Bibliothekswesen in England: Eine Einführung [Reprint 2012 ed.] 9783111478050, 9783598105678


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German Pages 74 [76] Year 1985

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Table of contents :
Inhalt
Einführung
Rolle und Aufgaben des Staates
Übersicht der verschiedenen Bibliothekstypen
Öffentliche Bibliotheken (public libraries)
Hochschulbibliotheken (academic libraries)
Nationalbibliotheken
Spezialbibliotheken
Ausbildung
Der bibliothekarische Fachverband “Library Association”
Internationale Aktivitäten
Bibliotheksübergreifende Einrichtungen
Literaturverzeichnis
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Bibliothekswesen in England: Eine Einführung [Reprint 2012 ed.]
 9783111478050, 9783598105678

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saur

Bibliothekswesen in England Eine Einführung

Von Elisabeth Simon Unter Mitarbeit von Blaise Cronin, Derek Handley, Jennifer Marshmann, Michael Wells

K*G*Saur München · New Yorh ·

•Paris 1985

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Simon, Elisabeth: Bibliothekswesen in England : e. Einf. / von Elisabeth Simon. Unter Mitarb. von Blaise Cronin . . . - München ; New York ; London ; Paris : Saur, 1985. ISBN 3-598-10567-3

© 1985 by K.G. Saur Verlag KG, München Printed in the Federal Republic of Germany Satz: Fotosatz Buck, 8300 Kumhausen Druck: WS Druckerei Werner Schaubruch, Mainz Binden: Verlagsbuchbinderei Kränkl, Heppenheim ISBN 3-598-10567-3

5

Inhalt

Einführung

7

Rolle und Aulgaben des Staates

9

Übersicht der verschiedenen Bibliothekstypen

12

öffentliche Bibliotheken (Public Libraries) Geschichte Bibliotheksgesetzgebung Verwaltung Bibliothekspersonal Benutzer Besondere Dienstleistungen

14 14 17 19 20 22 27

Hochschulbibliotheken (Academic Libraries) Universitätsbibliotheken Das Library Committee Das University Grant Committee Zentralbibliotheken und Institutsbibliotheken Personal Bibliotheken der Fachhochschulen Standing Conference of National and University (Libraries) (SCONUL)

29 29 30 31 36 36 38 39

Nationalbibliotheken British Library Geschichte der Entstehung Organisationsstruktur Abteilungen

39 40 41 41 42

Spezialbibliotheken Mitarbeiter Benutzer Association for Information Management (Aslib) Institute of Information Scientists

48 49 50 51 52

Ausbildung Studium der Bibliotheks- und Informationwissenschaft Lehranstalten: School of Librarianship, Brighton Polytechnic und University of Wales, School of Librarianship and Information Studies, Aberystwyth

52 55

The Library Association (LA)

59

Internationale Aktivitäten

66

Bibliotheksübergreifende Einrichtungen

66

Literaturverzeichnis

69

56

7 Einführung Diese Einführung richtet sich an jeden, der sich in Form eines zusammengefaßten Überblicks Uber Aufbau und Struktur des Bibliothekswesens unseres europäischen'Nachbarlandes Großbritannien informieren möchte. Da bisher keine vergleichbaren Einfuhrungen vorliegen, schien es notwendig, die in zahlreichen, vor allem ausländischen Publikationen verstreuten Einzelheiten zu diesem Thema in der hier vorgelegten Form zusammenzufassen. Das Buch versteht sich somit als einführender Leitfaden für alle Bibliothekare und Bibliotheken, die sich mit dem englischen Bibliothekswesen beschäftigen wollen, sei es auf Grund von Begegnungen mit Fachkollegen aus diesem Land oder als Studenten, die sich auf einen Studienaufenthalt in Großbritannien vorbereiten wollen. Es soll zum besseren Verständnis der bibliothekarischen Institutionen beitragen. Bei fachlichen Begegnungen und Gesprächen von deutschen Bibliothekaren mit ihren ausländischen Kollegen ergeben sich nicht selten Probleme, die vor allem darauf beruhen, daß das Bibliothekswesen in den einzelnen Ländern so unterschiedlich organisiert ist, und die gegenseitige Kenntnis hierüber oft nur lückenhaft ist. Daher kommt es, daß deutsche Bibliothekare immer wieder bemerken, daß es ihnen schwerfalle- trotz guter Fremdsprachenkenntnisse in Englisch· Anknüpfungspunkte für eine fachliche Diskussion zu finden. Wer von den deutschen Bibliothekaren weiß schon, wie der englische Bibliotheksverband strukturiert ist, was die Buchstaben FLA hinter dem Namen vieler bekannter Bibliothekare bedeuten, und worin zum Beispiel der Unterschied zwischen einem 'library assistant 1 und einem 'assistant librarian' besteht. Die Auswahl der Themen und Schwerpunkte basiert auf einer in vielen Jahren gewonnenen Erfahrung im beruflichen Umgang mit Fachkollegen aus England. Bibliothekare aus der Bundesrepublik Deutschland sind über zahlreiche Verbände eng mit der internationalen Zusammenarbeit verknüpft und in zahlreichen internationalen Verbänden vertreten, eine Arbeit, die glücklicherweise noch ausgeweitet werden konnte. Dabei handelt es sich aber nur um wenige Vertreter der Kol 1 egenschaft. Für diese, die aufgrund ihrer Auslandsbeziehungen eine gute Kenntnis über das englische Bibliothekswesen erwerben konnten, ist dieses Buch nicht gedacht. Alle Studenten und Kollegen, die sich aber immer mehr für die berufliche Arbeit außerhalb ihrer eigenen Bibliothek interessieren, können von dieser Einführung profitieren. Das Buch läßt sich nicht der sogenannten "comparative librarianship" zuordnen, da es dann umfassender sein müßte. Bei der vergleichenden Bibliothekswissenschaft muß der soziologische und historische Umkreis der zu betrachtenden Phänomene herangezogen werden, da nur so ein Vergleich möglich ist. Darauf mußte hier bewußt verzichtet werden. Jede Bibliothek- sei sie wissenschaftlich oder öffentlich- ist als Einrichtung der anderen zwar ähnlich, aber ebenso abhängig von der Umgebung. Daher ist sie auch verschieden von anderen gleichen Typs im eigenen Lande, erst recht von denen des Auslandes. Besonders deutlich wird dies bei dem Bibliothekswesen Großbritanniens. So unterscheiden sich nicht nur Schottland, England und Wales erheblich, sondern auch die von den Kommunen abhängigen Bibliotheken. Diese Unterschiede werden sogar bewußt gefördert. Diese Einführung verfolgt zwei Ziele: Sie soll nicht nur Informationen über das jeweilige Bibliothekswesen vermitteln, sie soll gleichzeitig die Aufgabe eines "reader" erfüllen. Daher werden auch längere Zitate aufgeführt und Gesetzestexte wie Quellen nicht übersetzt. Auf diese Weise soll dem Leser Gelegenheit gegeben werden, sich in die Fachsprache

θ des anderen Landes einzulesen. Es ist darauf geachtet worden, daß das Buch auch ohne Lektüre dieser Zitate und Texte verständlich ist und seinen Zweck als Einführung erfüllt. Die zusätzliche Funktion als "reader" ist nur für den Leser gedacht, der sich darüber hinaus mit einzelnen Phänomenen ausführlicher beschäftigen möchte. Institutionalisierte Namen und Fachausdrücke sind absichtlich nicht übersetzt worden. "Forschungs- und Entwicklungsabteilung" wäre zwar eine gute Übersetzung für "Research and Development Department", es soll aber dem Leser die Kenntnis vermittelt werden, mit den entsprechenden Abteilungen und Bibliotheken von sich aus in Kontakt zu kommen oder mit den entsprechenden Kollegen darüber zu sprechen. Dabei ist es immer besser, wenn der landesübliche Fachbegriff ihm geläufig ist. Dem Leser sollten am Ende der Lektüre diese Ausdrücke aus dem betreffenden Bibliothekswesenvertraut sein. England wurde ausgewählt, da es die bibliothekarische Entwicklung anderer Länder beeinflußt hat. Das englische Bibliothekssystem ist Vorbild für eine Vielzahl anderer Bibliothekssysteme, z.B. das australische oder das neuseeländische.Da auch in Brüssel Bestrebungen im Gange sind, einen Austausch des Berufes in den EG-Ländern zu fördern, um die berufliche Arbeit von englischen Bibliothekaren in Deutschland oder umgekehrt möglich zu machen, soll dieses Buch allen interessierten Kollegen oder Auszubildenden helfen, die einen solchen Arbeitsaufenthalt oder Studienbesuch in diesem p l a n e n . — Es wäre mir völlig unmöglich gewesen, diese Einführung ohne die Hilfe und Mitarbeit ausländischer Kollegen und Freunde zu erarbeiten. Deshalb soll hier an erster Stelle jenen Mitarbeitern herzlich gedankt werden, die an den einzelnen Kapiteln mit ihrem Rat mitgearbeitet, diese überarbeitet und dazu beigetragen haben, daß die Akzente richtig gesetzt wurden. Hier sei Kay Jackson, Studentin aus Aberystwyth erwähnt, die für das Allgemeinverständnis des Buches für angehende Studenten gesorgt hat. Zahlreiche ausländische Kollegen haben mir Material zur Verfügung gestellt, z.B. Mr. Bowden, Library Association in London, Mr. Atkinson, Sheffield Public Libraries, Mr. Stirling, University Library von Exeter, Mrs. Pilling, British Library Lending Division in Boston Spa, und viele andere. Auch darf hier nicht der British Council vergessen werden, der mich 1981 durch die Einladung zu einer Studienreise nach Großbritannien in die Lage versetzte, eine solche Einführung in Angriff zu nehmen, die für dringend wünschenswert und erforderlich galt. Mein letzter Dank gilt dem Lehrkörper des College von Aberystwyth, der mir nicht nur den notwendigen roten Faden für diese Einführung an die Hand gab, sondern auch dafür gesorgt hat, daß deutsche Bibliothekare sich auch in Zukunft für das britische Bibliothekswesen interessieren werden. Der Bibliothek des College, die mir großzügig Bücher und Materialien für diese Arbeit geborgt hat, sei mein letzter Dank ausgesprochen.

g

Rolle und Aufgaben des Staates

In diesem einführenden Kapitel werden die verschiedenen Regierungsstellen kurz vorgestellt. Die Verflechtung der einzelnen geldgebenden und die Bibliothekspolitik bestimmenden Gremien wird dann ausführlicher bei der Charakterisierung der verschiedenen Bibliothekstypen beschrieben. Damit sollen die Bedingungen, unter denen die britischen Bibliothekare arbeiten, deutlich werden. Es gibt in Großbritannien keine zentrale, nationale Administration für sämtliche Bibliotheken. Das britische Bibliothekswesen baut sich also nicht wie eine Pyramide von der kleinen Dorfbücherei als Basis bis hin zur Nationalbibliothek, der British Library, als Spitze auf. Dieses kommt schon in der Bezeichnung der British Library als "hub", als Mittelpunkt eines nationalen Bibliotheksnetzes, und nicht als "apex" zum Ausdruck. Bibliotheken sind von den Institutionen oder Organisationen abhängig, die für sie bezahlen. Diese Institutionen werden in Großbritannien "parent body" genannt. Dieser Ausdruck charakterisiert das Verhältnis zwischen der Bibliothek und der betreffenden Organisation. Obwohl es also in Großbritannien keine bei einem Ministerium angesiedelte Behörde für Bibliotheken gibt, brachte die parlamentarische Bibliotheksgesetzgebung für die öffentlichen Bibliotheken eine ministerielle Verantwortung mit sich, die beim Department of Education and Science (Ministerium für Erziehung und Wissenschaft) liegt. Von 1957 an wurden die aus der Gesetzgebung resultierenden Aufgaben dem Minister of Education (Erziehungsministerium) unterstellt, wo sie auf die verschiedenen Abteilungen verteilt waren. Die Bibliotheksgesetzgebung für die öffentlichen Bibliotheken von 1964 legt aber klar eine gesetzliche Verantwortung des "Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft" für die öffentlichen Bibliotheken fest. (Für die frühe Gesetzgebung vgl. S. 17 ff.) 1982 erfolgte eine organisatorische Umstrukturierung des Ministeriums. Die Stellung des für die Bibliotheken zuständigen Office of Arts and Libraries innerhalb des Ministeriums zeigt die nachfolgende Grafik:

10 Abb. 1:

DEPARTMENT OF EDUCATION A N D SCIENCE O R G A N I S A T I O N A S AT O C T O B E R 1982

- Schools I _

MINISTER OF STATE (ARTS)

DEPUTY SECRETARY'

Γ Γ

Architects. Building and Schools II Educational Disadvantage Unit (EDU) Schools III A s s e s s m e n t of Performance Unit (APU)



Further ft Higher Education 1



Further & Higher Education 2

DEPUTY SECRETARY '

Further & Higher Education 3 Further Education Curriculum Review & Development Unit (FEU)*

SECRETARY OF S T A T E "

'Answerable to an independent Board of Management

PERMANENT 'SECRETARY " —

Science

Teachers (Numbers. Training, Salaries, Conditions of Service and Qualifications) .DEPUTY SECRETARY

Pensions Planning & International Relations . Statistics & Computing Services

LEGAL ADVISER

L

PARLIAMENTARY UNDER SECRETARIES OF STATE

S E N I O R CHIEF INSPECTOR

• Legal

H M Inspectorate

. Establishments ft Organisation (including Information Division) - Finance - Office of A r t s and Libraries - Science M u s e u m • V & A Museum

11 Im Office of Arts and Libraries heißt die für die Bibliotheken und Informationspolitik zuständige Abteilung: Libraries and Information Division. Diese Abteilung entspricht der früheren Libraries Division. Die ausführenden Organe des Secretary of State (Staatsministers) sind die Library Advisors (Berater). Sie prüfen, ob die in der Gesetzgebung festgeschriebenen Aufgaben auch von den jeweiligen kommunalen Bibliotheksbehörden erfüllt werden. In den letzten Jahren haben diese Library Advisors ein umfangreiches Inspektionsprogramm durchgeführt, das sich besonders mit den Veränderungen im Rahmen der letzten Kommunalreform befaßt hat. Diese Ergebnisse sind in einem bekannten Report zusammengefaßt: "The Public Library Service: Reorganization and After." Falls nun die Library Advisors feststellen, daß eine Bibliotheksbehörde ihre Aufgaben nicht erfüllt, kann der Staatsminister nach Anhörung der Kommune und einer Frist zur Verbesserung der Bibliothekssituation der Kommune das Recht auf eine Bibliotheksbehörde entziehen. Die Aufgaben für eine ausreichende Bibliotheksversorgung werden dann entweder einer anderen kommunalen Behörde zugewiesen oder fallen an den Staatsminister zurück. Den administrativen Aufbau des "Office of Arts and Libraries" verdeutlicht Abb. 2.

OFFICE O F ARTS AND LIBRARIES

Under-Secretary (Staatssekretär)

Arts and Heritage

Museums and Finance

Libraries and Information

Division

Division

Division

Assistant

Special Adviser to

Secretary

the Minister (Information)

1 Principal

3 Library Advisers

1 Higher

1 Professional Assistant

Executive Officer

1 Executive Officer

12 Die Libraries Division sammelt statistische Daten, initiert Untersuchungen liber Personalbesetzung und Personal struktur, erarbeitet zusammen mit der Library Association "Standards" (Normen). Die Abteilung unterhält auch Verbindungen zum University Grant Committee, jener Institution, die für die Finanzierung der Universitäten verantwortlich ist. Sie unterhält auch internationale Kontakte wie zur IFLA oder zur UNESCO.

Übersicht der verschiedenen Bibliothekstypen Diese Einführung in das britische Bibliothekswesen beschäftigt sich mit der Organisationsstruktur der einzelnen Bibliothekstypen. Dabei steht die Personal struktur, die Gremienarbeit und die Stellung der Bibliothek in ihrem sozialen Umfeld im Mittelpunkt der Betrachtung. öffentliche Bibliotheken

Große öffentliche Bibliothekssysteme, z.B. Birmingham: City Libraries. Sheffield: Metropolitan Distric Council Library Services. Manchester: Manchester City Libraries. Zu den öffentlichen Bibliotheken gehören: urban libraries (städtische Bibliotheken) county libraries (Kreis- und Dorfbibliotheken) Die öffentlichen Bibliotheken bieten folgende spezielle Dienstleistungen an: School libraries (Schulbibliotheken) Hospital libraries (Krankenhausbibliotheken) Prison libraries (Gefängnisbibliotheken) Services for children (Kinderbibliotheken) Services to housebound readers (Dienste für hausgebundene Leser) Services for mentally ill and physically handicapped readers (für Behinderte) Services for ethnic minorities (für ethnische Minderheiten) Services to shore-based lighthouses and books for seamen (für Leser in Leuchttürmen und Seeleute) Mobile libraries (Fahrbibliotheken) Local history departments (Spezialsammlungen für Heimatgeschichte) Law libraries (Rechtsbibliotheken) Current Awareness Services (schnelle Informationsdienste- oft auch für Angehörige der gleichen lokalen Behörden) Service for the blind (Blindenbibliotheken) Cooperation with the "Citizen Advice Bureaux" (Zusammenarbeit mit anderen lokalen Einrichtungen wie dem "Citizen Advice Bureau"). Hochschulbibliotheken Universitätsbibliotheken Eine Ausnahmestellung als 'Deposit libraries' (Recht auf Pflichtexemplare) nehmen drei traditionsreiche Universitätsbibliotheken ein, die Bodleian-Bibliothek in Oxford

13 Adresse: Bodleian Library Broad Street Oxford 0X1 3 BG Tel: Oxford (0865) 44675 Tx: 83656 die Universitätsbibliothek in Cambridge Adresse: Cambridge University Library West Road Cambridge CB 3 9 DR Tel: Cambridge (0223) 61441 Tx: 81395 die Bibliothek des Trinity Colleges in Dublin (Eire) Adresse: The Library Trinity College Dublin 2 Tel: Dublin (0001) 77 29 41 Bibliotheken der Polytechnics (neue Fachhochschulen) Bibliotheken der örtlichen Colleges (Hochschulen) Bibliotheken der örtlichen Instituts for Further Education (Institute für fachliche Ausbildung) (die beiden letzten gingen sehr oft in den modernen Polytechnics auf).

Nationalbibliotheken

Die British Library mit den verschiedenen Abteilungen, deren herausragendste die British Library-Lending Division in Boston Spa ist. National Library of Scotland in Edingburgh Adresse: National Library of Scotland George IV Bridge Edinburgh EH 1 1 EM Tel: 031-2264531 TX: 72638 (begründete 1973 SCOLCAP-Scottish Libraries Co-operative Automation Project zusammen mit Universitäts- und öffentlichen Bibliotheken) National Library of Wales in Aberystwth Adresse: National Library of Wales/Llyfrgell Genedlaethol Cymru, Aberystwyth Dyfed SY23 3 BU Tel: Aberystwyth (0970) 3816/9 ext. 221 Tx: 351 65 Folgende zentrale Bibliotheken mit Spezi al beständen sind in das nationale Bibliotheksnetz eingebunden: Science Library in South Kensington, London Bibliothek des Victoria and Albert Museums-Kensington, London British Museum- Natural History- Library. Die Bibliothek des Imperial War Museum Die Bibliothek des National Maritime Museum Die Bibliothek des Commonwealth Institute Die Bibliothek der Royal Botanic Gardens, Kew Die Parlamentsbibliotheken des "House of Commons" und des "House of Lords".

14 Spezi" albi b1 iotheken

Government Department Libraries (Parlaments- und Behördenbibliotheken), Libraries of industrial or commercial firms (firmeneigene Forschungsbibliotheken und Dokumentationsstellen, zum Teil sogar als Systeme mit Zweigstellen wie die Bibliotheken von IBM, Shell International, BPChemicals).

Libraries of societies and professional

associations

Bibliotheken wissenschaftlicher Gesellschaften und Berufsverbände, z.B. die Bibliothek des "Royal Institute of British Architects" oder die Bibliothek der "Royal Geographical Society".

Öffentliche Bibliotheken (public libraries) Das öffentliche und das Hochschulbibliothekswesen sind von der Organisation und Struktur her getrennt. Formen der Zusammenarbeit gibt es auf dem Gebiet des Leihverkehrs und in neuester Zeit bei der Ausleihverbuchung und Katalogisierung. Die öffentliche Bibliothek untersteht in Großbritannien der Kommune (local authority). Bei der Finanzierung muß sie um ihren Anteil am Gesamtetat mit den Biblitheken der Fachhochschulen und Colleges konkurrieren, die ebenfalls den Kommunen unterstehen. Über die Zielsetzung der öffentlichen Bibliotheken gibt es unterschiedliche Meinungen. Erziehungsideale und reformerische Ideen haben im Laufe der Entwicklung Eingang in die Philosophie der öffentlichen Bibliothek gefunden und sind zum Teil untrennbar verbunden mit der Geschichte der Free Public Library.

GESCHICHTE

Es kann hier nicht auf alle Vorgänger der Public Library, wie die Pfarrbüchereien (Parish Libraries) oder Klosterbibliotheken eingegangen werden. Einen großen Einfluß auf die Entwicklung der öffentlichen Bibliotheken haben die Gentlemen's Libraries oder Subscription Libraries gehabt. Die Subscription Library, eine Leihbibliothek für "gehobene Ansprüche" war auf die Lesewünsche einer bürgerlichen Schicht eingestellt: der Bestand enthielt weder Fachbücher, noch "leichte" Literatur, sondern die sogenannte "polite literature", schöne Literatur von gehobenerem Niveau (library merit), ebenfalls Bücher zur Geschichte, Biographien, Reiseberichte und wissenschaftliche Literatur. Diese Gentlemen's oder Subscription Library war nahe verwandt mit den Book Clubs oder Reading Societies, (Lesegesellschaften) die ihren Mitgliedern keinen festen Bestand anboten, sondern in erster Linie wegen des gemeinsamen Lesens gegründet wurden. Bei den Lesegesellschaften überwog - ähnlich wie bei den literarischen Salons des 19. Jahrhunderts - der gesellschaftliche Aspekt. Die Subscription Library gab es aber nicht nur als private Gründung, sondern eine Anzahl von Buchhändlern unterhielt auch Commercial Subscription Libraries, besser bekannt unter dem Namen Circulating Libraries, verwandt den Leihbibliotheken in Deutschland. Diese haben z.T. noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts überlebt. Die erste Bibliotheksgründung

15 speziell für die Arbeiterschaft war die Subscription Library in Leadshill. Diese Bibliothek wurde von Bergleuten gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts kam es durch die Miners Welfare Commission (soziale Kommission für Bergarbeiter, hauptsächlich in Wales) zur Gründung von Weifare Halls (öffentliche Aufenthaltsräume) mit Bibliotheken. Nach Zahlung einer Einschreibgebühr und einer jährlichen Subskriptionsgebühr konnte diese Bibliothek von jedermann benutzt werden. Der lokale Adel unterstützte sehr oft diese Bibliotheken durch Buchgeschenke und die Zahlung von Subkriptionsgebühren. Eng verbunden mit der industriellen Revolution waren auch die Anfänge der Erwachsenenbildung, die u.a. durch die Mechanics Institutes oder Mechanics Schools wahrgenommen wurde. Diese Berufsschulen führten in die Naturwissenschaften ein. Die Bibliothek bildete einen wichtigen Mittelpunkt dieser Schulen. So schrieb 1849 Samuel Smiles, Arzt, Wirtschaftsführer und Schriftsteller: "It was necessary to have a library to keep the institution together". Neben den genannten Bibliotheken gab es noch die "cheap literature movement", die für die Arbeiterklasse billige und nützliche Literatur ohne religiöse oder sonstige Propagande in Form von Subscription Libraries bereit stellte. Es gab Bibliotheken in Clubs und Wirtshäusern, in Wohltätigkeitsgemeinschaften, in Fabriken, in Cafes und in London sogar in manchen von Pferden gezogenen Bussen. 1850 erfolgte in Großbritannien die erste Büchereigesetzgebung mit der Public Library Act (Bibliotheksgesetz). 1849 war ein Select Committee unter dem Vorsitz von James Silk Buckingham zusammengetreten, um die Gesetzgebung für die öffentliche Bibliothek vorzubereiten. Im Gegensatz zur Museum Act (1845) stieß die Public Library Act aber auf eine starke Opposition vom rechten politischen Flügel. Das Gesetz, das ein wenig später mit einigen Änderungen vom Parlament gebilligt wurde, erlaubt einer städtischen Gemeinde mit einer Bevölkerungszahl von mehr als 10 000 die Steuer von 1/2 Penny für die Einrichtung von Museen und/oder Bibliotheken zu verwenden. Bücher durften aber von diesen Mitteln nicht gekauft werden, diese sollten durch Geschenke oder Leihgebühren beschafft werden. Diese kommunale Besitzsteuer mußte vor der Einführung von einer 2/3 Mehrheit aller Steuerzahler gebilligt werden.Diese erste Büchereigesetzgebung, der Grundstein für die Free Public Library Movement, gehörte zu einer ganzen Reihe von Reformgesetzgebungen, die mit dem Parlamentsgesetz von 1832 (Parliamentary Act) begannen. Diese Gesetze wurden von einer philanthropischen Mittel- Klasse, deren soziales Gewissen erwacht war, initiiert. Das Büchereigesetz von 1849 muß in dem Kontext von "workingmen's subscription libraries, public parks, public baths and washhouses" und anderen sozialen Maßnahmen gesehen werden. Dabei wird deutlich, daß die öffentliche Bibliothek in erster Linie für die Arbeiterklasse bestimmt war. Dabei war der reformerische Impetus stärker als der erzieherische, d.h. der Besuch der öffentlichen Bibliothek sollte moralisierend wirken. Die meisten Stimmen gegen diese neue Bibliotheksgesetzgebung kam aus den Reihen derer, die die neue Steuer bekämpften. Dieselbe Debatte, die schon im Parlament dieser Gesetzgebung vorangegangen war, wiederholte sich nun in allen betreffenden Kommunen. So wurde die Gesetzesvorlage zur Gründung einer öffentlichen Bibliothek in manchen Städten mehr als einmal abgelehnt. Als mit dem Erziehungsgesetz von 1870 (Education Act) der Grundstein für eine allgemeine Schulpflicht gelegt wurde, wandelte sich die öffentliche Bibliothek von einem Instrument für soziale Reformen zu einem nationalen Bildungsinstitut. Wie Dr. Henry Newton 1884 bei der Eröffnung der Reference Library in Newcastle upon Tyne sagte:

16 "Public Libraries would... carry upwards and onwards the work of the public elementary school."(Kelly 1977:87). Deshalb sahen viele Bibliotheken die Erwachsenenbildung als ihre Aufgabe an und veranstalteten freie Vorlesungen - manchmal in Zusammenarbeit mit der Universität (extension activity). In den Jahren bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Bibliotheksgesetz erweitert und modifiziert. Die Steuer wurde auf einen Penny erhöht und konnte nicht nur für die Einrichtung von Bibliotheken, sondern euch für den Kauf von Büchern, Karten und anderen Medien verwandt werden. Schließlich stand die gesamte Steuer von einem Penny nur für die Bibliotheken zur Verfügung, und auch die Begrenzung durch die Zahl der Bevölkerung wurde aufgehoben.Nun konnte zwar die kleinste Kommune das Gesetz annehmen, aber in vielen Fällen fehlten ausreichende Mittel, um wirklich eine gute Versorgung der Bevölkerung mit Büchern und Bibliotheken zu garantieren. Oft mußten von der Steuer auch noch ein Museum, eine Galerie und "science- classes" (Vorlesungen in Naturwissenschaft) für die Erwachsenenbildung bezahlt werden. Manche Bibliotheken versuchten ihren Etat aufzubessern und unterhielten neben der Free-Public Library noch eine Subscription Lending Library für die besser gestellten Benutzer. In einigen großen Städten wie in Birmingham, Manchester, Liverpool, Leeds und schließlich sogar Glasgow wurde durch kommunalen Beschluß die Steuerhöhe von einem Penny sogar überschritten. Hier wurde damals schon der Grundstein für große Bibliothekssysteme mit einer großen Zentralbibliothek und einem System von Zweigstellen gelegt. Auch wurde damals an großen öffentlichen Bibliotheken Spezialbestände z.B. zur Stadtgeschichte (local history) oder für den Handel und die Industrie aufgebaut. Die öffentliche Bibliothek entwickelte sich in den Industriegebieten, meist in engem Zusammenhang mit den Mechanics Institutes besonders gut. Der größte Ansporn für die Kommunen, auch in ihrem Gebiet oder in ihrer Stadt eine Free Public Library zu eröffenen, kam aber von privaten Stiftungen, wobei an erster Stelle der schottisch-amerikanische Stahlkönig Andrew Carnegie (1835-1919) genannt werden muß. Carnegies Förderungen wurden erst nach Annahme des Bibliotheksgesetzes durch die Kommune wirksam. Die Stiftungsgelder waren zur Errichtung neuer Bibliohteksgebäude bestimmt. Die erste Förderung dieser Art erhielt im Vereinigten Königreich Carnegies Heimatstadt Dunfermline in Schottland (8000 Pfund), wo 1883 eine Bibliothek eröffnet wurde, 1913 wurde der Carnegie United Kingdom Trust geschaffen. Zu dieser Zeit hatte die Stiftung schon Mittel in Höhe von 2 Millionen Pfund dem Vereinigten Königreich zur Verfügung gestellt. Als Carnegie 1919 starb, hatte die Hälfte aller "library authorities" Förderungsmittel erhalten:380 Gebäude waren im Namen Carnegies errichtet worden. In Schottland verdankten fast alle Bibliothekseinrichtungen vor dem ersten Weltkrieg ihre Entstehuno einer Förderung durch Carnegie. Neben Carnegie soll hier nur kurz stellvertretend für viele andere der Stifter Sir Henry Tate (18191899), der Gründer der Tate Gallery in London, erwähnt werden. Die öffentliche Bibliothek zu dieser Zeit wies die klassische Dreiteilung auf: Auskunftsabteilung (reference library), Lesezimmer (reading room) und Ausleihe (lending room). Die Bestände selbst waren dem Publikum verschlossen, wobei die Form der Ausleihe, von der Thekenausleihe bis über den Indikator verschiedenartig gehandhabt wurde. 1893 wurde das erste Mal in Großbritannien Freihandausleihe als "safeguard open access" eingeführt, d.h. die Leser konnten durch eine kontrollierten Zugang (wicket gate) die Ausleihe betreten. Es entbrannte eine lebhafte Diskussion um die Vor- und Nachteile der Freihandaufstellung. Schon 1910 hatten 70 Bibliotheken das neue System eingeführt, wobei die Befürchtungen der Bibliothekare vor Schmutz, Unordnung und

17 Diebstahl sich als grundlos erwiesen. Das Bibliotheksgesetz von 1919 (nur für England und Wales) hob nicht nur die Begrenzung der Steuer auf einen Penny auf, sondern die Kreise (counties) konnten die Public Library Act auch auf ihr Gebiet anwenden. Die Kontrolle über die Verwaltung der Bibliotheken sollte aber nicht wie in der Stadt durch ein Library Committee wahrgenommen werden, sondern dem Education Committee oder einem "subcommittee" Ubertragen werden. Damit die Kreise von dieser ihr durch das Gesetz gegebenen Möglichkeit Gebrauch machten, bot der Carnegie Trust finanzielle Hilfe an. Die Anfänge dieser ländlichen Bibliotheksversorgung waren aber mehr als bescheiden: 50- 100 Bände für jedes Dorf, meist in der Schule untergebracht und durch den Lehrer verwaltet. Ende der zwanziger Jahre änderte sich das Bild der öffentlichen Bibliothek. Sie wurde jetzt zu einer Bibliothek für jedermann. Die Verbreitung ihrer Basis, die die öffentliche Bibliothek als Bildungs- und Freizeiteinrichtung in weiten Bevölkerungsteilen populär machte, verdrängte allmählich das Bild einer für die Armen eingerichteten Institution. In der Zeit des zweiten Weltkrieges bewies die Public Library eine große Flexibilität und stellte sich den neuen durch den Krieg bedingten Anforderungen: Sie entwickelte eine Vielzahl von Aktivitäten, (s. Übersicht:öffentliche Bibliotheken, spezielle Dienstleistung) die man früher nicht für möglich gehalten hatte und machte damit die Öffentlichkeit auf die Rolle aufmerksam, die die öffentliche Bibliothek in der Gesellschaft spielen konnte. So wuchsen die Ausgaben für Bibliotheken und Museen von 1933-1939 um 45%. Nach dem Krieg setzte eine Reihe von Untersuchungen sowohl Uber die Grundlagen als auch finanziellen und organisatorischen Notwendigkeiten einer effektiv arbeitenden öffentlichen Bibliotheksarbeit ein. Das Ergebnis aller dieser Untersuchungen und Diskussionen mündete in das Bibliotheksgesetz von 1964 (Public Libraries and Museums Act) ein, das alle vorhergehenden Bibliotheksgesetze aufhob und die Organisationsstruktur der Public Library von heute bildet.

BIBLIOTHEKSGESETZGEBUNG

1850 erste Gesetzgebung für die öffentliche Bibliothek 1919 Library Act (nur für England und Wales)- die gesetzlich fest-, gelegte Steuergrenze wird aufgehoben. 1942 Mc Golvin Report "The public library system of Great Britain" Vorläufer der Bibliotheksgesetzgebung von 1964. Die 604 existierenden "library authorities" sollen in 93 zusammengefaßt werden und direkt einem "board of education" unterstellt v;erden. Erwägt eine zentrale Einrichtung für den Leihverkehr, und für die Katalogisierung (z.3. die National Central Library). Der Report hat die Bibliothekspolitik der nächsten Jahre beeinflußt. 1943 wurde dieser Report unter dem Titel "The Public Library Service, its Postwar Reorganization and Development" veröffentlicht. Er wurde in dieser Form niemals realisiert. 1959 Roberts Report. Er fordert, daß selbständige Bibliotheksbehörden (authorities) nur da bestehen sollten, wo mindestens 5000 Pfund oder 2 Penny pro Kopf der Bevölkerung (wenn diese Summe 5000 Pfund überstieg) als Buchanschaffungsmittel zur Verfügung stehen. Neue

18 Bibliotheksbehörden sollten erst bei einer Bevölkerungszahl ab 5000 eingerichtet werden. 1961 Einberufung einer Arbeitsgruppe durch das Erziehungsministerium, die Untersuchungen über Personal, Gebäude, Ausleihe, Auskunft, Kinderbibliotheken und allgemeine kulturelle Aktivitäten durchführte. 1S62 Veröffentlichung der Ergebnisse in: Standards of Public Library Services in England and Wales. Report of the working party, appointed by the Minister of Education in March 1961. Bekannt wurde die Veröffentlichung unter dem Namen Bourdillon Report. Auf der Basis des Roberts- und Bourdillon Reports entstand 1964 Public Libraries and Museums Act In dem Gesetz wurden unter anderem folgende Punkte festgeschrieben: - Der Staatsminister für Erziehung (Secretary of State for Education) ist die oberste Behörde für das gesamte öffentliche Bibliothekswesen. Er ist berufen "to superintend and promote the improvement of the public library service"(vgl. dazu Hewitt 1975:41 ff). - Die lokalen Behörden haben die Pflicht, für einen ausreichenden Bibliotheksservice zu sorgen. - Es gibt zwei nationale Advisory Councils: einen für England und einen für Wales. Eine Umbenennung in Library and Information Council erfolgt 1981, um der neuen Rolle der Bibliotheken gerecht zu werden. Die Councils fungieren als Fachbeiräte (Library Advisors) für den Staatsminister, der auch die Mitglieder und den Vorsitzenden ernennt. Geschäftsführer soll ein Mitglied des Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft sein. Der Council gibt sich eine eigene Geschäftsführung. - Die Einrichtung von Regional Councils for Interlibrary Cooperation. Die Mitglieder dieser Councils sollen aus den lokalen Bibliotheksbehörden kommen. - Die Einrichtung einer selbständigen Bibliotheksbehörde ist erst ab einer Einwohnerzahl von 40 000 zu empfehlen. - Für mehrere kleine Kommunen wird die Schaffung von "joint boards", eine gemeinsame Bibliotheksbehörde, im Interesse einer effektiveren Bibliotheksversorgung empfohlen. Das Gesetz schreibt die kostenlose Ausleihe fest und äußert sich zu den Finanzen und den zusätzlichen Förderungsmitteln durch den Staatsminister. Eine wichtige Bestimmung findet sich in §10 des Gesetzes, der dem Staatsminister die Macht gibt, die Bibliotheksbehörde aufzulösen, falls diese nicht die Mindestanforderungen eines "comprehensive and efficient service" erfüllt. (Den vollständigen Text des Gesetzes findet man in Taylor, L.J.: A librarian's handbook. London 1978: 21 ff). 1973-1975 Verwaltungsreform (local government reorganization). Bibliotheksbehörden wurden zusammengelegt oder aufgelöst. In England und Wales wurde eine oberste Verwaltungsbehörde der County Council geschaffen. Einige Städte verloren dadurch die Aufsicht über ihre Bibliotheken an den Kreis. Die Zahl der Library Authorities verringerte sich von 465 auf 163 (vgl. dazu Department of Education and Science: Library Information Nr. 2. The Public Library Service. Reorganization and after).

Nach dieser Reform basiert die kommunale Verwaltung auf dem "county" Kreis und dem "district". England und Wales- mit Ausnahme von London -wurden in sechs städtische Kreisverwaltungen (metropolitan counties) und 44 Kreisverwaltungen (non metropolitan counties) eingeteilt. Als Folge dieser Verwaltungsreform übernahmen viele

19 neue County-Libraries viele früher unabhängige städtische Bibliothekssysteme. Diese Verwaltungsreform hat die Entwicklung der öffentlichen Bibliotheken stark beeinflußt. Sie hatte für das Personal durch Reduzierung der Stellen-besonders auf der Ebene der Leitungsfunktionen-zum Teil negative Folgen. Die Unabhängigkeit vieler öffentlicher Bibliotheken ging verloren, gleichzeitig wurde aber auch der Weg zu neuen leistungsfähigen Bibliothekssystemen geschaffen und deren Zusammenarbeit gefördert, (vgl. dazu Saunders 1976:177).

VERWALTUNG In England sind folgende Gebietskörperschaften Bibliotheksbehörden (library authorities). - der Council eines London Borough (Stadtteil) - der Common Council der City of London - der Council eines nichtstädtischen (non metropolitan) county. - der Council eines städtischen Gebietes (metropolitan district) - der "joint board", falls dieser für ein Gebiet zuständig ist. Die Aufgaben der Bibliotheksbehörden sind folgende: - die Bereitstellung eines adäquaten Bestands- auch von "non book material" - die Erschließung des Bestandes - die Werbung beim Benutzer - Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken - Kooperation des Personals Mit der Zustimmung von zwei oder mehr Bibliotheksbehörden kann der Staatsminister einen "joint board" bilden, der dann die Aufgaben der Bibliotheksbehörde wahrnimmt. Falls ein solcher Board geschaffen wird, ist der "joint board" jetzt die Dienstbehörde für das gesamte Bibliothekspersonal. Der "joint board" kann aber auf Antrag einer beteiligten Bibliotheksbehörde vom Staatsminister wieder aufgelöst werden. Dann werden alle Mitglieder des "joint board" wieder eigenständige Bibliotheksbehörden. Das Bibliothekspersonal ist dann wieder der ursprünglichen Bibliotheksverwaltung unterstellt. Jede lokale Bibliotheksbehörde kann einen Teile ihrer Aufgaben einem Committee übertragen. Dieses Committee kann wieder ein- oder mehrere "sub- committees" ernennen. Die Mitgliederzahl dieser Committees und die Art der Geschäftsführung wird durch die lokale Behörde bestimmt. Nicht alle Mitglieder aber müssen den lokalen Behörden angehören. So können auch zwei oder mehr lokale Behörden ein "joint committee" oder ein "advisory committee" einberufen. Die Sitzungen der oberen Behörden und der Committees sind mit einigen Einschränkungen öffentlich. Jedes Committee wird durch eine "professional chief officer" beraten, dies kann der Leiter des "directorates" oder des "department", aber auch der Bibliotheksdirektor sein. Die Politik der Bibliotheksbehörde wird meist durch ein Policy and Resource Committee bestimmt, dem eine Reihe von Programm Committees unterstehen. Jedes Programme Committee ist für einen großen Teil der Verwaltung verantwortlich (Verkehr, Erziehung, Soziales, öffentliche Sicherheit, Freizeit). Die Bibliotheken unterstehen oft einem Leisure Committee oder einem Amenities and Libraries Committee (Freizeit) oder dem Education Committee. Dabei ergibt sich für die Zuordnung der Bibliotheken sehr oft folgende Struktur:

20 (Tunley 1979:16)

Director of Leisure Services

Assistant Director Libraries

Assistant Director Arts & Entertainments

Assistant Director Parks & Sports Centres

Durch diese Struktur wollte man eine gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bibliotheken erreichen.(vgl. dazu Brown, Royston 1979:33) Da aber sehr oft die Bibliothekspolitik durch den Board of Management, durch die Parteienzugehörigkeit und durch das Policy and Resource Committee gebilligt werden muß, kann dieses an sich cooperative System sehr bürokratische Züge annehmen und die Initiative seines Direktors oder der Bibliothek lahmen. Für die Bibliotheken, sowohl auf der Leitungsebene als auch bei den Bibliothekaren und den entsprechenden Verwaltungsleuten ist es wichtig, die richtige Rolle in dieser cooperativen Verwaltungsstruktur zu spielen. Dieses kann sowohl auf der Ebene der leitenden Executive als auch durch die Beteiligung des Personals an Arbeitsgruppen und Projekten mit anderen Kollegen aus anderen Abteilungen geschehen. Der kooperative Arbeitsstil, wie er in der Verwaltungsreform gefordert wird, soll auch auf die Arbeit der Bibliotheken innerhalb der Kommune übertragen werden. "We believe that the need for a cooperative approach is beyond dispute if local government is to be efficient and effective". (Brown 1979:32). Die Vorteile der kommunalen Neuorganisation, die gleichwertige Stellung der Bibliotheksbehörden, ob county oder metropolitan, und die Möglichkeit, die Arbeit der Bibliotheken auf regionaler Ebene zu koordinieren, wurde bis jetzt nicht voll verwirklicht. Verschiedene Verwaltungsstrukturen erschwerten die Realisierung dieser Ziele. Hinzu kam die finanzielle Krise, die z.B. bei den Mitteln wieder die alten Unterschiede zwischen Metropolitan District und Non-Metropolitan-County aufriß.

BIBLIOTHEKSPERSONAL

Bei den großen regional aufgefächerten Organisationen, wie es die öffentlichen Bibliotheksysteme sind, haben Probleme verschiedenster Art zu einer neuen Form der Personal struktur - " t e a m approach"oder" team based"-geführt. Hier bildet das "senior management team" den Gegenspieler zum "chief officer's management team" der kommunalen Bibliotheksbehörde. Dieses "senior management team" einschließlich des Direktors, seines Stellvertreters, der Leiter der Abteilungen und der leitenden Bibliothekare (senior assistants) ist der leitende Teil in der Bibliothek Er übernimmt wichtige Kontrollfunktionen und dient dem Direktor und der Behörde als Gegenpart. Er muß sich auf das für die Bibliothek verantwortliche Committee der kommunalen Verwaltung einstellen. Neben diesem "senior management team" können Gruppen (teams) für eine bestimmte Zeit und für einen bestimmten Zweck innerhalb der Bibliothek gebildet werden, z.B. eine Gruppe für die Einführung der Datenverarbeitung oder eine andere für den Einsatz von AV-Medien, oder auch für

21 eine regionale Aufgabe. Mitglieder dieser Gruppen können aus allen Abteilungen der Bibliothek kommen und sollen nicht unbedingt zum Leitungsteam gehören. Der Hauptzweck dieser Struktur ist es, die Kenntnisse und das Können des Personals so gut wie möglich zu nutzen, und sie an den Entscheidungen im Betrieb soweit wie möglich zu beteiligen. Diese Arbeitsgruppen, ob als "senior management team" oder als Team für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Zweck, übernehmen die Entscheidungsfindung. Ein großer Teil der öffentlichen Bibliotheken arbeitet heute in der hier beschriebenen Weise. Verbunden mit dieser Personalstruktur ist auch die stärkere Zentralisation oder Dezentralisation des Betriebes. Metropolitan Districts sind meist stärker zentralisiert, aber mit zunehmender Ausrichtung auf den Benutzer wurde den "divisional" oder "district"-Bibliothekaren mehr Selbständigkeit eingeräumt. Abbildung 3 zeigt die Personal struktur mit einem "senior management team", das sich aus den Spezialisten und den Distrikt-Bibliothekaren zusammensetzt, also sind sowohl der bibliotheksfunktionale als auch der regionale Gesichtspunkt in dem öffentlichen Bibliotheksystem berücksichtigt.

Abb.3 Tunley 1979:21 The example shown in Figure 3 of Bedfordshire County, is typical of a number of counties, with a senior management team consisting of both functional specialists and district librarians.

County Librarian* - County Librarian's Secretary Deputy County Librarian* Principal Assistant County Librarian* Book Supply* Administrative Officer

Assistant County Librarians

Reference & Information*

Districi Librarians

Young People*

I

Bedford*

I

Mld-Bedfordshlre* Administrative Section

Luton* South Belfordshir*·

Notes: *Members, senior management teem. The boundaries~of the district libraries are the same as those of the district authorities. Each district has a district management team.

In einem gewissen Zusammenhang mit dem "team approach" ist die neue Entwicklung des "subject librarian" besonders in großen zentralen Bibliotheken zu sehen. Die traditionelle öffentliche Bibliothek war mehr durch die Bibliotheksfunktion als auf der Basis bestimmter Fachgebiete gegliedert, wie schon erwähnt, Ausleihe, Auskunft und Katalogisierung. Große Stadtbibliotheken haben nun damit begonnen, die Gliederung nach Fachgebieten ihrer Personal struktur überzuordnen. Wenn nämlich die Bibliothek den Benutzer oder die "Gesellschaft" in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt, ("user-centred" oder "community - based library") wird sie Team-Arbeit für und um ein Fachgebiet der traditionellen Gliederung vorziehen.

22 BENUTZER (borrower, reader, user, patron)

Die "user-orientated" oder "community-minded" Bibliothek oder ein solcher Bibliothekar stehen im Mittelpunkt der Fachliteratur oder Fachdiskussion in Großbritannien in den letzten Jahren. War jahrzehntelang der Wert und die Bedeutung der Bibliotheksarbeit nie in Frage gestellt worden-dies vielleicht eine historische Konsequenz aus den großen Erfolgen der ersten öffentlichen Bibliothek für die Arbeiterklasse - so war jetzt mit zunehmender Hinwendung zu mehr "Bürgernähe" in den Verwaltungen und dem Dienst für die Gesellschaft (community) die öffentliche Bibliothek Thema vieler Bertrachtungen. Eng damit verbunden war die Frage nach den Bedürfnissen und Wünschen des Lesers, heute selten noch "reader" oder "borrower", sondern "user" genannt. Der Leser sollte den größten Nutzen aus der Bibliothek ziehen, deshalb "user education". Dies war nicht nur bedingt durch die stärkere Hinwendung zum Leser, sondern auch durch den Hintergrund der neuen Bildungspolitik. Die öffentliche Bibliothek steht auch im starken Konkurrenzkampf zu anderen Dienstleistungen des Staates wegen der Anfang der 70er Jahre einsetzenden ökonomischen Probleme und ist gezwungen, ihre Leistungen zu rechtfertigen. Daher wird nicht nur die Frage: "Wer sind die Benutzer der Bibliothek?" sondern "Wer ist der Nichtbenutzer der Bibliothek" für die Bibliothekspolitik relevant, (vgl. dazu Sykes 1979:122 f.) Sykes richtete einen leidenschaftlichen Appell an die Bibliothekare, dieser, für den Berufsstand so wichtigen Frage, in der Zukunft mehr Aufmerksamkeit zu schenken und fordert Maßnahmen auf dem Bildungssektor, welche allein aus Nichtbenutzern Benutzer der öffentlichen Bibliotheken machen können: "unless educational methodes make great strides forward, a large percentage of the population of this country will continue to be non- users of public libraries". (Sykes 1979:121) Die Ergebnisse der Leserforschung lassen sich wie folgt zusammenfassen: - die öffentlichen Bibliotheken in Großbritannien werden sehr intensiv von Männern über 55 Jahren und der oberen Mittelklasse benutzt. - 35-40% aller gelesenen Bücher sind Bücher aus den öffentlichen Bibliotheken - öffentliche Bibliotheken befriedigen die Bedürfnisse der meisten Romanleser der erwachsenen Bevölkerung. Zwei Drittel der ausgeliehenen Bücher sind Romane. - 20-30% der erwachsenen Bevölkerung sind Leser der öffentlichen Bibliotheken, wobei ein eingetragener Leser meist mehrere Leser von Büchern aus der Bibliothek bedeutet. - 85 % der Bevölkerung lesen zeitweise Bücher aus der öffentlichen Bibliothek. (vgl. dazu Sykes 1979:116) Die Politik der konservativen Regierung seit 1979 brachte starke Etatkürzungen und stellte damit die öffentliche Bibliothek vor große Probleme. So wurde z.B.-wie in den Gründerjahren der öffentlichen Bibliothekdie Frage aufgeworfen, ob eine Institution, die "light fiction" an ihre Leser ausleiht, wirklich förderungswürdig ist. Die z.T. durch ihre historischen Wurzeln bedingte Anschaffungspolitik der Public Library wurde jetzt einer strengen Revision unterzogen. Man verlangte nun auch für die öffentlichen Bibliotheken eine sorgfältige Anschaffungspolitik nach "selection policy documents", eine stärkere Bereitstellung von spezieller Literatur im Hinblick auf neue Dienste und die Erschließung neuer Leserschichten. Dem Bestandaufbau sollte auf der einen Seite mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, auf der anderen Seite sollte die Bestandsdarbietung benutzerfreundlich sein. Der "Reference"-Bestand wird oft in den Aus-

23 leihbestand überführt. Trotz Spezialisierung wird der Bestand leserfreundlich in nur 20-30 Gruppen dargeboten. Ein prägnantes Beispiel dieser neuen Philosophie ist die "working library" von Surrey. Aus Gründen der Anschaulichkeit sei hier die neue Einführung in den "new look" im Original wiedergegeben.

WHY THE NEW LOOK? Over the next few years all Surrey County Libraries will be reorganised to make more effective use of the limited resources available. It is no longer possible to buy as many books as formerly because of inflation and reductions in public expenditure and we must try to ensure that the best possible use is made of every book purchased. HOW DOES IT WORK? The new arrangement is designed to help readers find their books more easily as it groups together subjects previously separated by the traditional classification scheme. It also brings together in one place all the books which the library holds on one subject including elementary books usually placed in a separate children's library, reference books and 'oversize' books. Above each set of related subjects is a large board with the name of the category, e.g. under 'Wars and warfare' will be found books on military history, uniforms, weapons, military transport, wargames and model soldiers. WHAT ABOUT THE CHILDREN'S LIBRARY? Children have their own separate area to the left of the staircase on entry which includes stories, easy reading books and picture books. Non-fiction books are now included with the rest of the books in their category so that both children and adults are given a greater choice, children are' encouraged to read more widely in their special interests and unnecessary duplication is avoided. CAN I STILL USE THE LIBRARY FOR INFORMATION AND STUDY PURPOSES? Yes. but the library has been re-arranged to make more effective use of the staff, stock and space available. First, there is an Information Centre CIOM to the entrance. This is staffed by a qualified librarian who will answer information enquiries of all kinds, drawing on information sources outside the library as well as the library stock. Second, the most heavily usad reference books (directories, general encyclopaedias and yearbooks) are located near the Information Centre in a quick reference category. Other books for reference only are found with books on the same subject in their subject categories. 'Teletext' information services - Ceefax, Oracle and Prestel - are also available. Study carrels and tables are still provided upstairs for children and adults wishing to use the library for quiet study. WHAT OTHER SERVICES DOES THE LIBRARY OFFER? The Audio Centre provides gramophone records and cassettes for hire, including classical records, popular music cassettes and spoken-word cassettes. There are also video films and games for hire. Teachers in First and Middle Schools have access to a separate collection of books for classroom projects.

24 ADULT FICTION - ground floor to left of staircase on entry Cetogory

Label

GENERAL FICTION

White

ADVENTURE

Blue

HISTORICAL

Green

ROMANCE

Pink

SCIENCE FICTION

Black

THRILLERS

Red

WESTERNS

Orange

LARGE PRINT BOOKS YOUNG ADULT

Red spot

CHILDREN'S STORIES AND BOOK FOR YOUNG CHILDREN - ground floor to left of ataircase on entry STORIES

-

EASY TO READ STORIES

Brown

EASY TO READ NON-FICTION

Yellow

PICTURE BOOKS

-

If MXJ cannot understand the arrangement or require any assistance please aak the »teff who will be happy to help you.

25

To help you further, here is a guide to what you will find under each heading and its location in the building, (G = ground floor, 1 = first floor, L » left of staircase on entry, R = right of staircase on entry). NON-FICTION (including books for children) Shelf

heading

Topics included

A N I M A L LIFE A N D PETS

ANI

Wild and domesticated animals, including insects, birds and fish

GL

ARCHAEOLOGY

ARC

Ancient history, prehistoric animals

GR

ART, ARCHITECTURE A N D PHOTOGRAPHY

ART

Architecture, painting, sculpture and photography

1R

ASTRONOMY

AST

Astronomy and space exploration

1L

BIOGRAPHY

BIO

Biography, genealogy, heraldry

GR

Repair, maintenance, driving and racing of cars, motorcycles and bicycles

1L

CARS A N D MOTORCYCLES MOT

are:·

Location

Label

COLLECTING A N D ANTIQUES

COL

Antiques, restoration, coins, 1R stamps

CRAFTS

CRA

Handicrafts, needlework, flower arranging, pottery

1R

CRIME A N D POLICE WORK CRI

Crime detection, trials, spies, prisons

1R

ECONOMICS A N D BUSINESS

ECO

Economics, accounting, commerce, management

1R

ELECTRONICS

ELE

Electronics, audio, computers

1L

ENTERTAINMENTS

ENT

Cinema, theatre, T.V., ballet GR

FOOD A N D DRINK

FOO

Cookery, winemaking, household management

GR

INDOOR GAMES

GAM

Indoor games

GR

26 Government, politics, law

1R

GREAT BRITAIN, TRAVEL. GRE GEOGRAPHY AND HISTORY

Travel, geography, history, costume

GR

HEALTH AND WELFARE

HEA

Medicine, human body, social services

1R

HOUSE MAINTENANCE

HOU

Do-it-yourself, heating, furnishing, upholstery

1L

LITERATURE AND LANGUAGE

LIT

Poetry, plays, criticism, 1R grammar, foreign languages

LIVING AND LEARNING

LIV

Sociology, children and the family, education, careers

1R

LOCAL HISTORY

LOC

Local history

GR

MUSIC

MUS

Music

GL

PHILOSOPHY

PHI

Philosophy

1R

PLANT LIFE AND GARDENING

PLA

Gardening and garden design, wild plants, parks

GL

POPULAR BELIEFS AND THE SUPERNATURAL

BEL

Astrology, UFO's, folklore

1R

QUICK REFERENCE

REF

Quick reference

GR

RELIGION

REL

Religion

1R

SCIENCE AND THE EARTH SCI

Science, maths, geology, chemistry, physics

1L

SPORT

SPO

Outdoor activities

GR

TECHNOLOGY

TEC

Technology, engineering

1L

TRANSPORT

TRA

Trains, boats, buses, civil aircraft

1L

WARS AND WARFARE

WAR

Military history, weapons, uniforms, transport, wargames

GR

GOVERNMENT ANO LAW

GOV

Travel, geography, history, WORLD TRAVEL, GEOGRAPHY AND HISTORY WOR national costume

GR

27 BESONDERE

DIENSTLEISTUNGEN

Die C o o p e r a t i o n m i t den Citizen Advice Bureaux (CAB) ist ein gutes Beispiel einer auf die G e s e l l s c h a f t b e z o g e n e n A r b e i t der ö f f e n t l i c h e n Bibliothek. Die Citizen A d v i c e Bureaux (und ä h n l i c h e Institutionen) entstanden w ä h r e n d und nach dem zweiten W e l t k r i e g . Sie sollten den Bürgern bei der Bewältigung der A l l t a g s p r o b l e m e helfen. U r s p r ü n g l i c h waren die C A B ' s für A r b e i t s l o s e , Immigranten und sozial B e n a c h t e i ligte gedacht. Obwohl sie besonders in den städtischen G e b i e t e n verbreitet waren, findet man sie heute auch in k l e i n e r e n K o m m u n e n , ja in ländlicher Umgebung. Nach d e m Krieg w u r d e n sie nicht aufgelöst, sondern fanden neue A u f g a b e n (z.B. human relations), 1980 gab es ca. 820 Büros. Die M i t a r b e i t e r in den CAB's sind t e i l z e i t b e s c h ä f t i g t und arbeiten zi:m großen Teil e h r e n a m t l i c h . Die Mittel zum U n t e r h a l t der CAB's kommen von S t i f t u n g e n und teilweise von kommunalen Behörden. Die Z e n t r a l e in London wird von der R e g i e r u n g bezahlt, t r o t z d e m gehört zu den G r u n d s ä t z e n dieser A r b e i t die U n a b h ä n g i g k e i t der M i t a r b e i t e r . Dies ist für eine eventuelle Vertretung der Klientel gegenüber der kommunalen Verwaltung auch n o t w e n d i g . Die CAB's arbeiten mit anderen B e r a t u n g s s t e l l e n zusammen, und die Verbindung mit der ö f f e n t l i c h e n Bibliothek ist seit den siebziger Jahren m i t der stärkeren Einbindung der ö f f e n t l i c h e n Bibliothek in die K o m m u n e und der sozial gefärbten B i b l i o t h e k s a r b e i t neu belebt worden. Eine solche Z u s a m m e n a r b e i t wird von selten der Büros und der ö f f e n t l i c h e n Bibliothek sehr u n t e r s c h i e d l i c h gesehen. Die ö f f e n t l i c h e Bibliothek nimmt in A n s p r u c h , einen Teil der A r b e i t der CAB's durch die A u s k u n f t s a r b e i t abzudecken. Bei einer guten Z u s a m m e n a r b e i t zwischen CAB und Bibliothek stellt die Bibliothek die n o t w e n d i g e n Informationsmittel zur Verfügung und hilft bei den S a c h a u s k ü n f t e n . Die Rolle der Bibliothek ist dann wie A b b i l d u n g 4 zeigt: Abb.4 aus: The m a n a g e m e n t of c o m m u n i t y information. A r b e i t s p a p i e r von Dr. L. Madden, C o l l e g e of L i b r a r i a n s h i p Wales, A b e r y s t w y t h 1982.

THE PUBLIC LIBRARY'S ROLE IN AN INFORMATION AND ADVICE NETWORK LIBRARY 1. BIBLIOGRAPHIC/DOCUMENT FUNCTION 2. SELF-HELP 3. REFERRAL CENTRE

INDIVIDUALS

VOLUNTARY GENERALISTS

VOLUNTARY SPECIALISTS

STATUTORY SPECIALISTS

1) 2)

NEEDING HELP VOLUNTEERS WITH SOME KNOWLEDGE OR SKILL TO SHARE

e.g. CAB ADVICE CENTRES

e.g. MARRIAGE GUIDANCE COMMUNITY HEALTH COUNCILS

e.g.

3)

AS REPRESENTATATIVE OF LOCAL GROUPS. LAW CENTRES

JOB CENTRE CAREERS WELFARE RIGHTS CONSUMER PROTECTION

28 Es gibt Beispiele, wo das CAB nicht nur die Auskunftsabteilung einer Bibliothek und die Bibliothekare für die Arbeit einsetzt, sondern seine Arbeit unter dem Dach der Bibliothek ausführt. Dagegen gibt es manchmal Bedenken von selten der CAB, die ihre Unabhängigkeit gefährdet sehen, als auch von seiten der Bibliothekare, die sich in die Rolle von Sozialarbeitern gedrängt fühlen. Trotzdem muß eine solche Zusammenarbeit für die öffentliche Bibliothek- gerade in ihrer neuen Rolle als Informationszentrum der Kommune- sehr positiv gesehen werden. Abbildung 5 zeigt die Unterscheidung der anfallenden Arbeit nach "Information" und "Beratung", die hilft, die Positionen beider Institutionen bei einer Zusammenarbeit zu klären. Abb.5 The management of community information. Arbeitspapier von Dr. L. Madden, Aberyswyth 1982. CATEGORIES OF INFORMATION AND ADVICE WORK Community Information and Advice Work Advice Work Information Work

OPTION 1

OPTION 2

OPTION 3

OPTION 4

FACTUAL INFORMATION

INTERPRETING (Advice 1)

SOCIAL CASE WORK

ADVOCACY

EXPLANATION STEERING

PRACTICAL AID (e.g. form filling)

GIVING AN OPINION ON A COURSE OF ACTION (Advice 3) COUNSELLING MEDIATION TRIBUNAL ESCORT SERVICE

GROUP ACTION CAMPAIGNS

SETTING OUT OPTIONS (Advice 2) REFERRAL

COMMUNITY DEVELOPMENT

Die öffentliche Bibliothek war zu Beginn nur für Ewachsene bestimmt, so daß die Bibliotheksarbeit für Kinder erst später einsetzte. Eine strikte Alterstrennung war noch in den Kinderbibliotheken der 50er Jahre zu beobachten, noch 1968 war diese Trennung bei 45 % aller Kinderbibliotheken vorhanden. Schon am Anfang der Bibliotheksarbeit mit Kindern wurde neben einem großen Ausleihraum ein Studienraum und Möglichkeiten zur Bildungsarbeit mit Kindern gefordert, der gleich eine besondere Bedeutung zukam. Sehr früh gab es auch schon Schulbibliotheken, die entweder in den Schulen untergebracht waren, oder als School Mobile Libraries in ländlichen Bezirken zum Einsatz kamen. Zum Teil waren auch Zweigstellen der öffentlichen Bibliotheken in den Comprehensive Schools (Gesamtschulen) untergebracht. 10% der 5000 oder mehr Secondary Schools haben heute Schulbibliotheken mit einer hauptamtlichen Fachkraft. Für die Charakterisierung weiterer besonderer Dienststellen der öffentlichen Bibliothek sei auf den LAMSAC-Report verwiesen (Local Authorities. Management Services and Computer Committee. Staffing of Public Libraries. A report of the research undertaken by the Local Authorities Management Services and Computer Committee for the Department of Education and Science. London: H.M.S.O. Library Information Series. Nr. 7-8d 1-3. 1976). Dieser Report beschäftigt sich u.a. eingehend mit

29 den Krankenhausbibliotheken, die sehr oft von der öffentlichen Bibliothek unterhalten werden. Es gibt aber auch Beispiele, wo diese Bibliothekenoft verbunden mit einer Fachbibliothek - dem Krankenhaus unterstehen. Der Bibliotheksdienst für hausgebundene Leser, wie auch die Gefängnisbibliotheken werden oft von der öffentlichen Bibliothek betrieben. Alle diese genannten Sonderdienste werden in unterschiedlicher Qualität, je nach Förderung, angeboten. Dienstleistungen für Randgruppen nehmen heute in der Bibliotheksarbeit in Großbritannien einen breiten Raum ein. Den Sehbehinderten oder Blinden werden Bücher in Großbuchstaben, eine Talking Book Library oder Bücher in Braille oder Moon zur Verfügung gestellt. Es gab z.B. auch einen Bibliotheksservice für Analphabeten. Die Bibliotheksarbeit für die ethnischen Minderheiten ist in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Diese Bibliotheksarbeit ist mit einer Vielzahl sprachlicher, kultureller und sozialer Probleme belastet, deren Darstellung hier nicht erfolgen kann. Daher sei auf den Aufsatz von L. Wertheimer aus Kanada (IFLA- Konferenz 1982) verwiesen: "Library Services to Ethno- Cultural Minorities". Dieses Referat enthält eine gute Zusammenfassung der Probleme zum gegenwärtigen Zeitpunkt. In diesem Zusammenhang ist auch die Arbeit des Comnenwealth Institutes (Kensington High Street, London W8 6NQ) zu erwähnen, das mancher Bibliothek Anregungen vermittelt hat. Die Public Library in Brent/London hat im Jahre 1980 schon ein zweiwöchiges Trainingsprogramm für Ethnic Minority Specialist Librarians veranstaltet.

Hochschulbibliotheken (academic libraries) Zu den Hochschulbibliotheken in Großbritannien gehören die Universitätsbibliotheken, die Bibliotheken der Polytechnics und der Colleges. Mit der stürmischen Entwicklung der akademischen Ausbildung in den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Bibliotheken ehemaliger Colleges zu Universitätsbibliotheken, und viele Bibliotheken kleinerer Colleges oder Colleges for Further Education wurden zu Bibliotheken der neuen Polytechnics. Man könnte in Großbritannien fünf verschiedene Gruppen von Universitäten unterscheiden. Dies sind: die großen alten Universitäten, "Oxbridge" genannt (Oxfort, Cambridge, St.Andrews, Glasgow, Aberdeen, Edinburgh, Trinity College in Dublin); die "civics", dazu gehören u.a. Birmingham, Manchester, Liverpool, Leeds, Sheffield, Bristol; die "late civics" (Nottingham, Southhampton, Hill, Exeter, Leicester); die "new" oder "plate glass-universities" wie Sussex, Essex, Keele, East Anglia, Lancaster, Kent, Warwick, und ab Mitte der sechziger Jahre erfolgte die Gründung der Technological Universities, d.h. viele Colleges of Advanced Technology erhielten Universitätsstatus (Aston, Bradford, Brunei, City of London, Loughborough, Salford, Surrey, Strathclyde, Heriot-Watt).

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEKEN

Es gibt in Großbritannien 45 Universitäten oder Institutionen mit Universitätsstatus, die, wie eben aufgeführt, in Alter, Größe und Status recht unterschiedlich sind. Die alten Univeritäten Oxford und Cambridge haben Bibliotheken mit einem Bestand von zwei bis vier Millionen Bänden. Die Bibliotheken der Universitäten von Edinburgh und Glasgow haben einen Bestand von ungefähr einer Million Bänden. Auf der anderen

30 Seite gibt es kleine Universitäten in der Provinz, z.B. Durham, Exeter und Leicester, mit ca. 4.000 Studenten und Bibliotheken mit 400 000 oder 500 000 Bänden. Daneben wären noch die Bibliotheken der neueren Universitätsgründungen vii e Kent oder Ulster mit Beständen von 250 000 oder 320 000 Bänden zu erwähnen. Bei der Betrachtung der Universitätsbibliotheken sollten Cambridge und Oxford ausgeschlossen werden, da diese beiden Bibliotheken durch ihre Rechte als "copyright-depositories" (Recht auf Pflichtexemplare) zusätzlich noch die Funktion einer Nationalbibliothek haben. Die Politik der Universität wird von zwei Gremien bestimmt. Der Senat, die Universitätskörperschaft, der sämtliche Angehörige des Lehrkörpers und ein Teil der nicht akademischen Mitarbeiter (per Wahl) angehören, bestimmt die Wissenschaftspolitik. Der Council ist zuständig für die Finanzpolitik und Gebäudeplanung. Er ist das ausführende Organ der Universität. Der Council setzt sich aus Bürgern der Umgebung (durch Wahl) und aus akademischen Mitgliedern zusammen. Die Universitätsbibliothek untersteht meist dem Library Committee. Das Committee wird aus Mitgliedern des Senats und des Council gebildet. Das Library Committe ist dem Senat verantwortlich. Der Direktor der Universitätsbibliothek wird meist von einem Committee des Senats oder von einem gemeinsamen Committee des Senats und des Council ernannt. Mit seiner Ernennung wird er Mitglied des Senats im Range eines Professors.

DAS LIBRARY COMMITTEE

Dem Library Committee gehören auch der Vice Chancellor (Vizekanzler) und sein Stellvertreter an. Die Größe des Committees ist sehr verschieden (10 bis 15 Mitglieder). Das Verhältnis zwischen dem Direktor der Universitätsbibliothek und dem Library Committee hängt teilweise von der politischen Zusammensetzung des Committees, teilweise von der lokalen Tradition der betreffenden Universität und natürlich auch von der Persönlichkeit des Direktors ab. Haben in einem Library Committee die Direktoren Stimme und politisches Gewicht, so sind sie in einem anderen nur als Beobachter (observer) zugelassen. Die Meinungen über Recht und Aufgaben des Committee gehen auseinander: es kann in enger Zusammenarbeit mit dem Direktor der Universitätsbibliothek ein ausgezeichnetes Instrument zur Durchsetzung von bibliothekarischen Forderungen sein, es kann als "users' body" fungieren und somit auch Wünsche und Vorschläge des akademischen Lehrkörpers und der Studenten an die Bibliothek herantragen. In den letzten Jahren wurde auch die stärkere Repräsentation der Mitarbeiter der Bibliothek im Library Committee gefordert und auch teilweise durchgesetzt. Zu den Aufgaben des Library Committee gehören u.a. die Festlegung der Bibliotheksordnung und der Öffnungszeiten, die Aufteilung des Etats zwischen den einzelnen Abteilungen, Grundsätze der Buch- und Zeitschriftenauswahl, die Erstellung eines Jahresberichtes, Empfehlungen von besonderen Maßnahmen, z.B. Neu- oder Umbau. Die wichtigste Funktion des Library Committee besteht in der Aufstellung und Durchsetzung des Etats zusammen mit dem Direktor der Universitätsbibliothek. Falls der Direktor der Universitätsbibliothek Management und Verwaltung seiner Bibliothek gut beherrscht, ist die Rolle des Committee oft mehr beratend. Es wird dem Direktor dann bei der Durchsetzung seiner Forderungen innerhalb der Universität helfen. Empfehlungen und Unterlagen, die von dem Library Committee erarbeitet werden, werden an den Senat geschickt und an bestimmte Committees des

31 Council (zum Beispiel für Finanzen und Gebäude). Ebenso wird der Senat mit allen bibliothekspolitischen Fragen und Forderungen an das Library Committee herantreten. Diese Struktur zeigt, wie eng britische Unversitätsbibliotheken institutionell mit der Universität verbunden sind. Das bedeutet aber auch, daß der Direktor der Universitätsbibliothek sich an der Universitätspolitik beteiligen muß, da die Bibliothek mit allen anderen Fachbereichen um einen angemessenen Anteil am Universitätsetat konkurrieren muß. Auf diese Weise sind Universitätsbibliotheken sowohl von den Veränderungen innerhalb der Universität wie auch auf politischer und wirtschaftlicher Ebene stark betroffen.

DAS UNIVERSITY GRANT COMMITTEE (UGC)

Die Universität erhält ca. 75 % ihres Etats vom Staat, der Rest wird durch die Gebühren der Studenten und andere Quellen (z.B. Stiftungen) abgedeckt. Die Mittel des Staates werden den Universitäten durch eine unabhängige Körperschaft, dem University Grant Committee zugeteilt. Seit 1919 hat das UGC die nationale Kontrolle über die Finanzen der Universitäten. Dieses Committee ist Bindeglied zwischen dem Staat als Geldgeber und den Universitäten. Es untersucht den finanziellen Bedarf der Universitäten und trägt die Verantwortung für den effektiven Einsatz dieser Mittel, unter Berücksichtigung der Autonomie der Universitäten. Dabei ist dieses Committee nicht nur Bindeglied, sondern auch Puffer zwischen der Regierung und der Universität. Auch wenn die Regierung für die Finanzierung der Universitäten aufkommt, kann sie die Lehrtätigkeit nicht kontrollieren. Die Mitglieder des UGC, Persönlichkeiten aus Universität, Verwaltung und Wirtschaft, werden vom Minister für Erziehung und Wissenschaft ernannt. Schon 1921 hatte das UGC die Bedeutung der Universitätsbibliotheken für die Effektivität und Wirkung der Universität betont: "The character and efficiency of a university may be gauged by its treatment of its central organ-the library. We regard the fullest provision for library maintenance as the primary and most vital need in the equipment of a university". University Grants Committee Report 1921. (Higham 1980:11). Die Arbeit des UGC ist im Laufe der Zeit in verschiedenen Reports dokumentiert, die die Planung und Entwicklung der Universitätsbibliotheken nachhaltig beeinflußt haben. Der Parry Report dokumentiert das veränderte Selbstverständnis der Universitätsbibliotheken. Von der Bibliothek als Museum, deren Hauptaufgabe das Sammeln und Bewahren von Literatur ist, entwickelte sich die Universitätsbibliothek zu einer Institution, die mehr den Bedürfnissen besonders ihrer studentischen Leserschaft Rechnung tragen muß. Aus diesem Grunde empfiehlt der Report eine Koordination und Zusammenarbeit aller Bibliotheksdienste und fordert - lange vor der Gründung der British Library - die Entwicklung einer nationalen Struktur des britischen Bibliothekswesens: "We recommend that the entire resources of a geographical area should be regarded as a pool from which each individual library could draw. Co-ordination of the resources of libraries should facilitate the extension of coverage and the reduction of expenditure." (University Grants Committee. Parry Report 1967:18). Gemäß des Parry Reports sollen 65! des Gesamtetats einer mittleren Universität für die Bibliothek zur Verfügung stehen. Dies gilt aber als Optimum. Teilweise lag der Anteil des Etats für die Bibliothek bei nur 2%, durchschnittlich bei 4,2%. Seit den starken Etatkürzungen können die Universitäten den Bibliotheken meist keinen größeren Anteil mehr zur Verfügung stellen, was zum Teil Auswirkungen auf die Anschaffungs-

32 Politik hat. Wenn nämlich durch die sinkenden Einnahmen der Etat der Bibliothek geringer wird, und diese Mittel dann noch durch Vorhaben wie Bau- oder Gerätekauf gebunden sind, kann es vorkommen, daß der Bibliothek für den Kauf von Büchern keine Mittel mehr zur Verfügung stehen. Nachfolgende Tabelle (Abb.6) zeigt die Studentenzahlen, die Größe des Buchbestandes und der Ausgaben in den Jahren 1949-1978 an den Universitätsbibliotheken, aufgeschlüsselt nach London, Oxford, Cambridge und die übrigen. An ihr können die erhöhten Ausgaben für die Bibliotheken in den sechziger bis zu den Anfängen der siebziger Jahre deutlich abgelesen werden. Diese erfolgten auf Grund des 1963 im "Robbins Report" geforderten Ausweitung der akademischen Aus- und Weiterbildung. Abb.6 No of

No of

bound

Expenditure

No of

bound

Expenditure

No of

bound

Expenditure

students

volumes

(is)

students

volumes

(is)

students

volumes

(is)

1949-1»50

London Oxford Cambridge Other England total

No of

No of

17,499

1950-1951

30,349

2,161,000 1,835,000 1,750,000 2,723,400

215,080 112,384 78,517 239,347

63,157

8,469,400

645,328

Wales Scotland

5,284 16,980

467,500 1,751,000

London Oxford Cambridge Other

18,199

England total Wales Scotland

30,670

2,271,700 1,870,000 1,875,000 2,694,700

257,218 130,291 80,285 268,812

64,180

8,711,400

28,426 114,648

5,133 16,001

492,200 1,782,300

317,114 152,139 96300 35S,414

18,125

29,719

2,514,700 1,935,000 2,065,300 2,963,100

29,181

2,651,600 2,444,648 2,092,800 3,237,700

343,409 162,095 109,185 371,176

62,635

9,478,100

920,967

62,173

10,426,748

985,865

4,621 14,218

540,200 1,888,600

44,930 152,531

4,431 13,998

556,700 1,931,400

48,674 168,682

15,309

18,412

1951-1952

15,09«

1952-1953

14,717

2,410,900 1,901,000 1,970,000 23OI3OO

297,480 14133Ο 84370 299,189

736,606

9,083,700

822 3 6 9

32,605 122,174

516300 1320,000

35,436 130324

15,084

1953-1954

14,867

1954-1955

18,201 15,121 29,746

4,494 14,143

bound

Expenditure

students

volumes

(£s)

No

of

students

bound

Expenditure

volumes

(is)

students

volumes

(is)

19S7-1958

36392

3,046350 2,641,800 2 3 32,400 33I23OO

497386 247,347 157389 588381

73363

12,033350

1,491,503

5,468 16,411

627,800 2,176300

80324 250316

586,251 339,728 213,777 764,638

21,995

42,819

3304,800 2,845,300 2,791,400 4,396,700

648307 369 3 4 4 252 3 0 9 855,633

13,117,400

1,904394

82,739

13338,200

2,127 3 9 3

670,200 2,315,000

I3733I 308,369

6,431 18329

735,800 2,472,700

137,096 360336

31,276

2346,100 2332,800 2,426,400 3,660300

430,307 235,845 150,075 517,711

20,388

16,097

65,779

11,342,800

1,199,368

69,482

11365300

1,333,938

Wales Scotland

4,626 14,789

595,000 2,039,000

62,167 206,977

5,043

609,600 2,105,600

64 3 2 8 222312

London Oxford Cambridge Other

20,993

515388 275,469 186,668 630,260

21,697

38,641

3,125,300 2,734300 2,646,400 4,014,700

40,711

3,385,700 2,796,700 2,754,400 4,180,600

England total

77,177

12320,600

1,607385

80,298

Wales Scotland

5,851 17,176

646,900 2,229,000

87312 284,448

6,159 17,552

England total

15,474

•Sussex University

17,543

16,883

1960-196/·

1959-1960

1958-1959

17,890

56,358 185378

No of

413362 193,375 127,496 464,635

19,029

1,110308

577,300 1,975,900

Expenditure

3,034,600 2322,400 2374,000 3,511300

London Oxford Cambridge Other

10,984,800

bound

1956-1957

1955-1956

380367 182345 12,0,425 427,071

No of

No of

No of No of

2,935,700 2,483,500 2,190,000 3,375,600

17325

33

No of students

No of bound volumes

Expend/tun (is)

No of students

15,017,000

3,155327

8,447 21321

887,000 2393,000

224341 566,778

14,477,000

2,652,488

146,199 389,060

7,761 2Ο373

849,000 2318,000

175353 457,134

60,231

3 380,000 3,215367 3,009,000 5,710,000

1,063376 582367 398,923 I327328

26367 9307 9343 83 3 4 7

4,122,000 3,321,000 4,017,000 6347,000

1315,719 643,169 446358 2,771,761

104351

15,914,000

3 373,394

130,046

18,107,000

5,077307

9,177 25383

930,000 2327,000

259,631 680,067

11,174

1,002,000 2354,000

340,893 879361

Wales Scotland

7.253 19,433

816,000 2,314,000*

London Oxford Cambridge Other

24,990

86,457

13364,000

2,296,241

19,030

* S t David's College, Lampeter oEssex, Lancaster, Strathclyde « D u n d e e , Stirling

No of students

18,133

196S-19660

1964-19650

28366

1966-1967· 4,307,000 sep figures 3 3 3 8 , 0 0 0 n o t avail 4,000,000 7356,000

1391380 701352 495 3 6 9 3,462 3 4 2

142341

19,101,000

6,052,043

12,023 29,835

1,054,000 3,092,000

394,456 954329

tYork ( E a s t Angl la ¿Edinburgh figure 2 0 0 , 0 0 0 less than previous year o A s t o n , Bath, B r a d f o r d , Brunei, Chelsea C o l l e g e , C i t y , K e n t , London Business School, Loughborough, Manchester Business School, Salford, Surrey, Warwick, Welsh College, Heriot-Watt

No of bound volumes

Expenditure (is)

No of students

1967-1968

No of bound volumes

Expenditure (is)

No of students

1961-1969

London Oxford Cambridge Other

26 3 8 9 93O8 9343 108 3 7 3

4,419,000 3340,000 4,099,000 7329,000

1352338 750328 555319 3,765 3 9 6

England total

155,113

19387,000

6,624381

12303 32,105

1,115,000 3,255,000

430,931 1,105,156

London Oxford Cambridge Other

33,161 11,073 10,720 121,830

5,049,000 4,015,000 3373,000 9,860,000

England total

176,784 14,768 36379

No of bound volumes

Expenditure (is)

1969-1970

4,683,000 3,731,000 4,157,000 8333,000

1,722327 857311 629,258 4313336

164,132

20304,000

7322,932

13336 33317

1,187,000 3,459,000

488 3 0 8 1,236360

2342,142 1,077,018 845,860 5309,783

33,676 11,314 IO329 126347

5351,000 4323,000 3,808,000 10,677,000

22397,000

10,074303

182,266

1356,000 3,782,000

652303 1,630331

14315 37304

not available

1970-1971

Wales Scotland

53389 96,077

9Ο37Ο

England total

17368

(is)

918,100 486 3 5 2 357378 1392397

49,464

23338

4« ,047

719369 410,462 259,744 906,366

Expenditure

3358,000 3,080,000 2,949,000 5,130,000

23355

3312,000 2,924,000 2 332,000 4,596,000

17321

No of bound volumes 1963-1964%

803,681 455 3 8 2 303,133 1,089,792

22,589

Wales Scotland

No of students

3,744,000 23933ΟΟ 2 388,000 4352,000

London Oxford Cambridge Other

Wales Scotland

Expenditure (is)

1962-1963f

1X1-1962'

England total

No of bound volumes

4364,000 3368,000 3,668,000 9,285,000

1347366 951,857 757,768 5,019307

170,359

21,685,000

8,677,198

13345 35302

1361,000 3,684,000

58233t I382347

2382 397 1,256,126 923,483 8 381,037

34,193 11,421 10,762 129 3 4 1

5363,000 4379,000 3 340,000 12,031,000

3,067,420 1,412,122 1,091,067 8,171352

23,959,000

11,843343

185317

25313,000

13,741361

1,434,000 3,935,000

789,843 1376 345

15,382 38367

1,197,000 4,220,000

935329 2376,717

not available

1971-1972

1972-1973

34

No of students

No of bound volumes

Expenditure (£s)

No of students

1973-1974 34,881 11,367 10,799 132,686

5,785,000 4,464,000 3,972,000 12,939,000

3.540.597 1,563,880 1.286.598 9,739,951

35,260 11,345 10,873 137,151

England total

189,733

27,160,000

16,131,026

194,629

15,408 38,953

1,672,000 4,405,000

1,166,613 2,687,080

16,192 39,744

7976-/977 London Oxford Cambridge Other England total Wales Scotland

not available

available

No of students

No of bound volumes

Expenditure

m

7975-/97« 4,444,866 1,802,044 1,407,211 11,524,020

35,941 11,591 10349 145,193

19,178,141

203,574

1,358,092 3,185,590

17,136 40,548

not available

not available

1977-1978* 6,261,631

not

Expenditure (£s)

1974-1975

London Oxford Cambridge Other

Wales Scotland

No of bound volumes

not available

6,432,400

16,638,589

19,441,400

22,900,2204

25,873,800a

1,803,403 4,479,827

2,474,400 5,439,600

¿minus Oxford and Cambridge figures •I should like to thank the UGC for allowing access to returns from libraries prior to publication.

Fehlende Finanzen setzten der großen Bestandsentwicklung Ende der siebziger Jahre ein Ende, gleichzeitig rückte ein neues Problem in den Mittelpunkt des Interesses. Es fehlte nicht nur bei den alten Bibliotheken an Raum, auch diejenigen Bibliotheken, die seit 1960 gebaut worden waren, hatten ihre Raumkapazitäten erschöpft. Konfrontiert mit diesem Problem und fehlenden Mitteln rief das University Grant Committee 1975 eine Arbeitsgruppe unter Professor Richard Atkinson ins Leben. Die Ergebnisse dieser Arbeitergruppe wurden 1S76 als "Atkinson Report" gedruckt und haben in Großbritannien zu einer lebhaften Diskussion geführt. Der Report unterstrich zwar wieder die zentrale Funktion der Universitätsbibliothek, stellte aber das Raumproblem in den Mittelpunkt seiner Betrachtung, um zu der radikalen Forderung nach der "self-renewing library of limited growth" zu kommen, (vgl. dazu Atkinson Report 1976:5). Der Report mußte von dem folgenden Ergebnis der Untersuchung ausgehen: ein Viertel aller Universitätsbibliotheken sind überfüllt. In den nächsten Jahren werden noch mehr Bibliotheken vor demselben Problem stehen, so daß in etwa zehn Jahren fünf sechstel aller Bibliotheken neue Gebäude brauchen, (vgl. dazu eine Tabelle neuerer Bibliotheksbauten 1964-82 in: Journal of librarianship. Vol 12. 1980. S. 180 ff). Der Atkinson Report sieht die Phase der Bibliotheksneubauten als beendet an und weist auf die Gefahren hin, die nun der Bestandserweiterung drohen: "The rising cost of maintaining access to an ever-increasing quantity of material could well erode the funds available for further acquisitions." Der Atkinson Report schlug unkonventionelle Lösungsnöglíchkeiten für die Unterbringung von Büchern vor, z.B. in Warenhäusern, in Magazinen außerhalb des Ortes, weiterhin empfahl er einen weiteren Ausbau der British Library-Lending Division in Boston, Spa. Die hier erstmalig benutzte Formel von der "sich selbst erneuernden Bibliothek" fordert ein Gleichgewicht zwischen Ankauf und dem Ausscheiden von Büchern : "Professor Atkinson and his colleagues have recommended the adoption of the principle of a "self renewing library of limited growth", ie one in which new acquisitions will be offset of a considerable extent by withdrawals.Their general argument has convinced the Committee who

35 have decided to be guided by the recommendations of the report in framing future capital programmes. They are doing this however on a provisional basis, with the intention of reconsidering their policy in the light of experience over the next two or three years, as the Working Party themselves recommend. Meanwhile they are publishing the full text of the report which I warmly commend to all who are interested, whether in universities or elsewhere. The Committee welcome discussion of the report and will be very ready to take practical and realistic suggestions into account." (Atkinson Report 1976:3) Nach der Veröffentlichung des Atkinson-Report gab es viele kritische Gegenstimmen, so z.B. von SCONUL (Standing Conference of National and University Libraries), durch das Committee der Vice Chancellors und Direktoren und durch einzelne Universitäten. Da diese Empfehlungen einen großen Einfluß auf Bibliotheksplanung und Bibliotheksmanagement haben werden, seien sie hier im Wortlaut zitiert: 47. Our recommendations are : i. The assessment of future university library building requirements on site should be based on the concept of a self-renewing library, that is. a library of limited size in which beyond a certain point material should be reduced at a rate related to the rate of acquisition. ii. The appropriate size for a university's main library building or buildings should be assessed by : First applying the norm of 1,25m 2 to planned FTE student numbers; Secondly adding an assessed provision for any special collections; Thirdly adding a provision for future growth at a rate of 0.2m2/FTE student applied to forecast numbers 10 years ahead ; Finally making adjustment for special circumstances. iii. Only if the area established on a self-renewing basis significantly exceeds the area of existing building should the possibility of building a new library or library extension be considered (unless the project is justified on grounds other than those of the space requirement eg obsolescence). iv. Provision should be made for a local reserve store where the existing buildings, together with any likely to be programmed in the near future, are insufficient to accommodate a university's holdings and no case can be made under recommendation iii. for a new library building or extension. v. Subject to local circumstances, the size of a reserve store should be limited to the accommodation required for about 5 years' accessions at current rates. Stores should be as simple as possible; in many cases it should be feasible to meet the need by renting rather than purchase or new building. Where the excess of space in existing buildings over the notional area established under ii. is substantial, the possibility of providing the necessary reserve within

vi.

vii.

viii.

tx.

χ.

existing buildings at the cost of some curtailment of open access should be considered. Once a university's reserve store is filled it should be expected to dispose of surplus stock, normally to BLLD. Universities currently facing a shortage of space for books should consider sending a proportion of lesser used journals to B L L D now. The U G C should be consulted if a university intends to accept a donation of more than 5,000 items, so that the financial implications may be fully considered. Negotiations should be opened with the British Library and the Department of Education and Science to arrange the availability from about 1980 onwards of space for monographs withdrawn from university libraries under this system for merging with the stocks of B L L D ; and an appropriate demarcation oi financial responsibilities. The application of these recommendations and the development of the concept of the self-renewing library should be carefully monitored and to this end a review should be carried out in co-operation with other bodies concerned of the requirement for statistical information about university and other libraries.

xi. Developments in the use of microform and trends in the scale and nature of publishing both in this country and overseas, with their implications, should be kept under regular review. xii. Account should be taken by the UGC in appropriate cases of increases in library costs arising from withdrawal on a large scale and the operation of a local store. xiii. Our recommendations should be reconsidered by the UGC after an initial period of experience which might be 3 years. xiv. It is desirable for university libraries to be insured against fire and damage by water. (Atkinson-Report

1976:16)

36 ZENTRALBIBLIOTHEKEN UND

INSTITUTSBIBLIOTHEKEN

Dezentralisiert ist an den Universitätsbibliotheken oft der Bestand, d.h. er befindet sich an verschiedenen Plätzen, ist aber eine administrative Einheit. Eine starke Dezentralisierung der Lehrgebäude kann manchmal die Einrichtung von Institutsbibliotheken fördern. Die neueren Universitätsbibliotheken sind hingegen als zentrale Einrichtungen ohne Zweigstellen und Institutsbibliotheken geplant. Das Entstehen solcher Institutsbibliotheken geht oft auf historische oder regionale Besonderheiten zurück. So gibt es heute in Manchester 90 Institutsbibliotheken, während z.B. die Universitätsbibliothek von Sussex bewußt auf jede Institutsbibliothek verzichten wollte (nur die School of Mathematical and Physical Sciences, School of Biological Sciences und School of Nuclear Siences haben ihre eigenen Lesesäle). Wegen der höheren Kosten, die derartige Institutsbibliotheken verursachen, ohne damit in jedem Fall einen besseren Dienst anzubieten, betrachten auch die Library Committees solche Institutsbibliotheken oft besonders kritisch: der Bestand ist oft der gleiche wie in der Zentralbibliothek, die Betreuung ist nicht gegeben, da eine Fachkraft oft zu teuer ist, und die Öffnungszeiten sind ungünstig. Auch das UCG empfiehlt heute allen Bibliotheken, ihre Politik hinsichtlich der Institutsbibliotheken zu überdenken. Beantragt eine Universitätsbibliothek ein neues Gebäude, so werden bei der Berechnung die vorhandenen Kapazitäten der Institutsbibliotheken einbezogen. Eine Institutsbibliothek- oder Fakultätsbibliothek wird errichtet, falls diese Fakultät ein eigenes Campus hat. Für die "undergraduates" wird in der Universitätsbibliothek eine besondere Lehrbuchsammlung aufgestellt. Solche "undergraduates center" on "short loan" gibt es heute an fast allen zentralen Universitätsbibliotheken.

PERSONAL

An der Spitze der Bibliothek stehen der Direktor (The Librarian) und der Stellvertreter (Deputy Librarian). Ebenfalls über einen akademischen Grad und zusätzliche bibliothekarische Ausbildung verfügen die Assistant Librarians und Sublibrarians. Diese können auch als Subject Specialists (Fachreferenten) tätig sein. Zu dem Arbeitsgebiet des Fachreferenten gehört: - Betreuung seines Fachgebietes (Buchauswahl) - Katalogisierung und inhaltliche Erschließung - Zusammenstellung von Bibliographien - Auskunftdienste - Benutzerschulung - Literaturauswahl für Vorlesungen und Seminare - Verfassen von Studienführern - Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper der Universität auf seinem speziellen Fachgebiet. Die wichtigste Funktion des Fachreferenten ist es, den Kontakt (liaison) zwischen Universität und Bibliothek herzustellen. Die Aufgaben des Fachreferenten stehen im Mittelpunkt vieler Erörterungen. Für einen Vergleich zum deutschen Fachreferenten sei auf die Arbeit von Carol Mills hingewiesen: The place of the subject specialist in the academic library,

37 particularly in Australia: a study based partly in prevailing practices in seme adacemic libraries in Britain, the Federal Republic of Germany and Austral i a",London 1979, Arbeit zur Erlangung des MA,. In den Bibliotheken der Hochschulen für fachliche Ausbildung oder auch den der Fachhochschulen findet man den Tutor Librarian. Das Berufsbild des Tutor Librarian entstand an den Bibliotheken der Fachhochschulen, an denen eine Studentenschaft studierte, die zum Teil aus einer sozialen Schicht kam, die nicht so selbstverständlich mit dem Buch aufgewachsen war wie die Studenten von "Oxbridge". Der Tutor Librarian verkörpert die Funktion der Bibliothek als Bildungseinrichtung. Er veranstaltet Seminare, in denen die verschiedenen Aspekte der Bibliotheksarbeit vorgestellt werden. Seine Arbeit findet sowohl in der Bibliothek als auch in der Universität statt, er unterstützt die Studenten in ihren wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch bei der Klärung persönlicher Probleme mit Hilfe des Buches. Seine Rolle ist nicht an ein bestimmtes Fachgebiet gebunden (darin unterscheidet er sich vom Subject Specialist), andererseits sollte ein guter Subject Specialist auch immer Züge eines guten Tutor Librarian, und ein guter Tutor Librarian Fachkenntnisse besitzen. Die mittlere Leitungsebene der Universitätsbibliothek wird vom Senior Library Assistant eingenommen. Diese Ebene ist an einigen modernen Universitätsbibliotheken eleminiert worden, z.B. in Sussex. Diese Mitarbeiter haben zum Teil eine Universitätsausbildung oder eine bibliothekarische Ausbildung ohne einen Abschluß in einem bestimmten Fachgebiet. Sie leiten oft die kleineren Abteilungen in der Bibliothek, z.B. die Zeitschriftenstelle oder die Ausleihe. Auf der unteren Ebene der Personalstruktur findet man den Library Assistant. Dieser rekrutiert sich meist aus jungen Studenten mit oder ohne akademische Ausbildung, die berufliche Praxis erwerben wollen, bevor sie eine bibliothekarische Ausbildung beginnen. Sie führen die anfallenden Routine-Arbeiten oder auch die technischen Arbeiten innerhalb der Bibliothek durch. In manchen Bibliotheken werden vom Senior Library Staff für diese Gruppe Fortbildungsveranstaltungen (in-service-training) organisiert. Am Beispiel der Sheffield University Library soll das oben gesagte hier demonstriert werden: Die Universitätsbibliothek umfaßt 4 große Komplexe: Die Zentral- oder Hauptbibliothek mit Sozial- und Humanwissenschaften, die Bibliothek der angewandten Wissenschaften (vor allem technische Gebiete), die Hallamashire Bibliothek (mit klinischer Medizin und Zahnmedizin) und die Crookesmore Bibliothek (Jura und Wirtschaftswissenschaften).Neben den oben erwähnten großen Fachbibliotheken gibt es noch neun kleinere Institutsbibliotheken. Das Personal dieses Bibliothekssystems setzt sich nun wie folgt zusammen: The Librarian (Direktor), The Deputy Librarian, 5 sublibrarians, 26 assistant librarians, 26 senior library assistants, 48 library assistants (einschließlich 6 Halbtagskräfte), 22 clerical staff (Verwaltungsangestellte, einschließlich 9 Halbtagskräfte), 6 attendants (Aufseher), 1 photograph (Photograph), 1 labeller (Beschrifter), 1 cleaner (Raumpfleger-halbtags). (Stirling: University librarianship 1982:135) Der Gesamtbestand der Bibliothek betrug 1977/78 700 000 Bände, der Gesamtetat (einschließlich Personal) betrug 877 000 Pfund. Die nachfolgende Grafik (Abb. 7) verdeutlicht die Personal/Organisationsstruktur der Sheffield Univerity Library.

38 Abb. 7 Stirling: University librarianship 1981:142 111- I n t e r l i b r a r y AV- Audio-Visual SLC- Short Loan Center

M-

I LIBRARY M A N A G E M E N T \

®C

M

M

READER SERVICES I Attendants h

m

m

[ photography 11 xerox |

Secretarial* ι © Graphics and Clerica] L-Tcm a t and k AV Services

AUTOMATION TEAM

J

I CATALOGUINS]

ACQUISITIONS

ShelvcrT

short loan

INFORMATION SERVICES

CROOKESMOOR LIBRARY

Accounts blinding"] j periodica © ©

M

relegation and

APPUED SCIENCE LIBRARY

ILL · SLC · P e n

ILL Bdg Acq

SLC · Bdg · P e n -

SMALLER B R A N C H UBRARIES

P e n · SLC

Hicks ' GlassJapanese • Music - T o w n Planning Architecture · Chemistry · Geography Insr. of Educatiun DEPT

• MAIN LIBRARY-

HALLA M S H I R E HOSPITAL UBRARY

I Sub-branches[-

UBRARIES

ARCHIVES I

>-)

MAJOR BRANCHES-

4 teaching) -| Subiect Specialisation · Library liaison - Library instruction