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German Pages 528 [602] Year 1817
DER E D E L
S T E I N .
D
E
R
E D E L G
E
T
S T E I N I
C
H
T
E
T
.VON
BONERIUS
AUS HANDSCHRIFTEN
BERICHTIGET
USD MIT EINEM
WÖRTERBUCHE V E R S E II E N VON GEORGE
FRIEDERICH
BENECKE
B E R L I N IN D E R ~ R » A I I S C H Ü L - B U C H H A N D L U N G
i 8 I 6.
SEINEM
BRUDER
CHRN DAN- B E N E C K E M I T G L I E D E DES R A T H E S DER FREIEN BUNDESSTADT HAMBURG
WIDMET
D I E S E S BÜCH
ZUR ERINNERUNG VERGANGENER ZEITEN u n s A Ii S
ÜENIMAIIIi
UNVERGÄNGLICHER
DER
LIEBE
UND
HERAUSGEBER.
TREUE
VORBERICHT D E S
Dis
H E R A U S G E B E R S .
buchlin
W o l heifsen':
mag
der
EDEL
STEIN"
*
denn nicht nur trägt
es die Kraft
irt sieht
den Menschen zu •witzigen und zu warnen* so wie es edle Steine gibt j
welche die Ge»
sundheitr des Leibes stärken
und
sichern;
sondern es ist auch erfreulich anzuschauen j Mar und rein j hell und milde* wie der Smaragd oder der Amethyst.
Defshalb
es auch von je her * und so weit die
* BONERIUS
VORR.
Z.64.
wurde Deut-
V O R B E R I C H T
VIII
sehe
Sprache
reicht,
geliebt
wie die -vielen Abschriften sen j
die selbst noch
Bücher grofs Ein
der
wurde * als kaum noch die
Kunst
mufs
solcher jedem
ich mich
erschien*
dieser
Edelstein
nun
zugänglich
die unter
darf
nicht
ver-
sondern
fand
von neuem einzige
ans
Ausgabe
r
Fabeln
i j S j zu
aus Zürich
nicht mehr in unsern Buchläden Zwar
erst vor Fabeln
hat Herr Hofrath
einigen
Jahren
veranstaltet;
eine allein
seiner ausdrücklichen
er Au-
defshalb
dem Titel
so ist.
der seine
und
der Minnesinger''
ist.
sehen war,
der
gekommen
sryn*
die
der
Exemplar
liegen*
will:
zu stellenda
den Zeiten
BÜRG
Zeiten
bewogen * das Buch
desselben*
haben
Buches*
unsere
weiden
war * und,
ein einziges
oder verschlossen
gen daran ¡Licht
erfunden
des gedruckten auf
graben
bewei-
und der Abdruck*
haben*
war j, dafs nur
desselben
desselben
Tag
zu drucken
Verbrauch
gelesen:
auf den heutigen
sich erhalte//, 'veranstaltet
und
zu ESCHEN.
Ausgabe sein
Ab-
Erklärung
DES
HERAUSGEBERS.
3X
zufolge> vorzüglich
auf solche 'Leser gerich-
tet j
die alte Sprache
welche durch
geschreckt werden* während die
gegenwärtige
Ausgabe
einzig
bestimmt
ist* welche durch die alte
angezogen
und allein für
werden>
den alten Dichter Gestalt dort
kennen zu lernen.
darauf
ständlich
ankam*
sey*
dafs Alles,
solche
und welche in seiner
dafs Alles Allen
setzen*
werden;
es
Text mufste
denn
die-
aufgefundenen
so wie sie auch höchst
die älteste ist. Ihr zunächst *
in Hinsicht auf innern JVertli schrift*
einen
Pergament'Hand-
bis jetzt
bey weitem die beste*
an>
unzuläs-
sondern
die Zürcher
se ist unter allen
OßEnnn
ver-
echt'Sey.
schlechterdings
schrift zu Grunde gelegt
wahrscheinlich
wünschen*
So wie es also
sig * aus mehreren Handschriften durchgehends
Sprache
eigentümlichen
so viel als möglich,
zu
Leser
so kam es hier darauf
Es war daher zusammen
zurück
beschriebene die mithin
steht die von
Strafsburger
da zu Hülfe
Handgenommen
V O R B E R I C H T
wurde ein
wo die Zürcher
3
Versehen
war.
te auch Behufe
verglichen
Zürcher
Schrift j
ich
der
und gemma
BOXRRIX
zu unterstützen als gefälliges
bescheiden
,
beschränken* einiger
Fabeln,
kamwomit mich
SCHIVUIQHÄIJSIsb
die ganze
Sein
zu
seyn*
gen
überlassen \
Sorgfalt
Handschrift
auf keine
und es bleibt
stände unmöglich
mehr zu
ich * ohne mehr als un-
nehmen; Zeit
kleine
Erbieten j mit gleicher konnte
auf
OXERLIN'S
die Güte hatte.
und Genauigkeit vergleichen.»
wurde
daher
Handschrift
verehrungswürdige
zum
anstellten,
mich
Vergleichung
der Strafsburger
hat-
Hoffnung
mufste
Druck
wozu noch die
Ich
Ausgabe
meine
die
verdient,
diese Vergleichung
allein und
besonders
zu werden.
der gegenwärtigen
können;
vermutheri
ohne Zweifel
Hoffnungj
•vereitelt* den
hätten
ist * oder
zu
Handschriften> t
•von neuem
zu
des Schreihers
Beide
Strafsburger
mangelhaft
mithin
Weise einer
was für jetzt
machten,
-
ankünfti-
die
Um-
Die
vier
DES
XI
HERAUSGEBERS.
Wolfenbütteischen
Handschriften
zu Gebote standen,
,
von denen
die
zwey
schlecht und zwey mittelmäfsig
sind ,
nur zu kleinen Verbesserungen
von
fehlem
benutzt;
wurde
von
und ein ähnlicher
den Abweichungen
sehen Handschrift Wenigen,
gemacht,
was
und
LANG
und
den
kannt
Vaticanischen
gemacht
Damit hange
die
Gebrauch, Scherzi'
und von
werde,
aus
ADELUNG
für
manches
beRechen?
so sind in einem die
Verän verzeichnet
andere
nichts
darbot.
weniger
zeichnung absichtiget.
j
und
Bemerkens der
Indefs wurde
dabey
als eine . vollständige
.Auf-
aller verschiedenen
Lesearten
Ein solches Unternehmen
höchst langweilig,
An-
deryngeri
werthe angegeben , das die Vergleichung Handschriften
der
Öttingischenj,
Handschriften
Textes treulich
auch
dem
haben.
Belege
des Zürcher zugleich
Schreibe-
aber von Allem gehörige,
Schaft gegeben
ganz wurden
der
seit mehreren Jahren vermifsten
mir
und unnütz
bewäre oben-
V O R B E R I C H T
XII
clrein.
Die Abschreiber
und die/s gilt *
leideri von den meisten Alt-Deutschen Schriften
sind so fahrlässig
dankenlos
zu Werke
was sie nicht
gegangen*
verstanden
Hand' und ge-
haben
so sinnlos
dert> so oft die alte_ Sprache nach he ihres Zeitalters Umgeformtj dreistetj
und endlich
denen Lesearten ben wolltej abdrucken
Mafsga-
Landstriches
sich so häufig
wenn man alle
vollständig
man jede müfste.
die Echtheit
tu prüfen
ihres
geän-
eigenes Machwerk einzuschieben
anzukleben , dafs*
der
und
das
Handschrift
des Textes
und
verschie-
beysammen
Da übrigens
er-
ha-
wörtlich derjenige»
dieser
unternimmt * vor allem
Fabeln die,Zür-
cher Ausgabe zur Hand haben mufsj so habe ich die Belege der aufgenommenen
Lese-
arten nur alsdann angegeben * wenn sie nicht schon in jener Ausgabe
zu finden sind.
den äufserst seltenen Füllen blofs meiner Vermuthung folgtej
In
in denen ich ist gewis-
DES
senhaft ten
ÄiiI
HERAUSGEBERS.
angezeigt,
was in den
Handschrif-
steht. Da einige Handschriften
dert Erzählungen
ein volles
enthalten,
Herausgeber * fürs
Hun-
so ist auch
der
erste wenigstens j an die-
se Zahl gebunden j wenn es ihm auch als wahrscheinlich
däucht*
um das Hundert
hinzu gefügt
kann weder für
Die Schlufsrede
das volle Hundert •war ursprünglich angegeben;
vielleicht
worden noch
gar ieine
oder die angegebene der hinzu
geändert.
Scherzischen
vielleicht
etwas beweisen.
de nach Mafsgabe Vermehrung
dafs erst später>
voll zu machen,
ein ganzes Zehent
mehr
Zahl
ist. gegen
In
ihr Zahl wur-
gekommenen
So heifsb es in der
Handschrift:
D i a e bischafl't hau ich geseit
in der Wolfenb.
B:
Zvvey und n e w n t z i g peyspil hab ich geseit
in der
Strafsburger:
H u n d e r t bischaft hab ich gelcif.
Eine
'vollkommen
genügende
Entscheidung
TOR B E E I C H T
XIV.
der Frage liefse sich nur aus einer alten 'vollständigen chen
Handschrift
aber schwerlich
nehmenj
mehr
und,
derglei-
zu ßnden
sejn
wird. Die erste Pflicht 3 die dem einer alten
Schrift
obliegt,
so echt als möglich unserer
alten
fordern
in dieser
geschilderten
istj
gebe;
und
einheimischen Hinsicht^
Dichtkunst
Beschaffenheit
yllt
der
Handschrif-
Es kann auch
Fälle
die
einzi-
auf
wel-
und
da
selbst
nicht ist.
ich bey Ausdrücken
\
ohne
geblieben
ist*
deutung
geändert
hat*
gro-
Zu
diesem
* die
leicht
weil zwar das
in der Sprache sich
und
Diefs
da nach
werden,
Vor-
der Anfänger
fse Schwierigkeit mifsverstanden
mehr
nöthigen
gegenwärtigen
wir besitzen,
habe
wegen
denjenigen
Sprache
das
Zwecke
für
bey der
verweisen
nun haben
ich es für
mir um so nöthiger* ches
sie
so habe
Piücksicht
TVörterbuch
* weil
Buch
Bedürfnifs
siges
Da
dar bieten *
Alt- Deutscher
er^verben
noch
Schwierigkeiten
ein anderes sind*
ist.
immer
Gabe.
Fabeln
weniger
geeignet
also
willkommene
ihres Inhaltes als irgend
verbreitet
sind
eine
XV
aber
Wort die
so wie
Beauch
XVI
VORBERICHT
bey Stellen j
in welchen die richtige
dung
der
Worte
verfehlt
Serbin-
werden
konnte*
eine kurze Erinnerung
unmittelbar
Text
diefs ist auch
gesetzt.
Eben
schehen * wo die Möglichkeit
aus den von Andern
viir
dünkenden
ging;
den
da
ge-
eines Mif¿Ver-
ständnisses irrig
unter
gegebenenj
Erklärungen
hervor
diese also bitte ich zu vergleichen
j
ehe
und
rere Stellen
mit einander
ihn
abgerissene
durch
nem flüchtigen quemere
Gelegenheit
in so weit sie in diesen Fabeln
kommt j im Ganzen
dem
kein Gedeihen;
Lesen
un-
zu vergleichen Bemerkungen
zu, verleiten.
Gründlichen
vorziehen
vormeh* als zu ei-
Das Bebringt
und wer nur erst sucht * finde!
DBS
HERAUSGEBERS.
det gar oft manches> ohne Nachtheil Gewunnen
sagt der ehrliche re und
das ihm sonst *
* unbekannt kunst
schöne
XVII
geblieben
nicht wäre.,
i s t n i c h t ein tröm^ ;
BQNKRIUS
und dieses wah-
TVort gilt auch
auf unsere alten Dichter.
in
Hinsicht
Es bedarf
eifrigen
Forschens und stets wacher Aufmerksamkeit um mit Jedem
Ausdrucke
den Nichtigen
* und
klaren Begriff zu verbinden $ und es wird eine lange und ßeifsige uns alles
Übung erfordert * bis
was wir lesen so geläußg
dafs die Gegenwart Vergangenheit
verschwindet
sich zur
Einheimisch
* und
belebt.
werden kann man nun
freylich,
man
durch
aber eingeführt
das hier beygegebene
buch seinet
wie ich hoffe*
liehen Dienste aus
an.
OBF.RLIN
bemerken>
ist j wird und
nicht noch
und Wörter-,
unerspriefs-
Dafs es weder
des Bodmerischen
wer-
einen Andern:
dazu, bietet
druck
die
Gegenwart
blofs durch sich selbst; den kann
wird»
ein
ein
der Kenner
auch ihm wird für
Ab-
Auszug
sehr
bald
schnelle
xyiu
V O B. B JE R I C H I
Übersicht lung
die
alphabetische
brauchbarer
Was betrifft
seyn.
die' Bezeichnung so beruht
t
aus
haupt,
sind
Zwecke
der
aus der Natur
diese
,
seyn
Grundsätze
Schrift zeichen unserer
aus dem Schreibegebrauch schriften.
Sprachlaute
hier zu weitläuftig
Abgeleitet
dem
der
diese auf Grundsätzen
welche zu erörtern würde.
Zusammenstel-
über-
Spracheund
der bessern Hand-
Die von je her
auch
bey unsern
Deutschen Schreibern sich zeigende und höchst zweckmäfsige
Vorsicht ,
den
durch schwankende Zeichen mufs als höchstes setz anerkannt diefs thut , lauben,
1
werden;
kann
irre zu
niclit machen,
durchgreifendes und
so bald
Geman
man
sich z. B. nicht
er-
das h bald für
h und bald für
ch,
das z bald für •.
und
Leser
z und bald für
• Lateinische
Buchstaben sind
aus dem einfachen Deutsche gibt,
s zu
Grunde,
setzen
gebraucht
weil es keine
eben so wenig als Schwedische
DES
HERAUSGEBERS,
oder Portugiesische; nigkeiten,
Doch
die/s sind
die höchstens innerhalb
den der Schule
XIO^.
•verhandelt
Klei-
den
werden
Wän-
mögein.
\
Wichtiger entbehrlich
da gegeni im djedem
ist eine Kehntnifs,
ze > -welche unsere
der
alten Dichter
auf das Versmafs
Grundsätin
Hinsicht
Es Wird
daher
nicht überflüssig seyn * diese Grundsätze
* die
gröfsten dichte len*
befolgten.
Leser un-
Theils für
alle
Alt - Deutsche
gelten j hier kürzzusammen und auch
Ge-
zu stel-
zu wiederi hohlen zum Besten derer* denen es noch nicht bekannt
seyn
dßs Bekanntere
möchte.
I. Der herrschende
Schritt
ist der
sche3 doch wechseln bisweilen ische Zeilen
mit iambischen
zählt
jede
eine
kurze
die
mit
hende
ihr
abj
trochäische Syllbe
weniger
im Gleichmafs
iambischei
z. B,
iambitrochänur Zeile als ste-
V O B B E B. I C H B Das er tut als gar unrecht Das muge^ herren unde knecht (*). II. Männliche,
uncl weibliche
der Zeilen wechseln
Ausgänge
willkührlichund
die letzte kurze Syllbe gilt III. Ob die Zeile für
nichts. oder
für
trochäisch gelten soll* entscheidet
der
.Ausgang wie
iambisch
derselben;
eine Zeile
also
folgende
böser rat ist ein arges kleit (*) ist als iambisch anzusehen — v— vv
{und auch
v — v würde* der Regel
II. zu folge j iambisch seyn )., da man mang ror wachsen sach (3) hingegen
ist
trochäisch.
IV. Das gewöhnliche Mafs der Zeile in den folgenden achtx ben.
Fabeln
sind
der trochäischen , sieben SyllAusnahmen
len von sechs*
(*) LXII, 17.
iambischen
sind iambische Zeiund trochäische
(*) XXX, 46.
von
(3) LXXXIII, 6.
DES
HERAUS GEBERS. !
XXI
fünf Syllben.
Üb er schritten
dieses Mafs
niemahls.
wird
V. Die beiden durch den Reim
gebunde-
nen Zeilen haben gleiches
Mafs\
h. hat die erste Zeile acht
Syllben»
so hat die zweyte auch acht* falls
sie trochäisch
die zweyte trochäisch j
oder»
ist j sieben;
die erste Zeile sechs Syllben gleichfalls
d.
hat
s
so hat
sechs,
oder j
fünf.
Diese beiden unter IV. und V. aufgezeichneten
Regeln stehen für
die-
s e Fa beln
so fest j
der
Echtheit
des Textes
dafs zum
sie
Prüfstein
dienen» VI. Statt
der ersten beiden Iamben
steht
häufig ein Choriamb: Recht als das grüne lob den walt (T) Warheit ist aller eren hört (*)
(,') V o r r . 58.
( 4 ) XI, 46.
VoB.BEB.ICHT
XXII
auch wohl ein
Antispast:
des scher-hülfen nam menlich war (*)
oder der Doppel-
Trochäus:
böser rat ist ein arges kleit (*)
Ehen so steht, Trochäen
statt der ersten
der
beiden
Antispast:
der boin balde stille lag ( 3 )
oder der doppelte
Jambus •
der was ein diep.
VII. Die vorletzte
fehlt
W a r er kam (*).
der
Zeile
bisweilen , und es kommen
nicht
selten
kurze Syllbe
Verse vor*
wie z. B.
folgende
sind: in siner hochen wisheit ( 5 ) das trost du kleinen tierlin (*) verbirgt des herzen valscheit ( 7 ) das er kund manig klugkeit ( 8 ) hette dur sin klügkeit ( 9 )
( * ) X X I X , 5.
( s ) X X X , 46.
("3) X X V , 24.
(4) X ,
( s ) X I I I , 5.
( 6 ) H I , 27.
( 8 ) X X , 4.
C)XX,19.
3
.
CJ V I , 4o.
DES
HERAUSGEBERS.
XXIII
mit werken hast verdienot ( T ) t
nu hat er ein gewonlieit ( s ) kein tier was so fieissan ( 3 )
Einige dieser Zeilen liefsen sich zwar auf das volle Mafs zurück führen
3
wenn man annähme ([was allerdings bisweilen der Fall zu seyn scheint dafs der Doppellaut zu zwey Syllben gedehnt wird; aber bey andern läfst sich doch ein solcher slusweg nicht wohl treffen. VIII. Die Ängstlichkeit * mit welcher man jetzt
bey dem Schreiben der Verse
dem Leser die Syllben vorzählt * ist neue Sittej
und das Häkchen*
oft mit übertriebener Sorgfalt
das jede
Verkürzung bezeichnet * ist der alten Schrift fremd.
Sie schwankt zwi-
schen der Sorge für
Verständlichkeit
und zwischen der Sorge für Versmafs _»
(') XXII, 62.
(*) L X X V , 4.
(3) L X X X I V , 9.
V O R B E R I C HT
XXIV und
dieses Schwankenj
ganz
guten
Gründe
das
seine
hat*
mufs
auch in unsern ¿Abdrücken alter dichte haft
beybehalten
werden.
Ge-
Fehler-
würde es zwar seyn*
mit
chem, alten Schreiber ¿last zu
mansetzen
wo das ist für zwey volle Syllben
gilt;
aber wo es für Eine steht * da
mag
nach
Willkühr
das ist oder dast ge-
schrieben xver den. TVer die Syllben nachzählen
willy
der mufs wissen * dafs nicht nur das e am Ende eines Wortes*
so wohl vor einem
cal als auch vor einem sondern
auch
Endsyllben bald gezählt
und
das e der
Vo-
Consonant* unbetonten
Vor syllben ( b e , g e )
bald nicht gezählt
wird*
dafs waren ( häufig auch wan geschrieben),
alles, gegen, vigent, tugent, ku-
nig u. dgl. einsyllbig gebraucht
werden
"können * dafs man vor Alters schrieb :
DES
HERAUSGEBERS.
XXV
dirré keller ist sufser spise vol (*) Statt dafs rnan jetzt
schreiben
müfstc:
dirr' kell'r ist silfser spise vol; er mufs wissen ¿ dafs wurden si, sprachen si, do si statt wurden's, sprachen's, do s'
steht;
dafs so ist so'st, es ist e'st, do ich do'ch, ze vil z'vil, mit dem andern mit'm andern, du andern cf andern, ze der zer, uf den uf' n u. w.
galt:
dergleichen * sage ich * mufs jenige wissen * der die Verse
der-
nachmes-
sen will. Aber Verse herzählen
und
Verse
herí es en ist zxveyerley¿ ist so verschieden von einander
als die
der Kriegerscharen
von den
des Tänzers
Wie
sind.
Verse i in Hinsicht
XV. 44.
Schritte Schritten
Alt-Deutsche
auf diesen
Tanz-
XXVI
V O K B U R I C H T
Schritt j vorzulesen
sind,
das müssen
wir von unsern südlichen lernen:
Nachbarn
wir haben diese Kunst
renund
verlo-
mit ihr gar vieles was keine
Nachahmung
Griechischer
Versmafse
ersetzt. Überhaupt sehr,
vergessen
wir nur
wie wichtig es ist3 für das
zu lesenj und nicht
für, das
Dichter müssen durchaus werden*
und
Dichter.
Ihr freyerecht
Gangj
vollens
laut
zu Ohr
jiuge. gelesen
unsere
alten
Deutscher
das warme Blut>
das
durch
die sldern
ihrer Rede rinnt und
den
Gedanken
mit dem Thau der Empfin-
dung benetzt j und so vieles was kein ,Wörterbuch mancher
zu lehren
Sprachmeister
vermag
und
wohl gar für
Fehler erklärt * kann allein durch
das
Ohr begriffen werden;
denn für
das
Ohr j für
den Sänger
und für
den
Vorleser,
wurde es ursprünglich
ge-
DES
HERAUSGEBERS.
XXVII
schrieben * und Laut und Ton allein vermögen das Todte zurück, zu rufen ins Leben» so wie nach einer alten Sage der Löwe seine tödt gebornen TVelfen durch seine Stimme wieder zum Leben erweckt. Die weitere Ausführung dieses Gegenstandes gehört nicht hierher; aber verhehlen kann ich es nicht j dafs ich das taubstumme Lesen * wodurch die neue Zeit der alten so entschieden entgegen steht* für eine Pest halte, die im Finstem schleicht. Der Grundj wefshalb so viele schlecht schreiben * ist, weil sie nicht hören was sie geschrieben haben; und der Grund* wefshalb gerade die geistigste Blüthe des Schönen unbeachtet verduftet * ist, weil man sich gewöhnt nur die Staubfäden der Blume zu, überzählen.
VORBEK.1CHT
XXVIII
Gern möchte
ich dem Leser
dieser
beln recht viel von dem. Verfasser erzählen;
aber,
nig zu sagen ,
leider,
wir doch
wenn
nicht
in
uns genannt
Jahrhunderts
schrieb,
und die ganze
Art
aus denen
lieh jemand
Dafs
BOXE-
seine beweisen
wollte,
LESSING
des
überzeugen,
aus den Sprüchen, genheiten
gehöre
schwer-
der nicht den
Ren-
mit
wel-
Man hat zwar
auch
die bey mehreren
Gele-
in diesen Fabeln vorkommen,
und
die wir jetzt wollen,
vierzehnten
zu setzen sey , werden
ihn ansah.
LBSSISQ
Sprache Die
ner mit eben der Vorliebe ansieht, cher
dreyzehnten
seines Vortrages.
dafs er in die zxveyte Hälfte Jahrhunderts
und
des
zeigt
nicht,
Vorrede
hätte.
in der Mitte
beWüfs-
Nahmen
der
nxus ungefähr
Gründe,
ich nur we-
auf Vermuthung.
selbst seinen
er sich
Schlufsrede
derselben
und selbst dieses Wenige
ruht gröfstentheils ten
vermag
Fa-
dafs
im
lesen,
FRIGEDAnk
BONERIVS
schließen
in eine spätere
als jene Sammlung.
Richtiger
Zeit wäre
DES
•Wohl der umgekehrte oft dergleichen denklicher
XXIX
HERAUSGEBERS.
Schlufs;
Sprüchwörter
Zeit
im Munde
führt
BONERTVS
an*
die seit un~
des Volkes waren j
aber er nennt niemahls
einen
FRIOEDAIIK^
der
doch
des dreyzehnten
Jahr-
schon am Ende
hunderts HUGO
in solchem
VON
Ansehen
stand *
nie versäumte
TRIMPSRÖ
dafs
dem
Denk-
>
Spruche
den
hochverehrten
setzen; wahrscheinlich lung -—Zahl
erst
nach
Wem
Nahmen
also wurde diese Zeiten
BONERIUS
übrigens
und Gewicht
beyzu-
gemacht.
in Fragen
der Stimmen
Samm-
dieser
.Art
etwas
gelten>
der mag sich erinnerndafs
nicht nur
SCHBRZ
und
in die Mitte
ßoDMER diese
dreyzehnten dafs auch
Fabeln
Jahrhunderts
setzen*
sondern
einer der einsichtsvollsten
Kenner
unserer alten Dichter* den man nicht
DOCES*
nes Herausgebers Gründen
für
zeihen
Ii.
kann*
dieselbe Zeit
so scheint
Bibliotheks-Custos
der Parteylichkeit
Was das Vaterland trifft*
des
dieses
aus
ei-
triftigen
entscheidet. unseres Dichters die
be-
nordwestliche
VORBERICHT
S.XX
Schweiz gewesen
zu seyn.
nicht nur verschiedene Sprache
hin*
Darauf
deuten
Eigenheiten
seiner
so wie auch einzelne
Wörter
z. B. ziger, flu, u. m. sondern auch der Nähme seines Gönners
VON
JOHAIT
RINKXNBKRG'*-
welcher, übrigens wohl schwerlich der rosr
JOHANN
ist j von dem uns die Samm-
RINKXI?BBRQ
lung von Minnesingern
siebenzehn
in eine
und dieselbe Form gegossene
SpruchgedichtQ
aufbewahrt•
war.,
hat,
Der- letzte
H E R vor seinem Nahmen steht *
Standes*
der Gönner unseres
da
kein
bürgerlichen hin-
BONKHIVS
gegen wahrscheinlich aus dem bekannten ade~ ligen
Geschlechte. Die Kenntnifs der Lateinischen
durch welche
Sprache*
in den Stand
BONERIVS
gesetzt
wurde seinen Stoff aus den Lateinischen beldichtern teinische *
zu nehmen*
Endung*
Fa-
so wie auch die La-
die er seinem
Nahmen
machen es höchst wahrscheinlich *
er ein Geistlicher Erfahrung
war;
hinweisende
und die auf Bekanntschaft
dafs
eigene mit.
DES I
dem
HERAUSGEBERS.
XXXt
Klosterleben 3 so wie die
desselben,.
lassen
Kloster gastlicher
Empfehlung
vermuthen,
dq/s er
war * woher es denn
ein auch
kommt , dafs er in der Schlafsrede , so wie sie in ein paar Ritter
Handschriften
Gottes
len, .aufweiche stützt,
genannt
lautet,
wird.
sich diese meine
ein
Die
Stel-
V~6rmuthung,
sind-.II, 27 u. f . LXXXIV, 85. LXXXV,
10.
Nachrichten Abdrücken
von den Handschriften
dieser Fabeln ,
so wie von
Was bisher über sie gesagt oder für worden ist , 'findet man in dem Grundrifs
zur Geschichte
sie durch Friedr. Joh. Gust.
sie
gethart
Literarischen
der Deutschen
Poe*
und Prosaisten
( Th.I.
Lexicon
von
Carl
S. 1 6 1 . Th. V. S. 769.
u. Th. VI. S. 58 a).
Es ist also überflüssig
ses hier abermahls
zu wiederhohlen;
Ansehung
und
l
und in dem
BÜSCIIINQ'
JCHVENS*
1
Allem,
Heinr. von. der H-dom
Deutscher, . Dichter Heinr.
Und
der vier bereits erwähnten
die-
nur
in
Wol-
X X X I I
V
fenbüttelschen
o R B E R
I C
H
Handschriften,
seyn , noch, folgendes
zu
den
vpn
schriften,
LBSSZNO
in allem Betracht verdiene fsen j dafs zwar nicht Vollständigkeit sern Lesearten 1
Hand-
*j* sagt * ' dafs sie die er st e zu hei'
das Alter
aber-die-
und der Reichthum
an bes-
ihren Vorzug JESCHB^BURO
ausmacheund das
Zeugnifs
dafs sie sich am meisten dazu
bey der Festsetzung
des Textes zum
gelegt zu werden' "f"f\ dieser Handschrift
un-
x
der auch H. Hofr. gibt *
nöthig
die zweyte
beschriebenen.
LESSINQ
, von der
wird es
bemerken.
TVolfenb. A bezeichnet ter
T
Die
lautet folgender
eigne, Grunde
Überschrift Mafsen:
Hie vähet an das puch das ist genant detf weit lauft vnd es hat ein meister gemacht Esopus ynd heysset der guidein stein &c.
Beyträge zur Gesch. und Litteratur. Beytr. V, 5.20.
•J- LESSING'S
•J--J- Vorrede zu BON ER3 S Edelstein S. XVI. Sie
»ES
HERAUSGEBERS.
XXXIII
Sie hat keine Jahr zahl * gehört aber offenbar an das Ende
des fünfzehnten
Sie enthält
Jahrhunderts.
sechs und neunzig Fabeln > und
ist also allerdings
die vollständigste
den JVolfenbüttelschen
unter
Handschriften
: übri-
gens aber kann ich ihren IVerth bey -weitem. nicht so hoch anschlagen ; ich sie für nicht
viel mehr
die allerschlechteste*
halte
wenn -ihr
etwa fVolfenb. B
T. ) in dieser Hin-
(LESSING'S
sicht den Rang streitig überschrieben:
geschrieben
ist)
steht
sagt,
und
H. Hofr.
GOTTSCHED
•welche Zahl
ist Seite.
Hand Anno
las diefs
1402,;
er möchte nicht darauf
dafs
•wohl gewiß
spätem
die Jahrzahl
GOTTSCHED
ten
Antwort:
und auf der letzten
von einer etwas
35» 1 X X X X I I . JLESSINO
Diese
hie hebt sich an ein maister:
Esopus genant, (die freylich
macht.
richtig
ESCIIENEURG
iSga zu lesen. wirklich
gelesen glaubt,
habe ; es
sey
Ist die Frage>
da steht j
weiter nichts als 92; die ***
wet-
so ist
die
Hunder--
XXXIV
r O H B E S I C H T
te sindj
Wie gewöhnlich J nicht
Was H. Ho/r.
für
USCHSNBURO
das. abgekürzte
las j. ist
i3oo
und wenn
Domini,
stände * so könnte
¿ingegeben;
man die Handschrift
so gut\ in das sechszehnte
Jahrhundert
aen als in das Jahri^QQ..
Übrigens
nur
1402
GOTTSCHEDS
(in dem ganz richtig
nicht
92
ein
eben $etscheint
Druckfehler
der guLe Mannder
1492 gelesen halte*
ZU>^
wohl unschuldig.
ist Wolfenb. re
i458j
C
und fängt
den Blätter sind Jahrzahl zehenten
ist vom
Jah-
Fabel
'Ieg-
mit der XIII,
lichs zit sich richtet*
UKülfenb.
III.)
QLESSING'S
an;
die vorher
gehen-
abgerissen,
D
(
LESSZNO'S
IV. )
Jiat
keine
gehört aber an, das Ende des funfJahrhunderts
vierzig Fabeln;
j
und
was folgte
enthält
scheint
nur
abgerissen
zu seyn. Diese beiden letzten ben zwar rnen
als
neuere die
Handschriften
Sprach•
Zürcher
und
Pergament
ha-
§chreibefor-
Hand-
DES-
Schrift3
H E R A U S G E B E KS.
sind aber
bei \weitem, besser als
und B, und scheinen Handschrift
^XXV"
mit der
aus Einer
Quelle
A
Scherzischen geflossen
seyn.
Vielleicht
erwartet
noch eine Nachricht
mancher
von andern
schen Fabeln * dergleichen bliotheken gen.
handlung BONEMVS
lie-
theils würde eine solche
Ab-
Grenzen
es unbescheiden
thun reicht*
einer
weit übersehreiten
weit besser
Alt-Deut-
zu München
die
vorzugreifen*
hier
z. B. in den Bi-
zu TVien und
Allein
Leser
seyn
3
Vorrede theils
andern
die einen Wunsch befriedigen
im Stande
bin.
können
zu würde
Gelehrten der
Art
als ich
zu
Mein Zweck ist er-
und meine Mühe belohnt * wenn der
E D E L S T E I N fleifsiger gelesen und besser verstanden
wird*
in seiner gegenwärtigen
und wenn dieses Gestalt
etwas
Buch dazu
XXXVi
VORBER. D
beyträgt i
die gründliche
Alt-Deutschen
HERAUSG,
Kenntnifs
unserer
Sprache und Dichtkunst
befördern.
Güttingen*
Jan. 1816. G. F. B E N E C K E .
zu
XXXVII
INHALTS - VERZEICHNIS. Seite. Vorrede.
3
I . V o n einem lianen und einem edeln steine. II.
V o n einem äffen und von einer m u s .
.
.
V . Von einem wolfo und einem schafe. V I . Von einem fros und einer muse.
•
.
.
I I I . Von ainem j s g e r und einem tiger tier. IV. Von einem bom uf einem berge.;
.
S
.
IÖ
.
.
IJ
.
.
.
17
.
.
,
•
. 2 0 •
23
V I I . Von einem hunde und einem schafe.
.
.
.
25
V I I I . Von vier tieren die waren gesellen.
#
.
.
28
J X . V o n einem hnnde der trug ein stüke.
.
.
X . V o n einem diebe der k a m zä der e,
•
•
•
34
X I . Von einem . w o l f e und einem storche.
.
•
•
36
X I I . V o n einem hunde und einer brekin.
.
•
•
40
X I I I . V o n einem slangen in dem h u s e gespiset.
(
(
43
X I V . Von einem esel und einem lowen.
.
.
X V . Von eirier veltmus u n d einet etatmus.
.
.
X V I . V o n einem fuchse und einem arn.
.
.
X V I I . V o n einem aren und einem sneggen.
.
.
X V I I I . V o n . e i n e m fuchs und einem rappen. .
» 3 1
.
45 .48 .53
.
.
55 .57
X I X . V o n einem alten lowen X X . V o n einem Kund und einem esel.
.
.
.
62
X.XXVÜI
I N H A L T S — V E R Z E I C H N I S S.
X X I . Von einem lowen und einer muse,
.
X X I I . Von einem wigen der was siech.
.
Seite. . 6$
. .
X X I I I . Von einem swalmen und von hanie.
.
. 6 8 .
X X I V . Von liitan die baten umb «in künig.
71
.
.
X X V . Von froschen die wolden lian einen künig. X X V I . Von einem!wigen und von den tuben.
. .
X X V I I . Von einem hunde und einem diebe.
77 80
.
•
85
•
•
89
.
82
X X I X . Von einem scher - hüllen,
87
X X X . Von, einem larobe und einem wolfe, sLXXI.
Von eine.m i h e n hunde.
X X X I I . Von einem
jeger
4
.
.
X X V I I I . Von.einem Wjslfe und einem schafe.
7
.
.
.
.
und einem Jiasen,
.
»
X X X I fl. Vpn eines g,ei£äe. und '^inero Wolfe.
.
X X X I V . Von einern sUngen der wunt wart.
•
91
• . 9 $ •
.99
X X X V . Von einern Wolfe einem schafe und einem hirz, XOJ X X X V I . Von einer fliegen und einem kalwen manne.
105
X X X V I I . V o a einem fuchse und einem Sterken.
-
iqj
X X X V I I I Von einem- Wölfe der Viuit ein bilde.
«.
1X1
.
XI4
.
IXj(
X X X ' X . . V o n ; einem rüste und pfawen. X L . Von einem rn.uU und einem bremen.
•
•
X L I . Voi» einet fliegen und einer ambeifsen.
Iii
.
X X I I . Von. einer ambeis und einem hostüfEen.
.
.
123
? i L I I I . .Von, einex mute: und von iren kündend
#
. .127
X L I V . Von tieren und dein gefugel,
.
132
.
.
.
XLV. Von einer wiesei die wart gevangen.
.
X L V I . , V o n einem fros jmd .einem ochsen-.
.
.
.
X L V H . Von einem I i wen und einem bitten.
•
X3L.VIII. Von dem ritten, und iron. tUr-fLo»
.
.
138 .
.
.135 14I . XtX
INHALTS - V E R Z E I C H N I S S E
XXXJ^ Seite,
X L I X , Von ;dem habek und der Jira.
.
.
.
154
L . Von. eioeip lowen und von einem rosse.
.
.
159
L I , Von. ein ein rosse und von einem esel,
.
.
lös
LH-. Von einem man und sinem sune und einem esel.' 166 L I I I . Von,einem beschulten esel,
.
.
.
171
L i y . .Von „einer naclitegal und einem eperwer.
,
176
L V . Von einem wolfe und einem fuchse,
.
.
179'
LVr. Vpn j:inetn Jiirz und einem jeger.
.
.
183
^
r
184
.
19t
J.VII. Von f i l i e r frowen und einem diebe. LVJII. Von dtiftn. w-Uwen romerin.
.
, .
,
197
LX. Von dem magen, den henden u m i iuisen,.
&IX. Von einem, Kunde und. einem wölfe^
.
SCT-
L X J . Von einem juden und von einem morder. L X I I . Von einem amptman und einem ritter.
203
.
S.1Z
#
215
,
L X I I I . Von einer, frowen und einem wolfe.
.
L X I V . Von einem .»neggen und einem arn,
»
L X V . Von einem krebs und sinem sune. LXVI.-Von .der sunnen und dem- winde.
.
Scf
> .
.
.
LXVir. Von einem esel und eines lowen hüte. L X V III. Von einem fro» und einem fuchse«
21?211 .
224
•
• 227
L X I X . Von einem hunde der trug ein -schellen.
•
¿30
L X X . Von einer kotzen von musen und von einer schallen 233 L X X I . Von einem slangen der was gebunden. L X X H . Von bavolnem gute«
.
.
.
.
.
54Ö
L X X r I I . Von awein gesellen und «inem bern, L X X I V . Von drin gesellen.
.
L X X V . Von einem kalwen ritterei.
.
. •
L X X V I . Von einem lioger und einem zolner.
236 •
.
245 248
.
. 253 .
25(5
XL
_
INHALTS-VERZEICHNISSE
-LXXVII. Von zweien heven,
.
.
.
Seite. 259
.
jLXXVIII. Von einem lowen und von einem ochsen.
262
L X X I X . Von einem äffen und von den tieren.
26$
.
LXXX. Von einer gense die leite ein guldin ei.
.
L.XXXI. Von einem pfawen und einem kranithe.
271
LXXXII. Von einem pfaffen und von einem esel.
.
LXXXIIT. Von einer eiche und von einem rorer-
275
.
278
LXXXIV. Von vier ochsen und von einem Wolfe.
.
LXXXV. Von einem ritter der wart ein munefe,
281
.
LXXXVI, Yon „einer tannen und von dornen.
268
.
LXXXVII. Von einem edeln steine eines keiserg.
285 .
289
^
298
LXXXVIII. Von einem nidigen und von einem gitigen» 295L X X X I X . Von einem «sei and drien brudern,
.
XC. Von einem lowen und von einer geisse.
. 298
.
.
302
XC1. Von dem der kalt und heis hat in dem munde.
304
XCII. Von einer nachtegal wart gevangen.
.
308
•
515
XCIIF. Von Wolfen, Linen und hunden.
. •
.
313
XCIV. Von einem der konde das swarze buch. XCV. Von zwein die mit gaben wolden gesigen.
--» 320
XCVI. Von einer katzen die wart besenget,
.
XCVII. Von einem kinde hies Papirius,
.
. .
.
324 ^327
XCVIII, Von einem bischoffe und einem erzpriester,
332
XCIX. Von einem
viu. VON
VIER
TIEREN
DIE
WAREN
GESELLEN. Von
5
b'oser
geselleschaft.
V l E R gesellen kamen über ein, Das alles solde sin gemein, W a s si bejaglen uf der vart; Das selb mit eid gevestnet wart. Das was ein lowe freissam, Ein geis, ein ochse der was zam; Ein schaf der vierd geselle was,
44. daß man keinen Handel ohne sie
abschliefst,
VII. 45
28 Du valscheit die ist nu so wert, Das man ir zallen kofen gert. Du valschen zungen hant das recht; Si machent ki'umb das e was siecht.
4J>
viu. VON
VIER
TIEREN
DIE
WAREN
GESELLEN. Von
5
b'oser
geselleschaft.
V l E R gesellen kamen über ein, Das alles solde sin gemein, W a s si bejaglen uf der vart; Das selb mit eid gevestnet wart. Das was ein lowe freissam, Ein geis, ein ochse der was zam; Ein schaf der vierd geselle was,
44. daß man keinen Handel ohne sie
abschliefst,
VIII.: 8 ; Als ich an einem bliche lös. Ein hirz begegnet inen da, Des. wurden si alle fro.
10
Do der von: in gegangen wart,. Do wart da fiir nicht lang gespart. E r }yart zerhowen schier, Und wart gefeilt in. vier. Do sprach der. lowe .freissan:
15
'Den ersten teil den wil i c h h a n j Der sol mir dur~min edelkeit Vor uch allen sin bereit* Den andern teil git mir min kraft Und mine grofse Meisterschaft.
so
Der dritte sol mir nicht engan, Wan ich alrmeist gevochten han» -Mir belib och den der vierde teil, Dii friin tschaft lan ich an ein heil,
12. Da wurde nicht lange gesäumt. 23. Wenn mir nicht auch der vierte Theil bleibt, so . . , Vgl. v i r , 8. 24. So mag aus der Freundschaft, die wir uns geschworen haben, werden was da will. S, das Wort Heil im Worterb.
30 25
Vili. Die w i r zesainen han gesworn.' Si vorchlen al des lovven zornj I r teil den musten si da lan, Und musten hungrig dannan gan. Es beschicht noch (und ist och recht),
5o
35
4o
So sich geliehen wil der knecht Dem herren, dur sin tumben müt, Def^schadgot sich; und ist nicht gut Mit herren kriesin essen. Si hant sich des vermessen,' Der sich da dicht hüten w i l , Sie werfen im der kriesin slil In du ögen; das gelob m i r , Dar uf so stat ir aller gir. Er sprichet, wen man teilen sol: 'Ich gan dir dines rechten wol. Ilab dir das kalp, la mir du k u ! W i l t du des nicht, so var ich z u , Und nim du ku zesamt dem kalp.', Sus wirt der arm bedenthalp
44> bedenthalp, auf beiden Seitelt, alt im andern.
in einem Falle so wohl
Vili. 45 Geschelkt.
Das mag nicht anders wesen;-
Vor g e w a l t mag k u m ieuian
45
gewesen.
IX. VON E I N E M
HUNDE
EIN Von
DER
TRUOG
STUIKE.
UT) e r i g e r
gitekeit.
M a n liset von eim hunde, Der trug in sinem munde Ein stuk fleisches das was g r o s , Des sin geslechle nie verdros. A n einen Lach trug in sin weg. Do vant er weder brug noch steg; D o was weder schif noch m a n ; Ze füs so must er über gan. Do er kam verren in deu bach,
IX. Von übermäfsiger
¡Iahtucht.
5
Vili. 45 Geschelkt.
Das mag nicht anders wesen;-
Vor g e w a l t mag k u m ieuian
45
gewesen.
IX. VON E I N E M
HUNDE
EIN Von
DER
TRUOG
STUIKE.
UT) e r i g e r
gitekeit.
M a n liset von eim hunde, Der trug in sinem munde Ein stuk fleisches das was g r o s , Des sin geslechle nie verdros. A n einen Lach trug in sin weg. Do vant er weder brug noch steg; D o was weder schif noch m a n ; Ze füs so must er über gan. Do er kam verren in deu bach,
IX. Von übermäfsiger
¡Iahtucht.
5
io
D e n schatten er des fleisches sach, D a s er in sineiri' munde Irüg. E r sprach: ' I c h hette wol genug, Mocht ich d a s stuk z u disera han»' V i l schier er ginnen do began,
15
U n d wold das stuk begrifen: D o Jinist im- das entslifen, Das er vor in dein munde hat. D o stunt er ledig unde mat. Das. er sin stuki hat verlorn
20
D u r gitekeit, das was im zorn. D e r schatten'ltT betrogen hat.
Das noch beschicht an manger stat, Das v i l dik ein tumber w a n , Betrüget frowen unde man. 35
D e r sicher, dur Unsicherheit, L a t , das wirt im dike leit. W e r nimet das nicht sin enist, V i l licht des sineri im gebrist. Gitekeit wirt niemer gutj
225. TVer
das Gewisse aufgibt für das Ungewisse,
IX. 5o Si trübet raanges mannes mut. Gilekeit die schiket das, D a s f l u n i friinde wirt gehas. Gitekeit die stiftet zorp; Von ir wirt manig sei verlorn. Gitekeit gemeinder hat In bürg, ze dorF, und in der staf^ D e r vogt, der Schultheis, und der r a t , Und was er weibel und boten hat, Der m e i e r , , u n d , d e r riqhter, Der fiirsprech,
und 4er heimlicher,
Der brugger, und der t o r w a r t , Der hirte, und der ban\yart, Pfaffen, leien, jung und a l t , Münch und jwumen inanigvaU, Der bischof, uud der cappelan, Der abt, d e r p i ' o b s t . u n d der dechan, W a s mao. finget oder seiit, Si lebent al in .gitekeit.
Ä
34
-
1
X. VON
EINEM
DIEBE
ZÜO Von
DER
DER
KAM
E.
i
unrechter
froide.
E I N wip nam zi! der e ein man, Der was einr diep.
War er ,kan,
Do stal er alles 'daä er' vänt; Diepstal was im wo! erkant. 5
Sin nachgeburen Waren fro; Ein hochzit machten'Si im do, Si lobten al'die werderi e ; D o wart getanz'et' machels me. Ein wiser man ein bischaft sprach^
10
Do er die tumbe froide sach: Den sunnen einekeit verdros« Das er sold werden erbelos
6. Sie gaben
ihm ein
Fest,
X. i3
35
Und ane kint, das was im zorn. Er nam ein wip, das nicht verlorn W u r d e sin gesiecht. Do wart ein. gros gebrecht
15
Von der erd, als ich uch sage. Zu got hup, sich ein grofse klage. Du erde sprach: , ' G o t » herre min! lemer mus ich verdorben sin.
20
E i n sun hat mich so verbrant; Gewint er kint, ich bin geschant Und verdoiben iemer me. Er tut mir einig alse w e ; Gewint er erben unde kint,
a5
Die für in verre beider sint» O We, wie sol ich dan gestan!' — Also ist es um den, diep getan, Der einig grofsen schaden tut; Gewint er kint, das ist nicht gut.
3o
26. Die für in (so ist ohne Zweifel tu feie«) die noch weit heifser sind als er. JVollta man ir beyhehalten, so könnte man erklären! So sind ihre Feuer (die Feuer des Vaters und der Kinder) dann weit heifser. — Das mit dem Comparativ verbundene für regiert immer den Accusativ,
C 2
X. oi
36 W a n man sieht dike, das du kint V i l bosei- den du -Vetter sintt Da von sich nieman frowen sol Mit den, die schalkeit wesent vol. 55
W e n das unkrut über gat Das g u t ; und wen der hose iiat Gesellen! des mus schaden lian Bede fröwen unde man.
XI, VON
EINEM
WOLFE
UND
EINEM
STORCHE. Von
böser
undankberi.
E I N wolf kam nach siner art Hungrig uf des rübes vart. Vil schiere wart er do gewert Des röbes, des sin Iierz begert.
36. das gut, das gute
Kraut.
X. oi
36 W a n man sieht dike, das du kint V i l bosei- den du -Vetter sintt Da von sich nieman frowen sol Mit den, die schalkeit wesent vol. 55
W e n das unkrut über gat Das g u t ; und wen der hose iiat Gesellen! des mus schaden lian Bede fröwen unde man.
XI, VON
EINEM
WOLFE
UND
EINEM
STORCHE. Von
böser
undankberi.
E I N wolf kam nach siner art Hungrig uf des rübes vart. Vil schiere wart er do gewert Des röbes, des sin Iierz begert.
36. das gut, das gute
Kraut.
XI. s I n der geschieht \v*aj t iiii eiè geis. V i l freislich er do it> ai bei«, D a von er gro£sen. sehaden ào E n p f i e n g ; des want .eu'.gar un fro. E i n ' beiiii isn in., d'ea* Jüele» sin . E e l e i b , das: es nicht' « s «deh. in D u r kein- a a eli e mochte Jioméri. Het
er so' fiaslich. nñ'ht: g e a w i e n
D u spis,
es w e r im nicht gescliecben.
I c h mus bi' d e r ' w a r h e i t
jechen,.
Ic.lt.Wold, das f'iowen unde D i e sich .frasheit w m e n l
man,
an,
Bescheche ills dem w o l f b é s c h a c h , 5 0 s c l i r ü w a - m a t i g e r w b und ach ; E s sigent f u o w e n oöeinmari y 5 1 mufsten mângen a r t z a t häux. D e r w o l f der w a s in grofseb n o t , E r w a n d er. inustö lígeii tot» E i n artzat m u s t e r Buchen
^anjl
D a s hat, sin-: frasJiek i m g«tari¿
E r kaïn da er den storchen vaut. E r sprach, er Wolde im du pfant
5. In der- geschickt bey dieser
•Gelegenheit.
XI. 27
38
5o
Losen um dri hundert pfunt* W i e er in machete gesunt; Er Wold im liehen unde geben, W i e er im hülfe umb sin leben.-
55
Er sprach: ' H e r wolf, tunt uf den munt! Ich wil üch machen schier ^gesunt.' Er slies das höbt in sinen kragen; Das bein geriet sich vaste wagen'; Us- siner kelen zoch er do
io
Das bein; des wart der wolf vil fro. Do sprach e r : ' H e r , -ir sunt mir, gebend Sit ir nu von mir hant das leben, Das mir gelobt hat ilwer munt, Sit ir nu worden sint gesunt.'
45
Es wer noch biilich unde recht, Das burger, riller unde knecht Hielten stets, das si gelobent. Ich wenne, das si vaste tobent,: Die ir werfe velschcnt und ir wort;; W a r h e i t i s t a l l e r e r e n hört.
30, umb sin leben in Hinsicht seines Lebens, Leben behielte. 54. Der Knochen fing an sich stark zu
bewegen.
dafs er das
XI. 4 7
39
Der wolf sprach: 'Wns^sol ich dir geben? Von mir so hast du doch din leben. Das'stunt ein wil zemal an m i r ; Ich het wol ab gebissen dir Din höbt.
5o
Diu leben das sol sin
D u r dinen dienst dii gäbe m i n , Die du von mir solt liinnan tragen.' D e n spot must er dur trüwen haben. Das must im biliich wesen zorn.
55
Man spricht:, es si nicht halbs verlorn-* W a n alles, das lpian ze diensle tut Dem bösen; wan siu swacher müt Alle zit uf bosheit stat. D a von ist miner lere r a t ,
6o
W e r sin dienst wil bewenden w o l , Das der dem g u t e n clienen sol; So wirt im pm sjn erebeit Lon sines dienstes wolJjereiL
56
Man sagt im Sprichwort: Nicht halb, sondern ganz ist verloren, was man dem Bösen zu Dienste thut.
4o
XII. i
XII. VON
EINEM
HUNDE
UND
EINER
BREKIN.
Von
untruwe.
E i n brekin zu eim huade sprach: 'Ich lidén ser vil ungemaeb. Ich gan vol junger" hunden, Und warten miiier stunden; 5
Ich weis nicht, war ich keren sol,
1
W e r mich in sinem husé dol, Unz ich fdr bringen miné friichf. Woldst du es tun, dur dine zucht, Und liefsest des geniefsen mich, lo
Das ich ze ganzem frunde dich Hab us erweit für al dii weit:
4. miner stunden, meines ß . W o l d s t d a es tun —
Vgl. VIII, 23,
Gebährens. Trolltest
du das nicht
thun . .
XII. 1» Ich mus mich heben uf das'velt, Ich müs verderben ane trost. W u r d ich von miner burdi erlost I n dinem h a s ; ich loben d i r ,
i5
Das ich w i r us gan, wen du mir Es tust mit dinen Worten kunt.' Des antwurt ir der ander hunt Und sprach: ' Du solt geniefsen w o l , Das du bist junger hunden vol.
äö>
Dar zu bist du min gesiecht; Es dunkt mich billich ünde recht, Das ich dich nicht las sterben, Und ane gemach' verderben. Min hus das sol dir offen sin.
2$
G a n g , leg dich an das bette m i n . ' Der hunt entweich der brekin do Us sim gemach; des wart si fro. Des hat er vön ir keinen dank; Si tet ein ungetniwen wank.
5o
Do si Von irer burdi k a m ,
19. D a solt geniefsen es soll dir zu Gute 27. Us sim gemach aus seiner Ruhe und
kommen, Bequemlichkeit,
42
XII. 52 Und das der usser hunt vernam; Da ilt er bald hin wider hein. D a vant er weder fleisch noch beinj
55
Sin lius was junger hunden vol. E r sprach: ' D i r ist geSchechen wol; Du solt us minem huse gan, Und solt mich wider dar in lan.' Si beslos ir oren und das h u s ,
Äo
Gewalleklich treip si in us. I r zukersufsö woft si brach An i m ; des lejt er ungemach, W a n si wold in nicht inne lan. Vor dem huse must er stan,
45
Da er si in gelassen h a t , Do si was alles-trosles mat. W e r zuckersufse wort kan geben,* 1
Und da bi kan valschlich lebep, Der dem gelobt, der wirt betrogen.
So
' W a s nicht ist ->var, das ist erlogen.' Vor den honigsufsen Worten H u t der sich an allen orten, Der unbetrogen welle sin: Das rat ich uf dii t.rüwe min.
55
W a n von der wollen sufsekeit
XII. 56;
43
Geschieht vil manig herzeleitj Si Iriegent fröwen unde:man» wider>seit 5 Den tuben. • Des kamen si- iü not f.. 51 wanden al geligentot» Si mochten sicher nicht*'gesia Vor im; des littens grofgen pin Und äugest.- In irhei'ze« 10 Trugen si grofsen einerzeu—i
8o
XXV.. fio
60 So im wol si, so hab vergilt, Und; begebe,-nicht der dingen, Da mit im mag misselingen«. Als du frosghe» hant. getan 5 Des müfsent ai noch in sorgen,stau. X X VL VON EINEJVl WJGEN UND VON DEN TUBEN. Von- 'b'äsen: -viogten. Es hup sieh ein urlig gros,Des mangen vogel ser verdros. Als uns diibischaft-hat geseifc, 50 hat der wige> wider>seit 5 Den tuben. • Des kamen si- iü not f.. 51 wanden al geligentot» Si mochten sicher nicht*'gesia Vor im; des littens grofgen pin Und äugest.- In irhei'ze« 10 Trugen si grofsen einerzeu—i
xxyi. Ii Z e rate giengen si gemein» Und kamen des al über e i n , Das si mochtia kum genesen. A n e einen vogl.
Das soldi wesen
D e r habk; des kraft die were g r o s . Den wigen macht er sigelos, Und hulf den tuben usser-not! Das si nicht al gelegin tot.' Und do derjjtabk ir voget w a r t , E r koppet bald in sine art, Und eizogte sinen zorn. D i e tuben waren al verlorn, I r enkeine mocht g'enesen; W a n der ir schiririer solde Wesen, D e r was ir vigent.
Du. schaf verirt
Sint, wen der w o l f ze hirte wirt. D e s wigen urlig besser was D e n tuben, J e n des vogtes has. W a s der mensche wirken w i l , Sicht er uf des endes z i l , So mag im kume missegan,
25. Die Schafe
wissen nicht
aus noch
F
ein.
XXVI. 3a
83 E s sin fröwen oder man.
W e r under zwein bösen nemen sol Du wal, dem wil ich raten wol, 55
Das er nem (das wirt im gut) Das den mimen schaden tut. W e n der ze hüler ist erkorn Das volk verderbt, so sint verlorn Beide fiowen unde m a n ;
4o
Vor im sich uieman fristen ¿an.
XXVII.'
VON
EINEM
Von
H U N D E UND DIEBE.
enpfangener
EINEM
gabt.
E I N diep eis mals geslichen kan Ze einem husj do vant er stau
XXVII. Von enpfangener gäbe. Von Bestechung.
XXVI. 3a
83 E s sin fröwen oder man.
W e r under zwein bösen nemen sol Du wal, dem wil ich raten wol, 55
Das er nem (das wirt im gut) Das den mimen schaden tut. W e n der ze hüler ist erkorn Das volk verderbt, so sint verlorn Beide fiowen unde m a n ;
4o
Vor im sich uieman fristen ¿an.
XXVII.'
VON
EINEM
Von
H U N D E UND DIEBE.
enpfangener
EINEM
gabt.
E I N diep eis mals geslichen kan Ze einem husj do vant er stau
XXVII. Von enpfangener gäbe. Von Bestechung.
XXVII. 5: Einen h u n t , der wachet Wolf Als noch ein hunt von rechte sol. Do hette gern der diep verstoln, Mocht es sin von dem hunt verholn. Der hunt den diep vil ser an bal, Das man Wo! horte sinen schal» Der diep dem hunde gäbe bot, Und sprach züzim: ' N i m hiß dis broll Swig stille, und vermeld mich nicht!' Der hunt sprach: ' D u bosewichtj Nem ich din gab, so wer verlorn Mis meisters fleisch und och sin k o r n j D u linder in dem stalle W e r i n verloren alle. Tn diner spis lit gallen vil» • Die mich der spis beroben w i l , Die mir min meister alle tage Gibet.
Hör was ich dir sage:
Teglich spis gevelt mir bas, Den in der nacht ein kleiner fras. Din spise mag mir nicht das geben, Das ich sol hau die wil ich leben. A r m wil ich nicht iemer silj, U m dii kleinen spise din. Ein angel dine^ spise treit. F 2
u
X X V I I . 28 Fluchst du nicht bald, es wirt dir leit.' Der hunt.hup bald an unde bal;
So
Der diep sich balde dannan stal. W e r gab enpfat der bindet sich Dem, der si gitj da von rat ich, Das er sich betrachte wol, Der du gab enpfachen sol.
35
Nieman sol dur kleines gut Uf geben sinen frigen mjlt. In der gab verborgen ist Dike manger böser listj Als disem hunt nach was beschechen*
4o
In der gab solt du ansechen, W e r si gebe, und dur was Si werd gegeben. Tust du das^ So wirt du gab, gelobe mir, Ane zwivel mitze dir.
XXVIII.
85
XXVIII. VON E I N E M
WOLFE
UND
EINEM
SCHAFE. Von
missentrri'we.
E I N Wolf ze einem schafe sprach, Do er es grofse tragen sach: ' W e n dine frucht nu wirt geborn, So achte, das si nicht verlorn Werde; ich wil ir huter wesen,
5
So mag din kint vil wol genesen.' Und do das schaf den wolf ersach, Vil zornlich es do zuzim sprach: 'Ker hin! Din hüte ist mir unmer. Du bist mir in den ögen swer.
10
Uf liegen, triegen stat din mut, Und bist ze nute anders gut. Tages röben, nachtes stein, Das ist din werk. Eis diebes heln Treist du uf dinem hobte.
i5
Der dir wol gelobte,
86
20
fi5
So
55
XXVIII. 17 Der wer ein tor. Fhich! unser hunt Uf dinen spor gerennet kunt. Ergas dir got! begrift er dich; An hüte rnüst du lassen mich.' Der wolf der floch vil balde, Und ilte zu dem walde. Sin kint beliüt das schefelinj Der wolf nicht sold ir huter sin, Ze dienste but sich inanig man Dem, den -er wold verderbet lian. Der wis man sprach, das man nicht sol Geloben allen geislen wol. Dir sol sin truwe wol sin kunt, Dem du bevelchen wilt ze stunt Din lip, din gut, din ere. Von dem valschen kere Dinen sin und dinen mut. Gelob nicht ze bald: das wirt dir gut, Das ist an dirre bischaft schin> Dem wolfe nicht das schefelin Geloben wolde harte wol, W a n er was aller bosheit vol.
XXIX. 1
XXIX VON
EINEM
Von
SCHER
üppiger
HÜFFEN.
vorchte.
E i s lag« ein scher nach .einer art Gieng uf siner spise vart, Und sties uf einen huflen gros, Das selbe och noch tunt sin genos. Des scher-huffen nam roenlich warf Man und frowen kamen dar. Si wundert, was das mochte wesen Si wanden nieman mochte genesen, Und vorchten, das der berg das velt Sold über gan und al dü weit. Si stünden verre und sachen z u ; Enkeiner getorste nachen dü Dem grofsen wunder. Das was w o l j Si stünden aller vorchte vol.
XXIX. Von üppiger vorchte Von eitler Furcht^'
88 15
XXIX.
i5
Z e jungest kam ein scher-mus Geluflen von dem huffen u s ; D o wart in lachen und in spot Ir aller vorcht verwandelot. Sich hebet manig grofser w i n t ,
20
Des regne doch vil kleine sint! Nach grofsem torjre dike beschicht, D a s man gar kleines wetter sieht. E s drowt mit Worten manig
taan,
D e r doch wenig, schirmen kan. 35
Das urlig halbes das sint w o r t ; D e r liant dii frowen gröfsen hört. E i n kleine sache dike tut Gros vorcht in manges menschen mut: A l s disen luten hie beschach;
So
E i n kleine sache ir herzen brach. Das ane trost wip unde man W a r e n , das hat ein mus getan.
24. schirmen
fechten,
25. D a s u r l i g h a l b e s , die Hälfte TVörterb..
des Krieges,
S. halb im
s?
XXX. 1
XXX. VON
EINEM
LAMBE
UND
EINEM
WOLFE. Von
bösem
rate.
E s hat ein man ein lemmelin, l ) a s hat verlorn du m u l e r s i n j Ze sinen geifsen tet er das, D a es vil wol behütet w a s ; Ein geis fiirwas du muter sin,
5
D i e sog das kleine lemmelin. Zuzim ein Wolf gegangen kan; Mit sufsen Worten vieng er an, Und sprach zu dem lemmelin; ' G o t grus dich, trut gespile m i n ! Mir ist leit din ungemach. Das din geselschaft ist so s w a c h , Das muget m i c h , und ist mir leit.
i e . s w a c h niedrig,
gemein.
10
X X X . 14 Ich sold dirs lange haft geseit. 15
W a s liorent dich dis boke an? W a s fnintschaft magst du züzin han? Gang mit m i r !
La dis boke sin!
Ich f ü r dich zu der muter d i n j Die> mag dich gespisen wol 20
Mit guter milch, der ist si vol.* Das lemmelin autwurt und sprach: ' H e r wolf, do ich dich erst an sach, D o entsas ich dinen valschen rat Und och diu argen missetat.
s5
Ich wil min frünt nicht über geben, Mit den behütet ist min leben. Vil lieber wil ich spis enpfan Von einer geifse, und sicher sLan, Den ich ze verre volge dir.
56
Din valscher rat misvallet m i r . ' Alsus beleib das lemmelin Behüt w o l , von den sinnen sin. Sicher leben das ist gut^ Und git och fiolich'en mut.
35
W e r sich von fninden scheiden wil, Genüfset er des,' des ist nicht vil. Es ist mit so gut so guter r a t j
X X X . 38 Der mensch ist selig, der den hat. De.r gutem rate volgen wil, Der gewinnet nicht narüwen vil Um sine werk. Das ist *wol schin An disem kleinen lemmelin. Der aber.bösen rat wil han Und volgen, der mag kum gestan An eren und an biderbkeitj Böser rat ist ein arges kleit.
XXXI. VON
EINEM
Von
ALTEN
dien st e
HUNDE.
verlorn.
E i s mals ein her hat einen hunt, Der was im lieber den ein pfunt, Do er was jung, .stark unde snel, Sin stimme stark, sin bellen hei. Do der kam ze sinen tagen, Do must der hunt sin alter klagen? Das hat im schaden vil getan.
X X X . 38 Der mensch ist selig, der den hat. De.r gutem rate volgen wil, Der gewinnet nicht narüwen vil Um sine werk. Das ist *wol schin An disem kleinen lemmelin. Der aber.bösen rat wil han Und volgen, der mag kum gestan An eren und an biderbkeitj Böser rat ist ein arges kleit.
XXXI. VON
EINEM
Von
ALTEN
dien st e
HUNDE.
verlorn.
E i s mals ein her hat einen hunt, Der was im lieber den ein pfunt, Do er was jung, .stark unde snel, Sin stimme stark, sin bellen hei. Do der kam ze sinen tagen, Do must der hunt sin alter klagen? Das hat im schaden vil getan.
92
XXXI, 8 Sin beifsen must er äbe l a n ; E r hat sin snelli gar v e r l o r n ;
10
Das was sinem herren zorn. Eis ,mals .der bunt ein hasen vieng?. D o der im us dem munde engieng, D e r her von zorne slug den hunt., D o c h was er an das ungesunt;
j5
Sin k r a f t , sin jugerit ~was! dahin: . Das wart des hundes ungewin. D e r hunt do süfzen began, Sin herren sach er a n ; Mit grofser vofchte sprach er do:
30
* G o t , her! wie ist mir beschechen so? D o ich was j u n g ,
snel unde stark,
Enkeiner rob sich mir verbarg; E s muste , alles wesen tot W a s ich gesach. 25
N u Ilde ich not.
Des guten ist vergessen g a r ; M i s diens|es. niemet nieman w a r . W a s ich gutes li.ab. getan, D a gedenket leider nieman an. D i e w i l ich g a p , do was ich w e r t ;
g. Sin beifsen Sein
Jagen.
XXXL 5ö Menlich gäbe nu begert.* * Man lobt mich ser in miner jugent," D o ich was in miner besten tugent; N u bin ich a l t , undüät da hin Min lop, min ere.' Uf disen sin Gedenk der junge (das rat i c h ) , W e m er ze dienste biete sich. I n dienste wirdet manger k r a n k , Ane nutz und ane dank. Der wise das betrachten sol. W e n spricht (ich weis och selber wol) Das d e r dienst wird niemer gut, Den man dem argen menschen tut; Noch kein minne langer w e r t , Den die wil man dienstes gert; Als bald der dienest abe gat, Als bald man von der minne lat.
37, trank schwach —
er opfert seine Kräfte
40, ich weis ich weiß's,
weifs es.
94
XXXII,-*
XXXIL VON
EINEM
JEGER
UND
EINEM
HASEN. Von
Zuversicht.
In einen walt ein jeger kam •Mit sinen hunden. Das vernam Von dem gedon der hasen schar. Si wolden flien; si enwissen war. —* 5
Ir aller vorchle was nicht klein; Ze flucht waren bereit ir beinj Si konden al gefliechen wol. — An einen graben wassers vol Si kamen uf der selben vart,
10
Da marrig fros erschroken wart. Do mochten si nicht über fcomen; Du vorcht hat in du kraft benomen. Du frosche fluchen an den grünt. Do sprach ein has: 'Mir ist wol kunt,
i5
Das ander tier och vorchte hant; Des liant du frosche mich ermant.
XXXII. 17
95
W i r sullen gut gedinge h a n , 50 mag uns kume missegan. H a n t gülen m ü l !
Nieman verzage I
W i r sullen flien, wen man uns jage.
20
A n Zuversicht lit unser heil, Und unser ere der beste teil •An flucht: d i e sun wir nicht ab l a n j Unser v o r d e m hants öch getan.' 51 fluchen vast: das tet in n o t j
s5
Si wanden al geligen tot. Man spricliet, wer von vorchten stirbt, Das der im selber das e r w i r b t , Das man in sol in mel begraben, G u t gedinge sullen haben J u n g , alt, frowen unde m a n , So mag in kume missegan. G u t gedinge machet das, Das der geniset, der siech was, Zuversicht ist alweg gut}
55
S7. Wer vor Furcht stirbt, den soll man in Wiehl he graben: ein Sprichwort, über dessen Veranlassung oder Beziehung Uh keinen befriedigenden Auftchlufs zu geben vieifs.
XXXII. .36
96
Si sterket manges menschen mut. Zuversicht, der die mag h a n , Der mag in leide wol gestan. W e r verzwivelt ane not, 4o
Dem mochte weger sin der tot, Verzwiveln grofsen schaden t u t , Es verderbet sei und mut; D a von nieman verzwiveln, solj Nach übel kumet dike wol.
XXXIII. VON
EINER
GEISSE
UND
EINEM
WOLFE. Von
kinden
gehorsam!.
E I N geis wold uf ir weide g a n j Do lies si in dem stalle stan
40. weg ei besser.
Ein
XXXII. .36
96
Si sterket manges menschen mut. Zuversicht, der die mag h a n , Der mag in leide wol gestan. W e r verzwivelt ane not, 4o
Dem mochte weger sin der tot, Verzwiveln grofsen schaden t u t , Es verderbet sei und mut; D a von nieman verzwiveln, solj Nach übel kumet dike wol.
XXXIII. VON
EINER
GEISSE
UND
EINEM
WOLFE. Von
kinden
gehorsam!.
E I N geis wold uf ir weide g a n j Do lies si in dem stalle stan
40. weg ei besser.
Ein
XXXIII. 3 E i n junge geis, ir tochterlin. Zuzir sprach si: ' L a nieman in! Du solt du tur beslossen l a n ;
5
Har us solt du bi mite gan. Belib da, Snne (das ist dir g u t ) , 50 bist du vor dem wolf behut.* Do du gejs in beslossen w a r t , V i l schier ein wolf kam uf die vart.
10
E r gieng zum stalle trugenlich, Und gebarete gelich D e r alten geifse in valschekeit A n stimme, an wandel, unde seit D e r jungen geifse: ' L a mich i n ,
l5
Min trut liebes tochterlin!' 51 sprach: ' W e r bist du?
Stant da v o r !
Ich tun nicht uf des stalles tor. Min muter hat yerbotten m i r , Das ich nicht us. hin kom ze dir.
20
Ich ken dich w o l ; din stim ist velsch, Dich liilfet weder lutsch noch welsch.
12. Und gebarete gelich der alten geifse in valschekeit Und gab sich verstellter JVeise das Ansehet* der alten •Ziege.
G
X X X I I I . 23
98
D u kunst har in nicht, samer got! Ich wil behalten das gebot,
s5
Das mir verbot min muterlin, Das ich nieman lies har in. Du bist ein w o l f j das sich ich wol, W a n du bist aller schalkeit rol.' Der wolf must vor der tür gestan,
So
Vil hungrig must er dannan gan. Ach herre got, wie vil der ist U f e r d e , die denselben list Erzogent; die honig sufse wort H a n t , und meintat unde mort
55
In ir herze sint begraben! Die mügen wol valsche spräche haben. Ir~wort, ir werk sint ungelich; Si triegent, liegent valscheklich. Ir wort hant honges süfsekeit,
4o
Ir werk der gallen bitlerkfrit. Guter hüt bedarf er wol, Der sich vor in hüten sol. Uns lert dis bischaft och da bi, E r si jung, alt, oder wer er si,
45
Das er an allen argen list Halte das im geholten ist.
XXXIV. i
99
XXXIV. VON EINEM
SLANGEN
DER
WÜNT
WART.
.Von
ufisicherheit.
WEN liset von eim slangen das, Das er in einem huse Was Gar heimlich und gewonet wol. — Mich wundert das, der giftes vol W a s , wie der gut mochte wesen, — Das in der huswirt lies genesen, Das tet er von menschlicher art; Der mensche senft geschaffen wart. Doch ist küm ieman alse g u t , Das nicht^erzurnet werd sin'mut. Das tut dis wort m i n u n d e d i n j Das ist vil dike worden schin. Das machet under friinden has. W e r m i n u n d d i n nicht, wissent das,
3. heimlich
vertraulich, G 2
5
10
XXXIV. i5
100 15
S o tet nxeman dem andern leit. D e r slange kam in gros erbeit V o n z o r n , und uf der selben stußt W a r t er von dem huswirte wunt. Z o r n scheidet frünt und mage gut.
20
W e r sich v o r zorne hat b e h u t , D e r tut kein
unbescheidenlieit.
D e m wirte wart das selbe l e i t , D a s er den slangen hat v e r w u n t j E r bat in in der selben sfunt, 25
D a s er verges und lies g e s t a n j E r iiets in sinein zorn getan. D e r slange antwurt i m z e h a n t , U n d s p r a c h : ' D a s swert leg us der h a n t , D a mit du hast verwundet
5o
mich}
T u s t du das n i c h t , so vorcht ich
dich.'
H i n w a r f der w i r t das messer do ; D e s w a r t der slang unmassen f r o . N o c h besser ist der mensche v i l , D e r dike z ü r n e t , und öch wil 55
Vergessen b a l d , uiyi öch dabi
2 i . kein unbescheidenlieit nichts
unüberlegtes.
XXXIV. 36
loi
Hulde suchen, den der si y Der selten zürnet, und verrucht Das er genade seilen sucht. Wen ein mensche rüwen hat Und leit um sine missetat,
. 4o
Der sol och als das abe lan, Da mit er schaden hat getan. Geweren rüwen got enpfat, \
Wenne ex. von Wer aber alzit Ze sünden und Und hose werk Der rüwe mag
ganzem herzen gatj ist bereit ze schalkeit, nicht miden wil, in nicht helfen vil.
45
XXXV. VON E I N E M W O L F E E I N E M S C H A F E UND E I N E M HIRZ. Von
betwungnem
eide.
E i s r wolf eis rnals ze gerichte sas, Als ich an einem buche las.
XXXIV. 36
loi
Hulde suchen, den der si y Der selten zürnet, und verrucht Das er genade seilen sucht. Wen ein mensche rüwen hat Und leit um sine missetat,
. 4o
Der sol och als das abe lan, Da mit er schaden hat getan. Geweren rüwen got enpfat, \
Wenne ex. von Wer aber alzit Ze sünden und Und hose werk Der rüwe mag
ganzem herzen gatj ist bereit ze schalkeit, nicht miden wil, in nicht helfen vil.
45
XXXV. VON E I N E M W O L F E E I N E M S C H A F E UND E I N E M HIRZ. Von
betwungnem
eide.
E i s r wolf eis rnals ze gerichte sas, Als ich an einem buche las.
XXXV. 5
loa V i l unrechtes gieng da f ü r ; D e r valsch dem rechte hat du tur 6
Beslossen.
D a s w a r t vil w o l schin
A n einem tumben schefelin. Das wart von einem hirz beklagt U m g e l t : des w a s es nach v e r z a g t ; Doch es sin. unschulde bot. 10
D e r wolf sprachs ' E s tut i m not D e m h i r z e ; ich müs i m des gestan; E s sold i m lang vergullen han. D a s sprich ich bi dem eide m i n , H e r h i r z , und w e r du sache min,"
l5
Ich must h a n p f e n n i n g oder pfant.* Do a n t w u r t i m das schaf z e h a n t , Und sprach zem hirze:
«Ich weis wol;
D a s ich lieh, h e r r e , gelten s'ol. Des gebent m i r ein k u r z e n t a g ,
4. Der vftlsch die Unredlichkeit, Sache.
dem re^te
10. Es tut im not dem hirze sein Geld nöthig.
Der Hirsch hat
15. pfenning bares
Geld.
der
gerechten allerdings
X X X V . 2ö
JOS
Ich wil üch gellen an ufslag.'
so
Das schaf sach wol und merkte das, Das es gar. über izüget was, Und müste tag erwerben $ Wand es ,wold nicht verderben. Wenne für bricht der herren zorn,
sS
So aSnt-du armen gar verlofn. VVa unrecht ze rechte wirt, Da wirt der unschuldige verirt. W a
der
richteriwolf wil
Wesen,
Da mag der rechte kum genesen.
5o
Das schaf hat angest unde not j Es wart ¡verteilet an den tot Mit unrecht und mit valscheit. Es spracht 'Ich.!«Wersch einen elt, Her hirz, das ich üch gelten wil
55
[Was ich söl uf das selbe zil, Das ir mir nehnent. Lant mich gan! Min eit den wiLich steten han.*; Das schaf nam urlob und gieng dan; Mit listen es dem wolf entran.
4o
Ein schalk den andern hinder gat, -
SS. Dafe es gegen seinen Gegner nichts ausrichten home.
XXXV. 43
45
5o
55
Recht als der fuchs mit fuchse vat» Do der tag des geltes kaii, Der hirz das gelt vordren began. 'Bi dem eide, so du mir Gesworn hast, solt du gelten mir Sprach er. Das schaf aiitWurie-; do Und sprach: .'Her hirz, es ist nicht also. Ich sol üch nüt,. Ich wenne, ich si Vor gote lidig upde frj. Ich müst üch sweren einen' eity Des ich valschlich wart an i geseit. Het ich den eit do nicht gesWorn, Der wolf het mir den liplzerfcorn» Und liette mich"vereisen. Des ei des sol got vergessen.' B e t w u n g e n eit sol binden nicht* D e r von rechter vorcht beschicht. W e r dur Vorcht gelübde tut
42. Recht als der so wie derjenige, 50. S. Schwabensp.
welcher . . v*
Kap. 346. ff. 5. Er ist vor got ledig.
51. 52> Ich mufste eidlich die Schuld anerkennen 1 der ich fälschlich verklagt wurde.
wegen
IOJ
XXXV. 6o Ane sin und ane mut,
60
A n laster mag er da von g a n , ; A l s och das schefelin hat getan. Rechte vorcht ein steten, man Von solkem eide entschuldigen kan.
XXXVI. VON EINER
FLIEGEN
•KALWEN
Von
UND
EINEM
MANNE.
schuldigem
spotte.
E i n flieg unstumekliche flog. Ein kalwen man s i d i k betrüg, Dik si im an sin stirnen sas; Sin selbers er och nicht veigas, E r slüg dar balde mit der hant;
5
Do was si snel und floch zeliant.
60. Ohne es so zu meinen und zu wollen, der kann, ohne dafs es ihm zum Vorwurfe gereicht,
von seinem Eide
abweichen.
IOJ
XXXV. 6o Ane sin und ane mut,
60
A n laster mag er da von g a n , ; A l s och das schefelin hat getan. Rechte vorcht ein steten, man Von solkem eide entschuldigen kan.
XXXVI. VON EINER
FLIEGEN
•KALWEN
Von
UND
EINEM
MANNE.
schuldigem
spotte.
E i n flieg unstumekliche flog. Ein kalwen man s i d i k betrüg, Dik si im an sin stirnen sas; Sin selbers er och nicht veigas, E r slüg dar balde mit der hant;
5
Do was si snel und floch zeliant.
60. Ohne es so zu meinen und zu wollen, der kann, ohne dafs es ihm zum Vorwurfe gereicht,
von seinem Eide
abweichen.
xo6
xxxvi;
7
Du fliege spotten do hegan, Das sich geslagen hat der man, Und flog aber wider dar. 10
Der man nam ir vil eben war; E r sprach: ' H ö r , flieg, was .ich dir sage! i Ub ich dir dinen spot vertrage, Und ich mich selben zechen stunt Slage, dennoch bin ich gesunt.
i5
Du macht nicht wol ertoden mich; Ist aber das ich treffe dich Ze e i n e m mal, so bist du tot.' W e r sich selben leit in not Dur Meinen schaden j den er tut»,
So
, Der mag wol han ein tumben mut. Mang tor die ding an vachet, Da im sin schade nachet, Als dise fliege hat getan, Do si sas uf den kalwen man,
25
Do si im tet vil kleine not, Und gab sich selben an den tot.
j o . nam ir vil eben, war sah sie sehr wohl, pp'örterb. ig, zechen stunt zehen
Mahl.
S. eben im
XXXVI. 27 Nieman dem andern schaden solj E r sül e sich betrachten wol, Das er vor schaden si behut. T u t er das, das wirt im gut.
5o
D u flieg ir spot nicht abe lie; Als dike si dem slag engie, Vil balde si spotten began; Den spot must hän der kälwe man. T o r e n spot wirt niemer gut;
35
Doch spottent si, was ieman t u t : Des mufsent si verderben, Und gar ze spotte werden! Ze spotte wirt vil gern der m a n , Der alzit nicbt wan spotten kan.
4o
•Wer alle menschen effen wil, D e r wirt vil licht der äffen spil. Niemanne tu du kleinen schaden, D a von du grofsen mufsist tragen»
2g. »ich betrachte» 59, vil gern
gar
darauf
leicht.
Rücksicht
nthmen.
XXXVII.
I
XXXVII. VON EINEM FUCHSE
UND EINEM i
STORKEN. Von
widergelte
an
schalkeit.
E I N fuchs eis mals ein störten LUT (Des was der Stork vil w o l gejuüt);._ E r sprach: ' V i l lieber fründemin«.. N o c h hüte solt du b i mir sin.. 5
W o l süllen w i r noch hille leben$ Ein Do
gros Wirtschaft w i l ich uns geben.' ü b e r tisch d e r
Stork 3 o
kan,
U n d w a n d ein g r o f s e Wirtschaft h a n ; Der 10
fuchs dein S t o r k ein schalkeit, b o t , -
D ü spise er do gar
versot,
Das da nicht wan ein brüge wart. D ü spis wart von dem stork gespart, E r hat da nicht wan hunger gros j
6 Ein grofses
Gastmahl.
X X X V I I . 14
109
Der Wirtschaft in vil s er verdros. D e r fuchs as vaste unde trank, Der
Stork
hat manigen gedank,
"Wie er deqj fuchse sin schalkeit Vex-gelten mocht; wan im was leit, Das er must hungrig dannan gan; Das hat im der fuchs getan.
20
E r flog uf siner weide vart, D a im ein veifse heune wart. Die wart vil srhier gebrateil w o l j E r macht si guter specien vol. Nach dem fuchse flog er do, Und lüt in.
Des wart er vil f r o ;
E r sprach:
' D u irst mich seilen.' —
25
• W o l dan! ich wil dir gellen Din Wirtschaft und din spise g a r , Die du mir schanktest, ane var.'
5o
D6r fuchs do vil hungrig was. D e r stork beslos bald in ein glas Du. sinen spise j die was gut.
3?. D u irst mich selten Du kommst mir gar nicht
ungelegen.
S. die abweich. Lesearten, und selten u. irren im ll 30. ane var ist mit gelten zu verbinden.
öiUrb.
XXXVII. 34
110
Des wart betrübt des fuchses mut. 35
Er'sach du spis, und smakt st wolj Des wart sin Up gelustes vol. ( W e r sieht das im nicht werden mag, Gelüst in. des, das ist ein slag Und kumer in sinem herzen, )
4o
Der fuchs leit grofsen smerzen; Vil hungrig müst er dannan gani Als hat er öch dem Stork getan. i Ub der trieger wirt betrogen, Und der lugner angelogen,
45
W e r mag im, des?
Es ist vil wölj
Nieman den andern triegen sol. W e r trugt und lügt, der wirt unwert, Ze keinen eren man sin gert, Valsches'triegens ist so vil, 5o
Das mans ze rechte haben wil. W e r trügt und lügt im selber schadet, Wand, er sin sele mit sünden ladet. Tore mich, so effe ich dich; Da gewinst du nicht, noch minder ich.
45. Wer mag im de»? S. XXIII 37. LVIII 85.
XXXVII. 55
III
Wer an geverd tut das er sol,
55
Dem wirf von recht gelonet wol.
XXXVIII. VON
EINEM
WOLFE
EIN Von
DER
VANT
BILDE.
betrogener
s c h o n i.
E I N wolf eis ihals lief über lant, Do er eis ^menschen bilde r a n t , Us einem stein gesriitten wol. Sin höbet was gezierde vol, Sin stirne schon, sin ogen clar;
5
Sin wangen waren rosenvar; Sin munt Was rot, sin kele wisj Es was geziert uf allen pris. Und do der Wolf das bild / ersach, Vil ser erschrak e r , linde sprach : 'Her got, was mag dis wunder sin! Si es ein mensch » das tu mir schin!'
10
XXXVII. 55
III
Wer an geverd tut das er sol,
55
Dem wirf von recht gelonet wol.
XXXVIII. VON
EINEM
WOLFE
EIN Von
DER
VANT
BILDE.
betrogener
s c h o n i.
E I N wolf eis ihals lief über lant, Do er eis ^menschen bilde r a n t , Us einem stein gesriitten wol. Sin höbet was gezierde vol, Sin stirne schon, sin ogen clar;
5
Sin wangen waren rosenvar; Sin munt Was rot, sin kele wisj Es was geziert uf allen pris. Und do der Wolf das bild / ersach, Vil ser erschrak e r , linde sprach : 'Her got, was mag dis wunder sin! Si es ein mensch » das tu mir schin!'
10
xxxyiii, Mit
disen Worten u n d also
Gieng Er
kert
er h i n z u d e m b i l d e do< es h i n ,
er k e r t e s
harj
Doch nam er vil eben war, i Das es hat ögen, und nicht sach, Und öch hat munt, und nicht ensprach. A n alles werk sin hende wan i Sin fufse músten stille stau. Do dis der wolf wart inne, E r gedacht in sinem sinne: ' W a s sol das ög, das nicht gesicht? W a s sol der raunt, der nicht ensprichl? Der sin gezierde dar an leit, Das ist ein grofse ùppekeit (Sprach der wolf).
Ich wene, das
D e r sei gezierde stünde bas, Dan dem libe, des ögen blint Und oren an gehende sint.* Dil sei den lip wol zieren mag, D e r lip der sei tut grofsen slag. W a s sol ein lip an sei, an mût ?
wan
waren.
is
XXXVIII,'34 Sin schoni ist ze. nichte gut, Und ist, an alle gnade, gar
55
E i n bilde, wer sin niminet war. Der bilden vil uf ertrich ist, Die noch erdenkent mangen list, W i e si 'der "weit gefallen" wol." I r schin ist als ein briinnent kol,
4o
Der uf der stunt ze eschen w i r t ; U n d mist .und w u r m e ir lip gebirt. I r og gesechent nicht gesicht; I r munt riicht guter Worten spricht j I r oren ze hören sint bereit
45
Nicht wan. §pot und üppckeit; I r liende werkent selten g u t ; I r w o r t , ir werk sint u n b e h u t j I r iufse sint ze sunden stiel; Vergift ir zung ist und ir k e l j
5o
Z u allem gut si trege sint; Si heifsent wol der weite kint Und ein .bild i an bescheidenheit,* Als hie der wolf nu hat geseit.
35
Und er ist durchaus weiter nichts als ein Bild, ihn jemand genau betrachtet.
53. ein Bild' ohne
Verstand.
II
sobald
U4
SSX1X. K
XXXIX. von einem r ü s t e und p f a w e n . Von
entlenter
schoni.
E I N rust sich schowen began, Do was er swarz und ungetan; Als waren öch ander sin genos , Doch in der swerzi ser verdros. 5
E r gedacht, wie das gevider sin Mocht gewinnen liechlen schin. U f der vai't tarn er zehant Da er eis pfawen vedren vant; Die halten manger hande schin,
10
D a mit der rust du vedren sin Bekleit und allen sinen lip. Do hup sich schier ein grofser kip. Der rust versmachte sin genos Und ander vogel klein und g r o s ;
i5
Das würkte der entlente schin Der vedren, die nicht waren sin. Ir geselschaft woW er nicht me han,
XXXIX,
i8
E r geriet hin zu den pfawen ganj Den wold der rust geliehen sich, W a n sin gevider was herlich. W i e es aber kerne dar, Des natn der pfavve vil eben war, Das es entlente schoui was. Wider den rüst gevieng er has. In mute ser sin üppekeit, Das er mit im sich hat bekleit. Mit kraft fur;do der pfawe d a r , Den rust bestrafet er da gar, Und zoch im us als sin gevider; Das wuchs dem rüste nie sit wider. Er, was, geschaut, Wan er stunt blos Sin spottet manger sin genos* Ze spot er billich werden sol, Wer^ üppekeit ist alse vol, Das er von torheit des begert, Des sin natur in nicht gewei t. So hocher berg, so tiefer talj So hocher, er , so tiefer val,. Liebi die geköfet ist, Geribne Varwe, valscher list,^ Daran gelit kein stelekeit. H 2
XXXIX.
II6
4A
W e r sich selben über trait, Der mag wol schier« nider komen. W i r han das• dike-wol vernomen,^ 45
Das arme liochvart ist ein spotj Riehe difimut minnet got. W e r went, das er der beste si, Dem wont ein göeh vil nacher bi. Het der rust nicht me begert,
5o
Den sin natur jn hat gewert, Und het sich selben bas erkantf E r wer als berlich nicht geschant.
XL.
VON
EINEM
MULE
UND
EINEM
BREMEN. Von
vertragende.
W E N liset von einem mule das, Das er in einen wagen was Gespannen, der was: vast geladen, Dennoch zoch er iu ans schaden,
XXXIX.
II6
4A
W e r sich selben über trait, Der mag wol schier« nider komen. W i r han das• dike-wol vernomen,^ 45
Das arme liochvart ist ein spotj Riehe difimut minnet got. W e r went, das er der beste si, Dem wont ein göeh vil nacher bi. Het der rust nicht me begert,
5o
Den sin natur jn hat gewert, Und het sich selben bas erkantf E r wer als berlich nicht geschant.
XL.
VON
EINEM
MULE
UND
EINEM
BREMEN. Von
vertragende.
W E N liset von einem mule das, Das er in einen wagen was Gespannen, der was: vast geladen, Dennoch zoch er iu ans schaden,
XL. 5 Wan er was gefiltert wol,
n 7 8
Gutes howes ,was er vol. Sin meister was im wol erkanl; Ein ruten trug ei; in der hant, E r treip in vast, er múste gan. In dirre not ein brerae kan
10
Geflogen herteklich. E r sprach, Do er den mul alrerst an sacht 'Her imil, ir lüufsents nii har geben! Verdrossen wil ich iiwer leben Machen^ das gelobent mir; Dar uf so stat mis herzen gir. I r miigent mir dur mit engan, Unruwe must ir von mir han.' Nach dem gedrówe der mul uf sach, Zu dem bremen er do sprach: ' D u swalmen-as, was ist din gir? Wie getarst du drovven mir? Du arme, erlose gediet, Dich hasset als das dich gesiet. Und twung mich nicht mis meisters not,
25
13. ir mufsents nu har geben ihr milfst euch nun allts gefallen lassen.
XL.
26
D i n lusent musten ligefi tot. D i n kelzen wirt dir wol geleit, Diu drowen und din schalkeit, Die du mir nu hast gelaii, 5o
W an du mich- siehst gezomet gani U n d w e r ich fri und ane bant, Ich het erleidet dich ze>hant. N o c h inüs ich dir nu v i l vertragen, I^Van ich ziich mines meisters wagen.*
55
N o c h vil der bösen schalten i s t , D i e vindent mängen argen list. W e n n e w o l i r schibe gat, U n d übel um die guten stat, So t o n t si rüssent als der b r e m j
4o
V i l herte wunden gebent si dem Mit Worten, der doch wol genesen M a g , und sicher vor in Wesen. I r wort die snident als ein s w e r t , I r w e r k sint böser eren wert.
37. Wenn
sie im Glücke
Scheibe oder das Rad
sind;
eine Anspielung
der Glücks-
39. kont statt lioment kommen.
Göttinn.
auf
die
XL. 45 Es sin jung, alt, wip oder man,
45
Si mufsent von dem bremen hau Und liden starkem Worten stral; Ir schalkeit merkt man über al.
XLI.
V O N E I N E R F L I E G E N UND EINER AMBEISSEN. Von
scheltworien.
E I N krieg hup sich in einer zit Von Worten, und ein herter strit. Ein flieg ein ambeifsen ersach, Vil schalklich si d.o zuzir sprach; 'Gang hin, du arme creatur! Din leben wirt dir gar ze sur. Du vichtes fru und spate y
47. «tral Pfeil».
5
XL. 45 Es sin jung, alt, wip oder man,
45
Si mufsent von dem bremen hau Und liden starkem Worten stral; Ir schalkeit merkt man über al.
XLI.
V O N E I N E R F L I E G E N UND EINER AMBEISSEN. Von
scheltworien.
E I N krieg hup sich in einer zit Von Worten, und ein herter strit. Ein flieg ein ambeifsen ersach, Vil schalklich si d.o zuzir sprach; 'Gang hin, du arme creatur! Din leben wirt dir gar ze sur. Du vichtes fru und spate y
47. «tral Pfeil».
5
XU. s
I2Q Wie
dich got berate
D e r swachen s p i s e so du lebst, 10
D u r die du zallen aiten strebst,: A l s in dem silii -der esel tut. Verdrossen ist alweg din m u t ; D u r u w e s t w e d e r nacht noch tag. D a v o n sich nicht geliehen mag
15
D i n swaches leben und das min. I c £ Kin s t o l z ,
edel unde vin.
U f der erden nnist.du g a n ; S o Aug ich uf.
W e n sieht mich stall
M i t wolligst u f d e s k ü n g e s tisch. 20
E s si das fleisch oder der v i s c h , D a s is ich ab dem teller sin. D a r zu so trink ich k l a r e n w i n U s silber und us golde r o t ; S o w i r t d i r w a s s e r k u m m i t not.
25
A l l e w u n n e ist m i r bereit. U f i r höbt mich du. klingin t r e i t ; S o bist du in dem Jiuffen d i n , U n d norest recht alsam ein s w i n ; M i t p f e l l o r ist m i n stul b e r e i t ;
15. swaches leben niedriges, armseliges Leben.
XLI. 5 o
toi
Din hus mit dornen ist bekleit. A n wunne, an weide bin ich r i c h j Din leben ist minem ungelich.' Do dise wort du flieg gf.sprach, Du ambeis grimeklich uf sach, Und sprach: ' S w i g , du verschämtes t i e r !
55-
W i e getarst du dich geliehen m i r ? Unschuldig ist das leben m i n ; Bos ijnd vergiftet ist das din» Mir ist in minem huffen bas, Den dir in des künges palas.
4o
Din fliegen ist unruwen vol; I n miner armut ist mir wol. W i e vil du hast, das ist dir ze klein; W i e klein-ich h a b , das ist gemein Mir und den gespilen min.
45
W a s du solt han, x das ist nicht din, Du must es röben oder stelen; M i n spis wil ich vor nieman helen. Des minen menlich mir wol g a n ;
31. An wunne, an weide Ich habe vollauf für jetzt und für künftige. Zeiten. 35. verschämtes schamloses,
unverschämtes.
X L I . 5ö So
Dich hassent fiöwen unde man. Nicht wan ze schaden bist du gut, Du trübest manges menschen mut, Du swechest alles ,, das din muntv Anrurt; da von kunt dik dii stunt,
55
^Das man dich mit dem wadel slat, So man mich ungeslagen^lat; W a n ich tun niemane kein leitj. D u bist vol aller boslieit.' Dis bischaft sol sin den geseit^
60
Die herte wort mit hertekeit Der Worten wellent gelten. Es hebt sich dik ein schelten Von kleinen Worten.
W e r das tut,
Der hat nicht senftes menschen mut. 65
W e r nicht wil wissen wer er s i , Der schelt siner nachgeburen dri, So wirt es im vil schier erkant; Den geloben gebents im in du hant.. Ein senftes antwurt stillet zorn;
70
Von zorn gros friintschaft wirt verlorn. Zorn ist aller sünden tur; W e r die beslust, so gant har für Du tugende mit ir senflikeit.
XLI. 74 Ein hertes wort das. ander treit. Ein selde fugt der ander wol;
75
Ein unselde.dd andern riten sol.
XLII. VON E I N E R
AMBEIS
UND
EINEM
HOSTUFFEN. Von
erbeit
und von
mufsekeit.
W e n spricht ein wort, und dunkt och mich: •Wer s i c h w a r n e t der w e r e t
sich;
W e n er ze sinen tagen kunt, Hat er den gut, das ist im gesunt. Daran gedacht ein ambeis wol;
5
Si schikte, das ir hus wart vol.
75. Auch hier bewährt sich das Sprichwort: Kein kommt allein, so wie kein Unglück kommt• 6. Si schikte Sie sorgte dafür,
Glück allein
XLI. 74 Ein hertes wort das. ander treit. Ein selde fugt der ander wol;
75
Ein unselde.dd andern riten sol.
XLII. VON E I N E R
AMBEIS
UND
EINEM
HOSTUFFEN. Von
erbeit
und von
mufsekeit.
W e n spricht ein wort, und dunkt och mich: •Wer s i c h w a r n e t der w e r e t
sich;
W e n er ze sinen tagen kunt, Hat er den gut, das ist im gesunt. Daran gedacht ein ambeis wol;
5
Si schikte, das ir hus wart vol.
75. Auch hier bewährt sich das Sprichwort: Kein kommt allein, so wie kein Unglück kommt• 6. Si schikte Sie sorgte dafür,
Glück allein
XLII. $
124 Als balde do der sumer k a n , Vil vast si erebeiten began. I r gebein nie ruwe enpfieng, 10
W a n das si f r u und spate gieng W e r b e n umb ir libes nar. Si sprach: ' D a kunt ein winter h a r , 50 man nicht vil wol werken mag. Vil licht kunt etswen och der tag,-
l5
Der ut gehielt, der funde es wol. D e r wise sich fur sechen sol A n spise.
Das git im hochen m u t ,
Und ist och f u r den hunger gut.' D u ambeis erbeit unde lief, 20
Du. langen zit si wening slief Des sumersj wan si wisle wol, W e r nicht erbeitet, so er sol W e r b e n um dii spise s i n , Das der mus liden grofsen pin.
25
D u ambeis ir hus wol versach. 51 zoch sich in an ihr gemach Mit ir gespilen uf die zit, So rifen valient unde snit.
s6. an ir gemach zu
gemächlichst
Ruhe.
XLII.
29
D o l a m ein hoslüffel gerant, D e r u f dem velde nicht m'e vant Siner spise.
Er
w a s in not,
E r must von hunger ligen lot. E r iam
gestofsen an du t ü r ;
Dil ambeifse J;rat bald har f ü r . S i sprach:
' H e r , w a s ist ü w e r not
E r spracji: / I c h bin nach hungers' D a r zu der rife und och der
sne,
D i e tünt m i r beide harte w e . T e i l mit m i r du spise
din,
O d e r ich mus verdorben sin.' D u ambeis a n t w u r t , unde sprach M i t grofsen züchten, do si sach D e n hostüfTei i a g r o f s e m
kumer,
D e r ir gespotlet hat den s u m e r , U n d ir gros u n r u w e hat g e m a c h t , D o si ser um ir spise v a c h t : ' J u n g h e r , ir sült da usse s i n ; 1 U c h wirdet nicht der spise min. I r sprungent vast und flügent h o c h , D o ich mit erbeiten in zoch
36. nach beynaht.
XLII. 5 i
55
60
65
Du spls, die ich nu niefsen sol. W e r w o l t u t d e r v i n t och w o l , Ir müst an spise hinnan gnti; Des ich mich wol verwegen han.' Sus kam der hostüilel in not; Ich wenne er müst geligen tot. W e r dur den sumer slafen wil, Und den kunt uf des winters zil, Durst und hunger müs er hanj Vil kum er es gebessern kan. W e r müfsig gat in siner jugent, Noch stelt uf ere noch uf tugent, W e l wunder üb dem missegat, Wen er vor alter nicht vervat? Die wil das isen hitz ist vol, Vil bald man' es den smiden sol. Die wil der schone summer wert, Sol man gewinnen des man gert.
54. Des ich mich wol verwegen han das ist nun einmahl nicht zu • ändern, 6 j. nicht vervat unfähig
wird.
Dabey
bleibt
es,
XLII. 69
127
Die wil der junge krefte h a t , S o werb um gut: das ist min rat.
7a
XLIII. VON
EINER
MUS,E
IREN Von
den
UND
VON
KINDEN. bieggerren.
E s ist von guti der nalur, Das meistig alle «eeatur Mit flifse minnent iru kint,. D i e von ir lip geboren sintj E i n e m i n r , du ander i n e ;
5
I r kinden schaden tut in w e ,
E i n mus mit grofsem flifse zoch I r kint, alsam ein muter noch I r kinden tut.
Do. das zit k a u ,
Das si sold um ir. spise gan, S i s p r a c h : " ' N u horent, mine kiut!
10
XLII. 69
127
Die wil der junge krefte h a t , S o werb um gut: das ist min rat.
7a
XLIII. VON
EINER
MUS,E
IREN Von
den
UND
VON
KINDEN. bieggerren.
E s ist von guti der nalur, Das meistig alle «eeatur Mit flifse minnent iru kint,. D i e von ir lip geboren sintj E i n e m i n r , du ander i n e ;
5
I r kinden schaden tut in w e ,
E i n mus mit grofsem flifse zoch I r kint, alsam ein muter noch I r kinden tut.
Do. das zit k a u ,
Das si sold um ir. spise gan, S i s p r a c h : " ' N u horent, mine kiut!
10
XLIIL 12
128
15
cd
2;>
oo
W e l frunde oder vigent sint, Das mugent.ir nicht wissen wol. Das lant ist alles freifsen volj Da volgent ir dem rate m i n , Und lassent üwer loferi sin, Und belibent in dem hus.' Sus schiet von in du alte müs. Du jungen lofen viengen an. Si mochten sich mit nüt enthan; Si liefen i n , si liefen us. Do kam e i r i h a n e in das hus Geflogen mit den henneir sin. Vil stolz was sines kambes schin; Sin sporn im. sufer stunden an. Du müse wunderon Legan, W e r der herre möchte wesen. Si wanden vor im nicht genesen. Nu fluchens hin, nu fluchens har. i Der han nam i r vil kleinen war. Do das gestos also zergieng, Der hane, zu der lür us gieng In den hof nach, siner nar.j Du hennen zoglen mit im dar.
55
Als bald do er kam für du tür» Du müse liefen bald her für.. Si
XLIII.
37
Si wolden gar an vorchte wesen, Das si wan vor dem han genesen} D e s twang si ir tumber mut. D o lag ein katze bi der glut Vil senfteklichen * unde slief. D u schar der müsen um si lief. Si Sachen al du kat^en a n ; D o was vil geislichen getan I r geberd und och ir schin» Si gedachten, das mag gar wol sin E i n senftes tier, klug unde zart. D o liefens uf der selben vart D u jungen muse in und us. M i t dem so kam du alte mus G e l u f e n us dem. waHer D u jungen' fluchen balde W i d e r an du selben stat, D o si du alt gelassen hat. Du. alt sprach: ' H a n t ir min gebot Behalten?' —
'Ja w i r , samer got
(Sprachen du jungen alle)! H a r kam mit grofsem schalle
47. Ein tanfies Thier, schön und lieb.
I
130
60
65
70
XLIII. 5g Ein kronter her mit sinen sporn; W i r vorchteu sere sinen zorn, Und flachen bald in unser hus,' — 'Neina (sprach dii alte raus), Er tut üch nicht. Er. lat üch ganj Ir mügent vor im wol gestan.» Du jungen sprachen aber do (Des wart du alte nicht vil f r o ) ; ' W i r saclien bi dem füre Ein tierli, was gehiire. Es hat gar geislichen schin. Sin höbet uf du.jiifse ,sin Hat es geneiget unde slief. W e n unser keine zuzim lief, •
75
Dar umb es nie gerurte sich.' Du alte sprach: ' W e mir, das ich Ie wart geborn! Ai'me gediet r Erkennent ir du katzen niet? Der groste vigent, den wir han, Das ist du katze. Lassent stan,
68- Ein tierli, wa« gehüre. Der Nominativ des Beziehung. Pronomens wird bisweilen, ausgelassen. Vgl, U , Q. 72. Wen unter keine Wenn
eine v,on uns.
XLIII. 79 Und fliechent, als liep lieh si das leben I r senftes bilde kan wol geben i Uch der gallen bitterkeit. Fliechent ir nicht, es wirt uch leit.' Dis bischaft höret wol die au (Es sin frSwen oder m a u ) , Die lebent uf der erde Also, das ir geberde Und ir werk siiit ungelich. W e r mag vor den gehuten sich? Bose werk, geberde gut Triegent manges menschen inut. Es gat dik der in schafes w a t , Der eines WölfeS' herze h a t . Den an den wollen nieman, W a n an den werken erkennen kan. Es treit maug mensch eis engels schin, Und hat doch tüvelichen sin. Der ist als ein besuiter mist, Der innan ful und smekent ist; Und ist ein grap gemalet wol, Das inwendig ist wurmen vol. Ein ufrecht leben, das ist gut. W e r sich vor sünden hat behut, I 2
XLIII. io3 U n d wort und.werk geliehe sint Der mag wol werden goles kint.
XLIV. VON
DEN
TIEREN
UND
DEM
GEFUGEL. Von
unstetikeit..
E i s mals, als ich lieh sagen wil» Erhüp sich unfridens ¡yil. 'Du tier sprachen, in wer gegeben D u erde, uf der si soldin leben, 5
Und werben um ir spise. Recht in der selben wise D ü erde sprachen du vogel a n j Si soldin luft und erde h a n , Die beidi het in got gegeben,
ao
Dar um wolden si beid ir leben W a g e n , du vogel und dii tier. Ein hertes urlig wart vil schier
XLIII. io3 U n d wort und.werk geliehe sint Der mag wol werden goles kint.
XLIV. VON
DEN
TIEREN
UND
DEM
GEFUGEL. Von
unstetikeit..
E i s mals, als ich lieh sagen wil» Erhüp sich unfridens ¡yil. 'Du tier sprachen, in wer gegeben D u erde, uf der si soldin leben, 5
Und werben um ir spise. Recht in der selben wise D ü erde sprachen du vogel a n j Si soldin luft und erde h a n , Die beidi het in got gegeben,
ao
Dar um wolden si beid ir leben W a g e n , du vogel und dii tier. Ein hertes urlig wart vil schier
X L I V . i-3 Erhaben, wer da helle recht» Dar kamen riter >unde knecht; Der streit ward stark, gros unde hert.
J.1)
D o heltin «ich vil gern erwert Dii v o g e l d o c h ein wank geschach A n inen. Do das erst ersach Ein fledermus, si lies ir schar Und flog hin zu den tieren dar.
20
Si sast sich wider ir gediet, A l s ir ir zages lierz geriet. Si floch, do.man ir dorfte w o l j Des wart si billich Jasters vol. Der adlar do gestofsen kan;
2S
V i l vast schrei er idix vogel an» E r gap ixt herxe unde mut, A l s noch vil dik der keke tut. D u vogel sigten, das beschach; Den tieren von leide 11; herze brach,
5o
Das si den aker milslen lan» D u fledermus geflogen kau
17. ein wank gescliach an inen, den Rücken.
sie kehrten den Feinden
24. wodurch, sie von Rechts wegen alle Ehre verlor.
XLIV. 53 W i d e r ze der yogel schar. D u vogel füren balde d a r , 35
Und machten blos du fledermus» Und stiefsen ei vil schalklich us» Dar zu wart ir bus gegeben,; Das si des nachtes sold ir lebett" Spisen, und öch fliegen sol,
io
Der zweien herren dienet wol» Das si es beide mufsent han Vergut, der inus vil f r u ufstan.r W e r den sinen von vorchten l a t , W e l wunder, üb dem missegat.
45
W e l mensche als unstete i s t , / Das er durch sinen argen Iisc Sin friinde lasset an der n o t , Der sol von schämen werden rot. W e r den vigenden gestat,
5o
Und du inren burger l a t , D e r sol billich verderben Und ane eren sterben:
50. Und diejenigen,
die mit ihm in der Burg sind,
ver•
XLIV. 55 A l s dise mua hie hat getan; Des mus si iemer blos gestan Ane er,
an rat, an wirdekeit.
Ii' ist nicht t i l ,
55
den das si leit.
XLV. VON
EINER
WISEL
DIE
WART
GEVANGEN, Von
dienste
ane
willen.
I N einem hus ein wisel gieng E i s mals». die vil der müsen vieng, S i kam ze jungest uf du v a r t , D a s och si gevangen wart. A l s balde do si das ersach, Z u dem wirte si do sprach: ' W i r t , du solt mich lassen g a n ,
6. witte Herrn des Hauset
5~
XLIV. 55 A l s dise mua hie hat getan; Des mus si iemer blos gestan Ane er,
an rat, an wirdekeit.
Ii' ist nicht t i l ,
55
den das si leit.
XLV. VON
EINER
WISEL
DIE
WART
GEVANGEN, Von
dienste
ane
willen.
I N einem hus ein wisel gieng E i s mals». die vil der müsen vieng, S i kam ze jungest uf du v a r t , D a s och si gevangen wart. A l s balde do si das ersach, Z u dem wirte si do sprach: ' W i r t , du solt mich lassen g a n ,
6. witte Herrn des Hauset
5~
XLV. & Und solt mich billich. leben lan; W a n ich hab verdienet^ w o l , 10
Das mau mich nicht toden sol. Nim w a r , wie reine si din hus! Hie loft kein ralte noch kein mus. W i r t , du solt mir ze lone geben, Das du mich gerne lassest leben.
i5
Gedenk an alle min erbeit! Ze.dienste wiL ich dir sin bereit.' D e r wirt der sprach: ' E s ist wol w a r , D u hast min hus gereinet gar Von müsen und von ratten gros,
20
Der mich öch selber dik verdros. Das tet du um du spise din, Und nicht dur den willen min. D u woldest m i r nicht nütze wesed» Dur das d u mochtisf wol genesen,
fi5
Viengt du du müse, die vigent |lin Beide waren unde-min. Dur dinen frashek tet du das; Dur das du mochtist desle bas Allein essen du spise min,
3o
D u woldest ane gemeinder sin. W a r umbe soldist du genesen^ Sit du min vigent bist gewesen?
X L Vi 3 3 D u hast verhont min f l e i s i n i n brot D a r umbe must du ligen tot.' Das konde du'wisel nicht versagen , D a von must si de«* zörn Vertragen. Ane willen si gedienet h a t ; Si wart eitodet uf der st.at» D e r guLe werk ane H i l l e n tut, •Wie mag das iemer werden gut? Gut wille zieret Weiit und w e r t , Gut wille verdienet des lones hört. D u wisel hat? nicht willen gut, W i e si gediende; wän ii' mutW a s , wie s i wol mocht genese», Und och t r splie sicher wesen. I r böser wille : verhonde das, Das doch dem wirte nutze was. Gut wille. klein werk machet gros'i Gut wille stat flicht lones blos. W a guter wille ist ane spot Und gute w e r k ; die lobet got.
35. verhont
verderbet,
5 1 . ane spot mit aufrichtigem
Herten,
ij 8
XL VI. x
XLVI. VON
EINEM
FROS
UND
EINEM
OCHSEN. Von
übermute.
E i n fros mit sinem sune. ka« Eis mals gesprungen uf den plan, Da er ein grqfsen ochsen sach; Des kam der fros m ungemach. 5.
El- sprach: ' G o t h e r , was sol ich d i r . D a r umbe danken, das du mir Hast ein als swachen lip gegeben?' Dar z u , versmacht ist gar min leben Vor mangeln, tier, jdie grofse isint,
l«
Als och dis gegenwärtig rinU'i Der fros het gern: gelichet sich Dem ochsen; yaste blat et sich*,. Do sprach sin sun; ' T r u t vatter m i n ,
7. ein als swachen lip
einen so unansehnlichen ¡Leih, *,
XLVI. i 4 Es hilft nicht. , L» din biegen sin! D u macht nicht wol dem wider streben,. Das din natur dir hat gegeben.' Dar umb wold-er nicht äbe lan, Sin hochvart Wold er. für sich han. Zern andern male blat. er sich Vil vast, und sprach: 'Macht ich gelich Dem grofsen ochsen werden, So beschach mir uf der erden Nie so liep, .uf miuen eit.' Der sun sprach: ' V a t t e r , mir ist leit, Das du dich, marterst ane not» Ich vorcht, du. werdest ligen tot. Du macht wol,komen um den Volg m i r ! Las Sb dis herzen: kip! T r u t vatter, volg dem rate m i n , Und las din üppig biegen- sin!' Der alte sprach: ' E s i s t e i f t s p o t ! Ich tun es nicht, so helf mir got! Ich mus gros werden als das r i n t ; Des hant ere alle mine kint.' E r blate sich, unz er zerbrach.
13. wold er für sich Lau wollte er durchsetzen.
XLVI. 36 Het er gehebt sin gut gemach, Lioht wer im nicht also geschechen.
&5
5o
55
Wen hat! es dike me gesechen, Wer mer ereni wolde, Den er begeren solde, Das dem vil ze weriing wart. Wer mit vergifter liochvart Gebleget ist, das ist nicht' gut.; Uf nit, uf has so stat sin raut. Der ob im ist,, das ist im leitj Dem undern er dur nut vertreit'; Der geliche naus hail einen has.. Im ist vil leU»- mag ieman bas; Den er. Da' vaniso were wot, Das al sin lip wen ogen vol, Der nidig ist; idun das er; sechey Wa kein gut ieniane: geschechen Da von er .wur.de blastes vol, Das er zerklaclile (das. Wer wolf}r Und das gescheche in kurzer.ifiist, Als disem fi fU geschechen ist..
52. Wo iigend etieas gutes jemand
widerjiihra.
XLVII. i
141
XLVII. VON E I N E M L Ö W E N
UND
EINEM
HIRTEN, Von
angedenkuiige
dienstes.
D E R hunger einen lowen twang, Das er lief uf der Bieren vang; Um sine spise das geschach. Des kam er in gros ungemach. In sinen fus stach in ein d a m s
5
Sin hein geswal, und Wart ersworn Sin fus. E r leit gros erebeit Von dem dorn, als man uns seit. In dem fufse beleih der d o r n , Und tet im we. Das was im zorn.
10
E r t o n d im' selber usser not Gehelfen nicht.
D e r fus was t o t j
D u andern tnusten stille stan. E r lief nicht; er mocht kume gan. Des lôwen smerze der was gros, Des dornes in vil ser verdros.
i5
X L V I L 17
142 E r wist nlcht was er soldé tun, Noch minx-e den ein tobes hun.
W e r rticht ist siech, noch siech nie wart ? 20
Der stíche enkeinen artzat. Docli der lowe kam in den mut, Das er gedachte, was im gut Ze sinem siechtag móchte wesen, Das er mocht an dem fus genesen«
25
W e r siech ist, der gelernet woL Kleine wunden nieman sol Versmachen (secht, das ist min rat) j W a n d in vil dike missegat. D e n lowen lerte sin natur
3o
Und och sin -wnnde, die was sur» Das er eis artzaltes begert; Des wart er vil schier gewert. E r kam da er ein hirten v a n t , Von dem dei» low wart bald erkant.
55
Der hirt wand komen um sin leben; D ú schaf wold er itn gerne geben, D u r das er in nicht leite tot. Und do er was in dirre n o t .
18. ein tobes hun ein einfültiges Huhiu
XLVII. 3 9 Der low gebarie senfteklich; Des wart der hirte fioden rieht
4o
E r zogt dem Jurten sinen füs D a r u m h e , das im wurde büs Und heil an sinem fus getan. Der hirt geriet sich bald entstan, Das der lywe were wunt
45
Und siech $ das> wart dem hirten kunt. Den dorn er in dem fufse sach, Da V9n der low hat ungemach,; Den zoch er us mit sin er haut; D e r low genesen was zehant.
5o
Do du sache wart hin geleit Sines smerzen, do wart er gern«!*. Sinen artewt er sjchö\yen began, Sin bild er in sin herze n a n ; Und saste das in sinen m ü t ,
55
W i e er vergelten mocht das g u t , Das im der hirte hat getan. Noch stat w o l , das ein biderb man D u r keine sache vergessen sol,
51. Da die Ursache seines Schmerzes gehoben war, er froh.
wurde
XL VII. 60
*44 60
65
70
75
80
W e r im tut übel oder wol. Der lowe frolich da-nnan gie, Den hirt er bi den schafen lie. Dar nach nicht lange wart gespart, W a n das der low gevangen wart, In viengen romer, als man seit. Mit grofsem schalle wart er geleit In einen palas, der was gros. Vil sicherlich man in beslos Zu andern tieren freissain. Mit der spis, die in gezam, Alle tag spist man du Ii er. W a s man in gap, das was vil schien ,Von den tieren veressen gar. Dar nach über manig jar Der selbe hirt gevangen wart, Der den lowen hat ernart An sinem füfae. Der selbe man Hat grofses schaden vil getan; Dar umb verteilet \vart sin leben. Ze spis wart er den tieren geben,
67. In einen palas In einen mit Pfahlwerk Raunt.
eingeschlossenen.
Die
XLVII. 8 1 Die solden in veressen. Der low hat nicht vergessen Des gutes, so im was beschechen. Den man geriet er vast ansechen. Er sach, das er der selbe w a s , Der im des half, das er genas. In todes vorchte stunt der man. Der lowe senftekliche kan Zuzim gegangen. Uf der stunt Küst er den hirt an sinen munt; Er neig im mit dem häbte sin* Und tet im ganzer trüwe scliin; Mit dem sweife er von im treib Du andern tier," das er beleih Lebent. Dis sachen romer a n , Beide fröwen unde man. Si wundert, was es mochte wesen, Das der hirt ie moclit genesen. Der hirt der seit in uf der stunt, W i e der lowe was worden w u n t , Und wie er im den dorn us zoch. Dar an gedacht der lowe noch. Des lowen truw half usser not Dem hirten; wan er were tot Mit rechter urteil da gewesen. K
X L VII. 10 6
146
D u romer liefsens beide genesen» D a si das grofse wunder gesan, Und liefsens beide dannan gan. Vil frolich do der hirle w a r t j 110
Der low zogt och uf sine vart. Alte tniwe die sint gut, Si trostent manges menschen mut. Das sol nicht verre ab herzen s i n , Das, verre ist ab der ögen schin.
ii5
A n dienst man lang gedenken sak Dienst tut getrüwen herzen wol. Der alte f n i n t ist dike g u l j Der alte vigent schaden tijt. W e r dienstes gar vergessen wi1,
120
Es wirt gut r a t , üb dem nicht vil Gedienet w i r t , , Es ist nicht halbs Verlorn, das man i m l u t , wan als. Undankberi wirt niemer gut, Si treit uf ir den laster-hut.
125
W ä n d e der lovve dankber was, Des genos der hirte, das er £ e n a s ; Und wer er dankber nicht gewesen, So wer sin artzat nicht genesen.
XLVIII, i
i,
XLVIII» VON
DEM
RITTEN
..DER Von
UND
VON
FLO.
übrigem
gemache.
E i n ritte begegent einer flo Eis mals, do war si nicht gar fro, Si hat ein übel nacht gehebt^ Und hat vil herteklich gelebt} Als was dem ritten och bescliechen.
$
Beide gerieten si vei'jechen Ein andren, ¡nach dem g r ü s , ir not, Dü flo sprach: ' I c h bin hungers tot. Miner spise wand ich sicher sin. Ich sprich es uf dü tiüwe min»
I©
Her ritte, das ich dise nacht Nicht anders tet wan das ich v a c h t j Das mich gar kleinen doch vervieng. Ich sag dir, wie es mir ergieng« Ze einem kloster dar kam ich Gesprungen, da ich wände mich K 2
15
X L VIII. 17
148 W o l spisen, da m i r misselang.
Uf ein Loches bette ich sprang, Das was gebettet zarteklich 20
Der eptischin.
D i e was gar rieh)
Das schein an ir geberde w o l , Aller klu^keit was si vol. Do si des abends nider gieng. Und sich an ir gemach enpfieng, 25
Vil gern ich het min spis genomen. Si wart gewar, das ich was komea Us der güter an den lip. Si schrei: —
Trmendrut,
belip
Nicht laiige I Kum h e r wider i n i 5o
Mich bist neiswas. W a s mag das sin? Hast dii nicht ersechen wol Du linlachen?
T n i w e , ich sol
Dir zürnen ; das gelobe n u r . Zünd bald das Hecht I Laa- ttligen d i r ! — 55
Ich floch vil balde (sprach du flo); Das ich e n t r a n , des wa3 ich frö.
21. 22. Das war an ihrem Äufsern wohl zu sehen, was nur schön und fein hpifst. hatte sie an. sich. 32. Truwe Sey gewifs-, traun!
Vgl. L X X X I I I , 32.
Alles
X L V I I I . -5 7 Und do das liecht erloschen wart, Do kam ich uf der selben vart Wider uf das bet als e. Aber schrei du frowe: Q we! W i e stat es um das belle min? Entziind das liecht! Da floch ich bald.
W a s mag dis sin Es tet mir not;
W e r ich begriffen, ich wer tot.. Das triben «i du langen nacht; Mir wart da nicht, Was ich gevacht. Des bin ich hungrig unde las; Got welle, das ijur bescheche bas.' Der ritte sprach: ' N u la das sin! Min
nacht ist als bos als du din
Gewesen.
Mir ist nicht vil bas
Gesin den dir; gelob mir das. In ein hus ich gester kan. Ein wip ich marteron began; Ich erschotte ir gelider Krefteklich; do sas si nider Bald, und sot ein starken bri, Und as. Do stunt ein züber bi Mit wasser, des trank si genug. Ein büten si har für do trüg Vol tüchen, die si solde
XLVIII. fo
*5° W e s c h e n , und enwolde M i r kein lilwe lassen. Si hat mich gar verwassen. 65
Si rüwet nie du langen ¡nacht $ Mit uuruwe si sere vacht. S i stalet mir gros Ungemach. Des morgens,
do der tag uf bräcli,
D e n züber uf ir hobt si n a n , 76
U n d zogte zu dem bach hin dan, Und spült ir lueh.
Das tet mir w e ;
Ich mocht da nicht beliben m e j Ich bin gemartert j am eil ich. W i r süllen wecbselen, das rat i c h , 75
Unser herbrig beide, Und morn, bi nnserm eide, Süllen wir har wider komen Und süllen schaden unde fromen Ein andren beide hie verjechen,'
80
D u flo sprach: ' D a s sol beschechen!' D e r ritte bald u f sin gewin Zogte z u dem kloster h i n ,
64. verwassen
verflucht*
66. Voller Unruhe lief sie immer umher.
X L V I I I . 83 Und erschüt der eptischin ir lider. I r jungfröwe half ir balde n i d e r j Si wart gedeket harte wol. Ir keinnate was rales vol. Si sprach: ' M i n rugge und och min D i e ridwend vast.
Ein ziegel-stein
Solt du m i r machen balde heis; Und würde mir ein sanfter sweis, I c h mocht v i r lichte wol genesen. u Och hab ich selbe das gelesen, Das man du fufse riberi sol M i t essich und mit salze w o l . Eoswasser sol man balde haben, D a mit sol man min höbet laben} Das ziicht us bose Iiiize. A c h t , eben, wenne ich switze, So iiim den beiz und deke mich. L a nieman i n , des bit ich dich, Das der sweis nicht erwinde. Sag och dem gesinde, Das si alweg sin bereit Z e tunde bald als man in seit.
86. rates vol voll Vorrath aller ArU
XLV1II. i o 5
2 D u soll och gewarnet s i n , Das man mit flifse hüte min A n tränke und an spise. Ein mus von einem rise Mit mandel-milche wol bereit Das mache; das si dir geseit. Zuker-violet solt du dich W a r n e n ; das erkulet mich,
Und mag des bas ze stule gan. -Ein granat-epfel solt du h a n , 1x5
D e r mir erfrische m i n e n m u n t . Ich danken dirs, wirt ich gesunt.' Des ritten wart enpflegen w o l ; D u flo was den noch hungers vol. A n du herbrig kam si hin,
120,
D a e der rilte was gesin, D a ir do vil gut gemach Von der wescherin geschach» Si hat ir tuch getruknet wol. I r hus was armute v o l }
»05. Du sollst auch alle Vorkehrungin treffen. 111. Veilchen - Conserve schaffe an.
X L V I I I . 125
153
Wirtschaft was da Iure.
ri/>
Si saste sich zu dem füre, Und as das si do1 mochte han. Dar nach si slafen began; U f ir stro-rsak leit si sich do» Des wart gemeit dii hungrig flo.
l5o
Du fröw lag $lille unde slief; Du flo uf unde nider lief. Du spis ir nieman werte; Si hat des si begerte Du langen nacht.
Des morgens fru
155
Kamen si ze samen du I)eide, der ritte und och du. flo. I r herbrig waren si vil fro. Der ritte sprach: 'Mir ist gar wol! Dil eptischin mir betten sol Atzechen wuchen oder me.' Do sprach du flo: 'Mir ist och nicht we Uf dem slrö-sake beschechen. W e n sol mich disen sumer sechen U f dem stro-sake wesen fro.'
i45
Von einander schieden si do.
135. Viel tu essen und zu trinken urar da nicht zu
finden.
X L VIII. 147 W e r dem siechlag losen w i l , Dem mag sin werden wol ze vil. W e n spricht, das überig gemach l5o
Gesunde hite machet swach. Nach sinen statten wirt der man Siech dike, als ich vernomen han. Mit ernst (Iii wescherin vertreip Den ritten, der doch lang beleip
155
B i der klugen eptischin; Des müs er iemer selig sin.
X L IX. VON
DEM
Von
dem
HABEK der
sinen
UND
DER
vigent
KKA.
spiset.
E I N liabek hat genistet hoch U f einem bome, da er zoch
147. dem sieclitag losen der Krankheit mit Ängstlichkeit pflegeji. 151. nach sinen statten braucht.
Gehör gehen,
nach den Arzneymitteln,
die
sie er
X L VIII. 147 W e r dem siechlag losen w i l , Dem mag sin werden wol ze vil. W e n spricht, das überig gemach l5o
Gesunde hite machet swach. Nach sinen statten wirt der man Siech dike, als ich vernomen han. Mit ernst (Iii wescherin vertreip Den ritten, der doch lang beleip
155
B i der klugen eptischin; Des müs er iemer selig sin.
X L IX. VON
DEM
Von
dem
HABEK der
sinen
UND
DER
vigent
KKA.
spiset.
E I N liabek hat genistet hoch U f einem bome, da er zoch
147. dem sieclitag losen der Krankheit mit Ängstlichkeit pflegeji. 151. nach sinen statten braucht.
Gehör gehen,
nach den Arzneymitteln,
die
sie er
XLlXi
5
155
A l l e jar sin jungeh fiuclit. N u halte bi der selben zucht Nicht verrfe ein kra ir nest gemacht*
f>
D a hup sich gras gevalterschaft. D u kra hat not und erebeit U m swache spis.
Das was ir leit,
K e v e r unde wiirnle, Und ander mang gelürme W a s ir spis.
10
Do «ach si w o l ,
Das ir gevattern nest was vol Guter spise ltianigvale. Was
das v e l t hat Und der W a l t ,
E s werin tier oder vogellin, Das bracht der habk den kinden sin. D o das du trege kra ersach, Z e ir gemachein rfi do sprach: ' H ö r mich, truter büle m i n ! Das wir sin trege," das ist wöl schin.
20
K e i n vogel kunnen w i r gevän; Des mufsen dike wislos stan Unser nest und unser kint. Eis dinges hab ich mich besint,
4. zueilt die Brut;
die Jungen,
die grofs gezogen
werden.
156 25
5o
55
4o
45
X L I X . -25 Das unser nest wirt spise vol. Ist das es dir gevellet w o l , Ich wil dem habk sin eiger stein, Und brüten us (das solt du h e l n ) ; So werdent edel unser kint Ünd frech als öcli du hebke sint, Und wirt unser geslechte gros, Und werden niemer spise los, Und wirt erllöchert unser müt.* Do sprach der man: hingen
ihn.
lii:
I7Q W e n mag es wol ze mere sagen. W e n sieht w o l , das si narren sint; A n witzen sint si beide blint.* 75
Und do der alte das ersach, Das nieman wol von inen sprach, Vil ser er süfzen began. Sinen sun den sach er an, Und sprach: ' H ö r was ich dir sage!,
80
Es si das m i c h der esel trage, Oder d i c h , so sin wir t o r n j Treit er uns b e i d e ,
so ist e r verlorn}
Gat er 1 e r , so sin wir n a r r e n ; Tragen wir i n an einem sparren, 85
So ist nieman v tober danne wir; Da von so wil ich raten d i r , Das du tuest recht und wol; W e r recht t u t , der wirt seiden vol.' A n strafung mag kum ieman wesen.
go
W e r ni«g an hinderrede genesen? W e r an den eren wil gestan, Der sol dur kein red abe lan; E r sol tun, was im fuget wol. D u weit ist schalkeit alse v o l ,
q5
W i e vil ein mensche gutes tut,
73
m
LH. 96 E s dankt du weit hielit halbes gut. Gesechent ist vil luteit blint, D e r herzen alse giftig sint, W a s si liorenl oder sechent, Das si dar zu das hoste jeclient.
XÖO
D e r sich vor den gehuten kan (13s sin den fröwen oder m a n ) , D e r mag wol groslich loben g o t , Kunt er hin an der weite spot.
LIII. VON
EINEM
Von
Von
BESCHINTEN
schuldigem
ESEL.
spotte.
einer fröwen seit man das,
Das si in hertem liimden was.
97. Eine Menge von Leuten ist mit sehenden Augen blind. — Einen andern Sinn können diese JVorte nicht haben; auch ist diese sprachgemiifse Erklärung in jeder Hinsicht die beste.
m
LH. 96 E s dankt du weit hielit halbes gut. Gesechent ist vil luteit blint, D e r herzen alse giftig sint, W a s si liorenl oder sechent, Das si dar zu das hoste jeclient.
XÖO
D e r sich vor den gehuten kan (13s sin den fröwen oder m a n ) , D e r mag wol groslich loben g o t , Kunt er hin an der weite spot.
LIII. VON
EINEM
Von
Von
BESCHINTEN
schuldigem
ESEL.
spotte.
einer fröwen seit man das,
Das si in hertem liimden was.
97. Eine Menge von Leuten ist mit sehenden Augen blind. — Einen andern Sinn können diese JVorte nicht haben; auch ist diese sprachgemiifse Erklärung in jeder Hinsicht die beste.
LIII. Ir ungewdrte das was gros.* W i p l i c h e r ere was si b l o s ; 5
Ir werk bos w a r e n u n d e swacli. Von ir seit alles das si sach; Es werin f r o w e n oder m a n , U n g w ü r t must si von allen han, U f einer lioehen bürg si sas
10
Bi einer s t a t , da ein margt was. W e r ir gesindes ze raargle k a m Vil böser m e r e n er v e r n a m , D i e m a n von siner f r o w e n seit. I r unglimpf was in allen leit.
l5
Dil frowe öch nicht abe l i e , W e n n e ir knecht von margte gie, Si sprach: ' W a s seit man in der stat? W a s sint dii m e r , die m a n da h a t ? Sag a n , sag a n , was mag es s i n ?
20
Gedenkt ieman ze gute m i n ? ' I r knecht der s p r a c h : ' W a s sol ich sagen? Ich hör vil luten ab üch klagen. A l l e s , das uf und n i d e r gat, N i c h t w a n von uch ze reden h a t ,
5. Allenthalben
Sprach matt schlecht von ihr.-
3
LIII. 2.5
173
Alle tag und alle zit,
a5
I r aller zunge selten gelit; W a s munt hat und öch reden kan, Die scliellent ucli, wip unde man.' Du fröwe sprach: 'Das ist mir leit. Es lidet menig mensch erbeit A n sache und ane schulde g a r ; Des wirt ich selber wol gewar.' Dar nach heimliche für si zu;
oa
A n dem lag des mergtes fru Hies si ein esel schinden (Das Sold nieman bevinden),
55
Das er doch lebent beleip. An den margt man in do treip,' Ein gasßeü u f , du andren nider; Nu fürt man har, nu fürt man wider. Sin hut er selb ze margte trüg Uf in gebunden, die was klug, Als noch der esel hüte siflt. Es werin w i p , man oder kint,
4,0
Einer ze dem andern sprach ,
45
40. Nu fürt man Nun führte Z. 64.
man 'n,
man ihn.
So
auch
LIII
174 W e r den beschinten esel sach: 'Mich wundert, was das meine.' Du fröwe Wist es alleine, W a r urabe er beschunden wart. 5o
I r geschaeh. ein gute värt, I r wart vergessen genzeklich; E s wer jung, alt, arm oder rieh, Von ir gebresten nieman seit. Das was nicht ir gesinde leit.
55
D o ir knecht uf ze hove kan, Si sprach: 'Gedacht min hüt ieman An dem margle?
Das wer mir leit.' «
•Nein es, frowe, uf mirien eitl i Uwer wart hüt nicht gedacht. 60
Ein beschinler esel wart dar bracht, Den schowet alles das; da was; 1 Uwer menlich, da vergas. Si namen alle des esels war; Nu fürt man h i n , nu fürt man bar.
65
Der esel üch -ze trost ist komen; W i r lian hüt nicht von üch vernomen.* Dü frowe spracht 'Gesach mich got,
67. Gesach mich got Gott Lobt
Wohl
miri
LIII. 68 Das'gelegen ist der lilten spot! Ze trost ist mir der esel komen, Yil red hat er mir abgenomen,' Rede nieman verbieten k a n , Es sin fröwen oder man. W e r in der. gemeinde munt Mit arger hinderrede kunt, Der sol das nicht abe i a n , E r süIIe ein beschinten esel han. E r bedarf eis witen erm eis wol» D e r menlichem verschieben sol Den munt. Da von so rat ich das» Das man sich hüte desto bas, Und ieklich mensche als ufrecht lebe, Das er der rede kein ursach gebej Und tut er das, so sorge nicht W a s ieman arger von im gicht.
UV. 1 LIV. VON
EINER EINEM
Von
e i in
NACHTEGAL
UNO
SPERWER.
bösen
ende.
E I N nachtegal genistet hat Eis mals an ein heimliche stat, Da si gar sicher wolde wesen, Das wol ir kint mochtin genesen; 5
Nu fugt sich, das ein sperwer kan Geflogen; zu dem nest hin dan Uf ein ris, da du nachlegal Stunt, und sang ir sufsen schal. Do si den sperwer erst ersach,
10
Mit grofsen vorchten si do sprach: 'Gnade, truter herre min! JMug es an üwern hulden sin, So lassent mine kint genesen.' Der sperwer sprach: ' E s mag nicht wesen. Doch
LIV.
i5
Doch —
macht du singen a]se wol>
Das ich dich biilich ereil sol Urnb dine k i n t , nu dar, sing a n ! '
—
D u nachlegnl $iifzen. began. Jr herze slunt in bitiepke.it; Doch,
als si,wer an alles leitj
Must si gebaren.
Das tet, n o t j
Si vorehte ser ir kinden tot. Mit dem munde si do s a n g ; I r herz in grofsem jamer rang. Des mocht si nicht genießen wol. Schal keit was der spei w e r v o l , E r tot du kint an. ir gesicht; Das mochte si erwenden nicht. E r zart in uf ir h e r z e n ; Des leit si grofsen smerzen. I r kinden tot der tet ir w e ; Si schrei vil lut ach und o w e , U n d klagt den unschuldigen tot I r kinden,, und ir selbers not. D a r nach nicht lange wart gespart,, D e r sperwer uch gevangen wart
15. Kannst du indefs so schön singen,
M
dafs
LIV. 07 In einem netze.
D a das ersacli
D u nachtegal, vil schier si sprach; •Ein Los ende sol er haben, Der in den sünden ist erlaben, Und nicht erbarmen Wolde sich I V Uber min kint noch über mich. W e l wunder, üb der Jidet notl E r sol von schulden ligen tot.* Ein bos leben wer das hat,Dar an ein bos end gerne stat. E r hat gelük, wer alweg tut Böslich, wirt sin ende gut.. Ein wolf sieht man vil selten tragen u Eis schafes sWeif. (Jeh hör ich sagen, W e r alweg in den sünden strebt, Und dar zu an erbermde lebt,. Das der sol an erbermde not Liden , und dar zu den tot; A l s disem sperwer ist beschechen: Das ist w o l , des mus ich jechen.
. Ein wolf". . . . böses
Leben
hat
sprichwörtliche nicht
leicht
Redensart, ein
statt:
gutes
Ein End*.
LV. X
i79
LV. VON
EINEM
WOLFE
UND
EINEM
FUCHSE,
Von
v e r r a t u n g e.
E I N wolf eis mals, als man uns seit| Hat sich mit spise liinder leit. In einer flu hat er ein hol Mit guLer spis gefiillet w o l ; Da wold er lange ruwe han,
£
Zuzim ein fuchs gegangen t a n Mit füchselichem sinne, W a n er was worden inne Der spise.
Er het gern betrogen
Den wolf, und us dem hol erlogen,
10
E r wold des w&lfes spise han, *
Da er hin "zu dem wolfe kan, E r sprach: ' G o t grus dich, bruder min! W i e macht du so gar lange sin A n mich?
Das ist mir swere gar,
Ich sage dir och das für w a r , M *
j5
L V . 17 Das ich din nicht vergessen kan.' Do sach der wolf den lugner an, " *
20
25
5b
55
Und sprach: ' H e r fuchs, ich Weis das wol]f Du bist mir holt; und ist doch vol Din arges herze trugenheit. Das ich üt han , das ist dir leit, Din sufsen wort sint ungelich Den werken. Balde von mir strich; Dir wirt nicht der spise min.' Do sprach der fuchs: ' S o las ich sin.*: Dannan schiet er mit bilterkeit., Vil ser im wag du. smacheit, Die im der wolf halte getan. Einen hirten sach er slan Uf einer wise. Zu dem er sprach: 'Ich wil dir schiken gut gemach Von dem wolfe, Volge m i r ! Sin hus das wil ich zeigen dir. A n dinem vigende s'olt du dich Nu rechen balde; das rat ich. W i l t du in hän, er wirt dir wol.
32. Ich will dir dazu 'helfen, dafs du in Zukunft vor PVolfe vollkommen ruhig seyn kannst.
dem
38 E r lit dort us in einem h o l , D a er dur niit dir mag engan.' Sin schaf lies do der hirte stan. E i n spies nam er in sine hant; Mit dem fuchse kam er zeliant D a ei^ den wolf halte gelan. E r geriet in stechen, unde slan. Und'do der wolf ertodet was, D e r fuchs des wolfes hus besas, D a r zu sin spis im och beleip; Das tet verratung, die er treip. Doch wart es nicht vil lang gespart, W a n das och er verraten wart. Im, wart gespannen für das hol E i n netze, das was striken vol. D o wart der fuchs gevangen, Sin schalkeit was zegangen. W e r unrechtekeit ist vol, D e r wirt vil kum geweschen wol. W e r nicht kan wan triegen Und ane schäme liegen,
52. striken vol voll
Schlingen.
L V . 59
182 Es ist wol, wirt der betrogen', 60
Und wirt och billich angelogen. Liegen, triegen sint zwei ding, Die beide gar an ere sint. Ein lugner vert wol dur das lant ; W i l er har wider, er wirt geschant«
$5
Kein unfûge langé wert. W e l mensch des andern schaden gert,1 Der wirt geschadget: das ist war. Kein unfüg weret drifsig jar. In dem strik gevangen wart
70
Der fuchs, den er gestriket hat Dem wolfe.
Das tet sin arger* list»
Dank hab der an geverde ist t
68• allgemeiner, zum Spxichworte gewordener Glaube• So sagt 1. B. J o H AN s r o x Rijroesjfrssne: D i i wisen jeclient, und ist och
war,
D a s kein unmafse nie gewerce drifseg jar.
Samml. von Minnes. I. iß7. b
LVI. i
183
LVI. VON
EINEM
HIRZ
UND
EINEM
JEGER.
Von
schedlicher
minne.
E i n hirz eis mals dursten. began. Zii einem brunnen er do k a n , Der was schon, luter unde klar. In dem wasser nam er war Sin selbers, wie gestellet was Siii stolzer lip.
&
Und do er das
Gesach, sin gehürne geviel im w o l , Sin höbet was gezierde vol. In grofsen Übermut er kam; ¡Was er von keinem tier vernam
10
Gutes, das was im nicht gelich. Sin herze das was fröiden rieb.
10. Was er von irgend einem Thiere Gutes vernahm, war nichts gegen ihn.
das
LYI.
i5
D a r nach sach er an sine b e i n ; D i e w a r e n mager uncle klein. 15
D i e gevielen im ze m a f s e
wol;
D e s Was der hira betrübde vol. Sin fuTse w a r e n im u n w e r t Und och sin bein. —
W e r noch das s w e i t
V e r s m a c h t , da mit er wol sin leben 20
B e h ü t e n m a g , und das w i l geben S i n e m v i g e n d e in du h a n l j W e l w u n d e r , üb der w i r t geschant. D o sus der h i r z sin fufse hat Versmachet,
25
u f der selben stat
M i t sinen hünden k a m ein j e g e r . D e n hirz treip er v o n sinem D e r h i r z der ßoch. R a n d e bald, U f in.
50
leger.
D e r jeger nach
w a n i m w a s gach
D e n hunden w a s och not 5
D e n h i r z w o l d e n si haben tot. D o floch der h i r z v i l b a l d e , U n d kerte hin zem
walde.
Z e statten k a m e n i m sin b k i n j S i n r h ö r n e n helfe die w a s klein«
13. ze mafse gar wenig.
—
LVL 35 Und do er wart alsus verjagt* Und in den walLkam unverzagt, Des im sin fiis und sine bein Geh ulfen halten, die er klein Geschelzet hat: schier er gehieng A n sinen hörnen,
da in. vieng
Der jeger mit den hiuiden do. Des wart der hirz vil gar upfro. Sin fus im hülfen usser not; Sin gehiirne gap in in den tot. W e r minnet das im schaden tut, Und hasset das im were gut, Der tut nicht recht; docli ist ir vil Der lüten.
W e r och spisen wil
Sinen vigent, das wirt ijn leit. Mang mensch sin vigent b i i m treit; W e n er gewinnet oberhant, E r setzt sich wider in zehant, Und 1iit im angest unde n o t ; Vil licht bringt er in in den tot. Dem hirz gevielen wol sin h ö r n , Von den sin lebeü wart verlorn. Das selb geschieht och manchem m e , Der minnet das, das im tut w e ,
LVI. 5g
186 Und hasset das im were gut. 60
Gros üppefceit gut selten tut.
LVII.
V O N E I N E R F R O W E N UND E I N E M DIEBE.
Von
fro.wen
untruwe.
W e n liset von zwein menschen, das Ir herz mit minne verstriket was. Das was ein man und öch.sin w i p , Die hat er liep als sinen lip. 5
Die starken minne schiet der tot; Der man der starp. Da kam in not D u fröwe von ir minne gros. Alles trostes wart si blos, Da si verlor ir lieben manj
10
S i wold von nieraan trost enpfan. Si schrei und wend an underlas: X
Ob im si stetekllche sas.
7
LVI. 5g
186 Und hasset das im were gut. 60
Gros üppefceit gut selten tut.
LVII.
V O N E I N E R F R O W E N UND E I N E M DIEBE.
Von
fro.wen
untruwe.
W e n liset von zwein menschen, das Ir herz mit minne verstriket was. Das was ein man und öch.sin w i p , Die hat er liep als sinen lip. 5
Die starken minne schiet der tot; Der man der starp. Da kam in not D u fröwe von ir minne gros. Alles trostes wart si blos, Da si verlor ir lieben manj
10
S i wold von nieraan trost enpfan. Si schrei und wend an underlas: X
Ob im si stetekllche sas.
7
LVjr. i 3 D a er wart in das grap geleite D o hup sich jamer unde leit, Si wold nicht von dem grabe k o m e n j A l l e r trosl was ir benomen. Si schrei vil lut ach und o w e ; W e d e r regen noch der sne Mocht si gescheiden von dem igrabe. Si lebt in grofser ungeliabe Beide du nacht und och den t a g , Das si do anders nicht enpflag; I r ruwe die was' kleine. E i dem grabe sas si alleine, Und wende bi dem f ü r e j K u r z w i l was da Iure. N u fügt sich uf der selben v a r t , Das einer da erhangen w a r t , Hin von dem grab über ein v e l t j Des hüt ein m a n , dem gap man gelt Das er nicht dannan solde k o m e n j W ü r d von dem galgen ab genomen D e r diep, das w e r dem richter z o r n , U n d müst sin höbet han verlorn.
26. Alle
Zerstreuung war verbannt.
L V i r . 55
183 35
4o
45
5o
55
Do der das für sach, und das wip Klagen hört ir rnannes lip, Vil ser in dürsten began. Zu dem grab gieng er hin dan, 1 Und sach du fröwen, die was stolz, An das für bracht er ir holz, Das si vor froste würd behüt, Und sprach: 'Frowe, hant gutes , mut! Sit4ot ist üwer lieber man, Ir solt üch zu den lebenden hau. Ein andre niüter einen freit Als guten, der üch üwer leit Minret und üwer ungemach.' So er dü fröwen me ansach, So er ie me in minne bran. Der man gar von im selber tan. Er sprach: 'Liebe frowe min, Mocht es an üwern huld^n sin, Ich wold ergetzen üch für war Alles leides. Nement war! W a s lip und sei erzügen mag i Dast üwer hüt uf disen tag.'
39. stolz von schöner
Gestalt.
L V I I , 5 7/
1.89
Dil fröwe wüste logen D u trechen von den ogen. D e n man sach s i . v j l lieplich an, Und sprach: ' Mocht ich an dir nu han
60
Mit warlieit das du hast geseit, Ich wold ab lan mis herzen leit, Und wolde tun den willen din.' E r sprach: ' M i n f r o w e , das sol sin!' G a r lieplich er si umbe vieng,
65
V i l liebes, er mit ir begieng, Das ich nicht nu w i l sagen hie. D a r nach do dise red ergie, U n d yon, Das ich mis liebes mannes tot Klage und weine die wil ich lebe. Ein andern man mir nieman gebe.
Gar nicht für die Abgeschiedenheit
von der Welt
ge-
L V I I I . 65 Min man was so rechte gut, Das er mir weder herz noch mut Betrübte nie bi minen tagen; Da von sol ich in billich klagen. W u r d mir nach im ein b ö s e r m a n t Leit nnd ser taust ich ienjer lian; A n man ist mir verre bas. Nem ich ein s e n f t e n m a n ; dur was Sold ich in vorchten iemer sin, W e n er kern ab den. ogen m i n , Das der tot berobte mich A n ime? —
Secht, da von wil ich,
Beiiben gar an alle m a n , Und wil ein küsches leben han.' /
W e l f i o w v e r l u r ir lieben m a n , Mag si wol ane man bestan,
j
Belib also: das ist min rtit. Vil manger witwon missegat. W e n si kunt zu der andern e , Geschieht ir den ach unde w e , W e r mag ir des? —
S i hats getan.
85. Wer mag ir des? S. XXIII, 37.
XXXVII,
L V I I I . 86
igS W e r si beliben ane man D u r trùwe tìnd dur stetekeit, So het si frode ane leit. D a von si nieman klagen sol, i 90
Ub si unlrostes wirdet voi; Das da riset nebent* abe, Das ist nicht wol. —
Ir schaden hab»
I r selber, Avel f i o w alse tut, D a von gepinet wirt ir niut.
91. D a s da riset nebent a b e , D a s ist nicht w o l . Es wäre nicht recht, wenn das Mafs ihrer Leiden voll
würde,
wenn etwas
beyhin fiele.
—
Das
nicht
1Sprich-
wort hat sich noch in der Haustafel strenger Kinderzucht erhalten : Es ist kein Streich verloren als der beyhin
fällt.
LIX. i
197
LIX. VON
EINEM
HUNDE
ÜND
EINEM
WOLFE.
Von
friheit
und
von
eigenschaft.
E s giengen zwe'n gesellen gut, Die hatten ungelichen mut, Uf der strafse dur einen walt; Ir kose das was manigvalt: Es was ein wolf und och ein hunt.
5
Si kamen ufder selben stunt Uf eine wise; das geschach. Vil sdhier der wolf zem hunde sprach: 'Sag an, trut geselle min, Was raeinet diner hüte schin?
10
Da bist so stolz und bist so glat; Du macht wo] guter spise sat An sorge werden alle läge.» Dec hunt sprach: * Hör was ich dir sage! Min lieber meister spiset mich Von sinem tische, dur das ich
i5
L I X . 17
198 Behut sin hof und öch sin hus. W e r uts üt tragen w i l dar u s ,
Das kund i c h ; dar u m bin ich liep. 30
Ich las den rober noch den diep Nüts mit us dem huse tragen; , Hie mit ich m l n e spis bejagen.' Do sprach der w o l f : ' D a s ist v i l gut. So hast du dik riiwigen m u t ,
25
So ich mus in den sorgen streben, W i e ich gespis min armes leben. Und w e r es an dem willen d i n , Din geselle wold ich gerne s i n , Das ich min spise mochte han
00
A n sox-ge.' — D e r hunt sprach: 'Nu wol dan> H e r w o l f , in mines meisters hus Mit mir!
da tribt üch nieman us.'
Der Wölf der Wärt der rede f r o ; M i t einander giengen si do. 35
Der wolf des hundes kelen sach; Zuzim er do v i ! balde spraoh: «Sag a n , trut geselle m i n , W a s meinet, das du kele din Ist beschaben und beschorn?
4o
Dur was hast du das h a r v e r l o r n ? » Der hunt sprach: fDas w i l ich dir sagen.
LIX. 4i> Des tags mus ich ein kelben tragen, Und raus an einem seile stan Gebunden; nienent mag ich gan, Ich mus stetlich gevangen sin; Das lide ich dur du spise min.' Do dise red alsus geschach, Der wolf do ze dem hunde sprach: ' N e i n a , trut geselle min, Dur nüt wil ich gevangen sin. Als leit ist mir noch nicht min leben, Das ich dur spis uf welle geben Min friheit: das gelobe mir. Din guten spis die hab du dir, Und hab öch mangen langen tag! So wil ich ¡essen, das ich mag Haben, mit frigen mute. Das kunt mir bas ze gute. Ich wil den frigen willen min Nicht geben um du spise din.* Süs lief der Wolf ze walde, Der hunt ilt heim vil balde.
55. Und habe sie manchen langen
Tag*
200
L I X . 63 Richer ist ein armeip m a n , Der fri gemute wol mag h a n ,
65
Den der ist rieh und dienen m u s j Dem wirt vil selten sorgen büs. Der eigen ist, w a ist des m u t ? Er hat doch weder lip noch gut. Es ist nicht s i n , das selb er h a t ,
70
D e r ane frigen willen stat. Friheit zieret alles leben, Und kan wol gut gemute geben. Friheit hochet wip und m a n , !Den armen si rieh machen kan.
75
Friheit ist der eren h ö r t , Si über krönet werk und wort, Mich dunkt, er hab ein armes leben, D e r frigen willen uf mus geben. Friheit gat f ü r alles gut
80
Der weite. — W e r sin frigen m u t Uf git u m silber und um golt, Dem wirt ze teil des rüwen solt t
LX. i
20I
LX. VON
DEM
MAGEN -UND
Von
nide
DEN
HENDEN
FUSSEN.
und
von
hasse. v
E i s mals hup Sich ein grofse klag« Under fründen, als ich üch sage. Dil fufse klagten kumber gros; Du hende erbeitens verdros; Si klagten alle uf den buch, Und sprachen, er wer ein rechter sluch, Und wer ein mufsigere; Doch W u r d er selten lere, Er wold sin alweg spise vol, Und xnufsig sin, das tet im wol; W a s du fus mochtin erlöfen, Und du hende geköfen, Es wer den krnmb oder siecht, Das kern im alles sament recht. Si sprachen zim: 'Es mag nicht sin! Du miist och mit uns liden pin, Und müst och erbeite han
5
10
15
202
20
s5
3o
55
XX. i8 Als w i r , wilt du mit uns geslan.' — W a s sol ich üch nu sagen nie? Dem buch was angest unde we. Si wolden im nicht spise geben, Das er behalten mocht das ieben, Noch hende noch du fufise. Das was im gar unsufse. W i e vil er doch mit ilifse bat,^ Das er von spise würde sat, Des eret in noch fus noch hant. Do wart der mage siech zehant, Er verlor sin hitz und sin natür. Das wart den henden gar ze *sur Und och den fufaen (Das was wöll). Der lip wart siech tages vol, Von krankeit beslos sich der munt, Du hende brachen hin zeslunt, Du. fufse mochten nicht me gaü. Enkeine spis mocht er "enpfan; Sus wurden hende und fiifse tot Mit schulde von des magen not.
58. Mit schulde Von Rechts.iqegen.. Der gewöhnlichere Ausdruck von schulde oder von schulden wurde wahrschein' lieh wegen des gleich folgenden von abgeändert.
LX. 59
203
Und hettin si im spis gegeben, Si betten wol beliebt ir leben.
io
Ein friint bedarf sls fründes W0I5 Sin frünt nieman hassen sol« Nit tut niemanne herzeleit, Den dem selben, der in treit. W e r nicht'-dem andern wil vertragen,
45
1
Dur sinen nit, wem wil der klage«, 1 Ub er dar umbe kunt in -not, Und lit mit sinem iründe tot, Als hie den henden ist beschechen: Das ist vil woli des mus ich jechen.
ß0
LXI. VON
EINEM EINEM
Von
JUDEN
UND
VON
MORDER.
of;fenunge
des
E i s mals ein jude wölde gan Dur eiiien wait. Do must er han
m o r d e s*
LX. 59
203
Und hettin si im spis gegeben, Si betten wol beliebt ir leben.
io
Ein friint bedarf sls fründes W0I5 Sin frünt nieman hassen sol« Nit tut niemanne herzeleit, Den dem selben, der in treit. W e r nicht'-dem andern wil vertragen,
45
1
Dur sinen nit, wem wil der klage«, 1 Ub er dar umbe kunt in -not, Und lit mit sinem iründe tot, Als hie den henden ist beschechen: Das ist vil woli des mus ich jechen.
ß0
LXI. VON
EINEM EINEM
Von
JUDEN
UND
VON
MORDER.
of;fenunge
des
E i s mals ein jude wölde gan Dur eiiien wait. Do must er han
m o r d e s*
LXI Geleite; wan der walt was vol Mörder; das wusle der jude wol. Zii dem tünge er do kan, Und bat geleit.
Das sold er han.
Sprach der künig, und gebot Sinera schenken uf den tot, Das er in sold geleiten wol. • Das tun ich , als ich billich sol Sprach der schenke.
Do zehant.
Nam er den juden an sin hant Und furt in uf du strafse. Der jude trüg unmafse Vil goldes uf der selben, yart, Der schenke des wol inne wart. In sinem mute er sere vacht ( W a n stunt und stat vil diehen macht)» Wie er dem juden tet den tot. Er gedacht: ' D u kunst us aller not, Wirt dir das golt. W e r wil es sagen, Oder wer mag uf dich denne klagen? Du bist allein: hab guten mut; 1 Umb dises mort dir meman tut.' Und do der jude das ersach, Vil tief er siit'zet unde sprach: 'Ich zwivel nicht, und weis es wol»
LXI. 28 Das dises mort got offenen sol. E üb es würd verswigen g a r , Du vogel machtens offenbar, D i e hie fliegent, samir got.' Das diicht den schenken gar ein «pot. D o er das swert hat us gezogen, Und in wold slan, do kam geflogen Ein rephun HS den hürsten dar. D o sprach der schenke: ' J u d e , nim war D e n tot,
den ich dir nu an t u n ;
D e n wirt offenende das rephun.' E r slüg den juden, und nam das gut, Und gieng heim,
und hat hochen müt.
Dar nach nicht lange wart gespart, Das mang rephun gesendet wart D e m künge, und wurden schon bereit» D e r schenk ein rephun, als man seit T r u g für sinen herren dort. D o gedachte er an des juden Wort, Das er an sinetn tode sprach, D o er das rephun fliegen sarh. Vil ser er lachen began, Des mocht er sich nicht über han. Und do der künig das ersacli, V i l senfteklich er zuzim sprach:
'
LXI
20Ö
55
60
65
70
•Sag an, schenk, was meinest du, Da& du hast gelachet nu, Do du an seche das rephun?' E r sprach: ' H e r r e , das wil ich tun»' Und seit i m , wie er hat getan Dem juden, mit diim er solde gan,. Und geleiten dur den walt, Da sin untniwe was manigvalt. Also wart offenbar das mort Dem klinge. Das tet sin s elbers-Wortj, Der das mort och hat getan. Des must er an den galgen gan. Het er das rephun nicht geseehen, Des mordes het er nicht verjechen«, E r wart erhangen, das was wol.' Dur gut man nieman morden sol. W e r unrecht tut dur gitekeit, W i r t der erhangen, wem ist das leit» Von schulden der verderben sol, Des herz verratenge ist vol. W e r dur gut wil übel tun,.
59, geleiten
geleiten
'n,
geleiten
ihn.
LXI. 74
207
Den sol melden das rephun, Als disem schenken ist beschechen:
Die liefsen alle an der not. Do kam ein akerkneclit och d a r ; Des kempfen nam er eben w a r , Und gedachte:
4
W i l got helfen mir
Nach unschulden, so hab ich schier Den rilter überwunden.' Und uf der selben stunden T r a t er frolich in den ring. ' D a s ist ein gemelliches ding
31. an gesprochen
verklagt.
40. Die liefsen Die. liefsen. 'n 1 Heften ihn. 43- gemelliches
spafshaftei.
o
L X I I . 4g
310 (Sprach der ritter freissan), 5o
Das min ein gebur sus spotten l a n j Spottes gib ich kn genug;* Mit zorne er da an in sliig. Der gebure^stunt v i l w o l besint; Der slag der wag im als ein wink
55
Dem ritter tet er keine not; Doch wold der ritter haben tot Den geburen, lind slug aber dar* Der gebur »am des vil eben w a r j Grofser wisheit er enpflag.
60
E r gab dem ritter einen; slag Dur sinen arm5 das tet im we. Der ritter slüg enkeinen me;Im was der arm verseret. Sin unghik wart genieret;
65
Von nide hat er verlorn sin leben. Der alt wart uuschuldig gegeben. Sus offenet got du,' rechtekeit; Untriiwe wart da hin geleit. W e r den andern verraten wil, D e r suchet Ursache vil.
Wenne es gat an rechte not, So sint dii friinde alle tot.
LXII,
7
3
i n
W e r frünt ist, oder nicht enist, Das beweret not in kurzer frist. Getrüwer frunt git guten mütj Unschulde och das.selbe tut.. Das recht b¡11 ich beschirmen sol Den rechten; wer aber ist vol Untniwe, der äol nicht genesen, u
Och hab ich selber wol gelesen,
fe
Das du lugi müs zergan, So man du warheit sieht gestan. Das ist billich unde recht. Den ritler slug der akerknechtj Und wand er was gederbe,
8.'»
Wart ef sis herren erbe, Als der Ysopus hat geseit. — Got geb uns fi'od und niemer leltJ
O 2
LX1IL 1
212
LXIII.
V O N EINER F R O W E N UND EINEM WOLFE. Von
wiben
triegende.
E I N wolf eis mals h u n g r o n b e g a n , A l s m a n liset i n . d e m A v i a n . U s dem wald k a m er h a r u s Gegangen f ü r ein einig hus.5
I ) a was ein f r ö w e , die hat ein k i u t , A l s noch vil m a n g e frei wen
aint.
Das kinf das w e i n d e u n d e schrei* D u f r ö w e bot dem kinde ein e i , U n d s p r a c h : ' S w i g , m i n liebes k i u l ! ao
S w i g s t du nicht,
der wolf dich n i n l ;
D e m w i l ich dich schiere geben. S w i g , w i l t du behan din leben.' Do dis drowen und dise wort
4. ein einig hus ein einzeln stehendes
Haus.
L X I I I . _iv* Vor der tür dgr wolf er Ii o r t , E r wand des kindes sicher wesen, Und dacht, er mochte wol genesen, W ü r d im das im gelobet Was. Du früjfre hat enkeinen has W i d e f ir ikint noch mini* noch me. Das kint weinde vast als e , Unz das es; in; swigeri kari.. Der wolf machte nocli da stan, Nieman gap im der spise jsolt; Dar zu so was. im nieman. boll. E r slunt unz uf den mitten tag, Vil grofses hungers er enpilag. Do er alsus betrogen.» w a r t , Do kam e r : u f derselben sra'rt D a er sin kint vant und sin wip. Elach und hungrig was. sin lip. D u wvilpje sprach: ' W i ß kunst du so Betrübt?
Mich dankt, du sist u n f r o ,
W a s dir joch huLe si geschechen.' 'Das ist war* des mus ich jecljen (Sprach der wolf zur, w u l p e n d o ) . . W i e mocht min herze wesen f r o Mit lerem buche?
Das mag nicht sin
W a n ane spis und ane win
LXin. 5g W i r t selten ieman froden vol. 50
mag
ist
vol,
so s i n g ich.
wol,
Mich hat hüt ein .wip betrogen, Und liat mir herlichen gelogen. 51 sprach, si wold inir geben ir kint, I r Wort wan s'nel,ler den der w i n t j I r herz was unglich und ir munt» Mang freis von bösen wiben kunt. Unstet ist manger fröwen m ü t ; Under zwein ist t u m eine gut, W i b e n schalkeit die ist gros;Unstetekeit si nie verdros. Gut gelübde erfrowet 'den goch; W i r t im nicht, so hat er och Ze allem schaden gar den spot: Als mir beschechen ist^ samer G o t L Von einem wibe.
Das ist war —
Ich sprich es gar .an allen var Wer
von
den
Betrogen,
der
wiben lob
nicht
guten
Das wil ich» wolf, beweren w o l j Schalkeit sint si alle" vol.'.
enwirt wirt.
txiv: i
¿15 LXIV.
VON E I N E M SN EG GEN UND E I N E M ARN. Von
begirde
über
du
natur.
EIN snegge sin1 nalurverkoi r Sin tragkeit in vi! sei- verdros» Das er nicht löfen-mochte wol ifoch fliegen, seclit, des wart er vol Betrubde und 'widernmles gar. Do kam er zu dem' adelar Geslichen, und geriet im klagen Sin not, und sprach; *Ich wil lieh sagen-, Kurz ist- -min lageweide Das kunt mir dik ze leide. Wolt ir mich leren fliegen, Ich wold0
Ein wiser man an seclven aol, W e r im rat übel oder wol. W e r wol rat und übel tut, Des menschen rat ist seilen gut. Du solt den schöwen harte w o l ,
55
XC. 3 6
3o4 Der um din leben raten sol. D e r mag ein ratgeb wesen gut, Der ralel das er selber tut. Du solt des rales end an seclien, 4o
W a s von dem rate müg gescliechen. Dur nüt so volge dem raigeben, Der dir ratet an das leben. W e r ab der flu du geis her komen, Ir leben het ir der lowe genomen.
XCI. VON
DEM
DER
HAT
IN
"Von
KALT
DEM
UND
HEIS
MUNDE.
zwivaltigen
zungen.
E s gieng ein man us in der zit Eis tages, do vil snewes lit.
36. um din leben da wo es dein Leben
gilt.
Gar
XC. 3 6
3o4 Der um din leben raten sol. D e r mag ein ratgeb wesen gut, Der ralel das er selber tut. Du solt des rales end an seclien, 4o
W a s von dem rate müg gescliechen. Dur nüt so volge dem raigeben, Der dir ratet an das leben. W e r ab der flu du geis her komen, Ir leben het ir der lowe genomen.
XCI. VON
DEM
DER
HAT
IN
"Von
KALT
DEM
UND
HEIS
MUNDE.
zwivaltigen
zungen.
E s gieng ein man us in der zit Eis tages, do vil snewes lit.
36. um din leben da wo es dein Leben
gilt.
Gar
XCI. 5
3Q5
Gar ver kam er in einen jwaltj Sin erbeit wurden manigvalt. Er leit von hunger grofse not,
5
Von froste »wand er ligen tot. Do er sich also ver vergieng, Ein :waltman in gullich enpfieng In sin hus, und bots im w o l , IQ
Als ein wirt sim gaste sol. Und do er in das hus hin kam, Vil schier er atemen began Von frostes wegen an sin hant. Als bald dem wirt das wart erkant, Er spraqh, warumb ers het getan.
i5
D o antwurt im der fremde man: f
Ich atmeman du hende min,
Das si dester wermer mugin sin.' D o sprach der >valtman: «Das ist gut, Das dir der aten hitze tut,'
30
Er macht ein fur, und sast in nider, Von grofsem frost half er im wider. Dar nach und er also gesas, Er wolds im bieten den noch bas, Und tet im grofse liebi schin, Und gap im ze essen und warmen win, Und sprach, er wer im gar gesunt. U
a5
XCI. 28
306
5o
55
4o
45
Er salzt den köpf bald an deninunt, Und wólde trinken ane Var. Do wart er schier der liitz gewar Des wines, und blies bald dar an.' Do sprach zuzim der waltman: 'Was meint das, das du na hast getan} Das solt da mich nu wissen lan.* Er sprach: (Ze heis ist mir der win, Da von so njus ich blasen dar in, Das er werd kalt ein wenig bas.* Do sprach der waltman: 'Was ist das; Das du treist beide heis und kalt In einem munt? Und wurd ich alt, Ich kond sin nicht vergessen. u Och han ich mich vermessen, Der mus us minem liuse gan, W e n man sieht heis und kalt gehan In sinem'munt. So ker hin us! Du belibest nicht in minem hus.» Er wart vértriben; das was wol. 1 Zwo zangen menlich schlichen aol,
s8. den köpf den,-Becher.
X C I . 49
307
W i e mag ieman sicher sin", V o r dem, der ganzer trüwe schin Vor in sinem munde treit, Und hinden nicht wan arges seit. Zwar der ist ein unsteter m a n , W e n man sieht zwo zungen han. Manig hus must od beliben,
55
Sold man alle die vertriben, Die zweier zungen hänt gewalt. E r si rieh, arm, jung oder alt, Leigen oder pfaffen, Kurz oder lang geschaffen j
60
Es sin fröwen oder man, W e r mag vor zweien zungen gestan?, K u m sich ieman gehuten mag. Si sl&chent manchen hinderslag U f den selben da zehant,
65
Den si vor geleket hant. Si tun alsam der scorpio, D e r leket v o r , und ist och f i O j So er sich balde richet Und mit dem sweife stichet.
6g. richet rächet.
70
XCI. 71
308 Erger ist zweier ¿ungen munt Und böser den ein arger hunt.
Vor im mag nieman sicher wesen, Noch böser noch guter genesen. y5
Eis mals er dri ze tode slat, Sich selb, und den, den er verrat Mit Worten, und den dritten man« Der sin verraten höret an. Slach us der zweig er zungen munt
80
Us dinem hus, wilt du gesunt Und an betrubde wol beliben. Du solt in gar bald vertribenj Als öcli der waltman hat getan» Des mu» er lop und er& han.
XCII.
VON
EINER
NACHTEGAL
WART
GEVANGEN. Von
weltlicher
torheit.
E i n weidman vieng ein vogellin, Das, was klein, stolz unde v i n ,
XCI. 71
308 Erger ist zweier ¿ungen munt Und böser den ein arger hunt.
Vor im mag nieman sicher wesen, Noch böser noch guter genesen. y5
Eis mals er dri ze tode slat, Sich selb, und den, den er verrat Mit Worten, und den dritten man« Der sin verraten höret an. Slach us der zweig er zungen munt
80
Us dinem hus, wilt du gesunt Und an betrubde wol beliben. Du solt in gar bald vertribenj Als öcli der waltman hat getan» Des mu» er lop und er& han.
XCII.
VON
EINER
NACHTEGAL
WART
GEVANGEN. Von
weltlicher
torheit.
E i n weidman vieng ein vogellin, Das, was klein, stolz unde v i n ,
XCII. 3 E i n nachtegal w a s es genant. A l s schier ers nam in sine h a n t , Und er es wold ertönet h a n , Sprach das vogellin: ' L a s mich g a n ! Du m a c h t nicht sat werden von m i r . D r i leren w i l ich geben d i r , M i t den du wirdest seiden v o l , Ist das du si behaltest wol.* E r sprach: ' S a g a n !
W a s m a g das sin?.'
Do sprach das kleine vogellin: ' D u solt geloben niemer d a s , Das ungelöblich si.
Durch w/s
Sol man des geloben i c h t , Das nie geschach noch niemer geschieht? Das ander i s t , das du kein leit Solt haben, noch kein erebeit I n dinem herzen um die d i n g , Die also hin vervaren sint, Das si nicht w i d e r mügen k o m e n : Das licht nieman kan gefromen. So ist du dritte lere m i n , Das du nicht solt geflissen sin U m das, das dir nicht werden mag. E r tut im selber grofsen s l a g , Der nicht behaltet dis gebot,,
X C I I . 28 Und mag wol sin der lilten spot. Dis lere solt du behalten w o l , So
So macht du wisheit werden vol.' D e r man der wart der lere f r o , Den vogel lies er fliegen do Ü f einen böm.
D o das geschach,
D e r vogel zu dem manne sprach: 35
' D u hast unwislich gar getan, Das d u , t o r , mich hast gelan Fliegen*
Das müs dir schade s i n j
W a n ich trag in dem libe min Ein stein, der ist edel unde grosi 4o
W e r in hat wirt nicht sigelös. E r zerstöret allen gift. Ein strufsen- ei er über trift A n grofse.
Den hast du\ verlorn.'.
Der tore hette wol gesworn, 45
Es wer alles gewesen w a r . Der 1er hat er vergessen g a r , Die im der vogel hat gegeben. E r wart betrübt als um sin leben. E r gelobte das unmüglich w a s ,
5o
Und wart geflissen ser um d a s , W i e er den vogel mocht gevan, D o sprach der voget zu dem m a n :
XCII. 53 5Iemer must du ein narre sin! Nu hast du doch der lere min Nicht behebt, das du gelobst die ding Die gar ungeloblich sint, Das ich hab einen grofsen stein I n m i r , dem ich doch bin zu klein. Dar zu leit und smerzen Hast du in dinem herzen, Das du, toi-, mich hast verlorn. u Och ist dinem herzen zorn. Das du nicht macht vachen mich. Min weg und din sint ungelich. Du haltest nicht jler lere m i n , D a von must du ein tore sin.' Ein tor wirt dik geleret wol, Doch ist sin herze göcheit vol. W e r das gelobt das nicht mag sin, Das ist nicht grofser wilzen schin. W a s , an got, nieman wenden k a n , Das sol man hin ze gotte lan. W e r gert das im nicht werden mag, Das ist sinem herzen ein grofser. slag. E r ist nicht wise, der des begert, Des er niemer wirt gewert.
XCII. 77 W i e vi! nu hocher lere hat Du weit, inang mensche dar us gat» Das er gelobt das nicht ist gut, 80
Und siner sele schaden tut, Und vichtet nach den dingen, Da im mus misselingen: Als diser tore hat getan. Sin herze mos in rüwen stan,
85
Der rechter 1er nicht volgen wil. Noch der selben toren vil Ist, die ich nu nicht nennen hie» Der narre ein tore dannan gie.
XCIII. VON
WOLFEN,
HIRTEN
UND
HUNDEN. Von
nutze
der
lerer.
VON einem urlig hör ich sagen, Dasi kan nieman über tragen»
XCII. 77 W i e vi! nu hocher lere hat Du weit, inang mensche dar us gat» Das er gelobt das nicht ist gut, 80
Und siner sele schaden tut, Und vichtet nach den dingen, Da im mus misselingen: Als diser tore hat getan. Sin herze mos in rüwen stan,
85
Der rechter 1er nicht volgen wil. Noch der selben toren vil Ist, die ich nu nicht nennen hie» Der narre ein tore dannan gie.
XCIII. VON
WOLFEN,
HIRTEN
UND
HUNDEN. Von
nutze
der
lerer.
VON einem urlig hör ich sagen, Dasi kan nieman über tragen»
XCIII.
5
Es ist stark und herte g a r , Und hat gewert vil manig j a r , Und wert noch, als ich mich vei-siche, Zwischen den Wolfen und dem viche; Den hirten was es och gemeing D u wolfe kamen über ein, Das si gern wolden haben fride (Das swurens alle bi der v/ide D e n hirten und dem vich) also, Das man in solde geben do Mit geding alle dii h u n d e , Die man uf erden funde. Si hettin das vil wol v e r n o m e n , I r unfrid wer von inen komen. Si sprachen: ' W a s wir krieges h a n , Das hant uns als du Ii und getan. W u r d e n du hunde tot geleit, So wer zergangen unser leit, Und wiird gestillet unser m u t , Und wer och unser fruntschaft gut.' — Du. hirten wurden so betrogen.; D u hunde wurden hin gezogen,_ Und wurden geben in den tot. Das vi^h das kam in grofse not Und du hirten in erbeit gros.
x e n i . 28
314 Si wurden alle sigelos, Beidi du hirten und du scliaf. 5o
W e n n e den beruffet der slaf, Der hüten unde wachen sol, 50 schikt sin vigent sin ding wol. W e r i n alle hunde tot, D u schafe musten liden not.
55
Des hundes triiwe die ist gros, A n triiwe ist nieman sin genos. Sin zunge wunden heilen k a n j D u wolf sin kele billet an. E r wachet vast und hütet wol,
4o
Da von man in nicht geben sol Den Wolfen, Secht, das ist min rat. Die selben truw der lerer hat. Der lerer zunge die ist gut, 51 heilet lip, sei unde mut.
45
E r wachet dur den herren sin. Ist er trdw, das ist wol schin, Ub er der schafe hütet wol Vor v ketzer-Wolfen, als er sol.W e r mag gestan an lere gut?
S0
W i e mag ein mensche sin behut, Und vor den Wolfen sicher Wesen t
xeni. 5a V o r den kum ieman mag genesen? W e n den Wolfen wirt der hunt Gegeben, und der lerer munt Beslossen, so slnt du schaf verlorn.
55
Got hat du lerer us e r k o r n , Das si der kelzer wulfin munt A n bellen sullen, sam der hunt A n billet den* w o l f und den üiep. Der
wol
leeret,
der
ist
got
liep,
60
XCIV. VON
EINEM
D E IL K O N D E
S WARZE Von
BUCH.
betrogener
früntschaft.
M A N list von einem pfaffen das, Das er in siben kùnslen was Geleret w o l , und anders vii K o n d er w o l , als ich ùch sagen wil. Nigromantie kond er w o l ;
DAS
xeni. 5a V o r den kum ieman mag genesen? W e n den Wolfen wirt der hunt Gegeben, und der lerer munt Beslossen, so slnt du schaf verlorn.
55
Got hat du lerer us e r k o r n , Das si der kelzer wulfin munt A n bellen sullen, sam der hunt A n billet den* w o l f und den üiep. Der
wol
leeret,
der
ist
got
liep,
60
XCIV. VON
EINEM
D E IL K O N D E
S WARZE Von
BUCH.
betrogener
früntschaft.
M A N list von einem pfaffen das, Das er in siben kùnslen was Geleret w o l , und anders vii K o n d er w o l , als ich ùch sagen wil. Nigromantie kond er w o l ;
DAS
XCIV. 6
316
Die buch sint swarz und freifses vol. J i u hat er einen gesellen gut, Und wold erkennen sinen müt Und sin früntschaft,
üb si ganz
Gegen im wei'ei und ane schranz.
,10
E r fürt in uf ein wise breit, Und sprach züzim: ' W ü r d dir geseit, Das du söldest ane wan Lant und lüt besessen han, i5
Mocht mir kein gut von dir geschechen?' ' J a , ir sölden wol gesechen, Ich tet üeh ganze trüwe schin. I r sülden her und meister sin Alles des, des mich beriete got:
20
Das sag ich üch an allen spot.' D e r meister bracht mit liste zu, Das sin gesellen duchte d u , W i e wol geritten drissig-man ¿üzim kement uf den plan,
25
Und tetint alle du gelich, W i e er wer ein künig rieh, Und wer gewaltig in Kipper-lant.
15, Dürfte ich hoffen,
dafs du mir etwas
Gutes
erzeigtest.
XCIV. 28 Dannan fürlens in zehant Mit eren in sin küriigrich, Das er besas gewalteklich. Z u im da sin geselle kan Und sprach--: 'Gedenkent, her» dar an, Das ir mir lobtent in der stunt, D o üch dis küngrich was unkunt, D o wir lieb gesellen wan. A n gäbe sunt ir mich nicht lan. A l s gut sol w e r gäbe wesen, Das ich ane armüt müg genesen.' D e r kung sprach: ' W a s ist das geseit? Ich hab weder liep noch leit Von üwer fnlntscliaft aie w r t o m e n . Wannan sint ir nu har komen? Kein gut uch hie von mir beschicht. W e r ir sint, das weis ich nicht.' Der meister antwurt unde sprach, Do er des künges müt an sach: 'Ich bin der üch das hat geben* N u ist so arg xiwer leben, Das ich üch genzlich röben wil Des gutes; ir hant des ze vil. 1 Uwer künigrich wil ich üch nemenj Vil licht komen wir den ze semen,
XCIV. 53
3iS U n d sint gesellen den als e.'
D u gespenst zergie u n d wart nicht nie, 55
Do vant sich der vertriben m a n Slan bi sira gesellen uf der b a n , A n kunglich ere u n d ane gewalt. Sin herzeleit was manigvalt. Vil schier zuzim der meister s p r a c h ,
6d
Do er i n als betrübten sach: ' W i e do?
Sag a n , was w i r r e t dir?.
D a s solt du balde sagen mir.' •— ' I c h weis n i c h t , was ich_sagen sol. M i n herz ist grofses Wunders vol. 65
I c h was gewaltig" unde rieh E i n k u n i g ; n u sitz ich dem gelich Als ich was e und öch n u bin. Des ist verirt mins herzen sin.» D e r meister sprach; ' G e s e l l e min-)
70
Alsus zergat der weite schin. D u weit hat keine stetekeit» N a c h froiden k a n si geben leit. N a c h riche git si arnmt. M a n sieht och wol wie ere tut,
75
E r gut sitten wandlen k a n ; Si ergochet f r ö w e n uude m a n .
XCIV. 77,
319
Gewalt und er vergessen tut Vil 'dik des alten fründen gut; Als hat getan dinr ereil scliin, Das du vergessen hattest min. Trüwe tut den fründen wol 5 Dienst nieman vergessen sol.
80
W e r ganzer trüwen vergessen wil," Den gelich ich dem vederspiel. Du frowen, als ich höre sagen, Mügent ir trüwe wol getragen.
85
Gelob m i r , also tut du weit5 /
Si gelobet wol, und git bos gelt: Als dir din küngrich hat getan. Des sieht man dich in ruwen stau*'
30
77. Gewalt und Ehre, zu der man gelangt, dafs man des alten Freundes vergißt. ß6. Haben nicht schwer an ihrer Treue gar wenig Treu« ).
macht gar
zu tragen
oft,
(halen
xcv. XCV. VON
Z WEIN WOLDEN
Von
DIE
MIT
GÄBEN
GESIGEN.
enpfachunge
dpr
gaben.
Vil trieges machet min und din, Das wart an einem kriege schin, Von dem ich gelesen hau. Es kriegeten zwen riche man Mit einander umbe gut. Der krieg wert lange, und slunt ir mut, Das ieglicher wold haben recht. Si machten ein gar gros gebrecht. Des wart ir sache hin gezogen, Dur das ir keiner wurd betrogen, Vor den, der ir herre was ( W e r sold du sache richten bas?), Das kein unrecht sold ergan. Gut recht solden si beide han. Do du sache gesetzet wart, Dar nach nicht lange wart gespart,
X C V . 17 Vil heimlich do der eine m a n 2 u dem hern gegangen ¿ a n , Und Ijracht ; i m einen ochsen gros« Den hern der klage nicht verdros. Der man sprach: 'Lieber herre m i n , Lat üch min sach bevolchen sin! Min sach ist gut, min wort sint siecht Ich bit nicht anders den das recht.* Der herre spracht ' D a s sol geschechenl Din gäbe, spl ich wol ?in sechen. Des rechten ich mich wol verstan.* Dis red vernam der ander m a n ; Mit rate f£r er balde z u , Und brachte heimlich eine kii Deä heyren fiöwe. Das geschach} Vil fleifseklich er zuzir sprach: 'Gena.de, edle frowe m i n , Lat lieh min sach bevolcljen sin,' —, ' Swig stille, und hab guten m u t , Din sache sol noch werden gut.' —• D u fröwe zu dem herren sprach^ Do si du schonen ku ersach:
27, Ich sehe tvohl, wer die gerechte Sache hat,
X
333
io
45
5o
55
6o
XCV> 3Q ' D u r rninen willeli hilf döm'blah, Das er sin sache mdge behan, Und gewin das gut! Des bit ich dichJ Der belte nicht terziche mich!» Der her gelobt def frowen das.1 Als schier e r zu gerichte sas, Do «kamen och du zwene man, Und sold ir krieg ein ende hau. Si legten beide für i r klage. Der richler , nach der fröwen sage, Geslunt dem, der do gap dii kuv 'Red ochs (sprach der ander d u ) ! W i l t du nicht reden? Es ist zit. • Zu miner sach nicht lenger bit. ( Red an, min ochs.' Des bit ich dich! Dur mite solf du lassen mich!* Der herre sprach« 'Es mag »icJit s i n , Das reden inüg der ochse din.' — Du kü den munt beslossen hat Dem ochsen: anö' stimme fer stat. Der fröwen run6n und du ku Gesigten in der sache du. Der ochs verlos sin sache g a r , Des wart sin meister wol gewar.
XCV. € 5 Empfangne gab? binden kan; Gab entrichtet manchen man. limpfangne gäbe selten tut An frowen noch an mannen göt. Empfangne gäbe das gebirt. Das dike cecht zu unrecht wirt«. W e r das recht dur gäbe lat, Und dem rechten nicht gestat, Der heifist ein zwivelhaftig man j W e r mag- sich ain den gelan? Ein richter, der recht richten wil. Der bedarf» defceiner gäbe vil. Durch liebe noch durch früntschaft, Durch gäbe noch durch slpschaft Sol kein richter abe lan; Das recht das sol er vaste han. W o dii fröwe runet z u , Und empfangen wirt dii ku t Do mag der arme kum gesigen: Dii ku hat recht, der ochs Was geswigeii. Das schikte gar der frowen r a t , Der dike schediich geraten liat.
XC VI. %
xcvr. VON
EINER K A T Z E N D I E WART BESENGET.
Von
kestung
der
frowen.
S T A T macht diebe, das ist war. i Übrig gezierdje schadet garj Wer sich der mafset, der tutwol,' Als uns dis hisclraft leren'sol.
5
10
i5
Ein burger hat in sinem hus: Ein katze, dje vil xnange mus Vieng; die was stolz und wol gemein Ir was alzit vi} spis bereib Ir balg was. schon,, wis unde glat. Der man. ein nachgebiu en hat t : Dem geviei du katze vaste wo!» • Sin herze was begirde vol, Wie er du katze mocht gehan. Den balg sach er begirlich an, Der was wis alsam der sne.
XGVI. Nach der katfeeb w a s im we f Dur mit wold er si lassen genespiu Er sprach:
D&r b a l g - s e i miiie wfisen
Des mag ich gcmefsen Wirl^ F ü n f Schilling e r ' f t i i r gelten 9öl.'
Dar nach nicht liftige Wart gespart* Der katzen-diepigeiiiefldot wart , Und wart dem bürge?" kunt getan*, W i e er du; katzen wollte hart Getodet, durch des balgest schin: Der burger sprach: ' E s mag nicht sin Sit das dei balg i r Schadeft - Uit, Ich schik w o l ,
5» werd behul,
Und min gevatter si las leben« Ein arzenie w i l ich ir geben.' Mit einem schöbe für er z u , Der katzen balg besengt er du, Das er wart röt und ungestalt; Flekig wart er manigvalt. Also behiit der burger doSin katze. W e r noch tet also, Des katze wurde wol fcehut. W e l fröwe hat üppigen m u l , Und stellet uf gezierde gios
XCVJ. 4x5 ( D e s mange frowe nie veriros.)v W e r die wo! behüten w i l , D e r volg ivs willens nicht ze vil. Den balg er ir besengen sol, Das si keim ändern man ze^wol Gevalie dijj-ch des balges schin. So stete mag kein frowe sin, W i l si sich, der weite gelten, Gar schier geswechet wirt ir leben. W e l c h e r frow ir man -wol gevalt, Die lebt in eren manigvalt. Wiplich geberd und fröwen - zucht Die sint für aller weit gerucht.. Ein wip, schon, kusch und wol beliut, Geli och et manges mannes muU Nie nicht uf erden besser wart Den ein fröw von giiter art. F r u m m e r fröyven lip und mut Vor allem wandel ist behut; Die sol man unbesenget l a n ; D e r k a t z e n - d i e p lat si wol gan.
52. Die gehen aber alles dasjenige, Menschen am Herten liegt.
was gewöhnlich
den
XCVII.
i
XCVII. VON
EINEM
KINDE
HIES
PAPI-
RIUS,
Von
wiplichein
rate.
MAN list von einem kind alsus, u Des namen liies Papirius; Sin lip was jung, sin sin wäs alt, Sin herz uf wisheit was gestalt. Zu Rom er in das rat-hus? katn»
$
Mit sinem' vatter und mangem m a n ; W a n er grofser witze enpflag. N u fugt es sich uf einen tag, ,Do geschach ein sunderliche t a t , D a r um gar heimlich was ir rat. u
,
10
Och kamen si des über e i n , Das nieman, weder gros noch klein, Von dem rate solde sagen. Do geriet des kindes muter fragen j W o er so lange wer gesin. E r sprach: ' V i l liebe muter m i n ,
ift-
XGVII. Ich gieng mit mime vatier us, Und tarn hin uf das r a t - h u s ; Da sach ich mangen wisen man In einem grofsen rate slan.* Du muler sprach züzim zehant: ' W a s , meinet, das si hüte hant 50 lange geraten?' — 'Muter m i n , Das ich das sage, das mag nicht sin« Das ich offene der Romer rat, Das man hüt vast verboten hat.* Do sine muter höret das, Das der rat verboten was, Do wart ir nach de? sache not. 51 wold den knaben haben tot; Si ölug in vast. Der knabe sprach, Do er du müter zornig sach: 'Ich wil dir sagen, was der rat Ist, den man hüte geraten hat. Es ist, üb e i n fröw zwene man Zu der e ze recht sol h a n , Oder e i n man zweie wip.' Si sprach: 'Samer sei und lip! Vil besser ist, das zwene man Ein fröwe zu der e gehan, Denne e i n man zweie wip.
XCVIL
m
4»
D a wirt niemer ganzer l i p ; Si gewiinnen nierner guten tag. Z e w a r , üb ichs gefugeft-'mag, ; Ich sol es frilich üoder stan.'
45
Z u andren fröwen geriet si gan. Si tet eine wipliche tat» Und öffnete der Herren r a t , A l s ir der knabe hat geseit. Si sprachen aller ' H e r z e . - l e i t
fio
Und krieg muste» wir immer h a n , Ist das zwo frowen e i n e m
man
Sölden undertenig sin.' — ' W o l u f , liebe gespielen m i n , (Sprach eine zu der andern d u )
AS
W i r sullen a l l e , morgen f r u , •V
In den rat mit einander gan,> Und sullen das bi nute lau ; Unser not sun wir in k l a g e n , Unde hören was si sagen.» D o dise saclie also geschach, Und der rat du frowen s a c h , Si wundert was das mochte sin. Si enpfiengens w o l , und liefsens in.
64. Sie empfiengen sie wohl und lieften sie ein.
60
XCVH. 6 5 Als si du sache hatten veraoraen, W a r umb du .fiowen weren komen, Si richteil si gutlich wider hein, Und sprachen: ' W i r sun über ein Des komen, „das e i m manne wol Mit e i n e m wibe genügen soL* Du frowen giengen hein. Do sprach der ratshern eins f W a mag dis spotliche mer Den fiowen sin gekomen h e r ? ' Do sprach der knab Fapirius: 4 Do ich gester kam in unser hus, Do wold min, rnuter wissen das, W e s man ze rate worden was. Des wold ich si nicht wissen lau, Do begunde si mich vaste slan. Ein lugen erdacht ichvuf der stunt, Und sprach das wort, das üch ist kunt Worden von den fiowen nu,' Si sprachen alle: 'Dank hab du!' Und verboten, das nicht me Kein kint kern in den rat als e , W a n diser knab, was: acht jar alt} Siner wisheit er nicht engalt.
XCVII. 89
331
Der da heimlich raten wil» Der getrüwe kinden nicht ze vil. T o l s l ü t , u n d kiht, und'trunken man Mugent kein heimlicheit behan. Unstet ist och der frowen müt, Des sint ir wort nicht wo.l behut. .Was eine weis« wie schad es si, Das wissen schier zwo öder dri*. W o von dir mag geschechen leit, Das las. den frowen üngeseit. Was du verholen wellest han, Das solt du kein wip wissen lan. Doch man si dar umb loben sols S i m u g e n das v e r h e l e n w o l » D a s s i nicht w i s s e n . , . Unbehut Unde witzlos ist ir mut: Das ist hie wol worden schin. Dank hab, der ane si mag sin!
102» Dasselbe Sprichwort, ¿as auch im Englifchen den ist —
90
g5
100
IQR
vorhan-
A woman conceals what she knows not — ,
und auf das Ijlotspur anspielt: —
I well believe,
Thou wilt not utter what thou dost not know.
333
XGVIII
XCVIII. VON
EINEM EINEM
Von
BISCIIOFFE
UND
ERZSPRIESTER.
unwirdigem
ampte,
V o n einem bischof list mau d a s , Das er in hochen eren- sas, Gelerter pfaffen hat er vil,: Sin wirdekeit was ane zil. 5
N u hat er einen jüngeling B i i m , der was sis vettern kint» E r hat och einen wisen man Zu erzpriester gesetzt hin danj N u fugt es sich uf einen tag,
10
D a s der erzpriester siech l a g , Und also siech w a s , das er starp. D e r jungling um das ampt warp. Der bischof tat als er begert, Doch des ampts was er unwert.
i5
Dar nach nicht lange wart gespart, W a n das dem bischof gesendet wart
I
XCVI^.,17 Ein korp^ was guley Liren voL Des danket er dem boten wol. G a r liep was im der prisant. Ze sim gesind sprach er zehanti ' W e m mag ich getiüwea wol, Der mir der biren hüten sol? W u r d mir der biren eine verlori^. Das wer mir nicht ein kleiner z o r n j Do sprach der junglings 'Herrey. m i r j Ich liüt ir wol, nach üwer g i r , Das keine wirt vei-lorn; • 50 wirt gestilt üwer z o r n / Zern Jüngling sprach der bi$cho£du: 'Mich dunkt, du siat ze jung dar zu» Ich getrüvve dir nicht der biren w o l , Eim andern ich si bevelchen $o,l. Ich vorchfj ge^> ich si in diuen gewalt 51 wurden gessen alze bald. Ich wil bi nüt der biren dir Getrüwen, das gelobe mir.* Dis rede hört ein wiser man« Mit ernst sach er den bischof aq.
SQ. So habt ihr kein» Vtranlastung
tum
Verdrutse,
334
XOVBII. E r sprach:
4o
4 Nu
mus erbarmen got,
Das ir begangen hant de'n! spot, Das ir so manig sele hant Dem bevolen, der üch ist bekant, Sin kintheit und sin jugent. Da von ir iemer mugent
45
Ungefmach haben unde Ieit. Dem i r du biren haut verseit, Der sol der seien pfleger Wesen! W i e mag do das schaf genesen, So der wolf zem harten'wirt?'
So
U f der strafse wirt Verirt D e r , den der blinde füren Solj Valien'si beide, das ist wol. Du schafe gar verirret smti W e n ze einem * hirten wirt ein kinti
55
W i e berichtet der ein andern m a n , Der sich berichten nicht enkan? W i e mag der gespisen wol Du schaf, der'meiner wirdet vol, Und lebet Ster in gitekeif.
55. berichtet \¿eiset auf den rechten
tVeg,
39
x c v m ; 60 Ze s c h e r e n sint sie alle'bereit. S p i s t e n si du schaf als gern, Als wol als si si kunnen scliern, Du schafe stunden dester bas. • Nu gat ir arger list uf das, W i e du schafe werden gescliorn« 1 Ub si iemer werden verlorn, Dar uf hant si versorget gar": Si enruchen wie du sele var. Der wi?e b'is'chof der beval Dem jungen seien ane zal, Und wold im doch bevelchen nicht Du biren. Das dike nöch geschieht, Das der der seien hüten sol, Dem man der bim nicht getruvvet wol.
67. Darauf haben sie lange ausgesorgt, sie sich nicht.
darum
X C ^ i
33? X C I X . VON
E III E M
T O R E C H T E N
S C H U L P F A F E E N.
V o n
n a t ü r l i c h e r
t o r l i e it.
V o n einem ritter Hat m a n d a s , D a s er in hoclien eren s a s , I n richtum und in wiidekeit. Sinen aun hat er geleit 5
Z e scliul.
N u tarn, er uf die Irift,
D a s er. dii buche und dii sciirift G a r kleinen geriet verstan. D e r rltler Wold nicht abe l a n . E r het vil gern ein pfaffeu gut »o
U s im gemacht}
das was sin müt;
Z e schul sant er i n gen Paris j
5. Nun trieb er sein» Sachen so, dafs $r weder lesen noch tchreiben lernte. g. Er hätte gern einen Gelehrten aus ihm gemacht,
Itt
X C I X . 13
337
In künsten sold er werden wis. Mit grofser. koste er do was, Doch er nicht vil dev buchen las. E r vant da der gesellen v i l ,
15.
Die alle übten seiten-spil. Z e Paris lebt er mangen tag, Vil kleiner wisheit er enpflag. Sin Zerung was unmafsen gros, Des sinen valter ser verdros.
20
Do er wider ze Jande kan, Und solde kunst gelernet han, Sin vatter was unmafsen fro» E i n grofse Wirtschaft m a c h t
er do;
Sin friinde lüt er al gemein,
a5
Beide arme, riche, grofs und klein. D o s i ze Semen kamen d a r ,
Si namen des pfaiTen eben war. Sin geberde waren klug, Nach pfaflenlichen sitten, genüg.
3o
Nu sach er an du Stuben-tür; Do was ein loch geboret f ü r ,
sg. Sein
Äusseres war schon genug,
nes Mannes,
ganz
der sich zum Gelehrten
Y
nach der Art
gebildet
hat.
ei-
XCIX, 3 ? Dar in was ein ku-z'agel geslagen. Do geriet der hoche pfaffe sagen: 'Min herze hat grofs wunder genoraen W i e dur das loch du t u si komen, Und in der tur beliben ist Der zagel.* — Zu der selben frist Gieng er vvon den liiten us, Und stelt sich für sis vatter hus, Und lugte vast den himel an. Der mont geriet gar schon uf gan. Der pfaffe- sach vast um ¿ich do«. Sin frunde waren alle f r o j Si wanden alle sicher wesen y .Er liet aslronomiam gelesen, Und wer ein her in hocher kunst. Do was noch wilze noch vernunst. Do er den mont so ane sach, Er gieng wider in, und sprach: «Eis dinges mich grofs wunder nint, Das ich mit flifse hab besint, Das d e r mont so gelich uf gat D e m monde, den ich in der stat Sach zu Paris; des wundert mich, Si sint einander so gelich, E r mus sin ein gar wiser m a n ,
XCIX. 58
'339
Der die zwen under scheiden kan.' D o der ritter das ersach, Ze sinen frunden er do sprach:
60
' V o n schulden ist mim herzen zorn! Kost und eiheit ist gar verlorn Ari mime sun, das dankt mich wol, W a n er ist aller torheit Vol.* Der vatter und die friinde sin
65
Musten in ein toren lassen sin. Wer
von natur ist unbesint,
Und minder witz hat den ein kint» Den mag du. schule zu Paris A n sinnen niemer machen wis,
70
Ist er ein esel und ein goph» Das selb ist er zu Paris och., W a du natur verirret ist» W a s schikt da lvocher pfaffen list? W a s hilft, das einer ze schule vert >
,75
Und gros gelt ane nutz verzert, Und hört vil hoche meister lesen? Eiti tor mus er doch iemer Wesen. Gute buch gewint er wol, Gut pfaffe er niemer •yvex'den solt Hie heim ein tor, ein narre dort,
Y 2
g0
XCIX. 8a
34°
Torecht sin werk, und tumb sin wort» Er was ze schule, als man las; Er wurde kein pfaffe fürbas.
c. VON
EINEM
KUNIGE
EINEM Von
5
10
einem
UND
SCHERER. guten
ende.
E i n margt hup sich in einer stat. Der margt vil grofser friheit hat: Es weren frowen oder man, W e r da wold fce margte gan, Der hat fiide siben tage. Nu höret was ich üch sage. Der selbe margt was wol behut, Do was veil aller leige gut. Swas ieman zö kof begert, Des wart er uf der stat gewert. Ein hocher pfaffe, an kùrislen rieh, Kam uf den margt, und tet gelich,
VON
XCIX. 8a
34°
Torecht sin werk, und tumb sin wort» Er was ze schule, als man las; Er wurde kein pfaffe fürbas.
c. VON
EINEM
KUNIGE
EINEM Von
5
10
einem
UND
SCHERER. guten
ende.
E i n margt hup sich in einer stat. Der margt vil grofser friheit hat: Es weren frowen oder man, W e r da wold fce margte gan, Der hat fiide siben tage. Nu höret was ich üch sage. Der selbe margt was wol behut, Do was veil aller leige gut. Swas ieman zö kof begert, Des wart er uf der stat gewert. Ein hocher pfaffe, an kùrislen rieh, Kam uf den margt, und tet gelich,
VON
C.
i3
Als er ein t ö f m a n Wolde Wesen* E r sprach: ' W e r iemer w i l genesen, D e r kof des er mug haben h e i l j Grofse wisheit hab ich veil.' F ü r den küng du rede kan. Sine knecht sant er hin d a n , Das si dur nicht vermitten, W a n das si snelle ritten, Und koftett im du wisheit. E r sprach, -im were gar nicht leit, W a s si dar um müsten geben. D u knecht vernamen das gar eben. Grofs silber si do namen. bo
si zem meisler k a m e n ,
Si sprachen
sint ze üch gesant;
M i n h e r , der k ü n g , hat üch ermant, Das ir das silber sullet nemen, U n d sullet im der wisheit geben.' E r nam das silber, tind sast sich nider, Und schreib ein w o r t , und sant es wider D e m künge bi den knechten sin. Das wort ze tütsche Von latin
gij. von latin: Respice
fineml
342
4o
45
So
55
C. 35 Spricht: D a s o l t d a s e u d a n s ö c h e n D i n e r w e r k , u n d was g-eschechen D i r dar um m u g e k u n f t i g l i c h ! D e r wisheit solt du flifsen dich, — 'Dem klinge bringet dis gebot Von mir.' Das ducht si gar ein spot. Si helten alle des gesworn, Das silber were ganz verlorn/ Dar um du wisheit was gegeben J Da mit der kunig doch sin leben Behuf. — Der köf geviel im wol. Das wort was grofser wisheit vol. E r liies es schriben an du tur Mit guldin buchstaben. W e r da fnc Gieng, der mocht es eben lesen. Der kling wer anders tot gewesen Eis mals, als ich lieh sagen wil«. Heimlicher vigende hat er vil, Die stalten al uf sinen tot Gar heimlichen j das si in not Nicht kernen fiir du missetat. Nu giengens heimlichen ze rat (Ir aller tiüwe die was klein); Gemeinlich kamens über e i n , Das si grofs gut wolden geben
C. 6o,
343
Eim scherer, der dem küng sin leben 6o Neme, so er in soldé scheren. Si wolden in des gutes geweren, Ais bald ais er es het gelan. Nu wold der scherer heimlich gan Zu dem küug in den palas> 65 Und wold ze stunde enden das, Dar un) er enpfangen hat das gut. In grofse vorchle kam sin mut, Do er du schrift zem ersten las, Die an dem tor geschriben was: 70 Das end d i n r w e r k s o l t d a a n s e c h e n , U n d w a s d i r d a r um m u g e g e s c h e c h e n ! Gar vaste zittern er began, Ein totlich varwe er gewan. Der kung erschrak, do ei- in sach j5 Ais bleich. Vil bald er zuzim sprack: 'Sag an, was ist din not! Oder du must liden den toL* Er bekant das mort, das er wold han An dem kúnige getan, fio Des in dü schrift erwendet hat, Die an der tur geschriben stat. Also beliielt der kiing sin leben. Sin vigende músten alie geben
C. 85
344 Im das gut; «las was vil wol. Das köfte wort was nutzes vol. W e r das end an sechen kan Sinr werk, der ist ein wiser man. W e r das end an sechen. wil» 90
Der kumt nicht uf des rüwen ziL Das ende wol vertriben kan Bose w e r k , wer das sieht an. E i n gut end machet alles gut, E i n gut end niemer libel tut.
g5
Der schif-man an dem ende stat, Und rieht das schif, das es eben gat. W e r sich an das ende leit, Der gewinnet seilen grofses leit.
V O N
E N D E
D E M
D E S
B U C H E S .
W e R du bischaft merken w i l . Der setze sich uf des endes zil. Der nutz lit an dem ende gar Dqr bischaft, wer sin nimet war. Dii getat ist nicht also gewesen
5
Der bischaft, als maus höret lesen. Dar um list man ein bischaft gut. Das wiser werd des menschen mut. Hundert bischaft hab ich geleit A n dis buch, die nicht bekleit
10
Sint mit klugen wollen.
3. Wer Ende
die Fabel richtig ansehen ioill, derselben.
I i . mit klugen Worten mit zierlichen
der merke auf das
Worten.
S C H I i U S SR. 12
346 Einvalt an allen orten
U u d uagezieret sint min w o r t ; Doch liant si kluger sinnen hört. 15
E i n d ü r r e schal dik in ir treit Ein kernen grofser siiisekeit. Ein, kleiner garte dik gebirt D u f r u c h t , der man getröstet w i r t . Siechte wort und siecht geticht
20
Die lobt m a n in der weit nu nicht; W e l s wort krumb sint geflochten, D e r hat nu vast gevochteü. Dem siechte wort nicht nütze sint, Kein nutz, er von den krumben nint«
ü5
E s predigt manger hochen r a t , D e r doch sich selben nicht verstat. D e r wol das swert gebruchen k a n , D e m ist es nutz.
Vil manig man
Treit sjjer, messer unde swert, 56
Die doch sint kleines nutzes wert I n siner hant. —
E i n ende hat
ig. der man getröstet wirt die Hülfe und JLabsal gewahrt. ig, Ungekünstelte Worte
und, ungekünstelte Einkleidung,
S C H £ U S SR. 52 Dis buch, das hie geschriben stat. Wer das list oder höret lesen, Der niufse selig ieraer wesen. Und der, der es ze lutsche bracht
347
55
Hat von latin, des mus gedacht Iemer ze gute werden In hlmel und uf erden; Er ist genant B o n e r i u s . Bitten wir got alle alsus: Her! frist uns vor der helle glut, Und hilf uns, das wir sin behüt Vor des libes reten, Und vor der weit geteten, Und vor des tuveis samen.
4o
45
Kint alle, sprechent: a m e n !
43. Vor den Verführungen der sinnlichen Begierden, vor den Werken der Welt, und vpr dem Samen, den der Teufel ausstreut.
B
E
L
E
TÜR
G DIE
AUFGENOMMENEN
DES
E
VERÄNDERUNGEN
TEXTES UND
BEMERKENSWERTHE
DER
ABWEICHUNGEN
HANDSCHRIFTEN.
B
E
L
E
i v n
E
DIE
•AUFGENOMMENEN DES
G
VERÄNDERUNGEN
TEXTES v s o
BEMERKE N.SWERTHE DER
ABWEICHUNGEN
HANDSCHRIFTEN,
V o n r . gg. In der Vatican. HS. steht, phirius.
statt Bonerius, Pol»
IT. I i . nicht worden kunt Sch, 14, nicht enwart Sch. aß, welich Sch. III. &4- schützen 'Strafsb. 27. das trost du
Mehrere.
30. Nach dieser Zeile finden sich in den meisten Handschriften noch folgende vier Zeilen: Ze mal wold er sicher wesen Vil kiim wag iejnan genesen Von der strale die der jrnunt TJs schiefset zu der selben stunt Sie sind offenbar Einschiebsel eines Abschreibers, und die IVoljenb. Handschrift B verbürgt das Herauswerfen derselben. 41, Der In den Handschriften steht Er, 55. D u valsche zunge Sch,
35®
a b w e i c h e n d e
72. Die letzten acht Zeilen fehlen in tinigen
Handschriften.
I V . 1 2 . E r belsor den e Straf.sb. 26. uf stat
Mehrere.
y. 4' Nach der vierten Zeile stehen in den bisher verglichenen Handschriften noch'folgende vier Zeilen: Trinken nach dem willen sin Und trunken bede der nicht hat win' D e r lernt wassei; trinken w o l D e r wolf was lekernheite v o l . Sie tragen so offenbar das Gepräge eines aberwitzigen Einschiebsels an sich, dafs ich mich nicht überwinden konnte, sie stehen zu lassen. 7. trinken nicht enlast Sch. g. schaden Sch. 1 3 . lier flieht Sch. ig. sol der widerkip 22. mirs
Strafsb.
Mehrere.
26. nicht gewere TVolfenbi B . D» 37*. Dis biscliaft höret w o l die an Wolfenb, V i . 6. grofser Wolfenb. 24. hungerig
B und Sch.
D.
Strafsb.
52. Nach dieser Zeile stehen in der Strafsb. HS. noch folgende zwey Zeilen: De9 frosches untrüwe schikte das Das er ein spis des wigen was, 37. W »
Mehrere.
V I I . 3. klagte Sch. 22. ein wolf ein giren ein w i g e n steht und ein wigen.
in den
Handschriften
51.
L E S J E A R T E N .
3S3
51. dar Sch. 32. Die es schufen Die Otting, Handschr. lieset diefs schufent? und allerdings mufs ' schaffen' einen Accusativ oder einen mit ' dafs'' anfangenden Satz nach sich haben. 42. Nach diesen Zeilen sind in mehreren Handschriften die beiden folgenden Zeilen eingeschoben: Valschekait- nu. dike gat Mit fursten an des riches rat. T i l l . 19. teil git mir min kraft Sch. 23. der vierde teil Sch. 27. Ir teil den Wolfenb. I X . 1. eira
D.
Sch.
3. fleische« Sch. 14. er ginnen do tJSolfenb. Bi 38. weibel
Mehrere.
41. brugger Strafsb— Zum Thorwart pafst sich niemand besser als der Brückengeld- Einnehmer. Andere Handschriften lesen bürger, die Wolfenb. B putel. X . 12. sold
Sch..
1 5 . sin. In den Handschriften steht ir. Die hatten immer d i e sunne im Sinne.
Abschreiber
24. mir Sch. 26. für in. In der Zürch. Ausg. i r ; Scherz: w o die vast heifser sint. Wolfenb. A und D : dieselben denn vil heifser sint. ( I n Wolfenb. B ist diese Fabel ausgelassen und Q fängt erst mit Fab. XIII. an.) Der Fehler ist wahrscheinlich dadurch entstanden, dafs den Abschreibern ld'as der Sonne beygelegta
z
A b w e i c h e n d e
354
männliche Geschlecht ungeläufig, und die heifser für ein ding unverständlich war. XI.
6. freislicli Strafsb.
Sek.
10. nicht us Seh, 20. rriufsten S,:h. 34. sich vaste wagen
Strafsb.
44. Ich wenne das t si vaste tobent Strafsb. 46. 'aller eren
Strafsb.
48- dooh Wolfenb.
D.
59. alle zit uf bosheit stat Sch. X I I . 23. las Sch. 'XIII. 23. in das hus Wolfenb. 40, den der
D.
Mehrere.
X I V . 23. 24. Aus der Strafsi. HS. aufgenommen. 26. Wand so si went Wolfenb. 36. Von toren spot Wolfenb, X V . 10. w i r sullen Wolfenb. »2. w a Wolfenb.
C.
C.
C. D .
C. D .
»7. beraten Strafsb. Sch. Wolfenb. 26. ratzen
C. D .
Mehrere.
30. si enwiste w a r si solde gan Sch. 40. geslichen och Sch. und Mehrere. 44. Dirre Sch, 47. nagen
Strafsb.
48. den ich die vorchte wolde tragen Strafsb. X V I . 32. das stio das e» v i l rast enbran Seh.
Redensart
1 E S E A R T E N , 46. Ein vent
Strafsb.
XVII. 1. zunge stiftet Sch. 24. schalkeit Wolfenb.
C.
29. scliendet Sch. 42. körnent Sch. 44. mufsen selig sin Wolfenb.
C.
XVIII. 1. eis mals habe ich hinein gesetzt.
Vgl- L X I I I ,
4* 5. Mit einem kes den er gezogen Von einem spiclier hatte do
Strafsb,
r
7. von erst ersach W ol[enb. D. g, uch Wolferib. D. und Vatican. 400., 24. 25. 26. Strafsb. Sch. Wolfenb.
D.
45. der da bi Sch. X I X . 4. gebresten Wolfenb. 1 7 . dar zu Wolfenb.
C. Vatican. 86.
C.
21. lief Seil bald Wolfenb.
C.
24. Erzoiget liatte Wolfenb.
C. D .
32. Wer junger Wolfenb. 54. Den Wolfenb.
C.
D.
37. Noch besser der si Wolfenb. X X . 7. N u »prang es
Strafsb.
23. Sch wol Sch, go. in den silen Wolfenb.
C.
56. Dem mag Sch. Wolfenb. X X I . 22. fri gan Wolfenb.
C.
24. Ich w i l es Wolfenb.
C.
D.
C. Vatic, ß6.
3Jö
A B W E I C H E N D E 46. dannan floch TVolfenb, D. 50. nicht wonet mehrere.
XXII. 25. dine TVolfenb. C. D . 37. Lettist da Sch. 43. Got darüber TVolfenb. C. D. B. got gcnem sein TVolfenb, A. 50. Gau si Sch, 66, wes TVolfenb. C. XXIII. 4, Ilanf 11 acli mange synde treit Sch. Hanf nach vil purden treit TVolfenb. B. Hanf noch vil frucht treit TVolfenb, A. und Bamb. Druck. Hanf noch vil manig pürde treit TVolfenb. C. Hanf noch vil mangen bund treit
TVolfenb.D,
12. so sint wir unentrunnen TVolfenb, B , C, 17. mir nu Sch. 51. Jr sult dem anvang wider stan Und sullent uf den afcer gan Und essen uf du hanf-sat Straftb. 26. Da wir TVolfenb. T). 46. verseolien Sch. TVolfenb. C. XXIV. 29. was sin herz bsgert Vil balde in das gewert Das folek und must eigen Wesen Seh. 33. Ir Keiner Sch. 43. engan Sch. XXV. 2. den was nach ir nature wol- TVolfenb. C. 17. tremel; roling TVolfenb. B.
rannen TVolfenb. C.
L E 8 E A E T E N. 58. So eigne er sich Wolfenb.
357
C.
X X V I . 6. Si wanden al geligen tot Si mochten sicher nicht gesin Strafst. 40. Nach dieser Zeile stehen in dar Zyrch, jtusg. noch folgende 4 Zeilen, die sich in keiner andern Handschrift finden: Der wise si der hüte sich Vor bösen Vögten das rat ich Sich was dir schade muge< sin Dias mide und v-olg dem rate min. Sie können zum Beweise dienen, dafs selbst die vorzüglichste Handschrift dieser Fabeln nicht frey von unechten Zusätzen ist. Vgl. X X X V 1 J ' , 56. X X V I I . 10. dis brot
Strafsb,
I I . S w i g stille Wolfenb.
C.
25. Arm w i l ich Strafsb. Wolfenb. 40. solt du an suchen Wolfenb.
C. Sek.
C. D.
X X V I I I . In der Strafsb. wie in allen andern Handschriften Steht {eben so wie im Lateinischen) statt schaf s w i n oder l i w i n w e l c h e s letzte W^Ort nicht Löwin, sondern Sau bedeutet; ' im JVTittel- Latein lefa. 8, vil zornlich es do zu?.im sprach 34. dicht ze bald
Strafsb.
Strafsb,
X X I X . 8. mochte Strafsb, 21. dike Strafsb. 30.. herzen
Strafsb.
X X X I . 44. man dienstes Sch. Wolfenb. X X X I I . 38. in leide Sch. Wolfenb:
C.
C.
358
A B W E I C H E N D E
X X X I V . 44. w e n n e er Sch. Woljerib. X X X V . 13. sold i m Sch. .Wolfenb. X X X V I . 28- er sul e.
C.
C.
In der Ziirch. Ausg.
er siille. In
Wol-
fenb, C. er sol sich v o r . X X X V I I . 13. E r hat da n i c h t ) so alle Handschriften.
E r as
da nicht w a n h u n g e r g r o s , wie in der Ziirch. Steht, gibt zwar den Sinn: Gastmahle
mit weg als Hunger;
ist so spitzfindig,
Ausg.
er brachte nichts von dem allein die
dafs ich as für einen
TVemlung Schreibfehler
halte, 87. 28. D e r fuchs sprach du erest m i c h seltene D e r storch sprach i c h w i l dir gelten Wolfenb.
B.
E r sprach d u hiefsest m i c h essen D e s han i c h dir n i c h t vergessen Wolfenb.
C.
U n d lut ine des w a r t er f r o U n d sprach du irrest m i c h selten Sch. Man
sieht,
die Abschreiber fanden
eben so gut wie
die spätem Herausgeber an dieser Stelle Anstofs. ist übrigens vollkommen den Personen
wechseln,
er sprach angezeigt Fabel,
klar,
ohne dafs
dieses durch
wird, davon enthalten die
die LXXIV.
Sit
und dafs die sprechen-
u. andere' mehrere
ein
XLIX,
Beyspiele,
32. 33. In der Zürcher Ausg. heifsen diese Zeilen s D e r Stork beslos sich i n ein glas M i t siner spise JVäre
diese Leseart
durch
Bauer erklären,
TVort
in dem Liede
von Minnts,
richtig,
so miifste man
eine Bedeutung, Kristans
von Hamle
glas
in der das (Samml.
I, 46b. als der s y t i c h i n dem g l a s ) cd-
L E S E A R T iings
vorkommt.
—
dafs
Bon
B R so von
dem Latein.
Dichter
ab-
wich,
Ich
habe
daher
sin er
ijx D u
sine
s p i t e verändert,
5 6 . Nach
Zeile
nach,
folgt
alle
an-
Handschriften. dafür
noch.
eben so wenig
dafs diese. Erklärung dieser
spise
Sinne
setzte dieses:
wahrschein-
kommen.
So lesen a lle
und erklärt
zweifle,
ist -nicht
dem
überein
ESCIIEUBVXG
ich,
et
Mit
womit,
54. n o c h m i n d e r i c h Hafr.
Allein
3S9
lich ,
dern Handschriften
'
EN.
Hr,
nimmer
als ich.
sich rechtfertigen
in der Zürcher
Ith läfst.
Pergament•
Handschrift: W a s d u w i l t da» m a n g e g e n d i r Tu, Da
das t u d u gegen
keine andere
nicht
wahrscheinlich
Versehen
XXXVIII.
Statt
dieses
hat,
blofs
es
einem Zusatz
40«
Handschriften.
Pergament
lind
von
als unechter
vgl, XXVI,
29. D a n d e m l i b e , so alle
bar ein
diese Zeilen
dafs
so müssen sie
werden,
l i b e in der Zürcher.
XXXIX.
ist,
herrührt,
ausgestrichen
mir
Handschrift
- Handschrift
An ist
dem offen-
Schreibefehler..
r u s t steht
in Wolfenb.
C ruch
in D r a b
und
der Zürch.
Per-
in A k r a . 50. i n h a t g e w e r t XL.
1 2 . alrerst
Sch.
24. als das Sch. XLI.
12. verdrossen gament-HS., fehler
Pp'clfenb.
Wolfenb.
G.
Wolfenb,
C.
so
alle
Handschrn
ausser
in der v e r t r o f f e n wohl
nur ein
Schreib-
ist.
1 9 . des Istinges
alle
HS.
X L I I I . 7 3 . D a r u m b alle HS. Druck-
C.
oder
war umb
Schreibefehler.
der Zürch.
Ausg.
ist
360
A B W E I C H E N
HE
XLIV. 25. d«r adlar do. Die Zürch. Ausg. 80, offenbar falsch. 50. und du inren bürgern Wolfenb. C. • die nidern burger Zürch. Ausg. die sinen burger Strafsb. und sinen bürgen $ch. und das sein geborget hat W^olfenb. B. und sein frewnt verderben lat IVolfenb. A. Man Sieht, die Abschreiber verstanden das Echte nicht, und änderten naqh Gutdünken. XXVI. "27. du macht wol komeri so alle Handschriften. 54. Siu bild gleichfalls, XLV1II. 32. 33. Die linlachen t r i w ich dir sol Ich zürne das gelobe mir Zürch. Ausg. Die linlachen uff die t r u w die ich dir sol Ich zürne das globe mir Sek. Die leynlachen truen ich dir »ol Ich tzürn es das gelaub mir Wolfenb. A. Die leylachen trawen ich sol Mit dir zornen des gl#ub mir Wolfenb. B. Die blachen t r w ich dir sol Ich zürnen es das glaube mir Wolfenb. C. Die Meine in den Text aufgenommene Verbesserung scheint mir nothwendig. 52. Gesin den dir Wolfenb.
C.
XLIX. 34. D o sprach Sehr Wolfenb. 78—Ich hab alle HS.
C.
L B S B A H T E K L. 62. »im liste],eit Strafib., Ein Wort niemahls gegebene LI. 74*
361 Istekeit hat es siehst
armen so alle HS.
£.111. 3. 8.. Statt ungewtiirte -steht iu Seh. Z. 3, komber, Z. 8. ungunst, in Wolfenb. A und B böses w o r t , in Wolfenb. C Z. 3. ungemüt Z. 8- ungewiirte. — Man sieht, das Wort war schon frühe unverständlich. 10. ein mercket Sek. und so dvrehgehends. Ausgabe hat blofs 3^, mergtes. S9. Das ist mir leit Sek, Wolfenb, 38. * An denmargt Seh. Wolfenb.
Die Zürch.
C. C.
67. gelopt si got Seh. In den Wolfenb. Handschriften fehlen die vier Zeilen, die auf Z, 66. folgen, LIV. Diese Fabel fehlt in der Zürch. und in der Scherz, Handschrift und in W'olfenb, B und C. 4G. d$r mit den Sünden ist beladen WoIfenb,
A.
51. alweg Wolfenb. A. Zürch. Ausg. alw€i, das ich für einen Schreibfehler halte, der durch das vorhergehende wer veranlafst wurde, LVIII, 90. wirdet so die HS.
Zürch, Ausg. werden!;
LX. 30. Enkaine spis so habe • ich die Leseart der Zürcher Ausg. ein kleine spis verändert. In Wolfenb. A heifsen die beiden Zeilen: D y fftfs nit mochten gegan mer Und och sein speifs mocht enpfahen als ee in Wolfenb. C; Die fßfg die mochtent nit me gon Kein speifs mocht er nit me enpfachen Ja W^olfenb. B ist diese Fabel und der Anfang der folgenden ausgerissen. In der Zürch, Ausg. ist keine
A B W E I C H E N D E abweichende
Leseart
'angegeben;
nicht mit Gewifsheit
eher HS, mit dem gedruckten
46. dur sinen nit.
sich
iiberein
nuit,
Ausg.
indefs
dafs die
In beiden Wolfenb.
Zur-
stimmt. ein
Druck•
HS,.
steht,
nitj nutz.
L X I . 2 4 . 28. 29. 30. ist aus Wolfenb. geschlechtslose Zürch.
Ausg.
34.
und in wold
15.
nicht alles,
LXII.
Text
In der Zilrch,
oder- Schreibefehler. statt
es läßt
daraus schliefsen,
Form
C dem Worte
gegeben,
i n o r t die
die es auch
in
der
ändern HS. finden tirid ¿ie
Er-
Z. 61 und 63 hat.
C.
Wolfenb.
in der Otting.
40. Nach dieser Zeile folgt
HS.
nit halbes.
im Zürch.
Abdr
Not lert fruut erkennen wol In not man frunden helfen sol. Da sie sich in keiner Zahlung zur Unzeit .von
dem
so scheinen sie ein
unterbrechen,
Abschreiber
eingeschaltetes
Sprüchlein
zu
ieyn.
LXIII.
42.
berlichen
Wolfenb.
C.
LXV. 12. Ein alter krebs alle Wolfenb. IIS. 51.'wer wunden alle Wrolfenb. HS. 56.
itate göehsperk steht in bey Sch, narrensberg.
LXVIII. 50. Min munt LXIX.
5.
Wolfenb.
gebarte, geberte
Wolfenb.
Au.
A.
C und Bamb.
in der Zürch.
Ausg.
ler , wie sich schon aus dem Glossar 43,
wer sich von hochva.rt über treit, der Zürch, Ausg. fehlt sich, das kann.
gensperk
ist
und
Dr. Druckfeh-
ergibt. so alle HS. wohl nicht
In fehle»
L E S E A R T E N , L X X i r . 2» getan.
363
gelan in der Ziirch» Ausg. ist offenbarer
Druckfehler. 45. der mir» beval ¿0 iit oAre« Zweifel zu lesen, der mir beval Ziirch.
Ausg.
E r sagt mir Wrolfenb.
C.
D o erschrak die irawe es tet ir not E w i geselle sprach ir w e r t tot D e r mir seit er w e r in not ' In Wolfenb.
Otting, u: Zürch.
HS.
A fehlt Z. 43. 44. 45. 46.
79, D i e f r a w ab dem gericht© kam
Otting.
du f r o w e ab der trüpffen kam Zürch. HS. C , Strafsb, L X X I V . 72. W e k uf.
W e k in uf Wolfenb.
Wolfenb,
C. W o l uf
Wol-
fenb. A. B. 1 0 7 . Z e sure Wardt Wolfenb. C . D i e sclialckeit zubracll Wolfenb. B. D i e schalckeit schier zerbrach PF~olfenb.A. II6. Nach dieser Zeile folgt
im Zürch.
Abdr.:
W e r liegen w o l und triegen kau V i l k a m er das mag ab gelan Sie haben ganz das Gepräge
der Unechtheit,
und
keine andere Handschrift kennt sie. L X X V I I . 14- J e s weges getzawet i m dester bas Wolfenb. B . So v i l slaunt im des weges dester bas W^ölfenb. A. L X X V I I I . 38- den w e i b e l Schreibe• oder
41. genützet der Ziirch. Ausg. sind Druckfehler.
L X X I X . 24. In der Ziirch. Ausg. I f f e n s alle zu. alle fehlt in den drey Wolfenb. Handschriften, und mit Recht. L X X X . 31. Got erhört kein gitekeit Handschriften
so die drey
und eine Zürcher.
Wolfenb.
Die Leseart
der
364
A 3
W E I C & E N D E
Zürcher Pergament'Handschrift Gut erlöst kein gi't tekeit so wie auch die Leseavt der Strafsb. Handschrift gut erlöschet kern giteJkeit und der Sch. gut erlöschet kein grktekeit scheinen mir keinen passenden Sinn zu geben. B o DMB R S Erklärung: nimia c.u,pidit,as nihil boni sortit-ur schiebt dem Worte gut einen, falschen Sinn unter, und dafs Reichthum den .Durst, nach Golde nicht löfcht, wird nachher gesagt. Auch ist bey beiden Erklärungen das Wörtchen kein anstöfsig. L X X X V . I I . lut unde gut. In der Zürcher -Ausg. lip unde g u t : ein offenbares Versehen des Schreibers, der l i p mit lut verwechselte, wie Z 49. steht. Andere Handschriften lesen ere unde gut. 28. gangheil. / Die Zürcher Papier- HS. hat ganz h e i l ; JVolfenb. C s i «int ganz heil ( v)as durchaus gegen den Sinn der Erzählung ist) ; TVolfenb. B sint sie geil; Wolfenb> A in ihrer gewöhnlichen sinnlosen Umnebelung : J a sprach der ritter sy sein w o l g a y l Auch sint sy weder jutik noch alt S y haben geprechen manigvalt, L X X X I X . 55 . . . 60. Aus der Strafsb. X C . 9. fraifses Wolfenb.
HS.
C.
IS. hie stant Wolfenb.
C.
24. din w e r k sint krunib diu w o r t sint siecht 28 da han Wolfenb.
C.
X C I . 20. das dir der aten liitze tut 24, den noch bas Wolfenb.
Strafsb.
C.
1 5 . Und tet i m grofae liebi scliin Wolfenb.
C.
Strafsb.
I , B S E A R T E N» 26. Und gap im essen und trinke» vrin TVolfenb.C. zu essen und zu trinken Warmen w i n TVolfenb. A. TVas im Texte steht, ist von mir aus beiden Handschriften zusammen gesetzt. 28. E r satzt TVolfenb. C, 36. D a von so mus TVolfenb. C. 44. W e n man sieht heis und kalt gelian so, glaube ich, ist tu lesen. XCII. 15. 80I man des geloben iclit TVolfenb. C. 21. Das si nicht wider t r ü g e n komen TVolfenb. C. 43. An grofse den hast du verlorn
TVolfenb.C.
54. N u hast du doch TVolfenb. C. 57* 5 8• -Aus den Lesearten zusammen gestellt. 68. goclieit Strafsb.
verschiedener
Handschriften
torlieit TVolfenb. C.
72. ze gotte lan Strafsb. TVolfenb. C. 74. Das ist sinom herzen ein grofser »lag TVolfenb. B. 79. das nicht ist gut alle
Handschriften.
X O N . 4. vil manig TVolfenb. C. 1 . . .16. Strafsb. 30. 31. Strafsb. — ruket vor.
OBe RLJN schlug statt beruftet be-
W e n der gaut in dem sclilauff TVolfenb. C. 41. Secht TVolfenb.
C.
47. der schafe TVolfenb. C. 53. 54-
Strafsb.
58, anbellen sullen TVolfenb. C. 60. der ist TVolfenb. C.
A B W E I C H E N D E
366
X C I V . 10. Gegen im were Wolfenb.
C.
I I . Erfurt in nf ein wise breit 43. Ii ein gut 1] cli liie Wolfenb.
Strafsb. C.
47. Ich bin der üch dis hat geben Wolfenb. 6l. was wirret dir
Strafsb.
74. Man aicht och w o l Wolfenb. 76. Si ergöchet Wolfenb. 80. Das du Wolfenb.
C.
folgenden
Handschrift
so blieb mir nichts übrig, Lesearten
Strafsb.
C.
vorzügliche
re Schreibweise
C.
ertoiet
XCV. Da mir in dieser und den fünf keine
C;
stand,
als sie erstlich in die
umzuschreiben,
auszuwählen,
Erzählungen
zu Gebote
und dann besten
schienen.
Jede derselben einzeln zu belegen, würde eine
unfrucht-
bare Arbeit seyn; gemeinen, früher
und ich bemerke daher nur im
dafs da,
gedruckten
OBEXLIN
die mir die
älte-
diejenigen
wo sich Abweichungen Texte
denen sich entweder
von
der
Strafs-
Handschrif-
Nur in den wenigen Fällen, der von mir gelieferte
auf meine Vermuthung
gründet,
der Eschenburgischen
ben könnte,
diese auf den
und auf den Wolferih.
ten A Ii. B beruhen.
liittelsclien
dem
bekannt gemachten Lesearten
burger Handschrift
dieses,
finden,
Text
oder in denen
Ausgabe
sind die Lesearten Handschriften
All'
von
zufolge,
in bloji man glau-
der beiden
Wolfen-
und des Bamberger
Druckes
angegeben. 79. W u das küssen rumet nu Wolfenb.
B.
W o das küssen nympt zu Wolfenb. W o das küssen rynnet zu Bamb. 83. Das tet des kussens rat Wolfenb. da* thet des kusses rat Bamb.
Dr.
A.
Dr. A. B.
X - E S E A R T E N ,
BÖ7
84. Mit dieser Zeile endigt die Erzählung in Woljenb.
B.
X C V I . 55. N y e auf erden besser wart Dann ein weib mit guter ar{ Der ir leibe sele und gut Vor allem wandel ist beliut. Woljenb. B . 60. Mit dieser Zeile endigt die Erzählung in PVoljenh,
B.
XCVII. 7. So W^oljenb. B . 30. So Woljenb. B . 47. Seyt stet ir weiplicli art Woljenb.
B.
X C V I I I . 4 1 . 42. Das ir si so tnangem bevolen habt Dem der euch kennet w o ! Woljenb. B . Dem ir bevolclien habt so mancher hant Dem der euch was bekant Woljenb. A . Das ir so manch falde liant Bevolchen der euch ist bekant. Banib. DT. 50. 51. 52. Und auf der strafsen vert W o der blinde füren sol Den plinden Valien si baide das ist wol. Woljenb. B . Und auf der strafs wirt verirt Der der den plinden füren sol Valien sy payde das ist w o l . Woljenb. A . AufF der strafse wird verirt Der der den blinden füren sol. Bamb. Dr. 55. Wie berichtet der einen man Woljenb. A. B , Wi» bericht der einige man Bamb. Dr.
36$
AfB
W E I C H E N D E
C. 26. Do si zu dem meister kamen Wolfenb. B . 35. Und spiicht du solt das ennde anseilen. Deiner wergk was dir geschehen Mag dorumb kunstigliclien. ' Wolfenb. B . Spricht du solt das ent sehen Deiner werk so mustu jehen Das du' nit pesser kunst liabst gehört ; Weder hie noch dort. Wolfenb. A. Sprach du solt das'end ansehen Deiner werk wan was dir gesclieen D i r darumb mug gesclieen kunstlich Hamb, Dr. 39. 40. So Wolfenb. B . 46., Das was grofser wishsit vol TVolfenb. B . 56. N u gingen si auf heimlichen rat Wolfenb. 69. Do er die scliriflt zum ersten ansacli. Das an dem tor geschahen was Wolfenb. B . D o er die Schrift wart sehen an Do er vber al sah geschriben stan Wolfenb. A . Do er dy schrifft tsacli an D o begund er aldo.stille stan „ Bamb. Dr.
B.
79. D e r k u n i g lies in Valien
Umb den moit den ;er wolt haben getan Des in die sclirifr ermanet hat Wolfenb. B . Erbekant des mordes den e r w o l t haben getan Das er durch der schrift willen-must lan D f im das widerwendet het Wolfenb. A. Der
X i ^ S E A U T E N i
3 %
Der kunig liefs in schnelle fallen Und .yil schwerlichen schlahen Der bekant des morde» den er wolt haben gethan Des er durch der schrift must lau Die ym das erwendet liat Das auJT der tliur gescliribon «tat Bamb. Dr. 87. 88. So Woifenb. 95 . . 97. So Woifenb.
B. B.
Von dem e n d e des buche»,
4. W e r sin nimet war. Woijenb. B. 9. Zweyundneuntzig peyspil hab ich geseit TJ^olfenb. B . upd doch ist diese Schlujsrede überschrieben: Von dem ennde des buchs. X C I . Capitel.
34. yiuf diese Zeile folgt in Woijenb. B: Und dem es zu willen sey D i s gedieht der mufs wesen frey Vor allem ungliick ymermere Sein selc empfindet nymer wea Von Ridenburg ist er genant Got mufs er ymer sein bekant. Woifenb. A hat diese Zeilen genau so wie Bamb. und es steht also, statt Ridenburg, Rindenperg. In der Vatican. Hfi. Nro. 400. lauten die Zeilen i Und der dem ez zu liebe sy Geticlit der müsse wesen f r i V o r allem vnlucke ymer m« Sine sele bevinde niemer w e Von meygenberg ist er genant Got müsse er ymer sin bekant. Da die Zeilen in der Strafsb. Handschrift fehlen, auch aus andern Gründen für spätem Zusatz zu ten sind, so habe ich sie ausgelassen, Nachdem Aa
Dr%
und' halsi»
ABWEICH.
L E SE A R T E N .
ein Mahl eingeschoben Waren, so setzte, wie es scheint, jeder Abschreiber den Nahmen desjenigen hinein, für den er seine Abschrift verfertigte, 39. Er
genant benerius Wolfenb, B.
43> 44- Vor des leibe» taten Und yor der vverlt geratten Wolfenb. B.
A —ALD
373
A. a wird den Wörtern abe, ab herunter hinab) statt ob
ab.
abermahls,
aph
Interj. ach.
das
ach
du
S. gan. lan. n e m e n . zuken. wieder.
36,9.
57,17-
geschieht i'r den ach unde w e ¿8, 84.'
das Leid.
86,22.
Achtgeben,
acht eben gib genau Acht
für etwas sorgen 22,46. aker
4ß< 40.
«ch u n d o w e schiigen 54,32.
a c h s die Axt
achten der
um ihnen mehr Klang zu ge-
Präpos. von. a b dem leller 4i,2l> hinweg von, von Qwie noch in den Zusammensetzungen; herab, 47,113.114. 52.17.47. 57.73- 53,74- ö 7>23- — über 53,22.
abe, ab aber
angehängt,
so neina 43> 62. w a r t a 20,34.
ben,
das Feld,
28,4.
48,98.
—
72,84.
das Schlachtfeld
44, tfl.
d u a k u s t oder d l i a k ü s t e Bosheit, Arglist 84,25. 55. 56. SS. 8. 36. 90.52. /Wim sagt noch in der Schweiz1 ani ahust ohne Gefährde j s. S T A z. D * » ' s Idiot. J, 8I> al
all, ganz.
« l l e n t a g den ganzen. Tag 74,27.
l i p seinen ganzen Leib alder, s. ST
ald ALD
oder so, 16. ER,
allen sinen
39,11. Noch in der Schweiz
gewöhnlich
374 a l r
A L R aller 6 5 , 1 4 .
als
ANE
a l r e m zuerst 40,12.
alrmeist am
a l r m e n l i c h jedermann
sten 8,22. a 1r e c h t
—
ganz rtcht
allermei-
86,56.
50,52. 75> 37»
Orr. 74, iO, oZjo. al« stat JO steht 1,32, als hat er och dem Stork g e t a n so hatte er 37,42. al« b a l d do so bald als 13,18. als schier so bald als 7 $ , I I .
iDíe,
als h i e nach, g e s c h r i b e n stat V
sowie,
39> 3- 35< 42. -72.59- —
al» leit i s t m i r n o c h n i c h t m i n leben m u t e r einen treit als g u t e n als
alles.
VOTT.
als
Adv.
ganz
als a m 68.
VI.
59,51.
ein andre
57,46.
34,41. 35,29. 5 7 . 1 1 4 '
66,10.
74,13.
( a u ¿ a l und mm
s a m e ) so wie,
dem Engl.
t
y
ort.
87>23*
a l s e- also 10,24.alsus alt
alt.
( a u s al und s u s , dem. Engl.tlius)
Vorr.76.
sin l i p w a s j u n g , sin sin w a s alt $ 7 , 4 . — —
und alt alweg
so,
jung
jedermann,
immer (Engl,
always) 32,35.
41,11.
48, IC3.
SU
47dli
a III b e i S die Ameise
a n e ,
a 11, ohne,
41,3.
an anegende ohne Anfang.
V or r. I . 2.
4,
47• a n e ,
an
Präpos.
an.
l e s e n in einem 8, 8. 57.
i ) mit dem Dative:
r.n einem b u c h e
an dem margte auf dem Markte
es stiint an m i r es war in meiner Gewalt
der not lassen
in der Noth stecken ISssen 44' 47-
an dem w i l l e n d i n
wolltest
gesiebt vor ihren Augen werden 84,34-
a n
du so giltig seyn
54,27.
53,
z.i, 49.
an
w e r es
59,27. an i r
an den t r u w e n lan
der w a r l i e i t stau immer die
untreu
IVahrheit
ANE ÎdgêTl ßß, 7 t.
ARG
2) mit Aem Accusât.:
Tod drohen 5,20.
375
an den lip drowen Jen.
an i r g e m a c h zu ihrer Ruhe 42, 26- l e g
dich an das bette min
in mein Bett
verteilen zum Tode ver rtheilen
12,26,
55,32.
liab ich gelelt an dis buch in dieses Buch,anc,
an
Adv, an.
gen.
gelegen,
men.
reden,
sprechen, dli
S. bellen,
v'achen.
gewinnen, sagen.
Schi.
10.
gevachen.
liengen.
Sechen,
an den tot
hundert bischaft
hören.
sigen.
gegan-
lügen,
singen,
re-
smeken.
srofsen.
andacllt
der Gedanke
an etwas,
die Erinnerung
8-,
24. a n d e r 75.
ander,
ein selde fugt der ander Vl-ol der andern
w i r sullen beide ein andren v c i j e c l i e n
der sagen 48, 79-
es m a g kein anders w e s e n
res , nicht anders
76,38.
du
anegeilde
der Anfang.
dli
a n g e d e n k u n g
der
ä n g e l der Stachel,
ant
das
die Ente
a n t w u r t
a n t w u r t e n
Vorr.
41'
einan-
kein
Ande-
I.
das Andenken
tpise treit trägt in sich du
beide
47. Überschr.
z. B. einer Biene,
' e i n angel dino
27,27.
79,19. die Antwort 4T> 9-
antworten,
er a n t w u r t antwortete
7,9.
42,
41. der
a r der Adler
das. a r b r o s t
die Armbrust
Franz. arbeleste) arg
böse 73>52. rern 3,56. 43.
16,5. (von
etreuf
balistariui.
3 , 1 7 . 57. und
Läste-
53, 54- 91, 72. — ' — neidisch, eigennützig
insbesondere
von
Verl'dumdem
31, 42.
So Fr ig ed. 903.: ein arger man nicht
enwolt
•375
Ä R G - B E G
Vi nden gut, das er es geben solt. Vgl. Samml. von Minnes. II. 165 b. wie Wirt des riehen argen rat. •(3er a r l z a t (Lat.
artista)
der Arzt
11,20.
a r t z n e n heilen 68> 22. «3 a s a S die Speise.
S. swalwen - rs.
a t z e c h e n achtiehen
48,141.
B, b a c h e n lacken
74,35t
balde,
bald.
bald
d Ü b a n der freye ebene Platz $4, 56. der
b a n w a r t ( v o n der ban die Feldmark, und der wart der Hüter) der Flurschütte, Feldhüter 9,42. ( auch TValdschutze, der auf die fj^aldfrevel zu achten hat).
b a s besser 1,18.
18,35- -24,32.
b a t s t ü b e n - . v a r w e rothe TVangen, die man aut det heißen Badstube mitbringt 75, 33. vgl. riben. b e d a c h t s. bedeken. b e l l e s. beide. b e d e k e n Prät. bedachte, Part, bedacht bedecken 67,13. b e d e n t h a l p auf beiden Seiten 8,44. (halbe Seite, wovon noch unser deinethalben, der Wahrheit halben u. m. b e v e l c h e n , b e v e l e n der Aufsicht und Obhut einet Andern übergeben 72,23. b e v i n d e n erfahren 2,7.
53,56.
b e g a n Prät. begie, Part, began, irgend eine gute oder löse Handlung begehen, mit im begie es mangen schimpf es
•375
Ä R G - B E G
Vi nden gut, das er es geben solt. Vgl. Samml. von Minnes. II. 165 b. wie Wirt des riehen argen rat. •(3er a r l z a t (Lat.
artista)
der Arzt
11,20.
a r t z n e n heilen 68> 22. «3 a s a S die Speise.
S. swalwen - rs.
a t z e c h e n achtiehen
48,141.
B, b a c h e n lacken
74,35t
balde,
bald.
bald
d Ü b a n der freye ebene Platz $4, 56. der
b a n w a r t ( v o n der ban die Feldmark, und der wart der Hüter) der Flurschütte, Feldhüter 9,42. ( auch TValdschutze, der auf die fj^aldfrevel zu achten hat).
b a s besser 1,18.
18,35- -24,32.
b a t s t ü b e n - . v a r w e rothe TVangen, die man aut det heißen Badstube mitbringt 75, 33. vgl. riben. b e d a c h t s. bedeken. b e l l e s. beide. b e d e k e n Prät. bedachte, Part, bedacht bedecken 67,13. b e d e n t h a l p auf beiden Seiten 8,44. (halbe Seite, wovon noch unser deinethalben, der Wahrheit halben u. m. b e v e l c h e n , b e v e l e n der Aufsicht und Obhut einet Andern übergeben 72,23. b e v i n d e n erfahren 2,7.
53,56.
b e g a n Prät. begie, Part, began, irgend eine gute oder löse Handlung begehen, mit im begie es mangen schimpf es
EEG - BEI
377
machte manchen Spafs mit ihm 20, II. vil 6potte9 er an imbegie er neckte ihn 14,9- vil liebes er mit ir begii er nahm allerhand mit ihr vor, das ihr gar nicht unange* nehm war 57,66. sich began sein Leben hinbringen* durch die fVelt kommen 64> 46. b e g e g n e t ! begegnen, begejjnot begegnet (eine Form, noch im iß. Jahrh, gewöhnlich war ) ,5,19.
dii
b e g e r e n e i n e s d. Lust zu etwas haben> es sich wün' sehen 4,9. 50,25. 84-15b e g i n n e n Prüt. began, begunde, begonde. Part, begun« neu anfangen, mit dem Infinit, ohne zu. suizen er began ig, 25. 20, 39. begirlicll
lüstern 96,14.
b e g n ü g e n , mich begnügt eines d. wer hat des in begnügen &ol womit er sich begnügen soll 25,53. den einen den begnügte nie der eine konnte nie genug kriegen 88, 9b e g r i f e n Prüt. begreif Part, begriffen ergreifen, packen 9, 15. 45,44. 77,4- —— mit der Hand fühlen 2, 9. b e h a b e n , b e h a n Part, behebet behalten, nicht verlieren. sin leben behan 55,57. 57,90. Co,40. 63,12. im Gedächtnifs behalten, 92,55b e h a l t e n aufheben, bewahren 72, 21. —— erhalten, umkommen lassen 83, 32. Bin Gebot halten
nicht Vorn
19- 33' 24- 43' 5 20. 3,54- 86,14. b e i d e , b e d e beide 52,47. ir beder leben 6,3Ö. riclner 66,19. so wohl . . . als auch 2,36. das
b e i n der Knochen 11,36. ——
b e i s i. bissen.
das Bein 5 3 , 1 3 .
beide
fcEI-BER
378
d a s b e i f s e n das Jagen 31,8. b e i t e n warten, beit min warte auf mich 64> 4977.19. 81,56.
68157'
b e j ä g e i i erwerben, sich verschaffen S , J . 20,23. 59,22. b e k e n n e n sehen {Engl, bekomme zu Gesicht 3,18-
to ken). 24.
mir wirt beiant ich
b e k l e i d e n bekleiden, begleite bekleidete. bekleit bekleidet 39, II. 26. b e k O m e n begegnen 52,9. —— vorkommen 35,38. b e k o r e n kosten 4,12. bekumbern
sinen
s i n sichbemühen
Vorr.
40.
b e l i b e n Prät. beleih, Vnj't. belibeii bleiben, tiberlassen werden 8> 23. —— wegbleiben 48, 28. stecken bleiben ZI, 10. b e l l e n Prät. bal bellen. a n b e l l e n anbellen 27,?. der
beiz
der Pelz 48, 99.
b e r a t e n Prät. beriet, Part, beraten (von tut Vorrath), ein Keller beraten w o l reichlich versehen 15,17. wie dich got berate der swachen spise versehe mit der dürftigen Speise 41,8. des micli beriete got was-mir Gott gäbe 94,19. bereiten 61, 43.
Prut, u. Part, bereit bereiten,
zubereiten 49,41»
b e r i c h t e n auf den rechten Weg weisen 98,55. berlich, berliehen 39,52. 63,42.
offenbar (von bar blofs)
b e r ö b e n berauben, das der tot berobt&mi«h an ime der Tod mir ihn raubte 58,76. berufen?
bezaubern, behexen 93,30.
6,44. dafi
B E S C H - B E S T
l)e S c h e c h e n 57)104. I05.
Prät, bescliach, Tart, basclieclien m i r beschicht mir widerfährt,
2,62.64.
j , 4 . 44.
hergegangen
1T 1
5' 2 3-
schechen s o ? ,31,20.
du
> 7-
48, SO.
sey 71, 3g.
tcliiefsen Oberd.
J, 7.
w i e ist m i r be-
vgl. gcsclieclien. der Verstand
b e s c h i e f s e r i Frtit, bescliofs. für mich,
geschehet
mir geht es
w i e der sache si besclieclien wie ei
bescIie j denh eit
Werth
37$
38,53.,
es beschiefst m i c h es hat
nicht bescliiefsen, kleinen (Adv.) 60,14,
So
wie ers chiefsen
be-
noch in
gewöhnlich.
b e S C Ii i n tl e n
Prät. beschinte,
Part, beschint u. besclmn-
den schinden 53,46. 49. 60. 76. besinnen
überlegen,
das ich m i t flifse hab besint
ber ich viel nachgedacht habe 99,52. eines d. etwas überlegen,
worü-
sich besinnen
durch Nachdenken
ausfindig mn-
chen 4g, 24. 76,39. b e s i n t gefafst, besintlich
besonnen ¿2,53. iiberlegsam
78,12.
b e s l i e f s e n verschliefsen 12,39. b e S n i e n beschneyen b es t a n
y. n. bestehen,
in stetem
-22,32. 37,32.
41,72.
43, 97. bleiben.
Dienste beharren 2,40..
an stetem dienst bestan ane m a n bestan
ohne
Mann bleiben 58, SO. bestan
v. a. unternehmen 70,39.
b e s t o b e n
benebelt 74,80.
In der Schweiz,
ber verwirrt im Kopfe
gebräuchlich
ein wenig betrunken i
s. S r a lx> e r.
b e s t r a f e n tadeln
ist,
wo auch sto-
bedeutet
bestobeu
65,47.
b e s t r ä f e n heftig berupfen 39,28. Vgl. straupfen in St A t Bij'i
Idiot.
B E S W — b e s w e r e n traurig machen 2,6. sich betrachten
36,2s.
betrogen
erwägen,
B I E vgl. swer. Überlegung anstellen 27,33.
tauschend, falsch 381 Überschr.
b e t r ü b e n trüb machen 5, 8. 16. dli
betrubde
die Betriibnifs 56,16. 64,5. Ql> gl.
d u b e t t e die Bitte ic,5. betten
ein Bett bereiten 48,140.
betwingen 9.
einen
e i n e s d . einen zu etwas zwingen ßo»
82,12. 62.
betwungen du
25,47.
erzwungen 35,57.
b e t W U n g n i S die Unterjochung ¿5, Überschr,
bewenden
an einen Ort hinkehren,
sinen dienst bewen-
den 11, 6l. b e w e r e n (von war oder were wahr) beweisen, bewähren 14,1. 62, 74. 63, 59. 68, 20; 46. rgl. Nib. L. 340a sich beweren 68,16. 1) i bey. b i d e r b vornehm, ungesehen 41,55der biderbe Steht dent busen entgegen, d. h. dent gemeinen, niedrigen Menschen, vgl. Heinr. 41- • . • 4'5du
b i d e r b l t e i t der vornehme Stand, welchem man steht 21,5. 30,45. 78,36.
das einsehen,
ii
der
b i e g g e r der Scheinheilige 43, Überschr. (Begtiarde, Bicgger, B ekorne war der Nähme einer äußerst zahlreichen Secte, die sich das Ansehen eines hohen Grades von Frömmigkeit zu gehen suchte, und wurde irt der Folge gleichbedeutend mit Cleifsner. So erklärt das alle FVör'
BIE — B L E terb. v. 1482 B e g h a r d u j Gleysehner. Beghfirdis
et
Beguinabus
38i S.Moshbihi
de
ed.JVZARTini.
Lip-
sia e. Z790. 3. Rieten
Prüf, ich biete, du bùteit, erbätet. Imper. but. Prä t.
bot.
Part, geboten
bieten,
das schaf sin unschulde bot
35> 9> 7-2» 42. erklärte, es sey nicht schuldig, könne sich nicht puf die Klag» einlassen,
der fach» dem Stork ein schalkeit
bot; spielte dem Storch einen boshaften Streich 37,9.
er
bot es im w o l er erwies ihm alle Freundschaft gl, 9. 24. d a s b i 1 (1 e das Bild
43,80.
b i n d e n verpflichten, der si g i t .27,31.
w e r gab enpfat der bindet sich dem betwungen eit sol binden nicht 35, 57«
d à b i r die Birn 9 g , 1 7 . i l VI b i s c h a f t 31.
die zur Belehrung erdichtete Geschichte
dis bischaft diese Fabel 33,43.
'mère, sventure,
bit
Orr.
als uns dù bischaft hat geaeit 26,3«
b i s s e n Prüt. beis, Part, gebissen beißen das
f
Personif. so ivia 11, 6. 2t, 1J3.
das 'Säumen 5,36.
b i t e n säumen 7x, 49. 95, 58. jdu
b i t t e l ' k e i t der bittere Schmerz, der Ingrimm,
ir her-
ze stunt in bitterkeit C4> 19- 65> 27bla
blau
81/21.
b l a c l l flach, platt, eingefallen der blast
das Aufblähen,
Anstrengung,
63,30.
Aufblasen,
des nides blast
di
womit die auf jedes fremde Gut neidische Ei-
fersucht sich bläht oder aufblüset,
das thörichte
Bestreben,
es jedem gleich zu thun 2g, 64. ¿¡6,53. sich
bl e g e n
Prüt. blate, Part, gebleget sich bläheit,
blasen 46,14. 19. 43.
84,37-
S. G.
auf-
B L I —!
382 b l i n t blind ¿9,30. blos
B R E K
an witzen blint ohne Verstand
e i n e s d. ohne dasselbe,
stes blos 5 7 . 8 .
aller sorgen blos 4,30.
lones blos 45> 5°-
noch hat,
die
Hö-
wiplicher ere blos 55,
4. aller früiitschaft blos S4>4°Schwach (eine Bedeutung,
52,74.
nicht hinreichend, das Wort
in der
zu
Schweif
S. $ r A LB E X) ane gewonheit dii natur ist blos
65.4bos
schlecht,
gemein
ein schwaches Auge. tes, elendes Pferd.)
14,16.
vergl.
We-
biderb.
b O S h e i t das Böse das jemand
böslich
ein böses oge
ein böses pfert ein schlech-
böser sin an kliigkeit an artigem
sen nachstehen 20,ZI. du
(So Parc. si09.
Parc.¡660.
thut
62,24*
böse 61, 7$.
1. b r e c h e n
brechen,
dü schalkeit i&-ze sure brach ßel zu
ihrem eigenen Nachtheil aus 74,107. ( Ein metaphor. Ausdruck , der von der Bedetitung des Wortes brechen, sauer werden, hergenommen zu seyn scheint; so sagt man: diu Milch bricht, der Wein bricht). d u r c Ii b r e c h e n .
diti wunder» herra, nie durch
brach keins menschen sin kein menschlicher durchschaute, für
b r e c l i eil
hervor, hin 2.
.der
Verstand
Vorr.
zorn, seil allzeit bricht für 35,25.
b r e c h e n kraftlos werden
14. bricht
7J>7I« 60, 34i
leuchten. brechen
brecht chen)
je deine ¡Wunder
thut einen Angriff
brechen Uf
begriff,
der tag brach uf brach an 48, 6$.
der Lärm,
W^ortwechsel
(von brechen spre-
76,40.
b r e i t grofs. dü b r e k i n
sin gewalt Wirt klein der e was breit 87, die Jagdhündinn,
Bracke
12,1.
BREM - B U S
3,83
d e r b r e m e die Brems» 40,10. dll
b r e tS C h e
die äufsere grüne Hülse der Niisss 2, g.
der Schweiz noch gebräuchlich,
s,
In
STALBEH.
b r i e s c h e n tchreyen wie ein Esel 82, 53, bringen
Iringen. fdr
bringen
ZU
brinnen, brennen,
xa.lj.
b r i i n n e n PrSt. bran, Part, gebiunnen v. u.
69,6t.
b r u g e die Brahe 37,11.
der
bringe»
bringen 94, 31.
in Teuer stehen 30)40.
b r u c h e n brauchen dii
zur Welt
b r i n g e n zu Wega
S. G.
b r U g g e r der Einnehmer des Brückengelds 9, 41. '
d e r b r u 11 n e n das Wasser brüten
56,2.
vgl.Nib.4279.
Iii.3^6.
brüten. US
brüten
ausbrüten,
49» 57-
mit dem Brüten fertig Seyrx
du eiger us braten die Eyer
ausbrüten
49,28der das
buch
der Bauch
buch
das Buch,
60,5. das swarze böch kunnen
sieh auf
die schwarze Kunst verstehen $4> Übersthr, 6. der
b ü l e eine Person die man liebt, Gatte,
Geliebter,
Sey es Sohn,
Bruder,
truter bule min redet die Kräh0 ihren
Mann an 49,19. du
bürde
die Leibesbürde
12,14. — —
das Bund, die Gai-
be 23,4. du
bus
die auferlegte Strafe,
ir wart bus gegeben
er muste bus enpfan 85,47. — — Übel,
die Befreyung
dem wirt vil selten sorgen bus 59, 66.
nem eine» d. ihn davon befreyen 50,33. 47» 42-
44,37.
von einem bus tun ei-
B Ü T
384 dü
bute
ein grofses
sehe liegt
48,60,
-
rundes
D A S
fVaschgefäfs,
worin
dl»
TVä*
c. 18. 36,12, 4°> 33. d li v e r t r a g e n d e die Schonung, das Nichtahnden einer Beleidigung ( Engl, forbearance ) 40, Überschr. d u v e r t r a g u n g e die Schonung 78, Überschr. V e r t r e i t verträgt.
S. vertragen.
V e r t r i b e n Tritt, vertreib, Part, vertriben vertreiben. sine jar hinbringen, verschwenden 4>49- M'1 gut ssin Geld verzehren, ausgeben 58,32. und wer ir leben nicht vertriben sie wären nicht um ihr Leben gekommen 84' 92. 1 vertriben sin eines d. es verlieren, si werin sin nicht vertriben sie hätten ihn nicht verloren 89,58. der vertriben man $4> 55« V f r w a s s e n verfluchen, (60t alle die verwasse Samml. von Minnes, I. 24b,) Part.verwassen verfluchet 5,49. 18, 45. 48, 64. sich v e r w e g e n vermessen.
eines d. es beschließen 42,54,
vgl,,
v e r z a g e t s i n eines d. durch etwas allen Muth verlieren 35,8- So Samml. von Minnes. 11,103. Winter, diner kunft wer ich verzaget. Verziehen verweigern, abschlagen ( Schon bey Kr, s o : verziehen denegare)\g8, 34. einen eines d. es ihm versagen 95, 42. ( Sonst auch häufig mit dem Dative der Perstfn. tVx rn h. Maria S, 4 Iw. 6893. Trist. 12699 ).' v e s t e n e n bestätige», fest machen, mit eide vestenen ß, 4, das
v e t t e r l i n das liebe Vetterchen 49,47. 54.
der
v e t t i c h Plur. du vetke der Fittich 64,16.
richten
s;t,vechten. Cc
81, 48,
V I E
403
—
V O £
v i e fing t. Tangen. V i e n g t fingest 45,25. der
vigent
der Feind 3,46,
• e c k e n hassen, V i 1 Adj. viel.
S. rangen,
Nach diesem
oder Flur,
( Das Part, des alten yijeÄ,
wovon unser Fehde
orte steht der Genitiv
v i ! guteT nussa 2,2.
ge einer Menge
abstammt).
von Leuten
des
Sing.
v i l luten z u n g die
3,4.
v i l grofses schaden 47'
78.
doch ist ir v i l der lüten 50,47.
und
das Verb. steht im Siugul.
v i l dieben 61,
Ii.
gesechent ist v i l luten
blint Q2, 97. V 1 1 Adv.
sehr, gar.
v i l dik sehr oft.
kleinen gar wenig 43,30. xaanger.
v i l fro. v i l gros,
vil
v i l licht gar leicht 9,"2g.
vil
v i l schier sehr bald '4J, 32.
nicht v i l gar nicht,
betrübte sie nicht wenig 43'66. V i 11 /ein , zart 83.22.
v i l ser 3, 24.
des w a r t du alte nicht v i l fro das Vgl.
k u m e und selten.
stolz; und« v i n schön und zart
V i n d e II Prut. v a n t , Conj. f un de.
er sol \yol vinden der w o l
tat eine gute Behandlung finden
J, 72. 76,42. 4S> 52-
¿t g e h i e l t der f u n d e es w o l 42., 15. — — f l i e c h e n
ersinfiett
Imp. fluch, Prät. Hoch u.
6,17. 1 5 , 3 1 . 32,20.
n a fluchens flohen sie
flöget der
du
Prut.
flog,
Part, g e f l o g e n
4,48*
81,76.
m i t flisse angelegentlich
f l i s s e n sich befleifsen
flu
fliegen
fluch
fliehen
ilugout
42, 49.
f l I S der Fleifs
sich
der
40,36.
verk. fiien, Präs, i c h llieehe du fluchest erfliicht,
w i r fliechen u. w.,
fliegen
92,2.
ein kahler Felsen,
der
vogel
das
VOg e l l i n
100,3g.
eine Steinwand
Flur, du vogel, der Vogel das Vögellein
¿5,14.
23,6.
55,3. 78,25. 90,3. 39,14.
V Q G - F R ß
401
d e r v o g e t , V o g t der Schutzherr 9.37. afi, I4. v o 1 völlig, i i vollen (uieibl. Accus, das Sing.) «i bot 7.2,4a.
unschuld«
V o n durch, wegenaus. von durste 5,3. Ton »in er schuld durch seine Schuld 7,7. Ton den (innen sin durch sein« Vernunft 30,33, von coro« 3 1 , 1 3 . von torheit jp, 35. —— davon• defswegen, daher, mithin Vorr. 39. 5 , 1 5 , 46,49. 52,86. 14< 94- -Auch von da getrennt: da er von l a m dadurch er kam 7tf, 60. VOT
vorn
¡}T,51,68.
——
vor an dem dritten c«g
vorher,
82.17. du
v o r c h t e Plur. vorehte die Fureht 3,83. $4, IQ.
v o r c h t e n Präs. ich Torehta 34,30. 46, t6. Prit. ich voroht 8, 26. der fuchs vorcht d»r kinden sin war. bange um ferne Kinder 16,17. der
vordere
der Vorjahr
33,14.
du v o r a m ä c h u n g die Verachtung ßr, Ülerschr. d u
f V a 8 h e i t die Frefsgier
11,16.
45> 27-
f r a s 1 i c h gefräfsig n, 13. f r e c l l kraftvoll, Stark 49,30. 84' 7- ( Vgl- Samml. van Min' nes. II. 231 b ). So noch in der Schweiz, s. S r j i j j j i , der
f 1' e i S ( aus dem alten Worte bare , Schreckliche
43,14.'
63,46.
ei» und v e r ) das Furcht90.9.
9^,6.
( ¿ u freiis»
Iw. 669. ). f r e i SS a m furchtbar
8,5- 47. «9- 02,49. 84,9-
f r e i s l i c h schrecklich 11, 6. d e r
f r e V e 1 die
Gewalttätigkeit
66, 5 1 5 4
f r e m d sonderbar 79.14» Ce
2
i6-
FRI-FUL fr igen
mit Freyheit
24,11. frilich
versehen.
irlip,
ir gut gefriget wat
befreyen 70,42, ungehindert
76,17.
aus allen Klüften,
ohne sich
durch etwas abhalten zu lassen 97, 45T r i S t e l l bewahren, schirmen 26,40. 7°, 58- 83,24' du
frode
(froide)
SchL^Xi
die Freude 62,88.
f r 0 m rechtschaffen, gut 3,63. du
f V O m e das Glück, 48,78» 74> ö-
das Beste.
schaden unde fromell
schaden unde fromen liden in der e mit ei-
nem Gatten Gliick for worse) ,58,20«
und Unglück theilen
( Engl,
for better
ze fromen andern zum. Besten 71, 5v
f r O m e n zum Vortheil gereichen,
es mus mich iferner fro-
men ich 'werde mich immer glücklich schätzen 15,.%.
Vgl.
gefromen. der du
f r OS der Frosch 6,1, f 1* U C h t die Frucht' 1,4z.
der besten fruchte der besten
Frucht 4, 7fru
und fTU
frühe 48,133.
cher Ausdruck,
fru uf stan ein noch gewöhnli-
um. etwas zu bezeichnen,
das sich nicht wohl
ausführen liefst 44' 42. f U C. Ii S e 1 i C h fuchsmiifsig f l i e h s i n fuchsartig, du
fuge
f Ugen
55,7. 7J, 34.
fuchsen 16,36.
die Geschmeidigkeit, v. n.^' passen.
Vgl. wuliin.
gute Manier
66,61.
si fuget dir sie pafst für dich 75, 52.
ein selde fugt der ander wol ein. Glück pafst gut zum andern 41,75, pafst 52,93. f U 1 faul 43, 98.
er sol tun was im fuget wol was gut für ihn
F Ü R das
flir
-r
G
4°5
das Feuer 2, ig,
f ü r Präpos. mit dem Accusative, vor. f ü r den Iierren vor den Herrn 20,36. für dii ttlr 43,35. für einen riehter komen 66,17. fü* dich, für sich vorwärts, der tore sol für sich gan vorwärts, weiter gehen 1,41. das ec nicht für sich selber mag dafs er selbst nicht mehr vorwärts kommen kann ig, 8. sin hochvart wold er für sich han er wollte sie durchsetzen 46,18• du solt für dich lernen gan* 65,17. 45. —— für darüberhinaus (in welcher Bedeutung wir jetzt vor rfiit dem Dative setzen miifsten). die für in verre heifser sint die weit heifser sind als er 10, 26. ich habe dich ze ganzem fninde us erweit für al du weit vorzugsweise, vor der ganzen Welt 12, IX. ftiheit gat für alles gut über allen Reichthum 59,17* f ü r Adv. vor. her für hervor 43> 36» S. brechen, gan. komen. seclien. tragen. Wesen.
bringen,
f ü r b a s ( d e r Comparativ des Adv. für durch das angehängte bas besser gebildet , so wie im Engl, uppermore u. m.) weiter hin 99, 84. f ü r e n Priit. fürte, Part, gefürt führen, furt si führte sit 15,16.: mit dem Infinit, ohne zu, erbeiten füren 69,36: d e r f ü r s p r e c h derRechtsbeystand, der
f u s der Fufs.
Advocat 9,40. 7 2 , 6 1 .
du valscheit hat iren fus gesetzet iu du
weit 7,38.
G. g
wurde in der alten Schreibeweise gebraucht um Vocale zu trennen, so wie wir jetzt z. B. in mähen, Mühe das h, oder das dem i nachgesetzte j (das mit diesem zusammen
F Ü R das
flir
-r
G
4°5
das Feuer 2, ig,
f ü r Präpos. mit dem Accusative, vor. f ü r den Iierren vor den Herrn 20,36. für dii ttlr 43,35. für einen riehter komen 66,17. fü* dich, für sich vorwärts, der tore sol für sich gan vorwärts, weiter gehen 1,41. das ec nicht für sich selber mag dafs er selbst nicht mehr vorwärts kommen kann ig, 8. sin hochvart wold er für sich han er wollte sie durchsetzen 46,18• du solt für dich lernen gan* 65,17. 45. —— für darüberhinaus (in welcher Bedeutung wir jetzt vor rfiit dem Dative setzen miifsten). die für in verre heifser sint die weit heifser sind als er 10, 26. ich habe dich ze ganzem fninde us erweit für al du weit vorzugsweise, vor der ganzen Welt 12, IX. ftiheit gat für alles gut über allen Reichthum 59,17* f ü r Adv. vor. her für hervor 43> 36» S. brechen, gan. komen. seclien. tragen. Wesen.
bringen,
f ü r b a s ( d e r Comparativ des Adv. für durch das angehängte bas besser gebildet , so wie im Engl, uppermore u. m.) weiter hin 99, 84. f ü r e n Priit. fürte, Part, gefürt führen, furt si führte sit 15,16.: mit dem Infinit, ohne zu, erbeiten füren 69,36: d e r f ü r s p r e c h derRechtsbeystand, der
f u s der Fufs.
Advocat 9,40. 7 2 , 6 1 .
du valscheit hat iren fus gesetzet iu du
weit 7,38.
G. g
wurde in der alten Schreibeweise gebraucht um Vocale zu trennen, so wie wir jetzt z. B. in mähen, Mühe das h, oder das dem i nachgesetzte j (das mit diesem zusammen
406
GAB -
GAN
')gnogen anter der Gestalt des y erscheint» t. B. Feyor) brauchen. So schrieb man meige TVlay, mugen verdrießen, brfige Brühe, frigen freyen, «clirigcn schreyen, tigern seyen, biegen blähen, leigen Layen u.m. Schon in den Möns. Gl. findet sich eigir ova. Doch wurde diefs •nicht gleichförmig beobachtet; so schrieb man bald zweier bald rweiger zweyer. Vgl. W.
d II gäbe
das Geschenk, die Bestechung 95, Überschr. 26, 63 69. 76.
37, Überschr. 9,31.
g a C1) jach, mir i«t gach ich bin eilig 77,16. uch si, nicht ze gach mit rate übereilt euch nicht in eurer Beratschlagung 88> 18- nach sinem esel vrai im gach er wollte sehr gern seinen Esel wieder haben 67, 36. im w»s gacli ui in er war auf ihn erpicht, ersessen 56,28. 78.20. —— im wart gach zefluchter machte geschwind, dafserfort kam 69,13. ' gachen Verstärkungsform von gan gehen 51,22. gan (ich gan ich gan
gSnne) s.
gunnen.
gieng oder gie, Imper. gang, mit dem Infinit, «uchen gan 11,2», werben gan 88>
86,46.
G E I
geislich
G E L
auf den Geist-* den Verstand sich beziehend
4, Uberschr. wer
—
geistlich,
geislich ist wer ein
85, 68-
das Gegehtheil Geistlicher
ist,
geislich laben 'Klosterleben
geislich g e w a n t Monchskleidung wie sie einem Mönche
von
l,23.
weltlich,
im Kloster
lebt
2, Überschr. 27. 85, S,
05,64.
geisliche w e r k e
ziemen Ö5, 63. — —
geislichex t c h i n
ein frommes Aufsere 43> 69. geislichen der
Adv. fromm , nach Art eines Geistlichen
g e i s t Plur. du geiste 28,28. ,84,73.
g e k O f e n erwerben g e l a r j lassen, g e l a n g e n darnach gelegen an
verlangen,
gelegen
anlegen,
S. leiten.
g l i c i j gleich, ¿6, II.
solch 5, 34.
g e l i c h sin zu verglei~
darnach aussehen,
erwarten lassen
68,
dem g e l i c h als eben so wie 94> 66.
gelich
der meines Gleichen
94,25.
c h e n tun.
(Vgl.
En. 12014.
g e l i e h e n 'bergleichen
33.
15031.
Iu>. 2205. 6242,
94, 84. —
ge'iit -liegt
15780.
Wei-
den. gli-
)•
»ich g e l i e h e n sich gleich
81,25:
g e 1 i c h S ri e V der Heuchler liegen,
k e i n v o g e l m a g sin
du. geliphe tun in derselben Trist.
stellen 8,30. 39, ¡9- 46, M.
s e l i g e n
ist.
e q u a l ) iQ, 14.
yOUT
g e l i c h e die Gleiche, sethun
der
einrichten 74»33.
S. legen.
u w o r g l i c h Q Engl, du
verlangt
legen.
chen seyn 35.
m i c h g e l a n g t eines d. mich
20,44.
g e l e i t geleitet. gelich,
60,12.
unterlassen 3,
gelei't,gelegt,
der
43'
lg, 35, 44.
41. . still* stehen 3, 4. .¡53,
G E L
-
GERl
bey gelegt s*yn, aufhören 66,1. beri kommen ,32,26. der
g e 1 i n) P f die Nachsicht,
411
tot geligen um das Erlaubnift
Li-
20,12.
g e l i n g e n gelingen, des weges gelang im de«e bas er hatte weniger Schwierigkeit vorwärts zu kommen 77,14, Vgl. Hilgen.
g e 1 i t liegt. das
S. geligen.
g e l i t das Glied 17,25.
g e l l l g mit der Galla de ) behajtet 51,39. geloben
geloben
g e l o b e n glauben das
Plur. gelider 48,55.
( einer bekannten Krankheit der Pfer-
6,22. 28,28.
g e l t die Vergeltung, Bezahlung Vorr.$I. 79,40. 50, I I . an alles gelt unentgeltlich ¡25,3. bo» gelt geben "ein schlechter Bezahler seyn 94• 88- . die Zahlung einer Schuld, die Schuld selbst, er wart beklagt um gelt 35, j(. der tag des geltes der Zahlungstag 55,43. in grofaom gele bin ich gelan ich bin viel schuldig, habe viel zu bezahlen Ii, 89. 88, 2.
g e l t e n vergelten, der mit übel giltet gut 13,31. 34. • eine Schuld bezahlen 35, Ig. 46. »ol ich im utsut das gilt ich 79, 64. das 'das
geluke-rät
Aas Rad der Gliicksgöttinn
g e 1 li r m e das Ungeziefer
75,46.
{die Wurzel des
Wortes
ist mir unbekannt) 49> g e l ü s t e n gelüsten, das
gelusi gelüstet
64,36.
1 g e m a c h Ruhe, Bequemlichkeit, behagliches Leben 12,24.28- J,3> 17- 20,18. sin gemach haben ruhig seyn *4>5- 46,35. 5 J > 2 3- ich w i l dir «cliiken guE gemach voa
GEM — G E N
413
dem wolfe ich will dir dazu helfen, dafs da vor dem WoU Je vollkommen ruhig seyn kannst 55,32. mit geschickt gemach ich finde meine Bequemlichkeit 48, 121. der
g e m a c h e ! der Gemahl 4g, 18.
g e m a s s e n TVIafse halten, sich müfsigen 35, 27g emein Jdj. gemeinschaftlich 8,2. 70,26. 74,2. HO. den hirten was es och gemein die Hirten betraf es gleichfalls 93>6>
, '
g e m e i n Adv. insgesammt 26,11. — . sammen 23,7. tili g e m e i n die Gemeinde 71,31. die Gemeinde,
\
al gemein alle zu-
du
gemeinde lebt 53,73.
der
g e m e i n d e r derjenige der mit jemand in Gemeinschaft oder Gesellschaft steht 9, 35. 45> 30« So wird das TV ort noch in der Schweiz, statt Associe gebraucht, S. ST ALI) ER.
g e m e i n l i c h gemeinschaftlich gemeit ——
froh
47,52.
die Leute unter denen man
x00, 58.
eines d. 43,130.
69,20.
82,7.
der ritter- w o l gemeit der mannhafte Ritter 75, II.
( So Nib. 4008. 4i54• 8360; 8448.) 96,7g e m e l l i c h spafshaft
62,48- {Engl,
gamesome).
g e i n u t gemuthet, in einer gewissen Stimmung, hoch gernut j wol gern ut 37,2. ungelich gemüt 73,2. geniut gleichbedeutend mit w o l gemut 75,6. das
g e m u t e die Stimmung Wille 59,64.
der Seele, 4p, 44.
•
der
dli
g e n a d e die Verzeihung 34» 38. gnade! verzeiht mir, haltet mir zu Gnaden 34, II- 95> 33- —— an alle gnade
GEN-GER durchaus, ohne ein milderes Urtheil hoffen zu können 34* 38. im Oberd. noch allgemein gebt äuchlich. g e n e n d e n Prät. genant Muth fassen 16,28. ( Audaces fortuna juvat. Eis sprichet: der genant dev gena» G. Amur 1985. ) sich
g e n e r e n sich retten, sich bergen 13,10.
g e n e s e n er geniset, genas, genesen am Leben bleiben 3, 36. 16,28. i7>39- 47» 126.128- 54,4- 7-T.7Ö- (vgl. Klage 3522."). in Ruhe und Frieden bleiben 76,37. la mich genesen 3,68. 5,10. vor etwas genesen sich gegen etwas schützenff,46. 13^ 3. 67,44. von einer Krankheit genesen, u. überhaupt aus einer Noth, oder Verlegenheit gerettet werden 22,1. SS- 32,34. 47» 50. 65,16. 72,62. 82. von aller not genesen 67,18. d e r g e n e i S t der Feuerfunke 76,47. g e 11 i e f s e n eines d. v.n. Nutzen davon haben, das Ge. gentheil von engelten (vgl. Nib.8807. ) 1,18. 12, 9. 20,8. 36. 51.17- 74»I03. g e n i e f s e n etwas v. a. sich zu Nutze machen 17, ig. g e n o s Sing. u. Plur. min genos der meines Gleichen ist, und so mit din, sin u.w. manger sin genos 39,32. 24,14. 64,30. 53,48. 93,30. das selbe noch tünt 6in genos 2cj, 4- 39.3 13g e n o t genau,
genot und gar ganz und gar 23,24.
g e n u g genug3 mit dem Genitive, nug 82,2.
527.
als noch pfaJTen ist ge-
g e n z e k l i c t t , g e n z e k l i c h e n Adv. vollkommen 2,25. g e r a t e n auf etwas gerathen, anfangen (von I. rat) mit dem Infinitiv ohne zu. si gerieten schiigen 7,22. 18, 22. g e r e n eines d ( ein Verlangen nach etwas haben 4> 44*
G E R
4X4 g e r e t geredet
— G E S C H
84,41.
g e r i c h t e n richterlich entscheiden fx, 35, g e r i n g e
Adv.
wenig,
¿es
w e r t er s i c h g e r i n g e 76,28»
g e r n e , g e r n gar leicht, oft. man Jö, 39. 5^,46. du
gerucllt
der Gegenstand
ze spotte wirt vil gern des
des Bemühens,
der Sorge
(von
ruelion ), für aller weit gerucht mehr als alles worauf di» Welt grofsen Werth das
leg t gfi, 52.
g C r U 11 e das Geflüster
gesaclx bey!
mich Gott
Lol>
got !
7 j , 36.
Gott segne mich/
geaach mich g o t ,
Gott
steh» mir
da« g e l e g e n i s t d e r
lülen «pot! wohl mir, dafs das Geschwätz der Leute ein Ende hat! 53, 67. ( Vgl. die abweichenden Lesearten, oben S. j6t. ). So Gottfried von Nifen: Gejach in g o t , der ir v i l reinen libes hat g e w a l l !
pf^chl
ihm,
der
sie
in
seine
Arm» schliefst I ]Vlein» Beytr. I 24 (ivo' in der verberge' henden Zeile ein Ausrufungszeichen -zu setzen ist); —— D e r l i e h e got m i c h ie gesacli 1 Sprach d«r litter und
fro. Wohl 213.
Z. X14.
mir.' Gott Loht ——
das
M r n c i f
dich got ie
Samml
gegach
Gott
wa»
B. I. sey
S. dir
gnädig! ßx,l6, — Ausdrucke dieser Art weiden gewöhnlich auf eine sehr mannichfaltigt Weise gebraucht, weil sie sich am Ende in Interjectionen verwandeln , mit denen man keinen vollkommen klaren Begriff mehr verbindet. — Dii letzte Stelle zu lesen W « d i r , da» dich got ie. gesaeh ( s p h ) l daucht mir nicht richtig;. g e s a t t e 11 sättigen 7 4,3S. g e 6 C h e c ll e II geschehen. Da» gescliach -. ein Ausdruck, der öfters dem Ton der £1Zählung nur eine gewisse IIvhe oder Fülle gibt 6 , 1 9 . 07,23. Vgl. b e s c h i c k e n .
d u g e s c h i e h t e die Folge der Ereignisse,
TOB,geschieh-
( G E S E
- G E S P
te es also k a m es begab sich einmaht I g . 82,13.
i n der geschieht
415
i, I . 5 2 , 8 . 7ü, 38. 75,
bey dieser Gelegenheit
w e n er gat uf der geschieht
wenn er damit
11, 5.
beschäftigt
ist
85> 60. gesechen
sehen,
gesiclit sieht 3 6 , 2 3 .
gesecherit mit sehenden Augen gesei
t gesagt
Oer
gesiüt sieht
40,Z4.
3 8 , 43- 5-ä,97«
s. sagen,
geselle bindung
1,40,
derjenige
ist 10, 37,
mit dem man in einer gewissen
73> an vielen
Stellen,
fix,
Ver-
Überschr.
94,
sich ü b e r s i e h gesellen
sich
31-35sich
g e s e l l e n sich gesellen,
zu einem gröfsern das
gesellen
77>4l
b braucht häufig dieses das
g e S i 11 d e die Dienerschaft
"das
gesiecht
Au-
Augen71,43. (Auch
Jo-
Particip),
9g, 80.
das Geschlecht',
das nicht v e r l o r n w'urd«
sin gesiecht dafs sein Geschlecht
nicht ausstürbe
g e s l e c h t e , rein gesiechte eine
Person
10,14.
.ir
ihresmeines
Ge-
schlechtes, iß, 3. 49, 50. das
g e s m i d e
g e s n i d e n
Prät.
das Metall
07,4.
gesneit schneiden
du
g e s p e n s t
das Phantom
du
gespiele,
gespielin
g e s p i s e n
füttern
seinen Unterhalt d a9 g e s p - i e c l l
30,19
g4,54. die Freundinn
49,63.
verschaffen
80,20.
15,15.41.
sifl leben gespiseu
sich
59,26.
die Reichsversammlung,
Parliament
79,1.
416
GESS-GET
g e S S e n gegessen.
S. geessen.
g e s t a 1 1 gestältet ßr, 19. vgl. stellen. g e S t a n stehen, vor der tür gestan 33,29. — Stehen bleiben, nicht davon laufen 43, 6c. 67,26. —— bestehen, seinen Stand behaupten jo,21. 32> 38- 5T> 7- 58,42. 60, IS, an eren und biderbkeit bestan bey Ehren und Ansehen bleiben 30,45- 52, 91. Bestand haben, von Dauer seyn 5 1 . 71. €2, 82. 63,44.46. gestanlassen auf sich beruhen lassen 34,25. —— einem gestan einem beystehen 24,23. 44,49. 7&53- 95' 49einem gestan eines d. ihm darin beytreten 3 5 , 1 1 . g e s t a t g e n gestatten g e S t e r gestern das
13,17.
48,53-
g e s t o f s e der Stöfs 77,29. — tolles Hin - und Herrennen 43,31. (So noch in der Schweiz, s. Stal»eä'i Idiot.). Vgl. stofsen.
g e s t r i t e n e i n e m sich in einen Kampf mit einem einlassen 75.13. g e S U n t unbeschädigt 36,14. vorteilhaft 42,4. den eines d. dadurch geschützt werden 73,52. g e s w e l l e n Prät. g e s w a l , schwellen geswindeil swindet ich Davon unser gebräuchlich,
gosunt w e i -
4l>6.
Prät. geswant, Part, geswunden, mir gewerde unmächtig 50,43Engl, to swoon. Wort S cliwindel. (Noch in der Schweiz s. ir^iBin).
g e t a n beschaffen, also ist es um den diep getan eben so verhält es sich mit dem Diebe 10,28- do was v i l geisliclieh getan ir geberde 43, 44. dri irovven jung und wol getan von schöner Gestalt (bien faites) 53, 3. g e l a r s. getirren.
du getat
GET — GEZ
417
d d g e t a t Flur, getete, das Werl., das Geschöpf Schi. 44 die Thatsache Schi. 5. d a s g e t i c h t der Vortrag, d a s g c l o n e t gedone. gehrauch ). g et O r Ste
die Einkleidung
Vorr.il,
ß, 65. Schi.
( D a s t ist gegen den alten
19,
Sprach-
geturren.
g e t r a g e n tragen
64,17.
g fe l l'U w e n zuversichtlich glauben 72,62.
trauen,
sich
verlassen 97,90. 98.21. einem g e t r u w e n eines d. sich in Hinsicht einer Sache auf ihn verlassen 98, 31. g e l l i r r e n Präs. Indicat. g e t a r , g e t o r s t e , sich unterstehen
Preis. Conj. g e t u r r e ,
(Engl,
to d a r e )
5t32.
Prät, 29,12.
5*. 21. 70.39. d e r g e \V a 1 1 die Gewalt 5, Übers ehr. . g e w e r wahr 5,26. 3^,43. nes. 1.12J. 130. ) das
g e w e r be
( So auch w e r , Samml.
das Geschäft,
vonMi
w a s ist das g e w e r b e din ?
was machst du da ? 49' 4$* g e w e r e n einen eines d. einem etwas tutheilen 58,26. 64,38. g e w e r t w e r d e n sein Theil bekommen 88,54gew e r t w e r d e n eines d. 4,10. gewinnen
bekommen,
fcint
g e w i n n e n 10,12.
Jp, 2.
ein
totlich v a t w e er g e w a n 700,74. an
gewinnen
abgewinnen,
ihm gewann nichts das-gezelt
das Zelt,
im g e w a n n i c h t an
ab 66,36.
d u valscheit hat ir gezelt uf gesla-
gen 7,40. gezemen
einen einem angemessen seyn 47, 70. 68,34Dd
G E Z - GOT
4iS
d u g e z i e r d e der Schmuck, auch der von der Natur verlit• hine 38,4-
56, 8- 96,2.
d € r g e z i i g e der Zeuge 7, Überschr.
66,46.
g i C }l t s. jechen,
g i e f s e n Part, gössen giefsen 77,9. d e r g i f t das Gift 92, ni. ginnen der
den Mund aufsperren 9,14. gir
der Geyer
7,21.
dli g i r das Verlangen, der Wunsch 8, 38. was ist tlin gir? was willst du? 40,21. 72,94. g i t gibt.
$8,26.
S geben.
d u g i t e k e i t die Gier, Habsucht 9,29. g i t i g gierig, habsüchtig 88,23» g l i c h *. gelick. g l i c h s n e r s. geliclisner. g n a d e s. genade. g n O t s. genot. der
göch
der Narr,
Geck 39, 48. 63, 51.
d u g ö c h e i l ^ i ^ Narrheit 92, 08. g ö c h s p e i ' k Narrenberg, ein erdichteter Ortsnahme, so wie lier Ii ¡genot von Darbion ( Samml. von Minnes. IL J79. ), Rüwental, Triibenhusen, Suitenliain, Sorgenrein {Samml. von Minnes. II. 188b. ) u.,m. 65,56. Vgl. triegolf. g ö s s e n gegossen s. giefsen. g O t Plur. gotte Gott 22,17.20.21. ins Kloster gehen
2,28.
——
«ich got geben
G R A
-
G U T
419
d e r g r a t eigentlich die fortlaufende, auf beiden Seiten ab. schüssige Höhe eines Berges, dann überhaupt der Gipfel 4,25. dcTgrat der tilgenden Vorr. 25. g r i f e n Priit: greif, Part, gegriffen greifen d u r c h g r i f e 11 vollkommen begreifen V0 T r. 9. g r i r a schrecklich, der. grimme tot 4g, 80. 5/, Ig. imer lovye 90, 5.
ein grim-
g r i m m e k 1 i c h grimmig 5 , 1 s. 41,3 4. g f o f s e schwanger. grofse tragen schwanger gehen 28,3» ( Vgl. Wh x n it. Maria S. 136. ). groslich
sehr 53,103.
g r ü b e n eine Grube graben
6,33.
g r ü n d e l o s grundlos Vorr. 6. ( So heifst der Abgrund in der alten Sprache das abgründe. Das u rührt von dem e am Ende her. S. maget). s i c h g r ü n e n frisch werden, noch in der Schweiz ergrünen der
g r U S das Grausen 75,25.
der
g r u s der Grufs.
aufleben 89,50. So wird gebraucht, s, S T A L D E R.
g U n n e n (wird eben so conjugirt wie kunnen können') einem eines d. zufrieden seyn dafs er es habe. Wol gunnen, Abel gunnen ( Unser heutiges gönnen ersetzt das Wort nicht) 8,40. 24,12. 22. g u r t e n Prüt. gurtete, verk. gurte (nie garten, welches von garen herkommt) gürten 66,32. das
gut
Geld oder Geldes Werth, Reichthiimer 61,68 73.
72,21. d ü g u t e r (auch der gulter, das l u i t e r , Jsuter) die Bett' decke 48,27.
_ , Dd 2
420
HAB — HAN H.
d u h a b e die Sicherheit, das Bewahrtseyn (von ten , bewahren) 86,24. 90,2g.
haben hal-
heblse, Habicht 18,18. 49,30. haben verk. ban, l'rät. hatte verk.hat, Part, geliebt haben so wohl als halten. ich han ich habe 3,47. da liest da hast 83,45. hain haben, Sprachform einer Mundart, des
der
habek,
h a b k Flur,
Reims wegen gehraucht 15, II.
den eit han den Eid halten
35,38. 73>7- sich zu einem han 57,44. das er an din ore hat sinen munt seinen Mund hielt 73,39. het er gehebt «in gut gemach wäre er in Ruhe geblieben ( vgl. gemach ) 46,35. »i hat gehebt sie hatte gehabt 48,3. 88,26.28. sich über han- eines d. sich dessen enthalten 61,50.
der
h a v e n der Topf 77,49.
hain haben, S. haben. halb jidj. mit Bezeichnung der Geschlechter, halb, es ist nicht halbes verlorn 11,56. 41,121. das nrlig halbe» 29,25. es dunht du weit nicht halbes gut 52,96. («So Samml. von Minnes. I. 154a. ich wer halber tot). d l i h a l b e die Seite; daher bedenthalp von beiden Seiten 8> 44- hef tislialp von der Seite des Heftes 77,39, Ii a n hahen,
icli han ich habe, s. haben.
d e r h a n der Hahn.i, 2. l i a n t habet, haben. du
haut die Hand 60,27. —— die jirt, Sorte, uie noch in unserm allerhand die hatten rr.anger liande schin 395
ze haut s, zeliant.
dli h a n t - g e t a t Vo er. II.
das Geschöpf in Beziehung auf Gott
II A R — h a r , h e r her 33,6.
H E I
'42 X
38,15.
liar
in
herein.
har
wid
er hierher zurück 55,64.
74,78.92.
h a r g e b e n s. geben. h a r t e sehr.- harte wol 28,37. 67,15.
harte we 42,3g.
has
Adj. feindselig. mit hasser zungen Vorr. hassen zungen gift Vorr. 61.
der
h a s die feindselige Gesinnung, allen ha» freundschaftlich 7 2 , 1 2 .
h a t hat, hatte.
der Neid
55.
manger
88,57-
ane
S. haben.
s i c h h e b e n sich erheben, entstehen, es hup sich eine klage 7 , 1 . 10, 18. ein urlig 26,1. ein wint 29,19. ein. kip 39, 12. fortgehen, icli rniis mich heben uf Jas velt 12,12. s i c h ü b e r h e b e n e i n e s
Höf-
wenn mir erlaubt ist zu sagen , wenn mir
der Strauch,
der hunden der Hunde 12,3.20. 35. us den hursten aifs dem
67,13-
h u s w i r t der Hausherr 34, 6. h u t die Haut 61,14. h u t der Hut.
hüte Häute 55,43.
S lasterliüt.
Gebüsche
HUT-IN hüte,
hUt
heute,
heut zu Tage
16,36.
425 53,
5.
sich hüPrut, Ii lu, eines 8i n n e k l i c h e n
inner 50.
Ad}.
inniglich
21,23.
dù'inren diejenigen dii ussarn die
(dagegen
die in der Festung sind 44' Belagerer).
IN -
JU
i n n e w e n d i g Adv. inwendig, innewendig erkennen. den Iiern, die in der erdichteten Geschichte enthaltene Lehr* ins Auge fassen VOrr. 72. i r ihr ihres ihrer ihren, sich 4,19. 7,32.44. 43, 4. 44, 56.
das
si i i selber hat bereit das sie sich selbst bereitet hatte 49*
41. i r d i n irden 77, 8. J l ' r e n zur Last fallen,
stören 37,27.
da,s is das Eis. i s t d a s wenn 22',6l. 36,16 llel
eitel, rein,
49,26 92,10. 97,52.
itel recht nicht mehr als recht,
völlig recht
24,52-
J. ja.
Nach ja (so wie auch nach n e i n ) wird das auf die. Frag» sich beziehende Pronomen gesetzt. Haut ir min gebot be-
halten? Ja wir 43,56.
Bruder, ist das war? Ja es 35>4I.'
j a m e r l i c h jämmerlich, erbärmlich 48> 73-
j e c h e n Präs. ich jeclie du gichsf er gicht wir jechen u. w. Prät. iach, sagen 11,14. bi der warheit jechen 17,3. in der warh«it jechen 50,51. 7J> 7°- 52,100. jechen eines d. es gestehen 63, 34. j o c h auch 63,33.
jung.
doch gQ, 7.
j«ng und alt jedermann 4°>45- wer junger tut wer
jung thut 19,32.
ze jnngest zuletzt 67.37.
j u n g e n sich verjüngen, gitekeit junget manigvalt 89,48: j U n g h e r junger Herr, Junker 42,47.
IN -
JU
i n n e w e n d i g Adv. inwendig, innewendig erkennen. den Iiern, die in der erdichteten Geschichte enthaltene Lehr* ins Auge fassen VOrr. 72. i r ihr ihres ihrer ihren, sich 4,19. 7,32.44. 43, 4. 44, 56.
das
si i i selber hat bereit das sie sich selbst bereitet hatte 49*
41. i r d i n irden 77, 8. J l ' r e n zur Last fallen,
stören 37,27.
da,s is das Eis. i s t d a s wenn 22',6l. 36,16 llel
eitel, rein,
49,26 92,10. 97,52.
itel recht nicht mehr als recht,
völlig recht
24,52-
J. ja.
Nach ja (so wie auch nach n e i n ) wird das auf die. Frag» sich beziehende Pronomen gesetzt. Haut ir min gebot be-
halten? Ja wir 43,56.
Bruder, ist das war? Ja es 35>4I.'
j a m e r l i c h jämmerlich, erbärmlich 48> 73-
j e c h e n Präs. ich jeclie du gichsf er gicht wir jechen u. w. Prät. iach, sagen 11,14. bi der warheit jechen 17,3. in der warh«it jechen 50,51. 7J> 7°- 52,100. jechen eines d. es gestehen 63, 34. j o c h auch 63,33.
jung.
doch gQ, 7.
j«ng und alt jedermann 4°>45- wer junger tut wer
jung thut 19,32.
ze jnngest zuletzt 67.37.
j u n g e n sich verjüngen, gitekeit junget manigvalt 89,48: j U n g h e r junger Herr, Junker 42,47.
K A
427
— K I N
K. k a 1 W kahl 36,2. 75, Üherschr. d 11 k a 1 W i die Kahlheit k a 11 kam. kein
S. N .
irgend ein.
70.
uf keinen sin in irgend einem
unser keine eine von uns 43, 72.
tes 46,52. fe
75,22.
ctf, 15.
56,10.
Betrachte
kein gut etwas
Gu-
v o n keinem Her von irgend einem '/Vi/ckein,
kein v o g e l
keinen Vogel
4g, 21.
Vgl. dekein u. enkein. kek
tapfer
44,2$.
d a s k e l b e i l das Halsband. 59,42. dlikele
der Hals,
Schönheit 5. — — k e l z e n
die Brust,
38,7-
als ein Haupttheil
das Innere des Halses, klaffen.
chen 40,21.
weiblicher
das Äussere des Halses 59,35. 3S. 8%,
Eine
die Kehle
Verstärkungs-Form
38,50. von iallen
( In der Schweiz kültschen,
sprs'
s. STALHER).
du. k e m 11 a l e die Stube 48, S6. der
kempfe
derjenige
der im Zwaykampfe
gegen den au-
dern auftritt 62, 33 35. keren
sich hinwenden,
kestigeil Vorr.
in guter Zucht
halten
(cast
12,5. ig a r « ) ,
zügeln
35.
dli k e s t u n g , hält
w a r i c h keren sol
k e S t i g U n g die Zucht in der man jemand
96, Üherschr.
( Schon in den Möns.
Gl.
i n harter«
c h e s t i g o , v i r g a ferrea). k i e s e n
Sehen 73,5 6.
das kint der
J6,
Flur, du k i n t , der k i n d e n , den kindan die Kin3.
43> 6.
8-
428
KII' -
K O L
j der
die
kip schnöde,
Gewalttätigkeit
feindselige
Eigensinn,
7,2 6. 66,36.64.
Wesen
die> Widersetzlichkeit
46, 28.
schwatzen
klagen
uf einen klagen als Kläger
klagen,
54. gegen
einen
60, 5- 6i, 22. die Kiaue,
du k l a w e
k l e i n Ad}. wenig.
s. W . 6,27.
w i e Mein ich h a b
Worten von wenigen cus at. des nig
V orr.
der
76.36.
k l a f f e n sprechen, auftreten
das
59,12. 69,24. 84> 51« """"
Worten
Singulars)
41>ß3.
5 o , 64.
44'
von kleinen
kleinen (weiblicher
Ac-
das was klein das war
we-
74.48»
k l e i n e n Adv. wenig,
v i l kleinen sehr wenig
43> 3 0 , 48> I3>
der eren k l e i t 58,6.
böser rat ist
80,14. k l e i t bekleidete das k l e i t
16,26.
das Kleid,
ein arges kleit 30, 46. k l u g schmuck, nett 43,47. 48,155- 5*> 9- 53.42- 02» I. II. klug an den sinnen gescheidt 74, II. d u k l u g k e i t äufserliche
Schönheit
48,22.
gewandes 67,60. 81,6062. — — tende
Vor
r. 66
der knecllt
Schi.
dii klugkeit des
das Artige,
Unterhal-
äo, 4.19.
der Knappe,
der Waffenträger.
l i t e r unda
kneclit 44,14. d e r k ö f m ^ a H Flur,
du köfman der Handelsmann
(1 Ü k o f Hl a n s c h a f t Handelsgeschäfte k ü f t gekauft
72, 20.
67,50.
d e r k o 1 die Kohle der
72,%.
38,40.
kolben
der Kolben,
den die Narren
führten
der 1,24.
kurze,
vorn
dickere
Stock,
K O M -
k o m e n
kommen,
K R A
k u m e t kommt 32,44.
vcrk. k m i t 15, 62.
l6> 40. 19, 7' 4-2) 1-2.14* flwc/i kiimet wie noch jetzt
kommt
und kömmt, fei k o m e n t sie kommen ve'rk. knn[ 40,39. ment
Conj. kommen,
Oi/ir kan (s N . ) . statten gi,
mögen kommen
es k o m t m i r w o l es kommt mir wohl vorfallen,
ll a 1" f l i r k o m e n komen 6i.
ko-
Pn'it. k a m zu
3a
f'll r k o m e n hin
JJ, 42-
geschehen
25,23.
an das Licht
~
kommen 4g, 52«
ungestört bleiben,
weg kommen
3,59.
70,20.
wider
komen
kommen
in
seinen
vorigen
Stand
75*48. ß r , 68. 33» 50
zurück
siues schaden
w ider k o m e n sich von dem erlittenen
Schaden
erhoh-
len 66, 44. fcont
verk. aus k o m e n t .
der
k ö p f Engl,
der Becher
S. k o m e n . (noch
gebräuchlich
in
Köpfchen,
c u p ) 91,28.
k 0p p e n
zurückschlagen
i n du art k o p p e n ,
{vgl.
das noch gewöhnliche
in sine a n koppen
turannehmen,
in die Art schlagen
ster- Gesangb.
(in MrLLEifs
seine Att
26,20.
Samml.
B.s.)
Vgl.
kippen). oder
Na-
AU
Mei-
S.31.
unartig
v o g e l koppet in sin art nach rechte, das
kose
k o s p e r
das Gespräch,
von grofsem
du. k o s t e
Werthe,
der Aufu\and
che ist das Wort
das Plaudern kostbar
99,13.
der
k r a g e n
der
k r a n k
69,55.
( I n unserer jetzigen
blofs in der Mehrheit
d u k r a Plur. d ü k r e i e n die Krähe d u k r a f t die Kraft,
(Franz. causer) 59,
49,5-62.
v o n todes k r a f t durch den Tod
der Schlund ¿er Kranich
11, 33. ß j , 12.
Spra-
gebräuchlich.'),
56, I I .
K R A - K U N
430 krank
schwach,
31. 31' 83,23'
das Gegentheil
ser jetziges krank du
von stark 31,37. 5/,44.
t r ä n k e spise dürftige Nahrung 90,8. heifst in der alten Sprache
77, {Un-
siech).
k l - a n k e i t die Schwäche 83, Überschr.
der
k r i e g der Streit,
kriegen
Rechtsstreit
eilten Rechtsstreit
6,25. 95,2. 97,5t.
führen,
einen Procefs
anfangen
76, 5 7- 95.4d u
k I1 i e S e die Kirsche
k r ö n e n
krönen,
Über k r u m b
8,33>
k r ö n t gekrönt 43> 59.
k l ' o n e n die höchste Krone seyn 59,76.
krumm
60,14.
——
hinterlistig.
k r u m b , »in w e r k nicht siecht 50,60. künstlich verschränkt k u m
komm.
k Um
s. k u m e .
der
k n m b e r
k ä m e ,
Sc hl. ZI.
die Beschwerde
k u m
nes.,1.
24
kaum
76.
nicht:
das kaum gewonnene,
ganz
sondern:
3, 8.12. 23. 6,38- 49» 86.
v i l k u m sicher nicht,
gewifs
das mit
65,10.71,58.
gewifs nicht 3 , 4 . 6 , 4 1 ,
22,23.
Vgl. selten.
klimet
fojmmt,
k ü n d e ,
kunt
S, komen. konnte.
S. kunr.ou,
d u k l i n d e k e i t die Klugheit, k u n d i g klug, k u n l i c h
schwerlich,
ist von dem alten k u m sehr ab-
so heifst das k u m g e w u n n e n Samml. von Wlin-
Mühe gewonnene.) 42,60.
sleclit.
60,3.
mit grofser Mühe,
nicht {unser jetziges gewichen;
Vgl.
sin w o r t sint k r u m b geflochten
Listigkeit
listig 74, Überschr.
kühn 7 5 , 1 3 .
16, Überschr. 7/, 72.
KUN-LAS
43*
d a s k l i n n e das Geschlecht 57,106. k u n n e t l , Prut- künde, konde können, verstehen 20,4. 94, 5k u n t kommt.
sich auf etwas
S. komen.
k u n t einheimisch, steht dem gast d.h. Fremden entgegen Í 5 , 40. vgl. 45- ( Vgl. Nib. 116. 156-). mjr ist kunt ich sehe 32,14. mir wirt kunt ich erJahre, bemerke 2,11, 47 < 46. k d r z e k l i c l ) kurz darauf 51, 24. t l ü k u r z w i l e die Zerstreuung, das Vergnügen
57,26.
k u s c h ohne vertrauten Umgang mit dem andern Geschlecht, tey er gesetzmafsig oder nicht 58,17. 78.
In 1 a lafs.
S. lassen.
l a b e l ) laben, erfrischen 48196. d u lache
die Pfütze
81,29.
l a d e n laden, beladen wand er sin sei mit Sunden ladot 37,52. lat ladet 89,50. einladen, zu Gasteladen, lût lud 3 7 , 1 . d e r l a d e n die Bohle, lant/öijfit.
^.lassen.
d a s l a n t das Land, kommen 99,21. las
uf der brugge laden 76,64,
müde 48,47.
za lande komeu ins Vaterland zurück
KUN-LAS
43*
d a s k l i n n e das Geschlecht 57,106. k u n n e t l , Prut- künde, konde können, verstehen 20,4. 94, 5k u n t kommt.
sich auf etwas
S. komen.
k u n t einheimisch, steht dem gast d.h. Fremden entgegen Í 5 , 40. vgl. 45- ( Vgl. Nib. 116. 156-). mjr ist kunt ich sehe 32,14. mir wirt kunt ich erJahre, bemerke 2,11, 47 < 46. k d r z e k l i c l ) kurz darauf 51, 24. t l ü k u r z w i l e die Zerstreuung, das Vergnügen
57,26.
k u s c h ohne vertrauten Umgang mit dem andern Geschlecht, tey er gesetzmafsig oder nicht 58,17. 78.
In 1 a lafs.
S. lassen.
l a b e l ) laben, erfrischen 48196. d u lache
die Pfütze
81,29.
l a d e n laden, beladen wand er sin sei mit Sunden ladot 37,52. lat ladet 89,50. einladen, zu Gasteladen, lût lud 3 7 , 1 . d e r l a d e n die Bohle, lant/öijfit.
^.lassen.
d a s l a n t das Land, kommen 99,21. las
uf der brugge laden 76,64,
müde 48,47.
za lande komeu ins Vaterland zurück
LASS— LAST
43 3
1 a S S e n r « r L l a j i , Präs, i c h lasse, l a , l a n , du l a s t , s e t , l a t , w i r Jan, ir l a n t , si l a u t ,
Prät. l i e s , l i e ,
l a , Part, g e l a s s e t , g e l a s s e n , gelan
lassen,
la mich genesen 5, lof ren lassen, lan
das
liegen,
aufgeben, Gewisse
fahren
lassen
nicht
stehen,
zurück lassen,
hindern,
stecken,
verlassen,
9,26.
erlasInvper,
d u last us d i n e m
herzen du hältst fern von deinem Herzen 22,68.
do si d u
alt gelasseil hat 43'54-
das
44> 47-
» i c h hat das liar gelasset,
41>6l.
57,79.
er
Jah-
das s i c h e r
s i " f n i n d e lasset an der n o t
h a t gelassen das an dem h o b t g e w a c h s e n w a s i c h h a b gelasset lue und gut 5 5 , 4 9 .
mich
75,27.29.
si w e n t d i c h an d e n
t r u w e n lan sie wollen dir untreu werden 84' 34-
sich
lan uf e t w . sich verlassen auf 75,54- §9,45seyn
lassen,
mehr 3,28nicht
lant ¿ w e r v o r c h t e sin la das sin
43' 49'
l a n ohnt
das
lassest.
Casus,
Sprache der
32,23.
ablassen,
von etwas abstehen
mit dem Accus,
i,
unterlassen,
57, 62.
die
Schande,
( Die jetzige
Schmach
Bedeutung
iß,'38-
35-ör.
des Wortes
44,24.
kennt die
alte
nicht).
l a s t e r - hut
der Schanden-Hut.
uf ir den l a s t e r - l i u t 41,124. mufste vielleicht chen getragen tirern bekannt, gen mufsten. Schande,
so
S. lassen.
l a s t e r 51,57.
nicht davon
55,26.
39. 13, 21. 53, 15.
last
euch sprich
i c h sin so mag es dabey bleiben,
60
aufgeben
fürchtet
lafs das nur gut seyn,
hat es auch nichts zu sagen abe
sin l a n
(Eine
in mehreren Fällen werden.
dafs sie einen grünen
Schmach
zu
denken,
hath
Jrt
vonHut
als schimffliches
W enigstens
An das Island,
u n d a n h b e i i treit besondere
ist von den
AbzeiBankerut-
oder gelben Hut oder das Angels.
möchte
wohl
zu
trahetli
gewagt
seynj. leben
LEB leben
lebent ierrier me
leben•
d a s l e b e n die ten die oberste der Stand
bürgerlichen
433
lebend für immer
5S> 51.
das leben rich25, 31.48. ——
Verhältnisse,
Gewalt im Staate ausüben
8- 96.48 ( A u c h die einzelnen Classen der Got liat dri leben geschaffen: Gebures xit-
4&>
Staatsbürger:
ter, pfaffen. Triged, 2060. in einem grawen lebene, ledig
LEI
Vgl. Altd. Wälder Engl,
B. 2.
S.70.
of Order grey),
er Stiitit ledig uhde mat 9,18.
leer, verlustig,
l e g e n Prät. leite, Part, geleit legen, ein fus leit er im u£ das knie 20, 37. an ein biich legen in ein Such niederlegen , aufzeichnen Schi. ,9. • einem etwas legen ihn zwingen es zu unterlassen 4°> 27. —— tot legen ums Leben bringen 47,37. Qq, 54- 9J.I9h i n l e g e n niederschlagen, nwirksam machen 47, 51. 62,68sich
hinder
legen
für die Zukunft das leger leiden
das Lager
des Wildes
unangenehm machen {das
genehm machen )
dli l e i g e
die Art
etwas
56,26. (regentheil von lieben an-
gl, 59.
( Holland.
aller leige gut
m.).
sich mit
17,34.
1 e i g e der Laye
der
mit elwas
versehen 55, 2.
ley,
noch übrig in einerleyr u,
100,8.
l e i t nicht so wie man es wünscht, widrig. was hut istliep, dag ist morne leit 75, 50. es Itomt mir ze leide es hat eine unangenehme Folge für mich 52, 34. das wart im leit das fiel sehr übel für ihn aus Qo, 19.
das 1e i t X4.
leit
die Betriibnifs
44,30.
leit tuu
19,26.
legte,
S,
legen. Ee
Leid
zufügen
/J,
L E I — L I
434 1 e i t leitete. 1 e i t litt.
P
S. leiten.
S. liden.
l e i t e n Prät. leitete, verk. leit, Part, geleitet, geleit leiten, z e lere leiten unterrichten 20, fuhren 47' 66. 5 153,
ze schule leiten zur Schule schicken 99, h i n l e i t e n hin führen,
liehen
verleiten 84> 46.
leihen 11, 29.
l i c h t leicht, nicht unwahrscheinlich 46,37. 81, 83. liden
Prät. leit,
Part, gelitten leiden,
ich liden ich leid*
12,2. 42. 47.7. l l d ex-
das lit.
l i d i g los und ledig 35,50. 71,52. l i e ließ.
S. lassen.
l i e c h t ; - i k f c t , hell,
glänzend gg, 6. 51,H.
d a s I i e c h t Jas Lieht
48,34.
l i e g e n lägen 28, II. liep
dem "Wunsche gemäfs (das Gegentheil von l e i t ) 75.5®.
94> 4°-
d a s l i e p das Erfreuliche, v i l liebes viel der Freude 57,66. —— der oder die Geliebte, das Liebchen 17,34. l i e p l i e h mit Liebe 57,58.65- 80. I i g e n Präs. du list er l i t , Prät. lag liegen. 86,26. l i n g e n gelingen, las dir lingen mache fort! meine Beytr. I. S. 244• )• d a s l i n l a c l l das Leilach, d e r 1 i p der Leib , satze des Geistes
(Vgl,
Bettuch 48, 32.
die Sinnlichkeit, Vorr.tfi.
48,32.
das Fleisch im Gegen•
S chl. 43.
—
das Leben.
LIS-LUG
435
5,20. um den 1/p lotnen 57,85» Person, sin lip er 36, als sinen lip wie sich selbst 57,4. ir mann es lip ihren Mann 57,36. ( So unzählige Mahle hey den Minnesingernt min lip ich, sin lip f r , ir lip sie u.m• Auf ähnliche Weise wird das Engl, bödy gebraucht; no body , every body u. m.). I i S t liegst.
S. ligen.
d e r I i s t Plur. du liste die Kunst, VPeisheit. hocher list J,38. (So gotes list Samml. vonMinnes. II. 239 a.). der äffen list die pFeisheit der Affen 79,44. • kluge Mafsregeln, mit listen bnder stan 72,1. der arge list eigennützige Klugheit 5,42. 44' 46- valscher list Betrug 59, 40. —— das Mittel gegen etwas, vor schänden w a r t nie besser list 27,35. d u l i s t e k e i t die Listigkeit l i t liegt.
50, 62.
S. ligen.
d a s l i t Plur. du lider (auch lide und l i t ) das Glied 52,62. l o b e n geloben, l o b e n loben
ich loben ich gelobe 12,15,
48,83.
94,33.
63,58.
l ü f e n Prüt. lief, Part, geluffen laufen 2" d e r l u s e n e r 4er Heimtückische, verborgen
liegen,
d a s l l i t Leute. ] u t lud.
heimlich
der Schleicher
lauern)
Plur. liite.
[von lüsen
84' 75-
der luten der Leute
3,I.
S. laden.
l u tz st Idein, wenig [Engl,
little) 75,67.
M. m a c h t kannst. m a g kann,
S. m u g e n .
S. mugen.
der mage, m a g der mage,
m a g der Magen
du m a g e t ,
dll m e g e d e
flau Form Mahl,
Maria
Vorr.%.
nmget und
34,19.
der Verwandte
60,28. 65,40. die Jungfrau,
( I n Hinsicht,
megede bemerke
dafs die alte Sprache,
ich hier Ein für
(gleich viel ob im Nominative
dern Casus
, den vorher gehenden
oino,
Juno,
gedoppelte alle
so bald sie den Wörtern
e anhängte, ine,
insbes, die
auf die
u in u verwandelte,
ein
oder in einem
Vocal umlautete
an-
, d. h. a
ant ente,. stat stete, vart
verte, kraft krefie, ror rore, not note, brüst brüste. nige
dieser
gedoppelten
Formen
meisten haben sich, als unnützer diefs geschah
und geschieht
•weibliche Wörter
gebildet
noch,
der lust
die Aderlässe;
düliUte,
Ei-
sich erhalten,
Überflufs,
werden,
du edele", schon du schone, liole,
haben wenn
verloren. vermittelst
die Eben des
o
kalt du kelte, der adel
gros dii grofse, das hol d u '
knrz du kurze,
und selbst auch bey Wörtern
das die nicht
Aderlafs weib•
L U M
436 der llimt
— M A G
der Leumund,
in hertem lümden sin
der Ruf.
53>2" d e r l u s e n e r 4er Heimtückische, verborgen
liegen,
d a s l l i t Leute. ] u t lud.
heimlich
der Schleicher
lauern)
Plur. liite.
[von lüsen
84' 75-
der luten der Leute
3,I.
S. laden.
l u tz st Idein, wenig [Engl,
little) 75,67.
M. m a c h t kannst. m a g kann,
S. m u g e n .
S. mugen.
der mage, m a g der mage,
m a g der Magen
du m a g e t ,
dll m e g e d e
flau Form Mahl,
Maria
Vorr.%.
nmget und
34,19.
der Verwandte
60,28. 65,40. die Jungfrau,
( I n Hinsicht,
megede bemerke
dafs die alte Sprache,
ich hier Ein für
(gleich viel ob im Nominative
dern Casus
, den vorher gehenden
oino,
Juno,
gedoppelte alle
so bald sie den Wörtern
e anhängte, ine,
insbes, die
auf die
u in u verwandelte,
ein
oder in einem
Vocal umlautete
an-
, d. h. a
ant ente,. stat stete, vart
verte, kraft krefie, ror rore, not note, brüst brüste. nige
dieser
gedoppelten
Formen
meisten haben sich, als unnützer diefs geschah
und geschieht
•weibliche Wörter
gebildet
noch,
der lust
die Aderlässe;
düliUte,
Ei-
sich erhalten,
Überflufs,
werden,
du edele", schon du schone, liole,
haben wenn
verloren. vermittelst
die Eben des
o
kalt du kelte, der adel
gros dii grofse, das hol d u '
knrz du kurze,
und selbst auch bey Wörtern
das die nicht
Aderlafs weib•
437
MAN — MEI liehen
Geschlechts
Gespötte, wirkenden der
mau
man
Kraft
der Mann,
manigvalt
Adj.
mafsen
Flur, du man 58,31.
82,36.
auf mancherley
——
Weise
57, 105*
59,4.
mannigfaltig
m a f s e die Mafse.
völlig
z« mafse sehr wenig
e i n e s d. sich in etwas mäfsigen
verarmt,
alle
der Verkürzung
des Ausdruckes
ne Art
Interjection:
einem
ankündigen
tröstetnde Hoffnung matt! dafs
{I5»
96,3.
ledig finde'mat §, 1 8 .
capot.
stes mat ohne
73,46.
' du bist matt'' Daher:
alles Hö——
Metaph.
messer h a t ,
das
ist.
der m a g
machen.
dem
ein vent dem
der
m a t das Matt 45b.
Garaus, den,
im Schach.
fluch den m a t !
es gemacht
mat an den das Garäus Strick.
III e d ll
Carl
S 12 a.
einen
machenden
den ewigen mat.
Reinmar
von Minnes.
58,51.
77,40«
der es macht,
ziechen
als
an des g a l g e n
57, 93.
Galgen
II. das
Metaph.
(
Vgl.
des w a r f in des g e l u k e s rat rechte i n
benes mat. Samml mehr
mat
So Samml. von-Minnes.
so wohl auf den, wird,
16,
86,3C\
ich sage d i r schach.
in Beziehung
dem
matt
wer lieftishalp da»
andern sprechen
d i n e m r u m e ist g e s p r o c h e n m a t
ei-
einem mat' sprechen
er schachmatt
Garaus
Aus
entsteht
klinge spricliet mat ein Bauer bietet dem Könige 46.
das
Sp viel hier von dieser rück-
Mensch.
a n e t w . erinnern Adv.
sich
.—
statt man in 53,40.64.
manigvalt
m a t
das stuj: das sinke, der Spott
des e.)
Zusammenzieh,
manen
du
sind:
das abgriinde.
Vergl.
von Zweter: II.
iemer.
rnegede
die Jungfrau.
d e r rneier
der Amtmann
S. du m a g e t . ,
9,39.
1111z an sines le-
128b.).
MEI-MER
438
d e r m e i g e j d e r m e i e der May
31, 35.
m e i n e n bedeuten, wa» meint das (Engl. what raeans) 53.47- 5p.i0.3g. 61,53. 91,33. d u m e i n t a t das Bubenstack (von mein falsch, böse') 33,34. der meister
der Herr
lehrter, ein Weiset men
1 , 3 . 40,7.
Vo r r. 30.
meister Ypocras j , 17.
59,15.
ein Ge-
auch vor dhm -Eigenn ah-
und da
im Mittelalter
Ge-
lehrsamkeit ausschliefslich nur bey den Geistlichen zu finden war, der Geistliche 2,3S- 94,21. d ü m e i s t e r s c h a f t die Herrschaft, Macht 8,20. 51,70. 66,12. 70,49: - — d i e Gelehrsamkeit, Kunst VO rr. 42. 68> 7- >~— die gesammten. Gelehrten, des keisers meisterschaft die gesammten Gelehrten an dem Hofe des Kaisers (so wie Dienerschaft, die gesammten Diener) 87,16. m e i s t i g meistens 4g,2. d e r m e k e wahrscheinlich ein Spottnahme für Bock, meckern 14,9. melden das
von
angeben, verrathen 84.28.
melw,
d a s m e l das Mehl
32,29. 74,22.
m e n 1 i C h jedermann 2g, 5. £¡3,78. das m e n s c h e
wörtl. das Männische,
der Mensch
44,45.
m e r e , m e r , me mehr, der mero der Vornehmere 21,53. 77,36.
Vgl.
ininre.
d a s m e r e das Meer Vorr.
7.
d a s m e r e die Neuigkeit, Nachricht 53,12.18. 57,81- ze mere sogen als eine Neuigkeit erzählen 52,72. (vgl. Samml. von Minnes. I. 12 b. betrachten, genau ins Juge fassen 4,20. 51,67. Schl.I. (So merkentir kel seht ihren Hals, Samml. von Minnes. II. 18. vergl. II. 261 b. 166a.).
merken
MES—MIS
439
d a s m e s s e r ein Meines Schwert 34,'2g. 31. Sehl. 111 i c h e 1 grofs.
29.
ein böm, der michel wunder hat 4,2.
III i C h e 1 S Adv., gewöhnlich vor dem Comparativ, viel. chels n e 10, g. Vgl. Samml.von Minnes. I. 127 b.
mi-
D l i e r mir (des Reimes wegen statt m i r ) 68, 4. d u rn i 11 e k e i t die Milde, 21, 50. 71,67. JX1111 mein,
mis meines, mime
Barmherzigkeit
13,39.
16,25.
meinem.
d u m i n n e die Liebe, Liehe zu Gott 2,33. Freundschaft 31,43. Geschlechtsliebe 57,2. Plur 57, 5. ( Vgl. N ib. 2579' Samml. von Minnes, I. ib. 2 a. Trist. 1220 u. m. ). l D i n n e n lieben, got minnen Vorr.2 63. ( TVird auch als Schmeichelwort gebraucht, nei'na lielfent fro beliben Samml. von Minnes. IL ).* n e i s w a s etwas 48> 30.
( E b e n so sagte man nei»war irgend
wohin, neiswen, nei&wie, neiswo). h e r a e n nehmen, nint nimmt, rian nahm 52,2. a b e n e m e n hinweg nehmen ß, 70. sich
an
nemen
eines
d. sich etwas
aneignen.
«ich der frasheit an nemen gefräfsig seyn 1
es sich anmafsen,
20, 53. 68,33. — —
es sich heraus nehmen
u,l6. 18,40.
'i hatten sich des an genomen,
das sie hatten ausgemacht,
beschlossen 84' 8.
h i n n e m e n hinweg nehmen, du saclie wirt hin genomen die Ursache wird gehoben,
entfernt
23,25.
N I C H - N O R a. n i c h t nicht i,7, 4,17. 98,24. 2. n i c h t nichts. (Von dem Substantive nicht kennt die alte Sprache wohl den Genitiv nichtes [nichtes nicht, so wie ichtes icht], aber kein ort nichts das für andere Casus aufser dem Genitive gebraucht würde. Aus ioht etwas bildete man durch das verneinende 11 nicht, wie früher aus eowecht, neowecht, Engl, ought, nought. Es ist nöthig, sich diesi alte und echte Bedeutung des TT^ortes nicht wohl einzuprägen, da man nur zu leicht das alte nicht mit dem'neueren nicht verwechselt.) 16, I4. 17,2. 43,63. 48t 46. 52,7. 73,59. — Ms ein Substantiv regiert dieses nicht den Genitiv 1,43. 42, 30. 48. 62,34. 94,54. 65. dur nicht durch nichts >00,19. (vgl. tiüt). —— nicht Waji nichts Hufser 36,40. 37, II. 4*> 51- 53>24- 69,30, n i d e r nieder, hinunter 6,21.
S. gan, helfen, setzen.
n i d i g neidisch 46, 51. 8ß, 36. X t i e m a n niemand.
ich tun nietnane kein leit 4'>57«
I l i e t n e r niemahls Vorr. 62. 11 i e n e n t nirgend hin 59,44.
nirgends 72, 7g,
I l i e f s e n geniefsen 42,Sit n 1 e t nicht (dem Rfime zu gefallen statt nit oder nicht) 43, "¡6. n i g e n v . n . Prät. neig, Part, genigen neigen 47,91. Activum. heifst neigen und ist regelmäfsig ).
(Das
d e r n i t feindselige Gesinnung, Mißgunst 3,3. 46> 44* 62,65. n i w a n nichts als.
die niemei liiwan arges Stift V orr. 62.
n o c h , roch wip noch man weder fVeib noch Mann 3,6. noch fus noch hant 60,27. weder man noch hnnt 3,29. das es liecht noch hitz enbirt 2,26, 97,75-' noreil
wühlen 41,2s.
( In der Schweiz nor g gen,
daher
NOT-NUT
444
das Norggli, ein Meines Schwein, s. STALHER.) ttülen, wirdt von süwen geredt und schormeiisen.
Noderp., PICTOR,
du.DOt
die Noth, und twung mich, nicht 111Í9 meistere 110t die Beschränkung meiner Fieyheit in der mein. Herr mich hält sine frúnde an der not lassen seine Freunde was 1101 verlassen wenn sie in Noth sind 44> 47nacht ir dar 119 welches Unglück macht ihr daraus? wie macht ihr so viel Aufhebens ? 75, 26. mit not mit grofser Mühe 4*> 24 49' 76.
mir ist not ich fühle eine heftige Begierde 56,29. do Wart ir nach der saclie not {eben so viel als we) 97,29. vgl. 96,16. not tun ohne Dativ
der Person,
nöthig
seyn.
das tet
35, ío.
73i 27.
not 5^,21« mit dem Dative der Person, a) er tut mir not er bringt mich in Noth 56,53. 262,2¡. b) es tut mit Bot ich habe Ursache dazu 16,17. o »a5- 48,43 5', 6. 52, 42. 58961. 72,41. 89,43» ( So auch im A. Heinrich. 559.). •
e $ tut mir not ich habe es nöthig
85,16J1U nun. (nun ist nu mit der zu dem darauf folgenden Zeitworte gehörigen Vemeinungs- Partikel, nun sach — nu ensachj. nu dar! Heran/ Auf1 54,17. (vgl. Samml. vott JVIinnes.
I . 2 b. 5 0 a.
126 a .
wol dan! Fort/ 59,50.
FMBEJIQ'S
IlÜt
Trist.
4748.
)•
N u
Genit. n¿tes, Dat. nute nichts { eine gedehntere, nachdrücklichere Aussprache von nicht, so wie út für iclit) 30, 37. 35,49. niits nút, nich tes nicht durchaus nichts 59,2t. ——' bi nóte bey nichten, auf keine Veranlassung 33,6. ' dur nute keines weges, in keiner Hinsicht 46, - 4Ó. 58,42. —— mit mite mitnichten 43,20- —— ze nute zu nichts 28,12. 86,13. y gl. 2. nicht.
nutz, nütze
nützlich
1,13.
2z,5$.
N U T
der
nutz Nutzen
der NutzenVorr.
mitzeilt
445
— P F Ä
des nutz ist klein der hat
wenig
10..
es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts
z, 12.29.
m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.
o. ©b über,
ob dem bist du Vorr.
als das Schaf 5 , 5 . 46)45-
13,
——
ob dem scliafe dicht bey.
hoher
ob im si ste-
tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben
hin
sieht,
auf der Oberfläche.
erzählte
Geschichtchen
ne Lehre
Zu achttn
o f f e 11 e II offenbaren, du
w e r oben hin du biscliaft
und i n n e w e n d i g erkennet nicht V
O g e das Auge
enthalte-
Orr.11.
an das Licht bringen 61,28» 76; 53«
o f f e n u n g das Offenbaren
das
wer nur auf das
merkt•, ohne auf die darin
61,Überschr,
38,23.
o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-
P. der
palas werk,
der Pallast
41,40.
oder einer Mauer
100,6$.
ein mit
umschlossener Raum,
ein
Pfahl' Zwinger
47,67. der
p f a f f e
der Geistliche,
von l e i g e ) 72xl.
94,1.
p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen
der Gelehrte
(das
Gegentheil
99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,
war 93,30.
oder eines der
N U T
der
nutz Nutzen
der NutzenVorr.
mitzeilt
445
— P F Ä
des nutz ist klein der hat
wenig
10..
es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts
z, 12.29.
m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.
o. ©b über,
ob dem bist du Vorr.
als das Schaf 5 , 5 . 46)45-
13,
——
ob dem scliafe dicht bey.
hoher
ob im si ste-
tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben
hin
sieht,
auf der Oberfläche.
erzählte
Geschichtchen
ne Lehre
Zu achttn
o f f e 11 e II offenbaren, du
w e r oben hin du biscliaft
und i n n e w e n d i g erkennet nicht V
O g e das Auge
enthalte-
Orr.11.
an das Licht bringen 61,28» 76; 53«
o f f e n u n g das Offenbaren
das
wer nur auf das
merkt•, ohne auf die darin
61,Überschr,
38,23.
o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-
P. der
palas werk,
der Pallast
41,40.
oder einer Mauer
100,6$.
ein mit
umschlossener Raum,
ein
Pfahl' Zwinger
47,67. der
p f a f f e
der Geistliche,
von l e i g e ) 72xl.
94,1.
p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen
der Gelehrte
(das
Gegentheil
99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,
war 93,30.
oder eines der
N U T
der
nutz Nutzen
der NutzenVorr.
mitzeilt
445
— P F Ä
des nutz ist klein der hat
wenig
10..
es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts
z, 12.29.
m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.
o. ©b über,
ob dem bist du Vorr.
als das Schaf 5 , 5 . 46)45-
13,
——
ob dem scliafe dicht bey.
hoher
ob im si ste-
tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben
hin
sieht,
auf der Oberfläche.
erzählte
Geschichtchen
ne Lehre
Zu achttn
o f f e 11 e II offenbaren, du
w e r oben hin du biscliaft
und i n n e w e n d i g erkennet nicht V
O g e das Auge
enthalte-
Orr.11.
an das Licht bringen 61,28» 76; 53«
o f f e n u n g das Offenbaren
das
wer nur auf das
merkt•, ohne auf die darin
61,Überschr,
38,23.
o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-
P. der
palas werk,
der Pallast
41,40.
oder einer Mauer
100,6$.
ein mit
umschlossener Raum,
ein
Pfahl' Zwinger
47,67. der
p f a f f e
der Geistliche,
von l e i g e ) 72xl.
94,1.
p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen
der Gelehrte
(das
Gegentheil
99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,
war 93,30.
oder eines der
P F A
446
-
P F L :
d a s p f a n t ' i J a s Pfand. einem d u p f a n t losen einen frey halten, ihm eine Summe Geldes für Reist - und Zehrungskosten bezahlen, worin auch, nach einer bis in das sechzehnte Jahrhundert gewöhnlichen Sitte, das Ehrengeschenk begriffen war, womit Fürsten, Ritter, Städte, auf eine anständige Weise, Gelehrte und Künstler belohnten. So erbietet sich der Wolf, als ein vornehmer Herr, seinen Arzt, den Storch, mit drey hundert Pfund zu belohnen, oder nach einem zartem und ehrenvollem Ausdruck, i n j dii p f a n t ze losen u m d i i h u n d e r t p f u n t n, 27. Auch das was von dem Volke für den Haushalt des Königes bezahlt werden mufste, wurde mit diesem damahls für schonend und zart geltenden. Ausdrucke bezeichnet, und-so ist die Stelle Nib. 5890. zu erklären. Vorzüglich erhielten die g e r e n d e n , die Dichter, Sänger, Spielleute u. m. die Belohnung für ihre Kunst von der Freygebigkeit der Grofsen unter diesem Nahmen. S. Samml. von Minnes. II. 4 a. 69 a. Alt Meister- Gesangb. (JUrx.i.Efl'i Samml. Th. 2 ) S.g.ccc. Albr, Dürers Tageb. in Mvrr's Journ, zur Ilunstgesch. Th.J. S.56.
d e r p f a w e der Pfau 39,8. der p f e l l o r ,
p f e i l e ein kostbares Seidenzeug,
ohne theils mit »ingewebtem Golde oder Silber Gothischen pell Seidenstoff, liuin,
theils
(aus dem
wurde das JVlittel-Latein.
und aus diesem p a i l l e ,
paglio,
pfelle
pal-
gebildet)
429P f e D d e n strafen, vorzüglich an Geld strafen 79,63. der p f e n n i n g
baares Geld 35,15.
—
derPfenning
16,$. d a s p f e r i t das Pferd
50,6.
d e r p f e i l der Pfeil
3,58.
d a s p f l a g das Jas
73,26.
Flag,
Plagg
ist in
PFU - R A T dieser Bedeutung noch in mehreren Gegenden gebräuchlich, s. Staldek I. 178.).
447 der
Schweiz
das pflint
ein Pfund, eine nach Zeit und Ort in ihrem TVerthe sehr verschiedene gröfsere Einheit zur Berechnung des Geldes i, 31. 31, 2. 76, 55.
der
p i n Plur. pine die Pein 26,8. 74, 67. ^
p i n e n quälen.
den m u t pinen das Herz quälen 58> 94«
der plan
das Feld 46,2. 50,2. 78,2. 79,32. 94,24. der für die ritterlichen Übungen bestimmte Platz 4,23.
der pris' tigt,
das Lob. nf allen p r i s zu jedem -preislich, herrlich 38 > 8.
der prisant
das Geschenk
Lobe
—-
berech'
93,19.
R. r a c l l rächte.
S. reellen.
der rappe
der Rabe
18,3.
1. d e r r a t der Ausgang, das Gerathen in oder zu etwas (vgl. das Isl. rata gehen). —— So wie überhaupt alle gleichlautende, aber ursprünglich wohl sehr verschiedene r a t noch sehr im Dunkel liegen,_ so konnte dieses um so leichter verkannt werden , da in der oft vorkommenden und zum Theil noch gewöhnlichen Redensart es w i r t r a t , häufig ein ganz anderes rat vorkommt. Schwerlich möchte sich aber mit irgend einem der bisher anerkannten r a t z.B. folgende Stelle, in der rat und ende als gleich geltend gebraucht sind, befriedigend erklären lassen: Liebe hat DiJio leides ejide. Mines herzen t r o s t , n n w e n d e , Da» des lieb e n m i r m i t l e i t ielit w e r d e rat. Samml. von Minnes. I.
PFU - R A T dieser Bedeutung noch in mehreren Gegenden gebräuchlich, s. Staldek I. 178.).
447 der
Schweiz
das pflint
ein Pfund, eine nach Zeit und Ort in ihrem TVerthe sehr verschiedene gröfsere Einheit zur Berechnung des Geldes i, 31. 31, 2. 76, 55.
der
p i n Plur. pine die Pein 26,8. 74, 67. ^
p i n e n quälen.
den m u t pinen das Herz quälen 58> 94«
der plan
das Feld 46,2. 50,2. 78,2. 79,32. 94,24. der für die ritterlichen Übungen bestimmte Platz 4,23.
der pris' tigt,
das Lob. nf allen p r i s zu jedem -preislich, herrlich 38 > 8.
der prisant
das Geschenk
Lobe
—-
berech'
93,19.
R. r a c l l rächte.
S. reellen.
der rappe
der Rabe
18,3.
1. d e r r a t der Ausgang, das Gerathen in oder zu etwas (vgl. das Isl. rata gehen). —— So wie überhaupt alle gleichlautende, aber ursprünglich wohl sehr verschiedene r a t noch sehr im Dunkel liegen,_ so konnte dieses um so leichter verkannt werden , da in der oft vorkommenden und zum Theil noch gewöhnlichen Redensart es w i r t r a t , häufig ein ganz anderes rat vorkommt. Schwerlich möchte sich aber mit irgend einem der bisher anerkannten r a t z.B. folgende Stelle, in der rat und ende als gleich geltend gebraucht sind, befriedigend erklären lassen: Liebe hat DiJio leides ejide. Mines herzen t r o s t , n n w e n d e , Da» des lieb e n m i r m i t l e i t ielit w e r d e rat. Samml. von Minnes. I.
448
R A T — RECH
162 b . —
Dafs es also ein solches
keinen Zweifel;
zorn., schin u. m. ) ein Adverb deutung ausfallend, für
die Ausdrücke
passendsten.
es geräth zum
1633.
so w u r d e es deste besser r a t ,
rat
Guten,
der Reichthum
ist,
Samml. von Minnes.
im Innern des Hauses, der Vorrath
IVeisheit.
Sc hl. 25.
——
rat r i , 60. Schi. gung,
44,55.
26,11.
der Rath
——
ins beson48,86.
und
den man ertheilt.
43.
TVeisheit
mitier lero
dieÜberlegung, der Beschlufs
«eil nicht ze gacli S8> IS• •78.
I. 79 b .
es predigt mancher liochen Tat
m i t rate 55,29. 97,10. 13 20.
schlagen
So Iw.
und ebend. 935. des
r a t Plur. rete etwas das mit Verstand
ausgedacht
l""g
wenn- u.w, 47, J20.
Vgl.
am
ausfal-
Iw. 3402.
dere in Küche und Keller, 5. d e r
allerdings
es w i r t gut r a t , es w i r t besser rat
E> w i r t gut r a t , lib u,w. es wird gut
110 a. Nib.C88i.
der
rat anzunehmen mit der Be*
lend,
der
leidet
wert, zier,
ausschlagend ; und das scheint
w i r t danne g u t rat. —
2.
Substantiv gab,
vielleicht isf aber auch (gleich
ze
rate
Beratschla-
ze rate g a n 70,26.
berat-
m i t rate si
w e r d e n beschliefsen
die gesammten Rathsherren,
die
97,
Rathsversamm-
9< 37- 7o, 18- 9 7 , 5 7 . 6 3 .
ratgeb
der Rathgeber
90,37.
r a t e i l einen Rath ertheilen.
e r r a t er rathet 72,92.
der u m
din leben raten sol der dir da wo es das Leben gilt rathert soll 90, 36. ertheilt,
der dir Tatet an das leben der dir einen
wodurch dein Leben
lerathschlageh, ratzen r e c h e n
rasseln.
verhandeln
gefährdet
wird 90,43.
Rath ——
70,19. 97,23.
15,26,
Prüt. r ä c h , Part, gerochen rächen
19,19.
74,108.
er richet sich 91,69. r e c h t recht,
ze rechte haben für Recht halten
recht von Rechts wegen
37,56.
——
,37,50.
der rechte
von
derjeni'S*
RECH — RICH ge der gerechte
Sache
449
hat 7,35.37. 35» 30. 62,78.
So
Iw.
7589' das
r e c h t ,
des
man ein Recht
r e c h ten
hat 8 , 4 0 .
35,4. 62, Überschr. 77. dli
r e c b te
die
das Hecht,
44' ' 3-
dasjenige
worauf
die gerechte
Sache
So Iw. 7586.
Gerechtigkeit.
das gottej fechte werde
scliin 5, 50. du du
rechtekeit r e d e
die Unschuld,
das Reden,
die gerechte
das was man spiicht.
ist manigvalt 3 , 1 . 72,47'52. Rede
ist 57,68
reden
reden,
an d e r
r e k e
der
Nachrede
die Sache von der
di
g e r e t geredet
84,4t.
anfangen
derjenige
der
zu reden 95, 53.
JVaffcnthuten
zu
seinem.
Gewerbe
zusammen
haltende
14,1'
reif Band.
-der Reif,
das
umschliefsende
G o t i s t e i n e n d e l o s e r reif u m a l l e s i n e l i a n t - g e t a t
V orr. reinen riben
üble
59> 47- 66,25.
reden
macht
74,116.
der Ii'iten red
ins besondere
2> 39. 3>59 61. 52> 92. 53' 7 0 ,
Sache
10. reinigen
reiben,
Reibens
45,18. geribne varwe das Roth,
in der Badstube
das eine Folge
ist 39,4c. 67,49.
Vgl.
des
batstuben-
varwe, ridwen
zittern
(davon
unser rütteln,
in der Schweiz
rädeln)
48, 88. r i e h
mächtig,
«•rofser, druck, das
r i e h
gewaltig. allmächtiger
g o t , lierre r i e b e r , 10. Gott,
i r s i u t so e d e l und. so r i e h das Reich
riclier g o t
ist ein sehr gewöhnlicher
68,11. F f
18,13.
Auf
450
R I C H
— R U M
d u r i e h e äer Reichtham 94,73* r i c h t e n regieren, die höchste Gewalt haben 55,32.48. — eine Richtung gehen, si richten (richteten) si gutlich w i der liein sie wiesen, sie schickten sie in aller Güte wieder nach Hause 97, 6f. w i e du dich richte« also rieht ich mich 65,36. sich richten uf etw. seine Gedanken auf etwas richten, sich dazu anschicken 67,3t. US r i c h t e n besorgen, das rieht (richtete) er ug 62, 9. d e r r i n g der Kreis,
die Versammlung in der eine gerichtli-
che Handlung, ein gerichtlicher ZweykampJ u, dergl. vorgenommen wird 62,47. 89,4« d a s r i S der Zweig 54, g. r i S e n herunter fallen
(davon
das verkleinernd»
r
isein")
58, 91r i t e n Prät. reit reiten 52,6. 76,5. auf etwas sich bewegen ; von dem Esel der mit zusammen gebundenen Beinen an einer Stange getragen wird des ritens in v i l ser verdros 52, 64. unmittelbar auf etwas folgen, ein un« selde du andern riten sol ein Unglück soll dem andern auf dem Nacken sitzen 4', 76» d e r r i t t e 'das kalte Fieber 48,1. 8 t. röben
e i n e n e i n e s d., Um dessen berauben 94,49.
d e r r o c h der Rauoh rosenvar
2,31.
rosenfarb 38' 6-
r l i e h e n sich um etwas bekümmern 98,6g, d u r U d e die Räude,
die Krätze 76, 9.
r U d i g räudig 76, SSd e r r u g g e , d e r «rüg der Rücken 20,26, 8', 6.16. d e r r u m s e r der Ruhmredige 68,43.
R U N - SAK
451
r u n e n raunen, ins Ohr sagen 7j,37. d a s l ' u n e n das Einflüstern,
Einblasen 95,59.
d e r r u n s das Bett eines fliefsenden Wassers 77,2. du r u n t a v e l meln 75,9.
die runde Taftl,
an der sich Ritter versam-
r u s s e n summen (riissen wie ein Imb. Pict.) 40,39. d e r r u s t die Saatkrähe,
sonst auch Tuch genannt 39,!.
d e r r Ü W e die Reue. 22, Überschr. 27.33, 34,4g, d l i l' U W e die Ruhe 25, 57. r ü w e k l i c h e traurig 50,50. d a s r ü w e n die Betrübnifs 4,53. 59, Ja, s4> 90. r u w i g ruhig 59.24.
s. dll
S a c h e der Rechtsstreit (daher Sachwalter; Sachen braucht man noch in einigen Gegenden der Schweiz für zanken, s. Standes) 35,14.
d l i S a c h e die Ursache, du Sache sines smerzen 47,51. ane Sache und ane schulde 53,31dur keine saclie auf keine Weise, keines weges 11, II. 47,59. 57,86»agen
ich sage, du seist, er seit, Trat. Seite, Part, geseit
sagen Vorr.%.
33,15.
was ist das geseit? was heifst das?
71,22. 94' 39. an
sagen
anklagen 35, 52.
• w i d e r s a g e n Fehde ankündigen 26, 4. s a k t r e g e l Sackträger 51,20. Ff
2
R U N - SAK
451
r u n e n raunen, ins Ohr sagen 7j,37. d a s l ' u n e n das Einflüstern,
Einblasen 95,59.
d e r r u n s das Bett eines fliefsenden Wassers 77,2. du r u n t a v e l meln 75,9.
die runde Taftl,
an der sich Ritter versam-
r u s s e n summen (riissen wie ein Imb. Pict.) 40,39. d e r r u s t die Saatkrähe,
sonst auch Tuch genannt 39,!.
d e r r Ü W e die Reue. 22, Überschr. 27.33, 34,4g, d l i l' U W e die Ruhe 25, 57. r ü w e k l i c h e traurig 50,50. d a s r ü w e n die Betrübnifs 4,53. 59, Ja, s4> 90. r u w i g ruhig 59.24.
s. dll
S a c h e der Rechtsstreit (daher Sachwalter; Sachen braucht man noch in einigen Gegenden der Schweiz für zanken, s. Standes) 35,14.
d l i S a c h e die Ursache, du Sache sines smerzen 47,51. ane Sache und ane schulde 53,31dur keine saclie auf keine Weise, keines weges 11, II. 47,59. 57,86»agen
ich sage, du seist, er seit, Trat. Seite, Part, geseit
sagen Vorr.%.
33,15.
was ist das geseit? was heifst das?
71,22. 94' 39. an
sagen
anklagen 35, 52.
• w i d e r s a g e n Fehde ankündigen 26, 4. s a k t r e g e l Sackträger 51,20. Ff
2
SAM — SCHÄ s a m auf dieselbe sament
Weise
zusammen
tamnen),
{von
alles sament alles
zu-
60, 14.
sammen tamnen
7 p, IS- 79, 27.
versammeln
s a n i e r g o t, Gott,
§3,59:
wie' i, S.
samir
wahrhaftig,
Wortsinn mehrere
weiter
g O t so wahr mir Gott helfe, eine Bethcurungs
nicht
mehr gedacht
samir got 6, J.
sagen
- Formel,,
sanier sei und lip: bey meiner
wurde,
iQ, 33. 43,56.
bey
an-deren daher
auch
61, 31. ——•
Seele und bey meinem
Leben
97' 38. S a S t e setzte,
S. setzen,
s a t t e l 11 vom Reiter
wie tler alte tore v£r gesat-
gebraucht,
telt uf dem eselin ¿2, 39. s a t t e n sättigen
80,36.
S a t Z t e setzte.
S. setzen.
der sciiaclitelan s c h a d e schädlich schaden
21,57.
schaden,
schadgen
7 ß , 45.
der Burgvogt
Schaden
schal: verk. schadet
16, 45.
der schadgot sich 3 , 3 2 .
thun.
mensch des andern schaden g e r t ,
wel
der w i r t geschadget
55.67S c l l c l i f e t l anordnen, der
schal
alles Laute,
tes Klagen, der
einleiten
laute Freude
Schalk
der Schalk,
herzig macht,
lautes Lachen, derjenige
und dann hintergeht
10,34.
6j< 49» 69» 5.
27> 2 4 '
lautes Reden,
lau->
43, 58. 4 7 , 6 6 . 75»43,
d 11 S c h ä l k e i t die Schalkheit, überhaupt
7>32>
der den andern erst treu35, 41. 50, 57. 72,34. bisweilin
Bosheit
50» £ 0 . 3 8 . 53.94« 54>S6.
Arglist,
57.103.
S C H A -
SCIII
453
s c h a l k h a f t arglistig, boshaft 50,41. 57,103. 69,30.36. 74' 12- schalkhafte froide Freude am Bösen 69, Uberschr. S c h a l k l i e h Adv. höhnend, schmählich 41,4j 44,36. j8, 25. ( schelken wird riech im Oberdeutschen statt schelten schmähen gebraucht). d u s c h a l l e die Schelle
15-53. 70.28,59.
s c h a m l i c h schimpflich 20, 48. s c h a r T e n heraus stehen, sin rippe man im scharren sacli 51,36. üch scliarrent durch du hut du bein 57, 52. S C h a t schadet 16,45. s c h e i d schien.
S. schinen.
s c h e l k e i l iibervortheilen, betriegen 8, 45. 50,57. S e h e n d e n Part, geschendet verk. geschent «. geschant 2» Schanden machen, unglücklich machen so wohl als beschimpfen 6,46. geschant und verdorben 10,22 39, 30. 87,72. 85,49. strafen, sus wart geschant sin gitekeit 80, 2$. S c h e n k e n Prät, schanlite einem Gaste Speise und Trank vorsetzen 37, 30. d e r s c h e r , d li S C Ii e r rn U S der Maulwurf den Möns. Gl. scero, talpa) 29,1.15. dll S C h i b e die Scheibe oder das Rad der
( Schon in
Glücksgöttinn
4o, 37s c h i e r sogleich, bald ß, 32. 75,39. S c h i k e n bewirken 9,31. 66,4. 31. ßr, 3. 84,69. was schikt da was hilft da 99,74. — v e r s c h a f f e n 55, 32. Vorsorge treffen 4->6. 62, 6. sirt ding schiken seine Anstalten treffen 93, 32. siner sele ding schiken sein Testament machert Ö9,3. Vgl. selgeret. schimpfen 20, 29.
Spafs treiben i4>3'
schimpfen unde spilen
454
SCHI-SCHR
Schill
Adj. sichtbar,
14,22.
28,
zeigen.
offenbar.
93< 46. — —
das ist schin das zeigt sich achin tun sichtbar machen, er-
das tu mir scliin j g , 1 2 .
der tu im selber helfe
schin der erzeige sich selbst Hülfe 68> 38liebi schin 91,25. (vgl.
der s c h i n ) .
sich zeigen,
er tet im grofso
ich tet lieh ganze triiwe schin 94,17. schin werden offenbar
an des Licht
werden,
kommen 5,50. 35, 5. 49> 53'
w a r t an sinen iründen scliin,' das 62,36. 66,20.28.
do des
bosheit wiird der weite schin 69,56. der
schin chen.
der Glanz,
Schein 39,6. 68 20.
das Zei-
das ist nicht grofser w i t z e n schin das ist kein Zei-
chen von grofsem Erstände
92,70.
er tet im ganzer tiu-
w e schin er gab ihm durch Zeichen seine Treue zu erkennen~47, 92. Schinen
der
fechten (escrimer) 29,24. —
fight,
(rechten
Engl.
schirmen , to fence
schob
schon
( Vgl. schin Adj.")
Prät. schein scheinen.
schirmen to
der ogen schin 47,114.
der Strohwisch 96,31.
schön 66, 39.
dü s c h o n e ,
schonü
d l i s c h o s der Schofs Schot
unordentlich
»win 81,38.
die Schönheit
gekleidet,
(Zur
aufser dieser Stelle
1,16.
30,34«
20,1. zerlumpt.
Aufklärung
Schotter den ein
dieses Wortes,
nirgends vorgekommen
ist,
das mir vergleiche
man das Holländische schots, welches jetzt meistens in der Bedeutung
von plump f grob gebraucht
Erklärung
und Ableitung ist
schowen der
Rifs,
Schrunde 94,10.
( Vgl. Parc. 7111.
.200 a.).
BODMER'S
anschauen, betrachten 47»53«
schranz sehrt.
wird,
unstatthaft.)
*ne schranz unver-
Samml. von Minnes.
I.28 b.
II,
SCHK — S E L s c h r i e n , seil r i g e n
Prüf, schrei,
schreyen 7,22. n, 18. 25,29.
S c h l ' i nd e n aufreifsen.
45 S Prät. Conj.
schrüwe
49,70.
du hut begint uoh schrinden
51,60.
s c h l i c h e n scheuen, fliehen 91,4g. du
schulde,
schuld
durch seine 60,38.
die
7,7.
44- 61,71.
von siner schuld wegen
81,72. Verdient 53, Überschr.
schul pfaffe 99, Uberschn
der
Schuld,
mit schulde von Rechts
von schulde, von schulden von Rechts wegen 54>
schuldig der
Schuld
Schultheis
Sechen
der Schultheis
aussehen,
trauriges
der auf Schulen
erzogene
Geistliche
9, 37.
¿er sun vil jamerliche sach machte ein
Gesicht 52, 66.
an Sechen
ansichtig
werden 6,2.
14.
do du an
seclie da du fallest 61, 55. s i c h f ü r s e c h e n an etwas sich für die Zukunft mit etwas versorgen s e i e n
säen
42,16.
23,2.
s e i t sagt, sagte. S. sagen. selb,
selber
selb,
selber.
Nominat.
49,41. 68.38- 78, T2. 92,26. sin selbes 14,32. 25,55. 34. y . — not
selbes, selbers,
« n selbers 36,4.
Dat. mich selben 36,13.
s. sich) 18,36. 49> 99-
selb, selber ^7.11.
Genit.
'
ir selbers 54,
im selben (nicht
sich,
Accus, wer siel} selben leit in
36,18.
d u s e 1 d e das Glück
41,75.
Plur. seiden vol 58, 8g.
d u S e 1 e silier sele dinp scliiken seinen letzten TVillen ma(hen , im Latein ma
09,3.
des Mittelalters
i judi
care
pro
ani-
S E L - SICH
456 das
s e i g e r e t das Vermächtnifs ; der ursprünglichen tung nach,
ein Vermächtnifs
zum Heil
lassers . und meistens auch der (re medium
animae
niemahls
vgl. k n i n e )
74.91-
Ze s e m e n senden
Testament,
(Nib.
6', 36. 3 7 , 2 7 .
4712. 5325. 5627.
gewöhn-
38,47.
Si> 49-
5728.)
zusammen 9 4 , 5 2 .
senden. wider
senden
s e n f t sanft, freundlich, senfteklich
senftikeit
d a s s e r , seren
gut 34,$.
sanft
100,32.
41, 64
56,72.
5 0 , 1 2 . 61, 5 2 .
43,41.
Sanftheit
41,1%.
d l l s e r e der Schmerz
verwunden
setzen
zurück schicken
milde, freundlich
senft eklichen ¿Iii
V erwandien
( eine in allen alten Dichtern höchst
liche Bedeutung, 66,4.51.
Seelen seiner
, animarumdann
überhaupt 89, 13*
Vermächtnifs selten
Bedeu-
der Seele des Erb-
58,70.
86,18-
Prät. «atzte, s a s t e , sast setzen 24,IS-
i n sinen mut er dachte darauf 47> 55setzen seine Aufmerksamkeit, ten
2.2,42.
feindlich
behandeln
nid er 91,21. S1 sey.
ch l. 2.
sein Bestreben auf etwas richsich w i d e r einen-setzen
setzen,
er sast in nider
e r sast sich nider
er hiefs ihn
66,43.
s 1 sie. imfner Accusat,
s i c h e r Adv, sicher,
ihn
44> 21. 5 6 , 5 2 .
S. sin.
s i c h sich,
er saste das eicli uf etwas
das
nie Dativ ist ausgemacht
36,18. 4> 39'
sitzen
S I C H - SIN sicher
Sicheres,
das Gewisse.
457
w e r »icher,
dur Unsicher-
h e i t , lat 9, 25S i d e r später hin, nachher Ji, 18. der
siechtag
das körperliche
dem siechlag; losen
Übel,
die Krankheit
die Krankheit
47,23.
mit übertriebener
Ängst-
lichkeit pflegen 48, 147. min siechtag ist gros 50,29. nent ü w e r n
siechtag 68,23.
(So
tiine-weedage Zahnschmerzen
u. m.
im Niderd.
artz-
weedage,
Vergl. GitJMai's
Annt.
zu A. Heinr. J43. ). sigelos
aufser Stand
26,16.
sich zu vertheidigen.
sigelos sian 71,sigelos
sigeips machen
werden 83,42.
84,54«
den Sieg über einen davon
tragen.
92,40. 93,28. S1g en
siegen. ?
an
Si g e n einem
d u sutir.e hat an g e s i g t der liertekeit des w i n d e s 66, 48.
s i g e n t Seyen 2,16. du
signust
11, 19.
(sonst
S.G.
auch s i g n u n f t ,
V e r n u n f t ) wörtlich die Siegnahme, der
s i l e n das Rienlenwerk
so wie verminst und der Sieg
eines Zugthieres
21,13.
20,30. 41,
Ii.
s i n seyn 45.
Vorr. 20. s i n , s i e n , sigen seyen 26,32. 40, das s i ! das s i ! Ja, jai so soll es seyn 74,42.
s i n sein,
Genit, von er und es VOrr.
sin der
sein, seine, seinen 11,6l. sin
der Verstand
w a » alt 97,3.
eins, sis
Vorr.9. die Absicht,
in irgend einem Betracht 3,70. tracht 31,34-
uf
51. seines.
sin l i p w a s j u n g sin sin Hinsicht,
uf keinen sin
uf disen sin in diesem
den sin zu dem Zwecke 62,20.
klug ausgedachtes Mittel,
Bebin
si rieten al uf einen sin sie be-
458
S I N —
S L E .
rathschlagten sich über ein Mittel 7o, 19. Flur, sinne vernünftige Überlegung, von den sinnen sin durch seine vernünftige Überlegung 30,32« klug an den sinnen gescheidt 7 4 , 1 1 . guie sinne gute Lehren Vorr.6^, l>3^. kluge »inne schöne Lehren Schl,l/\. singen
singen.
a n S i n g e n anfangen zu singen, sinnelos
ohne Verstand,
»ing an!
17.
ein sinneloser man 5 7 , 1 1 3 .
d u S i p s c h a f t die Verwandtschaft
95, 76.
S I S seines. S 1 1 seit dem 39, 30. — der
sintemahl,
s i t die Art zu seyn 1,33. nicht bedrückendes,
-62,9.
76,2.
56.
11,38.40.
insbes.
nicht ungestümes IVesen.
verk. slan,
slat schlägt 41,55. US s l a c h e n
der
Vorr.
sanftes,
mit sitten
von sitten und von uustiimekeit 66, Überseht.
slachen
slafen
da
Prät. s l u g , ——
austreiben
er slaft schläft 4,43.
SI a g Schlag ).
der Schlag
tödten
15,63.
62, 54.
tut grofsen slag 38, 32-
s l a n g l i c h schlangenartig
schlagen.
61,34.
91,79.
Unglück
das ist ein slag 37,38. 02> 74-
d e r s l a i l g die Schlange
s l a t schlägt.
Part, geslagen
erschlagen,
(ein
harter
der lip der sei
92,26. 71,87z,28.
S. slachen.
s i e c h t gerade, krumb oder siecht 60,14. du gast nicht siecht nicht gerade aus 65,18. eben, du w e g e sint sieche 90^14. —— gerade, ehrlich, w e r einvalt ist und da b i siecht 74,102. — schlicht, ungekünstelt, min red ist siecht 72,47. siechte w o r t Vorr.45, 7,46. 50,60. Schi. 19. Vgl. krumb.
SLI-SO slinden
Prät. sland verschlingen
Wort) d e r
459
(richtiger
als unser
jetzige!
25,38.
s l U C n der Schlaucht
und dann ein S chimpfnähme,
Fresser und Säufer 60, 6,
( Vgl* IVIyllers
Samml.
der Th.
XF.33S der
s 1 UV ein langsames, ren
faules
Geschöpf
bedeutet in der Schweiz
derd. trüge seyrt, slurig, d li s m a . c h e i l
faul,
die verächtliche
S m e k e n riechen,
sich
smuketl
der
im Nie-
Behandlung
55, 28.
er smakte du Spi&e er roch sie 37, 3 j .
s m e k e n
( Conjunct,)
(schlau-
sluren
unlustig).
smehent üb ein Geruch verbreitend an
51,20.
schlendern,
beriechen
——
43, 98.
73,27.
sich schmiegen
83, 33-
das er sich smüko
77,46.
snegge
die Schildkröte
( s n e c k o , testudine G l . B o x l i . )
17.4- 64,28. snel
schnell
3, 34.
unstet,
Veränderlich,
i r w o r t w a n snel-
ler den der w i n t 63,44. du
snelli
sniden
die Schnelligkeit
Trat, sneit
hinder
du
schneiden,
sniden
verlästern
3,2.
snigen
schneyen
snien, snur
3r,g.
die Schnur
einen
Zeichendes
Mücken
6,II.28-
Gegensatzes,
S9> 56. 66, 7. 86, 28. —
Bedeutungen dagegen,
dieses TJ^örtwogegen
*u der Zeit wenn,
a l t , es w i r t i m leit 4,50. 8,30. 15,59. . . ,~»o so . . . als.
seinem
42,28.
S O 10 (aufser den noch gewöhnlichen chens)
ihn hinter
41,56.
so d e r w i r e
4*, 22.28.
a0
e» ist mit so g u t so guter rat 30, 37.
460
SOL -
SPA
— — so . . . so je . . . desto, so hocher berg so tiefer t a l ; so hocher er so tiefer val 39,37. 57,48. 83,53- S8> 53- 89, 49. — — statt jedes Casus des beziehenden Pron, 4> 7der «wachen spise, so du lebst deren du lebst 4*> 1° 4 2 » J3. —— bisweilen dieiit es auch nur zur Bezeichnung eines hleinen Nachdruckes oder zur Auffüllung der Rede, daruf so stat ir aller gir g, 3g. ze fös so must er über gan .9, 8. Ton mir so hast du doch dinleben dar zu so Was im nieman holt detrzu hatte er viel zu wenig 63, 24.
Freunde
d u S O I der Huf 84, U. Sülk
solch 35,64. 5 1 , 6 4 .
s o l l e n Präs. ich 60I, d u s o l t , er s o l , w i r sollen verk. son, t u n , irsollent verk. sont, sunt, sisollent uerfc.sunt, Prät. solde, Conj. solde 52, 28-29. 58,41- sollen. —— schuldig seyn. ich w i l gelten was ich sol bezahlen was ich schuldig bin 35,36. ich sol uch ,nut ich bin euch nichts schuldig 55-49- 79.64. d e r s o l t der Sold, Lohn. dem w i r t ze teil des riiwen solt 59,82. der spise solt die versprochene Speise 63, 33. s p a n n e n Prät. spien, Part, gespannen spannen
4°>3- 5 r >3T.
s p a r e n meiden, unterlassen, du spis wart von dem storch gespart wurde von dem. Storche nicht angeriüirt 3 7 , 1 2 . —— daher die so oft vorkommende Redensart da wart es nicht lange gespart oder do wart nicht lange gespart, aH Einer Stelle 8 , 1 2 . do wart da für nicht lang gespart, statt: bald darauf. Der darauf folgende Satz steht entweder ohne'Bindewort darnach nicht lange wart gespart, der sperwer och gevangen wart 8> 12. 54,35- S8> 39- i oder er fängt mit wari das ( dafs nicht) an , nu wart es och. nicht lang gespart, wan das der low gevangen wart 21, 25. 47»63. 55,50. 98,15-» oder auch mit das, darnach
S P A
-
nicht lange wart gespart, wart 6 1 , 4 1 .
461
S T A
Eine
das mang rÄphun gesendet
zweyte
ähnliche
Wärt nicht langer g e s p a r t , bedeutet 67, M
70,17.
Weise
angeknüpft
der
Der darauf folgende
sparren
s-p e c h e n
Redensart,
gleich" darauf Satz wird
auf eben die
uiie bey der ersten Redensart.
die Stange
do 51,26•
Vgl.
lui.
52,84.
sehen 73,20.
(I ü s p e c i e
die Spezerey
37,24.
d e r . s p i o h e c der Speicher d u s p i s e die Speise Spiseil
11,13.
essen geben,
spisen 5(5,48.
18, 5
'
STA steht,
«tant stehe
34.
17.
85, 71.
es fltünt a n m i r
Gewalt
j/,49.
stehen,
ne m i s h e r z e n 58,50.
liegen bleiben
die M^ahrleit
bey mir,
ihr Herz 54,19.
er besitzt
es war in
gerichtet
1 6 . 86,6.
Ii, 58.
•——
auf ewig meine ungetheilte
u f
entstehen.-
bit-
und
Liebe Sinn
ist
d a r u f so stat rnis h e r z e n g i r 40,
1, 42. 6 5 , 2 5 -
es nicht 43,78.
Stan
Herz
s t a n lassen e t w a s sich nicht
sen , es unterlassen thut
meiner
er stat in g a n z e r m i n -
d e r m u t stat u f b o s h e i t
darauf
3,
sagen
i r h e r z e stiint in b i t t e r k e i t der
terste Schmerz füllte
das,
stille
an der w a r h e i t »tan immer
damit
belas-
la s t a n , lassent stall
65,14.46.
lafst
85,48.
es stat d i k u f v o n m i l t e k e h d e n i
m e n s c h e n not und erebeit 7 / ( 6 7 . u n d e r
stan
75,1.57-
etwas
70,46.
entgegen
97,45-
wirken >
etwas
in grofsem gelt bin ich gelan,
vorbeugen
auf sich
nehmen.
das i c h a l l e i n r u u i
u n d e r stan 7 2 , 3 0 . S t a t steht. d Ü
Stat
S. stan. der Platz,
manchiiiahl tlarauf
der vorkommende
9,22.
56,24. —
die günstige
s t a t v i l R i e b e n m a c h t 61,18. der Vorschub, ten k o m e n d i k e der seine
Mensch
Krankheit
von Kirchberg
Flur,
wird
oft
Chronik
dadurch braucht
(in
krank, 48,151.
gegen ERHST'S,
T^ESTPHALEN
Mon.
nicht liilfet der arczedye list
w a n der
E.
J.
RON
S. mehrere Beyspiele
State h a b e n eines d. Iw.
2185•
si statet m i r 48,
z e stat-
dafs er So in
s i e c l i e v i i t o r b e n i s t : m a n s o l d e a l disen s c h a d e n
gar keine Ruhe
du s t a t t e »
Vorkehrungsmittel,
l i a n v o r m i t Staden.
3 t a t e n zufügen,
gleich
stuiit u n d
n a c h s i n e n statten w i r t d e r m a n s i e c h
Arzneyen
i n e d . T . 4 . 726 b )
an m a n g e r stat
Gelegenheit
96,1.
die Hülfsmittel,
56,33.
Fall,
u f d e r s e l b e n stat auf der Stelle,
6j.
in
bewaric HALTAUS,
g r o s u n g e n a a c l i sie liefs
mir
STE — STO stellen
Trat, «talte, Part,
let sin gestaltet
siyn.
gestellet, gestalt stellen,
ge8tei-
w i e gestellet -vyas sin stolzer lij»
56,5. — —
uf etwas stellen nach etwas trachten ( der Vo-
gelsteller').
si stalten uf des schafes lip sie trachteten
nach
dem Lehen
7,,25.
uf lop stellen 67,56.
ihm
uf ere und tilgend stellen 4.2,62. uf gezierde stellen 96,39.
uf wislieit was gestalt
97,4.
»in herz
die stalten uf sinen
tot
100, 53. S t e t beständig, jest von Character. ein steter man 35,63» Steter mut Beharrlichkeit, Festigkeit 4,11. min eit den wil icli steten han meinen Eid will ich treulich halten ( als einen festen ) 35,38. du
stetekeit
der Bestand,
daran Iit kein stetekeit
das
hat keyien Bestand 59,41. S t i f t e n etwas Dauerndes hervor bringen, arges stift ( s t i f t e t ) VOrr.
die iiiemer niwan
62.
S t o l z schön, ansehnlich, -prächtig 20,25. 41,16. 4$,24. 56,(5. 57,39. 59,11. 92,2. edel, hohes Sinnes, vil stolzer ist min meisterschaft 66, 12. stolz und hoch gemut
stolz und wt>l gemut 8r, 83.
82,3.
s t o l z l i c h in frohem Selbstgefühle 75, 12. stören
verjagener
'de 67,22.
(Vgl.
störte das gemeine vicli ab siner w e i -
Wigalois
in Myller's
Samml. Th.g.
X.
1275. roi' freuden si do störten ir v i l jemerlichen tage ) . Störung
Vertreibung,
von
Störunge spottes wie
man
das
Gespötte niederschlagen soll 75, Überschr. der Stos stofsen
der Stöfs,
einen stos nemen einen Stöfs
thun,
77,23.
s t o f s e n mit Heftigkeit heran kommen 44,25. (vgl. gestofse). a n s t o f s e n anstecken, in Brand stecken 16,31.
S T R — S U G
4^4
s t r a f e n einem etwas verweise/t 6$,42. d u s t r a f u n g der Verweis, Tadel
52,89. 65,49.
d u s t r a 1 e der Pfeil 3, 9. 40,47. S t r e b e n sich anstrengen,
zerarbeiten
6,21,
13,56.
41, 10.
s t r i c h e n Prät. streich , Part, gestrichen laufen, strich von mir mache dafs du fort kommst 55,24.
rennen.
5^,51- 55.25- 7o,II. s t r e l e n kämmen 86,16.
d e r S t r i k die Schlinge 23,15. 55, 52. {So noch in Fallstrick, verstricken). S t r i k e n wickeln, schlingen 66,35. Ji, 20. d a s s t r ö Gen. des strowe» das Stroh 16,27. 48, 129d e r s t l ' U S der Straufs 92,42. das s t a k ,
d a s S t u k e das Stück 9, Überschr.'$.
S t i l m l e i l verstümmeln. dii'zunge stumlet unde blendet durch die blutigen Händel die sie veranlafst IJ, 30. d l i s t u n t Gen. u. Dat. stirnt, bisweilen stunden eine Zeit, JWeile. stunt und stat Zeit und Gelegenheit 61,18 —— die Zeit des Gebärens. ich warten miner stunden ( Geint. des Sing.') 12,4. — — Mahl (so wie das Engl, t i m e ) zechen stunt zehen Mahl 36,13. — in der selben stunt sogleich 5,31. uf der selben stunt (stunden 62,46.). u£ dirre stunt mittler vi/eile, sodann , es dauerte nicht longa so 3,30. 34,18. 59> 6. • uf der 3timt sogleich 38, 40« 47,89.99. zu stunt heutiges Tages 20,30. ze aller stunt zu jeder Zeit jq, ö l . sufer
sauber, hübsch
S U f Z e n seufzen Slig
e n
25.
¡4,18.
Part, sog saugen 30,6.
sulle n
S U L - S W Á s u l l e n f. sollen. d e r s u n die Sonne 10, u . d e r s u n der Sohn S U n sollen,
¡Tgl. dú sunne.
46,13.
w i r sun wir sollen 32,23.
sun d er] i Ch
vorzüglich,
97,59.
aufserordentlich.
Eiligkeit vorzügliche Schönheit 81, 60.
S. sollen. siinderliclxe
ein sunderliche tat
97» 9S a n d e r l i e h e Jdv. du
sunne
die Sonne
S u n t sollet 94,36•
ins besondere 7 3 , 4 3 . 66,37.
sollen s, sollen.
S U r sauer, unfreundlich, lüstig, schmerzhaft, alle creatnre si si gilt oder sure Vorr.2% di'i wnrzel ist biiler , lierfc unde sur 4,14. der w i r t e r ist hert und sure 1 3 , 7 . du Wunde w a s sur 47, 30. das w a r t den hendeir gar ze sur 60, 30. d a s s u r e das Sauere, du sclialkei-t in ze Sure brach ihnen ein saurex Trank 74,107. ( y gl. brechen). S U S so (Engl,
wurde
thus) 3 , 2 3 .
SWach gemein, von niedrigem Stande (der swache wird dem werden dem Angesehenen entgegen gesetzt, s. Samml. von Minnes. I. 86 a.). So lieifst der Esel swach 14, 16. 51,9. 15. die Böcke 30, 12. der Karrengaul 51,44. gering, armselig, swacher Ion 21, 6. swache spise 4r> 9'» swaches leben 41,15. ein swacher lip klein ttnd unansehnlich, im Gegensatze gegen edle Heldengestalt 46,1. —— unedel in Beziehung auf die Gesinnung, swacher irut 5, 46. 11, 58* swache list 50, 56. die drey edlen Römerinnen hüten sich vor allem das swach und wandelbere w a i 5g, 1(5. — schwach, in der heutigen Bedeutung des Worts. Verzärtelung macht gesunde Leute swach 48, 150. 5 1 , 6 1 . Gg
466
SWA-TICH
d e r s w a l m (auch, 6 w a l w ) die Schwalbt das
S W a 1 m e n - a S das Schwalbenfutter
SWechen
seines Wierthes
drigen 4J> 53- 5 ^ 5 5 . einer i'erächtlichen der
£$,2.
s w e i i
und seiner Ehre
berauhen,
ernte*
leben w i r t geswecliet sie sinkt zu
Classe herab 96, 48.
der Schweif,
Schwanz
S W C l g schwieg.
S. e w i g e n .
SWeigen
twig,
Piüt,
40,21.
54,50.
Part, g e s w i g e i r
schweigen
machen.
g e s w i g e n w a s ir aller kel 2 5 , 2 2 . 95, 82. S W e r jeder der
(wahrscheinlich
e v e r ] zusammen gezogen) SWer
schwer.
geschlagen,
schon dein Anblick
die Bedrückung
s w e r e n
schwören 35, 34.
SWlgen
Prüt. s w e i g ,
23.
[Engl.
wliOSO-
m i r ist »wer in minem mute ich bin das Herz ist mir schwer 2J, 9.
den ögen s w e r •du s w e r e
aus so w e r
75,64. 7 5 , 1 6 . nieder-
du bist mir i n
ist mir zuwider
28,10.
7,3.
Part, g e s w i g e n schweigen
25, I J .
des spottes w a r t g e s w i g e n gar das Spotten hatte
und gar ein Ende
ganz
75, 40.
T. der
tag
die Frist,
werben 3 5 , 2 3 .
einen Kurzen tag geben 3 5 , 1 9 . ze sinen tagen komen alt
d u . t a g e w e i d e die Tagereise t a n gathan,
64> 9-
S. tun.
t i c k t e n anordnen,
als es got hat getichtet J j ; Z,
tag erwerden
466
SWA-TICH
d e r s w a l m (auch, 6 w a l w ) die Schwalbt das
S W a 1 m e n - a S das Schwalbenfutter
SWechen
seines Wierthes
drigen 4J> 53- 5 ^ 5 5 . einer i'erächtlichen der
£$,2.
s w e i i
und seiner Ehre
berauhen,
ernte*
leben w i r t geswecliet sie sinkt zu
Classe herab 96, 48.
der Schweif,
Schwanz
S W C l g schwieg.
S. e w i g e n .
SWeigen
twig,
Piüt,
40,21.
54,50.
Part, g e s w i g e i r
schweigen
machen.
g e s w i g e n w a s ir aller kel 2 5 , 2 2 . 95, 82. S W e r jeder der
(wahrscheinlich
e v e r ] zusammen gezogen) SWer
schwer.
geschlagen,
schon dein Anblick
die Bedrückung
s w e r e n
schwören 35, 34.
SWlgen
Prüt. s w e i g ,
23.
[Engl.
wliOSO-
m i r ist »wer in minem mute ich bin das Herz ist mir schwer 2J, 9.
den ögen s w e r •du s w e r e
aus so w e r
75,64. 7 5 , 1 6 . nieder-
du bist mir i n
ist mir zuwider
28,10.
7,3.
Part, g e s w i g e n schweigen
25, I J .
des spottes w a r t g e s w i g e n gar das Spotten hatte
und gar ein Ende
ganz
75, 40.
T. der
tag
die Frist,
werben 3 5 , 2 3 .
einen Kurzen tag geben 3 5 , 1 9 . ze sinen tagen komen alt
d u . t a g e w e i d e die Tagereise t a n gathan,
64> 9-
S. tun.
t i c k t e n anordnen,
als es got hat getichtet J j ; Z,
tag erwerden
TIE — TRA d a s 1 1 e r das vierftifsige tieren 3, 16.18. t o b einfältig , albern, einigen Gegenden
Thier
44>3*
467 v i l tieren, wa« det
ein tPbes hun ( e i n Ausdruck, von
Oberdeutschland
noch
der in
gebräuchlich
ist) 47.18. 49,90 52,85- 97. 91. toben
nicht bey Sinnen seyn , unldug seyn 65,30.
68, 55- 57»
74' 79t Ö g e n heimlich 57,57. d e r t o i d der Gipfel
eines Baumes
der
1,41.
t o r e der Thor
86,9'
t o r e c h t thöricht 5 2 , 5 3 . t o r e n zum Thoren haben 3 7 , 5 3 . t o t todi.
tot Ilgen umkommen 26, TS.
bringen 47,37t o t e n tüdten.
Vgl g e % e n
le
tot legen ums Lei en
Ken-
er tot er tödtete 5.36. So, 19.
84,66.
t S t e l i c f e •Herl'lKh tragen gen.
Präs. ich trage, du treist, er treit, Prät. trüg- tra-> eine Last tragen 77,43. hohlen, hinweg
tragen. Ton in kein tiet gros ere trug 84,20. Frucht tragen, zu vil oren treit laster 18, 38. eben tragen wag/recht tragen 77,42. hoch tragen hohen Muthes seyn 51,6. ( D a s hör icli du wisen sagen, Das du riehen lioche tragen, Dii armen truren unde klagen, Wigal. Dea entgegen gesetzten Begriff bezeichnet svvere tragen: Da« steht noch ein ieglich man Mit lichter kunst dem andern a n , Da« sin herze swere weit, Swenne er in sin liant leit Sin höbet und ers geneiget hat. T4-Tigal.). f l i r t r a g e n helfen, nützen, mich treit nicht für es hilft mir nichts 1,15. ( w a s treit dich für was hilft I. S. 23: si trug in nicht für et dir. Meine Beytr. G g »
T R A - T R O
468
u m b ein lob Trist. 15950. fürträglich,
Am längsten erhielt
sich
zuträglich ).
ü b e r t r a g e n
im eigentlichen
Sinne:
Samml. von TVlinnes. II. 215b.
aufwiegen
{ s.
ein m i l w e es über
trüge) ; dann metaphor„
ein urlig über tragen einen
Krieg
beendigen
heben,
beylegen,
9J,2.
sich übet
tragen ein zu grofses
Gewicht
sich zu viel einbilden,
w e r sieb selben über treit 39,
42.
auf sich selbst
w e r sich m i t hoclivart über treit 67, 59.
legen, wer
sich v o n hoclivart über treit 69, 43t d u t r a g k e i t die Trägheit du
t r e c h e die Thräne
trege
träge
57,58.
49,20.
t r e i t trägt.
S. tragen.
der trerael Minnes. II. t r i b e n Prät. t r l e g eil
4,45.
der Block 171 b. ).
25,17.
treip treiben
( von t r a m ,
s. Samml.
von
40,9.
Präs. ich t r i e g e , du trügst, er t r ü g t ,
Prät. trog
triegeh 8', 75du tl-iegende du
das Triegen
triegenheit
triegolf.
63,
die Betriegerey
Überschr. 73,16.
74,115.
wonolf triegolfs bruder ist TVähnen hat schon
manchen betrogen 80,23.
Vgl-
gochsperk.
d ü t l ' i f t die Art etwas zu treiben 99, ¡ . ner aus dem Lateinischen
So heifst es von ei-
übersetzten Erzählung
D a r nach
quam es in die drift Das man es an du liüde • Gesclireben hat ze düde. Barlaam tröm
Traum,
u. Josaf.
HS.
gewunnen Kunst ist nicht ein Lrom
und J/J/'issenschaft erwirbt man nicht im Schlafe
4> 42»
Kunst
T R O
tromen
träumen,
trösten, fen.
trüben
du
mir ist getromet mir hat geträumt
tröstete
wird
Schi.
trüben,
verk. trost tröstete
74,55.
3,27.
hel-
durch die uns ge-
Ig.
den müt trüben Kummer
verursachen
9> 3°*
52.
trugenheit
trugenlich
die Triegere,y,
triegerisch
die Hinterlist
trüknen
trocknen
trut geselle lieber Freund
ü n 33,16.
48,123.
trut ratter min
t r U t e n liebhosen tl-üwe
die
6, 39, 50, SS,
33, I I .
t r U t lieb,
du
469
du frucht, der man getröstet wirt
holfen
4*>
— T U N
6,3.
trut liebes tochter-
46,13,
20, 39. Treue,
auch häufig
im Vlur.
47» I I I . 72, 22
84,34truwen
glauben,
dli l u b e
die raube
das
tuch
Plur.
tlivellich du
t u g e n t
tigkeit, Sich
tun
diitüch Leinenzeug
traun.'
die Tauglichkeit,
Tüchtigkeit
die ältere nicht)
Gefälligkeit
21,52.
41,73-
(den
66,8.
sich klein machen
beschränk-
Sprache
ig, 12. 31, 32. Vgl.
bekom-
»i • • Nib.
(verschieden
Ar-
3925. von
83,33.
Prät. tat, tet, Part, getan, tan machen, thun,
83. 32>
48,61.11,
den das VPrort in der neuern kennt
48,12.'
43,96. 56. 56,36.
in einer traurigen Lage
6,26.
11,8.
*7i
18. 24,16. 56,42. 63,32. dü
u n f u g e
das
Unrecht das man Andern
rohes Zufahren, Vgl.
ungestüme
fuge.
Ungeveder
unbefiedert
64,
u n g e f u g e ungeschmeidig, du
Gewalt
u n g e h a b e
Leidwesen
ungestüm 57.20.
66,60.
anthut
55,65.
66.49.
5^,55-
UNG - U N S n n g e l i c h ungleich,
ley weitem 8h 42.
der
u IJ g e 1 i II) p f die Verlästerung
das
Ungemach
die Unruhe,
ungespottet
u n g e s u n t gebrechlich ungetan der
ungewin
72,58.
88,2.
gi,61.
31,14.
ungestalt 79,31.
53,14.
Angst
U n g e r n e i n nicht gemeinschaftlich ungespotten
473
Vgl. gesunt.
i . getan.
das Unglück , der Schaden
3Z116.
754.
88,34. das
ungewurte
( t o » wnrt)
schrieen seyn 53,3 g.
u n g e z a l t unaussprechlich, Vgl.
Samml
das
VerS.361,
mehr als man sagen kann 81 > 46.
von Minnes.
zalen sprechen TVernh.
der üble Ruf,
S die abweichend. Lesearten
I. 185 a. si ist liep ane zal. Maria
Von
S. 123.
u n g l i c h s. ungelich. der
a n g l j i n p T j, ungelimpf.
Unmassen
über alle Ma/sen
18, 6. 34, 32.
61,14.
u n rn e r verhafst 28, 9. d u u n r e c h t e die Ungerechtigkeit
35,33.
d u U n r e C Ii I e k e i t die Ungerechtigkeit du u n s c h u l d e
die Unschuld,
55,55.
w i l got helfen mir nach
unschulden so wie die Unschuld es verdient 26. 39, 25. 34. 56, 60. 79,40. 82, Übcrschr. schwätz ¿¡8,46.
l i p p i g eitel, 3462-) der
üppige vereine 29, Vberschr.
unnöthig,
—•—
eitel , eingebildet,
46, 30. 79, Vberschr
begierig etwas
(Nib.
vorzustellen
82, 4 1 .
u r d r u s die Unlust gz, 52.
urdriissig
eitler G.S'
( a u c h urdriitze)
( Vgl. verdriefsen ). verdriefslich,
peinlich,
ur-
drussig was »in leben 5 1 , 42. d Ü U r k a n t n i S Erkenntnifs das
U r 1 i g der Krieg
d ü u r t e i l das Urtheil. US heraus,
81. 74.
24,37.
mit rechter urteil 47,105«
hinaus 11, 10. 75, 54, 33, 20. 43>21-
us und inne 55,38. 85> 4. ziechen.
S, varen. richten,
aufsen.
stachen,
U S - W A N •il S S e aufsen. Usser 13.
da usse
-475
47.
aus. ussei not 17,42 26,17- 47 > I I - • (usser dem scliilde Nib. 395$.)•
US S e r .
der usser hunt der aufserhalb der Hütte
Hund
56,43.
71,
befindliche
12,32.
t i t etwas. Gen. iites, uts 4 2 22. 7J, 40. — — irgend etwas 59, 18, 75,64. {Vgl. ioht, nüt).
V.
siehe
uts tit
F.
w . W wird eben so wie g ( i . G ) gebraucht, um Vocale zu trertn&nr kl« jstawe, « w s n e w e s , Iio l i o w e s , t r u w e , seliriiwen, t u w i g , stro strowes, f r o w e . W a wo
22,48.
W a g wog.
S. wegen.
W a g e n bewegen {davon wackeln), stark bewegen 11, 34. 64,19. Wagen
wagen,
auf das Spiel setzen 44> II»
W a l l e n wandern, ¿er waller
Wan
aufser.
reisen 74, g,
TVandersmann
der waltman w a n leer,
»ich vaste wagen sich
66,2t>.
der Satyr ¡>i, g.
sin mag was wan
25,37.
du bist ze nute gut wan an ein für 86,14.
.Da-
U S - W A N •il S S e aufsen. Usser 13.
da usse
-475
47.
aus. ussei not 17,42 26,17- 47 > I I - • (usser dem scliilde Nib. 395$.)•
US S e r .
der usser hunt der aufserhalb der Hütte
Hund
56,43.
71,
befindliche
12,32.
t i t etwas. Gen. iites, uts 4 2 22. 7J, 40. — — irgend etwas 59, 18, 75,64. {Vgl. ioht, nüt).
V.
siehe
uts tit
F.
w . W wird eben so wie g ( i . G ) gebraucht, um Vocale zu trertn&nr kl« jstawe, « w s n e w e s , Iio l i o w e s , t r u w e , seliriiwen, t u w i g , stro strowes, f r o w e . W a wo
22,48.
W a g wog.
S. wegen.
W a g e n bewegen {davon wackeln), stark bewegen 11, 34. 64,19. Wagen
wagen,
auf das Spiel setzen 44> II»
W a l l e n wandern, ¿er waller
Wan
aufser.
reisen 74, g,
TVandersmann
der waltman w a n leer,
»ich vaste wagen sich
66,2t>.
der Satyr ¡>i, g.
sin mag was wan
25,37.
du bist ze nute gut wan an ein für 86,14.
.Da-
WAN
4 76
her nicht wn\\(zusammen gezogen « I w a n ) nichts aufser, nichts als, nur; s. nicht «. niwan, — — sondern n, 57. 47» 122» 7^.30. 18,4