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German Pages 50 [30] Year 2021
W H I T E PA P E R CARE Monitor 2020 Branchenbarometer der Pflegewirtschaft COVID-19: Folgen und Learnings
CARs Invest P F L E G E M A C H T M A R KT
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
INHALTSVERZEICHNIS COVID-19: Folgen und Learnings 1. Vorwort
5
(Von Matthias Ehbrecht, Chefredakteur CARE Invest) 2. Management Summary
6
(von Oliver Rong, Senior Partner, Roland Berger) 3. Studiendesign: Befragung und Teilnehmer
7
4. Trends in der Pflege
8
Wichtigster Trend: Fachkräftemangel 5. Fokusthema: Wirtschaftlichkeit Die Inanspruchnahme des Pflege-Rettungsschirms:
9 13
Motive und Bewertung 6. Fokusthema: Ergebnisverbesserung
14
7. Fokusthema: Immobilie
16
Schwerpunkte und Motive der Bauvorhaben
17
Künftige Trends bei den Pflege- und Wohnformen
17
Auswirkungen der COVID-Krise auf die künftige bauliche Gestaltung
18
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
8. Fokusthema: Personal
19
Die wichtigsten Maßnahmen zur Personalbindung
20
Die wichtigsten Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter
20
9. Fokusthema: Digitalisierung
21
10. Folgen und Learning
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
1. VORWORT
Matthias Ehbrecht Chefredakteur CARE Invest
Folgen und Learnings im Zusammenhang der Corona- Pandemie sind die Auftaktthemen zum CARE Monitor. In 2020 haben knapp 300 Teilnehmer der Befragung wertvolle Antworten gegeben. Im Mittelpunkt der Untersuchung s tehen natürlich Auswirkungen und Learnings aus der Coronakrise. Als beherrschendes Thema kristallisiert sich dabei einmal der Mangel an Fachkräften heraus, der die Unternehmen belastet. Insgesamt bewerten die Befragten die mittelfristigen A ussichten der Branche positiv. Dazu haben wohl auch die Hilfsmaßnahmen des Bundes beigetragen, die es der Branche ermöglichen, die wirtschaftlichen Folgen zu begrenzen. Mit dem CARE Monitor 2020 stellen der Branchendienst CARE Invest und die Unternehmensberatung Roland Berger ein neues Branchenbarometer vor. Regelmäßig sollen im CARE Monitor künftig Herausforderungen, Strategien und Chancen für den Betrieb von Pflegeeinrichtungen in Deutschland analysiert und bewertet werden.
Matthias Ehbrecht Chefredakteur CARE Invest
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
2. MANAGEMENT SUMMARY Mit dem „CARE Monitor 2020“ haben CARE Invest und Roland Berger ein neues Branchenbarometer etabliert, das ab jetzt jährlich der Pflegebranche den Puls fühlt und die wirtschaftliche Entwicklung aufnehmen sowie jahresaktuelle Schwerpunktthemen abbilden wird.
haltig verschlechtern wird – die für die Perspektive 2025 erfolgten Einschätzungen ändern sich kaum. Damit bleibt die Pflegebranche mittelfristig attraktiv. Die von der Politik definierten Unterstützungsmaßnahmen kommen in der Pflegebranche an und wirken. 41 Prozent sagen, dass die pandemiebedingten Einnahmenausfälle vollständig oder hauptsächlich ausgeglichen werden, weitere 41 Prozent gehen von einem teilweisen Ausgleich aus.
Oliver Rong Senior Partner, Roland Berger T +49 40 37631-4423 E [email protected]
Wesentlichste Herausforderung im Pflege bereich bleibt aus Sicht der Befragten der Fachkräftemangel. Diese Einschätzung wurde auch durch COVID nicht abgeschwächt. Auch die demografische Entwicklung, Regulierung und die Digitalisierung bewegen die Entscheider sehr stark.
Die aktive Weiterentwicklung von Prozessen und Strukturen steht auf der Agenda nahezu jeder zweiten Einrichtung. Mit einer finanziellen Restrukturierung/umfangreichen Ergebnisverbesserung beschäftigen sich ca. 1/3 der Einrichtungen.
Die wirtschaftlichen Erwartungen für 2020 haben sich durch COVID-19 kurzfristig deutlich eingetrübt. Während vor COVID-19 ca. 60 Prozent der Befragten von einem Umsatz anstieg ausgingen, waren es in der Krise nur noch 11 Prozent, eine rückläufige Entwicklung erwarten jetzt 46 Prozent, vor COVID-19 nur 7 Prozent der Befragten. Die Befragten gehen davon aus, dass die Pandemie die wirtschaftliche Situation jedoch nicht nach-
Auf der Maßnahmenseite werden dabei so-wohl Wachstumsthemen – hier lag die Priorität auf dem Erlösmanagement – wie auch Kostenthemen – hier wird der Sachkostenbereich prioritär bearbeitet – im Fokus der Befragten stehen.
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
Besonders relevant während der ersten Hochphase der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 war die Versorgung mit kritischen Artikeln. 93 Prozent der Befragten hatten hier Probleme, nur 7 Prozent sahen die Versorgungslage als unkritisch. Dies ist sicherlich ein wesentliches Thema, das regulativ neu geordnet werden muss. Eine operative Konsequenz ist eine höhere Lagerhaltung.
stellung ausreichenden Abstandes stehen bei neu konzipierten Einrichtungen ganz oben. Im Fokusthema „Personal“ war natürlich unter anderem der die Branche bewegende Pflegebonus ein Thema. Die Befragten sehen den Pflegebonus mehrheitlich positiv (66 Prozent), aber eine nachhaltige Aufwertung der Pflege wird hierdurch nicht gesehen (71 Prozent). Es bedarf somit weiterer Kraftanstrengungen, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu verbessern. COVID-19 hat nach Einschätzung der Befragten keinen nachhaltigen Einfluss auf den Fachkräftemangel. Wichtig ist es zudem, durch geeignete Maßnahmen die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Hier steht die Verlässlichkeit der Dienstplanung an erster Stelle. COVID-19 kann sich auch für die Pflegebranche zum Digitalisierungsbeschleuniger entwickeln. Die Befragten gehen davon aus, dass die Digitalisierung der Pflege durch COVID-19 deutlich beschleunigt wird – dies bejahen 75 Prozent der Befragten.
Im Fokusthema „Immobilie“ ging es vor allem um das Investitionsverhalten. Aus Sicht der Befragten gibt es derzeit überwiegend keinen Investitionsstau. Schwerpunkt bei den Investitionen sind Maßnahmen zur Steigerung und Erhaltung der Attraktivität für die Bewohner – diese sehen mehr als 80 Prozent der Befragten. COVID-19 wird sich hiernach auch auf die zukünftige Gestaltung von Pflegeeinrichtungen auswirken. Einzelzimmer, Schleusen und die Vergrößerung von Bereichen zur Sicher-
3. STUDIENDESIGN: BEFRAGUNG UND TEILNEHMER Der CARE Monitor 2020 stand ganz im Z eichen der COVID-19-Pandemie, welche auch die Pflegebranche, die Bewohnerinnen und Bewohner
mit ihren Angehörigen sowie die Mitarbeitenden vor große Herausforderungen gestellt hat und weiterhin stellt. Knapp 300 Führungskräf-
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
Besonders relevant während der ersten Hochphase der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 war die Versorgung mit kritischen Artikeln. 93 Prozent der Befragten hatten hier Probleme, nur 7 Prozent sahen die Versorgungslage als unkritisch. Dies ist sicherlich ein wesentliches Thema, das regulativ neu geordnet werden muss. Eine operative Konsequenz ist eine höhere Lagerhaltung.
stellung ausreichenden Abstandes stehen bei neu konzipierten Einrichtungen ganz oben. Im Fokusthema „Personal“ war natürlich unter anderem der die Branche bewegende Pflegebonus ein Thema. Die Befragten sehen den Pflegebonus mehrheitlich positiv (66 Prozent), aber eine nachhaltige Aufwertung der Pflege wird hierdurch nicht gesehen (71 Prozent). Es bedarf somit weiterer Kraftanstrengungen, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu verbessern. COVID-19 hat nach Einschätzung der Befragten keinen nachhaltigen Einfluss auf den Fachkräftemangel. Wichtig ist es zudem, durch geeignete Maßnahmen die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Hier steht die Verlässlichkeit der Dienstplanung an erster Stelle. COVID-19 kann sich auch für die Pflegebranche zum Digitalisierungsbeschleuniger entwickeln. Die Befragten gehen davon aus, dass die Digitalisierung der Pflege durch COVID-19 deutlich beschleunigt wird – dies bejahen 75 Prozent der Befragten.
Im Fokusthema „Immobilie“ ging es vor allem um das Investitionsverhalten. Aus Sicht der Befragten gibt es derzeit überwiegend keinen Investitionsstau. Schwerpunkt bei den Investitionen sind Maßnahmen zur Steigerung und Erhaltung der Attraktivität für die Bewohner – diese sehen mehr als 80 Prozent der Befragten. COVID-19 wird sich hiernach auch auf die zukünftige Gestaltung von Pflegeeinrichtungen auswirken. Einzelzimmer, Schleusen und die Vergrößerung von Bereichen zur Sicher-
3. STUDIENDESIGN: BEFRAGUNG UND TEILNEHMER Der CARE Monitor 2020 stand ganz im Z eichen der COVID-19-Pandemie, welche auch die Pflegebranche, die Bewohnerinnen und Bewohner
mit ihren Angehörigen sowie die Mitarbeitenden vor große Herausforderungen gestellt hat und weiterhin stellt. Knapp 300 Führungskräf-
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
te der Branche haben an der Befragung im Frühjahr und Sommer 2020 teilgenommen.
gemeinnützigen Bereich, 45 Prozent aus dem privaten Bereich und 9 Prozent von öffentlichen Trägern. 47 Prozent der Studienteilnehmer waren Geschäftsführer und 33 Prozent Heimleiter – damit wurden überwiegend Entscheider befragt.
Dabei entsprach die Verteilung über die Trägerschaften etwa der Gesamtverteilung in der Pflegebranche: 46 Prozent aus dem frei-
4. TRENDS IN DER PFLEGE In einem ersten Schritt gibt die Studie einen Überblick über die elf wichtigsten MegaTrends der Pflegebranche und beleuchtet, wie sich diese durch die COVID-Krise verändert haben. Folgende Frage wurde den Studienteilnehmern vor und während der COVID-19 - Pandemie gestellt: „Wie bewerten Sie den Einfluss folgender Trends auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens?“
in der Prä - COVID - Phase auf Platz zwei in der COVID - Phase vorrückte und nun einen Wert von 4,7 einnimmt. Er verdrängte den Einfluss-Faktor Demografische Entwicklung mit einem Wert von 4,3 auf Rang drei. Die stärksten Rückgänge im Trend-Ranking gab es bei Regulierungsfragen. So nahm der Einfluss der Regulierung durch Landesgesetzgeber um einen Wert von -0,7 auf 4,0 ab (Platz 4), bei der Regulierung durch den Bundesgesetzgeber sank der Wert um -0,6 auf 4,0 (Platz 5). Dies unterstreicht, dass unter dem Einfluss der Pandemie die Relevanz von Regulierungsfragen als Thema w eniger stark eingeschätzt wird.
Wichtigster Trend: Fachkräftemangel Wie erwartet ist der Fachkräftemangel nach wie vor der einflussreichste Trend für diesen Wirtschaftszweig (Abb. 1). Auf einer Skala von eins (geringer Einfluss) bis sechs (hoher Einfluss) steht dieser Aspekt mit einem Wert von 5,2 unangefochten an der Spitze. Die größte Veränderung in der Rangfolge gab es beim Kosten- und Effizienzdruck, der von Platz vier
Der Einfluss aller anderen maßgeblichen Trends in der Pflegebranche wird zwar als geringer eingeschätzt als vor der Pandemie, die Rangfolge hat sich dadurch jedoch nicht geändert. So folgen im unteren Mittelfeld
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
te der Branche haben an der Befragung im Frühjahr und Sommer 2020 teilgenommen.
gemeinnützigen Bereich, 45 Prozent aus dem privaten Bereich und 9 Prozent von öffentlichen Trägern. 47 Prozent der Studienteilnehmer waren Geschäftsführer und 33 Prozent Heimleiter – damit wurden überwiegend Entscheider befragt.
Dabei entsprach die Verteilung über die Trägerschaften etwa der Gesamtverteilung in der Pflegebranche: 46 Prozent aus dem frei-
4. TRENDS IN DER PFLEGE In einem ersten Schritt gibt die Studie einen Überblick über die elf wichtigsten MegaTrends der Pflegebranche und beleuchtet, wie sich diese durch die COVID-Krise verändert haben. Folgende Frage wurde den Studienteilnehmern vor und während der COVID-19 - Pandemie gestellt: „Wie bewerten Sie den Einfluss folgender Trends auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens?“
in der Prä - COVID - Phase auf Platz zwei in der COVID - Phase vorrückte und nun einen Wert von 4,7 einnimmt. Er verdrängte den Einfluss-Faktor Demografische Entwicklung mit einem Wert von 4,3 auf Rang drei. Die stärksten Rückgänge im Trend-Ranking gab es bei Regulierungsfragen. So nahm der Einfluss der Regulierung durch Landesgesetzgeber um einen Wert von -0,7 auf 4,0 ab (Platz 4), bei der Regulierung durch den Bundesgesetzgeber sank der Wert um -0,6 auf 4,0 (Platz 5). Dies unterstreicht, dass unter dem Einfluss der Pandemie die Relevanz von Regulierungsfragen als Thema w eniger stark eingeschätzt wird.
Wichtigster Trend: Fachkräftemangel Wie erwartet ist der Fachkräftemangel nach wie vor der einflussreichste Trend für diesen Wirtschaftszweig (Abb. 1). Auf einer Skala von eins (geringer Einfluss) bis sechs (hoher Einfluss) steht dieser Aspekt mit einem Wert von 5,2 unangefochten an der Spitze. Die größte Veränderung in der Rangfolge gab es beim Kosten- und Effizienzdruck, der von Platz vier
Der Einfluss aller anderen maßgeblichen Trends in der Pflegebranche wird zwar als geringer eingeschätzt als vor der Pandemie, die Rangfolge hat sich dadurch jedoch nicht geändert. So folgen im unteren Mittelfeld
8 VINCENTZ NET WORK, HANNOVER | CARE MONITOR 2020
Fachkräftemangel wichtigstes Thema [Mittelwerte]
Hoch
Gering Fachkräftemangel
1
Demografische Entwicklung
2
5,3 4,8 4,7 4,6 4,6
Regulierung durch den/ die Landesgesetzgeber 3 Kosten- und Effizienzdruck
4
Regulierung durch den Bundesgesetzgeber
5
Digitalisierung Geschäftsprozesse
6
Ambulantisierung pflegerischer Leistungen
7
Investitionswettbewerb
8
Konsolidierung des Marktes
9
Qualitätswettbewerb
10
Internationalisierung des Marktes
11
4,1 3,9 3,7 3,6 3,5 3,2
COVID-19 Update 5,2 4,3 4,0 4,7 4,0 4,0 3,5 3,4 3,4 3,3 3,1
Abb. 1 zur Frage: Wie bewerten Sie den Einfluss folgender Trends auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens? Roland Berger
Faktoren wie die Digitalisierung der Geschäftsprozesse (Platz sechs / Wert 4,0), die Ambulantisierung pflegerischer Leistungen (Platz sieben /Wert 3,5) und der Investitionswettbewerb (Platz acht / Wert 3,4).
(Platz zehn / Wert 3,3) sowie die Internationalisierung des Marktes (Platz elf / Wert 3,1). Insgesamt hat es also bis auf wenige Ausnahmen keine großen Veränderungen bei den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Pflegebranche gegeben. Zudem wird allen Trends eine mittlere bis hohe Einflussnahme auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung der Pflegeunternehmen zugeschrieben.
Die Schlusslichter der wichtigsten Entwicklungen, die den Pflegesektor beeinflussen, bilden die Konsolidierung des Marktes (Platz neun / Wert 3,4), der Qualitätswettbewerb
5. FOKUSTHEMA: WIRTSCHAFTLICHKEIT ken. So erwarten die Befragten sowohl bei der Entwicklung der Umsätze als auch der Jahresergebnisse für dieses Jahr deutliche Einbu-
Wie bei den meisten anderen Branchen dürfte sich die Pandemie auch negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Pflegesektors auswir
9 VINCENTZ NET WORK, HANNOVER | CARE MONITOR 2020
Fachkräftemangel wichtigstes Thema [Mittelwerte]
Hoch
Gering Fachkräftemangel
1
Demografische Entwicklung
2
5,3 4,8 4,7 4,6 4,6
Regulierung durch den/ die Landesgesetzgeber 3 Kosten- und Effizienzdruck
4
Regulierung durch den Bundesgesetzgeber
5
Digitalisierung Geschäftsprozesse
6
Ambulantisierung pflegerischer Leistungen
7
Investitionswettbewerb
8
Konsolidierung des Marktes
9
Qualitätswettbewerb
10
Internationalisierung des Marktes
11
4,1 3,9 3,7 3,6 3,5 3,2
COVID-19 Update 5,2 4,3 4,0 4,7 4,0 4,0 3,5 3,4 3,4 3,3 3,1
Abb. 1 zur Frage: Wie bewerten Sie den Einfluss folgender Trends auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens? Roland Berger
Faktoren wie die Digitalisierung der Geschäftsprozesse (Platz sechs / Wert 4,0), die Ambulantisierung pflegerischer Leistungen (Platz sieben /Wert 3,5) und der Investitionswettbewerb (Platz acht / Wert 3,4).
(Platz zehn / Wert 3,3) sowie die Internationalisierung des Marktes (Platz elf / Wert 3,1). Insgesamt hat es also bis auf wenige Ausnahmen keine großen Veränderungen bei den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Pflegebranche gegeben. Zudem wird allen Trends eine mittlere bis hohe Einflussnahme auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung der Pflegeunternehmen zugeschrieben.
Die Schlusslichter der wichtigsten Entwicklungen, die den Pflegesektor beeinflussen, bilden die Konsolidierung des Marktes (Platz neun / Wert 3,4), der Qualitätswettbewerb
5. FOKUSTHEMA: WIRTSCHAFTLICHKEIT ken. So erwarten die Befragten sowohl bei der Entwicklung der Umsätze als auch der Jahresergebnisse für dieses Jahr deutliche Einbu-
Wie bei den meisten anderen Branchen dürfte sich die Pandemie auch negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Pflegesektors auswir
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Starke Eintrübung bei der erwarteten Umsatzentwicklung
[Prozent der Nennungen] Im abgelaufenen Geschäftsjahr?
59%
58% 30% Anstieg
Im laufenden Geschäftsjahr?
Konstant
34% 13% Rückgang
Anstieg
Konstant
7%
11%
Rückgang
Anstieg
Prä-COVID-19
42%
46%
Konstant
Rückgang
COVID-19 Update
Abb. 2 zur Frage: Welche Umsatzentwicklung konnten Sie erreichen bzw. erwarten Sie? Roland Berger
ßen (Abb. 2). Im Vorjahr konnte die Pflegebranche in Deutschland noch eine äußerst positive Umsatzentwicklung für sich verbuchen.
Die Tendenzen in der Umsatzentwicklung schlagen auch auf die erwarteten Jahresergebnisse durch (Abb. 3). 2019 konnte mit 77 Prozent noch der Löwenanteil der Befragten einen Überschuss oder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen und nur 23 Prozent verbuchten ein Defizit.
So erzielten 2019 58 Prozent der Befragten einen Anstieg bei den Erlösen, bei 30 Prozent blieben diese immerhin konstant und nur lediglich 13 Prozent mussten einen Rückgang hinnehmen. Vor Ausbruch der COVID-19-Krise war auch der Ausblick auf das Jahr 2020 von einer Fortsetzung des Wachstumskurses gekennzeichnet: Gut 93 Prozent sahen eine konstante oder ansteigende Umsatzentwicklung für 2020 voraus.
Diese Tendenzen sollten sich auch dieses Jahr weiter fortsetzen, bis die Pandemie den positiven Prognosen einen Strich durch die Rechnung machte und sich auch hier die Vorzeichen umkehrten. Somit rechnen 78 Prozent für 2020 mit einem konstanten oder zurückgehenden Jahresergebnis und nur 19 Prozent mit einem Überschuss.
Mit dem Eintritt in die COVID-19 - Welt hat sich das Blatt gewendet. Dementsprechend erwarten jetzt für 2020 rund 88 Prozent eine konstante oder rückläufige Umsatzentwicklung und nur noch elf Prozent ein Plus.
Blickt man dagegen weiter in die Zukunft, so scheinen sich die negativen Effekte der Pandemie auf das Jahresergebnis 2020 zu beschrän-
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
ken und den mittelfristigen wirtschaftlichen Ausblick für die nächsten fünf Jahre kaum zu beeinflussen. Hier weichen die Werte der Untersuchungen kaum voneinander ab: Demnach prognostizierte über die Hälfte der Teilnehmer sowohl vor und nach Ausbruch der Krise für das Jahr 2025 gleichermaßen ein defizitäres wirtschaftliches Ergebnis. Diese negative Einschätzung auf mittlere Sicht dürfte aus der Erwartung resultieren, dass die künftig steigenden Kosten nicht vollständig an die Bewohner oder sonstige Kostenträger weitergegeben werden können.
Gerade die Pflegebranche war während der COVID-19-Pandemie im März / April 2020 in besonderem Maße mit der Herausforderung konfrontiert, die Versorgung mit kritischen Artikeln wie etwa persönlicher Schutzausrüstung oder Desinfektionsmitteln sicherzustellen (Abb. 4). 93 Prozent der Befragten sahen darin Probleme, von 85% der Befragten wurde die Sicherstellung der Versorgung als herausfordernd bzw. kritisch beschrieben. Für einen vergleichbaren Anteil (43 Prozent) war zusätzlich eine restriktive Verbrauchssteu-
Verschlechterung der Jahresergebnisse in Sicht [Prozent der Nennungen] In 2019?
In 2020?
46%
45%
Ausgeglichen
31%
40%
Defizit
23%
Überschuss
15%
Bis 2025?
19%
23%
26%
34%
25%
22%
46%
52%
52%
COVID-Update Abb. 3 zur Frage: Welches Jahresergebnis konnten Sie erreichen bzw. erwarten Sie kurz- und mittelfristig? Roland Berger
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
erung n otwendig. Dagegen wurde die Situation lediglich von acht Prozent als dramatisch und mit zwischenzeitlichen Versorgungsausfällen beschrieben.
zent bei Anbietern aus dem Ausland auszugleichen. Um künftig Engpässen in der Versorgung mit kritischen Artikeln vorzubeugen, setzt die Mehrheit der Befragten vor allem auf eine höhere Lagerhaltung. Bezüglich weiterer Strategien zum künftigen Umgang mit Versorgungsschwierigkeiten werden verschiedene Ansätze verfolgt.
Bei den Bezugskanälen für diese Artikel blieben für die Mehrheit der Befragten die bestehenden Lieferanten die wichtigste Quelle. Lediglich 20 Prozent versuchten, die Engpässe bei neuen Lieferanten im Inland und 16 Pro-
Probleme bei der Versorgung mit kritischen Artikeln während der Pandemie
[Prozent der Nennungen] Die Versorgungslage war … Dramatisch
Kritisch
43%
Die wichtigsten Bezugskanäle waren …
Unkritisch
8% 7%
48%
Bestehende Lieferanten
20%
Neue Lieferanten aus dem Inland
42%
Neue Lieferanten aus dem Ausland Staatliche Versorgungswege (Bund, Land)
Herausfordernd
Sonstige
16% 10% 6%
Abb. 4 zur Frage: Wie bewerten Sie Ihre Versorgung mit kritischen Artikeln (z.B. persönliche Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel) während der COVID-19-Pandemie? Roland Berger
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Ausgleich durch Pflege-Rettungsschirm [Prozent der Nennungen]
[Prozent der Nennungen]
Mindereinnahmen aufgrund von (Teil-) Schließungen oder Aufnahmestopp
37% 33%
Erhöhte Sachmittelaufwendungen Mindereinnahmen aufgrund von Nichtinanspruchnahme von Pflegeleistungen
Nicht zu bewerten Gar nicht
13%
Erhöhte Personalaufwendungen aufgrund von erhöhtem Personaleinsatz
8%
Erhöhte Personalaufwendungen zur Kompensation von Personalausfall
7%
Mindereinnahmen aufgrund von Personalausfall
2%
8%
Vollständig
10% 7% ∑ 41%
Teilweise
Hauptsächlich
34%
41%
Abb. 5 zu den Fragen: - Falls Sie den Pflege-Rettungsschirm in Anspruch genommen haben, was waren die Gründe hierfür? - Inwieweit gleichen die Maßnahmen des Pflege-Rettungsschirms Ihre Einnahme-ausfälle und Kostensteigerungen aus? Roland Berger
Die Inanspruchnahme des Pflege-Rettungsschirms: Motive und Bewertung
Sachmittelaufwand an. Dagegen spielen erhöhte Personalaufwendungen bzw. Mindereinnahmen aufgrund von Personalausfall nur eine untergeordnete Rolle.
Die Bundesregierung hatte unmittelbar nach Eintreffen der ersten COVID -Welle im Frühjahr den Pflege-Rettungsschirm auf den Weg gebracht, um die finanziellen Belastungen und außergewöhnlichen Kraftanstrengungen der stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen infolge der COVID-19-Krise zu entschärfen. Dieser soll helfen, die COVID-bedingten Mehrausgaben und Mindereinnahmen in der P flege zu refinanzieren.
Noch entscheidender ist die Frage, inwieweit die Maßnahmen des Pflege-Rettungsschirms die Einnahmeausfälle und Kostensteigerungen durch die COVID-19-Pandemie auch wirklich ausgleichen konnten. Insgesamt fällt die Bewertung dieser politischen Maßnahme positiv aus. Immerhin erwarten über 40 Prozent der Befragten einen vollständigen oder hauptsächlichen Ausgleich der Einnahmeausfälle und Kostensteigerungen. Nur acht P rozent gehen davon aus, dass der Pflege-Rettungsschirm diese nicht kompensieren kann. Somit hat die Politik mit dieser Maßnahme einen guten Job gemacht und es ist ihr gelungen, die COVID-19-bedingten Herausforderungen der Pflegebranche zu entschärfen.
Das Hauptmotiv für die Inanspruchnahme des Rettungsschirmes lag für die Studienteilnehmer vor allem darin, die Mindereinnahmen aufgrund von (Teil-) Schließungen oder Aufnahmestopps zu kompensieren (Abb. 5). Immerhin ein Drittel gibt als wichtigen Grund für die Inanspruchnahme einen erhöhten
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
6. FOKUSTHEMA: ERGEBNISVERBESSERUNG Durch die sinkenden Umsatz- und Ergebniserwartungen infolge der COVID-Krise kommt dem Thema Ergebnisverbesserung nun eine entscheidende Bedeutung zu. Bereits zum heutigen Stand befinden sich rund 35 Prozent der Befragten in einer finanziellen Restrukturierung bzw. in einem umfangreichen Ergebnis-Verbesserungsprogramm.
Spitzenreiter unter den wichtigsten Maßnahmen zur Erlössteigerung ist ganz klar die Verhandlung höherer Preise, wie 85 Prozent der Befragten angeben (Abb. 6). Allerdings würde sich diese Maßnahme stark auf die Eigenanteile auswirken und somit Bewohner und Kommunen belasten.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Erlössteigerung 2020 [Prozent der Nennungen] Verhandlung höherer Preise
1
Erweiterung des Leistungsportfolios - Tagespflege
2
Steigerung der Auslastung
3
Erweiterung des Leistungsportfolios - Betreutes Wohnen
4
Erweiterung des Leistungsportfolios - Quartierskonzept
5
Erweiterung des Leistungsportfolios - Ambulante Pflege
6
Vermarktung zusätzlicher Services an Bewohner und Angehörige 7 Erweiterung des Leistungsportfolios - Kurzzeitpflege
8
Erweiterung des Leistungsportfolios - Wohngemeinschaften
9
Fokussierung auf Premiumsegment
10
Erweiterung des Leistungsportfolios - Hospiz
11
85% 33% 31% 28% 23% 21% 20% 17% 13% 7% 6%
Abb. 6 zur Frage: In welchen Bereichen liegen die wichtigsten der in 2020 zu ergreifenden Maßnahmen zur Erlössteigerung? Roland Berger
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Mit großem Abstand steht die Erweiterung des Leistungsportfolios in der Tagespflege auf dem zweiten Platz (33 Prozent), gefolgt von der Steigerung der Auslastung (31 Prozent). Zudem sehen viele Vertreter der Pflegebranche in der steigenden Nachfrage nach unterschiedlichen Pflege- und Wohnkonzepten eine Chance, ihr Portfolio zu erweitern. Somit bietet aus Sicht der Befragten die Erweiterung des Leistungsportfolios in folgenden Bereichen eine gute Aussicht auf Erlössteigerungen: Betreutes Wohnen (28 Prozent), Quartiers konzept (23 Prozent) und Ambulante Pflege (21 Prozent).
und Angehörige (20 Prozent), die Erweiterung des Leistungsportfolios durch Kurzzeitpflege (17 Prozent), Wohngemeinschaften (13 Prozent) oder Hospiz (sechs Prozent) sowie eine Fokussierung auf das Premiumsegment (sieben Prozent). Bei den wichtigsten Maßnahmen zur Kostensenkung steht eindeutig die Reduktion von Sachkosten an erster Stelle – hier werden (trotz aktuell spürbarer Mehraufwendungen für die Ausstattung mit Schutzmitteln) am ehesten Einsparoptionen gesehen (Abb. 7). Dies gaben 73 Prozent der Befragten an. Auch bei der Verminderung von Finanzierungskosten sehen 40 Prozent Potenziale zur Aufwandsreduktion – hier wirkt sich das unvermindert niedrige Zinsniveau aus.
Eher untergeordnete Rollen bei den Maßnahmen zur Umsatzsteigerung spielen die Vermarktung zusätzlicher Services an Bewohner
Die wichtigsten Maßnahmen zur Kostensenkung 2020
[Prozent der Nennungen] Reduktion von Sachkosten
73%
1
40%
Reduktion von Finanzierungskosten 2 Reduktion der Mietbelastung
3
Reduktion von sonstigem Personal
4
Reduktion von Pflegepersonal
5
17% 13% 3%
Abb. 7 zur Frage: In welchen Bereichen liegen die wichtigsten der in 2020 zu ergreifenden Maßnahmen zur Kostensenkung? Roland Berger
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
Dagegen geben nur 17 Prozent die Reduzierung der Mietbelastung als mögliche Maßnahme an. Dies kann unter anderem an starren Mietverträgen oder an als moderat empfundenen Mietpreisen liegen. Die Reduktion von Pflegepersonal wird im Allgemeinen nicht als Maßnahme zur Kostensenkung betrachtet. Dagegen ist im Bereich Personal eher mit höheren Kosten zu rechnen. Die Befragten
rechnen in 2020 mit einer durchschnittlichen Personalkostensteigerung für Pflegefachkräfte in Höhe von sieben Prozent. Zwischen den Bundesländern bestehen hier große Unterschiede. Für Sachsen (11 Prozent), Hessen (neun Prozent) und Niedersachsen (rund neun Prozent) wurden von den Befragten die höchsten Zuwächse genannt.
7. FOKUSTHEMA: IMMOBILIE Für die Attraktivität von stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen spielen der Zustand und die Ausstattung der Gebäude eine ganz wesentliche Rolle – sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeitende. Deswegen haben wir Fragen nach einem potenziellen Investitionsstau, geplanten Schwerpunkten bei zukünftigen Investitionen und den Auswirkungen der COVID-Krise auf die künftige bauliche Gestaltung in die Studie aufgenommen.
Eigentümer der Immobilien und verfügt damit auch über die vollständige Entscheidungsmacht über Renovierung und Umbau. Bei dem kleinen Teil der Studienteilnehmer, die nicht ausreichend Investitionen getätigt hatten, scheint kein klarer, übergreifender Grund dafür erkennbar zu sein. Allein nicht ausreichende Einnahmen aus dem laufenden Betrieb und fehlende externe Finanzierungsmöglichkeiten stechen etwas hervor.
Beim Thema Immobilien im Pflegebereich ist häufig von einem Investitionsstau die Rede. Dieser Aspekt konnte jedoch in dieser Umfrage nicht bestätigt werden, denn nahezu 70 Prozent geben an, dass sie in der Vergangenheit ausreichend investiert haben (Abb. 8). Allerdings ist lediglich eine knappe Mehrheit der Befragten innerhalb des kompletten Portfolios
Doch wie wird sich das Investitionsverhalten in den nächsten fünf Jahren darstellen? Bis 2025 haben 54 Prozent der Befragten vor, pro Jahr fünf bis zehn Prozent ihres Umsatzes in Baumaßnahmen zu investieren, 20 Prozent sogar mehr als zehn Prozent (Abb. 9). Dagegen planen lediglich 26 Prozent der Teilnehmer weni-
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Dagegen geben nur 17 Prozent die Reduzierung der Mietbelastung als mögliche Maßnahme an. Dies kann unter anderem an starren Mietverträgen oder an als moderat empfundenen Mietpreisen liegen. Die Reduktion von Pflegepersonal wird im Allgemeinen nicht als Maßnahme zur Kostensenkung betrachtet. Dagegen ist im Bereich Personal eher mit höheren Kosten zu rechnen. Die Befragten
rechnen in 2020 mit einer durchschnittlichen Personalkostensteigerung für Pflegefachkräfte in Höhe von sieben Prozent. Zwischen den Bundesländern bestehen hier große Unterschiede. Für Sachsen (11 Prozent), Hessen (neun Prozent) und Niedersachsen (rund neun Prozent) wurden von den Befragten die höchsten Zuwächse genannt.
7. FOKUSTHEMA: IMMOBILIE Für die Attraktivität von stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen spielen der Zustand und die Ausstattung der Gebäude eine ganz wesentliche Rolle – sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeitende. Deswegen haben wir Fragen nach einem potenziellen Investitionsstau, geplanten Schwerpunkten bei zukünftigen Investitionen und den Auswirkungen der COVID-Krise auf die künftige bauliche Gestaltung in die Studie aufgenommen.
Eigentümer der Immobilien und verfügt damit auch über die vollständige Entscheidungsmacht über Renovierung und Umbau. Bei dem kleinen Teil der Studienteilnehmer, die nicht ausreichend Investitionen getätigt hatten, scheint kein klarer, übergreifender Grund dafür erkennbar zu sein. Allein nicht ausreichende Einnahmen aus dem laufenden Betrieb und fehlende externe Finanzierungsmöglichkeiten stechen etwas hervor.
Beim Thema Immobilien im Pflegebereich ist häufig von einem Investitionsstau die Rede. Dieser Aspekt konnte jedoch in dieser Umfrage nicht bestätigt werden, denn nahezu 70 Prozent geben an, dass sie in der Vergangenheit ausreichend investiert haben (Abb. 8). Allerdings ist lediglich eine knappe Mehrheit der Befragten innerhalb des kompletten Portfolios
Doch wie wird sich das Investitionsverhalten in den nächsten fünf Jahren darstellen? Bis 2025 haben 54 Prozent der Befragten vor, pro Jahr fünf bis zehn Prozent ihres Umsatzes in Baumaßnahmen zu investieren, 20 Prozent sogar mehr als zehn Prozent (Abb. 9). Dagegen planen lediglich 26 Prozent der Teilnehmer weni-
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Investitionsverhalten in Immobilien
[Prozent der Nennungen]
Nein
22% 24%
[Prozent der Nennungen] Unzureichende Einnahmen
Gemischtes Portfolio
Nein Mieter
[Prozent der Nennungen]
Weitere
32%
38%
44%
53%
68%
Ja
Ja Eigentümer
18% Fehlende externe Finanzierungsmöglichkeiten
Abb. 8 zu den Fragen: - Sind Sie Eigentümer der Immobilie/n? - Wurde in der Vergangenheit in ausreichendem Maße investiert? - Warum wurde nicht ausreichend investiert? Roland Berger
arbeitenden (67 Prozent). Die Aufrechterhaltung des Betriebs geben 52 Prozent als Motiv dafür an. Die häufig kritisierten Strukturvorgaben wie etwa feste qm-Größen je Zimmer und Einzelzimmerquoten werden nur von 48 Prozent der Befragten als Schwerpunkt der Baumaßnahmen genannt.
ger als fünf Prozent ihrer Erlöse in Bauvorhaben zu stecken. Mehr als jeder zweite Vertreter der Pflegebranche (56 Prozent) beurteilt die Höhe seiner Investitionen als ausreichend.
Schwerpunkte und Motive der Bauvorhaben
Künftige Trends bei den Pflege- und Wohnformen
Bei den Schwerpunkten der Investitionen in Immobilien liegt die Sanierung mit 67 Prozent deutlich vor dem Neubau, den lediglich ein gutes Drittel der Studienteilnehmer favorisiert. Die Hauptmotive für die Durchführung von Baumaßnahmen und Sanierungen finden sich eindeutig in der Steigerung bzw. der Erhaltung der Attraktivität der Immobilien für die Bewohner (83 Prozent) sowie für die Mit-
Bei der Frage nach der zukünftigen Relevanz bestimmter Pflege- und Wohnformen stehen die Ambulante Pflege, die Kurzzeitpflege und die Tagespflege ganz oben im Ranking der Studienteilnehmer. Das Mittelfeld belegen Betreutes Wohnen, die stationäre Pflege sowie
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Investition in die Zukunft [Prozent der Nennungen]
< 10% des Umsatzes
[Prozent der Nennungen]
Ja
< 5% des Umsatzes
20%
56%
26%
44%
54% 5-10% des Umsatzes
Nein
Abb. 9 zu den Fragen: - Wie hoch schätzen Sie den Anteil des Umsatzes, der bis 2025 durchschnittlich pro Jahr in Baumaßnahmen investiert wird? - Ist dieses Volumen ausreichend, um den langfristigen Erfolg sicherzustellen? Roland Berger
Hospiz. Die Schlusslichter bilden Quartierskonzepte, Wohngemeinschaften und die außerklinische Intensivpflege.
Auswirkungen der COVID-Krise auf die künftige bauliche Gestaltung
Insgesamt zeigt sich hier jedoch ein eher uneinheitliches Bild, da die Befragten kaum zwischen den verschiedenen Wohnformen differenzieren. Deswegen ist davon auszugehen, dass es zukünftig nicht eine einzige vorherrschende Pflege- und Wohnform geben wird, sondern eine Mischung aus verschiedenen Angeboten. Schließlich ist die jeweils nachgefragte Pflege- und Wohnform stark abhängig von den persönlichen Bedürfnissen der Bewohner und so hat jede Form ihre Daseinsberechtigung.
Natürlich wirken sich die Effekte durch COVID-19 auch auf die künftige bauliche Gestaltung von Pflegeeinrichtungen aus. Das resultiert insbesondere aus der Notwendigkeit, eine durch die Pandemie erforderliche stärkere Separierung der Bewohner und Einhaltung von größeren Abständen sicherzustellen. Um die Hygienevorschriften einzuhalten, müssen vor allem die Einzelzimmerquoten erhöht, Schleusen eingebaut, sowie die Essbereiche und Aufenthaltsräume vergrößert werden.
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8. FOKUSTHEMA: PERSONAL Das Thema Personal ist ein kritischer Erfolgsfaktor für den Pflegesektor. Natürlich schlägt sich der weitverbreitete Fachkräftemangel auch hier nieder, wie der hohe Stellenwert dieses Themas als Spitzenreiter im Ranking der wichtigsten Trends der Pflegebranche deutlich macht. Hier stellen sich insbesondere die Fragen, inwiefern die Pandemie zu einem Imagegewinn des Pflegeberufs geführt hat sowie welche vielversprechenden Maßnahmen die
Betreiber von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen anwenden, um Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen. Anders als vermutet, haben die zahlreichen Sympathiebekundungen der Bevölkerung und die positive Medienberichterstattung während der Pandemie bisher nicht zu einem Imagegewinn des Pflegeberufs geführt (Abb. 10). So geht nur ein gutes
Keine Aufwertung des Pflegeberufs durch die Pandemie [Prozent der Nennungen]
[Prozent der Nennungen]
Negativ
Ja
6%
29% Neutral
71%
29% 66%
Nein
Abb. 10 zu den Fragen: - Hat durch die Pandemie eine nachhaltige Aufwertung der Pflegeberufs stattgefunden? - Wie wurde der Pflegebonus von den Mitarbeitern aufgenommen? Roland Berger
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Positiv / sehr positiv
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Viertel der Befragten (29 Prozent) davon aus, dass der Pflegeberuf durch die COVID-19- Krise nachhaltig aufgewertet wurde.
mern eine verlässliche Dienstplanung die mit Abstand wichtigste Maßnahme – noch vor einer Verbesserung der Vergütung.
Das schlägt sich natürlich in der wahrgenommenen Attraktivität der Arbeitsplätze in Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege nieder. Demnach sorgt die Pandemie nach Ansicht der Befragten nicht für ein erhöhtes Interesse an Ausbildungsplätzen für Pflegehilfskräfte oder Pflegefachkräfte. 16 Prozent bzw. 27 Prozent gehen sogar von einer Abnahme der Bewerberzahlen für einen Ausbildungsplatz aus. Ähnlich negativ wird auch die Bewerberzahl für ausgebildete Kräfte eingeschätzt.
Von mittlerer Bedeutung sind für die Bindung der Mitarbeitenden Aspekte wie die Bereitstellung von Dienstkleidung und Wäscheservice, die Unterstützung bei der Suche nach Kinderbetreuung oder das Angebot von Personal essen und -getränken. Eine untergeordnete Rolle spielen die Bereitstellung von Personalwohnungen, eine Erhöhung der Urlaubstage oder Austauschprogramme mit anderen Heimen. Damit machen die Ergebnisse der Studie einen höchst interessanten Aspekt deutlich: Während sich politische Initiativen zurzeit stark auf das Thema Gehalt in der Pflege fokussieren – etwa aktuelle Tarifgespräche und die Forderung nach einer Anhebung des Mindestlohns – scheint intern jedoch vor allem eine verbesserte Work-Life-Balance durch verlässliche Dienstplanungen für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden höchste Priorität zu haben.
Um die besonderen Herausforderungen und Belastungen in Altenpflegeheimen und in der ambulanten Pflege zu würdigen, hat die Politik eine einmalige Prämie für Pflegekräfte auf den Weg gebracht. Der Pflegebonus wurde von den Mitarbeitenden zu 95 Prozent als neutral, positiv oder sehr positiv wahrgenommen.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Personalbindung
Die wichtigsten Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter
Der erwartete Rückgang der Bewerberzahlen macht es für Betreiber von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen umso wichtiger, die aktuell Mitarbeitenden im eigenen Unternehmen zu halten. Für eine erfolgreiche Personalbindung ist laut Studienteilneh-
Angesichts des Fachkräftemangels und da der Pflegeberuf durch die COVID-Krise keinen Image-Gewinn erzielt hat, müssen aus
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
Sicht der Befragten weitere Anstrengungen unternommen werden, um neues Personal zu rekrutieren. Die wichtigste Maßnahme zur Gewinnung neuer Mitarbeitender sehen die Befragten in erster Linie in einer Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität, dicht gefolgt von einer Erhöhung der Zahl der eigenen Ausbil-
dungsplätze. Weiterhin setzen die Vertreter der Pflegebranche auf die verstärkte Nutzung von Social Media wie Facebook, Instagram und LinkedIn oder auf klassische Marketingmaßnahmen. Dagegen spielt die Suche nach ausländischen Fachkräften als Alternative nur eine kleinere Rolle.
9. FOKUSTHEMA: DIGITALISIERUNG Zweifelsohne kann die Digitalisierung einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Qualität der Betreuungsleistungen zu verbessern und die Effizienz sowie die Attraktivität für die Mitarbeitenden in der Pflegebranche zu erhöhen. Richtig eingesetzt hilft sie, die Pflegekräfte und das Management von aufwendigen Routine-Tätigkeiten (wie z. B. in der Dokumentation) zu entlasten und mehr Zeit für die Betreuung der Patienten und Bewohner zu ermöglichen. Trotzdem herrscht häufig das Bild in der Öffentlichkeit vor, dass der Pflegesektor bei der digitalen Transformation noch einen großen Nachholbedarf hat und anderen Branchen weit hinterherhinkt.
Durchschnitt lediglich rund vier Prozent ihres Umsatzes in die Digitalisierung. Auf die Frage, ob dieses Budget den Anforderungen genügt, fallen die Antworten zweigeteilt aus. Mit 56 Prozent schätzt nur etwas mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer die für diesen Bereich vorgesehenen Mittel als ausreichend ein.
Auf den ersten Blick zeigen die Studienteilnehmer eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien (Abb. 11). 89 Prozent geben an, Digitalisierungsmaßnahmen umzusetzen. Allerdings investieren die Befragten im
Hinzu kommt die Frage, welche Auswirkungen die COVID-Krise auf die digitale Transformation in der Pflegebranche hat (Abb. 12). Zentrales Ergebnis ist, dass drei Viertel der Befragten davon ausgeht, dass die Pandemie die Digita-
Um die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben, setzen die Betreiber von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen vor allem auf die Schulung der eigenen Mitarbeitenden, die Verankerung des Themas in der Organisation (CIO) oder ferner auch auf die Einbeziehung externer Berater.
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Sicht der Befragten weitere Anstrengungen unternommen werden, um neues Personal zu rekrutieren. Die wichtigste Maßnahme zur Gewinnung neuer Mitarbeitender sehen die Befragten in erster Linie in einer Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität, dicht gefolgt von einer Erhöhung der Zahl der eigenen Ausbil-
dungsplätze. Weiterhin setzen die Vertreter der Pflegebranche auf die verstärkte Nutzung von Social Media wie Facebook, Instagram und LinkedIn oder auf klassische Marketingmaßnahmen. Dagegen spielt die Suche nach ausländischen Fachkräften als Alternative nur eine kleinere Rolle.
9. FOKUSTHEMA: DIGITALISIERUNG Zweifelsohne kann die Digitalisierung einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Qualität der Betreuungsleistungen zu verbessern und die Effizienz sowie die Attraktivität für die Mitarbeitenden in der Pflegebranche zu erhöhen. Richtig eingesetzt hilft sie, die Pflegekräfte und das Management von aufwendigen Routine-Tätigkeiten (wie z. B. in der Dokumentation) zu entlasten und mehr Zeit für die Betreuung der Patienten und Bewohner zu ermöglichen. Trotzdem herrscht häufig das Bild in der Öffentlichkeit vor, dass der Pflegesektor bei der digitalen Transformation noch einen großen Nachholbedarf hat und anderen Branchen weit hinterherhinkt.
Durchschnitt lediglich rund vier Prozent ihres Umsatzes in die Digitalisierung. Auf die Frage, ob dieses Budget den Anforderungen genügt, fallen die Antworten zweigeteilt aus. Mit 56 Prozent schätzt nur etwas mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer die für diesen Bereich vorgesehenen Mittel als ausreichend ein.
Auf den ersten Blick zeigen die Studienteilnehmer eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien (Abb. 11). 89 Prozent geben an, Digitalisierungsmaßnahmen umzusetzen. Allerdings investieren die Befragten im
Hinzu kommt die Frage, welche Auswirkungen die COVID-Krise auf die digitale Transformation in der Pflegebranche hat (Abb. 12). Zentrales Ergebnis ist, dass drei Viertel der Befragten davon ausgeht, dass die Pandemie die Digita-
Um die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben, setzen die Betreiber von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen vor allem auf die Schulung der eigenen Mitarbeitenden, die Verankerung des Themas in der Organisation (CIO) oder ferner auch auf die Einbeziehung externer Berater.
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Digitale Aufgeschlossenheit und Budgets [Prozent der Nennungen]
[Prozent der Nennungen]
Ja
Ja
56%
89% 11%
44%
Nein
Nein
Abb. 11 zu den Fragen: - Setzen Sie in Ihrem Haus/Ihren Häusern Digitalisierungsmaßnahmen um? - Ist ihr derzeitiges Budget ausreichend? Roland Berger
lisierung in der Pflege beschleunigen wird. Die Mehrheit von 66 Prozent ist der Meinung, dass der Digitalisierungsfortschritt infolge von COVID-19 um ein bis zwei Jahre nach vorne verschoben wird, 34 Prozent rechnen sogar mit einer Beschleunigung von drei bis fünf Jahren.
änderung. Waren vor Ausbruch der Pandemie noch Probleme beim Datenaustausch und die Datensicherheit die zweitgrößte Hürde für die Pflegebranche, so nehmen diesen Platz heute ein zu hoher Investitionsbedarf und fehlende finanzielle Mittel ein. An dritter Stelle der Ranking-Skala steht unverändert mangelndes digitales Know-how im Unternehmen, gefolgt von der Verfügbarkeit geeigneter Angebote/ Produkte.
Dabei scheint die Pandemie jedoch nicht dazu beizutragen, die zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen zu senken. Das heißt, das Ranking der Umsetzungshürden sieht in der vor und während der COVID - 19-Pandemie durchgeführten Befragung nahezu identisch aus. So sorgt nach wie vor die fehlende Standardisierung von IT-Schnittstellen für die größten Herausforderungen in diesem Bereich. Lediglich auf dem zweiten Platz gab es eine signifikante Ver-
Bemerkenswert ist der Aspekt, dass die eigenen Mitarbeitenden laut Befragung bei der Umsetzung der Digitalisierungsmaßnahmen eine höhere Hürde darstellen als Bewohner oder Angehörige. Unverändert belegt die Automatisierung administrativer Prozesse den Spitzenplatz bei den
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Effekte der Pandemie auf die digitale Transformation
[Prozent der Nennungen]
Um 3 bis 5 Jahre
Ja
75%
34%
66%
25%
Nein
Um 1 bis 2 Jahre
Abb. 12 zur Frage: Wird die Digitalisierung in der Pflege durch COVID - 19 beschleunigt? Wenn ja, um wie viele Jahre? Roland Berger
wichtigsten Zielen der Digitalisierung in der Pflegebranche. Die einzige bemerkenswerte Ausnahme zeigt sich auf dem zweiten Platz. Hier kletterte der Punkt erhöhter Komfort für die Bewohner von Rang sieben vor der Krise auf aktuell Rang zwei und verdrängte damit die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität auf Platz drei. Es folgen weitere Aspekte wie die Steigerung der Zeit für die „Pflege am Menschen“, erhöhte Sicherheit für die Mitarbeitenden, die Steigerung der Wirtschaftlichkeit sowie eine erhöhte Sicherheit und ein erhöhter Komfort für die Bewohner.
wurde. Hier wirkt sich aus, dass sich durch COVID-19 auch die Akzeptanz von Digitalisierung bei den Bewohnern und den Angehörigen verstärkt hat. Durch den Ausbruch des Coronavirus hat dieser Punkt einen deutlichen Vertrauenszuwachs erhalten. Die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität durch den Einsatz von Digitalisierungsmaßnahmen hat immer noch einen hohen Stellenwert. Bezüglich zusätzlicher Erlöse oder Effekte auf die Gewinnung zusätzlicher Bewohner durch Digitalisierung bleiben die Befragten skeptisch.
Auffällig ist also, dass der Digitalisierung vor der Pandemie die Unterhaltung und Komfortsteigerung der Bewohner noch nicht zugetraut
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CARE MONITOR 2020 2020 VINCENTZ COVID-19: FOLGEN UND LEARNINGS W H I T E PA P E R
10. FOLGEN UND LEARNINGS Mit dem Thema „COVID-19: Folgen und Learnings“ haben CARE Invest und Roland Berger die aktuell drängendste Herausforderung der Pflegebranche in den Fokus ihres ersten „CARE Monitor“ gestellt. Das neue Branchenbarometer für den Pflegebereich wird beginnend in 2020 als jährlich durchgeführte Umfrage regelmäßig die wichtigsten Themen dieses Sektors beleuchten.
Beitrag dazu leisten, die negativen wirtschaftlichen Effekte zu begrenzen. Alles in allem hat die Pflegebranche die Herausforderungen der Pandemie also relativ gut in den Griff bekommen und von der Politik maßgebliche Unterstützung erhalten. Nun müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Pflegeeinrichtungen sind gefordert, insbesondere an der Weiterentwicklung von Prozessen und Strukturen zu arbeiten sowie weitere Potenziale bei Kostensenkungen und Erlössteigerungen auszuloten. Und: die Digitalisierung aktiv und ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und der Mitarbeitenden zu gestalten.
Zweifelsohne hat die Pandemie die stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen in besonderem Maße getroffen. Zumindest in Teilbereichen ist es der Branche jedoch gelungen, mit kreativen Maßnahmen gegenzusteuern und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Auch die Politik konnte einen wesentlichen
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Sie erkennen Herausforderungen, Sie entwickeln Strategien und Sie n utzen Chancen für Ihre Einrichtungen in der Pflegewirtschaft in Deutschland? Im Management von Einrichtungen der Pflege unterstützt Sie dabei die Reihe CARE Monitor. Der Branchendienst CARE Invest und die Unternehmens beratung Roland Berger stellen mit dem CARE Monitor ein neues Branchenbarometer vor, das beginnend mit dieser Ausgabe 2020 regelmäßig auf Jahresbasis die relevanten Trends, Themen und Herausforderungen aufgreift. Die erste Befragung dieser Reihe kommt an dem in diesem Jahr alles bestimmenden Thema COVID-19 natürlich nicht vorbei. Daher widmen wir diesem Thema den notwendigen Raum. Aber wir schauen auch auf die langfristigen Trends im Bereich Pflege. Es geht insbesondere um den M angel an Fachkräften, die notwendige Digitalisierung (die einen wesentlichen Schlüssel für die Verbesserung der Attraktivität von Pflege als Arbeitsplatz darstellt) und die bauliche Weiterentwicklung. So entsteht ein schlüssiges Bild dessen, was die Pflegeszene aktuell bewegt und wohin sie sich entwickeln wird. Aus den Antworten der Befragten werden die wichtigsten Auswirkungen und Konsequenzen für die Pflege in Deutschland heraus gearbeitet. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Umfrage im Jahr 2021.
ISBN 978-37486-0446-4