Über Gleichungen ohne Affekt [Reprint 2019 ed.] 9783111410289, 9783111046624


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German Pages 13 [16] Year 1923

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Über Gleichungen ohne Affekt
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Über Gleichungen ohne Affekt [Reprint 2019 ed.]
 9783111410289, 9783111046624

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Sitzungsberichte der H e i d e l b e r g e r A k a d e m i e der Wissenschaften Stiftung Heinrich Lanz Mathematisch - naturwissenschaftliche Klasse Abteilung A. = Jahrgang 1923. 3. Abhandlung.

Ober Gleichungen ohne Affekt. Von

Oskar Perron in München.

Eingegangen am 19. Mai 1923.

B e r l i n und L e i p z i g

1923

W a l t e r de G r u y t e r y>)>

9

Über Gleichungen ohne Affekt.

offenbar ist er eine ganze rationale Funktion der A + l Argumente x, y v y x mit ganzzahligen Koeffizienten. Nach den Regeln der Partialbruchzerlegung ist w Wenn man hier y ^ + i an Stelle von x schreibt und beachtet, daß offenbar 9). (*) • ( x - y x + i ) = 9 i + i {%), also durch Differentiation ffx(3fx

+ j ) = í í i + í ( 3 f x + i)>

9\ (Vv)" (&X + 1 —Vv) — — + i (Pv)

( r ^ l , 2, . . ., X)

ist, erhält man die Formel: fx + i ( n + v vi,

w ) = 2

J

{ y v

l r v

Diese zeigt, daß fx-^i eine s y m m e t r i s c h e Funktion ihrer A + l Argumente ist; man kann also das erste Argument yx-\-1 auch an die letzte Stelle setzen. Wenn man dann noch fi statt A + l schreibt, so geht die vorige Formel über in: (5) Nun formulieren und beweisen wir den H i l f s s a t z 3. Sei X eine der Zahlen 1, 2, . . ., n — 2. Dann gibt es X ganze Zahlen y l f y.¿, . . die mod p ^ + i inkongruent und relativ prim zu p x + i s i Q d, und so beschaffen, daß die X ganzen Zahlen (A)

f { y i ) , Í 2 ( y v y^), • •

f x Q/i> y * , • • • > v x )

durch eine beliebig hohe vorgeschriebene Potenz von Px-\-\ sind- Setzt man dann f x + l ( z > Vi, • •

yx) = x n ~

x

+ c1xn~i-

1

so sind alle c v durch Px + i teilbar, aber speziell

teilbar

. . . +cn-x> nicht durch

P\ + v Nach Hilfssatz 2 kann man nämlich die Zahlen y l } . . y \ so wählen, daß sie mod Px + i inkongruent und relativ prim zu px + i sind, und daß die X Zahlen f(t,v)

0 = 1 , 2, . . ., X)

10

0. Pereon:

durch eine beliebig hohe vorgeschriebene Potenz von Px-{-i teilbar sind. Die Formel (5) lehrt, daß dann auch die Zahlen (A) durch diese beliebig hohe Potenz von + i teilbar sind. Ferner folgt aus (4), indem man mit dem Nenner gx (x) multipliziert, daß das Polynom f{x) nach der beliebig hohen Potenz von PK + i dem Produkt g% (x) • f%Jrl (x, yv • • ., yx) kongruent ist. Setzt man also (6)

gx(z)

dlxi~1+...+d3i,

= xi +

so gilt insbesondere mod p\-j-1 die Kongruenz xn+a1xn~1+ = {xX+d1

+dx)

... n

(x -2- +

+a„

Cl

x«-¿-i

+ . . .

+c„_x),

und folglich ist an

=dxcn-x

(mod p \ + 1 ) . ax + i = dÄc1+dx_1c2+

...

Nun ist aber, wie ein Vergleich von (3) mit (6) lehrt, dx = + y1 y2 ... y}, und daher d x nicht durch py i teilbar. I iach der ersten der Kongruenzen (7) ist also cn_i durch + i teilbar, aber nicht durch p\ + weil ja an nicht durch p\+1 teilbar ist. Aus den späteren der Kongruenzen (7) ergibt sich dann der Reihe nach, daß auch • • • > c 2 , c t durch p ) vollständig bewiesen.

i teilbar sind. Damit ist Hilfssatz 3

§ 5Beweis des Hauptsatzes.

Der Beweis unserer in § 3 formulierten Behauptung gestaltet sich nun folgendermaßen. Aus (4) folgt, indem man für yv . . ., yx speziell die Wurzeln @v . . ., von f(x) einsetzt:

Nach § 2 ist also nur nötig zu zeigen, daß die Polynome im Körper der rationalen Zahlen (8)

f*(«»

)l

ei)

fn-

irreduzibel sind.

QV

Qn- e»-2)

Über Gleichungen ohne Affekt.

11

Nun folgt aber die Irreduzibilität von f(x) im Körper der rationalen Zahlen sogleich aus Hilfssatz 1 mit p—pv Wir dürfen daher annehmen, daß die Irreduzibilität der l ersten unter den Polynomen (8) bereits erkannt sei, und wollen dann auch die Irreduzibilität des (A + 1 ) t e n , also des Polynoms fx + I(X> Q V • • •> QX)

im Körper $(Q1} ..., QX) beweisen. Machen wir zu dem Zweck die Hypothese des Gegenteils, so gilt eine Zerlegung der Form (9)

fx+ifo

e v - ,

$*) =

(*'•+...)(**-*-''+••.)»

Hvobei rechts die Koeffizienten der geringeren Potenzen von x Zahlen des Körpers fligj, . . ., qx) sind, die wir daher als Polynome von Qv • • •> 6). mit rationalen (nicht notwendig ganzen) Koeffizienten schreiben können. Dadurch erhält die Formel (9) die Gestalt (9a)

fx

+

1(x,

QV . .

Qx)=y>(x,

QV.

.Qx)'">(x>

Qv

• •> Qx)-

Wenn man hier statt qx eiüe Variable yx setzt, so besagt diese Gleichung, daß das Polynom (10)

fx +1% -y>(x,

Qlt

Q v • • •> QX -v

. . . , QX-1,

yx)

Q!,...,

yx)-co(x,

QX-1,

yx)

für Hx — Qx verschwindet. Da aber y = Qx eine Wurzel der im Körper . . ., QX-I) schon als irreduzibel erkannten Gleichung fx(y> Qv • • •> QX-1) = 0 ist» s 0 m u ß das Polynom (10) durch fx(yx> Qv • • •> QX-i) teilbar sein, oder, weil ja fx eine s y m m e t r i s c h e Funktion ist, durch fx(Qv • • •> i?A-i> Vx)- Somit besteht eine Identität der Form fx+i^Qv->

Qx-vyx)—y>(.x>Qv-;Qx-vyx)-a}(x> = fx(ev

• • •> QX-v yx)-xx(x>

ew-> Qv • •

8X-v

Qx-vVß Vx)>

wo auch y x rationale Koeffizienten hat und in x von geringerem Grad a l s 0 höchstens vom Grad n —1 — 1. als fx + i Bringt man in der letzten Formel die rechte Seite nach links und setzt dann statt _ 1 wieder eine Variable yx - 1 , so erkennt man ebenso, daß das entstehende Polynom durch fx-I(QV • ••» QX-2> VX-I) teilbar sein muß. Durch Fortsetzung dieses Prozesses erhält man schließlich eine Identität der Form: fx-\-i{x>

Vv •• •> yx)=y(x,yv +fx(yi>

+ fx-1 +Utyv

(l/v y^-x2(»>

•• •> yx) •M (x> lJv •• •> y*)

• • •> vx)' kx (x> Vv • • •> yx) Vx-i)yv

XX-i

(«f 9v

• • •» yi)+f{yi)-xi(x>

•••> yx) +

-'-

yv • • •> yz)>

wobei die Polynome % rationale Koeffizienten haben und in x hoch-

0. Perkon:

12

stens vom Grad n — k — 1 sind. Polynom von x K

}\-U(«/!.Vi)•

X2(«>•

Diese Identität besagt aber, daß das

• •>y;.) -•••-().{Vv

• • v2/;.)•

(®,ft,• • V i ) ,

wenn man darin für y v . . yj beliebige rationale Zahlen einsetzt, im natürlichen Rationalitätsbereich stets in zwei Faktoren yj-co zerfällt, die beide x enthalten. Wenn man also ein Zahlensystem yv . . y ; nachweisen kann, für welches das Polynom (11) tatsächlich irreduzibel wird, so liegt ein Widerspruch vor; die oben gemachte Hypothese wird dann als falsch erkannt, und somit unsere Behauptung in vollem Umfang bewiesen sein. Ein solches Zahlensystem ylt . . ., yj ist aber das in Hilfssatz 3 angegebene. Denn selbst, wenn die rationalen Koeffizienten der Funktionen % die Primzahl P) im Nenner enthalten sollten, kann man nach Hilfssatz 3 die Zahlen ylt . . ., ?/; doch so wählen, daß in den sämtlichen Subtrahenden von (11) diese Nennerfaktoren sich wegheben, und die Subtrahenden noch durch eine beliebig hohe Potenz von Pi l teilbar werden, also gewiß durch p\+1. Dann ist aber das Polynom (11) mod p\ +! kongruent zu fl +1(x,

yv . . ., y)) = xn-}- + cixn~}-~i+

...

Wenn man also vom Koeffizienten der höchsten Potenz von x, der ja gleich 1 ist, absieht, sind nach Hilfssatz 3 alle andern Koeffizienten durch P)_ +1 teilbar, und speziell das von x freie Glied nicht durch p) + i- Nach Hilfssatz 1 erweist sich dann das Polynom (11) als irreduzibel, und damit ist der gewünschte Widerspruch festgestellt. § 6. Ausdehnung auf beliebige algebraische Zahlkörper.

Legt man statt des natürlichen Rationalitätsbereiches einen beliebigen algebraischen Zahlkörper zugrunde und wählt die Primzahlen Pv Pf • • •> Pn — i so, daß sie nicht in der Diskriminante dieses Körpers enthalten sind, so sind sie bekanntlich nicht durch das Quadrat eines Primideals teilbar.1) Ist etwa p; _(_ y ein Primidealfaktor von Px + n s 0 lassen sich wörtlich dieselben Überlegungen wie oben durchMan sehe etwa Satz 31 des HiLBERTschen Berichtes ,Die Theorie der algebraischen Zahlkörper". Jahresbericht der deütschen Mathematikervereinigung 4.

Über Gleichungen ohne Affekt.

13

führen, wobei nur als Kongruenzmodul an Stelle von p^ 1 jetzt + 1 stehen muß. Dabei ist es für die jedesmalige Anwendung des dem EiSENSTEiNschen Satz (Hilfssatz 1) entsprechenden Satzes 1 ) wesentlich, daß der letzte Gleichungskoeffizient a n nur durch die erste Potenz von2?; + 1 , also auch nur durch die erste Potenz von t teilbar ist. Somit ist die Gleichung f(x) = 0 , die rationale Koeffizienten hat, nicht nur im Körper der rationalen Zahlen, sondern auch in dem zugrunde gelegten algebraischen Zahlkörper ohne Aflekt. 1

) Dessen Beweis ganz einfach und dem des EiSENSTEiNschen Satzes völlig analog ist.