit gleicher Entſchloffenheit zu fechten ; auch das ſchwere Geſchüß wurde nicht vermieden .

,, Den 26ſten März ging ich mit 50 Pferden in der Nacht in die Gegend von Poppel ,, um den feindlichen Patrouillen aufzn tattern ; és erſchien nichts vom Feinde, Nit Anbruch des Tages attaquirte ich das Dorf , es war iftark mit Infanterte befest , rechts neben dem Dorfe fag eine Batterie , von der ich elf Kartätſchenſchüffe erhielt, Meine Huſaren wollten auf die erſten Schüffe zurüdweis dhen , ich nalm mir feſt vor , 'uniſere Leutegleich Anfangs mit der wenigen Gefahr des Artilleriefeuers bekannt zu machen , wenn die Ravallerie nicht in einem engen Raume eingeſchloſſen iſt, und ging Schritt vor Schritt zurück , wir verloren einen Mann , zwei Pferde wurden vers windet. !! Breba kapitulirte , der Herzog Friedrich führte das Heer näher nach Antwerpen heran , wo der General Mas rafe den Befehl führte ; er übergab die Feſtung und zog ab nach Frankreich. Da jeßt der Herzog den Befehl niederlegte , trat der General von der Infanterie , vonde Knobelsdorf, ana m franzöſiſchen Flan ſeine Stelle. Im April wurde nåd dern aufgebrochen , der Oberſt Blücher erhielt Befeht, Fein Quartier in Hemm zu nehmen. ' Er fand es vom Feinde beretzt, vertrieb ihn von da und drang bis Fleurs -bei- Ryfel ( Lille ) vor.

Nun kam die franzöfiſche Kavallerie aus der St. Magdalenenlager mir plöblich auf den Hals und ich wurde gewahr, daß ich zu weit gegangen . Ich wollte meinen Rückzug "machen , die feindliche Infanterie aber war bemüht , mich von der Straße abzuſchneiden , ich ents fchloß mich alſo , felbige ,' bevor mich die feindliche Ka vallerie erreichen konnte , anzugreifen. Dieſes geſchah mit gutem Erfolge , wir drangen in die Enfanterie ein und hieben fie grauſam zuſammen ; nun wurde ich von einer überlegenen Kavallerie angegriffen und uns blieb nichts übrig , als die Zuverſicht , gut beritten zu ſeyn. Wah rend uns der Feind verfolgte , kam ein franzöſiſcher Offis cier mir gerade auf den Hals , ich kehrte um und ritt

16 n r egen de in ing ſchon an , finſte ezu werde , ihm gera entg t e;mees f n l g a e h d e d n a n d wur die Küh wie wir bei hma . Er bez n nd ein ferd teht och eute n e e n t t b i i i e e e h n ſ L P f u ſ h m i nem talle S . '! mei

Bald darauf rückte das Armeecorps nach St. Amand por und ſchloß ſich an den rechten Flügel des Heeres an , das Prinz Coburg befehligte . Die Engiänder unter dem Herzog von York zogen bis nach Dornik ( Tournay ) vor . Gemeinſchaftlich mit den Deſterreichern beſtanden die 8. SPreußen ein Gefecht im Bicogner Walde am erſten Mai, die sauch die folgenden Tage griff der franzöſiſche nd ofter General an , um das ei Uma durch Condé und Valenciennes wieder zu entfeben . Die Feinde hatten Verſchanzungen aufgeworfen , von wo aus fie das Sager der Verbündeten heftig beſchoſſen ; vergeblich hatten die Deſterreicher und Preußen es verfucht , dieſe Schanzen zu gewinnen. Der Herzog von York , über das Mißlingen der Angriffe , bei denen er mit den andern Oberfelðherren gegenwärtig war, unwillig, ließ aus dem Maulder lager ſein Regiment rufen und befahl dieſem den Sturm. Verſchiebene Generals und

ich Terbſt machten Seie

ner königlichen Hoheit bemerktid ), wie die Lage der Um: ſtånde ſeine Verſuche fruchtlos madıen würde; dieſelbeir behaupteten aber , daß die engliſchen Truppen die Schans zen en fronte angreifen und erobern würden . Die Eng= Länder kamen an , und ich muß ſagen , daß ich nie (dones res Militar geſehen habe . Der Herzog.ertheilte ihnen den Befehl zum Angriff, fie avancirten mit vieler Entſchloſs fenheit; ein Kapitán von der engliſchen Artillerie zeichnete Er fuhr mit ſechs Feidſtúden fich hier vorzüglich aus. auf der linken Flanke der Infanterie hinauf, ſchoß unauf hörlich auf eine Entfernung von 100 Schritten vor die Fronte der Infanterie und fidyerte fo ihren Aufmarſch , bis Sie mit kleinem Gewehr feuerten . Die Engländer thas ten alles mögliche , mußten aber halten , wo die zwei er ften Bataillons auch nicht weiter vorgekonnt hatten , und gingen wieder zurück ; einige 70 Mann blieben auf dem Fleck ; es waren idylechte Anſtalten und niemand wußte, wie die große Anzahl der Perwundeten fortgeſchafft werden

17 Dieſer Anblid rührte, mich aufs dußerſte, ich follte. chickte ſogleich alles , was id ) bei mir hatte , ab , um Zur aus dem Lager unſere Fouragewagen zu holen. Fortbringung der Officiers ließ ich meinen eignen Wagen kommen.1

Endlich waren es doch noch die Preußen , die die feindliche Verſchanzung in der Nacht mit 300 Freiwilligen nahmen. Die Feſtung Condé wurde übergeben, die Frans zoſen bei Famars geſchlagen , der rechte Flügel der Preußen ging gegen Hasnon bis auf die Straße nach Marcbiennes . Blúdier hatte idon öfter zu kleinen Unternehmungen gegen den Feind eine Abtheilung Fußvolk und auch Ges Ichüß erhalten , die Umſidt , mit der er die verfdhiedenen Waffen zu vertheilen wußte , zeichnete ihn vor allen Offis cieren der Reiterei aus. Der Feind war nach Douay zu růægegangen , hielt aber das Kloſter Anchin ned) beſest; er ſollte daraus vertrieben werden. „ Der commandirende General übertrug mir , des Nachmittags das Kloſter anzugreifen , und wo móglich den Feind zu vertreiben. Ich hatte hierzu zwei Fager compaguieen , die Grenadierbataillons von Kalkſtein und von Köthen und vier rechspfündige Kanonen . Es führte So ein einziger fdymaler Weg zu genanntem Kloſter. bald id ) nahe genug war , ließ ich die Jager über den Kanal gehen , uin meine linke Flanke zu ſichern und avan: Der cirte mit dem Geſchüß auf dem geraden Wege. Feind verließ das Kloſter , ich beſetzte es. Nun erhielt id Befehl, das Dorf Becquencour mit den Sägern zu bereken , die Grenadiere aber in das lager zurückzus Ich machte meinen Rapport und ſagte : wie (chicken . ich's für nothwendig hielte , daß das Kloſier mit einem Grenadierbataillou beſert bliebe , alsdann ſei es möglich, die Jager bis Becquencour zu pouſſiren , im Gegentheit aber müßten die Säger im Kloſter verbleiben , weil ſie in Becquencour von allen Seiten umgangen werden konnten . Der commandirende General befahl das lektere und ich mußte die Grenadiere zurüdſchicken. Ich muj ſagen , daß . ich für meine Fäger alles fürchtete und dieſerhalb zog id ) eine Infanteriechaine, den Kanat vor ſich habend , 2 Blücher's Leben .

18 vom rechten Flüget des Lagers bis an das Kloſter. Dem Major von Böltig trug ich auf, ſo bald er vom Feinde angegriffen wiirde, die Scarpe, worüber einige Fußſteige gingen , z11 paſfiren und die Flanke des Lagers möglichſt zu vertheidigen ; es war ſdon Nacht, wie ich zurückkam . Der General von Pirch commandirte den rechten Flügel unſers Lagers , ich zeigte ihm an , daß ich für unſern rechten Flügel viele Beſorgniß hätte. Dieſer verehrungs würdige Mann pflichtete mir bei und poſtirte noch in der Nacht einen Capitán mit hundert Mann Infanterie auf den rechten Flügel vorwärts, um die Jager zu unter: ftüßen , wir verabredeten , daß dies alle Åbende geſchehen follte. Dem commandirenden General meldete ich die ge fährliche Lage des Majors von Bólkig . Den 28ſten Mai mit Tagesanbruch wollte der Feind den rechten Flügel überfallen. Die Wadiſamkeit des braven Majors von Bólbig vereitelte das Unternehmen ; er ſelbſt aber hatte das Unglück , mit zwei Jägern von der Brüde abgeſchnit: ten zu werden und in Gefangenſchaft zu gerathen. Da in ſpåterer Zeit Blücher die Schlachten an der Karbach und bei Leipzig ſchlug, nannten ihn die Feinde nur 1 den Huſarengeneral ; ' - aus dieſem einzigen kleia nen Berichte erkennen wir ſchon die Anlage, den Krieg anders anzuſehen , als ihn eben nur ein Huſar anſieht; Blücher ward in der Kriegsſchule , nicht in der Friedensa ſchule, gebildet zum Feldherrn .

Der Feldmarſchall , Prinz Coburg , bezeigte über die Stellung der Preußen ſeine Zufriedenheit , doch ließ er das Corps aufbrechen in das Lager von Orchies. Am 4ten Sunius verſuchte der Feind unter General Cuſtine's unmittelbarer Anführung einen Ueberfall , der aber mißlang : Cuſtine rettete ſich durd ) rein Pferd , ein Oberſt der Kavallerie , ein Oberſtlieutenant und 13 Offic ciere wurden gefangen . Der gefangene feindliche Oberſt Montjoutſtarb während des Verbandes an ſeinen Wunden ; ich ſchickte auf ein benad)bartes Dorf , ließ einen Seitlichen kommen Wir Officiere folgten und den Verblidhenen 'beerdigen. ſäinmtud) der Lercge; die dortigen franzoniichen Einwohs

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Rer waren über unſer Betragen ſehr verwundert, und nodi mehr erſtaunten fie , da id ;, dem Tiſdiler, der den Sarg zu ſchlecht und zu klein gemacht, eine handgreifliche Bes handlung empfinden ließ . Die Preußen rúdten heran bis an das Ufer der Scarpe , es gab beſtändige Händel, da der Feind am jenſeitigen Ufer hielt ; Blucher befekte Willem , zu ſeiner Seite ftanden zwei Bataillons Anſpacher und drei Coms pagnien Fåger unter dem Generalmajor you Reikeus freint, fie waren in holländiſchein Solde. Dieſe wurden vom Feinde am 9ten Junius angegriffen und geworfen ; ihnen zu helfen , eilte Blücher gegen Lannoy vor. , Der Feind, hierüber beſtürzt , glaubte abgeſchnitten zu ſeyn, eilte in größter Confuſion zurüđ und in dem Augenblicke, wo ich von meinem Unternehmen Vortheile einernten konnte, brachte mir der lieutenant von Kornberg, die ſchriftliche Ordre vom commandirenden General, daß ich mich ſchlech . terdings nicht einlaſſen ſollte , ich mußte alſo Halt más chen und marſhirte mißvergnügt zurůd. ??. Das Schwerſte im Kriegsleben und doch das Uner : Tâßliciſte iſt der Gehorſam : da muß der Befehl, der ſtrenge, gelten , nicht das zarte Gefühl, das gute Ges wiſſen und was noch mehr iſt, als ſolce mattherzige Bes denklichkeit , nicht einmal die beſſere Einſicht darf entſcheis den gegen den Befehl, wie oft er auch thôricht erſcheinen mag ; zu den Unbedingten gehört, wer zu Fahne geldwo: Blücher wußte einſt zu befehlen im volleu Sinue ren. des Wortes, weil er vorher gelernt hatte , zu gehorchen . Die Angriffe , die der Feind auf die Anſpacher in Lannoy wiederholte , wurden durch Blücher's Unterſtüßung fortwährend abgewieſen . Bei Pont a Bouvines drang der Feind an jedeu Morgen bis Sainghin vor; um dort die Gegend näher zu kundſchaften , ritt der General von Golz gegen Bouvines vor, wo er am 4ten Julius tódts lidh verwundet wurde. Der Oberſt Blücher erhielt nun den Oberbefehl über ſámmtliche Vorpojien . i Von dieſer Stunde an , " pahreibt Blücher , , faßte ich den Vorſak , den Tod meines braven Generals zu rächen . “

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1

20 Den 25ſien Julius ging id) in der Nacht mit 200 Huſaren , einer Schwadron kaiſerlicher Kuraſſier und 600 Mann Infanterie , auch 60 Jägern über die Marque. Id ſchickte 300 Mann Infanterie , ſo bald die Marque paffirt war , rechts am Strome hinauf, bis ſie mit dem Dorfe Sainghin gleiche linie hatten , befahl ihnen , ſich in dem Geſtrand verdedt zu halten , bis ich durch Zrom Peter und Tambour das Zeichen zum Angriffe gåbe , als: dann ſie mit gefälltem Bajonet in Sainghin eindringen und den Kirchbof beſetzen ſollten ; 200 Mann Infanterie legte ich links dem Dorfe, am Windmühlenberge im ho hen Getreide nieder , mit dem Befehle , auf ein gegebenes Zeichen das Dorf von dieſer Seite zu ſtürmen , die Ka vallerie verbarg ich hinter einige Höfe und befahl ihr, das Dorf gleich links zu umgehen. Der kaiſerliche Oberſt, Graf von Hohenzollern begleitete mich bei dieſem Un ternehmen , befahl aber ſeinem Rittmeiſter , meine Ordres zu befolgen , weil er nur als Zuſchauer da wäre ; ich ſelbſt ritt nun in unſere Schanze , die erhöht lag und von wo man alles überſehen konnte; ich hatte vier Zambours und vier Trompeter zu mir genommen. Mit Tagesanbruch kam der Feind wie gewöhnlich heranmarſchirt, meine Infanterie war zu ungeduldig und feuerte , der Feind machte palt. Ich gab ſogleich den Befehl und nun wurde alles , wie ich befohlen , auf& genauefte ausgeführt. Ich eilte , vorzukommen , um den Feind zu überſehen, ſtürzte mit dem Pferde , kam aber doch zu rechter Zeit und wunderte mich nicht wenig , wie ich den braven Get fen Hohenzollern mit aufgenommenem Gewehr vor ſeinen Küraſſieren rah . ' ,, Blücher ! " rief er mir zir , i ich will nicht mit commandiren , aber mit arbeiten . In ſelbigem Augenblicke wurde ich gewahr , daß meine Huſaren die feind : lide Kavallerie verfolgten und die Fufanterie überflügel ten , ich eilte heranzukommen , meine Huſaren hieben alles fuſammen . Ich ſprengte bei einer Windmühle vorbei, eine Kugel fuhr mir vor dem Geſichte vorüber , der Graf Golz wurde gewahr , daß der Dampf aus der Windmühle kam , in der ſich ein Franzoſe verſtedt hatte. Wir machten vier Officiere, 95 Gemeine und 40 Pferde gefangen , der Ueberreji wurde niedergehauen und es entkam von Fnfanterie kein Mann.it

21 Den Feinden warb Blücher's Name bekannt, bald auch von ihnen gefürchtet: Lange - hielten ſie ſich ruhig, bei einem ſpátern Ausfalle erging es ihnen noch ſchlimmer. Condé und Valenciennes waren gefallen , der Herzog von York 399 durd , das preußiſche Lager bei Tournay, es Toute die Wegnahme von Dünfirchen ausgeführt werden .

„ Dieſes Unternehmen , da es ganz mißglüdte , er: zeugte die geháuften Unfalle, die darauf erfolgten , und die den geſammten Seeren der Deutſchen in der Folge den Rückzug über den Rhein zur Nothwendigkeit machten , und fo waren dann alle kojibaren Eroberungen , worunter ich Valenciennes und Condé mit begreife , von keinem Nuten . “ Das Preußiſche Corps unter dem General von finoa bersdorf erhielt jeħt Befehl, ju föniglichen Heere aufs zubrechen ; die Hanoveraner und Hollander rückten in das berlaſſene lager bei Tournay und übernahmen die Poſten , die die Preußen bisher ſo rühmlich gehalten hatten . Am 24ſten Auguſt brachen die Preußen auf, zogen über St. Amand , Mons , nach Namur : Blücher ſah die Felder, die er nach 22 Jahren unter ginſtigerem Zuſprud ) der Sterne wieder grüfen ſollte . deber Baſtogne und Arlon trafen die Preußen am f1ten September in Allin gen vor kuremburg ein . Das Lager, wo Raſtag gehal ten wurde , lag der Feſtung im Rücken . Der coinmandirende General übertrug' mir , > zur Sidherheit des Corps eine Vorpoftenkette zu ziehen. Den 12ten , als am Ruhetage , hörten wir bei Unbruch des Lages auf der Vorpoſtenkette der Deſterreicher viel ſchicßen , es war anderthalb Stunden von mir entfernt ; id ritt fos gleich dahin und faud die Kaiſerlichen mit dem Feinde beſchäftigt, ſie wurden ſehr gedráugt."

06. nur gleich meine Huſaren des Rafttages Febr beuöthigt waren , ſo wollte ich unſern Verbündeten dod Jeigen , daß wir zu jeder Zeit bereit wären , ihnen beizuz tehen. Ich ſchickte meinen Adjutanten , um aufs eiligſte

22 die Leibſchwadron und die von Blücher herbeizuholen . Die Schwadrou von Rudorff Tollte einen andern Weg einſchlagen und rechts durch den Wald zu mir ſtoßen , jedoch alles ſo verdeckt wie möglich vorrücken. “ ,, Der Feind fchien zurücgehen zu wollen , aber ich ritt mit meinen beiden Ordonnanzen zwiſchen die kaiſerlichen Flanqueurs , und redete ihnen zu , ſich mit dem Feinde einzulaffen , weil ich fürchtete , der Feind möchte vor An: kunft meiner Schwadronen zurücgehen . Endlich ſah ich dieſe kommen , die Pferde waren fehr abgeritten , weßhaló ich ſie hinter einem Dorfe zunt Verſchnauben aufmars fchiren ließ . Nun feßte ich mid) bor die Schwadronen , 20 Zerbſter Reiter , die ich da fand , mußten die gerade Straße halten , ich forinirte eineu ordentlichen Augriff auf das feindlide Fußvolk. Die Reiterei , die ſich uns ents gegenſtellte, wurde geworfen , die Infanterie zuſanımenges hauen und niedergeritten . Ein kaiſerlicher Officier war mit 50 Mann gefolgt. Der Feind verlor 500 Dann. ,, Die Einwohner von Luremburg fagten : „ In ſechs Wochen iſt hier nichts vorgefallen , die Preußen kommen des Abends an , ſchlagen die Franzoſen und regen ihren Marſd) fort. " Der Prinz Coburg ſchrieb mir einen ver: 1 bindlichen Brief. " Wie die Holländer bei Tournay , ro rahen hier die Deſterreicher nur ungern , daß Blücher von ihnen Abſchied nahm ; waren auch die verbündeten Feldherrn nidyt ſogleich Freund mit ihm , to war doch das Kriegsvolk ihm aller Drten gewogen . Schon am 18ten September führte der General von Knobelsdorf ſeine Abtheilung durch Grevenmachern , wo die Sauer rich in die Moſet ergießt , nad Osburg bei Trier und am 22ſten nach Selbach), wo er zu dem preußia fchen Heere des Grafen Kalkreuth ſtieß. Blücher erhielt , wie ſehr auch ſeinen Reitern einige Ruhetage zu gönnen geweſen waren , ſogleich den Auftrag, voraus nach Neukird zu gehen und die Vorpoſten zu bes ziehen , die bis jetzt der kaiſerliche Oberſt Széculi beſert

23 hatte; das erſte Zuſammentreffen mit dieſem ſehr freundlid ).

war nicht

,, Wie ich bei dieſem Partiſan ankam , ſchilderte er mir die große Gefahr , worin ich zu ſtehen käine; ich ants wortete : zeige mir die Vorpoſten , ich werde die Gefahr erkennen und mich davor zu ſichern wiſſen . Der von Szeculi verließ mid ), indem er vorgab , daß er einige nós thige Geſchäfte beſorgen und gleich zu mir zurückehren wolle .. Es vergingen indeſſen zwei Stunden , endlich fam ſein Adjutant , Graf von Stouberg , und ſagte mir : der Oberſt würde mich auf der Sdymetze erwarten. Uuwillig erwiederte ich: des Oberſten Schuldigkeit iſt's , zu mir, nicht aber die meine , zu ihm zu kommen ; ich ritt aber dod) dahin und ſagte zu Szeculi : der Tag verginge , ich müßte alſo die Poſten übernehmen. Dieſer erwiederte: „, faß deineut Adjutanten nur aufichreiben , ich werde ihin In der Vermuthung , daß er die Stärke ei alles jagen. “ nes jeden Poſten angeben wollte , ließ ich ſoldies zu ; mit vieler Verwunderung aber hörte ich , wie er anfing , eine Dispoſition zu dictiren . Nun verging mir die Geduld . Ich ſagte : Szeculi ! fannſt du , wenn wir auf einem Flecke ſind , jemals vergeſfen , daß ich befehle und du ges horchít, fd ziehe ich die Piſtole und ſchieße dich vor den Kopf. Szeculi erwiederte : Du biſt ein ſehr hißiger Menſch , tomm , du wirft die mißliche Lage , in der ich geſtanden , Wie wir beinahe die Vorpoſtenkette zu Ende erkennen . “ waren , kam der General von Knobelsdorf und ſagte auf gebracht zu mir : ,, Herr Oberſt , ich denke , ich habe ihnen die Truppen zu commandiren gegeben und nicht dem Sze culi , wo iſt die Infanterie ? " Mit Befremden erfuhr ichy nun , daß Szeculi über meine Infanterie disponirt hatte. Ehrfurcht vor dem commandirendeu General hielt mich in Schranken , ich hatte übrigens nicht nöthig , den von Szeculi zu belehren , der General that es mit Bürde und Nachdruck; Szeculi mußte abziehen . “ Niemals habe ido eine Poſtirung minder gefährlich wie dieſe gehabt. Sjecuti war cin Mann , der mit 150 Pferden herumſchwärmen mußte, dann konnte er núßlich wer: den ; wenn er aber ein Corps commandiren ſollte , ſo ſpannte er die Pferde gleichſam hinter den Wagen , verträuinte ſich in ſeiner Große und verwirrte alles .

Die ſichere Stellung nutzte Blücher , um genau die Gegend kennen zu lernen , fo fonnte er bei dem , durch den beim Heere gegenwärtigen Konig ertheiſten Auftrage, den Feind aus dein lager von St. Imbert zu vertreiben , den rechten Weg bezeichnen , ihm wurde die Führung der ganzen Artillerie vertraut und der Angriff geiang volla kommen ,

Die Franzoſen zogen nach der Saarbrücke und Saars Tonis zurúc hinter feſte Sdhanzen. Die Abtheilung des Heeres unter dem General Knobelédorf mußte den Feind in Saarbrúc ſieben Wochen lang beobachten , das Win terwetter war ſchon ſehr fühlbar , wegen des nahen Fein des wollte der General die Zelte nicht auffd )lagen laſſen , man behalf ſich mit Erdhútten , die noch ſo ungeſchickt gebaut wurden , daß ſie nicht einmal die ſchlechten Zelte erfekten. Es ward Befehl zum Aufbruch und zum Rüdzuge gegeben ; am 16ten November Abends wurde das lager ſtill verlaſſen . Der Feind folgte ain andern Morgen nach , Blücher führte die Nachhut.misch er: reichte , " ſdhreibt er , die Bließ , ohne vom Feinde be unruhigt zu werden und ohne daß ein Mann von uns in dejjen Hände fiel; denn obgleich ein Officier des Regi mentes Kunisky unbeſonnen genug geweſen war , einen jungen Burſchen , der die Blutſturzung hatte , liegen zu laſſen , ſo hatte ich doch das Vergnůgen , auci) dieſen uoch dem Feinde zu entziehen , indem ich einen Hujaren mit meinem Handpferde zurüdſchickte und ihn darauf holen ließ. Die Truppen ſammelten ſich in einem lager bei Waldmoox'', úild zogen von hier am 21ſten November nach Kaiſerslautern zurück : der General von Knobelsdorf verließ das Corps , um bei der Einſchließung und Bela gerung Landau's den Befehl zu übernehmen. Der Herzog hatte das ganze -Heer bei Kaiſerslautern zuſammengezos gen , fdion am 29ſten November griffen die Franzoſen ſeine Linien ait; Blücher hatte die Höhen von Scheloten bad) beſerta Den 30ften brach der Lag kaum an , ars rich eine der fürchterlichſten Kanonadeu erhob , die Franzoſen boten ihre legten Kräfte auf , um den Sieg auf ihre Seite zu

25 tenken und dadurch Deu ftrengei Befehl des Nationalcoits sents , die Preußen bis über den Rhein zurückzuidlagen , in Erfüllung zu bringen. d konnte cea ganzen Angriff pon den Höheil, wo ich ſtand , überſehen. Da id ) bes merkte, daß die feindliche linke Flügelcolonne von 13,000 Mann , die gleich jenſeit des vor mir liegenden Waides ftand , gegen Moorlautern vorzugehen aning , fo fatte id den Entſchluß, es tofte , was es tvolle , burch den 23alb zu dringen , theils um den Feind zit beunruhigen , theils auch ibu zu nöthigen , mit Geſchüt auf mid ) zu feiern , damit der Herzog dadurch erführe, wie nahe ich demſelben ſei. Ich führte den Entſchluß aus , wir drangen durch den Wald uub wurden von drei Kanonenſchůffen begrüßt... i Der Herzog riidte mit der ganzen Infanterie vor und der Feind zog zurück ; die auf unſerer Seite bisher geſtandene Colonne des Feindes zog gleidfalls ab. sch ging mit vier Schwadronen meines Bataillons eitigft durch den Wald und ließ den General bon Kosboth bits ten , mir zwei Shwadronen des Leibregiments folgen zu laſſen . Der würdige General bon Kunisty war mir gleich mit ſeinem Regimente und den Bataillonsſtücken nach geeilt und ließ den Wald in meinen Flanken vom Feinde reinigen . Mit ineinen Huſaren folgte ich der zurůdzies henden Colonne bis vor Sembach , hier war die feindlidye Infanterie die fauter paſfirt und hatte ihr Geſchüß auf die jenſeitigen Höhen geſtellt , der.Kavallerie war ich aber so nahe , daß ſie nicht Zeit gewinnen konnte, über die Bauter zu gehen , und da ſie mir an Stärke ábrigeus Techá mal überlegen war , fo feste fie fich noch diejſeits des Fluffes und marſchirte vier Mam hoch auf. Obgleich ich es wohl berechnen konnte , daß ich bei dieſer großen Ueberlegeribeit , weim : ich angriff, wohl ſchwerlich Glück haben würde , ſo ſah ich doch eben fo wohl voraus , daß wenn dieſer Fall einträte, der Feind , ſeiner Geivohnheit nach, in einem unregelmäßigen Haufen hinter mir hers ſtürzen würde; dadurch wurde er dann pou feinem Ges (düße abgezogen ; auf die Leichtigkeit unſerer polniſchen Pferde kounte ich rechnen , und die Hülfe von den Küvafe fieren und Huſaren , welche ich erwartete, gab mir dann Hoffnung, den Feind zu zwingen . Dieſe kurze Ueberles gúng machte ich vorher und dann entſchloß ich mich raſch. ich jetzte mich vor die Sdwadron von Rudorff, welche

!

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der lieutenant bon Rakeler führte , und warf mich mit ſelbiger gerade auf die Kavallerie. Meine Leute hieben mit der größten Entſchloſſenheit ein , allein die Wand war zu ftark, wir wurden überflügelt und mußten zurück. Meine Muthmaßungen trafen ein , der Feind ftürzte in einem wil: den Sdywarme hinter uns her , unſere Pferde entriffen uns aber ſeiner Gewalt. Mittlerweile wareu zwei Sd)wadros ten vom Leibküraffierregiment und eine Sdywadron von anir angelangt. Die Leibſchwadron des Leibregiments war die erſte : da ihr rediter Flügel etwas zurückgedrängt wurde , ſo warf ſich dieſe treffliche Schwadron mit ihrem linken Flügel gerad in des Feindes Flanke. Dieſen Aus genblic nußte ich , ich rief meinen Leuten zu : kehrt euch um ! und ſie , voll Zutrauen , befolgten ſogleich meinen Befehl, ich ſtürzte inich mit ihnen in den außer Faſſung gebrachten Gegner , er ward geworfen und durd ) Sembach bis über die lauter gejagt. Jest erhob der Feind eine heftige Kanonade , die er bisher nicht hatte anwenden können , weil ich noch mit ſeiner Reiterei im Handgemenge war , ich zog mich auf Ranonenweite zurück , ohne durch dieſes Artilleriefeuer großen Abbruch erlitten zu haben. Der Verluſt auf unſerer Seite war gering ; der Feind verlor außer vielen Todten und Gefangenen auch noch eine Kanone , die er in Sembach im Stich gelaſſen hatte . Ich tanu behaupten , daß ich faſt nie einem verwickelteren Gefecht beigewohnt habe , als dieſes war , um ſo mehr freute ich mich , da es ſo glänzend zu unſerm Vortheil ausſd lug. Der Lieutenant von Kabeler riß inich in dems felben aus der augenſcheinlichſten Gefahr: es befand ſich námlich ein feindlicher Officier in einem hohlen Wege mit der geſpannten Piſtole hinter mir ; der Lieutenant von Kaşeler bemerkte es , rief mir zu und ich ſprang vera möge meines guten Pferbes aus dem hohlen Wege. Mein Verfolger faud ſelbſt den Dod. " " So trug Blücher nicht wenig zur Entſcheidung die fes Lages bei, an dem die franzöſiſche Moſelarinee, die hier durchbrechen wollte , um Landau zu entſeßen , zurüdt geſchlagen wurde. Am erſten December brach Blücher wieder auf und ging über die Lauter und folgte der Hauptcolonne des Feindes , die auf der Straße nach). Ramſtein zurückging.

27 Ich ſchrieb dem Herjoge während meines - Marſches nut folgende wenige Worte , die ich ihm durd) einen Trom Peter zuſchickte : Der Feind retirirt nicht , er flieht ! ich Ein Anderer hatte mit einem folge ihm auf Homburg. åußerſt weitläuftigen Rapport ganze Sdireibtafeln anges Meine kurze İns füllt ,' die nicht durchgeléfen wurden. zeige nahm der Herzog gut auf und nach dieſen Beges benheiten gab mir diefer verdienſtvolle Feldherr die große Blücher folgte dem ten Beweiſe feines Vertrauens. 11 Feinde raích über Schönberg und Waldmoor nach Fågerss burg , er rechnete darauf, daß Szeculi , der den Beg über Landſtuhl und Martinshöhe eingeſchlagen , den Feind aus Karlsberg treiben werde. Szeculi hatte zu lange bei der Wegnahme einer Kriegslaffe ſich aufgehalten und Blücher kam dadurch in Gefahr", bei ſeinem Vordringen nach Homburg vom Feinde in den Rücken genommen zu werden. Seßt war keine Zeit zu verlieren , ich marſchitte ſchnell bis hinter Jägersburg zurück , regte mich auf den dort befindlichen Höhen und entkam glücklich der Schlinge, die mir gelegt war. " 1 **** , Wie erſtaunte ich , als ich nun erfuhr , daß Szes culi noch bei Ramſtein ſtehe , und gar nicht marſchirtaſei! Das Verfahren dieſes Partiſans war mir unbegreiflich ; er hatte ſich durch daſſelbe der größten Verantwortung ausgelegt. Zufrieden , noch ſo gut aus der Affaire ger tommen zu ſeyn , ſchwieg ich von dieſem Vorfalle ; der Herzog, hätte es indeſſen Doch erfahren und Szeculi berlor ſeinen legten Credit , der ohnedem nur ſehr ſchwach ges weſen war. " Der Herzog von Braunſchweig befürchtete einen neuen Angriff der Franzoſen , von denen er mit Recht vermus thete , daß fie an die Entfeßung laudau ' ; alles wagen würden ; ihm aber lag eben ſo viel daran , Landau zu ges winnen , da er ſonſt fein Heer nicht weiter vorzuführer wagen durfte.

Blücher erhielt den ſchwierigen Auftrag , den Feind genau zu kundſchaften und über ſeine Srarfe und ſeine Abſicht fich zu unterrichten.

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Rec ro Da ich , !! erzä er , o mei og n h woll , eſo gin noiscchi bis vor pou lt wei wie mögl g ſſ run t te w ich beigine : in di St unadr Zwe elnieeßi fuinrfenFr Pfer ibr liignf nige ziganz de da ; feie Falodht e n ück t oſe en n mit fra in Zwe dav . d fand alle Wei ib nke n on belelier und alsrüceiknen Eig Nati föfi e ſ g o wag B t ernkallſ . die es nich n,thu D der cNhaenti ten ärtiege ie ürger t m on , daß die war ſie beſo , lwnei anz Sie l e urü gel r n g d ) mei ; ich ließ tdah es rhürgen wür Fra er urd nz en ne den jed n und ein abr Sie fám Udj oſen en eiß e mtl gel uta m enri , zugl wieiche fein Eingten eth id ) den Eins der ent e i , zhu woh um fage , gdea beßn ich allecsh mit fortg n Bür nun mit engorm (ude håt e.rn Die ver n ößmte u gnü te ger en gtf enuh ab . Um ihne zu diers dam auf und Eilf n i r e Zeit zu geb en, blie t ich noch zwe Stu ſem rGteiſgk chei i e nde b Vor die Fein und atta n n. bei Zwe äftt poſ d ibr q l u i üzcok ic zurü c,henund nadten Als bis Mar irte e h g n tin ck d n d Nad hatt , mac em shö eing ich ha iern noch ſiche hri hte he ezo e re cht g e ich , wor Rap n en aus ein ich dem Her f i e z p ü n n o : gdeaß die Sag hrsloiu den Abſiort des Fei ihm mel det ns c e c h h ſeein, daß erteſnich vie des auf uens gan ohn Gru l e z m n e ſhetr, und wei ent füdrc Hin vor unſ fer er t ht üb zu nthole . bei Kaei ſich noc emeine Züecrfom ſe hti me h n Ste Dec ggiuugngn ich wied rsiln aumei Am 7te llu ter ne u emb er n n e hach Ram g ." r ſte in Die Vortheile , die die Preußen unter dem Herzoge von Braunſchweig erfochten , mußten aufgegeben werden , da die Kaiſerlichen unter General Wurmfer die Wei: Benburger Linien verließen . Der Herzog bob die Belas gerung Landau's auf und brach am 30jten December yon Kaiſerslautern auf; Blücher , Szeculi und der Oberſt l'Eſtocg deckten den Rückzug ; Blücher rúdte nad Kirch beim : Poland , wo er unter den Befehl des Generalmajors bon Rüdel geſtellt ward. Auch diefem bewährte fich Blücher gleich zu Anfang als einen unternehmenden und tüchtigen Führer der Vorpoſten . Er lag in Erbesbúdeos heim und den Dörfern der Umgegend , der Feind hatte in Moorchheim einen ſtarken Poſten , der die in Offenheim Liegenden Preußen ſehr beunruhigte.

si Ich fann darauf, mich von dieſen läſtigen Nache barn zu befreien und machte dem General Núchel den

Vorſchlag: daß id) den Feind in der Nacht überfallen wolle. Dieſer General, gleichfalls Freund aller Offenfis bent , genehmigte es ſogleid ) und gab mir zu dieſem Une ternehinen noch das brave Fuſelierbataillon von Erneſt und 100 Jäger unter dem Capitán von Rötelen ; ich verſama melte dieſe Truppen und drei Schwadrolien meines Bas taillons den 12ten Fanuar Abends um elf Uhr bei Offens heim , den Major Gøring ließ ich mit zwei Schwadronen auf Niederwieſe zieheni, um Mooſcheint auf der rechten Flanke zu umgehen . Der Oberſt von l'Effocq war beory dert mit ſeinem Bataillon von Mzei auf der Straße nad Kirchheim - Porand vorzugehen , um das , was fidy vom Feinde dahin zurückziehen wollte, abzuſchneidena Der Feind ſtand mit 800 Mann Infanterie und einigen 30 Mann Kavallerie in Mooſchheim und hatte in dem oor offenheim liegenden Walde einen Vorpoſten bon 200 Mann Fufanterie ; diefen mußte ich zuerſt zu überwaltis gen ſuchen. d ) näherte mich demſelben mit inöglichſter Stille, ließ dann mein Detafchement" Halt machen und wieß nun einem jeden ſeinen Plaß an . Die Capitáns Drußídler und Róreken brachte ich mit 100 Füſeliers- und 60 Jägern auf einen Weg im Walde , durdy welchen ſie den feindlichen Poſten umgehen konnten ; ich gab ihnen die Ordre , fid ) demſelben ohne Geräuſch zu näherit und ihn Puncto zwölf Uhr anzugreifen und einem andera Cas pitán gab ich die Anweiſung , mit 100 Süfeliers, links vorzugehen und den Weg , der von dieſein Poſten auf Moodheim führt , zu beſetzen . Icy ftellte mich mit den Huſaren Zug hinter Zug in der Nähe des Waldes auf, um bereit zu ſeyn , weun der Feind ſich aus demſelbert über die Pläne auf Muoſchheim zurückziehen wollte . Um zwólf Uhr ging die Sade vor ſich , alles gelang über Erwartung.

,, Die Füſelier und Fäger ſchlichen fich an die feinds fiche Infanterie, welde um ein großes Feuer lag , To nahe heran , daß dieſe erſt dann in ihrer Ruhe geſtórt wurde , als ſie mit einer ganzen Salve kleinen Gewehre feuers begrüßt ward. . Sie ſprang auf, und da ſie ſich von meiner Infanterie umringt fah , eilte ſie meinen Wüns fchen gemaß auf die Pläne, um fidy nad Rooſchheim zu werfen . Nun drang ich mit zwei Schwadronen auf lie ein ; der größte Theil wurde niedergehauen und es enttem

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1

Unterdeflent war iufer braver Major von kein Mann . Pranißer mit ſeiner Schwadron gerade auf Moochheim Ich folgte ihm mit dem Reſt der Truppen und geeilt. ichidte meinen üdjutanten, den Grafen Golz , zu gebach tem Major , um von der Lage der Sachen unterrichtet zu werden. Dieſer fand denſelben bereits am Eingange des Dorfes , welcher mit Wagen verrammelt war , der Feind ſtand dahinter und madyte ein lebhaftes Feuer , unſere Fuſeliers , die , um das Dorf geſchwind zu erreichen , ſich an die Steigbügel der Huſaren angefaßt hatten, erwies derten ſolches und die Wagen wurden weggeräumt; uun erzwang der Lieutenant Völker, unterſtüßt durch den Mas jor von Planißer , mit Ungeſtům den Eingang des Dors fes , es entſtand ein wahres Gemeßel; der Feind ſchoß aus Fenſtern und Boden , und wollte ſich auf dem Kirchhofe reben ; ich eilte noch mit einer Schwadron zur Unterſtüßung ins Dorf , wir warfen alles über'n Haus fen , der Feind floh und verkroch ſich zum Theil in Scheus nen und Keller , wo er von den Füſeliers aufgeſucht und niedergemacht wurde . Da ich fürdyten mußte , daß der Feind von Kirchheim : Poland aus Unterſtüßung ( chiden könne und meine Truppen ſehr zerſtreut waren , ſo ritt id) zurück , um hinter dem Dorfe einen geſchloſſenen Rüdis halt zu bilden ; der verdienſtvolle Major vou Sobbe mar mir aber bereits zuvorgekommen und hatte 200 Mann Infanterie daſelbjf zweckmäßig aufgeſtellt. Ich kann den Eifer und die Entſchloſſenheit, womit der Oberſt Erneſt alles leitete , nid )t genug rühmen , überhaupt legten die Truppen in dieſer Winternadit Beweiſe wahren Muthes ab. Wir hatten ſechs Officiere, 190 Gefangene und einige 30 Pferde vom Feinde, deſſen Verluſt an Todten ſehr betrachtlich war. Beſonders erfreulich in Blücher's Berichten iſt es , wie er einem jeden , der ſich auszeichnete , das gerecyte Lob ertheilt , denen , die neben und über ihm ſtanden , eben fo , als dem Geringſten ; er gibt dem Lieutenant gern ſein Theil , und tritt zurück , wo jener ſich gezeigt hat. Seit dem Ausmarſch war das Huſarenregiment, deſſen erſtes Bataillon Blücher jeßt führte , getrennt ges weſen ; am 16ten Fanuar ward es endlich wieder vereinigt und da der Generalmajor von Dehrmann , der Commaus 7

31 deur bes Regiments , krank nad, Mainz zurüdging , erhielt: Blücher den Befehl über die Vorhut, die aus dem Fú felierbataillon von Müffling , dem Dragonerregiment von Schmettaú , drei Schwadronen pfälziſcher leichter Pferde, drei Compagnien preußiſcher Fager , einer berittenen Bats terie und dem Huſarenregiment beſtand. Blücher zog eine Vorpoſtenkette von Weſthofen bis Alzei. Der Feind hielt gegenüber zwiſden Dürkheim und Neuſtadt , wo er Wackenheim und Forſt ſtark befekt hielt.

„ Ich nahm mir vor , aud) den Winter

über

den

Feind fo viel wie möglich zu beunruhigen und ihm Abs bruch zu thun. Es war daher meine erſte Sorge, mich mit guten Kundſchaftern und mit Leuten zu verſehen , die die Gegend kannten und mir núblidh feyn konnten ; dieſe fand ich unter andern in zwei fürſtlich leining'ſchen Fas gern , die die ganze Gegend und jeden Fußſteig im Ges birge genau kannten . Ich mad)te mit ihnen aus , dag , wenn ſie meine Officiers zu Unternehmungen führten , ſie für jeden gefangenen Kavalleriſten einen Carolin , für jeden Sufanteriften einen Ducaten erhielten und feſſelte auf dieſe Art ihr Intereſſe , um des guten Erfolgs deſto ges Der brave Rittmeiſter von Sydow machte wiffer zu feyn . den Anfang und folgte ihrer Anweiſung in einer Nacht mit einer Åbtheilung von 60 Pferden . Der Feind pflegte alle Morgen ſtarte Kundſchaft gegen die Herxheimer Höhe . vorzuſchiden , die zwei Jager ſtellten daher den Rittmeiſter ſo gut , daß , als der Feind bei Tagesanbruch durch Dürts heim fam , er deinſelben in die Seite fiel und einige zwan Durd) diefen erſten glüdlichen zig Gefangene madyte. Erfolg wurden meine beiden Sager noch mehr angefeuert , und es verging nun fait kein Tag , wo nicht Gefangene eingebracht wurden . Dadurch wurde der Feind nid t allein abgeſchrect, ſondern ich war auch ſtets mit Nachrichten von demſelben unterhalten . " Im Februar und März hielt der Feind ſich ruhig ; verſuchte er , mit kleinen Atheilungen ſich den Vorpoſten zu nähern , lo fand er Blúdern immer wach . Im April wollten die Franzoſen die Herrheimer Höhe verſchanzen , ſie hatten unter der uộthigen bedeckung 500 Bauern mit fich genommen , und , durch die Nacht begúnjiigt , zwei

Sul

große Schänzen aufgeworfen ; " fur völligen Vollendung durfte ihnen keine Zeit mehr gelaſſen werden. Blücher raffte die nächſten Poſten zuſammen und trieb die feinds lidhen Bataillone jo raſch von der Höhe , daß er die are beitenden Banern , die ſich zwiſchen beiden Parteien am ficherſten in den Schanzen glaubten , darinnen liegend fand und ſie dazu benugte , das eben erbaute Werk wieder zu zerſtören . - Der Prinz: von Hohenlohe kam felbft an und ritt nach den Schanzen. Da die feindlichen Tirailleurs , die fich durch die nahen Weinberge ſchlichen , die Sdanzen erreidyen konnten und häufig dahin ſchoffen , ſo bat idh den Prinzen , ſich nicht auszuſeßen ; aber dieſer vortreff tiche, fühne Herr hatte es zur Bewohnheit , ſtets jedem ein Beiſpiel von Kaltblütigkeit und Entſchloſſenheit zu gebeu und war daher nicht abzuhalten . “ Die Schanzen wurden zerſtört, und die Anhöhe nun von den Preußen beſekt gehalten , obwohl die Feinde von Dürkheim aus und aus den Weinbergen der Gegend ſie wieder zu gewinnen ſuchten. Bei einer foldhen Gelegenheit war es , wo einmat drei brave Huſaren fühn genug waren , einige fliehende Chaffeurs zu Pferde. bis in die Stadt Dürkheim zu vers folgen. Im Begriff wieder herauszureiten , Faben ſie das Thor mit feindlicher Infanterie , die in der Nähe gewes fen und berzugeeilt war , beſetzt ; fte faßten augenblicklich den muthigen Entſchluß ſich durchzuſchlagen , ließen die beiden Gefangenen , welche ſie in der Stadt gemacht bats ten , los , und ſprengten glücklich durd) die Infanterie durch , jedoch wurde einer der Huſaren durch den Leib geſchoſſen ; ſie eilten nun weiter , fanden aber den Weg bei den Salinen unglüclicher Weiſe abermals befekt; der Verwundete ſank vom Pferde, dem andern Huſaren wurde fein Pferd verwundet und ſo geriethen alle drei in die Hande der Volontärs , von welchen ſie auf eine unmenſch Úrt mafſacrirt wurden . Dieſes ſchåndlide Verfahren erfuhr idy durd) Gefangene und deſertirte Kavalleriſten , die von den Volontars ſelbſt eine ſehr üble Meinung hatten . “

33 Ich nahm mir'8 vory blutige Rache zu nehmen , und als wir zwei Tage nachher etwas mit den Vorpoſten gegen einander (darmuzirten , näherte ich mich mit meis nem Adjutanten den feindlichen Flankeuro und eröffnete thuen , daß ich Kepreſalien gebrauchen würde. Sie ries fen inir zu : daß von ihrer Seite die Gefangenen gut bea handelt würden , nur das zuſammengelaufene Geſindel ließe ſich nicht zwingen . Die Gelegenheit , dieſes zu züch): tigen , zeigte fid, bald . Die Volontars famen eines Mors geus in ziemlich großer Auzahl aus dem lager von Lei: ftadt durch die Weinberge und ſchoſſen unaufhörtid ) auf bie Huſaren . Ich hatte mich mit vierzig Pferden hinter eine Mauer bei Herrheim geſtellt , und ließ die Huſareny auf welche die Infanterie feuerte , zuin Schein zurückges hen ; nun wurde dieſe nod ) dreifter , id ) drang plönlich mit' den vierzig Pferden auf ſie ein und die Volontars wurden , ihres heftigen Schießens ungeachtet , ſämmtlich niedergehayen Dieſes Erempel wirkte und unſere Gefan genen , die fie nur überhaupt in ſehr geringer Zahl erhal ten haben , wurden in Zukunft menſchlicher behandelt.. so gute Kameradſchaft hielt der Oberſt , mit dem Geringſten ſeines Heeres , er ſelbſt zog aus mit Wenigen, um die ſchändliche Behandlung jemer drei Huſaren zu rachen , keiner war aber im Heer , der nicht für ihn Leib und Leben eingeſett hätte. Der Feldmarſchall ,von Möllendorf zog jeßt das Heer enger zuſammen , doch.10 , daß er dem Feinde , der iin Lager bei Reiſtadt und bei Wađenheim ſtand . mäber ructe ; er hatte den Plan zu einem allgemeinen Augriff Vlucher, der jeßt it und bei Grünſtadt ſtand, gefaßt. erhielt am 22ſten Mai den Auftrag , mit fünf Schmadro nen von : Golz Huſaren , dem Grenadierbataillon von Sdıladen , Fuſetierbataillon von Müffling , Grenadierbas tailon von Kunigky und drei Jägercompagnien über den Schörleberg : durch das Gebirge gegen die große Straße, die von Kaiſerslautern nach Neuſtadt führt, vorzudringen , wp möglich das Lhal zu beſeben und die Verbindung zwiſchen obigen beiden Deten abzuſchneiden , während das Hauptheer den Feind bei Kaiſerslautern und 096 Heer des Fürſten Hohenlohe ihn bei :Wadenbeim , Forft und Deidesheim angreifen würde. 3 Blücher's Leben,

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Blücher , der Mühe hatte , fidant 23ftert in aller Frühe durch die Waldgebirge Onrchzuarbeiten , fand den Feind vor ſich bei Frankenſtein , er ſelbſt nahm ſeine Stela lung auf den Höhen des Dorfes Weidenthal , dicht an der Neuſtadter Straße. Von den drei Geſchüßen , die die Bataillone mit ſich führten , war eines zerbrochen , die Feinde ließen in der durchſchnittenen Gegend ihre Scharf ſchüßen vorgehen , denen auf keine Weiſe beizukommen war; Blücher war ohne Nachricht von dem Erfolg des Hauptangriffs. In dieſer bedenklichen Lage rüdte der franzöſiſche General Ciſée von der andern Seite auf Blücher heran , um nach Neuſtadt fich den Weg zu off nen ; die Gefahr war groß , dem Beherzten fehlte die Bea fonneuheit nicht. „ Ich ritt dem General in Begleitung eines Troms peters und meines Adjutanten entgegen und rief ihm zu : er folle fich ergeben , weil er abgeſchnitten ſei; ich hoffte um ſo mehr , daß dies geſchehen würde, da er meine Stärke nicht überſehen konnte. Meine Aufforderung wurde mit einer Generalſalve beantwortet und zugleich wurde ich von der auf Neidenfels zurückgedrängten Colonue , die dies Nun befand fes Feuern hörte , aufs Neue angegriffen . Ich ſchicte zum ich mich alſo zwiſchen zwei - Feuern. Major von Bork, der mit ſeinem Bataillon auf meinem linken Flügel ſtand , und bat ihn , nur den Feind von Neidenfels nicht vordringen zu laſſen ; meine beiden Kas nonen ließ ich , gerade in entgegengeſeßter Richtung, die eine die Straße auf Neuſtadt, die andere die nach Frans kenthal beſchießen , um dem Feinde das Vordringen auf beiden Seiten und feine Vereinigung zu wehren . Ciſée faßte nun den fühnen Entſchluß mich zu umgehen und die Straße auf Dürkhein zu gewinnen ; er ſtürmte mit Teiner Enfanterie raſend den Berg , auf welchem ich mit dem Bataillon von Müffling ſtand , und drangte die im Gebüſche vor uns ſtehenden Fäger und Schüßen zurück. Nun war der entſcheidende Augenblid da ; ich eröffnete meinem wackern Freunde , dem Oberſtlieutenant von Düffe ling , deſſen Kühnheit und Sachkenntniß ich im Laufe des Feldzuges ſo manches zu danken habe , daß uns jeßt nichts anderes übrig bliebe, als dem Feinde mitgefaltem Bajonett entgegenzugehen und unſere åußerſten Kräfte an: zuſtrengen . Edle Begier, dieſes auszuführen , ſtrahlte

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aus ſeinem Auge ; meinen Huſaren , die rechts auf einem kleinen Felde ſtanden , hatte ich den Befehl gegeben , alles, was etwa vom Feinde auf meiner redyten Seite aus dent Walde vordränge , ohne Rückſicht auf die Stärke deſſel ben anzugreifen und niederzuhauen. " , Feßtging ich , nachdem ich in Eit alles angeordnet hatte , mit dem Bataillon von Müffling dem Feind im Sturinſdyrité entgegent, ohne daß die braven Füſelier einen Schug thaten ; der Feind hingegen machte ein außerſt hefs tiges Feuer, wodurch ich gleich mehrere Leute , einen Ca. pitän , einen Lieutenant und ziei Oberjäger verlor ; unſere braven Soldaten ließen ſich aber Seſſen ungeachtet nicht aus der Faſſung bringen,,, fie blieben geſchloſſen , und da wir auf dreißig Scritt an den Feind waren , ſtürzten ſie alle mit frohlodenbem Geſchrei auf denſelben los ; er wurde mit dem Bajonett über den Kaufen geworfen und völlig in Verwirrung gebracht. Wir erbeuteten zwei Rás Donen und machten viele Gefangene. “

So glüdlich dieſer Lag beendet war , ſo war doch immer der Feind noch zu fürchten , da es dem Oberſt Blücher noch unbekannt war , was auf den andern Ans griffspunkten gelungen ſei oder nicht. Blücher entſchloß fich , in ſeiner Stellung die Nacht über zu bleiben , das Fußvolt lagerte hinter einer am Rande des Waldes bes findlichen Steinmauer , die Huſaren wurden herangezogen , die Gefangenen in die Mitte genommen. Blücher unterbricht den Schlachtbericht in ſeinem Tagebuche mit einer Erzählung , die ſo eigenthümlich iſt, daß ſie auch hier ihre Stelle findet. Von den Feinden rings umſtellt , ohne Nachricht von dem Hauptheere, hat er ſich die edle Seelenruhé erhalten , nicht unruhig brütet er über neuen Planen , er iſt ſeines Erfolges gewiß , daruit darf er uns mitten aus dem Getümmel des Kries ges freundlich zu der ſtillern Jugend der Menſchlichkeit führen , ohne daß wir beſorgen dürfen , daß der Feldherr darüber das Seine verſäume. Er erzählt:

Unter den franzöſiſchen Gefangenen befand ſich eia ner , dem der Sdhenkelknochent oben zerſchmettert war ; man hatte ihn neben das Feuer gelegt und ihm zur Er: 3

36 friſchung, wie den andern , Brod und Branntweint angebo ten . Er ſchlug aber nid )t allein dieſes aus , ſondern wollte ſich auch ſchlechterdings nicht verbinden laffen und forderte unſere ümſtehenden Leute wiederholentlich auf, ihn todt zu ſchießen . Dieſe fagten unter einander: ,, das iſt ein recht hartnädiger , verſtockter Franzoſe !!! Ich ſtand mit dem Oberſtlieutenant von Müffling in einiger Entfer: nung , wir hörten dieſe uns auffallende Beurtheilung und näherten uns der Gruppe. Der Bleffirte lag , nachdem feine Aufforderungen fruchtlos geweſen waren , ganz ſtill, tief in ſich gekehrt , und ſah nid)t, was um ihn vorging. Da er zu frieren ſchien , fo ließ ich mehrere Decken holen und ihn damit zudecken . Bei dieſer Gelegenheit blickte er mich forſchend an und ſchlug die Augen nieder. Ich ließ ihn durch meinen Adjutanten da ich ſelbſt der frans zoriſchen Sprache nicht ganz mächtig bin - ſagen : er möchte ſich doch verbinden laſſen und zu feiner Stärkung etwas genießen ; aber er antwortete nicht, daher ich ihm ferner fagen ließ , daß ich denjenigen für einen ſchwachen Menſchen hielte, der ſein Schidfal nicht zu tragen wüßte, und daß es ſich am wenigſten für einen Soldaten gezieme, feine Zuflucht zur Verzweiflung zu nehmen . Uebrigens dürfe er die Hoffnung zu ſeiner Geneſung nicht aufgeben , und könne verſichert feyn , daß ' er fich unter Menſchen befande , die Gefühl hätten und zu ſeiner Erleichterung alles beitragen würden . Nun blidte mich der Leidende wieder an , ein Strom von Thränen ſtürzte zugleich aus ſeinen Augen und er reichte mir vertraulich die Hand . Ich ließ ihm Wein geben und er trank , auch ſträubte er fich nicht mehr dawider , fich verbinden zu laſſen. Eine fo ſchnelle Umänderung in dem Betragen dieſes Menſchen fiel mir auf und ich fragte daher , was die Urſache ſeines porigen ſtörriſchen Benehmens geweſen ſei ? Seine Ants wort war : i, Idy bin zum Dienſt der Republik gezwuns gen worden , mein Vater iſt guillotinirt , meine Brüder hab ' ich im Kriege verloren , meine Frau und Kinder find zurück und leben in der kümmerlichſten Lage ; ich glaubte daher , daß der Tod meinen leiden ein Ziel reben würde und ſehnte mid ) nach demſelben . Ihre gütige Erinnerung hat mid) zu reiſerem Nachdenken gebracht; ich danke Ihnen dafür und bin entſchloſſen , meinem künftigen Schidjale mit Geduld entgegen zu gehen . “ Dieſe Erzählung rührte alle Umſtehende und mir war es angenehm , zu bemerken,

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wie unſere Leute von ihrer vorher gefaßten Meinung gang zurückkamen . Ich ließ den Verwundeten mit den Uebri: gen , nachdem ſie ſämmtlid) verbunden waren , nach derit vor uns liegenden Dorfe Weidenthal bringen und ſie dem dortigen Schulzen zur Pflege übergeben . Dem Oberſten Blüdyer lag ſehr viel daran , vom Prinzen : Hohenlohe ſowohl , als von dem Feldmarſchal Möllendorf Nachricht zu erhalten , und beiden auch von fidh Nachricht mitzutheilen ; er ſendete ſeinen Adjutanten zu dem Prinzen , und einen andern Officier an den Felda marſchall; unter , dem Schuße der Nacht erhielt er die gewünſchte Meldung und vom Feldmarſchau den Auftrag , am andern Tage in Hochſpeier ihn aufzuſuchen. Blücher ábergab dem Oberſtlieutenant von Müffling den Befehl und eilte zu dem Feldmarſchau , der ihm zwar die frohe Nachricht von dem Treffen , das er bei Kaiſerslautern, wo don einmal der Sieg den Preußen zu Theil ward, gewonnen , mittheilte, zugleid). aber auch eröffnete, daße ſo lange der Feind ſich in Neuſtadt halte , noch nichto entſdieben ſei. Blücher eilte zurüd zu den Seinen , bald war die vom Feldmarſchall geſtellte Aufgabe geloſt, der Feind verließ Neuſtadt, Blucher folgte und da die Franzoſen fich bei Fiſchlingen lekten , gab es hier nod) ein hartes Gefecht am 21ſten Mai, der Feind wurde nach Edesheim geworfen und hatte Noth , die jenſeitigen Höhen zu ges winnen , wo er unter dem Schutz ſeiner Geſchüße ſicher ſtand. Mit der Reiterei allein hatte Blüdyer dieſen Sieg über eine zahlreiche feindliche Schaar von allen Waffen davon getragen ; 6 achtpfündige Kanonen , 9 Geſchüßwas gen , 20 : Officiere , gegen 300 Gefangene und 120 Pferde fielen dem Sieger in die Hände. So waren ſie auf einige Zeit wieder zur Ruhe gewieſen . Im 13ten Junius erhielt Blücher die Nachricht, daß der König ihu zum Generalmajor ernannt und ihm das Huſarenregiment , bei dem er som erſten Eintritt in den preußiſchen Heerdienſt geſtanden , übergeben habe. ,, Es war mir , "1 " ſchreibt erroll Dieſes Regiment bereits ſo ( chabar geworden , daß durch die Ernennung zum Chef deſſelben das Ziel meiner Wünſche, erreicht war. ". Seine ,

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1 38 Thaten eilten ſeinen Wünſchen voraus, darum ward ihm ſpät noch erfüllt, was er früher nicht gehofft hatte. Unter Blücher's Befehl ftand jeßt außer den zehn Schwadronen ſeines Regiments , eine halbe berittene Bats terie von Lehmann , die Brigade des Prinzen George von Hohenlohe , die aus dem Grenadierbataillon von Mann : ftein , der halben Batterie von Potolzki , Fuſelierbaraillon von Biła , zwei Compagnien von Müffling und der gås gercompagnie von Uttenhofen beſtand. Mit dieſen Truppen bezog Blücher die Vorpoſten über Weiher, Heinefeld , Edesheim und links gegen Großs Siſchlingen , wo die Kette fich an die Vorpoſten des Ges nerals von Wolffrad auſchloß , die über Freimersheim nach Freiſpach ſtanden , wo die öſterreichiſche finie begann. Der Feind ſtand im Lager auf der Walsheimer und Nusdorfer Hohe; er hatte vom 2ten Julius an öftere Ausfälle gethan , um die Stellung der Preußen genau kennen zu lernen ; nicht unbeachtetblieben die feindlichen Bewegungen unſerm Blücher , ſie waren am 12ten To leba haft , daß er mit Sicherheit einen allgemeinen Angriff am folgenden Tage erwarten durfte, er gab die nöthigen Befehle. Endlich brach der Morgen des wichtigen Tages vom 13ten Julius an und ſchon ſah man mehrere Trupps feindlicher Reiteret , die gegen Edesheim anrůdten; " ihnen folgten bald ganze Colonnen . Ich zog meine Vorpoſten ein und rúdte in meine erſte poſition. Der Feind rückte vor bis nach Ebesheim , Beſepte Roth und Weiher und formirte von hier aus ſeinen Angriff, den er durch die Weinberge auf meine Jufanterie richtete. Der Angriff war wüthend , allein unſere braben Peute warfen ihn mit muthiger Entſchloſſenheit wieder zurück. Die franzöſiſchen im Feuer geweſenen Bataillons wurden durch friſche ab: gelöſt und verſtärkt und erneuerten nun mit doppelter Heftigkeit ihre Verſuche ; allein der Oberſtlieutenant von Müffling und von Bila trafen ſo zweckmäßige Maßregeln und unterſtüsten das , was gedrängt wurde , zu rechter Zeit. Ich ließ das Bataillon von Mannſtein vorrücken , um dem Feinde defto nachdrücklicher begegnen zu können,

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39 . den Major von Sanik bat idy , dem Feinbe mit ſeiner halben Batterie in die linke Flanke zu ſchießen ; er that es und leiſtete mir dadurch beſonders guteu Beiſtand. !! Ich ritt durch die Linie meiner mit beſtändigem Feuern beſchäftigten Infanterie und redete ſie an Kinder, nur. heute haltet aus , és gilt Preußens Ehre !: , ja ! Herr General !" antworteten fie einſtimmig , n verſorgen fie uns nur mit Patronen . “ Dreimal mußte ich dieſe braven Leute , die unbeweglich ihre Stelle behaupteten , mit friſchen Patronen verſehen , eine Menge Lodte lagen ſchon in ihren Reihen hingeſtredt. ! ,, Das Treffen ſtand lange unentſchieden , die Frans zofen hatten den Vortheil der Gegend und die Ueberlegens beit des Geſchüßes ro für ſich , daß Blücher ſeine Stas nonen und ſein Huſarenregiment, das auf der Stelle , wo es hielt , bereits 60 Pferde verloren hatte , zurücnehmen mußte , da längeres Halten im Feuer, wie er ſelbſt ſagt, Es war ,, Vorwiß und Lollkühnheit " geweſen wäre. damals die preußiſche Infanterie noch nicht beweglich genug , um den leichtfertigen franzófiſden Zirailleurs in durchſchnittener Gegend gehörig begegnen zu können ; beſſer ftand es für ſie auf dem Blachfelde , wo das Fußvolk in geſdyloffenen Reihen und die Reiterei mit verhängtem Zůs gel den Feind angreifen kounte ; daher war es zur ſtehen den Redensart wordeu im preußiſchen Heere : ,, wenn wir fie man auf die Pláne haben ! " So war :es hier bei dem Abzuge von den Höhen Blücher’s Abſicht, den Feind auf das freie Feld zu locken, es gelang ihm , die Franzoſen folgten , nun wurde raſch umgewendet, Blúcher rief fein Regiment heran.

in

Mit der erſten Schwadron ſtürzte id) mich ſogleich die Kavallerie des Feindes , ſie ward geworfen . Die

ganze jenſeit des Brudhes ſtehende feindliche Artillerie fing jeßt ein fürchterliches Feuer auf uns an , aber nichts war mehr im Stande , meine Huſaren aufzuhalten , wir dran gen auf das vom Feinde durd ). Edesheim vorgebrachte Geſchüt los. Der Lieutenant von Kleiſt von meiner Leiba ſchwadron ging mit reinem Zuge einer dieſer Kanonen gerade entgegen und war nicht mehr 100 Schritt davon ,

40 als ich ihm zurief: „ tur rady, Keleift , der Feind kommt nicht mehr zum laden ! " Aber kaum hatte ich dieſe Worte ausgeſprochen , ſo dyoß die Kaitone. Ich glaubte von dieſem Zuge wenig leute wieder zu ſehen , allein wie fehr erſtaunte id , als idy ſah , daß noch alles in Bewe gung war und die Kanone erobert wurde. Wir erbeute : ten noch eine 'achtpfündige Kairone und eine Haubiße und warfen den Feind nach Edesheiin hinein . Hier aber ſchloß fich die Ebene und das weitere Vors bringen ward durch die in den Weinbergen zerſtreuten Schätzen anfgehalten , die dort einzeln von jedein Strauch und Graben Vortheil zogen , während die Preußen ſich in eine Schanze zuſammengedrängt hatten . Blücher wollte davon fich näher unterridhten ; » , id begab midi dorthin , ſtieg vom Pferde und obgleich die feindlidyen , hinter den Säuinen ſtehenden , Zirailleurs inich erkennen konnten und ihr Schießen verdoppelten , ſo erreichte ich doch glücklich die Fleſche von Endekoben . In derſelben fand ich den würdigen und verdienſtvollen Oberſtlieutenant von Bila , der im Kugelregen kaltblütig , anf einem Sches mel ſaß und ſeine Leute , die hinter dem Parapet anges lehnt waren , zum Feuern ermunterte. Ich verließ die Sdranze getroft , denn der brave . Bila verſicherte mid), daß , ſo lange er lebe , der Feind ihn nicht verdrängen foute. Auch Müffling ſtaud feſt , des Feindes Bemühuns gen blieben auch hier fruchtlos. - Endeffen war ſchon mancher unſerer guten Soldaten todt und alle waren auf's äußerſte ermüdet , es war zu fürchten , daß fie bei allem guten Millen nicht würden bis zur Nacht aushalten . " Die Beſorgniß Blücher's wurde dadurch gehoben , daß ihm der Prinz von Preußen , Louis Ferdinand , mit zwei Bataillons Fußvolk zu Hülfe geſchickt ward. Ich kam mit dieſem liebenswürdigen und muthvollen Prinzen Dahin überein , daß es nun: wohi am beſten Tenn würde, das Blatt umzuwenden und grad auf den Feind lodzugehen . Kaum war dieſer Entſchluß gefaßt , ſo ſprang der junge Held auch ſchon vom Pferde, vereinigte ſeine Infanterie mit der meinigen und ſtirzte mit der ganzen Linie auf den Feind , welcher in größter . Beſtürzung floh .

Kuhmvoll rendigte für Blücher dieſer Tag , 80 Ger fangene , 100 Pferde , 2 Achtpfinder und eine Haabike Das Dorf Edesheim brannte der Feind waren erbeutet. nieder. Blüder Lagerte bergmigt mit den Seinen unter freiem Himmel ; aber die Freude feines Tages ward , ilyni geſtört durch die ſpate Nachricht von der andern Seite her: daß der Feind , obgleid ) er den Tag über vergeblich Abends : acht Uhr mit zwei den ' Schengel beſtürmt, friſchen : Bataillons den Sturm erneat: und jemen Poſteut gewonnen habe. Der Prinz von Hohenlohe gab.Blüchern den Auftrag , den jest nothwendigen Rückzug zu decken , er ließ in der Nacht féin ' Fufovit aufbrechen , minit der Reiterei Hielt er da fein Rüfweg * über freies Feld Roch bis am Morgen füléte , war er für ſeine Huſaren dhue Hcforgniß ; airch behielt er "zwei bevittene Kanonen bei fich . Während des Rüdzuges kainen : einige feindliche Kavallerieofficiere , die wahrſcheinlich ihre Kühnheit zeigen wollten , wild auf uns herangeſprengt. Ich fagte zu eiuis gen Officieren meines Regiments , die um mich waren: wir wollten , um dieſen Herren noch mehr Muth einzua flöſen , jachte zurüdreiten und dann plößlich - umkehren und grade auf fie losfahren . Dies geſchah ; denn als fie ſich uns bis auf 30 Schritt genähert hatten , wandten wir raſch unſere Pferde uin und ritten mit verhängtem Zügel auf ſie los , wodurch fie dermaßen außer Faffung famen , daß fie eiligſt die Flucht ergriffen unð bei ihrem ángſtlichen Umſehen wir unſer denuüthigendes Gelächter hören mußten. Um unſrer Gegner noch mehr zu fpotten , ließ ich zwölf Trompeter bis bei meine Flankeurs vorkoms Sie ſtellten hierauf ihr einzel men und Aufzüge blaſen. nes Schießen ſogleich ein und die Muſik freute ſie ſo , daß die franzöſiſchen Officiere fich derſetben immer mehr nas herten. Um nun gegenfeitig höflich zu ſeyn , befahl ich, baß meine Leute nicht auf ſie ſchießen follten , ſie wurden daher um ſo unbeſorgter und hörten mit Aufmerkſamkeit Nachdem dieſer Spaß einige Zeit gedauert hatte, nahm ich den Hut ab und ritt fort ; alle dankten wieders holentlich auf gleiche Weiſe und riefert : ,, Adieu , Géné ral , jusqu'à demain ! " Die Nedereien unterblieben mun ; der Feind zog fich gegen Abend zurück und ich

bivouaquirte die Nacht über Neuſtadt. “ .

mit meinen Truppen bei

Auch die folgenden Tage wurde der Rückzug fortges fert, am 17ten Julius führte der Prinz Hohenlohe das Heer in die Stellung von Pfeddersheim . Blúdier beſekte wieder Grünſtadt, feine Vorpoſtenfette Lief von der Herrs heimer Höhe rechts über Weifiensiam Sande , Neu : leis nirigen und Tiefenthat bis vor Kirchheim Poland", woſelbſt fie mit des Oberſten von l'Eſtoca Vorpoſten zuſammens trafen ; link3 hatte der General von Wolffrad ſeine Poſten hinter dem Speierbad)...

Blücher kannte aus früherer Zeit bieſe Gegend genau , und that dem Feinde viel Abbruch . Hetzt wurde die Wiedereroberung von Trier: beſchloffen , der kaiſerliche Ges neral Melas gemeinſam mit dem General Kalkreuth follten dies ausführen. Da mußte nun auch das Heer unter dem Prinzen von Hohenlohe wieder thatiger werden ; dieſer ſollte durch ein Unternehmen auf Kaiſerslautern die Aufmerkſamkeit des Feindes von Trier abziehen und ihn nöthigen , die Moſelarinee zu theilená 11%... *** ... Der Prinz von Hohenlohe brach am 17ten Septems ber aus der Stellung von Pfeddersheim auf, eine Schaar Defterreicher von 7000 Mann unter dem General bon Wartensleben befekte,die verlaſſenen Poſten. Der: Prinz batte beſchloſſen , am 18ter September den Schorleberg anzugreifen , Blücher erhielt den Auftrag , das feindliche Lager 1auf dem Platteberge zu: überfallen ', an Manns ſchaft ward ihm zugetheilt : 1. ( Kaiſerliche ) das Siulay'ſche Freicorps und die Servier , 2. ( Pfälzer ) ein Fagerbataillon und drei Schwar si dronen leichter Pferde, 3. ( Preußen ) das füſelierbataillon von Müffling und das von Bila , drei Jägercompagnien , eine halbe reitende Batterie von Ebel uud das eigene Spuſas 9;s renregiment. ,, Ich brach , '4. erzählt Blücher , mit einbrechender Nacht auf und ließ alles nach der vorher gegebenen Ans prdnung marſciren. Meinen Freund Müffling beſtiinmte

i

idh dazu , den Feind som Platteberge un ben dahinter liegenden Wäldern zu vertreiben , und gab zu dieſem Ends zwecke die sterreichiſchen Freibataillons und die drei Fas gercompagnien von uns unter ſeinen Befehl. : Die Freie corps und unſere Jáger bekamen indeffen noch die beſons dere Anweiſung von mir , auf der Plane bis gegen leie ſtadt vorzugehen und da den Weg rechts nach dem Gea birge einzuſchlagen und wenn der Oberſtlieutenant bon Müffling den Feind von vorne angreifen wurde , demſelben in den Rücken zu gehen. Sticht ohne Urſach war ich bei ſo gemengten , großentheils undeutſchen Truppen , für den Erfolg eines to fdywierigen Unternehmens beſorgt, ich mußte befürchten , daß fie in der Dunkelheit der Nacht untereinander ſelbſt auf ſich Feuer geben würden , um dieſes jedoch ſo viel wie möglich zu vermeidett, gab ich welches ſie ſich Deutfde! ihnen das Loſungswort: während des Angriffs zurufen ſollten. Den Major Coring ließ ich mit drei Schwadronen meines Regiments nach der iSperrheimer Höhe vorgehen , indem ich den Befehl gab , dort ſtehen zu bleiben , um mit dem Wartensleben's fchen Corps , welches den andern Tag bis Oberſůlzheim Idy Felbſt vorrüden ſollte, die Verbindung zu unterhalten. ging mit den übrigen zehn Schwabronen , dem Füſelierbar taidon von Bila und zwölf Stück Geſchüß , über Leinins gen , Liefenthat und Wattenheim grade gegen das feinds liche Lagerauf dem Malzberge vor. Um zwölf Uhr in der Nacht kam ich daſelbſt an und faßte auf einer dem Marzberge gegenüber liegenden , vortheilhaften Höher Poſto . Meine Kanonen , ließ id in der Stille auffahren , die Füſetiere neben denſelben aufmarſchiren und die Hus faren und Chevaux legers. ftellte ich etwas weiter zurück . ,, Wir ſahen die feindlichen Lagerfeuer vor uns brens nen , und da mir der Lieutenant von Ebel auf meine Uns frage verſicherte , daß er mit Granaten dorthin reichen könnte; ro befahl ich ihm , plönlid) ein recht heftiges Ges fdübfeuer zu machen . Ich hatte hierbei zwei Abſichten ; erſtens den Feind ( gegen den ich von dieſer Seite meiner Schwade- wegen nicht weiter uuternehmen konnte ) ays ſeinem Lager zu vertreiben , und zweitens den Franzoſen auf dem Platteberge : eine Jalousie in ihrer Flanke zu geben und zugleich dem gegen ſie anrúdendeu Dberſtlieus

tenant von Müffling bou meiner Ankunft Nachricht zu geben . Bald ſah id; meinen Hauptzweck erreid )t; der Feind , den meine unerwartete Kanonade in Schreden uud Furdt gelegt hatte , berließ ſein Bivouac und feine Feuer , und zog ſich bis auf die Höhe des Gebiges zus rúd . Mit angſtlicher Ungeduld wartete ich nun auf den Anfang des Müffling'ichen Angriffs , viele im Walde ans getroffene Hinderniſſe hatten dieſen etwas verſpätet , ende lich erfolgte er. Die Nacht war dunkel , wir konnten def . wegen , der Entfernung ungeachtet , von unſerer Hobe den Blitz eines jeden Gewehrs ſehen , mit hoffnungsvoller Ers wartung verwandte ich daher kein Auge von dort. Die Franzoſen leiſteten den hartnäckigſten Widerſtand und es getang ihaeu ſogar, unſere Infanterie etwas zu drängen , Müffling ſammelte ſie wieder , ſtellte die Ordnung her, brang mit gefälltem Bajonett auf den Feind und nöthigte ihn , zu weichen . “ Der Graf Giulay , der dem Feinde mit dem Freicorps in den Rücken gehen . Jollte , hatte die Sache unrecht verſtanden ; dadurch war der Angriff für die Fúr Felier und pfälzer Jäger um ro Fdhwieriger geworden . Glücklicher Weiſe gelang es nod ); die Kaiſerlichen vereia nigten ſich jeßt mit dem Oberftlieutenant von Müffling, Der alles gehörig anordnete und eine Jägercompagnie dem Feinde in die Seite ſchickte. Mittlerweile wurde es Tag ; id ) jah den Feind ſich vom Gebirge in die Thaler heruna terziehen , und da er unterdeffen Verſtärkung erhalten hatte , fo machte er im Zurücgehen unſerer Infanterie nod) viel zu ſchaffen , ich mußte daher darauf bedacht feyn , Müfflingen etwas Luft zu fchaffen . Mit vieler Mühe gelang es mir , eine Haubiße und eine Kanone auf den Gipfel einer herrſchenden Anhöhe hinaufzuſchleppen , von wo ich des Feindes Seite lebhaft beſchoß ; dieſer glaabte fich umgangen und wich nun ohne Aufhalt ganga Hierauf ſchicte ich den Rittmeiſter von lich zurück . Kabeler mit zwei Zügen Huſaren durch den Wald , der Major. Looſe folgte demſelben , ſie drangen in die feind: liche Infanterie und machten Gefangene . Da alles mit fo gutem Erfolge ging , fandte ich nun dem Oberſtlieutes nant von Bila die Ordre zu , mit ſeinem Bataillon über den Maßberg vorzurüđen und den Feind , wenn er ſich noch dort befände , anzugreifen. Dieſer brave Mann mars

chirte mit geſchuldertem Gewehr , wie auf dem Ererciers platz , den Berg hinan , dod der Feind erwartete ihn nicht,

1 ſondern zog bei Zeiten ab. Wir ſteckten ſein verlaffenes Hüttenlager an. Der Oberſtlieutenant' von Plat war bereits mit den Huſaren auch ſchon weit vorgerückt. Ich traf ihn im Walde an und außerte ihm : daß , da der Beg Tohmal und der Buſch ſehr dich ſei, ich mit Grund fürchten müßte , daß die Kavallerie durch feindliches Ang fanteriefeuer zu viel leiden würde. Der oberſtlieutenant macite mich indeffen auf das heftige Feuer , welches man gegen den Schorleberg zu hören konnte , aufmerkſam . Aus demſelben ließ es ſid urtheilen , daß der Prinz vies len Widerſtand finden müffe. Deßhalb war es nothwen : dig , is den dortigen Franzoſen in der Seite zu zeigen und ich blieb daher im Vorrüden . Bald ftoh der Feind auch vor der Colonne des Prinzen , mit dem ich mich darauf hinter dem Scorleberge pereinigte: ". Der Prinz bezeigte dem General Blücher , der ihn an dieſem Tage ſo treu und tapfer unterſtübt hatte, dent lebhafteſten Dank dadurch , daß er ihn ſogleich zu einem neuen Unternehmen beauftragte. Er ſelbſt bezog ein Lager auf dem Heuberge, Blücher ward angewieſen in Neu kirchen , Ober - Melingen , Sembad ) und Patborn , die zum Theil mody vom Feinde befekt waren , Quartier zu neh Die Huſaren und Fager ſauberten die bezeichneten Drte vom Feinde, Blúdier ſchaffte feinen Truppen eine ruhige Nacht. Am 20ſten September unternahm der Prinz einen Angriff über Jukebach und gegen Hochſpeier ; er verſtärkte die Schaar , die Blücher führte, durch die Brigade des Dberſten , Prinzen George von Hohenlohe , und durch das Kuraſſierregiment von Weimar ; damit ſollte er Feinde vor dem Fröhner Hof Schach bieteit , mit dem Angriff gegen die Eſelsfurt aber zurückhalten , bis der Prinz ihn von ſeinem Vorrücken unterridhtet hatte. bald Blücher aus dem Donner des Geſchůßes das Vors dringen des Prinzen vernahm , wartete er nicht erſt můnds liden Auftrag zum Angriff ab , ſondern ließ die Eſelsfurt nehmen und eine andere Abtheilung nach Mourlautern aufbrechen ; der Befehl des Prinzen , dies zu thun , kam an , als es ſchon ausgeführt war,

16 Der Prinz ichidite zu mir und ließ ſagen : er wolle mich auf ein paar Worte ſprechen. Als id; kam , ſagte er ládyeind : Sie haben dod, heute attaquirt !!! „ Gnas digſter Herr !", erwiederte id),,, Sie werden verzeihen; ich hôrte ja , daß es bei Ihnen ſo gut ging ! Ein Håndedruc war ſeine Antwort und ſomit fuhr er fort, mir zu äußern : daß er es für ſehr gut hielt , wenn man etwas gegen Hoheneď vorbringen könnte. Da dieſes auch meiner Meinung fehr gemäß war , ſo erwiederte ich dem Prinzen ; daß ich dieſes ſogleich bewerkſtelligen wollte, nur wußte ich den Weg dorthin nicht genau und dann würden vielleicht Generale von der Kavallerie dort ſeyn , die alter als id waren . Der Prinz war zufrieden über meinen Antrag und hob die Zweifel , indem er mir den Haupts mann Bergen mitgab , der nicht allein die Waldwege ſehr gut kannte, ſondern dem er auch zugleich den Befehl gab , zu erklären : daß ich beſondere Lufträge vom Prinzen habe. Wer war froher als ich ! Ich Teşte mich mit meis nen Huſaren ſogleich in ſtarken Trapp , vertheilte ſie auf verſchiedene Straßen im Walde hinter Kaiſerslautern und eilte ſelbſt mit einem Theile derſelben nach Hoheneď vor . Als ich in die Gegend der Zaberger Hütte kam , begegneten mir einige unſerer Leute und faiſerliche Reiter, die auf meine Frage, warum ſie wieder zurückgingen ? antwors teten : es lei nichts mehr vom Feinde zu ſehen und ihre Pferde könnten nicht mehr fort. Ich erwiederte ihnen bes deuteud: daß ich ihnen den Feind zeigen wolle und daß an einem Lage , wie der heutige , der lekte Hauch der Menſchen und Pferde aufgeboten werden müßte. Dies Wort des. Generals von großer Eutſcheidung wers den wir wieder bernehmen aus dem Münde des Feldmars fchalls von noch größerer Entſcheidung am Tage von Belle - Aliance. , Ich kehrte mich , " wird im Tagebuche weiter era zählt , ,, ju meinen Leuten und rief ihnen zu : ihr Rothen ! wenn ihr euch mich recht verbindlich machen wollt , ſo arbeitet heute ; wir können viel thun ! , fá ! Herr Genes ral ! " war die einſtimmige Antwort meiner braven Poins mern , die frohlódend ihre Sabel ſchwangen. " „ Der brave Oberſt von Kolchen vom Regiment Schmettau folgte mir mit ſeinen Dragonern , die Defters

teicher, ritten zurück. Es erhob fich ein heftiger Regen , der , ſo aangenehm er aud ) ivar, mir einen deſto beffern Erfolg verſprach. Wir hatten eine ziemliche Strede Wegs zurückgelegt und noch trafen wir nicht auf den Feind. Dieſes war mir unbegreiflich) , da die feindliche Infanterie bei unſerm Borrücken auf den Höhen von Moorlautern noch vor dem Walde geſtanden hatte und fie alſo unmöglich ſchon ſo weit kyn konnte. Ich ließ daher Halt machen, befahl unfern Leuten , ſich in kleine Haufen zu theiten und den Wald zu dure ſuchen -wer von ihnen auf den Feind ſtieße:, ſollte Lärm machen . Um ihnen aber eine Richtídnur zu geben , wollte ich init dem Oberſten von Kölchen und einigen geldloſſenen Zügen im Wege bleiben und ihnen öftere Zeichen durch die Trompete geben Jaffen. Nachdem ich alles ſo unterrichtet hatte , ging ein wahres Treibjagen vor ſich . Es dauerte nicht lange , ſo hörtén wir ein recht großes Geſchrei, alles ſtürzte dorthin und in einem Augenblid waren 300 Mann Sufanterie, die da entdeckt worden waren , theils niedergehauen , theils gefangen. Nun ging es Schlag auf Schlag , bald hier bald dort wurden dichte Haufen feindlicher Infanterie mitten im Walde angegriffen und überwältigt. Schon mander: Strauß war erkämpft , als ich wieder einen uns gewöhnlich starken Lärm hörte" und bald darauf die Nach ridt erhielt , daß man noch ein . Paar geſchloſſene Bataila Lons entdeckt habe , die ſich langſam durch den Wald zus rúczógen . Wir eilten nach dieſer Gegend hin , ich hörte bald die Stimme meines braven Rittmeiſters von Sydow , der unſere Leute zuſammenrief und ſie ermuthigte. Ich ſprengte zu ihm und ſah nun die Infanterie , die wenigs ftens aus 600 Mann beſtand und rich in einen farten Verhau gezogen hatte. Sie fing any da ſie uns gewahr ward , lebhaft auf uns zu feuern . Der Rittmeiſter son Sydow wurde durch den Arm geſdoſſen und ich bat ihr daher , zurüđzureiten ; bald darauf wurde der Major von Breek von drei Kugeln getroffen . Es gelang endlich , die Feinde aus dem Walde zu loden . Die Erbitterung uns ſerer Leute war aufs hóchſte geſtiegen , ſie hieben alles nieder ; ich mußte ernſtliche Gewalt brauchen , um ihrer Wuth Einhalt zu thun , und es gelang mir dennoch , nur 200 Franzoſen zu retten . "

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48 Dieſer Tag war von glüdlicher Entſdheidung , alles war ausgeführt worden, wie der Prinz von Hohenlohe es anordnete , der Feind hatte zum dritten Male die Fels der von Kaiſerslautern unrühmlich verlaſſen " müfen und 7000 Marm eingebüßt. Gegen neidiſchen Vorwurf rechts fertigt: Blücher ſeinen Dberfeldherrn alſo : Wenn Neider den Werth dieſes Sieges herabzus feßen ſuchen , indem ſie fagen : die Affaire ſei zur Unzeit engagirt worden , ſo kann ich darauf nur erwiedern , daß es zu wünſchen wäre, es hatten manche weniger tattus lirt und mehr geſchlagen . Für Preußens Truppen iſt eo am angemeſfenſten , den Feind anzugreifen , wenn er ihnen nahe iſt und der General verdient , dáudyt mir , Las Bel , der die Gelegenheit hat , ein ganzes feindliches Corps zu vernichten und ſie nicht benußt , wenn er dieſes mit einem ſo geringen Verluſte ausführen kann. Der Prinz von Hohenlohe iſt über mein lob erhaben , aber ich und alle recht- und unparteiiſch - Denkende Brandenburger frims men darin überein , daß er ein General und ein Unführer iſt , worauf das preußiſche Heer fiolz ſeyn kann !! . ră Blücher bezog jekt Vorpoſten hinter der Glahn ; hier blieb er ruhig halten , bis das Corps , da die Wegnahme son Trier'nicht zur Ausführung kam , nach Pfeddersheim und Worms zurückzogo Der ſchlimme Rudzug der Deſterreicher aus der Nies derlanden war Veranlaſſung , daß auch die Preußen unter dem Feldmarſchall Mittendorf ſich in eme engere Stellung zurückzogen . Der Prinz von Hohenlohe führte feine Abtheilung am 13ten October hinter die Pfriem , Blücher zog nach Dahlsheim . Bei dem weiteren Rücks zuge auf das rechte Rheinufer bet Oppenheim und Mainz führte er die Nachhut des Hauptheeres über die Prüde von Mainz. Den Winter über , der ſo hart war , daß der Rhein zufror , wurde Blücher’s Wachſamkeit ſehr in Anſpruch genommen . * Zu Ende Februars brac ). das Heer nach Weſtpha : len auf , Blúdyer zog am 28ſten Ápril nach Oſtfries land , wo er aus ſchönen Händen den Siegeskranz empfan: gen ſollte.

49 Um Schluß des Tagebuchs wird kurz der Friede von Barel erwähnt; das preußiſche Heer kehrte in die Heis math zuriid , nur einzelne Ubtheilungen blieben auf der ſogenannten Demarcationslinie ftehen ; den Befeht darüber führte zuerſt der Generlieutenant von Romberg , nach ihm erhielt ihn am 2ten Deceniber 1795 Blücher. Der in dem Kriegsleben an Abentheuer gewohnte Ritter ſuchte nun auch ju dem andern Felde , das jedem Helden ſich öffnet , ſeinen Muth zu bewahren. Waffen und Liebe ſind der Schmuc des romantiſchen Lebens , wer ſich nur in dem einen verſuchte , hat ſich nicht zum deutſchen Ritters thume bekannt. Wir dürfen getroſt unſern Helden auch die Zeit des Friedens hindurch begleiten ; Rein Herz hålt nicht Rajitag , ſein Lied war :

und die Trompete Laſſen wir werben , Wie zu der Freude , So zum Verderben . Das ift ein Stürmen , Das iſt ein leben ! Mädchen und Burgen Múffen fich geben .

Er , der dem Lode manche Beute zugeführt hatte, konnte dieſem ſchlimmen Gaſte die eigne Schwelle nicht wehren ; ſeine geliebte Gattin war von ihm geſchieden, mit herzlicher Trauer lobute er ihre Liebe , ihr letter Wunſch war geweſen , daß er nicht ohne eine zweite Ges fährtin bleiben möge. Blücher ſaß in feinem funfzigſten Jahre noch ſo kråfs tig und růſtig zu Pferde, daß kein Funker ſo leicht einen ušettritt mit ihm unternahm , ſeine Haltung, war edel und gewandt , er maß ſieben Fuß ; dem geübten Auge des Künſtlers und der Frauen that das Ebenmaß ſeiner Geſtalt wohl. Ernſt ruhte auf ſeiner freien Stirn , die dunkeln Augenbraunen drohten jedem , der nicht die Milde ſeines blauen Äuges verjiand, die gebogne Naſe kündigte ſtrenge und raiche Entſdeidung an , das fchelmiſche Lås deln des Mundes war durch den: ſiarken Bart der Obera lippe bedeckt, an den nie ein Meſſer gelegt wurde. Die 4 Blücher’s Leben .

50 lebhafte Farbe des Geſichtes , der ' Helle Klang ſeiner Sprache , die Behändigkeit in jeder Bewegung und der rothe Huſarenpelz ſchienen bei ihm eines zu dem andern genau zu gehören , daß er — ein ſeltner Ehrentitel dieſer Žeit - ,, ein ganzer Mann “ im vollen Sinne des Wors

tes hieß. So lernte er das Fräulein von Colomb fernen , der Sieg über jüngere Brautwerber ward ihin nicht ſchwer, ſchwerer die Einwilligung der Eltern , die das liebe Kind nicht einem ſo wilden , fahrenden Ritter und Huſarenges neral vertrauen wollten . Aber das Herz der Geliebten war ſein, ſie vertraute fich ihm fo muthig , wie einſt Colombo , den Wellen und deu empórten Stürmen ſich übergab , die neue Welt zu ſuchen , die er glüdlich fand, da an das Schiff die ausgeſandte Laube den grünen Zweig brachte. In dem Namen der Braut lag gute Vers heißung , er erinnerte durch leiſe Verwandtſchaft zugleich an die Friedensbotin , ( columba , ) und an den kühnen Seefahrer , ( Colombo ) . Blücher führte ſie heim , die Erwählte; lo ſtand ihm zur Seite friedlich und verföhnend die Milde, der ſeine Stärfe ſich gern fügte ; in ſeinem Hauſe herrſchte die Sitte , die Anmuth duldete nirgeng das Rauhe. ' n Blu cher's Bruſt lebte you früher Jugend an die Scheu vor dem Heiligen , er ehrte das Walten der Frauen im haus : lichen Kreiſe und verwieß öfter ſeinen Umgebungen der Er ver : leichtfertigen Wiß über Religion und Kirche. traute ſeinem Gott , iu . fo feru er Vertrauen zu fich ſelbſt hatte, er haßte die heuchleriſche Betſchweſterei eben to Fehr , als die Frechheit , und ſein Gottesdienſt , wohl es ihm in Münſter begegnete , daß er beim Abends mahi, wo ihm der. Vortritt gelaſſen wurde , zuerſt ſich den Kelch geben ließ , war aufrichtig und ehrlich .

III. 1 1 Der Feldzug

1806

und

1807.

Durch den Baſler Frieden ( Upril 1795 ) erkannte Preußen an , daß es nicht mehr mit der Gewalt der Waffen gegen die Grundſätze der franzöfiſchen Revolution

51 kampfen wollte; eß hat bafür den Vorwurf hören müffen , daß es das deutſche Reich verlaſſen habe , denn nun babe der Reichstag zu Regensburg ein Ende mit Schrecken genommen. Eben ſo gute Gründe ließen ſich anführen , daß gerade der Sturz dieſes heiligen , römiſchen Reichs, das weder heilig , noch römiſch , noch Neidh war , dazu beitrug , neue Lebenskraft im deutſchen Volke aufzuregen . Wohl iſt es wahr , daß die Diplomatik Preußens in den Jahren 1795-1806 ſdh ſchlecht bewährt hat, aber die ſtrengſte Zuchtigung erfuhren gerade die, die ſich ihrer Pfiffigkeit am meiſten gerühmt hatten . Die Sünden eis nes Congreſſes dürfen , dem Volke nicht angerechnet wers den und in der Geſchichte eines Staats Tou man ſich nicht mit moraliſcher Wagſchale bei dem einzelnen Lage aufhalten , hier geben Jahrhunderte den Uusſchlag und die Entſcheidung. Die Demarkationslinie, die unter preußiſchem Sduk das nördliche Deutſchland decken ſollte , wurde von Frants reich verlebt, aus Holland das verwandte Draniſche Haus vertrieben , in dem Frieben von Campo Formnido die Vera träge von Baſel nicht geachtet ; - Preußen ſowieg. An dein ſchändlichen Meudelmord der franzönſchen Geſandten die Raſtadt unverrichteter Sache verließen , hat Preußen keinen Antheil gehabt , Deſterreich allein hat ſich darüber Der Krieg dieſer Macht mit zu rechtfertigen geſud )t. Frankreid brach im Jahr 1799 wieder aus , Rußlands Žuträge fúrdi den Fürſten Reppnin , der 1798 iu Berlin war , zu einer Verbindung gegen Frankreid ), Lehnte Preus Ben ab . Man wollte zuſehen , wie die andern im gegens Feitigen Kampfe ſich aufrieben , um hernach mit unges fidwachyter Macht unter die Geſchwächten mit -ſchiedsrichs terticher Aumaßung treten zu können . Wie ſehr betrog Der Friedė von Lüneville wurde gerdlotjen , man fic)! ohne daß Preußen ſeing Stimme dazu gab. Der ångſtlich Gewiſſenhafte wird unſchlüſſig und chas rakterlos; für ihn iſt die Wahl, die Qual, er trifft nie das , Recite. Im Feldzug 1805 wollte ſich Preußen wieħerlin mit der Flguheie :der:øprigen Jahre auf die Lauer legenz: die Pers 4

52 lebung des Anſpachiſchen Gebiets durch den franzöſiſchen Durchmarſch , die Ankunft des Raiſers Aleranber in Ber : lin veranlaßten das Bündniß vom 3ten November 1805 mit Rußland . Ein Theil des Heeres brach auf , zugleich aber wurde der Graf von Haugwiß in das franzöſiſche Hauptquartier nach Wien geſendet , zugleich auch mit England wegen der Hülfsgelder unterhandelt. Ulm war am 14ten October 1805 gefallen , Preußen blieb ruhig, ohne zu ahnen , was ein Jahr ſpäter an demſelben Zage ihm für ein Loos fallen ſollte. Die Schladt von Auſter Tiß ward geſchlagen und der Graf Haugwik , der in Wien noch mit chiedsrichterlicher Miene aufgetreten war , Tchloß noch vor dem Preßburger Frieden mit Frankreich einen Vertrag ab , wodurch Preußen die bisher noch behauptete Oberherrſchaft in Norddeutſchland aufgab ; der Lüſterne Critt nach Hanover ward von England durch die Weg nahme vieler hundert preußiſcher Schiffe gerächt; auch Schweden erklärte den Krieg , beides eine Folge des end lichen Abſchluſſes eines Vertrags mit Frankreich , den Haugwiß von Paris nach Berlin ſendete. Auf Napos leons Begeht wurde der Cabinetsminiſter von Hardene berg , als ein Feind Frankreichs, entlaffen , aber die öf= fentliche Stimmung oder vielmehr das laute Gefchrei der Menge ſchloß ſich den geheimen Beſchlüſſen des Cabinets nicht an ;dem Grafen Haugmiß wurden bei ſeiner Ans kunft in Berlin die Fenſter eingeworfen . - Wohl thut es einem jeden Staate Noth , die öffentliche Stimme zu vernehmen , aber nicht die, welche auf Märkten und Straßen tobt und von der Polizei in den Weinhäuſern belauſcht wird , ſondern die Stimme , die in den Kami mern der Volksvertreter ſich hören laßt !

Wie die Unterhandlungen Frankreichs mit England wegen des von Preußen beſetten Hanovers , wie die Aufs löſung des deutſchen Reichs durch den Pariſer Befehl vom 1ſten Auguſt 1806 , wie der rheiniſche Bund , dem ents gegen fich Preußen vergeblich bemühte , einen nordiſchen Bund zů Stande zu bringen , vornehmlich die Kriegser klärung Preußens an Frankreich herbeiführten , gehört in eine größere Darſtellung der Geſchichte des preußiſchen Staats. Hier foll nur, um die Parteien , wie ſie gegen einander in Frankreich und Preußen auftraten , unvers kennbar zu bezeichnen , einiges erwähnt werden , was die

.

53 Eine und die Andere in Beziehung auf der Krieg offents lich ausſprach . In dem preußiſchen Kriegsmanifeſt gegen Frankreich aus dem Hauptquartier zu Erfurt am 9teu October aus dem Sanſekiel des Herrn Genz und des Herrn von Lombard gefloſſen heißt es am Schluß : ,, Die Begebenheiten des Kriegeb , der ſich eröffnet, find in der Hand der allerhöchſten Weisheit . Der König überläßt andern vorzeitige Prahlereien, wie er ihnen ſo lange den traurigen Genuß muthwilliger Beleidigungen und unverantwortlicher fäſterungen überließ. Aber Er

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führt zum Kampfe eine Armee , die ihres Ruhmes würdig iſt. Aber Er beherrſcht eine Nation , auf die Er ſtolz ſeyn kann . Aber Fürſten , die Zierde des deutſchen Nas mens , Seiner Dankbarkeit , Seiner Redlichkeit gewiß und die wenigſtens an Seiner Seite den Sieg nicht fürchten dürs fen , haben ihre Fahnen mit den Seinigen vereint. Áber ein Souverain , der einen der erſten Throne der Welt durch ſeine Tugenden ehrt , iſt von der Gerechtigkeit ſeiner Sade durchdrungen. Aber die Stimme der Völker ruft und ſegnet allenthalben ſeine Waffen ; und ſelbſt da , wo das Schrecken fie verſtummen heißt , meldet ſie ſich um ſo Mit ſo vielen Bewegungsgründen zum dringender an. Bewußtſeyn ſeiner Kraft und zur Ruhe iſt es Preußer wohl erlaubt , fortdauernd an ſeine hohe Beſtimmung zu glauben . In der Proclamation an die preußiſche Armee von demſelben Tage heißt es : Es iſt Sr. Majeſtät nicht unbemerkt geblieber , bap die Armee längſt den Krieg gewünſcht und wenn gleich Rückſichten , die allein aus ihrem Standpunkte richtig era wogen werden können , Sie abhielten , dieſem Wunſche früher, nachzugeben , ſo haben Sie ihn doch geehrt , da Sie ſich überzeugt halten , daß er nur ays wahrer Ehra und Vaterlandsliebe , welche die Armee immer in ſo hohen Grade an den Tag gelegt hat , eutſproffen iſt. —Majeſtát ſind überzeugt, daß ſchon die Erhaltung der Nationalehre und des Ruhms, den Friedrichs Geiſt über ſeine Preußen verbreitete , die Urmee zu der geryohnten

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84 Lapferkeit und willigen Ertragung aller int Kriege unvers meidlichen Mühſeligkeiten hinlänglich aufmuntern würde, allein dieſer Krieg hat noch mehrere , noch allgemeinere Zwede 2c . : 1 1. Der Kaiſer von Frankreich war am 6ten October zu Bamberg eingetroffen , er erließ an dieſem Tage folgenden Aufruf an ſein Heer :

Soldaten !!) ,, Die Anordnung zu eurer Rückkehr nach Frankreich war getroffen , fchon hartet' ihr euch den Grenzen genähert. Triumphfefie erwarteten euch und zu enrem Empfange hatte man in der Hauptfradt die Zubereitungen veranſtals tet . Aber während wir uns mit ſo viel Zuverſicht zurücks zogen , Ichmiedete man unter der Maske von Freundſchaft und Bündniß neue Ránke , das Kriegsgeſchrei ertönte zu Soldaten ! keiner iſt unter euch , welcher Berlin . auf einem andern Wege , als dem der Ehre nach Frants reich zurückkehren möchte; nur unter Triumphbogen müſs haben wir nur deßwegen fen wir dort einziehen . Wie den Jahreszeiten , den Meeren und Büften getrokt , das mehrmals gegen uns verbundene Europa beſiegt, unſern Nuhm von Diten " nach Weſten getragen , um heute unſere Verbündeten zu verlaffen , in unfer Vaterland wie Flücht: linge zurüđzukehren und ſagen zu hören , daß Entſeßen die franzöſiſchen Adler bei dem Anblick der preußiſden Waffen ergriffen habe ; ſchon ſind ſie gegen unſere. Vorpo: Nun denn aufgebrochen ! weil die ften herangekommen. Mäßigung eine ſolche unbegreifliche Aufgeblaſenheit nicht beſänftigen konnte ; die preußiſche Árniee erfahre das nelms liche Loos , welches dieſelbe vor vierzehn Jahren getroffen hat , fie wiffe , daß es leicht iſt , fand iind Macht durch Freundſchaft des großen Vorks 30 vergrößern; ſeineFéinda (draft aber führedlicher ſei als die Stürme des Oceans.“ Bei aller Zuverſicht des Friedens ließ Napoleon es dennoch nicht unverſudit , noch zum Frieden giriipathen , er ſchrieb , aus dein Hauptquartier. Gera ain 12ten Détos ber noch einen Brief an den König von Preußen , der gewiß vornehmlidy den Zweck hatte , im Fall eines Une glúds vor dem Senat und dem Volke ſichy vechtfertigen zu können ; es heißt darin :

55 .. Idy, ſchåße keinen Sieg., der durch das Leben einer, beträchtlichen Anzahl meiner Kinder erkauft werden wird. Wenn ich meine militäriſche Laufbahn erſt begonne und wenn ich nody die Gefahren der Gefechte zu fürdyten hätte , dann wäre dieſe Sprache wohl ſehr am unrechten Orte. Ich will keinen Nußen aus dem Schwindela geiſt ziehen , der die Conſeils beherrſcht und der politiſdie Mißgriffe, worüber Europa erſtaunt, und militariſche Feh ler , von denen Europa in kurzem wiederhallen wird , hat begehen laſſen . Siye , Em . Majeſtät werden beſiegt wers den ; in dieſem Augenblic haben Sie noch keinen Verluſt erlitten und Sie können mit mir auf eine Shres Ranges würdige Urt unterhandeln ; ehe ein Monat vergeht , wers den ſie in einer ſehr verſchiedenen fage tractiren . Wenn Sie auch in mir keinen Aliirten mehr finden , ſo werden Sie doch einen Mann in mir finden , der wünſcht, nur Kriege , die die Politik meiner Völker fordert , zu führen und kein Blut in einem Kriege mit Souverains zu vergießen , die mit mir keine entgegengeſekten Intereſſen int Hinſicht der Induſtrie, des Handels und der Politik haben .' Dies mag hinreichen , um den Geiſt kennen zu nen , mit dem von beiden Kriegführenden Mächten Kampf eröffnet wurde , der , wie unglücklich er auch Preußen endete , uns nod ) manche ruhmwürdige That der Seite der Beſiegten zeigt.

lers der für auf

Unſern Helden ſuchen wie auf im Getümmel der Sdracht; dein unleidlich ward es ihm , wenn in ſtatt licher Verſammlung die Herren , was leidt zu entſcheiden war , mit wiederkehrendeu Geſpräden überlegten . eilte er fort , To bald es möglich war , und raſd auf's Pferd mit tiefem Athemzugé , hinaus , wo das Verlangen, porzubringen , zu beſiegen , zu erhaſchen , ſeine Fauſt zu brauchen , zu beſiben , zu erobern , durch die Seele des Helden glüht , wo der Soldat ſein angebornes Recht auf alle Weit mit raſchem Schritt fich anmaßt und in fürd ): terlicher Freiheit wie ein Hagelwetter durch Wieſe , Feld und Wald verderbend ſtreicht und keine Grenze kennt, die Menſchenhand gezogen . Schlimm war es, daß die Diplomaten ſich die Ent: Scheidung anınaßten in der Zeit , wo an der Spité des

56 Heeres der urtumſchränkte Feldherr ſtehen follte , Tchlimmer noch , daß unter den Feldherrn ſelbſt , beſonders zwiſchen dem Herzoge von Braunſdeig und dem Fürſten von Hohenlohe ein ganz feindſeliges Verhältniß Stattfand , was der eine rieth , verwarf eigenſinnig der andere. Man ftritt ſich in Erfurt noch über den zu ergreifendeur Kriegs plan , während man aus dem zweiten Bulletin dom 12 ten Öctober , in dein unverholen die Fehler der Preußen noch vor der Entſcheidung der großen Schlacht ausgeſprochen waren , ſich am beſten über die eigne Lage håtte unterrich ten können . Darin hieß e8 : ,, Meder Dresden noch Bers ( in find durch ein Armeecorps gedect. Auf der linken Seite umgangen in dem Augenblick , wo ſie zur Ausfühs rung der gewagteſten Unternehmungen Freiten wollte , auf der That ergriffen , befindet fid) die preußiſche Armee gleich am Anfange in einer kritiſchen Lage : Und ſo war es auch ; die Stellung des ganzen preaßiſden Heeres auf dem linken Saalufer gab dem Feinde den linken Flús gel, gab ihm Dresden und Berlin preis . " Der Prinz Louis Ferdinand bezahlte feinen heldenmus thigen Angriff am 10ten October mit dem Leben , ſein fail aber war dem Heere nidyt ein Ruf zur Rache , die Flüchtlinge von Saalfeld verbreiteten Muthloſigkeit unter denen , die bei gena ſtanden. Ein dichter Nebel verbarg am 14ten October die von allen Seiten und auf den befchwerlichſten Wegen gegent das getheilte preußiſche Heer heranziehenden Franzoſen , Hohenlohe wurde bei Jena geſchlagen , das Heer des Kós nigs unter des Herzogs von Braunſchweig Befehl in dens felben Stunden bei Auerſtädt zerſtreut. Bei der Beſinnungsloſigkeit , die faſt alle Anführer befallen hatte, zeigte ſich Blücher beſonnen und kalt. Anfangs des Krieges hatte er in den preußiſch - weſts phäliſchen Landen zugleich mit dem General Schuleis burg ein Heer geſammelt, mit dem 'er ſpäter unter dem Befehl des General Rüchel geſtellt wurde. Um Tage der Schlacht von Auerſtadt befehligte Blücher den rechten Flügel des königliden Heeres , er war von dem Rüchel': fchen Corps abgerufen und hatte nicht ſo viel Zeit , vor

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37 der Schlacht, die man nicht ſo nahe graubte , die Gegend und die unter ſeine Führung geſtellten Truppen kennen zu lernen , von denen ihm nur erſt ein Theil überwieſen wors den war. Er führte den Vortrab ; zwiſchen Poppel und Cauchwis traf er auf die Diviſion Gudin , die er , wie unvermuthet ihm auch im Nebel die Begegnung war , nach Haſſenhauſen zurücktrieb ; noch immer fehlten ihm die Fußregimenter , die Reiterei machte vergebliche Ans griffe auf das feindliche Fußvolk, das durch die Geſchüße und durch den Nebel gedect ſtand. Der Herzog von Braunſchweig befahl , den Ungriff nicht fortzuſeßen , bevor der Nebel gefallen ſei, der Felds marſchal Mollendorf, der hier im Trůben guten Fiſchzug zu halten meinte , ließ die Angriffe fortſeken. Blicher verlor ſein Pferd , raſch warf er ſich auf das reines Trom peters , der Rüdzug , den er durch Auerſtädt zurücknahm ; war geſchloſſen. Der Herzog von Braunſchweig war tödtlich verwundet worden , der König übertrug dem Fürs ften Hohenlohe den Dberbefehl, das gemeinſame Unglück machte die - Feldherrn noch immer nicht einmüthig ; der General Kalkreuth , der ſich zurückgefekt glaubte , vers ließ das- Heer und folgte dem Könige. Der Rüdzug war nach Magdeburg angeordnet ; Blús cher führte , von der bunten Verwirrung der andern ges trennt, eine Schaar, von 5000 , mit denen er ſich nur zu lange noch unter den Feinden aufgehalten , in beſſerer Drdnung mitten durch die Franzoſen hindurch , als andere Feldherrn , die mit den Shren zu frühzeitig rich entferut hatten. Am 16ten October fab fich unſer Feldherr von allen Seiten durch den überzähligen Feind eingeſchloſſen , hätte er auch mit der müden Reiterei den Verſuch , ſich durch zuſchlagen , gewagt, ſo hatte er ſein Fußvott verlaffen müſſen , Lapferkeit konnte hier nicht retten , da griff die Geiſtesgegenwart des entſchloſſenen Kriegømaunes zu einer Waffe , die auch nur der Muthige mit gutem Erfolge führt, zur liſt. Por ihm hielt der franzöſiſche General Klein , hinter ihm folgte General Laſalle, da war nicht Zeit zu lange

58 weiligem Kriegsrath , Blücher ritt mit einem Trompeter und einigen Officieren an den General Klein heran und betheuerte ihm den abgeſchloſſenen Waffenſtillſtand, der Oberſt Maſſenbach , der den Brief Napoleons vom 12 ten Dctober an den König geleſen hatte , führte aus dieſem mit vieler Beredtſamkeit Beweisſtellen an , und die Frans zoſen wurden von den Deutſden überliſtet und unſerm General wiederfuhr: die Genugthuung , daß Napoleon in feinem elften Bulletin vom 19ten October aus Merſeburg ſchrieb : Der preußiſche General Blücher iſt mit 5000 Mann mitten durch dieDiviſion Dragoner des General. Klein , der ihn abgeſchnitten hatte , durd gekommen . Er gab vor , es ſei ein Waffenſtillſtand vou ſedhs Wochen zu Stande gekommen und der General Klein hat die Einfalt gehabt, es zu glauben .. !! 77. An demſelben Lage noch ſchlug Blucher durch eine kleinere Abtheilung der Feinde, die bei Nordhauſen ihm den Weg vertreten wollte , ſich durd ). Das Corps , das bei Halle unter den Prinzen von Würtemberg am 17ten October geſchlagen worden war , wurde unter Blücher's Befehl geſtellt; glüdlich hatte er die Elbe hinter ſich , nicht ſo gelang es ihm , die Oder: zu erreichen . Er dedte nad, dem Abzuge von Magdeburg, wd, das Heer wenig Erholung gefunden hatte , den Rückzug des Fürſten von Hohenlohe mit einer Sdaar von 11,000 Mann. Am 26ſten October erhielt: er von dem Fürſten Hohenlohe den Befehl, fich ganz an ihn anzuſchließen , Blücher antwors tete , daß er mit ſeinem ſo ermüdeten Heere Nachtmarſche mehr fürchten müſſe , als den Feind , und dies mag die Beranlaſſung geweſen ſein , daß beide Feldherren nun gånglid) von einander getrennt wurden. Die Ergebung des Fürſten bei Prenzlau am 28ſten October erfuhr Blús dher , der nur einen kleinen Marſch davon entfernt war , am folgenden Tage durch Berſprengte. Auch jeßt verließ ihr der beſonnene Muth nicht ; da Stettin nicht mehr zu erreichen war und er nicht hoffen durfte, einen Uebergang über die Oder zu finden, wendete er sich nach Strelit , um die Abtheilung aufzuſuchen , die der Herzog von Wei mar geführt hatte und jest pom General Wiuning befeh ligt ward ; mit dieſem wollte er wiederum nach der Elbe

59 gehen und den Feins fo fehr im Rüden bedrohen und bes unruhigen , daß er dadurch abgehalten wurde , raſcher ges gen die Oder vorzubringen . Von der Elbe her fam ihm Soult entgegen , dennod fendete er am 31 frent October noch einige Naunſchaft nach Lauenburg , um hier Schiffe zur Ueberfahrt bereit zu halten . Zu hart folgte ilum der Marſdall Bernadotte , als daß er Zeit zur Ueberfahrt hatte gewinnen können , die Aufforderung dieſes Marſchalls, ( am 1ſten November , ) fich zu ergebert, verwarf er ; nidyt fo trotzig hielten ſich die von Blücher voraufgeféndeten Generate uſedom und Pelet , von denen der erſtere mit ſeinem Huſarenregimente und zwei Bataillons Grenadiere fich" bei Wismar dem General Savary , der nur 600 Nei ter bei ſich hatte , der andere mit vier Sdwadronen von Bayerk Dragoner fid ergab. $$ en Näher und näher drängten die Schaaren der Feinde heran , zur rechten Seite nahte der Großherzog von Berg, zur tinken Marſchall Soult , von vorn drobte Bernadotte . Audy der zweite Antrag zur Niederlegung der Waffen wurde zurückgewieſen , die Gegenwart , das Wort des Feldherrn gab den Soldaten Muth , die Gefahr zu vers achten und den Manget jeder Art zu ertragen . Nirgends öffnete im freien Felde ſich ein Weg , da faßte Blücher den ſchweren Entſchluß , binter Mauer und Wall fich zu werfen , um einmal den Seinen eine ſichere Herberge zu ſchaffen. ' Er hatte die Wahl zwiſchen Lübeck und Ham burg : er wählte die erſtere Stadt als die nähere , der Senat hatte die Thore zwar ſchließen laſſen , er kopfte" for bart an , daß fie bald geöffnet wurden . Den verſammel ten Vatern der Stadt auf dem Rathhauſe erklärte er , daß er bei ihnen Quartier und Zehrung , Pulver, Blei und Schuhe für fein Heer ſuche und gezwungen ſei , eine

, zu war nur noch ſehr wenig übrig , doch gewährten fie Schutz gegen Ueberfall und beſtändige Störung , was im Felda lager michyt zu vermeiden ift. Am wenigſten feft war das Burgthor , Blücher übergab hier die Aufſicht an den Hers zog von Braunſchweig - Dels , der drei Bataillons und (ed )zehu Feldſtücke unterats ſeinen Befehl erhielt. Kaum hatte Marſchall Bernadstre, der zuerſt vor der Stadt eintraf / fich von der Lage des Burgthoxes unterrichtet, als er ſogleich hierauf den lebhafterien Angriff rid )téte.

60 Zu ſicher glaubte unſer Feldherr fich hinter den verfallnen Q0a Ren ; während er ruhig die Befehle für den morgenden Lag niederſdreiben ließ , brach der Feind am 6ten Nos vember durch das Burgthor herein , wo das preußiſche Geſchüt , von einem Lieutenant befehligt, zu früh davona fuhr. Kaum gewinnt der General Zeit , ſich auf ein Huſarenpferd zu werfen , ſein Generalquartiermeiſter, Oberſt ponšdarnhorji , und ein Theil ſeines Generalſtabeswird gefangen , die Zurüdgeſchlagenen reißen in ihrer Flucht. Die Entgegenziehenden mit fort , Lärm und Verwirrung erfüllt die . Straßen , da ruft Blücher mit gewaltiger Stimme ber tobenden Menge zu , das Kriegsvolk erkennt den Ruf des Feldherrn , es wird rubig , die zerſtreute Schaar ords net ſich um ihn. her auf dem Markte, er führt ſie dem eindringenden Feinde entgegen , er gewinnt das Thor wies der und muß es wieder verlaſſen , er ſtürmt von neuem dagegen , aber je öfter er das Gewicht der feindlichen Maſſe zurúdwirft , mit Seſto größerer Wucht ſchlägt es auf ihn zurück , Sdiritt vor Schritt weicht er und erreicht Die gieri einen freien Ausgang nach Travemünde. Feinde fallen über die wehrloſe Stadt her , als gen ob ſie zur blutigen Beute ihnen vorgeworfen ſei, und vers Das Leußerſte, war verſucht fäumten die Verfolgung . worden , ein weiterer Rückzug kounte nicht genommeu werden , ein daniſches Heer hielt an der ' bolſteiniiden Grenze und webrte den Eintr itt . Hier endlich , wo der Eintritt. Gedanke an fernere Gegenwehr ſelbſt dem Muthigſten nur als troſtloſer Bahn und unausführbar erſdien , ergab ſich der fühne Feldherr mit ſeiner Heldenſdaar.

Dem Könige gab Blücher Beridt;

von

ſeinem Zuge dieſen

Mit niedergeſchlagenem Herzen muß ich Ew . könig . lichen Majeſiát die allmählige Vernichtung und Gefangen (daft des Corps Truppen melden , welche ich das Unglück hatte, in einer Lage zu commandiren , die kein anderes Schickſal zuließ . “

Daß ein von dem Herzen des Staats und allen anderir Lruppen und Feſtungen abgeſchnittenes Corps, nachdem es ſeine Munition in vier Gefechten verſcholen batte , durch eine ſechsfach überlegene Macht nach vierzehn

64 Lägen Bernichtet wird , bedarf keiner Rechtfertigung , aber über alles beruhigend würde es mir ſeyn , wenn Ew . koa nigliche Majeftat meinem Bericht Schritt vor Schritt folgten und meine getroffenen Maßregeln beurtheilten . “ , Zur Ueberſicht finde ich nöthig ; hier vorläufig ans zuführen , daß die Operationen meines Corps bis zum 28ſten ; das iſt bis zu Kapitulation der Hohenlohiſchen Armee , auf die Vereinigung beider und auf die Gewing nung der Ober abzweckten ; daß nachher mein ganzes Bes ftrebeu dahın ging , durch die Bewegungen meines Corps die franzöſiſche Macht von der Oder abzuziehen und fie von dem Herzen der preußiſchen Monarchie zu entfernen , um für Verproviantirung unſerer Feſtungen und für die Annäherung der noch übrigen preußiſchen Truppen und der ruſſiſchen Armee Zeit zu gewinnen . “ 311,1 . ,, Daß ich hierin nicht ganz unglücklich gewefen , hat der Erfolg gelehrt, da drei franzöſiſche Hauptcorps , das Murat'ſche , Bernadott'ſche und Soult’ſche mich umgaben , als ich von aller Munition entblößt mit 9400 Mann zwiſchen Kiel und Lübeck zu Radkau kapitulirte. " in Ich gehe, jekt åber , die ich jedoch ſuchen werde.

zu der umſtändlichen Erzählung ſo viel als möglich abzukürzen

Den 24ſten October trug mir der Fürſt von Hohens lohe das Commando des Corps auf , welches der .Herzog Eugen von Würteinberg bis dahin commandirt batte. Es war durch eine bei Halle verlorne Schlacht ſehr geſchwächt und hatte auffer einer halben zwölfpfündigen Batterie nur noch anderthalb ſechspfúndige und eine reitende Batterie , aber weder Fourage noch Brod. Die Artillerie war große tentheils von dem Corps , welches am 14ten bei Uuers ftádt gefochten hatte und durch forcirte Mårſche erſchöpft .“ „ Ich marſchirte mit dieſem Corps am 26ſten in die Gegend von Ruppin . Der Fürſt von Hohenlohe war an dieſem Tage in der Gegend von Lychen . "

Meine Abſicht auf Zehdenik , den graden Weg nach Prenzlau zu gehen , wurde bereitelt; der Feind hatte jenen

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Ort und Sranſee beſeßt. Fd marſcirte daher am 27ſten mit der erſten Diviſion des Corps auf Fürſtenberg und mit der zireiten nach Lydien . Gegen Abend wurde ineine Urriergarde bei Menz angegriffen ; ſie warf den Feind; ich zog ſie aber dennoch bis nahe an Fürſtenberg, an dié erſte Diviſion des Corps. !!

Den 28ſten vereinigte ich mich mit Tagesanbruch mit der Diviſion meines Corps , welche bei Lychen geſians den hatte, und richtete nun meinen Marſch auf Boitzens burg. Der Fürſt von Hohenlohe war über Schönermart auf Prenzlau marſchirt; ich durfte dieſen Umweg nicht nehmen und mußte iních entſchließen , den Feind aus Boißenburg zu vertreiben , wenn id nid )t alle Hoffnung der Vereinigung aufgeben wollte. Der Feind griff auf dieſem Marich die Arriergarde nicht weit von Lyden er , wurde aber von imeinem Regiment zurückgeſchlagen , wel: dhes einige und funfzig Gefangene machte und gegen, funf zig Maun niederhieb . Der Feind verließ bei meiner Anmäherung Boißeng burg , die Patrouillen trafen aber in den umliegenden Dertern überall Feinde und aus den wenigen Oertern, welche ich zu befegeu gezwungen wurde , wenn Menſchen und Pferde uid)t por vunger umkommen fouteni, mußte i er noch in der Nacht herausgeworfen werden ," , Als ich den 29ſten früh um fünf Uhr nadu Prenza lau marfdiren wollte, erfuhr ich von einigen verſprengten Leuten der Hohenloheſchen Armee, daß der Fürjt zu Preizlau kapitulirt habe. Mein Corps war 10,500 Mann ſtark ; vor mir ſtand auf zwei Stunden die Murat'iwe Armee , zur Seite oder hinter mir das Bernadott'ſde Corps; jedes dieſer Corps war wenigſtens. doppelt ſo ſtark als das meinige , das übrigens weder Brod noch Fourage batte und durch die vielen forcirten Märſche aus Berit abgeinattet war. “ ,,Mein Entſchluß war bald gefaßt. Statt rechts auf Prenzlau zu marſchiren , marſcirte ich in demſelben Aus genblick links nad Stettin ab. Id hoffte , mid dort mit dem Weimar'ſchen Corps zu vereinigen , mich dann Maga deburg zu näheru , oder nach Umſtänden über die Elbe 34

63 gehen , um Magdeburg und Hameln auf längere Zeit mit Lebensmitteln zu verſehen und dem Feinde im Rücken zu operiren . Durch mehrere ausgeſchidte Officiers und Fäger erhielt ich indeſſen keine Nachricht von dem Weimarſden Corps . Ich marſchirte den 30ſten vor Strelik vorbei bis Feßt Dambed und traf hier unerwartet auf daffelbe. erfuhr ich zum erſtenmal, daß das Corps des Marſchal Soult mir von der Elbe entgegenkomme. Meine Arriere garde wurde , noch ehe ſie einrüdte , vom Feinde hare celirt. " Den 31ſten ſchickte ich zwei Officiers nach der Elbe, um die nöthigen Schiffe und Fähren zum Uebergang bei Buitenburg und Lauenburg zuſammenbringen zu laſſen. Foh iliaridhirte nad ) Wahren und den andern Tag nach Att : Schwerin und Glape. Nach der Ankunft des Soult's fdhen Corps war meine Lage noch kritiſcher geworden , als fie vorher war . Id hatte mich zwar mit dem Weimar's fchen Corps vereinigt , aber die äußerſt erinudeten und ausgehungerten Truppen ' mußten , wenn nicht alle in einigen Lagen Hungers ſterben ſollten , des Nachts in Dörfer gelegt werden , um hier den dürftigſten Unterhalt zu finden. Bei dieſer. Auseinanderlegung riskirte mein Corps aber immer , beim Angriff des Feindes ganz zer ſtreut zu werden. Meine Ordnung war folgende. Beim Finſterwerden ging das Corps aus einander ; eine Stunde vor Lagesanbruch marſchirten die Regimenter aus und eilizeli nach dem Rendezvous, das ſo gelegt war , daß idy anderthalb bis zwei Meilen vorkam . Durch dieſe Dispos fition wurde aber die große Gefahr, in der ich mich bes fand , nur um etwas vermindert. Den 1ſten Novem ber. wurde meine Arriergarde bei Wahren angegriffen ; der Feind drang bis vor Ált Schwerint, wo mein Haupts quartier war. Das Corps war zwiſchen Kuppentin und Serrahn in die Quartiere gerútt. Da der Feind aus den fandkarten wußte , daß er bei Alt : Schwerin nicht durchdringen konnte , fo hielt ich dieſes Vorgehen für einen falſchen Angriff und erwartete den wahren zwiſchen der Krakower und Schweriner See. Ein großer Theil meiner Truppen kam hier auf dem ihm ſchon vorher bea. ſtimmten Rendezvous zuſammen . Des Feind wandte fich

64 faden weiter nach der Erbe und ich marſchirte einige Stunden 'vor Tagesanbruch ab, um mich in die Gegend von Preſtin und Kladrum zu begeben. Mein Corps lag hier in einem Bezirk von fünf Stunden aus einander; ich mußte biele Dörfer haben , um Lebensmittel zu finden. Piele Soldaten fielen vor Hunger nieder und waren todt ."

Den 3ten marſchirte ich in die Gegend von Schwes rin. Ich hoffte , hier auf beiden Flügeln durch den los wißer Brudy und den Schweriner See gedeckt zu ſeyn und meine leute aus der Stadt mit etwas Brod und Branntwein verſehen zu können. Hierauf wollte ich das Corps am folgenden Morgen nach Lauenburg marſchiren laffen , oder aber über das Bernadottiche oder Soult'ſche Corpå herfallen . Während des Marſches engagirre Fich bei Kriwiß ein hißiges Arriergardengefecht, daß ſich den Abend bei dem Dorfe Fähre endigte . Das Detaſchement des Oberſten von Oſten zu Wittenburg war von dort ohne Befehl abmarſchirt; idh wußte nicht , was auf mei: nem rechten Flügel vorging . Griff der Feind mich auf dieſem an , während ich mich mit ihm zwiſchen dem Dorfe Fähre und Plate engagirte, ſo wurde ich an den Schwes riner See gedrängt ; ich mußte ein Project der Art beim Feinde um ſo mehr vorausſeßen , da , wenn er mir von hinten ſchaden wollte , ſein Marſch und ein Angriff auf Plate weit angemeſſener als auf Fähre geweſen wäre. Ein Angriff auf Fähre ſchien bloß eine Demonſtration zu ſeyn , um die Aufmerkſamkeit auf meinen linken Flügel zu ziea ben , während man den rechten umging. Das blutige Ur: riergardengefecht bei Fähre endigte ſich , nachdem es eine Stunde finſter war. Beide Hauptquartiere waren nicht eine halbe Stunde von einander entfernt, das meinige in Dsdorf. - Der Marſchall Bernadotte forderte mich zum zweiten Mal auf , zu kapituliren . Ich verbot mir ein für allemal die Aufforderung. “ Um meinen Plan, die feindlichen Corps ſo weit als möglich von der Dder zu entfernen und erſt dann , wenn ich nicht mehr ausweichen könnte, mich zu ſchlagen , weiter auszuführen, marſdiirte ich aus der Gegend von Schwerin nad). Gadebuſch und Rogendorf. Meine Erups pen wurden in der Nacht von Gr. Salig , alſo auf meia nem rechten Flügel beunruhigt. Nach der Eibe in der

65 Gegend von Lauenburg könnte ich mich zwar immer noch werfen , aber die Zeit zum Ueberſeben hatte ich nicht. Mir blieb alſo nur der Weg nach Lübecť oder Hamburg offen , oder i ich mußte mich den andërit Tag ſchlagen. Meine Truppen Menſcheit und Pferde wareno abgemattet , daß ich von einer Schlacht bei der ſechs und ſiebenfachen Ueberlegenheit des Feindes keinen guten Ausgang erwarten konnte. Der Großherzog von Berg war auf meiner linken Flanke , Marſchall Bernadotte in meiner Fronte, Marſchall Soult auf dem recyten Flügel, In dieſer kritiſchen Lage entſchloß ich mich , auf Lübeck zu marſchiren und die Zrabe vor der Fronte zu behalten . Hatten die Truppen ſich nur gegen Hungersnoth geſichert und in etwas erquidt, ſo konntent fie ſich ſchlagen , wenn auch wegen der Uebermacht ſehr wenig Wahrſcheinlichkeit eines glücklichen Erfolgs vorhanden war." ,, Der Marſch wurde den 5ten November glücklich ausgeführt. Die Zhore 4von Lübeck und die Tráve von Travemünde bis da , wo ſie die däniſche Grenze berührt, wurden beſeßt. Die Armee war in dieſer Stellung im Stande, auf ein Paar Lage der großen Uebermacht zu widerſtehen , wenn ein jeder ſeine Schuldigkeit that; dies - war aber leider nicht der Fall. Der Feind drang den 6ten Mittags durch das Thor von Lübeck, auf welches fechzehit. Kanonen gerichtet waren und das von drei Ba : taillons wertleidigt wurde ,und es gelang ihm dieſes Ein dringen nur deßhalb , weil jene Kanonen wider den Bes fehl zum Theil zurüdgezogen wurden und daher gerade im entſcheidendſten Augenblid dein Feinde keinen Scaden mehr zufügten . 1, $ ch führte, als ich dies mir ganz unerwartete Ers eigniß gewahr wurde, die Truppen , die ich habhaft wer : den konnte , den Feinden in den Straßen entgegen , der Kampf dauerte einige Zeit langund war blutig ; die Stadt wurde am Ende mit Feinden angefådt, und es , war nun nicht mehr möglich , der Uebermacht zu widers ſtehen. Die Regimenter Zſchammer , Owſtien , der größte Theil des Regimento Braunſchweig - Dels , die Magdes burger Fuſelierbrigade, ein Theit der Fåger und das Füs felierbataidon jvernois wurden meiſtens aufgerieben und gefangen . Mein General - Dutartiermeiſter - Lieutenang Blücher's febene

66 Sberſt von Scharnhorſt, und mein Genevatadjutants Ritts ineiſter Graf sonder Golz , wurden ebenfalls gefangeri Die übrigen Druppen , welche fidh noch auf 9000 und einige hundert Mann beliefert, befanden ſich ; in der Nacht nicht zuſammenzi der größte: Mangel war der der Munia tion . fd) mußte mich jest entſchließen , einen verzweta felten Angriff zu wagen und mich in den wenigſtens achtmal ftarkern Feind ſtürzen ,oder das däniſche Gebiet perleken . Das Lestere Hielt: ich wider die Klugheit , da ein däniſches Cerpo es pertheidigte und die Berlekung ſeiner Neutralität unſerat politiſchen Verhältniffen nicht angemeſſen ſeyn dürfte. Das erſtere hatte die gänzliche Zerſtreuung des . Corps und eine partielle Gefangenſchaft nach ſich gezogen , die ipeit trauriger als eine untei gea wiſſen Bedingungen geweſen wäre. „Ich entſchloß mich daher den nyten November in dem Augenblick in da drei franzöſiſche Heere mid) anzu greifen im Begriff waren , zu kapituliren . Eine Abſchrift der. Kapitulation erfolgt hierbei :

Se. Excellenz der Herr General : vort Blücher , willens , ſich in eine Kapitulation einzulaffen und durch die lage , in der er ſich befindet , dazu genöthigt , nimmt folgende Bedingungen an , die ihn im Namen der drei Corps dergroßen; franzöſiſchen Armee unter den Befehleu Sr. königlichen, Hoheit des Großherzogs von Berg , Sr. Durchlaucht des Harfchallé Fürſt von Ponte Corsound Sr. Ercellenz des Marſchals Soult vorgeſchlagen wor : den ſind . " , mais com Dieſe Kapitulation iſt im Namen der drei Armee . corps. Durch die Herrn Diviſionsgenerale Lilly und: Ni paud unterzeichnet , bon speld )en jeder eine Diviſion des erſten Arineccorps unter den Befehylen Sr. Durdlaugyt des Marſchalls Fürften von Ponte Corvo , als desjenigen , das ſich am nächsten bei: ber, kapitulivenden Armee befius !!! det , commandirtit y Art. 1. Die Truppert unter den Befehlen Sr. Ers cellenze des Herrn ; General pon Blückser , ſurvohl ait Kas vallerie , Infanterie , als Artillerie nud Detafdeinents, die unter ſeiner Oberbefeht gehören , find Kriegsgefangen .

67 Art. 2. Die Waffen , Pferde , Kanonen uud die Mundvorräthe jeder Art follen " ſogleich der : franzöſiſchen Armee übergeben werden . Art. 3. Die Herrn Officiere jedes Grades , mit Einſchließung der Cadets , behalten ihre Waffen , Pferde und Bagage , die Unterofficiere und Soldaten behalten ihre Torniſter und Mantelſace. Die Officiere ſind kriegsgefangen auf ihr Art. 4. Ehrenwort und machen ſich verbindlich , jich aut die Orte zu begeben , die ihnen werden angewieſen werden . Art. 5. Die Kriegskaffe und alle Sr. Majeftat, dem Könige von Preußen gehörigen Fonds , welche dem Herrn General von Bludser zur Verfügung überlaſſen ſind , wer den der franzörlichen Årmee übergeben . Man bezieht ſich in Hinſicht auf dieſen Punft auf das Wort des Herrn * Generals von Brüder. Art . 6.

Der General von Blücher wird durch ſeinen

Generalquartiermeiſter das Verzeidiniß aller Corps und Detaidements übergeben laffen , die zu ſeinem Commando gehören .

Art. 7. Das Armeecorps Sr. Ercellenz, des Herrn Generals von Blücher wird heute Mittag um zwölf Uhr mit den Striegsehren vor der franzöſiſchen Urmee mit Waf fen , Kanonen , fliegenden Fahnen und Standarten vorbei: ziehen , es legt ſeine Waffen nieder , wenn es den linken Flügel der franzöſiſchen Armee paffirt iſt. Doppelt ausgefertigt, Radkau , ber 1806 .

den

7ten

Novemo

Der General von Blücher. Die Diviſionsgenerale Lilly und Rivaud. !!. ,, Die Schmache meines Armeecorps - lautet der Bericht Bládyer'b an den König weiter - entſtand theils Dura) den Berlut, den ich in kleinen Gefechten nach and inobejondere in der Sdiacht von Lübeck erlitt, theils aber 5

68 audy durch die ermüdeuden Märche, auf denen die Bas taillons , bei dem Maugel an Lebensmitteln , täglich '40 bis 50 Mann zurücklaſſen mußten . Endlich war der Gies neral von Pelet mit vier Schwadronen von Bayern Dra : goner und der General. von Uſedom mit zehn Schwadro : neu Huſaren ſchon einige Tage von Corps getreniit. Dazu kam , daß die Truppen des ehemaligen herzoglich würtembergiſchen Corps ſchon bei Halle fehr gelitten hatten . “ In dem Augenblick der Kapitulation " hat der älteſte Officier vom Generalſtabe den Fehler begangen , die Re: gimenter , die er nur im Durdyſchnitt angab, weit ſtärker anzuſehen , als ſie waren , und auch noch die Truppen dazu zu zählen , welche theils vorher ſchon detaſchirt was ren und theils den Tag zuvor in Lübeck vernichtet odei gefangen wurden. Die franzöſiſdien Generale werden ſidi bei der Uebernahme der kapitulirenden Truppen ſelbſt über: zeugt haben , daß ihre Anzahl nicht die oben von mir an : gegebene überſtieg. " » Die Truppen im Allgemeinen haben eine Beharra lichkeit , Zreue und Bravour gezeigt , die meine Erwar tung übertroffen und die ſie unter andern Umſtänden uns fterblich gemacht haben würden. Obgleich die Regimenter des Corps, welches der Herzog von Würtemberg vorher commandirte , bei Halle eine unglüdliche Bataille gelie. fert und viel gelitten hatten ; obgleid) mein ganzes Corps über drei Wochen in ununterbrochenem Růđzuge war, täglich forcirte Márfche ..bon fünf bis ſieben Meileti machte und , von allen Bedürfniſſen entblößt, feine ants gemeſſene Kleidung , zum Theil keine Schuhe mehr hatte und , was noch mehr iſt , ſeit drei Wochen überall kein Brod und ſeit vierzehn Tagen keine Beſoldung erhielt : fo hatte dennoch ein jedes Regiment , ein jedes Detaſchement immer willig dasjenige gethan , was von ihnen gefordert wurde. Der gute Wille , die ausdauernde Beharrlichkeit , die Bereitwilligkeit zu jeder Aufopferuing , zeigte ſich auch noch in dem nehmlichen Augenblicke , ſelbft nach dem Vers , Ich ichließe dieſen Bericht mit der lufi von Lübeck . innern Rule , welche das Gefühl, ſeine Pflichten erfüllt zu haben , einflößt und erſterbe 26. von Blücher. "

69 Auf dem Felde von Radkau war dem Feldherrn nichts anderes übrig geblieben , als die Waffen niederzulegen , er that es nicht auf uurühmlide Weiſe , die Feinde ſelbſt erkannten es an , daß nach: To tapferer Gegenwehr mit ſo ermatteten Truppen nichts anderes übrig blieb. Blücher hatte nicht nöthig , wie es der Fürſt von Hohenlohe vor der Kapitatation von Prenzlau that , bei dem verſammel ten Officiercorps anzufragen ; ,, ob Einer beſſern Rath wiffe , als die Niederlegung der Waffen unter To ehrena vollen Bedingungen ; er hatte befohlen , die Waffen zu führen , er befahl , fie niederzulegen , ohne ſid) einen Por: mund aus der Maſſe zu erbitten . Den Fürſten von Hohena lohe haben ſeine Untergebenen , von denen dod, nid ) t Einer auf jene Aufforderung vortrat, geſchmaht und ihm viel Buſes nadıgeredet , dem General Blücher blieben die Seinert auch im Unglück getreu . Zum Zeichen dafür mag dieſer Brief gelten , den ein Pfficier vom Blüdyer'ſchen Corps. aus der Gegend von Lübeck am 8ten November ſchrieb : Mit blutendem Herzen benachrichtige ich Sie von unſerm endlichen Schickſal, dem wir weder durch die aus: dauerndſte Bravour unſerer Truppen , noch durch Erdul dung der ungeheuerſten Strapazen und ſelbſt des brüdends fien Mangels aller Lebensbedürfuiſſe. entgehen konnten . Hier wo die Driſee auf der einen und ein neutrales Ges biet auf der andern Seite uns einen weiteren Rückzug. unmöglich machten , mußten wir nach einein Rückzuge von 50 und mehreren Meilen kapituliren . “

Seit dem unglückliden 14ten October hat ſich dies ſes Evrps , kaum 18,000 Mann ſtark , unter beſtändigem Schlagen mit einer ſehr überlegenen Macht in größter Ordnung zurückgezogen , und erſt jest , nad dem der Feind zu verſchiedenen Malen zu unſerm braven Feldherrn , dem General von Blücher , geſchickt, und uns die chrenvollſteu Bedingungen einer Kapitulation antragen laſſen ; erſt jest, da wir ſeit vierzehn Tagen nur dann und wann Brod nud andere Nahrung genoſſen , da wir ganz ohne Muni tion und Brob uns befanden , die Truppen vor Ermattung niederfielen , aber auch dann noch lieber ſterben , als fich ergeben wollten ; jeßt konnte der menſdyliche Helb ein ſols ches Elend nicht ohne den tiefſten Schmerz mit anſehen ,

yo und er gab der abermaligen Aufforderung dreier franzöſis schen Marſchålle Sehör, erhielt die ehrenvollſte Kapitus ſation und wurde nadı Abſchluß derſelben init den ausges zeichnetſten Beweiſen wahrer Bewunderung und Kodyachs tung überýäuft..

Wir müſſen dem Feinde Gerechtigkeit wiederfahren Yaffen , daß er uns mit Edelmuth und Acting behandelt hat. Ein jeder der Generals , ja jeder Franzoſe , erklärte laut, daß wir mit wahrem Heldeninuthe gefochten , ihnen großen Schaden zugefügt und ihre Bevanderung ihnen abgezwungen hatten . i, Unſer ganzes Corps beſteht noch aus 9900 Mann, die andern find todt oder verwundet. Ein ſehr überlegene franzöſiſche Nacht hatte uns umzingelt. Dennoch waren wie entſchloſſen , unſerin höchſtverehrten Feldherrn in den Tod zu folgen , wenn der Feind uns keine ehrenvolle, Kapitulation zugeſtanden hatte. Das Corps hat ſich zu Kriegsgefan genen ergeben , alle Officiers behalten ihre vollige Equia page, die Gemeinen ebenfalls ihr Eigenthum . “ ,, Nachdem wir mit allen friegeriſchen Ehrenzeichen burch Lübeck marfchirt waren , wurden die Geivehre abge legt. Der Schmerz unſerer braven Truppen , der Abſchied von unſerm würdigen Feldherrn , unſere jetzige fage dies zuſammengenommen iſt ein Bild , das ich Shnen vor Mehmuth nidyt ausmalen kann . " Eine gleiche Rechtfertigung fand Blücher nicht iberal; zunächſt klagten die Lübecker ihn hart an , daß er Tó großes " Unglück über ihre Stadt gebracht , vergeblicher Weiſe: ſie hatten vollgültigen Grund der Klage , aber eben ſo vollgültig war der Grund Blúdier's , die Stadt zu bereken , er hat ſeinen Grund geltend gemacht , ſie nicht ben ihren , das war ihre Sculo . Wollen fie in einer freien Stadt wohnen , ſo mögen ſie für gute Walle, feſte Chore und 'tapfere Bürgerwache ſorgen ; in unſerer Zeit gibt es keine freien Städte in Deutſdiland. Die Ruhe der Bürger von Lübeck kommt hier , wo dem Feldherrn das Urtheil geſprochen wird , nicht in Ans fchlag , ein Andereß iſt die Frage: was ſudite , was

il hoffte Blücher in Lübed ?: * Ef Terbſt hat dieſe Frage zur Gnüge beantwortet , große Schuld rraf ihn , wenn er nicht gewußt hatte , daß er nur durch einen Durchbruch durch den Feind nach der Ober , oder durch einen Rückzug auf das rechte Elbufer glückliche Entſcheidung für ſeine Baf fen finden konnte. Zu dem einen oder dem anderen ſich w zw ei holung in Lübeck nöthig. Seine Größe als '. Feldherr hat er in dieſen ſchlimmen Lagen vornehmlid uns dadurch bewährt , daß er fein Heer mit To treuer Ausdauer an fich gebannt hielt , als es keinem Wallenſtein gelungen war. In einer Zeit , wo der Soldat nicht zu geld zieht im Dienſte des Vaterlandes , nicht als Landwehr den Feinden das Land wehrt , wo nur das hohle Mort des Herrſchers, nicht das Gemüth zum Kriege ruft , da ift es allein der Feldherr, der den Geiſt in die blinde Maffe yaucht, weh ihm ! wenn ihm die Menge nicht vertraut auf Tod und Leben . Blücher führte ein geſchlagenes Heer von der Saale zur Elbe, rings von verzagten Flüchts ringen- umgeben , die königlichen Garden , die berühmten Gensd'armes zu Pferde hatten 311 Prenzlau das Gewehr geſtredt, Blücher hielt die Seinen von dieſer Seuwe chamloſer Muthloſigkeit, die unſichtbar anſteckend wie einte Peſt durch das Heer Tief , frei. Er beſchwor die bo ſen Geiſter , die die andern vergeblich durch den Stab des Unterofficiers zu zwingen ſuchten , durch ein ernſtes Bort , durch einen freundlichen Blick , durch das unwans delbare Selbſtvertrauen , das ſeine Soldaten fo feſt, aut ihn band. Ein Angriff auf den Helden von Lübedt , der in jener Zeit von denen , die bei Prenzlau das Gewelr geſtreckt, mit vieler Heftigkeit geſchah , um die eigne Schuld von ſich abzulehnen , darf hier nicht unerwähnt bleiben. Am beſtimmteſten wurde die Anklage zuerſt in einer Zeitſchrift : ,, lichtſtrahlen " die im Jahr 1807 und 1808 in Berlin erſchien , im erſten und zweiten Heft ausges {prodhen , wo es Seite 271 heißt : ,, Endlich ſehen wir uns nod) genöthigt , hier folgens des anzuführen. Der Generallieutenant von Blücher hatte fidh , auf den Befehl des Fürſten von Sobeulobe , Ain

1

72 24ften October Nachmittags um 4 Uhr zu Neuſtadt ant der Dosje eingefunden und das Commando über das Corps übernommen , welches vorher durch den Herzog Euz. gen ' von Würtemberg angeführt , und bei Halle geſchlagen worden war. " Der Fürſt von Hohenlohe ertheilte dem General: Vieutenant von Blücher den Befehl, fid ) in ſeinen Bewer gungen ſo einzurichten , daß er von dem Corps , bei wela chem ſich der Fürſt ſelbſt befand , nur einen kleinen Marich entfernt bliebe, um ſich nach Erforderniß der Umſtände ſogleich mit dem Fürſten pereinigen zu können ." Da dieſer feinen Marſch ununterbrochen fortfeben zu müſſen glaubte , lo war feſtgelegt worden , daß auch der Generallieutenant von Blücher den feinigen ununter : brochen fortſegen ſollte. Dies iſt aber nicht geſchehen ; der Generallieutenant von Blücher hat ſeinem Corps am 25ſten October einen Ruhetag gegeben , und fein Corps iſt erſt Nachmittags wieder aufgebrochen. Es ſind alſo wenigſteus ſechế biệ acht Stunden verſäumt worden . “ ,, Das Erforderniß , beide Corps zu vereinigen , trat ſchon am 25ſten October ein. An dieſem Tage war der Fürſt von Hohenlohe zu Neu - Ruppin und der Gen. Blücher zu Ganzer angekommen , welche beide Derter ungefáhr zwei und eine Viertelmeile von einander entfernt ſind, Der von dem Feldherrn ſeinem Generallieutenant ertheilte Befehl," ſogleich aufzubrechen und zu ihm zu ſtoßen , ging am 26ſten Detober Morgens früh halb ſieben uhr von Ruppin ab . Ungeachtet der kleinen Entfernung von zwei und einer Viertelmeile kam dieſe Ordre doch erſt halb elf Uhr in die Hände des Generala lieutenants ; wenigſtens iſt Teine Antwort erſt von dieſer Stunde datirt. Alſo am 26ſten October Morgens früh halb elf Uhr hatte der Generallieutenant von Blücher den Befehl, ſeinen Marſch unverweilt Tag und Nacht fort: Er weigerte zuſegen und zu dem Fürſten zu ſtoßen. ſich aber , diefen allerdings forcirten Marſch zu machen , weil er , nach ſeinem eignen Ausdruck , Nachtmarſche mehr fürchte, alo den Feind . " Seine Antwort war ; 1

73 Ew.hochfürſtlichen Durchlaucht Schreiben som 26ſten Morgens halb ſieben . Uhr habe ich erhalten . Sds kann heute nicht weiter, als bis Alt- Ruppin : und Stor beck mit meinem Corps kommen . Ich werde morgen febr früh von dort aufbrechen. Durch Nachtmärſche zerſtreuen ſich unſere Truppen , ich fürchte ſie mehr , als den Feind. Da es den Druppen an alem fehlt, ſo bleibt mir nichts übrig , als ſie , ſo viel wie möglid ), alle 24 Stunden einige Stunden unter Dach und Fach zu bringen , wo ſie wenigſtens einige Nahrung erhalten können . Ich habe, um die Gefahr bei der Entferuung der Truppen in dieſen Quartieren zu vermindern , das Corpo in Diviſionen , bon denen jede aus : allen Waffen beſteht , getheilt , damit jeder Haufe in jedem Terrain gegen den nid )t zu ſehr überlès genen Feind bis zur allgemeinen .. Berſammlung agiren fónne,

1 Ich erſuche Ew . Durchlaucht , mein Corps lieber zu erponiren , als es durch allzu forcirte Märſche und ben damit verbundenen Mangel an Kräfteu und Lebens unterhalt in einen Zuſtand zu bringen , in dem es gar Mein Gedanke iſt , dem Feinde nicht mehr fechten kann. 3—500 Pferde entgegenzuſtellen und ihn damit zu beoba achten , halten .

oder ,

wenn er nicht

überlegen iſt ,

zurückzu

Ganzer , den 26ſten October 1806, hark erf Uhr. pon Blücher. " „ Der General Blücher heißt es in den Licht: ſtrahlen weiter - fagt in ſeiner Antwort an den Fürſten , daß er am 26ſten October ſchlechterdings nicht weiter kommen könne , als bis : Ant- Ruppin und Storbeck. Hatte er nicht gegen den ausdrücklichen Befehl ſeines Feldherry die unter ihm ſtehenden Truppen am 26ſten Vormittags einien Ruhetag machen laſſen , fo würden dieſe. Truppen bei guter Zeit in den neuen Quartieren haben ankommen können , und noch im Stande geweſen ſeyn , nach einigen Stunden Ruhe wieder aufzubrechen .' Hätte man den Befehlen des Fürſten gehorcht und den Truppen fofort die Ordre zugeſchickt, bei Ult- Ruppin und Storbeck einige Stunden zu ruhen und dann wieder

74 aufzubrechen , dem Fürſten aber dieſen Beſchluß gemeldet, fo konnte bei einiger Zhátigkeit des abzuſendenden Offic ciers der Fürſt Die Antwort des Generals ſchon auf dem Rendezvous bei Schönermark erhalten , welches zwei Meis len weit von Alt - Ruppin entfernt liegt. " Es ift bekannt, daß der Fürft die Ankunft des Generals auf dem Rendezvous bei Schönermark drei volle tunden erwartete 'und nothwendig erwarten mußte. Hätte der Fúrſt auf dieſem Rendezvous die Meldung ers halten , », General Blücher komme , fo würde er ihn da erwartet haben , und wenn er auch nur allein gekomen ware . Die Umgebungen des Fürſten wiſſen , wie ſehr dieſer Feldherr durch das Ausbleiben des Generale gelitten hat. Dereiuigten wir uns auf dem Rendezvous bei Schóa nermark diejeits Granſee, fo letzten wir den Marſch ents weder , ivie teigelebt worden war , über Zehdenit , oder über Fürſtenberg fort und alles ginig anders . " 1 Wir brauchtens nicht noch einmal drei volle Stuns den in dem Rendezvons bei Lychen auf die Ankunft des Generallieutenants von Blücher zu warten , ſondern ſetza ten unſern Marſch ohne Unterbrechung fort.“ ,, Daß von dem Fürſten auf dem Rendezvous bei Lychen entworfene Mannovre - mit dem Groß ſeines Corps auf dem Wege nad Boißenburg fortzurücken , zu gleicher Zeit aber den General von Bila oder irgend einen anderu Huſarengeneral mit ſeinen Huſaren und dem Kuraſ fierregiment Gensd'armes rechts über Süſtrindhert, Facobs. hagen u . ſ. w . gehen zu laſſen - konnte ausgeführt wer : den. Fand aber dies Mannóvre Statt , ro nahinen wir den Großherzog von Berg zwiſchen zwei Feuer und viels leicht - gefangen . ?! Dieſes Ereigniß konnte eintreten und würde wahrs cheinlich eingetreten ſeyn , wenn der Generallieutenant von Blúcher zu dem Fürſten ' geſtoßen wäre. Wenigſtens hatte der Fürſt dann auf der Höhe von Boißenburg Kas vallerie , die ihm gänzlich fehlte. * ' . , Wir konnten den Feind mit Nachdruck recognoscis men , die Truppen konnten die - Lebensmittel genießen , die

775 man in Boißenburg für ſie zuſammengebracht hatte. Vers fweiflung darüber , daß wir ohne alle Kavallerie waren , nöthigte uns nicht, links über Schönermark zu marſchi Die Kataſtrophe" bei Prenzlau fand nicht. Statt ; ren . die Verzweifling ergriff uus nicht , wir waren ſtark, weil wir bereinigt waren , es fiel bei Prenzlau gar kein Sefecht vor . Wir hatten acht Stunden eher , als der Feind ankam , dieſes Defilee paffirt ; denn acht Stunden haben wir dard das Warten auf die Ankunft des Gene : rallientenants von: Btücher bei Grauſee , bei Lychen , bei Schönermark verloren . " sky; So iſt denn dies die mitwirkende Urſache unſeres Unterganges bei Prenzlau geweſen ." : Es iſt nichts leidster bei einem Unglüd , als eine Menge von Urſachen aufzuzähleit, aus denen es entſprun gen , zumal wenn man ſich ſelbſt dabei zurüđzieht; man cher General war nach einer verlornen Schlacht weit wes niger in Verlegenheit , die Urſachen , welche den nothwens digen Verluſt herbeiführen mußten , aufzuzahlen , als er es war nach der gewonnenen , wenn er die kluge Berecha nung feiner Anſchläge , die nidit fehlſchlagen konnten , bes richten will. Wohl fehlte Blücher's Gegenwart bei Prenzlaup m, damit die andern Herrn nicht die Verzweiflung bes fallen hatte , " die Gegenwart feines Heeres hätte den Hunger und das Elend mur vermehrt , gerade durch dieſe Trennung , die doch nicht ſo groß war , daß nidit eine Verbindung durd) einzelne Poſten und Patrouilleu hátte erhalten werden können , wäre der Fürſt Hohenlohe im Stande geweſen , den Feind , der ihn von Blücher abe . der Anklage gegen Blücher heißt es , der Fürſt wäre ohne alle Ravallerie geweſen , während der Fürſt ſelbſt in dem Bericht an den König fagt : w die Kavallerie hatte durch die Müdigkeit ihrer Pferde ales Selbſtvertrauen verloren. 11 Die franzöſiſchen Bälletins erwähnen Techs Siegimenter Reiterei bei der Kapitulation , die jedoch weder von den Franzoſen noch von den Preußen öffentlich mitgetheilt wurde.

I

776 -1," Daß Blücher weber die Anklage, noch der unges nannten Anklager fürchtete , zeigte - er bald durch eiue eigne Erklärung , die er in die Berliniſchen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen ( Nr. 14 vom 30ſten Januar 1808 ) einrücken ließ , ſie heißt: Der Verfaffer der Abhandlung : Bemerkungen über die Schrift, Operationsplan im Jahr 1806 in der Zeit fdrift : Lichtſtrahlen , hat mir ſeine Liebe und Achtung wiederholentlid , verſichert. Ich lade ihn ein , wenn er ein Mann von Ehre iſt , mir ſeinen Namen zu ſpendiren . Es liegt mir und der preußiſchen Armee , ja auch dem ganzen Publicum zu viel daran , einen Mann zu kennen, der dieſelbe Perſon lieben , ehren , adyten , verleumden und belügen kann. Man würde hierbei dann auch ſehen , ob der Uutor nicht ein Mann iſt, der felbft Fehler geryacht, oder dem wenigſtens folche zur Laſt gelegt werden und darum aus. liebevolien Geſinnungen andere ehrliche Leute , die ihre Schuldigkeit gethan , gern mit hineinziehen möchte. Was den Vorwurf betrifft , daß ich mein eignes Baterland , Mecklenburg , nicht verſchont, lo ſcheint es , als wolle der gütige Autor mich einem Commandanten einer Feſtung gleid ) tellen , der die ihm auf Ebre , Pflicht und Gewiſſen anvertraute Veſte aus wahrer Herzensgüte übergibt, damit ſein uud ſeiner Verwandten Häuſer nicht zerſchoffen werden . Nach meinen Grundſaßen iſt Pflicht: erfüllung das Erſte , was einem Manne von Ehre obliegt, Lübeck betreffend , ſo war es für inich ſchmerzhaft, deſſen braven Bewohnern ſo viel Unangenehmes zufügen zu müſ fen . Wäre aber bei Lübeck das befolgt worden , was ich befohlen , was geſchehen ſollte, und konnte , ſo würde ich , wenn ich das Unglück für die Stadt auch zehnmal großer porausgeſehen hårte, dennoch die Beſetzung nicht unter: laſſen haben . Mein Zwede , bie Feinde ſo lange zu be: Idhaftigen , bis daß die ruſſiſchen Armeen herankámen und dadurch Preußen und Schleſien zu retten , würde dann in großerm Umfange erreicht worden ſeyn . — Treptow an der Rega , den 26ſten januar 1808 .

von Blücher. Auf dieſe Aufforderung nannte ſich der Oberſt 9,00 Marienbach als den Verfaſſer, er gab zugleich in dem

dritten Hefte der Lichtſtrahlen ein zweite Erklärung , worin er das , was er früher geſagt hatte , noch breiter wiederholte , ohne fie feft begründer zu können . Er lego noch einmal das traurige Bekenntniß ab , daß bei dem Heer von 16 + 20,000 Mann , die bei Prenzlau bas Géa wehr ſtreckten , nicht Ein Mann war : ,, Und wären 1 Sie nur allein gekommen , nur für Ihre Perſon : Sie alleiñ waren uns eine Legion ; Sie allein uns ein rettens der Genius.11 Dieſelbe Anſicht theilt auch - Ruble von Lilien Ftërn , der uns als Augenzeuge einen ' treuen Bericht über die Führung des dem Firſten Hohenlohe anvertrauteir Heeres gegeben hat. Im zweiten Bande ſeines Berichtes findet ſich eine eigne Abhandlung : ,, Ueber das dem Ges Kerattieutenant von Blücher Schuld gegebene Verſäumniß der Colonne des Fürſten von Hohenlohe vom 26ſten Ditos ber an nicht unmittelbar gefolgt zu feyn ."!. ,, Dieſer Ges gegenſtand , " ſagt Rihle von l'itienftern , , der in einigen neuern Zeit- und Flugſchriften zur Sprache gebracht wore den iſt , hat zu viel Aufſehen gemacht, als daß wir ilin gånzlich übergehen könuten , wenn wir uns ſchon außer Stande befinden , darüber irgend ein entſcheidendes Urtheit auszuſprechen. Weiter unten heißt es : ,; So viel iſt gewiß , daß die Kapitulation von Prenzlau nicht Stare gehabt haben würde , wenn ſich das Blücher'ſche Corps bei Granfee an die Colonne des Fürſten angeſchloffen hätte - man wäre alsdann auf dein geraden Wege forr Sie hatte nid ) t Statt gelyabt , wenn dies gegangen . Corpo am Mittag des 28jtent vor Prenzlau angelangt ware, oder wenn man mit Beſtimmeheit gewußt hätte, daß es um dieſe Zeit anlangen werde ; felbft dann nicht , wenn der General Blücher in Perion hätte die bei Prenzlau wirklich * verſaminelten Kavallerieregimenter an : führen können . Eben fo gewiß ift es , daß der General Blücher unfehlbar mit ſeinem ganzen Corps oder mit ei nem Theile deſſelben , oder mit ſeiner Perſon allein , würde bei Prenzlau im entſcheidenden Augenblick gegenwärtig ges weſen ſeyn , wenn er hätte ahnen können , daß dies von To ungeheuerm Einfluffe fei, denn in ſolchen Fällen wird das unmögliche möglich . Yn wie fern indeſſen dem Ge: iteral Blúder feine Abweſenheit auf irgend eine Weiſe zum Vorwurfe gereichen könne oder nicht, dazu werdeiki

78 die betaillirteften Nachforſdjungen und officiellen Data erfordert und ohne ſie iſt es unmöglich , darüber auf eine Die Frage wenigjiens, gerechte Weiſe abzuſprecijen .“ – ob die Feigheit Anderer , dem nicht gegenwärtigen Tapfern könne zugerechnet werden , entbehrt der schweren Eut: fcheidung , Eine gemeine Rede hodgebietender Herren , und ein túnimeriicher Troſt in fdilimnier Zeit war dies , daß fie ſagten : es ſei ja dod ) alles verloren ! und ſo gaben ſie fidh felbſt auch auf. Blücher theilte nicht ſolde Gefins nung , er ſah das Vaterland den Feinden Preis gegeben , er ſah den Nuhm des preußiſchen Adlers geſunken ;aber an den vitterlichen Degen ſchlug er mit feſter Fauſt und nahm ſich ſelbſt tüchtig zuſammen , da die andern , aus einander ſtoben . Wer ſich ſelbſt vergaß , der iſt ute zue Ausführung gewaltiger. Thaten , gekommen , die Helden , die ſich an die Spite ihres Zeitalters ftellten , die Großes vollbrachten , ſie haben fich ſelbſt nid )t zu geving anges fchlagen , wenn ſie , obrings umier die Welt in Drums mern niederſank, trokig ihr Haupt gegen den Himmel richteten feſthaltend an der eignen Kraft. Blücher hatte als Kriegsgefangenier rein Ehrenwort, gegeben , nicht gegen Frankreich zu fechten . Er bat bet dem Könige um Auswediſelung , damit er , Teines Wortes entbundent, wiederum an die geſammelte Kriegsdaar fidy anſchließen könnte . Was vielen damals verweigert wurde , in preußiſcher Gefangenſdaft ward ihm bald gewährt. befand ſich der franzöſiſche Marſdall Pictora den der kuine Schill feſtgenommen hatte , er wurde dein Kaiſer angeboten gegen den gefangenen General.se.Der Laufey wurde angenoinmen , Napoleon felbit empfing i den Genea ral Blüder auf der Schloſſe Finkenſtein , wo er während der Belagerung von Danzig längere Zeit verweilte. Bei der Eröffnung des neuen Feldzuges , 1807 hatte Blücher den , Verbündeten bemerkbar gemacht , wie vous entſcheidendem Erfolg es ſeyn würde , den Feinden den Rücken und die linke Seite zu bedrohen , 10 bald sie von der Weichſel weiter vorrúčten. Kolberg , wo Schill und Gneiſenau die preußiſchen Waffen , den Feinden furd)tbar machten , war der jete Punkt , von wo aue man , gea

79 meinſchaftlich mit den Schieden , die ſchon einmal von Stralſund aus dem Kaiſer viel Beſorgniß erregten , gegen das franzöfiſche Heer ein Unternehmen vorbereitete. Eine ſtarke Abtheilung engliſcher Truppen und eine Diorion Preußen unter Btücher's Anführung wurden nach Sthwediſch : Pomineru geſendet , fie ſollten zu dem dorti gen ſchwediſchen Heere piogen und dem Könige bon Sdywe der den Dberbefehl gegeben werden , um ihne deſto feſter für den Band zu gewinnen , da er : eben geneigt (chiesta abzutreten und feinen General von Effen bevollmächtigt hatte , einen Waffenſtilſtand mit dem Marſhall Mortier zu fchließen . Napoleon war Tehr darau gelegen , Sdwes den mit ſich zu verſöhneit. En dein : 72ften Bulletin bon Finfenſtein , den 23ſten April heißt es : ' , Den Friede, und felbit nur ein den Schweden bewilligter Waffenſtillſtand würder des Kaiſers theuerſte Wünfde erfüller, der ſtets einen wahren Schmerz empfand , daß er gegen eine große müthige , tapfere , geographiſch und hiſtoriſch mit Frants reich befreundete Nation Krieg führen jolt . Und in der That, folha das (dwediſdes Blut für die Freiheit dec Meere oder für ihre Unterjochung fließen ? Was hat Schweben von Frankreich zu fürchten ? Nichts. Was bat es : yun . Rußland zu fürchten ? Alles . Dieſe Gründe find zu einleuchtend ; als daß bei einem forenfictsvollen Cabinet und bei einem aufgeklärten Volte, das Verſtand und eine öffentliche Meinung hat , der gegenwärtige Strieg nicht ſchnell beendigt werden follte.. Unmittelbar nach der Schlacht bei Gena gab..der Kaiſer ſeinen und nady Wiederherſtellung der alten Berbindungen zwiſchen Schwe: den und Frankreich zu erkennen . Dieſe erpten Eröffnungen wurden dem Fawediſchen Miniſter zu Hamburg gemacht, aber zurückgewieſen. Stets ging die Juſtruction des Raia fers an Teine Generale, dahin , die Schweden zalo ſeine Freunde zu behandeln , mit denen wir zerfallen ind mit denen aber aus die Katud der Dinge bald wieder verſöhs nen wird . Die theaeriten fntereſſen beider Votter bringen dies mit ſich. Sügten ſie uns Uebel zu , ſo würden ſie es eines Lages beweien ; eben ſo würden wir das Uebel wieder gut inachen ipouleur , was wir ihnen zufügten. Das Interene des Staats behalt: über kurz oder lang, die Oberá hand über dic filemen Buinigkeiten und Beidenjd aftens Dies find ' die eignen sorte und Befehle des Kaiſers .

80 In dieſer Denkungsart fag der. Grund davon , daß der Kaiſer . Die Operationen zur Belagerung vou Stralſund contremandirte und dies von Stettin hingeſandten Mórſet und Kanonen zurückornmen ließ . Er ſchrieb dem Genes Fat Mortier wörtlich folgendes : „ Ich bedaure , daß ſchon etwas geſchehen iſt , die Verbrennung der ſchönen Vors ftadt von Stralſund thut nrir leid. Sind wir es, die Schweden Uebel zufügen ſollen ? Dies alles iſt nur ein Sraum . Es iſt unſere Sache, Schweden zu vertreibigen , nicht ihin Bores :anzuthur. Thun Sie ihm alfo. ſo wenig an , als ſie können, ſchlagen ſie dem Gouverneur von Stratfund einen langen , einen kurzen Waffenſtilſtand vor, uin einen Krieg , den ich als Verbrechen anſehe , weil er unpolitiſch ift , minder blutig zu machen und beſſeu Folgen zu mildern . '! 6 : 9 Aber der König von Schweden verkaunte ganz die bernünftigen Worte Napolevus. Er war unklug genug, neunzehn Tage nach der Schlacht bei Friedland und dreis gehn Tage nach dem Waffenſtillftand der großen Heere den Krieg wiederum für den 13ten Julius gegen Frank: reich anzukündigen , wodurch er den von dem General Eſſen auf ſeinen Befehl unterzeichneten Waffenſtillſtand Brach . Zu Schlatfow . auf ſchwediſchem Gebiete hatte der König ben Marſchall Brune ſchon am 4ten Junius zu einer Unterrebung einladen laſſen und ihm hier den Antrag gemacht, er ſolle ſich mit ihm vereinigen , um Napoleon zu fangen und des Thrones zu entſeßen. Wie Marſchau Brune dieſen entehrenden Antrag aufgenommen , hat er laut genug in ſeinem Tagesbefeht aus dem Haupts quartier Stettin vom 10ten Julius 1807 ausgeſprochen . Dieſe und ähnliche Unternehmungen des Königs von Sdyweden und zuleßt feine unrühmliche Flucht you Štrals fund geben freilich wenig Hoffnung , daß unfer Feldherry ber ſo eilig , als nur möglich) , mit ſeiner Diviſion , zu der das verſuchte Corps des Majors von Schill gehörte , uach Schwediſch - Pommern aufgebrochen war , unter dem fchwediſden Befehle ſich wohl befunden haben würde. Der Waffenftillſtand am Niemen , rief Blüchern mit feinen Preußen ab von dem ſchwediſchen Heere. Mit Berdruß warf uuſer Held das ſchon wieder aufgehobene Schwert in die Scheide zurück , aber beim Eiſen fchwur

81 er gar zornig und hart , daß kein Roſt an der Klinge nagen ſollte , bis das Vaterland wieder frei ſeyn werde.

IV . Bom

Tilfiter

Frieden 181 3 .

bis

zum

Kriege

Der Tilſiter Friede war ein geſunder Wetterſchlag für Preußen , von dem Tage ſeines übſchluſſes an begann der Himmel wieder ſich über dieſem fande zu erheilen . Nicht das Heer allein , wie damals von vielen Seiten ges klagt ward , hatte das Unglüd bei Jena und die Schande von Magdeburg , Spandau, Kuſtrin über den Staat ges bracht, es war dies eine eben ſo einſeitige Klage , als es im Jahr 1813 einſeitige Nuhinredigkeit geweſen wäre , die Rettung des Staats allein durch das Schwert volbracht zu glauben ; der Schade lag tiefer und eben ſo auch die Heilung. Hätte Preußen nur mit der Beijerung des Heeres ſich begnügt und nicht die , fo tief in die Verfaf ſung eingreifenden , Geſeke über Städteordnung, gleiche Beſteurung , Aufhebung der Erbunterthänigkeit , der Vor: rechte des Geburtsadels und des Zunftzwanges zugleich mit gegeben , ſo würde es nicht möglich geworden ſeyn, eine ſolche Volkskraft nach ſechs Jahren ſchon zu ents 'wickeln . Hier , wo wir dem Gange eines einzelnen Kriegs mannes folgen , dürfen wir uns von ihm nicht zu weit entfernen und wollen darum zunächſt nur an das erinnern, was in Beziehung ſteht zu der neuen Ordnung , durch die das Heer , das unſer Held einſt als Feldmarſchau zu großen Siegen führen ſollte , gebildet wurde. ES ſtand fürwahr ſehr ſchlimm mit einem Heere, zu dem der König , der es init ſo großem Vertrauen zum Kriege geführt hatte, ſchon in den erſten Monaten des Feldzugs dieſen Befehl erlaſſen mußte :

,, Bei der leider faſt gänzlichen Auflöſung der vers ſchiedenen gegen Frankreich in's Feld gerådtten Armeecorps 6 Biúcher's leben .

82 iſt es Sr. königlichen Majeftåt von Preußen bei dem gånzlichen Mangel an bewährten Nachrichten , bis jetzt unmöglich geblieben , das Wahre vom Falſchen , Gerüchte von Zhatſachen zu unterſcheiden , oder nach Verdienſt bes Johnen oder beſtrafen zu können . Sie müſſen daher ihre hierüber zu nehmenden Berdylúffe bis dahin ausſeßen , wo fie ſolches mit mehrerer Gewißheit oder Beſtimmtheit im Stande rennt werden . Se. Majeſtát ſind weit entfernt, Shrer braven Armee alle Drangſale und Unglücksfälle zus zuſchreiben , welche ſowohl ihr ſelbſt als dem fande begegs net find; vielmehr gereicht es Ihnen zur Beruhigung , daß fich viele derſelben vom erſten bis zum geringſten durch ausdauernden Muth' und Beharrlichkeit und wahres Ehrs gefühl ausgezeichnet haben. Ebenſo haben fich leider Thatſachen ergeben , die für ſich ſelbſt ſprechen und keiner nähern Aufklärung bedürfen und die von der Art ſind , daß ſolche nicht länger mit Stillſchweigen übergangen werden können, vielmehr zum warnenden Beiſpiel für die Zukunft auf das allerſtrengſte und öffentlichſte geahndet werden müſſen . Hierunter find zu rechnen : 1. alle diejenigen , die auf eine beiſpiellore Urt in den Feſtungen Stettin , Küſtrin , Spandau und Mag deburg fich dem Feinde" übergeben haben ;

2. ferner alle diejenigen Officiere , welche nicht bei den kapitulirenden Corps zugegen geweſen , ſich aber freiwillig als hierzu gehörig angeſehen und wohl gar ihren Conimandos , ja ſelbſt ihren Untergebe nen zugeredet haben , einen gleichen nichtswürdigen Entſchluß zu faſſen ; 3. endlich alle diejenigen , welche , ohne Urlaub erhal ten zu haben oder gefangen zu feyn , ſich von der Armee weg und nach Hauſe begeben haben. Dein zu folge haben Se. Majeſtät vorläufig ad 1. in Erfurt den Major und Commandanten Prüfchnet Der Commandant von Küſtrin , ohne Abſchied entlaſſen. Oberſtlieutenant von Fugersleben zum Arquebuſiren verurtheilt ; General Romberg in Stettin ohne Abſchied entlaffen. Die Commandanten von Magdeburg , General Kleift und Oberſtlieutenant Dutrofiel ohne Abſchied

83 entlaſſen . Sämmtlich in Magdeburg befindlich geweſene Generale , die bei dem verſammelten Kriegsrathe für die Uebergabe der Stadt geſtimmt haben , ſind gleichfalls ohne Abſchied entiaſſen , desgleichen alle diejenigen Officiere, welche mehr erwähnte Kapitulation mit unterzeichnet haben. Ad 2. Ade Officiere vom Hohenloheſchen Torps, welche bei Prenzlau oder Paſewalk zu dieſem Corps ges hörten , allein bor, während oder nach der bei Prenzlau abgeſchloſſenen Kapitulation in Stettin angekommen waren , ohne in jener Kapitulation de facto begriffen zu ſeyn , die aber in Stettin unter den nehmliden Bedingungen , wie die in mehr gedachter Kapitulation wirklich begriffenen und übergebenen Dfficiers gefargen worden , ſind ohne Abſchied ihres Dienſtes entlaffen . Ad 3. Aue Officiere, welche während des Rückzugs ihre Corps verlaſſen haben und ohne Urlaub und ohne gea fangen, zu ſeyn , in ihre Heimath zurůægekehrt ſind, fera ner alle diejenigen , weldje vhne einmal zu einem durch Feinde Kapitulation übergebenen gehörtzu haben, zum geritten ſeyn ſolleu , um ſich Paffe geben zu laſſen , das mit ſie ungehindert nach Hauſe gehen könnten , ſind ohne Außerdem behalten Se. königliche Abſchied entiaſſen. Majeſtát ſich vor , noch beſonders alle diejenigen Genea rale, hohe und niedrige Officiere; auch Verpflegungsbes amte zur Verantwortung zu ziehen , deren Benehmen zweia felhaft geblieben , oder die ſich ſonſt in den Augen der Urmee etwas Pflichtwidriges baben zu Schulden komment laſſen . Sollten unter den ſpecificirten Fällen bei näherer Unterſuchung ſich noch beſonders gravirende Umſtände ers geben , ſo wird dieſes vorläufige Urtheit dem gemap Um aber ahulichen Pflichtvergeſſen : geſchärft werden. haben Se: koniga heiten für die Zukunft vorzubeugen lidhe Majeſtät folgende Beſchlüffe gefaßt i 1i Ade Gouverneurs uns Commandanter , ble kårifa tig aus bloßer Beſorgniß vor einem Bombardement , oder unter dem Vorwande , daß, ihnen die zur Vertheidigung nothigen Mittel mangeln , oder aus einem andern nichtia gen Grunde , er rei , welcher er wolle , die Feſtung nicht mit den angeftrengteſten Kräften bis auf das äußerſte bes

84 hauptent , werden erſchoſſen ohne Gnade. Derjenige" coms mandirende Gouverneur 2., der zu ſeinem eignen und zum Belien ſeiner Untergebenen Bequemlichkeitsartikel in der mit dem Feinde abzuſchließenden Kapitulation hinzus fügt, wie foldies namentlich in Magdeburg der Fall ges ' weſen , wird in Zukunft caſſirt. 2.' Jedes Regiment , welches den erhaltenen Befehl anzugreifen , nicht vollzieht, wird caſſirt und untergeſteckt. 3. Jeder Officier , der fich) künftig die ad 2 und 3 erwähnten Pflichtvergeſſenheiten zu Schulden kommen läßt, oder Das Schlachtfeld , ohne bleflirt zu ſeyn , verlaßt , iſt infam caffirt; der Soldat , der auf der Flucht' ſeine Waf fen wegwirft, wird erſchoffen . 4. Jeder Officier , welcher Verſprengte antrifft, hat die Verbindlichkeit , ſolche zu ſammeln und auf eine fidire 4 Art zu ihrem Corps, oder dem beſtimmten Berſamm : lungsorte zu befördern , thut er es nicht , ſo wird er zur . Verantwortung gezogen.

Ortelóburg , den 1ſten December 1806. 11 Dieſer Befehl mußte an das Heer gegeben werden , das man das Heer Friedrichs des Großen mit Uurecht nannte , ſeit er es nicht mehr führte ; dauernder wird das Heer , das Friedrich Wilhelm III. ſchuf, feinen Ruhm bewahren ; das preußiſche Volksheer wird fortan fiegreich 1 fechten , denn der Name , der es ſchmüđt und begeiſtert, wird nicht zu Grabe getragen , des Bolkes Ruhm lebt fort in der Kraft der kommenden Geſchlechter. Für unübertrefflich ward bis 1806 das preußiſche Heer gehal ten ; in einer bekannten Zuſchrift an den König ſagt ein beredter , mit den damaligen Verhältniſſen des Staats vertrauter Redner *) , und zwar wenige Jahre vor der gânzlichen Vernichtung des Heeres , dieſe Worte in Bezie hung auf das preußiſche Heer : ,, Ew. Majeſtät beſiken ein Heer , das trefflichſte , das geehrteſte, deſſen ſich irgend ein europäiſcher Staat *) von Geng an Se. Majeftåt, den Kinig 26. 1797,

85 zu rühmen hat. Dieſes Heer iſt ein halbes Jahrhundert lang das Muſter für Europa geweſen . Der ſchöpferiſche Geiſt des größten Generals , den die Kriegsgeſchichte der neuern Zeit , und eines der größten Männer , den die Weltgeſchichte aller Zeiten aufzuweiſen hat , weht und athmet in dieſem Heere. Unſere Fürſten ſtanden und ſte: hen noch an der Spite deſſelben. Von dieſer Seite bleibt uns nichts mehr zu wünſchen übrig . Die Lage des Staats erlaubt und die innere Vollkommenheit der Armee erheiſcht keine Hauptveränderung in der Mannszahl, in der Dis : Die ? ciplin , in der Organiſation derſelben. Weisheit kann dieſes koſtbare und ehrwürdige Werkzeug unſerer politiſchen Sicherheit nach Umſtänden und Be dürfniffen modificiren , wird es aber nicht umgeſtalten . Bei den muſterhaften Anordnungen , welche dieſe Armee in faſt ununterbrochener Uebung erhalten , bei der raſtlos ſen Chátigkeit, die dieſe Anordnungen unaufhörlich belebt, bei der Höhe der tactiſden Kunſt , die ſie einmal und für immer erreicht hat, bei dem ſtolzen Bewußtſeyn , bei dem feurigen Ehrgefühl, welches allen Mitgliedern derſelben , den höhern , wie den nicdrigern beiwohnt -- kann auch der auhaltendſte Friede.ihr uicht gefährlich werden . Ein Feldzug iſt når die Fortſetzung ihrer täglichen Operationen , nur die unmittelbare Anwendung deſſen , was längſt bei ihr zur andern Natur geworden war. Sie wird nad zwanzig ., nach fuufzigjähriger Ruhe, To bald die ernſte Stunde der wahren Kriegsnothwendigkeit Vertheidigung des Vaterlandes gegen ungerechten Ans griff -- chlagt, nichts weiter zum Siege nöthig haben , als gute Feldherrn und dieſe ſind in dem Hauſe Friedrichs 11. ſo einheimiſch , in dem Wirkungskreiſe, den ſein Andenken beſeelt , ſo unvergånglich , als ſein Nuhm .“ Der Redner rühmt von fid ) in derſelben Rede , daß er fid ) „ kühn zum Organ von Millionen aufgeworfen ! und wirklich war auch der Glaube an die Unfehlbarkeit der preußiſchen Waffen nicht nur in Preußen , ſondern in ganz Deutſchland unter allen verbreitet, die nicht Ges wandtheit von Paradetactik und kräftigen Volksgeiſt von Verſtoctheit zu unterſcheiden wußten. Uuch in Preußen, ja mitten in dem preußiſchen Heere waren ' mahnende Stimmen , wie die des genialen Bülow , laut worden ,

1

86 die in der Einrichtung des Heerwefens zuin Befferen ges rathen hatten, ihre Stimme war aber überhørt oder übers drieen worden und fand ſpäter erſt die verdiente Aners kenning. Denn Gedankenfreiheit war ſeit Fridrich II . Dem preußiſchen Staate gegeben. Auf wenige Fahre ward ſie nach ſeinem Tode gelähmt; Friedrich Wilhelm III . róſ*te Þei ſeiner Thronbeſteigung jene unwürdigen Feſſeln , die das freie Denken dructen. Der genannte Volksredner durfte den König mit dieſen Morten begrüßen : ,, es gibt in dem Zeitalter , worin wir leben , nur eine einzige acht ſchmeichelhafte Art , einen Monarchen zu verehren - daß man ihn für würdig erkenne , die Wahrheit zu vernehmen; nur eine einzige wahrhaft verdienſtliche Art , ihm zu dies nen daß man ſie ihm keinen Augenblick verhülle. " Und darauf freiheit:

folgt

jenę berühmte Schußrede der Preßa

Ven allem aber , was Feffein fcheit , kann nichts ſo wenig ſie ertragen , als der Gedanke des Menſchen . Der Druck der dieſen trifft , iſt nicht blos fchädlich , weil er das Gute verhindert , ſondern aud ), weil er unmita terbar das Böſe befördert. Pon Religionszwang darf hier die Rede nid ) t mehr ſenn. Er gehört zu den perals teten Uebeln , worüber zu einer Zeit , wo weit eher die gänzliche Entkräftung religiøſer Ideen , als ein fanatiſcher Mißbraud , derſelben zu beſorgen iſt , nur noch reichte Schwitzer deklamiren.

160 Saale flog , Ivard dadurch die Stellung der verbündeten Heere ſo verändert, daß unſer Feldherr aus dem Gedränge ziviſchen dem Nordheer und dem böhmiſchen heraus , iegt au den rechten Flügel fich geſchwungen hatte , da der Kronprinz vorſichtig die Mitte hielt. Dieſer hatte , um deu Marſd) des ſchleſiſchen Heers. zu beſchleunigen , dem General Blücher angezeigt : ,, er werde bei Wertin eine Brücke über die Saale ſchlagen laſſen , die er bei ſeiner Ankunft bereit finden ollte ; auch nannte er ihm die Zeit und die Orte , wann und wo er mit dem Nordbeer über die Saale ſeben werde. Für das ſchleſiſche Heer gab Blücher am 11ten Dctos ber dieſe Marſchordnung : Um fünf Uhr des Morgens marſchirt das Corps von York über Stumsvorf, Oſtrau , Dólitích , Kroſigk, Nauendorf, Langenfelde, Deutleben und Wettin und geht dafelbſt über diejenige der beiden Brücken , welche am mei: ften unterhalb - liegt. Die Reſervekavalerie macht die Ars riergarde. 11 Um fünf Uhr marſchirt bas Corps des Grafen Langeron auf Rieda , Trebniß , Lettewiß und Wettin und geht über diejenige der beiden Brüden , welche am meiſten oberhalb geſchlagen iſt , die Reſervekavallerie macht die Arriergarde. „ Das Corps von Sađen zieht alle Poſten , welche noch jenſeits der Mulde auf dem rechten Ufer ſtehen , ein , laßt die Brüden von Raguhn und Sesnis abtragen und die Pfeiler abſagen , danu marſhirt dieſes Corps über Radegaſt und lobejun nach Wettin . ,, Die Bivouaqsplate werden in Wettin durch der General- Quartiermeiſter , General von Gneiſenau , an die Chefs des Generalſtabes jedes Corps, angewieſen . " Die Kavallerie der Avantgarden des Corps vor York und Grafen Langeron , nebſt der reitenden Årtillerie bleibt ſtehen , io wie es die Dispoſition vom 9ten beſagt. Die Jufanterie , nebſt der Fußartillerie marſchirt bis hinter den Petersberg, wo ſie ſich verdeckt Aufſtellt.

161 Die Avantgarde des Corps von Saden folgt ſeis nem Corps über Radegaſt und Lobejun , benachrichtigt aber die benachbarten Avantgarden von der Zeit des Abs marſchen , damit dieſe die Gegend von Bitterfeld mit beobachtet .“

von des und von bei

„ Zur Nachricht dient , daß Halle mit einem 3000 Mann befekt iſt und daß morgen die Kronprinzen von Schweden ebenfalls die Saale zwar daš Corps von Bülow bei Wettin , Das Winzingerode bei Rothenburg , das ſchwediſche Alsleben .

Corps Armee paſfirr Corps Corps

von Blücher. "

Bei Wettin aber , wie der Kronprinz es zugeſagt hatte , fand unſer Feldherr keine Brücke geſchlagen , auch waren die Schiffbrücken reines Heeres noch nicht heran: da faßte er , ohne fid irren zu laſſen oder aufzuhalten , ſchnell den Entſdluß , anderwärts einen Weg über die Saale zu ſuchen . Mit fich nahm er auf beſchwerlichem Wege die beiden Corps der Generale Langeron und York nach Halle , die Brüde war idmal , die ganze Nacht hindurd, bis zum frühen Morgen dauerte der Zug . Am andern Tage folgte das Corps des Generals Šaden bei Wettin , wo die Brüden gelegt waren nad, dem linken , Saalufer; General St. Prieſt zog bis Merſeburg. Dens ſelben Weg über die Saale nahm auch der General von Bülow und Winzingerode von dem Nordheer , Graf Ste dingk ging bei Alsleben über , fie lagerten nahe bei Ros thenburg. Das war dem Kaiſer Napoleon ein unerwarteter Streich , daß er zwiſchen der Elbe und der Saale das Feld leer fand; folgte er nadı , ſo laß ihm das bólmiſche Heer im Naden , blieb er zurück , ſo konnte ihm leicht der Rückweg nach dem Rhein verſchloſſen werden , Um Das Nordheer von dem fdhleſiſchen zu trennen , oder beide wieder an die Elbe zu zwingen , ließ er den General Regnier am 11 ten October nach Wittenberg gehen , den Marſdal Nen nach Defjau , die Mart, Berlin Felbit ward bedroht. Der Kronprinz von Schweden hatte den Schuß der Hauptſtadt übernommen , in großen Schlach Brücher's Leben.

162 ten hatte er son da den Feind zurüđgewiefen , er wollte fie jeßt nicht Preis geben und zog mit ſeinem Heer nach der ' Élbe zurück. So gelang dem Kaiſer zum Theil das Unternehmen , und hätte Blücher nicht ro feſt auf dem Tinken Saalufer ausgehalten , es hätte ihm leicht noch mehr gelingen können. Zu übertriebene Nachricht von dem Vordringen des Kaiſers an der Elbe madyte den Krons prinzen beſorgt, er ſchrieb am 12ten October an Blücher : „ Der Feind iſt mit vier Armeecorps durch Witten berg , gegangen , er hat den General bon Thümen zurüď : gedrängt, deshalb ward es nöthig , den General, Grafen von Lauenzien bei Roslau über die Elbe zurückzuſchicken , er nahm hier den General Chúmen auf , der Feind hat Deffau beſetzt. Der Kronprinz von Schweden ſieht ſich gendthigt, mit dem ganzen Nordheer auf dem rechten Ufer der Elbe dem Feinde entgegenzugehen und erſucht den General von Blücher , ihin mit dem ſchleſiſchen Heere in dieſer Bewegung zu folgen . " . Blücher folgte nicht , denn nach ſicheren Nachrichten wußte er , daß Napoleon rein großes Heer bei Leipzig verſammle , um aber auch auf das Unerwartete ges rüſtet zu ſeyn , wurde in dem Hauptquartiere unſeres Feldherrn beſchloſſen , abwärts gegen Magdeburg zu ziehen , wenn der Feind Leipzig verließ und von 23ittenberg heruns terdringen würde; blieb er bei Leipzig , wollte das ſchlea fiſche Heer ihn hier aufſuchen und nach Anfrage bei dem bómiſchen Heerführer mit dieſem gemeinſam arbeiten. Atle Nachrichten ſtimmten darin überein , daß der Feind von Düben nach Leipzig aufgebrochen ſei, wo am 14ten October das böhmiſche Heer ſchon mit dem Könige von Neapel in der Gegend von Liebertwolkwitz zuſammens getroffen war . Fürſt Sdwarzenberg unterrid ) tete unſern Feldherrn , daß er beſchloſſen habe , dem Feind am 16ten Dctober bei Leipzig eine Schlacht zu liefern , wobei er ſehr auf die Gegenwart des ſchleſiſchen und des Nords heeres rechnete. Das Hauptquartier Blücher's war in Halle , Tein Heer lagerte bei dieſer Stadt und bei Langenhagen , die Vorporſien ſcharmuzirten bei Freiroda , Radefeld und Hais

163 nichen . Eine leichte Verbindung mit dem böhmiſchen Heere unterhielt der Fürſt Mandatoff mit ruſſiſchen Reitern ; am 15ten October befahl Blücher :

Den 15ten October marſchirt , ſobald abgekocht iſt, das Corps von York über Groß - Kugel nach Skeudiß und ſchiebt ſeine Avantgarde gegen Peipzig vor..! Das Corps des Grafen Langeron , ausgeſchloſſen das Corps des Generallieutenants Grafen St. Prieſt, marſchirt über Reideburg , Rodwiß , Werlißſch bis Lurse Dorf in die Höhe von Škeudiß und ſchiebt ſeine Avants garbe gegen findenthal vor, " , Das Corps von Saden marſchirt über Salle nach Groß- Kugel und ſtellt fid dort als Reſerve auf. Das Hauptquartier iſt in Groß- Kugel. " in this Der Generallieutenant Graf St. Prieſt marſchirt bis Günthersdorf und pouſfirt ſeine Avantgarde bis Ruds mannsdorf. " , Der Fürſt Moriß Lichtenſtein , der General Thiele: mann und der Dberſt Graf Mennsborf ſtehen in Zwendau .."

,, Der Feldzeugmeiſter Graf Giulay in füßen , feine Avantgarde in Mark : Rannſtadt. Den 16ten Dctos der Feind von allen Seiten in ber wird Leipzig angegriffen und hat der General Graf St. Prieſt fid ) über dieſen Angriff mit dem General Graf Giulay zu concertiren . ' Der General von Rauch , welcher mit dem bei Wartenburg ausgezogenen Commando heute bei Halle an: tommt , bleibt mit den Pontons und aller überflüſſigen Bagage am linken Ufer der Saale bei Kalle ſtehen und läßt noch zwei Brücken über die Saale fchlagen . von Blücher . " Durch dieſen Befehl ward das ſchrefifche Heer wieder auf das rechte Saalufer gezogen , um von Skeudiß nach Den Kronprinzen von Schweden , Leipzig vorzudringen . 11

1 í

164 der fein Hanptquartier am 14ten October in Köthen hatte , ließ Blücher von dieſem Rückgang über die Saale die nöthige Mittheilung machen und beugte dadurch der großen Verwirrung vor , baß beide Heere ſich nicht durch unzei tiġe Begegnung bei Halle , wohin ſchon das Nordheer aufgebrochen war , gegenſeitig den Weg vertraten. Das Nordheer ſammelte ſich nun zwiſchen Wettin und dem Petersberge; ſo feſten Entſchluß zur Sdılacht am 16ten October , wie ihn Blücher ausſprad) , vermiffen wir heute bei demn Kronprinzen , der in ſeinem Tagesbefehl vom 15ten Dctober nur ſagte Da és moglich iſt , daß es morgen in der Gegend von Leipzig zur Schlacht koinmt , ſo muß die Arinee fchlagfertig ſeyn , um entweder die Hauptarmee zu unters ſtügen , oder pour, faire beaucoup de mal a l'ennemi, si elle ( die Hauptarmee ) obtient la victoire. " Die Schlachten von Leipzig , die mit dem 16ten Octo ber begannen, können nicht verſtanden werden , wenn wir . uns nur einem der verbundeten Heere anſchließen , wo wir dem Gange dieſer großen Tage nur immer von einer Seite folgen können , wollen wir die rechte Ueberſicht gewinnen , to müſſen wir in das Lager der Franzoſen , an die Seite Napoleons treten, der hier die Veruidtung der Verbün : deten beſchloſſen hatte. Von ſonſt wohl unterrichteten Kriegsmannern iſt Nas poleon getadelt worden , daß er ſo lange au der Elbe hielt; in ihrer beſchränkten Stellung, als abhängige Heer führer, die morgen durch einen Parolebefehl nach Hauſe geſchickt werden , mögen ſie ihr ürtheil ſich ſelbſt richtig Iprechen , aber nicht anlegen dürfen ſie es an die Thaten Des ſouveränen Feldherrn , an den heerführenden Kaiſer der Franzoſen , der fid allein der Weltgeſchichte verantwortlich Man meint ihm etwas recht Arges nachzuſagen , wußte. wenn man ſein Verweilen in Dresden als die Schuld des Sdhlages bei Leipzig anführt , während ihm dod ) , was er in Dresden wollte , völlig gelang , nehmlich die verbundea ten Hjeere , die ihn ſo ſehr an Zahl überlegen waren , aus einander zu baiten , um ſie einzeln ſolagen zu können ; weder in den Marken , nod) in Schleſien , noch in Bóha men ward , wenn -

er anführte , ſein Heer geſchlagen .

4

165 Als Blücher ro entſchloſſen über die Erbe ging , da wußte Napoleon , daß nun die Vereinigung der verbünde: ten Heere in Sachſen ausgeführt werden ſollte , er rech nete darauf, daß Uebereinſtimmung und pünktliches Ein treffen von vier und fünf Hauptquartieren nicht ausgehen könne , eng ließ er die Gegner beran , immer aber trat er ſo zwiſchen ſie, daß ſie einzeln mit ihm ringen mußten. Allerdings war es kühn , daß er ſeine Verbindung mit Frankreich bis auf den einen ſchmalen Weg durch die Saalpáffe Thüringens aufgab , dafür hatte er ſich die Elbe wieder frei gemacht , Wittenberg entſeßt ; daß er das Feld zwiſchen der Saale und Elbe geräuint fand, ſchadete ihm jeßt mehr als eine verlorne Schlacht.

Nun aber , meinen fie , ſei es die höchſte Zeit gewe: fen , nach der Saale , nach dem Rhein zu gehen ; Napos leon that es nicht , er ſah das böhmiſche Beer ungeſchickt an der Elſter und Preiſe abwärts ziehen , ohne fidh det obern Saale und der Saalpaffe , die ſeine Thore waren , zu verfidyern , nun blieb er Dieffeite und wählte deshalb nicht zwiſchen der Unſtrut und Saale ſein Schlachtfeld , weil er dann die Gegner , die er jetzt er jeßt noch ge trennt von einander hielt, vereint gegenüber gehabt hätte, wo er ſie nicht mehr wie einzelne Gegner , ſondern wie Einen anſehen mußte. Auch das Sdylachtfeld bei Leips zig hat er mit dem Blick des verſuchten Feldherrn ausges wählt , genau darauf berechnet , daß er den verbündeten Heeren zu verſchiedener Zeit auf verſchiedenem Felde bes gegnen wollte. Das Flußthal der Elſter und Pleiße trifft in einem ausſpringenden Winkel ſo auf die weſtliche Seite der Stadt , daß hier ein von vielen Graben , fumpfigen Wieſen und Gebüſch durchſdynittenes Land liegt ; von der Stadt aus führt der Rannſtädter Steinweg und eine Straße mit einigen Brüden nad Lindenau , Mark : Rann ftadt, dies war der Weg , den Napoleon fich frei hielt nach der Saale , das durchſchnittene Feld hielt den Geues ral Blücher , der von Sfeudiß her an der Pleiße auf: warts , und den Fürſten Sd )warzenberg , der von Altena burg abwärts zog , aus einander. Während heute ( 16ten October ) Napoleon gegen Blücher den Marſchall Mars mont , gegen den Kronprinzen , der zögernd von Halle nach landsberg ging , Ney und Regnier ſchickte , gegen beide Leipzig , deſſen Befeſtigung er freilich verfäumt hatte,

166

als einen Riegel und Schlagbaum vorſchob , zog er unges ſtórt gegen das böhmiſche Heer, das ihm am gefährlichſten, uahe bei den Saalpåſſen ſtand. Die Verbindung mit der Elbe war von großer ſtrategiſcher Wichtigkeit , gegen Schwars zenberg ſtúßte er ſich auf Dresden und Torgau , gegen Blücher und den Kronprinzen auf Torgau und Wittenberg . Einen gemeinſamen Plan verfolgten die Heerführer der Verbündeten nicht, und weil hier nicht viel demons ftrirt , combinirt und concertirt werden ſollte , vielmehr es galt , den Feind zu ſchlagen , wo man ihn fand , ſo iſt auch hier auf dem Schlachtfeld von Leipzig unſer Felda herr vor allen der glorreichſte geworden . Die Marſchordnung für den 16ten October , die Blús cher ausgab , war dieſe : Den 16ten October früh um rechs Uhr marſchirt die Reſervekavallerie aller drei Corps , nebſt der reitenden Artillerie derſelben ab , nämlich :“ ,, Die Reſervekasallerie der Corps von York auf der großen Straße nach Leipzig , ſobald ſie an die Kavalleries ſpişe der Avantgarde kommt , feßt ſich dieſe an die Spiße und rückt nach Leipzig vor. “ ,, Die Reſervekavalerie des, Corps von langeron mars ſchirt über Rabefeld und Lindenthal, die Kavallerie fekt fich eben ſo an die Spitze ; doch müſſen ſchon vor dem Abmarſch dieſer Cavallerie Rapporte eingegangen ſeyn , wo der Feind gegen Düben zu ſteht und ob er Dólißſch beſeßt habe .“ „ Die Kavallerie der Reſerve und der Avantgarde , nebſt der reitenden Artillerie des Corps von Sacken fols gen der Kavallerie des Corps von York über Skeudiß ges geu leipzig. „ Ich werde an der Spite dieſer fiavallerie feyn . Sollte der Feind nicht dieſſeits der Parthe in Poſition ſtehen , ſo marſdirt die Reſervefavallerie des Corps von Dort zwiſchen Módern und Gohlis auf , die Reſervekas vallerie vom Corps des Grafen Langerou diefſeits Wettes

167 ritſd und die Kavallerie der Avantgarbert geht vor , um den Feind aufzuſuchen und mir ſeine Stellung hinter der Parthe oder auf dem Wege nach Düben anzuzeigen .“ Die fämmtliche Infanterie kocht morgen früh ab , ſo daß ſie um zehn Uhr abmarſchiren kann . “ ,, Von jedem Corps wird mida ein Ordonnanzofficier begleiten , der die Ordres : an ſeine Corpscommandanten zu bringen hat.

son Blücher. “

In aller Frühe paß unſer Feldherr zu Pferde, er ritt nach den Anhöhen bei Litſchena , die watdige Gegend vers mit deckt Lindenthal, wo der Feind , wie gemeldet ward , 1200 Pferden , mit Geſchüß und Fußvolk lagerte. Blús cher erwartete den General Langeron , dieſer aber gab Nadhricht , daß er Radefeld zu ſtark vom Feinde befekt gefunden habe ; bei Gohlis lagerte der Feind in großer Schaar und hielt die Straße nach Modern feft bewacht. Gneiſenau's Anficht war : daß der Feind auf der großen Ebne von Breitenfeld die Schlacht annehmen werde, weil hier ſein rechter Flügel durch die Lober und die engen Wege bei Bitterfeld und Dôlikſch , fein linker durch die Parthe und die engen Wege bei Tauche gedeckt fei. Ueber dem habe der Feind die beherrſdeude Höhe von Radefeld die fich rechts zur Parthe, links zur Elſter zieht und durch die Straßen nach Eutritſch , Lindenthal und Modern durchſchnitten iſt , beſeßt, und dem dieſiſchen Heere die Straße nach Leipzig bis jenſeits Litſchena und die Höhe bis gegen Lindenthal überlaſſen . Blücher entſchied fich dafür , den Feind von der Höhe bei Radefeld zu treiben , da ſonſt das Vordringen nach Leipzig , wohin ſein Auge geridtet war , nicht gelingen könne. - Von den Feinden ftand Marmont mit dem ſechſten , Ney mit dem dritten, Regnier mit dem ſiebenten Armeecorps zwiſchen der Elſter und Parthe von Módern nad ) Eutritich hin , die Dörfer Lindenthal und Radefeld waren nur von den Vorpoſten befeßt. An dieſem Morgen war Ney mit ſeinem Eorps von dem Kaiſer nach Connewitz abgerufen worden. Bon der Stellung des Feindes und von der Gegend

168 unterrichtet'; Befehl:

gab

zuit

Angriff

unſer

Feldhere

dieſen

Die Infanterie feßt ſich ſogleich in Marſch : Das Corps des Generals Grafen Langeron greift Freienroda an , dann Radefeld . "! , Das Corps von Saden folgt dieſem als Reſerve . Das Corps von York . marſchirt gegen Leipzig und wenz det ſich bei Litſchena links zum Angriff auf Lindenthal. Die Infanterie der Avantgarde von York bleibt auf der großen Straße nach Leipzig . “

,, Wenn der General Gräf St. Prieſt ankommt, lo folgt er dem Corps von Langeron .“ „ Ich bleibe auf der Höhe von Litſchena und Ras defeld . von Blücher . "

Das war das kurze Wort Blücher'8 zur Eröffnung der Leipziger Schlacht , bündig waren die Befehle , die er gab , je näher der That, deſto gedrängter war ſeine Rede , ſo daß er zur leßten Entſcheidung eines einzigen Wortes bedurfte, das hieß ,, vorwärts ! Dem erſten preußiſchen Heerzuge war unter York's Anführung die Straße nach Leipzig angewieſen ; wo der Feind am feſteſten ſtand , wußte Blücher , wen er ſender mußte , die feindliche Mehr zu durchbrechen . Der : erſte preußiſche Heerzug zählte heute 21,429 Mann unter dem Gewehr, Geuert York befahl: Das Corps marſdirt Vinks ab, ſobald es auf dert Punkt kommt , wo aus der großen Straße links herauss gebogen wird , nimmt die achte Brigade den rechten Flüs gel vor und formirt fich zum Angriff auf Lindenthal. Der General von Hünerbein dirigirt nad) den Umjianden ſeinen Angriff und wenn es das Terrain nicht anders nothwendig macht, ſo geſchieht der Angriff auf Lindenthal mit drei Bataillons und zwar vorzüglid) auf den Flanken

169 des Dorfs , zwei Bataillons dieſer Brigade dienen Angriff zur Unterſtüßung. "

dem

Die ſiebente Brigade macht dieſelbe Bewegung der achten und folgt der Attaque des Generalmajors von Hünerbein en échellon . Die zweite Brigade formirt fich růdwarts dieſer beiden Attaquen und dient zur Unter : füßung da , wo es die Umſtände erfordern .“ Die erſte Brigade, da ſie aus faſt lauter Liniens truppen beſteht, bildet die teßte Reſerve. Alles formirt fich in Bataillonscolonnen und ſeßt fich en échequier , jo daß die Brigaden zwei Linien formiren . “ Das Gros des Corps reßt fidy aus ſeiner 'hinter Skeudiß eingenommenen Stellung ſogleich in Marſch . Die Avantgarde unter dem Oberſt von Katzeler und die Re : fervekavalerie unter dem Oberſt von Jürgaß ſteht idor bei Litſchena und auf den Höhen gegen Lindenthal.

von York. “

Die Vorpoſten des Feindes vor findenthal wurden durch den Vortrab des erſten preußiſchen Heerzuges , ges führt von dem Oberſten von Kareler, zurückgeworfen ; ſie zogen fich hinter einige leichte Berſchanzungen , die ſie auf den Anhöhen zwiſchen Lindenthal und Wehren aufgewors fen hatten. Das preußiſche Geſchütz fuhr vor und warf nach dem Hügel , der Feind wich und ſammelte fich in eng geſchloſſener Stellung zwiſchen Eutritſch und Módern ; das leştere Dorf lag vor ſeinem linken Flügel , zahlreich mit Fußvolk beſetzt. Auf der großen Straße von Skeuditz nach Leipzig führte der General York das Fußvolk des erſten Armees corps , bei der Ziegelei von Litſchena ward , wie es befohs Yen war , links eingebogen gegen Lindenthal, die Brigaden ordneten ſich zum Angriff, der Feind verließ das Dorf, die Unſern folgten , das ganze Armeecorps mußte ſich zur Unterſtütung der Vordertruppen , die mit dem rechten Flügel ſich an die Elſter ſtúkten , mehr nach dieſer Seite ziehen . Dadurch öffnete ſich ein weiter Zwiſchenrauin zwis ſchen York ' und dem Heerzuge des Grafen Langeron , det

170 bei Wetteritſch hielt. Blücher bemerkte die lude fogteich , erkannte aber auch die Nothwendigkeit, die die beiden Generale an jenen Orten feſthielt; um ſie nicht in ihren weitern Bewegungen gegen den Feind zu ſtören , rief er die Reſervereiterei des Generals Waſfilſchifow vom Saden's fchen Corps herbei, damit hier dem Feinde der Einbruch vers webrt ſei. Dieſer Reiterſchaar ließ er den Grafen St. Prieſt mit dem achten ruſiſchen Infanteriecorps folgen , wies ihn felbſt über den Bach , der von Lindenthal nach Betteritſch lauft , auf die große Straße von Lindenthal nach Leipzig, von wo aus er den Feind in der Stellung zwiſcher Eus tritſch und Elſter mit Geſchürfeuer angreifen ſollte..

Bei Möckern hatte indeß der heiße Kampf begonnen , 2 Major Hiller führte adht Bataillons zum Angriff, der Dberſtlieutenant Schmidt , ein treuer Gefährte des Gene: rals York in dem rufliſchen Feldzuge , fuhr hart herant mit ſeinen zwólfpfündigen Batterieu. 2 Der Feind konnte von den jenſeitigen Auhöhen die Nichtung , die die preußiſchen Brigaden nahmen, übers fehen , die ſich hinter Módern in dichten Haufen zum Angriff fammelten , 50 Feuerſchlünde warfen ein wildes, ſchweres Hagelwetter auf die Unſern und das franzöſiſdie Fußvolk ſtand unerſchütterlich . Schon neigte ſich die Ents ſcheidung des Tages hier ' zu Gunſten des Feindes , der unſere Brigaden ſich aufreiben ließ im vergeblichen An : raun auf ſeine feſte Stellung auf den Höhen uns in der Häuſern von Möckern. Nur eine Brigade war dem Ges neral York nod) übrig . 25,000 Feinde ihm gegenüber. Dem General Blücher war vom linken Flügel gemeldet worden , daß von Düben her kein Feind zu fürchten ſei, er auch die Gegend von Podelwiß und Hohenoffig verlaſs ſen habe. Beſorgt für ſein erſtes Arineecorps befahl uns fer Feldherr , daß der General Saden von Rabefeld aus den General York bei Módern unterſtüßen ſollte , aber der Weg war weit , und da der Generai York, der um ſchleunige Hülfe gebeten hatte , nur auf die noch ſo ferne Unterſtüßung angewieſen werden konnte , rah er ſich gends thigt , den legten Rückhalt heranzuziehen , den der Oberft vou Šteinmes führte. Auch dieſer ſchien mit ſeiner Bris gade demſelben Schickſal entgegenzugehen , wie die anderen, ba ſprengte zur guten Stunde der Major von Sohr mit

171 den brandenburger Huſaren daher und warf ſich unerwars tet auf das feindliche Fußvolk. Die vorderſten Reihen wanken , weichen , die Reiter breden ein , der erſte Angriff wird von den nachſtürzenden größeren Reiterſchaaren una terſtůkt, kein Halt wird dem Feinde gelaſſen , wo er fich fammelt und ordnet , rückt ihm das Fußvolk mit gefälltem Gewehr entgegen , an den Bataillonen vorüber fliegt unſer Feldherr , vorwärte ! heißt die Loſung , ein unwiderſtehliches Wort für Freund und Feind , die Unſern reißt's dahin , die andern nieder. Nidht Zeit zur Beſinnung gewann der Feind , daß er ſein Geſchüß , ſeine Wagen mit Schußvor rath , die hinter den Reihen hielten , davon fahren hieß , 53 Kanonen , 126 Wagen , 2000 Gefangene, 1 Adler Der kaiſerlichen Garde und 2 Fahnen , dies war die köſtliche Beute des Tages. Des Feindes zerſtreute Schaaren ents widhen nach Gohlis und Eutritſch , das Schlachtfeld wat unſer mit all den theuern Opfern , die hier dem Paters lande das fiöſtlichſte geweiht hatten. 5680 Lodte und Verwundete zählte Dork's Heerzug, darunter , 172 Officiere. An der Spiße der Bataillone, die fie anführten , waren die Majors von Malzahn , Kros figt, Rekowsky , Kofleky , Gadede, Schleuße und Wedel gefallen , unter den Verwundeten waren der Generalmajor, Prinz Carl von Meklenburg , die Oberſten von Steinmet , Lofthin , lobenthal, Bort , Kakeler , die Majors von Hils ler , Schon , Klúr, Seidlik , Mumm , Leslin , Schüß ,Bisa mark , Penzig , Wollzogen , Sohr , Laurens , Pfindel , Golz. Das Corps des Grafen Langeron hatte die Dörfer Groß- und Klein - Wetterítſch erobert und das ſiebente Armeecorps unter Regnier abgehalten , ſich mit Marmont bei Módern zu verbinden ; der Feind verlor hier 11 Kas nonen und viele Gefangene; unſer Feldherr nahm bei dies Fem Corpo in Groß - Wetteritſch ſein Nachtlager. Das Corps des Generals Saden traf bei Mödern ein , da die Schlacht entſchieden war; er nahm die Nacht die Stellung , im zweiten Treffen hinter York, der auf dem Schlachtfelde lagerte. Wie dem erſten preußiſchen Armeecorps die Hülfe des Generals Satch , ſo fehlte dem fechſten franzöſiſchen

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Armeecorps die Uttterſtützung , die es durch den Marſchall Ney verlangte , erſt ſpät am Abend traf er wieder auf dem rediten Flügel des ſechſten Corps ein ; beide Mara ſchälle nahmen ihr Quartier in Schonfeld , ihre Armee: corps zogen über die Parthe , Gohlis , Eutritſch und Mocau blieben beſeßt.

Blücher rief den Oberſten und Generaladjutanten , Grafen von Golz, feinen langvertrauten Waffengefährten, und gab ihm auf, feinem Könige die Siegesbotſchaft von der Schlacht bei Mödern , die unter York's Anführung gewonnen Fei , zu bringen. Der Oberſte von Golz traf am 17ten October Nachmittags die verbündeten Fürſten und Führer auf der Höhe von Goſſa , wo eben ein neuer Angriff berathert werden ſollte , um , was am '16 ſten hier mißlungen war , wieder gut zu machen. So frohe Siegesbotſchaft, als er gebracht hatte , konnte der Oberſte feinein Feldhern nicht zurückbringen. Wie ſehr auch das Heer gelitten hatte , ſo wollte Blücher den Feinden dennoch ain folgenden Tage ſeine Gegenwart zeigen ; er ritt zu den Vorpoſten gegen Leipzig hin , das Corps des Generals vpn York ließ er zurückgehen in ein Lager bei Wahren , damit die ermüdete Heldenſchaar heut ruhe und ſich wies der ſammle und ordne. · Der Verluſt war ſo groß , daß immer der Reſt von zwei Bataillonen in eins zuſammens rúďte , aus vier Brigaden wurden zwei Diviſionen ge bildet. Das Corps des Generals Saden nahm die Stelle des erſten Corps ein bei Möckern. Gegen Eutritſch und Gohlis führte Blücher einen Theil des Eorps des Grafen Fangeron , die Scharfſchüken ' neckten Fid) an dem Bad ), während das Dorf Eutritſch von Wetteritſch ber umgan gen ward. Der Feind zog zurück, den rechten Flügel auf Schönfeld , den linken auf Gohlis geſtüßt, von hier nach Leipzig wurden Feldſdyanzen angelegt. Unſer Feldherr befahl dem General Saden , den Feind aus Gohlis zu treibert , den Generallieutenant Warfilſdikow wies er an , auf den rechten Flügel die Reiterei des Herzogs von Pas dua anzugreifen . Hier geſchah es nun , daß zwei ruſſijde Huſarenregimenter die feindliche Reiterei hinter die Linien des Fußvoltes trieben und nach den Vorſtädten von Leip zig verfolgten .

Das erſtaunte Fußvolk ſtellte ſich in dichte

173 Haufen , gab Feuer nach allen Seiten , die Huſaren aber brachten unſerm Feldherrn fünf Stück erobertes Geſchütz unangefoditen von dem und viele Gefangene zurück Hauptcorps des Feindes, hinter deffen Schlachtordnung fie das kühne Wagſtück ausführten.

In Gohlis faß der Feind ſo feſt , daß zur Unters ftütung des Generals Saden ſogar ein Theil des York's. fchen Corps aus dem Lager von Wahren aufbrach ; ende lid räumte der Feind den Ort , verließ das rechte Ufer der Parthe bis auf wenige Punkte , wo er Verſdanzuna gen angelegt hatte, -

Da das böhmiſche Heer heut Raſttag hielt , der Kronprinz von Schweden nicht thätiger war , als am vera gangenen Tage , durfte Blücher weder einen Angriff auf die Stadt , nod ) einen Uebergaug über die Parthe unters nehmen . - Hatte ein einziger Feldherr die Heere dee Verbündeten geführt , ſo würde heut ichon ein Theil des ſchleſiſchen Heeres Befehl erhalten haben, nach der Saale und Unſtrut" aufzubrechen ; unſer Feldherr , wenig untera richtet von dem , was die andern unternahmen , noch wes niger vertrauend ihren Unternehmungen , mußte ſeine Kraft beiſammen halten uud wollte ſich nicht der Gefahr ausa feßen , anderwarts Hülfe zu ſuchen , als in dem eignen Heere. Napoleon hatte den Fürſten Schwarzenberg ges zwungen , ihu am 17ten in Nube zu laſſen , er zog Vers ſtärkungen an ſic) , rúčte näher in gedrängter Stellung , um am 18ten zugleid ) gegen alle Feinde nur Eine Schlacht zu ſchlagen. Er hatte ſein Centrum vorgeſchoben nach Leipzig , die beiden Flügel in zwei Schlachtordnungen ſo zurüdgenommen , daß der rechte an die Parthe', gegen das Nordheer und das ruleſiſde, der linke an die Pleiße gelehnt, gegen das böhiniſche Heer Tdslagen ſollte. Um unſere Flügelenden zu faſſen , griff er mit ungeſtüm bei Paunsdorf das Nordheer, bei Probſtheide das böhmiſche Heer an , gelang es ihm , die Schlachtordnung der Vera bündeten an dieſen Orten aufzurollen , ſo hätten ſie in den dortigen Gewäſſern ihren Untergang gefunden. Das Benningſen ihm in den Rüden piel , daß Bülow bet Laudya über die Parthe ging und die Sachſen und Würz temberger bei Paunsdorf , ihm ungetreu , ihr Geſchük gez

174 gen die franzöſiſchen Adler richteten , $aß war das Uner's wartete , wodurch Napoleon die Schlacht verlor. In rechs großen Heerzügen , dem Feinde dreimal an Mannſchaft überlegen , růcten von allen Seiten die Vers bündeten gegen leipzig heran ; das ſchleſiſche Heer bildete die fünfte Colonne; es zahlte nicht mehr als 25,000 Mann , da das Corps von Langeron heut zu dem Heer des Krons prinzen gehörte und zwar unter Blücher's eigner Führung; to ordnete ſich unſer großer Feldherr willig unter, damit die gemeinſame Sache nicht Schaden leide. Weder der ſehr verzeihliche Wunſch , an dem Tage ſo großer Entſcheidung , als ſie der 18te bringen mußte, baš Heer ungetrennt zur Schlacht zu führen , noch die Nadlåffigkeit und zögernde Bereitwilligkeit ; mit der der Kronprinz unſern Feldherrn ſeit dem Uebergange über die Erbe gereizt hatte , konnten ihn beſtimmen , da eine Ver: geltung zu üben , wo es gemeinſame Gefahr, gemeinſames Glück galt. Nur wenn zu unbilliger Forderung noch das Zwedwidrige, bas Unmögliche unſerm Feldherrn angefons nen wurde , dann konnt' er ſo zornig werden , daß er der Gelindigkeit ganz vergaß, und der dreiſten Zumuthung, wenn ſie noch ſo zierlid) vorgetragen ward , ſtreng und derb antwortete ; wer mag es dem verſuchten Heerführer wehren , daß er einmal in Harniſdy geráth ? es iſt ein Stůd der Rüſtung , das dem Feldherrn nicht fehlen Blücher war feit dem Erbübergange auf mans darf. nigfaltige Weiſe durch den Kronprinzen gereizt worden , Vorſchläge , die er dein Kronprinzen that, verwarf diefer, nahm Blüder die ſeinen an , fo gab er fie felbft wieder auf , wie es der Fall war bei dem Zug hinter die Saale. Seit dem 10ten October hatte Blücher mit dem ſchleſiſchen Speere ſich auf den rechten Flügel geftellt , wo ſonſt das Nordheer ſtand , noch inehr Anſtrengung, als die Schlachs ten , die das ſchleſiſche Heer durch dieſe veränderte Stela lung fdlagen mußte , hatten die Märſche gekoſtet , die oft auf wenig gebalinter Straße genommen werden mußten. Bei Wettin fand Blůdyer die Schiffbrücke nicht, auf die der Kronprinz ihn angewieſen hatte. Am 16ten und 17ten fdhlug Blücher bei Leipzig; ohne vom Nordheer unterſtüßt zu werden , hatte er den Feind an die Mauern der Stadt gedrängt und hielt ihn feſt,

toe durft

er nicht laſſent ,

175 wenn er hier den Gegiter wärgen wollte. Da ließ am 17ten October der Kronprinz unſerm Feldherrn den Ans trag machen : die Schlachtordnung wieder zu tauſchen und das Nordheer auf den rechten Flügel treten zu laſſen . Dies konnte Blücher nicht eingehen , die Stellung zwiſchen der Pleiße und Parthe war ſchon für feine 50,000 zu eng , wo hätten die 90,000 vom Nordheer Raum gefun den ? Blücher foli darauf dem Adjutanten einen Gruß anbefohlen haben , wie Goß von Berlidingen ihn dent Hauptmann von den Reichstruppen entbieten ließ. Am 18ten früh hatte der Kronprinz eine Unterrebung mit unſerm Feldherrn in der Nähe von Breitenfeld ; hier wurde verabredet , daß das Nordheer bei Laucha über die Parthe gehen ſollte , der Kronprinz wollte dies nur unters nehmen , wenn ihm noch 30,000 Mann vom ſchleſiſchen Heere zugetheilt würden. Dazu war Blücher bereit , er Telbſt führte , wie wir es erwähnten , das Corps des Gras feri fangeron dem Nordheere zu. Auch dieſem Corps wat vom Kronprinzen zum Uebergangspunkte Lauda angewies ſen , unſer Feldherr fürchtete dort, wo das ganze Nords heer überging , Verwirrung und Aufenthalt, darum führte er ſein Corps , das bei Eutritſch lagerte , auf kürzerem Wege zwiſden Modau und Abt : Nauendorf durch das Flüßchen ; der Feind ſuchte von Nautſch aus den Uebers gang zu wehren , Blücher ließ 36 Stück Zwölfpfünder auffahren , der Feind mußte ſchweigen . Bis an den Gürs tel durchwadete das Fußvolk das Waſſer , eiligſt zog ſich der Feind nach Schönfeld zurück , zwei fachfiſche Heiters regimenter, Hufaren und Uhlanen gingen über , Bludjer ſtellte ſie unter den Befehl des Generals York. Obwohl unſer Feldherr heut bei dem Nordheer fiand , behielt er doch ſein ſchleſiſches Heer feſt im Auge. Sobald er ſah, daß von Leipzig aus der Feind Unterſtützung nach Schön felo rüđen ließ , gab er sogleich dein General Saden , ber bei Gohlis und bei dem Roſenthal beſchäftigt war , den Befehl, gegen das Hauiſche Lhor zu dringen und den Feind aus den Verſchanzungen am rediten Ufer der Parthe zu treiben , gelang dies auch nicht, ſo ward dadurdy doch Blúcher's Zwed erreicht, daß die nach Schönfeld aufges brochenen Colonnen üinwendeten . - Ueberall aber konnte * das Auge und das Wort des Feldherrn nicht gegenwärrig ſeyn , ihm wär' es, bått er auf dem rechten Flügel feir

176 en n iß res ehalte on ht entgang nes Hee g , gew , daß ſchße g on nic e u l z o a k n h r t p c r f h ü r n i h a ü e z ſe U au fr N de R au de r St t eten ieß den g dieſe geſtör nach nLin antr l aen;nntweie ſehr nbwuarr r e e re e ſ n d ſeun ie ſ e k e r o u d u g d h o ä w d ſoc Fuen un an n,h w en erge d aße ch s Str nciheed , tewas dur orp wor hehweanr ſ c i e ß e e reu n c s t m n ſ ſ a r e o r d e p -A g k .

Der Stadt zunächſt, wo der Feind verſchanzt und in gedrängter Stellung feſten Widerſtand leiſtete , konnte der Uebergang über die Parthe nicht so große Entſcheis dung bringen , als bei Laucha und auch hier war es, trok des Ueberganges. der Sachſen , dem Kaiſer beinahe gelungen , die Schlachtordnung mit den Garden wieders herzuſtellen , wenn Bülow nicht mit gewohhutem Zreffer eingetroffen war , wo es Noth that. * Da für den folgenden Tag nur für das böhmiſche polniſche und Nordheer die Arbeit, die auf ſeiner Seite das ſchleide Heer ſchon vollendet hatte , nämlich unmits telbar an die Thore der Stadt zum Sturm zu rücken , und es hätte übrig war , ſo wurde am 18ten Abends nod früher geſchehen ſollen — dem Corps des Generals von York aus dem Hauptquartier des Fürſten von Schwarz zenberg der Auftrag ertheilt , dem Feinde zuvorzukommen und die Uebergänge bei Halle und Merſeburg zu beſetzen , übwohl dies nicht der Weg war , wo man den Feind era warten durfte. — Wie ermüdend aud ) für unſern Feldherrn die Arbeit des Tages geweſen war , verſagte er ſich doch auch in der Nadt noch die Ruhe. Von dem Abmarſch des erſten Armeecorps unterrichtet, ließ er zur Dedung ſeines recha ten Flügels und der Gegend zwiſchen der Parthe und der Pleiße , die Nacht hindurch Brüden über die Parthe (chlas gen und führte das Corps von langeron auf das rechte Ufer.

Um 19ten ſollte der allgemeine Šturm auf Leipzig ausgeführt werden , Blücher ward angewieſen , durch das Hadiſche Zhor durchzubrechen . Vor der Hadiſchen Vors ſtadt lag der Feind noch immer in ſeinen Schanzen , heut' trieb ihn der General Sacen heraus , Blücher ſelbſt führte eine Batterie Zwölfpfünder vor, die die Gegend zwiſchen

der Stadt und dem Dorfe Reudniß beftrich. Der Verſuch , das Corps des Generals fangeron wieder auf das linke Ufer der Parthe zu bringen , um ſo das Hauliſche Thor zu umgehen , gelang nicht. Gegen Mittag ward endlich das Thor gebrochen , der Feind verließ die Parthe- Brücke, hinter ſich warf er , ſeine Flucht zu ſchüßen , die Trümmer der Geſchüße und Heerwagen durch einander. Beh denen, die erſt nach dem Kaiſer das Rannſtádter Thor erreichten, die Brücke:flog donnernd in die Luft, und der Rüđzug war den nod Zürückgebliebenen abgeſchnitten. Da mußte die Beute des Sieges groß werden ! Gefangen wurden 23 Generale , ny getödet, von anderem Kriegsvolk wurden 30,000 im Felde, 23,000 in den Siechhäuſern gefangen , 130,000 Gewehre, 300 Geſchůze, 900 Wageu fielen den Siegern in die Hände.

zu allen Thoren zogen , die Schaaren der Sieger herein , der Jubel des Volkes empfing ſie, in langer Reihe ſtand die ſächſiſche rothe Fußgarde und präſentirte vor unſerm vorüberreitenden Feldherrn mit freundlichem Ges můthe die ſcharfgeladenen Gewehre; es war dieſelbe Garde, die wir als leibrache Blücher's in Lüttich bei dem Felda zuge 1815 erwähnen werden . So hatten die verbündeten Feldherrn das Wort ge lor't, daß fie in dem Kriegsrathe zu Drachenberg einander gaben : das lager des Feindes ſollte der Sammelplak ſeyn, wo ſie einander treffen wollten , dies war heut erfüüt ; auf dem Marktplak begrüßten ſich die Fürſten und Heer führer. Unſerm Feldherrn ging mit raſdem Sdritt Rais fer Alexander entgegen , ſchloß ihn feſt in die Arme, nannte ihn den Befreier Deutſchlands und da er keinen Drden mehr für ihn hatte , gab er ihm einen mit köſtlichen Raiſer Steinen reich beregten goldenen Ehrendegen. Franz ernannte ihn zum Großkreuz des Maria Theres fien - Ordens . Am würdigſten lohnte der König Friedrich Wilhelm ſeinem General mit einem Willkommen Feldmarſchall!“ Die förmliche Ernennung enthält dieſes Schreiben :

Durch wiederholte Siege mehren Sie Ihre Verdienſte um den Staat ſchneller , als ich mit der Beweiſen meiner Dankbarkeit Shnen 34 folgen vermag. Empfangen Sie 12 Blücher’s Leben .

178 einen neuen Beweis derſelben durch die Ernennung zum General : Feldmarſchall und bekleiden Sie dieſe Würde recht lange zur Freude des Vaterlandes und als Vorbild für die Armee , die Sie ſo oft zu Ruhm und Sieg geführt haben . Leipzig , den 20ſten October 1813. Friedrich Wilhelm . “ Der Feldmarſchall nahın Teint Hauptquartier in Leip zig , General Waſſilſdikow berfolgte den Feind auf der Straße von Lützen , die Generale fangeron und Saden zogen mit ihren Corps noch am Abend ins Lager bei Skeudiß , General York hielt , wie ihm aufgetragen war, die Brücken bei- Halle und Merſeburg befekt und da fich hier der Feind nid )t zeigte, ließ er eine ſtarke Reiteraba theilung über die Saale gehen , wodurch er den Zug Nas Er brach am andern poleon's nach Weißenfels erfuhr. Morgen früh um fünf Uhr auf über lauchſtadt und Franz kenleben gegen Reichardzwerben : da nur die Reiterei por : aufgeeilt war , konnte dem Feinde der Paß bei Freiburg nidit vertreten werden , unter dem Sduß der Geſcube führte Napoleon ſein Heer über die Saale , doch ging ihm hier im Gedränge noch mander Mann verloren . Denir während der General York am 21ſten bei Freiburg angriff, růcfte der Feldmarſchall von Weißenfels heran mit den Corps von Sacken und Langeron. Blücher ließ bei Weißens fels eine Brücke ſchlagen , um dem Feinde auf das linke Saalufer zu " folgen. Schiffer , Fiſcher und Zimmerleute von Weißenfels legten ruſtig Hand an das Werk und „ Sollten hatten eine wohlgelegene Stelle gewählt. frug der Feldmarſchall wir hier 'ain rechten Ort fevu ? , Gewiß , Herr General , antwortete ein die Urbeiter. alter Zimmermeiſter , hier , auf derſelben Stelle hab ' ich die Brücke init ſchlagen helfen , auf der der alte Friß die Preußen nach Roßbach geführt hat ! " UIB erſt Napoleon die Saalpåffe hinter ſich und in Erfurt zwei Rajttage gehalten hatte , ging er dem Rhein mit kedem Schritt entgegen , die Koſafenídywarme küms merten ihn wenig , felbfi in ernften Gefechten , wie der Angriff war , den Blücher ám 26ſten October am Hörſel berge bei Eiſenach unternahm , ſtauden die Franzoſen feft. Aber die Straße des Rückzugs war dennoch mit Trůma

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mern aller Art bedeckt , mit Müden und Kranken , mit hohlen Todtengeſichtern, und hungerbleidjen Geſtalten , die die Noth dahin trieb , daß fie mit den Aasvögeln gemein ſchaftlich die ekle Speiſe von dem Geripp gefallener Pferde nagten . iad General Wrede ſtand bei Hanau zum Empfang Nas poleon's bereit mit dem Baierheere , das böhmiſche Heer folgte 'dem Rückzuge des Feindes auf der großen Straße nach Frankfurt , da dem Feinde kein anderer Uebergang über den Rhein , als bei Mainz , übrig zu ſeyn ſchien.

Um aber doch , im Fall das baierfche Heer ihm dett Weg verrenne , und ihu ſeitwärts durch das Gebirge nachy Coblenz Drange , auch hier den Paß zu ſchließen , ward das ſchlefiſche Heer von Fulda aus rechts über das Vos gelsgebirge nach Gießen und Weßlar gewieſen . Die Wits terung in dem Gebirge war räui , beſorgt für fein Heer befahl der Feldmarſchall , das die Truppen nicht mehr des Nachts im Freien lagern follten , und da er Nachricht erhielt , wie mit eiſerner Stirn der Kaiſer die Kette gee ſprengt hatte , die bei Hanau und Frankfurt gezogen wors den war , danitt gab er ſeinem Heere bei Gleßen einige Ruhetage. Er erfuhr, daß die Siegesnachrichten , die Napoleon durch ſeine Gensdarmen auf dem linken Rheins ufer verbreiten ließ, wenig Glauben fanden , daß von dem großen Heere nidt mehr als 60-70,000 Mann das jens feitige Üfer erreicht hatten , eine zu geringe Mannſchaft, um den Strom zu bewachen , zumal da außer Mainz an mittlern Ufer fein Plak von Bedeutung lag und die Fes ftungen landeinwärts (chlecht verſorgt waren in jeder Hinſidt.. !

Das erſte Glas ward in yer aRheinweing -- des" koftlichen uf ;, den raſch · en Uebergang über den Rhein " geleert. Noch war der Strom frei, jenſeits der Feind'beſtürzt, der Jubet des Sieges bei Leipzig war den Verbündeten vorausgeeilt und hatte auch bei den linken Rheinländern gute Aufnahme gefunden . Holland war im Aufruhr und uns treu geſinnt , die Schweiz hatte keine Stimme und tonnte den Einzug nicht wehren , da war es das Eine, 12

180 was der Feldinarſchall im Sinn hatte , er wollte ohne Säumniß über den Rhein und dem Feind auf der Ferſe nadi ſegen bis Paris, von Holland und der Schweiz aus waren die Verbündeten gefolgt. Hátt er hier wieder das Centrum gewonnen , er wurde auf gleiche Weiſe, wie aus Schleſien heraus und an der Elbe die trågen Flügel zur Seite mit fortgeriffen haben , daß fie vielleicht früher bei Paris zuſammengeſchlagen hätten und ohne fo großen Vers luft, als es ſpäter geſchah . — Ë Ohne weitere Anfrage beſchloß der Feldmarſchall ſein Heer bet m Mühlheim über den Rhein zu führen und ord nete von Gießen aus am 6ten November den Marſch . alſo an :

,, Das Corps des Generals Saden geht über Weile burg , Limburg , Freiland", wo es Raſttag hält Altens tirchen , Weierbuſch, Siegberg nach Mühlheim , wo es den 14ten November eintrifft.

„ Das Corps des Generals Grafen Langeron geht über Heerborn , Siegen , Wieſen , ( hier Rafttag , ) nach Weierbuſch , Siegberg und trifft am 13ten November in Mühlheim ein . ,, Das Corps des Generals von York geht über Braun : fels , Runkel, Hadamar , ( hier Raſttag , ) Freiland , Al 14ten No: tenkirchen , Weierbuíd nach Siegberg am vember.

„ Das Hauptquartier des Feldmarſchalls iſt am 13tex November in Mühlheim.il ,, Das Corps des Generals Grafen St. Priert wird den 7ten oder sten November in Siegen eintreffen . “ „ Das Corps des Generalmajors , Fürſten Scherba tow , wird den 11 ten oder 12 ten November in Siegen eintreffen und erhält daſelbſt durch Zurüdlaſſung im Poſts hauſe zu Siegen, der Verabredung gemäß , den Befehl, dem Corps von Langeron zu folgen , an welches daſſelbe ſich wiederum anſchließt.

181 Der Major von ber den Koſakenpoſten von Ehrenbreitſtein ab Rhein am rechten Ufer

Bottenſtern 18pt am 9ten Novems des Corps von Sacen im Thale und dieſe Koſaken marſchiren der abwärts bis nach Mühlheim . “

Von Bonn bis nach Mühlheim werden alle Sdriffe dieffeits- und jenſeits des Rheins in Beſchlag genommen und nach Mühlheim gebracht. Die Herrn Corpécommans danten nehmen ihre Quartiere in den genannten Hauptor ten , die Corps cantoniren in der Gegend , die årtillerie bleibt auf der hohen Straße und um alle Srrungen zu vermeiden, wird beſtimmt, daß das Corps bon Saden rúdwarts der ihm benannten Orte, nicht weiter als eine Stunde verlegen barf. Hauptquartier Gießen , den 6ten

November 1813 .

von

Blú dyer.1

Aber ichon am 11ten November warb dieſer Marſch chen durch einen Befehl aus dem großen Haupts rbro unte quartier , worin es hieß : v daß, zufolge des allgemein beabſichtigten Ueberganges aller verbảndeten Heere über den Rhein , das idyleſiſche Heer den Rhein nicht einzeln paffiren , ſondern vielmehr fogleich gegeu Mainz aufbre : chen ſollte , dort die Blokade von Caffel und des Forto Montebello úbernehmen und ſeinen Marſch fo einrichten , daß es ſpäteſtens ben '15ten November um acht uhr des Morgens den rechten Flüget der Blokade von Caffel , hiers auf am 16ten eben ſo den linken Flügel und bis zum 19ten auch jene zwei Kavallerieregimenter ablöſe, welche die Rheinſtrede zwiſchen den Main und Neckar befekt hielten .“ Der Marſch nach Mühlheim mußte aufgegeben wers den , der Feldmarſchall beſtimmte die beiden Corps der Generale von York und von Saden zu der Blokade von Caffel, wo bereits Deſterreider ſtanden . Officiere vom Generalſtabe wurden vorausgeſendet , um die üblöſung zu verabreden , Wisbaden dein rechten , Bidert dem linken Flüs gel des Belagerungsheeres als Sammelplåße angewieſen. Die nähere Anordnung der Einſchließung gab der Ferd marſchall aus ſeinem Hauptquartier Höchft am 21ſion November :

182 nt. Für den rechten Flügel.... Bieberich -and Mosbach werden mit 1000 Mann Fußvolt belegt. Die Armenruh -Mühle iſt der Hauptpo: ſten , die Salz- und Churfürſteu -Mühle ſind mit Detas chements beſest. “ An der Brüde der Armenruh Mühle wird ein Zams Þour für 40 bis 50 Mann angelegt , der Ueberreſt ſtellt fid) hinter die Mauer zwiſden der Brücke und der Armena ruh - Mühle, an welche Auftritte gemacht werden müſſen ." ,, Eine Schanze zur Beſtreidyung der Straße nach Mainz für drei bis vier Stück Geſchutz wird ungefähr ſo anzulegen ſeyn , wie Nr. 3 auf dem Humbert'ſchen Plane. Hinter den beiden Mauern rechts und links der Chauſſee, wenn man von der Armeuruh - Mühle nach Mosbach kommt , werden Auftritte für die Infanterie gemad)t , fic fiud die Stellung für die Garniſou von Mosbach , es werden die nöthigen Zugänge dazu bereitet. “ Die Garniſon von Bieberich zieht ſich bei einert ernſthaften Angriff nach Mosbad ) und vertheidigt den Ausgang nach Bieberich. Eine Kavallerie : Feldwache iſt gegen das Fort Montebello auf der Clauſſee pouſſirt und hat einen Poſtent links detaſchirt, um Caſſel überſehen zu können. In der Nacht , rückt ein Kavalleriepiquet' bis au die Armenruh - Mühle um . Durch Patrouillen gegen das Fort Montebello vor Ueberfällen ficher zu ſeyn. In Wisbaden liegt eine Brigade ; zur Sicherſtel lung der Communication mit Frankfurt wird Erbenheiin mit zwei Bataillons und einem Stavallerieregiment beſetzt, welches auch die hinterliegenden Dörfer dazu nehmen kann und Poſten an die Erbenheimer Marte und an die Häuſer: höfe ftellt. 1 Im Fall eines ernſthaften Angriffes , welcher jedoch abgewartet werden muß , zieht ſich alles auf Wisbaden zurück , wo die Brigade in eine Poſition rückt. “ Sollte auch dieſe zum Rückzuge genöthigt werden und die Platte verlaſſen müſſen , ſo zieht ſie ſich auf die

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183 Chauffee gegen Limburg bis dahin zurüd , wo die drei Brigaben des Corps des Generals von York einen Sama melplaß haben werden . " „ Dieſe werden in die Erholungsquartiere in der Ges gend von langenſdhwalbad ), Narſtadt und Kazeneltenbo gen verlegt. “

12.

Für den linken

Flügel,

, Hochheim wird mit 1000 Mann Infanterie beſett und hält Vorpoſten an der Ziegelei und an der Donners: mühle. Die Rheinſchanzen auf der Hochheimer Höhe werden von dem Hauptpoſten nebſt zwei Stück Geſchüß beſegt. An das rechte Ufer des Raſebaches werden keine Infanteriepoſten geſtellt , ſondern die ſogenannte Franzo ſenſchanze abgeworfen und wur eine Rette von Reiterpos ſten zwiſchen dem rechten und linken Flügel des Blokade. corps unterhalten . Das Zhoř von Hochheim , welches gegen Mainz führt , iſt mit einein Tambour, ( eine Thors ſchanze , traverse , ) zu verſehen und bei einem Angriff der Dit nicht eher zu verlaffen , ala bis er mit Uebermacht umgangen wird , daun zielt ſich die Garniſon von Hoch heim über die Biſchoffsmühle in die Poſition von Widert zurück , wo das Corps des Generals Saden ſeinen Sams melplaß hat. Dieſes Corps wird 'in Erholungsquartiere zwifchen dem Bad ), der von der Poſition von Widert fließt , und dem Schwarzbad), woran Hattersheim liegt, verlegt . “ ...Da bei Flörsheim eine Brücke über den Main ges . ſchlagen iſt , ſo kann Rüſelsheim und Rohrhein mit bes legt werden. Im Fall eines ernſthaften feindlichen Angriffs wird die vortheilhafte Poſition bon Widert bertheidigt und das Corps des Generals Grafen Langeron , welches zwiſchen dem Gebirge und dem Main, von Schwarz: bach bis zur Nidda cantonirt, verſammelt ſich bei Hüdiſt , : um das Corps von Saden zu unterſtützen. Das Zeichen zu dieſer Verſammlung ſind drei Kangiens

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ſchüffe aus einer zwölfpfündigen Kanone auf der Höhe bei Kronenberg. Hauptquartier Höchſt , am 21ſten November 1813. von Blücher . "

Das erſte Armeecorps gab dem Feldmarſchall zu Ehs ren am 16:11 December einen Ball in Misbaden . Hier tanzte der ruftige, unverwüſtliche Held an ſeinem fieben : zigſten Geburtstage eine Quadrille fo munter und raich wie ein Junker ; auch York tanzte in dieſer Quadrille mit. Für jeßt ward Blücher feſtgehalten bet Mainz , rein Heer hielt den Rhein von Coblenz bis Mainz beſeßt; be: vor das bóbmiſde Heer , das den Weg nach der Schweiz eingeſchlagen hatte, in Frankreich eingedrungen ſei, ſollte Blücher nicht hinüber. In dem zum gemeinſamen Angriff auf Frankreich entworfenen Plane 'war beſtimit: ,, Das ſchleſiſche Heer foll zwiſchen Coblenz und Mainz über den Rhein gehen , die Feſtung Mainz eingeſchloffen halten , geraden Weges auf Met ziehen und dort am 15ten Januar eintreffen ; das Hauptheer wird zu dieſer Zeit bei Langres ſtehen . Das Benehmen der Moſel- und Maas - Feſtungen roll keinen Einfluß auf die Dperationen haben , beide Heere werden zwiſchen Troyes , Urcis und Vitry fid vereinigen . “ Lebhaft war der Marſchall mit dem Rheinübergange beſchäftigt, er ſah ihn als einen Feſttag des ganzen deuta ſchen Volkes an , die Brüden wurden bereit gehalten , die ges legenen Orte unterſucht, über Schiffer und andere Arbeiter Erkundigung, eingezogen. Durch geheime Befehle unters richtete er am 26ſten die Corpscommandanten , daß er den aften Sanuar zum Uebergange beſtimmt habe , um das Unternehmen nod) mehr zu verbergen , verlegte er ſein Hauptquartier von Höchſt nadı Frankfurt; der - Befehl, den er den Corpscommandanten gab , war dieſer : Den erſten Sanu ar mit . Anbruch des Las geb geht die ihreriſche Armee über den Rheint und zwar die Corps von Langeron und Vork zwiſchen Painz

185 uit8 Coblenz und das Eorps von Saden zwiſchen Manne heim und Mainz. " „ Den 4ten Fanuar vereiniger fich die Corps dergee ftalt, daß das Corps von Saden bei Alzey eintrifft und Neuſtadt , Dürkheim und Speier mit Detachements befekt, auch gegen Mainz Kavallerie Pouffirt, die Corps von Langeron und York treffen bei Kreuznach ein und ſchicken ebenfalls Kavallerie gegen Mainz vor. “ Durdh Ravaleriedetachements ,

welche

von heiden

Seiten abgeſchickt werden und ſich zwiſchen Kreuznach und Alzey begegnen, werden gegenſeitig die Nachrichten vom Eintreffen gegeben ; ſobald der Uebergang bewerkſtelligt iſt, wird jedoch ſchon ein Courier von beiden Seiten über Frankfurt die Nachricht davon überbringen. Dem Corps von Saden ſind 30 öſterreichiſche Pontons zugetheilt. Sd) werde mich bei den Corps von Langeron und von York aufhalten. Wenn der Uebergang und die Vereini gung glúdlich bewerkſtelligt worden ist , ſo werden zwar die Umſtände die weiteren Operationen erſt geben , im Yügemeinen geht jedoch die Abſicht dahin :

Der General Graf Langeron ſchließt mit ſeinem Corps Mainz auf beiden Seiten ein . Der General Bas ron Saden läßt bei Mannheim einen Brüdenkopf errichs ten und eine Schiffbrüc'e dlagen . Eine Rheinbrücke aus Pontons , ſo weit fie reichen , und aus Rheinſchiffen wird ben Rhein abwärts bis Oppenheim gebradyt und dem Ges neral Grafen fangeron zur Dispoſition übergeben , um damit ſeine Communication mit dem rechten Rheinufer und dem Blokadecorps von Caſſel zu haben . “

Die Pontonbrücke des Corps von Langeron iſt für's erſte in der Gegend von Caub zu ſchlagen bis aus den Lahnſchiffen eine Brücke zu Stande gebracht iſt , um eine fliegende Brüde bei Coblenz zu errichten . "

n Nachdem die Rheinübergängeauf dieſe Art geſichert find , werden die Corps von Saden und von Yort gegen die Saar operiren . “

186

Die Conumunication der ich refifchen Armee mit den Tü & wartsliegenden Provinzen geht für's erſte úber Frants furt und die Rheinbrücke, welche der General Graf lan gerou bei Oppenheim , oder in der dortigen Gegend iclas gen wird. ti

Hauptquartier Höchſt, am

26ſten December 1813 . von Blücher."

Nun zog Blücher nach Frankfurt; vou hier aus ſchrieb er am 29ſteu December einem Freunde in die Heimath : C : ,,Nach Frankreich gebe ich von hier und den erſt en fanuar "mit Tagesanbruch paifire ich mit der ganzen Armee den Rhein ; zuvor aber will ich init meinen Waffenbrüdern in dieſem ftolzen Strome alle Kned tſchaft abwaſd en und als freie Deutſde wollen wir der großen Nation , die jetzt die from me geworden iſt , Gebiet betretén . Als Sieger , aber nicht bes fiegt tevren wir zurück und wenn der ebrers volle Frieden erfämpft ift , dann foll unſer Vaterland uns dankbar empfangen . Wie wohl wird es uns thur , bei der Rückkehr von Gats tinnen , Våtern ; Müttern , Kindern , Schwes ſtern und Brüdern init Freudenthránen empfan : gen zu werden . " Un das Heer , das er zum Rheine geführt, richtete er vor dem Uebergange dieſen Aufruf

,, Soldaten !“ U18 Jhr von der Dder zum Rheine vordrangt, tapfre Soldaten der ſchleſiſchen Armee! mußten dem Feinde Provinzen entriffen werden , die er fich früher uns terworfen hatte. Yekt geht ihr über den Rhein , um den Feind , der es nicht verſchmerzen kann , ſeine neunzehujah rigen Eroberungen in zwei Feldzügen verloren zu ſehen , zum Frieden zu zwingen. " „ Soldaten ! Den Siegern an der Raßbach ; bei Wartenburg , bei Módern und bei feipzis

187 darf ich nur den Lag des Ruhme8 ; zeigen und ich bin des Erfolges gewiß. Allein ich hab ' Euch neue Pflichten aufzulegen . Die Bewohner des linken Rheinufers ſind nicht feindlid) gegen uns geſinnt, ich habe ihnen Schuß und Sicherheit des Eigenthums verſprodjen , ich that's in Eurem Namen , Ihr müßt es halten . Ehre bringt dem Soldaten die Tapferkeit , jedoch der Ges horſam und die ſtrenge Mannszucht ſind ſeine ſchönſte Zierde." Der Feldmarſchall 30g mit dem erſten Armeecorps, Dort liegt das General York bei Caub hinüberführte. mitten im Rhein auf einer Felfeninſel eine alte Burg , die Pfalz, dahin ließ Blücher ſid ) fahren, um durch ſeine Gegen wart die Urbeit zu fördern . In der Neujahrsnacht grüße 1 ten mit freudigem Hurrah die Preußen das jenſeitige land : da der Bau der Brüde (dywierig war , fuhren die erſten Abtheilungen auf Kähnen hinüber , und da auch am Lage darauf die Arbeit wegen der reißenden Strömung nicht vollendet werden konnte , ließ der Feldmarſdait Ges ſchüß und Reiterei den vorausgeſdicten leid ten Irup pen folgen .

VII . Vom Uebergange über den Rhein bis zum Einzug in Paris. Un die Bewohner des linken Rheinufers fendete unſer Feldherr , ſobald er das jenſeitige land betrat, dieſen Aufruf: , Ich habe die fchleſiſche Armee über den Rhein ges führt , damit die Freiheit und Unabhängigkeit der Nationen hergeſtellt, damit der Friede errungen werde. “ Der Kaiſer Napoleon hat Holland , einen Their von Deutſchland und Italien dem franzöſiſchen Reiche einperleibt , er hat erklärt , daß er kein Dorf dieſer Ers oberung herausgeben würde , ſelbſt wenn der Feind auf den Höhen von Paris erſchiene. "

198 „ Gegen dieſe Erklärung, gegen dieſe Grundfågemars fchiren die Heere ' aller europäiſchen Mächte. Wollt Ihr dieſe Grundſätze vertheidigen ? Wohlan ! To tretet in die Reihen Napoleon's und verſucht euch im Kampfe gegen die gerechte Sache, die die Vorſehung ſo angenſcheinlicy beſchüßt. Wout fhr es nicht , ſo findet Ihr Schuß bei üns. Ich werde Euer Eigenthum fichern . “ ,, Feder Bürger , jeder landmann bleibe ruhig in Feis ner Wohnung , jeder Beamte an ſeinem Praß und rege angeſtört ſeine Dienſtverrichtungen fort. Von dem Augen blide des Einrüdens der verbündeten Truppen muß jedoch alle Verbindung mit dem franzöſiſchen Reiche aufhörer, wer fich dieſer Anordnung nicht fügt, begeht Verrath an den verbündeten Mächten , wird vor ein Militärgeriche geſtellt und erleitet die Todesſtrafe. Am linken Rheinufer , den 1ſten Januar 1814 .

von Blücher." Woblert die Rheinlander dem Feldmarſchall ein Ges dächtniß ſtiften , ſie könnten keine denkwürdigere Stelle Hoch auf dem alten finden als die Pfalz im Rhein . Thurme ftehe des Helden edles Bild , er halte zu Roß, ein reißiger Waidmann , das Hüfthorn zur Seite , das ſeine Fäger rief , auf der Fauſt den Adler , den er , wie einen Falken , auf die blutige Beute der Jagd aufflies gen ließ. Während General York das erſte preußiſche Armees corps bei Caub überführte, hatte General Pangeron das feine nach Rüdesheim geführt , um dem Auftrage des Feldmarſchalls gemäß die Franzoſen eng in Mainz eins zuſchließen. General Saden ging auf einer Schiffbrüđe bei Mannheim über, durch voraufgeſchickte Schüßen wurden die Feinde aus den jenſeitigen Schanzen getrieben ; der König Friedrich Wilhelm begleite diefen Zug, dem der Feind ernſthaft vor dem Paß bei Kaiſerslautern entges genzutreten fchien , wo der Marſchall Marmout auf dem Schiudebucket fich aufgeſtellt hatte. Er widy beim erſten Angriff über Kaiſerslautern nach der Saar

489 zurüd , die Brúden bei. Saarbrück brach er ab.

und

Saargemünd

Durch die weit von einander gelegenen Rheinüber : gånge war das ſchleſiſche Heer auch auf dem weiteren Marſche getrennt worden , zumal da Mainz , landau, Saarlouis und andere kleine Plage wohl beaditet werden mußten , der Feldmarſchall faßte aber bald die Zügel wies Der enger zuſammen und gab am 9ten Sanuar dieſen Befehl: Um 9ten Fanuár kommt das Corps von York an den Ufern der Saar von Saarbrück bis Merzig an , das Corps von Sacen ebenfalls von Saaralbe bis Saarbrüd , der Feind 'hat ſich , ſo weit pie Nachrichten gehen, gux Vertheidigung der Saar mit einer Macht aufgeſtellt, welche kaum ſo ſtark iſt , als eines dieſer Corps. und es fcheint , daß er an der Saar verweilt , um zu ſehen : ob wir ſtark genug zum weitern Vorrůcken ſind ? : und. ' um Saarlouis ſchnell zu verproviantiren . “ Da es nun yon Wichtigkeit iſt, ihm, keine Zeit 30 geben , feine Conſcription zu vollenden und ſeine Feſtuns gen zu ravitailliren , auch die große Armee bereits gegen den 15ten Januar bei Langres erſcheinen wird , ſo folgt hieraus folgende Dispoſition : " mAm 9ten Januar perden die Uebergangspunkte über die Saar vorbereitet , vom Corps, von York zwiſchex Saarlouis und Merzig , vom Corps von Saden zwiſchen Saaraibe and Saargemúnd..! Am 10ten Januar geht die Ravalerie und reitende Artillerie, nach Zurücklaffung ſo vieler Kavalerie , als zum Dienſte, der Infanterie nöthig iſt , über die Saar , um dett feindlichen rechten und linken Flügel herum , die Koraken und leichte Kavallerie dirigiren fich gegen Poligny 'und St. Avold , um ſogleich dem Feinde die Straße von Saars brůd nach Meß abzuſchneiden . Die Linienkavalerie und reitende. Artillerie nimmt die Direction von Forbach . " 1 Die Infanterie hat Ruhetag , um ihre zurůdgelar ſenen Leute heranzuziehen und das Schuhwerk wieder in

190

Stand zit regentot 68 ſind nur' bie Ulebergangspunkte der Kavallerie mit Infanterie und Artillerie gehörig zu bez feßen , um in jedem Fall den Rückzug der Kavallerie zu ſichern. Die Kavallerie des Corps von York muß , wenu fie Saarlouis am linken Ufer der Saar vorbeigeht , etwas ſtehen laſſen , was dagegen Front macht , es leidt umzin : So müſſen Pas gelt und die Proviantirung hindert. trouillen auf der Straße von Saarlouis nach Thionville auf Bouzonville und auf der Straße von Saarlouis nach Mes auf Boulay geſchidt werden.. : ,, Um 11 tên Fanuar halten fich die Corps bereit, der Bewegung der Kavallerie zu folgen ; verlaßt der Feind die Saar, lo fann dies von den Herrn Corpscomnians banten angeordnet werden , dann concentrireu fich beide Corps von York und von Saifen bei Förbach , die Avants gärde bei. St. Avold ; die Chauſſee trennt die beiden Corpsquartiere , die Kavalerie - bleibt im Verfolgen des Feindes . “ susis : „ Das Corps vou York lichidt feine Pionniers nach Saarbrüd , um die Brücke herzuſtellen , oder eirfe neue zu fchlagen. Iſt es nicht der Fall, daß der Feirið die Saar yerläßt , To behalte ich mir die weiteren Dispoſitionen yor. 29o die Kavallerie am linken Ufer der Saar vors růđt uud die Uebergangspunkte vom Feinde verlaſſen wer: den , ſtellt die am rechten Ufer aufgeſtellte Infanterie die Uebergänge her , damit bei ideif Webergangeder Saar die türzeſten Linien genommen werden können . Sorochne, daß dies bei Saarzemünd derifall, feu wird. Uinsten Sanuar trifft ein Corps ( das neunte. Tuffiſche Infanteries corpo ) vom Grafen Langeron in Kaiſerslautern ein . “ ruan Id behalte mein Hauptquartier : am gten : Fanuar in St. Sendet, am 10ten kommt es nach Neukbechen zwis fchen St. Aendel: und Saarbrüc.mn : Ich erwarte - die Meldungen über die Bewegungen der Kavallerie und die eingezogenen Nachrichtet über die Stärke. des Feindes , Tu wie , was bei . Men vorgeht:

tison Blüchet..

191 Der Uebergang über die Saar" wurde vom Feinse nicht gewehrt , der weitere Marſa ) durfte nicht gewagt werden , ohne die Feftungen Meß ; Thionville, Luxemburg und Saarlouis einzuſchließen . Noch waren die Verſtärkungen , die Blücher erhalten follte , nicht angekommen , er hatte in Coblenz den Genes ral St. Prieſt , bei Mainz einen großen Theil des Corps des Grafen Langeron zurückgelaſſen , aber keine bedenkliche Nidjicht hielt ihn auf feinem Siegeslaaf anf, in 25 Tat gert hatte ér airf beſdjwverlichem Wege zur Winterzeit ſein Heer 'voit Rhein zur Maas geführt und die Verbindung mit dein Hauptheeres wieder hergeſtellt. Di Der Generai von Kleiſt , der mit dem vierten preußis ſchen Heerzuge jetzt dem Feldmarſchall zugetheilt worden af , ging am 17ten januar über den Rhein und folgte dem ſchleſiſchen Heere , das vierte deutfcise Bundesheet unter dem Churprinz von Heifen übernahm die Einte fchließung von Lucemburg , das fünfte deutſde Binidest heer unter dem Herzoge von Coburg Collte das Corps son Langerou vor Mainz. ablöſen . Noch bevor dieſe neuen Verbündeten in die Reihen des ſchlefiſden Heeres wirka lich eingetreten waren , bot ihnen der Feldmarſdjall- diefen Willkommen :

Bläder an gmeite das zweite on Blücher an das Der Feldmarſchall von pče u Biſche und das.vierte und fünfte deutſde Armeecorx 6. viewDie verbändeten Monarden find mit der Sie haben es ſdh terifchen Armee zufriedeit. Dadurch bewieſen , daß fié dvere Aimee verdop peln durch Euch, Ihr tapfern Soldaten des zweiten preußiſchen Armee corps , die Ihr bei Cuťm und in der blutigen Sdla dht bei Leipzig unter den Augen der erbabnen Monarchen foch tet , durch Euch , Ihr Wiedern Heffen , die ihr nie den deutſchen Charakter und die Treue ges gen die in Eurer Mitte gebornen Fürſten vers leugnetet, und durch Eud , Soldaten des fúnfa ten deutſchen Arméecorps , die Ihr ſelbſt in den Reihen unſerer Feinde. des deutſdeu Nas

192 mens nicht vergaßt und , obgleich aus verſchies denen Völkerſchaften zuſammengefest, dodo feſt verbunden feid durch gleiche Gelinnung , durch gleichen Abfcheu gegen Herrſchaft der Ausländer , die Euch ſo lange unterdrüdtex and verachteten. “ .. Ich fühle mich hoch geehrt , Soldaten ! Die ichlejiide Armee Euer Feldherr zu ſeyn. des Jahres 1813 empfängt Euch als Brüder , als würdige Mitglieder , mit der ſie freudig alles theilen wird ; die Toreliſche Armee des Jahres 1814 wird rubmvoll auf dem geba bus ten Wege der Ehre fortſchreiten . mund Ihr Deutſche , von Euren angefta mms ten Fürſten angeführt, ſeid verſichert , daß meine erſte Sorge , mein , och ſter Stolz reyn wird , dem übermüthigen Feinde die Gewalt Eurer Waffeu fühlen zu laſſen , damit er er : kenne , was auch der Liſt vormals gelungen ſeon mag , - daß die alte deutſche Lapferkeit noch in uns lebt, und damit das Band des Friedens, dauerhaft geknüpft werde , durch Eure leßten Thaten. “ Der lekte Drt auf der Straße nach Meß , wo die Grenzbewohner noch die deutſche Sprache reden , iſt St. Avold , ſteigt man von hier über den ſchmalen Gebirgss rüden in das Moſelgebiet , ſo dankt niemand auf deuts ſchen Gruß. Blücher, der die Gaſtfreundſchaft des rus bigen Bürgers in Anſpruch nehmen wollte, ließ daber dao Polk in der Sprache des Landes anreden : Franzoſen ! Laſſet euch nicht durch verläumderiſche Gerüchte betrügen , von Uebelgeſinnten ausgeſtreut; ſebet in den Heeren der verbündeten Souverains nur Freunde der Menſchheit, deren einzige Feinde die Feinde des Friedens find. Eure Blutsverwandten , eure Freunde , eure Brús der , eure Kinder , friegsgefangen auf fremdem Boden , vereinigen ihre Wünſche mit den unſrigen für einen Frica

193 dett, deffen erfte Wohlthat für fie fern wird Schooß ihrer Familien zurückzukehren.

in den

So betrat das ſchlefilde Heer deur Lotharingiſchen Bos den , feierlich ward unſer Feldberr bei ſeinem Einzuge in Nanzig ( Nancy ) von der Obrigkeit des Orts empfangen, der Maire verſicherte in wohlgeſenter Rede : die friedliche Geſinnung der lotharinger und wie ſie bereits wären , ſich ganz in den Willen der Sieger zu fügen. Der Feldmars dall antwortete : 30

m Meiye Herrn , ich bin zufrieben mit den Geſinnuns die ſie mir in ibrer Rede ausdrüden : - Endlich hat die Gerechtigkeit der Porſehung unſere Waffen auf Frank reichs Boden geführt. Ganz Europa ift. Durch die uners fåttliche Ehrſucht desjenigen , der Frankreich feit vierzehn Dühren unumſchränkt beherrſchte , endlich aus ſeiner Fal Tchen Sicherheit geſchreckt. Die Völker der Wolga , der Dorauber Elbe, der: Ehemſen ideß ::Lago find ausge: wandertund ſtehen jeßt auf dem Gebiet des einst ſo gluda lichen Frankreichs. Biete dieſer Völker waren einſt mit Freundſchaft und Anhänglichkeit Frankreid, zugethan ; alle find nun deifen Feinde geworden , und podurch 2 durch den alles umſtürzenden Ehrgeiz eines Einzigen. Durch ihn ſind felbſt diejenigen: Pótker , die nicht kriegeriſch paren , aus Noth :res geworden , weil ſie die Emniedrigung und die Schmach , worunter fie ſeufzten , und einen und ſeiner Sattelliten Hohn, und Plünderung nicht langer zu ertra gen permochten. Seht jene Portugieſen , die jeßt an dem Ufer der Garonne fiehen , he werden nun unter die beſten Truppen Europa's gerechnet ; jene Holländer, die mit einem Male was verhaßte goch abwerfen und zu den Waffen greifen.'1.

gen ,

Gott hat endlich ein ſtrenges Gericht gehalten und 600,000 Franzoſen in zwei Feldzügen von der Erde vers tilgt. Arme beklagenswürdige Opfer der unermeßlichen Ehrſucht eines Herrſchers , verſchwenderiſch mit dem Blute eines Volkes , dem er ein Fremdling ijt ! Und was ſehe ich in Frankreich als Gewinn fo viel bergoljenen Blutes ? Eine ganze Generation , die jungen Mágner vpn 20 bis 30 Jahren wertilgt. Der Krieg har 13 Brücher's leben.

494 , Den Hande fie werzeh ; das baare Gero verſchw l rt undent , die Ges o : Aufmun in Feifeln , den Acerb au hne terun g id en Ichwes läßt ſchlep , der ſolche' umkomi des Ehrgei n pe z bezahtlen Aufs aus Mange igaenn Fúrſor ;nd" in Gerewid t e ge l ya ten laure , einem Savar die Klagen und Sfe ufzer Winterbr r n ins erpréß ; Milit Regie gendy die eine fu graufa ars rung t m e Todeb , die mit ungeſe und Specia bliche ut lc dnie Klagei theile , Galeoemrmiſjounnedi ewigen Gefängn t n t en iſſen e zurück . Iſt dies der Preis nie ra der. Leiden ſchred den föſche K , woduren fo viele Völket po grenze ch nlos nder riege geixor ſ ? Alſo für Genera , für - Jatente unglüd den ind l lich e unr , die durch die Plünde Santen , für Commiſ ru ſär Erpre ng ſchaam d ferer Länder und durce i e ffang h loſe en , habt, Ihr ſo viel erduldſeten? 'unglüdl ſich bereich e iches t r t e n More ! DO !!

1, Oft haben wir den Frieden angeboten , gern hätten wir ihn mit großen Dpfern erkauft ; übermäthig:wurden wir abgewieſen . Wir müſſen ihn nur mit den Waffent auf Eurem Gebiet, und wenn es ſeyn ſoll. felbſt in Eurer Hauptſtadt ſuchen . “ ,, Mohlan ! die erhabene Zapferkeit unſerer Truppett wird ihn zu erkämpfen wiflew und init ihm unſere Nationala " unabhängigkeit und die Freiheit des Handels into die der Meere, denn wir ſind es , die für dieſe Meeresfreiheit skämpfen und nicht er , Euer Herrſcher , der ſo gern alle Hafen verſchließen möchte , die die Vorſehung den Völkerk zu ihrer Wohlfahit geſchenkt hat. ( 4) Es thut mir leid , Euch nicht alle Raftert erſparent zu können , die der Krieg unvermeidlich mit ſich führt. was ich zu deren Erleichterung beitragen kann , ſoll ges fdhehen. Dir wollen Euch nicht die Verheerungen vergel iten , die Eure Speere in unſerm lande angerichtet haben und nicht dafür Rade nehmen . Wir führen den Krieg nur gegen diejenigen , die ihn ſo gern vereidigen tåöchten . ,, Die verhafteſten Eurer Abgaben , diet droits réu nis , die gabelle , die droits d'enregistrement habe ich aufgehoben. Möchte ich für Euch namentlicy, brave fua

195 tharinger , die alte gute Zeit zurüdrufen können , woa mit die ſanfte Regierung Eurer Herzoge Euch einſt bes glückte. “ Yndeſſen hatte der Attila des Fahrhunderts in den catalauniſchen Feldern an der Marne ſeine Schaaren ges fammelt , bis zum 25ſten Fanuar ſollten ſie ſchlagfertig bei Chalons und Vitry ftehen ; er beſchloß die Heere der Verbündeten aufzuſuchen und einzeln zu ſchlagen , die Ges gend , die durch die Aube, Marne und Seine durchſchnit: ten iſt, bot ihm günſtige Schlachtfelder zu ſeinem Vors haben. Der Feldmarſchall nahm ſein Hauptquartier am 27ſten Sanuar in Brienne ; ,, wir wollen hier das Eramen hal ten , " ſagte der Feldherr, 7, unſer Feind hat die Kriegsa ſchule von Brienne beſuchthier ſolluns fattelfeft finden ." Das chlefiſche Heer war nicht beiſammen , die Corps von Saden und Langeron zum Theil hatte der Feldmarz fchall bei fich auf der großen Straße, Wo das Haupts beer folgte als deſſen Vortrab Blúcher : 30g , die Corps von York und Kleiſt folgten von der Maas und Mo fel her.

Eben wollte der Feldmarſchall mit dem Corps bott Saden und Alſufiew von Brienne nach Arcis maridhiren, als er den Verluſt erfuhr, den der GeneralLandskoy bei St. Diziers erlitten hatte und im Rúdmarſch auf Brienne ſei, unſer Feldherr behielt deshalb das Eorps von Saden bei Pougy und Lesmont, Alſufiew bei Brietine , ſeine linke Seite gegen Chalons zu decken , ſendete er den Grafen 3 Pahlen den dritten nach Laſſicourt. Im Hauptquartier war man weder von der Gegente wart des Naiſers bei ſeinem Heer , noch von der größern Bewegungen der Feinde unterrichtet; ein glücklicher Zufall führte am 29ſten Januar einen franzöſiſchen Oberſtlieu tenant unſern Vorpoſten zwiſchen Årcis und Bitry in die Hånde , der dem Marſchal Mortier den Befehl vom Kaiſer bringen rollte , fich von Zroyes und der Aube an ſeinem rechten Flügel anzuſchließen. Sogleich gab Blüs cher ,dem General Sacen den Befehl vou legmont nach 13 *

.

196

1

Brienne zu gehent, um vereint mit den andern Abtheilure gen des ſchlefilden Heeres tach Bar ſur Aube, auf das Hauptheer fich zurücřzuziehen , um bei Trannes eine feſte Štellung einzunehmen , doch war er nicht Willens , auf den erſten Angriff die Stadt und das Schloß. von Brienne zu räumen . Napoleon war bei Maizieres eingetroffen , trieb deu General Saden von den Hében von Perthes der Mar : dall Nen befeßte dies Dorf, die Gardediviſion Decouz drang ſchon in die Stadt. Da ſah der Feldmarſchau von der Höhe des Schlofſes , daß der Feind alle ſeine Reiterei nach dem rechten Flügel gezogen hatte , wo ſie wegen der Anhdhen ruhig halteu mußte. Er befahl daher die Ver einigung der geſammten Reiterei der Generale Pahlen , Landskoy , Pantſchulidſef und . Waſfilſchifow auf ſeinem rechten Flügel , warf ſich mit ihnen auf den Linken Flügel der Feinde und befreite die Stadt , acht feindliche Geſchüße wurden'erbeutet. Aber zu ficher glaubte unſer Feldherr ſich in dem Schloß , wo er geruhig ſein Nachtlager nehmen wollte. Der General Chateau , Chef des Generalſtabes vom zweis téu franzöſiſchen Armeecorps kannte . die Gegend genau und fand in den erſten Stunden der Nacht mit zwei Bas taillons einen verſiedten Weg zu den Teraſſen des Schloſs res , deſſen Caſtellan ihm verrathen hatte , daß fich hier das Hauptquartier ohne alle Bedeckung befinde. Wie nah' drohte hier unſerm Feldherrn die Gefahr! aber ſo leichten Fanges war er nicht zu haben , hier galt es raid davon. Der zweite Adjutant des Feldmarſchalls , Graf No : ftig , der in den drei denkwürdigen Feldzügen mit wadjas mem Auge und entſchloffenem Muthe in der Gefahr und dem Gedränge der Schlacht und in jedem Quartier, das bezogen warb, den Feldherrnhüthete , entführte ihn auch hiex aus den Häudeui der Feinde. Als das Haupts quartier am Abend nach dem Schloß verlegt ward , glaubte der Feldmarſchalt nichts vom Feinde beſorgen zu dürfen ; » , laſjen Sie , " ſagte er zu Noftiß , ,,meine Pferde in die Stabt führen und : für einen guten Stall ſorgen , hier brauchen wir ſie nicht. “ Auch Gneiſenau gab denſelben Auftrag und ſtieg mit dem Feldmarſchall in das obere Stock , um von da die feindlichen Lagerfeuer zu überſehen

197 und ſich danu nieberzulegen . Der Graf Noftit . aber ließ die Pferde nicht in die Stadt führen , um ſie dem Felda marſchall aus den Augen zu bringen , wurden ſie an einer andern Seite des Schlofes angebunden ... Noſtin bieb mit den Grafen Golz und Schwerin auf dem freien Plat Doe dem Schlopte; -es fiel ein Schuß , die Kugel ſchlug an die Mauer , man achtete nicht darauf, weil nach einem Gea fechte es immer noch lange dauert , bevor das Sdjießen aufhört , und bei den ſtrengſten Verboten unterblieb es nidt , daß einzelne Soldaten , um das Gewehr zu reinis gen , den alten Schuß abſchoſſen . Aufinerkſamer ward man jeßt, da ein zweiter, ein dritter Schuß fiel , Denen bald mehrere folgten , Ordonnanzen und Pferde wurden serwundet , alles ſprengte davon . Noſtiß eilte , den Felda marſchall und Gneiſenau zu rufen , Golz und Schwerin, brachteu die Pferde; der tettere fagte den Steigbügel von einem anderen , da er ſelbſt ſeine Pferde nach der Stadt hatte ziehen laſſen . Das Hauptquartier ſchlug den Weg nach der Stadt ein , ein treuer Korak , Antonof , hatte getreulich ausgehalten , er ritt auf Rundſchaft vorauf. Er brachte Nachricht , daß auch in der Stadt », Frans zusky " waren , und bei dem hellen Schein , der brennens den Häuſer erkannte der Feldmarſchall die franzöſiſche Rei terei , die ihm entgegenritt. Gelajien wendete er fein Wir Pferd um , ein Seitenweg ward eingeſchlagen . muffen itraben " rieth Gneiſenau ; der Feldmarſchall blieb Wollen Sie im Triumphe in Paris einge im Sdritt. führt werden " fragte der General etwas heftig ; Blücher gab nun dem Pferde die Sporen . So entführte ihn ein guter Stern den ſchon eindringenden Feinden : der ruſſiſche Ingenieur - Oberſttientenant, Graf - Rochechuar und der Hauptmann von Heyden wurden niedergehaven , der Graf Hardeüberg , Commandant des Hauptquartiers , wurde ges fangen. Von dem Schlopie drang der Feind herab nach der Stadt, der General von Saden war durch die Geis ſtesgegenwart ſeines Adjutanten Penançon . gerettet wordent , dieſer , ein Franzos , ritt an die Feinde , die in der Stadt ihn und ſeinen General umringten und, rief :" faites place, nous sommes de yous . Sacen führte: ſein Corps , das auswärts lagerte , herein, dem Feind entgegen . Zu dem Feldmarſchad hatten ſich die anderr Officiere: ſeines Generalſtabes gefunden , nach kurzem Kriegsrath wurde beſchlonen , die Stadt zu verlaſſen & war Nachts eile

198 Uhr. Zum Müdzüg ließ der Fetoniarſchau in der Mitters nachtsſtunde dieſen Befehl ſchreiben :

auf bis fich von ſen bis

,, Nach Mitternacht bricht das Corps. oon Alufiew und marſchirt auf der Chauſſee nad Bar ſur Aube nach Arçonbal zurück in's Bivouaq , dieſen Drt vor habend. Um zwei Uhr bricht die Infanterie des Corps Saden , nachdem die Stadt und das Sdloß verlaa iſt ; auf , und marſhirt auf derſelben Straße zuerſt Boitencourt in's Bivouaq .

Die Ravalerie bleibt vor Brienne ſtehen und beſest beim Abmarſch der Infanterie die Stadt , dieſer Abmarſch muß ſo ſtill als möglich geſchehen , ſollte der Feind mors geu früh augreifen , ſo zieht ſich die Kavallerie auf die Höhen von Crannes und auf die Infanterie zurück. “ ,, Die Verwyundeten werden nach Bar fur Aube zus tüdgeſchafft , áud). werden die eroberten Geſchüße gleicha fals in Sicherheit gebradyt ..!!

7 Das Hauptquartier iſt in Arconval. bon Blücher. “

1. Der Feind verfolgte nicht , ihm fehlte theils die leichte Reiterei, theils hinderten die ſchlimmen Wege die fchnelle Folge des Geſchüßes und der Munitionswagen .' Das ſchleſiſche Heer ſtand bal8 wieder zum Angriff bereit bei Lrannes ; zur Verſtärkung ward ihm vom Hauptheere das dritte und vierte Armeecorps zugetheitt , die der Feldzeugmeiſter. Giulay und der Kronprinz von Würtem berg führten . Zur Unterſtüßung des Angriffs auf Brienne waren die Baiern über Soulaines gegen den linken Flügel der Feinde', die ruſſiſchen und preußiſchen Garden von Bar ſur Uube in Anmarſch . Schon war Napoleon beſchäftigt, den Rückzug bei Lesmont über die Lube anzuordnen ; da er die vor ihin verbundenen Kriegsheere gern wieder trennen wollte , be : Der Angriff fichloß er , fich jeßt der Seine zu nähern. des Feldmarſchalls , der am wenigſten ruhen konnte nach einem gehabten Unfall , überraſchte den Kaiſer , gezwungen

199 nahm ers yngern die Schlacht bel Brienne ani, eb: war die erſte Begegnung des Feldmarſchalls mit dem: Kaiſer in offener Feldſchlacht . Unſer Feldherr befahle juny mou a Um zwölf Uhr Mittags feet fich das Corps deb General Sacen in zwei Colonnen gegen: das Dorf la Rothiere in Maridy. Die erſte Colonne marſchirt auf der großen . Straße , welche von Zrannes nadola - Rothiere führt. Die zweite Colonne marſchirt , aus der Poſition : zwiſchen Trannes und der Liſiere des Waldes in der Richa tung nach Brienne. Il on folgt als Untera

Der Generallieutenant Arfufiew ſtüßung der erſten Colonne nach . "

Das kaiſerlich ruſſiſche Grenadiercorps und zwei Küraffierdiviſionen marſchiren auf die Anhöhen in die Pos ſition von Crannes und ſtellen ſich zwiſchen dieſem Dorfe und der Waldhöhe, als Rüdhalt auf." ne Die vierte Urineeabtheilung unter dem Befehle Sr. königlid )en Hoheit des. Kronprinzen pon Würtemberg bricht um zwölf ühr auf von dem Dorfe Eclance , die vom Feinde befekte Waldhöhelink & taſſend , auf Chaumenil, rejuigt den Wald vom Feinde und ſucht ſich links,mit der Ura meeabtheilung des Grafen Wrede in Verbindung zu regen .". Die feindliche Infguterie , welche vor dem Walde. in Poſition ſteht , muß umgangen werden , ſollte ſie jes doch nicht abmarſchiren , ſo bleibt ihr gegenüber ein Bar taillon von der Reſervecolonne A des Generals Alſufiew , ZUKI Beobachtung ſtehen , damit die feindliche Infanterie, das durch genöthigt wird , wenn die Umgebung gelingt , viel : leicht das Gewehr zu ftreden. Ich ſelbſt werde mich auf den Irannes und der Waldede aufhalten. Trannes , am

Anhöhen zwiſchen

1ften Februar 1814.,

von Blücher.!! Napoleon hatte den, rechten Flügel ſeiner Schlacht: pronung unter Gerard in Dienville , die Mitte, unter Dus

1 200 besme in la Nothiere , den Vinken Flügel unter Victor itt: ta Gibrie , Marmont hielt mit dem rechſten Armeecorps bei Morvilliers, Mortier- und Dudinot mit der jungen Garden zwiſchen la Rothiere und Dienville , der Marſchau Res mit dent dritten Arméecorps und die Divifion der alten Garde unter dem General Freyant bei Brienne. Unter dem Feldmarſchall follten heut deutſche Krieger des Nordens und Sidens fechten ; Baiern und Würtems berger hatten - feit langer Zeit nicht mit den Brandenbur gern und Weſtphalen gemeinſam gefochten , der einmüthige Sinn , zur Ehre des Vaterlandes die Waffen zu tragen , verband Fite jeßt; aber die lange Zeit der Trennung hatte fie einander to entfremdet , daß es. Noth that , durch ein äußerliches Zeichen die Bundesgenoſſen kenntlich zu ma dhen . Jedes Soldat trug von jetzt an um den Arm eine weiße Binde , es war uin fo nothwendiger , ba von den Kheinbuildstruppen viele ganz franzöſiſch gekleidet waren . Dies war die Bedeutung der weißen Binde , von der frans zöſiſche ultras erzählten , die Verbündeten hätten dieſe , -um in ' Paris " nicht anders , als im Farbe gewähler Dienſte der Bourbons einzuziehen. Am Mittag gab der Feldmarſchall das Zeichen zum Angriff, der -Kronprinz von Wirtemberg trieb mit dem vierten Arméecorps die Feinde aus dem Walde von Eclance nach la Gibrie , er nahm das Dorf und erbeutete 14 Ras nonen. Sein Angriff wurde durch den Getieral Wrede tapfer unterſtützt durch die Eroberung von Chaumenil , wo er 19 Geſchüte gewann .". Vort dem linken Ufer der Aube wurde der Feind bei. Dienville von dein Feldzeugmeiſter Grafen Giulan getrieben , der 8 Geſdyůke gewann . Gershige gewarm . Der Feind ſtand am Hartnä & igften bei " la Rothiere, wohin der Feldmarſchau das Corps des Generals Sacen bon Trandes aus Iohidte , hier ward der Kampf am hef tigtien , der Sieg am entfdheidendſten , 25 Kanonert ginger hier dem Feinde verloren . In der Nacht ließ der Kaiſer la Rothiere und la Gibrie noch einmal angreifen , er fand die Verbündeten wach und mußte zurück auf (dliina men Wegen , denn das Winterwetter war ſtürmiſd) , Ko faker und Schneeflocken fielen als únwiú kötimne Gaſte Der Feldmaridad Franzmann in das Haus. dem

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201 nannte die Schlacht nach dent Dorfe la Rothiere, wo am heftigſten noch bis nach Mitternacht gefochten wurde. Das Vertrauen der gegenwärtigen Monarchen und des Fürſten Schwarzenberg , der dem Feldmarſchall den Befehl über die Schlacht , zu der nur vier Schwadroneu preußiss ſche Huſaren geführt wurden , übergab , ward auf die glänzendſte Weiſe erfüllt. Den Rüđzug hatte Napoleon fich gedeckt , er verlies am 2ten Februar Brienne, ging bei Lesmont' auf das linke üfer der Aube nach Drones zurüd ; auf dieſer Straße folgte Schwarzenberg , der Feldmarſchall zog nordwärts gegen Chalons an der Marne , von wo aus er , vereinigt mit York , Kleiſt und laugeron über Meaur die Straße So war es in einem nach Paris einſchlagen wollte. Kriegšrathe, den die Fürſten und Heerführer am 2ten Fes bruar auf dem Schloſſe zu Brieune hielten , beſchloffen . Zu frühzeitig wurde in dieſem Ariegsrathe fchon der Einzug nach Paris angeordnet , man trennte die beiden Heere zwei bis drei Tagemårſche aus einander , ſo daß das eine dem andern nicht zeitig genug zu : Hülfe kommen konnte , zumal das Hauptheer erſt am 7ten Februar in Troyes ankam , alfo in vier Dagen nicht mehr als dret Meilen zurücklegte, während Blücher ,um den Marſdjall Macdonald von Paris abzuſchneiden , feine Reiterei nach La Ferté ſous Jouarre zu weit voraöf gehen ließ. Für die großen - Fehler , die bei der Führung des ſchre : fiſchen Heeres voin 9ten bis 14ten Februar gemacht wurs den , wird der Kriegsgeſchichte immer der Generalſtab vers antwortlich bleiben , ſo wie der vom Feldmarſchau ausges führte Rudzug aus ſo großer Fährlichkeit ihm und ſeinem tapfern Heere zu ewigem Ruhme gereichen wird . Das ſchleſiſche Heer ftand an 10ten Februar ohne fichern Anſchluß an das Hauptheer', ohne feſten Weg zum Nückzug , in ſich nicht beiſammen auf einer Straße durch lange Zwiſchenräume getrennt, wo der Feind mit ſeinem großen Heere nur fechs. bis -fieben Meilen fern ſtand. Denn als am 10ten Februar Napoleon bei Champeaubert, fünf Stunden vorwärts Vertus , den General Alfufiew gifangen nahm und Fein Corps von 5000 Mann vernichs

202 tete , ſtand der Feldmarſchall mit einer Abtheilung des Gorps von Kleiſt und langeron bei Vertus , acht Stun den von Chalons , General York bei Chateau Thierry), zehn Stunden von Champeaubert, General Saden bei la Ferté ſous Fouarre , ſechs Stunden vorwärts von Chateau Thierry . Von einem Corps ging Napoleon rafd zu dem andern , und dem ſchleſiſchen Heere ward , anſtatt ihm růdwärts einen Sammelplaß anzuweiſen , noch am 13ten Februar, da Sacken und York zurückgeſ age waren , n ohne daß der Feldinarſchall davon unterrichchl tet war , vora wärts gegen den Feind bei Etoges ein Vereinigungs punkt beſtimmt. Um ſo unvermeidlicher ſchien der Unterg ang, den Napoleon am 14ten Februar bei Champeaubert , Fons villiers und Etoges dem ſchleſiſchen Heere bereitete. Der Feldmarſchall fand den Feind bei , Jonvilliers in To überlegner Quzaht, daß er von dem Angriff , den er verſucht hatte , ſogleich ſich zum Rüdzug wendete; ſogar an Reiterei waren die Franzoſen hier - pen Verbundeten überlegen. Die Straße , die nach Champeaubert führte, lag frci , in geſchlosſenen Colonnen 399 das Fußvolt zus rüt, anfangs wenig beunruhigt; das Dorf ließ. Det Feld marſdall von einem Bataillon Schüßen beſeßen , die in zerſtreuter Linie den nadırückenden Feind aufhalten ſollten , damit der große Zug des Heeres Zeit gewinne , den Wald poul . ... am Eingange und zur Seite des Waldes empfing General Grouchy , der mit dem erſten Corps auf Seitenwegen soin Kaiſer vorausgeſendet worden war, den Rádzug; hätten ihm ſeine reitenden Batterien folgen können , ware der Wald mit Fußvolk befekt geweſen , wenige, würden von dem ſchleſiſchen Heere entkommen ſeyn , der Feldinara, ſchall , der Prinz Auguſt von Preußen, die Generale von Kleiſt, Gneiſenau , Ziethen waren mit ihren Truppen rings von den Feinden umzingelt. Die Beſorgniß ſeiner Umges bungen ſtörte den ruhigen Sinn des Feldmarſchalls nid )t, die niedergeſchlagenenen Gemüther ſeines Heeres, richtete er auf durch ſeine Gegenwart, die gegen ihn aufgericytes ten Banner der Feinde ſchlug er nieder. Er brach , den Seinen eine Gaile , der Wald von Etoges wurde gempons nen und einen großen Theil des Heeres verſammelte der Feldmarſchall nach einem Nachtmarſche, wie noch keines dieſes Krieges war, im Lager bei Bergeres ; ohne Säums

203 üiß wurbe: trach Chalons aufgebrochen. Hier trafen auf dem rechten Ufer: der Marne die einzelnen Abtheilungen am 16ten Februar wieder zuſammen , ſo übel zugerichtet , daß einige Ruhetage nothwendig waren , um nur wieder zu werden . wenu . auch nicht fdlagfertig marſchfertig Der Verluſt, den das ſchleſiſche Heer in den Gefechten poin 10ten bis 14ten Februar erlitt , betrug über 15,000 Mann , ein ſchönes Reitercorps war veruichtet, einige Napos zwanzig Geſchüße waren verloren gegangen . — teon war zu neuen Siegert gezogen gegen das Hauptheer. Er ſchlug den General Wittgenſtein am 17ten Februar bei Nangis , den Kronprinzen von Würtemberg am 18ten bei Montereau , trieb ihn úber die Seine , das Hauptheer zog ſich nach Troyes zurüc. Schon ward vom Fürſten Gdywarzenberg der allgemeine Rückzug auf die Höhen von Bangres angeordnet , die Verhandlungen mit Napoleon bewirkten Unſchlüſſigkeit und Unſicherheit , ſelbſt dann noch , als er mit trobiger Hand die Vorrdhläge zum Frieden zu Chatillon Zerriß und, den theuern Schwur that, daß er jeßt naher an Wien ftebe, als die Verbündeten an Paris . Nur Einer ftand Napoleon gegenüber , der ihm glejs chen Trotz entgegenſtellte ; wie Cato über Carthago , ſo ſprach Blücher über Paris das Urtheil, und des großen Britten entſcheidendes Wort: - ,, no peace with Bow war auch das ſeine. naparte ! ” Nach kurzer Raft in Chalons beſchloß der Felomara fchall die ihm zunächſt ſtehenden Marſchalle , Mármont und Mortier , anzugreifen ; der Befehl zu dieſen Bewes gungen war am 18tën Februar ertheilt , als der Fürſt Schwarzenberg durch ſeinen Adjutanten , Major Grafen Schulenburg , den Feldmarſchall Blücher auffordern ließ, vidas (dileſiſche Heer zur Unterſtüßung und Vereinigung des Hauptheeres pon Chalons über Arcis ſur Aube gegen Mery heranzuführen . '' Ein früher gegebener Befehl wurde abgeändert und am 21ten Februax ſtand das ſchle : fiſche Heer bei Mern feſt angeſchloſſen an das Hauptheer , von dem der Feldmarſchall die fichere Erwartung hatte, es wurde dem Feinde bei Troyes eine Schlacht bieten , zu deren Entſcheidung er durd , den Uebergang über die Seine kräftig mitzuwirken bereit war . Der Feind orang ernſt

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fidh gegen Trones vor , das ich refifche Heer : warbe: Bet Mery und Merigny beſchäftigt, um die größeren Bewe gungen zu verbergen . : * Der Feldmarſchall , bem die Abſicht des Feindes nicht berborgen blieb , erwartete ſehnlichſt , daß Nachricht vom Firſten Schwarzenberg , oder der Kanoneadonner von Zrones her ihn zur Sdilacht rufen werde. Ungeduldig ritt er an die äußerſten Poſten hinaus , wo die Schüben ein lebhaftes Feuer unterhielten , eine Flintenkugel traf unſern Feldherrn an den Fuß , nur der Stiefel war zer: fchofjen ; ,, das iſt ſchlimm , ſagte der Feldmarſchall, ,, wir haben mehr Doctors als Schuhmacher bei uns. " Das Hauptheer'wich durch rådgängige Bewegungett der Schlacht aus , zu deren Theilnahme es das ſchleſtiche Heer eingeladen hatte , fo bald unſer Feldherr von dem Rückzuge Sdwarzenberge nach Vendoeuvres hörte, ſagte er ſich mit der Ridſichtsloſigkeit , der wir alle ſeine Siege verdanken , von der Verbindung mit dem Haupta heere los und ordnete an : „ Das ſchleſiſche Heer ſoil wies der zurückgeführt werden auf das rechte Ufer der Aube, in angeſtrengren Marſchen zur Marne und über dieſe , um jenſeits die Corps der Generale Winzingerode und Bülow zu erreichen . Bereint mit dieſen fol wiederum der Dem Fürſten Weg nach Paris genommen werden . " Schwarzenberg wurde das Nöthige gemeldet und der ube marſch begann am 24ſten Februar. Die Antwort aus dem Hauptquartier des Hauptheeres war dem Unternehs men unſers Feidherrn keinesweges beiſtimmend , der Fürſt Sdwarzenberg drieb : das ſchiefiſche Heer dürfe fich von ihm nicht trennen , noch immer Fei er Willens, eine Hauptſchlacht zu liefern , nur wolle er ſich rückwärts cous centriren . Er wieß dem fchleſiſchen Heer den Weg über Piney nach Dienville und Lesmont an , um ferner den rechten Flügel des Hauptheeres zu bilden . Ein verhaftes Wort war dem Feldmarſdal das Rückwärts , die Feinde hielten Mery und Troyes befeßt, unſer Feldherr ging nicht zurück , ſondern verfolgte den entſcheidenden Weg nadh der Marne , war' er diesmal dem Hauptheere gefolgt, ſo war der Rückzug nach dem Rhein unvermeiblich .

Am 24ſten Februar befahl Blücher: -

205 Nach eingezogenen Nachrichten ſtand der Marſchall Marmont noch heute Mittags mit ungefähr 6000 Mann Infanterie und 1600 Mann Kavallerie bei Sezanne ; unſer Zweď muß dahin gehen , ihm mit unſern überlegenen Kräften ſchnell über den Haufen zu werfen , damit der Kaiſer Napoleon genöthigt werde , von Troyes růdwärts gegen uns zu detachiren und mit ſeiner Hauptarmee in die Defenſive zu failen . ona

„Dieſer Zwed erfordert die folgende Dispoſition : ' / w Die Armee bricht den 25ſten Februar um neun Uhr auf. Die erſte Colonne , das Corps von Saden und das Corps pon langeron , marfchixt von Baudeinont und Soner über Barbonne auf Sezanne . Die leidste Kavallerie des Corps von Saden bildet als eine Flügelcolonne ihre Rea ſerve ; der Generallieutenant von Korff bildet die große Kavalleriereſerve. “ Die zweite Colonne beſteht York und dem Corps von fileiſt; glure über Chichey auf der großen die Cavallerie des Corps von Yorf

aus dem Corps bon ſie marſchiren von Ans Straße nad) Sezanne, bildet den andern Flús

gel , die Kavallerie des Kleiſtiſchen Corps Reſerve.

hingegen die

Die Brigade von Klür marſchirt von Planey auf Pleury und St. Remy , wo ſie mit der zweiten Colonne zuſammentrifft. ,, Der Oberſt von Lobenthal růdt mit ſeinen Verſtar kungen von Soude St. Croix über Poivre nach Pleury , und folgt dem Generalmajor von Klür. ''

ET Bei der großen Uebermacht , die wir über den Feind haben , müſſen ihn unſere Kavallerieflügel ſogleich außers balb des Kanonenſchulles umgehen und einen günſtigen Augenblick zum Angriff ſuchen. Hält der Feiud aus, ſo müſſen die beiden Hauptcolonnen ihn während der Umges bung der Savallerie mit Artillerie angreifen .“ Id werde mich bei der zweiten Colonne befinden , ſollte der Feind ſich abziehen , whę wir ihn mit der Ins,

6 20 n ih s e ie ſi er l al av m sc de ien id be , m“ m ih . ih ch un teht gli rg mö fo d un als To , , n rd wi t ade en nn Sch kö et nk l du vnie he iecs o re ſ er , s bi n ie er l he nt ge e fa flüumg

Das rechte Ufer der Aube wird durch Koraken bes wacht, die Verwundeten nach Vitry gebracht. Die Ba . gage erwartet zwiſchen Plair und Courcelles den Ausgang des Gefechtes . Gegen Villenore muß beobadytet werden , ob der Feind von dorther Verſtärkung erhält. .

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von Blücher.

Der Marſdall Marmont konnte dein Andrange des Tchleſiſchen Heers nicht widerſtehen , der Feldmarſchall ging bei la Ferté fous Fouarre über die Marne. Napos teon , dem der Rückzug des Hauptheeres weniger Beforga niß , als Blücher's külner Seitenmarſch machte, ließ ges gen Schwarzenberg die Corps von Dudinot , Macdonald und Victor bei Bar ( ur Aube ftëhert, und eilte dem Feld: marſdall nach. Eilboten hatte dieſer dem Generat vor Bülow geſendet , um ihn von dem Gange des Krieges and was er weiter vorhabe , zu unterrid ten . General Bülow war am 1ſten März bei Anizy le Chateau einges troffen , General Winzingerode , vereinigt mit dem Genes ral Woronzof, brach von Rheims auf nach Soiſſons. Das Hauptquartier Napoleon's war heute in Fouar * , das des Feldmarſchalls in Foulaines. Jeßt galt es , it raſdhem Schritt die neuen Verbündeten zu erreichen , unſer Felda herr befahl am 2ten März : ,, Da der Kaiſer Napoleon am 28ften Februar ant der Spiße ſeiner Garden über Arcis kommend , durch Sea zanne defilirt iſt und es ungewiß bleibt : ob er bei Meaur, la Ferté Tous Jouarie , oder bei Chateau Thierry über die Marne geht , die Vereinigung mit den Corps von Bülow and Winzingerode unter den jeßigen Umſtänden daher von der höchſten Wichtigkeit iſt, ſo marſchirt : “

,, Das Corps von York fogleich über la Ferté , Mis Ion und Ancienville nach Dulchy la Ville und ſtellt ſich an der Durcq auf, die Fronte nady Chateau Thierry , wela ches von uns beſekt iſt. “

207 Das Corps 'Bou Saden folgt gegen Åbend und bleibt die Nacht bei Ancienville im Bivouaq . " . zehn

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: Lang eron Uhr des Abends

Das Corps von Langeron läßt das Holz Son Mon tigny linka: liegen und fått in die Straße von Gandelu nac ) la Ferté Milon , hinter la Ferté Milon bezieht 16 ein Bivouaq , beſeßt die Stadt und läßt ſeine Kavallerie abziehen. Dieſe laßt ihre Poſten an dem Bache und an Der Nühle zwiſchen Drçois und la Ferté Milon . w Das Corps von Kleiſt marfchirt auf der Chauſſee bis Bournonville und geht alsdann links über die Durcq in das Bivoutaq bei Marolles ; ſeine Kavallerie zieht ſich um Mitternacht zurüct und ſeine Vorpoſten bleiben bei Bounoxville ſtehen . "

,, Die fämmtliche Bagage wird augenblicklich vor St Quentin über Neully und Rozets nach Billy ſur Durcq geführt. !! Die Pontons , wie die zwei Bataillons Bedeđung derſelben nehmen derſelben Weg . Mein Hauptquartier ift ** Ferté Milon.

von Blücher . *** 1 Heftig gedrängt hatte der Feldmarſchall fein Heer über die Durco geführt , noch mehr Gefahr drohte ihm bei dein Uebergange über die Aigne, und hätte Bülow nicht än 2ten März dié Zhore von Soffione ſich öffnen laſſeny dann wäre der Uebergang über den Fluß und die Vereinigung mit that ſchwerlich ausgeführt worden , wie es tum geſchah; am 3ten März záhite der Feldmarſdal wiederum 100,000 Krieger unter ſeinem Befehl, in ſeinem Centrum die Stadt Soiſſons , die durch einen breiten Waſſergraben , durch hohe Mauern und Ihürme und durch eine Bejagung von 10,000 Mann mit 50 Geſchüßen dem Heere ein Stůspunkt war, das jeßt auf der großen Ebne zwiſchen der Aisne und Lette lagerte , mit dem rechten Flügel kan Fontenay mit dem linken - en Craonne gelehut,

208 vor fich die Aigne ; auch Rheims war noch von den Ruf fen beſetzt. Gegen dieſe Stadt Fendete Napoleon , die Ge nerale Laferiere und Corbineau , ſie überfielen am 5ten Márz. die Beſaßung, die Bürger nahmen Theil, der. Com mandant Major Fürſt Gagarin mit ſeiner Mannſchaft ward gefangen . Nicht ſo gelang es den Marſchällen Marmont und Mortier , den Generallieutenant Rudſewitſch aus Soiſſons zu vertreiben , ihre Angriffe am 5ten und 6ten März blieben pergeblid ). Um den linken Flügel des fchleſiſchen Heeres zu ums gehen , führte Napoleon ſeine Hauptmacht über die Aisne bei Berry aur Bacq auf der Straße von Corbeny vor , dieſe gefährliche Bewegung entging Den wachſamen Auge des Feldmarſchalls nicht , mit raſchem Entfchluß verließ er die fo gut gelegne Stellung zwiſchen Soiſſons und Daily , die ihm jeßt nicht mehr frommen konnte; er wollte das feindliche Heer von laone abhalten und in der Ebne von Craonne ihm eine Schlacht liefern .

Mit gutem Vorbedacht wurde aber ſchon am 6ter März General Bülow nach Laon geſchidt, um die dor: tige Hochebne und die Stadt zu beſeben , denn an dieſem Lage noch , Abends ſechs Uhr ward ſchon die Schlacht bei Laon beſchloſſen , und deshalb folgte dem Corps von Bülow der größte Theil des Heeres. Um aber den Kata fer auf ſeinem Marſch von Craonne nad Laon aufzuhal ten , gab der Fetdmarſchall dem General Winzingerode den Auftrag , mit 10,000 Mann zu Pferde und berittnem Geſchüt über Chevrigny dem Feinde zuvorzakommen. Blücher hatte ſich viel von dieſem Marſch verſprochen , er war ſehr uuwillig , daß er nicht ſo , ausgeführt ward , als er es befohlen und ſelbſt nach dem Siege bei Laon hatte er jene Verſäumniß nicht vergeſſen ; in dem Berichte an den Fürſten von Schwarzenberg pom 10ten März ſchrieb er : w Ich hatte gerechnet , daß die Kavallerie unter Ges neral von Winzingerode vor Tagesanbruch bei Fetieur ans kominen konnte, und daß die Infanterie zu ſeiner Unter ftübung Nachmittags eintreffen würde. Leider mißglückte die ganze Bewegung . General Winzingerode fand Schwies rigkeiten beim Uebergange über die lette und hielt dadurch die nachfolgenden Corps auf. General von Kleiſt über wand , alle Hindernisſe und kam , obgleich er ze be Stun

1 209 den ſpäter abgeganzen war , Nachmittags oot dem Ger neral Winzingerode bei Fetieux an . : Durch dieſe Verzögerung kam Napoleon den Ruffen zuvor und ſchlug fie am 7ten März bei: Craonne; Soiſſons mußte den Franzoſen überlaffen werden . 1951

:: Deſto fidyrer ſtand am folgenden Lage der Feldmars ſchall bei faon , fein Heer, hatte er ſo geſtellt , daß die Corps der Generale von Langeron , von Sadeny von Wins zingerode auf dem rechten Flügel bei Laniscourt , mit der Reiterei, bei Luiſi hielten , General von Bülow bewachte Die Höhe: von Laon in der Mitte der Schlachtordnung, auf dem kinken Flügel fianden die Generale von York ,und von Kleiſt zwiſchen den Höhen der Stadt und Baux.: Napoleon rü & te mit feinem Heer , 70 bis 80,000 Mann ſtark , gegen faou vor , mit ihm zogen die Mars Schälle Ney , Marmont , Mortier. Des Feldmarſdalls Befehl zur Schlacht war , wie immer , nur ein kurzes Wort, Unterfeldherrn wie York, Bülow , Kleijt verſtanden die weitere Auslegung ; nur dieſe Zeilen würden heute ( den Sten März ) ihnen geſendet : Wenn " der Feind gegen die Poſition vorrückt , welche wir einnehmen , ſo werde ich die Offenſive ergreifen ; jeder der Herrn Corpscommandanten wird ſich eine Reſerve bilden . Benn zur Offenſive übergegangeu wird , To werden die Batterien vorgezogen und damit die Schlacht eröffnet, bei dem jeßigen Nebel müſſen die Truppen zuſam mengehalten und die Fronte durch Sufanterie“ bewacht werden . von Blücher . "

Napoleon unternahm zuerſt einen Sdyeinangriff gegen ben rechten Flügel des ſchlejidhen Heeres und gewann die Dörfer Semilly und Ardon ; ſeine eigentliche Abpdt war auf der linken Flügel geridytet , den er auf der Straße von Rheims ber uingeben wollte. Er drang von Feticur por und berente das Dorf Arbis, Der Feino fuhr mit 50 14 Blůdyer's Leben.

10 Geſchäkert " Bor , Tein grobes. Feiter" wurde 'eben To beanta wortet , der Kaiſer hoffte den Feldmarſchall fo zu beſchaf: tigen , daß er ihn am andern Lage deſto fichrer in die Seite faſſen könne. Schon neigte ſich der Tag und der Feind zog fid in ſein Lager , da befahr der Feldinarſchall : der linke Flügel unter General York greift ſogleich den Feind au , das Corps von Saden ſteht zur Unterſtüßung Dieſes Angriffs bei Chambry bereit. Schnelle Ausfüh Tung folgte dieſem Befehl, denn der General bon Work hatte Tchon die Anordnung zu dieſem ſpäten Angriff ge troffen und der Sieger von Wartenburg und Modern warð auch hier der Held des Tages. Doch tritt auch er in dem Bericht an den Feldmarſdal beſcheiden zurück und Tagt: es bleibtmir nurnoch übrig , die Ehre des Tages, was das erſte Armeecorps betrifft , Sr. königlichen Hoa heit dem Prinzen Wilhelm zuzuerkennen , deſſen wohl disa ponirter kühner Angriff das Signal zum Siege gab . Ges neral Hors ließ nach einer gewohnten Entſchloffenheit das feindliche Geſchüt når einmal zum Schuß kominen , eh' es in ſeine Hände fiel. “ .5.. Nirgend iſt ein nächtlicher Angriff mit folcher Drds nung und Ruhe bei einer ſo großen Truppeuzahl ausges führt worden , wie hier , nirgend ein in seiner Folgen ſo großer Sieg , die Vernichtung eines feindliden Heers mit to geringem Verluſte vollendet worden , wie hier. Der Berluſt des erſteri Armeecórps betrug an Todten und Vera wundeten nicht 300 Mann , der Verluſt des zweiten Ars meecorps mochte noch einmal ſo ſtart ſeyn , und doch hat ten beide das ſechſte franzöſiſche Armeecorps unter Mar : mont und das Kavalleriecorps des Herzogsil bon Padua vernichtet , 46 Kanonen , über 50 Wagen und 2000 Ges fangene gewonnen . ?? Noch ftand Napoleon feſt und der Feldmarſdall , der um Mitternacht den Befehl zur raſchen Verfolgung der Fliehenden ausgegeben hatte , ſab ſich am andern Morgen genöthigt , den erſten und zweiten Armeecorps , die dor bis hinter Fetieur marſchirt waren , ſagen zu laſſen : mweil der franzöſiſche linke Flügel nicht nur unbeweglich ſtehe , sondern der Kaiſer Napoleon den rechten Flügel Des idlepijwel Heeres bereits angegriffen - und man auch Nachricht habe , er wolle mit allen ſeinen Streitkräftex

214 den Angriff auf Laon erneuern , ſo ſollten alle Armeecorps ſtehen bleiben , die Corps vou York und von Kleiſt an den Stellen , wo ſie dieſer Befehl erreiche, ihre leichte Kaval terieabetPólledem geſchlagenenſechſten Armeccorps nahe bleiben und es verfolgen . " Nicht ohue . Verbruß wendeten die ſiegreichen Schads ren Uhr und fahen den geſchlagenen Feind ihrer weiteren Verfolgung entgehen ; auch den Vorſchlag York's , den Garden des Kaiſers in den Rücken und in die rechte Seite zu falterr), konnte der Feldmarſchall nicht gewahren. Napoleon Thien heute cam 10ten März ) nur den Rüđzug Teities geſchlagenen rechten Flügels fichern zu wollen , Bülow'und Winzingerobe hielten ſich vértheidigend in ihrer. Stellang , To daß der Feind noch am Abend einen heftigen Angriff auf laou ſelbſt unternehmen durfte ; auch dieſer ward abgeſchlagen und der Kaiſer zog nun zurüd. Soiſſons war in ſeiner Gewalt , die Aisne hieft die Vers 3 am?,de Prieſt Teine Ungefdyidtheit mit dem Verluſt feines "Ruhs mes und ſeines Lebens büßte. Nur mit leichten Truppen ließ der Feldmarſchal das franzöſiſche Heer verfolgen , ſeinem Armeecorps gewährte er einige Tage der Erholang in ausgebreitetést Duarties ren , er ſelbſt blieb in Läon . Ernſter als in Preußen war in Frankreich die Bes waffnung des Landvolkes gemeint, die Bewohner der Waldgebirge ſind auch , zumal wo es einen geſchlagenen Feind zu empfangen gilt , zum landſturm gefchicter und bereiter, als die im flachen lande. Nach dem Rückzuge von Montmirail nadh Chalons und eben ſo auf dem Marſche von der Marite nach Laon ward , Blücher's Rúds zug beſtändig von bewaffnetem landvolke beunruhigt", uno mancher müde Krieger fiel in den Ardennen durch Meus chelſduß . Mit vieler Schonung war das Polk von dem in ſtrenger, Kriegszucht , gehaltenen Heere des Feldmars ſchalls behandelt worden ; vou faon aus kündigte er nun dem Bürger und Landmann, an , weſſen ſie ſich bei fers nerer Unruhe zu uprjehen hätten . 14

22 3,1 Der

Feldmarſchall Blücher akasie - Frans zoſen . "

Mau bemüht ſich, Euch Surd ), eine. Proclamation , welche vorgibt , wir hätten keinen anderu Zweck , als Frants reich zu verwüſten und zu zerſtückeln , ſo wie durch Tügen : hafte Mährchen von Vortheilen , welche die frauzófiſchen Truppen erfochten haben ſollen , zu verleiten und zu, miß brauchen . Es genügt , daß man das Betragen unſerer Sous veraine und das des Eurigen vergleidyt , daß man das Uuge wirft auf die Begebenheiten in Deutſchland , Spa nien , Italien , Hevetien und Holland und daß unſere Heere gegenwärtig zahlreicher und ſchöner als jemals ſind, um zu beweiſen , wie man fortwährend Eure Leichtgläubig keit mißbraud )t. '' „ Um aber über die Kriegsvorfälle richtig urtheilen zu können , ſo braucht Ihr nur Laon's Bewohner zu fra: gen über die denkivürdigen Lage vom 9ten und joten , an welchen, die vom Kaiſer Napoleon in Perſon commandirte Armee unter den Mauern , diefer Stadt gänzlich geſdıla gen worden . Fragt ſie , ob ſie nicht jenes Heer vor un feru fiegreichen Truppen flüchten , ob ſie nicht uuſere Tro phäen 50 Stü & Gejdůke, eine große Menge Pulver wagen und einige- 1000 Kriegsgefangene geſehen . Und doch war es nur ein Theil der meinem Befehl anver: trauten Armee , der dieſen entſcheidenden Sieg erkämpfte, während ein anderer Theil ſich der Feſtung St. Quintiu mit 40 Stůck metallnen Kanonen bemächtigte , während die große Armee am 3ten und 4ten dicſes das entgegen : ſtehende franzöſiſche . Agncecorpo geidlagen hat und ſich von einer andern Seite hin auf Eure Hauptſtadt richtet. Bisher habe ich noch nicht,

wie

ich hätte thun

Tollen , die Gewaltthaten , welche die Einwohner einiger Städte und Dörfer gegen Couriere und einzetne Soldaren der Armeen ſich haben zu Schulden kommen laffen , be ſtraft , weil ich hoffe , meine Nachficht werbe " Ench ver: mogen, zu Eurer Pflicht zurúdzukehren. Doch kundige ich Euch an , daß ich von heute ein ſtrenger Richter ſeyn werde und daß die Städte und

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Dörfern deren Einwohner die Waffen ergreia fen , unſere Soldaten mißhandeln und ſich un fern militariſchen Maßregeln widerſeßen , der Glaminen übergeben werden ſollen , 10 ich merz lich es auch für mid ift , Unſchuldigemit den Schuldigen zugleich ſtrafen zu in affen . 2010.gid st n Wir wollen nichts anders , ich wiederhole es Euch , als Europens Frieden und Berahigung. Die einſt bekannt werdenden Unteriyaudlungen zu Chatillonwerden Euchbes weiſen , daßallein Euer Beherrſcher es iſt , der im Mia derſpruch mit dem , was er Euch vorſpiegelt , immer neue Hinderniſſe in den Weg,legt und ich habe Euchinzwiſchen uur an Eures Landsmanues Rasnoua ro's kräftige Redeau das geſebgebende Corp.8 .zu erinnern , um Euer Gefühl in dieſer Hinſicht zu berichtigen . '

1insta ,, Und endlich , alle Völker Europa's ſtreiten für den : felben Zweck in der Ausgang dieſes Kampfes kann nicht zweifelhaft ſeyn ; ein langer Widerſtand und ſelbſt einige Vortheile, die Shr erkainpfen fönntet , würden Euchnoch unglüdlicher machen als , Shejeßt ſeid . Eroiinia bi Hauptquartier" zu laon , den Gegeben in meinem 13ten März 1814. slide17 18 von Blücher."

Daß der Ferdinarſchall in dieſem Aufrufe die Frau zoſen an Raynouard's Rede erinnern ließ , zeigt uns , daß er und ſeine Umgebung nidyt nur auf dem Schlachtfelde, ſondern auch als diplomatiſches Corps die Franzoſen recht empfindlich zu treffen verſtand. Nichts hatte die Gemu: ther in Frankreich mehr von Napoleon in der Zeit des Krieges entfernt , als jener Bericht laine's an den geſetz gebenden Körper am28ſten December 1813 über die Friedens unterhandlungen ; ,, zwei Schlachten in Frankreich verloren , ſprach Napoleon , ſchaden mir nicht ſo viel als dieſer Bes wicht. Herr Raynouard, ſagte in ſeiner Rede , wo er von den Friedenôvorſchlagen ſpridht : Jon 10 Wenn hier nur die Rede davon wäre, herabwirdi: gende Bedinguiſje in Erwägung zu ziehen , ſo, würde Se, Majeſtåt ſtatt aller Antwort ihren Völkern aur das Fric :

214 densproject Der Fremdlinge verzulegen gehabt haben , allein man ſcheint uns nidit demüthigen , ſondern nur in unſere Grenzen zuriidweiſen und die Ausbrüche jener ehrgeizigen Thätigkeit erſticken zu wollen , welche allen Völkern Euros pa's feit 20 Jahren ſo höchſt nádhtheilig geweſeu find. “

Dergleichen Friedensvorſchläge ſcheinen die Ehre der Nation nicht herabzuwirdigen ) weil fie den Beweis ents halten , daß die Fremdlinge uns fürchten und reſpectiren. Nicht fie find es , welche unſerer Macht Grenzen " ſeben wollen , ſondern eine ganze aufgefchredte Welt fordert die allen Völkern gemeinſchaftlichen Rechte zurück . Die Pro renäen , die Alpen und der Rhein umſchließen ein unges heures Gebiet, welches Provinzen enthalt, die nicht immer ürſprünglich zu dem Reiche der drei lilien gehörten und dens noch war Frankreichs ehemalige Königskrone unter allen ábris gen Diademen hervorſtrahlend an Ruhm und an Majeſtät.“ Der fülne- Redner antwortete dem Präſidenten , der ihn hier init den Worten unterbrach : was Sieda fageit, iſt conſtitutionswidrig " kalt und gelaffen : hier ist nichts conſtitutionswidrig , alsIhre Gegenwart " und fuht in noch unangemeßnerem Lone ført, bas Elend Frant- X reichs unter Napoleon zu ſchildern : ,, ein Barbarider und zwecloſer Krieg verſchlingt periodiſch uuſere Fugend , die man der Erziehung , dem Feldbau , dem Handel und den Kúnſten entreißt. Gehören denn die Thränen der Mütter und der Angitſchweiß der Völker mit zu dem Eigenthume der Könige ? u. ſ. w .' Die Rede war durdy ganz Frankreich verbreitet , dentt die Freiheit der Preſie konnte Felbſt ein gewaltiger Napos teon und ein Polizeiminiſterium unter Savarw nicht bez zwingen ; Blücher durfte fie nur nennenty um allgemein verſtanden zu werden . Wenn wir aber hier die deutſchen Waffent unterſtüßt fehen darch die Verbündeten , dië fie unter den Franzoſen fetbit fanden , und es deinen könnte , daß dabärch die Siege unſeres Helden nur zum Theil ſeine That waren , ſo mag hier auch die Antwort ſtehen , die Napoleon den Abgeordneten jener Verſammlung gab, bei Ueberreichung der nach Nayrouard's Rede ' abgefaßten Addreſſe ;" darint

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mag aman den Feind erkennen , den es zu beſiegen suioc toc mia Napoleon ſprach :

galt.

,, Ich habe den Abdruck ihrer Addreffe vers boten , fie iſt Aufraht erregend. " “ . 916 30.5 *: Elf 3 wolft heile des geſetzgebenden Kors pers beſtehen aus guten Bürgern , sich, kenne dieſelben und habe A chtung für ſie. Das andere Zwolftheito euthitti Rebelieu , oder fdhledy te Bürger aird ihre Commiſſion befindet fich unter dieſer Anzahl fainéift ein Verras ther , weder mit dein Pringen Regent durch die Dazwiſchenkunft bes: Delege forreſpondirt , ich weiß es , id habe Beweise da von. Die vier. andern ( Raynouard , Gallois , Mayne de Byraut und Flauquergueó ) find Meyter. Dieſes 3 w offtheir beſteht aus feuten , welche die Anarchie wollen und wie die Girondiſten ſind. Wohin hat ein folches Bettagen Vergniaud undandere Chefs gebracht ? Auf's Sdaffot !“ 1991199 „ Nicht in dieſem Augenblice, woman den Feind von unfern Grenzen vertreiben muße muß man von mir eine Veränderung in der Conftitution verlangen , man muß das Beis ſpiel von Elſaß , der Franche - Comté und der Vogeſen nachz u ahmen ſuchen. Die Einwohner wenden ſich an mich , um Waffen zu erhalten, • und daß id , ihneu Parteigänger zukommen laſ fen möge; ich habe auch in der That Adjutan ten dahin abreiſen laſſen."ei astuus 458 d 1970 fen laſſen.

Ihr ſeid nicht die Repräſentanten des Volks , sondern die Deputirten der Departe: ments. Id): habe euch gerammelt , um Iroft von Euch ja erhalten . Nidt fehlt es mir an Muth , ich hoffte, der geregebende Körper würde denſelben vermehren . Statt ocijen hat er mich getå afd) t . Statt des Guten , das ich von ihm erwartete , hat er mir :Schaden ge than ; kleinen Schaden indeſſen ,weil er leis men großen thun fonnte.397 00 $12 $

216 ngbracht in Eurox Uddreffe den Souverain vom Volke zu trennen , ich : allein bin der wahre Xeprafentant des polkes und wer von Euch vermochte es wohl, diere Laſt auf ſich zu nehmen : Der bron iſt ein Ding von Solz mit Sammet überzogen ! Jo , id allein bin der wahre Repr & fentant des Volkes.des ": ,, Wenn ich mich nach Euch richten wollte , fo würde ich bem feindemehr abtreten , als er ſelbſt verlangt: Fu Drei Monateu follt Ihr Frieden haben , oder ich will zu Grunde gehen , allein gegenwärtig muß man raft zeigen , idy werde die Feinde aufſuchen und ſie ſchlagen.“ . :: ,, Der Vugenblid , få dem Kuningen bom Barðirt und Bedfort angegriffen wird , iſt nicht der Wechy te dazu; um åber die Verfaſſung des Reich 8- und den mißbraud, der öffentlichert Gewalt Klagen zu führen . “ Der geſetzgebende Körper mächt nur ei: nen Theit des Staat6 au's , und darf Fich noch nicht -se Senat und dem Staatsråthe vers gleid ) eit.de le rich The Vie Sarum an der Spike der Nation , weli audhi sië Dermalige Staatsverfaſſung ro recht ift. Sollte Frankreich eine andere Vera faffung perlangen , weil mir t "nicht redyt Euch einen w el die . rudy andern Souverain ! " Die Feinde find gegert mich noch weit nehr als gegen Frankreich erbittert, allein roli id) inir darum erlauben , das Reich 'j & zers itud éln ? Opfere ich nicht ineinen Stolz und meine Aufprúde auf, um Frieden zu erhalten ? Já , id) ma die anſpreche, weil ich Mruty befige tind ich bin darum ftol3res weil ich j Gure Addreſſe iſt des géfengebenden Körpers.

ich werde fiedereinſt darum anwärdige uitd dru detraffeu ; um den gerekgebenden Körper und die Nation zu beſdamen.no Rehrt in @ire Heimath zurück und das zwar in der Vorausſehung , daß auch felbft in dem Fall , wo id unrecht babed follte, es Euch aid t zuſteht, i mir öffentlich darüber Vorst on wurfe zu madyen . , ensia Uebrigens bedarf frankreich mei . ner mebr, als ich Frankreichs bedar.f !!! Mogen Andere es unſerin Felblerru hodh awrednienia daß er den Sieger von Marengo , Auſterlig und Frieda laudy der triumphirond in Wien , Berlin und Muskaw einzog , u bërwandzi rögß er den Kaiſer bezwang , der dotti den Kriegsheeren Europa's uinringt , von der Unruhe desi eignen Boits bedroht , den Abgeordneten feines Reichs , eine ſolche Antwort gab , das gebietet uns inbr Achtung vor dem , der jene Worte (prad zu haben vor Beiden weil wir von einem Kaiſerthron eine ſo gewaltige Rede vor dem , der dieſert uirgend anderswo vernahmen , Raiſevthron zerfchlug's weit wir nun ertermen , daß nicht der vohen Maſſe blinde Baffengewatt nicht der Verhande lung gefdmeidige Gewaudheit hier geſiegt hat ; fondente likes des Feldmarſchals trosige: Beharrlichkeit. .315" 34 ?? Hätte Blücher nicht im März 1813 fo růck fichtslos fich son dem Hauptheere getrennt und bei Laon geſiegt; nodz. heut' wivbe Napoleon Kaiſer und der Rhein die Grenze Déutfd laud's ſeyn , bis es ihm gefiel , herüber zu gehen . Durch den ganzen Krieg hindurch ift Blicher's treibendes geweſen , wie hätten Vorwärte das bewegende Prinzip wir ſonſt Paris erreichen mögen ? Den Kronprinzen von Schweden hielt eine heilige Scheu von dem vaterländiſchen Boden zurück , er überſdyritt nur den Rhein , um mit ſei dem reichen Brabant gilt lagern. Welden nen Bšikern Vortheil fonnte Deſterreid) haben , den nächſten Vers wandten des Hauſes zu catthronen ? und Das Nußlaud und Frankreich bei jeden Kriege auf dem feften Lande eine noclywendige Freuüdſchaft serbindet ; hat, die Ges fidhichte Längſt bewahrt, ****

218 Nad der Schlacht von faon zog Napoleon wieder: !! " nach dex . Mame- gegen das Hauptheer , ber Sieg bei Rheims hatte dem geſchlagenen Heeve : wieder neuen Muth gegeben ; gegen Blücher, dem Erholung Noth that , ließ er die Marichätte: Marmont ûnd: Mostier zurück , Soir forts hielten ſie feſt. Der Kaifex , fand das Hauptheersam 2oftest März po feſt beiſamment.;; als er es nid )ts veumus thet , die Schlacht bou Areiß bliebt unentſcheidend , da fich faßte er den Entſchluß , uach dem Rheit zu gehen feinen Feſtungen zu nähern , die Verbindung des Haupta Beeres zu durchſchreiben und es zur Umkehr von Paris zu zwingen .:: Dort hatte er auf den : König Sofeph und 200,000 Nationalgarden gerechnet , in Elſas und Lothas vingen durfte er fich viel vot dem . Volksaufftande ver fprechen , in der Niederlanden hielt Maiſon , an der er hatte alle Urſache , an Schweizergrenze: Augereau , die Besnicítmg: feiner : Feinde zu glauben , forlange: ce nicht au . der Treue eines Volkes verzweifelte. Zu dieſen grožen Bewegungen rief er die Marſchalle Marmont und Morxier sowider Aisne zur Marne ; der Feldmarfall, dem kein Zug des Feindes entging gab am 23ſten Märg 2 dieſen Befehlung " . ,, Die Marſeille Marmont und Mortier :cfind bei Chateau Thierry über die Marne gegangen , haben die Briden Hinter fich : zerſtört und ihren Weg nad Montmi? rail genommen . Es ſcheint hieruchyni als ob der franzos fiſche Kaiſer alle ſeine Kräfte vereinigen wolle , um durch cine ceätſdheidende Schladt gegen die große Armee den Krieg zu endigen und als ob er Paris bis dahin feinen eignen Kraften der Nationalgarden überlaffen habe. Dieſer Entſchluß erfordert die größten Anſtrengungen der Bereiuten ſchleſiſche und Nordarmeen sum der großen Arz mee zu Hülfe zu eilen und den Feind in flaufe und Rücken anzugreifen , während ferbige fich init ihm in der Fronte ſchlägt: n. Folgendes iſt die Dispoſition dazu : !!

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„ Den 231ten März. Der General der Kavallerie Winzingerode bleibt mit ſeinen 8000 Mann Ravallerie als vantgarde der Armee in der bereits genommenen Richtung , der General Graf Woronzof marſcirt, mit den

219 Infanteriecorps oon Wingngerode in den Bivouag bei Chalons. Das Corpstudes Grafen Bangeron parfist Rheims und ſtellt ſich auf der Straße nach Epernay , eine Stüviše voit Rheims(auf. The Das Corps von Sacen marfchitte über Fismes bis eine Stunde von Rheims in der Bioouaq . 3005 , Die Corps Sonyörk und von Miteift marfdireit mach Chateau Chiermmbäueu die Brüdert und verfolgen ben Feind mit Kaballérie.no ,, Das Corps von Bülow reßt den Artgriff auf Soita Tons fort. " ***

Day -Hauptquartier ift in Rheims. !

>> Der allgemeine Plan ift, daß den 24ſten März das Corps von Winzingerode bei Chalons die Marne paffirt, das Corps von Langeron bei Epernay , das Corps von Saden gegen Chalóns växt und den 25ften eine Zuſams menziehitng dieſer Curpsy zwiſchen der Marne und Qube :00 Statt Finden kann . " Die Corps Son Yort und von Kleifo find beftimiutt, dem Feinde über Montmirail zu folgensitub. Fich von de dieſem Vereinigungspunkte zu nähern , der iin allgemeinen in der Richtung gegen Urcis liegen muß , sjedoch iſt bei benu Marſde dieſer Corps die größte Borſicht anzuwenis den , um nicht eingeriplin nachtheilige Gefechte verwickelt žu werden und es würde szwedmäßiger fehnt, dié Stavatterie alt den Feinde zu laſſen und mit der Finfanterie um einen Marſch zurückzubleiben , als ſich der Gefahr auszus Feken , mit der ganzen feindlichen Macht fich fchlagen MIGI instin" *, zu müſſen ."

56 17. Der General, der Enfanterie von Mörk wird hier: nach voin 24 /ten : Márz- a # ſeine Dispoſition geben . Der General Emanuel wird zwiſchen ihm und Epernay die Commánication unterhalten und die Nadiricaten vom Marſch der Corp & rovon Work and on leift an mich bringen laſſen , den 24ften werde ich) in Chalons fexti. Sollte ſich der Feind mit Heberlegenheit gegen die Corps

220 bon Works und sort: Rleift wenden fo gehen ſie bei Eha teau Thierry ábét dier Marne zurück. " 9113 ' , ' D ' amore Wenn es dem Corps von Bülow gelingt , Soiſſons zu nehmen , ſo wird die Garniſon vou laon herangezogen , Sviflons beſepti getalien und der General von Bölgp bes droht Paris , worüber ich demſelben 'nod) , eine besondere Iſt die Garniſon von Soija Juſtruction ertheilen werde. fvaeb Fichwaci), und der Plaß leichter durch eine ; Blokade, als mitu gewaffueter. Hand zu nehmen , uſofindet die Porr růckung gegen Paris ebenfalls nady. Zwruqlaſſung eines Blokadedetachements und einer Obſervation gegeu Coms . piegne Stattaglia $199 mi ? 10 % CROS An Lebensmitteln muß mitgenommen werden , was möglich iſt. Fr Vitry werden alle is Anſtalteir getroffen , um ein Brodmagazin zu errichten . srt von Bhücher . « en 1100

Bizim Un dieſem Tage ( den 23ſten März ) war es auch , wo dem Feiomeridxal der wichtige Brief Napoleon's an die Kaiſerin gebradt wurde , wodurch ſeine Abſicht perra then und ſein volliges Verderben herbeigeführt ward. Den Brief hatten die Kojaten des Generals Tettenborn aufge: nie som fangen ; Napoleon, jebuiebie Mon amie. J'ai été tous ces jour - ci à cheval, Le some j'ai pris Arcis sur Aubre . L'ennemi m'y a attaquer a huit heure du soir le même jour , je .l'ai battă et lui ai fait 4000 morts ; je lui en pris deux pièces de canon et même pris deux obusiers " quittés. : Le cime l'armée ennemie s'est mise en ba taille pour protéger la marche de ses armées sur -Brienne et Bar sur Aube , j'ai pris le parti de me porter sur la Marne , a fin de le pous . ser plus loin de Paris et me rapprocher de mes places . Je serai ce soir a St. Dizier Adieu , mon amie , embrassez mon fils.

.

Napoléon ..!!...

2 : Die fehérzhaftes Galantérie - fera. Feldmarſchafte ; die ihn nod ) in ſeinen valtex Tagen (odliebenswürdig in det Gefellſchaft junger Frauen und Mädchen machre, deri Täuinte er auch nidhr im Feldlager:" Napolevn's Brief Fendete er durch den Major vou Wandorf :zu der feinds fichen Berpoſten in Ta Ferté - Pous Jonaxve , damit er fan die Kaiſerin nach Paris gebracht würde , der er eigenhåns dig nod) einige Zeilen ſchrieb , worin er die Hoffnung auga Tprad) , dié nádyſten Auftvage des Kaiferis mündlicy nad) Paris zu überbringen . Während in dem Hauptquartiere des Fürſten Schwarz zenberg nody geſchwanke wurde,ob man Napoleon folgen, öder ihr ziehen laſſen ſollte , hatte Blücher Richon får reis nen Zlyeit der Marſch auf Paris berdsloffen. Sein Ents ſchluß ward auf der andern Seite unteuſtützt durch das entſcheidende Wort des Kaiſers Alerander , der in dem Kriegsrathe auf fretein Felde bei Sompuis am 24ften Marz den Marich nach Paris befahl, und die Bedenklidys keit, daß der Kaiſer Franz, der fich vom Hauptquartier entfernt hatte , in Gefahr koinmen könne, mußte Faweis Kurz ward der Befehl abgefaßt: die Bereinigter gen. Heere gegen Paris zu führen, dem Kaiſer Napoleon ſollte nur der General Winzingerobe mit Reitevei urid berittener Artillerie folgen und ihn glauben machen , das vereinte große Seer habe ſich gegen ihn gewendet. Vou hier wars dem Feldmarſchau der Befehl zugeſchickt , mit dem fchles fiſchen Heere über Montmirail'und la Ferté ſous Jouarre grad -auf Paris zu geben ; bei der Stadt Meaur ſollte fein linker Flügel am 28ſten März mit dem sechtent des Hauptheers zuſammentreffen. Der Feldmarſchall brady auf gegen Paris, die Mars ſchälle Marmont und Mortier , die gegen Vatry vorrůck ten , um den Verſuch zu wagen , Napoleon noch zu erreia chen , wurden zurückgeworfen , ſie wendeten um nach Pa ris , Blücher folgte auf den Straßen sor Svifions und nahm am 29ften rein Hauptquartier in Villepinte. Harti att die Vorſtadte von Paris war das Heer der Verbúme deten gerüđt ; aber der feldmarſchall hatte nicht das Wort zu führen , die gelinde Anrede dn die Pariſer, in der es hieß : ,, Parisiens ! La conservation et la tranquil lité de votre ville seront p'objet des soins et des

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mespres , que les Alliéss'offrent de prendre avec les Autorités et les Notables , qui jouissent le plus :de 1?estime publique. Aucun logement mili war taire ne pèsera :.sur la capitale! " nicht von Blúcher unterzeichnet , welche Sprache er mit den - Pariſern geführt, werden wir : im Feldzug 1815 erfahren . Das ſchleſiſche Seer nahm am Lage der Schlacht Don Paris, am 30ſten Mårz , den :: rechten Flügel der Schlachtordnung ein , der vom Durcq - Graben und dem Dorfe la Villette bis nach der Seine : biareichte ... Unges duldig barrte der Feldmarſchall auf den Befehl zum Ans grist , den er von dem Fürſten. Schwarzenberg erwarten mußte ; deſto gedrangener ward nun- Bluder's Anordnung zum Angriff auf Paris : „ Das villers und Seite von noch beſegt es von der

Corps von Langeron marſchirt über Auber : greift die Höhen vom Montmartre , von der Ctidy und Št. Denis an . Sollte St. Denis fenn, ſo bleibt - etwas dagegen ſtehen uud greift Pariſer Straße an . "

Die Corps von Vorf und Kleift marſiren über la Villette und la Chapelle , greifen den Montmartre von dieſer Seite an und ſchneiden die Verbindung mit Pas xis ab. “ Das Corps von Winzingerode folgt dem Corps von Vork und Kleiſt als Rúďhalt. " „ Ich werde beim Corps von Winzingerode zu den ſeyn .

fins

bon Blücher . 16 :1, ..)

Als auf dem Flügel, wo der Fürſt Schwarzenberg befehligte , durch die preußiſchen Garden die Höhe von St. Gerrais genommen war , machte der Marſchall Mars mont , dem foveph Buonaparte bei ſeiner Flucht aus Pas ris den Oberbefehl übergab , den Verbündeten den Antrag des Waffen tilſtandes und der Räumung der Hügel von Belleville und Montmartre. Zwei Stunden wurden ihm

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bewilligt, aber ditt losgelaſſenen Zager die Schladt 38 bandigen ward ſchwer; Blücher ließ den Montmartre mit Sturm nehmen , den der Vertrag uus bereits übergeben der Feldimarſdalt ſein Auf dieſer Höhe : naljm hatte. Duartier , die Stadt lag in weiter Ausbreitung zu feis ben Füßen ; ,nich fähe ſie lieber:, " ſagte er, ,, durd , meine Büzrundząwanzigpfänder , als durch mein Fernrohr anal Der Waffenſtillftand warð verlängert, Paris den Berbündeten durd ) Rapitulation übergebeny weder die Marſchalte noch die Pariſer waren dem Kaiſer Napoleon tren geblieben , fein Chron brad ) zuſammen , die Verbün : deten zogen am 31ſten März unter dem Subel des Vols tes in Paris ein . Hier hörte der Krieg auf, der Felds marſchall aber auf ſeinem Berge, befahl noch an diefem Lage : >> Außerhalb der Stadt werden überal Feindſeligkeis teu ausgeübti und müſſen die Corps. auf den Straßen , beren Thore fie beregt haben , Kavalerie vorſdicen, *** Die Anſtrengungen des Feldzugea, zumal in den lets tert Monaten , hatten sunfern Feldherrn ſehr angegriffen , aber die Richtung auf Paris hatte ihn inofo aufgeregter Spannung erhalten , daß er nicht eher der Ermüdung nachgab , als bis er das Ziel erreicht hatte. Die Stránts lichkeit hatte in der : teßten Zeit.ſo zugenommen , daß er oft taum Kraft hatte , feinen Namen zu unterſchreibelt . General York gab ſeine Beforguiß lebhaft zu erfennen und machte öfter Einwendung Blücher blieb ihm dena noch gewogen : in, Unſer York ' fagte er , n brummt woble aber er kommt doch ; bie - Ruffen fugeu immer zu und kommen nicht. “ Am zweiten Aprit legte er den Oberbes fehl über das ſchleſiſche Heer nieder , deffen Führung dem Felbmarfdal Grafen Barktay de: Dolly übertragen wurde. Bei guter Pflege in Paris erholte der Feldmarſchall fich balb , die Sorgen des Feldzuges und das Schwert Tuhten , zu den Friedensverhandlungen ward fein Rath nicht gefordert, er wußte die Grenzen nur mit eiſernem Griffel zu ziehen und feine Stimme war zu rauh zu dem geliuden : Umgang , der hier init den Franzoſen gepflogert wurde . Das er nicht die glanzendjien Hoffnungen auf

224 die Fétte , die mit dem Friedensſchluß beauftragtewarent , und bei einem großen Gaſtmahl in Paris brachte er zu nicht geringer Verwunderung der: um und neben ihm ſikens den Miniſter und Diplomaten den Trinkſpruch aus : Mogen die frú chte , welde Surde die Schwerter der Armeen geſichert worden ; durd die Federn der Miniſter nicht wies der vernid tet werden !

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Fu dem Palais ronal drängt ſich das Leben von Paris eug zuſammen , -es mag keine Luſt und Lüfternheit in der Welt crfonnen werden , die hier nicht ihre Befries digung fände. Den Feldmarſdall vergnügte es , die hele erleuchteten .Säulengänge zu durdygehen , aber das Ger bränge und der Lárun um ihn ward gleich ſo groß , daß er froh war , wenn er erſt ſeinen fichern Platz an der grünen Tafel gefunden hatte. Während des Krieges ver fagte fich Blücher fireng das Spiel , hernach aber ließ er jo leicht keinen Tag vorüber , ohne die Karten zur Hand zu nehmen , und nicht leerer Zeitvertreib war fein Spiel; großen Gewinn und großen es handelte ſich immer um Berluſt , ein Wurfi ein Blatt entſchied oft über 1000 Louisd'or , ein Abend 20,000 . Da iſt nun keine Sitten predigt mit Ach und Weh darüber anzuſtellen , dero Fetds herr ,der gewohnt war , ſein Leben und 100,000 Kópfe dazu auf den eiſernen Würfel der Schlacht zu regen , der konnte nicht blos, um Kreidenſtriche eine Partie Piquet ſpielen . Großartig war er in Ållem , wer über fein hohes Spiel ihn ſchelten will, der könnte auch das ihm zum Vorwurf anrechnen , daß er öfter von der firen gdee ges plagt wurde , er habe einen Elephanter imi Leibe , Wåhs rend ärmere Naturen nur Würmer in der Naſe vdes Sperlinge im Kopfe ſpürten . Obwohl Blucher immer im Ueberrocł nad dem Pas lais fuhr, ſo ward er doch immer ſogleich erkannt , und auch in die Spielfäle fulgren ihni piele nach , es ward ihm auf ſeinen Stuhl ſo warm , daß er ganz ruhig ſeineit Rock auszog und die andern Herrn bat , es ſich beguem zu machen . Die Franzoſen entfetzten ſid ) , die Engländer aber brichen in lauten Fubel darüber aus und Einer vers ließ ſogleich den Saal , um ſich nadi England eittgulchifs fen und diejes Zuſammentreffen mit dem old . Blucher

225 in ſeiner Heimath zu erzählen. An die Britten chloß unſer Feldherr ſich leicht an , und auch ſie wurden baro mit ihm vertraut, nicht ſo die Franzoſen , die außerdem , daß fie in ihm einen barſchen Sieger ſahen , es nicht vers tragen konnten , daß er Tabak rauche und ſtarken Punſch trinke, während ſie in das mit Waſſer verdünnte Bier ein Bisquit eintauchten . Für Blücher konnte Paris kein Capua werden , die übertriebene Eleganz und Feinheit war ihm widerlich. Einſt ging er nady zwólf,Uhr Mitters nadits durch die Gänge des Palais royal nach ſeinem Wagen ; er ward, angerufen , ſich die Stiefeln pußen zu laffen und verwundernd ſah er in einer ſchon tapezirten Seitenloge viele verſpätete Gäſte ihre Schuhe zum Bür: ften und Wichſen auf den zierliden Tritt ſtellen. So was , " ſagte Blücher zu ſeiner Begleitung , ,, kriegen wir zu Hauſe nicht zu ſehen; geht der Berliner um Mitter: nacht aus dem Weinhauſe , dann dankt er Gott , wenn er nicht im Rinnſteine liegen bleibt , und bier läßt ſich das Volf noch die Sduhe puben und ſucht die trodnen Steine, um früh keine Aufwartung zu bezahlen. Deutſchland ! D. Frankreich ! " Die Waffenthaten des Feldmarſchaus hatten in Eng land ihm vor allen andern Heerführern und Fürſten des Volkes Gewogenheit gewonnen ; ſeitdem nun viele Enga lander näheren Bericht über die Lebensart und die Um: gänglichkeit des deutſchen Helden nach Hauſe geſendet , da warð dort der Wunſch immer lauter , daß er zu Arthur's Tafelrunde kommen möge. Der Prinz - Regent ſchrieb ihm :

,, lieber Herr Feldmarſchall ! " » Schon lange war Ihnen meine Hochſchåßung ges widmet , welche durch die Begebenheiten der neueſten Zeit nur nody hat vergrößert werden müſſen. Zwar kann ihr wohlverdienter Ruhm , der auf die fpâte Nachwelt übers gehen wird , durd) meine Stimme keinen Zuwachs erhals ten; aber mir ſelbſt kann ich die Freude nid )t verſagen, meine Ueberzeugung vou dem großen Antheil an den Tag zu legen , den ihre Heldenthaten an dem erwünſchten Auss gang des langen und ſchweren Kampfes gehabt haben . Sehr würde ſich dieſe Freude durch das Vergnügen Ihrer perſönlichen Bekanntſdaft vermehren und ich fann den 15 Blücher's Leben.

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226 ücken , das Sie bei der jeßigenn ges Wunſch nicht untegrdr un eße e n r n e e f g t n und fich zu etiner Herreiſ entſchli En ri n i e e f h f h n a n möge , Ihnen verſch mir dadurc die nGgelege eru Hoch : , meinen Dank und die wahre meine Bewund en werde g n ( cháßun zu bezeige , mit welder ich nie aufhör zu ſeyn Shr wohlaffectionirter George , P. R . !!

Carltonhouſe , den " 19ten April 1814.

Der König lud Teinen Feldmarſchall ein , mit ihu und dem Kaiſer Alerander das Schiff Impregnable , das fie am 6ten Funius in Boulogne aufnehmen ſollte , zur Ueberfahrt nach) Dover , zu beſteigen . Zuvor ward unſer Feldherr zum Fürſten von Wahlſtadt erhoben ;, die vom Könige unterzeidynete Urkunde lautet alſo : „ Sie haben den Kampf für das Vaterland glücklich und ruimvoll geendet , aber die Dankbarkeit , welche ha nen der Staat ſchuldig iſt , dauert fort. Zum Beweiſe derſelben ernenne ich Sie hierdurch) zum Fürſten Blücher von Wahlſtadt und erhebe Ihre Nachkommen in den Grafenſtand mit Beibehalt des Namens Blücher von W abiſtadt . Demnádyſt wird es meine erſte Sorge ſeyn , Shnen noch einen andern Beweis meiner Erkenntlichkeit durd die Verleihung eines Beſikes in liegenden Gütern für Sie und Ihre Nachkommen zu geben . Hauptquartier Paris , den 3ten

Funius 1814 .

Friedrich Wilhelm .“ Eine nicht mindere Freude ward dem Feldmarſchall dadurch bereitet , daß er zugleich an dieſem Tage die beis den königlichen Anreden , init dem das Volt und das Heer von Paris aus begrüßt wurde , erhielt. Mit dein Aufruf an Volk und Heer ward der Krieg eröffnet , mit der vereinten Kraft beider der Sieg errungen ; wir müſſen auch dieſen Dank des Königes zu den Umgebungen unſeres Herrch Klange des Hodgefúvis , mit dem er begonnen ward , To daß er vor uns liegt, wie eine ſchöne Romanze , an deren Schluſſe die erſten Stanzen wiederkehren . - Der König ſchrieb :

227 Un mein Volx .:

,,

Beendigt iſt der Kampf, zu dem mein Dorf mit mir zu den Waffen griff ! glüdlich beendigt durch die Hülfe Gottes , durch unſerer Bundesgenoſſen treuen Bei ſtand , durch die Kraft , den Muth , die Ausdauer , die Entbehrung , die jeder , der Preuße fidh nennt, in dieſem fchweren Kampfe bewieſen hat. Nehmt meinen Dank bas für! Groß ſind Eure Anſtrengungen , Eure Opfer gewe fen , Ich kenne fie und erkenne fie; und auch Gott , der über uns waltet, hat über ſie erkannt. Errungen haben wir , was wir erringen wollten. Mit Rulm gekrönt ſteht Preußen vor Mit- und Nachwelt da ; ſelbſtſtändig durch bewieſene Kraft, bewahrt im Glück und Unglüd . Alles Fammt,einer wie der Andere ,ciltet Ihr zu den Waffen ; im ganzen Volke nur ein Gefühl. So auch war der Kampf ! Solchen Sinn , ſprach ich damals , lohuet Gott. Er wird ihit jest loisiert durch den Friedett , den er uns gab. Eine vejere Zeit wird wiederkehren durch dieſen Frieden . Nicht für Fremde wird der Landmann mehr faen, er wird ernten für ſich ! Handel , Sunitſleiß und Wiſſenſchaft werden wieder aufblühen , Wohlſtand aller Klafen wird ſich wieder gründen und in einer neuen Ordnung werden die Wunden beiten ,die langes Leiden Euch (dilug !

,, An mei'n Heer.,

2.99553

Als ich ܰ‫ ܘܪ‬Euch aufforderte , für das Vaterland zu kämpfen , hatte ich das Vertrauen , Ihr würdet zu fiegen oder zu fterben verſtehen . "

Krieger ! Shr habt mein Vertrauen , des Vaterlans Funfzehn Hauptſchlacha des Erwartung nicht getauſcht. ten , beinahe tägliche Gefedite , viele mit Sturm genoms inene Städte, viele eroberte feſte Plake in Deutſdland, Holland, Frankreich , bezeichnen Euern Weg von der Ober . meine Zufriedenheit und des Vaterlandes Dank. Ihr habt [ eine Unabhängigkeit erkämpft, ſeine Ehre bewährt, ſeinen Frieden begründet. Ihr ſeid des Namens würdig , den The fährt !

Mit Ashrung

ſieht Europa auf Euch ; mit 15

228 Ruhm gekrönt kehrt The aus dieſem Kriege ; mit Dank und Liebe wird Euch das Vaterland empfangen . Hauptquartier Paris , den. Zten Funius 1814.

Friedrich Wilhelm . “

VIII .

Die

Fahrt

nach U1t . England. '

Das Schiff, das den Namen

der Unbezwingliche "

führte, nahm mit dem Kaiſer von Rußland, dem Könige von Preußen und ihrem Gefolge auch unſern Feldherrn mit an Bord. Montags, den 6ten Junius Mittags um Ein Uhr ſegelte das Schiff mit ſeiner theuern Bürde aus Der Oſtwind wehte ſtark , dem Hafen von Boulogne ab. die See ging hod ), drei Viertel auf fünf Uhr war das, engliſdie ufer erreicht , doch mußte der eingetretenen Ebbe wegen außerhalb des Hafens von Dover das Schiff bor Anker gehen , erſt um ſieben Uhr betraten die fremden Der' lautefte Subel des Gäſte den brittiſchen Boden . Voikes drängte ſich um den Feldmarſchall ; ein Augen zeuge berichtet: ,,Unſer Blücher ward im eigentlichſten Sinne des Wortes Stunden weit vom Volke getragen , die jungen Mädchen aus den erſten Familien drängten ſich um ihn und ließen ihn nicht eher in Frieden ziehen , bis ſie den Fhrigen erzählen kouuten , den Feldherrn gefüßt zu haben ; der Freudentaumel des Volkes ging ſo weit , daß der Feldherr Stücken von ſeinem Ueberrock zum Beſten geben mußte , da von denen , die ihm natte kommen konn ten , gern ein jeder ein , wenn auch noch ſo unbedeutendes, Undenkeit haben wollte. Als der Feldmarſdall von vie len Frauen , die ihn umringten , um eine locke von ſeinem Haar zum Andenken gebeten wurde , zeigte er ihnen las cheind ſeinen beinahe ſchon kahlen Scheitel und ließ ihnen durch den Dolmetſcher ſagen : ,, es "thut mir leid , daß ich in dieſer Hinſicht ſo arm bin , allein betrachten ſie ſelbſt meinen Scheitel. Nicht wahr, wenn ich einem jeden aller dieſer ſchönen Kinder auch nur ein einziges Haar geben follte , ſo müßte ich durchaus kahl bon dannen gehen . "

229 Der Kaiſer und der König waren in einfachen Poſt: chaiſen nach London gefahren , und dadurch entgingen fie dem Volksgedränge , das ſie erwartete. Deſto ungetheilter warf ſich der ungeſtime Gruß des Volkes . auf Blücher, der auch hier, wie in Dover nach ſeinem eignen Ausſpruch in Gefahr war , der Ehre zu unterliegen , die ihm eripies Die engliſchen Blätter vom 10ten Funius fen ward . geben über die Ankunft unſeres Feldherrn in England dieſen Bericht : „ Feldmarſchall Blúcher kam Abends gegen ſechs Uhr au und ihm, gleidyſanı als Repräſentanten der verbundes teu Monarchen , wiederfuhren die ihnen ſelbſt unmittelbar

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zugedachten und ihnen geltenden Ehrenbezeigungen. kam in des Prinz - Negenten eigenen , offenen Wagen un ter Bedeđung eines Detachements von der leichten Reis terei der Sarde. Ju dem Park von St. Sames ſtand das Dragonerregiment der Gardezu Pferde in Parade ; als der Feldimarſchall an die linie herankain , ſtand er von feinem Siß auf, 30g den Hut ab und blieb in dieſer Stellung , bis er ganz vorüber war, aufrecht im Wagen ſtehen , wobei er fein duge von der Mannſchaft abwandte. An Feiner Geſichtsbildung erkennt man den tapfern und den entſdloffenen Feldherru und ſein ſehr ſtarker Schnurr bart gibt ihm ein ſehr martialidhes Unſehen . Das Volk blieb unabläſſig bei Vivat- und Hurrahrufen. Die Pos ſtitione hatten Befehl, den Feldmarſchall geraden Weges zum Prinz - Regenten zu fahren. Als der Wagen in eiu Seitenthor des ſonſt verſchloſſenen Vorhofes hereinfuhr, ſtürzten Reiter und Fußgänger ſo unbändig mit in den hof , daß die beiden Schildwachen mit jammt dem Zhur: ſteher im eigentlichſten Sinne mit Füßen getreten wurden , und dem fernern Eindringen des jauchzenden Volkes mur mit der äußerſten Gewalt Einhalt geſchehen konnte. Der Wagen hielt nun vor einem Nebeneingange des Pallaſtes ſtill und die Oberſten Blumfield und Congreye kamen in voller Uniform mit entblöftein Haupte deni Feldmarſdall entgegen , halfen ihm aus dem Wagen und führten ihn zum Hauptportal herein nach des Prinz- Regenten innes ren Appartements. Heßt war das Volt gar nicht mehr zu halten . Es kletterte an den Gittern und ſtieg an den Mauern herauf, als ob es den Zugang zum Pallaſt er: ſtürmen wollte , ſo daß , um Unordnungen zu verhüten ,

230 die Flügeithore geöffnet werden mußten. Nach einer gutent Weite Fah man den Regenten mit dem Feldmarſchall in bie große offne Vorhalle des Pallaftes eintreteir, in welche fid, ſo viel Volf , als hinzukornmen konnte , hineindrängte . In dieſer Halle ( es guften ſogar die Pferde einiger neus gierig unbeſcheidenen Reiter mit hinein ) ſteckte Ser Prinja Regent mit eigner Hand dem Feldmarſchall ſein ſehr ähna lich gemahltes und reich mit Brillanten eingefaßtes Bruſt bild an ejem blauen ſeidenen Bande an die Bruſt. Dee Feldmarſchall ließ ſich bei dieſer feierlichen öffentliden Anerkennung Teines Verdienſtes vor dem Prinz - Regenten auf ein Knie nieder und küßte im Aufſtehen nach hieſigem Hofgebrauche dem Prinz - Regenten die Hand. . Auf der Kehrſeite des Bildes tieft man : ,, Von Seiner König lichen Hoheit , Georg Auguſt Friedrich , Regenten des vereinigten Königreichs Großbritannien und Frland , Reiuem Freunde, Feldmarſd) all Blücher , als Zeichen ſeiner Hochachtung, Würdigung und hoher Bewunderung ſeiner ausgezeichneten Dienſte in der Sache. Europa's 1814. !! Der Feldmarſchau kehrte hierauf mit dem Prinz : Regenten in deſſen innere Appartements zurück und unterhielt fich noch eine halbe Stunde lang mit ihm , alsdann fuhr er itach dem neben der Wohnung des Königs von Preußení für ihn zubereiteten Abſteigequartier, wobei das Volk To ausgelaſſen zudringlich “ war , daß es ſich hinten auf feia nen Wagen , desgleiden auf die Wagentritte ſtellte und einige ſogar fich zu ihm in den Wagen ſetzten und ihm die Hand drückten , alles unter fortwährend erſchalendem Geſdrei: Blucher for ewer ! So erging es ihm auch an den folgenden Lagen , wo er ſich zeigte , umringte das Volk ſeinen Wagen ; als er zur Königin fuhr , ſpannten fie die Pferde ab und zogen den deutſchen Feldherrn im Triumph an den beſtimmten Ort. Ein jeder verlangte die Sand des Helden einmal zu drüden , und nicht ſanft waren die meijten Hände, die hier zufaßten , weshalb man auch in London erzählte: Blucher habe fid ) einen faliden Arm mit einem ausgeſtopften Handſchul machen taſſen und mit dieſem das ihu beſtürmende Volk zufrieden geſtellt; anders wußte man es ſich nicht zu erklären , wie er ſich geſunde Hände erhalten habe. “ „ Da Blücher der engliſchen Sprache nicht kundig war , nahm er gern den Oberſten Lowe mit fid ) als Bes

231 gleiter. Mauchen Beſuchen ſuchte er durch Abgabe vou Viſitenkarten zu entgehen , niat immer gelang es ihni. Als er am 9ten Junius an dem Admiralitatéhauſe für den erſten Lord dieſer Behörde , den lord Melville , cine Karte abgab , verrieth der Lärm und das Volksgetimmer den verſammelten Lords die Nähe des Feldmarſchaus , es ward ihm nadıgeſendet und er eingeladen, das Funere des Ge baudes in Augenſchein zu nehmen . Lord Melville und alle anweſenden Lords empfingen ihn am Kutſchenſchlage und führten ihn in das Haus, wo ihm beſonders die Eins richtung des Telegraphen gefiet. „ Nein , eine Stadt wie London gibt: es in der Welt nicht weiter , " ſagte der er : ſtaunte Feldherr. Bei dem Zurückgehen inußte er dein ſich andrängenden Volke rechts und links die Hand geben und ſelbſt noch , als er wieder im Wagen ſaß , hörte dieſe Ce: remonie nicht auf, die Leute drängten ſid) unabláſfig auf den Wagentritt. Am Abend erwartete man die fremden Herrſchaften in der Dper , ſtatt ihrer erſchien in der Mitte des zweiten Acts der Feldmarſchal und führte die Herzos gin von York. Er ward mit einem : ,, Hurrah ! Bravo ! Blücher ! " 10. lårmend empfangen , daß die Oper långere Zeit unterbrochen ward. Mit gleichem rauſchenden Bei fall wurde er in jeder Vorſtellung , die er beſuchte , empfangen . In der Oper Ariſtoderno , die erſte , die die Monarchen beſuchten , hatte er , um unerkannt zu bleiben, einen engliſchen ueberrod über die Uniform angezogen und war erit uin eilf Uhr ,in eine untere Loge eingetreten . Un ſeiner Geſichtsbildung und an einem Sdnurrbart ward er erkannt, mehrere Stimmen riefen : Blüdher , deu alte Blücher iſt da . " Er hielt ſich ruhig und unbeweglich ; als aber die Fragen : ,, Wo iſt Blücher ? wo iſt er ? il das Schauſpiel zu überſtiinien drohten , bewog mon ihn , ſeinen Ueberrock abzulegen und nun ſtand er mit vielen Drdeit bedeckt da und dankte für das Beifallklatſchen viel und freundlich . “

Den großen Reichthum der engliſchen Marine kennen zu lernen , war eine Waſſerfahrt auf der Themſe nad ) Boolwid angeſtellt worden , wo Blücher in Geſellſchaft der Monardhen das Schiffsarſenal beſuchte , auch ein neu: erbautes Linienſdriff, den Nelſon , von 120 Kanonen be ſtieg und die Verſuche, die hier mit Congrev'ſchen Brand

232 raketen angeſtellt wurden , gelangen ' beffer , als Schlacht von Leipzig.

in

der

Der Prinz - Regenthatte feine hohen Gäſte und auch feinen Freund Blücher eingeladen , ' die hohe Schule zu Drfort zu beſuchen ; ,, da wird man Ihnen , fagte er zum Feldmarſchall , ,, den Doctorhut aufſetzen. ' m Wohl, “ antwortete Blücher , ,, aber den Gaeiſenau müſſen fie mit zum Apotheker machen , er foll die Pillen drehen , die ich den Leuten eingebe.“ – Nicht nur die leicht bewegliche , mehr von den allges meinen Ereigniſen aufgeregte Maffe der Hauptſtadt harte den Feldmarſchall als den alleinigen Helden der Zeit bes grüßt , durdy ganz England fand er , wo er einkehrte, eine gleiche Aufnahme. Ein Brief von Defort ſagt: Blücher iſt hier , wie in London , der Mann des Volks und wird vom Regenten an bis zum niedrigſten Arbeits mann gleich Tehr und wirklich enthuſiaſtiſch berehrt. Er kann ſich vor Hindedrůden nicht retten und hat ſich dies von mancher derben Laglöhnerfauſt gefallen laffen müſſen .“ Am 15ten Junius fand die Doctorpromotion der bei: den fremden Monarchen Statt , då ihnen das Diplom fchon am Morgen überreicht worden war , erſchienen fie in Doctormäntein , der Prinz - Regent trug ſogar eine große fchwarze Alongenperüque , alle Profeſſoren und Schüler waren in der üniverfitätstradit gegenwärtig. Der Kanzler der Univerſitát , ford Grenville , trug darauf an : auch den Fürſten Blücher zum Ehrenmitgliede der Facultat des • Rechts zu erwählen , unter dem tármenden Beifall der Studenten ward Blücher Doctor juris . Auf dem Stadt: hauſe ward ihm von dem Oberbürgermeiſter das Bürgers recht der Stadt in einer goldenen Kapſel überreicht. In london hatte ſich für die durch den Krieg Vers armten in Deutſchland ein Wohlthätigkeitsverein gebildet, Blücher übernahm es , der Geſellſchaft im Namen Deutſch lands zu danken ; einen würdigern Abgeordneten hatte das Vaterland den großmüthigen Dritten nicht ſenden können. „ Wenn es , " ſprach hier der Feldmarſchall, ,,, Ineine äußeren Verháttuille erlaubten , möchte ich gera in Eng land mein Leben beſchließen . Unter einem Volke zu leben ,

233 pas durch ſeine Verfaſſung ſo groß vor allen andern das ſteht, das ſich in allem ſo Fehr auszeichnet und ſeinen Reichthüm auf ſo edle und anderwärts unbekannte große herzige Weiſe anwendet, muß zugleid) beruhigend und ers hebend ſeyn. " Der Feldmarſchall verließ London am 26ſten Junius, derſelbe Volksjubel , der: ihw empfinga begleitere in auch wieder bei ſeiner Abfahrt, das Vott fog den Wagen bis bis vor das äußerſte Chor. U16 er zu Portsmouth ans kam und aus dem Wagen ſtieg , war das Jubelgedränge um ihn eben ſo groß , als in London und Orford. Hur rah Blucher !” erfcholl es ringsumber . ,, Comeforward Bļucher !” riefen ſie ihn zu , und die Zurückgedrängten 2) ſchrien : ,, Shew me the Conqueror of the Tyrant. Vor ſeinem Hauſe ſtand das Volk in großen Haufer Blücher trat mitSprin einem ger gefüllten Becher an das Fenſter und leerte ihn auf Englands Wohl.. Bei ſeiner Abfahrt fekten fich auf demſelben , tangten

Site und, ſchwenkten die Hüte auf dem ganzen Wege bis nach dem " Gouvernementshauſe. in Dover leerte Blücher das lekte Gras auf englie chem Boden auf des Landes und des Volkes Wohl , das ihn ſo gaſtfrei empfangen hatte ; er that es aus dem ges öffneten Fenſter des Schifferhauſes' das vom Volke ums ringt war. Als er gegen neun Uhr Abends das Haus verließ , - um nach dem Strande zu gehen , bildete die Menge eine Gaſle , der Feldmarſchall reichte zur Rediten und Linken feine Hände zum letzten Lebewohl. Das Schiff Jaſon nahm ihn an Bord , ſeine Abfahrt fündeten die auf den Anhöhen rgepflanzten Geſchüte an , mit deren Donner ſich das Sulfageſdrei des Volkes zum Abſchiede gruſſe vereinigte. IX . 1.

Die

Heimkehr .

Der Feldmarſchall nahm ſeinen Weg von Frankreich nach Berlin , das Heer , das er zu for ſchönen. Siegen ge

234 führt , erfreute ſich diesmal keiner angenehmen Erholung in Franfreid ) ; dürftig war die Koſt, die gereicht wurde, und ſchnelle Entfernung der Fremden hatten die Beſiegten gebieteriſch gefordert. Zu gleicher Zeit mit Blücher verließ auch ſein ges treueſter Feldherr, der General York , das Heer , um einer neuen Beſtimmung in Schleſien zu folgen. Das erſte Ars icecorps unter York's Anführung war der Kern und die Seele : des ſchleſiſchen Heeres geweſen , und wenn dieſer Feldherr den Krieg hindurch an den Tagen der Entſcheis dung oft unſern Blick auf fich gefeffelt hält , ſo tâßt es ins bei ſeinem Abſchiede von dem Armeecorps einen tiefen Blick in das innige Verhältniß thun , das in dieſem Kriege den Soldaten mit einem Führev verband , wodurch das ausgeführt ward , was jedem unbegreiflich bleibt , der in dem Befehl des Feldherrn nur ein kaltes Wort ſieht , das in unbedingter Ergebenheit die Menge ungerührt erfüllt. Náchſt Blücher verſtand es York allein , groß und gefürch tet dazuſtehen in der Bertraulichkeit mit den Seinen . Mit dieſen Worten nahm General Graf York von War : tenburg Abſchied von dem erſten Armeecorps des ſchles fiſchen Heeres : Seine Majeſtät der König habeu geruht , mir das Generalcommando von Schleſien zu übertragen und mich von dem Commando: des erſten Corps abzurufen , ich bin im Begriff , zu meiner neuen Beſtimmung abzugehen , und darf uun ' uicht länger zögern , Euch , meine braven Sola daten des erſten Corps , das lebte Lebewohl zu ſagen . " Mit ſchwerem Herzen erfülle ich dieſe Pflicht; mit ſchmerzlider Rührung trenne ich mich von einem Éorps, welches in drei blutigen Feldzügen ſo heldenmüthig fodht und fidy durch jede militäriſche Zugend auszeichnete .

,, Es war ein Theil des erſten Corps, welcher int Curland der preußiſchen Armee ein Beiſpiel des Gehors ſams , der Tapferkeit und des Edelmuthes gab . Im Stamm des erſten Corps lebten damals die kriegeriſden Tu genden unſerer Väter von neuem auf und dankbar erkannte es das Vatertand , in deſſen Hauptſtadt die Gelübde nieder gelegt wurden , die uns dem Siege oder dem Tode weihten . ' '

235 730Fhr habt Euer Wort gehalten , Sołtateu

des ers

ften Corps ! “ Thr waret die erſten , die bei Daiinigkorv den Rücken des geſchlagenen Feindes ſahen. Die Tage von Große Górſchen und Königswartha werden Eud) zum ewigen Ruhm gereichen . ,, An der Kaßbach gabt Ihr das Signal zu bert folgenden Siegen , die das Vaterland befreiten . Mit hoher Rihrang ſah ich Euch damals die angeſchwollenen Strôme Schleſiens durchſchreiten , und Eurer bei Wars Na tenburg bewiefenen Tapferkeit verdanke ich den men , den ich zur Ehre des erſten Corps durch die Die Völkers Gnade Sr. Majeſtåt forthin führen ſoll. ſchlacht , durch die in den Ebnen von Leipzig Deutſch ſands Freiheit errungen wurde , ſie warð von Euch ; Solo daten des erſten Armeecorps fiegreich eröffnet. ,, Stets die Erſten in heldenmüthigen Handeln , was ren die von Euch errungenen Trophäen das Unterpfand der Siege , welche der fremden Tyrannei auf deutfchemi Boden ein Ziel festen . “ Aber nicht Deutſchland allein , auch das fremde land , von dem das gemeinſam erouldete Unheil ausgegana gen war , iſt Zeuge Eürer kriegeriſchen Thaten und Euree Maßigung geweſen. In den Gefechten von St. Dizier und la Chauffée , in den Schlachten von faon und Paris habt Ihr den Weltfrieden erkämpfen helfen . 0,225 mit den Waffen in der Hand auf den Schlacht: Feldern eroberte Ranonen , auch der dem Vaterlande aus der Hauptſtadt Frankreichs zurückgeführte Siegeswagen ſind Trophäen , die dem erſten Corpš ein bleibendes Denks mal in den Annalen des befreiten Waterlandes zuſichern . "

Ich fühlte mich hochgeehrt , als ich an Eure Spike trat , jekt iſt es mein höchſter Stolz und begründet die * Freude meines Alters , Euer Führer geweſen zu feyn . " ,, Empfangen Sie nun , meine Herrn Generale , in Augenblicke der Trennung meinen Dank für die Unters

236 füßung in der Gefahr , für Ihre mit ſeltener Aufopferung durch Zaleut und ein leuchtendes Beiſpiel dem Vaterlande geleiſteten Dienſte ; Sie meine Herrn Brigadiers aller Waffen die Unerkennung der ausgezeichneten Führung sh rer Abtheilungen an ſo manchen blutigen , ruhmvollen Tagen . " ,, Empfangen Sie , meine Herrn Stabs- und Subal ternofficiere, den Dank, den 4ch Ihnen mit inniger Ruh rung für Ihre in dieſem heiligen Kriege bewieſene Tapfer keit und für die heldenmüthige Ertragung ſo außerordents licher Mühſeligkeiten vom Grunde meines Herzens zole. Sie haben ein hohes Verdienſt um den ſchönen Geiſt , der ins unſern Soldaten lebt , denn Ihr Standpunkt erlaubte es Shnen , unmittelbar auf ihn zu wirken und gern - uud freudig 'neigte ſich der Soldat zu dem Beiſpiele , mit dem Sie ihm auf der Bahn der Ehre und des Ruhmes voran gingen . " Ich werde mich jeßt zu Euch , meine braven Un terofficiere und Soldaten , die Shu mir ſo viele Beweiſe Eurer Tapferkeit , der Verleugnung Eurer ſelbſt, Eures Gehorſams und Eures Vertrauens gegeben Dabt. Sie foll ich Euch die Empfindungen ausdructen , von denen inein Herz: bei der Trennung von meinen Kindern voll iſt ? Wie ſoll ich Euch würdig danken für die Aus n im httage an heißen Angefi des bis dauer , dieSdılac Ghr you den Ufern dercht Dåna zur Seine, Toxdur bei den angeſtrengteſten Mühſeligkeiten in zwei Winterfeldzügen und bei Entbehrungen aller Art bewieſen habt. “ ,, Mitten unter den Sdredniſſen eines , mit Erbits terung geführten Nationatkrieges , der ſeine Schritte durch Barbarei und Berwüſtung bezeichnete , habt Ihr bewieſen , daß der wahre Soldat der Menſchlichkeit nicht fremd wers den darf. Die Zeugniſſe feindlicher Generale und Obrig keiten ſind ſchöne Denkmåler des Geiſtes , der unter Euch waltet und Eure Schritte zum Ruhm und zur Menſch lichkeit geleitet hat. Ich danke , id ) danke Eud, als Euer bisheriger Führer , als Eyer Vater und Freund ! “ So lebt denn ſämmtlich wohl , Ihr Gefährten drei jähriger Kämpfe und Anſtrengungen ; vergeßt einen Gene :

1

237 ral nicht , der mit Tdinerzlichen Geführen und inniger Rührung aus Eurer Mitte tritt, der Euch liebt und ehrt und nehint mich freundlich wieder auf , wenn das Va : terland wieder eines: York'ſcheu Corps bedürs fen ſollte.

Arlon , den 7ten Sulius 1814. York von Wartenburg . “

Auf ſeiner Heimkehr nach Berlin ward unſer Feld marſchall überall mit Lautem Jubel von dem Volke bes grüßt , die treuen Markaner in dem Elberfelder Thale und die Waffenídmiebe von Solingen , die ſich als die rechten Gehülfen des Feldherrn anſahen , ſammelten ſich in großert Schaaren um ihn her , wo er die Straßen fuhr. Wenn wir aber das engliſche Volk vor dem deutſchen rühmen hören , als habe jenes dieſem es zuvorgethan in der Aners kennung der Verdienſte der Helden , ſo liegt bei der Ber: gleichung der Frrthum zum Grunde , daß man das Vers hältniß Blücher's zu dem deutſchen und engliſchen Volke gleidſtellt. Das Volk , das in London und Portsmouth fidh an den Wagen Blücher's ſpannte , hatte nicht , wie das deutſche Volt an dem Siegeswagen gezogen , der von Paris nach Berlin heimgeführt ward .

In Deutſchland und zumal in Prenßen hatte ein jeder das Gefühl : den Rettungskampf mit beſtanden zu haben , wenn er auch nicht in Reil und Glied geſtanden. Daber zeigte ſich hier einmal der Stolz des deut chen Volkes bor dem brittiſchen ; der gemeinſamen Anſtrengung war es ſich bewußt, nicht dem Einzelnen wollte es da als den alleinis gen Retter feiern , und gewiß der Feldmarſchall ſelbſt ware unwilig , aus dem Wagen geſprungen , hätten die Bers tiner Hand daran gelegt. Seit lieber war ihm die Zus traulichkeit auch des Geringſten im Volke zu ihm , als eine Ehrenbezeigung , wo, freie Männer den Dienſt des Zugviehes übernehmen . Uis Beweis , wie treuherzig es in Preußen das Vork mit ihrem Kriegsfürſten -meinte, mag hier folgender Brief feine Stelle finden .

j .

238 Allerunůberivinblichſter Feldmarſchall ! General, Herr General Vorwärts Excellenz ! Liebwertheſter Herr Blücher !" » Vérzeihen Sie , Ercellenz , liebwertheſter Herr Blu cher , General Vorwärts , daß ich als unzeitige Geburt es wage , an Sie zu ſchreiben ; aber ich kann mir nicht helfen , es iſt wegen meinem Traugott; ich bitte Sie um alles in der Welt, liebſter Herr Blücher Ercellenz Gene: ral Vorivarts," was iſt das für eine infame Confuſion mit dem Feldpoſtamt; id ) habe meinen Traugott bei den Gardejägern , er kennt Ew . Ercellenz Vorwärts genau und gut; ſchon zweimal habe ich ihm Zulage geſchickt, aber er hat nichts bekommen . Ich bitte Ew. Ercellenz des müthigſt , corrigiren Sie die Keris doch einmal, aber nach alter preußiſcher Manier , Sie verſtehen (dhon wie ich's meine , das wird gewiß helfen ; denn es iſt um die Schwers noth zu kriegen , wenn man den Kindern , die für's Vas terland ſtreiten , was ſchickt und ſie nichts bekommen . Ew. Ercellenz werden den Kerls doch ein Donnerwetter auf den Hals ſchicken ; deshalb habe ich es Ihneu ges (drieben , denii id ) weiß ( chon , daß mit dem Alten nicht viel zu ſpaßen" iſt. Eiv. Ercellenz unüberwindlichſter Felds maridhall , General Vorwärts genannt, liebwertheſter Herr Blücher , id ) verbleibe Ihri unterthänigſter Schornſteinfeger Matthias Keller Sdyweidnitz , 1814. "

Am 29ſten Fuſius kehrte der Feldinarſchall in die Hauptſtadt des Reichs zurück, wo er ſid) zeigte , ward er freudig empfangen , immer begleitete ihn das zahlreiche Gefolge des Volkes aus ſeinem Hauſe und wieder zurücť. Die Stadt begrüßte den Feldmarſchall durch eine Deputas tion, der Oberbürgermeiſter Büſching führte das Wort; der Fürſt wieß mit der ihm eigenen Beſteidenheit jedes lob und jeden Dank zurück und erinnerte , daß nachſt Gott dem tapfern Heere, in dem die beſte Volkskraft vereint geweſen ſei, ale Ehre gebühre. Defferben Sinnes war auch bei König ,

zu

deffen

Empfange große Zurüſtungen , dem Siegeseinzuge würdig , nad) foldiem Kampfe , bereitet waren. Er gab aber den Lorbeer , den ſein Volk ihm geflochten , dein Volfe zurüd .

239 Unerwartet war er in die Hauptſtadt, wo man ihn erſt am 7ten Auguſt erwartete , don am 5ten zurückgekehrt. Er ließ die Miniſter , die oberſten Militärs und ſtädtis den Behörden ſogleich rufen und erklärte ihnen , daß er abſichtlich früher gekommen ſein : als man ihn erwartet, weil er gehört, welche Anſtalten zu ſeinem feierlichen Empfange getroffen worden waren. Das preußiſdie Volk ten Jahren dard om den leb große Anſtrengungen und Opfer , durch Ausdauer , Ents behrung und freudige Erfüllung ſchwerer Pflichten ilm Bereiſe der Liebe und treuen Anhänglichkeit gegeben, welche ſeinem Herzen weit wohlthaender als jedes andere Zeichen derſelben waren und wofür er feinem guten Volke and) in dieſem Augenblick mit Rührung danke. Alle Feier : lichkeiten , die mit Glanz und Siegesgepränge verbunden waren , müßte er von ſich ablehuen , weil die Annahme von puldigungen dieſer Art von jeber außer feinem Chas rakter und ſeinen Grundſätzen gelegen , worüber die treuen Unterthanen ſeine Gefiniungen ja mehrmals kennett -30 Wenn dagegen das Terner Gelegenheit gehabt hätten . dankbare Vaterland dem Heere und ſeinen ruhmvollen Führern durch die vorbereitete Feier einen Beweis der An: erkennung deſſen , was ſie geleiſtet , geben wolle , ſo würde er ſelbſt gern der erſte ſeyn ,der ſich an dies gerechte und Das Volk ehrende Gefühl anſchließe und in dieſer Vorauss feßung wolle er nicht nur die getroffenen Einleitungen mit einigen Abänderungen genehmigen , ſondern er beabſichtige felbit , diejenigen commandirenden Generale der Armeea corps , die ſich eben in Berlin befanden , vor allen Den würdigen Feldmarſdall, Fürſten Blåder , an feiner Seite zu verſammeln und mit ihnen die Garden , welche in dieſem Augenblic als würdige Repräſentanten aller ihrer Waffenbrüder, gleichſain als eine Deputation des geſammten Heeres angeſehen werden möchten , in die Hauptſtadt einzuführen . So trat der beſcheidene König , der alles Ungemad , und alle Gefahren des Krieges mit den Kriegern getheilt hatte , jebt, wo dieſe als die heimkehrenden Sieger ' empfangen werden ſollten , auf die Seite der Bürger , die die Ordnung der Heimath gehüthet und ſo in ihrem Kreiſe das Ihre gethan hatten .. Schon früher war der Fürſt Blüdzew jeder heimkehrenden Schaar zur Begrüßung ents

240 gegengeritter , aber der heutige feſtliche Einzug war von den andern weſentlich verſchieden . Beim Einzug der Freis willigen und der churmarkiſchen Landwehr hatte die Freude herzlicher Begrüßung vorgewaltet , mit Kränzen uud Küſs fen waren die langgetrennten empfangen worden und mit dem gefüllten Becher und der Flaſche hatten die zurúčtge: bliebenen Freunde die Ankommenden aufgeſucht; mit Reih' und Glied :: und Tritts- und Schritthalten ward es da nicht ſo genau genommen . Ernſter war der Einzug der Garden , die Ordnung geſchloſſen , nicht der Einzelne ſuchte den Einzelnen ſich heraus zur beſondern Freude , die Ges meinſchaft der königlichen Hauptſtadt des Reichs ordnete die Feier an , die dem ganzen Heere galt. Obwohl der Fürſt Blücher dem Könige zur Seite, deu Begrüßenden angehören wollte , To war er dody auch heut' der vor allen und von allen Begrüßte und ward wi: der feinen Willen als Triumphator eingeführt. Von dem Fubel , der ihm untrauſchte , múffen wir auch einen Blid werfen auf die ſchöngeordnete Pracht , die bei dem Eintritt 1 in die Stadt den Heimkehrenden entgegentrat.. Die Regimenter wurden in der Waldſtraße , die von Charlottenburg nach Berlin führt, von dem Könige , den Pringen ' des Hauſes , dem Fürſten Blücher und anderen Generalen empfangen . Vor dem brandenburger Thore, das, den Propylaen Athens nadıgebildet , in dem heutigen Europa das ſchonjté Thor heißt, waren in einem Halbkreiſe , der 72 Fuß Tiefe und 150 Fuß Breite hatte, zehn gereifelte Säulen von doriſdier Ordnung auf hohem Fußgeſtell errichtet , deſſen Seitenwände mit bronzirten Adlern geziert waren . Ueber dem Kapital jeder Säule erhob ſich ein kleines Fußgeſtell, auf welchem eine bronces farbig nachgebildete Siegesgöttin ſtand , in jeder ihrer beiden lieblich vorgeſtredten Hände einen Lorbeerkranz auf Dieſe Figuren die einziehenden Sieger hinüberhaltend. waren achtehalb Fuß , die Säulen vom Boden bis zur Spike der Figur 42 Fuß hoch. In der Mitte einer jeden Saule war ein römiſcher runder Schild aufgehängt, der, auf einem hellblauen Grunde mit goldnen Sternen umges ben , mit goldner Schrift den Namen einer merkivürdigen Weil der Schlacht aus dem vergangenen Kriege zeigte.

Siege mehr wareu als der Säulen , ſo trugen dieſe letteren

241 zum Theil zwei Schilde. Die zwet mittetſten Säulen, welche den Eingang in den Halbkreis bildeten , trugen die Namen : Paris und Leipzig , an den andern laš man : Groß - Górſchent , Baußen , Culm , Rabbach, Großbeeren , Dennewi , M dern , Hagelsberg , Hainau , Wartenburg, Hanau , laon ; Barfur ube , la Rotbiere.it Hinter dieſen Schilden ragten

M

ill

1

zwei Fahnen , auf der Spise des Fahnenſtocs mit dem preußiſchen ſchwarzen Adler , in dem weißen Fahnentuche mit einem grünen Lorbeerkranze geziert , hervorze. Zwiſchen jedem Säulenpaar waren zwei antife Candetaber, die große Feuerbeđen trugen , aufgeſtellt und hiernächſt die Siegesſäulen unter ſich und mit dem Thore durch doppelt über einander , hångende Laubguirlanden verbunden . Das Zhor felbſt war ebenfalts mit Laubgehängen 9 bekränzt und auf der obern Plattform deffelben war die Siegesgøttin , die im Jahr 1807 die Feinde nach der Hauptſtadt entführt hatteu , wiederum aufgeſtellt ; noch verbarg ſie ein übergehangenes Zelt.

Vom Thore an öffnete ſich durch die ſechsfachen Reit hen der finden hindurch eine 2500 Schritt lange , 34 Fuß breite feſtlich geſchmisfte Siegesbahn. Dit beiden Seiten war dieſe Bahn von funfzehn zu funfzehn Fußabwechs felnd mit Candelabers und mit Feftfahnen eingefaßt und dieſe mit Feſtons : von Tannenzweigen und soalMoos uns ter ſich verbauden.

Die gleich

einen

Schiffsrimpet geſchikten weißen them mit ró

eingefaßt, waren an der Techzehn Fuß hohen Fahnenſtange befeſtigt und führten das Bild eines mit einem Lorbeers kranze umgebnen Adlers. Die achteharb, Fuß hohen Can delaber trugen zum Behuf der Beleuďtung am Abend ein achtzeha zolf weites Feuerbeden ,

Bei der Brüde am Opernhauſe waren ja ,beiden Seis ten dieſer Siegesſtraße zwei große: 175 Fuß hohe , auf einem bronzefarbenen Grunde mit eroberten Waffen und Hvis Sahnem : behangene Trophäenſäulen errichtet. 16 Blücher's leben .

242 : Fenfeifs dèr : Spernbrücke ging die Siegesſtraße in sgleicher Art als zuvor bis dahin Fort , 'wo: der Weg fich nach der Domkirche lenkt. 1. Ag dieſer Stelle war als Ziel und als Geſichtspunkt ein Siegesaltar errichtet , der auf einem großen , 50: Fuß breiten Unterbaue : fuhend , über einer Reihe von feyzehn im Regenbogenfarben gehaltenen Stufen , einen randen Altar, trug , der vom Boden än gerechnet 75 Fuß hod) emporragte. Noch vor Ankunft des Königs übergaben einige Dienſtmädchen im Namen ihrer Schweſtern dem Obecftender Garde vier : fitberne Trompeten, die ſie auf i cigne Koſten hatten anfertigen Laſſen . Als der Stönig bei beu Truppen sankam , wurde er mit einem allgemeinen Hurrah empfangen und bei dieſen

und bedeckt hatte. Dahin war nun jedes Auge und jeder Ruf get Bentwa gerichtet, nun " erſt hatte dieſe Schusherriu des Vaterlan ) heißen hatte , das eiſerne Kreuz, mit einem Eidenkranze, Darüber der preußiſche Adler ſeine Flügel ſdhützend breitete..So , Am Feftalfar würde unter dienft gehalten .

freiem !

Himmel Gottes !

Um Übend erneute fidaridad Feft; unter dem Glanze 1 von vielen tauſend Kerzen , lampen , Lichtern und Opfers ſchaalen erſchien das Fdhône Berlin firahlender als jemals, ummets Der ), Konig parüber wölbt. geſchmûdt reicher als,ritt der CA feinein Feldmarſchall Kriegsfürſten " durch die erlend)teren Straßen , wo Big und Kunſtſinu in eruſten und heitern Formen ihre beſte Kraft aufgeboteu hatten : Dás dichteſte Gedrânge folgte huTein da , wohin der Feldmarſchall Roß lenfte , der fid ) ma n

Lichte, das die Akademie der Wiſſenſchaften heut über dieſen Köpfen , deuchten Heby nicht bei den Lateint den Perſen vom 5. Typhon und der Moneta " an der Münze, und dem Apollini ct Musis:'? am Opernhauſe' weilte der Held , aber den Bers : an der Haude- und Spener'ſchen .894.9

243 Zeitungdexpedition , wo in Beziehung auf die nach jedera Siege zur Frende des Volkes ausgetheilten Ertrablätter, heut ein transparentes Ertrablatt ausgehängt war , las er von der erſten zur letzten Zeile: -

twinDen braven Bürger dieſer Stadt Sab manches frohe Ertrablatt " Zum Guten Kraft und Leben. Dae lange kein's gegeben hat, : s1 Wit heutt ein Ertraiettradtatt SUPOS på gratis ausgegeben.

Ein Wüthrich , der ber sout entftiego suurin Sein Leben, war ein wilder Scrieg, Der ift nun abgeſdhteden . Erfochten war ein Extraſieg , Bollendet iſt ein Ertrakrieg, Shm folgt ein Ertrafriepen . H.Dem Extravolk , der Ertraſtast is , Pettündet ihn dies Ertrablatt , 91,17 ? Drob freut es fich nicht wenig. find wer dies nun geleſen hat, 17. Geh' feinen Weg und ſchreit fich fatt: Peil unſerm Ertrakönig *),..

45 ,

,

Der Raft tagS . y „ Wir halten nur Rafttag !! ſagte der Feldmarſdíall, wenn er von dem Pariſer Frieden reben hørte ; denn be's ſtändig begleitete ihn das Gefühl , paß der Kampfnicht ausgefochten worden ſei und Frankreich und bald nodi einmal wenig traute et den Handſchuh hinwerfen werde. Eben den Verhandlungen des Wiener Congreffes die Kraft zu, einen feſten Stand in die Verhältniſſe der Völker und Staaten zu bringen. Weder zu dem Rathe, der hier ges pflogen , noch zu den Feſten, die hier gefeiert wurden , zog unſer Fürſt , der freilich nicht zu deuén paßte , die an den verknoteten Schlingen verwirrter Verhältniffe die

* ) Berliner Nachrichten vom Jahr 1814. Monat Auguft. 16

244 diplomatiſchen Någel fich wund reiben , ſondern mit dem Shwerte nur die Löſung verſtand , wenn das gerechte Wort zurückgewieſen ward . in Berlin lebte der Feldmarſchall in einem kleinen Kreiſe , ſehr oft von Krankheit beſchwert, 'wo ihn am mei ften noch das Spiel zerſtreute, zu dem ſich , da er nur fehr hoch ſpielte , bald eine beſtimmte Partie um ihn fammelte. Außer ſeinem Hauſe beſuchte er auch öfter Ges fellſchaften , doch ſah er gern , wenn ihm bei der Einlas öung verſichert ward , daß er ſeine Partie finden werde. Zur Freude der Berlinerinnen kam er auch auf manchen Ball , tanzte noch und kniff die hübſchen Kinder in die Wange. Érnſtere Feſte waren ihn die Freimaurertage in der Loge Royal York, von denen er mehrere beſuchte , da er in dieſen Myſterien die Meiſterſchaft erhalten hatte. Beſonders in lebhaftem Andenken iſt der dortigen Vers ſammlung der Abend geblieben , an dem ſie den gefeierten Helden zum erſten Mal nach der Rückfehr in ihrer Mitte begrüßten. Als ihm hier an der Tafel nach einer kurzen Anrede ein Lebehoch , als dem Retter des Vaterlandes, gebracht ward , antwortete er : - dem ihin war die Gabé der Sprache, die aus dem Herzen kommt, wie feinem andern in ſeinen Verhältniſſen , verliehen – in einer lan gen Rede, in der er vornehmlidh auf die Männer verwies, die vor ihm thấtig vorbereitet hatten , was er ausgeführt; er erinnerte vornehmlich an den unermüdeten Eifer Scarns horſt's , erhebend war der Gemeinde der Sdyluß ſeiner Rede, wo er, wie ein gewaltiger Zaubermeiſter , die Geis fter der gefallenen Helden aus den Gräbern berauf bea ichwor. Biſt du gegenwärtig , Geiſt meines Freundes , mein Scharnhorſt, dann ſei du ſelber Zeuge, daß ich ohne dich nichts würde. volbracht haben !" ** So ſchloß er und rief den gefallenen Waffenbrüdern einen Toaſt nach Selten fan man den Feldmarſchall anders als in einem einfachen Bürgerkleid , das " eiſerne Krenz und der ſchwarze Adler waren die einzigen Orden , die er trug , im Frieden wollt' er Bürger feyn und die ſtrenge Scheis dung des Bürgerſiandes von einer Kriegerkaſte war ihm ſeit dem gemeinſamen Volkskriege ſo zuwider , daß er einſt bei einem großen Gaſtmahl dem Fürſten Hardenberg, der dem Soldatenſtande und dem Bürgerſtande: ein Lebehoch

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245 rief , in die Rede fiel mit den Worten : 68.. gibt keinen Soldatenſtand mehr , wir ſind alle Bürger des Staats . " Er pflegte auch wohl zu ſagen : vom Čivil und Militar follte nur noch auf den Schneiderídilden die Rede ſeyn. So war der Winter faſt zu Ende , und der firiegsa tumor , der hier und da laut worden war , Ichien zu vers ftummen , da Preußen mit unglaublicher Beſcheidenheit in Wien zurücktrat, an Rußland - Polen , an Hannover — den wichtigen, Nordſeehafen , an Baiern Anſpad) und Baireuth , die älteſten Provinzen des Hohenzoller'ſchen Hauſes , ja ſogar dem Könige von Sachſen die Hälfte des eroberten Landes zurückgab , und ſelbſt das Schlachts feld und die Stadt, wo es nach der Völkerſchlacht ſeinen fiegreichen. Adler gepflanzt hatre , gegen Thorn an - der. Weichſel vertaufchte. Da nahm der Herzog von Braun fchweig reine Drohung , Magdeburg zu überfallen und for das Zeichen zum Aufruhr Deutſchlands gegen Preußen zu geben , zurück. Aber von Mittag her wehte: ein Sturm , der Kriegsfahne faußend : drehte, hij als die Herren um Mantel ftritten und würfelteu , rúdte der böſe Seift , man ſorglos fidh ſelbſt zur Bewahrung übergeben , Stein von ſeiner Höhle..

die den deit den

,, Napoleon -- fol ſchrieb der Götterbote von Rhein , den Blücher ſeinen beſten Alliirten nannte, - Napoleon iſt wie ein Leidrabe erſchienen , hat ſich auf einen Baum geſchwungen und gefrachzt , und ſtehe da ! aue Raben fei her Sprache ſind ſchaarenweiſe herbeigeflogen und haben thm ihre Noth beim Mangel des Aaſes geklagt und ges fchworen , ihm zu folgen , wohin ihn die Witterung füha ren werde. Es iſt ihm und ihnen gelungen , in zwanzig Zagen haben ſie das Franzoſenland durchflogen und in Paris den gutmüthigen Pelikan aus dem Neſte geworfen . “ Blücher war ſo früh von der Landung Napoleon's unterrichtet, daß er mit dieſer Nachricht den engliſchen Geſandten in Berlin überraſchte. Zu dieſemn ging er am frühen Morgen , ließ ſich in ſein Schlafzimmer führen und weckte ihn mit der Frage: ,, Haben die Engländer eine Flotte auf dem mittelländiſchen Meere ? !! Der Ges

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nt n ung dte ar rſtau er den frühe Gart ,ehm ch mehi übesr b o d we e fan ü n n a e r g on d rnoch mehr über die Unte uWni die Fra Bu r te parte’s . 1 ande r ſch uld g lüche d ie ngl n d h n n ü n c i i o E n ſ nd ud w ſ g ! B enS n e e i te n d rg s Mo dherr. un de ein nudgut Err hatelegtda Kle e d i gte ich o d l g s e i d e n n e i e S F a ſ al ſ uded es olkes wnter en inden u enzn d ß -eun amllaerſwu ; d f d V zur Fre d t u d e eh e s hl l hnaiſbc , daß dder r Fe ten , wawertes zu lbeegdt efeen b e i e r e h t e r e h g s nſgc atrh . da r Sc Ihm weagsh der Obertra ußai te dher s übe Kris en übe da preammel nie , en abe hrt ſe us ſtdeerm ravloss r die trernalſtGefä a umenſich dvzeurg e f e i e r s e n l n g e eu e h et ri wa ierdmer Geb nFan or . C al edna Gnn t ta ute maj raf neiſ a, Gener uar m alſ G , desr lie eral G Q l r l e o Jfuen den Getnen wa . bon ugGer Gen l m e dz ü i ſe trne eds vors e e i d ren in die landFel zwe h Geh e g , r ah c an g ea s l Gefeit her tim Au en fich dur e vie dſecnhlWe g h a t t d r i h u e t r e , foür di Eh ouwn Dneien ba en ha Fr zu t l n j h a uß , nder Ma hzovſoe Lúl t , der in Sp ſt usnd R fec l d e e d cn nd der Ober lan geg die rFeria vdootnn'Pfu *) r fo , nud r n hted ußla oalne e t eſter c w p g r i u e n a dle e e n ſ u g r N R D d ti A g r h e e e c g v t t i e l ß ſ i e kte : zu Reiort , gl Kri ein vie ftr b nlden toß nerhr ſchic ß d edhte , u un zu eFru , auf Hie chud S eride ge gFen e m ſ l ſ n er n nim und wziummla zu nWdaeſr rg lin, g i eVu bufn h i rlüau, eBer n Pra Grü dzter Sc W i n t f e e h r i pu lha m n eine Kö d ſcrh ih un eCroſbc die i k und , dam t itt e h e ſ r l t c i h r h ſ u e er c e eis Me a f d , ſ S t ner Zei

Für die Perſon des Feldmarſchalls und ſeine nächſten Aufträge zu beſorgen , hatte er zu ſteten Begleitern fich die bewahrten Freunde, Major von Wégrach und Major vou Noftiß gewählt. Aaßerdem waren noch : eine große Anzahl , meiſt junger Officiere in ſeinem Generalſtabe von allen Waffen verſammelt. :), 3

*) Et iſt der Verfaffer der Geſchichte des Núczuges der fran : 3ofen aus Rußland und der Geſchichte der Feidjúge 1813 , 14 u . 15 tm Berliniſchen hiſtoriſch genealogiſchen Šalender vom Sahr 1817 .

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Der

Feldzug

1815.

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Zwiſden dem Rhein , der Maas und Mofel ſtanden zu der Zeit , da Napoleon im März in Frankreich an das Kaud geftiegen , 30,000 Mann Preußen unter dem Genes rallieutenant Grafert ile iſt von Noltendorf

Déi Feldmarſ( ali Tendetë den Grafen Gneiſenau vora aus nach Mainz , der hier Thon am 28ſten März eintraf and defien - Anordnungen der General Kleift , obwohl er älterer Officier war , ſich unterordnete,

Der Feldmarſchall verließ Berlin am 1oten Aprit; die Garden , die noch zurückblieben und die Ankunft des Königs gout Wien eripartefeny: brachten dem Fürſten Blús cher am Abend vor einer Abreiſe noch eine Muſik bei Facelfdein , die ganze Stadt : seríammelte fich , dein ges liebten Heerführer mit lantern Lebewohl eine glückliche Fahrt zu wünſdien . . S. Uebet Magdeburg und Caffel nahm er feinen Weg , überall idard, er mit großem Jubel empfangen , ſein zůry nendes Auge; verhieß dem Paterlande in ihm einen rächen den Engel in der Schiladt. Bei der Rüftung , Bewegung und Begeiſterung des Volkes konnte es nicht: zweifelhaft bleiben , daß auch int dieſein Feldzuge Preußen mit ſeinem Schilde die deutfdre Ehre im Vordertreffen ſchützen werde ; da zogen die andern in Deutfdland fich ſäumig zurück , kaum brachten kleinere Länder ibr Contingent am Rhein zuſammen, als ſchort die preußiſchen Freiwilligen jenſeits der Sambre und Maas blutetci. In welchem Sinne Preußen die Waffen zu ergreifen den feſten Entſchluß hatte , verkündete es in jener Rebe,, ; die mit deren Huldigung der General von Gneiſenau beauftragt war , gerichtet, eine Stimme war , die das Sdridfal Deutſchlands noch enger als zuvor an Preußen knipfte.

248 Zu jenen Rheinländern ſprach der König : „ Als ich dem einmüthigen Beſchluffe der zum Con : greß zu Wien verſammelten Mädyte , durch welche ein großer Theil der deutſchen Provinzen des linken Rhein ufers Meinen Staaten einverleibt wird , Meine Zuſtiins mung gab , ließ ich die gefahrvolle Lage dieſer Grenza lande des deutfchen Reichs und die ſchwere Pflicht ihrer Aber die bohere Bertheidigung nicht unerwogen . Rúd ficht auf das geſammte deutſche Vater : Land , entſchied meinen Entſchluß. 1. Dieſe deutfchen urſänder müſſen mit Deutſchland vereinigt bleiben , ſie können n'id t einem andern Reiche angehören , dem ſie durch Sprache , durd) Sitten , durch Gewohnheiten , durch Gefeße fremd ſind .“ Sie ſind die Vormauer der Freiheit und Unabhans gigkeit Deutſchlands, und Preußeu , deſſen Selbſtſtändig keit ſeit ihrem Verluſte hart bedroht war , hat eben lo ſehr die Pflicht, als den ehrenvollen Antrag erworben , ſie zu beſchüßen und für ſie zu wachen .“

,, Dieſes erwog Ich , und auch , daß ich meinen Votfern ein treues , männliches , deutſches Voit verbrús dere , welches alle Gefahren freudig mit ihnen theilen wird , um ſeine Freiheit , ſo wie fie und mit ihnen in ents ſcheidenden Tagen behaupten wird. So habe Id denn im Vertrauen auf Gott und auf die Treue und den Muth Meines Volkes dieſe Rheinlander in Befis genommen und mit der preußiſchen Krone vereinigt.“ Und ſo , Ihr Einwohner dieſer Länder , trete Ich jekt unter Euch , und gebe Euch Euerm deutſchen Vatera lande , einem alten deutſchen Fürſtenſtamme wieder und nenne Euch Preußen . Kommt Mir mit redlicher , treuer und beharrlicher Anhänglichkeit entgegen .“ Ihr werdet gerechten und milden Gefeßen gehorchent. Eure Religion , das Heiligſte , was dein Dienſchen anges hört , werde ich id auch in Ihrer äußern lage zu verbeſſern fuchen , damit fie die Würde ihres Amtes behaupten . Ich werde die

Anſtalteit des öffentlicher Unterrichts für Eure Kinder here ftellen , die unter den Bedruckungen der vorigen Regierung fo ſehr vernachläffigt wurden. Ich werde einen biſchöfs. fichen Sitz , eine Univerſität und Bildungsanſtalten für Eure Geiſtlichen und Lehrer unter Euch errichten . “ ." , fch weiß , welche Opfer der fortdauernde Kriegsjuk ftand Euch gekoſtet. Die Verhältniſfe der Zeit geſtattetett nicht, ſie noch inehr zu mildern , als geſchehen iſt. Aber Ihr müßt es nicht vergeſſen , daß der größte Theil dieſer Laſten noch aus der frühern Verbindung mit Frankreich hervorging, daß die Losreißung von Frankreich nid )t ohne die unvermeidlichen Beſchwerden und Unfälle des Krieges erfolgen konnte und daß fie nothwendig war , wenn Ihr Euch und Eure Kinder in Sprache, Sitten und Geſius nungen deutſch erhalten wolltet. “ „ Ich werde durch eine regelmäßige Verwaltung des Landes den Gewerbefleiß Eurer Städte und Eurer Dóra fer erhalten und beleben . Die veränderten Verhältniffe werden einen Theil Eurer Fabrikate den bisherigen Abſatz entziehen ; Ich werde , wenn der Friede vollkommen herges ſtelt feyu wird , neue Quellen für ihn zu eröffuen bes müht feyn . Ich werde Euch nicht durch die öffentlichen U6 gaben bedrůden , die Steuern ſollen mit Eurer Zuziehung regulirt und feſtgeſtellt werden nach einem allgemeinen , auch für meine übrigen Staaten zu entwerfenden Plan . i ,,. Die Mititarverfaſſung wird , wie in meiner ganzen Monarchie, nur auf die Vertheidigung des Vaterlandes ges richtet ſeyn und durch die Drganiſation einer angemeffenen Landwehr werde ich in Friedenszeiten dem Rande die Koſten der Unterhaltung eines großeren ſtehenden Heeres erſparen. wIm Kriege muß zu den Waffer greifen , wer fäe za tragen fähig iſt. Ich darf Euch hierzu nicht aufrufen . Jeder von Euch kennt ſeine Pflict : für das Waterland und für die Ehre ." ,, Der Krieg droht Euern Grenzen , um ihn zu ent fernen , werde ich allerdings augenblickliche Anſtrengungen

250 von Euch forderit. Ich werde einen Theit des ftehenden Heeres aus Eurer Mitte wähien , die fandwehr aufbietex und den land inem einrichten laſſen , wenn die Náhe. Der Gefahr es. xrfordern ſollte. Aber gemeinſdhaftlich mit Meinen tapfern Heer , mit meinen andern Völkern vereis nigt , werdet ihr den Feind Eures Vaterlandes beſiegen und Theil tehinen an dem Ruhme , die Freiheit und Unabhängigfeit des deutſchen Reichs auf lange Jahrhunderte dauernd gegründet zu haben . tien , Sen 5ten alprit 4815:

Friebrich Wilhelm ..!!

Dieſen Freiheitsbrief, der ſo treulich und trefflich zu den Rheinländern geredet, dürfen wir zu den kraftigſten Umgebungen zählen , mit denen der Feldmarſchall am Rhein erfadena po das Volk , das nun mit uns fechten unds unjer Acer im Süden unterſtüßen ſollte , noch mit feſten Banden an Frankreich gefnüpft war. Denn die waren feir übel berathen , die da gemeint haben , die Rheinländer aus der babyloniſchen Gefangenſchaft durch die Zrentiung zvon Franfxeid) erlóit zu haben ; dieſem Lande berdantten ve eine geordnete , öffentliche, dem gera maniſchen Geifie entſprechende Rechtspflege , einen freien Verfchri'bruch ein ungeheures :: Reich und den Ruhm , 3116 großen Nation zu gehören , der, wie eitel er auch war, dou mehr galt, als die Schmach , die auf Deutſchland : lafiete.

Diefer königliche Gruß aber und des rheiniſchen Mers kur's beredte Stimme gaben dem nach Belgien ziehenden Heere einen Kadhalt , als ob ein landſturm von 100,000 Lanzen hinter ihm am Ufer die Wache gehalten. In Eilmarſden wurden die preußiſden Gruppen , die fdhon in das Funcredes Reichs zurüdgefehrt waren , nach der Grenze geführt das geſammte Volk rief dieſer Aufs ruf zu den Waffen : ,, Als ich in der Zeit der Gefahr mein Volk zu den Waffen rief um får die Freiheit und Selbſtſtändigkeit des Paterlandes zu kämpfen , da 30g die geſammte jų

d uth mit freudiger Ents gend wetteifern zu den Fahnen n e e t d r n e h w o g h w n c e tragen und entſchloja zu er . Beſ ung fagu n egenzugehe ; da trar die Kraft tg fett , ſelbſt dem Tode cen o ken in die Reiheu meiner tapfern des Voltes unerſchr n e t e a , und mein Feldherrn führten mit mir ein Heer Sold bon Belden in die Schlacht , die des Namens ihrer Bát ne So tev rais Erben ihres Rulines fich) wnurdig serwieſe te n de en te ün re eg er n rb d ſe beglei: , vo Si Ve wir un un erob dt des Feindes ; unſere Fahnen , wehten tet , die Hauptſta aft ;i dem deute n in Paris ; Napoleo entſagte der Sperrſdr de an it nen Sidherheit o he rl r r n ei h en te a T de , ch Fr w Va Ti n g n u rh n s f t Friedens eine daue afte und der Wel die Hof eben . " zurüdgeg

13 ) Dieſe Hoffnung iſt verſchwunden , wir müffen von neuem in den Kampf . , Den Mann , der zehn Jahre bine durch unſägliches Elend über die Völker verbreitet , hat eine werratheriſche Verſchwörung nach Frankreich zurüde geführt. Das beſtürzte Volk hat ſeinen bewaffueten Ans hängern nicht widerſtehen können ; ſeine Thronentſagung, er ſelbſt noch im Beis einer beträdytlichen Bees resmacht fie fût : eju freiwilliges , dem Glück und der Ruhe Frankreich . dargebrachtes Opfer erklärt hatte , achtet er wie jeder Vertrag für nichts ,. er ſteht an der Spike er stewig wollen ; Europa çifti von neuem bedroht, eg fann der Manit auf Frankreichs Thron nicht dulden , der die Welt: herrſchaft als den Zwed ſeiner ſtets erneuerten Kriege laut verkündigte, der die fittliche Welt: Durd, fortgefekte Wort brüchigkeit zerfiúrte , und deshalb für eine friedliche Ges finnuug keine Bürgſchaft leiſten kann... ,, Von neuem alia in den Kampf! Frankreich ſelbft bedarf unſerer Hülfe und ganz Europa iſt mit uns vete båndet, mit Euren alten Siegesgefährten Verbuuden ; burch neue Waffenbrüder verſtärkt , geht Ihr brave Preußeii, mit Mir , mit den Prinzen Meines Hauſes , mit den Felda herra , die Euch zu Siegen gefühxt, in einen nothwendis gen , geredyten Krieg .: Die Gerechtigkeit der Sache , die wir verfedyten , fidyert uns den Sieg... Boban Ich habe eine allgemeine Bewaffnung mittelft Aubs führung Meiner Verordnung vom 3ten September 1814 ,

252 bie in allen meinen Staaten vollzogen werden ſoll,befoh len . " Das ſtehende Heer jou ergänzt , die Abtheilungen der freiwilligen Jager: follen gebildet , die Landwehren zus fammenberufen werden. Fugend - der gebildeten Die Stände vom vollendeten 20ſten Jahr hat die Bahl, ob fie in die Landwehr des erſten Aufgebots treten , oder in die Sagercorps des ſtehenden Heeres,aufgenommen ſeyn will. Jeder Jüngling, der ſein 17tes Fahr vollendet hat, kann bei gehöriger körperlicher Starke dem Heere nach eigner Wahl ſich anſchließen ; Ich laſſe dieſerhalb eine beſondere Verordnung ergeben . 1 Ueber die Bildung der einzelnen Corps und der Landwehr wird in jeder Provinz die Bes kanntmachung der beauftragten Behörden erſcheinen . " “ So treten wir bewaffnet mit dem geſammten Eus ropa wider :Napoleon Buonaparte und ſeinen Unheng noch eininal in die Schranken. Äuf dann ! mit Gott für die Ruhe der Welt , für Ordnung und Sittlichkeit, für König und Vaterland . Wien , den 7ten April 1815. Friedrich Wilhelm . Fu großen Schaaren ſammelten fich die Freiwilligen , wiele zogen vor , in die fandivehr zu treten , einzelne Kreiſe und Srádte rüſteren die thren durch milde Beiträge. Man hat es Frankreich in dieſem und in dem vorigen Felds zuge übel angerechnet , daß dort nicht, wie bei uns das ganze Volk freiwillig: zu den Waffen fich geſtellt; im Ge gentheil aber ſtehen wir darin gegen ſie in einem unters geordneten Verhältniß . Liebe und Vertrauen kann wohl die geringe Haushaltung, nicht aber der Staat begrün den , auch bei uns wird ſolche Tchwankende Gewähr der Geſinnung allein die Gültigkeit verlieren , wenn Ges reß und Verfaſſung den Bürger in den Staat der vers nünftigen Nothwendigkeit eingeführt haben. Die nächſte Sorgé des Feldmarſchalls nach ſeiner Ankunft beim Heere war, das Verhältniß mit dem Hers zog Wellington feſtzuſtellen , mit dem er in einem weſents lidhen Gegenſake ftand. Denn während die Entwürfe Wellington's allein darauf gerichtet waren , die Verthei digung der Niederlande zu beſorgen , fo ftand Blücher's

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253 Sittit bornehmlich auf den Ungriff Frankreichs. Da die Berbündeten am Mittel- und Oberrheint nicht ſo raſch in Die Schlachtordnung einrückt , dem Feldmarſchall aber das Eindringen nach Frankreich unterſagt war , bis. Defter : reichs und Rußlande Heere in gleicher Entfernung mit ihm son Paris wären , da die bequemen Niederländer , obs wohls die Gefahr ihnen . am nächſten ſtand , nicht wie Preußen 1813. von vier Millionen Einwohnern 200,000 Mann , fondern von fünf Millionen nur 30,000 Mann ſtellten , da mußte der Feldmarſchall fich mehr der Anſicht des Herzogs anſchließen und das preußiſche Heer zog, die eigne Grenze verlafiend, als Húlfsheer nach den Miea derlanden . Beide Feldherrn kamen überein , den erſten Sulius die Grenze zu überſchreiten und dann den Angriff zu beginnen ; bis dahin rechnete Wellington darauf, daß die anderen Verbindeten zu gemeinſchaftlichem Angriff bes veit ſtehen würden . --si inceapid contente song oidthe same shotch nadracs Das Heer unter Blücher's Befehr zählte 115,000 Doann und war in : vier Armeecorps getheilt , vond denen das erſte der General von Ziethen , das zweite vou Bora ftet, das dritte von Thielemann das vierte Bülow von Dennewit führte. . Das norddeutſche Bundescorps traf fpäter an der Moſel ein ; Graf Kleiſt von : Nollendorf der eß Tammeln ſollte , ward , wie man ſagte, bei dieſem Geſchäft trank vos Aerger und ſo entbehrte das preußiſche Heesteinen ſeiner bewährteſten Fetdherren ; eine weit unans genehmere Veranlaſſung entfernte einen zweiten micht min : det - hcchgeachteten Führer , den Geuerad Borſtel. Der Borfal , der ihm entfernte , geht den Feldmarſchall ſelbſt: po nah an , daß er nicht unerwahnt bleiben darf , es war der Aufruhr Der fächſiſchen Grenadiere in Lüttich . Dem ſächſiſchen Heere war die Auszeichirungagu Theil gee worden , die Beſaßung des Hauptquartiers des Fürſten Btücher zu geben , ihrer Ergebenheit und Treue war in der Zeit, da mit jedem Lage der Feind loszubrechen drohte, das geweihte Haupt des Feldmarſchalls vertraut. Sache: fen war . nach der Gefangennehmung des Königs als ein erobertes Land behandelt worden , das iBolt ward ſeines Eides entbunden , dað. Heer legte die königlichen Fetdzeis chen ab , die Regimentsinhaber unterzeichneten zu Coblenz ein Inſtrument, worin ſie bei Ehre und Pflicht gelobten, dem Willen der verbundeten Machte in Allem nachzufoma

254 men: Auf dem Wievier Congrep word die Theifung Sadſens entſchieden , der König von Preußen Tendete ſeis nem Feldrðarſdan den Befehl, diejenigen Sachſen , die aus dein lande preußiſchen Uutheits wären , soniiden för niglidien Sachſen zu trennen , Me einem preußiſchen Ars meecorps. zuzutheilen , ohne jedoch box sihnen einen beſont dern Eid und Uenderung des Feldzeichens zu verlangen. Um 1ſten Mai traf diefe Kabinetsordre in Lüttich ein ; der Feldmarſcall , dem die aufgereizte Stimmung der Sachſen nicht unbefanut war , erfannte das ſchwierige der Qusführung wohl , er berief daher am 2ten Mai die Oberſten auch der auswärts , liegenden ſächſiſchen Regis menter zu fich nach Lüttich , wo er durch den General Gaeiſenau ihnen den Befehl ſeines Königs mittheilen und zugleich ſie um ihren Kath bei der Ausführung befragen Jaffen wollte. Weniger fädlijden höheren Officieren war diejer Befehl von Wien als ein Geheimniß anvertraut worden , und doch wußte es bald die ganze Beſaßung. Die verſammelten Officiere thaten wie erfolgloo auch den Vernünftigern jebe Weigerung erſdyoinen mußte ; Eina ( pruch gegen die Ercanung , und for modte vielen det Auflauf , der ſich zuerſt unter Gneiſenau's fenfter zuſams menrottete , erwünfcht erſcheinen , um noch mehr saufibrett Beigerung zu beharrer . Dem Terſten Auftaufe erfolgte bald ein zweiter, der fidy uninittelbar gegeå . den : Fürſtem Blücher richtete , die ichåndlichftepi Schimpfworteisriefen, fie: ihm zu und warfen mit Koths und Steinens in feine Fenſter. Mit Gewalt hatten die Adjutanten den Felda marſchall zurüdgehalten , nicht unter die tobende. Menge zu treten und ſich dem auszuſetzeu wası der : General Müffling erfuhr , der gerade die Sadyfen fo fehr bes: günſtigte und rihre Aufnahine in das Hauptquartier veranlaßt hatte. Der Feldmarſchall verließ die Stadtx Einer ſolchen Meuterei , Angeſichts des Feindes , umgeben you dem zweifelhaft geſtimmten Wallonervolk in Lüttich), mußte eine harte: Ayndung folgen . Der Feldinarſchall bes fahl , daß in jeder Evmpagnie der: Rebellen der zehnte Mann erſcholen die Bataillone: entwaffnet, als Kriegsges , fangene transportitt und ihre Fahnen : verbrannt werden ſoliten . So wurden ſieben von den Grenadieren und Shara, den erſchojen , die zum Theil als Radelsführer von ihren Sanimeraden waren angeklagt worden . Dem General

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Borſtel wat aufgegebevzıidie Fähne der . Garbe zu vera brennen jner mad )te : Vorſtettungen :dagegen: unde erklärte airchsauf einen zweiten Befehl des Feldmarſchalls , wo ihm bei fernerer Weigerung der Dienft gekündigt ward , daß Er verlor , zur großen Betrübs er es nicht thun werde. wiß ſeixevtstreuen Pominern , die mit ungefedin feine Ges genivart in INamur berlangten ibis er fie ſelbſt zur Ruhe 19 3917 mei verwies , das Commando . visita

012 pepper Beſtrafunga Děr Empftér tt Ber Feromar: JohatdesHärte angektagt und dieErfpoffenen find in ihrer Heimath wie Martirer gefeiert worden . Die ſchlichte Erzählung der Sachſen und

des Herganges red ,tfertigť den Felda in Preußeii treiurte , nod ; eine neue Wunde

geſchlagen ward. Von dem ganzen Vorgange inadhte der Feldmarſchall Anzeige an den König von 'Sachſen.

jser? Das preußiſche Heer war ſo eingetheilt , daß jeder Armeecorps aus vier: Brigáden mit einer Abtheilung Ars tillerie und Reiteret beſtand , die - Brigaden s:fo zuſammen geſtellt , daß immer ein altes, ein neugebildetes und ein Landwehrregimeat zuſanimén ftandent. Fåt den Geſchäfts gang bei dem Heer ward dieſe midytige Verordnung auss gegebeh piroid . 20 santo

sit 190 med in Die Organiſation eines,feſten und gleichen Geſchäftsa ganges bei der Armee hat in den Sahren 1813 100 14 nicht, bemirkt werden können , iſt aber bei einen Kriege, wenut, er langere Zeit dauert, ganz unentbehrlich . Die Hauptſache hierbei iſt , daß die Geſchäfte gehöriğ vertheilt überſehen. läßt, ſino und daß wiederum fidh augenblidtid) zu , welchem verſchiedenen Geſchäftszweige die eingehenden Alle Gea uns auszufertigenden Angelegenheiten gehören . ſchäfte ſind daher in dieſe fünf Sectioneu zu theilen : joint podopie 90 tuntui !? $190 1108 a T € Khas Sectionalitaatifche : Ungelegenheiten ? Gh!! Unférabtheilungeit: Geheimes Bureau der Bewegung Cotrefpondengar mit den benathbarten Armeen oder en MIA Cbrps. Meevandsoitung6 • Bureau. Capitaine des Guta " .198.00 vantag des. Pionnier.

256 Zweite Section. Formation und Beftand 910. des Speeres. Unterabtheilungen : Avancement. Bet lohnung.. Zagesbefehle. Liſten des Heereda Buwachs 11 und Abgang. Etappenweſen . 3

Dritte

Section

Polizei.

Untevabtheilungen :

72 Polizeipaflei Nachrichtenfach : - Commandant .. Genes ral - Wagenmeiſter . Auditoriata.

Bierte Section. Dekonomie. Unterabtheiſungen : Mobile Drainweſen Am Bekleidung und Equipirung. Geld und Poſtweſen. sie machungs - Angelegenheiten. Poſtweſen. Satirgibereffegung. Sasareth. ok

Waffenfabrikation Fünfte Section. Bewaffnung. $ 3.9 Munitions der Arnee und Reparaturanſtalten . Fabrikation . Dieſe Eintheilung geſchieht ganz gleich bei den Ar mees, wie bei den Gorps- und Brigadecommando's. Bei den Brigaden ſind zu dieſem Zwed vorhanden , für: **464 ". Section 1. sein Officier, voin Generalſtabes: si 34 mis į Section II, ein Brigadeadjutant; : 1,6 Section III,, ein Brigadeauditeur; Section IV . , ein Kriegscouimiliars Section V. , der Cominandeur der Batterie ... Es iſt Batterie bei Arbeiten im darunter der

nicht die Abſicht, daß der . Officier, der die einer Brigade commandirt, die Tariftlichen Bureau des Brigadechefs machen fou , weil Artilleriedienſt leiden würde , ſondern daß er

in allen wichtigen Fällen'den Vortrag und die Bearbeis tung dieſer Section hat. Die laufenden ung unbedeus tenden Bureaugeſchäfte der fünften Officier des Generalſtabes neben der ſehen . "

Section kann der erſten Section vers

,, Der Adjutant des Brigadechefs bleibt hier von den Arbeiten in den Sectionen frei , weil dieſe Adjgtarten per Perſon des Generals folgen oft verſchidt werden und beizallen Repräſentationen zu ihrem General gehören . Das Expeditionsa Bureau wird der Dfficier der Stabsmachs am zweđmáßigſten beſorgen .

257 . Bei einem Armeecorps find die Sectionen , welche am meiſten Geſchäfte haben , ſtärker zu beſeken ; zur Section III. tritt der Commandant des.:Hauptquartiers ein , und im Hauptquartier des Armeecommando's iſt für jedé Section ein beſonderer Chef zu ernennen. ,, Hierzu iſt noch folgendes zu beſtimmen : 1. Bei allen Dienſtſchreiben ſoll künftig die Benennung der Armee , die Nummer des Corps und die Nummer der. Brigade oben an dem Schreiben linker Hand ans geführt werden. 2. Dem Inhalt des Schreibens gemäß:. Toll unter: dieſe Nummern die Nummer der Section gereßt werden, welche es expedirt hat , oder zu deren Reſſort et gehört. !

3. Da während des Krieges, die Papiere fo fehr ans ſchwellen , ſo ſoll künftig der weißgelaſſene Ranb nur halb ſo groß bleiben . 4. Auf der Addreſſe ſoll das Armeecorps , die Brigade und die Nummer der erpedirenden Section , nebſt der Section , an welche das Schreiben beim Empfang abzugeben iſt , bemerkt, werden . 8. Da bei einem Armeecorps es kaum möglich iſt , das der commandireude General oder Chef des Generala ſtabes alle Ausfertigungen unterſchreiben können , auch oft hierdurch ein ganz unnüger Aufenthalt entſteht, : for soll, wie beim Kriegsminiſterio dem Sectionschef verſtattet ſeyn , bei eigner Verantwortlichkeit in allen den Augelegenheiten zu unterſchreiben , wo keine neuen , Entſcheidung bedürfenden , Fragen vorkommen , ſondern die Antworten entweder ſchon in den Acten vors liegen , oder aus den vorhergegangenen Handlungen 1 folgen . 6. Bei den Armeecorps , wo der Geſchäfte nicht ſo wiele ſind , ſteht der Chef des Generalſtabes wegen der Unterſchriften mit den Sectionschefs in gleichem Verhältniß . 17 ஐ icher's Lrben .

1

258 3:17. Bei der Brigaden wird ein gemeinſchaftliches. Erpes dition journal gehalteny in welchem alle eingegange di neu. Sadyen Nummeru bekommen , welche ' dann wies Der auf die Antworteu zu ſeben find.11!: 8. Bei

den Corps werden mehrere ,

bei dem

Armees

commando für jede Sectisit ein Expeditiousjournal nöthig ſeyn. i 9. Alle Erpeditionen werden in das Erpeditionsbureau geſendet , wo ein Journal über die abgefendeten Schrei: ben gehalten wird , in welches jedoch nur die Nums mern des Schreibens und die Sectionsnummern eins gezeichnet werden , es Tei denn , daß das Schreiben mit zwei Kreuzen oder zwei Siegeln bezeichnet ift. 10. Die Chefs des Generalſtabes der Corps find dafür verantwortlich , daß nach dieſen Vorſchriften gehan : delt und diefe Eintbeitung des Geſchäftsganges nicht nur eingeführt, ſondern auch erhalten werde. Lüttich , den 25ſten April 1815.

von Brüder. 14

Dieſe Geſchäftsvertheilung laßt uns einen Blick in die innere Dronung , die Blücher jeßt dem Heerweſen gab , thun ; er ſelbſt ließ in feinem Hauptquartiere fich von den Borſtehern der Sectionen Vorträge halten. Nichts vurde in fu kurjer Berathung abgemacht , als der Gang der Dperationen und der Entwurf des Felzuges und der Scytachten , ſo daß in Blücher's Hauptquartier ein ors dentlicher Kriegsrath niemals verſammelt war. Kam der Zag der Schlacht und war das Heer verſammelt , dann theitte Gneiſenau dem Feldmarſchall oft erſt auf dein freien Felde ſeine Anficht mit, wie auf kürzerem , aker gefahr vollerem Wege das Ziel raſcher , aber ungewiſſer , auf weiterem und ſicherem Wege es gewiſſer erreicht wurde. Der Feldmaidhau , dem nach Gneiſenau's eigenem Aus: ſpruch : Das Kühnfte #ie táhnt genug war , dywankte nie in der Wahl, fordern entſchied fidh taſch und beſtimmt.

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259 Ais die angemeſſenſte Schlachtorönung ward die Briz gabeaufſtellung in zwei Treffen beibehalten , die fich in dem vorigen Feldzuge ſo bewährt hatte.

An dieſem Feldzuge , der mit zwei Hauptſchlachten in drei Tagen entſchieden warð und die ungeheure Folge hatte , einen Kaiſer vom Thron zu ſtürzen , den das Volt gewählt , und die Hauptſtadt des Reichs von 28 Millionen Menſchen den Siegeru zu überlieferu , haben ſich manche Beurtheiler geübt , was um fo eher geſchehen konnte , då die Begebenheit, ſo groß fie auch war , doch frei fair fich ohne, anderweitige Berwidlung und Verbindung daſtehti Wie nur überall , wo das ürtheit fich geltend machen will , der Zadel imehr als das Lob vortritt, fo iſt es aud hier geſchehen nnd in Gourgaud , Berton , Müffling und Plotho find . große Sündenregiſter der commandírenden Generale nachzuleſen und dennoch haben dieſe Herrn fid damit begnügt, die ſiegreichen , wie den beſiegten Unfüha rer nur von der einen Seite, der tactiſchen , zu beurtheis len. Eine weit reichere Yusbeute würden fie gefunden haben , hätten ſie die Strategie der Feldherrn in'a Ange gefaßt. Napoleon geht mit dem großen Heere auf die Gegner von einer Seite : los , wo die Hauptſtadt durch Paubans feftungsgurt , durch die Ardennen und viele Flúfie geſchüßt, den Feindeut am unzugänglid ſten war; Bellington und noch mehr Blücher ſtellen ſich ohne Baſis in den Niederlanden auf, laſſen hier mit dem Gegner , der an fand und Leuten der ſtarkere war , ſich in Schlachten ein und gehen nun vollends garfo auf gut Glück nach Paris auf dem Wege, der in allen Compendien als der unzugänglichſte. demonſtrirt werden muß. Aller folder Betrachtung iſt , wer Blücher's Feldzug erzählt, überhoben ; diefer Feldherr hat alle wohlberechnete Paraden durchgeſchlagen mit ſeinem Rieſenſwerte , fo baß alle Kunſt an ihm zu Schanden worden iſt. Blücher hat die Schlachten nicht durch beſtimmte Recepte gewone nen , der Feldzug war ihm kein Rechenerempel, er gewann aber , weil er gerade in ſeinem Sinne mit ſolchem . Kriegs volke gegen einen ſolchen Gegner focht, den er durch ſeine ungefúgen Schlage oft ſogar zwang, Regel und Kunſt zu verlaſſen , um ſich ſeiner zu erwehren . Daß dein Feldmars feall aber ſeine Ritterfahrten gelangeu , darf uns nicht 17

260 beſtimmen , überhaupt den feften", fidh ewig geltend inae chenden Gefeßen der Kriegskunft und Heerführung zu ents fagen als einem Frrwahn ; er hat nie darauf Unſprnch gemacht, durch ſeine Gelehrſamkeit geſiegt zu haben , darum iſt dieſe auch nicht als Maßſtab an ſeine Thaten zu legen ; er gewann die Schlacht und zog in die Haupta ſtadt , weil er , dein Ungewohnlichen das noch Ungewöhns lichere entgegenſette. Der bedachtige, edle lord hätte fich ſchmerlich , wenn Blücher ihn nicht dazu. mit fortgeriffen hátte , früher geſchlagen , bevor die Deſterreicher in langres und lyon ſtanden ; er hätte den Franzoſen Brüffel uber laſſen und ſich unter die Kanonen von Antwerpen gezos gen , denn als gelehrter Feldherr wußt' er , daß Napoleou in den Niederlanden nicht lange aushalten : konate , wenn Paris von Dijon aus bedroht wurde. Auch nach der Schlacht von Belle - Alliance riß Blücher ihn mit ſich fort nach Paris , wie ſehr auch die Regel widerrieth , die : fen gefahrvollen Weg mit. To geringer Mannſchaft nach der Hauptſtadt einzuſchlagen ; auf ſo gerader Baha wußte für diesmal nur unſer Feldmarſchau zum Siege zu führen. Napoleon hatte noch einmal mit gewaltiger Hand den geſpannteſten Nerv. des franzöſiſdhen Volks berührt , und der Lon des Ruhmes und der Freiheit hatte in hels lein Klange angeſchlagen . Die haben Napoleon ſchlecht berſtanden , die die Verſammlung des Volkes zu dem Maifeld auf dem Champs che Mars bei Paris , für ein leeres Gautelſpiel halten , niemals hat ſich Napoleon her : abgewürdigt, ' hinter hohlem Gerüſte ſeine Größe zu vers bergen . Wie viel tauſend Stimnien ihn auch in Frants reid), wie viel Millionen ihn aud) außerhalb ſchon bei Lebendigem Leibe der Hölle übergeben haben , ſo erfreut fich dennody Frankreich und ein Theil Deutſchlands' des Geſetzbuches', zu deſſen Vollendung ſein Befehl gehörte, und nach der Verfaffung, die er auf jenem Maifeide Feis nem Reiche gab , wird Europa 'noch Jahrhunderte vergeb : lich ringen . Den Purpurmantel vertauſdhte er bald nach jener Feier mit dem Kriegskleid, und am 13ten Junius trät et unter ſein Heer, das , die alten Siegesadler mit Trauers flor umwunden , an der belgiſden Grenze hielt , 140,000

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Mann . Der Kaiſer überraſchte die verbündeten Feldherrn ; in weitgedehnte Cantonirungen war , wegen der ſchlechten Verpflegungsanſtalten und des Mangels an Magazinen das preußiſche Heer vertheilt : auf der Grenzwacht an der Sambre ſtand, der erſte Heerzug unter Ziethen , der zweite in cundi bei Namur , der dritte bei Ciney , der vierte bei Lüttich ; 115,000 Mann . Das engliſche Heer lag in eben ſo ausgebreiteten Cantonirungen auf einer Linie , die von Mons über Ath und Nivelle ſich bis Brüffel dehnte , wo Wellingtou's Hauptquartier war ; er hatte hatte dem Feld marſchall die beſtimmte Verſicherung gegeben , daß er 24 Stunden nad ). Eröffnung der Feindſeligkeiten , im Fall Napoleon die Preußen -angriff ... ſein Heer auf dem Punkt verſammelt haben würde, wo er dem Feldmarſchall hůlf reid , ſeyn könnte, ein gleiches hatte dieſer dem engliſchen Feldherrn zugeſagt.

Napoleon entſchied ſich dafür , den Feldmarſchall zu : erſt anzugreifen , was ihn dazu beſtimmte , theilt uns Ges neral Gourgaud *) mit ; es iſt ein ehrenvolles Zeugniß für den Feldmarſchall aus Napoleon's Munde :

Dans.ces calculs (ſagt Gourgaud ) le caractère des généraux en chef devait entrer pour beaucoup : les habitudes de hussard du Maréchal Blucher , son activité et son caractère décidé , contrastaient beau coup avec le caractère circonspect , les manières lentes et méthodiques du Duc de Wellington : aussi était - il facile de prévoir que l'armée Prussienne serait la première réunie , comme aussi , qu'elle montrerait plus de décision et de promptitude pour accourir au secours de son allié . Blucher , n'eût - il eu que deux bataillons ralliés, les aurait employés au soutien de l'armée Anglaise ; et on devait penser , que Wellington , à moins que toute son armée ne fùt réunie , n'attaquerait pas les Français pour dé gager Blucher. Toutes ces raisons faisaient désirer , que ce fût contre l'armée Prusienne que commen :

* ) Campagne de Dixhuit Cent quincó , écrit a St. Helene Berlin 1819.

262 çat' l'attaque; il fallait dono , qu'elle se trouvât la première réunie et c'est ce qui eut lieu. " Durch Ueberläufer rvar deri Feldmarſchall von der Ankunft des Raifers unterrichtet , der General Ziethen gab am 14ten Abends Nadyrisht , daß das franzöſiſche Heer aufzubrechen ſcheine; ler hatte die Bewegungen nicht für To ernſtlich genommen , obwohl bei ſeinten Vorpoſten die ſichere ften Nachrichten eingegangen waren. Ein ſchweizer Felds webel ging úber und brachte die Nachridht mit , daß Nas poleon Aden den 15ten Junius als den Angriffstag anges kündigt habe , daß er durch ſein Fernrohr die weſtphäliſche Landivehr an ihren Kreuzen erkannt und ſcherzend hinüber gerufen habet pauvre Landwehr", demain tu ne sera plus ! ! Aus dem Hauptquartier des Fürſten Blüdyer gingen noch am 14ten Junius vor Mitternacht dieſe Befehle ab zur Vereinigung Das erſte Armeecorps sol in ſeiner Stellung an der Sambre verbleiben , deri Angriff des Feindes erwarten und in dem Fall einer feindlichen Ueberlegenheit, fich fedhs tend nach Fleurus zurüdziehen . Das zweite Armeecorps fod nach Sonnbrief, das dritte zur Deckung der linken Flanke bei Námur fich verſammeln , das vierte von Lút: tich nach Hannut gehen. “ Napoléon griff am 15tén früh die Vorpoſten des ers ften Armeecorps an, bald wurden die einzelnen Brigaden geworfen , nirgends waren ernſtliche Anſtalten gemacht, den ſchwierigen Uebergang über die Sambre; aufzuhalten, felbft Thuin , eine Feſtung von Natur , wurde nur mit Scharffdjúßen " vertheidigt, in den Rudzug kam Verwirs rung, da die eigne Kavallerie die Infanterie überritt, der Berluſt war groß , doch folgten die Feinde nid)t weiter als Fleurus. Erſt fpåt in der Nacht traf das zweite Urmeecorps bei Sombref , das dritte bei. Namur ein . Bei dem eiligen Aufbruch aus den ſehr zerſtreut liegenden Quartieren waren die Leute meiſt ohne gegeſſen zu haben fortgeführt worden , manche Compagnie brauchte drei Stuifs ben , eh' jie fich geſammelt hatte; bei vielen Compagnies chefs traf der Befehl zum Abmarſch erſt am 15ten Nits

263,

tags ein, bazfie eben bit Leute, die den Bormittag über zum Erergieren verſammelt o waren , in die weitgelegeneta Quartiere wieder entlaſſen hatten . Det Feldmarſchall ging woh Nainur Hads Sombref, " die Soßenuitd die Gegento beritt er uns " hahm hier feitt Hauptquartier. Am 16ten früh ward das verſammelte P Heer ' in Schlachtordning geſtellt, nur das vierte Preußiſche orp swi r ſchloſſen , die Schlacht nur dann anzunehmen , wenn die der Mind engliſde Armee hen Ligny undBrn , die auf dem " Plane Muff zwiſc mürle 's ling der am 16ten Suifus die Stellung ſeines Heeresund Die die e tet f ; es war zwör Uhr und noch hatte er lich nicht eripar für die Annahme der Schlacht entſchieden , da tqit der : ", , nerał Barnes , noch einige Ordonnanzofficiere ; vor allen er bürgerlich ge war der Herzog dadurch kenntlichf,fnedaß t va uno Wynber bare war ;

war militäriſch , ein kleines Dreieck , mit der dwarzen otben ,portugieſi: eng mit der rothen ändi: arzem Kreuze und deret orange i n dieſ niederl (deu en vier Låna . dern Feldmarſchall war. Meine Armee ift. Berfammelt , " .. siefcere my if ? z w ei Uhr ſtehen 20,000 Mann zu Eurer Dispoſition. Er rsſdhlug bodyo durch Fraueba dardizubrechen und nach Soffelies zu gehen .. : Eben kam der Major you Bardeleben , dienſithuender Officier in Blücher's Generalſtabe von einer Recognoscirung zurück , er gab. Nachricht , daß er ein Corpo Bon60,000 Franzoſen von Fleurys het erkannt habe, der Herzog puberzeugte fich ſelbſt davon , daß die Haupt macht der Franzoſen fid gegen die Preußen wende. Er. fagte gewiſſe Hülfe zu auf der Straße von Quatrebras ; Graf Gneiſenau berſicherte den edeln Lord , daß , wenn die Unterſtützung nur beſtimmt am vier Uhr eintreffe, die Schlacht angenommen werden ſollte; Wellington ſagte zur aber vergebens ward die Ankunft feines Heeres erwartet.

!

264 Auch Bülow erſchien nicht , der Befehl zum Aufbruch bon Lüttich nach Hannut , den er am 15ten erhielt , war nicht vom Feldmarſchall , ſondern , da dieſer fich ebert niedergelegt hatte und man ihm die Ruhe für den morgens den Tag gönnen wollte , allein von Gneiſenau unterzeich: . Bülow nahm daher dieſen Befehl nur als einen guten Rath an , anſtatt am 15ten ſchon nach Hannut zit gehen , zog er nur die Truppen etwas näher zuſammen und gab in Lüttich für den 16ten ziemlich unbeſorgt dies fen Befehr: n Das vierte Armeecorps bezieht morgen , als den 16ten Junius, euge Cantonfrung equartiere bei Hannut : das Hauptquartier in Hannut. "

,, „ Von jeder Brigade begibt Tich der Officier des Ses neralſtabes heute nach Hannut, um von dem Rittmeiſter von Below noch heute Abend die Dislocation en detail zu empfangen . „ Die Truppen brechen morgen früh um vier Uhr aus ihren Quartieren auf und formiren ſich auf folgen den Rendezvous: Die dreizehute Brigade, Rendezvous bei Hognoul auf der Chauſſee nad St. Iron , marſchirt von da úber Foog und Warem nach den neuen Cantonnements. “ ,, Die vierzehnte Brigade , Rendezvous bei Boiche, bon da gerade nach den neuen Quartieren . “ „ Die funfzehnte Brigade, Rendezvous bei Honeffe und über Walef in die neuen Quartiere. „ Die rechzehnte Brigade ; Rendezvous bei Ddeur und auf den beſten Wegen in die Quartiere bei Randen . Der Oberſt von Hiller läßt die Wege erkundigen und bes richtet noch leute. " ; „ Die Reſervekavallerie , Rendezvous bei Dr's Heeres und Dreye und auf dem nächſten Weg in die Quars tiere. "

265 Die Referveartillerie , Rendezvous bei Dreye unbi auf der Römerſtraße nach den Cantonnements. Lüttich , den 15ten Junius 1815.

1: 9 ) ,

Bülow

von

Dennewis .

Der Befehl Blúcher's an Bülow , auf dem Sdrachte felde bei figny einzutreffen , ward nach Hannut geſendet und in der Tündlichen Erwartung der Ankunft des Haupte quartiers des vierten Armeecorps blieb dieſer Befehl hier diegen und Bülow empfing ihn nun erſt am 16ften des Morgens um zehn Uhr , wo er in Kannut ankam . Nun wurde den Brigaben ein anderer Weg angewieſen , aberei zur Schlacht konnten ſie nicht mehr eintreffen und ermats tet kam das Corps , das zum Theil einen Marſch son fieber Meilen machen mußte , ſpåt in der Nacht bei Gemblour an . Hátte dag vierte Eorps dieſe Verſäuminte nicht am 18ten ſo glorreich wieder nachgeholt, ſo würde es zu ſehr unangenehmen Unterſuchungen gekommen ſeyn . »

1.2

So záhlte der Feldmarſchau am Lage der Schlacht von figny mehr nicht als 80,000 Mann , war nun auch das feindliche Heer nicht ſtärker , was zum unmittelbaren Angriff gegen die Preußen geführt ward , ſo mußte doch die vergebliche Erwartung der engliſchen Hülfe und der Ankunft Bülow's einige unſicherheit in die Bewegung der preußiſchen Seeres bringen , man focht nur , uin die Schlacht zu halten , nicht um fie zu gewinnen . Auf dem Schlachtfelde war der Feldmarſchall wieder der Atte , bei jedem ernſten Angriff war er gegenwärtig und fein ; Bore warts Kinder befeuerte die Soldaten , Die Schlacht war verloren , da die Feinde Ligny , am Abend gewonnen hatten und die preußiſche Stellung zu umgehen drohten . Uus Ligny drangen mehrere Küraffierregimenteri von Fußs volk und Geſchuß unterſtüßt gegen die Höhen zwiſchen Bry und Sombref oor, der Feldmarſchall erkannte die Gefahr , die ſeinem Heere:drohte , das Feld zwiſchen Ligun , Bry und , Sombref mußte er nod) einige Zeit haltert , aber Rur fedhe Sdwadronen waren gegenwärtig , ihre erſten Angriffe mißlangen , da Teste der Feldmarſchall fidh an ihre Spiße , und eh' es Gneiſenau und die andern Officiere des Generalſtabes , die noch gegenwärtig waren , bemerk: ten , flog : er, die alte Luft , ſelbſt mit einzuhauen , auch

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dieomal nicht bezahmend , den Feinden entgegen . Noſtik allein , deſſen wachſames Auge den . Feldmarſchall nije veuse Lor , war ihm gefolgt. Ein aus der zuverläſſigften Hand mitgetheilter Bes richt über dieſen kühnen Ritt des Fürſten , erzählt davon . alid : Den 16ten Sunius 1815 in der Sdstacht von Ligny fekte ſich der Feldmarſchall Fürji Blüder son Wahla fiabt an die Spiße einiger Kavaltcrieregimenter , um einen gegen echt Uhr des Abends unternommenen feindlichen Angriff zurückzuſdlagen . Er : fiicß auf eine Coloune französishers Kúrafiers , welche ihit mit einer Sabe aus ihren Kara : binern empfing , wodurdy ſeit : Pferder tödtlich , das des Oberjilieutenants von Ruſtis darch den : Hals verwundet wurden. Der Ungriti ter preußiſchen Reuterei - inißling, der Feldmarſchall war zum Nücing genöthigt , eine feinda üche Abtheilung folgte hart hinterher. Bei diefern zu rückreiten machte der Graf Noftis den Fürſten darauf aufmerkſam , daß fein Pferd dicht hinter dem Sattelgurt Stark blute und bat iin dringend , ſo ſehr als möglich zu eiteny um ſeine Perſon in Sicherheit zu bringen. Der Fürft gab dieſeu Vorſtellungen Gehør , er hatte. Bereits einigen Vorſprung vor dein Feinde, gewonnen , als er durch die convulſiviſchen Bewegungen des Pferdes inerkte ; daß es dem Hintaltërt nahe feio Er hatte nur noch ſo viel Zeit, zu fagene iNofti 1 thun bin id verlos ren , als er niederſtürzte . In dem Augenblick , als Nojtiß dieſen Unfail benerfre ; [prang ,er vom Pferde und fteilte ſich dicht neben den: betánbt daliegenden Fürſten , entſchloſſen , ihn zu vertheidigen oder fein Sdictral zu theilen. Einige Augenblide waren in dieſer To hodiſt kris tiſden Lage vergangen als die feindlichen Kürajfiere , die preußiſde Kavalerie verfolgend ſo dicht vorüberſprengs ten , daß ſie das Pferd des Grafen : Noftiß , das etwas fdrag ſtand , berührten .. !! Vielleicht , daß Noſtik bei der Hitze des Berfolgens nicht bemerkt wurden vielleicht aber auch , und dies ift das wahrſcheinlichfie , daß keiner der Küraffiers abzuſteigen wagte uin die Beriviideten auszuplündern ; denn das Ges fecht war noch nicht beendet und ein raſches Vordringen der Preußen würde, die abgeſcſſenen , ſchwerfälligen Küraſſiere felbst , der Gefahr , gefangen zu werden , blosgeſtellt haben :

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267 mo Dit preußiftherftagallerie hatte ich während der Zeit geſammelt , warf die afie verfolgende Abtheilung des Feins des zurück und zum zweitennal: ſprengten die Küraſſiers auf ihrem Rückzuge bei dem Feldmarſchall vorüber. 113 Dem erſten preußiſchen Reuter , ten Nofti erblidter fiel er in den Züger , befahlgu halten und abzuſteigen und unter dem Pferde liegenden rief den andern zu , ihrem Feldmarſchall aufzuhelfen. Alles geſchah und in größter Til würde nuit das Dobelpferd von dem Fürſten herunters gehoben . Er war bon der Heftigkeit des Sturzgs. nocy betäubt und konnte ſich nicht gleich von dem Gefährlichen feiner, lage überzeugens orpſtik mußte ihn faſt wider Wils Een auf das Pferd, beban laſſen , weldes er für ilwauss geſucht; das Reinige konnt? er ihm nicht anbieten , da es auch verwundet war. iDer Fürft hatte , kaum den Fuß über den Sattel genommen , als unſere Kavallerie abera mals von dem Feinde geworfen , faſt zugleich mit demſel. • ben an uns herankam ; der Fürſt eilte nun zu der zunädıſt ſtehenden Infanterie und feine Rettung war gelungen. Ein Zeitverluſt von einigen Secunden würde die Gefana gennehmung des Fürſtens unwiederbringlich nach ſich gegos gen haben , weil er atodann nicht vor der Ankunft des Feindes zu Pferde gekommen wäre und : der Feind das Terrain , wo der Feldmarſchall fiel , nidot mehr zum zweis ten Male verloren hat. Das Entſcheidende beſtand alſo darin , daß der Graf Nortitz dicht neben dem unter dem Pferde: liegenden Fürften ſtand und daher alle Mittel zu feirer Rettung raſch benußen konnte , ſchon eine Entfer nung von zehn Schritten würde dies unmöglich gemacht haben . " 51. Fin die Künſtler , die dieſe Lebensgefahr des Fürſten Blücher zum Gegenfand ihrer Darſtellung wähleu mbien and auch über Nebendinge hiſtoriſch treu unterrichtet zu feya wünſchen , rei noch dieſes bemeeft . Der Fürſt trug an dieſem Lage, einen blauen Uebert rod . mit rothem Kragen und war ohne alle Abzeichnung. Seine. Müge war 1 Durch den Sturz heruntergefalten und lag didt neben ihm.im Das Pferd , welches ihm todtges dhoffen wurde , war ein großer Schimmelein Nationals engländer , dep ex vum Prinz - Regente

zum Geſchenk erk

268 " halten hatte. Die Kugel war dichtsah Sattelgart:In der leib des Pferdes eingedrungen ; obwohl in die linker Seite geſchoſſen , war es doch auf die rechte gefallen . Si vita Der Graf Noſtik trug einen blauen ueberrock mit grünen Rragen und eine gewöhnliche Feldmütze. : & ritt einen Schimmel mit langem Schweif , deſſen Halswunde ftark blutete , Als der Fürſt gefallen , ftellte Graf Noftig fich an den Kopf feines Pferdes nach der Seite des Fürſten zu. ? Der erſte preußiſche Reiterci(ben Noſtik anhielt , war der Uhtanen - Unterofficier Schneider vom Regiment des Dberften fütow , der Feldmarſchall beſtieg das Pferd dies fes Uhtanen. Faft zu gleicher Zeit tamen mehrere Reiter son verſchiedenen Regimentern . Fünf bis ſechs Mann waren zur Weghebung des Pferdes vom Fürſten nöthig. So war der Fürſt gerettet aber die Schlacht war verloren , und nicht in beſter Drdning war der Rückzug. Einige alte Fußregimenter hielten wohl im Hintertreffen geſchloifen den feindlichen Reiterandrang ab , vorauf drångs ten alle Waffen fich wirr durdy einander; zum Glück hatte fich Gneiſenau's Befehl, die Richtung nach Silly ju nehmen , ſo durch das Seer verbreitet, daß der Haupts ftrom dahin zurü & fluthete und ſo auch den Feldmarſchall wieder zu den Seinen brachte. Die Adjutanten , um ihn her hatten ſich niedergelegt, er allein faß auf dem hól gerneu Schemel in der Bauernhütte noch wady , alb Gneis fenau zu ihm hereintrat. „ Wir haben Schlage gekriegt, !! fagte der Feldmarſchall fcherzend , ,, wir müffen es wieder ausbeſſern . Sein Grundſaksiauch řady der berlornen Schladyt ſogleich wieder zum Angriff zu gehen , war fo feſt , daß weit mehr die neue Schlacht , als der Rückzug berathen ward. Was die Schlacht und die Nadyt vers wirrt hatte , brachte der Morgen , wo man ſich hinter den Defileen von Wavre aufſtellte , wieder in Drönung , die Ruhe des Feldmarſchals war der Spiegel und der Bieders fchein des Heeres , dem der Førſt ohne. Hehl am andern Norgen den Bericht der Sdhlacht mittheilte : daß fie vers Loren ſei , weil weder die Engländer nod Bülow einge: troffen waren . Der Kayallerie bezeigte er feine Unzufrie

269 Senheit ? daß fie nicht immer mit rechter Rühnheit ausge: halten , ihr ward anfgegeben , die Gelegenheit bald wahr:

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zunehmen,um dieſe Scharte wieder auszuwezen ; derurs tillerie ward die Meifung gegeben , mit mehr Entſchloſſens heit an den Feindrheranzufahren und eben ſo kaltblütig ihri bisauf 100 Schritt heranzulaſſen , es ſei beſſer , die Batterie zu verlieren ) als durch zu frühes Aufprvken die Stellung in Gefahr zu bringen. Nur dem Fußvorf, das unerſchütterlich geſtanden , wurde Lob ertheilt; Allen aber am Schluß des Tagesbefehls das kühne Wort zugerufen : ,, ich werde Euch. wieder vorwärts gegen den Feind führen , wir werden ihn ſchlagen , denn wir müſſen. 1973states

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Sis Für den 18ten ward befohlen : in Parade vor dem Fürſten vorbeizuniarſdiren , und.fo ſah das Lager am 17ten Nachmittags einem ruhigeit Standquartier gleich, alles war beſchäftigt , die Gewehre zu puben , die Knöpfe blank zu machen : und das Riemenzeng zu weißen und zu wichſen . Det end athusalemme : 5 " Es ift vielfach: pon preußiſchen Flüchtlingen gerebet worden , die ſporenſtreichs nach dem Rhein gelaufen ſind: und dorthin die bofe Zeitung faſt fchneller als die inady. der Schlacht abgeſendeten Courtere, brachten , da ſie früz her , als die Schlacht entſchieden wat , davongingen . Ein ftrenger Befehl des Feldmarſchalls , der Strafen über fie verhing , die man bei dem preußifden Heere nicht , ain wenigſten nach den Tagen der Schlacht kannte , war ; wenn er auch nur wenige traf, doch eine niederſchlagende Erſcheinung ; in einem Volkskriege ſteht es ſchliman , went Muth sund Standhaftigkeit uuter Androhung körperlidzen Züchtigung gefordert wird. Den alten Kern des Heereby Seifen Seele die Ehre war , traf der Befehl nicht, er wars mehr gegen Truppen gerichtet, die , früher im Solde Nar poleon's , fich (dwierig zeigten , gegen den alten Felda herrn zu fechten . Der Drang der Umſtände hatte es nicht erlaubt , dieſe Leute vorſichtig zu vertheilen , aud) war es nicht möglich , fie durch beſondereGunſt zu gewinnen , im Gegentheil mußte vieles geſchehen , was ſie nicht gúaftig : ftimmte. Der Mangel an Kleidung machte nothwendige daß diefe uuter Napoleon's Fahnen an das feinſte Zuch at die souftándigjte Equipirung gewohnten Soldaten , zum :

270 Theit in grobe, abgetegte Monturen preußiſcher Felbregia menter geſteckt werden inußten , eben fo abgetragene engs lifche, ſpike @zakos wurden ihnen aufgeſetzt. Bei vielen war der Unwille bariiber ſo groß , daß ſie ihr Kreuz der Ehrenregion fieber auf der bloßen Bruft, als auf folcher Montur trugen .: Ueber ihre Stimmung gibt ein : Brief, ben eine Anzaht dieſer Kameraden kurz vor der Schlacht threm RegimentscommandeurDhure Unterfchrift zuſchiđreny Aufſchluß : ;;

BienHochwohlgeborner Herr Major!!! Ich muß Ihnen benachrichtigen , daß wir ſehr uns zufrieden ſind mit dem , was mit uns vorgegangen iſt; wir alle find in franzöſifchen Dienſten gewefen , wie Sie wohl wiffen , und hofften erlört zu lern und jetzt werden wir wieder zuerſt weggenommen , dieſes iſt das größte Uns recht , das jemals vorgegangen iſt ; Recht iſt es , der Kös mig muß Soldaten vidaben , aber ſind nicht noch andere genug , die noch nichts mitgemacht haben , warum find die nid t die erſte vor Soldat ? Zur Landwehr wollen wir dub : berpflichten , aber Soldaten wollen wir nicht reyn ; wix verſprechen Euch eidlich , daß Ihr nicht manchen zum Megiment bringen werdet, und die Ihr noch mit großer Mühe dahin bringt, die werden durch Verzweiflung Dahiu kommen , Sachen auszuführen , woran Ihr gar nicht dens ken werdet ; nie werdet Fhr das Glück haben , an uns gute und vertraute Soldaten zu ſehen , nein mit Unrecht find wir weggenommen wir können unmöglich treu mit for was ſeyn , dieſes fant kein Soldatenber3 ; wir ſuchen uns zu rächen , wo nur die erſte Gelegenheit ſich darbies tet , im Großen oder im Kleinen . Wir ſind keine Freis willigen , wie ſie vorgeben , wir ſind willig , unſer Paters land zu ſchůßen , aber nicht als active Soldaten , dieſed. iſt unſer aller Geſinnung , wir grüßen Ihnen vielmal. " Solches Blut hält nicht aus: an ſchlimmen Lageni:

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Das erſte und zweite Corps zog während der Nacht bis hinter Wavre , das dritte am frühen Morgen nach Gemblour , von wo est, mit dem vierten Corpə vereinigt , aud) nao Wavre zug. Die Seelentruhe des Felomårſdalls nadh: einem To báfer Lage, an pema eine Schlacht perlom:

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ren , an dem er felbft durch jenen Sturz heftig angegriffen war , zeigte ſich heut in ihrer ganzen Größe. Er ließ den Beridt an den König ganz ber Wabrheit getreu avfal Ten ; Der Wundarzt war beſchäftigt mit Ciureibungen son Kampferſpiritus an den gequetſdten Gliedern des Fürſten , Spirituoſa , was reiben Sie da ein ? “ frug dieſer . 21 Auswendig Foro Durchlaucht ! " war die Untiport. hilft das nicht viel, fagte der Fürft ; er rief , man

brachte einen Korb . Er trank dem Courier, der eben abgefertigt wurde , zu und rief ihm nads: Sa gen Sie man Sr. Majeſtat , ich hätte kalt nad /getrunken , es würde beſſer gehen .

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Als Herzog Wellington von dein Schlage , der die war , gab er es auf Preußen betroffen , gegen Napoleon allein zu ſchlagen , er dachte ſchon daran , fích hinter die weiter zurückliegenden Flane und Feſtungen zu ziehen , und Brüffel aufzugeben. Zuvor aver. fragte er noch bei dem Fürſten Blücher an , ob er ihn mit zwei Armeecorps unterfritzen wolle , dann würde ter bei Mont St. Fean *) die Feinde erwarten . Blücher , der feſt berdyluſ ſen hatte, bald eine zweite Schlacht zu ſchlagen i fagse dem Herzog Wellington , damit er nicht in feinem Ents ganzen ſchluß wankend werden möchte , zu , mit dem Heere ihn durch einen Marſch) in des Feindes Seite izu unterſtützen , oder am 19ten ſelbſt zur Schlacht zu ziehen . 91014 aprus 1 SIN Als Napoleon auf den Höhen von Belle - Alliance fich mit ſeinen Heermafien zeigte, wurden in dem Haupt = quartiere Wellington's drei Gänge des Gegners als die wahrſcheinlichſteu angenommen , manente auch die Weiſe , ihnen zu begegnen , feſt und theilte dies dem Felds maridhall mit : et and materia

Erfter

falt.

" Der Feind greift den rechten Flügel des Herzogs Wellington an. Dann kann die preußiſaje Urinee von St. Lambert über Dhain zur Unterſtüßung heranrüden . # : " " }

23. Gerohichte des Feldzuges: 1815 , Lübingen 1817 .

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272 Zweiter fall Der Feind greift das Centrum oder den ſinken Flús gel des Herzogs Wellington an . Dann kann ein preußis fches Corps bei lasne die kasne paſſiren und ſich auf dem Plateau zwifchen ' la Kave und Uywiers formiren , um dem Feind in die rechte Flanke und den Rücken zu gehen . Ein zweites Corps kann über Dhain zur Unterſtüßung der engliſchen Stellung beranrüđen . Ein drittes Corps tann über Maranfart und Sauvagemont marſchiren. Ein viertes kann als Reſerve gegen die bedrängten Punkte wirken .

Dritter Fall. Der Feind rüdt: von der Höhe von gegen St. Lambert.

Belle Alliance

Dann wollte der Herzog Wellington auf der Chauſſee Horråden und den feindlidhen linken Flügel und ſeiner Rüden angreifen . $ 19 ;: Die Beranlaſſung , dieſe Fälle ſo genau zu unterſcheis ben , ideint auch aus dem Hauptquartier Blúcher's auss gegangen zu ſeyn , denn der erſte Vorſchlag aus dem enga liſchen Hauptquartiere war , daß die Preußen am 18ten rechts abmarſchiren und ſich hinter dem engliſchen Heere nach der Straße von Nivelle ziehen ſollten und der rech ten Flügel der Schlachtordnung einnehmen . Eine perfluchte Philifteridee, " rief Gneiſenau ärgerlich , wie El regnete werden auf St. Lambert marſchiren .“

das ſind unſere Alliirten von ant frühen Morgen heftig , der Kabbach , “ ſagte der Feldmarſchall , der gern im Res genwetter ſchlug , um , wie er meinte , dem Könige das Pulver zu ſparen . Zum Aufbruch ward dieſer Befehl gegeben : w .Das vierte , zweite und erſte Urmeecorps . marſchia ren in zwei Colognen fo ab von Wavre , daß fie den Hers zog Wellington , der heute von der franzöſiſchen Armee angegriffen wird , und der mit ſeinem rechten Flügel bei Braine la Leud , mit feinem linken Flügel bei Mont St. Jeau ſteht, unterſtüßen und Buonaparte'n

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eine Diverſion for chen körinen.11

ſeiner rechten Flanke und Rüden maa

Das vierte und zweite Armeecorps machen die Cos Tonne des linken Flügels , fie marſdiren ber Neuf Cas barets bis St. Lambert. Das erſte Armeecorps hat die redite Flügelcolonne, es marſchirt über Fromant gegen Dhain . Das dritte Armeecorps iſt beſtimmt, im Fall eine feindliche Colonne vorrüdt, die Stellung bei Wavre zu vertheidigen , oder im andern Fall dort nur ein paar Bas taillons ſtehen zu laſſen und gleichfals rechts bis nach Couture abzumardyiren , um jenen beiden Colonnen als Reſerve zu dienen und nach den Umſtänden gebraucht zu werden . ' ; - , Der Růđzug des niederrheiniſchen Kriegéheeres roll Im Fall eines unglüdlichen Ausganges über Oberuſchke nach Louvains gehen . “ Der Feldmarſchal trat mit dieſem Befehle ganz als ſouverainer Feldherr auf , rückſichtslos, keine Verantworta lidhkeit berechnend oder fürchtend; er ſetzte das ganze preußiſche Heer daran , fiegen mußt er an dieſem Tage, jeden Steg zum Rüdwege hatte er mit führer Hand abs gebrochen ) vor ihm nur lag das Heil und hinter ihm öffnete ſich der Abgrund des Verderbens.

Der Herzog Wellington "hatte den General Bülom unterridten laſſen , daß von den angenommen Fällen der zweite eingetreten fei und daß darnach der Gang der Schlacht ſich ridyten werde. Der Feldmarſchall ritt an der Spiße des vierten Urs meecorps ; kaum glaublich war es ihin , daß der Feind ſo wenig für feine Sicherheit geſorgt hatte. Der Weg war beſchwerlich, die Truppen konnten nicht in dichten Haus fen durch den Wald gehen , Boten auf Boten ſendete Wellington in ſeiner Bedrängniß , auch Thielemann forderte Unterſtüßung und meldete , daß der Feind dem Feldmar : (dall im Rücken ſtehe. So wenig wie an der Katzbach gab der Feldmarſchalt, hier denen Gehör , die die Gefahr 18 Blücher’s Leben.

274 im Rüdter fürchteten , mit denſelben Worten , wie damals, beruhigte er ſie auch heut. Kaum hatte er zwei Brigas den beiſammen , fo brach er bei Frichemont hervor uns durch Kanonenſchůffe begrüßte er Wellington von fern . Der Gruß , der hier bent war , war der Feinde eine Todespoſt; der Raf , die Preußen ſind uns in den Rücken gefallen , " war den vors gedrungenen feindlichen Gliedern ein lähmender Domets fchlag . Nach dem Wirthóhaus auf der Höhe , wo Nas poleon hielt , richtete der Feldmarſdall ſeine Sehnſucht und die Einkehr ward ihm nicht lange mehr gewehrt. Auch General Ziethen traf ein , wo es Noth that ; noch einen Reitcrangriff unternahm Wellington , der Geift des Sdređens ging durch die franzöſiſden Reihen und hauchte mit faltem Odem Sie furchtloſen in 50 Sdilachs ten verſuchten Soldaten der alten Garde an , daß ein bleiches Entſetzen fie faßte; als dieſe nau , Sauvę qui peut” riefen , dann ftürzte in allgemeiner Flucht das Heer dahin . Die beiden Feldherrn des Tages trafen ſich am Abend bei dem Gaſthaus la belle alliance , das auch der Schladit den bedeutungsvollen Namen gab. Die Verfolgung des Feindes nady Charleroi übernahm Blüder , Wellington erbot fich , init ſeinem Heer über ' Nivelles und Binde nach Frankreid) zu gehen . Kurz war die Anorduung des Fürſten Blücher ſo gefaßt: Das vierte Armeecorps folgt dem Feinde ro , daß er fid nicht wieder feben und forniren kann , der lebte Hauch von Roß und Mann muß daran gefekt werden . ,, Das zweite Armeecorps ſchneidet Grouchy ab.

Das erſte Soutien . "

Armeecorp $

folgt

dem

den

Marſchalt

vierten

zum

Die Schlacht endete in Gemappe , wo in den engen Straßen die Wege ſo ſehr durch Wagen , Kanonen und anderes Fuhrwert verſperrt waren , daß von den Feinden mur entkam , wer ſich einzeln durchzudrången wußte oder

275 durch Heđen und über Gråben fidh, flüchtete, eine geſchloſs ſene Verfolgung wurde hier aufgehalten. Dem Feind zus nächſt auf der Ferſe faß das Füſelierbataillou des 25ften Fußregimentes, es war daſſelbe Bataillon , das im Felda zuge 1813 der Doctor Jahn gebildet und im lúßow'ichen Freicorps angeführt hatte , und hier unter dem Major vont Wißleben mit Kuhm und Auszeichnung focht. Die reichſte Beute ward dieſer Schaar und dem 15ten Fußregiment zu Theil, denn obwohl zunächſt der Hunger und wüthens der Durit die Soldaten veranlaſte , die kaiſerlichen Rús chenwagen aufzuſchlagen , ohne auf den Koch zu warten, und aus der Feldapotheke , was nur nach Spiritus roch , als geiſtiges Geträuß zu fich zu nehmen , To wurden doch mehrere aufmerkſam auf die umbergeworfenen filbernen Zeller und Schürfeln . Das iſt auch kein Blei , " rief einer dem andern zu, und mander mußte von ſeiner faſt wegwerfen , da es ihm zu dwer tward. leichter trugen den Fang die davon , die an die Golde und Juwelentas ften gekommen waren. Den kaiſerlidyen Schmuck griff zum großen Theil das 15te Fußregiment ; 'alle Ordensa ſterne wurden von dein Batailonstambour des Fuſelier: bataillons des 25ten Regiments dem Fürſten Blücher übers bracht, der ſie hernach dem Könige überſendete ; ſie ſind jetzt in der Kunſtkammer auf dem königlichen Schloſſe zu Berlin aufbewahrt, wo ihueni gegenüber die Drdeu des Feldmarſchals einen würdigen Platz finden werden ; nur fchade, daß die Volksdenkinåler , die hier verwahrt wers den , ſo verſteckt ſind und ganz gegen die Liberalitat, mit der andere Kunſtſammlungen in Berlin gezeigt werden, nur gegen Erlegung eines Ducaten zu ſehen ſind. Aud) ward dem Feldmarſdall durch jenen Tambour ein widtiges Verzeichniß aus Napoleon's Papieren mitges theilt, welches die Namen der vorzüglichſten geheimen Agenten des Kaiſers in den Niederlanden und in Deutſch land enthielt. Leider ging dies Verzeichniß verloren und obwohl der Feldmarſchall bei infamer Caſſation die Zurüds gabe forderte, To ift es doch verloren geblieben, Der Beridt, den der Fürſt über die Begebenheiter vom 15ten bis zum 20ſten Funius abfaſſen ließ , gibt den Gang der Schlachten ausführlich an ; falt und beſonnen iſt er geſchrieben , wo er ſo einfache Thatſachen erzählt, wie die verſprochene Mülfe Wellington's , ſein Außenbleis 18

1

276 ben , der Rückzug am 16ten , der Seitenmarſch am 18teri Funius ; aber glühend und lebendig wird die Darſtellung, wo der Beharrlichkeit des Feldherrn und der geiſtigen Stärke des Heeres Erwähnung geſchieht, ohne darum mit i orientaliſchem Schmuck ausgemahlt zu ſeyn * ). “ -

Armeebericht der preußiſchen Armee vom Nie : derrhein .

Es war am 15ten Junius , als Napoleon die Feind : feligkeiten begann , nachdem er am 14ten , fünf Armeecorps und die Garden zwiſchen Maubeuge und Beaumont zu: ſammengezogen hatte. Die Concentrationspunkte der vier Preußiſden Armeecorps waren : Fleurus , Namur , Cinay und Hannut , und ſo gelegen , daß die Armee auf einem diefer Punkte in 24 Stunden ' verſaimelt ſeyn konnte. Napoleon drang am 15ten über Thuin auf beiden Seiten der Sambre gegen Charleroi vor. Der General Ziethen hatte das erſte Armeecorps bei Fleurus zuſaminen gezogen und beſtand an dem Tage ein heftiges Gefecht 1 mit dem Feinde, der , naddem cr Charleroi genominen , General Ziethen behauptete gegen Fleurus marſdirte. feine Stellung bei Fleurne. Der Feldmarſchall Blücher war geſonnen , dem Feinde fo (dynell wie möglich eine große Schlad )t zu liefern ;, die drei übrigen preußiſchen Urmeecorps waren dem zufolge gegen Sombref ( anderts halb Stunden von Fleurus ) in Marſch geſekt worden , wo das zweite und dritte den 15ten und das vierte den 16ten eintreffen mußte. ford Wellington hatte ſeine Ara mee den 15ten bei Ath und Nivelles zuſammengezogen , und war auf dieſe Art im Stande , im Fall es am 16ter zur Schlacht kommen ſollte , den Feldinarſdal , zu una terſtüßen . “

,, Schlacht vom 16 ten Funius bei ligny . “ ,, Die preußiſche Armee ſtand auf den Höhen zwiſdien Bry und Sombref hinaus, die Dörfer ligny und St. Amand in der Front ſtark beſetzt haltend. Drei Urmees

* ) 6. 8. X. Feldzug von 1815 , * Vorrede' S , III.

277 corps waren indeß nur verſammelt; das vierte , welches zwiſchen Lüttich und Hamut geftanden hatte , war in ſeis uer Bewegung durch allerlei Zufälligkeiten verſpätet wors den und nicht berangekominen . Nichts deſto weniger ents ſchloß ſich der Feldmarſchall , zu ſchlagen , da ford Wel: lington bereits eine ſtarke Abtheilung ſeines Heeres , ſo wie alle feine bei Brüffel ſtehenden Reſerven , ihm zur Unterſtübung in Marſch geſetzt hatte und das vierte Ars meecorps erwartet wurde.

,, Um drei Uhr Nachmittags begann die Schlacht. Der Feind entwidelte über 130,000 Mann ; 80,000 Maun war das preußiſde Heer ſtark. Das Dorf St. Amand ward zuerſt vom Feinde angegriffen und uach Heftiger Ges genwehr genommen . Hierauf wandte ſich der Feind gegen Ligny . Ligny iſt ein ſehr großeß , maſſiv gebautes Dorf, längs des ligny - Baches. Hier nun begann ein Kampf, der unter die hartnäckigſten gehört , die je gekämpft wor den find. Sonſt werden Dörfer genommen und wieder · genommen , hier, aber dauerte das Gefecht fünf Stundent lang im Dorfe ſelbſt und bewegte ſich nur durch geringe Räume vor- oder rückwärts . Unaufhörlich růcten von beiden Seiten friſche Zruppen in's Gefecht. Jeder hatte hinter derjenigen Abtheilung des Dorfes , die von ihm bea ſekt war , große Maſſen Infanterie aufgeſtellt , die das, Gefecht ununterbrochen náhrten und ihrerſeits wieder uns aufhörlich von rúdwarts her ergänzt wurden und son den dies- und jenſeitš liegenden Qdhen herab war das Feuer von beinahe 200 Geſchützen beider Armeen gegen das Dorf gerichtet, das an vielen Orten zugleich in Brand gerathen war. Nach und nach hatte ſich das Gefecht langs der ganzen Stellung ausgedehnt , denn auch gegen das dritte Armeecorps bei Sombref hatte der Feind viele Zruppen entwickelt ; bei Ligiin indeß lag die Entſcheidung . Manches verſprach den preußiſcijen Waffen eine günſtige Wendung , denn ein Theil des Dorfes St. Amand war von einem Bataillon unter perſönlicher Auführung des Feldmarſchalls den Franzoſen " wieder entriffen und eine Höhe wieder genonimen worden , die nach dem Verluſte ſen en war word fr berlaſ . Bei Ligny jedoch ſtand die Schlacht mit gleicher Wuth . Jetzt war der Nugenblick , wo Das Erſcheinen der Englan der, oder die Uutuuft des vierten Armeecorps entſchieden

278 haben würde ; denn tam das vierte Urineecorps ant , to hátte der Feldmarſchall unverzüglich einen Angriff mit dem rechten Flügel gemadit, der ſeinen Erfolg nicht vers fehlt haben würde. Doch es ging die Nachricht'eiii, daß die zu unſerer Unterſtüßung beſtimmte Abtheilung des engs liſchen Heeres ſelbſt von einem Urineecorps der Franzoſen heftig angegriffen worden ſei und ſich mir mit Anftrens gung in ſeiner Stellung bei Quatrebras behauptet habe ; das vierte Armeecorps blieb ebenfalls aus und ſo waren wir denn angewieſen , der großen Uebermacht allein zu wis derſtehen . Es war bereits weit in der Dämmerung , und immer noch wüthete die Sdilacht bei Ligny gleidy mördes riſch und gleich unentſchieden fort. Es wudis die Noth unter, vergeblichem Sehnen nach Hülfe. Ale Truppenabs theilungen waren im Gefecht , oder hatten gefochten und keine friſchen Truppen waren mehr zur Hand. Plößlich griff eine Abtheilung feindlicher Infanterie , die unter Bes günſtigung der Dämmerung fich auf der einen Seite unt das Dorf herningcíchlichen hatte, während auf der anderit einige Küraſjerregimenter durdybrachen , unſere hinter dem Dorfe aufgeſtellten Maffen im Rüden an . Dieſe Ueberras fchung des Feindes entſchied ; dody ward fie nur dann erſt entſcheidend, als unſere Kavallerie, die hinter dein Dorfe auf den Höhen aufgeſtellt war , in wiederholten Angriffen vou der feindlichen Kavallerie zurückgeſchlagen worden war. " , Unſere hinter lignn aufgeſtellten Maſſen Infanterie, wenn ſchon fie fid ) zum Ridzuge genöthigt fah, lieg fich jedoch durch die Ueberraſchung des Feindes in der Dunkelheit, die dem Menſdjen jede Gefahr vergrößert , ſo wie dadurdy, daß fie von allen Seiten unringt war, nicht irre machen . In Maſſen geſtellt dlug fie alle Kas vallerieangriffe kaltblütig ab und 30g fich mit Ruhe auf die Höhen zurüd , von wo der weitere Marſch gegen Lilly langſam fortgeſetzt wurde. Durch das plötzliche Vorbrechen der feindlichen Kavallerie hatten mehrere uns ſerer Geſchüße im ſchnellen Abziehen Richtungen einges fchlagen , wo ſie in Defileen geriethen , in welchen fie fich verfahren . Funfzehn Stüc fielen auf dieſe Art dem Feinde in die Hände. Eine Viertel Meile weit von Sdylachts felde ſtellte fich die Armee wieder auf , der Feind wagte nicht zu folgen. Das Dorf Bry brieb die Nacht über noch von uns beſeßt, eben ſo Sombref, wo der General

Thielemann mit dem dritten Armeecorps gefochten hatte und ſich mit aubrechendem Lage langſam nach Gemblour Juriidizog , wo das vierte Armeecorps unter dem Generat Bülow in der Nacht eingetroffen war. Das erſte und zweite Corps gingen am andern Morgen hinter bas Des filee bon Mont St. Guibert. Unſer Verluſt an Todteir und Verwundeten war groß , art. Gefangenen hatten wir nichts als einen Theil unſerer Verwundeten verloren . Wenn fdyon die Schlacht verloren war , fo war ſie es doch ſo ehrenvoll wie möglich. Unſere Truppen hatten mit einer Tapferkeit gefodyten , die nichts zu wüuſdien, übrig ließ ; darum war auch bei Niemand der Muth ges beugt, denn die Zuverſicht auf die eigne Kraft war nid)t erſchüttert worden . An dieſem Lage ſchwebte der Feld marſdall in großer Gefahr. Ein Ravallerieangriff, wo er ſich ſelbſt an der Spiße befand , war mißlungen . Als die feindliche Reiterei ſchnell verfolgte , durchbohrte eir Sduß das Pferd des Feldmarſchalls. Der Schuß hemmte jedoch nicht des Pferdes Lauf. Der Schmerz trieb es vielmehr immer heftiger zu convulſiviſchen Sprüngen ang bis es plötzlich im vollen Remen tobt zu Boden ſtürzte. Der Feldmarſdal lag , vom gewaltſamen Sturze betaubt, unter dem Todten Pferde. Die feindlidhen Káraſſiere jaga ten in der Verfolgung heran ; unſere leßten Reiter waren fchon beim Feldmarſchall vorüber nur ein Adjutant war bei ihm , vom Pferde abgeſprungen: ſtand er neben ihm . Fein Schidjal zutheilen entſchloſſen . Die Noth war groß , doch der. Himmel wichte über uns. Die Feinde jagten in wilder Éite vorüber , ohne den Feldmarſchall zu bemerken , und eben ſo jagten ſie noch einmal bei ihm bor: bei , als die unſrigen ſie wieder zurückgeworfen hatten . geßt erſt brachte man mit Mühe deu Feldmarſchall unter: dein tobten Pferde hervor , wo er ſodann ein Dragoners. pferd beſtieg. 11 ,, Am 17ten Funius Abends hatte ſich die preußiſde Armee bei Wavre enger zufammengezogen . Napoleou fekte ſich an dein Lage gegen Lord Wellington auf der großen Straße von Charleroi nad) Brüffel in Bewegung. Bei Quatrebras beſtand eine Abtheilung der engliſchen Armee ein heftiges Gefecht mit dem Feinde. Lord Wela lington hatte auf der Bruſſeler Straße eine Stellung ges. nommen mit dem rechten Flügel gegen Braine la Leud ,

280 mit der Mitte bei Mont St. Seatt und mit dem linfert Flügel gegen : la Haye . In dieſer Stellung , ſchrieb ford Wedington an den Feldmarſchall , ſei er Willens, die Schlacht anzunehmen , wenu der Feldmarſchall ihn mit zwei Armeecorps unterſtüßen wollte. Der Feldmarſchall verfpracy , mit der ganzen Armee zu kommen und ſchlug ſelbſt vor , im Fal Napoleon nicht angriffe , ihn am ans dern Zage mit geſammter Kraft anzugreifen. Hiervont mag man ermeſſen , wie wenig die Schlacht vom 16ten die : preußiſche Arinee zerrüttet und ihre moraliſche Kraft geſchwächt hatte. So ward die Schlacht beſchloſſen . “

i Schlacht am 18ten Junius. “ Mit Lagesanbruch brach die preußiſche Armee anf ; das vierte und das zweite Armeecorps wurden über St. Lambert: hinaus in Marſch geſeßt, wo ſie ſich in den Walde von Frichemont verdeckt aufſtellen ſollten , um im günſtigen Augenblide in des Feindes Rücken vorzubrechen : Das erſte Armercorps erhielt feine Richtung tiber Dhain in des Feindes redite Flanke ; das dritte Urmeecorps ſollte zur Unterſtübing langſam folgen. Um zehn Uhr Vorinits tags begann die Schlacht. Die brittiſche Armee ftand auf den Höhen von Mont St. Jean , die franzöſiſche auf deut Höhen vorwärts. Planchenoit , die engliſche Armee war gegen 80,000 Mann ſtark, die feindliche zählte über 130,000. Es dauerte nicht lange , ſo war die Schlacht allgemein auf der ganzen Linie. Napoleon ſchien die Ab ficht zu haben , den engliſchen linken Flügel und das Centrum zu werfen , und ſo die Trennung der engliſchen von der preußiſcheu Armee , die er gegen Maſtricht im Rúďt's juge glaubte, zu vollenden . Er hatte deswegen den großs ten Theil ſeiner Reſerven im Centrum gegen einen rechten Flügel aufgeſtellt und beſtürmte hier die Engländer mit unglaublicher Heftigkeit. Die brittiſde Armee focht uns übertrefflid ), an der Tapferkeit der Schotten ſcheiterten die wiederholten Angriffe der alten Garden und bei jedem Zuſaininentreffen wurde die franzöſiſche Kavallerie von der engliſchen geworfen oder zerſtreut. Dod Napoleou's Uebermacht war zu groß , er drúdte fort und fort mit gewaltigen Maſſen gegen die Englauder , und ſo ſtands haft dieſe auch ſich noch immer in ihrer Stellung behaup:

281 teten , fo mußten ſo große Anſtrengungen doch ihre Grenze endlich erreichen ..?

,, Es war Harb fünf Uhr Nachmittags.: Das Fehr Idywierige Defilee, von St. Lambert batte den Marſch der preußiſdhen Colonnen beträchtlich aufgehalten , ſo daß vom vierten Armeecorps erſt zwei Brigaden in ihrer verdeckten Aufſtellung angekommen waren . Der Augenblick der Ents (dheidung war eingetreten und keine Zeit zu verlieren. Die preußiſden Feldherrn ließen den Augenblick nicht ents ( chlüpfen , fie beſchloſſen ungeſäumt den Angriff mit dein , was zur Hand war ,, und To brad Seneral Bülow , mit zwei Brigaden und einem Corps Kavallerie plóßlich here vor , gerade im Rücken des feindlichen rechten Flügels. Der Feind verlor die Beſonnenheit nicht. Er wandte auf der Stelle ſeine Reſerven gegen uns und es, begann ein mörderiſcher Kampf . Das Gefecht ſtand lange Zeit, und ward mit gleidher Heftigkeit gegen die Engländer fortges feßt. Ungefähr um ſechs Uhr ábends traf die Nachricht ein , daß General Zhielemann mit dem dritten Armees corps bei Wavre von einem beträchtlidyen feindlichen Corps angegriffen ſei und daß man ſich bereits um den Beſit der Stadt ſchlage. Der Feldmarſchall ließ ſich jedoch hierdurd nicht erfdhüttern ; vor ihm lag die Entſcheidung des Tages und nicht anderswo; uur ein gleich heftiger, mit iinmer friſdhen Truppen fortgefekter Kampf konnte allein den Sieg gewinnen , und wenn hier der Sieg ges wonnen ward , ſo ließ ſich jeder Nachtheil bei Wavre leicht verſd ,merzen . Alle Colonnen blieben demnach im Marſch . Es war halb acht Uhr, und noch ſtand die Schlacht; das ganze vierte Urmeecorps und ein Theil des zweiten unter dem General Pirch waren nad) und nach angekommen . Die Franzoſen fochten wie Verzweifelte ; allmählich bes merkte man jedoch ſchon Unſicherheit in ihren Bewegungen und fah , wie mehreres Geſchůt ſchon abgefahren ward. u dieſem Augenblicke erſchienen die erſten Colonnen des erſten Armeecorps vom General Ziethen auf ihrem Angriffs punkte bei den Dorfe Smouhem in des Feindes rechter Flanke und ſchritten auch ſogleid) friſch an's Werrk. Jest war's um den Feind geſchehen. Von drei Seiten ward fein rechter Flügel beſtürmt, er wich ; im Sturmſchritt und unter Trommelſlag ging'& von allen Seiten auf ihu ein ,

281 inden zugleich bie ganze brittiſche Linie fich vorwärts in Beweging reste. “ Einen beſonders ſchönen Aublic gewährte die Ans griffsfeite des preußiſchen Heeres. Das Terrain war hier teraffenartig gebildet , so daß mehrere Stufen Geſchüba feuer über einander entwidelt werden konnten , zwiſden denen die Truppen brigadenweiſe in der ichóuſten Ordnung in die Ebne hinabſtiegen , während aus dem hinten auf ber Höhe liegenden Waldé immer neue Maſſen fich entfala teten . Mit dem Rückzuge des Feindes ging es noch ro lange erträglid), bis das Dorf Planchenoit in ſeinem Rüden , das die Garden vertheidigten , naci) mehreren abs geſchlagenen Angriffen und vielem Blutvergießen endlich mit Sturm genoinmen war. Nun wurde aus der Rüc's juge cine Eludit, die bald das ganze franzöſiſdie Heer ergriff und immer wilder und wilter alles mit ſich fortrip. Es war halb zehn Uir. Der Feldmarſchal verſammelte jetzt die höheren Opriciere , und befahl, daß der lekte Hauch von Menſch und Pferd zur Verfolgung aufgeboten werdeu ſollte. Die Spige der Armee beidh leunigte ihre Schritte. Naſilos verfolgt geriety, das franzöſiſdie Heer bald in eine völlige Auflöſung. Die Chauffee ſah wie ein großer Schiffbruch aus. Sie war mit unzähligen Ges (chüßen , Pulverwagert ,Fahrzeugen , Gewehren und Drums mern aller Art wie beſát, aus mehr als neun Bivouans wurden diejenigen , die ſich einige Ruhe hatten gönnen wollen und teine so ſchnelle Verfolgung erwartet hatten , bertrieben ; in einigen Dörfern verſuchten ſie zu widerfiehen , dodh , ſo wie fie die Trommeln und Flügelhörner hörten, flohen ſie oder warfen ſich in die Häuſer , wo ſie nieder: Der Mond Thien hell gemacht oder gefangen wurden. Der ganze und begünſtigte ungemein die Verfolgung. Marſch war ein ſteres Aufſtöbern des Feindes in den Dörs fern und Getreidefeldern . In Gemappe hatte ſich der Feind mit Kanonen , umgeworfenen Munitionswagen und Fahrzeugen verbarricadirt, als wir uns näherten , hörter wir piönlich ein fármen und Fahren im Drte und erhiels ten zugleich vom Eingange her ein ſtarkes Gewehrfeuer ; einige Kanonenſchújle , ein Hurrah! und die Stadt war unſer. Hier ' ward unter vielen andern Equipagen Napo leon's Magen genommen , den er ſo eben erſt verlaſſen , um fich zu Pferde zu werfen , und in welchem er in der

Eit feinen Degen zurü & geraffen und beim Herausſpringen ſeinen Hut eingebußt hatte. * So ging es bis zu Unbruch Im wildeſten Durcheinander has peo Laged raſtlos fort. ben kaum 40,000 Mann als Reſt der ganzen Armee , zum Theil ohne Gewehre , ſich durch Charleroi gerettet mit BUT 27- Gefchüben ſeiner ganzen zahlreichen Urtillerie. “ Biß weit hinter ſeine Feftungen iſt der Feind ges flohen , der einzige Schuß ſeiner Grenzen , die jeßt unaufs haltſam von unſern Armeen überſchritten werden .“

Um drei Uhr Nachmittags hatte Napoleon einert Courier nach Paris bom Sdilachtfelde mit der Nach : richt abgefertigt , daß der Sicg nicht mehr zweifelhaft fei ; einige Stunden ſpäter hatte er teine Armee mehre Eine genaue Kenntniß des feindlichen Verluſtes hat man noch nicht; es iſt genug , wenn man weiß , daß zwei Drits theile der Armee erſchlagen , berwundet oder gefangen worden , unter andern die Generale Mouton , Duhesme und Compans , und daß bis jeßt fchon gegen 300 Ges fchage und über 500 Pulverwagen in unſern Händen find .“ "

,, Selten iſt ein folch ' vollkornmener Sieg erfochten worden , und beiſpiellos gewiß iſt es , daß eine Armee der zweiten Tag nach ciner vertornen Schlacht einen ſolchen Kampf unternommen und ſo glänzend beſtanden hat. Ehre dem Heere , in welchem Folche Standhaftigkeit und fo frommer Muth fich darthun ! Im Mittelpunkte der frans zófiſchen Stellung ganz auf der Höhe liegt eine Meierei; ia belle Alliance genannt , wie ein Fanal rings umher fichts bar ; dorthin war der Marſch aller preußiſchen Colonnen ges richtet. Auf dieſer Stelle befand ſich Napoleon während der Schlacht ; ' von hier aus gab er ſeine Befehle , von hier aus wollte er den Sieg erringen und " hier entſchied fich feine Niederlage ; hier endlich trafen in der Dunkelheit durch eine anmuthige Gunſt des Zufaus der Feldmarſchall and ford Wellington zuſammen und begrüßten fich gegene ſeitig, als Sieger . “ » Zum Andenken des zwiſchen der brittiſchen und preußiſchen Nariou jest beſtehenden , von der Natur Tchou gebotenen Bündniſſes der Vereinigung der beiden Armeen und der wechſelſeitigen Zutraulichkeit der beiden Feldherrn ,

284

1

befäht der Feldmarſchall , daß dieſe Schlacht die Sprache von Belle- Alliance genannt werden ſollte. Hauptquartier Merbes le Chateau , den nius 1815 .

2often Jus

Uuf Befehl des Feldmarſchaus Fürſten Blücher, Der General Graf von Gneiſenau. " Der engliſche Bericht ertheilt dem Feldmarſchall und dem preußiſchen Heere das gebührende fob. Ich murde, " To ſchreibt Wellington dem Prinz - Regenten , meiucn Empfindungeu nicht ihren lauf Laffen , wenn ich nicht dem Feldmarſchall Blüche und der preußiſchen Armee das, folgenreide Reſultat dieſes heißen Tages ( des 18ten Jus njus ) zuſchriebe , herbeigeführt durch den Beiſtand , den ich ſo freundſchaftlid ), als zur rechten Zeit von ihnen erbielt. " Nach der gewonnenen Schlacht Tendete Blücher von Goſſelies aus den Oberſten von Thiele an den König ; an die Stadt Ber is die frohe Botſchaft zu bringen , trug er einem jungen Freiwilligen auf, der als Officier in das Hauptquartier. zur Dienſtleiſtung eingetreten war. Sie haben eine junge Frau zu Hauſe ,, die wird die Nachricht gern von Ihnen hören , " ſagte der Feldmarſchall ders zend ; pomohl die eigentliche Urſache dieſer Auszeichnung dies war , daß der genannte Officier fich des verwundeten franzöſiſchen Generals Duheşme, von deſſen Schicſar Gourgaud lo entſtellenden Bericht gibt, angelegentlich ans genoinmen hatte. Denn wie ſehr Blücher inenſchliches Zartgefühl im Kriege ſich bewahrte, zeigte er. auch an dem Abend , wo er in Gemappe nad), vier durchwachten. Nacha tey dennoch nicht zugab , verwundete Franzoſen , die in ſeinem Quartier lagen , herauszubringen. Vou hier erließ er an ſein Heer einen Aufruf, würdig des Feldherrn , des Heeres und der Schlacht.

Brave

Officiers und Soldaten der Armee vom Niederrhein !"

Shr habt große Dinge gethan , tapfre Waffenges

285 Pährten ! Zwei Schlachten habt Fhr in drei Tagen geliez fert. Die erſte war unglüdlich , und dennoch ward Euer kämpfen Muth nicht gebeugt. Mit Mangel hattet Ihr und dennoch trugt Ihr ihn mit Ergebung. Uugebeugt durd) ein

?

24 Stunden nach einer verlornen blutigen Schlacht den Marſch zu einer neuen an , mit Zuverſicht zu dem Herra der Heerſchaaren , mit Vertrauen zu Euren Führern , init Trotz gegen Eure ſiegtrunkenen , übermüthigen , eidbrůchis gen Feinde, zur Hülfe der tapfern Britten , die mit un åbertroffener Lapferkeit einen ſchweren Kampf fochten. Die Stunde der Entſcheidung aber ſollte ſchlagen und kund thun , wer ferner herriden ſollte, ob jener ehrs ſüchtige Abentheurer , oder friedliche Regierungen . Das Schickſal des Tages ſchwanfte furchtbar, als Ihr aus dem Euch verbergenden Walde hervorbracet gerade in den Rüden des Feindes , mit dem Ernſt, der Entſchloffenheit und dem Selbſtvertrauen geprüfter Soldaten , um Radhe zu nehmen für das vor 48 Stunden erlittene Unglüd . Da donnertet Ihr in des Feindes erſchrockene Reihen hins ein und ſchrittet auf der Bahn des Sieges unaufhaltſam fort . Der Feind in ſeiner Verzweiflung führte nun ſein Geſchüß und ſeine Maſſen gegen Euch , aber Euer Geſchütz ſchleuderte den Lob in ſeine Reihen und Euer fietes Vors (dreiten brachte ihn in Verwirrung , dann zum Beichen und endlich zur regelloſeſten Flucht. Einige hundert Gea ſchütze mußte er Euch überlaſſen und ſeine Armee iſt aufs gelöſ't. Noch weniger Tage Anſtrengung wird ſie vollends vernichten , jene meineidige Armee , die ausgezogen war, um die Welt zu beherrſchen und zu pländern . Alle große Feldherrn haben von jeher gemeint , man könne mit einer geſchlagenen Armee nicht ſogleich darauf wieder eine Schlacht liefern. Ihr habt den Ungrund dieſer Meinung dargethan und gezeigt , daß tapfere geprüfte Krieger wolt kómuen überwunden , aber ihr Auth nicht gebeugt werden . Einpfangt hiermit meinen Dank , Shr unübertreffliden Soldaten , Shr meine hodadhtbaren Waffengefahrten ; Shr habt Euch einen großen Namen gemacht. So lange es Geſchichte gibt , wird fie Eurer gedenken . Auf Eudy, Shr unerſchütterlichen Säuien der preußiſchen Monarchie, rubet mit Sicherheit das Glúd Eures Königs und ſeis nes Hauſes .

286 Mie wird Preußen untergehen , wenu Enkel Euch gleiden !

Eure Söhne und

Gemappe , den 19 teu Junius 1815.

von Blücher . "

Am 20ſten hatte unſer Feldherr Fidy To Fehr wiedes erholt , daß er in einem Briefe von dieſem Tage ſchreibt: z ich habe mich von meinem Fall wieder erholt , aber fchon wieder iſt mir ein Pferd bleſſirt. Nun glaube icy roohl uicht ſo bald , oder vielleicht gar nid )t zu großen Gefechten zu kommen. Unſer Sieg iſt der vollkommenſte, der je erfochten worden. Napoleon iſt in der Nadst ohne Hut und Degen entwiſcht. Seinen Hnt und Degen ſchide ich heute an den König. Sein überaus reider Staatss mantel und ſein Wagent find itt meinen Händen . Auch fein Perſpectiv , wodurch er uns am Tage der Schlacht beſehen hat, beſike is ). Seine: Fuwelen und alle Pretios fiin ſind unſeru Cruppen zur Beute geivorden . Von ſeia nen Equipagent ift ihm nichts geblieber. Mander Soldat hat 5 bis 6000 Thaler Beute gemacht. Napoleon 'war mm Wagen , uin fich zurüđzubegeben ,' als er von unſern Truppen überraſcht wurde. Er fprang heraus , warf ſich ohne Degen zu Pferde, wobei ihm der Hut abgefallen und ſo iſt er wahrſcheinlich , durch die Nadt begünſtigt, entkoininen . Die Folgen dieſes Sieges find nicht zu bes rechnen und Napoleon's Untergang gebt daraus hervor. ' Bei dem Eintritt in das feindlide Gebiet und bei dem vorwärts gerichteten Blick vergaß er doch nicht , eins mal noch rückwärts zu dauen und dem fande Lebewohl zu ſagen , von dem er jetzt ſchied. Denn obwohl die Belgier bei der Verpflegung des preußiſchen Heeres fich: nicht überall ſo gefällig zeigten , als es gewünſcht wurde, ſo waren ſie in vieler Hinſicht zu entſchuldigen , da vou der Regierung die Anlagen großer Magazine hätten aus: geben ſollen , woraus bas preußiſche Heer, dem nidt To reide Quartiere im dürftigen Lande bei füttich und Namur angewiesen waren , alš dem engliſchen bei Gent uud Brüffel, verpflegt worden war. Die Schlachten und der Sieg hatten indeß alles ausgeglichen und Blüdyer farieb von Merbes le Chateau , den 21ſten Junius :

.

287 FRISSAx: die braven

Belgier."

Da meine Armee im Begriff ift ) in das franzöffe fdhe (Stebiet einzurücken , ſo kömten wii"; " brave Belgier , Euer land nicht verlaffen , ohne Ench Lebewohl zu fager Nird ohne Euch unſern lebhaften Dank für die Gaſtfreunda ( draft 34 bezeigen ,die Flor uniern Soldaten erwieſen habt ? Wir haben Gelegenheit gehabe, Eure " Lugenden ſchakex žu lernen. The reið ein braves ), treues und edlesVoit . hr habt viel durch die Unregelmäßigkeit gelittent , die in dein Proviantmetr berridhte , allein for habt die Requis ſitionen mit Seduld ertragen , von denen eß nid t möglich, war Eirch zu befreien. Eure fage hat mich lebhaft ges führt ; 103 war aber außer tern . Fu dem Bugenblick der Gefahr , die Euch zu drve hen chien , rief man uns zu Eurer Hülfe herbei. Bi eilten heran und ſehr wider unſern Widen haben wir uns genöthigt geſehen , den Anfang eines Kampfes, deffen Er : offnung wir früher gewünſdt hätten , ſo lange zu erwars ten . Die Anweſenheit unſerer Truppen iſt Eurer Gegenly tájiig geweſen . Wir haben aber den ichwidigen Tribut der Dankbarkeit durc) unſer Blut bezahlt und eine wohlwol: lende Regierung wird Mittelfinden , diejenigen Eurer Mitbürger zu entſchädigen , die durd) Einquartirung amn meijten gelitten haben . lebt wohl , brave Belgier ! 0213 Andenken an die gaſtfreundlidze Aufnahme, die Ihr uns erwieſen habt , fo wie das Andenken an Enre Tugenden , wird unſern Herzen ewig eingeprägt bleiben. Möge dei: Gott des Friedens Euer ſchönes land beſchüten und die Kriegsunruhen lange von demſelben entfernen ! Der Marſchall Fürſi Blådjer . “ Durch ungeſchickte Führung des zweiten Armeecorps faſt unvermciblidhen Schickſal ; entging Groudy einem anſtatt, die Preußeu raid über die Maas zu führen und To den Rückzug dem Feinde zu wehren , wurden leichte Eruppen zum Sturm gegeu die wohlverwahrten Thore Namur's von der einen Seite geführt , während der Feino durch die offnen Thore auf der anderu Seite abzog . Die nächſten Grenzfeſtungen ließ Blücher gleid, beim Eintritt in die Grenze heftig angreifen ; Avesnes war dit: erſte , welche berennt ward and auch auf die erſte Kugell

1 7

288 fiel. Denn ein glückli Wurf trng die erſte preuß iſche cher Grana , die hinein ward , in ein Pulve te geſchl rmas end gazin , das mit ungeh eurer Eenrttzündung beinah ' die ganze Stadt in Trümm ſ . Als wenige Tage vorher Je er türzte come Napol eon einen Theil des Heeres durchführte, empfin ihu die Nation der Stadt mit großem g alga e Poinp und in den . Bulletinsrdwarb erzählt , Sie Bürger bou Avesn es hätten dem Bruder . des Kaiſers ungeduldig entgeg : , donne nous des carto e d engeru z uches t es Prussi ! "fen Sie hatten nun beides , ens auf Paris weiter gemeinſchaftlich Um den Marſd anzuordnen , trafen beide Felomarſdälle in Chatillon am 23ſten, Funius zuſammen , wo in einem Kriegsrath feſtges Itellt wurde * ) : 1. daß beide Arineen . Dereint follten ;

nach Paris

marſchiren

2. daß dies, am rechten Ufer der Dije geſchehen ſollte, da nach den eingegangenen Nachrichten die feindliche Urniee ſich bei Laon und Soiſſou jammelte ; .. i 3. daß im ſchlimmſten Falle die Arnzee Brüden über . die Diſe ſchlagen müſſe, wozu Herzog Wellington ſeine Schiffbrüdten anbots

4. daß die Belagerungstrains Herangezogen werden ſolls ten und die engliſche Armee die Belagerung . der Fea ſtungen weſtlich der Sambre übernehmen " Toute, während die preußiſche Armee die Belagerung der Sambrefeſtungen und der öſtlich davon gelegenen füh ren werde. Der Feldmarſchall Blücher gab noch der belgiſchen Reiterei eine Unternehmung an , die Wellington ſogleich auszuführen befahl. Es ſollte nämlich ein belgiſches Res giment nach Pontoiſe gehen , und dann durch einen Nachts marſd ) , auf dem . Fie uin po eher unerkannt vom Feinde bleiben konnten , da ſie franzöſiſch ſprachen und wie Frans

* ) C, D, W. a , a , D, S, 47,

289 zofeti. gefleldet waren , zwiſchen die Feinde fich eindrängen und die Verbindung derſelben gefährden , während zwölf Schwadronen Preußen auf faon geſchidt wurden , um dem Feinde einzubilden , das vereinte Heer folge auf dieſer Straße. Am 27ſten Iunius hatte der Feldmarſchau fein Hauptquartier in Compiegne , raſch führte er ſein Heer , über die Dife und gewann ſo einen Vorſprung vor Grouchy, der immer noch in Laon Faß und jegt , erſt ges wahrte , daß ihn der Feldmarſchall ſchon überflügelt hatte. Eine Geſandtſchaft von fünf Abgeordneten traf im Hauptquartier ein und bat um Waffenftillſtand und Fries pen. Blücher antwortete ihnen ,aus der Schrift: ich bin nicht komnien , den Frieden zu bringen , ſondern das Schwert. " - Die Geſandtſchaft wurde nach der Welta gegend hingewieſen , von woher man die Ankunft der Mos narchen erwartete. Um aber gegen die Freundſchaftsver : ficherungen der Franzoſen , die die Nachricht von Napos Leon's zweiter Thronentſepung brachten , nid)t ganz unbils Lig zu erſcheinen , verſicherte ihnen der Feldmarſchau , daß er zu Unterhandlingen geneigt: ſei , wenn er Paris beſetzt , die Grenzfeſtungen ihm übergeben , die geraubten Kunſt fchätze zurückgeſtellt und Napoleon ausgeliefert werde. Solchen Bedingungen gaben die Abgeordneten kein Gehør ; fie gingen zurůd und verkündigten den Shrçut, was fie gehört und geſehen , und wie mehr noch als fein Schwert und ſein Heer bie zornige Rede des Feldmarſdaus zu. fürchten ſei.

Napoleon hatte unterðeffen wirklich die Krone nieders gelegt und am 29ſten Sunius Paris verlaſſen , da er bort tein Heer aufzubringen wußte , den Nationalgarden nicht trauen durfte und von Grouchy , ohne Nachricht war. Dieſer hatte auf ſeinem Rückzug noch ein Treffen bet Bitlers Cotteret mit dem General Zietljen und bei Doms maftin mit General Bülow beſtanden ; durch ſeine Ankunft mehrte ſich das Heer bei Paris auf 60,000 Mann , über welches der Marſchall Dapouſt den Befehl führte. Beffer verwahrt , als in dem erſten Feldzuge, war diesmal die Hauptſtadt: zwiſchen St. Denys und Vincenne waren Lis nien gezogen mit Wall und Graben und vielem Geſchüße ; Ver der Montmartre war zur Acropolis befeſtigt worden. dieſen Linien fam der Seldmarſchall am 29ſten Junius an ; 19 Blader's feben ,

290 gwei Tagemårſche hatte er vor dem boraus.

2

engliſchen

Heere

Anch Davouſt frug bei dem Feldmarſchall um Frieden uno Waffenſtilſtand an und berief ſich auf die Entſagung Napoleon's und auf die mit Öſterreichiſchen Generalen an der entfernteren Grenze angeknüpften Verhandlungen . Et ſchrieb an Blücher : 3

Pauptquartier La Valette , den soften Junius. Herr Marſchal ! " ,, Sie fahren fort , angriffsweiſe zu Werke zu gehen , angeachtet der von den verbündeten Machten erlaffenen Erklärung zufolge keine Urſache zum Kriege mehr vorhan Eben jetzt , wo neues Blutvergießen zu erwarten den iſt . ſteht , erhalte ich von dem Herzog von Albufera eine tele graphiſche Depeſche , vor welcher ich hier eine Ubſchrift Daß dieſe Depeſche buchſtäblich wahr iſt , bezeuge beifüge. Nach Maßgabedeſſen, ich auf mein Ehrenwort. was der Marſchall ( Suchet ) merdet , kann es nun auch für Sie , mein Herr Marſdall, keinen Grund inehr gea ben , die Feindſeligkeiten fortzuſetzen , denn Sie können doch von Shrer Regierung nicht andere Verhaltungsbefehle er: balten haben , als die öſterreichiſchen Generale von der kaiſer lidh óſterreichiſchen . Dem zufolge trage ich bei Ew .Excellenz förmlich auf unverzügliche Einſtellung der Feindſeligkeiten und aufAbſchließung eines Waffenſtilſtandes an, während deffen im Congreß das Weitere regulirt werden kann. Ich kann mir unmöglich vorſtellen , Herr Marſdal , daß mein Antrag von Ihnen unbeachtet bleiben ſollte, Sie würden por der ganzen Welt eine große Verantworts! lidhkeit auf fich laden . Uebrigens iſt es mir bei Antrage blos darum zu thun, daß dem gegenwärtigem Blutvergießen Einhalt geſchehe und daß das Intereſſe neis nes Vaterlandes nid)t gefährdet werde. Bin ich genöthigt, Shnen gegenüber auf dem Schlachtfelde zu erſcheinen , To werde ich bei voller Anerkennung Ihres Lalents doch wes nigſtens die Ueberzeugung haben , daß ich für das Heis ligſte auf Erden , für die Vertheidigung und Unabhängiga keit meines Vaterlandes die Waffen führe und welches Geſchic mich dann auch treffen mag , ſo werde ich dody die Achtung Ew . Ercelienz verdient zu haben , mir bewußt

291 fenn . Genehmigen Sie , Herr Marſhall, wenn ich bitten darf, die Verſicherung meiner hohen Achtung.

Der Kriegsminiſter, Marſchau Prinz von Edmühl. Telegraphiſche

Depeſche

des Herzogs von Albufera (Marſchall Suchet ) aus Chambery (in Savoyen ) vom 29ften Yunius an den Kriegsminiſter. " „ Am 27ſten haben die Deſterreicher auf der ganzen Linie attakirt , find aber mit einem Verluſte von 250 Mann an Lodten und Verwundeten zurückgewieſen wor: den. Ich habe darauf dem General Bubna einen Waffens ſtillſtand, antragen faffen , er hat aber nichts davon bôren Am 28ſten machte der Feind einen abermaligen wollen . Angriff bei Conflans und Aiguebelle , verlor aber dabei 1500 Mann und wir nahmen ihm noch 500 Mann an Gefangenen ab . Um ein Uhr Nachmittags wiederholte ich indeß meinen Waffenſtillſtanosantrag , der nunmehro Eina gang fand. Dieſer Uebereinkunft zufølge ziehe ich mich in die ehemals durch den Pariſer Tractat vorgeſchriebene Poſition zurüc. Während meiner Unterhandlungen mit dem General Bubna fertigte ich auch einen Parlamentar mit gleichen Vorſchlägen an den General Frimont ab nach Genf. Er hat mir geantwortet , daß , da er den Berhand lungen , die deshalb mit den verbündeten Mächten Statt fins den werden , ſeiner Seits gern entgegenkommen möchte , er mir einen Waffenſtillſtand bis zum 2ten Julius bewillige, da um dieſe Zeit ich von meiner Regierung Beſcheid era halten haben könne.

Herzog von Albufera . " Der Feldmarſchall antwortete in deutſcher Sprache : Mein Herr Marſchal ! “ ,, Es iſt irrig , daß zwiſchen den verbundeten Mächs ten und Frankreich alle Urſachen zum Kriege aufgehört haben , weil Napoleon dem Thron entſagt habe; dieſer hat nur bedingungsweiſe entſagt , zu Gunſten ſeines Soha ) nes und der Beſchluß der vereinigten Mächte ſchließt nicht allein Napoleon , ſondern auch alle Mitglieder ſeiner Fas milie vom Chron aus, 19

292 Wenn der General Frimont ſich berechtigt geglaubt hat , einen Waffenſtilſtand mit dem ihm gegenüber ſtehen : den feindlichen General zu fdließen , ſo iſt dies kein Mos tiv für uns , ein Gleidies zu thun . Wir verfolgen unſerut Sieg und Gott hat uns Mittel und Willen dazu vers liehen . “

,, Sehen Sie zu , Herr Marſhall , was Sie thun, und ſtürzen Sie nicht abermals eine Stadt in's Verders ben ; denn Sie wiſſen , was der erbitterte Soldat "fich ers lauben würde, wenn Ihre Hauptſtadt mit Sturm genoina men würde. 1 Wollen Si: die Berwünſchungen von Paris eben To , wie die von Hamburg auf ſich laden. “

, Peute in Schutz zu nehmen gegen die Plünderung , die ihs nen von Seiten des Póbels droht. Nur in Paris fann ein zuverläſſiger Waffenſtilſtand Statt haben. Sie wol Yen , Herr Marſchau , dieſes unſer Verhältniß zu Ihrer. Nation nicht verkennen . “ Ich mache Shnen , merklich , daß , wenn Sie es ſonderbar iſt , daß Sie trägen geſendeten Officiere halten .

Herr Marſchall , übrigens be mit uns unterhandeln wollen , unſere mit Briefen und Auf gegen das Völkerrecht zurüds

„ In den gewöhnlichen Formen übereinkommlicher Höflichkeit habe ich die Ehre , mid) zu nennen Herr Marſchall Shr dienſtwilliger Diener von Blücher . " Es war vielleicht das erſte Mal , daß die deutſche Spradie zu diplomatiſchen Verhandlungen mit Frankreich gebraucht worden war. Bon dem preußiſchen Heere war das zweite Armees corps vor den Feſtungen ſtehen geblieben, die Schlachten :

293 und der unaufhaltfame Maridh nach Paris hätten Blús cher's Heer ſo ſehr geſchmolzen , daß er kaum mit 50,000 Mann vor den Barrieren von Paris eintraf. Dhne den Herzog Wellington zu erwarten , oder ihm , den mehr bes denklichen Feldherrn , die fühne Bewegung über St. Gers main auf das linke ufer der Seine anzutragen , wodurch Paris die Zufuhr aus der Normandie verlor , unternahm es der Feldmarſchall noch einmal , alles daran zu feßen , um alles zu gewinnen , und der Wurf gelang. Diefen Zug Blücher's nach dem linken Ufer der Seine, den wir mit Recht einen der kühnſten und entſcheidendſten des Krieges nennen múffen , nennen die Franzoſen init gleichem Kedyte den unvorſichtigſten und ungeſchicteſten und Napoleon hätte vielleidt noch großes Verderben über . uns gebracht , wenn die Franzoſen ihm erlaubt hätten , ihnen den leßten Liebesdienſt zu erweiſen. Er erfuhr in Malmaiſon die Trennung der beiden Heere, gleich ſendete er den General Beder an die einſtweilige Regierung in Paris und trug darauf an , daß man ihm ( Napoleon ) noch einmal die Führung des Heeres als General anvers trauen möge ; er wolle dann den Feinden in die linke Seite und in den Rüden fallen , fie vernichten und, to die Hauptſtadt retten . Wenn Berichterſtatter von Blücher's Feldzuge dies Unternehmen Buonaparte's ungereimt finden , ſo treten fie dadurch dem Ruhme unſeres Feldherrn zu nahe , indem ſie ihm gerade die Lugend, in der er groß war , růdrichts loſe Kühnheit , abſprechen * ). Die Stellung des preußiſchen Heeres am lius war dieſe :

1ſteu Jus

Das dritte Armeecorps ſtand bei St. Germain am linken ufer der Seine; das erſte Corps am rechten Seines ufer , das vierte Armeecorps fam in der Nacht in der Nähe von St. Germain an.

* ) Campagne do 1915 par Gourgaud avec des notos d'un officier Allemand. pag. 152.

294

Durch Verrath der Verſailler wurden hier zwei preus Biſche Huſarenregimenter faſt gänzlich niedergehauen , da fie unvorſichtig vorgegangen waren und den Verſicheruns gerungen der Bürger, daß fich nirgend ein gewaffneter Franzoſe in ihrer Nähe befinde, getraut hatten . Davouſt ſchien am 2ten Julius einen ernſtlichen Ans griff auf das preußide Heer unternehmen zu wollen ; während er at den Linien von St. Denns das engliſche feſthalten ließ , zog er auf der andern Seite nach Sevres und Pleſſis Piquet; aus sily aber , was nur eine halbe Stunde von Paris liegt , founten die Preußen nicht vers trieben werden . Vergeblich) waren die Angriffe , die die Franzoſen am 3ten Julius erneuten , das Gouvernement provisoire in Paris beſtürmte den Marſchall Darouſt , daß er neue Verhandlungen anknüpfen möge , das Gou vernement ſelbſt fendete Abgeordnete an die feindlichen Feldherrn , die Uebergabe der Stadt wurde angeboten , man ſchloß Waffenſtilſtand und zu St. Cloud wurde die Capitulation unterzeichnet ; binnen 24 Stunden war die Verhandlung geſchloſſen , denn der Feldmarſchall befleißigte fich bei diplomatiſchen Verhandlungen eines gedrängten Styls. Beſonders gereizt fühlten ſich die Franzoſen über die Nufnahme , die ihre Abgeordneten bei dem Feldmarſchall gefunden hatten. Lange mußten ſie antichambriren , dann empfing er ſie fißend , und hörte beide Parteien , die von Davouſt und som Gouvernement an ; die Geſandtſchaft ſelbſt war nicht unter ſich einverſtanden , die vom Heere wollten nicht hinter die Loire , was die von der Stadt fehr zufrieden waren , zwiſchen beiden Theilen entſtand ein Wortwechſel , da erhob ſich Blücher und trat mit brene nender Pfeife zwiſchen ſie und gebot Ruhe. Er erklärte, daß der Waffenſtilſtand ſogleich gekündigt werden ſollte, wenn die franzöſiſche Armee ſich nicht hinter die Loire zus tückziehe; nun ward es bewilligt.

Die Abgeordneten verlangten ferner , daß die " gute Stadt Paris von aller Einquartierung, wie im Jahr 1814 der Fürſt Schwarzenberg es bewilligt habe , ver : Die franzöſiſche Armee " erwiederte Blús ſchont bleibe. dyer , , bat Sahre lang in Berlin recht angenehm logirt,

295 es roll kein Preuße , der mir hierher gefolgt ift , gurud's kommen , ohne ſagen zu können , daß die Pariſer ihn ibes wirthen mußten .“ Er gebot, davon kein Wort mehr zu erwähnen . Eben ſo unwillig wieß er den Artikel zurück, worin Sicherheit für das Muſeum gefordert wurde. Meint Ihr uns , wie im Vorigen Fahr , um das , was Ihr aus Kirchen und Schlöſſern geraubt habt , zu betrus gen , was wir gutmüthig Euch das erſte Mal gelaſſen haben , ſollt Ihr nicht zum zweiten Mal uns vorenthalten . “ In allem mußten die Abgeordneten ſich in den Willen des Feldmarſchalló fügen und vergeblich ſuchten ſie bei dem ihm verbindeten Freunde Wellington einen Rüdhalt , er trat nie dem entgegen , was Blücher ihnen bot , ſondern unterſtützte ihn redlich . So kam die Convention von St. Cloud raicher zu Stande, als die Verhandlungen , die im vorigen Jahre zu Chatillon gepflogen wurden . Dies iſt ſie : Heute , den 3ten Julius 1815 , find die von den coms mandirenden Generalen der Armeen ernannten Commiſſas rien , nämlid ): Je

Der Generalmajor ' Freiherr von Müffling mit den Vollmadyren Sr. Durchlaucht des Feromarſchalls Fürs ſten Blüdyer , commandirenden Generals der preußiſchen Armee , der Oberft Herren mit den Vollmachten Sr. Ercels Tenz des Herzogs von Wellington verſehen ,

eines Theils ; der Baron Bignon , die auswärtigen Angelegenheis ten beſorgend , der Graf.Guilleminot , Chef des Genes ralſtabes der franzöfiſcheu Armee , Ser Graf Bondy , Práfect des Seinedepartements , mit den Volmadsten Sr. Ercellenz des Marſchalls, Prinzen von Edmühl, commans direnden Generals der franzöſiſchen Armee verſehen ... andern Theils , 1 find über folgende Punkte übereingekommen :

Art.

1.

Es iſt Waffenftiuftand zwiſchen den alliirten Armeen ,

296 befehligt: von Si. Durchlaucht dem Fürſten Blücher , Sr. Excellenz dem Herzog' Wellington und der franzöſiſchen Urmee unter den Mauern von Paris,

Art.

2.

Morgen fetzt fich die: franzöfiſche Armee in Marſchi um über die Loire zu gehen. Die vollſtändige Räumung von Paris wird in drei Tagen bewirkt , und in acht Las gen iſt die Armee jenſeits der Loire. : 1

Art .

3

Die franzöſiſche Armee nimmt ihr Feldgeſchüß , ihre Kriegskaſſen , ihre Pferde und das Eigenthum der Regis meuter mit ſich , ohne Ausnahme , ſo wie das Perſönliche Der Depots und verſchiedneu Adminiſtrationszweige, welche der Armee gehören . Art.

4.

Die Kranken und Verwundeten , ſo wie Sie Chirurs gen , welche zu ihrer Heilung nöthig ſind., bleiben unter bem beſondern Sdus der commandirendeu Generale der engliſchen und preußiſchen Armee zurück. Art.

5.

Die Officianten, und Militärs, von denen im vorigen Artikel die Rede iſt, können nach ihrer Herſtellung zu ila rem Corps zurückgehen ,

Art .

6.

Die Frauen und Kinder aller Glieder der franzöfiſchen Urmee können in Paris bleiben , auch ohne Schwierigkeit Paris verlaſſen und mitnehmen , was thnen und ihren Männern gehört.

Art.

by

Die Officiere der Linientruppen , welche in den Nas tionalgarden oder den Föderirten dienen , können ſich der Armee anſchließen , oder auch in ihren Wohnort oder Ges burtsort zurückkehrent.

297

als Uit18:25

1

Morgen , den 4ten Julius Mittags wirs St. Denys, Uebermorgen St. Duen , Clichy und Mully übergeben. zu derſelben Stunde der Montmartre, den dritten Tag, den 2ten Sylius , alle Barrieren . Art.

9,

Der innere Dienſt son Paris wird durch die Nationals garde und ſtädtiſche Gensd'armerie fortgefekt werden .

Art. 10. Die commandirenden Generale der engliſchen und preußiſchen Armee verſprechen , die jeßigen Autoritäten , to lange ſie beſtehen , zu reſpectiren und Durdy ihre Untera gebenen reſpectiren zu laſſen .

Art .

11.

Tals :

Deffentliches Eigenthum , (mit Ausnahme deffen , wels dhes ſich auf den Krieg bezieht , ) es gehöre dem Gouver: nement, oder hänge von Ortsobrigkeiten ab , wird reſpectirt und die verbündeten Mächte werden in keiner Art in die Verwaltung oderVerfügung eingreifen.

Art.

12 .

Eben To Føllen Perſonen und Privateigenthum reſpectirt werden . Die Einwohner der Hauptſtadt und überhaupt alle Individuen , welche ſich daſelbſt befinden , fahren fort, ihre Rechte und Freiheiten zu genießen , ohne beunruhigt, oder wegen ihrer Dienſtverrichtungen , ſowohl gegenwärtiger als vergangener , wegen ihres Betragens oder ihrer polis tiſchen Meinungen in Unterſuchung genommen zu werden. Art.

13.

Die fremden Truppen werden die Approviſionirung der Hauptſtadt nid )t hindern , im Gegentheir die Ankunft und den freien Umlauf der dazu beſtimmten Gegenſtände beſchůzen. Art.

14 .

Gegenwärtiger Vertrag wird bis zum Friedensſchluß 1

1

1 298 wegen gegenſeitiger Verhältniſſe als Vorſchrift dienen . Im Fall eines. Bruchs ſou er in den gewöhnlichen Formen fehn Tage vorher aufgekündigt werden .

Art.

15.

Sollte bei Ausführung des einen oder des andern Ars tikels eine Schwierigkeit vorkommen , so wird die Ausles gung zum Vortheil der franzöſiſchen Armee und der Stadt Paris Statt finden . 37192 Art.

16 .

Vorſtehende Convention iſt für alle verbündete Ar: meen mit dem Vorbehalt der Ratification der Machte , von denen ſie abhängen , gemeinſchaftlich abgeſchloſſen . Art.

17.

Die Ratificationen werden morgen den vierten Julius früh um ſechs Uhr auf der Brüdte von Neully ausgea wechſelt. Art.

18.

Es werden von den verſchiedenen Theilen Commiffas rien ernannt, um gegenwärtige Convention auszuführen. Geſchloſſen und unterzeichnet zu St. Cloud iu dreifacher Ausfertigung durch obengenannte Commiſſarien mit, oben genanntem Tag und Sahr. Freiherr von Müffling. ( L. S. ) F. S. Hervey . ( L. S. ) Baron Bignon. ( L. S. ) Le Comte Guilleminot. ( L. S. ) sidan, Le Comte Bondy . (L. S.)

.. Gegenwärtiger Waffenſtilſtandsvertrag genehmigt und ratificirt zu Meudon , den 3ten Julius 1815 . Der Feldmarſchall Fürſt Blücher. " **** So ichrau die Franzoſen feit 200 Jahren in allen diplomatiſchen Verhandlungen die Deutſchen überliſtet und betrogen hatten , und , wohl geübt in ſolchen Künſten , fich ( über, uns ſtellen konnten , ſo gelang es ihnen hier nicht,

299 mit derfe& ten Wendungen uns - 31 fangen . Im Gegens theil ließen ſie einen Zwiſchenfaß in den eitfren Artikel einſchieben , von dem ſie nicht wußten , welche Ausdehnung ihm gegeben werden würde. Wo von der Sicherheit des öffenttichen Eigenthums geredet wird , wurde nur dems jenigen Sidherheit verheißen ,welches mit dem Krieg nicht in Verbindung ſtehe. Was ſtand aber nidyt mit dem Krieg in Verbindung ? - Selbſt an die unſchuldige Brüde von Sena wurde . Hand gelegt ; fie rettete die Ans kunft der Monarchen , die wohl wußten , daß der 14te October 1806 fo wenig durch die Vernichtung der Brüde aus der Geſchichte geſtrichen , als Napoleon's Undenken dadurch verwiſcht werden konnte, daß jedes N am Louvre und den Louillerieit abgeſchabt wurde. -

Zu dem Einzug in Paris gab Blücher dieſen Befehl : ,, Das erſte Armeecorps wird morgen , den 6ten , ( es geſchah aber erſt den 7ten , ) Paris militariſch beſetzen und darüber noch ſeine nähere Inſtruction erhalten , das dritte und vierte Armeecorps bleiben noch in ihren Poſis tionen ſtehen , bis die feindliche Armee die gehörige Ents fernung gewonnen hat , dann werden ſie auch nach Paris und zu ihrer weitern Beſtimmang rúden . “

Kleine Beobachtungsdetachements werden dem Feinde in gehöriger Entfernung nachgeſchickt, um ſeinen Marfd zu beobachten,

22 Von jedem Armeecorps bricht morgen früh ein Kas vallerieregiment auf, um die Ordnung im Rüđen herzus ftellen ; das des erſten Armeecorps marſchirt nad) Coms piegne , das des dritten nach Senlis , das des vierten nach St. Germain. Es wird in dieſen Tagen alles angewens det , um die Ordnung und Zucht wieder herzus ft ellen , jeder Erceß muß ftrenge beſtraft werden . Ein Regiment , wo ein Erceß vorfällt , foll nicht mit in Paris einrúden . " ,, Sámmtliche Franzoſen werden mit Ernſt und Kálte behandelt , aber jede muthwillige Beteidigung von unſerer Seite wird ſtreng beſtraft. Ich erwarte , daß fich die Armee nicht durch Uebermuth entebre , ſondern

300 auch als Sieger - fich gen wird .

menſchlich

und beſcheiden Betras

Hauptquartier Meudon , ani 3ten Fulius 1815 .

von Blücher . " Blücher's Einzug ſollte den Pariſern nicht das Schaus ( pier einer glänzenden Parade geben , das Heer, das er führte , batte in zwanzig Tagen die große franzöfiſche Armee uuter Napoleon verniditet und war von der Maas zur Seine ſo raſchen Laufes vorgedrungen , daß es freilich gegen die auf bequemereu Wege nachkommenden an Glanz zurücktrat; aber Blúdier konnte pon den Seinen daſſelbe ſagen , was Friedrich der Große ( 1759 ) gegen die glatt geputten Regimenter des Generals Wedel , die vor den Rullen bei Kai geflohen waren , von dem Heer rühmte, das er ſiegreich aus Schleſien herabführte: „, die Euern , fagte der große. König , ſind zu Paraden gut, die Meia nen ſehen aus wie die Grasteufel, aber ſie beißen. “!. En Die Pariſer benahmen ſich init anſtändiger Ruhe , ſo bedurfte es nicht der Ausführung aller der ſtrengen Maßs regeln , die ina Hauptquartiere Blücher's bereits beſpro chen worden waren . Hätte man Aufruhr zu befürchten gehabt , ſo wären auf die Zinnen des Couvre und der Louillerier Batterien gebrad)t worden, die mit denen auf dem Montmartre: ein verwüſtendes Wechſelgeſpräch über der Stadt geführt haben würden. Jest genügte es , die Brüden und öffentlichen Pläße mit Geſchüß und aufges pflanztem Bajounet zu beſeben . Daß dem Soldaten nad den ſchweren Tagen eine gute Pflege zu Cheil werde , hatte der Fürſt Blücher dem fchon in früheren Feldzügen als Heerpfleger ihm werth gewordenen Generalintendant der Armee , Staatsrath Nibs bentrop , den die Franzoſen Riz - Pain trop ſchries gegeben. en , Nach der Vors ben , die nöthigen Vollmachten gegeb ſchrift zur Verpflegung beſtand die tägliche Portion aus fwei Pfund Brod von Weizen- oder Roggenmehl; einem Pfund friſchem Fleiſch ; einer Unze Salz; drei Unzen Reis, oder an deſſer Stelle Bohnen , Linſen oder andere Hülleria früchte zu ſechs. Unzen; drei Unzen Butter oder drei Uns szen Sped ; einem Liter Bier oder einem halben Liter Wein ;

301 cineni Decititer oder Unze Rauchtabak.

einem

Poiffon Branntwein ;

einer

Die Wirthe , " fo hieß es in dein Befehl, find verpflichtet, dem Soldat nach deſſen Verlangen das Fleiſch und Gemüße zubereiten zu laſſen , alle übris, gen Beſtandtheile der Portionen aber des Morgens ro Ge zeitig zu überliefern , daß derſelbe nach eigenem fallen die Eintheilung madyen kann . Die Soldaten

. , foiden Lagerſtelle gehören : eine Matraze , ein Kopf polſter eine wollene Dece und zwei Laken von Leins wand . "

ſchwerſten gingen die Franzoſen daran , die Am funſtwerke zurückzugeben die ſie als die ſchönſte Beute auf den Triumphzügen nach allen Weltgegenden in der Hauptſtadt der Welt, wie Paris in jener Zeit es war, aufgeſtellt hatten , Der wahrhafte Sammer , den der Kunſts freund und der Künſtler bei der Trennung und Zerſtreuung dieſer Spaße fühlte, war es nicht , der die Pariſer fo empórte , fie ſahen nur die reichſten Blätter von dem Cors : beerkranze genommen , den ſie auf freindem Boden ſich gewunden hatten . Streng war der Befehl des Feldmarſchalls ," ſtreng ward er außgeführt. Einem rheinländiſchen Freiwilligen , der die Univerſität nicht längſt verlaſſen und genaue Kenntniß von dem hatte ,was die Franzoſen aus Deutſche Yand und den Niederlanden an Kunftſaden entführten , ward gleidh am erſten Lage des Einzuges dieſe Volinacht ertheilt : Der Lieutenant De Grote iſt vor mir beauftrage deutſchder en Eigenthums. alles mit Una bon den Franzoſen geraubten Corpscommandanten ſind ana : gewieſen , ihn auf ſein Verlangen mit Gewalt der Waffen zu unterſtüßen. Uebrigens bin ich für alles , was der von mir beauftragte Lieutenant de Grote thut oder untera Jäßt, verantwortlich ,

yout Blücher.

302 3. Gleich am erſten Abend wurde noch bei Kerzenfcheint der heilige Peter, den Rubens feiner Vaterſtadt Sola zum Andenken gemalt und das jüngſte Gericht von Eyt's , das den Danzigern gehörte , herabgenommen , damit man nur erſt eine Lüde im Muſeum hatte, von wo aus man weiter graben konnte ; die Säulen voin Grabe Carts des Großen waren aus Aachen nach Paris geſchleppt wors den ; die inehreſten wurden wieder zur alten heiligen Stätte zurü & gebracht. učberdem ward von den Beſiegten Tribut gefordert und ein doppelter monatlicher Sold als außers ordentliches Geſchenk an das Heer vertheilt. Der Feldmarſchau felbſt verſchmähte , Quartier iit Paris zu nehmen , er blieb auf dem kaiſerlichen Schloß in St. Cloud , von wo er als Andenken Napoleon's Bild oon David gemalt einpaden ließ. Es zeigt den Helden unſerer Zeit , wie er ſein Heer auf dem Wege, den Hans nibal und Carl der Große nahmen , über die Alpen führt ; jest ziert es die königliche Gallerie in Berlin. Der Felda marſchall zog' mit ſeinem Heer nach der . Normandie und nahm fein Hauptquartier in Caen . Paris ward auch nad ſeiner Entfernung noch nach ſeinen früher getroffenen Einleitungen verwaltet und von den Preußen beherrſcht. An dem Oberſten von Pfuel war der Stadt ein ftrenger Commandant , an dem General von Müffling ein reiter Gouverneur gegeben. Den Befehlshabern der verbündeten Zruppen , die nach und nach in Paris eingetroffen waren , war für den Fall eines Aufruhrs in der Stadt dieſer ges heime Befehl ertheilt : Der innere Dienſt von Paris und die Aufrechthala tung der Ordnung ſind der Nationalgarde anvertraut und die Garniſon der alliirten Mächte hält die großen Plate der Stadt gewiſſermaßen als Reſerve beſeßt . Da jedoch Falle denkbar ſind , in welchen die Nationalgarden es ver : ſuchen könnten , ſich der Unterdrückung großer Tumulte zu entziehen , fo dienen folgende Vorſchriften für die Garni: fon von Paris : “

, Verſammlung der Garniſon auf den Allarms plagen.

Der Befehl zur Verſammlung der Garniſon von

303 Paris wird durch deit Gouverneur gegeben , ind zwar durch drei Kanoneaſdůfſe auf dem Plat Demi fune in Dieſe werden wieder den Champs Eliſées an der Seine bolt durch eine Kanone an der Brücke des Jardin des Plantes. 11

7, Unf dieſe Signale , fie mögen bei Lage oder Nacht gegeben werden , rüden die Truppen auf ihre Alarmplage. Da es möglich iſt , daß Wind und Wetter es verhindern , die Ravonſchüffe zu hören ſo werden die Herren Wrigades chefs ud.Brigadecuirmandeurs ſolche Maßregeln treffen , daß fie die Benachrichtigung erhalten , daß die Schäffe auf dem Plate Demi Lune geſchehen ſind , damit bei einer Forchen augeineinen Verſammlung nicht einzelne Truppen fehlen .“ ,, Die Belegung von Paris.von den älliir : ten Truppen und ihren Allarm plåten iſt nach Folgende: 1. Die königlich engliſche Brigade formnirt ſich in den Avenuen von Neuilly mit der 211 Dete an dem Plak Ludwigs XV . , fie beſetzt mit S. Heinem Bataillon den Platz Beaubeau und mit einem andern Bataillon den Punkt , wo der Boulevard de la Madelaine von der Straße St. Honorée durcha Tohnitten wird.

2. Die kaiſerlich 8-ſterreichifche Brigade beſetzt den Plak Vendome mit zwei Bataillons. Ein Bataillon reßt fich in Colome bou das Quartier. Sr. Majeſtät des Kaiſers oon Deſterreich , nurem , viertes Bataillon da , wo der Boulevard des Capucins von dem Boulevard des Italiens durch die Straße Monta blanc getrennt wird. Die Kavallerie ſteut dein Boulevard de la Madelaine auf.

ſich auf

3. Die königliche preußiſche Gardebrigade befekt die Esplanade des Invalides mit zwei Baš taillons. Das langliche Vierec , umgeben von det Straſſe la belle Chaſſe , Duai d'Orſay , der Straße de Bourgogue und der Univerſitársſtraße mit einem Bataillon ; ein Bataillon ftellt ſich auf bei dem Port"

604 royal, ein zweites bei dem Pont neuf, ein Srittes bei dem Pont Luremburg , ein viertes mit der Artits Ierie und Kavallerie bleibt auf dem Champ deMars. 4. Die königlich preußiſce Grenadier brigade bereßt mit einem Bataillon den Plaß bei der Bas ſtille , mit einem zweiten die Brücke des Sardin des Plantes , mit zwei Bataillons den Quay de la Toura nelle , mit einem Bataillon den Plak bei'm Pantheon , mit zwei Bataillons die Inſel du Palais mit ihren Brücken ; die Kavallerie und Artillerie bleibt auf dem Plak Valhubert vor dem Jardin des Plantes ſtehen .'' wwFür den Moutmartre wird eine beſondere Inſtruction erfolgen.1 Der Gouverneur : der Stadt wird auf dem Plaße Wendome, der Commandant der Nordſeite von Paris auf dem Plate Ludwig XV. , der Commandant der Südſeite auf dem Pont neuf zu finden ſeyn . “

In dieſer Stellungen erhalten die verſchiedenen Abs theilungen mit den zunächſt ſtehenden die Verbindung durch Patrouillen und vertheidigen fich , wenn ſie angegriffen werden , bis ſie beſondere Weiſungen erhaltenir An den Grenzfeſtungen wurde der Krieg fortgeführt und mancher brave deutſche Krieger fiel noc ) , obwohl der König und die Hauptſtadt der Feinde in unſera Händen waren .

Zu den Friedensverhandlungen wurde anfänglich der Graf Gneiſenau mit hinzugezogen , ſpåter trat er zurück , da die von ihm vorgeſchlagenen Grenzberichtigungen zu wenig Unterſtüßung fanden. Kaum hatte der König noch einen Dank, den er ſeinem Feldmarſchall nicht ſchon ausgeſprochen hatte; ein Zeichen zu neuer Auszeidinung zu finden war ſchwer: Ein großes eiſera nes Kreuz in Brillanten gefaßt ward dem Fürſten mit dies fem Handſchreiben überſendet.. Ich wünſde , daß Sie zum Andenken an Ihre zulegt erfochtenen Siege das hierbei erfolgende Zeiden in der Stelle

305 I der erſten Claffé des effernen Kreuzes - tragen mögen. weiß , daß keine goldenen Strahlen den Glanz Threr Vers dienſte erhöhen können ; es iſt mir aber ein freudiges Ges ſchaft, die volle Anerkennung derſelben auch durch eine äußere entſprechende Auszeichnung zu beurkunden , indent ich mir für ruhigere Verhältniſſe das Bergnügen vorbehalte, Shnen noch fernere Beweiſe meiner ſtets dauernden Ers kenntlichkeit zu geben. 3

Hauptquartier Paris , den 26ſten Fulius 1815. Friedrich Wilhelm . 41.

Die Einleitungen , die Blücher zu den Friedensunters handlungen gemacht hatte, brachten diesmal einen entá ſchiedenern Charakter in den Gang dieſes Geſchäftes , ale es ſonſt zu geſchehen pflegte. Die Loirearmee wurde aufe geldſ't ; Landau und Saarbrüd init einem anſehnlicher Sebiet wurden zurückgenommen ; eine ſchwere Geldbuße dem lande auferlegt; mehrere Grenzfeſtungen beſett , und ein Heer von 150,000 Verbündeten ſollte fünf Jahre lang dein König Ludróig zum Sdhuß auf franzöſiſchem Boden berpflegt werden . Dies: Teşte Lebewohl rief der Feldmarſchall feinem Heer aus dem Hauptquartier Compiegne, den 31ſten October 1815 zu : „Ich kann die Armee , die jeßt auf dein Rüdmarſche in ihre Heimath begriffen iſt , nicht verlaſſen , ohne Euch , brave Soldaten , mein Lebewohl und meinen Dank zu fas Als Se. Majeſtät der König mir das Commando gen. der Armee aufs Neue anvertraute , folgte id, dieſem eht renvollen Rufe mit Vertrauen auf Eure ro oft geprüfte Tapferkeit. ihr habt dieſes bewährt , Soldaten , und das Zutrauen gerechtfertigt, das der König , das Vaterland , Europa in Euch resten . “ » Eingedenk Eurer hohen Beſtimmung habt Ihr den alten errungenen Ruhm zu rechtfertigen gewußt und einen fo ſchweren Kampf in ſo wenig Zagen beendigt. Ihr ſeid der ' Namen Preußen , Deutſche werth. Nehmt meinen für die Uusdauer; für die Lapferkeit , die She bewieſen und womit Fhr die 20 Blücher's Leben.

306 fo herrlichen und großen Erfolge in ſo kurzer Zeit erkämpft habt. Der Dauk Eurer Mitbürger wird, Euch bei der Rückkehr empfangen und indem Ihr die verdiențe Ruhe genießt, wird Euch das Vaterland zu neuen Thaten bes reit finden , ſo bald es Eures Urms bedarf! *? von Blücher.

Ruſtig hatte Blücher ausgehalten , ſo lange die Kriegs führung ſeine Chátigkeit in Auſpruch nahm , mit dein Friedensſchluß wurde die Regſamkeit ſeiner Lebensgeiſter gelähmt, krank kehrte der große Siegesheld heim. Des halb durfte er auch nicht überalt dem Voike erlaubert , die Freude -uber ſeine Gegenwart. To laut werden zu laſien , als es die theilnehmenden Herzen begehrten ; aber die Luſt, ihn zu ſehen und zu begrüßen , war ſo groß , daß er dem ſo unbequemen Triumphzuge nicht überau entgehen konnte, In Halberſtadt war Jung und Alt verſammelt und empfing ihn mit großem Fubel ſpát am Abend. Aufges fordert durch den Hurrahruf und manches ihm gebrachte lebehoch unter ſeinen Fenftern , zeigte er ſich der Menge und hielt eine Yange Rede , in der er am Schluß ſagte : ,, ich freue mich , daß die fremde Herrſchaft Eure Herzen dem Könige und dem Vaterlande , dein Ihr früher anges hörtet, nicht entfremdet, hat ; nun bitte ich Euch aber um Gottes Willen , geht nach Haus und laßt mich ruhig ſchlafen !“ Seinem @us einander .

Wunſche folgſam gingen. Alle ruhig

Sn Berlin , wo ihm von dem Könige ein Haus auf dem Pariſer Plaße am brandenburger Tiore geſchenke worden war, damit er, der von ihin heimgeführten Sies gesgøttin nahe wohnen möchte , verlebte er den Winter mehrentheils in der engeren Geſellſchaft eines Hauſes und nahm an den größeren politiiden Bewegungen der Haupta ſtadt keinen Untheil; denn wie fehr er im Kriege immer mit unabhängiger Entſcheidung ſein Wort ſprach , ſo ſtellte er ſich doch , wo es die friedlichen Verhältniffe des Staats galt , auf die untergeordnete Stufe des Vertrauens und fchweigenden Gehorfams , eine Beſcheidenheit, die um lo mehr Lob verdient , da es an Aufregung nicht fehlte , den in den Feldzugen erworbenen Ruhm geltend zu machen bei Verhandlungen , wo die Einſicht- und die tieferę Bea

307 kanntſchaft mit dem vernunftgemäßen Bedürfniß des Staats allein eine Stimme hat. Üuch er gehörte zu denen , die durch die beginnende Aufhebung der Feudatariſtokratie und freiere Anordnung der bånerlichen Verhältniſſe betheiligt wurden ; weit entfernt aber , in die Anſichten, derer einzue gehen , die ihr Privatintereffe dem des Staats nicht uns terordnen wollten , obwohl ſie bei der Regierung keinen Rüdhalt fanden und ſchon früher ihre Vorredner nach der Feſtung wandern ſahen , weil ſie dem Staatskanzler és zum Vorwurf mad ten , daß er Grundſåßen , die in der franzöſiſchen Revolution: ihre Gültigkeit bewährt hatten , auch in dem preußiſchen Staate. Anerkennung verſchaffe; fo hat Blücher fidh da ſoiner Stimme begeben , wo ein natürlicher Lakt ihm ſagte , daßman jungen Moſt nicht Geſpräche über Conſtitus in alte Schläuche faffen dürfe. tion famen ofter an ſeiner Tafel vor , dann fagte er wohl im Scherze : „ der Staat hat keine beſſere Conſtitution als ich im Kriege ſind wir friſch und geſund , aber im Frieden werden wir lahm . “

Wenn er frei von Franklichkeit war, liebte er gerir eine muntere Diſchgeſellſchaft und er war der heiterſte von allen . Eines Mittags aß der General *** bei ihm , der Fürſt befahl, neben dieſem einen Stuhl frei zu laſſen , da noch ein Gaſt , den er zum Nachbar für ihn beſtimmt, erwartet würde. Als die erſte Schüſſel vorüber war , trat ein junges Mädchen herein , die , ganz betroffen über die große Geſellſchaft, ſich wieder entfernen wollte. „ Kom men Sie nur näher , rief der Feldmarſchall ihr zu , oy und ſetzen Sie ſich der Plaß dort iſt für Sie beſtimmt, und was ſie ſonſt wünſchen , daß tragen Sie getroſt Fha rem Nadybar vor... Das' arme Kind faßte ſich bald , erzählte, daß Sie die Braut eines Freiwilligen fet, der auf einem der Güter des Generals landprediger zu were den wünſche. Sie hatte ſich ſchriftlich mit ihrer Bitte an den Feldmarſchall gewendet, und dieſer ließ fie einlas den , den Beſcheid mündlich ſich abzuholen. gab er feinen Gäſten öfter kleine Komodien aus dem Stegreife. In den Sommermonaten beſuchte der Fürſt die Bås der ; beſonders ſtårkend fand er Karlsbad , doch beſudyte er auch 1816 das Seebad Dobberan in ſeinem medlena 20

308 burger Vaterlande, und nahm auch eine Eluladung nach Roſtoc an , um den Wunſch derer zu erfüllen , die gern den Helden lebend noch einmal auf der Státte wollten fehen, wo ſein ehernes Standbild den kommenden Ges ſchlechtern zum dauerndeu Gedächtniß aufgeſtellt wers den ſollte. Eine lebhafte Erinnerung an die Fahrt nach Alts eugland ward dem Fürſten in Hamburg gegeben , da er dieſe Stadt auf feiner Reiſe von Dobberan beſuchte: Er ward Bürger der Hanſeſtadt; ein Blücherklubb warð geſtiftet; öffentliche Feſte und häusliche Feiertage nahmen wechſelnd feine Gegenwart in Anſpruch , und überall wußte man ſeinen Wünſdhen ſo zu begegnen , daß er öfter Pagte: , ſo wohl wie in Hamburg iſt mir’s nirgendwo gegangen .“ Im Sommer : 1819 beſuchte er zum lekten Male Starlsbad ; don von hier aus verbreiteten ſich beunruhis gende Gerüchte über die Geſundheit des Fürſten , auch mußte er das Bad früher als gewöhnlich verlaſſen und tehrte ſehr krank nach ſeinem Landgute Krieblowing in Schleſien zurück. Es darf immer als etwas Außeror dentliches gelten , wenn der Menſch ſeinen Todestag fich ſelbſt voraus beſtimmt; denn obwohl einem jeden dem die Krankheit an das Leben geht, wenn ſie nur nicht zu ſehr ihn überraſcht, mehr als ein dunkles Vorgefühl vor ſeinem Ende gegeben iſt; fo find dody wenige geneigt, über dieſes Dunkle Gefüht ſich zu verſtändigen , da die Luft des Lebens fie , auch wenn alles erfüllt iſt , was dem Menſchen beſchieden , zu feft gegen die Verſtändigung mit dem Tode verſchließt. Blücher. erkanute furchtlos der Schlag des Lodesengelb , der diesmal an ſeine Herzkams mer klopfte ; er verweigerte jeden Trauf, den die terzte ihm miſchten , und ſagte noch ſcherzend in ſeinem Schmerze : # für den Lod kein Kraut gewachſen iſt .“ Selbſt der freundliche ' Rath des Königs , der von einer Heerſchau, die er in Schleſien hielt , ſeinen kranken Feldherrn bes ſuchte und des Vaterlandes Theilnahme durch treuen Handedrud ihm verſicherte , konnte den Fürſten nicht beres den , den Uerzten folglainer gu feyn ; ſchon vorher hatte er den Adjutanten des Königs verſichert : ,, ich weiß , daß ich ſterbe , denn ich fühle es beſſer als die Verzte , die

309 meinen Zuſtand nicht beurthetleri tónnert. ich bin nichts mehr auk. "

Ich ſterbe gern ;

Der Graf Noſtig , der den Fürſten auf so manchem Zug begleitet hatte, war auch in den lekten Lagen ſein treuer Gefährte , ſorgſam hatte er in mander Gefahr den rettenden Schild über ihn gedeckt ; gegen den Feind , der jeßt heranzog , war Schuß und Šegenwehr vergeblich . Noftit , Sie haben manches von mir gelernt, jetzt rola Ten Sie auch von mir lernen , wie man ruhig ſtirbt. So ſprach der Feldmarſchall und verſchied bald nachher am 12ten September 1819. mo

das luftige Zeit des Himmels haben . Dhne Leichenges prange befahi er , ihn unter die drei Linden an der Straße von Krieblowiß nad Kanth zu begraben . Dieſer Ort ward ſchon ain folgenden Lage zu ſeiner Ruheſtätte ges weiht ; das zur Heerſchau bei Breslau verſammelte Heer, zog zu den drei Kinden und hielt dem Feldmarſchall und Fürften von Wahlſtatt eine gemeinſanie Lodenfeier . Der Leichnam ward balſamirt und in einer katholiſchen Kas pelle zu Woiſchwiß einſtweilen beigeſetzt. Das preußiſche Heer legte auf adt Lage Trauer um den geliebten Felds herrn an ; auswärts zeigte beſonders Hamburg große Theilnahme bei dem Tode Blücher's , den ſie als den Helden des deutſchen. Vaterlandes und als Bürger ihrer Štadt verehrten . Die Bürgerwehr legte Trauer an ; in mehreren Geſellſchaften wurde Sedachtnißfeier gehalten , auf der Bühne eine Lobenfeier. Weniger hat Berlin fich ausgezeidynet; kein öffentliches Feſt hat ſeinen Lodestag gefeiert; im Theater" hat man davou geſchwiegen , weil man wohl die Unſchidlichkeit fühlte, an dem Ort, wo eben einem unbedeutenden Komödienſchreiber zu Ehren Ere quien gehalten worden waren , nun für den Krieges helden einer ro tragiſchen Zeit dieſelbe Feier zu wieder : holen.

Unſer Helb hat ſeinen Namen ſo bauernd in die er angehörte, mit ehernem Geſchichte des Volkes , dem Griffel, mit dem Schlachtſchwert, das er felbſt gefülyrt, gegraben , daß er , wie auch die Zeit hinfluthet und

310 manchen Fotzen Namen fortreißt and manches glänzende Bild in bleiche Ferne führt , ein heller Stern leuchten wird am deutſchen Himmel, den Hirten und den Königen ein theures Zeichen .

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Denkmälet.

Das erſte großartige. Denkmal , das dem Feldmarſchalt zu Ehren in Deutſchland zu Staude gekommen iſt , ſteht in ſeiner Vaterſtadt Roſtoc .

Schon im Jahr 1814 wurde der Entſchluß dazu ges 1: faßt, und wenn auch die Veranlaſſung dazu ein Scherg war , ſo iſt doch die Ausführung in vollem Ernſte ges ineint worden . $; 14. Einige für Blücher lebhaft begeiſterte junge Freunde Heßen in offentlichen Blättern die Nachricht verbreiten , die Stadt Roftod derde ihrem Landsmann , dem Helden Blücherein Denkmat errichten , ohne daß die Stadt darüber irgend einen Entſchluß gefaßt hatte . Blücher nahm jene Anzeige für wahr, und dankte in einem beſons dern Schreiben den Bürgern von Roſtock für die Theils Hahme , die fle ihm bezeigten , obwohl er nidyt ihr fands : mann geblieben : fei. Der Rath zu Roſtoc verſamınelte fich ; die Bürgerſchaft beſchloß , ein Denkmal zu errichten ; die ganze Landſchaft unterzeichnete und ſo übertrugen ſie nun dem Director der Akademie der Künfte in Berlin , Herrn Sdhadow , die Ausführung , der mit Gothe in Weiniar fich darüber berathete. Am 26ſten Auguſt 1819 ward das eherine Standbild in Roſtock auf dein Blücherplaße enthält. Als Marſchall Vorwärts hat der Künſtlerden Helden dargeſtellt. Er tragt einen deutſchen fandwehrrod , die rechte Hand ftredte

312 er mit dem Marſchallsſtabe vor , in fchreitender Stellung. An dem untergelegten Granitwürfel find zwei Reliefs, wo er auf dem einen in der großen Gefahr des 16ten Junius , auf dem andern als ſiegprangender Feldherr dars geſtellt iſt. Die Inſchriften ſind von Göthe , und wenu junge und alte Dichterlinge gewißelt haben , beſſere Fus ſchriften zu fchmieden , ſo vergeſſen ſie ganz die Bedeus tung , die es hat , daß hier der erſte Dichter den erſten Helden grüßt. Auf der vordern Seite ſteht: „ Dem Fürs ſten Blüdyer von Wahlſtatt, die Seineu . ' Üuf der hins teru Lafel : In Sparren und Krieg, In Sturz und Sieg, Bewußt und groß, So riß er uns Bom Feinde 1o6. 1 Die Stadt Berlin hat dem Feldmarſchau zum Ans benken Leiner Lhaten, eine Medaille prägen laſſen , deren Zeichnung der geheime Ober - Baurath Schinkel entwarf , die Stempel wurden von einem jungen Berliner Künſtler , König, geſchnitten. Der Umſchlag dieſes Buches , iſt mit den beiden Seiten dieſer Denkmünze geziert, um ſo eher darf hier noch einiges , die Uebergabe dieſes Geſchenkes betreffend , erwähnt werden . Der von dem Magiſtrat den Stadtverordneten mitgetheilte Antrag war mit großer Best reitwilligkeit angenommen worden ; die Arbeit gelang vollo n z ſich nach Karls nebe bad begeben hatte , beſchloß man , nach der dortigen Heils quelle ihm das Geſchenk ohne Säumniß durch eine beſona dere Deputation zu ſenden , der mit mehreren Eremplaren der Münze in verſchiedenen Metall dieſes Schreiben an den Feldmarſchall mitgegeben ward : „Zu den glorreichen Tagen , welche wir Ew . Hocha fürſtlichen Durchlaucht zu danken haben , gehören vornehms lich auch der 18te Sunjus und 4te Sulius 1815. "

22 „ Es

fei

uns

daher erlaubt ,

am Jahrestage des Ew Durchlaucht durch eine beſondere Deputation aus unſerer Mitte die Hodidenſelben gewidmete Medaille als ein dants

313 bares , Anerkenntniß Shrer - Hohen und unvergeblichen Vers dienſte , überreichen laſſen zu dürfen , und nehmen Hochdien felben ſolche als einen neuen Beweis gnädigſt an , wie fehr die hieſige Stadt ſich dem erſten Helden des Vaters Landes , dem dieſes vorzüglich ſeine wiedererlangte Selbſts ſtändigkeit und den erneuten hohen Ruhm ſeiner Waffen zu danken hat , verpflichtet fühlt. “

Møge die Vorſehung Em . Durchlaucht Tage verlâns gern und Ihre Geſundheit ſtärken , dies iſt der aufrichtige Wunſch , mit welchem wir die Ehre haben zu ſeyn Ew . Durchlaudyt Berlin ,

den 28ſten Funtus 1816 .

ganz gehorſamſte Magiſtrat und Stadtverorbnete son Berlin . "

Ats Depatirte wurden die Stabtráthel Klein und Bilm und die Stadtverordneten Singel und Petzold nach Karlsbad geſendet ; in ihrem Berichte an den Magiſtrat und die Stadtverordneten über die Erfüllung ihres Aufs traged erzählen ſie: Nachdem , der Stadtrath Klein Sr. Durchlaucht das Glúdwünſchungsſchreiben und die Medaille mit einer kurzen Anrede in Bezug auf die Rückehr des Lages , der für die preußiſchen Waffen ſo ruhmvoll geworden , überreicht hatte ) antwortete Se. Durchlaucht : ,, die guten Bers liner haben mir ſdon ſo viele Beweiſe vou Liebe gegeben , daß ich mich beſchamt fühle ; denn ich that nur im Dienſte des Staat6 meine Schuldigkeit. Zum dyönſten Glúde meines Lebens rechne ich es , in der Mitte ſo braver und biederer Menſchen zu leben , als ich ſie immer in Berlin Fand. Id freue mich herzlich , bald wieder unter Shnei zu ſeyn , da des Königs Majeſtät mir durd , Schenkung eines Grundſtüđes, eines Hauſes am Pariſer Plake , daju Veranlaſſung gibt. Ueberat bin ich mit Ehrenbezeuguns gen und Beweiſen von Achtung überhäuft worden; aber die Zufriedenheit meiner Mitbürger iſt mir die erwünſch teſte Ehre. , Große Freude außerte der Feldmars (dal über das Geſchent, dag um ſo mehr Werth habe,

1 314 broes die gelungene Arbeit giveier vaterländiſchen Künſt: ter fei. Der Feldniarſchall gab den Abgeordneten Berlin ". B! auf das ein kleines Feit in Karisbad , wo er ihnen Wohl der braven Beivohner Berlin'su tapfer zutrant. • Außer dem mündlichen Dank und Gruß gab der Firſt auch noch dieſes Schreiben an den Magiſtrat und die Stadtverordneten von Berlin den Zurückehrenden mit :

Meine Herren !" Berlin's Bewohner haben ſich zu jeder Zeit , beſon bers aber in den lebten verhängnißvollen Jahren durch Treue und Anhänglichkeit an unſern verehrten Monarchen , durdu gebracht , hervorgethan und rühmlichſt die Bahn betreten , auf welcher allein unſere Freiheit gegründet werden konnte . Ich habe dies ſtets lebhaft anerkannt und, darf Shnen , meine Herrn , daher wohl nicht erſt verſichern, welcher ausgezeichneten Werth ich auf Ihre Geſinnungen gegen mich und auf das Geſchenk lege, welches Sie mir zum Andenken an die Hauptmomente der letteren Feldzüge Nehmen Sie dafür meinen Herzlichften überreicht haben . Dank und ſagen Sie Ihren braven Mitbürgern , daß ich utich ihrer ſtets mit Herzlider Liebe und wahrer Hochachs tung erinnern werde is om Carlsbad , den 5ten Julius 1816 . G. von Blücher. "1536,3 *** Eine zweite gelungene Medaille iſt in der Staktfabrik In Suhr gearbeitet worden , eine dritte hat der Hofmes Baileir : Brandt in Berlin ,' ein Neufchateller Künſtler , der in Paris einmal den großen Preis gewann , gefertigt ; bon feiner geübten Haud erwarten wir in einer Šamın lung von 50 Münzen , Bilder und Darſtellungen , die auf die neueſte Zeit Begug haben . Tit . Fleißig haben auch die Maler. ihre Kunſt an der Darſtellung des Helden geibt, das großte und im redytek Ausdruck gemalte iſt von einem jungen Fohlefiſchen -Runſts let Herrn Kökets, percd1 $ ein braver Kriegscamerad mit

1

815 eifriger Liebe daran gearbeitet hat. Dem Feldmarſchall ,in weiten Feldmantel gehüllt, liegen eroberte Geſchüße und feindliche Adler zu Füßenį auch der Hut Napoleon's iſt unter die Trophäen gelegt. - Auf der Berliner Ausſtellung fahen wir öfter eins zeine Schlachtenſcenen , wo der Feldmarſchall die Haupts figur war , und wir dürferi hoffen , daß noch viele junge Künſtler iyu zu dem Sjelden ihrer Kriegsbilder and Schlacha tenſcenen wahlen werden . Unter den Kupferſtichen find beſonders zwei fehr bet geſchirend ; der eine; in fondon gearbeitet, zeigt uns den Feldmarſchall in einem einfachen Ueberrod , die Pfeife im Mund , um fich Wolfeu und Nebel des Cabaks und doch mit einem Ausdruck im Geſichte , daß man den Feldmar ichal darin erkennt , der eben fo ruhigen Muthes durch ben Pulberdampf reiten würde. Anders hat der Pariſer Künſtler ihn aufgefaßt , der 1815 ſein Bild in der erobers ten Hauptſtadt verkaufte. : Man glaubte von fern , einen Adler = oder Geierkopf zu ſehen , lo ſcharf traten die Aui gen hervor und fo ftreug war die Naſe gebogen . Der Kupferſtich nach einer Zeichnung Wolf's , der die Gefahr des Feldmarſchalls am 16ten funius darſtellt , iſt gut ausgeführt , aber nicht mit hiſtoriſcher Treue. Vorzüglich verdient als wahres Meiſterwerk eine Büſte von Rauch genannt zu werden ; zwei große Arbeis ten dieſes Künſtlers , der durch das Bild der ſchlafenden Königin Louiſe in Charlottenburg ſeinen Ruhm to bes gründet hat , daß er neben Danneđer , Canova und Thors waldſon genannt wird , find noch unvollendet. Das Eine, was auf Verlangen der Schleſier gearbeitet wird , iſt ein coloſſales Bild des Feldmarſchalls , das in Erz gegoſſen werden wird , wozu Rauch bereits die Form vollendet hat. Er hat ben Feldmarſchall ſo vorwärts ſchreitend aufges faßt , daß er an den Apoll von Belvedere , der eben den Pythoniſchen Drachen erlegt hat , erinnert. Als Inſchrift iſt der Rettungsſpruch von 1813 gewählt : 1 Mit Gott für König und Vaterland. " -- Ein zweites , auch color Tales , ehernes Bild wird von demſelben Künſtler im Auf tragé des Königs ausgeführt und in Berlin aufgeſtellt

316 werden ; son bein bereits entworfenen Model 'haben wit einen Umriß mitgetheilt. Der Feldmarſchall hat die feinds liche Batterie erſtiegen , den Fuß auf das eroberte Ges ſchüß geitellt, fdaut er ſich fragend um nach den Seinen , als wollt er ſie rufen zur Vollendung des Kampfes. Den unterliegenden Würfel ſollen Neliefs bedečen , žu des uen der finnige Schinkel zwei ghickliche Momente aufge: faßt hat. Das eine Relief Pott: die Heimkehr des Felds marſchalls darſtellen : an einem Triumphbogen , den das Boik ihm errichtet hat , bekränzen Kinder und Frauen deit heimkehrenden Sieger. Das andere foll eine Schlachtens ſcene darſtellert , wo man den Feldmarſchall im Setútumet bes Gefechtes fiebt ; darauf hindeutend , daß der : Fúrft der Wahlftast niemals , wenn die Schlacht begonnen war , die Luft bändigen konnte , ſelbſt mit einzuhauen . 12 " In vielen norddeutſchen Städten finden wir aus alter Beit ſteinerne Standbilder des Roland ; er-zeigte die Freis heiten der Stadt.au , die vom Kaiſer verliehen waren . Wird die Verfafſung , die dem Reiche verheißen worden ift , auch den Städten , für die durch die Städteordnung im Jahr 1809 bie Einleitung zu :feſteren Verhättniffen gemacht iſt, ein geordnetes Bürgerthum bringen , fo mos gen fie als Wahrzeichen ihrer Freiheit den Roland unſerer Zeit in Stein hauen jum Gedächtaiga

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E... Ohor. Bråder auf ! die Welt zu befreien ! Ehre wintt ! die Zeit iſt groß Due Gewebe der Tyranneien . aut entzwei und reißt euch 108 ! Hinan ! Vorwärts - binan ! und das Wert es werde gethan So erfchatret Bottes Stimme, Denn des Volkes Stimm ' erſchaut! Und entflamint vom heil'gen - Grimme Folgt des Blißes Schnellgewalt! Hinan ! Vorwärts hinan ! Und das große Werk wird gethan !

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Und ſo ſchreiten alle Rübner halbe Welt entlang.

2.67 0 ') Die Verwüſtung , die Ruinen , * ? *;?(ILSI Nichts verhindert ihren Gang : binan ! Hinan ! Vormårts Und das große , das Were Tei gethan !

- S .

318 Hinterung her" Bernehmt ihr * Tchatten Starke Worte , treuen Ruf : Siegen heißt es oder fallen ! Iſt was alle Botker Tuf. Hinan ! Borwarts - hinan ! ünd das Werk es wåre gethan !

! Noch iſt vieles zu erfüllen, Noch iſt manches nicht vorbei; Doch wir Xue , durch den Willen ☺ Sind wir ſchon von Banden frei. hinan ! Hinan ! Vorwärts Und das große , das Werk fei gethan.

Uud) die Alten und die Greifen Merben nicht im Rathe ruh'n ; Denn es iſt um den Stein der Weiſen, Um die Freiheit iſt's zu thun Hinan ! Pormårts -- hinan ! und das Werk es war ſchon gethan ! Denn ſo Einer : Porwarts rufet, Gleich find alle hinterdrein. Und ſo geht es abgeſtufet, Stark und Schwach und Groß und Klein. Hinan ! Vormarts -- hinan ! Und das große Berk iſt gethan .

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849 !! dwin

Das Lied: vom

Btücher: 7

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( Nach der Weiſe des alten Soldatenliedes : Friſch auf Cameraden, wir ziehen in das Feld',, dieweit uns der König gitt Brod uno auch Geld. ) Was blafen die Trompeten ? Quaren heraus ! Es reitet der Feldmarſchau im fliegenden Saus. Er reitet so freudig ſein muthiges Pferd, Er ſchwinget' ſo ſchneidigi ſein blivendes Schwert.

D pdhaut, wie ihm " leuchten die Hugen ſo klar, Dſchaut , wie ihm wallet ſein fchneeweißes Haar ! So friſch blüht . Tein Uiter , wie greifender Wein , D'rum kann er Verwalter des Schlachtfeldes fent.

Er iſt der Mann gewefen , da alles verfant, Der muthig zum Himmel den Degen noch fchwang ; Da ſchwur er bei'm Eiſen gar zornig und bart. Franzoſen zu weiſen die deutſche Art !

Den Schwur hat er gehalten ! 218 Kriegsruf erklang, Hei ! wie der weiße Jüngling in Sattel fich ſchwang ! Da iſt er'8 geweſen , der Kebrauß gemacht, Mit eiſernem Beſen das Land rein gemacht! 3 Bei Lúßen auf der Aue er hielt folchen Strauß, Daß vielen tauſend Welſchen der Athem ging aus ! Daß tauſende liefen gar haſtigen Lauf, Behn tauſend entſchliefen , die nie wachen auf.

Am Waffer von der Kasbach er' & auch hat bewährt, Da hat er den Franzoſen das Schwimmen gelehrt. Fahrt wohl , ihr Franzoſen , fur Sitſee hinab Und nehmt , Ohnehofen , den Walfiſch zum Grab !

Bei Wartburg an der Elbe , wie fuhr er hindurch Da ſchirmte die Franzoſen nicht Schanze, nicht Burg, Da mußten fie ſpringen weit über das Feld, Hinterdrein ließ erklingen Fein Hurrab der Held .

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Bei Leipzig auf dem Plane , fchöne Ehrenfchlacht! Da brach er den Franzoſen entzwei Glåd und Macht ; Da liegen fie ficher nach blutigem Fall, Da ward der'alte Blúcher ein Feldmarſchall.

Bülent Cameraden bei der Bell Hutang, Da tanzten die Franzoſen ben Betteltanz. So inancher die Schub auf dem Lanzplak ließ, Und Blücher commanditte allein in Paris.

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Druin blaſet ihe trompeten , Huſaren heraus ! Nun ruht der Feldmarſchall im tåhlen þaus. Und wo wir fiken beim Glare Wein , Sou'8" ihm zu Ehren getrunken fenn .

1

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821 -Marſchall

Vorwårts.

Marſchall Vorwärts , Marſchall Worwärts ! Lapfrer Preuße, deinen Blücher, Say ', wie willſt du nennen ihn ? Schlag nur nicht erft nach viel Bücher, Denn da fteht nichts Tücht'ges d'rinle . We Hat ihn dir genannt der Ruffe: Marſchall Vorwart 8 nennt er ihn.

1

Marſchau Borivårts , Marſchal Borwärts ! Guten Vorwärtsſchritt erhob, er Ueber flug und Berg und Thale Bon der der bis zum Bober, Bis zur Ell ' und bis zur Saal, Und von damen biß zuin Rheine, und von Dannen 8is auf Seine Marſchal Borwärts allzumahl. Marſchatt Worwarte , Marſchall Worwarto Leben fol in ew'ger Dauer Dieſer Name klar ' und bell, Mehr als hieß cr Herzog Sauer , Oder Fürſt von Neufchatel. Litet kann gur manche haben , Dieſer Titel, den wir gaben , Theilt mit ihm kein Kriegsgefelt. Marſchall Vorwärts, Marſchall Vorwäres ! Ihr franzöſiſchen » Warum ſeid ihr fo Laßt die Felder , friecht in Wate, Menn ihr dieſen Namen hórt. euere das Marſchal Vorwärts iſt ein neuer, Drt dem is tris as sinechit.

Blücher's leben .

21

322

Der

Mat (dall auf dem Grabe 0.88 Kai fers Carl 1814.

Wer kam zu meiner Urſtått ber ? Mir wird ja die Decke ſo beiß und ſchwer, Nun ſchlaf ich schon an die tauſend Jahr, Und ward rolden Helden hier nie gewahr, Hinweg, du oben , von meinem Stein , Hinweg , du ſenkeſt das Grab mir ein !

Unb gib mir Rebe, wie biſt dit genannt, Mo blüht dein Geſchlecht und Waterland ? ,, Wo die Oſtſee hoch an die Felfen ſchäumt, Da hab ' ich als Knabe von Sieg geträuint." „. Ich nenne Gebhard von Blücher mich Und ſtritt mit dem großen Friederich ." ,, Und als ich geraſtet lange Zeit, yu Da fordert ein Drache mich in den Streit;" Der regte ſich auf eure Heilige Kron Und ſchlug euch Wunden und ſprach euch Hohn ; " . Da nahm ich denn flugs 'ein deutſches Heer, Das ſchlug den Eindrurm tief und ſchwer." Und hått er die Kaazter nid)t arg bethart, Ich hått ihm nimmer die Ruhe gewahrt. " „ Denn Rube , die hält er nimmer nicht, D’rum ſeb? ich mich wieder zu Roß und Gericht " „ Und ob er die Glieder auch furchtbar redf, Im Monat liegt er zu Boden geſtreckt."

Die Säulen um euren Grabering I wieder auber zur Stelle bring': "

323

,Euch bring' ich wieder die Kron ' und das Schwert, Was Euch geſchmüct, das iſt ehrenwerch." Sag an du edler Marſchall meina . Sind Mart und muthig die Ritter dein ?, Herr Kaiſer , die Ritter find ſtart und gut, Und dúrſten nach Drachentdnigsblut. "

„ Vorn reitet Neidhardt oon Gneiſenau , Der Roland auf Rolbergs gráner Au. " Den zweiten zu nennen , das war mit ſchwer, Wenn's nicht der edle Grollmann.wår. ,, Dazu hat fich mein Pfuel gerellt, Der tapfre Degen , der fühne Held." „, Das ſind die drei feſten Schiderter mein , Mit denen ich ſtürz' in die Schlacht hinein . "

,,Die Undern , Herr Kaiſer , die nenn' ich nicht, Schau'n alle dem Tod in das Ungeſicht." Nun dann , ift's ſo mit dem Haufen beſtellt, Dann ziehe mit Gott, du treuer Held! Denn wer'in Seinem Namen ficht, Den svůrget teine Hdu ' und fein Teufel nicht.

21 *

324 Preußiſches

Heerlied .

:

( Nach der Weiſe von L'hold's wilder Sags . ) Was fchallen Trommeten und Trommeln o weit Was fliegen und flaggern die Fahnen ? Das fin Der Freiheit die Wege zu bahnen . Er reitet vorauf , er reitet poran : Hurra ! Hurrah ! auf, meine Preußen , voran ! Tier unten im Thale das grane Felder Das heißet die Wu' bei Lügen , minden Da fant auch Scharnhorſt, unſer Keld, i u Da rief er bei Donner und Bligen , Da rief er blutend : heran ! hecan ! Şurrah ! Hurrah ! guf, mrine Preußen , voran ! Sdion jubeln die Feinde für und für ; Wohl auf! ihr Landmeblichaaren , Was will der Franzos in Schleſien hier, Da bått Held Blücher das Siegespannier , Das roul diz Sagbach erfahren ... vo fchlage, wer immer nur ſchlagen kann, Hurrah ! Surrah ! auf, meine Preußen , voran !

Deutſchland , Freye dich, Auf ! Und Preußen halten zuſammen ,

Deſterreich mit

Bei Kulm , da rezet es Kolbenſtreich, Da hauen fie rechts und links zugleich Auf den verdammten Vandammen . Der leift von Noltendorf 308 beran ; Hurrah ! Hurrah ! auf , meine Preußen , voran ! Berlin , Berlin ! bu wunderſchöne Stadt , Da nehmen wir morgen Quartiere. Ei Ney ! Wie iſt doch ber Weg fo glatt ; Ei Ney , warum ſo ſehr ( chachmatt, Berſchloß dir Bülow die Thüre ? Bei Beeren und Dennewit ward's gethan ; Hurrah ! Şurrah ! auf, meine Preußen , voran !

5 Bei Wartenburg an der Elba' hari Der Franzmann faß in den Schanzen . Wie tief er fich immer auch eingeſcharrt, Von vorn und von hinten feſt verivahrt, Er mußte von dannen ' tanzen . ' Da ſtürmte york mit Macht hinan : Şutrah ! Hurrah !: duf , meine Preußen , vorany , Bei Leipzig wurde drei Tage lang , Die große Meſſe gehalten , *** Die große Meffe mit Sing und Sang, Mit Trommelſpiel und Karthaunenklang, und wollte wo nicht ſpalten, Rief Marfdall Worio årte : rafoh heran ! Şurrah ! Şurrah ! auf meine Preußen , voran ! Und åber dem Rhein' an manchem Ort, Man kann's zu deutſch nicht nennen , Da war der Herr Gott unfer Þort, Die Feinde mußten fort und fort Durch málber und Felder rennen ; Und ' um Paris war's nun gethan , Hurrah ! Hurrah ! auf, meine Preußen , boran ! Ach Bonaparte , du bummer Hans, W & rſt du doch auf Elba geblieben ! Was fucheſt du hier bei Belle - Alianzi Das war fürwahr ein fchoner Tang, Nun ſteht zu deutſch geſchrieben : Zieht gegen uns ein Feind heran , Hurrah ! Hurrab ! auf , meine Preußent, voran !

7

326 Der

Feldmarſchall

Paris

an

die

Schreiber in

1814.

Wie lange wollt ihr abern noch und odern , Mit Seifenblaſen nach Sperlingen zielen , Und um das Recht mit Federſpulen ſpielen O ! möchtet ihr im Schwefelpfublé lodern ! Wenn ihr was fodern wollt , ſo müßt ihr fodernt Und mußt mit Reulen ſchreiben , nicht mit Kielen , Geht hin , wo ſie um eure Stünfte fielen , Und betet auf den Feldern , wo ſie modern , wie mögt ihr ſolche Gautelſpiele treiben Mit glattem Wort auf glattem Efelsleder, Und drohen mit der ungelab'nen Flinte !

Wir geben euch die echte , rothe Zinte, Wir geben euch die wohlgeſpiete Feder Und ganze Lander , um darauf zu fchxeiben .

1

J.

SX Das

Eine

Wört.

Wout ihr eue Were Dollbringen , Wihtet euch ein ernftes Wort, Das euch treibe fort und Fort, und das Schwere 'wird gelingen. / Uuf den Himmel iſt gut bauen , Uter vor Gebet- und Sang. Weiß ich einen andern Klang, Und ich will ihn euch vertrauen.

Wenn der Wandersmann fich toenbet Nach dem weit entleg’nen Orte Denkt er ſtill dies Eine Wort Und der Weg iſt bald vollendet.

Auch der Schiffer hålt's in Ehren , Muthig ſteuert er dahin ; Hat er nur dies Wort im Sinn, fann die Fahrt ihm keiner wehren.

Mit den Himmel einer meffen , Der Geſtione ew'gen Lauf, Wie fie ziehen ab und auf , Darf er nie bies Wort vergeſſen.

Mift ihr , wer die Bahn gebrochen ? Mar's nicht Blů cher, unſer Held ? und fie råumten ihm das Feld , Wo er noc dies Wort geſprochen .

Dauern wird's zu fpåten Jahren , Wenn wir in dem Herzen treu, In dem Herzen friſch und frei uns dies Eine Wort bewahren.

328

Wandersleut ſind wir auf Reifen , Vor uns liegen Berg' und Höh'n, Liefe Walder, breite Seen ; Darum - Borwärts ! fol eg Reiben !

da

1149 wiz betono

Hiſtoriſd : .

kritiſcher

Anhang

.

au8

franzöſiſchen Schriften.

9

1 , ret fritti potiek to TUTELVIO 07 " I wisy , 7014750

Hilig ! 56163

$ 07 Vigo , qaynsbetines HOTU amsya't go rionsait topuzio sa 19 gius 8

Inhalt

A.

Bu

. 201.

B.

261. s 261.

:

D.

274.

des Anhange.

Das ſchleſiſche beer im Februar 1814 . Napoleon's Ungriff am 15ten Junius 1815 . Napoleon an ſein Heer im Junius 1815 .

Die Entſcheidung qm 18ten Iunius 1815. Die Beute in Gemappe. Die Spione.

s

: 275. 275.

G.

3

H.

3

284. Die Menſchlichkeit bes felbmarſchale. s 293. Blücher's Zug auf das linke 'ufer der Seine.

E. F.

I.

: 294.

‫استان ها‬

Diplomatiſche Serhcndlungen der Franzoſen mit Blücher 1315.

A. Das

fchlefiſcher Heer

im

Februar

1814 .

I ( Zu S. 201. )

Unter fo vielen Schriften , die über die legten Feldzugę Napoleon's geſchrieben worden ſind, múſien vor allen andern Mémoil die ,, ; campagne de 1814 ; par F. Koch , Chef de Ba taillon d'état- major. ( 3 Vol. 8. l'aris 1819. )." genannt werden , die durch ein richeres Urtheil und treue Darſtellung ſich ſo ſehr auszeichnen , daß der Verfaſſer fich als wahrhaften Geſchichtſchreiber jener Zeit und jenes tries ges bewährt hat . Ich theile aus ihm den Bericht mit über die ſchlimmen Tage , die das ſchleſiſche Heer durch ungeſchikte Führung in den erſten Tagen des Februars 1814 erfuhr, worüber bis jekt unfern deutſchen Hiſtorikern fichere Nachricht fehlte ; der Hufſchluß durch Herrn Koch , findet hier um ſo eher ſeine Stelle , ' dá er gerade in dieſem Uurchnitt über den Feldmars Tchall Blücher ſein Urtheil ausſpricht. (Siehe S. 301.) » ,Bewegung Napoleon's auf der linten Franke der foreflichen Armee. - Gefechte bei Champs Qubert, Moutmirail , Chateau Thierry · und Vaur - Champ8 . “

Nachdem der Kaiſer

die Bertheidigung der Seine

angeordnet und ungefähr 20,030 Mann unter dem Bergog

»,Mouvement de Napoléon sur le flanc gauche de l'armée de Silésie. – Combats de Champ - Aubert, Montmirail, Château • Thierry et Vaux - Champs ) ." „ L'Empereur après avoir organisé la défense de la Seine et laissé sur ce fleuve environ 20,000 liomnes

*) Tomo I. pag. 232 .

332 von Belluno ' und dem Herzog Bon Reggio an diefem Flufſe gelaſſen hatte, benachrichtigte er den Herzog von 1a i tent , er werde ihm zu úlfe eilen , und begann hierauf wirklich die feit drei Tagen beabſichtigte Bewegung gegen die linke Fianke der ichleriſchen Armee." Durch die , Recognoscirungen mehrerer Ingenieurges graphen überzeugt, daß oer ( dile ite. Zuſtand der Straßen, welche von Nogent aus über-Willenore und Barbonne nad Sezanne führen , får den , der mit dem Lokale hins reichend bekannt ſei und von den Einwohnern unterſtügt werde, kein unbeſiegbares Hinderniß ſei , wahtte Napoleon dieſe Stichtung, um gegen die ſchleifche Armee zu růden . Er befaht dem Herzog von Ragufa und dem Fürften von der Most kwa, fich bei Sezanne zu vereinigen , während er ſelbſt mit der Garde zu Fuß und zu Pferd am gten Februar yon Nogent aufbrechen wollte . '! Der Saiſer langte in tiefer Nacht in Sezanne an , und fand hier die beiden Marſchalle, deren Truppen in den Uhingebungen der Stadt kantonnirten . Der Marſch der Garbe war außerordentlich beſchwerlich . Er ging über

les Ducs de Bellune et de Reggio , prévint le Maréchal de Tarente qu'il allait volerà son der cours et commcpçalen effet le 'mouvement niédité depuis trois jours contre le flanc gauche de l'armée de Silésie. " ili " gilise as a „ Convaincu , par les reconnaissances des divers in génieurs - géographos , que le mauvais état des chemins de Nogent par Villenoxe et Barbonne sur Sé . dilliculté insurinontablo pong zanne, n'était pas un qui connaissait les localités et devait être aidé des lia bitans , Napoléon choisit cette ligne pour débouclier sur l'armée de Silésie . I ordonna au Duc de -Ragusa et au Prince de la Moskova , da se réunir à Sém zanne , tandis que lui - même , avec les tronpés à pied et à cheval de la garde , s'ébranlerait de Nogewt lo 9. Février . " „ L'Empereur arriva fort avant dans la nuit à Sés tous

zanne et y trouva les deux Maréchaux dont les troupes cantonnaient aux environs de la ville. La marche de la garde fut extrêmement pénible ; clle out Jicu sur

883 fdmale und kothige Dainme, die bürcy Sdnee mm8 Eis Während einer felse nodh unwegfamer geworden waren . dantten Nacht durczog -man den moraftigen Wald bei la Draconne, wo 'ohne Zwafel das Geldjük: ſteiken gebliebert mire , " wenn nicht, um esfortzubringen , die durch den Maire in Barbonne aus der ganzen Umgegend dazu auf gebotenen Pferde geboffen båtten . Dennoch verfør die Urs tillerie und fchwere Reiterei einige ihrer Pferde. Mehrere Detachements waren vom Wege abgekommen hatten fich in der Dunkelheit der Nacht derirrt und fanden fich erſt am Tage wieder ein : si , & is endlich die Hinderniffe des Bodeng durch der Eia fer per Peteranen der Urmée beſiegt waren', fanden ſich am Toten Februar Tammtliche Ubtheilungen bei pont: saint : Pirip zuſammen , nur die Diviſion Michel und die Gress nadiere zu Pferde ausgenommen , welche wegen der zu grba! Ben Schwierigteiten des Förtkonniens in Sezanne ju bleis bierk genothigt waren . 0 0 6 Bahrend Napoleo * fich fo zur Bernictùug der getſtreuten Corps der Fyleſiſchen Urmee anfchickte , wartete ſein unbeweglicher Gegnet , ber Feldmarſchall Bråder ,

deg levées étroites et bourbeuses , que la neige el ta ? gelée rendaient encore plus difficiles, On traversa pens dant une nuit épaisde la forêt marécageuse de la Tra. conne ; où l'artillerie serait infailliblement restée cm bourbéo , si tous les chevaux du pays , requis par lo maire de Borbonncuneussent aidé à hen tirer . Elle y perdit néanmoins qttelques chevaux aussi bien que la grosse cavalerie . Plusieors détachements sokhut trop écartes de la routez s'égarerent dans les teuebres et n'arrivèrent qu'au jour. " # Eatin , l'ardeur des vétérans de l'armée Yriomphant des obstacles de terrain , ils se reunirent tous le 105 Février à Pont - Saint- Prix , à Vexception de la division Michel et des grenadiers à cheval qui furent obligés du rester à Sézanne , à cause de l'encombrc- ' ment qui régnait sur la ronte. " Pendant queNapoléon se préparait ainsi à écra ser les corps épars de l'armée de Silésie , son adver . saire immobile , le Feld - maréchal Blücher , dans son ‫ او فردی را دارم پر‬::

; . ‫ ܐܳܠܽܪܺܢܶܨܳ ܀ܐ ܫ‬: , i :.. ‫ܐ‬: , :::: :; ..

334 in ſeinem Hauptquartiere zu Bertu 8 auf die Wirkung der von ihn zur engern Zuſammenziehung gegebenen Befehle , von denen obra die Rede geweſen iſt, umſonſt gab ihm der Graf von Pahlen ſchon am Morgen die Beſiátigung von der Unbunft Napoleon ? s auf ſeiner linken Flanke ; er nahm kring Maßregel , um dem Unfalle , der ihm jekt drohte , ju entgehen . Indeß war es dazu noch Zeit , wenn die Corpo von Kleiſt und Kapze w itſch ohnel nach Montmis ta il marimirt wären und im Borbeigeben ſich mit dem affus fiew ? [ d , en Corps Dereint háttzn . Durch dieſe Beroegung wäre allerdings der Staiſer am Hervorbrechen aus Ponta Saint : rig nid )t gehindert, aber juvetláſfig der Gang der Dinge ondurdy ſebr verandert werden , denn der Kaiſer batte: anjiatt eines Corps drei angetroffen , und der Selds maridali hátte im unglüdlichſten Fade Durch Wiedereinten ken nach Montmirail ſeine Verbindung mit den beiden andern iminer nodiberirken können . Aus einer unerktárbas , ren Unvorſichtigkeit überließ der Feldmarſchall der General Iſufiem ſeinem Schickſale , und ließ das Kleiftliche und das apgewitích che Corps ihre Richtung nach fereas Champenoiſe nehmen ; alles dies aus der unüberdach .

quartier - général Vertus, attendait l'effet des ordres , . de concentration dont il a été fait mention plus haut. Vainement le Comte de Pallon lui donna dès le ma- . . tin confirmation de l'arrivée de Napoléon sur, son . flanc gauche , il ne prịt , aucune mesure pour échapper au désastre qui le menaçait , - Toutefois il était temps encore, car il suffisait de porter rapidement sur Mont mirail les corps de Kleist et de Kapzewitsch , et de rallier en passant celui d'Als u fiew, Ce moya vement n'eut pas à la vérité empêché Napoléon de déboucher de Pont - Saint- Prix , mais il aurait bien changé la face des choses , puisqu'au lieu d'un seul corps , il, en eût rencontré trois , et qu'au pis aller , lo Feld , maréchal, en se repliant sur Montmirail, pouvait toujours effectuer sa jonction avec les deux anires. Au licu d'en agir ainsi , par une imprévoyance inexplicable , le Feld -waréchal laisea Alsufiow en l'air et dirigea , les corps de Kleist et de Kapzewitsch sor Fere - Champenoise, dans l'intention vague de .

335 0. 03 tee Xbfintefich der großen Armes anzuſchließen und den en tu chlieben und ben Saiſer , wenn er nog , , nord sur Unihátigkeit zu zwingeri. Sochlechte nungen Unbekannt daft eine to gånzliche mit der lage des Feindes , und mit allen dem , # 48 Tozu Fagen unter Teinen Xugen gerah, mußten nothwendig einen Unfali berbeifübs

tento

bon Ragura , boston Wirklich lengte der Herzog von Raguſa, defien Colonnenſpige die Capalleriediviſion Doumere bildete, gk gen neun Uhr auf der Hobe an , welche das Thal Petit : Mocin beherrſcht und erblidte hier das Ufufier'ſche Corps , welches aus den Infanteriediviſionen udom und Carnielow beſtand und ungefähr 5000 Mann , nebſt 24 Kanonen gåbite." 3:35, Die franzöſiſche Reiterei fchob ihre Ptánklet bis mite ten in die Einfahrt nach Bane vor,wo ſie aber , da ihnen weder die Artillerie ; noch die Infanterie , welche ſich nur mit vieler Mühe aus dem Kothe herausarbeitete , Gülfe leis ſten tonnte , Halt machten ."

se lier avec la grande armée et de tenir en échec l'Em perear, s'il n'avait“ pas cócore dépassé Sézanne. D'aussi mauvaises dispositions , une igno rance -si complète de la position de son ena : nemi et de ce qui passait pour ainsi dire ... sous ses yeux , ne pouvaient manquer d'ame nèruve catastrophe . “

En effet le Duc de Raguse, ayant la cavalerie D'oümer c'en tête de colonne , arriva vers neuf heares ' ? aut la hauteur , qui domine la vallée du Petit -Mo rin , et découvrit le corps d'Alsufiew composé des divisions d'infanterie : Udom et Karniclow , for unánt environ 5000 hommes de pied et 24 pièces de cañón . “ La cavalerie française poussa, ses coureurs jusa

qu'au milieu de l'avenue de Baye où ils s'arrêlèrent, ne pouvant ètre soutenus ni par l'artilleric ni par l'in . fanterie, qui avaient beaucoup de peine à s'arracher des boucs.

336 Der Feind ließ dieſe Zögerung , die ihm ein Retz Unftart ſogleich ſeinen fungsmittel barbot, unbenugt. Rúttzug zu beginnen und die über den petit .Moritt bei Saint- Prie führende n Brücke zu ſprengen , unternahm e t er die Bectheidigung dieſer Kanonen. eſſ Brüde mit zwei rif ahl er ſer gte nterd d d Ung , an un bef 'u lan Sai Es

Der General Lagrange , dem die Diviſion Ricarro felgte, marſchirte durch die Sümpfe bei Saint Gond bemeiſterte dy der Brücke von Saint Peit und trieb wo fid ihre Maſſen unter die Ruſien bis unter Baye dein Schuße der Artillerie entwidelten , deren ganzes Feuer das erfte Franzoſiſche Cavalleriecorps Unfangs auszuhalter hatte. Zuen bald úberſtieg die Diviſion Zagrange die Höhe zwiſchen Baye und Bann an ſich ausdehnende and tam ihm zu bülfe, während zugleich ein dom zweis tens Regimento , leichter Infanterie unterſtågtes Marinebass aus taillon ſich auf die rechte Seite des Waldes begab dem die Rupea vorrúden konnten. In der Fronte und in : der Seite angegriffen , 309 fich General alſufiep allmåbs lich von Baye jurůd und dehnte fich in der Ebene ars,

Janice L'ennemi ne profita pas de ce retard qui lui lais sait une voie de salut. Au lieu de commencer de snita . sa retraite et de faire, sauter le pont de Saint - Prix su le Petit Moria , il se diaposa , le détendre avec deux pièces de canon . L'Empereur arriva sur les entre... failes et ordonna l'attaque : il était ueuf heures du matin , " Le général Lagrangossuivi de la division Ri. card , traversa lo marais de Saint Gond, s'empara du pont ,do Saints Prix et poussa les Russos jusque bous Bayou leurs masses so déployèrent sous la protection do l'artilleric,dont le corps de cavalerie esguya d'abord tout le feu ; mais bientot la division Lagrange gravissant le plateau qui s'étend entre Bayc et Bannay , arriva à son soatien, pendant qu'un bataillon de marino, appuyé par le 2. régiment d'ins fanterie légère , se dirigeait sur la droite du bois par où les Russes pouvaient déboucher. Attaqué en front et en llanc , le général Alsufie w se retira insensible ment de Baye , s'étunidant dans la plaine vers Bannay 19 ku 12. Siial

337

die ſich nach Bannay hinzieht, und von ihm ſtark beregt ward. Dieſe beiden lektgenannten Dörfer ließ der Herzog pon Naguſa ſogleich angreifen . Das vierte Regiment leichter Cavallerje bemeiſterte fich des Dorfes Baye, aber die Brigade Pelleporte ward bis vor Bannay zucuda gedrängt. Der Uugenblick war entſcheidend. Der Kaiſer licß die rammtlichen Truppen des rechsten Eorps aufs Plateau Formen und befahl der Infanterie des Fürften von der Moskv. nachzufolgen und in der Ebene aufjumarfchiren , mdhiend er feine ganze Zrtillerie gegen Bann an fchichte, General difufiemerſchrať vor der Uebermadyt der sruppen , mit ! chloß fich endlich zum Rüdzuge." Der Staiſer befahl dein Grafen Girardin , Adju . fanten des Fårften von Neufdatel , ſich mit zwei , von den bet feiner Perfon den: Dienft habenden Sdwadroner an die Spise der Cavaleriediviſion Doumers zu ſtellen und die , ten . Paris fü ertvar Bistvinnen , um auf dieſer den Feind : ivůrdiger Ausbauer und Kaltblutigkeit gefochten ; allein die: gefaßt keinesw eges ſes Mandeuvre, auf welches ihr Generat

qu'il oçcupait fortement. Le Duc de Ragu se fit atta qner sur le champ ces deux villages. Le 4. régiment léger s'empara de Baye; mais la brigade Pelleporte fut repoussée devant Bannay . Le moment était dé cisif : l'Empereur fit monter toutes les troupes du 6. corps sur le plateau , ordonna à l'infanterie du Prince de la Moskowa de les suivre et de se dépluyer dans la plaine en même temps qu'il dirigea toute son artil lerie contre Bannay." „ Le général Alsu fiew , effrayé de la supériorité des forces contre lesquelles il se voyait engagé , se dis posa enfin à battre en retraite. “ an . Comte Girardin , „L'Emperenr ' ordonna an aide - de - camp du Prince de Neufchatel, de prendre avec deux des escadrons de service ; la tête de la ca Valerie Doumerc , et de gagner la route de Paris pour y attendre l'ennemi. Jusqu'alors les Russes avaient combattu avec un aplomb et un sang froid admirables, wais cette manoeuvre , contre laquelle leur général Blücher's leben 22

1

338 war , machte einen übeln Eindrud auf fie , obgleich das Des taſchement des Generals Girardin , welches auf Paris marfchitte , ihre rechte Flanke gar nicht bedrohte. . Es war in den Bewegungen ihrer Maffen etwas Schmankendes und Un: geniſſes wahrzunehmen , doch resten ſie fortwährend ein ziems . lich gut ' unterhaltenes Feuer dem entgegen , welches fie init Kugeln überſchůttete. So kamen ſie bis nach Champs U ubert , wo eine unter des Generals Borderoulle Befetlen ſtehende Escadron fanziers ihren linken Flügel angriff und ihn ins Dorf zurůdtrieb. " # Faſt in demſelben Augenblicke kam die Diviſion Ris card, welche fich rechts am Rande des Waides hingezogen hatte , wieder auf die Straße von Chalons zurück , drang im Sturmſchritt ins Dorf . ein und raubte dem General 11 . ſufiet jede Hoffnung eine Růdzugs nach Epernay ober Etogel." Da er fah, daß blog die Straße von Mont: mirail ihm zum Entfemmen übrig blieb , andette er ine Richtung, um wo möglich dieſe zu gewinnen . Dieſe Bez wegung verurſachte ein augenblickliches Schwanken , wels Bordesoulle ches die Kůraffiere des Generals benugten.

Mit Wuth ftürzten fie auf die Bierecke ,

welche

n'était pas en mesure , les ébranla , bien que le déta chement du général Girardin , porté vers Paris, ne menaçât nullement leur flanc droit ; il y eut du flotte ment et de l'incertitude dans la marche des masses , qui pourtant opposaient encore un feu assez rivurri à celui dont elles étaient accablées. Elles parvinrent ainsi jiis qu'à Champ - Aubert , ou un escadrón de lanciers aux ordres du général Bordesoulle, chargca leur gauche et la rejeta dans le village. " 9 Presque au même moment la division Ricard , qai avait longé la lisière du bois à droite , -rabattit par la route de Châlons et entrant au pas de charge dans le village , ôta au général Alsafiew tout espoir de retraite sur Epernay ou Etoges. " Voyant qu'il ne lui restait pour s'échapper que la route de Montmi rail, il changea de direction afin de chercher à la gagner . Ce mouvement occasionna- un moment d'hési tation dont les cuirassiers du général Bordesoulle profiterent. Ils chargent avec impétuosité les carrés

339 jeßt die Spigen der Colonnen wurden , jagten fie in die Gehölze: und: die Teiche der Haide, gerſprengten ſie und zwangen das ganze Corps , rein Heil in der Flucht zu füs chen . " Das Gefecht nahm nun den Charakter eines wahren Gemeels an. Die franzöſiſche Armee verbreitete ſich als Ziraiteurs in die Gehölze, und in der Hiße des Gefechts Die Cavallerie machte machte man nur wenige Gefangene. unermebliche Beute ; 21 genommene Stanonen init ihren Munitionsmagen , als Gefangene der Sborgeneral u11u .. fiew , zwei andere Generale, 47 Officiere und 1837 Ces ineine, waren die Siegészeichen dieſes Tages . Nabe an 1200 Mann brieben auf dem Schladtfelde; mehr als 200 ertranken in den Teichen auf der Haide und kaum 1500 waren ſo glüdlich, unter dem Schuße der Nacht zu ento koirímen , und am folgenden Tage über Pont- à : Binton Sere : Champenoiſe zu erreichen. Die franzöſiſche Ura mee berlor ungefähr 600 Getódtete und Verwundete. Unter den legtern befand fidh der General Lagrange, welcher eine Schju Kivunde am Kopfe bekommen hatte, '

qui devenaient tête de colonne , les acculent aux bois et aux élangs du désert , les enfoncent et réduisent le corps entier à chercher son salut dans la fuite . „ Le combat sex changea alors en un véritable 'car nage : l'armée française se répandit en tirailleurs dans les bois et dans la chaleur de l'action- l'on lit peu de prisonniers. La cavalerie fut an butin immense. bouches à feu et leur caissons , le général en ebef Al sufie w ., deux autres généraux , 47 officiers et 1837 prisonniers' furent les trophées de cette journée. Près de 1200 hommes restèrent sur le champ de bataille ; les étangs da désert en engloutirent plus de 200 et à peine 1500 parvinrent à s'échapper à la favenr de la nuit, et à gagner le lendemain Fère - Champenoise par Pont - à - Binson . L'armée française perdit en viron 600 tués ou blessés; au nombre des derniers se trouva le général Lagrange afteint d'an coup de feu à la tête. 22

340 Ebe noch das Gefecht entſchießen war , wurden Offis ciere des Generalſtabes über Ferté - Gaucher und Cous. lommiers an den Herzog von Iarent , der fich in M'e a up befand, geſchickt, die ihn von der Durch dies Ers eigniß bewirkten günſtigen Wendung der Dinge unterrich : ten und ihn veranlaſſen ſollten , jene feindlichen Corps , welche bis dahin ihn verfolgt hatten , lebhaft zu bringen, da Pie unverzüglich mit der kaiſerlichen Armee handgemein werden inúften . " ,, Nach dieſem dónen Lage ſchlug der Kaiſer ſein Haupts quartier zu Champ- Aubert auf. Die Gardeinfanterie bin douatirte auf dein Schlachtfelde, die Diviſion Ritaro zu la Grange= aur -veaur, die Diviſion Lagrange uno die ganze Cavallerie , die unter den Befehlen des Grafen Grouchy 'vereinigt war, žu Ferbriange und unterhalb Etoges. General Nanſoutn mit den Dragonern und den fanziers der Garde, dem ſich noch um Mitternacht eine Brigade der Diviſion Ricard anſd10 $ , ' zog nach Mont : mirail , von wo er 5 bis 600 Kojaten verjagte . " o Am iiten Februar gegen fünf Uhr des Morgens ließ Napoleon den Herzog von Raguſa mit der Reiterei

„ Le combat n'était pas décidé que des officiers d'état major furent expédiés par la Ferté - Gaucher et Coulommiers au Duc de Tarente a Medux , pour l'informer de ce retour de fortune et l'engager à presser vivement les corps ennemis , qui Pavaient pour suivi jusque - là , atlendu qu'ils allaient être aux prises incessamment avec Parmée impériale. " „ Après cette belle journée , l'Empereur établit son quartier - général à Champ - Aubert; l'infanterie de la garde bivouaqua sur le champ de bataille , la division Ricard à la Grange - aux- veaux , la division La grange et toute la cavalerie , réunies sous les ordres du Comte Grouchy , à Ferbriange et sons Etoges. Le général Nanso'uty , avec les dragons et les lanciers de la garde , suivi à minuit d'une brigade de la divis sion Ricard , -6C porta sur Montmirail dont il chassa 5 à 600 cosaques. " ,, Le 11. Février vers cinq heures da matin , Na poléon laissa le Duc de Ragase avec la cavalorie

341

des Grafen Grouch n

und der Diviſion Lagrange zu

Etoges , um die feindlichen Eorpo ju beobachten , weldje es verſuchen könnten , von Bertus hervorzubrechen , und Teßte ſeine Armce : nach Montmirait in Bewegung. Die Diviſion Grenadiere zu Pferd , welche durch die chlechten Wege aufgehalten worden war , ſtieß zum General Nan : ſouty , der ſich ſchon auf den Höhen von Montic o upe a u aufgeſtellt hatte. Die Infanterie der Garde und die zweite Brigabe der Diviſion Ricard brachen eine Stunde bor Tagesanbruch auf die Sägerdiviſion , unter dem General Refebure : Desnouettes , war ihnen vorausgegangen . Der Kaiſer ſelbſt langtę um gehn Uhr in Montmirail an , Er fand den General. Nanfouth manoeuvrirend, um den Marſch des Barons Saden aufzuhalten , welcher Tags zuvor um neun Uhr von La Ferté aufgebrochen war und ſeine Colonnenſpigen ſchon vor La Renauderie geigtet > Underer Seite nåherte General York fich ebenfalls Sein Vortrab , ſo wie dem Stabidsen ontmirail. auch ſeine Reſervectvallerie waren im vollen Marſch nach Sezanne, welches fie am nächſten Morgen zu erreichert Bir birimin e f $ 300 301 30% NL

du Comte Grouchy et la division Lagrange å Etoges, pour observer les corps ennemis qui tente raient de déboucher de Vertus ; et mit son armée en mouvement sur Montmirail. Ia division des gréna diers à cheval, . qui avait été retardée par la difficulté des chemins , sc joignit au général Nansouty déja on position sur les hauteurs de Montcoupea 1. L'infan terie de la garde et la 2. brigade de la division Ricard s'ébranlèrent une heure avant le jour, précédées de la division de chasseurs aux ordres da général Lefebvre Degnonettek. L'Empereur , arriva de sa personno à dix heures à Montmirail. Il trouva lo général Nan souty manoeuvrant pour retarder la marche du Baron Sacken qui , parti la veille à neuf heures du soir de La Kerté, montrait dejà ses têtes de colonne en avant de La Renauderie. De son côté le général York siap prochait également de Montmirail. Son avant- garde ainsi que sa réserve de cavalerie étaient en pleine marche sur Sézanne où elles comptaient arriver lo lendeniaių

342 hofften. Er jelbſt hatte mit dem größten Theile reines Corps Tage pudor Chateau : I hierro verlaſſen , enge Canton : nirungen auf dem linken Ufer der Marnę bezogen und blog den Prinzen mitbeim von Preußen init der Infantes riereſerve und zwei Schwadronen zurůdgelaſſen , um die Brücke zu beſeßen und Streifcorps nach Eperna y und Lą ferte zu dieten . 44 Einen Blid aufs Terrain werfend faßte der Kaifer Es iſt den allgeineinen Charakter des Schlachtfeldes auf. eine ſchöne Höhe , mit Hóizchen , Meiereien uno Buſch merk bedeckt , und im Süden von einem engen Thate , durd) welches der Petit- morin fließt, begrenzt. Das Dórfa dhen Epine - au - B018 , welches , in gleicher Weita von Fontenelle und von Vieur = Maiſons' links an der Pariſer Straße liegt , befindet ſich beinahe in der Mitte deſſelben in einer kleinen Sdlucht. " Die erſte Sorge Napoleon's, nach der Recognosci: rung, tvar , den General Nicard abzuſchicken , um das Dorf Þomefrone , welches im Thalgrunde , aus dem die Ruffen vorrůden zu wollen ſchienen , liegt , felizuhalten , und der Fürften von der Moskwa zu befehlen , daß er mit ſeiner

matin , Lni - même , avec le corps de bataille , avait quitté la veille Château - Thierry , pris des canton nemens resserrés sur ļa rive gauche de la Marne , et seu Jement ļaissé le Prince Guillaume de Prusse avec la réserve d'infanterie et deux escadrons pour garder le pont et pousser des partis sur Epernay et La Ferté. “ „ En jetant un regard sur le terrain, l'Empereur saisit l'ensemble du champ de bataille. C'est un beau platcau couvert de bouquets de bois , des fermes et des buissons , limilé au sud par un vallon étroit : où conle le Petit - Morin : le hameau de l'Epine- au - Bois , situé à égale distance de Fontenelle et de Vieux Maisons , à gauche de la route de Paris , dans un léger pli de terrain , en occupe à peu près le milica. '' Le premier soin de Napoléon après sa recon naissance , fut d'envoyer le général Ricard garder le village de Pomessone situe dans le fond du vallon par où les Russes semblaient vouloir déboucher , et d'ordon ner au Princo de la Moskowa de porter ses deux di

343 beiden Diviſionen das Dorf March air berege. Die Cavale ferie ſtellte fich zwiſchen den nach Chateau thierry und La Ferté führenden Straßen in zwei Linien rechts auf. Das zweite und vierte Regiment leichter Infanterie, beide detaſchirt, nahmen , um jene zu unterſtüßen , ihre Stellung am Rande des kleinen Gehdizeß von Bailly , zur Rechten der Meierei von Haute : & pine. Die Diviſion Friant beregte die Straße nach Chalons , in dicht aufgeſchloffener Pelotonscolonne , jedes Bataillon 100 Schritte vom andern entfernt. , Baron Såden rah , bei ſeiner Ankunft in Bieurs Maiſons , daß man ihin zu Montmirail zuvorgekoms men war , und hatte nun zwiſden zwei Dingen zu wählen : entweder ſeinen Marſch fortzuſegen , oder ſich links zu wers fen , um zum preußiſchen Corps zuſtoßen. Das Lestere fchien das Klugere ; General york rieth es ihm auch und daſſelbe war der Nath des Generals Waſſiltid ikono ; er aber zog die Gewalt der Waffen vor , um die Befehle feines Chefs buchſt & blich zu vollſtreden . Er warf ſich daher rechts , in der Ubſicht, den Durchgang durch das Thal des Petit : Mor in zu erzwingen , ſtellte ſeinen rechten Flügel

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visions dans celui de Marcha ix : la cavalerie vint se placer sur deux lignes à droite , entre les routes de Château - Thierry et de La Ferté. Les. 2. et 4. légers détachés de la division Ricard , prirevt posi tion , pour les soutenir , à la lisière du petit bois de Bailly sur la droite de la ferme de la Haute Epine. La división Friant occupa la route de Châlons, en colonne serrée par pelotons , chaque bataillon à 100 pas de distance, .. Arrivé à Vieux - Maisons' le Baron Sacken se voyant prévenu à Montmirail, avait å optcr entre deux partis : continuer sa marcho, ou se jeter à gauche, pour joindre le corps prussien . Le dernier paraissait plus prudent: le général York le lui conseillait , et c'était aussi l'avis du général Wassilts chikow ; mais il préféra employer la force pour exécuter littéra lement les ordres de son général en chef . Il se jota dout à droite , dans la vue de forcer le passage par lo vallon du Petit - Morin ; forma sa droite , aux ordres

344 unter dem Grafen lieben , bei der Meierei von $ aute Epine , die zur Seite der Straße von Chalons nach La Ferté liegt, auf , und lehnte ſeinen linken, den der Fürft Och erbaton coinmandirte , an das Dorf Bleſſine, aus welchem er die franzöſiſdien Porpoſten vertrieb. Seine Front war , in einer Uusdehnung von 1000 Metren , von einem mit Gebüſch beradtſenen Sohlmeg gebedt, tref: cher , von der Meierei ins Dorf Epine - au Boig führt. 40 Kanonen beſtriden den Eingang deſſelben , Schwarme ven Tiralleurs befesten das Gebüſch , hinter welchem rich Die Feine Infanterie in Bataillons colonnen ausdehnte .

Cavallerie ſtand in zwei Linien bis an den äußerſten linten Flügel ." Das Gefecht begann in dieſer Stellung und war von Seiten der Ruffen bis Mittags ohne merklichen Erfolg. Der Kaiſer bemerkte dieß mit Vergnügen ; er erwartete den Berzog von Treviſo , welcher die Diviſion Michel her: beiführte. Só bald dieſe aus Montmirail hervorkant, ward das Angriff & zeichen gegebent ; es war um zwei Uhr. Der Angriff mußte nothwendig auf die Meierei von Hautes Epine geſchehen , welche zwar keinesweges . der entſchet

du Comte Liéven , près de la ferme de Haut- Epino , située sur le bord de la route de Châlons à La Ferté , et appuya sa gaúche , sous le Prince Scher batow , au village de Blessine, dont il chassa les avant - postes français. Son front se trouva convert sur une étendue de 1000 mètres , par un ravin tapissé de buissons , qui conduit de la ferme au village de l'Epine a ut Bois. 40 pièces de canon en battirent les ap proches ; des essaims de tirailleurs garnissaient les buis sons, derrière lesquels s'étendaient ses : lingnes d'infan terie en colonne par bataillon ; la cavalerie se prolon gcait à l'extrême gauche , sur deux lignes. " ,, Le combat s'engagea dans cette position ctjnsqu'à midi , sans, succès marqué du côté des Rugsėsor, L'Em pereur lo remarquait avec plaisir , il attendait la Duig ,de Trévise, qui amenait la division Michel Aussitôt qu'ello déboucha de Montmirail, lo signal de l'altaque fut donné : il était deux heures. Ele devait nécessaire ment avoir licu sur la ferme de Haute - Epine , point

345 dende Punkt des

rachtfelbes war , wo aber der Feino : 18

niele Streitkräfte angehauft hatte, daß, wenn der Angriff gelingen follte , feine Aufmerkfamkeit davon abgelenkt werden Der ,Graf Nansouty erhielt den Befehl, fich mufte. techts zu ziehen , um den Feind auf ſeinem linken Flågel zu beunruhigen , unb General Ricard wurde beordert , bas Dorf Pomerfone langſam zu raumen ; damit der Feind durch den Anſchein cines am Morin gehabten glid : lichen Erfolge zu einer unbeſonnenheit vericitet werde . Sus gleich rådte General Friant mit zwei Jáger- und zwei Gensd'armesbataillons bis 300 Sdritte vor die Spige der Eotonne der alten Garde, welche bereit war, ſich auf die Meierei zu ftárgen . " ,,General Šaden , der , wie vorausgeſehen worden war; unbeſonnen in die Falle ging, entblokte oon wid,tigen Punft, um zu gleicher Zeit ſeinen bedrohten linken und Teinen Riego reichen rechten Flügel zu verſtärken. Auf einmal warf ſich der Fürſt von der Mos fin a , wie ein Lome an der Spige von vier vom General Friant commandirten Bataillonen, in die Meierei Haute-Epine . Die erſchrodenen irails leurs flüchteten ſich auf ihre Maſſens. Das Geſchůt verſtummte ;

décisif de champ de bataille ; mais l'ennemi y avait ac cumulé tant de moyens, que pour réussir il fallait "en détournèr son attention . Le Comté de Nan outy ro çat ordre de se prolonger Over's la droite afin de lai dontier de l'inquiétude 'sur sa gauche et l'on prescrivit au général Ricard de céder afee muguré le village de Pomesso ne , afin de Venhard par l'apparence d'un succès sur le Morin . En mit mei teinps , le général Friant avec deur bataillons de schüssenrs ol denix de gensd'armes s'avança à Sooras de la tête de colonne de la vicille garde , prêt à fondre sur la ferme. * 32p" >. ** 4 , Le sénéral Saeken , comme on l'avait prétti, donökät tetek brisée dans le piége'," dégarnit le point important pour tenforder - la - fois sa ganche menacée Het droite vietorieuse. 1. Tout conp le Prince de la Moskowa, à la tête de quatro bataillons conduits par le général Friant, t se jette comme un ' lion dans la ferme deHaute - Epire. Les tiraillcrirs épouvantés, s'enfuient sur leurs masses , Partillerie - se' tait , la fu 1

346 felbft das kleine Gewehrfeuer hörte nach und nach auf , und an die Stelle derſelben trat das Bajonnet! " Der Baron Saden erkannte ſeinem férthum , und nahm nun , jedoch zu ſpåt, den Rath an , den er am Morgen verfdymást hatte ; er regte reinen rechten Flügel itt Colonne und wollte über die Straße von La Ferté hina über, um ſich an den General York anzulehnen , deſſen Portruppen ſich auf der Straße von Fontenelle zeigten . Der Kaiſer durchſchaute ſeinen Plan , und fah , daß die ruſs fiſche Cavallerie ſich an die Preußen anzuſchließen ſuchte ; er fieß daher den General Nan fout, mit den Diviſionen Laferrière, Colbert und Desnouettes vor dieſers, und befahl dem General Guyot , mit den bei der Perſon des Raiſers ben Dienſt habenden Grenadier , Dragoner = Såger : und Lanziers : Escadrons ſchnell vom außerſten rechs ten Flügel auf die große Straße zu eilen , um dort die Infanterie anzugreifen . Dies Manoeuvre warb mit umfaſſen . dem Blide und Genauigkeit ausgeführt. Die Brigaden Diets xich und Blago i ens to fielen unter den Såbeln der auss erleſenen franzöſiſchen Schwadronen , von deren Roffen fie zertreten wurden und die ein dredliches Gemegel“ unter ihnen

siHade elle - même cst bientôt eteinte , et la baïonette la remplace. " Le Baron Sacken reconnaissant sa méprise et appréciant, mais trop tard , l'avis qu'il avait rejeté le matin , forme sa droite en colonno et veut traverser la route de La Ferté , pour s'appuyer au général York dont les coureurs se montraient sur la route de Fonte : nelle. L'Empereur , pénétrant son dessein , et voyant que la cavalerie russe cherchant à se lier aux Prus siens , laissa devant elle le général Na'n souty avec les divisionsLaferrière , Colbert et Desnouettes, et ordonna au général Guyot de pousser rapidement avec les escadrons de service de grenadiere , dragons, chasseurs et lanciers de l'extrême droite sur la grande Cette manoeuvre route , pour y charger l'infanterie. s'exécute avec ensemble et précision : les brigades Dietrich et Blagowensko tombent sous le sabre de ces escadrons d'élite qui le foulent aux pieds des Aucun chevaux et en font une horrible boucherie .

347 n añrichtete . Es weirde kein Mann davon gekommen " Tenni håtte nicht Graf Nanſou tn , indem er - rich viel zu ſehe rechts ausdehnte , der Spige der Eolonne es noch mdlich n lle den Preußen anzuſchließe ." gemacht , ſich bei Fontene Die vorberſten Gruppen 0 York'schen Corps tas men eben aus dieſem Dorferi hervor. Die Brigade Pirch nahm ohne Verzug eine Stellung auf den vor der Meierei Courneur liegenden Hohen , warf ungefähr 1000 Tiraila leurs in das kleine Gehölz und ließ fie durch ſechs Kanonen, welche ſogleich ihr Feuer begannen , unterſtüßen . Seneral

york glaubte , dem Gefechte jegt eine Wendung geben zu können und befahl, vier von einer Brigade unterſtüßten Bas taillons gegen die rechte Flanke der Franzoſent vorzurufen , wahrend die Ruſſen ihre Angriffe auf die Front erneuern follten. Die Beit geftattete indeffen die Ausführung dieſes Planes nicht. Der Herzog von Treviſo , welcher nody nicht Theit am Gefechte genommen hatte , rådte eben , jest mit Techs, Bataillonen der Diviſion Michel vor , vertrieb den Feind aus dem Walde , warf alles , was ſich ihm ente gegenſekte, und ſtürmte das Dorf Fontenelle, wo er eis

homme n'eût échappé , si le Comte Nansouty en s'étendant beauconp trop sur la droite, n'eût facilité à la tête de la colome, le moyen de se lier aux Prus sicns vers Fontenelle. „ Les premières troupes du corps d'York débou

chaint alors de ce village. La brigade Pirch prit sur le champ position sur les hauteurs en avant de la ferme de Tourneux , jeta un millier d'hommes en tirailleurs dans le petit bois , et ole fit soutenir par six pièces qui commencèrent aussitôt leur fen . Le général York crut faire tourner les chances du coinbat , én ordonnant à quatre bataillonslı soutenus par une bri gade , de s'avancer sur le flano : droit des Français , tandis que les Russes renouvelleraient leurs attaques de front; mais cette disposition n'eut pas le temps d'étre cxécutées Le Due de Trevise , qui n'avait pas en core pris partescombat , s'avança ai monient même avec six halaillons de la division Michel, nettoya le bois , balaya toute ce qui se trouvait devant lui, et entra de vive force dans Fontenelle, où il enleva viisi Un

348 nen Theil eines Aytigetieparks nahm .: 68 fehlte dieser ronda nen Bewegung , um von vollſtändigem Erfolge zu ſeyn , nichts, als daß ſie eine halbe Stunde frühere ausgeführt worden wäre, denn dann würde ſie alle Hoffnung einer Bereinigung der beiden Corps der Berbündeten zerſtört haben . Inden dauerte das Gefecht, mit Hartnådigkeit auf dem franzöſiſchen linken Flús gel fort. Die Diviſion Bernodoilom nahm und verlor, obnelüber das , was rings um sie herum vorging , unrubig zu werden , die Dörfer Pomefrone und March air bins Ren weniger als einer Stunde mehrere Male , und gerade jest wir das lektere in der Gewalt des Feindes , welcher die Dis viſion Meunier daraus berjagt hatte. Die Anſtrengungen der Ruſſen auf dieſem Punkte dienten nur, dazu , ihren Unters gang deſto ſiderer zu bewirken . Der Kaiſer wendete feine Blide auf dieſe Seite und drángte wechſelsweiſe balb den General Meunier , bald den General Ricard , das Dorf zu nehmen. Uurin die unter des erſteren Befehl ſtehenden wei Diviſionen, welche feit dein Gefechte bei Brienne be deutend geſchwächt waren und aus Confcribirten beſtanden sie eben die Gefahr kennen zu lernen und zu fürchten aus fingen , waren keiner kraftvollen Anſtrengung mehr fähig,

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partie d'un pare. Il ne manqua à ce beau mouvement, pour obtenir un succès complet, que d'avoir été exé cuté une demi -heure plutôt, car alors il eût détruit tout espoir de jonction entre les deux corps alliés. Cepen dant le combat se sontenait avec opiniâtreté à la gauche des Français. La division Bernod ossow sans s'in quiéter de qui se passait autour d'elle, prit et perdit derce er plusieurs fois en moins d'une heure les villages de Po mes sone et de Marchaix et dans ce moment même le dernier était au pouvoir de l'ennemi, quien avait chassé la division Meunier ; les efforts des Russes sur

ce point ng servirent qu'à mieux assurer leur perte. I.'Empereur ,tournant ses regards de ce côté , pressait alternativement le general Meunier et le général Ri card d'enlever le village ; mais les deux divisions aux ordres au premier considérablement réduites depuis le combat de Brienne et composées de conscrits qui commençaient à connaitre et à craindre le danger, n'étaient plus capables d'an effort vigoureux ; de son

$

349 und Graf Ricard andier Seite Hatfe fchon zu viel Mann pchaft verloren und verlangte Berſtattung: Zwei Bataillons der alten Garðe wurden ihm bald nach einander geſdicit ; da er indefien glaubte, er habe ihrer vier_ zum Ungritje mothig , und er werde dieſe ſchöne Mannſchaft unnüber Meife ausreen ; fo behielt er ſie in Referbe und zögerte mit ſeinem Angriffe. “ ,, atapoleon wünfdhte , diefen Tag mit einen Schlage zu beſchließen , ber dein , womit er begonnen hatte , åhnlich wäre, und befahl nun dem Grafen Defrance, mit den Ehrengarden auf der Straße von La Ferté , bis auf die Höhe von Epines au - Bois vorzubringen und hier eine Mendung links zu machen , um den Ruſſen , welche Mare chrip inne hatten , den Rückzug abzuſchneiden. In dem : felben Augenblide rücčten zwei Jägerbataillons , das eine vom Marſchall Herzog von Danzig , das andere som Großmarſchau des Palaſies , Grafen Bertrand , anges führt, mit gefaltem Bajonnet aufs Dorf los . Beim Un blicke dieſes zweifachen Angriffen warf ſich General Ricarb yon Pomeſſone ins Thal hinab , um das Dorf zwiſcher zwei Feuer zu bringen. Die drei Colonnen drangen igu

- { 138 $61.5m3 b 08 2980 côté le Comte Ricard ayant déjà perdu beauconp de monde ,demandait des renforts. Deux bataillons de la vieille garde lui furentsuccessivement smente en goyés ; néan moinsjugeant quel'attaque en exigeait quatre et qu'il compromettrait inutilement celie belle topps i la te naitenréserveet différaitson allagne. " Supetisi ,9b Jilo25 x Napoléon , désirant terminer la nypép e,ar un 99 de engoex ozdonna coup semblable à celui qui l'avait Sorcommences alors au Comte Defiance de se porter avec les gardes d'honneur sur la route de La Ferté, jusqu'à hauteur de l'Epine - an - Bois et là , de faire un mouvement à gauche, pour couper la retraite aux Russes quioccupaient Marchaix. Au même instant, deux bataillons de chas seurs, condnits l'un par le maréchal, Duc de Danzig , l'autre par le graud- maréchal du palais, Comte Ber trand , marchent baïonettes croisées sur le villago. A la vue de cette double attaque , le général Ricard se précipite de Pomessonc dans le vallon pour le mettre entre deux feux . Les trois colonnes y péné S1E91 1502, nuostolSI 87102 ASO

350 gleicher Zeit ein , die Ruilent Wertheidigten fich einige Rinuten Verzweiflung ; lùng, mit dein Muthe der aber aus der Dorfe , verjagt und auf ihrem Wege die feindliche Cavallerie findend , Toften fie fich auf und ſuchten ihre Sicherheit in den Wäldern , Man verfolgte ſie eifrig bis an den Nand des Maides bei Nogent, in welchem die Diviſion Ricard alles , was mit den Waffen in der Hand angetroffen ward , tódtete oder gefans gen nayın . ,, Énblich bemmte die einbrechenbe, Nadt die Werfolgung der Sieger, ju deren Hinden 6 Fahnen, 26 eufiſche und preußiſche Geſchůße, 200 Bagagea , und . Munitionsta: gen und 708 Gefangene blieben . Das Blut von 3000 Lod. ten und Verwundeten róthete das Schlachtfeld. Diefer Sieg koſtete den franzoſen ungefábr 2000 Mann . Unter den Perivundeten befanden ſich die Generale Michel und Bou . bin und faſt alla Oberoffiziere der Diviſion Ricard, auf Seiten der Berbündeten der General Pitch . " !1 Um adyt Uhr bezog bie Armee ihre Bivouacs auf dem Schlachtfelde. Der Kaiſer Tchlief in der Meierei

trant en même temps , les Russes se défendent pen dant quelques minutes avec le courage du désespoirs mais chassés du village et trouvant la cavalerin sur leur passage, il se débandent ot cherchent un refuge dans les bois. On courut à leur poursuite jusqu'à la lisiere de la forêt de Nogent, dans laquelle la divi sion Ricard tua ou prit tout ce qui fut rencontré les armes a la main . i espe24 La punt vint enfin arrêter la poursuite des vain, queurs, entre lesmains, desquels restèrent 6 drapeaux , 26 bouches à feu , tant russes que prussiennes , 200 voi tures de bagages, ou de munition et 708 prisemiers seulement ; mais plus de 3000 tućs, ou blessés ensang Cette victoire coûta lantèrent le champ de bataille . aux Français environ 2000 hommes ; parmi les blessés on coinptait les généraux Aichel et Boudin , et presque tous les oiliciers 'supérieurs de la division Rie card ; du côté des alliés , le général Pirch. „ A duit heures , l'armée établit ses bivouacs sur le champ de bataille , l'Empereur coucha dans la ferme

351 Hautpiepine, ber Herzog von Treviſo in Fons tenelle. ,, Um Borabend - dieſes Tages, wo zwei Feine Unterbes fehlshaber geſchlagen wurden , hatte ſich der Feldmarſchal Blücher von Wett u $ nach Fère - Champenoiſe beges ben , wo er bei ſeiner Ankunft die Niederlage des difus fiero'ch en Corps erfuhr. Er verhehlte ſich nicht , daß.ee einmal einen Schülerſtreich gemacht habe , und wünſchte ihn wieder gut zu machen . Uber anſtatt mit dem Corps von leift und Rapzemitrah dem yöreichen und dem Sát kerrohen zu Hülfe zu eilen , die ihm ſelbſt ganz anders kennbar ſehr gefährdet er dienen , führte ec ſie nach Betis gères gurúd in der Abſicht, Chatoh zu deden . Da er rich jedoch das Unzureichende dieſer Berregung unter fo widrigen Umſtänden felbſt geſtand ; fo Schickte er den Grafen von Witte an den Fürſten von Schwarzenberg ab ) und verlangte von ihm , er folle zu ſeinen Gunſten eine Dil berſion gegen die rechte Flante Map oleon's inachen . X , Die Generale Kleiſt und sapzewitrd marfchir: ten die ganze Nacht des Toten und nahmen am riten från ihre Stellung zu Bergères und Vertus , wo der Feldt

de Haute - Epine; tenelle

le Dnc

de Trévise' u Fona

„ La' veille du jour ou deux de ses lieutenants ist šnyaient cet échec , le Feld -maréchal Blüchers'ktail rendu de Vortus à Féro - Champenoise, on it ápprit , à son arrivée la défaite du corps d'Als ufie w . Ne se dissimulant pas qu'il veyait de faire une école, it voulut la réparer ; mais au lieu do roler avec ceux de Kleist et Kapzewitsch air secours York et de Sacken , à ses yeux même visiblement compromis, Il les ramena à Bergères dans la vue de couvrir Châlons: s'avouant toute fois l'insuffisance de cette manoeuvre dans une circonstance aussi grave ; il dé pêcha le Comte de Witte au Prince'de Schwarzen berg et l'engagca à faire une diversion ca *sa favcur contre le flanc droit de Napoléo n . “ „ Les généraux Kleist et Kapzewitsch mar chèrent tout la nuit du 10. , et le lendemain matin ilo prirent position à Bergères et Vértus , où le Feld

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352 marſchall , ndihdem er fein Hauptquartier genommen hatte, am riten und am 12ten Nachrichten von ſeinen Unterber fehlshabern oder von Napoleon erwartete , welches lekteert Stårke und Entwürfe ihm immer noch unbekannt waren , Seine Unbeſorg !heit war ſo groß , daß er nicht einmal durch eine ſtarke Recognoscirung darüber gewiß zu werden fuchie, wie ſtart das Eorps , bas vor ihin ju etoge8 aufgeſtellt para foi. Napoleon machte beſſern Gebrauch von ſeiner Zeit ! Da die Generale York und Saden ihren Marſch auf Chateau : & hierry genommen hatten , To ſchien es ihm , ehe es nöthig ſei, ſich auf den Félimarſdal Blů ch er zu werfen , wenn er eile , mégiid), jene einzuholen und ih . ten Nad trao beim Uebergang über die Marne, deren Bråde er von den Einwohnern schon getſlørt glaubter abzuſchncidint. Die Armee brach demnach am Morgent des Iztery duf. Der Herzog von Treviſo regte ſich mit der Diviſion Colbert und der Diviſion midel, åbes welche der Brigadegeneral Chriſtiani bas Eommando übernommen hatte , um neun Uhr von Fontenelle , auf der geraden Straße nach Chateau thierry in Bemea

maréchal après avoir placé son quartier - général, ata tendit le Tr. et le jour suivant des nouvelles de ses lieu tenants ou de Napoléon , dont il ignorait toujours la force et les projets. Sa sécurité fut telle , qu'il ne chercha pas même à s'assurer par une forte reconnais sance , quel pouvait étre 18 corps établi devant lui à Mb Sqrösturals Elosesshanila meon employa mieux son temps: les gé nérauley Penet Sacken s'étant dirigés surChan icad Thierry, avant d'accabier lefeld - maréchal Blücher , il luit parut possible en faisant diligence de les atteindre et d'entamer leur arrière - garde au passage de la Marne, dont il supposait , que les habi tans auraient détruit le pont. L'armée se init donc en mouvement 10 f2.8 au matin : le Duc de Trevise , avec 18 division Colbert et la division Michel, dont le général de brigade Christiani pris le com mendement ,mebranta Ineut heures de Fontenelle , sur la route aiyeci de Château Thierry l'Em

353 gung ; der Kaiſer mit dem übrigen Theile Bee Garde zog. um gehn Uhr auf der Straße von La Ferté fort. Die ſehr geſchwad) te Diviſion Ricard wurde zu Mont mis tail gelaſſen , um dort ein wenig , auszufuhen und die Gea fangenen zu berpaden ." Die feindlichen Generale benugten die Nacht, um die Drdnung unter ihren Truppen “ , wiederherzuſtellen . Das Carps des Barons, Saden , welches am meiſten gelitten batte , ſammelte , fich zu Viffort ; die Preußen befesten die Höhen redyts und links n der Straßen weidse testeres and - Montfauco deken . beinna The beim Grauen des Tages nach Chateau - Thierry forta gefept ; die Brigade Horn und die Cavallerie des Generals Xabier blieben zur Dedung deſſelben in den vorigen Stift lungen . " Der Kajfer dereinigte ſich bei Wiene a maiſons mit dem General Saint Germain , welcher, eine Colonna von 2400 Mann vom erſten , tweiten und fünften : Cavalles riecorpo , befehligte, die ganz neu, beritten war , und wela che der Herzog von Jarent, wie ihm befobien , zu Berfolguys Den, Saden ? An Nachtcabes: vorgeſchobert

pereur avec le reste de la gardo prit à dix heures celld de La Ferté. La division , Ricard ,., fort'affaiblie , fut laissée à Montmirail, pour y prendre un peut TK1 de repos et garder les prisonniers. " „ Les généraux ennemis profiterent de la nuit pour rétablir l'ordre dans leurs troupes. Le corps du Baron Saken , qui avait le plus souflert, se rallia à Vifs fort ; les Prussiens gardèrent les hauteurs à droite et à gauche de la route qui couvrent ce village et celui de Montfaacon .** Leur mouvement de retraito sei conti

pua ay point da jqux sur Château -Thiérry , et ils ļaissèrent, la, brigade, Horu et la cavalerie du général Katzler dans leurs positions pour la protéger ... 1. SL’Empereur rallia . Vieux -Maisons le gé néral Saint - Germain , commandant une scolonne de 2400 hommes des 1., 2. set 5. corps de cavalerie, c xécemment remontéş , que le Duc de Tarente con formément à ses instructionsgr avait lancés à la pours suite de l'arrière - garde du Baron Sacken ; et le 23 Blücher's Leben;

354 hatte. Er ließ ihn mit der Diviſion Friant, mit Aus. nahme von viec Grenidierbataillons in dieſein Dorfe , um den Ausgang des Paſſes von Sezanne zu beobachten . Dann marſchitte- et wieder auf der Straße von Rosor in der Ridtung auf Chateau : 2hierry fort , um alles, was er vom Feinde rechts der Pariſer Chauſſée finden werde, nach Ethire 'und Montfaucon zurückzuwerfen. Die den Colonnen vorausgehenden leichten Truppen erbeu teten eine Anzahl Bagages und auch einige Kaſſenwagen, • die auf dieſen Nebenwegen zurüfgelaffen worden waren . Vor dem Defilee Bon Cacquerét& angelangt, tab man auf der hinter dem Bache aufſteigenden Unhöhe die Preus fen in Schlachtordnung und entſchloſſen , die Straße von Montmirail nach Chateau , Thierrn zu vertheidigen ." Die Poſition war an ſich nicht rohlecht und der Ger neral Raßler hoffte noch , die mit Tirailleurs béreken Zu gånge zu vertheidigen ; allein fein Plan ward vereitelt. Wáh . rend man ihn in der Fronté canonirte , und während die pon Napoleon geführten Colonnen am Rande des Hohlé weges , in gleicher Höhe mit der Meierei Silloche, eine

laissa avec la division Friant dans ce village, à Pex ception de quatre bataillons de grenadiers, pour observer le débouché de Sézan né ; puis il remonta par le chemin de Rozoy, dans la direction de:Châte a u - Thierry , en vue de refouler sur Ethise ' et Montfaucon , ce qui se trouvait à droite do la chaussée de Paris. Les éclaireurs qui précédaient les colonnes rainassèrent uno infinité de voitures de bagages et quelques caissons aban donnés dans ces chemins de traverse . Arrivés devant le défilé des Caequeret's on vit los Prussiens en ba taille sur le plateau qui s'élève en arrière de ruisseau et disposés à interdire la route de Montmirail Château - Thierry." La position n'était pas mauvaise en elle - même et „ le général Katźler espérait encore en défendre les ap proches boisées par des tirailleurs , mais son calcul fut mis en défant: pendant qu'on le canonnait en front et que i les colonnes , conduites par Napoléon , se massaient au bord du ravin , à hauteur de la ferme Gilloche,

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, wollten , marfchirten 200 Grenadiere am Bache bis zum Dorfe Petite : Noue hinauf, Vertrieben die Tirailleurs aus demſelben , und bemeiſterten ſich ſo des einzigen nicht ſchwierigen : Einganges , welcher vom Geſchůß nicht beſtris . den ward . Uinverzüglich růdce jeßt die Infanterie des Hera zogs von Irevifo auf der großen Straße bis auf die Sechs Bataillons der Diviſion Chriftiani Hohe Dor. er hinter ihaa Welten der nen eine dichte Maſſe bildete, einen Ståspuntt . Bu gleichee Beit beeilte fid bie Reiterer , Durch das Defilee gu dringen . Sobald die Diviſionen Laferrière , Desnouettes, Colbert und Defrance debouſchirt hatten , übernahm

der Fürſt von der Moskwa das Commando derſelben und manoeuvrirte , um die linke Flanke der feindlichen Reiterei zu überflügeln und ihr den Rådzug nach Chateau - thierro abzuſchneiden . Beiin Anblicke dieſer Bewegung befast Ger neral York , der noch die Diviſion Bernod otrom voin Saden'roen Corps auf der Anhohe bei Neste'batter und deſſen Cavallerieteſerve noch ganz ungefdwacht war ,

comme pour préparer une attaque de vito force, 200 grenadiers remontent le ruisscau jusqu'au village de la Petite -Noue, en chassent les tirailleurs , et s'empa rent ainsi du seul débouché facile , qui ne fût pas battu par l'artillerie . Tout aussitôt l'infanterie du Dlic de Trein vise monte par la grande route sur le plateau . Sit bas taillons de la division Christiani se déploient dans la plaine, à cheval sur la chaussée et sont soutenue par le reste de l'infanterie , qui se masse derrière eux ; en même tempa la cavalerie se presse de passer le défilé. « in ,,Des que les divisions Laferrière, De's nottettes, Colbert et Defrance eurent débouché , le Prince de la Moskowa en prit le commandement et manoen vra pour déborder la gauclie de la cavalerie ennemie et lui couper la retraite sur Chateau - Thierry. A la vue de ce mouvement te général York qui avait encore sur le plateau de Nesle la division Berno do's so w du corps de Sacken , et sa réserve de ca-> valerie intacte , lear ordonna à toutes deux de s'avancer 23 *

356 beiden , vorzurúdent , um ten General agter aus det Verlegenheit zu reißen. General Jurgas bildete aus reiz mer Reiterei zwei Linien und rügte in kåbner Haftung den Franzoſen entgegen . " ,, Die Truppenfahl war auf beiden Seiten gkeich ; det cine Theil wie der andere hatte 3000 Mann Reiterét; allein die Franzoſen hatten auserleſene Truppen und ausgelernte Generale ; die Preußen batten Landwehrcavallerie und einen weniger erfahrnen General . Der Erfolg des Angriffs könnte daher nidyt zweifelhaft ſeyn. Der Fürſt von der Moskwa ließ die vom General Letort commandirten Dragoner auf marſchiren , mastirte durdy fie die andern Regiinenter , die in Escadronscolonnen blieben und verdoppelte in dieſer Orda nung ſeine Schnelligkeit. Zwiſchen den Meiereien Petits Bullon und La Motte auf der rechten Seite der Straße von Montmirail nach Chateau - thiery , trafen beide: Theile auf einander... Die erſie Linie der Preußen ward durda : brochen und auf die zweite geworfen , welche ſie in ordnungsa . loſer Fiucht mit ſich fortrie. Beide Linien waren in einem Augenblicke verſprengt." ,,Máhrend diefer Ungriff ausgeführt mard , fuhr die Gar

pour dégager le général Katzler. Le général lur gas forme sa cavalerie sur deux lignes et s'avance fica rement à la rencontre des Français. ,, La partie était égale , de part et d'autre on comp . tait 3000 chevaux ; mais du côté des Français; c'étaiti des escadrons d'élite , des généraux consommés, les Prussiens avaient de la cavalerie de milice et in general peu expérimenté ; la charge ne pouvait etre douleusc . Le prince de la Moskowa déploie los dragons aux : ordres du général Letort , masque avec eux les autres . régiments , qui restent en colonnes par escadrons , et dans cet ordre il redouble de vitesse. Le choc a lica entre les fermes du Petit Bullo y ot de La Motte, à droite de la route de Montmirail à Château Thierry. La première ligne des Prussiens est en foncée et culbutée dans la seconde , qu'elle entraine dans sa déạontejbi l'une :ct Lautre sont dissipées en un clin - d'oeil. " „ Pendant que cette charge s'exécutait , l'infanterie ,

357 deinfanterie, unterſtübt von den bei ber Perſon des Kaiſers den Dienſt habenden Schwadronen , fort , diejenige feindliche In fanterie , welche ſich durch die Weinberge nach dem Thale von Chateau - Thierry zurüdzog , auf die linke Seite der Straße zu drangen . Durch den Mangel an Umficht bei dieſer Bewegung und durch die Niederlage der Reiterei entbloßt, blieb die Brigade Freudenreich , welde den äußerſten rechten Flügel der Verbündeten bildete, allein den Franzofen gegenüber ſteht. Napoleon befahließt dem General Bela liárd, ſie mit den dienſthabenden Schwadronen zu umges hen . Dieſes Manoeuvre ward mit Bligesſchnelligkeit ausges führt. Der ruffiſche General, welcher die ihn bedrohende Gea fahr wahrnahm , bildete aus den Regimentern Sambow und Koſtroma Bierede, und ſuchte in dieſer Drdnung, uns ter dem Schuße von ein Paar hundert Tirailleurs , ſeinen Rückzug zu bewirken . Bald aber flüchteten ſich legtere, von der Reiterei verfolgt , in ein Gebüſch , welches eben in ihrer Nähe war , und ließen die beiden Vierecke vóuig entblößt. In der Slanke und Fronte angegriffen , konnten ſie dem An griff Beinen Widerſtand reiften und wurden niedergebauert ." ,, Die nicht niedergehauen oder gefangen wurden , warfen

de la garde , soutenue des escadrons de service , conti nuait à pousser à gauche de la route celle de l'ennemi qui se repliait en bâte par les vignes dans le vallon de Châtean - Thierry ; mais découvertes par le peu d'ensemble de ce mouvement et la défaite de la cava lerie , la brigade de Freudenreich , formant Pex trême droite des alliés , reste seule en face des Fran çais. Napoléon ordonne alors au général Belliard de la tourner avec les escadrons de service ; cette ma noeuvre s'exécute avec la rapidité de l'éclair. Le gé néral russe qui s'aperçoit du dauger qui le menace, forme les régimens de Tambow et de Kostroma .cn carrés et cherche ã opérer sa retraite cn cet ordre, sous la protection de quelques centaines de tirailleurs , mais bientôt deux - ci, chargés par la cavalerie , se ré fugient dans un taillis qui se trouve à leur portée , et laissent les deux carréstout - à - fait découverts . Chara gészłenöflant et on front, ils ne peuvent résister au choc et sont entamés.“ Tout ce qui ne fut pas sabré

ou pris se jeta

358 fich in den Ward , der nie . Ditattteurs ' gerettet hatte , uns fanden , durch ihn verborgen , die Möglichkeit , fich wieder den andern Truppen anzuſchließen , welche am Fuße der Höhe bateau Thierrn nicht los oon Nefle im Thale von wohl aufgeſtellt , ais haufenweiſe zuſammengedrängt , nut darauf warteten , daß fie nach und nach über die Brúden von Chateau - Thterrn den Weg zur Flucht finden könnten . " Die ' Kaiſerliche Armee regte nun den Marſch ungehins ! Bert nach Chateau . Ihierro fort. Der Fürft von der Moskwa wendete Fich rechts durch die Weinberge, um den Weg nach Etampes und Chierin einzuſchlagens allein er erreichte durch ſeine Bewegung , welche durch die Beſchaf , fenbeit des Bodens " verzögert und zu weit ausgebehnt wer: den mußte , feinen Zweck nur unvollkornmen . Der Herzog von Treviſo marſchitte mit der ganzen Infanterie auf der großen Straße fort. " 216 die Franzoſen auf die Höhe von Neslé kamen , hatten ſie , wie in einem Panoraina , das Schauſpiel der Unorbs nung und Verwirrung der feindlichen Armee , welche nur nodi cm jenſeitigen Ufer der Marne Rettung boffer fonnte ; denn die Straße von Epernay war ihr durch die Reiterei

dans le bois qui avait sauvé les tirailleurs , et , à sa faveur , alla se rallier aux autres troupes amoncelées plutôt que formées au pied de la côte de Nesle dans le vallon de Château - Thierry , en attendant qu'elles puissent s'écouler par les ponts de cette ville , “ ,, L'armée impériale continua dès lors sans obstacle sa marche sur Château - Thierry. Le Prince do la Moskowa sese dirigea àà droite par les vignes pour rabattre ser Etampes et Chierry ; mais son mou vement que la nature du torrain retarda et força d'élar gir , n'atteignit qu'imparfaitement son but. " Le Duc de Trévise , avec touto l'infanteric , suivit la grande ronto, O ,, Arrivés sur la côte de Nosle, les Français eurent alors comme dans un panorama, le spectacle Qü désordre et de la confusion de cette armée à la quelle il ne restait plus d'espérance de salut que de Y'autre côté de la Marne; car la roulo d'Epernay

359 bet Generale Letort, por toricher ſie mit der Gefahr bedroht ward , gegen die Brüde gedrängt zu werden , abgeſchnitten . !! 9.Dennoch war eß beinah eineUnmöglichkeit, von dieſen zum Anfang erlangten Bortheilen Nußen zu ziehen. : Die Höhe und die Steilheit des Gebirgsrúdens verſchaffte den Berbündeten Sis derheit, indem es keinen andern Weg gab , zu ihnen zu get langen, als einen im Zidad an der Bergwand fich hinaufzies benden Damm , wo die Reiterei kaum zu vier Mann neben eine ander, vorrücken Sonnte. Dennod warfen einige kleine, blos mit leichten serfireuten ruppen unternommene Angriffe den Feind wiederum ins Zhal herab, und hier war es , wo der Saiſer , nachdem cin ernſthafterer, dom General Gunot n it der Escadron der Dienſt habenden Grenadiere zu Pferde unternommener Ungriff zurüdgewieſen worden war , bem General.Þetit mit zwei Grenadierbataillons zu Fuß gegen e D tie zwei Bataillone anzurúden befabl, welche Prinz Wits All der ( hatte vorrúdent der Stadt belm von Preußen zur Aufnahme der Flüchtlinge aus . alten fich auf diefe neue Linie und . Durchbrachen ſie gleich einem fchwachen Damme, Der bis auf die Brüden verfolgte Prinz entkam nur daburch , daß er fie in Brand 'fteden ließ. 400 Mann dies

lui était coupée par la cavalerie du général Letort qui menaçait de l'acculer au pont.“ Toutefois il devenait pour ainsi dire impossible de tirer profit de ces premiers avantages. La hauteur et l'escarpement de la côte mettaient les alliés à l'abri, . moyen pour arriver à eux , qu'une levéo tracée en zigzag sur sa croupe, ou la cavalerie pouvait à peine déboucher par quatre. Néanmoins quelques petites charges en fourrageurs , les refoulèrent dans le vallon ; et c'est alors qu'une plus sérieuse exécutée par le général Guyot avec l'escadron de grenadier's de service ayant été repoussée, l'Empereur ordonpå au général Petit de marcher avec deux batail lons de grenadiers à pied , contre les deux que le Prince Guillanme dePrusse avait fait sortir de la ville au secours des fuyards. Les Français se précipitent sur cette nouvelle ligne ct la rompent comme une faible digue. " „ Le · Prince poursuivi sur les ponts , n'échappe quien y faisant mettre lo fea. 400 hommes do cette

360 fer Reſerve und alle noch auf dem linken & rneufer zers ſtreuten fielen in die Hände des Siegers. . Mit dem Sinken des Tages war das Gefecht noch nicht ganz geendet. Der nach Chateau - thierry zurückgeworfene Feind demastite eine aus zwölf Kanonen von ſchwerem Kaliber beſtehende und auf dem rechten Ufer jenſeits dér Parifet Chauffee aufgeſtellte Batterie , welche auf die mit Einbringen ber Flüchtlinge beauftragten Truppen ein Threckliches Feuer madste, Tirailleurs warfen ſich in die Häuſer der Borſtadt zwifchen die Brúden und wurden erſt gegen ſieben Uhr daraus vers trieben . '. ,, Der Stairer nahm ſein Nachtlager im kleinen Schloſſe zu Nesle , mitten in den Bivouacs der Garde , welche ſich bor Chateau - hierry in der Ebene verbreiteten . Die leichten Truppen des Generals Letort iagten ſich bis Dors in a ns , vorwärts und, machten gegen 60 Gefangene. Die Corps von York und von Saden [esten ihren Rüdzug auf der Straße von Soifrons forts, das erſtere nahm um Mite ternacht zu Châtet eine Stellung das zweite zu Dulchy : Die Koſaten des Generals Karpow blieben la ville, allein an der Marne zurüd ."

réserve et tout ce qui se trouvait encore dispersé sur la rive gauche de la Marne , tomba au pouvoir du vain queur : La chute du jour ne termina pas entièrement le combat. L'ennemi rejeté dans Château - Thierry, démasqua une batierie de douze pièces de gros calibre placée sur la rive droite en - deçà de la chaussée de Paris , qui fit un feu terrible sur les troupes chargées Des tirailleurs se postèrent de ramasser les fuyards. dans les maisons du faubourg entre les ponts et n'en furent déloges que vers sept heures . " „ L'Empereur coucha au petit château de Nesle au milieu des bivouacs de la garde qui s'étendirent dans la Les éclai plaine en avant de Château - Thierry reurs du général Letort poussèrent jusqu'à Dormans et firent une soixantaine de prisonniers, Les corps d’York et de Sacken continuèrent leur retraite sur la route de Soissons , le premier prit poste à minuit à Châtel, l'autre à Oulcby - la - ville ; les cosaques do général Karpow reslèrent seuls sur les bords de la Marne.“

361 Diefer. Tag , Werched den Fangoren nicht 400 Saint Eoſtete, verurſachte ben Verbündeten einen Werluſt von drei Kanonen und 3000 Mann , worunter wenigſtens 1800 Ge fangene waren , unter welchert ſich auch der General Freur benreich befand, 41. Mährend der Nacht nahm der zu bateau Ihreret gelaſſene Nadstrab , in der Erbitterung über die Niebeétage dieſes Tages , Rache an den unſchuldigen Einwohnern . Wece fen wir einen Schleier åber die Abſcheulichkeiten , die hier begangen wurden und fenn wir gerecht gegen die Unführer, welche wirklich alles gethan haben, um den Ausſchweifungen dieſer zügellofen Soldateske zu ſteuern . imDas Gefecht bei Chateau Thierry , welches den Sieg des vorigen Tages vollkommen machte , gab dem Kal: am und von Saden ganz werde vom Halſe relaffen können ; bennser erwartete ,', entweder eine Verſtärkung zu erhalten, die ihn in Stand ifeger am folgenden Tage ſeine Verfols gung mit verdoppeltem Eifer fortzuſeken , oder daß fich von der andern Seite der Marne einer ſeiner Unterfeldherrn auf

„Cette journée qui ne coûta pas 400 hommes aux Français, causairaux allićs une perte de trois pièces delcanon et de 3ooo hommes , dont au moins 1800 pri sonniers au nombre desquels se trouvait le général Freudenreich ." Mg Pendant la nuit ,' l'arrière garde laissée . Cha teau - Thiorry, exaspérée par sa défaite , s'en venger sur les malheureux habilans. La 'villo fat livrée að pillage. Jetons un voile sur les horreurs qui s'y com mirent, et rendons justice aux chefs -qui firent tous leurs efforts pour arrêter les désordres de cette solda tesque effrénée.

Le combat do Châtean - Thierry , complément de la victoire de la veillo , Nonnait à Pompereur un de se débarasser entièrement des corps espoir juste ., a York et de sacken car ' n s'altcuivait , ou a l'e cevoir un renfort qui le mettrait à même de reprendre le lendemain sa *sac poursuite avec une nouvelle activité, ons à voir un deses lieutenants tomber sur lesvaincus de l'aatre côté de la Marne; mais il n'en Tat point

362 die Befiegten werfen werbe; alleine ge[dah keins bon beie den . Der Herzog von Tarent , welcher von Biten an mit den Ueberbleibfeln von 29. durch die Anſtrengungen ets ( chöpften und auf weniger als 3000 Mannherabgebrachten Bataillonen dem Feinde Stand gehalten hatte , wollte diele Stámme mit einigen Truppen aus dem Lager von Me a u perſtarten , und verlor darüber , ohne es zu erreichen , toſt bare Zeit. Zur Verfolgung der Verbündeten ſchidite er am soten nur die ihm entbehrliche Reiterei des Grafen Saint Germain ab , und das Abbrechen der Brüde bei Trilport berzogerte noch dazu den Marſch diefer Cavalerie. Gezwuns gen, bis Nanteuil , um dort über die Marne zu geben. jutúdzumetſchiren , erreichte ſie den dußerſten Nachtrab des Saden ' Ichen Copps in Saint - Fiacre und nahm deme felben noch 50 Mann Gefangene ab. Um folgenden Tage ging der : Graf Saint - Germain nach Saint - Jeans les - deur : Sume aur , von wo ſich die Ruſſen zurůdgezogen hatten , um ſich zu La Ferté enger zuſammen zu ziehen . “ Der Morgen des 12ten ging mit Manoeuvres gegen ihren Namirab bin , welcher die Fortſchritte des Herzogs um fo leichter hemmte , da er kein Geſchůß hatte. "

12 of City ainsi: le Duc de Tarente qui depuis Vitry avait teñu tête à l'ennemi avec les cadres do 29 bataillons écrasés de fatigue, ett réduits à moins de 3000 hommes, voulut les renforcer de quelques troupes du camp de -Meaux , et perdit un temps précieux sans pouvoir y parvenir. H. n'envoya à la poursuite ,des alliés , le 10., sque la cavalerie disponible du Comte Saint - Ger main ; encore la rupture du pont de Trilport re darda - t - elle, $a marche, Forcée de remoater jusqu'à Nanteuil pour y passer la Marne , olle atteignit cependant, à Saint - Fiacre l'extrême arrière - garde du corps de Sacken ct lui fit une cinquantaine de pri isonnicrs, Le Jondemain le Comte Saint-Germain iso porta sur Saint- Jean - les deux - Jumeaux, d'ou les Russes s'étaient retirés , pour se concentrer à La Ferté . " 307,019 „ Le matinée du 19 . se passe en manoeuvres avcc leur arrière . - garde qui de contint d'autant plas facilement qu'il n'avait pas d'artillerie. !

363 SYSam . 13ten Februar begann die kaiferliche Armee:mit Unbruch des Tages die Brücke von bateau bieten Wiederherzuſtellen . Die Urbeit hatte viel Sowieriges. Die Rafalen ( choſſen auf jeden , der fich dem linken Ufer -nda berte. Man gewahrte " auf ihrem Ufer eine Barfeysein Sdmiminer ſuchte ſich derfelben , trotz des" auf dem Fluſſe treibenden Eifes ) zu nähern , und es gelang ihm durch den Beiſtand eines Bürgers , ber beherzt genug wat , uin dem auf das Ufer fallenden Kugelregen zu troberi, die Barke loszumachen . Glüdlich brachte man ſie ans andere Ufers vin Dugend Soldaten warf ſich hineint, landete am andern Ufer , es folgten nun dieſen bald andere nach , und in tur . fem waren ſie zahlreich genug , um den Theil der Stadt welcher im Bereich der großen Brüde war , von der Feindex zu teinigen . Nun bot fich eine Scene ganz neuer Urt dar , gang geneigt , die vom Unblice for pieten Gemegels ermüdeten Blidezu fefſeln und das Herz der Selbaten mit den fanfs teften Regungen zu erfüllen. Xue Einwohner von Chateau #hierro ftürzten fich , kaum den Grdueln der Pianbetung

uri „ Le 13, Février au point du jour , l'armée impe riale commença à rétablir le pont de Châteat . Thierry. Lo travail présentait des difficultés : les Co saques fusillaient tout ce qui s'approchait de la rive gauche. On aperçoit une barqae de leur côté; un na geur cherche à s'en approcher malgré les glaçons que la rivière charie , et parvient à la démarrer à l'aide d'un citoyen assez courageux pour braver la grele de balles qui tombe sur le rivage ; tamenée heureusement à l'autre bord , une douzaine de soldats,s'y jettént , dé et bientôt suivis par d'autres barqucnt, sontassez nombreux pour nettoyer la partie de la ville à portée 1 da grand pont. " Une scène d'un nouveau genro vient ici reposer les regards fatigués de tant de carnage et pénétrer le forreurs dupouces émotions. A > de Château Thierry se précipite sur leur passage en poussant des cris de joie et les nommant scs libé

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864 entronnen , auf den Weg , wo die Druppen zogen , jauchzten vor Freude und nannten ſie ihre Befreier, Schmeichelhafter Rohn , der den Soldaten das wahre Ziel ihrer edein Unfidens gungen vors Uuge führte und ſie mit neuem Eifer für die Bed freiung des Vaterlandes entflammte ! Schnell, wie durch einen Bauberſchlag , erhob ſich die zweite Brüde ! Månner , Weis ber und Kinder , Reiche und Urme, alle Einwohner arbeia teten " daran mit recht franzöſiſchem Feuer! Sobald ſie zu pafviren war, ging die junge Garde im Laufe hinüber unb nahi am ſogenannten weißen Berge eine Stellung . Die Um auch Geſchüß hins Neiterei folgte ihr auf dem Fuße. über zu bringen , ſpannte man die Pferde aus und tranda portirte die Kanonen ohne Proben . Um fechs Uhr war die ganze Urmee zin Verfolgung des Feindes begriffen , der aber fchon außer ihrem Bereiche war.; General York hatte ůbec Laponet und den Saret Martinsberg den Flecken Baron Saden og fich auf der Nes Fismes erreicht: benſtraße von Fëre en Tarden o is nach Rheimszui rid . Der Herzog von Trevifo verfolgte fie mit den Dis pifiionens Shriſtianir Colbert und : Defrance Bio Nocourt, wo er fein Hauptquartier aufſchlug.

Die frans

rateurs : flatteugd récompense qui , en leur montrant le vrai but de leurs nobles efforts , les enflamma d'un nou veau zèle pour la délivrance de la patrie. Le second pont s'élève comme par enchantement : hommes , femmes et enfans, richesretspauvres , tout travaille avec une ars deur vraiment françaisesa Dès qu'il fut practicable , la jeune garde le franchit au pas de course et alla prendre La cavalerie position en face devda pontague blanche. Ja e shivito do presiz an détela ules , chovaux et op ôta A six Pavant- ttain des pièces pour les faire passer, keuros etonta llarınée était à la poursuite de l'ennemi Yo qui déjà se trouvait hors d'atteinte. Le général York avait gagné Fisnes parudva poneti et le Mont Saint - Martin. Le Baron Saqken , se retira à Rheims pareda traverse de Feven Taudenois. Lo Duo dar existe avec les divisions Christiani, Colbentac tsDeenance, Tee courts où las plaga son quartier - general

Les coureurs

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i 1 1

3 1

.

865

zoffrohen leichten Truppen Sr&ngten die Neitorei 8e8 Niche trabes.fo heftig , daß ſie 3 bis 400 Gefangene madsten und fie nöthigten , eine großeMengethrer Wager durd Feuer restos gu vernid;ten ." ,, Die Flüchtlinge, die ſich um den Bajonetten bet Soldaten zu entrinnen , ins Gehdiz geworfen hatten , fielen in dieHände der Einwohner , weldie , durch die Phuns derung und die Verheerung ihres Eigenthums aufs Weußerjie erbittert, fie beim Leuchten ihrer in Flammen aufgebenden Woh: nungen erbarmungslos niedermekeiten . Mehr als 2000 Menſchen kamen auf dieſe Weiſe um . Die Wegnahme einer großen Menge von Waffen und Munition , von Proviant- und Bagagewagent, fachte den Eifer, von wele chem die Bauern beſeelt waren , gewaltig an . " Während alles dies ſich am Ufer der Marne ereiga nete , wartete der Feldmarſchall Blůch er, unbeweglich ſeinem Hauptquartiere , zu Bertub, mit unzerſtörbares Geduld auf Nachrichten von ſeinen Untecbefehlshabern . Weit entfernt davon , das traurige Gefdjich zu ahnen , dem jene erlagen , ſchmeidielte er ſich , wie man ſagt, daß ſie dem Kaiſer kraftvollen Widerſtand geleiſtet haben würben , und

français pousserent si vivementla cavalerie de l'arrières garde, qu'ils lui firent3 & 400 prisonniers.pt la forcèrent para à mettre le feu, à un grand nombre decanciones Ft $169 Lies fuyards - qui s'étaient getés dansiska s bois porn échapper aux bajonnettes de pollats tomberontaentre las mains des habitans qui çxaspézes spapeiten pillage set la dévastation de leur propriétásy Jeae ipanalaient can pitié à la lueur de leurs, kalitation Mannes . Il perit ainsi plus de 2000 hommes Le captmo dan grand nombre d'armes et de munitigosah de voitures de vivres et de bagages,, servit do stigulant à l'ardone dont les paysans étaient animés . " "21: ,, Pendant que ces événemens ise massnicnt sur la Marne, le Feld - maréchal Bincher, imunobile à Ver tus , 'attendait avec une imperturbablo patience des nodvelles de ses lieutenants. Loin d'appréhender pour eux le sort qui les accablait , il se flanlait , dit - on , qu'ayant opposé une vigoureuse résistance à l'Empereur ,

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daß dieſer Badurdy in feinem Mariche gehemmt und zugleich von den Bewegungen der großen Urmee bedroht, ſich nach Sezanne gurúdgezogen haben werde. Auf dieſe ichmeis chelnde Vermuthung bauend , bildete er fich ein , daß das Eorps des Herzog von Raguſa , telch es bei Etoges ſtand , keinen andern Zwed habe , als des Kaiſers råctgån gige Berpegung, zu decken und er entſchloß fich , ihn anzus greifen , um Montmirail zu erreichen ! " „ Demgemäß regte ſich am 13ten Februar ſein 3000 Mann ſtarker Vortrab -quf der Straße von La Ferté, von den Eorps von Si leiſt und Kapzewitſch gefolgt, in Bewegung .' Der Herzog von Raguſa war mit der Diviſion Lagrange bei Etoges aufgeſtellt. Sein rechter Flügel lehnte ſich an dieſen Flecken und ſein linker an eine Höhe , die von des Grafen Groud y Reiterei befekt war, " e , Die " Spige dee , unter den Befehlen des Oberſten tu cher ſtehenden Vortrabes marfchirte geraden Weges auf Etogès , während das vom General Zietben com : manditte Hauptcorps fich rechts der den Fleđen beherra fchenden Höhen bemeiſterte , und von hier , unter dem Schire feine Colonnen in Bewegung fegte. me ter Urtillerie ,

eux et menacé par les mouvemens de la grande armée, s'était retiré sur $ éz à nne. Tablant sur cette flatteuse hypothese , 11 jugea que le corps du Duc de Raguse , placé à Etoges , n'avait d'antre bat que de couvrir samarche rétrogrado , et il 1 résolut de Pattaquer pour arriver à Montmirail.es conséquence le 13. Février , Pavant - garde, 30 1 forte de 3000 hommes se mit en marche sur la route de Lafertes suivie des corps deKleist et Kap zewitsch . 2012 ,, Le Duc de Raguse était en position à Etog'e's avec la division Lagrange , sa droite appuyée à ce bourg , et sa gauche à un plateau qu'occupait la cava lerie du Comte Grouchy , 938 ,, La tête de l'avant- garde prussienne aux ordres du colonel Blücher , marcha droit sur Etogies, tandis que de gros , sous le général Ziethen , s'emparait à droite des hauteurs qui doininent le bourg , et mettait de - là ses co lonnes ex mouvement sous la protection de son artillerie ,

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Seßt' begann Die frangofiſche Neiterei Betvegungen , um den Růdzug des Fußvoltes nach Montmirail zu beden . Der Oberfi Blůch er rückte in Etoges sein , ließ den Bortrag lebhaft bis über Champ :Aubert Hordringer , und nahm , feine Stelling zwiſchen ſo wie auch General 3 iethen, dieſem Dorfe und from entières. Die beiden Urmees corps freuten ſich hinter Champ - A ubert nuf und ſuchten ihre Ftanken durch Streifpartieen , die ſie nach Sezanne und Corrobert zu fchickten , zu fichern ." 6. Dér Herzog von Ragufa ftellte ſich bei V auf dh amps , von ſeiner Reiterei gedeckt , auf. Ute der Kaiſer am 13ten Abende von der Bewegung des Feldmarſchalle Blú ch er unterrichtet warb , fäumte er nicht , Kehrt zu machen , um ihm gerade entgegen. zu gehen . Er ließ den Herzog von Treviſo mit den Diviſionen Chris ftiani, Colbert und Defrance vor ben geſchlagenen feindlichen Truppenabtheilungen als Beobadtung& corps zurúd und gab der Diviſion Friant und der Reiterei des Gene: rals Saint- Germain den Befehl, fich unverzüglich vor Bieu r :Maifon s nach Montmirail zu begeben , nads welchem llegtern Orte aug - et von Chateau : I hierry am

com o € 9202. s! nya Alors la cavalerie française mange vra pour couvrit la retraite de l'infanterie sur Montmirail. Le colonel Blücher entra dans toges, poussa vivement l'arrière garde jusqu'au - delà do Champ - Aubert, ct se plaça ainsi que le général Zicthen entre ce village et Pie mentières . Les deux corps d'armée s'ela rière de Champ - Aubert, éclairant leurs s tlapce. Jans les directions de Sézanne d Corrobert par des parties." Le Duc de Raguse prit position près de Vaux champs, couvert par sa cavalerie. “ 2995 L'Empereur , informé le 13. au soir du mouvem ment du Feld - maréchal Blüchery ne balança? pas à faire volte - face pour marcher à lui. Laissant le Duc de Trévise avec les divişions Christiani, observation devant les Colbert et Defrance en corps battus , il donna i l'ordre à la division Friant et à la cavalerie du général Saint -Germain de $ 0 porter sur - le - champ de Vieux -Maisons à Mont mirail odi il se rendit de chatean . Thierry le "

368 14tenFebcitar,umsice Uhr Morgeng mit dem Corps dest Fürſten von der M 08 €wa und der Garbecavalierie aufbrache Morgens in Alle dieſe Truppen langten gegen ; achtÜhe . Montmirail , in demſelben Augenblicke an , wo der Hers zog von Raguſa , vom preußiſchen Vortrabe gedrångt, ſich auf der Straße von Chalons nach Montmirail . Un tůcëzog. Seine růcêgångige Bewegung ward unverzüglich, eingeſtellt, und és warb der Befehl gegeben , wieder angriff : mis weiſe zu verfahren . " Die Preußen hatten Tchon aur ch amp $ befest. Der Herzog von Raguſa erhielt Befehl , einen Angriff auf dieſes Dorf von porn zu unternehmen , und General Grouchy), dem der Graf Saint -Germain untergeords net ward , den, über Echelle, Hautefeuille und Sera rech amp im Holze fortzumarſchiren und ſo die Stellungrechts zu umgehen. Die Garde zu Pferde und zu Fuß bildete, auf der großen Straße bie Reſerve . Der Feldmarſchall ward von ſeinen Plánklern balo unterrichtet , daß ſtarke , von den redyts gelegenen Höhen herabgekommene Reiter : maiſen ihn zu umgehen drohten , und daß ferner eine Infana teriemaſſe zu feiner Linkengeſehen worden ſei , welcheſichvon

14. Tévrier à quatre heures du matin , avec le corps du Prince de la Moskowa et le reste de la cavalerie Toutes ces troupes arrivèrent à Mont de lagarde. mirail vers buit heures du matinat moment;même ou le Ducde Eaguse , poussé par l'avant- garde prius sienną, s'y retirait par la zouto de Châlonsp Son mouvoinentrétrogradefutarnele se le, champ , set l'on Shite expédia l'ordre de reprendre Pollensive . 14180 ,, Les Prussiens , occupaient déjà Vaux champ sit le Duc de Ra gase ent ordre d'attaquen ce village en front , et le général Grouchy , saus; les ardres duquel passa le Comte , Saint -Germain , celai de tourner la position par la droite en passant dans les bois pare 1: Echelle , Hani elenille et Sertcehampde la à pied etàchevalformalaréserve sur lagrande garde røyte. Le Feld - marcobal_fut bientôta informé par ses flanqucurs ,que de fortes inasses de cavalerie paryenues , że la hauteur de sa droile , manoeuvrdient pour la tonra, ner , et qu'enfin un gros, d'infanterie avait été ya sur sa gauche, se dirigcapti de Sézanne sur. Monimi

369 Sijarine gegen Montmirail bewege : Durch dieſe Nachricht, befonders für ſeinen linken Flügel, bem eingia gen Punkte, wo er fich die Ankunft der Raifero möglich dachte , beſorgt genacht, verſtärkte er ihn für alle Fåtte mit zwei Regimentern reitter Reſervecavallerie. " 1. Bon dieſer Seite drohte ibm indeffent feineBiveges die größte Gefahr. Die von den preußiſchen Borcruppent entdedte frangoftfche Cotonne war die Diviſion Leval , welche vom Herjoge von Reggio nach Sezanne detaichirt '; noch zu weit von Montmirait entfernt war , um an der 1 Schladt Theit nehmen zu können. " 1. Baur champs ward durch Infanterie vértheidigt, welche eine Abtheilung in das vor dem Drte liegende kleine Gehölz geworfen hatte. Um zehn Uhr erhielt die Diviſion Ricar8 den Befehl, e $ zu nehmen . Bom : Walbe bei Beaumont begünſtigt ; näherte ſich die erſte Brigade recht ; der zweite Angriff geſchah lints ber Straße in dicht aufgeſchloffener Solonne auf die Stonte . Der teatere mard yurúdgetrieben , und der Feind, durch dieſen Erfolg dreift gemacht , verließ ungeſchidt genug Bausch amp 6 , um den Gegner zu verfolgen . Der Herzog von Raguſa , der

rail. Inquiet à ces nouvelles , particulièrement pour sa gauche, seul point par où il supposait que l'Empe reur pût arriver , il la renforça à tout événement de deux régiments de cavalerie de sa réserve , Mais le plus grand danger ne le menaçait point de ce côté : la colonne française découverte par les éclaireurs ' prussiens," était la division Leval, qui dés tachée sur Sézanne par le Duc de Reggio , se trou vait encore trop loin de Montmirail pour prondro part à l'action, Vauxchamps était défendu par de l'infanterie qui avait jeté du monde dans le petit bois en avant. A dix heures, la division Ricard fut chargée de l'en-> lever . La première brigade s'approcha sur la droite à la faveur du bois do Beaumont; la secondo attaqua de front , en colonne serrée à gaucho de la route. Cette dernière fut repoussée ; et l'ennemi enhardi ' par ce succès ; sortit maladroitement de Vauxchamps pour la poursuivre. Le Duc de Raguse , n'ayant pas d'autres 24 Blücher's Beben ,

-) 370 eben keine andere Reiterei : bei der Hand hatte e stieß deri Feind durch die Schwadron , welche er zur Bedeckung bei fich hatte , angreifen , und dieſe warf ihn bis zum Gingange des Dorfes gurúd. Ein fo fehmacher Ungriff hatte noch nichts Beunruhigendes ; allein der Kaiſer, der die vereinzeite Lage dieſec feindlichen Infanterie wahrnahm , benuste die Verwirrung, in welche ſie durch den Angriff der Bedeckung des Herzoge von Raguſa gekommen war , und ließ fie pom General Lion mit vier bei ihan den Dienſt habenden Schwadronen angreifen . Ein Bataillon des Feindes warf fich in die links des Dorfes liegende Meierei , der rubrige heil ward unter den Augen der feindlichen Hauptcorps , welches 6. bis 700 Metres , weiter rúdwärts aufmarſchict niedergehauen ; ja die Franzoſen hatten ſchon eine ſid ) flúcha tende Batterie genommen , als ſie von eineru preußiſchen Res gimente angegriffen und genöthigt wurden , die Batterie wies: ber aufzugeben. Zwei Compagnien Jäger zu Fuß von der alten Garde rådten ſodann vor die Meierei , in welche das Bataillon fich geflüchtet hatte , zerſtörten , die , Mauern und s nahmen es gefangen ! Während ſidy dies auf der Straße ereignete , hatte ein anderes Gefecht auf der rechten Seite zwiſchen der Reiterei

cavaleric sous la main , lança sur lui son escadron d'est... corte qui le : ramena jusqu'à l'entrée du village. Une si faible attaque n'avait encore rien d'alarmant; mais . l'Empereur s'étant aperçu de l'isolement de cette in fanterie, profita du désordre que l'escorte du Duc de Raguse avait causé pour la faire charger par le gé néral Lion avec ses quatre escadrons de service , un bataillon se jeta dans la ferme à gauche du village , le reste fut sabré sous les yeux du gros de l'armée enne mic , formé à 6 ou 700 mètres en arrière ; déjà ils avaient enlevé une batterie qui se sauvait , lorsque chargés à leur tour par un régiment prussien , ils.. furent obligés de l'abandonner. Deux compagnies de chasseurs à pied de la vieille garde abordèrent la fermo où s'était refugié le bataillon , en démolirent les murs et le firent prisonnier , „ Pendant que , ceci so passait sur la route , un autre combat s'engageait sur le droite cate la cavaleries

371 der Garbe und den preußiſchen Káraſfferen " und Hufaren begonnen . Nach mehreren Ungriffen wurden legtére durch die Diviſionen Befebvre Desno ettes und Laferrierei év e que in Unordnung auf den außerften linken Flügel der Infanterie zurůdgetrieben , welche, in der Furcht, durcha , ,, Die ganze franzöſiſche Armee war in Bewegung . Die Diviſion lagtange drang in Regiments - Colonne zut Rechten der Straße vorrvårts ; ein wenig weiter links folgte die Dtviſion Ricard in gleicher Dronung . Dann tam die unter den Befehlen des Fürſten von der Mo's km a ſtehende Infanterie der jungen Garde , und diefer zur Rechten marſchirte die Infanterie der alten Garde. Drei Kilometres hinter der Garde kam die Diviſion feval, telche , feit fie aus Spanien zurüdgekehrt war , den Feind nicht geſehen hatte , und jegt von Begier ; fich mit ihm zu meffen , brannte. , Endlich vollendete Graf Groudho mit der ganzen Liniencavallerie feine Bewegung gegen die rechte Flante der Verbúnbeten. ,, Beim Anblide ſo anſeönlicher Streitkräfte verlor der

de la garde et les cuirassiers et Lussards prussiens. Après plusieurs charges , ces derniers. furent ramenés en désordre par les divisions Lefebvre - Desnoëttes et Laferrière - Lévêque sur l'extrémité gauche da la ligne d'infanterie , qui, de peur d'être entamée, so forma aussitôt en carrés. " ,, Toute l'armée française était en mouvement: la division Lagrange en colounc par régiment s'avan çait sur la droite de la route; un peu plus loin sur la gauche et dans le même ordre , suivait la division Ri card . Ensuite arrivait l'infanterie de la jeune garde aux ordres du Prince de la Moskowa, à droite de laquelle marchait celle de la vieille ; à trois kilomètres en arrière , se hâtait la division Leval qui, n'ayant pas encore vu l'ennemi depuis son départ de l'armée d'Espagne brûlait d'en venir aux maius. Enfin le Cornte Grouchy , avec toute la cavalerie de la ligne , aches! yait son mouvement sur le flanc droit des alliés. A la vie de forces aussi imposantes le Fold - ma réchal prassien perdit l'enyie de se mestrer et ordonna 24 •

372 t ſche eldmarſchal preußi F die Luſtre fich zu ge l h z e den Bef zum Rüd u . Da ' er , um ete ei nicht Reiter e genug hantte , ro'bild er polte Vieređ , zwiſche welche er einige

meffen ; und gab dieſen zu deden aus feiennem Fuß i Batter fteute ;

feine Flügel. 'wurden von den fünf Cavallerieregimentert gebedt , und der übrige Theit der Urtillerie zurůdgeſdi& t. Der Boden , auf welchem er fich jurudziehen mußte, rt mp r Cha Kleine : #ube Vusnahme Kleiner Hölzchen , in welche er Tirailleurs warf, um fich Der Rüdzug gegen die Angriffe der Reiterei zu fichern. geſchah bis Sanvitters in guter Ordnung ; kaum waren aber die Vierede über dies Dorf hinaus , als fich plölich Seneral Gronco in einer weiten Ebene lints der Straße mit dem erſten Cavalleriecorps in ihren Núden warf und mehrere Abtheilungen in die Gebolje zwiſchen Saints Martin d'Ablois und Etoge brángte Ungefähr 1000 Mann ſtredter , durch dieſen Ungriff abgeſchnitten bei der erſten Aufforderung, die Waffen . Zwei Bataillons, die fich ins Dorf zurådgezogen hatten , wurden umzingelt und gefangen ; vier Kanonen und fünf Munitionswagen wurden genommen . Undrer Seits griffen , die durch dies

* la retraite : comme il n'avait pas assez de cavalerie pour la couvrir , il forma son infanterie en carrés, plaçant entre eux quelques batteries ; ses ailes furent I couvertes par les cinq régiments de cavalerie et le reste de l'artillerie renvoyé sur les derrières." *** 14 » Le terrain par lequel il devait se retirer est de couvert jusqu'à Champ - Aubert, sauf quelques per tits bouquets de bois où il jeta dos tirailleurs en yue de se garantir des attaques de la cavalerie . Le mou vement rétrograde s'effectua en bon ordre jusqu'à Jan villers ; mais à peine les carrés curent - ils dépassé ce* village , que dans un vaste champ à gauche de la route le général Grouchy, avec le premier corps de cava-'. levie , tombe sur leurs derrières et en accüle plusieurs, anx bois entre Saiņt - Martin d'Ablois et Étoges. Environ 1000 hommes, coupés par cette charge , mettent bas les armes à la première sommation ; deux bataillons qui se retirent dans le village sont cernés et pris ; Profitant du quatre pièces et cinq caissons enlevés.

373 Ereigniß veranlaßte Verirëung: Genugend, die bei dem Kaie er den Dienſt habenden Schwadronen und bie Diviſion a ferrière andere Bierede an. Mehrere hielten Stand. Die Grenadiere , der jungen Garbe zu Pferde wurden von einem dieſer Bataillons ůbet empfangen , waren aber gegen ein zweites glüdlicher ; fie drangen in daſſelbe ein und mach ten 500. Sefangenes. Im Sturmſchritt drang die Infanterie in Fromentières ein . " i Nach dieſem Unfallº Tebte der preußiſche Feldmar . fdhal feinen Rüdzug en échiquier fort, indem er fich auf eine geldi& te Weile mit feiner Reiterei bedte unb die Eigenthümlichkeiten des Terrains, welche ihm Mittel boten , dein Feinde das Bordringen zu erſchweren , benugte. Sobald der Kaiſer dieſe neue- Unordnung wahrnahm , beo fahl er dem General Drouot , die ganze Garbeartillerie Gorråden zu laſſen . Dies ward mit einem ſolchen Ers folg ausgeführt, daß die Maſſen . Der Verbündeten zwei Stunden lang von 30 Feuerſchlunden mit Kartatſchen bes fchoffen wurden , ohne daß fie felbft mehr 418 ſechs Kanos men in Thätigkeit fepen tonnten ." „, So inorberiſch auch dieſe Verfolgung war ,

the rear

désordre que cause cet événement, les escadrons de service de l'Empereur et la division Laferrière , chargent à leur tour d'autres carrés; plusieurs tinrent ferme; les jeunes grenadiers à cheval, mal accueillis de l'un d'eux , furent plus heureux contre un second qu'ils enfoncèrent et où ils firent 500 prisonniere: l'in fanterie entra au pas de charge dans Fromentières. " „ Après cet échec , le Feld - maréchal prussien con tinua sa retraite en échiquier , se couvrant habilement de sa cavalerie et s'aidant des accidens de terrain qui facilitaient les chicanes , Dès que l'Empereur s'aperçut de cette nouvelle disposition , il ordonna au général Drouot de faire avancer toute l'artillerie de la garde ; ce qui fut exécuté avec un tel succès que , pendant deux heures , les masses alliées furent, mitraillées par 30 bouches à feu , sans pouvoir en mettre plus do six en action . " Quelque meurtrière que fût cette poursuite , elle

374 fic weiter thists nichts alß eine Diverſion , toelche eine Berzoges rung des Marices der ſchlefiſchen Urmee beabſichtigte! Ses neral Groud y bereitete ihr eine viel ſchredlichere statas? ſtrophe vor ! 18 ér feinen erſten Angriff ausgeführt hatte , ſah er voraus.,, der Feind werde reinen Mariah nach Etos ge8 fortfasen ; erbrach daher , eilig auf , und ftellte fich ; ninchdem er feinen Weg quer: Gurih den Waid genommen hatte , auf beiden Seiten der Landſtraße vor Ghamp - Aux Er hatte dem General Lion , der die Ars bert auf. tillerie commandirte , den Befehl gegeben , das er ihm mit zivei leichten Batterien nachfolgen Coule. Unglüdlicher Weiſe ege dieſe Batterien auf. hieit der fohlechte. Daftard dec 13 eren rieju rechter Beit angelangt, so war es um die roteriſme Urmee gerchehen ! ,, Der Tag nigte ſich und der Feldmarſchall reste feinen Rückzug mic Schwierigkeiten timpfend fort , als auf einmat , ſchnell wie der Blis , und zu gleicher Zeit , unter Graf Grouch y's Oberbefehl. die Generale Douz ' mere , : Nacken ſeines Heeres ſtürzten . Der Angriff drang tief ein, trennte die Linien , ſprengte, mehrere Bierede, und brachte

n'était qu'une diversion faite à dessein de retarder la iarche de l'armée de Silésie : le général Grouchy lui préparait une plus' terrible catastrophe. Dès qu'il ent exécuté sa première charge, prévoyant que l'ennemi allait continuer sa route sur Etoges, il partit en die ligence et viut , à travers bois , se placer à cheval sur If la grande route en avant de Champ - Aubert. avait donne Pordre an général Lion , commandant l'ar tilleric , de suivre avec deux batteries légères ; mal hcnrensement la difficulté des chemins les retarda ; si à temps, c'en était ello's fussent arrivées S1,6 fait de l'armée de "}] * „ Le jour tombait , et le Feld - maréchal continuait . sa retraite avec peine," quand att commandement du Comte Grouchy, les généraux Doumere, Borde so'nlle et Saint - Germain se précipitent comme la fondré et simultanément sur ses derrières. Cette charge poussée à fond , rompt les lignes ; enfonce les car = " rés et los met dans lc plus , affreux désordre. Les

ſie in die entfeßlichſte Verwirrung. Das Gefchrei der Sies ger , das der Beſiegten verdoppelte die Wuth der Solbas ten , welche unter den Augen des Kaiſers fochten ; die Kanda

! I

} 1 1

nade verſlunimte, die Reiterei der Garbe seilte im Trab herbei und verbreitete , voliends das Schreden und den Tod in den feindlichen Reihen ! Der Prinz U uguft von Preu : ßen , der Feldmarſchnu Blůdy er , die Generale Keleift und Rapgewitſch , ſtürzten iyon den Flüchtlingen fortges riſſen und in ihr Gewühl hineingerathend , und kamen un ter die Hufe der Pferde. Die Küraſſiere meßelten ohne Widerſtand unter den gerſtreuten Frinden , und wurden ohne Zweifel Ulles von der Infanterie, bis auf den lebten Mann niedergehauen oder gefangen haben , wenn nicht der Fúrft von der Moskwa, in der Furcht , daß ſie ſich in den Waldern verirren würden, hätte zum Sammeln blaſen laſſen . ,, Dieſer Umſtand gab dem Feldmarſchall die Hoff nung ſeine Urmee hinter Gtoges ſammeln zu können. Ein Regiment Kůraſſiere , die Brigade Bietben und einige ruſfiſche Bataillons vom linken Flügel waren ſo glücklich , geweſen , ſich Luft zu machen und rekten ihren Marſch nach.

itil

1903

cris de vainqueurs, ceux des vaincus redonblent l'ar deur des soldats , qui marchent spus, les yeux de l'Ems pereur; la cauonnade ces$ c ; la cavaleria de la garde arrive an trot et achève do porter , la terreur et la mort dans les rangs ennemis. Le Prince Auguste de Prusse , le Fold -maréchal Blücher , les géné raux Kleist et Kapzowitsch entrainés par les fuyards ,, confondus avec eux , sont foulés aux pieds des chevaux . Les cuirassiers , sabrant sans résistanco au milieu des ennemis dispersés, eussent sans doute passe au fil de l'épée ou pris, jusqu'au dernier homme da l'infanterie , si le Prince , de la Moskowa,, craignant do les voir s'égarer dans les bois , n'eût fait sonner le ralliement thay tipa Gelto circonstance donna au Feld - maréchal l'caq poir de réunir son armée en arrière d'Etoges. Un régiment do cairassicrs., la brigade Zietlen et quel qyes bataillons rusgcs, de la gauche, ayant réussi à se faire jour , continpèrant leur marche sur Borgerose

376

A

Bergères fort. Der Fürft u rurow , der den Nachtrab machte , befahl dem General u dom , den Ausgang des Wals des von Etoges einige Stunden lang mit: 1800 Mann und funfzehn Kanonen zu halten . Der Herzog von Ra . gufa hatte indeffen nach einem kurzen Haltmachen bei Champ dubert die Verfolgung mit dem rechten in fanteriecorps und der Reiterei des Generals Do'u mere dafs Neue begonnen , und åbetraſchte die Diviſion udom am außerſten Ende des Parts von Etoges beim Eingange in dieſen Steden . Ein einziger Angriff der franzöſiſchen Kús raffiere reichte hin, fie in Unordnung zu bringen . Der Sats ſchall benußte den durch dieſen nachtlichen Angriff erzeugten Schreden , und ließ die Diviſion Lagrange nach toget vorrúden . Das erſte Marineregiment rúdte mit gefáutem Bajonnet in den Ort ein, eroberte acht Kanonen und nahm Den Fürften Urufo w mit 600 Mann gefangen . " i Dies war das Gefecht bei Baurehamp% , in wels chem die franzöfifche Armee , ohne mehr als 600 Rann Verloren zu haben , funfzehn Kanonen und zehn Fahnen ge mann . Die Preußen geſtanden einen Berluft bort . 3500 Mann Todten und Verwundeten und 2000 Gefangenen ein .

2. Le Prince Urusów formant Parrière - garde , ordonna áu général Udom de tenir , pendant quelques heures, lo débouché de la forêt d'Etoges avec 1800 hommes Cependant après une courte ct 15 pièces de canon . halte à Champ- Aubert, le Dac de Raguse , avec le 6. corps d'infanterie et la cavalerie du général Doumere , 8e- remit à la poursuite , et surprit la di vision Udom & l'extrémité du pare d'Etoges à len trée du botug. Une seule charge des cuirassiers fran . çais suffit pour la mettre en déroute... Le maréébal, profitant de l'effroi produit par cette attaque de nuit, poussa la division Lagrange- dans- E toges. Le premier régiment de la marino y entra baïonettes croi sées , et prit le Prince Urusow avec 600 hommes et 8 pièces. * Tel fut le combat de Vauxehamps dans lequel sans avoir perdu plus de 600 hommes, l'armée française prit 15 pièces de canon et 10 drapeaux. Les Prussiens avuuèrent une perte de 3500 hommes hors de com

Der berluft boe Ruffen far an Getödteten und Berwun Gefangene machte man son ihnen deten Fiemlich berſelbe nur áußerſt wenige. * : Differ Tag machte der franzöfffchett Weiterei Ehre, und bebedte Ben Colonel - General Grouchy mit Rahm , denn beffent gedrungene Bewegungen , um die -feindliche Aufſtellung zweimal zut umgehen , entſchieden den Sieg: Der Kaiſer und der Fürſt von der M 96ti a tehe: ten mit der Garde in ihr Nachtquartier ju Montmirait Der Herzog von Raguſa mit dem fechsten Corps gurid . und der Cavallerie Doumere bradste die Nacht in der 덟 Nähe von Etoges zu der Colonel - General Oro uchy bivoua cquitte mit der von den Unftrengungen gånzlich ets ermain und Adydpften Cavallerie der Grafen Saint : Borderoutle , gwifchen Ihnen bei Champ : Auberti auch die Diviſion Bival , welche, ungeacha eben tet eines forcirten Matfes , den fie , um heit am Set fechte zu nehmen , gemacht hatte, zu fpat gekommen war . ! Die traurigen Ueberrefte der Tchtefifchen Armee feptent während der Nacht ihre Flucht nach Chalons forts fre bet nesten den Weg mit Blut und bezeichneten ihn durch fua rådgelaſſene Verwundete. Die Cavallerie unter General 3 ilu

bat et 2000 prisonniers; celle des Russes fat à - pen - près égale ca tués et blessés ; mais on ne lenr prit presqne personne. « Cette journée fit honneur à la cavalerie et couvrit de gloire de colonel - général française Grouchy dont les manoeuvres serrées pour tourner deux fois la ligne ennemie , décidèrent : la vietoire, L'Empereur et le Prince de la Moskova tetournerent avec la garde coucher à Montmirail;, le Due de Ragu's et avec le 6. corps et de cavalerie Doumere ; passa la nuit pres d'Etoges, les doldnet- général Grouchy / \ avec celle des Comtes Saint Germain et Bordesoullo écrasée de fatigue, bivouaquared intermédiaire à Champ - Aubert - ainsi que la divi * sion Leval arrivée trop tard , bien qu'ellereût forcé de marche , pour prendre part au combat.Skyrimus Į % * ** , Les tristes débris i de l'armée de Silésie conti - naerent pendant la nuit leur fuite sur Châlons, are rosant la route de sang et de jalonnant de blessés. La cavalerie sous le général Ziethen forma l'arrière- .

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378 then bilbete ben Nachtrab , welchem nur frangofiſche Leichte Im folgenden Tage gingen die Eorps, von Sruppen folgten . Kleiſt und von Kap z ewitſch über die Marne, und bezogen hinter Châlons Kantonnirungen , wo fich endlich am 16ten die fämmtlichen Eorps , burch einen Verluſt von 18. bis 20,000 Menſchen geſchwächt , ſammelten . “ So hatte alſo Napoleon in dein kurzen Zeitraume von fechs Tagen die fünf Eorps det ſchleifdeu Armce , welche auf Paris , wie auf eine unfehlbare Eroberung loggingen , nach und nach aufserieben ! Was febite ihnen aber, um dieſen Zweck zu erreichen, als ſie drohend and fiegreich das {chwache Corps Wie kam es, daß des Serzogs von Tarent verfolgten ? biefer. Marchanden ibn umgebenden Sefahren eniging ? Die in der franzöſiſchen Armee, angeſtellte Pråfung des Beneha mene des preußiſchen Feldmarſchalls wird vielleicht hina reichen , die Sache zu erklären . Als nach der Räumung pon Chalons und Bitc ) General y ort als Verfolger des eilften franzólifchen Corps auf der großen Straße vor: růdte , war der Feldmarſdal Blůcher , der ſich mit den sia coisaa 91

garde qui ne fut suivie que par des coureurs français. Le lendemain les corps de Kleist et de Kapze witscle passèrent la Marne et allerent prendre des cantonnemens en , arrière de Châlons, où tous les corps se réunirent enfin le 16. , atlaiblis d'une perte de 18 à 20,000 hommes. " Ainsi, dans le court espace do six jours, Napoléou avait cera só successivement 1e8 cinq corps de l'armée de Silésie qui mar chaient sur Paris comme à une couguete as suvée. Cependant que leur manquait - il pour atteindre ce but, lorsque menacans et victorieux , il poursuivaient le faible corps du Duc do Tarento ? Comment ce maréchal échappa - t- il aux dangers qui l'environnaient ? L'examen fait dans l'armée française de la conduite du Feld -maréclial prussien , suffira peut être pour l'ex pliquer. Lorsqu' aprés l'evacuation de Chalons et de Vitry, le général Youk déboucha sur lagrande route , à la poursuite du 11. corps , le maréchal Blu cher se trouvant sur la petite avec ceux de Sacken

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1 879 Corps igon Saden uns vom Ulfúfieto auf det fleinen Strafe Befand feinein Gegner gegenåber in der glüdlich : ften Stellung . Durch Beſchleunigung ſeines Marſches tonnte er 'ihin in Chateau Thierry guvortominen . Dann wurde der Herzogy vom General Yorf von hinten gedränge und an das Marne üfer zurücgeworfen , nur die Wahl ges babt haben , fich zu ergeben oder fichanit ten Waffen in der Hand durchzufchlagen :* •*;* ** ): 31.1 **** , bet weit entferntt , dies ſo einfache und entſcheidende Mittel zu ergreifen , begnügte er ſich den Baron Saden mit gemeffenen Schritten auf La Fertés nrarfchiren zu laffen mit hielt ohne Berdeggeund das difufi et'fche Eorps th Fere: Champenoiſe zurád . Durch dieſe Felta. famen Unſtalten erhiett der Vortrabides Herzogs von Tar tent Beit ; & Ferté ju erreichen und den Rern feines Heeres zu retten . Ia menn et fogar in la Ferté den Feinb gefunden hatte , formürbe er doch noch åber Chateau Dhierry einen Ausweg gefunden haben , wenn er die Bråde über die Marne hinter fich jerſtört hattet. Nachdem fich der. Felömarfchall diefe Gelegenheit zu einem glänzenden & r fotge hatte entfchlüpfen (affen , beging er , wie e81fcheint,

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et d'Als u fièw'a était vis - vis de son adversaire dans la position la plus heureuse. En vaccélérant sa marche', il pouvait le prévenir à Château - Thierrys alors le Due , pressé en quoio par le général York, et refoulé contre la Marne,un'aurait tour que Baltor mative de se rendre ou de se feayout un passage de U6 st übrusysi sivrce 17 * vive force. « 9 . ** + ,, Mais , loin de s'arrêter le partit sis simple et Bi décisif , il se contente de dirigerea pas.coinptés le Baron de Saeken sur La Ferté retenant sans mo tif à Fère - Champenoisezle corps d'Als u fie » . Par cette étrange dispositions, Pavant - garde da Duc de Tarente eut lo temps de gagner La Ferté, et de sauver les cadres de soniarmée. Quand bien même iting selle été révena', il se seraiti encore échappé par Ohâteatu Thierry , en détruisant derrière lui le , pont de la Maimers Après avoir manquéloetle occasion ? d'un important " strecos , de Fold -maréchal commit encore à ce qu'il parait, de plus grandes fautes : il

880 noch sg róbete fehler. Er lief feine Armee in vier 2btheitungen ger ft å delt ihren Rroceffions máßigen Marích fortſellen und fchlief auf dem forbeeren von la Rothière eine gewiegt por der Hoffnung , daß er Paris erobern und dem & riege ein Ende machen werde.. Napoleon marſchirte ihm mit dem Rern ſeiner Urmee entgegen , mit jenen Veteranen . Welche unichte , ente muthigt, weldbe: das gute und das böfe Geſchid ftete mit dem Schwerte , in der Hand auf der Bahn des Rubmet findet. Der Feldmarfchall erwacht ; welcheEntſchlüffe wind er mun faffen ? Ge hatte zwiſchen zwet: Dingen die Wahl. Das eine , und unſtreitig das blúgite war fchnelter Rådgug nad Chalon 8.11.0884-zweite, einer tapfetn Ärmee würbigerne war , feine Streitkräfte fchnell zuſammen zu ziehen , um dem Sturme si troben Der Feldmarſchall wählte das lefe Keces Unringedené indeffen , daß eina gut ausgedachter Plax nur dann vom Erfolge gekrönt wird , wenn die Maſcegelu ber Lusführung das Geprage der Stáste haben und durch Schnelligkeit beſeelt ſind , verlor er Zeit mit unentſchloſſenen Schwanken , ließ ſich erreichen entfagte feinem »Plant wat

laissa son armée morcelée en quatre sections continuer sa marehe processionelle, et s'en dormit sur les lauriera de la Rothière , bercé par l'espérance de conquérir Paris , et de mettre fin à la guerre. " „ Napoléon marche à lui avec l'élite de son ar mée , avec ces vétérans que rien ne décourage , que la bonne et la mauvaise fortune trouve toujours l'épée à la main dans le sentier de la gloire. Le Feld - maré chal se réveille , quelles dispositions va - t - il prendre ? Deux parties se présentaient à lui : słe premier, le plus prudent sans doute , était une prompte retraite sur Châlons ; le second plus digne d'uite vaillante armée de se concentrer rapidement pour tenir tête à Porage ; le Feld - paréchal Padopta. Mais oubliant qu'an plan bien combiné n'est Poobronné de succes qu'autant que les mesures d'exécution sont emprcintes de force , ani anóes de vitesse , il pord du temps et irrésolutions, so laisse atteindre , renonce à son but , et va implorer

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381 fuchte Hülfe beim Generaliffimus. Enbrid , nachdem er dute Feine eigene Schuld paſſiver Zeuge der Unfälle dreier reiz her Unterfeldherren genöörben war, trønte er fein Wert damit Das er zur Unzeit einen Ungriff unternahm , und fich felbft Fragen ließ. Indom die franzöſischen Milit& rs die vol feindlichen Generale begangenen Febrer po ſtreng beurtheilen , ertheilen He doch der Geiſtesgegenwart, mit welcher er nach dem Ge. fecite bei Vaurchamps feinen Rüdzug tritete , großes Rob. Ob er gleich mit Erbitterung verfolgt, im Rüden ges faft und in Berwirrung gebracht warb , blieb dabei dennoch beide Male Feine Standhaftigkeit unerſchüttert; er fammelte Fein Fußvolt mitten unter den Angriffen der Cavalerie , eine 6 achetero ſchwer gelingt, daß fie in greidhem Stade den Feldbetrn und feine Soldatenebrt. " Durch einen auffallenden Contraſt zeigt anderer Seits Napoléon in diefer. Periode wieder jenes Genie , welches Schon von Europa im Jahre 1796 in Erſtaunen repte. Nogent aus berechnete er den Vortheil ; melchen ihm ber unzufammenhangende Marſch von zwei großen Urmeen gegen Pario darbot; er unterſchieb ſcharf das Schwierige von dem Unmöglichen , und bahnte Tid einen neuen Weg durch

• Pappui du généralissime. Enfin , aprés avoir été , par sa fante , témoin passif des désastres des trois de ses Heutenants , il couronne son oeuvre en venant, par unet attaquc intempestive, se faire écraser lui- même.cf „ En censurant ainsi les faules du général ennemi, les militaires français donnent des éloges à la fermetés avec laquelle il dirigea sa retraite à la journée da Vauxchamps . Poursuivi avec acharnament , lipris à revers - et inis en désordre, deux fois ša - constance n'en fut pas ébranlée ; il rallia son irifanterie au milieu des" charges de la cavalerie , chose si difficile qu'elle honore également le capitaine, et les sol dats. " „Par un contraste frappant, Napoléon retrouve dans cette période ce génie qui étonna l'Europe en 1796. Calculant de Nogent les chances que lui offre la marche décousue des deux grandes armées sur Paris, et tracant une ligne catre lo difficile et l'impossible ,

382 eine Gegend , in der man bisher einen Truppenmarſch für unmöglich gehalten hatte. : Er prüfte die Sdilachtfelder mit jenem durchdringenden Blicke , welcher den Sieg felfelt , bea ſtrafte alle Fehler feines Gegners , und zerſtreute in vies Gefechten eine Arinee., welche faſt drei Mal ſo ſtark als die feinige war." Es iſt eine jeßt ſogar von den Officieren des Husa landes anerkannte Wahrheit, daß , wenn der Herzog vor Tarent der Bewegung des Saden'ſchen Corps båtte fola gen können , und mit 8 bis 10,000 Mann Fußvolk und 12 bis 15,000 Mann Feiterei La Ferté erreicht hatte, er mit einem einzigen forcirten Mariche die Vernichtung der beiden feindlid)en Corp8 vollendet haben würde ; indem er ihnen entweder ju Chateau Thierry auf dem tinkan Marneufer zuvorgekommen máre , oder indem er bei ka Ferté oder Lucanzy die Marne úberſchritten hätte , un ihnen den Rückzug auf das tedyte Ufer abzuſchneiden .''

il s'ouvre une route nouvelle par une coulréo regardée comme impraticable , juge les champs de bataille avec ce regard perçant qui fixe la victoiro , punit toutes les fautes de son adversaire , et dissipe en quatre combats , une armée presque triple de la sienne. .. C'est une vérité reconnue aujourdhui par les officiers étrangers même, que si le Duc de Tarente eût pu suivre le mouvement du corps de Sackenget qu'il fati arrivé à La Ferté avec 8 à 10,000 trommes d'infanterie et 12 à 15,000 chevauxyil auraitzuen une marche forcée . consomnié l'anéantissement des deux corps ennemis i soit en les prévenant à Chateau Thierry par la rive gauche de la Marne , soit en la passant à La Ferté ou à Lucanzy pour leur couper la retraite sur la rive droite . "

Wspanipat 19 Edustituc , 17 steroidi Wasery Business is further is not that is x16 Nisldwigs

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383

B.

Napoleon's Angriff am 15ten Junius,

( 31 S. 261.).

Nash Gourgaud'e „ Campagne de: 1815; écrite à Sainte - Héléne" find auch ,,Mémoires pour servir à l'histoire de France en 1815 " erſchienen , angeblich ein zweites Manuſcript von St. Helena . Sie haben ſo viel Uebereinſtimmendes mit Gourg auf Schrift, daß er felbſt der Verfaſſer iſt, oder beide wenigfiens gleiche Quellen anter Napoleon's Gegenwart benusten . Zum Vergleich zu S. 261 ſtehe hier aus den Mémoires dieſe Stelle ( S. 77 derſelben ) : ... In der Nacht vom 14ten zum 15ten meldeten einige for eben ins franzöſiſche Hauptquartier zu Beaumont zus Namur , Brúfrel rådgekommene Bertraute , ocit Dies war von günſtia und barleroi Alles ruhig ſei. ger Vorbedeutung , denn es konnte ießt ſchon får einen gros Ben Vortheil gelten , wenn die franzöſiſche Armee die Bewes gungen , welche fie feit zwei Tagen machte, dem Auge des Feindes verbarg. Die preußiſche Armee befand ſich dann ihon in der Nothwendigkeit, einen Sammelplag zu wah: Len , der noch hinter leurus lag, oder in differ Stet: lung, ohne von der engliſch -houandiſchen Armee Beiſtano

si Dans la nuit du 24. au 15x , des affidés de retour au quartier - général français à Beaumont , annon cèrent que tout était tranquille à Namur, Bruxelles ct Charleroi ; ce fut un lieureux présage; c'était déjà avoir obtenu un grand succès que d'être parvenu à dérober à l'ennemi les mouvements que faisait l'ar mée française depuis deux jours . L'armée prussienne se trouvait déjà placée dans l'obligation de prendre un point de rassemblement plus en arrière que Fleurus , ou de recevoir la bataille dans cette position sans pou

384 erhalten zu können , die Schlacht anzunehmen. Die beie den feindlichen Oberbefehlshaber hatten einen ganz entges gengeſenten Charakter. Die Huſarenmanier des Feldmars, Tchaus Blücher , Teine Thátigkeit und fein tühner Chan rafter tontraſtirten Tehr , mit deg Lords. Wellington umfichtigem Wefen unb féifem Vorſchreiten . Wurde die preußifo - fáchfiſche Armee nicht zuerſt angegriffen , fo würde fie mehr Raſchbeit und Eifer gezeigt haben , der engliſch holländiſchen Urmee zu Hülfe zu eilen , als dieſe bewiese dem Marſchall Blú cher beizuſtehen . Que Maßregeln Napoleon's Batten mithin zum Smed , die Preußen fus erft anzugreifen . "

no voir être secourue par l'armée anglo-hollandaise. Les caractère des généraux en chef ennemis était opposés Les babitudes de hussard da maréchal Blücher ) .809 activité et son caractère hasardeux contrastaient avec le caractère circonspect et les marches lentes du Duc de Wellington . Si l'armée prusio - saxonne n'était pas la premiere attaquée , elle mettrait plus l'activité et d'empressement à courir au secours de l'armée anglo hollandaise , que celle - ci n'en mettrait à secourir le maréchal Blücher. Toutes les mesures de Napoca léon avaient douc pour but d'attaquer d'abord les Prussieos. *). " Wenn die franzöſiſchen Berichterſtatter ofter anfábrena die Preußen waren von den Bewegungen Napoleon's, cam Izten » biztro ,und 14ten Iuning nicht unterrichtet geweſen , fo iſt dies faldas durch Ueberläufer- und Stundfchafter was das Hauptquartier zu Namur von allen Bewegungen des Feindes unterrichtet, ohne daß das Féer am 15ten verfams melt ward,

2

Mémoires eto. $ . 77. also

385 C. Napoleon an fein Heer im Junius 1815 . ( Zu S. 261. )

0

Sorbaten ! heute iſt der Jahrestag von Marengo und von Friedland, welcher zweimal das Schidial Eus Damals , ſo wie nach der Schlacht von ropens entfchied ! Vuſterlik , und nach der bei Wagram , waren wir zu Wir glaubten den Betheuerungen und den großmüthig ! Schwaren der Fürffen , die wir auf ihren Thronen lieben ! Sest, von neuem unter ſich berbunden, bedrohen ſie Frankreich Uhabhängigkeit und ſeine geheiligteſten Rechte! Siehaben den, ungerechteſten der Ungriffe begonnen ; laßt uns ihnen entgegen geben ! Sind denn wir und ſie nicht mehr dieſelben ? " Bei Sena waret ihr gegen die jest To 1 Soldaten ! ſtolĝen Preußen Einer gegen Zwei, uno bei Montmirail Einer gegen Drei ! Mogen diejenigen unter euch , welche englifdie Striegse gefangene geweſen ſind, euch eine Schilderung geben von ihren Pontons und vor den ſchrecklichen Leiden , die ſie ausgeſtanden haben ! “ .

Soldats , c'est aujourd'hui l'anniversaire de Ma rengo ct de Friedland, qui décida deux fois da destin de l'Europe . Alors , comme après Austerlitz , comme après Wagram , nous fûmes trop généreux ! Nous crûmes aux protestations et aux serinens; des Priu ces, que nous laissåmes sur le trône ! Aujuurd'lni cepen đant, coalisés entre eux , ils en veulent à l'indépen -i dance et aux droits les plus sacrés de la France. Ils ont commencé la plus injuste des aggressions ; mars, chons donc à leur rencontre ,, eux et nous ne sommesa Bous plus les mêmes liommes ? “ „ Soldats , à Jéna , contre ces mêmes Prassiens,

aujourd'hui si arrogans, vous étiez un contre deux of à Montmirail un contre trois. “ Que ceux d'entre vous qui ont été prisonniers des Anglais , vous fassent le récit de leurs pontons et des inaux affreux qu'ils ont souffert. " 25 Blücher's Leben

386 Die Sachfeit , die Belgier, die Hannove . raner , die Soldaten der Rheinbundfúrſten Teufs zen über den Zwang, ihren Arm der Sache der Fürſten leis hen zu müſſen , welche die Feinde der Gerechtigkeit und der Rechte aller Wöitet ſind ! Sie wiſſen , daß dieſe Coalition unerfåttlich iſt! Nachdem ſie zwölf Millionen Staliener, eine Million Sachſen , ſechs Millionen Belgier verſchlungen noch die deutſchen Staaten zweiten Ran: hat, wird ſie auch 11 ges verſchlingen ! I ! Die ünſinnigen ! Ein Hugenblick des Gtů & ß verbleng det fie! Die Unterdrückung und Erniedrigung des frangdfie fchen Volks find außer ihrer Macht. Wenn ſie Frantreidy betreten, werden ſie in ihm ihr Grab finden ! habenzu trogen ; aber wenn zu wir aus: dauern, Soldaten , miro porn Gefahren

dauern , mirb der Sieg unſer Tern , die Rechte, die Ehre und das Slúc Fůr des i Vaterlandes werden wiedeţecobert werden ! " Für jeden Franzoſen , welcher ein Herz hat , iſt jest der Uugenblic da , zu fiegen oder zu ſterben ! “ ‫سبشن‬ ,, Les Saxons, les Belges, les Hanovriens , les soldats de la confédération du Rhin , ge missent d'être obligés de prêter leur bras à la cause de Princes ennemis de la justice et des droits de tous los peuples. Ils savent que cette coalition est insatiable ! après avoir dévoré douze millions d’Italiens, in million de Saxons , six millions de Belges , elle devra dévorer les états du deuxième ordre de l'Allemagne. “ Les insensés ! Un moment de prospérité les aveugle. L'oppression et l'humiliation du peuple fran çais sont hors de leur pouvoir ! S'ils entrent en France , il y trouveront leur tombcau. “ Soldats ! Nous avons des marches forcées à faire, des batailles à livrer , des périls à courir ; mais avec de ' la constance , la victoire sera à nous: les droits, l'honneur et le bonheur de la patrie seront reconquis . " Pour tout Français qui a da coeur le moment est arrivé de vaincre ou de périr !

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387 D:

Die Entſcheidung am 18ten Junius 18151 ( Zu S. 274.)

de franzöſiſchen Berichte ſtimmen darin überein , daß nicht Bülow bei Friſchermont, fondern Stücher bei La Die Reiben der Englander waren Hane den Tag entſchied.

9

durchbrochen , ihre Flüchtlinge bedecten die Straße bis nach Antwerpen , davon bin ich felbft Zeuge geweſen. Bei dem dritten Ungriff auf St. Umand war ich am 16. verwundet worden ; man brachte uns , ( meine Gefährten waren Richter, Lieutenants ,-), am 17ten . Übends nach Ewald , Wide Lóven und am 18ten Mittags fuhren wir weiter nach Unts toerpen zu. 116 wir gegen Übend vor Mecheln cnkamen, fprengten uns belgiſche Jungen entgegen und riefen : de Franſchen ! de Franſchen ! andere Flüchtlinge fagten , das die Franzoſen in Brúffel waren . Wir verſicherten ung des Proviantbeutels unſers Bauern , der une fuhr, und waren fchon bereit , in einem Kornfelde unſer Lazareth aufzuſchlagen , um uns nicht der Gefangenſchaft auszuſeßen . Sobald ich nur meine Geographie ein wenig durchging , fah ich wohl ein , daß unmöglich Franzoſen in Bruſſel und Mechéin feon könnten , ohne daß das engliſche Heer ganz vernichtet fei, und daran glaubten wir nicht. Ich entſchloß mich zu einemt Recognitionsritt , ließ meinen verivundeten Fuß Feft an den Sattel binden , nahm einen Mantel um und ritt auf Mes cheln zu , ohne mich weiter durch engliſche Flüchtlinge irre machen zu laſſen ; am Thor erfuhr ich genau, daß zwar Beine Franzoſen darin waren , aber der engliſche Tros in eiliger Flucht durchging , um Antwerpen zu erceichen. Meix nen Gefährten gab ich Nachricht; ſie kamen nach und wir fahen nun auf der Straße von Mecheln nach Untwerpen Kanonen und Pontons, Apotheken und Pulverwagen , wer: wundete und geſunde Flüchtlinge in folchen Ma Ten , daß nur kein Zweifel übrig blieb , daß das engliſche Heer Dies war auch die Urſache, gånzlich geſchlagen ſei. warum Wellington die Verfolgung des Fendes den Preußen fo großmüthig überließ. Nicht übertrieben ſagt Gourgaud ( 5. 52. ) ; 25

388 ,, Da$ Entfeben und die Beſtårzung herrſchten auf der ganzen feindliche Linie . Die Flüchtlinge erreichten ſchon Brüffel; jeder geordnete Ru& zug war , unmöglich , umb Die ganze Urmee nahte fich ihrem Untergange. Seit einer halben Stunde ( es war ſechs Uhr ) hatte ſich die Lage der Frans zoren Tehr geändert ; der Feind erſchien nirgends drobend wir waren Meiſter von einem Theile ſeines Schlachtfeldes , und in angreifender Stellung gegen ſeine Mitte. Wir waren Fieereich , nicht blos über die 85,000 Mann ſtarke eng liid - holländiſche Armee , ſondern auch über das aus 30,000 Preußen beſtehende ' Bülow ' rohe Corps. hatten dean fun fundredzig bis acht undrechzig Tauſend Franzoſen hundert und funfzehn Tau : reno Engländer, Niederländer und Preußen geſchlagen. Um halb acht uhr hórte man endlich die Kanonade des Marſchalls Grou chy." Man ſchågte ihre Entfernung drite tehalb Stunden von unſerm rechten Flügel. Der Kaiſer glaubte , jekt ſei der Augenblic gekommen , einen entſcheis benden Ungriff zu thun , um die Schlacht zu 'endigen . Bu dieſem Behufe rief er mehrere Bataillons und Bats terien der Garde , welche gegen Planchenoit detaſchirt worden waren , gurúd. In dieſem Augenblicke ward die

„ L'épouvante et la stupeur régnaient dans toute la ligne enneinie ; les fuyards gagnaient déjà Bruxelles ; toute retraite en ordre devenait impossibļe , et l'armée entière allait être perdae . Depuis une demi - heure la situation des Français était bien changée ; l'ennemi n'était menaçant nulle ' part : 'nous étions inaitres d'une partie de son champ de bataille , ch position offensive sur son centre , Nous étions victorieux non - seulement de l'armée anglo- hollandaise de 85,000 hommes , mais encore du corps de Bülow de 30,000 Prussiens. Ainsi, 65 à 68,000 Français avaient battu 115,000 Anglais, Belges , Prussiens. A sept heures et demio on entendit enfin la canonade ? du maréchal Grouchy: on la jugea à deux lieues et demie sur notre droite. L'Em pereur pensa que le moment était venu de faire une attaque décisive, et de terminer la journée . Il rappela, à cet effet, divers bataillons et batteries de la garde En ce qui avaient été détachés vers Planchenoit.

389 Feindliche Armee von der Ankunft des Feldmarſchals Blů cher und der des erſten preußiſchen Corps, welches am Mor: gen von Wavres aufgebrochen war , und ſich über Dhain dem linken Flügel der engliſch - holandiſchen Armee anſchlies Ben wollte, unterrichtet. Dies war nicht die einzige Ver: ſtårkung. Zwei aus ſechs Regimentern beſtehende Brigader engliſcher Cavallerie , welche auf dieſer Straße als Reſerve geſtanden hatten , wurden durch die Ankunft der preußiſchen Truppen disponibel gemacht, und rúdten wieder in die Linie ein. Dieſe Nachrichten hoben das innere Gefühl der engliſch - holländiſchen Armee ; ſie faßte wieder Muth und 17 fegte ſich von neuem in ihrer Stellung feſt. “ ,, In dieſem entſcheidenden Augenblid zogen ſich brei In . fanteriebataillons der zweiten Linie unſers rechten Flügelb in guter Ordnung bis zur kaiſerlichen Garde zurück , welche der Kaiſer eben zuſammenzog. Dieſe Bewegung, deren Grund fich ſchwer entråthfeln låßt , entbldßte unſere Linie . Der Kaiſer ſprengte ihnen entgegen , um die Urfache zu erfahren . Die Soldaten ſagten , fie waren keinesweges vom Feinde geworfen , ſondern dieſe růckgängige Bewegung ihnen

moment l'armée ennemie fut informée de l'arrivée da maréchal Blücher et du premier corps prussion , qui avait quitté Wavres le matin , et venait par O hain , se joindre à la gauche de Parmée anglo- hol landaise. Ce n'était pas le seul renfort; deux brigades de cavalerie anglaise , fortes de six régimens , qui avaient été placées en réserve sur cette route , rendues disponibles par l'axrivée des troupes prussiennes , ve naient de rentrer en lignc. Ces nouvelles remontèrent le moral de l'armée anglo-hollandaise , elle reprit cou rage , et réassit sa position . " " „ Dans ces circonstances critiques , trois bataillons de la deuxième ligne de notre droite se d'infanterie retraite si mirent en garde impériale , que l'Empereur réunissait. Ce mons dont on ne sait comment expliquer les motifs,

dégarnissait notre ligne ; l'Empereur courut au- d , ant a'cux pour en en savoir la cause :lessoldatsdirent qu'ils n'avaient pas été forcés, mais que cette marche rétrograde

390 befohlen worden . Der Raifer sprach ihnen Muth ein , und fie kehrten darn auf ihren 'Poften zurüd . " Die Reiterzi, weiche von der Hibe, wo ſie fich befanib , das ganze Schlachtfeld vor fich , rechts und im Rüden übert fah , bemerkte di: Te rúdgångige Bewegung der drei Bas taillons. Bu gleicher Zeit gewahrte fie das erſte Corps oon Blücher , welches auf der Höhe von l'a Haye ans tam die beiden friſchen Cavalleriebrigáden , welche Miene zum Angriffe machten . Sie befürchtete, abgeſchnit: ten zu werden , und mehrere Regimenter machten eine túde gängige Beivegung. " ,, Der Kaiſer Jekte eben ſeine Garbe in Colonnen, um den beſchloffenen Angriff zu machen ; weil er aber das Schwans ten der Reiterei wahrnahm , glaubte er , die Umftande feien Jeßt gebieteriſch , und er múſie , ohne die Bildung fämmtlicher Colonnen abzuwarten , augenblidlich die Reiterei unterſtågen , und eine Bewegung machen , welche die Unglüdschnungen Verſcheuche und die Soldaten abhalte, die Flucht zu ergreis fen . Er begab fich mit den vier erſten Bataillons auf die

tinkeSeitevon la şane - Sainte, und ſandte' dein General

avait été ordonnée. L'Empereur les harangua et ils retournèrent à leu'r pofte . “ ,, La cavalerio qui du platean, où elle était, aper cevait tout le champ de bataille , en avant , sur sa droite et sur ses derrières , vit ce mouvement rétro grade des trois bataillons ; en même temps elle aperçut le premier corps de Blücher , qui arrivait à la hau teur du village de la Hayé; et les deux brigades de cavalerie fraiches', qui sc disposaient à charger ; elle Craiguit d'être coupée , plusieurs régimens firent un ? mouvement en arrière. „ L'Empereur formait alors sa garde en colonnes, pour faire l'attaque méditée ; mais a percevant l'hésita tion' où était la cavalerie , il jugea que les circon stances le maitrisaient, et que saus attendre , que tou tes les colonnes fussent formées , il fallait à l'instant même soutenir la cavalerie , et faire un mouvement qui calinat los imaginations et arrêtàt l'indécision où les troupes étaient de battre en retraite. Il se porta avec les quatre premiers bataillons sur la gauche de la

1

391 Neitte den Befeht, ſein ganzes Corps auf ſeinem &ußerſten linken Flügel zu vereinigen , und Angriffscolonnen zu bils den. Als der Kaiſer bei la Haye -Sainte ankam , begegs nete er einigen im Rückzuge begriffenen Truppenabtheilungen vom Corps des Marſchalls N ey . Er fendete ſeinen Adjutanten 1 }

3

1

Labédoyère, um ihnen zur Belebung ihres Muthes zu ſagen , daß das Corps des Marſchalls Grouchy im an marſch ſei. Zu gleicher Zeit ſchickte er dem Marſchau Ney die vier Gardebataillons , die er führte , und befahl ihm , borwärts zu rücken und die Stellung auf dem Plateau zu behaupten. Dies hatte die vom Kaiſer gewünſchte Wir: kung ; alle Zurückgehenden machten Halt , und rúďten wieder in die Stellung ein. Eine Viertelſtunde ſpäter kamen die acht andern Bataillons am Rande des Abhangs an. Der Kaifer befahl ihnen , ſich hier aufzuſtellen . General Reille ſeis ner Seite fammelte ſein ganzes Corps bei Hougoumont, ging durch das Thal, und griff die feindliche Stellung an . " ,. Indeß waren die vier Bataillons der mittlern Garbe ins Gefecht gekommen . Sie déangen unter dem Feuer einer ſehr beträchtlichen feindlichen Linie fandhaft vor. General

Haye - Sainte, ,et envoya au général Reille l'ordre de réunir tout son corps sur son extrême gauche, et de le former en colonnes d'attaque. Arrivé à la Haye Sainte, l'Empereur rencontra une partie des troupes do Ney qui se retiraient : il envoya son aide de camp Labédogère leur dire , pour relever leur moral, En que le corps du maréchal Gronchy arrivait. même temps il remit au maréchal Ney les quatre ba taillons de la garde qu'il conduisait, et lui donna l'ordre en avant , enfin de conserver la position se du platean . Cela produisit l'effet que l'Empereur dé sirait: tont s'arrêta et retourna à la position. Un quart d'heure après, les 'huit autres bataillons arrivèrent au bord du ravin ,' l'Empereur les fit " se former ainsi. De son côté le général Reille réunit tout son corps vers Hougoument , traversa le ravin et aborda la position ememie . Cependant les quatre bataillons de la moyenue garde étaient aux prises ; ils repoussaient inébranlables boas le feu d'une ligne ennemie bien considérable. Le

392 Xriant , welcher die Infanterie der . Garbe befehligte und bereits an der Hand verwundet wonë , kam zum Raifer und meldete ihm , baß auf dem Plateau Alles gut gebe, und baß man nach Unfunft der alten Garde im Beſit des gane jen Schlachtfeldes Fern werbe . Zwiſchen halb acht und acht Uhr ließ. Fich auf einmal auf dem rechten Flügel ein Geſchrei Des Schredens håren . Blücher griff mit dem gana jen Ziethenichen Corpo das Dorf la Haye an , Dieſem folgte auf und eroberte es qugenblicklich. unſerm ganzen rechten Flügel eine allgemeine Bewegung . Hierdurch wurden wir vom Corps des Grafen von Lobau Die Verráther und Uebelgeſinnten , welche abgeſchnitten . fich in der Armee befanden , und die Ausreißer benuften foa gleich dieſe Gelegenheit , um die Berwirrung , welche ſich nun mit der größten Schnelligkeit über die ganze Linie vera breitete , noch zu vermehren . Die acht Gardebataillons, uns ter welchen ich die der alten Gardé befanden , mußten nun , anſtatt zur Unterſtüßung der vier fechtenben Bataillons vors zubringen , eine Bewegung auf die rechte Seite machen , um zur 'Reſerve zu dienen und die Truppen , welche eben aus l'a Haye bertrieben "

général Friant , commandant l'infanterie de la garde , blessé à la main , vint , dire , à l'Empereur , que tout allait bien sur le plateau , et qu'à l'arrivée de la vicille garde , on aurait tout le champ de bataille.' Il était de sept heures et demi à huit heures , un cri d'alarme se fit entendre à la droite . Blücher avec tout le corps de Ziethen, aborda le village de la Haye qui fut aussitôt enlevé. Un mouvement général s'en suivit dans toute notre droite. Par là , nous nous trouvions coupés du corps du Comte de Lobau. Les traitres et les malveillans qui se tron vaient dans l'armée et ceux qui avaient désertė , profie terent habilement de cette occasion pour augmenter les désordre, qui se propagea aussitôt avec la plus grande rapidité sur tonte la ligne. Les huit bataillons de la garde, parmi lesquels étaient ceux de la vieille gárdé,to au lieu de se porter en avant pour soutenir les quatre balaillons engagés , durent faire un mouvement sur la droité , pour servir de réserve et rallier les troupes

393 Sie fpereten , indem ſie Bataillonsvierede bilheten , das ganze Die Sonne war untergegangen , und noch maç Schlachtfeld. Die Hoffnung nicht verloren ; als jeßt auf einmal die beiden Brigaden der feindlichen Cavallerie , welche noch nicht im Gefecht geweſen waren , zwiſchen la Haye : Sainte und dem Corps des Generals Reilte durchdrangen . Sie hats ten durch bir acht Vierecke der Barbe aufgehalten werden 1

können ; aber da ſie die auf der rechten Seite herrſchende große Perwirrung raben , ſo umgingen ſie dieſelben. Dieſe 3000 Mann friſcher Cavallerie verhinderten jedes Sammeln Der Kaiſer gebot den vier bei ſeiner Perſon den Dienſt has benden Escadrons, fie anzugreifen. Dieſe Escadrone waren aber allzuſchwach ; es båtte bier der ganzen Diviſion der Rea fervecavallerie der Garde bedurft ; aber durch ein "Unglüd, welches zu dem Verhängniß diefes Tages gehörte, hatte gea oa mano Drag nerit , råmintlich Eliten , beſtehende Diviſion fich auf dem Plateau , ohne Befeht deß Kaiſers , ' in das Gefecht eingea Taffen . Et war nun keine Wiedervereinigung der Truppen mehr möglich, und die vier geworfenen Escadrons machten die Verwirrung nur noch größer ."

qui venaient d'être chassées de la Haye ; ils barrèrent tout ce champ de bataille, en se formant en carrés par bataillon . Le soleil était couché: rien n'était dés espéré , lorsque les deux brigades de cavalerie ennen mic q , ui n'avaient pas encore donné, pénétrèrent entro la Haye - Sainte et le corps du général Reille. Elles auraient pu être arrêtées par les huit carrés de Ja garde ; mais voyant lo grandi désordre qui régnait à la droite , elles les tournèrento Castrois mille chica raux frais empêchérent out ralliement; l'Empereur ordonna à ses quatro escadrons de service de les char ger. Ces escadrons étaient trop peu nombreux : 1 au rait h fallu la toute la division de cavalerie de réserve he lité de ce jour, cette division de deux millet grenadiers à cheval et dragons , tous gens d'élite s'étaient engagés sur le plateau sansl'ordre de l'Empereor. Il n'y eut plus alors aucun moyen de rallier les troupes : les quatie escadrons culbutés, la confusion ne fit qu'auginenter.

396 Die Cavalleriecoepf und bie biet Gardebataillons, welche feit mehrern Stunden auf dem Plateau beinahe der ganzen engliſchen Vrmee die Spiké boten , hatten alle nut mögliche Unfiten gungen gemacht ; ihre Artillerie hatte alle Munition "verſoiſenſie fahen von dieſer Höhe das Feuer unſerer Bierede hinter fich i- ſie begannen nun rer Wierede ebenfalls den Rúfzug , und der Sieg entſchlüpfte unſerat Händen. Als das Plateau' vertaſſen war, rúdte ' die ganze engliſch - holländiſche Urinee in Schlachtordnung vorwärts, und machte erſt in der Stellung Halt , welche ſo lange von uns behauptet worden war. In der Verwirrung, in welcher fid, die franzöſiſche Armee befand, geſchah das , was unter olchen Umſtänden häufig zu geſchehen pflegt, unſer Fußvolt und unſere Reiterei ſchlugen sich unter einander , ohne ſich zu erkennen. Die acht Bataillons der Garde, welche in Centrum Waren , wurden , nachdem ſie tange allen Ans griffen der feindlichen Infanterie und Cavalerie getrost batten und nur Schritt für Schritt gewichen waren , Durch die Maſſe der Fliehenden pólig außer aller Ordnung , ges , bråcit und durch die Menge der ſie umringenden Feinde ers drůdt. Dieſe braven Grenadiere wehrten ſich biß auf

>Les corps de cavalerie et les quatre bataillons de la garde qui, sur le plateau , tenaient tète depuis plusieurs heures à presque toute l'armée anglaise, avaient épuisé tous leurs efforts ; leur artillerie avait brûle toutes ses munitions ; ils virent- de ce plateau le feu de nos carrés derrière eux, ils se mirent aussi en rea . teau abandonné , toute l'armée anglo- hollandaise fit un mouvement de ligne en avant , et s'arrêta à la position que nous avions occupée si longtemps: Dans le dés ordre où était l'armée française , il arriva ce qui arrivo souvent en pareille circonstances nos troupes d'infan terie et de cavalerie se battirent entre elles sans de reconnaître. Les huit bataillons dela garde qui étaient au centre, après avoir lutté long- tempe icontre toutes les attaques d'infanterie et de cavalerie seanemies , et n'avoir cédé le terrain qué pied de piod ; furent entiè rement désorganisés pår la masse des fuyarde, et écra sés par le nombre des epneinis qui les entouraient. Ces

2 26

Et

395 äußerſte und verkauften ihr Leben theuer. Hier war es , wo Eambrone, als er aufgefodert ward , ſich zu ergeben , die acht franzöſiſche Antwort gab : Die Garde ſtirbt, aber ergibt ſich nicht. "

braves grenadiers combattirent jusq'à la fin et vendirent chèrement leur vie. C'est alors que , Cambrone, sommé de se rendre, fit cette réponse française : La 66 garde meurt et ne se rend pas.

U16 Bekräftigung und Vergleichung mag hier eine Stelle 1 aus den Mémoires ( S. 181 ) ſtehen: ,, Die Sonne war untergegangen ; der General Friant , welcher in dieſem Augenblice verwundet vorbeitam , fagte, Alles gehe gut, der Feind ſcheine feine Urrieregarde zu bila den , um den Rückzug zu deđen; er werde jedoch völlig überwältigt werden , ſobald der Neſt der Gardeſich entwickeln werde. Bierzu bedurfte es nur noch einer Miet: telſtun Se! In dieſem Augenblide 'langte sér Feldmarſchall Blücher in 12 Şanlan und warf das franzöſiſche Corps , welches das Dorf vera theidigte, Diet war die viecte Diviſion des erſten Sorps ; fie gerieth in Unotdnung, und ließ fich mit dem Feinde nur in ein leichtes Gefecht ein . Dbgleich ſie von einem vierfach überlegenen Feinde angegriffen war , fo würde dennoch , ſobald ſie nur pinige Entſchloſſenheit gezeigt, oder die Hauſer des Dorfes

pins de seaរ Le soleil était couché, le général Friant, blessé passant dans ce moment , dit que toutallait bien , que T'ennemi paraissait former son arrière - garde pour ap puyer sa retraite , mais qu'il serait entièrement rompu aussitôt que le reste de la garde déboucherait. Il fal lait un quart d'heure ! C'est dans ce moment . que le maréchal Blücher arriva à la Haye et culbuta le corps français qui la défendait ; c'était la quatrième division du premier corps , elle se mit en déroute et ne rendit qu'un léger combat . Quoiqu' clle fût attaquée par des forces quadruples , pour peu qu'elle eût montré quelque résolution , ou qu'elle se

396 durch eingeſchnittene Sdnieblocher zur Bertheidigung eingea richtet hatte, die Nacht herangekommen ſeyn , und der Mars ( chau håtte dann ſchwerlich vermocht, das Dorf zu ſtürmen . Bei dieser Gelegenheit will man das Geſchrei : Rette fich wer kann ! gehört haben . U16 die Lúde einmal entſtanden und die Linie durch die geringe Stands haftigkeit der la Haye dertheidigenden Truppen durchbrochen worden war , überſchwemmte die feindliche Reiterei das Schlachtfeld. General Búlow růdte vor , der Graf von Loba u zeigte aber gute Haltung. " , Nie hat die franzófifche Urmee ſich beſſer geſchlagen , all an dieſem Tage. Sie that Wunder der Tapferkeit , und die Ueberlegenheit der französiſchen Truppen , Infanterie , Cavallerie , Artillerie , über ihren Feind war ſo groß , daß ohne die Ankunft des erften und zweiten preußiſchen Eorps der volls ftåndigfte Sieg über die engliſch : holländiſche ärmee und über das Bůlów'rche Corps erruns gen worden ware ; alſo ein Franzos gegen zwei Feinde, Die engs 69,000 gegen 120,000 Mann ! liſch - holländiſche Armee iſt in dieſer Schlacht zweiz

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fat crénelée dans les maisons, il était nuit , le maré chal Blücher n'aurait pas eu le temps de forcer lo village. C'est là où l'on dit avoir entendu le cri de sauve qui peut. La trouée faite , la ligne rompue par le peu de vigueur des troupes de la Hayo; la cavalerie cnnemie inonda le champ de bataille. Le général Bülow marcha en avant, le Comte de Lobau fit bonne, contenance . » Jamaia: l'armée française ne s'est mieux battue que dans cette joumée ,elle a fait des prodiges de va leur; et la supériorité des troupes françaises, infanterie, eardlexie , artillerie, était telle sur l'ennemi, quesąns l'arrivée des premier et second corps prussiens, la victoire aurait été remportéseteat té complète contre l'ar mce anglo zib ollaodaisc et le corps du gó néral Bülow , c'est à dire un contre deux, 69,000 L'armée anglo hommes, contre, 120,000 , hollandaise a été deux fois sauvée dans la journée par

397 mal durch die Preußen gerettet worden ; bas erſte Mal vor brei unt , durch die Ankunft des Generals Bútom mit 30,000 Mann , und das zweite Mal durdy die Unkunft des e Marſchal B lů cher mit 31,000 Mann . Nun denke man figh , welche Gefühle das Volk von London in dem Uugens blide ergriffen haben würden, wo es das unglückliche Shid : fál feines Heeres erfahren und erkannt hatte, das fein ebelftes Blut zu Uufrechthaltung der Sache der Könige gegen dig der Bólker , der Privilegien gegen die Gleichheit, ber Olis garchen gegen die Liberalen , der Grundſåpe des heiligen Bundes' gegen die der Volksſouveränetát pergeudet worden ware !!!

Los Prussiers ; la première fois , avant trois heures, par L'arrivée da general Bülow avec 30,000 hommes , et la déuxième fois par l'arrivée du maréchal Blöcher avec 311000 hommes. Qu'on se figure la contenance du peuple de Londres , au moment où il aurait appris la catastrophe de son 'armée , et que l'on avait prodi gué le plus pur de son sang pour soutenir la cause des rois contre celle des peuples , des priviléges contre l'égalité, des oligarches contre les libéraux , des prina cipes de la sainte alliance contre ceux de la souveraia neté du peuple !!! "

E.

Die

Beute in - Genapper

***..: 7;' hapo ( Zu S. 275. ) Sumo Von der Beute bei Genap p'e fendete dag 25fte Res. giment , das aus den fúzow'lthen Jágern gebildet worden war , an die Prinzeſſin EhätTot'te von Preußero sin Ihers ſervice.

398 Für die Schauluſtigen in London ward dort eine beſons Bere Ausſtellung der Beute veranſtaltet , die Berton mit einem eigenen Unpillen anführt * ) . ,, Einige Perſonen , " ſagt er, .. gefielen fich bloß 8 arin, ben Verluſt der Franzoſen zu übertreiben und ihn nach ihrer Weife zu ſchågen ; das engliſche Miniſterium aber , welchem man die Große des feinigen nicht hatte verhehlen können , trug Sorge, die Bewohner Londons durch eine pomphafte Uusitellung der merkwürdigen auf dem Schlachtfelde gefuna denen Gegenſtände in der St. James - Straße biervon abe zuleiten . Dieſe Gegenſtande waren : ,, Eine große Anzahl von Waffen , von Kuraſſen , vort Der Degen , welchen * Drben , von Kugeln u . ſ. w . Buonaparte während der Schlacht trug. Der Commandoſtab des Marſchaus Ney . - Die Schärpe, welche der Würde des Großmarſchalls angehört und mit ausgezeichnetem Geſchmack geſtidtift. - Nap 0 : leon's von den Preußen erbeutete Garderobe , die aus prunkvoller ſchon geſtickten Ceremoniekleidungen , pracha tig geſchmůdten Degen u . ſ. w . beſteht. Sein gana

», Quelques personnages s'étaient plu seulement exagérer la porte des Français et à l'apprécier, à leur manièro , mais le ministèro- anglais, a qui on n'a pu dissimuler l'étendue des sieme a eu soin de disttaire les habitans de Londres par une exposition pompeuse, dans la rue Saint James, " d'objets turibus trouvés sur le champ de bataille ; savoir : Grand Inombre d'armes de cuirasses , d'ordres , del + Vpée que Bonaparte portait boralstoi ofe. dans Vaction.images Le bâton du maréchal Ney. Le baudrier , brodé dans un goût exquis et appar tenant à la dignité,de grand maréchal. – La gare derobe ' de ' Napoléon , capturée par les Pruššiens, consistant er superbes habits, de cérémonie , par faitement brodés, épées de grande parure etc;

i *) Précis historique des batailles de Fleurus et de ws : terloo paritendáréchal de - camp Berton. Paris1818. ne clioitib al

399 a ges Coſtům , in welchem er auf dem Maifelde erſchien . - Die Garderobe Marie Louifens , welche Klein dungen von ganz außerordentlicher Pracht und Koſibar : keit enthålt. – Wehrgehänge , Sábel u. f. w . von tirs *** kiſcher Manufactur, die Buonaparte bei feinem 1999 Uufenthalte in Aegypten als Geſchenk überreicht wor = den ſind. " Dieſe Schauſtellung bedarf keines Commentars , aber der geſunde Menſchenverfiand hätte es, nicht zugeben follen , daß fo plumpe Lügen gedruckt wurden . Nach der Berichten der feindlichen Generale find die Brů cher'ſchen Truppen die einzigen Verfolger der Franzoſen geweren, weil die Englánder abzuermüdet waren und ſeit dem Morgen ſich noch nicht Zeit z um Effen hatten nehmen können . Die preußiſchen Huſaren ſind alſo die Krieger , in deren Hände dieſe koſtbaren Gegenſtände gefallen ſeyn ſollen , wohlverſtanden , mit Ausnahme der Kus geln und der Kůraſſe ; wie geht eß nun aber zit, daß ihre Ausſtelluug auf der St. James - Straße in London , uno nicht auf der Friedrichs - Straße zu Berlin geſchehen iſt ? fim

La totalité de son costume au Champ - de - Mai. La garderobe de Marie Louise contenant deš vêtemens d'une splendeur et d'une magnificence exám traordinaires.- Des baudriers, des sabres ctc. de manufactures turques , présentés à Bonaparte quand il était en Egypte . " Cette paräde n'a pas besoin de commentaire mais le bon sens voulait, qu'on n'i taprinkti pas de mensonges aussi grossiers d'après des rapports des gé néraux ennemia , les seules itro u posle Blücher ont poursnivi les Français, parceque lessAnglais élaient trop fatigués , et nüyaient pas ou lo temps de manger depuis le matin. Les hussards prussiena sont ceux qui ont dû prendre ces objets précienx à l'exception, bien entendu des boulets et des cuirasses comment se fait - il donc qu'ils ont été platbt exposés dans la rue Saint James à Londres , que dans la Fride ric - Strasse à Berlin ? ***

F. Die Spiones (Zu S. 275 ) Die Liſte der Agenten Napoleonid , ven, der ich 275 fprach , und deren Berluſt damals genug beklagt warb, wird auch von Fleury erwähnt. ( HI, Bd. 6. 78 ) Die Agenten , welche der Kaiſer im Auslande unter: hiell , Hatfen ihm gemeldet, daß die Truppen fämmtlicher Machte unter den Waffen waren , und daß man , um den Feldzug zu eröffnen , nur die Ankunft der Rufen erwarte..! ,, Er hatte in Deutſchland und in England Ugenten , welche ihn mit der größten Genauigkeit von Ulem , was Dort sorſiel, unterrichteten. Es iſt 'wabr, daß dieſe Ugenten ihm für ihre Dienſte einen theuern Preis machten . Er hatte beſonders in London zwei Perſonen , welche ihm monatlich 2000 Guineen koſteten. Hinſichtlich dieſer ſagte er einmat: Waren meine Deutſchen eben ſo theuer, ſo mußte ich auf bie Sadje verzichten !

Les agens que l'Emporcur entretenait à l'étran ger l'avaient instruit que les troupes do toutes les puis sances étaient sous les armes, et que l'on n'atlendait que l'arrivée des Russes pour entrer en campagne. Il avait en Allemagne et en Angleterre des agens,

qui l'instruisaie une exactitude parfaite de tout nt ; avec ce qui s'y passait il est vrails saient acheter chèrement leurs services.

11 avait

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tamment à Londres deux personnes qui lui coûtaient 2000 guinées par mois. ,, Si mes Allemands, " dit - il à ce sujet, , étaient apssi chers, il faudrait y renoncer ." we een

14ITOTY Ponte sob Ballonnen * Yatwe i

22 18

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Die Menſolichkeit des Feldmarfa alls . (zu S. 284 ) Es hårė überflüffig geweſen , dieſes milde Benehmen Bed Féldinarſchalls in Genappe anzuführen , wenn nicht die franzofiſcher Sdriftfelter To Teidenſchaftlich übet Grauz Famkeit und Barbarei der Preußen klagten . Selbft det fonſt in ruhiger Beſonnenheit fich haltende Fleury nennt féroces », S. 190.); (

,, Die Preußen , zu unſerer Berfolgúng to åchend erhist, 2 behandelten die Unglüdlichen , die ſie erreichen konnten , mit einer beiſpielloſen Barbarei. Mit Ausnahme einiger alten nicht aus der Saffung zu bringenden Soldaten hatten die meiſten andern ihre Waffen weggeworfen und waren alſo ohne Vertheidigungsmittel. Nichts deſto minder wurden fie chny Erbarmen ermordet. Bier Preußen tódteten mit faltem Blute den General nad dem ſie ihm die Waffen abgenommen hatten . " (Warum nenno Hr. Fleurn diefen General nicht ?) ,, Ein anderer General, deſſen Name mir ebenfalls ents fallen iſt, ergab ſich an einen Officier, und dieſer Officier batte bie Grauſamkeit, oder vielmehr Nichtsmürdigkeit, ihm feinen Sábel durch den Leib -34 Jießen. Ein Oberft erſchoß ficta um nichi in ihre Hände zu. Fallen . Zwanzig andere Dil

-- Les Prussiens , acharnés à notre poursuite , traja taient avec une barbarie sans exemple les malheurenx qu'ils pouvaient alteindre. A l'exception de quelques vieux soldats imperturbables, la plupart des autres avaient jeté leurs arnes , et se trouvaient sans défense, ils n'en étaient pas moins impitoyablement massacrés. Quatre Prussiens tuèrent de sang froid le général ... aprèa lui ayoig arraché ses armes un autre général , dont le nom n'est pas non plus présent à ma mémoire, sc ren dit à un officier, et cet officier eut la lâcheté encore plus que la cruauté , de lui-- passer son sabre au tra vers du corps. Un colonel pour ne point tomber entre leurs mains , se brûla la cervelle . Viegt autres officiers 26 Blücher's Leben .

402 ciete oon allen Graben ahmten diefes Beiſpiel nach . Ein Kúraffier - Dfficier , tretcher ſie kommen ſah, ſagte : Sie fols len meder mein Pferd , noch mich haben! Mit einem Pie ftolenſchuß tödtete er fein Pferb, mit dem andern ftch felbf .

de tous- grades, imitèrent cet exemple. Un officior de cuirassiers les voyant arriver , dit : Ils n'auront ni mon Cheval ni moi. D'un coup de pistolet il ronverse son cheval , de l'autre il se tue.

Man merkt' e$ dem Erzähler: an , daß, er zum fchrei, benden Hauptquartier gehörte , ſonſt würde er nicht ſolche Fabeln erzählen .

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Blüchers Zug auf das linfe Ufer det Seine. 31 S. 293. ) ( Zu

Kühn und von großer Entſcheidung , wenn auch nod To gefährlich , war diefer Zug Blúcher's auf das linte Seine: Ufer . Alle hatten in Paris den Kopf verloren , nur Napoleon nicht , der ruhig in Malmaison dem gewagten Zuge der Preußen folgte. Er rief den General Beder , den das proviſoriſche Gouvernement von Paris ihm zum Xuffeber geſchigt haite. Hier folgt wortlich Fleury's Erzählung: ( IIT. 69.) 40 wenn Der Seind if in Gompiegne, fagte der. Kaiſer zu Bedec , nift in Senlis , unde wird moc . gen an den . I horen von Paris fenn ! Ich begreis fe die Verblendung der Regierung nicht! Sie

L'ennemiest à Compiegne, à Senlis , il sera demain aux portes de Paris ! Je ne conçois rien à l'aveuglement du gouvera.

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innen oder Beredtherin am Bater . sentru von tande ſeyn , nenn ſie noch langer an der Hallid zweifeln tann ! Deit der M & chte des Ausland Nicht von ib : Diefe deure verſtehen dureba u General Beder machte eine Bes rem Geschäfte ! " wegung mit dem Kopfe, welche Napoleon sfür ein Beis falls geiden hielt und auf die er fogleich erwiedepte : -Ilies it bertoren niat wahte! Iftes foo ma che be armee man mich um General ! Ich will Ich wilt dies afdriftlich vers commandiren ! Tangen ! " (mit einem würdevollen Ione ) ,General, Sie follanimeinen Beirf aber bringen ! Reifen ein Wagen wartet auf Sie ! Sie fog leid ab Ertiåren Sie den Herten , daß ich gar nicht die Abſicht babe, die Regiedung wieder zu ergrei: fen ; daß ich blos den Feind ſchlagen , ihn ver : nichten , ihn durch den Sieg iwingen will, den unterhandtungen eine günftige Wendungin ; werdel Ges 3 w ed es meinen Weg fürmich geben 12 , den inic nicht verlaſſen ! " .

ment. - Il faut être insensé ba traftro à 12 patrie pour révoquer en doute la man va isa for de l'étranger. Ces gens - là n'entendent Le général Becker fit in rien à leurs affaires. mouvement de tète, que Napoleon prit ponr 'ną signe d'approbation , et il reprit : ,, Tout est perdu, n'est ce pas ? Dans ce cas , qu'on me fasse général ; je commanderai l'armée ; je vais en faire la : Général, terez ma lettre; partez de suite, une voiture vous attend . Expliquez - leur que mon inten tion n'est point de restaisir le pouvoir ; que je veux battre l'ennemi, l'écraser , le foreer par la victoire à donner un cours favorablo aux négociations ; qu'ensuite, ce.grandpoint obtenu , je poursaiyrai ma ronte; alleg Gé . péral , je compte sur vous: To D8, ne me quite ferez plus. " 26 *

11 Generat ieder teilte, durch die Burbe im Bt nehmen ſeines Gefangenen befiegt , rogleich ab.4.1 S Art die Regierung8 - Commiffioit. wIndem ich dem Ihrone entfagte , babe ich keineswege auf das edelfte Recht des i Bergers Verjid teirauf das Redet, der er in theidiger meines Vaterlandes zu feyn. Die Annaherung der Feinde an die Haupts Stadt 1 & ßt über ihre Abfichten und á ber ihre Salfa beit feine Zweifel mehr übrig . " Bei dieſer foweren Zeit biete ich meine E Dienſte: als General an, indem ich mich als 29 der erſten Soldatende & Baterlandes bes .** tradhte. Diefen Brief tag der Herzog von Otranto, mit lauter Stjinme vor , und rief fobann aus : Wie ? pottet Bc unirer ? Carnot ( hien der Meinung zu ſeyn , babe man den Kaiſer wieder an die Spike der Armee ſtellen

Le général Becker vaincu par l'ascendant de son prisonnier, partit sur le champ. A la Commission du Gouvernement.

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En abdiquant'le pouvoir, je n'ai point tenoncé au plus noble droit du citoyen , au droit de défendre mon pays." „ L'approche des ennemis de la capi . tale ne laisse plus de doutes sur leurs intentions , sur leur mauvaise foi ... ,,Dans ces graves circonstances, j'offre mes services comme général , me regar dant comme le premier soldat de la pa trie,

» Le Duc d'Otrante lat cette lettre à hante poix et is'écria : Est - ce qu'il se moque de nous ?: M2 Carnot parut être d'avis de replacer l'Empereur la tête de L'armée . Le Duc d'Otraute répliqua,

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maffe. Der Herzog von Otranto certo ieberte : daßber Kaia fer ohne Zweifel ber. Commiſſion dieſe Mühe erſpart und fogleich die Abreiſe des General Beder benukt habe ; das er alſo in dieſem Augenblice wohl fchon die Soldaten ans rede und ſie muffers. General Beder verbürgte fich , daß : ſich Napoleon feine Rückehr erwarten werde. Der Präfident der Commiſſion machte nun bemerklich Dak Napoleon's. Zurůdberufung für immer alle Hoffnung eines Bergleichs vernichten würde, daß die Feinbe, über unſere punifche Treue erzůrnt, uns ferner weder Waffenſtíuſtand. noch Verzeihung bewilligen würden , daßNapoleon's Charakter nicht erlaube, einiges Vertrauen in ſeine Zuſagen zu reben , und daß , wenn es ihm gelånge , nur einige Forta fchritte zu machen , er zuverläſſig den Thron wieder beſteigen wollert und fich viel lieber unter deffen Trimmern begraben , als ein zweites Mal von ihm berab ſteigen werde u f w .." Dieſe Bemerkungen vereinten die Stimmen Quer, und die . Glieder der Commiſſion antworteten dem Kaifer : daß ihre Pflicht gegen das Vaterland, und die Verbindlichkeiten , welde von den Bevollmachtigten mit den fremden Machten

que l'Empereur avait sans doute épargné..ce soir à la commission ; que probablement il avait file aussitôt le départ du général Becker , et qu'il était déja à haran guer les soldats et à les passer en revue. Le général Becker se rendit garant que Napoléon attendrait son retour. “ „ Le président de la commission fit observer alors , que le rappel de Napoléon serait à jamais destructif de tout espoir de conciliation ; que les ennemis , in dignés de notre foi punique , ne voudraient plus nous accorder ni trève ni quartier ; que le caractère de Na poléon ne permettait point d'avoir aucune confiance , dans 8e8 promesses ; et que s'il parvenait à obtenir quelque succès , il voudrait remonter sur le trône et, s’ensevelir sous ses débris, plutot que d'en descendre, une seconde fois etc. " S ! Ces observations réunirent tous les sufrages , et les membres de la commission répondirent à l'Empe reur , que leur devoir envers la patrio et les engager mens pris par les plénipotentiaires avec les puissances ,

406 eingegangen worden warent, ihnen nicht mehr eflaubten , Fein Erbieten anzunehmen . Sie beauftragten Earttot ſich nach Malmaiſon zu begebent, um dem Kaiſer åberi ſeine Lage und über die Lage Frankreichs Licht zu geberry und ihn zu berdwören , daß er den Unfällen ausweichen ſolle, weldje ,er åber Frankreich und über ſeine eigene Petfon muth willig ' herbeizurufen ſcheine. Der von Napoleon gethane Porſchlag ward bald in ganz Paris bekannt. Man fing' damit an , auszuſprengen , er habe den Oberbefehl wieder annehmen wollen ; und man endete daniit, das man behaups: tete er habe ihn wirklich fahon tpieder übernommen . Mirts. lidh ließ Napoleon gleidh nach des Generals Beder Ub . reife die Pferde, welche er in der Sdylacht zu reiten pflegter fatteln , und Drei Stunden lang glaubte man , er werde ſich zur Urmee begeben . Allein der dachte nicht daran , die ab . wefenheit feines W & chters" zu benuken , um zu entwiſchen , Ein folder Gebanke war nicht in dem Sinne eines Mans nies , welcher vor kurzem mit 800 Mann ein Königreich an . gegriffen und erobert hatte. General Beter kam nad Malmaiſon zurüc . Der Kaiſer griff haſtig nach der Antwort der Commiſſion , las fie ſchnelt durch und rief aus : ich wußte es wohl, diefe Menſ en habe

étrangères , ne permettaient point d'accepter son offre. He chargèrent M.Carnot de se rendre à la Malmain son pour éclairer l'Empereur sur sa position et sur celle de la Franco , et le conjurer d'éviter les malheurs qu'il paraissait vouloir ' proposition de Napoléon fut bientôt connue de tout Paris ; on commença par poblier qu'il avait voulu re prendre le commandement , on finit par annoncer qu'il I'avait repris. Napoléon en effet, aussitôt le départ dú général Becker , fit seller ses chevaux ' de bataille, et pendant trois heures on crut qu'il allait se rendre à l'armée. Mais il ne songea point à profiter lâche ment de l'absence de son gardien pour s'évader. Une telle pensée était au - dessous de l'homme qui venait d'attaquer et d'envahir un royaume avec 800 soldats . Le général Becker revint à la Malmaison . LºEm pereur se saisit de la réponse de la commission , la parcourut rapidement , et s'écria : J'en étais sûr ,

1 407

Wohtan , Generát! Da es fo teine Riaft ! fent , folalten Sie uns schnell abreiſen !!

gie

r sens - là n'ont point d'éne

; hé bion

Général, puisque c'est ainsi, partons , par . tons ! ". Eben fo zeigt Gourgaud , wie verwegen Blůchers Marſch war, tie leicht e $ geweſen feyn würde , unter den Mauern von Paris das engliſche und das preußiſche Herr zu vernichten. Die Verbindeten , " sagt er S. 79 , ,, ertähnten fich h durch das Thal, von Montmoren en zu gehen und bis Sainct : Germain und Verſailles vorzudringen ; fie ließen während diefer ganzen Bewegung ihre linte Flanke ungedegt und gaben ſie der franzöſiſchen Urmee ganz bloß. Man verſtand es nicht, eine fo unkluge Bewegung zu nåsen , ind anſtatt den Feind durch einen tebhaften Ungriff auf die Flante und den Rüden zu vernichten , ließ der franzófirche Feldherr den großten Theil der Urmée wieder über die Seine jurådgehen , und ſtellte ihn in der Ebene von Grenelle in Schlachtordnung auf. " Bald ftanden fich die Heere gegenüber, und die pros siforifche Regierung unterzeichnete nun eine Capitulation in

„Les alliés s'enhardirent au point de marcher par da vallée de Montmorency , et d'arriver à St, Ger main et à Versailles, laissant pendanttout ce mou vement leur flanc a gauche entièrement à découvert et On ne sut pas profiter exposés à l'armée française. d'una aussi imprudente manoeuvre , ct au lieu d'écra sor , l'ennemi en attaquant vigoureusement son flanc et stes dernières le général français at repasser la Seine en ba ? la plus grande partie de l'armée lleet la rangeą Taille dans la plaine de Grene si ( Bientôt les armées furent en presence et le gou ernement provisoire signa uno capitulation , où rien

108 welcher nichts , für die Rechte der Nation , wie får die Fat tereſſen der , Urniec, feſtgeregt war. Lektere, follte Paris raumen und fich hinter die Loire jurudziehen , alfo die Hauptſtadt ohne Schlacht einer ihr an Stárke" gleichen Urmes überlaſſen , denn die efterreichiſchen und ruſſiſchen Heere wa ten noch um mehr als funfzehn Tagesmudrfchen entfernt: Dies war unſtreitig eine der domachvolften Unterhandlungen, deren die Geſchichte Erwảonung thut . Was konnite nady einer gelieferten und verlornen Salimmeres geſchehen , als Paris auf dieſe yrt ehne Bedingungen zu übergeben ? Uber die proviſoriſche Regierung zeigte weder. Zalent noch Battte Lande liebe, noch Charakter ! " , Da die feindliche Urinee ' rich von Saint Denis bis Saint Cloud ausdehnte , ſo war , wäre ſie auch dops pelt 10. ſtark geweſea wie die unſere, ibr Untergang , wie ich eben geſagt habe , gemiß , wenn man über Saint Denis auf fie lośbrach . 216 der Augenblic , diefe Bewegung zu machen , eine Bewegung, welche der Berſtand des gemein ften Soldaten , begreifen mußte .) vorüber war , fonnte man fich mit den Föderirten und der Nationa!garte , welche unſere Urmee noch auf mehr als 120,000 Manx beachten , in Pa

ne fut stipulé , tant pour les droits de la nation , que pour les intérêts de l'armée ; elle dut évacuer Paris, et 8 retirer derrière la Loire , abandonnant ainsi, sáng livrer bataille , la capitale à une armée égale en force ; car les armées autrichiennes et russes étaient cncore éloignées de plus de quinze journées de marche. Ce fut sans doute une des plus honteuses transactions dont l'histoire fasse mention. Que pouvait - il arriver de pis ;'après avoir donné et perda la bataille , que de hivrer ainsi Paris sans stipulations ? Mais le gouver nement provisoire ne déploya ni talent , ni patriotismo, ni caractère . “ . Lorsque l'armée ' ennemie s'etendait de Saiut Denis à Saint Cloud , cut - elle été double de la nôtre, sa porte était certaine , comme nous venons de le dire, en déboucbant sur elle par Saint Denis . Quand le monront de faire cette manoeuvre fut passé (manoeutre qui n'a pu échapper au dernier soldal) on pouvait se leoir dans Paris avec les fédérés et la garde

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ris halten und Bant imnter nod für die Urmee vortheils kafte Bedingungen erhalten , Bedingungen , welche die Rechte bet Neation geſichert hátten. Aber es iſt leider wahe, dar feit Napoleones Ubreife von ihr, die Urmee keinen Eifer mehr hatte ; die Marſhalle waren verſchiebenen Sinnes, teinet von ihnen hatte Uebergewicht genug , wie es ſo kritiſche Ums ftande erheifchen . Die proviſoriſche Regierung und die Rams mern wurden fortwährend pon Fouché und der Partei, el che fich mit dem Feinde eingelaren båtte, -werratben . @arnot ging ehrlich zu Werke , aber er tieß fidh leicht tauſchen ; die Verwirrung der Kammet ging fo weit , dass ffe in diéfen wichtigen Augenbliden fidh noch mit nichtigen Verhandlungen beſchäftigte. Die Nachwelt wird es niché glauben , daß ihre Verblendung ſo weit ging , daß fie fich traumen ließen , die preußiſchen Bataillons to år . ten die Bolift rédung ihrer, Defrete bestätigen úrb vérfi chern. Die Nationalgarde hegte baffelbe Bere und erklärte threr Seits , ffe wolte die Natiorfatfarbe trauen behalten , und die Verbündeten rådten in Paris ein ."

nationale ; -ce qui portait nos forces à plus de cent yingt mille hommes , et alors obtenir des conditions avantageuses pour l'armée ; conditions, qui eussent garanti les droits du peuple. Mais il est vrai de dire que, depuis le départ de Napoléon , l'armée n'avait plus de zèle , les maréchaux étaient divisés ; aucun. d'eux n'avait assez de prépondérance pour de telles circonstances. Le gouvernement provisoire et les cham bres continuerent à être trahis : par Fouché ct par lo parti, qui s'était entendu avec l'ennemi. Carnot agis Bait de bonne foi , mais il se laissa- facilement tromper. Les vertiges des chambres étaient tels , que dans ces moments importans, ellos s'amusaient à de vainics dis enssions. La postérité ne croira pas qu'elles pousserent J'aveuglement au point d'imaginer quo des batail surer l'exécution de leurs décrets . La garde nationale 'ayant la même confiance , déclarait , de son côté , qu'elle voulait conserver les couleurs nationales, ., 75 act les alliés entraient dans Paris . " 2013-201 - 78 19:00

410 Balb waren alle Tauſchungert zerftdrt. Der König befahl am Tage nach jener Erkierung die Aufidfung der beiden Stammern , die bereits von den preußiſchen Bajonneta ten urgringt waren , und am achten Julius hielt er feinen Einzug in der Hauptſtadt !:

pa „ Bipatõt toutes les illusions furent détruitos ; lo moi ordonna le lendemain de cette déclaration , la dis solation des deux chambres, déjà cernées par les baio nettes prussiennes ; et , le 8. juillet , il fit son entréo . dans la capitale... mi

Ueberhaupt ereifern fich die Franzoſen gewaltig über biefe: kühne Bewegung Blůcher's auf das linke Ufer der Beine und über die chlechten Gegenanſtalten Davo uſt's ; am meiſten thut dies der Verfaſſer einer Schrift , die unter dem Titel: » Appel aux générations presente et futures“ 1817 zu Paris erſchien . Er ſagt : **** ,, So glaube ich Heart beriefen zu haben , wie tak Senterat Btůdet , inbert et auf der Brüde don Peod mit etwa 30,000 Preußen über die Seine ging , und fits. Burch eine unbegreiftichifcheinenden Bewegung von den Engw3 tåndern trennte ; einen Fehter beging der nur durch die ihn gegebene Verficherung erklärt werden kann , daß er während dieſer Bewegung nicht angegriffen werden folles und daß die Feinde im Gegentheit mit Dan o'u ſtund soudé einverso tanden waren, damit dieſe ihte Betrátherei um fo leichtet

1919Page sol 300 ähe , Rnfini nous croyons savoir sguffisamment démons tré , nque de général Blücher , en pass sant la Seine aus pont de Pecq, avec renviron trento mitte Prussions et s'étant par une manoeuvre , qui pa . rait inconcevable , séparé des Anglais , avait commis mae fantesquis ne peut être expliquée que pair l'assurance qu'on lui avait donnée , qu'il ne serait pas attaqué dans aos mouvemens et qu'ils étaient au contraire concertés avec Fouche et Davoustu pour consommer plas

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daß fich alſo - Marſchatt ausfübren konnten Dav o uft entweder: får den ein fåttigſten und unwiffenoften Srieger feines Jahrhunderts erkennen , oder geſteben muß . dan er der größte Schelm und Berráther fei." Ware ber Angriff beſchloſſen worden ; fo waren die Preußen , die ſich mit einer Macht von etwa 30,000 Mana auf de $ tinte Ufer der Seine gewagt batten robne Kettung In einer Nacht tonnten wir unſere Bewer verloren .... . gung ausführen und der Morgen und mit den überlegenften Kräften dem Generat Blücher gegenüber finden . Dieſer Feldt betr batte eine ſehr fchlechte Stellung , und tonnte seines Weges hoffen , von den Englandern unterſtüßt zu werden , da dieſe von einem gleich ſtarken , auf dem rechten (Ufers um fie zu beobachten und im Notfall zu fchlagen , - gurudges bliebenen Corps zurúdgebatten worden waren . Es bedurfte, um ' fie im Zaume zu halten , nichts , alb die Waffen zu era greifen und mit der Nationalgarde eine eingige Demonftra . tion zu machen . Man brauchte alſo nur zu wollen . " Kohl zu merken , konnten die Engländer , welche auf

que que lo maré promptement leur trahisons chal Davoust doit se confesser le plus stupide et le plus ignorant de tous les militaires du siècle , on con sentir à passer pour en être le plus fourbe et le plus y panenelda traitre. qui s'é Prussiens ,, L'attaque étant résolue les , taient compromis en passantsur la rive gauche de la Seine avec une force d'environ trente mille hommes, Dans une seule guit étaientperdus sans ressources. nous pouvions opérer , et le matin nous trouver en pré sence du général Blücher avec une force écrasante , Ce général, qui était dans la plus fausse position , ne pouvait s'attendre à être secouru des Anglais,qui eux mêmes eussent été contenus par un nombre égal do nos troupes , laissé sur la rive droite pour lesobserver et les combattre au besoin . aIl me fallait qu'une prise d'armes , une simple démonstration do la garde natio Ainsi on n'avait qu'à vou nale pour les contenir. sul setup Sotonda loir . „ Les Anglais , qui étaient restés sur la rive droite og tilbys 30 ouo4 OSVE

dem rechten Ufer der Seite zurüdgeblieben wonten nichts iu Gunften der Preußen thun . Legtere wurden noch fråber, 018 der Herzog von Beltington im Stande getoefen toåre zu handeln , gånzlich geſchlagen worden ſeyn ; und ges fekt, er nåtte ſeinem Verbündeten zu Hülfe eilen wollen, fo würden die zur Beobachtung des rechten Ufers beſtimmten Truppen auf ihren Verſchanzungen , welche die Nationalgarde fogleich belegt hatte , hervorgebrochen ſeyn , ihn geſchlagen , und ro reine erſte Bewegung gehemmt haben . Waren aber die Preußen angegriffen und geſchlagen worden , ſo wäre auch den Engländern keine Wahl geblieben , als hinter die Dife zurückzukehren und die Erfolge der übrigen Coalition abzuwarten ; wir zweifeln aber ſehr , daß ſie dort mit beiter Haut angelangt waren ; denn mit : 20,000 Pferden , die man ihnen nachgeſchidt hatte , würde man fie tange genug haben aufhalten können , um ſie zu einer Schlacht mit unſerer dere einten Macht zu zwingen , weldye fie dann ohne Zweifel era drůdt und bernidhtet hatte." 1 Diefe und andere Veußeruugen e zeigen zur Genüge, wie ſchmerzlich die Franzoſen Blů cher's Marſch berührte ; fie beweiſen aber keinesweges , dan fein manoeuvre fehlers haft war ; weitläufiger hierüber erklärt ſich ein Auffas im 2. Heft der Denkwürdigkeiten für Kriegskunſt und Kriegoa

de la Seine, il faut bien le faire observer , ne pon vaient rien pour le salut desPrussiens.» Ces derniers eussent été totalement défaits avant même que le Due, de Wellington eût été en mesure d'agir ; et en sop posant qu'il eût voula sécourir son allié, les troupes. on observation sur la rive droite, sortaient de leurs rém tranchemens ; que la garde nationale prenait aussitôt, le combattaient et l'arrétaient à son premièr mouve ment. Ainsi les ·Prussiens attaqués et battus, il ne re stait d'autre ressourceaux Anglais que de repasser l'Oise pour attendre les secours de la coalition ; et nous doutons fortement qu'ils- ellssent pû y arriver in tactsy car avec vingt mille chevaux qu'on leur oùt dé tachés , on les eût assez longtemps arrétés pour les forcer છે . une action contre toutes nos forces réunies , qui loc eussent écrasés ot detruits entièrement. " 4,43

gefchichte, Herausgegeben von Offizieren des tõttiglich precisie fchen Generalſtabes, Berlin 1817, welchee beſonders gegen die gulegt angeführte Broſchüre gerichtet iſt,

I.

Dipiomatiſche Verhanblungen per Fran jofen mit Blúcher 1815. * sent

( Zu S. 294. )

,

Det Feldmarſchall war ein ſchlimmer Diplomat; it {pracy faſt kein Wort franzöſiſch , und večgeblich waren alle ihn von dem geliebten Paris Werfuche der Franzoſen Die Geſandtſchaft , die ihm bis nach entfernt zu halten . Laon entgegen ging , fagt in ihrem Berichte : Der Marſchall Blůcher hat und durch den Fürftent von Schonburg und den Grafen von Noftig , die insl befondere feine Botimacht erhalten hatten , die Erklärung thun faffen , daß Frantreich in der Wahl feiner Regierung auf keine Weiſe genirt werden rolle ; allein bei dem Waf fenfttuftanbe, den er vorſchlug, forberte er fur Sicheifteit lung ſeiner Armee die Feftungen M8, Thionville, Ne zietes; Maubeuge, Sarretouis und andere, er

3 * , Le maréchal Blücher nous a fait déclarer par la- Prince de Schönburg et le Comto de Nostita ; que la plus spécialement chargés de ses pouvoirs , France ne serait ' en ancune manière gênce dans le chord de son gouvernement; mais dans l'armistice qu'il pross posait, il demandait pour sûreté de son armée les places de Mezieres, de de Metz , de Thionville, Il part du · Maubeuge , de Sarrelouis ct antres .

geht von ben Grundlage aus , dat de gegen die Auftrens dem r, gend glaubt , machen könnte , ein Untempfand haben müffe. Wir haben dieſe ganze Schlußfolge init den triftigften Grand den beſtritten , ohne daß es uns gelungen wäre , nur einen Schritt weiter zu tommen . Sie eben ein , das es una möglich war , auf dergleichen Forderungen einzugeben . Wir haben alles gethan , was in unſern Kraften ſtand, um den Baffenſtilſtand mit gemäßigten Bedingungen zu erhalten , es iſt uns aber nicht möglich geweſen , es zu einen Xbſchluffe zu bringen ; denn der Fürſt behauptet , der ſei ben überhaupt nicht bevollmächtigt, einen Waffenftilſtand ſchlies inge Hauptzzu nog Ben , und tonne fich zu ihm , so lange der ; ftimmten laffen . Ein Wir haben auf eine Einſtellung der Feindſeligteiten auf wenigſtens fünf Fage angetragen ; aber er verweigerte fie mit derfelben Beſtimintheit und aus denfelben Grünben . Der Graf von Notice that,im Namen des Fefomaofchalls den Vorſchlag in feinem Hauptquartiere und in demandes Herzog von Wellington Commiſfacie , welche Sie fshiden möchten , arzunehmen."

principe qu'il doit être nanti contre les efforts que pone , rait tenter le parti qu'il suppose à l'Empereur. Nous avons combattu par des raisons victorieuses tonte çette argumentation , says pouvoir parvenir à gagner, du ter rain, vous sentez , qu'il nous était impossible d'accéder < å de pareilles demandes.

Tous ayons, foit tout ce qui dépendait de nous pour obtenir Tarmistice à des conditions modérées, et il nous a été impossible d'arriver à une conclusion , parce . que , dit le Prince , il n'est pas autorisé à en faire une, et que d'immenses avantagest peuvent seuls l'y décider, aussi long- tems que le but principal n'est pas atteint. Nous ayons offert une suspension d'arntes au moins pour cinq jours, le refus a été aussi positif et par les mêmes motifs. Le Comte de N 08tiz a offert au nom du Prince Bläcker de recevoir à son quartier général, et à celui da Duc de, Wellington , des comnissaires queavon leur onerriez !

418 djutanten des Fürſten Bludes Habeh erlei Die beiden wiederholt erélárty daß die Berbúnbesen auf teine Weiſe auf die Wiebeteinſepung der Bourbons beſtånden ; allein wir find feſt überzeugt , ihre Abſicht rei , fich ſo ſehr wie mnogo lidh der Hauptſtadt zu ndhern und dann dürften fie wohl zu Borwanden ihre Zuflucht nehmen , um aus einem andern Done 3 "

Les deux aides - de - camp da Prince. Blücher ont déclaré iterativement que les allies ne tenaientson aucune manière, an rétablissements des Bourbon majo il nous est démontré qu'ils tendenta de rapprocher Je, plus possible de Paris et ils, poatraient aloka, de prétextes pour changer de langagerly nga

1. Die proviſoriſche Regierung zu Paris war befangen gie nug zu glauben , unfern Feldmarſchall durch Sorte fute rrückmeifan su konnen 1008 Fich , mit dem Gdytoerte Der Weg geöffnet batte. Die neue Gefandtſchaft an ihn erhielt unter andern folgende Inſtruction : „ Es iſt tlar , daß der Beweggrund pewelcher den iFuta ftem Blücher vermocht hat , ſechs unferer Feſtungen zu foto dern , welche ernennt und noch einige andere, welche nicht nennt , daß diefer Beweggrund die Sicherheit ſeiner Armee , einer jener Bouwánde iſti welche die Uebermadit vorſchiebt , um die Vortheile ihrer augenblidtlichen Erfolge po weit wie nur möglich zu treiben . Diefer- Vorwand iſt aber febt leicht zu widerlegen , indem es beinah tachetlid ift, Um

„ Il est évident que le motif sur lequel le Prince Blücher fonde la demande qatika faite de sis de nos places de guerre, que por nourmalet de quelques autres encore que l'on ne nomne pas , que de motif , la care té de son armée , est une de ces allégations mises en avant par la force pour porter aussi loin qu'il est pog Cette allégak mible le bénéfice des succès du moment. tion est des plas faciles à refuter , puisqu'il est pour

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terpfänder für die Sicherheit einer Armee zu Verlangen , welche pich ſchon eines bedeutend großen Theils unſers Gebietis bas meiſtert hat , und faſt ohne alle Hindernáffe ins Herz Franta reicht eindringt. Es gibt aber noch eine zweite Erklärung, welches der Fürft Blúcher gegeben hat ;? und dieſe iſt weit beunruhigender is námlich die Erfidrungi baß er fich zum Abſchluß eines Waffenſtillfiandes , zu welchem ex nicht ete, machtigt ſei , bloß durch die böchſtbedeutendſten Vortheile bes ſtimmen laſſen fónne. In dieſer Erktárung tiegt eine Hafs richtigkeit der Forderung , welche einem gútlichen Vergleiche viele Schwierigkeiten in den Weg tegen wirb. Obgleich nun die Regierungscommiſſion weit entfernt iſt , ich jeder Abtretungen , die man forbert, geneigt zu geigen , fo will fie es doch keinesweges ganz verweigern , auf Unters handlungen über Bebjagungen einzugeben , welche die von dem wahren Staatswohl bezeichneten Grenzen nicht geradezu überſchreiten ." ,, Wenn es , um gu einem Reſultate zu kommen , nos thig feyn ſoliter film fu Einräumung einer Feſtung zu ent . fchließen , ſo könnte , wohl verſtanden , dieſe Einräumung nur dann Statt finden , wenn ein Waffenſtiftand , der fide

ainsi dire dérisoire de demander des gages pour la sûreté d'une armée déja maitresse d'une assez grande partie de notre territoire et qui marche presque seule sans obstacle au coeur de la France. Il est encore une autre déclaration , failo du part du Prince Blücher ,, et celle - ci est plus inquiétante : c'est que pour prendre sur lui de conclure un armistice auquel il n'est pas autorisé , il ne peut y étro décidé que par, d'immenses avantages. Il y a dans cette déclaration une franchise d'exigence, qui présente beaucoup de difficultés poux an accommodement. Cependant, quoique la commission du gouvernement soit bien éloignée de vouloir favoriser lcs, cessions qu'on exige, elle se ne retrancherait pas dans un refus, absolu ,-,d'entrer en discussion sur un ar rangement dont les condition ne dépasseraient pas les bornes tracées par le véritable intérêt, public,'ha Si pour arriver à un résultat , il fallait se résou dre à la cession d'une place , il est bien entendu que cette ccasion ne devrait avoir lieu , qu'autant qu'elle ga

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bis zum Friedensſchluſſe,verlängerts, daðurih gefichert wurde. Es bedarf keiner Erwähnung, daß die Uebergabe dieſer Fea ſtung erſt nach der Beſtätigung des Waffenftillſtandes durch die verſchiedenen Mächten geſchehen dürfte. Einer der Haupt: punkte, welchen die Herren Commiſſarien mit aller Pflicht freue ins Auge zu faſſen haben , iſt die Beſtimmung der Linie , auf welcher die Befeßung des franzöſiſchen Gebietes durdy die feindlichen Heere aufhören ſoll. " G $ wirb von großer sichtigteit ſeyn , die Somme zu dieſer Linie zu erhalten , wodurch die fremäen Truppen beinal dreißig Stunden von Paris entfernt gehalten werden Die Herren Commiſſarien můſten hartnådig dar: würden. auf beſtehen , ſie wenigſtens in dieſer Entfernung zu halten. Sollte der Feind noch kühnere Foderungen machen und man endlich zu mehr Nachgiebigkeit, gezwungen feyn , ſo müßte man darnach ſtreben , die Demarcationslinie zwiſchen der Somme und der Dife zu beſtimmen und den Feind nicht näher als zwanzig Stunden an Paris kommen zu laffen. Man könnte die Linie nehmen , welche das Departement der Somme von dem der Dife trennt, dann von da aus

rantirait un armistice qui se prolongerait jusqu'à la con clusion de la paix. On se dispente d'ajouter, que la Temise de cette place ne devrait s'effectuer qu'après la ratification de l'armistice par les gouvernemens respec tifs. L'un des points qui réclame tout le zele de mes sieurs les commissaires , est la fixation de la ligne où devra s'arrêter Voccupation du territoire Français par les armées ennemies. Il sera d'une grande importance d'obtenir la ligne de la Somme ; ce qui placerait les troupes étrangères à près de trente lieues de Paris . Messieurs les com missaires devront fortement insister pour les tenir au moins à cette distance. Si l'ennemi était plus exigeant encore et qu'enfin on fût condamné à plus de condes cendance, il faudrait que la ligne qui était tracée entre la Somme et l'Oise ne le laissat point approcher de Paris à plus de vingt lieues. On pourrait prendre la ligne qui sépare le département de la Somme du dé partement de l'Oise , en détachant do celui - ci la partie

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hen lic nts cht a eme n t r r l e a i t abeon is nie . Dep des U The ben miidten art ade inie urch ne e : das Dep d L und von da ein ger ſch ziehen , wéldje bei Mézieres die ment der Urd enennen h e c i d wür . M a 48 erre ale

t men ne rte a tAis s p , etn là eune deemeln' du dé t esn e e rs r t r e e a d i n v e e s è p a s ir , de zA lig dirto ndàr tr a el ues dé uprè ." * de Mé a l M qui ira joi ion

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Solche Vorſchläge waren nicht geeignet, den Zug des Felomacfalls aufzuhalten , der noch immer Napoleon , ; berlauten liegen , man rei geneigt, dem Könige von Sache (en, welchem nur die 'held én'mů chige Treué, die er im Jahre 1 814 gegen Frankreich bemåhite *), Unip tu dj auf die Hurbigung dieſes Landes gab, Die Krone Frankreichs anzutragen , konnten fie Blú cher's Geneigtheit nicht gewinnent. Vergeblich hatten ſit perjudit, einſeitig mit Wellington zu unterhandeln , er ſchloß fich feſter an Blú cher an , und ſchrieb aus deffen Hauptquartier an die franzöſiſchen Abgeordneten :

den 25. Šunius. D , Meine Herren ! n 1 ee , 2 dem Marſhall , Fürſt Blúcher, berathen babe. Seine Durchlaucht ſind mit mir übereingekommen , das unter den "

25. Juin Messieurs ! J'ai l'honneur de vous faire savoir , qu'ayant con . sulté le Maréchal Prince Blücher sur votre proposi tion pour un armistice , S. A. cst convenue avec moi, que dans les circonstances actuelles" aucun armistice ne *) qui n'avait d'autre titre aux suffrages de la France, que la fidélité héroique , qu'il lui avait conservée ,on 1814. " Fleury IV. p. 127 ,

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dermaligen Umfånden tein Waffemſtilſtand geſchloffen werden Hann ; ſo lange nämlich Napoleon Bonaparte noch in Paris und in Freiheit iſt, und ſo lange die Operationert einer ſolchen Gang , haben , daß der Waffenſtilſtand ſie nicht hemmen tann . Wellington .""

peut se faire tant que Napoléon Bonaparte est Paris et en liberté ; et que les opérations sont en tel état , qu'il ne peut pas les sarrêter. Wellington , Juch aus einem fpätern Berichte der Commiffäre fvom Jul.), lernen wir Wellington als treuen Waffen gefährten Biù cher's kennen , Sie ſchreiben : Der Herzog von Wellington hat uns geantwortet, er habe uns ſtets geklärt , daß er sich in keine entſcheidende Berbindlichkeiten einlaſſen tenne , bevor er nidt mit dem Marſchall Fürſt Biú der übereingekommen . Náchſtens werde er ihn ſprechen , und ihn zu vermogen ſuchen , daß er fich mit ihm zu Abſchließung eines Waffenſtilſtandes vereis nige. Er fügt hinzu , er wolle uns nicht bergen , daß der Feldmarſchall gegen Alles , was iha in feinen Operationen , Felon nun bereits bis auf das linke Ufer der Seine auss ) , zu hemmen vermoge , einen außerordentlichen Wis die hnt gedefid derwillen habe , und es fei ſeine Pflicht , ihn bei ſeinen Besi wegungen zu unterſtügen , ſo lange er den Marſchall nicht bewegen könne, ſeine Meinung zu theilen ." erſten

Le Duc de Wellington nong a répondu qu'il nous avait toujours annoncé ne pouvoir prendre d'en gagements définitifs , avant qu'il 30 fût entendu avec le Maréchal Prince Blücher , qn'il allait le joindre pour le porter à s'unir avec lui, pour conveuir d'un armi stice. Il a ajouté qu'il no nous dissimulait pas , que le Feld- maréchal avait un extrême éloignement pour tout ce qui arrêterait ses opérations , qui s'étendaient déjà sur la rive gauche de la Seine; et qu'il ne pourrait cesser d'appuyer ses mouvemens, s'il ne pouvait l'amcuer à partager son opinion. "

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420 Unterdeſſen

war

Brücher über die

Seine gegana

gen, , Die Regierungscommiſſion beeifte fich , ( Fleury IV , 157 ,) die Commiffarien von der kritiſchen Lage, iit welcher fich Parts befand , zu unterrichten , und forderte fie auf, da fie vom Herzog von Wellington unaufhörlica von Kaiphas zu Pilatu 8 geſchickt wurden , eine Unters rédung mit dem Fürſten Blå che'r Telbſt zu frichen. Sie antworteten , es fei ihnen nie möglich geweſen , mit dieſem Marſchall felbft zum Geſpräch zu kommen und ohne ſich der Gefahr auszufellen , einen Bruch herbeizuführen , könnten ſie zu der Unterhandlung mit ihm auch keine andere Mittels

Sie fügten

ihrerDellington

in welchem der Lord meldete , daß der Fürſt B i ådet forts fahre, ihm die größte Abneigung gegen Schließung eines Maffenſtiftandes zu erkennen zu geben . Die Regierung zweifelte nan nicht länger an der åbelwellenden Geſinnung des engliſchen Feldherrn . Der Graf Carnot fagte , man inaſſe ſidi difinitiv lieber an die rauhe Freimüthigkeit Biů : dcr's técndert, als das man in der Ungewißheit blieber

„ La commission se hâta d'informer les commis saires de la position critique de Paris, et les invita , puisque le Due de Wellington les renvoyait sans cesse de Caïplie à Pilate , de chercher à voir le Prince Blücher. Ils répondirent qu'ils n'avaient jamais pu communiquer avec ce maréchal, et qu'ils ne pouvaieut point sans risquer de produire une rupture, établir de conférence avec lui que par l'intermédiaire de Lord Wellington . " Ils joignirent à leur dépêche une nouvelle Icttre par laquelle le Lord annonçait , que lo Prince Blü cher continuait à lui témoigner la plus grande repug nance de conclure un armistice, “ Le gouvernement ne douta plus de la mauvaise volonté du général Anglais. Le Comte Carnot dit, ,, qu'il fallait s'adresser déli nitivement à la brutale franchise de Blücher , plutôt

421 in welcher File ließen . "

Wellington's Hoflichkeiten

fortwährend

que de vivre dans l'incertitude où laissaient les tesses de Wellington ). Nur zu freimuthig dänkte den Franzoſen

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die Antwoort,

dia Dennoch wurden der Dawouſt gemachten Antrag gab. Baron Bignon , der Graf Bond y und der Generat Guileminot mit Bollmachten vom Marſchau Davouſt (denn nur mit dem Chef der Urmee, nicht init den Des wollte BIů cher verhanden) putirten und Diplomaten , Herr nach St. Cloud an der Feldmarſchall geſchickt.

Fleury beklagt ſich , daß dieſe Herrir hier , ohne Uchtung für das Bilkerredit , aller Mittel , mit der Regierung zu unterhandeln , beraubt worden , da men ſie während der ganzen Dauer der Verhandlungen eingeſperrt gehalten habe. Dies iſt dahin zu berichtigen , daß Blů cher ſie allerdings einige Stunden , doch in Fehr anſtändigen Zimmern antichama. briren ließ und ihnen jede geheime Unterhandlung mit Pa : ris wehrte. -

„ Sans égard pour le droit des gens farent privés de tous moyens de communiquer avec le gouvernement, re tenus en chartre privée pendant la durée totale des négociations."

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* ) Fleury IV , 167

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