Bericht über die Bemerkungen der hochwürdigen Väter des Concils zum Schema ueber den Primat des Römischen Pontifer [Reprint 2019 ed.] 9783486722345, 9783486722338


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German Pages 83 [88] Year 1870

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Generelle Bemerkungen
Specielle Bemerkungen
Zum I. Kapitel
Zum II. Kapitel
Zum III. Kapitel
Zum IV. Kapitel
RELATIO DE OBSERVATIONIBVS RMORVM CONCILII PATRVM IN SCHEMA DE ROMANI PONTIFICIS PRIMATV
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Bericht über die Bemerkungen der hochwürdigen Väter des Concils zum Schema ueber den Primat des Römischen Pontifer [Reprint 2019 ed.]
 9783486722345, 9783486722338

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Bericht über die

Bemerkungen der hochbmrdigÜen Väter des Concils zum Schema

Ueber den Primat des Römischen Pontifex. (Deutsche Uebersetzung mit lateinischem Texte.)

München, 1870.

Rudolph Oldenbourg.

Die von den hochwürdigsten Vätern zum Schema von dem Primat des Römischen Pontifex gemachten Bemerkungen sind theils

generelle, theils specielle.

Generelle Bemerkungen, Die I. Bemerkung betrifft die Einreihung und Abtheil­ ung des XI. Capitels. Einige der hochwürdigsten Väter sind

nämlich der Ansicht, es solle dasselbe allen übrigen Capiteln über die Kirche Christi vorangesetzt werden; andere wünschen eine Ver-

theilung desselben auf drei Capitel, so daß das I. Capitel (nämlich

der Constitution von der Kirche) handle von der Einsetzung des Primates; das II. Capitel von der Fortdauer des Primates; das III. Capitel von der Natur des Primates; das IV. Capitel von

der Unfehlbarkeit des Primates;*) und daß den betreffenden Ca­ piteln die dazu gehörigen Canones entsprächen. Da nun nach Beschluß eine eigene Constitution über den Primat des Römischen Pontifex zur Vorlage kommt, geschieht beiden Bemerkungen genüge. Die II. Bemerkung bezieht sich auf die Form, die von den

einen zu hart und trocken, von den andern dagegen zu zierlich ge­ nannt wird. Man ging aber von der Ansicht aus, es müsse hiebei jene

Ausdrucksweise

zum

Muster genommen

werden,

die bei

ähnlichen dogmatischen Capiteln allgemeiner Concilien, nämlich des IV. und V. lateranensischen und des florentinischen, An­

wendung fand, d. h. nicht die paränetische, sondern entsprechend der Autorität der Lehrenden die würdevolle, einfache, gedrängte, wobei

*) Der Unfehlbarkeit war schon

im ursprünglichen Entwürfe ein eigenes

Capitel zugewiesen. Anm. d. Ü.

2 die Salbung aus der Würde des Dogmas fließt, das in Gemäß­

heit des geschriebenen und überlieferten Wortes Gottes erklärt und zum Glauben vorgelegt wird. Uebrigens haben bezüglich der Form alle

anderen Väter —

die

Mehrzahl



nichts zu bemerken

gehabt. Die III. Bemerkung betrifft die Weglassung der Lehre von den Rechten der Bischöfe. Auf diese Bemerkung wurde

zum Theil in diesem Entwurf der Constitution Römischen Pontifex selbst Rücksicht

vom Primat des

genommen, zum

Theil wird

dieses noch ausführlicher in der Constitution von der Kirche Christi

geschehen.

Specielle Bemerkungen. Zur Einleitung. 1. Bemerkung.

Man solle nicht sagen

„im heiligen Petrus

.... sei das Princip der doppelten Einheit gegeben" (in B. Petro

. . . institutum esse utriusque unitatis principium).

Aber nach der Lehre der Väter und Lehrer kann und muß mau so sagen, in

Anbetracht nämlich, daß in Petrus das Haupt der ganzen Kirche, das den Leib in Einheit zusainmenhält, ausgestellt war; in Anbe­ tracht, daß in ihm der allgemeine Lehrer aller Gläubigen und Fe­ stiger der Brüder bestellt war; in Anbetracht endlich, daß in ihm der oberste Hirte der gesammten Heerde eingesetzt war, der über die Einheit der Hürde wacht. Hierüber ergehen sich unter anderen

bewährten Autoren Petrus Ballerini de rci ac rat. primat. §. X. Card. Gerdil. opus c. 4. über die Constituirung der kirchlichen Hierar­

chie. opp. t. XL pp. 103 sqq.

Hieher gehören ferner folgende Stellen aus dem Catechismus

ad parochos zu dem Artikel des Symbols „Ich glaube an eine heilige Kirche": „Einer ist auch ihr Lenker und Regierer, in un­ sichtbarer Weise, nämlich Christus, den der ewige Vater zum Haupt

über die ganze Kirche, die sein Leib ist, gesetzt hat;

in sichtbarer

Weise aber derjenige, der den Römischen Stuhl, als rechtmäßiger Nachfolger des Petrus, des Fürsten der Apostel, inne hat.

Be­

züglich dieses Nachfolger des Petrus stimmten alle Väter in ihrem

Urtheile zusammen, daß ein solches sichtbares Haupt zur Begründung

und Erhaltung der Einheit der Kirche nothwendig sei, was besonders klar erkannt und ausgedrückt hat der heilige Hieronymus sowohl

in der Schrift

gegen Jovinian mit folgenden Worten: „„Einer

wird erwählt, damit durch Begründung eines Hauptes die Gelegen­

heit zum Schisma benommen wird"": als im Schreiben an Damasus: „„Hinweg mit allem Neid, fort mit aller Eifersucht auf die Römische Spitze: ich rede mit dem Nachfolger des Fischers und

dem Schüler des Kreuzes. Ich, der ich keinem anderen als Erstem, außer Christus folge, halte mit deiner Heiligkeit, d. h. mit dem Stuhle Petri, innige Gemeinschaft; ich weiß, daß auf jenen Felsen Wer außer diesem Hause das Lamm ißt,

die Kirche gebaut ist.

steht außer der heiligen Gemeinschaft; wer in (dieser) Arche Noe's nicht ist,

geht zu Grunde inmitten der Sündfluth.""

Dasselbe

wird ebendort (im Catechismus) durch beigebrachte Zeugnisse der

Heiligen Cyprianns, Optatus, Basilius, Ambrosius und Augustinus erhärtet. 2. Bemerkung

Statt des Ausdruckes „sichtbares Fundament"

(visibile fundameiituin) solle gesagt werden „vorzügliches Fun­ dament" (praecipuum fundamentuni). Aber ersteres ist mit Be­ ziehung auf die Worte des Herrn bei Matth. XVI, nach der Er­ klärung der Alten und dem Verständnisse der Kirche, constante Ausdrucksweise, letzteres ist unerhört.

Znm I. Capitel.

1. Bemerkung. Man solle den Worten Christi des Herrn bei Matth. XVI, 18 noch den «dort) vorausgehenden Satz beifügen: „Ich sage Dir"; damit dadurch mit um so größerer Evidenz erhelle,

daß jene Worte auf Petrus allein direct und unmittelbar sich be­ ziehen.

Mit dieser Bemerkung wird aber ausgeschlossen jene

2. Bemerkung, nicht dem Petrus allein, sondern auch den übrigen Aposteln seien diese Prärogative

ertheilt — des Lehrens mit den

Worten „Gehet hin und lehret", dann des Bindens mit den Worten

„Was ihr immer binden werdet", endlich des Regierens, da von

allen Bischöfen gesagt sei „Gesetzt vom heil. Geist zu regieren die

4 Kirche Gottes."

Aber diese Auffassung steht im Widerspruch mit

der allgemeinen Erklärung der katholischen Interpreten und Theo­ logen, die folgende Unterscheidungen machen:

a) Die angeführten Worte wurden zu Petrus allein mit Aus­ schluß der übrigen Apostel gesagt; dagegen aber bezogen sich jene, welche zu den übrigen Aposteln gesprochen wurden, nicht mit Ausschluß des Petrus auf dieselben.

b) Durch das, was zu Petrus allein gesagt ward, wurde er zum Fürsten (princeps) der Apostel erhoben. Was aber zu allen Aposteln zugleich mit Petrus gesprochen wurde, galt ihnen

nach Maßgabe des Unterschiedes, der zwischen Petrus und den übrigen Aposteln in Mitte lag. c) Was zu allen Aposteln, den Petrus inbegriffen, gesagt wurde, das wurde auch dem Petrus allein gesagt; aber nirgends ist zu allen Aposteln mit Einschluß des Petrus das gesagt worden, was der Herr dem Petrus allein sagte. Endlich

d) Im Apostel Petrus ward das Apostelamt und dessen Ob­

liegenheit begründet, damit es zugleich mit seiner höchsten apostolischen Gewalt auf seine Nachfolger nach göttlichem Rechte ununterbrochen sich fortpflanze. Daher sagt man von Petrus, er habe die ordentliche apostolische Gewalt gehabt;

nicht so aber von den übrigen Aposteln.

Daraus erhellt der

zwischen Petrus und den andern Aposteln bestehende Unter­ schied und erhellt

noch vielmehr

der Unterschied

zwischen

den Nachfolgern des Petrus und den Nachfolgern der übrigen

Apostel, nämlich der Bischöfe, sei es in ihrer Vereinzelung, sei es in ihrer Zusammenfassung. Außerdem kommen hier die Cen­

suren noch in Betracht, die auf jene Meinungen gesetzt sind, durch welche die übrigen Apostel dem Apostel Petrus gleich­ gestellt werden und durch welche man die übrigen Bischöfe den

Nachfolgern des Petrus gleichzustellen strebt; vergl. hierüber

die Anmerkung 62 im Schema von der Kirche Christi. 3. Bemerkung.

Es sei einerseits die Tradition übergangen,

andererseits hätte man den Satz auslassen sollen,

„wie sie (die

Lehre der Schrift) von der Kirche immer verstanden wurde."

Jedoch

a) mit diesem letzten Satze wird nachdrücklich die göttliche Tra­ dition der Kirche bezeichnet, die man mit der Geschichte nicht

verwechseln darf.

nämlichen Satze liegt

b) in dem

daß die

auch der Gedanke,

Tradition, auf die sich das Dogma vom Primat stützt, eine exegetische sei; wie nämlich die Theologen schen

gemeiniglich zwi­

exegetischer und constitutiver Tradition unterscheiden:

so treffen sie auch darin zusammen, daß die Lehre der Alten

vom Primat Petri

klärung sich halte.

c) schien es

an die Lehre der Schrift und ihre Er­ Daher

unbedingt nothwendig,

daß von jenen klassischen

Stellen der Schrift, auf die der Primat Petri sich stützt der

Sinn beigefügt werde, da gerade dieser ganz besonders

von

den Feinden des apostolischen Primates in Zweifel gezogen worden ist und noch immer wird.

4. Bemerkung.

Dem Ausdruck „mit dem Primat der Juris­

diction" sei noch anzufügen „und des Magisteriums". Aber die Ge­ walt des kirchlichen Lehramtes in ihrem ganzen Umfange,

sowohl

wie sie bei allen Bischöfen, als auch beim Bischof der Bischöfe liegt, gehört gleichermassen zur Jurisdictionsgewalt, der Ansicht der Heterodoxen.

im Gegensatze zu

Sieh hierüber die Bemerkung zum

Schema von der Kirche. 20. pp. 119 sqq.

Znm II. Capitel. Es liegt die Bemerkung vor, man müsse unterscheiden zwischen dem Rechte,

welches Recht

demzufolge Petrus im Allgemeinen

Nachfolger hat,

göttlicher Einsetzung ist; und zwischen

dem Rechte,

demzufolge Petrus Nachfolger hat iusbesonders auf dem Römischen Stuhl,

welches Recht sich von der historischen That

des Petrus

ableitet: weßwegen man sagt, ersteres sei göttlichen Rechtes, teres aber stamme wenigstens jener Unterschied, der ganz

aus göttlicher Anordnung.

gewiß gemacht werden muß

letz­

Jedoch und

von

dem näher gehandelt wird in Anmerkung 31. n. 140 im Schema

von der Kirche Christi zn dieser Stelle, ist angedeutet

6 a) durch die Worte „des von ihm (nämlich von Petrus, nicht von Christus) gegründeten Römischen (Bischofs) Sitzes. b) Durch die Worte „jeder, der

der . .

auf diesem Stuhle nachfolgt,

durch welche die Nachfolge

„auf diesem Stuhle"

unterschieden wird, von dem Rechte, demgemäß der Primat

über die ganze Kirche inne gehabt wird.

Es könnte also be-

dünken, daß man mit n. 12 p. 29 der Analysis den Wünschen der gewichtigsten (gravissimorum) Väter sattsam gerecht ge­

worden.

Zum HL Capitel. 1. Bemerkung.

Das angezogene Doeument des Copcils von

Florenz habe durch Hinzufügung und Wegnahme eine Veränder­

ung erlitten. Ueber die Gründe, um bereit willen der Zusatz aus dem Breve

Pius VI. „Super soliditate“ und die Auslassung der storentinischen

Clausel „Quem ad modum etiam‘; geschah, findet sich

eine Aus­

einandersetzung im Schema von der Constitution der Kirche Christi in Anmerkung 33.

Die Väter der Deputation fanden aber für

gut, jenen Zusatz an einer geeigneteren Stelle einzuschalten: die Clausel hingegen, wie sie in der Definition des Concils von Florenz

steht, beizusetzen; indem sie eine werthvolle Bestätigung des Voraus­

gehenden enthalte.

Die 2. Bemerkung betrifft die

Aufstellung, die Gewalt des

Römischen Pontifex sei eine ordentliche und unmittelbare über alle Hirten und Gläubigen der Theilkirchen: a) Es sei dieß, wird bemerkt, nicht eine Episcopal-, sondern eine

Primatialgewalt

Jedoch die Gewalt, die von Christus deut

Herrn dem hl. Petrus bei Joannes (XXL 15. sqq.) verliehen war, ist die Gewalt, zu weiden die Lämmer und Schafe; und eine solche Gewalt heißt und ist eine episcopale.

Wie ferner

aus den nämlichen Worten Christi hervorgeht, wurde-die er­ wähnte Gewalt direet und unmittelbar

dem Petrus über­

tragen derart, daß er sie besaß in Kraft des ihm übertragenen Hirtenamtes über die ganze Heerde, die vollständig ohne alle

andere Vermittlung ihm übergeben war.

Es ist eine allge­

meine und ordentliche und unmittelbare (Gewalt) über die ganze Heerde d. h. über alle Lämmer und Schafe, mit anderen

Worten

über alle Hirten und

Gläubige der Theilkirchen.

Daraus erhellt: «) Daß die oberste Gewalt, zu weideu die ganze Heerde Christi,

im Römischen Pontifex wahrhaft eine Episcopal- nicht aber Priniatialgewalt ist; was das zu bedeuten hat, wird in der Bemerkung zu dieser Stelle im Schema von der

Kirche Christi erörtert, ß) erhellt, daß diese oberste Hirtengewalt des Römischen

Pontifex nicht nur eine ordentliche ist, was im IV. lateranischen Concil, wie in der oben

citirten Bemerkung zu

sehen ist, desinirt wurde; sondern auch eine unmittelbare, und zwar nicht in dem an sich ganz wahren Sinne, daß Petrus, wie im I. Capitel dieser Constitution

ebenfalls

dargelegt wurde, von Christus dem Herrn unmittelbar die Gewalt empfing; sondern in dem Sinne, daß er sie

zur

unmittelbaren

empfing.

Ausübung

an

der

ganzen

Heerde

Es ist dieß derselbe Gedanke, den Papst Pius IV.

mit deutlichen Worten erörtern

ließ in dem Antwort­

schreiben an die Metropoliten von Mainz, Trier,

Cöln

und Salzburg, scct. II. c. 8. pp. 188 sqq.: „In der That, heißt es dort, haben alle Väter und Concilien, vor

wie nach Gregor den Großen, wie auf Verabredung den Römischen Pontifex wetteifernd genannt den Priester der

Priester, den Vater der Väter,

den Bischof der Bischöfe,

und den allgemeinen Bischof; so daß die theologische Fa-

cultät von Paris nachstehende Meinung mit der Nota des

Irrthums brandmarkte: „Der Römische Papst.... ist

nicht allgemeiner Bischof;" sie (Väter und Concilien) gaben ihm ferner auch den Namen oberster Richter, weil er

in besonderer Weise die Schlüssel des Himmelreiches und den Principat der richterlichen Gewalt erhielt, sie nannten

ihn Verwalter der Canones (dispensator Canonuni) und Stellvertreter Christi.

Nachdem dieses

ans dem Buche

8 des HI. Bernard de Considerat 1. II. c.c. 6. 8. nachge­

wiesen ist, wird hinzugefügt: in

Verbindung mit der

„Diese Befugniß zu weiden

Schlüsselgewalt,

in besonderer

Weise dem Petrus zugetheilt, schließt wie eine ordent­ liche und unmittelbare Gewalt (auctoritatem)

gegen

eine ordentliche und unmittel­

so

die Gläubigen,

bare Gewalt gegen

alle Hirten in sich.

Und

mögen

diese in noch so hoher Würde glänzen, sie sind dem Pon­ tifex nicht nur nicht gleich, sondern dergestalt seiner Autorität

unterworfen, daß sie,

die den Völkern gegenüber Hirten

heißen und sind, in ihrem Verhältniß zum Pontifex nur als Schafe gelten.

„Dem Petrus," sagt Bossuet, „ward

der Auftrag, die übrigen Apostel an Liebe zu übertreffen, dann alles zn regieren, endlich alle Lämmer und Schafe

zu weiden, Söhne wie Mütter, ja sogar die Hirten selbst." Richtig bemerkt darum Gerson, daß,

in allen Pfarreien ihrer Diöcese üben,

so der

oberste Pontifex

wie die Bischöfe

ihre Jurisdiction aus­

in

dem ganzen Umfange

der Kirche und in allen Diöcesen der Bischöfe dasselbe

thuen könne.

Was

die Worte Gottes kuudgethan,

und

die Väter eiumüthig als ihre Ansicht ausgesprochen, das

wurde auch von den Concilien in der lichtvollsten Weise

besinnt: obersten

sie haben nämlich im Römischen Pontifex den Primat

oder Principat über

die ganze Kirche

d. h. die Fülle

der Gewalt und

anerkannt und verehrt, ordentlichen Jurisdiction

über alle Diöcesen des katholi­

schen Erdkreises sammt und sonders, auch mit der Berech­ tigung über Fragen zu entscheiden, die sich auf den Glauben

beziehen oder Maßnahmen aus dem kirchlichen Rechts­ gebiet betreffen." b) Es wird

die Bemerkung gemacht,

durch jene

Aufstellung

würde die bischöfliche Gewalt ausgeschlossen oder geschädigt.

Aber o) damit es nicht scheinen könne, sie erleide irgend einen

Schaden, wird eine unzweideutige Darlegung der ordent­ lichen

und

unmittelbaren

Gewalt

der

Bischöfe

über

ihre partikularen Diöcesen gegeben werden; dann aber wird zu erwägen gegeben: ß) Der Ausdruck, um den es sich handelt, ist positiv und be­

jahend, nicht exclusiv und verneinend;

es werden daher

mit demselben andere Hirten, und zwar ordentliche und

unmittelbare in keiner Weise ausgeschlossen: vielmehr

7) gerade damit, daß der Römische Pontifex constant oberster Hirt genannt wird, wird aus andere niederer stehende (inferiores) und abhängige (obnoxii) Hirten hingedeutet;

und wenn der Römische Pontifex constant allgemeiner Hirt genannt wird, wird auf Hirten über einen Theil (particulares) hingewiesen. Gewiß 8) im X. Capitel über die Kirche Christi wird den Bischöfen nicht eine andere Gewalt zugesprocheu, als eben jene, welche die ordentliche und unmittelbare ist;

s) Und nach dem heiligen Thomas — die genauere Aus­ einandersetzung steht in Anmerkung 64. pag. 199 im Schema von der Kirche — schließen sich die beiden Ausstellnngen: ein oberster und zugleich allgemeiner Hirte, und niederer

stehende und particulare Hirten, keineswegs aus; im Ge­ gentheil, sowenig wird durch jene vorzüglichere Gewalt des obersten

Hirten

diese

andere

der

untergeordneten

Hirten beeinträchtigt, daß sie vielmehr befestigt,

gestärkt

und gewahrt wird; wie umgekehrt durch die letztere Gewalt der niederer stehenden Hirten die Gewalt des obersten Hirten

nicht gehemmt weiden darf, sondern unterstützt und auf­

recht erhalten werden muß.

So Gregor der Große p. 30.

ad Eulog. alex.: „Meine Ehre ist die Ehre der ganzen Kirche. Meine Ehre ist meiner Brüder lebendige Kraft. Dann bin ich wahrhaft geehrt, wenn jedem Einzelnen die

schuldige Ehre nicht versagt wird." Daher Das Wort „bischöfliche Jurisdietionsgewalt"; c) Verbesserungen bezüglich des letzten Abschnittes „Quare dam-

nanms." Es werden drei Bemerkungen gemacht: