Die Staatsverträge des Altertums, Band 4: Die Verträge der griechisch-römischen Welt von ca. 200 v. Chr. bis zum Beginn der Kaiserzeit [1 ed.] 3406026966, 9783406026966


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German Pages [686] Year 2020

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Table of contents :
Zum Buch
Über den Autor
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Die Staatsverträge
Verträge aus dem späten 3. Jh.
Fest datierte Verträge aus dem 2. Jh.
Ungenau datierte Verträge aus der 1. Hälft e des 2. Jhs.
Ungenau datierte Verträge aus dem ganzen 2. Jh.
Verträge aus dem 1. Jh.
Verzeichnis der Editionen
Register
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Die Staatsverträge des Altertums, Band 4: Die Verträge der griechisch-römischen Welt von ca. 200 v. Chr. bis zum Beginn der Kaiserzeit [1 ed.]
 3406026966, 9783406026966

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DIE STAATSVERTRÄGE DES ALTERTUMS

VESTIGIA Vierter Band

BEITRÄGE ZUR ALTEN GESCHICHTE BAND 72

Die Verträge

The Greek and Latin Inscription der griechisch-römischen Welt Ankara (Ancyra) v. Chr. bis von of ca. 200 zum Beginn der Kaiserzeit

Vol. II Late Roman, Byzantine and other texts

Edited by Stephen Mitchell and David French

VERLAG C.H.BECK

DIE STAATSVERTRÄGE DES ALTERTUMS VIERTER BAND

KOMMISSION FÜR ALTE GESCHICHTE UND EPIGRAPHIK DES DEUTSCHEN ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS

DIE STAATSVERTRÄGE DES ALTERTUMS Vierter Band Die Verträge der griechisch-römischen Welt von ca. 200 v. Chr. bis zum Beginn der Kaiserzeit Bearbeitet von

R. Malcolm Errington unter redaktioneller Mitarbeit von

Isabelle Mossong

VERLAG C. H. BECK

1. Auflage. 2020 © Verlag C.H.Beck oHG, München 2020 ISBN Buch 978 3 406 02696 6 ISBN eBook 978 3 406 76799 9

Die STAATSVERTRÄGE DES ALTERTUMS werden von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts herausgegeben: www.dainst.org/standort/muenchen

Die gedruckte Ausgabe dieses Titels erhalten Sie im Buchhandel sowie versandkostenfrei auf unserer Website www.chbeck.de. Dort finden Sie auch unser gesamtes Programm und viele weitere Informationen.

Zum Buch Band IV des von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des DAI herausgegebenen Handbuchs der Staatsverträge des Altertums bietet eine vollständige Sammlung der griechischen und lateinischen Originalquellen zu allen überlieferten Staatsverträgen des 2. und 1. Jh. v. Chr. Sämtliche literarischen bzw. epigraphischen Texte werden außerdem in neuen deutschen Übersetzungen geboten, die dem Nutzer den unmittelbaren Zugang zu den antiken Quellen erleichtern sollen. Die Verträge sind darüber hinaus jeweils mit erläuternden Sachkommentaren versehen. Namen-, Sach- und Wortregister ermöglichen die direkte Erschließung der historischen Inhalte. Damit bietet der Band ein wichtiges Instrument für die künftige Bearbeitung der Geschichte der zwischenstaatlichen Beziehungen in einer der bedeutendsten Epochen des Altertums, in welcher Rom zur bestimmenden Macht des Mittelmeerraumes aufstieg.

Über den Autor R. Malcolm Errington ist emeritierter Professor für Alte Geschichte an der PhilippsUniversität Marburg. Langjähriger Arbeitsschwerpunkt ist die Geschichte der Beziehungen zwischen der römischen Republik und den späthellenistischen griechischen Staaten, ein Thema – neben anderen –, für welches das vorliegende Buch eine eingehende kommentierte Quellensammlung bietet. Er ist Ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und lebt in Berlin.

VORWORT

Die griechischen Poleis und der populus Romanus haben früh angefangen, ihre auswärtigen Beziehungen zu verrechtlichen und die so entstandenen zweiseitigen Verträge unter den Schutz der Götter zu stellen. In der hellenistischen Zeit war dies ein weitverbreitetes Phänomen. Es erfolgte durch Eide sowie die Aufstellung eines Textes, auf Bronze oder Stein geschrieben, innerhalb der wichtigsten Heiligtümer der beiden Vertragspartner, gelegentlich zusätzlich in auswärtigen Heiligtümern. Historiker, wie etwa Thukydides oder Polybios, die das politische Geschehen beschrieben, berichten auch regelmäßig über die einschlägigen Verträge. Die Bedeutung dieser Vereinbarungen als Quellen für die Beurteilung der jeweiligen Außenpolitik bzw. der Modalitäten des zwischenstaatlichen Rechtswesens rechtfertigt also den Versuch, diese sogenannten Staatsverträge zu sammeln und der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung zu stellen. Die in diesem Band gesammelten Verträge aus dem späten 3. bis ins 1. Jh. v. Chr. sind sehr verschiedenartig. Gemeinsam haben sie aber als Vertragspartner Gemeinwesen, die sich wegen ihrer auf Dauer angelegten Existenz gegenseitig als formal gleichberechtigte  – selbst bei großen tatsächlichen Machtunterschieden  –, rechtsfähige Partner anerkannten; dies im Gegensatz zu durch einen Volksbeschluss oder senatus consultum an eine andere Gemeinde einseitig verliehenen Privilegien. Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Vertragscharakter und für die Aufnahme in die Sammlung ist der explizit belegte oder mit höchster Wahrscheinlichkeit anzunehmende gegenseitige Wunsch, die jeweilige vertragliche Vereinbarung unter den Schutz der jeweils zuständigen Schutzgötter der Partnerstaaten zu stellen. Vertragspartner sind also Poleis oder polisähnliche Gemeinwesen, Könige, griechische Bundesstaaten und der populus Romanus. Der Zweck einer derartigen vertraglichen Vereinbarung war entweder die Beilegung von Streitigkeiten (ob es sich um große Kriege, wie Roms Auseinandersetzungen mit Philipp V. oder Antiochos III., oder um lokale Grenzstreitigkeiten, wie vielfach und insbesondere in Kreta, handelte), die vorsorgliche gegenseitige Gewährung von Beistand im Hinblick auf künftige Gefahren (wie bei den meisten Verträgen griechischer Poleis mit Rom) oder die Vereinbarung von rechtlichen Vorgehensweisen bei privaten Streitigkeiten zwischen Bürgern verschiedener griechischer Gemeinwesen (symbola). Die zwei größten Gruppen von Texten in dieser Sammlung sind Verträge zwischen kretischen Poleis und Verträge, bei denen Rom einer der Vertragspartner war. Was Kreta angeht, entsteht der Eindruck, dass, trotz aller immer wieder nachgewiesenen militärischen Einsatzbereitschaft, die großen konkurrierenden Poleis zunehmend bereit wurden, ihre Streitigkeiten durch dauerhafte vertragliche Vereinbarungen zu regeln – nicht zuletzt in der zweiten Hälfte des 2.

VI

Vorwort

Jahrhunderts unter dem heilsamen Druck aus Rom. Was Rom angeht, ist hier nicht der Ort, die Ernsthaftigkeit und Wirksamkeit der – wohl nach italischem Muster – standardisierten Bündnisverträge mit griechischen Poleis und anderen östlichen Gemeinwesen im Detail zu diskutieren. Indes entsteht der Eindruck aus der Sammlung, dass im 2. Jahrhundert und bis zum Ersten Mithridatischen Krieg die Bündnisverträge mit griechischen Staaten ein ähnliches Netzwerk an brauchbaren verrechtlichten Beziehungen darstellen, wie es ein Jahrhundert früher in Italien entstanden war, und dass erst das Desaster des Anfangserfolges von Mithridates die Unzulänglichkeit des stückweise entstandenen und auf vielen gegenseitigen Verträgen beruhenden Herrschaftssystems erkennen ließ. Die hier vorgelegte Sammlung soll im Allgemeinen dazu dienen, moderne Vorstellungen über die Entstehung der römischen Herrschaft im Osten zu vertiefen und zu präzisieren. Vorliegender Band IV der Staatsverträge des Altertums unterscheidet sich von seinen vor ca. 50 Jahren erschienenen Vorgängern auf mehrfache Weise. Am auffälligsten ist wohl die Aufnahme von Verträgen, deren Existenz nur aus Hinweisen in den Quellen bekannt ist, ohne dass eine spezifische Bedingung überliefert ist. Dies schien mir aus Gründen der Nutzung der Sammlung vorwiegend durch Historiker vorteilhaft zu sein, wobei mir die Gefahr klar ist, dass Beispiele dieser Kategorie übersehen worden sein können. Der zweite große Unterschied ist die Aufnahme von Übersetzungen für alle zitierten antiken Quellentexte. Alle Übersetzungen sind neu und stammen von mir, für die Inschriften habe ich allerdings eventuell vorhandene Übersetzungen konsultiert und, wenn die erfolgte Anlehnung eng ist, dies auch vermerkt. Die Funktion der Übersetzungen ist, dem Benutzer zu helfen, den Inhalt des griechischen oder lateinischen Textes einschließlich eventueller Ergänzungen zu erschließen; die Übersetzung ist also eine Art Interpretation, die eine Inhaltsangabe bei den Kommentierungen weitgehend überflüssig machen will. Deswegen werden in den Übersetzungen keine Versuche unternommen, den Textstatus oder die Satzstruktur abzubilden: Nur auf den Inhalt kommt es an, und die Übersetzungen sollen für wissenschaftliche Zwecke nicht verwendet werden, ohne den dazugehörigen Text zu vergleichen. Die gedruckten Texte stammen aus epigraphischen Standardcorpora oder Neueditionen bzw. aus gängigen Textausgaben für die literarischen Quellen, jeweils möglichst unter Berücksichtigung von späteren Einwänden, Einsichten und Verbesserungsvorschlägen. Bei den epigraphischen Texten wird nicht angestrebt, Editionen und Literatur vollständig zu erfassen. Es werden keine robertschen «genetischen» Lemmata erstellt. Zitiert wird jeweils nach dem einschlägigen regionalen Standardkorpus, wenn vorhanden; andere Textsammlungen, die im allgemeinen Gebrauch sind, werden jeweils nach pragmatischen Gesichtspunkten zum Nutzen der Leserschaft angegeben. Bei den nur in der literarischen Überlieferung nachgewiesenen Verträgen ist manchmal eine längere Reihe von subsidiären Erwähnungen erhalten, wobei spätere Autoren nur sel-

Vorwort

VII

ten Anspruch auf Eigenständigkeit erheben können. In diesen Fällen wird zwischen den Hauptquellen und den vollständigkeitshalber auch aufgenommenen «Nebenquellen», die kleiner gedruckt werden, unterschieden. Im Hinblick auf die zitierte wissenschaftliche Sekundärliteratur werden nur Beiträge mit einem unmittelbaren bzw. expliziten Bezug zum jeweiligen Vertrag angeführt. Nicht angeführte ältere oder allgemeine Abhandlungen lassen sich über die zitierten Beiträge leicht erschließen. Mehr war nicht zu leisten, sollte das Werk in diesem Leben einmal fertig werden. Die Reihenfolge der angeführten Verträge ist grob chronologisch. Da sich aber die große Mehrheit der epigraphisch überlieferten Fälle nicht genau datieren lässt, sind chronologische Gruppierungen nach den jeweils anzunehmenden Zeitansätzen vorgenommen worden, ohne dass eine doch nicht endgültig erreichbare chronologische Sicherheit intendiert oder vorgetäuscht würde. Datierungskriterien werden, wenn nötig, jeweils im Kommentar erörtert. Einzelne Verträge lassen sich außerdem über die Inhaltsliste bzw. die Namensregister finden. Zu danken habe ich den Mitarbeitern der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik, insbesondere Isabelle Mossong, die unter der sachkundigen Leitung von Christof Schuler das Projekt vorangebracht und durch ihre redaktionelle Feinarbeit druckfertig gemacht hat. Unterstützt wurde sie dabei von Michael Hahn, Johannes Heinisch, Lennart Lundgreen, Simon Raith und Jack W. G. Schropp, die sich außerdem um die Erstellung der Register verdient gemacht haben. Bei der mehrjährigen Entstehung des Manuskripts stand mir stets meine Frau Luise bei, die mit ihrer kritischen Durchsicht unzähliger Entwürfe mannigfache Verbesserungen struktureller und inhaltlicher Art beisteuerte und die Fertigstellung des Manuskripts erst ermöglichte. Für alle noch vorhandenen Unzulänglichkeiten bin ich selbstverständlich selbst verantwortlich. Die Hauptteile des Manuskripts wurden im J. 2015 abgeschlossen. Seitdem erschienene Texte und Literatur konnten nur ansatzweise berücksichtigt werden. Berlin, im Frühjahr 2019

R. Malcolm Errington

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abkürzungsverzeichnis

V

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XVII

Die Staatsverträge Verträge aus dem späten 3. Jh. 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610

Teos – Kyrbissos (sympoliteia). Spätes 3. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . Rom – Pharos (Bündnis). 3.–2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Hierapytna – Lyttos (Bündnis). Ca. 205 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Gortyn – Hierapytna – Priansos (Bündnis). Ca. 205 v. Chr. . . . . . Hierapytna – Priansos (isopoliteia). Ca. 205 v. Chr. . . . . . . . . . Hierapytna – unbekannte Stadt I (isopoliteia?). Nach ca. 205 v. Chr. Temnos – Teos (isopoliteia). 3.–2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Attalos I. – Malla (Bündnis). Ca. 200 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Attalos I. – Lato (Bündnis). Ca. 200 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Chersonasos – Rhodos (Bündnis). Ca. 200 v. Chr. . . . . . . . . . .

1 5 8 11 18 26 27 30 34 35

Fest datierte Verträge aus dem 2. Jh. 611 612 613 614 615

Karthago – Massanissa (Friedensverträge). Ca. 200 bis 150 v. Chr. Rom – Massalia (Bündnis). Vor 196 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Rom – Aitolien (Kriegspartnerschaft). 200 v. Chr. und folgende Jahre Rom – Byzantion (Bündnis). Ca. 200 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Tragalassos – Arykanda – unbekannter Staat (Bündnis). Ca. 200–189 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 616 Achaiischer Bund – Attalos I. und Rhodos (Vertragserneuerung). Vor 198 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 617 Rom – Philipp V. (Friedensvertrag). 198–196 v. Chr. . . . . . . . . . 618 Rom – Nabis von Sparta I («Feldherrnvertrag»). 197 v. Chr. . . . . 619 Antiochos III. – Euromos/Philippoi (Bündnis). 197 v. Chr. . . . . . 620 Antiochos III. – Perinthos (Bündnis). Ca. 196 v. Chr. . . . . . . . . 621 Rom – Nabis von Sparta II (Friedensvertrag). 195 v. Chr. . . . . . . 622 Antiochos III. – Ptolemaios V. (Ehevertrag?). 194/193 v. Chr. . . . . 623 Achaiischer Bund – Rom (Bündnis). 192/191 v. Chr. . . . . . . . . . 624 Rom – Akarnanien (Bündnis). Vor 191 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . 625 Achaiischer Bund – Eumenes II. (Bündniserneuerung). 191/190; 187 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 626 Rom – Antiochos III. (Friedensvertrag). 189/188 v. Chr. . . . . . . .

36 38 40 45 46 48 49 67 69 71 72 76 78 80 81 83

X

627 628 629 630 631 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664

Inhaltsverzeichnis

Myania – Hypnia (sympoliteia). Nach 189 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rom – Ambrakia (Friedensbedingungen). 189 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Ariarathes IV. von Kappadokien (Bündnis). 189 v. Chr. . . . Rom – Amynandros von Athamania (Bündnis). Ca. 189 v. Chr. . . Aitolischer Bund – Rom (Friedensvertrag). 188 v. Chr. . . . . . . . Rom – Kibyra (Bündnis/Erneuerungsvertrag). 188/174 v. Chr. . . . Eumenes II. – Mithridates von Armenien (Bündnis). Ca. 188 v. Chr. (?) Rom – Alabanda (Bündnis?). Ca. 188 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . Rom – Herakleia Pontica (Bündnis). Nach 188 v. Chr. . . . . . . . . Achaia – Boiotia (symbolon). Vor 187/186 v. Chr. . . . . . . . . . . . Achaier – Ptolemaier (Erneuerungsversuch). 187/186 v. Chr. . . . . Milet – Pidasa (sympoliteia). Ca. 188/187 v. Chr. . . . . . . . . . . . Pharnakes I. von Pontos – Galater (Bündnis?). Ca. 185 v. Chr. . . . Herakleia am Latmos und Milet – Rhodos (Bündnisse). Vor ca. 184 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frieden innerhalb des Kretischen Koinon. 184 v. Chr. . . . . . . . . Achaia – Sparta (vorläufige Vereinbarung). 184/183 v. Chr. . . . . . Philipp V. – Scordisci (Bündnis). 184/183 v. Chr. . . . . . . . . . . . Milet – Herakleia am Latmos (isopoliteia). Ca. 184 v. Chr. . . . . . Milet – Magnesia am Maiandros (Friedensvertrag). Ca. 184 v. Chr. Eumenes II. – Kretisches Koinon (Bündnis). 183 v. Chr. . . . . . . . Neueingliederung Messenes in den Achaiischen Bund. 182 v. Chr. Eumenes II. – Pharnakes I. von Pontos (Friedensvertrag). 180/179 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pharnakes I. – Chersonesos Taurica (Bündnis). 180/179 v. Chr. . . . Philipp V. – Bastarner (Bündnis). 179 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Rom – Keltiberer I (Friedensverträge). 179/178 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Perseus (Bündnis). 179 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . Steiris – Medeon (sympoliteia). Nach 182 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rom – Antiochos IV. (Bündnis). 173 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Perseus – Boiotischer Bund (Bündnis). 173 v. Chr. . . . . . . . . . . Kydonia – Apollonia (isopoliteia). Vor 170/169 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Lampsakos (Bündnis). 170 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Perseus – Molosser (Bündnis). 170 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Perseus – Genthios (Bündnis). 169/168 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Samos – Antiocheia am Maiandros (isopoliteia und Bündnis). Vor ca. 167 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antiocheia am Maiandros – unbekannte Stadt (sympoliteia). Kurz nach 167 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Lykischer Bund (Bündnis). Kurz nach 167 v. Chr. (?) . . . . Plarasa/Aphrodisias – Kibyra – Tabai (Bündnis). Ca. 167 v. Chr. . . Rom – Maroneia (Bündnis). Ca. 167 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . .

97 101 102 104 106 122 128 129 132 133 134 139 145 146 146 149 151 152 164 172 174 175 180 184 186 188 193 198 200 203 204 206 207 215 216 220 222 225

Inhaltsverzeichnis

665 666 667 668 668a 668b 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689 690 691

Ambrakia – Charadros (Grenzregelung). Kurz nach 167 v. Chr. . . Rom – Prousias II. (Bündnis). Vor 166 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Rom – Rhodos (Bündnis). 164, 51, 48 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Boubon – unbekannte Städte (Bündnis). Nach 167 v. Chr. . . . . . Moagetes, Kibyra, Boubon und Balboura (Beeidete Vereinbarung). Ca. Mitte 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kibyra – Apollonia Salbake (Bündnis). Ca. Mitte 2. Jh. v. Chr. . . . . Troizen – Arsinoe (Beilegung eines Nachbarschaftsstreits). 164–146 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Ariarathes V. (Vertragserneuerung). Ca. 163 v. Chr. . . . . . Antiochos V. – Ioudas Makkabaios (Friedensvertrag). 162/161 v. Chr. Rom – Ioudaier (Bündnis). 161‒104 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Drymaier – Oitaier (Vereinbarung über die Rückzahlung eines Darlehens). 161/160 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mithridates IV. Philopator Philadelphos – Rom (Bündnis). Ca. 160 v. Chr. oder früher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lykischer Bund – Termessos bei Oinoanda (Streitbeilegung mit Grenzziehung). Ca. 160 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Kallatis (Bündnis). Ca. 160 oder ca. 106–101 v. Chr. . . . . . Attalos II. – Ariarathes V. – Mithridates IV. von Pontos (Bündnis). Vor 155 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Athen – Oropos (Friedensvereinbarung). 155 v. Chr. . . . . . . . . . Attalos II. – Prousias II. (Friedensvertrag). 154 v. Chr. . . . . . . . . Ptolemaios VI. Philometor – Ptolemaios VIII. Euergetes II. (Friedensvereinbarung). 154 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ionathan Makkabaios – Demetrios I. (Bündnisverhandlungen). 152 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ionathan Makkabaios – Alexandros Balas (Bündnisangebot). 152 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Okilis (deditio). 152 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom (M. Atilius) – Lusitaner (Waffenstillstandsvereinbarung). 152 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Keltiberer II (deditio und Friedensvertrag). 151 v. Chr. . . . Rom (L. Licinius Lucullus) – Kauka (Friedensverhandlungen). 151 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom (L. Licinius Lucullus) – Interkatia (Friedensvertrag). 151 v. Chr. Nikomedes II.? – Axos (Bündnis?). 149‒127 v. Chr. . . . . . . . . . . Akraiphiai – Boioter (Schiedsgerichtsvereinbarung). 171 – ca. 140 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom (Q. Fabius Servilianus) – Viriathus (Friedensvertrag). 140 v. Chr. Rom (Q. Pompeius) – Termestiner und Numantiner (Friedensvertrag). 140/139 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

XI

229 237 239 248 250 253 255 259 260 264 277 280 282 288 291 292 293 295 296 298 300 300 301 304 305 307 307 310 311

XII

Inhaltsverzeichnis

692 Hierapytna – Itanos I (Vereinbarung unbekannten Inhalts). 140 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693 Rom – Lusitaner (deditio). 139 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . 694 Rom (C. Hostilius Mancinus) – Numantiner (Friedensvertrag). 137 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 695 Rom (D. Iunius Brutus) – Talabriga (deditio). 136 v. Chr. . . . . . . 696 Mithridates V. Euergetes von Pontos – Rom (Bündnis). Vor 133 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697 Rom – Methymna (Bündnis). Vor 133 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . 698 Rom – Metropolis (Bündnis). 133 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . 699 Rom – Sardeis (Bündnis). Ca. 133 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . 700 Antiochos VII. Sidetes – Hyrkanos I. (Friedensvertrag). 132/131 v. Chr. 701 Delphi – Lokrer (symbolon). Ca. 130 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . 702 Rom – Pergamon (Bündnis). Vor 129 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . 703 Rom – Elaia (Bündnis). Um 129 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . 704 Mithridates VI. Eupator von Pontos – Rom (Bündnis). Ca. 120 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 705 Dionysische Technitai Athens – Technitai des Isthmos und Nemeas. (Vereinbarungen wegen Delphi). 118/117 v. Chr. . . . . . . . . . . . 706 Lato – Olous I (Friedensvereinbarungen unter Vermittlung von Knosos). 118‒113 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 707 Rom – Epidauros (Bündnis). 115/114 oder 112/111 v. Chr. . . . . . . . 708 Hierapytna – Lato (Bündnis, isopoliteia und Grenzziehung). 111/110 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 709 Lyttos – Olous I (Bündnis mit isopoliteia). Vor/im J. 111/110 v. Chr. . . 710 Rom – Leptis Magna (Bündnis). 111 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . 711 Rom – Iugurtha I (Friedensversuch). 111 v. Chr. . . . . . . . . . . . 712 Rom – Iugurtha II (Friedensvertrag). 110 v. Chr. . . . . . . . . . . . 713 Lato – Olous II (Bündnis mit isopoliteia). Ca. 110/109 v. Chr. . . . . 714 Iugurtha – Bocchus von Mauretanien (Bündnis). 108 v. Chr. . . . . 715 Rom – Bocchus von Mauretanien (Bündnis). 105 v. Chr. . . . . . . 716 Rom – Astypalaia (Bündniserneuerung). 105 v. Chr. . . . . . . . . . 717 Ptolemaios IX. Soter II. (Lathyros) – Alexandros Iannaios (Bündnis). 105 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 718 Rom (L. Caesius) – populus Seanoc[orum] (Regelungen nach deditio). 104 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 719 Nikomedes III. von Bithynien – Mithridates VI. von Pontos (Bündnis). Ca. 104 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

315 316 317 321 322 324 328 330 331 333 334 337 341 342 345 354 356 363 370 371 372 375 384 386 389 394 395 397

Inhaltsverzeichnis

XIII

Ungenau datierte Verträge aus der 1. Hälfte des 2. Jhs. 720 721 722 723 724 725 726 727 728 729 730 731 732

Nesiotenbund (Gründung). Nach 200 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Antiochos III. – Ilion? (Bündnis). 190er Jahre . . . . . . . . . . . . Alipheira – Heraia (symbolon). Nach ca. 200 v. Chr. . . . . . . . . . Gortyn – Lappa (Bündnis). Ca. 200‒189 v. Chr. . . . . . . . . . . . Gortyn – Sybrita (Bündnis). Ca. 200‒189 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rhodos – Lesbos (Bündnis). Nach 189 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . Rhodos – Melanippion (Bündnis). Nach 188 v. Chr. . . . . . . . . . Rom – Cenomaner (Bündnis). Vor 187 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . Delphi – Nachbarstaaten (symbola). Nach ca. 180 v. Chr. . . . . . . Rom – Epeiros (Bündnis). Vor 171 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Thrakische Stämme (Bündnisse). Vor 171 v. Chr. . . . . . . Kydonia – Pergamon (Bündnis). Vor 170/169 v. Chr. . . . . . . . . . Delphi – Nachbarn unter aitolischer Herrschaft (symbola). Vor 167 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733 Gortyn – Knosos I (Friedensvertrag). Ca. 168 v. Chr. . . . . . . . . 734 Gortyn – Knosos II (Verträge wegen Rhaukos). Ca. 167/166 v. Chr. 735 Gortyn – Knosos III (Vereinbarung wegen Apollonia). Nach 167/166 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 736 Achaiischer Bund – Tenos (symbolon). 2. Jh., vor ca. 166 v. Chr. . . 737 Itanos – Praisos (Friedensvereinbarung). Ca. 164/163 v. Chr. (?) . . 738 Achaia – Athen (symbolon). Vor 158 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . 739 Rom – Ptolemaios VIII. (VII.) Euergetes II. (Bündnis). Vor 155 v. Chr. 740 Keramos – Stratonikeia (sympoliteia); Keramos – Rhodos (symmachia). Mitte 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 741 Rom – Magnesia am Maiandros (Bündnis). 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr. . 742 Unbekannte Städte (Friedensvertrag). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . . 743 Rom – Priene (Bündnis). 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . 744 Istros – Thrakerführer Zoltes (Sicherheitsvereinbarungen). Anfang 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745 Lyttos – unbekannte Stadt (Kydonia oder Apollonia) (isopoliteia). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 746 Gortyn – unbekannte Stadt (Bündnis). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . 747 Aptera – Eleutherna (Bündnis). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . 747a Aptera – Hierapytna (Bündnis). Spätes 3./frühes 2. Jh. v. Chr. . . . 748 Eleutherna – Lato (isopoliteia). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . 749 Gortyn – Elyros (Bündnis). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . 750 Athen – eine westkretische Stadt (asylia). Frühes 2. Jh. v. Chr. . . .

398 399 400 401 403 404 406 408 409 411 413 416 417 419 422 424 426 427 428 429 430 434 435 436 438 440 442 443 445 447 449 450

XIV

Inhaltsverzeichnis

Ungenau datierte Verträge aus dem ganzen 2. Jh. 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 773 774 775 776 777 778 779 780 781 782 783 784

Boioter – Phoker (Bündnis). Nach 196 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Hierapytna – Praisos (Grenzziehung). Vor 145 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Narthakion (Bündnis). Vor ca. 140 v. Chr. . . . . . . . . . . Rom – Melitaia (Bündnis). Vor ca. 140 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Rom – Samos (Bündnis). Vor 135 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Athen (Bündnis). Vor 122 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Lato – Olous III, Gortyn – Olous, Lato – Knosos (Bündnisse). Vor 116/115 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hierapytna – Itanos II (symbola und Bündnis). Kurz vor 112/111 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Hierapytna (Bündnis). Vor 112 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . Lyttos – Lato (Bündnis). Vor 111/110 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Rom – Contoniatus (Bündnis). Vor ca. 110 v. Chr. . . . . . . . . . . Antiochos VIII. Grypos oder Antiochos IX. Kyzikenos – Ptolemaios IX. (X.) Alexandros (Friedensvertrag?). Vor 109 v. Chr. Rom – ptolemaiische und seleukidische Könige (Bündnisse). Vor 100 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Dentheleter (Bündnis). Nach 167 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rom – Stratonikeia (Bündnis). Vor 81 v. Chr. (2. Jh. v. Chr. ?) . . . Rom – Tabai (Bündnis). Vor ca. 80 v. Chr. (2. Jh. v. Chr. ?) . . . . . Rom – Thasos (Bündnis). Vor 80 v. Chr. (2. Jh. v. Chr. ?) . . . . . . Amyzon von Petra – Herakleia am Latmos (Bündnis). 2. Hälfte 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hermione – Troizen (und Rom?) (Bündnis). 2. Hälfte 2. Jh. v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thronion – Skarpheia (Grenzvertrag). Ende 2. Jh. v. Chr. . . . . . . Xanthos – Myra (isopoliteia). Ca. 150‒100 v. Chr. . . . . . . . . . . . Hierapytna – Knosos (Bündnis). Nach 145 v. Chr. (?) . . . . . . . . Lyttos – Olous II (Bündnis). 2. Jh. v. Chr., letztes Viertel . . . . . . Hyampolis – unbekannte Stadt (symbolon). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . Hierapytna – unbekannte Stadt II (isopoliteia). 2. Jh. v. Chr. . . . . Magnesia am Maiandros – Samos (isopoliteia). 2. Hälfte 2. Jh. v. Chr. Istros – Apollonia (Bündnis). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Rom – Tanagra (Bündnis?). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Größeres Termessos – Adada (Bündnis). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . Paros – Allaria (isopoliteia). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Temnos – Klazomenai (Rechtshilfevertrag). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . Milet – Priene (Rechtshilfevertrag). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . Lesbischer Bund (Gründungsvertrag). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . Thessaler – Perrhaiber (symbolon). 2. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . .

451 453 454 455 456 457 459 460 461 462 464 464 467 468 469 470 471 472 474 475 479 482 484 486 487 489 490 491 492 494 497 501 504 508

Inhaltsverzeichnis

785 Chorsiai – Thisbe (symbolon). Nach 171 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . 786 Rom – Issa (Bündnis). 2. Jh. v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . . . . . .

XV

509 512

Verträge aus dem 1. Jh. 787 788 789 790 791 792 793 794 795 796 797 798 799 800 801 802 803 804 805 806 807 808 809 810 811 812 813 814 815 816

Ephesos – Sardeis (Friedens- und Isopolitievertrag). 98 oder 94 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Thyrrheion (Bündnis). 94 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Mithridates VI. Eupator – Tigranes (Bündnis). Ca. 90/89 v. Chr. . Achaier, Sparta und Boiotia – Archelaos (Bündnis). 88 v. Chr. . . . Rom – Mithridates VI. (Frieden von Dardanos). 85 v. Chr. . . . . . Sulla – Italiker (Absicherungsvertrag). 82 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rom – Gades (Vertragserneuerung). 78 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Abkommen der Mitglieder des Ilischen Bundes (Vereinbarung wegen der Panathenaia). 77 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Hiempsal II. (Bündnis). 75 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Mithridates VI. Eupator – Sertorius (Bündnis). 75/74 v. Chr. . . . . Rom – Kretisches Koinon (Bündnis). Vor 72 v. Chr. . . . . . . . . . Rom – Amisos (Bündnis). Nach 70 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . Rom – Termessos (Bündnis). Vor ca. 68 v. Chr. . . . . . . . . . . . Rom – Partherreich (Bündnis). 69 und 66 v. Chr. . . . . . . . . . . Aristoboulos II. – Hyrkanos II. (Friedensvertrag). Ca. 67 v. Chr. . . Rom – Tyros (Bündnis). Ca. 64 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . . . . Rom – Pharnakes von Bosporos (Bündnis). 63 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Ptolemaios XII. Auletes (Bündnis). 59 v. Chr. . . . . . . . . Rom – Helvetier (Bündnis). 58/57 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . . . Rom – Iapyden (Bündnis). 57 v. Chr. (?) . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Insubrier (Bündnis). Nach 194 und vor 56 v. Chr. . . . . . . Rom – Hyrkanos II. (erfolglose Verhandlungen). 47 v. Chr. . . . . Rom – Lykien (Bündnis). 46 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Mytilene (Bündnis). 46 und 25 v. Chr. . . . . . . . . . . . . Rom – Knidos (Bündnis). 45 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom – Aphrodisias (Bündnis). 39 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . Rom (M. Antonius) – Antiochos von Kommagene (Friedensvertrag). 38 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom (M. Antonius) – Pharnabazos von Iberien und Zober von Albanien (Bündnis). 36 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rom (M. Antonius) – Artavasdes von Medien (Bündnis). 35/33 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chersonesos Taurica – König Rhoimetalkes (Bündnis). Augusteische Zeit (?) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

516 525 527 528 529 534 535 535 539 540 543 545 549 550 554 555 557 558 559 560 561 561 563 573 579 582 585 588 588 590

XVI

Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Editionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

593

Register I. Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache IV. Quellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

595 622 633 645

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AE Ager, Interstate Arbitrations Agora Aymard, Premiers rapports Ancient Roman Statutes

BCH BE Bernhardt, Imperium und Eleutheria Briscoe, Commentary Cabanes, Épire Canali de Rossi, Ambascerie Chaniotis, Verträge CIG CIL Crawford, Roman Statutes Dahlheim, Völkerrecht

Daux, Chronologie Delphique Dreyer, Nobilitätsherrschaft Ferrary, Traités et domination

FD FIRA FgrHist

L’Année épigraphique: revue des publications épigraphiques relatives à l’antiquité romaine, 1888–. Ager, S.  L., Interstate Arbitrations in the Greek World: 337–90 B.C., Berkeley 1996. The Athenian Agora, Princeton, NJ 1953–. Aymard, A., Les premiers rapports de Rome et de la confédération achaïenne (198–189 avant J.C.), Bordeaux 1938. Johnson, A.  Ch./Coleman-Norton, P. R./Bourne, F. C., Ancient Roman Statutes. A Translation with Introduction, Commentary, Glossary and Index, Austin 1961. Bulletin de correspondance hellénique. Bulletin épigraphique, veröffentlicht in Revue des Études Grecques (REG). Bernhardt, R., Imperium und Eleutheria. Die römische Politik gegenüber den freien Städten des griechischen Ostens, Hamburg 1971. Briscoe, J., A Commentary on Livy, 4 Bde., Oxford 1973– 2012. Cabanes, P., L’Épire de la mort de Pyrrhos à la conquête romaine (272–167 av. J.C.), Paris 1976. Canali de Rossi, F., Le ambascerie dal mondo greco a Roma in età repubblicana, Rom 1997. Chaniotis, A., Die Verträge zwischen kretischen Poleis in der hellenistischen Zeit, Stuttgart 1996. Böckh, A./Röhl, H. (Hrsg.), Corpus Inscriptionum Graecarum I–IV, Berlin 1828–1877. Corpus Inscriptionum Latinarum, Berlin 1862–. Crawford, M. H. (Hrsg.), Roman Statutes, 2 Bde., London 1996. Dahlheim, W., Struktur und Entwicklung des römischen Völkerrechts im dritten und zweiten Jahrhundert v. Chr. (Vestigia 8), München 1968. Daux, G., Chronologie Delphique (Fouilles de Delphes 3, 7), Paris 1943. Dreyer, B., Die römische Nobilitätsherrschaft und Antiochos III: 205 bis 188 v. Chr., Hennef 2007. Ferrary, J.-L., Traités et domination romaine dans le monde hellénique, in: L. Canfora u. a. (Hrsg.), I trattati nel mondo antico, Rom 1990, 217–235. Fouilles de Delphes. Riccobono, S./Arangio Ruiz, V. (Hrsg.), Fontes iuris romani anteiustiniani, Florenz 21941. Fragmente der griechischen Historiker.

XVIII

Gauthier, Symbola

Abkürzungsverzeichnis

Gauthier, P., Symbola. Les étrangers et la justice dans les cités grecques, Nancy 1972. Gawantka, W., Isopolitie, München 1975. Gruen, E. S., The Hellenistic World and the Coming of Rome, 2 Bde., Berkeley 1984. Guizzi, Hierapytna Guizzi, F., Hierapytna. Storia di una polis cretese dalla fondazione alla conquista romana, Rom 2001. Habicht, Athen Habicht, C., Athen. Die Geschichte der Stadt in hellenistischer Zeit, München 1995. Hammond, Epirus Hammond, N. G. L., Epirus, Oxford 1967. Hammond/Walbank, Macedonia Hammond, N. G. L./Walbank, F. W., A History of Macedonia, Volume III: 336–167 B.C., Oxford 1988. HGIÜ Brodersen, K./Günther, W./Schmitt, H., Historische griechische Inschriften in Übersetzung, 3 Bde. (Texte zur Forschung 59/68/71), Darmstadt 1992–1999. Holleaux, Études Holleaux, M., Études d’épigraphie et d’histoire grecques, 5 Bde., Paris 1938–1957. Huß, Ägypten Huß, W., Ägypten in hellenistischer Zeit. 332–30 v. Chr., München 2001. IBM The Collection of Ancient Greek Inscriptions in the British Museum, Vol. I–IV, Oxford 1893–1916. I. Cret. Guarducci, M. (Hrsg.), Inscriptiones Creticae, Rom 1935– 1950. I. Delos Durrbach, F. u. a. (Hrsg.), Inscriptions de Délos, Paris 1926–1972. IG Inscriptiones Graecae, Berlin 1873–. IGBulg Mihailov, G. (Hrsg.), Inscriptiones Graecae in Bulgaria repertae, 5 Bde., Sofia 1958–1997. IGR Cagnat, R. (Hrsg.), Inscriptiones Graecae ad res Romanas pertinentes, 4 Bde., Paris 1911–1927. IGUR Moretti, L. (Hrsg.), Inscriptiones Graecae Urbis Romae, 4 Bde., Rom 1968–1990. IK Arykanda Şahin, S. (Hrsg.), Die Inschriften von Arykanda (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 48), Bonn 1994. IK Ephesos Wankel, H./Merkelbach, R. u. a. (Hrsg.), Die Inschriften von Ephesos (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 11–17), Bonn 1979–1984. IK Ilion Frisch, P. (Hrsg.), Die Inschriften von Ilion (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 3), Bonn 1975. IK Keramos Varinlioğlu, E. (Hrsg.), Die Inschriften von Keramos (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 30), Bonn 1986. IK Kibyra Corsten, Th. (Hrsg.), Die Inschriften von Kibyra 1: Die Inschriften der Stadt und ihrer näheren Umgebung (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 60), Bonn 2002. IK Knidos Blümel, W. (Hrsg.), Die Inschriften von Knidos (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 41), Bonn 1992. Gawantka, Isopolitie Gruen, HWCR

Abkürzungsverzeichnis

IK Lampsakos

IK Metropolis

IK Nordkarien IK Priene

IK Smyrna

ILLRP ILS I. Magnesia I. Milet I 3 I. Milet VI IosPE

I. Olympia I. Pergamon I. Perinthos

I. Priene ISE

ISM I. Thrac. Aeg.

Kallet-Marx, Hegemony

XIX

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XX

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Muttelsee, Kreta OGIS OMS Paul, Commentary RE REG Reynolds, Aphrodisias and Rome

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601 Teos – Kyrbissos (sympoliteia) Spätes 3. Jh. v. Chr.

Block aus dunkelblauem Marmor; b. 0,40 m, h. 0,61 m, d. 0,125 m; Buchstaben 0,005–0,007 m. 5 Fundort: Teos. Ed.: J. u. L. Robert, Une inscription grecque de Téos en Ionie. L’union de Téos et Kyrbissos, Journal des Savants (1976), 153–235 = OMS VII 297–379 (mit Photos vom Abklatsch); SEG 26, 1306. Lit.: Erwähnt in StV III Nr. 575; F. Sokolowski, On the Decree of Teos Concerning 10 the Appointment of the «phrourarchos», ZPE 38 (1980), 103–106; A. J. Graham, Abdera and Teos, JHS 112 (1992), 44–73, hier 56–59; M. Sartre, Conclusions, in: J.-Ch. Couvenhes/H.-L. Fernoux (Hrsg.), Les cités grecques et la guerre en Asie Mineure à l’époque hellénistique, Tours 2004, 249–255, hier 252; W. Mack, Communal interests and Polis identity under negotiation. Documents Depicting Sym- 15 polities between Cities Great and Small, Topoi 18,1 (2013), 87–116, hier 104–106 (4. Teos and Kyrbissos [SEG 26, 1306]). Üb.: HGIÜ II Nr. 351 (deutsch); J. u. L. Robert, a. a. O. (französisch).

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ca. 16–17‒ ‒ ‒ΙΗΙ συμφερόντως, ὀμ[όσ]αι [τ]οὺς ἐν τῆι πόλε[ι πο][λίτας μὴ κα]τασκάψειν Κυρβισσὸν μηδ’ ἑτέρω[ι] ἐπιτρέψειν κα[τὰ] [δύναμιν μη]δ’ ἐγκαταλίψειν μηθένα τῶν πολιτῶν τῶν ἐγ Κυρβισσῶ[ι] [κατοικούν]των· ὀμόσαι δὲ καὶ τοὺς ἐγ Κυρβισσῶι κατοικοῦντας [μὴ] [ἐγκαταλείψ]ειν τὸν φρούραρχον τὸν ὑπὸ τοῦ δήμου ἀποστελλόμενον [καὶ διαφ]υλάξειν τὸ χωρίον τῇ πόλει· ἐὰν δέ τις μὴ ὀμόσηι, [ζημίαν ψη][φίσαι κα]τ’ αὐτοῦ τὸν δῆμον ὡς ἀδικοῦντος· ἀποδείκνυσθαι δὲ καὶ φ[ρού][ραρχο]ν εἰς Κυρβισσὸν μὴ νεώτερον τριήκοντα ἐτέων κατὰ τετρά[μη][νον ὧι] ἐστι τίμημα γῆς καὶ οἰκίας ἐλεύθερον τεσσέρων ταλάν[των· κατά]ρχειν δὲ τὸμ βουλόμενον τῶμ πολιτῶν ὀμνύντα ἐν τῆι ἐκκλη[σίαι· ὁ] δὲ ὅρκος ἔστω· κατάρξω φρούραρχον εἰς Κυρβισσὸν ὅστις μο[ι] [ἂν δόξηι] ἄριστα καὶ δικαιότατα ἐπιμελέσε[σ]θαι τῆς φυλακῆς τοῦ χωρί[ου] καὶ διαφυλάξειν τὸ χωρίον τῆι πόλει ναὶ μὰ τὸν Ἀπόλλ[ω ‒ ‒ca. 8‒ ‒] .1–2. καί μοι εὐορκ[οῦν]τι [μ]ὲν εὖ [εἴη,] ἐπιορκοῦντι δὲ κακῶς· τὸν δὲ αὐτ[ὸν] φρούραρχον μὴ ἀποδείκνυσθαι ἐφ’ ἔτη πέντε· ὅπως δ’ ἂν εἰδῶμεν τοὺς φρουραρχήσαντας καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἀναγράψαι τοὺς τιμούχους εἰς [λ]εύκω[μα καὶ κα]τ[αθεῖναι] ἐς τὸ βουλευτήριον· φρ[ου]ροὺς δ’ ἔχειν τὸ[μ] φρο[ύραρχον μ]ὴ ἐλάττους ἢ εἴκοσι τῶμ πολιτῶν καὶ κυνὰς τρεῖς· τοὺς δὲ κυνὰς [π]ριαμένην παραδοῦναι τῶι φρουράρχω[ι] τὴμ πόλιν· τρέφειν [δὲ] τοὺς κυνὰς τὸμ [φ]ρούραρχον· ὃς δ’ ἂν παραλαβὼν

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601 Teos – Kyrbissos

τὸ χωρίον μὴ παραδῶ[ι τ]ῶι φρουράρχω[ι] τῶ[ι] ὑπὸ τῆς πόλεως ἀποσ[τελ]λομένωι ἀεὶ καθ’ ἑκάστην τετράμη[νο]ν, φ[ε]ύγειν τε αὐτὸν ἀραιὸν ἐκ Τέω καὶ ἐξ Ἀβδήρων καὶ ἐκ τῆς χώρας καὶ τῆς Τηΐων καὶ τῆς Ἀβδηρ[ι]τῶν καὶ τὰ ὄντα αὐτοῦ δη[μό]σια ε[ἶ]ναι, καὶ ὃς ἂν ἀποκτείνηι αὐτὸν μ[ὴ] μιαρὸς ἔστω· ἐὰν δὲ μαχόμενος [ἀποθάνηι, ὑπάρχ]ε[ι]ν αὐτοῦ δημόσια τὰ ὄντα· τῶι δὲ καταρχθέντι φ[ρο]υρ[άρχωι μὴ ἔστω] ἀποσπᾶσθαι· διδόναι δὲ αὐτῶι τὸμ μισθὸν τὸν [ἐκ τῶν νόμων ἑκάστης τε]τραμήνου τοὺς ταμ[ίας ἐ]πάναγκον ὅταν πορεύηται [εἰ]ς τὸ [χωρίον· μ]ισθὸν δὲ εἶναι τῶ[ι μὲν] φρουράρχωι τεσσέρας δραχμ[ὰς] ἀ[λεξ]ανδρε[ίας], τῶν δὲ φρουρῶ[ν] ἑκάστωι δραχμὴν ἀλε[ξ]ανδρ[είαν μίαν· ἐὰν δ]έ τις [ἀ]τάκτηι ἢ μὴ πε[ι][θ]άρχηι τοῦ φρουράρχο[υ], ἐ[ξε]ῖναι [τῶι φρ]ουράρχωι καὶ καταδεῖν κα[ὶ] ἀπόμισθον ποιῆσαι· ἐχέτω δὲ τῶν φρ[ου]ρῶν [ἕκα]στος ἀσπίδα κα[ὶ] δόρυ καὶ μάχαιραν καὶ περικεφαλαίαν· [τὸν] δὲ φρούραρχον [καὶ] τοὺς φρουροὺς πρὶ[ν] ἀποστέλλ[ε]σθαι ὀ[μνύν]αι [ἐν] τῆι ἀγορᾶι ἦ μὴν ἀποδώσειν καὶ δ[ι]αφυλάξειν τῆι π[όλει] τὸ χωρίον· ἐπομνύναι δ[ὲ] [τ]ὸν νόμιμον ὅρκον· ὁρκισάντων δὲ αὐτ[οὺς οἵ τε σ]τρατηγοὶ καὶ οἱ τιμ[οῦ][χ]οι· ὀμνύτωσαν δὲ καὶ ὅσοι Α .ΤΩΝ ‒ ‒ ‒ca. 14‒ ‒ ‒ ΙΟΝΤΙ ἀρεστ‒ ‒ . Σ . τῶν φρουρῶν τῶν ὑπαρχόντ[ων . .ca. 4. . ]ΛΥ‒ ‒ca. 8–10‒ ‒ ὡς? δὲ καὶ οἱ ἐν τ[ῆι] [πό]λει ὤμοσαν· παρέχεσθαι δὲ καὶ . . ΡΑ ‒ ‒ca. 7‒ ΤΕ ἐν τῶι χωρίωι· τὸ[ν δὲ] [ὅ]ρκον εἶναι τῶμ μὲν ἐ[ν] τῆ[ι] πόλει οἰκούντων τόνδε· οὐ κατασκάψω [Κυρ]βισσὸν οὐδ’ ἑτέρωι ἐπιτρέ[ψ]ω [κ]α[τ]ὰ δύναμιν τὴν ἐμὴν οὐδ’ ἐγ[κ]α[ταλ]είψω τῶμ πολιτῶν τῶν ἐγ Κ[υρβισσῶι κ]ατοικούντων οὐθένα· ταῦ[τα οὖ]ν ἀληθῆ ναὶ μὰ Δία κ[αὶ Ἥλιογ καὶ Ποσειδῶ κ]αὶ Ἀπόλλω καὶ Ἀθηνᾶ[ν] [καὶ θεο]ὺς πάντας καὶ πάσας καί [μ]ο[ι εὐ]ο[ρκ]οῦντι μὲν εὖ εἴη, ἐ[πι][ορκοῦντι] δὲ κακῶς· τῶν δὲ ἐγ Κυρβ[ι]σσ[ῶι] κατοικούντων· οὐ[κ] [ἐγ]καταλί[ψω τ]ὸμ φρούραρχο[ν] τὸν ἐκ τῆς πόλεως ὑπὸ τοῦ δήμου ἀ[ποστελ]λόμενον καὶ διαφυλάξω [τ]ὸ χω[ρί]ον τῆι πόλει καὶ ἂν [εἰδῶ] [τινα] ἐπιβουλεύοντα τῶι χωρίωι ἢ τῶι φρου[ρ]άρχωι δηλώσω τῆ[ι] [πόλει] καὶ τῶι φρουράρχ[ω]ι καὶ οὐκ [ἐπ]ιτρέψω κατὰ δύναμιν τὴν [ἐ][μὴν] καὶ ὅ τι ἂν ὁ φρούραρχος παραγ[γε]ίληι ποιήσω ὅσα εἰς φυλ[ακ]ὴ[ν] [τοῦ χω]ρίου καὶ τῆς χώρας [ναὶ μὰ Δί]α καὶ Ἥλιογ καὶ Ποσειδῶ καὶ [Ἀ][πόλλω κ]αὶ Ἀθηνᾶν καὶ θεοὺς π[ά]ντας καὶ π[άσ]ας καί [μοι ε]ὐορκοῦ[ντι] [μὲν ε]ὖ εἴη, ἐπιορκοῦντι δὲ κακ[ῶ]ς· ὁρκισάτωσαν δὲ [ο]ἱ στρατη[γοὶ] [καὶ οἱ τι]μοῦχοι τοὺς πολίτας ἐν τῆι ἀγορᾶι ταύρωι καὶ κρίωι [καὶ κά][πρωι· ὁρκί]σαι δὲ καὶ τοὺς ἐγ Κυρβισσῶι κατοικοῦντας ‒ ‒ca. 8‒ ‒ . . . . . ΣΤΑ· τὰ δὲ ὅρκια παρασχέσθαι τοὺς ταμίας· τοὺ[ς] δὲ ὀμό[σαντας τῶμ] πολιτῶν τῶν ἐγ Κυρβισσῶι ἀναγράψαι εἰς λεύκω[μα ‒ ‒] [‒ ‒ca. 9‒ ‒ κ]αὶ εἰς τὸ βουλευτήριον· ἀναγράψαι δὲ καὶ τὸ ψήφισμα [τόδε] [τοὺς τιμούχ]ους εἰσ[τή]λας δύο καὶ ἀνα[θ]εῖναι τὴμ μὲ[ν μίαν . .ca. 4–5. .] ‒ ‒ ‒ca. 10‒ ‒ ‒ν. ἐν τῇ ἀγορᾶι, τὴν δὲ εἰς [τὸ ἱ]ερὸν τ‒ ‒ ‒ca. 9–10‒ ‒ ‒ vacat

6–7 Sokolowski ‖ 17 Sokolowski ‖ 27 Sokolowski.

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601 Teos – Kyrbissos

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… auf vorteilhafte Weise; die Bürger in der Stadt sollen schwören, Kyrbissos nicht zu zerstören und, soweit es in ihren Kräften liegt, niemandem anderen zu gestatten, das zu tun, sowie keinen der Bürger, die in Kyrbissos wohnen, im Stich zu lassen. Die Einwohner von Kyrbissos sollen schwören, (5) den Garnisonskommandanten, der vom demos entsandt wird, nicht im Stich zu lassen und die Festung für die Stadt zu schützen und zu erhalten. Sollte jemand nicht schwören, soll der demos gegen ihn eine Strafe beschließen, wie gegen einen, der Unrecht tut. Man soll einen Garnisonskommandanten für Kyrbissos für eine Amtszeit von jeweils vier Monaten bestimmen, der nicht jünger als dreißig Jahre ist und dem ein unbelastetes Vermögen an Land und Haus im Wert von vier Talenten gehört. (10) Jeder Bürger ist berechtigt, mitzubestimmen, nachdem er einen Eid in der Volksversammlung geleistet hat. Der Eid lautet: «Ich werde als Garnisonskommandant für Kyrbissos den Mann bestimmen, der mir am ehesten geeignet erscheint, sich auf die beste und effektivste Weise um den Schutz der Festung zu kümmern und die Festung für die Stadt zu schützen und zu erhalten, bei Apollon … wenn ich den Eid halte, möge es mir gut ergehen, wenn ich ihn breche, schlecht.» (15) Man darf denselben Mann fünf Jahre lang nicht erneut zum Garnisonskommandanten bestimmen; damit wir wissen, wer Garnisonskommandant gewesen ist und (wer sonst in Frage kommt), sollen die timouchoi [«Ehrenamtsinhaber», eine hohe Behörde in Teos] die Namen auf eine geweißte Tafel aufschreiben und sie im Ratsgebäude [bouleuterion] deponieren. Der Garnisonskommandant soll nicht weniger als 20 Bürger als Schutztruppe sowie drei Hunde zur Verfügung haben; die Hunde soll die Stadt kaufen und dem Garnisonskommandanten übergeben; für den Unterhalt der Hunde soll der Garnisonskommandant aufkommen. (20) Falls jemand die Festung übernimmt, aber sie an den von der Stadt jeweils für vier Monate bestimmten Garnisonskommandanten nicht weitergibt, dann soll man ihn als Verfluchten aus Teos und aus Abdera sowie aus den Territorien der Teier und der Abderiten vertreiben und sein Vermögen ist einzuziehen; wer ihn tötet, soll nicht als mit Blut befleckt gelten; (25) sollte er im Kampf umkommen, gilt sein Vermögen als eingezogen. Dem ernannten Garnisonskommandanten ist es nicht gestattet, seinen Posten zu verlassen; die Schatzmeister [tamiai] sollen ihm den gesetzmäßigen Sold jeweils für die vier Monate, wie vorgeschrieben, in dem Moment, in dem er zur Festung aufbricht, geben. Der Sold für den Garnisonskommandanten beträgt vier Alexander-Drachmen, für jeden Wehrsoldaten eine Alexander-Drachme [d. h. pro Tag]. (30) Sollte sich jemand disziplinlos verhalten oder dem Garnisonskommandanten nicht gehorchen, soll es dem Garnisonskommandanten gestattet sein, ihn in Fesseln zu legen und ohne Soldzahlung zu entlassen. Jeder Wehrsoldat soll einen Schild, einen Speer, ein Schwert sowie einen Helm besitzen. Der Garnisonskommandant und die Schutzsoldaten sollen vor ihrer Absendung auf der agora schwören, (35) die Festung in jedem Fall zurückzugeben und sie für die Stadt zu schützen und zu erhalten; sie sollen auch

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den gesetzlich vorgeschriebenen Eid schwören. Vereidigen sollen sie die strategoi [«Generäle»] sowie die timouchoi. Alle diejenigen sollen schwören, die … der vorhandenen Schutzsoldaten … wie auch diejenigen in der Stadt schwören; man soll auch zur Verfügung stellen … auf der Festung. (40) Der Eid der Stadtbewohner lautet folgendermaßen: «Ich werde Kyrbissos nicht zerstören und, soweit es in meinen Kräften liegt, niemandem anderen gestatten, dies zu tun, und ich werde keinen der Bürger, die in Kyrbissos wohnen, im Stich lassen. Dies ist wahr, bei Zeus und Helios und Poseidon und Apollon und Athena sowie allen anderen Göttern und Göttinnen; wenn ich den Eid halte, möge es mir gut ergehen, wenn ich ihn breche, schlecht.» (45) Eid der Bewohner in Kyrbissos: «Ich werde den Garnisonskommandanten, der aus der Stadt vom demos entsandt wird, nicht im Stich lassen und ich werde die Festung für die Stadt schützen und erhalten; sollte ich erkennen, dass jemand einen Anschlag auf die Festung oder den Garnisonskommandanten vorbereitet, werde ich es der Stadt und dem Garnisonskommandanten anzeigen und es, soweit es in meinen Kräften liegt, nicht zulassen, (50) und was auch immer der Garnisonskommandant anordnet, werde ich tun zum Schutz der Festung und des Territoriums, bei Zeus und Helios und Poseidon und Apollon und Athena sowie allen anderen Göttern und Göttinnen; wenn ich den Eid halte, möge es mir gut ergehen, wenn ich ihn breche, schlecht.» Die strategoi und die timouchoi sollen die Bürger auf der agora bei einem Stier-, Widder- und Eberopfer vereidigen; (55) die Bewohner von Kyrbissos sollen vereidigen … die Opfertiere sollen die Schatzmeister bereitstellen. Die Namen der Bürger in Kyrbissos, die den Eid geschworen haben, soll man auf eine geweißte Tafel aufschreiben … in das Ratsgebäude. Die timouchoi sollen auch diesen Beschluss auf zwei Stelen aufschreiben lassen und die eine aufstellen … auf der agora, die andere in den Tempelbezirk von …

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Durch diese Urkunde wird eine Sympolitie zwischen Teos und dem sonst unbekannten, aber offensichtlich benachbarten Ort Kyrbissos, der im erhaltenen Teil der Urkunde immer nur als «Festung» (χωρίον) bezeichnet wird, begrün- 30 det. Kyrbissos bleibt als Siedlungsplatz bestehen, die Einwohner werden Bürger von Teos (Z. 3–4, 45: τῶμ πολιτῶν τῶν ἐγ Κ[υρβισσῶι κ]ατοικούντων), und nach der vorgesehenen Vereidigung werden ihre Namen öffentlich aufgeschrieben (Z. 56–57: τοὺ[ς] δὲ ὀμό[σαντας τῶμ] πολιτῶν τῶν ἐγ Κυρβισσῶι ἀναγράψαι εἰς λεύκω[μα-]). Der Ort gilt künftig aber nur als eine zu Teos gehörige bewohnte 35 Festung (Z. 12–13, 21, 28: τὸ χωρίον). Unter welchen Bedingungen bzw. auf wessen Initiative die Sympolitie eingeleitet wurde, geht aus dem erhaltenen Text nicht hervor. Da sich aber Teos die Absicherung der Festung etwas Mühe und Geld kosten ließ, die Regelungen als eigenen Volksbeschluss (Z. 58: ψήφισμα) verfasste und sich um die Veröffentlichung kümmerte sowie deren Kosten trug, dürfte dort 40 das Hauptinteresse zu suchen sein.

602 Rom – Pharos

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Die erhaltenen Teile der Urkunde sind der Schluss des Textes. Sie befassen sich mit Regelungen für die Sicherheit der neu eingegliederten Festung Kyrbissos sowie mit der Publikation des psephisma, von dem zwei Ausfertigungen, einmal in Teos, einmal wohl in Kyrbissos, veröffentlicht werden sollten (Z. 58–60). Das Dokument dürfte ursprünglich viel länger gewesen sein und eine ganze Palette von Regelungen enthalten haben, welche die Eingliederung der Bewohner von Kyrbissos in die Bürgerschaft von Teos ordneten (vgl. den vollständigen Text Milet – Pidasa, 638). Dass das Dokument Vertragscharakter besitzt, geht aus der Festlegung von gegenseitigen Eiden sowie den Bestimmungen zum gegenseitigen Vereidigungsverfahren (Z. 40 ff.) hervor. Datiert wird der Stein nur nach den Buchstabenformen sowie der Orthographie ins späte 3. Jh. (J. u. L. Robert, a. a. O. 156–160), er dürfte vielleicht etwas älter sein als das Dossier bezüglich des Besuchs von Antiochos III. in Teos ca. 204 v. Chr. (SEG 41, 1003). Aus der Fülle der Details, die von den Roberts mit gewohnter Akribie kommentiert worden sind, ist hier besonders hervorzuheben, dass die Stadt Teos ihre eigenen Bürger, keine Söldner, als Besatzung und Besatzungskommandanten in der Festung vorsah (Z. 7–10, 19, 27–30). Die (Neu-)Bürger, die weiterhin in Kyrbissos leben sollten, werden verpflichtet, die gestellte Garnison voll zu unterstützen (Z. 4–5, 45–53). Bemerkenswert ist auch die Klausel, die vorsah, dass ein unbotmäßiger Besatzungskommandant sowohl in Teos als auch in der teischen Kolonie Abdera verflucht sein und als vogelfrei gelten soll (Z. 20–26). Das besondere Verhältnis zwischen den zwei Poleis lässt sich zwar nicht genau definieren, war aber zur Zeit der Vereinbarung mit Kyrbissos im späten 3. Jh. offensichtlich besonders eng (vgl. dazu Graham, a. a. O.).

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602 Rom – Pharos (Bündnis) 3.–2. Jh. v. Chr.

Stele aus Kalkstein, links abgebrochen; b. 0,245 m, h. 0,73 m, d. 0,12 m. Buchstaben 0,01 m. 30 Fundort: Starigrad, Hvar. Ed.: L. Robert, Inscriptions hellénistiques de Dalmatie, Hellenica 11/12 (1960), 505–541 (Photos: Tafeln XV, XVI); SEG 23, 489. Lit.: J. Bousquet, Inscription hellénistique de Dalmatie, BCH 85 (1961), 589–600; J. u. L. Robert, BE, REG 76 (1963), 142–147, Nr. 129; P. Derow, Pharos and Rome, 35 ZPE 88 (1991), 261–270; A. Coppola, Demetrio di Faro: Un protagonista dimenticato, Rom 1993, 123–127; Habicht, Athen 187–188; A. M. Eckstein, Pharos and the Question of Roman Treaties of Alliance Overseas in the Third Century B.C.E., CPh 94 (1999), 395–418.

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602 Rom – Pharos

Z. 3–10 [ἐπειδὴ Ῥωμαίων ἡ σύγκλ]ητος καὶ ὁ δῆμος, φί[λοι ὑπάρχοντες καὶ εὖνοι] τῇ πόλει τῇ Φαρίων 5 [ἀπὸ προγόνων, ἀπoδεδωκότες] ἡμῖν τήν τε πόλιν [ἡμετέραν καὶ τοὺς πατρί]ους νόμους καὶ χώρας ἣ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 20‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῇ νήσωι ἔδωκεν ἡμῖν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 16‒ ‒ ‒ ‒ τεσσ]αράκοντα καὶ τὴν συμμα[χίαν ἀνενεώσαντο, καὶ ἄλλ]α φιλάνθρωπα ἐποιήσαν10 [το ἡμῖν, δεδόχθαι τῶι δή]μωι κ.τ.λ.

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6 Errington, ἡμῶν Bousquet, SEG ‖ 6–7 ἥ | [τις ὑπῆρχεν τῇ πόλει ἐν] Robert ‖ 8 [τὴν 10 κάρπωσιν (?) εἰς ἔτη τεσσ]αράκοντα Bousquet, SEG ‖ 8–10 Bousquet, SEG, συμμα|[χίαν καὶ φίλιαν καὶ τἆλλ]α φιλάνθρωπα ἐποιήσαν|[κύρια] Robert.

Der römische Senat und das Volk sind seit alters Freunde der Stadt der Pharier und ihr gegenüber wohlwollend gestimmt. Nachdem sie uns unsere Stadt und die väterlichen Gesetze und den Teil des Landes, welcher … auf der Insel, wiederge- 15 geben haben, gaben sie uns auch … vierzig, und sie erneuerten das Bündnis und sie leisteten uns andere Wohltaten. Deswegen beschloss der demos … In diesem Dekret wenden sich die Pharier an ihre Mutterstadt Paros, die gebeten wird, nach einer nicht näher spezifizierten Katastrophe Hilfe zu leisten (Z. 14–15: εἰς τὸ βοηθῆσαι εἰς ἐπα|[νόρθωσιν τῆς πόλεως]). Begründet wird das Dekret aber in erster Linie durch den hier zitierten Auszug: Das Argument lautet, die Römer hätten ihren Teil zu den Hilfsmaßnahmen beigetragen, indem sie die rechtliche Existenz der Stadt Pharos wiederhergestellt hätten. Jetzt sollten auch die Parier ihre Solidarität durch konkrete Leistungen zeigen. Unter den (immateriellen) römischen Leistungen wird die Erneuerung des Bündnisses besonders hervorgehoben (Z. 8–9). Diese Deutung beruht zwar auf einer Ergänzung Bousquets, die aber im Gegensatz zur ed. pr. von Robert, der die epigraphisch nicht belegte Reihenfolge συμμα[χίαν καὶ φίλιαν vorschlug, eine häufig belegte, übliche Wendung ergänzt. Allerdings geht auch Roberts Ergänzung davon aus, dass im Text zwei Zeitstufen impliziert sind: 1) die Zeit der katastrophalen Ereignisse, welche zum Appell an Paros führten und welche auch die Römer irgendwie betrafen – d. h. die Entstehungszeit der Inschrift –, und 2) die Zeit des ursprünglichen Abschlusses des nunmehr erneuerten Bündnisses. Das einzige Datierungskriterium bieten die Buchstabenformen sowie die Orthographie, die Robert bewogen, die Inschrift ins 2. Jh. zu setzen. Die maßgebliche Rolle, die Rom für die Pharier bei der Begründung ihres Appells an die Parier spielt, passt auch historisch ausgezeichnet in diese Zeit. Derow, der die wichtige Verbesserung Bousquets in Z. 9 nicht zur Kenntnis nimmt, versucht die Inschrift in Zusammenhang mit den illyrischen Kriegen des 3. Jhs. zu setzen. Er nimmt dabei einen von Robert wegen der Buchstabenformen verworfenen Ansatz wieder auf und argumentiert, dass die Stadt nach dem Ers-

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ten Illyrischen Krieg (also um 228) den ursprünglichen Vertrag erhielt und die Katastrophe, um deren Überwindung es in der Inschrift geht, jene von Polybios (iii 19.12) und Appian (Ill. 8 [24]) erwähnte Zerstörung der Stadt durch L. Aemilius Paullus im J. 219 war. Die Erneuerung des Bündnisses wäre dann eine großzügige Geste des römischen Senates an die nach der Flucht des Demetrios von Pharos wiederauferstandene demokratische Gemeinde Pharos. Der Vorschlag wurde zwar u. a. von Coppola und von Habicht (vgl. auch ders. in: Polybius. The Histories, Volume I: Books 1–2. Translated by W. R. Paton. Revised by F. W. Walbank, Christian Habicht. Loeb Classical Library 128. Cambridge, Ma., 2010, ad iii 19.12 Anm.) akzeptiert, obwohl er schon von Robert wohl zurecht verworfen worden war. Auch Eckstein, der die Textverbesserung Bousquets ebenfalls nicht kennt, erwägt das Jahr 219/218 als Datierung für die Inschrift, wobei er allerdings der symmachia nicht einmal Vertragscharakter zuerkennen will. Dies ist aber viel zu früh für eine Vertragserneuerung. Neben dem epigraphisch-technischen Argument spricht gegen eine so kurze Zwischenzeit auch die Feststellung (Z. 3–5), dass die Römer «seit alters» ([ἀπὸ προγόνων]) Freundschaft mit Pharos gepflegt hätten – vorausgesetzt, diese naheliegende Ergänzung trifft zu. Der ganze Duktus des Textes führt auf eine spätere Zeit: Die argumentative Verwendung des Hinweises auf die alte und gerade erneuerte römische Zuneigung passt viel besser ins 2. Jh., als Rom die einzig verbliebene Großmacht im Mittelmeerraum war, als in die Zeit vor dem Zweiten Punischen Krieg. Ein Teil des Vorschlags von Derow könnte vielleicht gerettet werden, wenn der erste Vertragsabschluss nach dem Zweiten Illyrischen Krieg (also nach 219) stattgefunden hätte. Die Gewährung des Vertrages, nicht dessen Erneuerung, wäre dann jene großzügige Geste des römischen Senates an die wiederauferstandene demokratische Gemeinde Pharos, die Derow für 219/218 – allerdings ohne Unterstützung der Quellen (Polyb. iii 19.12) – vermutet. Die aktuelle Katastrophe, welche die Inschrift veranlasste, ist dann eher in anderem Kontext, z. B. im Rahmen der römischen Flottentätigkeit in illyrischen Gewässern gegen Genthios während des Dritten Makedonischen Krieges oder im Zusammenhang mit einem sonst unbekannten Ereignis des 2. Jh., anzusetzen (so Robert, a. a. O.). Über den Inhalt des Vertrages wird nichts überliefert. Es ist aber davon auszugehen, dass die aus anderen Verträgen mit griechischen Städten bekannten Klauseln in Bezug auf gegenseitige Hilfe sowie das Verbot, Feinden des Vertragspartners Hilfe zu leisten, auch hier Bestandteil der Vereinbarungen waren. Ob ein ursprünglich nach der gewaltigen Niederlage des Demetrios von Pharos während des Zweiten Illyrischen Krieges abgeschlossener «Gnadenvertrag» mit der nunmehr selbstständigen Stadt die «maiestas-Klausel» enthielt, ist zu überlegen, lässt sich aber nicht klären.

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603 Hierapytna – Lyttos (Bündnis) Ca. 205 v. Chr.

Unterer Teil einer opisthographen Stele aus blaugrauem Kalkstein, in zwei Teile gebrochen; b. 0,73 m, h. 1,065 m, d. 0,085–0,09 m. Buchstaben 0,007–0,012 m. 5 Auf der Vorderseite der Vertrag StV III Nr. 551, Rhodos – Hierapytna (I. Cret. III iii 3A); unter diesem Vertrag ein Beschluss zugunsten von Magnesia am Maiandros (I. Cret. III iii 3C). Fundort: Portogruaro (offensichtlich verschleppt), vermauert in einem Haus, der untere Teil jetzt im Archäologischen Museum Venedig (Inv.-Nr. 53), oberer Teil 10 verschollen. Ed.: I. Cret. III iii 3B (mit Photo); Chaniotis, Verträge Nr. 26. Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch). ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ἑρπ]όντων δὲ οἱ Ἱεραπύτνιοι τοῖς Λυττίοις ἐς τὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ οἱ δὲ] Λύττιοι τοῖς Ἱεραπυτνίοις ἐς τὰν εὐάμερον τὰν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὁ δὲ κόσμος τῶν] [Ἱεραπυτνί]ων ἑρπέτω Λυττοῖ ἐς τὸ ἀρχεῖον· κατὰ ταὐτὰ δὲ καὶ ὁ τῶ[ν Λυττίων κόσμος ἑρπέτω ἐν Ἱεραπύτναι ἐς] τὸ ἀρχ[εῖον]. αἰ δὲ οἱ κόσμοι ἐλλίποιεν τὰν θυσίαν τὰν ἠγραμμέναν, αἴ κα μή τι πόλε[μος κωλύσηι, ἀποτεισάν]15 των ὁ κόσμος ἕκαστος ἀργυρίω στατῆρας ἑκατόν, οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι τοῖς Λυττίοις τᾶι πόλει, οἱ δὲ Λύττιοι τοῖς Ἱεραπυτνίοις τᾶι πόλει. ὅ τι δέ κα δόξηι ταῖς πόλεσιν ἐξελε ̑ν ἢ ἐνθέμεν, ὅ τι μὲν ἐξέλοιμεν μήτε ἔνθινον μήτε ἔνορκον ἦμεν, ὅ τι δὲ ἐγγράψαιμεν ἔνθινόν τε ἦμεν καὶ ἔνορκον. εἰ δέ τί κα θεῶν ἱλέων ὄντων λάβωμεν ἀπὸ τῶν πολεμίων, λαγχανόντων κατὰ τὸ τέλος ἑκάτεροι. μὴ ἐξέστω δὲ ἰδίαι μήτε πόλεμον ἐχφέρεσθαι χωρὶς μήτε εἰρήναν τίθεσθαι, αἴ κα μὴ ἀμφοτέροις δόξηι. αἰ δέ τινές κα ἰδίαι ἐξενέγκωνται, 10 αὐτοὶ καὶ διαπολεμόντων, καὶ μὴ ἔνορκοι ἔστων οἱ μὴ συμπολεμόντες. στασάντων δὲ τὰς στάλας ἑκάτεροι ἐν τοῖς ἰδίοις ἱεροῖς, οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι Ὠλεροῖ ἐν τῶι ἱερῶι, τὰν δὲ ἐν Ἀπόλλωνι, οἱ δὲ Λύττιοι ἐν τῶι ἱερῶι τ[ῶ Ἀπό]λλωνος καὶ ἐμ πόλει ἐν Ἀθαναίαι· στασάντων δὲ καὶ κοινὰν στάλαν ἐν Γόρτυνι ἐν τῶι ἱερῶι τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ι. ὅρκος Λυκτίων· ὀμνύω τὰν Ἑστίαν καὶ Ζῆνα Ὀράτριον καὶ Ἀθαναίαν Ὠλερίαν καὶ Ζῆνα

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Μον[νίτιον καὶ Ἥ]ραν καὶ Ἀθαναίαν Πολιάδα καὶ Ἀπόλλωνα Πύτιον καὶ Λατὼ καὶ Ἄρεα καὶ Ἀφροδίταν καὶ Κωρῆ15 τας [καὶ Νύμφα]ς καὶ θεὸς πάντας καὶ πάσας· ἦ μὰν ἐγὼ συμμαχησῶ τοῖς Ἱεραπυτνίοις τὸν πάντα χρόνον ἁπλ[όω]ς καὶ ἀδόλως καὶ τὸν αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἑξῶ καὶ πολεμησῶ ἀπὸ χώρας υἷ κα καὶ ὁ Ἱεραπύτνιος καὶ τὸ δίκαιον δωσῶ καὶ ἐμμενῶ ἐν τοῖς συνκειμένοις, ἐμμενόντων καὶ τῶν Ἱεραπυτνίων. ἐπιορκόντι μὲν ἦμεν τὸς θεὸς ἐμμανίας καὶ γίνεσθαι πάντα τὰ ὑπεναντία, εὐορκῶσι δὲ τὸς θεὸς ἱλέος ἦμεν καὶ γίνεσθαι πολλ⟦λ⟧ὰ κἀγαθά. vac. ὅρκος Ἱεραπυτνίων· ὀμνύω τὰν Ἑστίαν καὶ Ζῆνα Ὀράτριον καὶ Ἀθαναίαν Ὠλερίαν καὶ 20 Ζῆνα Μοννίτιον καὶ Ἥραν καὶ Ἀθαναίαν Πολιάδα καὶ Ἀπόλλωνα Πύτιον καὶ Λατὼ καὶ Ἄρεα καὶ Ἀφροδίταν καὶ Κωρῆτας καὶ Νύμφας καὶ θεὸς πάντας καὶ πάσας· ἦ μὰν ἐγὼ συμμαχησῶ τοῖς Λυκτίοις τὸν πάντα χρόνον ἁπλόως καὶ ἀδόλως καὶ τὸν αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἑξῶ καὶ πολεμησῶ ἀπὸ χώρας υἷ κα καὶ ὁ Λύττιος καὶ τὸ δίκαιον δωσῶ καὶ ἐμμενῶ ἐν τοῖς συνκειμένοις, ἐμμενόντων καὶ τῶν Λυκτίων. ἐπιορκόντι μὲν τὸς θεὸς ἐμμανίας ἦμεν καὶ γίνεσθαι πάντα τὰ ὑπεναντία, εὐορκῶσι δὲ τὸς θε25 [ὸ]ς [ἱλέος] ἦμεν καὶ γίνεσθαι πολλὰ κἀγαθά. … beiwohnen sollen die Hierapytnier bei den Lyttiern den [Festlichkeiten …] und die Lyttier bei den Hierapytniern den Festlichkeiten … Das Kollegium der kosmoi der Hierapytnier soll in Lyttos in den Amtssitz kommen, gleichermaßen soll das Kollegium der kosmoi der Lyttier in Hierapytna in den Amtssitz kommen. Falls die kosmoi versäumen sollten, das vorgeschriebene Opfer darzubringen, es sei denn, ein Krieg hindere sie daran, (5) soll jeder kosmos hundert Silberstatere bezahlen, die Hierapytnier an die Lyttier für die Stadtkasse, die Lyttier an die Hierapytnier für die Stadtkasse. Sollten die Städte beschließen, etwas zu streichen oder hinzuzufügen, wird das, was wir streichen möchten, weder von den Göttern noch durch Eidesleistung geschützt sein; das, was wir hinzuschreiben, soll von den Göttern und durch Eidesleistung geschützt sein. Sollten wir dank der Gnade der Götter von den Feinden Beute machen, dann sollen beide Vertragspartner je nach der Stärke ihrer Beteiligung ihren Anteil durch ein Losverfahren erhalten. Es ist den Vertragspartnern nicht gestattet, getrennt für sich alleine Krieg zu führen oder Frieden zu schließen, wenn nicht beide das beschließen; wenn aber ein Vertragspartner doch alleine Krieg führen sollte, (10) dann soll er ihn auch alleine zu Ende führen, und diejenigen, die nicht mitmachen, gelten nicht als eidesbrüchig. Jeder Vertragspartner soll

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Stelen aufstellen in seinen eigenen Heiligtümern, die Hierapytnier im Heiligtum in Oleros sowie im Apollonheiligtum, die Lyttier im Heiligtum des Apollon sowie im Athenaheiligtum in der Stadt; eine gemeinsame Stele sollen sie in Gortyn aufstellen im Heiligtum … Eid der Lyttier: «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Oratrios und Athena Oleria und Zeus Monnitios und Hera und Athena Polias und Apollon Pythios und Leto und Ares und Aphrodite und den Koureten (15) und den Nymphen sowie allen Göttern und Göttinnen: Ich werde Verbündeter der Hierapytnier sein für alle Zeit, ehrlich und aufrichtig, und ich werde denselben als Freund und als Feind betrachten und ich werde von meinem Land aus Krieg führen, wie auch der Hierapytnier es tut, und ich werde den Rechtsweg einhalten und ich werde das Vereinbarte aufrechterhalten, solange die Hierapytnier das auch tun. Wenn ich den Eid breche, mögen die Götter wütend sein und alles möge gegen meine Wünsche geschehen; wenn ich den Eid halte, mögen die Götter gnädig sein und mir viele gute Dinge gelingen.» Eid der Hierapytnier: «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Oratrios und Athena Oleria und (20) Zeus Monnitios und Hera und Athena Polias und Apollon Pythios und Leto und Ares und Aphrodite und den Koureten und den Nymphen sowie allen Göttern und Göttinnen: Ich werde Verbündeter der Lyttier sein für alle Zeit, ehrlich und aufrichtig, und ich werde denselben als Freund und als Feind betrachten und ich werde von meinem Land aus Krieg führen, wie auch der Lyttier es tut, und ich werde den Rechtsweg einhalten [oder: «mich zum Prozess stellen» (Chaniotis), vgl. Kommentar unten] und ich werde das Vereinbarte aufrechterhalten, solange die Lyttier das auch tun. Wenn ich den Eid breche, mögen die Götter wütend sein und alles möge gegen meine Wünsche geschehen; wenn ich den Eid halte, mögen die Götter gnädig sein und mir viele gute Dinge gelingen.»

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Erhalten ist nur der Schlussteil des Vertragstextes sowie die wörtlich identischen Eide, woraus eine formale Gleichstellung der Vertragspartner zu schließen ist. Die erhaltenen Bestimmungen sind bis auf eine eher vertragstechnischer Art: Sie gelten der Rolle der jeweiligen kosmoi unter Androhung von Strafen (Z. 5–6), der 30 Möglichkeit, den Vertrag zu ändern oder zu ergänzen (Z. 6–7), sowie den Publikationsbestimmungen – es sollen fünf Exemplare öffentlich aufgestellt werden, in jeder der Partnerstädte zwei sowie eines in Gortyn (Z. 10–12). Aus dieser letzten Bestimmung kann geschlossen werden, dass zur Zeit des Vertragsabschlusses die beiderseitigen Beziehungen zu Gortyn gut waren. Die Aufnahme der Klausel zur 35 Aufteilung der Beute bei gemeinsamen Kriegsunternehmungen bzw. das Verbot von kriegerischen Alleingängen (Z. 7–10) an dieser späten Stelle des Vertragstextes, wo es sonst nur um eher formale Fragen geht, lässt vermuten, dass diese Regelungen nachträglich eingefügt wurden, nachdem der Haupttext fertiggeschrieben war – zunächst also vergessen worden waren, ob vom Steinmetz selbst oder bei 40 der Erstellung seiner Vorlage.

604 Gortyn – Hierapytna – Priansos

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Das Bündnis wurde nach dem Vertrag von Hierapytna mit Rhodos (I. Cret. III iii 3A; StV III Nr. 551), der die Vorderseite des Steins ausfüllt, und vor dem nachfolgenden Beschluss Hierapytnas zugunsten von Magnesia am Maiandros (I. Cret. III iii 3C) aufgeschrieben. Der Vertrag mit Rhodos datiert ins Jahr 205/204 (so P. Brûlé, La Piraterie Crétoise Hellénistique, Paris 1978, 51–54; vgl. Chaniotis, Verträge 245; Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 156; anders [201/200?] StV III Nr. 551). Einer der magnetischen Gesandten, Theodotos, hielt sich ca. 206 im Zusammenhang mit der magnetischen Anerkennungskampagne für Artemis Leukophryene (I. Magnesia 50) auf Kreta auf. Vorausgesetzt, dass alle drei Texte zeitnah aufgeschrieben wurden, gehört unser Text höchstwahrscheinlich ebenfalls in die Zeit um 205/204, also in den Zusammenhang des sogenannten Ersten Kretischen Krieges (dazu zuletzt Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 143 f.). Ob der Vertrag noch im J. 111/110 in Kraft war, als sich Hierapytna und Lato vertraglich verbanden und auf «die Freundschaft und das Bündnis der Lyttier und der Hierapytnier» Bezug nahmen (708 Z. 68–69), wie Chaniotis, Verträge 245 erwägt, muss unsicher bleiben. Aus den überlieferten Klauseln ist ein Detail besonders anzusprechen: Z. 8–9 ἰδίαι: Es kann sich hier nicht um irgendwelche «Privatkriege» handeln, sondern, wie Chaniotis richtig ausgeführt hat, um Einzelinitiativen der Vertragspartner. Die Klausel scheint aber den anvisierten Tatbestand nur verkürzt wiederzugeben. Wie sie im Text steht, suggeriert sie ein Verbot des kriegerischen Alleingangs; das Verbot des Alleingangs kann aber eigentlich nur für den Friedensabschluss bei gemeinsamer Kriegführung gelten, denn die nächste Klausel regelt gerade den Fall des kriegerischen Alleingangs. In diesem Fall lag keine causa foederis vor.

604 Gortyn – Hierapytna – Priansos (Bündnis)

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Ca. 205 v. Chr.

A, B: Opisthographe Stele, rechts abgebrochen; b. 0,23 m, h. 1,36 m, d. 0,135 m. Buchstaben 0,005–0,012 m. Fundort: Venedig (von Hierapytna verschleppt), jetzt Museo Archeologico Nazio- 30 nale Venedig (Inv.-Nr. 244). Ed.: R. von Bergmann, De inscriptione Cretensi inedita. Festschrift des Gymnasiums zu Brandenburg, Berlin 1860, 1–13; H. Voretsch, Über kretische Staatsverträge. Ein Beitrag zur griechischen Altertumskunde. Festschrift des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Posen, Posen 1870; I. Cret. IV 174 (mit Photo); Chaniotis, 35 Verträge Nr. 27; SEG 53, 947; SGDI 5024. C: Zwei anpassende Fragmente aus Porosstein; b. (Fragment 1) 0,78 m, b. (Fragment 2) 0,79, h. 0,71m, d. (Fragment 1) 0,475 m, d. (Fragment 2) 0,48 m. Buchstaben ca. 0,022 m.

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604 Gortyn – Hierapytna – Priansos

Fundort: Metropolis (aus Gortyn). Lit.: Ch. Kritzas, Nuova copia da Gortina del trattato fra Gortinii, Hierapytnii e Priansii, in: M. L. Lazzarini/G. Molisani/S. Panciera (Hrsg.), Epigraphica. Atti delle Giornate di Studio di Roma e di Atene in memoria di Margherita Guarducci (1902–1999), Rom 2003, 107–125 (mit Photo); SEG 53, 942. 5 Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch [A, B]). Anmerkung zum Text: C bietet in 26 Zeilen das gortynische Exemplar der ersten 19 Zeilen von A, das hier zugrundegelegt wird. Die beiden Exemplare lassen sich gegenseitig ergänzen. Um einen Komposittext anzubieten, werden Buchstaben, die in A erhalten sind, aber in C fehlen, kursiv gesetzt; unterstrichen sind 10 in C erhaltene Buchstaben, die in A fehlen. Ergänzungen von Buchstaben, die in beiden Exemplaren fehlen, werden wie üblich in eckige Klammern ohne weiteren Vermerk gesetzt. Die einzigen erheblichen Abweichungen der zwei Exemplare sind das Fehlen der Anrufung des Gottes in Z. 1 von C sowie die Auslassung von C, Z. 20–24 in A, Z. 16 (hier eingefügt). Dabei wird die Zeilennummerierung 15 etwas gestört. Beim Übergang von Seite A zu Seite B hat der Steinmetz A, Z. 62 als B1 (hier 63) wiederholt. Α [θεὸς ἀγαθ]ός. [ἀγαθᾶι θύχαι καὶ ἐπὶ σωτηρίαι. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ..ΜΜΕΝ….Σ….ΙΚ[‒ ‒ ‒ κορμιόντων τῶν σὺν . . άνδρωι τῶι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ω] νύμω, ἐν δ’ Ἱεραπύτναι ἐπ[ὶ τᾶς ἀρχηίας τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τῶι Μέντο]ρος κορμιόντων, ἐν Πριανσι[οῖ δὲ ἐπὶ τῶν . . σικαρτιδᾶν κορμιόντων] 5 [τ]ῶν σὺν Αἰσίμωι τῶι Ἅβρα[κος· τάδε ὤμοσαν οἱ Γορτύνιοι καὶ οἱ Ἱερα][π]ύτνιοι τοῖς Πριανσιεῦσιν κ[αὶ οἱ Πριανσιέες τοῖς Γορτυνίοις καὶ το][ῖ]ς Ἱεραπυτνίοις· συμμαχη[σῆν ἀλλάλοις τὸν ἅπαντα χρόνον ἁπ]λόως καὶ ἀδόλως, καὶ ἑψ[ῆθθαι τοῖς Γορτυνίοις τοὺς Πριανσιέας καὶ τοῖς Ἱεραπυτνί][ο]ις καὶ πολέμω καὶ ἱρήνας ὁπ[ῦι κα παρκαλίωντι καὶ πολεμησῆν ἀ]10 [πὸ] χώρας ὧι κα καὶ ὁ Γορτύν[ιος καὶ ὁ Ἱεραπύτνιος· τὸνς δὲ Γορτυνί][ο]ς καὶ τὸνς Ἱεραπυτνίος [μήτ’ αὐτὸνς ἀδικησῆν τὸνς Πριανσιέανς] [μ]ητὲ ἄλ[λοι]ς ἐπιτραψῆν, κ[αὶ τὰν χώραν ἃν ὡρίξαντο οἱ Γορτύ][ν]ιοι πορτὶ τὸνς Πριανσιέα[ς μήτ’ αὐτοὶ ἀφαιλησῆθαι μήτ’ ἄλλοις] ἐπιτραψῆν. αἰ δέ τίς κα ἀ[φαιλῆται ἢ πολεμῆι τοῖς Πριανσιεῦσι, βα]15 θησίοντι οἵ τε Γορτύνιοι κὠι [Ἱεραπύτνιοι τοῖς Πριανσιεῦσι ἀδόλως κα][ὶ] ἀπροφασίστως καὶ κατὰ [γᾶν καὶ κατὰ θάλαθθαν. κατὰ τὰ αὐτὰ δὲ καἴ τίς κα πολεμῆι 16a τοῖς Γορτυνίοις ἢ τοῖς Ἱεραπυτνίοις βοαθησάντων Πριανσιέες ἀδόλως καὶ 16b ἀπροφασίστως καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλαθθαν· ὦροι τᾶς χώρ][α]ς· ἀπὸ θαλάθθας ἐς Πορώ[ναν ποταμὸν . .ca. 6. . ΝΔΑΙ . Ν. .ο] [λο]κώνος δηράδα καὶ κατὰ Τ[‒ ‒ ‒ ‒ Ε . .νειον κἠπὶ Σ. ΕΤ‒ ‒ ‒ ‒] .ΥΛΙΕΙΟΝ ἐς τὰν δηράδα κἠς Κ.[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]20 ὸ Ταντάλιον ἇι οἱ ὧροι ἐντι Ε[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κα]-

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τὰ τὸν ῥόον ἐς τὸν ΜΙΞΑΥ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἇι οἱ ὧροι κίαται κα[ὶ] ἐς κεφα[λὰν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ττηνὸ][ς] τῶ Βιδατάω κἐς τὰνς ΑΝΤΡΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [ἐς(?)] τὰν βωίαν ΟΠΥΚΟΠΠΑΝ καὶ Κ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ..ΔΑΙΕΑ χἇι ὁ ποταμὸς ὁ ΠΑΝΔ[‒ ‒ ‒ ‒ ῥεῖ καὶ κατὰ ποταμὸν τὸν(?)‒ ‒ ‒ ‒ ] .. καὶ ποταμὸν τὸν Τηλεφίλα[ν‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ ποτα][μ]ὸν τὸν Φαρανγίταν κἠς Τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .ἐς τὸς φοίνικανς τὸν[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ] .ΧΑ.ΜΑΚΡΟΣ ἐς τὰν ὁδὸν τὰ[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ] [τᾶ]ς περικάτω χώρας, τὰν Ἱαρ[απυτνίων χώραν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀπὸ θα][λά]σσας ἄμ ποταμὸν ΑΓΚΑΙΑ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [τὰ]ν Βιαννίαν. τὰν δὲ χώραν Τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ..τῶν Πριανσιέων. ἐξέστω. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [ὥσ]περ καὶ ἐς τᾶν ἰδίαν πόλιν, τέ[λη καταβάλλονσι. ἐξαγωγὰν δ’ ἦμεν τῶι τε Γορτυνί][ω]ι καὶ τῶι Ἱα[ρ]απυτνίωι καὶ Π[ριανσιεῖ ἐξ ἑκατέρας πόλιος κατὰ γᾶν] [μὲ]ν ἀτελεί, κατὰ θάλαθθαν δὲ [καταβάλλονσι τέλη κατὰ τὸς νόμος] [τὸς ἐκατέρωθι κει]μένος. θύ[εν δὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .ΟΙΒ‒ ‒ ‒ ‒ ‒καὶ θίασον συν[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐς τὰ] [Π]ύθια σ[υν]έρπεν θίασον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .ττέθθω καὶ κοινενότω Ν[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ἀναγιγνώσκειν δὲ τὸν] [κ]όρμον ἑκατέρωθι τὰ ἐν τᾶι στ[άλαι τᾶιδε γεγραμμένα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [τὸ]ς τούτων δρομ… ὁ ἐν τῶ[ι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ..ΛΟΣΘΙΟ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΑΙ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ δέ] [κα] μὴ κατ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Τ….ΕΠΕ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ es fehlen ca. 30 Zeilen ‒ ‒ ‒ ‒ΤΩ…. τῶ ἀδικ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ..κλαρώντων ….ΠΩΝ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ δὲ κριθέντ(?)][α κ]ύρια ἔστω. τὸ δὲ συνκυρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ..Ι τὸ ἐπικριτήριον ἐν ἁμέραις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [ἐ]πικριτήριον ἐν ἁμέραις πέν[τε(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αἰ] [δέ] κα μὴ ἰθθόντι ἢ ἰθθάντες Α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .τάδδ’ ἀπογρόφονσι τὰν δίκ[αν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] .εν κατὰ τὸ διάγραμμα τῶν Κ[ρηταιέων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [δι]αγράμματος ἐξ ἡμίνας. ὁ δ[ὲ κόρμος αἴ κα ἕρπηι ἐς τὸ πρυτανεῖ][ο]ν ἐχέτω τὸ ἡμάτιον ἀμφανῶ κ[ὠ Γορτύνιος κὠ Ἱαραπύτνιος Πριανσοῖ κὠ] [Π]ριανσιεὺς Γόρτυνι . ὅρκος Π[ριανσιέων Γορτυνίοις καὶ Ἱαραπυτνίοις]· [ὀμ]νύω τὰν Ἱστίαν καὶ Ττῆνα [Βιδάταν καὶ Ττῆνα Ἀγοραῖον καὶ Ττῆνα] [Σκ]ύλιον καὶ Ττῆνα Ὀράτριον κ[αὶ Ἥραν καὶ Ἀθαναίαν Πολιάδα καὶ Ἀθα][ν]αίαν Ὠλερίαν καὶ Ἀπόλλων[α Πύθιον καὶ Λατὼ κἄρτεμιν κἄρεα καὶ Ἀ]-

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60 [φρο]δίταν καὶ Ἑρμᾶν Δακύτιο[ν καὶ Κωρῆτας καὶ Νύμφανς καὶ Ἐλευ]-

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[θυί]αν Βινατίαν καὶ θιὸς πάντ[ας καὶ πάνσας. ἦ μὰν συμμαχησῆν τοῖς Γορτυνίοις ] [ἐς τὸν ἅ]παντα χρόνον ἁπλό[ως κἀδόλως καὶ ἑψῆθθαι τοῖς] {[ἐς τὸν ἅπαντα χρόνον ἁπλόως] κἀ[δόλ]ως καὶ ἑψῆθθαι τοῖς} [Γορτυνίοις καὶ τοῖς Ἱαραπυτνίοις καὶ] πολέμω καὶ ἱρήνας ὁπῦι κα [παρακαλίωντι αὐτοί, πολεμίοντες] ἀπὸ χώρας ὧι κα κὠ Γορτύν[ι][ος καὶ ὁ Ἱαραπύτνιος καὶ πάντα τἄλ]λα καθεξῆν τὰ ἐν τᾶι σ[υν][θήκαι τᾶιδε γεγραμμένα. ταῦτα δὲ εἰ] μὲν εὐορκίοιμεν, ἱλέος ἦμ[εν] [ἁμῖν τὸς θιὸς πάντας καὶ πάνσας τὸς ὠμό]σαμεν· εἰ δ’ ἐπιορκίοιμεν, μή[τε] [ἁμῖν γᾶν μήτε δένδρεα καρπὸς φέρεν μ]ήτε γυναῖκας τίκτεν κατὰ φ[ύ][σιν τῶι τε πολέμωι νικσθαι καὶ κα]κίστωι ὀλέθρωι ἐξόλλυσ[θαι] [αὐτοί τε καὶ γενεά, οἱ δὲ θεοὶ μήτε εὔνοι(?) μή]τε χἴλεοι ἁμῖν εἶεν. ὅ[ρ]κος Γ[ορ][τυνίων καὶ Ἱαραπυτνίων τοῖς Πριανσιεῦσιν]· ὀμνύω τὰν Ἱστίαν καὶ Τ[τῆ][να Βιδάταν καὶ Ττῆνα Ἀγοραῖον καὶ Τ]τῆνα Σκύλιον καὶ Ττῆνα [Ὀρά][τριον καὶ Ἥραν καὶ Ἀθαναίαν Πολιάδα] καὶ Ἀθαναίαν Ὠλερίαν κα[ὶ Ἀ][πόλλωνα Πύθιον καὶ Λατὼ κἄρτεμιν κἄρε]α κἀφροδίταν καὶ Ἑρμᾶν Δα[κύ][τιον καὶ Κωρῆτας καὶ Νύμφανς καὶ Ἐλεύ]θυιαν Βινατίαν καὶ θιὸς [πάντας καὶ] [πάνσας· συμμαχησῆν τοῖς Πριανσιεῦσι]ν τὸν ἅπαντα χρόνον [ἁπλόως κἀδόλως]. [τὰν δὲ χώραν, ἃν ἔχοντες τὰν συνθήκαν ἔθε]ντο, οὔτ’ αὐτοὶ ἀφαιλ[ησόμεθα] [οὔτ’ ἄλλοις ἐπιτραψῶμεν. αἰ δέ κα ἄλλος τις] ἀφαιλῆται ἢ πολεμ[ῆι τοῖς] [Πριανσιεῦσιν, βοαθησίοντι οἵ τε Γορτύνι]οι καὶ οἱ Ἱαραπύτνιοι τ[οῖς] [Πριανσιεῦσιν κατὰ τὸ δυνατόν, καὶ πάντα τ]ἄλλα καθεξῆν τὰ ἐν [τᾶι συν][θήκαι τᾶιδε γεγραμμένα. εἰ μὲν εὐορκίοιμεν, ἱλέ]ονς ἦμεν τὸς πά[ντας] [θιὸς οὓς ὠμόσαμεν· εἰ δ’ ἐπιορκίοιμεν, μήτε ἁμῖν] γᾶν μήτε δέν[δρεα καρ][πὸς φέρεν μήτε γυναῖκας τίκτεν κατὰ φύσιν] τῶι τε πο[λέμωι] [νικσθαι καὶ κακίστωι ὀλέθρωι ἐξόλλυσθαι α]ὐτοί [τε καὶ γενιά], [οἱ δὲ θεοὶ μήτε εὔνοι μήτε ἵλεοι ἁμῖν εἶε]ν Δ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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46–49 [οἱ δὲ κόσμοι πρόδικον] | [ἐπι]κλαρώντ[ω]ν [ἐξ]έσ[τ]ω κ[αὶ τῷ βωλομένῳ ἑλέσθαι ἄλλον πρόδικον] | [τῶν] Πρια[ν]σιέω[ν· δεῖ δ]ὲ συνκυ[ρῶν τὸν ἕτερον· ἐξέστω δὲ καὶ 30 ἐπικαλέσα] | [σθα]ι τὸ ἐπικριτήριον ἐν ἁμέραις [δέκα(?)· ἱθθάντων δὲ παρ’ ἑκατέροις οἱ κόσμοι] | 50 [τὸ ἐ]πικριτήριον ἐν ἁμέραις πε[ντήκοντα(?), ἀφ’ ἇς κα ἁμέρας ἀπενεχθῆι ἁ δίκα ·] | [αἰ δέ] κα μὴ ἱθθ[ᾶ]ντι ἢ ἱθθάντες ἀ[δικῶντι, ἀποτεισάντων στατήρας πεντήκοντα(?)] | [τοῖς] τάδδ’ ἀπογρόφονσι τὰν δί[καν ἐπὶ τῶν κόσμων· τὰν δὲ διεξαγωγὰν τᾶν δικᾶν] | [ἦμ]εν κατὰ τὸ διάγραμμα τῶν [ἀδικημάτων· διεξάγεν δὲ τὰς δίκας ἔξοι τῶ] | [δι]- 35 αγράμματος ἐξῆμ[ε]ν, ἃς ὁ [νόμος παραχρῆμα κρίνεν κελεύει· ἐν δὲ τᾷ δίκᾳ] | 55 [παρ]εχέτω τὸ ἠμάτιον ἃμ φανῶ[ντι ὁ Γορτύνιος κὠ Ἱεραπύτνιος Πριανσοῖ,] | [ὁ δὲ Π]ριανσιεὺς Γόρτυνι Voretsch ‖ 72 ff. ὀμνύω τὰν Ἰστίαν καὶ Τ[τῆ]|[να Βιδάταν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ Τ]τῆνα Σκύλιον καὶ Ττῆνα [Ὀρά]|[τριον καὶ Ἤραν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ Ἀθαναίαν Ὠλερίαν κα[ὶ Ἀ]| 75 [πόλλωνα Πύθιον καὶ Λατὼ κἄρτεμιν κἄρε]α 40 κἀφροδίταν καὶ Ἑρμᾶν κα[ὶ Κύρ]|[βαντας καὶ Κωρῆτας καὶ Νύμφας καὶ Ἰλίθ]υιαν Βινατίαν καὶ θιὸς [πάν]|[τας καὶ πάνσας· ἦ μὰν ἐγὼ συμμαχησῆν ἐς] τὸν ἅπαντα χρόνον [ἁπλό]|[ως καὶ ἀδόλως τοῖς Πριανσιεῦσιν, οὐδέ] τ[ε] οὔτ’ αὐτοὶ ἀφαιλ[ήσε]|[σθαι τᾶς χώρας οὔτ’

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ἄλλοις ἐπιτραψῆν· αἰ δέ τίς κ’] ἀφαιλῆται ἢ πολεμ[ήσηι] | 80 [τοῖς Πριανσιεῦσι, βοαθησίοντι οἵ τε Γορτύνι]οι καὶ οἱ Ἱαραπύτνιοι π[αν]|[τὶ σθένει κατὰ τὸ δυνατόν· ὀμνύω δὲ καὶ πάντα τ]ἄλλα καθεξῆν τὰ ἐν [τᾶι] | [συνθήκαι τᾶιδε γεγραμμένα. ἐπιορκίονσι μὲν ἐμμ]ανία[ς] ἦμεν τὸς πά[ντας] | [θιὸς καὶ τὰν θάλασσαν μὴ πλωτὰν ἦμεν καὶ μήτε] γᾶν μήτε δέν[δρεα] | [καρπὸς φέρεν, μήτε γυναῖκας τίκτεν κατὰ φύσιν] τῶι τε πο[λέμωι] | 85 [μὴ σῶοι νέεσθαι, 5 καὶ κακίστωι ὀλέθρωι ἐξόλλυσθαι α]ὐτοί [τε καὶ χρήια τὰ] | [ἁμά· εὐορκίονσι δὲ ἁμὶν τὸς θεὸς ἱλέος ἦμεν καὶ πολλ]ὰ δ[όμεν ἀγαθά] Bergmann.

Gott sei gut. Auf gutes Gelingen und für die Sicherheit. … als in Gortyn die kosmoi, die zusammen mit …–andros, Sohn des …, im Amt waren, amtierten, in Hierapytna während der Amtszeit der kosmoi, die zusammen mit …, Sohn des Mentor, amtierten, als in Priansos die kosmoi aus der Phyle -sikortidai, (5) die zusammen mit Aisimos, Sohn des Habrax, im Amt waren, amtierten, beschworen die Gortynier und die Hierapytnier gegenüber den Priansiern und die Priansier gegenüber den Gortyniern und den Hierapytniern folgende Vereinbarung: Sie sollen füreinander Bundesgenossen sein auf alle Zeit, ehrlich und aufrichtig; die Priansier werden den Gortyniern und den Hierapytniern in Krieg und in Frieden Folge leisten, wohin sie sie auch immer auffordern mögen, und sie werden Krieg von ihrem Territorium aus führen, (10) wo auch immer der Gortynier und der Hierapytnier auch Krieg führen. Die Gortynier und die Hierapytnier werden den Priansiern weder selbst Schaden zufügen noch anderen das erlauben; das Territorium, dessen Grenzen die Gortynier gegenüber den Priansiern festgelegt haben, werden sie weder selbst wegnehmen noch anderen das erlauben. Sollte jemand es doch wegnehmen oder gegen die Priansier Krieg führen, (15) dann werden die Gortynier und die Hierapytnier den Priansiern Hilfe leisten, aufrichtig und bereitwillig, sowohl zu Land als zu Wasser. Dasselbe gilt auch, sollte jemand gegen die Gortynier und die Hierapytnier Krieg führen. Dann werden die Priansier aufrichtig und bereitwillig, sowohl zu Land als zu Wasser Hilfe leisten. Grenzen des Landes. [Es folgte bis Z. 33 eine genaue Beschreibung der erwähnten Grenzen, die aber wegen des schlechten Zustandes des Textes nicht sinnvoll in Übersetzung wiedergegeben werden kann. In Z. 33 beginnt ein neuer Sinnabschnitt mit einer Bestimmung, die wahrscheinlich mit Einfuhr zu tun hat, welche den Vertragsteilnehmern in den Partnerstädten erlaubt sein soll (Z. 34–37):] … genau wie in die eigene Stadt unter Entrichtung von Gebühren. Dem Gortynier und dem Hierapytnier sowie dem Prianser soll die Ausfuhr von jeder Stadt aus erlaubt sein, auf dem Landweg ohne Steuern, auf dem Seeweg unter Entrichtung der von der jeweiligen Stadt gesetzlich festgelegten Gebühren. [Danach ist der Text bis Z. 54 wieder so fragmentarisch, dass nur Sinnfetzen erkennbar sind. Z. 37–40 behandeln einige religiöse Angelegenheiten, Opfer (Z. 37: θύ[εν]), die Beschickung von Pythischen Spielen (Z. 38–39: Πύθια) sowie die Verlesung des auf die Stele aufgeschriebenen Vertragstextes durch den jeweiligen kosmos (Z. 40–41). Nach dem kompletten Verlust von ca. 30 Zeilen geht

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es um nicht näher bestimmbare Rechtsfragen bzw. Rechtsverfahren (Z. 46: τῶ ἀδικ-; Z. 49: τὸ ἐπικριτήριον; Z. 53: τὸ διάγραμμα τῶν Κ[ρηταιέων, wobei das Kretische Koinon gemeint sein dürfte). Erst ab Z. 54 ist eine den Sinn wiederherstellende Ergänzung gelungen, sodass wieder übersetzt werden kann:] Sollte der kosmos ins prytaneion kommen, (55) und zwar der Gortynier und der Hierapytnier in Priansos oder der Priansier in Gortyn oder Hierapytna, dann soll er ein deutlich erkennbares (?) Gewand tragen. Eid der Priansier gegenüber den Gortyniern und den Hierapytniern: «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Idatas und Zeus Agoraios und Zeus Stylios und Zeus Oratrios sowie Hera und Athena Polias und Athena Oleria und Apollon Pythios und Leto und Artemis und Ares und (60) Aphrodite und Hermes Dakytios und den Koureten und den Nymphen und Eleuthyia Inatia sowie allen Göttern und Göttinnen. Wahrlich werden wir den Gortyniern und den Hierapytniern für alle Zeit Bundesgenossen sein, und zwar ehrlich und aufrichtig, und wir werden den Gortyniern und den Hierapytniern in Krieg und in Frieden Folge leisten, wozu sie auch immer (65) auffordern mögen, und wir werden von unserem Territorium aus Krieg führen, wo auch immer der Gortynier und der Hierapytnier Krieg führen, und alles andere, das in diesem Vertragswerk festgehalten wird, werden wir aufrechterhalten. Wenn wir diesen geschworenen Eid halten, mögen uns alle Götter und Göttinnen, bei denen wir schworen, gnädig sein; wenn wir den Eid brechen, mögen unser Boden und unsere Bäume keine Früchte tragen, mögen unsere Frauen keine natürlichen Geburten erleben, (70) mögen wir im Krieg besiegt werden und der schlimmsten Verderbnis verfallen sein, wir selbst sowie unsere Nachkommen, und mögen die Götter weder wohlwollend noch gnädig sein.» Eid der Gortynier und der Hierapytnier gegenüber den Priansiern: «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Idatas und Zeus Agoraios und Zeus Stylios und Zeus Oratrios sowie Hera und Athena Polias und Athena Oleria und (75) Apollon Pythios und Leto und Artemis und Ares und Aphrodite und Hermes Dakytios und den Koureten und den Nymphen und Eleuthyia Inatia sowie allen Göttern und Göttinnen. Wir werden den Priansiern auf alle Zeit Bundesgenossen sein, und zwar ehrlich und aufrichtig. Das Territorium, das sie besaßen, als sie den Vertrag machten, werden wir selbst nicht wegnehmen und anderen das auch nicht erlauben. Sollte jemand anderes es aber doch wegnehmen oder die Priansier bekriegen, (80) werden die Gortynier und die Hierapytnier nach ihren Möglichkeiten zu Hilfe kommen und alle anderen Bestimmungen, die in diesem Vertragswerk festgehalten werden, aufrechterhalten. Wenn wir diesen geschworenen Eid halten, mögen uns alle Götter und Göttinnen, bei denen wir schworen, gnädig sein; wenn wir den Eid brechen, mögen unser Boden und unsere Bäume keine Früchte tragen, mögen unsere Frauen keine natürlichen Geburten erleben, mögen wir im Krieg (85) besiegt werden und der schlimmsten Verderbnis verfallen sein, wir selbst sowie unsere Nachkommen, und mögen die Götter weder wohlwollend noch gnädig sein.»

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Der Vertrag setzt ein gemeinsames Vorgehen von Gortyn und Hierapytna gegenüber Priansos voraus, das Folge eines nicht mehr erhaltenen, aber in 605, Z. 7–8 erwähnten Vertrages zwischen den beiden Städten sein dürfte. Die Ausgangslage war offensichtlich ein Grenzstreit zwischen Gortyn und Priansos (Priansos und Hierapytna hatten keine gemeinsame Grenze), der im Vertrag beigelegt wird. Ob Hierapytna sich an der Auseinandersetzung beteiligt hatte oder vielleicht eher (im Hinblick auf den wohl nur kurze Zeit später erfolgten Isopolitievertrag zwischen Hierapytna und Priansos 605) als Schlichter tätig gewesen war, lässt sich nicht feststellen. Klar ist nur, dass die beiden regionalen Großmächte die in der Folge der Auseinandersetzung vereinbarten und im vorliegenden Vertragswerk schriftlich (Z. 17–33) festgehaltenen Grenzen sowie die Unversehrtheit des Territoriums der Priansier garantierten (Z. 10–15, Z. 73–81). Für diese Schutzleistung mussten sich die Priansier gemäß ihrer offenbar schwachen Lage verpflichten, den Gortyniern und den Hierapytniern Heeresfolge zu leisten. Die Unbedingtheit dieser Verpflichtung der Priansier lässt sich aus den Unterschieden bei den Eiden erkennen: Die Priansier verpflichten sich, allgemeine Heeresfolge zu leisten, wann auch immer die Vertragspartner dazu aufrufen (Z. 63–66); die Hierapytnier und Gortynier werden aber nur dann militärisch tätig, wenn Priansos angegriffen wird – und das, sofern die Textergänzung stimmt, auch nur «nach ihren Möglichkeiten» (Z. 81: κατὰ τὸ δυνατόν). Diese Einschränkung gilt nicht für Priansos. Die Bestimmung galt allerdings nur bei gemeinsamen Unternehmungen von Gortyniern und Hierapytniern, da in 605, Z. 53–58 besondere Regelungen für gemeinsame Feldzüge von Hierapytniern und Priansiern vorgesehen werden. Andere Teile der Vereinbarung lassen sich wegen der schlechten Überlieferung schwerer deuten. Gegenseitige Vergünstigungen bezüglich Einfuhr und Ausfuhr (Z. 33–37) sowie einige gemeinsame religiöse Handlungen (Z. 37–40) sind erkennbar; in den auf Z. 45 folgenden ca. 30 fehlenden Zeilen des Textes dürften mehrere sonstige gegenseitige Vereinbarungen getroffen worden sein. Sie sind in den beiden Eiden global als «alle anderen Bestimmungen, die in diesem Vertragswerk festgehalten werden» (Z. 66–67, 81–82: πάντα τ]ἄλλα τὰ ἐν [τᾶι συνθήκαι τᾶιδε γεγραμμένα]) zusammengefasst. Dazu gehörten gewiss die im Detail nicht mehr wiederherstellbaren Rechtsvorschriften, die im Zusammenhang mit der Auslegung des Vertrages oder mit eventuell im Rahmen des Vertrages zu erwartenden privatrechtlichen Streitigkeiten angewendet werden sollten; darunter wird ein diagramma des Kretischen Koinon erwähnt (Z. 46–54). Das Datum des Vertrages lässt sich nur ungefähr feststellen. Die Ähnlichkeit der Schrift mit jener des Vertrags zwischen Hierapytna und Rhodos (StV III Nr. 551) macht eine Zeit gegen Ende des 3. Jhs. wahrscheinlich. Der Vertrag wird außerdem im Isopolitievertrag zwischen Hierapytna und Priansos (605 Z. 8–10) als schon vorhanden vorausgesetzt, was auf etwa dieselbe Zeit hinweist.

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605 Hierapytna – Priansos (isopoliteia) Ca. 205 v. Chr.

Stele aus graublauem Kalkstein; b. 0,43 m, h. 1,57 m, d. 0,20 m. Buchstaben 0,008 m ‒0,01 m. 5 Fundort: unbekannt, jetzt in Oxford. Ed.: CIG II 2556; I. Cret. III iii 4; Chaniotis, Verträge Nr. 28; Michel, Recueil 16; P. Cauer, Delectus Inscriptionum Graecarum propter Dialectum memorabilium, Leipzig 21883, 119; SGDI 5040. Lit.: Gauthier, Symbola 316 f.; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 67 (Z. 47–53; 57–74); 10 A. Magnetto, Gli arbitrati interstatali greci II, Pisa 1997 Nr. 72 (Z. 47–53; 57–74); Guizzi, Hierapytna 340–356 (Z. 12–30); Ch. Chandezon, L’élevage en Grèce (fin Ve – fin Ier s. a.C.). L’apport des sources épigraphiques, Bordeaux 2003, 45; A. Giovannini, Les relations entre états dans la Grèce antique, Stuttgart 2007, Nr. C 16. Üb.: HGIÜ III Nr. 450; Chaniotis, a. a. O. (beide deutsch); Giovannini, a. a. O. 15 (französisch).

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[θ] ε ὸ ς ἀ γ α θ [ό ς]. ἀγαθᾶι τύχαι καὶ ἐπὶ σωτηρίαι. ἐπὶ κόσμ[ων ἐν μὲν] Ἱεραπύτναι τῶν σὺν Ἐνίπαντι τῶ Ἑρμαίω μ[ηνὸς] Ἱμαλίω, ἐν δὲ Πριανσιοῖ ἐπὶ κόσμων τῶν σὺ[ν Νέωνι τῶ] Χιμάρω καὶ μηνὸς Δρομήιω. vac. τάδε συνέθε[ντο καὶ συνευ]δόκησαν ἀλλάλοις Ἱεραπύτνιοι καὶ Πριάνσιοι [ἐμμένον]τες ἐν ταῖς προϋπαρχώσαις στάλαις ἰδίαι τε [τᾶι κειμέναι] Γορτυνίοις καὶ Ἱεραπυτνίοις καὶ τᾶι κατὰ κοινὸν [Γορτυνίοις] καὶ Ἱεραπυτνίοις καὶ Πριανσίοις καὶ ἐν τᾶι φιλίαι [καὶ συμμα]χίαι καὶ ὅρκοις τοῖς προγεγονόσι ἐν ταύταις τ[αῖς πόλεσιν] καὶ ἐπὶ τᾶι χώραι ἇι ἑκάτεροι ἔχοντες καὶ κρατόν[τες τὰν συν]θήκαν ἔθεντο ἐς τὸν πάντα χρόνον. vac. Ἱεραπυτν[ίοις] καὶ Πριανσίος ἦμεν παρ’ ἀλλάλοις ἰσοπολιτείαν καὶ ἐπιγαμίας καὶ ἔνκτησιν καὶ μετοχὰν καὶ θείων καὶ ἀνθρωπίνων πάντων, ὅσοι κα ἔωντι ἔμφυλοι παρ’ ἑκατέροις, καὶ πωλόντας καὶ ὠνωμένος καὶ δανείζοντας καὶ δανειζομένος καὶ τἄλλα πάντα συναλάσσοντας κυρίος ἦμεν κατὰ τὸς ὑπάρχοντας παρ’ ἑκατέροις νόμος. vac. ἐξέστω δὲ τῶι τε Ἱεραπυτνίωι σπείρεν ἐν τᾶι Πριανσίαι καὶ τῶι Πριανσιεῖ ἐν τᾶι Ἱεραπυτνίαι διδῶσι τὰ τέλεα καθάπερ οἱ ἄλλοι πολῖται κατὰ τὸς νόμος τὸς ἑκατερῆ κειμένος. vac. εἰ δέ τί κα ὁ Ἱεραπύτνιος ὑπέχθηται ἐς Πριανσ{ι}ὸν ἢ ὁ Πριανσιεὺς ἐς Ἱεράπυτναν ὁτιοῦν, ἀτελέα ἔστω καὶ ἐσαγομένωι καὶ

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ἐξαγομένωι αὐτὰ καὶ τούτων τὸς καρπὸς καὶ κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλασσαν· ὧν δέ κα ἀποδῶται κατὰ θάλασσαν ἐώσας ἐξαγωγᾶς τῶν ὑπεχθεσίμων ἀποδότω τὰ τέλεα κατὰ τὸς νόμος τὸς ἑκατερῆ κειμένος. vac. κατὰ ταὐτὰ δὲ καὶ εἴ τίς κα νέμ[ηι ἀτε]λὴς ἔστω· αἰ δέ κα σίνηται ἀποτεισάτω τὰ ἐπιτίμια [ὁ] σι[νό]μενος κατὰ τὸς νόμος τὸς ἑκατερῆ κειμένος. πρειγήια δὲ ὧ [κ]α χρείαν ἔχηι πορηίω, παρεχόντων οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι κόσμοι τοῖς Πριανσιεῦσι, οἱ δὲ Πριανσιές κόσμοι τοῖς Ἱεραπυτνίοις· αἰ δὲ μὴ παρισχαῖεν, ἀποτεισάντων οἱ ἐπίδαμοι τῶν κόσμων τᾶι πρειγείαι στατῆρας δέκα. ὁ δὲ κόσμος ὁ τῶν Ἱεραπυτνίων ἑρπέτω ἐν Πριανσιοῖ ἐς τὸ ἀρχεῖον καὶ ἐν ἐκκλησίαι καθήσθω μετὰ τῶν κόσμων, ὡσαύτως δὲ καὶ ὁ τῶν Πριανσιέων κόσμος ἑρπέτω ἐν Ἱεραπύτναι ἐς τὸ ἀρχεῖον καὶ ἐν ἐκκλησίαι καθήσθω μετὰ τῶν κόσμων. ἐν δὲ τοῖς Ἡραίοις καὶ ἐν ταῖς ἄλλαις ἑορταῖς οἱ παρατυγχάνοντες ἑρπόντων παρ’ ἀλλάλος ἐς ἀνδρήιον καθὼς καὶ οἱ ἄλλοι πολῖται. ἀναγινωσκόντων δὲ τὰν στάλαν κατ’ ἐνιαυτὸν οἱ τόκ’ ἀεὶ κοσμόντες παρ’ ἑκατέροις ἐν τοῖς Ὑπερβώιοις καὶ προπαραγγελόντων ἀλλάλοις πρὸ ἁμερᾶν δέκα ἤ κα μέλλωντι ἀναγινώσκεν· ὁποῖοι δέ κα μὴ ἀναγνῶντι ἢ μὴ παραγγήλωντι ἀποτεισάντων οἱ αἴτιοι τούτων στατῆρας ἑκατόν, οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι κόσμοι τῶν Πριανσιέων τᾶι πόλει, οἱ δὲ Πριανσιέες Ἱεραπυτνίων τᾶ πόλει. vac. αἰ δέ τις ἀδικοίη τὰ συνκείμενα κοινᾶι διαλύων ἢ κόσμος ἢ ἰδιώτας, ἐξέστω τῶι βωλομένωι δικάξασθαι ἐπὶ τῶ κοινῶ δικαστηρίω τίμαμα ἐπιγραψάμενον τᾶς δίκας κατὰ τὸ ἀδίκημα ὅ κά τις ἀδικῆσηι· καὶ εἴ κα νικάσηι, λαβέτω τὸ τρίτον μέρος τᾶς δίκας ὁ δικαξάμενος, τὸ δὲ λοιπὸν ἔστω τᾶν πόλεων. αἰ δέ τι θεῶν βωλομένων ἕλοιμεν ἀγαθὸν ἀπὸ τῶν πολεμίων, ἢ κοινᾶι ἐξοδούσαντες ἢ ἰδίαι τινὲς παρ’ ἑκατέρων ἢ κατὰ γᾶν ἢ κατὰ θάλασσαν, λανχανόντων ἑκάτεροι κατὰ τὸς ἄνδρας τὸς ἕρποντας καὶ τὰς δεκάτας λαμβανόντων ἑκάτεροι ἐς τὰν ἰδίαν πόλιν. ὑπὲρ δὲ τῶν προγεγονότων παρ’ ἑκατέροις ἀδικημάτων ἀφ’ ὧ τὸ κοινοδίκιον ἀπέλιπε χρόνω, ποιησάσθων τὰν διεξαγωγὰν οἱ σὺν Ἐνίπαντι καὶ Νέωνι κό[σ]μοι ἐν ὧι κα κοινᾶι δόξηι δικαστηρίῳ ἀμφοτέραις ταῖς πόλεσι ἐπ’ αὐτῶν κοσμόντων καὶ τὸς ἐγγύος καταστασάντων ὑπὲρ τούτων ἀφ’ ἇς κα ἁμέρας ἁ στάλα τεθῆι ἐμ μηνί. ὑπὲρ δὲ τῶν ὕστερον ἐγγινομένων ἀδικημάτων προδίκωι μὲν χρήσθων καθὼς τὸ διάγραμμα ἔχει· περὶ δὲ τῶ

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δικαστηρίω οἱ ἐπιστάμενοι κατ’ ἐνιαυτὸν παρ’ ἑκατέροις κόσμοι πόλιν στανυέσθων ἅγ κα ἀμφοτέραις ταῖς πόλεσ[ι] [δό]ξηι ἐξ ἇς τὸ ἐπικριτήριον τέλεται, καὶ ἐγγύος καθιστάντων ἀφ’ ἇς κα ἁμέρας ἐπιστᾶντι ἐπὶ τὸ ἀρχεῖον ἐν διμήνωι, καὶ διεξαγόντων ταῦτα ἐπ’ αὐτῶν κοσμόντων κατὰ τὸ δοχθὲν κοινᾶι σύμβολον· αἰ δέ κα μὴ ποιήσωντι οἱ κόσμοι καθὼς γέγραπται, ἀποτεισάτω ἕκαστος αὐτῶν στατῆρας πεντήκοντα, οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι κόσμοι Πριανσίων τᾶι πόλει, οἱ δὲ Πριάνσιοι κόσμοι Ἱεραπυτνίων τᾶι πόλει. αἰ δέ τί κα δόξηι ἀμφοτέραις ταῖς πόλεσι βωλουομέναις ἐπὶ τῶι κοινᾶι συμφέροντι διορθώσασθαι, κύριον ἔστω τὸ διορθωθέν, στασάντων δὲ τὰς στάλας οἱ ἐνεστακότες ἑκατερῆι κόσμοι ἐπ’ αὐτῶν κοσμόντων, οἱ μὲν Ἱεραπύτνιοι ἐν τῶι ἱερῶι τᾶς Ἀθαναίας τᾶς Πολιάδος καὶ οἱ Πριάνσιοι ἐν τῶι ἱερῶι τᾶς Ἀθαναίας τᾶς Πολιάδος. ὁπότεροι δέ κα μὴ στάσωντι καθὼς γέγραπται ἀποτεισάντων τὰ αὐτὰ πρόστιμα καθότι καὶ περὶ τῶν δικαίων γέγραπται.

Gott sei gut! Auf gutes Gelingen und zum Heil. Im Amtsjahr der kosmoi, die in Hierapytna zusammen mit Enipas, Sohn des Hermaios, amtierten, im Monat Himalios, in Priansos im Amtsjahr der kosmoi, die zusammen mit Neon, Sohn des Chimaros, amtierten, im Monat Dromeios. (5) Folgende Vereinbarung haben Hierapytnier und Priansier untereinander ausgehandelt und gutgeheißen, unter Aufrechterhaltung der schon vorhandenen und auf Stelen veröffentlichten Verträge, nämlich des separaten Vertrags zwischen Gortyniern und Hierapytniern sowie des gemeinsamen Vertrags zwischen Gortyniern, Hierapytniern und Priansiern; aufrechterhalten werden auch die Freundschaft und (10) das Bündnis sowie die Eide, die schon galten in diesen Städten, sowie Dinge in Bezug auf das Territorium, das jeder der beiden Vertragspartner hielt und besaß, während sie diesen Vertrag auf alle Zeiten vereinbarten. Zwischen Hierapytniern und Priansiern soll isopoliteia bestehen sowie das Recht auf Eheschließungen, auf den Erwerb von Grund und Boden sowie auf Beteiligung an allen religiösen und profanen Tätigkeiten, (15) soweit sie bei der jeweiligen Stadt in einer Phyle eingetragen sind. Ferner dürfen sie verkaufen und kaufen, Darlehen gewähren und aufnehmen sowie alle anderen Arten von Geschäften vertraglich abschließen gemäß den in der jeweiligen Stadt geltenden Gesetzen. Dem Hierapytnier soll es gestattet sein, im Territorium der Priansier und dem Priansier (20) im Territorium der Hierapytnier Ackerbau zu betreiben unter der Bedingung, dass sie die Steuern genauso wie die anderen Bürger gemäß den geltenden Gesetzen der jeweiligen Stadt entrichten.

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Sollte der Hierapytnier etwas nach Priansos in Sicherheit bringen oder der Priansier etwas nach Hierapytna, dann sollen sie sowohl bei der Einfuhr als auch bei der Ausfuhr zollfrei sein, die Gegenstände selbst sowie deren Ertrag, unabhängig davon, ob dies auf dem Landweg oder (25) auf dem Seeweg erfolgt. Wenn er aber etwas von den in Sicherheit gebrachten Sachen verkauft und die Ausfuhr auf dem Seeweg erfolgt, dann soll er die Zölle gemäß den in der jeweiligen Stadt geltenden Gesetzen entrichten. Ähnlich soll es sich verhalten, wenn jemand eine Herde weidet: Er soll abgabenfrei sein, aber wenn er Schaden anrichtet, soll der Verursacher des Schadens eine Ausgleichszahlung leisten gemäß den in der jeweiligen Stadt geltenden Gesetzen. (30) Sollte eine Gesandtschaft (zwischen den Vertragspartnern) Transportmittel brauchen, dann sollen sie die kosmoi in Hierapytna den Priansiern und die kosmoi in Priansos den Hierapytniern bereitstellen; falls sie sie nicht bereitstellen, dann sollen die anwesenden kosmoi der Gesandtschaft zehn Statere auszahlen. In Priansos soll der kosmos [gemeint ist wohl jedes einzelne Mitglied des Kollegiums der kosmoi] der Hierapytnier (35) zum Magistratskollegium Zutritt haben und in der Volksversammlung zusammen mit den kosmoi Platz nehmen; genauso soll der kosmos der Priansier in Hierapytna zum Magistratskollegium Zutritt haben und in der Volksversammlung zusammen mit den kosmoi Platz nehmen. Bei den Heraia und bei den anderen Festen sollen jeweils die Anwesenden aus der Partnerstadt zum Männerhaus Zutritt haben, (40) genauso wie die anderen Bürger. Jedes Jahr beim Fest der Hyperboia sollen in den beiden Städten die jeweils amtierenden kosmoi die Vertragsstele verlesen, und sie sollen dies zehn Tage, bevor sie den Vortrag zu veranstalten beabsichtigen, einander ankündigen. Sollten sie den Vortrag nicht halten oder nicht ankündigen, (45) dann sollen die Schuldigen hundert Statere zahlen, nämlich die kosmoi der Hierapytnier an die Stadt der Priansier, die Priansier an die Stadt der Hierapytnier. Sollte sich jemand ins Unrecht setzen, indem er das gemeinschaftlich Vereinbarte abschwächt, ob kosmos oder Privatmann, dann soll es jedermann gestattet sein, ihn vor dem gemeinsamen Gericht anzuklagen, (50) wobei er für den Prozess eine Strafe schriftlich zu beantragen hat, die im Verhältnis zum Unrecht, das einer verursacht haben soll, steht. Sollte der Kläger obsiegen, soll er den dritten Teil des Strafgeldes erhalten, den Rest erhalten die beiden Städte. Wenn wir dank der Gnade der Götter von den Feinden etwas Gutes an Beute nehmen sollten, sowohl wenn wir zum gemeinsam beschlossenen Feldzug ausrücken oder nur einige Privatmänner (55) aus den beiden Städten beteiligt sind, sowohl zu Land oder zu Wasser, dann sollen beide Vertragspartner durch Losverfahren, je nach Anzahl der ausrückenden Männer, ihren Anteil erhalten, wobei die Beteiligten der beiden Städte jeweils einen Zehnten an die eigene Stadt abführen sollen. Im Hinblick auf die vorangegangenen Vergehen bei den beiden Städten seit der Zeit nach der Aufgabe des koinodikion (60) sollen die kosmoi, die zusammen mit

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Enipas und Neon amtieren, eine Lösung vor einem Gericht herbeiführen, dem beide Städte zustimmen, und zwar während der Amtszeit ebendieser kosmoi; die Bürgen für diese Fälle sollen sie innerhalb eines Monates von dem Tag an gerechnet, an dem die Vertragsstele errichtet wird, bestimmen. Im Hinblick auf künftige Vergehen sollen sie (65) von einem prodikos [sc. einem Schiedsmann] Gebrauch machen, wie das diagramma vorsieht. Im Hinblick auf das Gericht sollen die jährlich bei den beiden Städten eingesetzten kosmoi eine Stadt bestimmen, die von beiden Vertragspartnern akzeptiert wird, von welcher der Schiedsspruch gefällt wird; sie sollen Bürgen innerhalb von zwei Monaten nach dem Tag ihres Amtsantritts bestimmen, und diese Fälle sollen sie während ihrer eigenen Amtszeit zum Abschluss bringen, wie das gemeinsam vereinbarte symbolon es vorsieht. Sollten die kosmoi nicht handeln, wie es vorgeschrieben ist, soll jeder von ihnen fünfzig Statere zahlen, die kosmoi von Hierapytna an die Stadt der Priansier, die kosmoi von Priansos an die Stadt der Hierapytnier. (75) Wenn die beiden Städte nach ordentlicher Beratung beschließen sollten, zum gemeinsamen Vorteil etwas [sc. am Vertrag] zu korrigieren, soll die Korrektur gültig sein. Die in den beiden Städten amtierenden kosmoi sollen schon während ihrer eigenen Amtszeit Stelen aufstellen, die Hierapytnier im Heiligtum der Athena Polias und die Priansier (80) im Heiligtum der Athena Polias. Diejenigen, die die Stelen nicht wie vorgeschrieben aufstellen, sollen dieselbe Strafe zahlen, wie sie für die Gerichtsverfahren vorgeschrieben wird. Der Vertrag ist der besterhaltene Isopolitievertrag aus Kreta, vergleichbar im Umfang mit dem späteren, noch längeren und detaillierteren Vertrag zwischen Herakleia am Latmos und Milet (644). Wie dort im Detail ausgeführt wird, dürfte auch hier die Verwirklichung der politischen Rechte in der Partnerstadt über ein allerdings nicht näher ausgeführtes Meldeverfahren erfolgt sein, während die sonstigen explizit erwähnten gegenseitigen Rechte (Z. 13–14) für alle registrierten Vollbürger (ἔμφυλοι) der Partnerstadt galten (so auch Gawantka, Isopolitie 31; Chaniotis, Verträge 259). Genau datieren lässt sich dieser Vertrag nicht; er ist aber auf jeden Fall später zustande gekommen als die Bündnisverträge Gortyn – Hierapytna – Priansos (604) sowie Gortyn – Hierapytna (Chaniotis, Verträge Nr. 24), auf die explizit Bezug genommen wird (Z. 8–9) und die ins späte 3. Jh. anzusetzen sind. Vorliegender Vertrag vertieft die interpersonellen Beziehungen auf Basis der isopoliteia zwischen den zwei schon mit Gortyn sowie miteinander verbundenen Städten – vgl. auch das schon vorhandene Abkommen über den Handelsverkehr (symbolon, Z. 71). Eine Zeit während oder kurz nach dem Ersten Kretischen Krieg (also: nach ca. 205) ist demnach am wahrscheinlichsten. In dieser Zeit scheint man jedenfalls auf Kreta zunehmenden Wert auf die Verrechtlichung zwischenstaatlicher Beziehungen gelegt zu haben.

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Zu einzelnen Klauseln: Z. 11: Der Vertrag erkannte explizit die geltenden Grenzen an, welche im vorhergehenden Bündnisvertrag der zwei Städte mit Gortyn (604) genau geregelt wurden. Die in diesem Text aufgeführten Wirtschaftsklauseln wären bei einem umstrittenen Grenzverlauf weitgehend sinnlos (vgl. 737). Z. 18–21: σπείρειν bedeutet die Bestellung von Äckern (höchstwahrscheinlich im Getreideanbau), und die Bestimmung gilt hier für gepachtetes Land im Territorium der Partnerstadt – sonst hätten die Bauern von ihrem Recht auf enktesis Gebrauch machen können; offenbar ist dabei gleichgültig, ob es sich um öffentliches oder privates Land handelte (so auch Guizzi, Hierapytna 343 f., anders Chandezon, a. a. O. 172, der nur an «terres publiques» denkt). Der logische Sinn der Erwähnung der Vergünstigung an dieser Stelle ist, dass abgeschlossene Pachtverträge mit Bürgern der Partnerstadt Rechtskraft und Rechtsschutz in der Stadt des Verpächters erhielten, solange der Pächter sich an die dort geltenden Gesetze hielt. Es geht also hier, wie bei den anderen Wirtschaftsklauseln, hauptsächlich um die Rechtssicherheit von Verträgen, welche die Stadt oder einzelne Bürger mit Bürgern der Partnerstadt abgeschlossen hatten. Hinzu kam eventuell ein gegenseitiges Interesse an der optimalen Nutzung des Ackerlandes. Z. 21–27: Die übliche Bedeutung von ὑπεκτίθημι ist «in Sicherheit bringen» (LSJ s. v., so die Übersetzung oben). Guizzi, Hierapytna 351 unter Berufung auf Boeckh erwägt nicht im Krieg weggebrachte Raub- oder Handelsgüter, da im Text Krieg nicht explizit erwähnt wird. Krieg scheint aber im Verbum selbst implizit zu sein. Z. 27–30: Ein deutlicher Beleg für das steuerfreie Weiderecht der jeweiligen Bürger (Guizzi, Hierapytna 346 f.; anders Chaniotis, Verträge 259 f., der meint, die den Isopoliten gewährte Steuerfreiheit gelte nur für sie, und damit dem allgemeinen Tenor der Gleichstellung widerspricht). Z. 30–33: Diese einmalige Klausel ist öfter missverstanden worden. πορεῖον (Z. 30) heißt konkret «Transportmittel» – d. h. Pferde, Esel, Wagen usw. (so auch Chaniotis, Verträge 260). Unklar bleibt aber der Grund, warum die kosmoi der Empfängerstadt diese Leistung zu erbringen hätten; auch der Grund für die Zahlung der zehn Statere durch die anwesenden kosmoi wird nicht erklärt – für eine Versäumnisstrafe für die kosmoi wäre der Betrag eine sehr geringe Summe (vgl. die sonst genannten Strafsummen: 100 Statere Z. 44–45; 50 Statere Z. 72–73, Z. 81–83). Eine Erklärung lässt sich aus einer Konkretisierung der vorgesehenen Situation gewinnen. Zunächst muss daran festgehalten werden, dass die Klausel nicht für jede Gesandtschaft zwischen den Partnerstädten, sondern nur für besondere Fälle gedacht war (πρειγήια δὲ ὧ [κ]α χρείαν ἔχηι πορηίω). Da nur in diesen Ausnahmefällen die kosmoi der Empfängerstadt tätig werden sollen, können solche Fälle nur dort entstanden sein. Das vorgesehene Szenario scheint also folgendes zu sein: Aus welchen Gründen auch immer standen die für die Anreise eingesetzten (und von der entsendenden Stadt bezahlten) Tiere nicht mehr zur

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Verfügung; vorstellbar ist z. B. Verletzung, Diebstahl o. ä. Deswegen sollten die kosmoi der jeweiligen Empfängerstadt Ersatztiere zur Verfügung stellen. Für den Fall, dass sie es nicht taten, weil nicht alle oder keine ausreichende Zahl der amtierenden kosmoi anwesend waren, um die für die Bereitstellung von Tieren notwendigen Ausgaben zu bewilligen, und die Gesandten sich selbst mit Ersatztieren versorgen mussten, erhielten sie von den noch anwesenden kosmoi zehn Statere. Diese Annahme erklärt die besondere Betonung der Ausnahmetätigkeit der anwesenden kosmoi (οἱ ἐπίδαμοι τῶν κόσμων). Die zehn Statere sind also keine Versäumnisstrafe, sondern eine im Vertrag schon im Voraus genehmigte Notzahlung für besondere und vielleicht nicht zu seltene Fälle. Z. 34–47: Hier werden die für Isopolitieverträge besonders wichtigen sozialrechtlichen Beziehungen angesprochen, die den Vertrag mit Leben füllen sollten: die Teilnahme an Festen (wobei man hier einfach davon ausgeht, dass die Bürger sich normalerweise zu Festzeiten ohne besondere Einladung gegenseitig besuchen und dann jeweils als Mitbürger behandelt werden) und insbesondere das jährliche Verlesen des Textes der Vertragsstele beim Fest der Hyperboia. Dieses Fest scheint deswegen gewählt worden zu sein, weil es mit der Aufnahme der Epheben in die Bürgerschaft zusammenfällt (so Chaniotis, Verträge 125 f.). Nur für dieses wichtige zwischenstaatliche Ereignis, das lediglich aus Kreta bekannt ist, galt eine mindestens zehntägige Vorankündigungsfrist für die Partnerstadt. Man legte also besonderen Wert auf die regelmäßige Bekräftigung der festgelegten Privilegierungen und erinnerte jedes Jahr daran, indem man sich in den Heiligtümern, wo die Stelen aufgerichtet waren, versammelte und den Text ins Gedächtnis der Anwesenden rief bzw. den Neubürgern zur Kenntnis brachte (vgl. auch 604, 708, 713, 724, 772). Dieses Verfahren scheint insbesondere ein Phänomen des späteren 3. und des 2. Jhs. zu sein (nur StV III Nr. 511 könnte, muss aber nicht, wesentlich früher sein), als man zunehmenden Wert auf die dauerhafte Verrechtlichung zwischenstaatlicher Beziehungen legte. Z. 47–53: ἐπὶ τῶ κοινῶ δικαστηρίω. Der gemeinsame Gerichtshof, der über angebliche Vertragsverletzungen zu befinden hatte, besteht prima facie aus Richtern aus beiden Partnerstädten, wobei das Heranziehen von fremden Richtern nicht ausgeschlossen werden kann, denn die Zusammensetzung war offenbar in einem anderen Dokument festgelegt worden. Die Formulierung des Vertrags hinsichtlich der Aufteilung der Strafgelder scheint einmalig zu sein. Beide Städte (τῶν πόλεων) sind zu beteiligen, da man anscheinend davon ausging, dass eine Vertragsverletzung beide Vertragspartner betraf. So erklärt sich die Dreiteilung des Strafgeldes, ein Drittel an den Ankläger, je ein Drittel an die beiden Städte. Chaniotis, Verträge 147, sieht das anders und übersetzt «an die Stadt, die geschädigt worden war» (so auch Ager, Interstate Arbitrations 180). Allerdings steht in jedem der von Chaniotis zitierten Fälle der Empfänger im Singular und die Texte sind so beschädigt, dass der genaue Textzusammenhang nicht voll rekonstruierbar ist. Der Plural und die Dreiteilung des Strafgeldes bleiben bei dieser Deutung unerklärt.

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Z. 53–58: In diesen Zeilen lässt der Ausdruck τινὲς παρ’ ἐκατέρων den Gegensatz κοινᾶι – ἰδίαι nur als öffentlich – privat deuten (so auch Chaniotis, Verträge 261), obwohl in anderen Fällen (e.g. 603 Z. 8–10) eine ähnliche Wendung eindeutig in Bezug auf die Vertragspartner «gemeinsam – getrennt» heißt (anders: Gauthier, Symbola 321; P. Perlman, Krētes aei lēistai? The Marginalization of Crete in Greek Thought and the Role of Piracy in the Outbreak of the First Cretan War, in: V. Gabrielsen u. a. (Hrsg.), Hellenistic Rhodes: Politics, Culture and Society, Aarhus 1999, 132–161, hier 161 Anm. 47, widersprochen von Chaniotis SEG 49, 1252). Die Klausel, die vorsieht, dass je ein Zehntel der Kriegsbeute an die Stadtkassen geht, scheint in dieser Form einmalig zu sein. Die Modalitäten der Aufteilung werden aber nicht weiter ausgeführt (vgl. aber Chaniotis, Verträge 261). Z. 58–74: Zwei verschiedene Rechtsverfahren werden hier angesprochen, einmal für «Altfälle», die seit der Aufgabe des koinodikion entstanden waren, zweitens für künftige Fälle, die nach dem Abschluss des Vertrages aufkommen würden. Über das koinodikion ist viel geschrieben worden, ohne dass Sicherheit besteht: Die Schwächen bzw. die Unbelegbarkeit bisheriger Interpretationen, ob als Organ des Kretischen Koinon oder als enger gefasstes zwischenstaatliches Instrument, sind von Ager aufgezeigt worden (S. L. Ager, Hellenistic Crete and ΚΟΙΝΟΔΙΚΙΟΝ, JHS 114 (1994), 1–18, vgl. auch dies., Interstate Arbitrations 180); eine 1999 angekündigte, aber bis 2019 noch nicht veröffentlichte Inschrift aus Chersonesos (vgl. SEG 49, 1217) soll eine Entscheidung zu Gunsten des Koinon ermöglichen. Für diesen Vertrag ist die Frage allerdings unerheblich, da es hier nur um die nach Vertragsschluss anzuwendenden Verfahren geht. Der Text macht keine explizite Aussage darüber, ob die angesprochenen Fälle öffentliche oder private Angelegenheiten bzw. Auseinandersetzungen zwischen den Bürgern einer Stadt und den Behörden der Partnerstadt waren. Am ehesten ist anzunehmen, dass alle Arten vorgesehen waren (vgl. Ager, Interstate Arbitrations 179), wobei die explizite Erwähnung eines σύμβολον (Z. 71) als Rechtsbasis darauf hinzuweisen scheint, dass man vorwiegend an irgendwie geartete privatrechtliche Streitigkeiten gedacht hatte. Man wird auf jeden Fall zu unterscheiden haben zwischen Verstößen gegen den Vertrag, für die ein eigenes Verfahren vorgesehen war und die dementsprechend im Vertragstext getrennt behandelt werden (Z. 47–53), und eher privaten Streitigkeiten aus anderen Anlässen, die nach der Aufarbeitung der Altfälle gemäß dem διάγραμμα und dem σύμβολον zu entscheiden waren. Die «Altfälle» sollen von einem von beiden Städten vereinbarten Gerichtshof (ἐν ὧι κα κοινᾶι δόξηι δικαστηρίῳ, Z. 61) ohne nähere Präzisierung entschieden werden: D. h. jeder Vorschlag für die Besetzung wäre in Ordnung, solange beide Städte ihn guthießen. Für künftige Fälle wird die Prozedur im Vertrag genau geregelt: Zunächst war ein nicht näher spezifizierter Schlichter (πρόδικος) einzuschalten, «wie das diagramma vorsieht» (Z. 64–65: καθὼς τὸ διάγραμμα ἔχει). Das diagramma war offenbar eine Art gemeinsamer Verfahrensregelung, die vielleicht im Rahmen des Kretischen Koinon entstanden war, aber auch ohne Exis-

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tenz des Koinon als politisches Organ weiterhin Anwendung fand (Chaniotis, Verträge 143 f.; Ager, Interstate Arbitrations 181). Falls der Schlichter scheitern sollte, wurde als Gerichtshof jedes Jahr eine dritte Stadt (eine ἔκκλητος πόλις) von den Behörden bestimmt, die den beiden Städten genehm war und die endgültige Entscheidung (ἐπικριτήριον) zu treffen hatte. Die Rechtsbasis für diese 5 Tätigkeit ergab sich aus einem schon existierenden privatrechtlichen Abkommen (Z. 71: σύμβολον).

606 Hierapytna – unbekannte Stadt I (isopoliteia?) Nach ca. 205 v. Chr.

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Fragment einer Kalksteintafel; b. 0,32 m, h. 0,37 m, d. 0,21 m. Buchstaben 0,015 m. Fundort: Hierapytna, jetzt verschollen. Ed.: I. Cret. III iii 6; Chaniotis, Verträge Nr. 35. [ἐπὶ κόσμων ἐν μὲν Ἱεραπύτναι τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] μηνὸς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἐν δὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, μηνὸς‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τάδε ἔδ[οξ]εν τ[οῖς Ἱεραπυτνίοις καὶ τοῖς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ὰν συνθήκαν κοσμ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἦμεν ἰσοπολιτείαν καὶ ἐπιγαμίαν καὶ ἔγκτησιν ἰδίαι(?)] καὶ δαμοσίαι τοῖς [Ἱεραπυτνίοις(?)‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ] 5 τοῖς . . . . . οις κ[αὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ μετοχὰν καὶ θίνων καὶ] ἀν[θρωπ]ίνων [πάντων. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τοῖς Ἱεραπυτν[ίοις ἐν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ΣΤΟΝΤΑΝΑΝ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δὲ δαμόσια Α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 10 . οσύναι αὐτοῖς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ δεδομένα Τ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κα]θὼς ἀπὸ τᾶς Α[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὅπως] δὲ αἱ θυσίαι τ[ελῶνται κατὰ τὰ πάτρια(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ λαμβάνειν(?)] τὸν ἱερέα ἀρ[γύριον(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 15 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΣΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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Dieses Fragment lässt keine kontinuierliche Übersetzung zu. Nach dem Urteil von Guarducci (I. Cret.), die den Stein kannte, ist der Text ins 2. Jh. zu datieren. Chaniotis, der den Stein nicht wiederfand, erwägt ein Datum am Ende des 3. Jh., vielleicht um 205. 35 Dass es sich um einen Vertrag handelt, geht aus Z. 3 (συνθήκαν) hervor; dass es um isopoliteia geht, lässt sich aus der sehr wahrscheinlichen Ergänzung in Z. 5–6

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[καὶ μετοχὰν καὶ θίνων καὶ] ἀν[θρωπ]ίνων [πάντων] («Teilnahme an allen religiösen und menschlichen Angelegenheiten») erschließen; in Z. 12–13 [ὅπως] δὲ αἱ θυσίαι τ[ελῶνται] scheint es sich um von beiden Vertragspartnern gemeinsam durchzuführende Opfer zu handeln. Um welche Partnerstadt der Hierapytnier es sich handelt, lässt sich nicht mit 5 Sicherheit erschließen. Guarducci meinte in Z. 5 nach τοῖς Spuren eines Rho zu sehen («littera P in lapide fuisse videtur»), was sie aber nicht in ihren Text aufnahm. Chaniotis möchte, darauf basierend, ein B daraus machen und erwägt Biannos als Partnerstadt.

607 Temnos – Teos (isopoliteia)

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3.–2. Jh. v. Chr.

Block aus weißem Marmor mit teilweise erhaltenem Profil unten; b. 0,51 m, h. 0,68 m, d. ca. 0,23 m. Buchstaben 0,009–0,012 m. Fundort: Teos. 15 Ed.: P. Herrmann, Die Stadt Temnos und ihre auswärtigen Beziehungen in hellenistischer Zeit, Ist. Mitt. 29 (1979), 239–271, hier 242–243, Nr. I mit Photo Tafel 67,2; SEG 29, 1149. Lit.: J. u. L. Robert, BE, REG 93 (1980), 445–446, Nr. 437; F. J. Piejko, Textual Supplements to the New Inscriptions Concerning Temnos, Ist. Mitt. 36 (1986), 95–97, 20 hier 95; H. Kotsidou, Τιμὴ καὶ δόξα. Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler, Berlin 2000, Nr. 230. Üb.: Herrmann, a. a. O. (deutsch); Kotsidou, a. a. O. (deutsch).

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ . . .6. . . ΝΑΥ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΙΝΕΧΕ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [πρε]σβευταὶ ἐδείχθησαν Σάτυ[ρος Ζωΐλου, . .4. . θε][μις] Λυσίου, Ἡρογείτων Ἀθηναίο[υ. ‒ ‒ ] [διε]γνώσθη τοῦ αὐτοῦ μηνὸς ἕκτη[ι . . 6–8. . , γνώμη τι][μού]χων· ἐπειδὴ Τηΐων φίλων καὶ εὐνό[ων ὄντων καὶ συγ][γεν]ῶν τοῦ ἡμετέρου δήμου καὶ πολλ[ὰς ἐπιδείξεις πε][ποι]ημένων τῆς πρὸς τὴν πόλιν ἡμῶν ε[ὐνοίας ἐψήφισται] [ὁ δ]ῆμος εἰσκηρύσεσθαι τὸν δῆμον τὸν Τη[ΐων εἰς προεδρίαν] [κα]ὶ στεφανοῦσθαι χρυσῶι στεφάνωι ἐν τοῖς ἀ[γῶσιν οὓς ἐ][πι]τελεῖ ὁ δῆμος τῶι τε Διονύσωι καὶ τοῖς βασιλ[ε]ῦ[σιν, προνε]νόηκεν δὲ καὶ περὶ τῶν ἄλλων φιλαν[θ]ρώπων, κα[λῶς δὲ] ἔχον ἐστὶν κἀκόλουθον τοῖς προεψηφ[ισμ]ένο[ις ε]ἶν[αι πολι]τείαν Τηΐοις παρ’ ἡμῖν· δεδόχθαι τῆι βο[υλῆι] καὶ τῶ[ι δήμωι εἶ]-

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ναι πολιτείαν Τηΐοις ἐν Τήμνωι ἐφ’ ἴση[ι κ]αὶ ὁμοίαι [καὶ μετουσί]αν πάντων ὧν καὶ τοῖς ἄλλοις πολίταις μέτεστιν, εἶνα[ι] δὲ καὶ γῆς καὶ οἰκίας ἔγκτησιν καὶ ἐπιγ[α]μίαν πα[ρ’] ἡμῖν [Τηΐ]οις καὶ δίκας προδίκους καὶ ἐὰν βούληται ὁ Τήϊος ἐπικλ[η]ροῦσθαι ἐπὶ φυλὴν ἐπικληρωθῆναι αὐτὸν ὑπὸ τῶν τιμο[ύ]χων· ἵνα δὲ καὶ Τήϊοι εἰδήσωσιν τὴν τοῦ δήμου πρὸς αὐτοὺς εὔνοιαν, ἀποστεῖλαι δὲ κα πρεσβευτὰς τοὺς ἐ[πε]λευσομένους ἐπὶ τὴν ἐκκλησίαν καὶ παρακαλέσοντ[ας] καὶ Τηΐους τὴν αὐτὴν αἵρεσιν ἔχειν πρὸς τὴν ἡμετέρα[ν] πόλιν. πρεσβευταὶ ἐδείχθησαν Σάτυρος Ζωΐλου, . .4. . θεμις Λυσίου, Ἡρογείτων Ἀθηναίου.

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1 τὴ]ν αὐ[τὴν αἵρεσ]ιν ἔχε[ιν] Herrmann; ἔχε[ιν πρὸς ἡμᾶς] Piejko ‖ 4 ἕκτη[ι ἀπιόντος] ? Herrmann, ἕκτη[ι ἐπὶ δέκα] Piejko ‖ 7 [ἐψηφίσατο] Piejko ‖ 10–11 Robert, [διανε]|νόηκεν Herrmann.

… als Gesandte wurden benannt Satyros, Sohn des Zoilos, …themis, Sohn des Lysias, Herogeiton, Sohn des Athenaios. Beschlossen im selben Monat am 6. … Antrag der timouchoi [«Ehrenamtsinhaber», oberste Behörde in Temnos]: (5) Da unser demos den Beschluss gefasst hat, den demos der Teier, weil sie unserem demos durch Freundschaft, Wohlwollen und Verwandtschaft verbunden sind und viele Beweise ihrer guten Gesinnung unserer Stadt gegenüber erbracht haben, an den Agonen, die der demos für Dionysos und für die Könige veranstaltet, durch Heroldsruf auf einen Ehrenplatz einzuladen und durch einen goldenen Kranz zu ehren; (10) da er außerdem Überlegungen im Hinblick auf andere Privilegien angestellt und da es angebracht ist und in Übereinstimmung steht mit den vorher gefassten Beschlüssen, dass die Teier bei uns das Bürgerrecht erhalten, mögen Rat und Volk Folgendes beschließen: Die Teier sollen in Temnos Bürgerrecht zu gleichen Bedingungen haben und Teilhabe an allem, (15) an dem auch die anderen Bürger teilhaben; sie sollen auch das Recht auf Erwerb von Land und Gebäuden haben, das Recht zur Eheschließung bei uns, beschleunigte Behandlung bei Prozessen und, wenn der Teier in eine Phyle eingelost werden will, soll die Einlosung durch die timouchoi erfolgen. Damit die Teier von der wohlwollenden Gesinnung unseres demos ihnen gegenüber auch Kenntnis erhalten, (20) soll man außerdem Gesandte entsenden, die vor ihrer Volksversammlung auftreten und die Teier auffordern, die gleiche Einstellung auch unserer Stadt gegenüber zu hegen. Als Gesandte wurden ernannt: Satyros, Sohn des Zoilos, ‒themis, Sohn des Lysias, Herogeiton, Sohn des Athenaios. (nach P. Herrmann)

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Dieses Textfragment ist Teil eines Dossiers von Dokumenten, die eine Isopolitie durch den Austausch und die gemeinsame Publikation von Volksbeschlüssen begründen, wodurch der Vorgang einen vertragsähnlichen Charakter erhielt. Es handelt sich hier um den letzten von mindestens drei Beschlüssen der Tem- 40

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nitai, eben die Z. 7 und Z. 12 erwähnten früheren psephismata; da der erhaltene Text mit der Benennung derselben temnischen Gesandten, die im erhaltenen Beschluss benannt sind, einsetzt (Z. 2–3, vgl. Z. 23–24), wird man hier das Ende eines der früheren diesbezüglichen Beschlüsse der Temnitai erkennen können. Völlig verloren ist aber der maßgebliche Beschluss der Teier, welcher wegen des Fundortes des Steins in Teos dem ganzen Dossier vorangestellt gewesen sein dürfte, wie in anderen ähnlich gelagerten Fällen (vgl. StV III Nrr. 537, 539). Die Liste der im erhaltenen Beschluss konkret gewährten Privilegien ist knapp, konventionell und ohne Besonderheit, auch ohne Details über die praktische Handhabung der Isopolitie. Zur zeitlichen Einordnung des Textes bietet die Inschrift neben den Buchstabenformen, die auf das späte 3. oder das frühe 2. Jh. hinweisen, die Erwähnung eines Festes für Dionysos und «die Könige» (Z. 10). Zur Zeit der Isopolitie müssten beide Städte demselben Herrschaftsbereich angehört haben. Von der geographischen Lage der Stadt Temnos her sowie wegen des schon im frühen 3. Jh. abgeschlossenen Isopolitievertrags mit Pergamon (StV III Nr. 555) und der Tatsache, dass nach Polybios (v 77.4) im J. 218 Attalos I. Temnos von Achaios zurückgewonnen hat, würde man eher an das pergamenische Königshaus denken. Die Partnerstadt Teos war von ca. 204 (SEG 41, 1003) bis 190 (Liv. xxxvii 27.3; 9–28.3) jedoch Teil des seleukidischen Herrschaftsgebiets, für Temnos ist ein ähnliches Schicksal nicht bekannt. Wenn mit dem Begriff «die Könige» gleichzeitig regierende Könige gemeint sein sollten, dann käme wohl nur die Zeit der seleukidischen Herrschaft in Frage, und man müsste annehmen, dass auch Temnos zu den zeitweilig von Antiochos III. wiedereroberten kleinasiatischen Städten gehörte. Die Feierlichkeiten für «die Könige», die dem Dionysosfest angegliedert worden waren, hatten dann Antiochos III. und seinem von 209 bis 193 mitregierenden Sohn Antiochos gegolten. Wenn es sich aber um Pergamener handelte, dann regierten «die Könige» nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. In diesem Fall wäre der Text ins 2. Jh. zu datieren, und die Könige wären Attalos I. und Eumenes II., eventuell auch noch Attalos II. Eine Datierung nach der Vertreibung der Seleukiden aus Kleinasien wäre für diesen Fall anzunehmen. Der Zeitraum nach 188, als Teos auf jeden Fall pergamenisch geworden war (C. B. Welles, Royal Correspondence in the Hellenistic Period. A Study in Greek Epigraphy, New Haven 1934, Nr. 53), scheint also der wahrscheinlichste Ansatz für diesen Vertrag zu sein.

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608 Attalos I. – Malla (Bündnis) Ca. 200 v. Chr.

Opisthographe Stele aus weißem Marmor, oben gebrochen, sonst vollständig, unten Zapfen; b. 0,34 m, h. 0,39 m, d. 0,07 m. Buchstaben 0,01 m. 5 Fundort: Christos (Malla), jetzt Museum Herakleion (Inv.-Nr. 311). Ed.: P. Ducrey/H. Van Effenterre, Traités attalides avec des cités crétoises, Kretika Chronika 21 (1969), 278–300 Nr. 2, mit Photos; P. Ducrey, Nouvelles remarques sur deux traités attalides avec des cités crétoises, BCH 94 (1970), 637–659, hier 638 f. Nr. 2, mit guten Photos 640 f.; R. E. Allen, The Attalid Kingdom. A Consti- 10 tutional History, Oxford 1983, 209 Nr. 3. Lit.: G. Daux, Sur une clause du traité conclu entre le roi Attale Ier de Pergame et la cité de Malla (Crète), RHDFE 49 (1971), 373–385; S. Kreuter, Außenbeziehungen kretischer Gemeinden zu den hellenistischen Staaten im 3. und 2. Jh. v. Chr., München 1992, 91–99; Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 173. 15 Üb.: HGIÜ III Nr. 437 (deutsch); Ducrey/Van Effenterre, a. a. O. (französisch).

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΩΣΑΤ-Α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 23‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Σ εἶναι ΑΓΩ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 20‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΙΕΑΕΣΕΙΝΤΑΚ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 17‒ ‒ ‒ ‒ τὸ]ν ὑπογεγρανμένον [ὅρκον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐ]ὰν δέ τι τῶν γεγρανμέν[ων κοινῆι ἐν] τῆι ὁμολογίαι Μαλλαῖοι μὴ π[οιήσω]ντι, ἔνοχοι ἔστωσαν τῶι παρησπ[ο]νδηκέναι καὶ λελύκεν τασυνθήκας. {κα} κατὰ ταὐτὰ δὲ καὶ ἐὰν Μαλλαῖοι χρείαν ἔ[χ]οντες συνμαχίας πένπωσι πρὸς βασιλέα Ἄτταλον, ἀποστελλέτω βασιλεὺς Ἄτ[τ]αλος ἄνδρας τριακοσίους καὶ ἡγεμόνα[ς] [ἐ]π’ αὐ[τῶ]ν, ἐὰν δὲ μὴ ἐκποιῆι τὸ πλῆθος τοῦτ[ο] διά τινας καιρούς, ὅσους ἂν ἐνδέχηται, ἐ[ὰ]ν μὴ ἐπ’ Ἱεραπυτνίους ἢ Πριανσίους ἢ Ἀρκάδας παρκαλῶσιν· οὗτοι δὲ ὑπεξαιρήσθων ὑπὸ βασιλέος Ἀττάλου. τοῖς δὲ πενπομένοις πορεῖα μὲν παρεχέτω βασιλεὺς Ἄτταλος καὶ τὰ ὀψώνια καὶ τὰ δέοντα ἐν τῶ πλοῶι. {οτα} ὅταν δὲ παραγένωνται πρὸς Μαλλαίους, τ[ρ]ε[φ]έτωσαν τὴν συνμαχίαν αὐτοί, παρέχ[ο]ντες τῆς ἡμερᾶς ἑκάστωι ἀνδρὶ δραχμὰν

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αἰγιναῖαν, τῶν δ’ ἡγεμόνων ἑκάστωι δραχμὰς δύο καὶ κατὰ σῶμα χοίνικα ἀττ[ικ]ήν, ἐὰν μὴ ἐν πολεμίαι ὦσιν, οὗ ἔσται σῖτον λανβάνειν. παραμενέτωσαν δὲ οἱ ἀποσταλέντες ἕως ἂν Μαλλαῖοι χρείαν ἔχωσι. ὅταν δὲ ἀπολύωσιν τοὺ(ς) συνμάχος πρὸς βασιλέα Ἄ[τ]ταλον τὰ πορεῖα δότωσαν αὐτοὶ ΣΥΝΑ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὁ][μο]λόγημ[εν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰ μὴ παραβ][α]ίνοντας ὁμολογί[αν, ἤτω ἐξώλης τε καὶ] πανώλης καὶ αὐ[τὸ]ς [καὶ γυνὴ καὶ τέκν]α καὶ πατρὶς καὶ οἱ βασι[λέως φίλοι. ἐὰ]ν δὲ καὶ ἐνμένοντι ἐν τ[ο]ῖς [ὁμολογημένοι][ς], εἶναι καὶ βίον εὐδαίμονα [αὐτῶι καὶ] γυναικὶ καὶ τέκνοις καὶ πατρίδι καὶ τοῖς [φ]ίλος. ὅ[ρκ]ος βασιλέως Ἀττάλου· ὀμνύω Δί[α], Γῆν, Ἥλιον, Ποσειδῶ, Δήμητρα, Ἄρη, Ἀθηνᾶν Ἀρείαν καὶ τὴν Ταυροπόλον καὶ τοὺ ἄλλους θεοὺς πάντας καὶ πάσας· ἐνμένειν ἐν τῆι φιλίαι καὶ τῆι συνμαχίαι καὶ τ[οῖ]ς μολογημένοις πρὸς Μαλλαίους εἰς τὸν πάντα χρόνον καὶ πρὸς αὐτοὺς καὶ τοὺς ἐγγόνους καὶ οὐθὲν παραβήσεσθαι τῶν ὁμολογημένων. εὐορκοῦντι μὲν μοι εὖ ἔξη[ν, ἐ]φιουρκοῦντι δὲ τἀναντία. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒vac.

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A 5–6 Daux, Ν‒|‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΝΙΙ ed. pr.

A … den unten aufgeschriebenen Eid. … (5) Wenn die Mallaier irgendeine der unten aufgeschriebenen Bedingungen nicht einhalten, … dann sind sie des Ver- 30 tragsbruchs schuldig und sie haben den Vertrag aufgelöst. Auf dieselbe Weise, wenn die Mallaier (10) Hilfssoldaten brauchen, sollen sie zum König Attalos senden und König Attalos soll dreihundert Soldaten sowie Offiziere für sie schicken – wenn er diese Zahl wegen bestimmter Krisenumstände nicht voll erreichen kann, so viele wie möglich – (15) solange die Mallaier sie nicht gegen die Hierapytnier, 35 die Priansier oder die Arkades anfordern. Diese Städte werden von König Attalos ausgenommen. König Attalos wird den Transport für die entsandten Soldaten sowie deren Sold und das, was sonst für die Überfahrt notwendig ist, stellen. (20) Wenn sie in Malla ankommen, werden die Mallaier selbst die Hilfssoldaten unterhalten, und zwar geben sie für jeden Mann eine aiginetische Drachme pro 40 Tag, für die Offiziere zwei Drachmen sowie pro Mann einen attischen choinix

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Getreide, (25) es sei denn, sie befinden sich im Feindesland, wo man Getreide rauben kann. Die entsandten Soldaten sollen bleiben, solange die Mallaier sie brauchen. Wenn die Mallaier sie zu König Attalos entlassen, dann stellen die Mallaier ihnen den Transport. … B «… Vereinbarungen … solange die Mallaier den Vertrag nicht brechen, soll 5 er vernichtet und zerstört sein, er selbst und seine Frau und seine Kinder und seine Heimat sowie die Freunde des Königs; (5) wenn sie [sc. die pergamenischen Hilfstruppen (?)] aber die Vereinbarungen einhalten, dann soll es ihm ein reiches Leben geben, für ihn selbst sowie für seine Frau, seine Kinder, seine Heimat und seine Freunde». Eid des Königs Attalos: «Ich schwöre bei Zeus, Ge, Helios, 10 Poseidon, Demeter, Ares, (10) Athena Areia, der Tauropolos sowie bei allen anderen Göttern und Göttinnen, in der Freundschaft und der Bundesgenossenschaft sowie bei den mit den Mallaiern gemachten Vereinbarungen zu verbleiben auf alle Zeit, gegenüber ihnen selbst sowie (15) gegenüber ihren Nachkommen, und keine der vereinbarten Bedingungen zu verletzen. Wenn ich den Eid halte, möge 15 es mir gut gehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Erhalten von diesem historisch wichtigen Bündnisvertrag ist nur der untere Teil der Stele, auf welcher die Mallaier ihr Exemplar des Vertragstextes veröffentlichten. Es fehlen deswegen alle allgemeinen Bestimmungen, sämtliche Klauseln in Bezug auf die Vertragsverpflichtungen der Mallaier sowie deren Eid. Der Vertrag ist dennoch ein wichtiger Beleg für die Beziehungen zwischen Attalos I. und kretischen Städten zu einer Zeit, wohl gegen Ende des 3. Jhs., als Kreta zunehmende Aufmerksamkeit unter den großen und den mittleren griechischen Mächten erweckte. Der Text lässt, wie auch im noch besser erhaltenen etwa zeitgleichen Vertrag zwischen Rhodos und Hierapytna (StV III Nr. 551), ahnen, dass es den nicht-kretischen Staaten nicht nur darum ging, kretische Söldner anwerben zu dürfen. Hier sind die Bestimmungen für eine eventuelle pergamenische Tätigkeit auf der Insel so detailliert beschrieben, dass es schwierig ist, nur eine rein formale Gleichstellung der Vertragspartner (vgl. A Z. 9: κατὰ ταὐτά) ohne Wirkungsabsicht anzunehmen. Die Bedingungen waren also echt, und der etwa zeitgleiche Κρητικὸς πόλεμος bildet wohl den konkreten Rahmen für den Vertrag (vgl. Wiemer, a. a. O. 143–176). Dies war aber nicht der einzige und auch nicht der erste pergamenische Vertrag mit einer kretischen Stadt: Schon zur Zeit der Vertragsschließung mit Malla existierten freundliche, wohl auch vertraglich geregelte Beziehungen mit Hierapytna, Priansos und Arkades (vgl. A Z. 15–16), und kurz danach wurde ein Vertrag mit Lato (hier 609) abgeschlossen, sodass eine relativ umfangreiche diplomatische Tätigkeit Pergamons im südöstlichen Kreta um diese Zeit zu fassen ist. Vielleicht erstreckt sie sich auch darüber hinaus, wenn das Ehrendekret aus Aptera für einen König Attalos (I. Cret. II iii 4C), dem unter anderem auch das Recht auf Söldnerwerbung eingeräumt wird, Attalos I. gilt. Dass Aptera allerdings nicht

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zu den in A Z. 15–16 angeführten Ausnahmen für die gemeinsame Kriegführung von Malla und Pergamon gehört, heißt wohl, dass auch diese Beziehung zeitlich nach dem Vertrag mit Malla anzusetzen ist. Das genaue Datum des Vertrags lässt sich nicht feststellen. Die letzten Jahre des 3. Jhs., als Pergamon und Rhodos wegen ihrer Gegnerschaft zu Philipp V. zunehmend auf Kooperation angewiesen waren und der Κρητικὸς πόλεμος begonnen hatte, bieten wohl den allgemeinen politischen Rahmen für den Vertrag. Auf jeden Fall ist er lange genug vor 197, das Todesjahr Attalos’ I., zu datieren, um Attalos’ Vertrag mit Lato sowie eventuell das Ehrendekret von Aptera auch noch vor 197 unterzubringen. Im erhaltenen Teil A der Urkunde geht es nur um den Fall, dass Malla Hilfe von Attalos anfordert, und um die Aufzeichnung der Bedingungen dafür. Eine bestimmte Anzahl von Hilfssoldaten (300) sowie Offiziere, um sie zu befehligen, waren vorgesehen (Z. 10–13). Die anschließende Formulierung des Textes (Z. 13–14: ἐὰν δὲ μὴ ἐκποιῆι τὸ πλῆθος τοῦτ[ο] διά τινας καιρούς, ὅσους ἂν ἐνδέχηται) ist schwierig zu interpretieren. Ducrey und Van Effenterre, gefolgt von Kreuter und HGIÜ, entschieden sich für die Bedeutung: «wenn diese Zahl wegen bestimmter Krisenumstände nicht ausreichen sollte, so viele er konnte», was aber impliziert, dass die «bestimmten Krisenumstände» (διά τινας καιρούς) kretische Umstände, die Malla betrafen, sind und dass in diesem Falle Attalos mehr als die vorgesehenen 300, also eine unbegrenzte Zahl, eben «so viele er konnte» schicken sollte (und dafür die vorgesehenen Transportkosten übernehmen musste). Diese Interpretation scheint ohne Parallele zu sein, sie ist außerdem widersprüchlich, denn Attalos sollte ohnehin nur dann, wenn der Vertragsfall eintrat – d. h. unter Krisenumständen (Z. 9–10: ἐὰν Μαλλαῖοι χρείαν ἔ[χ]|οντες συνμαχίας) – tätig werden. Besser also ist die Übersetzung: «wenn er diese Zahl wegen bestimmter Krisenumstände nicht voll erreichen kann, so viele wie möglich» (hier ἐκποιεῖν im normalen Sinne von «make complete» [LSJ s. v. III]). In diesem Fall sind die besonderen Krisenumstände Attalos’ Verhinderungsgründe. Diese Deutung entspricht genau der ähnlichen, aber dort eindeutiger formulierten Klausel im zeitgenössischen Vertrag zwischen Rhodos und Hierapytna (StV III Nr. 551, Z. 20–22: εἰ δέ κα | πόλεμος περιέχηι Ἱεραπυτνίους, ἀποστελλόντων ὅσους κα{τα} δυ|νατὸν ἦι αὐτοῖς). Seite B enthält zwei Eide, wobei nur der Eid des Attalos vollständig erhalten ist (Z. 8–18). Ein Problem besteht in der Bestimmung des Eidesleistenden beim fragmentarischen Eid, der kaum von den Mallaiern oder einem Vertreter der Mallaier geleistet worden sein kann, denn der erhaltene Teil ist in der 3. Person formuliert und sieht anscheinend für den Fall des Eidbruches Konsequenzen nicht nur für die in der dritten Person angesprochene Person selbst und ihre Verwandschaft vor, sondern auch für ihre Heimat sowie für die Freunde des Königs (Z. 4: πατρὶς καὶ οἱ βασι[λέως φίλοι]). Zwei Interpretationsmöglichkeiten scheinen gegeben zu sein: 1) Es handelt sich doch um den Eid der Mallaier, die ihrem Vertragspartner

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609 Attalos I. – Lato

Attalos Drohungen aussprechen, etwa für den Fall, dass er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, während die Mallaier ihre doch einhalten (so ed. pr.). Eine solche Verfluchung des Vertragspartners in einem Vertragseid wäre ohne Parallele und ist an sich unwahrscheinlich. 2) Es handelt sich um eine Eidesformel für den Eid, welchen der (zur Zeit der Vertragsschließung unbekannte) Anführer 5 der königlichen Hilfstruppen nach Ankunft in Malla beim jeweiligen Einsatz für die Mallaier zu leisten hatte. Im konkreten Fall wäre der Eid dann gewiss in der ersten Person geleistet worden, wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass dies hier tatsächlich im verlorenen Teil des Textes so ausgeführt wurde. Die in der dritten Person Singular bedrohte Person wäre dann König Attalos als Auftraggeber der 10 eventuell vertragsbrüchigen Hilfstruppen. In diesem Fall, der die wahrscheinlichste Lösung zu sein scheint, ist der Eid der Mallaier völlig verloren.

609 Attalos I. – Lato (Bündnis) Ca. 200 v. Chr.

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Fragment einer Stele, oben und an beiden Seiten gebrochen; b. 0,195 m, h. 0,20 m, d. 0,085 m. Buchstaben des 3./2. Jhs. 0,008 m. Fundort: Hagios Nikolaos (Lato), jetzt dort im Museum (Inv.-Nr. 203). Ed.: N. Platon, Ἐπιγραφαὶ ἐκ Κρήτης, Kretika Chronika 7 (1953), 436–445; P. Ducrey/H. Van Effenterre, Traités attalides avec des cités crétoises, Kretika Chro- 20 nika 21 (1969), 278–300 Nr. 1; P. Ducrey, Nouvelles remarques sur deux traités attalides avec des cités crétoises, BCH 94 (1970), 637–659, hier 637 f. Nr. 1. Üb.: Ducrey/Van Effenterre, a. a. O. (französisch).

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Ι Α Μ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [ὀμν]ύομεν vac.Δῖα [Γῆν Ἥλιον Ποσειδῶ Δήμητρα Ἄρη] [Ἀθ]ηνᾶν Ἀρείαν κα[ὶ τὴν Ταυροπόλον καὶ τοὺς] [ἄ]λλους θεοὺς π[άντας καὶ πάσας· ἦ μὴν ἐμενο][ῦ]μεν ἐν τῆι φιλίαι [καὶ συμμαχίαι ἣν πεπο][ι]ήμεθα πρὸς βασι[λέα Ἄτταλον καὶ τοὺς] ἐκγόνους αὐτοῦ κ[αὶ οὔτε τούτων τι παραβησό]μεθα, ἐμμένοντος [καὶ βασιλέως Ἀττάλου] καὶ τῶν ἐκγόνων αὐ[τοῦ ἐν τοῖς ὡμολογημέ]νοις, οὔτε ἄλλωι ἐπι[τρέψομεν παραβαινοῦν]τι, εἰς δύναμιν τὴν α[ὑτῶν· εὐορκοῦσι μὲ]ν ἡμῖν γίνοιτο πολλ[ὰ κἀγαθά, ἐπιορκοῦσι δ’ ἦ]μεν τἀναντία.

6 βασι[λέα Εὐμένη Platon ‖ 8 [Εὐμένου] Platon ‖ 10–11 ἐπιχειροῦν|τι] Platon.

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«Wir schwören bei Zeus, Ge, Helios, Poseidon, Demeter, Ares, Athena Areia sowie der Tauropolos und allen anderen Göttern und Göttinnen. Wir werden in der Freundschaft und der Allianz, die wir mit König Attalos und seinen Nachkommen geschlossen haben, beharren und wir werden keine Klausel brechen, solange König Attalos und seine Nachkommen die Vereinbarung aufrechterhal- 5 ten, und wir werden es niemandem erlauben, diese Vereinbarung zu brechen, soweit es in unserer Kraft liegt. Wenn wir den Eid halten, möge uns Vieles und Gutes geschehen, wenn wir den Eid brechen, das Gegenteil.» Der erste Herausgeber sah im König dieses Vertrags Eumenes II. Die Entdeckung des Vertrages zwischen Attalos I. und Malla (608) ließ es aber wahrscheinlich 10 erscheinen, obwohl in Z. 6 nur die Buchstaben βασι‒ erhalten sind, dass auch Lato zu den kretischen Städten gehörte, die mit Attalos I. während der letzten Jahre des 3. Jhs. freundschaftlich und vertraglich verbunden waren. Dazu passen auch die Formen der Buchstaben. Zum Datum kann nur festgestellt werden, dass der Vertrag später als jener mit Malla abgeschlossen worden sein muss, denn Lato 15 gehörte im Vertrag mit Malla nicht zu jenen kretischen Städten, die bei kriegerischem Einsatz geschont werden sollten (608 a) Z. 15–16). Da nur der Eid der Latier auf dem Stein erhalten ist, lässt sich nichts über eventuelle Parallelen zum Vertrag mit Malla sagen.

610 Chersonasos – Rhodos (Bündnis)

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Ca. 200 v. Chr.

Fragment einer Marmorstele; b. 0,24 m, h. 0,15 m, d. 0,115 m. Buchstaben 0,01 m. Fundort: Kutuluphari, Kreta, jetzt Museum von Herakleion. Ed.: A. Chaniotis, Vier kretische Staatsverträge. Verträge zwischen Aptera und 25 Kydonia, einer ostkretischen Stadt und Melos, Olus und Lyttos, Chersonesos und Rhodos, Chiron 21 (1991), 241–264, hier 258–260 Nr. 4 (SEG 41, 768), ersetzt I. Cret. I vii 1; vgl. S. Marinatos, Ενατη και Δεκατη Αρχαιολογική Περιφέρεια Κρήτης,  Archaiologikon Deltion 15  (1933–35), Parartema 49–83, hier 74 Nr. 6 (Photo Abb. 38). 30 Lit.: Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 173 f. ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ [ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἄλλωι δὲ κατὰ] [Ῥοδίων ξ]εν[ολόγιον μηθενὶ διδόντων] [παρ]ευρέσει μ[ηδεμιᾶι, μηδὲ στρατευ]έσθω{ν} μηθεὶς Χ[ερσονασίων κατὰ Ῥοδ]ίων παρευρέσει μ[ηδεμιᾶι, ἢ ἐνεχ]-

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611 Karthago – Massanissa 5

έσθω τοῖς πιτιμίοις [καθάπερ εἰ ἐπὶ τὰν] [Χ]ερσονασίων πόλιν ἐσ[τρατεύετο χω][ρὶς] ἢ [ὅσ]οι πρὸ τᾶσδε τ[ᾶς συνθήκας] [ἐξεστρατεύκαντι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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… und sie [sc. die Chersonasier] sollen niemandem unter keinerlei Vorwand die Möglichkeit einräumen, Söldner gegen die Rhodier zu rekrutieren; und kein Chersonasier soll gegen die Rhodier unter keinerlei Vorwand ins Feld ziehen; wenn doch, soll er denselben Strafen unterliegen, als wenn er gegen die Stadt der Chersonasier ins Feld gezogen wäre, ausgenommen diejenigen, die schon vor 10 diesem Vertrag gekämpft haben … Chaniotis erkannte in diesem kleinen Vertragsfragment einen Paralleltext zu den rhodischen Verträgen mit Hierapytna (StV III Nr. 551) und mit Olous (ebd. 552) und ergänzte den Text nach diesen Vorbildern. Wenn er Recht hat, ist es wahrscheinlich, dass der Vertrag auch in denselben politischen Zusammenhang 15 gehört wie die beiden anderen Verträge, d. h. am ehesten in den Rahmen der durch den sogenannten Kretikos Polemos, der um 204/203 zu Ende ging, verursachten politischen Unsicherheiten sowie der rhodischen Bemühungen gegen kretische Seeräuber. Die Formen der Buchstaben, die in das 3./2. Jh. datiert werden, entsprechen diesem Ansatz. Es ist deswegen auch anzunehmen, dass andere 20 Klauseln, die sich in den besser erhaltenen Paralleltexten finden, auch hier vorhanden waren, insbesondere (wie Chaniotis wahrscheinlich gemacht hat) die gegenseitige Hilfeleistung für den Kriegsfall, die Rekrutierung von Söldnern durch die Rhodier oder eine Verpflichtung der Chersonasier, den Rhodiern im Kampf gegen Piraten beizustehen. Für die Rhodier dürfte neben anderen Bestim- 25 mungen, welche u. a. die Chersonasier als potentielle Gegner ausschalteten, die ungestörte Benutzung des günstigen Hafens von Chersonasos den attraktivsten Aspekt des neuen Vertragsverhältnisses dargestellt haben.

611 Karthago – Massanissa (Friedensverträge)

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Ca. 200 bis 150 v. Chr.

1. Appian, Libyke 67 (303): οὕτω μὲν τὴν γῆν ἀπετέμετο Καρχηδονίων ὁ Μασσανάσσης, καὶ συνθῆκαι Καρχηδονίοις καὶ πρὸς τόνδε ἐγένοντο, αἳ διέμειναν ἐς ἔτη πεντήκοντα, ἐν οἷς μάλιστα ἡ Καρχηδὼν εἰρηνεύουσα ὁμαλῶς ἐς μέγα δυνάμεως καὶ εὐανδρίας ἦλθεν ἔκ τε πεδίων εὐκαρπίας καὶ θαλάσσης εὐκαιρίας. 35

611 Karthago – Massanissa

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Auf diese Weise schnitt Massanissa sich ein Stück des Landes der Karthager ab, und die Karthager schlossen einen Vertrag mit ihm, der etwa fünfzig Jahre hielt. Während dieser Zeit lebte Karthago dauerhaft in Frieden und erlebte großes Wachstum an Macht und Bevölkerung wegen der Fruchtbarkeit des Ackerlandes 5 und der vorteilhaften Lage am Meer. 2. Appian, Libyke 72 (329): ὅπερ οἱ Καρχηδόνιοι μαθόντες ἐδέοντο τοῦ Σκιπίωνος πρὸς Μασσανάσσην σφᾶς συναλλάξαι. ὃ δὲ συνήγαγε μὲν αὐτούς, γιγνομένων δὲ προκλήσεων οἱ Καρχηδόνιοι τῷ Μασσανάσσῃ τὴν μὲν περὶ τὸ Ἐμπόριον γῆν ἔλεγον μεθήσειν καὶ ἀργυρίου τάλαντα δώσειν διακόσια αὐτίκα καὶ ὀκτακόσια σὺν χρόνῳ, τοὺς δ’ αὐτομόλους αἰτοῦντος οὐχ ὑπέστησαν οὐδ’ ἀκοῦσαι, ἀλλ’ 10 ἄπρακτοι διεκρίθησαν. Als die Karthager das erfuhren, verlangten sie von Scipio, dass er für sie einen Vertrag mit Massanissa vermittle. Er brachte sie zusammen und Vorschläge wurden unterbreitet: Die Karthager boten Massanissa an, ihm das Land um das Emporion zu überlassen und 200 Talente Silber sofort sowie 800 auf Raten zu 15 zahlen; als er aber die Deserteure verlangte, wollten sie nicht einmal zuhören. So gingen sie unverrichteter Dinge auseinander. 3. Appian, Libyke 73 (335): καὶ τὸ ὑπόλοιπον οὐδεμίαν σφίσιν ἐλπίδα σωτηρίας ὁρῶντες τοὺς αὐτομόλους ὑπέστησαν ἐκδοῦναι τῷ Μασσανάσσῃ καὶ πεντακισχίλια ἀργυρίου τάλαντα πεντήκοντα ἔτεσιν ἐσενεγκεῖν τούς τε φυγάδας σφῶν 20 καταδέξασθαι παρὰ τὸ ὅρκιον καὶ αὐτοὶ διὰ μιᾶς πύλης τοὺς ἐχθροὺς καθ’ ἕνα διεξελθεῖν σὺν χιτωνίσκῳ μόνῳ. Als der Rest keine Hoffnung mehr auf Entkommen sah, willigten sie in die Übergabe der Deserteure an Massanissa ein und die Zahlung von 5000 Talenten über 50 Jahre; auch ihre eigenen Verbannten würden sie zurücknehmen, obwohl 25 sie dabei gegen ihren Eid verstießen. Außerdem sollte jeder einzelne Mann durch ein einziges Tor und nur mit einem Hemd bekleidet durch die Reihen der Feinde passieren. Lit.: A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 49–51; W. Huß, Geschichte der Karthager, München 1985, 429–435. 30 Der oben 1) erwähnte Vertrag, der etwa ins J. 200 v. Chr. zu datieren ist, kam nach Vermittlung der Römer zustande, die grundsätzlich Massanissa bevorzugten. Appian sagt nichts über den Inhalt des Vertrags, impliziert aber wegen der Stellung in seinem Narrativ, dass er den territorialen Status quo nach der Befriedigung von Massanissas unmittelbaren Begehrlichkeiten festschrieb. Wenn er aber 35 sagt, dass der Vertrag Karthago fünfzig Jahre Frieden gewährleistete, kann er dies nur, weil er die regelmäßigen Provokationen Massanissas ignoriert. Diese waren immer durch römische Vermittler zugunsten des Massanissa entschärft worden

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612 Rom – Massalia

(vgl. Huß, a. a. O. 429 f.), spitzten sich aber in den späteren 150er Jahren zu und führten zur Stärkung derjenigen karthagischen Gruppierungen, die Widerstand leisten wollten. Etwa im J. 151 wurden ca. 40 führende numidische Sympathisanten aus Karthago verbannt, die sich in der Folge an Massanissa wandten (App. Lib. 70 [316–318]). Dies geschah, nachdem die letzten karthagischen Geiseln aus 5 Rom zurückgekehrt und die letzten Reparationszahlungen aus dem Hannibalkrieg geleistet worden waren. Wohl im Frühling 150 kam es zu einer offenen Feldschlacht zwischen dem karthagischen Heer und den Truppen Massanissas, in der die Karthager das Nachsehen hatten. P. Scipio Aemilianus machte gerade einen Besuch bei Massanissa, 10 als die Schlacht stattfand, und versuchte auf Bitten der Karthager zu vermitteln (oben 2). Als dieser Versuch an der Frage der Rückgabe der Überläufer scheiterte, ging der Krieg weiter. Das karthagische Heer wurde aber bald in seinem Lager eingeschlossen und musste nach einiger Zeit kapitulieren. Die Bedingungen für den Frieden waren dann selbstverständlich noch schlechter als beim ers- 15 ten Versuch (oben 3), und selbst diese hielt auf numidischer Seite Massanissas Sohn Gulussa nicht ein, indem er die angeschlagenen karthagischen Entkommenen mit seiner Kavallerie angriff und viele von ihnen tötete (App. Lib. 73 [336– 337]). Ein dauerhafter Frieden kam bekanntlich nicht mehr zustande.

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Vor 196 v. Chr.

Aus zwei Fragmenten bestehende Tafel aus weißem Marmor; a) b. 0,535–0,545 m, h. 0,67 m, d. 0,095–0,10 m; b) b. 0,545–0,56 m, h. 0,67 m, d. 0,10–11 m. Buchstabengröße nicht ermittelbar. 25 Fundort: Gelibolu, wohl aus Lampsakos. Ed.: Syll.3 591; IK Lampsakos Nr. 4; IGR IV, 179; Michel, Recueil 529. Üb.: HGIÜ III Nr. 458 (deutsch); R. K. Sherk, Rome and the Greek East, Cambridge 1984, Nr. 5 (englisch); M. Austin, The Hellenistic World from Alexander to the Roman Conquest: A Selection of Ancient Sources in Translation, Cambridge 30 22006, 355 Nr. 197 (englisch); ISE I 188 (italienisch). Lit.: Holleaux, Études V, 141–155; Walbank, HCP I 169; Dahlheim, Völkerrecht 140; Gruen, HWCR 65 f.; J.-L. Ferrary, Philhellénisme et impérialisme: aspects idéologiques de la conquête romaine du monde hellénique, de la seconde guerre de Macédoine à la guerre contre Mithridate, Rom 1988, 133–141; O. Curty, Les 35 parentés légendaires entre cités grecques: catalogue raisonné des inscriptions contenant le terme syngeneia et analyse critique, Genf 1995, Nr. 55.

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1. Z. 23–27: – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ἐπιβάλλειν γὰρ αὐτ[οῖς] [ἀεὶ προίσ]τασθαι τῶν τῆι πόλει συμφερόντων διά τε [τὴν ὑ]25 [πάρχουσαν] ἡμῖν πρὸς αὐτοὺς συγγένειαν, ἣν καὶ ἀπο ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒κ]αὶ διὰ τὸ Μασσαλιήτας εἶναι ἡμῖν ἀδελφ[οὺς] [οἵ εἰσι φί]λοι καὶ σύμμαχοι τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων·

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Denn es gehöre sich für sie [sc. die Römer], dass sie sich immer um die Interessen der Stadt [sc. Lampsakos] kümmern, wegen unserer bestehenden Verwandtschaft mit ihnen, welche auch … und wegen der Tatsache, dass die Massalioten, die Freunde und Bundesgenossen des römischen Volkes sind, unsere Brüder sind. 10 2. Z. 49–54: – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – διακομ[ισθεὶς δὲ 50 [εἰς Ῥώμην μετὰ τ]ῶν συμπρεσβευτῶν καὶ τῶν συναποστ[αλέντων] [αὐτῶι ἐκ Μασσα]λίας καὶ χρηματίσας τῆι συγκλήτωι μετ[ὰ τούτων] [τῶν δηλωσάν]των τὴν εὔνοιαν καὶ τὴν αἵρεσιν ἣν ἔχ[οντες δια][τελοῦσι πρὸς αὐ]τοὺς καὶ ἀνανεωσαμένων τὴν ὑπάρχο[υσαν συμ][μαχίαν πρὸς] αὐτούς– – – –

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51–52 μετ’ αὐτῶν δι]|[ήκουσε δηλωσάν]των Holleaux ‖ 53–54 τὴν ὑπάρχο[υσαν αὑ]|[τοῖς φιλίαν πρὸς αὐ]τούς Holleaux.

Er fuhr nach Rom zusammen mit seinen Mitgesandten und den mit ihm von 20 Massalia mitgeschickten Männern und verhandelte zusammen mit ihnen [d. h. den Massalioten] mit dem Senat, wobei sie ihre gute Gesinnung und die positive Haltung darlegten, die sie immer ihnen [sc. den Römern] gegenüber pflegten, und wobei sie ihre bestehende Allianz [oder: «Freundschaft» nach der Holleauxschen Ergänzung] mit ihnen erneuerten… 25 Diese zwei Textauszüge stammen aus dem Ehrenbeschluss der Stadt Lampsakos für ihren Bürger Hegesias aus der Zeit nach 196. Während des Zweiten Makedonischen Krieges hatte er verschiedene diplomatische Missionen durchgeführt. Seine wichtigste Reise führte ihn nach Rom in der Begleitung von Gesandten aus der «Bruderstadt» (Z. 26) Massalia – beide Städte galten als Kolonien von Pho- 30 kaia (vgl. Just. xxxvii 1.1; xliii 3.4; Curty, a. a. O.). Das primäre Ziel dieser Mission war, römische Hilfe gegen die potentielle Bedrohung durch Antiochos III. zu erreichen, und Hegesias hoffte, diese eher zu erhalten, wenn er die Unterstützung der Massalioten mobilisierte, die hier explizit als «Freunde und Bundesgenossen» der Römer gekennzeichnet werden (Z. 27). Die Lampsakener waren also 35 davon überzeugt, dass das massaliotische Verhältnis zu Rom keine bloße Formalität war, denn es rechtfertigte Hegesias’ aufwendige Reise dorthin; es wurde deswegen in oben 1), einem Auszug aus dem Bericht über seine Begegnung mit

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L. Quinctius Flamininus in Griechenland, auf ebendiese formale Beziehung hingewiesen. Die dort beanspruchte Verwandtschaft der Lampsakener mit Rom liegt allerdings auf einer anderen, weniger effektiven Ebene: Sie bezieht sich offensichtlich auf Roms mythischen Ursprung aus Troja und Lampsakos’ Mitgliedschaft im ‹Ilischen Bund›. Oben 2) referiert über den gemeinsamen Auftritt des Hegesias und der massaliotischen Gesandten, die ihn im J. 196 nach Rom begleiteten, vor dem Senat. Da der Stein an einer kritischen Stelle (Z. 53–54) beschädigt ist, bleibt unsicher, was genau die massaliotischen Gesandten in Rom «erneuerten». Da aber aus oben 1) explizit hervorgeht, dass die Massalioten als Bundesgenossen der Römer galten, gibt es keinen Grund, die Ergänzung von Lolling (Mittheilungen aus Kleinasien, AM 6 [1881], 95–105, hier 96), die hier abgedruckt ist, prinzipiell für unmöglich zu halten. Aber selbst wenn Holleaux mit seinem Ergänzungsvorschlag zur Stelle Recht haben sollte, besteht kein Zweifel daran, dass Massalia zur Zeit der Mission des Hegesias bereits einen Bündnisvertrag mit Rom besaß (oben 1). Der genaue Zeitpunkt lässt sich leider nicht ermitteln, aber man wird ihn nicht später als beim Ausbruch des Hannibalischen Krieges ansetzen wollen, und er könnte erheblich älter sein. Justinus, der wahrscheinlich eine lokale Tradition aus seiner narbonnensischen Quelle Pompeius Trogus wiedergibt, berichtet sogar von einem foedus aequo iure schon nach der gallischen Invasion von 387 (xliii 5.10, vgl. ibd. 5.3, rhetorisch stark übertrieben: prope ab initio conditae urbis). Ob er Recht hat, kann nicht nachgeprüft werden. Die Inschrift aus Lampsakos aus den Jahren kurz nach 196 bietet aber einen sicheren terminus ante quem. Über den Inhalt kann nur vermutet werden, dass der Vertrag den diplomatischen Gepflogenheiten der Zeit entsprach, wobei gegenseitiger militärischer Beistand den wichtigsten Bestandteil ausgemacht haben dürfte.

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I Erste Kontakte: 200 v. Chr. 30 1. Livius xxxi 31.20: nunc et nos deum benignitate Punico perfecto bello totis viribus nostris in Macedoniam incubuimus, et vobis restituendi vos in amicitiam societatemque nostram fortuna oblata est, nisi perire cum Philippo quam vincere cum Romanis mavultis. (Aus der Rede des L. Furius Purpurio:) «Jetzt, nachdem mit der Gnade der Göt- 35 ter der Punische Krieg beendet worden ist, sind wir mit allen unseren Kräften in Makedonien eingefallen; Euch hat das Schicksal die Chance dargeboten, die Freundschaft und das Bündnis mit uns wiederherzustellen, es sei denn, ihr wollt lieber mit Philipp untergehen als mit den Römern siegen.»

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2. Livius xxxi 32.3–5: deliberationis eius, cuius ipse maturitatem expectandam putaret, tempus ita iam nunc statui posse: cum legibus cautum esset, ne de pace belloque nisi in Panaetolico et Pylaico concilio ageretur, decernerent extemplo, (4) ut praetor sine fraude, cum de bello et pace agere velit, advocet concilium, et quod tum referatur decernaturque, ut perinde ius ratumque , ac si in Panaetolico aut Pylaico consilio actum esset. (5) dimissis ita suspensa re legatis egregie consultum genti aiebat: nam utrius partis melior fortuna belli esset, ad eius societatem inclinaturos. haec in concilio Aetolorum acta. (Referat über die Rede des Aitolers Damokritos:) Der Zeitpunkt für jene Beratung, aus welcher, wie er selbst meinte, eine reife Entscheidung zu erwarten sei, konnte schon jetzt festgelegt werden. Obwohl es nach der Verfassung verboten war, außerhalb der Panaitolischen und der Pylaiischen Ratsversammlungen über Frieden und Krieg zu verhandeln, sollten sie sofort beschließen: (4) dass der strategos, wenn er über Krieg und Frieden verhandeln wolle, sofort eine Ratssitzung einberufen solle, und dass, was dort beantragt und beschlossen würde, genauso als rechtmäßig und gültig gelten solle, als ob es in einer Panaitolischen oder Pylaiischen Versammlung beschlossen worden wäre. (5) Als die Ratsmitglieder auseinandergegangen waren, nachdem die Entscheidung auf diese Weise verschoben worden war, sagte er, das sei im besten Interesse des Volkes geschehen: Denn sie würden zum Bündnis mit derjenigen Kriegspartei neigen, die im Krieg den Vorteil habe. So wurde in der Ratsversammlung der Aitoler gehandelt.

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3. Livius xxxi 40.9–41.1: Aetolos Damocritus praetor, qui morae ad decernendum bellum ad Naupactum [auctor] fuerat, idem proximo concilio ad arma conciverat post famam equestris ad Ottolobum pugnae Dardanorum et Pleurati cum Illyriis transitum in Macedoniam, ad hoc classis Romanae adventum Oreum et super cir- 25 cumfusas tot Macedoniae gentes maritimam quoque instantem obsidionem. (41.1) hae causae Damocritum Aetolosque restituerant Romanis. Damokritos, strategos der Aitoler, der bei Naupaktos für die Verschiebung der Kriegserklärung verantwortlich war, machte bei der nächsten Ratsversammlung Stimmung für den Krieg, nachdem er von der Reiterschlacht der Dardaner bei 30 Ottolobos sowie vom Angriff des Pleuratos mit seinen Illyrern auf Makedonien Nachricht erhalten hatte. Hinzu kam die Nachricht über die Ankunft der römischen Flotte bei Oreos, sodass neben den Angriffen auf so viele makedonische Stämme auch eine Seeblockade drohte. (41.1) Diese Gründe hatten Damokritos und die Aitoler zurück in das römische Lager gebracht. 35 II Debatte über den Inhalt eines Vertrages: 197 v. Chr. 1. Polybios xviii 38.3–9: τούτων δὲ ῥηθέντων οἱ μὲν ἄλλοι πάντες ἀπεσιώπησαν, ὁ δὲ τῶν Αἰτωλῶν Φαινέας «Τί οὖν ἡμῖν οὐκ ἀποδίδως, Φίλιππε» ἔφη «Λάρισαν τὴν Κρεμαστήν, Φάρσαλον, Θήβας τὰς Φθίας, Ἐχῖνον». (4) ὁ μὲν οὖν Φίλιππος ἐκέλευε παραλαμβάνειν αὐτούς, ὁ δὲ Τίτος τῶν μὲν ἄλλων οὐκ ἔφη δεῖν οὐδεμίαν, 40

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Θήβας δὲ μόνον τὰς Φθίας· (5) Θηβαίους γὰρ ἐγγίσαντος αὐτοῦ μετὰ τῆς δυνάμεως καὶ παρακαλοῦντος σφᾶς εἰς τὴν Ῥωμαίων πίστιν οὐ βουληθῆναι· διὸ νῦν, κατὰ πόλεμον ὑποχειρίων ὄντων, ἔχειν ἐξουσίαν ἔφη βουλεύεσθαι περὶ αὐτῶν ὡς ἂν προαιρῆται. (6) τῶν δὲ περὶ τὸν Φαινέαν ἀγανακτούντων, καὶ λεγόντων ὅτι δέον αὐτοὺς εἴη, πρῶτον μέν, καθότι συνεπολέμησαν νῦν, κομίζεσθαι τὰς πόλεις τὰς πρότερον μεθ’ αὑτῶν συμπολιτευομένας, (7) ἔπειτα κατὰ τὴν ἐξ ἀρχῆς συμμαχίαν, καθ’ ἣν ἔδει τῶν κατὰ πόλεμον ἑλόντων τὰ μὲν ἔπιπλα Ῥωμαίων εἶναι, τὰς δὲ πόλεις Αἰτωλῶν, ὁ Τίτος ἀγνοεῖν αὐτοὺς ἔφη κατ’ ἀμφότερα. (8) τήν τε γὰρ συμμαχίαν λελύσθαι, καθ’ ὃν καιρὸν τὰς διαλύσεις ἐποιήσαντο πρὸς Φίλιππον ἐγκαταλείποντες Ῥωμαίους, εἴ τε καὶ μένειν ἔτι τὴν συμμαχίαν, (9) δεῖν αὐτοὺς κομίζεσθαι καὶ παραλαμβάνειν, οὐκ εἴ τινες ἐθελοντὴν σφᾶς εἰς τὴν Ῥωμαίων πίστιν ἐνεχείρισαν, ὅπερ αἱ κατὰ Θετταλίαν πόλεις ἅπασαι πεποιήκασι νῦν, ἀλλ’ εἴ τινες κατὰ κράτος ἑάλωσαν. Als er das gesagt hatte, schwiegen alle anderen, aber Phaineas, der aitolische Vertreter, sagte: «Warum denn, Philipp, gibst du uns nicht Larisa Kremaste, Pharsalos, das Phthiotische Theben und Echinos zurück?» (4) Philipp forderte ihn auf, sie zu nehmen, aber Flamininus widersprach und sagte, sie sollten nur das Phthiotische Theben nehmen und keine der anderen Städte, (5) denn die Thebaner, als er mit dem Heer herankam und sie aufforderte, sich den Römern zu ergeben, hätten sich geweigert; jetzt also, nachdem sie im Krieg erobert worden waren, hätte er die Macht, über sie zu entscheiden, wie er es für richtig hielt. (6) Phaineas wurde daraufhin wütend und sagte, sie sollten die Städte zurückerhalten, die früher Mitglieder ihres Bundes gewesen waren, erstens, weil sie mitgekämpft hätten, (7) zweitens, weil gemäß dem ursprünglichen Bündnisvertrag von den Sachen, die während des Krieges erobert wurden, die Römer die beweglichen Dinge, die Aitoler die Städte erhalten sollten. Flamininus erwiderte, die Aitoler irrten sich in beiderlei Hinsicht. (8) Denn der Bündnisvertrag sei erloschen in dem Augenblick, als sie die Römer im Stich gelassen und Frieden mit Philipp geschlossen hätten, und selbst dann, wenn er weiterbestehen sollte, würden sie solche Städte nicht erhalten, die sich den Römern freiwillig anvertrauten, wie alle thessalischen Städte es jetzt getan hätten, sondern nur diejenigen, die mit Gewalt erobert wurden.

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Vgl. Livius xxxiii 13.5–12: quamquam vel inimicissimis omnibus praeclusisse vocem videbatur, Phaeneas tamen Aetolus cunctis tacentibus (6) «quid? nobis» inquit, «Philippe, reddisne tandem Pharsalum et Larisam Cremasten et Echinum et Thebas Phthias?» (7) cum Philippus nihil morari diceret, quo minus reciperent, disceptatio inter imperatorem Roma- 35 num et Aetolos orta est de Thebis; (8) nam eas populi Romani iure belli factas esse Quinctius dicebat, quod integris rebus, exercitu ab se admoto, vocati in amicitiam, cum potestas libera desciscendi ab rege esset, regiam societatem Romanae praeposuissent; (9) Phaeneas et pro societate belli, quae ante bellum habuissent, restitui Aetolis aecum censebat et ita in foedere primo cautum esse, (10) ut belli praeda rerum, quae ferri agique possent Romanos, ager 40 urbesque captae Aetolos sequerentur. (11) «vos» inquit, «ipsi», Quinctius, «societatis istius leges rupistis, quo tempore relictis nobis cum Philippo pacem fecistis. quae si maneret, cap-

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tarum tamen urbium illa lex foret; Thessaliae civitates sua voluntate in dicionem nostram venerunt.» Obwohl es wegen ihm [sc. Philipp] allen, selbst seinen größten Feinden, die Sprache verschlagen zu haben schien, sprach dennoch der Aitoler Phaineas, während alle schwiegen: (6) «Also, Philipp, gibst du uns endlich Pharsalos, Larisa Kremaste sowie Echinos und das Phthiotische Theben zurück?» (7) Als Philipp sagte, nichts verhindere, dass sie sie zurückerhielten, entstand eine Auseinandersetzung zwischen dem römischen General und den Aitolern wegen Theben. (8) Denn Quinctius behauptete, nach dem Kriegsrecht gehöre dies dem römischen Volk, da, als alles noch unentschieden war und das Heer von ihm gegen die Stadt in Bewegung gesetzt worden war, sie aufgerufen waren, sich Rom anzuschließen; und obwohl ihnen die freie Wahl zustand, vom König abzufallen, bevorzugten sie doch das Bündnis mit dem König gegenüber jenem mit den Römern. (9) Phaineas war aber der Meinung, dass es gemäß den Bedingungen des Kriegsbündnisses, das sie schon vor dem Krieg besaßen, richtig sei, es den Aitolern zurückzugeben, da im ersten Vertrag vorgesehen gewesen sei, (10) dass an Kriegsbeute die Römer das, was getragen oder getrieben werden konnte, erhielten, dass aber erobertes Land und Städte den Aitolern zufallen sollten. (11) «Ihr selbst», sagte darauf Quinctius, «habt die Regelungen jenes Bündnisses gebrochen, damals als Ihr uns im Stich gelassen und Frieden mit Philipp geschlossen habt. Aber selbst dann, wenn die Klausel immer noch gültig gewesen wäre, wäre sie nur für eroberte Städte anwendbar; die thessalischen Städte kamen aber freiwillig zu uns über.»

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2. Polybios xviii 47.8–9: οἱ γὰρ Αἰτωλοὶ περί τε τῆς Φαρσάλου μεγάλην ἐποιοῦντο φιλοτιμίαν, φάσκοντες αὑτῶν δεῖν ὑπάρχειν κατὰ τὰς ἐξ ἀρχῆς συνθήκας, ὁμοίως δὲ καὶ περὶ Λευκάδος. (9) οἱ δ’ ἐν τῷ συνεδρίῳ περὶ μὲν τούτων τῶν πόλεων ὑπερέθεντο τοῖς Αἰτωλοῖς τὸ διαβούλιον πάλιν ἐπὶ τὴν σύγκλητον, τοὺς δὲ Φωκέας καὶ τοὺς Λοκροὺς συνεχώρησαν αὐτοῖς ἔχειν, καθάπερ εἶχον καὶ 25 πρότερον. Bezüglich Pharsalos zeigten die Aitoler große Besitzgier. Sie behaupteten, es solle ihnen nach den Bestimmungen des ursprünglichen Vertrags gehören, und das Gleiche gelte für Leukas. (9) Die legati verwiesen die Entscheidung über diese Städte bezüglich der Aitoler wieder an den Senat; sie stimmten aber zu, dass sie 30 die Phoker und Lokrer besitzen, wie es früher der Fall war. Vgl. Livius xxxiii 34.7: Aetolos de Pharsalo et Leucade postulantes, ut ex foedere sibi restituerentur, ad senatum reiecerunt. Aitolische Forderungen nach Pharsalos und Leukas, dass sie vertragsgemäß zurückge35 geben werden sollten, verwiesen sie an den Senat.

3. Livius xxxiii 49.8: Aetolorum quoque eodem tempore alienati ab societate Romana animi sunt, quorum legatos Pharsalum et Leucadem et quasdam alias civitates ex primo foedere repetentis senatus ad T. Quinctium reiecit. Zur selben Zeit wandte sich die Stimmung der Aitoler vom Bündnis mit den Römern ab, da, als ihre Gesandten Pharsalos und Leukas und einige andere Städte 40 gemäß dem ersten Bündnisvertrag verlangten, der Senat sie an Titus Quinctius [Flamininus] verwies.

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Lit.: Walbank, HCP II ad locc.; Dreyer, Nobilitätsherrschaft 156–158. Die Bedingungen, unter denen der aitolische Bund sich im Zweiten Makedonischen Krieg an Rom anschloss, werden nirgendwo beschrieben. Livius, der für die erste Begegnung zwischen Aitolern und Römern Polybios folgt, beschränkt sich auf eine Darstellung der Debatte im aitolischen Bundesrat bei Naupaktos im Herbst 200. Implizit ist durch seine Formulierung in der Rede des L. Furius Purpurio (oben I 1: restituendi vos in amicitiam societatemque nostram [«die Wiederherstellung der Freundschaft und des Bündnisses»]) angedeutet, dass die Aitoler daran denken konnten, es seien auch die Bedingungen des Vertrags von 212/211 (StV III Nr. 536) gemeint, denn sie waren für die Aitoler ausgesprochen günstig gewesen. Dennoch wurde in Naupaktos auf Anraten des strategos Damokritos mit Hinweis auf die aitolische Bundesverfassung keine Entscheidung getroffen. Nach Livius (oben I 2) hatten die Motive dafür jedoch nichts mit den anvisierten Bedingungen zu tun – sie spielen in seinem Bericht keinerlei Rolle –, sondern mit der rein pragmatischen Überlegung, vor dem Eintritt in den Krieg wolle man erst sicher sein, dass man auf der Seite des Siegers stehe. Konsequent war dann die Entscheidung einige Wochen später (oben I 3), sich nach einigen makedonischen Niederlagen doch noch den Römern anzuschließen. Von Detailverhandlungen ist auch hier keine Rede. Inwieweit Polybios’ eigene anti-aitolische Haltung für die Färbung dieser livianischen Darstellung verantwortlich ist, kann nicht mehr ermittelt werden; aus den Streitigkeiten, die im J. 197 unter den siegreichen Bundesgenossen wegen der Verteilung der Beute entstanden (oben II 1), geht allerdings eindeutig hervor, dass keine genauen Vertragsbedingungen für die erneute aitolische Beteiligung am Krieg festgelegt worden waren, dass aber die Aitoler bis in die Zeit nach dem Sieg bei Kynoskephalai in der Illusion gelassen wurden, sie kämpften tatsächlich wieder unter den 212/211 festgelegten, für sie vorteilhaften Bedingungen. Anders ist die Auseinandersetzung zwischen Phaineas und Flamininus über die thessalischen Städte nicht zu verstehen (oben II 1).1 Die Frage, ob die nur hier erwähnte Klausel des ersten Vertrages, dass nur mit Gewalt eroberte Städte aitolisch werden sollten (oben II 1 [8]), im inschriftlichen Vertragstext wiederhergestellt werden kann, ist bei StV III Nr. 536 ausführlich erörtert worden. Kritisch für die Beurteilung der Situation in den Jahren nach 200 ist jedoch nicht diese Klausel, sondern die Aussage des Flamininus, dass für ihn der Vertrag von 212/211 seit dem aitolischen Separatfrieden mit Philipp im J. 206, der von den Römern als Vertragsbruch angesehen wurde, nicht mehr gültig war. Dass diese Auffassung nicht nur von Flamininus spontan konstruiert, sondern vom Senat sowie den

1 Livius hat in der Parallelpassage übrigens seine polybianische Vorlage im Hinblick auf das Phthiotische Theben missverstanden.

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senatorischen legati geteilt wurde, belegt die Diskussion über das Schicksal von Pharsalos und Leukas (oben II 2; 3), in der die Aitoler explizit auf den alten Bündnisvertrag pochten, während die Römer die Entscheidung als eine rein politischer Art betrachteten. Als Ergebnis dieser Analyse ist also zu schließen, dass im J. 199 die Aitoler auf Seiten Roms in den Krieg gezogen waren, ohne erneute Ver- 5 tragsverhandlungen geführt zu haben, und dass die römischen Kommandeure, allen voran Flamininus, die Aitoler bis zum Sieg in dem Glauben ließen, dass sie bereit waren, den Vertragsbruch von 206 stillschweigend zu übersehen. Es gab also für den Zweiten Makedonischen Krieg keinen neuen Vertrag zwischen Rom und dem aitolischen Bund. 10

614 Rom – Byzantion (Bündnis) Ca. 200 v. Chr.

Tacitus, Ann. xii 62: at Byzantii data dicendi copia, cum magnitudinem onerum apud senatum deprecarentur, cuncta repetivere. (2) orsi a foedere, quod nobiscum icerant, qua tempestate bellavimus adversus regem Macedonum, cui ut degeneri Pseudophilippi vocabulum impositum, missas posthac copias in Antiochum, Persen, Aristonicum, et piratico bello adiutum Antonium memorabant, quaeque Sullae aut Lucullo aut Pompeio obtulissent, mox recentia in Caesares merita, quando ea loca insiderent quae transmeantibus terra marique ducibus exercitibusque, simul vehendo commeatu opportuna forent. Die Byzantier aber trugen alle ihre Verdienste vor, als sie die Gelegenheit zum Vortrag erhielten, um wegen der Schwere ihrer Belastung vor dem Senat zu protestieren. (2) Sie begannen mit dem Vertrag, den sie mit uns geschlossen hatten zu der Zeit, als wir gegen jenen König der Makedonen Krieg führten, dem man als illegitimen Herrscher den Beinamen «Pseudophilipp» gegeben hatte; sie erinnerten an die Streitkräfte, welche sie später gegen Antiochos, Perseus und Aristonikos geschickt hatten, sowie an ihre Unterstützung für Antonius im Piratenkrieg und an die Hilfe, welche sie Sulla, Lucullus und Pompeius geleistet hatten, außerdem an ihre neuerlichen Verdienste gegenüber den Cäsaren. Der Grund für ihre Belastung war, dass sie jene Gegend bewohnten, die für den Durchmarsch von Generälen und ihren Heeren, zu Land und zur See, besonders günstig lag; das galt auch für den Transport von Nachschub.

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Lit.: W. Henze, De civitatibus liberis, quae fuerunt in provinciis populi Romani, Berlin 1892, 62; Bernhardt, Imperium und Eleutheria 72 f.; E. Grzybek, Roms 35 Bündnis mit Byzanz (Tac. Ann. 12,62), MH 37 (1980), 50–59; Gruen, HWCR 22 Anm. 50; Canali di Rossi, Ambascerie Nr. 148.

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615 Tragalassos – Arykanda – unbekannter Staat

Tacitus’ Angabe, wonach die Byzantier in ihrem Beschwerdevortrag in Rom im J. 53 n. Chr. unter ihren historischen Leistungen für Rom an erster Stelle ihr altes foedus nannten, ist interpretationsbedürftig und nicht unumstritten. Denn die Aussage, dass sie das foedus anlässlich des Krieges gegen den makedonischen König «Pseudophilippus» (Andriskos) erhielten, widerspricht der Angabe des Diodor (xxxii 15.6) aus Polybios, dass die Byzantier den Andriskos sogar aufnahmen und deswegen von Rom bestraft wurden. Außerdem galt für Rom Andriskos nur als Prätendent (hier: ut degeneri), niemals als makedonischer König. Die plausibelste Lösung des Problems ist die Annahme einer falschen Angabe im taciteischen Text, verursacht entweder durch Tacitus selbst, durch die Byzantier oder – eher unwahrscheinlich – durch die spätere Aufnahme eines fehlerhaften Scholions in den Text. Der genannte makedonische König wäre demnach Philipp V. (so Henze und Grzybek, a. a. O.). Dann passt die Reihenfolge der von den Byzantiern angeführten Leistungen – vgl. insbesondere den Ausdruck missas posthac copias, der die chronologische Einordnung der Auflistung deutlich macht. Diese kann aber nur dann korrekt sein, wenn mit dem genannten König Philipp V. gemeint ist. Der Vertrag kam also wahrscheinlich im Rahmen des Zweiten Makedonischen Krieges zustande und bildete die rechtliche Basis für die Beteiligung der Stadt an den folgenden von den byzantischen Gesandten aufgezählten römischen Kriegen. Er war also keine lediglich auf die Dauer des Krieges gegen Philipp beschränkte Kriegsallianz, sondern ein auf langfristige Zusammenarbeit ausgerichteter Bündnisvertrag.

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615 Tragalassos – Arykanda – unbekannter Staat (Bündnis) Ca. 200–189 v. Chr.

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Fragment einer Kalksteinplatte, linker Rand erhalten, sonst rundum abgebrochen; b. 0,25 m, h. 0,24 m. Buchstaben 0,01 m. Fundort: Arykanda. Ed.: IK Arykanda 1; SEG 44, 1148; verbesserter Text von Chr. Schuler, Verträge zwischen kleinen Poleis in hellenistischer Zeit: Die Symmachie zwischen Ary- 30 kanda und Tragalassos, in: V. Cojocaru/Chr. Schuler (Hrsg.), Die Außenbeziehungen pontischer und kleinasiatischer Städte in hellenistischer und römischer Zeit, Stuttgart 2014, 275–303. Lit.: M. Wörrle, Ein Weihaltar aus Kilepe/Yeşilköy, in: F. Blakolmer (Hrsg.), Fremde Zeiten. Festschrift Jürgen Borchardt zum sechzigsten Geburtstag am 25. Februar 35 1996 dargebracht von Kollegen, Schülern und Freunden, Wien 1996, 153–160; SEG 46, 1704; M. Wörrle, Epigraphische Forschungen zur Geschichte Lykiens X: Limyra in seleukidischer Hand, Chiron 41 (2011), 377–416, hier 386 f.

615 Tragalassos – Arykanda – unbekannter Staat

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ Βουλων‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αρου, Δαίδαλο ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .. Καλλικράτου, Οβρο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [ἐπ]ὶ τοῖσδε προσέθεντ[ο Τραγαλασσεῖς καὶ ὁ πο][λ]εμάρχης Ἀρυκανδέων [καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τοῖς ὅρ][κ]οις, ἐφ’ ὧι ὑπάρξει Τραγαλασσε[ῦσι ἀτέλεια πάν][τ]ων καὶ τἆλλα φιλάνθρωπα, ὅσα κ[αὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] συγκεχώρηται νομίζοντες Τραγα[λασσεῖς τὸν αὐ]τὸν φίλον καὶ πολέμιον, ὃν ἂν καὶ Ἀρυκ[ανδεῖς νομίζω]σι· ὑπάρξι δὲ καὶ τοῖς ἐξ αὐτῶν στρα[τευομένοις] ἐν Συρίαι, ἐὰν ἐπανέλθωσιν, τὰ αὐτὰ [φιλάνθρω]πα· ἔστωσαν δὲ πρόξενοι καὶ ἀδελφοὶ κ[αὶ σύμμα]χοι Τραγαλασσεῖς Ἀρυκανδέων καὶ τ[ῶν ὑπ’ αὐ]τοὺς τεταγμένων κωμῶν καὶ τῶ[ν ἄλλων ‒ ‒ca. 8–10‒ ‒] [.2.]σωνται· ἐὰν δέ τισιν συ[μμαχ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΕΝ.2–3. ΙΟΙΝΕΤ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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3 Ende ἐπὶ τοῖς] ed. pr. ‖ 5 [καὶ τῶν βασιλέων? Errington ‖ 5–6 ὅρ]|[κ]οις Wörrle ‖ 7 κ[αὶ ὑπὸ τῶν βασιλέων]? Errington ‖ 10 Schuler, στρα[τιώταις τοῖς ed. pr. 20

Z. 4–15: … Unter diesen Bedingungen sind den Eiden beigetreten die Tragalasser und der polemarches der Arykander sowie … damit den Tragalassern Steuerfreiheit auf alle Dinge sowie die anderen Vergünstigungen zustehen, welche auch … [? dem Hauptvertragspartner] gewährt worden sind, da die Tragalasser denselben als Freund und Feind betrachten wie die Arykander. Auch den von ihnen 25 stammenden Soldaten in Syrien stehen dieselben Vergünstigungen zu, sollten sie zurückkehren. Die Tragalasser sollen proxenoi und Brüder und Verbündete der Arykander sowie der ihnen unterstellten Dörfer und anderer sein … Wenn einem der Bundesgenossen … S. Şahin (zu IK Arykanda 1) verstand diesen Text als eine sympoliteia-Vereinba- 30 rung zwischen Arykanda und Tragalassos, aber Wörrle (a. a. O.) hat gezeigt, dass der erhaltene Text keinerlei Hinweis auf eine sympoliteia enthält. Stattdessen bezeugt er den Beitritt der Tragalasser zu einer schon existierenden symmachia, die Arykanda mit einem dritten Staat abgeschlossen hatte, dessen Name aber nicht erhalten ist. 35 Die Umstände könnten, wie Şahin dargelegt hat, in den Folgen der Übernahme des zuvor zum ptolemaiischen Herrschaftsbereich gehörenden Lykien durch Antiochos III. im J. 197 zu suchen sein (Porphyrios [FgrHist 260] Frg. 46). Arykanda wird explizit erwähnt als damals von Antiochos’ Sohn Mithridates

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616 Achaiischer Bund – Attalos I. und Rhodos

eingenommen (Agatharchides [FgrHist 86] Frg. 16). Die konkreten Vergünstigungen (φιλάνθρωπα), die im Text angesprochen werden und an welchen auch die Tragalasser teilnehmen wollten und nach ihrem Beitritt durften, bestanden wohl aus steuerlichen Erleichterungen gegenüber der ptolemaiischen Zeit, wie die Agatharchides-Stelle für Arykanda angibt, d. h. sie sind eher königliche Maßnahmen, obwohl – worauf Schuler (a. a. O. 289) hinweist – φιλάνθρωπα von Poleis gewährt werden konnten. Die «Soldaten in Syrien» sind entweder ehemalige ptolemaiische Truppen, die nunmehr von Antiochos III. nach Panion übernommen wurden und deswegen, wie ihre Landsleute zuhause, nach der Eroberung Lykiens von dem Seleukidenherrscher gleichbehandelt wurden (so Wörrle und Schuler), oder Lykier, die nach der Eroberung, aber vor diesem Vertrag für Antiochos’ Heer angeworben wurden (Lykier kämpften in der Schlacht bei Magnesia: Liv. xxxviii 40.14; Appian, Syr. 32 (161), und wohl auch früher). Diese Umstände lassen vermuten, dass die dritte Vertragspartei, deren Name verloren ist, kein anderer als König Antiochos III. selbst war, obwohl eine solche Textrekonstruktion technische Probleme bietet und demnach unsicher bleiben muss (Textvorschläge im Apparat). Deswegen argumentiert Schuler (a. a. O. 289–290) für eine dritte Polis und trennt den Text von den Hinweisen der literarischen Überlieferung. Beachtenswert ist die einmalige Formulierung in Z. 4–5, dass neben den Tragalassern (nur) der polemarches der Arykander (zusammen mit einem Vertreter des dritten Staates, der in der Lücke gestanden haben muss) an den Eiden teilnimmt. Auch die Bestimmung in Z. 12, dass wegen des Vertrages die Tragalasser nunmehr nicht nur proxenoi und Bundesgenossen, sondern auch «Brüder» der Arykander zu sein hätten (vgl. Schuler a. a. O. 290–293), ist ungewöhnlich.

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616 Achaiischer Bund – Attalos I. und Rhodos (Vertragserneuerung) Vor 198 v. Chr.

Livius xxxii 23.1–2: ceteri populi Achaeorum, cum sententias perrogarentur, societatem cum 1 Rhodiis praesenti decreto confirmarunt; cum Roma- 30 nis, quia iniussu populi non poterat rata esse, in id tempus, quo Romam mitti legati possent, dilata est. 1

edd.vett. cum Romanis ac Rhodiis B; cum Rhodiis recc.

Die anderen achaiischen Städte bestätigten, als sie nach ihrem Votum gefragt wurden, mit einem sofortigen Beschluss das Bündnis mit den 35 Rhodiern. Ein Bündnis mit den Römern, da es ohne einen Beschluss des römischen Volkes nicht zustande kommen konnte, wurde verschoben, bis Gesandte nach Rom geschickt werden konnten.

617 Rom – Philipp V.

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Lit.: Aymard, Premiers rapports 98; R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1969, 280 f.; Briscoe, Commentary XXXI‒XXXIII, 211 f.; Walbank, HCP III 92. Wenn die allgemein akzeptierte Textemendation korrekt ist – cum Romanis (B) ist auf jeden Fall widersprüchlich und deswegen unmöglich –, dann hatte Attalos I. schon vor den Ereignissen des J. 198 einen Vertrag mit dem achaiischen Bund 5 geschlossen, der wegen des aktuellen Krieges gegen Philipp V. nunmehr bestätigt wurde. Dies ist wohl «das Bündnis mit seinem Vater» (τὴν συμμαχίαν τὴν πατρικήν), das Eumenes II. im J. 187, zehn Jahre nach dem Tod des Attalos, erneuerte (Polyb. xxii 7.8). Ohne die Textemendation wird man mit Aymard, Premiers rapports 374 den ersten Abschluss des achaiischen Vertrags mit Attalos ins J. 10 198 setzen müssen. Der Vertrag war noch im J. 190 in Kraft (Polyb. xxi 3 b). Für Rhodos ist die Livius-Stelle eindeutig: Hier handelte es sich auf jeden Fall um die Erneuerung eines existierenden Vertrages. Anscheinend wegen dieser Bündnisverträge mit Attalos und mit Rhodos und nicht wegen eines förmlichen Vertrages mit Rom, der zu dieser Zeit wegen technischer Schwierigkeiten nicht zustande 15 kommen konnte, nahmen die Achaier am Krieg gegen Philipp teil. Es kann höchstens Absprachen mit den römischen Feldherren gegeben haben. Genaue Vertragsbedingungen sind nicht bekannt, gegenseitige militärische Hilfeleistung dürfte aber den wesentlichen Aspekt dargestellt haben (vgl. Polyb. xxi 3 b).

617 Rom – Philipp V. (Friedensvertrag)

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198–196 v. Chr.

Ι Konferenz von Nikaia: Herbst 198 1. Livius xxxii 32.5; 9: mora, cur non extemplo oppugnaretur, ea fuit, quod caduceator ab rege venerat locum ac tempus petens colloquio … (9) in sinu Maliaco 25 prope Nicaeam litus elegere. eo rex ab Demetriade cum quinque lembis et una nave rostrata venit. Eine Verzögerung des unmittelbaren Angriffs trat ein, weil ein Emissär vom König mit der Bitte um Ort und Zeit für ein Gespräch gekommen war. … (9) Sie wählten den Strand am Malischen Golf in der Nähe von Nikaia. Dorthin kam der 30 König mit fünf kleineren Booten und einem Kriegsschiff. 2. Polybios xviii 1.13–2.6: κελεύειν γὰρ αὐτὸν ἐκ μὲν τῆς Ἑλλάδος ἁπάσης ἐκχωρεῖν, ἀποδόντα τοὺς αἰχμαλώτους καὶ τοὺς αὐτομόλους ἑκάστοις οὓς ἔχει, (14) τοὺς δὲ κατὰ τὴν Ἰλλυρίδα τόπους παραδοῦναι Ῥωμαίοις, ὧν γέγονε κύριος μετὰ τὰς ἐν Ἠπείρῳ διαλύσεις· ὁμοίως δὲ καὶ Πτολεμαίῳ τὰς πόλεις ἀποκαταστῆσαι 35 πάσας, ἃς παρῄρηται μετὰ τὸν Πτολεμαίου τοῦ Φιλοπάτορος θάνατον. (2.1) ταῦτα δ’ εἰπὼν ὁ Τίτος αὐτὸς μὲν ἐπέσχε, πρὸς δὲ τοὺς ἄλλους ἐπιστραφεὶς ἐκέλευε

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617 Rom – Philipp V.

λέγειν ἅπερ ἑκάστοις αὐτῶν οἱ πέμψαντες εἴησαν ἐντεταλμένοι. (2) πρῶτος δὲ Διονυσόδωρος ὁ παρ’ Ἀττάλου μεταλαβὼν τὸν λόγον τάς τε ναῦς ἔφη δεῖν αὐτὸν ἀποδοῦναι τὰς τοῦ βασιλέως τὰς γενομένας αἰχμαλώτους ἐν τῇ περὶ Χίον ναυμαχίᾳ καὶ τοὺς ἅμα ταύταις ἄνδρας, ἀποκαταστῆσαι δὲ καὶ τὸ τῆς Ἀφροδίτης ἱερὸν ἀκέραιον καὶ τὸ Νικηφόριον, ἃ κατέφθειρε. (3) μετὰ δὲ τοῦτον ὁ τῶν Ῥοδίων ναύαρχος Ἀκεσίμβροτος τῆς μὲν Περαίας ἐκέλευεν ἐκχωρεῖν τὸν Φίλιππον, ἧς αὐτῶν παρῄρηται, τὰς δὲ φρουρὰς ἐξάγειν ἐξ Ἰασοῦ καὶ Βαργυλίων καὶ τῆς Εὐρωμέων πόλεως, (4) ἀποκαταστῆσαι δὲ καὶ Περινθίους εἰς τὴν Βυζαντίων συμπολιτείαν, παραχωρεῖν δὲ καὶ Σηστοῦ καὶ Ἀβύδου καὶ τῶν ἐμπορίων καὶ λιμένων τῶν κατὰ τὴν Ἀσίαν ἁπάντων. (5) ἐπὶ δὲ τοῖς Ῥοδίοις Ἀχαιοὶ Κόρινθον ἀπῄτουν καὶ τὴν τῶν Ἀργείων πόλιν ἀβλαβῆ. (6) μετὰ δὲ τούτους Αἰτωλοὶ πρῶτον μὲν τῆς Ἑλλάδος ἁπάσης ἐκέλευον ἐξίστασθαι, καθάπερ καὶ Ῥωμαῖοι, δεύτερον αὑτοῖς ἀποκαθιστάναι τὰς πόλεις ἀβλαβεῖς τὰς πρότερον μετασχούσας τῆς τῶν Αἰτωλῶν συμπολιτείας.  Er [sc. Flamininus] verlangte, dass Philipp ganz Griechenland räume sowie die Gefangenen und Überläufer, die er festhielt, an ihre jeweiligen Staaten zurückgebe; (14) die Gegenden in Illyrien, derer er sich nach dem Frieden in Epeiros bemächtigt hatte, solle er den Römern übergeben und gleichermaßen Ptolemaios alle Städte zurückgeben, die er nach dem Tode des Ptolemaios Philopator eingenommen hatte. (2.1) Nach der Nennung dieser Bedingungen beeendete er seine Rede, wandte sich an die anderen Delegierten und forderte sie auf zu erläutern, was diejenigen, die sie beauftragt und entsandt hatten, forderten. (2) Als Erster sprach Dionysodoros, der Vertreter des Attalos. Er forderte die Rückgabe jener Schiffe des Königs sowie deren Besatzungen, die Philipp während der Schlacht bei Chios erbeutet hatte; außerdem solle er den Tempel der Aphrodite und das Nikephorion, die er zerstört hatte, wiederherstellen. (3) Nach ihm sprach der rhodische Admiral Akesimbrotos. Er verlangte von Philipp die Räumung der Peraia, die er von ihnen eingenommen hatte, sowie den Abzug seiner Besatzungen aus Iasos, Bargylia und der Stadt der Euromaier; (4) die Perinthier solle er in ihren Bürgerrechtsverband mit den Byzantiern zurückversetzen sowie Sestos, Abydos und alle Handelsplätze und Häfen in Asia räumen. (5) Auf die Rhodier folgten die Achaier, die Korinth und Argos unversehrt zurückforderten. (6) Nach den Achaiern verlangten die Aitoler als Erstes, wie die Römer es getan, dass er sich aus ganz Griechenland zurückziehe, und zweitens, dass er ihnen jene Städte, die früher Mitglieder des aitolischen Bundes gewesen waren, unversehrt zurückgebe.

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Vgl. Livius xxxii 33.3–8: deducenda ex omnibus Graeciae civitatibus regi praesidia esse, captivos et transfugas sociis populi Romani reddendos, restituenda Romanis ea Illyrici loca, quae post pacem in Epiro factam occupasset, (4) Ptolomaeo Aegypti regi reddendas urbes, quas post Philopatoris Ptolomaei mortem occupavisset. suas populique Romani condiciones 40 has esse; ceterum et socium audiri postulata verum esse. (5) Attali regis legatus naves cap-

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tivosque, quae ad Chium navali proelio capta essent, et Nicephorium Venerisque templum, quae spoliasset evastassetque, pro incorruptis restitui; (6) Rhodii Peraeam – regio est continentis adversus insulam, vetustae eorum dicionis – repetebant postulabantque praesidia deduci ab Iaso et a Bargyliis et Euromensium urbe et in Hellesponto Sesto atque Abydo, (7) et Perinthum Byzantiis in antiqui formulam iuris restitui, et liberari omnia Asiae emporia portusque. (8) Achaei Corinthum et Argos repetebant. praetor Aetolorum Phaeneas cum eadem fere, quae Romani, ut Graecia decederetur, postulasset, redderenturque Aetolis urbes, quae quondam iuris ac dicionis eorum fuissent … Aus allen griechischen Städten müsse der König seine Besatzungen abziehen; Gefangene und Überläufer seien den Bundesgenossen des römischen Volkes zurückzugeben; den Römern seien jene Gegenden des Illyricum, welche er nach dem Frieden, der in Epeiros geschlossen woren war, erobert hatte, wiederzugeben; (4) Ptolemaios, dem König Ägyptens, seien jene Städte, die er nach dem Tode des Ptolemaios Philopator erobert hatte, zurückzugeben. Dies seien seine Bedingungen und die des römischen Volkes. Und es gehöre sich auch, dass die Forderungen der Bundesgenossen gehört werden. (5) Der Vertreter des Königs Attalos verlangte die Rückgabe der Schiffe und der Gefangenen, die bei der Seeschlacht von Chios erbeutet worden waren, außerdem noch, dass das Nikephorion und der Aphroditetempel, die er ausgeraubt und zerstört hatte, wiederhergestellt werden. (6) Die Rhodier forderten die Rückgabe der Peraia – dies ist Teil des Festlandes gegenüber der Insel, ein alter Besitz der Rhodier – und sie verlangten, seine Besatzungen seien aus Iasos, Bargylia und der Stadt der Euromaier sowie am Hellespont aus Sestos und Abydos abzuziehen; (7) Perinthos sei für die Byzantier in den alten Rechtsstatus wiedereinzusetzen und alle Handelsplätze und Häfen in Asia zu befreien. (8) Die Achaier forderten die Rückgabe von Korinth und Argos, und der aitolische strategos Phaineas fügte hinzu, obwohl er fast dasselbe verlangte wie die Römer, nämlich dass er sich aus Griechenland zurückziehe, dass den Aitolern jene Städte, die einmal ihnen gehört hatten, zurückzugeben seien …

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3. Polybios xviii 6.3–4 (Rede Philipps): οὐ μὴν ἀλλὰ σοῦ κελεύοντος Ῥοδίοις μὲν ἀποδίδωμι τὴν Περαίαν, Ἀττάλῳ δὲ τὰς ναῦς καὶ τοὺς ἄνδρας τοὺς διασῳζομένους. (4) τὴν δὲ τοῦ Νικηφορίου καταφθορὰν καὶ τοῦ τῆς Ἀφροδίτης τεμένους ἄλλως μὲν οὐκ εἰμὶ δυνατὸς ἀποκαταστῆσαι, φυτὰ δὲ καὶ κηπουροὺς πέμψω τοὺς 30 φροντιοῦντας θεραπείας τοῦ τόπου καὶ τῆς αὐξήσεως τῶν ἐκκοπέντων δένδρων. «Dennoch gebe ich, weil Du es verlangst, den Rhodiern die Peraia zurück sowie Attalos die Schiffe und die Männer, die noch leben. (4) Die Zerstörung des Nikephorion und des Tempelbezirks der Aphrodite kann ich allerdings nicht rückgängig machen, ich werde aber Pflanzen und Gärtner schicken, die sich um die Pflege 35 des Ortes sowie um Ersatz für die gefällten Bäume kümmern werden.» Vgl. Livius xxxii 34.8–9 (Rede Philipps): … Romanorum autem honoris causa Peraean Rhodiis et naves Attalo cum captivis, qui comparebunt, restituam. nam quod ad Nicephorium Venerisque templi restitutionem attinet, quid restitui ea postulantibus respondeam, nisi, quo uno modo silvae lucique caesi restitui possunt, curam impensamque sationis me 40 praestaturum … «Aus Respekt vor den Römern werde ich den Rhodiern die Peraia und Attalos die Schiffe zusammen mit den Gefangenen, die noch da sein sollten, zurückgeben. Nun, was das Nikephorion und die Wiederherstellung des Tempels der Aphrodite angeht, was soll

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ich denjenigen erwidern, die die Wiederherstellung verlangen, außer dass – und nur so können Wälder und Haine wiederhergestellt werden – ich die Fürsorge und die Kosten für eine Neubepflanzung übernehme?»

4. Polybios xviii 8.8–10: ἔφη δ’ οὖν ὁ Τίτος μετὰ τὸ χωρισθῆναι τὸν Φίλιππον, διασαφῶν τοῖς ἄλλοις τὰ παρὰ τοῦ βασιλέως, (9) Αἰτωλοῖς μὲν ἀποδοῦναι Φάρ- 5 σαλον καὶ Λάρισαν, Θήβας δ’ οὐκ ἀποδιδόναι, Ῥοδίοις δὲ τῆς μὲν Περαίας παραχωρεῖν, Ἰασοῦ δὲ καὶ Βαργυλίων οὐκ ἐκχωρεῖν· Ἀχαιοῖς δὲ παραδιδόναι τὸν Κόρινθον καὶ τὴν τῶν Ἀργείων πόλιν. (10) Ῥωμαίοις δὲ τὰ κατὰ τὴν Ἰλλυρίδα φάναι παραδώσειν καὶ τοὺς αἰχμαλώτους πάντας, Ἀττάλῳ δὲ τάς τε ναῦς ἀπο10 καταστήσειν καὶ τῶν ἀνδρῶν τῶν ἐν ταῖς ναυμαχίαις ἁλόντων ὅσοι περίεισι. Nachdem sie auseinandergegangen waren, erklärte Flamininus den anderen das Angebot des Königs. Er sagte, Philipp sei bereit, (9) den Aitolern Pharsalos und Larisa, nicht aber Theben zurückzugeben; zugunsten der Rhodier würde er die Peraia räumen, aber nicht Iasos und Bargylia; den Achaiern würde er Korinth und Argos zurückgeben. (10) Den Römern würde er die illyrischen Territorien 15 sowie alle Kriegsgefangenen übergeben, Attalos würde er seine Schiffe sowie die Männer, die er in den Seeschlachten gefangengenommen hatte, soweit sie noch lebten, zurückgeben. Vgl. Livius xxxii 35.9–11: Quinctius haec rettulit ad socios: Romanis eum cedere tota Illyrici ora, perfugas remittere ac si qui sint captivi; (10) Attalo naves et cum iis captos nava- 20 lis socios, Rhodiis regionem, quam Peraean vocant, reddere, Iaso et Bargyliis non cessurum; (11) Aetolis Pharsalum Larisamque reddere, Thebas non reddere; Achaeis non Argis modo sed etiam Corintho cessurum. Flamininus berichtete folgendermaßen an die Bundesgenossen über Philipps Angebot: Er sei bereit, die ganze Küste des Illyricum zugunsten der Römer zu räumen und Überläu- 25 fer sowie eventuelle Kriegsgefangene zurückzuschicken; (10) an Attalos gebe er die Schiffe und die mit ihnen gefangengenommenen bundesgenössischen Mannschaften, den Rhodiern die Gegend, die sie Peraia nennen, zurück, doch von Iasos und Bargylia werde er sich nicht zurückziehen; (11) den Aitolern gebe er Pharsalos und Larisa zurück, Theben aber nicht; zugunsten der Achaier werde er sich nicht nur von Argos, sondern auch von 30 Korinth zurückziehen.

5. Polybios xviii 10.1–2; 4–5: ταχὺ δὲ συγκαταθεμένων ἁπάντων διὰ τὸ θεωρεῖν τὸν Τίτον οὐκ ἀλλότριον ὄντα τῆς ἐπὶ τὴν σύγκλητον ἀναφορᾶς, (2) ἔδοξε συγχωρεῖν τῷ Φιλίππῳ πρεσβεύειν εἰς τὴν Ῥώμην, ὁμοίως δὲ καὶ παρ’ αὑτῶν πέμπειν ἑκάστους πρεσβευτὰς τοὺς διαλεχθησομένους τῇ συγκλήτῳ καὶ κατηγορήσοντας 35 τοῦ Φιλίππου. … (4) δοὺς γὰρ ἀνοχὰς διμήνους αὐτῷ τὴν μὲν πρεσβείαν τὴν εἰς τὴν Ῥώμην ἐν τούτῳ τῷ χρόνῳ συντελεῖν ἐπέταξε, τὰς δὲ φρουρὰς ἐξάγειν παραχρῆμα τὰς ἐκ τῆς Φωκίδος καὶ Λοκρίδος ἐκέλευσε. Alle stimmten schnell zu, als sie sahen, dass Flamininus nicht abgeneigt war, die Angelegenheit an den Senat zu verweisen, (2) und sie entschieden sich, Phil- 40 ipp zu gestatten, Gesandte nach Rom zu schicken, aber auch dass jeder von ihnen

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eigene Gesandte schicken würde, um ihre Gesichtspunkte dem Senat vorzutragen und Philipp dort anzuklagen. … (4) Flamininus gewährte Philipp einen zweimonatigen Waffenstillstand und ordnete an, dass er innerhalb dieses Zeitraumes seine Gesandtschaft nach Rom abzuschließen hatte, und er verlangte außerdem, dass er seine Besatzungen sofort aus Phokis und Lokris abziehe. 5 Vgl. Livius xxxii 36.8–9: in hanc sententiam et ceteri sociorum principes concesserunt; indutiisque datis in duos menses, et ipsos mittere singulos legatos ad senatum edocendum, ne fraude regis caperetur, placuit. (9) additum indutiarum pacto, ut regia praesidia Phocide ac Locride extemplo deducerentur. Auch die anderen Führer der Bundesgenossen schlossen sich dieser Meinung an. Ein 10 Waffenstillstand für zwei Monate wurde gewährt, und es wurde vereinbart, dass sie selbst je einen Gesandten schicken sollten, um den Senat zu informieren, damit die Senatoren nicht von Philipps Verdrehungen der Wahrheit eingenommen würden. (9) Zur Waffenstillstandsvereinbarung wurde hinzugefügt, dass die königlichen Besatzungen von Phokis 15 und Lokris sofort abgezogen werden sollten. Justinus xxx 3.8–10: dehinc cum expositae condiciones pacis a Romanis essent, repetere sua et Attalus et Rhodii et Achaei et Aetoli coepere. (9) contra Philippus adduci se posse, ut Romanis pareat, concedebat. … (10) ad postremum tamen petente eo indutiae duorum mensium datae, ut pax, quae in Macedonia non conveniebat, Romae a senatu peteretur. Daraufhin, als die Friedensbedingungen von den Römern erläutert worden waren, fin- 20 gen Attalos, die Rhodier, die Aitoler und die Achaier an, ihre Forderungen zu stellen. (9) Philipp räumte ein, er könne dazu gebracht werden, den Römern nachzugeben. … (10) Letztendlich wurde auf seine Bitte hin ein Waffenstillstand von zwei Monaten gewährt, damit der Frieden, der in Makedonien nicht zustande gekommen war, vom Senat erbeten 25 werden konnte. Appian, Makedonike 8: Φλαμινῖνος αὖθις συνῆλθεν ἐς λόγους Φιλίππῳ κατὰ τὸν Μηλιέα κόλπον, ἔνθα κατηγορούντων τοῦ Φιλίππου Ῥοδίων καὶ Αἰτωλῶν καὶ Ἀμυνάνδρου τοῦ Ἀθαμᾶνος ἐκέλευσε Φίλιππον ἐξάγειν τὰς φρουρὰς ἐκ Φωκίδος καὶ πρέσβεις ἐς Ῥώμην ἀμφοτέρους ἀποστεῖλαι. Flamininus kam wieder mit Philipp für Gespräche am Malischen Golf zusammen. Als 30 die Rhodier und Attalos und Amynander, der Athamane, Philipp dort anklagten, befahl er, dass Philipp seine Besatzungen aus Phokis abziehe und dass beide Parteien Gesandte nach Rom schickten. Plutarch, Flamininus 5.6: ἐπεὶ δὲ καὶ Φιλίππῳ δοκοῦντι συμβατικῶς ἔχειν εἰς ταὐτὸν ἐλθὼν προὔτεινεν εἰρήνην καὶ φιλίαν ἐπὶ τῷ τοὺς Ἕλληνας αὐτονόμους ἐᾶν καὶ τὰς φρου- 35 ρὰς ἀπαλλάττειν. ὁ δὲ οὐκ ἐδέξατο. Als Philipp den Eindruck machte, verhandlungsbereit zu sein, ging er [sc. Flamininus] zu ihm und bot Frieden und Freundschaft an unter der Bedingung, dass er die Griechen selbstständig sein ließe und seine Besatzungen abziehe. Er lehnte aber ab. Zonaras ix 16: εἶτα δείσας ὁ Φίλιππος μὴ πολλαὶ πόλεις ἁλῶσιν. ὑπὲρ εἰρήνης πρὸς τὸν 40 ὕπατον ἐπεκηρυκεύσατο. καὶ ὃς ἐδέξατο τοὺς λόγους αὐτοῦ, καὶ συνῆλθον αὐτοὶ καὶ οἱ σύμμαχοι, ἐπράχθη δ’ οὐδὲν ἢ ὅτι πρέσβεις ἐς Ῥώμην πέμψαι τῷ Φιλίππῳ ἐπετράπη.

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Dann fürchtete Philipp, dass viele Städte eingenommen würden, und schickte einen Herold an den Konsul wegen des Friedens. Er akzeptierte das Gesprächsangebot, und sie und die Bundesgenossen trafen zusammen. Es wurde aber nichts vereinbart, außer dass er Philipp auftrug, Gesandte nach Rom zu schicken.

II Rom: Winter 198/197 1. Polybios xviii 11.3–4; 9; 12–12.1: τὰ μὲν οὖν ἄλλα παραπλήσια τοῖς καὶ πρὸς αὐτὸν τὸν βασιλέα πρότερον εἰρημένοις ἦν· (4) τοῦτο δ’ ἐπιμελῶς ἐντίκτειν ἐπειρῶντο τῇ συγκλήτῳ πάντες, διότι τῆς Χαλκίδος καὶ τοῦ Κορίνθου καὶ τῆς Δημητριάδος ὑπὸ τῷ Μακεδόνι ταττομένων οὐχ οἷόν τε τοὺς Ἕλληνας ἔννοιαν λαβεῖν ἐλευθερίας. … (9) διόπερ ἠξίουν τὴν σύγκλητον ἢ τούτων τῶν πόλεων ἀναγκάσαι τὸν Φίλιππον ἐκχωρεῖν ἢ μένειν ἐπὶ τῶν ὑποκειμένων καὶ πολεμεῖν ἐρρωμένως πρὸς αὐτόν. … (12) οἱ μὲν οὖν παρὰ τῶν Ἑλλήνων πρέσβεις ταῦτα καὶ τούτοις παραπλήσια διελέχθησαν, οἱ δὲ παρὰ τοῦ Φιλίππου παρεσκευάσαντο μὲν ὡς ἐπὶ πλεῖον ποιησόμενοι τοὺς λόγους, ἐν ἀρχαῖς δ’ εὐθέως ἐκωλύθησαν· (13) ἐρωτηθέντες γὰρ εἰ παραχωροῦσι Χαλκίδος καὶ Κορίνθου καὶ Δημητριάδος, ἀπεῖπαν μηδεμίαν ἔχειν περὶ τούτων ἐντολήν. (14) oὗτοι μὲν οὖν ἐπιτμηθέντες οὕτως κατέπαυσαν τὸν λόγον. (12.1) ἡ δὲ σύγκλητος … τὸν δὲ πρὸς τὸν Φίλιππον πόλεμον ἐψηφίσατο κατάμονον εἶναι, δοῦσα τῷ Τίτῳ τὴν ἐπιτροπὴν ὑπὲρ τῶν Ἑλληνικῶν. Im Allgemeinen entsprachen ihre Ausführungen denjenigen, die sie gegenüber dem König selbst gemacht hatten, (4) aber alle versuchten dem Senat insbesondere dies klarzumachen, dass, solange Chalkis und Korinth und Demetrias unter der makedonischen Herrschaft standen, die Griechen keinen Gedanken an Freiheit hegen konnten. … (9) Deswegen forderten sie, dass der Senat Philipp dazu zwinge, diese Städte zu räumen oder es beim status quo zu lassen und ihn mit aller Kraft zu bekämpfen. … (12) Die griechischen Gesandten machten also diese und ähnliche Ausführungen, und Philipps Gesandte hatten sich darauf vorbereitet, eine ausführliche Antwort zu geben, wurden aber gleich am Anfang daran gehindert. Gefragt, ob sie Chalkis, Korinth und Demetrias aufgeben würden, antworteten sie, sie hätten keine diesbezüglichen Instruktionen. So unterbrochen, hörten sie auf zu reden. (12.1) Der Senat … beschloss, den Krieg gegen Philipp fortzusetzen und übertrug Flamininus die Zuständigkeit für griechische Angelegenheiten.

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Vgl. Livius xxxii 37.1–5: ut ventum Romam est, prius sociorum legati quam regis auditi sunt. cetera eorum oratio conviciis regis consumpta est; (2) moverunt maxime senatum 35 demonstrando maris terrarumque regionis eius situm, ut omnibus appararet, (3) si Demetriadem in Thessalia, Chalcidem in Euboea, Corinthum in Achaia rex teneret, non posse liberam Graeciam esse … . (5) legati deinde regis intromissi; quibus longiorem exorsis orationem brevis interrogatio, cessurusne iis tribus urbibus esset, sermonem incidit, cum mandati sibi de iis nominatim negarent quicquam. sic infecta pace regii dimissi; Quinctio liberum 40 arbitrium pacis ac belli permissum.

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Als sie nach Rom kamen, wurden die Gesandten der Bundesgenossen vor jenen des Königs gehört. Ein großer Teil ihrer Reden erschöpfte sich in Beschwerden gegen den König. (2) Sie beeinflussten den Senat vor allem durch ihre Ausführungen über die geographische Lage des Meeres und des Landes jener Gegend, sodass allen deutlich wurde, dass, solange der König (die Städte) Demetrias in Thessalien, Chalkis auf Euboia sowie 5 Korinth in Achaia hielt, Griechenland nicht frei sein konnte … . (5) Die Gesandten des Königs wurden daraufhin hereingeführt. Als sie gerade zu langen Ausführungen ansetzten, schnitt ihnen eine kurze Frage – ob Philipp bereit sei, sich von diesen drei Städten zurückzuziehen – ihren Redefluss ab, da sie behaupteten, darüber keinerlei spezifische Instruktionen zu haben. Die königlichen Gesandten wurden daraufhin entlassen, Frieden 10 war nicht zustande gekommen. Flamininus wurde volle Entscheidungsfreiheit bezüglich Frieden und Krieg gewährt. Appian, Makedonike 8.2–3: γενομένων δὲ τούτων οἱ μὲν Ἕλληνες ἐν τῇ βουλῇ τῇ Ῥωμαίων ἠξίουν τὸν Φίλιππον ἐξαγαγεῖν ἐκ τῆς Ἑλλάδος τὰς τρεῖς φρουράς … τὴν μὲν ἐν Χαλκίδι Βοιωτοῖς καὶ Εὐβοεῦσι καὶ Λοκροῖς ἐπικειμένην, τὴν δὲ ἐν Κορίνθῳ καθάπερ 15 [ἐν] πύλαις τὴν Πελοπόννησον ἀποκλείουσαν καὶ τρίτην ἐν Δημητριάδι τὴν Αἰτωλοῖς καὶ Μάγνησιν ἐφεδρεύουσαν. (3) ἡ δὲ βουλὴ τοὺς Φιλίππου πρέσβεις ἤρετο, τί φρονοίη περὶ τῶνδε φρουρῶν ὁ βασιλεύς, ἀποκριναμένων δὲ ἀγνοεῖν, Φλαμινῖνον ἔφη κρινεῖν καὶ πράξειν, ὅ τι ἂν δίκαιον ἡγῆται. οὕτω μὲν οἱ πρέσβεις ἐκ Ῥώμης ἐπανῄεσαν, Φλαμινῖνος 20 δὲ καὶ Φίλιππος ἐς οὐδὲν συμβαίνοντες ἀλλήλοις αὖθις ἐς πόλεμον καθίσταντο. Unter diesen Umständen forderten die Griechen im römischen Senat, dass Philipp seine drei Besatzungen von Griechenland abziehe, nämlich jene in Chalkis, welche die Boioter, die Euboier sowie die Lokrer bedrückte, jene in Korinth, welche die Peloponnes wie mit einem Tor abschloss, die dritte in Demetrias, welche Aitoler und Magnesier bedrohte. (3) Der Senat fragte die Gesandten Philipps, was der König im Hinblick auf diese Besatzun- 25 gen vorhatte. Als sie antworteten, sie wüssten es nicht, erklärte der Senat, Flamininus solle entscheiden und tun, was er für richtig hielt. So kehrten die Gesandten aus Rom zurück, und Flamininus und Philipp, da sie keine Vereinbarung getroffen hatten, standen einander wieder im Krieg gegenüber.

III Verhandlungen nach der Schlacht von Kynoskephalai: Sommer 196 30 1. Polybios xviii 34.4–5: τοιαύτης δ’ οὔσης δυσχρηστίας ἐν ἀμφοτέροις, ἧκον πρεσβευταὶ μετά τινας ἡμέρας παρὰ τοῦ Φιλίππου Δημοσθένης καὶ Κυκλιάδας καὶ Λιμναῖος. (5) πρὸς οὓς κοινολογηθεὶς ὁ Τίτος ἐπὶ πλεῖον μετὰ τῶν χιλιάρχων πεντεκαιδεχημέρους ἀνοχὰς ἐποιήσατο παραχρῆμα, συνετάξατο δὲ καὶ συμπο35 ρεύεσθαι τῷ Φιλίππῳ κοινολογησόμενος ὑπὲρ τῶν καθεστώτων ἐν ταύταις. Während diese gespannten Verhältnisse zwischen den beiden [sc. Flamininus und den Aitolern] herrschten, kamen nach einigen Tagen Gesandte von Philipp: es waren Demosthenes, Kykliadas und Limnaios. (5) Flamininus verhandelte mit ihnen für längere Zeit in der Anwesenheit der Militärtribunen und gewährte sofort einen Waffenstillstand von fünfzehn Tagen. Er vereinbarte außerdem, dass 40 er innerhalb dieser Zeit zu Philipp fahren würde, um über die Gesamtsituation zu verhandeln.

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Vgl. Appian, Makedonike 9.1: ἡττηθεὶς πάλιν ὁ Φίλιππος περὶ συμβάσεων ἐπεκηρυκεύετο πρὸς Φλαμινῖνον. ὃ δ’ αὖθις αὐτῷ συνελθεῖν ἐς λόγους συνεχώρει … Als Philipp wieder geschlagen worden war, schickte er Unterhändler wegen eines Vertrages zu Flamininus. Er stimmte zu, wieder mit ihm zu verhandeln …

2. Polybios xviii 36.1: ὁ δὲ Τίτος ταξάμενος ἡμέραν πρὸς τὸν Φίλιππον τοῖς 5 μὲν συμμάχοις ἔγραψε παραχρῆμα, διασαφῶν πότε δεήσει παρεῖναι πρὸς τὸν σύλλογον, αὐτὸς δὲ μετά τινας ἡμέρας ἧκε πρὸς τὴν εἰσβολὴν τῶν Τεμπῶν εἰς τὸν ταχθέντα χρόνον. Nachdem Flamininus einen Tag für Philipp festgelegt hatte, schrieb er an die Bundesgenossen und erklärte ihnen, wann sie zum Treffen zu erscheinen hatten. Er 10 selbst kam nach einigen Tagen zur vereinbarten Zeit zum Eingang des Tempetales. Vgl. Livius xxxiii 12.1: indutiae quindecim dierum datae hosti erant et cum ipso rege constitutum conloquium; cuius priusquam tempus veniret, in consilium advocavit socios; rettulit, quas leges pacis placeret dici. Ein Waffenstillstand von fünfzehn Tagen wurde dem Feind gewährt und Verhandlun- 15 gen mit dem König selbst wurden vereinbart. Bevor die festgelegte Zeit kam, rief er die Bundesgenossen zur Beratung zusammen. Er sagt ihnen, es sei zu erörtern, welche Friedensbedingungen ihnen gefallen würden. Appian, Makedonike 9.1: … συνθέμενος δὲ χωρίον, οἷ τὸν Φίλιππον ἐπελθεῖν ἔδει, τοὺς 20 συμμάχους ἐκέλευε γνώμην προαποφήνασθαι κατὰ πόλεις … Nachdem er den Ort vereinbart hatte, wohin Philipp kommen solle, forderte er die Bundesgenossen auf, ihre Meinungen, nach Städten geordnet, vorab zu äußern.

3a. Polybios xviii 37.4: καὶ μὴν οὐδ’ αὐτὸς οὐδέποτε ταύτην ἐσχηκέναι τὴν αἵρεσιν, ὅτι δεῖ πολεμεῖν πρὸς τὸν Φίλιππον ἀδιαλύτως· ἀλλ’ εἴπερ ἐβουλήθη ποιεῖν τὰ παρακαλούμενα πρὸ τῆς μάχης, ἑτοίμως ἂν διαλελύσθαι πρὸς αὐτόν. 25 Er selbst hatte niemals die Politik vertreten, man müsse Philipp unerbittlich bekriegen. Wenn Philipp willens gewesen wäre, die vor der Schlacht gestellten Forderungen zu erfüllen, wäre er bereit gewesen, mit ihm einen Friedensvertrag zu schließen. 3b. ibd. 8–10 (Rede des Flamininus): ἀλλὰ μὴν καὶ τοῖς Ἕλλησι ταπεινωθῆναι 30 μὲν ἐπὶ πολὺ συμφέρει τὴν Μακεδόνων ἀρχήν, ἀρθῆναί γε μὴν οὐδαμῶς. (9) τάχα γὰρ αὐτοὺς πεῖραν λήψεσθαι τῆς Θρᾳκῶν καὶ Γαλατῶν παρανομίας· τοῦτο γὰρ ἤδη καὶ πλεονάκις γεγονέναι. (10) καθόλου δ’ αὐτὸς μὲν ἔφη καὶ τοὺς παρόντας Ῥωμαίων κρίνειν, ἐὰν Φίλιππος ὑπομένῃ πάντα ποιεῖν τὰ πρότερον ὑπὸ τῶν συμμάχων ἐπιταττόμενα, διδόναι τὴν εἰρήνην αὐτῷ, προσλαβόντας καὶ τὴν τῆς 35 συγκλήτου γνώμην· «Es ist zwar im Interesse der Griechen, dass der Herrschaftsbereich der Makedonen weitgehend geschmälert, aber nicht, dass er aufgehoben wird.» (9) Sonst würden sie nämlich bald die Verbrechen der Thraker und der Galater erleben,

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denn dies sei schon vielmals geschehen. (10) Insgesamt, sagte er, er und die anwesenden Römer seien der Meinung, dass, wenn Philipp versprechen sollte, alle Forderungen, die schon vorher von den Bundesgenossen erhoben worden waren, zu erfüllen, man ihm den Frieden gewähren solle, unter Berücksichtigung der 5 Meinung des Senates. Vgl. Livius xxxiii 12.8–11: cum Philippo quotiens ventum in conloqium? nec umquam, ut cederet regno, actum esse. an, quia victus proelio foret, inexpiabile bellum factum? (9) cum armato hoste infestis animis concurri debere; adversus victos mitissimum quemque animum maximum habere. (10) libertati Graeciae videri graves Macedonum reges; si regnum gensque tollatur, Thracas, Illyrios, Gallos deinde, gentes feras et indomitas, in Macedoniam se et in 10 Graeciam effusuros. (11) ne proxima quaeque amoliendo maioribus gravioribusque aditum ad se facerent. Wie oft habe es Gespräche mit Philipp gegeben? Kein einziges Mal sei es darum gegangen, ihn abzusetzen. Sei deswegen, weil er in der Schlacht geschlagen worden sei, der Krieg unversöhnlich geworden? (9) Einem bewaffneten Feind müsse man zwar mit 15 kampfbereitem Geist begegnen, doch gegenüber dem Besiegten sei das Wichtigste, einen versöhnlichen Geist zu haben. (10) Die Könige der Makedonen waren für die Freiheit der Griechen offensichtlich bedrohlich; wenn aber das Königreich und das Volk aufgehoben würden, dann würden Thraker, Illyrer und Galater, wilde und ungezähmte Völker, nach Makedonien und nach Griechenland hineinströmen. (11) Wenn man eine nähere 20 Gefahr beseitige, solle man nicht den Zugang für größere und schwerwiegendere Gefahren schaffen. Appian, Makedonike 9.2 (Rede des Flamininus): ὅθεν ἐγὼ δοκιμάζω τὴν μὲν ἀρχὴν ἐᾶν τῶν Μακεδόνων προπολεμεῖν ὑμῶν πρὸς τοὺς βαρβάρους … «Deswegen bin ich der Meinung, man solle dem Reich der Makedonen erlauben, Euch 25 als Vorkämpfer gegen die Barbaren zu dienen.»

4. Polybios xviii 38.1–2: τῇ δ’ ὑστεραίᾳ παραγενομένου τοῦ βασιλέως, καὶ τῇ τρίτῃ πάντων εἰς τὸν σύλλογον ἁθροισθέντων, εἰσελθὼν ὁ Φίλιππος εὐστόχως καὶ συνετῶς ὑπετέμετο τὰς πάντων ὁρμάς· (2) ἔφη γὰρ τὰ μὲν πρότερον ὑπὸ Ῥωμαίων καὶ τῶν συμμάχων ἐπιταττόμενα πάντα συγχωρεῖν καὶ ποιήσειν, περὶ 30 τῶν λοιπῶν διδόναι τῇ συγκλήτῳ τὴν ἐπιτροπήν. Am nächsten Tag erschien der König und am übernächsten versammelten sich alle zur Konferenz. Philipp trat so geschickt und vernünftig auf, dass er den extremen Forderungen aller den Boden entzog. (2) Denn er sagte, er akzeptiere alle früher von den Römern und ihren Bundesgenossen erhobenen Forderungen und 35 werde sie erfüllen; in Bezug auf die restlichen Streitpunkte überlasse er dem Senat die Entscheidung. Vgl. Livius xxxiii 13.3–4: ibi Philippus perquam prudenter iis sine quibus pax impetrari non poterat sua potius voluntate omissis quam altercando extorquerentur, quae priore conloquio aut imperata a Romanis aut postulata ab sociis essent, omnia se concedere, de ceteris 40 senatui permissurum dixit.

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Dort verhielt sich Philipp ausgesprochen klug. Er gab freiwillig alle Streitpunkte auf, ohne deren Erfüllung kein Frieden zu haben war, statt erst nach Disputen dazu gezwungen zu sein. Er sagte, er akzeptiere alle Forderungen, die bei den früheren Verhandlungen von den Römern befohlen oder von den Bundesgenossen erhoben worden waren; über die 5 restlichen Streitpunkte überlasse er dem Senat die Entscheidung.

5. Polybios xviii 39.3–7: τὸ δὲ συνέχον ἦν τῆς ὁρμῆς τῆς τοῦ Τίτου πρὸς τὰς διαλύσεις, ἐπυνθάνετο τὸν Ἀντίοχον ἀπὸ Συρίας ῆχθαι μετὰ δυνάμεως, ποιούμενον τὴν ὁρμὴν ἐπὶ τὴν Εὐρώπην. (4) διόπερ ἠγωνία μὴ ταύτης ὁ Φίλιππος τῆς ἐλπίδος ἀντιλαμβανόμενος ἐπὶ τὸ πολιοφυλακεῖν ὁρμήσῃ καὶ τρίβειν τὸν πόλεμον, εἶθ’ ἑτέρου παραγενηθέντος ὑπάτου τὸ κεφάλαιον τῶν πράξεων εἰς ἐκεῖνον ἀνακλασθῇ. (5) διὸ συνεχωρήθη τῷ βασιλεῖ, καθάπερ ἠξίου, λαβόντα τετραμήνους ἀνοχὰς παραχρῆμα μὲν δοῦναι τῷ Τίτῳ τὰ διακόσια τάλαντα καὶ Δημήτριον τὸν υἱὸν εἰς ὁμηρείαν καί τινας ἑτέρους τῶν φίλων, περὶ δὲ τῶν ὅλων πέμπειν εἰς τὴν Ῥώμην καὶ διδόναι τῇ συγκλήτῳ τὴν ἐπιτροπήν. (6) καὶ τότε μὲν ἐχωρίσθησαν πιστωσάμενοι περὶ τῶν ὅλων πρὸς ἀλλήλους, ἐφ’ ᾧ Τίτον, ἐὰν μὴ συντελῆται τὰ κατὰ τὰς διαλύσεις, ἀποδοῦναι Φιλίππῳ τὰ διακόσια τάλαντα καὶ τοὺς ὁμήρους· (7) μετὰ δὲ ταῦτα πάντες ἔπεμπον εἰς τὴν Ῥώμην, οἱ μὲν συνεργοῦντες, οἱ δ’ ἀντιπράττοντες τῇ διαλύσει. Die wesentliche Antriebskraft für Titus’ [Flamininus’] Wunsch nach Frieden war die Information, dass Antiochos mit einem Heer aus Syrien zu einen Vorstoß auf Europa aufgebrochen war. (4) Deswegen hatte er Angst, dass Philipp, nachdem er daraus Hoffnung geschöpft hatte, sich in seine Städte zurückziehen und so den Krieg in die Länge ziehen könnte. Wenn ein anderer Konsul kommen sollte, dann würde der wichtigste Teil seiner eigenen Verdienste auf diesen übergehen. (5) Aus diesem Grund gewährte er dem König seinen Wunsch nach einem viermonatigen Waffenstillstand unter der Bedingung, dass er Titus [Flamininus] sofort die zweihundert Talente gäbe sowie als Geiseln seinen Sohn Demetrios und einige andere seiner Freunde stelle; wegen der ganzen Angelegenheit solle er nach Rom senden und dem Senat die Entscheidung übertragen. (6) Dann gingen sie auseinander, nachdem sie gegenseitig Eide wegen der ganzen Vereinbarung geschworen hatten, wobei Titus [Flamininus] versicherte, dass, wenn der Frieden nicht zustande kommen sollte, er Philipp die zweihundert Talente und die Geiseln zurückgeben werde. (7) Danach entsandten alle Beteiligten Gesandte nach Rom, einige arbeiteten für den Frieden, andere dagegen.

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Vgl. Livius xxxiii 13.14–15: cum Philippo ita convenit, ut Demetrium filium et quosdam 35 ex amicorum numero obsides et ducenta talenta daret, de ceteris Romam mitteret legatos; ad eam rem quattuor mensum indutiae essent. (15) si pax non impetrata ab senatu foret, obsides pecuniamque reddi Philippo receptum est, causa Romano imperatori non alia maior fuisse dicitur maturandae pacis, quam quod Antiochum bellum transitumque in Europam 40 moliri constabat. Mit Philipp wurde vereinbart, dass er als Geiseln seinen Sohn Demetrios und einige seiner Freunde sowie zweihundert Talente gebe, wegen anderer offener Fragen würde

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er Gesandte nach Rom schicken; für diesen Zweck gebe es einen viermonatigen Waffenstillstand. (15) Sollte Frieden vom Senat nicht zu bekommen sein, wurde vereinbart, die Geiseln und das Geld seien Philipp zurückzugeben. Für den römischen General – so wurde gesagt – war kein Grund für den beschleunigten Friedensprozess wichtiger, als die 5 Erkenntnis, dass Antiochos Krieg und einen Übergang nach Europa beabsichtigte. Appian, Makedonike 9.2 (Rede des Flamininus): ἐγὼ δοκιμάζω … Φίλιππον δὲ ἐκστῆναι τοῖς Ἕλλησιν ὧν πρότερον ἀντέλεγε χωρίων, καὶ Ῥωμαίοις ἐς τὴν τοῦ πολέμου δαπάνην ἐσενεγκεῖν τάλαντα διακόσια ὅμηρά τε δοῦναι τὰ ἀξιολογώτατα καὶ τὸν υἱὸν αὐτοῦ Δημήτριον, μέχρι δὲ ταῦθ’ ἡ σύγκλητος ἐπικυρώσει, τετραμήνους ἀνοχὰς γενέσθαι. «Ich meine, … dass Philipp sich zugunsten der Griechen aus jenen Plätzen zurückzie- 10 hen müsse, die er bislang verweigert hat; den Römern soll er als Beitrag zu den Kriegskosten zweihundert Talente zahlen, darüber hinaus seien vornehme Geiseln, darunter sein Sohn Demetrios, zu stellen. Bis der Senat diese Bedingungen bestätigt, soll ein viermonatiger Waffenstillstand gelten.» Plutarch, Flamininus 9.5: ταῦτα τῶν Αἰτωλῶν λεγόντων καὶ διαταραττόντων τοὺς 15 συμμάχους, αὐτὸς ὁ Φίλιππος ἐλθὼν πρὸς τὰς διαλύσεις ἀνεῖλε τὴν ὑποψίαν, ἐπιτρέψας τῷ Τίτῳ καὶ Ῥωμαίοις τὰ καθ’ αὑτόν. καὶ οὕτω καταλύεται τὸν πόλεμον ὁ Τίτος, καὶ τὴν μὲν Μακεδονικὴν ἀπέδωκεν αὐτῷ βασιλείαν, τῆς δ’ Ἑλλάδος προσέταξεν ἀποστῆναι, χιλίοις δὲ ταλάντοις ἐζημίωσε, τὰς δὲ ναῦς πάσας παρείλετο πλὴν δέκα, τῶν δὲ παίδων 20 τὸν ἕτερον, Δημήτριον, ὁμηρεύσοντα λαβὼν εἰς Ῥώμην ἀπέστειλεν … Als die Aitoler dies behaupteten und die Bundesgenossen verwirrten, kam Philipp zu den Friedensgesprächen und zerstreute jeden Verdacht. Denn er vertraute sich selbst und seine Angelegenheiten Titus [Flamininus] und dem römischen Senat an. Auf diese Weise beendete Titus [Flamininus] den Krieg und gab ihm sein Königreich zurück. Er ordnete an, er solle sich von Griechenland fernhalten, und er belegte ihn mit einer Geldstrafe von 25 tausend Talenten und konfiszierte alle Schiffe bis auf zehn. Er nahm seinen jüngeren Sohn Demetrios als Geisel und schickte ihn nach Rom. Zonaras ix 16: ἡττηθεῖς οὖν ὁ Φίλιππος καὶ φυγών, εἶτα μαθὼν τήν τε Λάρισσαν καὶ τὰς περὶ αὐτὴν πόλεις τὰ τοῦ νικήσαντος ᾑρημένας, ἐπεκηρυκεύσατο τῷ Φλαμινίνῳ. καὶ ὃς ἐσπείσατο, χρήματά τε τοῦ Φιλίππου δόντος καὶ ὁμήρους ἄλλους τε καὶ τὸν οἰκεῖον υἱὸν 30 Δημήτριον, καὶ πρέσβεις ὑπὲρ τῆς εἰρήνης εἰς τὴν Ῥώμην ἐκπέμψαντος. Philipp war also besiegt und flüchtig und erfuhr ferner, dass Larisa und die anderen Städte in der Umgebung die Seite des Siegers gewählt hätten. Daraufhin nahm er diplomatischen Kontakt mit Flamininus auf. Flamininus vereinbarte einen Waffenstillstand, während Philipp Geld gab und Geiseln stellte, darunter seinen eigenen Sohn Demetrios, und 35 Gesandte wegen des Friedens nach Rom schickte.

IV Die in Rom beschlossenen Friedensbedingungen 1. Polybios xviii 42.4–5: οὐ μὴν ἀλλ’ ὅ γε δῆμος κατὰ τὴν τοῦ Τίτου προαίρεσιν ἐπεκύρωσε τὰς διαλύσεις. (5) ὧν ἐπιτελεσθεισῶν εὐθέως ἡ σύγκλητος ἄνδρας δέκα καταστήσασα τῶν ἐπιφανῶν ἐξέπεμψε τοὺς χειριοῦντας τὰ κατὰ τὴν 40 Ἑλλάδα μετὰ τοῦ Τίτου καὶ βεβαιώσοντας τοῖς Ἕλλησι τὴν ἐλευθερίαν. Aber das Volk bestätigte die Friedensbedingungen gemäß der Politik des Titus [Flamininus]. (5) Sobald das erfolgt war, bestimmte der Senat zehn seiner vor-

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nehmsten Mitglieder, um die Angelegenheiten der Griechen zusammen mit Titus [Flamininus] zu regeln sowie den Griechen ihre Freiheit zu befestigen. 2. Livius xxxiii 24.5–7: brevi post legati et ab T. Quinctio et ab rege Philippo venerunt. Macedones deducti extra urbem in villam publicam, ibique eis locus et lautia praebita et ad aedem Bellonae senatus datus. (6) ibi haud multa verba facta, cum 5 Macedones, quodcumque senatus censuisset, id regem facturum esse dicerent. (7) decem legati more maiorum, quorum ex consilio T. Quinctius imperator leges pacis Philippo daret, decreti … Kurz danach kamen Gesandte von T. Quinctius [Flamininus] sowie von König Philipp an. Die Makedonen wurden in die villa publica außerhalb der Stadt 10 gebracht und dort wurde ihnen Unterkunft und Bewirtung gewährt; eine Senatssitzung wurde für sie in den Tempel der Bellona einberufen. (6) Dort wurde nicht viel diskutiert, da die Makedonen mitteilten, der König werde alles tun, was der Senat für nötig halte. (7) Zehn legati wurden nach althergebrachter Praxis daraufhin bestimmt; nach Beratung mit ihnen sollte der General T. Quinctius [Flamini- 15 nus] dem Philipp die Bedingungen für den Frieden stellen … 3. Polybios xviii 44: κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον ἧκον ἐκ τῆς Ῥώμης οἱ δέκα, δι’ ὧν ἔμελλε χειρίζεσθαι τὰ κατὰ τοὺς Ἕλληνας, κομίζοντες τὸ τῆς συγκλήτου τὸ περὶ τῆς πρὸς Φίλιππον εἰρήνης. (2) ἦν δὲ τὰ συνέχοντα τοῦ δόγματος ταῦτα, τοὺς μὲν ἄλλους Ἕλληνας πάντας, τούς τε κατὰ τὴν Ἀσίαν καὶ κατὰ τὴν Εὐρώπην, ἐλευθέρους ὑπάρχειν καὶ νόμοις χρῆσθαι τοῖς ἰδίοις· (3) τοὺς δὲ ταττομένους ὑπὸ Φίλιππον καὶ τὰς πόλεις τὰς ἐμφρούρους παραδοῦναι Φίλιππον Ῥωμαίοις πρὸ τῆς τῶν Ἰσθμίων πανηγύρεως, (4) Εὔρωμον δὲ καὶ Πήδασα καὶ Βαργύλια καὶ τὴν Ἰασέων πόλιν, ὁμοίως Ἄβυδον, Θάσον, Μύριναν, Πέρινθον, ἐλευθέρας ἀφεῖναι τὰς φρουρὰς ἐξ αὐτῶν μεταστησάμενον· (5) περὶ δὲ τῆς τῶν Κιανῶν ἐλευθερώσεως Τίτον γράψαι πρὸς Προυσίαν κατὰ τὸ δόγμα τῆς συγκλήτου· (6) τὰ δ’ αἰχμάλωτα καὶ τοὺς αὐτομόλους ἅπαντας ἀποκαταστῆσαι Φίλιππον Ῥωμαίοις ἐν τοῖς αὐτοῖς χρόνοις, ὁμοίως δὲ καὶ τὰς καταφράκτους ναῦς πλὴν πέντε σκαφῶν καὶ τῆς ἑκκαιδεκήρους· (7) δοῦναι δὲ καὶ χίλια τάλαντα, τούτων τὰ μὲν ἡμίση παραυτίκα, τὰ δ’ ἡμίση κατὰ φόρους ἐν ἔτεσι δέκα. Um diese Zeit kamen die zehn legati aus Rom, die die Angelegenheiten der Griechen regeln sollten, und sie brachten das senatus consultum bezüglich des Friedens mit Philipp mit. (2) Der wesentliche Inhalt war folgender: [a] Alle anderen Griechen [sc. die Philipp nicht untertänig waren] sowohl in Asia als in Europa sollten frei sein und ihre eigenen Gesetze anwenden dürfen; [b] (3) diejenigen, die Philipp untertänig waren, sowie die mit seinen Besatzungen besetzten Städte solle Philipp den Römern vor den Isthmischen Spielen übergeben; [c] (4) Euromos und Pidasa und Bargylia sowie die Stadt Iasos und auch Abydos, Thasos, Myrina und Perinthos waren nach Abzug der Besatzungen zu

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befreien; (5) über die Befreiung von Kios würde Flamininus an Prousias gemäß dem senatus consultum schreiben; [d] (6) Gefangene und alle Überläufer solle Philipp den Römern im selben Zeitraum ausliefern, [e] gleichermaßen solle er die gedeckten Schiffe mit Ausnahme von fünf klei- 5 neren Booten sowie des «Sechzehners» übergeben. [f] (7) Zahlen solle er tausend Talente, davon die Hälfte sofort, den Rest in Raten über zehn Jahre. 4. Livius xxxiii 30: paucos post dies decem legati ab Roma venerunt, quorum ex consilio pax data Philippo in has leges est, (2) ut omnes Graecorum civitates, quae in Europa quaeque in Asia essent, libertatem ac suas haberent leges; quae earum sub dicione Philippi fuissent, praesidia ex iis Philippus deduceret vacuasque traderet Romanis ante Isthmiorum tempus; (3) deduceret et ex iis, qui in Asia essent, Euromo Pedasisque et Bargyliis et Iaso et Myrina et Abydo et Thaso et Perintho: (4) eas quoque enim placere liberas esse; de Cianorum libertate Quinctium Prusiae, Bithyniorum regi, scribere, quid senatui et decem legatis placuisset; (5) captivos transfugasque reddere Philippum Romanis et navis omnis tectas tradere praeter quinque et regiam unam inhabilis prope magnitudinis, quam sedecim versus remorum agebant; (6) ne plus quinque milia armatorum haberet neve elephantum ullum; bellum extra Macedoniae fines ne iniussu senatus gereret; (7) mille talentum daret populo Romano, dimidium praesens, dimidium pensionibus decem annorum. (8) Valerius Antias quaternum milium pondo argenti vectigal in decem annos impositum regi tradit; Claudius in annos triginta quaterna milia pondo et ducena, praesens viginti milia pondo. (9) idem nominatim adiectum scribit, ne cum Eumene Attali filio – novus is tum rex erat – bellum gereret. In haec obsides accepti, inter quos Demetrius Philippi filius. Wenige Tage danach kamen die zehn legati aus Rom an, aus deren Beratungen Philipp die Friedensbedingungen diktiert wurden und zwar, [a] (2) dass alle griechischen Städte, sowohl in Europa als in Asien, ihre Freiheit und eigene Gesetze haben sollen; [b] welche von ihnen Philipp untertänig seien, aus denen solle Philipp seine Besatzungen abziehen und die evakuierten Städte vor den Isthmischen Spielen an die Römer übergeben; [c] (3) auch aus den Städten in Asia solle er die Besatzungen abziehen, nämlich aus Euromos, Pedasa, Bargylia, Iasos und Myrina sowie aus Abydos, Thasos und Perinthos, (4) denn es war entschieden worden, auch sie hätten frei zu sein; im Hinblick auf die Freiheit von Kios würde Flamininus an Prusias, den König der Bithynier, schreiben, was der Senat und die zehn legati entschieden hätten; [d] (5) Kriegsgefangene und Überläufer solle Philipp den Römern überstellen [e] sowie alle gedeckten Schiffe außer fünf und das königliche Schiff, das wegen seiner Größe praktisch manövrierunfähig war, denn sechzehn Ruderbänke waren nötig, um es zu bewegen.

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[h] (6) Er solle nicht mehr als fünftausend Soldaten unterhalten [i] und keinen Elephanten besitzen; [j] Krieg außerhalb der Grenzen Makedoniens dürfe er ohne Genehmigung des Senates nicht führen; [f] (7) er solle tausend Talente an das römische Volk zahlen, die Hälfte sofort, 5 die Hälfte in zehn Jahresraten. (8) Valerius Antias gibt an, es seien ihm viertausend Pfund Tribut über zehn Jahre auferlegt worden; Claudius [Quadrigarius] nennt viertausendzweihundert Pfund über dreißig Jahre sowie sofort zwanzigtausend. [g] (9) Derselbe schreibt, es sei ausdrücklich hinzugefügt worden, dass er gegen Eumenes, Sohn des Attalos – neu war er damals als König –, keinen Krieg 10 führen dürfe. [k] (10) Als Garantie für die Erfüllung dieser Bedingungen wurden Geiseln genommen, unter ihnen Demetrius, Philipps Sohn. Vgl. Appian, Makedonike 9.3: δεξαμένου δὲ πάντα τοῦ Φιλίππου τὴν μὲν εἰρήνην ἡ βουλὴ μαθοῦσα ἐπεκύρωσεν, τὰς δὲ προτάσεις τὰς Φλαμινίνου σμικρύνασα καὶ φαυλίσασα ἐκέλευσε τὰς πόλεις, ὅσαι ἦσαν Ἑλληνίδες ὑπὸ Φιλίππῳ, πάσας ἐλευθέρας εἶναι καὶ τὰς φρουρὰς ἀπ’ αὐτῶν Φίλιππον ἐξαγαγεῖν πρὸ τῶν ἐπιόντων Ἰσθμίων, ναῦς τε ὅσας ἔχει, χωρὶς ἑξήρους μιᾶς καὶ σκαφῶν πέντε καταφράκτων, παραδοῦναι τῷ Φλαμινίνῳ καὶ ἀργυρίου τάλαντα Ῥωμαίοις ἐσενεγκεῖν πεντακόσια μὲν αὐτίκα, πεντακόσια δὲ ἔτεσι δέκα, ἑκάστου τὸ μέρος ἔτους ἐς Ῥώμην ἀναφέροντα, ἀποδοῦναι δὲ καὶ αἰχμάλωτα καὶ αὐτόμολα αὐτῶν, ὅσα ἔχοι. τάδε μὲν ἡ βουλὴ προσέθηκεν, καὶ Φίλιππος ἐδέξατο ἅπαντα. Philipp akzeptierte alle Bedingungen, und als der Senat vom Frieden Kenntnis erhielt, bestätigte er ihn. Die Detailvorschläge des Flamininus aber hielt er für inadäquat und schlecht; er ordnete an, [a] dass alle griechischen Städte, die Philipp untertänig waren, frei zu sein hätten, und [b] dass Philipp vor den kommenden Isthmischen Spielen seine Besatzungen abzuziehen habe; [e] alle Schiffe, die er besaß, bis auf ein «Sechser» und fünf kleinere gedeckte Boote solle er Flamininus übergeben und den Römern [f] fünfhundert Talente Silber sofort zahlen sowie fünfhundert innerhalb von zehn Jahren, wobei er jedes Jahr die fällige Rate nach Rom zu bringen habe. [d] Außerdem solle er alle Gefangenen und Überläufer ausliefern. Das waren die Auflagen des Senates und Philipp akzeptierte sie alle.

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Justinus xxx 4.17: fractus itaque bello Philippus pace a Flaminino consule petita nomen quidem regium retinuit, sed omnibus Graeciae urbibus, velut regni membris extra terminos antiquae possessionis, amissis solam Macedoniam retinuit. Philipp war also im Krieg gebrochen und ersuchte vom Konsul Flamininus den Frie- 35 den. Er behielt zwar den Titel ‹König›, aber verlor alle griechischen Städte, welche wie Glieder seines Reiches außerhalb der Grenzen seines traditionellen Besitzes waren, und behielt nur Makedonien. Zonaras ix 16: οὕτω μὲν οὖν ὁ Μακεδονικὸς ἐλέλυτο πόλεμος, καὶ οἱ ἐν τῇ Ῥώμῃ τῷ Φιλίππῳ ἑτοιμότατα συνηλλάγησαν ἐπὶ τῷ τοὺς αἰχμαλώτους καὶ τοὺς αὐτομόλους 40 ἀποδοῦναι καὶ τοὺς ἐλέφαντας τάς τε τριήρεις πλὴν πέντε καὶ τῆς στρατηγίδος αὐτῆς οὔσης ἑκκαιδεκήρους, καὶ χρήματα τὰ μὲν αὐτίκα δοῦναι, τὰ δὲ καὶ ἐν τάξεσί τισι, καὶ μόνης τῆς Μακεδονίας βασιλεύειν, μὴ πλείους τ’ ἔχειν στρατιώτας τῶν πεντακισχιλίων,

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μήτε πόλεμον ἔξω τῆς ἑαυτοῦ χώρας ποιεῖσθαί τινι. τὰς γὰρ ἄλλας πόλεις τάς τε ἐν τῇ Ἀσίᾳ καὶ ἐν τῇ Εὐρώπῃ τὰς πρὶν δουλευούσας αὐτῷ ἐλευθέρας ἀφῆκαν. Auf diese Weise wurde der Makedonische Krieg beendet und die in Rom versöhnten sich bereitwillig mit Philipp unter folgenden Bedingungen: [d] er solle die Gefangenen und die Überläufer ausliefern sowie [i] die Elephanten und [e] die Triremen bis auf fünf 5 und das Kommandantenschiff, das ein ‹Sechzehner› war; [f] Geld solle er auch zahlen, teils sofort, teils in Raten, und nur über Makedonien herrschen. [h] Mehr als fünftausend Soldaten durfte er nicht unterhalten und [j] keinen Krieg außerhalb seines eigenen Territoriums führen, denn [a] alle anderen Städte sowohl in Asia als in Europa, welche früher von 10 ihm beherrscht worden waren, entließen sie in die Freiheit.

5. Polybios xviii 48.3–5: πρὸς δὲ τὸν Ἀντίοχον ὥρμησαν Πόπλιος Οὐίλλιος καὶ Λεύκιος Τερέντιος, οἱ δὲ περὶ Γνάιον τὸν Κορνήλιον πρὸς τὸν βασιλέα Φίλιππον. (4) ᾧ καὶ συμμίξαντες πρὸς τοῖς Τέμπεσι περί τε τῶν ἄλλων διελέχθησαν ὑπὲρ ὧν εἶχον τὰς ἐντολάς, καὶ συνεβούλευον αὐτῷ πρεσβευτὰς πέμπειν εἰς τὴν Ῥώμην ὑπὲρ συμμαχίας, ἵνα μὴ δοκῇ τοῖς καιροῖς ἐφεδρεύων ἀποκαραδοκεῖν τὴν 15 Ἀντιόχου παρουσίαν. (5) τοῦ δὲ βασιλέως συγκαταθεμένου τοῖς ὑποδεικνυμένοις, εὐθέως ἀπ’ ἐκείνου χωρισθέντες … Zu Antiochos reisten Publius Villius [Tappulus] und Lucius Terentius [Massaliota], während Gnaeus Cornelius [Lentulus] zu Philipp fuhr. Sie trafen sich am Tempetal und besprachen alle Angelegenheiten, über welche er Instruktionen 20 hatte. Darüber hinaus empfahl er ihm, Gesandte nach Rom wegen eines Bündnisvertrages zu schicken, damit nicht der Eindruck entstehe, dass er nur auf günstige Gelegenheiten wie die Anwesenheit des Antiochos warte. Der König stimmte dem Vorschlag zu, und die Römer verabschiedeten sich sofort. Vgl. Livius xxxiii 35.1–6: dimisso conventu decem legati, partiti munia inter se, ad liberandas suae quisque regionis civitates discesserunt … P. Villius et L. Terentius ad regem Antiochum, Cn. Cornelius ad Philippum. (3) qui de minoribus rebus editis mandatis percunctatus, si consilium non utile solum sed etiam salutare admittere auribus posset, (4) cum rex gratias quoque se acturum diceret, si quid, quod in rem suam esset, expromeret, (5) magno opere ei suasit, quoniam pacem impetrasset, ad societatem amicitiamque petendam mitteret Romam legatos, ne, (6) si quid Antiochus moveret, expectasse et temporum opportunitates captasse ad rebellandum videri posset. ad Tempe Thessalica Philippus est conventus. Nach der Auflösung der Konferenz gingen die legati nach Aufteilung der Aufgaben jeder in seine Gegend, um die Städte zu befreien… P. Villius [Tappulus] und L. Terentius [Massaliota] gingen zu Antiochos, Cn. Cornelius [Lentulus] zu Philipp. (3) Nachdem er kleinere Aufgaben, die ihm zugeteilt worden waren, erledigt hatte, fragte er, ob Philipp einen Ratschlag anhören könne, der nicht nur brauchbar, sondern auch sehr nützlich sei. (4) Als der König erwiderte, er sei dankbar dafür, wenn er etwas vorzuschlagen habe, das seine Lage verbessern würde, (5) legte er mit großem Nachdruck dar, dass, nachdem Philipp Frieden erhalten hatte, er Gesandte nach Rom schicken solle, um Freundschaft und Allianz zu erbitten, damit – sollte Antiochos etwas anstellen – er nicht den Eindruck erwecke, dass er bloß auf eine Gelegenheit zum Aufstand warte. Das Treffen mit Philipp fand beim thessalischen Tempe statt.

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6. Syll.3 591 Z. 64–68; IK Lampsakos Nr. 4, Z. 63–67 (Auszug aus dem Dekret der Lampsakener für Hegesias): καὶ ἐγ[λιπαρησάν|των τῶν πρεσβ]εύτων ὅπως συμπεριηληφθῶμεν [ἐν ταῖς | συνθήκαις] ταῖς γενομέναις Ῥωμαίοις πρὸς τὸμ [β]α[σιλέα, αὐ|τὴ μὲν συμπερι]έλαβεν ἡμᾶς ἐν ταῖς συνθήκαις πρ[ὸς τὸμ βα|σιλέα, 5 καθό]τι καὶ αὐτο[ὶ] γράφουσιν … Die Gesandten baten, dass wir [sc. die Lampsakener] mit aufgenommen werden im Vertrag, der zwischen den Römern und dem König zustande gekommen war, und der Senat nahm uns auf im Vertrag mit dem König, wie sie selbst schreiben … Lit.: Täubler, Imperium 228–230; G. De Sanctis, Storia dei Romani, Biblioteca di 10 scienze moderne IV,1, Mailand 1923, 95 Anm. 185; Holleaux, Études V, 29–120; Walbank, HCP II ad locc.; Dahlheim, Völkerrecht 83–98; Briscoe, Commentary XXXI‒XXXIII ad locc. I Livius’ Bericht über diese Verhandlungen beruht ausschließlich auf Polybios, wie die Parallelpassagen (oben 2, 3, 4, 5) zeigen, hat also keinen selbstständigen Quellenwert. Das Fragment Polybios xviii 1 setzt aber erst mit der korrespondierenden Livius-Stelle xxxii 32.9 (oben 1) ein, weswegen Livius’ Aussage über die Initiative für die Verhandlungen keine Entsprechung bei Polybios hat, aber auch auf ihn als Vorlage zurückgehen muss. Die späteren von Livius oder Polybios direkt abhängigen Quellen (oben 5) bieten der inneren Ökonomie ihrer Werke entsprechend nur verkürzte Darstellungen. Warum Appian Amynandros von Athamanien hier als Ankläger besonders hervorhebt, was weder bei Polybios noch bei Livius eine Entsprechung hat, lässt sich nicht mehr ermitteln. Die Szene ist wohl eine eigene Inferenz aus der von Polybios (xviii 10.7) und Livius (xxxii 36.10) besonders hervorgehobenen Beteiligung des Amynandros an der alliierten Gesandtschaft nach Rom. In der Sache selbst zeichneten sich schon in den ersten Verhandlungen bei Nikaia im Herbst 198 die römischen Grundforderungen an Philipp ab, die 197/196 durch den Senat im Friedensvertrag sowie im darauf fußenden senatus consultum einen detaillierten Niederschlag fanden (oben IV 3, 4). Die Klauseln des senatus consultum [a], [b], [c] und [d] sind hier im Ansatz schon vorhanden (oben 2), [a] wurde sogar schon im Frühsommer 198 bei den Gesprächen an der Aoos formuliert (Liv. xxxii 10.3, vgl. Diod. xxviii 11). Bemerkenswert sind zwei Forderungen, die später nicht wieder erwähnt werden: i) die Wiederherstellung des ptolemaiischen Besitzes und ii) die pergamenischen Forderungen nach Rückgabe der in der Schlacht bei Chios erbeuteten Schiffe und deren Mannschaften sowie nach Reparatur der von Philipp zerstörten Heiligtümer. Philipp versprach zwar ii) zu erfüllen (3), ob er es je tat, ist aber unbekannt. i) betrifft vor allem die ptolemaiischen Plätze in der Nordägäis, insbesondere Ainos (Liv. xxxi 16.6) und Maroneia, aber auch Samos (Polyb. xvi 2.9; App. Mak. 4), die Philipp in den letz-

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ten Jahren eingenommen hatte. Diese Forderung wurde im senatus consultum nicht explizit wiederholt, d. h. sie wurde diskret fallengelassen; die Städte wurden zwar durch die allgemeine Freiheitsklausel befreit (Polyb. xviii 48.2; Liv. xxxiii 20.12), es wird aber nirgends gesagt, dass sie wieder ptolemaiisch wurden. II Auch hier gibt es keinen Grund anzunehmen, dass Livius nicht der Darstellung 5 des Polybios folgte. Die Verhandlungen in Rom im Winter 198/197 standen für Philipp unter keinem guten Stern, denn sobald der Senat sich entschieden hatte, Flamininus in Griechenland nicht abzulösen (Polyb. xviii 11.2; Liv. xxxii 28.8), strebte Rom keine Verhandlungslösung mehr an. Deswegen blieb der Senat kompromisslos in der Frage der großen Garnisonsstädte («die Fesseln Griechenlands» 10 [Polyb. xviii 11.5]) und zeigte kein Interesse daran, andere Fragen zu erörtern. III Für diese Verhandlungen bleibt Polybios die Quelle, aus der alle späteren Darstellungen schöpfen. Abweichungen sind nur der Verkürzung bzw. der rhetorischen Gestaltung durch die späteren Autoren zuzuschreiben. Gleich nach der Schlacht bei Kynoskephalai brachen unter den römischen Bun- 15 desgenossen Meinungsverschiedenheiten aus, die insbesondere die Aitoler betrafen (oben 1) und bei den förmlichen Vorverhandlungen unter den Alliierten für schwere Missstimmung sorgten (oben 2, 3). Zum ersten Mal wurde nämlich das politische Ziel des Flamininus deutlich formuliert: Ein territorial eingeschränktes Makedonien mit Philipp als König sollte als strategisches Bollwerk gegen die 20 nicht-griechischen Stämme des Balkans erhalten bleiben. Über die bislang von den Bundesgenossen in den Verhandlungen erhobenen Forderungen wollte Flamininus deswegen nicht hinausgehen (oben 3). Philipp akzeptierte ohne Widerstand alle bisher erhobenen Forderungen (oben 4), woraufhin nach gegenseitiger Gewährung von Sicherheiten Gesandte nach Rom entsandt wurden (oben 4, 5). 25 IV Nach Ankunft der Gesandten wurde Rom wieder der Ort, wo Entscheidungen getroffen wurden. Philipp blieb keine Wahl, er erteilte seinen Unterhändlern entsprechende Vollmachten (oben 1, 2), und das Volk akzeptierte die Friedensbedingungen, die ihm der Senat durch Flamininus vorlegte. Für diese Ereignisse benutzte Livius wieder Polybios, ergänzte seinen Bericht aber explizit mit Details, 30 die er von den römischen Annalisten Valerius Antias und Claudius Quadrigarius übernahm (oben 4: xxxiii 30.8). Appian folgt Polybios weitgehend, konstruiert aber aus dem von Polyb. xviii 42.3 berichteten Widerstand des M. Claudius Marcellus grundsätzliche senatorische Bedenken gegen Flamininus’ Vorschläge. Diese Episode dürfte seine eigene Idee sein, ebenso wie sein Missverständnis des 35 «Sechzehners», aus welchem er ein «Sechser» macht. Zonaras orientiert sich an Cassius Dio und folgt dementsprechend der livianischen Fassung. Die Friedensbedingungen dürften den Forderungen, die von den Bundesgenossen vor der Schlacht erhoben worden waren, entsprochen haben, sind aber

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nicht explizit überliefert. Das darauffolgende senatus consultum (oben 3), das die zehn legati nach Griechenland brachten und das von Livius als der eigentliche Vertragsinhalt dargestellt wird (oben 4), umfasste neben einigen Detailbestimmungen auch allgemeine Prinzipien, die von den legati in Zusammenarbeit mit Flamininus im Detail umgesetzt werden sollten (oben 1, 2). Polybios will nur den wesentlichen Inhalt des senatus consultum wiedergeben, wobei die Klauseln [a] – [d] nur eine Präzisierung einiger vor der Schlacht erhobener Forderungen darstellen. Hinzugekommen – ob von Flamininus vorgeschlagen oder im Senat ergänzt – sind die Klauseln [e] und [f]. Polybios erwähnt nicht, dass Demetrios als Geisel gestellt wurde, was Livius (oben 4, Klausel [k]) anführt. Da Demetrios schon seit dem Waffenstillstand nach der Schlacht als Geisel diente (oben III 5), dürfte diese Bedingung keine Erwähnung im senatus consultum gefunden haben, dessen Hauptfunktion es war, den legati Instruktionen zu geben. Sie war aber wohl eine Klausel des Vertrages. Bei den anderen Klauseln – [h] die Begrenzung von Philipps Streitmächten, [i] das Verbot, Elephanten zu halten, [j] das Verbot, Krieg außerhalb der Grenzen Makedoniens ohne Genehmigung des römischen Senates zu führen, sowie [g] das Verbot von Krieg gegen Eumenes –, welche Livius aus den Berichten der römischen Annalisten zusätzlich zu Polybios bringt, gibt es keinen Grund, sie für authentisch zu halten: Diese Klauseln sind allesamt unwahrscheinlich bzw. absurd, insbesondere [i], da Makedonien seit Ptolemaios Keraunos keinen Elephanten besessen hatte; dies und die Zusatzklauseln [h] und [j] dürften von den Annalisten aus dem Vertrag mit Karthago (Polyb. xv 18.3–4, StV III Nr. 548) kopiert worden sein, wobei die annalistische Tradition in Bezug auf den Dritten Makedonischen Krieg wieder auf diese Bestimmung zurückgriff (Liv. xlii 25.4, vgl. 651); auch Klausel [g] aus Claudius Quadrigarius sowie andere für den Vertrag mit Philipp nicht einschlägige Zusätze des Valerius Antias dürften spätere Erfindungen sein. Vgl. Holleaux, Études V, 104–120.

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Dieser Friedensvertrag war kein Bündnisvertrag. Dies geht deutlich aus der Empfehlung des Cn. Cornelius Lentulus an Philipp hervor (oben IV 5), in Rom über 30 Freundschaft und Allianz Verhandlungen zu führen. Er dürfte aber eine Liste der dazugehörigen («beigeschriebenen») Bundesgenossen enthalten haben. Dies geht aus der Ehreninschrift für Hegesias aus Lampsakos hervor, der in Rom anwesend war, als der Frieden geschlossen wurde, und mit Hilfe der massaliotischen Gesandten die Aufnahme von Lampsakos in das Vertragswerk erreichen konnte 35 (oben IV 6). In dieser Hinsicht ist der Vertrag vergleichbar mit dem Frieden von Phoinike (Liv. xxix 12.14, vgl. StV III Nr. 543) und dem Friedensvertrag zwischen Pharnakes von Pontos und Eumenes II. (Polyb. xxv 2.12–13, 648).

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618 Rom – Nabis von Sparta I («Feldherrnvertrag») 197 v. Chr.

1a. Livius xxxii 39.10: inde ubi de condicionibus amicitiae coeptum agi est, Romanus duas postulare res, unam, ut bellum cum Achaeis finiret, alteram, ut adversus 5 Philippum mitteret secum auxilia. Danach, als sie anfingen, über die Bedingungen der Freundschaft zu verhandeln, verlangte der Römer zwei Dinge: erstens, dass er seinen Krieg mit den Achaiern beenden solle, und zweitens, dass er ihm gegen Philipp Hilfstruppen mitschicken solle. 10 1b. Livius xxxii 40.4: de colloquio discessum sescentis Cretensibus ab tyranno datis Romano indutiisque inter Nicostratum, praetorem Achaeorum, et Lacedaemoniorum tyrannum in quattuor menses factis. Nach den Gesprächen gingen sie auseinander; sechshundert Kreter wurden dem Römer vom Tyrannen übergeben und es wurde zwischen Nikostratos, dem 15 strategos der Achaier, und dem Tyrannen der Lakedaimonier ein Waffenstillstand für vier Monate vereinbart. 2. Livius xxxiv 31.5 (Rede des Nabis): cum me ipse respexi, eum esse spero, cui et publice, sicut ceteris Lacedaemoniis, vobiscum vetustissimum foedus sit et meo nomine privatim amicitia ac societas, nuper Philippi bello renovata. 20 «Wenn ich mich selbst anschaue, hoffe ich, jener Mann zu sein, der öffentlich, wie die anderen Lakedaimonier, ein sehr altes foedus mit Euch hat und in dessen Namen Freundschaft und Bündnis, neulich gerade während des Krieges gegen Philipp, persönlich erneuert worden sind.» Vgl. ibd. 8 (Rede des Nabis): tempus autem eo me liberat, quod, cum iam Argos haberem, 25 societas mihi vobiscum convenit, et, ut vobis mitterem ad bellum auxilia, non, ut Argis praesidium deducerem, pepigistis. «Die Zeit befreit mich allerdings von diesem Vorwurf, weil mein Bündnis mit Euch zustande kam, während ich noch Argos besaß, und Ihr vereinbartet, dass ich Euch Hilfs30 truppen für den Krieg schicke, nicht, dass ich die Besatzung aus Argos abziehe.» Ibd. 12–13 (Rede des Nabis): de nomine hoc respondere possum, me, qualiscumque sum, eundem esse, qui fui, cum tu ipse mecum, T. Quincti, societatem pepigisti. Tum me regem appelari a vobis memini, nunc tyrannum vocari video. «Über diesen Titel kann ich nur antworten, dass ich derselbe Mann bin, der ich war, als Du selbst, T. Quinctius, mit mir das Bündnis abschlossest. Damals, erinnere ich mich, 35 wurde ich von Euch als ‹König› angeredet, jetzt aber erlebe ich, dass ich ‹Tyrann› genannt werde.»

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Ibd. 15 (Rede des Nabis): iam feceram haec, qualiacumque sunt, cum societatem mecum pepigistis et auxilia in bello adversus Philippum accepistis. «Ich hatte diese Dinge – wie man sie auch immer beurteilt – schon getan, als Ihr mit mir das Bündnis vereinbartet und Hilfstruppen für den Krieg gegen Philipp annahmt.»

3. Livius xxxiv 32.1–2: ad haec imperator Romanus: «amicitia et societas nobis 5 nulla tecum, sed cum Pelope, rege Lacedaemoniorum iusto et legitimo, facta est, (2) cuius ius tyranni quoque, qui postea per vim tenuerunt Lacedaemone imperium, quia nos bella nunc Punica, nunc Gallica, nunc alia ex aliis occupaverant, usurparunt, sicut tu quoque hoc Macedonico bello fecisti.» Darauf antwortete der römische Kommandeur: «Mit Dir haben wir keine 10 Freundschaft und kein Bündnis geschlossen, sondern mit Pelops, dem rechtmäßigen und legitimen König der Lakedaimonier. Seine Rechte usurpierten die Tyrannen, die später die Herrschaft in Lakedaimon mit Gewalt hielten, genau wie auch Du es während des makedonischen Krieges getan hast, weil uns Kriege – jener mit den Karthagern, jener mit den Galliern und auch sonstige Verwick- 15 lungen – beschäftigten.» Lit.: Aymard, Premiers rapports 144 f.; E. Badian, Foreign Clientelae (264 – 70 B.C.), Oxford 1958, 57 f.; Dahlheim, Völkerrecht 221–229; J.-G. Texier, Nabis, Paris 1975, 63–66; S. Dimitriev, The Greek Slogan of Freedom and Early Roman Politics 20 in Greece, Oxford 2011, 202–206. Im Frühjahr 197, während des Zweiten Makedonischen Krieges, fand bei Argos eine Begegnung zwischen dem römischen Kommandeur T. Quinctius Flamininus, Attalos von Pergamon sowie dem achaiischen strategos und dem spartanischen Herrscher Nabis (den die Achaier Tyrannen nannten) statt. Das Ergebnis war die Vereinbarung (condiciones amicitiae), dass Nabis seine Kriegsmaßnah- 25 men gegen die Achaier beende und den Römern Soldaten zur Verfügung stelle (oben 1a, 1b). Zwei Jahre später führte Flamininus alliierte Kontingente gegen «den Tyrannen» Nabis, und die strittigen Punkte werden in der Form einer verbalen Auseinandersetzung dargestellt, deren sachlicher Inhalt, auf welchen es hier ankommt, 30 Livius von seiner Quelle Polybios übernommen haben dürfte. Ob diese mündliche Auseinandersetzung wirklich stattgefunden hat oder sie nur eine literarische Erfindung ist, um die jeweiligen Gesichtspunkte nach der Autorenanalyse herauszustellen, lässt sich nicht feststellen. Die Rechtsfrage, um die es ging, dürfte aber historisch sein. Nach Livius behauptete Nabis, dass seine amicitia und societas im 35 J. 197 zwar von ihm persönlich erneuert worden waren, dass aber deren Basis ein alter Vertrag (vetustissimum foedus) war, der für alle Lakedaimonier galt (oben 2). Flamininus’ Gegenrede (oben 3) stellte das foedus zwar nicht in Abrede, jedoch bestritt er, jetzt aus einer Position der Stärke, Nabis’ Legitimität als Herrscher: Er

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argumentiert also recht sophistisch, dass die im J. 197 getroffene – von Livius explizit als condiciones amicitiae bezeichnete – Vereinbarung überhaupt keine amicitia war, denn das alte foedus war mit dem damals legitimen Herrscher Pelops geschlossen worden, und Nabis als «Tyrann» besäße nicht einmal den notwendigen Status und die Legitimität, um es zu erneuern. Das von Flamininus unbestrittene foedus mit Pelops kann also nur im Rahmen der Erweiterung des Aitolervertrags von 212/211 zustande gekommen sein (Liv. xxvi 24.9, vgl. StV III Nr. 536). Wenn Livius’ von Polybios beeinflusste Analyse der Situation, unabhängig von der literarischen Form der Reden, in etwa richtig ist, haben wir es mit einer höchst politischen Deutung der Rechtslage zu tun, die eine nähere Parallele in Flamininus’ bewusst irreführender Behandlung der Aitoler während des Zweiten Makedonischen Krieges findet (613). Im J. 197, als der Krieg gegen die Makedonen noch tobte, schloss sich Nabis an Rom an und akzeptierte Flamininus’ Bedingungen für die amicitia. Nach den von Livius in Bezug auf das J. 195 formulierten Überlegungen ging Nabis im J. 197 davon aus, dass er dadurch das alte foedus erneuert und die daraus hervorgehende amicitia und societas wiederbelebt hatte. Im J. 197, während des Krieges gegen die Makedonen, hatte ihn Flamininus dies zunächst offenbar glauben lassen und hatte auch keine Bedenken, seine 600 kretischen Söldner als Hilfstruppen zu akzeptieren. Erst nachdem Philipp besiegt worden war, kam der neue Streit mit Nabis auf (der zunächst nur ein Streit zwischen dem achaiischen Bund und Sparta war), und erst dann behauptete Flamininus, Rom hätte mit Nabis niemals amicitia und societas gehabt. Das heißt, dass der im J. 197 von Nabis als «Erneuerung» aufgefasste Vertrag nur von Flamininus persönlich (als «Feldherrnvertrag») zu verantworten und vom Senat niemals bestätigt worden war. Nur so konnte Flamininus die Existenz des Vertrages abstreiten. Nach Lage der Dinge wird man diese Auffassung des mächtigen Siegers als berechtigt ansehen müssen, aber gleichzeitig feststellen können, dass siegreiche Römer Rechtsfragen nur als einen Aspekt ihrer von eigenem Interesse gesteuerten internationalen Handlungen betrachteten.

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197 v. Chr.

Block aus weißem Marmor mit vier Rosetten oben, unten gebrochen; b. 0,49 m, h. 0,19 m. Buchstaben 0,01 m. Fundort: Euromos, jetzt im Museum von Milas. 35 Ed.: R. M. Errington, Antiochos III., Zeuxis und Euromos, EA 8 (1986), 1–8. (Photo) (BE 1987, 294; SEG 36, 973; J. Ma, Antiochos III and the Cities of Western Asia Minor, Oxford 1999, Appendix Nr. 29); IK Nordkarien 104. Üb.: HGIÜ III 452; IK Nordkarien 104 (Blümel) (beide deutsch).

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βασιλευόντων Ἀντιόχου καὶ Ἀντιόχου τοῦ υἱοῦ ε ιʹ καὶ ρʹ Γορπιαίου· ἐπὶ τοῖσδε συνέθεντο Ζεῦξίς τε ὁ ἀπολελειμμένος ὑπὸ τοῦ βασιλέως Ἀντιόχου ἐπὶ τῶν ἐπιτάδε τοῦ Ταύρου πραγμάτωγ καὶ Φιλιππεῖς διὰ τῶν ἀποσταλέντωμ πρεσβευτῶμ παρὰ τῆς πόλεως Ἀνδρονόμου Σωτάδου Ἀντιόχου Χένωνος ἐφ’ ὧι ἔσονται Φιλιππεῖς φίλοι καὶ σύμμαχοι Ἀντιό[χ]ου τε τοῦ βασιλέως καὶ τῶν ἐκγόνων αὐτοῦ [κ]αὶ συντηρήσουσιν τήν τε φιλίαγ καὶ συμμαχί[αν] εἰς ἅπαντα τὸγ χρόνον ἀδόλως καὶ ἀπ[ρο]φ[ασί][στως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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Es regierten Antiochos und Antiochos, der Sohn; im Jahre 115, im Monat Gorpiaios. Folgendes Abkommen vereinbarten Zeuxis, der vom König Antiochos für die 15 Staatsangelegenheiten diesseits des Tauros Zurückgelassene, und die Philippeis, vertreten durch ihre Gesandten Andronomos, Sotades, Antiochos und Chenon. Die Philippeis werden Freunde und Bundesgenossen des Königs Antiochos und seiner Nachkommen und werden die Freundschaft und Allianz für alle Zeiten aufrichtig und bereitwillig aufrechterhalten … 20 Euromos wurde nach der Eroberung durch Philipp V. im Jahre 201 in Philippoi umbenannt und bis nach der Schlacht bei Kynoskephalai im Sommer (ca. Juni/ Juli) 197 besetzt gehalten. Im Hochsommer dieses Jahres (Gorpiaios [Z. 2] entspricht August/September), also sehr kurz nach dem Eintreffen der Nachricht über den für Philipp negativen Ausgang der Schlacht, ging eine vier Mann starke Abordnung der Bürger von Philippoi/Euromos nach Sardeis (Z. 5–7) und konferierte mit Zeuxis, dem kleinasiatischen Statthalter des Antiochos III., wegen eines Bündnisses und des Anschlusses der Stadt an Antiochos. Dies kann kaum ohne die Einwilligung des noch amtierenden makedonischen Ortskommandanten erfolgt sein, sodass der Eindruck einer Kooperation zwischen den Makedonen und Antiochos entstehen könnte (vgl. Polyb. xviii 48.3). Vielleicht waren Pedasa und Iasos, die zusammen mit Euromos und Bargylia im senatus consultum vom Winter 197/196 als zu befreiende Städte in Kleinasien namentlich erwähnt werden (Polyb. xviii 44.4), auch diesen Weg gegangen; als nach den Isthmischen Spielen im Herbst 196 P. Cornelius Lentulus in Kleinasien eintraf, um die von Philipp besetzt gehaltenen Städte zu befreien, erwähnt Polybios nur die Befreiung von Bargylia (xviii 48.1). Euromos/Philippoi und wohl auch die beiden anderen Städte (vgl. Polyb. xviii 47.1) waren schon mit Antiochos verbunden. Leider ist von den Vertragsbedingungen – bis auf die erhaltenen Allgemeinplätze der Z. 8–12 – nichts bekannt, da sie auf einem anderen, nicht wiedergefundenen Stein aufgezeichnet waren.

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620 Antiochos III. – Perinthos

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620 Antiochos III. – Perinthos (Bündnis) Ca. 196 v. Chr.

Zwei nicht zusammenpassende Fragmente, a) und b); besser vielleicht die Reihenfolge b)-a), wie SEG. Frag. a): b. 0,19 m, h. 0,33 m, d. 0,05 m. Buchstaben 0,01– 5 0,015 m; Frag. b): b. 0,18 m, h. 0,47 m, d. nicht messbar. Buchstaben 0,008–0,012 m. Fundort: Perinthos (Marmara Ereğlisi). Ed.: I. Perinthos 3; SEG 48, 908; J. Ma, Antiochos III and the Cities of Western Asia Minor, Oxford 1999, Appendix Nr. 35. Lit.: M. H. Sayar, Von Kilikien bis Thrakien: Neue Erkenntnisse zur Politik Antio- 10 chos’ III. zwischen 197–195 v. Chr. anhand von zwei neugefundenen Inschriften, in: A. Bresson (Hrsg.), Les cités d’Asie Mineure occidentale au IIe siècle a. C., Bordeaux 2001, 227–234, hier 231–234. a)

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. . . vestigia litterarum ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΔΙΕΛ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ς στρα[τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ vac. ὅρκος [Περινθίων(?) ὀμνύω Δια‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ Ποσ]ειδῶ Ἄρ[εα, Ἀθην]ᾶν [Ἀρείαν? καὶ θεοὺς] [πάντας κα]ὶ πάσας καὶ τὴν Τα[υροπόλον συμμαχήσω? τοῖς] [βασι]λεῦσιν Ἀντιόχωι καὶ [Ἀντιόχωι τῶι] [υἱῶι κ]αὶ τοῖς τούτων ἐκγό[νοις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [ὀμοσάτω]σαν οἱ βασιλεῖς οἱ ΤΟ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΩΝ καὶ ὀμόσωσιν Περίν[θιοι(?) ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒τὴ]ν συμμαχίαν ἀπὸ ΤΟ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐποήσαντο ΤΗ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ συμμα]χίαν εἰς τὸν ἅπα[ντα χρόνον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρὸς] βασιλέα Ἀντίοχο[ν καὶ Ἀντίοχον τὸν υἱὸν ‒ ‒ ‒] ΜΟΥ καὶ βασιλέως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΤΟΣ Περινθου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΟΥ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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Die Inschrift ist zu stark zerstört, um eine kontinuierliche Übersetzung zu ermöglichen. Unklar ist die Reihenfolge der Fragmente. Dass es sich aber um einen Bündnisvertrag (Z. a 11: [τὴ]ν συμμαχίαν; Z. b 1–2: [συμμα]χίαν εἰς τὸν 35 ἅπα[ντα χρόνον]) zwischen Antiochos III. (erwähnt wahrscheinlich zusammen mit seinem Sohn Antiochos in Z. a 7–8, b 3) und Perinthos, wo der Stein gefunden wurde, handelt, dürfte ziemlich sicher sein. Der Vertrag bietet also ein Zeug-

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621 Rom – Nabis von Sparta II

nis für Antiochos’ Umgang mit den von Philipp V. besetzten und 196 von Rom «befreiten» (Polyb. xviii 44.4) griechischen Städten in Thrakien während seines Versuchs, das Reich des Lysimachos wiederzuerobern. Wann genau dieser Vertrag zustande kam, kann nicht präzise bestimmt werden, aber die Zeit, als Antiochos sich um den Wiederaufbau von Lysimacheia kümmerte – also vom 5 Ende des J. 197 an –, dürfte am ehesten in Frage kommen. In diesem Fall würde Perinthos einen direkten Parallelfall zu Euromos darstellen (619), das auch von Philipp besetzt war und von Rom befreit werden sollte, aber schon unmittelbar nach Kynoskephalai (und Monate vor der anvisierten römischen Befreiung) einen Bündnisvertrag mit Antiochos geschlossen hatte. 10

621 Rom – Nabis von Sparta II (Friedensvertrag) 195 v. Chr.

1. Livius xxxiv 35: inde Quinctius adhibitis legatis tantum tribunisque militum condiciones, (2) in quas pax cum tyranno fieret, has conscripsit: sex mensium indutiae ut essent Nabidi Romanisque et Eumeni regi et Rhodiis; legatos extemplo mitterent Romam T. Quinctius et Nabis, ut pax [ex] auctoritate senatus confirmaretur; (3) et qua die scriptae condiciones pacis editae Nabidi forent, ea dies ut indutiarum principium esset, et ut ex ea die intra decimum diem ab Argis ceterisque oppidis, quae in Argivorum agro essent, praesidia omnia deducerentur vacuaque et libera traderentur Romanis, (4) et ne quod inde mancipium regium publicumve aut privatum educeretur, si qua ante educta forent, dominis recte restituerentur; (5) naves, quas civitatibus maritimis ademisset, redderet neve ipse navem ullam praeter duos lembos, qui non plus quam sedecim remis agerentur, haberet; (6) perfugas et captivos omnibus sociis populi Romani civitatibus redderet et Messeniis omnia, quae comparerent quaeque domini cognossent; (7) exulibus quoque Lacedaemoniis liberos coniuges restitueret, quae earum viros sequi voluissent, invita ne qua exulis comes esset; (8) mercennariorum militum Nabidis, qui aut in civitates suas aut ad Romanos transissent, iis res suae omnes recte redderentur; (9) in Creta insula ne quam urbem haberet; quas habuisset, redderet Romanis; ne quam societatem cum ullo Cretensium aut quoquam alio institueret neu bellum gereret; (10) civitatibus omnibus, quasque [et] ipse restituisset quaeque se suaque in fidem ac dicionem populi Romani tradidissent, omnia praesidia deduceret seque ipse suosque ab iis abstineret; (11) ne quod oppidum neu quod castellum in suo alienove agro conderet; obsides, ea ita futura, daret quinque, quos imperatori Romano placuisset, et filium in iis suum, et talenta centum argenti in praesenti et quinquaginta talenta in singulos annos per annos octo. Danach schrieb Quinctius [Flamininus] unter Hinzuziehung allein der legati und der tribuni militum die folgenden Bedingungen (2) für einen Frieden mit dem Tyrannen auf:

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[a] Es solle einen Waffenstillstand für sechs Monate zwischen Nabis und den Römern, König Eumenes und den Rhodiern geben. T. Quinctius [Flamininus] und Nabis sollten sofort Gesandte nach Rom schicken, damit der Frieden mit der Ermächtigung des Senates bestätigt werde. [b] (3) Der Tag, an dem Nabis die Bedingungen für den Frieden in schriftlicher Form übergeben würden, solle als Beginn des Waffenstillstandes gelten; von diesem Tag an gerechnet sollten alle Besatzungen innerhalb von zehn Tagen von Argos sowie den anderen Städten der Argolis abgezogen und die Städte ohne Besatzung und frei von fremdem Einfluss den Römern übergeben werden. [c] (4) Kein Sklave, ob aus königlichem, öffentlichem oder privatem Besitz, solle weggeführt werden; sollten irgendwelche schon weggeführt worden sein, sollten sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden. [d] (5) Schiffe, die er [sc. Nabis] den Küstenstädten weggenommen hatte, solle er zurückgeben, und er selbst solle kein Schiff besitzen außer zwei lembi, die mit nicht mehr als sechzehn Rudern bewegt werden. [e] (6) Alle Flüchtlinge und Gefangenen solle er allen mit den Römern alliierten Städten zurückgeben, den Messeniern aber alles, was noch vorhanden war und was die Besitzer identifizieren konnten. [f] (7) Auch den Flüchtlingen aus Sparta solle er ihre Kinder und Ehefrauen zurückgeben, solange sie bereit waren, ihren Ehemännern zu folgen, aber keine solle gegen ihren Willen Begleiterin eines Flüchtlings werden. [g] (8) Den Söldnern des Nabis, die entweder nach Hause gegangen oder zu den Römern übergewechselt waren, solle ihr ganzes Hab und Gut rechtmäßig wiedergegeben werden. [h] (9) Auf der Insel Kreta solle Nabis keine Stadt besitzen; diejenigen, die er doch besaß, solle er den Römern übergeben. Auch keine Allianz mit irgendeinem der Kreter oder überhaupt einem anderen Volk solle er abschließen und außerdem keinen Krieg führen. [i] (10) Von allen Städten, die er selbst zurückgegeben hatte oder die sich und die Ihrigen den Römern ergeben hatten, solle er alle Besatzungen abziehen und künftig sich selbst und seine Leute von ihnen fernhalten. [j] (11) Er solle keine Stadt oder Burg auf seinem oder auf fremdem Gebiet gründen; [k] er solle fünf Geiseln stellen, die dem römischen Kommandeur adäquat erschienen, unter ihnen seinen Sohn, um die Einhaltung der Bedingungen zu garantieren; [l] außerdem solle er sofort hundert Talente Silber sowie acht Jahre lang jedes Jahr fünfzig weitere zahlen.

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2. Livius xxxiv 40.2–4: his comminationibus compulsus tyrannus Pythagoram rursus oratorem misit; quem Quinctius primo aspernatus excedere castris iussit, 40 dein suppliciter orantem advolutumque genibus tandem audivit. (3) prima oratio

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fuit omnia permittentis arbitrio Romanorum; (4) dein cum ea velut vana et sine effectu nihil proficeret, eo deducta est res, ut iis condicionibus, quae ex scripto paucis ante diebus editae erant, indutiae fierent, pecuniaque et obsides accepti. Von diesen Bedrohungen gezwungen, schickte der Tyrann wieder einmal Pythagoras als Unterhändler. Zunächst lehnte ihn Quinctius [Flamininus] ver- 5 ächtlich ab und befahl ihm, das Lager zu verlassen. Als er dann aber vor ihm auf die Knie fiel und flehentlich bat, hörte er ihm schließlich zu. (3) Seine erste Äußerung war, dass er alles der Entscheidung der Römer überlasse. (4) Danach aber, weil dies die Sache nicht voranbrachte, da es nur Gerede war und unkonkret wirkte, führten Verhandlungen zu dem Ergebnis, dass auf der Basis der Bedin- 10 gungen, die wenige Tage zuvor in schriftlicher Form übergeben worden waren, ein Waffenstillstand erfolgen solle. Das Geld und die Geiseln wurden in Empfang genommen. Vgl. Diodoros xxviii 13: ὅτι οἱ παρὰ Νάβιδος καὶ Φλαμινίου πεμφθέντες εἰς Ῥώμην πρεσβευταὶ περὶ τῶν συνθηκῶν ἐπεὶ διελέχθησαν τῇ συγκλήτῷ περὶ ὧν τὰς ἐντολὰς εἶχον, 15 ἔδοξε τῇ γερουσίᾳ βεβαιοῦν τὰς ὁμολογίας καὶ τὰς φρουρὰς τὰς ἐκ τῆς Ἑλλάδος καὶ τὰς στρατιὰς ἀπάγειν. Die Gesandten, die von Nabis und Flamininus wegen des Friedensvertrages nach Rom entsandt worden waren, sprachen vor dem Senat über die Angelegenheit, mit der sie beauftragt worden waren. Daraufhin beschloss der Senat, die Vereinbarung zu bestätigen 20 und die römischen Garnisonen und die Heere aus Griechenland abzuziehen.

3. Livius xxxv 13.2–3: Achaeis omnium maritimorum Laconum tuendorum a T. Quinctio cura mandata erat. itaque extemplo et ad tyrannum legatos miserunt, (3) qui admonerent foederis Romani denuntiarentque ne pacem quam tantopere petisset turbaret … 25 Den Achaiern war von T. Quinctius [Flamininus] die Verantwortung für die Sicherheit aller lakonischen Küstenbewohner übertragen worden. Deswegen entsandten sie sofort Gesandte zum Tyrannen, (3) um ihn an die Bedingungen des römischen Vertrages zu erinnern und ihn davor zu warnen, den Frieden, den er sehnlichst gesucht hatte, zu stören … 30 Lit.: Aymard, Premiers rapports 229–247; B. Shimron, Late Sparta, New York 1972, 92 f.; J.-G. Texier, Nabis, Paris 1975, 84–88; P. Cartledge/A. Spawforth, Hellenistic and Roman Sparta, London 1989, 74 f. Der Krieg gegen den spartanischen König/Tyrannen Nabis, den Flamininus im J. 195 unter maßgeblicher Beteiligung seiner griechischen Bundesgenossen führte, 35 ging mit diesem Friedensvertrag, der von Livius nach der Vorlage des Polybios überliefert wurde, zu Ende. Für die Achaier war das Hauptziel des Krieges, Argos aus dem Machtbereich des Nabis zu lösen, aber sie wollten den spartanischen Unruhestifter bei dieser Gelegenheit allgemein in die Schranken weisen. Die

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Bedingungen, die Flamininus und seine römischen Stabsoffiziere – allerdings ohne Beteiligung der griechischen Bundesgenossen (oben 1) – Nabis diktierten, zeigen aber, dass die Römer keinen Wert darauf legten, Nabis abzusetzen, was die Achaier mit Sicherheit gerne getan hätten (oben 1). Die führende Rolle der Römer wird durch mehrere Klauseln belegt: durch die Bestimmung, dass der Senat dem Vertrag zustimmen musste [a], sowie durch jene, dass Argos und die anderen argolischen Städte den Römern – nicht den Achaiern, die ein primäres Interesse daran hatten – übergeben werden sollten [b]; auch die von Nabis aufzugebenden kretischen Städte sollten die Römer erhalten [g], ebenso die Geiseln [k] und wohl auch das Geld [l]. Die römischen Bedingungen waren insgesamt recht hart und provozierten zunächst den Widerstand der Nutznießer der spartanischen «Revolution» in Sparta, die Nabis unterstützten. Sparta wäre tatsächlich so weit geschwächt worden, dass es nicht wieder zur allgemeinen Bedrohung für die besitzenden Klassen auf der Peloponnes hätte werden können. Erst nach einem weiteren Waffengang wurde den Verantwortlichen in Sparta klar, dass sie keine Alternative hatten, als die von den Römern gestellten Bedingungen zu akzeptieren (oben 2). Dass Flamininus diese dennoch nicht weiter verschärfte, belegt eindrücklich seinen Unwillen, Sparta völlig zu demontieren. Es ging also um den Abbau der Bedrohungen, die für Achaia von Sparta ausgingen, aber auch darum, den Griechen allgemein zu zeigen, dass nach dem Sieg über Philipp V. der römische Einfluss in Griechenland maßgeblich war. Zunächst wurde Argos «befreit» – d. h. die Kontrolle über die Stadt wurde von den Römern in die Hände der traditionell eher achaierfreundlichen besitzenden Klasse zurückgegeben. Aller spartanische Einfluss sollte ausgeschaltet werden; Nabis’ sozio-politische «Reformen» sollten soweit möglich zurückgenommen werden, insbesondere sollten von ihm befreite Sklaven an ihre Besitzer zurückgegeben werden [c]. Anscheinend durften auch ehemalige königliche Sklaven (mancipia regia) aus Sparta, die – wohl von Nabis befreit – in Argos eingesetzt worden waren, nicht von ihm abgezogen werden. Was aus ihnen werden sollte, wird nicht festgehalten. Wichtiger für Sparta war allerdings der Verlust der meisten lakonischen Küstenstädte (der ehemaligen Periökenstädte), die sich während der Kriegshandlungen den Römern ergeben hatten [i]. Damit verlor Sparta nicht nur den strategisch wichtigen Zugang zum Meer, sondern gleichzeitig auch den Zugriff auf viele Menschen, die in den Heeren gedient und vor allem die spartanische Flotte gestellt hatten. Die Küstenstädte erhielten nun ihre von Nabis beanspruchten Schiffe für ihre eigenen Zwecke zurück [d]; sie wurden dem achaiischen Bund als Aufsichtsinstanz unterstellt, wobei Nabis’ Vertrag mit Rom die allgemeine Geschäftsgrundlage blieb, wie die achaiische Berufung darauf anlässlich der Bedrohung durch Antiochos III. im J. 193 belegt (oben 3). Nabis scheint dennoch Zugang zum Meer für die zwei ihm zugestandenen kleinen lembi behalten haben [d]. Der genaue Ort ist jedoch nicht bekannt.

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622 Antiochos III. – Ptolemaios V.

Alle auswärtigen Beziehungen herrschaftlicher Art wurden gekappt [h] – [j]; es ist zwar unsicher, ob Nabis wirklich kretische Städte besessen hatte, wie Livius schreibt, dass er aber dort enge Beziehungen unterhielt und Söldner anwerben konnte, ist sicher (vgl. Liv. xxxii 40.4, vgl. 618); als Ergebnis dieser Klausel war also seine Söldnertruppe, soweit noch vorhanden, nicht mehr zu unterhalten 5 (implizit in [h]). Auch wurde ein Versuch unternommen, einige der Auswüchse des «Reformprogramms» des Nabis, die dazu geführt hatten, dass es überall auf der Peloponnes Flüchtlinge in großer Zahl gab, zurückzunehmen bzw. das Schicksal der Flüchtlinge zu erleichtern [e], [f]. Livius schreibt von «dem Sohn» des Nabis, der unter den Geiseln zu sein hatte. Dabei handelte es sich offenbar 10 um den ältesten von mehreren Söhnen (vgl. Liv. xxxii 38.3), Armenas (Liv. xxxiv 52.9), der im Triumphzug des Flamininus mitgeführt wurde und kurz danach in Italien starb (Polyb. xxi 3.4). 622 Antiochos III. – Ptolemaios V. (Ehevertrag?)

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194/193 v. Chr.

1. Polybios xviii 51.10: τὰ δὲ πρὸς Πτολεμαῖον αὐτὸς ἔφη διεξάξειν εὐδοκουμένως ἐκείνῳ· κρίνειν γὰρ οὐ φιλίαν μόνον, ἀλλὰ καὶ μετὰ τῆς φιλίας ἀναγκαιότητα συντίθεσθαι πρὸς αὐτόν. Im Hinblick auf seine Beziehungen zu Ptolemaios, sagte er, er werde sie auf 20 eine ihm genehme Weise regeln, denn er dachte daran, nicht nur Freundschaft, sondern zusammen mit der Freundschaft auch eine familiäre Beziehung mit ihm zu vereinbaren. Vgl. Diodoros xxviii 12: τὰ δὲ πρὸς Πτολεμαῖον αὐτὸς φροντίζειν ὅπως μηδεμιᾶς 25 ἀμφισβητήσεως τυγχάνῃ· δώσειν γὰρ αὐτῷ τὴν θυγατέρα γυναῖκα. Im Hinblick auf seine Beziehungen zu Ptolemaios hatte er einen Plan, um jedweden Disput zu meiden. Denn er werde ihm seine Tochter zur Ehefrau geben.

2. Appian, Syriake 5 (18): ἤδη δὲ τὸν πρὸς Ῥωμαίους πόλεμον ἐγνωκὼς ἀποκαλύπτειν ἐπιγαμίαις τοὺς ἐγγὺς βασιλέας προκατελάμβανε καὶ Πτολεμαίῳ μὲν εἰς Αἴγυπτον ἔστελλε Κλεοπάτραν τὴν Σύραν ἐπίκλησιν, προῖκα Συρίαν τὴν Κοίλην 30 ἐπιδιδούς, ἣν αὐτὸς ἀφῄρητο τοῦ Πτολεμαίου, θεραπεύων ἤδη τὸ μειράκιον, ἵν’ ἐν τῷ πολέμῳ τῷ πρὸς Ῥωμαίους ἀτρεμῇ· Sobald er sich entschieden hatte, seine kriegerischen Absichten gegen die Römer offenzulegen, gewann er für sich im Voraus die benachbarten Könige durch Eheverbindungen. Nach Ägypten sandte er dem Ptolemaios seine Toch- 35 ter Kleopatra, genannt ‹die Syrerin›, und als Mitgift gab er Koile Syria, welches er selbst Ptolemaios abgenommen hatte; so bemühte er sich um den jungen Mann, damit er im Krieg gegen die Römer Ruhe hielt.

622 Antiochos III. – Ptolemaios V.

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Vgl. Livius xxxv 13.4: Antiochus rex, ea hieme Raphiae in Phoenice Ptolemaeo regi Aegypti filia in matrimonium data … König Antiochos, nachdem er in jenem Winter bei Raphia in Phoinikien dem Ptolemaios seine Tochter zur Ehefrau gegeben hatte … Iosephos, Archaiologia xii 154–155: μετὰ δὲ ταῦτα φιλίαν καὶ σπονδὰς πρὸς τὸν 5 Πτολεμαῖον Ἀντίοχος ἐποιήσατο καὶ δίδωσιν αὐτῷ τὴν θυγατέρα Κλεοπάτραν πρὸς γάμον, παραχωρήσας αὐτῷ τῆς Κοίλης Συρίας καὶ Σαμαρείας καὶ Ἰουδαίας καὶ Φοινίκης φερνῆς ὀνόματι. (155) καὶ διαιρεθέντων εἰς ἀμφοτέρους τοὺς βασιλέας τῶν φόρων … Danach schloss Antiochos Freundschaft und Allianz mit Ptolemaios und gab ihm seine Tochter Kleopatra zur Ehefrau. Als Mitgift übertrug er ihm Koile Syria, Samareia, Ioudaia 10 und Phoinike. (155) Nachdem die Tribute zwischen den zwei königlichen Herrschern [sc. Ptolemaios und Kleopatra] aufgeteilt waren … Polybios xxviii 20.9: ἐπὶ δὲ πᾶσιν ἐξαρνούμενος τὴν ὁμολογίαν, ἣν ἔφασαν οἱ κατὰ τὴν Ἀλεξάνδρειαν γενέσθαι Πτολεμαίῳ τῷ νεωστὶ μετηλλαχότι πρὸς Ἀντίοχον τὸν ἐκείνου πατέρα, (δι)ότι δεῖ λαβεῖν αὐτὸν ἐν φερνῇ Κοίλην Συρίαν, ὅτ’ ἐλάμβανε Κλεοπάτραν τὴν 15 τοῦ νῦν βασιλεύοντος μητέρα. … er [sc. Antiochos IV.] leugnete völlig die Vereinbarung, von der die Alexandriner behaupteten, dass sie zwischen dem kürzlich verstorbenen Ptolemaios und Antiochos, seinem Vater, geschlossen worden sei, nämlich, dass Ptolemaios als Mitgift Koile Syria zu erhalten habe, weil er Kleopatra, die Mutter des jetzt regierenden Königs, zur Ehefrau 20 genommen habe.

Lit.: Walbank, HCP II und III, ad locc.; K. Brodersen, Appians Antiochike (Syriake 1,1 – 44,232); Text und Kommentar nebst einem Anhang: Plethons SyriakeExzerpt, München 1991, 92 f.; Huß, Ägypten 514 f. Schon im J. 196 beim Treffen mit den römischen Gesandten in Lysimacheia kündigte Antiochos nach dem Bericht des Polybios die beabsichtigte familiäre Beziehung zwischen ihm und Ptolemaios V. an (oben 1; Diodors fast wortgleicher Bericht ist von Polybios übernommen). Drei Jahre später (194/193) wurde die Eheschließung zwischen Kleopatra, «der Syrerin», und Ptolemaios vollzogen (Datum bei Liv. xxxv 13.4, oben 2, vgl. auch Hieronymus, in Dan. 11.17–19 [FgrHist 260 Frg.*47]). Ob dies, wie Appian (oben 2) behauptet, in bewusster Vorbereitung auf einen Krieg gegen Rom erfolgte, lässt sich nicht bestätigen. Auch der Inhalt des Ehevertrags bleibt unsicher. Das Ziel war nach Appian, dass Ptolemaios sich ruhig verhielt: Es scheint also eine Neutralitätsklausel gemeint zu sein. Auf jeden Fall dürfte die von Appian und noch detailreicher von Iosephos angegebene strategische Länderübertragung (wobei Iosephos nur von den Einkünften [τῶν φόρων] schreibt) nicht eine historische Tatsache, sondern ein Stück ptolemaiischer Propaganda, vielleicht aus der Zeit des Sechsten Syrischen Krieges, sein. Dass Antiochos IV. diese damals in Alexandria behauptete Vereinbarung und die damit verbundenen ptolemaiischen Ansprüche ablehnte, berichtet Polybios (oben 2).

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623 Achaiischer Bund – Rom

623 Achaiischer Bund – Rom (Bündnis) 192/191 v. Chr.

1. Livius xxxii 23.1–2: ceteri populi Achaeorum, cum sententias perrogarentur, societatem cum 1 Rhodiis praesenti decreto confirmarunt; (2) cum 5 Romanis, quia iniussu populi non poterat rata esse, in id tempus, quo Romam mitti legati possent, dilata est. 1

edd.vett. cum Romanis ac Rhodiis B; cum Rhodiis recc.

Die anderen achaiischen Städte, als sie nach ihrem Votum gefragt wurden, bestätigten mit einem sofortigen Beschluss das Bündnis mit den 10 Rhodiern. (2) Ein Bündnis mit den Römern, da es ohne einen Beschluss des römischen Volkes nicht zustande kommen konnte, wurde verschoben, bis Gesandte nach Rom geschickt werden konnten. 2. Polybios xviii 42.6–7: ἐποιήσαντο δὲ λόγους ἐν τῇ συγκλήτῳ καὶ περὶ τῆς συμμαχίας οἱ παρὰ τῶν Ἀχαιῶν πρέσβεις, οἱ περὶ Δαμόξενον τὸν Αἰγιέα· (7) 15 γενομένης δ’ ἀντιρρήσεως κατὰ τὸ παρὸν διὰ τὸ κατὰ πρόσωπον Ἠλείους μὲν ἀμφισβητεῖν τοῖς Ἀχαιοῖς ὑπὲρ τῆς Τριφυλίας, Μεσσηνίους δ’ ὑπὲρ Ἀσίνης καὶ Πύλου, συμμάχους τότε Ῥωμαίων ὑπάρχοντας, Αἰτωλοὺς δὲ περὶ τῆς Ἡραιῶν πόλεως, ὑπέρθεσιν ἔλαβε τὸ διαβούλιον ἐπὶ τοὺς δέκα. Die achaiischen Gesandten unter der Führung von Damoxenos aus Aigion 20 sprachen im Senat auch über den Bündnisvertrag. (7) Da es gegenwärtig aber Widerspruch gab auf Grund der aktuellen Streitigkeiten mit den Eleiern wegen Triphylia und mit den Messeniern wegen Asine und Pylos – sie waren damals römische Bundesgenossen – sowie mit den Aitolern wegen Heraia, wurde die Erörterung auf die zehn legati übertragen. 25 3. Livius xxxv 48.8: eum tamen, quamquam ab ultimis orientis terminis ad liberandam Graeciam veniat, nihil postulare ab Achaeis, in quo fides eorum adversus Romanos, priores socios atque amicos, laedatur: non enim ut secum adversus eos arma capiant, sed ut neutri parti sese coniungant petere. Er [sc. Antiochos III.] aber, obwohl er von den entferntesten Ländern des 30 Ostens komme, um Griechenland zu befreien, verlange von den Achaiern nichts, wodurch ihre Treue gegenüber den Römern, ihren bevorzugten Bundesgenossen und Freunden, Schaden nehmen könne; denn er bitte nicht darum, dass sie mit ihm zu den Waffen gegen sie greifen, sondern dass sie sich neutral verhalten. 4. Livius xxxv 50.2: nulla enim disceptatio nec dubitatio fuit, quin omnes eosdem 35 genti Achaeorum hostes et amicos, quos populus Romanus censuisset, iudicarent, bellumque et Antiocho et Aetolis nuntiari iuberent.

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Es gab keinerlei Disput und keinen Zweifel darüber, dass sie sich entscheiden würden, alle diejenigen für Feinde und Freunde der achaiischen Nation zu halten, die das römische Volk für Feinde und Freunde hielt, und dass sie anordnen würden, Krieg gegen Antiochos und die Aitoler zu erklären. 5. Livius xxxix 37.9–10 (Rede des Lykortas): scio ego, Ap. Claudi, hanc oratio- 5 nem, qua sum adhuc usus, neque sociorum apud socios neque liberae gentis esse, sed vere servorum disceptantium apud dominos. (10) nam si non vana illa vox praeconis fuit, qua liberos esse omnium primos Achaeos iussistis, si foedus ratum est, si societas et amicitia ex aequo observatur … «Ich weiß, Appius Claudius, dass der Inhalt dieser Rede, die ich bis jetzt gehal- 10 ten habe, weder eines Bundesgenossen gegenüber einem Bundesgenossen noch eines freien Volkes würdig ist, sondern wahrhaftig von Sklaven ist, die vor ihrem Herrn streiten. (10) Denn wenn jene Verkündung des Heroldes nicht leeres Gerede war, wodurch Ihr die Achaier als Erste von allen frei zu werden anordnetet, wenn der Bündnisvertrag gültig sein soll und wenn das Bündnis und die 15 Freundschaft gleichberechtigt aufrechterhalten werden …» 6. Polybios xxiii 4.11–12: οἱ δὲ περὶ τὸν Τίτον βουλόμενοι καὶ τοὺς Ἀχαιοὺς εἰς τὴν ὁμολογίαν ἐμπλέξαι, προσεκαλέσαντο τοὺς περὶ Ξέναρχον. (12) οὗτοι γὰρ ἐπρέσβευον τότε παρὰ τῶν Ἀχαιῶν, ἅμα μὲν ἀνανεούμενοι τὴν συμμαχίαν, ἅμα δὲ τῇ τῶν Λακεδαιμονίων διαφορᾷ προσεδρεύοντες. 20 Flamininus und seine Freunde wollten damals auch die Achaier in die Vereinbarung einbinden und riefen die Gesandten unter der Leitung des Xenarchos herein. (12) Diese waren nämlich damals von den Achaiern als Gesandte entsandt worden, um gleichzeitig das Bündnis zu erneuern und wegen der Auseinandersetzung mit Sparta dabeizusitzen. 25 Lit.: Aymard, Premiers rapports 98; E. Badian, The Treaty between Rome and the Achaean League, JRS 42 (1952), 76–80; Walbank, HCP III 92; 219 f.; R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1969, 115; Briscoe, Commentary XXXI‒XXXIII, 211 f.; Ferrary, Traités et domination 222 f. Die Achaier warteten relativ lange auf die Gewährung eines Bündnisvertrages mit 30 Rom. Im J. 198 (oben 1) konnte aus technischen Gründen kein Vertrag zustande kommen, und als nach Kynoskephalai die Angelegenheit in Rom vor dem Senat angesprochen wurde, scheiterten die Verhandlungen wegen Unsicherheiten hinsichtlich der territorialen Zusammensetzung des Bundes in der unmittelbaren Folge des Rückzugs Philipps aus der Peloponnes. Diese umstrittenen Fragen soll- 35 ten zuerst von den 10 legati geklärt werden (oben 2). Dies gelang, der Vertrag ließ dennoch auf sich warten.

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624 Rom – Akarnanien

Wann genau der Vertrag endlich gewährt wurde, bleibt allerdings unklar. Aus der Formulierung des Livius (oben 3) in Bezug auf Antiochos’ Versuch im Herbst 192, die Achaier zu Neutralität zu überreden, lässt sich schließen, dass damals kein formaler langfristiger Bündnisvertrag vorlag, da dieser die Achaier verpflichtet hätte, dieselben Feinde und Freunde wie die Römer zu haben (oben 4), 5 sodass eine Neutralität ohne Vertragsbruch prinzipiell ausgeschlossen gewesen wäre. Auf der anderen Seite ist der Vertrag mit Sicherheit vor 184 geschlossen worden, denn in Livius’ Bericht über Lykortas’ Rede vor Appius Claudius wird der Vertrag explizit erwähnt, und zumindest diese Einzelheit der Rede dürfte zuverlässig sein, da Livius’ Bericht auf die Ausführungen des Lykortas-Sohnes 10 Polybios zurückgeht (oben 5). Im folgenden Winter 184/183 waren die achaiischen Delegierten unter Xenarchos in Rom sogar bemüht, eine formale Bestätigung («Erneuerung») des existierenden Vertrages zu erwirken (oben 6). Ein Zeitpunkt für den Vertragsabschluss zwischen Herbst 192 und Sommer 184 steht also fest, und Badian (a. a. O.) hat gute Argumente dafür gebracht, dass der Ver- 15 trag im Winter 192/191 als Belohnung für die Loyalität, die die Achaier im Konflikt mit Antiochos von Anfang an gezeigt hatten – und darüber hinaus, um sie in ihrer lobenswerten Haltung zu bestärken – gewährt wurde.

624 Rom – Akarnanien (Bündnis)

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Vor 191 v. Chr. (?)

1. Livius xxxvi 12.1–2: per eosdem dies legati regis Medionem venerunt; quibus auditis cum in contione, quidnam respondendum regi esset, consultaretur, (2) et alii manendum in Romana societate, alii non aspernandam amicitiam regis censerent … Während jener Tage kamen Gesandte des Königs [sc. Antiochos] nach Medion. 25 Man hörte sie an, und als in der Versammlung darüber beraten wurde, was dem König zu antworten sei, (2) meinten einige, man müsse beim Bündnis mit Rom bleiben, andere aber, dass die Freundschaft des Königs nicht abzulehnen sei … 2. Ibd. 8: dato enim haud perplexo responso, nullam se novam societatem nisi ex auctoritate imperatorum Romanorum accepturos … 30 Es wurde eine eindeutige Antwort gegeben, dass sie ohne die Autorisierung der Römer kein neues Bündnis eingehen würden … Vgl. ibd. 10: [Cn. Octavius] Leucadem venit implevitque spei socios M’. Acilium consulem iam cum legionibus mare traiecisse et in Thessalia castra Romana esse. [Cn. Octavius] kam nach Leukas und erfüllte die Bundesgenossen mit der Hoffnung, 35 dass der Konsul M’. Acilius mit seinen Legionen das Meer schon überquert habe und dass ein römisches Lager in Thessalien sei.

625 Achaiischer Bund – Eumenes II.

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Lit.: Hammond/Walbank, Macedonia, 604 Nr. 7; O. Dany, Akarnanien im Hellenismus: Geschichte und Völkerrecht in Nordwestgriechenland, München 1999, 186. Livius scheint (oben 1) auf ein Bündnis zwischen Rom und Akarnanien Bezug zu nehmen. Er unterscheidet zwischen der societas mit Rom und der von einigen Medioniern angestrebten amicitia mit Antiochos III., wobei die Positionen der Parteien sich gegenseitig ausschlossen. Es war den Leuten in Medion klar, dass amicitia mit Antiochos III. (wie auch immer rechtlich ausgestaltet) eine Verletzung der societas mit Rom zur Folge hätte. Im übrigen lag die Zuständigkeit nicht bei den einzelnen Städten, sondern bei den Bundesorganen (vgl. Liv. ibd. 3). Obwohl Livius’ Gebrauch von termini technici schwankend und unpräzise sein kann, gibt es hier keinen guten Grund, die Existenz eines Bündnisvertrages mit Rom anzuzweifeln. Für Thyrrheion (oben 2) ist der Bericht noch klarer. Dort wurde deutlich ausgeführt, dass das, was in Medion von deren Befürwortern als amicitia mit Antiochos bezeichnet wurde, Mitarbeit am Krieg gegen Rom bedeutete und deswegen gleich als societas angesprochen wurde. Die Thyrrheier (nach Livius) handelten also vertragsgemäß: Ohne römische Autorisierung (auctoritas) würden sie keine neue Bündnisverpflichtung (societas) eingehen. Der Hinweis auf römische auctoritas kann also ohne Weiteres auf die römische Auslegung einer Freund-Feind-Klausel in einem Vertragswerk anspielen, wofür genügend Beispiele bekannt sind. Im Bezug auf Akarnanien ist Livius’ Sprache also konsequent; die beiden Stellen lassen sich am besten verstehen, wenn eine Bündnisverpflichtung existierte. Es gibt demnach keinen zwingenden Grund, Livius’ Angabe zu bezweifeln, dass im J. 191 Akarnanien ein formales Bündnis mit Rom besaß. Unter welchen Umständen ein solches Bündnis hätte abgeschlossen werden können, bleibt unsicher. Aber die römische Entscheidung im J. 196, Leukas an Akarnanien statt an den aitolischen Bund zu geben (Liv. xxxiii 49.8, vgl. Polyb. xviii 7.8), lässt auf ein gutes Verhältnis im Rahmen der Neuorganisation Griechenlands durch Flamininus schließen, das irgendwann vor dem J. 191 zu einem formalen Bündnis führte.

625 Achaiischer Bund – Eumenes II. (Bündniserneuerung)

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191/190; 187 v. Chr.

1. Polybios xxi 3b. 1: … πρεσβείας παραγενομένης εἰς Ἀχαΐαν παρ’ Εὐμένους τοῦ βασιλέως ὑπὲρ συμμαχίας, ἁθροισθέντες εἰς ἐκκλησίαν οἱ πολλοὶ τῶν Ἀχαιῶν τήν τε συμμαχίαν ἐπεκύρωσαν καὶ νεανίσκους ἐξαπέστειλαν, πεζοὺς μὲν χιλίους 35 ἱππεῖς δ’ ἑκατόν, ὧν ἡγεῖτο Διοφάνης ὁ Μεγαλοπολίτης. … es erschien in Achaia eine Gesandtschaft von König Eumenes wegen des Bündnisses. Die Achaier versammelten sich in einer Volksversammlung, wo sie

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625 Achaiischer Bund – Eumenes II.

das Bündnis bestätigten und Soldaten – tausend Fußsoldaten sowie hundert Reiter – unter der Führung des Diophanes aus Megalopolis entsandten. Vgl. Livius xxxvii 20.1–2: per eosdem forte dies Elaeam ex Achaia mille pedites cum centum equitibus, Diophane omnibus iis copiis praeposito, accesserunt, quos egressos navibus obviam missi ab Attalo nocte Pergamum deduxerunt. (2) veterani omnes et periti belli erant, 5 et ipse dux Philopoemenis, summi tum omnium Graecorum imperatoris, discipulus. Um etwa jene Zeit kamen aus Achaia nach Elaia tausend Fußsoldaten mit hundert Reitern unter dem Gesamtkommando des Diophanes. Männer, die von Attalos geschickt worden waren, um sich mit ihnen zu treffen, als sie von den Schiffen herunterkamen, geleiteten sie in der Nacht nach Pergamon. (2) Sie waren alle Veteranen und Kriegser- 10 fahrene, und der Kommandant selbst war Schüler von Philopoimen, dem damals besten General aller Griechen. Appian, Syriake 26 (125): ἧκον δὲ καὶ παρὰ τῶν Ἀχαιῶν Εὐμένει σύμμαχοι χίλιοι πεζοὶ καὶ ἱππεῖς ἑκατὸν ἐπίλεκτοι, ὧν Διοφάνης ὁ στρατηγός … Von den Achaiern kamen zu Eumenes als Hilfstruppen tausend Fußsoldaten und hun- 15 dert auserlesene Reiter; Diophanes war ihr General …

2. Polybios xxii 7.8: μετὰ δὲ τούτους εἰσῆλθον οἱ παρ’ Εὐμένους πρέσβεις καὶ τήν τε συμμαχίαν τὴν πατρικὴν ἀνενεώσαντο καὶ τὴν ὑπὲρ τῶν χρημάτων ἐπαγγελίαν διεσάφησαν τοῖς πολλοῖς. Nach diesen traten die Gesandten von Eumenes ein; sie erneuerten das seit 20 seines Vaters Zeiten bestehende Bündnis und klärten das Volk auf über sein Versprechen wegen des Geldes. Lit.: Aymard, Premiers rapports 373 f.; R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1989, 280 f.; Walbank, HCP III 92 f.; 188 f. Das im J. 191/190 erneuerte Bündnis fußt anscheinend auf einem Abkommen mit 25 Eumenes’ Vater Attalos (vgl. oben 2: τὴν συμμαχίαν τὴν πατρικήν), das schon vor 198 abgeschlossen worden war und eine militärische Kooperation gegen Philipp V. vorsah (vgl. 616). Die Erneuerung im J. 191/190 (oben 1) stand in unmittelbarer Beziehung zum römischen Krieg gegen Antiochos III., dem um dieselbe Zeit der achaiische Bund den Krieg erklärte, und sah eine aktive Beteiligung von achaii- 30 schen Truppen in Kleinasien vor. Die zweite Erneuerung im J. 187 (oben 2) stand im Zusammenhang mit der Neuordnung der griechischen Welt nach den rezenten Niederlagen des Antiochos sowie des aitolischen Bundes. Präzise Bedingungen sind unbekannt, aber gegenseitige Hilfeleistungen waren mit einiger Sicherheit weiterhin Teil der Vereinbarungen. Auch Geldzahlungen des Eumenes 35 spielten eine Rolle (oben 2).

626 Rom – Antiochos III.

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626 Rom – Antiochos III. (Friedensvertrag) 189/188 v. Chr.

I Friedensverhandlungen vor der Schlacht bei Magnesia 1. Polybios xxi 14.1–3; 7–8: ὁ δ’ Ἡρακλείδης, μετά τινας ἡμέρας παραγενομένου τοῦ Ποπλίου, κληθεὶς πρὸς τὸ συνέδριον εἰς ἔντευξιν διελέγετο περὶ ὧν εἶχε τὰς ἐντολάς, (2) φάσκων τῆς τε τῶν Λαμψακηνῶν καὶ Σμυρναίων, ἔτι δὲ τῆς τῶν Ἀλεξανδρέων πόλεως ἐκχωρεῖν τὸν Ἀντίοχον, ὁμοίως δὲ καὶ τῶν κατὰ τὴν Αἰολίδα καὶ τὴν Ἰωνίαν, ὅσαι τυγχάνουσιν ᾑρημέναι τὰ Ῥωμαίων· (3) πρὸς δὲ τούτοις τὴν ἡμίσειαν ἀναδέχεσθαι τῆς γεγενημένης αὐτοῖς δαπάνης εἰς τὸν ἐνεστῶτα πόλεμον. … (7) ῥηθέντων δὲ τούτων, ἔδοξε τῷ συνεδρίῳ τὸν στρατηγὸν ἀποκριθῆναι διότι τῆς μὲν δαπάνης οὐ τὴν ἡμίσειαν, ἀλλὰ πᾶσαν δίκαιόν ἐστιν Ἀντίοχον ἀποδοῦναι· φῦναι γὰρ τὸν πόλεμον ἐξ ἀρχῆς οὐ δι’ αὑτούς, ἀλλὰ δι’ ἐκεῖνον· (8) τῶν δὲ πόλεων μὴ τὰς κατὰ τὴν Αἰολίδα καὶ τὴν Ἰωνίαν μόνον ἐλευθεροῦν, ἀλλὰ πάσης τῆς ἐπὶ τάδε τοῦ Ταύρου δυναστείας ἐκχωρεῖν. Als einige Tage später Publius Scipio eintraf, wurde Herakleides zum Gespräch ins konsularische consilium gebeten und trug auftragsgemäß sein Angebot vor, (2) dass Antiochos aus Lampsakos und Smyrna sowie aus Alexandria Troas abziehen würde und gleichfalls aus jenen Städten in Ionien und der Aiolis, welche die römische Seite gewählt hatten. (3) Darüber hinaus würde er die Hälfte der ihnen entstandenen Kosten für den Krieg übernehmen. … (7) Nach seinen Ausführungen beschloss das consilium, dass der Konsul folgendermaßen antworten sollte: Es sei gerecht, dass Antiochos nicht bloß die Hälfte, sondern die ganzen Kriegskosten übernehme, denn der Krieg sei von Anfang an auf seine Initiative, nicht auf römische, entstanden; (8) er müsse nicht nur die Städte in Ionien und in der Aiolis freilassen, sondern aus allen ihm untertänigen Gebieten diesseits des Tauros abziehen.

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Vgl. Livius xxxvii 35: advocato frequenti consilio legati verba sunt audita. (2) is, multis ante legationibus ultro citroque nequiquam de pace missis, eam ipsam fiduciam impetrandi sibi esse dixit, quod priores legati nihil impetrassent: Zmyrnam enim et Lampsacum et Alex- 30 andriam Troadem et Lysimachiam in Europa iactatas in illis disceptationibus esse; (3) quarum Lysimachia iam cessisse regem, ne quid habere eum in Europa dicerent; eas quae in Asia sint civitates tradere paratum esse, et si quas alias Romani, quod suarum partium fuerint, vindicare ab imperio regio velint; (4) impensae quoque in bellum factae partem dimidiam regem praestaturum populo Romano. (5) Hae condiciones erant pacis … (7) ea, quae legato 35 magna ad pacem impetrandam videbantur, parva Romanis visa: (8) nam et impensam, quae in bellum facta esset, omnem praestare regem aequum censebant, (9) cuius culpa bellum excitatum esset, et non Ionia modo atque Aeolide deduci debere regia praesidia, (10) sed sicut Graecia omnis liberata esset, ita, quae in Asia sint, omnes liberari urbes; id aliter fieri non 40 posse, quam ut cis Taurum montem possessione Asiae Antiochus cedat.

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Ein volles consilium wurde einberufen, wo die Ausführungen des Gesandten angehört wurden. (2) Er sagte, er habe Zuversicht, dass er einen Frieden erreiche, obwohl schon viele Gesandtschaften wegen Frieden umsonst hin und her geschickt worden waren, gerade weil die früheren Gesandtschaften ihr Ziel nicht erreicht hätten. Denn bei jenen Verhandlungen seien Smyrna, Lampsakos, Alexandria Troas und Lysimacheia in Europa 5 die Zankäpfel gewesen. (3) Von diesen Städten habe sich nun der König schon aus Lysimacheia zurückgezogen, sodass sie nicht behaupten könnten, er hielte etwas in Europa; was die Städte in Asia anginge, sei er bereit, sie zu übergeben und auch andere, wenn die Römer sie vom Königreich beanspruchen wollten, weil sie ihrer Partei angehörten. (4) Von den Ausgaben für den Krieg würde der König dem römischen Volk die Hälfte erstatten. 10 (5) Dies waren seine Bedingungen für den Frieden … (7) Was dem Gesandten als großer Beitrag zur Erlangung des Friedens erschien, schien den Römern unbedeutend. (8) Denn sie waren der Meinung, dass es richtig wäre, wenn der König die ganzen Kosten, die für den Krieg geleistet worden waren, übernähme, (9) denn der Krieg wäre durch seine Schuld entfacht worden; außerdem sollte er die königlichen Besatzungen nicht nur aus Ionien, 15 sondern auch aus der Aiolis abziehen, (10) und wie ganz Griechenland befreit worden sei, so seien alle Städte in Asia zu befreien. Das könne nicht anders geschehen, als wenn Antiochos aus seinen Besitzungen in Asia dieseits des Tauros abziehe. Diodoros xxix 7: ὁ Ἀντίοχος πυθόμενος τοὺς Ῥωμαίους εἰς τὴν Ἀσίαν διαβεβηκέναι πρεσβευτὴν ἐξέπεμψε πρὸς τὸν ὕπατον Ἡρακλείδην τὸν Βυζάντιον περὶ διαλύσεων, ἀπο- 20 διδοὺς μὲν τὴν ἡμίσειαν τῆς δαπάνης, διδοὺς δὲ Λάμψακον καὶ Σμύρναν καὶ Ἀλεξάνδρειαν, δι’ ἃς ὁ πόλεμος ἐδόκει κεκινῆσθαι. αὗται γὰρ αἱ πόλεις πρῶται τῶν κατὰ τὴν Ἀσίαν Ἑλλήνων ἐπεπρεσβεύκεισαν πρὸς τὴν σύγκλητον παρακαλοῦσαι περὶ τῆς ἐλευθερίας αὑτῶν. Antiochos erfuhr, dass die Römer nach Asien übergesetzt hatten und schickte den Byzantier Herakleides als Gesandten zum Konsul wegen Friedensverhandlungen: Er über- 25 nehme die Hälfte der Kosten, er übergebe Lampsakos, Smyrna und Alexandria, wegen welcher der Krieg vermeintlich ausgebrochen sei. Denn diese Städte waren die ersten der Griechen in Asia, die an den Senat Gesandte geschickt hatten, um Hilfe wegen ihrer Freiheit zu erbitten. Appian, Syriake 29 (143–144; 147): ὁ δ’ ἐκπλαγεὶς ἐβαρυθύμει καὶ τὰ ἴδια αὑτοῦ ἁμαρτήματα ἐς τὸ δαιμόνιον ἀνατιθεὶς Ἡρακλείδην τὸν Βυζάντιον ἔπεμπεν ἐς τοὺς Σκιπίωνας ἐπὶ διαλύσει τοῦ πολέμου, Σμύρναν τε καὶ Ἀλεξάνδρειαν αὐτοῖς διδοὺς τὴν ἐπὶ Γρανίκῳ καὶ Λάμψακον, δι’ ἃς ἦρξεν αὐτοῖς ὁ πόλεμος, καὶ τὸ ἥμισυ τῆς δαπάνης τοῦδε τοῦ πολέμου. (144) ἐνετέλλετο δέ, εἰ δέοι, καὶ τῶν Ἰάδων πόλεων δοῦναι καὶ τῶν Αἰολίδων, ὅσαι τὰ Ῥωμαίων ἐν τῷδε τῷ ἀγῶνι εἵλοντο, καὶ εἴ τι ἄλλο αἰτοῖεν οἱ Σκιπίωνες … (147) κοινῇ μὲν οὖν οἱ Σκιπίωνες τῷ Ἡρακλείδῃ τήνδε ἔδοσαν τὴν ἀπόκρισιν· ἐὰν ὁ Ἀντίοχος εἰρήνης δέηται, μὴ τῶν Ἰάδων μηδὲ τῶν Αἰολίδων αὐτὸν ἐκστῆναι πόλεων, ἀλλὰ πάσης τῆς ἐπὶ τάδε Ταύρου καὶ τὴν δαπάνην τοῦ πολέμου πᾶσαν ἐσενεγκεῖν, δι’ αὐτὸν γενομένου. Er [sc. Antiochos] war erschrocken und deprimiert; er betrachtete seine eigenen Fehler als schicksalsbedingt und schickte den Byzantier Herakleides zu den Scipionen wegen Friedensverhandlungen: er gebe ihnen Smyrna und Alexandria am Granikos und Lampsakos, wegen derer der Krieg angefangen hatte, sowie die Hälfte der Kosten des Krieges. (144) Herakleides war auch befugt, wenn nötig, diejenigen der ionischen und aiolischen Städte, die in dieser Auseinandersetzung die römische Seite gewählt hatten, aufzugeben sowie wenn die Scipionen etwas anderes fordern mochten … (147) Die Scipionen gaben Herakleides gemeinsam diese Antwort: Wenn Antiochos Frieden wolle, müsse er nicht

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nur aus den ionischen und aiolischen Städten abziehen, sondern aus dem ganzen Land diesseits des Tauros, und außerdem die ganzen Kosten des Krieges, der durch ihn entstanden war, tragen. Justinus xxxi 7.8: Post haec leges pacis dicuntur: ut Asia Romanis cederet, contentus Syriae regno esset, naves universas, captivos et transfugas traderet sumptumque omnem belli Roma- 5 nis restitueret. Danach wurden die Friedensbedingungen ausgesprochen: Er solle aus Asia zugunsten der Römer abziehen und sich mit seinem Königreich Syria zufriedengeben; alle Schiffe sowie die Gefangenen und Überläufer solle er übergeben und den Römern die ganzen 10 Kosten des Krieges erstatten.

II Verhandlungen nach der Schlacht bei Magnesia 1. Polybios xxi 17: ὁ δὲ προειρημένος ἀνὴρ οὔτε νικήσαντας ἔφη Ῥωμαίους οὐδέποτε γενέσθαι βαρυτέρους, . (2) διὸ καὶ νῦν αὐτοῖς τὴν αὐτὴν ἀπόκρισιν δοθήσεσθαι παρὰ Ῥωμαίων, ἣν καὶ πρότερον ἔλαβον, ὅτε πρὸ τῆς μάχης παρεγενήθησαν ἐπὶ τὸν Ἑλλήσποντον. (3) δεῖν γὰρ αὐτοὺς ἔκ τε τῆς Εὐρώπης ἐκχωρεῖν καὶ τῆς ἐπὶ τάδε τοῦ Ταύρου πάσης. (4) πρὸς δὲ τούτοις Εὐβοϊκὰ τάλαντ’ ἐπιδοῦναι μύρια καὶ πεντακισχίλια Ῥωμαίοις ἀντὶ τῆς εἰς τὸν πόλεμον δαπάνης. (5) τούτων δὲ πεντακόσια μὲν παραχρῆμα, δισχίλια δὲ καὶ πεντακόσια πάλιν, ἐπειδὰν ὁ δῆμος κυρώσῃ τὰς διαλύσεις, τὰ δὲ λοιπὰ τελεῖν ἐν ἔτεσι δώδεκα, διδόντα καθ’ ἕκαστον ἔτος χίλια τάλαντα. (6) ἀποδοῦναι δὲ καὶ Εὐμένει τετρακόσια τάλαντα προσοφειλόμενα καὶ τὸν ἐλλείποντα σῖτον κατὰ τὰς πρὸς τὸν πατέρα συνθήκας. (7) σὺν δὲ τούτοις Ἀννίβαν ἐκδοῦναι τὸν Καρχηδόνιον καὶ Θόαντα τὸν Αἰτωλὸν καὶ Μνασίλοχον Ἀκαρνᾶνα καὶ Φίλωνα καὶ Εὐβουλίδαν τοὺς Χαλκιδέας. (8) πίστιν δὲ τούτων ὁμήρους εἴκοσι δοῦναι παραχρῆμα τὸν Ἀντίοχον τοὺς παραγραφέντας. (9) ταῦτα μὲν οὖν ὁ Πόπλιος ἀπεφήναθ’ ὑπὲρ παντὸς τοῦ συνεδρίου. συγκαταθεμένων δὲ τῶν περὶ τὸν Ἀντίπατρον καὶ Ζεῦξιν, ἔδοξε πᾶσιν ἐξαποστεῖλαι πρεσβευτὰς εἰς τὴν Ῥώμην τοὺς παρακαλέσοντας τὴν σύγκλητον καὶ τὸν δῆμον ἐπικυρῶσαι τὰς συνθήκας. Er führte aus, dass die Römer nach einem Sieg niemals strenger, nach einer Niederlage niemals bescheidener würden als vorher. (2) Deswegen erhielten die Unterhändler von den Römern dieselbe Antwort, die sie früher erhalten hatten, als man sich am Hellespont vor der Schlacht traf: [c] [d] (3) Sie müssten aus Europa sowie aus ganz Asia diesseits des Tauros abziehen. [s] (4) Zudem seien 15.000 euboiische Talente als Ersatz für die Kriegskosten zu zahlen, (5) von diesen fünfhundert sofort, 2500 wiederum, sobald das römische Volk die Friedensbedingungen bestätigt hatte, und der Rest aufgeteilt über zwölf Jahre, pro Jahr tausend Talente. [t] (6) Auch Eumenes seien die vierhundert Talente, die man ihm noch schuldete, zu zahlen sowie das noch fehlende Getreide gemäß dem Vertrag mit seinem Vater.

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[j] (7) Neben diesen Dingen seien Hannibal, der Karthager, und Thoas, der Aitoler, sowie Mnasilochos, der Akarnane, und die Chalkidier Philon und Euboulides auszuliefern. [u] (8) Als Garant seines guten Willens solle Antiochos unverzüglich zwanzig 5 namentlich genannte Geiseln stellen. (9) Dies waren die Bedingungen, die Publius Scipio als Beauftragter des ganzen consilium mitteilte. Als Zeuxis und Antipatros zustimmten, gab es allgemeines Einvernehmen, Gesandte nach Rom zu schicken, um den Senat und das Volk aufzufordern, die Vertragsbedingungen zu bestätigen. Vgl. Livius xxxvii 45.10; 13–17; 19: iam antequam legati venirent, decretum erat, quid responderetur. respondere Africanum placuit. is in hunc modum locutus fertur: … (13) postquam traiecimus Hellespontum, priusquam castra regia, priusquam aciem videremus, cum communis Mars et incertus belli eventus esset, de pace vobis agentibus quas pares paribus ferebamus condiciones, easdem nunc victores victis ferimus: (14) Europa abstinete; Asia omni, quae cis Taurum montem est, decedite. pro impensis deinde in bellum factis quindecim milia talentum Euboicorum dabitis, quingenta praesentia, duo milia et quingenta, cum senatus populusque Romanus pacem comprobaverint; (15) deinde talentum per duodecim annos. Eumeni quoque reddi quadringenta talenta et quod frumenti reliquum ex eo, quod patri debitum est, placet. (16) haec cum pepigerimus, facturos vos ut pro certo habeamus, erit quidem aliquod pignus, si obsides viginti nostro arbitratu dabitis; sed numquam satis liquebit nobis ibi pacem esse populo Romano, ubi Hannbal erit; eum ante omnia deposcimus. (17) Thoantem quoque Aetolum, concitorem Aetolici belli, qui et illorum fiducia vos et vestra illos in nos armavit, dedetis et cum eo Mnasilochum Acarnana et Chalcidensis Philonem et Eubulidam … (19) cum iis mandatis ab rege missi erant legati, ut omnem pacis condicionem acciperent; itaque Romam mitti legatos placuit. Schon vor der Ankunft der Gesandten hatte man beschlossen, was die Antwort sein sollte. Africanus sollte die Antwort vortragen. Er soll folgendermaßen gesprochen haben: «… (13) Nachdem wir den Hellespont überquert hatten und bevor wir das königliche Lager oder die Schlachtlinie gesehen hatten, zu einer Zeit, als der Kriegsgott Mars auf beiden Seiten stand und der Ausgang des Krieges unsicher war, legten wir als Gleiche gegenüber Gleichen unsere Bedingungen fest, als Ihr wegen Frieden verhandeltet. Dieselben Bedingungen legen wir jetzt als Sieger gegenüber Besiegten fest: (14) [c] Lasst die Hände von Europa; [d] zieht aus der ganzen Asia, die diesseits des Tauros liegt, ab. [s] Ihr werdet für die entstandenen Kosten des Krieges 15.000 euboiische Talente zahlen, 500 sofort, 2500 sobald der Senat und das römische Volk den Frieden bestätigt haben; danach 1000 Talente jährlich für zwölf Jahre. (15) [t] Eumenes sind 400 Talente zu erstatten sowie der Rest des Getreides, das seinem Vater geschuldet war. (16) [u] Wenn wir diese Vereinbarung festgemacht haben, um sicher sein zu können, dass Ihr sie einhaltet, wird eine gewisse Sicherheit gegeben, wenn Ihr 20 Geiseln nach unserer Wahl stellt, aber niemals wird es uns ausreichend deutlich, dass dort für das römische Volk Frieden herrscht, wo Hannibal sein wird: [j] Vor allem verlangen wir ihn. (17) Auch den Aitoler Thoas, den Anstifter des aitolischen Krieges, der wegen deren Zuversicht Euch und wegen Eurer Zuversicht jene zum Kampf gegen uns rüstete, werdet Ihr ausliefern, und mit ihm den Akarnanen Mnasilochos sowie die Chalkidier Philon und Eubulidas.» … (19) Die Gesandten waren vom König mit dem Auftrag entsandt worden, jedwede

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Friedensbedingung zu akzeptieren; deswegen wurde beschlossen, Gesandte nach Rom zu schicken. Diodoros xxix 10: ὁ δὲ ὕπατος διατηρῶν τὴν πάτριον τῆς Ῥώμης ἐπιείκειαν καὶ παρακληθεὶς ὑπὸ τοῦ ἀδελφοῦ Ποπλίου συνεχώρησε τὴν εἰρήνην ἐπὶ τοῖσδε· ἐκχωρῆσαι τὸν βασιλέα τοῖς Ῥωμαίοις τῆς τε Εὐρώπης καὶ τῆς ἐπὶ τάδε τοῦ Ταύρου χώρας καὶ τῶν 5 ἐν αὐτῇ πόλεων καὶ ἐθνῶν· παραχωρῆσαι δὲ τῶν τε ἐλεφάντων καὶ μακρῶν νηῶν, καὶ τὰς δαπάνας τὰς γεγενημένας εἰς τὸν πόλεμον ἀποδοῦναι, ὧν ἦν ἡ διατίμησις ταλάντων Εὐβοϊκῶν μυρίων πεντακισχιλίων· ἐκδότους δὲ παραδοῦναι τόν τε Καρχηδόνιον Ἀννίβαν καὶ τὸν Αἰτωλὸν Θόαντα καί τινας ἑτέρους, καὶ ὁμήρους εἴκοσι, οὓς ἂν ἀπογράψωσι Ῥωμαῖοι. ὁ δὲ πάντα προσδεξάμενος διὰ τὴν τῆς εἰρήνης ἐπιθυμίαν ἀπελύθη τοῦ πολέμου. 10 Der Konsul bewahrte den traditionellen Anstand Roms und nach Aufforderung seines Bruders Publius vereinbarte er Frieden unter folgenden Bedingungen: [c], [d] Der König hatte zugunsten der Römer aus Europa sowie aus dem Land diesseits des Tauros mit den dort befindlichen Städten und Völkern abzuziehen. [k], [l] Seine Elephanten und Kriegsschiffe musste er aufgeben und [s] die Kosten, welche für den Krieg entstanden waren, 15 zahlen; die Schätzung belief sich auf 15.000 euboiische Talente. [j] Er musste den Karthager Hannibal ausliefern sowie den Aitoler Thoas und einige andere Männer [u] und 20 Geiseln, welche die Römer bestimmten, stellen. Er akzeptierte alle diese Bedingungen wegen seines Verlangens nach Frieden und war so vom Krieg erlöst. Appian, Syriake 38–39 (196–200) (Rede des Scipio): ἀλλ’ οὐχ ὑβρίζομεν ταῖς εὐπραξίαις οὐδ’ ἐπιβαροῦμεν τοῖς ἑτέρων ἀτυχήμασι. (197) δίδομεν δέ, ὅσα καὶ πρότερον αὐτῷ προυτείνομεν, μικρὰ ἄττα προσθέντες, ὅσα καὶ ἡμῖν ἔσται χρήσιμα καὶ αὐτῷ λυσιτελῆ πρὸς τὸ μέλλον ἐς ἀσφάλειαν, ἀπέχεσθαι μὲν αὐτὸν τῆς Εὐρώπης ὅλης καὶ Ἀσίας τῆς ἐπὶ τάδε τοῦ Ταύρου (καὶ τούτοις ὅροι τεθήσονται), (198) παραδοῦναι δ’ ἐλέφαντας, ὅσους ἔχει, καὶ ναῦς, ὅσας ἂν ἐπιτάξωμεν, ἔς τε λοιπὸν ἐλέφαντας μὲν οὐκ ἔχειν, ναῦς δέ, ὅσας ἂν ὁρίσωμεν, δοῦναι δὲ καὶ εἴκοσιν ὅμηρα, ἃ ἂν ὁ στρατηγὸς ἐπιγράψῃ, καὶ χρήματα ἐς τὴν τοῦδε τοῦ πολέμου δαπάνην, δι’ αὐτὸν γενομένου, τάλαντα Εὐβοϊκὰ αὐτίκα μὲν ἤδη πεντακόσια καί, ὅταν τάσδε τὰς σπονδὰς ἡ σύγκλητος ἐπιψηφίσῃ, δισχίλια καὶ πεντακόσια, δώδεκα δ’ ἔτεσιν ἄλλοις ἕτερα μύρια καὶ δισχίλια, τὸ μέρος ἑκάστου ἔτους ἀναφέροντα ἐς Ῥώμην· (199) ἀποδοῦναι δ’ ἡμῖν αἰχμάλωτα καὶ αὐτόμολα πάντα καὶ Εὐμένει, ὅσα λοιπὰ τῆς πρὸς Ἄτταλον, τὸν Εὐμένους πατέρα, συνθήκης ἔχει. ταῦτα Ἀντιόχῳ πράττοντι ἀδόλως δίδομεν εἰρήνην τε καὶ φιλίαν, ὅταν ἡ σύγκλητος ἐπιψηφίσῃ. (200) τοσάδε προύτεινεν ὁ Σκιπίων, καὶ πάντα ἐδέχοντο οἱ πρέσβεις … ἐς δὲ τὴν Ῥώμην οἵ τε Σκιπίωνες καὶ ὁ Ἀντίοχος πρέσβεις ἔπεμπον, καὶ ἡ βουλὴ τοῖς ἐγνωσμένοις συνετίθεντο. «Aber wir missbrauchen nicht unsere eigenen Erfolge, wir belasten nicht weiter die Misserfolge Anderer. (197) Wir gewähren – mit einigen kleineren Zusätzen – dieselben Bedingungen, welche wir ihm schon früher anboten, die für uns vorteilhaft und für ihn wegen seiner Sicherheit förderlich sind. [c], [d] Er soll sich von ganz Europa und von Asia diesseits des Tauros fernhalten (die Grenzen werden noch festgelegt). (198) [k], [l] Alle Elephanten, die er besitzt, sind abzugeben sowie eine Anzahl Schiffe, die wir anordnen; für die Zukunft sind keine Elephanten zu halten und nur eine Anzahl von Schiffen, die wir festlegen. [u] 20 Geiseln, die der Konsul bestimmt, soll Antiochos stellen [s] und als Geld für die Kosten des durch ihn entstandenen Krieges 500 euboiische Talente sofort und 2.500, sobald der Senat diesen Vertrag bestätigt; für weitere zwölf Jahre weitere 12.000 Talente, die Rate für jedes Jahr nach Rom abzuliefern. (199) [i] Uns soll er Kriegsgefangene und alle Überläufer zurückgeben, [t] und Eumenes ist alles zu erstatten,

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was aus dem Vertrag mit seinem Vater Attalos übrig bleibt. Sollte Antiochos diese Bedingungen aufrichtig erfüllen, gewähren wir Frieden und Freundschaft, wenn der Senat den Vertrag bestätigt.» (200) Diese Bedingungen bot Scipio an, und die Gesandten akzeptierten sie alle … Nach Rom schickten die Scipionen und Antiochos Gesandte, und der Senat 5 bestätigte ihre Entscheidungen. Justinus xxxi 8.8: Antiocho pacem petenti nihil ad superiores condiciones additum … Als Antiochos um Frieden bat, wurde den früheren Bedingungen nichts hinzugefügt … Zonaras ix 20: οὔκουν οὐδὲ ἐπέταξαν τῷ Ἀντιόχῳ πλέον οὐδὲν ἢ ὅσα καὶ πρὸ τῆς μάχης ᾔτουν. διὸ καὶ Γναῖος Μάλλιος ὁ τὴν ἀρχὴν σφῶν διαδεξάμενος οὐκ ἠρκέσθη τοῖς συγκειμένοις, ἀλλὰ πλείω αὐτὸν ἀπῄτησε, πρὸς δὲ καὶ ὁμήρους δοῦναι ἐκέλευσεν ἄλλους 10 τε καὶ τὸν υἱὸν Ἀντίοχον, καὶ τοὺς αὐτομόλους πάντας ἐκδοῦναι, ἐν οἷς καὶ ὁ Ἀννίβας ἦν. καὶ ὁ Ἀντίοχος καὶ ἄκων πρὸς ἅπαντα ἐπειθάρχησεν. Deswegen erlegten sie Antiochos nicht mehr als das auf, was sie schon vor der Schlacht verlangt hatten. Aus diesem Grund war Cn. Manlius [Vulso], der das Amt von ihnen übernahm, mit der Vereinbarung nicht zufrieden, sondern er verlangte vom König mehr. 15 In Bezug auf das Stellen von Geiseln verlangte er andere und insbesondere seinen Sohn Antiochos; alle Überläufer, unter welchen sich auch Hannibal befand, waren auszuliefern. Antiochos gehorchte zwar widerwillig, aber doch vollständig.

III Ausführung des Zwischenvertrags 1. Polybios xxi 41. 8: πρὸς δὲ τὸν Ἀντιόχου πρεσβευτὴν συνετάξατο μετὰ τῆς 20 δυνάμεως ἥξειν ἐπὶ τοὺς τῆς Παμφυλίας ὅρους, τά τε δισχίλια τάλαντα καὶ πεντακόσια κομιούμενος καὶ τὸν σῖτον ὃν ἔδει δοῦναι τοῖς στρατιώταις αὐτοῦ πρὸ τῶν συνθηκῶν κατὰ τὰς πρὸς Λεύκιον ὁμολογίας. Mit dem Gesandten des Antiochos vereinbarte er [sc. Cn. Manlius Vulso], mit seinem Heer an die Grenzen Pamphyliens zu kommen, um die 2.500 Talente 25 sowie das Getreide zu holen, das Antiochos gemäß seiner Vereinbarung mit Lucius [Scipio] den römischen Soldaten vor dem Friedensschluss zur Verfügung zu stellen verpflichtet war. Vgl. Livius xxxviii 37.7: Antiochi legati pecuniam in Pamphyliam frumentumque ex pacto 30 cum L. Scipione foedere iussi advehere; eo se cum exercitu venturum. Antiochos’ Gesandten wurde befohlen, das Geld und das Getreide gemäß dem Vertrag mit L. Scipio nach Pamphylien zu bringen. Dorthin werde er mit dem Heer kommen.

IV Die endgültigen Vertragsbedingungen 1. Polybios xxi 43: ἦν δὲ τοιαύτη τις ἡ τῶν κατὰ μέρος διάταξις· φιλίαν ὑπάρχειν Ἀντιόχῳ καὶ Ῥωμαίοις εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον ποιοῦντι τὰ κατὰ τὰς συνθήκας. 35 (2) μὴ διιέναι βασιλέα Ἀντίοχον καὶ τοὺς ὑποταττομένους διὰ τῆς αὑτῶν χώρας ἐπὶ Ῥωμαίους καὶ τοὺς συμμάχους πολεμίους μηδὲ χορηγεῖν αὐτοῖς μηδέν· (3) ὁμοίως δὲ καὶ Ῥωμαίους καὶ τοὺς συμμάχους ἐπ’ Ἀντίοχον καὶ τοὺς ὑπ’ ἐκεῖνον ταττομένους. (4) μὴ πολεμῆσαι δὲ Ἀντίοχον τοῖς ἐπὶ ταῖς νήσοις μηδὲ τοῖς κατὰ τὴν Εὐρώπην. (5) ἐκχωρείτω δὲ πόλεων καὶ χώρας … [vgl. Liv. xxxviii 38.4 40

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unten]. (6) μὴ ἐξαγέτω μηδὲν πλὴν τῶν ὅπλων ὧν φέρουσιν οἱ στρατιῶται· εἰ δέ τι τυγχάνουσιν ἀπενηνεγμένοι, καθιστάτωσαν πάλιν εἰς τὰς αὐτὰς πόλεις. (7) μηδ’ ὑποδεχέσθωσαν τοὺς ἐκ τῆς Εὐμένους τοῦ βασιλέως μήτε στρατιώτας μήτ’ ἄλλον μηδένα. (8) εἰ δέ τινες ἐξ ὧν ἀπολαμβάνουσιν οἱ Ῥωμαῖοι πόλεων μετὰ δυνάμεώς εἰσιν Ἀντιόχου, τούτους εἰς Ἀπάμειαν ἀποκαταστησάτωσαν. (9) τοῖς δὲ Ῥωμαίοις καὶ τοῖς συμμάχοις εἴ τινες εἶεν , εἶναι τὴν ἐξουσίαν καὶ μένειν, εἰ βούλονται, καὶ ἀποτρέχειν. (10) τοὺς δὲ δούλους Ῥωμαίων καὶ τῶν συμμάχων ἀποδότω Ἀντίοχος καὶ οἱ ὑπ’ αὐτὸν ταττόμενοι, καὶ τοὺς ἁλόντας καὶ τοὺς αὐτομολήσαντας, καὶ εἴ τινα αἰχμάλωτόν ποθεν εἰλήφασιν. (11) ἀποδότω δὲ Ἀντίοχος, ἐὰν ᾖ δυνατὸν αὐτῷ, καὶ Ἀννίβαν Ἀμίλκου Καρχηδόνιον καὶ Μνασίλοχον Ἀκαρνᾶνα Αἰτωλόν, Εὐβουλίδαν καὶ Φίλωνα Χαλκιδεῖς, καὶ τῶν Αἰτωλῶν ὅσοι κοινὰς εἰλήφασιν ἀρχάς, (12) καὶ τοὺς ἐλέφαντας τοὺς ἐν Ἀπαμείᾳ πάντας, καὶ μηκέτι ἄλλους ἐχέτω. (13) ἀποδότω δὲ καὶ τὰς ναῦς τὰς μακρὰς καὶ τὰ ἐκ τούτων ἄρμενα καὶ τὰ σκεύη, καὶ μηκέτι ἐχέτω πλὴν δέκα ἀφράκτων μηδὲ τριάκοντα κωπῶν ἐχέτω ἐλαυνόμενον, μηδ’ αὐτὰ πολέμου ἕνεκεν, αὐτὸς κατάρχει. (14) μηδὲ πλείτωσαν ἐπὶ τάδε τοῦ Καλυκάδνου ἀκρωτηρίου, εἰ μὴ φόρους ἢ πρέσβεις ἢ ὁμήρους ἄγοιεν. (15) μὴ ἐξέστω δὲ Ἀντιόχῳ μηδὲ ξενολογεῖν ἐκ τῆς ὑπὸ Ῥωμαίους ταττομένης μηδ’ ὑποδέχεσθαι τοὺς φεύγοντας. (16) ὅσαι δὲ οἰκίαι Ῥοδίων ἢ τῶν συμμάχων ἦσαν ἐν τῇ ὑπὸ βασιλέα Ἀντίοχον ταττομένῃ ταύτας εἶναι Ῥοδίων, ὡς καὶ πρὸ τοῦ ἐξενεγκεῖν. (17) καὶ εἴ τι χρῆμα ὀφείλετ’ αὐτοῖς, ὁμοίως ἔστω πράξιμον· καὶ εἴ τι ἀπελήφθη ἀπ’ αὐτῶν, ἀναζητηθὲν ἀποδοθήτω. ἀτελῆ δὲ ὁμοίως καὶ πρὸ τοῦ πολέμου τὰ πρὸς τοὺς Ῥοδίους ὑπαρχέτω. (18) εἰ δέ τινας τῶν πόλεων, ἃς ἀποδοῦναι δεῖ Ἀντίοχον, ἑτέροις δέδωκεν Ἀντίοχος, ἐξαγέτω καὶ ἐκ τούτων τὰς φρουρὰς καὶ τοὺς ἄνδρας. ἐὰν δέ τινες ὕστερον ἀποτρέχειν βούλωνται, μὴ προσδεχέσθω. (19) ἀργυρίου δὲ δότω Ἀντίοχος Ἀττικοῦ Ῥωμαίοις ἀρίστου τάλαντα μύρια δισχίλια ἐν ἔτεσι δώδεκα, διδοὺς καθ’ ἕκαστον ἔτος χίλια· μὴ ἔλαττον δ’ ἑλκέτω τὸ τάλαντον λιτρῶν Ῥωμαϊκῶν ὀγδοήκοντα· καὶ μοδίους σίτου πεντηκοντακισμυρίους καὶ τετρακισμυρίους. (20) τριακόσια πεντήκοντα ἐν ἔτεσι τοῖς πρώτοις πέντε, κατὰ τὸ ἔτος, τῷ ἐπιβαλλομένῳ … καιρῷ, καὶ τοῖς Ῥωμαίοις ἀποδίδωσι, (21) καὶ τοῦ σίτου, καθὼς ἐτίμησεν ὁ βασιλεὺς Ἀντίοχος, τάλαντα ἑκατὸν εἴκοσιν ἑπτὰ καὶ δραχμὰς χιλίας διακοσίας ὀκτώ· ἃ συνεχώρησεν Εὐμένης λαβεῖν, γάζαν εὐαρεστουμένην ἑαυτῷ. (22) ὁμήρους δὲ διδότω Ἀντίοχος, δι’ ἐτῶν τριῶν ἄλλους ἀνταποστέλλων, μὴ νεωτέρους ἐτῶν ὀκτωκαίδεκα μηδὲ πρεσβυτέρους τετταράκοντα πέντε. (23) ἐὰν δέ τι διαφωνήσῃ τῶν ἀποδιδομένων χρημάτων, τῷ ἐχομένῳ ἔτει ἀποδότωσαν. (24) ἂν δέ τινες τῶν πόλεων ἢ τῶν ἐθνῶν, πρὸς ἃ γέγραπται μὴ πολεμεῖν Ἀντίοχον, πρότεροι ἐκφέρωσι πόλεμον, ἐξέστω πολεμεῖν Ἀντιόχῳ. (25) τῶν δὲ ἐθνῶν καὶ πόλεων τούτων μὴ ἐχέτω τὴν κυρίαν αὐτὸς μηδ’ εἰς φιλίαν προσαγέσθω. (26) περὶ δὲ τῶν ἀδικημάτων τῶν πρὸς ἀλλήλους γινομένων εἰς κρίσιν προκαλείσθωσαν. (27) ἐὰν δέ τι θέλωσι πρὸς τὰς συνθήκας ἀμφότεροι κοινῷ δόγματι προστεθῆναι ἢ ἀφαιρεθῆναι ἀπ’ αὐτῶν, ἐξέστω.

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13 McDonald-Walbank; καταφράκτων μηδὲ τριακοντόκωπον ἐχέτω ἐλαυνόμενον, μηδ’ αὐτὸ πολέμου ἕνεκεν αὐτὸς κατάρχει MSS; αὐτὸς κατάρχει Ursinus; μηδὲ τριάκοντα κωπῶν ἐχέτω ἐλαυνόμενον, μηδέ μονήρη πολέμων ἕνεκεν BüttnerWobst.

Die Details dieser Verfügung waren folgende: Freundschaft zwischen Antiochos und den Römern soll es geben für alle Zeit, solange er die Bedingungen des Vertrages erfüllt. [a] (2) König Antiochos und seine Untertanen werden nicht zulassen, dass römische Feinde ihr Territorium gegen die Römer und ihre Bundesgenossen durchqueren, und sie werden sie auch nicht versorgen; [b] (3) gleichermaßen werden sich die Römer und ihre Bundesgenossen gegenüber Antiochos und seinen Untertanen verhalten. [c] (4) Antiochos wird weder auf den Inseln noch in Europa Krieg führen. [d] (5) Er wird sich zurückziehen von allen Städten und Territorien … [vgl. Liv. xxxviii 38.4 unten]; [e] (6) von allen diesen Orten wird er nichts wegführen mit der Ausnahme der Waffen, die seine Soldaten tragen; sollten sie schon etwas weggenommen haben, werden sie es an dieselben Städte zurückgeben. [f] (7) Sie nehmen aus dem Reich des Königs Eumenes weder Soldaten noch andere Personen auf. [g] (8) Sollte es im Heer des Antiochos Personen geben, die aus Städten stammen, die die Römer übernehmen, wird man sie nach Apameia zurückbringen. [h] (9) Sollte es Personen aus dem Reich des Antiochos geben, die sich bei den Römern oder ihren Bundesgenossen aufhalten, soll es ihnen erlaubt sein, je nach Wunsch, zu bleiben oder fortzugehen. [i] (10) Antiochos und seine Untertanen sollen die Sklaven der Römer und ihrer Bundesgenossen zurückgeben, auch die Gefangenen und die Überläufer sowie eventuelle Kriegsgefangene. [j] (11) Antiochos soll, wenn er es kann, Hannibal, Sohn des Hamilkar, den Karthager, sowie Mnasilochos, den Akarnanen, und Thoas, den Aitoler, und Euboulidas und Philon aus Chalkis übergeben sowie alle Aitoler, die öffentliche Ämter bekleidet haben, [k] (12) und alle Elephanten, die sich in Apameia befinden, und er darf für die Zukunft keine weiteren halten. [l] (13) Er soll auch die Kriegsschiffe sowie die dazugehörige Takelage und Ausrüstung übergeben und darf nur zehn ungedeckte Schiffe behalten, von welchen keines mit mehr als dreißig Rudern angetrieben wird, und auch diese nicht einsetzen für einen Krieg, den er selbst angefangen hat. [m] (14) Sie sollen auch nicht diesseits des Kalykadnos und des Sarpedonischen Vorgebirges segeln, es sei denn, sie bringen Tributgeld, Gesandte oder Geiseln.

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[n] (15) Antiochos soll es nicht erlaubt sein, aus den Römern unterstehenden Gebieten Söldner anzuwerben, auch Flüchtlinge von dort darf er nicht aufnehmen. [o] (16) Alle Häuser im Reich des Antiochos, die den Rhodiern und deren Bundesgenossen gehört haben, sollen den Rhodiern gehören, wie vor dem Ausbruch des Krieges. [p] (17) Sollte es Schulden geben, dürfen sie sie eintreiben, und wenn etwas weggenommen worden ist, soll es gesucht und erstattet werden; [q] Einfuhren nach Rhodos sollen wie vor dem Krieg zollfrei sein. [r] (18) Sollte Antiochos Städte, die er aufgeben muss, an andere verschenkt haben, soll er auch aus diesen seine Soldaten und sonstigen Männer abziehen; sollten einige nachher zu ihm übergehen wollen, darf er sie nicht aufnehmen. [s] (19) Antiochos soll den Römern innerhalb von zwölf Jahren 12.000 Talente des besten attischen Silbers zahlen, pro Jahr 1000 Talente, wobei das Talent nicht weniger als 80 römische Pfund wiegen darf; außerdem soll er 540.000 modii Getreide liefern. [t] (20) Dem König Eumenes soll er 350 Talente innerhalb der nächsten fünf Jahre zahlen, 70 pro Jahr, die Zahlung soll zur gleichen Zeit erfolgen wie die Zahlung an die Römer, (21) und statt des Weizens, nach der Umrechnung des Antiochos selbst, 127 Talente und 1208 Drachmen; Eumenes hat eingewilligt, diese Summe als eine ihn befriedigende Zahlung zu betrachten. [u] (22) Antiochos soll zwanzig Geiseln stellen und sie jedes dritte Jahr austauschen; sie sollen nicht jünger als achtzehn und nicht älter als fünfundvierzig Jahre sein. [v] (23) Sollte es Diskrepanzen bei den Zahlungen geben, soll er das Fehlende im folgenden Jahr bezahlen. [w] (24) Sollten irgendwelche Städte oder Stämme, gegen welche Antiochos die Kriegführung verboten ist, gegen ihn als Aggressoren Krieg führen, soll es ihm erlaubt sein, auch Krieg zu führen. [x] (25) Über diese Städte und Stämme darf er keine Herrschaft ausüben, sie auch nicht in seine Freundschaft aufnehmen. [y] (26) Fälle von Vertragsverletzungen sollen einem Tribunal vorgelegt werden. [z] (28) Wenn beide Parteien gemeinsam übereinkommen, diesen Bedingungen Bestimmungen hinzuzufügen oder zu entfernen, soll das erlaubt sein.

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Vgl. Livius xxxviii 38: ibi ex decem legatorum sententia foedus in haec verba fere cum 35 Antiocho conscriptum est: (2) amicitia regi Antiocho cum populo Romano his legibus et condicionibus esto: ne quem exercitum, qui cum populo Romano sociisve bellum gesturus erit, rex per fines regni sui eorumve, qui sub dicione eius erunt, transire sinito, neu commeatu neu qua alia ope iuvato; (3) idem Romani sociique Antiocho et iis, qui sub imperio eius erunt, praestent. belli gerendi ius Antiocho ne esto cum iis, qui insulas colunt, neve in Europam 40 transeundi. (4) excedito urbibus agris vicis castellis cis Taurum montem usque ad Tanain amnem, et ea valle Tauri usque ad iuga, qua in Lycaoniam vergit. (5) ne qua arma

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efferto ex iis oppidis agris castellisque, quibus excedat; si qua extulit, quo quaeque oportebit, recte restituito. (6) ne militem neu quem alium ex regno Eumenis recipito. si qui earum urbium cives, quae regno abscedunt, cum rege Antiocho intraque fines regni eius sunt, Apameam omnes ante diem certam redeunto; (7) qui ex regno Antiochi apud Romanos sociosque sunt, iis ius abeundi manendique esto; servos seu fugitivos seu bello captos, seu quis liber captus aut transfuga erit, reddito Romanis sociisque. (8) elephantos tradito omnis neque alios parato. tradito et naves longas armamentaque earum, neu plures quam decem naves actuarias, quarum nulla plus quam triginta remis agatur, habeto, neve minores belli causa quod ipse illaturus erit. (9) ne navigato citra Calycadnum neu Sarpedonium promunturia, extra quam si qua navis pecuniam stipendium aut legatos aut obsides portabit. (10) milites mercede conducendi ex iis gentibus, quae sub dicione populi Romani sunt, Antiocho regi ius ne esto, ne voluntarios quidem recipiendi. (11) Rhodiorum sociorumve quae aedes aedificiaque intra fines regni Antiochi sunt, quo iure ante bellum fuerunt, eo Rhodiorum sociorumve sunto; (12) si quae pecuniae debentur, earum exactio esto; si quid ablatum est, id conquirendi cognoscendi repetendique item ius esto. si quas urbes, quas tradi oportet, ii tenent, quibus Antiochus dedit, et ex iis praesidia deducito, utique recte tradantur, curato. (13) argenti probi talenta Attica duodecim milia dato intra duodecim annos pensionibus aequis – talentum ne minus pondo octoginta Romanis ponderibus pendat – et tritici quingenta quadraginta milia modium. (14) Eumeni regi talenta trecenta quinquaginta intra quinquennium dato, et pro frumento, quod aestimatione fit, talenta centum viginti septem. (15) obsides Romanis viginti dato et triennio mutato, ne minores octonum denum annorum neu maiores quinum quadragenum. (16) si qui sociorum populi Romani ultro bellum inferent Antiocho, vim vi arcendi ius esto, dum ne quam urbem aut belli iure teneat aut in amicitiam accipiat. (17) controversias inter se iure ac iudicio disceptanto, aut, si utrisque placebit, bello. (18) de Hannibale Poeno et Aetolo Thoante et Mnasilocho Acarnane et Chalcidensibus Eubulida et Philone dedendis in hoc quoque foedere adscriptum est, et ut, si quid postea addi demi mutarive placuisset, ut id salvo foedere fieret. 8 McDonald-Walbank, alii alia. Dort wurde gemäß der Entscheidung der zehn legati ein Vertrag mit Antiochos mit etwa diesem Wortlaut aufgesetzt. (2) Freundschaft soll sein zwischen König Antiochos und dem römischen Volk unter Einhaltung dieser Bestimmungen und Bedingungen: [a] Der König wird es nicht zulassen, dass irgendein Heer, das Krieg gegen das römische Volk oder seine Bundesgenossen führen will, sein Land oder das derjenigen, die unter seiner Herrschaft sein werden, durchquert; er wird es auch nicht mit Lebensmitteln oder anderen Hilfsgütern unterstützen. [b] (3) Das Gleiche werden die Römer und ihre Bundesgenossen für Antiochos und für jene, die unter seiner Macht sein werden, leisten. [c] Antiochos hat kein Recht, Krieg zu führen gegen jene, die die Inseln bewohnen, und darf auch nicht nach Europa übersetzen. [d] (4) Er soll aus den Städten, Ländereien, Dörfern und Burgen diesseits des Taurosgebirges bis zum Fluss Tanais, sowie aus dem Taurostal bis hin zum Bergrücken, wo es nach Lykaonien hinneigt, abziehen. [e] (5) Aus jenen Städten, Ländereien und Burgen, die er verlässt, darf er nichts außer Waffen wegbringen. Sollte er schon Sachen weggebracht haben, soll er sie ordnungsgemäß dorthin zurückbringen, wo sie hingehören. [f] (6) Er darf keinen Soldaten oder jemanden anderen aus dem Reich des Eumenes aufnehmen.

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[g] Wenn sich Bürger jener Städte, welche sich vom Reich trennen, zusammen mit König Antiochos und innerhalb seines Reiches befinden, sollen sie alle bis zu einem festgelegten Termin nach Apameia zurückkehren. [h] Diejenigen aus dem Reich des Antiochos, die sich bei den Römern und ihren Bundesgenossen befinden, sollen das Recht haben, wegzugehen oder zu bleiben. [i] Er soll Sklaven, ob entlaufene oder im Krieg gefangengenommene, oder freie Männer, die gefangengenommen oder übergelaufen sind, den Römern und ihren Bundesgenossen zurückgeben. [k] (8) Er soll alle Elephanten übergeben und keine anderen halten. [l] Er soll seine Kriegsschiffe und deren Ausrüstung übergeben und er soll nicht mehr als zehn Schnellboote besitzen, von welchen keines von mehr als dreißig Rudern betrieben wird; auch kleinere darf er nicht halten für einen Krieg, den er selbst anfangen wird. [m] (9) Diesseits der Vorgebirge Kalykadnos und Sarpedon darf er nicht segeln, es sei denn ein Schiff bringt Tributgeld oder Gesandte oder Geiseln. [n] (10) Antiochos hat kein Recht, Söldner aus jenen Völkern, die der römischen Herrschaft unterstehen, zu rekrutieren, und er darf auch nicht Freiwillige aufnehmen. [o] (11) Häuser und sonstige Gebäude der Rhodier oder ihrer Bundesgenossen, welche innerhalb des Reiches des Antiochos stehen, sollen den Rhodiern oder ihren Bundesgenossen mit demselben Rechtsstatus wie vor dem Krieg gehören. [p] (12) Sollten Gelder geschuldet werden, sollen sie eingetrieben werden können; sollte etwas weggenommen worden sein, besteht das Recht, es aufzuspüren, förmlich anzuerkennen und zurückzuholen. [r] Sollte es Städte geben, welche übergeben werden sollten, welche aber Leute halten, die Antiochos mit ihnen beschenkte, soll er seine Besatzungen abziehen und dafür sorgen, dass sie vertragsgemäß übergeben werden. [s] (13) Er soll 12.000 attische Talente von geprüftem Silber innerhalb von zwölf Jahren in gleichen Jahresraten – das Talent darf nicht weniger als 80 römische Pfund wiegen – sowie 540.000 modii Weizen abgeben. [t] (14) König Eumenes soll er 350 Talente innerhalb von fünf Jahren zahlen sowie als Ersatz für Getreide, nach seiner Einschätzung, 127 Talente. [u] (15) Den Römern soll er zwanzig Geiseln stellen und sie im Dreijahresrhythmus auswechseln; sie dürfen nicht jünger als achtzehn und nicht älter als fünfundvierzig sein. [w] (16) Sollten Bundesgenossen des römischen Volkes als Aggressoren Krieg gegen Antiochos führen, soll er das Recht haben, sich zu verteidigen, wobei [x] er keine Stadt nach Kriegsrecht besitzen oder in seine Freundschaft aufnehmen darf. [y] (17) Die Vertragsparteien sollen Streitigkeiten durch Recht und vor Gericht austragen oder, wenn beide es wollen, durch Krieg. [j] (18) Es wurde auch in diesem Vertrag eine Klausel aufgenommen wegen der Auslieferung des Karthagers Hannibal, des Aitolers Thoas, des Akarnanen Mnasilochos sowie der Chalkidier Eubulidas und Philon. [z] Auch, dass, wenn man später etwas hinzufügen, tilgen oder ändern wollte, dass das ohne den Vertrag zu verletzen geschehen könnte.

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Appian, Syriake 39 (201–203): καὶ ἐγράφοντο συνθῆκαι τοὺς Σκιπίωνος λόγους βεβαιοῦσαί τε καὶ περὶ τῶν ἀορίστων ἐπιλέγουσαι καὶ βραχέα ἄττα προσεπιλαμβάνουσαι, ὅρον μὲν Ἀντιόχῳ τῆς ἀρχῆς εἶναι δύο ἄκρας, Καλύκαδνόν τε καὶ Σαρπηδόνιον, καὶ τάσδε μὴ 45 παραπλεῖν Ἀντίοχον ἐπὶ πολέμῳ, ναῦς δὲ καταφράκτους ἔχειν δυώδεκα μόνας, αἷς ἐς τοὺς ὑπηκόους πολέμου κατάρχειν· πολεμούμενον δὲ καὶ πλέοσι χρῆσθαι· (202) μηδένα

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δ’ ἐκ τῆς Ῥωμαίων ξενολογεῖν μηδὲ φυγάδας ἐξ αὐτῆς ὑποδέχεσθαι καὶ τὰ ὅμηρα διὰ τριετίας ἐναλλάσσειν, χωρίς γε τοῦ παιδὸς Ἀντιόχου. (203) ταῦτα συγγραψάμενοί τε καὶ ἐς τὸ Καπιτώλιον ἐς δέλτους χαλκᾶς ἀναθέντες, οὗ καὶ τὰς ἄλλας συνθήκας ἀνατιθέασιν, ἔπεμπον ἀντίγραφα Μαλλίῳ Βούλσωνι τῷ διαδεδεγμένῳ τὴν Σκιπίωνος στρατηγίαν. Ein Vertrag wurde entworfen, der die Ausführungen von Scipio bestätigte, das berück- 5 sichtigte, was unbestimmt war, und einige wenige Zusätze hinzufügte. [m] Für Antiochos bestand die Grenze seines Reiches aus zwei Vorgebirgen, Kalykadnos und Sarpedon: Darüber hinaus durfte Antiochos zu Kriegszwecken nicht segeln; [l] von gedeckten Schiffen durfte er nur zwölf halten, mit welchen er Krieg gegen seine Untertanen anfangen konnte; wenn er angegriffen würde, durfte er mehr haben. [n] (202) Aus dem römischen Macht- 10 bereich durfte er keinen Söldner anwerben, auch keine Flüchtlinge von dort aufnehmen und [u] er sollte die Geiseln nach drei Jahren austauschen mit der Ausnahme des Sohnes des Antiochos. (203) Diese Bedingungen schrieben sie auf eherne Tafeln und stellten sie auf dem Kapitol auf, wo sie auch die anderen Verträge aufstellten; sie schickten Kopien an 15 Manlius Vulso, den Nachfolger des Scipio als General. Memnon von Herakleia (FgrHist 434) Frg. 1.18.9: μετ’ οὐ πολὺ δὲ πάλιν εἰς μάχην Ἀντίοχος Ῥωμαίοις κατέστη, καὶ ἀνὰ κράτος ἡττηθεὶς ἐπὶ συνθήκαις διελύσατο τὴν ἔχθραν, αἳ καὶ τῆς Ἀσίας αὐτὸν ἁπάσης ἀπεῖργον, καὶ τοὺς ἐλέφαντας καὶ τῶν νηῶν συναφῃροῦντο τὸν στόλον, τῆς Κομμαγηνῆς αὐτῷ καὶ τῆς Ἰουδαίας εἰς ἀρχὴν ὑπολειπομένων. Kurz danach fand wieder eine Schlacht zwischen Antiochos und den Römern statt. 20 Gewaltig geschlagen, löste er seine Feindschaft mit einem Vertrag auf, der [d] ihn aus ganz Asia aussperrte und [k] ihm seine Elephanten sowie [l] seine Flotte wegnahm; übrig blieb ihm für seine Herrschaft Kommagene und Ioudaia.

V Beeidigung des Vertrags 1. Polybios xxi 42.9–10: παραγενόμενος δ’ εἰς τὴν Ἀπάμειαν καὶ καταλαβὼν τόν 25 τε βασιλέα καὶ τοὺς δέκα, συνήδρευεν περὶ τῶν πραγμάτων. (10) ἔδοξεν οὖν αὐτοῖς κυρῶσαι πρῶτον τὰ πρὸς Ἀντίοχον ὅρκια καὶ τὰς συνθήκας, ὑπὲρ ὧν οὐδὲν ἂν δέοι πλείω διατίθεσθαι λόγον, ἀλλ’ ἐξ αὐτῶν τῶν ἐγγράπτων ποιεῖσθαι τὰς διαλήψεις. Als er [sc. Manlius Vulso] in Apameia eintraf und die zehn legati und den König [sc. Eumenes] vorfand, berieten sie über die Lage. (10) Sie entschieden 30 sich als Erstes, die Eide und den Vertrag mit Antiochos zu validieren, über den keine weitere Ausführung nötig ist, denn man kann aus dem Wortlaut des Textes sich selbst eine Meinung bilden (vgl. IV oben). 2. Polybios xxi 44: τμηθέντων δὲ τῶν ὁρκίων ἐπὶ τούτοις, εὐθέως ὁ στρατηγὸς Κόιντον Μινύκιον Θέρμον καὶ Λεύκιον τὸν ἀδελφόν, ἄρτι κεκομικότα τὰ 35 χρήματα παρὰ τῶν Ὀροανδέων, (2) εἰς Συρίαν ἐξαπέστειλε, συντάξας κομίζεσθαι τοὺς ὅρκους παρὰ τοῦ βασιλέως καὶ διαβεβαιώσασθαι τὰ κατὰ μέρος ὑπὲρ τῶν συνθηκῶν. (3) πρὸς δὲ Κόιντον Φάβιον τὸν ἐπὶ τοῦ ναυτικοῦ στρατηγὸν ἐξέπεμψε γραμματοφόρους, κελεύων πάλιν πλεῖν αὐτὸν εἰς Πάταρα καὶ παραλαβόντα τὰς 40 ὑπαρχούσας αὐτόθι ναῦς διαπρῆσαι. Als die Eide auf diese Bedingungen geschworen waren, schickte der General Quintus Minucius Thermus und seinen eigenen Bruder Lucius, der vor Kurzem

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das Geld von den Oroandern gebracht hatte, (2) nach Syrien mit dem Auftrag, den Eid bei Antiochos abzunehmen und sich bestätigen zu lassen, dass alle Detailbedingungen des Vertrages erfüllt würden. (3) Boten schickte er auch an den Flottenkommandanten Quintus Fabius [Labeo], mit dem Befehl, wieder nach Patara 5 zu segeln und die dort liegenden Schiffe zu übernehmen und zu verbrennen. Vgl. Livius xxxviii 39.1–2: consul in hoc foedus iuravit; ab rege qui exigerent iusiurandum, profecti Q. Minucius Thermus et L. Manlius, qui tum forte ab Oroandis rediit. (2) et Q. Fabio Labeoni, qui classi praeerat, scripsit, ut Patara extemplo proficisceretur, quaeque ibi naves regiae essent, concideret cremaretque. Der Konsul schwor auf diesen Vertrag. Q. Minucius Thermus und L. Manlius, der zufäl- 10 lig gerade von den Oroandern zurückgekehrt war, fuhren hin, um dem König den Eid abzunehmen. (2) Er schrieb auch an den Flottenkommandanten Q. Fabius Labeo, dass er unverzüglich nach Patara fahren und alle königlichen Schiffe, die dort lagen, zerstören und verbrennen sollte. Appian, Syriake 39 (204–205): ὃ δ’ ὤμνυ τοῖς Ἀντιόχου πρέσβεσι περὶ Ἀπάμειαν τῆς 15 Φρυγίας καὶ ὁ Ἀντίοχος ἐπὶ τοῦτο πεμφθέντι Θέρμῳ χιλιάρχῳ. (205) τοῦτο μὲν δὴ Ἀντιόχῳ τῷ Μεγάλῳ τοῦ πρὸς Ῥωμαίους πολέμου τέλος ἦν. Er schwor den Eid vor den Gesandten des Antiochos bei Apameia in Phrygien, und Antiochos schwor vor dem Tribunen Thermus, der für diese Aufgabe dorthin entsandt worden war. (205) Das war für Antiochos den Großen das Ende des Krieges gegen die 20 Römer.

Lit.: A. H. McDonald, The Treaty of Apamea (188 B.C.), JRS 57, 1967, 1–8; A. H. McDonald/F. W. Walbank, The Treaty of Apamea (188 B.C.): The Naval Clauses, JRS 59 (1969), 30–39; Walbank, HCP III ad locc.; Gruen, HWCR 639–643; Briscoe, Commentary ad locc.; Dreyer, Nobilitätsherrschaft 340–362; B. Stasse, 25 Le traité d’Apamée chez Polybe. Questions de forme, Cahiers Glotz 20 (2009), 249–263. I Die Verhandlungen fanden unmittelbar nach dem römischen Übergang nach Asien im Herbst 190 statt. Alle Quellen für diese Episode gehen auf Polybios’ Bericht zurück, jeweils mit einer leicht veränderten literarischen Gestaltung, mit 30 der Ausnahme von Justinus, der wegen der massiven Verkürzung seiner Darstellung Bedingungen, die erst später formuliert wurden, schon hier anführt. Es handelt sich ausschließlich um die Bedingungen [d] und [s], die im endgültigen Vertrag (vgl. IV unten) durchgesetzt wurden. Das Diodorfragment gibt nur das Angebot des Antiochos wieder; Appian präzisiert, als geborener Alexandriner, 35 das von Antiochos aufzugebende Alexandria mit dem Zusatz «am Granikos». Das Beharren der Römer auf ihren schon hier formulierten Grundbedingungen, dass Antiochos die Gesamtkosten des Krieges tragen sollte und dass er ganz Kleinasien diesseits des Tauros aufgeben musste – eventuell eine von Eumenes 40 und/oder Rhodos vorgeschlagene Forderung – ist bemerkenswert.

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626 Rom – Antiochos III.

II Grundsätzlich gehen alle Berichte auch hier auf Polybios’ Vorlage zurück. Livius wählt zwar die Form der direkten Rede, folgt aber seiner Vorlage ansonsten ganz eng. Appian und Diodor führen weitere Details an (Appian: Bedingungen [k], [l] und [i]; Diodor: Bedingungen [k] und [l]), die nach Polybios dem Vertragsentwurf erst in Rom hinzugefügt wurden; auch die Reihenfolge der auf- 5 gelisteten Klauseln ist, bis auf die Kernbedingungen [c] und [d], anders. Entweder benutzten beide Autoren eine Zwischenquelle, die diesen Fehler schon gemacht hatte, oder Diodor verursachte die Kontamination selbst, weil er den späteren Vollvertrag nicht wiedergeben wollte, und Appian (mit einer gewissen Eigenwilligkeit) folgte ihm, oder die Kontamination geht auf beide jeweils selbst- 10 ständig zurück. III Für dieses Zwischenspiel folgt Livius Polybios’ Vorlage ohne Zusätze oder wesentliche Abweichungen. IV Livius folgt Polybios, nur dann von seiner Vorlage abweichend, wenn er einmal die Reihenfolge der Klauseln ändert (Herausstreichen von Klausel [j], um sie am Ende wieder einzufügen), Klausel [q] auslässt, Klausel [t] durch das Weglassen der Drachmenzahl verkürzt oder gelegentlich eine Klausel missversteht: In Klausel [m] weiß Livius nicht, dass der Kalykadnos ein Fluss ist und interpretiert ihn als ein Vorgebirge; in Klausel [n] übersetzt er φεύγοντας (Flüchtlinge) fälschlich mit voluntarios (Freiwillige); Klausel [y] ergänzt er mit dem widersprüchlichen aut si utrisque placebit, bello. Auf Grund der allgemeinen Nähe zum Polybiostext ist es jedoch möglich, durch einen Vergleich mit Livius einige korrupte Stellen oder Lücken in Ersterem zumindest sinngemäß zu ergänzen, insbesondere bei der Klausel [d], wobei die Identifikation des Flusses Tanais der Forschung viel Mühe bereitet (vgl. Briscoe, Commentary und Walbank, HCP III, ad loc.). Es handelt sich gewiss nicht um den Don, der auch Tanais hieß, sondern es liegt wohl ein sonst nicht belegter Name für den oberen Kalykadnos, den heutigen Göksu (so McDonald, JRS 57), vor. Die alte Emendation «Halyn», die auf Budé zurückgeht, ergibt keinen historischen Sinn. Appians Angaben beschränken sich auf eine beliebige Auswahl von Klauseln. Wie Livius, dessen Tradition er offenbar folgt, hat auch Appian in Klausel [m] den Kalykadnos als Vorgebirge interpretiert; in Klausel [l] bringt er die gedeckten (statt der ungedeckten) Schiffe wie die offenbar korrupten Polybioshandschriften (denen hier aber der Liviustext widerspricht) sowie eine eigenwillige Ergänzung für den Fall eines Verteidigungskrieges [w], die keine Entsprechung bei Polybios oder Livius hat und Appian selbst oder seiner Zwischenquelle zuzuschreiben sein dürfte; dasselbe gilt für den Zusatz zu Klausel [u], dass der Sohn des Antiochos nicht wie die anderen Geiseln nach drei Jahren ausgetauscht werden solle, was zwar der späteren Praxis entsprach, aber als Vertragsklausel weder von Polybios noch von Livius erwähnt wird. Memnons Fragment stammt aus Photios’ Referat

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des memnonschen Werkes. Die Feststellung, dass nur Kommagene und Ioudaia übrigblieben, ist zwar falsch, dürfte aber der Verkürzung der Wiedergabe zuzuschreiben sein. Zu einzelnen Klauseln: 5 [a]: vgl. z. B. Polyb. xxi 32.3 mit Walbank, HCP III ad loc.; 631. [i]: vgl. z. B. Polyb. xxi 32.5 mit Walbank, HCP III ad loc.; 631. [j]: Kein anderer erhaltener römischer Vertrag enthält eine solche Klausel. Vielleicht hat Livius diese Bedingung deswegen außerhalb des Vertrags dargestellt. Die Sache selbst lässt sich allerdings vielfach nachweisen (Walbank, HCP III 158). 10 [k]: vgl. Polyb. xv 18.3 für eine ähnliche Klausel im Vertrag mit Karthago 202/201, StV III Nr. 548. [m]: vgl. Polyb. ii 13.3 (StV III Nr. 500). [o], [p], [q]: Klauseln, die in den Vorverhandlungen allesamt nicht vorgesehen waren, wohl deswegen, weil die Rhodier keinen Anteil daran hatten. Sie sind 15 offenbar alle dem Entwurf in Rom hinzugefügt worden. [s]: Silber wird sowohl nach Qualität (Reinheit) als auch nach Gewicht bestimmt. V Die Bedeutung der Eidesleistung für die Gültigkeit des Vertrags wird dadurch 20 untermauert, dass sowohl Polybios als auch Livius und Appian diese Details festhalten. 627 Myania – Hypnia (sympoliteia) Nach 189 v. Chr.

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Zwei Kalksteinfragmente, (a) Inv. 7089: b. 0,10 m, h. 0,165 m, d. 0,06 m; (b) Inv. 6365: b. 0,64 m, h. 0,40 m, d. 0,24 m. Buchstaben 0,006m. Text in mindestens drei Kolumnen, Kolumnenabstand 0,017 m; Kolumnenbreite jeweils 0,27 m. Fundort: Delphi. Ed.: SEG 23, 305 nach J. Bousquet, Convention entre Myania et Hypnia, BCH 89 30 (1965), 665–681 (Photos); IG IX 12, 3, 748; vgl. FD III 4, 352; Ager, Interstate Arbitrations 89; Ch. Chandezon, L’élevage en Grèce (fin Ve–fin Ier s. a.C.). L’apport des sources épigraphiques, Bordeaux 2003, 15; A. Jacquemin/D. Mulliez/G. Rougemont (Hrsg.), Choix d’inscriptions de Delphes, traduites et commentées (Études épigraphiques 5), Athen 2012, 121. 35 Üb.: H. H. Schmitt, Überlegungen zur Sympolitie, in: G. Thür (Hrsg.), Symposion 1993: Vorträge zur griechischen und hellenistischen Rechtsgeschichte, Köln 1994, 39–44 (deutsch); Chandezon, a. a. O. (Teile von Kol. II und III, französisch); Jacquemin, A./Mulliez, D./Rougemont, G., a. a. O. (französisch).

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Kol. I ‒ ‒ ‒ΝΟΔ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΑΝΑΠΟΔ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [τ]οῦ λόγου ỊỊ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . χος τοῖς ἐν το‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . ρας, ὁ δὲ ἄρχω[ν‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κ] [λαρ]ωσάτο δικασ[τήριον‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . . . ἀνδρῶν πε[ντ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . . λαχόντες‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . ΤΑΤΩΝ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [. . ε]ι δέ τις κ[α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . .5. . .ΗΤ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Kol. II ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ỌỊ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 16 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κ]αθὼς τοῖς Ὑπνι[έοις ‒ ‒12‒ ‒] ỊΛ‒ ‒ ‒αίου δόμε[ν ‒ ‒ ‒13–14‒ ‒] Ị ἐν Ὑπνίαι τᾶς χώρ[ας τα]ύτας δικαστήριον δότω ἁ πόλις . .3–4. ων τῶν ἀπολ[ει]πόντων ἐξ Ὑπνίας [κὰτ] τὸ μέρος καθὼς καὶ τᾶν θυσιᾶν μετ[έ]χοντι. vac. κὰτ ταὐτὰ δὲ καὶ τὰν ἄσπορον ν[ε]μόντων. κὰτ ταὐτὰ δὲ καὶ τὰς πρεσβείας, εἴ τοίς κα ἀποστέλλωντι, ἀποστελλόντων. vac. ἀρχὸν ἐξ Ὑπνίας κὰτ τὸ μέρος ἑλέσσθ[ων]. vac. εἰ δὲ μὴ διοικέοι τὰ τῶν πολίων ποθελέσσθων ἀρχὸν ἐξ Ὑπνίας κὰτ τὸ μέρος. vac. τοὶ δὲ ἄρχοντες τοὶ ἐν Ὑπνίαι κατα[γραφό]ντων τοὺς στρατιώτας τοὺς ἐν Ὑπνίαι. vac. ἐπεί κα πορεύωνται πορευέσσθων κὰτ τὸ μέρος καθὼς καὶ τᾶν θυσιᾶν με[τεχ]οντι. vac. σίταρχον δὲ λα[μ]βανόντων κὰτ τὸ μέρος. vac. τὸν δὲ ἰατρὸν καὶ τοὺς ἄλλους δαμοσιεργοὺς ἐν Ὑπνίαι καταστᾶ[σα]ι, τῶν αὐτῶν μισσθῶν καθὼς καὶ πρότερον Ὑπνιεῖς καθίσσταν vac. καθισστάντων ἀ[μ]φότεροι. vac. χωροφυλακεόντων δὲ τοὶ Μυανεῖς τὰν Μυα[νιάδα] vac. τοὶ Ὑπνιεῖς τὰν Ὑπνιάδα vac. τὰς σκοπιὰς καὶ τὰ ὅρια κοινᾶι ἀμφό[τ]εροι. vac. τὸν δὲ στατῆρα μὴ ἐμφερόντων το[ὶ ἐν] Ὑπνίαι χωροφυλακέοντες μηδὲ τοὶ ἐμ Μ[υανία]ι. vac. πρόβατα· vac. ἑκατ[ερ– –11–12– – –]

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Kol. III ‒ ‒ ‒ ‒ν τᾶι προτέραι τας ‒ ‒ ‒13‒ ‒ ‒ ἑκατέρας. vac. εἰ δέ τις τῶν προβατέων τ[ῶν χ]ρησαμένων τὰ πρόβατα ποτᾶγοι πρὸ τᾶ[ς λ]ώτιος λωτίξας ἀπαγέτω· vac. ὅσοι δέ κα τῶ[ν πρ]οβατέων μὴ χρήσ[ω]νται τᾶι χώραι λω[τίζ]οντες τὰς πόκας νέμοντες ἐν τᾶι χώραι [α]ὐλιζόντω ἁμέρας δέκα. vac. εἰ δέ τί κα τῶν δι[ο]ρθωμάτων τῶν ὕστερον ποτιφερομένων τᾶς Πανκλέος ἀρχᾶς ἀμφίλλογον γίνηται, ἐπικριθέντων ἐν Αἰσχριωνι Ἀρχεστ[ρά]τωι Φυσκέοις vac. Κρατίνωι Τριτεῖ vac. Κ . . . . μωι Δαμοκλεῖ Ἀρισστομάχωι Χα[λειέοι]ς· vac. κρινόντων δὲ μὴ ἔλασσον τριῶ[ν]. vac. τῶν] δὲ λόγων τῶν κατὰ μῆνα τιθεμέν[ων vac. ἐ]πεί κα λάβηι ὁ ἐγ Μυανίας βούλαρχο[ς παρ]ὰ τῶν ἐξ Ὑπνίας ἀρχείων τὰ ἀντίγ[ραφα κα]ὶ συνθῆι ἐν τὰ κιβώτια ἐπιβαλλέτω τ[ὸν δα]κτύλιον ὁ ἐγ Μυανίας καὶ Ὑπνίας βούλ[αρχο]ς· vac. κὰτ ταὐτὰ δὲ καὶ τοὶ ἐξ Ὑπνίας βούλα[ρχοι] ἐπεί κα λάβωντι τὰ ἀντίγραφα παρὰ τοῦ [ἐγ Μυ]ανίας βουλάρχου καὶ συνθέωντι ἐν τὸ κιβ[ώτιο]ν συνεπιβαλλέτω τὸν δακτύλιον ὁ ἐγ [Μυ]ανίας καὶ ἐξ Ὑπνίας βούλαρχο[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ν τοὶ ἐξ Ὑπνίας ἐμ Μυανίαν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὁ δὲ] νόμος καὶ τὸ ψάφισμα τὸ τῶ[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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Kol. I lässt keine zusammenhängende Übersetzung zu. Kol. II Z. 4–28: … in Hypnia soll die Stadt einen Gerichtshof für dieses Territorium einrichten … die von Hypnia Zurückgelassenen gemäß dem gleichen Proporz, nach dem sie an Opfern teilnehmen. Nach den gleichen Prinzipien sol- 30 len sie das unbebaute Land beweiden. Nach den gleichen Prinzipien sollen sie Gesandte entsenden, wenn sie welche zu entsenden haben. Den Archon sollen sie aus Hypnia nach dem vereinbarten Proporz wählen. Sollte er die Geschäfte der Städte nicht führen (können), sollen sie einen Archon aus Hypnia nach dem Proporz nachwählen. Die Amtsträger in Hypnia sollen die Soldaten in Hypnia aus- 35 heben. Sollten sie in Marsch gesetzt werden, dann sollen sie nach dem gleichen Proporz, nach welchem sie an den Opfern teilnehmen, marschieren. Den sitarchos [«Getreidebeauftragter»] sollen sie nach dem Proporz bestimmen. Der Arzt und die anderen städtischen Bediensteten in Hypnia sind zu beschäftigen und zwar mit dem gleichen Sold, wie die Hypnier sie früher beschäftigten; die bei- 40 den Städte sollen sie einsetzen. Die Myaneis sollen für den Schutz der Myanias

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verantwortlich sein, die Hypnieis für den der Hypnias, und beide gemeinsam für die Wachplätze zum Spähen und die Berge. Die Landschützer in Hypnia sowie in Myania sollen die Stater-Steuer nicht zahlen … Kleinvieh … Kol. III Z. 2–23: Sollte einer der Hirten, die die chora bisher benutzten, seine Herde vor der Scherung dorthin treiben, dann soll er sie nach der Scherung wie- 5 der entfernen. Wer von den Hirten die chora nicht benutzt, darf während der Scherung der Felle für zehn Tage in der chora lagern und seine Herde dort weiden. Sollte es Streit geben hinsichtlich der Änderungen, welche nach dem Amtsjahr des Pankles durchgesetzt wurden, sollen sie geschlichtet werden von Aischrion und Archestratos, den Physkiern, Kratinos aus Tritaia sowie K…, Damokles und 10 Aristomedes aus Chaleion, wobei nicht weniger als drei von diesen Männern beteiligt sein sollen. Die monatlich vorgelegten Abrechnungen: Wenn der boularchos [«Ratsbeauftragter»] in Myania die Abschriften der Amtsträger in Hypnia erhält, soll er sie in die Archivkiste zusammenlegen und der boularchos von Myania und Hypnia soll seinen Siegelring darauf drücken. Auf dieselbe Weise soll 15 dem boularchos aus Hypnia, wenn er die Abschriften vom boularchos in Myania erhält und sie in die Archivkiste zusammenlegt, der boularchos von Myania und Hypnia seinen Siegelring darauf drücken … Dieser Vertrag zwischen den zwei benachbarten kleinen westlokrischen Poleis dürfte zeitlich und ursächlich mit der Zurückdrängung des aitolischen Bundes nach dem Antiochos-Krieg im Zusammenhang stehen. Die neuen Machtverhältnisse stellten die bisher im Bund organisierten Poleis vor neue organisatorische Herausforderungen; die Aufstellung des Vertrags in Delphi kann wohl nur nach dem Ende der aitolischen Kontrolle über das Heiligtum im J. 189 erfolgt sein. Wesentlicher Inhalt des Vertrags ist eine Art sympoliteia, ohne dass eines der Siedlungsgebiete aufgegeben worden wäre. Die öffentlichen Funktionen in der neu entstandenen Großgemeinde wurden nach einem vereinbarten Proporz verteilt; die zugrundegelegten Prinzipien und Regelungen sind allerdings mit dem zerstörten Teil des Textes verloren gegangen. Die neue Gesamtgemeinde erhielt einen Oberbürgermeister (ἀρχός, Kol. II Z. 11), einen Getreidebeauftragten (σίταρχος, Kol. II Z. 18) und einen Ratsbeauftragten (βούλαρχος, Kol. III Z. 18, 22–23), während die einzelnen Teilgemeinden ihre eigenen bisherigen Amtsträger behielten (Kol. II Z. 14, Kol. III Z. 15, 19); der Arzt und die städtischen Bediensteten, die die Hypnier bislang eingestellt hatten, wurden von der neuen Gesamtgemeinde übernommen (Kol. II Z. 19–23). Jede der Teilgemeinden blieb für die Sicherheit ihres bisherigen Polisgebietes zuständig (Kol. II Z. 23–25), aber vorgesehen waren auch gemeinsame militärische Unternehmungen (Kol. II Z. 14–18) sowie gemeinsame Grenzpatrouillen (Kol. II Z. 25–26). Beide Teilgemeinden hatten ein eigenes Finanzsystem, doch wurden Abschriften der Abrechnungen monatlich ausgetauscht und vom boularchos der Gesamtgemeinde archiviert. Es ist anzunehmen, dass diese ständige Kont-

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rolle darauf zielte zu verhindern, dass eine der Teilgemeinden unbemerkt zu Lasten des neuen Gesamtstaates Schulden machen konnte. Wichtig bei der Zusammenlegung der zwei Poleis war die Absprache über die Verwendung von bestimmten Landesteilen, die einfach «chora» genannt werden (Kol. III Z. 2–8). Bousquet interpretiert sie aus seiner Kenntnis der Gegend als ein 5 etwa 500 m hoch gelegenes Gebiet an den Grenzen der beiden ehemaligen Poleis, das von beiden in unterschiedlichem Umfang genutzt wurde, in dem es aber nur in begrenztem Maße Frühlingsfutter für die Herden gab. Deswegen bedurfte es bei der Einrichtung der sympoliteia einer genauen Regelung für die Hirten beider Teilgemeinden. 10

628 Rom – Ambrakia (Friedensbedingungen) 189 v. Chr.

1. Polybios xxi 29.14–15: οἱ μὲν γὰρ Ἀμβρακιῶται πεισθέντες ὑπὸ τοῦ βασιλέως ἐπέτρεψαν τὰ καθ’ αὑτοὺς τῷ στρατηγῷ τῶν Ῥωμαίων καὶ παρέδωκαν τὴν πόλιν 15 ἐφ’ ᾧ τοὺς Αἰτωλοὺς ὑποσπόνδους ἀπελθεῖν· τοῦτο γὰρ ὑφείλοντο πρῶτον, τηροῦντες τὴν πρὸς τοὺς συμμάχους πίστιν. Die Ambrakioten wurden vom König [sc. Amynander von Athamania] überredet, sich dem römischen Kommandanten zu ergeben, und sie übergaben ihm ihre Stadt unter der Bedingung, dass die Aitoler im Schutz des Abkommens abziehen 20 durften; denn dies war die erste Bedingung, die sie durchgesetzt hatten, und so konnten sie ihre Treue gegenüber ihren Bundesgenossen bewahren. Vgl. Livius xxxviii 9.9 : Ambracienses prius pacti, ut Aetolorum auxiliares sine fraude emitterent, aperuerunt portas. Nachdem die Ambrakioten zuerst vereinbart hatten, dass die aitolischen Hilfstruppen 25 ohne Täuschung abziehen durften, öffneten sie die Stadttore.

2. Livius xxxviii 44.3–6: … et referente Aemilio senatus consultum factum est, (4) ut Ambraciensibus suae res omnes redderentur; in libertate essent ac legibus suis uterentur; portoria, quae vellent, terra marique caperent, dum eorum immunes Romani ac socii nominis Latini essent; (5) signa aliaque ornamenta, quae que- 30 rerentur ex aedibus sacris sublata esse, de iis, cum M. Fulvius Romam revertisset, placere ad collegium pontificum referri, et quod ii censuissent, fieri. neque his contentus consul fuit, sed postea per infrequentiam adiecit senatus consultum, Ambraciam vi captam esse non videri. … auf Antrag des Aemilius wurde ein senatus consultum verabschiedet, dass 35 den Ambrakioten alle ihre Sachen zurückgegeben werden sollten; sie sollten in Freiheit leben und ihre eigenen Gesetze anwenden; Zollgebühren sollten sie

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629 Rom – Ariarathes IV. von Kappadokien

sowohl auf dem Land als auch auf dem Seeweg erheben dürfen, solange Römer und latinische Bundesgenossen befreit seien; bezüglich der Statuen und anderer Ausschmückungen, welche, wie sie sich beschwerten, von ihren heiligen Gebäuden entfernt worden wären, wurde entschieden, wenn M. Fulvius nach Rom zurückgekehrt sei, die Angelegenheit an die pontifices zu verweisen und deren Entscheidung 5 zu akzeptieren. Mit diesem Beschluss war der Konsul jedoch nicht zufrieden, und später in einer schwach besetzten Sitzung ließ er ein senatus consultum verabschieden, dass Ambrakia nicht als mit Gewalt eingenommen gesehen werde. Lit.: Dahlheim, Völkerrecht 7 f. Anm. 9; Walbank, HCP III ad loc.; Briscoe, Commentary ad loc.; Cabanes, Épire 253 f.; Hammond, Epirus 143–149, 624–625. 10 Die Belagerung von Ambrakia durch den Konsul M. Fulvius Nobilior im J. 189 brachte den Wendepunkt im Widerstand der Aitoler gegen Rom. Sobald sich die ehemals epeirotische Stadt ergab, war auch der Krieg der Aitoler zu Ende (oben 1, vgl. 631). Details der unmittelbaren Friedensbedingungen in Bezug auf Ambrakia werden nicht überliefert, aber zwei Jahre danach, als die Ambrakioten sich 15 wegen Plünderungen in Rom beschwerten und auf Grund von Streitigkeiten in der römischen Führungsschicht, insbesondere zwischen Fulvius und dem Konsul von 187, M. Aemilius Lepidus, Unterstützung erhielten, wurde Fulvius’ Behandlung von Ambrakia zu einem Streitpunkt. Aus diesem Streit ging das senatus consultum (oben 2) hervor, das Ambrakia für eine freie Stadt erklärte, solange Römer 20 und latinische Bundesgenossen Zollfreiheit genossen; später wurde es durch die Erklärung im zusätzlichen senatus consultum ergänzt, dass die Stadt anscheinend nicht erobert worden war. Die senatus consulta ersetzten offensichtlich einen Kapitulationsvertrag, den Fulvius nicht vorgelegt hatte, da er trotz der deditio behauptete, die Stadt erobert zu haben, um Grund für einen Triumph zu haben. 25 Die Stadt blieb also frei, aber ohne Vertrag, Mitglied weder des aitolischen noch des epeirotischen Bundes.

629 Rom – Ariarathes IV. von Kappadokien (Bündnis) 189 v. Chr.

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1. Polybios xxxi 3.1–3: ὅτι παρεγένοντο κατὰ τὸν αὐτὸν καιρὸν παρ’ Ἀριαράθου τοῦ νεωστὶ διαδεδεγμένου τὴν Καππαδοκῶν βασιλείαν πρέσβεις, ἀνανεωσόμενοι τήν τε φιλίαν καὶ συμμαχίαν τὴν προϋπάρχουσαν, (2) καὶ καθόλου παρακαλέσοντες τὴν σύγκλητον ἀποδέξασθαι τὴν τοῦ βασιλέως εὔνοιαν καὶ προθυμίαν, ἣν ἔχει καὶ κοινῇ καὶ κατ’ ἰδίαν πρὸς ἅπαντας Ῥωμαίους. (3) ἡ δὲ σύγκλητος διακούσασα 35 τῶν λόγων τήν τε φιλίαν ἀνενεώσατο καὶ τὴν συμμαχίαν καὶ καθόλου τὴν ὅλην αἵρεσιν ἀποδεξαμένη τοῦ βασιλέως φιλανθρώπως ἐγενήθη.

629 Rom – Ariarathes IV. von Kappadokien

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Um dieselbe Zeit erschienen Gesandte von Ariarathes, der kurz zuvor die Königsherrschaft der Kappadoker übernommen hatte, um die schon vorhandene Freundschaft und das Bündnis zu erneuern. (2) Insgesamt forderten sie den Senat auf, das Wohlwollen und den Eifer, welche der König sowohl persönlich als auch als Vertreter seines Volkes gegenüber den Römern hegte, anzuerkennen. (3) 5 Der Senat hörte sich ihren Vortrag an und erneuerte die Freundschaft und das Bündnis und billigte überhaupt die ganze Haltung des Königs und war freundlich gestimmt. Vgl. Diodoros xxxi 19.8 (aus Photios): ἀνενεώσατο δ’ οὗτος καὶ τὴν πρὸς Ῥωμαίους φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν. 10 Dieser erneuerte auch die Freundschaft und das Bündnis gegenüber den Römern. Polybios xxxii 10.4: ἀπεστάλκει δὲ καὶ Ὀροφέρνης πρεσβευτὰς τοὺς περὶ Τιμόθεον καὶ Διογένην, στέφανον τε κομίζοντες τῇ Ῥώμῃ καὶ τὴν φιλίαν καὶ τὴν συμμαχίαν ἀνανεωσομένους … Auch Orophernes schickte Gesandte, nämlich Timotheos und Diogenes; sie brachten 15 einen Kranz für Roma und wollten die Freundschaft und das Bündnis erneuern …

2. Strabo xii 2.11 (C 540): συνέβη δέ, ἡνίκα πρῶτον Ῥωμαῖοι τὰ κατὰ τὴν Ἀσίαν διῴκουν, νικήσαντες Ἀντίοχον, καὶ φιλίας καὶ συμμαχίας ἐποιοῦντο πρός τε τὰ ἔθνη καὶ τοὺς βασιλέας, τοῖς μὲν ἄλλοις βασιλεῦσιν αὐτοῖς καθ’ ἑαυτοὺς δοθῆναι 20 τὴν τιμὴν ταύτην, τῷ δὲ Καππάδοκι καὶ αὐτῷ δὲ τῷ ἔθνει κοινῇ. Und es geschah, als die Römer nach ihrem Sieg über Antiochos zum ersten Mal asiatische Angelegenheiten in die Hand nahmen, dass sie Freundschaften und Bündnisse mit den Völkern und Königen eingingen; den anderen Königen wurde diese Ehre nur persönlich gewährt, dem Kappadoker aber ihm selbst 25 gemeinsam mit seinem Volk. Vgl. Festus, Breviarium 11.4: Cappadoces primum societatem nostram sub Apafrace rege petierunt. Die Kappadoker suchten zum ersten Mal unter König Apafraces [sc. Ariarathes] ein Bündnis mit uns.

3. Polybios xxi 45 (aus der Suda): Μάλιος ὁ ἀνθύπατος τριακόσια τάλαντα 30 πραξάμενος παρ’ Ἀριαράθου φίλον αὐτὸν ἐποιήσατο Ῥωμαίων. Der Prokonsul Manlius [Text: ‹Malios›] trieb 300 Talente von Ariarathes ein und machte ihn zum Freund der Römer. Vgl. Livius xxxviii 39.6: et Ariarathes rex parte dimidia pecuniae imperatae beneficio Eume35 nis, cui desponderat per eos dies filiam, remissa in amicitiam est acceptus. Und König Ariarathes, nachdem ihm dank der Fürsprache des Eumenes, mit dem er um diese Zeit seine Tochter verlobt hatte, die Hälfte des verlangten Strafgeldes erlassen worden war, wurde in die Freundschaft aufgenommen.

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630 Rom – Amynandros von Athamania

Lit.: A. Heuss, Die völkerrechtlichen Grundlagen der römischen Außenpolitik in republikanischer Zeit, Leipzig 1933, 26; Walbank, HCP III 469. Es ist umstritten, ob es einen Vertrag zwischen Rom und Ariarathes IV. gegeben hat. Das Polybios-Fragment aus der Suda und in seiner Folge Livius sprechen in Bezug auf das Jahr 189 nur von der Entstehung einer «Freundschaft» (oben 3). Dennoch wird man mit einem Vertrag rechnen müssen, denn als Ariarathes V. kurz nach seinem Herrschaftsantritt im J. 163 Gesandte nach Rom schickte, war sein Ziel, «die Freundschaft und das Bündnis» zu erneuern, und der Senat kam der Bitte nach. Auch Orophernes bat im Streit mit Ariarathes V. im J. 157 um die Erneuerung der Freundschaft und des Bündnisses (oben 1). Strabos Zusammenfassung der frühen römischen Beziehungen zu den kleinasiatischen Völkern und Königen (oben 2) stellt die besondere Stellung von Kappadokien heraus, weil hier die Freundschaft und das Bündnis nicht nur dem König persönlich, sondern auch dem gesamten Volk – d. h. über die Regierungszeit des einzelnen Herrschers hinaus – galten. Die Quellen scheinen eindeutig zu sein und es besteht kein Grund anzunehmen, dass Ariarathes IV. «nur» ein amicus ohne foedus und dass hier – wie gelegentlich in der späten Republik – φιλία καὶ συμμαχία «ein reiner Pleonasmus» gewesen sei, «dem für diese Zeit keine besondere rechtliche Bedeutung zukommt» (Heuss, a. a. O. 26 Anm. 1).

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630 Rom – Amynandros von Athamania (Bündnis) Ca. 189 v. Chr.

Polybios xxi 25.1: Ἀμύνανδρος ὁ τῶν Ἀθαμάνων βασιλεύς, δοκῶν ἤδη τὴν ἀρχὴν ἀνειληφθέναι βεβαίως, εἰς Ῥώμην ἐξέπεμψε πρεσβευτὰς καὶ πρὸς τοὺς 25 Σκιπίωνας εἰς τὴν Ἀσίαν – ἔτι γὰρ ἦσαν περὶ τοὺς κατὰ τὴν Ἔφεσον τόπους – τὰ μὲν ἀπολογούμενος τῷ δοκεῖν δι’ Αἰτωλῶν πεποιῆσθαι τὴν κάθοδον, τὰ δὲ καταγορῶν τοῦ Φιλίππου, τὸ δὲ πολὺ παρακαλῶν προσδέξασθαι πάλιν αὐτὸν εἰς τὴν συμμαχίαν. Als Amynandros, der König der Athamanen, glaubte, er habe sein Land fest 30 zurückerhalten, schickte er Gesandte nach Rom sowie an die Scipionen nach Asia – sie hielten sich immer noch in der Gegend um Ephesos auf –, um sich für den Eindruck zu entschuldigen, dass er mit Hilfe der Aitoler zurückgekehrt sei; er brachte außerdem Klagen gegen Philipp vor und forderte sie auf, ihn wieder in ihre Allianz aufzunehmen. 35

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Vgl. Livius xxxviii 3.1–2: Amynander recuperato regno legatos et Romam ad senatum et ad Scipiones in Asiam, Ephesi post magnum cum Antiocho proelium morantes, misit. Pacem petebat excusabatque sese, quod per Aetolos recuperasset paternum regnum; Philippum incusabat. Amynandros schickte, nachdem er sein Land zurückerhalten hatte, Gesandte sowohl 5 nach Rom an den Senat als auch an die Scipionen in Asia, die nach der großen Schlacht gegen Antiochos in Ephesos weilten. Er bat um Frieden und entschuldigte sich, dass er sein väterliches Reich durch die Aitoler zurückerhalten hatte; er beschwerte sich auch wegen Philipp.

Lit.: Walbank, HCP III ad loc. Im J. 189 bat Amynandros von Athamania um seine Wiederaufnahme in die römische Allianz (συμμαχία), nachdem er sich im J. 192 in der Hoffnung, Vorteile gegenüber Philipp V. zu erlangen, Antiochos III. angeschlossen hatte (Liv. xxxv 37.5–8). Beim Ausbruch des Zweiten Makedonischen Krieges im J. 199 hatte er sich aus demselben Grund Rom angeschlossen und während des Krieges das Vertrauen des T. Quinctius Flamininus gewonnen, sodass er nach der Konferenz bei Nikaia (198) sogar im Auftrag des Flamininus nach Rom entsandt wurde (Polyb. xviii 10.7). Nach der Schlacht bei Kynoskephalai, an der er als römischer Bundesgenosse mit 1200 Soldaten teilnahm (Liv. xxxiii 3.10), durfte er die während des Krieges auf Kosten der Makedonen eroberten Ortschaften behalten (Polyb. xviii 47.13). Für diese mehrjährige vertrauenswürdige Zusammenarbeit lassen sich keine Aussagen über die formalrechtliche Beziehung zwischen Amynandros und Rom treffen. Vordergründig könnte man aus Polybios’ Bericht zum J. 189 schließen, dass es sich bei der erbetenen Rückkehr in die römische Allianz um die Wiederaufnahme eines einmal geschlossenen, aber von Amynandros zwischenzeitlich verletzten Kooperationsvertrages handelte. Livius’ Übersetzung pacem petebat schließt dies nicht aus, denn Frieden nach einer beendeten Feindschaft wurde meistens vertraglich geregelt. Eine zeitgleiche Parallele bieten die Aitoler, mit welchen Amynandros in der letzten Zeit kooperiert hatte (631), oder aber Ambrakia (628), das von Fulvius nach der Kapitulation ohne Vertrag gelassen worden war, aber in Rom doch noch ein günstiges senatus consultum erwirken konnte, das den fehlenden Vertrag ersetzte und die Stadt als frei anerkannte. Diese Fälle legen die Annahme nahe, dass, selbst wenn die frühere Kooperation mit Flamininus weniger formalisiert worden war, Amynandros jetzt einen Vertrag nach dem aitolischen Muster hätte erhalten können. Er war auf jeden Fall kurz danach in der Lage, zwischen den Ambrakioten und M. Fulvius zu vermitteln (Polyb. xxi 29).

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631 Aitolischer Bund – Rom (Friedensvertrag) 188 v. Chr.

I Erste Verhandlungen: Frühsommer 191 v. Chr. 1. Polybios xx 9.1–6; 10–12; 10.1–5; 11–12: οἱ περὶ τὸν Φαινέαν τὸν τῶν Αἰτωλῶν στρατηγὸν μετὰ τὸ γενέσθαι τὴν Ἡράκλειαν ὑποχείριον τοῖς Ῥωμαίοις, ὁρῶντες τὸν περιεστῶτα καιρὸν τὴν Αἰτωλίαν καὶ λαμβάνοντες πρὸ ὀφθαλμῶν τὰ συμβησόμενα ταῖς ἄλλαις πόλεσιν, ἔκριναν διαπέμπεσθαι πρὸς τὸν Μάνιον ὑπὲρ ἀνοχῶν καὶ διαλύσεως. (2) ταῦτα δὲ διαλαβόντες ἐξαπέστειλαν Ἀρχέδαμον καὶ Πανταλέοντα καὶ Χάλεπον· (3) οἳ συμμίξαντες τῷ στρατηγῷ τῶν Ῥωμαίων προέθεντο μὲν καὶ πλείους ποιεῖσθαι λόγους, μεσολαβηθέντες δὲ κατὰ τὴν ἔντευξιν ἐκωλύθησαν. (4) ὁ γὰρ Μάνιος κατὰ μὲν τὸ παρὸν οὐκ ἔφασκεν εὐκαιρεῖν, περισπώμενος ὑπὸ τῆς τῶν ἐκ τῆς Ἡρακλείας λαφύρων οἰκονομίας· (5) δεχημέρους δὲ ποιησάμενος ἀνοχὰς ἐκπέμψειν ἔφη μετ’ αὐτῶν Λεύκιον, πρὸς ὃν ἐκέλευε λέγειν ὑπὲρ ὧν ἂν δέοιντο. (6) γενομένων δὲ τῶν ἀνοχῶν, καὶ τοῦ Λευκίου συνελθόντος εἰς τὴν Ὑπάταν, ἐγένοντο λόγοι καὶ πλείους ὑπὲρ τῶν ἐνεστώτων … (10) οἱ δ’ Αἰτωλοὶ καὶ πλείω λόγον ποιησάμενοι περὶ τῶν ὑποπιπτόντων ἔκριναν ἐπιτρέπειν τὰ ὅλα Μανίῳ, δόντες αὑτοὺς εἰς τὴν Ῥωμαίων πίστιν, (11) οὐκ εἰδότες τίνα δύναμιν ἔχει τοῦτο, τῷ δὲ τῆς πίστεως ὀνόματι πλανηθέντες, ὡς ἂν διὰ τοῦτο τελειοτέρου σφίσιν ἐλέους ὑπάρξοντος. (12) παρὰ Ῥωμαίοις ἰσοδυναμεῖ τό τ’ εἰς τὴν πίστιν αὑτὸν ἐγχειρίσαι καὶ τὸ τὴν ἐπιτροπὴν δοῦναι περὶ αὑτοῦ τῷ κρατοῦντι. (10.1) πλὴν ταῦτα κρίναντες ἐξέπεμψαν ἅμα τῷ Λευκίῳ τοὺς περὶ Φαινέαν διασαφήσοντας τὰ δεδογμένα τῷ Μανίῳ κατὰ σπουδήν· (2) οἳ καὶ συμμίξαντες τῷ στρατηγῷ καὶ πάλιν ὁμοίως δικαιολογηθέντες ὑπὲρ αὑτῶν, ἐπὶ καταστροφῆς εἶπαν διότι κέκριται τοῖς Αἰτωλοῖς σφᾶς αὐτοὺς ἐγχειρίζειν εἰς τὴν Ῥωμαίων πίστιν. (3) ὁ δὲ Μάνιος μεταλαβών «Οὐκοῦν οὕτως ἔχει ταῦτα,» φησίν, «ὦ ἄνδρες Αἰτωλοί;» (4) τῶν δὲ κατανευσάντων, «Τοιγαροῦν πρῶτον μὲν δεήσει μηδένα διαβαίνειν ὑμῶν εἰς τὴν Ἀσίαν, μήτε κατ’ ἰδίαν μήτε μετὰ κοινοῦ δόγματος, (5) δεύτερον Δικαίαρχον ἔκδοτον δοῦναι καὶ Μενέστρατον τὸν Ἠπειρώτην,» ὃς ἐτύγχανε τότε παραβεβοηθηκὼς εἰς Ναύπακτον, «σὺν δὲ τούτοις Ἀμύνανδρον τὸν βασιλέα καὶ τῶν Ἀθαμάνων τοὺς ἅμα τούτῳ συναποχωρήσαντας πρὸς αὐτούς.» … (11) τοῦ δὲ συγχωρήσαντος ἤρξατο λέγειν ὁ Φαινέας· ἔφη γὰρ αὑτὸν καὶ τοὺς ἀποκλήτους ποιήσειν τὰ προσταττόμενα, προσδεῖσθαι δὲ καὶ τῶν πολλῶν, εἰ μέλλει κυρωθῆναι τὰ παραγγελλόμενα. (12) τοῦ δὲ Μανίου φήσαντος αὐτὸν ὀρθῶς λέγειν, ἠξίου πάλιν ἀνοχὰς αὑτοῖς δοθῆναι δεχημέρους. συγχωρηθέντος δὲ καὶ τούτου, τότε μὲν ἐπὶ τούτοις ἐχωρίσθησαν· Nach der römischen Eroberung von Herakleia betrachteten der aitolische strategos Phaineas und seine Berater die Gefahren, die Aitolien bevorstanden, und vergegenwärtigten sich, was den anderen Städten geschehen würde. Des-

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wegen entschieden sie sich, Gesandte an Manius [Glabrio] wegen eines Waffenstillstands und eines Friedensvertrages zu schicken; (2) nach der Entscheidung entsandten sie Archedamos, Pantaleon und Chalepos. (3) Als diese mit dem römischen Konsul zusammentrafen, hatten sie vor, lange Reden zu halten, wurden aber abgeschnitten und daran gehindert. (4) Denn Manius [Glabrio] teilte ihnen mit, er habe im Moment keine Zeit, da er mit der Verwaltung der Beute aus Herakleia zu tun habe; (5) er gewährte aber einen Waffenstillstand von 10 Tagen und sagte, er werde Lucius [Valerius Flaccus] mit ihnen zurückschicken, und sie sollten ihm sagen, was sie wollten. (6) Der Waffenstillstand kam also zustande, Lucius ging mit nach Hypata und es wurde über die Lage der Dinge viel geredet. … (10) Nach längerer Beratung über ihre Situation entschieden sich die Aitoler, die ganze Angelegenheit Manius [Glabrio] anzuvertrauen, und so ergaben sie sich an die Treue [fides] der Römer, (11) obwohl sie nicht wussten, was das genau hieß, denn sie waren vom Wort ‹Treue› verwirrt, als ob sie dadurch eine vollständigere Verzeihung erlangen würden. (12) Bei den Römern aber bedeutet ‹sich an die Treue ergeben› die bedingungslose Kapitulation an den Sieger [deditio]. (10.1) Dennoch entsandten sie nach dieser Entscheidung eine Delegation um Phaineas zusammen mit Lucius, um Manius [Glabrio] dies sofort zu erklären. (2) Beim Treffen mit dem General versuchten sie sich wieder zu rechtfertigen, aber am Ende führten sie aus, dass die Aitoler sich entschieden hätten, sich an die Treue der Römer zu ergeben. (3) Als Manius [Glabrio] sie fragte, «Ist es wirklich so, Ihr Aitoler?» (4) stimmten sie zu, worauf er fortfuhr: «Also, erstens darf keiner von Euch nach Asien übersetzen, weder privat noch im öffentlichen Auftrag; (5) zweitens werdet Ihr Dikaiarchos und Menestratos den Epeiroten ausliefern,» – der Letztgenannte hatte ihnen in der letzten Zeit bei Naupaktos geholfen – «auch König Amynandros und jene Athamanen, die mit ihm zusammen mit Euch kämpften.» … (11) Als Manius [Glabrio] einwilligte, fing Phaineas an zu reden. Er sagte, er und die Apokletoi [der aitolische Bundesrat] würden tun, was verlangte wurde, aber ein Beschluss des Volkes sei nötig, um das Verlangte zu bestätigen. (12) Als Manius [Glabrio] diese Aussage akzeptierte, verlangte Phaineas wieder einen Waffenstillstand von zehn Tagen. Manius [Glabrio] gewährte dies, und unter diesen Bedingungen gingen sie auseinander.

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Vgl. Livius xxxvi 27.1–4; 27.8–28.4; 6–8: ceterum Heraclea capta fregit tandem animos Aetolorum, (2) et paucos post dies, quam ad bellum renovandum acciendumque regem in Asiam miserant legatos, abiectis belli consiliis pacis petendae oratores ad consulem mise- 35 runt. (3) quos dicere exorsos consul interfatus, cum alia sibi praevertenda esse dixisset, redire Hypatam eos datis dierum decem indutiis et L. Valerio Flacco cum iis misso iussit eique, quae secum acturi fuissent, exponere, et si qua vellent alia. (4) Hypatam ut est ventum, principes Aetolorum apud Flaccum concilium habuerunt consultantes, quonam agendum modo apud consulem foret. … (8) haec una via omnibus ad salutem visa est, ut in fidem se permitterent 40 Romanorum; ita enim et illis violandi supplices verecundiam se imposituros, et ipsos nihilo minus suae potestatis fore, si quid melius fortuna ostendisset. (28.1) postquam ad consulem

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ventum est, Phaeneas legationis princeps longam orationem et varie ad mitigandam iram victoris compositam ita ad extremum finivit, ut diceret Aetolos se suaque omnia fidei populi Romani permittere. (2) id consul ubi audivit, «etiam atque etiam videte», inquit, «Aetoli, ut ita permittatis.» tum decretum Phaeneas, in quo id diserte scriptum erat, ostendit. (3) «quando ergo», inquit «ita permittitis, postulo, ut mihi Dicaearchum civem vestrum et Menestam Epirotam» – Naupactum is cum praesidio ingressus ad defectionem compulerat – «et Amynandrum cum principibus Athamanum, quorum consilio ab nobis defecistis, sine mora dedatis.» … (6) tum fracta Phaeneae ferocia Aetolisque aliis est, et tandem cuius condicionis essent senserunt, (7) et Phaeneas se quidem et qui adsint Aetolorum scire facienda esse, quae imperentur, dixit, sed ad decernenda ea concilio Aetolorum opus esse; ad id petere ut decem dierum indutias daret. (8) petente Flacco pro Aetolis indutiae datae, et Hypatam reditum est. Die Eroberung von Herakleia brach endlich den Kampfesmut der Aitoler, (2) und wenige Tage nachdem sie Gesandte nach Asien entsandt hatten, um den Krieg wiederaufzunehmen und den König herbeizurufen, verwarfen sie ihre Kriegspläne und schickten Unterhändler wegen Friedensverhandlungen zum Konsul. (3) Der Konsul unterbrach sie, als sie zu reden anfingen, und nachdem er gesagt hatte, er müsse andere Dinge vorziehen, forderte er sie auf, nach Hypata zurückzugehen unter Gewährung eines zehntägigen Waffenstillstandes, und sie sollten L. Valerius Flaccus, der als Begleitung mit ihnen entsandt wurde, ausführen, was sie mit ihm hätten verhandeln wollen, und auch, was sie sonst wollten. (4) Als sie nach Hypata kamen, hielten die führenden Aitoler mit Flaccus eine Beratung darüber ab, wie sie vor dem Konsul verhandeln sollten. … (8) Dies schien ihnen der einzige Weg zur Rettung zu sein, dass sie sich an die Treue der Römer ergaben; denn so würden sie jenen Scham vor der Misshandlung von Bittstellern auferlegen und dennoch selbst eigenmächtig sein, falls das Glück ihnen etwas besseres böte. (28.1) Nachdem sie zum Konsul gekommen waren, fing Phaineas, der Delegationsleiter, mit einer langen Rede an, die konzipiert war, um den Zorn des Siegers zu mildern, und er endete damit, dass er sagte, die Aitoler ergäben sich und alle ihre Besitzungen an die Treue des römischen Volkes. (2) Als der Konsul das hörte, sagte er: «Seht doch nochmal gut nach, Aitoler, ob Ihr Euch so ergebt.» Daraufhin zeigte Phaineas den Beschluss, wo dies explizit geschrieben war. (3) «Also, da Ihr Euch doch ergebt, verlange ich, dass Ihr Euren Bürger Dikaiarchos sowie Menestas den Epiroten» – er war in Naupaktos mit einer Besatzung eingedrungen und hatte die Stadt zum Aufstand gezwungen – «sowie Amynander samt den führenden Männern der Athamanen, nach dessen Rat Ihr Euch von uns abgesetzt habt, unverzüglich übergebt.» … (6) Da war der trotzige Mut des Phaineas und der anderen Aitoler gebrochen, und sie verstanden endlich, in welchem Zustand sie sich befanden. (7) Phaineas sagte, er und die anderen anwesenden Aitoler wüssten zwar, dass die Anordnungen auszuführen seien, aber es bedürfe einer Ratsversammlung der Aitoler, um sie zu beschließen; für diesen Zweck bitte er, dass der Konsul einen zehntägigen Waffenstillstand gewähre. (8) Auf die Bitte des Flaccus zugunsten der Aitoler hin wurde ein Waffenstillstand gewährt und man begab sich nach Hypata zurück.

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II Flamininus interveniert. Erste Gesandtschaft nach Rom: Herbst/ Winter 191/190 v. Chr. 1. Livius xxxvi 35.5–6 (Rede des Flamininus): mittite oratores ad consulem, qui indutias tanti temporis petant, ut mittere legatos Romam possitis, per quos senatui de vobis permittatis; ego apud consulem deprecator defensorque vobis adero. (6) ita, 45

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ut censuerat Quinctius, fecerunt, nec aspernatus est consul legationem; indutiisque in diem certam datis, qua legatio renuntiari ab Roma posset, soluta obsidio est et exercitus in Phocidem missus. «Schickt Unterhändler an den Konsul, die einen Waffenstillstand für die Zeit erbitten, die Ihr braucht, um Gesandte nach Rom zu schicken, durch die Ihr den 5 Senat über Euch entscheiden lassen sollt; ich werde selbst beim Konsul in Eurem Interesse als Fürsprecher und Verteidiger dabeisein.» (6) Sie machten es so, wie Quinctius [Flamininus] empfahl, und der Konsul wies die Gesandten nicht zurück. Ein Waffenstillstand wurde für eine bestimmte Frist eingeräumt, innerhalb welcher die Gesandtschaft sich aus Rom zurückmelden konnte, die Belage- 10 rung [von Naupaktos] wurde aufgehoben und das Heer nach Phokis geschickt. 2. Polybios xxi 2.3–6: μετὰ δὲ ταῦτα τοὺς παρὰ τῶν Αἰτωλῶν πρέσβεις καὶ τοὺς παρὰ τοῦ Μανίου προσῆγον τῇ συγκλήτῳ. (4) γενομένων δὲ πλειόνων παρ’ ἀμφοῖν λόγων, ἔδοξε τῷ συνεδρίῳ δύο προτείνειν γνώμας τοῖς Αἰτωλοῖς, ἢ διδόναι τὴν ἐπιτροπὴν περὶ πάντων τῶν καθ’ αὑτοὺς ἢ χίλια τάλαντα παραχρῆμα 15 δοῦναι καὶ τὸν αὐτὸν ἐχθρὸν καὶ φίλον νομίζειν Ῥωμαίοις. (5) τῶν δ’ Αἰτωλῶν ἀξιούντων διασαφῆσαι ῥητῶς ἐπὶ τίσι δεῖ διδόναι τὴν ἐπιτροπήν, οὐ προσδέχεται τὴν διαστολὴν ἡ σύγκλητος. (6) διὸ καὶ τούτοις γέγονε κατάμονος ὁ πόλεμος. Danach führten sie die Gesandten der Aitoler sowie die Vertreter des Manius [Glabrio] in den Senat ein. (4) Nachdem beide Seiten ausführlich gesprochen 20 hatten, beschloss der Senat, den Aitolern zwei Möglichkeiten anzubieten: Entweder sie gäben die Verfügungsgewalt über alle ihre Angelegenheiten auf oder sie zahlten sofort tausend Talente und hielten dieselben als Freunde und Feinde wie die Römer. (5) Als die Aitoler eine klare Aussage darüber erhalten wollten, über welche Angelegenheiten sie die Verfügungsgewalt abgeben sollten, verwei- 25 gerte der Senat eine genaue Auskunft. (6) Aus diesem Grund dauerte der Kriegszustand an. 3. Livius xxxvii 1.1; 5–6: L. Cornelio Scipione C. Laelio consulibus nulla prius secundum religiones acta in senatu res est quam de Aetolis. et legati eorum institerunt, quia brevem indutiarum diem habebant, et ab T. Quinctio, qui tum Romam 30 ex Graecia redierat, adiuti sunt. … (5) per aliquot dies cum certatum esset, postremo neque dari neque negari pacem placuit; duae condiciones iis latae sunt: vel senatui liberum arbitrium de se permitterent, vel mille talentum darent eosdemque amicos atque inimicos haberent. (6) exprimere cupientibus, quarum rerum in se arbitrium senatui permitterent, nihil certi responsum est. ita infecta pace dimissi urbe eodem 35 die, Italia intra quindecim dies excedere iussi. Im Konsulat von L. Cornelius Scipio und C. Laelius wurde im Senat unter Einhaltung der religiösen Vorschriften vor der Sache der Aitoler nichts behandelt. Ihre Gesandten drängten darauf, weil sie nur eine kurze Zeit des Waffenstillstands hatten, und sie wurden auch von T. Quinctius [Flamininus], der damals 40

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aus Griechenland zurückgekehrt war, unterstützt. … (5) Als mehrere Tage lang gestritten worden war, fiel die Entscheidung schließlich weder für noch gegen die Gewährung von Frieden. Zwei Alternativen wurden ihnen angeboten: Entweder sie gewährten dem Senat die freie Verfügungsgewalt über sich oder sie zahlten tausend Talente und hätten dieselben als Freunde und Feinde. (6) Als sie eine 5 präzise Aussage verlangten, über welche Dinge sie dem Senat die freie Verfügungsgewalt einräumen sollten, erhielten sie keine genaue Auskunft. So kam kein Frieden zustande und sie wurden aus der Stadt am selben Tag ausgewiesen, mit der Auflage, Italien innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. Vgl. Diodoros xxix 4: τοῖς Αἰτωλοῖς διαπρεσβευσαμένοις περὶ διαλύσεων ἐδογμάτισεν 10 ἡ σύγκλητος ἢ τὰ καθ’ ἑαυτοὺς ἐπιτρέπειν Ῥωμαίοις ἢ χίλια τάλαντα ἀργυρίου δοῦναι παραχρῆμα Ῥωμαίοις. οἱ δὲ διὰ τὴν ἀποτομίαν τῆς ἀποκρίσεως οὐ προσδεξάμενοι τὰ προσταττόμενα εἰς φόβους καὶ μεγάλους κινδύνους ἐνέπεσον· Als die Aitoler eine Gesandtschaft wegen eines Friedensvertrags schickten, beschloss der Senat, dass sie entweder ihre eigenen Angelegenheiten dem Senat anvertrauen oder 15 den Römern sofort tausend Talente Silber zahlen sollten. Wegen der Härte der Antwort akzeptierten sie die Bedingungen nicht und gerieten in Angst und große Gefahr. Zonaras ix 19: ἐν τούτῳ δὲ Ναύπακτον ὁ Γλαβρίων τῶν Αἰτωλῶν οὖσαν ἐπολιόρκει· οὕς ἐλθὼν ὁ Φλαμίνιος ἔπεισε σπείσασθαι, γνωρίμως αὐτοῖς ἔχων. καὶ πρέσβεις εἰς τὴν Ῥώμην 20 ἐκεῖνοί τε καὶ οἱ Ἠπειρῶται ἐστάλκασι. Inzwischen belagerte Glabrio Naupaktos, das den Aitolern gehörte. Flaminius [sc. Flamininus] kam dorthin und überredete sie, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, da er ihnen gut bekannt war. Sie und die Epeiroten schickten Gesandte nach Rom.

III Erneute Verhandlungen: Sommer 190 v. Chr. Polybios xxi 4.1–2; 12–14; 5.1–2; 4–13: πολιορκουμένων τῶν Ἀμφισσέων ὑπὸ Μανίου τοῦ Ῥωμαίων στρατηγοῦ, κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον ὁ τῶν Ἀθηναίων δῆμος, πυνθανόμενος τήν τε τῶν Ἀμφισσέων ταλαιπωρίαν καὶ τὴν τοῦ Ποπλίου παρουσίαν, ἐξαπέστειλε πρεσβευτὰς τοὺς περὶ τὸν Ἐχέδημον, (2) ἐντειλάμενος ἅμα μὲν ἀσπάσασθαι τοὺς περὶ τὸν Λεύκιον καὶ Πόπλιον, ἅμα δὲ καταπειράζειν τῆς πρὸς Αἰτωλοὺς διαλύσεως. … (12) ἐπεὶ δέ, πυθομένων τῶν Αἰτωλῶν ἐπὶ τίσι δεῖ ποιεῖσθαι τὴν εἰρήνην, ὁ Λεύκιος διεσάφησεν διότι δυεῖν προκειμένων αὐτοῖς αἵρεσις ὑπάρχει – (13) δεῖν γὰρ ἢ τὴν ἐπιτροπὴν διδόναι περὶ πάντων τῶν καθ’ αὑτοὺς ἢ χίλια τάλαντα παραχρῆμα καὶ τὸν αὐτὸν ἐχθρὸν αἱρεῖσθαι καὶ φίλον Ῥωμαίοις – (14) ἐδυσχρήστησαν μὲν οἱ παρόντες τῶν Αἰτωλῶν ὡς ἔνι μάλιστα διὰ τὸ μὴ γίνεσθαι τὴν ἀπόφασιν ἀκόλουθον τῇ προγενομένῃ λαλιᾷ, πλὴν ἐπανοίσειν ἔφασαν ὑπὲρ τῶν ἐπιταττομένων τοῖς Αἰτωλοῖς. (5.1) οὗτοι μὲν οὖν ἐπανῄεσαν βουλευσόμενοι περὶ τῶν προειρημένων· (2) οἱ περὶ τὸν Ἐχέδημον συμμίξαντες τοῖς ἀποκλήτοις ἐβουλεύοντο περὶ τῶν προειρημένων … (4) διόπερ ἀπορούμενοι καὶ δυσχρηστούμενοι περὶ ταῦτα πάλιν ἐξέπεμπον τοὺς αὐτοὺς δεησομένους ἢ τῶν χρημάτων ἀφελεῖν, ἵνα δύνωνται τελεῖν, ἢ τῆς ἐπιτροπῆς ἐκτὸς ποιῆσαι τοὺς πολιτικοὺς ἄνδρας καὶ τὰς γυναῖκας.

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(5) οἳ καὶ συμμίξαντες τοῖς περὶ τὸν Πόπλιον διεσάφουν τὰ δεδογμένα. (6) τοῦ δὲ Λευκίου φήσαντος ἐπὶ τούτοις ἔχειν παρὰ τῆς συγκλήτου τὴν ἐξουσίαν, ἐφ’ οἷς ἀρτίως εἶπεν, οὗτοι μὲν αὖθις ἐπανῆλθον, (7) οἱ δὲ περὶ τὸν Ἐχέδημον ἐπακολουθήσαντες εἰς τὴν Ὑπάταν συνεβούλευσαν τοῖς Αἰτωλοῖς, ἐπεὶ τὰ τῆς διαλύσεως ἐμποδίζοιτο κατὰ τὸ παρόν, ἀνοχὰς αἰτησαμένους καὶ τῶν ἐνεστώτων κακῶν ὑπέρθεσιν ποιησαμένους πρεσβεύειν πρὸς τὴν σύγκλητον, κἂν μὲν ἐπιτυγχάνωσι περὶ τῶν ἀξιουμένων· (8) εἰ δὲ μή, τοῖς καιροῖς ἐφεδρεύειν. (9) χείρω μὲν γὰρ ἀδύνατον γενέσθαι τῶν ὑποκειμένων τὰ περὶ σφᾶς, βελτίω γε μὴν οὐκ ἀδύνατον διὰ πολλὰς αἰτίας. (10) φανέντων δὲ καλῶς λέγειν τῶν περὶ τὸν Ἐχέδημον, ἔδοξε πρεσβεύειν τοῖς Αἰτωλοῖς ὑπὲρ τῶν ἀνοχῶν. (11) ἀφικόμενοι δὲ πρὸς τὸν Λεύκιον ἐδέοντο συγχωρηθῆναι σφίσι κατὰ τὸ παρὸν ἑξαμήνους ἀνοχάς, ἵνα πρεσβεύσωσι πρὸς τὴν σύγκλητον. (12) ὁ δὲ Πόπλιος, πάλαι πρὸς τὰς κατὰ τὴν Ἀσίαν πράξεις παρωρμημένος, ταχέως ἔπεισε τὸν ἀδελφὸν ὑπακοῦσαι τοῖς ἀξιουμένοις. (13) γραφεισῶν δὲ τῶν ὁμολογιῶν, ὁ μὲν Μάνιος, λύσας τὴν πολιορκίαν καὶ παραδοὺς ἅπαν τὸ στράτευμα καὶ τὰς χορηγίας τοῖς περὶ τὸν Λεύκιον, εὐθέως ἀπηλλάττετο μετὰ τῶν χιλιάρχων εἰς τὴν Ῥώμην. Um die Zeit, als Amphissa vom römischen General Manius [Glabrio] belagert wurde, erfuhr das athenische Volk vom Schicksal der Amphissaier sowie von der Ankunft des Publius [Scipio] und schickte Gesandte unter der Leitung des Echedemos (2) mit dem Auftrag, die Scipionen zu grüßen sowie Möglichkeiten für einen Weg zum Frieden für die Aitoler auszuloten. … (12) Die Aitoler fragten, unter welchen Bedingungen sie Frieden erreichen könnten, und Lucius [Scipio] führte aus, dass sie die Wahl zwischen zwei Alternativen hätten: (13) Sie könnten entweder die Verfügungsgewalt über alle ihre Angelegenheiten den Römern überlassen oder tausend Talente sofort bezahlen und dieselben als Feinde und Freunde wie die Römer haben. (14) Daraufhin waren die anwesenden Aitoler niedergeschlagen, da diese Aussage auf keine Weise den vorausgegangenen Gesprächen entsprach; dennoch sagten sie, sie würden den Aitolern die Bedingungen vorlegen. (5.1) Die Unterhändler kehrten also heim, um über die Verhandlungen zu beraten; (2) Echedemos und die Athener trafen sich auch mit den aitolischen Ratsmitgliedern und diskutierten über die Verhandlungen … (4) Ihre Situation schien ausweglos und sie waren niedergeschlagen wegen ihrer Lage; deswegen schickten sie wieder dieselben Gesandten mit der Bitte, entweder die Summe zu reduzieren, damit sie sie bezahlen konnten, oder die Bürger, sowohl Männer als Frauen, aus der geforderten vollständigen Verfügungsgewalt herauszunehmen. (5) Sie trafen sich mit Publius [Scipio] und teilten das Beschlossene mit; (6) Lucius [Scipio] führte aber aus, die Bedingungen, die er neulich erläutert habe, entsprächen seinem Auftrag vom Senat, woraufhin sie wieder zurückkehrten. (7) Echedemos begleitete sie nach Hypata und riet den Aitolern, dass sie, weil die auferlegten Bedingungen dem Frieden im Moment entgegenstanden, um einen Waffenstillstand bitten sollten, um eine Entlastung für den augenblickli-

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chen üblen Zustand zu schaffen und eine Gesandtschaft an den Senat zu entsenden; wenn sie erreichten, was sie hofften, sei das gut, (8) wenn nicht, müssten sie auf bessere Verhältnisse hoffen. (9) Denn ihre Situation könne nicht schlechter werden, als sie im Augenblick sei, und es gebe viele Gründe, warum eine Verbesserung nicht unmöglich sei. (10) Echedemos’ Rat schien richtig zu sein, 5 und die Aitoler beschlossen, eine Gesandtschaft wegen des Waffenstillstandes zu schicken. (11) Sie erreichten Lucius [Scipio] und baten um die Gewährung eines Waffenstillstandes für sechs Monate, damit sie eine Gesandtschaft an den Senat schicken könnten. (12) Publius [Scipio], der schon länger darauf gewartet hatte, die asiatischen Angelegenheiten anzupacken, überredete schnell seinen 10 Bruder, auf die Bittenden zu hören. (13) Die Vereinbarung wurde also getroffen, und Manius [Glabrio] hob die Belagerung auf. Er übertrug sein Heer und die Vorräte an Lucius [Scipio] und kehrte zusammen mit seinen Tribunen nach Rom zurück. Vgl. Livius xxxvii 6.4–7.7: consul sex milia fere passuum inde posuit castra, eo legati Athenienses primum ad P. Scipionem praegressum agmen … deinde ad consulem venerunt, deprecantes pro Aetolis. … (6) celeriter auctoribus Atheniensibus frequens ab Hypata legatio Aetolorum venit. … (7) perfecta videbatur res, cum aditus consul idem illud responsum rettulit quo fugati ab senatu erant. eo tamquam novo cum icti Aetoli essent … referre ad suos dixerunt velle. (7.1) reditum inde Hypatam est, nec consilium expediebatur … (2) redire itaque eosdem legatos ad consulem et Africanum iusserunt et petere, ut, si dare vere pacem, non tantum ostendere, frustrantes spem miserorum, vellent, aut ex summa pecuniae demerent aut permissionem extra civium corpora fieri iuberent. (3) nihil impetratum ut mutaret consul; et ea quoque irrita legatio dimissa est. (4) secuti et Athenienses sunt; et princeps legationis eorum Echedemus fatigatos tot repulsis Aetolos et complorantis inutili lamentatione fortunam gentis ad spem revocavit auctor indutias sex mensium petendi, ut legatos mittere Romam possent: (5) dilationem nihil ad praesentia mala, quippe quae ultima essent, adiecturam; levari per multos casus tempore interposito praesentis clades posse. (6) auctore Echedemo idem missi; prius P. Scipione convento, per eum indutias temporis eius, quod petebant, ab consule impetraverunt. Der Konsul schlug sein Lager fast sechs Meilen von dort entfernt auf, und dorthin kamen athenische Gesandte, zunächst zu Publius Scipio, der dem Heer vorausgegangen war …, dann zum Konsul und hielten ein Plädoyer für die Aitoler … (6) Auf Veranlassung der Athener kam dann eine große Delegation der Aitoler aus Hypata … (7) Die Sache schien abgeschlossen zu sein, als man an den Konsul selbst herantrat und er dieselbe Antwort gab, mit der sie schon vom Senat abgewiesen worden waren. Nachdem die Aitoler von diesem neuen Schlag getroffen waren, sagten sie, sie wollten die Sache an ihre Bürger überweisen. (7.1) Sie gingen nach Hypata zurück, aber ein Beschluss ließ sich nicht leicht zustande bringen … (2) Also ordneten sie an, dass dieselben Gesandten zum Konsul und zu Africanus zurückkehren und darum bitten sollten, dass, wenn sie wirklich Frieden gewähren und ihn nicht bloß vortäuschen und die Hoffnungen armer Menschen vereiteln wollten, sie entweder etwas von der Geldsumme abziehen oder die Übergabe ohne die Personen der Bürger vollziehen sollten. (3) Es wurde nichts erreicht, dass der Konsul seine Haltung geändert hätte, und auch diese Gesandtschaft wurde ohne Ergebnis entlassen. (4) Die Athener begleiteten sie, und der Delegationsleiter Echedemos machte den

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Aitolern Hoffnung, die von so vielen Abweisungen ermattet waren und sich in nutzloser Klage über das Schicksal ihres Volkes ergingen. Er machte den Vorschlag, sie sollten um einen Waffenstillstand von sechs Monaten bitten, sodass sie Gesandte nach Rom schicken könnten; (5) der Aufschub könne nichts Schlimmeres zu ihrem augenblicklichen Leid hinzufügen, denn es könne nicht schlimmer werden. Auf verschiedenen Wegen könne aber 5 wegen einer zeitlichen Verschiebung die augenblickliche missliche Lage gemildert werden. (6) Auf Vorschlag des Echedemos wurden dieselben Männer entsandt. Man traf sich mit Publius Scipio, und durch seine Vermittlung erhielten sie vom Konsul einen Waffenstillstand für die Frist, um die sie baten. Appian, Syriake 23 (109): Πούπλιος δὲ Σκιπίων, ἀφικόμενος ἐς Αἰτωλίαν μετὰ τοῦ ὑπάτου 10 καὶ τὸν Μανίου στρατὸν παραλαβών, τὰς μὲν ἐν Αἰτωλίᾳ πολιορκίας ὑπερεῖδεν ὡς μικρὸν ἔργον καὶ τοῖς Αἰτωλοῖς δεομένοις ἐπέτρεψεν αὖθις ἐς Ῥώμην πρεσβεῦσαι περὶ σφῶν. Publius Scipio, als er zusammen mit dem Konsul nach Aitolien kam und das Heer des Manius [Glabrio] übernahm, verachtete die Belagerungen in Aitolien als eine bloße Trivialität und erlaubte den Aitolern auf ihre Bitte hin, Gesandte nach Rom in eigener Sache 15 zu schicken.

IV Erneute vergebliche Verhandlungen in Rom: 190 v. Chr. Livius xxxvii 49.4; 7–8: interrogati ab uno senatore, permitterentne arbitrium de se populo Romano, deinde ab altero, habiturine eosdem quos populus Romanus socios et hostis essent, nihil ad ea respondentes egredi templo iussi sunt … (7) senatus consultum in M’. Acilii sententiam, qui Antiochum Aetolosque devicerat, factum est, ut Aetoli eo die iuberentur proficisci ab urbe et intra quintum decimum diem Italia excedere. (8) A. Terentius Varro ad custodiendum iter eorum missus, denuntiatumque, si qua deinde legatio ex Aetolis, nisi permissu imperatoris, qui eam provinciam obtineret, et cum legato Romano venisset Romam, pro hostibus omnis futuros. Ita dimissi Aetoli. Sie [sc. die aitolischen Gesandten] wurden von einem Senator gefragt, ob sie dem römischen Volk die Verfügungsgewalt über sich überlassen, von einem anderen Senator, ob sie dieselben Freunde und Feinde wie das römische Volk haben wollten, und als sie auf diese Fragen keine Antwort gaben, wurden sie aufgefordert, den Tempel zu verlassen … (7) Ein senatus consultum wurde auf Antrag des Manius Acilius, der Antiochos und die Aitoler besiegt hatte, verabschiedet, dass die Aitoler aufgefordert würden, die Stadt sofort und Italien innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. (8) Aulus Terentius Varro wurde mitgeschickt, um ihren Weg zu sichern, und es wurde mitgeteilt, dass, sollte künftig eine Gesandtschaft von den Aitolern ohne die Genehmigung des Generals, der jene Provinz innehabe, und ohne Begleitung durch einen römischen legatus nach Rom kommen, sie als Feinde behandelt würden. Mit diesem Ergebnis wurden die Aitoler verabschiedet.

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Vgl. Diodoros xxix 9: ἐν τῇ Ῥώμῃ πρὸ τῆς κατὰ τὸν Ἀντίοχον ἥττης εἰσαχθέντων εἰς τὴν σύγκλητον τῶν ἐξ Αἰτωλίας πρεσβευτῶν καὶ περὶ μὲν τῶν ἰδίων ἁμαρτημάτων 40 οὐδὲν διαλεχθέντων, αὐτὰ δὲ τὰ τοῖς Αἰτωλοῖς καλῶς πρὸς τοὺς Ῥωμαίους πραχθέντα

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διεξιόντων, ἀναστάς τις τῶν ἐκ τοῦ συνεδρίου τοὺς πρέσβεις ἠρώτησεν εἰ παραδιδόασιν ἑαυτοὺς Αἰτωλοὶ εἰς τὴν πίστιν τῶν Ῥωμαίων. ἀποσιωπησάντων δὲ τῶν πρέσβεων, ἡ σύγκλητος ὑπολαβοῦσα τοὺς Αἰτωλοὺς ἀντέχειν ταῖς κατὰ τὸν Ἀντίοχον ἐλπίσιν ἀπράκτους ἀπέστειλεν εἰς τὴν Ἑλλάδα. In Rom wurden schon vor der Niederlage des Antiochos Gesandte aus Aitolien in den 5 Senat geführt. Über ihre eigenen Verfehlungen sagten sie nichts, aber sie führten die Verdienste der Aitoler für die Römer an. Einer der Senatoren stand auf und fragte die Gesandten, ob die Aitoler sich an die Treue der Römer ergäben. Als die Gesandten schwiegen, nahm der Senat an, dass die Aitoler an ihren Hoffnungen auf Antiochos festhielten und 10 schickte sie unverrichteter Dinge nach Griechenland zurück. Zonaras ix 21: οἱ δ’ Αἰτωλοὶ πρέσβεις τὸ δεύτερον ὑπὲρ εἰρήνης ἐς τὴν Ῥώμην πέμψαντες αὐτοὶ αὖθις ἐνεωτέριζον. διὸ οἱ Ῥωμαῖοι τούς τε πρέσβεις εὐθὺς ἀπεπέμψαντο καὶ Μάρκῳ Φουλουίῳ τὴν Ἑλλάδα ἀνέθεντο. Die Aitoler, nachdem sie zum zweiten Mal Gesandte nach Rom wegen Friedensverhandlungen geschickt hatten, waren dabei, wieder den Aufstand zu erproben. Deswegen 15 schickten die Römer die Gesandten sofort wieder zurück und vertrauten Marcus Fulvius [Nobilior] Griechenland an.

V Der Durchbruch: Sommer 189 v. Chr. Livius xxxviii 8.1–3; 7–10: cum in hoc statu ad Ambraciam res esset, legati ab Aetolis Phaeneas et Damoteles cum liberis mandatis decreto gentis ad consulem venerunt. nam praetor eorum, cum alia parte Ambraciam oppugnari cerneret, (2) alia infestam oram navibus hostium esse, alia Amphilochos Dolopiam a Macedonibus vastari, nec Aetolos ad tria simul diversa bella occursantis sufficere, convocato concilio Aetoliae principes, quid agendum esset, consuluit. (3) omnium eo sententiae decurrererunt, ut pax, si posset, aequis, si minus, tolerandis condicionibus peteretur … (7) ad ea consul respondit magis saepe quam vere umquam Aetolos pacem petere. imitarentur Antiochum in petenda pace, quem in bellum traxissent; (8) non paucis urbibus eum, de quarum libertate certatum sit, sed omni Asia cis Taurum montem, opimo regno, excessisse. (9) Aetolos nisi inermes de pace agentes non auditurum se; (10) arma illis prius equosque omnis tradendos esse, deinde mille talentum argenti populo Romano dandum, cuius summae dimidium praesens numeretur, si pacem habere vellent. ad ea adiecturum etiam in foedus esse, ut eosdem quos populus Romanus amicos atque hostis habeant. Als die Lage in Ambrakia so stand, kamen von den Aitolern gemäß einem Beschluss des Volkes Phaineas und Damoteles als bevollmächtigte Verhandlungsführer zum Konsul. Ihr strategos nämlich hatte erkannt, als er die Lage betrachtete – auf der einen Seite die Belagerung von Ambrakia, (2) auf der anderen die Besetzung der Küste durch feindliche Schiffe, hinzu noch die Verwüstung von Amphilochia und Dolopia durch die Makedonen –, dass die Aitoler nicht ausreichend Kräfte besaßen, um gleichzeitig drei unterschiedliche Kriege zu führen. Er berief eine Sitzung des Staatsrates ein und konsultierte die führenden Aitoler über das weitere Vorgehen. (3) Alle Meinungen liefen darauf hinaus, dass Frie-

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den, wenn möglich, zu gerechten Bedingungen gesucht werden solle, und wenn das nicht zu erreichen sei, dann zumindest auf Grund erträglicher Bedingungen … (7) Der Konsul anwortetete, die Aitoler würden Frieden eher oft als wahrhaftig suchen. Sie sollten Antiochos, den sie in den Krieg hineingezogen hätten, hinsichtlich dem Streben nach Frieden nachahmen; (8) er habe nämlich nicht 5 bloß ein paar Städte, um deren Freiheit gestritten wurde, aufgegeben, sondern ganz Asia dieseits des Tauros, einen äußerst einträglichen Reichsteil. (9) Er selbst werde den Aitolern sowieso nicht zuhören, es sei denn, sie verhandelten ohne Waffen um den Frieden; (10) ihre Waffen und alle Pferde seien also als Erste auszuliefern, dann seien tausend Talente Silber dem römischen Volk zu zahlen, von 10 welcher Summe die Hälfte sofort ausgezahlt werden müsste, wenn sie Frieden haben wollten. Hinzu sei dann in den Vertrag die Klausel aufzunehmen, dass sie dieselben Freunde und Feinde wie das römische Volk haben sollten. VI Endgültige Verhandlungen und Friedensbedingungen: 189 v. Chr. 1. Polybios xxi 30.1–5: ὁ δὲ Μάρκος συγκατέθετο τοῖς Αἰτωλοῖς ἐπὶ τούτῳ ποιήσασθαι τὰς διαλύσεις, (2) ὥστε διακόσια μὲν Εὐβοϊκὰ τάλαντα παραχρῆμα λαβεῖν, τριακόσια δ’ ἐν ἔτεσιν ἕξ, πεντήκοντα καθ’ ἕκαστον ἔτος· (3) ἀποκατασταθῆναι δὲ καὶ τοὺς αὐτομόλους Ῥωμαίοις ἅπαντας τοὺς παρ’ αὐτοῖς ὄντας ἐν ἓξ μησὶ χωρὶς λύτρων· (4) πόλιν δὲ μηδεμίαν ἔχειν ἐν τῇ συμπολιτείᾳ μηδὲ μετὰ ταῦτα προσλαβέσθαι τούτων, ὅσαι μετὰ τὴν Λευκίου Κορνηλίου διάβασιν ἑάλωσαν ὑπὸ Ῥωμαίων ἢ φιλίαν ἐποιήσαντο πρὸς Ῥωμαίους· (5) Κεφαλληνίους δὲ πάντας ἐκσπόνδους εἶναι τούτων τῶν συνθηκῶν. Marcus [Fulvius Nobilior] vereinbarte mit den Aitolern den Frieden unter folgenden Bedingungen: (2) Die Römer sollten sofort zweihundert euboiische Talente erhalten sowie dreihundert innerhalb von sechs Jahren, fünfzig jedes Jahr; (3) die Kriegsgefangenen und alle Überläufer, die sie in ihrer Gewalt hätten, seien innerhalb von sechs Monaten ohne Lösegeld an die Römer auszuliefern; (4) die Aitoler dürften keine Stadt in ihrem Bund behalten und auch keine in der Zukunft aufnehmen, die nach der Überfahrt von Lucius Cornelius [Scipio] nach Griechenland von den Römern eingenommen worden war oder die Freundschaft mit ihnen geschlossen hatte; alle Kephallenier seien von diesem Vertrag ausgeschlossen.

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Vgl. Livius xxxviii 9.9–10: dein : quingenta Euboica ut darent talenta, ex quibus ducenta praesentia, trecenta per annos sex pensionibus aequis; captivos perfugasque redderent Romanis; (10) urbem ne quam formulae sui iuris facerent, quae 35 post id tempus, quo T. Quinctius traiecisset in Graeciam, aut vi capta ab Romanis esset aut voluntate in amicitiam venisset; Cephallenia insula ut extra ius foederis esset. Daraufhin wurden den Aitolern die Friedensbedingungen diktiert: Sie sollten 500 euboiische Talente zahlen, davon 200 sofort, 300 über sechs Jahre in gleichen Jahresraten; sie sollten den Römern Kriegsgefangene und Überläufer ausliefern; (10) keine Stadt sollten 40 sie in ihre staatliche Rechtsform aufnehmen, welche, nachdem T. Quinctius [Flamininus]

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nach Griechenland übergesetzt hatte, entweder von den Römern mit Gewalt eingenommen worden oder freiwillig in ihre Freundschaft eingetreten war; die Insel Kephallenia sei außerhalb des Rechtsrahmens des Vertrags.

2. Polybios xxi 30.13; 15–16: ἐκεῖ δὲ συμμιξάντων αὐτῷ τῶν περὶ τὸν Δαμοτέλην καὶ διασαφούντων ὅτι δέδοκται τοῖς Αἰτωλοῖς βεβαιοῦν τὰς δι’ ἑαυτῶν γεγενη- 5 μένας ὁμολογίας, διεχωρίσθησαν, Αἰτωλοὶ μὲν εἰς τὴν οἰκείαν, Μάρκος δ’ εἰς τὴν Ἀμβρακίαν … (15) οἱ δ’ Αἰτωλοὶ προχειρισάμενοι Φαινέαν καὶ Νίκανδρον πρεσβευτὰς ἐξέπεμψαν εἰς τὴν Ῥώμην περὶ τῆς εἰρήνης· (16) ἁπλῶς γὰρ οὐδὲν ἦν κύριον τῶν προειρημένων, εἰ μὴ καὶ τῷ δήμῳ δόξαι τῷ τῶν Ῥωμαίων. Dort [bei Argos Amphilochikon] trafen sich die Unterhändler unter der Füh- 10 rung von Damoteles mit ihm [sc. Fulvius Nobilior] und teilten mit, dass die Aitoler beschlossen hätten, die Friedensbedingungen, die er vereinbart hatte, zu akzeptieren; daraufhin gingen sie auseinander, die Aitoler nach Hause, Marcus [Fulvius] nach Ambrakia … (15) Die Aitoler wählten Phaineas und Nikandros als Gesandte nach Rom wegen des Friedens, (16) denn gar nichts von den Verein- 15 barungen hätte Gültigkeit, wenn es nicht auch vom römischen Volk beschlossen worden wäre. Vgl. Livius xxxviii 10.1–2: eo tandem legati Aetoli mirante consule, quod morarentur, venerunt. (2) inde, postquam approbasse pacem concilium Aetolorum accepit, iussis proficisci Romam ad senatum permissoque, ut et Rhodii et Athenienses deprecatores irent, dato, 20 qui simul cum iis proficisceretur, C. Valerio fratre ipse in Cephalleniam traiecit. Dorthin kamen endlich die aitolischen Unterhändler, wobei der Konsul sich über die Verzögerung wunderte. (2) Als er dann erfuhr, dass der Staatsrat der Aitoler die Friedensbedingungen gutgeheißen hatte, wurden sie aufgefordert, nach Rom zum Senat zu fahren. Er stimmte auch zu, dass Rhodier und Athener als Fürsprecher mitfuhren, und bestimmte 25 seinen Bruder C. Valerius, um sie zu begleiten. Es selbst setzte nach Kephallenia über.

3. Polybios xxi 32: δόξαντος δὲ τῷ συνεδρίῳ, καὶ τοῦ δήμου συνεπιψηφίσαντος, ἐκυρώθη τὰ κατὰ τὰς διαλύσεις. τὰ δὲ κατὰ μέρος ἦν τῶν συνθηκῶν ταῦτα. (2) ὁ δῆμος ὁ τῶν Αἰτωλῶν τὴν ἀρχὴν καὶ τὴν δυναστείαν τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων … (3) μὴ διιέτω διὰ τῆς χώρας καὶ τῶν πόλεων ἐπὶ Ῥωμαίους ἢ 30 τοὺς συμμάχους καὶ φίλους αὐτῶν, μηδὲ χορηγείτω μηδὲν δημοσίᾳ βουλῇ. (4) … καὶ ἐὰν πολεμῶσιν πρός τινας Ῥωμαῖοι, πολεμείτω πρὸς αὐτοὺς ὁ δῆμος ὁ τῶν Αἰτωλῶν. (5) τοὺς δὲ δραπέτας, τοὺς αἰχμαλώτους πάντας τοὺς Ῥωμαίων καὶ τῶν συμμάχων ἀποδότωσαν Αἰτωλοί, (6) χωρὶς τῶν ὅσοι κατὰ πόλεμον ἁλόντες εἰς τὴν ἰδίαν ἀπῆλθον καὶ πάλιν ἑάλωσαν, καὶ χωρὶς 35 τῶν ὅσοι πολέμιοι Ῥωμαίων ἐγένοντο, καθ’ ὃν καιρὸν Αἰτωλοὶ μετὰ Ῥωμαίων συνεπολέμουν, ἡμέραις ἑκατὸν ἀφ’ ἧς ἂν τὰ ὅρκια τελεσθῇ, τῷ ἄρχοντι τῷ ἐν Κερκύρᾳ· (7) ἐὰν δὲ μὴ εὑρεθῶσίν τινες ἐν τῷ χρόνῳ τούτῳ, ὅταν ἐμφανεῖς γένωνται, τότε ἀποδότωσαν χωρὶς δόλου· καὶ τούτοις μετὰ ὅρκια μὴ ἔστω ἐπάνοδος εἰς τὴν Αἰτωλίαν. (8) δότωσαν δὲ Αἰτωλοὶ ἀργυρίου μὴ χείρονος 40

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Ἀττικοῦ παραχρῆμα μὲν τάλαντα Εὐβοϊκὰ διακόσια τῷ στρατηγῷ τῷ ἐν τῇ Ἑλλάδι, ἀντὶ τρίτου μέρους τοῦ ἀργυρίου χρυσίον, ἐὰν βούλωνται, διδόντες, τῶν δέκα μνῶν ἀργυρίου χρυσίου μνᾶν διδόντες, (9) ἀφ’ ἧς ἂν ἡμέρας τὰ ὅρκια τμηθῇ ἐν ἔτεσι τοῖς πρώτοις ἓξ κατὰ ἔτος ἕκαστον τάλαντα πεντήκοντα· καὶ τὰ χρήματα καθιστάτωσαν ἐν Ῥώμῃ. (10) δότωσαν Αἰτωλοὶ ὁμήρους τῷ στρατηγῷ τετταράκοντα, μὴ νεωτέρους ἐτῶν δώδεκα μηδὲ πρεσβυτέρους τετταράκοντα, εἰς ἔτη ἕξ, οὓς ἂν Ῥωμαῖοι προκρίνωσιν, χωρὶς στρατηγοῦ καὶ ἱππάρχου καὶ δημοσίου γραμματέως καὶ τῶν ὡμηρευκότων ἐν Ῥώμῃ. καὶ τὰ ὅμηρα καθιστάτωσαν εἰς Ῥώμην· (11) ἐὰν δέ τις ἀποθάνῃ τῶν ὁμήρων, ἄλλον ἀντικαθιστάτωσαν. (12) περὶ δὲ Κεφαλληνίας μὴ ἔστω ἐν ταῖς συνθήκαις. (13) ὅσαι χῶραι καὶ πόλεις καὶ ἄνδρες, οἷς οὗτοι ἐχρῶντο, ἐπὶ Λευκίου Κοϊντίου καὶ Γναΐου Δομετίου στρατηγῶν ἢ ὕστερον ἑάλωσαν ἢ εἰς φιλίαν ἦλθον Ῥωμαίοις, τούτων τῶν πόλεων καὶ τῶν ἐν ταύταις μηδένα προσλαβέτωσαν Αἰτωλοί. (14) ἡ δὲ πόλις καὶ ἡ χώρα ἡ τῶν Οἰνιαδῶν Ἀκαρνάνων ἔστω. (15) τμηθέντων δὲ τῶν ὁρκίων ἐπὶ τούτοις συνετετέλεστο τὰ τῆς εἰρήνης. καὶ τὰ μὲν κατὰ τοὺς Αἰτωλοὺς καὶ καθόλου τοὺς Ἕλληνας τοιαύτην ἔσχε τὴν ἐπιγραφήν. Der Senat verabschiedete ein senatus consultum und das Volk stimmte zu, und die Friedensbedingungen wurden bestätigt. Die Detailbestimmungen des Vertrags waren folgende: (2) [a] Das Volk der Aitoler wird den Machtbereich und die Herrschaft des römischen Volkes … [vgl. Livius xxxviii 11.2, unten] (3) [b] Sie werden nicht zulassen, dass Feinde durch ihr Land und ihre Städte ziehen gegen die Römer sowie ihre Bundesgenossen und Freunde, und sie werden sie nicht mit öffentlicher Zustimmung versorgen. (4) [c] Wenn die Römer gegen wen auch immer Krieg führen sollten, wird das Volk der Aitoler auch gegen sie Krieg führen. (5) [d] Die Aitoler werden alle Überläufer, Flüchtlinge und Kriegsgefangene der Römer und ihrer Bundesgenossen ausliefern (6) mit der Ausnahme derjenigen, die einmal im Krieg gefangen wurden, nach Hause gingen und dann wieder gefangengenommen wurden, und mit der Ausnahme derjenigen, die während der Zeit, als die Aitoler mit den Römern gemeinsam Krieg führten, Feinde der Römer waren; alle sind innerhalb von hundert Tagen nach dem Schwur der Eide an den zuständigen Amtsträger in Kerkyra auszuliefern; (7) wenn aber einige innerhalb dieser Frist nicht gefunden werden, sind sie, wann auch immer sie gefunden werden, ohne Betrug auszuliefern; diese Leute dürfen nach dem Schwur der Eide nicht nach Aitolien zurückgehen. (8) [e] Die Aitoler werden in Silber, das nicht schlechter als attisch sein darf, sofort 200 euboiische Talente an den General in Griechenland zahlen; ein Drittel der Summe dürfen sie in Gold zahlen, wenn sie wollen, mit der Umrechnung eine Mna Gold gleicht zehn Mnai Silber; (9) während der ersten sechs Jahre nach dem Tag, an dem die Eide geschworen werden, sind jedes Jahr 50 Talente zu bezahlen, die Gelder in Rom einzuzahlen.

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(10) [f] Die Aitoler werden dem General vierzig von den Römern ausgewählte Geiseln stellen, die nicht jünger als zwölf und nicht älter als vierzig sein dürfen, um für sechs Jahre zu dienen; ausgeschlossen sind der strategos, der Kavalleriekommandant (hipparchos), der Amtsschreiber sowie diejenigen, die schon in Rom als Geiseln gedient haben. Die Geiseln werden in Rom übergeben; (11) sollte 5 einer von ihnen sterben, werden sie einen anderen als Ersatz stellen. (12) [g] Kephallenia wird aus dem Vertrag ausgeschlossen. (13) [h] Territorien, Städte und Männer, die früher den Aitolern gehörten, aber während des Konsulats des Lucius Quinctius [Flamininus] und Gnaeus Domitius [Ahenobarbus] oder später von den Römern eingenommen wurden oder in ihre 10 Freundschaft eintraten, von diesen Städten sowie deren Bevölkerung dürfen die Aitoler keine aufnehmen. (14) [i] Die Stadt und das Territorium von Oiniadai gehören den Akarnanen. (15) Nachdem die Eide geschworen waren, wurden die Friedensbedingungen in Kraft gesetzt. Solcher Art war das Schriftstück, das die Angelegenheiten der 15 Aitoler und überhaupt der Griechen zum Abschluss führte. Vgl. Livius xxxviii 11.1–9: diu iactati Aetoli tandem, ut condiciones pacis convenirent, effecerunt. fuerunt autem hae: (2) «imperium maiestatemque populi Romani gens Aetolorum conservato sine dolo malo; ne quem exercitum, qui adversus socios amicosque eorum ducetur, per fines suos transire sinito, neve ulla ope iuvato; (3) hostis eosdem habeto quos populus Romanus, armaque in eos ferto, bellumque pariter gerito; (4) perfugas fugitivos captivos reddito Romanis sociisque, praeterquam si qui capti, cum domos redissent, iterum capti sunt, aut si qui eo tempore ex iis capti sunt, qui tum hostes erant Romanis, cum intra praesidia Romana Aetoli essent; (5) aliorum qui comparebunt intra dies centum Corcyraeorum magistratibus sine dolo malo tradantur; qui non comparebunt, quando quisque eorum primum inventus erit, reddatur; (6) obsides quadraginta arbitratu consulis Romanis dato ne minores duodecim annorum neu maiores quadraginta, (7) obses ne esto praetor, praefectus equitum, scriba publicus, neu quis, qui ante obses fuit apud Romanos; Cephallania extra pacis leges esto.» (8) de pecuniae summa, quam penderent, pensionibusque eius nihil ex eo, quod cum consule convenerat mutatum; pro argento si aurum dare mallent, darent, convenit, dum pro argenteis decem aureus unus valeret. (9) «quae urbes, qui agri, qui homines Aetolorum iuris aliquando fuerunt, qui eorum T. Quinctio Cn. Domitio consulibus postve eos consules aut armis subacti aut voluntate in dicionem populi Romani venerunt, ne quem eorum Aetoli recepisse velint; Oeniadae cum urbe agrisque Acarnanum sunto.» his legibus foedus ictum cum Aetolis est. Nach langem Hin und Her erreichten die Aitoler endlich, dass Friedensbedingungen vereinbart wurden. Sie lauteten folgendermaßen: (2) [a] Das Volk der Aitoler wird die Befehlsgewalt und die Hoheit des römischen Volkes ohne böse Absicht achten. [b] Es wird nicht zulassen, dass irgendein Heer, das gegen ihre Bundesgenossen und Freunde herangeführt wird, durch ihre Länder zieht, und es mit keiner Hilfe unterstützen. (3) [c] Es wird dieselben Feinde haben wie das römische Volk, es wird Waffen gegen sie führen und es wird ebenso Krieg führen. (4) [d] Überläufer, Flüchtlinge und Kriegsgefangene wird es den Römern und ihren Bundesgenossen abliefern mit der Ausnahme derjenigen, die nach einer Gefangennahme

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nach Hause zurückgekehrt waren und dann wieder gefangengenommen wurden, oder – falls es solche gibt – diejenigen, die schon damals Feinde der Römer waren, als die Aitoler innerhalb der römischen Schutztruppe waren. (5) Von denen wären jene, derer man innerhalb von 100 Tagen habhaft sei, ohne Betrug an die Amtsträger der Kerkyraier auszuliefern; von denjenigen, derer man nicht habhaft sei, sollte jeder, sobald er gefunden sei, übergeben werden. (6) [f] Es soll den Römern vierzig Geiseln nach Auswahl des Konsuls stellen, die nicht jünger als zwölf und nicht älter als vierzig sein dürfen; (7) keine Geisel darf strategos, Kavalleriekommandant, öffentlicher Schreiber oder jemand sein, der schon früher als Geisel bei den Römern diente. [g] Kephallenia soll außerhalb der Bestimmungen des Friedensvertrags sein. (8) [e] Über die Geldsumme, die sie zu zahlen hatten, sowie über die Ratenzahlungen wurde gegenüber dem, was mit dem Konsul vereinbart worden war, nichts geändert; es wurde vereinbart, dass, wenn sie statt Silber Gold zahlen wollten, sie das dürften, wobei für zehn Silberstücke ein Goldstück galt. (9) [h] Im Hinblick auf Städte, Länder und Männer, die einmal dem aitolischen Bund angehört hatten, die aber im Konsulat von T. Quinctius [Flamininus] und Cn. Domitius [Ahenobarbus] und danach entweder durch gewaltsame Unterwerfung oder freiwillig unter die Herrschaft des römischen Volkes kamen, dürften die Aitoler keine von ihnen zurückzuerhalten versuchen. [i] Oineadai samt Stadt und Territorium sollte den Akarnanen gehören. Unter diesen Bedingungen wurde der Vertrag mit den Aitolern abgeschlossen.

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Zonaras ix 21: ὁμολογησάντων δ’ αὐτῶν καὶ οἱ Αἰτωλοὶ μετεβάλοντο· καὶ διεπράξαντο ἀνοχήν, εἶτα καὶ εἰρήνην παρὰ τοῦ δήμου, πολλὰ μὲν χρήματα, πολλοὺς δὲ καὶ ὁμήρους 25 δόντες. Als sie die Vereinbarung trafen, änderten auch die Aitoler ihre Meinung. Sie verabredeten einen Waffenstillstand, dann erhielten sie vom römischen Volk Frieden, wobei sie viel Geld zahlten und viele Geiseln stellten.

Lit.: Walbank, HCP III ad locc.; Briscoe, Commentary ad locc.; Ferrary, Traités et domination 226–229; Dreyer, Nobilitätsherrschaft 180–198; A. Giovannini, Réha- 30 biliter Tite-Live: la clause de majesté dans le traité de 189 entre Rome et les Étoliens, Cahiers Glotz 19 (2008), 27–33. I Phaineas, der aitolische strategos für 192/191, bemühte sich nach der Niederlage Antiochos’ III. bei Thermopylai etwa im April 191 sowie unter dem Eindruck der fortdauernden römischen Angriffe auf aitolische Städte in der Nähe – insbe- 35 sondere Herakleia in Trachis und Lamia – um Frieden mit den Römern, obwohl gleichzeitig Thoas, Nikandros und andere als Boten zu Antiochos in Ephesos entsandt worden waren (Liv. xxxvi 26.1–6). Zum ersten Mal begegneten die Aitoler der römischen Auffassung der deditio in fidem als bedingungslose Kapitulation, wobei die zuerst von Glabrio genannten Bedingungen (oben 1, Polyb. xx 10.4–5) 40 keinesfalls als endgültig betrachtet werden konnten. Die berühmte Szene, in der Glabrio durch Anlegen von Sklavenketten an die aitolischen Verhandlungsführer auf drastische Weise zu demonstrieren versuchte, was deditio bedeutete bzw.

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bedeuten könnte (Polyb. xx 10.6–10), führte zum Abbruch der Verhandlungen. Die aitolische Volksversammlung stimmte den Verhandlungsergebnissen offenbar nicht zu und der Krieg wurde fortgesetzt. Livius’ Bericht folgt Polybios’ etwas verkürzt, aber ohne Zusatz aus einer anderen Quelle. II Die erneute Initiative zum Frieden ging von Flamininus aus, der während der 5 Belagerung von Naupaktos mit Phaineas und anderen Aitolern Gespräche führte und weitere Verhandlungen empfahl. Livius (oben 1) scheint den Inhalt einer verlorenen Polybiosstelle wiederzugeben. Der kurze Bericht über die anschließenden Verhandlungen in Rom während des folgenden Winters (oben 2) konkretisiert zwar die römischen Forderungen, belegt aber auch das Scheitern von 10 der aitolischen Seite auf Grund der Unwägbarkeit der ersten Alternative («sie gäben die Verfügungsgewalt über alle ihre Angelegenheiten auf» [διδόναι τὴν ἐπιτροπὴν περὶ πάντων τῶν καθ’ αὑτούς]), die der Senat nicht gleich präzisieren wollte. Livius (oben 3) scheint einen vollständigeren Polybiostext als das erhaltene Fragment besessen zu haben, denn er erwähnt den Beistand von Flamininus 15 sowie die Ausweisung der Aitoler aus der Stadt und aus Italien, die im Polybiosfragment fehlen. Diodor und Zonaras folgen derselben Tradition, die sie jeweils selbst verkürzt haben. III Eine Wende zeichnete sich ab, als der Konsul L. Scipio mit P. Scipio als legatus etwa im April 190 Griechenland erreichte und den Hardliner Glabrio ablöste. Die 20 Scipionen hatten andere Prioritäten als den mühsamen aitolischen Krieg fortzusetzen und willigen bald in den aitolischen Wunsch nach einem erneuten Waffenstillstand ein, um weitere Verhandlungen in Rom zu ermöglichen, obwohl sie selbst keine besseren Bedingungen in Aussicht stellen konnten, als diejenigen, die der Senat im Winter zuvor entworfen hatte (Polyb. xxi 4.13). Besonders hilfreich 25 scheint bei den Verhandlungen die Vermittlertätigkeit der athenischen Delegation unter Echedemos gewesen zu sein, die bei Polybios eine entscheidende Rolle spielt. Livius folgt Polybios. IV Die Anwesenheit des Glabrio im Senat, als die aitolische Delegation erneut um Frieden nachsuchte, führte wieder zum Scheitern der Verhandlungen, denn 30 dessen Äußerungen boten dem Senat keinen Anlass, die Haltung des Vorjahres zu ändern, und die aitolische Delegation war nicht befugt, den Bedingungen zuzustimmen. Livius (xxxvii 49.4; 7–8, oben iv) folgt einem verlorenen Passus des Polybios, dessen Angaben von Diodor selbstständig verkürzt worden sind. V Die kritischen Faktoren, die endlich zu ernsthaften Friedensbemühungen 35 führten, waren die endgültige Niederlage des Antiochos III. bei Magnesia am Ende des Jahres 190 sowie die Fortsetzung des aitolischen Krieges unter der Führung des Konsuls von 189, M. Fulvius Nobilior, der nunmehr Ambrakia bela-

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gerte. Während der Belagerung beauftragten die Aitoler ihre Verhandlungsführer Phaineas und Damoteles, Frieden unter allen Umständen zu erlangen, wobei sie zunächst nichts Günstigeres erreichten als die Gesandten in Rom im vorangegangenen Jahr. Livius folgt dem verlorenen Bericht des Polybios. VI Erst nach der Kapitulation von Ambrakia wurden die Verhandlungen konkreter und verliefen für die Aitoler etwas günstiger. Jetzt wagten es der Konsul und sein consilium, die vom Senat unter dem Einfluss des Glabrio festgehaltene Härte etwas aufzuweichen – bedeutender Fürsprecher für die Aitoler war der Halbbruder mütterlicherseits des Konsuls, C. Valerius, dessen Vater M. Valerius Laevinus den ersten Bündnisvertrag mit den Aitolern 212/211 ausgehandelt hatte (Liv. xxxviii 9.8). Das Entgegenkommen bezog sich vor allem auf die Halbierung der Reparationszahlungen (oben 1). Die Aitoler akzeptierten die vorläufigen Bedingungen und schickten den erfahrenen Phaineas, diesmal zusammen mit Nikandros, nach Rom in der Hoffnung, bei der detaillierten Ausgestaltung des endgültigen Friedensvertrages keine erneuten Verschlechterungen hinnehmen zu müssen (oben 2). Daraufhin wurde der Vertragstext aufgesetzt und von den römischen comitia angenommen. Im Hinblick auf den in Rom verabschiedeten Vertragstext (oben 3) dürfte Polybios Zugang zum römischen Original gehabt haben. Livius hatte das nicht und übersetzt Polybios’ griechische Übersetzung zurück ins Lateinische, was eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der von ihm verwendeten termini technici verursacht (so Walbank, a. a. O. 131 f.; anders Giovannini, a. a. O., der für die Priorität des Liviustextes plädiert, vgl. unten zu [a]). Ansonsten sind einige inhaltliche Parallelen zum zeitlich nahen Vertrag mit Antiochos III. (626) nicht zu übersehen, wenn auch zugleich Detailbestimmungen mutatis mutandis variieren (vgl. Klauseln [b], [d], [e], [f] mit 626 [a], [i], [s], [u]).

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Zu den einzelnen Klauseln: [a] Leider ist der Polybiostext (oben VI 3, 32.2) unvollständig überliefert, sodass nicht mehr festzustellen ist, welche griechischen Begriffe Livius (oben VI 3, 11.2) übersetzte. Wenn Livius’ Wortwahl dem üblichen Vertragstext des frühen 2. Jahr- 30 hunderts entspräche, dann wäre die Stelle der früheste Beleg für die Verpflichtung eines fremden Staates, die maiestas des römischen Volkes aufrechtzuerhalten. Nicht ganz auszuschließen ist jedoch, dass Livius bei seiner Übersetzung die zeitgenössische Terminologie der späten Republik und nicht des 2. Jhs. verwendet. In diesem Fall läge der erste bekannte Versuch vor, die inhaltliche Aussage der spä- 35 teren Standardformulierung in Worte zu fassen. Vgl. Ferrary, a. a. O. [b] Ein frühes Beispiel: StV II Nr. 192, Z. 18–20 (Thuk. v 47.5); auch 626 (Antiochos III.). [c] Polybios’ Text (oben VI 3, 32.4) weist eine Lücke auf, deren ursprünglichen Inhalt Livius (oben VI 3, 11.3) mit hostis eosdem habeto quos populus Roma- 40

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nus wiedergibt, was dem ganzen Verlauf der Vorverhandlungen (oben II 2, 3, III [4.13], IV, V) entspricht und demnach auch in der Textlücke bei Polybios gestanden haben dürfte. Die Klausel ist häufig belegt (vgl. StV II, III, IV Register s. v. φίλος). [d] Polybios’ Text muss wieder sinngemäß nach Livius ergänzt werden. Die Klausel ist in römischen Verträgen häufig belegt: z. B. StV III Nrr. 479, 488, 493; hier 626. Der archon auf Kerkyra, ob Römer oder Kerkyraier, ist nicht weiter bestimmbar: Es handelt sich eher um einen römischen Amtsträger, etwa einen Flottenpräfekten – warum sollen Kerkyraier römische Gefangene u.s.w. erhalten? –, aber Livius wählt die kerkyraiischen Magistrate. [e] Vgl. 626 [s]. [f] Warum die Zahl der Geiseln und ihr Alter von denen im zeitgenössischen Antiochosvertrag (626 [v]) abweichen, ist nicht zu ermitteln. Möglicherweise wurde die dezentrale Struktur des aitolischen Bundes mitberücksichtigt, sodass die Mehrheit der Poleis auch jeweils als einzelne Gemeinden getroffen werden sollte, um die Effektivität der Maßnahme zu erhöhen. Das niedrigere Mindestalter der Geiseln legt nahe, an bekannte Kinder der führenden Politiker zu denken. [g] Die Klausel entspricht dem Vorvertrag (oben VI 1). Kephallenia sollte den Aitolern künftig nicht zur Verfügung stehen. [h] Gegenüber dem Vorvertrag (oben VI 1), in dem als Zeitpunkt die Ankunft der Scipionen (ca. April 190) genannt wurde, ist es hier der Ausbruch des Krieges im Konsulat von L. Quinctius Flamininus (Livius ad loc. schreibt versehentlich T. Quinctio) und Cn. Domitius Ahenobarbus im J. 192. Dies hatte u. a. zur Folge, dass Lamia und Herakleia nicht mehr aitolisch waren. [i] Oiniadai, das seit dem 4. Jh. von den Aitolern begehrt und immer wieder okkupiert wurde und seit 211 wieder kontinuierlich aitolisch war (Polyb. ix 39.2; Liv. xxvi 24.15), gehört fortan den römischen Freunden, den Akarnanen.

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A. Zwei Antenblöcke aus Kalkstein, die Inschrift auf der Stirnseite. a) b. 0,59 m, h. 0,43 m, d. 0,74 m; b) b. 0,59 m, h. 0,44 m, d. 0,74 m. Buchstaben 0,05 m. Fundort: Kibyra (Gölhisar). Ed.: a) Meier, Kibyra Nr. 1.1.2, 14–15; b) IK Kibyra 1 (mit Photo eines Abklatsches); 35 OGIS 762; Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 301; Meier, a. a. O. Nr. 1.1.2, 15. Üb.: a) Meier, a. a. O. 21 ff.; b) HGIÜ III 477.

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ἐπὶ στρατηγῶν ὑπ[άτων Σπου]ρίου Ποστομ[ίο]υ Αὔλλου υἱοῦ Κοίνκτου Μ[ουκίου Κοί]νκτου υἱοῦ, κατὰ πόλιν δὲ στρατηγοῦ Μαάρκου Φουρίου Γαίου υἱοῦ, μηνὸς Δεκεμβρίου· ἐν δὲ Κιβύραι ἔτους ἑπτὰ καὶ δεκάτου, ἱεροῦ Γορπιαίου· πρεσβευσάντων Μοαγέτου Ιαγοου τοῦ Οργλου καὶ Παπου Τροκονδα τοῦ Ολουσιος καὶ Μοαγέτου Ογωλιος τοῦ Μοου καὶ Τληπολέμου Μίκου τοῦ Μοξισφου ἀνδρῶν καλῶν τε καὶ ἀγαθῶν καὶ ἀξίων τῆς ἑαυτῶν πατρίδος ἀνενεώσαντο τὴν προγεγενημένην πρὸς ἀλήλους φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν ἐπὶ στρατηγῶν ὑπάτων Μαάρκου Ὀαλερίου Μαάρκου υἱοῦ Γαίου Λειβίου Μαάρκου υἱοῦ· καὶ ἔστωσαν αὗται αἱ συνθήκαι τῶι τε δήμωι τῶν Ῥωμαίων καὶ δήμωι Κιβυρατῶν· συμμαχία καὶ φιλία καλὴ ἔστω κατὰ γὴν καὶ κατὰ θάλασσαν εἰς τὸν ἅ[παν]τα χρόνον· πόλεμος δὲ μὴ ἔστω· ὁ [δῆμος ὁ Κιβυρατῶ]ν τοὺς πολεμίο[υς κ]αὶ ὑπεναντίους τ[οῦ δήμου τ]ῶν Ῥωμαίων διὰ [τῆς ἰδ]ίας χώρας καὶ ἧ[ς ἂν αὐτὸς ἐπάρχηι μὴ δ]ιιέ[τω] ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐξῆι τῶι δή][μ]ωι τῶι [Ῥ]ωμα[ί]ω[ν] π[οι]εῖν. [ἐ]ὰν δέ [τ]ις πρότερος πόλεμον ἐπιφέρηι τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων ἢ τὰς συνθήκας παραβῇ, τότε ὁ δῆμος ὁ τῶν Κιβυρατῶν τῶ[ι] δήμωι τῶι Ῥωμαίων βοηθείτω κατὰ τὸ εὔκαιρον, vac. ὃ [ἂ]ν ἐκ τῶν συνθηκῶν καὶ ὅρκων ἐξῆι Κιβυρατῶν τῶι δήμωι ποιεῖν. καὶ ἐάν τι πρὸς ταύτας τὰς συνθήκας ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων καὶ ὁ δῆμος ὁ Κιβυρατῶν κοινῆι βουλῆι προσθεῖναι ἢ ἐξελεῖν βούλωνται, κοινῆι βουλῆι δημοσίαι ἑκατέρων θελόντων ἐξ vac. έστω. ἃ δ[ὲ] ἂν προστιθῶσιν ἐν ταῖς vac. συνθήκαις, ἐνέστ[ω] ἐν ταῖς συνθήκαις, ἃ δὲ ἂν ἀφέλ[ω]σιν τῶν συνθ[η]κῶν, ἐκτὸς ἔστω. ταύτας δὲ τὰς συνθήκας εἰς χ[άλ]κωμα ἀναγραψάτωσαν καὶ ἀναθέτωσαν ἐμ μ[ὲν] Ῥώμηι ἐν τῶι ἱερῶι τοῦ Διὸς τοῦ Καπετωλίου, ἐν δὲ [Κιβύραι] ἐπὶ τῆς βάσεως τῆς Ῥώμης, ἣν ἐψηφίσαντο χρυσ[ῆν].

b1. [μ]έ[ν]ειν Dittenberger, ἔ[χ]ειν Heberdey.

B. Fünf Blöcke aus Marmor, wohl von der Basis der Roma. (b) Rechteckiger Block aus hellem Marmor mit grob abgearbeitetem Profil oben (9 cm) an der Schau-

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seite (b. 0,88 m; h. 0,25 m; d. 0,94 m). Auf der Schauseite zwei Kolumnen (b, 0,44/0,38 m) mit vier Zeilen griechischer Inschrift (Buchstaben 0,02–0,022 m) etwa zur Hälfte erhalten; Kolumnenabstand 0,09 m. Standspuren auf der grob geglätteten Oberseite. (c) Deckplatte rechts: Flach-rechteckiger Block aus hellem Marmor mit grob abgearbeitetem Profil (h. 0,10–0,11 m) oben an der Schauseite 5 (b. 0,86 m; h. 0,24 m; d. 0,93 m). Auf der Schauseite eine Kolumne mit vier Zeilen griechischer Inschrift links zur Hälfte erhalten (b. 0,41–0,42 m). (d) Mit 17 Zeilen griechischer Inschrift (Buchstaben 0,022 m) versehener Orthostat aus rötlich geädertem Marmor (b. 0,855 m; h. 0,61–0,62 m; d. 0,29 m). (e) Fußplatte Mitte links: Rechteckiger, gedrungener Block aus hellem Marmor mit grob abgearbei- 10 tetem Profil (h. 0,13 m) unten (b. 0,83 m; h. 0,28–0,29 m; d. 0,58–0,60 m). Auf der Schauseite rechts eine Kolumne mit vier Zeilen griechischer Inschrift (b. 0,41 m; Buchstaben 0,02–0,022 m); Abstand zur Kolumne links (lateinisch, s. u.) 0,12 m. (f) Fußplatte Mitte rechts: Rechteckiger, gedrungener Block aus hellem Marmor mit grob abgearbeitetem Profil (h. 0,135 m) unten (b. 0,85 m; h. 0,28 m; d. 0,71 m). 15 Auf der Schauseite zwei Kolumnen (b. 0,43/0,36 m) mit vier bzw. zwei Zeilen griechischer Inschrift, jeweils zur Hälfte erhalten; Kolumnenabstand 0,06 m. Fundort: Kibyra, in der spätantiken Mauer. Ed.: Meier, a. a. O. Nr. 1.1.1, 13–14. Text in zwei Spalten. Spalte links: [ἐπὶ στρατηγῶν ὑπάτω]ν Σπουρίου Ποστομίου Αὔλου [υἱοῦ Κοίνκτου Μουκίου] Κοίνκτου υἱοῦ, κατὰ πόλιν [δὲ στρατηγοῦ Μαάρκ]ου Φ[[ρ]]ουρίου Γαίου υἱοῦ, μηνὸς [Δεκεμβρίου· ἐν δὲ Κιβύρ]αι ἔτους ἑπτὰ καὶ δεκ[ά]του, 5 ἱεροῦ Γορπιαίου· πρεσβευσά[ντων Μ]οαγέτου Ιαγοου τοῦ Οργλου καὶ Παπου Τροκον[δα το]ῦ Ολουσιος καὶ Μοαγέτου Ογωλλιος τοῦ Μ[οου κ]αὶ Τληπολέμου Μίκου τοῦ Μοξισφου ἀνδρῶν καλῶν τε καὶ ἀγαθῶν καὶ ἀξίων τῆς ἑαυτῶν πατρίδος ἀνενεώσαντο τὴν προγεγε[ν]ημένην πρὸς ἀλ10 λήλους φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν ἐπὶ στρατηγῶν ὑπάτων Μαάρκου Ὀαλερίου Μαάρκου υἱοῦ Γαίου Λειβίου Μαάρκου υἱοῦ· καὶ ἔστωσαν αὗται αἱ συνθήκαι τῶι τε δήμωι τῶν Ῥωμαίων καὶ δήμωι τῶν Κιβυρατῶν· συμμαχία καὶ φιλία καλὴ ἔστω κατὰ γὴν καὶ κατὰ θάλασσαν εἰς τὸν ἅπαντα χρό15 νον· πόλεμος δὲ μὴ ἔστω· ὁ δῆμος ὁ Κιβυρατῶν τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεναντίους τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν αὐτὸς ἐπάρχηι μὴ διιέτω δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων καὶ τοῖς ὑπὸ Ῥωμαίους τασσο[μ]ένοις πόλεμον ἐπι20 φέρειν μήτε αὐτοὺς σίτωι μ[ήτ]ε ὅπλοις μηδὲ χρήμασ[ιν] μηδὲ ναυσὶν χορηγείτωσαν [μηδ]ὲ στρατιώτας ἀφιέτ[ω]-

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σαν δημοσίαι βουλῆι δ[όλωι πο]νηρῶι· ὁ δῆμος ὁ τῶν Ῥωμαίων τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεναντίους τοῦ δήμου τοῦ Κιβυρατῶν διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν αὐτοὶ ἐπάρχωσιν μὴ διιέτωσαν δημ[οσ]ίαι βουλῇ δόλωι πονηρῶι,

Spalte rechts: ὥστε τῶι δήμωι τῶι Κιβυρατῶν καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτὸν τασσομένοις πόλεμον ἐπιφέρειν μήτε αὐτοὺς σίτωι μήτε ὅπλοις μήτε χρήμασ[ι]ν μήτε ναυσὶν χορηγείτωσα[ν] μηδ[ὲ στρα]τιώτας διιέτωσαν δημοσίαι βουλῆι 30 [δόλωι πονηρῶι· ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ es fehlen etwa 16 Zeilen [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μὲν Ῥώμηι ἐν τῶι ἱερῶι] 47 τοῦ Διὸς τοῦ Κα[πε]τωλ[ίου, ἐν δὲ Κιβύραι ἐπὶ τῆς] βάσεως τῆς Ῥώμης, ἣ[ν ἐψηφίσαντο χρυσῆν.]

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C. 15 Ed.: Meier, a. a. O. Nr. 1.1.1, 10. Block a), Orthostat aus Marmor, dessen Vorderseite und linke Langseite sorgfältig geglättet und poliert sind; Anathyrose auf der Oberseite; rechte Langseite bossiert und nur sehr grob bearbeitet (b. 0,21 m; h. 0,61 m; d. 0,91 m). Auf der schmalen Schauseite der linke Rand der 24 Zeilen umfassenden lateinischen Inschrift, 20 jeweils zwischen 4 und 8 Buchstaben erhalten (Buchstaben 0,015–0,02 m). (e) vgl. oben. Auf der Schauseite links eine Kolumne mit sieben Zeilen einer lateinischen Inschrift (b. 0,30 m). Sorgfältige, fein apizierte Buchstaben. Text und Ergänzungen von Meier, a. a. O. Nr. 1.1.1, 10.

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––––––––––––––––––––––––––––––––––– inter eo[s et poplum Romanum – – – – – – – – – M. Ualeriod M. f.] C. Liuiod [M. f. cos. haec leges suntod poplo Romano ac poplo] Cibura[tai. ameicitia ac societas duona estod terrad maridque] sempiter[na. duelom ne estod. poplus Ciburates] hostis a[duorsariosue popli Romani per suum] agrum [qua ipse imperat ne transire sinitod comoinid] consili[od dolod malod, quo poplo Romano quibusue sub] imperio[d eius erunt duelom facerent, neiue] eos fru[mentod neiue armis neiue pequniad neiue] naui[bus adiouantod neiue milites mittuntod comoinid] consili[od dolod malod. poplus Romanus hostis] aduors[ariosue popli Ciburatai per suum agrum] ⹂q⹃ua ips[e imperat comoinid consiliod] dolod ma[lod ne transire sinitod, quo poplo]

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Cibura[tai quibusue sub imperiod eius erunt duelom facerent, ⟨neiue eos frumentod⟩] neiue a[rmis neiue pequniad neiue nauibus adiouantod neiue] milite[s mittuntod comoinid consiliod dolod malod. sei quis] ⹂d⹃ uelom [prior faxit poplo Ciburatai aut aduorsum hasce leges faxit,] 5 tom popl[us Romanus poplo Ciburatai auxsiliatod, utei oportunom] eret, quo[d ex legibus iuribusque iurandis foideris poplo Romano] licebet f[acere. sei quis duelom prior faxit poplo Romano] aut ad[uorsum hasce leges faxit, tom poplus Ciburates poplo] Roman[o auxsiliatod, utei oportunom eret, quod ex legibus ⟨iuribusque 10 iurandis⟩] fo⟨i⟩deris [poplo Ciburatai licebet facere. sei quid ad hasce] [leges poplus Romanus ac poplus] Ciburates comoinid [consiliod adere eximereue uelint] comoinid consiliod [poplicod utriusque uoluntate liceto]d. quod adideront id 15 [legibus inestod, quod eximeront id l]egibus ex⟨e⟩stod. hasce [leges in tabolam ahenam scribun]tod et posnuntod Romai [in Capitoliod, posnetod Ciburai pop]lus Ciburates ad vac. [basim Romai quam auream decreue]ront. vac.

Da beide griechischen Textexemplare als Übersetzung des lateinischen Textes ursprünglich wortgleich waren, wird das jeweils am vollständigsten erhaltene Exemplar für die hiesige Übersetzung herangezogen, d. h. für den Anfang Exemplar B, für das Ende Exemplar A, Fragment (b). Konsuln waren Spurius Postumius A. f. [Albinus] und Quintus Mucius Q. f. [Scaevola]; praetor urbanus war Marcus Furius C. f., im Monat Dezember. In Kibyra war es das 17. Jahr, (5) im heiligen Monat Gorpiaios. Gesandte waren Moagetes, Sohn des Iagoas und Enkel des Orglos, Papes, Sohn des Trokondas und Enkel des Olouses, Moagetes, Sohn des Ogollis und Enkel des Moas, Tlepolemos, Sohn des Mikos und Enkel des Moxisphos, exzellente Männer und ihrer Heimat würdig. Sie erneuerten die (10) schon unter den Konsuln Marcus Valerius M. f. [Messalla] und Gaius Livius M. f. [Salinator] geschaffene gegenseitige Freundschaft und Bundesgenossenschaft. Es wurden folgende Vertragsbedingungen zwischen dem römischen Volk und dem demos der Kibyraten etabliert: Es sollen Bundesgenossenschaft und treue Freundschaft zu Land und zu Wasser für alle Zeit bestehen. (15) Krieg darf nicht sein. Der demos der Kibyraten soll den Feinden und den Kriegsgegnern des römischen Volkes nicht gestatten, durch das eigene Land oder durch das Land, das er selbst gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen das römische Volk und die den Römern Unterstellten zu führen. (20) Die Kibyraten sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Getreide noch mit Waf-

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fen noch mit Schiffen noch mit Geld versorgen und keine Soldaten schicken. Das römische Volk soll den Feinden und Kriegsgegnern des demos der Kibyraten nicht gestatten, durch sein eigenes Land oder durch das Land, welches das römische Volk gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht (25) durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen den 5 demos der Kibyraten sowie die ihm Unterstellten zu führen. Die Römer sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Getreide noch mit Waffen noch mit Schiffen noch mit Geld versorgen, und keine Soldaten schicken … A (b) … ist dem römischen Volk gestattet zu tun. Wenn jemand einen Angriffs- 10 krieg gegen das römische Volk führt oder den Vertrag verletzt, dann soll der demos der Kibyraten dem römischen Volk nach seinen Möglichkeiten helfen, was dem demos der Kibyraten gemäß dem Vertrag und den Eiden gestattet ist zu tun. Und wenn das römische Volk und der demos der Kibyraten diesem Vertrag durch einen gemeinsamen Beschluss etwas hinzufügen oder aus ihm tilgen wol- 15 len, dann soll es erlaubt sein, wenn beide ihren Wunsch durch einen gemeinsamen öffentlichen Beschluss bestätigen. Was sie dem Vertrag hinzufügen, gilt als Bestandteil des Vertrags, was sie aus dem Vertrag tilgen, soll als getilgt gelten. Diesen Vertrag sollen sie auf eine eherne Tafel aufschreiben und in Rom im Heiligtum des Jupiter Capitolinus aufstellen, in Kibyra auf der Basis der vergoldeten 20 Romastatue, welche sie beschlossen haben. Vom römischen Vertrag mit Kibyra waren bis vor Kurzem nur die letzten Zeilen des Exemplars A (oben A, b) bekannt, das Datum deswegen unsicher. Erst seit den Neufunden – ausführlich dazu Meier, a. a. O 20 ff. – ist nicht nur das Datum des ursprünglichen Vertrags sicher (oben A, a Z. 11–12, B Z. 10–11: Konsulat von M. Valerius Messalla und C. Livius Salinator, 188 v. Chr.), sondern auch die Tatsache, dass vierzehn Jahre später, im J. 174, eine kibyratische Gesandtschaft nach Rom fuhr und im Frühherbst (Gorpiaios: A, a Z. 4–5, B Z. 5) den Vertrag «erneuerte». Die Gründe werden nicht genannt, dürften aber im Zusammenhang mit den regionalen Spannungen bezüglich der rhodischen Herrschaft in Lykien und Karien stehen. Erst nach der Bestätigung des Vertrags in Rom wurden die jetzt bekannt gewordenen Inschriften mit den zwei Exemplaren des Vertragstextes angefertigt. Vom publizierten Text des Vertrags von 188 ist keine Spur gefunden worden. Entweder war die damalige Publikation, wie im Text vorgesehen (A, b Z. 12–15), auf Bronzetafeln tatsächlich erfolgt, mit dem Ergebnis, dass sie verschwunden sind; oder die Errichtung der damals schon beschlossenen vergoldeten Roma-Statue verzögerte sich so lange, dass man den Vertragstext erst dann im Zusammenhang mit der erfolgten Erneuerung – und zwar dann auf Stein – aufschrieb. Auf jeden Fall wurde der Text von 174, wie jetzt bekannt ist, in Kibyra zweimal aufgeschrieben, einmal auf die Basis der nunmehr geschaffenen Roma-

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633 Eumenes II. – Mithridates von Armenien

Statue (oben Exemplar B), einmal auf die Ante eines Tempels (oben Exemplar A). Spätestens jetzt wurde auch der lateinische Urtext (oben C) auf der Basis der Roma mitveröffentlicht. Damit ist der Vertrag aus Kibyra das früheste epigraphisch erhaltene Exemplar eines römischen Bündnisvertrages mit einem östlichen Staat, gehört er doch in den Zusammenhang mit der Neuordnung Kleinasiens nach der Vertreibung von Antiochos III. Das Verhältnis zu Kibyra muss zur Zeit der Vertragsschließung also gut gewesen sein. Drei Jahre vor dem Vertragsabschluss im J. 188 hatten die Kibyraten Anlass gehabt, eine neue staatliche Jahreszählung zu beginnen, die im J. 174 das 17. Jahr zeichnete (oben A,a Z. 4; B Z. 4). Der Anlass dürfte ein Großereignis, das den Staat stark betraf, gewesen sein, wofür um die Zeit nur die Erlangung der Freiheit von Antiochos III. und der Anschluss an Rom im Herbst 190, als die Scipionen nach Kleinasien kamen, in Frage zu kommen scheint. Obwohl der damalige Herrscher Moagetes, den Polybios mit starker negativer Färbung «Tyrann» nennt, im J. 189 eine schroffe Begegnung mit Manlius Vulso erleben musste, behauptete er, schon Freund der Römer zu sein (Polyb. xxi 34.3). Letztendlich überredete er Vulso, ihn bzw. seinen Staat «in die Freundschaft aufzunehmen» (Polyb., ibd. 13: προσδέξασθαι πρὸς τὴν φιλίαν). Dies dürfte also den unmittelbaren Anlass für den im nächsten Jahr erfolgten Abschluss des Vertrages in Rom geliefert haben. Als Danksagung für eine als positiv empfundene römische Vorentscheidung wurde ein Romakult eingerichtet und ein Beschluss gefasst, eine vergoldete Statue der Göttin zu schaffen. Dieser Beschluss lag schon vor, als der Vertrag in Rom ausgehandelt wurde (oben A, b Z. 15; B 47–48). Im Vertrag ist allerdings von Moagetes keine Rede. Der Vertrag selbst zeigt keine sachliche Abweichung von den sonst epigraphisch bekannten Bündnisverträgen aus dem 2. Jh. (vgl. hier 664 [Maroneia], 676 [Kallatis], 697 [Methymna], 716 [Astypalaia], 788 [Thyrrheion]). Dass dieses Verfahren als ein dem italischen Vertragswesen ähnlicher Vorgang, also als ein verdecktes Herrschaftsinstrument anzusehen ist, braucht allerdings wegen der gewaltigen Machtunterschiede der Vertragspartner keine weitere Erörterung.

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633 Eumenes II. – Mithridates von Armenien (Bündnis) Ca. 188 v. Chr. (?)

Polybios xxv 2.11: ἐπεγράφη δὲ καὶ Μιθριδάτῃ τῷ τῆς Ἀρμενίας σατράπῃ τριακόσια τάλαντα, διότι παραβὰς τὰς πρὸς Εὐμένη συνθήκας ἐπολέμησεν Ἀριαράθῃ. 35 Mithridates, dem Satrap von Armenien, wurde eine Strafzahlung von 300 Talenten festgeschrieben, weil er den Vertrag mit Eumenes verletzt hatte, indem er Ariarathes bekriegte.

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Anlässlich der Friedensverhandlungen zwischen Pharnakes und Eumenes II. im J. 179 (648) berichtet Polybios an dieser Stelle von einer Strafe für Mithridates, den er «Satrap» von (Klein-)Armenien nennt. Er hatte sich an Pharnakes’ Aggressionen gegen Kappadokien beteiligt, so seinen Vertrag mit Eumenes gebrochen und war deswegen von den Friedensbedingungen negativ berührt. Ob der Begriff «Satrap» hier eine untergeordnete Stellung andeutet oder von Polybios eher untechnisch als «nicht-königlicher Herrscher» gebraucht wird, muss zwar unsicher bleiben, Mithridates hatte aber auf jeden Fall zu einer Zeit erheblich vor 179 einen eigenen Vertrag mit Eumenes abgeschlossen. Die Vereinbarung kann nicht, wie Walbank, HCP III ad loc. erwägt, nur eine sonst unbekannte Klausel des Friedensvertrags von Apameia sein, denn sie war explizit «mit Eumenes» abgeschlossen worden. Ob dieser Mithridates jener war, der schon im J. 212 als Neffe Antiochos’ III. für die Herrschaft in Armenien in Erwägung gezogen wurde (Polyb. viii 23), lässt sich nicht entscheiden (dazu Walbank, HCP II ad loc.). Am wahrscheinlichsten gehört der Vertrag mit Mithridates aber doch in den politischen Gesamtzusammenhang der Neuordnung Kleinasiens infolge des Friedens von Apameia im J. 188. Damals rettete Eumenes II. Ariarathes von Kappadokien in seinen Machtbereich hinüber und vermählte sich mit dessen Tochter Stratonike (Liv. xxxviii 39.6; Strab. xiii 4.2 [C 624]). Der Vertrag mit Mithridates hatte offenbar zum Ziel, die Sicherheit von Kappadokien vor einem Angriff aus Armenien zu garantieren. Nach dem Rückzug des Antiochos III. und der nunmehr entstandenen Freundschaft mit Kappadokien hatte Eumenes auf jeden Fall ein lebendiges Interesse daran, Armenien in sein entstehendes Sicherheitssystem für das erweiterte pergamenische Reich, das ihm von den Römern übertragen worden war, einzubinden. Über die Nicht-Angriffsklausel in Bezug auf Kappadokien hinaus ist aber nichts über den Vertrag bekannt.

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Marmortafel, Maße nicht überliefert. Fundort: Alabanda. Ed.: Ch. Diehl/G. Cousin, Inscriptions d’Alabanda en Carie, BCH 10 (1886), 299– 306; M. Holleaux, Epigraphica, REG 11 (1898), 250–278, hier 258–266. Lit.: H. Willrich, Alabanda und Rom zur Zeit des ersten Krieges gegen Mithri- 35 dates, Hermes 34 (1899), 305–311; Ch. Marek, Karien im Ersten Mithradatischen Krieg, in: P. Kneissl/V. Losemann (Hrsg.), Alte Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Festschrift für Karl Christ zum 65. Geburtstag, Darmstadt 1988, 285– 308, hier 294–297; F. Canali de Rossi, Morte di un ambasciatore di Alabanda,

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Scienze dell’Antichità 6–7 (1992–93), 35–40; Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 266: Z. 1–25, Nr. 282: Z. 25–50; R. M. Errington, Alabanda und Rom im 2. Jh. v. Chr., EA 43 (2010), 125–130. Üb.: ISE I 169 (italienisch). Z. 1–34 ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ [ ‒ ‒ φιλοδο]ξεῖν, π[ρεσβευτὴς δὲ πλεονάκις] [αἱρ]εθεὶς ὑπὸ τοῦ δήμου [πρὸς τὰς ‒ ‒] [π]όλεις ἀπροφασίστως ὑπήκουε [τοῖς ἀξιουμένοις καὶ τὰς] πρεσβείας ἐκτενῶς καὶ ἐνδόξως ἀ[ναδεχόμενος ὅσον ἐφ’ ἑαυ]5 τῶι διετέλει, καὶ ὁσάκις ποτὲ τῶι δήμωι χρεία ἐ[ξέβαι]νεν ἐπισυναχθῆναι χρήματα ἐξ ἐπαγγελίας κ[αὶ] ἄλλην τινὰ παρασκευὴν γενέσθαι πρὸς τὴν τῆ[ς πό]λεως σωτηρίαν ἐν ἅπασιν πρωταγωνιστῶν ἐφαί[νε]το, καθ’ ἰδίαν τε τῶν πολιτῶν ἑκάστωι προσεφ[έρε]10 το φιλανθρώπως, τινὰς δὲ καὶ τῶν πολιτῶν ἐ[πὶ ξέ]νης δουλεύοντας ἀπέσωισεν, σπεύδοντός τε [τοῦ] δήμου τὴν ὑπάρχουσαν πρὸς Ῥωμαίους οἰκ[ειό]τητα καὶ φιλίαν ἀνανεώσασθαι καὶ τὰς χρείας [ἃς] παρέσχηται εἰς τὰ στρατόπεδα αὐτῶν ἐκφαν[εῖς] 15 γενέσθαι πρὸς αὐτοὺς καὶ ποιήσασθαι συμμαχ[ίαν,] καὶ περὶ τούτων δόξαντος πρεσβείαν ἐξαποσ[τα]λῆναι πρὸς τὴν σ[ύγ]κλητον, θεωρῶν τὴν χρεί[αν οὖ]σαν ἀναγκαίαν καὶ πρὸς τὴν τῆς πατρίδος ἀσφά[λειαν] καὶ σωτηρίαν ἀ[ν]ήκουσαν, παρακληθεὶς ὑπὸ τοῦ δή[μου] 20 προθύμως ὑπ[ή]κουσεν οὐθένα κίνδυνον ὑφιδόμεν[ος] καθ’ αὑτόν, ἀποδημήσας τε κατώρθωσεν τὰ κατὰ τὴ[ν πρεσ]βείαν συμφερόντως τῆι πατρίδι, περὶ ὧν καὶ ὁ δῆμο[ς παρα]γενομένου αὐτοῦ ἐπ[ιγν]οὺς τὰ πεπραγμένα καὶ [τὴν κα]λοκαγαθίαν ἀπεδέξατό τε τὴν προαίρεσιν αὐτο[ῦ μετὰ] 25 πάσης εὐνοίας καὶ ἐτίμησεν αὐτὸν εἰκόνι χαλκ[ῆι· ὕστερόν] τε τοῦ δήμου [π]ρο[ε]λομένου πέμψαι πρεσβευτ[ὰς πρὸς] Ῥωμαίους πε[ρὶ τ]ῶν φόρων, ἀπαράκλητον ἑαυτ[ὸν παρε]σκεύασεν, παραθείς τε τῆι Ῥωμαίων συγκλή[τωι τὰ ὑ]πάρχοντα τῆι πόλει δίκαια καὶ ἀναστραφε[ὶς ἐν τού]30 τοῖς ἐνδό[ξ]ω[ς] καὶ προσκαρτερήσας φιλο[τίμως ἔλα]βεν δόγμα περὶ τῆς ἀφορολογησίας συμφέρ[ον ὂν τῆι πό]λει· καὶ ἐπισταλεὶς πρὸ[ς] τὸ[ν] βασιλέα περὶ τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν δὲ με[γ]ίστ[ω]ν ἀγαθῶν αἴτιος γενόμεν[ος, ἀ]πεξέλιπε τὸν βίο[ν] ἐ[ν τ]ῆι πρεσβείαι· κ.τ.λ.

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… vom demos wurde er häufig als Gesandter zu den … Städten gewählt, und er erfüllte seine Aufträge bereitwillig und nahm die Gesandtschaften eifrig und ehrenhaft an, soweit es in seinen Kräften lag. (5) Wann auch immer dem demos eine Notsituation entstand, erschien er bei allem als der Erste, der Geldspenden ankündigte oder der gewährleistete, dass irgendwelche andere notwendige Ausrüstung für das Wohl der Stadt zustande kam. Auch privat begegnete er jedem der Bürger (10) auf freundliche Weise und einige Bürger, die in der Fremde versklavt worden waren, rettete er. Als der demos sich bemühte, die vorhandene Vertrautheit und Freundschaft mit den Römern zu erneuern und sie auf die Erfüllung der Bedürfnisse ihres Heeres, die der demos geleistet hatte, (15) aufmerksam zu machen sowie ein Bündnis zu schließen, und als der demos beschloss, mit diesen Anliegen eine Gesandtschaft an den Senat zu schicken, erkannte er [sc. der geehrte Pyrra-], dass die Angelegenheit dringend war und dass sie die Sicherheit und das Wohl des Vaterlandes betraf. Vom demos berufen, (20) fügte er sich bereitwillig und scheute keine persönliche Gefahr. In der Fremde erledigte er die Angelegenheiten der Gesandtschaft auf eine für das Vaterland vorteilhafte Weise. Nach seiner Rückkehr erkannte der demos seine Verdienste um diese Dinge sowie seine Vortrefflichkeit an und billigte sein Verhalten (25) mit jedem Wohlwollen und ehrte ihn mit einem ehernen Standbild. Später, als der demos daranging, Gesandte zu den Römern bezüglich der Abgaben zu schicken, stellte er sich, ohne angesprochen worden zu sein, zur Verfügung, und er legte dem römischen Senat die alten Vorrechte der Stadt dar. In dieser Angelegenheit benahm er sich (30) ehrlich und beharrte eifrig auf seinem Standpunkt, sodass er ein für die Stadt vorteilhaftes senatus consultum bezüglich der Abgabenfreiheit erhielt. Zum König wegen der … entsandt, erreichte er die größten Vorteile, ließ aber sein Leben während der Gesandtschaft.

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Das Dokument wird hier vollständigkeitshalber aufgenommen, denn es bleibt unklar, ob das angestrebte Bündnis (Z. 15) überhaupt zustande kam. Der im Dekret geehrte Gesandte Pyrra- (der unvollständig erhaltene Name wird nur in Z. 41 erwähnt) erhielt zwar nach seiner Rückkehr aus Rom eine Bronzesta- 30 tue, die Beschreibung seiner Leistung aber bleibt sehr konventionell und unpräzise – Z. 21–22 κατώρθωσεν τὰ κατὰ τὴ[ν πρεσ]βείαν συμφερόντως τῆι πατρίδι –, was wohl nicht zu erwarten wäre, wenn die Gesandtschaft einen vollen Erfolg erzielt hätte. Falls er dennoch erfolgreich gewesen sein sollte und wie angestrebt (Z. 11–15) neben der Erneuerung der Freundschaft auch einen Bündnisvertrag 35 abschließen konnte, dann dürfte der Vertrag im Wesentlichen den Normen der Zeit entsprochen haben, d. h. er wird ein der Form nach auf Gegenseitigkeit beruhender Bündnisvertrag gewesen sein. Das Datum des Gesuchs bleibt ebenfalls umstritten. Am wahrscheinlichsten ist ein Ansatz im Rahmen der Verhandlungen um den Frieden von Apameia, 40 als nach Polybios (xxi 18.2) fast alle griechischen Städte in Rom vorstellig wur-

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den; die zu erneuernde Freundschaft (Z. 13) geht offensichtlich auf die 190er Jahre zurück und wird durch die Übergabe eines zurückeroberten Forts durch Cn. Manlius Vulso, den Konsul des Jahres 189, an Alabanda belegt (Liv. xxxviii 13.2–4). Etwa um diese Zeit gründete Alabanda auch einen Tempel der Göttin Roma, der als herausragende Danksagung aufzufassen ist und auf den später hingewiesen werden konnte (Liv. xliii 6.5). Die in Z. 13–14 erwähnten militärischen Dienste dürften dann im Rahmen des Krieges gegen Antiochos III. geleistet worden sein. Auch später konnten die Alabander ihre Ansichten selbst dann, wenn sie keinen Vertrag hatten, zumindest partiell in Rom durchsetzen, als im Streit um irgendwelche Abgaben Pyrra- wieder nach Rom ging und das senatus consultum bezüglich Abgabenfreiheit erwirkte (Z. 27–28). Die Abgaben dürften rhodische sein, woraus man schließen könnte, dass der Status Alabandas innerhalb des den Rhodiern zugesprochenen Raumes, wie bei den Lykiern, zunächst umstritten war. In diesem Fall wird der in Z. 32 erwähnte namenlose König Eumenes II. oder Attalos II. sein, hier namenlos, weil er der einzige König war, der für Alabanda – eventuell in den 160er oder 150er Jahren nach dem Rückzug der Rhodier – von Relevanz war, und jeder Alabander wusste, um wen es sich handelte. Der andere mögliche – aber m. E. weniger wahrscheinliche – Ansatz (Willrich und Marek) datiert die Tätigkeit des Pyrra- in die Zeit des Ersten Mithridatischen Krieges. Das Bündnisgesuch wird in die Zeit Sullas gesetzt und der namenlose König mit Mithridates VI. identifiziert. Dagegen spricht, dass zur Zeit Sullas neue Verträge nicht üblich waren – alle bekannten von Sulla bevorzugt behandelten Städte waren längst Verbündete, wohl aus der vorprovinzialen Zeit, und erhielten bloß eine Bestätigung ihres privilegierten Status; auch bleibt unklar, wieso nach dem Frieden von Dardanos eine karische Stadt überhaupt von Mithridates «große Vorteile» hätte erzielen können.

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Memnon von Herakleia (Photios Bib. 224, 219b = FgrHist 434, Frg. 1.18.10): ἡ 30 δὲ τῶν Ἡρακλεωτῶν πόλις πρὸς τοὺς ἐκπεμπομένους παρὰ τῶν Ῥωμαίων τῶν στρατηγῶν διαδόχους τὰ αὐτά τε διεπρεσβεύετο, καὶ ταῖς ὁμοίαις ἀντεδεξιοῦντο εὐνοίαις καὶ φιλοφρονήσεσι. καὶ τέλος συνθῆκαι προῆλθον Ῥωμαίοις τε καὶ Ἡρακλεώταις, μὴ φίλους εἶναι μόνον ἀλλὰ καὶ συμμάχους ἀλλήλοις, καθ’ ὧν τε καὶ ὑπὲρ ὧν δεηθεῖεν ἑκάτεροι. καὶ χαλκοῖ πίνακες δύο τὰς ὁμολογίας ἴσους καὶ 35 ὁμοίας ἔφερον, ὧν ὁ μὲν παρὰ Ῥωμαίοις ἐν τῷ κατὰ τὸ Καπιτώλιον ἱερῷ τοῦ Διὸς καθηλώθη, ὁ δὲ κατὰ τὴν Ἡράκλειαν, καὶ αὐτὸς ἐν τῷ τοῦ Διὸς ἱερῷ. Die Stadt der Herakleoten machte die gleichen diplomatischen Aufwartungen bei den Nachfolgern der römischen Generäle [sc. der Scipionen], und sie wurden

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mit ähnlicher Zuneigung und Liebenswürdigkeit empfangen. Schließlich ging daraus ein Vertrag zwischen den Römern und den Herakleoten hervor, wobei sie nicht nur Freunde, sondern auch Bundesgenossen füreinander wurden, gegen wen und für wen auch immer jeder Partner Hilfe bräuchte. Zwei eherne Tafeln trugen den Text der gleichen und gleichberechtigten Vereinbarung. Eine wurde 5 bei den Römern im Tempel des Zeus [sc. Jupiter] auf dem Kapitol aufgenagelt, die andere in Herakleia, ebenfalls im Tempel des Zeus. Lit.: M. Janke, Historische Untersuchungen zu Memnon von Herakleia Kap. 18–40 (FgrHist 434), Würzburg 1963, 27–31; Gruen, HWCR II 735–737; KalletMarx, Hegemony 186 f. 10 Herakleia Pontica nahm erst dann Kontakt mit den Römern auf, als die Scipionen im J. 190 nach Kleinasien übersetzten. Memnon berichtet von freundlichen diplomatischen Aufwartungen und auch von einem Brief des P. Scipio während des Antiochos-Krieges. Seine Quelle war offensichtlich bemüht, das Verhältnis zwischen den beiden Staaten von Anfang an stets als gut darzustellen (Frg. 15 1.18.1–8). Irgendwann nach dem Frieden von Apameia erhielt Herakleia das foedus aequum, von dem hier die Rede ist. Das Fragment gehört nach Photios’ Angabe (Bib. 224, 229b = FgrHist 434, Frg. 1.19) in das 14. Buch von Memnons Geschichte, das mit dem römischen Krieg gegen Antiochos III. und dem Frieden von Apameia endete. Deswegen ist, trotz der vagen zeitlichen Angabe – καὶ 20 τέλος συνθῆκαι προῆλθον – die wohl auf den Exzerptor Photios zurückgeht und ohne Weiteres einen späteren Ansatz zuließe, vorsichtig anzunehmen, dass der Abschluss des Vertrages in die frühen 180er Jahre zu datieren ist.

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Vor 187/186 v. Chr.

Polybios xxii 4.10–12: οἱ δ’ Ἀχαιοὶ τοῦ μὲν στρατοπέδων ποιεῖσθαι τὴν ἔφοδον ἀπέσχον, πρεσβευτὰς δὲ προεχειρίσαντο πέμπειν τοὺς παρακαλέσοντας τοὺς Βοιωτοὺς τοῖς λεγομένοις ὑπὸ τῶν Ῥωμαίων πειθαρχεῖν καὶ τὴν δικαιοδοσίαν, καθάπερ καὶ τὴν ἐν αὐτοῖς, οὕτω καὶ τὴν πρὸς αὐτοὺς ἐπὶ τέλος ἀγαγεῖν. 30 (11) συνέβαινε γὰρ καὶ τὰ πρὸς τούτους συναλλάγματα παρέλκεσθαι πολὺν ἤδη χρόνον. (12) ὧν διακούσαντες οἱ Βοιωτοί, στρατηγοῦντος Ἱππίου παρ’ αὐτοῖς, παραχρῆμα μὲν ὑπέσχοντο ποιήσειν τὰ παρακαλούμενα, μετ’ ὀλίγον δὲ πάντων ὠλιγώρησαν. Die Achaier verzichteten auf eine militärische Intervention und bevorzug- 35 ten es, Gesandte an die Boioter zu schicken, die sie aufforderten, den römischen Forderungen nachzukommen. Gleichzeitig verlangten sie, dass eine geordnete

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637 Achaier – Ptolemaier

Rechtsprechung, wie unter den Boiotern selbst schon geschehen, auch Rechtsstreitigkeiten mit den Achaiern zu Ende führen sollte. (11) Derartige Verfahren waren nämlich schon seit langer Zeit verschleppt worden. (12) Als die Boioter diese Forderungen hörten – Hippias war bei ihnen der amtierende strategos –, versprachen sie, den Aufforderungen sofort nachzukommen, aber nach kurzer 5 Zeit vernachlässigten sie alle. Lit.: Gauthier, Symbola 217 Anm. 27; Walbank, HCP III 180 f. Dieser Bericht setzt ein symbolon zwischen Achaia und Boiotia zum Zweck der Regelung von privatrechtlichen Streitigkeiten zwischen den jeweiligen Bürgern voraus, denn das Wort δικαιοδοσία scheint ein terminus technicus für das Wirk- 10 samwerden eines symbolon zu sein (Gauthier, a. a. O.). Wie bei den meisten symbola, die nur dann in Quellen erwähnt werden, wenn sie wirksam werden sollten, gibt es auch hier keinerlei Möglichkeit festzustellen, wann oder unter welchen Bedingungen das achaiisch-boiotische symbolon ursprünglich vereinbart worden war. Da aber über dessen Ineffektivität bzw. Nicht-Anwendung, die schon längere 15 Zeit gedauert hatte, geklagt wird, muss der Abschluss noch weiter zurückliegen. Der als schon behoben erwähnte innerboiotische Rechtsstau, der als paralleles Beispiel angeführt wird, soll nach Polybios fast 25 Jahre gedauert haben (ibd. 4.2). Der Abschluss des symbolon dürfte also auf das 3. Jh. zurückgehen.

637 Achaier – Ptolemaier (Erneuerungsversuch)

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187/186 v. Chr.

1. Polybios xxii 3.5–6: κατὰ δὲ τὸν καιρὸν τοῦτον ἧκε καὶ παρὰ Πτολεμαίου πρεσβευτὴς Δημήτριος Ἀθηναῖος, ἀνανεωσόμενος τὴν προϋπάρχουσαν συμμαχίαν τῷ βασιλεῖ πρὸς τὸ ἔθνος τῶν Ἀχαιῶν. (6) προθύμως ἀναδεξαμένων τὴν 25 ἀνανέωσιν, κατεστάθησαν πρεσβευταὶ πρὸς Πτολεμαῖον Λυκόρτας ὁ παρ’ ἡμῶν πατὴρ καὶ Θεοδωρίδας καὶ Ῥωσιτέλης Σικυώνιοι χάριν τοῦ δοῦναι τοὺς ὅρκους ὑπὲρ τῶν Ἀχαιῶν καὶ λαβεῖν παρὰ τοῦ βασιλέως. Um diese Zeit kam auch der Athener Demetrios als Gesandter des Ptolemaios, um den existierenden Bündnisvertrag zwischen dem König und dem achaiischen 30 Bund zu erneuern. (6) Sie [sc. die Achaier] nahmen die Erneuerung mit Begeisterung an, und als Gesandte zu Ptolemaios wurden mein Vater Lykortas sowie die Sikyonier Theodoridas und Rhositeles bestellt, um den Eid im Namen der Achaier zu leisten und vom König abzunehmen. 2. Polybios xxii 7.1–2: κατὰ τὴν Πελοπόννησον ὡς μέν, ἔτι Φιλοποίμενος στρα- 35 τηγοῦντος, εἴς τε τὴν Ῥώμην ἐξαπέστειλε πρεσβευτὰς τὸ τῶν Ἀχαιῶν ἔθνος

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ὑπὲρ τῆς Λακεδαιμονίων πόλεως πρός τε τὸν βασιλέα Πτολεμαῖον τοὺς ἀνανεωσομένους τὴν προϋπάρχουσαν αὐτῷ συμμαχίαν, ἐδηλώσαμεν, φησὶν ὁ Πολύβιος. (2) κατὰ δὲ τὸν ἐνεστῶτα χρόνον, Ἀρισταίνου στρατηγοῦντος, οἵ τε παρὰ Πτολεμαίου τοῦ βασιλέως , ἐν Μεγάλῃ πόλει τῆς συνόδου τῶν 5 Ἀχαιῶν ὑπαρχούσης· «Ich habe schon dargestellt», sagt Polybios, «dass in der Peloponnes, als Philopoimen noch amtierender strategos war [188/187 v. Chr.], der achaiische Bund Gesandte nach Rom wegen Sparta und zu Ptolemaios entsandte, um den vorhandenen Bündnisvertrag zu erneuern. (2) Um die jetzige Zeit, als Aristainos amtierender strategos war [186/185 v. Chr.], kamen die Gesandten von Ptolemaios 10 zurück, als die achaiische Bundesversammlung (synhodos) gerade in Megalopolis tagte.» 3. Polybios xxii 9.1–12: ἐπὶ δὲ τοῖς προειρημένοις εἰσήχθη τὸ περὶ Πτολεμαίου διαβούλιον (2) ἐν ᾧ προκληθέντων τῶν ἀποσταλέντων πρεσβευτῶν ὑπὸ τῶν Ἀχαιῶν πρὸς Πτολεμαῖον, προελθὼν Λυκόρτας μετὰ τῶν πρεσβευτῶν ἀπελογίσατο πρῶτον μὲν τίνα τρόπον καὶ δοῖεν καὶ λάβοιεν τοὺς ὅρκους ὑπὲρ τῆς συμμαχίας, (3) εἶτα ότι κομίζοιεν δωρεὰν κοινῇ τοῖς Ἀχαιοῖς ἑξακισχίλια μὲν ὅπλα χαλκᾶ πελταστικά, διακόσια δὲ τάλαντα νομίσματος ἐπισήμου χαλκοῦ· (4) πρὸς δὲ τούτοις ἐπῄνεσε τὸν βασιλέα καὶ βραχέα περὶ τῆς εὐνοίας αὐτοῦ καὶ προθυμίας τῆς εἰς τὸ ἔθνος εἰπὼν κατέστρεψε τὸν λόγον. (5) ἐφ’ οἷς ἀναστὰς ὁ τῶν Ἀχαιῶν στρατηγὸς Ἀρίσταινος ἤρετο τόν τε παρὰ τοῦ Πτολεμαίου πρεσβευτὴν καὶ τοὺς ἐξαπεσταλμένους ὑπὸ τῶν Ἀχαιῶν ἐπὶ τὴν ἀνανέωσιν, ποίαν ἧκε συμμαχίαν ἀνανεωσάμενος. (6) οὐδενὸς δ’ ἀποκρινομένου, πάντων δὲ διαλαλούντων πρὸς ἀλλήλους, πλῆρες ἦν τὸ βουλευτήριον ἀπορίας. (7) ἦν δὲ τὸ ποιοῦν τὴν ἀλογίαν τοιοῦτον. οὐσῶν καὶ πλειόνων συμμαχιῶν τοῖς Ἀχαιοῖς πρὸς τὴν Πτολεμαίου βασιλείαν, καὶ τούτων ἐχουσῶν μεγάλας διαφορὰς κατὰ τὰς τῶν καιρῶν περιστάσεις, (8) οὔθ’ ὁ παρὰ τοῦ Πτολεμαίου πρεσβευτὴς οὐδεμίαν ἐποιήσατο διαστολήν, ὅτ’ ἀνενεοῦτο, καθολικῶς δὲ περὶ τοῦ πράγματος ἐλάλησεν, οὔθ’ οἱ πεμφθέντες πρέσβεις, (9) ἀλλ’ ὡς μιᾶς ὑπαρχούσης αὐτοί τε τοὺς ὅρκους ἔδοσαν καὶ παρὰ τοῦ βασιλέως ἔλαβον. (10) ὅθεν προφερομένου τοῦ στρατηγοῦ πάσας τὰς συμμαχίας καὶ κατὰ μέρος ἐν ἑκάστῃ διαστελλομένου, μεγάλης οὔσης διαφορᾶς, ἐζήτει τὸ πλῆθος εἰδέναι ποίαν ἀνανεοῖτο συμμαχίαν. (11) οὐ δυναμένου δὲ λόγον ὑποσχεῖν οὔτε τοῦ Φιλοποίμενος, ὃς ἐποιήσατο στρατηγῶν τὴν ἀνανέωσιν, οὔτε τῶν περὶ τὸν Λυκόρταν τῶν πρεσβευσάντων εἰς τὴν Ἀλεξάνδρειαν, (12) οὗτοι μὲν ἐσχεδιακότες ἐφαίνοντο τοῖς κοινοῖς πράγμασιν, ὁ δ’ Ἀρίσταινος μεγάλην ἐφείλκετο φαντασίαν ὡς μόνος εἰδὼς τί λέγει, καὶ τέλος οὐκ εἴασε κυρωθῆναι τὸ διαβούλιον, ἀλλ’ εἰς ὑπέρθεσιν ἤγαγε τὴν προειρημένην ἀλογίαν. Nach dieser Diskussion wurde die Beratung über Ptolemaios eröffnet. (2) Dazu wurden die Gesandten, die von den Achaiern zu Ptolemaios entsandt worden waren, hereingerufen. Lykortas kam mit seinen Mitgesandten nach vorne

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und berichtete zunächst, wie sie die Eide wegen des Bündnisvertrages geschworen und abgenommen hatten; (3) dann führte er aus, dass sie als öffentliches Geschenk an die Achaier sechshundert bronzene Peltastenschilde sowie zweihundert Talente in geprägten Bronzemünzen mitgebracht hatten. (4) Darüber hinaus lobte er den König und beendete seine Ausführungen mit der kurzen Erwähnung seines Wohlwollens und seiner Zuneigung dem Bund gegenüber. (5) Daraufhin stand der achaiische strategos Aristainos auf und fragte den Gesandten des Ptolemaios sowie die von den Achaiern wegen der Vertragserneuerung entsandten Männer, welchen Bündnisvertrag er zu erneuern gekommen sei. (6) Als niemand darauf antwortete und alle miteinander tuschelten, war das Ratsgebäude voller Ratlosigkeit. (7) Der Grund für das Durcheinander war folgender: Es gab nämlich mehrere Bündnisverträge zwischen dem achaiischen Bund und dem Königreich der Ptolemaier, und sie hatten große Unterschiede wegen der unterschiedlichen Umstände und Zeiten, unter welchen sie abgeschlossen worden waren. (8) Aber weder der Gesandte des Ptolemaios, als er die Erneuerung vornahm und ganz allgemein über die Angelegenheit sprach, noch die achaiischen Gesandten nahmen eine Differenzierung vor. (9) Als sie den Eid schworen und des Königs Eid abnahmen, taten sie so, als ob es nur einen Vertrag gebe. (10) Als der strategos alle Verträge durchging und im Detail die jeweiligen Unterschiede, die sehr groß waren, herausstellte, verlangte die Versammlung deswegen zu wissen, welchen Vertrag sie erneuern sollte. (11) Da weder Philopoimen, der als strategos die Erneuerung betrieben hatte, noch die Gesandten, die mit Lykortas nach Alexandria gefahren waren, in der Lage waren, eine Erklärung zu geben, (12) machten sie den Eindruck, sie hätten die Angelegenheiten des Staates leichtfertig gehandhabt; andererseits erwarb Aristainos den Ruf, dass er allein wusste, worüber er redete. Am Ende ließ er keine Abstimmung über die Vorlage zu, sondern vertagte die Entscheidung wegen des oben erwähnten ungeklärten Inhalts der Vorlage.

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4. Polybios xxiv 6.4: κατέστησαν δὲ τὸν μὲν Λυκόρταν διὰ τὸ κατὰ τὸν καιρόν, καθ’ ὃν ἐποιεῖτο τὴν ἀνανέωσιν τῆς συμμαχίας ὁ Πτολεμαῖος, στρατηγοῦντα 30 τότε συνεργῆσαι φιλοτίμως αὐτῷ … Sie bestellten Lykortas aus dem Grund, weil er zur Zeit, als Ptolemaios die Erneuerung des Bündnisvertrages vollzog, amtierender strategos war und sich um dessen Interessen besonders kümmerte … 5a. Polybios xxix 23.1–3: κατὰ τὴν Πελοπόννησον ἔτι κατὰ χειμῶνα πρεσβείας 35 παραγενομένης παρὰ τῶν βασιλέων ἀμφοτέρων περὶ βοηθείας, ἐγενήθη διαβούλια καὶ πλείω, πολλὴν ἔχοντα φιλοτιμίαν. (2) τοῖς μὲν γὰρ περὶ τὸν Καλλικράτην καὶ Διοφάνην καὶ σὺν τούτοις Ὑπέρβατον οὐκ ἤρεσκε διδόναι βοήθειαν, (3) τοῖς δὲ περὶ τὸν Ἄρχωνα καὶ Λυκόρταν καὶ Πολύβιον ἤρεσκε τὸ διδόναι τοῖς βασιλεῦσι κατὰ τὴν ὑπάρχουσαν συμμαχίαν. 40

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Auf der Peloponnes erschien noch während des Winters [169/168 v. Chr.] eine Gesandtschaft von den beiden Königen mit der Bitte um Hilfe; es fanden mehrere hitzige Debatten statt. (2) Kallikrates, Diophanes und zusammen mit ihnen Hyperbatos gefiel die Entsendung von Hilfstruppen nicht, (3) während Archon, Lykortas und Polybios sie gemäß dem vorhandenen Bündnisvertrag befürwor- 5 teten. 5b. Polybios xxix 23.8: τῶν δὲ πρεσβευτῶν παραγενομένων, τῆς συνόδου τῶν Ἀχαιῶν οὔσης ἐν Κορίνθῳ, καὶ τά τε φιλάνθρωπα πρὸς τὴν βασιλείαν ἀνανεωσαμένων ὄντα μεγάλα καὶ τὴν περίστασιν τῶν βασιλέων ὑπὸ τὴν ὄψιν ἀγόντων καὶ δεομένων σφίσι βοηθεῖν … 10 Als die Gesandten ankamen, tagte gerade die achaiische Bundesversammlung (synhodos) in Korinth; sie erneuerten das gute Verhältnis zum Königreich, das recht eng war, führten die gefährliche Situation der Könige vor Augen und baten sie um Hilfe … 5c. Polybios xxix 24.4: διὸ παρεκάλουν τοὺς Ἀχαιούς, ὑποδεικνύοντες τὸ 15 μέγεθος τῆς περιστάσεως, ἐν ᾗ συνέβαινε τότε τὴν βασιλείαν ὑπάρχειν, μὴ παριδεῖν τὸν καιρόν, ἀλλὰ μνημονεύοντας τῶν ὁμολογιῶν καὶ τῶν εὐεργεσιῶν, μάλιστα δὲ τῶν ὅρκων, ἐμπεδοῦν τὰς συνθήκας. Deswegen forderten sie die Achaier auf, die gefährliche Lage nicht zu übersehen und den Vertrag zu verwirklichen; sie zeigten die Größe der Gefahr auf, in 20 der sich das Königreich befand, und erinnerten an die Vereinbarungen und die erbrachten Wohltaten, insbesondere aber an die Eide. Lit.: R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1969, 163–165; Walbank, HCP III ad locc.; Huß, Ägypten 517–520. Ptolemaios V. Epiphanes, der seit 203 in Alexandria herrschte, hatte offenbar 25 schon mindestens einen Vertrag mit dem achaiischen Bund abgeschlossen. Wenn im J. 187/186 eine «Erneuerung» wünschenswert war, dann dürfte der ursprüngliche Vertrag wesentlich früher geschlossen worden sein, vielleicht sogar noch zur Zeit Ptolemaios’ IV., der sowohl im Bundesgenossenkrieg (Polyb. v 100.9) als auch im Ersten Makedonischen Krieg (Polyb. x 25.1; xi 4.1–6) zu vermitteln ver- 30 sucht hatte. Es gab allerdings eine ganze Anzahl von Verträgen zwischen Achaia und Ägypten, die zu verschiedenen Zeiten abgeschlossen worden waren (vgl. oben 3) und die grundsätzliche Freundschaft zwischen den beiden Staaten seit der Neugründung des Bundes im J. 281/280 zur Regierungszeit des Ptolemaios II. Philadelphos auf unterschiedliche Weise verrechtlicht hatten. 35 Die im J. 187/186 versammelten Achaier legten offenbar keinen Wert darauf zu erfahren, welchen Inhalt der zu erneuernde Vertrag besaß, denn das Erneuerungsverfahren verlief auf beiden Seiten harmonisch und ohne Detailerörterung,

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praktisch also als eine reine Geste der Freundschaft. Die aufwendige Eideszeremonie in Alexandria verlief offenbar gleichermaßen ohne Detailerörterung, denn als die Gesandten zurückkehrten und ihren Tätigkeitsbericht vortrugen, stellten sie sich ahnungslos gegenüber der berechtigten Frage des nunmehr amtierenden strategos Aristainos [186/185], welchen der früheren Verträge sie denn erneuert hätten. Bei der Eideszeremonie in Alexandria hatte der zu beeidende Vertragstext also nicht einmal vorgelegen. Wie Polybios mit Recht ausführt, war dies eine schwere Blamage für seinen Vater, aber auch eine Peinlichkeit für den Gesamtstaat, da die Achaier von Ptolemaios V. anlässlich des Gesandtenbesuchs von Lykortas und seinen Kollegen in Alexandria großzügig beschenkt worden waren – ausgerechnet zu einer Zeit, als sie andererseits große Bedenken gegen die Annahme von Geschenken seitens Eumenes’ II. von Pergamon (625) und Seleukos’ IV. (Polyb. xxii 7.4; 9.13) erhoben. Dennoch erhielt die Vertragserneuerung schließlich Rechtskraft; die formelle Erneuerung wurde von Lykortas durchgesetzt, als er selbst strategos war (oben 4). Ob das in seiner belegten strategia im J. 185/184 oder in einer sonst nicht belegten strategia im J. 182/181 erfolgte, ist nicht bekannt (vgl. Errington, a. a. O.; Walbank, a. a. O. 258 f.). Es steht fest, dass Lykortas im J. 181/180 zusammen mit Polybios und dem jüngeren Aratos von Sikyon als Dankesbotschafter nach Alexandria bestellt wurde, um das neueste ptolemaiische Geschenk von zehn Kriegsschiffen zu übernehmen, als die Nachricht vom Ableben Ptolemaios’ V. eintraf und das Unternehmen beendete (Polyb. xxiv 6). Über die vertraglich vereinbarten gegenseitigen Leistungen verliert Polybios kein Wort, erstaunlicherweise auch dann nicht, als sich die beiden Nachfolger des Ptolemaios V. Epiphanes, die Brüder Ptolemaios VI. Philometor und Ptolemaios VIII. Euergetes II., anlässlich der Bedrohung durch Antiochos IV. in einer gemeinsamen Aktion im Winter 169/168 an die Achaier wandten und um militärische Hilfe baten (oben 5a). Es entstand zwar eine Debatte, die jedoch lediglich die Frage behandelte, ob es gerade jetzt, da sich die achaiischen Freunde und Bundesgenossen, die Römer, mitten im Entscheidungskrieg mit Perseus von Makedonien befanden, opportun war, ein größeres Kontingent Truppen – die Rede war von 200 Reitern und 1000 Infanteristen (Polyb. xxix 24.8) – nach Ägypten zu schicken; die römische Politik zielte sowieso darauf, Frieden zwischen Antiochos und den Ptolemaierbrüdern auf diplomatischem Weg zu erzielen (Polyb. xxix 25.2–3). Für den Vertrag ist wichtig anzumerken, dass er bei den Verhandlungen über die Militärhilfe so gut wie keine Rolle spielte, obwohl Lykortas der Meinung war, dass er gerade für einen entsprechenden Fall galt (oben 5a) und während der Debatte erneut darauf hinwies (oben 5b), allerdings nur als ein Argument unter anderen. Daraus kann zweierlei geschlossen werden: (1) Der von Lykortas erwähnte und von ihm erneuerte Vertrag, den Polybios explizit als symmachia bezeichnete, wurde zwar, trotz des Todes des «Erneuerers» Ptolemaios V., als gül-

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tig angesehen, aber dennoch (2) erwuchs aus ihm keine unabweisbare Verpflichtung, einander militärisch zu Hilfe zu kommen. Die Argumente von Kallikrates und seinen Parteigängern, die jede Hilfeleistung ablehnten, lassen vermuten, dass der Vertrag eine Klausel wie im Vertrag zwischen Pharnakes und Chersonesos (649 Z. 26–28) enthielt und Unternehmungen gegen die Interessen der Römer 5 im Rahmen des Vertrages verbot oder zumindest irgendeine Abschwächung der absoluten Hilfeverpflichtung, wie etwa bei Rhodos – Hierapytna (StV III Nr. 551), wenn eine Partei selbst in einen anderen Krieg verwickelt war (Z. 20–22; 72–73). Auf jeden Fall spielten Rechtsargumente in der Debatte keine entscheidende Rolle: Bei Kallikrates blockierte Rücksicht auf Rom die Hilfe, bei Lykortas 10 waren es eher moralische Verpflichtungen aus vergangener ptolemaiischer Großzügigkeit, die dafür sprachen (Polyb. xxix 24.12–16). In dieser Richtung verliefen offenbar auch die Ausführungen der ptolemaiischen Gesandten, die zwar an die Eide und den Vertrag im Allgemeinen erinnerten, aber nur als einige Argumente unter anderen und zudem eher als eine moralische, nicht als eine im Vertrags- 15 recht verankerte Verpflichtung (oben 5c).

638 Milet – Pidasa (sympoliteia) Ca. 188/187 v. Chr.

Stele aus weißem Marmor, oben Profil von 0,075 m. Oben bleiben 0,04 m, unten 20 0,385 m unbeschrieben. Schriftfläche: b. 0,685 m, h. 1,64 m, d. ca. 0,15 m. Buchstaben 0,012 m. Fundort: Milet, Delphinion (Inv.-Nr. 657). Ed.: I. Milet I 3, 149; vgl. I. Milet VI 1, Tafel 10 (Photo); F. G. Maier, Griechische Mauerbauinschriften Bd. 1, Heidelberg 1959, 74. 25 Lit.: I. Milet VI 1, S. 184 f. (Herrmann); Ph. Gauthier, Les Pidaséens entrent en sympolitie avec les Milésiens: la procédure et les modalités institutionelles, in: A. Bresson/R. Descat (Hrsg.), Les cités d’Asie Mineure occidentale au IIe siècle a.C., Bordeaux 2001, 117–127; L. Migeotte, Le traité entre Milet et Pidasa (Delphinion 149): les clauses financières, ebd. 129–135; Ch. Chandezon, L’élevage en Grèce (fin Ve– 30 fin Ier s. a.C.). L’apport des sources épigraphiques, Bordeaux 2003, 224–228 Nr. 57. Üb.: HGIÜ III 470; I. Milet VI 1, S. 184 f. (Herrmann) (beide deutsch); M. Sartre, L’Anatolie hellénistique: de l’Égée au Caucase (334–31 av. J.-C.), Paris 2003, 185 f. (französisch). ἀγαθῆι τύχηι. ἐπὶ στεφανηφόρου Πασικλείους μηνὸς Ἀνθεστηριῶνος τάδε ὡμολόγησαν καὶ συνέθεντο Μιλήσιοι καὶ Πιδασεῖς, ὑπὲρ μὲν τοῦ δήμου τοῦ Μιλησίων οἱ πρυτάνεις καὶ οἱ εἱρημένοι ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ οἱ ἀποδει-

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χθέντες σύνεδροι Μιννίων Λεωδάμαντος, Θεογένης Λεωδάμαντος, Πολύξενος Μελησίππου, Μενέστρατος Ἀναξίλεω, Ἡρώιδης Ζήνωνος, Ἀντίγονος Ἑκαταίου, Μύρμηξ Ἑκαταίου, Ἡρώιδης Μιννίωνος, Φιλίσκος Λυσιμάχου, Δημήτριος Ἀρτέμωνος, ὑπὲρ δὲ τοῦ δήμου τοῦ Πιδασέων οἱ πεμφθέντες ὑφ’ αὐτῶν αὐτοκράτορες πρεσβευταὶ Μενέξενος Ἀριστέου, Δημήτριος Πολίτου, Ἀρτέμων Μενίππου, Μέλανθος Πολίτου, Ἑρμίας Πολίτου, Μελάνθιος Πολίτου, Μενεσθεὺς Ἀριστέου, Αἴσων Ἑρμίου, Πολίτης Ἑρμίου, Πολίτης Μενίππου· εἶναι Πιδασεῖς Μιλησίων πολίτας καὶ τέκνα καὶ γυναῖκας, ὅσαι ἂν ὦσιν φύσει Πιδασίδες ἢ πόλεως Ἑλληνίδος πολίτιδες· παραδοῦναι δὲ ἐπὶ τὸ βουλευτήριον τῶν ὀνομάτων ἀναγραφὴν τοὺς αἱρεθέντας ὑπὸ Μιλησίων ἄνδρας καὶ μετεῖναι τοῖς ὀμόσασιν καὶ ἀνενεχθεῖσιν ἱερῶν καὶ ἀρχείων καὶ τῶν ἄλλων, ὧν καὶ τοῖς λοιποῖς μέτεστι Μιλησίοις· πέμπειν δὲ Μιλησίους εἰς Πίδασα τὸν λαχόντα τῶν πολιτῶν φρούραρχον καὶ φρουρούς, ὅσους ἂν ἱκανοὺς εἶναι φαίνηται, καὶ προνοεῖν, ὅπως τὰ τείχη ἐπισκευάζηται καὶ κατὰ χώραν μένηι, καὶ τῆς φυλακῆς ἐπιμελεῖσθαι, καθότι ἂν κρίνωσι συμφέρειν. τῶν δὲ ἐκφορίων τῶν γινομένω[ν] ἐν τῆι χώραι τῆι Πιδασέων τὸ μὲν ἔλαιον εἶναι ἐπιτελὲς τῶν τελῶν, ὧν καὶ Μιλήσιοι τιθέασιν. τῶν δὲ ἄλλων τελεῖν χαλκοῦν ἐφ’ ἔτη πέντε ἄρχοντος στεφανηφόρου Φιλίδου, καὶ τῶν κτηνῶν τῶν ἱσταμένω[ν] ἐν τῆι Πιδασίδι, ὅσα ἐστὶν Πιδασέων τῶν ἐμ Πιδάσοις κατοικούντων καὶ ζμηνῶν τὸ ἴσον [ἐ]φ’ ἔτη τρία ἄρχοντος τοῦ αὐτοῦ στεφανηφόρου, διελθόντος δὲ τοῦ προειρημένου χρόνου τελεῖν εἰς Μίλητον Πιδασεῖς τὰ αὐτὰ τέλη, καθότι ἂν καὶ οἱ λοιποὶ Μιλήσιοι τελωνῶνται. δοῦναι δὲ τὸν δῆμον τὸν Μιλησίων Πιδασεῦσιν τοῖς κατωικηκόσιν καὶ ἐνμεμενηκόσιν μέχρι τοῦ νῦν χρόνου ἐμ Πιδάσοις ἢ τῆι χώραι τῆι Πιδασέων οἰκσεις εἰς κλινῶν λόγον τριακοσίων καὶ ἐνενήκοντα. νέμεσθαι δὲ Πιδασεῖς τάς τε ὑπαρχούσας ἱερὰς κτήσεις καὶ δημοσίας καὶ ἄν τινες ἄλλαι προσγίνωνται τοῖς θεοῖς ἢ τῶι δήμωι πέντε μὲν ἔτη ἄρχοντος στεφανηφόρου Φιλίδου τελοῦντας τῶν ἐκφορίων χαλκοῦ[ν], διελθόντος δὲ τοῦ προειρημένου χρόνου τὰ ἴσα τέλη, ὅσα καὶ Μιλήσ[ιοι] φέρουσιν. τοῦ δὲ ἐν τοῖς ἱεροῖς ὄρεσιν τοῖς περιωρισμένοις γινομένο[υ] σίτου τελεῖν αὐτοὺς διελθόντων τῶν πέντε ἐτῶν ἑκατοστὴν εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον. εἶναι δὲ Πιδασέων τοὺς προσγραφησομένους ἀτελεῖς λειτουργιῶν ἐφ’ ἔτη δέκα ἄρχοντος στεφανηφόρου Φιλίδου. ἐγδικῆσαι δὲ τὸν δῆμον τὸμ Μιλησίων καὶ περὶ τῆς χώρας τῆς ἀποκαθεσταμένης αὐτοῖς ὑπὸ τῶν στρατηγῶν, ἐάν τις γίν[η]ται διάκρισις. συγκεχωρῆσθαι δὲ Πιδασέων τοῖς προσγραφησομένοις πρὸς τὸ πολίτευμα καὶ ἐνεκτημένοις ἐν τῆι Εὐρωμίδι εἰσάγειν ἀπὸ τοῦ γεινομένου οἰνικοῦ γενήματος ἐν ταῖς ἰδίαις κτήσεσιν ἕως πλείστων μετρητῶν χιλίων ἀπὸ μηνὸς Ποσιδεῶνος τοῦ ἐπὶ Φιλίδου τελοῦσιν ἐλ-

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λιμένιον χαλκοῦν εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον ἀπογραψαμένων ἐπὶ τὸ τῆς βουλῆς ἀρχεῖον τῶν ἐνεκτημένων ἐν τῆι Εὐρωμίδι. κατασκευάσαι δὲ Μιλησίους ὁδὸν ἐκ τῆς Πιδασίδος ζυγίοις πορευτὴν εἰς Ἰωνίαν πόλιν. μετέχειν δὲ Πιδασέων καὶ τοὺς πεπολιτογραφημένους πρότερον τῶν αὐτῶν πᾶσ[ιν] Πιδασεῦσιν πλὴν {πλὴν} τῆς ἀτελείας τῶν λειτουργιῶν. ὑπάρχειν δ[ὲ] καὶ τἆλλα τὰ κατακεχωρισμένα ἐν τῶι ψηφίσματι τῶι γραφέντι περὶ τῶ[ν] ἀνηκόντων εἰς τὴν συμπολιτείαν κύρια καὶ συντελεῖσθαι αὐτά, καθό[τι] συγκεχώρηται προσφερομένων Πιδασέων πόλιν τε καὶ χώραν καὶ τὰ[ς] [ἐ]κ τούτων προσόδους. ὁρκισάτω δὲ ὁ στεφανηφόρος μετὰ τοῦ ἱεροκήρυκος [τ]ούς τε ἥκοντας ἐκ Πιδασέων πρεσβευτὰς καὶ τοὺς πρυτάνεις καὶ τοὺ[ς] εἱρημένους ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ τοὺς κεχειροτονημένους συνέδρους τὸν ὅρκον τόνδε· ἐμμενῶ τοῖς ὡμολογημένοις καὶ ἀναγεγραμμένοις [εἰς] τὸν ἀεὶ χρόνον καὶ οὐ παραβήσομαι τέχνηι οὐδεμιᾶι οὐδὲ μηχανῆι οὐδὲ ἄ[λλ]ωι παραβαίνοντι τὴν συνθήκην ἐπιτρέψω, καὶ ἐὰν τινα ἄλλον πυν[θά]νωμαι αἱρούμενον παραβαίνειν τὰς ὁμολογίας, οὐκ ἐπιτρέψω κατὰ δύναμιν τὴν ἐμήν, ἀλλὰ δηλώσω τῆι βουλῆι καὶ τῶι δήμωι. ταῦτα ἀληθῆ, νὴ τὴν Ἑστίαν τὴμ Βουλαίαν καὶ τοὺς ἄλλους θεούς. καί μοι εὐορκοῦντι μὲν εὖ εἴη, εἰ δὲ ἐφιορκοίην, ἐξώλης εἴην καὶ αὐτὸς καὶ τἀμά. ὀμόσαι δὲ ἐμ Πιδάσοις καὶ τοὺς ἄλλους Πιδασεῖς τοὺς ὄντας ἐπιδήμους καὶ ἐν ἡλικίαι ὑπάρχοντας τὸν αὐτὸν ὅρκον προσομνύντας καὶ τοὺς κατέχοντας αὐτῶν τὴν πόλιν θεούς. ὁπότεροι δὲ ἂν μὴ ἐμμίνωσιν τοῖς ἐν τῆιδε τῆι συνθήκηι κατακεχωρισμένοις, ἀδίκους τε εἶναι αὐτοὺς τῶν θεῶν, οὓς ὀμωμόκασιν, καὶ ἀποτεῖσαι τοὺς μὴ ἐμμείναντας τοῖς ἐμμείνασιν τάλαντα τριάκοντα.

[Die Absätze der Übersetzung entsprechen der Aufteilung des Textes durch Rehm (I. Milet i 3, 149).] § 1 (Z. 1–10) Auf gutes Gelingen! Im Jahr des stephanephoros Pasikles, im Monat Anthesterion, trafen die Milesier und die Pidaseer folgende Übereinkunft und Vertragsregelung. Beteiligt waren für das Volk der Milesier die Prytanen, die gewählten Sicherheitsbeauftragten und die ernannten synhedroi [Kommissionsmitglieder] Minnion, Sohn des Leodamas, Theogenes, Sohn des Leodamas, Polyxenos, Sohn des Melesippos, Menestratos, Sohn des Anaxileos, Herodes, Sohn des Zenon, Antigonos, Sohn des Hekataios, Myrmex, Sohn des Hekataios, Herodes, Sohn des Minnion, Philiskos, Sohn des Lysimachos, Demetrios, Sohn des Artemon; für das Volk der Pidaseer waren beteiligt die von ihnen entsandten bevollmächtigten Gesandten Menexenos, Sohn des Aristeas, Demetrios, Sohn des Polites, Artemon, Sohn des Menippos, Melanthos, Sohn des Polites, Hermias, Sohn des Polites, Melanthios, Sohn des Polites, Menestheus, Sohn des Aristeas, Aison, Sohn des Hermias, Polites, Sohn des Hermias, Polites, Sohn des Menippos. § 2 (Z. 10–15) Die Pidaseer sollen Bürger der Milesier sein, auch ihre Kinder und ihre Frauen, soweit sie Pidaseerinnen von Geburt oder Bürgerinnen einer

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griechischen Stadt sind. Die von den Milesiern ausgewählten Männer sollen eine Namensliste an das Ratsgebäude abgeben und zu denjenigen gehören, die geschworen haben und an Kulthandlungen und Ämtern und den anderen Dingen beteiligt sind, an denen auch die übrigen Milesier teilnahmeberechtigt sind. § 3 (Z. 15–18) Die Milesier sollen den aus den Bürgern ausgelosten Festungskommandanten und eine ausreichende Zahl an Besatzungstruppen nach Pidasa schicken. Sie sollen zusehen, dass die Mauern repariert werden und an ihrem Platz feststehen; sie sollen sich auch um die Bewachung kümmern, wie sie es für angebracht halten. § 4 (Z. 18–25) Von den Erträgen aus dem Territorium der Pidaseer soll das Öl dem Steuersatz unterworfen werden, den auch die Milesier zu zahlen haben. Für die übrigen Erzeugnisse sollen sie für fünf Jahre, beginnend mit dem Jahr des stephanephoros Philidas, eine Kupfermünze entrichten; für das im Gebiet von Pidasa stehende Vieh, soweit es den in Pidasa wohnenden Pidaseern gehört, sowie für die Bienenstöcke den gleichen Betrag für drei Jahre, beginnend mit demselben stephanephoros-Jahr. Nach Ablauf der genannten Fristen sollen die Pidaseer an Milet dieselben Steuern zahlen, welche auch die übrigen Milesier zahlen. § 5 (Z. 25–28) Das Volk der Milesier soll den Pidaseern, die in Pidasa oder auf dem Territorium der Pidaseer gewohnt haben und bis jetzt dort geblieben sind, Behausungen mit bis zu 390 Betten zur Verfügung stellen. § 6 (Z. 28–35) Die Pidaseer sollen die vorhandenen heiligen und öffentlichen Besitzungen und solche, die den Göttern oder dem Volk zufallen mögen, für fünf Jahre nutzen, beginnend mit dem Jahr des stephanephoros Philidas, wenn sie für die Produkte eine Kupfermünze zahlen; nach Ablauf der genannten Zeit sollen sie aber die gleichen Steuern entrichten, wie sie auch die Milesier zahlen. Für das im eingegrenzten Gebiet der heiligen Berge produzierte Getreide sollen sie nach Ablauf der fünf Jahre für alle Zeit eine Steuer von 1 % zahlen. § 7 (Z. 35–37) Diejenigen Pidaseer, die in die milesische Bürgerschaft eingetragen werden, sollen für zehn Jahre, beginnend mit dem Jahr des stephanephoros Philidas, von Pflichtdiensten befreit sein. § 8 (Z. 37–39) Das Volk der Milesier soll auch die Rechtsvertretung bezüglich des ihnen [sc. den Pidaseern] durch die strategoi [sc. die römischen legati] rückerstatteten Landes übernehmen, sollte es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen. § 9 (Z. 39–45) Denjenigen Pidaseern, die in die Bürgerschaft eingetragen werden und die im Gebiet von Euromos Landbesitz haben, soll gestattet sein, von der auf ihren eigenen Besitzungen erzielten Weinernte Wein bis zu einer Höchstmenge von 1.000 Metreten einzuführen. Dies gilt vom Monat Posideon im Amtsjahr des Philidas an für alle Zeit, solange sie als Hafenzoll eine Kupfermünze zahlen und die Grundbesitzer in der Euromis im Rathaus registriert sind. Die Milesier sollen einen für Gespanne befahrbaren Weg aus dem Gebiet von Pidasa nach Ioniapolis anlegen.

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§ 10 (Z. 45–47) Auch diejenigen Pidaseer, die schon früher eingebürgert wurden, sollen an denselben Rechten wie alle Pidaseer teilhaben mit Ausnahme der Befreiung von den Pflichtdiensten. § 11 (Z. 47–51) Auch alles weitere, was in dem Volksbeschluss festgehalten wurde, der bezüglich der Angelegenheiten der Sympolitie verfasst wurde, soll gültig sein und verwirklicht werden, so wie es vereinbart wurde, als die Pidaseer ihre Stadt und ihr Territorium sowie die daraus hervorgehenden Einkünfte einbrachten. § 12 (Z. 51–63) Der stephanephoros zusammen mit dem Opferherold soll den aus Pidasa gekommenen Gesandten sowie den Prytanen, den Sicherheitsbeauftragten und den gewählten Kommissionsmitgliedern den folgenden Eid abnehmen: «Ich werde an den Vereinbarungen und aufgeschriebenen Bestimmungen für alle Zeit festhalten und werde sie nicht übertreten, durch keine List und durch keine Machenschaft. Ich werde keinem anderen die Übertretung des Vertrages erlauben, und wenn ich erfahre, dass jemand anderer die Absicht hat, die Vereinbarungen zu übertreten, werde ich es, soweit es in meinen Kräften steht, nicht zulassen, sondern werde es dem Rat und dem Volk anzeigen. Dies soll wahr sein, bei Hestia Boulaia und bei den anderen Göttern. Wenn ich den Eid halte, möge es mir wohl ergehen, wenn ich ihn aber breche, mögen ich selbst und das Meinige zugrunde gehen». Denselben Eid sollen in Pidasa auch die übrigen Pidaseer schwören, die anwesend und volljährig sind, wobei sie in die Schwurformel auch die Schutzgötter ihrer Stadt hinzunehmen sollen. § 13 (Z. 63–66) Vertragspartner, die nicht an den in diesem Vertrag festgelegten Bestimmungen festhalten, sollen gegenüber den Göttern, bei denen sie geschworen haben, selbst im Unrecht stehen, und die nicht am Vertrag Festhaltenden sollen den an ihm Festhaltenden dreißig Talente Strafe zahlen. (nach P. Herrmann)

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Datiert wird der Vertrag nach dem milesischen stephanephoros Pasikles (Z. 1), der in der großen stephanephoros-Liste (I. Milet I 3, 124 [190/189]) nicht vorkommt und deswegen danach angesetzt werden muss. Er ist der unmittelbare Vorgänger von Philidas (Z. 21, 31, 37, 42), der im Vertrag mit Herakleia (I. Milet I 3, 30 150, 640 und 644) als stephanephoros zwei Jahre vor dem stephanephoros-Jahr des Menandros, in dem der Vertrag zustande kam, erwähnt wird; deswegen ist der Herakleia-Vertrag drei Jahre nach dem Vertrag mit Pidasa anzusetzen (vgl. Kommentar zu 644); da aber der Herakleia-Vertrag spätestens im Frühjahr 181 (Amtsjahr 182/181) zustande kam, ergibt sich eine Spanne von 189/188 (Anthes- 35 terion = ca. Januar 188) bis 185/184 (ca. Januar 184) für den Pidasa-Vertrag. Aus allgemeinen Erwägungen möchte ich aber einen Punkt eher früher als später in diesem Zeitfenster wählen, damit der Vertrag in den Rahmen der unmittelbaren Auswirkungen der Neuordnung Kleinasiens durch die zehn römischen legati (vgl. Z. 37–39) anlässlich des Friedens von Apameia (626) gesetzt werden kann. 40

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Das vorhandene Dokument ist der eigentliche Vertragstext mit den Eiden (Z. 51–52), dem die Verhandlungen sowie ein milesischer Volksbeschluss (Z. 47–48) vorausgingen (vgl. Gauthier, a. a. O. 129 f., der Rehms Auffassung [I. Milet I 3, 149, S. 231 (355)], dass unser Dokument nur über den Volksbeschluss hinausgehende Regelungen enthält, widerlegt). Beim einige Jahre später aufgesetzten Paralleltext aus Herakleia (644) wird auch der vorausgegangene Volksbeschluss mitaufgezeichnet, was bei Pidasa nicht der Fall ist. Wie dort, ging die Initiative auch hier nicht von den Milesiern aus, da die Pidaseer bevollmächtigte Verhandlungsbeauftragte nach Milet entsandten (Z. 7–10); auf milesischer Seite waren an den Verhandlungen neben der für den Zweck besonders bestimmten Sonderkommission der synhedroi die üblichen hohen Amtsträger beteiligt (vgl. H. Müller, Milesische Volksbeschlüsse. Eine Untersuchung zur Verfassungsgeschichte der Stadt Milet in hellenistischer Zeit, Göttingen 1976, 20–28; 54). Einige Verhandlungsergebnisse wurden offenbar gleich in einem milesischen Volksbeschluss festgehalten. Sie wurden in den Vertragstext nicht wieder ausführlich aufgenommen, sondern dort nur mit Hinweis auf den Beschluss in ihrer fortdauernden Gültigkeit bekräftigt (Z. 47–51). Dass wie im Fall von Herakleia und wie bei der Integration der Kreter im 3. Jh. (I. Milet I 3, 36 a, b, 37 c) ein Orakel in Didyma eingeholt und öffentliche Opfer dargebracht wurden, ist zwar anzunehmen, geht aber aus dem Text nicht explizit hervor. Die Gründe für das Ersuchen der Pidaseer dürften in der zweiten Klausel der Vereinbarung liegen (Z. 15–16), die der programmatischen Erklärung, dass die Pidaseer milesische Bürger werden sollten (Z. 10–15), unmittelbar folgt. Hier wird festgelegt, dass Milet die künftige Verantwortung für die Sicherheit von Pidasa in eigener Regie übernimmt. Gegen wen dieses dringende Sicherheitsbedürfnis gerichtet war, wird nicht explizit ausgeführt, doch kommt am ehesten der unmittelbare Nachbar Herakleia am Latmos in Frage. Pidasa hatte kurz zuvor, wohl anlässlich der Neuordnung Kleinasiens durch die Römer, Land zurückerhalten, das zuvor – vielleicht durch Zeuxis, als Herakleia seleukidisch wurde (so M. Wörrle, Inschriften von Herakleia am Latmos I. Antiochos III., Zeuxis und Herakleia, Chiron 18 [1988], 421–476, hier 445 Anm. 92) – weggenommen worden war (Z. 37–38; zu den στρατηγοί als römische legati vgl. Gauthier, a. a. O. 123 mit Belegstellen, insbesondere Robert, Fouilles Nr. 22, Z. 7: [πρὸς τ]οὺς στρατηγοὺς πρεσβεύων). Erwartet wurde, dass – wie in einigen anderen Fällen – diese Entscheidung nicht ohne Disput akzeptiert werden würde, wobei die Milesier dann die Rechtsvertretung übernehmen würden. Wenn dies der Fall sein sollte, dann war es nicht der einzige Streit, den die Milesier mit Herakleia in den 180er Jahren ausfochten (vgl. Kommentar zu 644). Der Vertrag sah vor, dass ein Teil der Pidaseer nach Milet übersiedeln sollte (Z. 25–28). Dass die Zahl der zur Verfügung gestellten Schlafplätze (390) der tatsächlich ermittelten Zahl der Umsiedlungswilligen entsprach, ist anzunehmen, aber unbewiesen. Allerdings geht aus Z. 45–47 eindeutig hervor, dass es auch eine

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signifikante Gruppe von ehemaligen Pidaseern gab, die schon früher als Einzelne in Milet eingebürgert worden waren und die jetzt bis auf die zeitweilige Befreiung von den Leitourgien den Neueingebürgerten gleichgestellt wurden. Es muss aber nach wie vor eine Anzahl von Pidaseern gegeben haben, die zwar als milesische Bürger eingetragen wurden, jedoch weiterhin in Pidasa (oder im Territorium von 5 Pidasa) residierten und den Boden dort bestellten; andernfalls wären die steuerlichen Übergangsbestimmungen (Z. 18–25; 25–35; 39–44) sowie der Wegebau nach Ioniapolis (Z. 44–45) nicht sinnvoll gewesen. Die Pidaseer scheinen auch einen Rest an kommunaler Zusammengehörigkeit beibehalten zu haben, ohne dass sie als gesonderte Gruppe in Milet langfristig 10 eine besondere Behandlung erfuhren, denn es scheint aus Z. 28–35 hervorzugehen, dass der öffentliche Besitz oder der Tempelbesitz der Pidaseer nicht nur von Milet unangetastet blieb (bis auf die Besteuerung, die jetzt von Milet statt von Pidasa vorgenommen wurde), sondern sich zumindest theoretisch auch weiter vermehren konnte. Was das genau bedeutete und wie das im Detail gehandhabt 15 wurde, bleibt allerdings unbekannt. Der ganze Text macht aber deutlich, dass es ein Anliegen der Milesier war, dem Übergang der Pidaseer in den milesischen Staat keinen Stein in den Weg zu legen. Ein vergleichbarer Text aus dem späten 3. Jh. findet sich unter 601.

639 Pharnakes I. von Pontos – Galater (Bündnis?)

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Ca. 185 v. Chr.

Polybios xxv 2.4: ὅσαι γεγόνασιν πρότερον συνθῆκαι Φαρνάκῃ πρὸς Γαλάτας, ἀκύρους ὑπάρχειν. Frühere Verträge zwischen Pharnakes und Galatern sollen ungültig sein. 25 Lit.: Walbank, HCP III ad loc.; S. Mitchell, Anatolia. Land, Men, and Gods in Asia Minor Bd.1: The Celts in Anatolia and the Impact of Roman Rule, Oxford 1993, 25. Im Rahmen der Friedensverhandlungen zwischen Pharnakes und Eumenes im J. 179 (648) wurde diese Klausel aufgenommen. Während des Krieges zwischen den beiden Königreichen hatten mindestens zwei galatische Fürsten, Kassigna- 30 tos und Gaizatorix, zeitweise auf der Seite des Pharnakes gekämpft, ohne dass ein Vertrag erwähnt wird (Polyb. xxiv 14.6: ᾑρημένοι τὰ Φαρνάκου). Erst bei den Friedensbedingungen wird von einem oder mehreren Verträgen gesprochen, die jetzt ungültig werden sollten. Über den Inhalt wird man nur spekulieren können, aber eine Vereinbarung über Söldnerwerbung liegt sehr nahe. Den terminus post 35 quem für die Datierung legt die Übernahme der Herrschaft durch Pharnakes um 185 fest.

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641 Frieden innerhalb des Kretischen Koinon

640 Herakleia am Latmos und Milet – Rhodos (Bündnisse) Vor ca. 184 v. Chr.

Auszug aus einer Inschrift aus Milet (644 q. v. für Formalien). Ed.: I. Milet I 3, 150, Z. 34–36. Lit.: Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 253.

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εἶναι πολίτας Μιλησίους Ἡρακλεωτῶν καὶ Ἡρακλεώτας Μιλησίων, ὑπάρχειν δὲ αὐτοῖς εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον τὸν αὐτὸν ἐχθρὸν καὶ φίλον, μηθὲν ὑπεναντίον πρασσόντων τῶν δή- 10 μων τῆι πρὸς Ῥοδίους συμμαχίαι.

Die Milesier sollen Bürger der Herakleoten sein und die Herakleoten Bürger der Milesier. Sie sollen für alle Zeit denselben als Feind und denselben als Freund haben, wobei beide Völker nichts tun, was dem Bündnis mit den Rhodiern zuwiderläuft. 15 Das Bündnis mit den Rhodiern, auf welches in diesem Passus des sympoliteiaVertrags zwischen Milet und Herakleia (644) Rücksicht genommen wird, existierte offensichtlich schon vor der vereinbarten sympoliteia. Ob es sich um zwei verschiedene Bündnisverträge handelte, einer für jeden der sympoliteia-Partner, oder nur um ein Dokument, das ab dem Zeitpunkt der sympoliteia für alle Bürger 20 der neuen Gesamtgemeinde zu gelten hatte, lässt sich nicht feststellen. Auch der Zeitpunkt dieses Bündnis ist unklar. Allerdings ist die grundsätzliche Rücksichtnahme in diesem Vertrag allein auf das Verhältnis zu den Rhodiern mit Sicherheit ein Ausdruck der Bedeutung, welche die Rhodier nach 188 dank der römischen Gunst südlich des Maianders erlangt hatten, ob der oder die ursprünglichen Ver- 25 träge früher bestanden hatten oder nicht.

641 Frieden innerhalb des Kretischen Koinon 184 v. Chr.

Polybios xxii 15.1–6: κατὰ τὴν Κρήτην, κοσμοῦντος ἐν Γορτύνῃ Κύδα τοῦ 30 Ἀντάλκους, κατὰ πάντα τρόπον ἐλαττούμενοι Γορτύνιοι τοὺς Κνωσίους, ἀποτεμόμενοι τῆς χώρας αὐτῶν τὸ μὲν καλούμενον Λυκάστιον προσένειμαν Ῥαυκίοις, τὸ Διατόνιον Λυττίοις. (2) κατὰ δὲ τὸν καιρὸν τοῦτον παραγενομένων πρεσβευτῶν ἐκ τῆς Ῥώμης εἰς τὴν Κρήτην τῶν περὶ τὸν Ἄππιον χάριν τοῦ δια-

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λῦσαι τὰς ἐνεστώσας αὐτοῖς πρὸς ἀλλήλους διαφοράς, καὶ ποιησαμένων λόγους ὑπὲρ τούτων τῇ Κνωσίων καὶ Γορτυνίων, πεισθέντες οἱ Κρηταιεῖς ἐπέτρεψαν τὰ καθ’ αὑτοὺς τοῖς περὶ τὸν Ἄππιον. (3) οἱ δὲ Κνωσίοις μὲν ἀποκατέστησαν τὴν χώραν, Κυδωνιάταις δὲ προσέταξαν τοὺς μὲν ὁμήρους ἀπολαβεῖν, οὓς ἐγκατέλειπον δόντες τοῖς περὶ Χαρμίωνα πρότερον, τὴν δὲ Φαλάσαρναν ἀφεῖναι 5 μηδὲν ἐξ αὐτῆς νοσφισαμένους. (4) περὶ δὲ τῶν κατὰ κοινοδίκιον1 συνεχώρησαν αὐτοῖς βουλομένοις μὲν ἐξεῖναι μετέχειν, (5) μὴ βουλομένοις δὲ καὶ τοῦτ’ ἐξεῖναι, (6) πάσης ἀπεχομένοις τῆς ἄλλης Κρήτης αὐτοῖς τε καὶ τοῖς ἐκ Φαλασάρνης φυγάσιν … ἀπέκτειναν τοὺς περὶ Μενοίτιον, ἐπιφανεστάτους ὄντας τῶν πολιτῶν. 1

Boeckh, κοινοδίκαιον Mss.

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In Kreta, als Kydas, Sohn des Antalkas, in Gortyn kosmos war, erniedrigten die Gortynier auf jede Weise die Knosier. Sie schnitten von ihrem Territorium das sogenannte Lykastion ab und übertrugen es den Rhaukiern, auch das Diatonion übertrugen sie den Lyttiern. (2) Um diese Zeit waren römische Gesandte unter der Leitung von Appius [Claudius Pulcher] nach Kreta gekommen, um die unter- 15 einander entstandenen Differenzen zu schlichten. Sie besprachen die Probleme in Knosos und in Gortyn, und die Mitglieder des Kretischen Koinon ließen sich überreden, Appius und seinen Kollegen ihre Angelegenheiten anzuvertrauen. (3) Sie erstatteten den Knosiern das Territorium zurück. Den Kydoniaten trugen sie auf, die Geiseln zurückzunehmen, die sie zu einer früheren Zeit dem Charmion 20 überlassen hatten, und Phalasarna freizugeben und nichts von dort zu entfernen. (4) In Bezug auf die Angelegenheiten des koinodikion gestatteten sie ihnen, wenn sie wollten, daran teilzunehmen, wenn sie nicht wollten, das auch zu tun, solange sie und die Flüchtlinge aus Phalasarna sich vom restlichen Kreta fernhielten. Die … töteten Menoitios und seine Anhänger, die die angesehensten Bürger 25 waren. Lit.: I. Milet I 3, 201 ff.; Walbank, HCP III ad loc.; S. L. Ager, Hellenistic Crete and ΚΟΙΝΟΔΙΚΙΟΝ, JHS 114 (1994), 1–18; Chaniotis, Verträge Nr. 40. Die immer wieder aufflammenden Kriege zwischen Knosos und Gortyn, den zwei führenden Mitgliedern des Kretischen Koinon, erreichten um die Mitte der 30 180er Jahre einen weiteren Höhepunkt. Auch im Westen der Insel waren ernste Streitigkeiten zwischen Kydonia und Phalasarna ausgebrochen, die Polybios anlässlich deren Beilegung erwähnt. Diese Unruhen veranlassten die im J. 184 auf der Peloponnes tätigen römischen legati unter der Leitung des Appius Claudius Pulcher (vgl. T. R. S. Broughton, The Magistrates of the Roman Republic, 35 Bd. 1, New York 1951 ad ann.), auf die Insel zu fahren und eine römische Schlichtung durchzusetzen. Das Ergebnis wird von Polybios festgehalten und wirkte sich zumindest kurzfristig positiv aus, da es Eumenes II. im folgenden Jahr wagte, mit zahlreichen Mitgliedern des Koinon einen Vertrag abzuschließen, wobei weder Kydonia noch Phalasarna in der Liste der kretischen Teilnehmer aufgeführt wer- 40

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den (646 mit Kommentar). Man wird also vorsichtig schließen können, dass die beiden Gemeinden von der ihnen von den Römern eingeräumten Möglichkeit, am koinodikion – ein Wort, das hier das Koinon als Rechtsinstanz zu kennzeichnen scheint – nicht teilnehmen zu müssen (oben § 4), Gebrauch machten. Inwieweit es zu einer beeideten vertraglichen Annahme der römischen Entscheidungen durch die kretischen Städte kam, lässt sich aus Polybios’ Bericht nicht entscheiden. Mit diesem von den Römern herbeigeführten Frieden hat Chaniotis (a. a. O.), auf einer in der Forschung mehrfach akzeptierten Vermutung Rehms (vgl. zuletzt Ager, a. a. O. 17) fußend, je einen Beschluss von Knosos und Gortyn in Zusammenhang gebracht, die in Magnesia am Maiandros gefunden wurden und u. a. eine löbliche Schlichtungstätigkeit von Magnesia während eines Krieges zwischen Gortyn und Knosos belegen (I. Magnesia 65 a = I. Cret. IV 176 und I. Magnesia 65 b = I. Cret. I viii 9). Eine Verbindung dieser Inschriften mit den Ereignissen der 180er Jahre ist aber unmöglich, denn die Magneten ließen die zwei kretischen Beschlüsse, obwohl sie mit Artemis nichts zu tun haben, unter die das Fest der Artemis Leukophryene anerkennenden Beschlüsse der griechischen Staaten auf die Wände der Weststoa der Agora schreiben, und sie wurden nicht später als die anderen Texte aufgeschrieben. Dies kann nicht bloß zufällig erfolgt sein. Die Wand wurde nach dem Eingang der von den magnetischen Gesandtschaften um 208 gesammelten Beschlüsse, vielleicht während der frühen 190er Jahre, einheitlich in einem Zug gestaltet (so I. Magnesia, p. 11–12). Der Sinn der Veröffentlichung der zwei Beschlüsse an gerade dieser Stelle dürfte also darin liegen, dass sie von den magnetischen Gesandten, die im J. 208 in der Angelegenheit der Artemis unterwegs waren, als dokumentarische Belege für bisherige gute Beziehungen der Magneten zu den führenden kretischen Städten sowie als Anregung, die gute Beziehung durch Anerkennung des Festes weiter zu vertiefen (so I. Magnesia ad Nr. 65, vgl. auch K. J. Rigsby, Asylia: Territorial Inviolability in the Hellenistic World, Berkeley u. a. 1996, 264 Anm. 84), vorgelegt wurden. Insofern sind sie in die Gruppe der Belegdokumente einzuordnen, wie die teilweise erhaltenen Inschriften I. Magnesia 17; 20–21. Ein zusätzlicher Hinweis darauf, dass die zwei Beschlüsse integral zur Leukophryene-Initiative gehörten, lässt sich auch aus der unmittelbar folgenden verkürzten Erwähnung gewinnen, dass die Eleuthernaier ebenfalls einen entsprechenden Beschluss verfasst hätten (I. Magnesia 65 b Z. 34–36). Dieser Hinweis kann sich aber nicht auf die Belegdokumente beziehen, sondern muss auf einen sonst voranstehend aufgeschriebenen Beschluss Bezug nehmen. Die Beschlüsse von Knosos und Gortyn sind also in die Reihenfolge der Anerkennungsbeschlüsse hineingeschoben worden und gehören zu den anderen Dokumenten. Ob das heißt, dass sie vom Steinmetz an die falsche Stelle gesetzt wurden, wie Kern (I. Magnesia 65) vermutete, oder ob sie in unmittelbarem Zusammenhang mit vorangehenden, aber verlorenen Beschlüssen standen, muss nach Lage

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des Befundes unsicher bleiben. Die Ereignisse, die dort dargestellt werden, müssen aber auf jeden Fall vor 208 stattgefunden haben.

642 Achaia – Sparta (vorläufige Vereinbarung) 184/183 v. Chr.

1. Polybios xxiii 4.8–15: ἐφ’ οἷς γενομένων λόγων πλειόνων, ὑπὲρ μὲν τοῦ καταπορεύεσθαι τοὺς πεφευγότας καὶ τεθανατωμένους καὶ περὶ τοῦ μένειν τὴν πόλιν μετὰ τῶν Ἀχαιῶν ἐγένετο πᾶσι σύμφωνον, (9) περὶ δὲ τῶν κτήσεων, πότερον δεῖ τὸ τάλαντον εἰς ἑκάστους τοὺς φυγὰδας ἐκ τῶν ἰδίων ἐκλέξασθαι … περὶ τούτων διημφισβήτουν πρὸς ἀλλήλους. (10) ἵνα δὲ μὴ πάλιν ἐξ ἀκεραίου περὶ πάντων ἀντιλέγοιεν, ἔγγραπτον ὑπὲρ τῶν ὁμολογουμένων …, ἐφ’ ὃ πάντες ἐπεβάλοντο τὰς ἰδίας σφραγῖδας. (11) οἱ δὲ περὶ τὸν Τίτον βουλόμενοι καὶ τοὺς Ἀχαιοὺς εἰς τὴν ὁμολογίαν ἐμπλέξαι, προσεκαλέσαντο τοὺς περὶ Ξέναρχον. (12) οὗτοι γὰρ ἐπρέσβευον τότε παρὰ τῶν Ἀχαιῶν, ἅμα μὲν ἀνανεούμενοι τὴν συμμαχίαν, ἅμα δὲ τῇ τῶν Λακεδαιμονίων διαφορᾷ προσεδρεύοντες. (13) καὶ παρὰ τὴν προσδοκίαν ἐρωτώμενοι περὶ τῶν γραφομένων, εἰ συνευδοκοῦσιν, οὐκ οἶδ’ ὅπως εἰς ἀπορίαν ἐνέπεσον. (14) δυσηρεστοῦντο μὲν γὰρ τῇ καθόδῳ τῶν φυγάδων καὶ τῶν τεθανατωμένων διὰ τὸ γίνεσθαι παρὰ τὰ τῶν Ἀχαιῶν δόγματα καὶ παρὰ τὴν στήλην, εὐδοκοῦντο δὲ τοῖς ὅλοις τῷ γράφεσθαι διότι τὴν πόλιν τῶν Λακεδαιμονίων πολιτεύειν μετὰ τῶν Ἀχαιῶν. (15) καὶ πέρας τὰ μὲν ἀπορούμενοι, τὰ δὲ καταπληττόμενοι τοὺς ἄνδρας, ἐπεβάλοντο τὴν σφραγῖδα. Nachdem viele Argumente ausgetauscht worden waren, gab es einen allgemeinen Konsens über die Rückkehr der Verbannten und der zum Tode Verurteilten sowie über den Verbleib der Stadt im achaiischen Bund; (9) über die Frage des Vermögens – ob ein Talent des eigenen Vermögens an jeden der Flüchtlinge ausgeteilt werden sollte – … gab es aber Meinungsverschiedenheiten. (10) Damit sie nicht alle strittigen Punkte erneut diskutieren mussten, wurde ein Protokoll der schon vereinbarten Angelegenheiten angefertigt, auf welches alle ihre eigenen Siegel setzten. Titus [Flamininus] und seine Kollegen wollten auch die Achaier in die Vereinbarung einbinden und riefen deswegen Xenarchos und seine Mitgesandten hinzu. Denn diese Männer waren von den Achaiern als Gesandte wegen der Erneuerung des Vertrags (nach Rom) entsandt worden, und sie sollten gleichzeitig auf unterschiedliche Haltungen unter den Lakedaimoniern achten. (13) Sie waren also überrascht, als sie wegen der schriftlich festgehaltenen Punkte gefragt wurden, ob sie zustimmen wollten, und sie fielen in eine gewisse Ratlosigkeit. (14) Sie waren zwar unzufrieden wegen der Rückkehr der Verbannten und der zum Tode Verurteilten, da dies den Beschlüssen der Achaier sowie dem Text der Stele widersprach, sie waren aber insgesamt zufrieden mit der Bestimmung, dass die Stadt der Lakedaimonier weiterhin Mitglied des achaiischen Bundes bleiben

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sollte. (15) Am Ende aber, teils aus Unsicherheit, teils weil sie eingeschüchtert wurden, setzen sie ihr Siegel dazu. 2. Pausanias vii 9.5: ἀντιπρεσβευσαμένων δὲ καὶ Ἀχαιῶν Λακεδαιμονίοις καὶ λόγων ῥηθέντων ὑπὸ ἀμφοτέρων ἐπὶ τῆς βουλῆς, τοὺς αὐτοὺς ἀποστέλλουσιν αὖθις οἱ Ῥωμαῖοι Λακεδαιμονίοις γενέσθαι καὶ Ἀχαιοῖς δικαστάς,Ἄππιον καὶ ὅσοι σὺν ἐκείνῳ πρότερον ἐς τὴν Ἑλλάδα ἀφίκοντο. οἱ δὲ τούς τε ἐκβληθέντας ὑπὸ Ἀχαιῶν κατάγουσιν ἐς Σπάρτην καὶ ὅσων πρὸ κρίσεως ἀπελθόντων κατέγνωστο ὑπὸ τῶν Ἀχαιῶν ἀδικεῖν, καὶ τὰ ἐπὶ τούτοις τιμήματα ἔλυσαν· καὶ συντελείας μὲν Λακεδαιμονίους ἐς τὸ Ἀχαϊκὸν οὐκ ἀφιᾶσι, περὶ δὲ τῇ ἑκάστου ψυχῇ ξενικά σφισι διδόασιν εἶναι δικαστήρια, ὅσα δὲ ἄλλα ἐγκλήματα, λαμβάνειν τε αὐτοὺς καὶ ἐν τῷ Ἀχαϊκῷ ὑπέχειν τὰς κρίσεις. ἐτειχίσθη δὲ καὶ ἐξ ἀρχῆς αὖθις Σπαρτιάταις ὁ κύκλος τοῦ ἄστεως. Die Achaier schickten eine Gesandtschaft, um den Lakedaimoniern zu widersprechen, und nachdem viele Reden von beiden Seiten vor dem Senat gehalten worden waren, entsandten die Römer wieder dieselben Männer als Richter für die Lakedaimonier und die Achaier, nämlich Appius [Claudius Pulcher] und die Kollegen, die mit ihm zusammen schon früher nach Griechenland gekommen waren. Sie führten diejenigen, die von den Achaiern ausgestoßen waren, nach Sparta zurück und erließen denjenigen die Strafen, die vor ihrem Prozess ins Exil gegangen und dennoch verurteilt worden waren. Die Mitgliedschaft der Lakedaimonier im achaiischen Bund lösten sie nicht auf, aber für Kapitalfälle legten sie fest, dass fremde Gerichte zuständig zu sein hätten; alle anderen Prozesse sollten aber innerhalb des achaiischen Bundes stattfinden. Die Ummauerung der Stadt Sparta wurde von Grund auf wiederhergestellt.

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Vgl. Livius xxxix 48.2–4: Lacedaemonii deinde introducti sunt. multae et parvae discep- 25 tationes iactabantur: sed quae maxime rem continerent, erant, utrum restituerentur, quos Achaei damnaverant, necne; (3) inique an iure occidissent, quos [vertebatur] occiderant et utrum manerent in Achaico concilio Lacedaemonii, an, ut ante fuerat, secretum eius unius in Peloponneso civitatis ius esset. (4) restitui iudiciaque facta tolli placuit, Lacedaemonem manere in Achaico concilio scribique id decretum et consignari a Lacedaemoniis et Achaeis. 30 Dann wurden die Lakedaimonier hereingeführt. Viele auch triviale Beschwerden wurden geäußert. Die Kernfragen aber waren, ob diejenigen, die die Achaier verurteilt hatten, zurückgeführt werden sollten oder nicht; (3) [es wurde hin und her gewälzt] ob sie diejenigen, die sie getötet hatten, zu Recht oder zu Unrecht getötet hätten; und ob die Lakedaimonier im achaiischen Bund bleiben sollten oder ob sie, wie es früher der Fall war, als 35 einziger Staat auf der Peloponnes einen Sonderstatus haben sollten. Es wurde beschlossen, dass die Flüchtlinge zurückgeführt und die Verurteilungen aufgehoben werden, dass aber die Lakedaimonier im achaiischen Bund bleiben sollen; die Entscheidung war schriftlich zu fassen und von den Lakedaimoniern und den Achaiern zu besiegeln.

Lit.: R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1969, 179–182; B. Shimron, Late 40 Sparta, New York 1972, 109; Walbank, HCP III ad loc.; Gruen, HWCR 489–491.

643 Philipp V. – Scordisci

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Es ist zweifelhaft, ob hier von einem Staatsvertrag im vollen Sinne gesprochen werden kann. Doch wegen der Beteiligung von Vertretern sowohl der verschiedenen Gruppen der Lakedaimonier (nach Paus. vii 9.4 sind sie von Appius Claudius Pulcher im Sommer 184 explizit ermuntert worden, nach Rom zu kommen) sowie der Achaier an der von den Römern im Winter 184/183 vermittelten Vereinbarung, die auch schriftlich fixiert und besiegelt wurde (oben 1 sowie 2 vgl.), ist ein zwischenstaatliches Element auf jeden Fall vorhanden. Pausanias, der den vollständigen Text des Polybios zur Verfügung hatte (aber trotzdem die Vermittlung in Griechenland und nicht in Rom stattfinden lässt), schreibt (oben 2) in seinem stark verkürzten Bericht von einer römischen Entscheidung – für ihn sind die vermittelnden Römer sogar Richter –, die den streitenden Griechen aufgezwungen war. Hier reflektiert er aber vielleicht eher die Zustände seiner eigenen Zeit als seine polybianische Vorlage, denn das Polybios-Fragment selbst und Livius’ kürzerer Bericht, der vom vollen Text des Polybios stammt, hinterlassen den Eindruck einer akzeptierten und besiegelten Vereinbarung. Dennoch bleibt die Frage, ob ein offizielles achaiisches Organ die von Xenarchos und seinen Mitgesandten besiegelte Vereinbarung (oben 1) jemals förmlich akzeptiert oder nur zur Kenntnis genommen hat. Auf jeden Fall wurde sie aber in Kraft gesetzt, was eine förmliche Akzeptanz vielleicht nahelegt, und trug dazu bei, im Laufe der nächsten Jahre in Sparta eine gewisse Ruhe wiederherzustellen.

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643 Philipp V. – Scordisci (Bündnis) 184/183 v. Chr.

Justinus xxxii 3.5: nam et Gallos Scordiscos ad belli societatem perpulerat, fecissetque Romanis grave bellum, nisi decessisset. 25 Denn er [sc. Philipp V.] trieb die keltischen Scordisci zu einem Kriegsbündnis, und er hätte den Römern einen ernsten Krieg beschert, wenn er nicht gestorben wäre. Lit.: Hammond/Walbank, Macedonia, 468. Im Rahmen seiner Balkanpolitik nahm Philipp V. in den 180er Jahren auch Kon- 30 takt zu den Scordisci auf, die in der Gegend um Belgrad lebten (Just. ibd. 8) und als Kelten galten. Die römische Interpretation von Philipps Balkanpolitik war, dass alles, was er tat, gegen Rom gerichtet war, wie selbst in diesem kurzen Satz deutlich wird. Dass es zu einem irgendwie gearteten Bündnis mit den Scordisci kam, ist kaum zu bezweifeln. Es richtete sich aber viel eher gegen die Dardaner als 35 gegen die Römer (vgl. den Vertrag mit den Bastarnern, 650).

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644 Milet – Herakleia am Latmos

644 Milet – Herakleia am Latmos (isopoliteia) Ca. 184 v. Chr.

Stele aus bläulichem Marmor; b. unten 0,76 m, oben 0,85 m, h. 3,015 m; Schriftfläche: 2,76 m, d. 0,22–0,28 m. Buchstaben 0,012 m, mit willkürlichen Schwan- 5 kungen. Fundort: Milet, Delphinion. Ed.: I. Milet I 3, 150; Syll.3 633. Lit.: I. Milet VI 1, S. 185–189 (Herrmann); Ager, Interstate Arbitrations Nr. 108; Ch. Chandezon, L’élevage en Grèce (fin Ve–fin Ier s. a.C.). L’apport des sources 10 épigraphiques, Bordeaux 2003, 228–231 Nr. 58; E. M. Harris, Two Notes on Legal Inscriptions, ZPE 167, 2008, 81–84 (zu Z. 65–66). Üb.: HGIÜ III Nr. 469; I. Milet VI 1, 185–189 (Herrmann) (beide deutsch). ἐπὶ στεφανηφόρου Μεν[ά]νδρου Ταυρεῶνος. ἔδοξε τῶι δήμωι· γνώμη πρυτάνεων καὶ τῶν ᾑρημένων ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ τῶν ἀποδειχθέντων συνέδρων Μι[νν]ίωνος τοῦ Λεωδάμαντος, Ἀντικράτου τοῦ Πυθωνύμου, Πρωταγόρου τοῦ Ἡγελόχου, Θεογέ[ν]ου τοῦ Λεωδάμαντος, Μενε5 κράτου τοῦ Ἀντιφάνου, Ἀρτεμιδώρου τοῦ Δημητρίου, Θεοκυλίδου τοῦ Καλλιτέλου, Ἀσκληπιοδώρου τοῦ Κυδίμου, Πυθίωνος τοῦ Ποσειδωνίου, Εἰρηνίου τοῦ Εἰρηνίου· οἱ πρυτάνεις καὶ οἱ εἱρημένοι ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ οἱ αἱρεθέντες σύνεδροι Μιννίων Λεωδάμαντος, Ἀντικράτης Πυθωνύμου, Πρωταγόρας Ἡγελόχου, Θε[ο]γένης Λεωδάμαντος, Μενεκράτης Ἀντιφάνου, Ἀρτεμίδωρος Δημητρίου, Θευκυλίδης Καλλιτέλου, Ἀσκληπιόδωρος 10 Κυδίμου, Πυθίων Ποσειδωνίου, Εἰρηνίας Εἰρηνίου εἶπαν· vac. ἐπειδὴ Ἡρακλε-ῶται φίλοι καὶ ἀστυγείτονες τῆς πόλε ὑπάρχοντες ψήφισμα καὶ πρεσβευτὰς ἀποστείλαντες ἠξίωσαν τὸν δῆμον συνθέσθαι πρὸς αὑτοὺς ὑπὲρ τῆς ἰσοπολιτείας καὶ τῶν ἄλλων φιλανθρώπων, καὶ οἱ πεμφθέντες ὑπ’ αὐτῶν Θεόδωρος Αἰνέου, Ἀρχέδημος Δελφίνου, Μαίων Ὑψικλείους ἐπελθόντες ἐπί τε τοὺς ἄρχοντας καὶ τὴν βουλὴν καὶ τὴν ἐκκλησίαν

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15 ἐξέθεντο τὰ κατὰ μέρος, ἐφ’ οἷς ἠξίουν τὴν σύνθεσιν, τοῦ τε δ[ή]μου ποιη-

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σαμένου τὴν ὑπὲρ τούτων ἀναφορὰν ἐπὶ τὸ μαντεῖον τὸ ἐν Διδύμοις ὁ [θ]εὸς χρησμὸν ἐξήνεικεν ἀποφαινόμενος ἄμεινον ἡμῖν ἔσεσθαι συνθεμένοις πρὸς Ἡρακλεώτας, vac. δεδόχθαι Μιλησίοις· ὅπως ἕκαστα συντελεσθῆι μετὰ τῆς τῶν θεῶν εὐμενείας συμφερόντως ἀμφοτέραις ταῖς πόλεσιν καθηγουμένης τῆς τοῦ Ἀπόλλωνος συμβουλίας, τὸμ μὲν προφήτην μετὰ τοῦ ταμίου τοῦ πα[ρεδ]ρεύοντος ἐν τῶι ἱερῶι θυσίας ποιήσασθαι καὶ προσόδους ἱερῶν τῶι τε Ἀπόλλωνι τῶι Διδυμεῖ καὶ Ἀρτέμιδι καὶ Λητοῖ καὶ Ἀθηνᾷ καὶ τῶι Διῒ τῶι Σωτῆρι, ὁμοίως δὲ καὶ τὸν στεφανηφόρον μετὰ τῶν προσεταίρων τῶι Ἀπόλλωνι τῶι Δελφινίωι, τοὺς δὲ πρυτάνεις καὶ τοὺς ᾑρημένους ἐπὶ τῆι φυλακῆι μετὰ τοῦ ἱέρεω καὶ τοῦ ἱεροκήρυκος τῆι Ἑστίαι τῆι Βουλαίαι ἐπευχομένους συνενεικεῖν τὰ δεδογμένα τῶι τε δήμωι τῶι Μιλησίων καὶ τῶι Ἡρακλεωτῶν· συνκεῖσθαι δὲ πρὸς Ἡρακλεώτας συνθήκην τήνδε· ἀγαθῆι τύχηι· ἐπὶ στεφανηφόρου ἐν μὲν Μιλήτωι Μενάνδρου τοῦ Μαίωνος μηνὸς Ταυρεῶνος, ἐν Ἡρακλείαι δὲ ἐπὶ τοῦ θεοῦ τοῦ τεσσερεσκαιδεκάτου τοῦ μετὰ Δημήτριον μηνὸς Γαμηλιῶνος τάδε συνέθεντο καὶ ὡμολόγησαν Μιλήσ[ιο]ι καὶ Ἡρακλεῶται συνγραψαμένων μὲν ὑπὲρ Μιλησίων τῶν τε πρυτάνεων καὶ τῶν ᾑρημένων ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ τῶν ἀποδειχθέντων συνέδρων Μιννίωνος τοῦ Λεωδάμαντος, Ἀντικράτου τοῦ Πυθωνύμου, Πρωταγόρου τοῦ Ἡγελόχου, Θεογένου τοῦ Λεωδάμαντος, Μενεκράτου τοῦ Ἀντιφάνου, Ἀρτεμιδώρου τοῦ Δημητρίου, Θευκυλίδου τοῦ Καλλιτέλου, Ἀσκληπιοδώρου τοῦ Κυδίμου, Πυθίωνος τοῦ Ποσειδωνίου, Εἰρηνίου τοῦ Εἰρηνίου, ὑπὲρ δὲ Ἡρακλεωτῶν τῶν ἀποσταλέντων Θεώρου τοῦ Αἰνέου, Ἀρχεδήμου τοῦ Δελφίνου, Μαίωνος τοῦ Ὑψικλους· εἶναι πολίτας Μιλησίους Ἡρακλεωτῶν καὶ Ἡρακλεώτας Μιλησίων, ὑπάρχειν δὲ αὐτοῖς εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον τὸν αὐτὸν ἐχθρὸν καὶ φίλον, μηθὲν ὑπεναντίον πρασσόντων τῶν δή-

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μων τῆι πρὸς Ῥοδίους συμμαχίαι. εἶναι δὲ καὶ ἀμνηστίαν ὡς ἑκατέροις τῶν προγεγενημένων ἐγκλημάτων κατὰ πόλεμον καὶ ἰδίαι καὶ δημοσίαι, πλὴν εἰ περί τινων ἐγκλημάτων δίκαι ὑπάρχουσιν γεγραμμέναι ἢ δικαστήριον κατέγνωκεν καὶ εἰ κατά τινων ἀπαγωγαὶ γεγόνασιν ὑπὸ ἀρχόντων ἐπὶ δημοσίοις ἀδικήμασιν. ἐὰν δέ τις ἴῃ πολέμιος ἐπὶ πόλιν ἢ χώραν ἢ φρούρια τὰ Μιλησίων ἢ τὰς προσόδους αὐτῶν καταλύῃ τὰς Μιλησίων, βοηθεῖν Ἡρακλεώτας Μιλησίοις παντὶ σθένει· κατὰ ταὐτὰ δὲ καὶ ἐάν τις ἴῃ πολέμιος ἐπὶ τὴν Ἡρακλεωτῶν πόλιν ἢ χώραν ἢ φρούρια ἢ τὰς προσόδους αὐτῶν καταλύῃ, βοηθεῖν Μιλησίους Ἡρακλεώταις παντὶ σθένει. vac. τοὺς δὲ βουλομένους Ἡρακλεωτῶν μετέχειν τῆς ἐμ Μιλήτωι πολ[ι]τείας καὶ ἱερῶν καὶ ἀρχείων καὶ τῶν λοιπῶν, ὧν καὶ τοῖς ἄλλοις μέτεστι Μιλησί{ων}οις, ἀπογράφεσθαι ἀν’ ἕκαστον ἔτος πρός τε τοὺς πρυτάνεις καὶ τοὺς ᾑρημένους ἐπὶ τῆι φυλακῆι τά τε αὑτῶν ὀνόματα καὶ ἧς ἂν ὦσιν φυλῆς καί, εἴ τισιν ὑπάρχουσιν γυναῖκες καὶ τέκνα, καὶ τὰ τούτων ὁμοίως ὀνόματα, ποιουμένους τὴν ἀπογραφὴν ἐν τῶι μηνὶ τῶι Ἀνθεστηριῶνι. γίνεσθαι δὲ αὐτῶν καὶ τὴν ἐπικλήρωσιν ἐν τῶι αὐτῶι μηνὶ ὑπό τε τῶν πρυτάνεω[ν] καὶ τῶν ᾑρημένων ἐπὶ τῆι φυλακῆι, ἐπικληρουμένων αὐτῶν πρὸς μέρος ἐφ’ ἑκάστην φυλήν· εἶναι δὲ αὐτοῖς τῶν μὲν λοιπῶν πάντων παραχρῆμα τὴν μετουσίαν, φρο[υ]ραρχίας δὲ καὶ φυλακῆς τῆς κατὰ πόλιν καὶ φρουρικῆς μετεῖναι αὐτοῖς διελθόντων ἐτῶν δέκα, ἀφ’ οὗ ἂν ἕκαστοι ἐπικληρωθῶσιν· τὰ δὲ ἄλλα τὰ περὶ τὸν κλῆρον τὸν ἐν ἀρχαιρεσ[ί]αις ὑπάρχειν κατὰ τὸν βουλευτικὸν νόμον. vvv εἶναι δὲ καὶ Μιλησίων τοῖς βουλομένοις ἐν Ἡρακλείαι πολιτεύεσθαι τὴν ἀπογραφὴν ποιησαμένοις πρὸς τοὺς ἐν Ἡρακλείᾳ πρυτάνεις ἐμ μηνι Θεσμοφοριῶνι· ἀπογραφέσθωσαν δὲ καὶ οὗτοι καὶ ἧς ἂν ὦσιν φυλῆς· ὅσοις δ’ ἂν ὑπάρχωσιν γυναῖκες καὶ τέκνα, ἀπογράφειν αὐτοὺς καὶ τὰ τούτων ὀνόματα, τοὺς δὲ πρυτάνεις ποιεῖσ-

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θαι αὐτῶν τὴν ἐπικλήρωσιν ὁμοίως ἐν τῶι αὐτῶι μηνί. vv εἰ δέ τινες Ἡρακλεωτῶν μὴ ὠικήκασιν μήτε ἐν τῆι ἑαυτῶν πατρίδι μήτε ἐμ Μιλήτωι ἕως μηνὸς Ἀρτεμισιῶνος τοῦ ἐπὶ τοῦ θεοῦ τοῦ μετὰ Φιλίδαν, μὴ εἶναι αὐτοῖς προσγραφῆναι πρὸς τὸ πολίτευμα τὸ Μιλησίων, ἐὰν μὴ πρότερον οἰκήσιν Ἡράκλεαν ἢ μετοικήσωσιν ἐμ Μιλήτῳ ἔτη πέντε. vac. ὁμοίως δὲ καὶ εἴ τινες Μιλησίων μὴ ὠικήκασιν μήτε ἐν τῆι ἑαυτῶν πατρίδι μήτε ἐν Ἡρακλείαι ἕως τοῦ προειρημένου χρόνου, μὴ εἶναι προσγραφῆναι τούτοις ἐν Ἡρακλείαι, ἐὰν μὴ πρότερον οἰκήσωσιν ἐν Μιλήτωι ἢ ἐν Ἡρακλείαι ἔτη πέντε. vv καὶ ἐάν τινες ὕστερον πολιτογραφηθῶσιν ἐμ Μιλήτωι ἢ ἐν Ἡρακλείαι, τούτοι[ς] μετεῖναι τῆς παρ’ ἑκατέροις πολιτείας οἰκήσασιν πρότερον ἐν ἧι ἂν π[όλ]ει προσγραφῶσιν ἔτη{ι} δέκα. vac. ἐὰν δέ τινες παρὰ τήνδε συνθήκην μετέχωσι τῆς πολιτείας, εἶναι αὐτοὺς ὑπε[υ]θύνους ἐμ Μιλήτωι μὲν τῆι τῆς ξενίας δίκῃ καὶ τῆι ἐν μολποῖς ἐνστάσει, ἐν Ἡρακλείαι δὲ τῆι τῆς ξενίας δίκηι. vac. ἐὰν δέ τις Μιλησίων ἢ τῶν κατοικούντων ἐμ Μιλήτωι βούληται διὰ πόλεμον ἀποσκευάζεσθαί τι τῶν ἰδίων ἢ μεθιστάνειν εἰς τὴν Ἡρακλεωτῶν πόλιν ἢ χώραν ἢ διάγειν διὰ τῆς πόλεως ἢ τῆς χώρας τῆς Ἡρακλεωτῶν, εἶναι αὐτὸν ἀτελῆ πάντων τῶν προειρημένων. ὁμοίως δὲ καί, ἐάν τις Ἡρακλεωτῶν ἢ τῶν κατοικούντων ἐν Ἡρακλείαι προαιρῆται διὰ πόλεμον ἀποσκευάζεσθαί τι τῶν ἰδίων ἢ μεθιστάνειν εἰς τὴν πόλιν τὴν Μιλησίων ἢ χώραν ἢ διάγειν διὰ τῆς πόλεως ἢ τῆς χώρας τῆς Μιλησίων, εἶναι αὐτὸν ἀτελῆ. vac. κατὰ ταὐτὰ καὶ ἐάν τινες τῶν ἐκτημένων ἐν τῆι Μιλησίων χώραι ἢ γεωργούντων διάγωσιν κτήνη ἐκ τῆς Μιλησίων χώρας εἰς τὴν Μιλησίαν διὰ τῆς Ἡρακλεωτῶν χώρας ἢ πόλεως, ὡς μὲν Μιλήσιοι ἄγουσιν, ἀπὸ στεφανηφόρου Μενάνδρου καὶ μηνὸς Μεταγειτνιῶνος, ὡς δὲ Ἡρακλεῶται ἄγουσιν, ἀπὸ στεφανηφόρου τοῦ μετὰ θεὸν τεσσερεσκαιδέκατον τὸν μετὰ Δημήτριον, εἶναι αὐτοὺς ἀτελεῖς πιστωσαμένους ὅρκωι, διότι ἐπὶ κτήσει ποιοῦνται τὴν διαγωγή[ν].

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περὶ δὲ τοῦ μέρους τῆς χώρας τῆς ὀρεινῆς τῆς ἀμφισβητουμένης, ἣν Μιλήσιοι μὲν ἀποφαίνο[υ]σιν εἶναι τῆς Μυησίας ἱερὰν ὑπάρχουσαν τοῦ Ἀπόλλωνος τοῦ Τερβινθέως, καὶ ἣν εἶναί φασιν τῆς Τηΐας καὶ τῶν κεκτημένων ἐγ Κυσσήλει,Ἡρακλεῶται δὲ τῆς Κισαρίδος καὶ τῆς πρὸς τῶι Κυκλωπείωι καὶ τῆς δημοσίας καὶ ἱερᾶς, vac. ὁμοίως δὲ καὶ περὶ τοῦ τόπου ἐν ὧι τὸ {τε} πλινθούλκιόν ἐστιν, καὶ τοῦ συνεχοῦς τούτωι τόπου, ὃμ Μιλήσιοι μὲν ἀποφαίνουσιν τῆς Ἰωνοπολίτιδος, Ἡρακλεῶται δὲ τῆς ἑαυτῶν, συναινέσαι Μιλησίους καὶ Ἡρακλεώτας πόιν ἐλευθέραν καὶ δημοκρατουμένην, ἐξ ἧς λήψονται δικαστάς, ὅσους ἂν κοινῇ φαίνηται, οἵτινες ἐπὶ τοὺς τόπους παραγενόμενοι ποιήσονται τὴν ὑπὲρ τῶν ἀμφισβητουμένων κρίσιν, ἑκάτερον ἐν τῶι ἐνιαυτῶι τῶι μετὰ στεφανηφόρον Μένανδρον. εἰ δέ τινά ἐστιν ἐν τοῖς τόποις τούτοις ἐγκάρπια, μεσειδιωθήτω ἕως κρίσεως. ὅσα δ’ ἂν οἰκ[η]τικὰ σώματα ἀποδράντα ἐκ Μιλήτου εἰς Ἡράκλειαν ἢ ἐξ Ἡρακλείας εἰς Μίλητον ἀναχθῆ[ι] πρὸς τοὺς ἐν ἑκατέραι τῶν πόλεων ὀροφύλακας ἀπὸ τοῦ ἐνιαυτοῦ τοῦ μετὰ στεφανηφόρον Μένανδρον, τοὺς μὲν ἐμ Μιλήτωι τὴν ὠνὴν ἔχοντας τοῦ τέλους ἐμφανίζειν περὶ τῶν ἀνηγμένων σωμάτων τοῖς πρυτάνεσι κα τοῖς εἱρημένοις ἐπὶ τῆι φυλακῆι ἐν ἡμέραις δέκα, ἀφ’ ἧς ἂν ἕκαστον ἀναχθῆι, τοὺς δὲ πέμπειν γράμματα πρὸς τοὺς ἐν Ἡρακλείαι προστάτας διασαφοῦντας τὰ κατὰ μέρος, τοὺς δὲ ἐν Ἡρακλείαι τὸ ὀροφυλακικὸν τέλος ἔχοντας δηλοῦν περὶ τούτων τοῖς προστάταις ἐν τῶι ἴσωι χρόνωι, τοὺς δὲ γράφειν ὁμοίως ἐπιστολὴν εἰς Μίλητον πρὸς τοὺς πρυτάνεις καὶ τοὺς ᾑρημένους ἐπ[ὶ] τῆι φυλακῆι. τοῖς δὲ κυρίοις τῶν ἀνδραπόδων τῶν ἐξ ἑκατέρας πόλεως εἶναι τὴν κομιδὴν ἀποδοῦσιν τοῖς ὀροφύλαξιν ἀναγώγιον μὲν τοῦ σώματος δραχμὰς Ῥοδίας παλαιὰς δεκαδύο, τροφῆς δὲ ὀβολὸν ἡμέρας ἑκάστης ἔσχατον ἐν μησὶν τεσσεράσιν, ἀφ’ οὗ ἂν

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ἡ ἐπιστολὴ γραφῇ πρὸς τοὺς ἄρχοντας. εἰ δὲ μή, πρόσθετα εἶναι τοῖς ὀροφύλαξιν. ποι100 ήσασθαι δὲ καὶ τοὺς ἀνατάκτας τοὺς ἐμ Μιλήτωι τὴν πρᾶσιν τοῦ τέλους τῆς πορθμίδος τῆς εἰς τὸν Ἰωνοπολιτικὸν κόλπον, ἐφ’ ὧι οἱ πριάμενοι τὴν ὠνὴν τὴν εἰς τὸν ἐνιαυτὸν τὸν μετὰ στεφανηφόρον Μένανδρον πράξουσιν Ἡρακλεωτῶν καὶ τῶν κατοικούντων παρ’ αὐτοῖς καὶ τῶν οἰκετῶν τοὺς διαπλέοντας ἐξ Ἰωνίας πόλεως εἰς Μίλητον ἢ ἐκ Μιλήτου εἰς Ἰωνίαν πόλιν, ὅσον καὶ Μιλήσιοι διδόασιν. ὁμοίως δὲ καὶ οἱ πορθμεῖς λήψονται, ὅσον 105 καὶ παρὰ Μιλησίων λαμβάνουσιν. ὅπως δὲ ἕκαστα πραχθῇ συμφερόντως ἀμφοτέραις ταῖς πόλεσιν, ἑλέσθω μὲν ὁ δῆμος ὁ Μιλησίων ἄνδρας τρεῖς μετὰ τὸ κυρωθῆναι τὸ ψήφισμα καὶ τὴν συνθήκην, οἱ δὲ ἀποδειχθέντες ὁρκισάτωσαν μετὰ τοῦ ἱεροκήρυκος τοὺς πρεσβευτὰς τοὺς ἥκοτας παρὰ Ἡρακλεωτῶν καὶ εἰς Ἡράκλειαν παραγενόμενοι τὸν δῆμον· ὁ δὲ ὅρκος ἔστω ὅδε· vac. ἐμμενῶ τοῖς ὡμολογημένοις εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον καὶ 110 οὐ παραβήσομαι τέχνῃ οὐδεμιᾶι οὐδὲ μηχανῆι οὐδὲ ἄλλωι παραβαίνοντι τὴν συνθήκην ἐπιτρέψ, καὶ ἐάν τινα ἄλλον πυνθάνωμαι παραβαίνοντα τὰς ὁμολογίας, οὐκ ἐπιτρέψω κατὰ δύναμιν τὴν ἐμήν, ἀλλὰ δηλώσω τῆι βουλῇ καὶ τῶι δήμωι ταῦτα ἀληθῆ, νὴ τὸ[ν] Ἀπόλλωνα τὸν Διδυμέ καὶ τὴν Ἑστίαν τὴν Βουλαίαν καὶ τὸν Δία καὶ τὴν Ἀθηνᾶν καὶ τοὺς ἄλλους θεούς. καί μοι εὐορκοῦντι μὲν εὖ εἴη, εἰ δ’ ἐφιορκοίην, ἐξώλης εἴην καὶ αὐτὸς 115 καὶ τἀμά. vac. οἱ δὲ Ἡρακλεωτῶν πρεσβευταὶ ὁρκισάτωσαν τούς τε πρυτάνεις καὶ τοὺς ᾑρημένους ἐπὶ τῆι φυλακῆι καὶ τοὺς συνέδρους τοὺς μετὰ τούτων συνγραψαμένους τὴν συνθήκην καὶ τὸν δῆμον τὸν Μιλησίων τὸν προειρημένον ὅρκον. τὰ δὲ συνγεγραμμένα περὶ τούτων ἀναγράψαι ἑκάτερον τῶν δήμων εἰστήλην λιθίνην κα[ὶ] ἀναθεῖναι Μιλησίους μὲν ἐν τῶι ἱερῶι τοῦ Ἀπόλλωνος τοῦ Δελφινίου, Ἡρακλεώτας δὲ ἐν

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τῶι ἱερῶι τῆς Ἀθηνᾶς. ἐὰν δέ τι κοινῇ φαίνηται ταῖς πόλεσιν διορθοῦσθαι τῆσδε τῆς συνθήκης, ἐξεῖναι αὐταῖς ποιεῖσθαι τὴν διόρθωσιν διαπρεσβευσαμένων τῶν δήμων πρὸς ἑαυτούς. vac. ὁπότεροι δ’ ἂν μὴ ἐμμείνωσιν τοῖς ἐν τῆι συνθήκηι κατα- 5 κεχωρισμένοις, ἄδικοί τε ἔστωσαν τῶν θεῶν, οὓς ὤμοσαν, καὶ ἀποτεισάτωσαν οἱ μὴ ἐμμείναντες τοῖς ἐμμείνασιν τάλαντα πεντήκοντα. vac. ᾑρέθησαν δὲ καὶ ἄνδρες οἱ ὁρκιοῦντες 10 125 τοὺς πρεσβευτὰς τοὺς παρὰ Ἡρακλεωτῶν καὶ Ἡρακλεώτας Αὐτοκλῆς Ποσειδωνίου, Θεογένης Λεωδάμαντος, Πασικλῆς Φιλίδου. 120

[Die Absätze der Übersetzung entsprechen der Aufteilung des Textes durch Rehm in I. Milet I 3, 150.] Im Jahr des stephanephoros Menandros, im Monat Taureon. § 1 (Z. 2–10) Beschluss des Volkes; Beschlussvorlage der Prytanen, der Sicherheitsbeauftragten und der ernannten synhedroi [Kommissionsmitglieder]: Minnion, Sohn des Leodamas, Antikrates, Sohn des Pythonymos, Protagoras, Sohn des Hegelochos, Theogenes, Sohn des Leodamas, Menekrates, (5) Sohn des Antiphanes, Artemidoros, Sohn des Demetrios, Theokylides, Sohn des Kalliteles, Asklepiodoros, Sohn des Kydimos, Pythion, Sohn des Poseidonios, Eirenias, Sohn des Eirenias. Die Prytanen, die Sicherheitsbeauftragten und die gewählten synhedroi [Namensliste wie oben] stellten folgenden Antrag: § 2 (Z. 10–25) Die Herakleoten sind Freunde und Nachbarn unserer Stadt und haben einen Volksbeschluss und Gesandte geschickt und ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, unser Volk möge mit ihnen eine Übereinkunft über die Isopolitie und die anderen Vergünstigungen abschließen. Ihre Abgesandten, Theodoros, Sohn des Aineas, Archedemos, Sohn des Delphinos, Maion, Sohn des Hypsikles, traten vor den Amtsträgern, dem Rat und der Volksversammlung auf (15) und legten die Detailbedingungen dar, unter denen sie die Vereinbarung wünschten. Daraufhin wandte sich das Volk an das Orakel in Didyma, und der Gott erteilte einen Orakelspruch, in dem er deutlich machte, daß es für uns vorteilhaft wäre, wenn wir einen Vertrag mit den Herakleoten schlössen. Da das alles so ist, mögen die Milesier Folgendes beschließen: Damit alles mit dem Wohlwollen der Götter zum Vorteil beider Städte vollzogen wird, indem der Ratschlag Apollons uns leitet, soll der Prophet (20) zusammen mit dem Schatzmeister, der im Heiligtum tätig ist, Opfer darbringen sowie die Prozession der Opfertiere für Apollon Didymeus, Artemis, Leto, Athena und Zeus Soter durchführen. In gleicher Weise sollen der stephanephoros zusammen mit seinen Amtskollegen für Apollon Delphinios sowie die Prytanen und Sicher-

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heitsbeauftragten zusammen mit dem Priester und dem Opferherold für Hestia Boulaia opfern. Alle sollen dabei im Gebet die Bitte äußern, das Beschlossene möge für das Volk der Milesier und für das Volk der Herakleoten von Vorteil sein. § 3 (Z. 25–33) Folgender Vertrag soll mit den Herakleoten geschlossen werden. Auf gutes Gelingen! Im Jahr, in dem in Milet Menandros, Sohn des Maion, stephanephoros war, im Monat Taureon, und in Herakleia im Jahr, in dem der Gott zum 14. Mal nach Demetrios stephanephoros war, im Monat Gamelion, haben Milesier und Herakleoten in gegenseitiger Übereinstimmung Folgendes vereinbart. Für die Milesier waren an der Vertragsgestaltung beteiligt die Prytanen, die Sicherheitsbeauftragten und die dafür gewählten synhedroi [Namensliste wie in § 1], für die Herakleoten die Abgesandten [Namensliste wie in § 2]. § 4 (Z. 34–36) Die Milesier sollen Bürger der Herakleoten sein und die Herakleoten Bürger der Milesier. (35) Sie sollen für alle Zeit denselben als Feind und denselben als Freund haben, wobei beide Völker nichts tun, was dem Bündnis mit den Rhodiern widerspricht. § 5 (Z. 36–38) Es soll für beide Seiten auch eine Amnestie gelten hinsichtlich der vorher erhobenen Klagepunkte aus der Zeit des Krieges, sowohl privater als auch öffentlicher Natur. Ausgenommen sind Fälle, wo schriftlich eingereichte Klagen vorliegen oder ein Gericht bereits befunden hat oder Personen von den Amtsträgern wegen Verstößen gegen die Gemeindeordnung verhaftet worden sind. § 6 (Z. 39–43) Wenn ein Feind die Stadt (40) oder das Territorium oder die Festungen der Milesier angreifen oder die Einkunftsquellen der Milesier vernichten sollte, sollen die Herakleoten den Milesiern mit aller Kraft Hilfe leisten. Ebenso, wenn ein Feind die Stadt oder das Territorium oder die Festungen der Herakleoten angreifen oder ihre Einkunftsquellen vernichten sollte, sollen die Milesier den Herakleoten mit aller Kraft Hilfe leisten. § 7 (Z. 43–67) Diejenigen Herakleoten, die am Bürgerrecht in Milet sowie an den Sakralhandlungen, Ämtern und den übrigen Dingen teilhaben wollen, an denen auch die anderen Milesier teilhaben, (45) sollen einmal in jedem Jahr die Gelegenheit haben, bei den Prytanen und den Sicherheitsbeauftragten ihre eigenen Namen und die Phyle, der sie [sc. in Herakleia] angehören und, soweit sie Frauen und Kinder haben, in gleicher Weise deren Namen eintragen zu lassen; sie sollen die Eintragung im Monat Anthesterion vornehmen. Im selben Monat soll von den Prytanen und den Sicherheitsbeauftragten deren Einlosung vorgenommen werden, wobei sie der Reihe nach in jede Phyle verlost werden. (50) An allen anderen Dingen sollen sie sofort teilhaben können, aber am Amt des Kommandanten einer Festung oder am Wachdienst in der Stadt und in den Festungen können sie erst nach Ablauf von zehn Jahren, vom Zeitpunkt ihrer Einlosung an gerechnet, beteiligt werden. Alles Übrige hinsichtlich des Losverfahrens bei den Wahlen der Amtsträger soll nach dem Ratsherrengesetz ablaufen. Auch Milesier, die es wollen, sollen das Recht haben, in Herakleia das Bürgerrecht zu erhalten,

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insofern sie sich im Monat (55) Thesmophorion bei den Prytanen in Herakleia eintragen lassen; sie selbst und die Phyle, der sie [sc. in Milet] angehören, sollen eingetragen werden. Soweit sie Frauen und Kinder haben, soll man sie samt deren Namen eintragen. Die Prytanen sollen ihre Einlosung in gleicher Weise [sc. wie in Milet] im selben Monat vornehmen. Herakleoten, die bis zum Monat Artemision im Jahr, in dem der Gott stephanephoros nach Philidas war, weder in ihrer Vaterstadt noch in Milet gewohnt haben, soll es nicht erlaubt sein, sich in die Bürgerschaft von Milet eintragen zu lassen, bevor (60) sie fünf Jahre lang in Herakleia oder in Milet als angemeldete Fremde [metoikoi] gewohnt haben. In gleicher Weise soll es Milesiern, die bis zum oben angegebenen Zeitpunkt weder in ihrer Vaterstadt noch in Herakleia gewohnt haben, nicht erlaubt sein, sich in Herakleia als Bürger eintragen zu lassen, bevor sie fünf Jahre in Milet oder in Herakleia gewohnt haben. Personen, die später in Milet oder in Herakleia eingebürgert worden sind, soll Teilhabe am Bürgerrecht der jeweils anderen Stadt gewährt werden, wenn sie vorher in der Stadt, in der sie eingebürgert worden sind, zehn Jahre gewohnt haben. (65) Sollten Personen entgegen dieser Vereinbarung am Bürgerrecht teilnehmen, sollen sie sich in Milet in einem Prozess wegen Anmaßung des Bürgerrechts, den die molpoi [‹Sänger›, Amtsträger mit Verantwortung für die Aufsicht über die Bürgerlisten] anstreben müssen, verantworten, in Herakleia in einem Prozess wegen Anmaßung des Bürgerrechts. § 8 (Z. 67–72) Wenn einer der Milesier oder der in Milet Wohnenden wegen eines Krieges etwas von seinem Eigentum in die Stadt oder das Territorium der Herakleoten fortschaffen oder auslagern oder durch die Stadt oder das Territorium der Herakleoten hindurchtransportieren will, soll er abgabenfrei sein für alles Vorgenannte. (70) In gleicher Weise, wenn einer der Herakleoten oder der in Herakleia Wohnenden es vorzieht, wegen eines Krieges etwas von seinem Eigentum in die Stadt oder das Territorium der Milesier fortzuschaffen oder auszulagern oder durch die Stadt oder das Territorium der Milesier hindurchzutransportieren, soll auch er von Abgaben befreit sein. § 9 (Z. 72–77) Dasselbe gilt auch für Personen, die im Territorium der Milesier Grundbesitz haben oder Landwirtschaft betreiben, wenn sie Vieh vom Territorium der Milesier aus durch das Land oder die Stadt der Herakleoten und zurück auf milesisches Gebiet treiben. Auch sie sollen abgabenfrei sein. Dies gilt nach dem milesischen Kalender (75) vom Monat Metageitnion im Jahr des stephanephoros Menandros an, nach dem herakleotischen Kalender vom Jahr des stephanephoros, der auf die 14. Stephanephorie des Gottes nach Demetrios folgt, an, unter der Voraussetzung, dass sie durch Eid bekräftigt haben, dass sie den Transit als Eigentümer [d. h. ohne Verkaufsabsicht] vornehmen. § 10 (Z. 78–87) Bezüglich des Teiles des umstrittenen Berglandes, das nach Darlegung der Milesier zum Territorium von Myous gehört und dem Apollon Terbintheus geweiht ist, und das nach ihrer Aussage (80) Besitz der Frau aus Teos (?) und der Grundeigentümer in Kysselis ist, aber nach Meinung der Herakle-

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oten zur Kisaris und zu dem am Kyklopeion gelegenen Land und zum öffentlichen Land und zum Tempelland gehört; und in gleicher Weise bezüglich des Platzes, wo sich die Ziegelei befindet, und des unmittelbar angrenzenden Platzes, von dem die Milesier behaupten, dass er zum Territorium von Ioniapolis, die Herakleoten aber, dass er zu ihrem eigenen Territorium gehört: Bezüglich dieser Gebiete sollen sich die Milesier und die Herakleoten auf eine freie und demokratisch verfasste Stadt einigen, aus der sie Schiedsmänner nehmen, so viele sie unter sich vereinbaren, (85) die nach einem Lokaltermin ihren Schiedsspruch über die umstrittenen Gebiete fällen werden, für beide Fälle in dem auf den stephanephoros Menandros folgenden Jahr. Wenn sich in diesen Gebieten ungeerntete Feldfrüchte befinden, sollen sie bis zum Ergehen des Schiedsspruches unter einen Treuhänder gestellt werden. § 11 (Z. 87–99) Über alle Sklaven, die aus Milet nach Herakleia bzw. aus Herakleia nach Milet entlaufen und an die jeweils zuständigen Gebirgswächter überstellt worden sind: Beginnend mit dem Jahr nach dem (90) stephanephoros Menandros sollen in Milet diejenigen, die die Steuereintreibung gekauft haben, Meldung über die überstellten Sklaven innerhalb von zehn Tagen nach deren jeweiliger Überstellung an die Prytanen und die Sicherheitsbeauftragten erstatten; diese sollen den prostatai [Vorstehern] in Herakleia ein Schreiben mit einer Darlegung aller Einzelheiten zuleiten. In Herakleia sollen diejenigen, die die Eintreibung der Gebirgssteuer innehaben, innerhalb derselben Frist Meldung über solche Sklaven an die prostatai erstatten, und diese (95) sollen in gleicher Weise einen Brief nach Milet an die Prytanen und die Sicherheitsbeauftragten schreiben. Den Herren der Sklaven aus den beiden Städten soll die Rückführung zustehen, wenn sie den Gebirgswächtern ein Rückführungsentgelt von 12 rhodischen Drachmen alter Währung pro Sklave und für ihre Ernährung einen Obol je Tag spätestens innerhalb von vier Monaten nach der Abfassung des Briefes an die Amtsträger gezahlt haben. Wenn nicht gezahlt wird, fallen die Sklaven den Gebirgswächtern zu. § 12 (Z. 100–105) Die anataktai [die für den Etat zuständige Behörde] in Milet sollen die Verpachtung der Steuer auf den Fährdienst von Ioniapolis nach Milet oder von Milet nach Ioniapolis unter der Auflage vornehmen, dass die Steuerpächter für das auf den stephanephoros Menandros folgende Jahr von den Herakleoten oder den bei ihnen Wohnenden sowie ihren Sklaven nur so viel an Steuer eintreiben, wie auch die Milesier zahlen. In gleicher Weise sollen auch die Fährleute nur so viel an Fahrgeld nehmen, wie sie auch von den Milesiern nehmen. § 13 (Z. 105–117) Damit alles zum Vorteil der beiden Städte getan wird, soll das Volk von Milet nach der Ratifizierung des Volksbeschlusses und des Vertrages drei Männer wählen. Die Gewählten sollen zusammen mit dem Opferherold die von den Herakleoten gekommenen Gesandten vereidigen; sie sollen auch nach Herakleia fahren und dort das Volk vereidigen. Der Eid soll folgendermaßen lauten: «Ich werde für alle Zeit an den Vereinbarungen festhalten (110) und werde sie nicht übertreten, durch keine List und durch keine Machenschaft. Ich werde kei-

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nem anderen die Übertretung des Vertrages erlauben, und wenn ich erfahre, dass jemand anderer das Abkommen übertritt, werde ich, soweit es in meinen Kräften steht, es nicht zulassen, sondern werde es dem Rat und dem Volk anzeigen. Dies soll wahr sein, bei Apollon Didymeus, Hestia Boulaia, Zeus, Athena und den anderen Göttern. Wenn ich den Eid halte, möge es mir wohl ergehen, wenn ich ihn aber breche, mögen ich selbst (115) und das Meinige zu Grunde gehen.» Die Gesandten der Herakleoten sollen den Prytanen, den Sicherheitsbeauftragten und den mit ihnen an der Abfassung des Vertrages beteiligten synhedroi sowie dem Volk der Milesier den oben aufgeführten Eid abnehmen. § 14 (Z. 117–120) Die einschlägigen Schriftstücke soll jedes der beiden Völker auf einer steinernen Stele aufzeichnen, welche die Milesier im Heiligtum des Apollon Delphinios, die Herakleoten im Heiligtum der Athena aufstellen. § 15 (Z. 120–122) Wenn es den Städten gemeinsam gut erscheint, etwas an diesem Vertrag zu verbessern, soll es ihnen gestattet sein, eine Verbesserung vorzunehmen, nachdem die Völker sich durch Gesandtschaften verständigt haben. § 16 (Z. 122–124) Vertragspartner, die nicht an den im Vertrag festgelegten Bestimmungen festhalten, sollen gegenüber den Göttern, bei denen sie geschworen haben, selbst im Unrecht stehen, und die nicht am Vertrag Festhaltenden sollen denen, die an ihm festhalten, 50 Talente zahlen. § 17 (Z. 124–126) Gewählt wurden folgende Männer, die den Gesandten der Herakleoten und den Herakleoten den Eid abnehmen sollen: Autokles, Sohn des Poseidonios, Theogenes, Sohn des Leodamas, Pasikles, Sohn des Philidas. (nach P. Herrmann) Datiert wird der Vertrag durch die Eponyme beider Städte (Z. 25–27). Da der zuständige milesische stephanephoros Menandros in der großen Stephanephorenliste I. Milet I 3, 124, die im J. 190/189 endet, nicht vorkommt, ist der Vertrag nach 190/189 anzusetzen. Er muss aber mindestens vier Jahre später zustande gekommen sein, weil drei weitere bekannte stephanephoroi (Philidas und «der Gott nach Philidas» [θεὸς μετὰ Φιλίδαν Z. 58–59] sowie Pasikles als unmittelbarer Vorgänger von Philidas [I. Milet I 3, 149 (638) Z. 1; vgl. Z. 21]), die in der großen Liste ebenfalls nicht vorkommen, auch vor Menandros amtiert haben müssen. Wörrle (Die Inschriften von Herakleia am Latmos I. Antiochos III., Zeuxis und Herakleia, Chiron 18 [1988], 421–476, hier 429 f.) hat deutlich gemacht, dass die bekannten herakleotischen stephanephoroi einen terminus ante quem für den Vertrag von März/April 181 zwingend erfordern. Der Vertrag ist demnach zwischen Frühjahr (Monat Taureon Z. 1; 26) 185 und Frühjahr 181 zustande gekommen. Um methodische Extreme zu vermeiden und um den politischen Zusammenhang mit den Auswirkungen der Neuordnung Kleinasiens nach dem Apameia-Vertrag (626) nicht zu verlieren, ist er wohl eher früher als später im Zeitfenster anzusetzen. Das vorliegende Dokument ist ein Volksbeschluss der Milesier, in den der Isopolitievertrag (Z. 25: συνθήκην) in vollem Wortlaut integriert ist. Die Begrün-

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dung des Beschlusses beleuchtet auch das Zustandekommen des Vertrags. Die Initiative lag bei den Herakleoten, die zuerst selbst einen Volksbeschluss verabschiedeten, den ihre namentlich genannten Gesandten nach Milet mitbrachten, wo sie die Vorstellungen der Herakleoten «vor den Amtsträgern, dem Rat und der Volksversammlung» vortrugen (Z. 10–15). Bevor die Milesier ihren eigenen Beschluss verabschiedeten, fragten sie bei Apollon in Didyma an. Erst nachdem sie dort eine positive Antwort erhalten hatten (Z. 15–17; 18), wurde die gemeinsam erarbeitete Beschlussvorlage der ständigen milesischen Amtsträger und der ad hoc ernannten Kommission der synhedroi sowie der Gesandten der Herakleoten (Z. 1–6; 6–10 vgl. dazu H. Müller, Milesische Volksbeschlüsse. Eine Untersuchung zur Verfassungsgeschichte der Stadt Milet in hellenistischer Zeit, Göttingen 1976, 20–28; 54) in die Volksversammlung in Milet eingebracht. Sie öffnet feierlich mit Bestimmungen über die Darbringung von Opfern sowie die Durchführung von Prozessionen zur Ehre der Götter des milesischen Pantheons durch die ordentlichen Amtsträger (die ad hoc ernannten synhedroi als außerordentliche Funktionsträger spielen hier keine Rolle), bevor der erarbeitete Vertragstext im Wortlaut angeführt wird (Z. 25–126). Anlass zum Vertrag war die Beendigung eines Streits zwischen den Vertragspartnern wegen bestimmter Ländereien, die sogar zu kriegerischen Handlungen geführt hatten (Z. 37: κατὰ πόλεμον) und jetzt Anlass zu einer Schlichtung durch Schiedsmänner aus einer «freien und demokratisch verfassten» Stadt gaben (Z. 78–87). Die umstrittenen Ländereien befanden sich im Bergland (Z. 78: τῆς χώρας ὀρεινῆς) am Rande des Gebietes von Myous (Z. 79), d. h. nördlich des Golfes von Ioniapolis (heute: Bafasee) sowie in der Nähe von Ioniapolis selbst (Z. 81–83), d. h. südlich des Golfes. Ob Letzteres etwas mit dem im Pidasa-Vertrag (638 Z. 37–39) erwähnten Territorium zu tun hatte, das den Pidaseern im J. 188 von den römischen legati zugesprochen wurde und für das Milet im Vertrag die formale Verantwortung für den Fall eines Streits übernahm, bleibt unsicher. Ersteres gehört gewiss zu dem Territorium, das Milet von den legati zugesprochen wurde (Polyb. xxi 46.5), aber offenbar von Herakleia ebenfalls beansprucht worden war; nach der Beilegung des Streits zwischen Milet und Herakleia ging es später wohl um benachbartes ehemaliges myountisches Gebiet im Krieg gegen Magnesia und Priene (vgl. Kommentar zu 645). Auffallend ist die herausragende Bedeutung der Rhodier für beide Vertragspartner. Beide sollen «nichts tun, was dem Bündnis mit den Rhodiern zuwiderläuft» (Z. 34–36). Anzunehmen ist, dass die Rhodier, wie auch im Falle des Krieges gegen Magnesia und Priene, einen Beitrag zur Beilegung des Konfliktes geleistet hatten, woraus das genannte Bündnis mit beiden Vertragspartnern – ob es sich um ein gemeinsames Bündnis oder um jeweils ein eigenes Bündnis handelt, lässt sich nicht ermitteln – hervorgegangen sein könnte (vgl. 638). In diesem Fall wird man bei der neutral angesprochenen «freien und demokratisch verfassten Stadt» auch an die Rhodier zu denken haben, ohne dass andere

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Möglichkeiten auszuschließen wären. Hinzu kommt, dass im Vertrag nach rhodischen Münzen gerechnet wird: die Gebirgswächter erhalten für jeden entlaufenen und in ihre Hände überstellten Sklaven 12 rhodische Drachmen «alter Währung» (Z. 97–98) – d. h. nicht die neuen nach 188 gerade eingeführten sogenannten Plinthophoren, sondern die bewährten alten Münzen, die in Kleinasien weiterhin populär blieben (vgl. L. Robert, Études de numismatique grecque, Paris 1959, 173–176; Rousset, De Lycie en Cabalide 65–72). Der Vertrag zwischen Milet und Herakleia ist der besterhaltene Isopolitievertrag aus der Antike. Teilweise vergleichbar sind die Bestimmungen in StV III Nr. 537 (Milet – Seleukeia/Tralleis) von 218/217 sowie in StV III Nr. 539 (Milet – Mylasa) von 215/214, wobei in beiden Fällen die Form des Dokumentes anders ist: Die vertraglichen Bestimmungen wurden dort als an den Partner verliehene Vergünstigungen jeweils in Volksbeschlüssen festgehalten, die ausgetauscht wurden, und nicht wie hier in einem förmlich beeideten Vertragstext (vgl. auch 607 Temnos – Teos). Dennoch zeigt ein Vergleich der jeweils aufgeführten Prozeduren und Bedingungen, dass in Milet bei solchen Handlungen dieselben Grundsätze über einen längeren Zeitraum hinweg beibehalten wurden, allerdings mit einer deutlichen Tendenz, immer detailliertere Regelungen zu vereinbaren. Diese Tendenz, die im Vertrag mit Herakleia den Höhepunkt erreichte, war zweifellos der Erfahrung aus lückenhaften Regelungen in der Vergangenheit bzw. der Berücksichtigung von regelungsbedürftigen lokalen Bedingungen, wie hier den Bestimmungen zur Sklavenflucht (Z. 87–99) sowie zum Fährdienst am Golf (Z. 99–105), zuzuschreiben.

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Ca. 184 v. Chr.

Vier Bruchstücke einer Stele aus bläulichem Marmor, Inv. 682 a und b, 664, 681. Von Rehm zusammengefügt (Abbildung I. Milet I 3, S. 341); Inv. 682a, b, 684: b. oben ca. 0,54 m, unten 0,63 m, h. mit Profil bis Z. 53: 1,37 m, d. 0,16 m; Inv. 681: b. 0,50 m, h. 0,39 m. Buchstaben oben 0,011 m, unten 0,007 m; Überschrift 0,017 m. 30 Fundort: Milet, Delphinion. Ed.: I. Milet I 3, 148 (Rehm); Syll.3 588. Lit.: F. Mezger, Inscriptio Milesiaca de pace inter Milesios et Magnetes facta, München 1913; L. Robert, Philologie et géographie, Anatolia 4 (1959), 1–26, hier 15–24 (zu Z. 34) = OMS III 1423–1448, hier 1437–1446; SEG 34, 1172; M. Wörrle, 35 Die Inschriften von Herakleia am Latmos I. Antiochos III., Zeuxis und Herakleia, Chiron 18 (1988), 421–476, hier 432 (zu Z. 90); R. M. Errington, The Peace Treaty between Miletus and Magnesia (I. Milet 148), Chiron 19 (1989), 279–288; SEG 37, 983; I. Milet VI 1, S. 182–184 (Herrmann); A. Bielman, Retour à la liberté. Libéra-

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tion et sauvetage des prisonniers en Grèce ancienne, Paris 1994, 295 f., 301 f.; Ager, Interstate Arbitrations 109; M. Tentori Montalto, Unterschrift und Datierung des Epigramms des Hyssaldomos aus Mylasa, ZPE 212 (2019), 76–82. Üb.: I. Milet VI 1, S. 182–184 (Herrmann, deutsch).

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vac. συνθῆκαι Μ[ιλ]ησίων καὶ Μαγ[νήτων]. ἀγαθῆι τύχηι· ἐπὶ τοῖσδε συ[νε]λύθησαν Μάγνητες καὶ Μιλή[σιοι] συνλυσάντων αὐτοὺς τῶν π[αρα]γεγενημένων πρεσβευτῶν κα[ὶ] [κ]αταστησάντων εἰς τὴν ἐξ ἀρχ[ῆς φι]λίαν ἀπὸ μὲν τῶν πόλεων· Ῥ[ο][δ]ίων Φιλοστράτου τοῦ Ἀ[γάθ]ω[νος, . . .].α τοῦ Σωσικράτους, καθ’ ὑοθεσί[αν δὲ] [Β]άτωνος, Νικοστράτου [τοῦ Τ]εισύλου, Ἀ[θ]ηναίων Ἀλεξίωνος τοῦ Σπευσίππου Ἀζην[ιέω]ς, Θεο[κ]λείους [το]ῦ Δεξιθέου Φυλασίου, Θεοπό[μ][π]ου τοῦ Δημοκλείους ἐκ [Κο]λωνων, Κνιδ[ίων Π]τολεμαίου τοῦ Χέρ[σωνος], [Ἀρ]χεστράτου το[ῦ Ἀ]ρχιδάμου, [Μυ]νδίων – – – 12 – – – ευς, Ἡγέμο[ν]ο[ς τοῦ – – –] [ά]ρχου, Σαμίων Θεομνήστου το[ῦ] Ἀλέξο[υ, ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ – ‒ ‒ ‒ ‒], [Σ]τησαγόρου τοῦ Θεσαλοῦ, Ἁλικαρνα[σσέων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒], [Θ]εομνήστου τοῦ Ἱεροκλείους, Παυσα[νίου τοῦ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ][ν]ίων Διονυσικλείους τοῦ Ὀλυμπίχο[υ, ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒][. ]έων Ἀπολλωνίου τοῦ Νυσίου, Ἰάσο[νος τοῦ Διονυσίου], [Ὑ]σσαλδώμου τοῦ Εἰρηναίου, Τηΐω[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [Ἀ]ντιπάτρου τοῦ Νυμφοδώρου, Κυζι[κηνῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [τ]οῦ Ἀντικράτου, Ἀχαιοῦ τοῦ Συννόμο[υ, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ ‒ ‒ ‒ ‒], ἀπὸ δὲ τοῦ κοινοῦ τῶν Ἀχαιῶν Δα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀπὸ Μεγάλης πόλεως Φρασιαρίδα το[ῦ ‒ ‒ ‒ ‒, ἀπ’ Ἀντιγο][ν]είας Διοκλείου Ἀγησιλόχου, ἀπὸ Πατ[ρῶν ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ] Σελεύκου, Ἀριστείδου τοῦ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ τῶν ἐπὶ τὴν] [σύ]νθεσιν ἀποσταλέντων παρὰ [μὲν Μαγνήτων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [τ]οῦ Διοσκουρίδου, Ἐπικράτου τοῦ Δι[οκλείους, Πυθοδότ]ου τοῦ Χαρισίου, Πυθοκλείους τοῦ Ἡγησ[ίππου, Δ]ημητρίου τοῦ Εὐμήδου[ς], [παρὰ] δὲ Μιλησίων Θεογ[ένους] τοῦ Λεωδάμαντος, Ἀλεξάνδ[ρου τοῦ Δημητρίου, Δαμ]ασίου τοῦ Γλαυκίππου, Ἀντιγόνου το[ῦ] [Ἑκαταίο]υ, Ἀρτεμιδώρου τοῦ Ἡροδότου· εἶναι εἰς ἅπαντα τὸ[ν] [χρ]όνον εἰρήνην καὶ φιλίαν Μάγνησι καὶ Μιλησίοις· τῆς δὲ χώρ[ας] [τ]ῆς περαίας, ὑπὲρ ἧς διεφέροντο Μάγνητες καὶ Μιλήσιο[ι, ὅ][ρ]ον ὑπάρχειν αὐτοῖς τὸν Ὕβανδον ποταμὸν καὶ ἀπὸ το[ῦ] [πο]ταμοῦ τούτου τὴμ μὲν ὑπεράνω πᾶσαν εἶναι Μαγνήτων, τὴ[ν δ’] [ὑπ]οκάτω πᾶσαν ἕως θαλάσσης εἶναι Μιλησίων· καταπῆ[ξαι] [δὲ] πέτρους καὶ στῆσαι ἐπ’ αὐτῶν στήλας ἑκατέρους παρὰ [τὸ ῥεῖ][θρο]ν τοῦ ποταμοῦ ἐν τοῖς αὑτῶν μέρεσιν, καθότι ἐπέγνωσαν [ἐπὶ]

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35 [το]ὺς τόπους παραγενόμενοι οἱ ἀπεσταλμένοι ἐπὶ τὰς συνλύ[σεις]

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[πρ]εσβευταί, καὶ εἶναι αὐτοῖς ὅρον διὰ παντὸς τό τε νῦν ὑπάρχ[ον] [ῥεῖ]θρον τοῦ ποταμοῦ τοῦ Ὑβάνδου καὶ τοὺς παρατεθέντας π[έτ]ρους καὶ τὰς ἐπ’ αὐτῶν στήλας· ἵνα δὲ ὦσιν ἀσφαλεῖς αἱ σ[υνλύ][σει]ς καὶ διαμένηι ἡ εἰρήνη καὶ φιλία εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον ἀμφοτέραι[ς] [τ]αῖς πόλεσιν, μὴ εἶναι μήτε Μάγνησιν τὴν Μιλησίων χώραν μ[ή][τ]ε τὴν περαίαν μήτε ἄλλην μηδεμίαν μηδὲ φρούριον, μήτε Μιλησίο[ις] [τὴ]ν Μαγνήτων χώραν μήτε τὴν περαίαν μήτε ἄλλην μηδεμίαν μηδ[ὲ] [φρ]ούριον παρὰ μηθενὸς λαβεῖν μήτε δι’ αὑτῶν μήτε δι’ ἑτέρων μήτ ἐγ κτ[ήσει] [μή]τε ἐν δόσει μήτε ἐν ἀναθέσει μήτε καθιερώσει μήτε κατ’ ἄλλον τρόπ[ον μη][θέ]να μηδὲ κατὰ παρεύρεσιν μηδεμίαν· εἰ δὲ μή, ἄκυρον εἶναι τὴγ γενομέν[ην] [δ]όσιν ἢ ἀνάθεσιν ἢ καθιέρωσιν ἢ κτῆσιν ἢ ἐάν τις γένηται παρεύρεσι[ς ἢ] τρό[πο]ς τισποτεοῦν ἢ δι’ αὐτῶν ἢ δι’ ἑτέρων. τοῖς δὲ ἔχουσιν σῦλον ἢ κατὰ Μαγ[νή]των ἢ κατὰ Μιλησίων μηδὲ ἑτέραμ πόλιν ὁρμητήρια παρέχειν μηδ’ ὑπ[ο][δ]έχεσθαι μηθὲν τῶν λαμβανομένων τ[ρ]όπωι μηθενὶ μηδὲ παρευ[ρέ][σ]ει μηδεμιᾶι· ἐὰν δέ τινα τῶν ἀπ[εσ]κευασμένων ἢ μεθεσταμένω[ν] ἐν τῶι συνστάντι πολέμωι βούλωνται μετάγειν ἢ Μάγνητες διὰ τῆς Μ[ι]λησίων χώρας ἢ Μιλήσιοι διὰ τῆς Μαγνήτων, εἶναι αὐτοὺς ἀτελεῖς, ἐὰμ μετάγωσιν μετὰ μῆνας δύο ἀπὸ τοῦ χρόνου τοῦ τῆς συνθήκη[ς]. ὅσα δ’ ἂν κατὰ πόλεμον ἀποσκευάζωνται ἢ μεθιστάνωσιν ἢ Μάγνητ[ες] εἰς τὴν Μιλησίων ἢ Μιλήσιοι εἰς τὴν Μαγνήτων ἢ οἱ κατοικοῦντες ἐν [ἑ][κ]ατέ[ρ]ᾳ τῶν πόλεων ἢ διάγωσιν, [ἵν]α ἀποκαθιστάνωσιν εἰς τὴν ἰδίαν, ε[ἶ][ν]α[ι] ταῦτα ἀτελῆ καὶ προνοεῖν [ὑ]πὲρ αὐτῶν τοὺς ἄρχοντας τοὺς ἐν ἑκα[τέ]ραι τῶν πόλεων. εἶναι δὲ τὴν αὐτὴν εἰρήνην καὶ Πριηνεῦσι τοῖς συνμα[χή]σασι Μάγνησιν καὶ Ἡρακλεώταις τοῖς συνμαχήσασι Μιλησίοις.vv ὁπό[σ]οι δὲ στρατηγ[έ]ται ἢ ἐστρατηγήκασιν ἢ ἥγηνται ἢ συνηργήκασιν ἡιτινιοῦ[ν] [π]όλει τῶν προγεγραμμένων ἢ συνμεμαχήκασιν τρόπωι ὁτωιοῦν, ὑπάρχει[ν] πᾶσ[ι] τούτοις ἄδειαν καὶ ἀμνηστίαν, ὧν πεπράχασιν ἐν τῶι πολέμωι, καὶ μὴ ὑπ[έ][χ]ειν αὐτοὺς ἔγκλημα μήτε δημοσίαι μήτε ἰδίαι περὶ μηθενὸς τῶν προγεγονότων ἕως τοῦ τῆς συνθήκης χρόνου. ὁπόσα δὲ αἰχμάλωτα σώματα πολ[ι]τικὰ εἰλημμένα ἐν τῶι πολέμωι ἐστὶν ἢ ἐμ Μαγνησίαι ἢ ἐμ Μιλήτωι ἢ ἐν Ἡρακλέαι ἢ ἐν δημοσίωι, ἀποδοῦναι ἑκάστημ πόλιν τὸν ἴσον [ἀρ]ιθμὸν δι[ὰ] τῶν πρεσβειῶν τῶν ἀπεσταλμένων ἐπὶ τὰς συνλύσεις· τοὺς δὲ ὑπεράγοντας αἰχμαλώτους τοὺς Μιλησίων χαριζόμενος ὁ δῆμος ὁ Μαγνήτων ἔδωκεν [ἄ][ν]ευ λύτρου Ῥοδίοις· τοὺς δὲ ὄντας αἰχμαλώτους παρὰ τοῖς ἰδιώταις Μαγν[ή]των ἢ Πριηνέων ἢ Μιλησίων ἢ Ἡρακλεωτῶν ἐκλυτροῦσθαι Μάγνητας μέ[ν], [ὅ]σοι ἂν ὦσιν Μιλησίων ἢ Ἡρακλεωτῶν ἐμ Μαγ[νη]σ[ί]αι ἢ Πριήνῃ, Μιλησίους δ[έ], [ὅσοι] ἂν ὦσιν Μαγνήτων ἢ Πριηνέων ἐμ Μιλήτωι καὶ ἐν Ἡρακλέαι· ἀναπέμ-

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[πειν δὲ τοῖς ἥκουσ]ιν πρε[σβευταῖς ξένια] τοὺς ἄρχοντας τοὺς ἐν τ[αῖς] [πόλεσιν ἑκάσταις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . . . . υ . . . . α κατὰ τῶν [. .] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ες πρὸς τοὺ[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [– – – 11 – – – εἰ]ς τὸ [ἱερὸν? ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [κυρωθεισῶν δὲ] τῶν συνθηκῶν ο[ἱ μὲν παρὰ Μαγνήτων ἀπεσταλμένοι πρεσβευταὶ] [παραγενόμεν]οι εἰς Μίλητον ὁρκισάτ[ωσαν τὸν δῆμον τὸν Μιλησίων· οἱ δὲ παρὰ] [Μιλησίων ἀπεσ]ταλμένοι ἐπὶ τὴν σύνθεσιν [παραγενόμενοι εἰς Μαγνησίαν ὁρκισά][τωσαν τὸν δῆμο]ν τὸν Μαγνήτων· ὅρκια δὲ πα[ρεχέτωσαν Μάγνητες μὲν Μιλησί][οις, Μιλήσιοι δὲ] Μάγνησιν· ὀμνύτωσαν δὲ ἱερὰ κα[ίοντες τὸν ὅρκον τὸν ὑπογε][γραμμένον· ὅρκο]ς Μαγνήτων· ὀμνύω τὴν Ἄρτεμιν [τὴν Λευκοφρυηνὴν καὶ τοὺς] [ἄλλους θεοὺς πά]ντας καὶ πάσας διαφυλάξειν τὰς συν[θήκας καὶ ἐμμενεῖν τοῖς] [δεδογμένοις καὶ] μὴ μνησικακήσειν περὶ μηθενὸς τῶν προ[γεγονότων· εὐορ][κοῦντι μὲν εὖ εἶνα]ι, ἐφιορκοῦντι δὲ τἀναντία. ὅρκος Μιλησίων· ὀμν[ύω τὸν Ἀπόλλω][να τὸν Διδυμέα καὶ] τοὺς ἄλλους θεοὺς πάντας καὶ πάσας διαφυλάξειν τὰ[ς] [συνθήκας καὶ ἐμ]μενεῖν τοῖς δεδογμένοις καὶ μὴ μνησικακήσειν περὶ μηθε[νὸς τῶν προγεγο]νότων· εὐορκοῦντι μὲν εὖ εἶναι, ἐφιορκοῦντι δὲ τἀναντία. [ἄρχειν δὲ τῆς συν]θήκης, ὡς μὲν Μιλήσιοι ἄγουσιν, στεφανηφόρον θεὸν τὸν με[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒κ]αὶ μῆνα Πυανοψιῶνα καὶ ἕκτην ἐπὶ δέκα, ὡς δὲ Μάγνητες [ἄγουσιν, στεφαν]ηφόρον Ἀριστέα καὶ μῆνα Ἁγνεῶνα καὶ πέμπτη ἐπὶ δέκα. [δοῦναι δὲ τῶν συ]νθηκῶν ἀντίγραφον ἐσφραγισμένον τοῖς παρὰ Ῥοδίων [πρεσβευταῖς, ὅπ]ως διατηρῆται καὶ ἐν τῆι Ῥοδίων πόλει ἕως τοῦ ἀντιγρα[φῆναι εἰς τὰς στή]λας.

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12 Ende Καυ] Rehm ‖ 13–14 Μυλα|ς] Rehm, Ἰα|ς] Robert ‖ 18 [μοξένου τοῦ Rehm ‖ 32 ἀπο]κάτω Rehm ‖ 90 [τ’ Ἀπολλώνιον Rehm, [τα Μενάλκην Wörrle.

[Die Absätze der Übersetzung entsprechen der Aufteilung des Texts durch Rehm, 30 I. Milet I 3, 148]. Vertrag der Milesier und der Magneten. § 1 (Z. 2–27) Auf gutes Gelingen! Auf folgende Bedingungen haben sich die Magneten und die Milesier geeinigt, nachdem die vor Ort anwesenden Delegierten sie versöhnt und wieder zur ursprünglichen Freundschaft gebracht haben. Sie 35 kamen aus den folgenden Städten: (5) Aus Rhodos Philostratos, Sohn des Agathon, …, Sohn des Sosikrates und Adoptivsohn des Baton, Nikostratos, Sohn des Teisilas; aus Athen Alexion, Sohn des Speusippos aus dem Demos Azenia, Theokles, Sohn des Dexitheos aus dem Demos Phyle, Theopompos, Sohn des Demokles aus dem Demos Kolonai; aus Knidos Ptolemaios, Sohn des Cherson, 40

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Archestratos, Sohn des Archidamos; aus Myndos …, Hegemon, Sohn des … -archos; (10) aus Samos Theomnestos, Sohn des Alexas, …, Stesagoras, Sohn des Thessalos; aus Halikarnassos …, Theomnestos, Sohn des Hierokles, Pausanias, Sohn des …; aus … Dionysikles, Sohn des Olympichos, …; aus Mylasa [oder Iasos] Apollonios, Sohn des Nysias, Iason, Sohn des Dionysios, (15) Hyssaldomos, Sohn des Eirenaios; aus Teos …, Antipatros, Sohn des Nymphodoros; aus Kyzikos …, Sohn des Antikrates, Achaios, Sohn des Synnomos, …; vom achaiischen Bund D…; aus Megalopolis, Phrasiaridas, Sohn des …; aus Antigoneia (20) Diokles, Sohn des Agesilochos; aus Patrai …, Sohn des Seleukos, Aristides, Sohn des …, sowie die für den Vertrag entsandten Verhandlungsführer der Magneten …, Sohn des Dioskorides, Epikrates, Sohn des Diokles, Pythodotos, Sohn des Charisios, Pythokles, Sohn des Hegesippos, Demetrios, Sohn des Eumedes, (25) und von den Milesiern Theogenes, Sohn des Leodamas, Alexandros, Sohn des Demetrios, Damasias, Sohn des Glaukippos, Antigonos, Sohn des Hekataios, Artemidoros, Sohn des Herodotos. § 2 (Z. 27–28) Für alle Zeit soll Friede und Freundschaft bestehen zwischen den Magneten und den Milesiern. § 3 (Z. 28–38) Die Grenze des jenseits der Bucht gelegenen Landes, um das sich die Magneten und die Milesier stritten, (30) soll für sie der Fluss Hybandos bilden; das ganze oberhalb dieses Flusses gelegene Land soll den Magneten gehören, das ganze unterhalb gelegene Land bis zum Meer hin soll den Milesiern gehören. Beide Staaten sollen Steinblöcke befestigen und auf ihnen Stelen errichten entlang des Flusslaufs jeweils in ihren eigenen Abschnitten, wie die zur Konfliktbeilegung entsandten Delegierten entschieden, (35) als sie die Örtlichkeiten aufsuchten. Ihre Grenze soll durchgängig der jetzige Flusslauf des Hybandos sein und die an ihm befestigten Steinblöcke und die darauf befindlichen Stelen. § 4 (Z. 38–47) Damit die Friedensbedingungen abgesichert sind und der Friede und die Freundschaft für beide Städte für alle Zeit fortdauern, (40) soll es Magneten verboten sein, milesisches Land – ob das jenseits der Bucht gelegene oder sonstiges Land – oder eine Festung in Besitz zu nehmen; Milesiern soll es verboten sein, magnetisches Land – ob das jenseits der Bucht gelegene oder sonstiges Land – oder eine Festung in Besitz zu nehmen. Dies darf von niemandem, weder von den Vertragspartnern selbst noch von anderen, weder durch Kauf, Schenkung, Widmung oder Weihung noch auf andere Weise (45) unter keinerlei Vorwand gemacht werden. Wenn dieses Verbot missachtet wird, dann soll die erfolgte Schenkung oder Widmung oder Weihung oder der Kauf, oder wenn irgendein Vorwand dargebracht wurde oder eine wie auch immer geartete Methode erfunden worden ist, ob durch den Vertragspartner selbst oder durch andere, ungültig sein. § 5 (Z. 47–50) Personen, die ein Repressalienrecht gegenüber Magneten oder Milesiern haben, soll die jeweilige Partnerstadt keine Basis bieten und auch nichts an beschlagnahmten Gütern aufnehmen, auf keine Weise und unter keinem Vorwand.

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§ 6 (Z. 50–53) Wenn Magneten etwas an Gütern, die während des Krieges fortgeschafft oder ausgelagert wurden, durch das milesische Territorium bzw. wenn Milesier solche Güter durch das magnetische Territorium bringen wollen, sollen sie abgabenfrei sein, solange sie den Transport erst zwei Monate nach dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses durchführen. § 7 (Z. 54–58) Was an Gütern zur Zeit eines Krieges Magneten (55) auf milesisches Territorium oder Milesier auf magnetisches Territorium oder die in jeder der beiden Städte Ansässigen fortschaffen oder auslagern oder hindurchtransportieren, um es in ihr eigenes Gebiet zurückzubringen, soll abgabenfrei sein; die Amtsträger in jeder der beiden Städte sollen sich darum kümmern. § 8 (Z. 58–59) Die gleichen Friedensbedingungen sollen für die Priener als Verbündete der Magneten sowie für die Herakleoten als Verbündete der Milesier gelten. § 9 (Z. 60–64) Für Kommandeure, die für eine der oben genannten Städte als Strategen, Anführer oder Helfer tätig waren oder auf irgendeine Weise mitgekämpft haben, für alle diese sollen Straflosigkeit und Amnestie gelten bezüglich dessen, was sie im Krieg gemacht haben, und sie sollen keinerlei Anklage, weder öffentlich noch privat, bezüglich einer der vorher und bis zur Zeit des Vertragsabschlusses begangenen Taten unterliegen. § 10 (Z. 64–74) Diejenigen Bürger, (65) die im Krieg gefangengenommen wurden und die in Magnesia, Milet, Herakleia oder Priene von Staats wegen festgehalten werden, soll jede Stadt mittels der zur Konfliktbeilegung entsandten Delegierten in gleicher Anzahl zurückgeben. Die überzähligen milesischen Gefangenen hat das Volk von Magnesia als Zeichen des guten Willens ohne Lösegeld den Rhodiern übergeben. Von denjenigen gefangenen (70) Magneten, Prienern, Milesiern oder Herakleoten, die sich in privater Hand befinden, sollen die Magneten jene Milesier oder Herakleoten, die sich in Magnesia oder Priene befinden, auslösen und gleichfalls die Milesier jene Magneten oder Priener, die sich in Milet und Herakleia befinden. Die Amtsträger in jeder dieser Städte sollen den zu ihnen gekommenen Gesandten Gastgeschenke zukommen lassen … [Zwei Zeilen sind verloren.] § 11 (Z. 77–88) Nach Ratifizierung des Vertrages sollen die von den Magneten entsandten Delegierten nach Milet gehen und dem Volk der Milesier den Eid abnehmen. Die von den Milesiern zum Vertragsabschluss entsandten Delegierten sollen nach Magnesia gehen (80) und dem Volk der Magneten den Eid abnehmen. Die Opfertiere für die Eidesleistung sollen die Magneten den Milesiern und die Milesier den Magneten bereitstellen. Sie sollen vor brennenden Opfern den folgenden Eid schwören. Eid der Magneten: «Ich schwöre bei Artemis Leukophryene und bei allen Göttern und Göttinnen, den Vertrag zu wahren und an dem Beschlossenen festzuhalten und bezüglich keines der vorangegangenen Ereignisse nachtragend zu sein. (85) Wenn ich den Eid halte, möge es mir wohl ergehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Eid der Milesier: «Ich schwöre bei Apollon Didymeus und bei allen anderen Göttern und Göttinnen, den Vertrag zu

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wahren und an dem Beschlossenen festzuhalten und bezüglich keines der vorangegangenen Ereignisse nachtragend zu sein. Wenn ich den Eid halte, möge es mir wohl ergehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» § 12 (Z. 89–94) Beginnen soll der Vertrag nach dem milesischen Kalender, als der Gott stephanephoros nach … war, (90) am 16. des Monats Pyanopsion, nach 5 dem magnetischen Kalender, als Aristeus stephanephoros war, am 15. des Monats Hagneon. Eine versiegelte Abschrift dieses Vertrages soll man den Gesandten der Rhodier übergeben, damit sie auch in der Stadt Rhodos bis zur Aufzeichnung auf den Stelen aufbewahrt wird. (nach P. Herrmann) Die Datierung dieses Friedensvertrages ist umstritten. Seit der Erstveröffentlichung wurde er in den Herbst (Pyanopsion, Z. 90) des Jahres 196 gesetzt und der fehlende Name des stephanephoros in Z. 90 mit einem Namen aus der großen stephanephoros-Liste (I. Milet I 3, 124), entweder Ἀπολλώνιον (so Rehm) oder Μενάλκην (so Wörrle, a. a. O. und ders., Der Friede zwischen Milet und Magnesia. Methodische Probleme einer Communis opinio, Chiron 34 [2004], 45–58), ergänzt. Historische Beobachtungen führten Errington (a. a. O.) allerdings zu einer Datierung in die 180er Jahre nach dem Frieden von Apameia und dem Ende der großen stephanephoros-Liste im Jahr 190/189. Diese Datierung wurde vielfach akzeptiert und ist durch Wörrles Replik (Chiron [2004]) nicht gegenstandslos geworden. Es ist grundsätzlich unwahrscheinlich, dass ein bedeutender lokaler Krieg, an dem vier der größten Städte der Region beteiligt waren, nur durch die Vermittlung von Rhodos sowie von mehreren anderen selbstständigen Städten der Gegend und des griechischen Mutterlandes, aber ohne Beteiligung Antiochos’ III. oder seines regionalen Stellvertreters Zeuxis (oder eines ptolemaiischen Vertreters) zu Ende gehen konnte – insbesondere zu einer Zeit, als der Seleukide die dominierende Macht in der Region geworden war und die Römer gerade dabei waren, im Rahmen der von ihnen verfügten Räumung Kleinasiens durch Philipp V. ihr Interesse an dieser Region zu entdecken. Man würde außerdem erwarten, dass ein bedeutender lokaler Krieg zu einer solch kritischen Zeit einen Niederschlag bei Polybios gefunden hätte, zumal der achaiische Bund sowie ein Vertreter seiner Heimatstadt Megalopolis (Z. 19) neben Vertretern der Bundesmitglieder Antigoneia-Mantineia und Patrai beteiligt waren. Die 180er Jahre andererseits, für welche der Polybios-Text nur äußerst lückenhaft erhalten ist, bieten einen weitaus wahrscheinlicheren Rahmen. Die im Text deutlich erscheinende Bedeutung von Rhodos als maßgeblichem ersten Friedensvermittler (Z. 4–6; 92–94) sowie als Abwickler der Kriegsgefangenenfrage (Z. 68–69) passt hervorragend in die Zeit, in der Rhodos nach dem Frieden von Apameia als von Rom anerkannte Großmacht südlich des Maiandros auftrat und die anderen kleineren Städte der Gegend ohne die Schutzmächte Antiochos III. oder Ptolemaios V. selbstständig tätig werden konnten. Nach der Beilegung eines Konfliktes wegen bestimmter Bergregionen am Latmos hatten sich Milet und

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Herakleia kurz nach 186/185 zudem in einem Isopolitievertrag u. a. verpflichtet, «für alle Zeit denselben als Feind und denselben als Freund» zu haben (I. Milet I 3, 150 [644] Z. 5). Die Allianz der beiden Städte gegen Magnesia im Krieg zwischen Milet und Magnesia lässt sich also leicht erklären, wenn der Krieg nach dem Isopolitievertrag stattfand. Gegenstand des Vertrages ist die Beilegung eines Krieges, der wegen des Territoriums von Myous geführt worden war. Myous war schon milesisches Gebiet, als die Milesier im J. 234/233 ihre kretischen Söldner dort ansiedelten (I. Milet I 3, 33), wurde aber 201 von Philipp V. den Magneten zugesprochen (Polyb. xvi 24.9). Ein Teil davon, der als «heiliges Land» bezeichnet wird, wurde den Milesiern allerdings im Frieden von Apameia von den Römern rückerstattet (Polyb. xxi 46.5). Das Gebiet wurde aber auch von den Herakleoten beansprucht. Nach dem Weggang der römischen legati kam es zwischen den beiden Nachbarn zum Krieg, wobei dies einer der Streitpunkte war, der noch als ungeregelt galt, als der Isopolitievertrag zwischen Milet und Herakleia kurz nach 186/185 geschlossen wurde (I. Milet I 3, 150 [644] Z. 78–79). Wörrle (Chiron [2004]) vertritt die Meinung, dass diese Rückgabe den schon existierenden milesischen Besitz von Myous voraussetzt, doch geht aus Polybios weder hervor, dass die Rückgabe wirklich erfolgt war, noch, dass die Milesier alles von den Römern erhielten, was sie beim Gespräch mit den legati als Wünsche vorgetragen hatten. Aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, ergäbe sich daraus keine sichere Datierung für den Krieg mit Magnesia, denn wir wissen nicht, wer ihn begann: Er hätte genauso gut von den Magneten als Versuch, den Milesiern ihren Besitz streitig zu machen, begonnen werden können wie von den Milesiern wegen des magnetischen Besitzes. Der Streit mit Herakleia um das «heilige Land» zeigt außerdem, dass zu dieser Zeit eine römische Entscheidung nicht automatisch vor Ort akzeptiert wurde. Die Vermittler des Vertrages zwischen Magnesia und Milet legten nach einer Ortsbesichtigung den augenblicklichen Verlauf des Flusses Hybandos als Grenze zwischen den Ansprüchen der streitenden Parteien fest (Z. 28–29; zur Lokalisierung vgl. Wörrle, Chiron [2004] 47 f.). Dies sollte durch Stelen, welche auf befestigten Steinsockeln auf dem weichen Schwemmland standen, markiert werden. Auf diese Weise wurden bei der Entscheidung der Schlichter die immer wieder wechselnden Flussläufe im Maiandrosdelta berücksichtigt; die Stelen blieben als Grenzmarkierungen unabhängig von einem sich eventuell ändernden Wasserlauf des Hybandos an ihrem Platz stehen. Besonders bemerkenswert an diesem Text ist die Beteiligung vieler Einzelstädte unter der Führung von Rhodos, die meisten davon aus dem kleinasiatischen Raum, aber auch Athens als «Mutterstadt» der Ionier sowie mehrerer Vertreter des achaiischen Bundes. Die Beteiligung weder eines Seleukiden noch des Ptolemaios noch Roms fällt besonders auf und ist erst nach dem Frieden von Apameia zu erklären. Aktiv am Krieg beteiligt waren auch Priene (auf der Seite von Magnesia) und Herakleia (auf der Seite von Milet), für die dann gleicher-

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646 Eumenes II. – Kretisches Koinon

maßen die Friedensbedingungen galten (Z. 58–59). Bemerkenswert ist die allgemeine Amnestie für alle militärischen Führungskräfte aus den vier beteiligten Städten wegen während des Krieges und bis zum Abschluss des Friedensvertrages begangener Kriegstaten (Z. 59–64). Während des Krieges scheinen Magnesia und Priene die Oberhand gewonnen zu haben – zumindest hatten sie mehr 5 Kriegsgefangene gemacht als ihre Gegner, wobei die Magneten die überzählige Zahl an milesischen Kriegsgefangenen in einer großzügigen Geste ohne Lösegeld an Rhodos auslieferten (Z. 67–69). Kriegsgefangene, die sich in privater Hand befanden, d. h. als Sklaven, sollten nach der Herstellung von Austauschmodalitäten gegen Lösegeldzahlungen freikommen (Z. 69–72, dazu Bielman, a. a. O.). Die 10 anderen Klauseln des Vertrages sind selbsterklärend.

646 Eumenes II. – Kretisches Koinon (Bündnis) 183 v. Chr.

Zwei Blöcke einer Stele aus Kalkstein: (a) unten abgebrochen, b. 0,767–0,78 m, h. 15 0,699 m; (b) besteht aus zwei passenden Fragmenten, links und unten abgebrochen: linkes Fragment: b. 0,36 m, h. 0,22 m; rechtes Fragment: b. 0,28 m, h. 0,41 m. Buchstaben 0,01–0,02 m. Museum Chania (Inv.-Nr. 85). Fundort: Gortyn, Tempel des Apollon Pythios. Ed.: I. Cret. IV 179 (Photo); Syll.3 627; A. J. Reinach, Les mercenaires et les colo- 20 nies militaires de Pergame (suite), Revue Archéologique 13 (1909), 363–377, hier 372 Anm. 5; (a) F. Halbherr, Relazione sugli scavi del tempio di Apollo Pythio in Gortyna, Monumenti Antichi 1 (1889), 9–76, hier 37–39; Michel, Recueil 26; (b) G. De Sanctis, Nuovi studii e scoperte in Gortyna. Iscrizioni, Monumenti Antichi 18 (1907), 297–347, hier 309 f. 25 (a)

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ἀγαθῆι τύχηι. ἐπὶ τοῖσδε συνέθεντο τὴμ φιλίαν καὶ συμαχίαν ἑαυτοῖς τε καὶ ἐκγόνοις εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον vac. βασιλεὺς Εὐμένης καὶ Κρηταιέων vac. Γορτύνιοι, Κνώσιοι, Φαίστιοι, Λύττιοι, Ῥαύκιοι, Ἱεραπύτνιοι, Ἐλευθερναῖοι, Ἀπταραῖοι, Πολυρρήνιοι, Συβρίτιοι, Λαππαῖοι, Ἄξιοι, Πριανσιέες, Ἀλλαριῶται, Ἀρ30 [κ]άδες, Κεραῗται, Πραίσιοι, Λάτιοι, Βιάννιοι, Μαλλαῖοι, Ἐρώνιοι, Χερ[σ]ονάσιοι, Ἀπολλωνιᾶται, Ἐλύριοι, Ὑρτακίνιοι, Ἐλτυναιεῖς, Ἀνω[πο]λῖται, Ἠραδήννιοι, Ἰστρώνιοι, Ταρραῖοι, [[‒ ‒ ‒ ‒ ‒]]ιοι, ὡς μὲν [βα]σιλεὺς Εὐμένης ἄγει, ἔτους vac. τετάρτου καὶ δεκάτου, μηνὸς [Π]ανήμου, ὡς δὲ Κρηταεῖς κοσμούν ἐν Γόρτυνι τῶν σὺν Σα35 ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ενα [ὅσα] βασιλεὺς Εὐμένης ὡμολόγησεν· καὶ [ἂν χρείαν] ἔχωσι π[ρὸ]ς τοὺς συνισταμένους πολέμους [ἢ συμμάχ]ων ἢ σίτου ἢ ὅπλ[ω] ἢ βελῶ[ν], συναντιλήψεσθαι [τούτων χἰ]ππεῖς ἀποστέλλειν οἷς τ[ὰ ὀ]ψώνια δώσειν [ὅ]σον [ἂν χρόνον] τὴγ χρείαν παρέχωντα[ι]· τῶν δ’ ἐπὶ τὴν βοήθε[ι][αν συλλεγ]ομένων οἱ μὲν θέλοντες πρὸς βασιλέα Εὐμέ[νη καὶ ἐκ]γόνους αὐτοῦ ὑπήκοοι ἔστωσαν τούτων καθ’ ὁ[μολογίαν ὡς ἂ]ν οὗτοι π[ρο]στά[ξωσι]ν, οἱ δ’ εἰς Κρήτην τῶν ἡγου[μένων τῶν Κρητα]ιέων· ὅσοι δ’ [ἂν ἀ]πειθῶσι τῶμ παραγ[γελλομένων ὑπὸ] βασιλέ[ως Εὐμένους] κ[αὶ] τῶν ἐκγόνων [καὶ τῶν ἡγουμένων τῶν Κρηταιέων, ἀπο]τινέτωσαν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ε[ι]ς τῆς βοηθείας [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δραχμ]ὰς τριακοσί[ας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]θω [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀ]πολυθῶσι [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ βοη]θεια ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

Z. 1–21 (a) Auf gutes Gelingen! Unter diesen Bedingungen vereinbarten Freundschaft und Bündnis für sich und die Nachkommen für alle Zeiten König Eumenes und die folgenden Mitglieder des Kretischen Koinon: Gortynier, Knosier, Phaistier, Lyttier, Rhaukier, Hierapytnier, Eleuthernaier, Apteraier, Polyrrhenier, (5) Sybritier, Lappaier, Axier, Priansier, Allariotai, Arkader, Keraiter, Praisier, Latier, Biannier, Mallaier, Eronier, Chersonasier, Apolloniater, Elyrioi, Hyrtakinier, Eltynaier, Anopoliter, Eradennier, Istrionier, Tarraier, …-ier, nach König Eumenes’ Zeitrechnung im 14. Jahr, im Monat (10) Panemos, und nach Zeitrechnung der Kreter, als in Gortyn die kosmoi unter der Führung von Sa… im Amt waren … (b) … was König Eumenes vereinbarte; und wovon sie immer nötig haben mögen für die anstehenden Kriege, ob Bundesgenossen oder Getreide oder Schilde oder Speere, von allem wird er mitbesorgen und Reiter stellen, denen Spesen zu gewähren sind, für so lange, (15) wie sie sie nötig haben. Die Freiwilligen unter denjenigen, die zur Hilfe an König Eumenes und seine Nachkommen entsandt werden, stehen unter deren Befehl, wie … sie befehlen, diejenigen nach Kreta unter dem Befehl der Heerführer des Kretischen Koinon. Wer sich (20) den Befehlen des König Eumenes und seiner Nachkommen bzw. der Heerführer des Kretischen Koinon widersetzt, soll zahlen … der Hilfeleistung … dreihundert Drachmen … entlassen werden … Hilfe …

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Der Vertrag wird nach dem 14. Regierungsjahr Eumenes’ II. (Z. 9), umgerechnet auf Juni 183, genau datiert. Er ist demnach in der unmittelbaren Folge der Wiederherstellung des Friedens innerhalb des Kretischen Koinon als Folge des Besuchs des Appius Claudius Pulcher im J. 184 (641) abgeschlossen worden. Lei- 40

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der ist viel Text verloren, doch aus Fragment (b) geht deutlich hervor, dass es sich u. a. um gegenseitige militärische Hilfe handelte, wie auch die kretischen Verträge Attalos’ I. vorsahen (608, 609). Der Vertragsabschluss dürfte Eumenes Söldner für potentielle Kriege in Kleinasien garantiert haben, wo er nach dem Frieden von Apameia eine stabilisierende Rolle zu spielen hatte und wo 5 gerade um die Zeit des Vertragsabschlusses besondere Gefahr durch Prousias von Bithynien, Pharnakes von Pontos sowie durch die Galater drohte (vgl. 648). Aber auch in Kreta gab es Spannungen. Kydonia, Phalasarna u. a. fehlen in der Liste der beteiligten kretischen Städte. Der Vorschlag Reinachs, basierend auf einer nunmehr veralteten Lesung des Steins (Reinach, a. a. O. 363–377, hier 374, 10 noch von Walbank, HCP III 348 erwogen), dass es die Kydoniaten waren, deren Name später in Z. 8 getilgt wurde, eventuell wegen ihres Angriffs auf die Apolloniaten (656), scheitert daran, dass der Name Κυδωνιᾶται nicht zu den auf dem Stein erhaltenen Buchstabenresten ‒]ιοι passt. Die Tatsache, dass alle kretischen Beteiligten sich einzeln auflisten ließen, deutet aber an, dass die zentralen Ein- 15 richtungen des Koinon noch nicht die notwendige Stabilität erreicht hatten, um bei einem Vertrag mit militärischer Ausrichtung auf die Mitgliederliste verzichten zu können.

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182 v. Chr.

Polybios xxiii 17.1–2: οἱ Μεσσήνιοι διὰ τὴν αὑτῶν ἄγνοιαν εἰς τὴν ἐσχάτην παραγενόμενοι διάθεσιν ἀποκατέστησαν εἰς τὴν ἐξ ἀρχῆς κατάστασιν τῆς συμπολιτείας διὰ τὴν Λυκόρτα καὶ τῶν Ἀχαιῶν μεγαλοψυχίαν. (2) ἡ δ’ Ἀβία καὶ Θουρία καὶ Φαραὶ κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον ἀπὸ μὲν τῆς Μεσσήνης ἐχωρίσθησαν, 25 ἰδίᾳ θέμεναι στήλην ἑκάστη μετεῖχεν τῆς κοινῆς συμπολιτείας. Die Messenier, die durch ihre eigene Dummheit in extreme Schwierigkeiten gekommen waren, erlangten durch die Großzügigkeit des Lykortas und der Achaier ihren ursprünglichen Status innerhalb des Bundes zurück. Abia, Thouria und Pharai wurden allerdings um diese Zeit von Messene abgetrennt, und jede 30 Stadt errichtete für sich eine Beitrittsstele und nahm am gemeinsamen Bundesleben teil. Lit.: R. M. Errington, Philopoemen, Oxford 1969, 189–196; Walbank, HCP III 249–250; C. Grandjean, Les Messéniens de 370/369 au Ier siècle de notre ère. Monnayages et Histoire. BCH Supplément 44, Paris 2003, 227 f.; Ager, Interstate 35 Arbitrations Nr. 116 (I. Olympia 46); N. Luraghi/A. Magnetto, The Controversy between Megalopolis and Messene in a New Inscription from Messene, Chiron 42 (2012), 509–550.

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Die Abspaltungsbewegungen der Messenier vom achaiischen Bund, die von Deinokrates angeführt worden waren, erreichten einen Höhepunkt im J. 183, als die Messenier bewaffneten Widerstand gegenüber den achaiischen Behörden vorbereiteten. Der alte Philopoimen war strategos des Bundes im J. 183/182 und wurde im Frühjahr 182 während der Auseinandersetzungen mit den Messeniern von Deinokrates gefangengenommen; er starb noch in der Gefangenschaft (Liv. xxxix 50; Plut. Philopoimen 19–20). Sein Nachfolger Lykortas, Polybios’ Vater, beendete den Aufstand, bestrafte die Verantwortlichen z. T. mit der Todesstrafe und brachte die restlichen Messenier zurück in den Bund. Die einzige überlieferte Bedingung für die Wiedereingliederung ist die hier erwähnte Abspaltung einiger kleinerer messenischer Küstenstädte, die dann als selbstständige Mitglieder dem Bund beitraten. Sie waren wohl während des Aufstandes den Achaiern loyal geblieben. Die erwähnten Stelen, die die neuen Bundesmitglieder aufstellten, dürften die Vertragsbedingungen bezüglich ihres Beitritts festgehalten haben. Megalopolis versuchte zwar, sich einige umstrittene Grenzgebiete während der Neueingliederungsphase anzueignen; auch zwischen Thouria und Messene gab es eine Auseinandersetzung wegen der neu zu ziehenden Grenzen. Beide Dispute wurden aber letztendlich durch normale innerachaiische Schlichtungsmaßnahmen beigelegt und das Ergebnis auf Inschriften veröffentlicht, einmal in Olympia (I. Olympia 46), einmal in Messene selbst (Luraghi/Magnetto, a. a. O.). Der Text zeigt, dass Messene nach der Neueingliederung zumindest in dieser Hinsicht nicht majorisiert oder unfair behandelt wurde, sondern – wie Polybios schreibt – wieder als vollberechtigtes Mitglied des Bundes galt.

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1. Polybios xxiv 5.1: γενομένων συνθηκῶν πρὸς ἀλλήλους Φαρνάκου καὶ Ἀττάλου καὶ τῶν λοιπῶν, ἅπαντες μετὰ τῶν οἰκείων δυνάμεων ἀνεχώρησαν εἰς τὴν οἰκείαν. Nachdem Frieden miteinander zustande gekommen war zwischen Pharnakes 30 und Attalos und den anderen, gingen alle mit ihren eigenen Streitkräften in ihre eigenen Länder. 2. Polybios xxiv 15.7–12: οἱ δὲ Ῥωμαῖοι πρὸς τὸν Φαρνάκην συμμίξαντες πρῶτον μὲν ἠξίουν αὐτὸν εἰς λόγους ἐλθεῖν τοῖς περὶ τὸν Εὐμένη· μάλιστα γὰρ ἂν οὕτω τυχεῖν τὰ πράγματα διεξαγωγῆς. (8) τοῦ δὲ πρὸς τοῦτο τὸ μέρος 35 ἀντιβαίνοντος καὶ τέλος ἀπειπαμένου, δῆλον μὲν εὐθέως ἦν τοῦτο καὶ Ῥωμαίοις ὅτι καταγινώσκει προφανῶς ἑαυτοῦ καὶ διαπιστεῖ τοῖς σφετέροις πράγμασι· (9) πάντῃ δὲ πάντως βουλόμενοι λῦσαι τὸν πόλεμον προσεκαρτέρουν, ἕως

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οὗ συνεχώρησε πέμψειν αὐτοκράτορας ἐπὶ θάλατταν τοὺς συνθησομένους τὴν εἰρήνην, ἐφ’ οἷς ἂν οἱ πρεσβευταὶ κελεύσωσιν. (10) ἀφικομένων τῶν πρεσβέων, καὶ συνελθόντων ὁμοῦ τῶν τε Ῥωμαίων καὶ τῶν περὶ Εὐμένη, καὶ τούτων μὲν εἰς ἅπαν ἑτοίμως συγκαταβαινόντων χάριν τοῦ συντελεσθῆναι τὴν εἰρήνην, (11) τῶν δὲ παρὰ τοῦ Φαρνάκου πρὸς πᾶν διαφερομένων καὶ τοῖς ὁμολογηθεῖσιν οὐκ ἐμμενόντων, ἀλλ’ αἰεί τι προσεπιζητούντων καὶ μεταμελομένων, ταχέως τοῖς Ῥωμαίοις ἐγένετο δῆλον ὅτι ματαιοπονοῦσιν. οὐ γὰρ οἷος τ’ ἦν συγκαταβαίνειν ὁ Φαρνάκης εἰς τὰς διαλύσεις. (12) ὅθεν ἀπράκτου γενομένης τῆς κοινολογίας, καὶ τῶν Ῥωμαίων ἀπαλλαγέντων ἐκ τοῦ Περγάμου, καὶ τῶν παρὰ τοῦ Φαρνάκου πρεσβέων ἀπολυθέντων εἰς τὴν οἰκείαν, ὁ μὲν πόλεμος ἐγεγένητο κατάμονος, οἱ δὲ περὶ τὸν Εὐμένη πάλιν ἐγίνοντο περὶ τὰς εἰς τοῦτον παρασκευάς. Die Römer trafen sich mit Pharnakes und verlangten, dass er mit Eumenes in Verhandlungen trete, denn so würde die Angelegenheit am ehesten eine Lösung finden. (8) Als er gegen diese Vorgehensweise opponierte und sich am Ende einfach weigerte, wurde es plötzlich auch den Römern deutlich, dass er sich selbst klar verurteilte und seinem eigenen Vorhaben misstraute. (9) Sie aber wollten unbedingt den Krieg beenden und setzten ihn unter Druck, bis er einwilligte, Bevollmächtigte auf dem Seeweg nach Pergamon zu entsenden, die den Frieden, unter den Bedingungen, welche die römischen legati anordneten, vereinbaren sollten. (10) Als die Gesandten ankamen, trafen sie sich mit den Römern sowie mit Eumenes und seinen Beratern. Letztere waren bereit, in jedem Punkt nachzugeben, um einen Frieden zustande zu bringen, (11) aber Pharnakes’ Gesandte waren in allen Fragen anderer Meinung; sie hielten sich nicht an schon vereinbarte Abmachungen, brachten immer wieder neue Forderungen vor und änderten ihre Verhandlungsposition, sodass den Römern schnell klar wurde, dass sie ihre Zeit vergeudeten. Pharnakes war einfach nicht willens, Frieden zu vereinbaren. (12) Da die Verhandlungen unfruchtbar waren, verließen die Römer Pergamon und die Gesandten des Pharnakes kehrten nach Hause zurück. Der Krieg wurde zum Dauerzustand, und Eumenes widmete sich wieder seinen Vorbereitungsmaßnahmen.

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3. Polybios xxv 2: ὁ Φαρνάκης, ἐξαπιναίου καὶ βαρείας αὐτῷ τῆς ἐφόδου γενομένης, ἕτοιμος ἦν πρὸς πᾶν τὸ προτεινόμενον· πρέσβεις γὰρ ἐξαπέστειλε πρὸς Εὐμένη καὶ Ἀριαράθην. (2) τῶν δὲ περὶ Εὐμένη καὶ Ἀριαράθην προσδεξαμένων τοὺς λόγους καὶ παραχρῆμα συνεξαποστειλάντων πρεσβευτὰς παρ’ αὑτῶν πρὸς 35 τὸν Φαρνάκην, καὶ τούτου γενομένου πλεονάκις παρ’ ἑκατέρων, ἐκυρώθησαν αἱ διαλύσεις ἐπὶ τούτοις· (3) εἰρήνην ὑπάρχειν Εὐμένει καὶ Προυσίᾳ καὶ Ἀριαράθῃ πρὸς Φαρνάκην καὶ Μιθριδάτην εἰς τὸν πάντα χρόνον. (4) Γαλατίας μὴ ἐπιβαίνειν Φαρνάκην κατὰ μηδένα τρόπον. ὅσαι γεγόνασιν πρότερον συνθῆκαι Φαρνάκῃ πρὸς Γαλάτας, ἀκύρους ὑπάρχειν. (5) ὁμοίως Παφλαγονίας ἐκχωρεῖν, 40 ἀποκαταστήσαντα τοὺς οἰκήτορας, οὓς πρότερον ἐξαγηόχει, σὺν δὲ τούτοις

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ὅπλα καὶ βέλη καὶ τὰς ἄλλας παρασκευάς. (6) ἀποδοῦναι δὲ καὶ Ἀριαράθῃ τῶν τε χωρίων ὅσα παρῄρητο μετὰ τῆς προϋπαρχούσης κατασκευῆς καὶ τοὺς ὁμήρους. (7) ἀποδοῦναι δὲ καὶ Τήϊον παρὰ τὸν Πόντον, ὃν μετά τινα χρόνον Εὐμένης ἔδωκε Προυσίᾳ πεισθεὶς μετὰ μεγάλης χάριτος. (8) ἐγράφη δὲ καὶ τοὺς αἰχμαλώτους ἀποκαταστῆσαι Φαρνάκην χωρὶς λύτρων καὶ τοὺς αὐτομόλους ἅπαντας· (9) πρὸς δὲ τούτοις τῶν χρημάτων καὶ τῆς γάζης, ἧς ἀπήνεγκε παρὰ Μορζίου καὶ Ἀριαράθου, ἀποδοῦναι τοῖς προειρημένοις βασιλεῦσιν ἐνακόσια τάλαντα, (10) καὶ τοῖς περὶ τὸν Εὐμένη τριακόσια προσθεῖναι τῆς εἰς τὸν πόλεμον δαπάνης. (11) ἐπεγράφη δὲ καὶ Μιθριδάτῃ τῷ τῆς Ἀρμενίας σατράπῃ τριακόσια τάλαντα, διότι παραβὰς τὰς πρὸς Εὐμένη συνθήκας ἐπολέμησεν Ἀριαράθῃ. (12) περιελήφθησαν δὲ ταῖς συνθήκαις τῶν μὲν κατὰ τὴν Ἀσίαν δυναστῶν Ἀρταξίας ὁ τῆς πλείστης Ἀρμενίας ἄρχων καὶ Ἀκουσίλοχος, (13) τῶν δὲ κατὰ τὴν Εὐρώπην Γάταλος ὁ Σαρμάτης, τῶν δ’ αὐτονομουμένων Ἡρακλεῶται, Μεσημβριανοί, Χερρονησῖται, σὺν δὲ τούτοις Κυζικηνοί. (14) περὶ δὲ τῶν ὁμήρων τελευταῖον ἐγράφη πόσους δεήσει καὶ τίνας δοῦναι τὸν Φαρνάκην· ὧν καὶ παραγενηθέντων ἐξ αὐτῆς ἀνέζευξαν αἱ δυνάμεις. (15) καὶ τοῦ μὲν Εὐμένει καὶ Ἀριαράθῃ πρὸς Φαρνάκην συστάντος πολέμου τοιοῦτον ἀπέβη τὸ τέλος. Somit war Pharnakes, als ihm ein unerwarteter und schwerer Angriff passiert war, bereit, auf jedes Angebot einzugehen. Er entsandte Gesandte zu Eumenes und Ariarathes. (2) Eumenes und Ariarathes hörten sich an, was er mitzuteilen hatte, und entsandten sofort ihrerseits Gesandte zu Pharnakes. Nachdem dieses Hin und Her mehrmals erfolgt war, wurden folgende Friedensbedingungen vereinbart: [a] (3) Frieden soll sein für alle Zeit zwischen Eumenes, Prousias und Ariarathes auf der einen Seite und Pharnakes und Mithridates auf der anderen Seite. [b] (4) Pharnakes soll unter keinen Umständen Galatien angreifen. Frühere Verträge zwischen Pharnakes und den Galatern sollen ungültig sein. [c] (5) Gleichermaßen soll er sich aus Paphlagonien zurückziehen; er soll die Bewohner, die er früher vertrieben hat, zurückführen und mit ihnen ihre Waffen und Geschosse und sonstiges Kriegsmaterial. [d] [6] Dem Ariarathes soll er die geraubten Territorien zurückgeben zusammen mit der damals vorhandenen Ausstattung und den Geiseln. [e] (7) Tieion am Pontos soll er zurückgeben (eine Stadt, die Eumenes, veranlasst durch seine große Dankbarkeit, kurze Zeit später Prousias geschenkt hat). [f] (8) Es wurde auch schriftlich festgehalten, dass Pharnakes Kriegsgefangene ohne Lösegeld sowie alle Überläufer zurückgeben soll. [g] (9) Zusätzlich soll er vom Geld und den Schätzen, die er von Morzios und Ariarathes geraubt hat, 900 Talente an die erwähnten Könige zahlen. [h] (10) An Eumenes soll er 300 Talente wegen der Kriegskosten übergeben. [i] (11) Es wurde auch eine Strafzahlung von 300 Talenten für Mithridates, den Satrapen von Armenien, schriftlich festgehalten, weil er den Vertrag mit Eumenes verletzte, als er Ariarathes bekriegte.

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[j] (12) Als Parteien zum Vertrag wurden auch aufgenommen: von den Dynasten in Asia Artaxias, der den größten Teil Armeniens beherrschte, sowie Akousilochos; (13) von den europäischen Dynasten der Sarmate Gatalos; von den selbstständigen Städten die Herakleotai [sc. am Pontos], die Mesembrianoi, die 5 Chersonesitai und außerdem die Kyzikener. [k] (14) Als letzte Klausel wurde schriftlich festgehalten, wie viele und welche Geiseln Pharnakes zu stellen hatte. Als sie eintrafen, zogen die Heere sofort ab. (15) Auf diese Weise endete der Krieg der Bundesgenossen Eumenes und Ariarathes gegen Pharnakes. Lit.: Walbank, HCP III ad locc.; H. Heinen, Mithridates VI. Eupator, Chersonesos 10 und die Skythenkönige, in: A. Coşkun (Hrsg.), Roms auswärtige Freunde in der späten Republik und im frühen Prinzipat, Göttingen 2005, 31–54, hier 42–47. Im J. 183 eroberte Pharnakes von Pontos Sinope. Damit begann eine Expansion, die nicht nur Rhodos als «Mutterstadt» von Sinope, sondern auch Eumenes, Ariarathes von Kappadokien und (ab 182) Prousias II. von Bithynien alarmierte. Der römische Senat wurde informiert und entsandte legati (Polyb. xxiii 9.1–3). Der Krieg breitete sich jedoch trotz römischer Vermittlungsversuche aus (Polyb. xxiv 1.3, vom J. 182/181), und Ariarathes wurde angegriffen. Auch pergamenische Streitkräfte unter der Führung des Attalos beteiligten sich aktiv an den Kampfhandlungen, bis gegen Ende 181 ein Waffenstillstand vereinbart wurde; ob er durch römische Vermittlung zustande kam – römische legati waren auf jeden Fall vor Ort (Polyb. xxiv 1.3) –, wird nicht gesagt (oben 1). Polybios spricht zwar von συνθηκαί, womit aber kein endgültiger Friedensvertrag gemeint sein kann, denn als Eumenes’ Brüder Attalos und Athenaios in Rom persönlich Bericht erstatteten, baten sie um weitere römische Vermittlung, und neue römische legati wurden entsandt (Polyb. xxiv 5.2–8). Sie trafen während des Jahres 180 ein, nachdem Pharnakes den Krieg im Winter mit einem Angriff auf Galatien wieder eröffnet hatte. Bis die legati vor Ort waren, standen die pergamenisch-kappadokischen Truppen bereits auf pontischem Boden. Eumenes und Ariarathes beugten sich nur ungern dem Wunsch der legati, dass sie für erfolgreiche Verhandlungen ihre Truppen zurückziehen sollten. Daraufhin fand die unbefriedigende Begegnung der legati mit Pharnakes statt, von der Polybios (oben 2) berichtet. Pharnakes hatte durch den erzwungenen Rückzug seiner Gegner anscheinend Mut gefasst und lehnte ernsthafte Verhandlungen mit ihnen ab. Ein Jahr später erzeugte ein plötzlicher und heftiger Angriff der Alliierten, an dem anscheinend auch Prousias II. von Bithynien teilnahm, echte Verhandlungsbereitschaft bei Pharnakes. Der Vertrag, dessen Bedingungen Polybios festhält (oben 3), kam offenbar ohne direkte römische Beteiligung zustande. Da aber der konstantinische Polybios-Epitomator, dem wir unseren Text verdanken, dieses Textfragment in seine Sammlung der fremden Gesandtschaften nach Rom ein-

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gliederte (obwohl der erhaltene Text selbst davon nichts erwähnt), dürften die Partner zum Abschluss des Friedensvertrags doch Gesandte nach Rom entsandt haben (vgl. 649). Man wird also annehmen können, dass mindestens die im Jahr zuvor unter römischer Beteiligung diskutierten Forderungen jetzt von maßgeblicher Bedeutung waren. Zu den einzelnen Klauseln: [a] Prousias II., der im J. 182 seinem Vater als Herrscher in Bithynien folgte, hatte sich offensichtlich auch aktiv am Krieg beteiligt. Etwas später erhielt er durch Eumenes «aus Dankbarkeit» das von Pharnakes geräumte Tieion [e], wohl wegen seiner militärischen Hilfe. Mithridates scheint eine andere Person zu sein als jener Mithridates, der als «Satrap von Armenien» [i] gekennzeichnet wird; es handelt sich wohl (nach B. Niese, Geschichte der griechischen und makedonischen Staaten, Bd. III, Gotha 1903, 78 Anm. 2) um den Bruder und Nachfolger von Pharnakes, der anscheinend mitregierte (vgl. 674). [b] Galatien hatte unter dem Krieg ziemlich gelitten und die Stammesführer waren offenbar gespalten (Polyb. xxiv 14.1–6). Jetzt sollte Galatien im Lager der Pergamener bleiben. Die hier erwähnten früheren Verträge dürften mit einzelnen Stammesführern, eventuell wegen Söldnerwerbung, abgeschlossen worden sein. [c]–[e] Wiederherstellung des territorialen status ante bellum durch Verzicht auf alle Eroberungen. [f]–[h] Pharnakes soll keinen Gewinn aus Menschenhandel machen und darüber hinaus Reparationen für den von ihm verursachten Schaden leisten. Morzios war ein Kleinkönig in Paphlagonien mit der Hauptstadt Gangra (Strab. xii 3.41 [C 562], vgl. Liv. xxxviii 26.4). [i] Mithridates aus Westarmenien («Kleinarmenien») hatte vielleicht im Rahmen der Neuordnung Kleinasiens nach dem Frieden von Apameia einen Vertrag mit Eumenes geschlossen, welcher auch die Unversehrtheit von Kappadokien vorsah (633). Da er offenbar Kappadokien angegriffen hatte, litt auch er, ohne mitverhandeln zu können, unter den von Pharnakes vereinbarten Friedensbedingungen. [j] Die Mitaufnahme von interessierten, aber nicht direkt beteiligten Staaten in Friedensverträge ist relativ selten belegt. Das bekannteste Beispiel ist der Frieden von Phoinike im J. 205 (StV III Nr. 543), zu dem Livius eine nicht unumstrittene Liste von foederi adscripti bietet. Der Grund für die Aufnahme der hier aufgelisteten einzelnen Staaten ist allerdings nicht mehr zu eruieren; bemerkenswert ist auf jeden Fall die Beteiligung der Schwarzmeeranrainer Gatalos sowie der Städte Herakleia, Mesembria und Chersonesos (vgl. dazu 649); Akousilochos ist sonst nicht bekannt.

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649 Pharnakes I. – Chersonesos Taurica (Bündnis) 180/179 v. Chr.

Marmortafel, oben abgebrochen; b. 0,32–0,36 m, h. 0,47 m, d. 0,06–0,072 m. Buchstaben 0,007–0,011 m. Fundort: Chersonesos Taurica. Ed.: IosPE I2 402. Lit.: Magie, Roman Rule 1090 Anm. 45; Walbank, HCP III 20; S. M. Burstein, The Aftermath of the Peace of Apamea. Rome and the Pontic War, AJAH 5 (1980), 21–30; B. C. McGing, The Kings of Pontus: Some Problems of Identity and Date, RhM 129 (1986), 251 f.; W. Leschhorn, Antike Ären. Zeitrechnung, Politik und Geschichte im Schwarzmeerraum und in Kleinasien nördlich des Tauros, Stuttgart 1993, 79–86; S. Tracy, Inscriptiones Delicae: IG xi 713 and IG xi 1056, AM 107 (1992), 303–314, hier 307–314; S. Saprykin, Heracleia Pontica and Tauric Chersonnesus before Roman Domination, Amsterdam 1997, 238–255; H. Heinen, Mithridates VI. Eupator, Chersonesos und die Skythenkönige, in: A. Coşkun (Hrsg.), Roms auswärtige Freunde in der späten Republik und im frühen Prinzipat, Göttingen 2005, 31–54; J. M. Højte, The Date of the Alliance between Chersonesos and Pharnakes (IosPE I2, 402) and its Implications, in: V. F. Stolba/L. Hannestad (Hrsg.), Chronologies of the Black Sea Area in the Period c. 400–100 B.C., Aarhus 2005, 137–152; J.-L. Ferrary, L’essor de la puissance romaine dans la zone pontique, in: A. Bresson/A. Ivantchik/J.-L. Ferrary (Hrsg.), Une koinè pontique. Cités grecques, sociétés indigènes et empires mondiaux sur le littoral nord de la mer Noire (VIIe s. a. C.–IIIe s. p. C.), Bordeaux 2007, 319; Chr. Müller, D’Olbia à Tanaïs. Territoires et réseaux d’échanges dans la mer noire septentrionale aux époques classique et hellénistique, Bordeaux 2010, 93–95; R. M. Errington, Rom und das schwarze Meer im 2. Jh. v. Chr., in: V. Cojocaru/Chr. Schuler (Hrsg.), Die Außenbeziehungen pontischer und kleinasiatischer Städte in hellenistischer und römischer Zeit, Stuttgart 2014, 37–44; A. Avram, Sur la date du traité entre Pharnace et Chersonèse Taurique, in: J.-C. Couvenhes, La symmachie comme pratique du droit international dans le monde grec, DHA Supplement 16 (2016), 213–238. Üb.: HGIÜ III Nr. 483 (deutsch); S. M. Burstein, The Hellenistic Age from the Battle of Ipsos to the Death of Kleopatra VII, Cambridge 1985 (englisch), 101; Müller, a. a. O. 380 f. (französisch). [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀλλὰ] [συνδιαφυλαξοῦμεν τὰν αὐτοῦ βασ]ιλεία[ν] [κατὰ τὸ δυνατόν, ἐμμένοντ]ος ἐν τᾶι ποθ’ ἁ[μὲς] [φιλίαι, τάν τε ποτὶ Ῥω]μαίους φιλίαν διαφυλά[σ][σοντος καὶ μηδὲ]ν ἐναντίον αὐτοῖς πράσ-

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[σοντος· ε]ὐορκοῦσι μὲν ἁμῖν εὖ εἴη, ἐπιορκοῦ[σι δὲ τἀ]ναντία. ὁ δὲ ὅρκος οὗτος συνετε[λέ]σθη μηνὸς Ἡρακλείου πεντεκαιδεκάτα[ι], βασιλεύοντος Ἀπολλοδώρου τοῦ Ἡρογείτου, γραμματεύοντος Ἡροδότου τοῦ Ἡροδότου. vac. ὅρκος, ὃν ὤμοσε βασιλεὺς Φαρνάκης πρεσβευσάντων παρ’ αὐτὸν Μάτριος καὶ Ἡρακλε[ί]ου· ὀμνύω Δία, Γῆν, Ἥλιον, θεοὺς Ὀλυμπίους πάντας καὶ πάσας· φίλος ἔσομαι Χερσονησίταις διὰ παντός, καὶ ἂν οἱ παρακείμενοι βάρβαροι στρατεύωσιν ἐπὶ Χερσόνησον ἢ τὴν κρατουμένην ὑπὸ Χερσονησιτῶν χώραν ἢ ἀδικῶσιν Χερσονησίτας, καὶ ἐπικαλῶνταί με, βοηθήσω αὐτοῖς, καθὼς ἂν ᾖ μοι καιρός, καὶ οὐκ ἐπιβουλεύσω Χερσονησίταις κατ’ οὐδένα τρόπον, οὐδὲ στρατεύσω ἐπὶ Χερσόνησον, οὐδὲ ὅπλα ἐναντία θήσομαι Χερσονησίταις, οὐδὲ πράξω κατὰ Χερσονησιτῶν ὃ μέλλει βλάπτειν τὸν δῆμον τὸν Χερσονησιτῶν, ἀλλὰ συνδιαφυλάξω τὴν δημοκρατίαν κατὰ τὸ δυνατόν, ἐμμενόντων ἐν τῆι πρὸς ἐμὲ φιλίαι καὶ τὸν αὐτὸν ὅρκον ὀμοσάντων, τήν τε πρὸς Ῥωμαίους φιλίαν διαφυλασσόντων καὶ μηδὲν ἐναντίον αὐτοῖς πρασσόντων. εὐορκοῦντι μὲν εὖ εἴη, ἐπιορκοῦντι δὲ τἀναντία. ὁ δὲ ὅρκος οὗτος συνετελέσθη ἐν τῶι ἑβδόμωι καὶ πεντηκοστῶι καὶ ἑκατοστῶι ἔτει, μηνὸς Δαισίου, καθὼς βασιλεὺς Φαρνάκ[ης] vac. ἄγει. vac.

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« … aber wir werden sein Königtum, soweit möglich, mitschützen, solange er die Freundschaft uns gegenüber bewahrt und die Freundschaft mit den Römern auf- 30 rechterhält und nichts gegen ihre Interessen anstellt. (5) Wenn wir den Eid halten, möge es uns gut gehen, wenn wir ihn brechen, das Gegenteil.» Dieser Eid wurde geleistet am fünfzehnten des Monats Herakleios in dem Jahr, als Apollodoros, Sohn des Herogeites, basileus und Herodotos, Sohn des Herodotos, Stadtschreiber waren. (10) Diesen Eid schwor König Pharnakes, als die Gesandten 35 Matris und Herakleios zu ihm gingen: «Ich schwöre bei Zeus, Ge, Helios sowie bei allen olympischen Göttern und Göttinnen: Den Chersonesitern werde ich Freund für alle Zeit sein, und wenn die umliegenden Barbaren (15) Chersonesos oder das Land, das von den Chersonesitern beherrscht wird, angreifen sollten oder den Chersonesitern Gewalt antun und die Chersonesiter mich bitten, werde 40 ich ihnen Hilfe leisten, wenn die Umstände es erlauben, und ich werde unter kei-

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nen Umständen gegen die Chersonesiter Pläne schmieden oder gegen Chersonesos Krieg führen (20) oder gegen sie Waffen bereitstellen und ich werde nichts tun gegen die Chersonesiter, was dem demos der Chersonesiter schaden könnte, aber ich werde die Demokratie schützen, soweit es in meiner Macht liegt, solange sie bei der Freundschaft mir gegenüber bleiben (25) und denselben Eid schwören 5 und ihre Freundschaft gegenüber den Römern aufrechterhalten und nichts gegen ihre Interessen unternehmen. Wenn ich den Eid halte, möge es mir gut gehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Dieser Eid wurde geleistet (30) im 157. Jahr, im Monat Daisios, wie König Pharnakes die Zeit rechnet. Das Datum des Vertrags, «im 157. Jahr, wie Pharnakes die Zeit rechnet», war lange umstritten, denn die Anwendung der spätestens seit Mithridates VI. gebräuchlichen pontischen Ära mit Anfang 297 (dazu Leschhorn, a. a. O. 79–86) würde auf 141/140 führen, also auf eine Zeit, die weit nach dem spätestmöglichen Datum für den Tod des Pharnakes liegt. Die pontische Ära kommt also nicht in Frage. Deswegen suchte man nach einem anderen plausiblen Anfangstermin für die hier angewandte Ära. R. C. Loeper (Khersonesskie nadpisi, Izvestija Imperatorskoj arkheologiceskoj kommissii 45 [1912], 23–70) kam auf den Staatsgründer, Mithridates von Kios, dessen Regierungsbeginn von Diodor (xvi 90.2) in das athenische Archontat des Phrynichos (337/336) gesetzt wird. Dementsprechend wurde der Vertrag ins J. 180/179 datiert. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Zusammenführung nicht-attischer Ereignisse unter die athenischen Archonten zumindest für diese Zeit wahrscheinlich Diodor selbst zuzuschreiben ist und deswegen nur einen chronologischen Annäherungwert besitzt. Avram (a. a. O, 224–226) mutmaßt eine Ära von Sinope, welche im J. 336 begann und welche Pharnakes nach seiner Eroberung der Stadt im J. 183 (Polyb. xxiii 9.2) verwendete; das Anfangsjahr dieser Stadtära ist aber nicht belegt. Polybios bietet eine negative Bewertung des Pharnakes unter dem Jahr 171/170 (xxvii 17: ὅτι Φαρνάκης πάντων τῶν πρὸ τοῦ βασιλέων ἐγένετο παρανομώτατος, «Pharnakes war der gesetzloseste von allen vor ihm regierenden Königen»). Das Fragment ist ohne Kontext überliefert, aber solche allgemeinen Wertungen bietet Polybios meistens zum Tod von Personen. So verstanden es auch die frühen Herausgeber des Vertragstextes, bis auf Delos eine athenische Ehrung für Pharnakes und seine Frau Nysa (Tochter Antiochos’ III.) aus dem Archontat des Tychandros gefunden wurde (OGIS 771 = IG XI 4, 1056). Da dieser Archon damals ins Jahr 160/159 gesetzt wurde (vgl. B. D. Meritt, Athenian Archons 347/6–48/7 B.C., Historia 26 [1977], 161–191, hier 183), musste man annehmen, dass Polyb. xxvii 17 im Jahr 171/170 Pharnakes aus anderen, uns unbekannten Gründen negativ bewertete, da er zur Zeit der athenischen Ehrung mit Sicherheit noch lebte (so etwa Walbank, HCP III ad loc.). Damit schien es nicht mehr zwingend, den Beginn der Ära, die Pharnakes zur Zeit des Vertrages mit Chersonesos verwendete, schon 337/336 anzusetzen. Deswegen argumentierte Burstein, dass die Ära, die hier in

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Frage kam, die seleukidische Ära war (mit Anfang ca. September 312). Den Vertrag mit Chersonesos setzte er ins J. 155, obwohl es kein weiteres sicheres Beispiel für die Verwendung der seleukidischen Ära in Pontos gibt. Ära-Angaben im 1. Jh. rechnen dort nicht nach der seleukidischen Ära. Bursteins Ansatz wurde von McGing und Leschhorn sowie Ferrary und Müller akzeptiert.2 Der athenische Archon Tychandros und mit ihm die Ehrung für Pharnakes und Nysa gehören aber, wie S. Tracy nachgewiesen hat, nicht ins J. 160/159, sondern ins J. 196/195 (weder von Ferrary noch von Müller zur Kenntnis genommen). Die wertende Polybiosstelle xxvii 17 kann problemlos Polybios’ normaler Praxis entsprechen und ist demnach als Todesanzeige anzusehen. Pharnakes starb also im J. 171/170, und der Vertrag mit Chersonesos muss vorher angesetzt werden. Im Vertrag selbst, von welchem nur die geleisteten Eide erhalten sind, ist die auffallendste Klausel die Verpflichtung, die Freundschaft mit den Römern aufrechtzuerhalten und nichts gegen sie zu unternehmen (Z. 3–5; 26–28). Diese Klausel bietet einen chronologischen Hinweis, denn sie macht am ehesten einen Sinn nach dem Friedensvertrag zwischen Pharnakes und Eumenes II. von Pergamon sowie Ariarathes von Kappadokien, wo die Chersonesitai u. a. dem Friedensvertrag «beigeschrieben» wurden (Polyb. xxv 2, 648, vgl. Errington, a. a. O.). Durch diese Friedensverhandlungen mit römischer Beteiligung dürfte die «Romfreundschaft» des Pharnakes (und vielleicht auch jene der Chersonesitai) erst begründet worden sein. Das absolute Datum des Friedensvertrages mit Eumenes ist innerhalb enger Grenzen fixiert. Er fiel entweder in Polybios’ Ol. 149,4 = 181/180 oder in Ol. 150,1 = 180/179, in die Büttner-Wobst das Fragment 25.2 in seiner Textausgabe des Polybios setzte (dazu aber Walbank, HCP III 20). Der Vertrag mit Chersonesos wurde im Monat Daisios, also etwa im Mai, beeidet (Z. 31). Wenn Diodor den Regierungsbeginn des Mithridates von Kios korrekt angesetzt hat, dann begann die zugrunde liegende Ärarechnung während des attischen Jahres 337/336. Daisios des 157. Jahres entspräche dann ca. Mai 180. Falls

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2 Es gibt aus dem späteren 2. Jh. überhaupt nur zwei weitere Belege für eine Äradatierung im pontischen Raum, beide aus der Regierungszeit des Mithridates V. Euergetes: Eine 30 Inschrift aus Abonouteichos (Th. Reinach, A stele from Abonouteichos, NC [1905], 113–119, hier 113 f.) ehrt Mithridates V. im Ärenjahr 161, und eine verschollene Münze desselben Königs datiert nach der Ärenzahl 173 (dazu W. Leschhorn, Antike Ären. Zeitrechnung, Politik und Geschichte im Schwarzmeerraum und in Kleinasien nördlich des Tauros, Stuttgart 1993, 78). Beide können nur dann denselben rechnerischen Ausgangspunkt wie Pharnakes’ Vertrag 35 mit Chersonesos haben, wenn die verwendete Ära die seleukidische war, aber zugleich können beide problemlos nach der später in Pontos verwendeten Äradatierung mit Beginn 297 erklärt werden (161 = 137/136, 173 = 125/124) und so fallen sie mitten in die Regierungszeit des Mithridates V. Euergetes. Damit gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die seleukidische Ära je in Pontos in Gebrauch gewesen ist. Daraus folgt, dass es nicht Mithridates VI. Eupator 40 war, der diese Ära in Pontos einführte, sondern wohl sein Vater Mithridates V. Die Gründe für den Wechsel bleiben allerdings nach wie vor unbekannt.

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Diodor den Regierungsanfang des Mithridates von Kios ins falsche Archontenjahr gesetzt hat, dann wären sowohl der Friedensvertrag mit Eumenes als auch der Vertrag mit Chersonesos ein Jahr später, d. h. während Polybios’ Ol. 150,1 = 180/179 zustande gekommen. Der Vertrag mit Chersonesos, der Tochterstadt von Herakleia Pontica (das übrigens auch dem Friedensvertrag mit Eumenes «beigeschrieben» war [Polyb. xxv 2.13]), ist der früheste erhaltene Beleg für konkrete Interessen eines pontischen Königs auf der Krim und für seine Bereitschaft, dort militärisch als Schutzmacht tätig zu werden. Auffällig ist, dass er auch schwört, die Demokratie – d. h. die augenblickliche Regierungsform, welche die Vertragsverhandlungen zu verantworten hatte – in Chersonesos zu schützen. Die Chersonesitai hatten offensichtlich Bedenken gegen die Annäherung von Pharnakes gehabt, wie übrigens die ganze Liste der durch den Eid verbotenen Tätigkeiten nahelegt. Gleichzeitig belegt der Vertrag eine erstaunlich frühe amicitia mit Rom. Sowohl Pharnakes als auch Chersonesos beanspruchen für sich, römische Freunde zu sein, und schwören, römische Interessen nicht zu verletzen. Diese Klausel ist nur dann politisch weiterführend, wenn sie auch den Römern bekannt gemacht wurde, wobei man vermuten könnte, dass sie aufgenommen wurde, um eventuelle Bedenken römischer Senatoren zu besänftigen. Vielleicht kam auch dieser Vertrag durch römische Vermittlung zustande.

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650 Philipp V. – Bastarner (Bündnis) 179 v. Chr.

1a. Livius xxxix 35. 4: … missis ad accolas Histri fluminis barbaros, ut in Italiam irrumperent, sollicitandos. 25 Es wurden Männer zu den an der Donau lebenden Barbaren geschickt, um sie zu ermuntern, Italien anzugreifen. 1b. Livius xl 5.10: redierant forte, quos miserat in Bastarnas ad arcessenda auxilia, adduxerantque inde nobiles iuvenes et regii quosdam generis, quorum unus sororem suam in matrimonium Philippi filio pollicebatur; erexeratque consociatio gen- 30 tis eius animum regis. Die Männer, die er zu den Bastarnern geschickt hatte, um Hilfe zu holen, waren zufällig um die Zeit zurückgekehrt, und sie hatten von dort adlige junge Männer und einige Mitglieder des königlichen Geschlechts mitgebracht; einer von ihnen versprach seine Schwester in die Ehe mit einem der Söhne Philipps. Die Verbin- 35 dung mit diesem Stamm hatte Philipps Stimmung gehoben. 2. Livius xl 57.4–5: compositum autem sic fuerat, transitum per Thraciam tutum et commeatus Bastarnis ut Philippus praestaret. id ut facere posset, regionum principes

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donis coluerat, fide sua obligata pacato agmine transituros Bastarnas. (5) Dardanorum gentem delere propositum erat inque eorum agro sedes dare Bastarnis. Es war so vereinbart worden, dass Philipp den Bastarnern einen sicheren Durchzug durch Thrakien gewähren sowie Reiseproviant zukommen lassen würde. Damit er das ermöglichen könne, hatte er die führenden Männer der 5 Region beschenkt und sich dafür verbürgt, dass die Bastarner friedlich durchziehen würden. Sein Vorhaben war, das Volk der Dardaner zu vernichten und auf ihrem Lande den Bastarnern Siedlungsplätze zu geben. Lit.: F. W. Walbank, Philip V of Macedon, Cambridge 1940, 246; 254; Meloni, Perseo 35 f.; Hammond/Walbank, Macedonia 468 f.; Briscoe, Commentary ad locc. 10 Im Rahmen seiner Balkanpolitik nach dem Rückzug der Römer aus Griechenland 188 nahm Philipp V. Kontakt mit den meisten im Binnenland lebenden Stämmen auf (vgl. 643). Die Bastarner – ein germanischer Stamm von der Nordseite der unteren Donau – sollten eine besondere Rolle spielen. Schon um 184/183 wurden förmliche Beziehungen angestrebt, die – nach der unwahrscheinlichen römischen Deutung, die unsere Quellen wiedergeben – direkt gegen Rom gerichtet waren (oben 1a). Ca. 182 kamen die makedonischen Gesandten nach Pella zurück und die Bastarner boten u. a. eine Eheverbindung zwischen einem der Söhne Philipps und einer bastarnischen Prinzessin an. Philipp betrachtete dies als eine vertragliche Bindung zwischen ihm und den Bastarnern (oben 1b: consociatio gentis eius), wobei auch ein militärisches Element in Verbindung mit einem Umsiedlungsprojekt für die Bastarner vereinbart wurde. Sie sollten mit Kind und Kegel nach Dardania kommen, wo sie die Dardaner, traditionelle Feinde der Makedonen, vertreiben und ersetzen sollten (oben 1b). Ob dieses ehrgeizige Programm schriftlich oder nur per Handschlag verabredet wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Philipp betrachtete die Verbindung auf jeden Fall als vertraglich feststehend und wirkte auf die thrakischen Stämme, die auf der Anmarschstraße der Bastarner lebten, ein, damit der Durchzug möglichst reibungslos erfolgen konnte (oben 2). Der Plan scheiterte aber, als Philipp im J. 179 plötzlich starb, gerade als die Bastarner schließlich unterwegs waren (Liv. xl 57.2–3). Damit waren der Vertrag sowie die Ehe des Perseus mit der bastarnischen Prinzessin offenbar hinfällig (vgl. Liv. xlii 5.4), da er schon 178 die Seleukidin Laodike heiratete (Liv. xlii 12.3; Polyb. xxv 4.8). Philipps Tod hatte chaotische Folgen. Die Bastarner spalteten sich: Eine Gruppe – angeblich 30.000 Personen – setzte den Marsch nach Dardania, wie mit Philipp vereinbart, fort, während der Rest in Richtung untere Donau zurückkehrte (Liv. xl 58.7–8). Perseus kooperierte aber nicht mit den Bastarnern, obwohl die Dardaner sich diesbezüglich sogar in Rom beschwerten, und 175/174 gelang es den Dardanern, die eingedrungenen Bastarner zu vertreiben (Liv. xli 19.5–11).

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Erst im Rahmen von Perseus’ Kriegsvorbereitungen gegen Rom werden die Bastarner in den Quellen wieder erwähnt, doch spielte der vorhergehende Vertrag mit Philipp keine explizite Rolle mehr, es sei denn, er hatte sonst unbekannte Klauseln in Bezug auf Söldnerwerbung beinhaltet. Jetzt handelte es sich auf jeden Fall um reine Söldnerwerbung, und als Perseus den verlangten Sold nicht zahlen 5 wollte, zogen die Bastarner wieder ab (Liv. xlvi 26.1–27.3). Von einem längerfristigen Vertrag gibt es hier also keine Spur.

651 Rom – Keltiberer I (Friedensverträge) 179/178 v. Chr.

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1. Appian, Iberike 43 (179): τοὺς δὲ ἀπόρους συνῴκιζε καὶ γῆν αὐτοῖς διεμέτρει καὶ πᾶσιν ἔθετο τοῖς τῇδε συνθήκας ἀκριβεῖς, καθ’ ἃ Ῥωμαίων ἔσονται φίλοι· ὅρκους τε ὤμοσεν αὐτοῖς καὶ ἔλαβεν, ἐπιποθήτους ἐν τοῖς ὕστερον πολέμοις πολλάκις γενομένους. δι’ ἃ καὶ ἐν Ἰβηρίᾳ καὶ ἐν Ῥώμῃ διώνυμος ἐγένετο ὁ Γράκχος καὶ ἐθριάμβευσε λαμπρῶς. 15 Die Mittellosen siedelte er zusammen an und teilte ihnen Land zu, und für alle dortigen setzte er detaillierte Verträge auf, gemäß denen sie Freunde der Römer werden sollten. Er schwor ihnen gegenüber Eide und nahm ihnen Eide ab, die sehr oft in den späteren Kriegen mit Sehnsucht vermisst wurden. Deswegen wurde Gracchus sowohl in Iberia als auch in Rom berühmt, und er feierte einen 20 glänzenden Triumph. 2a. Polybios xxxv 2.15: τέλος δ’ ἦν τῶν λόγων· εἰ μέν τι δεῖ ῥητὸν πρόστιμον ὑπομένειν τῆς ἀγνοίας, ἀναδέχεσθαι τοῦτ’ ἔφασαν, τελεσθέντος δὲ τοῦ προστάγματος ἐπανάγειν ἠξίουν ἐπὶ τὰς κατὰ Τεβέριον ὁμολογίας αὐτοῖς γενομένας πρὸς τὴν σύγκλητον. 25 Dies war das Fazit ihrer Ausführungen: Wenn es nötig sei, eine bestimmte Strafe für ihr Fehlverhalten zu ertragen, sagten sie, würden sie das akzeptieren; aber sie verlangten, dass, wenn die befohlene Maßnahme einmal vollzogen worden sei, die Vereinbarungen, die sie zur Amtszeit des Tiberius mit dem Senat 30 geschlossen hatten, wieder in Kraft gesetzt würden. Vgl. Livius xl 50.5: inde debellatum, veramque pacem, non fluxa, ut ante, fide Celtiberos fecisse. Von diesem Zeitpunkt an war der Krieg beendet, und die Keltiberer schlossen einen echten Frieden, nicht, wie früher, einen mit schwankender Treue.

2b. Plutarch, Tiberius Gracchus 5.3: … καὶ μεμνημένοι τοῦ πατρὸς Τιβερίου, 35 ὃς πολεμήσας Ἴβηρσι καὶ πόλλους καταστρεψάμενος εἰρήνην ἔθετο πρὸς τοὺς Νομαντίνους καὶ ταύτην ἐμπεδοῦντα τὸν δῆμον ὀρθῶς καὶ δικαίως ἀεὶ παρέσχεν.

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… und sie erinnerten sich an seinen Vater Tiberius, der zwar Krieg gegen die Iberer führte und viele niederkämpfte, der aber Frieden mit den Numantinern schuf; diesen betrachtete er immer mit Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit als einen verbindlichen für das römische Volk. 3a. Diodoros xxxi 39: ἡ δὲ σύγκλητος ὑποπτεύσασα τὴν ἐπὶ πλεῖον αὐτῶν ἰσχὺν 5 ἐξαπέστειλε τοὺς κωλύσοντας κατὰ τὰς συνθήκας, ἐν αἷς ἦν σὺν ἄλλοις πλείοσι γεγραμμένον μηδὲ κτίζειν πόλιν ἐξουσίαν ἔχειν Κελτίβηρας ἄνευ Ῥωμαίων. Der Senat fand ihre erstarkende Macht verdächtig und schickte Gesandte, die das erneute Erstarken gemäß dem Vertrag verhindern sollten, da im Vertrag neben vielen anderen Dingen festgeschrieben worden war, dass die Keltiberer 10 ohne Rücksprache mit den Römern keine Befugnis besaßen, eine Stadt zu gründen. 3b. Appian, Iberike 44 (180–182): ἔτεσιν δὲ οὐ πόλλοις ὕστερον πόλεμος ἄλλος ἠγέρθη περὶ Ἰβηρίαν χαλεπὸς ἐκ τοιᾶσδε προφάσεως. Σεγήδη πόλις ἐστὶ Κελτιβήρων τῶν Βελλῶν λεγομένων μεγάλη τε καὶ δυνατὴ καὶ ἐς τὰς Σεμπρωνίου 15 Γράκχου συνθήκας ἐνεγέγραπτο. (181) αὕτη τὰς βραχυτέρας πόλεις ἀνῴκιζεν ἐς αὐτὴν καὶ τεῖχος ἐς τεσσαράκοντα σταδίους κύκλῳ περιεβάλετο Τίτθους τε ὅμορον γένος ἄλλο συνηνάγκαζεν ἐς ταῦτα. (182) ἡ δὲ σύγκλητος πυθομένη τό τε τεῖχος ἀπηγόρευε τειχίζειν καὶ φόρους ᾔτει τοὺς ὁρισθέντας ἐπὶ Γράκχου στρατεύεσθαί τε Ῥωμαίοις προσέτασσε· καὶ γὰρ τοῦθ’ αἱ Γράκχου συνθῆκαι ἐκέλευον. 20 Wenige Jahre später brach ein neuer schwerer Krieg in Iberia aus folgendem Anlass aus. Segede ist eine Stadt, die dem keltiberischen Stamm der Beller gehört; sie ist eine große und mächtige Stadt, die in den Vertrag des Sempronius Gracchus aufgenommen worden war. (181) Diese Stadt siedelte die schwächeren Städte zu sich um und baute eine 40 Stadien lange Umfassungsmauer; auch die Titther, 25 einen anderen Stamm aus der Nachbarschaft, setzte sie unter Druck, dorthin umzusiedeln. (182) Als der Senat davon erfuhr, verbot er den Mauerbau, verlangte die Steuerzahlungen, die im Vertrag des Gracchus festgesetzt waren, und ordnete an, die Bewohner sollten zusammen mit den Römern Militärdienst tun, denn auch das legte der gracchische Vertrag fest. 30

Lit.: Simon, Spanien 11 f.; Walbank, HCP III 640; Richardson, Hispaniae 101–103; 112–116; ders., The Romans in Spain. A History of Spain, Oxford u. a. 1996, 58; 70 f. Die Amtszeit des Praetors Tiberius Sempronius Gracchus (cos. 177, 163) in Hispania Citerior in den Jahren 180–178 prägte das Verhältnis zwischen den Römern und den keltiberischen Stämmen, mit denen er vorwiegend zu tun hatte, für eine 35 Generation. Nach einer Zeit der aktiven Kriegführung, die nach Livius (Per. xli) mit einer deditio der besiegten Keltiberer zu Ende ging, schloss er Verträge ab, die neue Maßstäbe setzten und sein persönliches Ansehen in Spanien so weit steigen

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ließen, dass sein Sohn Tiberius Sempronius Gracchus (tr. pl. 133) noch vierzig Jahre später, als er in Iberia tätig war, davon profitieren konnte (oben 2b). Die Quellen zu den Verträgen sind im Detail allerdings recht ungenau. Appian (oben 1) sagt zwar, die Verträge waren «detailliert» (συνθήκας ἀκριβεῖς) und durch gegenseitige Eide gesichert; aber weder die eigentlichen keltiberischen Vertragspartner noch inhaltliche Bestimmungen werden genauer beschrieben – ob einzelne Städte, Stämme mit ihren Stammesführern oder möglicherweise auch noch andere Personen auf iberischer Seite tätig wurden, wird global mit dem Begriff «alle» (πᾶσιν) abgehandelt. Unklar bleibt auch, ob die von Appian erwähnte Ansiedlung von mittellosen Menschen und die Verteilung von Land an die jeweiligen Personen Teil der Verträge mit den Keltiberern waren oder vielleicht eher im Rahmen der Gründung seiner Namensstadt Gracchuris (Liv., Per. xli) erfolgten, die Appian aber gar nicht erwähnt. Erst im Rahmen des erneuten Kriegsausbruchs im J. 154 werden weitere Details zu den gracchischen Vertragsbedingungen überliefert. Eine Klausel betraf eine Absprache mit Rom über die Anlage neuer Siedlungen oder den Ausbau (Ummauerung) von schon existierenden Siedlungen (oben 3a, b). Offenbar wurde auch die Besteuerung geregelt, ohne dass Details bekannt sind, sowie – wie bei Personen, die als römische amici gelten wollten, zu erwarten – Fragen des Militärdienstes für die Römer (oben 3b). Die Verträge wurden nach der Beeidigung vor Ort auch in Rom ratifiziert (oben 2a, b; 3b). Was die Identifizierung der iberischen Vertragspartner angeht, haben wir es im J. 154 mit drei keltiberischen Stämmen zu tun, den Bellern, den Titthern sowie den Arevacern. Die Beller und Titther waren im J. 178 auf jeden Fall Vertragspartner (oben 3b). Für die Arevacer ist das durch die Ausführungen ihrer Vertreter in Rom, die Polybios referiert, ebenfalls belegt (oben 2a). Anzunehmen ist dies auch für den vierten keltiberischen Stamm, die Lusonen, die im J. 154 aber nicht erwähnt werden. Ob die Stämme nach den gracchischen Verträgen alle den gleichen Status gegenüber Rom hatten oder etwa die Arevacer auch nach Gracchus größere Eigenständigkeit als die anderen Stämme wahrten, wie Simon (a. a. O.) aus Ereignissen des keltiberischen Krieges der 150er Jahre folgern will, lassen die Quellen nicht eindeutig entscheiden.

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1. Polybios xxv 3.1: Περσεὺς ἀνανεωσάμενος τὴν φιλίαν τὴν πρὸς Ῥωμαίους εὐθέως ἑλληνοκοπεῖν ἐπεβάλετο … Nachdem Perseus die Freundschaft mit den Römern erneuert hatte, machte er Anstalten, die Griechen zu umschmeicheln.

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2. Livius xl 58.9: Perseus potitus regno interfici Antigonum iussit; et dum firmaret res, legatos Romam ad amicitiam paternam renovandam petendumque, ut rex ab senatu appellaretur, misit. Perseus übernahm das Königreich und befahl, Antigonos zu töten. Während er seine Angelegenheiten sicherte, schickte er Gesandte nach Rom, um die Freund- 5 schaft seines Vaters zu erneuern und um zu bitten, er möge vom Senat «König» genannt werden. Vgl. Diodoros xxix 30: Περσεὺς τὴν αὐτὴν ἔχων προαίρεσιν τῷ πατρὶ καὶ ταύτην σπεύδων ὑπὸ Ῥωμαίων ἀγνοεῖσθαι, πρεσβευτὰς ἀπέστειλεν εἰς Ῥώμην τοὺς ἀνανεωσομένους τὴν πατρικὴν φιλίαν. ἡ δὲ σύγκλητος τὰ πλεῖστα τῶν πραγμάτων αἰσθανομένη τὴν φιλίαν 10 ὅμως ἀνενεώσατο, τὸν ἐξαπατῶντα ὁμοίως ἐξαπατῶσα. Perseus verfolgte dieselbe Politik wie sein Vater, und da er bemüht war, dass dies von den Römern nicht erkannt wurde, schickte er Gesandte nach Rom, um die Freundschaft seines Vaters zu erneuern. Der Senat aber wusste von den meisten seiner Machenschaften, 15 erneuerte dennoch die Freundschaft und betrog so den Betrüger. Zonaras ix 22: καὶ οἱ Ῥωμαῖοι ταύτην τε αὐτῷ ἐβεβαίωσαν καὶ τὴν πατρῴαν φιλίαν ἀνενεώσαντο. Die Römer bestätigten ihm dies [sc. sein Königtum] und erneuerten die väterliche Freundschaft. Livius xli 24.6 (Rede des Achaiers Archon): ac scimus Persea regno accepto regem a populo 20 Romano appellatum. Wir wissen auch, dass nach der Thronfolge Perseus vom römischen Volk als «König» angesprochen wurde.

3. Polybios xxvii 4.4–5: καὶ μετά τινας ἡμέρας ἐπελθόντες ἐπὶ τὴν βουλὴν παρεκάλουν τοὺς Ῥοδίους κατὰ μὲν τὸ παρὸν ἡσυχίαν ἔχειν, ἀποθεωροῦντας τὸ 25 γινόμενον· ἐὰν δὲ Ῥωμαῖοι παρὰ τὰς συνθήκας ἐγχειρῶσι τὰς χεῖρας ἐπιβάλλειν τῷ Περσεῖ καὶ Μακεδόσιν, πειρᾶσθαι διαλύειν. Nach einigen Tagen traten sie [sc. Perseus’ Gesandte] vor den Rat und forderten die Rhodier auf, im Moment Ruhe zu bewahren und die Entwicklung der Dinge zu beobachten. Sollten die Römer aber entgegen dem Vertrag ihre Hände 30 gegen Perseus und die Makedonen erheben, sollten die Rhodier versuchen, die Lage zu entschärfen. Vgl. Livius xlii 46.3: apud Rhodios legati adiecerunt confidere pacem futuram; auctoribus enim Marcio atque Atilio missos Romam legatos. Si pergerent Romani contra foedus movere 35 bellum, tum omni gratia, omni spe nitendum fore Rhodiis, ut reconcilient pacem. Vor den Rhodiern führten die Gesandten aus, dass sie zuversichtlich seien, dass es Frieden geben werde; denn auf Vorschlag von Marcius [Philippus] und Atilius [Serranus] seien Gesandte nach Rom geschickt worden. Falls die Römer allerdings gegen den Vertrag weiterhin den Krieg vorantrieben, dann wäre es nötig, sich mit aller Dankbarkeit und 40 jeder Hoffnung auf die Rhodier zu verlassen, dass sie den Frieden wiederherstellen.

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4a–d. Livius-Stellen aus der polybianischen Überlieferung: 4a. Livius xli 19.6: senatus nec liberavit eius culpae regem neque arguit; moneri eum tantum modo iussit, ut etiam atque etiam curaret, ut sanctum habere foedus, quod ei cum Romanis esset, videri posset. Der Senat sprach den König weder von diesem Vorwurf frei noch beschul- 5 digte er ihn; er ordnete aber an, ihn zu ermahnen, ständig dafür Sorge zu tragen, dass man deutlich sehe, dass er den Vertrag, den er mit den Römern besitze, heilig halte. 4b. Livius xlii 40.3–4 (Rede des Q. Marcius Philippus im J. 172): sed cum aut verbis castigandus aut armis sit, qui foedus rumpit, sicut bellum adversus te alii quam 10 mihi mandatum malim, ita orationis acerbitatem adversus hospitem, utcumque est, subibo, sicut medici, cum salutis causa tristiora remedia adhibent. (4) ex quo regnum adeptus es, unam rem te, quae facienda fuerit, senatus fecisse censet, quod legatos Romam ad renovandum iudicat potius quam cum renovatum esset, violandum. (Es folgen Beispiele für Perseus’ ‹Vertragsbrüche›.) 15 4 lacuna Briscoe; foedus miseris, quod tamen ipsum tibi non fuisse renovandum Sigonius

«Derjenige, der einen Vertrag bricht, ist entweder mit Worten oder mit Waffen zu bestrafen. Ich würde es zwar bevorzugen, dass jemand anderem als mir die Kriegführung gegen dich anvertraut wird, doch nehme ich die Peinlichkeit einer kritischen Rede gegen einen Gastfreund auf mich, wie auch immer es ist, genauso 20 wie die Ärzte es tun, wenn sie wegen der Heilung bittere Medizin anwenden. (4) Seitdem Du das Königtum übernahmst, hast Du eine Tat getan, die Du nach Meinung des Senates hättest unbedingt tun sollen und zwar, dass Du Gesandte nach Rom geschickt hast, um den Vertrag zu erneuern … urteilt eher, dass, wenn er schon erneuert worden war, ihn zu verletzen.» 25 4c. Livius xlii 41.9–10 (Antwort des Perseus): et haec quidem mihi tamquam causam dicenti reo obiecta sunt; illa tamquam regi et quae de foedere quod mihi est vobiscum, disceptationem habeant. (10) Nam si est in foedere ita scriptum, ut ne si bellum quidem quis inferat, tueri me regnumque meum liceat, mihi fatendum est, quod me armis adversus Abrupolin, socium populi Romani, defenderim, foedus 30 violatum esse. «Diese Vorwürfe sind mir gemacht worden, als ob ich mich als Angeklagter vor Gericht zu verteidigen hätte. Jene anderen sind aber für einen König angemessen und betreffen Meinungsunterschiede wegen der Auslegung des Vertrages, den ich mit Euch habe. (10) Denn wenn im Vertrag festgehalten wird, dass 35 ich mich und mein Reich nicht verteidigen darf, selbst dann, wenn jemand Krieg gegen uns führt, dann muss ich zugeben, dass ich, weil ich mich mit Waffen gegen Abroupolis, einen Freund und Bundesgenossen des römischen Volkes, verteidigt habe, den Vertrag gebrochen habe.»

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Vgl. Pausanias vii 10.6: Περσεὶ τῷ Φιλίππου πρὸς Ῥωμαίους ἄγοντι εἰρήνην κατὰ συνθήκας, ἃς ὁ πατήρ οἱ Φίλιππος ἐποιήσατο, ἐπῆλθεν ὑπερβῆναι τοὺς ὅρκους καὶ ἐπί τε Σαπαίων τὸν βασιλέα Ἀβρούπολιν στράτευμα ἀγαγὼν ἐποίησεν ἀναστάτους Ῥωμαίων συμμάχους ὄντας. Perseus, Sohn des Philipp, während er Frieden gegenüber den Römern gemäß dem 5 Vertrag, den sein Vater Philipp für ihn gemacht hatte, aufrechterhielt, kam es in den Sinn, seine Eide zu brechen, und er führte ein Heer gegen die Sapaier und Abroupolis, den König der Sapaier, und vertrieb sie, obwohl sie römische Bundesgenossen waren.

4d. Livius xlii 62.5 (Perseus’ Ratgeber im J. 171): mitteret ad consulem, qui foedus in easdem leges renovarent, quibus Philippus pater eius pacem ab T. Quinctio vic- 10 tore accepisset. Er sollte jemanden zum Konsul schicken, um den Vertrag mit denselben rechtlichen Bedingungen, unter denen sein Vater Philipp den Frieden vom Sieger T. Quinctius [Flamininus] erhalten hatte, zu erneuern. 4e–f. Livius-Stellen aus der ‹annalistischen Überlieferung›: 15 4e. i) Livius xlii 25.4 (Bericht der römischen legati vor dem Senat): suae orationis summam fuisse: foedus cum Philippo ictum se, cum ipso eo post mortem patris renovatum, in quo diserte prohiberi eum extra fines arma efferre, prohiberi socios populi Romani lacessere bello. Das Fazit ihrer Rede war: Der Vertrag sei mit Philipp geschlossen und mit ihm 20 selbst [sc. Perseus] nach dem Tode seines Vaters erneuert worden. Es wurde dort explizit festgehalten, dass ihm verboten war, Streitkräfte aus seinen Grenzen hinauszuführen; außerdem war ihm verboten, Bundesgenossen des römischen Volkes mit Krieg herauszufordern. ii) Ibd. 7: pro his iniuriis satisfieri senatum aecum censere, reddique sibi res soci- 25 isque suis, quas contra ius foederis habeat. Wegen dieser Verletzungen meinte der Senat, es sei gerechtfertigt, die Besitztümer, die er gegen das Vertragsrecht behielt, ihnen [sc. den Römern] und ihren Bundesgenossen zurückzugeben. iii) Ibd. 10: tum ita sibi scriptum traditum esse: foedus cum patre ictum ad se nihil 30 pertinere; id se renovari, non quia probaret, sed quia in nova possessione regni patienda omnia essent, passum. Dann wurde ihnen [sc. den römischen Gesandten] von ihm folgendes Schriftstück überreicht: Der Vertrag mit seinem Vater ging ihn nicht an; er hatte ihn zwar erneuert, aber nicht weil er ihn für gut hielt, sondern er hatte ihn geduldet, 35 da kurz nach der Übernahme des Königtums alles zu dulden war. 4 f. Livius xlii 30.10–11: felixque populo Romano esset, centuriatis comitiis primo die ferre ad populum consules iusserunt,

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ut, quod Perseus Philippi filius, Macedonum rex, adversus foedus cum patre Philippo ictum et secum post mortem eius renovatum sociis populi Romani arma intulisset … (11) ut, nisi de iis rebus satisfecisset, bellum cum eo iniretur. Aus dem Wunsch heraus, dass die Sache für das römische Volk gut, gesegnet und erfolgreich ausgehen möge, beauftragten die Senatoren die Konsuln, diese 5 Beschlussvorlage dem in den Centuriatscomitien versammelten Volk am erstmöglichen Tag vorzulegen: weil Perseus, Sohn des Philipp, König der Makedonen, entgegen dem Vertrag, der mit seinem Vater Philipp geschlossen und mit ihm selbst nach dessen Tode erneuert worden war, militärische Operationen gegen Bundesgenossen der Römer durchgeführt hatte …, (11) dass, wenn er wegen dieser Ange- 10 legenheiten keine Genugtuung leiste, Krieg gegen ihn einzuleiten sei. 4g. Livius xliv 16.5: is pacis semper auctor regi fuerat, monueratque sicut pater eius Philippus institutum usque ad ultimum vitae diem servarat cotidie bis in die foederis icti cum Romanis perlegendi, ut eum morem, si non semper, crebro tamen usurparet. 15 Er [sc. der Makedone Onesimos] war beim König immer Mahner für den Frieden gewesen. Er hatte ihn daran erinnert, wie sein Vater Philipp bis zum letzten Tag seines Lebens die Gewohnheit aufrechterhalten hatte, jeden Tag zweimal den mit den Römern geschlossenen Vertrag durchzulesen. Er ermahnte ihn, diese Sitte, wenn auch nicht ständig, so doch zumindest öfter zu übernehmen. 20 5. Appian, Makedonike 11.5–6 (Rede von Perseus’ Gesandten): πρὸς δὲ ὑμᾶς, ὦ ἄνδρες Ῥωμαῖοι, ὑπὲρ τῆς εἰρήνης ἐπρέσβευσε καὶ τὰς συνθήκας ἔναγχος ἀνεκαίνισεν. (6) ἀλλὰ Ἀβρούπολιν ἐξέβαλε τῆς ἀρχῆς. ἐπιδραμόντα γε τοῖς ἡμετέροις ἀμυνόμενος. καὶ τοῦτ’ αὐτὸς ὑμῖν ἐδήλωσε Περσεύς, καὶ τὰς συνθήκας αὐτῷ μετὰ τοῦτο ἀνενεώσασθε, οὔπω διαβάλλοντος Εὐμένους. τὸ μὲν δὴ περὶ 25 Ἀβρούπολιν καὶ πρεσβύτερόν ἐστι τῶν συνθηκῶν καὶ παρ’ ὑμῖν, ὅτε συντίθεσθε, δίκαιον ἐφάνη. «An Euch, Römer, schickte er eine Gesandtschaft wegen des Friedens und erneuerte in der letzten Zeit den Vertrag. (6) Aber er vertrieb Abroupolis aus seinem Reich. Doch nur, weil er sich gegen dessen Angriff auf unser Land vertei- 30 digte. Das hat Perseus Euch auch mitgeteilt, und Ihr habt den Vertrag nachher mit ihm erneuert, als Eumenes ihn noch nicht verleumdet hatte. Die Sache mit Abroupolis war also älter als der Vertrag, und als Ihr ihn vereinbart habt, schien es Euch gerechtfertigt zu sein.» Lit.: Meloni, Perseo 68 ff.; Walbank, HCP III 275; Hammond/Walbank, Macedo- 35 nia, 492 f.; Briscoe, Commentary ad locc. Sowohl die polybianische als auch die annalistische Tradition gehen davon aus, dass Perseus einen Vertrag mit Rom besaß, den er während der 170er Jahre nach

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der parteiischen Meinung der römischen Unterhändler sowie des Senates mehrmals brach. Dieser Vertrag, den sowohl Polybios (oben 1) als auch Livius (oben 2) in ihren Berichten anlässlich Perseus’ Machtübernahme im J. 179 mit Blick auf das Wesentliche als «Freundschaftserneuerung» bezeichnen, war eine Fortsetzung des Vertrages, den die Römer mit Philipp V. geschlossen hatten; später machen beide Autoren deutlich, dass es sich auch um eine Vertragserneuerung handelte (oben 4). Appian datiert die Erneuerung sogar ausdrücklich nach der Auseinandersetzung mit Abroupolis, aber vor den verleumderischen Vorwürfen des Eumenes (oben 5). Die Bedingungen des erneuerten Vertrages sind nicht im Detail bekannt, waren aber auf jeden Fall nicht identisch mit dem Friedensvertrag zwischen Philipp und Flamininus aus dem J. 196. Im J. 171 empfehlen Perseus’ Ratgeber dem König, den Römern die Bedingungen des väterlichen Friedensvertrages als Friedensangebot zu unterbreiten (oben 4d). Die damals gültigen Vertragsbedingungen waren demnach günstiger als die ursprünglichen Friedensbedingungen, die offenbar irgendwann nach 196 zu Philipps Gunsten geändert worden waren. Es waren also die verbesserten Bedingungen, die Perseus «erneuerte». Aus dem Streit über die Bewertung des abgewehrten Angriffs des römischen Freundes, des thrakischen Fürsten Abroupolis, wird man vielleicht eine Vertragsklausel bezüglich gemeinsamer Freunde und Feinde erschließen können, die bei den kriegstreibenden Römern des Jahres 171 zu einer perseusfeindlichen Auslegung seiner Auseinandersetzung mit Abroupolis führte (oben 4c, vgl. 4e i]). Ob es die nur einmal erwähnte Klausel (oben 4e i]), die es sowohl Philipp als auch dem Vertragserneuerer Perseus angeblich verbot, überhaupt Streitkräfte außerhalb seines Landes zu führen, in dieser absoluten Form jemals gegeben hat – es handelt sich bei der Quelle lediglich um den Bericht über eine angebliche Rede, und zwar aus der annalistischen Überlieferung –, wird zweifelhaft bleiben. Die Rede ist deutlich auf Abroupolis bezogen und die Darstellung der referierten Klausel so perseusfeindlich, dass sie in dieser Form nicht glaubwürdig ist. Dass aber ein Angriffskrieg seitens der Makedonen im Vertrag explizit ausgeschlossen war, dürfte richtig sein und den Ausgangspunkt für Livius’ Darstellung geboten haben.

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Stele aus bläulichem Marmor, opisthograph; b. 0,31 m, h. 1,24 m, d. 0,43 m. Fundort: Steiris, bei der Kapelle des Heiligen Nikolaos. Ed.: M. Beaudouin, Convention entre deux villes de Phocide, BCH 5 (1881), 42–54, hier 42; IG IX 1, 32; Syll.3 647; Michel, Recueil 24.

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Üb.: HGIÜ III Nr. 472 (deutsch); Beaudouin, a. a. O. (französisch). Lit.: F. Salviat/C. Vatin, Inscriptions de Grèce centrale, Paris 1971, Nr. 5 (Photo von Seite B, 79); J. McInerney, The Folds of Parnassos. Land and Ethnicity in Ancient Phokis, Austin 1999, 253–255. Α

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[θ]εὸς τύχαν ἀγα[θ]άν. στραταγέοντος [τ]ῶν Φωκέων Ζευξίου, [μ]ηνὸς ἑβδόμου, ὁμολο[γ][ί]α τᾷ πόλει Στειρίων καὶ [τᾷ] πόλει Μεδεωνίων· συ[ν][ε]πολίτευσαν Στείριοι κα[ὶ] [Μ]εδεώνιοι ἔχοντες ἱερά, πό[λι]ν, χώραν, λιμένας, πάντα [ἐ]λεύθερα, ἐπὶ τοῖσδε· εἶμεν [τ]οὺς Μεδεωνίους πάντας [Σ]τιρίους ἴσους καὶ ὁμοίους, καὶ συνεκλησιάζειν καὶ συναρχοστατεῖσθαι μετὰ τᾶς [πό]λιος τᾶς Στιρίων, καὶ δικά[ζ]ειν τὰς δίκας τὰς ἐπὶ πόλι[ο]ς πάσας τοὺς ἐνικομένους [τ]αῖς ἁλικίαις. ἱστάνθω δὲ κα[ὶ] [ἱ]εροταμίαν ἐκ τῶν Μεδεω[ν]ίων ἕνα, τὸν θυσέοντα τὰς θυσίας τὰς πατρίους Μεδεων[ί]οις, ὅσαι ἐντὶ ἐν τῷ πολιτικῷ νόμ[ῳ], [μ]ετὰ τῶν ἀρχόντων τῶν στα[θ]έντων ἐν Στίρι. λανβανέτω [δ]ὲ ὁ ἱεροταμίας ἀργ[ο]ύριον ὃ τοὶ [ἄ]ρχοντες ἐλάμβανον ἡμι[μ]ναῖον, καὶ τῶν χοῶν τὸ ἐπ[ι][β]αλὸν τῶι ἱεροταμίαι. συνδι[κ]άξει δὲ ὁ ἱεροταμίας μετὰ [τ]ῶν ἀρχόντων τὰς δίκας ἃς [τ]οὶ ἄρχοντες δικάζοντι, καὶ [κ]λαρωσῖ τὰ δικαστήρια, ἅ κα δέῃ κλαρώειν, μετὰ τῶν ἀ[ρ]χόντων. μὴ ἔστω δὲ ἐπάναγ[κ]ες λειτουργεῖν τοὺς Μεδεωνίους ἐν Στίρι τὰς ἀρχάς, ὅσοι γεγένηνται ἐν Μεδεῶνι ἄρ-

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χοντες, ξενοδίκαι, πρακτῆρες, δαμιουργοί, ἱερεῖς, ἱεράρχαι, καὶ τᾶν γυναικῶν ὅσαι ἱερητεύκατι, εἰ μή τις ἑκὼν ὑπομένοι. ἱστάνθων δὲ ἐκ τῶν ἀλειτουργήτων τῶν Μεδεωνίων καὶ ἐκ τῶν Στιρίων, δαμιουρ[γ]εόντων δὲ καὶ τὰ ἐν Μεδε[ῶνι ἱ]ερά, καθὼς ὁ πολιτικὸς νόμος κελεύει. καὶ τὰν χ[ώ][ραν] τὰν Μεδεωνίαν εἶμεν [π]ᾶσαν Στιρίαν καὶ τὰν Στιρίαν Μεδεωνίαν κοινὰν π[ᾶ][σα]ν. κοινωνεόντω δὲ οἱ Μεδε[ώ]νιοι τᾶν θυσιᾶν τᾶν ἐν Στί[ρι] πασᾶν, καὶ τοὶ {τοὶ} Στίριοι τᾶν ἐν Μεδεῶνι πασᾶν. μὴ ἐξέστω δὲ ἀποπολιτεύσασται τοὺ[ς] Μεδεωνίους ἀπὸ τῶν Στιρί[ων] μηδὲ τοὺς Στιρίους ἀπὸ [τ]ῶν Μεδε[ωνί]ων· ὁπότεροι [δ]έ κα μὴ ἐμμείνωντι ἐν τοῖ[ς] γεγραμμένοις, ἀποτεισάντων τοῖς ἐμμεινά[ν]τοις ἀργυρίου τάλαντα δέκα καὶ ὑπόδικοι ἐόντων. [ἀνα][γ]ραψάντων δὲ τὰν ὁμ[ο]λογίαν ἐν στάλαν καὶ ἀν[αθέ]ντων ἐν τὸ ἱερὸν τᾶς Ἀ[θάν]ας. θέστων δὲ τὰν ὁμο[λογί]αν καὶ παρὰ ἰδιώταν ἐσ[φρα]γισμέναν. ἁ ὁμολογία π[αρὰ] Θράσωνα Λιλαιέα. μάρ[τυ]ρες· Θράσων Δαματρίου Ἐλατεύς, Εὐπαλίδας Θράσωνος Λιλαιεύς, Τιμοκράτης Ἐπινίκου Τιθορρεύς. δόντων δὲ τοὶ Στίριοι τᾷ φατρίᾳ τῶν Μεδεωνίων ἐν ἐτέοις τεττάροις

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ἀργυρίου μνᾶς πέντε κα[ὶ] [τ]όπον τὰν καλειμέναν Δα[μα]τρείαν. Α 25 Salviat/Vatin, ἀρέσμιον ed pr. et al. ‖ Β 1 Salviat/Vatin, [‒ ‒ ‒ ‒π]οιεόντων ed. pr. et al.

(A) Gott möge gutes Gelingen gewähren. Als Zeuxias strategos der Phoker war, im siebten Monat des Jahres; Vereinbarung (5) zwischen der Polis der Steirier und der Polis der Medeonier. Die Steirier und die Medeonier vereinbarten eine sympoliteia mit gemeinsamem Besitz der Heiligtümer, der Stadt, des Stadtterritoriums, der Häfen – sämtlich unbelastet – unter folgenden Bedingungen: (10) Alle Medeonier sollen gleiche und gleichberechtigte Steirier sein, sie sollen an gemeinsamen Volksversammlungen teilnehmen und Amtsträger bestellen (15) gemeinsam mit den Steiriern; diejenigen, die das entsprechende Alter erreicht haben, sollen alle Prozesse, die in der Zuständigkeit der Polis liegen, mitentscheiden. Aus den Medeoniern sollen sie einen Mann als hierotamias [Heiligtumsverwalter] bestellen, (20) der die althergebrachten Opfer der Medeonier, soweit sie im Bürgergesetz [oder: Polisgesetz] aufgeführt werden, zusammen mit den in Steiris bestellten archontes vollbringen. (25) Der hierotamias soll das Geld erhalten, das die archontes erhielten, und zwar eine halbe Mna [50 Drachmen], sowie von den Trankopfern den Anteil, der dem hierotamias zusteht. Mitentscheiden wird der hierotamias zusammen mit (30) den archontes Rechtsstreitigkeiten, welche die archontes zu entscheiden haben, und falls Gerichtshöfe durch das Los zu besetzen sind, wird er sie zusammen mit den archontes auslosen. Es besteht keine Notwendigkeit, dass (35) diejenigen Medeonier in Steiris Ämter bekleiden, die schon in Medeon Archonten, Fremdenrichter, prakteres [Einzugsbeauftragte], damiourgoi, Priester, Heiligtumsverwalter gewesen sind, oder (40) Frauen, die schon Priesterinnen waren, es sei denn, jemand unterzieht sich freiwillig der Aufgabe. Amtsträger sollen sie bestellen aus denjenigen der Medeonier, die bislang nicht gedient haben sowie aus den Steiriern, und diese sollen auch (45) die religiösen Angelegenheiten in Medeon handhaben, wie es das Bürgergesetz [oder: Polisgesetz] vorschreibt. Das Territorium von Medeon soll ganz steirisch sein und das von Steiris (50) medeonisch, alles gemeinsamer Besitz. Die Medeonier sind an allen Opfern, die in Steiris vollzogen werden, zu beteiligen und die Steirier an allen Opfern in Medeon. Es ist nicht gestattet, (55) dass sich die Medeonier von den Steiriern oder die Steirier von den Medeoniern politisch trennen. Sollte sich eine Seite nicht an die aufgeschriebenen Bedingungen halten, (60) soll sie den Vereinbarungstreuen zehn Talente Silber zahlen und sich vor Gericht verantworten. (B) Die Vereinbarung sollen sie auf eine Stele aufschreiben und sie im Heiligtum der Athena aufstellen. (5) Sie sollen ein versiegeltes Exemplar der Vereinbarung bei einer Privatperson hinterlegen. Die Vereinbarung wurde bei Thrason von

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Lilaia hinterlegt. Zeugen waren: Thrason, Sohn des Damatrios, aus Elateia, Eupalidas, Sohn des Thrason, aus Lilaia, Timokrates, Sohn des Epinikos, aus Tithorea. Der Phratrie der Medeonier sollen die Steirier (15) innerhalb von vier Jahren fünf Mnai Silber [500 Drachmen] und als Tagungsplatz die sogenannte Damatria 5 zur Verfügung stellen. Das Dokument gehört sachlich und zeitlich in den Rahmen der post-aitolischen Neuordnung Zentralgriechenlands nach 188. Da im Vertrag vorgesehen wird, dass Medeon zu einer Phratrie der Polis Steiris herabgestuft wird (Z. B 14), muß die sympoliteia nach dem letzten Beleg für die eigenständige Polis Medeon zustande gekommen sein. Dieser stammt aus Delphi aus dem Jahr des Archon Demosthenes, Sohn des Archelaos (182/181: SGDI 2057; 2101). Die sympoliteia erfolgte innerhalb der politischen Struktur des nach 196 (vielleicht auch erst nach 188) wiedererstandenen phokischen Bundes (Z. A 2–3). Bürger aus anderen phokischen Städten (Lilaia, Elateia, Tithorea) waren am Zustandekommen der Vereinbarung beteiligt und werden als Zeugen namentlich aufgeführt (Z. B 7–13). Diese Tatsache lässt vermuten, dass auch die Bundesorgane der Phoker in irgendeiner Form beteiligt waren. Die Festlegung Z. 15–17, dass die neuen und alten Bürger gleichberechtigt jene Rechtsfälle, welche in die Zuständigkeit der Polis fielen (τὰς ἐπὶ πόλι[ο]ς), zu entscheiden hätten, setzt andere Fälle voraus, die in eine andere Zuständigkeit fielen, und das kann nur der Bund gewesen sein. Unter diesen Umständen kann man nicht ausschließen, dass das Athenaheiligtum, in dem die Stele aufgestellt werden sollte (Z. B 1–5), das zentrale Bundesheiligtum der Athena Kranaia bei Elateia war (so McInerney). Dagegen spricht allerdings der Fundort des Steins bei Steiris. Die zwei Städte waren unmittelbare Nachbarn (vgl. insbesondere P. Amandry, Chronique des Fouilles 1940–1941, «Phocide», BCH 64/65 [1940/41], 272– 274). Medeon lag an der Küste beim heutigen Haghioi Theodoroi (in der Nähe des modernen Aluminiumwerkes), Steiris im Binnenland beim heutigen Palaiochori. Beide Gemeinden besaßen also konkrete Interessen an der sympoliteia, welche den Medeoniern ungehinderten (wenn auch beschwerlichen) Zugang zu ihrem Hinterland, den Steiriern Zugang zum Meer (vgl. Z. A 9) gewährleistete (vgl. McInerney, a. a. O. 319 f., 325 f.). Das kleinere Medeon geht als politische Gemeinde vollständig in der neuen sympolitisierten Polis Steiris auf, wobei die kommunalen Rechte der Medeonier adäquat berücksichtigt werden. Eine gleichberechtigte politische Behandlung mit Sonderregelungen für nicht übertragbare religiöse Angelegenheiten bildet den Grundsatz der Vereinbarung. Ein Detail bietet Interpretationsschwierigkeiten. In Z. A 22 und 45–47 ist von einem πολιτικὸς νόμος die Rede, was als «Bürgergesetz» oder «Polisgesetz» übersetzt werden kann. Der Begriff scheint ein epigraphisches hapax legomenon zu sein, dessen Inhalt sich nur aus dem Zusammenhang erschließen lässt. An den beiden Stellen handelt es sich um religiöse Pflichthandlungen der Medeonier,

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die fortdauern, obwohl mit dem Vollzug der sympoliteia die Medeonier aufhören, eine selbstständige Polisgemeinde zu sein. Der πολιτικὸς νόμος war also entweder ein längst existierendes Gesetz der erloschenen Gemeinde Medeon, in welchem gewisse Bürgerpflichten in Bezug auf religiöse Angelegenheiten, aber vielleicht auch in Bezug auf andere Dinge, aufgelistet wurden. Oder es war ein 5 Gesetz der neuen Gesamtgemeinde Steiris(-Medeon), das anlässlich der sympoliteia erlassen worden war und untergeordnete Details der Zusammenlegung der zwei Gemeinden regelte, u. a. die noch aufrechtzuerhaltenden religiösen Angelegenheiten der Medeonier, welche in die formale Vereinbarung nicht explizit aufgenommen wurden. Es fehlen z. B. auch Detailbestimmungen über Bevölke- 10 rungsbewegungen (Besitzrechte der neuen Bürger in der jeweiligen Stadt, Regelungen über eventuell laufende Rechtsstreitigkeiten zwischen neuen und alten Bürgern usw.), welche in anderen sympoliteia-Vereinbarungen geregelt wurden und wohl auch hier irgendwie geregelt worden sein müssen (vgl. insbesondere Milet – Pidasa 638). 15

654 Rom – Antiochos IV. (Bündnis) 173 v. Chr.

1. Livius xlii 6.6–10: et Antiocho rege sub idem tempus legati venerunt; quorum princeps Apollonius in senatum introductus multis iustisque causis regem excusavit, quod stipendium serius quam ad diem praestaret; (7) id se omne advexisse, ne cuius nisi temporis gratia regi fieret. (8) donum praeterea afferre, vasa aurea quingentum pondo. Petere regem, ut, quae cum patre suo societas atque amicitia fuisset, ea secum renovaretur, imperaretque sibi populus Romanus, quae bono fidelique socio regi essent imperanda; se nullo usquam cessaturum officio. (9) ea merita in senatus fuisse, cum Romae esset, eam comitatem iuventutis, ut pro rege, non pro obside omnibus ordinibus fuerit. (10) legatis benigne responsum, et societatem renovare cum Antiocho, quae cum patre eius fuerat, A. Atilius praetor urbanus iussus. Auch von König Antiochos kamen Gesandte um dieselbe Zeit; ihr Anführer, Apollonius, wurde in den Senat geführt und er entschuldigte mit vielen nachvollziehbaren Argumenten, dass der König die Reparationsrate später als vorgeschrieben zahle; (7) er selbst bringe alles mit, damit für den König keine weitere Gunst als die zeitliche Verschiebung erbeten werde. (8) Außerdem bringe er als Geschenk goldene Gefäße mit einem Gewicht von 500 Pfund. Der König bitte darum, das Bündnis und die Freundschaft, die mit seinem Vater bestanden hätten, mit ihm zu erneuern, und das römische Volk möge ihm anordnen, was man einem König, der ein guter und treuer Bundesgenosse sei, anordnen möchte; er werde sich keinem Dienst entziehen. (9) Als er in Rom gewesen sei, habe er sol-

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654 Rom – Antiochos IV.

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che Verdienste des Senats um ihn selbst erfahren und heiteren Umgang mit den jungen Männern genossen, sodass er für alle Stände als König, nicht als Geisel gegolten habe. (10) Den Gesandten wurde freundlich geantwortet, und der praetor urbanus, A. Atilius, wurde angewiesen, den Bündnisvertrag, der mit dessen 5 Vater bestanden hatte, mit Antiochos zu erneuern. 2a. Polybios xxxiii 18.7: πρῶτον μὲν οὖν ὁ νεανίσκος ἐποιήσατό τινας μετρίους λόγους, ἠξίου δὲ Ῥωμαίους μνησθῆναι τῆς πρὸς τὸν Ἀντίοχον τὸν αὑτοῦ πατέρα φιλίας καὶ συμμαχίας, μάλιστα δὲ συγκατασκευάζειν αὑτῷ τήν βασιλείαν· Zuerst machte der junge Mann [sc. Alexandros Balas] einige angemessene Ausführungen, er finde es richtig, wenn sich die Römer an die Freundschaft und 10 das Bündnis mit seinem Vater Antiochos erinnern würden, und insbesondere, wenn sie ihm helfen würden, die Königsherrschaft zu erlangen … 2b. Ibd. 12–13 (Auszug aus einem senatus consultum): Ἀλέξανδρος καὶ Λαοδίκη, βασιλέως υἱοί, φίλου καὶ συμμάχου ἡμετέρου γεγενημένου, ἐπελθόντες ἐπὶ τὴν σύγκλητον λόγους ἐποιήσαντο· … 15 «Alexandros und Laodike, die Kinder eines Königs, der unser Freund und Bundesgenosse geworden war, kamen in den Senat und hielten einen Vortrag …» Lit.: O. Mørkholm, Antiochos IV of Syria, Kopenhagen 1966, 64 f.; E. Paltiel, The Treaty of Apamea and the Later Seleucids, Antichthon 13 (1979), 30–41, hier 30 f.; Gruen, HWCR 648 f.; Walbank, HCP III ad loc.; P. F. Mittag, Antiochos IV. Epi- 20 phanes. Eine politische Biographie, Berlin 2006, 99 f.; Briscoe, Commentary ad loc. Livius’ Bericht (oben 1) über die Gesandtschaft des Apollonios nach Rom bezieht sich auf das Jahr 173, als Antiochos IV. seit mehr als einem Jahr als König und Nachfolger seines Bruders Seleukos IV. im Seleukidenreich herrschte. Die Zah- 25 lung, die Apollonios tätigte, war die letzte Rate der Reparationen, die der Frieden von Apameia (626) vorschrieb und die eigentlich schon von Seleukos IV. im J. 177 hätte überwiesen werden müssen. Daher rührt Antiochos’ Bitte um Verzeihung wegen der verzögerten Zahlung. Er bat gleichzeitig um die Fortsetzung des Vertrages mit seinem Vater Antiochos III., der neben einer Reihe von spezifi- 30 schen und zeitlich begrenzten Bedingungen, die es zu erfüllen galt, Freundschaft für alle Zeit mit den Römern vorsah. Man wird davon ausgehen können, dass Seleukos IV. als Rechtsnachfolger Antiochos’ III. auch die Vertragsbedingungen – selbst wenn es Verzögerungen bei der Ratenzahlung gegeben hatte – im Prinzip erfüllt hatte; ob auch er den Vertrag mit seinem Vater förmlich erneuerte und die 35 dort festgelegten Bedingungen förmlich anerkannte oder ob die Anerkennung wegen seiner Beteiligung an der Herrschaft seines Vaters automatisch vorausgesetzt war, wissen wir nicht. Im J. 173 war die letzte Reparationsrate in jedem Fall

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bezahlt, und Antiochos IV. hatte als neuer König ein dringendes Interesse daran, sein Verhältnis zu Rom rechtlich zu ordnen. Seine Berufung auf den Vertrag mit seinem Vater lässt aber vielleicht darauf schließen, dass Seleukos den Vertrag doch nicht förmlich erneuert hatte. Durch die Vertragserneuerung, die der praetor urbanus A. Atilius [Serranus; praetor 192, 173, consul 170] im Anschluss vor- 5 nahm, trat Antiochos als Rechtsnachfolger seines Vaters und seines Bruders in die in Apameia vereinbarten Bedingungen (von welchen allerdings inzwischen mehrere schon erfüllt bzw. erledigt waren) ein. Es handelt sich also keinesfalls, wie Gruen, HWCR 648 meinte, um ein «conventional amicitiam renovare» – falls es so etwas zu dieser Zeit überhaupt gab –, denn Inhalt der amicitia war 10 von Beginn an die Fortsetzung des bestehenden Vertrags. Briscoe behauptet in der Folge Gruens entgegen den Angaben aus den Quellen, dass nur die amicitia erneuert wurde. Die Bedeutung des Vertrages von Apameia für das Verhältnis zwischen späteren Seleukiden und Rom geht auch aus dem Anliegen, das Alexandros Balas, der 15 an die Freundschaft und das Bündnis Antiochos’ IV. erinnerte, im J. 153 in Rom vortrug (oben 2a), sowie aus dem von Polybios zitierten senatus consultum (oben 2b), in dem Antiochos IV. explizit als Freund und Bundesgenosse angesprochen wird, hervor. Der Bezugsrahmen kann nur die Vertragserneuerung im J. 173 sein.

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1a. Polybios xxvii 1.7–8: κατὰ δὲ τὸν καιρὸν τοῦτον ἐν ταῖς Θήβαις συνέβαινε ταραχὰς εἶναι καὶ στάσεις. (8) οἱ μὲν γὰρ ἔφασαν δεῖν διδόναι τὴν πόλιν εἰς τὴν Ῥωμαίων πίστιν, οἱ δὲ Κορωνεῖς καὶ Ἁλιάρτιοι συνδεδραμηκότες εἰς τὰς Θήβας 25 ἀκμὴν ἀντεποιοῦντο τῶν πραγμάτων καὶ μένειν ἔφασαν δεῖν ἐν τῇ πρὸς τὸν Περσέα συμμαχίᾳ. Um diese Zeit gab es in Theben Unruhen und Bürgerkrieg. (8) Die einen meinten, man müsse die Stadt in die fides der Römer übergeben; die Leute aus Koroneia und Haliartos strömten jedoch nach Theben und beanspruchten Einfluss auf 30 die Politik des Staates; sie verlangten, man solle beim Bündnis mit Perseus bleiben. 1b. Livius xlii 46.7: ab Rhodo redeuntes Boeotiae quoque civitates, Thebas et Coronaeam et Haliartum, adierunt, quibus expressum invitis existimabatur, ut relicta regia societate Romanis adiungerentur. Auf dem Rückweg von Rhodos besuchten sie [sc. die römischen legati] auch 35 boiotische Städte – Theben, Koroneia und Haliartos –, von denen man meinte, dass sie nur unter Druck und gegen ihren Willen das Bündnis mit dem König aufgegeben und sich den Römern angeschlossen hätten.

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2. Livius xlii 12.5–6 (Rede des Eumenes in Rom): Boeotorum gentem, captatam Philippo, numquam ad scribendum amicitiae foedus adduci potuisse; (6) tribus nunc locis cum Perseo foedus incisum litteris esse, uno Thebis, altero ad Dium,1 augustissimo et celeberrumo in templo, tertio Delphis. 1

ad Sidenum Ms.; ad Delium Madwig; ad Dium Pandermalis.

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«Das boiotische Volk, schon von Philipp umworben, konnte niemals dazu gebracht werden, einen Freundschaftsvertrag [sc. mit Rom] aufzusetzen; (6) gerade jetzt sei der Text des Vertrages mit Perseus an drei Orten eingraviert worden, einmal in Theben, einmal in Dion an dem sehr erhabenen und berühmten Tempel und einmal in Delphi.» 10 Vgl. SEG 48, 786 aus Dion: συμμαχία βασιλέως | Περσέως καὶ Βοιωτῶν. Bündnis des Königs Perseus und der Boioter.

3. Livius xlii 38.5: Boeotis exprobratum, societatem eos cum Perseo iunxisse. Den Boiotern wurde vorgeworfen, sie hätten einen Bündnisvertrag mit Per15 seus geschlossen. 4. Livius xlii 40.6 (Rede des Marcius Philippus): cum Boeotis, sociis nostris, secretam tibi ipsi societatem, quam non licebat, iureiurando pepigisti. «Du hast zwischen den Boiotern, unseren Bundesgenossen, und dir selbst insgeheim ein Bündnis geschaffen und beeidigt, was unzulässig war.» 5. Livius xlii 42.4 (Rede des Perseus): Aetolis et Byzantiis praesidia misimus et 20 cum Boeotis amicitiam fecimus. «Den Aitolern und Byzantiern schickten wir Schutzgarnisonen, und mit den Boiotern schufen wir Freundschaft.» Vgl. Appian, Makedonike 11.7 (Rede makedonischer Gesandter): Βυζαντίοις δὲ καὶ 25 Αἰτωλοῖς καὶ Βοιωτοῖς οὐ καθ’ ὑμῶν, ἀλλὰ καθ’ ἑτέρων συνεμάχησεν. «Er verbündete sich mit den Byzantiern und den Aitolern und den Boiotern nicht gegen Euch, sondern gegen andere.»

6. Livius xlii 43.5–6: ibi iam motus coeperat esse discedentibus a societate communis concilii Boeotorum quibusdam populis, ex quo renuntiatum erat respondisse legatos appariturum, quibus populis proprie societatem cum rege iungi displicuisset. 30 (6) primi a Chaeronia legati, deinde a Thebis in ipso itinere occurrerunt, adfirmantes non interfuisse se, quo societas ea decreta esset, concilio. Dort fingen schon Unruhen an, als einige Städte von der Mitwirkung am gemeinsamen Bund der Boioter ausschieden. Dies begann, als bekannt wurde, dass die legati erwidert hätten, es werde schon klar werden, welchen Städten es 35 eigentlich nicht gefiel, dass mit dem König ein Bündnis geschlossen worden war.

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655 Perseus – Boiotischer Bund

(6) Als Erste trafen sich mit ihnen Gesandte aus Chaironeia, danach welche aus Theben, als sie noch unterwegs waren. Sie bekräftigten, dass sie [sc. Vertreter von Chaironeia und Theben] bei der Sitzung des Bundes, auf der das Bündnis beschlossen worden war, nicht anwesend gewesen seien. 7. Livius xlv 31.15: duo securi percussi viri insignes, Andronicus, Andronici filius, 5 Aetolus, quod patrem secutus arma contra populum Romanum tulisset, et Neo Thebanus, quo auctore societatem cum Perseo iunxerant. Zwei prominente Männer wurden mit der Axt erschlagen, Andronikos, Sohn des Andronikos, der Aitoler, weil er in die Fußstapfen seines Vaters trat und Krieg gegen das römische Volk führte, sowie der Thebaner Neon, unter dessen Anstif- 10 tung sie den Vertrag mit Perseus geschlossen hatten. Lit.: Meloni, Perseo 145–150; J. Deininger, Der politische Widerstand gegen Rom in Griechenland, 217 – 86 v. Chr., Berlin 1971, 153–159; Walbank, HCP III ad loc.; Gruen, HWCR 404 f.; Briscoe, Commentary ad locc. Die Datierung dieses Vertrages ergibt sich aus seiner Nicht-Erwähnung in den von Livius nach polybianischen Vorlagen überlieferten Reden von Kallikrates und Archon vor der achaiischen Volksversammlung im Spätsommer/Herbst 174 (Liv. xli 23.6–24.18, vgl. Deininger, a. a. O. 153 Anm. 2). Als Eumenes jedoch im Winter 172/171 vor dem Senat auftrat, waren Stelen mit dem Vertragstext schon in drei bedeutenden Heiligtümern aufgestellt (ein Fragment des Exemplars aus Dion ist dort gefunden worden) und weitgehend bekannt (oben 2). Der Vertrag war also keineswegs ein Geheimnis, wie Livius den Römer Marcius Philippus später behaupten lässt (oben 4); für Eumenes diente der Vertrag jedoch zur Stimmungsmache gegen Perseus. Er wurde also zwischen Herbst 174 und Sommer 172 geschlossen. Innerhalb des boiotischen Bundes gab es diesbezüglich von Anfang an keine einheitliche Meinung (oben 1a, b). Obwohl die Sitzungen des Bundes in Theben stattfanden, konnten einige thebanische Vertreter – nachdem die Angelegenheit besonders heikel geworden war – im J. 171 sogar behaupten, sie hätten an der kritischen Sitzung nicht teilgenommen (oben 6). Über die vereinbarten Bedingungen liegen keine direkten Informationen vor; nach Livius behauptete Perseus, dass er nur «Freundschaft» (amicitia) geschlossen hätte, was wohl heißt, dass keine unmittelbare militärische Zusammenarbeit vorgesehen war: Ein Kontrast zu den im gleichen Halbsatz erwähnten Aitolern und Byzantiern, bei denen Garnisonen eingesetzt worden waren, scheint von Livius beabsichtigt zu sein; Appian bietet zwar eine andere Nuance, die jedoch sein eigener Beitrag sein dürfte (oben 5). Dennoch wurde der Vertrag im spannungsgeladenen Klima vor dem Ausbruch des Dritten Makedonischen Krieges (oben 3, 4, 6) zu einem ernsten Streitpunkt sowohl innerhalb des Bundes (oben 1a) als auch wegen des Vorwurfs der Illoya-

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lität gegenüber den Römern. Die Auseinandersetzungen führten schließlich zur Auflösung des Bundes (Polyb. xxvii 2.10; Liv. xlii 44.6, vgl. R. Étienne/D. Knoepfler, Hyettos de Béotie, BCH Suppl. III [1976], 342–347). Nach dem Krieg wurde der für verantwortlich gehaltene Politiker Neon ent5 hauptet (oben 7). 656 Kydonia – Apollonia (isopoliteia) Vor 170/169 v. Chr.

Polybios xxviii 14: οἱ Κυδωνιᾶται κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον ἐποίησαν πρᾶγμα δεινὸν καὶ παράσπονδον ὁμολογουμένως. (2) καίπερ πολλῶν τοιούτων γενομένων κατὰ τὴν Κρήτην, ὅμως ἔδοξεν ὑπεραίρειν τὴν συνήθειαν τὸ τότε γενόμενον. (3) ὑπαρχούσης γὰρ αὐτοῖς οὐ μόνον φιλίας, ἀλλὰ συμπολιτείας πρὸς Ἀπολλωνιάτας καὶ καθόλου κοινωνίας πάντων τῶν ἐν ἀνθρώποις νομιζομένων δικαίων, καὶ περὶ τούτων κειμένης ἐνόρκου συνθήκης παρὰ τὸν Δία τὸν Ἰδαῖον, (4) παρασπονδήσαντες τοὺς Ἀπολλωνιάτας κατελάβοντο τὴν πόλιν καὶ τοὺς μὲν ἄνδρας κατέσφαξαν, τὰ δὲ ὑπάρχοντα διήρπασαν, τὰς γυναῖκας καὶ τὰ τέκνα καὶ τὴν πόλιν καὶ τὴν χώραν διανειμάμενοι κατεῖχον. Um diese Zeit verübten die Kydoniaten eine furchtbare Tat, die allgemein als verbrecherisch galt. (2) Denn obwohl viele derartige Dinge in Kreta geschahen, schien dennoch das damalige Ereignis das übliche Maß an Horror zu übersteigen. (3) Denn obwohl sie nicht nur eine Staatsfreundschaft, sondern auch eine sympoliteia mit den Apolloniaten besaßen und sie mit ihnen überhaupt alle Rechte, die es unter Menschen gibt, teilten – darüber war im Heiligtum des Zeus Idaios ein geschworener Vertrag deponiert –, (4) brachen sie den Vertrag mit den Apolloniaten und nahmen ihre Stadt ein. Die Männer brachten sie um, deren Besitz raubten sie. Die Frauen und Kinder sowie die Stadt und das Territorium teilten sie unter sich auf und behielten sie.

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Vgl. Diodoros xxx 13: οἱ Κυδωνιᾶται ἐπετελέσαντο πρᾶξιν ἔκνομον καὶ τελέως ἀλλοτριωτάτην τῶν Ἑλληνικῶν νομίμων· ἐν εἰρήνῃ γὰρ ὡς φίλοι πιστευόμενοι καταλαβόντες τὴν τῶν Ἀπολλωνιατῶν πόλιν, τοὺς μὲν ἄνδρας ἡβηδὸν ἀνεῖλον, τέκνα δὲ καὶ 30 γυναῖκας διανειμάμενοι κατεῖχον τὴν πόλιν. Die Kydoniaten vollbrachten eine gesetzlose Tat, die völlig außerhalb der griechischen Handlungsnormen lag. Denn mitten im Frieden, obwohl sie vertraute Freunde waren, nahmen sie die Stadt der Apolloniaten ein, töteten die erwachsenen Männer, teilten die 35 Kinder und Frauen unter sich auf und behielten die Stadt.

Lit.: Walbank, HCP III 348 f.; Chaniotis, Verträge Nr. 41. Polybios berichtet als einzige Quelle – Diodor ist von ihm abhängig – unter dem Jahr 170/169 über die Zerstörung von Apollonia durch Kydonia. Das Ereignis

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war für ihn umso schrecklicher, da die Städte miteinander vertraglich verbunden waren. Polybios schreibt von einer sympoliteia – einem Zusammenschluss der Bürgerschaften mit gemeinsamen Institutionen –, die aber auf Kreta bislang unbekannt ist, wogegen isopoliteia häufig vorkommt. Da die beiden Städte weit über 100 km voneinander entfernt lagen (vorausgesetzt, dass Apollonia bei dem modernen Ort Ἁγία Πελαγία lag, wie Chaniotis und der Barrington Atlas angeben), ist wohl die allgemeine Annahme berechtigt, dass Polybios’ sympoliteia in Wirklichkeit eine isopoliteia war. Polybios wusste selbstverständlich von dem Unterschied (vgl. xvi 26.9), stellte das Verhältnis wegen seiner Empörung über den Vertragsbruch aber wohl enger dar, als es tatsächlich war. Auch sonst benutzt er das Wort συμπολιτεύομαι aus rhetorischen Gründen eher untechnisch (z. B. ii 46.2; xviii 3.12). Da isopoliteia auf Kreta im 2. Jh. weit verbreitet war, lässt sich kein festes Datum für den Abschluss des Vertrages ermitteln. Nach Parallelfällen aus Kreta ist davon auszugehen, dass die «Freundschaft» auch ein Bündnis beinhaltete und die isopoliteia das Recht von Einzelpersonen festlegte, unter bestimmten Bedingungen an staatlichen und religiösen Institutionen und Handlungen in der Partnerstadt teilzunehmen. Da sich Kydonia im J. 170/169 im Krieg mit Gortyn befand (vgl. 731), ließe sich ein Sachzusammenhang mit der Zerstörung von Apollonia durch Kydonia annehmen, denn Apollonia war schon vor 168, als Gortyn und Knosos einen Friedensvertrag abschlossen, von Gortyn übernommen worden (vgl. 733 mit Kommentar). Details werden nicht überliefert.

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Livius xliii 6.7–10: hoc Lampsaceni, octoginta pondo coronam adferentes, petebant, (8) commemorantes discessisse se a Perseo, postquam Romanus exercitus in Macedoniam venisset, cum sub dicione Persei et ante Philippi fuissent. (9) pro eo et quod imperatoribus Romanis omnia praestitissent, id se tantum orare, ut in amicitiam populi Romani reciperentur, et, si pax cum Perseo fieret, exciperentur, ne in 30 regiam potestatem reciderent. ceteris legatis comiter responsum; Lampsacenos in sociorum formulam referre Q. Maenius praetor iussus. Munera omnibus in singulos binum milium aeris data. Dies erbaten auch die Lampsakener, die einen 80 Pfund schweren Goldkranz mitbrachten. (8) Sie erinnerten daran, dass sie sich von Perseus abge- 35 wandt hätten, nachdem das römische Heer nach Makedonien gekommen sei, obwohl sie unter Perseus’ und davor unter Philipps Hoheit gestanden hätten. (9) Wegen dieses Schritts und weil sie den römischen Feldherren alles zur Verfügung gestellt hätten, bäten sie nur darum, dass sie in die Freundschaft des

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römischen Volkes aufgenommen würden, und dass sie, sollte es einen Frieden mit Perseus geben, besonders genannt würden, sodass sie nicht in die Macht des Königs zurückfielen. Den anderen Gesandten wurde höflich geantwortet; die Lampsakener solle der Praetor Q. Maenius in das Verzeichnis der Bundesgenossen eintragen. Als Gastgeschenke wurden allen Gesandten jeweils zwei- 5 tausend Asse gegeben. Lit.: Th. Mommsen, Römisches Staatsrecht 3, 1, Leipzig3 1887–1888, 593 Anm. 2; Briscoe, Commentary ad loc.; A. Zack, Der personenrechtliche Status der amici, socii und amici et socii und die formula amicorum und formula sociorum, GFA 16 (2013), 63–113, hier 89–90. 10 Im Frühjahr 170 erschienen Gesandte aus mehreren griechischen Staaten vor dem Senat, darunter auch Gesandte aus Lampsakos. Anlass der Reise war eine Bitte der Stadt, förmlich unter die Freunde Roms aufgenommen zu werden. Lampsakos hatte sich schon während des Zweiten Makedonischen Krieges mit einem Gesuch nach Unterstützung gegen Antiochos III. an Rom gewandt und war unter den römischen Mitstreitern im Friedensvertrag mit Philipp V. besonders erwähnt worden (vgl. 612, 617 IV 6 mit Kommentar). Die Stadt wurde danach neben Smyrna Teil der römischen Propagandaoffensive gegen Antiochos, aber es ist unbekannt, was mit ihr nach dem Frieden von Apameia geschah. Wenn Livius’ Bericht zuverlässig sein sollte, war Lampsakos in der Zwischenzeit unter das Protektorat der makedonischen Könige geraten, was beim Ausbruch des römischen Krieges gegen Perseus im J. 171 als potentiell besonders ungünstig erschien. Nach Livius’ Bericht baten die Lampsakener um amicitia und – wie schon im Vertrag mit Philipp – um die besondere Erwähnung als römische Freunde in einem möglichen Friedensvertrag mit Perseus. Die Gesandten erreichten den Eintrag in die Liste der socii (formula sociorum), was wahrscheinlich voraussetzt, dass die Gemeinde einen Bündnisvertrag erhielt, wie etwas später z. B. Maroneia (664). Dieser Vorgang kann unterschiedlich gedeutet werden, je nach Bewertung der Tragweite der Begriffe amicitia und societas. Entweder erhielten die Lampsakener mehr als sie verlangten, indem ihr Verhältnis mit Rom über ihre Wünsche hinaus (amicitia) durch einen Vertrag (societas) geregelt wurde; oder – wahrscheinlicher –, da die Begriffe inhaltlich und in der Praxis so nah aneinander liegen, dass sie in verkürzter Form auf den einen oder anderen Teil des Begriffspaares reduzierbar sind (hier auf den Sozialbegriff amicitia, auf den es im Wesentlichen ankam), so haben die Lampsakener zwar lediglich um die formale Aufnahme unter Roms amici gebeten, aber wenn die Begriffsverkürzung auf amicitia nicht bloß Livius’ Beitrag ist, werden sie wohl gewusst haben, dass sie, wenn ihnen diese Bitte gewährt würde, voraussichtlich einen Vertrag erhalten und fortan zu den römischen Bundesgenossen zählen würden.

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658 Perseus – Molosser

658 Perseus – Molosser (Bündnis) 170 v. Chr.

Polybios xxx 6.8–7.2: τρίτη δὲ καὶ τῶν συνεπισπασαμένων καὶ μεταρριψάντων τὰ πολιτεύματα πρὸς τὴν Περσέως συμμαχίαν. (7.1) πῶς οὖν ἕκαστοι τούτων 5 ἐχείρισαν τὰ καθ’ αὑτοὺς σκοπεῖν πάρεστιν. (2) μετέρριψαν πρὸς Περσέα τὸ τῶν Μολοττῶν ἔθνος Ἀντίνους καὶ Θεόδοτος καὶ Κέφαλος μετ’ αὐτῶν. Die dritte Gruppe besteht aus denjenigen, die in der Lage waren, ihre Staaten zu überreden und in die Allianz mit Perseus hineinzubringen. (7.1) Nun ist zu betrachten, wie jede dieser Gruppen ihre eigene Situation handhabte. (2) Anti- 10 nous, Theodotos und Kephalos brachten mit sich den Stamm der Molosser auf die Seite des Perseus. Vgl. Livius xlv 26.5: Antinous et Theodotus principes eius civitatis erant, insignes et favore Persei et odio adversus Romanos, iidem universae genti auctores desciscendi ab Ro15 manis. Antinous und Theodotus waren die führenden Männer jenes Staates, bekannt sowohl für ihre Zuneigung zu Perseus als auch für ihren Hass gegen die Römer. Dieselben waren die Verantwortlichen dafür, dass der ganze Staat sich von den Römern lossagte.

Lit.: Cabanes, Épire 288 ff.; Hammond, Epirus 627–629; Hammond/Walbank, Macedonia 519 ff. 20 Als der Dritte Makedonische Krieg ausbrach, war das epeirotische koinon wohl seit längerem Bundesgenosse Roms (729). Teils wegen Zwistigkeiten unter den führenden epeirotischen Politikern, die sich – wie zur selben Zeit in Achaia und in Aitolien – über das angemessene Verhalten gegenüber dem Bundesgenossen Rom stritten (vgl. Polyb. xxvii 15; Diod. xxx 5), teils wegen unterschiedlicher 25 Meinungen über die römischen Erfolgsaussichten (vgl. Cabanes, a. a. O. 293–297) spaltete sich die Führung des koinon. Noch im Winter 172/171 schickte das koinon auf Bitten der Römer hin vertragskonform 400 Soldaten, um die Orestai, die sich gerade von Makedonien abgesetzt hatten, zu schützen (Liv. xlii 38.1). Die Molosser ließen sich aber im J. 170 unter der Führung von Kephalos, Antinous und 30 Theodotos zum Anschluss an Perseus überreden. Polybios erwähnt diese Entscheidung nur in zwei «moralisierenden» Passagen (oben sowie xxvii.15, wo es aber nur um Kephalos geht), sagt dabei jedoch nichts über den Inhalt der getroffenen Vereinbarung. Sie dürfte nach Lage der Dinge allerdings vorwiegend militärische Unterstützung sowie Beteiligung an den even- 35 tuellen Früchten des Sieges vorgesehen haben. Ob sie wie bei den Boiotern (655) die Form eines geschriebenen und formell beeideten Vertrages erhielt, lässt sich aber nicht ermitteln.

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Die Entscheidung der Molosser sowie einiger anderer epeirotischer Teilstämme (vgl. Cabanes, a. a. O. 295 f.) zum Vertragsbruch gegenüber Rom war ein Desaster, welches das epeirotische koinon als politische Organisation endgültig zerstörte. Der kurzsichtige Anschluss an Perseus, als der Krieg mit Rom schon im Gange war, sowie der kurz danach zusammen mit ihm verlorene Krieg brach- 5 ten nicht nur für die abtrünnigen Führer den frühzeitigen Tod (Liv. xlv 26.5–10), sondern auch die von L. Anicius im J. 167 durchgeführte Verwüstung und Ausplünderung jener vorwiegend molossischen Gebiete, die sich im J. 170 Perseus angeschlossen hatten (Liv. xlv 34.1–6).

659 Perseus – Genthios (Bündnis)

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169/168 v. Chr.

1. Livius xliii 18.3: … solum infestum esse Macedoniae latus quod ab Illyrico pateret cernens, neque ipsis quietis Illyriis et aditum praebentibus Romano, si domuisset proximos Illyriorum, Gentium quoque regem iam diu dubium in societatem perlici 15 posse … … er [sc. Perseus] erkannte, dass nur die von Illyricum her offenstehende Flanke Makedoniens gefährdet war – zumal die nicht gerade ruhigen Illyrier dabei waren, dem Römer einen Zugang zu gewähren – und dass er, sollte er die näheren Illyrier gezähmt haben, auch den schon lange unsicheren König Genthios in 20 ein Bündnis hineinlocken könnte … 2a. Polybios xxviii 8.1–6: Περσεὺς πρὸς Γένθιον τὸν βασιλέα ἀπέστειλε πρεσβευτὰς Πλευρᾶτόν τε τὸν Ἰλλυριόν, ὄντα φυγάδα παρ’ αὐτῷ, καὶ τὸν Βεροιαῖον Ἀδαῖον, (2) δοὺς ἐντολὰς διασαφεῖν τὰ πεπραγμένα κατὰ τὸν πόλεμον πρός τε Ῥωμαίους αὐτῷ καὶ πρὸς Δαρδανίους, ἔτι δὲ καὶ πρὸς Ἠπειρώτας καὶ πρὸς 25 Ἰλλυρίους κατὰ τὸ παρόν, καὶ παρακαλεῖν αὐτὸν πρὸς τὴν τούτου καὶ Μακεδόνων φιλίαν καὶ συμμαχίαν. (3) οἳ καὶ ποιησάμενοι τὴν πορείαν ὑπὲρ τὸ Σκάρδον ὄρος διὰ τῆς Ἐρήμου καλουμένης Ἰλλυρίδος, ἣν οὐ πολλοῖς χρόνοις ἀνώτερον ἀνάστατον ἐποίησαν Μακεδόνες εἰς τὸ δυσέργους ποιῆσαι τοῖς Δαρδανεῦσι τὰς εἰς τὴν Ἰλλυρίδα εἰσβολάς· (4) πλὴν οἵ γε περὶ τὸν Ἀδαῖον 30 διὰ τούτων τῶν τόπων μετὰ πολλῆς κακοπαθείας ἦλθον εἰς Σκόδραν καὶ πυθόμενοι τὸν Γένθιον ἐν Λίσσῳ διατρίβειν διεπέμψαντο πρὸς αὐτόν. (5) τοῦ δὲ ταχέως αὐτοὺς μεταπεμψαμένου, συμμίξαντες διελέγοντο περὶ ὧν εἶχον τὰς ἐντολάς. (6) ὁ δὲ Γένθιος οὐκ ἐδόκει μὲν ἀλλότριος εἶναι τῆς πρὸς τὸν Περσέα φιλίας, ἐσκήπτετο δὲ τοῦ μὴ παραχρῆμα συγκατατίθεσθαι τοῖς ἀξιουμένοις τὴν 35 ἀχορηγησίαν καὶ μὴ δύνασθαι χωρὶς χρημάτων ἀναδέξασθαι τὸν πρὸς Ῥωμαίους πόλεμον.

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Perseus schickte zu König Genthios als Gesandte den Illyrier Pleuratos, der bei ihm im Exil lebte, und Adaios aus Beroia. (2) Er gab ihnen Instruktionen, Genthios über den Verlauf seines Krieges gegen die Römer und die Dardaner sowie – im Moment – gegen die Epeiroten und Illyrier aufzuklären. Sie sollten ihn zudem auffordern, Freundschaft und Bündnis mit ihm und den Makedonen 5 zu schließen. (3) Sie machten sich auf den Weg über das Skardos-Gebirge und durch das sogenannte Wüstenillyrien, welches nicht lange vorher die Makedonen entvölkert hatten, um den Dardanern ihre Angriffe auf Illyrien und Makedonien zu erschweren. (4) Nun durchquerten Adaios und seine Männer nur mit größter Mühe diese Gebiete, aber sie erreichten doch Skodra. Dort erfuhren sie, 10 dass Genthios sich in Lissos aufhielt, und schickten Nachricht zu ihm. (5) Er ließ sie sofort kommen, und sie trafen sich und redeten über ihren Auftrag. (6) Genthios schien gegenüber der Freundschaft mit Perseus nicht abgeneigt zu sein, führte aber zur Entschuldigung dafür, dass er nicht sofort zustimmen konnte, seinen Mangel an Kriegsmaterialien an sowie die Tatsache, dass er Krieg gegen die 15 Römer ohne Geld nicht anfangen konnte. 2b. Polybios xxviii 8.9–10: παραγενομένων δ’ αὐτῶν, ἀκούσας τὰ παρὰ τοῦ Γενθίου πάλιν ἐξ αὐτῆς ἔπεμπε τὸν Ἀδαῖον καὶ σὺν τούτῳ τὸν Γλαυκίαν, ἕνα τῶν σωματοφυλάκων, καὶ τρίτον τὸν Ἰλλυριὸν διὰ τὸ τὴν διάλεκτον εἰδέναι τὴν Ἰλλυρίδα, (10) δοὺς ἐντολὰς τὰς αὐτὰς, ὥσπερ οὐ κυρίως τοῦ Γενθίου 20 διασεσαφηκότος τίνος προσδεῖται καὶ τίνος γενομένου δύναται συγκαταβαίνειν εἰς τὰ παρακαλούμενα. Als sie angekommen waren, hörte er [sc. Perseus] die Antwort des Genthios an und schickte Adaios und mit ihm Glaukias, einen der somatophylakes [Leibwächter], und als dritten den Illyrier, weil er die illyrische Sprache verstand, sofort 25 zurück. Er gab ihnen dieselben Instruktionen, als ob Genthios nicht schon deutlich gemacht habe, was ihm fehle und was geschehen müsse, damit es ihm möglich sei, der Aufforderung nachzukommen. 2c. Polybios xxviii 9.1–3: κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον ἧκον οἱ πρὸς τὸν Γένθιον ἀποσταλέντες πρέσβεις οὔτ’ ᾠκονομηκότες πλεῖον οὐδὲν τῶν πρότερον οὔτ’ 30 ἀναγγέλλοντες, (2) διὰ τὸ τὸν Γένθιον μένειν ἐπὶ τῆς αὐτῆς αἱρέσεως, ὄντα μὲν ἕτοιμον τῷ Περσεῖ κοινωνεῖν τῶν αὐτῶν πραγμάτων, χρημάτων δὲ φάσκοντα χρείαν ἔχειν. (3) ὧν ὁ Περσεὺς παρακούσας πάλιν ἔπεμπε τοὺς περὶ τὸν Ἱππίαν βεβαιωσομένους ὑπὲρ τῶν ὁμολογιῶν, τὸ συνέχον παραλιπών, φάσκων ἐξιγμένον … εὐνοοῦντα ποιήσειν τὸν Γένθιον. 35 Um diese Zeit kamen die Gesandten, die zu Genthios geschickt worden waren, zurück, ohne dass sie mehr als früher erreicht oder etwas Neues zu berichten hatten, (2) weil Genthios auf demselben Standpunkt beharrte, dass er zwar bereit sei, mit Perseus gemeinsame Sache zu machen, aber sagte, dass er dafür Geld brauche. (3) Perseus hörte ihnen kaum zu, schickte aber erneut eine Gruppe um Hip- 40

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pias zu Genthios, um feste Bedingungen für die Vereinbarung zu treffen. Das Wesentliche ließ er aber beiseite und sagte, wenn es klappen würde …, würde er Genthios wohlgesonnen machen. Vgl. Livius xliii 19.13–20.3: Stuberram inde victor revertens ad Gentium legatos Pleuratum Illyrium, exulantem apud se, et Adaeum Macedonem a Beroea mittit; (14) iis mandat, ut exponerent aestatis eius hiemisque acta sua adversus Romanos Dardanosque; adicerent recentia in Illyrico hibernae expeditionis opera; hortarentur Gentium in amicitiam secum et cum Macedonibus iungendam. (20.1) hi transgressi iugum Scordi montis, per Illyrici solitudines, quas de industria populando Macedones fecerant, ne transitus faciles Dardanis in Illyricum aut Macedoniam essent, Scodram labore ingenti tandem pervenerunt. (2) Lissi rex Gentius erat. eo acciti legati, qui mandata exponentes benigne auditi sunt; responsum sine effectu tulerunt, voluntatem sibi non deesse ad bellandum cum Romanis; ceterum ad conandum id, quod velit, pecuniam maxime deesse. (3) haec Stuberram rettulere regi tum maxime captivos ex Illyrico vendenti. extemplo iidem legati, addito Glaucia ex numero custodum corporis, remittuntur sine mentione pecuniae, qua una barbarus inops inpelli ad bellum poterat. Perseus kehrte siegreich nach Stuberra zurück und schickte den Illyrier Pleuratos, der bei ihm in Exil lebte, und den Makedonen Adaios aus Beroia als Gesandte zu Genthios. (14) Er trug ihnen auf, dass sie seine Taten dieses Sommers und Winters gegen die Römer und Dardaner herausstellen sollten; hinzufügen sollten sie auch die neuerlichen Errungenschaften des Winterfeldzuges in Illyricum; sie sollten Genthios auffordern, Freundschaft mit ihm und den Makedonen zu schließen. (20.1) Sie überquerten den Grat des Berges Skordos und gingen durch die Wüste des Illyricum, welche die Makedonen absichtlich durch Verwüstungen geschaffen hatten, damit die Dardaner keinen leichten Übergang nach Illyricum oder Makedonien hätten. Mit großer Mühe erreichten sie schließlich Skodra. (2) König Genthios war aber in Lissos. Dorthin eilten die Gesandten, die einen freundlichen Empfang erlebten, als sie ihren Auftrag erklärten. Sie erhielten aber eine unzweckmäßige Antwort: Der Wille zum Krieg gegen die Römer fehle ihm zwar nicht, aber um den Versuch zu machen, seinen Willen zu verwirklichen, fehle ihm vor allem das Geld. (3) Diese Antwort teilten sie dem König mit, als sie nach Stuberra zurückkehrten, wo er hauptsächlich mit dem Verkauf der Gefangenen aus Illyricum beschäftigt war. Sofort wurden dieselben Gesandten, zusätzlich auch Glaukias aus dem Korps der Leibwächter, zurückgeschickt, aber ohne Geld zu erwähnen, womit allein der mittellose Barbar zum Krieg angetrieben werden konnte.

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Diodoros xxx 9.1–2: ὁ Περσεὺς διεπέμπετο πρὸς Γέντιον τὸν τῶν Ἰλλυριῶν βασιλέα μέγιστον ὄντα τῶν τότε δυναστῶν περὶ κοινοπραγίας. τοῦ δὲ φήσαντος ἐθέλειν μὲν 35 πολεμεῖν πρὸς Ῥωμαίους, ἀπορεῖν δὲ χρημάτων, πάλιν διεπέμπετο πρὸς αὐτὸν ἐθελοκωφῶν περὶ τῶν χρημάτων. τὴν δὲ αὐτὴν λαβὼν ἀπόκρισιν τὸ τρίτον ἀπέστειλε, νοῶν μὲν τὴν τοῦ Γεντίου διάνοιαν, οὐ προσποιούμενος δέ, ἔφησε κατὰ νοῦν γενομένων αὐτοῖς τῶν πραγμάτων τὰ εὐδοκοῦντα ποίησειν. (2) ὁ Περσεὺς οὐδέπω βουλόμενος προέσθαι χρήματα, πάλιν ἐξέπεμψε πρεσβευτὰς πρὸς Γέντιον, παρασιωπῶν μὲν περὶ τοῦ δώσειν 40 παραυτίκα χρήματα, μετὰ δὲ τὴν τῶν πραγμάτων συντέλειαν μεγάλας ὑποφαίνων ἐλπίδας. Perseus schickte Gesandte zu Genthios, dem König der Illyrier und dem Mächtigsten der damaligen Dynasten, wegen einer Zusammenarbeit. Als jener sagte, er sei willens, Krieg gegen die Römer zu führen, es fehle ihm aber an Geld, schickte Perseus wieder zu 45

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ihm, tat aber so, als ob er die Geldfrage nicht gehört habe. Als er dieselbe Antwort erhielt, schickte er zum dritten Mal, und obwohl er wusste, was Genthios im Sinne hatte, stellte er sich, als ob das nicht so war, und ließ sagen, dass er, wenn ihr Unternehmen erfolgreich sei, ihn zufriedenstellen würde. (2) Perseus war keinewegs bereit, Gelder im Voraus zu zahlen, schickte aber wieder Gesandte zu Genthios; er schwieg über die sofortige 5 Zahlung von Geld, ließ aber Hoffnungen auf Großes nach Abschluss ihres Unternehmens aufkommen.

3. Polybios xxix 3.1–6: παραγενομένων πρὸ τοῦ χειμῶνος τῶν περὶ τὸν Ἱππίαν, οὓς ἀπεστάλκει πρεσβευτὰς ὁ Περσεὺς πρὸς Γένθιον ὑπὲρ τῆς συμμαχίας, (2) καὶ διασαφούντων ὅτι πρόθυμος ὁ βασιλεύς ἐστιν ἀναδέχεσθαι τὸν πρὸς Ῥωμαίους πόλεμον, ἐὰν αὐτῷ δοθῇ τριακόσια τάλαντα καὶ πίστεις αἱ προσήκουσαι περὶ τῶν ὅλων, (3) πυθόμενος ταῦτα καὶ κρίνων ἀναγκαίαν εἶναι τὴν Γενθίου κοινοπραγίαν προεχειρίσατο Πάνταυχον, ἕνα τῶν πρώτων φίλων, καὶ τοῦτον ἐξαπέστειλε, δοὺς ἐντολὰς (4) πρῶτον μὲν ὁμολογήσαντα περὶ τῶν χρημάτων ὅρκους καὶ δοῦναι καὶ λαβεῖν ὑπὲρ τῆς συμμαχίας, εἶτα τοὺς ὁμήρους ἐξ αὐτῆς κἀκεῖνον πέμπειν, οὕς ἂν δοκῇ Πανταύχῳ, καὶ παρ’ αὐτοῦ λαμβάνειν οὓς ἂν ἀποφήνῃ Γένθιος διὰ τῶν ἐγγράπτων, πρὸς δὲ τούτοις διατάξασθαι περὶ τῆς κομιδῆς τῶν τριακοσίων ταλάντων. (5) ὁ δὲ Πάνταυχος ἐξ αὐτῆς ποιησάμενος τὴν ὁρμὴν καὶ παραγενόμενος εἰς Μετέωνα τῆς Λαβεάτιδος κἀνταῦθα συμμίξας τῷ Γενθίῳ ταχέως παρεστήσατο τὸν νεανίσκον πρὸς τὸ κοινωνεῖν τῷ Περσεῖ τῶν αὐτῶν ἐλπίδων. (6) τμηθέντων δὲ τῶν ὁρκίων ὑπὲρ τῆς συμμαχίας καὶ καταγραφέντων, εὐθέως ὁ Γένθιος ἅμα τοὺς ὁμήρους ἔπεμπε τοὺς ὑπὸ τοῦ Πανταύχου καταγραφέντας καὶ σὺν τούτοις Ὀλυμπίωνα παραληψόμενον τοὺς ὅρκους καὶ τοὺς ὁμήρους παρὰ τοῦ Περσέως, ἑτέρους δὲ τοὺς περὶ τῶν χρημάτων ἕξοντας τὴν ἐπιμέλειαν. Vor dem Winter kehrte Hippias’ Delegation, die Perseus wegen des Bündnisses zu Genthios geschickt hatte, zurück. (2) Sie berichteten, der König sei bereit, den Krieg gegen die Römer aufzunehmen, wenn man ihm 300 Talente und geeignete Bürgschaften wegen der ganzen Angelegenheit gebe. (3) Perseus hielt die Mitwirkung des Genthios für unentbehrlich, und als er von dieser Sachlage erfuhr, beauftragte er Pantauchos, einen seiner «Ersten Freunde», und schickte ihn mit der Anweisung los, (4) zunächst die Geldsumme zu vereinbaren und dann Eide wegen des Bündnisses zu tauschen. Danach solle Genthios sofort Geiseln, die Pantauchos geeignet erschienen, stellen, und von Perseus solle er Geiseln erhalten, die er schriftlich nannte; darüber hinaus sollten Vorkehrungen wegen des Transports der 300 Talente getroffen werden. (5) Pantauchos machte sich sofort auf den Weg und kam nach Meteon in der Labeatis, wo er Genthios traf; er überredete den jungen Mann schnell, sich gemeinsame Hoffnungen mit Perseus zu machen. (6) Eide wurden anlässlich des Bündnisses geschworen und die Bedingungen schriftlich festgehalten. Gleich danach schickte Genthios die Geiseln, die Pantauchos aufgelistet hatte, und zusammen mit ihnen Olympion, der von Perseus die Eide abnehmen und die Geiseln in Empfang nehmen sollte; auch andere Männer sandte er mit, die sich um das Geld kümmern würden.

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Vgl. Livius xliv 23.1–6: dum haec in Italia geruntur, Perseus quod iam inchoatum perficere, quia inpensa pecuniae facienda erat, non inducebat in animum, ut Gentium Illyriorum regem sibi adiungeret, (2) hoc, postquam intrasse saltum Romanos et adesse discrimen ultimum belli animadvertit, non ultra differendum ratus, cum Hippiam legatum trecenta argenti talenta pactus esset, ita ut obsides ultro citroque darentur, Pantauchum misit ex fidissimis amicis ad ea perficienda. (3) Meteone Labeatidis terrae Pantauchus regi Illyrio occurrit; ibi et iusiurandum ab rege et obsides accepit. missus et a Gentio est legatus nomine Olympio, qui iusiurandum a Perseo obsidesque exigeret. (4) cum eodem ad pecuniam accipiendam missi sunt. Während in Italien diese Ereignisse stattfanden, kam Perseus zu der Überzeugung, dass er nicht länger das unvollendete Projekt, Genthios, den König der Illyrier, für sich zu gewinnen, verschieben sollte, wozu er sich, weil es nur mit einer Geldzahlung zu verwirklichen war, bislang nicht hatte durchringen können. (2) Nachdem er erfahren hatte, dass die Römer an den Pass heranmarschiert waren und dass die entscheidende Schlacht bevorstand, schickte er Pantauchos, einen seiner vertrautesten Freunde, um die Sache zu vollenden, da er durch seinen Gesandten Hippias die Zahlung von 300 Talenten schon vereinbart hatte. (3) Pantauchos traf sich mit dem illyrischen König bei Meteon in der Region Labeatis; dort nahm er dem König den Eid ab und erhielt Geiseln. Von Genthios wurde ein Gesandter namens Olympion geschickt, um von Perseus den Eid abzunehmen und Geiseln zu verlangen. (4) Mit demselben wurden auch andere mitgeschickt, um das Geld in Empfang zu nehmen.

4. Polybios xxix 4.4–7: ὁ δὲ Περσεύς, παραγενομένων εἰς τὴν Μακεδονίαν τῶν πρεσβευτῶν παρὰ τοῦ Γενθίου καὶ τῶν ὁμηρευόντων, ὁρμήσας ἀπὸ τῆς περὶ τὸν Ἐλπειὸν ποταμὸν παρεμβολῆς μετὰ πάντων τῶν ἱππέων ἀπήντα τοῖς προειρημένοις εἰς τὸ Δῖον, (5) καὶ συμμίξας πρῶτον μὲν ἀπέδωκε τοὺς ὅρκους ὑπὲρ τῆς συμμαχίας ἐναντίον πάντων ἱππέων· πάνυ γὰρ ἐβούλετο σαφῶς εἰδέναι τοὺς Μακεδόνας τὴν τοῦ Γενθίου κοινοπραγίαν, ἐλπίζων εὐθαρσεστέρους αὐτοὺς ὑπάρξειν, προσγενομένης ταύτης τῆς ῥοπῆς. (6) ἔπειτα δὲ τοὺς ὁμήρους παρελάμβανε καὶ παρεδίδου τοὺς ἑαυτοῦ τοῖς περὶ Ὀλυμπίωνα. ὧν ἦσαν ἐπιφανέστατοι Λιμναῖος ὁ Πολεμοκράτους καὶ Βάλακρος ὁ Πανταύχου. (7) μετὰ δὲ ταῦτα τοὺς μὲν ἐπὶ τὰ χρήματα παρόντας εἰς Πέλλαν ἐξέπεμπεν, ὡς ἐκεῖ παραληψομένους … Nachdem die Gesandten und die Geiseln von Genthios in Makedonien angekommen waren, brach Perseus zusammen mit der ganzen Kavallerie von seinem Lager beim Fluss Elpeios auf und traf sich mit den schon erwähnten Personen bei Dion. (5) Nach dem Zusammentreffen leistete er zunächst vor der versammelten Kavallerie die Eide wegen des Bündnisses, denn es war ihm ein wichtiges Anliegen, dass die Makedonen klare Kenntnis von der Mitwirkung des Genthios erhielten. Er hoffte, sie würden wegen dieser Verstärkung noch zuversichtlicher werden. (6) Dann übernahm er die Geiseln und übergab seine eigenen an Olympion. Die vornehmsten waren Limnaios, Sohn des Polemokrates, und Balakros, Sohn des Pantauchos. (7) Danach sandte er die Männer, die wegen des Geldes gekommen waren, nach Pella, damit es dort in Empfang genommen werde …

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Vgl. Livius xliv 23.7–9: venientibus Illyriis Perseus ab Elpeo amni ex castris cum omni equitatu profectus ad Dium occurrit. (8) ibi ea, quae convenerant, circumfuso agmine equitum facta, quos adesse foederi sanciendo cum Gentio societatis volebat rex, aliquantum eam rem ratus animorum iis adiecturam. (9) et obsides in conspectu omnium dati acceptique; et 5 Pellam ad thensauros regios missis, qui pecuniam acciperent … Als die Illyrier ankamen, brach Perseus mit der ganzen Kavallerie von seinem Lager beim Fluss Elpeus auf und begab sich nach Dion. (8) Dort wurden die Bestimmungen, die vereinbart waren, in Anwesenheit der versammelten Kavallerie, deren Anwesenheit bei der Feier zur Verwirklichung des Bündnisvertrages mit Genthios einem Wunsch des Königs entsprach, feierlich bestätigt. Denn er dachte, die Angelegenheit werde ihnen 10 zusätzlichen Mut verschaffen. (9) Auch die Geiseln wurden vor den Augen aller Anwesenden ausgetauscht, und die Männer, die das Geld in Empfang nehmen sollten, nach Pella zum königlichen Schatzhaus geschickt …

5a. Livius xliv 27.8–12: eadem avaritia Gentium regem sibi alienavit. nam cum trecenta talenta Pellae missis a Gentio numerasset, signare eos pecuniam passus ; inde decem talenta ad Pantauchum missa, eaque praesentia dari regi iussit; reliquam pecuniam signatam Illyriorum signo portantibus suis praecepit, parvis itineribus veherent, (10) dein cum ad finem Macedoniae ventum esset, subsisterent ibi ac nuntios ab se opperirentur. (11) Gentius exigua parte pecuniae accepta cum adsidue Pantaucho ad lacessendos hostili facto Romanos stimularetur, M. Perpernam et L. Petilium legatos, qui tum forte ad eum venerant, in custodiam coniecit. (12) hoc audito Perseus contraxisse eum necessitatem ratus ad bellandum utique cum Romanis, ad revocandum, qui pecuniam portabat, misit, velut nihil aliud agens, quam ut quanta maxima posset praeda ex se victo Romanis reservaretur. Derselbe Geiz entfremdete auch den König Genthios von ihm. Denn als er den Männern, die von Genthios geschickt worden waren, die dreihundert Talente auszahlte, erlaubte er ihnen, das Geld zu prägen [oder: die Behältnisse zu versiegeln]. (9) Von dieser Summe schickte er zehn Talente an Pantauchos und befahl ihm, dem König diese gleich zu übergeben. Die restliche Summe, mit dem illyrischen Prägestempel [oder: Siegel] versehen, wurde von seinen eigenen Leuten transportiert, und er ordnete an, sie sollten es in kurzen Tagesmärschen voranbringen, (10) und wenn sie an die makedonische Grenze gelangten, sollten sie dort halten und auf Boten von ihm warten. (11) Genthios erhielt also nur einen winzigen Teil des Geldes, wurde aber andauernd von Pantauchos gedrängt, die Römer durch einen feindlichen Akt zu provozieren. So warf er die Gesandten M. Perperna und L. Petilius, die damals zufällig zu ihm gekommen waren, ins Gefängnis. (12) Als Perseus das hörte, dachte er, jetzt sei Genthios sowieso zur Kriegführung gegen die Römer gezwungen, und schickte Boten, um den Überbringer des Geldes zurückzurufen, als ob er nichts anderes tun wollte, als den Römern so viel Beute wie möglich für die Zeit nach seiner Niederlage zu reservieren. 5b. Livius xliv 46.8: et gaza regia in eo loco erat; sed tum nihil praeter trecenta talenta quae missa Gentio regi, deinde retenta fuerant, inventum est.

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Das königliche Schatzhaus war auch dort, aber damals wurde nichts gefunden, bis auf die dreihundert Talente, die an König Genthios geschickt, aber dann zurückgehalten worden waren. Vgl. Plutarch, Aemilius Paulus 13.1–2: οὐ γὰρ μόνον ἀπέπεμψε τοὺς Γαλάτας ψευσάμενος, ἀλλὰ καὶ Γένθιον ἐπάρας τὸν Ἰλλυριὸν ἐπὶ τριακοσίοις ταλάντοις συνεφάψασθαι τοῦ πολέμου τὰ μὲν χρήματα τοῖς παρ’ αὐτοῦ πεμφθεῖσι προὔθηκεν ἠριθμημένα καὶ κατασημήνασθαι παρέσχεν· ὡς δὲ πεισθεὶς ἔχειν ἅ ᾔτησεν ὁ Γένθιος ἔργον ἀσεβὲς καὶ δεινὸν ἔδρασε (πρέσβεις γὰρ ἐλθόντας Ῥωμαίων πρὸς αὐτὸν συνέλαβε καὶ κατέδησεν), (2) ἡγούμενος ὁ Περσεὺς οὐδὲν ἔτι δεῖσθαι τῶν χρημάτων τὴν ἐκπολέμωσιν, ἄλυτα τοῦ Γενθίου προδεδωκότος ἔχθρας ἐνέχυρα καὶ διὰ τηλικαύτης ἀδικίας ἐμβεβληκότος ἑαυτὸν εἰς τὸν πόλεμον, ἀπεστέρησε τὸν κακοδαίμονα τῶν τριακοσίων ταλάντων … Er betrog nicht nur die Gallier und schickte sie weg, sondern auch Genthios, den Illyrier, den er mit 300 Talenten zur Teilnahme am Krieg anstiftete. Das abgezählte Geld zeigte er den von Genthios entsandten Leuten und ließ es zu, dass sie es versiegelten. Als Genthios dann, überzeugt, dass er erhalten habe, was er verlangte, eine abscheuliche und furchtbare Tat beging – römische Gesandte, die zu ihm gekommen waren, verhaftete er und sperrte sie ein –, war Perseus der Meinung, dass seine Kriegsbereitschaft kein Geld nötig habe, da Genthios unauslöschliche Belege für seinen Hass gegeben und wegen solch einer Gewalttat sich selbst in den Krieg hineinmanövriert hatte. Deswegen enthielt er dem Unglücksraben die 300 Talente vor …

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Αppian, Makedonike 18: Γένθιος, βασιλεὺς Ἰλλυριῶν, ἑνὸς ἔθνους προσοίκου Μακεδόσι, Περσεῖ συμμαχῶν ἐπὶ τριακοσίοις ταλάντοις, ὧν τι καὶ προειλήφει, ἐσέβαλλεν ἐς τὴν ὑπὸ Ῥωμαίοις Ἰλλυρίδα καὶ πρέσβεις περὶ τούτων πρὸς αὐτὸν ἐλθόντας Περπένναν καὶ Πετίλιον ἔδησεν. ὧν ὁ Περσεὺς αἰσθόμενος οὐκέτι τὰ λοιπὰ τῶν χρημάτων ἔπεμπεν, ὡς 25 ἤδη καὶ δι’ αὑτὸν Ῥωμαίοις πεπολεμωμένου. Genthios, der König der Illyrier, eines Nachbarstammes der Makedonen, hatte sich wegen einer Zahlung von 300 Talenten zum Bündnispartner des Perseus machen lassen. Er erhielt etwas von dem Geld, griff den unter römischer Herrschaft stehenden Teil Illyriens an und verhaftete die römischen Gesandten Perpenna und Petilius, die wegen dieser Sache zu ihm gekommen waren. Als Perseus davon erfuhr, schickte er den Rest der 300 30 Talente nicht, da Genthios sich durch seine eigene Tat zum Kriegsteilnehmer gemacht hatte. Appian, Illyrike 9 (25): Ῥωμαῖοι Μακεδόσιν ἐπολέμουν, καὶ Περσεὺς ἦν ἤδη Μακεδόνων βασιλεὺς μετὰ Φιλίππον· Περσεῖ δὲ Γένθιος, Ἰλλυριῶν ἑτέρων βασιλεύς, ἐπὶ χρήμασι συνεμάχει καὶ ἐς τοὺς Ῥωμαίων Ἰλλυριοὺς ἐνέβαλε καὶ πρέσβεις Ῥωμαίων πρὸς αὐτὸν 35 ἐλθόντας ἔδησεν, αἰτιώμενος οὐ πρέσβεις ἀλλὰ κατασκόπους ἐλθεῖν. Die Römer führten Krieg gegen die Makedonen und Perseus war nach Philipp schon König der Makedonen. Genthios, der König der anderen Illyrier, war für Geld Bundesgenosse des Perseus geworden; er griff die römischen Illyrier an und verhaftete römische Gesandte, die zu ihm gekommen waren; er beschuldigte sie, sie seien nicht als Gesandte, 40 sondern als Spione gekommen. Cassius Dio xx Frag. 66.1: ἐπειδὴ γὰρ τά τε Ῥωμαίων ὑπεδίδου καὶ τὰ ἐκείνου ἐπηύξετο, κατεφρόνησεν ὡς οὐδὲν ἔτι τῶν συμμαχικῶν δεόμενος, ἀλλ’ ἤτοι καὶ προῖκα οἱ αὐτῶν

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βοηθησόντων, ἢ καὶ καθ’ ἑαυτὸν κρατήσων, καὶ οὔτε τῷ Εὐμενεῖ οὔτε τῷ Γεντίῳ τὰ χρήματα ἃ ὑπέσχητο ἀπέδωκε, νομίσας οἰκείαν αὐτοὺς αἰτίαν ἔχθρας πρὸς Ῥωμαίους ἔχειν. Denn als das römische Kriegsglück nachließ und sein eigenes aufblühte, verachtete er seine Bundesgenossen und meinte, er brauche sie nicht; sie sollten ihm entweder umsonst Beistand leisten oder er würde allein siegen. Deswegen zahlte er weder Eumenes noch 5 Genthios das Geld, das er versprochen hatte, da er meinte, sie hätten eigene Gründe zum Hass gegen die Römer.

Lit.: Meloni, Perseo 92–94, 277 f.; Walbank, HCP III ad locc.; Hammond/Walbank, Macedonia 524, 530, 534 f.; Briscoe, Commentary ad locc. Aus naheliegenden strategischen Gründen, die Livius nach einer verlorenen Polybios-Stelle angibt (oben 1), war Genthios, der König der illyrischen Ardiaioi, ein wichtiger potentieller Bundesgenosse des Perseus für die bevorstehende Auseinandersetzung mit Rom, die im Herbst 170 bereits begonnen hatte. Mehrere makedonische Gesandtschaften bemühten sich im Anschluss um Genthios. Die erste, die Polybios erwähnt (oben 2a), dürfte im Winter oder zeitigen Frühjahr 169 stattgefunden haben. Dieselben Gesandten, mit der Hinzunahme des somatophylax Glaukias, wurden nach ihrer Rückkehr sofort mit den gleichen Forderungen zurückgeschickt, wie Polybios mit einer kritischen Bemerkung mitteilt (oben 2b). Die dritte Gesandtschaft unter Hippias (oben 2c) war die erste, die über konkrete Bedingungen verhandelte – Genthios wollte 300 Talente für seine Mitwirkung am Krieg. Diese Gesandtschaft war vor dem Winter 169/168 nach Makedonien zurückgekehrt (oben 3: πρὸ τοῦ χειμῶνος). Die Parallelstellen zu 2a, b, c aus Livius und Diodor referieren nur Polybios’ Angaben und bieten keine darüber hinausgehenden Informationen. Die Verhandlungen hatten sich also insgesamt über mehrere Monate hingezogen, und jedes Mal war der Verhandlungsführer ein noch ranghöherer Makedone: zuerst Adaios aus Beroia, dessen Status nicht vermerkt wird, dann der somatophylax Glaukias, zuletzt Hippias, auch er aus Beroia, der von Liv. xlii 39.7 und xliv 45.2 als princeps amicus bezeichnet wird, womit er Polybios’ (hier verlorenen) terminus technicus πρῶτος φίλος («Erster Freund») wiedergibt. Erst als der Krieg in die entscheidende Phase zu gehen drohte, unterbreitete Hippias dem Genthios ein konkretes Angebot. Diese Haltung des Perseus ruft Polybios’ Unverständnis hervor (xxviii 9.2–8). Für die detaillierte Abwicklung der Vereinbarung wurde ein anderer «Erster Freund», Pantauchos, beauftragt (oben 3; Livius verkürzt Polybios hier massiv). Es kam tatsächlich zum Austausch von Eiden, von Perseus theatralisch vor der versammelten Kavallerie in Dion gestaltet; der Sohn des Pantauchos gehörte zu den von Perseus gestellten Geiseln (oben 4; Livius verkürzt auch hier). Trotz der umfangreichen Berichte über die Diplomatie wird wenig über den Inhalt des von beiden Seiten mit Eiden besiegelten Vertrages bekannt. Nur die Zahlung von 300 Talenten, zu der sich Perseus schließlich als Preis für Genthios’ Eintritt in den Krieg vertraglich verpflichtet hatte, spielt eine Rolle. Nach Livius,

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660 Samos – Antiocheia am Maiandros

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der den verlorenen Polybiostext wiedergibt (oben 1), war der Hauptzweck der Beteiligung des Genthios am Krieg, die römische Kommunikation mit Italien zu erschweren. Wie sich diese Beteiligung im schriftlich festgehaltenen Vertragswerk niederschlug, ist allerdings völlig unbekannt. Weil eventuell vorgesehene Nachkriegsgewinne nicht zustande kamen, wurden die weiteren Bedingungen 5 vielleicht auch niemals historiographisch festgehalten. Auf jeden Fall hatte Polybios sie nicht für wichtig genug gehalten, um sie in sein Werk aufzunehmen. Nur die skurrile Geschichte über die 300 Talente – welche die Römer nach der Schlacht von Pydna in Pella noch vorfanden (oben 5b) – interessierte die späteren Autoren (oben 5a, mit den Nebenüberlieferungen). Nur Appian versucht, die 10 Anwesenheit der festgenommenen römischen Gesandten bei Genthios als Protest gegen Genthios’ Angriff auf die römischen Freunde in Illyrien zu motivieren. Ob er hier Polybios besser wiedergibt als Livius, der nur tum forte schreibt, oder der Zusatz sein eigener Beitrag ist, lässt sich nicht feststellen.

660 Samos – Antiocheia am Maiandros (isopoliteia und Bündnis)

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Vor ca. 167 v. Chr.

Auszug aus einer Inschrift aus Samos (vgl. 661 für Details des Steins). Ed.: Ch. Habicht, Samische Volksbeschlüsse der hellenistischen Zeit, AM 72 (1957), 152–274, hier 242–252 Nr. 65 (Photo Tafel 136); IG XII 6, 1, 6 (Photo Tafel XXXIII). 20 Lit.: vgl. 661 und O. Curty, Les parentés légendaires entre cités grecques: catalogue raisonné des inscriptions contenant le terme syngeneia et analyse critique, Genf 1995, Nr. 29. ὅπως [δ᾽ οὖν πᾶσιν] [ἐμ]φανῆ ποιῶμεν ἣν ἔχομεν εὔνοιαν διὰ παντὸς πρὸς Ἀντιοχεῖς τ[οὺς πρὸς 25 τῶι] 20 [Μ]αιάνδρωι συνγενεῖς καὶ φίλους καὶ εὔ[ν]ους καὶ ἰσοπολίτας καὶ συμ[μάχους ὑπάρ]χοντας ἡμῶν κ.τ.λ. Wir wollen nun allen deutlich machen, welches gute Verhältnis wir stets gegen- 30 über den Antiocheiern am Maiandros pflegen, (20) die Verwandte und Freunde und wohlwollende Nachbarn sind, und mit denen wir isopoliteia haben und Bündnispartner sind. Das Vertragsverhältnis zwischen Samos und Antiocheia am Maiandros wird in diesem samischen Volksbeschluss nur beiläufig erwähnt. Mit dem Beschluss 35 kamen die Samier einer Bitte der Antiocheier nach, den Text einer von ihnen ca.

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661 Antiocheia am Maiandros – unbekannte Stadt

167 v. Chr. durchgeführten sympoliteia mit einer unbekannten Nachbargemeinde (661) im samischen Heraheiligtum veröffentlichen zu dürfen. Das Verhältnis zwischen den beiden Städten war, wie hier beschrieben, zur Zeit des antiocheiischen sympoliteia-Abschlusses über den erwähnten Vertrag hinaus recht nah, aber ab wann die Samier, die bis 201 dem ptolemaiischen Machtbereich ange- 5 hörten, ein solch enges Verhältnis mit einer seleukidischen Gründung (frühestens von Antiochos I. gegründet: vgl. G. M. Cohen, The Hellenistic Settlements in Europe, the Islands, and Asia Minor, Berkeley u. a. 1995, 250–253) pflegen konnten, ist unsicher – vielleicht erst nach dem Frieden von Apameia. Über die genauen Bestimmungen des Vertrags lässt sich über die Tatsache der isopoliteia 10 und des Bündnisses hinaus nichts sagen.

661 Antiocheia am Maiandros – unbekannte Stadt (sympoliteia) Kurz nach 167 v. Chr.

Fragment einer Stele aus hellem Marmor, rechts unten ein größeres Stück ausge- 15 brochen; b. oben 0,495 m, unten 0,25 m; h. 0,44 m, rechts 0,30 m; d. 0,12–0,145 m. Buchstaben 0,008–0,009 m. Fundort: Samos, Heraion. Ed.: Ch. Habicht, Samische Volksbeschlüsse der hellenistischen Zeit, AM 72 (1957), 152–274, hier 242–252 Nr. 65 (Photo Tafel 136); IG XII 6, 1, 6 (Photo Tafel XXXIII). 20 Lit.: Ch. P. Jones, Diotrephes of Antioch, Chiron 13 (1983), 369–380, hier 378 f.; R. M. Errington, Θεὰ ῾Ρώμη und römischer Einfluss südlich des Mäander, Chiron 17 (1987), 97–118, hier 103 f. Üb.: IG XII 6, 1, 6 online (deutsch).

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ | | ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 25 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΣΣΙΤΟΥ εἰς Ἀντιόχ[ειαν τὴν πρὸς] [τῶι Μαιάνδρ]ωι ‒ ‒ ΝΙ ‒ ‒ προσ ‒ ‒ ‒ ‒ ὑπὸ τ[ῶ]ν περὶ Διοκλῆν· τὸ δὲ [ψήφισμα καὶ] τὴν συνθήκην τήνδε καθιερῶσθαι καὶ εἶναι κύρια εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον κ[αὶ μηθενὶ ἐ]ξουσίαν εἶναι παραβῆναι ταῦτα μηδὲ εἰπεῖν μηδὲ εἰσανγεῖλαι μηδὲ γράψα[ι 30 μηδὲ νόμον] θεῖναι ὡς δεῖ καταλυθῆναί τι τῶν γεγραμ[μ]ένων· ἐὰν δέ τις παρὰ ταῦτα π[οιῇ, κατάρη]τόν τε αὐτὸν εἶναι καὶ ἀποτεῖσαι ἱερὰς τῆς Ῥώμης δραχμὰς δισμυρίας καὶ μη[δὲν ἧσσον] 35 τὸ ψήφισμα καὶ τὴν συνθήκην εἶναι κύρια καὶ τὴν χώραν ὑπάρχειν Ἀντιοχίδα [αὐτοῖς] vac. ἀπόκριμα vac. Σαμίων· vac. ἐπὶ Θεοδότου, Ληναιῶνος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒,

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10 ἔδοξεν τῶι δήμωι, γνώμη πρυτάνεων· ὑπὲρ ὧν οἱ στρατηγοὶ τὴν ἐκλησίαν ‒ ‒ca. 8‒ ‒

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.αν καὶ πελθόντες οἱ παρ’ Ἀντιοχέων τῶν πρὸς τῶι Μαιάνδρωι πρεσβευτα[ί, ἐκ μὲν τῶν] ἄλλων πολιτῶν, καθότι γράφουσιν, Ἐπίνικος Ἱκεσίου φύσει δὲ Πάτρωνος, ἐκ [δὲ τῶν προσ]ωρικότων τὴν χώραν τῆι πόλει Λεοντίσκος Ὀρέστου, τό τε ψήφισμα ἀπέδω[καν καὶ τὴν] [σ]υνθήκην καὶ παρακαλοῦσιν ἡμᾶς ἀποδεξαμένους τὰ ἐψηφισμένα κατατά[ξαι ἐν τοῖς] [π]αρ’ ἡμῖν δημοσίοις γράμμασιν, συνχωρῆσαι δὲ καὶ τόπον ἐν τῶι τῆς Ἥ[ρας ἱερῶι, ἐν] [ὧ]ι ἀνατεθήσεται ὑπὸ τῶν πρεσβευτῶν στήλη λευκοῦ λίθου, εἰς ἥν ἀν[αγραφήσε][τ]αι τό τε ψήφισμα καὶ ἡ συνθήκη, ὅπως καθιερωθῇ καὶ ὑπάρχῃ ταῦτα κύρ[ια εἰς τὸν ἀεὶ] [χ]ρόνον, εἰδότας ὅτι ταῦτα ποιήσαντες χαριούμεθα τῶι δήμωι· ὅπως [δ᾽οὖν πᾶσιν] [ἐμ]φανῆ ποιῶμεν ἣν ἔχομεν εὔνοιαν διὰ παντὸς πρὸς Ἀντιοχεῖς τ[οὺς πρὸς τῶι] [Μ]αιάνδρωι συνγενεῖς καὶ φίλους καὶ εὔ[ν]ους καὶ ἰσοπολίτας καὶ συμ[μάχους ὑπάρ]χοντας ἡμῶν, εὐχαρίστως δὲ διακειμένους καὶ πρὸς Ῥωμαίους τ[οὺς κοινοὺς] εὐεργέτας πάντων· vac. τύχηι ἀγαθῇ καὶ ἐπὶ σωτηρίᾳ τῶν δήμων, δ[εδόχθαι τῶι] δήμωι· συνήδεσθαι μὲν Ἀντιχεῦσιν ἐπὶ τῶι γεγονότι προσορισμῶ[ι τῆς χώρας] καὶ ἐπὶ τῶι διὰ τῆς τῶν προσόδων ἐπαυξήσεως δυνατωτέρους [α]ὐτ[οὺς γεγονέναι] εἴς τε τὰ Ῥωμαίων ἐξυπηρετεῖν φιλ[οδόξως καὶ τοῖς ἀεὶ εὐεργετεῖν προαιρου]μένοις εὐχαρίστως ἀπαντᾶν ἐν παν[τὶ καιρῶι, ἀναγράψαι δὲ καὶ τό τε ψήφισμα καὶ] τὴν γεγονυῖαν συνθήκην τὸν γραμ[ματέα τῆς βουλῆς, καθότι οἱ πρεσβευταὶ παρακα][λ]οῦσιν, καὶ εἰς τὰ παρ’ ἡμῖν δημόσια γ[ράμματα κατατάξαι, ὅπως πᾶσιν ᾖι φανε][ρ]ὸς ὁ δῆμος πρὸ πλείστου τιθέμ[ενος τὴν πρὸς τοὺς συνγενεῖς καὶ φίλους εὔνοιαν,] [ἣ]ν οὐδέποτε διαλέλοιπεν Ἀντι[οχεῦσιν παρεχόμενος ἐν τοῖς πρότερον χρόνοις καλῶς] [κ]αὶ συμφερόντως vac. καὶ νῦν δὲ ΤΗ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ca. 3 ca. 36 . . ουσεν, μεθ’ ἧς ἐπέβαλλεν εὐνοία[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] .ca. 4. Ν ὃν τρόπον καὶ οἱ πρεσβευ[ταὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 36‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ Διον]υσίοις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 50‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

8 εἰς ἀεί?] Habicht; vacat Hallof (IG); [αὐτοῖς] Errington.

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Z. 2–31: … nach Antiocheia am Maiandros … von Diokles und seinen Kollegen; der Beschluss und der Vertrag sollen geweiht werden und auf alle Zeit gültig sein. Niemandem soll es (5) gestattet sein, diese zu übertreten oder einen Antrag zu stellen, eine Ankündigung zu machen, eine schriftliche Eingabe einzureichen oder ein Gesetz zu machen mit dem Ziel, etwas von den aufgeschriebenen Bestimmungen außer Kraft zu setzen. Wenn jemand doch gegen dieses Verbot handeln sollte, soll er verflucht sein und als Strafe zwanzigtausend Drachmen zahlen, die der Göttin Roma heilig sein sollen; nichtsdestotrotz sollen der Beschluss und der Vertrag gültig sein und die Landschaft Antiochis soll ihnen gehören. Antwort der Samier. Zur Amtszeit des Theodotos, im Monat Lenaion … (10) Beschluss des Volkes, Vorlage der Prytanen. Die strategoi unterrichteten die Volksversammlung über die Angelegenheit, wegen der die Gesandten der Antiocheier am Maiandros auftraten – seitens «der anderen Bürger», wie sie schreiben, war es Epinikos, Sohn des Hikesios, natürlicher Sohn des Patron, und seitens derjenigen, die der Stadt ihr Territorium eingegliedert haben, war es Leontiskos, Sohn des Orestes. Sie übergaben den Beschluss und den Vertrag und baten uns, die Urkunden in Empfang zu nehmen und sie (15) unter unseren öffentlichen Urkunden zu archivieren. Darüber hinaus baten sie um die Gewährung eines Platzes im Heiligtum der Hera, wo eine Stele aus weißem Marmor, auf die der Beschluss und der Vertrag aufgezeichnet werden sollen, von den Gesandten aufgestellt werden soll, damit sie geweiht und auf alle Zeit gültig bleiben; wenn wir das täten, wüssten wir, dass wir dem Volk eine Freude machen würden. Wir wollen nun allen deutlich machen, welch gutes Verhältnis wir stets gegenüber den Antiocheiern am Maiandros pflegen, (20) die Verwandte und Freunde und wohlwollende Nachbarn sind, und mit denen wir isopoliteia haben und Bündnispartner sind, die sich außerdem dankbar verhalten gegenüber den Römern, den gemeinsamen Wohltätern aller Menschen: Auf gutes Gelingen und zum Wohle der beiden Städte: Das Volk möge beschließen: Die Antiocheier zu beglückwünschen zu der vollzogenen Erweiterung der Grenzen ihres Territoriums und zu der wegen der Vermehrung ihrer Einkünfte gestiegenen Fähigkeit, (25) die Interessen der Römer – und dabei ihren eigenen guten Ruf – zu fördern sowie sich in jeder Situation dankbar zu verhalten gegenüber jenen, die sich vorgenommen haben, immer wieder Wohltaten zu vollbringen. Der Ratsschreiber soll den Beschluss sowie den abgeschlossenen Vertrag aufschreiben, wie die Gesandten es erbaten, und unter unseren öffentlichen Urkunden archivieren, damit allen deutlich wird, dass unser demos höchsten Wert auf ein gutes Verhältnis zu Verwandten und Freunden legt, das er (30) in der vorangegangenen Zeit niemals aufgehört hat, gegenüber den Antiocheiern zu gegenseitigem Nutzen und Vorteil zu bezeugen. (nach K. Hallof [IG online])

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Der erhaltene Teil der Inschrift besteht aus zwei Dokumenten: Z. 1–8 umfassen 40 das Ende eines Dossiers, das aus einem Volksbeschluss der Stadt Antiocheia am

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Maiandros sowie einem Staatsvertrag zwischen Antiocheia und einer unbekannten Nachbarstadt besteht, wobei der Vertrag, wie im Falle desjenigen zwischen Milet und Herakleia (644), u. U. in das psephisma integriert gewesen ist. Z. 9–34 enthalten den Text eines Volksbeschlusses der Samier, der als Antwort auf eine Bitte der Antiocheier gekennzeichnet wird (Z. 9: ἀπόκριμα Σαμίων). Von dem eigentlichen Vertrag zwischen Antiocheia und der unbekannten Stadt ist leider nur das Verbot von Änderungen erhalten (Z. 3–7). Aus der ausdrücklichen Erwähnung des Gebietes namens Antiochis sowie der Festlegung, dass es unter allen Umständen bei Antiocheia bleiben müsse (Z. 8), kann man jedoch schließen, dass zumindest einige Klauseln des Vertrages die Festlegung von territorialen Grenzen bzw. städtischen Besitzansprüchen regelten. Diese Annahme wird durch die unterschiedliche Bezeichnung der Gesandten aus Antiocheia bestätigt – der eine gilt als Vertreter von «denjenigen, die der Stadt ihr Territorium eingegliedert haben» (Z. 12–13: ἐκ [δὲ τῶν προσω]ρικότων τὴν χώραν τῆι πόλει), der andere als Vertreter «der anderen Bürger» (Z. 11–12: [ἐκ μὲν τῶν ἄ]λλων πολιτῶν). Außerdem werden im Volksbeschluss der Samier die Antiocheier beglückwünscht «zu der vollzogenen Erweiterung der Grenzen ihres Territoriums und zu der wegen der Vermehrung ihrer Einkünfte gestiegenen Fähigkeit, die Interessen der Römer – und dabei ihren eigenen guten Ruf – zu fördern sowie sich in jeder Situation dankbar zu verhalten gegenüber jenen, die sich vorgenommen haben, immer wieder Wohltaten zu vollbringen» (Z. 24–26). Es hat also offensichtlich eine lokale Neugliederung des Territoriums der beiden Vertragspartner gegeben, wobei man – da die Partnergemeinde von den Samiern überhaupt nicht namentlich erwähnt wird – an eine schon vollzogene vollständige politische Integration der Partnerstadt in die Polis Antiocheia (sympoliteia) denken muss. Der Beschluss der Samier referiert zunächst die Bitte der Antiocheier, den Text des Vertrages und ihres psephisma in Samos im öffentlichen Archiv deponieren sowie im Heraheiligtum veröffentlichen zu dürfen (Z. 11–18). Das Ansinnen wurde ihnen gewährt: Der erste Teil der Inschrift ist ebendieser Text. Die Publikation auf Samos dürfte allerdings nur eine von mehreren Publikationen gewesen sein: Zumindest in Antiocheia selbst wird es ein veröffentlichtes Exemplar des Einigungsvertrages gegeben haben. Weder die Partnerstadt Antiocheias noch die genaue Zeit der Vertragsschließung – der samische Eponym Theodotos (Z. 9) kann nicht datiert werden – sind bekannt. Die Inschrift kann nach den Buchstabenformen etwa der Mitte des 2. Jhs. v. Chr. zugeordnet werden (so Habicht), die überaus positive, sogar überschwängliche mehrmalige Erwähnung der Römer im samischen Beschluss passt besonders gut in die Zeit unmittelbar nach dem Dritten Makedonischen Krieg und der darauf folgenden Neuordnung der staatlichen Besitzverhältnisse in Nordkarien nach dem von Rom erzwungenen Rückzug der Rhodier. Man könnte erwägen, ob nicht römische legati am Zustandekommen des Vertrages beteiligt

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waren, da das für eine Übertretung der beschlossenen Regelungen vorgesehene Bußgeld von 20.000 Drachmen an den Kult der Göttin Roma in Antiocheia zu zahlen war (Z. 7) und ein Roma-Kult zu dieser Zeit eine als positiv empfundene römische Hilfeleistung wie die Vermittlung der sympoliteia für Antiocheia vor5 aussetzt.

662 Rom – Lykischer Bund (Bündnis) Kurz nach 167 v. Chr. (?)

Bruchstück eines Kalksteinblocks; b. max. 0,39 m, h. max. 0,40 m. Buchstaben 0,012 m. 10 Fundort: Tyberissos. Ed.: Chr. Schuler, Ein Vertrag zwischen Rom und Lykien aus Tyberissos, in: ders. (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien. Eine Zwischenbilanz. (Ergänzungsbände zu den TAM, 25), Wien 2007, 51–80 (Photo Tafel II); SEG 57, 1664. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΣΕ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ε[.3–4.]ΕΙΟ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΠΟΛ[.4–5.]ΑΙΣ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ τῶι δήμωι τῶν Ῥωμαίων πρὸς τ]ὰς ἐν Λυκίαι πό[λεις καὶ πρὸς τὸν δῆμον τῶν Λυκίων ‒ ‒ ‒ ‒ εἰρήνη καὶ φιλία καὶ] 5 [συμμαχία καλὴ ἔστω καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ] θάλασσαν εἰς τὸν ἅπαν[τα χρόνον, πόλεμος δὲ μὴ ἔστω. ὁ δῆμος ὁ Λυκίων τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεναν][τίους τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων διὰ τῆς ἰδίας χ]ώρας καὶ ἧς ἂν α[ὐτοὶ κρατῶσιν μὴ διιέτωσιν δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶν] [ Ῥωμαίων καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτοὺς τασσομένοις π]όλεμον ἐπιφέρωσιν μήτ[ε αὐτοὺς ὅπλοις μήτε χρήμασιν μήτε ναυσὶν χορηγείτωσαν δημοσίαι] [βουλῆι δόλωι πονηρῶι. ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων] τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεν[αντίους τοῦ δήμου τοῦ Λυκίων διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν αὐτοὶ κρα][τῶσιν μὴ διιέτωσαν δημοσίαι βουλῆι δόλωι] πονηρῶι ὥστε τῶι δήμωι τῶ[ν Λυκίων καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτοὺς τασσομένοις πόλεμον ἐπιφέρωσιν] 10 [μήτε αὐτοὺς ὅπλοις μήτε χρήμασιν μήτε να]υσὶν χορηγείτωσαν δημοσία[ι βουλῆι δόλωι πονηρῶι. ἐὰν δέ τις πρότερος πόλεμον ἐπιφέρηι] [τῶι δήμωι τῶι Λυκίων ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων] τῶι δήμωι τῶν Λυκίων βοιηθε[ίτω κατὰ τὸ εὔκαιρον· ἐὰν δέ τις πρότερος πόλεμον ἐπιφέρηι τῶι δήμωι] [τῶι Ῥωμαίων ὁ δῆμος ὁ Λυκίων τῶι δήμωι] τῶν Ῥωμαίων βοιηθείτω κατὰ [τὸ εὔκαιρον, ὃ ἂν ἐκ τῶν συνθηκῶν καὶ ὅρκων τῶι δήμωι τῶν] [Ῥωμαίων καὶ τῶι δήμωι τῶν Λυκίων ποιεῖν ἐ]ξιῆι. vac. ἐὰν δέ τι πρὸς [τ]αύ[τ]ας τὰς [συνθήκας προσθεῖναι ἢ ἀφελεῖν βούλωνται, κοι][νῆι βουλῆι ἑκατέρων θελόντων ἐξέστω· ἃ δὲ] ἂν προστεθῆι ἐν ταῖς συνθήκαι[ς, ἐνέστω ἐν ταῖς συνθήκαις, ἃ δὲ ἂν ἀφαιρεθῆι ἐκτὸς ἔστω. ἐπρεσ]-

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15 [βεύσαντο ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 30‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κατὰ] δὲ υἱοθεσίαν Μενίτου, ΛΕ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

[ταύτας τὰς συνθήκας εἰς χάλκωμα ἀναγρά]ψαι καὶ ἀναθεῖναι ἐν Ῥώμηι ἐν τῶ[ι τοῦ Διὸς τοῦ Καπετωλίου ἱερῶι, ἐν δἐ Λυκίαι ἐν τε Ξάνθωι ἐν] [τῶι τῆς Λητοῦς ἱερῶι καὶ ἐν Πατάροις ἐν τῶ]ι τοῦ – –ca. 8– – Ἀπόλλωνος ἱε[ρῶι vac.?

Z. 4–16: … dem römischen Volk gegenüber den Städten in Lykien sowie dem demos der Lykier … sollen Frieden, Freundschaft und treue (5) Bundesgenossenschaft zu Land und zu Wasser für alle Zeit bestehen. Krieg soll nicht sein. Der demos der Lykier soll den Feinden und den Gegnern des römischen Volkes nicht gestatten, durch sein eigenes Territorium oder durch das Territorium, welches es selbst gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen das römische Volk und die den Römern Unterstellten zu führen. Die Lykier sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Waffen noch mit Geld noch mit Schiffen versorgen. Das römische Volk soll den Feinden und Gegnern des demos der Lykier nicht gestatten, durch sein eigenes Territorium oder durch das Territorium, welches das römische Volk gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen den demos der Lykier sowie die den Lykiern Unterstellten zu führen. Die Römer sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Waffen noch mit Geld noch mit Schiffen versorgen. (10) Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen den demos der Lykier führen, dann soll das römische Volk dem demos der Lykier gemäß seinen Möglichkeiten Hilfe leisten. Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen das Volk der Römer führen, dann soll der demos der Lykier dem römischen Volk gemäß seinen Möglichkeiten Hilfe leisten, wie es auch immer gemäß den Verträgen und den Eiden dem römischen Volk sowie dem demos der Lykier gestattet sein mochte. Wenn sie diesem Bündnisvertrag etwas hinzufügen oder aus ihm etwas tilgen wollen, soll das nach gemeinsamer Beratung und auf Wunsch beider Vertragspartner erlaubt sein; das, was sie dem Vertrag hinzufügen, soll Bestandteil des Vertrages sein, und das, was sie eventuell tilgen, soll aufhören, Bestandteil des Vertrages zu sein. Gesandte (15) waren … Adoptivsohn des Menites … Diesen Bündnisvertrag sollen sie auf eherne Tafeln aufschreiben und Exemplare sollen in Rom im Tempel des Jupiter Capitolinus, in Lykien in Xanthos im Tempel der Leto und in Patara im Tempel des Apollon aufgestellt werden.

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Nach der Form der Buchstaben gehört der Vertrag ins 2. oder 1. Jh. v. Chr. Der Textstruktur nach handelt es sich um ein sogenanntes foedus aequum ohne Spezialklauseln, wie es z. B. im Vertrag mit Maroneia (664) belegt ist, dessen Bestimmungen bei der Textergänzung herangezogen wurden. Er dürfte in etwa denselben Zeitraum gehören. Die Lykier wurden im J. 167 durch eine römische 40

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663 Plarasa/Aphrodisias – Kibyra – Tabai

Verfügung von der rhodischen Herrschaft befreit. Vermutlich aus diesem Grund stifteten sie eine Weihung auf dem Kapitol virtutis benevolentiae beneficii causa (ILS 31; ILLRP 174). Der Vorgang lässt sich nicht präzise datieren, dürfte aber wegen der Wortwahl vor dem Vertrag anzusetzen sein. In einem zweiten undatierten Text aus Rom bezeichneten die Lykier den populus Romanus als cognatum amicum socium (ILS 32; ILLRP 175), was eine Datierung nach dem Vertragsabschluss nahelegt. Während des Ersten Mithridatischen Krieges unterstützten die Lykier die Römer und wurden neben anderen griechischen Staaten, die sich «entweder wegen eines Vertrages (συμμαχίας ἀμειβόμενοι) oder wegen ihres Eifers (διὰ προθυμίαν)» engagiert hatten, nach dem Krieg von Sulla als freie amici anerkannt (App. Mith. 61 [250]). Von einem Vertragsabschluss oder einer Vertragserneuerung zur Zeit Sullas ist jedoch keine Rede. Die Lykier gehörten wie die Rhodier eher zu den Staaten, die sich wegen eines vorhandenen Vertrages gegen Mithridates engagiert hatten. Alle Staaten, die Rom loyal geblieben waren, wurden einfach pauschal (weiterhin) als liberi amici anerkannt, welchen rechtlichen Status sie auch immer sonst hatten, ob sie mit oder ohne Vertrag waren. Der Erste Mithridatische Krieg liefert also einen terminus ante quem für den Vertrag, den ich allerdings eher ins 2. Jh. in die Zeit nach der Befreiung von der rhodischen Herrschaft setzen möchte. Anzumerken ist der unpassende Gebrauch von «demos» für das Lykische koinon, das eigentlich keinen demos hatte. Es ist schlicht eine Übersetzung von populus, wie für die Römer selbst und vielleicht in Rom gemacht, nach dem Modell anderer Verträge mit griechischen Poleis, ohne die Besonderheit des Vertragspartners zu berücksichtigen (vgl. aber 809, wo korrekterweise vom koinon die Rede ist).

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Marmoraltar; b. 0,55 m, h. 1,09 m, d. 0,44 m. Buchstaben 0,025 m. Fundort: Aphrodisias, sekundär verbaut in der Nordparodos des Theaters (Inv.- 30 Nr. 69). Ed.: Reynolds, Aphrodisias and Rome 1 (Photo Tafel I 1); IK Kibyra 2. Lit.: I. H. M. Hendriks, Rez. J. Reynolds, Aphrodisias and Rome, EA 3 (1984), 33–35; S. Mitchell, Rez. J. Reynolds, Aphrodisias and Rome, CR 34 (1984), 291– 297; R. M. Errington, Θεὰ Ῥώμη und römischer Einfluss südlich des Mäander, 35 Chiron 17 (1987), 97–118; G. Thériault, Le culte d’homonoia dans les cités grecques, Lyon 1996, 82–85. Üb.: HGIÜ III Nr. 478; IK Kibyra 2 (beide deutsch).

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Διῒ Φιλίωι καὶ Ὁμονοίαι κα[ὶ] Θεᾶι Ῥώμηι οἱ δῆμοι οἵ τε [vac.] Πλαρασέων καὶ Ἀφροδισ[ι]έων καὶ ὁ Κιβυρατῶν καὶ ὁ Ταβηνῶν ποιησάμενοι καὶ ὅρκι[α] καθ’ ἱερῶν νεοκαύτων καὶ σφ[ά][για] ὑπὲρ τῆς πρὸς ἀλλήλους ο[ὐσ][ῆς] συμμαχίας καὶ ὁμονοίας [αἰ]ωνίου καὶ ἀδελφότητος κα[ὶ] [ὑ]πὲρ τοῦ μηθὲν ὑεναντίον [π]ράξειν μήτε Ῥωμαίοις μήτ[ε] αὑτοῖς καὶ μήτε τινὰ γράψαι, μ[ή]τε εἰπεῖν, μήτε εἰσαγγεῖλα[ι, μή]τε ἀναγράψαι κατὰ τῶν ἐν το[ῖς] ὅρκοις ἀναγεγραμμένων [vac.?] τὸν δὲ πράξαντά τι κατὰ τούτ[ων] ἐξώλη εἶναι, καὶ αὐτόν, καὶ γε[νε]άν, καὶ ἔνοχον εἶναι θανάτῳ, καὶ [εὐ]θύνεσθαι ὑπὸ τοῦ βουλομέν[ου] καὶ κατὰ τὰς κοινὰς συνθήκα[ς,] ἀγαθὰ δὲ ἀλλήλοις ὅσα ἂν δ[υ]νατὸν ἦι συνπράξειν ἀπροφασί[σ]τως καὶ τὰ συνωμολογημένα τη[ρ][ή]σειν vac. .

7–8 ο[ὐσ|ῆς] Hendriks, φ[ύσ]|[ει] ed. pr. ‖ 18–19 κατ[ευ]|θύνεσθαι Rigsby

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Dem Zeus Philios und der Homonoia sowie der Thea Rhome haben der demos der Plaraser und Aphrodisier sowie der demos der Kibyrater und der demos der Tabener diesen Altar geweiht. Sie schworen Eide über frischgebrannten Opfern und machten Blutopfer wegen des jetzt bestehenden Bündnisses miteinander und der ewigen Eintracht und der Brüderschaft sowie wegen der Verpflichtung, nichts 30 gegen die Interessen der Römer oder einander zu unternehmen und nichts zu schreiben oder zu beantragen oder einzubringen oder aufzuschreiben gegen die in den Eiden festgeschriebenen Vereinbarungen. Wer gegen diese Vereinbarungen verstößt, soll zugrundegehen, er und seine Sippe, und er soll der Todesstrafe verfallen und von jedermann anklagbar sein gemäß dem gemeinsamen Vertrag. 35 Sie werden auch gemeinsam und bereitwillig daraufhin wirken, einander so viel Nutzen wie möglich zu verschaffen und die Vereinbarungen einzuhalten. Das Dokument als Ganzes lässt sich in keine normierte Urkundenkategorie einordnen. Der unmittelbaren Form nach handelt es sich um eine Weihung an

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663 Plarasa/Aphrodisias – Kibyra – Tabai

Zeus Philios, Homonoia und Thea Rhome durch die demoi von Plarasa-Aphrodisias, Kibyra und Tabai. Der Altar, auf dem die Inschrift angebracht ist und der in Aphrodisias gefunden wurde, ist als Weihgegenstand anzusehen. Der Text der Inschrift, dessen Funktion es ist, die Weihung zu begründen, bietet nur ein Kurzreferat des wesentlichen Inhalts der schon vorher geschworenen Eide, welche auch die detaillierten Bestimmungen des Vertrages beinhalteten (Z. 15). Bei unserem Text handelt es sich also nicht um die genauen Vertragsbestimmungen und auch nicht um die Texte der Eide, die anlässlich des Abschlusses des Bündnisses unter den Vertragspartnern ausgetauscht und sicherlich in der ersten Person geleistet wurden. Sie dürften in einem anderen Dokument festgehalten und veröffentlicht worden sein. Die in der Weihung genannten Götter werden als gemeinsam akzeptierte Schutzgötter für die Vereinbarung eingesetzt. Das Bündnis der drei karischen Nachbarstädte wird im Referat über die Eide durch die Absicht zu ewiger Eintracht (Z. 8–9: ὁμονοίας [αἰ]ωνίου) und Brüderschaft (Z. 9: ἀδελφότητος) ergänzt. Sollte die Ergänzung der ed. pr. zu Z. 7–8 (φ[ύσει]) stimmen, dann wird sogar das Bündnis als «natürlich» bezeichnet. Angespielt wird sicherlich auf die engen nachbarschaftlichen Beziehungen. Insgesamt wirkt das Dokument allerdings nicht nur formal, sondern auch hinsichtlich der Sprache und der Konstruktion etwas unbeholfen, was nicht überraschen dürfte, da die Inschrift die früheste erhaltene öffentliche Urkunde der kurz zuvor vereinigten karischen Stadt Plarasa-Aphrodisias nach dem synoikismos ist. Historisch am interessantesten ist der Bezug zu Rom. Nicht nur gehört die Thea Rhome zu den Schutzgöttern (Z. 2), sondern der Vertrag verpflichtete die Vertragspartner auch explizit, nichts gegen die Interessen der Römer zu unternehmen (Z. 10–11). Eine solche Klausel zugunsten eines dritten, nicht direkt beteiligten Staates scheint sonst nur dann vorzukommen, wenn die betreffende Macht einen wesentlichen Beitrag zum Zustandekommen des Vertrags geleistet hat, so etwa 644 (Milet und Herakleia) zugunsten von Rhodos oder 649 (Pharnakes und Chersonesos) zugunsten von Rom. Vermutlich war Rom demnach auch an diesem Vertrag beteiligt. Diese Überlegung hat Auswirkungen auf die Frage der Datierung. Die wahrscheinlichste Zeit für einen solchen Bündnisvertrag unter römischer Vermittlung sind die 160er Jahre nach der römischen Befreiung Kariens von der seit 188 bestehenden rhodischen Herrschaft. Auch die gemeinsame Akzeptanz der Thea Rhome unter den Schutzgöttern für den Vertrag (Z. 2) legt nahe, dass alle drei Vertragspartner den Römern zum Dank verpflichtet waren. Kibyra besaß seit dem Frieden von Apameia einen eigenen Vertrag mit Rom (632). Bei Tabai, das in einer Weihung auf dem Kapitol φίλος καὶ σύμμαχος Ῥω[μαί]ων genannt wird (IGUR 10), ist leider nicht feststellbar, wann dieser Status gewährt wurde, da der Text der Weihung anscheinend nach dem Tempelbrand im Juli 83 v. Chr. neu aufgeschrieben wurde (vgl. 766). Es wird also unsicher bleiben, ob man eine Parallele zum benachbarten Kibyra annehmen darf, oder vielleicht eher (vgl.

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Errington, a. a. O. 105 f.) der Hypothese zuneigt, dass im Rahmen der Neuordnung Kariens sowie der Nachbargebiete nach dem von Rom erzwungenen Ende der rhodischen Herrschaft römische legati dafür sorgten, dass römische Interessen von den befreiten Städten berücksichtigt wurden (vgl. auch Antiocheia am Maiandros, 661). Das wahrscheinlichste Datum für den vorliegenden Vertrag ist 5 also die Zeit kurz nach 168.

664 Rom – Maroneia (Bündnis) Ca. 167 v. Chr.

Stele aus lokalem Stein; b. 0,66 m, h. 1,14 m, d. 0,13 m. Buchstaben 0,015–0,017 m. Fundort: Maroneia. Ed.: D. Triantaphyllos, Συμμαχία Ῥωμαίων καὶ Μαρωνιτῶν, Thrakike Epeteris 4 (1983), 419–449 (Photo 1) (SEG 35, 823; SEG 37, 611); K. Clinton, Maroneia and Rome: Two Decrees of Maroneia from Samothrace, Chiron 33 (2003), 379–418, hier 408 f. (Teilphoto 417 Fig. 7); SEG 53, 658; AE 2003, 1558; I. Thrac. Aeg. E168 (Photo Tafel 40). Lit.: Gruen, HWCR II 738 f.; L. D. Loukopoulou, Provinciae Macedoniae finis orientalis: The Establishment of the Eastern Frontier, in: M. B. Hatzopoulos/L. D. Loukopoulou (Hrsg.), Two Studies in Ancient Macedonian Topography, Athen 1987, 61–110, hier 101–110 (Photo Tafel XXI); R. M. Errington, Θεὰ Ῥώμη und römischer Einfluss südlich des Mäander, Chiron 17 (1987), 97–118, hier 109; J. Stern, Le traité d’alliance entre Rome et Maronée, BCH 111 (1987), 501–509; Ferrary, Traités et domination 222–224; P. Derow, Pharos and Rome, ZPE 88 (1991), 261–270, hier 269 f.; Kallet-Marx, Hegemony 187 f.; F. Canali de Rossi, Lucio Silla e Maronea: per una strategia dei trattati fra Roma e le città greche, in: Atti dell’XI Congresso Internazionale di Epigrafia Greca e Latina, Rom 1999, 317–324; P. Sánchez, «On a souvent besoin d’un plus petit que soi»: le rôle des alliés de moindre importance dans la construction de l’empire romain au IIe siècle av. J.-C., Cahiers Glotz 20 (2009), 233–247, hier 236–239.

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[ἱ]ερέω[ς Διονύσου τοῦ δεῖνος τοῦ δεῖνος], πρεσβε[υσάντων τοῦ δεῖνος τοῦ δεῖνος], Ἐπιγόνου το[ῦ δεῖνος, τοῦ δεῖνος τοῦ δεῖνος], Μητροφάνου το[ῦ δεῖνος, τοῦ δεῖνος] τοῦ Ἀθήνεω, Ἀγαθομ[ένους τοῦ δεῖνος], Πυθίωνος τοῦ Ἡραγόρου π[ρὸς τὸν δῆμον τὸν] Ῥωμαίων καὶ τὸν δῆμον τὸν Ἀ[βδηριτῶν καὶ τὸν] Αἰνίων, τοὺς κεκριμένους ὑπὸ Λευκίο[υ εἶναι] ἐλευθέρους καὶ πολιτευομένους μετ’ [αὑ]-

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τῶν· φιλία καὶ συμμαχία καλὴ ἔστω καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλασσαν εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον πόλεμος δὲ μὴ ἔστω· ὁ δῆμος ὁ τῶν Μαρων[ι]τῶν τοὺς πολεμίους καὶ ἀντιπολεμίους τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς [ἂν] αὐτοὶ κρατῶσιν μὴ διιέτωσαν δημοσίαι βο[υ]λῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτοὺς τασσομένοις πόλεμον ἐκφέρωσιν, μήτε αὐτοὺς σίτωι μήτε ὅπλοις μήτε ναυσὶν μήτε χρήμασιν χορηγείτωσαν δημοσί[αι] βουλῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων πόλεμον ἐκφέρωσιν· ὁ δῆμος ὁ τῶν Ῥωμαίων τοὺς πολεμίους καὶ ἀντιπολεμίους τοῦ δήμου τοῦ Μαρωνιτῶν διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν αὐτοὶ κρατῶσιν μὴ διιέτωσαν δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶι Μαρωνιτῶν καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτοὺς τασσομένοις πόλεμον ἐκφέρωσιν· μήτε αὐτοὺς σίτωι μήτε ὅπλοις μήτε ναυσὶν μήτε χρήμασιν χορηγείτωσαν δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων, ὥστε τῶι δήμωι τῶι Μαρωνιτῶν πόλεμον ἐκφέρωσιν· ἐάν τις πρότερος ἐκφέρηι τῶι δήμωι τῶν Ῥωμαίων ἢ τοῖς ὑπὸ Ῥωμαίους τασσομένοις τότε ὁ δῆμος ὁ τῶν Μαρωνιτῶν τῶι δήμωι τῶν Ῥωμαίων κατὰ τὸ εὔκαιρον βοηθείτω· ἐάν τις πρότερος πόλεμον ἐκφέρηι τῶι δήμωι τῶν Μαρωνιτῶν ἢ τοῖς ὑπὸ Μαρωνίτας τασσομένοις, τότε ὁ δῆμος ὁ τῶν Ῥωμαίων τῶι δήμωι τῶι Μαρωνιτῶν κατὰ τὸ εὔκαιρον βοηθείτω· ἐάν τι πρὸς ταύτην τὴν συμμαχίαν προσθεῖναι ἢ ἐξελεῖν ὁ δῆμος ὁ τῶν Ῥωμαίων καὶ ὁ δῆμος ὁ τῶν Μαρωνιτῶν βούλωνται, κοινῇ βουλῆι ἑκατέρων βουλομένων ἐξέστω καὶ ὃ ἂν προσθῶσιν, τοῦτο ἐν τῆι συμαχίαι ἐνέστω, ὃ δὲ ἐὰν ἐξέλωσιν, τοῦτο ἐν τῆι συμμαχίαι μὴ ἐνέστω. ταύτην τὴν συμμαχίαν γραφῆναι εἰς χάλκωμα καὶ ἀνατεθῆναι ἐ μὲν Ῥώμῃ ἐν τῷ Καπετωλίῳ ἐν δὲ Μαρωνείαι ἐν τῶι Διονυσίωι.

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6 Ἡραγόρου· π[ρὸς Canali de Rossi ‖ 7 Μ[αρωνιτῶν Triantaphyllos ‖ 8 Errington, Λευ- 35 κίο[υ Παύλου Triantaphyllos, SEG, ἑξῆς vel αἰεί Hatzopoulos-Loukopoulou, Αἰμιλίου Stern, Σύλλα Canali de Rossi.

… als Priester des Dionysos … die Gesandte waren …, Sohn des …, Epigonos, Sohn des …, …, Metrophanes, Sohn des …, …, Sohn des Atheneus, Agathomenes, Sohn des …, Pythion, Sohn des Heragoras, die zum Volk der Römer gin- 40 gen und zum demos der Abderiten (?) sowie zum demos der Ainier, über die von

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Lucius [sc. Aemilius Paullus] entschieden wurde, dass sie frei und selbstregierend sein sollten. (10) Es sollen Freundschaft und treue Bundesgenossenschaft zu Land und zu Wasser für alle Zeit bestehen. Krieg darf nicht sein. Der demos der Maroniten soll den Feinden und den Kriegsgegnern des römischen Volkes nicht gestatten, durch das eigene Land oder durch das Land, (15) das er selbst gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen das römische Volk und die den Römern Unterstellten zu führen. Die Maroniten sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Getreide noch mit Waffen noch mit Schiffen noch mit Geld versorgen, (20) wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen das römische Volk zu führen. Das römische Volk soll den Feinden und Kriegsgegnern des demos der Maroniten nicht gestatten, durch sein eigenes Land oder durch das Land, welches das römische Volk gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, (25) wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen den demos der Maroniten sowie die ihm Unterstellten zu führen. Die Römer sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Getreide noch mit Waffen noch mit Schiffen noch mit Geld versorgen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen den demos der Maroniten zu führen. (30) Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen das Volk der Römer oder gegen die ihnen Unterstellten führen, dann soll der demos der Maroniten dem römischen Volk gemäß seinen Möglichkeiten Hilfe leisten. Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen den demos der Maroniten oder die ihm Unterstellten führen, (35) dann soll das römische Volk dem demos der Maroniten gemäß seinen Möglichkeiten Hilfe leisten. Wenn das römische Volk oder der demos der Maroniten diesem Bündnisvertrag etwas hinzufügen oder aus ihm etwas tilgen wollen, soll das nach gemeinsamer Beratung und auf Wunsch beider Vertragspartner erlaubt sein; das, was sie dem Vertrag hinzufügen, (40) soll Bestandteil des Vertrages sein, und das, was sie eventuell tilgen, soll aufhören, Bestandteil des Vertrages zu sein. Diesen Bündnisvertrag sollen sie auf eherne Tafeln aufschreiben und ein Exemplar soll in Rom auf dem Kapitol aufgestellt werden, ein zweites in Maroneia im Heiligtum des Dionysos.

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Der Vertrag mit Maroneia ist nach dem Aitolervertrag von 212/211 und dem Kibyra-Vertrag von 188 einer der ersten inschriftlich erhaltenen Verträge Roms mit einer griechischen Stadt. Da der Vertragstext etwas unvermittelt in Z. 10 35 der Inschrift beginnt und am Ende des Steins, wo einige leere Zeilen stehen, mit Sicherheit zu Ende geht, kann ausgeschlossen werden, dass der Text mitten in einem Dekret vollständig zitiert wurde. Es stellt sich also die Frage des Verhältnisses der ersten Zeilen der Inschrift (Z. 1–9) zum Vertragstext. Man wird wohl davon auszugehen haben, dass die im Genitivus absolutus aufgezählten 40 Gesandten, die nach Rom gingen, diejenigen waren, die den Vertragstext von

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Rom nach Hause brachten; wenn die oben gegebene Textstruktur korrekt ist, haben sie gleichzeitig weitere wichtige Mitteilungen nach Abdera (?) und nach Ainos gebracht. Die von Canali de Rossi und Clinton favorisierte Punktuation, die einen neuen Satz mit Z. 6 π[ρός beginnen lässt, scheint mir an der fehlenden Erwähnung der Ainier im Vertragstext selbst sowie an der am Photo nicht nachvollziehbaren Lesung Μαρ[ in Ζ. 7 zu scheitern. Da die Namen der Gesandten ziemlich am Anfang des Dokumentes stehen, wird man ihre Nennung als Teil einer längeren Überschrift zu denken haben: etwa φιλία καὶ συμμαχία πρὸς Ῥωμαίους (vgl. Rom – Thyrrheion, 788) gefolgt von einer Datierung durch den maronitischen Eponymen mit ἐπί, wozu auch der Priester des Dionysos in Z. 1 gehören dürfte. Das genaue Datum im Präskript ist verloren. Die Buchstabenformen weisen auf eine Zeit um die Mitte des 2. Jhs. Das passt gut zur Annahme, dass der Λεύκιος, der für die Befreiung der genannten Städte zuständig war (Z. 8), der für diesen Raum bedeutendste Λεύκιος des 2. Jhs. war, der Konsul L. Aemilius Paullus. Da es schwierig, wenn nicht geradezu unmöglich ist, in der kurzen Lücke in Z. 8 Αἰμιλίου unterzubringen (so Stern und seine Nachfolger), ergänze ich einfach εἶναι. Dennoch wird man davon ausgehen können, dass das Datum des Vertrages unmittelbar nach 168/167 anzusetzen ist, da Polybios über die senatorische Freiheitserklärung von Ainos und Maroneia in ebendiesem Winter berichtet (xxx 3.7). Abdera, Ainos und Maroneia waren von der neueingerichteten πρώτη μέρις Makedoniens explizit ausgeschlossen (Diod. xxxi 8.8; Liv. xlv 29.5– 6, beide aus Polybios). Darüber hinaus berichtet ein Dekret von Maroneia aus claudischer Zeit davon, dass die Stadt in der ersten Zeit der römischen Herrschaft in diesem Raum «Freund und Bundesgenosse» der Römer geworden (Clinton, a. a. O. 381, Z. 8–9: εὐθέως ἅμα τ(ῇ) τῆς ἡγεμονίας αὐτῶν συνστάσει φίλος καὶ σ[ύμμαχος γε]νόμενος) und dass dieser Status durch einen Vertrag besiegelt worden sei (Z. 12–13: ἀνθ’ὧν σύμμαχος μὲν καὶ φίλος ὑπ[ὸ τῆς συνκλή]του διὰ τῶν δογμάτων καὶ ἐνσύνθηκος καὶ ἔνσπονδος ἐκρίθη). Damit dürften andere Zeitansätze für den Vertrag (wie bei Gruen oder Canali de Rossi) auszuschließen sein. Insbesondere um 167 findet eine vertragliche Regelung des künftigen Verhältnisses der drei selbstständigen Städte zu Rom einen historisch nachvollziehbaren Platz, denn um den Besitz von Ainos und Maroneia hatte es einen jahrelangen Streit zwischen Makedonien und Pergamon gegeben, der erst von Rom durch die Freiheitserklärung für die Städte beendet wurde. Dass Maroneia um diese Zeit einen Vertrag erhielt, kann aufgrund der Inschrift m. E. als sicher gelten; dass die anderen beiden gleichzeitig befreiten Städte auch um die gleiche Zeit Verträge ähnlichen Musters erhielten, die in irgendeiner Form Gegenstand des Besuches der maronitischen Gesandten in diesen Städten waren, lässt sich aus der Tatsache erschließen, dass der Besuch der Gesandten in den befreiten Nachbarstädten parallel zu ihrem Besuch in Rom auf der maronitischen Bündnisstele erwähnt wird.

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Die inhaltlichen Bestimmungen des Maroneia-Vertrags sind im Wesentlichen schon im Kibyra-Vertrag vorhanden und wiederholen sich in späteren Verträgen mit griechischen Vertragspartnern mit lediglich geringen Abweichungen (vgl. insbesondere die Vertragserneuerung mit Astypalaia [716]). Die Phrase κατὰ τὸ εὔκαιρον (Z. 33, 36) als Einschränkung des gegenseitigen Hilfsgebots 5 kommt sonst jedoch nur in den frühen Verträgen mit Kibyra (632), Methymna (697) sowie dem Lykischen Bund (662) vor. Auch die Phrase ἑκατέρων βουλομένων (Z. 39) findet nur im Vertrag mit Kibyra eine volle Parallele (dort b) Z. 9 ἑκατέρων θελόντων, vgl. Methymna Z. 18–19 δημοσίᾳ βουλῇ ἑκατέρων [θελόντων]). 10

665 Ambrakia – Charadros (Grenzregelung) Kurz nach 167 v. Chr.

Zwei große und ein winziges Fragment einer Stele aus weißem Kalkstein mit Akroteria; Frag. (a): b. 0,67 m, h. 0,955 m, davon die Inschrift 0,59 m, d. 0,15 m; Frag. (b): b. 0,55 m, h. 0,55 m, d. 0,15 m. Buchstaben 0,008–0,014 m. Fundort: Arta (Ambrakia) im Tempel des Apollon Soter. Ed.: P. Cabanes/J. Andréou, Le règlement frontalier entre les cités d’Ambracie et de Charadros, BCH 109 (1985), 499–544; P. Cabanes, Le règlement frontalier entre les cités d’Ambracie et de Charadros: Compléments, BCH 109 (1985), 753– 757, Photos von (a): 500, 504, 754, Photo von (b): 503, 756, Zeichnung (a) und (b): 507; danach SEG 35, 665; P. Charneux/J. Tréheux, Sur le règlement frontalier entre Ambracie et Charadros, BCH 112 (1988), 359–373; danach SEG 35, 1845; vgl. auch SEG 44, 462; SEG 47, 797; SEG 49, 635. Lit.: Ch. Habicht, Zum Vertrag zwischen Ambrakia und Charadros, ZPE 62 (1986), 190–192 (zum Datum); V. Karatzeni, Το ιερόν όρος και το επιφανές όρος Κράνεια της Αμβρακίας, in: ΦΗΓΟΣ: Τιμητικός τόμος για τον καθηγητή Σωτήρη Δάκαρη, Ioannina 1994, 289–299; V. Karatzeni, Τοπογραφικά της χώρας των Αμβρακιωτών, in: Ἀφιέρωμα στον N. G. L. Hammond, Thessaloniki 1997, 233–250; F. Salviat, Convention entre Ambracie et Charadros. Le tracé de la frontière, in: ebd. 393–406; I. Andréou, Τα ομόλογα των Αμβρακιωτών και η ιστορική τοπογραφία της νοτιοανατολικής Ηπείρου, Archaiologikon Deltion 51/52 (1996/1997), Meletai 141–172. Üb.: Cabanes/Andréou, a. a. O. 509–511 (französisch).

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(a) [ἐ]πὶ γραμ[ματιστ]ᾶ Διοφάνεος τοῦ Δαιμάχου, ἐν δὲ Χαράδροι πολιταρχοῦν- 35 τος Μενάν[δρου] [τ]οῦ Μη[τροφάνεος, μη]νὸς ὡς ἑκάτεροι ἄγοντι Φοινικαίου, τάδε συνέθεντο καὶ ἐποιήσαν[το]

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[ὁ]μόλογ[α σύμβο]λα, καθὼς ἔδοξε ταῖ τε βουλαῖ καὶ ταῖ ἐκκλησίαι τῶν Ἀμβρακιωτᾶ[ν], [ὡ]σαύτ[ως δὲ καὶ ἔ]δοξε ταῖ βουλαῖ καὶ ταῖ ἐκκλησίαι τῶν Χαραδριτᾶν, τὰ γραφέντα ὑπὸ [Ἀμ]5 [βρ]ακι[ωτᾶν μὲν διὰ] τοῦ τε γραμματιστᾶ Διοφάνεος τοῦ Δαιμάχου καὶ τῶν ποτικατεσ[τα]μέ[νων ‒ ‒ ‒ τοῦ] Δαιμάχου, Λεοντίωνος τοῦ Λέοντος, Ἀριστομήδεος τοῦ Δαμαινέτου, ‒ ‒ ‒ ‒ Αἰσχρίωνος τοῦ Αἴσχρωνος, Σωκράτεος τοῦ Σωδάμου, Στρατονίκου [τοῦ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ]τοῦ Φιλομήλου, Ἀκηράτου τοῦ Πυθοδώρου, Ἀριστοβίου τοῦ Αὐτολύκου, ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒, Μνασιλαίδα τοῦ Ἀρατθίωνος, Λάμπωνος τοῦ Λέοντος, Λυκίσκου τοῦ 10 ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒νος τοῦ Σώτωνος, Λαμίσκου τοῦ Ἀριστάρχου, Χαιρέα τοῦ Αἰσωπίδα, Φιλάν[δρου τοῦ ‒ ‒ ‒]ς, Ἀριστομήδεος τοῦ Δαμίωνος, Λυσίωνος τοῦ Ζωίλου, Σώτωνος τοῦ Λα[μίσκου, ‒ ‒ ‒ τοῦ Σώ]τωνος, Διοκλέος τοῦ Ἀλεξιάδα, Μενάνδρου τοῦ Κράτωνος· ὑπὸ δὲ τῶν Χα[ραδριτᾶν διὰ τοῦ πο]λειτάρχα Μενάνδρου τοῦ Μητροφάνεος καὶ τῶν ποτικατεσταμένων ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒νος, Νικάνδρου τοῦ Λαμίσκου, Βοίσκου τοῦ Χάροπος, Ἀνικάτου Δαμοίτα τῶν 15 [δὲ Ὀρραιτᾶν ‒ ‒7–8‒ ‒ τ]οῦ Κάλλωνος, Νικάνορος τοῦ Χύτρωνος, Μενελάου τοῦ Ἀλεξιμάχου, Λα‒ ‒ ‒ ἐπὶ το]ῖσδε ὥστε εἶμεν ὅρια τᾶς χώρας τοῖς Ἀμβρακιώταις καὶ Χαραδρεί[ταις, ἑκάτεραι αἱ πόλεις ἔκριν]αν· καὶ ἀπομετρηθέντος πλέθρου, ἀπὸ τᾶς γωνίας τᾶς πρώτας τοῦ τείχεος [τοῦ φρουρίου ‒ ‒ ‒ μετὰ τὰς παγὰς τὰς] Ἡρακλείας, εἰς τὸ ποτ’ Ὄρραον μέρος καὶ τεθέντος τέρμονος, ἀπὸ τούτου [τοῦ τέρμονος κατ’ εὐθὺ ἐπὶ τὰς πηγὰ]ς τοῦ Ἄφα τὰς ποτ’ Ὄρραον, καὶ πάλιν ἀπὸ τᾶς ἄλλας γωνίας τᾶς ἄνω τοῦ 20 [τείχεος τοῦ φρουρίου, ἀπομετρηθέντο]ς πλέθρου εἰς τὸ ποτ’ Ὄρραον μέρος παρ’ ὅλον τὸ τεῖχος, καὶ τεθέν[τος ὡσαύτως τέρμονος, ἀπὸ τούτου τοῦ τέ]ρμονος κατ’ εὐθὺ ἐπὶ τὸ ἄκρον τοῦ ὄρεος τοῦ καλουμένου Καλα‒ ‒ ‒ καὶ πορευθέντων ποτὶ τὸν τέρμονα τὸν ἐ]πὶ τοῦ ἄκρου καὶ μετρηθέντος πόσα κα στάδια ἀπέχῃ ἀπὸ [τᾶς πύλας (?) τοῦ τείχεος τᾶς πόλιος τῶν Ἀμβρα]κιωτᾶν κατὰ τὸ ἔγγιστα καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ τέρμονος κατ’ αὐ[θι μετρηθέντος πόσα κα στάδια ᾖ κατὰ τὰ ἔγγιστα] ὡς ὕδωρ κρίνει μέχρι ποτὶ τὰ συνόρια τὰ ποτ’ Ὀρραείτας τὰ ποτ’ Ἀ-

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25 [μβρακιώτας τὰ ποτ’ ‒ ‒ ‒ διὰ τοῦ ‒ ‒ ‒] καὶ τοῦ Οἰστρέου· ἀπὸ τῶν συνορίων

τῶν ποτ’ Ὀρραείτας ἀπὸ [τῶν Ἀμβρακιωτᾶν, ‒ ‒ ‒ πορευομ]ένων εἰς Ἀμβρακίαν Ἀμβρακιωτᾶν πάντα εἶμεν καὶ ἀπὸ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πε]ριεχομένου τοῦ τε Ἡρακλείου καὶ τοῦ ἐν τούτωι φρουρίου [Ἀμβρακιωτᾶν πάντα εἶμεν· καὶ ἀπὸ ‒ ‒ ‒]είας πορευομένων εἰς Ἀμβρακίαν Ἀμβρακιωτᾶν [πάντα εἶμεν καὶ ἀπὸ τῶν παγῶν τῶν ποτ’ Ὄρραον ὁ ποταμὸς] κοινὸς ἔστω, τὰ δὲ ποτὶ δυσμὰς ἁλίου ἀπὸ τῶν ἀ30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν τερ]μονων τῶν παρὰ τὸ φρούριον πορευομένων εἰς Ὄρραον Χα[ραδριτᾶν πάντα εἶμεν·‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]σαθῆμεν ὅπει κα ἑκατέροις δόξῃ καὶ εἰ τί κα ἄλλο δῇ γε[ωμετρεῖν ? γεωμέτραν καταστᾶσαι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τᾶ]ς χώρας τᾶς διασαφουμένας καὶ μὴ ἔχειν ἐξουσί[αν μήτε τοὺς Χαραδρείτας μήτε τοὺς Ἀμβρ]α[κιώτ]ας μήτε ἄλλον ὑπὲρ τούτους μηθένα μή[δε ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ περὶ ταύτας τᾶς χώρ]ας καταγορῆσαι μήδε ἐπικαλέσασθαι μη35 [θένα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ας ταύτας ἢ ὡς ἐπάνω γέγραπται κυρίους [εἶμεν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]τε τῶν γεγραμμένων τι μὴ ἐπιτελὲς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]μένων ὁμολόγων ἐγράφη καὶ ἐσφρα[γίσθη ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]νος ἀρχὰς Ῥωμαϊκὰς ἢ ἄλλο τι πά[σχειν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κ]υριείαν τᾶς χώρας ἢ ἐπιβαλ40 [λεῖν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]λεσθέντων τῶν κατα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ιαλλου εἴτε δ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸ γρ]απτὸν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒π‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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(b) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΝΝ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ατρια κο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ται καὶ ὁμοί[ως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τω εἰ δὲ οἱ Χαραδρ[ῖται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 5 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τοι ἐπὶ Μενάνδρου κα[ὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν τοῦ ἄλλως πὼς ταῦτα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 35 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αν ταῖ πόλει τῶν Ἀμβρακι[ωτᾶν ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παρὰ τὰ γεγραμένα καὶ ἁ πόλις [τῶν Χαραδρι][τᾶν ‒ ‒ ‒ ‒ ποιουμέν]ων τὰν πρᾶξιν τῶν Ἀμβρακιωτᾶν καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 10 [‒ ‒ ‒ ‒ ὡς ἐπάνω γέγραπ]ται κυρίους εἶμεν Ἀμβρακιώτας κατὰ τ[ὰ γεγρα][μένα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]αικων τινὶ τὰς καρπείας τᾶς χώρας ἃς ἔχο[ντι ‒ ‒] 40 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐξουσίαν δὲ ἐχόντω οἱ Χ]αραδρῖται ἐγδιδόμεν τὰν ἰδίαν χώραν ξένοις [ποθ’ οὓς]

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[ἐντι σύμβολα τοῖς τε Ἀμβρακιώταις καὶ Χαραδρίται]ς, ἄλλοι δὲ μηθενί· εἰ δὲ μή, ὀφιλησούντι ταῖ πόλ[ει τῶν] [Ἀμβρακιωτᾶν τάλαντα δέκα, ποιουμένων τὰν πρ]ᾶξιν τῶν Ἀμβρακιωτᾶν καθὼς ἐπάνω γέγραπται ὡσα[ύ][τως δὲ καὶ ἐξουσίαν ἐχόντω οἱ Ἀμβρακιῶται ἐγδιδ]όμεν τὰν χώραν ποθ’ οὓς ἐντὶ σύμβολα τοῖς τε Χαραδρί[ταις καὶ Ἀμβρακιώταις, ἄλλοι δὲ μηδενί, ἢ πράκτ]ειμοι ἐόντω τοῖς Χαραδρίταις ποτὶ ἀργυρίου τάλαντα δέ[κα, ποιουμένων τὰν πρᾶξιν τῶν Χαραδριτᾶν καθὼ]ς ἐπάνω γέγραπται, μὴ ἐξουσίαν δὲ ἐχόντω μήτε οἱ [Χαραδρῖται μήτε οἱ Ἀμβρακιώται ἀντιποιεῖ]σθαι μηδεμιᾶς χώρας, κατὰ μηδεμίαν παρεύρεσιν, ἀλλὰ [ἐμμενόντω ἐν τοῖς γεγραμμένοις ἐν τοῖ γρα]πτοῖ καὶ ὑπὸ τᾶν σταλᾶν ἀποδειχθεῖσι ὁρίοις· ὁπότεροι δέ [κα μὴ ἐμμείνωντι πράκτειμοι ἐόντω οἱ μὴ ἐμμ]είναντες τοῖς ἐνμείνασι ποτὶ τάλαντα τριάκοντα, ποιου[μένων τὰν πράξιν τῶν ἐμμεινάντων κατ]ὰ τῶν μὴ ἐμμεινάντων, καθὼς ἐπάνω γέγραπται· vac. [εἰ δέ τί κα διαφέρωνται ἁ πόλις τῶ]ν Ἀμβρακιωτᾶν καὶ ἁ πόλις τῶν Χαραδριτᾶν, ἐν τοῖ μετὰ Διο[φάνην τοῦ Δαιμάχου μηνὶ Ἀ]ρτεμισίοι ταῖ τριακάδι, καταστασάντω ἑκάτεροι παρ’ αὐτῶν ἄν[δρας τερμαστὰς τρεῖς? οὕστινα]ς διασαφούντω ποτ’ αὐτοσαυτοὺς οἱ ἄρχοντες οἱ παρ’ ἑκατέραν [τᾶν πόλεων· οἱ δὲ κατα]σταθέντες, συμπορευθέντες ποτ’ αὐτοσαυτοὺς τοῦ Ψυδρέος μη[νὸς ὡς Χαραδρῖται καὶ Ἀμβρακι]ῶται ἄγοντι, ἐπιπορευέσθωσαν ἐπὶ τὰν χώραν ἀρξάμενοι ἀπὸ τᾶν [γωνιᾶν τοῦ τείχεος, καθὼς ἐ]ν τοῖ γραπτοῖ περιώρισται κα[ὶ] τιθέντω ὅρους καθὼς τὸ γραπτὸν κελεύ[ει καὶ ὅπει κα ἑκατέροις δόξῃ ε]ὐκαιρὸν εἶμεν καὶ μετρούντω τά τε ἀπὸ τοῦ τείχεος τᾶς πόλιος τῶν [Ἀμβρακιωτᾶν ὥστε πορευ]θῆμεν ποτὶ τὸν ἐπὶ τοῦ ἄκρου τέρμονα καὶ εἴ τί κα ἄλλο δῇ μετρεῖν [ἀπὸ τούτου τοῦ τέρμονος] ἀπέχον ἑκάστα τεκμαιρόμενοι καὶ τοῖς τόποις γραφόντω συμφώνως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ωντι ποτὶ τὰ συνόρια ἅ ἐστι ποτ’ Ὀρραίτας τοῖς Ἀμβρακιώταις· παρε[χόντω δὲ οἱ Ἀμβρακιῶται τὴν] εἰς τοὺς τέρμονας δαπάναν καὶ τοῖ γεωμέτραι· ἇς δέ κα ἀνενεν[κῶντι οἱ τερμασταὶ ἀναγραψάντω ἑκά]τεραι αἱ πόλεις εἰστάλας καὶ τοῦτο τὸ γραπτὸν καὶ ἀναθέντω ἑκά-

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[τεραι αἱ πόλεις ἐν τοῖς εἰθισμένοις (?) ἱερ]οῖς· ὁμοίως δὲ καὶ ἀποστειλάντω πρεσβείας ἑκάτεραι αἱ πόλεις [κομιούσας τὸ γραπτὸν ὅ κα] διατάξωνται ποθ’ αὑτοὺς οἱ τερμάσται εἴς τε Ἆλιν καὶ Λα[ρίσαν· οἱ δὲ ἀποσταλέντες πρεσ]βευταὶ στασάντω στάλας χαλκέας ἔν τε τῶι ερῶι τοῦ Διὸς [τοῦ Ὀλυμπίου (?) ἐν Ἆλι καὶ τοῦ Ἀπ]όλλωνος τοῦ Κερδοίου ἐν Λαρίσαι γεγραμμένας ὁμογράφους [ταῖς ἐν τε Ἀμβρακίαι καὶ ἐν Χαρά]δρωι· ὁμοίως δὲ καταθέντω ἀντίγραφα εἰς τὰ γραμματοφυ[λακεῖα τῶν πόλεων καὶ τὰν] εἰς τὰς στάλας καὶ ἀναγραφὰς δαπάναν δότω ἁ πόλις τῶν Ἀμβρα[κιωτᾶν· καὶ εἴ τι τῶν ἐν ταύτ]αι ταῖ γνῶμαι γεγραμμένων εἴτε οἱ Ἀμβρακιῶται εἴτε οἱ Χαρα[δρῖται μὴ ποιήσοντι πράκτειμοι ἐόντω] τοῖς ποιήσασι ποτ’ ἀργυρίου τάλαντα τριάκοντα ποιουμέ[νων τὰν πρᾶξιν τῶν ποιησάντων καὶ ἐμ]μεινάντων κατὰ τῶν μὴ ποιησάντων μηδὲ ἐμμεινάντ[ων]· [ὁμοσάντω δὲ οἱ πρεβευτ]αὶ καὶ περὶ τούτων πάντων ὅτι ἐμμενοῦντι οἵ τε [Ἀμβρακιῶται] [καὶ οἱ Χαραδρῖται ἐντὸς τῶν ὅ]ρων οἳ καταγεγραμμένοι ἐν τοῖ γραπτοῖ τῶν [τερμαστῶν ἐντι]· [ Ὅρκος· ὀμνύω τὸν Ἀπόλλωνα τὸν Σ]ωτῆρα καὶ τοὺς ἄλλους θεοὺς πάντ[ας καὶ πάσας διαφυλάξειν τὰ] [γεγραμμένα ὑπὸ τᾶς πόλ]ιος τῶν Ἀμβρακιωτᾶν καὶ ὑπὸ τᾶς π[όλιος τῶν Χαραδριτᾶν] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὁμολόγους τοῖς τε Ἀμβρακιώταις [καὶ τοῖς Χαραδρίταις] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ π]αραδώσω οὐθὲν περὶ αὐτῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐξου]σίαν καὶ μὴ καθὼς [ἐπάνω γέγραπται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ούτους ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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(a) 18 τῶν Ἀμβρακιωτᾶν ἐπὶ ‒ ‒ ‒ ed. pr. ‖ 19 ὄχθα]ς Charneux/Tréheux ‖ 22 καὶ τεθέντος τέρμονος ἐ]πὶ ed. pr. ‖ 23–24 Andréou, κατ’ αὐ|[τὸν τὸν τρόπον ed. pr. ‖ 28 Ἡρακλ]είας oder [Κορων]είας ed. pr. ‖ 29–30 Ἀ|[μβρακιωτᾶν συνορίων ed. pr. ‖ 31 [σ]ταθῆμεν (?) Mihailov ‖ (b) 2-3 ποτὶ ἀργυρίου τάλαντ]α τριάκο[ντα, ποιουμένων τᾶν πρᾶξιν τῶν ‒ ‒ κατὰ τῶν ‒ ‒, καθὼς ἐπάνω γέγραπ]ται Charneux/Tréheux ‖ 5 [‒ ‒ ἐν τõι ἐνιαυτõι] τõι 35 Charneux/Tréheux ‖ 11 τῶν ἀρχῶν (τῶν) Ῥωμ]αϊκῶν Cabanes ‖ 13 τοῖς τε Ἀμβρακιώταις καὶ Ὀρραίται]ς Charneux/Tréheux ‖ 15–16 τοῖς τε Χαραδρί|[ταις καὶ Ὀρραίταις Charneux/Tréheux ‖ 34 τόπ]οις (?) Charneux/Tréheux.

(a) Als Diophanes, Sohn des Daimachos, Schreiber war und in Charadros Menandros, Sohn des Metrophanes, Politarch war, im Monat Phoinikaios, wie die 40 beiden Städte die Zeit rechnen, wurde dieser Vertrag geschlossen und die ver-

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einbarten Rechtssätze aufgestellt, so wie der Rat und die Volksversammlung der Ambrakioten sie beschlossen und gleichermaßen so, wie der Rat und die Volksversammlung der Charadriten sie beschlossen. Die Schriftsätze wurden aufgesetzt seitens der Ambrakioten (5) durch den Schreiber Diophanes, Sohn des Daimachos, sowie die Beigeordneten [es folgt bis Z. 12 eine z. T. unvollständige Namensliste von 22 Männern], seitens der Charadriten durch den Politarch Menandros, Sohn des Metrophanes, sowie die Beigeordneten [es folgt bis Z. 15 eine z. T. unvollständige Namensliste von 8 Männern]. Die beiden Städte urteilten, dass die Grenzen der Ambrakioten und der Charadriten folgendermaßen bestimmt seien: Nach der Abmessung von einem plethron [ca. 30 m] von der ersten Ecke der Mauer der Festung … nach den herakleiischen Quellen in die Richtung auf das Gebiet zu Orraon hin. Dort wurde ein Grenzstein gesetzt. Von diesem Grenzstein in einer geraden Linie auf die Quellen der Apha hin in Richtung auf Orraon und wieder von der anderen Ecke oberhalb (20) der Mauer der Festung nach der Abmessung eines plethron in die Richtung auf Orraon entlang der ganzen Mauer hin wurde gleichfalls ein Grenzstein gesetzt. Von diesem Grenzstein in gerader Linie auf den Gipfel des sogenannten Kala… Berges … wenn man auf den Grenzstein auf dem Gipfel zugeht, und abmessend wie viele Stadien es sei entfernt vom Tor (?) der Mauer der Stadt der Ambrakioten auf dem kürzesten Weg und von diesem Grenzstein wiederum abmessend, wie viele Stadien liegen, wie das Wasser fließt bis hin zur gemeinsamen Grenze der Orraiten (25) und den Ambrakioten … und des Oistreos. Von den gemeinsamen Grenzen der Orraiten und der Ambrakioten … wenn man nach Ambrakia geht, soll alles den Ambrakioten gehören, und von … einschließlich des Herakleion und der Festung darin soll das alles den Ambrakioten gehören. Von … wenn man nach Ambrakia geht, soll alles den Ambrakioten gehören; von den Quellen in Richtung auf Orraon soll der Fluss beiden gehören. Die Gebiete zum Westen hin von den … (30) dem Grenzstein neben der Festung, wenn man nach Orraon geht, soll alles den Charadriten gehören. [Z. 31 – (b) 21 umfassen allgemeine Bestimmungen, die aber erst ab Z. (b) 12 so weit erhalten sind, dass eine Übersetzung sinnvoll ist. Es handelt sich vielleicht um Regelungen für Landvermessung (Z. 31–32) und für die Beilegung von Streitigkeiten (Z. 34–35); römische Amtsträger spielten auch eine Rolle (Z. 38)]. (b) (12) Die Charadriten sollen das Recht haben, ihren eigenen Boden an Fremde zu verpachten, mit denen Privatrechtsverträge (symbola) mit den Ambrakioten und Charadriten vorliegen, aber an niemanden sonst. Wenn sie diese Bedingung nicht einhalten, werden sie der Stadt der Ambrakioten 10 Talente schulden und die Ambrakioten führen die Vollstreckung durch, wie oben schriftlich festgelegt ist. (15) Gleichfalls haben die Ambrakioten das Recht, ihren Boden zu verpachten an Leute, mit denen symbola mit den Charadriten und Ambrakioten vorliegen, aber an niemanden sonst, oder sie werden schuldpflichtig gegenüber den Charadriten in der Höhe von 10 Talenten Silber, und

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die Charadriten führen die Vollstreckung durch, wie oben schriftlich festgelegt ist. Weder die Charadriten noch die Ambrakioten haben das Recht, irgendein Grundstück zu beanspruchen, unter keinem Vorwand, sondern sie sollen an dem, was in dem Schriftstück aufgeschrieben ist, und an den von den Stelen dargestellten Grenzen festhalten. Sollte einer der beiden Vertragspartner (20) die Vereinbarung nicht einhalten, dann sollen die Nicht-Einhaltenden gegenüber den Einhaltenden schuldpflichtig in der Höhe von 30 Talenten sein, und die Einhaltenden sollen die Vollstreckung gegen die Nicht-Einhaltenden durchführen, wie oben festgelegt ist. Sollte es zwischen der Stadt der Ambrakioten und der Stadt der Charadriten Meinungsverschiedenheiten geben, dann soll im Monat Artemision im Jahr nach dem Amtsjahr des Diophanes, Sohn des Daimachos, jede von ihnen aus dem Kreis ihrer Bürger drei (?) Männer als Grenzzieher bestimmen, deren Namen die Amtsträger jeder der Städte gegenseitig bekanntgeben. (25) Die so bestimmten Männer sollen persönlich während des Monats Psydeus, wie die Kalender der Charadriten und der Ambrakioten die Zeit rechnen, zusammenkommen und ins Gelände gehen. Sie sollen anfangen von den Mauerecken, so wie im Schriftstück die Grenzen festgelegt sind, und sie sollen Grenzsteine setzen, so wie das Schriftstück es vorschreibt, wo es beiden Seiten günstig erscheinen möge; sie sollen das Gelände von der Stadtmauer der Ambrakioten so vermessen, dass man direkt auf die Grenzmarkierung auf dem Gipfel zugeht; und wenn es nötig sein sollte, (30) von dieser Markierung aus noch etwas anderes zu vermessen, sollen sie sich über jenen Einzelfall eine fundierte Meinung bilden und für jeden Ort ein einvernehmliches Protokoll vorlegen … an die Grenzgebiete, die für die Ambrakioten gegen die Orraitai liegen. Die Ambrakioten sollen die Kosten für die Grenzmarkierungen sowie für den Feldmesser tragen. Wenn die Grenzzieher ihren Bericht vorlegen, sollen beide Städte auch dieses Schriftstück auf Stelen aufschreiben und in den üblichen Heiligtümern [oder: an den üblichen Stellen] aufstellen. Auch sollen die beiden Städte auf gleiche Weise Gesandte aussenden, (35) die das Schriftstück, welches die Grenzzieher für sie ausgestellt haben, nach Elis und nach Larisa bringen. Die ausgeschickten Gesandten sollen eherne Stelen aufstellen, in Elis im Heiligtum des Zeus (Olympios?), in Larisa im Heiligtum des Apollon Kerdoios, beschrieben mit genauen Kopien der Stelen in Ambrakia und Charadros. Gleichermaßen sollen sie Abschriften in den Archiven der Städte deponieren. Die Kosten für die Stelen und die Beschriftung trägt die Stadt der Ambrakioten. (40) Sollten entweder die Ambrakioten oder die Charadriten etwas, das in diesem Entschluss festgeschrieben ist, nicht machen, sollen sie gegenüber denjenigen, die ihre Verpflichtungen erfüllen, schuldpflichtig sein in der Höhe von 30 Talenten Silber, und diejenigen, die ihre Verpflichtung erfüllen und an der Vereinbarung festhalten, führen die Vollstreckung gegen die Verweigerer und Vertragsbrüchigen durch. Die Gesandten sollen über alle diese Dinge schwö-

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ren, dass die Ambrakioten und die Charadriten innerhalb der Grenzen, die im Schriftstück der Grenzzieher niedergeschrieben sind, bleiben werden. (45) Eid: «Ich schwöre bei Apollon Soter und allen anderen Göttern und Göttinnen das, was von der Stadt der Ambrakioten und von der Stadt der Charadriten schriftlich festgelegt wurde, zu bewahren … Vereinbarungen der Ambrakioten und der 5 Charadriten … Ich werde nichts über sie verraten … .» Wegen der Erwähnung römischer Amtsträger (Z. [a] 38, vgl. [b] 11 Apparat) sowie aus prosopographischen Gründen (Habicht, a. a. O.) wird diese vertragliche Regelung von Grenzen in die 160er Jahre, relativ kurz nach dem Dritten Makedonischen Krieg, zu datieren sein. Die Neuregelung dürfte eine unmittelbare Folge des Krieges und der damit einhergehenden Verwüstung von Epeiros durch die Truppen des Aemilius Paullus gewesen sein. Ambrakia war von den Ereignissen allerdings nicht direkt betroffen, da die Stadt, seit 187 von Rom als frei anerkannt (vgl. 628), den Römern als Operationsbasis während des Krieges diente (Liv. xlii 67.9–10; xliii 22.3; xliv 1.1–4). Trotz dieser Belastungen, die u. a. eine Bitte um finanzielle Hilfe an den Thessalischen Bund zur Folge hatten (C. Habicht, Ambrakia und der Thessalische Bund zur Zeit des Perseuskrieges, in: V. Milojcic/D. Theocharis [Hrsg.], Demetrias I, Bonn 1976, 175–180, hier 178 f. [SEG 26, 688]), war Ambrakia in der Lage, die Kosten für die Grenzregelung zu übernehmen (Z. [b] 32). Charadros, das von der Verwüstung von Epeiros ebenfalls nicht betroffen war, hatte sich erst während des Krieges vom Epeirotischen Bund gelöst. Erst die neugewonnene Selbstständigkeit erlaubte der Stadt die eigenständige Aushandlung von Verträgen. Die Rolle der Römer ist wegen des schlechten Zustandes der entsprechenden Textteile nicht genau zu ermitteln. Dennoch wird die friedliche Regelung der Grenzangelegenheit nach der Plünderung der Molossergebiete wohl auf römische Anregung erfolgt sein. Auch andere Streitigkeiten, an denen Ambrakia beteiligt war, wurden um diese Zeit bereinigt. Etwa im Juni 166 wurden Athener in Streitigkeiten mit den Akarnanen eingeschaltet (IG II2 951, add. et corr. 669; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 132); ein Streit mit Athamania wurde nach einer römischen Intervention durch Schlichter aus Kerkyra beigelegt – der Text ist allerdings nicht genau zu datieren (IG IX 12, 4, 796; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 131). Der vorliegende Vertrag wird von den demokratischen Organen (boule und ekklesia) beider Städte beschlossen. Die Rolle der Orraiten im Vertrag ist weitgehend passiv. Die Orraiten bildeten keine Polis, sondern waren eine Bevölkerungsgruppe, die in die der Molosser integriert (cf. Cabanes, Épire 589–591 Nr. 76 Z. 18) und deswegen von der römischen Verwüstung der Molossergebiete mitgetroffen war. Sie werden hier allerdings nur im Rahmen einer geographischen Bestimmung genannt (Z. [a] 18, 19, 20, 24, 25, 29, 30; [b] 31), nicht als Teilnehmer am Vertrag. Deswegen ist der diesbezügliche Ergänzungsvorschlag von Charneux/Tréheux für Z. [b] 13 und 16 abzulehnen (vgl. Textapparat). Die Textab-

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schnitte über den Grenzverlauf (Z. [a] 16–31) sind so unvollständig, dass der Sinn nicht immer erkennbar ist. Auch die Übersetzung muss deshalb etwas ungenau bleiben. Der eingehendste Versuch, daraus einen Sinn zu machen, ist jener von Andréou (a. a. O. [1996/1997]). Vertragsrechtlich interessant ist die Klausel in Z. (b) 12–17, dass für die Verpachtung von Gemeindeland nur solche Nicht-Bürger als Pächter in Frage kommen sollen, die aus Städten stammen, die symbola mit den Vertragspartnern abgeschlossen haben, d. h. die auf Grund der symbola in den beiden Partnerstädten rechtsfähig sind. Der Hauptgrund für diese Regelung dürfte sein, dass es sich im Wesentlichen um Marginalland im Grenzgebiet (ἐσχατίαι) handelte, auf dem aber der Nachbar, nunmehr Vertragspartner, auch von der Tätigkeit der Pächter – ob es sich um Hirten mit ihrem Vieh oder Köhler, Holzfäller o. ä. handelte – in der Praxis betroffen sein konnte (cf. Charneux/Tréheux, a. a. O. 369 f.). Die Aufstellung von Vertragstexten in bedeutenden fremden Heiligtümern ist eine gut bekannte Praxis. Auch die Beziehungen der Staaten Nordwestgriechenlands zu Elis und Olympia sind alt und gut belegt. Die Wahl von Larisa ist allerdings auffallend und lässt sich nur durch die seit der Neugründung des Thessalischen Bundes zunehmende Bedeutung des örtlichen Apollonheiligtums sowie durch die guten Beziehungen, die Ambrakia zum Thessalischen Bund pflegte (SEG 26, 688), erklären. Auffallend bleibt die Nicht-Berücksichtigung von Dodona, die sich am ehesten durch die kurz zuvor erfolgte römische Plünderung der Molossergebiete erklären lässt.

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1. Livius xlv 44.8–10: tertio post die senatum adiit; gratulatus victoriam est; merita sua in eo bello commemoravit; petiit, ut votum sibi solvere, Romae in Capitolio decem maiores hostias et Praeneste unam Fortunae, liceret – (9) ea vota pro victoria populi Romani esse – et ut societas secum renovaretur agerque sibi de rege Antiocho captus, quem nulli datum populo Romano Galli possiderent, dare- 30 tur. filium postremo Nicomedem senatui commendavit. omnium, qui in Macedonia imperatores fuerant, favore est adiutus. (10) itaque cetera, quae petebat, concessa, de agro responsum est legatos ad rem inspiciendam missuros. Am dritten Tag danach betrat er den Senat. Er gratulierte zum Sieg und erinnerte an seine eigenen Verdienste in jenem Krieg. Er bat darum, ihm zu erlau- 35 ben, ein heiliges Versprechen einzulösen, nämlich in Rom auf dem Kapitol zehn größere Opfertiere und in Praeneste eines an die Fortuna darzubringen – (9) die Versprechen galten für den Fall eines römischen Sieges –, und dass das Bündnis mit ihm erneuert werde; darüber hinaus bat er, dass ihm ein gewisser Landstrich

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übertragen werde. Er war dem König Antiochos weggenommen aber durch das römische Volk niemandem zugewiesen worden; jetzt hielten ihn die Galater besetzt. Seinen Sohn Nikomedes empfahl er schließlich dem Senat. Die Zuneigung aller Senatoren, die in Makedonia als Generäle gedient hatten, kam ihm zugute. (10) Und so wurden ihm die anderen Dinge, um welche er gebeten hatte, 5 gewährt, aber wegen des Landstrichs war die Antwort, sie würden legati schicken, um sich die Sache anzusehen. 2. Polybios xxxiii 12.4–5: ὁ δὲ Προυσίας ἔνια μὲν τῶν προσταττομένων προσεδέχετο, τοῖς δὲ πλείστοις ἀντέλεγε. (5) διόπερ οἱ Ῥωμαῖοι προσκόψαντες αὐτῷ τήν τε φιλίαν ἀπείπαντο καὶ τὴν συμμαχίαν, καὶ πάντες ἐξ αὐτῆς ἀπηλάττοντο 10 πάλιν ὡς τὸν Ἄτταλον. Prousias akzeptierte einige der Forderungen, die meisten aber lehnte er ab. (5) Deswegen waren die Römer erzürnt und kündigten ihm die Freundschaft und die Allianz, und alle gingen sofort wieder weg zu Attalos. 3. Diodoros xxxvi 3.1–2: κατὰ τὴν ἐπὶ τοὺς Κίμβρους τοῦ Μαρίου στρατείαν 15 ἔδωκεν ἡ σύγκλητος ἐξουσίαν τῷ Μαρίῳ ἐκ τῶν πέραν θαλάττης ἐθνῶν μεταπέμπεσθαι συμμαχίαν. ὁ μὲν οὖν Μάριος ἐξέπεμψε πρὸς Νικομήδην τὸν τῆς Βιθυνίας βασιλέα περὶ βοηθείας· ὁ δὲ ἀπόκρισιν ἔδωκε τοὺς πλείους τῶν Βιθυνῶν ὑπὸ τῶν δημοσιωνῶν διαρπαγέντας δουλεύειν ἐν ταῖς ἐπαρχίαις. (2) τῆς δὲ συγκλήτου ψηφισαμένης ὅπως μηδεὶς σύμμαχος ἐλεύθερος ἐν ἐπαρχίᾳ δουλεύῃ … 20 Während Marius’ Feldzug gegen die Kimbern erteilte der Senat Marius die Befugnis, Hilfstruppen von den überseeischen Völkern anzufordern. Daraufhin schickte Marius zu Nikomedes, dem König von Bithynien, und bat um Unterstützung. Er antwortete aber, die meisten Bithynier seien von den publicani in die Sklaverei in den römischen Provinzen geraubt worden. (2) Daraufhin beschloss 25 der Senat, dass kein freier Bundesgenosse in einer Provinz als Sklave dienen dürfe … Lit.: Walbank, HCP III ad loc.; Briscoe, Commentary ad loc. Wann Prousias II. seinen Vertrag mit Rom, den er im J. 166 erneuern konnte (oben 1), zum ersten Mal erhalten hatte, lässt sich nicht endgültig entscheiden. 30 Es kommen aber nur zwei Zeitpunkte in Frage: 1) nach 191, als Scipio während der Auseinandersetzungen mit Antiochos III. um Prousias’ Vater, Prousias I., warb (Polyb. xxi 11.1–2). In diesem Fall hätte Prousias II. das Bündnis geerbt und fortgesetzt, vielleicht sogar schon einmal erneuert. Oder 2) ca. 182 nach dem Herrschaftsantritt Prousias’ II., als der König zusammen mit den Römerfreun- 35 den Eumenes II. und Ariarathes gegen Pharnakes von Pontos kämpfte und am anschließenden Frieden, um den sich die Römer sehr bemüht hatten, beteiligt war (Polyb. xxv 2.3, 648).

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Die «Erneuerung» im J. 166 war, wie immer bei solchen Handlungen, eine Bestätigung des Status als persona grata. Dies war in der schwierigen Zeit nach dem Dritten Makedonischen Krieg umso wichtiger, als der lange bevorzugte Nachbar Eumenes II. gerade in Ungnade gefallen war. Livius bietet aus einer annalistischen Quelle mehr Details als das erhaltene Fragment aus Polybios (Polyb. xxx 18), der lediglich seine tiefe Abneigung gegen Prousias zeigt, aber darüber hinaus nichts Konkretes bietet. Den Verlust der römischen Gnade im J. 154 hatte Prousias durch seine Hartnäckigkeit im Krieg gegen Attalos und seine unvernünftige Ablehnung römischer Vermittlungsversuche selbst verschuldet (oben 2). Dennoch scheint sein Enkel Nikomedes III. im J. 103 einen Vertrag mit Rom gehabt zu haben, wenn wir die Wortwahl Diodors (oben 3: μηδεὶς σύμμαχος ἐλεύθερος) ernst nehmen dürfen. Ob es sich um eine Fortsetzung des alten Vertrages oder eine Wiederbelebung (eventuell unter dem Romfreund Nikomedes II.) handelt, lässt sich nicht sagen. Obwohl über den Inhalt des Vertrages mit Prousias nichts überliefert wird, scheint er kriegerische Auseinandersetzungen mit anderen römischen Bundesgenossen – hier Pergamon – auf jeden Fall nicht ausgeschlossen zu haben. Die Handhabe für römische Vermittlungsversuche war offenbar vertraglich nicht abgesichert, da Polybios die römische Aufkündigung der Freundschaft sowie des Vertrages als eine aus Verärgerung provozierte, rein politische Tat darstellt (wobei auch Polybios’ eigene Abneigung gegen Prousias bei der Darstellung eine Rolle spielen könnte). Die genauen Vertragsbedingungen scheinen aber für die Vermittlungstätigkeit nicht relevant gewesen zu sein. Falls der Vertrag mit Nikomedes II./III. denselben Inhalt hatte bzw. eine Wiederbelebung des Vertrages mit Prousias war, sah er auch militärische Hilfe für Rom vor, die aber vielleicht auch auf Gegenseitigkeit beruhte (oben 3). Es spricht also nichts dagegen, dass das Bündnis die Standardform von Verträgen mit überseeischen Bundesgenossen hatte, die in der Regel gegenseitige militärische Hilfe sowie ein Verbot, Feinde des Partners zu fördern, beinhalteten.

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164, 51, 48 v. Chr.

I. Erste Versuche 167 v. Chr. Polybios xxx 5.4–10; 16: διὸ καὶ παραχρῆμα ψηφισάμενοι τῇ Ῥώμῃ στέφανον ἀπὸ μυρίων χρυσῶν καὶ καταστήσαντες πρεσβευτὴν ἅμα καὶ ναύαρχον 35 Θεαίδητον ἐξέπεμπον θερείας ἀρχομένης ἄγοντα τὸν στέφανον καὶ μετὰ τούτου τοὺς περὶ Ῥοδοφῶντα, πειρασομένους κατὰ πάντα τρόπον συμμαχίαν συνθέσθαι πρὸς Ῥωμαίους. (5) τοῦτο δ’ ἐποίησαν βουλόμενοι διὰ τοῦ ψηφίσματος καὶ πρεσβείας ἀποτυχεῖν, ἐὰν ἄλλως δόξῃ Ῥωμαίοις, δι’ αὑτῆς δὲ τῆς

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τοῦ ναυάρχου προαιρέσεως τὴν κατάπειραν ποιήσασθαι· τὴν γὰρ ἐξουσίαν εἶχε ταύτην ὁ ναύαρχος ἐκ τῶν νόμων. (6) οὕτως γὰρ ἦν πραγματικὸν τὸ πολίτευμα τῶν Ῥοδίων ὡς σχεδὸν ἔτη τετταράκοντα πρὸς τοῖς ἑκατὸν κεκοινηκὼς ὁ δῆμος Ῥωμαίοις τῶν ἐπιφανεστάτων καὶ καλλίστων ἔργων οὐκ ἐπεποίητο πρὸς αὐτοὺς συμμαχίαν. (7) τίνος δὲ χάριν οὕτως ἐχείριζον οἱ Ῥόδιοι τὰ καθ’ αὑτοὺς οὐκ ἄξιον παραλιπεῖν. (8) βουλόμενοι γὰρ μηδένα τῶν ἐν ταῖς ὑπεροχαῖς καὶ δυναστείαις ἀπελπίζειν τὴν ἐξ αὑτῶν ἐπικουρίαν καὶ συμμαχίαν, οὐκ ἐβούλοντο συνδυάζειν οὐδὲ προκαταλαμβάνειν σφᾶς αὐτοὺς ὅρκοις καὶ συνθήκαις, ἀλλ’ ἀκέραιοι διαμένοντες κερδαίνειν τὰς ἐξ ἑκάστων ἐλπίδας. (9) τότε δὲ μεγάλην ἐποιοῦντο φιλοτιμίαν, βουλόμενοι ταύτης τῆς τιμῆς τυχεῖν παρὰ Ῥωμαίων, οὐ κατεπειγόμενοι συμμαχίας οὐδ’ ἀγωνιῶντες ἁπλῶς οὐδένα κατὰ τὸ παρὸν πλὴν αὐτῶν τῶν Ῥωμαίων, (10) ἀλλὰ βουλόμενοι κατὰ τὴν ὑπέρθεσιν τῆς ἐπιβολῆς ἀφαιρεῖσθαι τὰς ὑπονοίας τῶν δυσχερές τι διανοουμένων περὶ τῆς πόλεως … (16) τοῦ δὲ περὶ τῶν Λυκίων καὶ Καρῶν δόγματος αὐτοῖς προσπεσόντος, πάλιν ἀπεσοβήθησαν ταῖς διανοίαις, δείσαντες μή ποτε μάταιος μὲν αὐτοῖς ἡ τοῦ στεφάνου δόσις γέγονε, μάταιοι δ’ αἱ περὶ τῆς συμμαχίας ἐλπίδες. Aus diesem Grund beschlossen sie sofort einen Kranz für Rom im Wert von 20.000 Goldstateren. Sie bestimmten als Gesandten und gleichzeitig als nauarchos [Admiral] Theaidetos, und am Anfang des Sommers entsandten sie ihn als Überbringer des Kranzes zusammen mit einer Delegation unter der Leitung von Rhodophon. Sie sollten auf jede Weise versuchen, ein Bündnis mit den Römern zu schließen. (5) Die Rhodier handelten so, weil sie nicht auf Grund ihres Beschlusses oder der Gesandtschaft scheitern wollten, falls die Römer ihr Ansinnen ablehnten, sondern in dem Falle den Versuch machen wollten, ihr Ziel über das persönliche Ansehen des nauarchos zu erreichen. Der nauarchos hatte nämlich diese Befugnis [sc. Verträge zu schließen] nach den Gesetzen. (6) Die rhodische Staatsführung war so geschickt gewesen, dass der demos, obwohl er seit fast 140 Jahren zusammen mit den Römern an den prominentesten und glorreichsten Taten teilgenommen hatte, mit ihnen keinen Bündnisvertrag abgeschlossen hatte. (7) Warum die Rhodier ihre Politik so handhabten, soll nicht verschwiegen werden. (8) Sie wollten nämlich, dass keiner der Potentaten und Dynasten die Hoffnung auf ihre Hilfe und ein Bündnis mit ihnen verlieren sollte; deswegen wollten sie keine feste Zweierbeziehung eingehen und sich mit Eiden und Verträgen binden, sondern ungebunden bleiben und aus den Hoffnungen von jeder Seite Profit schlagen. (9) Zu dieser Zeit aber zeigten sie großen Eifer, denn sie wollten gerade diese Ehre von den Römern erhalten. Sie standen zwar nicht unter dem Druck irgendwelcher Bedrohung, für die sie den Bündnisvertrag brauchten, denn sie fürchteten im Moment einfach keine Macht außer den Römern selbst, (10) aber sie wollten durch das Beharren auf ihrem Vorhaben [sc. den Bündnisvertrag zu erhalten] die Verdächtigungen derjenigen [sc. Römer], die der Stadt Böses wollten, zerstreuen … (16) Als das senatus consultum bezüglich der Lykier und Karer bei ihnen einging, waren sie wieder entmutigt, denn sie fürchteten,

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dass die Gabe des Kranzes erfolglos sei, erfolglos auch ihre Hoffnungen auf den Bündnisvertrag. Vgl. Livius xlv 25.7–10: itaque extemplo coronam viginti milium aurorum decreverunt; Theodotum, praefectum classis, in eam legationem miserunt. societatem ab Romanis ita volebant peti, ut nullum de ea re scitum populi fieret aut litteris mandaretur, quod, nisi impetrarent, maior a repulsa ignominia esset. (8) praefecti classis id unius erat ius, ut agere de ea re sine rogatione ulla perlata posset, nam ita per tot annos in amicitia fuerant, ut sociali foedere se cum Romanis non inligarent, ob nullam aliam causam, quam ne spem regibus absciderent auxilii sui, si quid opus esset, neu sibi ipsis fructus ex benignitate et fortuna eorum percipiendi. (10) tunc utique petenda societas videbatur, non quae tutiores eos ab aliis faceret – nec enim timebant quemquem praeter Romanos – sed quae ipsis Romanis minus suspectos. Deswegen beschlossen sie sofort einen Kranz im Wert von 20.000 Goldstücken; den Admiral Theodotus schickten sie auf diese Gesandtschaft. Sie wollten nämlich, dass um das Bündnis auf eine Weise gebeten wurde, ohne dass ein Volksbeschluss zustande kam oder etwas schriftlich festgehalten wurde. Denn wenn sie das Bündnis nicht bekämen, wäre die Schande wegen der Ablehnung umso größer. (8) Dem Admiral nämlich alleine stand das Recht zu, über diese Angelegenheit ohne Volksbeschluss zu verhandeln. Denn sie waren so über so viele Jahre in einem Freundschaftsverhältnis gewesen, dass sie sich durch einen Bündnisvertrag nicht gebunden hatten, aus keinem anderen Grund, als dass sie den Königen, falls es erforderlich wäre, die Hoffnung auf ihre Hilfe nicht abschneiden und auch sich selbst den Früchten von deren Großzügigkeit und Kriegsglück nicht verschließen wollten. (10) Damals schien aber das Ersuchen um einen Bündnisvertrag auf jeden Fall notwendig zu sein, allerdings nicht weil er sie gegenüber anderen sicherer gemacht hätte – sie fürchteten sich nämlich vor niemandem außer den Römern –, sondern weil er sie bei den Römern weniger verdächtig machte. Cassius Dio xx Frag. 68.2–3: οἱ αὐτοὶ πρεσβευσάμενοι πρὸς αὐτοὺς πολλάκις, ὥς που καὶ ἐδέοντό τινος, οὐδὲν ἔτ’ αὐτοῖς προσέφερον ὧνπερ καὶ πρότερον, ἀλλ’ ὅσα ἐς τὸ παραιτήσασθαι μὴ μνησικακεῖν σφισιν αὐτοὺς χρήσιμα ἐξ ὧν ὑπούργησάν ποτε αὐτοῖς λαβεῖν ἐδύναντο, μόνα ἔλεγον, (3) καὶ τήν γε πρόσρησιν τῆς συμμαχίας τῆς πρὸς αὐτοὺς μὴ προσδεχόμενοι πρόσθεν, ἵνα ὡς καὶ μετατάξασθαί ποτε ἀπ’ αὐτῶν ἐκ τοῦ μηδεμίαν ἔνορκον ἀνάγκην φιλίας ἔχειν δυνάμενοι φοβεροί τε αὐτοῖς ὦσι καὶ πρὸς τῶν ἀεὶ πολεμούντων σφίσιν ἐπιθεραπεύωνται, τότε καὶ πάνυ προσθέσθαι ἐσπουδάζον, τήν τε παρὰ τῶν Ῥωμαίων εὔνοιαν ἅμα βεβαιούμενοι καὶ τιμὴν ἐκ τούτου καὶ παρὰ τῶν ἄλλων θηρώμενοι. Dieselben Leute [sc. die Rhodier], obwohl sie öfters Gesandte zu ihnen [sc. den Römern] geschickt hatten, wann auch immer sie etwas wollten, brachten nichts von ihren früheren Ansprüchen vor, sondern erwähnten nur Fälle, wo sie ihnen geholfen hatten und aus welchen sie eventuell Nutzen ziehen konnten, um deren Missgunst abzuwehren. (3) Sie strebten auch den Titel eines Bundesgenossen an, welchen sie früher nicht angenommen hatten. Denn sie hatten sich die Möglichkeit offenlassen wollen, sich einmal von ihnen abzuwenden, auf Grund der Tatsache, dass sie keinen aus einem Eid entstandenen Zwang zu Freundschaft spürten, und ihnen auf diese Weise Furcht einzuflößen; auch wollten sie von den immer wieder mit den Römern kriegführenden Mächten umworben werden. Jetzt aber begehrten sie, auf deren Seite zu stehen und gleichzeitig den guten Willen der Römer zu befestigen und daraus Ansehen von den anderen zu erhaschen.

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Zonaras ix 24: οἱ δέ γε Ῥόδιοι, μετὰ φρονήματος πρῴην τοῖς Ῥωμαίοις προσφερόμενοι, τότε μὴ μνησικακεῖν αὐτοῖς ἠξίουν, καὶ σύμμαχοι πρόσθεν αὐτῶν καλεῖσθαι μὴ προσδεχόμενοι, τότε καὶ πάνυ τούτου τυχεῖν ἐσπούδαζον· καὶ ἔτυχον τῆς σπουδῆς, ἀλλ’ ὀψέ. Die Rhodier, die sich früher mit Hochmut gegenüber den Römern aufgeführt hatten, baten damals darum, sie mögen ihnen nicht missgünstig sein; und obwohl sie es früher 5 nicht akzeptiert hatten, Bundesgenossen genannt zu werden, begehrten sie jetzt, diesen Titel zu erlangen. Sie erhielten, was sie anstrebten, aber ganz spät.

II. Rom, 167/166. 1. Polybios xxx 19.16–17: οἷς ἅπασιν οἰκείως ἀπήντησε καὶ φιλανθρώπως πλὴν τῶν Ῥόδιων. (17) τούτους δὲ παρέπεμπε ποικίλας ἐμφάσεις ποιοῦσα περὶ τοῦ 10 μέλλοντος. Diesen allen [sc. den griechischen Gesandten] antwortete der Senat freundlich und entgegenkommend, außer den Rhodiern. Diese behandelte er mit Verachtung und speiste sie mit mehrdeutigen Äußerungen über die Zukunft ab. 2. Polybios xxx 21.1–2: κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον Θεαίδητος εἰσελθὼν εἰς τὴν 15 σύγκλητον λόγους μὲν ἐποιήσατο περὶ τῆς συμμαχίας· (2) ὑπερθεμένης δὲ τῆς συγκλήτου τὸ διαβούλιον, οὗτος μὲν μετήλλαξε τὸν βίον κατὰ φύσιν· ἔτη γὰρ εἶχε πλείω τῶν ὀγδοήκοντα. Um diese Zeit trat Theaidetos vor den Senat und sprach über den Bündnisvertrag. (2) Während der Senat die Beratung darüber vertagte, starb Theaidetos eines 20 natürlichen Todes, denn er war mehr als 80 Jahre alt. III. Rhodos und Rom, Sommer 166. Polybios xxx 23.2–4: οἱ δὲ Ῥόδιοι κομισάμενοι τὰ περὶ τῶν Καυνίων καὶ θεωροῦντες οὐ καταλήγουσαν τὴν ὀργὴν τῶν Ῥωμαίων, ἐπειδὴ περὶ πάντων ἀκολούθως ταῖς ἀποκρίσεσιν ἐπειθάρχησαν, εὐθέως τοὺς περὶ Ἀριστοτέλην πρεσβευτὰς καταστήσαντες ἐξέπεμπον εἰς τὴν Ῥώμην, δόντες ἐντολὰς πειράζειν πάλιν περὶ τῆς συμμαχίας. (3) οἳ καὶ παραγενηθέντες εἰς τὴν Ῥώμην θερείας ἀκμαζούσης εἰσῆλθον εἰς τὴν σύγκλητον καὶ παραυτίκα περὶ τοῦ πεπειθαρχηκέναι τὸν δῆμον τοῖς ἐπιταττομένοις διεσάφουν καὶ παρεκάλουν ὑπὲρ τῆς συμμαχίας, πολλοὺς καὶ ποικίλους διαθέμενοι λόγους. (4) ἡ δὲ σύγκλητος ἔδωκεν ἀπόκρισιν, ἐν ᾗ τὴν μὲν φιλίαν παρεσιώπησε, περὶ δὲ τῆς συμμαχίας οὐκ ἔφη καθήκειν αὑτῇ τοῦτο συγχωρεῖν Ῥοδίοις κατὰ τὸ παρόν. Als die Rhodier die Nachricht über die Kaunier erhalten hatten, waren sie sich bewusst, dass der Zorn der Römer nicht nachgelassen hatte, obwohl sie in allen Fällen den Antworten aus Rom gehorcht hatten. Sie bestellten sofort Gesandte unter der Leitung des Aristoteles und entsandten sie nach Rom. Ihr Auftrag war, einen weiteren Versuch zu machen in Bezug auf den Bündnisvertrag. (3) Die Gesandten kamen im Hochsommer in Rom an und traten vor den Senat. Sie führten ohne Umschweife aus, dass der demos allen Anordnungen gefolgt sei, und baten inständig um die Gewährung eines Bündnisvertrages, wofür sie

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viele unterschiedliche Argumente vorbrachten. (4) Der Senat erteilte aber eine Antwort, in welcher das Wort «Freundschaft» nicht vorkam, und bezüglich des Bündnisvertrages hieß es, dass es dem Senat im Augenblick nicht geeignet schien, ihn den Rhodiern zu gewähren. IV. Rom, Frühjahr 164. Polybios xxx 31.16–20 (Rede des Astymedes): διόπερ, ὦ ἄνδρες, ἀπολωλεκὼς ὁ δῆμος τὰς προσόδους, τὴν παρρησίαν, τὴν ἰσολογίαν, ὑπὲρ ὧν τὸν πρὸ τοῦ χρόνον πᾶν ἀναδεχόμενος διατετέλεκεν, (17) ἀξιοῖ καὶ δεῖται πάντων ὑμῶν, ἱκανὰς ἔχων πληγάς, λήξαντας τῆς ὀργῆς διαλυθῆναι καὶ συνθέσθαι τὴν συμμαχίαν, ἵνα γένηται τοῦτο συμφανὲς ἅπασιν ὅτι τὴν μὲν ὀργὴν ἀποτέθεισθε τὴν πρὸς Ῥοδίους, ἀνακεχωρήκατε δ’ ἐπὶ τὴν ἐξ ἀρχῆς αἵρεσιν καὶ φιλίαν. (18) τούτου γὰρ χρείαν ἔχει νῦν ὁ δῆμος, οὐ τῆς διὰ τῶν ὅπλων καὶ στρατιωτῶν συμμαχίας. ταῦτα μὲν οὖν καὶ τούτοις παραπλήσια διαλεχθεὶς Ἀστυμήδης ἐδόκει πρεπόντως τοῖς καιροῖς πεποιῆσθαι τοὺς λόγους· (19) πλεῖστά γε μὴν συνήργησαν τοῖς Ῥοδίοις πρὸς τὸ τυχεῖν τῆς συμμαχίας οἱ περὶ τὸν Τεβέριον ἄρτι παραγεγονότες. (20) οὗτοι γὰρ ἀπομαρτυρήσαντες πρῶτον μὲν πᾶσιν τοῖς τῆς συγκλήτου δόγμασι πεπειθαρχηκέναι τοὺς Ῥοδίους, ἔπειτα πάντες τοὺς αἰτίους τῆς ἀλλοτριότητος κατακεκρίσθαι θανάτου παρ’ αὐτοῖς, ἥττησαν τοὺς ἀντιλέγοντας· καὶ ἐποιήσαντο τὴν πρὸς Ῥωμαίους συμμαχίαν. «Deshalb, meine Herren, hat der demos seine Einkünfte, seine Offenheit, seine Gleichberechtigung, eingebüßt – alles Dinge, für welche er in früheren Zeiten immer wieder jede Bürde auf sich genommen hat. (17) Er findet es also richtig und bittet Euch alle inständig, nachdem er genügend Schläge eingesteckt hat, dass Ihr Euren Zorn jetzt besänftigt und mit uns vertragseinig seid und einen Bündnisvertrag abschließt, sodass es allen klar wird, dass Ihr Euren Zorn gegenüber den Rhodiern abgelegt habt und zur ursprünglichen freundschaftlichen Haltung zurückgekehrt seid. (18) Dieses Zeichen nämlich hat der demos jetzt nötig, nicht den Beistand mit Waffen und Soldaten.» Dies und Ähnliches führte Astymedes aus, und man war der Meinung, er habe den Umständen entsprechend geredet. (19) Die meiste Unterstützung für den rhodischen Wunsch nach einem Bündnisvertrag bekamen sie von einer Gruppe von Senatoren um Tiberius [Gracchus], die sie in der letzten Zeit besucht hatten. (20) Sie versicherten zunächst, dass die Rhodier allen senatus consulta entsprochen hätten, dann, dass sie alle für die Entfremdung Verantwortlichen bei sich zum Tode verurteilt hätten. Mit diesen Ausführungen setzten sie ihre Meinung gegen diejenigen, die einen Vertrag ablehnten, durch. Daraufhin schlossen sie den Bündnisvertrag mit den Römern. Vgl. Livius, Periocha xlvi: societas cum Rhodiis deprecantibus iuncta est. Ein Bündnis wurde mit den Rhodiern auf ihre dringenden Bitten hin geschlossen. Zonaras, vgl. oben I, ad ann. 167.

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V. Vertragserneuerung 51 v. Chr. Cicero, ad fam. xii 15.2 (Brief des P. Cornelius Lentulus Spinther an den Senat, Juni 43 v. Chr.): interim cum per insulas in Asiam naviganti mihi nuntiatum esset classem Dolabellae in Lycia esse Rhodiosque navis compluris instructas et paratas in aqua habere, cum iis navibus, quas aut mecum adduxeram aut comparaverat Patiscus proquaestore, homo mihi cum familiaritate tum etiam sensibus in re publica coniunctissimus, Rhodum deverti confisus auctoritate vestra senatusque consulto quo hostem Dolabellam iudicaratis, foedere quoque quod cum iis M. Marcello, Ser. Sulpicio coss. renovatum erat, quo iuraverant Rhodii eosdem hostis se habituros quos senatus populusque R. Quae res nos vehementer fefellit; tantum enim afuit ut illorum praesidio nostram firmaremus classem, ut etiam a Rhodiis urbe, portu, statione quae extra urbem est, commeatu, aqua denique prohiberentur nostri milites, nos vix ipsi singulis cum navigiolis reciperemur. In der Zwischenzeit, als ich durch die Inseln in Richtung Asia segelte, wurde mir mitgeteilt, dass Dolabellas Flotte in Lykien sei und dass die Rhodier mehrere Schiffe ausgerüstet und schon einsatzbereit auf dem Wasser hätten. Mit den Schiffen, welche ich mit mir führte oder welche der Proquaestor Patiscus – ein mir wegen Freundschaft und staatsmännischer Gesinnung sehr verbundener Mensch – herbeigeschafft hatte, drehte ich nach Rhodos ab im Vertrauen auf Eure Autorität und auf das senatus consultum, in welchem Ihr Dolabella zum Staatsfeind erklärt habt, sowie auf das Bündnis, das im Konsulat von M. Marcellus und Ser. Sulpicius [51 v. Chr.] erneuert worden war, in welchem die Rhodier schworen, dieselben Feinde zu haben wie der Senat und das römische Volk. Diese Sache enttäuschte uns aber gewaltig. Denn weit davon, dass wir unsere Flotte mit ihrer Unterstützung verstärken könnten, hielten die Rhodier unsere Soldaten von der Stadt, dem Hafen und der Anlegestelle, die außerhalb der Stadt liegt, sowie von Marschproviant und sogar von frischem Wasser fern. Wir selbst wurden jeweils kaum mit einem einzelnen Beiboot empfangen.

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VI. 48 v. Chr. 1. Appian, b. c. iv 66 (280–281): καὶ τάδε πράσσοντες ἔπεμπόν τινας ἐς Μύνδον 30 ὅμως, οἳ τὸν Κάσσιον ἠξίουν μήτε Ῥόδου καταφρονεῖν, πόλεως ἀμυνομένης ἀεὶ τοὺς καταφρονήσαντας, μήτε συνθηκῶν, αἳ Ῥοδίοις εἰσὶ καὶ Ῥωμαίοις, ὅπλα μὴ φέρειν ἐπὶ ἀλλήλους· εἰ δέ τι περὶ συμμαχίας ἐπιμέμφοιτο, ἐθέλειν παρὰ τῆς Ῥωμαίων βουλῆς πυθέσθαι, καὶ κελευούσης ἔφασαν συμμαχήσειν. (281) οἱ μὲν δὴ τοιάδε μάλιστα ἔλεγον, ὁ δὲ τὰ μὲν ἄλλα τὸν πόλεμον ἀντὶ λόγων ἔφη κρινεῖν, 35 τὰς δὲ συνθήκας κελεύειν ὅπλα μὴ φέρειν ἐπ’ ἀλλήλους, καὶ ἐπενηνοχέναι Ῥοδίους Κασσίῳ, Δολοβέλλᾳ συμμαχοῦντες, κελεύειν δὲ ἀλλήλους συμμαχεῖν, Κασσίῳ δὲ δεομένῳ εἰρωνεύεσθαι τὰ περὶ τῆς Ῥωμαίων βουλῆς, φευγούσης καὶ ἁλωμένης ἐν τῷ παρόντι διὰ τοὺς ἐν ἄστει τυράννους, οἳ δώσουσι μὲν αὐτοὶ δίκας, δώσουσι δὲ καὶ Ῥόδιοι τὰ ἐκείνων προτιμῶντες, ἢν μὴ θᾶσσον ἀνέχωνται 40 τῶν κελευομένων.

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Obwohl sie dies taten, schickten sie dennoch Männer nach Myndos, die Cassius aufforderten, Rhodos nicht zu unterschätzen, denn die Stadt habe sich immer gegen diejenigen, die sie unterschätzt hätten, erfolgreich verteidigt; auch den vorhandenen Vertrag zwischen den Rhodiern und den Römern, der vorsah, dass sie nicht gegeneinander Krieg führen durften, solle er nicht missachten. Falls er 5 sich wegen mangelnden Beistandes beschweren sollte, möge er sich an den römischen Senat wenden, und wenn der Senat es anordnen sollte, würden sie Beistand leisten. (281) Solche Ausführungen machten die Rhodier. Cassius erwiderte, dass nicht Argumente, sondern der Krieg alles andere entscheiden werde, aber was den Vertrag mit dem Verbot, gegeneinander Krieg zu führen, angehe, den hätten 10 die Rhodier schon gegenüber Cassius gebrochen, indem sie Dolabella Beistand leisteten. Der Vertrag sah vor, dass sie einander Beistand leisteten, aber als Cassius dies forderte, spotteten sie über den römischen Senat, der momentan entweder auf der Flucht oder Geisel der Usurpatoren in der Stadt war. Sie würden ihre Strafe erhalten, wie auch die Rhodier, die deren Sache bevorzugten, wenn sie 15 nicht schleunigst seinen Forderungen nachkämen. 2. Appian, b. c. iv 68 (289–290) (Rede des Rhodiers Archelaos, Lehrer des Cassius): θέους δ’ ὠμόσατε, ὅτε ἡμῖν ἔναγκος διὰ Γαΐου Καίσαρος συντίθεσθε καὶ σπονδὰς ἐπὶ τοῖς ὅρκοις ἐσπένδετε καὶ δεξιὰς ἐτίθεσθε. αἳ καὶ παρὰ πολεμίοις ἰσχύουσιν, οὐ παρὰ φίλοις καὶ τροφεῦσιν; (290) φείδου δὲ ἐπὶ τοῖς θεοῖς καὶ δόξης 20 τῆς κατὰ ἀνθρώπους· ὡς οὐδέν ἐστι συνθηκῶν παραβάσεως μᾶλλον, ὃ τοὺς ἁμαρτάνοντας ἀπίστους ἐς ἅπαντα ποιεῖ καὶ φίλοις καὶ πολεμίοις. «Bei den Göttern habt Ihr geschworen, als Ihr neulich mit uns durch C. Caesar den Vertrag gemacht und Trankopfer anlässlich der Beeidigung dargebracht sowie die rechte Hand gegeben habt. Was sogar unter Feinden gilt, soll das nicht 25 unter Freunden und Erziehern gelten? (290) Hab acht vor den Göttern, aber auch um deinen Ruf bei den Menschen, denn es gibt nichts Schlimmeres als den Bruch eines Vertrages, was die Schuldigen in jeder Hinsicht, sowohl bei Freunden als bei Feinden, unglaubwürdig macht.» 3. Appian, b. c. iv 70 (296–299) (Rede des Cassius): οἳ δ’ ἀντὶ τοιούτων ἔργων 30 καὶ λογισμῶν συνθήκας ἡμῖν προφέρετε, γενομένας μὲν ὑμῖν καὶ τάσδε πρὸς Γαίον Καίσαρα, τῆσδε τῆς μοναρχίας ἡγεμόνα· λέγουσι δ’ ὅμως αἱ συνθῆκαι Ῥωμαίους καὶ Ῥοδίους ἐν ταῖς χρείαις ἀλλήλοις ἀμύνειν. (297) ἀμύνατε οὖν ἐς τὰ μέγιστα κινδυνεύουσι Ῥωμαίοις. Κάσσιος ὑμῖν ἐστιν ὁ τὰς συνθήκας τάσδε προφέρων καὶ ἐπὶ συμμαχίαν καλῶν, Ῥωμαῖος ἀνὴρ καὶ Ῥωμαίων στρατηγός, ὥς 35 φησι τὸ ψήφισμα τῆς βουλῆς, ἐν ᾧ πάντας ὑπακούειν ἡμῖν ἔταξε τοὺς τοῦ Ἰονίου πέραν. (298) τὰ δ’ αὐτὰ καὶ Βροῦτος ὑμῖν προτείνει ψηφίσματα καὶ Πομπήιος, τὴν θάλασσαν ὑπὸ τῆς βουλῆς ἐπιτετραμμένος, τὰς δ’ ἱκετείας ἐπὶ τοῖς ψηφίσμασι καὶ οἵδε πάντες, ὅσοι φεύγουσιν ἀπὸ τῆς βουλῆς, οἳ μὲν ἐς ἐμὲ καὶ Βροῦτον, οἳ δ’ ἐς Πομπήιον. (299) ἔστι δὲ δή που τὸ συγκείμενον, Ῥωμαίοις Ῥοδίους βοηθεῖν, 40

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κἂν καθ’ ἕνα χρῄζουσιν. εἰ δὲ οὔτε στρατηγοὺς ἡμᾶς οὔτε Ῥωμαίους ἔτι, ἀλλὰ φυγάδας ἢ ξένους ἢ κατακρίτους, ὡς οἱ προγράψαντες λέγουσιν, ἡγεῖσθε, οὐ πρὸς ἡμᾶς ἐστιν ὑμῖν ἔτι, ἀλλὰ πρὸς Ῥωμαίους, ὦ Ῥόδιοι, τὰ συγκείμενα· ἡμεῖς δὲ ξένοι καὶ ἀλλότριοι τῶν συνθηκῶν ὄντες πολεμῆσομεν ὑμῖν, ἢν μὴ ἐς πάντα κατακούητε. «Statt solcher Taten und Argumente führt Ihr den Vertrag an, der zwischen Euch und C. Caesar, dem Gründer dieser Monarchie, gemacht wurde. Allerdings legt dieser Vertrag fest, dass in Notsituationen Römer und Rhodier einander Beistand zu leisten haben. (297) Also, helft den Römern in der Stunde ihrer höchsten Not! Es ist nun Cassius, der Euch diesen Vertrag vor Augen führt und Euch zum Beistand auffordert, ein Römer und römischer General, dem, wie das senatus consultum festlegte, alle Menschen jenseits der Adria zu gehorchen hätten. (298) Dieselben senatus consulta haben Brutus und Pompeius, dem das Kommando zur See vom Senat übertragen worden ist, angeführt. Zusätzlich zu den senatus consulta kommen die dringenden Bitten derjenigen aus dem Senat, die geflüchtet sind, einige zu mir und Brutus, andere zu Pompeius. (299) Es ist vereinbart worden, dass Rhodier Römern zu helfen haben, selbst wenn es um Hilfe für eine Einzelperson geht. Wenn Ihr uns aber nicht als Generäle oder überhaupt als Römer, sondern als Flüchtlinge, Fremde oder Verurteilte betrachtet, wie die Verfasser der Proskriptionslisten behaupten, dann, Rhodier, habt Ihr doch keinen Vertrag mit uns, sondern eben mit den Römern. In diesem Falle sind wir Fremde und frei von vertraglichen Bindungen, und wir werden Euch bekriegen, wenn Ihr uns nicht in jeder Hinsicht gehorcht.»

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Lit.: Täubler, Imperium, 204–210; H. H. Schmitt, Rom und Rhodos, München 1957, 151 ff.; Walbank, HCP III ad locc.; Ferrary, Traités et domination 229–231; 25 Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 317 f.; Briscoe, Commentary ad loc. I. Der rhodische Vermittlungsversuch zwischen Rom und dem Makedonenkönig Perseus, der nur Tage vor der entscheidenden Schlacht bei Pydna im Frühsommer 168 stattfand, galt in Rom als feindlicher Akt. Die schockierten Rhodier verurteilten daraufhin ihre führenden Politiker zum Tode – etwas 30 scheinheilig, denn die Volksversammlung hatte sie vollinhaltlich unterstützt – und bemühten sich um Schadensbegrenzung in Rom, wo im Senat während des Winters 168/167 sogar über Kriegsmaßnahmen gegen die Rhodier debattiert wurde (Gell. vi 3.1–7). Nachdem sich die Argumente Catos gegen den Krieg durchgesetzt hatten, fuhren einige der anwesenden rhodischen Gesandten mit 35 ihrem Bericht erleichtert nach Hause. Dort wurde beschlossen, einen teuren Kranz nach Rom zu schicken und einen Versuch zu unternehmen, ein formales Bündnis mit Rom zu schließen. An diesem Zeitpunkt setzt Polybios’ Bericht ein (oben I 1). Während die neuen Gesandten unterwegs waren, erreichte Rhodos die Nachricht über das senatus consultum, das die im J. 188 unter rhodi- 40

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sche Herrschaft gestellten Lykier und Karer nunmehr für unabhängig erklärte (§ 16). Bezüglich dieser Ereignisse sind alle späteren Autoren direkt oder indirekt von Polybios abhängig. Die anti-rhodische Tendenz, die von Livius eingeführt wird, wird bei Cassius Dio noch stärker. Eine annalistische Tradition als Parallelüberlieferung zu Polybios ist nicht auszuschließen. Die leichten Veränderungen unter Beibehaltung der Erzählstruktur insbesondere bei den Motiven der Rhodier kann man Livius und dann Cassius Dio und Zonaras jedoch auch selbst zuschreiben. II. Zwei kurze Polybiosfragmente behandeln die Weigerung des Senates im Winter 167/166, auf die rhodischen Wünsche einzugehen, und melden den Tod des Gesandten Theaidetos während seines Romaufenthaltes. III. Etwa zeitgleich mit der Abweisung des von Theaidetos vorgebrachten Anliegens wurde eine Beschwerde von Flüchtlingen aus den karischen Städten Kaunos und Stratonikeia gegen Rhodos im Senat behandelt. Daraufhin forderte der Senat die Rhodier auf, ihre Besatzungstruppen von dort zurückzuziehen (Polyb. xxx 21.3). Obwohl die beiden Städte nicht zum römischen Territorialgeschenk an Rhodos aus dem J. 188 gehörten, folgten die Rhodier doch der römischen Aufforderung und entsandten im Sommer 166 sofort eine neue Delegation nach Rom wegen des Bündnisses, die aber wiederum ohne Erfolg blieb. IV. Erst zwei Jahre später hatten die Rhodier Erfolg und erhielten den erwünschten Vertrag, nachdem sie die ersten Auswirkungen des von Rom geschaffenen Freihafens Delos (Polyb. xxx 31.10) gespürt hatten und eine von Ti. Sempronius Gracchus geleitete römische Delegation die Insel besucht und im Senat darüber Bericht erstattet hatte. Allerdings ist der letzte Halbsatz in § 20, der diese Tatsache festhält – καὶ ἐποιήσαντο τὴν πρὸς Ῥωμαίους συμμαχίαν –, wegen des unvermittelten Subjektwechsels eher dem Exzerptor des Textfragmentes als Polybios selbst zuzuschreiben (so Walbank, a. a. O.). V. Über den Inhalt des Vertrages existiert wegen des fragmentarischen Charakters des Polybiostextes keine direkte Überlieferung. Erst über ein Jahrhundert später, als im J. 51 v. Chr. der Vertrag «erneuert» wurde, hören wir von der Klausel, dass die Rhodier sich verpflichtet hatten, dieselben Feinde wie der Senat und das römische Volk zu haben (iuraverant Rhodii eosdem hostis se habituros quos senatus populusque R.). Da davon auszugehen ist, dass es zwischen 164 und 51 wegen der anhaltend guten Beziehungen keinen Grund gegeben hatte, die Vertragsbedingungen für Rhodos zu verschlechtern, muss diese Klausel schon 164 im Vertragstext gestanden haben (so Wiemer, a. a. O. 325–328). Sie bedeutet rhodischen Verzicht auf unabhängige Kriegführung, solange römische Kriegsinteressen tangiert waren. Der Grund für die Vertragserneuerung – immer nur eine förmliche Bestätigung von schon existierenden guten Beziehungen – im J. 51 ist nicht bekannt. Sie ist nur beiläufig aus dem Brief, den P. Cornelius Lentulus Spinther im J. 43 an den Senat schrieb und der in die ciceronische Briefsammlung ad Familiares aufgenommen wurde, bekannt.

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VI. Der Vertrag spielte ebenso eine Rolle im Bürgerkrieg nach Caesars Ermordung, als die Caesarmörder die Kräfte des Reiches im Osten zu sammeln versuchten. Anlässlich der Auseinandersetzung des Cassius mit Rhodos im J. 43, über die Appian ausführlich berichtet, wird eine gegenseitige Beistandsklausel sowie die Verpflichtung, nicht gegeneinander Krieg zu führen, besonders herausgestellt (oben VI 1). Hinzu kommt ein Hinweis darauf, dass ein Vertrag mit Caesar vorlag, der die erwähnte Beistandsklausel enthielt (oben VI 2, 3). Die Argumente, die Appian (oben VI 3) Cassius in den Mund legt, beziehen sich auf die Frage, ob Cassius legitimiert war, das römische Volk zu repräsentieren, und somit vertragsgemäß Hilfe beanspruchen durfte. Inwieweit der Vertrag mit Caesar auch in anderen Punkten vom alten Vertrag, der erst drei Jahre zuvor im J. 51 erneuert worden war, abwich, kann kaum ermittelt werden. Der gegenseitige Verzicht auf Krieg dürfte auf jeden Fall auch im ursprünglichen Vertrag enthalten gewesen sein, die gegenseitige Beistandsklausel, die meistens einen Vorbehalt – etwa «nach Möglichkeit» – beinhaltete, scheint möglicherweise jedoch mit der Klausel, dieselben Feinde und Freunde zu haben, zu kollidieren und die Rhodier etwas besser zu stellen – also in dieser Hinsicht formal gleich und ohne bedingungslosen Zwang zur Kooperation. Aus der Gesamtsituation des Spätsommers 48 heraus, in der Caesar dringend alle Hilfe brauchte, die er erhalten konnte, könnte man sehr wohl an eine Verbesserung der Vertragssituation für Rhodos denken und hier den Zeitpunkt ansetzen, an dem die Pflicht, dieselben Feinde und Freunde zu haben, durch die Beistandsklausel ersetzt wurde. Man wird dann allerdings annehmen müssen, dass Lentulus Spinther von dem von Caesar «verbesserten» Vertrag nichts wusste (oder absichtlich aus Eigeninteresse nicht darauf zu sprechen kam), während es (nach Appian) die Rhodier selbst waren, die Cassius über die Existenz des mit Caesar abgeschlossenen Vertrags informierten (oben VI 2, 3). Es ist demnach wohl anzunehmen, dass Caesar im J. 48 bei seinem Besuch auf Rhodos auf dem Weg nach Alexandria den verbesserten Vertrag in Aussicht stellte, worauf die Rhodier ihm zehn Schiffe zur Verfügung stellten (Caes., b. c. iii 106.1; [Caes.], b. Alex. 1.1; 11.1; 13.5–15; 25.3–6; App., b. c. ii 89 [373–374]; [Caes.], b. Afr. 20.1). Der Vertrag dürfte dann nach Caesars Rückkehr nach Rom, wie im Falle von Knidos (811), förmlich verabschiedet worden sein. In der Praxis dürfte es sich nur um eine kosmetische Änderung gehandelt haben.

668 Boubon – unbekannte Städte (Bündnis) Nach 167 v. Chr.

Kalksteinblock, rundum gebrochen; b. ca. 0,24 m, h. ca. 0,12 m. Buchstaben 0,008–0,010 m. Fundort: Boubon, jetzt Museum Burdur.

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Ed.: N. P. Milner, A Hellenistic Treaty from Boubon, in: Chr. Schuler (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien. Eine Zwischenbilanz (Ergänzungsbände zu den TAM, 25), Wien 2007, 157–164 (Photo Tafel XXI Abb. 52).; R. M. Errington, A Hellenistic Treaty from Boubon, EA 43 (2010), 131–134.

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Σ . . Ο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρὸ]ς Οἰνοά[νδοις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ca. 8‒ ‒ βοιη]θοῦντες τοῖς κ[οινοῖς πράγμασιν, ἀγω][νιζόμενοι καὶ] λόγῳ καὶ ἔργοις καὶ ὅπλ[οις, σπουδῆς καὶ] [φιλοτιμίας μ]ηθὲν ἐλλίποντες κατὰ δύνα[μιν τὴν ἑαυτ][ῶν καὶ διατηρο]ῦντες καὶ τὴν πρὸς Ῥωμαίους το[ὺς κοι][νοὺς σωτῆρας] καὶ εὐεργέτας εὔνοιάν τε καὶ συνμα[χίαν], [μηθὲν ὑπεναντ]ίον πράσοντες τοῖς ἐκεῖνων δόγμ[ασιν]. [ὀμνύτωσαν δ’ αἱ διαλ]λασ[σό]μεναι τρεῖς πόλεις δι’ ἐντόμ[ων] [νεοκαύτων ‒ ‒ca. 7‒ τὸν ὅρκο]ν τὸν ὑπογεγ[ραμμένον]

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3 εὐσε]βοῦντες τοῖς κ[αιροῖς βοιηθήσομεν, ἀγω]- ed. pr. ‖ 5–6 κατὰ δύνα[μιν τὴν ἡμῶν | 15 αὐτῶν, ed. pr. ‖ 9 [ὀμοῦνται ed. pr. ‖ 10–11 τοὺς ὅρκο]ὺς τὸν ὑπογεγ[ραμμένον | τρόπον – – –] ed. pr.

… gegenüber Oinoanda … werden sie die gemeinsamen Angelegenheiten fördern, mit Wort und Tat und mit Waffen werden sie mitstreiten und nichts an Eifer und Ehrgeiz, jede nach den eigenen Kräften, fehlen lassen, wobei sie auch 20 das Wohlwollen und das Bündnis mit den Römern, den allgemeinen Erlösern und Wohltätern, aufrechterhalten und nichts gegen ihre senatus consulta tun werden. Es sollen die drei versöhnten Städte den unten aufgeschriebenen Eid über frisch verbrannten Opfern schwören. Der fragmentarische und etwas unsicher zu rekonstruierende Text scheint eine 25 vertragliche Vereinbarung zu sein, an der vor allem drei bisher zerstrittene, aber neuerdings versöhnte Städte (Z. 9) beteiligt waren. Welche Städte das waren, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit klären. Auf jeden Fall gehörte aber die Stadt Boubon, in der der Stein gefunden wurde, dazu. Ob Oinoanda (Z. 2) zu den drei versöhnten Städten gehörte oder eher als eine irgendwie vom Vertrag betroffene und 30 zu berücksichtigende Nachbarstadt erwähnt wird, bleibt unsicher. Auf jeden Fall ist wohl an das Umfeld der kibyratischen Tetrapolis zu denken, wobei dann als weitere zwei «versöhnte» Städte als erste Kibyra und Balboura in Frage kämen (vgl. Strab. xiii 4.17 [C 631]). Einen zeitlichen Anhaltspunkt für den Vertrag bietet die Erwähnung des 35 Bündnisses mit Rom (Z. 7) sowie der nicht weiter spezifizierten senatus consulta (Z. 8). Bislang war von den Mitgliedern der Tetrapolis nur bezüglich Kibyra bekannt, dass ein Bündnis mit Rom bestand (632). Es sollten aber offensichtlich alle drei schwörenden Städte die aufgeführten Verpflichtungen eingehen, sodass

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668a Moagetes, Kibyra, Boubon und Balboura

wir schließen müssen – weil nur ein Bündnisvertrag (Z. 6–7 τὴν πρὸς Ῥωμαίους το[ὺς κοι]|[νοὺς σωτῆρας] καὶ εὐεργέτας εὔνοιάν τε καὶ συνμα[χίαν]) erwähnt wird –, dass der zur Zeit des neuen Vertrages schon vorhandene kibyratische Vertrag mit Rom stillschweigend auf die anderen Städte der Tetrapolis übertragen wurde und dass die erwähnten senatus consulta sonstige wichtige Grundbedin- 5 gungen – vielleicht Grenzziehungen, wie dies öfter belegt ist – regelten. Auf jeden Fall kommt also am ehesten eine Zeit nach dem rhodischen Rückzug im J. 167 aus der im J. 188 erweiterten Peraia in Frage, obwohl ein Zusammenhang mit dem im J. 174 erneuerten Vertrag mit Kibyra (vgl. 632) nicht ausgeschlossen werden kann. Möglicherweise wurde das vorliegende Dokument demnach im Rahmen der 10 Gründung der Tetrapolis vereinbart. Zunächst wurden Kibyra, Boubon und Balboura untereinander versöhnt – eventuell unter römischer Vermittlung – und dann wurde unter Berücksichtigung der Interessen von Oinoanda die vorliegende Vereinbarung sozusagen als Gründungsvertrag der Tetrapolis getroffen.

668a Moagetes, Kibyra, Boubon und Balboura (Beeidete Vereinbarung)

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Ca. Mitte 2. Jh. v. Chr.

Anpassende Fragmente einer Kalksteinstele, unten mit Randleiste und den Resten eines Zapfens, der zur Einlassung in eine Basis dient. Oben und rechts gebrochen (a). Linke Schmalseite (b) erhalten. Rückseite grob gepickt (h. 0,405–0,425 m; b. 20 0,255 m; d. 0,13 m; Buchstaben ca. 0,005 m. Aufgrund der porös-faserigen Struktur des Kalksteines ist ein Großteil des Textes sowohl auf der Schau- (a) als auch auf der Schmalseite (b) kaum zu lesen. Unregelmäßige Buchstabenformen mit verkleinerten Rundbuchstaben. Fundort: Kibyra (Gölhisar). 25 Ed.: Meier, Kibyra Nr. 3 (mit Photos Abb. 11 [Vorderseite], 12 [linke Schmalseite]). (a)

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– – – – – – – – – – – – – – – – – – –ΟΝΚΑ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Βαλβ[ουρ– – – – – – – – – – – – – – – – – –] [– – – – – – – – Βουβ]ωνέως τοῦ προγεγ[– – – – – – – – – – – – – – –] [– – – – – – – – –]Ι Κιβυράταις καὶ Βουβω[νεῦσιν – – – – – – – – – –] 30 ΕΥΕ– – – – – – – – – ἐνκλήματα ἢ συναλ[λάγματα – – – – – – – – – –] [– – – – – – – – – π]όλεις ἀποδεδομένοι Σ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ΔΥΣΙΝ ἢ ἀτελεί[α]ς καὶ ἐγ[κτήσεως (?) – – – – – – –] – – – – – – – – –ΚΗΙ καὶ εἰσά[γ]ου vac. σιν καὶ ἐ[ξάγουσιν – – – – – – –] – – – – – – ΟΑΦΟΥ [ἐὰ]ν εἰς τὴν ἰδίαν χρ[ῆσιν (?) – – – – – – – – – –] 35 [– – – – – – οἱ] λοι[π]οὶ πλημελ[οῦντ]ες (?) πρε[σβευ– – – – – – – – –] – – – – – – – – καὶ παρὰ Μοαγέτου πάση[ν – – – – – – – – – – – – – – –] – – – – – – – ΟΣΔΕ[.ca. 2.]ΔΡ[.ca. 2–3.] ἐὰν [οἱ] Συμβρεῖ[ς – – – – – – – – –]

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– – – – – – – [.ca. 3.] σύλ[λυ]σις ἐάν [εἰ]ς χρεας – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –Α– –ΑΙΣ τάς τε αὐτῶν ἀποσκε[υὰς – – – – – – – – – – – –] [– – – – – ἐν τ]ῆι πόλει καὶ ἀγορὰν τὴν ὑπάρ[χουσαν – – – – – – – – – –] [– – – – – ποι]εῖν οὐδεμ[ίαν] πρόφασιν παρὰ Φ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – θήσεται δὲ Μοαγέτης vac.? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ἐκ τῆς ἀποσκευῆς κατὰ δύνα[μιν– – – – – – – – – – – – –] – – – – – – – – – θυ[σί]ας vac.? Ἀθηνᾶι αὐτοῖς ΚΑ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ΑΠΟ – – – – – – – – – – Γ θυσία[ς (?) – – – – – – – – – – –] [ἀ]πὸ Κιβυρ[α]τῶν Σ– – – – – – – – συνήθ[ειαν – – – – – – – – – – – – – ] – –Σ καὶ Κιβυρᾶ[ται] – – – – – – – – – . . ΣΧ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –ΟΟΣ Μοα[γέτ– – – – –]Η περὶ δὲ ΠΥ – – – – – – – – – – – – ΩΣΙΝ Συμβ[ρ]εῖς [.ca. 2–3. Μ]οαγέτου κατὰ – – – – – – – – – – – – – – – – – Ξ– – –ΟΔ– – – – – – –ΛΧΣ– – – – – τοῦ Μοαγέτ[ου – – – – – – – – – – – –] Ω– – – – – – –ΕΣΩΣΙ– – – – – – – – – –ΣΑΟΥΗΓΕM– – – – – – – – – – – – Ο – – – – – – – – – – – – – – – – – –Συμβρέων – – – – – – – – – – – – – – – – – – –ΟΙ– –Σ– – – – – – – –ΔΕΡ[ca. 2]Σ[1]ΗΝ ὑπάρχε[ιν – – – – – – – – – – – –] – – – – – – – – –ΣΣΥ– – – – – – – – – – – – ΛΟΓ[.]ΟΥ– – – – – – – – – – – – – ΑΛ – – – – – – – – – – – ΜΙΣΤ– – – – – – – –Ε πρὸς – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Τ αἰτιαθέντ[α – – – – – – –]Π– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –ΟΜΟ[.ca. 2.]ΣΑΣ καὶ ο[ἱ ἄν]δρες – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Α– – – – – – –Α εἰς τ[ὸν] πάν[τα χρόνον – –] – – – – – – – – – – – – – – – – – –· ἐὰν [.ca. 2.]ΡΑ[.ca. 2.]ΑΝΤ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Ν Κιβυρᾶται [κ]αὶ ΜΕ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –Σ [? ἐκεχ]ε[ι]ρίας ὁμοίως – – – – – – – – – – – – ΑΡΕ[1] Συμ[βρ]ε– – – – – – – – – – – – – Σ – – – – ΣΑΝΕΟ– – – – – – – – – – – – –Λ– – –Σ[.ca. 2.]ΧΟΝvac.? [ὅ]ρκος Μοαγέτ[ου] καὶ Κιβυρατῶν [κα]ὶ Βουβωνέων [κα]ὶ Βαλβουρέων· [ὀμ]νύο[με]ν Δία, Γ[ῆν,] Ἥλιον, Ποσ[ειδῶ, Δή][μη]τρα, Ἀπόλλωνα, Ἑρμῆν, Ἄρη, Ἀθηνᾶν [Ἀ]ρε[ίαν] καὶ τ[ὴν Ταυροπό]λ[ο]ν καὶ Ἀρτέμ[ιδα Ἐ][φεσί]αν καὶ Περγα[ίαν] [κ]αὶ Δία Κερα[ύνιο]ν [καὶ] [τ]οὺς ἄλλους θε[οὺς] [π]άν[τ]ας καὶ π[άσας] [ἐμ]μενεῖν ἐν

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τῆι ὁμολογία[ι]· εἰ [δὲ μὴ – – – – –] καὶ ΣΥ ––––––––––––––– 9 Τ[αυροπό-] Meier.

Der fragmentarische Zustand der Inschrift lässt bis auf die ersten Zeilen des 5 Eides, keine kontinuierliche Übersetzung zu: Eid des Moagetes, der Kibyraten, der Balboureer und der Bouboneer: Wir schwören bei Zeus, Ge, Helios, Poseidon, Demeter, Apollon, Hermes, Ares, Athena Areia und der Tauropolos und Artemis von Ephesos sowie von Perge, und Zeus Keraunios und allen Göttern und Göttinnen, der Vereinbarung treu zu 10 bleiben. Wenn wir aber nicht … und … (nach L. Meier) Aus dem Eid geht hervor, dass es sich hier um eine vertragliche Vereinbarung ([b], Z. 16: τῆι ὁμολογία[ι]) zwischen den drei erwähnten Städten sowie einem gewissen Moagetes handelt, wobei die Inhalte der Vereinbarung nur bruchstückhaft zu ermitteln sind. Aus der Erwähnung der ἐνκλήματα ἢ συναλ[λάγματα ([a], Z. 5) lässt sich schließen, dass laufende private Rechtsstreitigkeiten zwischen Bürgern der Vertragspartner anlässlich des Vertrages auf geregelter Weise beigelegt werden sollten; auch Regelungen bezüglich Steuerfreiheit und eventuell Landbesitz ([a], Z. 7: ἀτελεί[α]ς καὶ ἐγ[κτήσεως] [?]) sowie Einfuhr und Ausfuhr ([a], Z. 8: καὶ εἰσά[γ]ουσιν καὶ ἐ[ξάγουσιν]) mit besonderer Berücksichtigung des privaten Nutzens ([a], Z. 9: [ἐὰ]ν εἰς τὴν ἰδίαν χρ[ῆσιν [?]) werden angeführt. Außerdem werden irgendwelche nicht näher bestimmte Fehltritte ([a], Z. 10: οἱ] λοι[π]οὶ πλημελ[οῦντ]ες [?]) anscheinend erwähnt und einer Regelung zugeführt. In den Zeilen [a], 12 ff. werden Angelegenheiten der Stadt Symbra mehrmals erwähnt (Z. 12, 24, 27, 37), obwohl Symbra nicht Vertragspartner gewesen ist. Moagetes scheint hier besonders impliziert zu sein (Z. 17, 23, 24, 25). Die Erwähnung einer Sondervereinbarung ([a], Z. 13: σύλ[λυ]σις) und die zweimalige Nennung von ἀποσκευή ([a], Z. 14, 18) lässt schließen, dass es sich um eventuell geraubte Gegenstände handelt, weswegen Streit mit der sonst am Vertrag nicht beteiligten Stadt ausgebrochen war. Dieser wurde dann im Rahmen der Verhandlungen, die zur hiesigen Vereinbarung führten, beigelegt. Symbra war zwar nicht unmittelbarer Nachbar eines der Vertragspartner (vgl. Meier, a. a. O. 71), doch hat es offenbar in der unmittelbaren Vergangenheit mit ihr Streit (vielleicht insbesondere mit Moagetes) gegeben, dessen Beilegung Bedingung für die vorhandene Vereinbarung war. Die historische Einordnung des Vertrages ist besonders schwierig. Nach der Form der Buchstaben gehört er in die erste Hälfte des 2. Jh. v. Chr. Der erhaltene Text bietet aber keinerlei Hinweis, dass Rom beteiligt war oder irgendeine Rolle gespielt hat. Roma gehört auch nicht zu den Schwurgöttern (vgl. hier 663). Am ehesten kommt die in Lykien und Karien besonders verworrene Zeit nach

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668b Kibyra - Apollonia Salbake

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dem erzwungenen Rückzug der Rhodier im J. 167 in Frage. Das macht die Identifikation des hier beteiligten Moagetes mit dem Moagetes, der in der großen Ehreninschrift für Orthagoras aus Araxa (SEG 18, 570) als Räuberhauptmann eine ausgesprochen aggressive Rolle spielt (so Meier, a. a. O. 70 ff.), wahrscheinlich. Damit öffnet sich auch die theoretische Möglichkeit, dass wir es hier mit 5 der Gründung einer Art Vorstufe der Kibyratischen Tetrapolis zu tun haben (so Meier, a. a. O. 73). In diesem Falle würden irgendwann danach die drei hier beteiligten Städte, samt Moagetes, um Termessos Minor (Oinoanda) ergänzt worden sein, um die Tetrapolis zu bilden (vgl. oben, Kommentar zu 668).

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Ca. Mitte 2. Jh. v. Chr.

Fragment einer Stele aus rötlich geädertem, bläulichem Marmor, der an den Adern zum Ausbrechen neigt. Rechte Schmalseite erhalten und sorgfältig geglättet; Rückseite grob gepickt (h. 0,19 m–0,21 m; b. max. 0,33 m; d. 0,11 m); Zeilen- 15 abstand (0,011 m–0,005 m) und Buchstabenhöhe (0,006 m–0,002 m) nehmen stark ab und geben dem Text gegen Ende hin einen sehr gedrängten Charakter. Unregelmäßige, leicht apizierte Buchstabenformen mit gelegentlich verkleinerten Rundbuchstaben. Fundort: Kibyra (Gölhisar). 20 Ed.: Meier, Kibyra Nr. 2 (mit Photo Abb. 10). – – – – – – – – – – – – – – – –ΟΥΦAIE– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –Σ τοῦ Ἀρίστου ΑΤ– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Θεοφίλου Θεοφίλου τοῦ – – – – – – – – – – – – – [– – – – – – – – – – – – –]που Ακαννου το[ῦ] ΥΖΗI– – – – – – – – – – – – – 25 5 – – – – – – – – – – – – – καὶ γραμματέως Πολίτου – – – – – – – – – – – – – – [– – – –· ἐπειδὴ Ἀ]πολλωνιᾶται, ὑπάρχοντες φίλοι καὶ [εὔνους καὶ] [– – – – – καὶ σ]υγγενεῖς καὶ συνθύται καὶ ἰσοπολῖται διὰ π[ρο][γόνων τοῦ δ]ήμου, πέμψαντες ψήφισμά τε καὶ πρεσβ[ευ]τὰς [Μαρσύ]αν Πολίτου καὶ Διονύσιον Ἰατροκλείους περὶ συνθέσεω[ς], 30 10 [παρ]εκάλουν θέσθαι συνθήκην καθ’ ὁμολογίαν περὶ συμμαχία[ς] [ὅπως] ὑπάρξει ταῖς πόλεσιν εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον· τάδε συνέθεντο [οἱ ἐξαποσταλ]έντες συνθηκογράφοι ὑπὸ Κιβυρατῶν Πονασλημης Παπου τοῦ [– – – – – Πον]ασλημου, Παπης Μοαγέτου τοῦ Παπου Οργλου, Ἱέρων Μορ[κιδα τοῦ Δ]αιττιος τοῦ Σιλαμοου καὶ γραμματες Κιδδουνις Πιγωλ35 15 [λιος τοῦ – – –]ου Πιγωλλιος μετὰ τῶν ἐξαποσταλέντων συνθηκογρά[φων ὑπὸ] τοῦ δήμου τοῦ Ἀπολλωνιατῶν Μαρσύου τοῦ Πολίτου, Διο[νυσίου τοῦ] Ἰατροκλείους· Ἀγαθῆι τύχηι ὑπάρχειν Κιβυράταις καὶ

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[Ἀπολλωνιάταις τ]ὰ διὰ τῶν προγόνων παραδεδομένα τίμια καὶ φιλάν[θρωπα – – – – – – – – – – – – – – – καὶ τ]ὴν συμμαχίαν εἶναι πρὸς ἀλλήλους βεβαίως 20 [– – – εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον – – – – – – – – – τὸν αὐτὸν ἐ]χ[θ]ρὸν καὶ τὸν αὐτὸν φίλον ἡγουμένοις· ἐὰν 5 [δέ τις – – – – – (e. g.) ἐπὶ τὴν πόλιν ἢ τὴν χώραν στρατεύηται τὴν τ]ῶν Ἀπολλωνιατῶν ἢ τὴν δημοκρα[τίαν καταλύηι – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – βοηθείτω] ὁ δῆμος ὁ Κιβ[υρατῶν τοῖς Ἀπολλωνιάταις – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 10 – – – –]ΑΙ· ἐὰ[ν] [δέ τις – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –] 23 Errington, [υρατῶν Ἀπολλωνιάταις Meier.

Z. 6 ff. Die Apolloniaten, die von Alters her Freunde und uns wohlgesonnen und Verwandte sowie Opfergenossen und Isopolitai des demos sind, haben einen Beschluss der Volksversammlung sowie als Gesandten Marsyas, Sohn des Polites, und Dionysios, Sohn des Iatrokles, wegen einer Vereinbarung geschickt. (10) Sie forderten uns auf, einen Vertrag wegen eines Bündnisses zu vereinbaren, damit es den Städten auf alle Zeit Bestand haben wird. Folgende Bedingungen vereinbarten die für die Ausarbeitung des Vertrages von den Kibyraten entsandten Unterhändler (synthekographoi) Ponaslemes, Sohn des Papes, … und Urenkel des Ponaslemes, Papes, Sohn des Moagetes, Enkel des Papes und Urenkel des Orglos, Hieron, Sohn des Morkidas, Enkel des Daittis und Urenkel des Silamoas, und der Sekretär Kiddounis, Sohn des Pigollis, … und Urenkel des Pigollis, (15) zusammen mit den für die Ausarbeitung des Vertrages vom demos der Apolloniaten entsandten Unterhändlern (synthekographoi) Marsyas, Sohn des Polites, und Dionysios, Sohn des Iatrokles. Zum guten Gelingen! Den Kibyraten und den Apolloniaten sollen die von Alters her überkommenen Ehren und Privilegien … sowie das Bündnis miteinander für alle Zeit Bestand haben … (20) wobei sie den Selben als Feind und den Selben als Freund betrachten … Sollte jemand gegen die Stadt oder das Territorium der Apolloniaten militärisch vorgehen oder die Demokratie auflösen … soll der demos der Kibyraten den Apolloniaten zur Hilfe kommen; sollte jemand …

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Die Vertragspartner der Kibyraten werden im Text nur als Apolloniaten bezeichnet, was eine gewisse Unsicherheit bei der Identifikation verursacht, doch hat 35 Meier (a. a. O. 51) sehr wahrscheinlich gemacht, dass es sich um Apollonia am Salbake (am heutigen Babadağ) handelt. Form der Urkunde ist ein Beschluss der Volksversammlung von Kibyra. Die nur fragmentarisch erhaltenen Namen in den ersten fünf Zeilen dürften jene der zur Zeit der Verabschiedung amtierenden

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und mit Nennung des jeweiligen Amtes (vgl. Z. 5 καὶ γραμματέως Πολίτου) aufgeführten Amtsträger sein. Das in der Urkunde zu regelnde Verhältnis, das auf Initiative der Apolloniaten zustande kam (Z. 8–10), vertiefte und formalisierte schon existierende relativ enge soziale und religiöse Verhältnisse, die u. a. eine isopoliteia (Z. 7) umfassten. Hier geht es um etwas Weiterreichendes, um einen Beistandsvertrag (Z. 10: symmachia), also: um eine formale Erweiterung der existierenden sozialen und religiösen Beziehungen um eine militärische Komponente. Nach dem Auftritt der Gesandten von Apollonia in Kibyra wurde dort ein ad hoc bestellter Ausschuss eingesetzt mit der Bezeichnung synthekographoi, der zusammen mit den Gesandten aus Apollonia, die jetzt auch synthekographoi genannt werden (Z. 15), die Vertragsdetails auszuarbeiten hatte (Z. 12–17). Das Ergebnis dieser Beratungen (Z. 17 ff.) wurde dann als Beschluss der Volksversammlung in Kibyra – eben diese vorhandene Urkunde – festgehalten. Eine Paralleldokumentation dürfte von der Volksversammlung der Apolloniaten beschlossen worden sein. Obwohl das Dokument nach Schriftbild und Fundumständen (vgl. Meier, a. a. O. 57–60) nicht näher als zur 1. Hälfte des 2. Jh. v. Chr. datiert werden kann, dürfte die Zeit nach dem im J. 167 von Rom forcierten rhodischen Abzug aus den karischen Besitzungen am ehesten für einen militärischen Beistandsvertrag in Frage kommen.

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669 Troizen – Arsinoe (Beilegung eines Nachbarschaftsstreits) 164–146 v. Chr.

1. Exemplar: Mehrere Fragmente einer großen Stele; a) b. max. 0,2 m, h. max. 0,515 m, d. 0,12 m; b) b. 0,13 m, h. 0,19 m, d. 0,09 m. 25 Fundort: Epidauros. 2. Exemplar: Stele; b. 0,44 m, h. 0,45 m, d. 0,11 m. Fundort: Troizen. Ed.: IG IV 12, 76–77; A. Nikitsky, ANEPIBASIA, Hermes 38 (1903), 406–413; W. Peek, Inschriften aus dem Asklepieion von Epidauros, Berlin 1969, Nr. 31 30 (Z. 30–46); Ager, Interstate Arbitrations Nr. 138 (mit falscher Zeilenlänge Z. 1–29); K. Harter-Uibopuu, Das zwischenstaatliche Schiedsverfahren im achäischen Koinon. Zur friedlichen Streitbeilegung nach den epigraphischen Quellen, Köln 1998, Nr. 12 (ohne Ergänzungen Z. 1–29); C. Carusi, Nuova edizione della homologia fra Trezene e Arsinoe (IG IV 752, IG IV2 76 + 77), in: B. Virgilio 35 (Hrsg.), Studi Ellenistici, XVI, Pisa 2005, 79–139. Zugrunde gelegt ist das Exemplar aus Epidauros; unterstrichen sind Textteile, die auf der Inschrift aus Troizen vollständig erhalten sind.

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ἐν Τροζᾶνι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]οῦ γʹ Νίκωνος, ἐν Ἀρσι[νόαι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Ἀθάναι Φειδοστράτου [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 33‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἁ] ὁμολογία Τροζανίων [καὶ Ἀρσινοέων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 22‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον,vac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 30‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ βασιλέος] Πτολεμαίου πρεσ[βευτᾶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ π]ερὶ τᾶς χώρας τᾶς καλουμέ[νας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Χερσο]νάσου καὶ Πραξωνείου, καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 30‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸν καὶ Στενίταν κοινὰ εἶμε[ν]. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 34‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ λιθίνας καὶ τᾶς ξυλίναςvac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 34‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ς καὶ τᾶς καταγωγᾶς καὶ πα[ραγωγᾶς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒μη]θεὶς κωλυέτω τοὺς πριαμέ[νους ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κ]αὶ καταγωγᾶς καὶ παραγωγᾶς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τοὺς ἄγ]οντας, μηδὲ ἄλλο μηθὲν πράσ[σειν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ἐ[ρ]γασίαν μηδὲ τὸν τὸν χάρακα [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ca. 20‒ ‒ ‒ ‒ εἰ δὲ μή, ἁ μ]ὲν πόλις μυρίας δραχμὰς καὶ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 15‒ ‒ ‒ ‒ ὁ ἰδιώτας δὲ] χιλίας δραχμὰς καὶ ὅ τι βασιλίδιvac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δικ]άζεσθαι μετὰ τᾶς Χερσονάσου [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 18‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν καλουμέ]ναν Διαστενῖτιν ἀπό τε τοῦ κατὰvac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν] ὁρισθεῖσαν, καθὼς εὐδόκησάν πο[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 20‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸν χάρα]κα τὸν ἐπὶ τοῦ Στενίτα. τὸν δὲvac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κα]ὶ τὰν ἐκτὸς τοῦ χάρακος χώρανvac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 21‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ χάρ]ακος ἐπὶ τὸν λευκὸν Ἑρμᾶν τὸν ποτ[ὶ] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κοινὰν εἶμεν στάλαις ὁρισθεῖσαν,vac. [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 16‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν Πραξω]νείων καὶ τᾶς κοινᾶς χώρας κοινά.vac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ χώραι τὰς κτήσεις βεβαίας εἶμεν.vac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀπὸ τοῦ χάρακος ἐπὶ τὸν λευκὸνvac. [Ἑρμᾶν· ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 23‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]αν καὶ τὰς ἁλὰς καὶ τὸ λιμένιονvac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δίδ[οσ]θαι δὲ ἐξαγωγὰν κατ’ ἐνιαυ[τόν, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 26‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ἀτελέων ἐργαζομενᾶν τᾶν ἁλᾶν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 27‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κ]α ἕληται ὁ ἐγδεξάμενος τὰς ἁλὰς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 22‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῶι] καλουμένωι Στενίται καὶ τοὺςvac. ‒ ‒ λι ‒ ‒ ‒ κατὰ πα[‒ ‒ca .6‒ ‒ στ]άλαις ὁρισθέντα. ἐξουσία δ’ ἔστω τὰν κοινὰν χώραν ‒ ‒ ‒ca. 12‒ ‒ ‒ ὅσα δὲ π[ολ]έμαρχοι ἢ δαμιοργοὶvac. ἢ ἄλλος τις ἀπὸ κοινοῦ ‒ ‒ ‒ca. 10‒ ‒ς εἴτε ἐκ τᾶς χώρας εἴτε ἐν τᾶι πό‒ λει ἀποπέπραγε κε[‒ ‒ ‒ca. 10‒ ‒ ‒ ‒ ἔ]ξω τᾶν χωρᾶν, ἀπότομα εἶμεν, καὶvac. μὴ δικάξασ[θ]αι μηθέν[α περὶ τούτων τῶν χ]ρημ[άτ]ων· εἰ δὲ δικαξεῖται,vac. ἅ τε δίκα ἀτελὴς [ἔστω καὶ ἀποτεισάτω, εἰ μὲν ἰδιώτα]ς, χιλίας δραχμάς, εἰ δὲ πόλις, μυρ[ίας. περὶ δὲ τᾶς κοινᾶς χώρας καὶ περὶ] τᾶς ἐπικαρπιᾶς τᾶν ἐκ τᾶς χώρα[ς καὶ περὶ τᾶν ποθόδων τᾶν ἐκ τῶν θυννείων τᾶν γ]ενομε[νᾶν] ἐν τοῖς ἔμπροσθε[ν χρόνοις μὴ δικάξασθαι μηθένα· εἰ δ]ὲ δικάξαιτο, ἀποτ[ει]σάτω, εἰ μὲν ἰδιώτα[ς, χιλίας δραχμάς, εἰ δὲ πόλις, μυρί]ας, καὶ ἁ δίκα ἀτελ[ὴς]

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ἔστω. περὶ δὲ τ[ῶν ἐρρυσιασμένων ὑπὸ τᾶς πόλιος χωρίων κα]ὶ [οἰκ]ιᾶν ἢ ἀγμένων ἀπὸ τᾶς χώρα[ς ἐν ταῖς ἀνεπιβασίαις ἀπὸ τᾶν κοιν]ᾶν ποθόδων [τᾶν]vac. ἐκvac. τῶν θυννεί[ων ἐπιλυθῆμεν τοὺς ἐρρυσιασμένους] στάσι ἀν’ ὅ κα φέ45 ρηι ὁ λόγος ὁ [τ]α[μία Φιλοκλέος, καὶ τοῖς σώμασι τοῖς ἀπο]πραχθεῖσινvac. ὑπὸ τῶν πολ[εμάρχων Ἀρτεμιδώρωι, Πύρρωι, Θεοδότωι ἑ]κάστωιvac. 5 δραχμὰς δι[ακοσίας ἇν Τροζάνιοι νομίζοντι, καὶ τὰ χωρία κα]ὶ τὰς οἰκία[ς], ὅσα ἐστὶ ἐ[ρρυτιασμένα ὑπὸ τᾶς πόλιος, ἀποδόμεν τοῖς ἐρρυ]τιασμέν[οις], ἐπιλύσαν[τας ἀπὸ τᾶγ κοινᾶν ποθόδων τοῖς πεπεμμένοις τι τ]ῶν ἐρρυσ[ι]50 {σι}ασμέν[ων ὑπὸ τᾶς πόλιος. τὰς δ’ ἐπιγαμίας καὶ τὰς ἐγκτάσει]ς ὑπάρχε[ιν] ἑκατέ[ροις ποτ’ ἀλλάλους εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον. ὅπως δὲ τὰ συμ]φωνηθ[έν]- 10 [τα κύρια ἦι, ἀποστειλάντω πρεσβείαν ἑκάτεροι εἰς Ἀθάνας καὶ ἀξ]ιούντ[ω] [δόμεν αὐτοῖς ἄνδρας τρεῖς, οἵτινες παραγενόμενοι τὰ γεγονότα αὐτοῖ]ς ὁμ[ό][λογα ἐπικρίναντες ἀναθησοῦνται ἐν στάλαις εἰς τὰ ἱερὰ τό τε ἐγ Καλαυρεί]αι τ[οῦ] 55 [Ποσειδᾶνος καὶ τὸ ἐν Ἐπιδαύρωι τοῦ Ἀσκλαπιοῦ καὶ τὸ ἐν Ἀθάναις ἐν ἀκροπό]- 15 [λει τᾶς Ἀθάνας. ὅπως δὲ καὶ τὸ λοιπὸν ἐννόμως ἑκάτεραι αἱ πόλεις ἀμφοτέ][ραις μὲν πα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Z. 35–57: … es soll niemand klagen, wenn es aber doch zur Klage kommt, soll der Prozess nicht durchführbar sein und er soll bezahlen, wenn es ein Privatmann ist, 1000 Drachmen, wenn es eine Polis ist, 10.000. Im Hinblick auf das gemeinsame Land und die Einkünfte aus dem Thunfischfang, (40) die früher erzielt wurden, soll keiner klagen. Wenn einer aber doch klagt, soll er zahlen, wenn es ein Privatmann ist, 1000 Drachmen, wenn es eine Polis ist, 10.000, und der Prozess soll nicht durchführbar sein. Im Hinblick auf diejenigen Ländereien oder Häuser, die einer Beschlagnahmung durch die Polis unterworfen waren, oder diejenigen Sachen, die weggeschafft wurden von dem Land während der Zeiten, als es keine Beziehungen gab: Aus den gemeinsamen Einkünften aus dem Thunfischfang sollen diejenigen kompensiert werden, die einer Beschlagnahmung unterworfen waren, (45) gemäß der Aufstellung des tamias Philokles. Auch den durch die Polemarchen Artemidoros, Pyrrhos und Theodotos zurückgeforderten Sklaven sollen je 200 Drachmen gezahlt werden, wenn die Troizenier es beschließen. Die Ländereien und die Häuser, die von der Polis beschlagnahmt worden sind, soll man denjenigen, die der Beschlagnahmung unterworfen waren, zurückgeben, wobei diejenigen, die von der Polis beschlagnahmte Güter besitzen, aus den gemeinsamen Einkünften eine Entschädigung erhalten. (50) Das Recht zur Eheschließung [epigamie] und zum Grundbesitz [enktesis] soll von jedem der beiden dem anderen gegenüber für alle Zeiten gewährt werden. Damit das Vereinbarte gültig wird, sollen beide eine Gesandtschaft nach Athen entsenden und bitten, dass sie ihnen drei Männer zur Verfügung stellen, die kommen und die zustande gekommene Vereinbarung prüfend bestätigen. Sie sollen sie auf Stelen aufstellen in die Heiligtümer des Poseidon in Kalaureia, (55) des

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Asklepios in Epidauros sowie in Athen im Tempel der Athena auf der Akropolis. Damit auch für die Zukunft beide Städte beiden gesetzmäßig … (nach K. Harter-Uibopuu) Diese Vereinbarung (Z. 3: ὁμολογία) beendete eine Zeit der Spannungen zwischen zwei Nachbarstädten in der Argolis, Troizen, Mitglied des achaiischen Bundes, und Methana/Arsinoe, das dem ptolemaiischen Reich gehörte. Das ungefähre Datum ergibt sich aus der Erwähnung eines (Königs) Ptolemaios (Z. 5) sowie aus dem ptolemaiischen Namen der Stadt Methana, Arsinoe (Z. 1); das Dokument stammt also aus der Zeit der ptolemaiischen Herrschaft über Methana. Die Buchstabenformen erlauben einen Ansatz in die Zeit des VI. Ptolemaiers. Die Inschriften sind erst nach und nach als Teile eines Textes betrachtet worden, wobei die entscheidenden Erkenntnisse zwei Personen zuzuschreiben sind: A. Nikitsky, der zuerst erkannte, dass die Inschriften aus Troizen und Epidauros zwei Exemplare desselben Textes bieten, und W. Peek, der durch eine Zusammenfügung der Fragmente die Zeilenlänge des epidaurischen Textes feststellte. Bislang veröffentlichte Ergänzungen der ersten 29 Zeilen in den IG sowie – von dort übernommen – bei Ager sind deswegen hinfällig. Hier wird, wie bei Harter-Uibopuu und Carusi (a. a. O.), weitestgehend auf Ergänzungen dieses Teils der Inschrift verzichtet; aus den erhaltenen Textteilen in Z. 1–35 lässt sich keine zusammenhängende Übersetzung anfertigen. Troizen war zwar zur Zeit der Vereinbarung Mitglied des achaiischen Bundes, scheint aber in dieser Angelegenheit selbstständig gehandelt zu haben; zumindest in den erhaltenen Teilen des Textes wird überhaupt kein Bundesorgan erwähnt. Der Streit, den die Vereinbarung beendete, hatte offensichtlich mit dem Isthmos zur Halbinsel Methana (Z. 6–7: [π]ερὶ τᾶς χώρας τᾶς καλουμέ|[νας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Χερσο]νάσου καὶ Πραξωνείου; Z. 8: Στενίταν, Z. 20: Στενίτα, vgl. Z. 18: Διαστενῖτιν) zu tun. Der Streit entzündete sich an der Ausbeutung von Stein- und Holzvorkommen (Z. 9: λιθίνας καὶ τᾶς ξυλίνας) sowie an Transportmöglichkeiten (Z. 10, 12: καταγωγᾶς καὶ παραγωγᾶς), Salzgärten (Z. 27: τὰς ἁλάς vgl. Ζ. 29, 30), Hafengebühren (Z. 27: τὸ λιμένιον) und Thunfischfang (Z. 39, 43–44: ἐκ τῶν θυννείων). Es war offensichtlich auch zu Angriffen mit gegenseitigen Plünderungen gekommen (Z. 44, 48, 49), die dazu führten, dass offiziöse Kontakte völlig unterbrochen worden waren (Z. 43: ἐν ταῖς ἀνεπιβασίαις), wobei die privatrechtlichen Beziehungen im Hinblick auf Eheschließungen bzw. Bodenbesitzrechte anscheinend besonders betroffen waren (Z. 50: Wiederherstellung von epigamia und enktesis auf alle Zeiten). Die Rückgabe der von der Stadt Troizen eingezogenen Güter oder die Erstattung von daraus hervorgehenden Verlusten bildeten einen bedeutenden Teil der vereinbarten Regelungen (Z. 42–44). Um den zwischen den beiden Städten geschlossenen Vertrag vor klagebereiten Bürgern zu schützen, wurde der Klageweg unter Androhung von hohen Geldstrafen explizit ausgeschlossen (Z. 35–38, 40–42).

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Maßgeblichen Anteil an der Beendigung des Streites scheint eine Intervention von ptolemaiischen Unterhändlern (Z. 5: Πτολεμαίου πρεσ[βευτ-) gehabt zu haben, doch war es den beiden städtischen Vertragspartnern wichtig, auch Athener – und eben gerade nicht ein Mitglied des achaiischen Bundes – einzuschalten, damit sie mit ihrem unparteiischen Urteil die schon fertig ausgehandelte Verein- 5 barung überprüften (Z. 53–54: τὰ γεγονότα αὐτοῖς ὁμόλογα ἐπικρίναντες) und für tragfähig erklärten (zu ἐπίκρισις vgl. Harter-Uibopuu, a. a. O. 107), bevor der Text in den drei bedeutenden überregionalen Heiligtümern, in Kalaureia, Epidauros und Athen, veröffentlicht werden sollte. Der Stein aus Troizen zeigt aber, dass die Vereinbarung auch – wie zu erwarten – in den betroffenen Orten dauer- 10 haft publik gemacht worden ist.

670 Rom – Ariarathes V. (Vertragserneuerung) Ca. 163 v. Chr.

1. Polybios xxxi 3.1–3: παρεγένοντο κατὰ τὸν αὐτὸν καιρὸν παρ’ Ἀριαράθου τοῦ 15 νεωστὶ διαδεδεγμένου τὴν Καππαδοκῶν βασιλείαν πρέσβεις, ἀνανεωσόμενοι τήν τε φιλίαν καὶ συμμαχίαν τὴν προϋπάρχουσαν, (2) καὶ καθόλου παρακαλέσοντες τὴν σύγκλητον ἀποδέξασθαι τὴν τοῦ βασιλεως εὔνοιαν καὶ προθυμίαν, ἣν ἔχει καὶ κοινῇ καὶ κατ’ ἰδίαν πρὸς ἅπαντας Ῥωμαίους. (3) ἡ δὲ σύγκλητος διακούσασα τῶν λόγων τήν τε φιλίαν ἀνενεώσατο καὶ τὴν συμμαχίαν καὶ καθόλου τὴν ὅλην 20 αἵρεσιν ἀποδεξαμένη τοῦ βασιλέως φιλανθρώπως ἐγενήθη. Um dieselbe Zeit erschienen Gesandte von Ariarathes, der vor Kurzem die Königsherrschaft der Kappadoker übernommen hatte, um die vorhandene Freundschaft und das Bündnis zu erneuern. (2) Im Allgemeinen forderten sie den Senat auf, das Wohlwollen und den Eifer, die der König sowohl persönlich als auch als 25 Vertreter seines Volkes gegenüber den Römern besaßen, anzuerkennen. (3) Der Senat hörte sich ihren Vortrag an, erneuerte die Freundschaft und das Bündnis, billigte überhaupt die ganze Haltung des Königs und war freundlich gestimmt. 2. Diodoros xxxi 19.8 (aus Photios): ἀνενεώσατο δ’ οὗτος καὶ τὴν πρὸς Ῥωμαίους φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν. 30 Dieser Mann erneuerte auch die Freundschaft und das Bündnis mit den Römern. 3. Polybios xxxii 10.4: ἀπεστάλκει δὲ καὶ Ὀροφέρνης πρεσβευτὰς τοὺς περὶ Τιμόθεον καὶ Διογένην, στέφανον τε κομίζοντες τῇ Ῥώμῃ καὶ τὴν φιλίαν καὶ τὴν συμμαχίαν ἀνανεωσομένους … Auch Orophernes schickte Gesandte unter der Leitung von Timotheos und 35 Diogenes; sie brachten einen Kranz für die Roma und sollten die Freundschaft und das Bündnis erneuern …

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Lit.: Walbank, HCP III ad locc.; Ch. Habicht, The Seleucids and their Rivals, in: CAH VIII2 (1989), 324–387, hier 350–361. Der von Ariarathes V. im J. 163 erneuerte Vertrag mit Rom stammt aus der Zeit seines Vaters Ariarathes IV. und wurde wahrscheinlich um 189 im Rahmen des Friedens von Apameia geschlossen (vgl. 629). Polybios spricht eindeutig von der 5 Erneuerung der Freundschaft und des Vertrages, und er wiederholt diese Formulierung in Bezug auf das Jahr 157, als nach der Vertreibung von Ariarathes dessen Nachfolger Orophernes um dieselbe Vergünstigung bat (oben 3). Die ebenfalls eindeutige Aussage des Diodor in Bezug auf Ariarathes (oben 2) geht auf Polybios zurück und hat keinen selbstständigen Quellenwert. Es gibt jedoch keinen guten 10 Grund, Polybios’ zweimalige Angabe als leere Formel abzutun (so aber Walbank, a. a. O.).

671 Antiochos V. – Ioudas Makkabaios (Friedensvertrag) 162/161 v. Chr.

1. I. Makkabaier 6.55–61: καὶ ἤκουσεν Λυσίας ὅτι Φίλιππος, ὃν κατέστησεν ὁ βασιλεὺς Ἀντίοχος ἔτι ζῶντος αὐτοῦ ἐκθρέψαι Ἀντίοχον τὸν υἱὸν αὐτοῦ εἰς τὸ βασιλεῦσαι αὐτόν, (56) ἀπέστρεψεν ἀπὸ τῆς Περσίδος καὶ Μηδίας καὶ αἱ δυνάμεις αἱ πορευθεῖσαι μετὰ τοῦ βασιλέως μετ’ αὐτοῦ, καὶ ὅτι ζητεῖ παραλαβεῖν τὰ τῶν πραγμάτων. (57) καὶ κατέσπευδεν καὶ ἐπένευσεν τοῦ ἀπελθεῖν καὶ εἶπεν πρὸς τὸν βασιλέα καὶ τοὺς ἡγεμόνας τῆς δυνάμεως καὶ τοὺς ἄνδρας· ἐκλείπομεν καθ’ ἡμέραν, καὶ ἡ τροφὴ ἡμῖν ὀλίγη, καὶ ὁ τόπος οὗ παρεμβάλλομέν ἐστιν ὀχυρός, καὶ ἐπίκειται ἡμῖν τὰ τῆς βασιλείας· (58) νῦν οὖν δῶμεν δεξιὰς τοῖς ἀνθρώποις τούτοις καὶ ποιήσωμεν μετ’ αὐτῶν εἰρήνην καὶ μετὰ παντὸς ἔθνους αὐτῶν (59) καὶ στήσωμεν αὐτοῖς τοῦ πορεύεσθαι τοῖς νομίμοις αὐτῶν ὡς τὸ πρότερον· χάριν γὰρ τῶν νομίμων αὐτῶν, ὧν διεσκεδάσαμεν, ὠργίσθησαν καὶ ἐποίησαν ταῦτα πάντα. (60) καὶ ἤρεσεν ὁ λόγος ἐναντίον τοῦ βασιλέως καὶ τῶν ἀρχόντων, καὶ ἀπέστειλεν πρὸς αὐτοὺς εἰρηνεῦσαι, καὶ ἐπεδέξαντο. (61) καὶ ὤμοσεν αὐτοῖς ὁ βασιλεὺς καὶ οἱ ἄρχοντες· ἐπὶ τούτοις ἐξῆλθον ἐκ τοῦ ὀχυρώματος. Lysias hörte, dass Philippos, den König Antiochos [sc. IV. Epiphanes] zu seinen Lebzeiten für die Ausbildung seines Sohnes Antiochos [V.] in den königlichen Regierungsgeschäften bestellt hatte, (56) von Persis und Media weggegangen war – zusammen mit ihm auch die Streitkräfte, die mit dem König dorthin gekommen waren – und dass er anstrebte, den Staat zu übernehmen. (57) Er [sc. Lysias] hatte es dann eilig und neigte dazu abzuziehen und sagte dem König und den Heeresoffizieren und den Männern: «Wir werden täglich schwächer und unsere Lebensmittelvorräte sind gering; der Ort, den wir belagern, ist stark und die Staatsgeschäfte des Königreichs bedrängen uns. (58) Jetzt also sollten wir die-

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sen Menschen die rechte Hand ausstrecken und mit ihnen und ihrem gesamten Volk Frieden schließen. (59) Außerdem sollten wir ihnen gewähren, nach den eigenen Gesetzen, wie früher, zu leben; denn wegen ihrer Gesetze, die wir ablehnten, sind sie wütend geworden und haben das alles gemacht.» (60) Diese Rede gefiel dem König und seinen Funktionären, und er sandte zu ihnen, um Frieden 5 zu schließen, und sie nahmen das Angebot an. (61) Der König und seine Funktionäre schworen ihnen gegenüber einen Eid. Unter diesen Bedingungen verließen sie [sc. die Ioudaier] den befestigten Tempel. Vgl. Iosephos, Archaiologia xii 379–382: Λυσίας δὲ ὁ στρατηγὸς καὶ ὁ βασιλεύς, ἐπεὶ Φίλιππος αὐτοῖς ἀπὸ τῆς Περσίδος ἥκων ἐδηλώθη τὰ πράγματα εἰς αὐτὸν κατασκευάζειν, εἶχον μὲν ὥστε τὴν πολιορκίαν ἀφέντες ὁρμᾶν ἐπὶ τὸν Φίλιππον, οὐ μὴν τοῦτο ποιῆσαι φανερὸν τοῖς στρατιώταις καὶ τοῖς ἡγεμόσιν ἔγνωσαν, (380) ἀλλ’ ἐκέλευσεν τὸν Λυσίαν ὁ βασιλεὺς αὐτῷ τε καὶ τοῖς ἡγεμόσιν ἐν κοινῷ διαλεχθῆναι μηδὲν μὲν τῶν περὶ Φίλιππον ἐμφανίζοντα, τὴν δὲ πολιορκίαν ὅτι χρονιωτάτη γένοιτ’ ἂν δηλοῦντα, καὶ τὴν ὀχυρότητα τοῦ χωρίου, καὶ ὅτι τὰ τῆς τροφῆς αὐτοῖς ἤδη ἐπιλείποι, καὶ ὡς πολλὰ δεῖ καταστῆσαι τῶν ἐν τῇ βασιλείᾳ πραγμάτων, (381) καὶ ὡς δοκεῖ πολὺ κρεῖττον εἶναι σπονδὰς ποιησαμένους πρὸς τοὺς πολιορκουμένους καὶ φιλίαν πρὸς ὅλον αὐτῶν τὸ ἔθνος ἐπιτρέψαντας αὐτοῖς χρῆσθαι τοῖς πατρίοις νόμοις, ὧν ἀφαιρεθέντες νῦν ἐξεπολεμώθησαν, χωρεῖν ἐπὶ τὰ οἰκεῖα. ταῦτα τοῦ Λυσίου φήσαντος ἠρέσθη τό τε στράτευμα καὶ οἱ ἡγεμόνες τῇ γνώμῃ. (382) καὶ πέμψας ὁ βασιλεὺς πρὸς τὸν Ἰούδαν καὶ τοὺς σὺν αὐτῷ πολιορκουμένους εἰρήνην τε ἐπηγγείλατο καὶ συγχωρεῖν τοῖς πατρίοις νόμοις χρωμένους ζῆν. οἱ δὲ ἀσμένως δεξάμενοι τοὺς λόγους λαβόντες ὅρκους τε καὶ πίστεις ἐξῆλθον ἐκ τοῦ ἱεροῦ. Als der General Lysias und der König benachrichtigt wurden, dass Philippos gegen sie aus Persis unterwegs war, um die Regierungsgeschäfte an sich zu reißen, waren sie entschlossen, die Belagerung aufzugeben und gegen Philippos vorzugehen. Sie entschieden sich allerdings, dies den Soldaten und den Offizieren nicht offen zu sagen, (380) sondern der König befahl Lysias, ihm und den Offizieren eine öffentliche Rede zu halten, aber über Philippos nichts zu sagen. Stattdessen sollte er ausführen, dass die Belagerung sehr viel Zeit beanspruchen würde, denn der Ort war sehr stark befestigt, dass ihnen außerdem die Lebensmittelvorräte schon zur Neige gingen und dass es darüber hinaus notwendig sei, viele Angelegenheiten im Reich in Ordnung zu bringen. (381) Er sollte weiterhin sagen, dass es viel vorteilhafter erschien, einen Friedensvertrag mit den Belagerten zu machen und Freundschaft mit ihrem ganzen Volk zu schließen, indem man ihnen gestattete, ihren herkömmlichen Gesetzen, wegen deren Verlust sie nämlich den jetzigen Krieg begonnen hatten, zu folgen und nach Hause zu gehen. Als Lysias das gesagt hatte, freuten sich das Heer und die Offiziere über seine Meinung. (382) Der König schickte zu Ioudas und den mit ihm Belagerten und versprach Frieden sowie die Gewährung der Lebensführung gemäß den herkömmlichen Gesetzen. Jene nahmen das Angebot gern an, und nachdem sie Eide und Versicherungen erhalten hatten, zogen sie aus dem Tempelbezirk ab.

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2. II. Makkabaier 11.13–15; 22–26: οὐκ ἄνους δὲ ὑπάρχων πρὸς ἑαυτὸν ἀντι- 40 βάλλων τὸ γεγονὸς περὶ αὐτὸν ἐλάττωμα καὶ συννοήσας ἀνικήτους εἶναι τοὺς Ἑβραίους τοῦ δυναμένου θεοῦ συμμαχοῦντος αὐτοῖς (14) προσαποστείλας ἔπεισεν συλλύεσθαι ἐπὶ πᾶσι τοῖς δικαίοις, καὶ διότι καὶ τὸν βασιλέα πείσει φίλον αὐτοῖς ἀναγκάζων γενέσθαι. (15) ἐπένευσεν δὲ ὁ Μακκαβαῖος ἐπὶ πᾶσιν,

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οἷς ὁ Λυσίας παρεκάλει, τοῦ συμφέροντος φροντίζων· ὅσα γὰρ ὁ Μακκαβαῖος ἐπέδωκεν τῷ Λυσίᾳ διὰ γραπτῶν περὶ τῶν Ἰουδαίων, συνεχώρησεν ὁ βασιλεύς. [Es folgen vier Dokumente, von denen aber nur eines für den Frieden von 162/161 relevant ist, vgl. Kommentar unten.] (22) ἡ δὲ τοῦ βασιλέως ἐπιστολὴ περιεῖχεν οὕτως· Βασιλεὺς Ἀντίοχος τῷ ἀδελφῷ Λυσίᾳ χαίρειν. (23) τοῦ πατρὸς ἡμῶν εἰς θεοὺς μεταστάντος βουλόμενοι τοὺς ἐκ τῆς βασιλείας ἀταράχους ὄντας γενέσθαι πρὸς τὴν τῶν ἰδίων ἐπιμέλειαν (24) ἀκηκοότες τοὺς Ἰουδαίους μὴ συνευδοκοῦντας τῇ τοῦ πατρὸς ἐπὶ τὰ Ἑλληνικὰ μεταθέσει, ἀλλὰ τὴν ἑαυτῶν ἀγωγὴν αἱρετίζοντας ἀξιοῦντας συγχωρηθῆναι αὐτοῖς τὰ νόμιμα, (25) αἱρούμενοι οὖν καὶ τοῦτο τὸ ἔθνος ἐκτὸς ταραχῆς εἶναι κρίνομεν τό τε ἱερὸν ἀποκατασταθῆναι αὐτοῖς καὶ πολιτεύεσθαι κατὰ τὰ ἐπὶ τῶν προγόνων αὐτῶν ἔθη. (26) εὖ οὖν ποιήσεις διαπεμψάμενος πρὸς αὐτοὺς καὶ δοὺς δεξιάς, ὅπως εἰδότες τὴν ἡμετέραν προαίρεσιν εὔθυμοί τε ὦσιν καὶ ἡδέως διαγίνωνται πρὸς τῇ τῶν ἰδίων ἀντιλήμψει. Da er [sc. Lysias] nicht unverständig war, machte er sich Gedanken über die Niederlage, die ihm widerfahren war. Er erkannte, dass die Hebraier dank der Hilfe des mächtigen Gottes unbesiegbar waren, (14) und er sandte zu ihnen und überredete sie, Frieden zu schließen unter insgesamt fairen Bedingungen; auch den König [sc. Antiochos V.] wollte er unter Druck setzen und ihn überreden, mit ihnen Freundschaft zu schließen. (15) Der Makkabaier akzeptierte in Anbetracht der Vorteile alle Bedingungen, die Lysias stellte; und alle Forderungen, die der Makkabaier dem Lysias wegen der Ioudaier schriftlich überreichte, akzeptierte der König. … (22) Der Brief des Königs lautete folgendermaßen: «König Antiochos grüßt seinen Bruder Lysias. (23) Nachdem unser Vater zu den Göttern übergegangen ist, wollen wir, dass die Menschen aus unserem Reich sich ungestört um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern können. Wir haben gehört, dass die Ioudaier mit dem von meinem Vater betriebenen Wandel zum griechischen Lebensstil nicht einverstanden sind, sondern ihren eigenen Lebenswandel bevorzugen und deswegen verlangen, dass ihnen ihre herkömmliche Lebensweise zugestanden wird. Da es den Prinzipien unseres Handelns entspricht, dass auch dieses Volk ohne Aufruhr lebt, entscheiden wir, ihnen den Tempel zurückzugeben und das Recht zu gewähren, nach den Sitten ihrer Vorfahren zusammenzuleben. Du wirst also richtig handeln, wenn Du zu ihnen schickst und die rechte Hand ausstreckst, damit, wenn sie unsere Handlungsprinzipien kennenlernen, sie wohlgesonnen seien und sich freudig ihren eigenen Angelegenheiten widmen.»

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Lit.: Ch. Habicht, Royal Documents in Maccabees II, HSCP 80 (1976), 1–18, hier 7–17; ders., Jüdische Schriften aus hellenistischer Zeit. Historische und legendarische Erzählungen, 3,2. Makkabäerbuch, Bd.1.3, Gütersloh 1976; B. Bar-Kochva, Judas Maccabaeus: The Jewish Struggle against the Seleucids, New York 1989, 291–346. 40

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Während Antiochos IV. im J. 164 nach Persis aufbrach und dort starb, gingen die lodernden Auseinandersetzungen mit den Makkabaiern weiter. Im J. 162 versuchte der Regent Lysias erneut, das Problem militärisch zu lösen. Im Verlauf der Kampagne belagerte er die Ioudaier unter Ioudas Makkabaios im befestigten Tempelbezirk in Jerusalem. Erst als Philippos mit dem anderen seleukidischen Heer aus dem heutigen Iran einen Putschversuch in Antiocheia unternahm, wurde mit den Ioudaiern verhandelt. Der Friedensvertrag, um den es hier geht, war demnach aus der Not geboren. Der politische Hintergrund wird nur von I. Makk. und im Anschluss von Iosephos (oben 1) überliefert. Antiochos wird zwar von I. Makk. (6.62–63, vgl. Ios., Arch. xii 383) sofort des Eidbruches bezichtigt, da er die starken Verteidigungsmauern um den Tempel schleifen ließ, bevor das seleukidische Heer abzog, aber das Wesentliche an dem Vertrag, die Rücknahme der Zwangsmaßnahmen gegen den ioudaiischen Lebensstil, die Antiochos IV. verfügt hatte, blieb unangetastet in Kraft. Darüber sind sich I. Makk. und II. Makk. einig (oben 1, 2). Umstritten ist die Zugehörigkeit des «Antiochosbriefes» an Lysias im II. Makkabaierbuch (oben 2) zu diesem Zusammenhang. Er wird im Rahmen einer Dokumentensammlung überliefert, die zwar in den Erzählzusammenhang des Friedens von 162 gehört, aber im Gegensatz zu den restlichen drei dort überlieferten Dokumenten, die in das letzte Lebensjahr Antiochos’ IV. genau datiert sind – also mit dem Frieden von 162 in keinem direkten Zusammenhang stehen –, trägt er kein Datum. Aus diesem widersprüchlichen Überlieferungszusammenhang sowie aus der Tatsache, dass der Brief des Antiochos V. keine eindeutige Erwähnung von unmittelbar bevorstehenden militärischen Unternehmungen enthält, könnte man schließen, dass er kurz nach der Thronbesteigung als eine Art philanthropa-Maßnahme – solche sind aus dem ptolemaiischen Ägypten gut bekannt – verfasst wurde (so Habicht, a. a. O.). Dagegen spricht allerdings der Bericht in I. Makk. über die Umstände der Vertragsschließung im J. 162, aus dem eindeutig hervorgeht, dass die Freigabe der Anwendung der ioudaiischen Gesetze erst nach den Kämpfen erfolgte (so BarKochva, a. a. O. 520–523). Entweder war also der Brief, falls er, wie die anderen drei Dokumente, im J. 164 geschrieben worden war, nicht umgesetzt worden und so ohne Wirkung geblieben, oder er gehörte – was wahrscheinlicher ist – als einziges der in II. Makk. 11 überlieferten Dokumente tatsächlich in den Zusammenhang des aus der Notlage geborenen Politikwechsels vom J. 162. Die Vorgänge, die zum Vertragabschluss im J. 162 führten, müssen demnach formal erheblich komplizierter gewesen sein, als I. Makk. sie erzählt. Dies wird auch in den Einführungssätzen zur Dokumentensammlung in II. Makk. angedeutet (oben 2). Der unmittelbare Anlass für die Verhandlungen, die zum Vertragsabschluss führten, war allerdings eine militärische Niederlage des Lysias; auch hier liegt also eine verkürzte Darstellung vor. Der Brief zeigt, dass die üblichen bürokratischen Regeln des Seleukidenreichs eingehalten wurden und dass die veröffentlichte königliche Äußerung an Lysias –

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die Lysias selbst formuliert haben dürfte – die unbestrittene Zwangslage der königlichen Truppen vor Jerusalem absichtlich verschleierte. Die grundlegende Wende in der seleukidischen Politik gegenüber den aufständischen Ioudaiern wird deswegen offiziell als eine aus wohlüberlegten Prinzipien hervorgegangene gnädige Maßnahme des jungen Königs dargestellt. Über die Gewährung des tra- 5 ditionellen Lebensstils hinaus ist keine weitere Vertragsklausel bekannt.

672 Rom – Ioudaier (Bündnis) 161–104 v. Chr.

I. 161 v. Chr. 1. I. Makkabaier 8.17–30: καὶ ἐπελέξατο Ἰούδας τὸν Εὐπόλεμον υἱὸν Ἰωάννου τοῦ Ἀκκὼς καὶ Ἰάσονα υἱὸν Ἐλεαζάρου καὶ ἀπέστειλεν αὐτοὺς εἰς Ῥώμην στῆσαι φιλίαν καὶ συμμαχίαν (18) καὶ τοῦ ἆραι τὸν ζυγὸν ἀπ’ αὐτῶν, ὅτι εἶδον τὴν βασιλείαν τῶν Ἑλλήνων καταδουλουμένους τὸν Ἰσραὴλ δουλείᾳ. (19) καὶ ἐπορεύθησαν εἰς Ῥώμην, καὶ ἡ ὁδὸς πολλὴ σφόδρα, καὶ εἰσήλθοσαν εἰς τὸ βουλευτήριον καὶ ἀπεκρίθησαν καὶ εἶπον· (20) Ἰούδας ὁ καὶ Μακκαβαῖος καὶ οἱ ἀδελφοὶ αὐτοῦ καὶ τὸ πλῆθος τῶν Ἰουδαίων ἀπέστειλαν ἡμᾶς πρὸς ὑμᾶς στῆσαι μεθ’ ὑμῶν συμμαχίαν καὶ εἰρήνην καὶ γραφῆναι ἡμᾶς συμμάχους καὶ φίλους ὑμῶν. (21) καὶ ἤρεσεν ὁ λόγος ἐνώπιον αὐτῶν. (22) καὶ τοῦτο τὸ ἀντίγραφον τῆς ἐπιστολῆς, ἧς ἀντέγραψαν ἐπὶ δέλτοις χαλκαῖς καὶ ἀπέστειλαν εἰς Ἰερουσαλὴμ εἶναι παρ’ αὐτοῖς ἐκεῖ μνημόσυνον εἰρήνης καὶ συμμαχίας. (23) καλῶς γένοιτο Ῥωμαίοις καὶ τῷ ἔθνει Ἰουδαίων ἐν τῇ θαλάσσῃ καὶ ἐπὶ τῆς ξηρᾶς εἰς τὸν αἰῶνα, καὶ ῥομφαία καὶ ἐχθρὸς μακρυνθείη ἀπ’ αὐτῶν. (24) ἐὰν δὲ ἐνστῇ πόλεμος Ῥώμῃ προτέρᾳ ἢ πᾶσιν τοῖς συμμάχοις αὐτῶν ἐν πάσῃ τῇ κυριείᾳ αὐτῶν, (25) συμμαχήσει τὸ ἔθνος τῶν Ἰουδαίων, ὡς ἂν ὁ καιρὸς ὑπογράφῃ αὐτοῖς, καρδίᾳ πλήρει· (26) καὶ τοῖς πολεμοῦσιν οὐ δώσουσιν οὐδὲ ἐπαρκέσουσιν σῖτον, ὅπλα, ἀργύριον, πλοῖα, ὡς ἔδοξεν Ῥώμῃ· καὶ φυλάξονται τὰ φυλάγματα αὐτῶν οὐθὲν λαβόντες. (27) κατὰ τὰ αὐτὰ δὲ ἐὰν ἔθνει Ἰουδαίων συμβῇ προτέροις πόλεμος, συμμαχήσουσιν οἱ Ῥωμαῖοι ἐκ ψυχῆς, ὡς ἂν αὐτοῖς ὁ καιρὸς ὑπογράφῃ· (28) καὶ τοῖς συμμαχοῦσιν οὐ δοθήσεται σῖτος, ὅπλα, ἀργύριον, πλοῖα, ὡς ἔδοξεν Ῥώμῃ· καὶ φυλάξονται τὰ φυλάγματα ταῦτα καὶ οὐ μετὰ δόλου. (29) κατὰ τοὺς λόγους τούτους οὕτως ἔστησαν Ῥωμαῖοι τῷ δήμῳ τῶν Ἰουδαίων. (30) ἐὰν δὲ μετὰ τοὺς λόγους τούτους βουλεύσωνται οὗτοι καὶ οὗτοι προσθεῖναι ἢ ἀφελεῖν, ποιήσονται ἐξ αἱρέσεως αὐτῶν, καὶ ὃ ἂν προσθῶσιν ἢ ἀφέλωσιν, ἔσται κύρια. Ioudas wählte den Eupolemos, Sohn des Ioannes, Enkel des Akkos, und Iason, Sohn des Eleazaros, aus und entsandte sie nach Rom, um Freundschaft und ein Bündnis zu schließen. (18) Ihr Ziel war auch, das Joch von ihnen [sc. den Ioudaiern] zu heben, weil er erkannte, dass das Königreich der Griechen Israel mit Sklaverei knechtete. (19) Sie reisten nach Rom und der Weg war äußerst lang; sie

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traten in das Senatsgebäude ein und gaben Rede und Antwort und trugen vor: (20) «Ioudas, der auch Makkabaios genannt wird, und seine Brüder und die Versammlung der Ioudaier entsandten uns zu Euch, um mit Euch Bündnis und Frieden zu schließen sowie als Eure Bundesgenossen und Freunde eingetragen zu werden.» (21) Die Rede gefiel ihnen. (22) Folgendes ist die Abschrift des Briefes, den sie auf Bronzetafeln schrieben und nach Jerusalem schickten, damit er bei ihnen ein Denkmal des Friedens und des Bündnisses sei. (23) «Wohlergehen möge es den Römern und dem Volksstamm der Ioudaier zur See und zu Lande auf ewige Zeit, und Schwert und Feind bleibe von ihnen fern! (24) Wenn ein Angriffskrieg gegen Rom oder alle ihre Bundesgenossen in ihrem ganzen Machtbereich entstehen sollte, (25) wird der Volksstamm der Ioudaier Bündnishilfe leisten, wie es ihnen die Zeitumstände erlauben mögen, mit vollem Herzen; (26) den Kriegführenden [sc. den Angreifern] werden sie Getreide, Waffen, Geld oder Schiffe weder geben noch gewähren, wie es Rom richtig erschien, und sie werden ihre Verpflichtungen ohne etwas dafür zu erhalten einhalten. (27) Ebenso wenn gegen den Volkstamm der Ioudaier ein Angriffskrieg entstehen sollte, werden die Römer mit Herz und Seele Bündnishilfe leisten, wie es ihnen die Zeitumstände erlauben mögen; (28) den Mitkämpfern [Textfehler für «Kriegführenden», sc. Angreifern, wie (26)] werden Getreide, Waffen, Geld oder Schiffe nicht gegeben, wie es Rom richtig erschien, und sie werden ihre Verpflichtungen einhalten, und zwar ohne List. (29) Auf Grund dieser Bestimmungen schlossen die Römer den Vertrag mit dem Volk der Ioudaier. (30) Wenn aber nach diesen Bestimmungen diese oder jene etwas hinzufügen oder streichen möchten, so werden sie es nach dem Willen beider Vertragspartner tun, und das, was sie hinzufügen oder streichen, wird gültig.»

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2. Iosephos, Archaiologia xii 415–419: πέμψας οὖν εἰς τὴν Ῥώμην τῶν αὐτοῦ φίλων Εὐπόλεμον τὸν Ἰωάννου υἱὸν καὶ Ἰάσονα τὸν Ἐλεαζάρου παρεκάλει δι’ αὐτῶν συμμάχους εἶναι καὶ φίλους, καὶ Δημητρίῳ γράψαι, ὅπως μὴ πολεμῇ τοὺς Ἰουδαίους. (416) ἐλθόντας δὲ εἰς τὴν Ῥώμην τοὺς παρὰ τοῦ Ἰούδα πρεσβευτὰς ἡ σύγκλητος δέχεται καὶ διαλεχθεῖσα περὶ ὧν ἐπέμφθησαν τὴν συμμαχίαν ἐπινεύει. 30 ποιήσασα δὲ περὶ τούτου δόγμα τὸ μὲν ἀντίγραφον εἰς τὴν Ἰουδαίαν ἀπέστειλεν, αὐτὸ δ’εἰς τὸ Καπετώλιον εἰς χαλκᾶς ἐγγράψαντες δέλτους ἀνέθεσαν. (417) ἦν δὲ τοιοῦτον· δόγμα συγκλήτου περὶ συμμαχίας καὶ εὐνοίας τῆς πρὸς τὸ ἔθνος τὸ Ἰουδαίων. μηδένα τῶν ὑποτεταγμένων Ῥωμαίοις πολεμεῖν τῷ Ἰουδαίων ἔθνει μηδὲ τοῖς πολεμοῦσι χορηγεῖν ἢ σῖτον ἢ πλοῖα ἢ χρήματα. (418) ἐὰν δὲ ἐπίωσί 35 τινες Ἰουδαίοις, βοηθεῖν Ῥωμαίους αὐτοῖς κατὰ τὸ δυνατόν, καὶ πάλιν, ἂν τῇ Ῥωμαίων ἐπίωσίν τινες, Ἰουδαίους αὐτοῖς συμμαχεῖν. ἂν δέ τι πρὸς ταύτην τὴν συμμαχίαν θελήσῃ τὸ τῶν Ἰουδαίων ἔθνος ἢ προσθεῖναι ἢ ἀφελεῖν, τοῦτο κοινῇ γινέσθω γνώμῃ τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων, ὃ δ’ ἂν προστεθῇ τοῦτ’ εἶναι κύριον. (419) ἐγράφη τὸ δόγμα ὑπὸ Εὐπολέμου τοῦ Ἰωάννου παιδὸς καὶ ὑπὸ Ἰάσονος 40 τοῦ Ἐλεαζάρου ἐπ’ ἀρχιερέως μὲν τοῦ ἔθνους Ἰούδα, στρατηγοῦ δὲ Σίμωνος

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τοῦ ἀδελφοῦ αὐτοῦ. καὶ τὴν μὲν πρώτην Ῥωμαίοις πρὸς Ἰουδαίους φιλίαν καὶ συμμαχίαν οὕτως συνέβη γενέσθαι. Er sandte also nach Rom zwei seiner Freunde, Eupolemos, Sohn des Ioannes, und Iason, Sohn des Eleazaros, und forderte die Römer durch die beiden auf, Bundesgenossen und Freunde zu sein und Demetrios zu schreiben, dass er nicht gegen die Ioudaier Krieg führen solle. (416) In Rom angekommen, wurden die Gesandten des Ioudas vom Senat empfangen, und er debattierte über ihr Anliegen und befürwortete das Bündnis. Über diese Sache verfassten sie ein senatus consultum und schickten eine Abschrift nach Ioudaia; das Original ließen sie auf Bronzetafeln eingravieren und weihten es auf dem Kapitol. (417) Es lautete folgendermaßen: «Senatus consultum wegen des Bündnisses und Wohlwollens gegenüber dem Volksstamm der Ioudaier. Kein Untertan der Römer darf Krieg gegen den Volksstamm der Ioudaier führen, und den Kriegführenden weder Getreide noch Schiffe noch Geld zur Verfügung stellen. (418) Sollten irgendwelche Leute die Ioudaier angreifen, werden die Römer, soweit sie können, Hilfe leisten, und wiederum, sollten irgendwelche Leute das Land der Römer angreifen, werden die Ioudaier ihnen Bündnishilfe gewähren. Sollte der Volksstamm der Ioudaier diesem Bündnisvertrag etwas hinzufügen oder tilgen wollen, darf dies nach einer gemeinsamen Willensbildung mit dem römischen Volk geschehen, und die hinzugefügte Bestimmung soll gültig sein.» (419) Das senatus consultum wurde aufgeschrieben von Eupolemos, Sohn des Ioannes, und von Iason, Sohn des Eleazaros, als Ioudas Hohepriester des Volkstammes war und Simon, sein Bruder, General. Auf diese Weise kam der erste Freundschafts- und Bündnisvertrag der Römer mit den Ioudaiern zustande.

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3. II. Makkabaier 4.11: καὶ τὰ κείμενα τοῖς Ἰουδαίοις φιλάνθρωπα βασιλικὰ διὰ Ἰωάννου τοῦ πατρὸς Εὐπολέμου τοῦ ποιησαμένου τὴν πρεσβείαν ὑπὲρ φιλίας 25 καὶ συμμαχίας πρὸς τοὺς Ῥωμαίους παρώσας καὶ τὰς μὲν νομίμους καταλύων πολιτείας παρανόμους ἐθισμοὺς ἐκαίνιζεν. Die für die Ioudaier bestehenden königlichen Vergünstigungen, die von Ioannes, dem Vater des Eupolemos, der die Gesandtschaft nach Rom wegen der Freundschaft und des Bündnisses mit den Römern durchgeführt hatte, gewon- 30 nen worden waren, stieß er [sc. Iason] zur Seite, hob die Verfassung gemäß dem Gesetz auf und führte neue gesetzeswidrige Bräuche ein. 4. Iosephos, Archaiologia xiv 233: Γάϊος Φάννιος Γαΐου υἱὸς στρατηγὸς ὕπατος Κῴων ἄρχουσι χαίρειν. βούλομαι ὑμᾶς εἰδέναι, ὅτι πρέσβεις Ἰουδαίων μοι προσῆλθον ἀξιοῦντες λαβεῖν τὰ συγκλήτου δόγματα τὰ περὶ αὐτῶν γεγονότα. 35 ὑποτέτακται δὲ τὰ δεδογμένα. ὑμᾶς οὖν θέλω φροντίσαι καὶ προνοῆσαι τῶν ἀνθρώπων κατὰ τὸ τῆς συγκλήτου δόγμα, ὅπως διὰ τῆς ὑμετέρας χώρας εἰς τὴν οἰκείαν ἀσφαλῶς ἀνακομισθῶσιν. «C. Fannius C. f., Konsul, grüßt die Amtsträger der Koer. Ich möchte Euch davon in Kenntnis setzen, dass Gesandte der Ioudaier bei mir vorstellig waren mit 40

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dem Wunsch, die sie betreffenden senatus consulta zu erhalten. Die Beschlüsse sind beigefügt. Ich möchte also, dass Ihr Euch um sie kümmert und gemäß dem senatus consultum für diese Männer Sorge tragt, dass sie in Sicherheit durch Euer Land nach Hause zurückfahren.» 5. Justinus xxxvi 3.9: a Demetrio cum descivissent, amicitia Romanorum petita 5 primi omnium ex Orientalibus libertatem acceperunt, facile tunc Romanis de alieno largientibus. Als sie sich von Demetrios abgesetzt hatten, suchten sie die Freundschaft der Römer, und als erstes aller östlichen Völker erhielten sie die Freiheit; damals verschenkten die Römer großzügig anderer Leute Besitz. 10 II. 144/143 v. Chr. 1. I. Makkabaier 12.1–4: καὶ εἶδεν Ἰωνάθαν ὅτι ὁ καιρὸς αὐτῷ συνεργεῖ, καὶ ἐπελέξατο ἄνδρας καὶ ἀπέστειλεν εἰς Ῥώμην στῆσαι καὶ ἀνανεώσασθαι τὴν πρὸς αὐτοὺς φιλίαν. (2) καὶ πρὸς Σπαρτιάτας καὶ τόπους ἑτέρους ἀπέστειλεν ἐπιστολὰς κατὰ τὰ αὐτά. (3) καὶ ἐπορεύθησαν εἰς Ῥώμην καὶ εἰσῆλθον εἰς τὸ βουλευτήριον 15 καὶ εἶπον· Ἰωνάθαν ὁ ἀρχιερεὺς καὶ τὸ ἔθνος τῶν Ἰουδαίων ἀπέστειλεν ἡμᾶς ἀνανεώσασθαι τὴν φιλίαν ἑαυτοῖς καὶ τὴν συμμαχίαν κατὰ τὸ πρότερον. (4) καὶ ἔδωκαν ἐπιστολὰς αὐτοῖς πρὸς αὐτοὺς κατὰ τόπον, ὅπως προπέμπωσιν αὐτοὺς εἰς γῆν Ἰούδα μετ’ εἰρήνης. Ionathan erkannte, dass die Zeitumstände ihm zuarbeiteten, und so wählte 20 er Männer aus und entsandte sie nach Rom, um die Freundschaft zu bestätigen und zu erneuern. (2) Auch an die Spartaner und an andere Orte schickte er Briefe desselben Inhalts. (3) Sie reisten nach Rom und traten in das Senatsgebäude ein und trugen ihr Anliegen vor: «Ionathan, der Hohepriester, und der Volksstamm der Ioudaier entsandten uns, um ihre Freundschaft und das 25 Bündnis wie früher zu erneuern.» (4) Sie [sc. die Senatoren] gaben ihnen Briefe an die zuständigen Leute in jedem Ort, dass sie ihnen sicheres Geleit ins Land Iouda gewährten. 2. Iosephos, Archaiologia xiii 163–165: ὁρῶν οὖν, ὅτι πάντ’ αὐτῷ κατὰ νοῦν προνοίᾳ θεοῦ χωρεῖ, πρὸς Ῥωμαίους πρεσβευτὰς ἀπέστειλεν, ἀνανεώσασθαι 30 βουλόμενος τὴν γενομένην τῷ ἔθνει πρὸς αὐτοὺς ἔμπροσθεν φιλίαν. (164) τοῖς δ’ αὐτοῖς πρεσβευταῖς ἐπέστειλεν ἀπὸ τῆς Ῥώμης ἀναστρέφουσιν πρὸς τοὺς Σπαρτιάτας ἀφικέσθαι καὶ τὴν πρὸς αὐτοὺς ὑπομνῆσαι φιλίαν καὶ συγγένειαν. οἱ δ’ ὡς ἦλθον εἰς τὴν Ῥώμην παρελθόντες εἰς τὴν βουλὴν αὐτῶν καὶ τὰ παρὰ Ἰωνάθου τοῦ ἀρχιερέως εἰπόντες, ὡς πέμψειεν αὐτοὺς ἐπὶ τῇ τῆς συμμαχίας 35 βεβαιώσει, (165) τῆς βουλῆς ἐπικυρωσάσης τὰ πρότερον αὐτῇ περὶ τῆς Ἰουδαίων φιλίας ἐγνωσμένα καὶ δούσης ἐπιστολὰς πρὸς ἅπαντας τοὺς βασιλεῖς τῆς Ἀσίας καὶ Εὐρώπης καὶ τῶν πόλεων ἄρχοντας αὐτοῖς κομίζειν, ὅπως ἀσφαλοῦς τῆς εἰς τὴν οἰκείαν κομιδῆς δι’ αὐτῶν τύχωσιν, …

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Als er sah, dass ihm alle seine Unternehmungen dank der Fürsorge Gottes gelangen, schickte er Gesandte an die Römer, da er die seinem Volksstamm früher von ihnen gewährte Freundschaft erneuern wollte. (164) Denselben Gesandten trug er auf, auf dem Rückweg von Rom zu den Spartanern zu fahren und dort an ihre Freundschaft und Verwandtschaft zu erinnern. Als sie nach Rom kamen, 5 traten sie vor den Senat und trugen das Anliegen des Hohepriesters Ionathan vor: Er habe sie wegen der Bestätigung des Bündnisses entsandt. (165) Der Senat bestätigte die früheren Beschlüsse wegen der Freundschaft mit den Ioudaiern und gab ihnen Briefe an alle Könige in Asia und Europa sowie an die Amtsträger in den Städten mit, damit sie durch sie eine sichere Rückkehr nach Hause erfuh- 10 ren … III. Nach 142 v. Chr. 1. I. Makkabaier 14.24: μετὰ ταῦτα ἀπέστειλεν Σίμων τὸν Νουμήνιον εἰς Ῥώμην ἔχοντα ἀσπίδα χρυσῆν μεγάλην ὁλκὴν μνῶν χιλίων εἰς τὸ στῆσαι πρὸς αὐτοὺς τὴν συμμαχίαν. 15 Nachher entsandte Simon den Noumenios nach Rom mit einem großen goldenen Schild, von Gewicht 1000 Mnai, um das Bündnis mit ihnen zu bestätigen. 2. I. Makkabaier 14.16–19: καὶ ἠκούσθη ἐν Ῥώμῃ ὅτι ἀπέθανεν Ἰωνάθαν καὶ ἕως Σπάρτης, καὶ ἐλυπήθησαν σφόδρα. (17) ὡς δὲ ἤκουσαν ὅτι Σίμων ὁ ἀδελφὸς αὐτοῦ γέγονεν ἀρχιερεὺς ἀντ’ αὐτοῦ καὶ αὐτὸς ἐπικρατεῖ τῆς χώρας καὶ τῶν 20 πόλεων τῶν ἐν αὐτῇ, (18) ἔγραψεν πρὸς αὐτὸν δέλτοις χαλκαῖς τοῦ ἀνανεώσασθαι πρὸς αὐτὸν φιλίαν καὶ συμμαχίαν, ἣν ἔστησαν πρὸς Ἰούδαν καὶ Ἰωνάθαν τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ. (19) καὶ ἀνεγνώσθησαν ἐνώπιον τῆς ἐκκλησίας ἐν Ἰερουσαλήμ. Es wurde in Rom und bis nach Sparta bekannt, dass Ionathan tot war, und sie trauerten sehr. (17) Als sie hörten, dass Simon, sein Bruder, an seiner Stelle Hohe- 25 priester geworden war, und dass er das Land und die Städte darin beherrschte, (18) schrieben sie ihm auf Bronzetafeln wegen der Erneuerung der Freundschaft und des Bündnisses mit ihm, die sie mit seinen Brüdern Ioudas und Ionathan geschlossen hatten. (19) Sie wurden vor dem versammelten Volk in Jerusalem vorgelesen. 30 3. I. Makkabaier 15.15–24: καὶ ἦλθεν Νουμήνιος καὶ οἱ παρ’ αὐτοῦ ἐκ Ῥώμης ἔχοντες ἐπιστολὰς τοῖς βασιλεῦσιν καὶ ταῖς χώραις, ἐν αἷς ἐγέγραπτο τάδε· (16) Λεύκιος ὕπατος Ῥωμαίων Πτολεμαίῳ βασιλεῖ χαίρειν. (17) οἱ πρεσβευταὶ τῶν Ἰουδαίων ἦλθον πρὸς ἡμᾶς φίλοι ἡμῶν καὶ σύμμαχοι ἀνανεούμενοι τὴν ἐξ ἀρχῆς φιλίαν καὶ συμμαχίαν ἀπεσταλμένοι ἀπὸ Σίμωνος τοῦ ἀρχιερέως καὶ 35 τοῦ δήμου τῶν Ἰουδαίων, (18) ἤνεγκαν δὲ ἀσπίδα χρυσῆν ἀπὸ μνῶν χιλίων. (19) ἤρεσεν οὖν ἡμῖν γράψαι τοῖς βασιλεῦσιν καὶ ταῖς χώραις ὅπως μὴ ἐκζητήσωσιν αὐτοῖς κακὰ καὶ μὴ πολεμήσωσιν αὐτοὺς καὶ τὰς πόλεις αὐτῶν καὶ τὴν χώραν αὐτῶν καὶ ἵνα μὴ συμμαχῶσιν τοῖς πολεμοῦσιν πρὸς αὐτούς. (20) ἔδοξεν δὲ ἡμῖν

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δέξασθαι τὴν ἀσπίδα παρ’ αὐτῶν. (21) εἴ τινες οὖν λοιμοὶ διαπεφεύγασιν ἐκ τῆς χώρας αὐτῶν πρὸς ὑμᾶς, παράδοτε αὐτοὺς Σίμωνι τῷ ἀρχιερεῖ, ὅπως ἐκδικήσῃ αὐτοὺς κατὰ τὸν νόμον αὐτῶν. (22) καὶ ταὐτὰ ἔγραψεν Δημητρίῳ τῷ βασιλεῖ καὶ Ἀττάλῳ καὶ Ἀριαράθῃ καὶ Ἀρσάκῃ (23) καὶ εἰς πάσας τὰς χώρας καὶ Σαμψάμῃ καὶ Σπαρτιάταις καὶ εἰς Δῆλον καὶ εἰς Μύνδον καὶ εἰς Σικυῶνα καὶ εἰς τὴν Καρίαν καὶ εἰς Σάμον καὶ εἰς τὴν Παμφυλίαν καὶ εἰς Λυκίαν καὶ εἰς Ἁλικαρνασσὸν καὶ εἰς Ῥόδον καὶ εἰς Φασηλίδα καὶ εἰς Κῶ καὶ εἰς Σίδην καὶ εἰς Ἄραδον καὶ Γόρτυναν καὶ Κνίδον καὶ Κύπρον καὶ Κυρήνην. (24) τὸ δὲ ἀντίγραφον τούτων ἔγραψαν Σίμωνι τῷ ἀρχιερεῖ. Noumenius und seine Mitgesandten kamen von Rom mit Briefen an die Könige und an die Länder, in denen Folgendes geschrieben stand. (16) «Lucius, Konsul der Römer, grüßt König Ptolemaios. (17) Die Gesandten der Ioudaier kamen zu uns als unsere Freunde und Bundesgenossen, um die ursprüngliche Freundschaft und das Bündnis zu erneuern; sie wurden entsandt von Simon, dem Hohepriester, und dem Volk der Ioudaier (18) und sie brachten einen goldenen Schild im Wert von 1000 Mnai mit. (19) Es gefiel uns also, an die Könige und die Länder zu schreiben, dass sie nicht danach trachten sollten, ihnen Schaden zuzufügen, und dass sie keinen Krieg gegen sie oder ihre Städte und Territorien führen sollten und auch keine Bündnishilfe für diejenigen, die gegen sie Krieg führen, leisten sollten. (20) Wir beschlossen, den Schild anzunehmen. (21) Falls üble Menschen aus ihrem Land zu Euch geflohen sein sollten, liefert sie an Simon, den Hohepriester, aus, damit er sie gemäß ihrem Gesetz richten kann.» (22) Dasselbe schrieb er auch an den König Demetrios und Attalos und Ariarathes und Arsakes (23) und an alle Länder und an Sampsame und die Spartaner und nach Delos und nach Myndos und nach Sikyon und nach Karien und nach Samos und nach Pamphylien und nach Lykien und nach Halikarnassos und nach Rhodos und nach Phaselis und nach Kos und nach Side und nach Arados und Gortyn und Knidos und Kypros und Kyrene. (24) Die Kopie dieser Briefe schrieben sie an Simon, den Hohepriester.

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4. Iosephos, Archaiologia xiv 145–148: Λεύκιος Οὐαλέριος Λευκίου υἱὸς 30 στρατηγὸς συνεβουλεύσατο τῇ συγκλήτῳ εἴδοις Δεκεμβρίαις ἐν τῷ τῆς Ὁμονοίας ναῷ. γραφομένῳ τῷ δόγματι παρῆσαν Λούκιος Κωπώνιος Λευκίου υἱὸς Κολλίνα καὶ Παπείριος Κυρίνα. (146) περὶ ὧν Ἀλέξανδρος Ἰάσονος καὶ Νουμήνιος Ἀντιόχου καὶ Ἀλέξανδρος Δωροθέου Ἰουδαίων πρεσβευταί, ἄνδρες ἀγαθοὶ καὶ σύμμαχοι διελέχθησαν ἀνανεούμενοι τὰς προϋπηργμένας πρὸς Ῥωμαίους χάριτας 35 καὶ τὴν φιλίαν, (147) καὶ ἀσπίδα χρυσῆν σύμβολον τῆς συμμαχίας γενομένην ἀνήνεγκαν ἀπὸ χρυσῶν μυριάδων πέντε, καὶ γράμματ’ αὐτοῖς ἠξίωσαν δοθῆναι πρός τε τὰς αὐτονομουμένας πόλεις καὶ πρὸς βασιλεῖς ὑπὲρ τοῦ τὴν χώραν αὐτῶν καὶ τοὺς λιμένας ἀδείας τυγχάνειν καὶ μηδὲν ἀδικεῖσθαι, (148) ἔδοξεν συνθέσθαι φιλίαν καὶ χάριτας πρὸς αὐτούς, καὶ ὅσων ἐδεήθησαν τυχεῖν ταῦτ’ 40 αὐτοῖς παρασχεῖν καὶ τὴν κομισθεῖσαν ἀσπίδα προσδέξασθαι.

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L. Valerius L. f., Praetor, verhandelte mit dem Senat an den Iden des Dezember [13. Dezember] im Tempel der Concordia. Beim Schreiben des senatus consultum waren anwesend L. Coponius L. f. aus der Tribus Collina und Papirius aus der Tribus Quirina. (146) In Bezug auf die Angelegenheiten, die Alexandros, Sohn des Iason, Noumenios, Sohn des Antiochos, und Alexandros, Sohn 5 des Dorotheos, Gesandte der Ioudaier, gute Männer und unsere Bundesgenossen, vortrugen, nämlich dass sie den schon vorhandenen guten Willen gegenüber den Römern und die Freundschaft zu erneuern wünschten. (147) Und als Zeichen des Bündnisses brachten sie einen goldenen Schild im Wert von 50.000 chrysoi [sc. Goldstateren] mit: Sie baten außerdem darum, dass ihnen 10 Schreiben an die selbstverwaltenden Städte sowie an die Könige gegeben werden, wegen der Gewährung des ungestörten Besitzes ihres Landes und der Häfen, und damit ihnen kein Schaden zugefügt wird. (148) Es wurde beschlossen, die Freundschaft und den guten Willen ihnen gegenüber zu bestätigen und das, was sie sich wünschten, zu gewähren und den mitgebrachten Schild anzu- 15 nehmen. Vgl. Iosephos, Archaiologia xiii 227: κρατήσας δὲ διὰ πάσης τῶν πολεμίων ἐν εἰρήνῃ τὸν λοιπὸν διήγαγεν χρόνον, ποιησάμενος καὶ αὐτὸς πρὸς Ῥωμαίους συμμαχίαν. Nachdem er [sc. Simon] die Feinde überall besiegt hatte, verbrachte er seine restliche 20 Zeit in Frieden; er schloss auch ein Bündnis mit den Römern. I. Makkabaier 14.40: ἤκουσεν γὰρ ὅτι προσηγόρευνται οἱ Ἰουδαῖοι ὑπὸ Ῥωμαίων φίλοι καὶ σύμμαχοι καὶ ἀδελφοί, καὶ ὅτι ἀπήντησαν τοῖς πρεσβευταῖς Σίμωνος ἐνδόξως, … Er [sc. Demetrios] hörte, dass die Ioudaier von den Römern als Freunde und Bundesgenossen und Brüder angesprochen wurden, und dass sie [sc. die Römer] den Gesandten 25 Simons mit Ehre begegneten …

IV. Nach 129 v. Chr. Iosephos, Archaiologia xiii 259–266: Ὑρκανὸς δὲ ὁ ἀρχιερεὺς ἀνανεώσασθαι τὴν πρὸς Ῥωμαίους φιλίαν βουλόμενος πέμπει πρὸς αὐτοὺς πρεσβείαν. καὶ ἡ σύγκλητος δεξαμένη τὰ παρ’ αὐτοῦ γράμματα ποιεῖται πρὸς αὐτὸν φιλίαν τούτῳ τῷ τρόπῳ· (260) Φάννιος Μάρκου υἱὸς στρατηγὸς βουλὴν συνήγαγεν πρὸ ὀκτὼ 30 εἰδῶν Φεβρουαρίων ἐν Κομιτίῳ παρόντος Λουκίου Μαλλίου Λουκίου υἱοῦ Μενηνία καὶ Γαΐου Σεμπρωνίου Γαίου υἱοῦ Φαλέρνα· περὶ ὧν ἐπρέσβευσε Σίμων Δοσιθέου καὶ Ἀπολλώνιος Ἀλεξάνδρου καὶ Διόδωρος Ἰάσονος ἄνδρες καλοὶ καὶ ἀγαθοὶ πεμφθέντες ὑπὸ δήμου τοῦ Ἰουδαίων, (261) οἳ καὶ διελέχθησαν περὶ φιλίας τῆς ὑπαρχούσης τούτοις καὶ συμμαχίας πρὸς Ῥωμαίους καὶ τῶν δημοσίων 35 πραγμάτων, ὅπως τε Ἰόππη καὶ λιμένες καὶ Γάζαρα καὶ Πηγαὶ καὶ ὅσας πόλεις αὐτῶν ἄλλας καὶ χωρία πολεμῶν ἔλαβεν Ἀντίοχος παρὰ τὸ τῆς συγκλήτου δόγμα ταῦτα ἀποκατασταθῇ, (262) ἵνα τε τοῖς στρατιώταις τοῖς βασιλικοῖς μὴ ἐξῇ διὰ τῆς χώρας τῆς αὐτῶν καὶ τῶν ὑπηκόων αὐτῶν διέρχεσθαι, καὶ ὅπως τὰ κατὰ τὸν πόλεμον ἐκεῖνον ψηφισθέντα ὑπὸ Ἀντιόχου παρὰ τὸ τῆς συγκλήτου 40

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δόγμα ἄκυρα γένηται, (263) ἵνα τε πρέσβεις πέμψαντες ἀποδοθῆναί τε αὐτοῖς ποιήσωσι τὰ ὑπ’ Ἀντιόχου ἀφαιρεθέντα καὶ τὴν χώραν διατιμήσωνται τὴν ἐν τῷ πολέμῳ διεφθαρμένην, ὅπως τε αὐτοῖς πρός τε βασιλεῖς καὶ δήμους ἐλευθέρους γράμματα δῶσιν εἰς ἀσφάλειαν τῆς εἰς οἶκον ἐπανόδου. (264) ἔδοξεν οὖν περὶ τούτων ταῦτα· ἀνανεώσασθαι φιλίαν καὶ συμμαχίαν πρὸς ἄνδρας ἀγαθοὺς καὶ 5 ὑπὸ δήμου πεμφθέντας ἀγαθοῦ καὶ φίλου. (265) περὶ μέντοι τῶν γραμμάτων ἀπεκρίναντο βουλεύσεσθαι, ὅταν ἀπὸ τῶν ἰδίων ἡ σύγκλητος εὐσχολήσῃ, σπουδάσειν τε τοῦ λοιποῦ μηδὲν εἰς αὐτοὺς ἀδίκημα τοιοῦτο γενήσεσθαι, δοῦναί τε αὐτοῖς τὸν στρατηγὸν Φάννιον χρήματα ἐκ τοῦ δημοσίου, ὅπως ἂν εἰς τὴν οἰκείαν ἐπανέλθοιεν. (266) Φάννιος μὲν οὖν οὕτως ἀποπέμπει τοὺς τῶν Ἰουδαίων 10 πρέσβεις χρήματά δοὺς αὐτοῖς ἐκ τοῦ δημοσίου καὶ δόγμα συγκλήτου πρὸς τοὺς διαπέμψοντας καὶ ἀσφαλῆ παρεξομένους τὴν οἴκαδε παρουσίαν. 260 Μαλλίου Niese, Μαννίου codd.; Μενηνία Manutius, Μεντίνα codd., Τρομεντίνα Ritschl; Γαίου ed. pr., πενναίου codd.

Der Hohepriester Hyrkanos schickte Gesandte an die Römer, weil er die Freundschaft mit ihnen erneuern wollte. Der Senat empfing sein Schreiben und schloss Freundschaft mit ihm auf folgende Weise (260). «Fannius M. f., Praetor, leitete die Sitzung des Senates am 8. (Tag) vor den Iden des Februar [6. Februar] in den Comitia; anwesend [sc. bei der schriftlichen Fassung des senatus consultum] waren L. Mallius L. f. aus der Tribus Menenia und C. Sempronius C. (?) f. aus der Tribus Falerna. Gegenstand war das Anliegen der Gesandten des ioudaiischen Volkes, Simon, Sohn des Dositheos, und Apollonios, Sohn des Alexandros, sowie Diodoros, Sohn des Iason, guter und edler Männer. (261) Sie referierten über die existierende Freundschaft und das Bündnis zwischen ihnen und den Römern und über die öffentlichen Belange ihres Staates, insbesondere über ihr Anliegen, dass Ioppa und die Häfen und Gazara und Pegai sowie die anderen ihrer Städte und Ortschaften, die Antiochos im Krieg entgegen dem senatus consultum eingenommen hatte, zurückgegeben werden sollten (262), damit es den königlichen Soldaten nicht mehr möglich sei, durch ihr Land und das ihrer Untertanen zu ziehen. Auch äußerten sie den Wunsch, dass das, was während jenes Krieges entgegen dem senatus consultum von Antiochos verfügt worden war, rückgängig gemacht werde (263) und dass die Römer Gesandte schicken sollten, um zu bewerkstelligen, dass die von Antiochos geraubten Ländereien zurückgegeben würden, und um den Wert des Landes, das im Krieg verwüstet worden war, zu schätzen. Sie wünschten auch, dass sie [sc. die Senatoren] ihnen Briefe an Könige and freie Städte wegen ihrer sicheren Rückkehr nach Hause geben. (264) Folgendes wurde über diese Dinge beschlossen: die Freundschaft und das Bündnis mit guten Männern, die von einem guten und befreundeten Volk entsandt wurden, ist zu erneuern.» (265). Bezüglich der schriftlich eingereichten Anliegen antworteten sie allerdings, dass sie erst dann darüber beraten würden, wenn der Senat nach der Behandlung interner Angelegenheiten Zeit habe; sie würden sich aber künf-

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tig Mühe geben, dass ihnen [sc. den Ioudaiern] kein derartiger Schaden geschehe; der Praetor Fannius würde ihnen aus der Staatskasse Geld geben, damit sie nach Hause kämen. (266) Fannius entließ nun also die Gesandten der Ioudaier. Er gab ihnen Geld aus der Staatskasse sowie das senatus consultum für diejenigen, die sie 5 befördern und für ihre sichere Rückkehr nach Hause Sorge tragen würden. V. 107–104 v. Chr. Iosephos, Archaiologia xiv 247–250: ψήφισμα Περγαμηνῶν. ἐπὶ πρυτάνεως Κρατίππου μηνὸς Δαισίου πρώτῃ γνώμη στρατηγῶν. ἐπεὶ Ῥωμαῖοι κατακολουθοῦντες τῇ τῶν προγόνων ἀγωγῇ τοὺς ὑπὲρ τῆς κοινῆς ἁπάντων ἀνθρώπων ἀσφαλείας κινδύνους ἀναδέχονται καὶ φιλοτιμοῦνται τοὺς συμμάχους καὶ φίλους 10 ἐν εὐδαιμονίᾳ καὶ βεβαίᾳ καταστῆσαι εἰρήνῃ, (248) πέμψαντος πρὸς αὐτοὺς τοῦ ἔθνους τοῦ Ἰουδαίων καὶ Ὑρκανοῦ τοῦ ἀρχιερέως αὐτῶν πρέσβεις Στράτωνα Θεοδότου, Ἀπολλώνιον Ἀλεξάνδρου, Αἰνείαν Ἀντιπάτρου, Ἀριστόβουλον Ἀμύντου, Σωσίπατρον Φιλίππου (249) ἄνδρας καλοὺς καὶ ἀγαθούς, καὶ περὶ τῶν κατὰ μέρη ἐμφανισάντων ἐδογμάτισεν ἡ σύγκλητος περὶ ὧν ἐποιήσαντο τοὺς λόγους, 15 ὅπως μηδὲν ἀδικῇ Ἀντίοχος ὁ βασιλεὺς Ἀντιόχου υἱὸς Ἰουδαίους συμμάχους Ῥωμαίων, ὅπως τε φρούρια καὶ λιμένας καὶ χώραν καὶ εἴ τι ἄλλο ἀφείλετο αὐτῶν ἀποδοθῇ καὶ ἐξῇ αὐτοῖς ἐκ τῶν λιμένων ἐξαγεῖν, (250) ἵνα τε μηδεὶς ἀτελὴς ᾖ ἐκ τῆς Ἰουδαίων χώρας ἢ τῶν λιμένων αὐτῶν ἐξάγων βασιλεὺς ἢ δῆμος ἢ μόνος Πτολεμαῖος ὁ Ἀλεξανδρέων βασιλεὺς διὰ τὸ εἶναι σύμμαχος ἡμέτερος καὶ φίλος, 20 καὶ τὴν ἐν Ἰόππῃ φρουρὰν ἐκβαλεῖν, καθὼς ἐδεήθησαν· 249 μηδ’ ἐξαγαγεῖν P. (Marcus)

Beschluss der Pergamener. Als Kratippos Prytane war, am ersten Tag des Monats Daisios; Beschlussvorlage der strategoi. Die Römer folgen den Prinzipien ihrer Vorfahren und unterziehen sich Gefahren wegen der allgemeinen Sicherheit aller Menschen und bemühen sich eifrig, ihre Bundesgenossen und Freunde in Wohlergehen und dauerhaften Frieden zu setzen. (248) Der Volksstamm der Ioudaier und Hyrkanos, der Hohepriester, entsandten als Gesandte Straton, Sohn des Theodotos, Apollonios, Sohn des Alexandros, Aineias, Sohn des Antipatros, Aristoboulos, Sohn des Amyntas und Sosipatros, Sohn des Philippos, sämtlich edle und gute Männer, (249) und sie hielten über ihre Angelegenheiten nacheinander Vortrag, worauf der Senat ein senatus consultum über die Angelegenheiten, die sie vortrugen, verabschiedete: König Antiochos, Sohn des Antiochos, dürfe den Ioudaiern keinen Schaden zufügen, da sie Bundesgenossen der Römer seien; die Burgen und Häfen und das Land und was er sonst ihnen abgenommen hatte, seien zurückzugeben, und es sei ihnen erlaubt, von den Häfen Ausfuhren so zu gestalten, (250) dass niemand zollfrei aus dem Land oder den Häfen ausführen dürfe, weder König noch Stadtvolk, mit der Ausnahme des Ptolemaios, König der Alexandreier, weil er unser Bundesgenosse und Freund ist; die Besatzung in Ioppa sei zu vertreiben, wie sie verlangten.

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Lit.: Täubler, Imperium 239 f.; A. Heuss, Abschluss und Beurkundung des griechischen und römischen Staatsvertrages, Klio 27 (1924) = Sonderausgabe, Darmstadt 1967, 34 Anm. 2; A. Giovannini/H. Müller, Die Beziehungen zwischen Rom und den Juden im 2. Jh. v. Chr., MH 28 (1971), 156–171, hier 156 f.; D. Timpe, Der römische Vertrag mit den Juden von 161 v. Chr., Chiron 4 (1974), 133–152; 5 Schürer, History 171 f.; J.-D. Gauger, Beiträge zur jüdischen Apologetik. Untersuchungen zur Authentizität von Urkunden bei Flavius Josephus und im I. Makkabäerbuch, Köln 1977, 153–342; T. Fischer, Seleukiden und Makkabäer. Beiträge zur Seleukidengeschichte und zu den politischen Ereignissen in Judäa während der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr., Bochum 1980; Sherwin-White, Foreign 10 Policy 70–79; Gruen, HWCR II, 748 f.; D. Gera, Judaea and Mediterranean Politics, 219–161 B.C.E., Leiden 1998, 303–312; E. Baltrusch, Die Juden und das Römische Reich, Darmstadt 2002, 92–113; P. Sánchez, «On a souvent besoin d’un plus petit que soi»: le rôle des alliés de moindre importance dans la construction de l’empire romain au IIe siècle av. J.-C., Cahiers Glotz 20 (2009), 233–247, hier 241– 15 243; Chr. Chandezon, Les petites cités et leur vie économique. Ou: comment avoir les moyens d’être une polis?, Topoi 18,1 (2013), 37–65, hier 57–63. Der Vertrag mit den Ioudaiern vom J. 161 ist in zwei Fassungen überliefert, von denen keine den vollständigen Text bietet. Die Fassung des I. Makkabaierbuches (oben I 1) ist sprachlich am weitesten vom Original entfernt, da von der Ur-Übersetzung aus dem Lateinischen ins Griechische zunächst eine hebräische Übersetzung angefertigt wurde, die dann von den Septuaginta-Übersetzern ins Griechische rückübersetzt wurde. Auf diesem verschlungenen Weg sind Missverständnisse verschiedenster Art entstanden, die Anlass zum Zweifel an der Authentizität des Vertrages gegeben haben. Wie jedoch insbesondere Timpe (a. a. O.) nachgewiesen hat, entspricht der aus der Überlieferung zu erschließende wesentliche Inhalt des Vertrages ohne Weiteres dem römischen Standardmuster, das etwa bei den Verträgen mit Kibyra (632), Maroneia (664) oder Astypalaia (716) zu finden ist (vgl. im Detail Timpe, a. a. O. 134–139; Gauger, a. a. O. 195 f. lehnt die Authentizität des Vertrags allerdings noch ab). Die meisten sprachlichen Ungereimtheiten oder irreführenden Missverständnisse lassen sich auf Grund der mehrfachen Übersetzungen überzeugend erklären. Am problematischsten sind das zweimalige ὡς ἔδοξεν Ῥώμῃ (§ 26, § 28 vgl. Gera, a. a. O. 307, der eine Fehlinterpretation der sonst üblichen Phrase δημοσίᾳ βουλῇ vorschlägt), τοῖς πολεμοῦσιν (§ 26) oder sogar τοῖς συμμαχοῦσιν (§ 28) für das übliche τοῖς πολεμίοις; ebenso merkt man den eher poetisch-metaphorischen Stil – z. B. ξηρά für γῆ, ῥομφαία καὶ ἐχθρὸς μακρυνθείη ἀπ’ αὐτῶν für πόλεμος μὴ ἔστω (§ 23) – und die mangelnde Parallelität der Übersetzung von sine dolo malo: § 28 in Bezug auf die Römer οὐ μετὰ δόλου (statt etwa ἄνευ δόλου πονηροῦ) und § 26 in Bezug auf die Ioudaier οὐθὲν λαβόντες (vgl. dazu Gera, a. a. O. 309).

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Die zweite Überlieferung bietet Iosephos (oben I 2), der zwar keinesfalls den vollständigen Urtext bieten will (vgl. τοιοῦτον § 417), sondern nur die für ihn wesentlichen Punkte aufzählt, die er von I. Makk. übernimmt, der aber versucht, sie institutionell und sprachlich an die normale griechische Vertragssprache der Zeit anzupassen. Die Abhängigkeit von I. Makk. zeigt sich im Gebrauch der Wendung τοῖς πολεμοῦσιν statt des einfachen und üblichen τοῖς πολεμίοις (§ 417). Es ist deswegen anzunehmen, dass Iosephos lediglich den Text, den er in I. Makk. vorfand, präzisierte bzw. der üblichen Amtssprache anpasste und keine offiziöse «Ur-Übersetzung» des senatus consultum ausfindig gemacht hatte, welche er als Basis für seine verkürzte Darstellung heranzog (so aber Giovannini/Müller, a. a. O. 167). Änderungen gegenüber I. Makk. sind also wahrscheinlich Iosephos selbst zuzuschreiben. Ihm war aus seinen eigenen Kenntnissen über das römische Staatswesen klar, dass dem überlieferten Text ein senatus consultum zugrunde liegen musste, das den Vertragstext beinhaltete (§ 416) und das in Kopie den ioudaiischen Gesandten mitgegeben wurde (für I. Makk. ist es bloß ein Brief gewesen, ἐπιστολή [§ 22]). Ansonsten verkürzt Iosephos gelegentlich auch gegenüber I. Makk. So fehlt in der «Verbotsliste» (§ 417) etwa das normale (und wichtige) ὅπλα. Der von I. Makk. 8.31–32 in unmittelbarem Anschluss an den Vertrag angeführte Brief der Römer an Demetrios I., in welchem sie ihm mit Repressalien drohen, falls er nicht aufhöre, «ihre Freunde und Bundesgenossen, die Ioudaier», zu belästigen, gehört in denselben Überlieferungszusammenhang wie der Vertrag, steht und fällt also mit ihm und kann deswegen nicht als selbstständiges Argument für die Authentizität des Vertrages herangezogen werden. Es gibt aber zwei weitere Belege, die die Authentizität des Vertrages untermauern. Eine beiläufige Erwähnung des Gesandten Eupolemos in II. Makk. (oben I 3) bestätigt die hasmonaiische Initiative für die Reise nach Rom während der Auseinandersetzung mit Demetrios I., die sowohl I. Makk. als auch Iosephos mitteilen (oben I 1, 2). Außerdem überliefert Iosephos (oben I 4) einen Brief des C. Fannius, Konsul im J. 161, an die Koer mit der Aufforderung, dafür Sorge zu tragen, dass die ioudaiischen Gesandten sicher nach Hause kämen. Der Brief wird zwar von Iosephos in seiner Dokumentensammlung im 14. Buch überliefert, gehört aber eindeutig in die Zeit der ersten ioudaiischen Gesandtschaft nach Rom (vgl. ausführlich Timpe, a. a. O. 143–145). Der Brief enthält zwar keinen direkten Hinweis auf einen Vertrag, doch erwähnt er, dass der Senat schon mehrere senatus consulta wegen der Ioudaier beschlossen und die moralische Verantwortung für die sichere Rückkehr der Gesandten übernommen hat, sodass nicht davon auszugehen ist, dass die Gesandten nicht freundschaftlich aufgenommen wurden, wie I. Makk. mitteilt, oder unverrichteter Dinge nach Hause gehen mussten. Auch Justinus weiß aus einer anderen, allerdings unbekannten Quelle (oben I 5) um diese Zeit von einer mit Rom geschlossenen Freundschaft. Was den allgemeinen Charakter des Vertrages angeht, kann e silentio wenig erschlossen werden, da in unseren beiden Hauptüberlieferungen die Bestim-

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mungen nur selektiv mitgeteilt werden. Es spricht nichts dafür, dass der Vertrag eine maiestas-Klausel enthielt – d. h. ein sogenanntes foedus iniquum gewesen ist. Die Parallele zum fast zeitgenössischen römischen Vertrag mit Maroneia (664) lässt auf eine Basis der formalen Gleichheit schließen. Man hat sich in der Forschung viele Gedanken wegen der angeblichen Inef- 5 fektivität des Vertrages gemacht, manchmal verbunden mit moralischer Entrüstung über römische «Vertragsbrüche» (vgl. insbesondere Gauger, a. a. O. 188–191), doch ist dieser Informationsstand charakteristisch für die meisten aus dem Osten bekannten Staatsverträge mit römischer Beteiligung (einschließlich aller epigraphischen Exemplare). Die Passivität Roms bei vermeintlichen Vertragsbrüchen 10 liegt zum Teil an unserer bruchstückhaften Überlieferung, zum Teil ist es aber auch der allgemeinen römischen Haltung gegenüber entfernten Freunden sowie den praktischen Möglichkeiten römischer Politik um diese Zeit zuzuschreiben, wenn sie anscheinend bei vermeintlichen Vertragsfällen nicht einschritten. Auf jeden Fall war der Vertragsabschluss mit Rom ein großer diplomatischer Erfolg 15 für die hasmonaiische Führung und ihre Diplomaten in der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Vertretern der seleukidischen Herrschaft in Palästina. Erst um 144/143 wird von einem weiteren Kontakt mit Rom berichtet (oben II). Ionathan sandte nach Rom, «um die Freundschaft zu bestätigen und zu erneuern» (1 § 1: στῆσαι καὶ ἀνανεώσασθαι τὴν πρὸς αὐτοὺς φιλίαν). An sich ist diese Phrase tautologisch, vielleicht wegen der Übersetzung aus dem hebräischen, aber vielleicht auch nur aus rhetorischen Gründen. Der Bericht über die tatsächliche Tätigkeit der Gesandten in Rom spricht korrekterweise nur von «erneuern» (ἀνανεώσασθαι) (oben I 1 § 3), wobei der Vertrag explizit erwähnt wird. Iosephos’ Parallelstelle (oben II 2 § 163) korrigiert I. Makk. von vornherein. Da solche «Erneuerungen» normalerweise sowieso nur diplomatischen Charakter besaßen und als Bestätigung schon existierender guter Beziehungen dienten, muss man nicht noch einen tieferen Grund für diesen Vorstoß suchen. Der Text selbst bietet keinen Grund, seine Authentizität zu bezweifeln. Die besondere Betonung der vom Senat ausgestellten Begleitbriefe dient der Verbreitung des diplomatischen Erfolgs. Diese und andere aufgeführte Quellenstellen (oben III, IV, V) bieten weitere starke Argumente für die Authentizität des ursprünglichen Vertrags aus dem J. 161. Nach dem Tode Ionathans wird von einer erneuten Gesandtschaft nach Rom berichtet, entsandt von seinem Nachfolger Simon (oben III). I. Makk. bietet hier ein ziemliches Durcheinander. Die erste Angabe (oben III 2 [§ 16–19]) scheint anzudeuten, dass die Römer auf eigene Initiative die Vertragsverhältnisse «erneuerten». Das kann aber kaum richtig sein. Wenn der Vorgang authentisch sein sollte, dann ist die Initiative gewiss bei Simon zu suchen. Später in der Erzählung (oben III 1 [§ 24]) berichtet der Verfasser dementsprechend auch von der Gesandtschaft des Noumenios nach Rom mit Simons großzügigem Geschenk des

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goldenen Schildes im Wert von 1000 Mnai. Der Sinn ist klar: Noumenios brachte die Nachricht über den Tod des Ionathan und Simons Nachfolge verbunden mit dem vergoldeten Wunsch, die bisherigen guten Beziehungen zu Rom aufrechtzuerhalten (wenn Iosephos in seiner Übersetzung des senatus consultum den Wert mit 50.000 chrysoi angibt [oben III 4.147], liegt lediglich eine Umrechnung vor). Vermutlich hat I. Makk. demnach bei der ersten Erwähnung das Ergebnis der Gesandtschaft erzählerisch vorweggenommen und so den falschen Eindruck erweckt, dass die Römer selbst tätig waren. Das berichtete Ergebnis (oben III 2) dürfte also nichts anderes sein als das senatus consultum, das Noumenios und seine Mitgesandten zurückbrachten und das Iosephos – hier unabhängig von I. Makk. – im Wortlaut (in griechischer Übersetzung) überliefert (oben III 4). Noumenios’ Rückkehr wird in I. Makk. erst in Abschnitt 15,15 ff. (oben III 3) festgehalten, ohne den Text des senatus consultum nachzuerzählen. Dass der Verfasser den Titel des vorsitzenden Praetors Lucius [Valerius], der nicht unbedingt der spätere consul von 131, aber auf jeden Fall nach der lex Acilia vor 134 Praetor gewesen sein muss, mit ὕπατος wiedergibt, dürfte lediglich seinen mangelnden Kenntnissen der griechischen Terminologie für die römischen Staatsämter zuzuschreiben sein. Anders verhält es sich jedoch mit dem von Noumenios angeblich zurückgebrachten «Brief an König Ptolemaios». Er ist lediglich nach dem von Iosephos bekanntgemachten senatus consultum konstruiert und in den Text von I. Makk. eingeschoben, muss also als reine Fälschung von einem späteren Kopisten angesehen werden – auch die phantasievolle Liste der sonstigen Briefempfänger (§ 22–24, nach Iosephos § 147) gehört zum Werk des Fälschers (vgl. insbesondere Giovannini/Müller, a. a. O 161 f.). Obwohl durchgehend von einer «Erneuerung» oder «Bestätigung» die Rede ist (III 1, 2 § 18, 4 § 146), geht es – wie Giovannini und Müller deutlich machen – durchaus um eine Verwirklichung des bestätigten Bündnisses, denn die Briefe an die Könige, von denen die Rede ist, wurden in ein senatus consultum integriert, auf das eine spätere Gesandtschaft des Hyrkanos rekurrierte (oben IV 1 § 261, 262). Der Vertrag bzw. die von ihm verkörperte Freundschaft wurden also während der hasmonaiischen Auseinandersetzung mit den Seleukiden zumindest diplomatisch ohne Weiteres für ioudaiische Zwecke eingesetzt – wenn auch zunächst ohne großen Erfolg. Nach dem Tode Antiochos’ VII. (Sidetes) im J. 129 versuchte Hyrkanos erneut, die Römer zum direkten Einsatz im ioudaiischen Dauerstreit mit den Seleukiden zu bewegen (oben IV). Iosephos bietet die Information in der Form eines ins Griechische übersetzten senatus consultum, in dem das Referat der Gesandten resümiert wird. Nach diesem Dokument wiesen die ioudaiischen Gesandten darauf hin, dass die neuerlichen Eroberungen des Antiochos gegen ein senatus consultum verstießen (§ 261, 262). Höchstwahrscheinlich meinten sie das senatus consultum des Praetors L. Valerius (oben III 4). Diesmal wurde eine Entscheidung über weitere Rundbriefe und andere Maßnahmen, die die Gesandten ver-

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langt hatten, verschoben. Frühere Äußerungen des Senates waren offensichtlich nicht effektiv gewesen, und die Senatoren wollten römisches Prestige nicht durch das Stellen von letztlich unkontrollierbaren Detailforderungen gefährden. Der genaue Zeitpunkt der Gesandtschaft ist nicht genau festzustellen. Wenn der verantwortliche Praetor Fannius M. f., dessen Pränomen Iosephos nicht angibt, mit dem Konsul von 122 (C. Fannius M. f.) zu identifizieren ist, kann er nach der lex Acilia spätestens 125 Praetor gewesen sein. Dann müsste das senatus consultum zwischen 129 und 125 verabschiedet worden sein. Die letzte bekannte Berufung auf den Vertrag findet sich in einem pergamenischen Dekret, das ein senatus consultum zitiert und das Iosephos in seiner Dokumentensammlung im 14. Buch untergebracht hat (oben V). Da Hyrkanos erneut zu den Verantwortlichen gehörte (§ 248) und die anti-ioudaiische Tätigkeit des Antiochos IX. (Kyzikenos) den Verhandlungsgegenstand bildete (§ 249: Antiochos, Sohn des Antiochos), muss der Beschluss ca. zwischen 114 (Herrschaftsantritt des Antiochos IX.) und 104 (Tod des Hyrkanos) angesetzt werden. Wenn der in § 250 bevorzugte Ptolemaios nicht Lathyros sein kann, da er Antiochos gegen die Ioudaier geholfen hatte (Ios., Arch. xiii 278), dürfte das hier zitierte senatus consultum erst nach seiner Vertreibung im J. 107 verabschiedet worden sein. Apollonios, Sohn des Alexandros (§ 248), war bereits zwanzig Jahre früher Mitglied einer Gesandtschaft des Hyrkanos gewesen (oben IV § 260). Nach Auskunft des pergamenischen Psephisma war der unmittelbare Anlass für die römische Tätigkeit eine Bitte der ioudaiischen Bundesgenossen um Hilfe, die dann in der Form eines diplomatischen Vorstoßes erfolgte. Der Vertrag galt also nicht nur weiterhin, sondern wurde tatsächlich in einer schwierigen Situation bemüht, um Lösungen zu finden.

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Block aus dunkelblauem Marmor, verbaut in der Kirche des Hagios Ioannes; b. 30 0,40 m, h. 0,69 m, d. 0,22 m. Hier zwei Kolumnen. Auf demselben Stein IG IX 1, 227, 229, 230, die in der Fortsetzung der zwei Kolumnen die vertragsgemäß eingegangenen Einzahlungen festhalten. Fundort: Drymaia, Phokis. Ed.: IG IX 1, 226. 228; vgl. SEG 48, 599; R. Bogaert, Epigraphica, vol. III: Texts on 35 Bankers, Banking and Credit in the Greek World, Leiden 1976, Nr. 39; Migeotte, Emprunt Nr. 29, dessen Text hier zugrundegelegt wird; M. Beaudouin, Inscriptions de Phocide. Convention entre la ville de Drymaea et la confédération des Oetées, BCH 5 (1881), 137–145; SGDI 1529.

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Lit.: D. Mulliez, La chronologie de la prêtrise IV (170/69 – 158/7) et la date de la mort d’Eumène II, Topoi 8,1 (1998), 231–241, hier 236–237 (zum Datum); A. Giovannini, Un document amphictionique méconnu: La convention financière de Drymaia (IG IX 1, 226–230), in: Th. Hantos (Hrsg.), Laurea internationalis. Festschrift für Jochen Bleicken zum 75. Geburtstag, Stuttgart 2003, 287–297; dazu 5 D. Rousset, BE, REG 118 (2005), 488 Nr. 246; ders., Les relations entre états dans la Grèce antique, Stuttgart 2007, 301 ff.; F. Lefèvre, Autour de la «stèle des syla», CRAI 153,2, 2009, 807–841, hier 828–835. Üb.: HGIÜ III Nr. 481 (Deutsch); R. Dareste u. a. (Hrsg.), Recueil des inscriptions juridiques grecques, II 2, Rom 1965, Nr. XXXVII (Französisch); Migeotte, 10 Emprunt Nr. 29 (Französisch). Kol. 1, Z. 1–21 (IG IX 1, 226) [ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰ δέ κα] [μὴ] διοικῇ ἁ πόλις τῶν Δρυμίων τὰς [καταβολ]ὰς πάσας, καθὼς ἐπρέσβευσαν [καὶ] συ[ν]εχωρήθη αὐτοῖς, κατάμονον ἔστω [τὸ] δάνειο{ι}ν τὸ ἐξ ἀρχᾶς πᾶν τῶι θεῶι καὶ 5 [τοῖς] Οἰταίοις καὶ αἱ ⟨λ⟩οιπαὶ οἰκονομίαι αἱ κατὰ [τᾶς] πόλιος τῶν Δρυμίων. εἰ δέ κα διοικήσηι ἁ πό[λις] τῶν Δρυμίων τὰς ἐνήκοντα μνᾶς, κα[θ]ὼς ἐν τᾶι ὁμολογίαι γέγραπται, τῶι θεῶι καὶ [τ]οῖς Οἰταίοις, ἀπολελυμένα ἔστω 10 [το]ῦ δανείου παντός, καὶ ἁ συνγραφὰ ἀτε[λ]ὴς καὶ ἀρμένα ἔστω. τὰν ὁμολογίαν [φ]υλάσσοντι Κλεότιμος, Λόχαγος Καλλιπο[λῖται], Λαϊάδας Ἀμφισσεύς. ἐξετείσαντο. [μά]ρτ[υ]ροι· [Ε]ὐρύδαμος, ⟨Π⟩έταλος, Λεοντο15 [μ]ένης Καλλιπολῖται, Καλλίστρατος Φυ[σ]κεύς, Ἀνδρόβολος Κυτενιεύς, Ὀξύμαχος, [Σ]ώπατρος Ἐρυθραῖοι, Θράσων, Καλλείδας, [Φ]ιλόνικος Ὑαμπόλιοι, Ζεῦξις, Τείσιππος Ἐ[λ]ατεῖς, Πολύξενος, Ἀριστοτέλης Τειθρώ20 [ν]ιοι, Πατροκλέας, Τιμοκράτης, Ξενοκράvac. [τ]ης, Ἀριστίων Λιλαιεῖς. Kol. 2, Z. 1–8 (IG IX 1, 228) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ου τὰμ μὲν τρίταν πυλαίας [θερι]νᾶς τᾶς μετὰ τὰν βουλαρχίαν Τ ‒ ‒ ‒ ‒ τοῦ Ἀνταγόρα, τὰν δὲ ἐσχάταν ἐν τῶι [ἐ]πε[χ]εῖ ἐνιαυτῶι μετὰ τὰν τρίταν κα5 ταβολὰν διοικ[η]θῆμεν, πυλαία[ς θ]ε[ρι]-

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νᾶς. μ[άρτ]υροι· Ἀριστόδαμος, Θώπα[ς] ‒ ‒ ειοι, Ἄλκιμος, Ἀρισταγόρας, Αἰν – – – Ναυπά[κ]τιοι, Μένιππος Ἀκραῖο[ς]. Kol. 1. Wenn die Polis der Drymaier alle Raten, so wie sie es nachgesucht hat und ihr gewährt worden ist, nicht entrichtet, so sollen das ursprüngliche Darlehen in 5 voller Höhe zugunsten des Gottes und (5) der Oitaier gültig bleiben sowie auch die sonstigen wirtschaftlichen Maßnahmen zu Ungunsten der Polis der Drymaier. Sollte die Polis der Drymaier die neunzig Mnai, so wie es im Abkommen geschrieben worden ist, an den Gott und die Oitaier entrichten, soll sie (10) von der gesamten Schuld befreit sein, und der Darlehensvertrag wird ungültig und 10 aufgehoben. Die Vereinbarung verwahren Kleotimos und Lochagos aus Kallipolis sowie Laiadas aus Amphissa. Sie haben voll bezahlt. Zeugen: (18 Namen aus Städten aus der Umgebung: Kallipolis, Physkeis, Kytenion, Erythrai, Hyampolis, Elateia, Teuthronion und Lilaia). 15 Kol. 2. Sie [sc. die Polis der Drymaier] wird die dritte Rate bei den SommerPylaia nach der Boularchie des T…, Sohn des Antagoras, zahlen und die letzte Rate im darauffolgenden Jahr nach der Zahlung der dritten Rate (5) bei den Sommer‒Pylaia. Zeugen: Aristodamos und Th… aus …, Alkimos und Aristagoras aus Naupaktos, Menippos aus Akrai. 20 Da die Oitaier erst nach 167 selbstständig geworden sind, muss der Vertrag nach diesem Datum geschlossen worden sein. Der Vertragsinhalt bezieht sich auf ein Darlehen von 90 Mnai (oben Kol. 1, Z. 7) gegenüber «dem Gott und den Oitaiern» (oben Kol. 1, Z. 4. 8), das die Drymaier unter Vermittlung der Oitaier aufnahmen und das in Raten zurückzuzahlen war. Die Inschriften IG IX 1, 227, 229, 230, die 25 in der Fortsetzung der Kolumnen auf demselben Stein wie die hier abgedruckten Nrr. 226 und 228 stehen, halten die Zahlungseingänge fest, während Nr. 228 (oben Kol. 2) den Eindruck einer durch eine Zwischenregelung geänderten Zahlungsweise vermittelt, nachdem eine Zahlung, die als zweite Rate gekennzeichnet wird (Nr. 227), schon erfolgt war (eventuell eine Verlängerung auf vier statt der 30 ursprünglichen drei Jahre). Viel diskutiert worden ist die Identifikation des Gottes, der zusammen mit den Oitaiern das Darlehen gewährte. Dittenberger (IG) vermutet hinter dem Gott den Herakles der Oitaier; aus der Inschrift geht jedoch hervor, dass die Zahlungen anlässlich eines Festes, das «Sommer-Pylaia» genannt wird, stattzu- 35 finden bzw. stattgefunden haben, was prima facie an eine Sitzung des Amphiktionenrates denken lässt, obwohl, wie Lefèvre, a. a. O. bemerkt hat, der Begriff «Sommer-Pylaia» kein Begriff für eine amphiktionische Sitzung ist. Die ed. princ. Beaudouin sowie Migeotte beziehen ihn auf ein Fest der Oitaier. Gio-

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vannini (a. a. O. 295) hat darauf hingewiesen, dass in einem amphiktionischen Zusammenhang «der Gott» nur Apollon sein kann und dass dementsprechend das Darlehen durch die Vermittlung der Oitaier von Delphi gewährt worden sein muss, wobei die Oitaier möglicherweise eine Bürgschaft für die Drymaier übernommen haben oder in anderer Form an dem Vorgang beteiligt worden sind. Giovannini möchte die Angelegenheit in den Rahmen der Wiederherstellung der traditionellen Mitgliedschaft der Amphiktionie im mittleren 2. Jh. stellen, wobei sowohl die Phoker (hier Drymaia als Mitglied des phokischen Bundes) als auch die Oitaier wieder ihre traditionellen Sitze erhielten. Das Darlehen an Drymaia könnte dann als eine Art Überbrückungskredit wegen der gerade wiederhergestellten amphiktionischen Verpflichtungen gewährt worden sein. Lefèvre stellt dagegen fest, dass nicht nur im Rahmen der Amphiktionie keine «Sommer-Pylaia» bekannt sind, sondern dass es auch keinen Beleg dafür gibt, dass das Apollonheiligtum von Delphi um diese Zeit überhaupt Darlehen gewährte. Wenn wir es also hier nicht mit einem unmittelbaren amphiktionischen Zusammenhang zu tun haben, muss «der Gott» nicht der delphische Apollon, sondern tatsächlich der allen an der Vereinbarung Beteiligten bekannte Herakles der Oitaier sein. Warum der umgewandelte amphiktionische Begriff «Pylaia» hier verwendet wird, bleibt unbekannt. Es könnte sich demnach also doch um ein Fest der Oitaier handeln. Bei der Auflistung der Zahlungen ist – anscheinend im Zusammenhang mit der letzten Rate (Kol. 2 [IG IX 1, 230] Z. 21–30) – einmal jedoch von der Zahlung «bei den Pylaia, im Synhedrion» (Z. 27–28: ἐν πυλαίαι ἐν τῶ[ι] | [συνεδ]ρίωι) die Rede, was tatsächlich dem amphiktionischen Sprachgebrauch entspricht (F. Lefèvre, L’Amphictionie pyléodelphique: Histoire et institutions, Paris 1998, 193–196). Demnach gehörten die versammelten Amphiktionen letztlich doch zu den Zeugen für den Abschluss der Ratenzahlung, ohne dass sie allerdings in der Dokumentation sonst erwähnt würden. Möglicherweise ist aber dieser Ausdruck nur eine verkürzte Wiedergabe des in diesen Dokumenten üblichen Begriffs der «Sommer-Pylaia».

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Fragment aus einem großem Monument; b. 0,75 m, h. 0,575 m, d. 0,40 m. Fundort: Rom. Ed.: CIL I2 730, VI 30922; IG XIV p. 695–696, frag. a; IGUR 9; OGIS 375 (nur grie- 35 chisch); ILLRP 180; IGR I 62. Lit.: Magie, Roman Rule 194, 954 Anm. 67, 1090 Anm. 48; Sherwin-White, Foreign Policy 43 Anm. 90; H. Heinen, Die Anfänge der Beziehungen Roms zum nördlichen Schwarzmeerraum. Die Romfreundschaft der Chersonesiten (IOSPE I 2 402),

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in: A. Coşkun (Hrsg.), Roms Auswärtige Freunde in der späten Republik und im frühen Prinzipat, Göttingen 2005, 31–54, A. Avram, Sur la date du traité entre Pharnace et Chersonèse Taurique, in: J.-C. Couvenhes (Hrsg.), La symmachia comme pratique du droit international dans le monde grec, DHA Supplement 16 (2016), 5 213–237, hier 221–223.

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[Rex Metradates Pilopator et Pil]adelpus regus Metradati f. [populum Romanum amicitiai e]t societatis ergo, quae iam [inter ipsum et Romanos? optine]t. Legati coiraverunt [Nemanes Nemanei f., Ma]hes Mahei f. [βασιλεὺς Μιθραδάτης Φιλ]οπάτωρ καὶ Φιλάδελφος [βασιλέως Μιθραδάτ]ου τὸν δῆμον τὸν [Ῥωμαίων φίλον καὶ] σύμμαχον αὑτοῦ [γενόμενον εὐνοίας] ἕνεκεν τῆς εἰς αὑτὸν [πρεσβευσάντων Ναιμ]άνους τοῦ Ναιμάνους [Μάου τοῦ Μάου?]

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[Der lateinische und der griechische Text sind im Wesentlichen identisch.] König Mithradates Philopator Philadelphos, Sohn des Königs Mithradates, ehrt das Volk der Römer, das sein Freund und Bundesgenosse geworden ist, wegen dessen Wohlwollens ihm gegenüber. Gesandte waren Naimanes, Sohn des Naimanes, und Mahes, Sohn des Mahes. 20 Die zweisprachige römische Weihung des Mithridates IV. von Pontos nennt den populus Romanus explizit als seinen Freund und Bundesgenossen. Da die Weihung in Rom erfolgte, muss der Wortlaut den Tatsachen entsprechen. Die Gründung eines vertraglich abgesicherten Freundschaftsverhältnisses muss aber zur Zeit der Weihung nicht unbedingt neu gewesen sein, was eventuell von der lateinischen Übersetzung des neutralen griechischen [γενόμενον] (falls diese wahrscheinlichste Ergänzung stimmen sollte) quae iam … [optine]t (Z. 2–3), «welche heute noch hält» angedeutet wird. In diesem Fall käme für den Vertrag die Zeit des Friedensvertrages zwischen Eumenes II. und Mithridates’ damals regierendem Bruder Pharnakes vom J. 179 (648) in Frage, der durch römische Vermittlung in die Wege geleitet wurde und an dem Mithridates selbst förmlich beteiligt war (Polyb. xxv 2.3, zitiert unter 648, 3). Da Pharnakes um diese Zeit selbst schon ein unbedingt zu berücksichtigendes Freundschaftsverhältnis mit Rom besaß (vgl. 648 Z. 26), kann nicht ausgeschlossen werden, dass Mithridates’ Weihung in Rom auf diesen älteren Vertrag mit seinem Bruder (eventuell, wie beim Friedensvertrag mit Eumenes, auch formell mit ihm selbst) anspielte, den er jetzt für sich allein in Anspruch nahm oder «erneuerte». Diese Überlegung wäre allerdings hinfällig, wenn Heinen (a. a. O.) darin Recht hat, dass der im Vertrag zwischen Eumenes und Pharnakes erwähnte Mithridates nicht der Bruder des Letzteren, sondern der Satrap Kleinarmeniens war (vgl. aber Kommentar zu 648).

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675 Lykischer Bund – Termessos bei Oinoanda (Streitbeilegung mit Grenzziehung) Ca. 160 v. Chr.

Stele aus grauem Kalkstein; b. der beschriebenen Fläche (unten) 0,625 m, (oben) 5 0,56 m; h. 2,915 m, d. (unten) 0,32 m, (oben) 0,20 m. Buchstaben 0,015 m (Z. 1–8), 0,011 m (Z. 9–63), 0,01–0,007 m (Z. 64–82), 0,01–0,011 m (Z. 83–111). Unbeschriebene Fläche von ca. 0,35 m Länge unterhalb Z. 111. Fundort: Xanthos, Letoon. Ed.: Rousset, De Lycie en Cabalide 6–13; SEG 60, 1569. 10 Lit.: O. Casabonne, Notes Anatoliennes, Anatolia Antiqua 20 (2012), 19–24, hier 21–23 (2. Parcellaires, forêts jardinées ou forêts usagères en Lycie? A propos d’une inscription recemment publiée). Üb.: Rousset, a. a. O. (Französisch).

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ἐπὶ ἱερέως Ῥώμης Λυκίων τοῦ κοινοῦ Ἁρπάλου, τοῦ δὲ _Ἀπόλλωνος Ἀλκίμου, μηνὸς Δαισίου ΚΑ, ὡς δὲ ἐν Τερμησσῷ τῇ πρὸς Οἰνοάνδοις ἐπὶ ἱερέων τοῦ μὲν Διὸς Τροκονδου Διογένου καθ’ ὑοθεσίαν δὲ Κβαιμιος Τροκονδου τοῦ Διογένου, ___ vac. τῆς δὲ Ῥώμης Κόμωνος _ _ τοῦ υἱοῦ LΔΛ μηνὸς Δαισίου vac. Ι Η, vac. ἐπὶ τοῖσδε συνωμολογήσαντο καὶ συνεγράψαντο Λύκιοι μὲν διὰ τῶν εἱρημένων ἀνδρῶν Στράτωνος τοῦ Εὐκλέους Ξανθίου, Τανδασιος τοῦ Ἀδμήτου κατὰ δὲ ὑοθεσίαν Στράτωνος Φελλίτου, Ἀμύντου τοῦ vac. Πολέμωνος Κυανίτου, Λιμναίου τοῦ Λαβα, Εἰρηναίου τοῦ Πανταύχου Τλωέων, vac. Τερμησσεῖς δὲ οἱ πρὸς Οἰνοάνδοις διὰ τῶν vac. ἀπεσταλμένων Σανδαβιος Σανδαβιος τοῦ vac. Μίδου, Πολυκρίτου Ἀττάλου τοῦ Παπου, Μολεους Αρπιου τοῦ Ἑρμαίου, Πονεκου Ἑρμαίου vac. τοῦ Πονεκου, Ἑρμαίου Ἡφαιστίωνος τοῦ Αρτιμου, Μάνεους Ἀρχίου Δορυμένου, Αρτιμου Ἑρμαίου τοῦ Ἑρ vac. μαίου· vac. Τερμησσεῖς μὲν ὁμολογοῦντες εἶναι κύρια τὰ γεγενημένα κρίματα καὶ ἀποτελέσματα ἐν τῇ Κώιν πόλει. ὑπάρχειν δὲ καὶ τὰ παραγώγια Τλωέων καὶ Καυανδέων vac.

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ὑπὲρ ὧν κα’ αὐτῶν ἐνεκάλουν Τερμησσεῖς. τὸ δὲ Μασα ὄρος ἔστω Τλωέων, τὴν δὲ ἐπινέμησιν καὶ ξυλισμὸν αὐτοῦ ἐχέτωσαν Τερμησσεῖς οἱ πρὸς Οἰνοάνδοις εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον, οὐκ ἐξουσίαν ἔχοντες οὔτε ἐποικοδομῆσαι οὔτε φυτεῦσαι οὔτε σπεῖραι. τὸ δὲ προγεγραμμένον ὄρος περιωρίσθη εἰς τὴν ἐπι- vac. νέμησιν καὶ ξυλισμόν, ἀρξαμένων ἡμῶν ὁρίζειν ἀπὸ τοῦ καταλήγοντος μέρους τῆς καταφερούσης φάραγγος εἰς τὴν ὁδὸν τὴν vac. φέρουσαν ἀπὸ Τλῶ εἰς Τερμησὸν τὴν πρὸς Οἰνοάνδοις, ἐφ’ ἧ vac. ς ὁδοῦ καὶ ἐπεκολάψεν ὅρον ἐπὶ πέτρας, καὶ ἀπὸ τούτου πορευομένων τῇ αὐτῇ ὁδῷ κατὰ τὸ πολυανδρεῖον, κατ’ εὐθὺ ἐπὶ τὸ{υ} προσονομαζόμενον ξυλινὸν Ἕρμαιον τὸ ἐπὶ τῆς ὁδοῦ, ἀπὸ δὲ τοῦ Ἑρμαίου προσβάντες τῇ ὁδῷ τῇ αὐτῇ πή- vac. χεις ὡσεὶ ἑκατόν, ὡς ἡ φάραξ ἐνδέξια καταφέρει μέχρι τοῦ ποταμοῦ τοῦ προσονομαζομένου vac. Γολβανουνδων, καὶ ἀνὰ ῥοῦν τῷ αὐτῷ ποταμῷ μέχρι τῆς συμβολῆς τοῦ τε ποταμοῦ καὶ τῆς φάραγγος, καὶ ἀπὸ τούτου ὡς ἀνατείνει ἡ αὐτὴ φά- vac. ρ[α]γξ μέχρι τῆς διόδου τῆς φερούσης ἀπὸ Τερμησοῦ τῆς πρὸς Οἰνοάνδοις εἴστε κάμακας τὰς Τλῶ, καὶ ἀπὸ τῆς διόδου ἐπιστρεψάντων ὡς ἐπὶ κάακας καὶ προβάντων ὡσεὶ πήχει ἑκατὸν ἐπὶ τὴν φάραγγα τὴν ἐγ δεξίων τὴν καταφέρουσαν μέχρι τοῦ ποταμοῦ τοῦ προσαγορευμένου Εν- vac. δυρηνου, καὶ ὡς ὁ αὐτὸς ποταμὸς καταφέρει μέχρι τῆς πέτρας τῆς οὔσης κατὰ τὴν συμβολὴν τοῦ τε ποταμοῦ καὶ τῆς φάραγγος ἐφ’ ἧς καὶ ὅρον ἐνεκολάψαμεν, καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου ὡς ἀνατείνει ἡ αὐτὴ φάραγξ προβάντες ὡσεὶ στάδιον ὅρον ἐνεκολάψαμεν ἐπὶ πέτρας, καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου τῇ αὐτῇ φάρα[γ]γι προβάντες ὡσεὶ πλέθρα τρία ἐνκολάψα- vac. μεν ὅρον ἐπὶ πέτρας, καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου ὡς ἀνατείνει ἡ αὐτὴ φάραγξ εἰς τὸν πετρώδη τόπον vac. ἄ[λλ]ον ὅρον ἐνεκολάψαμεν, καὶ ἀπὸ τούτου κατ’ εὐθὺ προ[βάν]τες ἐπεκολάψαμεν ἄλλον ὅρον ἐπὶ πέτρας, [κα]ὶ [ἐκ]κλίναντες μικρὸν εἰς τὰ δεξιὰ ἐνεκολάψεν vac. ἄλ[λον] ὅρον, καὶ ἀπὸ τούτου ἐπὶ τὴν ὁδὸν τὴν φέρουσαν εἰς [?κάμ]ακας ἣν καὶ ὑπερβάντες βραχὺ ἐνεκολάψαμε[ν ἄλλ]ον ὅρον, καὶ ἀπὸ τούτου κατ’ εὐθὺ ἐνεκολά- vac.

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ψαμεν ἐπὶ τῆς πέτρας τῆς ἐπάνω τῆς φάραγγος, καὶ ἀπὸ τούτου κατ’ εὐθὺ ὡς ἀνατείνει ἐπὶ τὴν ἀνωτάτω Ι Η . Ι= . _ ΚΑ ἐπεκολάψαμεν ἐπὶ πέτρας ὅρον, καὶ ἀπὸ vac. το[ύ]του τοῦ ὅρου κατ’ εὐθὺ προελθόντες ὡσεὶ στά[διον] ἐνε[κολά]ψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρας ἐπιπέδου, καὶ ἀπὸ το[ύτ]ου τ[ο]ῦ ὅρου προβάντες πάλιν ἐπ’ εὐθὺ ὡσεὶ στάδιον ἐ| |εκολάψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρας ἐπιπέδου, κ[αὶ] ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου προβάντες ἐπ’ εὐθὺ ὡσεὶ στάδιον LΥΟΞΓ[.] τοῦ πετρώδους τόπου ἐφ’ οὗ καὶ ὅρον ἐπ[ε]κ[ο]λάψαμεν, καὶ ἀπὸ τούτου προβάντες ὡσεὶ πλέθ[ρον] ἐ| |εκολάψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρας, καὶ ἀπὸ τούτου [προ]βάντες ὡσεὶ στάδιον ἐνεκολάψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρας [ἣ] π[άρ?]εστιν παρὰ τῶι πεδιασίωι, καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ [ὅ]ρου προβάντες ἐπ’ εὐθείας ὡσεὶ πλέθ[ρα] τρία ἐπε[κο]λάψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρας ἐπιπέδου, καὶ ἀπ[ὸ] το[ύτου] [ἐ]πιτρέψαντες εἰς τὰ δεξιὰ καὶ προβάντες [ὑ]πὲ[ρ] τὸν αὐχένα ὡσεὶ πλέθρα τρία ἐνεκολάψαμεν ὅ[ρο]ν ἐπὶ πέτρας ἐπιπέδου καὶ ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου πρ[οβάν]τες ὡσεὶ στάδιον ἐνεκολάψαμεν ὅρον ἐπὶ πέτρ[ας ἐ]πιπέδου, καὶ ἀπὸ τούτου κατ’ εὐθὺ ἐπὶ τὴν παρα[κει]μένην ἐξ εὐωνύμων φάραγγα, καὶ ὡς ἡ φάραγξ [κα]ταφέρει μέχρι τῆς ὁδοῦ τῆς φερούσης ἀπὸ Τλ[ῶ] εἰς Τερμησσὸν τὴν πρὸς Οἰνοάνδοις μέχρι τ[ο]ῦ ὅρου ἀφ’ οὗ καὶ ἠρξάμεθα ὁρίζειν. τὰ δὲ ἐν[κ]λήματα ὑπὲρ ὧν Λύκιοι καὶ Τερμησσεῖς οἱ πρὸς Οἰνοάν- vac. δοις ἔλαβον παρὰ τῆς συνκλήτου τὸν Κνιδί[ων δῆ][μ]ον κριτὴν ἔστω ἄκυρα, καὶ μηθὲν ὑπολείπεσθαι ἔνκλημα μήτε Λυκίοις κατὰ Τερμησσέων τῶν πρ[ὸς] Οἰνοάνδοις, μήτε Τερμησσεῦσιν τοῖς πρὸς Οἰνοάνδοις κατὰ Λυκίων κατὰ μηθένα τῶν τρόπων. Ἐνεγκάν[τω]ν? δὲ Λύκιοι Τερμησσεῦσιν τοῖς πρὸς Οἰνοάνδοις ἀργυρίου Ῥοδίου καινοῦ πλινθοφόρου τάλαντα εἴκοσι πέντε. Ὁπότερος δ’ ἂν αὐτῶν μὴ ἐνμείνῃ τοῖς προγεγραμμένοις, παραβῇ δέ τι τούτων, ἀποτείσει τῶι ἐνμείναντι ἀργυρίου Ῥοδίου καινοῦ πλινθοφόρου τάλαντα ἑκατόν, καὶ τὰ ἐφευρεθέντα ἢ ἐπικαινισθέντα ἄκυρα ἔστω. Ἀναθήσυσιν δὲ καὶ στήλας λιθίνας τέσσαρας ἐνγράψαντες τήνδε τὴν συνθήκην, μίαν μὲν ἐν τῷ ἱερῷ τῆς Λητοῦς τῷ ὄντι παρὰ Ξαθίοις, μίαν δὲ ἐν Τλῷ ἐν τῷ ἱερῷ τῆς Ἀρτέμιδος, μίαν δὲ παρὰ Τερμησσεῦσιν τοῖς πρὸς Οἰνοάνδοις ἐν τῷ τοῦ Διὸς ἱερῷ, τὴν δὲ

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τετάρτην παρὰ Καυνίοις ἐν ᾧ ἂν ἀποδείξωσιν vac. ἱερῷ. vac.

Als für den Lykischen Bund Harpalos Priester der Roma und Alkimos Priester des Apollon waren, am 21. des Monats Daisios, und als in Termessos bei Oinoanda (5) Trokondas, Sohn des Diogenes, Adoptivsohn des Kbaimis, Sohn des Trokondas, Sohn des Diogenes, Priester des Zeus und dessen Sohn Komon Priester der Roma waren, im 34. Jahr, am 18. des Monats Daisios, wurden folgende Vereinbarungen ausgehandelt und gemeinsam (10) schriftlich formuliert: für die Lykier durch ihre gewählten Unterhändler, Straton, Sohn des Eukles, aus Xanthos, Tandasis, Sohn des Admetos, Adoptivsohn des Straton, aus Phellos, Amyntas, Sohn des Polemon, aus Kyaneai, Limnaios, Sohn des Labas sowie (15) Eirenaios, Sohn des Pantauchos, beide aus Tlos; für die Termessier bei Oinoanda durch die entsandten Unterhändler, Sandabis, Sohn des Sandabis, Enkel des Midas, Polykritos, Sohn des Attalos, Enkel des Papos, Moles, Sohn des Arpias, Enkel des Hermaios, Ponekos, Sohn des Hermaios, (20) Enkel des Ponekos, Hermaios, Sohn des Hephaistion, Enkel des Artimas, Manes, Sohn des Archias, Enkel des Dorymenes, Artimas, Sohn des Hermaios, Enkel des Hermaios. Mit Zustimmung der Termessier sollen die in der Stadt Kos gefällten Urteile und deren Auswirkungen gültig sein. (25) Bestand haben sollen auch die Wegezölle der Tloer und der Kadyandier, über welche die Termessier gegen sie Klage erhoben. Der Berg Masa soll den Tloern gehören, das Weiderecht und das Recht, dort Holz zu holen, haben aber die Termessier bei Oinoanda für alle Zeit; (30) sie haben aber keine Berechtigung, etwas zu bauen, anzupflanzen oder auszusäen. Der genannte Berg wurde im Hinblick auf das Weiderecht und das Holzholen folgendermaßen rundum eingegrenzt: Wir begannen mit der Grenzziehung am unteren Teil der Schlucht, die auf die Straße hinunterführt, (35) die von Tlos nach Termessos bei Oinoanda führt. An dieser Straße meißelten wir auf den Fels das Wort «Grenze» (horos) ein. Von dieser Markierung aus gingen wir auf der Straße hinunter zum Massengrab und weiter geradeaus bis zum sogenannten (40) Hölzernen Hermaion an der Straße. Vom Hermaion gingen wir weiter an der selben Straße etwa 100 Ellen [ca. 45 m], wie die Schlucht läuft, die rechts bis zum Fluss mit dem Namen Golbanounda hinabführt, und am selben Fluss entlang (45) bis zum Zusammentreffen des Flusses mit der Schlucht. Von dieser Stelle, wie dieselbe Schlucht hinaufzieht, bis zum Pass, der von Termessos bei Oinoanda bis an die Zäune von Tlos führt. Vom Pass aus bogen wir in die Richtung der (50) Zäune ab und gingen voran etwa 100 Ellen auf die Schlucht zu, die von rechts bis zum Fluss Endyrenos hinabführt. Wir folgten dem genannten Fluss stromabwärts bis zum Fels, der am Zusammentreffen (55) des Flusses mit der Schlucht steht. Auf diesen Fels meißelten wir das Wort «Grenze» ein, und von dieser Markierung gingen wir die Schlucht hinauf etwa ein Stadion [ca. 180 m] und dort meißelten

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wir auf einen Fels «Grenze» ein. Von dieser Markierung gingen wir in derselben Schlucht hinauf etwa drei plethra [ca. 90 m] und auch dort (60) meißelten wir das Wort «Grenze» auf den Fels ein. Von dieser Markierung in derselben Schlucht hinauf bis zum «Ort der Steine», wo wir ein weiteres Mal das Wort «Grenze» einmeißelten. Von dieser Markierung geradeaus gehend meißelten wir eine weitere «Grenze» in den Fels hinein, und etwas nach rechts abbiegend meißelten wir (65) noch eine «Grenze» ein. Von dieser Markierung auf die Straße zu, die an die Zäune hinführt, die wir überquerten, und kurz danach meißelten wir nocheinmal das Wort «Grenze» ein; von dieser Markierung geradeaus gehend meißelten wir noch eine «Grenze» auf den Fels oberhalb der Schlucht ein, und von dieser Markierung geradeaus entlang der Schlucht bis zum höchsten Punkt … (70) meißelten wir auf den Fels «Grenze» ein. Von dieser Markierung gingen wir etwa ein Stadion geradeaus voran und meißelten «Grenze» auf ein flachliegendes Felsstück ein. Von dieser Markierung gingen wir wieder etwa ein Stadion geradeaus voran und meißelten «Grenze» auf ein flachliegendes Felsstück ein. (75) Von dieser Markierung gingen wir etwa ein Stadion geradeaus voran … «Ort der Steine», wo wir auch das Wort «Grenze» einmeißelten. Von dieser Markierung gingen wir etwa ein Stadion voran und meißelten «Grenze» auf ein Felsstück ein, (80) das in der Nähe der Ebene steht. Von dieser Markierung gingen wir geradeaus etwa drei plethra voran und meißelten «Grenze» auf ein flachliegendes Felsstück ein. Von dieser Markierung bogen wir nach rechts ab und gingen voran über den Sattel etwa drei plethra und meißelten «Grenze» (85) auf ein flachliegendes Felsstück ein. Von dieser Markierung gingen wir etwa ein Stadion voran und meißelten «Grenze» auf ein flachliegendes Felsstück ein und von dieser Markierung geradeaus auf die Schlucht, die links liegt, und entlang der Schlucht hinunter bis zur Straße, die von Tlos (90) bis Termessos bei Oinoanda führt und bis zur Grenzmarkierung, von welcher wir die Grenzziehung begannen. Die Beschwerden, derentwegen die Lykier und die Termessier bei Oinoanda vom Senat den demos der Knidier als Schlichter erhielten, sollen gegenstandslos sein; es bleibt keine (95) Beschwerde übrig, weder seitens der Lykier gegen die Termessier bei Oinoanda noch seitens der Termessier bei Oinoanda gegen die Lykier, auf keine Weise überhaupt. Die Lykier sollen den Termessiern bei Oinoanda fünfundzwanzig Talente Silber in neuen rhodischen «Plinthophoren» zahlen. (100) Sollte einer der Vertragspartner die oben aufgeschriebenen Vereinbarungen nicht einhalten, sondern gegen eine davon verstoßen, so soll er dem vertragstreuen Partner hundert Talente Silber in neuen rhodischen «Plinthophoren» zahlen und die Vertragsergänzungen oder Neufassungen sollen gegenstandslos sein. (105) Sie werden diesen Vertrag auf vier steinerne Stelen aufschreiben und sie aufstellen, einmal im Heiligtum der Leto bei den Xanthiern, einmal in Tlos im Heiligtum der Artemis, einmal bei den Termessiern bei Oinoanda im Heiligtum des Zeus, (110) die vierte bei den Kauniern in einem Heiligtum, das sie bestimmen werden.

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675 Lykischer Bund – Termessos bei Oinoanda

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Der Vertrag zwischen dem Lykischen Bund und der vom pisidischen Termessos gegründeten Stadt Termessos bei Oinoanda regelt eine Reihe von Streitpunkten, unter denen einige den Lykischen Bund insgesamt (Z. 91–104), andere nur die unmittelbaren Nachbarstädte Tlos und Kadyanda betrafen (Z. 24–33). Als der Vertrag vereinbart wurde, lagen mehrere Vorentscheidungen schon vor. Im Hinblick auf die zwischen Termessos bei Oinoanda und Tlos bzw. Kadyanda entstandenen Streitpunkte hatte es Vorverhandlungen auf der Insel Kos gegeben, deren Ergebnisse im Vertrag für gültig erklärt werden, ohne dass sie im Detail angeführt sind (Z. 22–26). Umstritten waren außerdem die Erhebung von Wegezöllen (Z. 25: τὰ παραγώγια) sowie die Bedingungen für die Nutzung des Grenzberges Masa gewesen: Die hier festgehaltenen Ergebnisse, die offenbar nicht in Kos erreicht wurden, dürften auf einen Kompromiss hinauslaufen, der im Rahmen der Verhandlungen zwischen dem Bund und den Termessiern bei Oinoanda erzielt wurde (Z. 27–33). Eine gemeinsame Kommission legte die Grenzen des umstrittenen Gebietes fest, und der detaillierte Bericht über ihre Tätigkeit im Gelände wurde Bestandteil des Vertrages (Z. 33–91). Der Streit mit dem Lykischen Bund war insgesamt etwas anders gelagert als diese lokalen Streitpunkte zwischen Termessos bei Oinoanda und den unmittelbaren Nachbarn. Er war offensichtlich grundsätzlicher Art, denn der römische Senat wurde eingeschaltet, der die Stadt Knidos als Schlichter bestimmte (Z. 93–94). Der Text des Vertrages führt die genauen Streitpunkte nicht auf, stellt aber fest, dass die Parteien, ohne einen Schlichterspruch der Knidier abzuwarten, ihren Streit unter Zahlung von 25 Talenten seitens des Lykischen Bundes an Termessos bei Oinoanda beilegten (Z. 94–100). Die ganze Vereinbarung sollte an vier verschiedenen Orten bekanntgemacht werden, jeweils einmal in einem Heiligtum bei den drei hauptsächlich betroffenen Parteien, einmal in der angesehenen Küstenstadt Kaunos (Z. 104–111). Der erhaltene Text ist das Exemplar vom Bundesheiligtum in Xanthos. Der Vertrag ist höchstwahrscheinlich nach 167 v. Chr. zu datieren, denn sowohl der Bund als auch die Termessier besitzen einen Kult der Roma und nennen ihren Romapriester als einen der Eponyme (Z. 1–7). Zumindest für den Lykischen Bund ist dies vor der «Befreiung» von rhodischer Herrschaft durch die Römer im J. 167 kaum anzunehmen (vgl. R. M. Errington, Θεὰ Ῥώμη und römischer Einfluss südlich des Mäander, Chiron 17 [1987], 97–118), und dasselbe dürfte für Termessos gelten. Außerdem ist auffallend, dass Rhodos, das bis 167 für Lykien eine Zuständigkeit beanspruchte, weder im Vertrag selbst noch bei den vorangegangenen Schlichtungsversuchen irgendeine Rolle spielte. Als terminus ante quem dürfte die Mitgliedschaft von Termessos bei Oinoanda in der kibyratischen Tetrapolis gelten (Strabo xiii 4.17 [C631]), da Termessos hier, ohne Kibyra zu erwähnen, völlig selbstständig handelt. Da aber das Datum des Beitritts von Termessos bei Oinoanda zur Tetrapolis nicht präzise ermittelt werden kann, hilft diese Beobachtung nicht weiter.

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Es bleiben zwei sonstige Hinweise auf das Datum: 1.) Die Buchstabenformen der Inschrift weisen sie in die Mitte des 2. Jhs., ohne dass dieses Kriterium allein entscheidend sein kann; 2.) die Termessier datieren den Vertrag u. a. nach einer sonst unbekannten Ära ins Jahr 34 (Z. 7). Am wahrscheinlichten ist, dass es sich um eine städtische Ära handelt, deren Ausgangspunkt das Gründungsjahr der 5 Stadt darstellt. In diesem Fall sind die im Vertrag beigelegten Streitigkeiten mit den Nachbarn während der ersten Generation der neuen Stadt entstanden, was ohne weiteres verständlich wäre. Genauso nachvollziehbar ist deren forcierte und endgültige Beilegung in der Folge des römischen Eingriffs in Südkleinasien nach 167. Da das 34. Jahr (wegen der Romapriester der Lykier und der Termessier) 10 nach 167 liegen muss, ist die neue Stadt Termessos bei Oinoanda frühestens 201 gegründet worden. Es wäre allerdings gewagt anzunehmen, dass der vorliegende Vertrag unmittelbar nach der lykischen «Befreiung» zustande kam; die Gründung dürfte also eher etwas später als 201 erfolgt sein. Mit Rousset kann der Vertrag also zwischen 160 und 150 datiert werden. Dieser Ansatz schließt nicht aus, 15 dass der Frieden von Apameia den Ausgangspunkt für die städtische Ära darstellt, was ein Datum von 155 für den Vertrag ergeben würde.

676 Rom – Kallatis (Bündnis) Ca. 160 oder ca. 106–101 v. Chr.

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Marmorplatte, oben und links gebrochen, unten vollständig; b. 0,18 m, h. 0,24 m, d. 0,072 m. Buchstaben 0,006–0,007 m. Fundort: Mangalia (Kallatis). Ed.: ISM III, 1 (Photo Tafel 1); vgl. CIL I2 2, 3, 2676; ILLRP 516; CIL I2 2, 4, 2676. Lit.: Ausführliche Bibliographie in: A. Avram, Der Vertrag zwischen Rom und 25 Kallatis. Ein Beitrag zum römischen Völkerrecht, Amsterdam, 1999; ISM III, 202– 203 ad Nr. 1. [poplus Callatinus hostes inimicosve popli Romani per suos fines] [quibusve inperat poplus Callatinus ne transire sinito poplico] [consilio sc(iens) dolo malo quo poplo Romano queive sub inperio eius] 30 [erunt bellum facerent neve eos armis neque navibus neque pequnia] [adiouanto poplico consilio sc(iens) dolo malo popli Callatini quo poplo] [Romano bellum facerent. poplus Romanus hostes inimicosve popli] [Callatini per suos fines quibusve inper]at [poplus Romanus] [ne transire sinito poplico consilio sc(iens) dolo] malo quo po[plo Cal]35 [latino queive sub inperio eius erun]t b[el]lum face[rent ne][ve eos armis neque navibus neque p]equ[n]ia adiouanto [popli]5 [co consilio sc(iens) dolo malo p(oplo) R(omano) quo po]plo Callatino bellu[m]

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[facerent. sei quis prior faxit poplo Rom]ano queive sub inperio [eius erunt poplus Callatinus po]plo Romano utei e t[em][pore dato(?) adioutanto. sei quis bellum] prio[r] faxit [p]oplo [Calla][tino queive sub inperio eius erunt po]plus Romanus popl[o Cal]10 [latino utei e tempore dato(?) adioutant]o. vac. sei quid ad hance [socie]5 [tatem poplus Romanus ac poplus Call]at[inu]s adere exime[rev]e [ve][lint communi poplico consilio utriusque] voluntate liceto [quodque adiderint id inesto quodque e]xe[mer]int id societat[i] [ne inesto. haec societas in tabolam ahe]nam utei scriberetur atq[ue] [figeretur(?) Romae in Capitolio, Callati loc]o optumo in faano Concor[d(iae)]. 10 Das Volk von Kallatis darf mit öffentlicher Zustimmung und in bewusster böser Absicht Feinden und Gegnern des römischen Volkes nicht gestatten, durch sein Land oder das Land derjenigen, die es beherrscht, zu ziehen mit dem Ziel, Krieg gegen das römische Volk oder diejenigen, die unter seiner Herrschaft sein werden, zu führen; sie dürfen ihnen weder mit Waffen noch mit Schiffen noch mit Geld mit öffentlicher Zustimmung und in bewusster böser Absicht des Volkes von Kallatis Hilfe leisten, damit sie Krieg gegen das römische Volk führen. Das römische Volk darf mit öffentlicher Zustimmung und in bewusster böser Absicht Feinden und Gegnern des Volkes (1) von Kallatis nicht gestatten, durch sein Land oder das Land derjenigen, die es beherrscht, zu ziehen mit dem Ziel, Krieg gegen das Volk von Kallatis oder diejenigen, die unter seiner Herrschaft sein werden, zu führen; sie dürfen ihnen weder mit Waffen noch mit Schiffen noch mit Geld mit öffentlicher (5) Zustimmung und in bewusster böser Absicht des römischen Volkes Hilfe leisten, damit sie Krieg gegen das Volk von Kallatis führen. Wenn jemand als Erster gegen das römische Volk oder diejenigen, die unter seiner Herrschaft sein werden, Krieg führen sollte, dann soll das Volk von Kallatis zu gegebener Zeit (?) Hilfe leisten. Wenn jemand als Erster gegen das Volk von Kallatis oder diejenigen, die unter seiner Herrschaft sein werden, Krieg führen sollte, dann soll das römische Volk zu gegebener Zeit (?) Hilfe leisten. (10) Sollten das römische Volk und das Volk von Kallatis nach gemeinsamer öffentlicher Beratung und nach dem Willen beider Vertragspartner diesem Bündnisvertrag etwas hinzufügen oder aus ihm etwas tilgen wollen, soll das erlaubt sein; das, was sie hinzufügen, soll Bestandteil des Vertrages sein, und das, was sie tilgen, soll aufhören Bestandteil des Vertrages zu sein. Dieser Vertrag soll auf eine eherne Tafel aufgeschrieben und ein Exemplar in Rom auf dem Kapitol, ein Exemplar in Kallatis an der prominentesten Stelle im Heiligtum der Concordia aufgestellt werden.

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Der römische Vertrag mit Kallatis ist nach der sehr fragmentarisch erhaltenen lateinischen Fassung des Vertrags mit Kibyra (632) der zweite epigraphisch erhaltene Vertrag mit einer griechischen Stadt in lateinischer Sprache. Daraus ergeben sich mehrere Fragen, unter denen die nach der Datierung die größte Rolle 40

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676 Rom – Kallatis

spielt. Avram hat bei seiner Wiederherstellung des lateinischen Textes, der hier übernommen wird, insbesondere den griechischen Vertrag mit Maroneia (664) von ca. 167 als Modell zugrunde gelegt. Deswegen gibt es inhaltlich keine wesentlichen Abweichungen von dem üblichen römischen Vertragstext der Zeit. Er hat allerdings nicht den weiteren Schritt getan und den Kallatis-Vertrag auch um die Mitte des 2. Jhs. ansetzen wollen. Nach einer Erörterung von früher vertretenen zeitlichen Ansätzen, die hier nicht wiederholt werden müssen, argumentiert er – wobei historische Argumente überwiegen – für eine Zeit um 100, die allgemeine Beunruhigung im Mittelmeeraum, von der die lex de provinciis praetoriis (Crawford, Roman Statutes Nr. 12 [ehemals «Piratengesetz»]; vgl. 763) zeugt, bildet seines Erachtens den historischen Rahmen für die Ereignisse. Dieser Ansatz kann nicht direkt widerlegt werden. Es existieren jedoch genauso gute Argumente für eine frühere Zeit, etwa um die Mitte des 2. Jhs., wie D. S. Marin, Il foedus romano con Callatis, Epigraphica 10 (1948), 104–130, vorschlug. Er wollte den Vertrag ca. ins J. 140 datieren, wobei ein Bezug zur Einrichtung der Provinz Macedonia nur eine von mehreren Möglichkeiten im 2. Jh. darstellt. Man kann nicht argumentieren, dass Rom um diese Zeit lediglich wenige Kontakte zu den Griechen am Schwarzen Meer gehabt hätte, denn schon vor 180/179 war Rom in der Krimstadt Chersonesos wichtig genug, um im Vertrag mit Pharnakes von Pontos eine bestimmende Rolle zu spielen (649). Bei den Vorbereitungen für den Dritten Makedonischen Krieg stellten die transdanubischen Bastarner dank ihrer Kontakte mit Perseus auch für Rom eine potentielle Gefahr dar. Als die Verhandlungen mit Perseus doch scheiterten, ließen sie ihrer Frustration auf dem Rückweg in ihre Heimat freien Lauf und verwüsteten alles, was auf ihrem Weg lag (Liv. xliv 26–27). Für die benachbarten griechischen Städte der westlichen Schwarzmeerküste waren sie mit Sicherheit keine bequemen Nachbarn (vgl. D. M. Pippidi, Scythica Minora. Recherches sur les colonies grecques du littoral roumain de la mer Noire, Bukarest/Amsterdam 1975, 159–171). Nach dem letzten römischen Krieg mit Makedonien waren die Römer die einzige Großmacht in der Gegend geworden, und es wäre nicht verwunderlich, wenn sich die Griechen an sie gewendet hätten. Der Vertrag mit Kallatis, wenn Avram ihn korrekt rekonstruiert hat, schloss ohnehin dieselbe einschränkende Phrase bei den gegenseitigen Schutzleistungen ein wie die frühen Verträge mit Maroneia (664), Kibyra (632) und Methymna (?) (697): Man soll sich gegenseitig zwar helfen, aber nur e tempore (dato?) (Z. 7, 10) = κατὰ τὸ εὔκαιρον. Diese Einschränkung fehlt, vielleicht signifikanterweise, bei der Vertragserneuerung mit Astypalaia im J. 105. Die Orthographie des Steins weist ebenfalls deutlich ins 2. Jh., wie die Beispiele, die Avram anführt, zeigen; zu seinen Beispielen für Konsonantengemination kommen allerdings noch frühere Beispiele hinzu: ILLRP 514 (ca. 190) sowie ILLRP 512 (ca. 160). Die Gemination langer Vokale, die mit dem Namen des Dichters L. Accius verbunden ist, ist in Inschriften spätestens seit den 140er

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Jahren (ILLRP 454, 751) nachzuweisen. Die Paläographie lässt sich zwar schlecht als Datierungskriterium heranziehen, da aus Kallatis kein zeitgenössisches Vergleichsmaterial – zumal auf Latein – vorhanden ist, aber der bekannte Meilenstein aus Polla (CIL I2 638; ILLRP 454 [A. Degrassi, Imagines, Berlin 1965, 192 a–b]), der wahrscheinlich aus dem Jahr 143 v. Chr. stammt, scheint die engste Parallele zu bieten. Die Frage, warum in Kallatis eine lateinische Inschrift aufgestellt wurde, während alle anderen erhaltenen Verträge aus dem griechischsprachigen Raum in einer griechischen Übersetzung vorliegen, lässt sich nicht mit Sicherheit klären. Am naheliegendsten ist die Annahme, dass die Publikation auf Stein in Kallatis zweisprachig erfolgte (vgl. den Vertrag mit Kibyra, 632), jedoch lediglich ein Bruchstück der lateinischen Fassung erhalten blieb (so schon A. Passerini, Il testo del «foedus» di Roma con Callatis, Athenaeum 13 [1935], 57–73, hier 71). Avram macht sich diese Annahme ebenfalls zu eigen, stört sich jedoch am Gebrauch der lateinischen Sprache in Kallatis im 2. Jh. und erwägt eine historisierende Niederschrift, also eine paläographisch genaue Kopie der originalen Bronzetafel, ca. 3–2 v. Chr., nachdem zur Zeit des Vertragsabschlusses aus unbekannten Gründen der Text nicht wie vorgesehen und überall sonst üblich gleich veröffentlicht wurde (in: G. R. Tsetskhladze, The Greek Colonisation of the Black Sea Area, Stuttgart 1998, 115–129). Die notwendige Kette von unbelegbaren Annahmen spricht allerdings gegen diese These. Man wird eher glauben wollen, dass der Text wie üblich beim Vertragsabschluss aufgeschrieben wurde und dass diese frühe Bilingue, wie in Kibyra, einen besonderen Ausdruck von Respekt gegenüber dem römischen Vertragspartner sowie eventuell künftigen amtlichen oder freiwirtschaftlichen römischen Besuchern darstellt. Ob auch in anderen griechischen Städten die lateinische Fassung des in Rom ausgefertigten lateinischen «Basistextes» des jeweiligen Vertrages – den man schließlich gemeinsam beeidigt hatte – aufgestellt worden ist, ist unbekannt. Erhalten sind außer in Kallatis und Kibyra jeweils nur in Stein gemeißelte griechische Übersetzungen.

677 Attalos II. – Ariarathes V. – Mithridates IV. von Pontos (Bündnis)

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Vor 155 v. Chr.

Polybios xxxiii 12. 1: κατὰ τὴν Ἀσίαν Ἄτταλος ἔτι κατὰ χειμῶνα συνήθροιζε μεγάλας δυνάμεις, ἅτε καὶ τῶν περὶ Ἀριαράθην καὶ τὸν Μιθριδάτην ἐξαπεσταλκότων αὐτῷ στρατιὰν ἱππέων καὶ πεζῶν κατὰ τὴν συμμαχίαν, ὧν ἡγεῖτο Δημήτριος Ἀριαράθου. 35 In Asia zog Attalos noch während des Winters große Streitkräfte zusammen, da Ariarathes und Mithridates ihm ein Heer aus Kavallerie und Infanterie gemäß der Allianz geschickt hatten, das von Ariarathes’ Sohn Demetrios geführt wurde.

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678 Athen – Oropos

Welche Allianz hier gemeint ist, bleibt unsicher. Seitdem Eumenes II. im J. 188 Stratonike, Tochter des Ariarathes IV., geheiratet hatte, existierten freundschaftliche Bindungen zwischen den zwei Königreichen Pergamon und Kappadokien (Liv. xxxviii 39.6; Strab. xiii 4.2 [C624]). Ariarathes V., um den es sich hier handelt, war – nach seiner Vertreibung durch seinen Bruder Orophernes – mit Hilfe 5 des Attalos II. im J. 157 an die Macht in Kappadokien zurückgekommen (Polyb. xxxii 12; Just. xxxv 1.2). Dies geschah entweder im Rahmen der alten Freundschaft zwischen Eumenes II. und Ariarathes IV., die vielleicht in der Zwischenzeit eine vertragliche Form erhalten hatte, oder bot den Anlass für eine erste vertragliche Regelung des Verhältnisses. Mithridates IV. war – vor seinem eigenen Macht- 10 antritt – mit seinem regierenden Bruder, Pharnakes, Vertragspartei zum Frieden mit Eumenes II. im J. 179 (Polyb. xxv 2.3, 648) und nach dem Tode des Pharnakes ca. 171/70 selbst an die Macht in Pontos gekommen (für das Datum vgl. Diskussion ad 649). Wie bei Ariarathes V. wäre eine Vertragserneuerung anlässlich seines Herrschaftsantritts (oder eventuell anlässlich des Herrschaftsantritts des 15 Attalos II. im J. 158) in Erwägung zu ziehen. Auf jeden Fall war ein wesentlicher Aspekt beider Verträge die aktive, wohl gegenseitige, militärische Unterstützung, die im J. 155 während Attalos’ Krieg gegen Prousias zum Tragen kam. 678 Athen – Oropos (Friedensvereinbarung)

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155 v. Chr.

Pausanias vii 11. 5: ἐξέτισαν δὲ οὐδὲ ταῦτα οἱ Ἀθηναῖοι, ἀλλὰ ὑποσχέσεσι καὶ δώροις ὑπελθόντες Ὠρωπίους ὑπάγονται σφᾶς ἐς ὁμολογίαν, φρουράν τε Ἀθηναίων ἐσελθεῖν ἐς Ὠρωπὸν καὶ ὁμήρους λαβεῖν παρὰ Ὠρωπίων Ἀθηναίους· ἢν δὲ αὖθις ἐς Ἀθηναίους γένηται ἔγκλημα Ὠρωπίοις, τὴν φρουρὰν τότε ἀπάγειν 25 παρ’ αὐτῶν Ἀθηναίους, ἀποδοῦναι δὲ καὶ ὀπίσω τοὺς ὁμήρους. Auch diese Strafe zahlten die Athener nicht, aber mit Versprechungen und Geschenken köderten sie die Oropier zu einem Abkommen, das die Einsetzung einer athenischen Garnison in Oropos sowie die Stellung von Geiseln seitens der Oropier an die Athener vorsah; sollten die Oropier wieder Anlass zur Anklage 30 gegen die Athener haben, sollten die Athener die Garnison zurückziehen und die Geiseln entlassen. Lit.: Walbank, HCP III 531–533; Habicht, Athen 265–269. Im Rahmen der athenischen Auseinandersetzung um den Besitz von Oropos nach der Auflösung des boiotischen Bundes in der Folge des Dritten Makedonischen 35 Krieges kam es zum Appell seitens der Oropier an den römischen Senat. Sikyon wurde daraufhin als Schlichter eingesetzt und verfügte eine Strafe von 500 Talenten gegen Athen; daraufhin schickten die Athener die «Philosophengesandtschaft»

679 Attalos II. – Prousias II.

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nach Rom, die eine Reduzierung der Strafsumme auf 100 Talente erreichte, die aber die Athener auch nicht bezahlten (Paus. vii 11.34–5; Polyb. xxxiii 2). Hier setzt die oben angeführte Pausanias-Stelle ein. Statt die Strafsumme zu bezahlen, erreichten sie das hier beschriebene Abkommen mit den Oropiern. Die beschriebenen Bedingungen laufen auf eine Kapitulation der Oropier hinaus. Kaum ver- 5 wunderlich, hielt das Abkommen nicht lange, und der Streit ging weiter. Pausanias dürfte für diesen Bericht vom Zeitzeugen Polybios abhängig sein.

679 Attalos II. – Prousias II. (Friedensvertrag) 154 v. Chr.

1. Polybios xxxiii 13.4–9: ἡ δὲ σύγκλητος διακούσασα τῶν παρὰ τοῦ Προυσίου πρεσβευτῶν ἀνακεχωρηκότων ἐξ αὐτῆς τρεῖς ἄλλους ἀπέστειλεν, Ἄππιόν τε τὸν Κλαύδιον καὶ Λεύκιον Ὄππιον καὶ Αὖλον Ποστόμιον. (5) οἳ καὶ παραγενόμενοι πρὸς τὴν Ἀσίαν διέλυσαν τὸν πόλεμον, εἰς τὰς τοιαύτας συνθήκας ἐπαγαγόμενοι τοὺς βασιλέας ἀμφοτέρους, (6) ὥστε παραχρῆμα μὲν εἴκοσι καταφράκτους νῆας ἀποδοῦναι Προυσίαν Ἀττάλῳ, πεντακόσια δὲ τάλαντα κατενεγκεῖν ἔτεσιν εἴκοσι· (7) τὴν δὲ χώραν ἀμφοτέρους ἔχειν ἣν καὶ πρότερον εἶχον, ὅτ’ εἰς τὸν πόλεμον ἐνέβαινον. (8) διορθώσασθαι δὲ Προυσίαν καὶ τὴν καταφθορὰν τῆς χώρας τῆς τε Μηθυμναίων καὶ τῶν Αἰγαιέων καὶ τῆς Κυμαίων καὶ Ἡρακλειωτῶν, ἑκατὸν τάλαντα δόντα τοῖς προειρημένοις. (9) γραφεισῶν δ’ ἐ τούτοις τῶν συνθηκῶν, ἀπῆγον τὰς δυνάμεις εἰς τὴν οἰκείαν οἱ περὶ τὸν Ἄτταλον, τὰς ναυτικὰς καὶ τὰς πεζικάς. Der Senat hörte sich den Bericht der Gesandten an, die von Prousias zurückgekehrt waren, und bestimmte gleich drei andere, Appius Claudius [Centho (praetor 175)], Lucius Oppius sowie Aulus Postumius [Albinus (praetor 155)]. (5) Als sie in Asia ankamen, beendeten sie den Krieg, indem sie die beiden Könige zwangen, einen Friedensvertrag zu vereinbaren. (6) Prousias sollte sofort zwanzig gedeckte Schiffe [«Kataphrakten»] an Attalos übergeben und 500 Talente in zwanzig Jahren zahlen. (7) Beide sollten jeweils das Gebiet behalten, das sie vor dem Eintritt in den Krieg besessen hatten. (8) Prousias sollte auch seine Verwüstungen in den Territorien von Methymna, Aigai, Kyme sowie Herakleia wiedergutmachen, indem er den erwähnten Städten 100 Talente zahlte. (9) Als diese Vertragsbedingungen schriftlich festgehalten waren, zog Attalos seine Streitkräfte nach Hause ab, sowohl das Landheer als auch die Marine.

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2. Appian, Mithridateios 3 (8): μέχρι καὶ τῶνδε οἱ Ῥωμαῖοι πυθόμενοι πρέσβεις 35 ἑτέρους ἔπεμπον, οἳ τὸν Προυσίαν ἐκέλευον Ἀττάλῳ τὰς βλάβας ἀποτῖσαι. τότε οὖν καταπλαγεὶς ὁ Προυσίας ὑπήκουσε καὶ ἀνεχώρει. ποινὴν δὲ τῶν πρέσβεων ὁρισάντων αὐτὸν ἐσενεγκεῖν Ἀττάλῳ ναῦς καταφράκτους εἴκοσιν αὐτίκα καὶ

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679 Attalos II. – Prousias II.

ἀργυρίου σὺν χρόνῳ τάλαντα πεντακόσια τάς τε ναῦς ἔδωκε καὶ τὰ χρήματα ἐν τῷ χρόνῳ συνέφερεν. Als die Römer das erfuhren, entsandten sie andere Gesandte, die Prousias befahlen, Attalos die Kriegsschäden wiedergutzumachen. Prousias war diesmal schockiert, tat, was ihm gesagt war, und zog ab. Die Gesandten legten seine Strafe 5 fest: Er solle Attalos sofort 20 gedeckte Schiffe [«Kataphrakten»] übergeben und innerhalb einer bestimmten Frist 500 Talente zahlen. Die Schiffe übergab er und begann, fristgerecht das Geld zu zahlen. 3. Linker Block eines Bathron aus weißem Marmor; b. 0,965 m, h. 0,555 m, d. 0,21 m. Buchstaben Z. 1: 0,035 m; Z. 2–6: 0,03 m. 10 Fundort: Pergamon, Südostecke des Athenaheiligtums. Ed.: I. Pergamon I 225 (mit Zeichnung); OGIS 327.

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βασιλεὺς Ἄτταλος βασ[ιλέως Ἀττάλου] καὶ [ο]ἱ μετ’ αὐτοῦ στρατεύσαν[τες πρὸς Προυσίαν] καὶ πολιορκήσαντες αὐτὸν [ἐν Νικομηδείαι], παραβάντα τὰς διὰ Ῥωμαίωγ γεν[ομένας συνθήκας], Διῒ καὶ Ἀθηνᾶι Νικηφόρω[ι ἀντὶ τῶν διὰ] τῆς τοῦ πολέμου συντελείας ἐπ[ιτευγμάτων].

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5 Νικηφόρω[ι χαριστήριον] Fränkel ‖ 6 ἐπ[ικρατήσαντες] Fränkel

König Attalos, Sohn des Königs Attalos, sowie die zusammen mit ihm gegen 20 Prousias kämpfenden Soldaten, nachdem sie ihn, der den durch die Vermittlung der Römer zustande gekommenen Vertrag gebrochen hatte, in Nikomedeia belagert hatten, machten die Weihung an Zeus und Athena Nikephoros, wegen der erfolgreichen Begegnungen bezüglich des Erreichens der Kriegsziele. Lit.: G. Vitucci, Il regno di Bitinia, Rom 1953, 77–82; Ch. Habicht, Über die Kriege 25 zwischen Pergamon und Bithynien, Hermes 84 (1956), 90–110, hier 101 f.; E. Hansen, The Attalids of Pergamon, Ithaca/London 1971, 133–135; Walbank, HCP III ad loc. Der Vertrag, der im J. 154 den seit 156 währenden Krieg zwischen Pergamon und Bithynien beendete, kam nur durch ein römisches Machtwort zustande. Der Auslöser für die römische Entscheidung, sich verstärkt in diesen Krieg zwischen zwei 30 amici einzumischen, war der Angriff Prousias’ II. auf Pergamon im J. 155. Während eine Gruppe römischer Vermittler selbst in der Stadt eingeschlossen war, plünderten Prousias’ Soldaten das vor der Stadt liegende Nikephorion (Polyb. xxxii 15; xxxiii 7; vgl. Diod. xxxi 35; App., Mith. 3 [7]). Prousias’ Weigerung, die darauffolgende römische Empörung ernst zu nehmen, tat ein Übriges (Polyb. 35 xxxiii 12). Deswegen gelang es erst einer dritten Gruppe senatorischer legati im J. 154, den Kapitulationsvertrag durchzusetzen.

680 Ptolemaios VI. Philometor – Ptolemaios VIII. Euergetes II.

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Polybios betont, dass ein schriftlicher Vertrag zustande kam (oben 1 § 5: τὰς τοιαύτας συνθήκας; ib. § 9: γραφεισῶν δ’ ἐ τούτοις τῶν συνθηκῶν), wobei alle erhaltenen Klauseln zu Ungunsten des Prousias ausfielen, der den Krieg begonnen hatte. Echte Verhandlungen dürften also kaum stattgefunden haben. Polybios’ Beschreibung der formalen Form der Friedensregelung als συνθήκαι 5 deckt sich allerdings mit dem offiziellen pergamenischen Ausdruck und dürfte der Realität entsprochen haben. In der späteren pergamenischen Siegerinschrift, die nach dem erneuten Krieg im J. 149 aufgeschrieben worden ist, in dem pergamenische Truppen in Nikomedeia den Sturz des verhassten Prousias herbeigeführt hatten, wird der gestürzte Prousias als Vertragsbrecher bezeichnet (oben 3, 10 Z. 4: παραβάντα τὰς διὰ Ῥωμαίωγ γεν[ομένας συνθήκας]). Obwohl der Anlass für die pergamenische Einmischung in die inneren Angelegenheiten Bithyniens im J. 149 viel komplexer und weniger ruhmreich war als ein Vertragsbruch seitens des Prousias, wäre dieser Ausdruck kaum möglich, wenn im J. 154 kein förmlicher Vertrag zustande gekommen wäre. Appians verkürzte Version, obwohl von Poly- 15 bios stammend, legt stärkeres Gewicht auf die politische Realität als auf die juristische Form der Vereinbarung (vgl. auch für eine frühere Phase Polyb. xxxiii 7).

680 Ptolemaios VI. Philometor – Ptolemaios VIII. Euergetes II. (Friedensvereinbarung)

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154 v. Chr.

1. Polybios xxxix 7. 6: μετὰ δὲ ταῦτα πάλιν ἐπιβουλεύσαντος τῇ Κύπρῳ, κύριος γενόμενος ἐν Λαπήθῳ τοῦ σώματος ἅμα καὶ τῆς ψυχῆς αὐτοῦ, τοσοῦτον ἀπέσχε τοῦ κολάζειν ὡς ἐχθρὸν ὥστε καὶ δωρεὰς προσέθηκε παρὰ τὰς πρότερον ὑπαρχούσας αὐτῷ κατὰ συνθήκας καὶ τὴν θυγατέρα δώσειν ὑπέσχετο. 25 Nachher, als sein Bruder [sc. Ptolemaios VIII. Euergetes II.] wieder Angriffspläne gegen Zypern hegte, wurde er [sc. Ptolemaios VI.] bei Lapithos Herr über dessen Körper und Leben. Er nahm aber soweit Abstand von einer Bestrafung als Feind, dass er ihm Geschenke machte über das hinaus, was ihm sowieso vertraglich zustand, und versprach, ihm seine Tochter zu geben. 30 2. Diodoros xxxi 33: ὁ πρεσβύτερος Πτολεμαῖος ταχὺ διὰ τὸ μέγεθος τῆς στρατιᾶς συγκλείσας τὸν ἀδελφὸν εἰς πολιορκίαν καὶ πεῖραν πάσης ἀπορίας λαβεῖν ἀναγκάσας ἐπανελέσθαι μὲν αὐτὸν οὐκ ἐτόλμησεν, ἅμα μὲν διὰ τὴν χρηστότητα καὶ διὰ τὸ τῆς φύσεως συγγενές, ἅμα δὲ καὶ διὰ τὸν ἀπὸ Ῥωμαίων φόβον. συνεχώρησε δὲ αὐτῷ τὴν ἀσφάλειαν, καὶ συνθήκας ἐποιήσατο καθ’ ἃς 35 ἔδει Κυρήνην ἔχοντα τὸν νεώτερον εὐδοκεῖν καὶ σίτου πλῆθος τακτὸν λαμβάνειν κατ’ ἐνιαυτόν. καὶ τὰ κατὰ τοὺς βασιλεῖς εἰς πολλὴν ἀλλοτριότητα καὶ κινδύνους ἀπηλπισμένους προαχθέντα παραδόξου καὶ φιλανθρώπου συλλύσεως ἔτυχε.

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681 Ionathan Makkabaios – Demetrios I.

Wegen der Größe seines Heeres schloss der ältere Ptolemaios [Ptolemaios VI.] seinen Bruder bald durch eine Belagerung ein und zwang ihn, jede Art der Entbehrung zu erfahren. Er wagte es aber nicht, ihn zu töten, zum Teil wegen seines eigenen Anstands und der familiären Verwandtschaft, zum Teil wegen seiner Furcht vor den Römern. Er gewährte ihm Sicherheit und schloss einen Vertrag, 5 wonach der jüngere sich mit dem Besitz von Kyrene zufrieden geben solle; eine festgelegte Menge an Getreide solle er außerdem jedes Jahr erhalten. So fanden die Angelegenheiten der zwei Könige, die zu extremer Entfremdung und hoffnungslosen Gewalttaten ausgeufert waren, eine unerwartete und großzügige Lösung. 10 Lit.: Huß, Ägypten 572 f. Während der andauernden Streitigkeiten zwischen den Söhnen des Ptolemaios V. Epiphanes und der Kleopatra I. kam es im J. 154 v. Chr. zu einer bewaffneten Auseinandersetzung um den Besitz der Insel Zypern. Der jüngere Bruder (VIII. Euergetes II.) wurde bei Lapithos belagert und gefangengenommen (oben 1, 2). 15 Daraus ging die Vereinbarung hervor, welche Diodor nach Polybios als förmlichen Vertrag zwischen den zwei Königen (συνθήκας ἐποιήσατο) beschreibt und die dem jüngeren vor allem den Besitz von Kyrene garantieren sollte (oben 2). Die chronologische Einordnung des Diodorfragmentes innerhalb der konstantinischen Sammlung de virtutibus et vitiis unter das Jahr 158/157 scheint zwar 20 fehlerhaft zu sein (vgl. Walbank, HCP III 553), die von Diodor erwähnte Furcht vor den Römern aber war wohl berechtigt, da sie sich tatsächlich für den jüngeren Bruder einsetzten (vgl. Polyb. xxxiii 11); dies wird außerdem in einer delischen Inschrift bestätigt, wo die kretischen Bundesgenossen des älteren Bruders (VI. Philometor) den König u. a. dafür loben, weil er insbesondere den Römern 25 entgegengekommen war (OGIS 116 Z. 9–10: προαι[ρούμε]νος ἐν οἷς μάλιστα χαρίζεσθαι καὶ Ῥωμ[αίοι]ς, vgl. Holleaux, Études III, 86). Die anscheinend großzügige Vereinbarung kam also nicht nur aus Bruderliebe, sondern wohl (auch) als Folge auswärtigen Drucks zustande.

681 Ionathan Makkabaios – Demetrios I. (Bündnisverhandlungen)

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152 v. Chr.

1. I. Makkabaier 10.3–6: καὶ ἀπέστειλεν Δημήτριος πρὸς Ἰωνάθαν ἐπιστολὰς λόγοις εἰρηνικοῖς ὥστε μεγαλῦναι αὐτόν· εἶπεν γὰρ προφθάσωμεν τοῦ εἰρήνην θεῖναι μετ’ αὐτῶν πρὶν ἢ θεῖναι αὐτὸν μετὰ Ἀλεξάνδρου καθ’ ἡμῶν· μνησθήσεται 35 γὰρ πάντων τῶν κακῶν, ὧν συντελέσαμεν πρὸς αὐτὸν καὶ τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ καὶ εἰς τὸ ἔθνος. καὶ ἔδωκεν αὐτῷ ἐξουσίαν συναγαγεῖν δυνάμεις καὶ

681 Ionathan Makkabaios – Demetrios I.

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κατασκευάζειν ὅπλα καὶ εἶναι αὐτὸν σύμμαχον αὐτοῦ, καὶ τὰ ὅμηρα τὰ ἐν τῇ ἄκρᾳ εἶπεν παραδοῦναι αὐτῷ. Demetrios schickte einen Brief an Ionathan mit friedlichen Worten, um ihm zu schmeicheln. Denn er sagte: «Lass uns Frieden mit ihnen [sc. den Ioudaiern] schließen, bevor er [sc. Ionathan] Frieden mit Alexander gegen uns schließt. 5 Denn er wird sich an alle üblen Taten, die wir gegen ihn und seine Brüder und seinen Volksstamm vollbrachten, erinnern.» Und er gewährte ihm die Freiheit, Streitkräfte zu sammeln und Waffen vorzubereiten und sein Bundesgenosse zu sein; die Geiseln in der Burg versprach er, ihm zu übergeben. Vgl. Iosephos, Archaiologia xiii 37–38: ἔπεμψεν δὲ καὶ πρὸς Ἰωνάθην πρέσβεις περὶ 10 συμμαχίας καὶ εὐνοίας· φθάσαι γὰρ τὸν Ἀλέξανδρον διέγνω, μὴ προδιαλεχθεὶς ἐκεῖνος αὐτῷ σχῇ τὴν παρ’ αὐτοῦ βοήθειαν. (38) τοῦτο δ’ ἐποίει φοβηθείς, μὴ μνησικακήσας ὁ Ἰωνάθης αὐτῷ τῆς ἔχθρας συνεπιθῆται. προσέταξεν οὖν αὐτῷ συναθροίζειν δύναμιν καὶ κατασκευάζειν ὅπλα καὶ τοὺς ὁμήρους, οὓς τῶν Ἰουδαίων ἐνέκλεισε Βακχίδης ἐν τῇ ἄκρᾳ 15 τῶν Ἱεροσολύμων, ἀπολαβεῖν. Er schickte Gesandte zu Ionathan wegen eines freundschaftlichen Bündnisses, denn er erkannte, dass er dem Alexandros zuvorzukommen hatte, damit er nicht vor ihm verhandele und Hilfe von Ionathan erhalte. (38) Dies tat er aus Angst, dass Ionathan aus Rache wegen der bestehenden Feindschaft ihn mitangreifen würde. Also ordnete er an, er [sc. Ionathan] solle ein Heer sammeln und Waffen vorbereiten, außerdem solle er die Geiseln 20 der Ioudaier, welche Bacchides in der Burg von Jerusalem eingeschlossen hielt, zurückerhalten.

2. I. Makkabaier 10.26: Βασιλεὺς Δημήτριος τῷ ἔθνει τῶν Ἰουδαίων χαίρειν. ἐπεὶ συνετηρήσατε τὰς πρὸς ἡμᾶς συνθήκας καὶ ἐνεμείνατε τῇ φιλίᾳ ἡμῶν καὶ οὐ 25 προσεχωρήσατε τοῖς ἐχθροῖς ἡμῶν, ἠκούσαμεν καὶ ἐχάρημεν… «König Demetrios grüßt den Volksstamm der Ioudaier. Da Ihr den Vertrag mit uns aufrechterhalten habt und bei der Freundschaft mit uns geblieben und nicht auf die Seite unserer Feinde übergegangen seid, haben wir gehört und wir freuen uns darüber… .» Vgl. Iosephos, Archaiologia xiii 48: Βασιλεὺς Δημήτριος Ἰωνάθῃ καὶ τῷ ἔθνει τῶν 30 Ἰουδαίων χαίρειν. ἐπειδὴ διετηρήσατε τὴν πρὸς ἡμᾶς φιλίαν καὶ πειράσασιν ὑμᾶς τοῖς ἐμοῖς ἐχθροῖς οὐ προσέθεσθε, καὶ ταύτην μὲν ὑμῶν ἐπαινῶ τὴν πίστιν καὶ παρακαλῶ δὲ τοῖς αὐτοῖς ἐμμένειν, ἀποληψομένους ἀμοιβὰς παρ’ ἡμῶν καὶ χάριτας … «König Demetrios grüßt Ionathan und den Volksstamm der Ioudaier. Da Ihr die Freundschaft uns gegenüber aufrechterhalten und euch meinen Feinden, trotz ihrer 35 Bemühungen um euch, nicht angeschlossen habt, lobe ich diese eure Treue und fordere euch auf, bei dieser Haltung zu bleiben, denn ihr werdet von uns Belohnung und Dank erhalten… .»

Lit.: Schürer, History 177 f.

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682 Ionathan Makkabaios – Alexandros Balas

Während der Auseinandersetzung zwischen dem Seleukiden Demetrios I. und dem Prätendenten Alexandros Balas buhlten beide Kontrahenten um die Unterstützung Ionathans und seiner hasmonaiischen Kämpfer. Zunächst machte Demetrios ein Angebot mit dem Ziel, Ionathan vertraglich auf seine Seite zu ziehen (oben 1). Obwohl Demetrios ioudaiische Geiseln befreite und Ionathan unge- 5 hindert nach Jerusalem kommen und dort Sicherheitsmaßnahmen durchführen konnte, kam keine weitere Zusammenarbeit zustande. Die Aussage, die I. Makk. (oben 2) als Brief des Demetrios festhält, dass die Ioudaier den Vertrag eingehalten hätten (συνετηρήσατε τὰς πρὸς ἡμᾶς συνθήκας), ist aus mehreren Gründen unzuverlässig. Erstens ist sie sachlich falsch, denn Ionathan hatte schon mit Ale- 10 xander verhandelt (vgl. 682), die Äußerung kann also nicht die echte Meinung des Demetrios gewesen sein. Zweitens und noch grundsätzlicher, ist es höchst unwahrscheinlich, dass der Brief mehr ist als eine rhetorische Komposition des Verfassers, ohne Quellenwert. Es bleibt also trotz dieser Phrase unwahrscheinlich, dass Demetrios’ Bemühungen um einen effektiven und anhaltenden Bünd- 15 nisvertrag mit den Ioudaiern fruchteten. Iosephos folgt an beiden Stellen dem Bericht von I. Makk., leichte sprachliche Abweichungen oder Ergänzungen sind sein eigener Beitrag.

682 Ionathan Makkabaios – Alexandros Balas (Bündnisangebot)

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152 v. Chr.

I. Makkabaier 10.15–20: καὶ ἤκουσεν Ἀλέξανδρος ὁ βασιλεὺς τὰς ἐπαγγελίας, ὅσας ἀπέστειλεν Δημήτριος τῷ Ἰωνάθαν, καὶ διηγήσαντο αὐτῷ τοὺς πολέμους καὶ τὰς ἀνδραγαθίας, ἃς ἐποίησεν αὐτὸς καὶ οἱ ἀδελφοὶ αὐτοῦ, καὶ τοὺς κόπους, οὓς ἔσχον, (16) καὶ εἶπεν, μὴ εὑρήσομεν ἄνδρα τοιοῦτον ἕνα; καὶ νῦν ποιήσομεν 25 αὐτὸν φίλον καὶ σύμμαχον ἡμῶν. (17) καὶ ἔγραψεν ἐπιστολὰς καὶ ἀπέστειλεν αὐτῷ κατὰ τοὺς λόγους τούτους λέγων: (18) Βασιλεὺς Ἀλέξανδρος τῷ ἀδελφῷ Ἰωνάθαν χαίρειν. (19) ἀκηκόαμεν περὶ σοῦ ὅτι ἀνὴρ δυνατὸς ἰσχύι καὶ ἐπιτήδειος εἶ τοῦ εἶναι ἡμῶν φίλος. (20) καὶ νῦν καθεστάκαμέν σε σήμερον ἀρχιερέα τοῦ ἔθνους σου καὶ φίλον βασιλέως καλεῖσθαί σε (καὶ ἀπέστειλεν αὐτῷ πορφύραν 30 καὶ στέφανον χρυσοῦν) καὶ φρονεῖν τὰ ἡμῶν καὶ συντηρεῖν φιλίας πρὸς ἡμᾶς. König Alexander hörte die Versprechungen, die Demetrios an Ionathan gesandt hatte, und sie [sc. seine Höflinge] zählten die Kriege und die Heldentaten auf, welche er und seine Brüder vollzogen hatten, und die Mühen, die sie ertragen hatten; (16) und er sagte: «Können wir nicht einen einzigen solchen Mann 35 finden? Jetzt werden wir ihn zu unserem Freund und Bundesgenossen machen.» (17) Er schrieb einen Brief und schickte zu ihm und sagte wörtlich Folgendes: (18) «König Alexander grüßt seinen Bruder Ionathan. (19) Wir haben über Dich gehört, dass Du ein tatkräftiger Mann bist und geeignet bist, unser Freund zu

682 Ionathan Makkabaios – Alexandros Balas

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sein. (20) Jetzt haben wir Dich heute zum Hohepriester Deines Volksstammes bestellt und veranlasst, dass Du ‹Freund des Königs› genannt seist» – er schickte ihm einen purpurnen Mantel und einen goldenen Kranz – «und dass Du unsere Angelegenheiten förderst und die Freundschaft zu uns aufrechterhältst.» Vgl. Iosephos, Archaiologia xiii 43–45: γνοὺς δὲ ὁ Ἀλέξανδρος τάς τε ὑποσχέσεις, ἃς ἐποιήσατο Δημήτριος πρὸς Ἰωνάθην, καὶ τὴν ἀνδρείαν αὐτοῦ καὶ ὁπόσα διέθηκεν πολεμῶν τοὺς Μακεδόνας καὶ πάλιν οἷα πεπονθὼς αὐτὸς εἴη ὑπὸ Δημητρίου καὶ Βακχίδου τοῦ Δημητρίου στρατηγοῦ, σύμμαχον οὐκ ἂν εὑρεῖν Ἰωνάθου ἀμείνω πρὸς τοὺς φίλους ἔλεγεν ἐν τῷ παρόντι καιρῷ, ὃς καὶ πρὸς τοὺς πολέμους ἐστὶν ἀνδρεῖος, καὶ μῖσος οἰκεῖον ἔχει πρὸς Δημήτριον πολλὰ πεπονθὼς ὑπ’ αὐτοῦ κακὰ καὶ πεποιηκώς. (44) εἰ τοιγαροῦν δοκεῖ φίλον ποιεῖσθαι αὐτὸν κατὰ Δημητρίου, νῦν ἐστιν οὐκ ἄλλο τι χρησιμώτερον παρακαλεῖν αὐτὸν ἐπὶ τὴν συμμαχίαν. δόξαν οὖν αὐτῷ καὶ τοῖς φίλοις πέμπειν πρὸς τὸν Ἰωνάθην γράφει τοιαύτην ἐπιστολήν· (45) βασιλεὺς Ἀλέξανδρος Ἰωνάθῃ τῷ ἀδελφῷ χαίρειν. τὴν μὲν ἀνδρείαν σου καὶ πίστιν ἀκηκόαμεν πάλαι καὶ διὰ τοῦτο πεπόμφαμεν πρὸς σὲ περὶ φιλίας καὶ συμμαχίας. χειροτονοῦμεν δέ σε σήμερον ἀρχιερέα τῶν Ἰουδαίων καὶ φίλον ἐμὸν καλεῖσθαι. ἀπέσταλκά σοι καὶ δωρεὰς στολὴν πορφυρᾶν καὶ στέφανον χρύσεον καὶ παρακαλῶ τιμηθέντα ὑφ’ ἡμῶν ὅμοιον γίνεσθαι περὶ ἡμᾶς. Alexandros lernte von den Versprechungen, die Demetrios dem Ionathan gegeben hatte. Da er außerdem von seinem [sc. Ionathans] Mut und seinen Leistungen im Krieg gegen die Makedonen Kenntnis erhielt, und wiederum wieviel Ionathan selbst unter Demetrios und Demetrios’ General Bacchides gelitten hatte, sagte er seinen Freunden, dass er unter den herrschenden Bedingungen keinen besseren Bundesgenossen als Ionathan finden könne, da er im Krieg mutig sei und eigene Gründe hätte, Demetrios zu hassen, da er unter ihm viel gelitten, aber ihm auch viel Schaden zugefügt hatte. (44) «Also, wenn wir uns entscheiden, ihn zu unserem Freund gegen Demetrios zu machen, wäre im Moment nichts vorteilhafter, als ihn zum Bündnis aufzufordern.» Als er und seine Freunde sich entschlossen, nach Ionathan zu schicken, schrieb er etwa folgenden Brief: (45) «König Alexandros grüßt seinen Bruder Ionathan. Wir haben längst von Deinem Mut und Deiner Treue gehört, und deswegen haben wir zu Dir wegen Freundschaft und Bündnis geschickt. Wir bestimmen heute, dass Du Hohepriester der Ioudaier und mein Freund genannt wirst. Ich habe Dir als Geschenke einen purpurnen Mantel sowie einen goldenen Kranz geschickt, und ich fordere Dich auf, da Du von uns so geehrt wirst, Dich uns gegenüber gleichermaßen zu verhalten.»

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Lit.: Schürer, History 177 f. Während sich der Seleukide Demetrios I. und Alexandros Balas um die Herr- 35 schaft im Rumpfseleukidenreich stritten, torpedierte Balas Demetrios’ Bemühungen um die Hilfe des ioudaiischen Führers Ionathan (vgl. 681) durch weitreichende und noch großzügigere Zugeständnisse. Dazu gehörte die Anerkennung Ionathans als Hohepriester, d. h. als auch vom Seleukiden formal anerkannter Führer des ioudaiischen Volkes. Auch nach seinem Sieg über Demetrios 40 im J. 150 bemühte sich Balas um ein gutes Verhältnis zu Ionathan (I. Makk. 10.51– 66; Ios., Arch. xiii 80–85), aber es bleibt unsicher, ob das Verhältnis jemals mit einem förmlichen Vertrag besiegelt wurde. Da Iosephos hier I. Makk. als Quelle

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683 Rom – Okilis

heranzieht, hat seine Äußerung, dass Balas sich um «Freundschaft und Bündnis» bemüht hatte (πεπόμφαμεν πρὸς σὲ περὶ φιλίας καὶ συμμαχίας), welche er aus I. Makk. (oben § 16) konstruiert, keinen selbstständigen Quellenwert. I. Makk. selbst in dem «Königsbrief» (oben § 19) spricht nur von φιλία als Balas’ Ziel.

683 Rom – Okilis (deditio)

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152 v. Chr.

Appian, Iberike 48 (198–199): τοῦ δ’ ἐπιόντος ἔτους Νωβελίωνι μὲν ἐπὶ τὴν στρατηγίαν ἀφικνεῖται διάδοχος Κλαύδιος Μάρκελλος, ἄγων πεζοὺς ὀκτακισχιλίους καὶ ἱππέας πεντακοσίους· λοχώντων δὲ καὶ τόνδε τῶν πολεμίων διῆλθε 10 πεφυλαγμένως καὶ σύμπαντι τῷ στρατῷ παρὰ τὴν Ὄκιλιν ἐστρατοπέδευσεν. (199) ἐπιτυχὴς δὲ τὰ πολέμια ὦν τὴν πόλιν αὐτίκα παρεστήσατο καὶ συγγνώμην ἔδωκεν, ὅμηρά τινα καὶ ἀργυρίου τάλαντα τριάκοντα λαβών. Im folgenden Jahr kam [M.] Claudius Marcellus als Nachfolger von Nobilior in die Kriegführung; er brachte achttausend Infanteristen und fünfhundert Rei- 15 ter mit. Da die Feinde auch ihm nachstellten, ging er sehr behutsam voran und lagerte mit seinem gesamten Heer bei Okilis. (199) Glücklich in der kriegerischen Αuseinandersetzung, brachte er die Stadt gleich auf seine Seite und gewährte Verzeihung; er nahm einige Geiseln und dreißig Talent Silber. Lit.: Simon, Spanien 30–32.

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Im Rahmen des «feurigen Krieges» in Spanien (Polyb. xxxv 1.1: πύρινος πόλεμος) fand im J. 152 die von Appian beschriebene Begegnung zwischen dem Konsul M. Claudius Marcellus und der Stadt Okilis statt. Ob das Ergebnis auch in diesem Fall eine Rückkehr zu den Gracchischen Verträgen, wie bei den Arevacern angestrebt (vgl. 685), bedeutete, wird nicht explizit festgehalten. Die Römer dürften 25 aber das Verhalten der Okiler als deditio aufgefasst haben, und fühlten sich dort so sicher, dass die Stadt Marcellus weiterhin als Basis diente.

684 Rom (M. Atilius) – Lusitaner (Waffenstillstandsvereinbarung) 152 v. Chr.

Appian, Iberike 58 (243–4): … ἐκδέχεται δ’ αὐτὸν Μᾶρκος Ἀτίλιος, ὃς Λυσιτανῶν μὲν ἐς ἑπτακοσίους ἐπιδραμὼν ἀπέκτεινε καὶ τὴν μεγίστην πόλιν ἐξεῖλεν, ᾗ ὄνομα Ὀξθράκαι, τὰ δ’ ἐγγὺς καταπληξάμενος ἅπαντα ἐπὶ συνθήκαις παρέλαβε. καὶ τούτων ἦν ἔνια τοῦ Οὐεττώνων ἔθνους, ὁμόρου τοῖς Λυσιτανοῖς. (244) ὡς δ’

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685 Rom – Keltiberer II

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ἀνεζεύγνυε χειμάσων ὁ Ἀτίλιος, αὐτίκα πάντες μετετίθεντο καί τινας Ῥωμαίοις ὑπηκόους ἐπολιόρκουν. Sein Nachfolger war Marcus Atilius, der bei einem Angriff bis zu 700 Lusitaner tötete und ihre größte Stadt, Oxthrakai, einnahm. Alle Stämme der Gegend versetzte er in Schrecken und er konnte sie in einem Vertragsverhältnis einbinden. 5 Unter ihnen waren einige Vettoner, Nachbarn der Lusitaner. (244) Als aber Atilius sich zum Überwintern zurückzog, änderten sie alle sofort ihre Haltung und belagerten einige der römischen Untertanen. Lit.: Simon, Spanien 34 f.; Richardson, Hispaniae 147. M. Atilius (praetor 152) erhielt als Provinz Hispania Ulterior und führte dort zeit- 10 gleich zum Krieg des Konsuls M. Claudius Marcellus gegen die Keltiberer einen eigenen Krieg gegen die Lusitaner. Wie Marcellus in der Citerior (vgl. 685) schloss er nach einigen militärischen Erfolgen Verträge mit seinen iberischen Gegnern ab. Die Bedingungen werden von Appian zwar nicht erwähnt, dürften aber nach dem inzwischen üblichen Muster geschaffen worden sein: Nach einer als deditio 15 aufgefassten Demutsgeste seitens der Besiegten wurden wohl zunächst Geiseln gestellt, eine Geldsumme gezahlt und/oder andere Sachleistungen erbracht sowie die Verpflichtung zum Stellen von Auxiliartruppen im Bedarfsfall akzeptiert. Atilius’ Bemühungen hatten aber keinen längerfristigen Erfolg, denn schon während des folgenden Winters 152/1 brach sein Vertragssystem zusammen. 20

685 Rom – Keltiberer II (deditio und Friedensvertrag) 151 v. Chr.

1a. Appian, Iberike 48 (200)‒49 (206): Νεργόβριγες δ’, αὐτοῦ περὶ τῆσδε τῆς μετριοπαθείας πυθόμενοι, πέμψαντες ἠρώτων, τί ἂν πράξαντες εἰρήνης 25 ἐπιτύχοιεν. (201) ὡς δὲ αὐτοὺς ἐκέλευεν ἑκατὸν ἱππέας δοῦναι συστρατεύσοντας, οἳ μὲν ὑπισχνοῦντο δώσειν, κατὰ δ’ ἄλλο μέρος τοῖς οὐραγοῦσιν ἐπετίθεντο καὶ τῶν σκευοφόρων τι περιέσπων. (202) εἶτ’ ἀφίκοντο τοὺς ἑκατὸν ἱππέας ἄγοντες ὡς δὴ κατὰ τὸ συγκείμενον περί τε τῶν ἐπὶ τῆς οὐραγίας γενομένων ἔλεγόν τινας ἀγνοοῦντας τὰ ὡμολογημένα ἁμαρτεῖν. (203) ὃ δὲ τοὺς μὲν ἑκατὸν ἱππέας ἔδησε, 30 τοὺς δ’ ἵππους αὐτῶν ἀποδόμενος καὶ τὸ πεδίον καταδραμὼν τὴν λείαν διεῖλεν τῷ στρατῷ καὶ τῇ πόλει παρεστρατοπέδευσε. (204) Νεργόβριγες δέ, προσαγομένων αὐτοῖς μηχανημάτων ἅμα καὶ χωμάτων, κήρυκα πέμψαντες λυκῆν ἀντὶ κηρυκείου περικείμενον ᾔτουν συγγνώμην. ὃ δὲ οὐκ ἔφη δώσειν, εἰ μὴ πάντες Ἀρουακοὶ καὶ Βελλοὶ καὶ Τίτθοι δεηθεῖεν ὁμοῦ. (205) ὧν τὰ μὲν ἔθνη πυθόμενα προθύμως 35 ἐπρεσβεύετο καὶ τὸν Μάρκελλον ἠξίουν, ποινὴν αὐτοῖς ἐπιθέντα μετρίαν, ἐς τὰς Γράκχου συνθήκας ἀναγαγεῖν· ἀντέλεγον δ’ αὐτοῖς ἐπιχώριοί τινες ὑπ’ ἐκείνων

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685 Rom – Keltiberer II

πεπολεμημένοι. (206) καὶ ὁ Μάρκελλος ἐξ ἑκατέρων πρέσβεις ἐς Ῥώμην ἔπεμπεν ἀντιλέξοντας ἀλλήλοις, ἰδίᾳ δ’ ἐπέστελλε τῇ βουλῇ προτρέπων ἐς τὰς διαλύσεις· ἐβούλετο γὰρ ἐφ’ ἑαυτοῦ τὸν πόλεμον ἐκλυθῆναι, δόξαν οἱ χρηστὴν καὶ ἀπὸ τοῦδε νομίζων ἔσεσθαι. Die Nergobriger erfuhren von seiner Milde und ließen anfragen, was sie tun müssten, um Frieden zu erhalten. (201) Als er sie aufforderte, hundert Reiter als Auxiliartruppen zu stellen, versprachen sie zwar, das zu tun, aber an anderer Stelle griffen sie die römische Nachhut an und erbeuteten einige der Lasttiere. (202) Danach kamen sie mit den hundert Reitern an, als ob sie die Vereinbarung erfüllen wollten, und erklärten die Geschehnisse um die Nachhut als ein Missverständnis, begangen von Leuten, die von der Vereinbarung nichts wussten. (203) Er aber legte die hundert Reiter in Ketten, verkaufte deren Pferde, überrannte die Ebene und verteilte die gemachte Beute an sein Heer. Dann belagerte er die Stadt. (204) Als er dabei war, Belagerungsgeräte in Stellung zu bringen und Schanzen zu bauen, schickten die Nergobriger einen Unterhändler, der anstatt einen Heroldsstab zu führen ein Wolfsfell trug, und sie baten um Verzeihung. Er erwiderte, er gewähre sie nicht, solange nicht alle Arevacer und Beller und Titther sie gleichermaßen erbaten. (205) Als diese Stämme davon erfuhren, schickten sie bereitwillig Gesandte und baten Marcellus zu den gracchischen Verträgen zurückzukehren, nachdem er ihnen eine moderate Strafe auferlegt hatte. Einige Einheimische allerdings, die von den Römern bekriegt worden waren, widersprachen ihnen. (206) Marcellus schickte von beiden Parteien Gesandte nach Rom, um ihre Meinungsverschiedenheiten vorzutragen, von sich aus aber schickte er an den Senat eine Empfehlung, Frieden zu schließen. Er wollte nämlich, dass der Krieg von ihm persönlich beendet würde, denn er dachte, davon würde er sich hohes Ansehen verschaffen.

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1b. Polybios xxxv 2. 15: τέλος δ’ ἦν τῶν λόγων· εἰ μέν τι δεῖ ῥητὸν πρόστιμον ὑπομένειν τῆς ἀγνοίας, ἀναδέχεσθαι τοῦτ’ ἔφασαν, τελεσθέντος δὲ τοῦ προστάγματος ἐπανάγειν ἠξίουν ἐπὶ τὰς κατὰ Τεβέριον ὁμολογίας αὐτοῖς γενομένας πρὸς τὴν σύγκλητον. Dies war das Fazit ihrer Ausführungen: Wenn es nötig sei, eine bestimmte Strafe 30 für ihren Fehler zu ertragen, sagten sie zu, sie würden das akzeptieren; aber nach Vollzug dieser Maßnahme, verlangten sie die Rückkehr zu den Vereinbarungen, die sie zur Amtszeit des Tiberius [sc. Gracchus] mit dem Senat geschlossen hatten. 2. Appian, Iberike 50 (213–214): μετὰ γὰρ τὴν συνουσίαν Νεργόβριγα μὲν Ἀρουακῶν πεντακισχίλιοι κατέλαβον, Μάρκελλος δ’ ἐπὶ Νομαντίαν ἐχώρει 35 καὶ πέντε σταδίους ἀποσχὼν παρεστρατοπέδευεν αὐτοῖς καὶ συνεδίωκεν ἐς τὴν πόλιν, (214) ἕως ὁ τῶν Νομαντίνων στρατηγὸς Λιτέννων ὑποστὰς ἐβόα βούλεσθαι Μαρκέλλῳ συνελθεῖν ἐς λόγους καὶ συνελθὼν ἔφη Βέλλους καὶ Τίτθους καὶ Ἀρουακοὺς ἑαυτοὺς ἐπιτρέπειν Μαρκέλλῳ. ὃ δ’ ἄσμενος ἀκούσας ὅμηρά τε καὶ χρήματα πάντας ᾔτησε καὶ λαβὼν ἀφῆκεν ἐλευθέρους. 40

685 Rom – Keltiberer II

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Nach der Zusammenkunft [sc. zwischen Marcellus und einem Vertreter der Keltiberer] eroberten 5000 Arevacer Nergobriga. Marcellus rückte dann gegen Numantia vor und etablierte sein Lager in einer Entfernung von fünf stadia [ca. ein km]; er war dabei, sie in die Stadt zu treiben, (214) als der numantinische Befehlshaber, Litenno, anhielt und ausrief, er wolle mit Marcellus reden. Als sie 5 zusammenkamen, sagte er, die Beller und Titther und Arevacer ergäben sich Marcellus. Marcellus freute sich, das zu hören, verlangte von ihnen allen Geiseln und Geld, und als er sie erhalten hatte, ließ er sie frei. Vgl. Livius, Periocha xlviii: Lucullus cos., cum Claudius Marcellus, successerat, 10 pacasse omnes Celtiberiae populos videretur … Der Konsul Lucullus, da Claudius Marcellus, dem er im Amt folgte, alle keltiberischen Völker befriedet zu haben schien …

Lit.: Simon, Spanien 44 f.; Richardson, Hispaniae 140–144. Der sogenannte «feurige Krieg» (Polyb. xxxv 1.1: πύρινος πόλεμος) gegen aufständische keltiberische Stämme, der wegen einer Auseinandersetzung um den Ausbau der bellischen Hauptstadt Segeda im J. 154 ausbrach (App., Ib. 44 [180–2], vgl. 651, 3b), zog sich in die Länge. Erst im J. 152 konnte der Konsul Marcus Claudius Marcellus nach einem erfolgreichen Feldzug um die Stadt Nertobriga die Gegner zu Verhandlungen bringen (oben 1a).3 Die folgenden Verhandlungen in Rom, welche die besonders selbstbewussten Arevacer in die Richtung der Wiederherstellung der Bedingungen der gracchischen Verträge führten (oben 1b) – was ihnen wohl von Marcellus in Aussicht gestellt worden war – verliefen im Sand, als der Eindruck entstand, dass Marcellus die Fortsetzung des Krieges insbesondere gegen die Arevacer scheute (so Polyb. xxxv 3). Aber bevor sein Nachfolger, Lucius Licinius Lucullus (cos. 151), angekommen war, erzwang Marcellus durch einen gezielten Angriff auf Numantia, die Hauptstadt der Arevacer, eine deditio der drei aufständischen Stämme, die ihm erlaubte, selbst die Friedensbedingungen zu bestimmen (oben 2). Neben einer Geiselstellung und einer Geldzahlung dürften im Friedensvertrag im wesentlichen die Bedingungen der gracchischen Verträge vom J. 179/8 wiederhergestellt worden sein (651). Die Geldzahlung wird von Strabo (iii 4.13 [C162]), der Poseidonios zitiert, mit der großen Summe von 600 Talenten angegeben. Appian meidet solche technischen Details mit seinem Ausdruck «er ließ sie frei». Nach den gracchischen Verträgen galten die Keltiberer allerdings doch alle als römische amici, trotz der einschränkenden Verpflichtungen des Vertragswerkes: in diesem Sinne wohl wurden sie dann erneut «frei».

3 Die griechischen Quellen nennen die Stadt entweder «Nergobriga» (Appian) oder «Nerkobriga» (Polyb. xxxv 2.2), der Name Nertobriga ist hingegen inschriftlich belegt.

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686 Rom (L. Licinius Lucullus) – Kauka

686 Rom (L. Licinius Lucullus) – Kauka (Friedensverhandlungen) 151 v. Chr.

1. Appian, Iberike 52 (218–220): τῆς δ’ ἐπιούσης οἱ πρεσβύτατοι στεφανωσάμενοί τε καὶ φέροντες ἱκετηρίας τὸν Λούκουλλον αὖθις ἠρώτων, τί ποιοῦντες ἂν εἶεν φίλοι. ὃ δὲ αὐτοὺς ὅμηρά τε ᾔτει καὶ ἀργυρίου τάλαντα ἑκατὸν καὶ τοὺς ἱππέας αὐτῶν ἐκέλευέν οἱ συστρατεύειν. (219) ὡς δὲ πάντα ἔλαβεν, ἠξίου φρουρὰν ἐς τὴν πόλιν ἐσαγαγεῖν. δεξαμένων δὲ καὶ τοῦτο τῶν Καυκαίων ἐσήγαγε δισχιλίους ἀριστίνδην ἐξειλεγμένους, οἷς ἐσελθοῦσιν εἴρητο γίγνεσθαι περὶ τὰ τείχη. καταλαβόντων δ’ αὐτὰ τῶν δισχιλίων ἐσήγαγε τὴν ἄλλην στρατιὰν ὁ Λούκουλλος καὶ τῇ σάλπιγγι ὑπεσήμαινε κτείνειν Καυκαίους ἅπαντας ἡβηδόν. (220) οἳ μὲν δὴ πίστεις τε καὶ θεοὺς ὁρκίους ἐπικαλούμενοι καὶ Ῥωμαίους ἐς ἀπιστίαν λοιδοροῦντες διεφθείροντο ὠμῶς, ἐκ δισμυρίων ἀνδρῶν κατὰ πύλας ἀποκρήμνους διαφυγόντων ὀλίγων· ὁ δὲ Λούκουλλος τὴν πόλιν διήρπαζε καὶ δόξης Ῥωμαίους ἐνεπίμπλη κακῆς. Am nächsten Tag kamen die Stadtältesten an, bekränzt und mit Olivenzweigen in der Hand, und sie fragten Lucullus wieder, was sie tun müssten, um Freunde zu sein. Er verlangte von ihnen Geiseln und hundert Talente Silber und forderte ihre Reiter als Auxiliartruppen. (219) Nachdem er alles erhalten hatte, entschied er, eine Besatzung in die Stadt zu legen. Auch das akzeptierten die Leute von Kauka, und er führte eine Eliteauswahl von 2000 Männern ein, denen aufgetragen wurde, bei ihrem Eintritt in die Stadt die Mauer zu besetzen. Nachdem die 2000 Männer die Stadtmauer besetzt hatten, führte Lucullus das restliche Heer heran und mit einem Trompetenstoß gab er das Zeichen dafür, alle erwachsenen Männer in Kauka zu töten. (220) Während sie die Vertrauensbeweise anführten und die Schutzgötter der Eide anriefen sowie die Römer wegen ihres Vertrauensbruches beschimpften, wurden sie brutal niedergemetzelt. Von 20.000 Männern entkamen nur wenige durch Sprünge über die Felsen an den Toren der Stadt. Lucullus plünderte die Stadt aus und verschaffte den Römern einen schändlichen Ruf. Vgl. Appian, Iberike 53 (222) = unten 687, 1.

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2. Appian, Iberike 89 (386): καὶ Καυκαίους δὲ παροδεύων, ἐς οὕς παρεσπόνδησε Λούκουλλος, ἐκήρυξε Καυκαίους ἐπὶ τὰ ἑαυτῶν ἀκινδύνως κατέρχεσθαι. Als er [sc. Scipio Aemilianus] bei den Kaukaiern vorbeikam, gegenüber denen Lucullus vertragsbrüchig gewesen war, ließ er den Kaukaiern verkünden, sie 35 könnten gefahrlos heimkehren. Lit.: Simon, Spanien 46–52; A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 46 f.; R. C. Knapp, Aspects of the Roman Experience in Iberia, 206–100 B.C., Valladolid 1977, 44 ff.

687 Rom (L. Licinius Lucullus) – Interkatia

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Als L. Licinius Lucullus, cos. 151, seine Provinz Hispania Citerior erreichte, fand er den angehenden Krieg mit den Keltiberern durch eine deditio an seinen Amtsvorgänger M. Claudius Marcellus schon beendet (685). Er übernahm das Heer des Marcellus und provozierte sogleich einen neuen Krieg gegen die Vaccaier. Währenddessen kam es zu den berüchtigten Friedensverhandlungen mit der Stadt Kauka, von denen die vorliegenden Quellen handeln. Lucullus’ Vertrauensbruch, der einen vermeintlichen Einblick in die Mentalität zumindest einiger führender Römer der Zeit bietet, ist zwar der Hauptgrund für Appians Erzählung, doch bietet seine Auflistung der Bedingungen, die als Verhandlungsbasis dienen sollten, auch allgemeine Informationen über die Art von vertraglicher Vereinbarung, die – zumindest theoretisch – in Spanien nach einer deditio als Frieden und Freundschaft stiftend angesehen werden konnten. Die Stellung von Geiseln als Sicherungsmaßnahme und die Zahlung von Geld sowie die Stellung von Auxiliarreitern waren offenbar übliche Bestandteile von Verträgen mit iberischen Vertragspartnern, welche nach einer Geste, die nach römischen Rechtsvorstellungen als deditio aufgefasst werden konnte, vereinbart wurden (dazu Knapp, a. a. O. 44 ff.). Lucullus missbrauchte jedoch das Vertrauen der Kaukaier, sodass keine dauerhafte Vereinbarung zustande kam. Es bestand jedoch offenbar Unklarheit über die Rechtmäßigkeit der Handlungen von Lucullus. Nach einer deditio konnte ein römischer General die dediticii theoretisch behandeln, wie er wollte. Der Missbrauch – und wohl auch die rechtliche Unsicherheit – lag in diesem Fall aber darin, dass Lucullus so tat, als ob er eine anständige langfristige Vereinbarung anstrebte, und erst nach der Erfüllung seiner für die «Freundschaft» gestellten Voraussetzungen brutal zuschlug. Appian hatte auf jeden Fall, auch bei seiner nächsten Erwähnung von Kauka (oben 2), keinen Zweifel, dass ein Vertrag vorgelegen und Lucullus ihn gebrochen hatte (vgl. auch App., Ib. 54 [229], zitiert 687, 2). Diese feste Meinung über einen rechtlich doch etwas unsicheren Sachverhalt dürfte über Appians mittelbare Quelle Polybios auf den jungen Polybios-Freund Scipio Aemilianus zurückgehen, der in Lucullus’ Stab als legatus oder tribunus militum diente. Er ist wahrscheinlich für die insgesamt negative Darstellung des Lucullus bei Appian verantwortlich.

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687 Rom (L. Licinius Lucullus) – Interkatia (Friedensvertrag) 151 v. Chr.

1. Appian, Iberike 53 (222): καὶ αὐτοὺς ὁ Λούκουλλος ἐς συνθήκας ὑπὸ ἀνοίας 35 προυκαλεῖτο· οἳ δ’ ἐπ’ ὀνείδει τὰ Καυκαίων αὐτῷ προύφερον καὶ ἐπυνθάνοντο, εἰ ἐπὶ τὰς ἐκείνων πίστεις αὐτοὺς καλοίη. Auch sie [sc. die Interkatier] rief Lucullus aus Torheit auf, einen Friedensvertrag zu schließen. Sie führten aber als Vorwurf den Fall Kauka an und wollten wissen, ob er sie zu einem vergleichbaren Vertrauensverhältnis auffordere. 40

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2. Appian, Iberike 54 (229–230): πάνυ δ’ ἑκατέρων κακοπαθούντων (ὁ γὰρ λιμὸς ἀμφοῖν ἥπτετο) Σκιπίων ἀνεδέχετο τοῖς βαρβάροις οὐδὲν ἔσεσθαι παράσπονδον καὶ πιστευθεὶς κατὰ κλέος ἀρετῆς διέλυσε τὸν πόλεμον ἐπὶ τοῖσδε, Λουκούλλῳ δοθῆναι παρὰ τῶν Ἰντερκατίων σάγους μυρίους καὶ θρεμμάτων τι πλῆθος ὡρισμένον καὶ πεντήκοντα ἄνδρας ἐς ὅμηρα. (230) χρυσὸν δὲ καὶ ἄργυρον Λού- 5 κουλλος αἰτῶν, οὗ δὴ χάριν ἡγούμενος ὅλην Ἰβηρίαν πολύχρυσον εἶναι καὶ πολυάργυρον ἐπολέμει, οὐκ ἔλαβεν· οὐ γὰρ εἶχον, οὐδ’ ἐν δόξῃ ταῦτ’ ἐκεῖνοι Κελτιβήρων τίθενται. Als beide Seiten schwer zu leiden hatten – der Hunger ergriff nämlich beide –, versprach Scipio den Einheimischen, es würde keinen Vertragsbruch geben. Er 10 genoss wegen seines Rufes, anständig zu sein, Vertrauen und beendete den Krieg unter folgenden Bedingungen: Lucullus sollten von den Interkatiern 10.000 Mäntel und eine bestimmte Zahl an Nutztieren übergeben sowie fünfzig Männer als Geiseln gestellt werden. (230) Lucullus erhielt aber kein Gold oder Silber, obwohl er es verlangte, da er im Irrtum, dass das ganze Iberien an Gold und Silber reich 15 sei, den Krieg überhaupt geführt hatte. Sie besaßen aber keines, und jene Keltiberer legten nicht einmal Wert darauf. Lit.: Simon, Spanien 52–55; A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 48 f. Der keltiberische Feldzug des L. Licinius Lucullus (cos. 151) blieb bei Interkatia stecken. Seine unprovoziert brutale Behandlung von Kauka (686) verhinderte 20 zunächst Verhandlungen mit den Gegnern (oben 1). Da aber beide Seiten gleichermaßen unter den unmittelbaren Auswirkungen des Krieges zu leiden hatten, trat statt des Konsuls Lucullus der junge Scipio Aemilianus, der während der Kriegshandlungen einen der Interkatier in einem Zweikampf getötet und außerdem noch die corona muralis verdient hatte, als vertrauenswürdiger Unterhänd- 25 ler auf (oben 2). Die Prominenz des Scipio und die eher negative Darstellung des Lucullus in Appians Text dürften, wie schon bei Appians Bericht über Lucullus’ Behandlung von Kauka (686), erneut auf Scipios eigene Mitteilung an seinen Freund Polybios zurückgehen. Die Interkatier erhielten aber auf jeden Fall Frieden unter den ausgehandelten Bedingungen: Sie sollten Geiseln stellen und 30 gewisse Sachleistungen gewähren, aber diesmal wurde kein Edelmetall übergeben. Im Gegenzug durften sich die Interkatier wohl als Freunde Roms betrachten und künftig eine entsprechende Behandlung seitens der Römer erwarten.

688 Nikomedes II.? – Axos

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688 Nikomedes II.? – Axos (Bündnis?) 149–127 v. Chr.

Zwei Fragmente einer Marmortafel. (a) b. 0,155 m, h. 0,095 m. (b) b. 0,09 m, h. 0,14 m. Buchstaben 0,01–0,012 m. 5 Fundort: Axos. Ed.: I. Cret. II v 21 mit Zeichnung von (b).

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν πρὸ πλείονος ‒ ‒ ‒ο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ βοηθεῖν αὐ]τοὺς μετὰ π[άσης] δυνά[μεως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀ]ναχωρεῖν πιτ‒ ‒ ‒ ‒τηι ισ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ βασιλεῖ Νικομή[δει κα]ὶ ἐκγόν[οις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ηντεπ[‒ ‒ ‒ ‒ βα]σιλεὺς Νι[κομήδης ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒να‒ ‒ ‒ ‒ν βασιλε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ιτου μη‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒εαν.ε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒

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Der Text ist zu stark beschädigt, um eine Übersetzung zu erlauben. Aus der Formulierung in Z. 2 «sie sollen mit aller Kraft [helfen]» scheint hervorzugehen, dass es eine vertragliche Beziehung zwischen Bithynien und Axos im späteren 2. Jh. 20 gegeben hat. Es bleibt aber unsicher, ob der in Z. 4 und Z. 5 erwähnte König Nikomedes der II. oder III. ist. Guarducci in I. Cret. ad loc. neigt zu Nikomedes II., entscheidende Argumente fehlen jedoch. In diesem Falle wären die engeren Beziehungen zu kretischen Städten, die Prousias II. eine Ehrung in Aptera einbrachten (I. Cret. II iii 4A), von dessen unmittelbarem Nachfolger fortgesetzt 25 worden. Anzumerken ist des Weiteren, dass Axos zusammen mit Aptera zu jenen Mitgliedern des kretischen koinon gehörte, die schon im J. 183 am Vertrag mit Eumenes II. (646) beteiligt waren. Die späteren guten Beziehungen zu Bithynien in einer Zeit von Spannungen zwischen Bithynien und Pergamon dürften auf einer Neuorientierung von zumindest einigen Mitgliedern des koinon gründen. 30 689 Akraiphiai – Boioter (Schiedsgerichtsvereinbarung) 171 – ca. 140 v. Chr.

Halbzylinder aus bläulichem Marmor, unten gebrochen; h. 0,90 m, Durchmesser 1,00 m. Schrift in zwei Kolumnen, Buchstaben nicht näher beschrieben. 35 Fundort: Akraiphiai, Ptoion.

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689 Akraiphiai – Boioter

Ed.: M. Holleaux, Fouilles au temple d’Apollon Ptoos – Inscriptions, BCH 14 (1890), 1–64, hier 33 Nr. 11; IG VII 4130; O. Curty, Les parentés légendaires entre cités grecques: catalogue raisonné des inscriptions contenant le terme syngeneia et analyse critique, Genf 1995, Nr. 9. 5 Lit.: Gauthier, Symbola 343. Z. 1–20. ἐπειδὴ ὑπαρχουσῶν ἡμῖν πρὸς τὰς ἀστυγείτονας τῶν ἐν Βοιωτίαι πόλεων δικῶν οὐκ ὀλίγων ἐκ πλειόνων χρόνων, περὶ ὧν συνθέμενοι γραπτὸν πρὸς αὐτοὺς 5 καὶ συνελόμενοι [κ]ριτή[ρι]ον κα[τ]ὰ κοινὸ[ν] ἐκ τῆς Λαρισαίων πόλεως, ἥτις ὑπάρχει συνγενὴς πᾶσιν Βοιωτοῖς, ἐξα[πε]στείλαμεν πρεσβευτὴν καὶ δικασταγ[ωγ]ὸν πρὸς Λαρισαίους τ[ὸ]ν αἰτησόμενον τὸ δικαστήριον μετὰ τῶν 10 [ἐ]πὶ τὸ αὐτό, Λαρισαῖοι, συνμνημονεύον τῆς ὑπαρχούσ[ης ἐξ ἀρ]χῆς συγ[γεν]είας πρός [τε] Ἀκρηφ[ιεῖα]ς καὶ πρὸς πάντας Βοιωτος, βουλευσ[ά]μενοι κ[α]τὰ τὸ κά[λλ]ιστον ἐξαπέστειλαν δικαστὰς Σωγέν[ην] Ἀ[ρι]σ[τ]οκλέους, Νικοκράτην Ἀφθονήτου, Εὔφο[ρ]ον [Π]άτρωνος, ἄνδρας καλοὺς κἀγαθοὺς καὶ πεῖστιν 15 ἔ[χον]τας, οἳ παραγενόμενοι εἰς τὰς πόλεις τὰς μετ[ε]χούσας τοῦ γ[ραπτοῦ], ἃς μὲν ἐδυνήθησαν τῶν δικῶν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰ]ς σύλλυσιν ἤγαγον, τὴν πᾶσαν προθυμίαν προσ[φέροντε]ς [ἕν]εκεν τοῦ τοὺς δ[ιαφ]ερομένους συλλυθέ[ντ]ας [πρὸ]ς αὑτοὺς ἀποκαταστῆσαι εἰς τὴν 20 ἐξ ἀρχῆς ὑπάρχουσαν πρὸς αὑτοὺς {ευ} εὔνοιαν·

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Da zwischen uns und den Nachbarn der Poleis in Boiotien seit mehreren Jahren viele Rechtsstreitigkeiten bestanden, trafen wir mit ihnen eine schriftliche Vereinbarung (5) und entschieden uns daraufhin gemeinsam für einen Gerichtshof aus der Polis der Larisaier, die allen Boiotern verwandt ist. Wir entsandten 30 einen Gesandten als dikastagogos [«Richterführer»] an die Larisaier, um den Gerichtshof und das, was dazugehört, zu erbitten. (10) Die Larisaier ihrerseits erinnerten sich an die von Anfang an bestehende Verwandtschaft mit Akraiphiai sowie allen Boiotern und nach einer sehr zufriedenstellenden Beratung entsandten sie als Richter Sogenes, Sohn des Aristokles, Nikokrates, Sohn des 35 Aphthonetos, Euphoros, Sohn des Patron, allesamt exzellente und vertrauenswürdige Männer, (15) welche die an der schriftlichen Vereinbarung beteiligten Poleis besuchten. Diejenigen Rechtsfälle, bei denen es möglich war, brachten sie zu einer Lösung, wobei sie allen Eifer verwendeten, um die Disputanten miteinander zu versöhnen und sie zur ursprünglichen Freundschaft zurückzubringen. 40

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[Der Text setzt sich nach einigen fragmentarischen Zeilen, die anscheinend die Tätigkeit der Richter im Detail behandelten (bis Z. 61), mit einem Beschluss der synhedroi und des demos von Akraiphiai zur Ehre der drei fremden Richter aus Larisa und ihres Schreibers Xenarchos fort.] Der Text, der die zu besprechende Vereinbarung erwähnt, ist der Begründungsteil eines Volksbeschlusses von Akraiphiai zu Ehren von fremden Schiedsrichtern aus Larisa. Die erwähnte Vereinbarung wird mit dem ungewöhnlichen allgemeinen Begriff γραπτόν bezeichnet, der eigentlich nur «Schriftstück» bedeutet, an dieser Stelle aber mit «schriftlicher Vereinbarung» wiederzugeben ist. Es handelt sich allerdings nicht um einen belanglosen Alternativbegriff für eine normalerweise als σύμβολον bezeichnete zwischenstädtische Rechtsvereinbarung, denn ein symbolon legte eine ständige Prozedur für die Beilegung von Streitigkeiten zwischen Bürgern von zwei Partnerstädten fest. Da mehrere Poleis betroffen waren, geht es bei der vorliegenden Regelung eher um einen Spezialfall, für den kein gewöhnlicher Begriff vorhanden war und für den diese schriftliche Vereinbarung ad hoc und auf Initiative von Akraiphiai entworfen wurde. Sie wurde an die von den noch nicht beigelegten Streitigkeiten betroffenen Nachbarpoleis geschickt und von diesen akzeptiert. Diejenigen Poleis, die das vorgeschlagene Verfahren akzeptierten und sich an der Vereinbarung beteiligten (Z. 15–16: τὰς πόλεις τὰς μετ[ε]χούσας τοῦ γ[ραπτοῦ]) – welche und wie viele es waren, lässt sich nicht ermitteln: die unmittelbaren Nachbarn waren Theben, Anthedon und Kopai –, verfassten einen gemeinsamen Beschluss wegen eines Schiedsgerichtsverfahrens (Z. 5–6: συνελόμενοι [κ]ριτή[ρι]ον κα[τ]ὰ κοινὸ[ν]). Dieser Beschluss formulierte die Bitte an die Larisaier um die Entsendung von Schiedsrichtern und bestellte einen gemeinsamen Gesandten als dikastagogos. Der wesentliche Inhalt der Vereinbarung unter den streitenden Poleis dürfte also die Festlegung einer Vorgehensweise gewesen sein, wozu die Fassung dieses gemeinsamen Beschlusses gehörte. Der dikastagogos fuhr daraufhin nach Larisa, wo er das Anliegen der beteiligten Boioter vortrug. Nachdem die Larisaier beraten und zugestimmt hatten, begleitete er die von Larisa ausgewählten Schiedsrichter nach Boiotien. Die beteiligten Poleis wurden dann von den Schiedsrichtern der Reihe nach besucht. Ob die Vereinbarung über die Beseitigung der zu dem Zeitpunkt angestauten Streitigkeiten hinaus Bestand hatte, lässt sich nicht ermitteln. Die Zeit der Vereinbarung und der damit verbundenen Schlichtertätigkeit der Larisaier kann nur aus allgemeinen Erwägungen erschlossen werden. Der Boiotische Bund spielte in der Angelegenheit offenbar keine Rolle, obwohl er früher für solche Streitfälle unter den Mitgliedern zuständig gewesen war oder zumindest hätte sein können (vgl. P. Jamot, Borne-frontière des territoires de Kopai et d’Akraiphiai, BCH 13 [1889], 407–408, eine Festlegung der Grenzen von Akraiphiai und Kopai aus dem späten 4. oder frühen 3. Jh. mit dem Zusatz ὁριττ[ό]ντων Βοιω[τῶν], «Grenzzieher waren die Boioter»). Da Akraiphiai selbst die

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690 Rom (Q. Fabius Servilianus) – Viriathus

Initiative ergriff, dürfte der Bund zur Zeit des Verfahrens nicht funktionsfähig gewesen sein. Deswegen scheint allein ein Zeitpunkt zwischen der Auflösung des Bundes im J. 171 (Polyb. xxvii 1.1–4; 2.7–10; Liv. xlii 44.6) und der Wiederbelebung ca. 140 (dazu R. Étienne/D. Knoepfler, Hyettos de Béotie, BCH Suppl. III [1976], 342–347) in Frage zu kommen. Die Tatsache, dass der Text in koine und 5 nicht im boiotischen Dialekt verfasst wird, würde eher für einen späteren Termin innerhalb dieses Zeitraumes sprechen (so Holleaux, a. a. O. 439–444).

690 Rom (Q. Fabius Servilianus) – Viriathus (Friedensvertrag) 140 v. Chr.

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1. Appian, Iberike 69 (294): Οὐρίατθος δὲ ἐς τὴν εὐτυχίαν οὐχ ὕβρισεν, ἀλλὰ νομίσας ἐν καλῷ θήσεσθαι τὸν πόλεμον ἐπὶ χάριτι λαμπρᾷ συνετίθετο Ῥωμαίοις, καὶ τὰς συνθήκας ὁ δῆμος ἐπεκύρωσεν, Οὐρίατθον εἶναι Ῥωμαίων φίλον καὶ τοὺς ὑπ’ αὐτῷ πάντας ἧς ἔχουσι γῆς ἄρχειν. Viriathus wurde wegen seines Erfolges nicht übermütig. Im Gegenteil, er war 15 der Meinung, er könne den Krieg zu einem guten Ende führen, und machte den Römern ein großzügiges Angebot für einen Friedensvertrag. Das römische Volk bestätigte den Vertrag, wodurch Viriathus Freund der Römer wurde und alle seine Leute das Recht erhielten, über das Land zu verfügen, welches sie besaßen. 2. Livius, Periocha liv: Q. Fabius pro cos. rebus in Hispania prospere gestis labem 20 imposuit pace cum Viriatho aequis condicionibus facta. Quintus Fabius kämpfte als Prokonsul erfolgreich in Spanien, verlieh aber seinen Taten durch den gleichberechtigten Frieden, den er mit Viriathus schloss, einen Makel. Vgl. Livius, Frag Oxyr. 185–6: [Q]. Fabius Maximus a Viratho devictus de[f]ormem 25 cum hostibus pacem fecit. Q. Fabius Maximus wurde von Viriathus besiegt und schloss mit den Feinden einen schmachvollen Frieden. Charax von Pergamon (FgrHist 103) Frg. 27: Κύιντος ὁ τῶν Ῥωμαίων πολέμαρχος ἐν ἀμφοτέραις ταῖς Ἱσπανίαις, ἡσσώμενος δὲ ὑπὸ Οὐιριάθου σπονδὰς πρὸς αὐτὸν ἐποιήσατο. 30 Quintus, der General der Römer in den beiden spanischen Provinzen, wurde von Viriathus besiegt und machte Frieden mit ihm.

3. Diodoros xxxiii 1.4: εἶτα ἀναλαβὼν καὶ κατευδοκιμήσας Φαβίου εἰς συνθήκας αὐτὸν ἐλθεῖν ἀναξίους Ῥωμαίων ἠνάγκασεν. Danach erholte er [sc. Viriathus] sich und überflügelte Fabius an Ansehen. Er 35 zwang ihn, einen für die Römer unwürdigen Vertrag zu schließen.

691 Rom (Q. Pompeius) – Termestiner und Numantiner

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Lit.: Simon, Spanien 123 f.; A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 142 f.; R. C. Knapp, Aspects of the Roman Experience in Iberia, 206–100 B.C., Valladolid 1977, 42; J. S. Richardson, The Romans in Spain. A History of Spain, Oxford u. a. 1996, 65. Q. Fabius Maximus Servilianus, cos. 142, führte als prokonsularischer Gouverneur der Hispania Ulterior in den Jahren 141–140 Feldzüge gegen die Lusitaner unter Viriathus, die in die Provinz eingedrungen waren. Nach einer unglücklichen Aktion bei der nicht mehr lokalisierbaren Stadt Erisane (App., Ib. 69 [292]) sah sich Servilianus gezwungen, Viriathus’ Angebot zu Friedensverhandlungen anzunehmen. Die Verhandlungsbasis war offensichtlich der territoriale status quo (oben 1, 2) auf der Basis der Gleichheit (oben 2: aequis condicionibus), welche miteinschloss, dass Viriathus fortan als amicus p. R. zu betrachten war. Der Vertrag wurde in Rom zwar ratifiziert, nach Appian (oben 1) sogar von der Volksversammlung. Es gab aber außerdem, wohl im Senat, Stimmungen, die ihren Niederschlag bei Livius und Diodor finden (oben 2, 3), die den Vertrag für unwürdig hielten, sicherlich deswegen, weil Servilianus zumindest einen Teil des bisherigen römischen Besitzes an Viriathus’ Leute abtreten musste. Vielleicht sind hier Scipio Aemilianus und seine politischen Freunde zu vermuten, die bei dem späteren, aber ähnlich gelagerten Fall des Mancinus (694) sich mit der Weigerung durchsetzen konnten, den schon vom Feldherrn und anderen Offizieren beeideten Vertrag zu ratifizieren. Fabius’ Vertrag hielt allerdings trotz der förmlichen Bestätigung in Rom nicht lange, da er gleich von Fabius’ Nachfolger Q. Servilius Caepio (cos. 140) mit Zustimmung des Senates einseitig gebrochen und für aufgehoben erklärt wurde (App., Ib. 70 [297]).

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1. Diodoros xxxiii 16.1–2: Νομαντῖνοι καὶ Τερμήσσιοι περὶ διαλύσεως διαπρεσβευσάμενοι πρὸς Ῥωμαίους συνεχώρησαν αὐτοῖς τὴν εἰρήνην ἐπὶ τούτοις· δοῦναι τῶν πόλεων ἑκατέραν Ῥωμαίοις ὁμήρους τριακοσίους, σάγους ἐνακισχι- 30 λίους, βύρσας τρισχιλίας, ἵππους πολεμίστας ὀκτακοσίους, ὅπλα πάντα· καὶ ταῦτα πράξαντας φίλους εἶναι καὶ συμμάχους. ταχθείσης δὲ ἡμέρας ἐν ᾗ ταῦτα συντελεῖν ἔδει τὰς πόλεις, κατὰ τὰς ὁμολογίας πάντα ἐτέλεσαν. (2) ὡς δὲ ἐπὶ τελευτῆς ἔδει τὴν τῶν ὅπλων παράδοσιν ποιήσασθαι, ὀδυρμός τις εὐγενὴς ἦν καὶ παράστασις ψυχῆς πρὸς ἐλευθερίαν ἐνέπεσε τοῖς πλήθεσιν. διὸ πρὸς 35 ἀλλήλους ἐδεινοπάθουν, εἰ γυναικῶν τρόπον γυμνώσουσιν ἑαυτοὺς ὅπλων. μεταμελόμενοι δὲ τοῖς ψηφισθεῖσιν ἀλλήλους κατεμέμφοντο, καὶ πατέρες μὲν υἱοῖς ἐνεκάλουν, παῖδες δὲ γονεῦσι, γυναῖκες δὲ ἀνδράσι. καὶ ἐπὶ τὴν ἐξ ἀρχῆς

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691 Rom (Q. Pompeius) – Termestiner und Numantiner

διάθεσιν ἀναδραμόντες καὶ τῶν ὅπλων οὐ παραχωρήσαντες ἀνεκαίνισαν τὸν πρὸς Ῥωμαίους πόλεμον. Als die Numantiner und die Termessier Gesandte wegen Friedensverhandlungen an die Römer schickten, verständigten sie sich auf Frieden mit ihnen unter folgenden Bedingungen: jede der Städte solle den Römern 300 Geiseln, 9000 5 Mäntel, 3000 Felle, 800 Kriegspferde sowie alle Waffen abliefern. Nach Erfüllung dieser Forderungen würden sie Freunde und Bundesgenossen sein. Ein Tag wurde festgelegt, an dem die Städte die Bedingungen zu erfüllen hatten, und sie erfüllten alle Bedingungen der Vereinbarung. (2) Als sie aber als Letztes ihre Waffen zu übergeben hatten, entstand eine Art edles Entsetzen sowie ein psychischer 10 Drang nach Freiheit unter der Menge. Sie lästerten untereinander, es wäre unerträglich, wenn sie sich wie Frauen ihrer Waffen entledigten. Sie bereuten ihre Entscheidung, beschimpften einander, Väter klagten Söhne an, Kinder ihre Eltern, Frauen ihre Männer. Sie kehrten also zur ursprünglichen Haltung zurück, weigerten sich, ihre Waffen aufzugeben und begannen den Krieg gegen die Römer 15 erneut. 2. Appian, Iberike 79 (338–344): καὶ ὁ Πομπήιος, τοσοῖσδε συνενεχθεὶς κακοῖς, ἐς τὰς πόλεις μετὰ τῶν συμβούλων ἀνεζεύγνυε, χειμάσων τὸ ἐπίλοιπον, τοῦ ἔαρος προσδοκῶν ἥξειν οἱ διάδοχον. καὶ δεδιὼς κατηγορίαν ἔπρασσεν ἐς τοὺς Νομαντίνους κρύφα τοῦ πολέμου διαλύσεις. (339) οἳ δὲ καὶ αὐτοὶ κάμνοντες ἤδη φόνῳ τε πολλῷ ἀρίστων καὶ γῆς ἀργίᾳ καὶ τροφῶν ἀπορίᾳ καὶ μήκει τοῦ πολέμου, μακροῦ παρὰ προσδοκίαν γεγονότος, ἐπρέσβευον ἐς Πομπήιον. (340) ὃ δ’ ἐς μὲν τὸ φανερὸν ἐκέλευεν αὑτοὺς Ῥωμαίοις ἐπιτρέπειν (οὐ γὰρ εἰδέναι συνθήκας ἑτέρας Ῥωμαίων ἀξίας), λάθρᾳ δ’ ὑπισχνεῖτο, ἃ ἔμελλεν ποιήσειν. (341) καὶ συνθεμένων ἐκείνων καὶ ἐπιτρεψάντων ἑαυτοὺς ὅμηρά τε καὶ αἰχμάλωτα ᾔτησε καὶ τοὺς αὐτομόλους καὶ πάντα ἔλαβεν. ᾔτησε δὲ καὶ ἀργυρίου τάλαντα τριάκοντα· ὧν μέρος αὐτίκα ἔδοσαν οἱ Νομαντῖνοι, καὶ τὰ λοιπὰ ὁ Πομπήιος ἀνέμενεν. (342) παραγενομένου δ’ αὐτῷ διαδόχου Μάρκου Ποπιλίου Λαίνα, οἳ μὲν ἔφερον τὰ λοιπὰ τῶν χρημάτων, ὃ δ’, ἀπηλλαγμένος μὲν τοῦ περὶ τοῦ πολέμου δέους τῷ παρεῖναι τὸν διάδοχον, τὰς δὲ συνθήκας εἰδὼς αἰσχράς τε καὶ ἄνευ Ῥωμαίων γενομένας, ἠρνεῖτο μὴ συνθέσθαι τοῖς Νομαντίνοις. (343) καὶ οἳ μὲν αὐτὸν ἤλεγχον ἐπὶ μάρτυσι τοῖς τότε παρατυχοῦσιν ἀπό τε βουλῆς καὶ ἱππάρχοις καὶ χιλιάρχοις αὐτοῦ Πομπηίου, ὁ δὲ Ποπίλιος αὐτοὺς ἐς Ῥώμην ἔπεμπε δικασομένους τῷ Πομπηίῳ. (344) κρίσεως δ’ ἐν τῇ βουλῇ γενομένης Νομαντῖνοι μὲν καὶ Πομπήιος ἐς ἀντιλογίαν ἦλθον, τῇ βουλῇ δ’ ἔδοξε πολεμεῖν Νομαντίνοις. Nachdem Pompeius so viele Rückschläge erlitten hatte, zog er sich mit seinem Beraterstab in die Städte zurück, um den Rest des Winters dort zu verbringen. Im Frühjahr erwartete er die Ankunft seines Nachfolgers. Da er aber eine Anklage fürchtete, eröffnete er geheime Friedensverhandlungen mit den Numantinern. (339) Sie waren auch schon sehr müde geworden wegen des großen Ver-

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lusts ihrer besten Männer, wegen der Vernachlässigung ihrer Äcker und wegen des Nahrungsmangels sowie wegen der Länge des Krieges überhaupt, der sich entgegen ihrer Erwartung in die Länge gezogen hatte. Deswegen schickten sie Gesandte zu Pompeius. (340) Vor der Öffentlichkeit forderte er sie auf, sich den Römern zu ergeben – denn er kannte keine andere Übereinkunft, welche den Römern würdig war – aber privat versprach er, was er vorhatte. (341) Als sie einwilligten und sich ergaben, verlangte er Geiseln sowie die Rückgabe der Kriegsgefangenen und Deserteure, und er erhielt alles. Er verlangte außerdem 30 Talente Silber, von welchem die Numantiner einen Teil gleich ablieferten, während Pompeius bereit war, auf den Rest zu warten. (342) Als sein Nachfolger, Marcus Popilius Laenas, eintraf, zahlten sie gerade die Restsumme. Pompeius, der von seiner Angst um den Krieg durch die Ankunft seines Nachfolgers erlöst war, wusste sehr wohl, dass sein Friedensvertrag sowohl beschämend als auch ohne Rücksprache mit den Römern gemacht worden war, und leugnete seine Vereinbarung mit den Numantinern. (343) Sie aber widerlegten ihn mit Zeugen, die damals dabei waren – Senatoren sowie Pompeius’ eigene Reiterpräfekten und Militärtribunen. Popilius schickte sie nach Rom, um ihren Streit mit Pompeius dort auszutragen. (344) Als der Fall im Senat behandelt wurde, widersprachen sich die Numantiner und Pompeius; der Senat beschloss dann, den Krieg gegen die Numantiner fortzusetzen.

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Vgl. Livius, Periocha liv: Q. Pompeius cos. in Hispania Termestinos subegit. cum isdem et Numantinis pacem a populo R. infirmatam fecit. Q. Pompeius als Konsul in Spanien überwältigte die Termestiner. Mit ihnen und den Numantinern schloss er einen Frieden, der aber vom römischen Volk abgelehnt wurde. Velleius Paterculus ii 1. 4: Haec urbs [sc. Numantia] … tum Pompeium magni nominis 25 virum ad turpissima deduxit foedera. Diese Stadt [sc. Numantia] verführte damals Pompeius – einen Mann mit einem großen Namen – zu äußerst unwürdigen Verträgen. Florus i 34. 4: Pompeium proelio adgressi, foedus tamen maluerunt, cum debellare potu30 issent. Sie griffen Pompeius in einer Schlacht an, bevorzugten dennoch einen Vertrag, obwohl sie hätten vollständig siegen können. Orosius v 4.21: quamvis et Pompeius iam aliud aeque infame foedus cum isdem Numantinis paulo ante pepigisset… Obwohl Pompeius gerade einen anderen ebenso berüchtigten Vertrag mit denselben 35 Numantinern kurz vorher geschlossen hatte… Eutropius iv 17.1: Q. Pompeius deinde consul a Numantinis, quae Hispaniae civitas fuit opulentissima, superatus pacem ignobilem fecit. Dann wurde Quintus Pompeius als Konsul von den Numantinern besiegt – Numantia 40 war eine sehr reiche spanische Stadt – und schloss einen schändlichen Frieden.

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691 Rom (Q. Pompeius) – Termestiner und Numantiner

Cicero, de re publica iii 28 (Rede des L. Furius Philus, cos. 136): consul ego quaesivi, cum vos mihi essetis in consilio, de Numantino foedere. quis ignorabat Q. Pompeium fecisse foedus, eadem in causa esse Mancinum? alter vir optimus etiam suasit rogationem me ex senatus consulto ferente, alter acerrime se defendit. si pudor quaeritur, si probitas, si fides, 5 Mancinus haec attulit, si ratio, consilium, prudentia Pompeius antistat. Als Konsul habe ich – da ihr meinem Beraterstab angehörtet – die Untersuchung über den Numantinervertrag zu leiten gehabt. Wer wusste nicht, dass Q. Pompeius einen Vertrag geschlossen hatte und dass Mancinus sich in derselben Lage befand? Der eine, ein exzellenter Mann, befürwortete den Antrag, den ich gemäß dem senatus consultum stellte, der andere verteidigte sich leidenschaftlich. Wenn nach Ehrgefühl, Rechtschaffenheit, 10 Treue gefragt wird, dann bot Mancinus alles; wenn man nach Vernunft, Einsicht, Klugheit fragt, dann steht Pompeius voran.

Lit.: Simon, Spanien 111–116, 139–142; A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 128, 148–150; Richardson, Hispaniae 144–146. Im Winter 140/39 kam es in Hispania Citerior zu ernsthaften Verhandlungen zwischen dem Prokonsul Q. Pompeius (cos. 141) und den Numantinern und Termestinern (von Diodor [oben 1] versehentlich «Termessier» genannt). Schon früher hatte es offenbar beinahe einen Durchbruch nach einem von den Römern als deditio aufgefassten Friedensangebot gegeben, aber die Verhandlungen scheiterten am Widerwillen der einheimischen Männer, ihre Waffen abzugeben (oben 1). Diese von Diodor als letztlich gescheitert dargestellten Verhandlungen werden von Appian gar nicht erwähnt und dürfen nicht, wie Simon (a. a. O. 115) es tut, mit den vordergründig erfolgreichen Winterverhandlungen des Pompeius, die zum Skandal führten, zusammengelegt werden. Appian (oben 2) berichtet zwar nur von Verhandlungen mit den Numantinern, doch dass die Termestiner auch im vorgesehenen Vertragswerk mitberücksichtigt wurden, geht aus Livius’ Angabe (Per. liv [vgl. oben 2]) eindeutig hervor. Pompeius verlangte die deditio, die ihm nach römischen Vorstellungen die totale Verfügung über die dediticii einräumte. Um die Iberer aber überhaupt dazu zu bewegen, machte er gewisse Versprechungen – Appian (oben 2 § 340) gibt keine Details – bezüglich seines Verhaltens nach einer deditio und hinterließ offenbar den Eindruck sowohl bei den Numantinern und Termestinern als auch bei jenen Mitgliedern seines Beraterstabs, die dabei waren, dass er mit den Iberern einen für sie akzeptablen Friedensvertrag geschlossen hatte. Obwohl die Bedingungen, die Appian (oben 2 § 341) anführt, feststanden, werden keine Eide erwähnt, wurden wohl keine geschworen. Nur Cassius Dio (xxiii Frg. 79.3 zitiert 693) redet von Eidesbruch, ψευδορκία, was wahrscheinlich seine eigene Interpretation einer moralisierenden Vorlage ist. Vielleicht war es diese letzte Tatsache, welche dem Pompeius, als sein Nachfolger M. Popilius Laenas eintraf und über den status belli Bescheid wissen wollte, die Möglichkeit gab, zu leugnen, dass ein Vertrag überhaupt zustande gekommen war. Da ihm die Numantiner aber mit der Unterstützung römischer Zeugen widersprachen, schickte Popilius alle

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nach Rom, wo der Senat die Tatsache des von Pompeius ausgehandelten Vertrags zwar akzeptierte – wie die oben 2 zitierten lateinischen Quellen deutlich machen: Velleius Paterculus, turpissima foedera; Orosius, infame foedus; Eutropius pacem ignobilem – sich aber weigerte, den Vertrag wegen für Rom inakzeptablen Inhalts zu ratifizieren (so explizit Liv., Per. liv [vgl. oben 2]). Für Cicero (vgl. oben 2) galt 5 Pompeius’ Verhalten gegenüber seinem «foedus», von welchem jeder wusste (quis ignorabat Q. Pompeium fecisse foedus) als ohne pudor, probitas und fides.

692 Hierapytna – Itanos I (Vereinbarung unbekannten Inhalts) 10

140 v. Chr.

Auszug aus inschriftlich festgehaltenen Ausführungen hierapytnischer Gesandter vor dem Senat im J. 112. Fundort: Itanos, jetzt im Museum Herakleion (Inv.-Nr. 212). Ed.: I. Cret. III iv 10; Sherk, RDGE Nr. 14; Chaniotis, Verträge Nr. 49, Testimonium b. 15 δοθέν23 τος δὲ ἡμῖν τοῦ Μαγνήτων δήμου καὶ Γαΐου Λαιλίου ὑπάτου γράψαντος [πρ]ὸς

τὸν δῆμον τὸν Μαγνήτων ‒ ‒ ‒ ‒ca. 22‒ ‒ ‒ ‒ καὶ τὴν ἐπιστολὴν τὴν ὑπ’ αὐ[τ]οῦ [γ]ραφεῖσαν ἐμ μη25 [νί(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]δὲ ὡς ὑφ’ ἡμῶν τε κἀκείνων ὁμόλογον ἐγενήθη· vac. 20 Als uns der demos der Magneten (als Schiedsstadt) gegeben worden war und als der Konsul, C. Laelius, an den demos der Magneten schrieb … und den Brief, den er schrieb, im Monat … wie zwischen uns und ihnen [sc. den Itaniern] ein Abkommen zustande gekommen war. Der seit der Zerstörung von Praisos ca. 145 v. Chr. entstandene Streit zwischen 25 Hierapytna und Itanos wegen des Besitzes eines Grundstückes in der Nähe des Heiligtums des Zeus Diktaios sowie der Insel Leuke beschäftigte auch den römischen Senat sporadisch während einer ganzen Generation (dazu Chaniotis, a. a. O.). Erst im J. 112 hat ein senatus consultum den Streit endgültig beigelegt. Beim Zustandekommen des senatus consultum wurde die Geschichte des Streits von Itaniern 30 und Hierapytniern ausführlich referiert; der hier angeführte Abschnitt stammt aus den Ausführungen der Hierapytnier. In einer frühen Phase (ca. 140 v. Chr.) wurde Magnesia am Maiandros von den Römern als Schiedsstadt eingesetzt (Z. 23) und der Konsul von 140, C. Laelius, engagierte sich u. a. mit dem in Z. 24 erwähnten Brief, der anscheinend für das Zustandekommen des in Z. 25 erwähnten Abkom- 35 mens zwischen den beiden Städten mitverantwortlich war. Der Inhalt und die

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693 Rom – Lusitaner

rechtliche Form des Abkommens bleiben im Detail allerdings wegen des fragmentarischen Zustandes des Textes unbekannt. Dass wir überhaupt etwas davon wissen, verdanken wir der Tatsache, dass die Itanier das senatus consultum von 112 als für sie günstig betrachteten, worauf sie alle den Streit betreffenden Dokumente in 5 Stein einmeißeln und so das günstige Urteil des Senates verewigen ließen.

693 Rom – Lusitaner (deditio) 139 v. Chr.

1. Diodoros xxxiii 1.4: καὶ τὸν διαδεξάμενον αὐτοῦ [sc.Ὑριάτθου] τὴν στρατηγίαν Ταύταμον καὶ τοὺς μετ’ αὐτοῦ καταπληξάμενος καὶ σπονδὰς οἵας ἐβού- 10 λετο θέσθαι παρασκευσάμενος, ἔδωκε χώραν καὶ πόλιν εἰς κατοίκησιν. Er [sc. Caepio] erschreckte Tautamos, der seine [sc. Viriathus’] Rolle als Heerführer übernommen hatte, sowie seine Leute und gestaltete einen Friedensvertrag genau nach seinen eigenen Vorstellungen. Dann übertrug er ihnen Ackerland und eine Stadt, wo sie leben konnten. 15 2. Appian, Iberike 75 (321): ἀποκρουσθεῖσι δ’ αὐτοῖς ἐκεῖθεν καὶ τὸν Βαῖτιν πόταμον περῶσιν ὁ Καιπίων ἐπέκειτο, μέχρι κάμνων ὁ Ταύταλος αὑτόν τε καὶ τὴν στρατιὰν τῷ Καιπίωνι παρέδωκεν ὡς ὑπηκόοις χρῆσθαι. ὃ δὲ ὅπλα τε αὐτοὺς ἀφείλετο ἅπαντα καὶ γῆν ἔδωκεν ἱκανήν, ἵνα μὴ λῃστεύοιεν ἐξ ἀπορίας. Caepio setzte ihnen zu, als sie von dort zurückgeschlagen und dabei waren, 20 den Fluss Baetis zu überqueren, bis Tautalos, abgekämpft, sich und sein Heer dem Caepio ergab, um als Untertanen behandelt zu werden. Caepio nahm ihnen alle Waffen ab und übertrug ihnen ausreichend Ackerland, damit sie nicht aus Verzweiflung zu Banditen würden. Vgl. Livius, Periocha lv: Iunius Brutus cos. in Hispania is, qui sub Viriatho militaverant, 25 agros et oppidum dedit, quod vocatum est Valentia. Iunius Brutus als Konsul in Spanien übertrug an diejenigen, die unter Viriathus gedient hatten, Land und eine Stadt, die Valentia genannt wurde.

Lit.: Simon, Spanien 138; Richardson, Hispaniae 147 f.; F. Meister, Der Krieg des Sertorius und seine spanischen Wurzeln. Untersuchungen zu Krieg und Akkultu- 30 ration auf der iberischen Halbinsel im 2. und 1. Jh. v. Chr., Hamburg 2007, 70–79. Nach der im J. 139 vom Prokonsul Q. Servilius Caepio (cos. 140) beauftragten Ermordung des charismatischen lusitanischen Heerführers Viriathus ging der Krieg in der Hispania Ulterior bald zu Ende. Viriathus’ Nachfolger Tautamos (so Diodor, oben 1) oder Tautalos (so Appian, oben 2) konnte sich gegen Caepios Angriff 35 nicht lange behaupten und ergab sich und sein Volk in der Hoffnung, als römi-

694 Rom (C. Hostilius Mancinus) – Numantiner

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sche Untertanen behandelt zu werden (oben 2) – d. h. nicht völlig vernichtet zu werden. Von Caepios Reaktion auf die deditio wird von Appian nur die Abgabe aller Waffen genannt. Anzunehmen ist aber, dass zumindest Steuerzahlungen sowie die prinzipielle Verpflichtung, Militärdienst zu leisten (wofür allerdings Waffen gebraucht würden), im Vertrag vorgesehen waren. Am wichtigsten waren aber 5 gewiss die Ausstattung der dediticii mit Land und die Förderung einer städtischen Lebensweise, Maßnahmen, die von Caepios Nachfolger in der Ulterior, D. Iunius Brutus (cos. 138), fortgesetzt wurden (Liv., Per. lv [vgl. oben 2]). Diese Landverteilung erfolgte allerdings wahrscheinlich ad hominem und außerhalb des Vertrags.

694 Rom (C. Hostilius Mancinus) – Numantiner (Friedensvertrag)

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137 v. Chr.

1. Appian, Iberike 80 (347–349): καὶ μεθ’ ἡμέραν ἐς αὐτὸ συγκλεισθείς, οὔτε κατεσκευασμένον οὔτε ὠχυρωμένον, περιεχόντων αὐτὸν τῶν Νομαντίνων καὶ πάντας ἀποκτενεῖν ἀπειλούντων, εἰ μὴ συνθοῖτο εἰρήνην, συνέθετο ἐπὶ ἴσῃ καὶ ὁμοίᾳ 15 Ῥωμαίοις καὶ Νομαντίνοις. (348) καὶ ὁ μὲν ἐπὶ τούτοις ὤμνυε τοῖς Νομαντίνοις, οἱ δ’ ἐν ἄστει πυθόμενοι χαλεπῶς ἔφερον ὡς ἐπὶ αἰσχίσταις πάνυ σπονδαῖς, καὶ τὸν ἕτερον τῶν ὑπάτων Αἰμίλιον Λέπιδον ἐς Ἰβηρίαν ἐξέπεμπον, Μαγκῖνον δ’ ἀνεκάλουν ἐς κρίσιν. (349) καὶ τῷδε μὲν ἕσποντο πρέσβεις Νομαντίνων. Als der Tag anbrach, war er an dem Ort eingeschlossen, der weder mit Vorräten 20 ausgestattet noch befestigt war. Als die Numantiner ihn umstellten und drohten, alle zu töten, wenn er keinen Frieden schließe, vereinbarte er einen gleichberechtigten Frieden zwischen Römern und Numantinern. (348) Die Vereinbarung beeidete er vor den Numantinern. Als die Leute in Rom davon Kenntnis bekamen, waren sie über den äußerst beschämenden Vertrag verärgert und entsandten den 25 anderen Konsul, Aemilius Lepidus, nach Spanien. Mancinus riefen sie zurück, um ihm den Prozess zu machen; (349) ihm folgten Gesandte der Numantiner. 2. Plutarch, Tiberius Gracchus 5.2–6.1: … ἀπογνοὺς τὴν ἐκ τοῦ βιάζεσθαι σωτηρίαν ὁ Μαγκῖνος ἐπεκηρυκεύετο περὶ σπονδῶν καὶ διαλύσεων πρὸς αὐτούς· (3) οἱ δὲ πιστεύειν ἔφασαν οὐδενὶ πλὴν μόνῳ Τιβερίῳ, καὶ τοῦτον ἐκέλευον 30 ἀποστέλλειν πρὸς αὐτούς. ἐπεπόνθεσαν δὲ τοῦτο καὶ δι’ αὐτὸν τὸν νεανίσκον (ἦν γὰρ αὐτοῦ πλεῖστος λόγος ἐπὶ στρατιᾶς) καὶ μεμνημένοι τοῦ πατρὸς Τιβερίου, ὃς πολεμήσας Ἴβηρσι καὶ πολλοὺς καταστρεψάμενος εἰρήνην ἔθετο πρὸς τοὺς Νομαντίνους καὶ ταύτην ἐμπεδοῦντα τὸν δῆμον ὀρθῶς καὶ δικαίως ἀεὶ παρέσχεν. (4) οὕτω δὴ πεμφθεὶς ὁ Τιβερίος καὶ συγγενόμενος τοῖς ἀνδράσι, καὶ τὰ μὲν 35 πείσας, τὰ δὲ δεξάμενος ἐσπείσατο, καὶ δισμυρίους ἔσωσε περιφανῶς Ῥωμαίων πολίτας, ἄνευ θεραπείας καὶ τῶν ἔξω τάξεως ἑπομένων. (6.1) τὰ δὲ ἐν τῷ χάρακι ληφθέντα χρήματα πάντα κατέσχον οἱ Νομαντῖνοι καὶ διεπόρθησαν.

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694 Rom (C. Hostilius Mancinus) – Numantiner

Mancinus gab die Hoffnung auf, sich durch einen Gewaltakt retten zu können, und schickte Unterhändler zu ihnen wegen eines Waffenstillstandes und eines Friedenvertrages. (3) Sie erwiderten, sie hätten nur zu Tiberius [Gracchus] Vertrauen und verlangten, dass man ihn zu ihnen schicke. Sie waren dieser Überzeugung wegen des jungen Mannes selbst (denn im Heer genoss er die höchste 5 Wertschätzung), aber sie erinnerten sich auch an seinen Vater Tiberius, der zwar Krieg gegen die Iberer führte und viele niederkämpfte, der aber Frieden mit den Numantinern schloss und ihn immer mit Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit als für das römische Volk bindend aufrechterhielt. (4) Tiberius wurde also geschickt und er kam mit den Feinden zusammen. Nachdem er einige Bedingungen durch- 10 setzte, andere aber akzeptieren musste, vereinbarte er einen Friedensvertrag und so rettete er 20.000 römische Bürger, nicht mitgezählt die Diener und der sonstige Anhang. (6.1) Alle Sachen aber, die im Lager beschlagnahmt wurden, behielten die Numantiner und betrachteten sie als Kriegsbeute. 3. Cassius Dio xxiii Frg. 79: ἐλθόντων Νουμαντίνων πρέσβεων οἱ Ῥωμαῖοι ἔξω τοῦ τείχους ἐδέξαντο αὐτούς, ἵνα μὴ καὶ βεβαιοῦν ἐκ τούτου τὰς σπονδὰς δόξωσι. ξένια μέντοι σφίσι καὶ ὣς ἐξέπεμψαν, μὴ βουληθέντες πω τὴν ἐλπίδα αὐτῶν ὡς καὶ συναλλαγησομένων ἀφελέσθαι. (2) ἔλεγον δὲ οἱ μὲν περὶ τὸν Μαγκῖνον τήν τε ἀνάγκην τῶν ὡμολογημένων καὶ τὸ πλῆθος τῶν σεσωσμένων, ὅτι τε πάνθ’ ὅσα καὶ πρότερον ἐν τῇ Ἰβηρίᾳ ἐκέκτηντο εἶχον· ἠξίουν τ’ αὐτοὺς μὴ πρὸς τὴν παροῦσάν σφων ἄδειαν ἀλλὰ πρὸς τὸν τότε περιστάντα τοὺς στρατιώτας κίνδυνον ἐκλογίζεσθαι οὐχ ὅσα ἔδει γεγονέναι, ἀλλ’ ὅσα ἐνεδέχετο πραχθῆναι. (3) οἱ δὲ Νουμαντῖνοι πολλὰ μὲν περὶ τῆς προτέρας σφῶν ἐς αὐτοὺς εὐνοίας, πολλὰ δὲ καὶ περὶ τῆς ἐκείνων μετὰ ταῦτα ἀδικίας, ὑφ’ ἧς ἐς τὸν πόλεμον κατέστησαν, τήν τε τοῦ Πομπηίου ψευδορκίαν προέφερον, καὶ τῆς τοῦ Μαγκίνου καὶ τῶν ἄλλων σωτηρίας εὐεργεσίαν ἀπῄτουν. καὶ τὰς σπονδὰς ἔλυσαν καὶ τὸν Μαγκῖνον ἐκδοθῆναι τοῖς Νουμαντίνοις ἔγνωσαν. Als die numantinischen Gesandten in Rom ankamen, empfingen sie die Römer außerhalb der Stadtmauer, damit sie aus der bloßen Tatsache des Empfangs nicht den Eindruck bekämen, man würde den Vertrag ratifizieren. Dennoch schickten sie ihnen Gastgeschenke, da sie ihnen die Hoffnung noch nicht nehmen wollten, dass man sich doch einige. (2) Mancinus und seine Freunde sprachen über die Notwendigkeit der Vereinbarung und führten die Zahl der Geretteten an, führten auch aus, dass alles, was die Römer bislang in Iberia besessen hatten, noch in römischem Besitz sei. Sie baten sie [sc. die Senatoren], nicht die augenblickliche Gefahrlosigkeit zu berücksichtigen, sondern die Gefahr, die den Soldaten damals gedroht hatte, und nicht das, was im Idealfall hätte geschehen müssen zu bewerten, sondern das, was in der Praxis möglich war. (3) Die Numantiner erzählten viel über ihre frühere Ergebenheit gegenüber den Römern, viel aber auch über spätere Misshandlungen durch sie, infolge welcher sie in den Krieg getrieben worden waren. Sie betonten insbesondere dabei den Eidbruch des Pompeius. Sie

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forderten wegen der Rettung von Mancinus und den anderen eine gute Behandlung. Die Römer aber lösten den Vertrag auf und beschlossen, Mancinus solle den Numantinern übergeben werden. 4a. Cicero, de har. resp. 43: nam Ti. Graccho invidia Numantini foederis, cui feriendo, quaestor C. Mancini consulis cum esset, interfuerat, et in eo foedere impro- 5 bando senatus severitas dolori et timori fuit, eaque re illum fortem et clarum virum a gravitate patrum desciscere coegit. Denn bei Tiberius Gracchus stand der Ärger wegen des Vertrages mit Numantia im Vordergrund, da er als quaestor des Konsuls Mancinus dabei gewesen war, als er geschlossen wurde. Die harte Haltung des Senates, als er den Ver- 10 trag ablehnte, erbitterte ihn und gab ihm Anlass zu Angst. Diese Angelegenheit war es, die jenen tüchtigen und anständigen Mann so bedrückte, dass er von der Würde des Senates abfiel. 4b. Cicero, de re publica iii 28 (Rede des L. Furius Philus, cos. 136): Text bei 691. 4c. Livius, Periocha lv: victus enim a Numantinis et castris exutus, cum spes 15 nulla servandi exercitus esset, pacem cum his fecit ignominiosam, quam ratam esse vetuit. Er [sc. Mancinus] war von den Numantinern besiegt und seines Lagers beraubt. Als es keine Hoffnung gab, sein Heer zu retten, schloss er mit ihnen einen schändlichen Frieden, den der Senat sich weigerte, zu ratifizieren. 20 4d. Velleius Paterculus ii 1.4: Haec urbs [sc. Numantia] … tum Pompeium magni nominis virum ad turpissima deduxit foedera … nec minus turpia ac detestabilia Mancinum Hostilium consulem. Diese Stadt [sc. Numantia] verführte damals Pompeius – einen Mann mit einem großen Namen – zu äußerst unwürdigen Verträgen … und den Konsul 25 Hostilius Mancinus zu nicht weniger unwürdigen und abscheulichen. 4e. Florus i 34.4–6: Hostilium deinde Mancinum: (5) hunc quoque adsiduis caedibus ita subegerunt, ut ne oculos quidem aut vocem Numantini viri quisquam sustineret. (6) Tamen cum hoc quoque foedus maluere, contenti armorum manubiis, cum ad internicionem saevire potuissent. 30 Dann [griffen sie] Hostilius Mancinus [an]. Auch ihn kämpften sie mit kontinuierlichen Niederlagen nieder, sodass niemand selbst die Augen oder die Stimme eines Numantiners ertragen konnte. (6) Dennoch bevorzugten sie auch einen Vertrag mit ihm und waren mit den erbeuteten Waffen zufrieden, obwohl sie ihrer Wut bis zur völligen Vernichtung des Gegners hätten freien Lauf lassen können. 35 4 f. Eutropius iv 17.1: post eum C. Hostilius Mancinus consul iterum cum Numantinis pacem fecit infamem, quam populus et senatus iussit infringi atque ipsum

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694 Rom (C. Hostilius Mancinus) – Numantiner

Mancinum hostibus tradi, ut in illo, quem auctorem foederis habebant, iniuriam soluti foederis vindicarent. Nach ihm [Pompeius] machte der Konsul C. Hostilius Mancinus zum zweiten Mal einen verwerflichen Frieden mit den Numantinern, welchen das Volk und der Senat befahlen, aufzuheben. Mancinus selbst solle den Feinden ausgeliefert 5 werden, damit sie an ihm, den sie für den Urheber des Vertrages hielten, Rache wegen des aufgehobenen Vertrages ausübten. 4g. Orosius v 4.20: namque Mancinus consul postquam a Popilio apud Numantiam suscepit exercitum, adeo infeliciter proelia cuncta gessit atque in id suprema desperatione perductus est, ut turpissimum foedus cum Numantinis facere cogere- 10 tur. Denn der Konsul Mancinus, nachdem er das Heer bei Numantia von Popilius übernommen hatte, kämpfte in allen Schlachten ausgesprochen erfolglos und wurde in seiner extremen Verzweiflung dahin verführt, dass er gezwungen war, einen höchst unwürdigen Vertrag mit den Numantinern zu schließen. 15 Lit.: Simon, Spanien 145–159; A. E. Astin, Scipio Aemilianus, Oxford 1967, 130– 133, 150–152; Richardson, Hispaniae 116 f. C. Hostilius Mancinus (cos. 137) erhielt als Provinz Hispania Citerior, wo der angehende Krieg gegen die Arevacer bei Numantia fortgesetzt werden sollte. Als quaestor nahm er Ti. Sempronius Gracchus (trib. pl. 133) mit. Als die Römer sich vor Numantia in eine ausweglose taktische Lage hineinmanövriert hatten, war das Fernziel des Krieges, eine numantinische deditio, nicht mehr zu erreichen, und Mancinus entschied sich, zu verhandeln. Nach Lage der Dinge war die einzig mögliche Basis für einen Friedensvertrag der territoriale status quo und die Gleichberechtigung beider Seiten (oben 1, 2). Ein Glücksfall für Mancinus war die Anwesenheit des Tiberius Gracchus, der insbesondere wegen der als wegweisend betrachteten Verträge, die sein Vater im J. 178 mit den keltiberischen Stämmen schloss (651), nach der Darstellung von Plutarch von den Numantinern als allein akzeptabler Unterhändler bezeichnet wurde (oben 2). Über die genauen Bedingungen werden von den Quellen allerdings nur Allgemeinheiten mitgeteilt: Plutarch (oben 2) klärt auf, dass sich die Römer nicht voll durchsetzen konnten, was kaum überrascht: die lateinischen Quellen, die bis auf Cicero von Livius beeinflusst oder von ihm abhängig sind, schreiben bei unterschiedlicher Nuancierung nur, dass der Vertrag an sich für Rom beschämend war (oben 4). Kritisch für den Fortgang der Angelegenheit war allerdings, dass Mancinus und Tiberius Gracchus die ausgehandelte Vereinbarung beeideten – die Numantiner hatten offensichtlich aus ihrer schlechten Erfahrung mit Pompeius (691) gelernt und darauf bestanden. Bei den darauffolgenden Verhandlungen im Senat verteidigte sich Mancinus mit Hinweisen auf die prekäre Lage seines Heeres und die große Zahl gerette-

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695 Rom (D. Iunius Brutus) – Talabriga

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ter Bürger sowie auf die Tatsache, dass der Vertrag keinen territorialen Verlust für Rom bedeutete (oben 3 § 2, vgl. Plut., Tib. Gracch. 7). Im Gegensatz zu Pompeius zwei Jahre früher leugnete Mancinus den Vertrag also nicht, im Gegenteil er plädierte für die Ratifizierung, was ihm das Lob Ciceros einbrachte (oben 4b, vgl. de off. III 109), sodass es keinen Zweifel über den Sachverhalt geben kann. Die senatorische Mehrheit – wahrscheinlich stark beeinflusst von Scipio Aemilianus und seinen Freunden – bestand allerdings auch jetzt darauf, den Vertrag abzulehnen und den Krieg fortzusetzen: die rechtlich-moralische Frage, die mit den geleisteten Eiden zusammenhing, wurde dadurch gelöst, dass Mancinus den Numantinern persönlich ausgeliefert werden sollte. Als es im J. 136 dazu kam, weigerten sich die Numantiner aber, ihn anzunehmen (Oros. v 4.21, nach Livius). Als Modell für diese Handlungsweise wurde die in Rom bevorzugte (aber historisch unmögliche) Deutung einer angeblichen Ablehnung des Vertrags mit den Samniten nach der Niederlage an den Caudinischen Pässen im J. 321 (StV III Nr. 416) bemüht (Flor. i 34.7; Vell. Pat. ii 1.5; Plut., Tib. Gracch. 7.2; App., Ib. 83 [360]). Dieser Fall illustriert exemplarisch die ganze Problematik der römischen Kriegführung in der Ferne sowie die potentielle Spannung anlässlich von Friedensverhandlungen zwischen dem vor Ort verantwortlichen und zwangsläufig als Unterhändler mit dem Feind tätigen Kommandeur und den traditionell für das Vertragswesen zuständigen Verfassungsorganen in Rom.

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695 Rom (D. Iunius Brutus) – Talabriga (deditio) 136 v. Chr.

Appian, Iberike 73 (308–9): ἐπὶ δὲ Ταλάβριγα πόλιν ἐλθών, ἣ πολλάκις μὲν αὐτῷ συνετέθειτο, πολλάκις δὲ ἀποστᾶσα ἠνώχλει, παρακαλούντων αὐτὸν καὶ τότε 25 τῶν Ταλαβρίγων καὶ διδόντων αὑτοὺς ἐς ὅ τι χρῄζοι, πρῶτα μὲν τοὺς αὐτομόλους Ῥωμαίων ᾔτει καὶ τὰ αἰχμάλωτα καὶ ὅπλα, ὅσα εἶχον, καὶ ὅμηρα ἐπὶ τούτοις, εἶτ’ αὐτοὺς ἐκέλευσε σὺν παισὶ καὶ γυναιξὶν ἐκλιπεῖν τὴν πόλιν. (309) ὡς δὲ καὶ τοῦθ’ ὑπέστησαν, τὴν στρατιὰν αὐτοῖς περιστήσας ἐδημηγόρει, καταλέγων ὁσάκις ἀποσταῖεν καὶ ὅσους πολέμους πολεμήσειαν αὐτῷ. φόβον δὲ καὶ δόξαν ἐμφήνας 30 ἐργασομένου τι δεινόν ἐπὶ τῶν ὀνειδῶν ἔληξε καὶ τοὺς μὲν ἵππους αὐτῶν καὶ τὸν σίτον καὶ χρήματα, ὅσα κοινὰ ἦν, ἢ εἴ τις ἄλλη δημοσία παρασκευή, πάντα περιεῖλε, τὴν δὲ πόλιν αὖθις οἰκεῖν ἔδωκεν ἐξ ἀέλπτου. Er kam nach der Stadt Talabriga, die mit ihm mehrmals einig gewesen, von ihm aber auch mehrmals abgefallen war und ihn so geärgert hatte. Auch diesmal 35 baten die Talabriger um Verzeihung und ergaben sich ohne Bedingungen. Zuerst verlangte er die römischen Deserteure und die Kriegsgefangenen sowie alle Waffen, die sie besaßen; darüber hinaus auch Geiseln. Dann forderte er sie auf, mit Kindern und Frauen die Stadt zu verlassen. (309) Als sie auch dieser Forderung

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696 Mithridates V. Euergetes von Pontos – Rom

nachkamen, umzingelte er sie mit seinem Heer und redete auf sie ein: Er zählte ihnen auf, wie oft sie von ihm abgefallen waren und welche Kriege sie gegen ihn ausgetragen hatten. Nachdem er ihnen ein Schrecken eingejagt und den Eindruck erweckt hatte, er werde ihnen etwas Fürchterliches antun, ließ er es bei den bloßen Vorwürfen. Ihre Pferde, Lebenmittel und öffentliches Geld sowie sons- 5 tiges öffentliches Vermögen zog er vollständig ein, die Stadt aber gab er ihnen unerwarteterweise als Wohnsitz wieder zurück. Lit.: Simon, Spanien 170; F. Meister, Der Krieg des Sertorius und seine spanischen Wurzeln. Untersuchungen zu Krieg und Akkulturation auf der iberischen Halb10 insel im 2. und 1. Jh. v. Chr., Hamburg 2007, 87. Im Rahmen der von D. Iunius Brutus (cos. 138) durchgeführten Feldzüge gegen die Lusitaner erhielt er im J. 136 die deditio von Talabriga. Appian listet die Bedingungen auf, die Brutus danach verfügte, die aber nicht zu einem förmlichen Vertrag führten. Es kann aber nach dem Befund der Tafel von Alcántara (718) nicht ausgeschlossen werden, dass Brutus’ Entscheidungen hinsichtlich des Landbesit- 15 zes doch vom Senat bestätigt und als ein zwar einseitig verfügtes, aber doch für beide Seiten rechtlich bindendes Gründungsdokument für die Zukunft der Stadt unter römischer Herrschaft angesehen wurden. 696 Mithridates V. Euergetes von Pontos – Rom (Bündnis)

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Vor 133 v. Chr.

1. Appian, Mithridateios 10 (30): ὅ γέ τοι Ῥωμαίοις πρῶτος ἐν φιλίᾳ γενόμενος καὶ ναῦς τινας ἐπὶ Καρχηδονίους καὶ συμμαχίαν ὀλίγην παρασχὼν βασιλεὺς Πόντου, Μιθριδάτης, ὁ Εὐεργέτης ἐπίκλησιν … Er war der erste König von Pontos, der in Freundschaft mit den Römern lebte, 25 nämlich Mithridates mit Beinamen «Euergetes». Er stellte einige Schiffe und ein kleines Hilfskontingent gegen die Karthager zur Verfügung … 2a. Appian, Mithridateios 12 (38): … ὑποκρινόμενος δὲ καὶ πλείονας ὁμοῦ καὶ εὐπρεπεστέρας αἰτίας τοῦ γενησομένου πολέμου πορίζων ἀνεμίμνησκε φίλίας 30 καὶ συμμαχίας ἰδίας τε καὶ πατρῴας. Er [sc. Mithridates] verstellte sich aber, um sich mehr und ehrenvollere Gründe für den bevorstehenden Krieg zu verschaffen; er erinnerte an die eigene Freundschaft und Allianz sowie jene seines Vaters. 2b. Appian, Mithridateios 56 (228): ἦσαν δ’ οἱ λόγοι Μιθριδάτου μὲν ὑπόμνησις φίλιας καὶ συμμαχίας ἰδίας καὶ πατρῴας καὶ ἐπὶ τοῖς Ῥωμαίων πρέσβεσι καὶ 35 προβούλοις καὶ στρατηγοῖς κατηγορία ὧν ἐς αὐτὸν ἐπεπράχεσαν ἀδίκως …

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Die Argumente des Mithridates bezogen sich einerseits auf eine Erinnerung an seine eigene Freundschaft und Allianz sowie jene seines Vaters und andererseits auf einen Vorwurf an die römischen Botschafter, Senatsvertreter und Generäle wegen seiner ungerechten Behandlung durch sie … Vgl. Justinus xxxviii 5.3: nam bellum quidem iam tunc secum ab illis geri coeptum, cum 5 sibi pupillo maiorem Phrygiam ademerint, quam patri suo praemium dati adversus Aristonicum auxilii concesserant … Denn damals schon wurde von ihnen doch der Krieg mit ihm begonnen, als sie ihm, der Waise geworden war, Großphrygien wegnahmen, das sie seinem Vater als Dankesprä10 mie für die gegen Aristonikos geleistete Hilfe überlassen hatten. Justinus xxxvii 1.2: post haec regibus, qui adversus Aristonicum auxilia tulerant, praemia persoluta: Mithridati Pontico Syria maior … Danach wurden Dankesprämien an die Könige, die gegen Aristonikos Hilfe geleistet hatten, gewährt; Mithridates von Pontos wurde Großsyrien [Justins Fehler für «Großphry15 gien»] übertragen. Orosius v 10.2: … praeterea a magnis regibus hoc est Nicomede Bithyniae, Mithridate Ponti et Armeniae, Ariarathe Cappadociae, Pylaemene Paphlagoniae eorumque maximis copiis adiutus, conserto tamen bello victus est. Er [sc. P. Licinius Crassus, cos. 131] wurde insbesondere von den großen Königen, nämlich Nikomedes von Bithynien, Mithridates von Pontos und Armenien, Ariarathes von 20 Kappadokien sowie Pylaimenes von Paphlagonien mit ihren sehr großen Armeen unterstützt; dennoch wurde er, als der Krieg begann, besiegt. Eutropius iv 20: nam et Bithyniae rex Nicomedes Romanos iuvit et Mithridates Ponticus, cum quo bellum postea gravissimum fuit … Denn auch Nikomedes, König von Bithynien, half den Römern, sowie Mithridates von 25 Pontos, mit dem später ein sehr ernster Krieg ausgefochten wurde …

Lit.: Magie, Roman Rule 194; Sherwin-White, Foreign Policy 43; McGing, Mithridates 36 Anm. 111. Appian (oben 1) behauptet fälschlicherweise, dass Mithridates V. der erste pontische König war, der ein Freundschaftsverhältnis mit Rom hatte (vgl. 648, 674). 30 Dennoch kann es keinen Zweifel daran geben, dass der Vertrag tatsächlich existierte und neben den üblichen allgemeinen Freundschaftsfloskeln auch konkrete militärische Klauseln umfasste. Dies geht aus der Tatsache hervor, dass Mithridates einige Schiffe und Männer für den Dritten Punischen Krieg zur Verfügung stellte (oben 1) und dann – wie in mehreren Quellen belegt (oben 2, vgl. auch 35 App., Mith. 12 [39]) – sich am Krieg gegen Aristonikos beteiligte und nach dem Krieg mit der Übertragung von Großphrygien für seinen loyalen Einsatz belohnt wurde. Man wird also davon auszugehen haben, dass der Vertrag, wie zu dieser Zeit üblich, förmlich auf gegenseitigen Verpflichtungen beruhte.

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Deswegen wird man an den zwei Stellen, wo Appian Mithridates VI. auf seine eigene frühere Freundschaft und Allianz sowie die πατρῴας hinweisen lässt (oben 2), das Wort strikt als «väterlich» und nicht allgemein als «von den Vorfahren» verstehen müssen. Damit sind übrigens explizite Belege für die formale Fortsetzung des römischen Vertragsverhältnisses mit den pontischen Königen in 5 die Zeit des Mithridates V. hinein gewonnen worden (vgl. auch 704).

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1. Fragment aus grauem Marmor, an allen Seiten gebrochen; b. 0,21 m, h. 0,26 m. 10 Buchstaben 0,008 m. Fundort: Methymna, Lesbos. Ed.: IG XII 2, 510; Syll.3 693; G. Labarre, Les cités de Lesbos aux époques hellénistique et impériale, Paris 1996, Nr. 64; Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 321. Lit.: K. Cichorius, Ein Bündnisvertrag zwischen Rom und Methymna, Rh. Mus. 15 44 (1889), 440–447; Th. Mommsen, Das Potamon-Denkmal auf Mytilene, Sitzungsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin 1895, 900; Täubler, Imperium 45, 55 f.; Magie, Roman Rule 967 f.; Gruen, HWCR II 741; Ferrary, Traités et domination 225; A. Avram, Der Vertrag zwischen Rom und Kallatis. Ein Beitrag zum römischen Völkerrecht, Amster- 20 dam, 1999, 32. Üb.: Ancient Roman Statutes Nr. 43; R. K. Sherk, Rome and the Greek East, Cambridge 1984, Nr. 33 (beide englisch); G. Labarre, Les cités de Lesbos aux époques hellénistique et impériale, Paris 1996, 325 (französisch).

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[μήτε ὅπλοις μήτε χρήμασιν μήτ]ε [ναυσ]ὶ[ν χορηγείτωσαν] [δημοσίαι βουλῆι δόλωι πο]νηρῶι. ὁ δῆμος [ὁ Ῥωμαίων] [τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεν]αντίους τοῦ δήμου τοῦ Μ[η][θυμναίων διὰ τῆς ἰδίας χ]ώρας καὶ δι’ ἧς ἂν ὁ δῆμος ὁ Ῥ[ω][μαίων κρατῆι μὴ διιέτω]σαν δημοσίαι βουλῇ δόλω[ι] [πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμ]ωι τῶι Μηθυμναίων καὶ οἷς [ἂν ὁ δῆμος ὁ Μηθυμναίων] ἄρχῃ πόλεμον ἐπιφέρειν [μήτε αὐτοὺς σίτῳ μήτε ὅπλ]οις μήτε χρήμασιν μήτε να[υ][σὶν χορηγείτωσαν δημοσ]ίαι βουλῇ μετὰ δόλου πονηροῦ. [ἐάν τις πόλεμον πρότερο]ς ἐπιφέρῃ τῶι δήμωι τῶι Μηθ[υμ][ναίων, τότε ὁ δῆμος ὁ Ῥωμ]αίων τῶι δήμωι τῶι Μηθυ[μ][ναίων βοηθείτωσαν κατὰ τὸ] εὔκαιρον· ἐὰν δέ τις πόλεμ[ον] [πρότερος ἐπιφέρῃ τῶι δή]μωι τῶι Ῥωμαίων, τότε ὁ δ[ῆ][μος ὁ Μηθυμναίων τῶι δή]μωι τῶι Ῥωμαίων βοηθείτω

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[κατὰ τὸ εὔκαιρον, ὃ ἂν ἐκ τῶ]ν συνθηκῶν καὶ ὁρκίων [τ]ῶι [δήμωι τῶι Ῥωμαίων καὶ τῶι] δήμωι τῶι Μηθυμναίων [ποιεῖν ἐξῆι. ἐὰν δέ τίς τι πρὸς ταύ]τας τὰς συνθήκας κοινῇ [βου][λῇ προσθεῖναι ἢ ἐξελεῖν βούλητα]ι, δημοσίαι βουλῇ ἑκατέρ[ων] [θελόντων ἐξέστω· ὃ δὲ ἂν προσ]θῶσιν ἐν ταῖς συνθήκ[αις] [ἐνέστω ἐν ταῖς συνθήκαις· ὃ δ’ ἂν ἐξέλωσιν ἐν] ταῖς συνθήκαις [μὴ ἐνέστω – – – – – – – – – – – – – –]

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1, 9 βοηθείτωσαν Dittenberger ‖ 8 [μήτε πολεμίοις μήτε ὅπλ]οις Dittenberger ‖ 12 ὡς ἂν] εὔκαιρον Dittenberger ‖ 14–15 βοηθείτω|[σαν ὡς ἂν εὔκαιρον ἐκ τῶ]ν Dittenberger ‖ 17 φαίνηται Dittenberger ‖ 19 [ἐξέστω· ἃ δὲ ἂν προσθῶσιν ἢ ἄ]ρσιν ἐν ταῖς συνθήκ[αις] 10 Dittenberger ‖ 20 [ἐκτὸς ἔστω ταῦτα προσγεγραμμένα] ταῖς συνθήκαις Dittenberger.

… weder mit Waffen noch mit Geld noch mit Schiffen, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht, versorgen. Das römische Volk soll den Feinden und Gegnern des demos der Methymnaier nicht gestatten, durch das eigene Land und durch das Land, welches das römische Volk (5) beherrschen möge, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, mit dem Ziel, Krieg gegen den demos der Methymnaier sowie jene, die er beherrschen möge, zu führen. Sie sollen sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht weder mit Waffen noch mit Geld noch mit Schiffen versorgen. (10) Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen den demos der Methymnaier führen, dann soll das römische Volk dem demos der Methymnaier nach seinen Möglichkeiten Hilfe leisten; sollte jemand einen Angriffskrieg gegen das römische Volk führen, dann soll der demos der Methymnaier dem römischen Volk nach seinen Möglichkeiten Hilfe leisten, (15) wie es auch immer gemäß dem Vertrag und den Eiden, welche zwischen dem römischen Volk und dem demos der Methymnaier vorhanden sind, gestattet sein möge. Wenn jemand diesem Vertrag nach gemeinsamer Beratung etwas hinzufügen oder aus ihm etwas tilgen will, soll das nach öffentlicher Beratung und auf Wunsch beider Vertragspartner erlaubt sein, und das, was sie eventuell dem Vertrag hinzufügen wollen, (20) soll Bestandteil des Vertrages sein; und das, was sie eventuell in dem Vertrag tilgen wollen, soll kein Bestandteil sein …

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2. Marmorstele, unten abgebrochen. b. 0,40 m, h. 0,32 m, d. 0,09 m. Buchstaben 0,09 m. Fundort: Methymna, Lesbos. Ed.: D. Evangelides, Λέσβου Ἐπιγραφαί, Archaiologikon Deltion 6 (1920/21), 35 99–114, hier 99 Nr. 1; SEG 3, 710; IG XII Suppl. 116; G. Labarre, Les cités de Lesbos aux époques hellénistique et impériale, Paris 1996 Nr. 65. ἐπὶ πρυτάνεως Τιμίχου τοῦ Ἀνθεμοκλείους καὶ γ[υ]μνασιάρχων Ἡράκωνος τοῦ Δαμοκλείους, Ἀπολλω-

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νίου τοῦ Φάνη, μηνὸς Πανθείου· ἀγαθῇ τύχηι ἔδοξεν τοῖς νέοις· ἐπειδὴ καὶ ἐκ τῶν ἔνπροσθεν χρόνων πολλάκις ἐπιδεδωκότες ἑαυτοὺς εἰς τὰ συνφέροντα τοῦ δήμου καὶ ἐν τῶι παρόντι δὲ καιρῷ θεωροῦντες τὸν δῆμον διὰ τὰς συνεχεῖς ἀφορίας ἐν τοῖς σίττοις καὶ τὰς εἰσφορὰς τῶν χρημάτων εἰς τὰς σιτωνία[ς] θλειβόμενον, ἔτι δὲ καὶ διὰ τὴν οὖσαν αὐτῶι ἀπὸ τῆς [ἀρ]χῆς πρὸς Ῥωμαίους εὔνοιάν τε καὶ φιλίαν καὶ διὰ τὴν ὑπάρχουσαν πρὸς αὐτοὺς συμμαχίαν κοινωνοῦντος τοῦ συνεστῶτος αὐτοῖς ἐν τῆι Ἀσίᾳ πολέμου καὶ εἰς ταῦτα εἰσφέροντος πολλὰ καὶ μεγάλα ἀναλώματα, ἀνανκαῖόν ἐστιν ἡμεῖν τηροῦσιν ἥν τε πρότερον εἴχομεν πρὸς τὸν δῆμον εὔνοιαν καὶ ἀκόλουθα πράσσοντας τ[ῆι] τοῦ δήμου προαιρέσει πρὸς τὰ Ῥωμαίων πράγματα π[ορί]σαντας χρήματα δοῦναι ἀναπαίτητα τῆι πόλει εἰς [τὰς] [γ]εγραμμένας χρείας ἄχρι στα(τήρων) v ΧΧ[Χ]Η, ἵνα οὖ[ν‒ ‒] [.]ν τινες ὑφ’ ἡμῶν, οἳ δανείσουσιν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πί]πτοντ[ας τόκους? ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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Als Timichos, Sohn des Anthemokles, Prytane war und Herakon, Sohn des Damokles, sowie Apollonios, Sohn des Phanes, Gymnasiarchen waren, im Monat 20 Pantheios. Zum guten Gelingen. Beschluss der neoi. Da sich die neoi auch schon zu früheren Zeiten (5) oftmals für die Belange des demos einsetzten und da sie in der gegenwärtigen Krise beobachten, wie der demos wegen des fortdauernden Getreidemangels sowie der Sonderabgaben für die Getreidebeschaffung schwer belastet ist, außerdem dass sich der demos wegen des von Anfang an bestehenden 25 (10) Wohlwollens und der Freundschaft mit den Römern sowie wegen des mit ihnen bestehenden Bündnisses an ihrem in Asia ausgebrochenen Krieg beteilige und für diesen Zweck viele große Ausgaben leistet, ist es uns eine Notwendigkeit, indem wir das Wohlwollen gegenüber dem demos, das wir auch früher besaßen, (15) aufrechterhalten, dass wir uns mit der Haltung des demos hinsichtlich der 30 Staatsinteressen der Römer konform verhalten und eine Geldsammlung veranstalten, um der Polis unaufgefordert für die vorher beschriebenen Zwecke Geld zu geben, und zwar bis zu einer Summe von 3100 Stateren. Damit also … einige Leute … die Darlehen gewähren werden, von uns … Der erhaltene Text des Vertrages selbst (oben 1) bietet keine endgültige Handhabe 35 für eine genaue Datierung. Dennoch kann man mit Hilfe des späteren Dekrets der neoi (oben 2) ein frühes Datum um die Mitte des 2. Jhs. sehr wahrscheinlich machen. Der Hinweis im Dekret auf den «den Römern in Asia entstandenen Krieg» (Z. 13: τοῦ συνεστῶτος αὐτοῖς ἐν τῆι Ἀσίᾳ πολέμου), welcher den Bündnisfall auslöste, bezieht sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Aristo- 40

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nikos-Krieg, wie der erste Herausgeber zurecht ausführte. Für den Ersten Mithridatischen Krieg, welcher den ganzen Ägäisraum einschließlich das griechische Festland beeinträchtigte, wäre der Ausdruck viel zu bescheiden und ungenau, während der Aristonikos-Krieg tatsächlich auf Asia beschränkt war und sein Anfang mit συνεστῶτος αὐτοῖς angemessen beschrieben wird. Deswegen kann die von Mommsen (a. a. O.) vorgeschlagene Datierung des Vertrages, der zur Zeit des «entstandenen Krieges» schon vorhanden war, auf 129, eben nach dem Aristonikos-Krieg, nicht aufrechterhalten werden (so schon Magie, a. a. O.). Die Geschichte der Insel Lesbos im 2. Jh. ist ausgesprochen schlecht überliefert. Das Dekret der neoi teilt die Beziehung zu Rom in drei Phasen: 1) die Freundschaft von Anfang an Z. 10: τὴν οὖσαν αὐτῶι ἀπὸ τῆς [ἀρ]χῆς πρὸς Ῥωμαίους εὔνοιάν τε καὶ φιλίαν; 2) das Bündnis Z. 11: συμμαχία; 3) die Gegenwart Z. 6: ἐν τῶι παρόντι δὲ καιρῷ. Da Lesbos bis in die Zeit des Zweiten Makedonischen Krieges wohl ptolemaiisch war, dürfte sich die Phase 1) auf die Zeit unmittelbar nach der Unabhängigkeit der Inselstädte in den 190er Jahren beziehen, als der Bund der lesbischen Städte, eventuell nach römischer Anregung, wie in Mittelgriechenland, gegründet wurde (vgl. 783) (deswegen also, «von Anfang an»). Phase 3) bezieht sich dann auf die Zeit des Aristonikos-Krieges. Dazwischen gibt es nur zwei weitere Nachrichten über Methymna. Während des Krieges zwischen Pergamon und Prousias II. in der 150er Jahren war Methymna von Prousias’ Truppen verwüstet worden; die Stadt wurde deswegen in dem von den römischen Unterhändlern herbeigeführten Frieden von 154 neben Aigai, Kyme und Herakleia Pontica mit Geld entschädigt (Polyb. xxxiii 13.8). Dies ist, wie Gruen betont hat (a. a. O), selbst kein Beleg für einen Bündnisvertrag, denn von den anderen erwähnten Städten ist nur bezüglich Herakleia bekannt, dass es einen Vertrag mit Rom besaß (635). Auf der anderen Seite bringt ein Bericht über die römische Neuordnung in der Ägäis nach dem Dritten Makedonischen Krieg ein Beispiel für eine eindeutige Bevorzugung Methymnas durch Rom. Während des Krieges hatte Perseus’ Flottenführer Antenor in Antissa auf Lesbos Hilfe erhalten; nach dem Krieg wurde dann Antissa von den Römern konsequent zerstört und die Bevölkerung nach Methymna transferiert (Liv. xliv 31.14). Die demonstrative Bevorzugung Methymnas bietet zwar wieder keinen direkten Beleg für einen Vertrag, zeigt aber die zweimalige massive Förderung der Belange der Stadt innerhalb weniger Jahre. Wenn dies mit der Tatsache verbunden wird, dass der Vertrag sowieso vor 133 abgeschlossen war, kommen wir zwangsläufig in die zeitliche Nähe der bezeugten Förderung Methymnas in den 160er und 150er Jahren. Außerdem bietet eine Phrase des Textes, κατὰ τὸ] εὔκαιρον (Z. 12, 15), welche sonst ohne Ergänzung nur in den frühen Verträgen mit Kibyra (632) und mit Maroneia (664) vorkommt (ergänzt in 662 [Lykischer Bund], vgl. auch 676 [Kallatis]) – schon bei der Vertragserneuerung mit Astypalaia im J. 105 (716) war sie nicht mehr vorhanden – einen Hinweis darauf, dass es sich hier um etwa dieselbe frühe Zeit handeln könnte. Ausgeschlossen werden

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kann also mit Gruen keineswegs, dass anlässlich der Neuordnung des ägäischen Raumes in den Jahren nach 167 auch Methymna einen Vertrag mit Rom erhielt. Methymna war gewiss keine Großmacht, aber regional nicht weniger interessant für Rom als Maroneia, wie die Behandlung nach der Zerstörung von Antissa zeigt. Die Parallelität der Vertragsklauseln mit denen von Kibyra und Maroneia 5 unterstützt diese Vermutung. Der Vertrag selbst bietet keine Abweichung von dem üblichen Muster der frühen Verträge und entspricht den Bedingungen eines Vertrages zu gleichen Rechten (sogenanntes foedus aequum).

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Auszug aus einer langen Ehreninschrift für Apollonios, Sohn des Attalos; b. 0,70– 0,72 m, h. 0,60 m, d. 0,57–0,59 m. Buchstaben 0,07 m. Fundort: Metropolis. 15 Ed.: IK Metropolis I (mit Photos und ausführlichem Kommentar von B. Dreyer und H. Engelmann); SEG 53, 1312. Üb.: Engelmann, IK Metropolis I (deutsch). Z. 13–24. – – – – – – – – – – – νῦν τε τοῦ μὲν Φιλομήτορος βασιλέως μεταλλάξαντος, Ῥωμαίων δὲ τῶν κοινῶν εὐεργετῶν τε καὶ σωτήρων ἀποδόντων, καθάπερ ἐδογμάτισαν, τὴν ἐ15 λευθερίαν πᾶσιν τοῖς πρότερον τασσομένοις ὑπὸ τὴν Ἀττάλου βασιλείαν, Ἀριστονίκου δὲ παραγεγονότος καὶ βουλομένου παραιρεῖσθαι τὴν ἀποδεδομένην ἡμῖν ἐλευθερίαν ὑπὸ τῆς συγκλήτου, πάντα καὶ λέγειν καὶ πράσσειν ὑπέστη κατὰ τοῦ περιτεθεικότος ἑαυτῶι βασιλείαν παρὰ τὴν τῶν κοινῶν εὐεργετῶν Ῥωμαίων κρίσιν, ἀντιλαμβανόμενος γνησίως κατὰ τὴν τοῦ δήμου πρόθεσιν τῆς ἐλευθερίας· γενομένης τε χρείας ὥστε ἀποσταλῆναι νεανίσκους εἰς τὴν 20 περὶ Θυάτειρα στρατοπεδείαν ὁ δῆμος ἀπ’ ἀρχῆς ᾑρετικὼς τὰ Ῥωμαίων πράγματα καὶ τὴν πρὸς αὐτοὺς φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν, καὶ μετὰ τῆς μεγίστης χαρᾶς ἀποδεξάμενος τὴν ἐλευθερίαν, βουλόμενός τε τὴν ἰδίαν αἵρεσιν καὶ εὔνοιαν ἐν τοῖς ἀναγκαιοτάτοις καιροῖς, ἣν ἔχει πρὸς

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τὰ δημόσια Ῥωμαίων πράγματα ἐναποδείκνυσθαι, ἐχειροτόνησεν ἡγεμόνα ἐπὶ τῆς τῶν νεανίσκων ἐξαποστολῆς Ἀπολλώνιον Ἀττάλου τοῦ Ἄνδρωνος … Jetzt, nachdem König Philometor [sc. Attalos III.] verstorben war und die Römer, die gemeinsamen Wohltäter und Retter, allen Menschen, die früher dem 5 Königtum des Attalos unterworfen waren, die Freiheit zurückgegeben, wie sie beschlossen hatten, (15) trat Aristonikos auf, der die uns vom Senat zurückgegebene Freiheit wegnehmen wollte. Er [sc. Apollonios] leistete Widerstand auf jede Weise mit Wort und Tat gegen jenen, der sich selbst die Königswürde gegen die Entscheidung der gemeinsamen Wohltäter, der Römer, verliehen hatte [sc. 10 Aristonikos], und er bemühte sich aufrichtig gemäß den Absichten des demos um die Verwirklichung der Freiheit. Als es notwendig wurde, unsere wehrfähigen jungen Männer zum Lager (20) bei Thyateira abzustellen, wollte der demos, der von Anfang an die Sache der Römer sowie die Freundschaft und das Bündnis mit ihnen gewählt und die Freiheit mit größter Freude empfangen hatte, auch 15 die eigene Haltung und die Begeisterung deutlich machen, die er selbst unter den extremsten Bedingungen für die öffentlichen Interessen der Römer besitzt, und wählte als Befehlshaber der Expeditionstruppe Apollonios, Sohn des Attalos, Enkel des Andron. (nach H. Engelmann) Diese Inschrift bietet eine wichtige, weil eindeutige, Aussage über die ersten Handlungen der Römer im ehemaligen pergamenischen Reich nach dem Tode des Attalos III. im J. 133. Das Testament des Attalos hatte zumindest Pergamon für frei erklärt. Der pergamenische Volksbeschluss, der unmittelbar nach dem Ableben des Attalos verfasst wurde (OGIS 338 Z. 5: ἀπολέλοιπεν τὴ[μ πατρί]δα ἡμῶν ἐλευθέραν, «er [sc. Attalos] ließ unsere Heimat frei»), bezieht sich im strikten Sinne nur auf die beschlussfassende Stadt Pergamon selbst, aber Livius erstreckt die Tragweite des Testaments auf «Asia» – d. h. wohl die griechischen Städte des ehemals pergamenischen Reiches (Per. lix: Aristonicus, Eumenis regis filius, Asiam occupavit, cum testamento Attali regis legata populo R. libera esse deberet, «Aristonicus, Sohn des Königs Eumenes, okkupierte Asia, obwohl es frei sein sollte, nachdem es dem römischen Volk durch das Testament des Attalos vermacht worden war»). Als der pergamenische Volksbeschluss beschlossen wurde, musste das Testament noch in Rom bestätigt werden (OGIS 338 Z. 7: δεῖ δὲ ἐπικυρωθῆναι τὴν διαθή[κην] ὑπὸ Ῥωμαίων). Der spätere Text aus Metropolis, im Rückblick auf diese Zeit, untermauert nunmehr Livius’ Aussage, was die Tragweite der Befreiung angeht (Z. 15: πᾶσιν τοῖς πρότερον τασσομένοις ὑπὸ τὴν Ἀττάλου βασιλείαν), und führt explizit aus, dass die Freiheit durch ein senatus consultum (Z. 14: καθάπερ ἐδογμάτισαν) verliehen wurde. Das Testament des Attalos wird hier also gar nicht erwähnt, galt in Metropolis nach der römischen Entscheidung, anders als in Pergamon selbst vor ihr, als nicht konstitutiv für die

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653 699 Steiris Rom –– Sardeis Medeon

Freiheit, die nach Meinung der Metropoliten vom römischen Senat verliehen wurde. Wichtig ist nun außerdem die Erkenntnis, dass die Freiheit von Metropolis insofern echt war, als die Stadt fürderhin für Rom als völkerrechtliches Subjekt galt, ohne dass zunächst irgendeine übergeordnete Zwischeninstanz («Provinzverwaltung») zwischen dem Senat in Rom und der Stadt geschaffen worden war. Denn mit Metropolis wurde ein regelrechter Bündnisvertrag abgeschlossen (Z. 20–21), der auch gegenseitige militärische Hilfe miteinbeschloss. Die späteren, hier nicht zitierten Zeilen der Inschrift führen aus, dass Apollonios bei der pflichtgemäßen Ausführung seines Kriegsauftrages sogar gefallen war – wohl nicht als einziger der Metropoliten. Der Vertrag dürfte also dem üblichen Muster des gleichberechtigten Vertrags der Zeit entsprochen haben. Es gibt keinen Grund, davon abweichende Klauseln – etwa die maiestas-Klausel – hier anzunehmen. Da ein ähnlicher Vorgang für Pergamon selbst (702) sowie für Elaia und Sardeis (703, 699) erschlossen werden kann, wird man in der Zeit unmittelbar nach dem Tode des Attalos III. von einer größeren Anzahl von Vertragsabschlüssen mit ehemals pergamenischen und nunmehr befreiten und rechtsfähig gewordenen Poleis auszugehen haben. Es liegt auf der Hand anzunehmen, dass diese von der ersten prestigeträchtigen römischen Gesandtschaft nach Asia nach dem Tode des Attalos III. gleich im Herbst 133 unter der Führung des ehemaligen Konsuls, Pontifex Maximus und Führers der Opposition der nobiles gegen Ti. Gracchus, P. Cornelius Scipio Nasica (Strab. xiv 1.38 [C646]), in die Wege geleitet wurden. Der unmittelbare Anlass dürfte der Aufstand des Aristonikos gewesen sein. Die Entscheidung, eine ständige Provinz einzurichten, war offenbar zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefallen.

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699 Rom – Sardeis (Bündnis) Ca. 133 v. Chr.

Tacitus, Annales iv 55: simul litteras imperatorum et icta nobiscum foedera bello Macedonum ubertatemque fluminum suorum, temperiem caeli ac ditis circum ter- 30 ras memorabant [sc. Sardiani]. Gleichzeitig führten sie Briefe von Feldherren an und Verträge, die mit uns zur Zeit des makedonischen Krieges geschlossen wurden, und erinnerten an den Wasserreichtum ihrer Flüsse, die Mäßigkeit des Klimas und die Fruchtbarkeit des umliegenden Landes. 35 Bei einer Senatssitzung im J. 26 n. Chr. wurde die Errichtung eines TiberiusTempels in der Provinz Asia erörtert (Tac. Ann. iv 55–56). Es bewarben sich elf Städte, darunter Sardeis. Alle führten Gründe an, die für sich sprachen, Sar-

700 Antiochos 653 Steiris VII. Sidetes – Medeon – Hyrkanos I.

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deis u. a. (oben), dass es zur Zeit «des makedonischen Krieges» mit Rom foedera geschlossen hatte (der Plural kann allerdings nur als rhetorische Erhöhung angesehen werden). Da Sardeis bis 189 die bedeutendste seleukidische Stadt und Sitz der Verwaltung in Kleinasien war, kommt nur die Zeit des Dritten oder Vierten Makedonischen Krieges für Tacitus’ «makedonischen Krieg» in Frage. Zu dieser Zeit war Sardeis allerdings seit 189 integrierter Bestandteil des pergamenischen Reiches, und es ist schwer vorstellbar, dass es in der Lage sein konnte, selbstständig mit Rom einen Vertrag, der militärische Verpflichtungen enthielt, abzuschließen. Deswegen wird man zweifeln müssen, ob Tacitus’ Zeitangabe überhaupt stimmen kann – um überhaupt etwas zu retten, könnte sie sich vielleicht allein auf die genannten Feldherrenbriefe beziehen. Sardeis wurde für Rom erst nach dem Tode des Attalos III. im J. 133 anlässlich der darauffolgenden römischen Anerkennung der Gemeindefreiheit und der damit verbundenen selbstständigen Geschäftsfähigkeit ein möglicher Vertragspartner (Liv., Per. lix; IK Metropolis I, Z. 14–15, zitiert 698). Falls es wirklich einen Vertrag mit Rom gegeben hatte, dann würde die Zeit des AristonikosKrieges am ehesten in Frage kommen. Sardeis wäre dann, wie Pergamon (702), Metropolis (698) und Elaia (703), die vierte ehemals pergamenische und vom Senat als frei anerkannte Stadt, von der bekannt ist, dass sie, die um diese Zeit einen militärischen Beistandsvertrag mit Rom abschloss.

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700 Antiochos VII. Sidetes – Hyrkanos I. (Friedensvertrag) 132/131 v. Chr.

Iosephos, Archaiologia xiii 245–248: ἀποδεξάμενος δὲ αὐτοῦ τὴν ἐπιείκειαν Ὑρκανὸς καὶ μαθὼν τὴν περὶ τὸ θεῖον σπουδὴν ἐπρεσβεύσατο πρὸς αὐτόν, ἀξιῶν 25 τὴν πάτριον αὐτοῖς πολιτείαν ἀποδοῦναι. ὁ δὲ ἀπωσάμενος τὴν ἐπιβουλὴν τῶν μὲν παραινούντων ἐξελεῖν τὸ ἔθνος διὰ τὴν πρὸς ἄλλους αὐτῶν τῆς διαίτης ἀμιξίαν οὐκ ἐφρόντιζεν, (246) πειθόμενος δὲ κατ’ εὐσέβειαν πάντα ποιεῖν τοῖς πρεσβευταῖς ἀπεκρίνατο, παραδοῦναι μὲν τὰ ὅπλα τοὺς πολιορκουμένους καὶ δασμὸν αὐτῷ τελεῖν Ἰόππης καὶ τῶν ἄλλων πόλεων πάρεξ τῆς Ἰουδαίας 30 φρουράν τε δεξαμένους ἐπὶ τούτοις ἀπηλλάχθαι τοῦ πολέμου. (247) οἱ δὲ τἆλλα μὲν ὑπομένειν, τὴν δὲ φρουρὰν οὐχ ὡμολόγουν διὰ τὴν ἀμιξίαν οὐκ ἐφικνούμενοι πρὸς ἄλλους. ἀντὶ μέντοι γε τῆς φρουρᾶς ὁμήρους ἐδίδοσαν καὶ τάλαντα ἀργυρίου πεντακόσια, ὧν εὐθὺς τὰ τριακόσια καὶ τοὺς ὁμήρους προσδεξαμένου τοῦ βασιλέως ἔδοσαν, ἐν οἷς ἦν καὶ Ὑρκανοῦ ἀδελφός, καθεῖλεν δὲ καὶ τὴν 35 στεφάνην τῆς πόλεως. (248) ἐπὶ τούτοις μὲν οὖν Ἀντίοχος τὴν πολιορκίαν λύσας ἀνεχώρησεν. Hyrkanos war von Antiochos’ Anständigkeit positiv beeindruckt und schickte, als er von seinem Respekt vor der Gottheit erfuhr, Gesandte zu ihm mit dem Ziel,

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700 Antiochos VII. Sidetes – Hyrkanos I.

dass Antiochos ihnen ihre eigene Verfassung zurückgebe. Antiochos lehnte das Gesuch nicht ab und beachtete nicht diejenigen, die ihm rieten, das Volk wegen dessen exklusiver Haltung anderen Menschen gegenüber auszurotten. (246) Im Gegenteil war er überzeugt, dass sie alles wegen ihrer Gottesfurcht taten, und erteilte den Gesandten die Antwort, die Belagerten sollten ihre Waffen übergeben, 5 einen Tribut wegen Ioppa und der anderen Städte in der Nähe von Ioudaia zahlen sowie eine Garnison aufnehmen. Unter diesen Bedingungen würden sie vom Krieg befreit werden. (247) Die restlichen Bedingungen akzeptierten sie, aber der Garnison wollten sie nicht zustimmen, denn wegen ihrer Exklusivität kamen sie nicht in Kontakt mit anderen Menschen. Statt der Garnison würden sie aber Gei- 10 seln stellen und 500 Talente Silber geben. Davon gaben sie 300 sowie die Geiseln sofort, unter denen sich ein Bruder des Hyrkanos befand. Der König nahm sie in Empfang; er zerstörte außerdem den Mauerring der Stadt. (248) Unter diesen Bedingungen hob Antiochos die Belagerung auf und zog sich zurück. Vgl. Iosephos, Archaiologia xiii 250: γίνεται δ’ αὐτῷ καὶ πρὸς Ἀντίοχον φιλία καὶ 15 συμμαχία, καὶ δεξάμενος αὐτὸν εἰς τὴν πόλιν ἀφθόνως πάντα τῇ στρατιᾷ καὶ φιλοτίμως παρέσχεν. καὶ ποιουμένῳ τὴν ἐπὶ Πάρθους αὐτῷ στρατείαν συνεξώρμησεν Ὑρκανός. Es kamen Freundschaft und Bündnis zwischen ihm [sc. Hyrkanos] und Antiochos zustande. Er nahm ihn in die Stadt auf und versorgte das Heer freigebig und großzügig. Als Antiochos den Feldzug gegen die Parther unternahm, rückte Hyrkanos mit ihm aus. 20 Diodoros xxxiv 1. 4–5: ταῦτα δὴ διεξιόντες οἱ φίλοι τὸν Ἀντίοχον παρεκάλουν μάλιστα μὲν ἄρδην ἀνελεῖν τὸ ἔθνος, εἰ δὲ μή, καταλῦσαι τὰ νόμιμα καὶ συναναγκάσαι τὰς ἀγωγὰς μεταθέσθαι. (5) ὁ δὲ βασιλεὺς μεγαλόψυχος ὢν καὶ τὸ ἦθος ἥμερος, λαβὼν ὁμήρους ἀπέλυσε τῶν ἐγκλημάτων τοὺς Ἰουδαίους, φόρους τε τοὺς ὀφειλομένους πραξάμενος καὶ 25 τὰ τείχη περιελὼν τῶν Ἱεροσολύμων. Die Freunde zählten diese Dinge auf und ermahnten Antiochos, den Volksstamm völlig auszurotten; wenn aber nicht, dann ihre Gesetze aufzulösen und sie zu zwingen, ihren Lebensstil zu ändern. (5) Der König war aber großmütig und von milder Natur. Er nahm Geiseln und sprach die Ioudaier von den Anklagepunkten frei. Den geschuldeten Tribut 30 trieb er ein und zerstörte die Stadtmauer von Jerusalem. Porphyrios von Tyros (FgrHist 260) Frg. 32, 18 (= Euseb. Chron. Arm. S. 74 Karst, Üb. Karst): Und dieser unterwarf seiner Hand die Ioudaier. Infolge der Belagerung schleifte er die Mauern der Stadt und metzelte die Auserlesensten von jenen nieder im 3. Jahr der 162. Olympiade.

Lit.: Schürer, History 200–206.

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Zur Datierung des Vertrages gehen die Aussagen der Quellen auseinander. Eusebios, der Porphyrios folgte (vgl. oben), setzte das Ende der Auseinandersetzung in das 3. Jahr der 162. Olympiade = 130/129, also unmittelbar vor die Partherexpedition des Antiochos Sidetes, bei der der König starb (im J. 129). Diesem Ansatz widerspricht Iosephos, der den Angriff auf Hyrkanos und die Belagerung von 40

701 Delphi – Lokrer

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Jerusalem ins 4. Jahr des Antiochos Sidetes, das auch das erste Jahr des Hyrkanos war, setzt – also ins J. 134; allerdings scheint Iosephos sich selbst zu widersprechen (236), als er die Angabe der 162. Olympiade, die im Sommer 132 begann, ohne weitere Spezifizierung hinzufügt. Zur Verbindung der divergierenden Angaben sind zwei Annahmen nötig: 1) dass Eusebios’ Nennung des 3. Jahres der 162. Olympi- 5 ade fehlerhaft ist und 2) dass der Krieg und die Belagerung bis Ende 132 oder bis zum Frühjahr 131 andauerten, also ins 1. Jahr der 162. Olympiade = 132/131, in das ich mit Iosephos (ibd. 236) den Vertrag datieren möchte. Der Vertrag gesteht den Ioudaiern unter Hyrkanos eine lokale Selbstverwaltung und Selbstständigkeit in inneren Angelegenheiten unter Beibehaltung der 10 Herrschaftsansprüche des Seleukiden zu. Auf diese Weise schuf die Regelung für den nach echter Selbstständigkeit strebenden jungen ioudaiischen Staat einen erträglichen modus vivendi mit der noch herrschenden seleukidischen Macht. Da Hyrkanos Antiochos Sidetes’ parthische Expedition unterstützte (Ios., ibd. 249–251, vgl. oben), dürfte eine militärische Kooperation schon im Vertrag fest- 15 gelegt worden sein. Erst nachdem Antiochos während des Feldzuges unerwartet gestorben war, setzte Hyrkanos seine aggressive Expansionpolitik fort (Ios., ibd. 254–255).

701 Delphi – Lokrer (symbolon)

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Ca. 130 v. Chr.

Kalksteinfragmente aus einer ca. 9 m langen Exedra («Monument d’une famille aitolienne»), zusammen mit anderen Inschriften (Buchstaben: 0,01 m–0,011 m). Monument rekonstruiert von F. Courby/P. de la Coste-Messelière. Fundort: Delphi (Inv.-Nrr. 2218 + 2276 + 101 + 1041). 25 Ed.: F. Courby/P. de la Coste-Messelière, Monument étolien de la place de l’opisthodome à Delphes, BCH 50 (1926), 107–123, hier 120 f.; FD III 4, 169 (SGDI 2684). Lit.: L. Robert, Notes d’épigraphie hellénistique, BCH 53, (1929), 151–165, hier 162–165; Gauthier, Symbola 339 f. Z. 1–3 30 [ἔδοξε τᾶι πόλει τῶν Δελφῶν ἐν ἀ]γορᾶι τελείωι σὺμ ψά[φοις ταῖς ἐ]ννόμοις· ἐπειδὴ παρα[γενόμενοι ποθ’ ἁμὲ πὰρ τοῦ δάμου τοῦ Ἑ]ρμιονέων δικασταὶ Σ[ωσθέ]νη[ς] Ἀγαθοκλέος, Κυλοίας Καλλία, [Θεοκλείδας Θεοκλείδα ε]ἰς [τὰς δίκας] τὰς ὑπαρχούσας ἁ[μῖν π]οτὶ Λοκρο[ὺ]ς 35 κατὰ τὸ σύμβολον – – – – –

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702 Rom – Pergamon

Beschluss der Stadt der Delpher in ordentlicher Versammlung und mit der gesetzlichen Stimmenzahl. Da vom demos der Hermioneis Sosthenes, Sohn des Agathokles, Kyloias, Sohn des Kallias, und Theokleidas, Sohn des Theokleidas, als Richter zu uns gekommen sind wegen der Rechtsstreitigkeiten, welche zwischen uns und den Lokrern bestanden, gemäß dem symbolon u.s.w. [der Rest der 5 15-zeiligen Inschrift beinhaltet eine konventionelle Lobpreisung der Richter wegen ihrer Tätigkeit]. Die Inschrift wird in Z. 13 durch die Erwähnung des delphischen Archonten Ateisidas, Sohn des Xenon, auf ca. 130 v. Chr. datiert. Wann das genannte symbolon allerdings zustande kam, ist nicht genau zu ermitteln; es dürfte nach der end- 10 gültigen «Befreiung» der Lokrer von der aitolischen Herrschaft 168/167 vereinbart worden sein, wie mehrere andere aus Delphi belegte symbola mit einzelnen Nachbarstädten, die auch aus dieser Zeit stammen (vgl. Gauthier, Symbola 98 f.; 728). Über die Natur der Rechtsstreitigkeiten wird nichts mitgeteilt.

702 Rom – Pergamon (Bündnis)

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Vor 129 v. Chr.

1. Auszug aus einem Dossier über die Angelegenheiten der Pergamener. Mehrere Fragmente eines auf der Agora von Smyrna gefundenen Blocks. Ed.: IK Smyrna II 1 Nr. 589; Sherk, RDGE Nr. 12, vgl. Canali de Rossi, Ambasce- 20 rie Nr. 324. Z. 2–5 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ περὶ τούτου τ]οῦ πράγματ[ος οὕτως ἔδοξεν· Περ][γαμηνοὺς πρεσβευτὰς ἄνδρας καλοὺς κἀγαθ]οὺς καὶ φίλο[υς παρὰ δήμου 25 καλοῦ] [κἀγαθοῦ καὶ φίλου συμμάχου τε ἡμετέρου προσ]αγορεῦσαι, χάρ[ιτα φιλίαν συμμαχίαν] [τε ἀνανεώσασθαι. κ.τ.λ.] Über diese Angelegenheit wurde folgender Beschluss gefasst: Die pergameni- 30 schen Gesandten als exzellente und freundschaftlich verbundene Männer aus einem exzellenten und uns freundschaftlich verbundenen demos, der außerdem unser Bundesgenosse ist, zu begrüßen; auch das Wohlwollen, die Freundschaft und das Bündnis zu erneuern u.s.w. 2. Iosephos, Archaiologia xiv 252–253 (Auszug aus einem pergamenischen Pse- 35 phisma): ἀπεδεξάμεθα δὲ καὶ ἐπὶ τὴν βουλὴν καὶ τὴν ἐκκλησίαν τὸν Θεόδωρον,

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ἀπολαβόντες τε τὴν ἐπιστολὴν παρ’ αὐτοῦ καὶ τὸ τῆς συγκλήτου δόγμα, καὶ ποιησαμένου μετὰ πολλῆς σπουδῆς αὐτοῦ τοὺς λόγους καὶ τὴν Ὑρκανοῦ ἐμφανίσαντος ἀρετὴν καὶ μεγαλοψυχίαν, (253) ὅτι καὶ κοινῇ πάντας εὐεργετεῖ καὶ κατ’ ἰδίαν τοὺς πρὸς αὐτὸν ἀφικνουμένους, τά τε γράμματα εἰς τὰ δημόσια ἡμῶν ἀπεθέμεθα, καὶ αὐτοὶ πάντα ποιεῖν ὑπὲρ Ἰουδαίων, σύμμαχοι ὄντες Ῥωμαίων, 5 κατὰ τὸ τῆς συγκλήτου δόγμα ἐψηφισάμεθα. Wir haben Theodoros auch im Rat und in der Volksversammlung empfangen und von ihm den Brief und das senatus consultum erhalten. Nachdem er zu uns mit großem Eifer gesprochen und die Tugend und die Großmütigkeit des Hyrkanos herausgestellt hatte – er führte aus, dass Hyrkanos allen, die zu ihm 10 kämen, ob in öffentlicher oder privater Angelegenheit, behilflich sei –, haben wir die Schriftstücke in unserem öffentlichen Archiv deponiert; und als Bundesgenossen der Römer haben wir gemäß dem senatus consultum beschlossen, alles zu tun, um die Interessen der Ioudaier zu fördern. Lit.: Magie, Roman Rule 1055 f. Anm. 25; H. B. Mattingly, The Date of the sena- 15 tus consultum de agro pergameno, AJPh 93 (1972), 412–423; Gruen, HWCR 606; G. Petzl, ad IK Smyrna 589; Canali de Rossi, ad loc.; Kallet-Marx, Hegemony 118 Anm. 89. Die Datierung des sogenannten senatus consultum de agro Pergameno, aus welchem die zitierten Zeilen (oben 1) stammen, ist umstritten: Das m. E. wahrscheinlichste Datum, 129, erfordert in Z. 9 die Ergänzung der Konsuln jenes Jahres, M’. Aquillius und C. Sempronius ([Σεμπρώ]νιος), und in Z. 17 [Ἀκ]ύλλιος ὕπατος. Argumente gegen dieses Datum beruhen hauptsächlich auf Aussagen der Rede, die Appian dem M. Antonius während dessen Aufenthalt in Ephesos im J. 41 in den Mund legt. Dort wird behauptet, dass es den Griechen in Asia zunächst unter römischer Herrschaft besser gegangen sei als unter Attalos, bis das Gesetz des C. Gracchus im J. 123 oder 122 die Eintreibung von Steuern verfügte (App., b. c. v 4 [17]). Das senatus consultum de agro Pergameno handelt in der Hauptsache von der Begrenzung der Tätigkeit der publicani in Bezug auf das Stadtterritorium von Pergamon. Deswegen wird argumentiert, dass das diesbezügliche senatus consultum, weil vor dem gracchischen Gesetz römische publicani in Asia nicht tätig waren, später angesetzt werden muss. Die fragmentarischen Ausführungen in Z. 9 wären in diesem Fall als Referat über eine frühere Phase des Disputs zu interpretieren (wobei dann das Konsulpaar von 122, Cn. Domitius und C. Fannius, ergänzt werden könnte, wie Mattingly, gefolgt von Canali de Rossi, vorschlägt), und der tätige Konsul in Z. 17 wäre dann M’. Aquillius, cos. 101 (so Magie, Mattingly, Gruen, Petzl, Canali de Rossi, Kallet-Marx, a. a. O.). Das Argument aus Appians Rede ist aber nicht stichhaltig (selbst dann nicht, wenn Appian gut informiert gewesen sein sollte), da es sich dort nur um die griechischen Städte in Asia handelt. Seit 133 aber waren auf Initiative des Tiberius

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702 Rom – Pergamon

Gracchus zumindest das attalidische Domänenland und eventuell auch Tempelgüter außerhalb der befreiten griechischen Städte römisch geworden. Es ist deswegen ohne Weiteres vorstellbar, dass zwischen am Domänenland tätigen Steuerpächtern und der Stadt Pergamon bei der Einführung von Verwaltungsregeln für die Provinz Asia durch das senatus consultum Popillianum vom späten J. 132 – wohl Oktober – (vgl. M. Wörrle, Pergamon um 133, Chiron 30 [2000], 543– 576, hier 567 f., mit grundlegenden neuen, das Datum betreffenden Lesungen und Photo S. 576) Meinungsverschiedenheiten aufgekommen waren, die bald danach in Rom unter den Konsuln von 129, Aquillius und Sempronius, erörtert werden mussten und zur Verabschiedung des senatus consultum de agro Pergameno führten. Ein Lucilius-Fragment (671–672 Marx), das die Möglichkeit einer Tätigkeit als publicanus in Asia erörtert (publicanus vero ut Asiae fiam), wird von Marx auf ca. 131 datiert und zeigt, dass diese Frage lange vor dem Gesetz des Gaius Gracchus (das senatus consultum Popillianum: OGIS 435; Sherk, RDGE Nr. 11, beide aber mit falschen Lesungen im Text und irreführender Deutung; zu Datum und Textgestaltung vgl. Wörrle, a. a. O.) in Rom aktuell war. Für die Datierung des Vertragsverhältnisses, das – wenn die Inschrift korrekt ergänzt worden ist – aus den formalen Worten des senatus consultum de agro Pergameno im Hinblick auf den Status der Pergamener zu erschließen ist, bietet das Datum des senatus consultum allerdings nur einen terminus ante quem. Einen terminus post quem stellt der Tod Attalos’ III. im J. 133 dar, denn das Verhältnis zu Rom zur Zeit der Monarchie wurde durch den König, nicht durch die einzelnen der königlichen Verwaltung untergeordneten Städte bestimmt. Das von Iosephos unter den von ihm gesammelten Dokumenten zitierte pergamenische Psephisma (oben 2) gehört in die Jahre zwischen 114 (Herrschaftsantritt des in § 249 erwähnten Antiochos IX. Kyzikenos) und 104 (Tod des Hyrkanos I.), vielleicht eher gegen Ende dieses Zeitraums (vgl. dazu 672).4 Wenn Iosephos’ literarische Fassung des Dekrets den genauen Wortlaut der kritischen Phrase σύμμαχοι ὄντες Ῥωμαίων wiedergibt, dann unterstützt sie die vorgenommene Ergänzung des senatus consultum de agro Pergameno: Zwischen 114 und 104 bezeichneten sich demnach die Pergamener in einer öffentlichen Urkunde, die dem ioudaiischen Gesandten Theodoros mitgegeben wurde, als Bundesgenossen der Römer. Der Status dürfte wie in anderen Fällen aus der Region auf die Zeit unmittelbar nach dem Tod Attalos’ III. zurückgehen. Eine direkte Parallele zu Pergamon bie-

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4 Es gibt keinen guten Grund, den überlieferten Text von § 249 zu emendieren und mit 35 Ritschl statt Ἀντιόχου υἱός Δημητρίου υἱός zu lesen (dazu Schürer, History 204–207). Die Emendation würde Antiochos VII. (Sidetes) ergeben, der um die Zeit des Ablebens des Attalos III. in Pergamon ebenfalls Krieg gegen Hyrkanos führte, und zwar anscheinend heftiger als Kyzikenos. Falls man die Emendation annehmen wollte, ergäbe sich für den Vertrag mit Pergamon allerdings ein viel früherer terminus ante quem, nämlich 129, das Todesjahr des 40 Sidetes.

703 Rom – Elaia

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ten in dieser Hinsicht Metropolis (698), das ebenfalls um diese Zeit einen Vertrag mit Rom schloss, sowie Elaia, dessen Vertrag aus dem J. 129 stammt (703, vgl. auch 699 [Sardeis]). Unter die ersten Schritte der Römer in Kleinasien nach dem Tode des Attalos III. ist demnach wohl der Abschluss von Verträgen mit den nunmehr auch von Rom für frei erklärten griechischen Städten, einschließlich 5 Pergamon selbst, zu rechnen. Den Grund für die Eile bei den damaligen Vertragsabschlüssen lieferte mit Sicherheit der drohende Aristonikos-Krieg. Es gibt deswegen, wie bei den anderen zeitgenössischen Verträgen, keinen Grund anzunehmen, dass der Vertrag mit Pergamon nicht dem üblichen Muster eines sogenannten foedus aequum 10 entsprach. Diese Politik dürfte von Scipio Nasica und seinen vier Mitgesandten (Strab. xiv 1.38 [C 646]) schon zum Ende des J. 133 eingeleitet worden sein, obwohl die literarischen Quellen bis auf seinen Tod in Pergamon nichts über seine Tätigkeit in Asia wissen (vgl. auch ILS 8886). Das senatus consultum Popillianum vom Herbst 132 wird dann u. a. die Formalisierung der Empfehlungen der 15 zurückgekehrten legati sein.

703 Rom – Elaia (Bündnis) Um 129 v. Chr.

Stele aus weißem Marmor; b. 0,7–1,75 m, h. 1,75 m, d. 0,13 m. 20 Fundort: Kopatzedes, an der Kaikos-Mündung. Ed.: E. Fabricius, Inschrift aus Kopatzedes, AM 38 (1913), 37–42; Syll.3 694; B. Le Guen, Les associations de technites dionysiaques à l’époque hellénistique. I: Corpus documentaire; II: Synthèse, Paris 2001, Nr. 54; IGR IV 1692. Lit.: A. Wilhelm, Urkunden aus Messene, ÖJh 17 (1914), 1–120, hier 18; L. Robert, 25 Documents d’Asie Mineure, BCH 108 (1984), 457–532, hier 489–496 (= Documents d’Asie Mineure 477–484); K. J. Rigsby, Provincia Asia, TAPhA 118 (1988), 123–150, hier 127–130; Kallet-Marx, Hegemony 191 f. Üb.: Le Guen, a. a. O. (französisch).

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρ]ὸς θεῶ[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ούτου δὲ τη‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ου [ἔδοξεν τῆι βουλῆι κ]αὶ [τ]ῶι δή[μωι], [ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Νικ]άνορος [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Διο]ν[υ]σίου [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἀρ]χίο[υ] [ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Με]νάνδρο[υ] [Π]ολύστρ[ατος Μ]ένωνος

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στρατη[γοὶ εἶ]παν· [ἐπεὶ ὁ δῆ]μος ἡμῶν [φυλάσσ]ων ἀπ’ ἀρ[χῆς τὴν] [πρὸς Ῥ]ωμαίους εὔν[οιαν κα]ὶ φιλίαν π[ολλὰς] [καὶ μεγ]άλας ἐν τοῖς [ἀναγκα]ιο[τά]τοις κ[αιροῖς] [τῆς] προαιρέσεως [ἀποδε]ίξεις πεπό[ηται], [ὁμ]οίως δὲ καὶ ἐν τ[ῶι πολέ]μωι τῶι π[ρὸς] [Ἀρ]ιστόνικον τὴ[ν πᾶσα]ν εἰσφερό[μενος] [σ]πουδὴν μεγάλο[υς ὑπέ]στη κινδύ[νους] [κ]αὶ κατὰ γῆν καὶ κ[ατὰ θ]άλασσαν, [ἀνθ’ ὧν] [ἐ]πιγνοὺς ὁ δῆμος [ὁ Ῥωμ]αίων τὴν π[ροαίρε][σ]ιν τοῦ ἡμετέρου [δήμου] καὶ ἀποδεξ[άμενος] τὴν εὔνοιαν προσ[δέδεκ]ται τὸν δῆ[μον] ἡμῶν πρός τε τὴν φ[ιλίαν κ]αὶ συμμα[χίαν], ἀνακειμένο[υ] δὲ ἐ[ν Ῥώμη]ι ἐν τῶι ἱερῶ[ι τοῦ] Διὸς τοῦ Καπετωλ[ίου πίν[ακος [χ]αλκο[ῦ καὶ] [ἐ]ν αὐτῶι κατατετα[γμένων] τοῦ [τε γε]γονότος [δ]όγματος [ὑ]πὸ τῆς [συγκλήτ]ου περὶ τῆς συμμα[χ]ίας, ὁμοίως δὲ καὶ τ[ῆς συνθήκ]ης, καθήκει καὶ [πα]ρ’ ἡμ[ῖν] ἀναγραφῆν[αι αὐτὰ ε]ἰς πίνακας [χ]αλκοῦς δύο καὶ τε[θῆναι ἔ]ν τε τῶι ἱερῶι [τ]ῆς Δήμητρος καὶ ἐ[ν τῶι β]ουλευτηρίωι [παρ]ὰ τὸ ἄγαλμα τῆς [Δημοκ]ρατίας· δεδ[όχ]θαι [τῆι] βουλῆι καὶ τῶι δ[ήμωι] τοὺς ἐξετασ[τ]ὰς [δι’] ὧν καθήκει ἔγδο[σιν πο]ήσασθαι τῆς τε [τῶν πι]νάκων κατασκε[υῆς κ]αὶ τῆς ἐν αὐτοῖς [ἀναγ]ραφῆς, ὁμοίως [δὲ καὶ] στηλῶν μαρμαρί[νων δ]ύο, εἰς ἃς, ὅταν [οἱ πίν]ακες συντελεσθῶ[σιν, ἐ]ναρμοσθῆναι [αὐτού]ς, ἀναγραφῆναι δὲ [ἐν ταῖ]ς στήλαις διε[ξοδικ]ῶς τὸ ἀντίγραφον [τοῦδε] τοῦ ψηφίσμα[τος ὅτα]ν τε ἡ ἀνάθεσις [αὐτῶ]ν ἐπιτελῆται, [τὸν στ]εφανηφόρον καὶ [τοὺς ἱ]ερεῖς καὶ τὰς ἱ[ερείας κ]αὶ τοὺς ἄρ[χ]οντας [μετὰ] τῶν πολιτῶν [ἀνοίξα]ντας τοὺς ναοὺς [τῶν θ]εῶν ἐπιθυμιᾶ[ν τὸν λιβ]ανωτὸν, ε[ὐχ]ομέ[νους]· «ἐπ’ ἀγαθῆι τύχ[ηι καὶ σω]τηρίαι τοῦ τε [ἡμε]τέρου δήμου κ[αὶ τῶν Ῥωμ]αίων καὶ τοῦ κοι[νοῦ τ]ῶν περὶ τὸν Κ[αθηγεμόν]α Διόνυσον τε[χ]νι[τῶν] μεῖναι ἡμῖν εἰς ἅπ[αντα τὸ]ν [χ]ρόνον τὴν πρὸς [Ῥωμ]αίους φιλίαν κα[ὶ συμμα]χίαν»· παραστα[θῆ]ναι δὲ καὶ θυσίαν ὡ[ς καλλ]ίστην τῆι τε [Δή]μητρι καὶ τῆι Κόρ[ηι ταῖς π]ροκαθημέναις [θε]αῖς τῆς πόλεως ἡ[μῶν, ὁμο]ίως δὲ καὶ τῆι

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[Ῥώμ]ηι καὶ τοῖς ἄλλοι[ς θεοῖ]ς πᾶσι καὶ πάσαις· [εἶν]αι δὲ καὶ τὴν ἡμέρ[αν ἱερ]ὰν καὶ ἀνεθῆναι [τοὺ]ς τε παῖδας τῶν μ[αθημάτ]ων καὶ τὴν οἰκε[τε]ίαν τῶν ἔργων· ἐπι[τελεσθ]ῆναι δὲ ἀπὸ τῆς [θυ]σίας διαδρομὴν το[ῖς τε πα]ισὶν καὶ τοῖς νέοις, [τὴ]ν ἐπιμέλειαν ποησ[αμένω]ν τοῦ τε παιδονόμου [κα]ὶ τοῦ γυμνασιάρ[χ]ο[υ· τὸ δὲ ἐ]σόμενον ἀνά[λ]ωμα [εἴ]ς τε τὴν κατασκευὴ[ν τῶν π]ινάκων καὶ τἄλλα [πρ]οέσθαι Εὐκλῆν καὶ Δ[ιονύσι]ον τοὺς ταμίας [ἀφ’] ὧν [χ]ειρίζουσιν προ[σόδων].

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13 [καὶ ἄ]λλας Syll.3 et al. ‖ 18 [ἐξ ὧν] Syll.3 et al. ‖ 42 [ὑπὲρ] Syll.3 et al.

(4) Beschluss des Rates und des demos …, Sohn des Nikanor, …, Sohn des Dionysios, …, Sohn des Archias, …, Sohn des Menandros, Polystratos, Sohn des Menon, (10) die strategoi, stellten den Antrag: Unser demos hat von Anfang an seine Zuneigung und seine Freundschaft gegenüber den Römern aufrechterhalten und in Krisenzeiten viele wichtige Beweise für diese Haltung geliefert. (15) Auf gleiche Weise zeigte er während des Krieges gegen Aristonikos seinen ganzen Eifer und nahm große Gefahren auf sich, sowohl auf dem Lande als auch zur See. Aus diesem Grund nahm das römische Volk die Haltung (20) unseres demos zur Kenntnis, erkannte seine Zuneigung an und nahm unseren demos in seine Freundschaft und Allianz auf. In Rom, im Tempel des Jupiter Capitolinus, wurde eine eherne Tafel geweiht und (25) auf ihr wurden sowohl das senatus consultum in Bezug auf das Bündnis als auch der Vertragstext angebracht. Es gehört sich, dass diese Dokumente auch bei uns auf zwei eherne Tafeln aufgeschrieben und aufgestellt werden, einmal im Tempel (30) der Demeter und einmal im Ratsgebäude neben der Statue der Demokratia. Deswegen sollen der Rat und der demos folgendermaßen beschließen: Die amtierenden exetastai [Finanzaufsichtsbeamten] sollen einen Auftrag erteilen für die Anfertigung der Tafeln sowie für deren Beschriftung, (35) außerdem für zwei Stelen aus Marmor, auf denen die Tafeln, wenn sie fertig sind, befestigt werden. Auf die Stelen soll eine vollständige Abschrift dieses Beschlusses geschrieben werden, und, wenn die Aufstellung (40) der Stelen erfolgt ist, sollen der stephanephoros und die Priester und Priesterinnen sowie die Archonten zusammen mit [oder: in Vertretung von] den Bürgern die Tempel der Götter öffnen und Weihrauch verbrennen, während sie das folgende Gebet sprechen: «Zum guten Gelingen und für das Wohl (45) unseres demos und jenes der Römer sowie des Vereins der Künstler um Dionysos Kathegemon: Mögen für alle Zeit die Freundschaft und das Bündnis mit den Römern für uns Bestand haben.» (50) Der Demeter und der Kore, den beschützenden Göttinnen unserer Stadt, soll man ein Opfer, so schön wie möglich, darbringen, gleichermaßen der Roma sowie allen anderen Göttern und Göttinnen. Der Tag des Opfers soll ein Feiertag sein, die Kinder sind vom Unterricht und die Sklaven

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von der Arbeit freizustellen. (55) Nach dem Opfer [oder: Um das Opferfleisch als Preis (Robert)] soll ein Laufwettbewerb der Kinder und der Jugendlichen durchgeführt werden. Um die Organisation sollen sich der Paidonomos und der Gymnasiarch kümmern. Die Kosten, die für die Anfertigung der Tafeln sowie für die anderen Dinge entstehen, (60) sollen die Schatzmeister, Eukles und Dionysios, 5 aus den von ihnen verwalteten Einkünften bezahlen. Dass das vorliegende Dekret aus Elaia, dem Hafenort von Pergamon, in dessen Nähe der Stein gefunden wurde, stammt, ist erst seit 1984 sicher. Robert wies nach, dass Münzen aus Elaia auf die stadtschützenden Göttinnen Demeter und Kore (Z. 50–51) weisen, während die Hauptgöttin für Pergamon Athena Nikephoros war. Demeter und Kore spielten dort nur eine untergeordnete Rolle. Elaia besaß also spätestens seit dem Tode Attalos’ III. eine funktionsfähige demokratische Verfassung, auf die die Elaier besonders stolz waren und deren (Wieder-) Einführung – wohl nach dem Tode des Attalos – mit einer Kultstatue (ἄγαλμα) der Demokratia gefeiert worden war (Z. 31). Wir wissen nicht, wie die Stadt unter den Königen verfasst war, doch beanspruchten die Elaier für sich eine längere Periode guter Beziehungen zu Rom (Z. 11–14), die auch ihr romfreundliches Verhalten während des Aristonikos-Krieges mitprägte (Z. 15–18). Vielleicht meinten sie aber mit ἀπ’ ἀρ[χῆς] («von Anfang an») lediglich ihre Beteiligung am traditionell guten pergamenischen Verhältnis zu Rom, denn alle auf dem Seeweg nach Pergamon Reisenden kamen in Elaia an. Als unmittelbare Folge des Verhaltens der Stadt während des Aristonikos-Krieges (Z. 18 [ἀνθ’ ὧν] oder Ähnliches) erhielten sie auf jeden Fall einen eigenen Vertrag mit Rom, um den es im vorliegenden Beschluss geht. Somit ergibt sich eine Datierung des Vertrags um 129 v. Chr. oder unwesentlich später. Über den Inhalt des Vertrages bietet das Dekret keine Auskünfte. Dennoch wird man, wie bei Metropolis (698) oder Pergamon selbst (702), von einem sogenannten foedus aequum ausgehen. Es gab auch hier keinen Grund, die üblichen Formeln der Gegenseitigkeit zu Ungunsten von Elaia zu ändern. Für die Elaier galt es dann, die Gewährung des Vertrages auf gebührende Weise feierlich zu gestalten, um ihre Ausnahmestellung innerhalb der neu eingerichteten Provinz Asia herauszustellen. Zwei Exemplare des Vertragstextes – ob auf Latein oder in Übersetzung (oder beides) wird nicht gesagt – sollten angefertigt und an prominenten Stellen innerhalb der Stadt aufgestellt werden. Die Tatsache, dass eine Abschrift im Ratsgebäude neben der Statue der Demokratia aufgestellt werden sollte, lässt vermuten, dass die (Wieder-)Herstellung der Demokratie in Elaia etwas mit dem römischen Wohlwollen zu tun gehabt hatte. Die zentrale Rolle, die das gute Verhältnis zu Rom für die Polis Elaia spielte – insbesondere nach dem unerwarteten Verschwinden der Königsherrschaft, der Wiederherstellung der staatlichen Freiheit und den Wirren des Aristonikos-Krieges –, geht auch deutlich aus dem vorgeschriebenen Gebet hervor (Z. 44–48) sowie überhaupt aus dem aufwendigen Zeremoniell für

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die Feierlichkeiten, die das Dekret vorschrieb. Die Elaier gaben offensichtlich ihr Bestes, um eine besondere Rolle in der künftigen Provinz zu spielen. Die Beteiligung des Vereins der dionysischen Künstler um Dionysos Kathegemon im Gebet (Z. 45–47) lässt sich nicht zufriedenstellend erklären. Der Verein, eine Sonderabteilung des Künstlervereins Ioniens und des Hellespont, mit denen er zu Königszeiten regelmäßig zusammen erwähnt wird, war sehr eng mit dem von den Königen in Pergamon geförderten Kult des Dionysos Kathegemon verbunden gewesen. Die Miterwähnung in diesem Gebet – die einzige bekannte Erwähnung des Vereins ohne die Künstler Ioniens und des Hellespont und die letzte Erwähnung des pergamenischen Sondervereins überhaupt – neben den vertragschließenden Städten Elaia und Rom scheint auf ein engeres und über eine bloße Beteiligung an der Ausgestaltung der Feierlichkeiten hinausgehendes Verhältnis mit Elaia hinzuweisen, bei denen der Verein übrigens überhaupt nicht erwähnt wird (so aber Le Guen, a. a. O. 276). Er wird auf jeden Fall als eine von der demokratischen Bürgergemeinde Elaia zwar getrennte, aber doch sehr eng mit ihr verbundene Einheit aufzufassen sein. Deswegen wird man eher mit Robert und Rigsby erwägen müssen, ob die Künstler nach dem Ableben Attalos’ III. und dem damit verbundenen Ende ihrer Sonderstellung in Pergamon nicht von Pergamon nach Elaia umgezogen waren, bevor sie als Sonderverein überhaupt aufgelöst wurden. Wenn das zutreffen sollte, hätten wir in diesem Text eine letzte Momentaufnahme für das Schicksal des königlichen Sondervereins.

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704 Mithridates VI. Eupator von Pontos – Rom (Bündnis) Ca. 120 v. Chr.

1. Appian, Mithridateios 12 (38): … ὑποκρινόμενος δὲ καὶ πλείονας ὁμοῦ καὶ 25 εὐπρεπεστέρας αἰτίας τοῦ γενησομένου πολέμου πορίζων ἀνεμίμνησκε φιλίας καὶ συμμαχίας ἰδίας τε καὶ πατρῴας. Er [sc. Mithridates] verstellte sich aber, um sich mehr und ehrenvollere Gründe für den bevorstehenden Krieg zu verschaffen, und erinnerte an die eigene Freundschaft und Allianz sowie jene seines Vaters. 30 2. Appian, Mithridateios 12 (41) (Rede des Pelopidas, 89 v. Chr.): ἐπειδὴ δὲ ἐγένεσθέ τε καὶ εἴδετε, παρακαλεῖ Μιθριδάτης, φίλος ὦν ὑμῖν καὶ σύμμαχος, φίλους ὄντας ὑμᾶς καὶ συμμάχους (ὧδε γὰρ αἱ συνθῆκαι λέγουσιν) ἐπικουρεῖν ἡμῖν ἀδικουμένοις ὑπὸ Νικομήδους ἢ κωλύειν αὐτὸν ἀδικοῦντα. «Da Ihr anwesend wart und das gesehen habt, fordert Mithridates, Euer Freund 35 und Bundesgenosse, Euch als Freunde und Bundesgenossen – so der Wortlaut des Vertrages – auf, entweder uns Beistand zu leisten, denn wir sind von Nikomedes angegriffen worden, oder den Angreifer zurückzuhalten.»

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Vgl. ibd. 56 (228): ἦσαν δ’ οἱ λόγοι Μιθριδάτου μὲν ὑπόμνησις φιλίας καὶ συμμαχίας ἰδίας καὶ πατρῴας καὶ ἐπὶ τοῖς Ῥωμαίων πρέσβεσι καὶ προβούλοις καὶ στρατηγοῖς κατηγορία ὧν ἐς αὐτὸν ἐπεπράχεσαν ἀδίκως… Die Argumente des Mithridates bezogen sich einerseits auf eine Erinnerung an seine eigene Freundschaft und Allianz sowie jene seines Vaters und andererseits auf einen Vor- 5 wurf an die römischen Botschafter, Senatsvertreter und Generäle wegen seiner ungerechten Behandlung durch sie …

3. Inschrift aus Ephesos (Syll.3 742) Z. 4–6: Μιθριδάτης Καππαδοκί[ας βασιλεὺς παρα|[βὰς τὰς πρ]ὸς Ῥωμαίους συνθήκας καὶ συναγαγὼ[ν τὰς δυνάμεις 10 ἐ|[πεχείρη]σεν κύριος γενέσθαι τῆς μηθὲν ἑαυτῶι προ[σηκούσης| [χώρας… ] Mithridates, König von Kappadokien, nachdem er den Vertrag mit Rom gebrochen und seine Streitkräfte gesammelt hatte, versuchte Herr von Territorien zu werden, die ihm gar nicht gehörten… Lit.: Sherwin-White, Foreign Policy 65; 113. Es gibt keinen Zweifel, dass Mithridates VI. zunächst die traditionell gewordene 15 Freundschaft und Allianz seines Hauses mit Rom (vgl. 648, 674, 696) fortsetzte. Man wird also davon auszugehen haben, dass der pontische Bündnisvertrag, der sich noch unter Mithridates V. Euergetes bewährt hatte, auf den Nachfolger bedenkenlos übertragen wurde, sodass Mithridates Eupator sich formell als 20 gleichberechtigter Bündnispartner der Römer betrachten konnte. Nach Appians Darstellung versuchte er vor dem Kriegsausbruch sogar, die Römer als vertragsbrüchig darzustellen, was sie vielleicht in seinen Augen auch waren, weil sie ihm gegen Nikomedes nicht geholfen hatten (oben 1, 2). Dass man die Lage aber auch anders deuten konnte, geht aus dem Text der zitierten ephesischen Inschrift hervor (oben 3), wo der Vertragsbruch explizit dem Mithridates 25 angelastet wird. Der Text datiert allerdings aus dem Jahr 85 unmittelbar nach der Rückkehr von Ephesos ins römische Lager und dürfte die Übernahme der römische Sichtweise durch die reuigen Ephesier reflektieren. Beide Interpretationen setzen aber die Existenz eines Vertrages voraus.

705 Dionysische Technitai Athens – Technitai des Isthmos und Nemeas (Vereinbarung wegen Delphi)

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118/117 v. Chr.

Auszüge aus dem auf mehreren Blöcken aufgeschriebenen großen Dossier bezüglich des Streites der zwei festländischen Abteilungen der dionysischen Technitai. 35 Fundort: Delphi.

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1. Ed.: Syll.3 704 I3,4; FD III 2, 70b; B. Le Guen, Les associations de technites dionysiaques à l’époque hellénistique. I:  Corpus documentaire; II:  Synthèse, Paris 2001, Nr. 12C. Lit.: Le Guen, a. a. O. ad loc. 5 Kol. IV (Fragment des Vertrages vom J. 118) [‒ ‒ ‒ ‒, ἀποτεισάτω ἀρ]γυρίου [ἀττικ]οῦ τάλαντα δέκα, καὶ ὑπόδικος ἔστω κατ[ὰ] [τοὺς νόμους τῶν Ἀμφικτυόνων· τὴν δὲ περὶ τούτων ὁμο]λογίαν ἔθεντο τήνδε κοινῇ σφραγισάμεν[οι] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παρὰ τῶι στρατηγῶι] ἀνθυπάτωι Γναίωι Κορνηλίωι Σισένναι [τῶι 10 ἐν] Πέ[λλαι ὃς ἐπέταξε τὴν Ἀττικὴν σύνοδον κίονας] ἴσους μὲν ἐν Δελφοῖς καὶ ἐν Ἀθήναις ἐ[ν] τῶι τοῦ Διονύ5 σου τ[εμένει θεῖναι, τ]οὺς δὲ ἐν [Ἱσθμῶι καὶ Ν]εμέαι τεχνίτας ἐν Ἄργει [μὲν ἐν τ]ῶι Ἀσκληπιείωι, 15 ἐν δὲ [Θήβ]αις ἐν τῇ Καδμείαι. μάρτυρες· Ἀριστίων Πυθ[. . . . Πελλαῖος, . . . . . .] άνωρ Ἀναξιδότο[υ] Πελλ[αῖος], Σιμίας Ἀγαθοκλέους Πελλαῖος. vac.

Er [sc. der Verein von Isthmos und Nemea] soll zehn Talente attischen Silbers bezahlen und gemäß den Gesetzen der Amphiktyonen rechenschaftspflichtig 20 sein. Die schriftliche Vereinbarung über diese Dinge, von beiden Parteien besiegelt, setzten sie beim Prokonsul in Pella, Gnaeus Cornelius Sisenna, auf. Er ordnete an, dass der attische Verein gleichartige Inschriftensäulen in Delphi und in Athen im heiligen Bezirk des Dionysos aufstelle und die Künstler in Isthmos und Nemea das Gleiche tun in Argos im Asklepieion sowie in Theben auf der 25 Kadmeia. Zeugen waren: Aristion, Sohn des Pyth… aus Pella, …anor, Sohn des Anaxidotos, aus Pella, Simias, Sohn des Agathokles, aus Pella. 2. Ed.: Syll.3 705; FD III 2, 70a; Sherk, RDGE Nr. 15; B. Le Guen, Les associations de technites dionysiaques à l’époque hellénistique. I: Corpus documentaire; II: Synthèse, Paris 2001, Nr. 12A. 30 (senatus consultum von 112/111) a. Z. 34–40 . . . . . . . .καὶ ἀπ[οστει]λάν[τ]ων ἠμῶν πρεσβε[υτὰς π]ερ[ὶ ὧν ὁ στρα]35 τηγὸς ἐκέλευσεν τοὺς ἀπολογιουμένους αὐτῷ, Διονύσιον, Ἀνδρόνικον, Φιλοκράτην, Δράκοντα 35 τούσδε περὶ ὧν μὲν εχον τὰς ἐντολὰς μὴ ἐπιτελέσαι, καταφρονήσαντς δὲ τοῦ τε τῆς συγκλήτου

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δόγματος καὶ τοῦ στρατηγοῦ καὶ τῆς συνόδου ἐλθόντας εἰς Πέλλαν συνθήκας ποιήσασθαι πρὸς τοὺς ἐν Ἀθῆναις φ[άσκ]οντας εἶναι τεχνίτας ἐπιτίμιον ἐπιγράψαντς κατὰ τῆς συνόδου τάλαντα δέκα· ἐφ’ οἷς καὶ [δο]θέντων αὐτοῖς ἐγκλημάτων κατὰ τοὺς τῆς συνόδου νόμους 5 παρόντες ἐν Θήβαις κα40 τάδικοι ἐγένοντο … … und wir schickten Botschafter wegen der Angelegenheiten, (35) die der Praetor befahl, um sich vor ihm zu rechtfertigen – es waren Dionysios, Andronikos, Philokrates und Drakon. Sie aber erledigten die Aufgabe, wozu die beauftragt wurden, 10 nicht, sondern verachteten das senatus consultum und den Praetor und den Verein, indem sie nach Pella gingen und einen Vertrag mit denjenigen in Athen machten, die behaupteten Künstler zu sein, und sie schrieben eine Strafe von zehn Talenten zu Ungunsten des Vereins fest. Deswegen wurde gegen sie gemäß den gültigen Gesetzen des Vereins Anklage erhoben, und sie wurden in ihrer Anwesenheit in 15 Theben verurteilt… b. Z. 58–60 ὃ δὲ σύμφωνον γεγονός ἐστιν τοῖς τεχνίταις τοῖς ἐν τῇ Ἀττικῇ οὖσιν καὶ τοῖς τεχνίταις τοῖς ἐξ Ἰσθμοῦ καὶ Νεμέας ἐπὶ Γναίου Κορνηλίου Σισέννα στρατηγο[ῦ] 20 ἢ ἀνθυπάτου ἐκεῖ ὄντος, σύμφωνον ἑστάναι ἔδοξεν. Es wurde beschlossen, dass die Vereinbarung, die in der Anwesenheit des Praetors oder Prokonsuls [oder: «des Praetors pro consule»], Gnaeus Cornelius Sisenna, zwischen den Künstlern, die in Attika leben, und den Künstlern vom Isthmos und Nemea, zustande kam, Bestand haben soll. 25 Vereinbarungen zwischen Vereinen gelten normalerweise nicht als Staatsverträge. Der vorliegende Fall ist aber eine Ausnahme und hat eine Art Zwitterstatus, denn für die Athener erhielt er letztendlich doch eine staatliche Dimension. Diese kommt darin zum Ausdruck, dass im J. 112 athenische städtische Gesandte nach Rom fuhren, um ein senatus consultum herbeizuführen, das den Streit zwi- 30 schen dem athenischen Verein der dionysischen Künstler und dem Verein um Isthmia und Nemea beilegen sollte (FD III 2, 70a Z. 8–10). Danach ließen die Athener das ganze Dossier zum Streit der zwei Vereine auf das athenische Schatzhaus in Delphi aufschreiben. Der Streit, wobei es anscheinend hauptsächlich um die lukrative Beteiligung 35 der beiden Vereine an Festlichkeiten in Delphi ging, hatte eine längere Vorgeschichte, die nicht in allen Details wiederherstellbar ist. Schon in den 130er Jahren während des Konsulats eines nicht näher beschriebenen P. Cornelius (FD

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III 2, 70a Z. 21) – es war entweder P. Cornelius Scipio Nasica Serapio (138) oder P. Cornelius Scipio Africanus Aemilianus (134) – hatte es ein senatus consultum gegeben, das die gemeinsamen Angelegenheiten der im Streit liegenden Vereine zu regeln versuchte. Dieses senatus consultum scheint eine schon geschlossene Vereinbarung unter den Vereinen auch bestätigt zu haben, denn obwohl bei der Beschwerdeführung der Athener im J. 112 in Rom das alte senatus consultum als das wichtigste Element in ihrem Vortrag galt, erwähnen sie auch die Verletzung eines Vertrages durch ihre Gegner (ibd. Z. 18–19: οὔτε [ταῖς] συνθήκαι[ς] ἐμένουσιν). Irgendwann in der Folgezeit, nach Meinung der Athener, verletzte der Verein von Isthmia und Nemea diese Vereinbarung, worauf der athenische Verein an Sisenna, den Prokonsul in Makedonien im J. 118, appellierte, der unter Einladung von Vertretern beider Seiten nach Pella eine neue Vereinbarung herbeiführte. Die einzigen heute noch erhaltenen Klauseln bestimmen die Zahlung eines Strafgeldes von zehn Talenten durch den Verein von Isthmia und Nemea sowie eine Publikationspflicht für die Vereinbarung (oben 1, 2a), aber der neue Vertrag dürfte außerdem die Hauptstreitpunkte zwischen den Vereinen, nämlich die Modalitäten der Beteiligung an den Feierlichkeiten in Delphi, erneut geregelt haben. Nachdem die Mitglieder des Isthmischen und Nemeischen Vereins ihre Unterhändler desavouierten (oben 2a), erhielt die Angelegenheit endlich eine staatliche Dimension: die Athener – diesmal nicht der Künstlerverein – nutzten ihre guten Beziehungen zu Rom, um die Belange ihres Vereins durchzusetzen. Der Senat bestätigte dann die Vereinbarung von 118, die Sisenna herbeigeführt hatte (oben 2b). Danach war der athenische Verein berechtigt, in Delphi aufzutreten, was der athenische Staat durch die Publikation des senatus consultum an der Wand seines prominenten Schatzhauses allen lesefähigen Besuchern des delphischen Heiligtums verkündete. Es wird also deutlich, dass die Athener die Bestätigung des Vertrags von 118 als eine staatliche Angelegenheit betrachteten.

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I. 118 v. Chr. Zwei zusammenpassende Fragmente einer Giebelstele aus Marmor; b. 0,46 m, h. 0,37 m, d. 0,1 m. Buchstaben 0,006 m. Fundort: Delos, Apollonheiligtum. 35 Ed.: I. Delos 1514 = I. Cret. I xvi 3; Chaniotis, Verträge Nr. 54. ἀγαθᾶι τύχαι. ἐπὶ τῶν Αἰθαλέων κοσμιόντων Κνωσοῖ μὲν τῶν σὺν Κύδαντι τῶ Κύδαντος μηνὸς Ἐλχανίω, Λατοῖ δὲ ἐπὶ τῶν

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σὺν Διοκλεῖ τῶ Ἡρῴδα μηνὸς Βακινθίω, ἐν δὲ Ὀλόντι τῶν σὺν Τηλεμάχῳ τῶ Γνώμιος μηνὸ[ς] Ἀ[γρια]νίω, πρειγευσάντων Κνωσίων τᾶς πόλιος ἐπί τε τὰν τῶν Λατίων πόλιν καὶ ἐπὶ τὰν τῶν Ὀλοντίων καὶ παρακαλεσάντων τὰμ μὲν ἐνεστακυῖαν πορτ’ ἀλλάλονς διαφορὰν καὶ ἀμειξίανς ἆραι, περὶ δὲ τῶν ἀμφιλλεγομένων πόλι πορτὶ πόλιν δόμεν αὐτοῖς τὰν ἐπιτροπάν, vac. ἔδοξε Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις ἐπακολουθῆσαι καθὼς παρακαλίοντι Κνώσιοι καὶ ἔδωκαν [τ]ὰν ἐπιτροπὰν πάντα περὶ πάντων· κρινόντων δ’ ἁ πόλις τῶν Κνωσίων οἵ κα ἐπὶ Κύδαντος κοσμίωντι ἐν δεκαμήν[ωι] ἅ κα αὐτοῖς δοκῇ δίκαια ἦμεν· τὰ δὲ κριθέντα καὶ ἀναγραφέ[ντα] ὑπὸ τῶν Κνωσίων βέβαι[α] καὶ κύρια ἦμεν ἐς τὸν ἅπαντα [χρό]νον καὶ μηκέτι ὑπολείπεσθαι αὐτοῖς ἔγκλημα μηθὲμ [παρ]ευρέσει μηδεμιᾶι· καὶ ἀνγραφήτω τὰ εὐδοκημένα καὶ [κριθ]έντα Κνωσοῖ μὲν ἐν τ[ῶι] ἱαρῶι τῶ Ἀπόλλωνος τῶ Δελφι[δίω] καὶ ἐν τῶι ἱαρῷ τῶ Ἄρεος [τῶι] Δέρᾳ ἐν στάλαι, Λατοῖ δὲ ἐν [τῶι] ἱαρῶι τᾶς Ἐλευθυίας, ἐ[ν δὲ] [Ὀλόντ]ι ἐν τῶι ἱερῷ τῶ Ζηνὸς τῶ [Ταλλ]αίω, vac. ἐν δὲ [Δ]ά[λωι] [ἐν τῶι ἱαρῶι τῶ Ἀπόλλω]νος· vac. δό[ντων] δὲ Λάτιοι [καὶ Ὀλόν][τιοι τούτω τῶ ἐγγρόφω ἑκά]τερο[ι χέρα] τᾶι τῶ[ν Κνωσίων πόλι] [καὶ αὐτοσαυτοῖς· ὑπὲρ δὲ] το[ῦδε τῶ ἐγγρό]φω ἐ[ς Δᾶλον ἀποστη][λάντων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

Auf gutes Gelingen. Als in Knosos die Phyle der Aithaleis die kosmoi stellte, die zusammen mit Kydas, Sohn des Kydas, amtierten, im Monat Elchanios, als in Lato die kosmoi zusammen mit Diokles, Sohn des Heroidas, im Monat Bakinthios amtierten, und als in Olous die kosmoi zusammen mit Telemachos, Sohn des Gnomis, im Monat Agrianios amtierten, sandte die Polis der Knosier Gesandte (5) an die Polis der Latier und an die Polis der Olontier. Sie forderten sie auf, die zwischen den beiden Städten entstandenen Streitigkeiten sowie den Abbruch der gegenseitigen Beziehungen aufzuheben und ihnen die Entscheidungsgewalt für die zwischen den Städten strittigen Angelegenheiten zu übertragen. Daraufhin beschlossen die Latier und die Olontier, der Aufforderung der Knosier zu folgen, (10) und sie übertrugen ihnen die absolute Entscheidungsgewalt für alle strittigen Punkte. Die Polis der Knosier, nämlich die kosmoi, die zusammen mit Kydas amtierten, sollten innerhalb von zehn Monaten ihr Urteil, wie es ihnen gerecht erschien, fällen. Das schriftlich festgehaltene Urteil der Knosier solle unumstößlich und für alle Zeit bindend sein; (15) den Streitenden solle kein Grund zur Klage unter keinerlei Vorwand übrig bleiben. Die Entscheidungen und Urteile sollten in Knosos im Heiligtum des Apollon Delphidios und im Heiligtum des Ares in Dera auf eine Stele aufgeschrieben werden, außerdem in Lato im Heiligtum der Eleuthyia, in Olous im Heiligtum des Zeus Tallaios, auf Delos im Heiligtum des Apollon. Die Latier und die Olontier sollten je einander sowie der Polis

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der Knosier ein Exemplar dieses Schriftstücks übergeben. Wegen dieses Schriftstücks sollten sie nach Delos senden… II. 116 v. Chr. (? ca. März) Zwei fast textidentische Exemplare eines gemeinsamen Beschlusses von Lato und 5 Olous aus Delos und Dera. 1. Marmorstele, b. 0,43 m, h. 0,83 m, d. 0,13 m. Buchstaben 0,005–0,006 m. Fundort: Delos, Apollonheiligtum. Ed.: I. Delos 1513 = I. Cret. I xvi 4 A; Chaniotis, Verträge Nr. 55A; Syll.3 712; F. Durrbach, Choix d’inscriptions de Délos I, Paris 1921, 111. 2. Drei anpassende Fragmente einer Stele aus graublauem Kalkstein, b. 0,53 m, h. 10 0,44 m + 0,34 m + 0,41 m, d. 0,28 m. Buchstaben 0,008–0,01 m. Fundort: Dera (Στὰ Λενικά), jetzt Neapolis (archäologische Sammlung). Ed.: H. Van Effenterre, Querelles Crétoises, REA 44 (1942), 31–51, hier 34–36 A1–41; Chaniotis, Verträge Nr. 55B. Da das Exemplar aus Delos besser erhalten ist, liegt es hier zugrunde. Unterstri- 15 chene Buchstaben bei Ergänzungen sind auf dem Stein aus Dera vorhanden; zwei unwesentliche Textabweichungen werden im Apparat sowie in der Übersetzung vermerkt.

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ἀγαθᾶι τύχαι. πρειγευσάντων Κνωσίων τᾶς πόλιος ἐπὶ τὰς πόλεις τάν τε τῶν Λατίων καὶ τῶν Ὀλοντίων καὶ παρκαλεσάντων δόμεν αὐτοῖς ἐξαρχίδιον τὰν ἐπιτροπὰν περὶ ὧν καὶ πρὸ τῶ, ἔδοξε Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις κοινᾶι βωλευσαμένοις, ἐπὶ κόσμων Κνωσοῖ μὲν τῶν σὺν Νενναίω τῶ Μοψείω, μηνὸς Σπερμίω δευτέραι, Λατοῖ ἐπὶ τῶν σὺν Διοκλεῖ τῶ Ἡρώιδα, μηνὸς Θιοδαισίω δευτέραι, ἐν δὲ Ὀλόντι τῶν σὺν Μενοντίδαι τῶ Ἀκάσσονος, μηνὸς Ἐλευσυνίω δευτέραι, δόμεν τὰν ἐπιτροπὰν Λατίος καὶ Ὀλοντίος τᾶι τῶν Κνωσίων πόλι περὶ τῶν ἀμφιλλεγομένων αὐτοῖς πόλι πορτὶ πόλιν πάντα περὶ πάντων, καὶ θέμεν στάλαν ἐν ἁμέραις τριάκοντα, Κνωσοῖ μὲν ἐν τῶι ἱαρῶι τῶ Ἀπόλλωνος τῶ Δελφιδίω καὶ ἐν τῶι ἱαρῶι τῷ Δέραι, Λατοῖ δὲ ἐν τῶι τᾶς Ἐλευθυίας, ἐν δὲ Ὀλόντι ἐν τῶι ἱαρῶι τῶ Ζηνὸς τῶ Ταλλαίω, ἄλλαν δὲ κοινᾶι ἐν Δάλωι ἐν τῶι ἱαρῶι τῶ Ἀπόλλωνος. ὑπὲρ δὲ τούτω τῶ τιθεμένω ἐνγρόφω ἐς Δᾶλον ἀποστηλάντων οἵ τε Κνώσιοι καὶ οἱ Λάτιοι καὶ οἱ Ὀλόντιοι πορτὶ τὸν ἐπιμελητὰν πρειγείαν καὶ γράμματα ἐν ἁμέραις τριάκοντα, ὥστε στᾶ[σα]ι στάλαν ἐς ἃν ἀναγραφησῖ τὰ δεδογμένα· καὶ ταῦτα ἔστω κύρια. κρινόντων δὲ οἱ Κνώσιοι ἐν ἑξαμήνωι ἄρχοντος μηνὸς Καρωνίω τῶ ἐπὶ Νενναίω{ι}, ὡς δὲ Λάτιοι ἄγοντι μηνὸς

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Σαρτιωβιαρίω, ὡς δὲ Ὀλόντιοι ἄγοντι μηνὸς Δελφινίω· καὶ κύριοι ἔντων οἱ Κνώσιοι ἀνγράφοντεν τὸ γενόμενον κρίμα ἐμ μὲν ταῖς ἐν Κρήτᾳ στάλαις ἐν ἁμέραις τριάκοντα, ἐς δὲ Δᾶλον ἐξαποστηλάντων ἐν ταῖς αὐταῖς ἁμέραις. εἰ δέ κα παργένηται ὁ πρειγευτὰς ὁ ἀπεσταλμένος [ὑ]πὸ τῶν Κνωσίων ἐς Δᾶλον, κύριος ἔστω ἀγγράφων ἐς τὰν αὐτὰν στάλαν τὸ κρίμα. τὰ δὲ κριθέντα καὶ ἀγγραφέντα ὑπὸ τῶν Κνωσίων βέβαια καὶ κύρια ἦμεν ἐς τὸν πάντα χρόνον, καὶ μηκέτι ὑπολείπεσθαι αὐτοῖς περὶ μηθενὸς ἔνκλημα μηθὲν παρευρέσει μηδεμιᾶι. δόντων δὲ Λάτιοι καὶ Ὀλόντιοι τούτω τῶ ἐγγρόφω ἑκάτεροι χέρα τᾶι τῶν Κνωσίων πόλι καὶ αὐτοσαυτοῖς. ἐγγύος δὲ καταστασάντων ἐν ἁμέραις εἴκοσι Κνωσίος διὰ τῶ Κνωσοῖ χρεωφυλακίω ὑπὲρ τούτω τῶ ἐγγρόφω οἵ τε Λάτιοι καὶ οἱ Ὀλόντιοι τοῖς Κνωσίοις ἑκάτεροι ἀργυρίω Ἀλεξανδρείων ταλάντων δέκα, [ἐ]φ’ [ὧ]ι ἐμμενίοντι ἐν τούτῳ τῷ ἐγγρόφῳ καὶ ἐν τοῖς κριθένσι ὑπὸ τᾶς πόλε[ο]ς. ὁπότεροι δὲ μὴ ἐμμένοιεν, τὰν πρᾶξιν ἦμεν ἐκ τῶν ἐγγύων, καὶ οἱ τῶν Κνωσίων κόσμοι πράξαντες ἀποδόντων τοῖς ἐμμένονσι, καὶ πάντως ἔστω τὰ κριθέντα κύρια. ἔντων δὲ οἱ ἔγγυοι μέστα κα ἡ κρίσις ἐπιτελεσθῆι καὶ ἀγγραφῆι καθὼς προγέγραπται. εἰ δέ τί κα δόξῃ ὕστερον ταῖς πόλεσι Κνωσίοις καὶ Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις ἢ πορτιγράψαι ἢ ἀφελε ̑ν, ταῦτα ἔστω κύρια. vac.

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1 θιοί. ἀγαθᾶι τύχαι Dera ‖ 18–19 ὥστε σταθῆι στάλα ἐς ἃν ἀνγραφῆι τὰ δεδογμένα Dera.

[Dera: «Götter»] Auf gutes Gelingen. Die Polis der Knosier schickte Gesandte an die Städte der Latier und der Olontier und forderte sie auf, ihr erneut die Entscheidungsgewalt in derselben Angelegenheit wie früher zu gewähren. Daraufhin beschlossen nach gemeinsamer Beratung die Latier und die Olontier (5) zur Zeit, als in Knosos die kosmoi zusammen mit Nennaios, Sohn des Mopseios, amtierten, am 2. des Monats Spermios, als in Lato die kosmoi zusammen mit Diokles, Sohn des Heroidas, amtierten, am 2. des Monats Thiodaisios, und als in Olous die kosmoi zusammen mit Menontidas, Sohn des Akasson, amtierten, am 2. des Monats Eleusynios, dass die Latier und die Olontier die absolute Entscheidungsgewalt (10) in allen Angelegenheiten, die zwischen den zwei Städten umstritten waren, an die Polis der Knosier übertragen. Innerhalb von dreißig Tagen sollen sie je eine Stele aufstellen, in Knosos im Heiligtum des Apollon Delphidios sowie im Heiligtum zu Dera, in Lato im Heiligtum der Eleuthyia und in Olous im Heiligtum des Zeus Tallaios; eine weitere sollen sie (15) gemeinsam auf Delos im Heiligtum des Apollon aufstellen. Über dieses fertiggestellte Schriftstück sollen die Knosier sowie die Latier und die Olontier nach Delos an den Aufseher der Insel eine Gesandtschaft und Briefe innerhalb von dreißig Tagen senden, sodass er eine Stele aufstellt, auf welche er

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die Beschlüsse aufschreiben wird. [Dera: «sodass eine Stele aufgestellt wird, auf welche die Beschlüsse aufgeschrieben werden»]. Diese sollen bindend sein. (20) Die Knosier sollen ihr Urteil innerhalb von sechs Monaten fällen, vom Anfang des Monats Karonios im Amtsjahr des Nennaios gerechnet, was nach dem Kalender der Latier dem Monat Sartiobiarios sowie nach dem Kalender der Olontier dem Monat Delphinios entspricht. Die Knosier sollen eigenmächtig das gefällte Urteil auf die Stelen in Kreta innerhalb von dreißig Tagen aufschreiben und es nach Delos (25) gleichzeitig abschicken. Sollte der von den Knosiern entsandte Gesandte anwesend sein, soll er befugt sein, das Urteil auf dieselbe Stele aufzuschreiben. Das schriftlich festgehaltene Urteil der Knosier soll unumstößlich und auf alle Zeit bindend sein, und den Streitenden soll (30) kein Grund zur Klage unter keinerlei Vorwand übrig bleiben. Die Latier und die Olontier sollen je der Polis der Knosier und einander ein Exemplar dieses Schriftstücks übergeben. Mittels des Schuldenamts in Knosos sollen die Latier und die Olontier den Knosiern innerhalb von zwanzig Tagen knosische Bürger als Bürgen für diese Vereinbarung einsetzen, jeweils für (35) zehn Talente Alexandersilber, als Gewähr dafür, dass sie die Bestimmungen dieses geschriebenen Dokumentes und das Urteil der Polis einhalten. Sollte eine der Städte diese nicht einhalten, dann soll die Eintreibung von den Bürgen erfolgen; die kosmoi der Knosier treiben das Geld ein und übergeben es an die Polis, welche die Bestimmungen einhält. Überhaupt soll das Urteil bindend sein. Die Bürgen bleiben, bis das Urteil gefällt und, wie oben beschrieben, schriftlich festgehalten wird, in der Pflicht. Sollten die Städte, nämlich die Knosier, die Latier und die Olontier später beschließen, etwas hinzuzufügen oder zu tilgen, soll dies bindend sein.

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III. 116 v. Chr. (ca. August) Zwei fast textidentische Exemplare eines gemeinsamen Beschlusses von Lato und Olous aus Delos und Dera. In Delos wurde ein Vermerk der athenischen Inselbehörde mit athenischer Archontendatierung vorangestellt (Z. 43–50). Der Text von Dera entspricht Z. 51–61 des Exemplars von Delos und wird hier nicht sepa- 30 rat abgedruckt. 1. Fortsetzung von II. 1 auf dem Stein von Delos, hier: Z. 43–61. Ed.: Wie II. 1 sowie Chaniotis, Verträge Nr. 56A. 2. Fortsetzung von II. 2 auf dem Stein von Dera. Ed.: Wie II. 2 sowie Chaniotis, Verträge Nr. 56B.

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ἀγαθᾶι τύχαι. ἐπὶ Σαραπίωνος ἄρχοντος, μηνὸς Πυανοψιῶνος. ὁ παραγενόμενος πρεσβευτὰς παρὰ τᾶς πόλεος τᾶς Κνωσίων Ἀγησίπολις Ἀγαθάνδρω ποτανέγραψε τὸ ὑποτεταγμένον ψάφισμα, συνευ{ε}δοκιόντων

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καὶ τῶν παραγενομένων πρεσβευτᾶν, παρὰ μὲν τᾶς Λατίων πόλεος Ἀρισστάνδρω τῶ Γλαυκία, παρὰ δὲ τᾶς Ὀλοντίων πόλεος Ἰκαδίωνος τῶ Ἀρχικώμω, κατὰ τὰ ἀποδοθέντα ποτὶ τὸν ἐπιμελητὰν παρὰ τᾶν πόλεων γράμματα. ἔδοξε Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις κοινᾶι βουλευσαμένοις, συνευδοκησάντων καὶ Κνωσίων, ἀμβάλεν ὑπερθεμένοις κατὰ τὰν ἐπιτροπὰν τὸν προγραμμένον χρόνον ἐν τᾶι στάλαι, τὸν ἐπὶ Νενναίω{ι} Κνωσοῖ κόσμω καὶ Διοκλεῖος Λατίω καὶ Μενοντίδα Ὀλοντίω. ἐγγράψαι δὲ ὥστε κυρίος ἦμεν κρίνοντας Κνωσίος ἐν μησὶν δέκα δύο, ἄρχοντος μηνὸς Νεκυσίω ἐπὶ Ἀγήμονος Κνωσοῖ κόσμω, Λατοῖ δὲ ἐπὶ τῶν σὺν Κυδάννω τῶι Ἐνίπαντος μηνὸς Θεσμοφορίω, ἐν δὲ Ὀλόντι ἐπὶ τῶν σὺν Ἀντικλεῖ τῶ{ι} Εὐβώλω{ι} μηνὸς Ἀπελλαίω. δόντων δὲ Λάτιοι καὶ Ὀλόντιοι τούτω τῶ ἐνγρόφω ἑκάτεροι χέρα τᾶι τῶν Κνωσίων πόλει καὶ αὐτοσαυτοῖς.

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61 καὶ αὐτοσαυτοῖς fehlt im Exemplar von Dera.

Auf gutes Gelingen. Als Sarapion archon war, im Monat Pyanopsion. Der anwesende Gesandte von der Polis (45) der Knosier, Agesipolis, Sohn des Agathandros, ließ den unten angefügten Volksbeschluss hinzuschreiben. Einverstanden waren die anwesenden Gesandten Aristandros, Sohn des Glaukias, von der Polis der Latier, 20 und von der Polis der Olontier Ikadion, Sohn des Archikomos. (50) Es geschah gemäß den dem Aufseher der Insel von den Städten überreichten Schreiben. Es beschlossen die Latier und die Olontier nach gemeinsamer Beratung und mit Zustimmung der Knosier, dem Wunsch nach Terminverschiebung zu entsprechen und die auf der Stele vorgeschriebene Frist für das Urteil, nämlich die 25 zur Amtszeit des kosmos Nennaios in Knosos, des Diokles (55) in Lato sowie des Menontidas in Olous, zu verlängern. Man soll aufschreiben, dass die Knosier Vollmacht haben, ihr Urteil innerhalb von zwölf Monaten zu fällen, gerechnet vom Anfang des Monats Nekysios im Amtsjahr des Agemon als kosmos in Knosos, in Lato vom Anfang des Monats Thesmophorion im Amtsjahr der kosmoi, 30 die zusammen mit Kydannos, Sohn des Enipas, amtieren, in Olous vom Anfang des Monats Apellaios im Amtsjahr der kosmoi, die zusammen mit Antikles, Sohn des Eubolos, amtieren. (60) Die Latier und die Olontier sollen je ein Exemplar dieses Schriftstücks an die Polis der Knosier sowie aneinander geben. IV. Urteil der Knosier, 115 v. Chr. Fortsetzung von III 2, Z. 42–61; Chaniotis, Verträge 327 Testimonium a. κρίμα Κνωσίων. ἔκρινε ἁ τῶν Κνωσίων πόλις περὶ ὧν ἐπέδωκε δικάσαι ἁ [τῶν Λα]τ[ίων] πόλις τᾶι τῶν Ὀλον[τ]ίων πόλι χώρας τε καὶ τῶ ἱαρῶ τῶ Δέραι καὶ τ[ῶν]

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45 θιγγανόντων τῶι ἱαρῶι τεμενίων πάντων καὶ τᾶς νάσω Πύρρας καὶ

τῶ ποτιόντος σκοπέλω καὶ τᾶς ναὸς τετρήρεος καὶ τῶ[ν] ἐς τᾶς [ν]αὸς ἀργυρωμάτων καὶ ἀ[ργ]υρ[ίω] νομίσματος καὶ χαλκωμά[των] καὶ ἄλλων σκευῶν παντοδαπῶν καὶ σωμάτων τῶν πραθέντων ἐλευθέ5 ρων δύων καὶ οἰκέτα ἑνός. ἦμεν Λατίων καὶ τὰν νᾶσον Πύρραν καὶ 50 τὸν πορτιόντα σκόπελον καὶ τὰν χώραν τ[ὰ]ν [Κρ]ῆσαν καὶ τὸ ἱαρὸν τὸ Δέραι καὶ τὰ θιγγάνοντα τῶι ἱαρῶι τεμένια πάν[τα], ὅπως αὐτοῖς οἱ ὅροι ἔσονται οἱ ἀρχαῖοι· ἀπὸ θαλάσσας ἐς Πλυ[μ]ῶν’ ἀρράχιν ἐπὶ τὸ ἀρχαῖον Ἀφροδίσιον καὶ τούτω ὡς τῶ Δεραίω θίνω τῶ τεμένιος οἱ ὅροι [οἱ ἐς τὸ]ν βορέαν ἔχ[οντ]ες κἠς Αἰρεπὼ κἠς τὰν Προμενήτισσαν κἠπὶ 10 55 [τᾶς Καλ]ολά[κκας τὰν περίβασ]ιν κἠς Ἀρχελάρχαν ἐς τὰν δηράδα πὰρ’ τῶν [πρίνω]ν [κἠς Ἀκά]μ[αντα. περὶ δὲ] τᾶς ναὸς καὶ τῶν ἐς τᾶς ναὸς ἀργυρωμάτων [καὶ] [ἀ]ργυρίω νομίσ[ματος καὶ χαλκω]μάτων καὶ ἄλλων σκευῶν πάντων καὶ σω[μ]άτων τῶν πραθ[έ]ν[των ἐλευθέρων δύων καὶ οἰκέτα] ἑνός, ἔκριναν ἅπ[αν]τα 15 [ἦμ]εν Ὀλοντίων Α[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 30‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ΣΙΑΙ δίκαι περὶ 60 ‒ ‒Ο.Τ.Ο ἀργυρι[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ΣΑΙ μνᾶς ἀργυρείας τριάκοντα πέντε ἐπὶ [Θαρ]σιφάνιος τῶ Κορ[ύπτα(?)] μηνὸς Βακινθίω. vac. Urteil der Knosier. Die Polis der Knosier urteilte über die Angelegenheiten, welche die Polis der Latier im Streit mit der Polis der Olontier ihr zu beurteilen anvertraute. Es handelt sich um das Land und das Heiligtum zu Dera (45) und alle heiligen Bezirke, welche an das Heiligtum angrenzen, und die Insel Pyrrha und den dorthin gerichteten Felsvorsprung sowie das vierrudrige Kriegsschiff und die zum Schiff gehörigen silbernen Gegenstände und das Silbergeld und die bronzenen Gegenstände und alles sonstige Zubehör sowie die verkauften Menschen – zwei Freie und einen Sklaven. Das Urteil lautet: Den Latiern gehören die Insel Pyrrha (50) sowie der dorthin gerichtete Felsvorsprung und das Landgut Kresa und das Heiligtum zu Dera sowie alle angrenzenden heiligen Bezirke, sodass ihre alten Grenzen wiederhergestellt werden: Vom Meer aus in Richtung auf den Bergrücken Plymon bis zum alten Aphrodision und von dort, wie die nach Norden plazierten Grenzsteine des heiligen Bezirks von Dera laufen, nach Airepo und Promenetissa sowie Kalolaka und (55) den Rundweg und nach Archelarchas auf den Grat an den Steineichen vorbei und nach Akamas. Über das Schiff und die zum Schiff gehörigen silbernen Gegenstände sowie das Silbergeld und die bronzenen Gegenstände und das ganze sonstige Zubehör sowie die verkauften Menschen, nämlich zwei Freie und einen Sklaven, urteilten sie, dass alles den Olontiern gehören sollte … Prozess über … (60) fünfunddreißig Mnai Silber im Amtsjahr des Tharsiphanes, Sohn des Koryptas (?), während des Monats Bakinthios. V. Urteil der römischen legati: 113 v. Chr. Fortsetzung von IV, Z. 62–74; Chaniotis, Verträge 329 Testimonium b.

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ἀγαθᾶι τύχαι. ἀπόκριμα τῶν ἐγ Ῥώμης πρειγευτᾶν, Κοΐντω Φαβίω Μαξίμω, Κοΐντω υἱῶ, Γαΐω Φαννίω, Γαΐω υἱῶ, Ποπλίω Ῥοτιλίω, Ποπλίω υἱῶ, Κοΐντω Πλω65 [τ]ίω, Αὔλω υἱῶ, Μαάρκω Δομετίω, Ποπλίω υἱῶ κρίματος 5 Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις καὶ τῶι ἱαρεῖ. vac. ἡμεῖς ὃ Κνώσιοι ἔκριναν Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν εἰς ἀκέραιον ἀποκατεστήσ[α][μ]εν, ὅτι ὁμόλογον ἦν ἑκατέροις τοῦτο τὸ κρίμα κατὰ τὸμ πόλεμον γεγενημένον, ὧι καιρῶι Λάτιοι Κνωσίων, Ὀλόντιοι Γορτυνίων σύμμαχοι ἦσαν· ἵνα τοῦ70 το τὸ πρᾶγμα ἐξ ἀκεραίων διακούσωμεν, ὃ κρίμα Κνώσιοι [Λ]α[τ]ίοις καὶ Ὀλοντίοις ἔκριναν περὶ τῆς χώρας· ἃ ὅρια ἔκριναν, ταῦτα τὰ 10 ὅρια εὐδοκεῖ ἑστηκότα εἶναι. ὁποτέροις δὲ ἐν ὁρίοις ἱερὸν Ἄρεος ἐν [τ]ῆι Δ[ερ]αίαι ἐστὶν καὶ ἡ χώρα τούτου τοῦ ἱεροῦ, ἐκείνου τοῦ δήμου ἐπιμέλειαν δοκεῖ εἶναι. vac. 62

Auf gutes Gelingen. Bescheid der legati aus Rom, Q. Fabius Q. f. Maximus, C. Fannius C. f., P. Rutilius P. f., Q. Plotius A. f., (65) M. Domitius P. f., an die Latier und 15 die Olontier und den Priester hinsichtlich des Urteils. Wir stellen das Urteil, das die Knosier den Latiern und den Olontiern fällten, aus diesem Grund vollständig wieder her, weil das Urteil von beiden während des Krieges vereinbart wurde, als die Latier Bundesgenossen der Knosier und die Olontier Bundesgenossen der Gortynier waren. Damit wir (70) erneut diese 20 Angelegenheit zu Ende hören werden. [dieser Satz scheint korrupt oder unvollständig zu sein] das Urteil, das die Knosier für die Latier und die Olontier wegen des Landes fällten. Was die Knosier in ihrem Urteil bezüglich der Grenzen festlegten, halten wir für richtig und auch, dass sie feststehen. Innerhalb von wessen Grenzen sich das Heiligtum des Ares zu Dera sowie das dem Heiligtum gehörige 25 Land befinden, beschließen wir, dass diesem Volk die Aufsicht darüber obliegt. Die ersten drei Dokumente (oben I–III) sind zwar nicht förmlich, aber doch der Intention nach verbindliche Verträge. Alle drei sind der Form nach inhaltsidentische Volksbeschlüsse, welche die zwei Städte Lato und Olous getrennt verabschiedeten und durch die Veröffentlichung in mehreren Heiligtümern 30 einschließlich Delos sowie durch den Austausch von Exemplaren des jeweils beschlossenen Textes (I. Z. 20–22, II. Z. 30–32, III. Z. 60–61) deren beabsichtigte Verbindlichkeit zum Ausdruck brachten und allgemein bekannt machten. Inhaltlich geht es in diesen drei Beschlüssen nur um Verfahrensfragen – die Bestellung von knosischen Richtern und die Publikation der zu erzielenden Ergebnisse –, 35 denn der substantielle Inhalt eines Vertrages lag zur Zeit der Verabschiedung der Beschlüsse nicht vor, war doch erst von den Knosiern auszuarbeiten. So blieb es bei der Feststellung (I. Z. 13–15, II. Z. 27–30), dass die noch zu fällenden Entscheidungen der Knosier auf jeden Fall als vollgültig anerkannt werden. Nach der Fertigstellung des Richterspruchs wurde er dann zumindest in Dera der 40

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Urkundenstele zugefügt (oben IV). Wohl aus diesem Grund fehlen die üblichen Vertragseide, denn die Partner verpflichteten sich im voraus, das Ergebnis der knosischen Bemühungen zu akzeptieren. Obwohl die Knosier selbst initiativ gewesen sind, brauchten sie für ihre Entscheidung mehr Zeit als ursprünglich vorgesehen. Während in Beschluss I. zehn Monate vorgesehen waren (Z. 12), sind die Richter, in diesem Jahr explizit die amtierenden kosmoi (Z. 11–12), nicht zum Ergebnis gekommen, obwohl die Beschlüsse zum Verfahren, zumindest auf Delos, wo der vorhandene Text herkommt, schon aufgezeichnet worden waren. Beschluss II, vielleicht aus dem nächsten Amtsjahr – in Lato allerdings blieb das Kollegium der kosmoi offenbar im Amt – ging wieder auf eine Initiative der Knosier zurück, die die erneute Übertragung der Entscheidungsgewalt anregten, ohne dass Gründe für die Verzögerung bekannt sind. Dieser Beschluss wurde «nach gemeinsamer Beratung» (Z. 4–5) der Latier und Olontier verabschiedet. Diesmal wurden nur sechs Monate (Z. 20) vorgesehen, was daran liegen könnte, dass der erneute Auftrag erst um die Jahresmitte erteilt wurde (so Chaniotis, Verträge 51 f.). Diesmal wurden auch Fristen für die Aufzeichnung des Textes in den Heiligtümern gesetzt – war sie vielleicht das erste Mal bislang nur auf Delos erfolgt? – sowie eine Regelung bezüglich finanzieller Strafen für eventuell Nichtbeachtung des immer noch nicht erfolgten Richterspruchs. Vielleicht zeichnete sich schon ab, dass das den Grundbesitz betreffende Urteil zugunsten von Lato ausgehen würde (oben IV), und man wollte vorbeugen. Eine typische Klausel aus der normalen Vertragssprache wurde auch angefügt: dass Änderungen nur nach der Zustimmung aller drei Städte erfolgen durften. Dies dürfte sich vornehmlich auf das zu erwartende Ergebnis beziehen. Auch diesmal reichte die Zeit nicht aus. Ca. im Oktober 116 (im attischen Monat Pyanopsion des Amtsjahres des Archonten Sarapion: Z. 43–44) erschienen Gesandte der drei Städte wieder auf Delos mit der Bitte an die athenische Inselverwaltung, etwas zur schon vorhandenen Stele hinzufügen zu dürfen. Es ging aber immer noch nicht um das Ergebnis, sondern wieder nur um eine Fristenverlängerung, diesmal für zwölf Monate (Z. 56), welche von den zwei streitenden Städten nach gemeinsamer Beratung in einem weiteren inhaltsgleichen Beschluss gewährt wurde. Der Beschluss dürfte nach dem Ablauf der vorhergehenden sechsmonatigen Frist erfolgt sein, denn das ganze neue Amtsjahr (116/115) war nunmehr vorgesehen. Das Urteil der Knosier wurde dann tatsächlich gefällt und zumindest in Dera, das den Latiern zugesprochen wurde, an die vorhandene Stele angefügt. Dasselbe dürfte auch für die anderen Heiligtümer gelten. Allerdings waren die Olontier offenbar mit dem Urteil trotz aller vorausgehenden und weithin publizierten Beteuerungen, dass das Urteil unumstößlich und bindend sei, doch unzufrieden und nahmen im J. 113 die Chance wahr, die Angelegenheit des Land- und Tempelbesitzes bzw. der Aufsicht über das Heiligtum – vielleicht von den Knosiern in ihrem Urteil nicht explizit erörtert – einer

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römischen Kommission anzutragen. Das Ergebnis war aber für sie negativ, und die Latier ließen den römischen Spruch, welcher die Entscheidung der Knosier in der Besitzfrage nur bestätigte und die Frage der Aufsicht eindeutig klärte, auf die Stele in Dera aufzeichnen (oben V). Ob die Olontier ihre Unzufriedenheit mit dem Urteil der Knosier so zum Aus- 5 druck gebracht hätten, wenn es in einem normalen Vertrag integriert und mit den üblichen Eiden versehen gewesen wäre, lässt sich zwar nicht ermitteln. Das kurz danach geregelte Verhältnis zwischen Lato und Hierapytna (708) war aber auf jeden Fall in die traditionelle Rechtsform gekleidet, und Lato regelte das Verhältnis zu Olous wenige Jahre später schon wieder, diesmal in der üblichen recht- 10 lichen Form (713).

707 Rom – Epidauros (Bündnis) 115/114 oder 112/111 v. Chr.

Kalksteinbasis; b. 0,60 m, h. 0,65 m, d. 0,57 m. Buchstaben flüchtig geschrieben. 15 Fundort: Epidauros, Asklepieion. Ed.: IG IV 12 63 (ISE III 135). Lit.: S. Accame, Il dominio romano in Grecia dalla guerra acaica ad Augusto, Rom 1946, 11–14; Bernhardt, Imperium und Eleutheria 109; T. Schwertfeger, Der achaiische Bund von 146 bis 27 v. Chr., München 1974, 50. 20

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ἐπεὶ Ἀρχέλοχος Ἀριστοφάντου ἀνὴρ καλὸς κἀγαθὸς ὑπάρχων τάν τε ἀναστροφὰν καὶ πολιτείαν πεποίηται καλῶς καὶ ἐνδόξω[ς] καὶ κατασταθεὶς πρεσβευτὰς εἰς Ῥώμ[α]ν ὑπὲρ φιλίας καὶ συμμαχίας τὰν πᾶσαν σπουδὰν καὶ ἐπιμέλειαν ἐποιήσατο ποτικα[ρ]τερήσας, καὶ ἐγενήθη φιλία καὶ συμμαχία ποτὶ Ῥωμαίους τᾶι πό25 λι τῶν Ἐπιδαυρίων, καὶ τοῦ δόγματος τοῦ γενομένου καὶ παραδοθέντος εἰς τὸ ταμιεῖον καὶ τᾶς συμμαχίας ἀνατεθείσας ἐν πίνακι χαλκέῳ ἐν τῷ Καπετωλίῳ, τούτων δὲ ἀντίγραφα ἀποδέδωκε εἰς τὸ δαμόσιον, ἔδοξε τοῖς συνέδροις καὶ τῷ δάμῳ, ἐπαινέ Ἀρχέλοχον Ἀριστοφάντου ἐπὶ τᾶι καλοκαγαθίαι καὶ ἐπὶ 30 τοῖς συντετελεσμένοις ὑπ’ αὐτοῦ γράμμασιν καὶ στφανῶσαι αὐτὸν ἰκόνι χαλκέαι, στᾶσαι δὲ αὐτοῦ τὰν εἰκόνα ἐν τῷ ἐπιφανεστάτῳ τόπωι τοῦ ἱεροῦ τοῦ Ἀσκλαπιοῦ· ὁ δὲ ταμίας ὁ κατεσταμένος ὁ τὸ τέταρτον καὶ τριακοσ{ο}τν ἔτος δότω τὸ ἀνάλωμα τᾶς εἰκόνος καὶ βάσιος καὶ ἐγδότω ὁ ἐ[πι]μελητάς, ἔμεν δὲ καὶ αὐτῶι 35 καὶ ἐγόνοις ἀτέλειαν καὶ ἀνεισφ[ορί]αν, καλεῖν δὲ αὐτοὺς vac. εἰς προεδρίαν ἐν τ[ο]ῖς ἀ[γῶσιν, οἷς] ἄγει ἁ πόλις· γραψάτω δὲ τὸ ψάφισμα ἐπὶ τὰν βάσιν [ὁ γραμματε]ύς.

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Archelochos, Sohn des Aristophantes, ist ein edler und guter Mann und hat sich sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben edel und ehrenvoll verhalten. Er wurde als Botschafter nach Rom wegen der Freundschaft und Allianz beauftragt und hat jeglichen Einsatz und Mühe mit Beharrlichkeit auf sich genommen, (5) und Freundschaft sowie Allianz zwischen der Stadt der Epidau- 5 rier und den Römern kamen zustande. Als das senatus consultum in das römische Archiv übergeben und der Vertragstext auf einer ehernen Tafel auf dem Kapitol aufgestellt war, übergab er eine Kopie davon an das Stadtarchiv in Epidauros. Aus diesen Gründen beschlossen die Ratsmitglieder und das Volk, (10) Arche- 10 lochos, Sohn des Aristophantes, wegen seiner Menschenfreundlichkeit und wegen der Schriftstücke, die er angefertigt hat, zu loben und ihn mit einem ehernen Standbild zu ehren; das Standbild wird an der prominentesten Stelle im Heiligtum des Asklepios aufgestellt. Der Stadtkämmerer, der im 34. Jahr amtiert, soll das Geld (15) für das Standbild und die Basis zur Verfügung stellen, und der Kas- 15 senwart soll es auszahlen; außerdem sollen der Geehrte und seine Nachkommen Freiheit von den regelmäßigen und den unregelmäßigen Steuern genießen, sie sollen auch bei den städtischen Festen auf die Ehrenplätze eingeladen werden; der Stadtschreiber soll den Beschluss auf die Basis des Standbilds aufschreiben. Dieser Volksbeschluss ehrt den epidaurischen Bürger Archelochos insbesondere wegen seiner erfolgreichen diplomatischen Tätigkeit, die zum Abschluss eines Vertrags mit Rom führte. Die Bedeutung seines Erfolgs für die Stadt lässt sich an den großzügigen und teuren Ehren, welche seine Mitbürger für ihn beschlossen, ablesen (Z. 12–18). Das Datum des Beschlusses wird mit dem 34. Jahr einer, wie üblich, nicht weiter spezifizierten Ära angegeben (Z. 14), welche aber die makedonische Ära mit Beginn 148/147 sein dürfte; so ergibt sich das Jahr 115/114 v. Chr. für den Text. Der Vertrag dürfte dann einige Monate früher zustande gekommen sein. Accame (a. a. O.) argumentiert dagegen für eine ältere Auffassung, nämlich eine achaiische Ära mit Beginn 145/144, die aber sonst, trotz W. B. Dinsmoor, The Archons of Athens in the Hellenistic Age, Cambridge, Ma. 1931, 234 ff., nicht überzeugend belegt ist; die dafür kritische Inschrift, IG IV 12 66, welche die Aktivität von M. Antonius Creticus in Griechenland im 74. Jahr (Z. 21) nachweist, wird heute probemlos ins Jahr 74 v. Chr., also nach der makedonischen Ära, datiert (vgl. T. S. Broughton, The Magistrates of the Roman Republic 1. Bd., New York 1951 ad ann.). Die Datierung nach der postulierten achaiischen Ära wird allerdings von Canali de Rossi, ISE III 135 noch aufrechterhalten; dann wäre die Inschrift ins J. 112/111 zu datieren. Für den Inhalt des Textes ist die Differenz ohne Belang. Der Vertrag gehört in eine Reihe von ähnlichen Verträgen, welche Rom mit verschiedenen griechischen Städten gegen Ende des 2. Jhs. abschloss. Aus dem Text geht aber unmissverständlich hervor, dass auch hier die Initiative von der

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griechischen Stadt, nicht von Rom ausging, und dass die Griechen die Gewährung eines Vertrags als eine besondere Auszeichnung empfanden, die es würdig zu feiern galt. Den Römern war weniger daran gelegen, wie sich an der Tatsache zeigt, dass keine offiziöse Kopie des den Vertrag beschließenden senatus consultum nach Epidauros entsandt wurde. Die Epidaurier bekamen nur dadurch 5 Kenntnis vom Wortlaut des Vertrages, weil ihr Gesandter ihnen eine Kopie des senatus consultum anfertigte und sie mit nach Hause brachte (Z. 7–9). Über die Bedingungen wird nichts ausgeführt, sie dürften aber jenen der anderen Verträge der Zeit ähnlich gewesen sein, vgl. Astypalaia (716), Methymna (697), Thyrrheion (788). 10

708 Hierapytna – Lato (Bündnis, isopoliteia und Grenzziehung) 111/110 v. Chr.

Sechs zusammengehörige Fragmente einer Stele aus graublauem Kalkstein; b. 0,60 m, h. 1,35 m, d. 0,12–0,25 m. Buchstaben 0,028 m (Z. 1), sonst 0,01 m. 15 Fundort: Lato pros Kamara, jetzt im Magazin des Museums von Hagios Nikolaos (Inv.-Nr. E 207 und 1650). Ed.: C. Davaras, Ἐπιγραφαὶ ἐκ Κρήτης ΙΙ, Αrchaiologikon Deltion 18 A (Chronika) (1963), 141–160, hier 159, Nr. 15 und Tafel 70 b (linker Teil); H. van Effenterre/M. Bougrat, Les frontières de Lato, Kretika Chronika 21 (1969), 9–53, hier 11–24 (gan- 20 zer Text); SEG 26, 1049; Chaniotis, Verträge Nr. 59. Lit.: P. Faure, Νέα ἀναγνωσις τῆς ἐπιγραφῆς 207 τοῦ Μουσείου Ἁγίου Νικολάου, Ἀμάλθεια 13 (1972), 227–240 (mit Photo) = ders., Recherches de toponomie crétoise, Amsterdam 1989, 167–180; Y. Garlan, Études d’histoire militaire et diplomatique, BCH 100 (1976), 299–308, hier 303 f.; H. van Effenterre, Préliminaires 25 épigraphiques aux études d’histoire du droit grec, in: F. J. F. Nieto (Hrsg.), Symposion 1982, Köln 1989, 1–8; Guizzi, Hierapytna 314–317. [ἀ γ α] θ ᾶ [ι] τ ύ χ α ι· [ἐπὶ τοῖσδε συνέθεντο Ἱαρα]πύτνιοι κα[ὶ Λ]άτιοι κοσμιόντων [ἐ]ν μ[ὲ]ν Ἱαρα[πύτναι ἐπὶ τῶν . . . . . . . .ω]ν τῶν σὺν . . . και τῶ . κε. . ο[β]ώλω, ἐν [δ]ὲ Λα- 30 [τῶι ἐπὶ τῶν Ἐχανορέων τῶν σὺ]ν Αὐτίω[νι] τῶ Ποδαίθω συμμαχησε ̑ν ἀλλ[ά]5 [λοις ἁπλῶς καὶ ἀδόλως καὶ] τὸν [αὐτὸν φίλον κ]αὶ ἐχθ[ρὸν ἑ]ξῆν κ’ αἴ τίς κ’ ἐμβά[λ][ληι ἐς τὰν τῶν Ἱαραπυτνίων χώρα]ν [ἢ ἀπ]οτάμνηται χώ[ρας τᾶ]ς Ἱαραπυτνίων 35 [βοαθησῆν τὸς Λατίος ἀπροφασίστω]ς κατὰ γᾶν καὶ κα[τὰ θά]λασσαν κατ[ὰ τὸ] [δυνατόν, κ’ αἴ τίς κ’ ἐμβάλληι ἐς τὰν τ]ῶν Λατίων χώρ[α]ν [ἢ ἀ]ποτάμνηται χ[ώρας]

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[τᾶς Λατίων ὡσαύτως βοαθησῆν τὸ]ς Ἱαραπυτνίος ἀδ[ό]λ[ω]ς [κἀπρο]φασίστως παντ[ὶ] [σθένει. ἦμεν δὲ καὶ πολιτεύεσθ]α[ι] τῶι Ἱαραπυτν[ίωι Λατοῖ καὶ τῶι Λατίωι ἐν] [Ἱαραπύτναι μετέχεν θίνων καὶ ἀνθρωπ]ίνων, δικα[ιοπραγήσαντι τοῖς ἰδίοις. ἦ][μεν δὲ καὶ ἐπιγαμίαν καὶ ἔγκτησιν] πάντων [θν]ατῶν [καὶ ἀθανάτων κατὰ τὸς ἑκατερῆ κειμέ][νος νόμος] Ἱαραπυτνίωι καὶ Λατίω[ι. ἐπινομὰ δ’ ἔστω τῶι Λατίωι ἐν τᾶι Ἱαραπυ][τνίων χώραι χωρὶς ἢ(?) ἐ]ν τῶι τεμένει ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸν Ἱαρ]απύτνιον ἐν τᾶι [Λατίων χώραι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ]δέ τίς κα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΧΩ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἱαραπυτν[ι]ο ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΗΝΕΑΙ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΝΟΣ ἐν τῶι ΙΑ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ π]ερὶ δὲ τῶν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐξ][αγωγὰν δὲ ἦμε]ν τῶι τε Ἱαραπ[υτνίωι ἐγ Λατῶς καὶ τῶι Λατίωι ἐξ Ἱαραπύτνας κατὰ] [γᾶν μὲν ἀτε]λές, κατὰ θά[λ]α[σσαν δὲ καταβάλλονσι τὰ τέλια κατὰ τὸς νόμος τὸς] [ἑκατερῆ ὑ]πάρχοντας, ὁμόσαν[σι ἐς ἰδίαν χρήιαν ἐξάγεν. αἰ δέ τι κοινᾶι ἐξοδώ][σαντες, θε]ῶν βωλομένων, [ἕλοιμεν ἀγαθὸν τῶν πολεμίων, τὰ μέρια λανχάνεν ἑκατέ][ρος κατὰ τ]ὸς ἕρποντας ἄν[δρας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]αῖς καταγραφαῖς . . . . . Ν[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ δέ κα πολεμίωντι ἀμφότεραι αἱ] [πόλιε]ς ἀπὸ χώρας, μὴ ἐξέστω [μ]η[δατέρωι μήτε σπονδὰς ἄγεν μήτε εἰράναν τίθεσθαι] [αἴ] κα μὴ ἀμφότεραι αἱ πόλιες [β]ωλε[ύσωνται. ἐξορκιξάντων δὲ τὰς ἀγέλας, ἐπ]ε[ί κ’] [ἐγδρ]άμωντι ἐν ἑκατέραι τᾶι πόλι [οἱ κόσμοι ἐπ’ αὐτῶν κοσμιόντων, παριόντων ἐν μὲν] [Ἱαρ]απύτναι Λατίων [ἐν δὲ Λατοῖ Ἱαραπυτνίων πρειγηίας. ἀναγινωσκόντων δὲ τὰν συνθή][καν κ]αὶ τὸν ὅρκον ἐν [μὲν Ἱαραπύτναι ἐν τοῖς Ὑπερβωίοις, ἐν δὲ Λατοῖ ἐν τοῖς Θιοδαισίοις] [καὶ π]αραγγελλόντω[ν ἐπὶ τὰν ἀνάγνωσιν οἵ τε Ἱαραπύτνιοι κόσμοι τοῖς Λατίοις καὶ οἱ] [Λάτ]ιοι τοῖς Ἱαραπυτν[ίοις πρὸ ἁμερᾶν δέκα(?) ἐπεί κα μέλλωντι ἀναγινώσκεν ἢ τὰς ἀγέ][λας] ἐξορκίζεν. αἰ δὲ [μὴ ἐξορκίξαιεν τὰς ἀγέλας οἱ Ἱαραπύτνιοι κόσμοι ἢ μὴ παρα][γ]γήλαιεν ἐπὶ τὰν ἀνάγ[νωσιν ἢ μὴ ἀναγνοῖεν τὰν συνθήκαν παριόντων Λ]ατί[ων],

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[ἀπ]οτεισάτω ὁ κόσμος ἕ[κα]σ[τ]ο[ς τοῖς Λατίοις Ἀλεξανδρείω ἀργυρίω στατῆραν]ς ἑκατ[όν]. [αἰ δὲ] μὴ ἐξορκίξαιεν τ[ὰ]ς ἀγέλα[ς οἱ Λάτιοι κόσμοι ἢ μὴ ἀναγνοῖεν τὰν σ]υνθήκ[αν], [παριόν]των Ἱαραπυτνίων, [ὡσαύτως ἀποτεισάτω ὁ κόσμος ἕκαστος τοῖς Ἱαραπ[υτνί][οις στατῆ]ρανς ἑκατό[ν. αἰ δὲ κά τις κοσμίων ἔλθηι Ἱαραπύτνιος ἐς Λατὼ]ν, ἔ[χων] [τὸ ἱμ]άτιον ἀ[φφ]ανῶ ἑρπέτω [ἐς πρυτανήιον ἐς Λατὼν, ὡσαύτως δὲ κα]ὶ ὁ [Λά]τιο[ς] [κόσμος] ἔχων τὸ [ἡμ]ά[τι]ον ἀφ[φανῶ, ἑρπέτω ἐς πρυτανήιον ἐς Ἱαράπυτνα]ν, κα[θὼς] [κοἰ κόσμο]ι ἕρπ[οντι Λάτιοι καὶ Ἱαραπύτνιοι ἐς ἑορτὰν ἢ πομπά]ν. ὅ[τ]ι [δέ κα] δόξη[ι] ταῖς πόλεσι [βωλευσαμέναις ἐξελὲν ἢ ἐγγράψαι, ὅ τι μὲν κ’ ἐξέλ]οιμεν, [τοῦ]το μήτε ἔνθινον [μή]τ[ε ἔνορκον ἦμεν, ὅ τι δὲ κ’ ἐγγράψαιμεν, ἔνθινον καὶ] ἔνορ[κον]. [ὅρ]κον δὲ καὶ στάλας ἀν[αγραψάντων καὶ στασάντων ἑκάτεροι, ἐ]ν μὲν Ἱαρα[πύτ][ναι] ἐν τῶι Δωδεκαθέωι, Λα[τοῖ δὲ ἐν τῶι τᾶς Ἐλευθυίας ἱερῶι, κοινᾶι δὲ στ]ασάντων Ἱ[αρα][πύτνιοι] καὶ Λάτιοι [Λυττοῖ ἐν τῶι ἱαρῶι τᾶς Ἀθαναίας Πολιάδος(?)]. ἕρπεν δὲ κα[ὶ τὸν] [ Ἱαρ]απύτνιον ἐς [Λατὼν ἐς τὰ Θιοδαίσια καὶ τὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ΑΙΔΕ [καὶ τὸν] [Λάτιον] ἕρπεν ἐς Ἱαρά[πυτ]ναν [ἐς τὰ Θιοδαίσια καὶ τὰ Ἡραῖα(?)] ἐν τᾶι [εὐ]α[μέ][ρωι, προ]παραγγελλό[ντων δὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]αγώγιον . . . . . Σ . . . ΣΘΩΝ τῶν ἀρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΣΠΕ . . Ε . . [ὅρ]οι [τᾶ]ς [χώρ]ας Ἱαρα[πυτνίοις καὶ Λατίοις. ἀπὸ θαλάσσας ἄ]μ  π[οταμ]ὸν τὸ[ν] [Κυ]μαῖο[ν] ἇι [ὕδωρ ῥ]εῖ κα[ὶ ἐπὶ τὸς Ε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]ἐπὶ τὰν Ἱππάγρα]ν καὶ ἄνω ἐπὶ τ[ὸν] [Β]έγκασον καὶ ἐς τὰς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΗΙ μακρὰν καὶ ἐπ[ὶ] [τ]ὸν θῖνον ἄρον καὶ ἐπὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΗΙΟΝ κ[α]ὶ ἐς τὰν χαρα[δ]ρὼ καὶ ἐς τὰν κ[εφαλὰν(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] το ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ν τὰς στεφάνας τῶν ΑΝΑΡΩ[Ν] καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΑΧ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ]ν Μελητίω ἐς τὸν Κ‒ .ΩΠΟΙΟΝ καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΕΝΕΙ καὶ ἀπὸ τᾶς ἀλω[ᾶ]ς ὀρθὰν ἐς τὸ ὀξὺ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ω καὶ [ἐς] τὸ ἄ[ντ]ρον(?) τᾶς ΕΥ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἇι ὕδωρ ῥεῖ. τᾶς [ἄλλας χώρ]ας ἔστων οἱ ὧρο[ι] Λατίοι[ς] [κα]θὼς καὶ π[ά]λαι ἐπιγέ[γραπται Λατοῖ ἐπὶ τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ Λ]ατίοις ποτὶ Λυττίος, Λυ[τ]-

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[τοῖ] δὲ ἐπὶ τ[ῶ]ν [σ]ὺν Σωκλ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἔντων δὲ καὶ οἱ ὧροι ποτὶ τὰς ἀποδε]δομ[ένας(?) χ]ώρας κα[ὶ] [Ὀλο]ντίος ο[ἷ]δε· [ἀ]πὸ θαλά[σσας ἐς Πλυμ]ῶν’ ἀ[ρράχιν ἐπ]ὶ τὸ ἀρχαῖον [Ἀφ]ροδίσιο[ν] [καὶ] τούτω ὡς [τῶ Δ]έραι θ[ί]ν[ω τῶ] τεμένω τὸς ὅρος οἱ ἐς τὸν βορέ[α]ν [ἔ]χοντεν [κἠ]ς τὰν Αἰρ[επὼ κἠς τὰν Προμε]νήτ[ισσαν] κ[ἠς] Καλολάκαν ἐς τὰν περί[β]ασιν καὶ ἐς Ἀρχ[έ][λα]ρχον ἐς τὰν δηράδα πὰρ τῶν πρί[νων κἠς τ]ὸν [Ἀκά]μαντα. vac. [παραδιδόντων(?)] δὲ καὶ οἱ Ἱαραπύτνιοι τοῖς Λατίοις χώραν καθὼς παρεκάλεσ[αν] [Λά]τιοι, ἐ[μμε]ν[όν]των Λατίων ἐν τᾶι Λυττίων καὶ Ἱαραπυτνίων φιλίαι καὶ συμμαχίαι ἇς ἔντι οἱ ὑπ[ογε]γραμμένοι ὅροι. ἀπὸ τᾶς τῶ [Β]εγκάσω ἐς τᾶς πέτρας περιαμπέτις ἐς [τ]ὰν [ἇι ἁ] ταινία παρατρέχει καὶ τούτω [περιαμ]πέτις [ἐ]ς [ἄ]κραν τὰν Μίτοις καὶ ἐς ὀρθὸν [ἐς τ]ὰν κεφαλὰν τῶ πάλαι χέρσω [τὰν] ἐπέχο[νσαν] ἐπὶ τὰν Ἐξάκωντ[ος] ἀφαμίαν [καὶ] τούτω ἐπὶ τὰς κεφαλὰς τᾶν ναπᾶν περὶ τὸς ἐρ[ειπιῶ]νας μέστα ἐς τὰ[ν κεφα]λὰν τὰν κατάνω τῶ Ἑρμᾶ καὶ περιαμπέτις ὑποκάτω τῶ Α[ΝΤΡ]ΟΣΕΙΔΙΟΣ καὶ ἐς τ[ὰν ὁδὸν] τὰν διὰ Λάξον ἄγονσαν καὶ ἐπὶ τ[ὸν] θῖνον ἄρον καὶ [ἐς] τὰν κεφαλὰν τὰν ὑποκάτω [τῶ Γνά]φω καὶ τού[τ]ω ἐς τὸ πέ[ρ]α[ν] ἐς τὸν παχὺν λόφον ὑποκ[άτ]ω τᾶς σκοπᾶς κἀπὸ [τούτω ἐπὶ τὸ] ἐξέδριον τὸ [κ]ατάνω ἧ αἱ θῆκαι ἔντι καὶ ἐς τὰν ἄνω ἁλικὰν καὶ ἐς τὰν κά[τω ὠίαν τᾶς πέ]τρας καὶ ἐς τὸν Βοίνωπα καὶ ἐς τὰν Ἱππααν (?) καὶ ἐς τὰν ὁδὸν τὰν ἄγονσαν ἐ[πὶ] Ἄκ[ιμον] ἐς Ἰαλκέτ[ας κἠ]πὶ τὸς Κωρήτας καὶ ἐς τὸν Κόλον ἇι ὕδωρ ῥεῖ καὶ ἐς Κυμνητ[άλ]λαν ἇι ὕδωρ ῥεῖ καὶ ἐς [κ]άτω Σοράσαν κἠς τὰν ὁδὸν κἠπ’ Ἐλάφω λίμναν καὶ ἐς τὰν δηράδα κἠς τὸν Ἀχερδόεν[τα κἠπὶ Δ]ιὸς ἄκρον κἠπὶ Δορήιαν κἠς Κυρταίραξον κἠπὶ τὸν καταβ[α]θ[μ]ὸν καὶ περιαμπέτις [ἐς τὸν] Σπηνόεντα. ἐπὶ δὲ τῶ ἱερῶ τῶ Ἑρμᾶ τῶ Κορνισαίω [θυσ]ίοντι οἱ Ἱαραπύτνι[οι κατὰ τὸς ἰ]δίος νόμος. ὅρκος. ὀμνύω τὸν Ζῆνα τὸν Κρητα[γ]ενία καὶ τὰν Ἥ-

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[ραν καὶ Ζῆνα] Δι[κ]ταῖον καὶ Ζῆνα Ὀράτρι[ον] καὶ Ποτειδᾶν καὶ Ἀμφ[ιτρ]ίταν καὶ Ἀθαναίαν [Ὠλερίαν καὶ Ἐ]λεύθυιαν καὶ Ἀπόλ[λων]α Πύτιον καὶ Λατὼν καὶ Ἄρτεμιν καὶ Ἄρεα καὶ Ἀ85 [φ]ροδ[ίταν καὶ] Ἑ[ρ]μᾶν καὶ [τὸ]ς Κωρήτας [κ]αὶ τὰς Νύμφας καὶ τὸς ἄλλος 5 θιὸς πάντας καὶ [π]άνσας· ἦ μὰν ἐγὼ [τοῖς] Λατίοις ἐμμένωσι ἐν τᾶι φιλίαι καὶ συμμαχίαι καὶ τοῖς ὅρκοις [καὶ β]οαθη[σ]ίω ἁπλῶς καὶ ἀδόλως καὶ κ[α]τὰ γᾶ[ν] καὶ κατὰ θάλασσαν [κ]αί τίς κα [τ]οῖ[ς] 10 [Λ]ατίοις ἢ ἐφ[έρπ]ηι ἢ ἐπὶ πόλιν ἢ ἐ[πὶ χ]ώ[ρα]ν ἴηι, οὐ προλιψίω οὔτ’ ἐμ πολέμωι οὔτ’ ἐν εἰράν[αι] [ἀ]λλ’ ἐμμενίω ἐν τοῖς ὅρκοις καὶ φιλίαι τᾶι σ[υ]γκειμέναι. εὐορκίονσι μὲν [ἦμεν] 90 [π]ολ[λ]ὰ κἀγαθά, ἐφιορκίονσι δὲ [τὸ] ἐναντί[ο]ν. vac. 15 12 Λ]ατιων Garlan ‖ 59 [ἐς] τὸ ἄ[κ]ρον? Chaniotis ‖ 68 Γ[ορ]τ[υ]νίων Garlan.

Zum guten Gelingen. Folgende Vereinbarung trafen Hierapytnier und Latier, als in Hierapytna die kosmoi zusammen mit … amtierten, in Lato die kosmoi der Phyle Echanor, die zusammen mit Aution, Sohn des Podaithos, amtierten: Sie sollen füreinander (5) ehrliche und aufrichtige Bundesgenossen sein und denselben als Freund und als Feind haben. Wenn jemand das Territorium von Hierapytna angreifen oder sich eines Teils des Territoriums der Hierapytnier bemächtigen sollte, werden die Latier nach ihren Kräften bereitwillig zu Land und zu Wasser Hilfe leisten; wenn jemand das Territorium der Latier angreifen oder sich eines Teils des Territoriums der Latier bemächtigen sollte, werden die Hierapytnier genauso aufrichtig und bereitwillig mit aller Kraft Hilfe leisten. (10) Dem Hierapytnier in Lato und dem Latier in Hierapytna stehen das Bürgerrecht sowie die Beteiligung an allen religiösen und menschlichen Tätigkeiten zu, solange er seine privaten heimischen Angelegenheiten geordnet hat. Der Hierapytnier und der Latier haben das Recht auf Eheschließung sowie auf Eigentum an allen vergänglichen und unvergänglichen Gegenständen gemäß den jeweils geltenden Gesetzen. Der Latier hat im Territorium von Hierapytna das Weiderecht, mit der Ausnahme von Heiligtümern … (15) … der Hierapynier im Territorium der Latier … [die nächsten 5 Zeilen lassen keine Übersetzung zu]. (20) Das Recht auf Ausfuhr hat der Hierapytnier in Lato und der Latier in Hierapytna, auf dem Landweg ohne Gebühren, auf dem Seeweg nach Entrichtung der Gebühren gemäß den jeweils geltenden Gesetzen und nach einer eidlichen Versicherung, dass die Ausfuhren dem Eigenbedarf dienen. Sollten wir gemeinsam ausrücken und mit der Gnade der Götter gute Beute von den Feinden machen, dann soll jeder (25) im Verhältnis zur Zahl der ausrückenden Männer daran beteiligt werden … gemäß den Musterungslisten … Wenn beide Städte

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von ihrem Territorium aus gemeinsam Krieg führen, ist es keiner von ihnen erlaubt, entweder einen Waffenstillstand zu vereinbaren oder Frieden zu schließen, wenn nicht beide Städte darüber beraten. Die Jungmannschaften, wenn sie aus der Ephebie austreten, sollen in jeder Polis die amtierenden kosmoi vereiden, und zwar in der Anwesenheit (30) in Hierapytna von Vertretern von Lato, in Lato von Vertretern von Hierapytna. Sie sollen das Vertragswerk und den Eid vorlesen, in Hierapytna beim Fest der Hyperboia, in Lato beim Fest der Thiodaisia. Die kosmoi von Hierapytna sollen die Latier zum Verlesen des Vertrages einladen und die Latier die Hierapytnier zehn (?) Tage bevor sie es vorhaben, den Vertrag vorzulesen bzw. die Jungmannschaften zu vereidigen. Sollten die kosmoi von Hierapytna die Jungmannschaften nicht vereidigen oder (35) zum Verlesen des Vertrages nicht einladen oder den Vertrag in der Anwesenheit von Latiern nicht verlesen, dann soll jeder kosmos den Latiern hundert alexandrische Silberstatere zahlen. Sollten die kosmoi von Lato die Jungmannschaften nicht vereidigen oder den Vertrag in der Anwesenheit von Hierapytniern nicht verlesen, dann soll genauso jeder kosmos den Hierapytniern hundert Statere zahlen. Wenn ein amtierender kosmos von Hierapytna nach Lato kommt, (40) soll er ein deutlich erkennbares (?) Gewand tragen und ins prytaneion von Lato gehen, genauso soll der kosmos von Lato ein deutlich erkennbares Gewand tragen und ins prytaneion von Hierapytna gehen, wie die kosmoi von Lato und Hierapytna zu einem Fest oder einem Festzug gehen. Im Hinblick auf das, was die Städte nach Beratung beschließen sollten, aus dem Vertrag zu streichen oder ihm hinzuzuschreiben, das, was wir streichen, soll fortan als nicht gottgeschützt und beeidet gelten, und das, was wir hinzuschreiben, soll als gottgeschützt und beeidet gelten. (45) Jeder Partner soll den Eid aufschreiben und Stelen aufstellen, in Hierapytna im Heiligtum der Zwölf Götter, in Lato im Heiligtum der Eleuthyia, genauso sollen Hierapytnier und Latier gemeinsam ein Exemplar in Lyttos im Heiligtum der Athena Polias (?) aufstellen. [Bis Z. 61 sind nur kleine Textfragmente erhalten, die keine kontinuierliche Übersetzung erlauben.] Der Hierapytnier soll nach Lato zum Fest der Thiodaisia gehen … und der Latier soll nach Hierapytna zum Fest der Thiodaisia und der Heraia (?) mit Freude gehen … (50) beide Partner laden den anderen ein … Grenzen des Territoriums von Hierapytna und Lato: vom Meer entlang des Flusses Kymaios, wie das Wasser fließt, und bis zu den E… bis zur Hippagra … aufwärts auf den Benkasos sowie zu den … lange und auf (55) den heiligen Aron [sc. einen heiligen Ort, wo der Aronstab, vielleicht Biarum Davisii, wächst] und zur Schlucht und zu den … die Lorbeerbüsche der Anaroi und … des Meletios bis zu K…opoios und … und vom Dreschplatz geradezu auf die Spitze … und zur Höhle (?) der Eu…, wie das Wasser fließt. (60) Vom restlichen Land sollen jene die Grenzen der Latier sein, wie schon, als in Lato [xxx amtierten], zwischen Lato und Lyttos aufgeschrieben wurde, in Lyttos, als die kosmoi zusammen mit Sokl… amtierten.

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Folgende sollen auch die Grenzen zwischen den Olontiern und den abgegebenen Landstrichen sein: Vom Meer aus nach dem Bergrücken Plymon bis zum alten Aphrodision und von dort, wie die nach Norden platzierten Grenzsteine des heiligen Bezirks von Dera laufen, (65) nach Airepo und Promenetissa sowie Kalolaka und den Rundweg und nach Archelarchas auf den Grat an den Steineichen vorbei und nach Akamas. Die Hierapytnier sollen den Latiern den Landstrich übergeben, wie die Latier forderten, dessen Grenzen unten beschrieben sind, während die Latier an der Freundschaft und dem Bündnis zwischen Lyttos und Hierapytna festzuhalten haben: Von der Ostseite des Benkasos in Richtung auf den Felsen und herum (70) bis zu den anderen Felsen, wie sich der Landstrich erstreckt, und dort herum zum Gipfel bei Mitoi und dann geradeaus auf die höchste Stelle des ehemals öden Landes, die an der aphamia [sc. leibeigener Bauernhof] des Exakon angrenzt, und von dort auf die höchsten Stellen der Waldschluchten bei den Ruinen bis hin zur höchsten Stelle oberhalb des Hermes und herum unterhalb des … und zur Straße, die durch Laxos führt, und zum heiligen Aron und auf die höchste Stelle unterhalb des Gnaphos (75) und von dort hinüber zum dicken Hügel unterhalb des Wachturmes, und von dort zum kleinen Aussichtspunkt oberhalb der Stellen, wo die Gräber liegen, und zur oberen Salzquelle und zum unteren Rand des Felsens und zum Boinops und zur Hippasia und zur Straße, die in Richtung auf Akimos zu den Ialketai führt und zu den Kouretai und zu Kolos, wie das Wasser fließt, und nach Kymnetalla, wie das Wasser fließt, und zur unteren Sorasa und der Straße und zum See des Hirsches und zum Bergrücken und zum Wilden Birnbaum und (80) zum Gipfel des Zeus und nach Doreia und nach Kyrtairaxon und bis zum Abhang und rundherum bis Spenoeis. Im Heiligtum des Hermes Kornisaios sollen die Hierapytnier gemäß den eigenen Gesetzen opfern dürfen. Eid. «Ich schwöre beim Zeus Kretagenes und der Hera und Zeus Diktaios und Zeus Oratrios und Poseidon und Amphitrite und Athena Oleria und Eleuthyia und Apollon Pythios und Leto und Artemis und Ares und (85) Aphrodite und Hermes und den Koureten und den Nymphen und allen anderen Göttern und Göttinnen. Solange die Latier an der Freundschaft und Allianz sowie den Eiden festhalten, werde ich ihnen ehrlich und aufrichtig Hilfe leisten, zu Land und zu Wasser; und sollte jemand die Latier angreifen oder gegen ihre Polis oder ihr Territorium vorgehen, werde ich sie nicht allein lassen, weder in Krieg noch in Frieden, aber ich werde an meinen Eiden sowie der vereinbarten Freundschaft festhalten. Wenn wir den Eid einhalten, (90) mögen uns viele Vorteile entstehen, wenn wir ihn brechen, das Gegenteil.»

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Der Vertrag ist zu datieren nach der römischen Bestätigung des knosischen Schiedsspruchs im Disput zwischen Olous und Lato (706 V) vom J. 113 v. Chr., wahrscheinlich auch nach dem Schiedsspruch von Magnesia am Maiandros im 40 Grenzstreit zwischen Hierapytna und Itanos (I. Cret. III iv 9 Z. 66) vom J. 112

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v. Chr. Im Jahr des Vertrages war Aution, Sohn des Podaithos, erster kosmos in Lato (Z. 4). In seinem Amtsjahr wurde nicht nur der vorliegende Vertrag mit Hierapytna vereinbart, sondern es fanden auch die Festlegung der Grenze zu Olous durch die milesischen horothetai (van Effenterre/Bougrat, a. a. O. 28 [Chaniotis, Verträge 330]) sowie die Vollendung von Bauarbeiten an einer Stoa in Lato (I. Cret. I xvi 31) statt. Vereinbart wurden Freundschaft und Allianz (Z. 86) sowie isopoliteia (Z. 10 ff.), die zustande kamen, als die Grenzen zwischen den Territorien der beiden Städte, die im Detail (Z. 52–81) beschrieben werden, festgestellt worden waren. Durch ihre detaillierte Aufnahme in schriftlicher Form waren sie integraler Bestandteil des Vertrages. Die Festlegung der gemeinsamen Grenzen umfasste auch die Beilegung von umstrittenen Besitzansprüchen (Z. 62 [τὰς ἀποδε]δομ[ένας (?) χ]ώρας; Z. 67–68 [παραδιδόντων (?)] δὲ καὶ οἱ Ἱαραπύτνιοι τοῖς Λατίοις χώραν καθὼς παρεκάλεσ[αν] | [Λά]τιοι) und regelte das Verhältnis gegenüber Olous (Z. 63–66) und Lyttos (Z. 68). Vorausgegangen war ein Vertrag zwischen Lato und Lyttos (Z. 61, 68: 760). Der vorliegende Vertrag kann also als ein wichtiger Beitrag zur Befriedung der gesamten Gegend gelten (für eine Diskussion der Grenzziehung in der heutigen Landschaft vgl. Chaniotis, Verträge ad Nr. 59 mit weiterer Literatur). Der Vertrag kam anscheinend ohne direkte römische Vermittlung oder sonstige Einmischung zustande, obwohl die fast zeitgleiche Beilegung des Streits von Hierapytna mit Itanos (758) römische Hilfe brauchte. Die Grenzfestlegungen dürften als Voraussetzung für den Gesamtvertrag angesehen werden, gelten aber auch insgesamt als Nachweis von zunehmend guten Beziehungen. Die einzelnen Bestimmungen des Vertrages, die über die Festlegung der Grenzen hinaus die militärische und zivile Kooperation zwischen den Städten fördern und über die vereinbarte isopoliteia-Vergünstigungen für die Bürger der beiden Städte gewähren sollten, haben alle ihre Parallelen in anderen kretischen Verträgen des 2. Jh. (vgl. insbesondere 604, 605). Sie gehören offensichtlich zur Befriedung und Normalisierung der zwischenstädtischen Beziehungen auf der Insel.

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Vor oder im J. 111/110 v. Chr.

1. Exemplar aus Athen. Drei Fragmente einer Tafel aus pentelischem Marmor, Fragment (a), obere linke Ecke: b. 0,24 m, h. 0,23 m, d. 0,08 m; Fragment (b) links teilweise vollständig: b. 35 0,18 m, h. 0,22 m, d. 0,09 m; Fragment (c) oben und rechts gebrochen: b. 0,31 m, h. 0,38 m, d. 0,09 m. Buchstaben 0,006 m. Fundort: Athen, Akropolis; jetzt im Epigraphischen Museum. Ed.: IG II2 1135 + Addenda; I. Cret. I xviii 9; Chaniotis, Verträge Nr. 60A.

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2. Exemplar aus Rhodos, entspricht 1. Frag. (c) Z. 4–15. Fragment einer Stele aus lartischem Marmor; b. 0,30 m, h. 0,30 m, d. (unten) 0,069 m. Buchstaben 0,005–0,006 m. Fundort: Rhodos. Ed.: V. Kontorini, Rhodiaca 1: Inscriptions inédites relatives à l’histoire et aux cul- 5 tes de Rhodes au IIe et au IIIe s. av. J.-C., Neu-Löwen 1983, 31–42 (mit Photo pl. II); SEG 33, 638; Chaniotis, Verträge Nr. 60B. 3. Exemplar aus Chersonesos, entspricht 1. Frag. (b) Z. 10–16 sowie (c) Z. 4–15; (b)2 Z. 23–59 werden nur aus Chersonesos überliefert. Zwei aneinander passende Fragmente einer Stele aus weißem Marmor; b. 0,38, h. 10 0,85 m, d. (oben) 0,165 m, (unten) 0,175 m. Nur die schmalen Seiten beschrieben. Buchstaben 0,007–0,008 m. Fundort: Chersonesos, jetzt im Archäologischen Museum Herakleion. Ed.: C. B. Kritzas, Πεπραγμένα ι’ Διεθνούς Κρητολογικού Συνεδρίου, Chania 2011, Α 5, 141–154 (mit Photo); SEG 61, 722. 15 Dem folgenden Komposittext liegt das insgesamt vollständigere athenische Exemplar zugrunde. Gesicherte Ergänzungen in den Zeilen (b) 10–16 sowie (c) 4–15 aus dem Exemplar aus Chersonesos werden kursiv gedruckt, jene in den Zeilen (c) 4–15 aus dem rhodischen Exemplar sind durch Unterstreichungen gekennzeichnet. Die Zeilen (b)2 sind nur im Exemplar von Chersonesos erhalten, set- 20 zen den Text von (b) Z. 10–16 unmittelbar fort und schließen bei (b)2 Z. 56 an den Anfang von (c) an. Geringfügige Abweichungen werden im Apparat notiert. Bisherige Ergänzungsversuche in den Exemplaren 1. und 2. sind durch den Fund aus Chersonesos teilweise als irrig erwiesen worden. Sie werden hier nicht notiert. (a)

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συνθῆκαι Κρητῶν Λ[υττίων καὶ Βολεντίων]. ἐπὶ Σωσικράτου ἄρχοντος ἐπὶ τῆς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ς πρυτανείας, ἧι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ρος Κριωεὺς ἐγραμμάτευεν. vac. ἀγα[θᾶι τύχαι καὶ ἐπὶ σωτηρίαι, Λυττίων ἐν μὲν τᾶι ἄνω] πόλι ἐπὶ τῶν Διφύλων κοσμιόν[των τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μηνὸς Πα]- 30 5 νάμω vac. κηʹ, vac. ἐν δὲ τᾶι ἐπὶ θαλά[σσαι πόλι ἐπὶ τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κοσμιόντων τῶν] σὺν Σωτάδᾳ τῶ Σωτάδα μη[νὸς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ , ἐν δὲ τᾶι Βολοεντίων πόλι ἐπὶ τῶν ‒ ‒ ‒ ‒]ων κοσμιόντων τῶν σὺν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μηνὸς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒. πρειγευσάντων] Βολοεντίων τᾶς πόλιος [ἐπὶ Λυττίων τάν τε ἄνω πόλιν καὶ τὰν ἐπὶ θαλάσσαι περὶ φιλί]- 35 [α]ς καὶ ἰσοπολιτείας κ[αὶ συμμαχίας ὅπως ὑπάρχηι ταῖς πόλεσιν εἰς τὸν πάντα χρόνον], 10 [ἔδ]οξε Λυ[ττίοις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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(b) . . . . ΙΟ . . . ΚΙ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [τ]ῶν δὲ καταλοίπω[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Λυττίοις καὶ καταγρα[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐσαγωγὰν δ’ ἦμεν] τοῖς τε Λυττίοις ἐς Β[ολόεντος καὶ τοῖς Βολοεντίοις ἐς Λύττου κατὰ γᾶν μὲν ἀτελεῖ, κατὰ θά]5 λασσαν δὲ τὰ τέλια [καταβάλλονσι κατὰ τὸς ἑκατερῆ κειμένος νόμος. ἦμεν δὲ] καὶ τὰς ὁδὸς τὰς ξεν[ικὰς θίνας, τοῖς τε Λυττίοις ἐς Βολόεντα καὶ τοῖς Βολοεντίοις Λυτ]τόνδε. vac. αἰ δέ τίς κά τ[ινα ἀδικήσηι ἐν ταύταις ταῖς ὁδοῖς, ἀποτεισάτω ἑξαπλόα τὰ πρόσ]τιμα δίκαι νικαθε[ίς. ἐξορκιξάντων δὲ τὰν ἀγέλαν τὰν τόκα ἐσδυομέναν ἐν ἑκατέραι πό]λι οἱ κόσμοι ἐπ’ αὐτῶν κ[οσμιόντων, παριόντων Λυττοῖ μέν Βολοεντίων πρειγείας, Βολόεν]10 τι δὲ Λυττίων τὸν ἐν τᾶι[δε τᾶι συνθήκαι γεγραμμένον ὅρκον. ἑρπόντων δὲ καὶ ἐς τὰς ἑορτάς], [οἱ] μὲν Λύττιοι ἐς Βολόεν[τα ἐς τὰ Βριτομάρπια καὶ ἐς τὰ Θουδαίσια, ὡσαύτως δὲ καὶ οἱ Βολ][ό[ν]τ]ιοι Λυττόνδε ἔς [τε τὰν εὐάμερον τᾶς καταβοικίσιος τᾶς πόλιος κὴς τὰν εὐάμερον ἐν] ἇι οἱ Λύττιοι [τὰν Δρῆρον ἧλαν· καὶ θίασον ἀγόντων ἑκάτεροι καὶ δρομέας ἀποστελλόν][των καὶ] θυόντων [τοῖς θεοῖς θῦμα τὸ νομιζόμενον· ἀναγινωσκόντων δὲ καὶ τὰν συνθήκαν] 15 [ἐν τ]αῖς προ[γεγρανμέναις ἁμέραις· παραγγελλοντων δὲ οἱ κόσμοι οἱ ἑκατερῆ κοσμίοντες] [ἐς τὰς] π[ρογεγρανμένας ἑορτὰς καὶ τὰν παρανάγνωσιν τᾶς συνθήκας πρόπεν](b)2 23–59 [π]τα· ὁμοίως δὲ κ’ εἴ κα τὰν [ἀ]γέλαν μέλλωντι ἐξορ25 [κί]ττεν· ὁπότεροι δέ κα μ[ὴ] παρανγήλωντι ἢ μὴ ἐ[ξ][ορ]κίξωντι, ἀποτεισάντω[ν] ὁ κόσμος ἕκαστος ἀργυ[ρίου] στατῆρας ἑκατὸν τᾶι π[ό]30 λει τοῖς ἀδικιομένοις ὅ τ[ι] [δὲ] κα δόξηι ταῖς πόλεσι [ἀν]φοτέραις ποτιγράψαι ἐς [τά]νδε τὰν συνθήκαν ἢ ἐξ[ε][λέ]ν, τὰ διορθωθέντα κύρ[ια]

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ἔστω· ἀναγράψαι δὲ καὶ τὰν [συν][θή]καν ἐς στάλαν λιίν[αν] [κ]αὶ ἀνθέμεν ἑκατέρο[ς ἐν] [τ]ᾶι ἰδίαι πόλει, ἐν μὲν [τᾶι] [ἄ]νω Λύττωι ἐν Πυτίωι, ἐν δ[ὲ] τᾶι ἐπὶ θαλάσσαι Λύττω[ι] [ἐ]ν ἀγορᾶι· ὡσαύτως δὲ κ[αὶ] τὸς Βολοεντίος ἐν Βολό[εν]τι ἐν ἀγορᾶι· ἀνθέμεν δ[ὲ] [κα]ὶ ἄλλας στάλας ..ΕΣΙ.. ..ς κοινᾶι ἑκατέρος ἐχ[όν][σ]ας τὸ ἀντίγραφον τᾶσδ[ε] [τ]ᾶς συνθήκας, ἔν τε Κνω[σ]ῶι ἐν τῶι ἱερῶι τῶ Ἀπόλλ[ω][ν]ος τῶ Δελφιδίω καὶ ἐν Ῥ[ό][δ]ωι καὶ ἐν Ἀθήναις, πρει[γηί]ας ἀποσστήλαντας ἑκατέρων ἀφ’ ὧ κα χρόν[ω] ἁ συνθήκα κυρωθῆι ἐν [δι][μ]ήνωι· αἰ δέ κα μὴ ἀνγρ[ά][ψ]ωντι ἢ μὴ ἀνθίωντι, ἀπ[ο][τ]εισάντων ἕκαστος ὁ κ[ό][σμος] τῶν μὴ ποιησάντω[ν] [στατῆ]ρας ἑκατὸν πό[λει τοῖς ἀν]γράψανσι· ὁμόσαι

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[ἕκαστος ὁ κόσμος] [τῶν μὴ ]π[οιησά]ντων στατῆρας [ἑκ]α[τὸν πόλει τοῖς ἀνγραψανσι. ὀμόσαι δὲ τὸς Λυττίος] [τοῖς Βολοε]ντ[ίοις κ]αὶ τὸς Βολοεντίος [τοῖς Λυττίοις τὸν ὑπογεγρανμένον ὅρκον, 30 αὐτὸς καὶ γυναῖκας] καὶ τ[έκ]να ἐπὶ τῶν νομι[ζομένων παρ’ ἑκατέροις θυμάτων ‒ ‒ . Ι ἁ συνθήκα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ΟΙΣ. vac. ὅρκος Λυττίων· [ὀμνύω τὰν Ἱστίαν καὶ Τῆνα Κρηταγενία καὶ Τῆνα Μονν][ίτιον κ]αὶ [Τ]ῆνα Βιδάταν καὶ Τῆ[ν]α [Ταλλαῖον καὶ Ἥραν καὶ τὸν Ποσειδᾶ 35 καὶ τὰν Ἀθαναίαν καὶ] [Ἀπέλλων]α Πύτ[ι]ον καὶ Λατὼν καὶ [Ἄ]ρ[τεμιν καὶ Ἄρηα καὶ Ἀφροδίταν καὶ Ἑρμᾶν καὶ Κωρῆτας καὶ] [Νύμφας κα]ὶ τὰν Βρι[τ]όμαρπιν καὶ τὸς ἄ[λλος θιὸς πάντας καὶ πάσας. vac. ἦ μὰν ἐγὼ ἐμμενίω] 40

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[ἐν τᾶι φι]λίᾳ καὶ [συ]μμαχίαι καὶ ἰσοπο[λιτείαι καὶ ἐπιγαμίαι καὶ τοῖς ἄλλοις πᾶσι τοῖς ἐν] [τᾶι συ]νθήκαι γ[εγρ]αμμένοις ἐς τὸ[ν ἅπαντα χρόνον ἁπλόως καὶ ἀδόλως καὶ οὐχ ἐνκατα]10 [λειψ]ίω τὸς Βολοε[ν]τίος οὔτ’ ἐν πολέμ[ωι οὔτ’ ἐν εἰρήναι καὶ βωλουσίω τὰ 5 λωίονα τοῖς Βολοντίοις] [ὥσπ]ερ ἑμὶν αὐ[τῶι ὑ]πέρ τε θίνων κ[αὶ ἀνθρωπίνων. καθεξίω καὶ τὸ δίκαιον δωσίω καὶ] [λανβ]ανίω καθώ[ς κα] συνθιώμεθα καὶ ο[ὔτ]ε [αὐτὸς ἐγὼ τούτων οὐδὲν διαλυσίω οὔτε] 10 [ἄλλοις ἐπ]ι[τ]ραψίω π[αρευ]ρέσ[ει οὐδ]εμιᾶ[ι καὶ ἐμμενίω ἔν τε τοῖς συνκειμένοις καὶ ὅ τι κ’ ὕστερον] [αἱ πό]λιες συ[νθιώμεθα. καὶ ὅ]ρκον ἄ[λλο]ν [τ]ο[ύτω κυριώτερον οὐ θησίομαι. εὐορκίοντι μέν μοι] 15 [ἦμ]εν πολλ[ὰ κἀγαθά, ἐφιορ]κ[ίον]τ[ι δὲ τὰ ἐναντία. vac. ὅρκος Βολο]15 vac. [ε]ντίων ὁ αὐ[τός]. Nur auf dem rhodischen Exemplar, dort Z. 15–16, erhalten: πρεγευταὶ Λυττίων Χαιρύλος Βίσω, Μόνας Ἀρι[στία, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] καὶ Βολοεντίων Πρώταρχος Πρωτάρχου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ (b) 3 [ἐξαγωγὰν δ’ ἦμεν] Deiters et alii omnes ‖ (c) 6 κ’ Ἀπόλλωνα Rhodos ‖ 11–12 [οὐδὲν 20 κακο]|[τεχν]ησίω Athen.

(a) Vertrag der kretischen Städte Lyttos und Olous. Im Archontat des Sosikrates, als … die phyle x… die prytaneis stellte, … für die … aus Krioa Schreiber war. Zum guten Gelingen und Heil. Als in der Oberpolis der Lyttier die phyle Diphyloi die kosmoi zusammen mit … stellte, am 28. des Monats Panemos, (5) 25 und als in der Polis am Meer die kosmoi zusammen mit Sotadas, Sohn des Sotadas, amtierten, am … des Monats … und als in der Polis der Olontier, als die phyle y… die kosmoi zusammen mit … stellte, am … des Monats … entsandte die Polis der Olontier eine Gesandtschaft an die Lyttier, sowohl an die Oberpolis als auch an die Polis am Meer, um wegen Freundschaft, isopoliteia und Bündnis zu 30 verhandeln, damit den Städten diese Vorteile für alle Zeit erhalten bleiben. (10) Beschluss der Lyttier … (b) [Eine unbekannte Menge Text ist zwischen den Fragmenten verlorengegangen.] (3) … das Recht auf Einfuhr für die Lyttier nach Olous sowie für die Olontier nach Lyttos soll es geben, auf dem Landweg zollfrei, auf dem Seeweg (5) nach 35 Entrichtung der jeweils gesetzlich festgelegten Gebühren. Die Straßen, die Fremde benutzen, stehen unter dem Schutz der Götter, für die Lyttier jene nach Olous sowie für die Olontier jene nach Lyttos. Sollte auf diesen Straßen jemand einen anderen misshandeln, dann soll er bei einer Verurteilung vor Gericht die sechsfache [sc. der normalen?] Geldstrafe zahlen. Die Jungmannschaften in jeder 40

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Polis, wenn sie aus der Ephebie austreten, sollen die jeweils amtierenden kosmoi vereidigen, und zwar in Lyttos in der Anwesenheit von Vertretern von Olous, in Olous von (10) Vertretern von Lyttos, und sie sollen den in diesem Vertrag festgeschriebenen Eid abnehmen. Sie sollen auch zu den Festen in der anderen Polis gehen, und zwar die Lyttier nach Olous zu den Britomarpeia und den Thiodaisia, gleichermaßen die Olontier nach Lyttos zu dem Fest der Neugründung der Stadt sowie zum Festtag, an dem sie Dreros einnahmen; die beiden Städte sollen jeweils eine feierliche Gesandtschaft (thiasos) schicken und Läufer entsenden und den Göttern das vorgeschriebene Opfer darbringen. Sie sollen auch den Vertrag (15) an den vorgeschriebenen Tagen vorlesen. Die kosmoi, die in der jeweiligen Stadt amtieren, sollen zu den vorgeschriebenen Festen sowie zum Vorlesen des Vertrages einladen, und zwar unter Beibehaltung einer Ladungsfrist von fünf Tagen. (b)2 Dieselbe Frist gilt für den Fall, wenn sie beabsichtigen, die Jungmannschaft zu vereidigen. (25) Falls ein Vertragspartner es versäumt, die Einladung auszusprechen oder die Vereidigung durchzuführen, soll jeder kosmos hundert Silberstatere an die Stadt (30) zugunsten der Geschädigten als Strafe zahlen. Was auch immer die beiden Städte entscheiden mögen, diesem Vertrag hinzuzufügen oder aus ihm zu streichen, sollen diese Verbesserungen gültig sein. (35) Jeder der beiden Vertragspartner soll den Vertrag auf eine steinerne Stele aufschreiben und sie in der eigenen Stadt aufstellen. In Oberlyttos soll das im Pythion geschehen, (40) in Lyttos am Meer auf der Agora. Genauso sollen die Olontier in Olous den Vertrag auf der Agora aufstellen. Sie sollen auch andere Stelen … (45) gemeinsam aufstellen, wobei jeder Partner eine Abschrift dieses Vertrages beibehält, und zwar in Knosos im Heiligtum des Apollon Delphidios sowie in (50) Rhodos und in Athen; sie sollen Gesandte aus den beiden Vertragspartnern innerhalb von zwei Monaten, nachdem der Vertrag ratifiziert worden ist, aussenden. Sollten sie den Vertrag nicht aufschreiben (55) oder nicht aufstellen, sollte jeder kosmos der Untätigen hundert Statere an die Stadt zugunsten derjenigen, die ihn doch aufschrieben, als Strafe zahlen.

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(c) Die Lyttier sollen den Olontiern gegenüber und die Olontier den Lyttiern 30 gegenüber den unten aufgeschriebenen Eid leisten, sie selbst, ihre Frauen und Kinder, auf den jeweils vorgeschriebenen Opfern. Eid der Lyttier: «Ich schwöre bei der Hestia und Zeus Kretagenes und Zeus Monnitios (5) und Zeus Bidatas und Zeus Tallaios und Hera und Poseidon und Athena und Apollon Pythios und Leto und Artemis und Ares und Aphrodite und Hermes und den Koureten und 35 Nymphen und der Britomarpis sowie allen anderen Göttern und Göttinnen: Wahrlich werde ich an der Freundschaft und dem Bündnis und der isopoliteia und der epigamia [sc. gegenseitiges Heiratsrecht] sowie allen anderen im Vertrag aufgeschriebenen Vereinbarungen festhalten, und zwar für alle Zeit ehrlich und aufrichtig, und ich werde (10) die Olontier niemals im Stich lassen, weder 40 im Krieg noch im Frieden, und ich werde den Olontiern die besten Ratschläge

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geben, wie ich sie für uns selbst behalte, hinsichtlich göttlicher und menschlicher Angelegenheiten. Ich werde Recht sprechen und Rechtsurteile akzeptieren, wie wir vereinbart haben. Keine dieser Bestimmungen werde ich verletzen und werde niemandem anderen erlauben, das zu tun, unter keinerlei Vorwand, und ich werde an den Vereinbarungen und eventuellen späteren Zusatzvereinba- 5 rungen, wie die Städte sie vereinbaren mögen, festhalten. Keinen Eid werde ich für werkmächtiger als diesen halten. Wenn ich den Eid halte, (15) möge mir viel Gutes zuteil werden, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Eid der Olontier: der gleiche. Gesandte der Lyttier waren Chairylos, Sohn des Bisos, Monas, Sohn des Aristias … und der Olontier Protarchos, Sohn des Protarchos … 10 Von den ursprünglich sechs zur inschriftlichen Veröffentlichung vorgesehenen Exemplaren ([b]2 Z. 35–50) sind Fragmente von drei erhalten, die sich teilweise überlappen und gegenseitig ergänzen, darunter jeweils eines aus Athen und aus Rhodos. Es war an sich keinesfalls außergewöhnlich, die zusätzliche Publikation eines Vertrags außerhalb des Gebietes der Vertragspartner vorzunehmen; eine Publikation außerhalb von Kreta kommt sonst auch vor (vgl. 706). Warum hier gerade Athen und Rhodos für die auswärtige Aufstellung der Inschriften gewählt wurden, lässt sich aber nicht ermitteln. Kontorini (a. a. O. 40 f.) meinte, sie wären bei der Vermittlung der Vereinbarung beteiligt gewesen, was sich nicht nachweisen lässt. Es ist aber gewiss davon auszugehen, dass die beiden kretischen Poleis gute Beziehungen zu den gewählten externen Publikationsorten, die schließlich zu den angesehensten und einflussreichsten Poleis der Zeit gehörten, unterhielten (vgl. Chaniotis, Verträge 355). Dem Umstand der externen Publikation ist es zuzuschreiben, dass der Vertrag genau datiert werden kann, da die Athener die Publikation der Fremdurkunde durch die Nennung ihres eigenen Archonten Sosikrates datierten ([a] Z. 2), d. h. also 111/110 v. Chr. In welcher Rechtsform die Vertragsbedingungen festgehalten wurden, ist nicht eindeutig. Das athenische Exemplar enthält zwar die Überschrift «Vertrag» (συνθῆκαι), in [a] Z. 10 aber die Beschlussformel für einen Volksbeschluss der Lyttier ([ἔδ]οξε Λυ[ττίοις). Da aber der Stein hier abgebrochen ist, könnte es sich um einen gemeinsamen Beschluss der Lyttier (der Oberpolis und der Unterpolis, die trotz getrennter Organisation gemeinsam auftreten: vgl. [a] Z. 2–5) und der Olontier handeln. Diese Überschrift schließt im Text an die vierfache Datierungsformel an, jene Athens sowie jene der zwei Partnerstädte (für Lyttos zwei), wobei die athenische Archontendatierung, die als erste genannt wird, nur für die Zeitbestimmung der Publikation in Athen gelten dürfte. Im rhodischen Exemplar dürfte ein entsprechender rhodischer Datierungsvermerk vorhanden gewesen sein. Nach der für wahrscheinlich zu haltenden Ergänzung der Zeilen (a) 7–9 ging die Initiative für den Vertrag von Olous aus, woraufhin der in (a) Z. 10 genannte Volksbeschluss der Lyttier (und der Olontier?) zustande kam. Wahrscheinli-

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cher als die Vorstellung eines gemeinsamen Beschlusses ist deswegen vielleicht die Annahme eines umfassenden Volksbeschlusses der Olontier nach diplomatischen Vorgesprächen, den die olontischen Gesandten mitbrachten und die Lyttier in einer mutatis mutandis wortgleichen Fassung im Anschluss ebenfalls verabschiedeten. Ein Hinweis darauf dürfte in der Lücke zwischen den Fragmenten (a) und (b) verlorengegangen sein, in der als Begründung für den lyttischen Beschluss der Vorstoß der Olontier erwähnt gewesen sein dürfte. In diesem Fall bestand der Vertrag aus zwei fast zeitgleichen und wohl im Wesentlichen wortgleichen Volksbeschlüssen sowie den zwei wortgleichen Eiden ([c]Z. 15–16). Beim Exemplar aus Rhodos wurden nach den Eiden die Namen von Gesandten sowohl von Lyttos als auch von Olous festgehalten. Da sie beim athenischen Exemplar fehlen, gehörten sie nicht zum an die beiden Fremdstädte überbrachten Text, waren also wohl nicht die Zeugen der gegenseitigen Eidesleistung. Es dürfte sich also um die Namen der Gesandten handeln, die den Text nach Rhodos brachten, um die Publikation zu erbitten (vgl. [b]2 Z. 50–54). Die Athener versäumten, die Namen der an sie geschickten Gesandten festzuhalten. Der wesentliche Inhalt des Vertrags wird in den Eiden ([c] Z. 7–9) festgehalten: Freundschaft, Bündnis, isopoliteia, epigamia und weitere Vereinbarungen. Diesbezügliche und eventuell darüber hinausgehende Details, welche große Ähnlichkeit mit den etwa zeitgenössischen isopoliteia-Verträgen zwischen Hierapytna und Lato (708) sowie Lato und Olous (713) aufweisen, sind im Volksbeschluss (b) aufgeführt. Die besondere Bedeutung des Vertrags für die zwei Partnerstädte wird neben der dreifachen auswärtigen Publikation durch die sonst nicht belegte Beteiligung von Frauen und Kindern der Bürger an der Eidesleistung ([c] Z. 3) untermauert.

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Sallust, Bellum Iugurthinum 77.2–3: nam Leptitani iam inde a principio belli Iugurthini ad Bestiam consulem et postea Romam miserant amicitiam societatemque 30 rogatum. Deinde ubi ea inpetrata, semper boni fidelesque mansere et cuncta a Bestia, Albino Metelloque imperata nave fecerant. Denn die Leute von Leptis hatten schon am Anfang des Krieges gegen Iugurtha an den Konsul Bestia sowie später nach Rom Gesandte geschickt, um Freundschaft und Bündnis zu erbitten. Danach, als sie dies erhalten hatten, blieben sie 35 immer gute und treue Freunde und alles, was ihnen von Bestia, Albinus oder Metellus aufgetragen wurde, führten sie eifrig aus. Lit.: Koestermann, Sallustius 274 f.; Paul, Commentary 197.

711 Rom – Iugurtha I

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Leptis Magna lag zwar weit entfernt von den potentiellen Kampfplätzen des Krieges gegen Iugurtha, war aber offenbar so sehr von den Ereignissen beunruhigt, dass es von vorneherein seine pro-römische Stellung im Konflikt klar machen wollte. Der Vertrag dürfte ein normaler gegenseitiger Bündnisvertrag (foedus aequum) gewesen sein, denn die vertragsmäßigen Leistungen der Leptitani wer- 5 den von Sallust hier erwähnt, und Metellus ließ sich im J. 108 überreden, ihnen Schutztruppen zur Verfügung zu stellen (Sall., Bell. Iug. 77.4).

711 Rom – Iugurtha I (Friedensversuch) 111 v. Chr.

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1. Livius, Periocha lxiv: … et ob hoc bellum Iugurthae indictum, idque Calpurnius Bestia cos. gerere iussus pacem cum Iugurtha iniussu populi et senatus fecit. … und aus diesem Grund wurde Krieg gegen Iugurtha erklärt, und dem Konsul Calpurnius Bestia wurde befohlen, ihn zu führen, doch schloss er Frieden mit Iugurtha ohne Genehmigung des Volkes und des Senates. 15 Vgl. Florus i 36.7: sed rex peritus fortius adversus Romanos aurum esse quam ferrum, pacem emit. Doch hatte der König erfahren, dass gegen die Römer Gold eine stärkere Waffe als Eisen war, und so kaufte er den Frieden. Eutropius iv 26.1: missus adversus eum consul Calpurnius Bestia, corruptus regis pecunia, 20 pacem cum eo flagitiosissimam fecit, quae a senatu improbata est. Gegen ihn ausgeschickt wurde der Konsul Calpurnius Bestia. Vom Geld des Königs bestochen, schloss er mit ihm einen äußerst schändlichen Frieden, welcher vom Senat verworfen wurde.

2. Sallust, Bellum Iugurthinum 29.5–7: igitur rex, uti constituerat, in castra venit, 25 ac pauca praesenti consilio locutus de invidia facti su atque uti in deditionem acciperetur, relicua cum Bestia et Scauro secreta transigit. Dein postero die quasi per saturam sententiis exquisitis in deditionem accipitur. (6) sed, uti pro consilio imperatum erat, elephanti triginta, pecus atque equi multi cum parvo argenti pondere quaestori traduntur. (7) Calpurnius Romam ad magistratus rogandos proficiscitur. 30 In Numidia et exercitu nostro pax agitabatur. Der König kam also, wie vereinbart, in das Lager und in der Anwesenheit des Kriegsrates machte er einige wenige Ausführungen zu dem Ärger über seine Tat sowie dazu, dass er in deditio aufgenommen werden möge; das Übrige handelte er insgeheim mit Bestia und Scaurus aus. Dann am nächsten Tag wurden Mei- 35 nungen unsystematisch abgefragt und er wurde in deditio aufgenommen. (6) Aber, wie vor dem Kriegsrat angeordnet, wurden dem Quaestor dreißig Elephan-

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712 Rom – Iugurtha II

ten, Kleinvieh und viele Pferde sowie ein kleines Gewicht an Silber übergeben. (7) Calpurnius [sc. Bestia] ging dann nach Rom, um die Magistratswahlen abzuhalten. In Numidia und in unserem Heer herrschte Frieden. Lit.: D. Timpe, Herrschaftsidee und Klientelstaatenpolitik in Sallusts Bellum Iugurthinum, Hermes 90 (1962), 334–375, hier 360–364; Koestermann, Sallustius 5 122–124; Paul, Commentary 95–96. Nachdem Iugurtha im J. 112 Cirta eingenommen hatte, wobei auch italische Geschäftsleute umkamen, erklärte Rom Krieg gegen Iugurtha und der Konsul von 111, L. Calpurnius Bestia, wurde mit der Kriegführung beauftragt. Ca. im März/April 111 ging Bestia nach Afrika und nach einigen Auseinandersetzungen (Sall., Bell. Iug. 28) kam es zu Vorverhandlungen, die seitens Iugurtha mit extravaganten Geschenken versüßt wurden; daraufhin erschien Iugurtha im römischen Lager, um die Verhandlungen zum Ende zu führen. Das Ergebnis wird in den hier zitierten Quellen festgehalten. Während die livianische Tradition (oben 1) von pax spricht – also, von einem Friedensvertrag –, die gegen den römischen Willen geschlossen und dann in Rom abgelehnt wurde, schreibt Sallust (oben 2) von einer deditio des Iugurtha, welche von Bestia und seinem consilium unter den Bedingungen, die Sallust auflistet, angenommen wurde. In Rom konnte sich Bestia allerdings mit der Bestätigung seiner Verhandlungsergebnisse nicht durchsetzen und der Krieg ging weiter. Die beiden Quellentraditionen widersprechen sich eigentlich nicht. Pax war das angestrebte Ergebnis der Verhandlungen von Bestia und Iugurtha – vom letzten Satz Sallusts explizit bestätigt – und die beschriebene deditio war der Weg zum Ziel. Diese deditio ist allerdings nicht im Sinne einer bedingungslosen Kapitulation zu verstehen – von einigen modernen Historikern als die einzige «echte» deditio bezeichnet (vgl. die Kommentare von Koestermann und Paul zur Stelle) – sondern, wie Timpe (a. a. O. 364) einleuchtend ausführte, «die Unterwerfung unter Roms Hoheit, aber unter Bedingungen, die dem Klienten erträglich sind, weil der römische Feldherr an unerträglichen nicht interessiert ist». 712 Rom – Iugurtha II (Friedensvertrag)

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1a. Livius, Periocha lxiv: A. Postumius legatus infeliciter proelio adversus Iugurtham gesto pacem quoque adiecit ignominiosam, quam non esse servandam senatus censuit. 35 Der legatus A. Postumius fügte der gegen Iugurtha unglücklich ausgetragenen Schlacht einen unwürdigen Frieden hinzu, den der Senat beschloss nicht einzuhalten.

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1b. Florus i 36.9: igitur sequens ultio mandatur Albino. Sed huius quoque – pro dedecus – frater ita corrupit exercitum, ut voluntaria nostrorum fuga vinceret Numida castrisque poteretur, addito etiam turpi foedere in pretium salutis, quo quos emerat dimisit exercitus. Die künftige Bestrafung wurde also Albinus anvertraut. Aber sein Bruder – 5 welche Schande! – zersetzte die Kampfkraft des Heeres so sehr, dass dank der freiwilligen Flucht unserer Männer der Numider siegte und das Lager eroberte; hinzu kam außerdem ein schändlicher Vertrag als Preis des Friedens, nach dem er die Heere, die er gekauft hatte, entließ. 1c. Orosius v 15.6: insequenti anno A. Postumium, Postumii consulis fratrem, 10 quem is quadraginta milium armatorum exercitui praefecerat, apud Calamam urbem thesauris regiis conditis inhiantem bello oppressit que victo ignominiosissimum foedus exegit. Im folgenden Jahr überwältigte er [sc. Iugurtha] im Krieg bei der Stadt Calama Aulus Postumius, den Bruder des Konsuls, den dieser zum Kommandanten seines 15 Heeres von 40.000 Mann bestellt hatte, als er ein begieriges Auge auf die königlichen Schätze warf. Dem Besiegten rang er einen äußerst unwürdigen Vertrag ab. 2. Sallust, Bellum Iugurthinum 38.9: deinde Iugurtha postero die cum Aulo in conloquio verba facit: tametsi ipsum cum exercitu fame et ferro clausum tenet, tamen se memorem humanarum rerum, si secum foedus faceret, incolumis omnis 20 sub iugum missurum; praeterea uti diebus decem Numidia decederet. Quae quamquam gravia et flagiti plena erant, tamen, quia mortis metu mutabantur, sicuti regi lubuerat, pax convenit. Daraufhin machte Iugurtha am nächsten Tag in einer Unterredung mit Aulus [sc. Postumius] folgendes Angebot: Obwohl er seine Person sowie sein Heer durch 25 Hunger und mit eisener Gewalt festhalte, vergesse er dennoch die Menschlichkeit nicht; wenn er [sc. Aulus] mit ihm einen Vertrag mache, ließe er alle unversehrt unter das Joch schicken; außerdem solle er innerhalb von zehn Tagen Numidien verlassen. Obwohl diese Bedingungen schwer und voller Schande waren, wurde dennoch, weil sich die Römer in Todesangst verändert hatten, der Frieden, genau 30 wie es dem König gefiel, vereinbart. Vgl. ibd. 43.1: post Auli foedus exercitusque nostri foedam fugam Metellus et Silanus consules designati … Nach dem Vertrag des Aulus und der anrüchigen Flucht unseres Heeres wurden Metellus und Silanus als Konsuln gewählt … 35

Lit.: D. Timpe, Herrschaftsidee und Klientelstaatenpolitik in Sallusts Bellum Iugurthinum, Hermes 90 (1962), 334–375, hier 367–369; Koestermann, Sallustius 158–9; Paul, Commentary 114.

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Das Jahr 110 erlebte die Tätigkeit des Konsuls Sp. Postumius Albinus als römischen Kommandanten im wiederaufgenommenen Krieg gegen Iugurtha in Numidien. Als er gegen Ende des Jahres wegen der Magistratswahlen nach Rom zurückkehren musste, überließ er das Kommando seinem Bruder Aulus, der ihn als legatus begleitete (Sall., Bell. Iug. 36). Aulus handelte aber besonders ungeschickt und ließ sich von Iugurtha besiegen; er musste daraufhin Verhandlungen aufnehmen. Das Ergebnis war die hier beschriebene Vereinbarung, der dann aber vom Senat die Bestätigung verweigert wurde. Das ist ein politischer Parallelfall zum Mancinusvertrag mit den Numantinern vom J. 137 (694). In den Hauptquellen Livius und Sallust gibt es keine grundlegenden Abweichungen voneinander, wobei die auf Livius zurückgehenden Quellen (oben 1) sämtlich knapper ausfallen. Die nur bei Orosius überlieferte Angabe, dass Aulus 40.000 Soldaten hatte, lässt aber ahnen, dass Livius’ Urtext mehr Information brachte, als Sallust wiedergibt. Die ursprüngliche Informationsquelle für alle erhaltenen Berichte dürften die Aussagen vor der sogenannten quaestio Mamiliana (Sall., Bell. Iug. 40.5) gewesen sein, welche die Angelegenheit in Rom gerichtlich untersuchte. Dennoch wird man bei Sallust mit einer literarisierenden Gestaltung des Tatsachenberichts rechnen müssen. Dies gilt insbesondere für die dem Iugurtha zugeschriebene Motivation – seine angebliche Berücksichtigung der Menschlichkeit – sowie für die Behauptung, die römischen Soldaten sollten «unter das Joch» geschickt werden. Erstens, das Verfahren ist ein italisches Ritual, welches mit dem religiös verbrämten Ziel, dass feindliche Gewalten zurückbleiben, verbunden ist. Das ist also in Numidien fehl am Platz (K. Latte, Römische Religionsgeschichte, München 1960, 120). Zweitens, der berühmteste Fall eines römischen Heeres, das «unter das Joch» gehen musste, war auch von einem Postumius Albinus verursacht worden, nämlich jener Spurius Albinus, der nach dem Desaster gegen die Samniten die berüchtigte pax Caudina einleitete (Liv. ix 1–6. 4). Der Fall war von Cicero gerade wieder literarisch behandelt worden, als Sallust das Bellum Iugurthinum schrieb (Off. iii 109) und eine verdeckte Anspielung darauf kann keinesfalls ausgeschlossen werden. Drittens, wie Timpe (a. a. O. 368) ausführt, lag eine derartige demütigende Handlung überhaupt nicht im längerfristigen Interesse Iugurthas. Demgegenüber dürfte die Forderung, Numidien innerhalb von zehn Tagen zu verlassen, authentisch sein. Sie wurde auch von Albinus erfüllt.

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713 Lato – Olous II (Bündnis mit isopoliteia) Ca. 110/109 v. Chr.

1. Exemplar A. Tafel aus Kalkstein, in acht Stücke gebrochen; b. 0,656 m, h. 1,60 m, d. 0,105 m. 5 Buchstaben 0,007–0,01 m. Fundort: Venedig, verschleppt aus Kreta, jetzt Venedig, Museo Archeologico (Inv.-Nr. 372). Ed.: I. Cret. I xvi 5 (mit Photo); Chaniotis, Verträge Nr. 61A. 2. Exemplar B. 10 Stele aus Marmor, verschollen. Fundort: bei Σούδα, östlich von Kydonia; nach Venedig gebracht und dort von Domenico Molin abgeschrieben (1623). Ed.: Abschriften von Chishull (1728) und Maittaire (1732) veröffentlicht, danach CIG II 2554; Chaniotis, Verträge Nr. 61B; SGDI 5075 (Blass). 15 Lit.: P. Deiters, De Cretensium titulis publicis quaestiones epigraphicae, Jena 1904. Der abgedruckte Text ist ein Versuch, die Überlieferung deutlich zu machen. Die Grundlage bildet der Text des noch existierenden Steins (Exemplar A); jene Stellen aus Exemplar B, die nur in der Form der zuletzt von Chaniotis abgedruckten Abschriften überliefert sind und für die Ergänzung von Exemplar A herangezo- 20 gen werden, sind unterstrichen wiedergegeben. Die nach Z. 83 gedruckten Zeilen sind nur bei Exemplar B vorhanden. Die Nummerierung dieser Zeilen entspricht jener von CIG bzw. Chaniotis, Verträge Nr. 61 B.

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ἀγαθᾶι τύχαι. τάδε [συ]νέ[θεν]το Λά[τιοι καὶ] Ὀλ[όντιοι κοσμιόντων ἐν μὲν Λατῶι τῶν σὺν Πυλέ]- 25 [ρ]ωι τῶ Ταλλαίω μηνὸ[ς Θιο]δαι[σί]ω τριακ[άδι, ἐν δὲ Ὀλόντι ἐπὶ τῶν σὺν Σωφρονίχωι τῶ] Ἀρίστιος μηνὸς Ἐλουσ[ιν]ίω τρια[κά]δι. [φίλος καὶ συμμάχος ἀλλάλοις ὑπομενῆν ἁπλόως καὶ] ἀδόλως ἐς τὸν πάν[τα χ]ρόνο[ν κ]αὶ τ[ὸν αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἑξῆν. καἴ τίς 30 κ’ ἐμβάλληι] ἐς τὰν τῶν Λατίων [χώραν ἢ ἀ]ποτ[άμνηται χώρας τᾶς Λατίων ἢ φρώρια ἢ νά]σος ἢ λ[ι]μ[έν]α[ς Λ]ατ[ίων καταλαμβά]νη[ται, βοαθησῆν τὸς Ὀλοντίος ἀπροφασίστως] παντὶ σθένει καὶ κ[ατὰ τὸ δυνατὸν τοῖς Λατίοις πολεμίοντας ἀπὸ χώρας· 35 ὡσαύτως]

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δὲ καὶ εἴ τίς κα ἐς τὰν [τῶν Ὀλοντίων χώραν ἐμβάλληι ἢ ἀποτάμνηται χώρας τᾶς Ὀλοντίων ἢ φρώ]ρια ἢ νάσος καταλάμ[βάνηται ἢ λιμένας Ὀλοντίων, βοαθησῆν τὸς Λατίος ἀπροφασίστως] παντὶ σθένει καὶ κατὰ [τὸ δυνατὸν τοῖς Ὀλοντίοις πολεμίοντας ἀπὸ χώρας. ἐξέ]στω δὲ τῶι βωλ[ο]μέ[νωι Λατίων δικαιοπραγήσαντι τοῖς ἰδίοις ἐν Ὀλόντι πολιτεύεσθαι] μετέχοντι θίνων κ[αὶ ἀνθρωπίνων πάντων ὧν καὶ οἱ ἄλλοι Ὀλόντιοι μετέχοντι, κα]τὰ ταὐτὰ δὲ ἐξέστω [Ὀλοντίων τῶι βωλομένωι δικαιοπραγήσαντι τοῖς ἰδίοις Λατοῖ πολιτεύεσθαι με]τέχοντι θίνων καὶ ἀ[ν]θρ[ωπίνων πάντων ὧν καὶ οἱ ἄλλοι Λάτιοι μετέχοντι]. ἐξαγωγὰν δὲ μεν τῶι τε [Λ]ατίωι ἐ[ξ Ὀλόντος καὶ τῶι Ὀλοντίωι ἐγ Λατῶς, κατὰ γᾶ]ν μὲν ἀτελές, κατὰ θάλασσαν δὲ κατ[αβάλλονσι τὰ τέλια κατὰ τὸς ἑκατερῆ κειμένος νό]μ[ο]ς, ὀμόσανσι ἐς ἰδίαν χρήιαν ἐξάγεν. [αἰ δέ τι κοινᾶι στρατευόμενοι ἕλοιμεν τῶν] πολεμίων, λανχάνεν ἑκατέρος κατὰ τὸς ἕ[ρ]π[οντα]ς ἄνδρα[ς. αἰ δέ κα πολεμίωντι ἀμφότε]ραι πόλεις ἀπὸ χώρας, μἠξτω μηδατέρωι [σπο]νδὰς ἄγε[ν μήτ’ εἰρήναν τίθεσθαι, αἴ κα μὴ] κοινᾶι αἱ πόλεις βωλεύσωνται. ἐξορκιξάντων δὲ κα[τ’ ἐνιαυτὸν τὰς ἀγέλας ἐν ἑκατέραι τᾶι] πόλει{ς} ἐπεί κ’ ἐγδρμωντι οἱ κόσμοι ἐπ’ αὐτῶν κο[σ]μιόντ[ων, παριόντων ἐν μὲν Λατῶι Ὀ]λοντίων πρειγήιας, ἐν δὲ Ὀλόντι Λατίων πρειγήι[ας], καὶ τὰν συ[νθήκαν ἀναγινωσκόντων] καὶ τὸν ὅρκον τελισκόντων ἐ μὲ[ν] Λατῶι ἐν τοῖς Θιοδασίοι[ς, ἐν Ὀλόντι ἐν τοῖς ‒ ‒ ‒ ‒] παραγγελλόντων δὲ οἵ τε Λάτιοι τοῖς Ὀλοντίοις καὶ οἱ Ὀλόν[τιοι τοῖς Λατίοις πρόπεμπτον ἐ]πεί κα μέλλωντι ἀναγινώσ[κε]ν ἢ τὰς ἀγέλας ἐξορκίζεν· εἰ δέ [κα μὴ ἐξορκίξωντι οἱ Λάτιοι κόσμοι] ἢ μ[ὴ] παραγγήλωντι ἐπὶ τὰ[ν] ἀνάγνωσιν τᾶς συνθήκας ἢ μὴ ἀν[αγνῶντι, ἀποτε]ισάν[τ]ων ὁ κόσμος ἕκα[στο]ς ἀργυρίω στατῆρας ἑκατὸν τοῖς Ὀ[λοντίοις· ὡσαύτως δὲ καὶ οἱ Ὀ]λόντιοι εἰ [μ]ὴ ἐξο[ρκίξα]ιεν τὰς ἀγέλας ἢ μὴ παρανγήλαι[εν ἢ μὴ ἀναγνοῖεν τὰν συνθή]-

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καν καθὼ[ς] π[ρογέγρα]πται, ἀποτεισάντων οἱ κόσμοι ἀρ[γυρίω στατῆρας ἑκατὸν] ἕκαστος [αὐτῶν τ]οῖς Λατίοις. καἴ κα κοσμίων [ἔλ]θηι Λάτιο[ς ἐς Ὀλόντα ἢ Ὀλόντιος] ἐς Λατών, τ[ό τε ἡμά]τιον ἀφφανῶ ἐχέτω καὶ ἑρπέτω ἐς π[ρυτανήιον καθώς] κα οἱ [κόσ]μ[ο]ι ἐς [ἑορ]τὰν ἢ ποππὰν [ἕρ]πωντι. αἰ δὲ πλίονεν ἕ[ρποιεν Λάτιοι κόσμοι ἐς Βο]λόεντα ἢ Ὀλόντιοι ἐ[ς Λατὼ]ν παρ’ ἅτερ[ο]ν ἥσθω ὁπῆ ἄγχι διω[ρισ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρ]εισγήιας ἕρπ[ε]ν. [αἰ] δέ τί κα ἕληται Λατίωι ἢ Βολοντί[ωι, ἐπιόντων οἱ πρείγιστοι] [οἱ ἐ]πὶ τα[ῖ]ς εὐνομίαις οἱ ἑκατερῆ ἐρευνίοντες καὶ ῥυθμίττον[τες καὶ κύριοι ἔστων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] πρὸς αὐσαυτὸς καὶ τἄλλ[α] πάντα χρήμενοι, καθὼς κα ἐπεικ[ὲς ἦι. ἦμεν] [δὲ] καὶ τὰς ὁδὸς τὰς ξε[νι]κὰς θίνας· αἰ δέ τίς κά τινα ἀδικήσηι ἐν τα[ύταις ταῖς ὁδοῖς], ἀποτεισάτω ἑξαπ[λόα τὰ π]ρόστιμα δίκαι νικαθές. ἦμεν δὲ καὶ ἐπιγα[μίας ἀλλάλοις. κύρι]ον δ’ ἦμεν τὸν Λά[τιον ἐν] Βολόε[ν]τι πορτὶ τὸν Βολόντιον καὶ τὸν Βολόντιον π[ορτὶ τὸν Λά][τ]ιον ἐν Λατῶι καὶ [πωλίο]ντα δι[ὰ τ]ῶ χρηοφυλα[κ]ίω καὶ ὠνιόμενον καὶ δανί[ζοντα καὶ] δανιζόμεν[ο]ν καὶ τἄλλ[α πάντα σ]υναλλ[άττ]οντα κατὰ τὸς τᾶς π[ό]λι[ος νόμος] τὸς ἑκατερῆ κει[μ]ένο[ς. ἑρπόντων] δὲ καὶ [ἐς τὰ]ς ἑ[ορτ]ὰς οἱ μὲν Λάτιοι ἔς τ[ε τὰ Θιοδαίσια καὶ ἐς] τὰ Βριτομάρπεια, ὡ[σαύτως] δὲ κ’ οἱ Βολόν[τιοι ἐς Λ]ατὼν ἔς τε τὰ Θιοδαίσια κ[ἠ]ς τὰ ‒ ‒ ‒ καὶ θίασον ἀγόν[των· χορὸς δὲ κα]ὶ δρομέας ἀπ[οστελλ]όντων καὶ θυόντων [καὶ τἄλλα κατὰ τὸ νομι]ζόμενον. εἰ δέ ί κα δ[όξηι ταῖ]ς πόλεσι βωλουσ[αμέναις ἐ]ξε[λν ἢ ἐνγράψαι, ὅ τι μέν κ’ ἐξέλοιεν, μή]τε ἔνορκον μήτε ἔνθινον ἦμεν, ὅ τι δὲ κ’ ἐνγρά[ψα]ιεν, ἔνθινον κ[αὶ ἔνορκον ἦμεν. ἀνγρά]ψαι δὲ καὶ τὰν συνθήκαν ἐς στάλ[αν λ]ιθίναν καὶ ἀνθέμεν ἑκατέρος ἐν τᾶι π[όλι, οἱ μὲν Λάτιοι ἐν] τῶι ἱαρῶι τᾶς Ἐλ[ε]υθ[υί]ας, οἱ δὲ Ὀλόντιοι ἐν [τῶ]ι Ζην[ὸ]ς τῶ Ταλλαίω· θέμεν δὲ κα[ὶ ἄλλας στάλας, τὰν] μὲν Κνωσοῖ ἐν τῶι ἱα[ρῶι τ]ῶ Ἀπ[έλλωνος] τῶ Δελ[φ]ιδίω, τὰν δὲ Λυττοῖ [ἐν τῶι] ἱαρῶι τᾶς Ἀθανα[ί]ας [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ΩΝ τῶν δραπετικῶ[ν σωμάτων].

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ὅροι τᾶς Λατίων χώρας· ἀπὸ θα[λάσσας ἂμ ποταμ]ὸν τὸν Κυμαῖον ἇι ὕδ[ωρ ῥεῖ καὶ ἐπὶ τὸς Ε . . . ἐπὶ] τὰν Ἱππάγ[ρα]ν κἠς τὸν Βένκα[σον καὶ ἀπὸ τᾶς ἐπ]ιτολᾶς τῶ Βενκά[σ]ω [ἐκ τᾶς πέτρας περιαπ]πέτιξ ἐς τὰν ἄλλαν πέτρ[αν, ἇι ἁ ταινία παρατρ]έχει, καὶ τούτω κατ[ὰ τὰς κεφαλὰς(?) ἐς ἄκραν] τὰν ἐμ Μίτοις καὶ ἐς [ὀρθὸν ἐς τὰν κεφαλὰ]ν τῶ πάλαι χέρσω τὰ[ν ἐπέχονσαν ἐπὶ τὰν Ἐ]ξάκωνος ἀφ[αμίαν καὶ τούτω ἐπὶ τὰς κεφ]αλὰ[ς] τᾶν ναπᾶν τὰν ἐπ[άνω τῶ Ἑρμᾶ καὶ περιαππ]έτιξ ἐπ[ὶ] τὸ ΑΝ[ΤΡΟΣΕΙΔΙΟΝ καὶ ἐς τὰν ὁδ]ὸν τὰν διὰ [Λ]άξον ἄγονσ[αν καὶ ἐπὶ τὸν θῖνον ἄρον] καὶ ἐς τὰν κε[φαλὰν τὰν ὑπο]κάτω τῶ Γνά[φω] κ[αὶ το]ύτω ἐς τὸ πέρ[αν ἐς τὸν παχὺν λόφον] ἐς τὰν σκοπὰ[ν καὶ τούτω] ἐπὶ τὸ ἐξέδριον τὸ κατάνω ἧ αἱ θῆκαι ἐν[τὶ καὶ ἐς τὰν κάτω ἁλικὰν] καὶ ἐς τὰν ἄν[ω ὠίαν τᾶς] πέτρας καὶ ἐς τὸν Βοίνωπα καὶ ἐς τὰν Ἱ[ππασίαν καὶ ἐς τὰν ὁδὸν] τὰν ἄγον[σαν ἐπὶ Ἄκιμ]ον καὶ ἐς Ἰελκέτας ἐπὶ τ[ὸς] Κωρῆτα[ς καὶ ἐς τὸν Κόλον ἇι ὕδωρ ῥεῖ καὶ ἐς Κυμνητάλλαν] ἇι ὕδωρ ῥεῖ κ[ἠς τὰν Σορ]άσαν κἠς τὰν ὁδὸν κἠπ’ Ἐλάφω λίμνα[ν κἠς τὰν δηράδα κἠς τὸν Ἀ]χερδόεντα [κἠπ]ὶ Διὸ[ς ἄκρον κἠ]πὶ Δορείαν κἠς Κυρταίραξον (?) [κἠπὶ τὸν καταβαθμὸν καὶ πε]ριαππέτις ἐ[ς τ]ὸν Σπιν[όεντα κἠς τ]ὰν Συωνίαν κ[ἠς τὸν Ἄρακα κἠς Χαμβρίτρασον ἇι] ὕδωρ ῥεῖ ἐ[ς τ]ὰ[ς] Πρινο[έσσ]α[ς κἠς] τὰν Δαττ[άλλαν κἠς τὸν περιστεριῶνα καὶ περιαππ]έτις ἇι αἱ [σ]τεφ[άναι κἠς τ]ὰ[ν Δα]νάπαρξ[ον καὶ ἐς τὰν Αἴγυρον ἇι αἱ στεφάναι ἐς Παμφυρί]ασον κἠ[ς τ]ὰν ὁδὸν τ[ὰν δα]μοσίαν κἠς [τὸν Ἐπαθέντα κατὰ ῥάχιν ἐς Συδάφνας τὰς ἄνω] [καὶ] κατὰ ποταμὸν [ἐς Κορδωί]λαν καὶ ἂν [ῥάχιν ἐς Λαγινάπυτον ἐπὶ τὸ ἄντρον κἠς Καλλιόρα]σον ἐπὶ τὸ ἄντρον κ[ἠς Με]ταλλάπ[υτον ἐπὶ τὸν ποταμὸν κἂν τὸν ῥόον ἐπὶ τὸ Στιώτιον καὶ] τῶδε ἂν ῥάχιν ἐπὶ τ[ὸν Ἀ]κάμαν[τα. ὅροι Λατίων ποτὶ Ὀλοντίος· ἀπὸ θαλάσσας ἐς Πλυμ]ῶν’ ἀρράχιν ἐπὶ τὸ ἀρ[χ]αῖον Ἀφρ[οδίσιον καὶ τούτω ὡς τῶ Δερέω θίνω τῶ τεμένιος οἱ ὅροι οἱ] ἐς τὸν βορέαν ἔχοντες κἠς [τὰν Αἰρεπὼ κἠς τὰν Προμενήτισσαν κἠπὶ τᾶς Κολολάκκας]

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τ[ὰ]ν περίβασιν κἠς Ἀρχελάρ[χαν ἐς τὰν δηράδα πὰρ τῶν πρίνων κἠς τὸν Ἀκάμαντα]. ὅρκος Λατίων· ὀμνύω τὰν Ἱστία[ν καὶ τὸν Ζῆνα τὸν Κρηταγενία καὶ τὰν Ἥραν καὶ τὸν Ζῆ]να τὸν Ταλλαῖον καὶ τὸν Ποσειδᾶ[ν καὶ τὰν Ἀμφιτρίταν καὶ τὸν Ἀπέλλωνα 5 τὸν Πύ]75 τιον καὶ Λατὼν κἄρτεμιν καὶ Ἄρ[εα καὶ τὰν Ἀφροδίταν καὶ τὰν Ἐλευθυίαν καὶ τὰν Βριτό]μαρπιν καὶ Ἑρμᾶν καὶ Κωρῆτας καὶ Ν[ύμφας καὶ τὸς ἄλλος θιὸς πάντας καὶ πάσας· ἦ] 10 μὰν ἐγὼ τοῖς Ὀλοντίοις ἐμμε[νίω ἐν τᾶι φιλίαι καὶ συμμαχίαι καὶ ἰσοπολιτείαι] καὶ τοῖς ὅρκοι[ς] ἐμμενίω κα[ὶ βοαθησίω ἁπλόως καὶ ἀδόλως καὶ κατὰ γᾶν καὶ κατὰ] [θά]λασσαν· καἴ τίς κα πολε[μίων Ὀλοντίοις ἐφέρπηι ἐπὶ πόλιν ἢ ἐπὶ χώραν ἢ ἐπ’ ὠρεῖα ἢ] 15 80 [λι]μένας τὸς τῶν Ὀλοντίων, [οὐ προλειψίω οὔτε ἐν πολέμωι οὔτε ἐν εἰρήναι, ἀλλ’ ἐμ][με]νίω ἐν τοῖς ὅρκοις τοῖς συ[γκειμένοις δίκας τε καὶ πράξεις διδόναι καθώς] [κα] συνθιώμεθα. εὐορκίοντ[ι μὲν ἦμεν πολλὰ καὶ ἀγαθά, ἐπιορκίοντι δὲ τὰ] [ἐν]αντία. ὅρκος Βολοεντί[ων ὁ αὐτός]. vac.

[Nur in Exemplar B erhalten:] (206) ἐπὶ κόσμων μὲν τῶν σὺν Μαιναίωι τῶ Χαιρνητάδα μηνὸς Θερμολαίω δεκάται, ἐν δὲ Ὀλόντι ἐπὶ τῶν σὺν Κρατί(210) νωι τῶ Ἀριστωνύμω μηνὸς Ἡραίω δεκάται, ἔδοξε Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις κοινᾶι βωλευσαμένοις προσθέμεν πρὸς τὰν φιλίαν καὶ συμμα(215) χίαν καὶ ἰσοπολιτείαν καὶ πρὸς τἄλλα φιλάνθρωπα τὰ γεγονότα ταῖς πόλεσι καὶ τὰ{ν} νῦν δόξαντα προσγράψαι πρὸς τὰς προϋπαρχώσας παρ’ (220) αὐτοῖς στάλας, χρήσιμα ὄντα καὶ συμφέροντα, ὅπως μᾶλλον αὔξηται ἁ φιλία.

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1 ἀγαθᾶι τύχαι καὶ ἐπὶ σωτηρίαι B 1–2 ‖ ἐν μὲν Λατῶι ἐπὶ τῶν Ὑλλέων τῶν σὺν Πυλέ]B 4–5 ‖ 11–14 Chaniotis, τῶι βωλ[ο]μέ[νωι Λατίων ἐν Ὀλόντι πολιτεύεσθαι καὶ ἦμεν αὐτῶι γᾶς καὶ οἰκίας ἔγκτησιν] | μετέχοντι θίνων κ[αὶ ἀνθρωπίνων πάντων ὧν καὶ οἱ ἄλλοι Ὀλόντιοι μετέχοντι, κα]|τὰ ταὐτὰ δὲ ἐξέστω [Ὁλοντίων τῶι βωλομένωι Λατοῖ πολιτεύεσθαι καὶ ἦμεν αὐτῶι ἔγκτησιν με]|τέχοντι θίνων καὶ ἀ[ν]θρ[ωπίνων πάντων· Dei- 5 ters, Guarducci ‖ 17 Ende Deiters, Guarducci, ἕλοιεν Blass ‖ 18–19 Chaniotis, ἀμφότε]|ραι Blass, ἑκάτε]|ραι Deiters, Guarducci ‖ 20 κα[ὶ τὰν ἀγέλαν τὰν τόκ’ ἐσδυομέναν (?) Chaniotis ‖ 28 ἐξορκίξωντι τὰς ἀγέλας ἢ μὴ παραγγήλωντι ἢ μὴ ἀναγνῶντι B 43–45 ‖ 29 ὁ κόσμος ἕκαστος B 47–48 ‖ 33 ἥσθων B 56 ‖ 35 Chaniotis, ῥυθμίττον[τες ‒ ‒ ‒ Guarducci ‖ 44 Chaniotis, ἀγόν[των ․ ․ ․ ․ κα ?]ὶ δρομέας ἀπ ‒ ‒ ‒ Guarducci ‖ 53–60 Chanio- 10 tis aus 708. alii alia ‖ 61–72 Ergänzungen von Chaniotis aus 708 ‖ 73 vor ὅρκος Λατίων steht in B 171–174 ὁμόσαι τὸς Λατίος τοῖς Ὀλον|τίοις καὶ τὸς Ὀλοντίος τοῖς | Λατίοις τὸν ὑπογεγράμμε|νον ὅρκον ‖ 214–217 πρὸς τὰν φιλίαν καὶ πρὸς τἄλλα φιλάνθρωπα τὰ γεγονότα ταῖς πόλεσι καὶ συμμαχίαν καὶ ἰσοπολιτείαν τὰν Vorschlag Chaniotis.

Auf gutes Gelingen [Exemplar B: «und zum Wohlergehen»]! Folgende Vereinbarung trafen Latier und Olontier, als in Lato die kosmoi zusammen mit Pyleros, Sohn des Tallaios, [Exemplar B: «aus der Phyle Hylleis»] amtierten, am 30. des Monats Thiodaisios, und in Olous, als die kosmoi zusammen mit Sophronichos, Sohn des Aristes, amtierten, am 30. des Monats Elousinios: Freunde und Bundesgenossen sollen sie füreinander bleiben, ehrlich und aufrichtig, für alle Zeit, und dieselben Freunde und Feinde haben. Wenn jemand (5) in das Territorium der Latier einfallen oder sich einen Teil des Territoriums der Latier mit Gewalt aneignen oder Festungen oder Inseln oder Häfen der Latier einnehmen sollte, werden die Olontier bereitwillig mit aller Kraft nach ihren Möglichkeiten den Latiern Hilfe leisten, indem sie von ihrem Territorium aus Krieg führen. Genauso werden die Latier, wenn jemand in das Territorium von Olous einfallen oder sich einen Teil des Territoriums der Olontier mit Gewalt aneignen oder Festungen oder Inseln oder Häfen der Olontier einnehmen sollte, bereitwillig (10) mit aller Kraft nach ihren Möglichkeiten den Olontiern Hilfe leisten, indem sie von ihrem Territorium aus Krieg führen. Jedem der Latier, der es wünscht, ist die Beteiligung am politischen Leben, nämlich an allen göttlichen und menschlichen Tätigkeiten in Olous, an welchen auch die anderen Olontier teilhaben, gestattet, wenn er seine privaten heimischen Angelegenheiten schon geordnet hat. Auf dieselbe Weise ist jedem der Olontier, der es wünscht, die Beteiligung am politischen Leben, nämlich an allen göttlichen und menschlichen Tätigkeiten in Lato, an welchen auch die anderen Latier teilhaben, gestattet, wenn er seine privaten heimischen Angelegenheiten schon geordnet hat. (15) Das Recht auf Ausfuhr hat der Latier aus Olous und der Olontier aus Lato, auf dem Landweg ohne Steuer, auf dem Seeweg nach Entrichtung der Steuern gemäß den in der jeweiligen Stadt geltenden Gesetzen und nach einer eidlichen Versicherung, dass die Ausfuhren dem Eigenbedarf dienen. Sollten wir [oder: «sie»] gemeinsam ausrücken und von den Feinden Beute machen, dann soll die Zuteilung im Losverfahren im Verhältnis zur Zahl der ausrückenden Männer

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erfolgen. Wenn beide Städte zusammen von ihrem Territorium aus Krieg führen, ist es keiner von ihnen erlaubt, einen Waffenstillstand zu vereinbaren oder Frieden zu schließen, (20) wenn die Städte nicht gemeinsam darüber beraten haben sollten. In jeder Stadt sollen die amtierenden kosmoi die Jungmannschaften, wenn sie aus der Ephebie austreten, vereidigen, und zwar in Lato in der Anwesenheit von Vertretern von Olous, in Olous von Vertretern von Lato, und sie sollen den Vertrag verlesen und den Eid abnehmen, in Lato bei den Thiodaisia, in Olous bei den … Die Latier sollen die Olontier und die Olontier die Latier fünf Tage, (25) bevor sie beabsichtigen, den Vertrag zu verlesen bzw. die Jungmannschaften zu vereidigen, einladen; falls die kosmoi von Lato es versäumen sollten, die Vereidigung vorzunehmen oder die Einladung zum Verlesen des Vertrages auszusprechen oder die Verlesung zu veranstalten, dann soll jeder kosmos den Olontiern hundert Silberstatere zahlen; genauso soll, wenn die Olontier es versäumen sollten, wie vorgeschrieben die Jungmannschaften zu vereidigen oder die Einladung auszusprechen oder die Verlesung des Vertrages zu veranstalten, jeder der kosmoi hundert Silberstatere an die Latier zahlen. (30) Wenn ein Latier nach Olous oder ein Olontier nach Lato kommt, während er als kosmos amtiert, soll er das feierliche Gewand tragen und ins prytaneion gehen, genau wie die kosmoi zu einem Fest oder einem Umzug gehen. Sollten mehrere kosmoi aus Lato nach Olous oder aus Olous nach Lato kommen, dann sollen sie nebeneinander (?) sitzen in der Nähe zum abgetrennten … Gesandtschaften hingehen. Wenn einem Latier oder einem Olontier etwas gestohlen wird, sollen die Ältesten, (35) die für die öffentliche Ordnung in jeder Stadt zuständig sind, einschreiten, indem sie nach dem Täter fahnden und ihn zurechtweisen, und sie sind befugt … an sich selbst, und alle anderen Maßnahmen anzuwenden, wie es sich gehört. Die Straßen, welche Fremde benutzen [oder: «die aus der Fremde führen»], stehen unter dem Schutz der Götter; sollte auf diesen Straßen jemand einen anderen misshandeln, dann soll er bei einer Verurteilung vor Gericht die sechsfache Geldstrafe zahlen. Es besteht das gegenseitige Recht auf Eheschließung [epigamia]. Rechtsfähig ist der Latier in Olous gegenüber dem Olontier und der Olontier in Lato gegenüber dem Latier; (40) er darf verkaufen unter Einschaltung des Schuldenregisters [chreophylakion] und kaufen sowie Darlehen gewähren und aufnehmen und alle anderen Geschäfte tätigen gemäß den in der jeweiligen Stadt geltenden Gesetzen. Sie sollen auch zu den Festen kommen, die Latier zu den Thiodaisia sowie den Britomarpeia, genauso die Olontier nach Lato zu den Thiodaisia und den … und ein feierliches Essen [thiasos] veranstalten; sie sollen Chöre und Läufer entsenden und opfern und alles andere gemäß dem traditionellen Brauch tun. (45) Wenn die Städte nach Beratung beschließen sollten, etwas zu streichen oder hinzuzufügen, dann soll das, was sie streichen, nicht als beeidigt und gottgeschützt gelten, und das, was sie hinzufügen, soll als gottgeschützt und beeidigt

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gelten. Jeder Vertragspartner soll den Vertrag auf eine steinerne Stele aufschreiben und sie in der Stadt aufstellen, die Latier im Heiligtum der Eleuthyia, die Olontier im Heiligtum des Zeus Tallaios. Auch andere Stelen sollen sie aufstellen, und zwar eine in Knosos im Heiligtum des Apollon Delphidios und eine in Lyttos (50) im Heiligtum der Athena … der entlaufenen Sklaven. Grenzen des Territoriums der Latier: vom Meer entlang des Flusses Kymaios, wie das Wasser fließt, und zu den E… bis zu Hippagra und zum Benkasos; von der Ostseite des Benkasos von den Felsen herum zu den anderen Felsen, wie sich der Landstrich erstreckt, und entlang dessen höchsten Stellen bis zum Gipfel bei Mitoi und dann geradeaus auf die höchste Stelle des ehemals öden Landes, die an der aphamia [sc. leibeigener Bauernhof] (55) des Exakon angrenzt, und von dort auf die höchsten Stellen der Waldschluchten bei den Ruinen bis hin zur höchsten Stelle oberhalb des Hermes und herum auf … zu und zur Straße, die durch Laxos führt und zum heiligen Aron und auf die höchste Stelle unterhalb des Gnaphos und von dort hinüber zum dicken Hügel bis zum Wachturm und zum kleinen Aussichtspunkt oberhalb der Stelle, wo die Gräber liegen, und zur unteren Salzquelle und zum oberen Rand des Felsens und zum Boinops und zur Hippasia und zur Straße, (60) die in Richtung auf Akimos zu den Ialketai führt und zu den Kouretai und zu Kolos, wie das Wasser fließt, und nach Kymnetalla, wie das Wasser fließt, und nach Sorasa und zur Straße und zum See des Hirsches und zum Bergrücken und zum Wilden Birnbaum und zum Gipfel des Zeus und bis Doreia und nach Kyrtairaxon und bis zum Abhang und rundherum nach Spinoeis und nach Arax und Chambritrasos, wie das Wasser fließt, nach Prionessai und Datalla und den Taubenschlag und rundherum (65), wie die Felsenränder laufen, und nach Danaparxos und auf Aigyros zu, wie die Felsenränder laufen, nach Pamphyriasos und der öffentlichen Straße und nach Epathes entlang des Berggrates nach den oberen Sydaphnai und flussabwärts bis Kordoila und entlang des Grates nach Laginapytos bis zur Höhle und nach Kalliorasos bis zur Höhle und nach Metallapytos zum Fluss hin und entlang des Stroms bis zum Stiotion und dort entlang des Grates bis Akamas. Grenzen der Latier gegenüber den Olontiern: vom Meer aus nach dem Bergrücken (70) Plymon bis zum alten Aphrodision und von dort, wie die nach Norden platzierten Grenzsteine des heiligen Bezirks von Dera laufen, nach Airepo und Promenetissa sowie dem Rundweg der Kalolaka und nach Archelarchas auf den Grat an den Steineichen vorbei und nach Akamas. [In Exemplar B Z. 171–174 steht zusätzlich: Schwören sollen die Latier gegenüber den Olontiern sowie die Olontier gegenüber den Latiern den unten aufgeschriebenen Eid.] Eid der Latier: «Ich schwöre bei der Hestia und dem Zeus Kretagenes und der Hera und dem Zeus Tallaios und dem Poseidon und der Amphitrite und dem Apollon (75) Pythios und Leto und Artemis und Ares und der Aphrodite und der Eleuthyia und der Britomarpis und Hermes und den Koureten und den Nymphen und allen anderen Göttern und Göttinnen. Wahrlich werde ich an der

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Freundschaft und dem Bündnis und der isopoliteia mit den Olontiern festhalten und ich werde an den Eiden festhalten und werde ihnen ehrlich und aufrichtig zu Land und zu Wasser Hilfe leisten; wenn jemand mit Kriegsabsicht gegen die Olontier vorgehen sollte, gegen die Stadt oder das Territorium oder die Festungen oder (80) die Häfen der Olontier, werde ich sie nicht allein lassen, weder in Krieg noch in Frieden, sondern ich werde an den vereinbarten Eiden festhalten. Ich werde mich auch zum Prozess stellen und das Urteil vollstrecken lassen, wie wir vereinbart haben. Wenn ich den Eid einhalte, mögen mir viele Vorteile entstehen, beim Eidesbruch das Gegenteil.» Eid der Olontier: das Gleiche. [Nur in Exemplar B erhalten:] (206) In Lato unter den kosmoi, die zusammen mit Mainaios, Sohn des Chairnetadas, amtierten, am 10. des Monats Thermolaios, in Olous unter den zusammen mit Kratinos, (210) Sohn des Aristonymos, amtierenden kosmoi, am 10. des Monats Heraion. Es beschlossen die Latier und die Olontier nach gemeinsamer Beratung, der Freundschaft und dem Bündnis (215) und der isopoliteia sowie den anderen Vorteilen, welche den Städten zuteil geworden sind, die jetzt beschlossenen Bestimmungen hinzuzufügen und auf die bei ihnen schon vorhandenen (220) Stelen hinzuzuschreiben, da sie nützlich und vorteilhaft sind, damit die Freundschaft noch wächst. Vorgesehen waren ursprünglich vier Exemplare des Vertrags, eines in jeder der Partnerstädte sowie je eines in Knosos, das seit 118 immer wieder zwischen den beiden Städten vermittelt hatte (706), und in Lyttos, das mit beiden Vertragspartnern durch erhaltene Verträge (709, 760) verbunden war (Z. 46–50). Der Vertrag dürfte mindestens ein Jahr nach dem Vertrag zwischen Hierapytna und Lato von 111/110 (708) zu datieren sein, da andere kosmoi in Lato amtierten und das in 708 von Hierapytna an Lato abgetretene Land (Z. 67–82) hier bereits Teil des latischen Territoriums ist (Z. 52–64). Der Hauptteil des Vertrags dürfte also ca. 110/109 zustande gekommen sein. Wann das Zusatzdekret (Z. 206–222) beschlossen wurde, lässt sich nicht feststellen (vgl. unten). Der Inhalt des Vertrags bietet – neben der Überraschung, dass nach jahrelangen Streitigkeiten mit knosischen und römischen Interventionen (vgl. 706) überhaupt ein so umfangreicher normaler Freundschafts-, Bündnis- und Isopolitievertrag zustande kam – Weniges, das nicht zum kretischen Standardvertrag gehört. Wie in einigen anderen Verträgen (vgl. insbesondere Hierapytna – Lato 708) ist die präzise Grenzfestlegung auch hier (Z. 51–72) Bestandteil des geschworenen Vertrags. Unklar bleibt der Zusammenhang der Erwähnung von entlaufenen Sklaven an einer Stelle (Z. 50), an der es sonst um die Publikation des Vertragstextes in Heiligtümern geht. Auch im Eid sticht eine ungewöhnliche Klausel ins Auge (Z. 81): Das explizite Versprechen, Gerichtsprozesse zu respektieren, war eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Beide Klauseln dürften in der

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Folge der jahrelangen Auseinandersetzung zwischen den beiden Städten (vgl. 706) als notwendig erachtet worden sein. Dass römischer Einfluss nach dem Schlichterspruch von 113 (706 V) beim Zustandekommen des Vertrags nachwirkte, lässt sich vermuten, aber nicht belegen. Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem zweiten Dekret, das nur in Exemplar B überliefert ist und aus einem anderen Jahr als der Haupttext stammt (Z. 206– 211: andere amtierende kosmoi als im Haupttext Z. 1–3). Der Inhalt des Dekrets, das Zusätze zu einem Haupttext lieferte (Z. 213: προσθέμεν), ist nicht erhalten und das Dekret wurde auch nicht auf den Stein von Exemplar A nachgetragen. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Aufzeichnung des Zusatzdekrets nur in den Städten der beiden Vertragspartner vorgesehen war (Z. 219–220: πρὸς τὰς προϋπαρχώσας παρ’ αὐτοῖς στάλας) und dass Exemplar A entweder aus Knosos oder aus Lyttos stammt. Die einfachste Erklärung für das Zusatzdekret ist, dass es eine Folge der Anwendung der in Verträgen üblichen Änderungsklausel darstellt (Z. 45–46) (so seit Deiters, a. a. O. die einhellige Forschungsmeinung). Chaniotis, Verträge 372–373, nimmt an, dass das Zusatzdekret vollständig ist, findet es deswegen an dieser Stelle schwer verständlich und markiert die Zeilen 214–217 als crux. Durch einen sinnändernden Eingriff in den Text (im Textapparat oben notiert), den er seiner Übersetzung zu Grunde legt, obwohl er ihn in seinen Text nicht aufnimmt, will er einen Bezug zum vorhandenen Haupttext des Vertrages herstellen, mit dem Sinn: «der Freundschaft und den anderen Vorteilen Bündnis und isopoliteia hinzuzufügen». Aus seiner Textänderung zieht er dann den Schluss, dass der erhaltene Haupttext eben der im zweiten Dekret beschlossene Zusatz zu einem sonst verlorenen Freundschaftsvertrag ist. Das zweite Dekret wäre also zeitlich das erste. Dieser Vorschlag erklärt aber nicht, warum die zwei Dekrete in verschiedenen Jahren beschlossen wurden, und überzeugt auch methodisch nicht.

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Sallust, Bellum Iugurthinum 80.3–81.1: praeterea regis Bocchi proxumos magnis 30 muneribus et maioribus promissis ad studium sui perducit, quis adiutoribus regem adgressus inpellit, uti advorsus Romanos bellum incipiat. (4) id ea gratia facilius proniusque fuit, quod Bocchus initio huiusce belli legatos Romam miserat foedus et amicitiam petitum, (5) quam rem opportunissumam incepto bello pauci inpediverant caeci avaritia, quis omnia honesta atque inhonesta vendere mos erat. (6) et iam antea 35 Iugurthae filia Bocchi nupserat… (81.1) igitur in locum ambobus placitum exercitus conveniunt. Ibi fide data et accepta Iugurtha Bocchi animum oratione adcendit. Darüber hinaus verleitete er mit großzügigen Geschenken und noch größeren Versprechungen die engsten Berater des Königs Bocchus, ihn zu favorisieren. Mit diesen Helfershelfern ging er den König an und setzte ihn unter Druck, um Krieg 40

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gegen die Römer zu beginnen. (4) Aus diesem Grund wurde dies leichter und günstiger, weil nämlich Bocchus am Anfang dieses Krieges Gesandte nach Rom geschickt hatte, um Bündnis und Freundschaft zu erbitten. (5) Diese ausgesprochen günstige Chance gerade am Anfang des Krieges verhinderten aber einige wenige Männer, deren Gier sie blind machte, und denen es Gewohnheit war, alles 5 sowohl Ehrenhafte als auch Unehrenhafte zu verkaufen. (6) Auch war schon früher eine Tochter des Bocchus mit Iugurtha vermählt worden… (81.1) Die Heere kamen also an einem von den beiden vereinbarten Ort zusammen. Dort wurden gegenseitig Treueeide geschworen und Iugurtha entzündete mit seiner Rede Bocchus’ Kampfgeist. 10 Vgl. ibd. 82.1: imperator postquam de regum societate cognovit … Nachdem der General Kenntnis vom Bündnis der Könige erhalten hat … ibd. 111.2: rex primo negitare: cognationem, adfinitatem, praeterea foedus intervenisse. Zunächst leugnete der König: Verwandtschaft, Verschwägerung, vor allem aber der Ver15 trag waren hinderlich. Livius, Periocha lxvi: Iugurtha pulsus a C. Mario Numidia cum auxilio Bocchi, Maurorum regis, adiutus esset … Als Iugurtha, von C. Marius aus Numidien vertrieben, mit Hilfe des Bocchus, des Königs der Mauren, unterstützt wurde … Florus i 36.15: mox non ipsum modo, sed Bocchum quoque Mauretaniae regem, iure san- 20 guinis Numidas vindicantem, apud oppidum Cirtam graviter cecidit. Bald schlug er [sc. C. Marius] hart nicht nur ihn selbst [sc. Iugurtha], sondern bei der Stadt Cirta auch Bocchus, den König von Mauretanien, der wegen seiner Blutsverwandtschaft auf die Numider Ansprüche erhob. Eutropius iv 27.4: is Iugurtham et Bocchum, Mauritaniae regem, qui auxilium Iugurthae 25 ferre coeperat, pariter superavit. Er [sc. C. Marius] besiegte gleichermaßen Iugurtha und Bocchus, den König von Mauretanien, der angefangen hatte, Iugurtha Unterstützung zu bringen. Orosius v 15.9: diffidens deinde propriis rebus et viribus Iugurtha societatem cum Boccho 30 Maurorum rege fecit … Danach misstraute Iugurtha seinen eigenen Fähigkeiten und Kräften und schuf ein Bündnis mit Bocchus, dem König der Mauren …

Lit.: Koestermann, Sallustius 282–284; Paul, Commentary 200 f. Das Bündnis zwischen den zwei nordafrikanischen Fürsten kam erst zustande, als Iugurtha unter schwerem römischen Druck stand. Die livianische Tradition 35 erwähnt es in der Ereignisfolge zwar etwas später als Sallust – erst als Marius das Kommando übernommen hatte – aber diese Erwähnung dürfte sich auf die

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ersten gemeinsamen Tätigkeiten der Fürsten beziehen, welchen der Vertrag vorausging. Die Gründe für den Zusammenschluss der beiden Fürsten werden nur von Sallust angegeben, wobei er die verwandtschaftliche Verbindung als Motivation eher verniedlicht (ibd. 81.6–7), da seine Tirade gegen die unverantwortlichen römischen Verantwortlichen den Hauptpunkt seiner Ausführung, wie die 5 Gesamttendenz des Werkes überhaupt, darstellen sollte. Ob die Bedingungen über die militärische Zusammenarbeit hinausgingen, interessierte unsere Quellen nicht, und deswegen wird darüber nichts überliefert.

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105 v. Chr.

1a. Sallust, Bellum Iugurthinum 104.4–5: Romaeque legatis eius [sc. Bocchi], postquam errasse regem et Iugurthae scelere lapsum deprecati sunt, amicitiam et foedus petentibus hoc modo respondetur: senatus et populus Romanus benefici et iniuriae memor esse solet. ceterum Boccho, quoniam paenitet, delicta gratiae facit: 15 foedus et amicitia dabuntur, quom meruerit. In Rom wurde seinen Gesandten, die um Freundschaft und einen Vertrag ersuchten, folgendermaßen geantwortet, nachdem sie den König wegen seiner Fehler und dafür, dass er dem Verbrechen des Iugurtha verfallen sei, entschuldigt hatten: «Der Senat und das römische Volk sind gewohnt, sich sowohl gute 20 als auch schlechte Taten im Gedächtnis zu halten. Aber dem Bocchus, da er Reue zeigt, verzeihen sie seine Verfehlungen. Der Vertrag und die Freundschaft werden ihm gewährt, wenn er sie verdient hat.» 1b. Ibd. 111.1: ad ea Sulla pro se breviter et modice, de pace et communibus rebus multis disseruit, denique regi patefecit, quod polliceatur, senatum et populum Romanum, 25 quoniam armis amplius valuissent, non in gratiam habituros; faciundum ei aliquid, quod illorum magis quam sua rettulisse videretur. id adeo in promptu esse, quoniam copiam Iugurthae haberet. quem si Romanis tradidisset, fore ut illi plurumum deberetur; amicitiam foedus Numidiae partem, quam nunc peteret, tum ultro adventuram. Was ihn selbst anging, erwiderte Sulla kurz und zurückhaltend, über den Frie- 30 den und öffentliche Angelegenheiten redete er aber ausführlich. Dann eröffnete er dem König, dass der Senat und das römische Volk, da sie militärisch viel stärker seien, ihm nicht besonders dankbar sein würden für seine Versprechungen; er müsse etwas tun, das eher zu ihrem Vorteil als zum eigenen zu sein schien. Und diese Tat sei leicht möglich, da er Iugurtha in der Hand habe. Wenn er ihn 35 den Römern übergebe, würden sie ihm sehr verpflichtet sein; dann würden ihm die Freundschaft und der Vertrag sowie der Teil Numidiens, den er jetzt begehre, automatisch zukommen.

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2. Diodoros xxxv 39: Βόκχος ὁ κατὰ τὴν Λιβύην βασιλεύων πολλὰ καταμεμψάμενος τοῖς πείσασιν αὐτὸν πολεμεῖν τοῖς Ῥωμαίοις πρέσβεις ἔπεμψε πρὸς τὸν Μάριον, περὶ μὲν τῶν ἡμαρτημένων αἰτούμενος συγγνώμην, ἀξιῶν δὲ φιλίαν συνθέσθαι καὶ πολλὰ κατεπαγγελλόμενος χρήσιμος ἔσεσθαι Ῥωμαίοις. τοῦ δὲ Μαρίου κελεύσαντος περὶ τούτων πρεσβεύειν πρὸς τὴν σύγκλητον, ὁ μὲν βασιλεὺς 5 ἐξαπέστειλεν εἰς τὴν Ῥώμην πρεσβευτὰς περὶ τούτων, ἡ δὲ σύγκλητος αὐτοῖς ἀπόκρισιν ἔδωκεν ἁπάντων τεύξεσθαι τῶν φιλανθρώπων τὸν Βόκχον ἐὰν Μάριον πείσῃ. Bocchus, der in Libyen König war, beschimpfte diejenigen stark, die ihn überredet hatten, Krieg gegen die Römer zu führen, und schickte Gesandte zu Marius. Er bat um Verzeihung wegen seiner Verfehlungen, begehrte, Freundschaft zu 10 schließen, und machte viele Versprechungen, dass er den Römern nützlich sein würde. Marius forderte ihn auf, an den Senat wegen dieser Angelegenheiten Gesandte zu schicken. Der König schickte zwar Gesandte nach Rom an den Senat wegen dieser Dinge, der Senat aber gab ihnen die Antwort, Bocchus würde alle die Vergünstigungen erhalten, wenn er nur Marius überrede. 15 3. Florus i 36.16: qui [sc. Bocchus] ubi diffisus rebus suis alienae cladis accessio fieri timet, pretium foederis atque amicitiae regem facit. Als er [sc. Bocchus] kein Vertrauen mehr in seiner eigenen Sache besaß und fürchtete, eine bloße Beigabe zum fremden Desaster zu werden, machte er den König [sc. Iugurtha] als Preis für Vertrag und Freundschaft aus. 20 4. Orosius v 15.18: ex eo Bocchus spem belli abiciens, pacem petivit atque in pretium pacis Iugurtham dolo captum catenisque obrutum per Sullam legatum misit ad Marium. Als Folge verwarf Bocchus seine Hoffnung auf den Sieg und bat um Frieden. Als Preis des Friedens schickte er den Iugurtha, den er mit List gefangengenom- 25 men und in Ketten gelegt hatte, mit dem legatus Sulla zu Marius. 5. Plutarch, Marius 32.2: ἐπεὶ δὲ καὶ Βόκχος ὁ Νομὰς σύμμαχος Ῥωμαίων ἀναγεγραμμένος ἔστησεν ἐν Καπετωλίῳ Νίκας τροπαιοφόρους καὶ παρ’ αὐταῖς ἐν εἰκόσι χρυσαῖς Ἰουγούρθαν ἐγχειριζόμενον ὑπὸ αὐτοῦ Σύλλᾳ, τοῦτο ἐξέστησεν ὀργῇ καὶ φιλονεικίᾳ Μάριον, ὡς Σύλλα περισπῶντος εἰς ἑαυτὸν τὰ ἔργα, καὶ 30 παρεσκευάζετο βίᾳ τὰ ἀναθήματα καταβάλλειν. Als der Numider Bocchus, nachdem er als Bundesgenosse der Römer eingetragen war, auf dem Kapitol Siegessymbole tragende Nikai und neben ihnen vergoldete Statuen von Iugurtha im Moment der Übergabe an Sulla aufstellte, erregte dieses in Marius Wut und Neid, wie Sulla die Errungenschaften für sich bean- 35 spruchte, und er nahm sich vor, die Weihgeschenke mit Gewalt umzustürzen. Lit.: Koestermann, Sallustius 368 f., 379 f.; Paul, Commentary 250 f., 255. Zum Bocchus-Monument vgl. T. Hölscher, Römische Siegesdenkmäler der späten

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Republik, in: H. A. Cahn/E. Simon (Hrsg.), Tainia. Festschrift für Roland Hampe, Mainz 1980, 351–371, hier 357; Th. Schäfer, Das Siegesdenkmal vom Kapitol, in: H. G. Horn/Ch. B. Rüger (Hrsg.), Die Numider, Köln-Bonn 1979, 243–250. Bocchus von Mauretanien hatte sich mit einer Tochter Iugurthas vermählt und sich dann zwar zögerlich aber letztlich doch mit Iugurtha gegen Rom verbündet (714). Für seinen Schritt mitentscheidend war die Ablehnung eines früheren Freundschaftsgesuches in Rom schon während des Krieges (Sall., Bell. Iug. 80.4, ad 714 zitiert). Weitere Details fehlen. Als nach 107 unter dem Kommando des C. Marius der Krieg sich zu Ungunsten von Iugurtha und seinen Bundesgenossen wendete, suchte Bocchus Gespräche mit den Römern in Nordafrika. Das Ergebnis war eine erste Gesandtschaft nach Rom im J. 105, wo der Senat sich prinzipiell freundlich zeigte, sich aber weigerte, das Verhältnis zu formalisieren, bis Bocchus konkrete Leistungen vorweisen konnte (oben 1a, quom meruerit). Diodors Bericht (oben 2) beruht offenbar auf derselben Quelle, er schiebt die Verantwortung aber explizit auf Marius, was Diodors eigener Beitrag sein dürfte. Auf dem Senatsbescheid aufbauend erklärte ihm Sulla nach Rückkehr seiner Gesandtschaft welche konkreten Leistungen gemeint sein könnten (oben 1b). Sallust berichtet dann aber nicht, ob Bocchus, nachdem er Iugurtha an die Römer verraten hatte, tatsächlich Freundschaft und Bündnis erhielt, doch die verkürzte Livius-Tradition bei Florus und Orosius (oben 3, 4) mit dem Ausdruck pretium foederis atque amicitiae bzw. pretium pacis impliziert die Verwirklichung von Bocchus’ Wünschen, wie ihm Sulla, nach Sallusts Bericht, dies angedeutet hatte. Nur Plutarch (oben 5) sagt allerdings explizit, dass Bocchus seinen Vertrag doch erhielt und im Zusammenhang damit eine Weihung auf dem Kapitol vornahm. Wann genau dies erfolgte, ist aber nicht feststellbar, da Plutarch die Weihung in einem systematischen Kapitel erwähnt, wo es ihm vorwiegend um die Entstehung der Feindschaft zwischen Marius und Sulla geht. Marius’ Wunsch, das Bocchus-Monument abzureißen, wurde zwar durch den Ausbruch des Bundesgenossenkrieges verhindert, Plutarch impliziert aber nicht unbedingt, dass es damals ganz neu war (so aber Hölscher und Schäfer, a. a. O., die das Monument um 91 ansetzen wollen). Da die Neuordnung der Grenzen in Westnumidien zugunsten des Bocchus schon unter Marius im J. 105 erfolgt sein dürfte, wird man auch den Abschluss des Vertrages um diese Zeit und in diesem Zusammenhang, wenn auch etwas später, die dazugehörende Weihung auf dem Kapitol anzusetzen haben.

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716 Rom – Astypalaia (Bündniserneuerung) 105 v. Chr.

Fundort: Astypalaia, jetzt verloren. Ed.: IG XII 3, 173 + Suppl. S. 278, basierend auf einer Minuskelabschrift von J. B. 5 G. d’Ansse de Villoison und in Anlehnung an P. Viereck, Sermo Graecus, 42–45 Nr. XXI; IGR IV 1028; Sherk, RDGE Nr. 16; Crawford, Roman Statutes Nr. 8, Appendix (Z. 12–15); Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 320 b; ISE III 151; CIG 2485. Lit.: Täubler, Imperium 48–50, 59–62, 363–369; S. Accame, Il dominio romano in Grecia dalla guerra acaica ad Augusto, Rom 1946, 80–90; G. Tibiletti, Le leggi 10 de iudiciis repetundarum fino alla guerre sociale, Athenaeum 41, N.S. 31 (1953), 5–100, hier 7 f.; A. Donati, I Romani nell’Egeo: i documenti dell’età repubblicana, Epigraphica 27 (1965), 3–59, hier 13 f.; Gruen, HWCR 742; Kallet-Marx, Hegemony 186–196. Üb.: N. Lewis/M. Reinhold, Roman Civilization. Selected Readings with an Intro- 15 duction. Volume I: The Republic, New York 1951, Nr. 132; Ancient Roman Statutes Nr. 52; R. K. Sherk, Rome and the Greek East, Cambridge 1984, Nr. 53 (englisch); J.-M. Bertrand, Inscriptions historiques grecques, Paris 1992, Nr. 139 (französisch); HGIÜ III, Nr. 493 (deutsch). I

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‒ ‒ ‒ περὶ τούτου τοῦ πράγματος οὕτως ἔδοξε· [πρὸς] [τὸν δῆμον τὸν Ἀστυπαλαιέων εἰρήνην φιλίαν συμμα][χίαν] ἀνανεώσασθαι· ἄνδρα καλὸν καὶ ἀγαθὸν [παρὰ δή][μου] καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου προσαγο[ρεῦσαι τούτῳ] [τε] φιλανθρώπως ἀποκριθῆναι· ἔδοξεν. καὶ [ὅτι Πόπλι][ος] Ῥοτίλιος ὕπατος χάλκωμα συμμαχίας [ταύτης ἐν] [τῶι] Καπετωλίωι κατηλωθῆναι φροντίσῃ [οὕτως κα][θ]ὼς ἂν αὐτῷ ἐκ τῶν δημοσίων πραγμάτων [πίστεώς] [τε] τῆς ἰδίας φαίνηται· ἔδοξεν. ὅτι [τε Πόπλιος Ῥοτί][λι]ος ὕπατος τὸν ταμίαν κατὰ τὸ διάταγμα [ξένια δοῦναι αὐτῷ] [κ]ελεύσῃ θυσίαν τε ἐν Καπετωλίῳ, ἐὰν θέλῃ, ποιῆσ[αι αὐτῷ ἐξῇ κατὰ] τὸν νόμον [τόν τε] Ῥόβριον καὶ τὸν Ἀκίλιον [πίναξ χαλκοῦς φιλίας ἐν] [τ]όπωι δημοσίω[ι ᾒ] προκείμενο [οὗ ἂν πλεῖστοι τῶν πολιτῶν παρα][σ]τείχωσιν [ὡσαύτως] καὶ κατ’ ἐνιαυτὸν [δέῃ . . . .] ἀναγορεύσθαι· ἔδοξεν. ἐπὶ ὑπάτ[ω]ν Ποπλ[ίου Ῥοτιλί][ου] Ποπλίου υἱοῦ καὶ [Γν]αίου Μαλλίου Γναίου υἱοῦ, [στρατηγοῦ κα][τὰ] πόλιν Λευκίου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ωνίου Λευκίου υἱοῦ, [ἐπὶ δὲ τῶν ξένων ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ποπλίου υἱοῦ, [ὡς δὲ Ἀστυπαλαιεῖς] ἄγουσιν ἐπὶ [Φιλε]ταρου τοῦ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἔδοξε] [πίνακα συμμαχίας ἀνατεθῆναι, πρεσβεύσαντος Ῥοδοκλέους τοῦ Ἀντιμάχου]

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καὶ αύτης συμμαχίας δοθῆναι τῷ δήμῳ [τῶι Ἀστυπαλαιέων πίνα][κα] κατὰ δόγμα συγκλήτου. II

es fehlen drei Zeilen

26 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῷ δήμῳ τῷ]

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[Ῥωμαίων καὶ] τῷ δήμῳ τῷ Ἀστυπαλαιέων εἰρήνη καὶ [φιλία] [καὶ συμμαχία] ἔστω καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλασσαν [εἰς τὸν ἅ][παντα χρόνον]· πόλεμος δὲ μὴ ἔστω. ὁ δῆμος [ὁ Ἀστυπαλαιέων μὴ δι][ιέτω τοὺς] πολεμίους καὶ ὑπεναντίους [τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων] [διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν ὁ δῆμος ὁ Ἀστυπαλαιέων κρατῇ δη][μοσί]ᾳ βουλῇ, ὥστε τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμαίων καὶ τοῖς ὑπὸ Ῥωμαίου[ς] [τα]σσομένοις πόλεμον ἐπιφέρωσι· μήτε τοῖς πο[λεμίοις μήτε ὅπλοις] μήτε χρήμασι μήτε ναυσὶν βοηθείτω {ο} δημοσαι βουλῇ δόλ[ῳ πονηρῷ]. ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων τοὺς πολεμίους καὶ ὑπεναντίους [τῆς βουλῆς] [καὶ τ]οῦ δήμου τοῦ Ἀστυπαλαιέων διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ ἧς ἂν [κρατῇ ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων μὴ διιέτω] δημοσ[ί]ᾳ βουλῇ δό[λ]ῳ [πο][νηρῷ, ὥστε τῷ δήμῳ τῷ] Ἀστυπαλαιέων καὶ τοῖς ὑπ’ αὐτοὺς, τασσομένοις πόλεμον ἐπιφέρωσιν· μήτε [τοῖς πολεμίοις μήτε] ὅπλ μήτε χρήμα{τα}σι μήτε ναυσὶ βοηθεί[τω] μήτε δόλῳ πονηρῷ. ἐὰν δέ τις [πρότερος πόλεμον] ἐπιφέρῃ τῷ δήμῳ [τῷ] Ἀστυπαλαιέων, ὁ δῆμος [ὁ] Ῥωμαίων [τῷ δήμῳ τῷ Ἀστυπαλαιέων βοηθείτω (?). ἐὰν δέ] [τις] πρότερος πόλεμον ἐπιφέρῃ [τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμαίων, ὁ δῆμος ὁ Ἀστυπαλαιέων βοηθείτω ἐκ] [τῶν] συνθηκῶν καὶ ὁρκίων [τῶν γεγενημένων ‒ ‒ ‒ ἀνὰ μέσον(?)] τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων καὶ τοῦ δήμου τῶν Ἀστυπαλαιέων. ἐὰν δέ τι πρὸς ταύτας τὰς συνθήκας κοινῇ βουλῇ προσθεῖναι ἢ ἀφελεῖν βούλνται δημοσᾳ βουλῄ, [ὅσ’] ἂν θελήσει ἐξέστω· ἃ δὲ ἂν προσθῶσιν ἐν ταῖς συνθήκαις ἢ ἂν ἀφέωσιν ἐκ τῶν συνθηκῶν, ἐκτὸς ἔστω ταῦτα ταῖς συνθήκαις γεγραμμένα· [ἀναθέντων δὲ] ἀνάθημα ἓμ μὲν Ῥωμαίων ἐν τῷ Καπετωλίῳ ναῷ τοῦ Διός, ἓν δὲ Ἀστυπαλαιέων ἐν τῷ ἱερῷ τῆς Ἀθηνᾶς καὶ τοῦ Ἀσκληπιοῦ καὶ πρὸς τῷ βωμῷ ‒ ‒ ‒ ‒ τῆς Ῥώμης.

III ἔδοξε τῷ δάμῳ· [Ἀρ]χωνίδας Εὐκλεῦς ἐπεστάτει, πρυτανίων [γνώμα]· [ἐπ]ειδ[ὴ] παραγένηται ὁ ἀποσταλεὶς πρεσβευτὰς εἰς Ῥώμαν Ῥδοκλῆς Ἀντιμάχου καὶ

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[τὰ] πε[ρὶ συμμαχίας] δογματισθέντα [ἀπενήνοχε], δοθεῖσα (?) δὲ δι’ αὐτοῦ ψαφίσματος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τούς πρεσβευτὰς ὑπὲρ τᾶς πατρίδος καὶ Ῥώ[μας ‒] 55 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 5 προαιρούμενος [καὶ] πᾶσαν σπουδὰν καὶ φιλοτιμίαν [ποτ]ενενκάμενος ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ συμμαχίαν ποτὶ τοὺς [Ῥωμαίους ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐπαινέσαι μὲν [Ῥοδοκλῆ Ἀντιμάχου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 10 ξένια παρέχειν αὐτῷ Mommsen ‖ 12–15 Crawford ‖ Ἀκίλιον [ἀναθεῖναί τε ἀπόγραφον ἐν] | [τ]όπωι δημοσίῳ [καὶ ἐπιφανεῖ] προκείμεν[ον, οὗ ἂν πλεῖστοι παρα]-|[σ]τείχωσιν 10 [τῶν πολιτῶν], καὶ κατ’ ἐνιαυτὸν [ἐν τῇ ἐκκλησί]-|[ᾳ] ἀναγορεύσθαι Sherk et al. ‖ 13 [καὶ ἐπιφανῶς] προκειμέν[ωι Viereck ‖ 46 [ὃς] ἂν Cichorius.

I … Über diese Angelegenheit wurde folgender Beschluss gefasst: Mit dem demos der Astypalaier sind Frieden, Freundschaft und Bündnis zu erneuern; ihn [sc. den Gesandten von Astypalaia] soll man als guten und anständigen Mann aus einem guten, anständigen und befreundeten Volk anreden und ihm (5) eine wohlwollende Antwort geben. Beschlossen. Und dass der Konsul Publius Rutilius dafür sorge, dass eine Bronzetafel mit dem Text dieses Bündnisses auf dem Kapitol angeschlagen wird, so wie es ihm im Interesse des Staates sowie seines eigenen Verantwortungsgefühls am besten erscheint. Beschlossen. Und dass (10) der Konsul Publius Rutilius den Quaestor anweise, ihm [sc. dem Gesandten] vorschriftsgemäß Gastgeschenke zu geben, und ihm mitteile, es sei ihm gestattet, wenn er es wolle, ein Opfer auf dem Kapitol darzubringen und gemäß der lex Rubria Acilia soll eine Tafel aus Erz mit dem Text der Freundschaft an einem öffentlichen Platz [sc. in Astypalaia], wo die meisten Bürger vorbeigehen, angebracht und jedes Jahr … (15) vorgetragen werden. Beschlossen. Unter den Konsuln P. Rutilius, Sohn des Publius, und Gnaeus Mallius, Sohn des Gnaeus, dem praetor urbanus Lucius …onius, Sohn des Lucius, dem praetor peregrinus …, Sohn des Publius, sowie nach der Zeitrechnung der Astypalaier im Amtsjahr des Philetairos, Sohn des … . Es wurde beschlossen, (20) eine Bündnistafel aufzustellen, nachdem Rhodokles, Sohn des Antimachos, die Gesandtschaft erfolgreich abgeschlossen hat, und dem demos der Astypalaier eine Tafel dieses Bündnisses gemäß dem senatus consultum zu geben.

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II [Es fehlen drei Textzeilen.] … (26) Zwischen dem Volk der Römer und dem demos der Astypalaier sollen Frieden und Freundschaft und Bündnis zu Land und 35 zu Wasser für alle Zeit bestehen. Krieg darf es nicht geben. Der demos der Astypalaier (30) soll den Feinden und Gegnern des römischen Volkes nicht gestatten, durch das eigene Land oder durch das Land, das der demos der Astypalaier gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen das römische Volk und die den Römern Unterstell- 40

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ten zu führen. Den Feinden soll er weder mit Waffen noch mit Geld noch mit Schiffen mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht Hilfe leisten. (35) Das römische Volk soll den Feinden und Gegnern des Rates und des demos der Astypalaier nicht gestatten, durch sein eigenes Land oder durch das Land, welches das römische Volk gegebenenfalls beherrscht, mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht durchzuziehen, wenn sie das Ziel verfolgen, Krieg gegen den demos der Astypalaier sowie die ihm Unterstellten zu führen. Den Feinden soll es weder mit Waffen noch mit Geld (40) noch mit Schiffen in böser Absicht Hilfe leisten. Sollte jemand einen Angriffskrieg gegen den demos der Astypalaier führen, soll das römische Volk dem demos der Astypalaier Hilfe leisten; sollte jemand einen Angriffskrieg gegen das römische Volk führen, soll der demos der Astypalaier Hilfe leisten gemäß dem Vertrag und den zwischen dem römischen Volk und dem demos der Astypalaier geleisteten Eiden. (45) Wenn die Vertragspartner nach gemeinsamer Beratung und nach einer öffentlichen Entscheidung diesem Vertrag etwas hinzufügen oder aus ihm etwas streichen wollen, soll der Wunsch gestattet sein. Das, was sie dem Vertrag hinzufügen oder aus dem Vertrag streichen wollen, soll außerhalb des Vertragstextes schriftlich festgehalten werden. Ein Exemplar des Vertrags soll als Weihung der Römer auf dem Kapitol am Tempel des Jupiter, ein zweites Exemplar als Weihung der Astypalaier im Tempelbezirk der Athena und des Asklepios in der Nähe (50) des Altars der Roma aufgestellt werden.

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III Beschluss des demos. Archonidas, Sohn des Eukles, war Vorsitzender. Beschlussvorlage der Prytanen. Da Rhodokles, Sohn des Antimachos, der als Gesandter nach Rom entsandt wurde, erschienen ist und über den Bündnisbeschluss Bericht erstattet hat, der durch das psephisma selbst gegeben war (?) (55) 25 … die Gesandten wegen ihrer Heimat und Rom … verfolgt seine Intentionen und setzte allen Eifer und Ehrgeiz daran … Bündnis mit den Römern … Rhodokles, Sohn des Antimachos, zu loben … Das vorliegende Dossier, das anlässlich der Vertragserneuerung in Astypalaia veröffentlicht wurde, besteht aus drei Dokumenten: I. Teile eines senatus con- 30 sultum, das den Vertrag und den Gesandten der Astypalaier zum Gegenstand hat (Z. 1–22); II. der Vertrag selbst (Z. 23–50); III. Fragmente eines psephisma aus Astypalaia, das dem Gesandten für seine Tätigkeit in Rom dankt (Z. 51–59). Aus I und III geht eindeutig hervor, dass die Initiative für den diplomatischen Vorstoß von Astypalaia ausging (Z. 5 der Gesandte erhält eine Antwort; Z. 52 35 er wurde entsandt), was gewiss der relativen Interessenlage beider Vertragspartner entsprach. Das J. 105 v. Chr. als Datum des senatus consultum steht durch die Nennung der Konsuln P. Rutilius Rufus und Cn. Mallius Maximus fest (Z. 15–16). Das senatus consultum und der Vertragstext sind aus dem lateinischen Original direkt ins Griechische übersetzt worden, wie mehrere erkennbare Latinismen 40

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nachweisen: Z. 2–5: εἰρήνην φιλίαν συμμαχίαν ἀνανεώσασθαι = pacem amicitiam societatemque renovare; ἄνδρα καλὸν καὶ ἀγαθὸν [παρὰ δήμου] καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου προσαγο[ρεῦσαι = eum virum bonum populi boni et amici appellandum; Z. 5, 9, 15: ἔδοξεν = censuere; Z. 7–9: [οὕτως καθ]ὼς ἂν αὐτῷ ἐκ τῶν δημοσίων πραγμάτων [πίστεώς τε] τῆς ἰδίας φαίνηται = ita uti ei e re publica fideque sua videretur; Z. 32, 34, 37, 45, 46: δημοσίᾳ βουλῇ (Z. 45: κοινῇ βουλῇ) = publico consilio; Z. 34, 37–38, 40: δόλῳ πονηρῷ = dolo malo; Z. 10: κατὰ τὸ διάταγμα = ex formula. Der Gegenstand der Verhandlungen wird mit «erneuern» (Ζ. 3: ἀνανεώσασθαι) wiedergegeben. Wenn das Wort mehr als bloß eine diplomatische Floskel darstellt (so zu Recht schon Täubler, Imperium 122–123), dann wird man für die erste vertragliche Formalisierung des Freundschaftsverhältnisses zwischen Rom und der kleinen Inselgemeinde Astypalaia einen früheren Zeitpunkt im 2. Jh. suchen müssen. Am ehesten in Frage kommt eine von drei Krisenzeiten, in denen die Ägäis für Rom Kriegschauplatz war: a) der Antiochos-Krieg, b) der Dritte Makedonische Krieg, oder c) der Aristonikos-Krieg, ohne dass man eine begründete Entscheidung für das eine oder das andere Datum treffen könnte. Warum gerade im J. 105 die Astypalaier das besondere Bedürfnis verspürten, ihr Vertragsverhältnis mit Rom zu «erneuern», geht aus den Texten auch nicht hervor. Die Geschichte der Provinz Asia während dieser Jahre ist sehr schlecht bekannt, doch war das Piratentum bis 102 so gefährlich geworden, dass der Praetor M. Antonius gegen die Cilices (Liv., Per. lxviii) entsandt wurde und drei Jahre in der Gegend tätig blieb. Möglicherweise wollten sich die Inselbewohner demnach auch rechtlich rechtzeitig für diesen diplomatischen Einsatz wappnen. Die Vertragspartner sind formal gleichgestellt; der Vertrag ist also ein foedus aequum, obwohl zur Zeit der «Erneuerung», wie auch früher, als der Vertrag zuerst geschlossen worden war, von einer Machtgleichheit der Partner keine Rede sein kann. Die Gewährung des erneuerten Vertrages auf Wunsch der Astypalaier kann also nur als der Versuch seitens der Inselbewohner verstanden werden, ihren Status innerhalb der von Rom zunehmend dominierten Welt abzusichern. In dieselbe Richtung zeigt die Klausel im senatus consultum, die eine jährliche öffentliche Lesung des Vertragswerkes, wahrscheinlich vor der Volksversammlung der Astypalaier oder anlässlich eines hohen Festes, nahelegt. Diese Bestimmung erfolgte gemäß der lex Rubria Acilia, einem Gesetz der Tribunen von 122, das offenbar derartige Angelegenheiten der provincia Asia regelte.5 Auf jeden Fall

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5 G. Rotondi, Leges publicae populi romani: elenco cronologico con una introduzione sull’attività legislativa dei comizi romani, Mailand 1912, 315, hat das Gesetz mit der vorangehenden Bestimmung über das Opfern am Kapitol zusammengebracht und es de cultu Iovis Capitolini betitelt. Da aber die gracchusfreundlichen Gesetzgeber des Jahres 122 auch sonst ein besonderes Interesse an der provincia Asia zeigten, legt die hier übernommene Textergän- 40 zung von Crawford für das Gesetz einen anderen Schwerpunkt nahe.

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717 Ptolemaios IX. Soter II. – Alexandros Iannaios

lag der Sinn dieser jährlichen Veranstaltung, wie immer bei solchen Lesungen von Dokumenten, neben Stolz und Loyalität vornehmlich darin, eventuelle Zweifler innerhalb der Bürgerschaft daran zu erinnern, dass das Verhältnis zum «großen Bruder» intakt war. Deswegen sollte man auf keinen Fall ausschließen, dass die militärische Klausel zu gemeinsamen Aktivitäten im ägäischen Raum hätte füh- 5 ren können. Gerade im Kampf gegen die Piraten war die Bereitschaft der lokalen Bevölkerung zu gemeinsamen militärischen Aktionen von großer Bedeutung. Anzumerken ist eine ungewöhnliche Formulierung der üblichen Änderungsklausel (Z. 45–48), sollten die Übersetzung ins Griechische und der überlieferte Text ihre Richtigkeit haben. Statt der üblichen Vorschrift, dass das Hinzugefügte 10 gelte und das Gestrichene nicht mehr gelte (vgl. etwa 664, Z. 39–41), scheint hier das schriftliche Festhalten aller eventuellen Änderungen – wo und wie wird nicht festgelegt – vorgeschrieben gewesen zu sein. Vielleicht ist aber der präzise Sinn bei der Übersetzung aus dem Lateinischen verloren gegangen und das schriftliche Festhalten soll – wie sonst auch – nur für das Hinzugefügte gelten. 15

717 Ptolemaios IX. Soter II. (Lathyros) – Alexandros Iannaios (Bündnis) 105 v. Chr.

Iosephos, Archaiologia xiii 334–336: ἐλθόντων δὲ πρὸς αὐτὸν Ζωίλου τε καὶ τῶν Γαζαίων καὶ δεομένων συμμαχεῖν αὐτοῖς πορθουμένης αὐτοῖς τῆς χώρας ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων καὶ Ἀλεξάνδρου, λύει μὲν τὴν πολιορκίαν δείσας τὸν Πτολεμαῖον ὁ Ἀλέξανδρος, ἀπαγαγὼν δὲ τὴν στρατιὰν εἰς τὴν οἰκείαν ἐστρατήγει τὸ λοιπὸν λάθρα μὲν τὴν Κλεοπάτραν ἐπὶ τὸν Πτολεμαῖον μεταπεμπόμενος, φανερῶς δὲ φιλίαν καὶ συμμαχίαν πρὸς αὐτὸν ὑποκρινόμενος. (335) καὶ τετρακόσια δὲ ἀργυρίου τάλαντα δώσειν ὑπέσχετο χάριν ἀντὶ τούτων αἰτῶν Ζώιλον ἐκποδὼν ποιήσασθαι τὸν τύραννον καὶ τὴν χώραν τοῖς Ἰουδαίοις προσνεῖμαι. τότε μὲν οὖν ὁ Πτολεμαῖος ἡδέως τὴν πρὸς Ἀλέξανδρον ποιησάμενος φιλίαν χειροῦται τὸν Ζώιλον. (336) ὕστερον δὲ ἀκούσας λάθρα διαπεμψάμενον αὐτὸν πρὸς τὴν μητέρα αὐτοῦ Κλεοπάτραν λύει τοὺς γεγενημένους πρὸς αὐτὸν ὅρκους … Als Zoilos und die Leute von Gaza zu ihm [sc. Ptolemaios Lathyros] kamen und darum baten, dass er mit ihnen ein Bündnis schließe, da ihr Land von den Ioudaiern und Alexandros verwüstet worden war, brach Alexandros aus Furcht vor Ptolemaios die Belagerung [sc. von Ptolemais] ab und führte sein Heer zurück nach Hause. Für die Zukunft war seine Strategie, Kleopatra insgeheim gegen Ptolemaios nachkommen zu lassen, während er öffentlich vormachte, Freundschaft und Bündnis mit ihm schließen zu wollen. (335) Er versprach, ihm 400 Talente Silber zu geben, wenn er als Gegenleistung den Tyrannen Zoilos beseitige und das Land den Ioudaiern übertrage. Damals also schloss Ptolemaios gern mit Alexandros Freundschaft und nahm Zoilos fest. (336) Später aber, als er hörte, dass Alexand-

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ros heimlich Kontakt zu seiner Mutter Kleopatra aufgenommen hatte, löste er die Eide, die er ihm gegenüber geschworen hatte … Lit.: Huß, Ägypten 646 f. Als der hasmonaiische Herrscher Alexandros Iannaios um 105 v. Chr. versuchte, die Hafenstadt Ptolemais zu erobern, appellierten die Bürger an den nach Zypern 5 vertriebenen und dort herrschenden Ptolemaios (IX.) Soter II. (Lathyros). Ptolemaios erkannte seine Chance, auf dem Festland wieder Fuß zu fassen, und segelte mit angeblich 30.000 Mann los (Ios., ibd. 333); dabei ignorierte er den inzwischen eingetretenen Meinungswechsel der Bürger von Ptolemais, der dazu führte, dass sie ihn doch nicht als Bundesgenossen empfangen wollten. Als aber die von Alex- 10 andros Iannaios angegriffenen Leute von Gaza unter ihrem Stadtfürsten Zoilos den Lathyros und seine Truppen für ihre eigene Verteidigung gewinnen wollten, fand der Vorstoß des Alexandros selbst gegenüber Ptolemaios Lathyros statt, von dem Iosephos hier berichtet, und der zu einem allerdings nur kurzlebigen Kooperationsvertrag führte. Weil Eide offenbar gegenseitig geschworen wurden (336), 15 ist mit einem zunächst formal korrekt abgeschlossenen Vertrag zwischen den beiden Herrschern zu rechnen. In wie weit die von Iosephos (335) erwähnten Bedingungen explizite Bestandteile des Vertrages waren, lässt sich aber nicht feststellen.

718 Rom (L. Caesius) – populus Seanoc[orum] (Regelungen nach deditio)

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104 v. Chr.

Bronzetafel (Tafel von Alcántara); b. 0,193 m, h. 0,215 m, d. 0,004 m. Buchstaben unregelmäßig 0,008–0,010 m. Fundort: Villavieja, prov. Cáceres. Ed.: R. López Melero/J. Luis Sánchez Abal/S. García Jiménez, El bronce de Alcán- 25 tara. Una deditio del 104 a.C., Gerion 2 (1984), 265–323 (Photo 267); AE 1984, 495; Richardson, Hispaniae, Appendix V. Lit.: D. Nörr, Aspekte des römischen Völkerrechts. Die Bronzetafel von Alcántara, München 1989; F. Meister, Der Krieg des Sertorius und seine spanischen Wurzeln. Untersuchungen zu Krieg und Akkulturation auf der iberischen Halbinsel 30 im 2. und 1. Jh. v. Chr., Hamburg 2007, 114–126.

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C. Mario C. Flavio [coss.] L. Caesio C. f. imperatore populus Seanoc[orum se] dedit. L. Caesius C. f. imperator postquam [eos in fidem] accepit ad consilium retolit quid eis im[perandum] censerent. de consili sententia inperav[it ut omnes]

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718 Rom (L. Caesius) – populus Seanoc[orum]

captivos equos equas quas cepisent [traderent. haec] omnia dederunt. deinde eos L. Caesius C. [f. imperator liberos] esse iussit, agros et aedificia leges cete[ra omnia] quae sua fuissent pridie quam se dedid[erunt quae tum] extarent eis redidit dum populus [senatusque] roomanus vellet. deque ea re eos [Romam] eire iussit – – – – – – – – legatos. Cren[us X. f.] Arco Cantoni f. legates

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Im Konsulat von Gaius Marius und Gaius Flavius [Fimbria]. Dem Lucius Caesius, Sohn des Gaius, Imperator, ergab sich das Volk der Seanoc… Lucius Caesius, 10 Sohn des Gaius, Imperator, nachdem er ihre deditio angenommen hatte, stellte seinem Beraterstab die Frage, was sie meinten, dass er befehlen solle. Gemäß der Meinung des Beraterstabs befahl er, dass sie alle Kriegsgefangenen sowie die Pferde und Stuten, die sie genommen hätten, zu übergeben hatten. Alle diese Dinge gaben sie ab. Daraufhin ordnete er an, sie sollen frei sein. Die Äcker und 15 Gebäude sowie ihre Gesetze und alles andere, was ihnen am Tag, bevor sie sich ergaben, gehörte und was noch vorhanden war, gab er ihnen zurück unter der Voraussetzung, dass das römische Volk und der Senat damit einverstanden seien. In dieser Angelegenheit sollten sie nach Rom gehen … Unterhändler (legati) (?) schicken. Unterhändler waren Crenus, Sohn des … und Arco, Sohn des Cantonus. 20 Der hier gebotene Text ist konservativ im Hinblick auf Ergänzungen. Längere Ergänzungen, die Details ändern würden, wären eventuell möglich (vgl. Nörr, a. a. O. 23). Sie bleiben aber sehr unsicher. Der Name des populus ist sonst nicht bekannt, die Ergänzung also nur exempli gratia. Der Text selbst ist ein Unikat und deswegen schwer einzuordnen. Man wird 25 aber davon ausgehen können, dass der Senat und das römische Volk die Entscheidung des nur aus diesem Text bekannten prätorischen Gouverneurs der Hispania Ulterior, L. Caesius, doch bestätigten. Denn sonst wäre es für die dediticii sinnlos gewesen, für ein solches Dokument eine teure Bronzetafel anfertigen zu lassen. Die einmal ratifizierte Entscheidung des Praetors und seines consilium 30 hinsichtlich der Behandlung der dediticii nach der deditio diente also offensichtlich als eine nunmehr für beide Seiten verbindliche Regelung, eine Art Ersatzvertrag, wobei das einzige veröffentlichte Exemplar bei den dediticii vorhanden war. Der Sinn der Veröffentlichung auf einer Bronzetafel vor Ort dürfte darin liegen, künftige römische Amtsträger in ihrer eigenen Sprache darauf aufmerksam 35 zu machen, dass verbindliche Regelungen – wie man sie sonst in Verträgen festlegte – zugunsten der Stadt und ihrem Besitz in Rom schon ratifiziert worden waren und deswegen, als ob tatsächlich ein Vertrag vorliegen würde, zu beachten waren.

719 Nikomedes III. von Bithynien – Mithridates VI. von Pontos

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719 Nikomedes III. von Bithynien – Mithridates VI. von Pontos (Bündnis) Ca. 104 v. Chr.

Justinus xxxvii 4.3: inita deinde cum Nicomede societate Paphlagoniam invadit victamque cum socio dividit. 5 Danach, als er ein Bündnis mit Nikomedes gemacht hatte, marschierte er in Paphlagonien ein und teilte das eroberte Land mit seinem Bundesgenossen auf. Lit.: Magie, Roman Rule 197; 1093 Anm. 57; Sherwin-White, Foreign Policy 104 f.; McGing, Mithridates 67 f. Sowohl die Könige von Bithynien als auch jene von Pontos hatten längst ein begieriges Auge auf das dazwischen liegende Paphlagonien geworfen. Im Rahmen der von Mithridates VI. betriebenen pontischen Expansion, kam es zu diesem nur von Justinus erwähnten «Räubervertrag» zwischen Nikomedes III. und Mithridates VI., beide «Freunde und Bundesgenossen» der Römer (vgl. 666, 3; 704). Zur Zeit des Aristonikos-Krieges hatten sowohl die vertraglich verbundenen Römerfreunde Nikomedes, Mithridates V. (696) und Ariarathes V. (670) als auch der damalige paphlagonische Herrscher Pylaimenes den Römern militärisch geholfen (Strab. xiv 1.38 [C646]; Eutr. iv 20.1; Oros. v 10.2). Diese konkrete Hilfeleistung könnte auch Pylaimenes möglicherweise als vertraglich verbundenen römischen Bundesgenossen kennzeichnen. Ob ein eventueller Vertrag auch mit seinen Nachfolgern weiterhin bestand, ist aber nicht ermittelbar. Die Römer gaben sich auf jeden Fall beunruhigt über das Vorgehen von Nikomedes und Mithridates hinsichtlich Paphlagoniens, waren wegen der germanischen Invasion in Norditalien aber nicht in der Lage, in Kleinasien effektiv zu intervenieren, selbst dann, wenn sie es für wichtig gehalten hätten. Eine senatorische Gesandtschaft wurde zwar geschickt, um die Könige aufzufordern, ihre Annexion rückgängig zu machen. Es wurde aber kein befriedigendes Ergebnis erzielt (Just. xxxvii 4.4–9), sodass die Aufteilung Paphlagoniens zumindest für einige Jahre bestehen blieb, wahrscheinlich bis zum Tode des Nikomedes III. ca. 94 v. Chr. Der Vertrag zwischen den beiden Königen scheint nur die Aufteilung Paphlagoniens zum Ziel gehabt zu haben.

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720 Nesiotenbund

720 Nesiotenbund (Gründung) Nach 200 v. Chr.

Livius xxxi 15.8: Rhodii Ciam ab Aegina, inde per insulas Rhodum navigarunt omnibus praeter Andrum Parumque et Cythnum, quae praesidiis Macedonum 5 tenebantur, in societatem acceptis. Die Rhodier segelten von Aigina nach Keos und von dort durch die Inseln nach Rhodos, nachdem sie alle mit Ausnahme von Andros, Paros und Kythnos, die von makedonischen Besatzungen gehalten wurden, in ihre Allianz aufgenommen hatten. 10 Vgl. Polybios xvi 26.10: οἱ μὲν οὖν πρέσβεις οἱ παρὰ τῶν Ῥοδίων ταῦτα διαπράξαντες ἀνήχθησαν εἰς τὴν Κέων ἐπὶ τὰς νήσους μετὰ τοῦ στόλου. Die rhodischen Gesandten, nachdem sie diese Geschäfte abgeschlossen hatten, segelten zurück nach Keos, um sich mit der Flotte um die Inseln zu kümmern.

Lit.: P. M. Fraser/G. E. Bean, The Rhodian Peraea and Islands, London 1954, 159– 15 172; Walbank, HCP II ad loc.; Briscoe, Commentary ad loc.; R. Étienne, Tenos II. Ténos et les Cyclades du milieu du IVe siècle av. J.‒C. au milieu du IIIe siècle ap. J.‒C., Athen/Paris 1990, 101–124; G. Reger, Regionalism and Change in the Economy of Independent Delos: 314 – 167 B.C., Berkeley u. a. 1994, 34 f.; V. Gabrielsen, The Naval Aristocracy of Hellenistic Rhodes, Aarhus 1997, 56–58; Wiemer, 20 Krieg, Handel und Piraterie 271–276. Die Bedeutung von Livius’ Aussage über die rhodische societas mit den Insulanern ist nicht ganz klar. Er hat seine Angaben zwar von Polybios übernommen, aber aus einer nicht mehr vorhandenen Textstelle: Polybios wird hier nur von den Excerpta de legationibus Romanorum überliefert, und der Epitomator interessierte sich nicht 25 für das weitere Tun der Rhodier, bricht also mit ihrer Abfahrt aus Athen ab (oben). Aus dem 2. Jh., vielleicht schon ab 192 (so Étienne, a. a. O. 102 f.), gibt es aber einige epigraphische Zeugnisse für die Existenz eines koinon unter rhodischer Führung, das auf Tenos eine Zentrale unterhielt. Dort tagten synhedroi [Vertreter der Mitglieder] und fassten Beschlüsse (Syll.3 620 Z. 32 f.); dort war anscheinend auch der 30 Heimathafen einer Flotte des koinon mit einem Bundestrierarchen (nicht unbedingt ein Rhodier: IG XII 5, 918 Z. 4; Syll.3 583 Z. 4–5). Unklar bleibt, wann genau diese Bundesverfassung geschaffen wurde. Am wahrscheinlichsten ist, dass im J. 200 die Rhodier mit jeder der Inseln einen separaten Beistandsvertrag vereinbarten (Livius’ societas) und dass erst während der Dauerkrise der 190er Jahre das koinon 35 mit den von allen Mitgliedern getragenen zentralen Einrichtungen auf Initiative der Rhodier eingerichtet wurde. Wie groß die Mitgliedschaft war, lässt sich mangels Quellen nur vermuten (vgl. dazu Étienne, a. a. O. 112–117; Wiemer, a. a. O. 272 f.).

721 Antiochos III. – Ilion?

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721 Antiochos III. – Ilion? (Bündnis) 190er Jahre

Bruchstück einer oben und unten gebrochenen Stele, b. 0,43 m. Buchstaben 0,012–0,017 m. 5 Fundort: Ilion. Ed.: A. Brückner, Die Inschriften, in: W. Dörpfeld (Hrsg.), Troja und Ilion: Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Ilion 1870–1894, Bd. 2, Athen 1902, 447–476, hier 448 Nr. III (mit Photo); IK Ilion 45(A). 10 Lit.: J. L. Ferrary/P. Gauthier, Le traité entre le roi Antiochos et Lysimacheia, Journal des Savants 4 (1981), 327–345; F. Piejko, The Treaty between Antiochus III and Lysimacheia ca. 196 B.C. (with a Discussion of the Earlier Treaty with Philip V), Historia 37 (1988), 151–165; J. D. Grainger, Antiochos III in Thrace, Historia 45 (1996), 329–343, hier 332 f. 15

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὴν δὲ ἐ]ν Λυσιμαχείαι παρὰ τὸν βωμὸν τοῦ Διὸς τοῦ Σωτῆρος, τὴν δὲ ἐν Σαμοθράικηι ἐν τῶι ἱερῶι τῶν θεῶν [τῶν] [μ]εγάλων· ὀμόσα[ι δὲ βασιλέα] [Ἀν]τίοχ[ο]ν τὸν ὑ[πογεγραμμένον ὅρκον]

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[… eine Stele aufstellen] in Lysimacheia beim Altar des Zeus Soter, eine andere in Samothrake im Heiligtum der Großen Götter. (5) König Antiochos soll den unten aufgeschriebenen Eid schwören… Dieses Inschriftenfragment wurde bei der Entdeckung eines neuen Textes aus 25 Ilion, der auch einen König Antiochos in einem Sachzusammenhang mit Lysimacheia nennt, von P. Frisch in IK Ilion 45 mit dem neuen Text kombiniert. Ferrary und Gauthier (a. a. O.) konnten allerdings zeigen, dass diese zunächst naheliegende Annahme nicht stimmen kann und dass das neue Fragment älter ist, der dort erwähnte König Antiochos also eher Antiochos II. ist. In König 30 Antiochos des vorliegenden Fragmentes dürfte dann aber mit dem Erstherausgeber, A. Brückner, doch Antiochos III. zu erkennen sein. Welche Stadt der Vertragspartner des Königs war, bleibt aber unsicher. Aus der Tatsache, dass ein Exemplar des Vertrags in Lysimacheia aufgestellt werden sollte (Z. 1–3), das in den 190er Jahren als Regierungssitz für den seleukidischen Statthal- 35 ter in Europa ausgebaut wurde (Polyb. xviii 51.8, vgl. Liv. xxxv 15.5), kann nicht erschlossen werden, dass Lysimacheia selbst Vertragspartner war, wie es bei dem

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722 Alipheira – Heraia

neuen Text IK Ilion 45(B), wohl aus der Zeit Antiochos’ II., gewesen ist. Da der Stein in Ilion gefunden wurde, dürfte es ein Fragment eines Exemplars sein, das im Heiligtum der Athena Ilias aufgestellt war. Dann käme Ilion selbst eher als Vertragspartner für den König in Frage, denn – um die Fundstelle zu erklären – muss Ilion als erster Aufstellungsort im verlorenen Teil der Inschrift erwähnt worden sein, da 5 nach Samothrake (Z. 3–5) kein Platz auf dem Stein für weitere Ortsnennungen, wo der Text aufgestellt werden sollte, vorhanden ist. Da die normale Reihenfolge der Erwähnung der Aufstellungsorte eines Vertrages mit den Vertragspartnern selbst beginnt, dürfte nach der verlorenen Erwähnung von Ilion die regionale Hauptstadt Lysimacheia als Aufstellungsort des königlichen Exemplars des Vertrages ange- 10 führt worden sein; Samothrake, das als letzter Ort erwähnt wird, diente dann als neutraler dritter Ort. Über den Inhalt des Vertrages lässt sich nichts ermitteln.

722 Alipheira – Heraia (symbolon) Nach ca. 200 v. Chr.

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Fragment einer Platte aus hellgrauem Kalkstein, linker Rand erhalten, sonst ringsum gebrochen; b. 0,135 m, h. 0,23 m, d. 0,07 m. Buchstaben des 2. Jhs. «Die Schrift ist in scharfen, breiten Zügen mit einer gewissen Eleganz ausgeführt und sehr gut erhalten» (Dittenberger – Purgold in I. Olympia). Fundort: Olympia, am Kladeos. 20 Ed.: I. Olympia 48 (Faksimile). Lit.: Ager, Interstate Arbitrations 514 f.

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συμβ[ολ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τος Ἀρ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Τ]ελέστα, Ὑ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἡραεῖς, Αἰχ[μ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μήδεος, Αἰο[λίων ‒ ‒ ‒ Ἀλιφειρεῖς, ‒ ‒ ‒ ‒] [δ]ικαστὰς μ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [τ]ῶν Ἡραέ[ων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν Ἀλιφ[ειρέων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κησαντ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἀλιφειρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἑκατερ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [Ἀλ]ιφει[ρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [Ἀλι]φει[ρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

Wegen der naheliegenden Ergänzung in Z. 1 zu einer Form von σύμβολον wird dieses Inschriftenfragment unter die Staatsverträge aufgenommen. Auch die Veröffentlichung in Olympia sowie die sorgfältige Ausführung der Schrift legen die

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723 Gortyn – Lappa

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Annahme eines bedeutenden Vertragswerkes nahe. Beide Städte waren im 2. Jh. Mitglieder des achaiischen Bundes, dürften also unter Druck des koinon geraten sein, Regelungen für die Beilegung von Konflikten zu vereinbaren.

723 Gortyn – Lappa (Bündnis)

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Ca. 200–189 v. Chr.

Zwei Blöcke eines Pfeilers, Fragm. (a) oben eine lex sacra (I. Cret. IV 186A), unten der Vertragstext, b. 0,82 m, h. 0,63 m, d. 0,48 m. Buchstaben 0,01–0,02 m. Fragm. (b) Abmessungen unbekannt. Fundort: Gortyn, Pythion. 10 Ed.: Fragm. (a) B. Haussoullier, Inscriptions de Crète, BCH 9 (1885), 1–28, hier 6–8, Nr. 8; [SGDI 5018A]; I. Cret. IV 186B (mit Faksimile); Fragm. (b) B. Haussoullier, Inscriptions de Crète, BCH 9 (1885), 1–28, hier 10, Nr. 9; [SGDI 5018B]; I. Cret. IV 187; beide Fragmente: Chaniotis, Verträge Nr. 31. Lit.: H. van Effenterre, La Crète et le monde grec de Platon à Polybe, Paris 1948, 156 f. 15 (a)

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(b)

ἀγαθᾶι θύχαι. κορμιόντων Γόρτυνι μὲν ἐπὶ τᾶς Ἀρχηίας τῶ[ν] σὺν Εὐρύττονι τῶ Μενοντίδα, Λάππαι δ’ ἐπὶ τῶν σὺν Ἄρχω[νι] τῶ Ἀντιόχω, τά[δε] συνέθεντο Γορτύνιοι καὶ Λαππαῖοι· συνμαχησῆν ἀλλάλοις τὰν ἅπαντα χρόνον ἁπλόως καὶ ἀδόλως, κἠψῆθθαι τὸν Λαππαῖον [τ]οῖς Γορτυνίοις καὶ πολέμω χ[ί]ρήνας ὁπυῖ κα παρκαλίωντι οἱ Γορτύνιοι, καὶ τὸν αὐτὸν φίλον κἠχθρὸν ἑξῆν τοῖς Γορτυνίοις· κ’ αἴ τίς κα πολεμῇ τοῖς Γορτυνίοις, ἢ φρώριον ἢ λιμένας καταλαμβάνῃ ἢ χώρας ἀποτάμνηται, βοαθιόντων οἱ Λαππαῖοι τοῖς Γορτυνίοις καὶ κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλαθθαν παντὶ σθένει ἐς τὸ δυνατόν· κατὰ τὰ αὐτὰ δὲ κ’ αἴ τίς κα τοῖς Λαππαίοις πολεμῇ ἢ ἀποτάμνηται χώρας ἇς ἔχοντες πορτῆυθον ἐς τὰν πορτὶ Γορτυνίονς φιλίαν καὶ συ[μ]μαχίαν, ἢ φρώρια ἢ λιμένας καταλαμβάνηται, βοαθιόντων οἱ Γορτύνιοι τοῖς Λαππαίοις καὶ κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλαθθαν ἀπροφασίστως παντὶ σθένει ἐς τὸ δυνατόν. ἐξαγωγὰν δ’ ἦμεν τῶι τε Γορτυνίωι Λάππαθεν καὶ τῶι Λαππαίωι Γορτύναθεν πάντων, κατὰ γᾶν μὲν ἀτελεί, κατὰ θάλαθθαν δὲ καταβάλλοντανς τέλη κατὰ τὸνς νόμονς τὸνς ϝεκατερῆ κειμένονς ὑπὲρ τῶν ἐνλιμενίων. ὀμοσάντων δ’ οἱ μὲν Γορτύνιοι τοῖς Λαππαίοις οἱ ἄνδρες ἐπὶ θυ[μάτων νεοκαύτων(? ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [αἰ μὲν ἐπ]ιορκίοιμι, ἐμμανέ[ανς] [ἦμεν τὸνς θι]ὸνς πάντανς καὶ [πάν][σανς]· εὐορκίοντι ἀξίαν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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723 Gortyn – Lappa

(a) Auf gutes Gelingen! Als in Gortyn die Phyle Archeia die kosmoi stellte, die zusammen mit Eurytton, Sohn des Menontidas, amtierten, und in Lappa die kosmoi zusammen mit Archon, Sohn des Antiochos, amtierten, schlossen Gortynier und Lappaier folgenden Vertrag: Sie werden füreinander auf alle Zeit ehrliche und aufrichtige Bundesgenossen sein; (5) der Lappaier soll den Gortyniern sowohl im Krieg als auch im Frieden folgen, wohin auch immer die Gortynier aufrufen, und dieselben Freunde und Feinde haben, wie die Gortynier. Sollte jemand gegen die Gortynier Krieg führen oder eine Burg oder Häfen einnehmen oder sich Landesteile aneignen, sollen die Lappaier den Gortyniern sowohl zu Land als auch zu See (10) mit aller Kraft nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten zu Hilfe kommen. Sollte jemand gegen die Lappaier Krieg führen oder sich Landesteile aneignen, welche die Lappaier besaßen, als sie in die Freundschaft und die Allianz mit den Gortyniern eintraten, oder Burgen oder Häfen einnehmen, sollen die Gortynier auf dieselbe Weise den Lappaiern zu Land und zu See bereitwillig mit aller Kraft nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten zu Hilfe kommen. (15) Recht auf Ausfuhr aller Gegenstände hat der Gortynier aus Lappa und der Lappaier aus Gortyn, auf dem Landweg ohne Verzollung, auf dem Seeweg nach Entrichtung der Steuern gemäß den in der jeweiligen Stadt gültigen Gesetzen bezüglich der Hafenzölle. Die gortynischen Männer sollen den Lappaiern gegenüber auf frisch gebrannten Opfern den Eid schwören… (b) «… wenn ich den Eid breche, mögen alle Götter und Göttinnen wütend sein; wenn ich ihn halte, eine würdige… „ Die Zugehörigkeit des Fragmentes (b) zu diesem Vertrag ist unsicher. Chaniotis, der nach Blass in SGDI die beiden Fragmente zusammenführt, geht wegen der viel kürzeren Zeilen in Fragment (b) davon aus, dass es auf einer Nebenseite des Pfeilers angebracht worden war. Inhaltlich bietet es einen kurzen Auszug aus der sogenannten Exsekrationsformel, d. h. es gehört auf jeden Fall in die letzten Zeilen eines Eides. Wenn es doch zu Fragment (a) gehörte, ist also mit einer erheblichen Textlücke zu rechnen. Datiert wird der Vertrag lediglich nach der Schriftform, die ihn in die Zeit um die Wende vom 3. zum 2. Jh. v. Chr. setzen lässt. Obwohl der Vertrag prinzipiell auf Gegenseitigkeit aufgebaut ist, lässt die erste substantive Klausel (Z. 5–7) erkennen, dass die Gortynier eine Führungsrolle spielten: hier verpflichten sich die Lappaier, den Gortyniern Folge zu leisten, ohne eine Parallelklausel zu ihren Gunsten zu erhalten. Auch die Phrase Z. 11–12, dass nur das Land, das Lappa gehörte «als sie in die Freundschaft und die Allianz mit den Gortyniern eintraten» Gegenstand des Vertrages sei, welche die Einbeziehung von vorangehenden bzw. nachträglichen Nachbarschaftsstreitigkeiten ausschloss, fehlt bei den Gortyniern, obwohl die Klausel ansonsten parallel aufgebaut ist. Da Lappa kein unmittelbarer Nachbar von Gortyn war, dürfte der Vertrag zu den gortynischen Bemühungen um die Vergrößerung ihres Einflusses im zentra-

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724 Gortyn – Sybrita

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len und westlichen Kreta um die Jahrhundertwende gehören (vgl. van Effenterre, a. a. O.; Chaniotis, Verträge 41 ff.).

724 Gortyn – Sybrita (Bündnis) Ca. 200–189 v. Chr.

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Fragment eines Pfeilers; b. 0,21 m, h. 0,54 m, d. 0,26 m. Buchstaben 0,01–0,02 m. Fundort: Gortyn, Pythion. Ed.: F. Halbherr, Cretan Expedition III. Epigraphical Researches in Gortyna, AJA 1 (1897), 159–238, hier 230–232 (Photo); [SGDI 5021]; I. Cret. IV 183 (Faksimile); Chaniotis, Verträge Nr. 32. 10 Lit.: H. van Effenterre, La Crète et le monde grec de Platon à Polybe, Paris 1948, 156 f. Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch). [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀναγι][νωσκόντων δ]ὲ τὰν συνθήκαν [κατ’ ἐνιαυτὸν Γόρτυνι μὲν ἐν τοῖς ‒ ‒ ‒ ‒] [Συβριτίων π]αριόντων, Συβρίτ[αι δὲ ἐν τοῖς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒οις] [Γορτυνίων] παριόντων· πρ[οπαραγγελλόντων δὲ ἀλλάλοις οἱ κόρμοι] [οἱ τόκ’] ἀεὶ κορμίοντες [προδέκατον(?) ἤ κα μέλλωντι ἀναγινώσκειν· αἰ] 5 [δὲ μὴ προ]παρανγείλαιεν ἢ τ[ὰν συνθήκαν μὴ ἀναγνοῖεν ἢ] [τὰν στάλ]αν μὴ στήσαιεν [ἢ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΕΣ τι τούτων ϝέ[ρδοιεν, ἀποτεισάντων στατήρανς πεντακα][τίος οἱ μὲ]ν Γορτύνιοι τοῖς Σ[υβριτίοις τᾶι πόλι οἱ δὲ Συβρίτιοι] [Γορτυνίοι]ς τᾷ πόλι. αἰ δέ τί [κα δόξηι ταῖς πόλισι ἀμφο]10 [τέραις κοι]νᾶι βωλευσαμ[έναις ἐπὶ τῶι κοινᾶι συμφέροντι ἐς τὰν] [συνθήκαν δι]ορθῶσαι, ὅ τι μ[έν κα ἐξέλοιμεν τοῦτο μήτε ἔνθι][νον μήτε ἔν]ορ[κον ἔ]σθω , ὅ τι δέ [κα ἐγγράψαιμεν ἔνθινον καὶ] [ἔνορκον ἔσθ]ω. δ[ό]μεν δὲ κ[αὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δα]πάναμα ἐς τὰ[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 15 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΜΕΝ ἀτταμιο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Σ τῶν πολιτᾶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ στασάντ]ων τὰς στάλα[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρὸ τᾶς] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νίας νεμονήι[ας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒. ὅρκος· ὀμνύω Ἱστίαν] [καὶ Ζῆν]α Κρηταγενία καὶ [Ζῆνα Ἀγοραῖον καὶ Ζῆνα Ὀράτριον(?) καὶ Ζῆνα] 20 [Βιδάτ]αν κ’ Ἀπέλλωνα Πύ[τιον καὶ Λατὼ κ’ Ἀρτέμιδα καὶ] [Ἥραν κ’ Ἀ]θαναίαν Πολιόχον [κ’ Ἄρην κ’ Ἀφροδίταν καὶ Ἑρμᾶν καὶ] [Κωρήτανς] καὶ Νύμφανς καὶ τ[ὸς ἄλλος θεὸς πάντας καὶ πάνσας]. [ἦ μὰν οὐθὲ]ν καταλ[υσί]ω τ[ῶν συνκειμένων(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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725 Rhodos – Lesbos

… Sie sollen den Vertrag jedes Jahr verlesen, in Gortyn beim Fest … in der Anwesenheit von Sybritiern, in Sybrita beim Fest … in der Anwesenheit von Gortyniern. Die kosmoi, die jeweils amtieren, sollen den jeweils anderen amtierenden kosmoi das Verlesen ankündigen, und zwar ?zehn Tage, bevor sie beabsichtigen, das Verlesen zu veranstalten; (5) sollten sie die Ankündigung nicht aussprechen oder den Vertrag nicht verlesen oder die Stele nicht aufstellen … oder etwas gegen die Vertragsbestimmungen tun, dann sollen sie 500 Statere zahlen, und zwar die Gortynier den Sybritiern an die Stadt und die Sybritier den Gortyniern an die Stadt. Wenn beide Städte (10) nach gemeinsamer Beratung beschließen sollten, zum gemeinsamen Vorteil etwas an dem Vertrag zu korrigieren, dann soll das, was sie tilgen möchten, nicht von den Göttern und den Eiden geschützt sein, und das, was sie hinzuschreiben möchten, soll von den Göttern und den Eiden geschützt sein. [Die folgenden Zeilen lassen keine laufende Übersetzung zu. Es geht offenbar um die Zahlung von Kosten (Z. 13–14: δα]πάναμα ἐς τὰ[ν ‒ ‒), die Aufstellung von Stelen (Z. 17: στασάντ]ων τὰς στάλα[ς ‒ ‒) und die Festlegung von gewissen Fristen (Z. 17–18: πρὸ τᾶς]| ‒ ‒ ‒ ‒νίας νεμονήι[ας)]. (18) Eid. «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Kretagenes und Zeus Agoraios und Zeus Oratrios? und Zeus Bidatas und Apollon Pythios und Leto und Artemis und Hera und Athena Poliouchos und Ares und Aphrodite und Hermes und den Koureten und Nymphen und allen anderen Göttern und Göttinnen. Wahrlich werde ich keine Bestimmung des Vertrages auflösen…»

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Der Text wurde nach Paralleltexten (z. B. 708 Z. 30–38) von Halbherr (a. a. O.) und Chaniotis (a. a. O.) rekonstruiert. Der so gewonnene Teil behandelt allerdings nur die Regelungen bezüglich des jährlichen Verlesens des Vertragstextes in den beiden Partnerstädten und der Publikation sowie den Eid. Die erhaltenen Klauseln sind voll auf Gegenseitigkeit aufgebaut; es dürfte sich um einen Bünd- 25 nisvertrag handeln. Zu datieren ist der Vertrag nur nach der Schriftform, die auf die Zeit um die Wende vom 3. zum 2. Jh. v. Chr. hinweist. Ähnlichkeiten mit der Schrift des auch im Pythion zu Gortyn auf einem Pfeiler aufgezeichneten Vertrages mit Lappa (723) lassen vermuten (so van Effenterre, a. a. O.), dass auch dieser Vertrag im 30 Rahmen der damaligen Bemühungen Gortyns um Einfluss zum Westen hin abgeschlossen worden ist. 725 Rhodos – Lesbos (Bündnis) Nach 189 v. Chr. (?)

Stele, an allen Seiten gebrochen, h. 0,4 m. Fundort: Eresos. Ed.: IG XII Suppl. 120. Lit.: OMS II 732–735; Wiemer, Krieg, Handel und Piraterie 290 Anm. 8, 9.

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725 Rhodos – Lesbos

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΕΥ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν Μυτιλ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καθ]άπερ τὰς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Λέσβῳ δὲ καὶ ΙΔ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παρόντων παρὰ Μ[υτιληναίων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ παραδότ[ω ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ὁρκιξάντ]ω τοὺς [ὄντ]ας ἐν ἁλ[ικίᾳ ἐμμενεῖν τᾶι συμμαχίαι καὶ τὰι συντάξει] [τᾶι γεγενημέναι τῶ]ι δάμωι ποτὶ Λεσβίους, ἀ[δόλως καὶ ἀπροφασίστως ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τω τε καὶ τὰς παρὰ Μυτ[ιληναίων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Μηθυμναίων Πρωτοφά[νη ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παραχρῆμα ἐμμενεῖν τᾷ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀδόλως καὶ] ἀπροφασίστως· εὐορκεῦντ[ι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ταμίαι δόντω τῶι ἱερώνᾳ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἑλ]έσθαι [ἄν]δ[ρ]ας δύ[ο μὴ] νεωτέρ[ους ἐτῶν πεντήκοντα· ἵνα δὲ ὀ][μόσωντι καὶ τοὶ ?] ἐν Λέσβωι, ὁρκιξάντω α[ὐτοὺς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐμμενεῖν] [τᾶι συμμαχίαι ἀδόλ]ως καὶ ἀπροφασίστως, ὁρκιζόντ[ω ? ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ένους καὶ ἐμφανιξάντω τὰν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ῥόδι[οι] καὶ Λέσβιοι ὑπὲρ τοῦ ὅρκου πρα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒εῖσι ὑπὸ τοῦ δάμου. ὅπως δὲ πᾶσι φαν[ερὰ ἦι εἰς πάντα τὸν χρόνον] [τὰ δεδογμένα, ‒ ‒ ‒ ‒]κάντω Λέσβιοι τάνδε τὰν συνθήκαν ἐπ[ὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ᾶς Ἀθάνας τᾶς πολιάδας, Ῥόδιοι δὲ ἐπ[ὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ἀναγραψάντ]ω εἰς στάλλαν λιθίναν καὶ ἀναθέντ[ω ἐν τῶι ἱερῶι τᾶς Ἀθάνας ?] vacat Ζεὺς Σ[ωτήρ vacat]

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ΙΙ [ὁ δεῖνα τοῦ δεῖνος εἶπεν]· περὶ ὧν ἀ βόλλα [προεβόλλευσε καὶ τῶν ἀρχόντων 25 οἰ παρέοντες προτί]25 [θεισι καὶ ἔπηλθον· ἐπειδὴ οἰ πρέ]σβεες Ἀγε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν ψάφισμα κ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰς τὸν ἄ]παντα χρό[νον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ σ]υμφέρο[ντα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒παυση‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Der Text ist zu schwer zerstört, um eine kontinuierliche Übersetzung zu ermöglichen. Dennoch kann man wesentliche Aspekte erkennen. Es handelt sich um einen Vertrag (Z. 20: τάνδε τὰν συνθήκαν) zwischen den Städten des Lesbischen Bundes und Rhodos (Z. 18, 21), der im Rahmen eines rhodischen Volksbeschlus- 35 ses (I) festgehalten wird. Erkennbar sind Bestimmungen über den Besuch von lesbischen Vertretern auf Rhodos (erhalten sind die Namen der Mytilenaier und der Methymnaier, Z. 5, 10), wobei es u. a. auch um die Beeidigung der (männlichen) erwachsenen Bevölkerung geht (Z. 7: [ὁρκιξάντ]ω τοὺς [ὄντ]ας ἐν ἁλ[ικίᾳ]); die rhodischen Schatzmeister sollen Geld für die Opfer anlässlich der Beeidigung zur 40

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726 Rhodos – Melanippion

Verfügung stellen (Z. 13). Im Gegenzug sollen zwei Rhodier nach Lesbos entsandt werden, um den Lesbiern denselben Eid abzunehmen (Z. 14–16). Die Publikation soll sowohl auf Rhodos als auf Lesbos erfolgen (Z. 20–22). Der Grund, warum dieser Text gerade in Eresos gefunden wurde, ergibt sich aus den letzten fragmentarischen Zeilen in aiolischem Dialekt (II, Z. 24–29). Die Bruchstücke sind Teil 5 eines eresischen Dekretes, das offensichtlich die Bestätigung des mit den Rhodiern abgeschlossenen Vertrages durch die Eresier beinhaltet und deswegen unterhalb des rhodischen Volksbeschlusses aufgeschrieben worden ist. Das Datum des Vertrags ist nicht leicht feststellbar, da der Text nur in einer Majuskelabschrift überliefert ist, weshalb die Buchstabenformen nicht als Datie- 10 rungskriterium herangezogen werden können. Dennoch ist klar, dass die Vereinbarung nach der Gründung des lesbischen Bundes geschlossen worden sein muss, was am wahrscheinlichsten nach der Auflösung der ptolemaiischen Herrschaft über die Insel geschah, vielleicht in den 190er Jahren (vgl. 783). Da Rhodos nach dem Frieden von Apameia mit der Billigung Roms eine regionale Groß- 15 macht geworden war, dürfte der Vertrag mit Lesbos im Rahmen der Bestätigung der rhodischen Vormacht in der Ägäis zustande gekommen sein.

726 Rhodos – Melanippion (Bündnis) Nach 188 v. Chr.

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Auszug aus einer Ehreninschrift für Apollonios von Phaselis. Fundort: Karaöz (Melanippion). Ed.: M. Adak, Die rhodische Herrschaft in Lykien und die rechtliche Stellung der Städte Xanthos, Phaselis und Melanippion, Historia 56 (2007), 251–279, hier 251– 256 mit Photo; SEG 57, 1663. 25 Z. 3–8 3 5

– – – – – – – – – – καὶ συνεπραγμ[ατεύσατο] ὅπως κατασταθῶμεν εἰς τὴν τοῦ δ[ήμου τῶν] Ῥοδίων φιλίαν καὶ συμμαχίαν, δι’ ἃ κα[ὶ συνβέ]βηκεν ἐλευθέρους ἡμᾶς ὄντας ἐν ε[ἰρήνηι] μεθ’ ὁμονονίας πολιτεύεσθαι κυριεύ[οντας] τῶν ἰδίων κ.τ.λ.

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… und er wirkte mit, sodass wir in die Freundschaft und die Allianz des demos der Rhodier aufgenommen wurden. Dadurch geschah es, dass wir als freie Bürger in Frieden und Eintracht zusammenleben können, indem wir über unseren 35 eigenen Besitz verfügen u.s.w.

726 Rhodos – Melanippion

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Der Hinweis in der Ehreninschrift aus Melanippion für Apollonios aus Phaselis auf eine von ihm mitherbeigeführte «Freundschaft und Allianz» zwischen Melanippion und Rhodos führt, wie Adak richtig gesehen hat, in die Zeit nach 188 v. Chr., als Rhodos die umstrittene Herrschaft über Lykien vom römischen Senat erhielt. Auch die benachbarten pamphylischen Städte pflegten gute Beziehungen zur neuen Großmacht, wie der offensichtliche Einfluss des Phaseliten Apollonios bei den Rhodiern nahelegt. Bei Melanippion allerdings dürfte die Frage der territorialen Zugehörigkeit umstritten gewesen sein. Für Stephanos von Byzanz (s. v. Μελανίππιον) galt Melanippion als pamphylische Stadt, er räumte aber ein, dass einige Autoren es zu Lykien rechneten, und der byzantinische Autor des Stadiasmus Maris Magni (Geographi Graeci Minores I [ed. C. Müller], 491 Nr. 234), der vom Ost nach West voranging, zählte Melanippion (unter der Variante Μελανίππη) als erste lykische Stadt auf. Wenn diese Unsicherheit schon um 188 v. Chr. herrschte, dann war der Einsatz des Phaseliten Apollonios in Rhodos von der allergrößten Bedeutung für Melanippion, denn er hat die Rhodier offenbar überzeugt, dass Melanippion dem vom Senat gewährten lykischen Mandatsgebiet nicht angehörte. Wohl nur deswegen kam ein Vertrag zwischen Melanippion und Rhodos überhaupt in Frage, welcher dann – im Gegensatz zum Schicksal der Rhodos untergeordneten lykischen Städte – den Bürgern, wie sie hier stolz anführen, die Freiheit garantierte. Dies ermöglichte, wie sie im Ehrendekret ausführen, den Frieden, das harmonische politische Zusammenleben sowie die Kontrolle über den eigenen Besitz. Nur bei Letzterem bleibt unklar, um wessen eigenen Besitz es sich handelte: den von individuellen Bürgern oder, wahrscheinlicher, um den gemeinschaftlichen städtischen Besitz. Dazu gehörte auch die Finanzhoheit, dank welcher die Melanippier in der Lage waren, sich die großzügigen Ehren für Apollonios überhaupt zu leisten. Der Vertrag dürfte also formell als gleichberechtigter Bündnisvertrag ausgestaltet gewesen sein. Die große Bedeutung des Vertrages für das kleine Melanippion lässt sich auch an den beschlossenen exzeptionellen Ehren für Apollonios ablesen, denn die Vermittlung des Vertrags ist neben einigen allgemeinen Floskeln, mit dem der erhaltene Teil der Inschrift einsetzt, die einzige konkrete Leistung des Geehrten, die explizit erwähnt wird und so als wesentliche Begründung für die Ehren galt. Neben der topischen Erklärung, dass er «proxenos und euergetes» war (Z. 13–15), kamen für ihn sowie für seine Nachkommen das Bürgerrecht (Z. 16), freie Einund Ausreise sowohl im Krieg als auch im Frieden (Z. 17–18), und für ihn persönlich jedes Jahr, solange er lebte, die Bekränzung mit einem Efeukranz beim Fest der Pantheia hinzu sowie das Aufstellen des Ehrendekrets im Heiligtum der Athena, wo die Inschrift gefunden wurde.

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727 Rom – Cenomaner

727 Rom – Cenomaner (Bündnis) Vor 187 v. Chr. (?)

1. Cicero, Pro Balbo 14 (32): etenim quaedam foedera exstant, ut Cenomanorum … quorum in foederibus exceptum est ne quis eorum a nobis civis recipiatur. 5 Denn es gibt noch einige Verträge, wie bei den Cenomanern … in deren Verträgen es festgehalten wird, dass keiner von ihnen bei uns als Bürger aufgenommen werden darf. 2. Livius xxxix 3.1–3: in Gallia M. Furius praetor insontibus Cenomanis, in pace speciem belli quaerens, ademerat arma. (2) id Cenomani conquesti Romae apud 10 senatum reiectique ad consulem Aemilium, cui ut cognosceret statueretque senatus permiserat, magno certamine cum praetore habito obtinuerunt causam. (3) arma reddere Cenomanis, decedere provincia praetor iussus. In Gallien suchte der Praetor Marcus Furius zur Friedenszeit den Anschein des Krieges und nahm den Cenomanern, die nichts verbrochen hatten, ihre Waf- 15 fen weg. (2) Die Cenomaner beschwerten sich beim Senat in Rom und wurden an den Konsul Aemilius verwiesen, den der Senat autorisiert hatte, den Fall zu untersuchen und zu entscheiden. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Praetor gewannen sie den Streit. (3) Dem Praetor wurde befohlen, den Cenomanern ihre Waffen zurückzugeben und seine Provinz zu verlassen. 20 Vgl. Diodoros xxix 14: Μάρκος Φόλουιος στρατηγὸς ὢ παρανομήσας εἰς τοὺς κατὰ τὴν Λιγυστικὴν συμμάχους ἔτυχε τῆς προσηκούσης κολάσεως. παρελθὼν γὰρ εἰς τοὺς ὀνομαζομένους Κενομανοὺς ὡς φίλος παρείλετο τὰ ὅπλα, μηδὲν ἔχων ἔγκλημα. ὁ δὲ ὕπατος πυθόμενος τὸ γεγονὸς τούτοις μὲν ἀπέδωκε τὰ ὅπλα, τὸν δὲ Μάρκον ἐζημίωσε 25 χρήμασι. Marcus Fulvius [Diodors Fehler für «Furius»], als er Praetor war, verging sich an den Bundesgenossen in Ligurien und erhielt die geeignete Strafe. Denn er ging zu den sogenannten Cenomanern als Freund hin und nahm ihnen die Waffen weg, obwohl er keinen Grund zur Klage hatte. Als der Konsul von dem Ereignis erfuhr, gab er ihnen die Waffen 30 zurück und bestrafte den Marcus mit einer Geldstrafe.

Seit wann die Cenomaner den von Cicero (oben 1) im J. 56 v. Chr. erwähnten Vertrag mit Rom besaßen, ist unbekannt. Die erwähnte Sonderklausel, welche die Annahme des römischen Bürgerrechts ausschloss, galt nach Aussage des Cicero auch für andere gallische Völker und passt vielleicht besser ins 1. Jh., als Bürger35 rechtsfragen in der Cisalpina eine aktuelle Brisanz besaßen (vgl. 805, 806). Ein früheres Datum kann allerdings in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden. Während des Zweiten Punischen Krieges blieben die Cenomaner Rom gegenüber loyal (Liv. xxi 55.4), aber nach der Beendigung des Krieges gab es

728 Delphi – Nachbarstaaten

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im Stamm unterschiedliche Meinungen hinsichtlich ihres Verhältnisses zu Rom, was dazu führte, dass Cenomaner am Aufstand der Insubrier im J. 197 soweit teilnahmen – trotz der stammesinternen Meinungsverschiedenheiten und geheimer Absprachen mit dem Konsul C. Cornelius Cethegus, die ihre Kampfkraft lähmten (Liv. xxxii 31.6–13) –, dass Cethegus de Insubribus Cenomanisque 5 triumphieren konnte (Liv. xxxiii 23.4). Ob der Vertrag dennoch um diese Zeit gewährt worden war, lässt sich nicht sagen. Das einzige weitere bekannte Ereignis, das die Cenomaner vor Ciceros Rede pro Balbo im J. 56 betraf – nämlich die aggressive Tätigkeit des Praetors M. Furius im J. 187 (oben 2) –, lässt zwar ein gutes Verhältnis zwischen den Cenomanern und Rom erkennen, doch Livius 10 weist nicht auf einen Vertrag hin, und Diodors kurze Angabe strotzt so vor Fehlern (falscher Name des Praetors, falsche Verortung der Cenomaner in Ligurien, abweichende und unglaubwürdige Bestrafung des Praetors), dass es nicht ratsam erscheint, Wert auf seine Beschreibung der Cenomaner als Bundesgenossen (συμμάχους) zu legen. 15

728 Delphi – Nachbarstaaten (symbola) Nach ca. 180 v. Chr.

Aus den delphischen Freilassungsurkunden ist festzustellen, dass mit dem schwindenden Einfluss des aitolischen Bundes in Mittelgriechenland nach 189, 20 und noch mehr nach 167, viele Städte ein eigenes zweiseitiges σύμβολον mit Delphi abschlossen, um die bisher für den Bundesbereich gültige allgemeine Regelung (συμβολά) zu ersetzen (vgl. 732). Da die Belege alle aus nur kurzen Hinweisen im Zusammenhang mit der Bestellung oder der Tätigkeit von Bürgen (βεβαιωτῆρες) im Freilassungsverfahren bestehen, scheint es angemessen, sie 25 hier alle unter einer Nummer zu sammeln und nur die einschlägigen Wendungen aus den teilweise umfangreichen Texten im Wortlaut zu zitieren. Obwohl alle Belege im Zusammenhang mit Freilassungen von Sklaven stehen, ist nicht anzunehmen, dass diese Vereinbarungen nur diesen Rechtsbereich regelten, sondern wie bei solchen Verträgen üblich allgemeine Regelungen für den privaten 30 Rechtsverkehr unter den Bürgern der Vertragspartner beinhalteten. Die Reihenfolge ergibt sich aus der Datierung des jeweils frühesten Belegs; datiert wird nach der delphischen Chronologie von Georges Daux. Lit.: Gauthier, Symbola 94 f. a) Lilaia 177/176 Archon Melission: SGDI 2077 κατὰ τὸν νόμον καὶ τὸ σύμβολον.

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728 Delphi – Nachbarstaaten

b) Tritea 173/172 Archon Aiakidas: SGDI 1730 κατὰ τὸ σύμβολον καὶ κατὰ τοὺς νόμους τᾶς πόλιος τῶν Δελφῶν. 154/153 Archon Philokrates: SGDI 1901 κατὰ τὸ σύμβολον. c) Chaleion 167/166 Archon Xeneas: SGDI 1726 κατὰ τὸ σύμβολον. 153–144 Archon Dexondas: SGDI 1927 κατὰ τὸ σύμβολον. 134/133 oder 130/129 Archon Aristion: SGDI 2145 κατὰ τὸ σύμβολον. 134/133 oder 130/129 Archon Hagion: SGDI 2300 κατὰ τὸ σύμβολον.

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d) Amphissa 156/155 Archon Herys: SGDI 1921 κατὰ τὸ σύμβολον καὶ τοὺς νόμους τᾶς πόλιος τῶν Δελφῶν. 156/155 Archon Herys: SGDI 1922 κατὰ τὸν νόμον καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 153/152–144/143 Archon Eudoros: SGDI 1684 κατὰ τὸ σύμβολον. 153/152–144/143 Archon Damostratos: SGDI 2143 κατὰ τὸν νόμον καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 153/152–144/143 Archon Thrasykles: FD III 3, 1, 22 κατὰ τοὺς νόμους τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 143/142 Archon Damosthenes: SGDI 2141 κατὰ τὸν νόμον τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 143/142 Archon Damosthenes: SGDI 2181 κατὰ τὸν νόμον τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ σύμβολον τὸ ποτὶ Ἀμφισεῖς. 142/141 oder 141/140 Archon Damon: SGDI 2093, 2223 κατὰ τὸν νόμον τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 142/141 oder 141/140 Archon Kleudamos: SGDI 2261 κατὰ τοὺς νόμους καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 124–116 Archon Pyrrhias: SGDI 2311 κατὰ τὸν νόμον καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. Aus der von Amphissa hier gebrauchten Wendung κατὰ τὸ σύμβολον τὸ ποτὶ Ἀμφισεῖς wird deutlich, dass es sich bei dem immer wieder erwähnten symbolon (ohne weitere Bestimmung) bei jeder Stadt doch um ein eigenes Rechtsinstrument handelt.

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e) Elateia 153/152–144/143 Archon Eudoros: SGDI 1712 κατὰ τὸν νόμον, vgl. aber Ζ. 17–18: πράκτιμοι ἐόντων κατὰ τὸν νόμον τῶν Δελφῶν καὶ κατὰ τὸ σύμβολον τῶν Φωκέων. 35 Der genaue Sinn von τὸ σύμβολον τῶν Φωκέων ist unklar. Entweder es ist ein Kürzel für «das zwischen Delphi und dem phokischen Bund abgeschlossene symbolon» oder Delphi wird als phokische Stadt innerhalb des Bundes behandelt,

729 Rom – Epeiros

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welcher ein einheitliches symbolon unter den Mitgliedern geschaffen hatte, das neben dem delphischen Gesetz rechtsbestimmend war. f) Physkeis 153/152–144/143 Archon Archias: SGDI 2019 κατὰ τὸ σύμβολον. 142/141 oder 141/140 Archon Damon: SGDI 2140 κατὰ τὸ σύμβολον καὶ κατὰ 5 τοὺς νόμους τᾶς πόλιος. g) Phalika 153/152–144/143 Archon Soxenos: SGDI 2087 κατὰ τοὺς νόμους καὶ κατὰ τὸ σύμβολον. 10 h) Charadra 153/152–144/143 Archon Eukles: SGDI 2094 κατὰ τοὺς νόμους τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ σύμβολον.

i) Daulis 143/142 Archon Damosthenes: SGDI 2148 κατὰ τὸν νόμον καὶ κατὰ τὸ σύμβολον τᾶς πόλιος; vgl. Z. 18: πράκτιμοι ἐόντων κατὰ τὸν νόμον τᾶς πόλιος καὶ κατὰ τὸ 15 σύμβολον. Die große Zahl von trivialen Variationen im Ausdruck (bei gleichbleibendem Inhalt) zeigt, dass es nach dem Zerfall des aitolischen Bundes keine einheitliche Redaktion für die Freilassungsurkunden mehr gegeben hat. Für die Aitolerzeit vgl. 732. 20

729 Rom – Epeiros (Bündnis) Vor 171 v. Chr.

1. Polybios xxvii 15.10–12: ὁ δὲ Κέφαλος, τἄλλα τε φρόνιμος καὶ στάσιμος ἄνθρωπος, καὶ κατὰ τοὺς καιροὺς τούτους ἐπὶ τῆς ἀρίστης ὑπῆρχε γνώμης. (11) 25 ἀρχόμενος γὰρ ηὔξατο τοῖς θεοῖς μὴ συστῆναι τὸν πόλεμον μηδὲ κριθῆναι τὰ πράγματα· (12) πραττομένου δὲ τοῦ πολέμου τὰ κατὰ τὴν συμμαχίαν ἐβούλετο δίκαια ποιεῖν Ῥωμαίοις, πέρα δὲ τούτου μήτε προστρέχειν ἀγεννῶς μήθ’ ὑπηρετεῖν μηδὲν παρὰ τὸ δέον. Kephalos, der im allgemeinen ein vernünftiger und standhafter Mensch war, 30 nahm auch in dieser Krisenzeit die bestmögliche Haltung ein. (11) Anfangs hatte er die Götter angefleht, es möge keinen Krieg und keine derartige Entscheidung der Streitpunkte geben. (12) Als es aber doch zum Krieg kam, wollte er zwar gemäß dem Bündnisvertrag gegenüber den Römern das Richtige tun, darüber

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729 Rom – Epeiros

hinaus aber nicht ihnen feige zulaufen und nichts über das Notwendige hinaus an Unterstützung leisten. 2. Appian, Makedonike 11.4: … καὶ πρέσβεις ἐς τοὺς φίλους βασιλέας Εὐμένη καὶ Ἀντίοχον καὶ Ἀριαράθην καὶ Μασσανάσσην καὶ Πτολεμαῖον τὸν Αἰγύπτου περιέπεμπον, ἑτέρους δ’ ἐς τὴν Ἑλλάδα καὶ Θεσσαλίαν καὶ Ἤπειρον καὶ Ἀκαρνανίαν 5 καὶ ἐς τὰς νήσους, ὅσας δύναιντο προσαγαγέσθαι· καὶ μάλιστα τοὺς Ἕλληνας ἐτάραττεν, ἡδομένους μὲν τῷ Περσεῖ, φιλέλληνι ὄντι, ἀναγκαζομένους δ’ ἐνίους Ῥωμαίοις ἐς συμβάσεις χωρεῖν. Sie schickten Gesandte zu den befreundeten Königen – es waren Eumenes, Antiochos, Ariarathes, Massanissa und Ptolemaios von Ägypten – und andere 10 nach Griechenland, Thessalien, Epeiros und Akarnanien sowie an so viele Inseln, die sie auf ihre Seite bringen konnten. Das hat die Griechen besonders beunruhigt, einige, weil sie Perseus als Philhellenen mochten, einige aber, weil sie gezwungen wurden, mit den Römern Vereinbarungen einzugehen. Vgl. Livius xxxvi 35.8–11: Epirotarum legati ad consulem venerunt, quos non sincera fide in amicitia fuisse satis constabat; militem tamen nullum Antiocho dederant; pecunia iuvisse eum insimulabantur; legatos ad regem ne ipsi quidem misisse infitiabantur. (9) iis petentibus, ut in amicitia pristina esse liceret, respondit consul se, utrum hostium an pacatorum eos numero haberet, nondum scire; (10) senatum eius rei iudicem fore; integram se causam eorum Romam reicere; indutias ad id dierum nonaginta dare. (11) Epirotae Romam missi senatum adierunt. iis magis, quae non fecissent hostilia referentibus, quam purgantibus ea, de quibus arguebantur, responsum datum est, quo veniam impetrasse, non causam probasse videri possent. Von den Epeiroten kamen Gesandte zum Konsul, denn es stand fest, dass sie nicht mit ungeschmälerter Treue in der Freundschaft geblieben waren. Sie hatten zwar Antiochos keinen Soldaten zur Verfügung gestellt, sie wurden aber beschuldigt, ihm mit Geld geholfen zu haben, und sie leugneten selbst nicht, dass sie Gesandte zum König geschickt hatten. (9) Als sie um die Fortdauer des ursprünglichen Freundschaftsverhältnisses baten, antwortete der Konsul, er wisse noch nicht, ob er sie zu den Feinden oder zu den Befriedeten zählen solle; (10) über den Sachverhalt würde der Senat entscheiden; er verweise nämlich ihre ganze Angelegenheit nach Rom; für diesen Zweck gewähre er einen Waffenstillstand von 90 Tagen. (11) Die nach Rom entsandten Epeiroten erhielten Zugang zum Senat. Weil sie aber vielmehr ausführten, dass sie nichts Feindseliges unternommen hätten, als dass sie die gegen sie erhobenen Vorwürfe ausräumten, erhielten sie eine Antwort, aus welcher sie den Eindruck gewinnen konnten, dass sie Verzeihung erführen, ohne dass sie ihre Sache bewiesen hätten.

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Lit.: Hammond, Epirus 621; Walbank, HCP III ad loc.; Cabanes, Épire 275–277. Polybios’ lobender Hinweis auf die politische Haltung des Epeiroten Kephalos nach dem Ausbruch des Dritten Makedonischen Krieges bietet den einzigen Beleg für die Existenz eines förmlichen Bündnisvertrages zwischen Rom und dem koinon der Epeiroten (oben 1). Die deutlichen Ähnlichkeiten mit der von 40 Polybios auch lobend referierten Haltung des Achaiers Philopoimen (Polyb. xiv

730 Rom – Thrakische Stämme

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11.6–7) sowie der ganze Tenor dieser Sätze lassen darauf schließen, dass im J. 171 der epeirotische Vertrag mit Rom länger Bestand gehabt hatte. Appian berichtet zwar (oben 2) über die Aussendung von römischen Gesandten im J. 172 «nach Griechenland und Thessalien, Epeiros und Akarnanien sowie an die Inseln.» Sie hätten «die Griechen» besonders beunruhigt, «denn einige mochten Perseus als Philhellenen, einige aber wurden gezwungen, mit den Römern Vereinbarungen einzugehen.» Da aber die Epeiroten mit den Thessalern und Akarnanen gesondert erwähnt werden, sind sie hier nicht unter die von Appian als beunruhigt bezeichneten «Griechen» zu zählen. Wie bei den ebenda erwähnten Akarnanen (vgl. 624) dürfte der Vertrag mit Epeiros also älter sein. Geht man weiterhin davon aus, dass der Grund für Appians gesonderte Erwähnung der drei Staaten darin zu suchen ist, dass diese formelle Bundesgenossen der Römer waren, dann besaßen auch die Thessaler einen Bündnisvertrag, der sonst zwar nirgends explizit belegt ist (vgl. aber 753, 754), aber auch älter sein dürfte – vielleicht so alt wie die Neukonstituierung des Bundes durch Flamininus im J. 194. Wie alt der Vertrag mit Epeiros war, lässt sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Theoretisch möglich wäre ein Ansatz im Rahmen der «Befreiung Griechenlands» nach 196, obwohl die Epeiroten damals nicht explizit erwähnt werden, und selbst die Achaier ihren Vertrag damals nicht erhielten (so aber Holleaux, Études V, 134 Anm. 3). Livius’ Bericht über ihr Verhalten während des Antiochos-Krieges (oben s. v. vgl.) scheint aber auszuschließen, dass zu diesem Zeitpunkt ein Vertrag vorlag, da es dort ausschließlich um amicitia geht (vgl. als Kontrast Akarnanien, wo es im J. 191 explizit um societas ging). Man wird also schließen müssen, dass der von Kephalos im J. 171 berücksichtigte Vertrag zwischen 191 und 171 zustande kam. Vom Inhalt ist zwar nichts überliefert, man wird aber annehmen können, dass unter anderem militärische Hilfe (formell wohl gegenseitig) vorgesehen war und dass die üblichen Klauseln über den Ausschluss von Hilfe für die Feinde des Vertragspartners vorhanden waren. 730 Rom – Thrakische Stämme (Bündnisse)

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I. Sapaier (Abroupolis). a) Livius xlii 13.5 (Rede des Eumenes in Rom): Abrupolim, socium atque amicum vestrum, regno expulit. «Abroupolis, Euren Bundesgenossen und Freund, vertrieb er aus seinem 35 Reich.» Vgl. Appian, Makedonike 11.2: καὶ τῶν ὑμετέρων, ἔφη, φίλων καὶ συμμάχων Ἀβρούπολιν μὲν ἀφῄρηται τὴν ἀρχὴν, Ἀρθέταυρον δ’ ἐν Ἰλλυριοῖς δυνάστην καὶ ἔκτεινεν ἐπιβουλεύσας καὶ τοὺς ἐργασαμένους ὑποδέκται.

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730 Rom – Thrakische Stämme

«Von Euren Freunden und Bundesgenossen», sagte er, «entriss er Abroupolis sein Reich und den illyrischen Dynasten Arthetauros ließ er töten und nahm die Mörder bei sich auf.»

b) Livius, ibd. 40.5 (Rede der römischen legati vor Perseus): Abrupolim, socium atque amicum populi Romani, regno expulisti. «Abroupolis, den Bundesgenossen und Freund des römischen Volkes, hast Du 5 aus seinem Reich vertrieben.» c) Livius, ibd. 41.10 (Rede des Perseus) : … mihi fatendum est, quod me armis adversus Abrupolim, socium populi Romani, defenderim, foedus violatum esse. «… ich muss zugestehen, dass, weil ich mich militärisch gegen Abroupolis, den Bundesgenossen des römischen Volkes, verteidigte, der Vertrag verletzt worden 10 ist.» d) Pausanias vii 10.6: Περσεὶ τῷ Φιλίππου πρὸς Ῥωμαίους ἄγοντι εἰρήνην κατὰ συνθήκας, ἃς ὁ πατήρ οἱ Φίλιππος ἐποιήσατο, ἐπῆλθεν ὑπερβῆναι τοὺς ὅρκους καὶ ἐπί τε Σαπαίων τὸν βασιλέα Ἀβρούπολιν στράτευμα ἀγαγὼν ἐποίησεν ἀναστάτους Ῥωμαίων συμμάχους ὄντας. 15 Perseus, Sohn des Philipp, lebte in Frieden mit den Römern gemäß dem Vertrag, den sein Vater Philipp geschlossen hatte. Ihm kam es aber in den Sinn, die Eide zu brechen und gegen die Sapaier und Abroupolis, den König der Sapaier, ein Heer zu führen und sie zu vertreiben, obwohl sie Bundesgenossen der Römer waren. 20 e) Stele aus weißem Marmor; b. 0,26 m, h. 0,44 m, d. 0,06 m. Buchstaben 0,006 m. Fundort: Delphi. Ed.: Syll.3 643; FD III 4 Nr. 75 (Photo Tafel X 3); Sherk, RDGE Nr. 40. Auszug, Z. 15–17: 15 [κ]αὶ Θραῖκας μὲν ὄντας ἡμετέ[ρους συμμάχους ἐκράτησε· Ἀβρού]25 [π]ολιν δέ, ὃν ἡμεῖς περιελάβομεν [τῆι φιλίαι καὶ συμμαχίαι ἡμῶν, ἐξέ][β]αλεν ἐκ τῆς βασιλείας· κ.τ.λ. 15 ἡμετέ[ρους φίλους καὶ συμμάχους καταπολεμήσας ἀναστάτους ἐποίησεν· Ἀβρού]Pomtow ‖ 16 Errington, περιελάβομεν τα[ῖς πρὸς αὐτὸν συνθήκαις φίλον ἡμῶν ὄντα καὶ σύμμαχον, ἐξέ]- Pomtow, περιελάβομεν [ταῖς πρὸς Φίλιππον συνθήκαις, ἐξέ]- Colin. 30

… die Thraker, die unsere Bundesgenossen waren, besiegte er; Abroupolis, den wir in unsere Freundschaft und Allianz aufgenommen hatten, vertrieb er aus seinem Reich.

730 Rom – Thrakische Stämme

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II. Andere Thraker. Livius xlii 19.6: et Threcum legatis, Maedis Coeletisque et Astis,1 societatem amicitiamque petentibus et, quod petebant, datum est … 1

Cepnatisque Weissenborn-Müller, Ms SEDISCEPNATISQUEETSATIS, alii alia.

Den Gesandten der Thraker, den Maedern, den Coeletern und den Astern, 5 die um Bündnis und Freundschaft baten, wurde gewährt, was sie haben wollten … Lit.: Meloni, Perseo 61–64, 167–170; Hammond/Walbank, Macedonia 492 f., 499 f. Unter den bei den Verhandlungen vor dem Ausbruch des Dritten Makedonischen Krieges von den Römern Perseus gegenüber erhobenen Vorwürfen war einer der wesentlichen Punkte die Vertreibung von Abroupolis, dem König der Sapaier, die am unteren Nestos ihr Wohngebiet hatten (Strab. xii 3.20 [C 549], vgl. Barrington Atlas, Karte 51). Unmittelbar nach dem Tode Philipps V. im J. 179 hatte Abroupolis das benachbarte Makedonien angegriffen und war von Perseus gleich zurückgeworfen und vertrieben worden. Bei der livianischen Version der Rede des Eumenes in Rom im Winter 172/171 sowie in dem von Livius kaum unabhängigen Bericht Appians wird Abroupolis von Eumenes als Bundesgenosse und Freund der Römer bezeichnet (oben Ia). Diese Beschreibung wiederholt Livius in den weiteren Phasen der rhetorischen Auseinandersetzung zweimal (oben Ib, c) und sie wird von Pausanias, wohl unmittelbar nach Polybios, bestätigt (oben Id). Die delphische Inschrift, welche nach dem römischen Sieg bei Pydna, vielleicht im Zusammenhang mit dem umgewidmeten Monument des Aemilius Paullus (so Colin in FD ad loc.), angebracht worden war und die römischen Vorwürfe gegen Perseus auflistete, ist zwar an der kritischen Stelle schwer beschädigt, lässt sich aber der einhelligen Tendenz der literarischen Überlieferung entsprechend ergänzen (oben Ie). Da die Römer nicht sofort im J. 179 zu Gunsten ihres Bundesgenossen Abroupolis einschritten, ist gelegentlich gemutmaßt worden, dass das Bündnis mit Rom erst nach seiner Vertreibung zustande kam (erwähnt von Meloni, Perseo 63, Walbank, HCP III 206). Die Quellen sind allerdings eindeutig, und Meloni selbst lehnt den Vorschlag ab. Das Datum, das für den Bündnisvertrag am ehesten in Frage kommt, ist ca. 191, als die Scipionen durch Thrakien marschierten, um die Entscheidungsschlacht gegen Antiochos III. zu suchen. Das Gebiet der Sapaier lag unmittelbar an der damaligen Marschroute des römischen Heeres. Hammond, allerdings ohne Argumente, sieht die Datierung des Vertrags mit Abroupolis in die Zeit der von Rom angeordneten Räumung der «griechischen Städte in Thrakien» im J. 183 durch Philipp V. (Polyb. xxiii 8.1) als gesichert (a. a. O. 495). Das kann aber nur als eine theoretische, und nicht gerade wahrscheinliche Möglichkeit gelten, denn selbst mit der von Philipp geräumten bedeutenden Stadt Maroneia schloss Rom erst nach dem Krieg einen Vertrag ab (664). 191 ist also für

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731 Kydonia – Pergamon

den Vertrag mit den Sapaiern wahrscheinlicher, da es damals für beide Seiten einen unmittelbaren Nutzen gab. Wenn der Vertrag den normalen gegenseitigen defensiven Charakter hatte und die Römer zunächst Abroupolis’ Vertreibung als Ergebnis seiner eigenen Aggression erkannten, wie Perseus später behauptete (oben Ic, vgl. App., Mak. 11.6), dann gab es tatsächlich keinen Grund für eine 5 römische Einmischung im J. 179. Erst als in den späteren 170er Jahren ein casus belli gesucht wurde, wurde der Fall diplomatisch relevant (so Polyb. xxii 18.2; 8: πρόφασις). Unmittelbar vor dem Krieg (172/171) waren auch Gesandte aus drei anderen thrakischen Stämmen in Rom, die um die Freundschaft und ein Bündnis baten. 10 Der Livius-Text (oben II) ist leider korrupt – der hier gedruckte Text hat also nur Wahrscheinlichkeitswert – sodass unsicher bleibt, um welche Stämme es sich handelte (vgl. Diskussion bei Meloni, Perseo 167–170). Am wichtigsten ist aber festzustellen, dass neben den Sapaiern auch andere eher binnenländische Stämme in Anbetracht der Tätigkeit der makedonischen Könige im thrakischen 15 Binnenland sowie der bevorstehenden Auseinandersetzung zwischen Rom und Makedonien sich sicherheitshalber an Rom wandten und dass ihrer Bitte um ein Bündnis vom Senat stattgegeben wurde. Die Initiative ging, wie von vielen griechischen Städten, eindeutig von den Thrakern selbst aus.

731 Kydonia – Pergamon (Bündnis)

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Vor 170/169 v. Chr.

Polybios xxviii 15: κατὰ τὴν Κρήτην δεδιότες Κυδωνιᾶται τοὺς Γορτυνίους διὰ τὸ καὶ τῷ πρότερον ἔτει παρ’ ὀλίγον κεκινδυνευκέναι τῇ πόλει τῶν περὶ Νοθοκράτην ἐπιβαλομένων αὐτὴν κατασχεῖν, ἐξέπεμψαν πρέσβεις πρὸς Εὐμένη, 25 βοήθειαν αἰτούμενοι κατὰ τὴν συμμαχίαν. (2) ὁ δὲ βασιλεὺς προχειρισάμενος Λέοντα καὶ στρατιώτας σὺν τούτῳ τριακοσίους ἐξαπέστειλε κατὰ σπουδήν. (3) ὧν παραγενομένων οἱ Κυδωνιᾶται τάς τε κλεῖς τῶν πυλῶν τῷ Λέοντι παρέδωκαν καὶ καθόλου τὴν πόλιν ἐνεχείρισαν. In Kreta fürchteten sich die Kydoniaten vor den Gortyniern, weil sie im vori- 30 gen Jahr ihre Stadt beinahe verloren hätten, als Nothokrates und seine Leute versucht hatten, die Stadt einzunehmen. Sie schickten Gesandte zu Eumenes und baten um Hilfe gemäß dem Bündnis. (2) Der König bestimmte Leon als Kommandanten und entsandte zusammen mit ihm sofort dreihundert Soldaten. (3) Als sie angekommen waren, übergaben die Kydoniaten dem Leon die Schlüssel 35 der Tore und übertrugen ihm überhaupt ihre Stadt. Lit.: H. Van Effenterre, La Crète et le monde grec de Platon à Polybe, Paris 1948, 265 f.; Walbank, HCP III ad loc.

732 Delphi – Nachbarn unter aitolischer Herrschaft

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Die Kydoniaten werden unter den 31 aufgelisteten Mitgliedern des Kretischen Koinons, die im J. 183 mit Eumenes einen Bündnisvertrag abschlossen, nicht genannt (vgl. 646 mit Kommentar). Sie hatten dennoch, wie diese Polybios-Stelle belegt, einen eigenen Vertrag mit Eumenes und erhielten vertragsgemäß Unterstützung. Der Vertrag war also offenbar auf Gegenseitigkeit ausgerichtet und kollidierte trotz 5 der Spannungen zwischen Kydonia und Gortyn nicht mit Eumenes’ Vertrag mit den 31 anderen Städten, darunter an erster Stelle Gortyn. Das von Polybios hier dargestellte Ereignis gehört ins Jahr 170/169, doch ob der Vertrag damals neueren Datums war (zustande gekommen etwa im Rahmen der in 646 im J. 183 belegten Bemühungen Pergamons um Einfluss auf der Insel), lässt sich nicht feststellen. 10

732 Delphi – Nachbarn unter aitolischer Herrschaft (symbola) Vor 167 v. Chr.

Lit.: Gauthier, Symbola 94–100; vgl. 728. Die delphischen Freilassungsurkunden erlauben den Rückschluss auf die Existenz einer allgemeinen Vereinbarung über private Rechtsgeschäfte (eine συμβολά), welche unter anderem die Bestellung von Bürgen (βεβαιωτῆρες) im delphischen Freilassungsverfahren regelte. Wann genau diese umfassende Vereinbarung entstand, ist unklar, aber einige der nach den delphischen Archonten datierten Freilassungsurkunden weisen sie nach: 21 Fälle aus 13 Städten zwischen 200 und 190 v. Chr. sind bekannt, dann wieder 18 Fälle aus 12 Städten für die Zeit 182–167; einige wenige Beispiele (8 Fälle aus 5 Städten) sind für die Zeit 167–150 nachgewiesen. Die Gründe für die Lücke zwischen 190 und 182 sind unklar. Naheliegend wäre die Annahme, dass sie etwas mit dem römischen Krieg und der darauffolgenden Neuordnung Mittelgriechenlands zu tun hat, der wahre Grund lässt sich aber nicht ermitteln. Es ist allerdings nicht so, dass Freilassungen in dieser Zeit generell aufhörten, nur entfällt die Erwähnung der συμβολά als eine der Grundregeln für die Bestellung von Bürgen. Jedoch fand auch früher die συμβολά nur in einer Auswahl von Fällen überhaupt Erwähnung. Die aus diesem Befund hervorgehenden Fragen können hier nicht erörtert, noch weniger gelöst werden. Klar ist aber, dass für diejenigen Städte, welche die συμβολά erwähnen, die Gültigkeit des unter den Aitolern abgeschlossenen Abkommens auch nach 182 unumstritten war. Wie auch immer sich die politische Konstellation im ehemaligen aitolischen Bundesgebiet in den Jahren nach 189 gestaltete, galt für einige Gemeinden in einer Auswahl von Fällen die unter aitolischer Herrschaft zustande gekommene allgemeine συμβολά als bedeutendes rechtssicherndes Instrument. In den Jahren 200–199 wird der Hinweis in der immer wiederkehrenden Formulierung: κατὰ τὸν νόμον καὶ τὰν συμβολάν gegeben, wobei die συμβολά

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732 Delphi – Nachbarn unter aitolischer Herrschaft

immer an zweiter Stelle steht (so bei Phlygonion [SGDI 2072, 2117, 2069], Hypata [SGDI 2073], Boion [SGDI 2074], Chaleion [SGDI 2120, 2124], Kallipolis [SGDI 2119], Physkeis [SGDI 2121], Amphissa [SGDI 2122, 2081, 1984, 2130, 2131], Delphi [SGDI 1994], Myania [SGDI 1988], Oineon [SGDI 2075], Echedameia [SGDI 1983], Thronion [SGDI 1985], Opous [SGDI 1986]). Nach 182 gibt es keine Einheitlichkeit der Formel mehr. Neben der bisherigen Formulierung (Amphissa [SGDI 2036, 1917], Chaleion [SGDI 2037], Myania [SGDI 2076], Phalika [SGDI 2134], Lilaia [SGDI 2048, 2033], Omaiadai? [SGDI 1795], Physkeis [SGDI 1854]) finden wir abgekürzt nur κατὰ τὰν συμβολάν (Lilaia [SGDI 1977], Amphissa [SGDI 2051], Peleoi [SGDI 2135] und Thespiai [SGDI 1872]) oder die Reihenfolge wird umgestellt, κατὰ τὰν συμβολὰν καὶ κατὰ τὸν νόμον bzw. τοὺς νόμους (τᾶς πόλιος) (Amphissa [SGDI 2047, 1855], Tolophon [SGDI 1745] und Arsinoe [SGDI 1853]). Bei den acht Inschriften, die nach 167 datieren, erscheint die ursprüngliche Formulierung nur einmal (Tritea [SGDI 1813]), während die verkürzte Formel κατὰ τὰν συμβολάν dominiert (Lilaia [SGDI 1877, 1715, 1718], Myania [SGDI 1878], Tritea [SGDI 2028, wo allerdings die βεβαιωτῆρες nunmehr προαποδόται genannt werden], Oineon [FD III 3, 1, 54]). Nur einmal wird die Formel κατὰ τὰν συμβολὰν καὶ τοὺς νόμους (Physkeis [FD III 3, 1, 49]) gebraucht. Aus dieser chronologischen Zusammenstellung wird deutlich, dass es im Laufe der Zeit eine gewisse Tendenz gab, die συμβολά vor das Gesetz oder die Gesetze der Stadt (Delphi) zu stellen, oder diese regelrecht wegzulassen. Dennoch bleiben Zweifel, ob dieser Befund verallgemeinerungsfähig ist, da zwei Städte, Amphissa und Lilaia, welche Belege für die Aufweichung der ursprünglichen Formel bieten, in derselben Zeitperiode Belege für deren Erhaltung bieten. Man wird also davon auszugehen haben, dass die συμβολά, die zur Zeit der Aitolerherrschaft in Mittelgriechenland für die privaten Rechtsgeschäfte der Mitgliedsstädte des Bundes und ihrer Bürger untereinander geschaffen wurde, auch nach der Lockerung der politischen Beziehungen nach 189 sowie noch mehr nach 167 mangels Alternative in bestimmten Fällen (aber keinesfalls in allen) bemüht wurde, um die Rechtmäßigkeit von bedeutenden Rechtsgeschäften zu unterstreichen. Es ist bemerkenswert, dass die alte aitolische συμβολά in zwei Fällen noch zitiert wurde, als bereits ein neues zwischenstaatliches σύμβολον vorhanden war. Im Falle von Tritea, wo nach 167 immer noch die alte συμβολά angeführt wurde, gab es spätestens seit dem Archon Aiakidas (173/172 nach Daux, Chronologie Delphique) ein zwischenstaatliches σύμβολον mit Delphi (SGDI 1730: κατὰ τὸ σύμβολον καὶ κατὰ τοὺς νόμους τᾶς πόλιος τῶν Δελφῶν); dasselbe gilt für Lilaia, wo schon unter dem Archon Melission (177/176 nach Daux, Chronologie Delphique) eine Freilassung mit dem Hinweis κατὰ τὸν νόμον καὶ τὸ σύμβολον vorgenommen wurde (SGDI 2077). Vgl. 728. Die aitolerzeitliche συμβολά dürfte nicht ausschließlich für Freilassungen in Delphi geschaffen worden sein, obwohl alle Belege wegen des reichen epigraphischen Befundes aus Delphi stammen, sondern war mit ziemlicher Sicherheit ein

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733 Gortyn – Knosos I

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allgemeineres Rechtsinstrument für den gesamten Bereich des privaten Rechtsverkehrs innerhalb des aitolischen Bundes. 733 Gortyn – Knosos I (Friedensvertrag) Ca. 168 v. Chr.

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Drei zusammenpassende Fragmente eines Pfeilers, (a) b. 0,775 m, h. 0,588 m (Z. 1); (b) b. (maximum) 0,67 m, h. 0,615 m, d. 0,505 m (Z. 2–30); (c) b. 0,14 m, h. 0,195 m (ergänzt Z. 2–9 rechts). Buchstaben 0,01–0,015 m, Überschrift 0,03 m. Fundort: Gortyn, (a) und (b) am Apollontempel, (b) noch in situ, (c) am Isistempel. 10 Ed.: I. Cret. IV 181 (mit Photo von [a] und [b]); Chaniotis, Verträge Nr. 43. (a) συνθ[ή]κα Γορτυνίων καὶ Κνωσί[ων]. (b) ἀγαθᾶι θύχαι. κορμιόν[των Γόρτυνι] μὲν ἐπὶ τῶν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν] σὺν Ἀρχεμάχωι τῶ Μεν[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μην]ὸς Ἰονίω ἠν[άτα καὶ δεκάται, Κνω]σοῖ δὲ ἐπὶ τῶν Παμφύλω[ν τῶν σὺν] Εὐρυθθεν[ίαι τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μη]5 νὸς Καρνήιω ἠνάται καὶ δ[εκάται, πρε]ιγεύσαντ[ος Πτολεμαίω τῶ βασι]λέος ἐπὶ τὰν πόλιν τῶν Γορ[τυνίων π]ερὶ ἱρήνας, [τάδ’ ἔδοξε τᾶι πόλι] ψαφίξανσι τρι[ακ]ατίων παρ[ιόντων]· πε[ρὶ] ὧν [τὸνς Γορτυνίονς παρ]καλίοντι Κνώσ[ιοι] ἤραντας τὰν [ἐνεσ]τακ[υῖαν διαφορὰν ἀποχω]ρῆσαι καὶ ἄγεν ἱρήναν πορτὶ Κν[ωσίον]ς [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πε]10 δὰ βασιλέος Πτολεμαίω ἄγεν [τὰν ἱρήναν ἐπὶ τοῖσδε(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ἀ]ποκαταστᾶσαι τᾶι Ἀθαναίαι ΤΑΙΣΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ρον τοῖς Γορτυνίοις ἃ ἔλαβον ἰόν[τες ἐπὶ πολέμωι(?)· Κνωσίων δὲ τὸν ἔ]χοντα ἢ χρυσία ἢ ἀργύρια ἢ ἄλλο [τι ἀποδιδόναι ἄρχοντος μηνὸς(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ․ίω ἐν ἁμέραις ϝεξήκοντα ΤΩ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὅσα δέ κα μὴ εὑ]15 ρίσκηται, ἰόντα τᾶι ἀλαθείαι, ἢ χρυσία [ἢ ἀργύρια ἢ ἄλλο τι τὰν μὲν ἡμί]ναν ἐπὶ τῶν ἐφισταμένων πεδ’ Ἀρχ[έμαχω Γόρτυνι καὶ Εὐρυθθενία Κνωσοῖ κόρ]μων πρὸ τᾶς Λεσχανορίας νεμ[ονήιας, τὰν δὲ ἡμίναν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐ]πὶ τῶν ἐχομένων ὡσαύτως. ἀποδό[μεν δὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν Ἀπελλω]νίαν καὶ τὰν χώραν τὰν πορτίαθθαν κα[ὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶν Ἀπελλω]20 νιατᾶν Κνωσίονς Γορτυνίοις ἐν ἁμέ[ραις ἑξήκοντα(?). ὅθθα δὲ] δάνεια ἢ ἐνγύας ὀφήλει ἁ πόλις ἁ τῶν Κν[ωσίων τᾶι Γορτυνίων(?) ἢ ἰδίαι Κνώσι]ος Γορτυνίωι, ἀποδιδόντων ἐν ϝέτεθθι Τ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἢ αὐ]τοῖς τοῖς ὀφήλοντι ἢ τοῖς ἀντάταις ἢ αὐτοὶ Ο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΤΑΙ· ἄρχεν δὲ τᾶς πράτας καταβολᾶς τούτω[ν τῶν χρημάτων τὸν χρό]25 νον ἀφ’ ὦ κ’ ἀποστᾶντι Γόρτυνι μὲν οἱ πεδ’ Ἀρχε[μάχω κόρμοι ἐν τῶι ἑ][πο]μένωι ἐνιαυτῶι πρὸ τᾶς Λεσχανορίας νεμον[ήιας, Κνωσοῖ δὲ ἀφ’ ὧ κ’ ἀ][πο]στᾶντι οἱ πεδ’ Εὐρυθθενία κόρμοι ἐν τῶι ἑπομ[ένωι ἐνιαυτῶι πρὸ τᾶς] [Κ]ορωνίας νεμονηίας, ὡσαύτως δὲ καὶ τὰνς ἄλλαν[ς καταβολὰνς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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733 Gortyn – Knosos I

[τ]ούτων τῶ[ν] χρη[μά]των ἐπὶ τῶν τοκ’ ἀεὶ κορμιόντ[ων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΝΘΙΧΙ . ΩΝ πολιτᾶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 18 ἀποδό[μεν δὲ τὰν πόλιν(?) Chaniotis.

Vertrag der Gortynier und Knosier. Auf gutes Gelingen! Als in Gortyn die kosmoi … die zusammen mit Archemachos, Sohn des Men… amtierten, am 19. des Monats Ionios, und als in Knosos die Pamphiloi die kosmoi zusammen mit Eurysthenias … stellten, (5) am 19. des Monats Karneios, und als König Ptolemaios eine Gesandtschaft an die Polis der Gortynier wegen Friedens sandte, fasste die Polis folgenden Beschluss, wobei dreihundert Männer an der Abstimmung teilnahmen: Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Knosier die Gortynier auffordern, sich nach Beendigung der entstandenen Auseinandersetzung zurückzuziehen und mit den Knosiern Frieden zu schließen … (10) im Einklang mit König Ptolemaios den Frieden unter folgenden Bedingungen zu schließen: … der Athena zurückzugeben … den Gortyniern, was sie nahmen, als sie in den Krieg zogen. Wer von den Knosiern goldene oder silberne oder sonstige Gegenstände in Besitz genommen hat, soll sie innerhalb von sechzig Tagen vom Beginn des Monats … zurückgeben. Falls Gegenstände nicht (15) gefunden werden und wahrhaftig abhanden gekommen sind, ob goldene oder silberne oder sonstige, dann sollen die Knosier die eine Hälfte [sc. des Wertes] vor dem Anfang des Monats Leschanorias im Jahr der jetzt amtierenden kosmoi an die Gortynier zahlen, nämlich in Gortyn jener, die zusammen mit Archemachos amtieren, in Knosos jener, die zusammen mit Eurysthenias amtieren; die zweite Hälfte genauso unter den Amtsnachfolgern. Die Knosier sollen … Apollonia und das dazugehörige Land und … der Apolloniaten (20) innerhalb von sechzig (?) Tagen zurückgeben. Solche Darlehen oder fällige Bürgschaften, welche die Polis der Knosier der Polis der Gortynier schuldet oder im Privatgeschäft ein Knosier einem Gortynier schuldet, sollen sie zurückzahlen innerhalb von … Jahren … entweder dem Schuldner selbst oder den Bürgen oder jene … Beginnen sollen die ersten Ratenzahlungen dieser Gelder in der Zeit, (25) nachdem in Gortyn die kosmoi zusammen mit Archemachos aus dem Amt ausgeschieden sind, d. h. in folgenden Jahr, vor dem Anfang des Monats Leschanorias, in Knosos nachdem die kosmoi zusammen mit Eurysthenias aus dem Amt ausgeschieden sind, d. h. im folgenden Jahr, vor dem Anfang des Monats Koronia; genauso sollen die anderen Ratenzahlungen dieser Gelder unter den jeweils amtierenden kosmoi erfolgen.

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Das Dokument trägt zwar die Überschrift συνθ[ή]κα (Vertrag), der erhaltene Text 35 ist aber ein gortynischer Volksbeschluss (Z. 6–7), datiert allerdings anscheinend nach den sowohl in Gortyn als auch in Knosos amtierenden kosmoi (Z. 2–5). Dieses Doppeldatum, trotz des Anscheins, kann aber kaum das Datum des Volksbeschlusses sein, da die Gortynier ihre Beschlüsse nicht nach den kosmoi von

733 Gortyn – Knosos I

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Knosos datierten. Das angegebene Datum muss sich also auf den Tag beziehen, an dem durch die gegenseitige Eidesleistung die Vereinbarung, von welcher der gortynische Volksbeschluss nur ein Teil war, gültig wurde (so auch Chaniotis, Verträge 291). Diese Mischstruktur bei der Datierung lässt schließen, dass viel dazugehöriger Text fehlt: wir haben nicht einmal das Ende des gortynischen Volksbeschlusses, aber vor allem fehlen eine irgendwie geäußerte Aussage der Knosier, dass sie die gestellten Bedingungen annahmen und eventuell eigene stellten (wohl auch ein Volksbeschluss oder ein beschlossener Behördenbrief), sowie die Eide der beiden Vertragspartner. Diese Schriftstücke müssen zweifelsohne ursprünglich aufgezeichnet gewesen sein. Das Jahresdatum lässt sich nur ungefähr feststellen. Wichtig dafür ist die Erwähnung von Apollonia als Kriegsgewinn von Knosos (Z. 18–20), denn Apollonia war um 170 von den Kydoniaten, obwohl sie miteinander isopoliteia vereinbart hatten, angegriffen und weitgehend zerstört worden (Polyb. xxviii 14, vgl. 656). Nach der Zerstörung durch Kydonia ist die Polis offenbar von Gortyn übernommen worden und dann im Zuge des diesem Vertrag vorangehenden Krieges gleich an die Knosier verlorengegangen. Wie lange der Krieg andauerte, ist allerdings unbekannt. Eine andere Inschrift aus Gortyn (I. Cret. IV 182 Z. 21–30, 735) aus einem späteren Jahr belegt eine weitere Vereinbarung zwischen Gortyn und Knosos bezüglich Apollonia, welche als Ergebnis von Verhandlungen durch Gesandtschaften zustande kam. Da diese zweite Vereinbarung auf demselben Stein und unterhalb der Vereinbarung zwischen Gortyn und Knosos wegen Rhaukos (734) eingemeißelt war, dürfte sie später als diese sein. Die Vereinbarung wegen Rhaukos wird von Polybios (xxx 23.1) auf 167/6 datiert, deswegen dürfte der hier behandelte Friedensvertrag vorher, also vielleicht ca. 168, anzusetzen sein und die Voraussetzung für die spätere Kooperation der beiden Städte geschaffen haben. Die Initiative für die Friedensverhandlungen ergriff Knosos (Z. 8–9), das dabei von König Ptolemaios (VI.) – d. h. von den in Alexandria zu dieser Zeit agierenden Vormunden Eulaios und Lenaios (dazu Huß, Ägypten 540 f.) – unterstützt wurde. Erhalten sind nur einige der Bedingungen, welche Gortyn stellte; man wird aber annehmen können – da sie letztlich auf Stein veröffentlicht wurden –, dass Knosos einwilligte. Es geht im erhaltenen Teil des Textes vorwiegend um die Rückgabe von unspezifizierten Gegenständen, die während des Krieges von Knosiern erbeutet worden waren, an ein Athenaheiligtum sowie an die Gortynier (Z. 11–18). Apollonia, welches Gortyn damals beanspruchte, ist offensichtlich von den Knosiern im Krieg eingenommen worden und sollte zurückgegeben werden (Z. 18–20). Es ging den Gortyniern aber auch um die Wiederherstellung von friedlichen Finanzgeschäften, die wegen des Krieges zu Ungunsten von Gortyn unterbrochen worden waren (Z. 20–29). Inwieweit Knosos auch Bedingungen stellte, die von Gortyn akzeptiert wurden, lässt sich nicht mehr feststellen.

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734 Gortyn – Knosos II

734 Gortyn – Knosos II (Verträge wegen Rhaukos) Ca. 167/166 v. Chr.

1. Polybios xxx 23.1: ἐξεπολέμησαν κατὰ τὸν καιρὸν τοῦτον Κνώσιοι μετὰ Γορτυνίων πρὸς τοὺς Ῥαυκίους καὶ συνθήκας ἐποιήσαντο πρὸς ἀλλήλους 5 ἐνόρκους μὴ πρότερον λύσειν τὸν πόλεμον πρὶν ἢ κατὰ κράτος ἑλεῖν τὴν Ῥαῦκον. Um diese Zeit brachten die Knosier zusammen mit den Gortyniern ihren Krieg gegen die Rhaukier zum Ende; sie hatten nämlich eine vereidigte Vereinbarung miteinander abgeschlossen, den Krieg nicht zu beenden, bevor sie Rhaukos mit Gewalt eingenommen hätten. 10 2. Fragment eines Kalksteinpfeilers; b. 0,79 m (oben)‒0,809 m (unten), h. 0,76 m, d. 0,49 m. Buchstaben 0,022 m. Am unteren Teil in unmittelbarer Fortsetzung 735. Fundort: Gortyn, Pythion. Ed.: F. Halbherr, Relazione sugli scavi del tempio di Apollo Pythio in Gortyna, Monumenti Antichi 1 (1889), 9–76, hier 41–50 (Photo Tafel V); I. Cret. IV 182 15 Z. 1–21 (Photo); Chaniotis, Verträge Nr. 44b.

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν ὁδὸν τὰν – ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . λοθεν ἄγονσαν κ’ ἀπὸ τᾶς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . πὰρ τὰνς Φρασινίκω τῶ Καράνω Σ‒ ‒ ‒ ‒ . κἄνδον καὶ ἐπὶ τὰν ἀγοράν, εὐώνυμο[ν] [ἔ]χοντας τὸ πρυτανήιον, ἐνς ὀρθὸν ἂν [τὰν ἁ]μαξιτὸν ἐπὶ τὰν λίμναν κἠπὶ τὰν πύλαν τὰν ἐπὶ [τὸ][ν] Ἀσκαλπιὸν ἄγονσαν καὶ δι’ ὁδὸν ἐς τὰν δεξι[ὰν] ἐπὶ τὸν θόλον τὸν γνιαῖον τὸν ἐπὶ τᾶι ἄκραι, κἀπὸ [τῶ] [θ]όλω κατὰ λόφον καὶ καθ’ ὁδὸν κἠς τὰν νάπα[ν κ’ ἂ][ν] ὁδὸν κἠς τὸν ῥόον τὸν ἀπὸ Ῥιγρᾶν καταρέο[ντ][α] κ’ ἂν ῥόον κἠπὶ τὸν κριθθὸν κοῖλον ἐς τὰν δεξ[ιὰν] ἇι ὕδωρ ῥεῖ ἐς τὸνς τῶν ϝαξίων ὤρονς. τού[των] τὰ μὲν ἐς τὸν νότον ἔχοντα μέρια Γορτυνίων [ἦ]μεν πάντα, τὰ δὲ ἐς τὸν βορίαν ἔχοτα μέρια Κ[νω]σίων ἦμεν πάντα· τὰ δ’ ἐπιπόλαια πάντα κοι[νὰ ἦ][μ]εν Γορτυνίων καὶ Κνωσίων, ϝεκατέρων τ[ὰν] ἡμίναν. ἐπιτελεθθέντων δὲ τούτω[ν] πεδ[ὰ τᾶς] τῶν θιῶν εὐνοίας, στᾶσαι τὰν ὁμολογίαν ταύ[τα][ν] γράψαντανς ἐστάλ[αν] λιθίναν Γορτυνίον[ς μ][ὲ]ν ἐμ Πυτίι, Κνωσίονς δ’ ἐν τῶι Δελφιδίωι καὶ [ἄλ]λαν κοινᾶι τὰνς πόλινς ἀμφοτέρανς ἐν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . ίαι ἐν τῶι ναῶι τᾶς Ἀθαναίας. vac. [735]

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734 Gortyn – Knosos II

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(Z. 1–21) … die Straße, die … von -los führt und von der … entlang der … des Phrasinikos, Sohn des Karanos … und innerhalb und zur Agora, wobei das prytaneion links liegt, dann geradeaus entlang der (5) Wagenstraße zum See und zum Tor, das zum Asklepieion führt und durch die Straße nach rechts zum eckigen Rundbau auf der Akropolis; dann vom Rundbau entlang des Hangs und ent- 5 lang der Straße zur Waldschlucht, und entlang der Straße zum Bach, welcher von Rhigrai hinunterfließt, (10) und entlang des Baches bis zum hohlen (?), nach rechts hin, wie das Wasser fließt, zu den Grenzmarkierungen der Axier. Alle Teile dieses Gebietes, die südlich liegen, sollen den Gortyniern gehören, alle Teile, die zum Norden hin liegen, sollen den Knosiern gehören. Alle beweglichen Güter 10 sollen (15) den Gortyniern und den Knosiern gemeinsam gehören, jedem die Hälfte. Da diese Angelegenheit mit dem Wohlwollen der Götter abgeschlossen worden ist, sollen beide Vertragspartner jeweils diese Vereinbarung auf eine steinerne Stele aufschreiben und aufstellen, die Gortynier im Pythion, die Knosier im Delphidion und ein drittes (20) Exemplar sollen beide Städte gemeinsam in 15 … im Tempel der Athena aufstellen. Lit.: Chaniotis, Verträge Nr. 44. Polybios’ Erwähnung des Eroberungskrieges von Gortyn und Knosos gegen Rhaukos (oben 1) lässt das Datum 167/6 für den Krieg festlegen (vgl. Walbank, HCP III 447). Er erwähnt außerdem die vereidigte Vereinbarung, welche die Angreifer trafen, den Krieg nicht zu beenden, bevor Rhaukos vollständig erobert sei. Die Inschrift aus Gortyn (oben 2) benennt zwar in den erhaltenen Teilen das aufzuteilende Gebiet, das Gegenstand der Inschrift ist, nicht, dennoch hat der Vorschlag Guarduccis (I. Cret. ad loc.) große Plausibilität, dass es sich um das Gebiet von Rhaukos handelt. Erörtert wird seit De Sanctis (La distruzione di Rhaukos, Rivista di Filologia e di Istruzione Classica 62 [1934], 386–387), ob die Inschrift die von Polybios erwähnte Vereinbarung darstellt (so Guarducci und auch Walbank, a. a. O.). Chaniotis, Verträge 299–300 hat aber zurecht geltend gemacht, dass die in der Inschrift festgehaltene detaillierte Beschreibung der Begrenzung des aufzuteilenden Gebietes erst nach der Eroberung hätte vorgenommen werden können. Deswegen ist der genitivus absolutus Z. 16 ἐπιτελεθθέντων δὲ τούτω[ν], der von De Sanctis und Guarducci konditional verstanden wurde («sollten diese Angelegenheiten abgeschlossen sein»), temporal/kausal aufzufassen (wie Übersetzung oben). Wir haben es also hier mit zwei sachlich zusammenhängenden, aber zeitlich getrennten Verträgen zu tun. Der erste, jener den Polybios erwähnt (oben 1), war eine zweckgebundene symmachia, welche die Zusammenarbeit bis zur Zerstörung von Rhaukos vorsah. Möglich ist gewiss, dass die Aufteilung des Stadtgebietes und Territoriums von Rhaukos zwischen den Partnern schon vor dem Krieg anvisiert war, Details konnten aber vor der Eroberung kaum festgelegt werden. Der zweite Vertrag, jener den die Inschrift überliefert (oben 2), wurde erst nach

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735 Gortyn – Knosos III

der Beendigung des Krieges aufgesetzt, denn er ist eindeutig ein Kriegsfolgevertrag, in dem es (in den erhaltenen Teilen) um die Aufteilung des eroberten Gebietes sowie die Veröffentlichung der Vereinbarung geht. Die genaue Festlegung der Grenze hatte den Sinn, späteren Streit zwischen den Siegern auszuschließen: deswegen ist die präzise Beschreibung der Grenzlinie im Gelände als wichtiger 5 Bestandteil des endgültigen Vertrages aufgenommen worden. Vorgesehen war die vollständige Auslöschung von Rhaukos als selbstständige Gemeinde, denn die gezogene Grenze zwischen dem künftigen Besitz von Knosos und Gortyn lief offenbar quer durch das unmittelbare Stadtgebiet; städtische Einrichtungen werden als geographische Merkmale festgelegt: vgl. Z. 3 die Agora, 10 Z. 4 das prytaneion, Z. 4 eine Toranlage, Z. 6 ein Asklepieion, Z. 7 ein Rundbau (tholos) auf der Akropolis.

735 Gortyn – Knosos III (Vereinbarung wegen Apollonia) Nach 167/166 v. Chr.

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Vgl. 734 für Steinbeschreibung, Fundort u.s.w. Ed.: I. Cret. IV 182, Z. 21–30; Chaniotis, Verträge Nr. 45.

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vac. [Ende 734] ἐπὶ τῶν Δυμάν[ων] [κ]ορμιόντων τῶν σὺν Καρταιδάμαι τῶ Ὀνυμάρ[χω], 20 [μηνὸς Ἀ]μυκλα[ί]ω δεκάται, Κνωσοῖ δ’ ἐπὶ τῶν Ε . . . [. . . ων κο]ρμιόντων τῶν σὺν Μοψείωι τῶ Ὑπερτέρ[ω] [τῶ ‒ ‒ ‒ ‒]χω, μηνὸς Νεκ[υσίω] < δεκάται?>, τῶν Γορτυνίων ἀπο[λα][βόντων τ]ὰν Ἀπελλωνίαν πὰρ Κνωσίων καθ[ὼ]ς π[ρε][ιγεύσαν]τες παρεκάλεσαν καὶ τῶν Κνωσίων πρε[ιγ]25 [ευσά]ντων ἐξ αὐτᾶς πορτὶ Γορτυνίονς περὶ Ἀπε[λλω][νί]ας καὶ τᾶς χώ[ρα]ς τᾶς τῶ Ἀπελλωνια[τᾶν ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΤΩΝ[. . . . ἔ]δοξε Γορτυνίοι[ς] Α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

5 δεκάται? Errington.

Als die Dymanes die kosmoi stellten, die zusammen mit Kartaidamas, Sohn des Onymarchos, amtierten, am 10. des Monats Amyklaios, und in Knosos als die 30 E… die kosmoi stellten, die zusammen mit Mopseios, Sohn des Hyperteros, Enkel des …chos amtierten, (5) ?am 10. des Monats Nekysios, nachdem die Gortynier Apollonia von den Knosiern zurückerhalten hatten, wie ihre Gesandten verlangten, und nachdem die Knosier Gesandte von ihrer Stadt aus an die Gortynier wegen Apollonia und des Territoriums der Apolloniaten geschickt hatten … (10) 35 beschlossen die Gortynier…

735 Gortyn – Knosos III

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Der fragmentarische Text bietet eine formale Parallele zu 733, da auch hier eine Doppeldatierung nach den in Gortyn und den in Knosos amtierenden kosmoi sowie den beiden örtlichen Kalendern vorliegt (Z. 1–5), während das Dokument ein Volksbeschluss der Gortynier ist (Z. 10). Auch hier wird man also annehmen müssen, dass es sich um den Anfang einer Ansammlung von Dokumenten sowohl von Gortyn als von Knosos handelt, die insgesamt als Vertrag galten, wobei das angegebene Datum jenes der gegenseitigen Eidesleistung sein dürfte. Dass der Vertrag zustande kam, ist allein durch die Existenz der Inschrift aus dem gortynischen Pythion belegt. Das ungefähre Datum ergibt sich aus der Position auf dem Stein unmittelbar nach dem Vertrag zwischen Gortyn und Knosos wegen der Aufteilung des Gebietes von Rhaukos (734). Da jener ins Jahr 167/66 zu datieren ist (vgl. Kommentar ad loc.), dürfte der hiesige Vertrag später sein. Wie viel später (vielleicht nur geringfügig später?), lässt sich aber nicht ermitteln. Laut Friedensvertrag zwischen Gortyn und Knosos (733) sollte nach dem Krieg zwischen den beiden Apollonia an Gortyn zurückgegeben werden. Hier ist allerdings von gegenseitigen Gesandtschaften die Rede (Z. 6–8), wobei die Gortynier offensichtlich unmittelbar vor dem Vertragsabschluss Apollonia von Knosos zurückerhalten haben (Z. 5–6). Daraus ergeben sich zwei Interpretationsmöglichkeiten, um den weiterhin andauernden Besitz von Apollonia durch die Knosier auch nach dem Vertrag wegen Rhaukos zu erklären. 1) Die Knosier haben nach erfolgter Rückgabe ca. 170, wie es die Gortynier damals verlangten, Apollonia später doch wieder übernommen: dieser Deutung widerspricht allerdings die intensive Kooperation, welche die beiden Städte wegen Rhaukos betrieben, die von der Nichterfüllung von früheren vertraglichen Pflichten gestört worden sein dürfte. 2) Wahrscheinlicher ist also, dass die Knosier nicht, wie im Volksbeschluss der Gortynier verlangt, Apollonia im J. 170 gleich zurückgaben. Da wir nur einen Teil der damaligen Vereinbarung haben, können ohne weiteres Fristen für die Rückgabe vereinbart worden sein, von welchen wir nichts wissen und die die Rückgabe hinausgezögert hätten. In diesem Falle wäre die im Vertrag vereinbarte vorübergehende Beibehaltung von Apollonia durch Knosos der kurz danach erfolgenden Kooperation hinsichtlich Rhaukos nicht hinderlich gewesen, zumindest bis die Fristen abgelaufen waren. Erst danach wäre die Rückgabe fällig geworden. Falls dieses Szenario stimmen sollte, brauchte es allerdings seitens der Gortynier noch eine Gesandtschaft, um an die nunmehr fällige Rückgabe zu erinnern: die Formulierung Z. 7, dass die gortynischen Gesandten Apollonia von den Knosiern «verlangten» (παρεκάλεσαν), klingt sehr nach einer Erinnerung an eine noch nicht erfüllte Pflicht. Ob, wie Chaniotis, Verträge 301 erwägt, die knosische Gesandtschaft (Z. 8–9) über eine nur partielle Rückgabe verhandelte, lässt sich nicht aus dem Text erschließen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie Regelungen zum Schutz der Interessen ihrer Bürger im Gebiet von Apollonia während der Übergabe aushandelte, denn wenn das Gebiet mehrere Jahre im Besitz der Kno-

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736 Achaiischer Bund – Tenos

sier gewesen war, dann waren mit Sicherheit noch ungelöste Fragen etwa der privaten Besitzverhältnisse, wo Rechtsstreitigkeiten leicht entstehen, aufgekommen, die einer Regelung bedurften. 736 Achaiischer Bund – Tenos (symbolon)

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2. Jh., vor ca. 166 v. Chr.

Stele aus dunklem Marmor, oben Kymation, gebrochen in drei große und fünf kleinere Fragmente; unten abgebrochen; b. 0,30 m, h. 0,27 m, d. 0,08 m. Elegante Buchstaben (h. 0,008 m) des 2. Jh. Fundort: Tenos. 10 Ed.: IG XII 5, 829; Syll.3 658. Lit.: P. Graindor, Fouilles et recherches à Ténos (1909), Löwen 1910, 24; R. Étienne, Tenos II. Ténos et les Cyclades du milieu du IVe siècle av. J.‒C. au milieu du IIIe siècle ap. J.‒C., Athen/Paris 1990, 114 f.

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ἔδοξεν τε[ῖ β]ουλεῖ καὶ τῶι δήμωι, πρυτάν[ε]ων γνώμη· ἐπειδὴ Ἰδομενεὺς Τιμακράτευς Ῥόδιος ὁ ἐξαποσταλεὶ[ς] ὑπὸ τοῦ δήμου ἐπὶ τὴν διόρθω[σ]ιν τοῦ συμβόλου τοῦ πρὸς Ἀχαιοὺς [ἀ]νὴρ ἀγαθός ἐστιν καὶ εὔνους τῶι δήμωι τῶι Τηνίων, καὶ διατελεῖ χρείας παρεχόμενος καὶ κοινεῖ τεῖ πόλει καὶ [ἰδ]ίαι Τηνίων τοῖς ἐντυγχάνουσιν αὐ[τ]ῶι, τήν τε ἐπιδημίαν καὶ ἀναστροφὴν ἐποιήσατο καλ[ῶς] καὶ εὐλαβῶς καὶ ἀξίως τῆς τε ἡ[μετέ]ρας πόλεως καὶ τοῦ δήμο[υ τοῦ Ῥοδί]ων· ὅπως οὖν καὶ ὁ ἡ[μ]έ[τερος δῆμος] φαίνηται τιμῶν τοὺ[ς ἀγαθοὺς ἄνδρας] καὶ καταξίας χά[ριτας ἀποδιδοὺς τῶν] εὐεργετημ[άτων, τύχει τεῖ ἀγαθεῖ] [δεδόχθαι]

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Beschluss des Rates und des demos; Vorlage der Prytanen. Da Idomeneus, Sohn des Timokrates, aus Rhodos vom demos (5) wegen der Korrektur des symbolon mit den Achaiern entsandt wurde und er sich dem demos der Tenier als ein 35 guter und wohlwollender Mann erwiesen hat und sich immer wieder einsatzfreudig gegenüber den öffentlichen und privaten Belangen der Tenier, (10) die ihm begegnen, zeigt, er außerdem seinen Aufenthalt und sein Verhalten auf eine

737 Itanos – Praisos

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schöne und sorgfältige Weise gestaltet hat, die unserer Stadt sowie des demos der Rhodier würdig war; also, damit auch unsere Stadt (15) zeigen möge, dass sie gute Männer ehrt und angemessenen Dank für erwiesene Wohltaten erstattet … Diese Ehreninschrift für einen rhodischen Staatsangehörigen bzw. Offizier gehört eindeutig in die Zeit der rhodischen Dominanz in den Kykladen, also von ca. 5 200 bis ca. 166 (so überzeugend Étienne [a. a. O.] gegen spätere Ansätze e.g. bei Hiller von Gaertringen in IG und Syll.3). Wann genau das symbolon, das privatrechtlichen Verkehr zwischen den zwei Staaten regelte, mit Achaia erstmals abgeschlossen worden war, kann allerdings nicht ermittelt werden, denn die gelobte Tätigkeit des Rhodiers Idomeneus bezieht sich auf eine Korrektur oder Neuge- 10 staltung (διόρθω[σ]ιν) eines schon früher existierenden Abkommens. 737 Itanos – Praisos (Friedensvereinbarung) Ca. 164/163 v. Chr. (?)

Testimonium: Ausführungen der Magneten im Schlichtungsverfahren zwischen 15 Hierapytna und Itanos im J. 112/111 v. Chr. Ed.: I. Magnesia 105; I. Cret. III iv 9 (A) Z. 61–62; Chaniotis, Verträge Nr. 47. 61 . . . καὶ πάλιν ὁ γενηθεὶς Ἰτανίοις [καὶ Πραισίοις κα]θότι ὑπογέγραπται·vac.

ἔδοξε τοῖς Ἰτανίοις καὶ τοῖς Πραισίοις θέσθαι εἰρήναν ἐς πάντ[α τὸ]ν χ[ρόνον ἐπὶ] τᾶι χώραι 20 ἃν νῦν ἑκάτεροι ἔχοντι ἇς ὅρια τάδε· ὡς ὁ Σέδαμνος ἐς Καρύμας ἐς τὰν δηράδα καὶ πέ[ραν ἐς] τὰν στεφάναν καὶ περιαμπέτις ὡς ἁ στεφάνα καὶ εὐθυωρίᾳ ἐς Δορθάννας ἐπὶ τὸν λάκκον καὶ ὡς ἁ ὁ[δὸς] ποτὶ μεσαμβρίαν τᾶς ὁδῶ τᾶς ἀγώσας δι’ Ἀτρῶνα καὶ ἐς 25 65 Μόλλον καὶ ἀπὸ τῶ Μόλλω εὐθυωρίαι ἐπὶ θάλασσαν. … und wiederum lautete [die Grenzziehung] zwischen den Itaniern und den Praisiern folgendermaßen: «Die Itanier und die Praisier beschlossen, Frieden für alle Zeit zu machen, und zwar auf der Basis des Territoriums, welches sie jetzt je halten, dessen Grenzen folgendermaßen sind: Wie der Sedamnos fließt, nach 30 Karymai auf den Grat und weiter zum Bergrand und herum, wie der Bergrand liegt, und geradeaus nach Dorthannai bis zur Grube und entlang der Straße, südlich der Straße, die durch Atron führt, und nach (65) Mollos und von Mollos geradeaus bis zum Meer.» Dieser Auszug aus den Ausführungen der Magneten im J. 112/111 ist der einzige 35 Beleg für eine Friedens- und Grenzvereinbarung zwischen Itanos und Praisos,

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738 Achaia – Athen

wohl im früheren 2. Jh., auf jeden Fall vor der Zerstörung von Praisos durch Hierapytna um 145; Chaniotis (a. a. O.) argumentiert für die 160er Jahre. Es hat offensichtlich Krieg wegen der gemeinsamen Grenze gegeben, der durch die vereinbarte und schriftlich festgehaltene Grenzziehung beigelegt wurde. Nach dem Wortlaut des Berichts der Magneten hat es allerdings keinen förmlichen beeideten 5 Vertrag gegeben (anders Chaniotis), nur je einen hinsichtlich des Grenzverlaufs inhaltsidentischen Volksbeschluss. Andere Klauseln der Friedensvereinbarung, die es sicherlich gegeben haben muss, wurden von den Magneten nicht zitiert, da sie für die Frage der Grenzziehung irrelevant waren.

738 Achaia – Athen (symbolon)

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Vor 158 v. Chr.

Polybios xxxii 7.1–5: παρὰ τῶν Ἀθηναίων ἧκον πρέσβεις … καὶ παρὰ τῶν Ἀχαιῶν οἱ περὶ Θεαρίδαν καὶ Στέφανον ὑπὲρ τῶν Δηλίων. (2) τοῖς γὰρ Δηλίοις δοθείσης ἀποκρίσεως παρὰ Ῥωμαίων, μετὰ τὸ συγχωρηθῆναι τὴν Δῆλον τοῖς 15 Ἀθηναίοις, αὐτοῖς μὲν ἐκχωρεῖν ἐκ τῆς νήσου, (3) τὰ δ’ ὑπάρχοντα κομίζεσθαι, μεταστάντες εἰς Ἀχαΐαν οἱ Δήλιοι καὶ πολιτογραφηθέντες ἐβούλοντο τὸ δίκαιον ἐκλαβεῖν παρὰ τῶν Ἀθηναίων κατὰ τὸ πρὸς τοὺς Ἀχαιοὺς σύμβολον. Von den Athenern kamen Gesandte … sowie von den Achaiern eine Gesandtschaft geführt von Thearidas und Stephanos, wegen der Delier. (2) Denn den 20 Deliern war von den Römern die Entscheidung mitgeteilt worden, dass sie, nachdem Delos den Athenern überlassen worden war, die Insel zu verlassen (3) und ihr Hab und Gut mitzunehmen hätten. Als die Delier nach Achaia übersiedelten und dort in die Bürgerlisten aufgenommen waren, wollten sie ihr Recht gegenüber den Athenern gemäß dem symbolon zwischen Achaia und Athen erlangen. 25 Lit.: Walbank, HCP III ad loc. Wir hören vom achaiischen privatrechtlichen symbolon mit Athen nur im Zusammenhang mit den delischen Beschwerden gegen Athen des Jahres 159/158 v. Chr. Anzunehmen ist aber, dass es schon lange bestanden hatte, ohne dass der Zeitpunkt näher eingegrenzt werden könnte. Aus ihrem parteiischen Blickwinkel 30 vertraten die Athener jedoch die Meinung, dass die Regeln, welche das symbolon festlegte, für die in Achaia frisch eingebürgerten Delier nicht galten. Ein solcher brisanter Fall war bei Vertragsabschluss wohl nicht anvisiert worden. Der römische Senat, an den beide Parteien nunmehr appellierten, teilte allerdings die Meinung der Achaier (ibd. 4–5). Wie der Streit ausging, wird nicht überliefert. 35

739 Rom – Ptolemaios VIII. (VII.) Euergetes II.

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739 Rom – Ptolemaios VIII. (VII.) Euergetes II. (Bündnis) Vor 155 v. Chr.

Auszug aus einer Inschrift aus Kyrene. Fundort: Kyrene. 5 Ed.: SEG 9, 7. Lit.: E. Manni, L’Egitto tolemaico nei suoi rapporti politici con Roma. II: L’instaurazione del protettorato romano, Rivista di Filologia e di Istruzione Classica 78, NS 28/9, (1950), 229–262, hier 229–247; A. Laronde, Cyrène et la Libye hellénistique, Libykai historiai, de l’époque républicaine au principat d’Auguste, 10 Paris 1987, 440–442 (mit Photo); A. Lampela, Rome and the Ptolemies of Egypt. The development of their political relations 273 – 80 B.C., Helsinki 1998, 164–175; Huß, Ägypten 573 (mit ausführlichen Literaturangaben in Anm. 285). Z. 11–23 – – – – – – – – – ἐὰν δέ τι συμβαίνηι τῶν κατ’ ἄνθρωπον πρότερον ἢ διαδόχους ἀπολιπεῖν τῆς βασιλείας, καταλείπω Ῥωμαίοις τὴν καθήκουσάν μοι βασιλείαν, 15 οἷς ἀπ’ ἀρχῆς τήν τε φιλίαν καὶ τὴν συμμαχίαν γνησίως συντετήρηκα· τοῖς δ’ αὐτοῖς παρακατατίθεμαι τὰ πράγματα συντηρεῖν, ἐνευχόμενος κατά τε τῶν θεῶν πάντων καὶ τῆς ἑαυτῶν εὐδοξίας, ἐάν τινες 20 ἐπίωσιν ἢ ταῖς πόλεσιν ἢ τῆι χώραι, βοηθεῖν κατὰ τὴν φιλίαν καὶ συμμαχίαν τὴν ⟦πρὸς⟧ πρὸς ἀλλήλους ἡμῖν γενομένην καὶ τὸ δίκαιον παντὶ σθένει. κ.τ.λ. 11

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Sollte mir etwas Menschliches geschehen, bevor ich Nachfolger für das Königreich hinterlasse, überlasse ich das mir gehörende Königreich den Römern, mit denen ich von Anfang an die Freundschaft und das Bündnis treu aufrechterhal- 30 ten habe. Denselben trage ich auf, den Staat zu bewahren, und ich flehe sie bei allen Göttern und bei ihrem eigenen guten Ruf an, dass wenn irgendwelche Leute entweder die Städte oder das Land angreifen sollten, dass sie gemäß der Freundschaft und dem Bündnis, welches für uns wechselseitig besteht, sowie nach Maßgabe der Gerechtigkeit mit voller Kraft zu Hilfe kommen. u.s.w. 35 Ptolemaios Euergetes II. veröffentlichte in seinem 15. Regierungsjahr (Z. 1 dieser Inschrift: ἔτους πεντεκαιδεκάτου), 155 v. Chr., als er mit aufständischen Kyrenaiern

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740 Keramos – Stratonikeia; Keramos – Rhodos

zu tun hatte, in seiner Hauptstadt Kyrene dieses sogenannte Testament zugunsten von Rom – das erste der «Herrschertestamente». Hier interessiert nur die wiederholte Behauptung Z. 15–16 und 20–21, dass er schon längst («von Anfang an») mit Rom durch gegenseitige Freundschaft und Bündnis verbunden war. Falls das stimmen sollte – es wäre in der Tat besonders dreist gewesen, in einem solchen prominenten Dokument, das auch nach Rom übermittelt wurde, falsche Tatsachen vorzutäuschen –, dann war schon im J. 170, als der jüngere der beiden Ptolemaier-Brüder (eben Euergetes II.) zusammen mit ihrer Schwester Kleopatra II. in die Regierung formell aufgenommen wurde (vgl. Huß, Ägypten 544 f.), in Rom eine Bereitschaft vorhanden gewesen, sich mit den neuen Herrschern in Alexandria formell zu verbinden. Polybios, der von einer etwas früher im Jahr nach Rom entsandten Gesandtschaft im Zusammenhang mit dem Sechsten Syrischen Krieg berichtet, erzählt zwar von einem angenehmenen Empfang für die ptolemaiischen Vertreter, erwähnt aber keinen Vertrag (Polyb. xxviii 1). Zwei Jahre später aber, während der Invasion des Antiochos IV., berichtet Justinus von einer erneuten ptolemaiischen Gesandtschaft nach Rom, die an die römische Vertragstreue appellierte (xxxiv 2.8: auxilium petunt, fidem societatis inplorant. movere senatum preces fratrum). Justinus’ Zuverlässigkeit, insbesondere hinsichtlich der chronologischen Einordnung seines Berichts, worüber die meisten Diskussionen erfolgt sind, ist zurecht umstritten, da weder Polybios noch Livius diese Gesandtschaft erwähnen (vgl. Diskussion bei Walbank, HCP III 357–9). Dennoch passt sein Bericht zumindest im Hinblick auf den Vertrag zur Aussage der Inschrift, und wenn ein Vertrag schon um 170 – nach der Gesandtschaft, von welcher Polybios berichtet – tatsächlich vorlag, wie Euergetes II. im J. 155 behauptet, würde er auf jeden Fall helfen zu erklären, warum sich die Brüder in der Folgezeit immer wieder an Rom wandten, und andererseits, warum der Senat sich bemüßigt fühlte, sich immer wieder mit den streitenden Brüdern und ihren Angelegenheiten zu beschäftigen.

740 Keramos – Stratonikeia (sympoliteia); Keramos – Rhodos (symmachia)

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Mitte 2. Jh. v. Chr.

«Bläulicher Stein», oben und unten gebrochen; b. 0,76 m, h. 0,42 m. Fundort: Keramos. Ed.: IK Keramos 6; W. R. Paton/E. L. Hicks, Ceramus (Κέραμος) and its Inscrip- 35 tions, JHS 11 (1890), 113 Nr. 1; Michel, Recueil 458. Lit.: L. Robert, Villes d’Asie Mineure. Études de géographie ancienne, Paris 21962, 60 f.; J. Crampa, Rez. E. Varinlioglu: Die Inschriften von Keramos, Gnomon 60 (1988), 603–609; G. Reger, The Relations between Rhodes and Caria from 246 to

740 Keramos – Stratonikeia; Keramos – Rhodos

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167 BC, in: V. Gabrielsen (Hrsg.), Hellenistic Rhodes. Politics, Culture, and Society, Aarhus 1999, 84 f.

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‒ια καλο‒σω‒ ‒αν π‒ τῶι πλθει ἐκτενῆ καὶ πρόθυμον [εἰς φυλακ]ὴν ἑαυτὸν παρεῖχε[ν ἐν τοῖς ἀν][αγκαιο]τάτοις καιροῖς οὔτε κίνδυνον οὔτε κακοπάθιαν ὑφορώμενος, περὶ πλείστου δὲ ποιούμ[εν][ος τ]ὴν ἐπὶ τοῖς καλλίστοις δόξαν· ἔν τε τῷ τῆς συνπολιτείας χρόνῳ διετέλει πάντα κα[ὶ] [λέγ]ων καὶ πράσσων ὑπὲρ τῶν συμφερόντων, πάντι τῷ πλήθει τῆς ἰδίας εὐνοίας τὰς κρατί[σ][τα]ς ἀποδείξεις ποιούμενος ἰδίᾳ τε τοῖς ἐντυγχάνουσιν τῶν πολιτῶν ὑπὲρ ὧν προῃροῦν[το] προσεφέρετο φιλοστόργως· μετά τε ταῦτα ἐν δυσχερεῖ καταστάσει γενομένου τοῦ πο[λ]ιτεύματος οὐ καταπλαγεὶς τὴν τινῶν ἀνάτασιν πολὺ βεβαιοτέραν ἐπειρᾶτο τὴν πρὸς τὸ πλῆθος αὔξειν εὔνοιαν γνησίως καὶ ἀληθινῶς ἅπαντα καὶ λέγων καὶ πράσσων· διὸ [καὶ] κατὰ τὸ κάλλιστον ἀντιλαμβανόμενον αὐτὸν συνέ[β]η τῆς αὐτῆς τυχεῖν τῷ δή[μῳ] [π]εριστάσεως, ὑπό τε τῶν πολιτῶν παρακληθεὶς γενναίως ὑποστῆναι [τὰ ἀπ]αντηθέντα, πάντα δεύτερα τὰ καθ’ ἑαυτὸν θέμενος τοῦ κοινῇ συνφέρο[ντος,] οὐθενὸς ἀφίστατο τῶν πρὸς τιμὴν καὶ δόξαν διατεινόντων τοῖς πολίταις, [καὶ τοῦ] δήμου κρίναντος ἀναγκαιοτάτην εἶναι ἑαυτῷ τὴν πρὸς Ῥοδίους συμμαχία[ν αἱρε]θεὶς πρεσβευτὴς ἐπέδωκεν ἑαυτὸν προθύμως, καὶ προσεδρεύσας ἐπιμελ[ῶς ἐπὶ] χρόνον πλείονα παρεστήσατο μετὰ τῶν συνπρεσβευτῶν Ῥοδίους ποιήσ[ασθαι] [τὴ]ν συμμαχίαν, δι’ ἧς συνβέβηκεν οὐ μόνον τοῖς πολίταις τὴν ἀσφάλειαν ὑπ[άρχειν] [εἰς] τὸν ἀεὶ χρόνον, ἀλλὰ καὶ τοῖς κατοικοῦσιν τὴν πόλιν καὶ τὴν χώραν· πάλιν τ[ε πρὸς Ἡ][ρακλ]εώτας ἀποσταλεὶς πρεσβευτὴς ἐποιήσατο τὴν δικαιολογίαν μετὰ [τῶν συνπρεσ][βευτῶ]ν ἐνδόξως εἰς τὸ μήτε κατὰ κοινὸν μήτε [κ]ατ’ ἰδίαν μηθέν[α αὐτῷ ἔχειν] [ἀντιστ]ῆναι, πολλὰς καὶ ψευδεῖς κατηγορίας πο[ιησαμένων τινῶν, ἀξίως δι][αλεξάμεν]ος τῶν ἐξαποστειλάντων συν[έδρων? ‒]

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740 Keramos – Stratonikeia; Keramos – Rhodos

[‒ ἀ]λλὰ καὶ πεπολιτευμένους ἐν α‒ [‒ δ]ιὰ παντὸς ὑπάρχειν. ‒ (Z. 2–21) … er bewährte sich als fleißiger und emsiger Streiter für die Sicherheit des Volkes zu Zeiten der höchsten Not und scheute keine Gefahr oder Mühe, sondern bemühte sich vor allem um einen guten Ruf wegen der besten Leistungen. Während der Zeit der sympoliteia bemühte er sich kontinuierlich (5) in Wort und Tat um die Vorteile der Gemeinde und lieferte dem ganzen Volk die schönsten Beispiele seiner Zuneigung; auch privat setzte er sich liebenswürdigerweise für die Belange der Bürger ein, die sich an ihn wandten. Nachher, als die Gemeinde in eine schwierige Situation geraten war, ließ er sich nicht von denjenigen einschüchtern, die schwere Gewalt androhten, sondern bemühte sich, seine Zuneigung zum Volk noch fester unter Beweis zu stellen, indem er alles vornehm und wahrheitsgemäß besprach und machte. Deswegen (10) geschah es, dass er unter edelster Anteilnahme dieselben Krisenbedingungen wie der demos miterlebte und, von den Bürgern aufgerufen, sich den widrigen Umständen widersetzte und alles Private als sekundär zum gemeinsamen Wohl setzte. Er lehnte nichts ab, das zur Ehre und Reputation der Bürger beitrug, und als der demos entschied, das Bündnis mit den Rhodiern sei dringend notwendig, wurde er als Gesandter gewählt (15) und er setzte sich mit Eifer für die Sache ein, und nachdem er längere Zeit emsig dort vorstellig wurde, überzeugte er die Rhodier zusammen mit seinen Mitgesandten, das Bündnis zu schließen, durch welches erreicht wurde, dass nicht nur den Bürgern auf ewige Zeit Sicherheit gewährt wurde, sondern auch den sonstigen Bewohnern der Stadt und des Territoriums. Auch später wurde er als Gesandter gewählt, diesmal zu den Herakleoten, und dort führte er die Rechtsverteidigung zusammen mit seinen Mitgesandten (20) ehrenvoll durch, sodass weder öffentlich noch privat jemand es wagte, ihm zu widersprechen, obwohl viele falsche Anschuldigungen vorgebracht wurden…

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Diese Ehreninschrift für einen unbekannten Bürger aus Keramos gehört scheinbar in die Zeit nach der Auflösung der rhodischen Herrschaft in Karien nach 168, wie die Formen der Buchstaben nahelegen. Zwei Aspekte sind hier von Inter- 30 esse: Z. 4 ff., wo von einer sympoliteia gesprochen wird, und Z. 14 ff., wo das Zustandekommen des späteren Bündnisses mit Rhodos nach schweren internen politischen Auseinandersetzungen beschrieben wird. Diese waren schon Vergangenheit, als der Ehrenbeschluss verabschiedet wurde. Mehrere zeitliche Szenarien sind vorstellbar, wenn mit Robert angenommen wird, dass die erwähnte 35 sympoliteia eine Vereinigung mit der benachbarten Stadt Stratonikeia war, was zwar naheliegt, aber in der Inschrift nicht explizit erwähnt wird. Die einzige chronologische Sicherheit ist, dass das Ehrendekret mit Buchstaben des 2. Jhs. auf jeden Fall später als die darin aufgezählten Ereignisse zustande kam. Folgende Möglichkeiten werden erwogen: 40

740 Keramos – Stratonikeia; Keramos – Rhodos

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1. Die sympoliteia erfolgte nach der «Befreiung» Stratonikeias und des restlichen Karien von der 188 von den Römern verfügten rhodischen Herrschaft, also kurz nach 168 v. Chr. Die sympoliteia wäre in diesem Fall ein Ausdruck der wiedergewonnenen Freiheit, die übrigens Stratonikeia einen eigenen Zugang zum Meer verschaffte. Dass Stratonikeia Wert darauf legte, Keramos zu kontrollieren, belegt das senatus consultum de Stratonicensibus von 81 v. Chr., das Keramos den Stratonikeiern übertrug (Sherk, RDGE Nr. 18 Z. 53). Daraus geht allerdings hervor, dass im J. 81 Keramos nicht den Stratonikeiern gehörte, dass also die sympoliteia nicht mehr existierte. Schon vorher also muss sie zusammengebrochen sein, wobei unterschiedliche Meinungen in Keramos darüber herrschten. Danach wurde das Bündnis mit den Rhodiern abgeschlossen, das ἀσφάλεια – Sicherheit vor externen Angriffen – langfristig gewährte. Über den Zeitpunkt kann nur spekuliert werden, man könnte aber an den Kretischen Krieg während der 150er Jahre oder eventuell an den Aristonikos-Krieg denken (so etwa Robert, a. a. O.). 2. Die sympoliteia kam unter rhodischer Herrschaft zustande, also zwischen 188 und 168, und erst nach der «Befreiung» Kariens wurde die Loyalitätsfrage in Keramos brennend. In diesem Fall wäre die Auflösung der sympoliteia ein Kollateralschaden anlässlich der Befreiung gewesen, und das Bündnis mit den Rhodiern wäre irgendwann nach 168 anzusetzen, nachdem die Freunde der Rhodier in der Bürgerschaft von Keramos sich gegen ihre Gegner durchgesetzt hatten (so etwa Hicks, a. a. O., der aber fälschlicherweise annimmt, dass die sympoliteia nichts anderes als der Bund der Chrysoraier war, und ohne Begründung ausführt, dass die erwähnten Auseinandersetzungen in Keramos ideologische Kämpfe zwischen Demokraten und Aristokraten waren). 3. Die sympoliteia erfolgte noch früher, etwa im späten 3. Jh. (so Reger, a. a. O.), die «schwierige Situation» (Z. 7) wären dann die kleinasiatischen Unruhen während des Antiochos-Krieges (wobei diesbezügliche interne Auseinandersetzungen innerhalb der Bürgerschaft nicht ausgeschlossen werden können) und der Bündnisvertrag mit Rhodos wäre dann entweder während der Auseinandersetzung zwischen Antiochos und Rom (so Reger) oder vielleicht eher nach dem Frieden von Apameia, wie etwa bei Melanippion (726), abgeschlossen worden. Über die Bedingungen der sympoliteia werden keine Einzelheiten überliefert. Aus der Behauptung des Antragstellers des Beschlusses, dass das Bündnis mit Rhodos Sicherheit für alle Zeiten gewährte und dies auch für die nicht bürgerlichen Bewohner der Stadt und des Territoriums galt, muss man schließen, dass die wichtigste Klausel des zum Zeitpunkt des Beschlusses offenbar noch existierenden Bündnisses der Landesverteidigung galt, dass also die Rhodier sich verpflichtet hatten, Keramos militärisch beizustehen. Formell dürfte diese Klausel allerdings auf Gegenseitigkeit beruht haben.

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741 Rom – Magnesia am Maiandros

741 Rom – Magnesia am Maiandros (Bündnis) 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr.

Block aus weißem Marmor; b. 0,83 m, h. 0,5 m, d. 0,83 m. Buchstaben 0,01 m. Fundort: Magnesia am Maiandros, Agora. 5 Ed.: I. Magnesia 93b; I. Priene 531B; IK Priene T4; Syll.3 679; Sherk, RDGE Nr. 7. Üb.: IK Priene T4 (Blümel). 1. Auszug Z. 40–42, IK Priene Z. b 8–10: ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ περὶ ὧν Μάγνης πρεσβευταὶ Πυθόδωρος, Ἡράκλ[ειτος ἄν][δρες καλοὶ κἀγαθ]οὶ παρὰ δήμου καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου συμ[μάχου τε 10 ἡμετέ][ρου κατὰ πρόσω]πον λόγους ἐποιήσαντο … Im Hinblick auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten der Magneten, Pythodoros und Herakleitos, gute und anständige Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, der auch unser Bundesgenosse ist, im per- 15 sönlichen Vortrag erörterten … 2. Auszug Z. 53–55, IK Priene Z. b 20–22: … ὁπότερον ἂν τούτων δήμων εὑρίσκηται ταύτην χώραν εἰσχηκέναι ὅτε εἰς τὴν φιλίαν τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων παρεγένετο, ταύτη[ν] 20 τὴν χώραν ὅπως αὐτῶι προσκρίνῃ ὅριά τε στήσῃ … Welchen von diesen demoi er als Besitzer dieses Territoriums, als er in die Freundschaft des römischen Volkes kam, ermittelt, ebendiesem soll er dieses Territorium zusprechen und Grenzsteine aufstellen. Diese Zeilen gehören zum Dossier über den Streit zwischen Magnesia und Priene 25 über den Besitz eines nicht näher definierten Territoriums, welchen der Senat, nachdem er beide Seiten gehört hatte, an Mylasa zur Schlichtung übertrug. Sie stammen aus einem Brief des Praetors Marcus Aemilius, Sohn des Marcus – dessen Amtszeit leider nicht genau datiert werden kann (vgl. T. C. Brennan, The Praetorship in the Roman Republic, Oxford 2000, 118) –, in dem er das sena- 30 tus consultum wiedergibt, das die Schlichtung an Mylasa übertrug. Die Mylaser sollen ermitteln, wer das Territorium besaß, als die streitenden Parteien in die Freundschaft des römischen Volkes eintraten (oben 2). Diese Wendung allein reicht nicht aus, um einen Vertrag zu belegen, aber die höfliche und sorgfältige Bezeichnung der beiden Konfliktparteien bietet doch einen Beleg dafür, dass die 35

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Magneten zur Zeit des Streites ein foedus mit Rom besaßen. In einem offiziösen Text aus der Senatskanzlei kann die Bezeichnung als «Bundesgenosse» nicht bloß eine rhetorische Floskel sein. Wann das Verhältnis durch einen Vertrag formalisiert wurde, lässt sich allerdings nicht ermitteln. In Frage kommen vorwiegend die Jahre nach dem Antiochos-Krieg (vgl. Tac., Ann. iii 62) oder die Zeit unmit- 5 telbar nach dem Dritten Makedonischen Krieg, als in Kleinasien mehrere Staaten solche Verträge erhielten (vgl. 743).

742 Unbekannte Städte (Friedensvertrag) Frühes 2. Jh. v. Chr.

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Drei Fragmente einer Stele, b. 0,19 m, h. 0,43 m, d. 0,07 m. Fundort: Delos. Ed.: IG XI 4, 1063; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 68.

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θε[οί]. τάδε ὡμολόγησαν οἱ π[ρεσβευταὶ οἱ] πεμφθέντες αὐτοκρά[τορες περὶ τῆς] [ε]ἰρήνης Πιστ[ο]κλῆ[ς ‒ ‒ ‒ ‒], Ἀντι[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Τι]μουχίδα προσ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἔ][κ]ριναν διαδίκασθαι αὐ‒ ‒ ‒ ‒ τε αἱ πόλεις κοιναὶ εἰς ‒ ‒ ‒ ‒ ὡμολόγησαν τῆι πόλ[ει τῆι Σικινητῶν?]· παρεῖναι δὲ ἐξ ἀμφο[τέρων ‒ ‒ ‒ ‒] νον ἐν τῶι μηνὶ τῶι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ χόντων οἱ ΚΑΜΕ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 13‒ ‒ ‒ν τὸ δικασ[τήριον ‒ ‒] ‒ ‒ca. 10‒ ‒ ‒έντας μὴ πλέ[ον? ‒ ‒] σαι τὸ δικαστήριον· ὅαν [μὲν ‒ ‒] ἡττᾶσθαι αὐτούς· ὅταν δὲ α‒ ‒ ‒ ‒ ριον οἱ Σικινῆται ἐγδι[κάζειν? ἐν τῶι πρώτωι] [μ]ηνὶ ἢ ὧι ἂν αἰτήσωντα[ι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ἃ προσέταξαν, οἱ Ι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ δὲ κριθέντ[α ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒να . αν τὸ δι[καστήριον ‒ ‒ ‒]

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Die Inschrift ist zu stark zerstört, um eine kontinuierliche Übersetzung zu 35 ermöglichen. Aus den erhaltenen Sprachfetzen erkennt man allerdings, dass es sich um eine Vereinbarung handelt (Z. 2, 9: ὡμολόγησαν), welche von entsand-

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ten Verhandlungsberechtigten ausgearbeitet worden war (Z. 2–3: οἱ π[ρεσβευταὶ οἱ] | πεμφθέντες αὐτοκρά[τορες). Der Hauptanlass für die Verhandlungen war, einen Frieden herzustellen (Z. 3–4: περὶ τῆς]|[ε]ἰρήνης), was einen vorausgehenden ernsthaften Streit mit kriegerischen Handlungen zwischen den Vertragspartnern voraussetzt. Die Vereinbarung wurde zwischen zwei Poleis gemacht (Z. 8: 5 αἱ πόλεις κοιναὶ; Z. 10: ἐξ ἀμφο[τέρων), die sich aber leider nicht identifizieren lassen. Dass gerade die Sikinetai (Z. 17, vgl. Z. 9), zwar nicht an den Streitigkeiten beteiligt, aber doch eine Funktion anlässlich der Vereinbarung übernahmen, lässt allerdings vermuten, dass es sich um zwei benachbarte Inselstädte handelt, was der Fundort der Inschrift auf Delos untermauern könnte. Die angedeutete Funk- 10 tion der Sikinetai hatte mit Streitpunkten zu tun, die von den Sikinetai rechtskräftig geschlichtet werden sollten (Z. 13, 15, 21: τὸ δικαστήριον, Z. 17: ἐγδι[κάζειν?, Z. 20: τὰ δὲ κριθέντ[α), und da diese Tätigkeit in dem Friedensvertrag aufgenommen wurde, dürfte es sich um die Hauptstreitpunkte zwischen den Vertragspartnern handeln, die nicht militärisch zu lösen waren. Ein Datum lässt sich nur 15 anhand der Buchstabenformen ermitteln: wenn es sich um das 2. Jh. handelt, dann käme eine Vereinbarung im Rahmen des Koinons der Nesiotai (720) in Frage.

743 Rom – Priene (Bündnis) 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr.

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1. Block aus weißem Marmor; b. 0,83 m, h. 0,5 m, d. 0,83 m. Buchstaben 0,01 m, vgl. 741. Fundort: Magnesia am Maiandros, Agora. Ed.: I. Magnesia 93b; I. Priene 531B; IK Priene T4; Syll.3 679; Sherk, RDGE Nr. 7; cf. Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 290. 25 Üb.: IK Priene T4 (Blümel). Auszug Z. 42–44, IK Priene Z. b 9–11: περὶ ὧν Πριηνεῖς πρε[σβευταὶ] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νης ἄνδρες καλοὶ καὶ ἀγαθοὶ καὶ φίλοι παρὰ δήμου καλοῦ κα[ὶ ἀγαθοῦ καὶ φί]- 30 [λ]ου σ[υ]μμάχου τε ἡμετέρου κατὰ πρόσωπον λόγους ἐποιήσαντο … Im Hinblick auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten der Priener, [Namen der Gesandten], gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, der auch unser Bundesgenosse ist, im persönlichen Vortrag erörterten … 35

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2a. Marmorblock aus der nördlichen Cellawand; b. 0,59 m, h. 0,50 m. Buchstaben 0,015 m. Fundort: Priene, in den Tempelruinen. Ed.: I. Priene 40; IK Priene 12; Sherk, RDGE Nr. 10A; cf. Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 292; E. Famerie, Une nouvelle édition de deux sénatus-consultes adres- 5 sés à Priène, Chiron 37 (2007), 89–111. Auszug Z. 1–3: [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐ]στιν· καὶ περ[ὶ ὧν ‒ ‒ ] [‒ ‒ ‒ πρεσβευταὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἄνδρες καλοὶ καὶ] ἀγαθοὶ καὶ φίλοι πα[ρὰ δήμου] 10 [καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου συμμάχου τε ἡμετέρου, λόγους ἐποιήσαντο κατὰ πρόσωπον, χάριτα φιλίαν συμμαχί]αν τε ἀνενεώσαντο ἐσ]τιν· καὶ περ[ὶ ὧν οἱ] | [ἀποσταλέντες παρὰ Πριηνέων πρεσβευταὶ ἄνδρες καλοὶ καὶ] ἀγαθοὶ καὶ φίλοι πα[ρὰ δήμου] | [καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου λόγους ἐποιήσαντο συμ15 μαχί]αν τε ἀνενεώσαντο… Sherk.

Im Hinblick auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten, die von den Prienern entsandt wurden … [Namen der Gesandten] …, gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, im persönlichen Vortrag erörterten und die Dankbarkeit, die Freundschaft und das Bündnis erneuerten … 20 2b. Auszug aus einer Inschrift aufgeteilt auf vier Marmorblöcke aus der nördlichen Cellawand. Buchstaben 0,015 m. Fundort: Priene, in den Tempelruinen. Ed.: I. Priene 41; IK Priene 134; Sherk, RDGE Nr. 10B; cf. Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 293; E. Famerie, Une nouvelle édition de deux sénatus-consultes adres- 25 sés à Priène, Chiron 37 (2007), 89–111. Üb.: IK Priene 134 (Blümel). Z. 7–9: [‒ ‒ ‒ ‒ καὶ περὶ ὧν Πριηνεῖς πρεσβευταὶ ‒ ‒ ‒ ‒]ρους, Ἀναξι‒ ‒ ‒ς Ζηνόδοτος Ἀρ[τέμωνος ἄ]νδρες καλοὶ καὶ ἀγαθοὶ καὶ φίλοι π[αρὰ δήμου κα]- 30 λοῦ καὶ ἀγ[αθοῦ] συμμάχου τε ἡ[μετέρου] λόγους ἐποήσαν[το κατ]ὰ πρόσω[πον πρ]ὸς Σαμίου[ς] … Im Hinblick auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten der Priener, x, Sohn des …res, Anaxi…, Zenodotos, Sohn des Artemon, gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten und anständigen demos, die auch unser Bundesge- 35 nosse ist, im persönlichen Vortrag gegen die Samier erörterten…

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744 Istros – Thrakerführer Zoltes

Aus den Streitigkeiten, welche Priene im 2. Jh. mit verschiedenen Nachbarn führte und welche auch den römischen Senat beschäftigten, haben diejenige mit Magnesia am Maiandros sowie die jahrhundertalte Auseinandersetzung mit Samos Niederschlag in der epigraphischen Überlieferung gefunden. Die drei hier zitierten Stellen stammen sämtlich aus senatus consulta, oben 1 in Bezug auf den 5 Streit mit Magnesia um die Mitte des Jahrhunderts (vgl. 741), 2a und 2b in Bezug auf den Streit mit Samos. 2b wird durch den Konsul Ser. Fulvius Flaccus, der die Senatssitzung leitete (Z. 2), auf sein Amtsjahr 135 datiert, 2a scheint etwas früher zu sein, ohne dass eine sichere Datierung möglich ist. Da der Senat in seinen hier zitierten formalen Äußerungen immer wieder deutlich macht, dass die Priener 10 Bundesgenossen sind – in 2a haben sie den Vertrag gerade erneuert – kann kein Zweifel daran bestehen, dass sie einen formalen Bündnisvertrag mit den Römern besaßen. Die Zeit des Abschlusses lässt sich allerdings nicht feststellen. In Frage kommen insbesondere die Zeiten nach den großen Kriegen, also die 180er Jahre nach dem Antiochos-Krieg oder die 160er Jahre nach dem Dritten Makedoni- 15 schen Krieg.

744 Istros – Thrakerführer Zoltes (Sicherheitsvereinbarungen) Anfang 2. Jh. v. Chr.

Stele aus Marmor, in mehrere zusammenhängende Fragmente gebrochen; b. 20 0,39 m, h. 0,86 m, d. 0,12 m. Buchstaben 0,006–0,010 m. Hier Zeilen 14–36. Fundort: Istros. Ed.: ISM I, 15; SEG 24, 1095. Lit.: H. Bengtson, Neues zur Geschichte des Hellenismus in Thrakien und in der Dobrudscha, Historia 11 (1962), 18–28, hier 21 f.; D. Pippidi, Epigraphische 25 Beiträge zur Geschichte Histrias in hellenistischer und römischer Zeit, Berlin 1962, 21–23; ders., Scythica Minora. Recherches sur les colonies grecques du littoral roumain de la mer Noire, Bukarest/Amsterdam 1975, 31–55; A. Avram, Le corpus des inscriptions d’Istros revisité, in: Ders. (Hrsg.), Écrits de philologie, d’épigraphie et d’histoire ancienne à la mémoire de D. M. Pippidi, Dacia N.S. 51 30 (2007), 79–132, hier 84 Nr. 15. Auszug Z. 14–36 15

Θραικῶν τε τ[ῶ]ν πε[ρὶ] Ζ[όλτην με][τὰ] στρατοπέδου μείζον[ος π]αραγ[ιν]ομ[ένων εἴς τε τὴν] Σκυθίαν καὶ τὰς [Ἑ]λληνίδας πόλεις τὰς [τασσομένα]ς ὑπ[ὸ βασι]λέα Ῥήμαξον, α[ἱρ]εθεὶς πρεζβευτὴς ἀ[π]ε[δήμησ]εν [διὰ τῆς] πολεμίας ἔθνη πλείονα διελθὼν ο[ὐδένα κίν]δυνον ὑπ[ολογι][σ]άμενος καὶ ἔπεισε τοὺς βαρβά[ρ]ους μ[ὴ μόν]ον μὴ βιά]-

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σασθαι τὴν πόλιν ἡμῶν, ἀλλὰ καὶ [τὰ κτή]ν[η τὰ πρ]ότε[ρ]ον ὑπ[ὸ πει]ρατῶν σ[υν]απηγμένα τῶ[ι δήμωι ἀποδοῦ]ναι. . . [ὑπὸ Ζό]λτ[ην τε]ταγμένων ἀναζητήσα[ν]τας [ἀνασῶισαι π]άντα· [κα]ὶ μ[ετὰ] [τ]ούτων ἔσπευσεν αὐτοὺς Γ‒ ‒ ‒10–12‒ ‒ ‒ ‒ΕΙΣΙΑ. ΜΗ. .ΣΙ. . 5 τὴν πόλιν δοῦναι πέντ[ε Τ ὥ]στ[ε] συνθέσθαι πρὸς τὴν [πό]λιν ὑπὲρ [β]ίου· μετὰ δὲ ταῦτα ἐμβ[αλό]ντων αὐτῶν εἰς τὴν χ[ώρ]αν καὶ Βιζώνην μὲν πολιορκούντων τήν τε χώραν πορθο[ύν]των, τῶν δὲ θερῶν ἡμῖν ὄντων ὑπογύων, αἱρεθεὶ[ς] πρεζβευτὴς καὶ ἀπο{ι}δημήσας ἐπὶ τὸ στρα[τό][π]εδον, τῶν δὲ πολιτῶν αὐτῶι πρόσταγμα δόντων [κα]10 τὰ τρόπον ἐξαγοράζειν τὴν χώραν καὶ τὰ θέρη ἔπεισ[ε] Ζόλτην καὶ τοὺς Θραῖκας [ἀ]πὸ χρυσῶν ἑξ[ακ]οσίων μ[ὴ ἐμ][βα]λεν εἰς τὴν χώραν μήτε ἐγγῖσαι τῆς πόλεως, δι’ [ὃ] συνέ[βη τοὺς] [π]ολίτας [κ]υριεῦσαι πάντων [τ]ῶν ἀπὸ τῆς χώρας κα[ρπῶν· πά]λιν δὲ αἱρεθεὶς πρ[ε]ζ[β]ευτὴς εἰς τὴν Θραίκην κ[αὶ πρὸς] 15 [τὸ]ν ἄρχοντα αὐτῶν Ζ[όλ]τη[ν], ἀ[νε]νεώσατ[ο μὲν] τὰ[ς γε][γε]νημένας ὁμολογίας καὶ συνθή[κας πρὸς α]ὐτούς.

18–19 Avram, ὑπ[οστει]|[λ]άμενος ISM.

Als die Thraker unter Zoltes Führung mit einem größeren Heer nach Skythien und in die griechischen Städte, die der Herrschaft des Königs Rhemaxos untergeordnet waren, kamen, wurde er [sc. Agathokles] als Gesandter gewählt. Er hielt sich in der Ferne auf, nachdem er viel Feindesland und viele Stammesgebiete durchquert hatte, und scheute keine Gefahr; er überredete die Barbaren, nicht nur keine Gewalt gegen unsere Stadt auszuüben, (20) sondern auch das Kleinvieh, das vorher von Piraten weggetrieben worden war, dem demos zurückzugeben … die Suchtruppe von Zoltes’ Männern rettete alles. Mit diesen drängte er sie … die Stadt solle fünf Talente geben, sodass sie mit der Stadt eine Vereinbarung (25) wegen der Versorgung mit Lebensmitteln trafen. Zu einer späteren Zeit, als sie ins Territorium der Stadt eindrangen, Bizone belagerten und dabei waren, das Land auszuplündern, gerade als unsere Ernte bevorstand, wurde er als Gesandter gewählt und er verweilte am Heereslager, da die Bürger ihm den Auftrag gaben, (30) auf die übliche Weise das Territorium und die Ernte freizukaufen. Er überredete Zoltes und die Thraker für 600 Goldstatere das Territorium nicht anzugreifen und sich der Stadt nicht zu nähern, wodurch es geschah, dass die Bürger über alle Bodenfrüchte verfügen konnten. Wiedereinmal als Gesandter nach Thrakien und (35) zu Zoltes, ihrem Führer, gewählt, erneuerte er die existierenden Vereinbarungen und den Vertrag mit ihnen.

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Dies ist ein Auszug aus einer 57-zeiligen Ehreninschrift für Agathokles, Sohn des Antiphilos, der um die Wende vom 3. zum 2. Jh. im Auftrag der Istrer eine Anzahl von Gesandtschaften zu den immer wieder die Stadt bedrohenden Thra- 40

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745 Lyttos – unbekannte Stadt (Kydonia oder Apollonia)

kern der Umgebung durchführte. Mehrmals ging er zu dem Anführer, Zoltes, der zwar nicht als König galt (Z. 35: [τὸ]ν ἄρχοντα αὐτῶν Ζ[όλ]τη[ν]), doch als fähig betrachtet wurde, verbindliche Verträge abzuschließen. Obwohl die Städte als «dem König Rhemaxos untergeordnet» bezeichnet werden (Z. 16–17), spielte Rhemaxos bei den verschiedenen Verhandlungen mit Zoltes keinerlei Rolle. Erst in einer viel späteren Phase der Auseinandersetzung wird er selbst militärisch tätig (Z. 46). Von den Bedingungen des von Agathokles erneuerten Vertrages (Z. 35) wird an der Stelle zwar nichts überliefert, aber bald festgestellt, dass nach einiger Zeit die Thraker den Vertrag nicht einhielten und häufige Angriffe auf das Stadtgebiet durchführten (Z. 40–41: [παραβά]ν[τ]ων δὲ τῶν Θρ[αι]κῶν τοὺς ὅ[ρκ]ους καὶ τὰς ὁμο[λογίας]|[καὶ π]οιο[υ]μένων ἐπιδρομ[ὰς] συνεχε[ῖ]ς). Daraus wird man schließen können, dass die in den Zeilen 31–32 erwähnten Verhandlungserfolge des Agathokles Bestandteil des erneuerten Vertrages waren und dass seine damalige Tätigkeit in der Tat zum Vertragsabschluss geführt hatte. Der Vertrag, welchen er einige Jahre später erneuerte, war also nichts anderes als der Vertrag, den er bei seinem ersten Verhandlungserfolg bei Zoltes erzielte (Z. 30–33: ἔπεισ[ε] Ζόλτην καὶ τοὺς Θραῖκας [ἀ]πὸ χρυσῶν ἑξ[ακ]οσίων μ[ὴ ἐμβα] λεν εἰς τὴν χώραν μήτε ἐγγῖσαι τῆς πόλεως). Daraus wird man allerdings auch schließen müssen, dass regelmäßige Zahlungen seitens der Istrer nicht nur üblich – vgl. die Wendung Z. 29–30 κατὰ τρόπον, «auf die übliche Weise» – sondern sogar vertraglich zugesichert waren. Dies wird auch durch eine frühere Stelle in der Inschrift bestätigt, wo gegen eine Zahlung von fünf Talenten (Z. 24–5) die Stadt eine Versorgungsgarantie erhielt. Ob auch dies unter die Bedingungen des späteren von Agathokles ausgehandelten Vertrages mit Zoltes und den Thrakern eingeflossen war, lässt sich aber nicht feststellen.

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745 Lyttos – unbekannte Stadt (Kydonia oder Apollonia) (isopoliteia) Frühes 2. Jh. v. Chr.

Fragment einer Marmorstele, stark abgeriebene Schriftfläche; b. 0,43–0,46 m, h. 0,865 m, d. 0,08–0,09 m. Buchstaben 0,01 m. 30 Fundort: Lyttos, jetzt im Museum Herakleion (Inv.-Nr. E 219). Ed.: I. Cret. I xviii 10; Chaniotis, Verträge Nr. 42.

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μετέχον]τα καὶ θίνων [καὶ ἀνθρωπίνων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] καὶ πολίτας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΑΤΑΙΠΑ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πολί(?)]τεύεν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μετέχοντ- καὶ θίνων καὶ ἀνθρω]πίνων ὅσ[ων καὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒οι μετέχοντι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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Ο τῶν Λυττίων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΒΙ . ΑΝ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΤΑ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [Lücke von mehreren Zeilen] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ] μὲν ἐφιορκίοιμε[ν] κακίστωι ὀλέθρωι ἐ[ξόλ][λ]υσθαι καὶ αὐτὸς καὶ χρήια καὶ γένος, εὐορκίονσ[ι] [δ]ὲ ἱλέος τὸς θιὸς ἦμεν. vac.

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0–5 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἦμεν τὸν Λύττιον παραιτησάμε]|[νον τὰν ἰδίαν πόλιν ἐν Κυδωνίαι (?) πολιτεύεν μετέχον]| 1 τα καὶ θίνων [καὶ ἀνθρωπίνων ὅσων Κυδωνιᾶται μετέχοντι (?)]| 10 2 καὶ πολίτας [ἔστω. κατὰ τὰ αὐτὰ δὲ ἐξέστω τῶι Κυδωνι (?)]| 3 άται πα[ραιτησαμένωι τὰν ἰδίαν πόλιν Λυττοῖ πολι(?)]| 4 τεύεν[ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μετέχοντι καὶ θίνων καὶ ἀνθρω]| 5 πίνων ὅσ[ων Λύττιοι μετέχοντι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Chaniotis exempli gratia.

Der Text ist zu fragmentiert, um eine sinnvolle Übersetzung zu erlauben. Dennoch kann man aus den erhaltenen Textfetzen erkennen, dass es sich um einen isopoliteia-Vertrag handelt, denn die zweimalige Erwähnung von «göttlichen und menschlichen Angelegenheiten» (Z. 1 und Z. 4–5: καὶ θίνων καὶ ἀνθρωπίνων) lässt auf die in solchen Verträgen übliche diesbezügliche Klausel schließen (so der Ergänzungsvorschlag von Chaniotis). Die letzten drei Zeilen bringen die übliche Verwünschungsklausel eines Eides. Was über die isopoliteia hinaus vereinbart war, lässt sich am Text nicht erkennen, Chaniotis, Verträge 288 vermutet aber auch ein Bündnis. Die Partnerstadt von Lyttos, in der der Stein gefunden wurde, lässt sich nicht befriedigend ermitteln. Sollten die Buchstaben ATAI in Z. 3 als Teil eines Ethnikons zu interpretieren sein, dann kommt am ehesten Ἀπολλωνιᾶται (-άται) oder Κυδωνιᾶται (-άται) in Frage (Diskussion bei Chaniotis, Verträge 288). Da die Form der Buchstaben auf das frühere 2. Jh. hinweist und Apollonia um 170 von Kydonia zerstört wurde (Polyb. xxviii 14, vgl. 656), ist der Vertrag, sollte Apollonia der Partner sein, auf jeden Fall vor 170 zu datieren. Im Falle von Kydonia gibt es keinen vergleichbaren Datierungsansatz: Lyttos ist als wahrscheinlicher Bundesgenosse Gortyns im J. 184 belegt (Polyb. xxii 15.1) und Gortyn führte zudem um 170 Krieg gegen Kydonia (Polyb. xxviii 15.1), sodass das Datum 170 wieder als terminus ante quem in Frage käme.

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746 Gortyn – unbekannte Stadt

746 Gortyn – unbekannte Stadt (Bündnis) Frühes 2. Jh. v. Chr.

Zwei zusammengehörige Fragmente eines Kalksteinpfeilers; b. 0,81 m, h. 0,15 m. Buchstaben 0,009–0,012 m. 5 Fundort: Gortyn, Pythion. Ed.: G. De Sanctis, Nuovi studii e scoperte in Gortyna. Iscrizioni, Monumenti Antichi 18 (1907), 297–347, hier 311 f. Nr. 17 (mit Faksimile); I. Cret. IV 180 (mit Photo); Chaniotis, Verträge Nr. 46.

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΙΟΑΣΙΑ . . . ἀνα[λ]αμβανέσθωσαν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 10 τῶν δ’ ἐκ τῆς πολεμίας ὠ[φ]ελιῶν, ὅσα μὲν ἂν ἐξοδεύσαντες κοινῆι τῶν ἀρχόντων τινὸς ἡγουμένου λαμβάνωσιν, γινέσθωι τῶν ἐπικαλεσαμένων τὴμ βοήθειαν, τὰ δ’ ἰδίαι ληφθέντα κ[ατ]εχέτωσαν ἰδίαι· τὰ δὲ τέλη πντων τὰ ἐν ταῖς πόλεσιν {ε} τεταγμένα. ὅσα ἂν σώμ[α]τα ληφθέντα παρ’ ὁποτέρων 15

5 πντων Chaniotis, πάντων Stein.

… sie sollen wieder an sich nehmen … wenn sie zu einem gemeinsamen Feldzug unter der Führung eines der Amtsträger ausrücken, sollen diejenigen, die die Hilfstruppe anforderten, die Güter erhalten, welche sie aus dem Feindesland erbeuten; das, was privat [sc. anlässlich einer nicht-amtlichen militärischen 20 Aktion] erbeutet wurde, (5) sollen sie privat behalten; die in den Städten festgesetzten Abgaben sollen sie bezahlen. Menschen, die von einem der beiden Vertragspartner gefangen genommen wurden … Das Fragment enthält einen Teil eines Bündnisvertrages zwischen Gortyn, wo es im Pythion aufgeschrieben wurde, und einem sonst unbekannten Vertragspart- 25 ner. Erhalten ist nur die Klausel über die Beuteverteilung bei Kriegen, an welchen beide Partner teilnahmen. Chaniotis denkt nur an Angriffskriege, da er aber dies aus dem Begriff ἐξοδεύσαντες ableiten will, ist der Schluss unzulässig, denn das Wort bedeutet ganz allgemein «ausrücken». Höchstens bei den angedeuteten nicht-amtlichen Unternehmen könnte man das annehmen. 30 Da der Text in koine und nicht, wie in Gortyn üblich, in Dialekt verfasst wurde, ist damit zu rechnen, dass ein nicht-kretischer Staat beteiligt war. Die Schrift ähnelt jener des Vertrages zwischen Eumenes II. und dem Kretischen Koinon vom J. 183 v. Chr., der auch in koine verfasst wurde (646), und Guarducci (ad loc.) hat vorgeschlagen, er wäre auf demselben Pfeiler unterhalb des Vertrages 35 mit Eumenes aufgezeichnet gewesen. In dem Falle läge es nahe, Pergamon als

747 Aptera – Eleutherna

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Vertragspartner in Erwägung zu ziehen, und falls das stimmen sollte, wäre der Vertrag etwas später als 183 v. Chr. anzusetzen. Wegen der Klausel um die Verteilung der Beute allerdings, um die es hier geht, die mit der Ausnahme des Vertrags zwischen Rhodos und Hierapytna (StV III Nr. 551) nur aus innerkretischen Verträgen bekannt ist, dachten De Sanctis und Guarducci an Knosos als Vertrags- 5 partner und meinten die koine dadurch zu erklären, dass sie eine Vermittlung durch eine nicht-kretische Macht annahmen. Es ist allerdings höchst unwahrscheinlich, dass eine nicht-kretische Macht bei einer Vertragsvermittlung zwischen zwei kretischen Städten eine schon in der koine vollständig ausformulierte Beschlussvorlage einschließlich der eigentümlichen kretischen Klausel über die 10 Beuteverteilung vorlegte, welche dann sprachlich unverändert von den Kretern übernommen und aufgezeichnet wurde. Es ist dann wahrscheinlicher, trotz der Beuteklausel, dass es sich um einen nicht-kretischen Partner handelt.

747 Aptera – Eleutherna (Bündnis)

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Frühes 2. Jh. v. Chr.

Fragment einer Giebelstele aus Kalkstein; b. 0,34 m, h. 0,44 m, d. 0,08 m. Buchstaben 0,004–0,012 m. Fundort: Eleutherna, jetzt im Museum Rhethymnon (Inv.-Nr. E132). Ed.: A. Petropoulou, Συνθήκη Ἀπτεραίων καί Ἐλευθερναίων, in: Th. Kalpaxis 20 (Hrsg.), Ἐλεύθερνα, Τομέας II, 1 Ἐπιγραφὲς ἀπὸ τὸ Πυργὶ καὶ τὸ Νησί, Rhethymnon 1991, 51–68, hier 52 f. Nr. 6, Photo Tafel 7 (= SEG 41, 742); Chaniotis, Verträge Nr. 38. Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch).

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[σ] υ [μ μ α χ ί α (?)] ἀ γ α [θ] ᾶ ι τ ύ χ α ι. ἀγαθᾶι τύχα[ι. τάδε συνέθεντο Ἀπταραῖοι καὶ Ἐλευθενναῖοι], Ἀπτάραι [μὲν ἐπὶ δαμιουργῶν(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ΡΑΙΤΙΜΩΧ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μηνὸς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ , ἐν δὲ Ἐ]λευθένν[αι ἐπὶ κόσμων τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μ]ηνὸς Σφ[ ‒ ‒ ‒ ‒· ὑπάρχειν Ἐλευθενναίοις καὶ Ἀπταραίοις συμμαχία]ν καὶ πολ[έμω καὶ εἰρήνας τὸν ἅπαντα χρόνον. αἴ τίς κ’ ἐνβάλ]ληι ἐς τ[ὰν] χώρ[αν τῶν Ἀπταραίων ἢ ἀποτάμνηται] τᾶς χώ[ρα]ς [τ]ῶ[ν Ἀπταραίων ἢ φθείρηι κλάρος ἢ οἰκετήιαν] ἢ φρώρι[α ἢ νάσος ἢ λιμένας καταλαμβάνηται ἢ πολεμῆι, β][οα]θήτω ὁ Ἐλευθεν[ναῖος ἀπροφασίστως κατὰ γᾶν καὶ κατὰ] θάλασσαν κα[τὰ τὸ δυνατόν. ὡσαύτως δ’ αἴ τίς κα ἐς τὰν τ]ῶν Ἐλευθενναί[ων χώραν ἐνβάλληι ἢ ἀποτάμνηται τᾶς τῶν]

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747 Aptera – Eleutherna

Ἐλευθεννα[ίων χώρας ἢ κλάρος ἢ οἰκετήιαν φθείρηι ἢ] καταλαμ[β]ά[ν]ητα[ι φρώρια ἢ λιμένας ἢ πολεμῆι, βοαθή]τω ὁ Ἀπτα[ρ]αῖο[ς κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλασσαν κατὰ τὸ δυνατόν]. ἐξαγωγὰν [ἦ]μ[εν πάντων, τῶι τε Ἀπτ]αρ[αίωι ἐξ Ἐλευ]θέννας καὶ τῶι Ἐ[λευ]θ[ενναίωι ἐξ Ἀπτ]άρ[ας, κατὰ γᾶν] μέν ἀτελέα[ς] κα[τὰ θάλασσαν δὲ] τὰ [τέλια καταβάλ]λοντας κατὰ τ[ὸ]ς [πα]ρ’ [ἑ]κα[τέροις νόμος, ὀμόσαντας ἐς ἰδί]αν χρείαν ἐξάγεν. κ’ αἴ μ[έν τι κοινᾶι] ἐνβα[λλόμενοι(?) θεῶν βω]λομένων λάβοιμεν ἀπὸ τ[ῶ]ν [πο]λεμίω[ν] ἀ[γαθόν, λαγχάνεν ἑκα]τέρος κατὰ τὸ τέλος, ΚΑΙ..Η[..ΚΑ..ΙΑΗΙΕΣ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ΤΩΝ κατὰ τὸ τέλος. ἐξορκιξάντω[ν] δὲ κ[αὶ τὰς ἀγέλας, ἐπεί κ’ ἐ]γδράμωντι, ἐν ἑκατέραι τᾶι πόλι οἱ κόρ[μοι ἐπ’ αὐτῶν κορμιόν]των, παριόντων ἐν Ἀπτά[ρ]αι Ἐλευθ[ενναίων πρειγήιας, ἐν δὲ] [Ἑ]λευθένν[α]ι πα[ριό]ντω[ν Ἀπταραίων πρειγήιας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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3–4 ἀγαθᾶι τύχα[ι. τάδε συνέθεντο καὶ συνωμολόγησαν]|Ἀπταραῖ[οι καὶ Ἐλευθενναῖοι. 15 Ἀπτάραι μὲν ἐπὶ τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒] Petropoulou ‖ 5 ραι Τιμώχω [μηνὸς oder δευτέ]|ραι, τιμώχω[ν ‒ ‒ ‒ Petropoulou.

Bündnis. Auf gutes Gelingen. Auf gutes Gelingen. Folgendes vereinbarten Apteraier und Eleuthernaier, als in Aptera die damiourgoi … (5) im Monat … im Amt waren und in Eleutherna die kosmoi unter der Führung von … im Monat Sph‒ : Zwischen Eleuthernaiern und Apteraiern soll es ein Bündnis für alle Zeiten geben, gültig sowohl für Krieg als für Frieden. Sollte jemand ins Territorium der Apteraier einfallen oder sich ein Teil (10) des Territoriums der Apteraier mit Gewalt aneignen oder private Landlose bzw. dazugehörige Bauern verderben oder Burgen oder Inseln oder Häfen besetzen oder regelrechten Krieg führen, dann soll der Eleuthernaier unverzüglich zu Land und zu Wasser nach Maßgabe der Möglichkeiten Hilfe leisten. Gleichermaßen, sollte jemand ins Territorium der Eleuthernaier einfallen oder sich ein Teil (15) des Territoriums der Eleuthernaier mit Gewalt aneignen oder private Landlose bzw. dazugehörige Bauern verderben oder Burgen oder Häfen besetzen oder regelrechten Krieg führen, dann soll der Apteraier zu Land und zu Wasser nach Maßgabe der Möglichkeiten Hilfe leisten. Es soll erlaubt sein, alle Sachen auszuführen, für den Apteraier aus Eleutherna und für den Eleuthernaier aus Aptera; auf dem Landweg ist die Ausfuhr (20) gebührenfrei, auf dem Seeweg erfolgt sie erst nach Bezahlung der Gebühren gemäß den im jeweiligen Ort geltenden Gesetzen sowie nach einem Eid, dass die Ausfuhr dem Eigenbedarf dient. Sollten wir bei einem gemeinsamen kriegerischen Überfall, mit Zustimmung der Götter, den Feinden etwas Nützliches abnehmen, soll jeder nach Maßgabe der Größe seines Kontingentes per Losverfahren einen Anteil erhalten … (25) nach Maßgabe der Größe seines Kontingentes. In jeder Stadt sollen die kosmoi während ihrer laufenden Amtszeit die Jungmannschaften vereidigen, wenn sie aus der

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747a Aptera – Hierapytna

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Ephebie austreten, und zwar in Aptera in der Anwesenheit einer Gesandtschaft der Eleuthernaier, in Eleutherna in der Anwesenheit einer Gesandtschaft der Apteraier … Datiert wird der Vertrag lediglich nach der Form der Buchstaben sowie der Benutzung von Dialektformen. Die gegenseitigen Beistandsklauseln sind nach 748 ergänzt worden, und der Vertrag dürfte wohl in denselben Zeitraum hineingehören (für die Diskussion vgl. Kommentar zu 748). Im Gegensatz zu 748 wurde zwischen Eleutherna und Aptera keine isopoliteia vereinbart, dafür aber Bestimmungen über die Ausfuhr von Gegenständen, vielleicht im Zusammenhang mit Transhumanz (so A. Chaniotis, Milking the Mountains: Economic Activities on the Cretan Uplands in the Classical and Hellenistic Period, in: Ders. (Hrsg.), From Minoan Farmers to Roman Traders. Sidelights on the Economy of Ancient Crete, Stuttgart 1999, 181–221, hier 200), über die Beuteverteilung bei gemeinsamen kriegerischen – anscheinend auch aggressiven – Unternehmungen sowie über die Vereidigung der Jugend, die in den erhaltenen Teilen von 748 sämtlich fehlen. Alle diese Klauseln haben aber in anderen kretischen Verträgen genaue Parallelstellen. Ausfuhr: 604 Z. 34–37; 723 A Z. 15–18; 708 Z. 18–22; 709 B Z. 3–5; 713 A 15–17. Vgl. Chaniotis, Verträge 120–122. Beuteverteilung: 603 Z. 7–8; 605 Z. 53–58; 746 Z. 2–6; 708 Z. 23–25; 713 Z. 17–20. Vgl. Chaniotis, Verträge 93–94. Jugendvereidigung: 708 Z. 28–30; 709 A Z. B 8–9; 713 A Z. 20–23. Vgl. Chaniotis, Verträge 124–125.

747a Aptera – Hierapytna (Bündnis)

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Spätes 3./frühes 2. Jh. v. Chr.

Opisthographe Stele, unten diagonal abgebrochen, hier Seite A; h. 0,2 m, b. 0,305 m, d. 0,085 m. Buchstaben 0,04–0,06 m. Fundort: Unbekannt; aufbewahrt in der archäologischen Sammlung von Ierapetra (Inv.-Nr. 1321). 30 Ed.: V. Apostolakou, Συνθήκη συμμαχίας Ιεραπυτνίων – Απταραίων, in: P. Adam-Veleni/T. Tzanavari (Hrsg.), Δινήεσσα. Τιμητικός τόμος για την Κατερίνα Ρωμιοπούλου, Thessaloniki 2012, 629–635 (Photo 631); SEG 63, 747. ἀγαθᾶι τύχαι κ[α]ὶ ἐπὶ σ[ωτηρίαι· ἐπὶ τοῖσδε συνέθεντο Ἱε]ραπύτνιοι καὶ [Ἀπ]ταρα[ῖοι κοσμιόντων ἐν μὲν Ἱεραπύ]τναι τῶν σὺν ΕΛΑΙΙΝΑ[ ca. 8–9. . . μ]ηνὸς Ε– – – – – – – – – ἐν Ἀπτάραι δὲ τῶν σὺ Τιμώχω τῶ Στίβωνος [μη]νος ..ΑΙ

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Ω συνμαχησῆν ἀλλάλοις τὸν ἅπαντα χρόνον κ[αὶ τ]ὸν αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἑξν· καὶ εἴ τίς κα ἐνβάλληι ἐς [τὰν τῶν Ἱε]ραπυτνίων χώραν ἢ ἀποτάμνηται τᾶς χώρας [ἢ λιμένας ἢ νάσο]ς ἢ φρώρια καταλαμβάνηται ἢ μνωίαν [φθείρηι ἢ πολεμῆι, βοαθη]σν τὸς Ἀπταραίος ἀδόλως καὶ κατὰ [γᾶν καὶ κατὰ θάλασσαν] καθός κα παρακαλῶντι Ἱεραπύτ[νιοι· ὡσαύτως δὲ καὶ εἴ τίς κα] ἐνβάλληι ἐς τὰν τῶν Ἀπ[ταραίων χώραν ἢ ἀποτάμνηται τᾶς] χώρας ἢ λιμένας ἢ [νάσος ἢ φρώρια καταλαμβάνηται ἢ μνω]ίαν φθείρηι ἢ π[ολεμῆι, βοαθησν τὸς Ἱεραπυτνίος ἀδόλως καὶ κατὰ γᾶν] [καὶ κατὰ θάλασσαν – – – – – – – – – – – – – – – ]

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Zum guten Gelingen und auf die Sicherheit! Auf folgende Bedingungen einigten sich die Hierapytnier und die Apteraier, als in Hierapytna die kosmoi, die zusammen mit Ela… amtierten, im Monat E… und als in Aptera die kosmoi, die zusammen mit Timochos, Sohn des Stibon, amtierten, im Monat … . (5) Sie 15 sollen füreinander auf alle Zeit Bundesgenossen sein und denselben als Freund und denselben als Feind halten. Sollte einmal jemand ins Territorium der Hierapytnier einfallen oder sich einen Teil des Territoriums mit Gewalt aneignen oder Häfen, Inseln oder Burgen besetzen oder die abhängige Landbevölkerung verderben oder Krieg führen, dann sollen die Apteraier ehrlich Hilfe leisten (10) zu 20 Land und zu Wasser, wie sie die Hierapytnier dazu auffordern mögen. Gleichermaßen sollte einmal jemand ins Territorium der Apteraier einfallen oder sich einen Teil des Territoriums mit Gewalt aneignen oder Häfen, Inseln oder Burgen besetzen oder die abhängige Landbevölkerung verderben oder Krieg führen, dann sollen die Hierapytnier ehrlich Hilfe leisten zu Land (15) und zu Wasser, wie 25 sie die Apteraier dazu auffordern mögen. Zur Datierung können nur die Form der Buchstaben, der Gebrauch von Dialektformen sowie allgemeine historische Überlegungen (vgl. Apostolakou, a. a. O.; Chaniotis in SEG, a. a. O.) herangezogen werden. Diese Kriterien sind zu ungenau, um präzise Informationen zu liefern. Man kann allerdings feststellen, dass 30 es auf Kreta recht ungewöhnlich war, dass Städte, die so weit auseinander lagen, wie Hierapytna und Aptera (ca. 200 km), solche allgemeine Beistandsverträge abschlossen, obwohl ihre allgemeine politische Orientierung öfters sehr ähnlich gewesen ist (vgl. Apostolakou, a. a. O., 634–635). Diese Überlegung lässt es also wahrscheinlich erscheinen, dass Ereignisse, welche die ganze oder zumindest 35 große Teile der Insel betrafen, Anlass zur Vertragsschließung gaben. Um welches Großereignis, das die Insel vom späten 3. Jh. bis in das 2. Jh. hinein erschütterte, es sich handelt, lässt sich aber nicht ermitteln. Inhaltlich bietet der Text, wie die editio princeps ihn wiederhergestellt hat, nur Standardklauseln, die mehrfach auf Kreta nachweisbar sind. Die einzige 40

748 Eleutherna – Lato

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Eigentümlichkeit ist der Gebrauch des Wortes μνωία (Z. 8), um die abhängige Bevölkerung zu kennzeichnen, wo Parallelstellen eher κλάρος oder οἰκετήια (vgl. 748) gebrauchen. Dies dürfte wohl eine apterische sprachliche Besonderheit darstellen.

748 Eleutherna – Lato (isopoliteia)

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Frühes 2. Jh. v. Chr.

Fragment einer weißen Marmorplatte; b. 0,23 m, h. 0,17 m, d. 0,05 m. Buchstaben 0,01 m. Fundort: Hagios Nikolaos (Lato pros Kamara), jetzt im Museum Herakleion 10 (Inv.-Nr. E134). Ed.: S. Xanthoudidis, Ἐκ Κρήτης, Arch. Eph. 47 (1908), 199–244, hier 220–224 Nr. 9 (Faksimile); I. Cret. I xvi 17 (mit Photo); Chaniotis, Verträge Nr. 37. Lit.: A. Wilhelm, Griechische Inschriften rechtlichen Inhalts. Athen 1951, 20–24 (= Kleine Schriften I 3 [1974], 414–418). 15 Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch).

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[θεοί. ἀγαθᾶι τύχαι]. [τάδε συνέθεντο Ἐλευθερναῖοι καὶ] Λά[τιοι ἐπὶ] [κόσμων τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ ‒ ‒ ‒ ‒]ς Λα[τοῖ καὶ] [ἐπὶ τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νος Ἐλευθ[έρναι]. [φίλος καὶ συμμάχος ἀλλάλ]οις ὑπάρχεν ἁ[πλόως] [καὶ ἀδόλως εἰς τὸν πάν]τα χρόνον καὶ τ[ὸν] [αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἔχ]εν. ἦμεν δὲ καὶ πολι[τεύεσθαι (?) Ἐλευθερναῖον Λ]ατοῖ καὶ τὸν Λάτιον Ἐλ[ευ][θέρναι, μετέχοντα θίνω]ν καὶ ἀνθρωπίνων πάν[των ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]Ι δικαιοπραγήσαντα τοῖς ἰδίο[ις παραιτησάμενον(?)] τὰν ἰδίαν πόλιν, ἔγκτησιν δημο[σίαι καὶ ἰδία(?)]ι θνατῶν καὶ ἀθανάτων κατὰ τ[ὸς] [Λατίων νόμος· κατὰ ταὐτ]ὰ δὲ καὶ τῶι Λατίωι Ἐλευθέρνα[ι] [κατὰ τὸς Ἐλευθερναίω]ν νόμος. εἰ δέ τίς κ’ ἐνβάλληι ἐς τὰ[ν] [τῶν Ἐλευθερναίων χώρ]αν ἢ ἀποτάμνηται ἢ φρώρια ἢ λιμένα[ς] [καταλαμβάνηι ἢ κλάρος φ]θείρηι ἢ οἰκετήιαν ἢ πολεμῆι, β[οα]θέτ[ω] [ὁ Λάτιος ἀπροφασίστως] κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλ[ασσαν παντὶ] [σθένει, ὡσαύτως δὲ εἴ τίς κα ἐ]ς τὰν τῶν Λατίων χ[ώραν ἐνβάλληι] [ἢ ἀποτάμνηται ἢ φρ]ώρια ἢ νάσος ἢ λι[μένας καταλαμβάνηι] [ἢ κλάρος φθείρηι ἢ οἰκετήιαν, τ]ὰν ὀφει[λομέναν βοάθειαν] [πεμπέτω ὁ Ἐλευθερναῖος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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748 Eleutherna – Lato

8–9 πάν|[των· ἔχεν δὲ καὶ Λατοῖ τὸν] δικαιοπραγήσαντα Wilhelm ‖ 9–11 ἰδίο|[ις καὶ παραιτησάμενον] τὰν ἰδίαν πόλιν ἔγκτησιν δημο[σίων καὶ ἰδίων πάντων] Wilhelm, ἰδίο|[ις , ἦμέν τε αὐτῶι ὥσπερ καί ἐς] τὰν ἰδίαν πόλιν Guarducci, Hennig ‖ 19–20 τ]ὰν ὀφε[λίαν παρεχέτω Ἐλευθερναῖος |[ἀπροφασίστως καὶ κατὰ γᾶν καὶ κατὰ θάλατταν] 5 Guarducci.

Götter. Auf gutes Gelingen. Unter diesen Bedingungen vereinbarten Latier und Eleuthernaier, als die kosmoi unter der Führung von … in Lato und jene unter der Führung von … in Eleutherna im Amt waren: Sie sollen füreinander Freunde und Bundesgenossen sein, ehrlich (5) und aufrichtig für alle Zeiten, und sie sollen denselben Freund und denselben Feind haben. Bürger werden in Lato darf ein Eleuthernaier und in Eleutherna ein Latier samt Teilnahme an allen göttlichen und menschlichen Handlungen, solange er seine privaten Rechtsgeschäfte erledige und auf seine eigene Stadt verzichte. (10) Der Eleuthernaier soll gemäß den Gesetzen der Latier Besitzrecht erhalten, und zwar sowohl beweglicher [lit. «sterblicher»] wie auch unbeweglicher [lit. «unsterblicher»] Güter, ?sowohl nach öffentlichem als auch nach privatem Recht [oder nach Wilhelm: «ob aus öffentlichem oder privatem Besitz»]. Gleichermaßen sollen dem Latier in Eleutherna gemäß den Gesetzen der Eleuthernaier dieselben Rechte zustehen. Sollte jemand in das Territorium der Eleuthernaier einfallen oder Teile davon sich mit Gewalt aneignen oder Burgen oder Häfen (15) besetzen oder private Landlose bzw. dazugehörige Bauern verderben oder regelrechten Krieg führen, dann soll der Latier bereitwillig zu Land und zu Wasser mit aller Kraft Hilfe leisten. Das Gleiche gilt, sollte jemand in das Territorium der Latier einfallen oder sich Teile davon mit Gewalt aneignen oder Burgen oder Inseln oder Häfen besetzen oder private Landlose bzw. dazugehörige Bauern verderben, dann soll der Eleuthernaier die geschuldete Hilfe senden.

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Die Datierung des Vertrages erfolgt nur nach den Buchstabenformen, ist also ungenau. Da die Partnerstädte mehr als 100 km voneinander entfernt lagen, wird man allerdings annehmen wollen, dass besondere Gründe für diese isopoliteiaVereinbarung vorlagen. Diese könnten in der beiderseitigen guten Beziehung zu 30 Gortyn liegen, das während des Zweiten Makedonischen Krieges die Führung eines anti-makedonischen Bündnisses auf der Insel innehatte (vgl. Chaniotis, Verträge 41–43). Eine Zeit nach der Wiedererstehung des Kretischen Koinons im J. 184 (641) kann aber nicht ausgeschlossen werden; die Aufnahme der gegenseitigen Verteidigungsverpflichtung steht in Anbetracht der jüngeren Geschichte 35 der Insel diesem Ansatz nicht entgegen. Parallele Klauseln lassen sich im Vertrag Eleutherna – Aptera (747) finden, der allerdings teilweise nach diesem Text ergänzt wurde. Chaniotis versteht den Begriff οἰκετήιαν (Z. 15) als «Siedlung unfreier Bauern», d. h. als eine zusätzliche selbstständige geographische Einheit in der Auf- 40 listung nach κλᾶρος. Da der Begriff aber nur an dieser einzigen Stelle in diesem

749 Gortyn – Elyros

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angeblichen Sinne überliefert ist (sowohl in Z. 20 als auch in 747 Z. 10, 15 ist er nach dieser Stelle ergänzt), scheint es angemessener, die normale Bedeutung als «dem Haushalt angehörende Unfreie» – in diesem Falle Feldarbeiter (Bauern) – anzunehmen und den Begriff einfach als eine sachliche Ergänzung zu κλᾶρος zu verstehen (so A. Petropoulou, Συνθήκη Ἀπτεραίων καί Ἐλευθερναίων, in: Th. 5 Kalpaxis [Hrsg.], Ἐλεύθερνα, Τομέας II, 1 Ἐπιγραφὲς ἀπὸ τὸ Πυργὶ καὶ τὸ Νησί, Rhethymnon 1991, 51–68, hier 59; Guarducci ad I. Cret. I xvi 17). Z. 10–11 behandeln das Recht, Land zu besitzen (enktesis), und die gedruckte Textergänzung Z. 10 geht auf Adolf Wilhelm zurück, der die Meinung vertrat, der Verzicht auf die eigene Stadt (und die damit zusammenhängenden Rechte) 10 müsse die Voraussetzung für die Verwirklichung der vereinbarten isopoliteia samt enktesis sein. Der Sinn der Bestimmung wäre, um zu verhindern, dass man in beiden Städten gleichzeitig Land besaß. Der Grund für ein solches Verbot bei nicht einmal benachbarten Städten bleibt allerdings obskur. Auch die genaue Tragweite des Ausdrucks δημο|[σίαι καὶ ἰδία(?)]ι bzw. δημο|[σίων καὶ ἰδίων πάντων] (Wil- 15 helm) in diesem Zusammenhang bleibt unsicher und erklärungsbedürftig: die angebotenen Übersetzungen sind nur ein Versuch, den Wörtern im Zusammenhang einen Sinn zu geben.

749 Gortyn – Elyros (Bündnis)

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Frühes 2. Jh. v. Chr.

Zwei Fragmente eines Pfeilerblocks; b. 0,34 m, h. 0,12 m, d. 0,27 m. Buchstaben 0,012–0,016 m. Fundort: Pythion von Gortyn. Ed.: F. Halbherr, Cretan Expedition X. Addenda to the Cretan Inscriptions, AJA 2 25 (1898), 79–94, hier 81 f. Nr. 4; I. Cret. IV 185 (mit Faksimile); Chaniotis, Verträge Nr. 33.

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΩΧ ….. καὶ τὸν αὐτὸν φί[λον κ]ἠ[χθρ]ὸν ἐ[ξίω ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [αἰ δέ τίς κ’ ἐνβάλληι ἐ]ς τὰν τῶν Ἐλυρίων χώρα[ν ἢ] ἀποτάμνηται ἢ ἀπο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἐ]λυρίων, βοαθησίω καὶ πολε[μη]σίω ἀπὸ χώρας τοῖς Ε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒μένοις καὶ προαποτέ[μνου]σι χώραν τοῖς Ἐλυρίοις ΚΑ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἐλύριοι. εὐορκίο[ντι μὲν ἀγαθὰ ἦ]μεν, ἐ[πι]ορκίοντι δὲ [τὰ ἐναντία]. vac.

Die vorhandenen Textfragmente lassen keine zusammenhängende Übersetzung zu. Genug ist aber erhalten, um festzustellen, dass es sich um einen Vertragseid 35 handelt; da der Stein in Gortyn gefunden wurde, dürfte es sich um den Eid der Gortynier gegenüber den mehrmals genannten südwestkretischen Elyrioi (Z. 2, 3, 4, 5) handeln.

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750 Athen – eine westkretische Stadt

Einige Standardklauseln sind erkennbar: Z. 1, die Verpflichtung, dieselben als Freunde und Feinde zu haben; Z. 2–4, das Versprechen von Hilfeleistung für den Fall eines Angriffs seitens eines Dritten; Z. 5 die Eidesversicherung. Der Text kann nur nach paläographischen Kriterien ins späte 3. oder frühe 2. Jh. datiert werden, steht also wahrscheinlich im Zusammenhang mit Gortyns 5 damaligen Bemühungen um Einfluss in Westkreta (vgl. 723, 724).

750 Athen – eine westkretische Stadt (asylia) Frühes 2. Jh. v. Chr.

Platte aus dunkelblauem Marmor, rechts vollständig; b. 0,30 m, h. 0,34 m, d. 10 0,175 m. Buchstaben (0,006 m) des frühen 2. Jh. Fundort: Athen, neben dem Uhrturm des Andronikos. Ed.: IG II 1, 547 (Koehler); IG II2 1130 (Kirchner); I. Cret. II xxx 3. Lit.: Habicht, Athen 231; S. V. Tracy, Attic Letter-Cutters from 229 to 86 B.C., Berkeley 1990, 242 (zum Datum). 15

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒σ[. . .]σ[. . .]Λ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Λυσικλῆν] καὶ Θράσιππον Καλλ[ί]α Ἀθηνα[ίονς] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ον, Ἀθαναίος δὲ ὁπεῖ αὐτ[ο]ὶ νομίζο[ντι] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ιε τᾶς πόλιος πορτ[ὶ] τὰν πόλιν οἰκε[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐ]ξείμεν μηδιμὶ τὰν Ἀττικὰν ἄγεν 20 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐπὶ δωδ[εκά]τοις εἰς τὰς τῶν Ἀθαναίων ἀπο[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κοσ]μίοντ[ι] ἐξ[έσ]τω ἀ[φαι]λῆσθαι τῶι βωλομένῳ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸνς ἀδικ[ί]οντας ὑποδίκονς πορτὶ τὸ διπλόον [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὸ ἀγρύ]ριον ἰν ἀμέρ[α]ις τρισίν, ταῖς δὲ περιοίκοις ἰν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΟΝ πράσσοντας ταῖς συνθήκαις ταῖς τῶν συμ25 [μάχων . . . εἶμεν δὲ προξέ]νονς καὶ εὐεργέ[τα]νς τᾶς πόλιος Λυσικλῆν καὶ [Θράσιππον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ α]ὐτὸν καὶ γένος. vac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρεσγευτάνς συγκεκλειμένονς ἐν τᾶι ὁρεί[αι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὑπερεδώκ]αμεν αὐτῶν ὅσον ἤιτουν οἱ κατέχοντες αὐ[τ][όνς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ων προγόνων ξένια κατ’ ἰδίαν ἐδίδομεν 30 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρ]εσγεύοντας δημοσίαι παρωφελῆσθαι [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Π]ροίτιμος γὰρ πολίτας ἁμός ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒των ἁμὶν καὶ ἀξιώσαντος. vac.

‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒λεος ποτὶ τὰν Es folgen drei Zeilen, in welchen nur einzelne Buchstaben erkennbar sind. Diese Inschrift ist leider so beschädigt, dass keine fortlaufende Übersetzung möglich

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751 Boioter – Phoker

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ist. Aus den erhaltenen Fetzen lässt sich erkennen, dass zwei athenische Brüder, Lysikles und Thrasippos aus Gargettos, die Proxenie einer kretischen Stadt erhalten (Z. 11–12: εἶμεν δὲ προξέ]νονς καὶ εὐεργέ[τα]νς τᾶς πόλιος Λυσικλῆν καὶ [Θράσιππον?) – der Stein wurde zwar in Athen gefunden, wo die Ehre aufgeschrieben und veröffentlicht wurde, aber der Dialekt macht deutlich, dass 5 der Text einer westkretischen Stadt entstammt – und dass die Geehrten mit der Aushandlung eines Abkommens (Z. 10–11: πράσσοντας ταῖς συνθήκαις ταῖς τῶν συμ[μάχων) zu tun gehabt haben. Das Abkommen selbst scheint vorgesehen zu haben, dass die unbekannte kretische Stadt sich u. a. verpflichtete, das attische Land nicht zu verwüsten (Z. 5: ἐ]ξείμεν μηδιμὶ τὰν Ἀττικὰν ἄγεν). An 10 anderer Stelle geht es um die Bestrafung von Straftaten (Z. 8: τὸνς ἀδικ[ί]οντας ὑποδίκονς πορτὶ τὸ διπλόον) und vielleicht die Befreiung von Geiseln (Z. 13–15: πρεσγευτάνς συγκεκλειμένονς ἐν τᾶι ὁρεί|[αι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὑπερεδώκ]αμεν αὐτῶν ὅσον ἤιτουν οἱ κατέχοντες αὐ[τ]|[όνς ‒ ‒ ). Man kann also an einen Vertragsabschluss im Rahmen der zunehmenden Sorgen um die kretische Piraterie im mitt- 15 leren 2. Jh. denken. Damit wäre das Zeugnis ein spätes Beispiel der im 3. Jh. so verbreiteten Asylie.

751 Boioter – Phoker (Bündnis) Nach 196 v. Chr.

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Block aus dunkelblauem Marmor; b. 0,45 m, h. 0,66 m, d. 0,18 m. Buchstaben (Größe nicht mitgeteilt) des 2. Jh. Fundort: Elateia, im peribolos des Tempels der Athena Kranaia. Ed.: IG IX 1, 98. Lit.: J. McInerney, The Folds of Parnassos. Land and Ethnicity in Ancient Phokis, 25 Austin 1999, 252 f.

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[ἐὰν δέ τι ὑπεκ]τίθεσθαι βο[ύλω]ντα[ι Βοιωτοὶ εἰς τὴν Φωκίδα ἢ] [Φωκεῖς εἰς Βοι]ω[τ]ίαν, ἀτέλειαν εἶναι αὐτοῖς εἰ[σάγουσί τε καὶ] [ἐὰν πάλιν ἐ]ξάγωνται· ἐν δὲ τῆι χώραι διδόναι τ[ὰ τέλη ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ναιτο δίκαιον διδόναι αὐτοὺς καὶ λ[αμβάνειν ‒ ‒ ‒] [ἐὰν δέ τις] γίνηται ἀπὸ τῶν ὑπεκτιθεμένων κα[ρπός, ἀτελῆ εἶναι] [παντὸς τέλους π]αρ’ ἑκατέροις· ὑπὲρ δὲ τῶν ἄλλων ἁπάντ[ων τὰ νόμι][μα τέλη λ]αμβάνειν Βοιωτοὺς καὶ Φωκεῖς παρ’ ἀλλή[λων ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ἐξ]εῖναι δὲ Βοιωτοῖς καὶ Φωκεῦσι διορθώσασ[θαι ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ὃ ἂν δόξηι κοινῆι ἀμφοτέροις. ὀμνύειν δὲ τὰ [ἀμφοτέρων ἀρ][χεῖα τά τε κοι]νὰ καὶ τὰ κατὰ πόλεις καθ’ ἕκαστον ἐνιαυτὸν ἐφ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒λην ἐπειδὰν αἱρεθῆι, τὰ μὲν Βοιωτῶν ἐν Ὀγχηστ[ῷ, τὰ δὲ Φω][κέων ἐν Ἐ]λατείαι· ἐξορκιζέτωσαν δὲ τοὺς μὲν βοιωτάρχ[ας οἱ τῶν]

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751 Boioter – Phoker

[Φωκέων κο]ινοὶ στρατηγοί, τοὺς δὲ στρατηγοὺς καὶ τὰ κατὰ π[όλεις] [ἀρχεῖα οἱ] βοιωτάρχαι· τὸ δὲ ὅρκιον ἑκάτεροι παρεχόντων. ὅρκος· [ὀμνύω τ]ὸν Δία τὸμ Βασιλέα καὶ τὴν Ἥραν τὴμ Βασίλειαν καὶ τὸμ Ποσει[δῶνα καὶ τὴ]ν Ἀθηνᾶν καὶ τοὺς ἄλλους θεοὺς πάντας καὶ πάσας ἐμ[μενεῖν τῇ] 5 [συμμαχίᾳ Βο]ιωτοῖς καὶ Φωκεῦσι κατὰ τὰς ὁμολογίας ἀδόλως εἰς τὸν [πάντα χρ]όνον· εὐορκοῦντι μέμ μοι εἴη πολλὰ κἀγαθά, εἰ δ’ ἐφιορκοίην, τἀ[ναντία. το]ὺς δὲ βοιωτάρχας καὶ τοὺς στρατηγοὺς ἀνα[γράψαι τὴ]ν συμμαχίαν εἰς στήλην καὶ ἀναθεῖναι ἑκατέρους [παρ’ ἑαυτο]ῖς ἐν ἱερῶι, οὗ ἂν δοκῆι ἐγ καλλίστωι εἶναι. 10

Sollten die Boioter Sachen nach Phokis in Sicherheit bringen wollen oder die Phoker nach Boiotien, soll ihnen Zollfreiheit sowohl bei der Einfuhr als auch, wenn sie sie wieder ausführen wollen, gewährt werden. Im Lande sollen sie die Steuern (?) bezahlen … und Zugang zu den Gerichten sowohl als Angeklagter als auch Ankläger haben … (5) Sollte es Gewinn aus den in Sicherheit gebrachten Sachen geben, sollen sie auf beiden Seiten von allen Steuern befreit sein. Von allen anderen Sachen sollen die Boioter und die Phoker die üblichen Steuern voneinander eintreiben … Es soll den Boiotern und den Phokern erlaubt sein, Korrekturen [sc. am Vertrag] anzubringen … wie es ihnen gemeinsam richtig erscheint. Den Eid sollen schwören die Amtsträger der beiden Vertragspartner, (10) sowohl im Bund als in den einzelnen Poleis, jedes Jahr … wenn sie gewählt werden, diejenigen der Boioter in Onchestos, diejenigen der Phoker in Elateia. Die Bundesstrategen der Phoker sollen den Boiotarchen den Eid abnehmen, die Boiotarchen sollen den Bundesstrategen der Phoker sowie den städtischen Amtsträgern den Eid abnehmen. Jeder Vertragspartner soll Eidopfer zur Verfügung stellen. Eid: (15) «Ich schwöre bei Zeus Basileus und Hera Basileia und Poseidon und Athena sowie allen anderen Göttern und Göttinnen, das Bündnis zwischen den Phokern und den Boiotern gemäß den Vereinbarungen aufrichtig und für alle Zeiten zu bewahren. Wenn ich den Eid halte, möge mir vieles Gute zuteil werden, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Die Boiotarchen und die phokischen Bundesstrategen sollen (20) das Bündnis auf eine Stele aufschreiben lassen und jede bei sich in einem Tempel, wo es ihnen am besten zu sein scheint, aufstellen.

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Die Inschrift ist nicht fest datierbar, aber nach den Buchstabenformen – gebro- 35 chene Mittelhaste des Alpha – sowie der Überlegung, dass ein funktionierender phokischer Bund vor 196 kaum möglich ist – die Elateier waren während des Zweiten Makedonischen Krieges nach Stymphalos ausgewandert (SEG 25, 445) – scheint 196, vielleicht sogar eher 188 nach der endgültigen Niederlage Aitoliens und der Rückkehr der Elateier, als terminus post quem wahrscheinlich. Da der 40

752 Hierapytna – Praisos

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boiotische Bund im J. 172/172 aufgelöst wurde (Polyb. xxvii 1–2), gilt dieses Jahr als terminus ante quem. Als allgemeiner politischer Zusammenhang der Vereinbarung gilt also die Zeit der Unsicherheit in Zentralgriechenland während oder eher nach dem Antiochos-Krieg und der Niederlage der Aitoler. Der größte Teil des Textes ist verloren; man würde auf jeden Fall einige Bestim- 5 mungen über gegenseitige Hilfe in Notsituationen erwarten. Der Inhalt des erhaltenen Teils des Vertrages wird von Befürchtungen vor lokalen oder regionalen Unruhen bestimmt, die – wohl vor allem in den unmittelbaren Grenzgebieten – zur Rettung von Vermögenswerten durch die Überquerung der Grenze Anlass geben könnten. Dabei wird man wohl am ehesten an Kleinviehbestände zu den- 10 ken haben, die bei einer plötzlichen Bedrohung einfach über die Grenze zum Nachbarn getrieben werden konnten (Z. 1–7, vgl. Ain. Takt., Pol. 10, 1; Xen. Hell. i 3.2; StV II Nr. 322; 605); der κα[ρπός, «Gewinn» (Z. 5) dürfte in diesem Fall der in der Fremde geborene Nachwuchs sein. Die Angelegenheit war den Vertragspartnern offenbar so wichtig und aktuell, dass sie die Klausel in den formalisier- 15 ten und mit Eidessanktionen versehenen Vertrag aufnahmen.

752 Hierapytna – Praisos (Grenzziehung) Vor 145 v. Chr.

Testimonium: Ausführungen der Magneten im Schlichtungsverfahren zwischen 20 Hierapytna und Itanos 112/111 v. Chr. Ed.: I. Magnesia 105, I. Cret. III iv 9 (A) Z. 65–66; Chaniotis, Verträge Nr. 48. 65 . . . ὅ τε αὖ τοῖς Ἱεραπυτνίοις καὶ Πραισίοις γενηθεὶς περι-

οἱ δὲ ὅροι τᾶς χώρας ὡς ὁ Σέδαμνος ἐς Καρύμας ἐς τὰν δηράδα καὶ πέραν 25 ἐς τὰν στεφάναν καὶ περιαμπέτις ὡς ἁ στεφάνα καὶ εὐθυωρίαι ἐς Δορθάννας ἐπὶ τὸ λάκκον. [ο]ρισμὸς γεγραμμένος οὕτως·

vac.

… und wiederum lautet die zustande gekommene Grenzziehung zwischen den Hierapytniern und den Praisiern folgendermaßen: «Die Grenzen des Territoriums laufen wie der Sedamnos fließt, nach Karymai auf den Grat und weiter zum 30 Bergrand und herum, wie der Bergrand liegt, und geradeaus nach Dorthannai bis zur Grube.» Dieser Auszug aus den Ausführungen der Magneten im J. 112/111 ist der einzige Beleg für eine Grenzvereinbarung zwischen Hierapytna und Praisos, wohl im früheren 2. Jh., auf jeden Fall vor der Zerstörung von Praisos durch Hierapy- 35 tna um 145; sie ist wohl auch jünger als die Grenzziehung zwischen Itanos und

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753 Rom – Narthakion

Praisos, welche die Magneten in ihrem Schlichtungsspruch auch anführen (737) und welche Chaniotis in die 160er Jahre datieren will. In welche rechtliche Form diese Grenzziehung (von den Magneten bloß als περιορισμός bezeichnet) gekleidet war, lässt sich nicht mehr ermitteln. Bei 737 scheint die Grenzziehung in zwei inhaltsgleichen Volksbeschlüssen ohne Vertrag festgelegt worden zu sein. Hier 5 kann das nicht ausgeschlossen werden, ein förmlicher Vertrag bleibt aber möglich. 753 Rom – Narthakion (Bündnis) Vor ca. 140 v. Chr.

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Kalksteinblock, beidseitig beschrieben. Hier Seite B: b. 0,425 m, h. 0,68 m. Fundort: Narthakion. Ed.: IG IX 2, 89; Syll.3 674; Sherk, RDGE Nr. 9; Ager, Interstate Arbitrations 156. 1. Auszug Z. 36–42:

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[‒ ‒ ‒ καὶ περὶ ὧν Θεσσαλοὶ] [Ναρθακιεῖς Ν]ικάτας Τα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ πρεσβε]υταὶ λόγο[υς] ἐπ[οιήσαντο κατὰ] [πρόσωπον ἐν τῆι] συγκλήτ[ωι ἄνδρες καλοὶ] [κἀγα]θοὶ καὶ φίλοι παρὰ δήμου κα[λοῦ κἀ][γαθοῦ κα]ὶ φί[λου συμμάχου τε ἡμετέρου χά][ριτα φι]λίαν συ[μ]μα[χίαν τε ἀνενεώσαντο …]

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Im Hinblick auf die Angelegenheiten, die die Narthakier aus Thessalien, ihre Gesandten Nikatas, Sohn des Ta… und … vor dem Senat persönlich vortrugen, gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, der auch unser Bundesgenosse ist, als sie Dankbarkeit, 25 Freundschaft und Allianz erneuerten … 2. Auszug Z. 59–61: – – – – – – – περὶ τούτου τοῦ πράγματος 60 οὕτως ἔδοξεν· χάριτα φιλίαν συμμαχίαν [ἀ]νανεώσασθαι – – – – – –

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Über diese Angelegenheit wurde folgendermaßen entschieden: Dankbarkeit, Freundschaft und Allianz zu erneuern … Im Streit zwischen Melitaia und Narthakion wurde um 140 an den Senat appelliert (für Details vgl. 754), der die alte Entscheidung des T. Quinctius Flamininus aus den 190er Jahren bestätigte. Die zitierten Stellen aus dem diesbezüglichen 35

754 Rom – Melitaia

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senatus consultum belegen außerdem die Tatsache, dass auch die Narthakier einen alten Vertrag mit Rom, vielleicht aus der Zeit des Flamininus, besaßen und den Vertrag anlässlich des Streitbesuchs in Rom bekräftigen ließen, indem sie die Bedingungen erneuerten. Das senatus consultum referiert ihr Anliegen (oben 1) und beschließt in ihrem Interesse sowohl in der Streitsache als auch im Hinblick 5 auf die Erneuerung des Vertrages (oben 2).

754 Rom – Melitaia (Bündnis) Vor ca. 140 v. Chr.

Kalksteinblock, beidseitig beschrieben. Hier Seite A: b. 0,345 m, h. 0,67 m. Fundort: Narthakion. Ed.: IG IX 2, 89; Syll.3 674; Sherk, RDGE Nr. 9; Ager, Interstate Arbitrations 156. Auszug Z. 14–19: περὶ ὧν Θεσσαλοὶ Μελιταιεῖς Ἁρμό15 [ξενος Λυ]σάνδρου, Λαμπρόμαχος Πολίτα [πρεσβευ]ταὶ λόγους ἐποιήσαντο, ἄνδρες κα[λοὶ κἀγα]θοὶ καὶ φίλοι παρὰ δήμου καλοῦ [κἀγαθο]ῦ καὶ φίλου συμμάχου , χάριτα [φιλίαν σ]υμμαχίαν τε ἀνενεώσαντο – – – –

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Im Hinblick auf die Angelegenheiten, die die Melitaier aus Thessalien, ihre 20 Gesandten Harmoxenos, Sohn des Lysandros, und Lampromachos, Sohn des Politas, gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, der auch unser Bundesgenosse ist, erörterten, und als sie die Dankbarkeit, die Freundschaft und die Allianz erneuerten … Der Streit zwischen Melitaia und Narthakion wegen des Besitzes eines umstrit- 25 tenen Landstrichs wurde um 140 vor den Senat gebracht, der diesmal selbst eine Entscheidung traf. Die Regelungen, welche T. Quinctius Flamininus in den 190er Jahren für die von der makedonischen Herrschaft befreiten thessalischen Gebiete getroffen hatte, hatten nach Meinung des Senates immer noch zu gelten (Z. B62– 67). Aus diesem Anlass wurde ein senatus consultum verfasst, aus welchem diese 30 Zeilen stammen. Die Bezeichnung der Melitaier (und die Narthakier: vgl. 753) u. a. als Bundesgenossen, da in einem senatus consultum erhalten, muss einen technischen Wert besitzen: d. h. die Melitaier waren Besitzer eines alten – eventuell auf Flamininus zurückgehenden – Vertrags mit Rom, den sie anlässlich ihrer Bitte um Schlichtung um 140 erneuerten. Das Datum des senatus consultum ergibt 35 sich aus der Prätur des C. Hostilius Mancinus (cos. 137) (Z. A8) sowie der thessa-

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755 Rom – Samos

lischen Bundesstrategie von Leon, Sohn des Hagesippos aus Larisa (Z. A1–2), der nach H. Kramolisch (Die Strategen des thessalischen Bundes vom Jahr 196 v. Chr. bis zum Ausgang der Römischen Republik, Bonn 1978, 68–9) spätestens 139/138 amtiert haben dürfte. Die Verträge dürften die üblichen gegenseitigen Beistands5 klauseln eines sogenannten foedus aequum enthalten haben.

755 Rom – Samos (Bündnis) Vor 135 v. Chr.

Auszug aus einer Inschrift aufgeteilt auf vier Marmorblöcke aus der nördlichen 10 Cellawand. Buchstaben 0,015 m. Fundort: Priene, in den Tempelruinen. Ed.: I. Priene 41; IK Priene 134; Sherk, RDGE Nr. 10B; cf. Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 293; E. Famerie, Une nouvelle édition de deux sénatus-consultes adressés à Priène, Chiron 37 (2007), 89–111. Üb.: IK Priene 134 (Blümel). 15 Z. 4–6: … πε]ρὶ ὧν Σάμιοι πρεσβευταὶ Τηλέμαχος Μάτρωνος, vΛέων Λέοντος, 5 ἄνδρες κα[λοὶ κ]αὶ ἀγαθοὶ καὶ φίλοι παρὰ δήμο[υ καλοῦ] καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου συμμάχου τε ἡμετέρου vλόγους ἐποήσαντο κατὰ πρό[σ]ωπον πρὸς Πριην[ε]ῖς … 20 Im Hinblick auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten der Samier, Telemachos, Sohn des Matron, und Leon, Sohn des Leon, gute, anständige und befreundete Männer aus einem guten, anständigen und befreundeten demos, der auch unser Bundesgenosse ist, im persönlichen Vortrag gegen die Priener erörterten … Im langjährigen Streit der Samier mit den Prienern wurde um die Mitte des 2. Jhs. 25 der römische Senat bemüht, eine neue Entscheidung zu fällen. Im senatus consultum, aus dem diese Zeilen stammen, wird der status quo festgelegt. Das Jahr 135 für das senatus consultum ergibt sich aus dem Amtsjahr des vorsitzenden Konsuls, Ser. Fulvius Flaccus (Z. 2). Die Samier werden, genau wie die Priener, als Bundesgenossen angesprochen, 30 was in einem amtlichen Dokument wie einem senatus consultum nur heißen kann, dass sie wirklich einen Bündnisvertrag besaßen (vgl. 743). Ab wann der Vertrag datieren könnte, lässt sich nicht mehr ermitteln. Im Falle von Samos könnte das Bündnis bereits im Rahmen des Seekrieges gegen Antiochos III. geschlossen worden sein, aber eine Folge des Friedens von Apameia ist genauso 35 wahrscheinlich.

756 Rom – Athen

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756 Rom – Athen (Bündnis) Vor 122 v. Chr.

1. Auszug aus einem Dokumentendossier, das sich aus vielen Fragmenten zusammensetzt. Hier handelt es sich um Stein Nr. 4, Fragm. 462, Z. 53–56. 5 Fundort: Delphi, Schatzhaus der Athener. Ed.: FD III 2, 270, Ζ. 53–56; Sherk, RDGE Nr. 15; B. Le Guen, Les associations de technites dionysiaques à l’époque hellénistique. I: Corpus documentaire; II: Synthèse, Paris 2001, Nr. 12. περὶ τού[των] 10 τῶν [πρα]γμάτων οὕτως ἔδοξεν· Ἀθηναίοις πρεσβευταῖς φιλανθρώπως ἀποκριθῆναι· ἄνδρας καλοὺς κα[ὶ] 55 ἀγαθοὺς καὶ φίλους παρὰ δήμου καλοῦ κἀγαθοῦ καὶ φίλου συμμάχου τε ἡμετέρου προσαγορεῦσαι· χάρι[τα] φιλίαν συμμαχίαν τε ἀνανεώσασθαι. 15 Über diese Angelegenheit wurde folgender Beschluss gefasst: wir erteilen eine freundliche Antwort an die Gesandten der Athener; wir bezeichnen sie als gute, anständige und uns freundlich gesinnte Männer, die von einem guten, anständigen und uns freundlich gesinnten demos kommen, der unser Freund und Bundesgenosse ist; wir erneuern die Dankbarkeit, die Freundschaft und die Allianz. 20 2a. IG II2 1006, Z. 75. Auszug aus einem Dekret zugunsten des Kosmeten der Epheben im J. 122/121: ἐποιήσατο δ[ὲ καὶ τοὺς] ἐν τοῖς γυμνασ[ίοις δρόμους, τοῖς τε φίλοις καὶ συμ]μάχοις Ῥωμα[ί]οις ἐποιήσατο τὰς ἀπαντήσεις. Er organisierte die Laufwettbewerbe in den Gymnasien und veranstaltete die fei- 25 erlichen Begrüßungen für die Freunde und Bundesgenossen, die Römer. 2b. IG II2 1011, Z. 18–19. Auszug aus einem Dekret für die Epheben im J. 107/106: ὑπαπήντησαν [δὲ] καὶ τοῖς φίλο[ις καὶ σ]υμμάχοις τοῦ δήμου Ῥωμαίοις μετὰ πάσης εὐτα|[ξί]ας. Sie begrüßten außerdem feierlich die Freunde und Bundesgenossen des demos, 30 die Römer, mit unübertroffener Disziplin. 2c. IG II2 1028, Z. 14–15. Auszug aus einem Dekret für die Epheben im J. 100/99: ἀπήντησαν δὲ | καὶ τοῖς συμμάχοις καὶ τοῖς εὐεργέταις τοῦ δήμου Ῥωμαίοις.

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756 Rom – Athen

Sie begrüßten außerdem feierlich die Bundesgenossen und Wohltäter des demos, die Römer. 2d. IG II2 1029, Z. 10. Auszug aus einem Dekret für die Epheben im J. 95/94: ἀπήντησαν δὲ καὶ τοῖς συμμάχοι[ς τοῦ δήμ]ο[υ Ῥωμαίοις·] Sie begrüßten außerdem feierlich die Bundesgenossen des demos, die Römer.

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2e. IG II2 1030, Z. 12. Auszug aus einem Dekret für die Epheben im J. 94/93: ἀπ[ήντ]ησαν δὲ τοῖς φίλοις [κα]ὶ συμ[μάχοις …] Sie begrüßten feierlich auch die Freunde und Bundesgenossen … 3. Tacitus, Annales ii 53: hinc ventum Athenas, foederique sociae et vetustae urbis 10 datum ut uno lictore uteretur. Von hier kam er nach Athen, und es war eine Geste des Respekts vor dem Vertrag der alliierten und alten Stadt, dass er nur einen Lictor einsetzte. Vgl. Zonaras viii 19: οἱ δὲ Ῥωμαῖοι διὰ ταῦτα παρὰ Κορινθίων ἐπῃνέθησαν, καὶ τοῦ Ἰσθμικοῦ μετέσχον ἀγῶνος, καὶ στάδιον ἐν αὐτῷ ὁ Πλαῦτος ἐνίκησε. καὶ πρὸς Ἀθηναίους 15 δὲ φιλίαν ἐπεποιήκεσαν καὶ τῆς πολιτείας σφῶν τῶν τε μυστηρίων μετέσχον. Wegen dieser Taten wurden die Römer von den Korinthiern gelobt und nahmen an den Isthmischen Spielen teil, wobei Plautus das Stadionrennen gewann. Auch mit den Athenern schlossen sie Freundschaft und nahmen am Bürgerrecht und den Mysterien teil.

Lit.: Bernhardt, Imperium und Eleutheria 86; Gruen, HWCR II, 738; Kallet-Marx, Hegemony 164, 201; Habicht, Athen 214 f.; P. J. Burton, The International Amicitia 20 between Athens and Rome, Antichthon 47 (2013), 207–218 (zu früher amicitia). Der athenische und der isthmische Verein der dionysischen Künstler stritten sich schon länger um die Beteiligung an den von den Amphiktyonen ausgetragenen Festen in Delphi, und im J. 112/111 beschloss der römische Senat zugunsten des athenischen Vereins ein senatus consultum. Daraufhin ließen die Athener das 25 Dossier über alle Phasen der Auseinandersetzung auf die Wände ihres Schatzhauses in Delphi aufschreiben. Im hier zitierten Passus dieses senatus consultum (oben 1) werden die Athener als alte Bundesgenossen der Römer bezeichnet, deren Bündnis nunmehr bestätigt wird. Die Reihe von Zitaten aus den erhaltenen Ehrendekreten für die Epheben und ihr Aufsichtspersonal (oben 2) zeigt außer- 30 dem, dass am Ende des 2. Jhs. – zuerst für das Jahr 122/121 explizit belegt (oben 2a) – römische «Freunde und Bundesgenossen», wenn sie Athen besuchten, von den Epheben eine zeremonielle Begrüßung erhielten. Auch im J. 18 n. Chr., als Germanicus auf seiner letzten Reise Athen besuchte, galt das foedus immer noch (oben 3). 35

757 Lato – Olous III, Gortyn – Olous, Lato – Knosos

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Es ist nicht bekannt, ab wann die Athener förmlich als Bundesgenossen der Römer galten. Sie waren spätestens seit ihrem Gesuch in Rom im J. 200 im Vorfeld des Zweiten Makedonischen Kriegs irgendwie in Freundschaft an Rom gebunden, was ihre Beteiligung als adscripti am Frieden von Phoinike (Liv. xxix 12.14) erklären würde, wenn das gute Verhältnis früher begann – wenn man Zonaras (oben 3) glauben will, galt dies schon seit dem Ersten Illyrischen Krieg. Auch während des Zweiten Makedonischen Krieges, der Auseinandersetzung mit den Aitolern und Antiochos III. sowie mit Perseus blieben die Athener fest auf der Seite der Römer (Details bei Habicht, a. a. O. 200–221), ohne dass ein Vertrag erwähnt wird. Allerdings fingen die Athener spätestens im J. 188 an, in die Liste der Begünstigten ihrer Staatsopfer die Bundesgenossen (σύμμαχοι) hinzuzufügen (Agora XV 174), und noch etwas später – vielleicht in den 150er Jahren – ist sogar ein Opfer für das römische Volk belegt ([τῶι δήμω]ι τῶι Ῥωμαί[ων]: Agora XV 180, vgl. S. Tracy, The Archon Pleistainos, Horos 7 [1989], 41–43 für das Datum). Da davon auszugehen ist, dass Agora XV 174 nur einen terminus ante quem für die Einrichtung des Opfers für die Bundesgenossen bietet, und wenn man außerdem annimmt, dass mit «den Bundesgenossen» die Römer gemeint sind, dann ergibt sich als Zeit für den Vertrag ein Termin während der Auseinandersetzung mit den Aitolern und Antiochos III., wie bei den Achaiern (623). Die Existenz eines Vertrags (sogenanntes foedus aequum) würde dann erklären, warum die Athener den Römern beim Ausbruch des Krieges gegen Perseus ihre gesamten Streitkräfte anboten (Liv. xliii 6.2–3). Doch erst nach dem Dritten Makedonischen Krieg, als ihnen im J. 168 Delos zugesprochen worden war, sind sie besonders bevorzugt gewesen, und das würde vielleicht die Einsetzung des Opfers für das römische Volk erklären. Die Tatsache, dass die früheste explizite Erwähnung des Bündnisses aus dem Jahr 122/121 stammt und dass sie eine schon (länger?) eingeführte Begrüßungspraxis für die römischen «Freunde und Bundesgenossen» belegt, widerspricht dieser Annahme nicht.

757 Lato – Olous III, Gortyn – Olous, Lato – Knosos (Bündnisse)

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Vor 116/115 v. Chr.

Eine in drei Stücke gebrochene große Stele aus graublauem Kalkstein; b. 0,35 m, h. 0,44 m + 0,34 m + 0,41 m, d. 0,28 m. Buchstaben 0,008–0,010 m. Fundort: Dera. 35 Ed.: H. Van Effenterre, Querelles Crétoises, REA 44 (1942), 31–51, hier 36; vgl. Chaniotis, Verträge Nrr. 51/52.

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758 Hierapytna – Itanos II

Auszug Z. 66–69: – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ἡμεῖς ὃ Κνώσιοι ἔκριναν Λατίοις καὶ Ὀλοντίοις διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν εἰς ἀκέραιον ἀποκατεστήσ[α][μ]εν, ὅτι ὁμόλογον ἦν ἑκατέροις τοῦτο τὸ κρίμα κατὰ τὸμ πόλεμον γεγενη5 μένον, ὧι καιρῶι Λάτιοι Κνωσίων, Ὀλόντιοι Γορτυνίων σύμμαχοι ἦσαν. Aus diesem Grund haben wir das Urteil, das die Knosier für die Latier und Olontier fällten, vollständig wieder in Kraft gesetzt, da dieses Urteil schon von beiden Seiten während des damaligen Krieges gutgeheißen war, als die Latier mit den Knosiern und die Olontier mit den Gortyniern verbündet waren. Während der langwierigen Auseinandersetzung zwischen Lato und Olous in den Jahren nach ca. 118 (vgl. 706) wurde im J. 113 eine römische Kommission unter der Leitung des ehemaligen Konsuls Q. Fabius Maximus mit einem Machtwort beauftragt. Der Text ihres Spruches wurde nach endgültiger Beilegung der Auseinandersetzung unter den zum Streit gehörigen Dokumenten in Dera aufgezeichnet (706 V). Die Römer taten nichts anderes, als eine vorausgehende Entscheidung der Knosier aus dem Jahr 116, die im Wesentlichen eine Grenzregelung war (706 IV: Z. 41–61 der Inschrift), zu bestätigen. Dies selbst war wiederum die Bestätigung einer von beiden Streitparteien bereits getroffenen Vereinbarung (oben Z. 68). Die Form der Zeitangabe (oben Z. 69: «als die Latier mit den Knosiern und die Olontier mit den Gortyniern verbündet waren») lässt zwar eine genaue Datierung nicht zu, belegt aber vorausgehende militärische Bündnisverträge zwischen Gortyn und Olous sowie zwischen Knosos und Lato. Anzunehmen ist, dass die beiden Großmächte damals Druck auf ihre jeweiligen Verbündeten ausübten, um die Vereinbarung zustande zu bringen. Der Sinn dieser Art der Zeitangabe durch die Römer, welche als Begründung für ihren eigenen Spruch angeführt wird, scheint zu sein, daran zu erinnern, dass damals auch Olous einen starken Beschützer hatte, und dass deswegen der neuerliche Spruch der Knosier, der die damals gemeinsam getroffene Vereinbarung nur bestätigte, unparteiisch war. 758 Hierapytna – Itanos II (symbola und Bündnis)

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Kurz vor 112/111 v. Chr.

Derselbe Stein wie 692. Ed.: I. Cret. III iv 10 l; Sherk, RDGE Nr. 14; Chaniotis, Verträge Nr. 57 Testimonium a; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 158. 1. Auszug Z. 36–37: [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 40‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῷ] μεταξὺ χρόνῳ συνβόλων γεγενημένων ὑπε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 40‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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759 Rom – Hierapytna

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… in der Zwischenzeit waren symbola zustande gekommen … 2. Auszug Z. 53–55: ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ψηφίσματος δι’ ἡμῶν ἀναγκασθῶσιν ἡμῖν τὸ δίκαιον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΤΕΣ πρὸς τὴν ἡμετέραν φιλίαν καὶ συμμαχίαν πρὸς ἡμᾶς ‒ ‒ ‒ ‒ 5 … eines Volksbeschlusses, wurden sie gezwungen, uns ein Rechtsverfahren … zu unserer Freundschaft und einem Bündnis mit uns … Aus den späteren Teilen der Rede der Hierapytnier vor dem Senat im J. 112 anlässlich ihres langjährigen Streits mit den Itaniern über den Besitz der Insel Leuke und eines Grundstückes in der Nähe des Heiligtums des Zeus Diktaios 10 sind diese zwei leider zusammenhanglosen Erwähnungen erhalten. Wann die (oben 1) Z. 36 erwähnten symbola – wohl zwischen den streitenden Hierapytniern und Itaniern – zustande kamen, ist wegen des an dieser Stelle fragmentarischen Zustandes des Steins nicht genau zu ermitteln. Nach der Reihenfolge der von den Hierapytniern aufgeführten Ereignisse muss es aber relativ kurz vor der 15 Begegnung in Rom gewesen sein, vielleicht in der Folge der Vermittlungsbemühungen der römischen Gesandtschaft unter der Leitung von Q. Fabius Maximus im J. 113 (I. Cret. III iv 9 Z. 74–75). In welchem Zusammenhang es dann weiter zur Aufnahme von Freundschaft und Allianz (oben 2: Z. 54–55) kam, welche nach Z. 53 eventuell in der Folge eines erzwungenen Rechtsverfahrens erfolgte und auf 20 jeden Fall vor der römischen Rede der Hierapytnier (vgl. 759) geschehen sein muss, lässt sich nicht erschließen.

759 Rom – Hierapytna (Bündnis) Vor 112 v. Chr.

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Stele aus dunklem Kalkstein; b. 0,48–0,50 m, h. 1,25 m, d. 0,13–0,15 m. Buchstaben 0,007–0,008 m. Fundort: Itanos. Ed.: I. Cret. III iv 10; Sherk, RDGE Nr. 14. Lit.: Chaniotis, Verträge Nr. 57. 30 Z. 1–3: – – – πρεσβευταὶ Κρῆτες Ἱεραπύτνιοι Φείδων Ἐτεάνορος ὑός, Κώμων . . . . . .ρος [ὑ]ός, Μνάσιππος Δίωνος ὑός, Εὐβέτης Βειδύλω ὑός, λόγον ἐποιή- 35

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760 Lyttos – Lato

σαντο χ[άριτα φιλ]ίαν συμμαχίαν τε ἀνενεώσαντο καὶ συνησθῆναι τῇ συνκλήτῳ ἐπὶ τῷ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ Die Gesandten der Hierapytnier aus Kreta, Pheidon, Sohn des Eteanor, Komon, Sohn des …, Mnasippos, Sohn des Dion, Eubetes, Sohn des Beidulos, hielten 5 Vortrag vor dem Senat und erneuerten Dankbarkeit, Freundschaft und Bündnis und gratulierte dem Senat wegen … Die große Stele, die wegen des am Ende dort aufgezeichneten Briefes des Konsuls von 112, L. Calpurnius Piso, an die Hierapytnier (Z. 89–97) auf ebendieses Jahr zu datieren ist, umfasst eine Anzahl von Dokumenten, die mit dem Streit zwi- 10 schen Hierapytna und Itanos zu tun haben. Die zitierten drei Zeilen, die ersten auf der Stele, gehören zum Referat über den Vortrag der Gesandten aus Hierapytna vor dem Senat und stellen den einzigen Beleg für ein Bündnis zwischen Rom und Hierapytna dar. Etwas später in ihrem Vortrag, im Hinblick auf zwei frühere Auseinandersetzungen vor dem Senat in den Jahren 115 und 114, stellen 15 die Hierapytnier fest, dass der Senat weder die Itanier noch die Knosier noch eine andere Stadt, deren Name auf dem Stein verloren ist, als Bundesgenossen angesprochen hatte (Z. 10–11: ἐπὶ Μάρκου Αἰμυλίου καὶ ἐπὶ Μανίου Ἀκιλίου ὑπάτων καὶ [ο]ὔτε συμμάχους αὐτοὺς προσηγόρευσε οὔτε Κνωσίους οὔτε τοὺς …). Der Anspruch der Hierapytnier, dass ihr Verhältnis zum Senat für kretische Verhält- 20 nisse ein besonderes war, wird also deutlich zum Ausdruck gebracht. Wann dieses engere Verhältnis zwischen Hierapytna und der Weltmacht hätte begründet werden können, lässt sich allerdings nicht sagen. Eine Zeit nach dem Dritten Makedonischen Krieg ist am wahrscheinlichsten.

760 Lyttos – Lato (Bündnis)

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Vor 111/110 v. Chr.

Testimonia: SEG 26, 1049 (Vertrag zwischen Hierapytna und Lato, 708); Chaniotis, Verträge Nrr. 30, 58. 1. Auszug Z. 60–62: 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τᾶς [δὲ ἄλλας χώρ]ας ἔστων οἱ ὧρο[ι] Λατίοι[ς] [κα]θὼς καὶ π[ά]λαι ἐπιγέ[γραπται Λατοῖ ἐπὶ τῶν σὺν ‒ ‒ ‒ Λ]ατίοις ποτὶ Λυττίος, Λυ[τ][τοῖ] δὲ ἐπὶ τ[ῶ]ν [σ]ὺν Σωκλ‒ ‒ ‒

760 Lyttos – Lato

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… und die Grenzen des restlichen Territoriums sollen die Latier halten, wie es damals festgeschrieben war, als in Lato die kosmoi zusammen mit … amtierten, für die Latier gegenüber den Lyttiern, und als in Lyttos die kosmoi zusammen mit Sokl… amtierten … 5 2. Auszug Z. 67–68: [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παραδιδόντων(?)] δὲ καὶ οἱ Ἱαραπύτνιοι τοῖς Λατίους χώραν καθὼς παρεκάλεσ[αν] [Λά]τιοι, ἐ[μμε]ν[όν]των Λατίων ἐν τᾶι Λυττίων καὶ Ἱαραπυτνίων φιλίαι καὶ συμμαχίαι…

… und die Hierapytnier sollen den Latiern einen Landstrich übertragen, wie die 10 Latier verlangten, unter der Voraussetzung, dass die Latier an der Freundschaft und dem Bündnis mit Lyttos und Hierapytna festhalten … Die Beschreibung des Grenzverlaufs im Vertrag zwischen Hierapytna und Lato vom J. 111/110 (708) enthält zwei Stellen, die eine vertragliche Beziehung zwischen Lato und Lyttos erwähnen. Die erste (oben 1) deutet an einer sehr fragmentarischen Stelle an, dass in der Vergangenheit (π[ά]λαι), als in Lyttos Sokl‒ protokosmos war, die Grenze zwischen Lato und Lyttos vertraglich festgeschrieben wurde. Einige Zeilen danach (oben 2) geht es um die Übertragung eines Landstrichs von Hierapytna an Lato unter der Bedingung, dass Lato gegenüber Lyttos und Hierapytna vertragstreu bleibt, wobei es sich explizit um Freundschaft und Bündnis handelt. Im Falle von Hierapytna ist klar, dass der erwähnte Freundschafts- und Bündnisvertrag (oben 2) jener vom J. 111/110 ist, in dem die Erwähnung erfolgt. Bei Lyttos ist es nicht so leicht zu erkennen, was gemeint ist. Da nicht bekannt ist, ob der ältere Vertrag, in dem der Grenzverlauf vereinbart war (oben 1), ein Freundschafts- und Bündnisvertrag war, könnte man annehmen (wie Chaniotis es tut), dass sich die zwei Erwähnungen auf zwei verschiedene Verträge beziehen, einen «älteren» (Chaniotis, Verträge Nr. 30, den er gegen Anfang des 2. Jhs. stellt) und einen jüngeren Freundschafts- und Bündnisvertrag, den er etwa gleichzeitig mit dem Vertrag Hierapytna – Lato (708) sowie dem Vertrag Lyttos – Olous (709) datieren möchte (Chaniotis, Verträge Nr. 58). Doch bleibt es unproblematisch anzunehmen, dass die zwei Erwähnungen eines Vertrags, im Text nur sieben Zeilen voneinander entfernt, sich auf dasselbe Vertragswerk beziehen. Ein einziger Vertrag, der im J. 111/110 schon als «älter» bezeichnet werden konnte und dessen Einhaltung ermahnt wird, kann ohne weiteres gemeint sein. Wann er abgeschlossen wurde, kann nicht einmal vermutet werden. Er könnte, muss aber nicht soweit zurückliegen, wie ihn Chaniotis ansetzt.

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761 Rom – Contoniatus

761 Rom – Contoniatus (Bündnis) Vor ca. 110 v. Chr.

Diodoros xxxiv/xxxv 36: Κοντωνιατός τις ὁ βασιλεὺς τῆς Γαλατικῆς πόλεως τῆς οὕτω καλουμένης Ἰοντώρας συνέσει καὶ στρατηγίᾳ διάφορος ἦν, φίλος δὲ 5 καὶ σύμμαχος Ῥωμαίων, ὡς ἄν ἐν τοῖς ἔμπροσθεν χρόνοις διατετριφὼς ἐν Ῥώμῃ καὶ κεκοινηκὼς ἀρετῆς καὶ ἀγωγῆς νομίμου, διὰ Ῥωμαίων δὲ παρειληφὼς τὴν ἐν Γαλατίᾳ βασιλείαν. Ein gewisser Contoniatus, König der gallischen Stadt Iontora, war ein außergewöhnlicher Mann im Hinblick auf seinen Verstand und seine militärische Fähig- 10 keit und war Freund und Bundesgenosse des römischen Volkes. Früher hatte er sich in Rom aufgehalten und er teilte die römischen Wertvorstellungen und ihren Lebensstil, und dank römischer Unterstützung hatte er sein Königtum in Gallien erhalten. Dieses Fragment aus den konstantinischen Excerpta de virtutibus et vitiis bietet 15 keinen Anhaltspunkt für den historischen Zusammenhang von Diodors Erwähnung des sonst unter diesem Namen nicht bekannten Contoniatus; auch der Ort, wo er seine Herrschaft ausübte, Iontora, ist nicht bekannt. Man wird aber vielleicht nicht völlig ausschließen wollen, dass er der von Livius erwähnte Congonnetiacus, Sohn des Arvernerfürsten Bituitus war, der nach der Niederlage seines 20 Vaters gegen den Konsul des J. 121, Q. Fabius Maximus, verhaftet und nach Rom gebracht wurde (Per. lxi: decretum quoque est, ut Congonnetiacus, filius eius, conprehensus Romam mitteretur). Das von Diodor hier erwähnte gute Verhältnis zu Rom dürfte durch einen der üblichen «Keltenverträge», welche Cicero, (Balb. 15 [34]), im J. 56 erwähnt (zitiert 727), rechtlich abgesichert sein. 25

762 Antiochos VIII. Grypos oder Antiochos IX. Kyzikenos – Ptolemaios IX. (X.) Alexandros (Friedensvertrag?) Vor 109 v. Chr.

Auszug aus einem auf einer Marmorplatte veröffentlichten Brief eines Königs 30 Antiochos an Ptolemaios Alexandros bezüglich der Privilegien von Seleukeia in Pieria. Stein: b. 0,49 m, h. 0,44 m, d. 0,10 m. Buchstaben 0,009–0,01 m. Fundort: Paphos, in den Ruinen des Aphrodite-Tempels. Ed.: OGIS 257; C. B. Welles, Royal Correspondence in the Hellenistic Period, New 35 Haven 1934, Nr. 71.

762 Antiochos VIII. oder IX. – Ptolemaios IX. (X.) Alexandros

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Lit.: U. Wilcken, Ein Beitrag zur Seleukidengeschichte, Hermes 29 (1894), 436– 450; K. Ehling, Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.), Stuttgart 2008, 223–225. Üb.: Welles. a. a. O. (englisch). Z. 11–18 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – καὶ νῦνι δὲ τῆς πρώ[της καὶ μεγίστης εὐεργ]εσίας καταξιῶσαι σπουδάζοντες [αὐτούς, ἐκρίναμεν εἰ]ς τὸν ἅπαντα χρόνον ἐλευθέρους [εἶναι, καὶ περιελάβομεν αὐτοὺ]ς αἷς ἐποιησάμεθα πρὸς ἀλλή15 [λους συνθήκαις, νομίζοντες οὕτ]ως καὶ τὸ πρὸς τὴν πατρίδα [εὐσεβὲς καὶ μεγαλομερὲς ἡμῶν] ἐκφανέστερον ἔσεσθαι. [ὅπως δὲ καὶ σὺ τὰ συγχωρηθέντα παρα]κολουθῇς, καλῶς ἔχειν [ἔδοξεν ἐπιστεῖλαι σοι. ἔρρω]σθε. (ἔτους) γσ´, Γορπιαίου κθ´.

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Da wir sie [sc. die Seleukeier] jetzt mit der ersten und größten Wohltat ehren wollen, haben wir beschlossen, dass sie auf alle Zeit frei sein sollen, und wir haben 15 sie in den Vertrag, den wir miteinander schlossen, aufgenommen, in der Absicht, dass unsere Frömmigkeit und Großzügigkeit gegenüber der Heimat noch deutlicher zu erkennen sein wird. Damit Du auch Kenntnis von dieser Vergünstigung erhältst, schien es angemessen, an Dich zu schreiben. Seid gegrüßt. Im Jahr 203, am 29. Gorpiaios. 20 Während der dynastischen Wirren am Ende des 2. Jh. bei den Seleukiden und den Ptolemaiern wurde Ptolemaios Alexandros, der jüngere Sohn des im J. 116 verstorbenen Ptolemaios Euergetes II., als strategos nach Zypern geschickt, wo er bis 107 blieb (vgl. Huß, Ägypten 628 Anm. 9). Bei den Seleukiden stritten sich die Halbbrüder Antiochos VIII. (Grypos, Sohn des Demetrios II.) und Antiochos IX. 25 (Kyzikenos, Sohn des Antiochos VII.) seit ca. 114 um die Herrschaft im seleukidischen Rumpfreich. Irgendwann gegen 110 – der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht ermitteln – erfolgte in der Praxis eine Aufteilung des umstrittenen Gebietes (Porphyrios [FgrHist 260] Anhang Frg. 32, 24), wobei es nicht feststellbar ist, welcher der beiden Halbbrüder im August/September 109 (Gorpiaios), als der hiesige Brief 30 geschrieben wurde, über Seleukeia in Pieria herrschte. Die nicht weit entfernte Hauptstadt Antiocheia prägte Münzen in diesem Jahr sowohl im Namen des Grypos als auch des Kyzikenos, nachdem seit 113/112 (Sel. Ära 200) nur Grypos auf den Münzen in Erscheinung trat (A. Houghton, The Reigns of Antiochus VIII and Antiochus IX at Antioch and Tarsus, SNR 72 [1993], 87–112, hier 87–93). Daraus 35 wird man wohl auf einen im Verlauf des Jahres erfolgten Herrschaftswechsel schließen müssen, der auch die Hafenstadt Seleukeia hätte treffen können. Wer aber im Gorpiaios in Antiocheia herrschte, bleibt dennoch unsicher, obwohl, da Gorpiaios der zweitletzte Monat des Jahres war und der Brief auf den zweitletz-

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762 Antiochos VIII. oder IX. – Ptolemaios IX. (X.) Alexandros

ten Tag des Monats (29.) datiert ist, vieles für den neuen Herrscher Kyzikenos zu sprechen scheint. Die meisten Forscher in der Folge von Wilcken, der die Münzen nicht kannte, nehmen aber an, dass es Grypos war. Ehling (a. a. O. 222–225) hat allerdings auch andere nicht zu vernachlässigende Argumente für Kyzikenos entwickelt, der scheinbar bis ca. 107 (die letzten nach ihm datierten antiochenischen Münzen stammen aus dem J. 108/107 [Sel. Ära 205]) zumindest in Antiocheia herrschte. Der im Brief mit großer Wahrscheinlichkeit ergänzte Vertrag, den Ehling nicht berücksichtigt hat, könnte seine Argumente zusätzlich stützen (vgl. unten). Vorliegender Text wurde in der Nähe von Paphos gefunden, also im Amtsbereich des Ptolemaios Alexandros. In der erhaltenen Anrede des Briefes wird Ptolemaios als König angesprochen (Z. 1–2: [β]ασιλεὺς Ἀντίοχος βασιλεῖ Πτολεμαίωι τῶι καὶ [Ἀλ]εξάνδρωι τῶι ἀδελφῶι χαιρεῖν), was er aber für die Ägypter noch nicht war. Erst nach 107 zählte er nachträglich seine Regierungsjahre als König, beginnend mit seiner Tätigkeit auf Zypern (Porphyrios [FgrHist 260] Frg. 2, 8). Auf wessen Initiative die Veröffentlichung im regional bedeutenden Aphrodite-Tempel von Paphos, das Hauptsitz des ptolemaiischen Gouverneurs von Zypern war, erfolgte, ist unklar. Da die Marmorplatte einen weiteren, allerdings schwer beschädigten Brief überliefert, diesmal an die Seleukeier gerichtet und im unmittelbaren Anschluss an den Brief an Ptolemaios Alexandros aufgeschrieben (Z. 19–24), wird man eher an die Seleukeier als Stifter der Inschrift denken müssen. Wegen der schmeichelhaften Anrede ist die Veröffentlichung des sonst nicht für die Veröffentlichung bestimmten offiziösen Briefes zwischen den zwei Herrschern zugunsten von Seleukeia in Paphos vielleicht aber nicht gänzlich unwillkommen gewesen. Die Seleukeier hatten auf jeden Fall großes Interesse daran, gerade am Sitz der ptolemaiischen Verwaltung ihre von Antiochos verliehene Vergünstigung bekannt zu machen. Ptolemaios hatte dieses Interesse vordergründig nicht, obwohl Paton (W. R. Paton, An Inscription from Paphos, CR 4 [1890] 283 f.) und Welles (a. a. O. 293) ihn als Stifter der Inschrift ansehen wollen. Man konnte nie wissen, wie sich die instabilen territorialen Besitzverhältnisse in Nordsyrien ändern würden. Hier interessiert allerdings nur der Inhalt des in Z. 15 mit großer Wahrscheinlichkeit ergänzten Vertrags, der schon vorlag, als im J. 109 Antiochos Seleukeia als freie Stadt anerkannte, sodass sie in den existierenden Vertrag mit Ptolemaios als freier Partner des Seleukiden aufgenommen werden konnte. Es gibt keinen Grund mit Welles (a. a. O. 292), der eine Äußerung Wilhelms (A. Wilhelm, Kleine Schriften 2,4, Wien 2002, 225, «die Abmachungen zwischen beiden Königen») missverstand, anzunehmen, dass der Vertrag zwischen den zwei Antiochoi abgeschlossen worden war: der zweite Antiochos wird im Brief nirgends erwähnt, und im Zusammenhang eines Briefes an Ptolemaios kann sich πρὸς ἀλλή[λους (Z. 14–15) nur auf die beiden Briefpartner beziehen. Falls es sich um Kyzikenos handelt, dann dürfte der Vertrag im Zusammenhang mit der Eheschließung zwi-

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763 Rom – ptolemaiische und seleukidische Könige

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schen Kyzikenos und Kleopatra IV. um 112 stehen, da Kleopatra als eine Art Mitgift Truppen aus Zypern mitbrachte (Just. xxxix 3.3), und dies dürfte, wie Ehling (a. a. O. 220) ausführt, nicht ohne Einwilligung des auf Zypern herrschenden Ptolemaios Alexandros geschehen sein. In diesem Fall dürfte die Anrede an Ptolemaios als τῶι ἀδελφῶι mehr als bloß eine Förmlichkeit gewesen sein. Da Ptolemaios die Mitteilung des Antiochos nur zur Kenntnis zu nehmen hatte, dürften (? auf beiden Seiten) vielleicht schon andere Bundesgenossen oder Klienten dem Vertrag «beigeschrieben» worden sein, zu denen die Seleukeier jetzt hinzukamen (vgl. 648; StV III Nr. 543). Über den Inhalt des Vertrags lässt sich wenig sagen. Wilhelm (loc. cit.) schlug vor, dass er Bestimmungen über die freien Städte in Syrien enthalten hätte, ein Vorschlag, der von Welles als «plausible» bezeichnet wurde. Wenn er aber tatsächlich anlässlich der Eheschließung von Kleopatra IV. mit Kyzikenos im J. 112 abgeschlossen worden war, war es eher prinzipiell ein Friedens- oder Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Machthabern, um die gegenseitige Respektierung des jeweiligen Besitzes zu gewährleisten. Da nun Seleukeia nach der einseitigen Freiheitserklärung zumindest formell nicht mehr «Besitz» des Antiochos war, musste dem Vertragspartner zumindest mitgeteilt werden, dass die Statusänderung der wichtigen Hafenstadt an dem vom Vertrag gewährten Schutz nichts geändert hatte. Im selben Sinn ist eine solche Mitteilung auch an den römischen Senat ergangen (Welles, a. a. O., Nr. 72).

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763 Rom – ptolemaiische und seleukidische Könige (Bündnisse) Vor 100 v. Chr.

Auszug aus der lex de provinciis praetoriis, Exemplar von Delphi, Block B. Ed.: Crawford, Roman Statutes, Nr. 12. 25 Lit.: Huß, Ägypten 654 f.; K. Ehling, Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.), Stuttgart 2008, 228–230. Z. 8–10: 8 [. . .ὁμοίως τ]ε καὶ πρὸς τὸν βασιλέα τὸν ἐν τ[ῇ ν]ήσῳ Κύπρῳ βασιλευόντα καὶ πρὸς τὸν βασιλ[έα τὸν ἐν Ἀλε]- 30 9 ξανδρείαι καὶ Αἰγύπ[τωι βασιλεύοντα καὶ πρὸς τὸν βασιλέα τὸν ἐπὶ Κυ]ρήνῃ βασιλεύοντα καὶ πρὸς τοὺς βασιλεῖς τοὺς ἐν Συρίαι βασιλεύον[τας, πρὸς οὓς 10 φιλία καὶ συμμαχία ἐ[στὶ τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων, γράμματα ἀποστελλέ]τω – – – Die Ergänzungen der Zeilen 8 und 9 sind durch den erhaltenen Paralleltext aus Knidos, Kolumne III Z. 38–41, der allerdings nach der Auflistung der Könige abbricht, abgesi- 35 chert. Statt Z. 8 τὸν ἐν τ [ῇ ν]ήσῳ Κύπρῳ βασιλευόντα hat der Knidos Text τὸν ἐν Κύπρῳ διακατέχοντα sowie einige andere unwesentliche Abweichungen.

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764 Rom – Dentheleter

Und gleichermaßen sollen Schreiben entsandt werden an den König, der auf der Insel Zypern König ist, und an den König, der in Alexandria und in Ägypten König ist, und an den König, der über Kyrene herrscht, sowie an die Könige, die in Syrien Könige sind, mit welchen Freundschaft und Allianz mit dem römischen 5 Volk bestehen… Wahrscheinlich im Frühjahr 100 wurde die sogenannte lex de provinciis praetoriis in Rom verabschiedet (so Crawford, a. a. O. 236), deren Hauptziel es war, den Kampf gegen die Piraten im östlichen Mittelmeerraum zu verstärken. Das Gesetz erhielt eine weite Verbreitung, die aus dem zufälligen Fund von Exemplaren in Delphi und in Knidos erschlossen werden kann. Als Empfänger von Aufforderungen, mitzumachen, werden die im zitierten Text nach geographischen Gesichtspunkten aufgelisteten ptolemaiischen und seleukidischen Herrscher explizit erwähnt, allerdings ohne eigene Namensnennung. Die Erwähnung des geographischen Zuständigkeitsbereichs der einzelnen Könige dürfte eine Folge der sich in der jüngsten Vergangenheit immer wieder ändernden geographischen Zuständigkeiten der einzelnen Herrscher sein, die aber im Detail für die Urheber des Gesetzes unerheblich waren: wer auch immer in der betreffenden Region bei Eingang des römischen Schreibens herrschte, war gemeint und sollte mitmachen. Daraus kann man allerdings schließen, dass sich die ptolemaiischen und seleukidischen Herrscher – und sei ihre Herrschaft auch noch so kurz gewesen – um eine Fortsetzung des jeweils geltenden freundschaftlichen und vertraglichen Verhältnisses zu Rom bemüht hatten, sodass sie für Rom allesamt als Freunde und Bundesgenossen der Römer gelten konnten, ohne dass die Namen der jeweils Zuständigen genannt werden mussten – die sich bis zum Eintreffen der Aufforderung möglicherweise geändert haben konnten (vgl. auch das Exemplar von Knidos, Kol. II Z. 8–9: ὁμοίως τε τῶν ἔθνων οἵτι|νες ἐν φιλίαι τοῦ δήμου Ῥωμαίων εἰσίν…). Wir können die Könige aber benennen: es handelt sich um Ptolemaios X. (IX.) Alexandros in Alexandria, um Ptolemaios IX. (VIII.) Soter II. auf Zypern, um Ptolemaios Apion in Kyrene sowie um Antiochos VIII. (Grypos) und Antiochos IX. (Kyzikenos) in Syrien.

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764 Rom – Dentheleter (Bündnis) Nach 167 v. Chr.

Cassius Dio li 23.4: ἐπεὶ δὲ τόν τε Αἵμον ὑπερέβησαν καὶ τὴν Θρᾴκην τὴν Δενθελητῶν ἔνσπονδον αὐτοῖς οὖσαν κατέδραμον, ἐνταῦθα ὁ Κράσσος τὸ μέν τι 35 τῷ Σιτᾷ τῷ τῶν Δενθελητῶν βασιλεῖ τυφλῷ ὄντι ἀμύνων, τὸ δὲ δὴ πλεῖστον περὶ τῇ Μακεδονίᾳ φοβηθεὶς ἀντεπῆλθέ σφισι … Als sie [sc. die Bastarner] aber den Haimos überquerten und die thrakischen Gebiete der Dentheleter, die ihnen [sc. den Römern] vertraglich verbunden

765 Rom – Stratonikeia

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waren, überrannten, ging Crassus ihnen dort entgegen, zum Teil weil er Sitas, den König der Dentheleter, der blind war, schützen wollte, am ehesten aber, weil er sich wegen Makedonien fürchtete. Wann ein Vertrag mit dem Stamm der Dentheleter, die im oberen Strymontal lebten, abgeschlossen worden war, ist unbekannt. Da über das Verhalten des Stam- 5 mes im Dritten Makedonischen Krieg nichts bekannt ist und das Gebiet keine zentrale Rolle während des Krieges spielte, wird man den Vertrag mit Rom eher erst in der Zeit danach, möglicherweise erst nach der Einrichtung der Provinz Macedonia im J. 148, ansetzen. Der Vertrag mit den Dentheletern, die nach Dios Aussage wegen der Sicherheit der Provinz von Bedeutung waren, dürfte deswe- 10 gen zumindest eine gegenseitige Hilfsklausel beinhaltet haben. Er war auf jeden Fall im J. 29, der Zeit des von Cassius Dio erwähnten Feldzuges des M. Licinius Crassus, als die Bastarner die Regionen südlich des Rhodopegebirges angriffen, immer noch in Kraft. Der Vertrag gehört also zur Gruppe der Bündnisverträge, die mit den Nachbarvölkern römischer Provinzen abgeschlossen wurden. 15

765 Rom – Stratonikeia (Bündnis) Vor 81 v. Chr.

Auszug aus dem Dossier betreffend die Angelegenheiten der Stratonikeier nach dem Ersten Mithridatischen Krieg. Mehrere fragmentarische Blöcke vom Tem- 20 pel der Hekate. Fundort: Lagina. Ed.: C. Diehl/G. Cousin, Sénatus-Consulte de Lagina de l’an 81 avant notre ère, BCH 9 (1885), 437–474; P. Viereck, Sermo Graecus quo senatus populusque Romanus magistratusque populi Romani usque ad Tiberii Caesaris aetatem in 25 scriptis publicis usi sunt examinatur, Göttingen 1888, 24–31 (Nr. XVI), mit Zeichnung der Ordnung der Blöcke; OGIS 441; Sherk, RDGE Nr. 18; M. C. Şahin, New Inscriptions from Lagina, Stratonikeia and Panamara, EA 34 (2002), 1–21, hier 3 (Z. 26). 1. Z. 26: χάριτα [φι]λίαν συμμαχία[ν ἀνανεώ]σαντο

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die Dankbarkeit, die Freundschaft und das Bündnis erneuerten 2. Z. 43–45: [κ]αὶ ἐπεὶ ὁ δῆμος [συνετήρησεν ἀεὶ τὴν ὑπάρχουσαν αὐτῶι] εὔνοιαν καὶ πί[στιν] καὶ συμμαχί[αν πρὸς τὸν δῆμον τὸν Ῥωμαίων…]

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766 Rom – Tabai

… und da der demos immer die ihm eigene Zuneigung und Treue und Allianz gegenüber den Römern aufrechterhalten hat … 3. Z. 67–72:

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πρεσβευταῖς Στρατονικέων κατὰ πρόσωπον ἐν τῆι συγκλήτωι φιλανθρώπως ἀποκριθῆναι, χάριτα φιλίαν συμμαχίαν ἀνανεώσασθαι, τοὺς πρεσβευτὰς ἄν[δρα]ς καλοὺς καὶ ἀγαθοὺς καὶ φίλους συμμάχους τε ἡμε[τέρο]υς παρὰ δήμου καλοῦ καὶ ἀγαθοῦ καὶ φίλου συμμάχου [τε ἡμ]ετέρου προσαγορεῦσαι ἔδοξεν.

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Es wurde beschlossen, den Gesandten der Stratonikeier bei ihrer Anwesenheit im 10 Senat gütig Antwort zu geben, nämlich die Dankbarkeit, die Freundschaft und das Bündnis zu erneuern, und die Gesandten anzureden als gute, anständige und freundschaftlich verbundene Männer, die unsere Bundesgenossen sind und aus einem guten, anständigen und freundschaftlich verbundenen demos, der außerdem unser Bundesgenosse ist, herkommen. 15 Die Stratonikeier hatten gegen Mithridates Widerstand geleistet, und nach Sullas Rückkehr nach Rom erhielten sie ein senatus consultum zu ihren Gunsten, das sie auf die Mauer des Hekate-Tempels bei Lagina aufschrieben. Sie waren aber schon förmliche Bundesgenossen der Römer, als Mithridates in die römische Provinz einmarschierte, denn sie werden dafür gelobt, dass sie das Bündnis beachtet hat- 20 ten (oben 2), und das Bündnis wurde anlässlich des senatus consultum erneuert (oben 3), wie die Gesandten dies vor dem senatus consultum am Anfang schon getan hatten (oben 1). Es gibt aber keinen Hinweis darauf, ab wann sie als Bundesgenossen galten. Man wird für den Vertrag am ehesten an die Zeit unmittelbar nach dem von Rom geförderten Rückzug der Rhodier aus ihrem karischen Besitz 25 in den 160er Jahren denken dürfen (vgl. Polyb. xxx 21.3–5).

766 Rom – Tabai (Bündnis) Vor ca. 80 v. Chr.

Drei Fragmente eines großen Monuments, Block A: b. 0,74 m, h. 0575 m, d. 30 0,40 m; Block B: verloren; Block C: b. 0,85 m, h. 0,575 m, d. 0,37 m. Buchstaben 0,06–0,07 m. Fundort: Rom, in der Nähe des Kapitols. Ed.: IGUR 10; IG XIV p. 695–696, frag b. Lit.: J. und L. Robert, La Carie. Histoire et géographie historique, Bd. 2: Le Plateau 35 de Tabai et ses environs, Paris 1954, 96; Magie, Roman Rule 954 f., 1090.

767 Rom – Thasos

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ὁ δ[ῆμος] ὁ Ταβηνῶν φίλ[ος] καὶ σύμμαχος Ῥωμαίων Der demos der Tabener, Freund und Bundesgenosse der Römer, (macht diese 5 Weihung). Über das Datum des Vertragsabschlusses gehen die Meinungen in der Forschung auseinander. Es existiert auch ein fragmentarisches senatus consultum zugunsten von Tabai aus der Zeit Sullas (Sherk, RDGE Nr. 17). Die Weihung ist sehr oft in den allgemeinen Zusammenhang damit datiert worden. Das kann der Fall sein, damit ist aber der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nicht entschieden. Wie bei 10 Stratonikeia aus derselben Region, kommt auch eine Zeit unmittelbar nach dem Rückzug der Rhodier aus dem besetzten Karien in den 160er Jahren insbesondere in Frage. Wenn der Vertrag aus dieser Zeit stammen sollte, dann dürfte es sich inhaltlich, wie bei den anderen Verträgen der Zeit – modellhaft Maroneia (664) – um ein übliches foedus aequum handeln. 15

767 Rom – Thasos (Bündnis) Vor 80 v. Chr.

Mehrere Fragmente einer «Inschriftenmauer»; hier Fragment D (Inv.-Nr. 715 ε): b. 0,45 m, h. 0,15 m, d. 0,13 m. Buchstaben 0,011 m. 20 Fundort: Thasos, Basilika der Agora. Ed.: C. Dunant/J. Pouilloux, Recherches sur l’histoire et les cultes de Thasos II. De 196 avant J.-C. jusqu’à la fin de l’Antiquité, Paris 1958, Nr. 174; Sherk, RDGE Nr. 20. Auszug Z. 1–5: [περὶ τούτου τοῦ πράγματος οὕτως ἔδοξεν· πρεσβευταῖ]ς Θασίων [κατὰ] [πρόσωπον ἐν τῆι συγκλήτωι φιλανθρώπως ἀποκριθῆναι· χά]ριτα φιλίαν [συμ][μαχίαν ἀνανεώσασθαι, τοὺς πρεσβευτὰς ἄνδρας] καλοὺς καὶ ἀ[γαθοὺς] [καὶ φίλους συμμάχους τε ἡμετέρους παρὰ δή]μου καλοῦ καὶ ἀγα[θοῦ] 5 [καὶ φίλου συμμάχου τε ἡμετέρου προσαγορεῦσαι ἔ]δοξεν·

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Über diese Angelegenheit wurde folgendermaßen entschieden: Es wurde beschlossen, den Gesandten der Thasier bei ihrer Anwesenheit im Senat gütig Antwort zu geben, nämlich die Dankbarkeit, die Freundschaft und das Bündnis zu erneuern, und die Gesandten anzureden als gute, anständige und freundschaft- 35

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768 Amyzon von Petra – Herakleia am Latmos

lich verbundene Männer, die unsere Bundesgenossen sind und aus einem guten, anständigen und freundschaftlich verbundenen demos, der außerdem unser Bundesgenosse ist, herkommen. Über einen Vertrag mit Thasos ist außer dieser Anrede im senatus consultum vom J. 80 nichts bekannt. Der Text ist allerdings so weit nach dem Modell des sena- 5 tus consultum de Stratonicensibus (vgl. 765) restauriert, dass man daran zweifeln muss, ob die Parallele so genau ist, dass man die Ergänzungen der editio princeps als zwingend ansehen muss. Falls die Wiederherstellung des Textes aber korrekt sein sollte, könnte man an einen Vertragsabschluss nach dem Dritten Makedonischen Krieg, nach dem Modell des benachbarten Maroneia (664) denken. In 10 diesem Fall würde es sich wahrscheinlich um ein sogenanntes foedus aequum handeln. Das Datum des senatus consultum ergibt sich aus der Erwähnung von Sullas zweitem Konsulat (Z. A1–2).

768 Amyzon von Petra – Herakleia am Latmos (Bündnis)

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2. Hälfte 2. Jh. v. Chr.

Giebelstele unten gebrochen; b. 0,48 m, h. 0,39 m, d. 0,10 m. Buchstaben Z. 1, 0,01 m, Z. 2 f., 0,005 m. Fundort: Priene. Ed.: I. Priene 51; IK Priene 411 (Photo vom Abklatsch); Robert, Fouilles 277 (Photo 20 vom Abklatsch). Üb.: IK Priene 411 (deutsch). συνθήκη Ἡρακλεωτῶν καὶ Ἀμυζονέων τῶν ἀπὸ Πέτρας. ἀγαθῆι τύχηι· ἐπὶ στεφανηφόρου ἐν Ἡρακλείαι μὲν θεοῦ τοῦ μετὰ Γλαῦκον, [μη]νὸ[ς Ἀ]πατουριῶνος, ἐν Ἀμυζῶνι δὲ τῆι ἀπὸ Πέτρας ἐπὶ στεφανηφόρου 25 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, μηνὸς] Ἀπατουριῶνος· τάδε συνέθεντο καὶ 5 [ὡμολόγησαν Ἡρακλεῶται] ἀπὸ Λάτμου καὶ Ἀμ[υ]ζονεῖς ἀπὸ Πέτρας, συνγραψα[μένων ὑπὲρ μὲν Ἡρακλεωτῶν] τῶν εἱρημένων ὑπὸ τοῦ δήμου Ἱέρωνος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 25‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ[ο]ῦ Ἀπολλωνίου, Ἑκατόμνω τοῦ Μελαν30 [θου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ωνος τοῦ Οὐλιάδου, [κ]αθ’ ὑοθ[εσ]ίαν δ[ὲ] ca. 30 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒κ]λείο[υ]ς, Ἀπολλωνί[ου] τοῦ Θαργηλίο[υ,] 10 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ώδου, Διονυσίου τοῦ Εὑρήμονο[ς, φ]ύσει δὲ Λαμπρί[ου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 23‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ο]υ τοῦ Πολίτου, φύσει δὲ Νικίου· ὑπὲρ 35 [δὲ Ἀμυζονέων τῶν ἀπὸ Πέτρας τῶν εἱ]ρημένων ἀνδρῶν [ὑ]πὸ τοῦ δήμου ca. 30 ca. 7 ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒άτου τοῦ Α[. . . . ]ου, Ἀπολλων[ί]-

768 Amyzon von Petra – Herakleia am Latmos

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[ου τοῦ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 22‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]Ἀπολλωνίου, [. .ca. 4. . ο]υ τοῦ Ἀπ[ο]λλων[ί]15 [ου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 24‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]κ[ρ]άτου, Διονυσίου τοῦ Ἀπολλωνί[ου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ίππου, Ἀρτεμιδώρου τοῦ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἀμ]υζον[εῖς] τοὺς ἀπὸ Πέτρας [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 28‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὴν ὑπάρχο]υ[σαν?] αὐτοῖς χώραν με- 5 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 46‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ οι Ἡρακλεῶ20 [ται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 43‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Ἡρακλεῶται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ca. 46‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ο[. .ca. 3.]ρου Ο[. .ca. 4. .] 18 J. & L. Robert, [γειτνιο]ῦ[σαν Hiller.

Vertrag zwischen den Herakleoten und den Amyzonern von Petra. Auf gutes 10 Gelingen. Als in Herakleia der Gott nach Glaukos stephanephoros war, im Monat Apatourion, als in Amyzon von Petra … stephanephoros war, (im Monat) Apatourion. Es beschlossen und vereinbarten den folgenden Vertrag (5) die Herakleoten vom Latmos und die Amyzoner von Petra; für die Aufzeichnung verantwortlich waren für die Herakleoten die folgenden Männer, die vom demos gewählt wurden 15 [es folgen in den Zeilen 6–11 die Namen der gewählten Herakleoten, die nur fragmentarisch erhalten sind], für die Amyzoner von Petra die vom demos gewählten Männer [Z. 13–16 mit fragmentarischen Namen der gewählten Amyzoner]. Warum der Vertrag neben den anzunehmenden Exemplaren in den Partnerstädten auch in Priene aufgestellt wurde, ist unbekannt. Im erhaltenen Teil des Textes gibt es auf jeden Fall keinerlei Anlass, an eine Vermittlung oder andere Art von Beteiligung der Priener zu denken. Die Vertragspartner wollten also wahrscheinlich eine weitere Publizität für ihre Vereinbarung erreichen und setzten deswegen ein Exemplar im benachbarten Priene, wohl im angesehenen Tempelbezirk der Athena, auf. Der Name «Amyzoner von Petra» ist einmalig, was Robert (a. a. O. 278–279) dazu angeregt hat, an eine Abspaltung der Amyzoner zu denken, wobei diejenigen «von Petra» eher im südlichen Teil des amyzonischen Gebietes liegen dürften. Aus den Vertragsbedingungen geht nur ein Hinweis auf Grundbesitz hervor (Z. 18 τὴν ὑπάρχο]υ[σαν?] αὐτοῖς χώραν), um den wohl mit den Herakleoten gestritten worden ist, und eine gewisse geographische Nähe ist die Voraussetzung für die Entstehung eines solchen Streites. Der zeitliche Ansatz in der zweiten Hälfte des 2. Jhs., der nur aus der Form der Buchstaben ermittelt wurde, lässt daran denken, dass die Spaltung der Amyzoner und ihr darauffolgender Streit mit Herakleia eine Folge der rhodischen Räumung des Gebietes in den 160er Jahren sein könnte.

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769 Hermione – Troizen (und Rom?)

769 Hermione – Troizen (und Rom?) (Bündnis) 2. Hälfte 2. Jh. v. Chr. (?)

Zwei Fragmente aus dunkelblauem Stein, hier Fragm. b): b. 1,1 m, h. 0,6 m, d. 0,19 m. Fundort: Troizen, in den Ruinen der Kirche Hagia Soteira. 5 Ed.: IG IV 791 (mit Faksimile); vgl. IG IV 12 S. xxvii. Lit.: Ager, Interstate Arbitrations Nr. 151; Gruen, HWCR 738.

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[Γ]ό[ργ]ιππον Ἐχ. . .6. . .ονα εὐεργέταν ἁ πόλι[ς] ἀνέθη[κε] ἀγορανομήσαντα καὶ πρε[σβεύ]σαντα εἰς Ῥώμαν ὑπὲρ φ[ιλίας καὶ] συμμαχίας καὶ ὑπὲρ τᾶς [ὁμολογίας] ποθ’ Ἑρμιονεῖς ἑπτάκ[ις].

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… die Stadt weihte eine Statue von Gorgippos, Sohn des Ech…, ihrem Wohltäter, der agoranomos war und der wegen der Freundschaft und des Bündnisses 15 sowie wegen der Vereinbarung mit Hermione siebenmal nach Rom als Gesandter reiste. Sowohl Troizen als auch Hermione waren bis 146 Mitglieder des achaiischen Bundes, eine Tatsache, welche die Art von häufiger selbstständiger troizenischer Gesandtentätigkeit nach Rom, die für den geehrten Gorgippos hier erwiesen ist, eigentlich hätte unmöglich machen müssen. Deswegen spricht seine Tätigkeit für Troizen sowie das troizenische Begehren nach einem eigenen Bündnisvertrag mit Rom eher für eine Zeit in der zweiten Hälfte des 2. Jhs., also nach dem Achaiischen Krieg. Seine Anliegen in Rom waren zweifacher Art: Erstens, um Verhandlungen wegen eines Bündnisvertrages mit Rom zu führen; zweitens, um Verhandlungen zu führen, die zum Abschluss einer Vereinbarung in einem Streit mit der Nachbarstadt Hermione führen sollten. Die Angelegenheiten, ansonsten unbekannt, müssen schwierig und hartnäckig gewesen sein, um eine siebenmalige Gesandtschaft zu rechtfertigen (was auch die Annahme einer Zeit nach 146 unterstützt). Letztlich unsicher bleibt, ob ein Bündnisvertrag mit Rom zustande kam, doch legt die Tatsache der Ehrung nahe, dass Gorgippos in den beiden Angelegenheiten, die er zu vertreten hatte, am Ende erfolgreich war. Die Erwähnung der Vereinbarung mit Hermione in Zusammenhang mit Gesandtschaften nach Rom lässt allerdings vermuten, dass eine römische Intervention für die Beendingung der Streitigkeiten und wohl den Abschluss des Friedensabkommens mit der Nachbarstadt verantwortlich war. Dies dürfte dann zunächst über den Proconsul von Makedonien eingeleitet worden sein, wie in anderen bekannten Streitfällen aus diesen Jahren.

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770 Thronion – Skarpheia

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770 Thronion – Skarpheia (Grenzvertrag) Ende 2. Jh. v. Chr.

Zwei Marmorplatten vom Monument des Aemilius Paullus. Inv.-Nr. 926 (links): b. 1,69 m, h. 0,92 m, d. 0,29 m; Inv.-Nr. 1021 (links anstoßend): b. 1,10 m, h. 0,92 m, 5 d. 0,28 m. Buchstaben 0,007–0,10 m. Fundort: Delphi. Ed.: H. Pomtow, Delphische Neufunde. IV, Klio 16 (1920), 109–177, hier 168–171; FD III 4, 42 (mit Photo Tafel VIII 2); Ager, Interstate Arbitrations Nr. 167 V. [ἀ]γα[θ]ᾶι τύ[χαι. ἀρχόντων ἐν Θρονίωι ‒ ‒ ‒]κλέος, Μνασιμάχου, μηνὸς φαμίου, [ἐ]ν [δ]ὲ Σκαρφ[είαι ἀρχόντων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ‒ ‒ ‒ ‒]ξένου, μηνὸς Ἰτωνίου τεσσαρεσκαιδεκά[τ]αι, ὁ[μό]λογον ἐθελούσι[ον ἦν πόλει Σκαρφέ]ων καὶ πόλει Θρονιέων, ὅ συνέθεντο ὑπὲρ μὲν τὰν πόλιν τῶν Σκαρφέω[ν οἵ τε ἄρχοντες κ]αὶ οἱ πρόβουλοι καὶ οἱ σύνεδροι, ὑπὲρ δὲ τὰν πό5 λιν τῶν Θρονιέων οἵ τε ἄ[ρχοντες καὶ οἱ σύ]νεδροι, ὥστε τᾶς χώρας τᾶς καλειμένας Χοννείας, [π]ερὶ ἇς διεφέροντο ποτ’ ἀλ[λήλας α]ἱ πό[λε]ις καὶ ἐπρέσβευσαν ἐπὶ σύγκλητον, εἶεν αὐτοῖς ὅρους τοὺς ὑπογεγραμμ[ένου]ς. vac. ἕνα μὲν κίονα, ὃν ἔθηκαν κοινᾶι παρά τε τὸν ποταμὸν τὸν Ἀφάμιον καὶ παρὰ τὰν ὁδὸ[ν τὰ]ν δοχμάα, ἇι γειτονεῖ ἐκ τοῦ ποτὶ μέσον ἁμέρας τὸ πρότερον μὲν Μαχάτα, νῦν δὲ Εὐφ[ράνο]ρος τοῦ Χαιριγένεος Θρονιέος χωρίον, τιθεμένου τοῦ ὅρου ἐ10 [πὶ] τοῦ ποτ’ ἄρκτον μέρεος τ[ᾶς ὁδ]οῦ καὶ τοῦ προγεγραμμένου χωρίου. καὶ ἄλλον ἀπὸ τούτου τοῦ ὅρου παρὰ τὰν ὁδὸν τὰν δ[οχμά]δα παρὰ τὸ προγεγραμμένον χωρίον, ἀπέχοντα ἀπὸ τοῦ πρώτου ὅρου ἐν τὸ ποτ’ ἀ[ὼ μέρ]ος δεκάπεδα δωρικὰ ἐνενήκοντα καὶ ἑπτά, πόδας ἕξ, ἀπέχοντα δὲ καὶ ἀπὸ τᾶς λεγο[μέν]ας ὁδοῦ παρὰ τὰ ἄρσια, μετρειμένου ἐν τὸ ποθ’ ἑσπέραν μέρος παρὰ τὰν ὁδὸν τὰν δ[οχμ]άδα, ὡς παρήκει τὸ Σαμώνδα [τ]οῦ Ζωΐλου Θρονιέος χωρί15 ον καὶ τὸ Εὐφράνορος χωρί[ον], δεκάπεδα δωρικὰ διακόσια τέσσαρα, πόδας τέσσαρας. καὶ ἀπὸ τού-

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[το]υ το[ῦ] κίονος ἄλλον ἐν τ[ὸ πο]τ’ ἄρκτον μέρος παρὰ θαλάσσαι, ἀπέχοντα ἀπὸ τοῦ πο[ταμοῦ] Ἀφαμίου ἐν τὸ ποτ’ ἀ[νατο]λὰν μέρος δεκάπεδα δωρ[ικ]ὰ διακόσια εἴκοσι τρία, πόδας [πέν]τε, τοῦ ποταμοῦ ἀπέ[χοντος ἀ]πὸ τοῦ Λύκωνος πύργου ἀ[πὸ τ]οῦ τοίχου τοῦ ἐν ποτ’ ἀνατο[λὰν μέρος δε]κάπεδα δ[ωρικὰ π]εντήκοντα σὺν τῶι ἕρκει τῶι ἐν τὸ πο[θ’] ἑσπέρα μέρος, [καὶ] τοῦ ποταμοῦ ἔχον[τος αὐτ]οῦ πλάτος πόδας πεντήκοντα σὺν τῶι ἕρκει τῶι ἐν [τὸ π]οτ’ ἀνατολὰν μέρο[ς, τῶν δὲ] μέτρων τιθεμένων ἀπὸ μὲν τοῦ πύργου ἐν ὀρθὸν ἐπὶ [τὸ]ν ποταμὸν παρὰ τὰς [ἀτραπ]οὺς καὶ παρὰ τὰν σκάπετον, ἀπὸ δὲ τοῦ ποταμοῦ πο[τὶ τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]α ἐν τὸ κ[άτω] μέρος ποτὶ θάλασσαν, καὶ πάλιν ἀ[πέ]χοντος τοῦ αὐτοῦ [κίο]νος ἐκ τ[ο]ῦ ποτ’ ἀνατ[ολὰν μ]έρεος ἀπὸ θαλάσσας κατὰ τὰν σκάπετον τὰν παρὰ [τὸ] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ον ἐν τὸ π[οθ’ ἑσπέ]ραν μέρος δεκάπεδα δ[ωρι]κὰ διακόσια τριάκοντα [ἕξ], πόδας τρεῖ[ς], ἀπέχοντ[ος τ]οῦ αὐ]τοῦ μέτρου ἐκ τοῦ πα[ρὰ θά]λασσαν μέρεος. καὶ ἄλ[λον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀ]π’ εὐθίας ἀπὸ τοῦ παρὰ θάλασσαν ὅρου ἐν τὸν [πα]ρὰ τὰν ὁδὸν τὰν δοχμ[άδα, καὶ ἀ]πέχοντα ἀπὸ τοῦ ὅρου τοῦ παρὰ τὸν Ἀφάμιον δεκά[π]εδα ἐνεν[ήκ]οντα [ἑ]πτὰ [πόδας . . . · ἀ]πέχει δὲ καὶ ὁ ποταμὸς ὁ Ἀφάμιος ἀ[π]ὸ τᾶς Καλλιά[μ]ου τοῦ [Ἀπολλοδώρ]ου Σκαρφέ[ος οἰκίας ἀ]πὸ τοῦ τοίχο τοῦ ἐν τὸ ποτ’ ἀνατολὰγ μέρος σὺν [τ]ῶι ἕρκει τῶι ἐν τὸ ποτὶ Σκά[ρφειαν μ]έρος πόδας δωρικοὺς ἑξήκοντα, ἔχοντος τοῦ [πο]ταμοῦ κατὰ τό ὑποκάτω μ[έρος τᾶ]ς ὁδοῦ τᾶς δοχμά[δ]ος πλάτος πόδας πεντήκον[τα] σὺν τῶι [ἕρ]κει τῶι ἐν τὸ πο[τ’ ἀνατο]λὰν μέρος. vac. μὴ ἀντιποιησάσθω δὲ τᾶς χώρας μηδε[τέ]ρα πόλις, ὑπερβᾶσα τοὺς πρ[ογεγρα]μμένους ὅρους, μηδὲ καθ’ ὁποῖον τρόπον μηδὲν [σιν]έτω τοὺς προγεγραμμέ[νους ὅρο]υς, μηδὲ δικαξάζθω μηδετέρα πόλις ἐκ ταύτας [τᾶς] χώ[ρας ἐγ] μηθενὸς ἐγκλ[ήματο]ς ἐκ τοῦ πρότερον χρόνου κατὰ μηθένα τρόπον· εἰ δὲ

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[μή], ἀποτεισάτω ἁ παραβαίν[ουσά] τι πόλις τῶν ἐν τῶι ὁμολόγωι γεγραμμένων ἀργυρίου τάλαντα ἑξήκοντα. καὶ [ὁμοίω]ς ἅ τε ὁροθεσία κυρία ἔστω κατὰ ἑκατέραν τᾶν πολίων [ἰ]δίᾳ χώραι καθότι προγέγρ[απτα]ι· τὸ δὲ ὁμόλογον τόδε κύριον ἔστω ἐν 5 πάντα τὸν χρόνον. Auf gutes Gelingen. Als in Thronion …kles und Mnasimachos Archonten waren, im Monat Aphamios, und in Skarpheia x und …xenos Archonten waren, am 14. des Monats Itonios, kam zustande ein freiwillig abgeschlossenes Abkommen zwischen der Polis der Skarpheier und der Polis der Thronier. Es schlossen das Abkommen für die Polis der Skarpheier die Archonten und die probouloi [Ratsvorsteher?] und die synhedroi [Ratsmitglieder], für die Polis der Thronier (5) die Archonten und die synhedroi, mit dem Inhalt, dass die unten bezeichneten Grenzen des Chonneia genannten Territoriums, über welches die Städte gestritten und an den Senat Gesandtschaften geschickt hatten, gelten sollen. Eine Säule, welche sie gemeinsam setzten, steht bei dem Fluss Aphamios sowie der Querstraße, an der Stelle, wo das frühere Grundstück des Machatas – jetzt ist es Besitz des Euphranor, Sohn des Chairigenes aus Thronion – vom Süden her anstößt; der Grenzstein ist (10) auf der Nordseite der Straße sowie des beschriebenen Grundstücks gesetzt worden. Eine zweite Grenzsäule ist gesetzt worden entlang der Querstraße beim schon erwähnten Grundstück, entfernt vom ersten Grenzstein in Richtung Osten 97 dorische Zehnfuß und 6 Fuß, von der genannten Straße entlang der Wiese, wurden nach Westen hin entlang der Querstraße, wie sie am Grundstück des Samondas, Sohn des Zoilos aus Thronion (15) und am Grundstück des Euphranor vorbeiläuft, 204 dorische Zehnfuß und 4 Fuß gemessen. Von dieser Grenzsäule aus wurde noch eine weitere Säule nach Norden hin beim Meer gesetzt, vom Fluss Aphamios nach Osten hin 223 dorische Zehnfuß und 5 Fuß entfernt, gemessen an der Stelle, wo der Fluss zusammen mit dem Deich, der auf der Westseite vom Turm des Lykon läuft, eben von dessen Ostmauer, 50 dorische Zehnfuß entfernt ist. (20) Der Fluss hat dort eine Breite von 50 Fuß, gemessen zusammen mit dem Deich auf der Ostseite. Die Vermessungen wurden vom Turm aus geradelinig auf den Fluss zu entlang den Trampelpfaden und dem Graben vorgenommen. Vom Fluss bis … hinunter bis zum Meer, und wiederum ist dieselbe Grenzsäule vom Osten her vom Meer entlang dem Graben bei … (25) nach Westen hin 236 dorische Zehnfuß und 3 Fuß entfernt, und sie ist die gleiche Entfernung vom Strand entfernt. Eine weitere Säule befindet sich in direkter Linie vom Grenzstein am Strand entlang der Querstraße und vom Grenzstein neben dem Aphamios 97 Zehnfuß und … Fuß entfernt. Der Fluss Aphamios ist vom Haus des Kallidamas, (30) Sohn des Apollodoros aus Skarpheia, von dessen Ostmauer gemessen, zusammen mit dem Deich in die Richtung auf Skarpheia hin 60 dorische Fuß entfernt, während der Fluss unterhalb

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der Querstraße eine Breite von 50 Fuß aufweist, zusammengerechnet mit dem Deich, der auf der Ostseite läuft. Keine der beiden Städte darf dieses Territorium streitig machen, indem sie die oben bezeichneten Grenzen überschreitet, und auf keine Weise überhaupt (35) darf sie die Grenzen verletzen und auf keine Weise darf eine der beiden Städte 5 wegen einer Klage aus früherer Zeit einen Prozess in Bezug auf dieses Territorium führen. Für den Fall einer Zuwiderhandlung soll die Polis, die gegen eine der im Abkommen enthaltenen Festlegungen verstößt, 60 Talente Silber als Strafe zahlen. Gleichermaßen soll die Grenzziehung in beiden Städten in Bezug auf ihr eigenes Territorium wie oben aufgeschrieben gültig sein. Dieses Abkommen soll 10 für alle Zeit gültig sein. Dieses Abkommen gehört zu einer Gruppe von Dokumenten, welche die Beilegung von Streitigkeiten zwischen Thronion und Skarpheia beurkunden, an welchen auch der römische Senat irgendwie beteiligt war (Texte in FD und Ager, Interstate Arbitrations Nr. 167). Vielleicht deswegen wurden sie auf das Siegesmonument des Aemilius Paullus eingemeißelt. Der Vertrag lässt sich nur grob ins späte 2. Jh. datieren (vgl. Daux, Chronologie Delphique 340–341). Das Dokument gliedert sich in drei Hauptteile: Z. 1–7 halten die Formalien über das Zustandekommen des Abkommens fest; Z. 7–33 bieten den inhaltlichen Kern des Abkommens, nämlich die genau abgemessene und markierte Definition des umstrittenen Territoriums Chonneia, die gleichzeitig als die territoriale Festlegung der diesbezüglichen Grenzen der zwei Städte dienen sollte (vgl. Z. 38–39). Z. 33–39 halten die Konsequenzen aus dem Abkommen – verschiedene Verbote – sowie Strafbestimmungen für Zuwiderhandlung fest. Das Abkommen sollte zwar ewig gelten, doch in dieser Urkunde wird nicht erkennbar, was aus dem bislang umstrittenen Territorium werden sollte. Trotz der sehr genauen Ortsangaben der Grenzsteine in den Zeilen 7–33 lässt sich das umstrittene Territorium heute nicht mehr finden. Das wäre wahrscheinlich auch dann nicht möglich, wenn die verlorenen Teile der Beschreibung erhalten geblieben wären, denn der Küstenverlauf hat sich seit der Antike in diesem Gebiet massiv verändert. Colin machte in seinem Kommentar in FD den attraktiven Vorschlag, dass es sich um relativ neu entstandenes Schwemmland zwischen der «Querstraße» und dem Meer handeln könnte. Unter «Querstraße» versteht er die Hauptverkehrsroute auf dem Land durch die epiknemidische Lokris in Richtung Thermopylai. Wie auch immer: Der Streit zwischen den beiden Kleinstädten war so ernst geworden, dass sie im Vorfeld des Abkommens schon den römischen Senat bemüht hatten (Z. 6). Da aber kein Römer oder anderer Vermittler im Vertrag genannt und das in Delphi aufgeschriebene Abkommen als «freiwillig» (ἐθελούσιον) bezeichnet wird, dürfte die senatorische Reaktion sich auf die Aufforderung beschränkt haben, die streitenden Parteien mögen sich einigen, was offensichtlich auch geschah.

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771 Xanthos – Myra (isopoliteia) Ca. 150–100 v. Chr.

Kalksteinstele; b. 0,50–0,53 m, h. (Schriftfläche) 1,04 m. Buchstaben irregulär 0,10–0,15 m, an einigen Stellen nicht eingemeißelt (Z. 8 ein A, Z. 18 ein O sowie 5 die Anfänge der letzten sechs Zeilen). Fundort: Xanthos, Letoon (Inv.-Nr. 6071). Ed.: J. Bousquet/Ph. Gauthier, Inscriptions du Létôon de Xanthos, REG 107 (1994), 319–361, hier 321–347, Photo 320; SEG 44, 1218; SEG 49, 1864, 1912; SEG 52, 1426. 10 Üb.: Bousquet/Gauthier, a. a. O. (französisch).

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ἐπὶ ἱερέως τοῦ Ἀπόλλωνος Πτολεμαίου, τῆς δὲ Ῥώμης Δαιδάλου, πρὸ πόλεως δὲ Ἀρταπάτου, Ἀντίγονος Ἀντιγόνου Ἰοβάτειος καὶ Σύμμαχος Λυκίσκου ἀστικὸς καὶ Λυκίσκος Εὐέλθοντος καὶ Ἀμύντας Δημέου Σαρπηδόνιοι καὶ Εὔνομος Πυρρίχου Ἰοβάτειος, οἱ αἱρεθέντες ἄνδρες ὑπὸ τοῦ δήμου συνγράψαι καὶ εἰσενεγκεῖν καθότι ὑπάρξει ἰσοπολιτεί Ξανθίοις καὶ Μυρεῦσι, τάδε συνεγράψαμεν ἔχοντες τὴν κυριείαν μετὰ τῶν ἀπεσταλμένων παρὰ Μυρέων ἀνδρῶν, Πλειστάρχου τοῦ Πλειστάρχου, Ἀργαίου τοῦ Σατύρου, Δεξιφάνου τοῦ Τανδασιος, ἐχόντων τὴν κυρείαν, ὑπάρχειν ἰσοπολιτείαν Ξανθίοις καὶ Μυρεῦσι ἐπὶ τοῖσδε, ἐφ’ ὧι ὅσοι ἂν βούλωνται Ξανθίων ἐν Μύροις προσγράφεσθαι πρὸς τὸ πολίτευμα οἴσουσιν γράμματα παρὰ τῶν ἀρχόντων πρς τοὺς Μυρέων ἄρχοντας καὶ μεθέξουσιν πάντων καθότι καὶ οἱ ἄλλοι Μυρεῖς μετέχουσιν καὶ χρηματίσζουσιν ἐν ἧι ἂν φυλῆι ἢ δήμωι βούλωνται, καὶ οἱ πρυτάνεις προσγραφέτωσαν αὐτοὺς εἰς φυλὴν καὶ δῆμον ἐπάναγκες παραχρῆμα· κατὰ ταὐτὰ δὲ καὶ ὅσοι ἂν Μυρέων βούλωνται προσγράφεσθαι πρὸ[ς] τὸ ἐν Ξάνθωι πολίτευμα οἴσουσιν γράμματα παρὰ τῶν ἀρχόντων πρὸς τοὺς Ξανθίων ἄρχοντας καὶ μεθέξουσιν πάντων καθότι καὶ οἱ ἄλλοι Ξάνθιοι μετέχουσιν καὶ χρη-

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ματιοῦσιν ἐν [ἧ]ι ἂν φυλῆι ἢ δήμωι βούλωνται, καὶ οἱ πρυτάνεις προσγραφέτωσαν αὐτοὺς εἰς φυλὴν καὶ δῆμον ἐπάνανκες παραχρῆμα. ὅσοι δ’ ἂν μετὰ τήνδε τὴν σύνθεσιν Ξάνθιοι ὄντες προσγράφωνται πρὸς τὸ πολίτευμα ἐν ἑκατέραι τῶν πόλεων, μὴ ἐξέστω αὐτοῖς λαβοῦσιν γράμματα προσγράφεσθαι, ἐὰν μὴ ὠικηκότες ὦσιν ἐν τῆι πόλει ἢ τοῖς περ[ι]πολίοις, ὅθεν ἂν φέρωσιν τὰ γράμματα, ἔτη τρία. ἐξέστω δὲ καὶ διορθώσασθαι τήνδε τὴν σύνθεσιν κατὰ τὸ κοινῆι συμφέρον ις ταῖς πόλεσι πρὸς αὑτάς. ήνδε τὴν σύνθεσιν εἰς ύο καὶ ἀνατεθῆναι τὴμ Ξανθίων ἐν τῶι ἱερῶι τῆς Λητοῦς, ν ὑπὸ Μυρέων ἐν τῶι ἱερῶι τῆς Ἀρτέμιδος.

Als Ptolemaios Priester des Apollon, Daidalos Priester der Rhome und Artapates Priester für die Polis [d. h. für die sonstigen die Polis schützenden Kulte] waren, wurden Antigonos, Sohn des Antigonos, aus der Phyle Iobates und Symmachos, Sohn des Lykiskos, aus der Phyle der Polis, sowie Lykiskos, Sohn des Euelthon, (5) und Amyntas, Sohn des Demeas, aus der Phyle Sarpedon, und Eunomos, Sohn des Pyrrhichos, aus der Phyle Iobates, vom demos gewählt, um den Vertragstext zu entwerfen und als Antrag einzubringen, unter welchen Bedingungen die isopoliteia zwischen den Xanthiern und den Myreiern bestehen sollte. Wir erhielten Vollmacht (10) und zusammen mit den Gesandten der Myreier, Pleistarchos, Sohn des Pleistarchos, Argaios, Sohn des Satyros, und Dexiphanes, Sohn des Tandasis, die auch Vollmacht besaßen, entwarfen wir den folgenden Vertragstext. Isopoliteia zwischen den Xanthiern und den Myreiern soll unter folgenden Bedingungen bestehen, (15) nämlich, dass diejenigen der Xanthier, die in Myra in die Bürgerschaft eingeschrieben werden wollen, ein amtliches Schreiben von den Amtsträgern an die Amtsträger in Myra mitbringen sollen, und sie werden an allen Dingen beteiligt, an denen die anderen Myreier beteiligt sind, (20) und sie werden zu der phyle und dem demos ihrer Wahl gehören, und die prytaneis sollen sie in phyle und demos pflichtgemäß und ohne Verzögerung einschreiben. Auf dieselbe Weise werden diejenigen Myreier, die sich in die (25) Bürgerschaft in Xanthos einschreiben lassen wollen, ein amtliches Schreiben von den Amtsträgern an die Amtsträger in Xanthos mitbringen und sie werden an allen Dingen beteiligt, an denen die anderen Xanthier beteiligt sind und sie werden zu der phyle und dem demos ihrer Wahl gehören, (30) und die prytaneis sollen sie in phyle und demos pflichtgemäß und ohne Verzögerung einschreiben. Denjenigen,

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die Bürger von Xanthos oder Myra sind und gemäß dieser Vereinbarung [oder: Denjenigen, die nach dem Zeitpunkt dieser Vereinbarung Xanthier oder Myreier werden und] sich in die Bürgerschaft der jeweils anderen Polis einschreiben lassen wollen, soll es nicht erlaubt sein, (35) amtliche Schreiben zu erhalten und sich hinschreiben zu lassen, es sei denn, sie wohnten drei Jahre in der Polis oder 5 in den von der Polis abhängigen Ortschaften (peripolia), woher sie die amtlichen Schreiben bringen. Es soll erlaubt sein, den Vertrag zu Gunsten beider Partner zu ändern, (40) wenn die Städte diesbezügliche Gesandtschaften ausgetauscht haben. Man soll diesen Vertrag auf zwei steinerne Stelen aufschreiben; die eine soll von den Xanthiern im Tempelbezirk der Leto aufgestellt werden, die andere 10 von den Myreiern im Tempelbezirk der Artemis. Wegen der Erwähnung des Priesters der Rhome gehört dieser Vertrag in die Zeit nach der Befreiung Lykiens von rhodischer Herrschaft durch Rom, also nach 167/8 (vgl. R. M. Errington, Θεά Ῥώμη und römischer Einfluß südlich des Mäanders im 2. Jh. v. Chr, Chiron 17 [1987], 97–118); die Erstherausgeber möchten ihn relativ früh in dieser Zeit ansetzen und nichts spricht dagegen. Initiativ scheinen die Myreier gewesen zu sein, denn sie waren es, die die bevollmächtigte Gesandtschaft nach Xanthos schickten, nicht umgekehrt (Z. 10–13), und der einzige Anlass für die Gesandtschaft scheint der Abschluss dieses isopoliteia-Vertrages zu sein. Andere Beweggründe werden auf jeden Fall nicht erwähnt. Die Tatsache, dass der eingemeißelte Vertrag im Letoon gefunden wurde, ist der Beleg dafür, dass er von den Xanthiern angenommen wurde; eine Bestätigung durch die Volksversammlung in Myra ist anzunehmen. Über den Bericht der Verhandlungsdelegation hinaus hat offenbar keine durchgehende Redaktionsarbeit der Inschrift stattgefunden, da das Verbum der ersten Person Plural (Z. 9) diesen Bericht unverändert wiederzugeben scheint. Was den Inhalt des Vertrags angeht, kann man Parallelen insbesondere zu Milets Verträgen mit Seleukeia-Tralleis (StV III Nr. 537) und Mylasa (StV III Nr. 539) sowie aus dem 2. Jh. mit Herakleia bei Latmos (644) ziehen. Etwas obskur bleibt der Inhalt der amtlichen Schreiben, die für die Einschreibung in das Bürgerrecht der Partnerstadt herbeigebracht werden sollten. Es ist anzunehmen, dass diese Dokumente nicht nur den Bürgerstatus des potentiellen neuen Bürgers bestätigen sollten, sondern auch, dass die Voraussetzungen der Zeilen 32–37 erfüllt waren. Der überlieferte Text dieser Zeilen scheint zwar diese Bedingung nur für die Xanthier festzulegen, doch der Ausdruck Z. 34 ἐν ἑκατέραι τῶν πόλεων legt nahe, dass eine Erwähnung der Myreier hier ausgefallen ist. Ob Z. 33 ὄντες als γεγενημένοι zu verstehen ist und die Bestimmung nur für künftige Bürger der einen oder anderen Polis gelten soll (so Gauthier), bleibt unsicher; nicht wirklich einzusehen ist, warum die Regel nicht für alle von vorneherein gelten sollte, wobei Z. 32 μετὰ τήνδε τὴν σύνθεσιν dann nicht zeitlich «nach der Vereinbarung» sondern «gemäß der Vereinbarung» (LSJ s. v. μετά C ΙΙΙ) heißen müsste

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(vgl. Übersetzung oben). Interessant anzumerken ist, dass, obwohl beide Städte Mitglieder des im 2. Jh. schon funktionierenden Lykischen Bundes waren, derartige zivile Fragen bezüglich der Bürgerschaftsrechte nach wie vor in der Verantwortung der einzelnen Städte blieben.

772 Hierapytna – Knosos (Bündnis)

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Nach 145 v. Chr. (?)

Fragment einer Kalksteintafel b. 0,435 m, h. 0,43 m, d. 0,13 m; Buchstaben 0,01 m. Fundort: Vermauert in der Kirche Haghios Nikolaos beim Heiligtum des Zeus Diktaios in der Nähe von Palaiokastro; jetzt Museum Herakleion (Inv.-Nr. E220). 10 Ed.: F. Halbherr, Iscrizioni cretesi, Mus. It 3 (1890), 612–617 Nr. 36 (mit Faksimile); I. Cret. I viii 13 (mit Photo), vgl. I. Cret. III, S. 17; Chaniotis, Verträge Nr. 50. Lit.: Guizzi, Hierapytna 382–384. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δὲ καὶ ΕΝΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ]ν παριόντων ξέ[νων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒σθαι τὸς Ἱεραπυτνί[ος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 5 [αἰ δέ κα Κνώσιος κόσμος ἔλθηι ἐνς] Ἱεράπυτναν ἑρπέτω{ι} ἐς [τὸ ἀρχεῖον· κατ’ αὐτὰ δὲ καὶ ὁ Ἱεραπύτνιος] [κόσμος Κνωσοῖ. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ῶ Ἱεραπυτνίωι πράτιστος τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν δὲ ἑορτᾶι] καὶ θυσίαι ἑρπέτω ὁ Κνώσιος ΠΕ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀποστελλόντων δὲ] δρομέας ἐξ Ἱεραπύτνας Κνωσό[νδε ἐς τὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ τὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ κατ’ αὐτὰ δὲ καὶ οἱ Κν]ώσιοι ἐνς Ἱεράπυτναν ἐς τὰ Θε[υδαίσια καὶ τὰ Ἡραῖα(?) παραγγελ]10 [λόντων δὲ ἀλλάλοις οἱ κόσ]μοι οἱ ἑκατερῆ κοσμίοντεν πρὸ ἁ[μερᾶν δεκαπέντε(?)] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΤΑΣ τόνς τε Κνωσίονς καὶ τὸνς Ἱ[εραπυτνίονς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒. ἀναγιν]ώσκεν δὲ τὰν συνθήκαν Κνωσο[ῖ μὲν ἐν τοῖς‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ παριόντων Ἱεραπυ][τνίων πρεσβείας, Ἱερα]πυτνίος δὲ ἐν τοῖς Ὑπερβώιοις π[αριόντων Κνωσίων πρεσβείας. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δὲ οἱ Κν]ώ[σι]οι κόσμοι τοῖς Ἱεραπυτνίος κόσμ[οις ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 15 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐφ’ αἷ κ]α [ἐπ]ιστᾶντι ἐν τᾶι διμήνωι· κατ’ αὐτὰ [δὲ καὶ οἱ Ἱεραπύτνιοι κόσμοι. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ὰ[ν β]ωλάν. αἰ δὲ μὴ ἐξορκίξαιεν οἱ πα[ρ’ ἑκατέροις κόσμοι τὰς ἀγέλας ἢ μὴ παραγγεί][λαιεν ἐπὶ τ]ὰν ἀνάγνωσιν τᾶς συνθήκας ἢ ἐπὶ τ[ὰς ἑορτὰς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Ι τῶν ἐρευτᾶν ἢ μὴ παργένωνται ἑκα[τερ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΝΩΙ ἀποτεισάντων ἕκαστος ὁ κόσμ[ος ἀργυρίω Ἀττικῶ στατῆρας ἑκατόν], 20 [ὅ τε Κνώσιος] τοῖς Ἱεραπυτνίοις καὶ ὁ Ἱεραπύτν[ιος κόσμος ὡσαύτως ἀποτεισάτω τοῖς Κνωσίοις] [ἀργυρίω Ἀ]ττικῶ στατῆρας ἑκατόν. αἰ δέ τί κ[α δόξηι ταῖς πόλεσι ἀμφοτέραις κοινᾶι βωλευσα][μέναις ἐγγρ]άψαι ἢ ἐξεν, ὅ τι μέν κα ἐξέλ[ωμεν μήτε ἔνορκον μήτε ἔνθινον ἦμεν, ὅ τι δέ κα ἐγγράψω][μεν ἔνορκον καὶ] ἔνθινον ἦμεν. ἀνγράψαι δὲ [τὰν συνθήκαν ἐς στάλας λιθίνας καὶ στᾶσαι ἑκατέρους τοὺς] [μὲν Κνωσίους] ἐν τῶι ἱερῷ τῶ Ἀπέλλωνο[ς τῶ Δελφιδίω, τοὺς δὲ Ἱεραπυτνίους ‒ ‒] 25 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῶι Δ]ωδεκαθέωι. [[στᾶσαι [δὲ καὶ ἄλλαν στάλαν κοινᾶι τοὺς Ἱεραπυτνίους] [καὶ τοὺς Κνωσίους ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]ἐν τῶι ἱερῶι]]. αἰ δ’ ὁ κ[όσμος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΑΙ τι θίνων ἢ ἀ[νθρωπίνων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἢ κ]όσμος ἢ ἀλλ[ος ὁ βωλόμενος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΝΤΑΚΑΤ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 30 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Ν καὶ Λ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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24–25 [τὰν μὲν Ὠλεροῖ ἐν | τῶι ἱερῶι τὰν δὲ ἐν τῶι Δ]ωδεκαθέωι Chaniotis.

Vorliegender äußerst fragmentarischer Text bietet Fetzen eines Vertrages (Z. 12: τὰν συνθήκαν) zwischen Knosos und Hierapytna; der Zustand des Textes lässt aber vor Z. 21 keine durchgehende Übersetzung zu. Die Buchstabenformen weisen auf das spätere 2. Jh. hin, der Fundort in der Nähe des Heiligtums des Zeus Diktaios lässt vermuten, dass zur Zeit des Abschlusses des Vertrages das Heiligtum unter der Kontrolle von Hierapytna stand, was erst nach der Eroberung von Praisos ca. 145 (Strab. x 4.12 [C478/9], vgl. Guizzi, Hierapytna 372) der Fall war. Weitere zeitliche Präzisierung scheint ausgeschlossen. Beim erhaltenen Teil der Urkunde handelt es sich um die Schlusszeilen einer Vereinbarung, an welche auch die Eide der vertragschließenden Partner im verlorenen unteren Teil des Steins angefügt gewesen sein dürften. Einige Klauseln, die auch in anderen kretischen Verträgen vorkommen, sind erkennbar. In Z. 5–6 geht es um Regelungen für den Ablauf von Amtsbesuchen durch einen kosmos in der anderen Stadt; Z. 7–8 handeln von der gegenseitigen Beteiligung an religiösen Festlichkeiten; in Z. 12–13 wird die jährliche festliche Verlesung des Vertrages vor den anwesenden Vertretern der Partnerstadt geregelt; Z. 14–16 legen Regeln für Geschäfte fest, vielleicht rechtlicher Art, welche die kosmoi der einen Stadt mit den kosmoi der anderen während der ersten zwei Monate des Amtsjahres (Z. 15: ἐφ’ αἷ κ]α [ἐπ]ιστᾶντι ἐν τᾶι διμήνωι) zu betätigen hatten. Z. 16–21 legen die Stra-

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fen fest (Z. 21: 100 attische Silberstatere, jeweils zahlbar an die andere Stadt) für jeden kosmos, der seinen Verpflichtungen nach den Bestimmungen des Vertrages nicht nachkommt (Z. 16: Vereidigung des Jungvolks; Z. 17: Verlesung des Vertragstextes; Z. 17: Besuch von bzw. Einladung zu Festen). Z. 21–25: «Wenn sich die beiden Städte nach gemeinsamer Beratung entschei- 5 den sollten, etwas hinzuzufügen oder zu tilgen, dann gilt das, was wir streichen, nicht mehr als beeidigt und heilig und das, was wir hinzuschreiben, als beeidigt und heilig. Man soll den Vertrag auf steinerne Stelen aufschreiben und jeder der Partner soll sie aufstellen, die Knosier im Heiligtum des Apollon Delphidios, die Hierapytnier… im Heiligtum der zwölf Götter (Dodekatheon).» 10 Chaniotis, Verträge 314, vertritt die Meinung, dass ein weiteres Exemplar des Vertrags von Hierapytna in Oleros aufgestellt werden sollte (vgl. Textapparat), und er folgt Guarducci in der Annahme, dass der erhaltene Stein eine gemeinsame Weihung der beiden Partnerstädte im Heiligtum des Zeus Diktaios war. Da der Stein in der Nähe des Heiligtums gefunden wurde, dürfte zumindest diese letzte 15 Annahme zutreffen.

773 Lyttos – Olous II (Bündnis) 2. Jh. v. Chr., letztes Viertel

Fragment eines Blocks aus graublauem Kalkstein, Inschriften auf der Vorderseite 20 A sowie der linken Seite B; b. 0,198 m (A), 0,066 m, (B), h. 0,127 m, Buchstaben 0,01–0,013 m (A), 0,007–0,01 m (B). Fundort: Olous, jetzt in der Archäologischen Sammlung Neapolis. Ed.: H. Van Effenterre/M. Bougrat, Les frontières de Lato, Kretika Chronika 21 (1969), 9–53, hier 32 f. Anm. 36 (mit Photo); A. Chaniotis, Vier kretische Staats- 25 verträge. Verträge zwischen Aptera und Kydonia, einer ostkretischen Stadt und Melos, Olus und Lyttos, Chersonesos und Rhodos, Chiron 21 (1991), 241–264, hier 252–258 Nr. 3 mit Tafel 4 (Photo) = SEG 41, 770; Chaniotis, Verträge Nr. 53. Α

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[ἀγαθᾶι τύχαι. ἐν μὲν τᾶι ἄνω Λύτ][τωι ἐπὶ τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ων κοσμιόντων τῶν] [σὺν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]δαι τῶ Ζω[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἐν δὲ] τᾶι ἐπὶ θαλάσσαι Λύτ[τωι ἐπὶ τῶν] Διφύλων τῶν σὺν Χ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶ Ὑ]περφάνεος, v ἐν δ[ὲ Βολόεντι ἐπὶ] τῶν Δυμάνων κοσ[μιόντων τῶν] σὺν Ἀπολ[λοδώρωι(?) τῶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΔΗΜ . . [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ δέ κά τις τῶν] ἐναντ[ίων] [ἐπὶ τὰν πόλιν τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἢ τ]ὰν χώρ[αν] [στρατεύηται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἢ ἐ]π’ οὐρήι[α] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΕΝΟΙΟΙΣΟ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κατὰ δ]ύναμιν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μὲν τὸς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΑΜΙ

Dieser Text ist zu fragmentarisch, um eine sinnvolle Übersetzung zu erlauben. Der schwer zerstörte Stein ist auf zwei Seiten beschrieben. Seite A lässt eine Datierungsformel erkennen, welche für zwei Städte galt. Da der Stein in Olous gefunden wurde und in Z. 2 der Name der früher als «Chersonesos» bekannten Siedlung «Lyttos am Meer» (τᾶι ἐπὶ θαλάσσαι Λύτ[τωι]) erscheint, haben die Erstherausgeber zu Recht einen Vertrag zwischen Lyttos und Olous erkannt und die ergänzbaren Teile des Textes entsprechend restauriert. Seite B lässt auch Überreste der üblichen Beistandsklausel eines Bündnisvertrages erkennen, und einige Stellen wurden von den Erstherausgebern und insbesondere Chaniotis, dessen Text hier abgedruckt ist, entsprechend ergänzt. Da unklar ist, wie viel Text an den beiden beschriebenen Seiten des Steins fehlt, bleibt unsicher, ob es sich um Teile desselben Vertrages handelt (so Chaniotis, a. a. O.) oder ob die zwei Seiten jeweils Fragmente von verschiedenen Verträgen liefern (so van Effenterre/ Bougrat, a. a. O.). Das einzige Datierungskriterium ist die Form der Buchstaben, welche sich auf den beiden Seiten ähneln und ins späte 2. Jh. weisen. Eine Kopie eines Vertrags zwischen Lyttos und Olous wurde in Athen gefunden und datiert nach dem athenischen Archonten Sosikrates (111/110) (709). Da die dort angeführten protokosmoi andere sind als die hier auf Seite A genannten, kann der Text auf Seite A nicht das olontische Exemplar des Vertrags von 111/110, sondern muss die Präambel eines anderen Vertrages zwischen den beiden Städten sein. Da die Schrift keine genauere Datierung erlaubt, kann der Vertrag entweder etwas früher als der von 111/110 (so Chaniotis) sein oder etwas später, als Ergänzung zum Vertrag von 111/110, wie im Vertrag zwischen Lato und Olous von ca. 110/109 (713), vereinbart worden sein (so van Effenterre/Bougrat). Diese Überlegungen gelten aber nicht für Seite B, das genauso gut ein Fragment desselben Vertrags wie auf Seite A – je nachdem, wie groß die beschriebene Fläche ursprünglich war – oder ein Bruchstück des olontischen Exemplars des Vertrags von 111/110 sein kann.

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774 Hyampolis – unbekannte Stadt

774 Hyampolis – unbekannte Stadt (symbolon) 2. Jh. v. Chr.

Block aus blauem Marmor, auf welchem Fragmente von zwei Proxenie-Dekreten erhalten sind; b. 0,38 m, h. 0,26 m. 5 Fundort: Hyampolis, eingebaut in einem Haus im Ort Exarchos. Ed.: J.-P. Michaud, Quelques inscriptions de Grèce centrale, BCH 93 (1969), 72–91, hier 76 Nr. 5 (Photo 77 fig. 5); SEG 25, 597. Lit.: Gauthier, Symbola 383. Auszug Z. 1–3: 10 [ἔδοξε τῶι δάμωι τῶν Ὑαμπολίων· ἐπειδὴ ‒ ‒ ‒]ν Ὀνα[σίμ]ου?, Ἀντ[ίφι]λος Ἀντιφίλου, Γόργιππος [Γοργίππου οἱ ἀποσταλέντες δικασταὶ ὑπὸ τῶ]ν Λαρισα[ίω]ν ἐπιγνωμοδίκαι ἐπὶ τὰς δίκας τὰς κα[τὰ τὸ σύμβολον πρὸς ‒ ‒ ‒ ὑπαρχούσας, – – – 15 Beschluss des damos der Hyampolier. Da…n, Sohn des Onasimos (?), Antiphilos, Sohn des Antiphilos und Gorgippos, Sohn des Gorgippos, als urteilsverkündende Richter von den Larisaiern entsandt wurden, wegen der Prozesse, die gemäß dem symbolon mit … zu führen waren, … Diese Zeilen sind ein Auszug aus einem Ehrendekret für drei Richter aus Larisa, 20 die wegen ihrer Tätigkeit in Hyampolis gelobt und geehrt werden. Ihre durchaus gewöhnlichen Ehren werden im hier nicht mehr zitierten Teil des Dekrets (Z. 4–8) aufgezählt. Die Datierung erfolgt nach den Buchstabenformen. Nach den Ausführungen des Erstherausgebers kommt wegen der Länge der Lücke in Z. 3 nur die vorgeschlagene Ergänzung in Frage. Davon ausgehend kann 25 also geschlossen werden, dass das phokische Hyampolis, wie viele andere Städte, mit einer Nachbargemeinde einen Vertrag zur Regelung von privatrechtlichen Prozessen – ein symbolon – geschlossen hatte. Aus Gründen, die nicht mehr ermittelbar sind, aber im 2. Jh. häufig vorkamen, ist es dann auch in Hyampolis dazu gekommen, dass eingeladene fremde Richter den Prozessstau im Auftrag 30 der betroffenen Gemeinden abarbeiteten.

775 Hierapytna – unbekannte Stadt II

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775 Hierapytna – unbekannte Stadt II (isopoliteia) 2. Jh. v. Chr.

Fragment eines Pfeilers, Maße unbekannt. Fundort: Hierapytna; nach Venedig gebracht und seitdem verschollen. 5 Ed.: CIG 2555; P. Deiters, De Cretensium titulis publicis quaestiones epigraphicae, Diss. Jena 1904, 18–23 Nr. 1; I. Cret. III iii 5; Chaniotis, Verträge Nr. 74. Lit.: M. Muttelsee, Zur Verfassungsgeschichte Kretas im Zeitalter des Hellenismus, Hamburg 1925, 67; F. Gschnitzer, Abhängige Orte im griechischen Altertum, München 1958, 53 f.; Gawantka, Isopolitie 140–143; K. J. Rigsby, Notes sur la Crète 10 hellénistique, REG 99 (1986), 356–359; Guizzi, Hierapytna 366–369; R. M. Errington, Ein kretisches Phantom: der Vertrag zwischen Hierapytna und den «Außensiedlern» (I. Cret. III iii 5), ZPE 193 (2015), 164–165. Üb.: Chaniotis, a. a. O. (deutsch).

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΩΝ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ὰν δ’ ἰσοπο[λιτείαν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ΟΝ. ἀγγραψάντων [δὲ τὰν ἰσοπολιτείαν ἑκάτεροι ἐς] στάλας λιθίνας τρεῖς κα[ὶ] [ἀνθέντων τὰν μὲν ἐ]ν Ἱεραπύτναι ἐν τῶι ἱερῶι τᾶς Ἀθανα[ί][ας τᾶς Πολιάδος, τὰν] δὲ ἄλλαν οἱ κατοικόντες Ἱεραπύτνιοι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῶι ἱερῶι τῶ Ἀσκλαπιῶ, τὰν δὲ τρίταν κοινᾶι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῶι ἱερῶι τᾶς Ἀθαναίας. αἰ δέ τί κα δόξηι βωλευομέ[νο]ις ἐπὶ τῶι κοινᾶι συμφέροντι ἐπιδιορθῶσαι ἢ ἐξελν ἢ ἐνβαλν, μὴ ἔνορκον ἔστω· ὅ τι δὲ ἐγράψαιμεν ἔνορκόν τε ἔστω καὶ ἔνθινον. vac. ὅρκος. vac. ὀμνύω τὰν Ἑστίαν καὶ Τῆνα Ὀράτριον καὶ Τῆνα Δικταῖον καὶ Ἥραν καὶ Ἀθαναίαν Ὠλερίαν καὶ Ἀθαναίαν Πολιάδα καὶ Ἀθαναίαν Σαμωνίαν καὶ Ἀπόλλωνα Πύτιον καὶ Λατὼ καὶ Ἄρτεμιν καὶ Ἄρεα καὶ Ἀφροδίταν καὶ Κωρῆτας καὶ Νύμφας καὶ τὸς Κύρβαντας καὶ θεὸς πάντας καὶ πάσας· ἦ μὰν ἐγὼ εὐνοησῶ τοῖς ἐπίπασι Ἱεραπυτνίοις τὸν ἅπαντα χρόνον ἁπλόως καὶ ἀδόλως καὶ τὸν αὐτὸν φίλον καὶ ἐχθρὸν ἑξῶ καὶ πολεμησῶ ἀπὸ χώρας παντὶ σθένει, υἷ καὶ οἱ ἐπίπαντες Ἱεραπύτνιοι, καὶ τὸ δίκαιον δωσῶ καὶ ἐμμενῶ ἐν τοῖς συγκειμένοις καὶ οὐ κακοτεχνησῶ οὐθὲν τῶν ἐν τᾶιδε τᾶι ἰσοπολιτείαι γεγραμμένων οὔτε λόγωι οὔτε ἔργωι οὐδὲ ἄλλωι ἐπιτραψῶ ἑκὼν καὶ γινώσκων παρευρέσει οὐδεμιᾶι οὐδὲ τρόπωι οὐθενί. αἰ δέ τι ἐπιορκήσαιμι τῶν ὤμοσα ἢ τῶν συνεθέμαν, τός τε θεὸς τὸς ὤμοσα ἐμμανίας ἦμεν καὶ ἐξόλλυσθαι κακίστωι ὀλέθρωι καὶ μήτε γᾶν μήτε δένδρεα καρπὸς φέρεν μή-

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775 Hierapytna – unbekannte Stadt II

τε γυναῖκας τίκτεν κατὰ φύσιν, τῶι τε πολέμωι νικσθαι. εὐορκῶσι δὲ ἁμῖν τός τε θεὸς ἱλέος ἦμεν καὶ γίνεσθαι πάντα ἀγαθά.

7 [παρ’ Ἀρκάσιν] Guarducci, mit Fragezeichen versehen Chaniotis ‖ 8 [Ὠλεροῖ] Guarducci.

(2) … die isopoliteia. … Jeder der beiden Vertragspartner soll die isopoliteia aufschreiben, und zwar auf drei steinerne Stelen. (5) Eine sollen sie aufstellen in Hierapytna im Heiligtum der Athena Polias, die zweite sollen die Hierapytnier, die in … leben, im Heiligtum des Asklepios errichten, die dritte gemeinsam. … im Heiligtum der Athena. Wenn wir nach Beratung beschließen sollten, etwas zum gemeinsamen Vorteil zu korrigieren oder zu tilgen oder hinzuzufügen, (10) dann soll das, was wir tilgen, als nicht beschworen gelten, aber das, was wir hinzufügen, soll als beschworen und gottgeschützt gelten. Eid: «Ich schwöre bei Hestia und Zeus Oratrios und Zeus Diktaios und Hera und Athena Oleria und Athena Polias und Athena Samonia und Apollon Pythios und Leto und Artemis und Ares und Aphrodite und den Koureten und den Nymphen und den Korybanten (15) sowie allen Göttern und Göttinnen. Wahrlich werde ich gegenüber sämtlichen Hierapytniern wohlwollend sein, für alle Zeit offen und ehrlich. Denselben werde ich als Freund und als Feind halten, und ich werde von meinem Territorium aus mit aller Kraft Krieg führen, wo auch die gesamten Hierapytnier Krieg führen; ich werde mich einem Rechtsverfahren stellen und ich werde beim Vereinbarten verharren (20) und ich werde weder mit Rede noch mit Tat irgendetwas, was in dieser isopoliteia festgeschrieben worden ist, verletzen, und ich werde keinen anderen willentlich und wissentlich dazu beauftragen, unter keinerlei Vorwand und auf keine Weise überhaupt. Falls ich irgendetwas, was ich beschworen oder vereinbart habe, brechen sollte, so mögen die Götter, bei welchen ich geschworen habe, wütend sein und mich mit der allerschlechtesten Verderbnis zerstören, mögen weder Land noch Bäume Früchte tragen, (25) mögen die Frauen nicht auf natürliche Weise gebären, möge ich im Krieg besiegt werden. Wenn wir den Eid einhalten, mögen die Götter gnädig sein und uns alle Dinge gelingen.»

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Dieser Text wurde lange als ein einmaliger Beleg für isopoliteia zwischen einer Polis und einer Gruppe von eigenen Kleruchen (Außensiedlern) gesehen. Die Annahme beruht aber auf einer falschen frühen Festlegung durch August Boeckh (ad CIG 2555) (vgl. Errington, a. a. O.), denn isopoliteia ist von der Sache her – der gegenseitigen Verleihung von potentiellem Bürgerrecht – nur unter zwei frem- 35 den Poleis sinnvoll und möglich. Die Beteiligung der Kleruchen, die im Vertragstext explizit Hierapytnier genannt werden, an der Veröffentlichung des Vertrages (Z. 6) sowie die Bestimmungen des Eides der unbekannten Partnerstadt, dass «die Gesamtheit» der Hierapytnier – d. h. einschließich der genannten Außen-

776 Magnesia am Maiandros – Samos

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siedler – einer der Vertragspartner ist (Z. 15–16, 18), lässt vermuten, dass die Kleruchen ein besonderes Interesse am Zustandekommen des Vertrages hatten: vielleicht war die uns unbekannte Polis Nachbar der Außensiedlung. Da an beiden Stellen (am Anfang Z. 7 und Z. 8), wo die geographischen Bestimmungen ursprünglich standen, der nunmehr verlorene Stein beschädigt war und die Stel- 5 len nicht mehr überprüft werden können, ist trotz vielfältiger Gelehrtenspekulation keine Sicherheit über die Örtlichkeiten zu erzielen. Deswegen lasse ich die Textlücken stehen. Die erhaltenen Bestimmungen des Vertragstextes sind routinemäßig. Drei Exemplare des Textes sollen veröffentlicht werden, einmal in Hierapytna – der 10 erhaltene Text –, einmal in einem Heiligtum der Außensiedler sowie einmal in einem Heiligtum des Vertragspartners (Z. 4–8). Änderungen am vereinbarten Text sind nach Beratung zulässig (Z. 8–11). Auch der Eid enthält keinerlei Besonderheiten. Dass lediglich der Eid des Vertragspartners in Hierapytna aufgeschrieben worden war, ist für Hierapytna keine Ausnahme (vgl. den Vertrag mit Lato 15 708). Da der Stein seit dem Transport im 16. Jh. nach Venedig als verschollen gilt, ist eine genaue Datierung nicht möglich. Guarducci datiert den Text nach Berücksichtigung alter Abschriften ins 2. Jh. v. Chr.

776 Magnesia am Maiandros – Samos (isopoliteia)

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2. Hälfte 2. Jh. v. Chr.

Große Marmorplatte, rechts schwer beschädigt; b. 0,67 m, h. 1,62 m, d. 0,16 m. Ed.: I. Magnesia Nr. 103. Lit.: Gawantka, Isopolitie 55–57, 210 Nr. 17.

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Der Stein trägt Fragmente von drei Dekreten. Das erste ist ein Ehrendekret der Samier für Telestratos, Sohn des Diogenes, aus Magnesia (Z. 5–19), das zweite die Reaktion der Magneten darauf (Z. 36–68), und das dritte enthält die Antwort der Magneten an die Samier (Z. 68–80). An zwei Stellen im noch erhaltenen Teil der Inschrift wird die isopoliteia erwähnt, einmal im samischen Dekret in Bezug auf 30 die Magneten (Z. 13: ἰσοπολίτας ὑπάρχον[τας, vgl. auch Z. 8: Μάγνητας οἰκείους κα[ὶ ἰσοπολίτας…), einmal im ersten magnetischen Dekret in Bezug auf die Samier (Z. 36–37: ἐπειδὴ Σάμιοι]| φίλοι καὶ ἰσοπολεῖται καὶ εὖν[οι ὄντες). Die Verleihung der isopoliteia beruhte also offensichtlich auf Gegenseitigkeit, ob durch einen formellen Vertrag, wie etwa bei Milet – Herakleia (644), oder 35 eher durch den Austausch von Dekreten (wie etwa bei Milet – Seleukeia/Tralleis StV III Nr. 537 oder Milet – Mylasa StV III Nr. 539), lässt sich nicht feststellen, da zur Zeit der Dekrete die isopoliteia schon vollzogen war. Auch die Zeit der Ein-

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777 Istros – Apollonia

richtung der isopoliteia kann nicht ermittelt werden. Das Dekret für Telestratos wird vom Herausgeber Otto Kern nach den Buchstabenformen in die 2. Hälfte des 2. Jhs gesetzt. Spätestens zu dieser Zeit also existierte die isopoliteia schon.

777 Istros – Apollonia (Bündnis)

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2. Jh. v. Chr.

Marmorstele; b. 0,58 m, h. 0,80 m, d. 0,11 m; Buchstaben 0,015 m. Fundort: Istros. Ed.: D. M. Pippidi/E. Popescu, Les relations d’Istros et d’Apollonie du Pont à l’époque hellénistique. À propos d’une inscription inédite, Dacia NS 3 (1959), 10 235–258, hier 241 f. Nr. 4 (Photo S. 243); SEG 19, 468; IGBulg. I2 388bis (Photo Tab. 210–211); ISM I, 64. Auszug Z. 30–34: τύχηι ἀγα[θ]ῆι δεδόχθαι τῆι βουλῆι καὶ τῶι δήμωι ἐπαινέσαι μὲν ἐπὶ τούτοις τὸν δῆμον τὸν Ἰστριανῶν φίλον ὄντα καὶ συγγενῆ καὶ σύμμαχον καὶ ἐπὶ τῶι πένψαι ναύαρχον Ἡγησαγόραν Μονίμου καὶ ἀποκαταστῆσαι τὰς ἐψηφισμένας Ἰστριανοῖς τιμάς·

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Auf gutes Gelingen. Möge der Rat und der demos beschließen, wegen dieser Angelegenheiten den demos der Istrianer, der uns freundlich, verwandt und alli- 20 iert ist, zu loben, und insbesondere deswegen, weil er Hegesagoras, Sohn des Monimos, als Admiral geschickt und die für die Istrianer beschlossenen Ehren wiederhergestellt hat. Die lange Inschrift (40 Zeilen sind erhalten) enthält einen Ehrenbeschluss von Apollonia anlässlich der Hilfe, die Istros während eines Krieges mit Mesembria, 25 das Anchialos besetzt hatte, entsandt hat. Sie bestand aus einer Flottille unter dem Kommando des Hegesagoras, Sohn des Monimos, der sich in den Kämpfen hervorgetan hat und deswegen auch geehrt wird, sogar mit einer ehernen Panzerstatue (Z. 36–37). Da beide Städte milesische Gründungen waren, lässt sich die Beschreibung der Istrianer im Beschluss der Apolloniaten sowohl als Freunde 30 und Verwandte als auch als Alliierte leicht erklären. Das verwandtschaftliche Verhältnis war jedoch offenbar wichtiger als das formalisierte Bündnisverhältnis, da in der Begründung des Beschlusses nur dieser Aspekt, ohne Erwähnung des Bündnisses, hervorgehoben wird (Z. 7–8: Ἰστριανοὶ συνγενεῖς καὶ φίλοι καὶ εὔνοοι ὑπάρχοντες). Aus der letzten oben zitierten Wendung des Beschlus- 35 ses kann allerdings erschlossen werden, dass das Verhältnis der beiden Städte

778 Rom – Tanagra

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unmittelbar vor dem Krieg nicht ungetrübt gewesen ist, da die im Krieg geleistete Hilfe nunmehr zur Wiederherstellung von alten Ehren für die Istrianer führt. Das kann nur heißen, dass sie zwischendurch nicht mehr gegolten hatten. Dass das Vertragsverhältnis an sich älter als diese Ereignisse war, lässt sich vielleicht aus einer Inschrift des 3. Jhs. schließen. Da handelt es sich um eine Weihung an 5 die Dioskouroi durch einen istrianischen Kommandanten, Kallikrates, Sohn des Kallikrates, und seine Soldaten, die «weggesegelt waren, um den Apolloniaten Hilfe zu leisten» (ISM I, 112: [π]επλευκότες ἐπὶ βοήθειαν [Ἀ]πολλωνιαταῖς). Falls die damalige Hilfe aus einem Vertragsverhältnis geleistet wurde, wofür die ersten Herausgeber Pippidi und Popescu plädieren (a. a. O. 238 f., auch ad ISM I, 112), 10 dann galt es schon im 3. Jh. Sicher kann man allerdings nur sein, dass die wichtigste Klausel jene war, die gegenseitige militärische Hilfe vorsah.

778 Rom – Tanagra (Bündnis?) 2. Jh. v. Chr.

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Fragment aus weißem Marmor; b. 0,44 m, h. 0,39 m. Buchstaben 0,007–0,01 m. Fundort: Megara. Ed.: IG VII 20. Auszug Z. 16–18: [πλῆν εἴ τινα ἄλλως] προστέτ[ακται ἡμῖν ἐν ταῖς σ]υν[θήκαις τ]αῖ[ς γενομέναις πρὸς] Ῥωμαίους·

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… es sei denn, es wurde uns in dem Vertrag mit den Römern etwas anderes auferlegt. Das Dokument ist ein Dekret der Stadt Tanagra zugunsten des demos von Megara, 25 der Richter zur Verfügung gestellt hat, und verleiht Privilegien an das Richterkollegium. Die zitierten Zeilen stammen aus der Auflistung der beschlossenen Ehren und Vergünstigungen, und nach der hier gebotenen Ergänzung grenzen sie die allgemeine Aussage, «wie den anderen proxenoi und Wohltätern der Stadt zustehen» (Z. 15–16), ein. Diese massive Ergänzung, die auf Dittenberger in IG 30 VII zurückgeht, bleibt zweifelhaft. Ihm war die Unsicherheit allerdings auch klar, er sah aber keine andere Möglichkeit, den Hinweis auf die Römer im Akkusativ in einer innergriechischen Ehreninschrift zu erklären. Angesichts der allgemeinen Entwicklung um die Mitte des 2. Jhs., wäre die Annahme eines Vertrages zwischen Rom und einer boiotischen Stadt nicht prinzipiell zu beanstanden. 35 Zweifelhaft bleibt allerdings, ob ein eventueller Vertrag mit Rom Einfluss auf sol-

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779 Größeres Termessos – Adada

che normalen innergriechischen Ehrenformeln haben konnte – auf einer anderen politischen Ebene befinden sich hingegen die gelegentlichen Verpflichtungen in Verträgen, nichts gegen römische Interessen zu unternehmen (vgl. 649, 663). Aus diesem Grund ist dieser Vertrag als sehr unsicher einzustufen.

779 Größeres Termessos – Adada (Bündnis)

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2. Jh. v. Chr.

Rechter unterer Teil einer Kalksteintafel; b. 0,41 m, h. 0,44 m, d. 0,15 m. Buchstaben 0,015 m. Fundort: Adada. 10 Ed.: TAM III 1, 2 nach G. Cousin, Inscriptions de Termessos de Pisidie, BCH 23 (1899), 280–303, hier 286–288; A. Wilhelm, Neue Beiträge  zur  griechischen Inschriftenkunde  II, Sitz. Ber. Akad. Wien 166,3 (1912), 1–26 = Ders., Kleine Schriften I: Akademieschriften zur griechischen Inschriftenkunde, Teil 1, Leipzig 1974, 83–106. 15 Lit.: J. Hopp, Untersuchungen zur Geschichte der letzten Attaliden. München 1977, 73 Anm. 81; H. Brandt, Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum, Bonn 1992, insbesondere 51 ff.; H. Brandt, Adada – eine pisidische Kleinstadt in hellenistischer und römischer Zeit, Historia 51 (2002), 385–413, hier 393–397. 20 Üb.: Brandt, Adada (deutsch). [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀμ]φοτέραις. τάδε συνέθεντο [ὁ] [δῆμος ὁ Ἀδαδέων καὶ ὁ δῆμος] ὁ Τερμησσέων τῶν μειζόνων [ιὰ] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]αμοου Τερκανδου, Ἀρτειμας Ἀπο[λ][λ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]ρεσβευτῶν, τῶν δὲ αὐτῶν κ[αὶ ὀ]25 5 [μοσάντων ὑπὲρ Τερμησσέω]ν. ἐπὶ τοῖσδε ἀνανεώσαντο [τὴν] [συμμαχίαν Τερμησσέων τ]ῶν μειζόνων ὁ δῆμος καὶ Ἀδαδέ[ων] [ὁ δῆμος· θῦσαι τῶι Διὶ καὶ τ]οῖς ἄλλοις θεοῖς τοῖς συνγεν[είοις] [θυσίαν, ὅπως ἂν συνενένκ]ι αὐτοῖς ἡ λία{ι} καὶ ἡ συμμαχία καὶ δ[ια][μένηι ἄδολος καὶ βεβαί?]α εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον μετὰ πάσης αὐτ30 10 [νομίας καὶ ἐλευθερίας φ]υλασσόντν Τερμησσέων τε καὶ Ἀδα[δέων τὴν πρὸς ἀλλήλους] συμμαχίαν καὶ εὔνοιαν· ἐὰν δέ τις ἐ[πὶ] [πολέμωι ἴηι ἐπὶ πό]λιν ἢ χώραν τὴν Τερμησσέων ἢ τῶν σ[ηκόντων αὐτοῖς ἢ ἐπ]ὶ τὴν τῶν αδέων πόλιν ἢ τὴν χώραν ἢ τ[ν αὐ][τοῖς προσηκόντω]ν ἢ καταλύη τοὺς νόμους ἢ τὰς προσο[υς] 35 15 [ἢ τὴν καθεστῶσαν] δημοκρατείαν ἐν ἑκατέραις τῶν πόλεων, [βοηθούντων ἀλ]λήις κατὰ δύναμιν τὴν ἑαυτῶν ἑκ[άτ]ε[ρ]ο[ι] [παντὶ σθένει ἐ]κ τῆς ἑαυτῶν χώρας ἅμα τῶι προσανγ[έλ]-

779 Größeres Termessos – Adada

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[ματι ἀδόλως καὶ] ἀπροφασίστως, πέμποντες συμμαχίαν [τοῖς ἐπικαλουμέ]οις ἐν ἡμέραις δέκα, ἀφ’ ἧς ἠμέρας ὁ παρ[α]20 [καλούμενος] πρεσβευτὴς ἢ γραμματοφόρος πα[ρ]ῆ[λθεν·] [τῆς δὲ συμμαχί]ας ἡγήσονται οἱ ἐπικαλεσάμενοι, τὸν δ[ὲ] 5 ἡγεμόνα παρέξ]ουσιν οἱ ἐπικαλεσάμενοι, δόντες καὶ τὸ [ὑπὲρ τούτου? κα]τὰ μῆνα ἀνά[λωμα], ἀφ’ ἧς ἂ ἡμέ[ρας πα]ραγτ[ι], [καὶ τὰς δαπάνας] παρέουσιν [αὐ]τῶι τὰ[ς γι]νομένας [πάσας.] … den beiden Städten. Den folgenden Vertrag vereinbarten der demos der Adadeis und der demos der Größeren Termessier durch die Unterhändler …amoas, Sohn des Terkandas, Arteimas, Sohn des Apoll…, und dieselben Männer schworen den Eid für die Termessier. (5) Unter folgenden Bedingungen erneuerten der demos der Größeren Termessier und der demos der Adadeis ihr Bündnis: Sie sollen Zeus und den anderen Verwandtschaft stiftenden Göttern opfern, sodass die Freundschaft und das Bündnis ihnen vorteilhaft werden und auf alle Zeit aufrichtig und beständig bleiben, solange die Termessier und die Adadeis mit ihrer ganzen (10) Selbstständigkeit und Freiheit das Bündnis und das Wohlwollen miteinander aufrechterhalten. Sollte jemand im Krieg die Stadt oder das Territorium der Termessier oder jenes ihrer Zugehörigen angreifen, oder gegen die Stadt der Adadeis oder deren Territorium oder jenes ihrer Zugehörigen vorgehen, oder die Gesetze abschaffen oder die Einkünfte vernichten (15) oder die in den beiden Städten bestehende Demokratie beseitigen wollen, sollen sie einander je nach Fähigkeit zu Hilfe kommen mit aller Kraft aus ihrem eigenen Territorium, sobald die Nachricht eintrifft, und zwar aufrichtig und bereitwillig. Sie sollen Bündnistruppen an die Hilfe Fordernden innerhalb von zehn Tagen schicken, gerechnet vom Tag an, an dem (20) der bittende Gesandte oder der Träger einer schriftlichen Aufforderung vor Ort erscheint. Die Hilfe Fordernden werden das Aufgebot befehligen, sie werden auch den Befehlshaber stellen; sie zahlen monatlich (?) für ihn seine Soldverpflichtungen, gerechnet von dem Tag an, an dem das Hilfskontingent vor Ort erscheint, und sie werden ihm alle entstehenden Kosten begleichen. (nach H. Brandt)

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Das Datum des erneuerten Bündnisvertrags zwischen den beiden pisidischen Städten kann nur grob erfasst werden. Aus der Bezeichnung der Termessier als «Größere Termessier» ergibt sich als terminus post quem die Gründung der Kolonie Termessos bei Oinoanda, die etwa um die Wende 3./2. Jh. stattfand (vgl. Rousset, De Lycie en Cabalide 89–95; auch 675). Magie (Roman Rule 1136 Anm. 12) 35 argumentiert, dass der Vertrag gegen Pergamon gerichtet war und datiert ihn unter Eumenes II.; Brandt möchte ihn als Reaktion gegen eine von Selge betriebene expansionistische Politik um 163–160 interpretieren, welche zum Krieg mit Pergamon führte (vgl. Trogus, prol. xxxiv), legt sich also auch auf eine Zeit in den 160er Jahren fest. Beide Ansätze laufen demzufolge auf etwa dasselbe Datum 40

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780 Paros – Allaria

hinaus. Das gute Verhältnis der beiden Städte war aber älter, denn beim erhaltenen Vertrag handelt es sich um eine Erneuerung – d. h. eine wohl aus aktuellem Anlass wiederbelebte Zusammenarbeit (Z. 5). Wie alt das ursprüngliche Bündnis gewesen sein mag, lässt sich aber nicht ermitteln. Auf jeden Fall galt die Erneuerung «auf alle Zeit» (Z. 9) und die beiden Städte 5 betonen hier ihre Selbstständigkeit, welche sie offenbar bedroht sahen (Z. 9–10). Diese Befürchtung nehmen sie wieder in die Klausel Z. 11–15 auf, wo es um den casus foederis geht: er tritt nicht nur dann ein, wenn ein militärischer Angriff die jeweilige Stadt oder deren Territorium bedrohen sollte, sondern auch, wenn eine Beeinträchtigung der jeweiligen städtischen Interna – Gesetze, Steuerwesen oder 10 demokratische Verfassung – drohte. Die restlichen erhaltenen Klauseln legen sehr präzise Modalitäten für die Handhabung einer eventuellen Hilfeleistung im Ernstfall fest. Die um Hilfe bittende Stadt übernimmt alle Kosten, aber auch das Kommando über die Hilfstruppen. Dieser Vertrag zeigt deutlich, dass etwa um die Mitte des 2. Jhs. diese zwei 15 pisidischen Städte sich völlig an die griechischen städtischen Normen der Zeit angepasst und geregelte interne politische Strukturen, die sie insgesamt «Demokratien» nennen wollten, eingeführt hatten.

780 Paros – Allaria (isopoliteia)

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2. Jh. v. Chr.

Marmorblock; b. 0,33 m, h. 0,48 m, d. 0,10 m. Buchstaben 0,005–0,007 m. Fundort: Allaria. Ed.: I. Cret. II i 2 (SGDI 4940), vgl. SEG 19, 598. Lit.: Gawantka, Isopolitie 41, 117; D. Berranger-Auserve, Paros II: Prosopographie 25 générale et étude historique du début de la période classique jusqu’à la fin de la période romaine, Clermont-Ferrand 2000, 124–126. A

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‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ανα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δὲ καὶ τὰ γρά[μματα] [τὰ τῶν παραγενομένων] ἀεὶ ἐξ Ἀλλαρίας [τοὺς ἄρ][χοντ]ας [ἐν τῶι δ]ημοσίωι μετὰ τοῦ γραμματ[έως]. [ἐξ]αποστεῖλαι δὲ τοὺς ἄρχοντας τοὺς περὶ Ἄ[γα]θιν τοῦδε τοῦ ψηφίσματος τὸ ἀντίγραφον σφραγισαμένους τεῖ δημοσίαι σφραγῖδι ὅπως παρακολουθῶσιν Ἀλλαριῶται τὰ ἐψηφισμένα περὶ τούτων. vac.

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Ἀλλαριωτᾶν οἱ κόσμοι καὶ ἁ πόλις Παρίων τᾶι βουλᾶι καὶ τῶι δάμωι χαίρεμ. παραγενομένων τῶν πρεσβευτᾶν ποτ’ ἀμέ, Φάνιός τε καὶ Δόρκω, οὓς ἀπεστείλατε πρεσβεύσοντας περὶ τῶ σύλω ποθ’ ἁμέ, καὶ ἀνανεωσαμένων αὐτῶν ἐν τᾶι πρεσβείαι κατὰ τὸ ψάφισμα τὸ παρ’ ὑμῶν τάν τε φιλίαν καὶ τὰν εὔνοιαν τὰν ὑπάρχουσαν ταῖς πόλεσι ποτ’ ἀλλάλας διαφυλάττεν, ἐπὶ κόσμων τῶν περὶ Φιλόνβροτον τὸν Εὐθυμάχω, ἀγαθᾶι τύχαι δεδόχθαι Ἀλλαριωτᾶν τοῖς κόσμοις καὶ τᾶι πόλει· ἐπαινέσαι μὲν τὸν δᾶμον τῶν Παρίων διότι διαφυλάττει τὰν φιλίαν καὶ τὰν εὔνοιαν πρὸς τὰν πόλιν τὰν ἁμάν, κατὰ ταὐτὰ δὲ ὑπάρχειν καὶ Παρίοις τὰν φιλίαν καὶ τὰν εὔνοιαν παρὰ Ἀλλαριωτᾶν, ὅπως φαινώμεθα τὰ ὅμοια τοῖς προαιρουμένοις ἁμὲ συντελόντε. εἶμεν δὲ Ἀλλαριώταις καὶ Παρίοις ἰσοπολιτείαν, μετέχωσιν τῶι τε Ἀλλαριώται ἐμ Πάρωι καὶ θείνων καὶ ἀνθρωπίνων, ὡσαύτως δὲ καὶ τῷ Παρίωι ἐν Ἀλλαρίαι μετέχωσι καὶ θείνων καὶ ἀνθρωπίνων. ἐὰν συνδοκεῖ ταῦτα τῶι δάμωι τῶι Παρίων, ἀναγραψάντων αἱ πόλεις ἀμφότεραι ἐς στάλαν λιθίναν καὶ ἀνθέντων Πάριοι μὲν ἐς τὸ ἱερὸν τᾶς Δάματρος, Ἀλλαριῶται δὲ ἐς τὸ ἱερὸν τῶ{ι} Ἀπόλλωνος. ταῦτα δὲ εἶναι ἐφ’ ὑγιείαι καὶ σωτηρίαι τᾶν πόλεων ἀμφοτερᾶν. ἐὰν δέ τι φαίνηται ὑμεν προσθεῖναι ἢ ἀφέλαι, εὐχαριστῶμες. vac. ἔρρωσθε.

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A. … die Briefe der jedesmal von Allaria erschienenen Gesandten sollen die Archonten zusammen mit dem Stadtschreiber im öffentlichen Archiv deponieren. Die Archonten unter der Leitung von Agathis sollen ein Exemplar dieses Beschlusses, das sie mit dem Stadtsiegel versiegelt haben, absenden, sodass die 30 Allariotai unsere diesbezüglichen Beschlüsse zur Kenntnis nehmen. B. Die kosmoi und die Polis der Allariotai grüßen den Rat und den demos der Parier. Es erschienen bei uns Phanios und Dorko, die Gesandten, die Ihr zu uns wegen des geraubten Gutes sandtet. (4) Sie bekräftigten anlässlich dieser Gesandtschaft gemäß eurem diesbezüglichen Beschluß die gegenseitige Freund- 35 schaft und das Wohlwollen, die zwischen unseren Städten vorhanden sind. Aus diesem Grund fassten die kosmoi und die Polis der Allariotai im Amtsjahr der kosmoi, die unter der Leitung von Philonbrotos, Sohn des Euthymachos, amtierten, folgenden Beschluss:

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Man soll den demos der Parier loben, weil er die Freundschaft und das Wohlwollen gegenüber unserer Stadt aufrechterhält; aus demselben Grund sollen den Pariern die Freundschaft und das Wohlwollen seitens der Allariotai Bestand haben, sodass deutlich wird, dass wir unseren Beitrag zum politischen Ziel, das wir verfolgen, leisten. (15) Zwischen den Allariotai und den Pariern soll es isopo- 5 liteia geben; der Allariote soll in Paros das Recht haben, sowohl an religiösen als auch an menschlichen Handlungen teilzunehmen; gleichermaßen soll der Parier in Allaria das Recht haben, sowohl an religiösen als auch an menschlichen Handlungen teilzunehmen. (20) Wenn der demos der Parier damit einverstanden ist, dann sollen beide Städte dies auf eine steinerne Stele aufschreiben, und die Parier 10 sollen diese im Heiligtum der Demeter aufstellen, die Allariotai im Heiligtum des Apollon. Diese Vereinbarung soll zum Heil und zur Sicherheit der beiden Städte gelten. (25) Falls es Euch wünschenswert erscheint, etwas hinzuzufügen oder zu tilgen, danken wir Euch. Seid gegrüßt. Die Inschrift, die in Allaria gefunden wurde, ist die allariotische Ausfertigung einer isopoliteia-Vereinbarung (vgl. Z. B23). Die Art der Dokumentation ist aber ungewöhnlich, da der Hauptinhalt in der Form eines Briefes der amtierenden kosmoi im Namen der Polis festgehalten wird, welcher ein Referat über den Inhalt des entscheidenden Volksbeschlusses von Allaria bietet (B). Die Allariotai bringen auf diese Weise neben belanglosen Höflichkeiten ihren Wunsch nach isopoliteia mit Paros zum Ausdruck, falls die Parier zustimmen wollten. Nach mehreren Gesandtenaustauschen (aus Z. A3–4 zu erschließen) stimmten die Parier dieser Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen zu, obwohl die Details im erhaltenen Brief der Allariotai nur rudimentär und sehr allgemein ausgeführt werden (Z. B15–20) – gegenseitige Beteiligung an allen religiösen und menschlichen Handlungen, vielleicht ein Hinweis darauf, dass man nicht erwartete, dass ein reger Gebrauch der Vereinbarung stattfinden würde. Der zustimmende parische Volksbeschluss wurde, mit dem Staatssiegel versehen, nach Allaria übermittelt, wo er dann zusammen mit dem entscheidenden Brief der Allariotai auf dem erhaltenen Stein veröffentlicht wurde. Die letzten Zeilen des Beschlusses sind Z. A1–9. In Paros wurde die diesbezügliche Korrespondenz auch im Staatsarchiv aufbewahrt (Z. A3–5). Vorausgegangen waren Verhandlungen über unspezifizierte geraubte Gegenstände, worüber die Parier in Allaria vorstellig geworden waren (Z. B2–4). Es lag aber den Pariern doch daran, die schon vorhandenen guten Beziehungen aufrechtzuerhalten (Z. B5–8). Daraus wird man schließen dürfen, dass der räuberische Zwischenfall, der das Verhältnis zwischen den beiden Städten gestört und Anlass für die hier festgehaltenen Verhandlungen gegeben hatte, nicht wegen offizieller Handlungen der Polis Allaria geschehen war. Ein Übergriff von Piraten, die in Allaria heimisch waren oder von allariotischem Territorium aus operierten, auf Parier ohne Berücksichtigung der zwischen den beiden Städten auf der

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Gemeindeebene herrschenden guten Beziehungen dürfte also den Anstoß gegeben haben. Die Allariotai hatten wohl die räuberischen Aktivitäten ihrer Bürger oder Bewohner nicht ausreichend kontrolliert. Das Datum der Vereinbarung lässt sich nur nach der Form der Buchstaben ungefähr auf die Jahrhundertwende 3./2. Jh. v. Chr. eingrenzen. Es ist deswegen 5 müßig zu spekulieren, ob die Vereinbarung etwa im Rahmen des Kretikos Polemos (nach ca. 205) bzw. der Neuordnung des Nesiotenbundes unter rhodischer Führung nach ca. 200 stattfand.

781 Temnos – Klazomenai (Rechtshilfevertrag)

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2. Jh. v. Chr.

Opisthographe Stele aus weißgrauem Marmor, der Vertrag auf Seite B; b. oben 0,53 m, unten 0,49–0,51 m, h. (Schriftfläche) 0,96 m, d. oben 0,20 m, Schaft 0,16– 0,17 m; Buchstaben Seite B: 0,06 m‒0,09 m. Fundort: Klazomenai?, jetzt Berlin. 15 Ed.: P. Herrmann, Die Stadt Temnos und ihre auswärtigen Beziehungen in hellenistischer Zeit, Ist. Mitt. 29 (1979), 239–271, hier 253–254, Nr. II Seite B; Photos Tafel 68–70 (= SEG 29, 1130bis); vgl. F. Piejko, Textual Supplements to the New Inscriptions Concerning Temnos, Ist. Mitt. 36 (1986), 95–97 (Resümee SEG 36, 1040). Üb.: Herrmann, a. a. O. (deutsch). 20 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΤΔΣ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν τῶι μηνὶ Τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Ν καὶ ἐπιπέμπειν τὰς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δεκάτης φέροντα ἐ[π]ηκόου[ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐσφρα]5 γισμένας τῆι δη{ι}μοσίαι σφραγῖδι ΕΝΔ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .ωσαν τὰς δίκας οἱ ἄρχοντες ἑκατέ[ρας τῶν πόλεων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] πονται ἀγορᾶς πληθυούσης καὶ ἀναγραψά[τωσαν ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ ἐγκλήμα]τα καὶ ἐχθέτωσαν εἰς τὴν ἀγορὰν ἐφορᾶν τῶι β[ουλομένωι καὶ ‒ ‒] .είτωσαν τὰς πόλεις καθάπερ γέγραπται ἐν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Ο… 10 ὁποτέρα δ’ ἂν τῶν πόλεων μὴ πέμψη τὸν ἐ[π]ή[κοον] αἰτήσα[σ]θαι τὸ δικαστήριον ἀποτεισάτω τῆι ἑτέραι δραχμ[ὰς Ἀ]λεξαν[δ]ρείας ἑξακισχιλίας καὶ τοῖς δικαζομένοις α[ἱ δί]και γινέσθωσα[ν] τῶι ὕστερον ἐνιαυτ[ῶι· ἐὰν δ]ὲ ὁ [ἐ]πήκοος ὁ ἀποσταλεὶς μὴ παραγ[έ]νηται εἰς τὴν ἔκκλη[τ]ο[ν καὶ τὸ δικασ]τήριον μὴ αἰτήσηται, ὀφειλέτω 15 δραχμὰς χιλίας, αἱ δὲ δ[ίκ]α[ι τοῖς δι]καζομένοις γ[ινέσθ]ωσαν τῶι ὕστερον ἐνιαυτῶι, τὸν δὲ ἐπ[ήκοον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]κοινωνεῖ δίκης μηδεμιᾶς μήτε .Ε..Η[‒ ‒ μ]ηδε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ει μηδὲ συνηγορείτω μηδὲ ἄλο ἀδικ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒δικ[ά]σηι, ὁ ἐ-

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πήκοος ὑπόδικος ἔστω καὶ εἰὰν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ὰ[ς] ἀδι[κίας] ὑπὲ[ρ ὧ]ν ἐπήκοος γεν[ό]μενος Ι[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀπο]τεισάτω [ὑ]πὲρ αὐ[το]ῦ τὰς καταδίκας ἡ πέμ[ψασα πόλις. ἐπήκο]ον δὲ πέμπειν [ἐν] ἅπασιν τοῖς κατὰ τὸν Λ..Ο[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ δι]κα[ζ]ο[μ]έν[οις· ἐὰν δὲ ἀ]δύνατος γένηται ἢ τελευτήσ[η πρὶν ἢ τὰς] δίκας συντ[ελ]εσθῆνα[ι], ἄλλον ἀ[π]οστελλέτω ἡ πόλις [ἐπήκοον] δικαστηρίου. ὁρκιζέτωσαν δὲ οἱ εἰσαγωγεῖς ἱεροῖς νεοκαύ[τοις ἐν]αντίον τοῦ ἐπηκόου καθ’ ἑκάστην ἡμέραν, τὰ δὲ ἱερὰ παρέχ[ειν] τ[αῖς μ]ὲν Α…ΓΕΛΩΝ δίκ[αις] τὴμ πόλιν τὴν εἰσάγουσαν τὰς [δί]κας, ἐν δὲ τ[ῆι ἐ]κκλ[ήτω]ι ἀμφο[τέρα]ς τὰς πόλεις. ὁ δὲ ὅρκος ἔστω [ὅδ]ε· δικῶ τὰς δίκας [Τη]μνίταις [καὶ Κλ]αζομενίοις καὶ τοῖς μετο[ίκοι]ς καὶ τοῖς λοιποῖς το[ῖς] κατοικ[οῦσι]ν ἐν ταῖς πόλεσιν πρὸς οὕς [εἰσι]ν αἱ δίκαι κατὰ τὰς συνθήκας· π[ερὶ ὧ]ν δὲ μὴ γέγραπται ἐν τῆι συνθήκηι γνώμηι τῆι δικαιοτάτ[η]ι καὶ τὰς τιμητὰ[ς] δίκας τὰς καταδικασθείσας τιμήσω τῆς ἀξίας, καὶ δῶρα οὐκ ἔλαβον οὐδὲ λήψομαι τῶ[ν δ]ικῶν ἕνεκεν οὔτε αὐτὸς ἐγὼ οὔτε ἄλλος ἐμοὶ οὔτε ἄλλη{ι} ο[ὔτε τ]έχνηι οὔτε παρευρέσει οὐδεμιᾶι, καὶ κατὰ μάρτυρα οὐ δικῶ ἐὰ[ν] μή μοι δοκῆι τἀληθῆ μαρτυρεῖν· ἐπομνύτω δὲ θεοὺς τοὺς ὁρκίους εὐορκοῦντι μέμ μοι εὖ εἶναι, ἐφιορκοῦντι δὲ τἀναντία. ο[ὓ]ς οὐ δεῖ δικάζειν· μὴ δικάζειν πατέρα παιδ[ὶ] μηδὲ παῖδα πατρὶ μ[ηδ]ὲ ἀδελφοὺς ἀδελφῶι μηδὲ ἀδελφιδοῦς μηδὲ πάτρωας μηδ[ὲ] μήτρωας μηδὲ γαμβροὺς μηδὲ πενθεροὺς μηδὲ κοινωνοὺ[ς τῆ]ς [δί]κης μηδὲ προξένους μηδὲ τοὺς εἰσαγωγεῖς τῶν δικῶν μηδ[ὲ τοὺς τρ]εφομένους ὑπὸ τῆς πόλεως· ἐὰν δέ τις πα ταῦτα δικάσηι οὓς ἡ [συνθή]κη ἀπείργει, ἀποτισάτω ὁ δικάσας τῶι δικαζομένωι τὸ πέμπ[τον μέ]ρος τοῦ ἐπιγράμματος τῆς δίκης ἣν ἐδίκασεν καὶ τῆς δίκης ὑπ[όδικο]ς ἔστω. μηδὲ ἐπήκοος τούτων μηδεὶς πορευέσθω. ἐὰν δέ τις τῶν ἐ[ν τῆι σ]υγγενείαι τῆι προγεγραμμένηι ἐπήκοος πορευθῆι, ἀποτεισάτω τῆς δ[ίκη]ς τὸ πέμπτον μέρος τῶι ἀντιδίκωι καὶ τῆς βλάβης ὑπόδικος ἔστω τῶι ἀδ[ικ]ουμένωι. καθ’ ὅτι δεῖ τοὺς ἀντιδίκους διόμνυσθαι. διόμνυσθαι δὲ τοὺς ἀντιδίκους ἐν τῶι δικαστηρίωι πρὶν λέγειν τὰς δί[κας] τοῖς ἱεροῖς οἷς καὶ οἱ δικασταὶ ὀμνύουσιν καὶ προσομνύτω· δῶρα οὐκ ἔδ[ωκα οὐδὲ] δώσω τῆς δίκης ἕνεκεν οὔτε αὐτὸς ἐγὼ οὔτε ἄλλος ὑπὲρ ἐμοῦ οὔτ[ε ἄλ]λη{ι} οὐδεμιᾶι παρευρέσει καὶ ἐπαράσθωσαν εὐορκοῦντι μὲν εὖ εἶν[αι ἐφιορ]κοῦντι δὲ τἀναντία. ὑπὲρ δὲ τῶν ὀρφανῶν καὶ ὧν ἄλλος κύριο[ς, τούτους ἐπο]μόσασθαι τοῖς κυρίοις. ἐὰν δέ τις ἀποσταλεὶς κατὰ συνθήκα[ς ὑπὲρ ἄλλου] δικάζηται, διομνύσθω ἐπομόσαι αὐτῶι τὸν ἀποστείλαντα [ἐναντίον τοῦ ἐ]πηκόου καὶ τῶν ἀρχόντων ἀληθῆ εἶναι τὴν διωμοσίαν, προσο[μνύτω δὲ ἀληθῆ] δοκεῖν εἶναι αὐτῶι ὑπὲρ ὧν δικάζεται ὑπὲρ οὗ ἀπεστάλη ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .ηι δίκην ὀμνύτω τοῖς ἱεροῖς οἷς καὶ οἱ δικασταὶ πρὶν λέ[γειν τὰς δίκας δο][κ]εῖν αὐτῶι δίκαιον εἶναι νικᾶν ὑπὲρ οὗ λέγει· τὴν δ[ὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ως ψευδομαρτυρίων. ἐάν τις θέληι τῶν μαρτ[υρ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] .α ψευδῆ μαρτυρῆσαι, ἐπισκηψάσθω πρὸ ΤΟ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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τῆς μαρτυρίας τῆς μαρτυρηθείσης ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἅμα πάντων ἐπιλαμβανέσθω καὶ Π[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ οἱ ἀντί][δ]ικοι δότωσαν σεσημασμένη[ν τῆι δημοσίαι σφραγῖδι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [μα]ρτυριων, ἐν δὲ τῆι πόλε[ι ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 65 ‒ ‒ ‒ ‒ γένωνται ΤΩ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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5–6 [ἐξαγγειλά]|[τ]ωσαν ? Herrmann, [προειπά]|[τ]ωσαν Piejko ‖ 26 δ[ι’ἀγ]γέλων Piejko ἀ[π’ ἀγ]γέλων? Herrmann.

(Z. 5–64) … gesiegelt mit dem städtischen Siegel … Die Amtsträger der beiden Städte sollen die Rechtsfälle bekanntmachen, wenn die agora gefüllt ist, und sie sollen die Anschuldigungen … aufschreiben und auf der agora zur allgemeinen Einsichtnahme aufstellen, und sie sollen die Städte [benennen? anrufen?] wie es [im Vertrag?] geschrieben ist. (10) Wenn eine der beiden Städte aber den Bevollmächtigten zum Erbitten eines Schiedsgerichts nicht schicken sollte, soll sie der anderen Polis sechstausend Alexander-Drachmen zahlen und die Prozesse für die streitenden Parteien sollen im darauffolgenden Jahr stattfinden. Wenn aber der abgesandte Bevollmächtigte sich nicht in die als Schiedsrichter angerufene Polis begibt und das Schiedsgericht nicht anfordert, soll er (15) tausend Drachmen schulden und die Prozesse für die streitenden Parteien sollen im darauffolgenden Jahr stattfinden. Den Bevollmächigten … [der?] beteiligt ist an keinem Prozess noch … noch … noch soll er Anwalt sein noch andere Ungerechtigkeit(?)… Recht spricht. Der Bevollmächtigte soll zur gerichtlichen Verantwortung gezogen werden können … und wenn er die Rechtswidrigkeiten, (20) derentwegen er Bevollmächtigter wurde … soll die entsendende Polis die seinetwegen entstandene Strafe zahlen. Einen Bevollmächtigten soll man in allen Fällen schicken, die gemäß dem … zur Entscheidung anstehen. Wenn er einsatzunfähig wird oder stirbt, bevor die Prozesse entschieden werden, soll die Polis einen anderen Bevollmächtigten für das Schiedsgericht entsenden. (25) Die eisagogeis [sc. die für die Einleitung des Prozesses verantwortliche Behörde] sollen in Gegenwart des Bevollmächtigten bei frisch verbrannten Opfern jeden Tag den Richtern den Eid abnehmen; die Opfertiere stellt für Fälle, die durch Boten? zustande kommen, die Polis, welche die Prozesse anstrengt; bei Prozessen, die in der angerufenen Polis stattfinden, die beiden Städte. Der Eid lautet folgendermaßen: «Für die Temnitai und die Klazomenier sowie für die dort lebenden Fremden und die restliche Bevölkerung (30) der Städte, unter welchen Prozesse gemäß dem Vertrag zu führen sind, werde ich Recht sprechen; über Fälle, die im Vertrag nicht explizit erwähnt werden, werde ich nach dem Grundsatz höchster Gerechtigkeit Recht sprechen, und in den Fällen, in denen eine Geldstrafe vorgesehen ist, werde ich die Strafe nach dem Streitwert festsetzen. Wegen der Prozesse habe ich keine Geschenke genommen und werde keine annehmen, weder ich selbst noch ein anderer noch eine andere für mich, mit keiner List und unter keinem Vorwand. (35) Recht werde ich nicht

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sprechen in Anlehnung an Zeugenaussagen, die mir unwahr zu sein scheinen.» Er soll auch bei den Eidgöttern schwören, «Wenn ich den Eid halte, möge es mir gut ergehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Wer nicht Recht sprechen darf: Es darf weder ein Vater für einen Sohn noch ein Sohn für den Vater Recht sprechen, weder ein Bruder für einen Bruder noch ein Neffe, Vaters oder Mutters Bruder, weder Schwäger noch Schwiegerväter (40) noch ein am Prozess Beteiligter, weder Gastfreunde (proxenoi) noch eisagogeis noch diejenigen, die von der Polis unterhalten werden. Sollte jemand aus dem Kreis derjenigen, die der Vertrag ausschließt, gegen diese Bestimmungen doch Recht sprechen, soll der Rechtsprechende dem vom Prozess Betroffenen den fünften Teil der schriftlich festgelegten Streitsumme des Prozesses, in dem er Recht sprach, zahlen und er soll selbst gerichtlich belangt werden. Es soll auch keiner aus diesem Kreis als bevollmächtigter Rechtsbeauftragter reisen. (45) Sollte jemand aus dem vorhin bestimmten Verwandtschaftsgrade doch als bevollmächtigter Rechtsbeauftragter reisen, soll er dem Prozessgegner den fünften Teil der Streitsumme zahlen und wegen des entstandenen Schadens gegenüber dem Geschädigten gerichtlich belangt werden. Wie die Prozessgegner schwören sollen: Die Prozessgegner sollen den Eid leisten im Gerichtshof, bevor die Fälle behandelt werden, und zwar vor denselben Opfern, vor denen auch die Richter schwören. Zusätzlich sollen sie schwören: «Ich habe keine Geschenke gegeben und (50) werde keine geben wegen des Prozesses, weder ich selbst noch ein anderer oder eine andere für mich, unter keinerlei Vorwand». Und sie sollen zusätzlich schwören: «Wenn ich den Eid halte, möge es mir gut ergehen, wenn ich ihn breche, das Gegenteil.» Im Hinblick auf Waisen und andere, für die ein anderer als Vormund auftritt, so sollen diese gegenüber ihren Vormündern den Eid leisten. Wenn jemand, der gemäß dem Vertrag abgesandt ist, für einen andereren einen Prozess führt, soll er schwören, dass derjenige, der ihn abgesandt hat, ihm in Gegenwart (55) des Bevollmächtigten sowie der Amtsträger durch Eid bekräftigt hat, dass der Gerichtseid der Wahrheit entspricht, und er soll zusätzlich schwören, dass ihm wahr(?) zu sein scheint, wessentwegen er zugunsten desjenigen, für den er abgesandt wurde, den Prozess führt … den Prozess … soll er schwören vor denselben Opfern, vor denen die Richter schwören, bevor die Fälle behandelt werden, dass es ihm gerecht zu sein scheint, dass derjenige, den er vertritt, gewinne … wegen falschen Zeugnisses. Wenn aber jemand von den Zeugen … will … (60) falsches Zeugnis gegeben habe, soll er eine Anfechtungsklage ankündigen vor … des abgegebenen Zeugnisses … soll er mit allen zugleich anfechten … sollen die Prozessgegner überreichen, gesiegelt mit dem städtischen Siegel … Zeugnisse. In der Polis …. (nach P. Herrmann).

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Der Vertrag kann nur nach den Buchstabenformen ins 2. Jh. datiert werden. Er 40 fällt vielleicht am besten in den Rahmen der Neuorganisation von Kleinasien

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nach dem Frieden von Apameia (188). Der Text begann wahrscheinlich auf dem verlorenen Unterteil der Seite A und wurde auf der Rückseite B fortgesetzt. Der erhaltene Text auf Seite A ist eine Entscheidung von Richtern aus Knidos in Streitigkeiten zwischen den beiden Städten. Herrmann hat vermutet, dass dieser konkrete Fall dazu führte, dass die beiden Städte bald danach die allgemeine 5 Vereinbarung trafen, die dann auf demselben Stein aufgezeichnet wurde, und es spricht vieles dafür. Es handelt sich um eine sehr detaillierte Festlegung von Prozeduren für die Beilegung von Konflikten zwischen den Städten bzw. zwischen Bürgern der beiden Städte. Besonders wichtig in diesem Text ist die Rolle des Bevollmächtigten, 10 der für die Herbeiholung eines Gerichts aus einer dritten Polis verantwortlich war, sowie die sonst nicht bekannte detaillierte Auschlussklausel hinsichtlich der Tätigkeit als Richter oder Bevollmächtigter. Man war sich offensichtlich sehr bewusst, dass Korruption ein schwer auszurottendes Übel war. Zu Details und Parallelen vgl. den eingehenden Kommentar von Herrmann a. a. O. 263–271. 15

782 Milet – Priene (Rechtshilfevertrag) 2. Jh. v. Chr.

I. Zwei Bruchstücke einer Stele aus blauem Marmor; b. 0,41 m, h. (zusammen) 0,50 m. 20 II. Opisthographe Marmorstele; b. 0,40 m, h. 0,54 m, d. 0,19 m. Buchstabenhöhe 0,008 m. Fundort: Priene. Ed.: I: IBM CCCCXIV; I und II: I. Priene 28 + S. 308; IK Priene 8 (Photo Tafel 9). Lit.: Gauthier, Symbola 306. 25 Üb.: IK Priene 8 (deutsch). I. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τῶμ με. . .cα. 11. . . . ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐὰν δέ τις ἐκ τῶν ἐπάνω [χρόνων δι][κάζηται ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ωται, οἱ δικασταὶ τὴν δίκην μὴ [εἰσαγέτω]- 30 [σαν ‒ ‒ ‒ca. 16‒ ‒ ‒ ὅπως δὲ ἡ χ]ώρα ἡ Μιλησίων καὶ Πριηνέων ἐμ φυλ[ακῆι καὶ σω]5 [τηρίαι ὑπάρχηι, τοὺς ἐνεστῶτας ἄρ]χοντας ἀεὶ κατ’ ἐνιαυτὸν προνοεῖν ὑπὲρ [ἑκατέρων] [ὥστε Μιλησίους καὶ Πριηνεῖς β]οιηθεῖν ἀλλήλοις. vac. περὶ δικῶν. vac. τὰς δὲ 35 [δίκα]ς γ[ί][νεσθαι ἑκατέροις ἐμ Μιλήτωι μὲν] ἐπὶ τῶν τοῦ ἐμπορίου ἐπιμελητῶν, ἐμ Πριήνηι δὲ ἐπ[ὶ]

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[τῶν στρατηγῶν τῶν ἀεὶ ἐν ἀρχῆι ὄν]των· τοὺς δὲ ἐγκαλοῦντας περί τινων ἀφ’ οὗ χρό[νου] [τοῦτο τὸ σύμβολον ἐγένετο δικάζ]εσθαι Μιλησίους μὲν ἐμ Πριήνηι, Πριηνεῖς δὲ ἐμ Μι[λήτωι·] 10 [ἐνδειξάτωσαν δὲ ἑκάτεροι τοὺς ἐ]γκλήτους, Μιλήσιοι μὲν ἐμ Πριήνηι τοῖς στρα[τηγοῖς] [Πριηνεῖς δὲ ἐμ Μιλήτωι τοῖς τοῦ ἐμπ]ορίου ἐπιμεληταῖς, γράφοντες τό τε ὄνομ[α καὶ .cα. 2.] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἣ]ν προφαίνοντες τὸ ἔγκλημα π. . .cα. 7. . . ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒λιωνα ‒ ‒cα.10‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τά τε] ὀνόματα γρ[αφέτωσαν πατρόθεν,] 15 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ωνται, προσγραφέτωσαν δ[ὲ καὶ . .cα. 3.] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰς ἡμέρ]ας ἑκάστου μηνὸς ἀπὸ τῆς νουμηνί[ας .cα. 2.] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ γράψαντες αὐθημερεὶ ἐκτιθέτωσαν ἐ[ν] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ κήρυγμα ἐφ’ ἡμέρας πέντε ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἱ ψῆφοι α]ἱ ἀπενηνεγμέναι· τὰς δὲ ἀν20 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ας ἀπὸ τῆς ἑκκαιδεκάτης [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ῆς δίκης. vac. εἰσαγέτω δὲ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ΤΛΒΙΝΙΟΙ τῶν στρα[τηγῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ν· vac. διδόναι δὲ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐμ μὲν Πριήνηι τοῖς στρατηγοῖς, ἐν δὲ Μιλήτωι τοῖς τοῦ] ἐμπορίο[υ] 25 [ἐπιμεληταῖς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] II.A [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒α]τωσ[αν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ca. 11‒ ‒ ἐπ]ὶ τοῦ βωμοῦ τῆς Ἀθην[ᾶς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [. . .ca. 6. . . ἕ]καστον τῶν δικαστῶν τὸ ὄνομα [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καταδικά]ζει ἢ ἀποδικάζει· ἐὰν δὲ οἱ δικασταὶ ἴσαΓΤ . .Γ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 30 ὄντες ὑπερημίσεις. vac. περὶ ἀναγραφῆς Διῒ Ὀλ[υμπίωι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τασά[ν]τωμ [πρ]ὸ [‒ ‒ ‒cα.15‒ ‒ ‒] καὶ τὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τἄλλα τὰ ἐφ’ ἑαυτῶγ χρηματίζων ἐμ Μ[ιλήτωι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τοῖς ὡρισμένοις χρόνοις ἐμ Μιλήτωι [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ οἱ ἄρχοντες] οἱ ἐνεστηκότες καὶ παραδιδότωσα[ν τοῖς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐψη]35 φίσθαι. vac. ἐάν τίς τινι δικάσηται πε[ρὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ἐκ τῶν ἐπάνω χρόνων πρὸς τὸν Λ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . .cα. 5. . .ΗΤΗΜΜΕΝ. . . ἢ ὅρκωι συν‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ .cα. 3. .ΙΕ . ἕτερον [δ]ι[κ]ασ[τ]ήριον μ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . .cα. 3.Ι καὶ .Τ .2–3.Π. . . Ρ .Τ. .4. . ΟΜ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ II.B 40 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Πρι[ην‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒‒ . . . . ΑΝΗΞ. .4. . ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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[δικ]αστῶν τ[ι]σιν του‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 45 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νειν [ἀ]λλὰ ΛΒ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [. . . . ἀ]δικῆσαι ΚΛΙ .ΑΜΦ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 20+‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . . τὴν π[όλ]ιν καὶ τὸ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . . . . κηι καταληφθῆ[ι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] . . . τὸ δικαστήριον σ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 50 . . . . κατὰ τὴν σπ?‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . . . . . . ΑΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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9 ταῦτα τὰ συμβόλαια ἐγένετο Hiller, σύμβολα Blümel ‖15 καὶ ὅσων ἄν ἐγκαλ]ῶνται Blü10 mel ‖ 22–23 οἱ ἐπιμή]νιοι τῶν στρα|[τηγῶν Hiller.

Zur Datierung dieses sehr fragmentarischen Textes ist man auf die Buchstabenformen angewiesen, die in das frühe 2. Jh. verweisen. Wir wissen, dass Milet und Priene sich anlässlich des Streites zwischen Milet und Magnesia am Maiandros um das Territorium von Myous feindlich gegenüberstanden, da Priene Magnesia unterstützte (645). Erst nach der Beendigung dieser Feindseligkeiten dürften die Beziehungen dauerhaft geeignet gewesen sein, um den Abschluss dieses offenbar umfangreichen Abkommens zu ermöglichen. Das Abkommen dürfte demzufolge nach dem Friedensschluss zwischen Milet und Magnesia in den späteren 180er Jahren zustande gekommen sein. Der schlechte Zustand des Textes lässt keine kontinuierliche Übersetzung zu (vgl. aber Blümel, a. a. O.); es handelt sich aber anscheinend vorwiegend um private Rechtsfälle (Z. 6: περὶ δικῶν), die gemäß den Bestimmungen eines symbolon zu behandeln waren – vielleicht war dieser Text sogar das symbolon, wenn die Ergänzung Z. 9–10 in etwa den Sinn trifft. Mindestens eine allgemeinere Bestimmung, in der es sich um die Sicherheit der chora der Milesier und der Priener zu handeln scheint (Z. 4–5), muss vorausgegangen sein. Da nichts darauf hindeutet, dass das Dokument ein Volksbeschluss war, muss es sich um eine formale συνθήκη handeln, welcher die zuständigen Organe beider Städte zugestimmt hatten. Auch die sachliche Paragrapheneinteilung (Z. 6: περὶ δικῶν, Z. 30: περὶ ἀναγραφῆς) spricht für diese Annahme. Bei den Rechtsfällen im erhaltenen Teil der Inschrift sind für die Entgegennahme von Anklagen in Milet die Vorsteher des Handelszentrums (οἱ τοῦ ἐμπορίου ἐπιμεληταί), in Priene die strategoi zuständig (Z. 10–11). Unterschieden wird auch zwischen «Altfällen» (Z. 2, 36: ἐκ τῶν ἐπάνω χρόνων), wohl solchen, die vor dem Abkommen eingeleitet worden waren, und Fällen, die nach dem Abkommen anhängig sind. Ansonsten geht es um etliche Formalien anlässlich der Anklageerhebung (Z. 14–15), um gewisse Fristen (Z. 16–20) sowie um Regelungen für die Bestellung von Richtern (Z. 28–30) bzw. ihre Registrierung (περὶ ἀναγραφῆς), ohne dass aus den Fragmenten Klarheit im Detail gewonnen werden kann.

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783 Lesbischer Bund (Gründungsvertrag) 2. Jh. v. Chr.

Drei Fragmente: (a) Oberteil eines cippus, rechts zerstört. Verloren. (b) Delos (Inv.-Nr. Δ 457A). Dunkelblauer Marmor, an allen Seiten gebrochen; max. b. 0,21 5 m, h. 0,50 m, d. 0,229 m. (c) Delos (Inv.-Nr. Δ 457Β); auf allen Seiten abgebrochen; h. 0,10 m. Buchstaben 0,006–0,007 m. Fundort: Delos. Ed.: IG XI 4, 1064; vgl. IG XII Suppl. 136 Frg. (a) und (b); G. Labarre, Les cités de Lesbos aux époques hellénistique et impériale, Paris 1996, Nr. 89. 10 Lit.: OMS II 730–732 = REG (1925) 38–40; S. Accame, Roma e la lega dei Lesbî, Rivista di Filologia e di Istruzione Classica 74 (1946), 104–121; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 92. (a) ἀγάθα τύχα· ἐπὶ προτάνιος ἐμ Μ[υτιλήνα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μῆνος] Θεδαισίω, ἐν δὲ Μαθύμνα ἐπὶ προτ[άνιος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἐν δὲ] 15 Ἀντίσσα{ς} ἐπὶ προτάνος Κλεαφέν[εος, ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν δὲ Ἐρέσω ἐπὶ προτάνι]ος Ἀγεμόρτω Με[λ]αντάω, μῆνος Δα[ισίω ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰς] 5 τὸν ἄει [χ]ρόνον ἐμ Μέσσω ἐπὶ τῶν ὀ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν φιλίαν? τὰν πρόσ][θ]ε ὐπάρχοισαν αὔτοισι διὰ τῶν ἀ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Πολυδεύκη{ς} Μέγωνος, Εὐαγένη Ἀ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 20 Ἐρμογένη Ἀδρόστω, ἐγ δὲ Μαθύμ[νας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] Ζωΐλω Δαμοδικείω, Δίη Διονυσοδω[ρείω, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Προσ]10 εχείδα Θεοκλε[ιτεί]ω, μμιδος? Ἀ[γε]μον[είω ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τω Σκαμανδ[ρ]ωνα[κ]τε[ί]ω, ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Γλαύκωνος [Ἀγ]νωνε[ί]ω, . . ονο.πα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 25 . Ηω κα[σ?]ιγν. .ca. 7. . σοΛ . κγαν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ . . ι Φιλονε[ιδεί]ω . . . . ν τας καια‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ (b) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ααελ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒άρχοισι ὐπαρχέτωσ[αν ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ στρ]ατιώταις εἰς τὰν χώραν ἔτι ἀν‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒χεσθαι ἐπὶ τὰ μισθόφορα ἄ κε διατ‒ ‒ ‒ ‒ 5 [‒ ‒ ‒ ‒ ἐκ μὲν Ἐρέ]σω ἐξακοσίων, ἐγ δὲ Μαθύμνας τε[τρακοσίων ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ συμμαχίας δεύη βολλεύεσθαι ἐξαποσ[τελλ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒α]ς ἐκλησιαζόντεσσι μηδὲ χειροτόνην α‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒παντες φυλάσσοντον καὶ δόντες ἐπι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ συνβολλεύην δὲ ἐξέστω ἐν τᾶ ἐκλησ[ία ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] 10 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐκλησίας ἔκαστοι τοῖσι παρ’ ἐαύτω[ν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ύχοντες οἰ ὐπὸ τῶ κοί[ν]ω δεδείγμενοι ἐπ’ ἀρχ‒ ‒ ‒

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐ]κτίθεντον ἐν ταῖς πολίεσσι πρὸ ἀμέραν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰν κοίναν ἀσφάλειαν φέρων ἔκαστος ἀπ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τᾶν ἐλαίαν καὶ τῶν ἄλλων δένδρων καὶ κτη[μάτων ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ναι τᾶς ἐξηκοίστας τᾶς Μυτιληνάων χώρας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αις κυρίοι[ς θ]έμεναι τοὶς παρ’ ἐκ[ά]στοις ὐπάρ[χοντας ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐκάσ]τα πόλε[ι τ]αῖς ὄνναις πρὸς τὸ τᾶς πόλιος νόμ[ισμα? . . .] [ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒χ]αν? τὰν καθήκοισαν παρ’ ἐαύτοις· ἐπεὶ δὲ κ[αὶ? ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πόλεις πρὸ ἀμέραν δέκα· αἰ δὲ πόλεις ἐξαι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒αν τᾶν πολίων καὶ δίδων εἰς τὰ ἀναλώμ[ατα ‒ ‒ ‒ ‒ ] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πέντ]ε ἐκάστας πόλιος· μετὰ δὲ τὰν πρᾶσιν τᾶν ὄνν[αν ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ δ]έ κέ τις πόλις μὴ δίδω τὰ χρήματα, γράψαι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀπὸ τᾶς τριακοίστας τᾶς ἀποτεταγμνα[ς ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]ᾶν προσόδων καί κέ ποθεν αι . . ιεισθητο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τα]ῦτα τὰ χρήματα, ἀλλ’ ὐπ[αρχ]έτωσαν ἐν ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αἰ πό]λεις ἄνευ {ἄνευ} ἀπογράφας καὶ συνβόλ[ας ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ἀπογράφεσθα]ι πρὸς τοὶς στροτάγοις καὶ εἰς φύλαν ἄν κ[ε βόλληται ἐπικλαρῶσθαι ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ματα καὶ ἀγόραις ἐπίμελες πόησθον οἰ σ[τρόταγοι ‒ ‒ ] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒υόμ[ε]νοι βολλεύσονται· ἴνα δὲ καὶ νόμοι εἰσενέχ[θωσι ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ἐγ δὲ Μυτι]λήνας ἔννεα, ἐγ δὲ Μαθύμνας ἔξ, ἐγ δὲ Ἀντίσ[σας ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ον νόμοις εἰς τὰν πρώταν ἐκλησίαν, περί τε ἐφο‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ων εἰσαχθησομένων εἰς Μέσσον ἔνεκα τᾶς χρ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰς? αὔ]ξησιν καὶ ὀμόνοιαν τῶν Λεσβίων καὶ περιπι‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μετὰ ταῦτα ὂν τρόπον οἰ ἐνκάλεν[τες ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἔστω δὲ καὶ ἄλλω τῶ θέλοντι Λ[εσβίων? ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ συ]νθήκα· δίδοντον δὲ τοὶς νόμοις ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐν πέ]ντε ἀμέραις πρόσθε τᾶς ἐκλησ[ίας ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒θέντων πάντων τῶν πρότε[ρον ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ασθαι ταὶς πόλεις καὶ μάλιστα ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὀμογν]ωμονέωσι περὶ τῶ κριτηρίω εΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τᾶν] ἀπογραφείσαν πο[λί]ων ἀποκλαρω[σ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τᾶν] λαχοίσαν πολίων τεσσάρων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τα· [ἐσ]αγώγεας δὲ πένπεσθαι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τοις καὶ εἰσαγώγεα[ς] ἐπε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒οι ἐν τῶ ἴρω τῶ ἐμ Μέσ[σω ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νωσιν γράψαντες ε‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒τὰ διαλύθεντα ἢ κρίθεν[τα ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰ κρίθ]εντα κύρια· αἰ δέ κέ τινε[ς ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ αι αὔταις δικάσασθα[ι ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀ]ποστέλλωσι τοὶς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πρὸ τᾶς συνθή[κας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πε]ριεχομένων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

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Fragment (c) ist so zerstört, dass in 10 Zeilen jeweils nur 2–5 Buchstaben und kein einziges Wort vollständig überliefert wird. Auf den Abdruck wird deswegen hier verzichtet. Die Inschriftenfragmente dieses langen Textes lassen keine kontinuierliche Übersetzung zu. Dennoch lässt sich feststellen, dass es sich um die Gründungsurkunde des Bundes der vier lesbischen Städte (Mytilene, Methymna, Eresos und Antissa) handelt, welche die Form eines durch Beschluss in Kraft gesetzten Vertrages erhielt ([b] Z. 36 [συ]νθήκα, Z. 51 πρὸ τᾶς συνθή[κας]). Da sich Lesbos noch unter Ptolemaios IV. Philopator in ptolemaiischem Besitz befand, dürfte die Gründung des Bundes nach dem ptolemaiischen Verlust der ägäischen Besitzungen in den Jahren nach 200 erfolgt sein, vielleicht am ehesten erst nach dem römischen Krieg gegen Antiochos III., denn Mytilene allein wird während des Krieges explizit als römischer Bundesgenosse erwähnt (Liv. xxxvii 12.5). Labarre spricht sich allerdings für eine frühere Gründung zwischen 207 und 201 aus (76). Ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Mitgliedsstadt Antissa im J. 167 durch die Römer in der Folge des Dritten Makedonischen Krieges (Liv. xlv 31.14). Fragment (a) enthält mehrere Formalien, zunächst Datierungen nach den amtierenden Prytanen in jeder der vier Städte (Z. 1–4). Es folgt ein Hinweis auf den zentralen Versammlungsort des neuen Bundes (Z. 5: ἐμ Μέσσω) – wahrscheinlich der Platz, wo die Verhandlungen stattgefunden hatten; dann kommt eine Namensliste wohl derjenigen Vertreter der vier Städte, die den Vertrag ausgehandelt hatten. Polydeukes, Sohn des Megon (Z. 7), ist als στράταγος in Mytilene aus einer anderen Inschrift bekannt (IG XII Suppl. 137 = Labarre a. a. O. Nr. 13). Fragment (b) enthält konkrete Bestimmungen zu verschiedenen Bereichen des Zusammenlebens, zunächst zum Heerwesen, wobei es sich auch um die Verteilung von Aufgaben und Lasten unter den Mitgliedsstädten handelt (Z. 3–6). Es folgen Bestimmungen, die sich nicht genau erfassen lassen, die aber auf jeden Fall auf die Tätigkeit von Volksversammlungen schließen lassen (Z. 7: ἐκλησιαζόντεσσι, Z. 9: ἐν τᾶ ἐκλησ[ία], Z. 10: ἐκλησίας) sowie auf die Existenz und wohl Aufgabenteilung zwischen städtischen Amtsträgern und denjenigen des Bundes (Z. 10: ἔκαστοι τοῖσι παρ’ ἐαύτω[ν], Z. 11: οἰ ὐπὸ τῶ κοί[ν]ω δεδείγμενοι ἐπ’ ἀρχ‒). Die gemeinsame Sicherheit wird angesprochen (Z. 13: τὰν κοίναν ἀσφάλειαν) sowie gewisse steuerliche Bestimmungen oder Bundesbeiträge (Z. 15: τᾶς ἐξηκοίστας τᾶς Μυτιληνάων χώρας, Z. 23: ἀπὸ τᾶς τριακοίστας τᾶς ἀποτεταγμνα[ς], Z. 24: [τ]ᾶν προσόδων), die eventuell mit den Erträgen der Oliven und anderer Bäume und Besitzungen zu tun hatten (Z. 14: τᾶν ἐλαίαν καὶ τῶν ἄλλων δένδρων καὶ κτη[μάτων]) sowie mit der Verpachtung vom städtischen Besitz (Z. 17: [ἐκάσ] τα πόλε[ι τ]αῖς ὄνναις πρὸς τὸ τᾶς πόλιος νόμ[ισμα?], Z. 21: μετὰ δὲ τὰν πρᾶσιν τᾶν ὄνν[αν]). Z. 26–27 haben mit der Einbürgerung von Fremden – wohl Bür-

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gern anderer Bundesmitglieder – zu tun. Diejenigen, die die isopoliteia verwirklichen und in einer anderen Stadt ihre Bürgerrechte ausüben wollten, sollten sich schriftlich bei den strategoi melden, wobei unklar bleibt, ob es sich um eine Bundes- oder eine städtische Behörde handelt ([ἀπογράφεσθα]ι πρὸς τοὶς στροτάγοις καὶ εἰς φύλαν ἄν κ[ε βόλληται ἐπικλαρῶσθαι]). Dann folgen Bestimmungen über die Bundesgesetzgebung, die offenbar von einem Ausschuss, der aus Vertretern der Mitgliedsstädte in unterschiedlicher Anzahl, je nach Bedeutung und Bevölkerungsgröße, zusammengesetzt wurde, in die Wege geleitet werden sollte. Details bleiben leider obskur (Z. 29–35). Im erhaltenen Teil der Inschrift fehlt jeder erkennbare Hinweis auf einen Bundesrat, was aber mit dem bedauerlichen Zustand des Textes erklärt werden könnte. Der Rest des erhaltenen Teils der Inschrift bezieht sich auf die Schlichtung von Streitigkeiten unter den Städten (oder deren Bürgern) durch das Heranziehen von fremden Richtern. Die Städte müssten sich über die Wahl eines Tribunals einigen (Z. 40: [ὀμογν]ωμονέωσι περὶ τῶ κριτηρίω), das eventuell, wie im späteren Vertrag zwischen Ephesos und Sardeis (787), per Losverfahren aus einer Gruppe von vorher vereinbarten Städten ausgesucht wurde (Z. 41: [τᾶν] ἀπογραφείσαν πο[λί]ων ἀποκλαρω[σ‒], Z. 42: [τᾶν] λαχοίσαν πολίων τεσσάρων); die Sitzungen der Richter oder Schlichter sollen am zentralen Heiligtum des Bundes stattfinden (Z. 45: ἐν τῶ ἴρω τῶ ἐμ Μέσ[σω]) und Schlichtungsvorschläge oder Urteile sollen sofort rechtskräftig sein (Z. 47: τὰ διαλύθεντα ἢ κρίθεν[τα], Z. 48: [τὰ κρίθ]εντα κύρια). Der Text bricht dort ab, wo es sich scheinbar um Streitfälle handelt, deren Anfang vor der Zeit des Bundesvertrags lagen (Z. 48: αἰ δέ κέ τινε[ς], Z. 49: αι αὔταις δικάσασθα[ι], Z. 51: πρὸ τᾶς συνθή[κας]). Der Vertrag, der außer in den Heiligtümern auf der Insel auch auf Delos aufgestellt war – wo unser Exemplar herrührt –, um eine internationale Anerkennung des neuen Staates sowie das Wohlwollen des Apollon für ihn zu erreichen, war ein umfangreiches Werk, das offensichtlich versuchte, alle wesentlichen Aspekte des künftigen Zusammenlebens der vier Mitgliedsstädte zu ordnen. Neben praktischen Fragen des Heerwesens und der Finanzen waren aber auch Elemente einer auf die Mitglieder des Bundes beschränkten isopoliteia innerhalb der neuen Bundesstruktur vorgesehen, die nach der Zerstörung von Antissa wohl in größerem Umfang in die Praxis umgesetzt worden sein dürfte. Die umfangreichsten erkennbaren Klauseln des Vertrages beziehen sich allerdings auf die Regelung von Rechtsstreitigkeiten zwischen Mitgliedern des neuen Bundes (ob es sich vorwiegend um öffentliche Belange oder um die privaten Angelegenheiten der Bürger – oder beides – handelt, lässt sich nicht mehr erkennen), wobei von vorneherein das zunehmend populäre Instrument der fremden Richter in Erwägung gezogen wurde, um die Belastungen solcher Streitigkeiten für das politische Zusammenleben auf der Insel zu minimieren. Dass von dieser Klausel auch Gebrauch gemacht wurde, lässt sich aus einer milesischen Inschrift ersehen, die Rehm aus verschiedenen Gründen nach 188

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datiert. Sie belegt, dass zwei Richter aus Milet daran beteiligt waren, Streitigkeiten zwischen Eresos und Methymna (oder zwischen Bürgern der beiden Städte) zu schlichten (I. Milet I 3, 152 Z. 4, Z. 20, Z. 60: ἐπὶ ταὶς δίκαις ταὶς κα(τ)τὰν ἐπισυνθήκαν τὰν πρὸς Ἐρεσίοις καὶ συνθήκαν). Die Dokumentation bezieht sich auf die entsprechenden Dankesdekrete der Städte Eresos und Methymna für 5 die zwei Milesier. Gemäß dem Vertrag der lesbischen Städte haben die beiden fremden Richter tatsächlich ihre Schlichtungsverfahren in dem Bundesheiligtum Messos durchgeführt (Z. 70, 79). 784 Thessaler – Perrhaiber (symbolon)

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2. Jh. v. Chr.

1. Stele aus dunklem Marmor, rechts oben gebrochen; b. 0,451 m, h. 0,75 m, d. 0,15 m. Buchstaben 0,007–0,014 m. Fundort: Larisa, danach Volos, Museum (Inv.-Nr. Y536). Ed.: A. S. Arvanitopoullos, Μεγαρικοὶ σκύφοι Φθιωτίδων Θηβῶν, Arch. Eph. 51 15 (1910), 331–382, hier 334 Nr. 1 (Photo 333). Auszug Z. 19–24: – – – – – – – καὶ μετὰ ταῦτα παρακλη20 θεὶς ὑπό τε τῶν κοινῶν ἀρχόντων καὶ τ[ῶν] συνέδρων ἐπέδωκεν ἑαυτὸν ἐπί τ[ε] τὰς δίκας τὰς τεθείσας κατὰ τὸ σύμβ[ο]λον τὸ κείμενον Θεσσαλ[ο]ῖς πρὸς Περρα[ι]βούς – – – – –

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… und nachher, als er von den Archonten des Bundes und den synhedroi aufgefordert wurde, widmete er sich den Prozessen, die gemäß dem vorhandenen sym- 25 bolon zwischen den Thessalern und den Perrhaibern angesetzt waren … 2. Block aus weißem Marmor, unten gebrochen, mittig stark abgerieben; b. 0,415 m, h. 0,45 m, d. 0,135 m. Buchstaben 0,013 m. Fundort: Pelion im Dorf Hagios Laurentios, Demos Neleia. Jetzt Volos, Museum (IG). 30 Ed.: IG IX 2 1106 + corrigenda S. XVI; vgl. Ager, Interstate Arbitrations 515 Nr. 7. Lit.: F. Stählin, Zur Chronologie und Erklärung der Inschriften von Magnesia und Demetrias, AM 54 (1929), 202–226, hier 212–214; Gauthier, Symbola 340–343. Auszug Z. 1–7: ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒· ἐπεὶ Ζωΐλος Ἐπιτέλου, ‒ ‒ ‒ ‒ 35 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Ἀν]δρομένου, Ἀντιγένης Φιλοδ‒ ‒

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[‒ ‒ ἀποσταλέντες ὑπὸ τῆς πόλεως ἡμῶν] δικασταὶ ἐπὶ τὰς κατὰ τὸ συμβ[όλον τε]θείσας δίκας Θεσσαλοῖς καὶ Πε]ρραιβοῖς εἰλήφεισαν τιμὰς παρὰ [τῶν] [παρακαλεσάντων, αἳ καὶ παρ’ ἡμῖν] εἰσιν ἀναγεγραμμέναι ἐν τοῖς [κοι[νοῖς γράμμασι τῆς πόλεως τοῖς ἐν] τῶι νομοφυλακίωι, δεδόχθαι τῆι [βου][λῇ καὶ τῷ δήμῳ, . . . . . ]

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3–4 κατὰ τὸ συμβ[όλον δί|κας τὰς κειμένας Θεσσαλοῖς Stählin.

… Da Zoilos, Sohn des Epiteles, …, Sohn des Andromenes, sowie Antigenes, Sohn des Philod…, die von unserer Stadt entsandt wurden als Richter in Prozessen, die gemäß dem symbolon zwischen den Thessalern und Perrhaibern 10 angesetzt wurden, Ehren von den (5) Einladenden erhielten, die bei uns im öffentlichen Archiv im nomophylakion aufgeschrieben sind, sollen der Rat und der demos beschließen… Die beiden Inschriften beziehen sich auf ein symbolon, das die privatrechtlichen Belange der Thessaler und Perrhaiber regelte. 1. ist eine Ehreninschrift des thessa- 15 lischen Bundes für Aristokles, Sohn des Aristokles, aus Larisa und wird auf ca. 170 datiert. Sie belegt, dass um diese Zeit das symbolon schon länger Bestand hatte. Es kam wahrscheinlich im Rahmen der Neugründung des thessalischen Bundes anlässlich der Räumung Thessaliens durch Philipp V. nach 196 zustande. 2. ist eine spätere Inschrift (ca. 130 v. Chr.), die eine Ehreninschrift der Stadt Demetrias 20 widergibt. Die Ehren für Richter aus Demetrias, die anlässlich des symbolon zwischen den Thessalern und den Perrhaibern tätig gewesen waren, sollten in Demetrias weiter veröffentlicht werden. Der Text belegt, dass das symbolon ca. 40 Jahre später immer noch in Kraft war und angewandt wurde. In Inschrift 1 handelt es sich beim Richter um einen Larisaier, also um einen Bürger einer Stadt des thes- 25 salischen Bundes, in Inschrift 2 um Leute aus Demetrias, welches dem magnetischen Bund angehörte, die also politisch als Fremde galten. Ob das symbolon in der Zwischenzeit diesbezüglich geändert wurde oder ob es um 130 nur anders angewandt wurde, lässt sich nicht feststellen.

785 Chorsiai – Thisbe (symbolon)

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Nach 171 v. Chr. (?)

Marmorstele, obere linke Ecke sowie unten abgebrochen; b. 0,23 m, h. 0,35 m. Buchstaben 0,008 m. Fundort: Chorsiai, jetzt Athen, Epigraphisches Museum (Inv.-Nr. EM 11538). 35 Ed.: SEG 22, 410 nach P. Roesch, Note d’épigraphie béotienne, Rev. Phil. (IIIe

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785 Chorsiai – Thisbe

Sér.) xxxix (1965), 252–263, hier 256–261 Nr. II (IG VII 2383); ISE I 66; Migeotte, Emprunt Nr. 10; SGDI 737. Lit.: Gauthier, Symbola 382 f.; ISE I 66; Migeotte, Emprunt Nr. 10; D. Knoepfler, L’épigraphie de la Grèce centro-méridionale (Eubée, Béotie, Phocide et pays voisins, Delphes), in: Atti XI Congresso Internazionale di Epigrafia Greca e Latina. 5 Roma, 18–24 settembre 1997, Rom 1999, 242; Ch. Müller, La procédure d’adoption des décrets en Béotie de la fin du IIIe s. av. J.-C. au Ier s. apr. J.-C., in: P. Fröhlich/Ch. Müller (Hrsg.), Citoyenneté et participation à la basse époque hellénistique, Genf 2005, 95–119, hier 101–105. Üb.: ISE I 66 (italienisch); Migeotte, a. a. O. (französisch). 10

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vac. [Καλ]λιξένω ἄρχοντος. vac. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒κ[λ]εῖος ἔλεξε· ἐπιδεὶ Κάπων Βρόχαο [Θισβεὺς? εὔν]οος ἐὼν [διατ]ελῆ τῆ πόλι Χορσιείων, [ἐν παντὶ κ]ηρῦ, κὴ [σ]πανοσιτίας γενομένας περὶ [τὰν χώρ]αν κὴ τᾶν πολίων πασ[ά]ων ἀπεψαφισμέ[νων τ]ὰν τῶ [σ]ίτω [ἀπο]στο]λάν, προέχρεισε τῆ πό[λι πο]υρῶν κοφίνως διακατίω[ς κ]ὴ κατέστασε [τὸν] σῖτον τῆ πόλι· [κὴ] οὕ[σ]τερ[ον] δίκας ἐώσας τῆ πό[λι] ἁμέων [κ]ὰτ τὸ σού[μ]βο[λ]ον τὸ πὸτ α[ὐτ]ώς, βειλόμε[ν]ος ἐκ παντὸς τρό[πω] ἀποδί[κ]νουσθη τὰν εὔνυαν κὴ ἥρεσιν ἃν ἔχ[ι π]οτὶ Χορσιείας, οὐκ ἐόντων χρειμάτων ἐν τ[ῦ] κ[υ]ν[ῦ], προέ[χρ]εισε [τ]ῆ πόλι χρείματα οὐκ ὀλίγα, κὴ δανίω μεγάλω γενομένω κὴ τῶν πολιτά[ω]ν πιθόντων αὐτὸν ἀφῆκε τὰν πόλιν δραχμὰς πεντακατίας· ἔτι δὲ κὴ τῶν ἰ[δ]ιωτάων τῦς κ[α] χρείαν ἐχόντυς εὐχ[ρ]ειστέων διατελῆ ἐν παντὶ κηρῦ· ὅπως ὦν κὴ ἁ πόλις φήνειτη εὐ[χ]άριστος ἐῶσα κὴ τιμέωσα καθόλου [κ]ὰτ ἀξίαν [τ]ὼς ἀγαθόν τι ποιέ[ο]ντας αὐτάν, δ[ε][δό]χθη τῦ δάμυ, πρόξενόν τε εἶμεν κὴ εὐεργέ[τ]α τᾶς πόλιος Χο[ρσιεί]ω[ν αὐτὸν κὴ] ἐκγ[όν]ως, [κὴ εἶμεν αὐτῦς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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5 [βοιωτ]ίαν Roesch.

Als Kallixenos archon war …, Sohn des …kles, stellte den Antrag: Kapon, Sohn des Brochas, aus Thisbe (?) zeigt sich gegenüber der Stadt der Chorsieier immer 35 wieder in jeder Situation wohlwollend. Als es eine Getreideknappheit auf (5) dem Lande [oder: «in Boiotien» (Roesch)] gab und alle Städte beschlossen, die Ausfuhr von Getreide zu verbieten, schoss er der Stadt 200 kophinoi [ca. 37,5 medimnoi = ca. 22 Hektoliter] Weizen vor und stellte der Stadt dieses Getreide zur Verfügung; und später, als unsere Stadt einen Rechtsstreit gemäß dem symbo- 40

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lon mit ihnen [sc. den Thisbern] zu führen hatte, (10) wollte er auf jede Weise sein Wohlwollen und seine positiven Grundsätze, die er gegenüber den Chorsieiern hat, demonstrieren, und als nicht ausreichende Gelder in der Stadtkasse vorhanden waren, schoss er der Stadt nicht wenig Geld vor; als das Darlehen groß wurde, erließ er der Stadt auf Bitte der Bürger hin (15) 500 Drachmen; auch Pri- 5 vatleuten, die in Not waren, half er immer wieder in jeder Lage. Also, damit es deutlich wird, dass die Stadt sich dankbar zeigt und überhaupt diejenigen, die ihr Gutes tun, würdig ehrt, (20) beschloss der demos, dass Kapon und seine Nachkommen proxenoi und Wohltäter der Stadt der Chorsieier seien … Dieser Ehrenbeschluss der Kleinstadt Chorsiai für Kapon, Sohn des Brochas, ist eines von zwei Zeugnissen für die engen Beziehungen zwischen ihr und der großen Nachbarstadt Thisbe im frühen 2. Jh. (der seltene Name Brochas ist in Boiotien sonst nur in Thisbe bekannt: LGPN IIIB s. v., was die Ergänzung in Z. 3 [Θισβεύς] rechtfertigt). Knoepfler denkt aber eher an eine phokische Stadt und weist auf die mögliche Existenz des Namens in Phokis hin (J. u. L. Robert, BE, REG 82 [1969], 467, Nr. 299, von LGPN nicht registriert). Er vertritt wohl zu Recht die Auffassung, dass boiotische Städte keine Proxenie an Bürger anderer boiotischer Städte verliehen, solange beide Mitglieder des boiotischen Bundes waren; deswegen sei Kapon kein Boioter gewesen. Weil Knoepfler die Beschlüsse «aller boiotischen Städte» (Z. 5–6) als Bundesbeschluss interpretiert, stamme die Inschrift aus der Zeit des Bundes, und wegen der auch sonst bekannten Getreideknappheit in der Zeit vor dem Dritten Makedonischen Krieg und der auch hier in Z. 4 erwähnten σπανοσιτία möchte er (D. Knoepfler, Contributions à l’épigraphie de Chalcis, BCH 114 [1990], 473–498, hier 491 Anm. 82) die Inschrift um 173 datieren. Aber die Hilfe bei der Getreidebeschaffung war nur eine der guten Taten von Kapon – und nicht die letzte –, und, wie Müller vermerkt, ist die Wendung τᾶν πολίων πασ[ά]ων ἀπεψαφισμέ[νων] keine übliche Formel für einen Bundesbeschluss. Wenn Knoepfler also mit der Identifizierung der Getreideknappheit in den 170er Jahren Recht hat, dürfte die Inschrift noch später – eventuell in die 160er Jahre, und somit nach der Auflösung des Bundes – anzusetzen sein. In diesem Fall gibt es keinen Grund, eine boiotische Stadt als Herkunft auszuschließen, und von den boiotischen Städten dürfte Thisbe bei weitem die wahrscheinlichste sein (so auch Müller). Sonst bieten nur die Buchstabenformen und die Anwendung von Dialektformen einen groben Datierungsansatz ins frühere 2. Jh. Das andere Zeugnis, ein Schuldenabkommen (ὁμόλογον), das mit dem hier in Z. 9 erwähnten symbolon nicht direkt etwas zu tun hat (anders Müller [103 f.], die dazu neigt, die beiden zu identifizieren), wurde als StV III Nr. 565 schon abgehandelt (danach: Migeotte, Emprunt Nr. 11, der aber mit Roesch und Moretti die Inschrift ins 2. Jh. datiert). Hier wird ein vertragliches Rechtsabkommen erwähnt (Z. 9 [κ]ὰτ τὸ σού[μ]βο[λ]ον τὸ πὸτ α[ὐτ]ώς), das Prozeduren für die Behandlung von Rechtsstrei-

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tigkeiten festlegte, wobei in einem Fall der geehrte Kapon der Stadt behilflich war. Der Ausdruck τὸ πὸτ α[ὐτ]ώς ist allerdings in dem Zusammenhang nicht sofort verständlich, weil das Pronomen α[ὐτ]ώς im vorhergehenden Text keinen richtigen grammatikalischen Bezug hat. Roesch hat den wahrscheinlichsten Sinn erfasst, indem er die Thisber darin sieht, die er aus dem Ethnikon des geehrten Kapon extrahiert. Es war auf jeden Fall eine Stadt, die den Chorsieiern so nahe lag, dass sie selbst keine Verständnisschwierigkeiten mit α[ὐτ]ώς hatten, wobei Thisbe bei weitem die wahrscheinlichste Annahme ist. Moretti (zu ISE I 66) schlug vor, das symbolon auf die Getreidespende Kapons zu beziehen (d. h. α[ὐτ]ώς = κοφίνως), was zwar grammatikalisch, aber kaum sachlich einen guten Sinn bietet. Falls Moretti Recht hätte, dann wäre das erwähnte symbolon kein zwischen den beiden Städten abgeschlossenes allgemeines Rechtsabkommen, sondern nur eine Privatvereinbarung zwischen Kapon und den Chorsieiern. Doch sprechen der allgemeine Sprachgebrauch sowie der sachliche Zusammenhang entscheidend gegen diese Deutung (vgl. auch Gauthier, Symbola 382 f.). Nach Roeschs Verständnis also gab es zwischen den Nachbarstädten ein symbolon, das den Rechtsverkehr zwischen ihnen regelte, was sicherlich sachlich gerechtfertigt und völlig verständlich wäre; der Abschluss kann allerdings viel älter sein, als dieses einzige Zeugnis dafür. Wir dürfen uns Kapons Tätigkeit im Rahmen des symbolon so vorstellen: Im Streitfall zwischen Chorsiai und Thisbe stand nach den Regeln des schon existierenden symbolon eine Entscheidung an; Chorsiai hatte aber kein Geld (wie in StV III Nr. 565), um den Streit vertragsgemäß beizulegen, und diesmal liehen die Chorsieier sich das Nötige nicht von Thisbe (wie im StV III Nr. 565 geschehen), sondern von einem Privatmann, Kapon, der dann nachträglich sogar 500 Drachmen der aufgelaufenen Zinsen erließ. In welchem zeitlichen Verhältnis Kapons Darlehen zum Schuldenabkommen StV III Nr. 565 zwischen den zwei Städten steht, insbesondere dann, wenn es mit Roesch, Moretti und Migeotte ins 2. Jh. gehört, lässt sich allerdings nicht sagen.

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1. Livius xlii 26.2–4; 6: cum Macedonicum bellum expectaretur, Gentium quoque, Illyriorum regem, suspectum Issaei legati fecerunt, simul questi fines suos eum depopulatum, simul nuntiantes uno animo vivere Macedonum atque Illyriorum regem; communi consilio parare Romanis bellum; (3) et specie legatorum Illyrios specula- 35 tores Romae esse Perse auctore missos, ut, quid ageretur, scirent. (4) Illyrii vocati in senatum … (6) mittendosque ad regem legatos censuerunt, qui nuntiarent, quid socii quererentur; senatum existumare non aecum eum facere, qui ab sociis suis non abstineret iniuriam.

786 Rom – Issa

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Als Krieg mit Makedonien erwartet wurde, machten Gesandte aus Issa auch Genthios, den König der Illyrier, verdächtig. Sie beschwerten sich, dass er ihr Territorium verwüstet hatte, und berichteten gleichzeitig, der König der Makedonen und jener der Illyrier lebten mit den gleichen Intentionen: sie bereiteten nämlich mit konzertierter Planung einen Krieg gegen die Römer vor. (3) Illyrische Kund- 5 schafter, als Gesandte getarnt, seien auf die Initiative des Perseus hin nach Rom entsandt worden, um herauszufinden, was dort passiere. (4) Die Illyrier wurden in den Senat gerufen. (6) Sie [sc. die Senatoren] beschlossen, Gesandte zum König zu entsenden, die ihn über die Beschwerden der Bundesgenossen informieren sollten; der Senat sei 10 eben der Meinung, dass er Unrecht täte, indem er nicht davon absehe, ihren Bundesgenossen Schaden zuzufügen. Vgl. Livius xxxi 45.10 (200 v. Chr): ad Prasias – continentis Atticae is locus est – Issaeorum viginti lembi classi Romanorum adiuncti sunt. Nach Prasiai – ein Ort auf dem attischen Festland – kamen zwanzig Boote der Issaier 15 und schlossen sich der römischen Flotte an. Livius xxxii 21.27 (Rede des Achaiers Aristainos 198 v. Chr.): si centum tectae naves et quinquaginta leviores apertae et triginta Issaei lembi maritimam oram vastare et expositas prope in ipsis litoribus urbes coeperint oppugnare … «Wenn hundert gedeckte Schiffe und fünfzig leichte offene Schiffe sowie dreißig Boote 20 aus Issa anfangen, unsere Küste zu verwüsten und die Küstenstädte anzugreifen …» Livius xxxvii 16.8 (190 v. Chr.): adversus quos Livius, quamquam erant iniqua ac difficilia ad exitus loca, Issaeos auxiliares et Zmyrnaeorum expeditos iuvenes misit. Obwohl das Gelände rauh und schwer zu begehen war, schickte Livius die Hilfstruppen 25 aus Issa und die Leichtbewaffneten aus Smyrna gegen sie. Livius xlii 48.8 (171 v. Chr.): ibi decem ipsorum Dyrrhachinorum, duodecim Issaeorum, quinquaginta quattuor Genti regis lembos nanctus, simulans se credere eos in usum Romanorum conparatos esse, omnibus abductis die tertio Corcyram, inde protinus in Cephallaniam traicit. Dort fand er [sc. M. Lucretius] zehn Boote aus Dyrrachium, zwölf aus Issa sowie vier- 30 undfünfzig von König Genthios vor – er tat so, als ob er glaubte, sie seien für den Gebrauch der Römer vorbereitet worden – und führte sie alle weg. Am dritten Tag erreichte er Kerkyra und von dort setzte er sofort nach Kephallenia über.

2. Livius xlv 26.12–13: ibi pro tribunali pronuntiavit de sententia consilii senatum populumque Romanum Illyrios esse liberos iubere: praesidia ex omnibus oppidis, 35 arcibus, castellis sese deducturum. (13) non solum liberos, sed etiam inmunes fore Issenses et Taulantios, Dassaretiorum Pirustas, Rhizonitas, Olciniatas, quod incolumi Gentio ad Romanos defecissent. Dort vor dem Tribunal verkündete er [sc. L. Anicius] die Entscheidung seines Beraterstabes: Der Senat und das römische Volk ordneten an, dass die Illyrier frei 40

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sein sollten. Er selbst werde die Besatzungen aus allen Städten, Burgen und Festungen zurückziehen. (13) Nicht nur frei, sondern auch tributfrei sollten sein: die Leute von Issa und die Taulantier, von den Dassareten die Pirusten sowie die Rhizoniten und die Olciniaten, weil sie alle, als Genthios noch unbesiegt war, sich zu 5 den Römern abgesetzt hatten. 3. Polybios xxxii 9.1–3: τῶν Ἰσσίων πλεονάκις πεπρεσβευκότων εἰς τὴν Ῥώμην καὶ διασαφούντων ὅτι Δελματεῖς τὴν χώραν ἀδικοῦσι καὶ τὰς πόλεις τὰς μετ’ αὐτῶν ταττομένας· αὗται δ’εἰσὶν Ἐπέτιον καὶ Τραγύριον· ὁμοίως δὲ καὶ τῶν Δαορσῶν ἐγκαλούντων, ἐξεπέστειλεν ἡ σύγκλητος πρεσβευτὰς τοὺς περὶ Γάιον Φάννιον ἐποπτεύσοντας τὰ κατὰ τὴν Ἰλλυρίδα, καὶ μάλιστα τούτων τὰ κατὰ 10 τοὺς Δελματεῖς. Die Leute von Issa hatten mehrmals Gesandtschaften nach Rom entsandt und deutlich gemacht, dass die Dalmater ihr Territorium sowie die Städte, die zusammen mit ihnen organisiert waren, beschädigt hatten – es handelte sich um Epetion und Tragyrion. Da die Daorsoi sich gleichermaßen beschwerten, entsandte 15 der Senat eine Gesandtschaft unter der Leitung von C. Fannius, um die Angelegenheiten in Illyrien, insbesondere in Bezug auf die Dalmater, zu untersuchen. 4. Fragmente eines epigraphischen Dossiers aus Salona. Ed.: Sherk, RDGE Nr. 24. A

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ἐπὶ ὑπάτων Γν[αίο]υ Λέντλου Μ[αρ]κελλείνου καὶ Λ[ευκ]ίου Μαρκίου Φι[λίπ]που πρὸ ἡμερ[ῶν πέ]ντε Νωνῶν [Μαρ]τίων [ἐν δὲ Ἴσσῃ] ἐπὶ ἱερομνάμο[νος] Ζωπύ[ρου τοῦ ‒ ‒ ‒]νος μηνὸς Ἀρ[τε]μιτίου [‒ ‒ ‒ ἱσταμ]ένου πρεσβε[υ]σάντων Τραγυρί[νων] Παμφίλου τοῦ Π[αμ]φίλου υἱοῦ καὶ Κλεεμ[πόρ]ου τοῦ Τιμα[σίω]νος υἱοῦ Φιλοξένου [τοῦ] Διονυσίου [υἱοῦ] ἐν Ἀκοληίᾳ ἐπὶ Γαίου Ἰουλί[ου] Καί[σαρος] αὐτοκράτορος Γάιος Γαυένι[ος Γαίου? υἱ]ὸς Φαβίᾳ λόγους ἐποήσα[το περὶ τῆς τε] ἐλευ[θε]ρίας τῶν Ἰσσαίω[ν καὶ τῆς φιλίας] τ[ῶν Ῥωμαί]ων καὶ Ἰσσαί[ων ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τ]αῦτα δὲ [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ μ]εμενεικένα[ι] ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν Ἰσσαίους Αἰγυπ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ς εἰς τὴν χώρα[ν] [μεθ᾽ ἧς χώρας εἰς τὴν φ]ιλίαν καὶ συμμα-

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[χίαν τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαί]ων παρεγένον[το ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]νόμοις καὶ τῇ [α]ὐ[τ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ]πᾶσαν καὶ ἐπεὶ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ν πλεονάκις [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἀμφο]τέρας Ἴσσαν [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]ΛΙΣ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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(A) Als Cn. Lentulus Marcellinus und L. Marcius Philippus Konsuln waren [56 v. Chr.], am 3. März, und als in Issa Zopyros, Sohn des …, hieromnemon war, im Monat Artemitios, am … Tag, erschienen die Gesandten der Tragyrier, Pamphilos, Sohn des Pamphilos, Kleemporos, Sohn des Timasion, sowie Philoxenos, 10 Sohn des Dionysios, in Aquileia beim imperator C. Iulius Caesar. C. Gavenius, Sohn des ?Gaius, aus der Tribus Fabia, hielt eine Rede über die Freiheit der Issaier sowie über die Freundschaft der Römer und der Issaier … (B) Der fragmentarische Zustand lässt keine kontinuierliche Übersetzung zu. Lit.: Walbank, HCP III ad Polyb. xxxii 9; Briscoe, Commentary ad locc. Im März des Jahres 56 v. Chr. erschienen vor dem Prokonsul C. Iulius Caesar in Aquileia Gesandte aus dem von Issa gegründeten Städtchen Tragyrion. Gesprochen wurde, nach Auskunft der später in Dalmatien aufgestellten Inschrift, u. a. über die Freiheit der Issaier sowie über die amicitia der Römer und Issaier (oben 4.A). Der zweite schlechter erhaltene Teil B der Inschrift handelt in einem nicht wiederherstellbaren Zusammenhang von φ]ιλίαν καὶ συμμα[χίαν τοῦ δήμου τοῦ Ῥω- μαί]ων (Z. 5–6). Wenn es sich auch hier vornehmlich wieder um Issa handelt, was viel für sich hat, dann galt Issa im J. 56 als vertraglich verbündeter φίλος καὶ σύμμαχος der Römer. Unsicher ist, ab wann die Issaier einen Vertrag mit Rom gehabt haben könnten. Amicitia bestand offensichtlich schon seit der deditio während des Ersten Illyrischen Krieges 229 v. Chr. (Polyb. ii 11.12), und dies wurde irgendwann durch den in der Inschrift angesprochenen Vertrag ergänzt. Die Issaier beteiligten sich regelmäßig an römischen Militärunternehmen östlich der Adria (oben 1), und als der Dritte Makedonische Krieg drohte, gehörten die Issaier zu den Informanten, die den Senat über die transadriatischen Entwicklungen aufklärten (oben 1). Dieselbe Funktion übten sie auch nach dem Krieg aus (oben 3, vom J. 158). In diesem Zusammenhang spricht Livius von den Issaiern explizit als socii (oben 1 [6]), was – wenn er den Begriff rechtstechnisch korrekt verwendet – auf die Existenz eines Vertrags hinweisen würde. Als allerdings L. Anicius im J. 168 nach dem Ende des Dritten Makedonischen Krieges die römische Neuordnung der Verhältnisse im illyrischen Raum anordnete, gehörte Issa nach dem Bericht des Livius zu denjenigen Gemeinden, die für liberae et immunes erklärt wurden, «weil sie …, als Genthios noch unbesiegt war, sich zu den Römern abgesetzt hätten» (oben 2: quod incolumi Gentio ad Romanos defecissent). Diese Erklärung wird norma-

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lerweise als Beleg dafür angesehen, dass die Issaier zu dieser Zeit keinen Vertrag mit Rom gehabt haben (so etwa Sherk, RDGE 141 Anm. 1). Livius’ (oder Anicius’) Begründung für die Sonderbehandlung ist aber im Falle von Issa objektiv falsch, denn Issa hätte sich nicht von Genthios absetzen können, weil es ihm niemals untergeordnet gewesen ist, hatte den Senat sogar längst vor ihm gewarnt 5 (oben 1). Livius’ undifferenzierter Einschluss von Issa in seine Liste und die pauschale Begründung, sicherlich wegen seines Strebens nach Kürze, vermittelt also in diesem Fall einen falschen Eindruck und kann keinesfalls als Argument gegen einen bestehenden Vertrag angeführt werden. Das Ergebnis bleibt also unsicher. Festzuhalten ist: Livius bezeichnet die Iss- 10 aier im J. 172 als socii (oben 1); spätestens seit dem Zweiten Makedonischen Krieg beteiligten sich die Issaier an römischen Militäraktionen im Osten (oben 1, s. v. vgl.); Polybios beschreibt regelmäßige Gesandtschaften von Issa nach Rom auch nach dem Dritten Makedonischen Krieg (oben 3); und im J. 56 existierte anscheinend ein Vertrag. Es gibt keinen guten Grund, den Vertragsabschluss nicht ins 15 2. Jh. und zwar vor den Dritten Makedonischen Krieg anzusetzen, selbst dann, wenn der einzige direkte Beleg dafür nicht sehr strapazierfähig ist.

787 Ephesos – Sardeis (Friedens- und Isopolitievertrag) 98 oder 94 v. Chr.

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1. Zwei nicht anpassende Marmorfragmente, D und E; Frag. D: h. 0,13 m, b. 0,125 m; Frag. E: h. 0,817 m, b. 0,685 m‒0,694 m, d. unten 0,14 m, oben 0,11 m. Fundort: Pergamon, jetzt Berlin, Pergamon-Museum (Inv.-Nrr. III 82a und III 82). Ed.: I. Pergamon II 268 D E mit Facsimile; IK Ephesos 7 (Photo eines Abklatsches Tafel 9); OGIS 437; IGR IV 297; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 170; Laffi, Trat- 25 tato 144. Lit.: Rigsby, Provincia 141–149. Üb.: HGIÜ III Nr. 502 (deutsch); Laffi, a. a. O. (italienisch).

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒οντας τ[α ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ τὰς ἐκκλήτους δ[ί]- 30 [κας ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ πα]ραγένηται, δικάζεσθαι τὸν ἀδι[κο]ύμενο[ν κατὰ τὰ προγεγραμμ]ένα ἐν τῆι τοῦ ἀδικοῦντος πόλει. ἐὰν δέ τις συλη[θ]ῆι ἢ ἀδικηθ[ῆι Σαρδιανῶν ἢ Ἐφ]εσίων ὑπὸ τοῦ μὴ ὄντος μήτε Σαρδιανοῦ μήτε Ἐφεσίου 35 ἐξέστω{ι} τῶι Ἐφ[εσίωι ἐν Σάρδεσι κ]αὶ τῶι Σαρδιανῶι ἐν Ἐφέσωι τὸ δίκαιον λαμβάνειν κατὰ τοὺς τῆς πόλε[ως νόμους, ἐν ἧι] ἂν ληφθῆι ὁ ἀδικήσας, πλὴν εἴ τινές εἰσιν ἐκ

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τῶν πόλεων, πρὸς ἃς εἰσὶν συνθῆκ[αι ἴδιαι ταῦτα] διεξάγεσθαι κατὰ τὰς ἰδίας συνθήκας. ὅσα δ’ ἂν κατὰ πόλεμον μεθιστῇ τι[ς ἢ καὶ κατ’] ἄλλο τι ὑπεκτιθῆται εἰς τὴν πόλιν ἢ τὴν χώραν ἢ Ἐφεσίων εἰς Σάρδεις ἢ Σαρδ[ιανῶν] εἰς Ἔφεσον, ἐπιδέχεσθαί τε καὶ τοὺς ἄρχοντας ἐπιμέλεσθαι καὶ [συνδια]σώζειν. [Ἐφεσίω]ν δὲ καὶ τῶν κατοικούντων ἐν Ἐφέσωι καὶ τῇ χώραι μηθεὶς στρα[τευέσθω κατὰ Σαρ]διανῶν μηδὲ δίοδον διδότω μηδὲ ξενολόγιον παρεχέτω μηδὲ ὅπα [διδότω μηδὲ χορηγ]είτω τοῖς Σαρδιανῶν πολεμίοις μήτε χρήματα μήτε ἀγορὰν μηδ[ὲ] [λάφυρον ἐπιδεχέ]σθω μηδὲ ἄλλο μηθὲν ἐπὶ βλάβῃ πρασσέτω, ὁμοίως δὲ μηδὲ Σαρδ[ι][ανῶν μηθεὶς μ]ηδὲ τῶν κατοικούντων ἐν Σάρδεσιν ἢ τῆι χώραι στρατευέσθω κατὰ Ἐφ[ε][σίων μηδὲ δίο]δον διδότω μηδὲ ξενολόγιον παρεχέτω μηδὲ ὅπλα διδότω μηδὲ χορη[γείτω τοῖς Ἐφεσ]ίων πολεμίοις μήτε χρήματα μήτε ἀγορὰν μηδὲ λάφυρον ἐπιδεχέσθω μη[δὲ ἄλλο μη]δὲν ἐπὶ βλάβῃ πρασσέτω. ὁπότερος δ’ ἂν τῶν δήμων ὑπεναντίον [πράσσηι τ]ινὶ τῶν ἐν τῆιδε τῆι συνθήκηι κατακεχωρισμένων, εἶναι τὸ δίκαιον λαβεῖν τῷ ἀδι[κουμένῳ] ἐπὶ τῆς λαχούσης πόλεως ἐξ ὧν ἂν κατὰ κοινὸν ἕλωνται πόλεων, γενομένου κλήρου ἀπὸ [τῆς με]σιτευούσης τὰς συνθήκας πόλεως. ὁ δὲ φάμενος ἀδικεῖσθαι δῆμος προλεγέτω δι[ὰ πρε]σβείας τῶι ἐγκαλουμένωι δήμωι τὸ ἔγκλημα καὶ παραγεινέσθωσαν οἱ παρ’ ἑκατέρων [τ]ῶν πόλεων εἰς τὴν διαδικασίαν, ἀφ’ ἧς ἂν τὸ ψήφισμα οἱ ἐγκαλοῦντες ἀναδῶσιν ἐν ἄλλαις ἡμέρα[ι]ς τριάκοντα, πρὸς τὸν μεσιτεύοντα δῆμον, καὶ ἐν ἄλλαις ἡμέραις πέντε κληρωσάτωσαν τὸν κρινοῦντα δῆμον, μετὰ δὲ τὸν κλῆρον ἐν ἄλλαις ἡμέραις ἑξήκοντα παραγενόμενοι πρὸς τὸν εἰληχότα δῆμον διαδικαζέσθωσαν, φέροντες παρὰ τῶν ἰδίων πατρίδων γράμματα πρὸς τὴν εἰληχεῖαν πόλιν ὑπὲρ τῆς δόσεως τοῦ δικαστηρίου, καὶ τὸ κατακριθὲν πρασσέτωσαν παραχρῆμα· ἐὰν δέ τις μὴ παραγένηται ἢ ἐπὶ τὸν μεσιτεύοντα δῆμον

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ἢ ἐπὶ τὴν λαχοῦσαν πόλιν, ἔστω κατὰ τὸν παρόντα. ταῦτα δὲ ὑπάρχειν Σαρδιανοῖς καὶ 30 Ἐφεσίοις εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον, καὶ ἐάν τι αἱ πόλεις οἰκειότερον βουλεύσωνται. ἀναγράψαι δὲ καὶ εἰς στήλας λιθίνας τήνδε τὴν συνθήκην καὶ στῆσαι ἐν μὲν Ἐφέσωι ἐν τῶι τῆς Ἀρτέμιδος ἱερῶι ἐν τῶι ἐπισημοτάτωι τόπωι, ἐν δὲ Σάρδεσιν ἐν τῶι τοῦ Διὸς ἱερῶ[ι] ἐν τῶι ἐπισημοτάτωι τόπωι, ἐν δὲ Περγάμωι ὃν ἂν αἰτήσωνται κατὰ κοινὸν αἱ πόλεις ἐπισημ[ό]τατον τόπον. εἶναι δὲ τὴν συνθήκην κυρίαν, ὡς μὲν Ἐφέσιοι ἄγουσιν ἀπὸ πρυτάνεως Σελεύκου, ἱερέ[ως] 35 δὲ τῆς Ῥώμης Ἀρτεμιδώρου, μηνὸς Ταυρεῶνος τετράδος ἀπιόντος· ὡς δὲ Σαρδιανοὶ ἐπὶ ἱερέω[ς] τῆς μὲν Ῥώμης Σωκράτου, τοῦ δὲ Διὸς τοῦ Πολιέως Ἀλκαίου, μηνὸς Δαισίου τετράδος ἀπιόντος. εἰσὶν δὲ οἱ ὑφ’ ἑκατέρων τῶν δήμων ἀποδειχθέντες ἄνδρες ἐπὶ τῶν συλλύσεων· Σαρδιανῶν μὲν Μενεκράτης Διοδώρου, Φοῖνιξ Φοίνικος, Ἀρχέλαος Θεοφίλου· Ἐφεσίων δὲ Ἱκέσιος Ἀρτεμιδώρου, Ποσειδώνιος Ποσειδωνίου τοῦ Διονυσίου, Ἀριστογείτων Πάτρωνος, Ἀρτεμίδωρος 40 Ἀτεμδώρου, Μενεκράτης Μενεκράτου τοῦ Ἀρτεμιδώρου, Ἀπολλόδωρος Ἑρμοκράτου, Ἕρμιππος Μενοίτου.

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2–3 Dittenberger, ‒ς ἐκκλήτους δ‒ Fränkel ‖ 8 Dittenberger, Laffi, τότε Fränkel et al.

Z. 3 ff. … anwesend sein, soll der Geschädigte, wie oben ausgeführt, in der Stadt des Schadenverursachers den Prozess führen. Wenn ein (5) Sardianer oder ein Ephesier von jemandem, der weder Sardianer noch Ephesier ist, beraubt [oder: «gepfändet»] oder geschädigt wird, dann soll der Ephesier in Sardeis oder der 30 Sardianer in Ephesos Recht erhalten nach den Gesetzen der Stadt, in welcher der Täter gefasst wurde, es sei denn, die Täter stammen aus Städten, mit welchen separate Vereinbarungen schon vorliegen; in diesem Fall soll nach den Bestimmungen der jeweiligen separaten Vereinbarung verfahren werden. Sachen, die jemand wegen Kriegsereignissen oder aus anderen Gründen in die Stadt oder das 35 Umland auslagert, entweder der Ephesier nach (10) Sardeis oder der Sardianer nach Ephesos, soll man aufnehmen, und die Behörden sollen sich darum kümmern und sie absichern. Von den Ephesiern sowie den in Ephesos und dem ephesischen Umland lebenden Menschen soll keiner gegen die Sardianer als Soldat ziehen; er soll weder 40 den Durchzug anderer ermöglichen noch die Möglichkeit der Söldnerwerbung

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gewähren, weder Waffen geben noch Geld oder einen Markt für Lebensmittel den Feinden der Sardianer zur Verfügung stellen; er soll auch keine Beute annehmen oder irgendetwas anderes zum Schaden der Sardianer tun; gleichermaßen soll kein (15) Sardianer oder Bewohner von Sardeis oder dem sardianischen Umland gegen Ephesos als Soldat ziehen; er soll weder den Durchzug anderer ermöglichen noch die Möglichkeit der Söldnerwerbung gewähren, weder Waffen geben noch Geld oder einen Markt für Lebensmittel den Feinden der Ephesier zur Verfügung stellen; er soll auch keine Beute annehmen oder irgendetwas anderes zum Schaden der Ephesier tun. Sollte einer der demoi gegen die in diesem Vertrag festgehaltenen Bestimmungen verstoßen, dann soll der Geschädigte Recht suchen (20) bei einer Polis, die aus einer gemeinsam gewählten Gruppe von Poleis ausgelost wird, wobei das Losverfahren von jener Polis gehandhabt wird, die diesen Vertrag vermittelte. Der demos, der behauptet, geschädigt zu sein, soll dem angeklagten demos die Anklage durch Gesandte zustellen und die Vertreter beider Poleis im Hinblick auf die endgültige Entscheidung sollen sich innerhalb von dreißig Tagen nach dem Zustellen des Anklagebeschlusses bei dem demos, der den Vertrag vermittelte, einfinden; innerhalb von fünf weiteren Tagen sollen sie (25) den mit dem Urteil beauftragten demos auslosen. Nach der Auslosung sollen sie innerhalb von weiteren sechzig Tagen bei dem ausgelosten demos wegen der Urteilsfindung erscheinen, ausgestattet mit Schreiben von ihren eigenen Heimatgemeinden an die ausgeloste Polis bezüglich der Gewährung des Richtergremiums, und sie sollen das einmal gefällte Urteil sofort in Kraft setzen. Falls eine Partei nicht erscheinen sollte, ob bei dem vermittelnden demos oder bei der ausgelosten Polis, soll das Urteil im Sinne der Anwesenden gefällt werden. Diese Vereinbarung soll für die Sardianer und (30) die Ephesier für alle Zeit gelten, außerdem auch das, was die Städte eventuell als etwas vorteilhafter ausdenken sollten. Man soll den Text dieses Vertrages auf steinerne Stelen aufschreiben und eine davon in Ephesos im Heiligtum der Artemis an der prominentesten Stelle, eine in Sardeis im Heiligtum des Zeus an der prominentesten Stelle, sowie eine in Pergamon an der prominentesten Stelle, um welche die beiden Städte gemeinsam bitten werden, aufstellen. Diese Vereinbarung wird gültig nach ephesischer Zeitrechnung, von der Amtszeit des Prytanen Seleukos und des Priesters (35) der Roma Artemidoros, im Monat Taureon, am 24. Tag; nach sardianischer Zeitrechnung unter dem Priester der Roma Sokrates, unter dem Priester des Zeus Polieus Alkaios, im Monat Daisios, am 24. Tag. Für die Vertragsverhandlungen wurden folgende Männer von den beiden demoi gewählt: Von den Sardianern Menekrates, Sohn des Diodoros, Phoinix, Sohn des Phoinix, Archelaos, Sohn des Theophilos; von den Ephesiern Hikesios, Sohn des Artemidoros, Poseidonios, Sohn des Poseidonios und Enkel des Dionysios, Aristogeiton, Sohn des Patron, Artemidoros, Sohn des Artemidoros, (40) Menekrates, Sohn des Menekrates und Enkel des Artemidoros, Apollodoros, Sohn des Hermokrates, Hermippos, Sohn des Menoites.

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2. Marmorfragment, an allen Seiten gebrochen; b. 0,36 m, h. 0,23 m, d. 0,20 m. Buchstaben 0,012 m. Fundort: Sardeis. Ed.: Sardeis VII: Part I, Greek and Latin Inscriptions. By W. H. Buckler and D. M. 5 Robinson, Leyden 1932, Nr. 6; Ager, Interstate Arbitrations Nr. 170. Lit.: Laffi, a. a. O. 103–105. [‒ ‒ ‒ ‒ ἐὰν δέ τις Σαρδιανῶν βούληται] πολιτεύεσθαι ἐν [Ἐφέσωι] [ἐπικληρῶσαι αὐτὸν τοὺς ἐσσῆνας ε]ἰς φυλὴν καὶ χιλιαστ[ὺν καὶ εἶ][ναι αὐτῶι ἔφοδον ἐπὶ τὴν βουλὴν καὶ τὸ]ν δῆμον καὶ τέλη φ[έρειν] [αὐτὸν ἴσα καὶ ὅμοια τοῖς ἄλλοις τοῖς τὴν] πόλιν οἰκοῦσιν· ὅ τ[ι δὲ ἂν δι][άγηι τις διὰ Σάρδεων εἰς Ἔφεσον ἢ διὰ Ἐφέσο]υ εἰς Σάρδεις δια[γωγὴν] [τούτου εἶναι αὐτῶι ἀτελεῖ ‒ ‒ ‒]

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… Wenn einer der Sardianer die Bürgerrechte in Ephesos ausüben will, dann sollen ihn die Essenen [Priester der Artemis: Paus. viii 13.1] in eine phyle [«Stamm»] und eine chiliastys [«Tausendschaft»] einlosen, und er soll Zutritt zum Rat sowie 15 zum demos erhalten und Steuern zahlen in Höhe und Art genau wie alle anderen Bewohner der Stadt. Was auch immer (5) jemand durch sardianisches Gebiet nach Ephesos oder durch ephesisches Gebiet nach Sardeis durchführen möchte, dies soll zollfrei sein … 3. Drei nicht anpassende Marmorfragmente aus Pergamon. 20 Ed.: Wie 1 oben. Üb.: Wie 1 oben sowie R. K. Sherk, Rome and the Greek East, Cambridge 1984, Nr. 57 (englisch). 3a. Frag. A (Inv. III 121); b. 0,13 m, h. 0,1 m, col. I. 2

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[συνθῆκαι Σαρδια]νῶν κ[αὶ Ἐφεσί]ων. [Κόιντος Μούκιος Ποπλίου υἱὸς Σκαιόλας] [ἀνθύπατος Ῥωμαίων Σαρδιανῶν τῆι βουλῆι κ]αὶ [τῶι δήμωι χαίρειν· τῶν ἐν τῆι φιλίαι κριθέντω]ν{ι} [δήμων τε καὶ ἐθνῶν ψηφισαμένων τιθ]έναί [θυμελικοὺς καὶ γυμνικοὺς ἀγῶνας διὰ πε]ντα[ετηρίδος ἀχθησομένους ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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5 Foucart et al., τῶν ἑλομένων τιθ]έναι Laffi ‖ 6–7 Laffi, πε]ντα|[ετηρικούς Fränkel et al.

Vertrag der Sardianer und der Ephesier. Q. Mucius P. f. Scaevola, Prokonsul der Römer, grüßt den Rat und den demos der Sardianer. Da die in die Freundschaft 35

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[sc. der Römer] gewählten demoi und Völker beschlossen haben, musische und gymnische Wettbewerbe jedes vierte Jahr zu veranstalten … 3b. Frag. A (cf. 3a oben) und B (Inv.-Nr. III 325); b. 0,12 m, h. 0,1 m; col. II. Κόιντος Μού[κιος Ποπλίου υ]ἱὸς Σκαιό[λας] ἀνθύπατος Ῥω[μαίων Ἐφεσί]ων τῆι βουλ[ῆι καὶ] τῶι δήμωι χαί[ρειν· τῶν ἐν τῆ]ι φιλίαι κριθέν[των] δήμων τε καὶ ἐ[θνῶν ψηφισαμέ]νῶν τιθέναι θυμ[ε]λικοὺς καὶ [γυμνικοὺς ἀγῶνας] διὰ πενταετηρι[δὸς ἀχθησομένους ‒ ‒ ‒ ‒α]ι περὶ του [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ π]ροτρεψο

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5 Foucart et al., τῶν ἑλομέ]νων Laffi ‖ 6–7 Laffi, ἀγῶ]να πενταετηρι[κούς Fränkel et al.

Q. Mucius P. f. Scaevola, Prokonsul der Römer, grüßt den Rat und den demos der Ephesier. Da die in die Freundschaft gewählten demoi und Völker beschlossen haben, musische und gymnische Wettbewerbe jedes vierte Jahr zu veranstalten … 3c. Frag. C col. I (Inv.-Nr. P28); b. 0,345 m, h. 0,31 m, d. 0,06 m.

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[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εἰς τὸ αὐτὸ] συμ[πορεύοιντο, ἐπέμψαμεν ‒ ‒ ‒ ‒σον] Φυλο[τίμου Ἀθηναῖον τῶν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἄν]δρα κα[λὸν καὶ ἀγαθὸν καὶ τῆς μεγίστης ἀξι]ούμε[νον πίστεως παρ’ ἡμῖν, πρός τε τὸν ὑ]μέτε[ρον δῆμον καὶ τὸν Ἐφεσίων, τὸν παρ]α[κ]αλέ[σοντα δοῦναι τὰς χεῖρας ἡμῖν εἰς] σύλλυ[σιν. συγκαταθεμένων δὲ τῶν δήμω]ν ἑκα[τέρων τοῖς παρακαλουμένοις καὶ πεμψά]ν[των πρεσβευτὰς ὑμῶν μὲν τοὺς στρατ]η[γοὺς Μενεκράτην Διοδώρου, Φοίνικα Φοί][νικος, Ἀρχέλαον Θεοφίλου, Ἐφεσίων δὲ] Ἱκέσιον Ἀρτεμιδώρου, Ποσειδώνιον Ποσειδωνίου τοῦ Διονυσίου, Ἀριστογείτονα Πάτρωνος, Ἀρτεμίδωρον Ἀρτεμιδώρου, Μενεκράτην Μενεκράτου τοῦ Ἀρτεμιδώρου, Ἀπολλόδωρον Ἑρμοκράτου, Ἕρμιππον Μενοίτου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

16 ff. aus Frag. C col. II, Z. 14–19 (cf. 3d unten), Zeilenbruch unbekannt.

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(Fortsetzung des Briefes an die Sardianer [oben 3a]) Z. 5 ff. … zur Einigkeit zusammenkommen, entsandten wir den Athener …sos, Sohn des Phylotimos, … einen guten und anständigen Mann, der bei uns das größte Vertrauen genießt, zu (10) eurem demos und zum demos der Ephesier, der euch auffordern sollte, uns eure Hände für eine Vereinbarung zu geben. Da beide demoi der Aufforderung nach- 5 kamen und ihr als Gesandte eure strategoi schicktet – es waren (15) Menekrates, Sohn des Diodoros, Phoinix, Sohn des Phoinix, und Archelaos, Sohn des Theophilos – während die Ephesier Hikesios, Sohn des Artemidoros, Poseidonios, Sohn des Poseidonios und Enkel des Dionysios, Aristogeiton, Sohn des Patron, Artemidoros, Sohn des Artemidoros, Menekrates, Sohn des Menekrates und 10 Enkel des Artemidoros, Apollodoros, Sohn des Hermokrates, und Hermippos, Sohn des Menoites, schickten … 3d. Frag. C col. II.

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‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ενος ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒νῶν τι ταρα[σσ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] ‒ ‒ ἔχθραν καὶ διαφορὰν κα‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ἐπιφανεστέρας καὶ ἐνδοξτ[έρας, ἵνα οἱ ἀφ]εστηκότες αὐτῶν δῆμοι μετ[ὰ πάσης εὐνοί]ας εἰς τὸ αὐτὸ{υ} συμπορεύοιντο, ἐπέμψ[αμεν ‒ ‒] σον Φυλοτίμου Ἀθηναῖον τῶν ἐ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒, ἄνδρα κ[α]λὸν καὶ ἀγαθὸ[ν] καὶ τῆς [μεγίστης ἀξι]ούμενον πίστεως παρ’ [ἡμ]ῖν, πρός [τε τὸν ὑμέ]τερον δῆμον καὶ τὸν Σαρδιανῶν, [τὸν παρακα]λέσοντα δοῦναι τὰς χεῖρας ἡμῖν εἰ[ς σύλλυσιν]. συνκαταθεμένων δὲ τῶν δήμων [ἑκατέρων] τοῖς παρακαλουμένοις καὶ πεμψάντω[ν πρεσ]βευτὰς ὑμῶν μὲν Ἱκέσιον Ἀρτεμιδώρο[υ, Ποσει]δώνιον Ποσειδωνίου τοῦ Διονυσίου, Ἀ[ριστο]γείτονα Πάτρωνος, Ἀρτεμίδωρον Ἀρτ[εμιδώ]ρου, Μενεκράτην Μενε[κρά]το[υ] τοῦ Ἀρ[τεμι]δώρου, Ἀπολλόδ[ωρον Ἑρμο]κρ[ά]τ[ου, Ἕρμιπ]πον Μενοίτου, Σα[ρδιανῶν δὲ τοὺς στρατη]γοὺς Μενεκράτη[ν Διοδώρου, Φοίνικα Φοίνικος], Ἀρχέλαον Θεο[φίλου ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ εὐδο(?)]κῆσαι τὰ πρ[οτιθέμενα(?) ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] τε μεσιτε[ύειν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] συμφέρε[ιν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

7 τ]ῶν ἐ[μῶν φίλων] Robert, OMS II 859 Anm. 6, Laffi, τ]ῶν ε[ὐδοκίμων] Dittenberger.

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(Fortsetzung des Briefes an die Ephesier [oben 3b]) Z. 3 ff. … Feindschaft und Streit … vornehmer und berühmter, damit diejenigen, die (5) von ihnen abgefallen waren, zur Einigkeit zusammenkommen, entsandten wir den Athener … -sos, Sohn des Phylotimos, … einen guten und anständigen Mann, der bei uns das größte Vertrauen genießt, (10) zu eurem demos und zum demos der Sardia- 5 ner, der euch auffordern sollte, uns eure Hände für eine Vereinbarung zu geben. Da beide demoi der Aufforderung nachkamen und ihr als Gesandte Hikesios, Sohn des Artemidoros, Poseidonios, (15) Sohn des Poseidonios und Enkel des Dionysios, Aristogeiton, Sohn des Patron, Artemidoros, Sohn des Artemidoros, Menekrates, Sohn des Menekrates und Enkel des Artemidoros, Apollodoros, 10 Sohn des Hermokrates, und Hermippos, Sohn des Menoites, schicktet, während die Sardianer ihre strategoi schickten – (20) es waren Menekrates, Sohn des Diodoros, Phoinix, Sohn des Phoinix, und Archelaos, Sohn des Theophilos … Der Text des Vertrags ist auf zwei Fragmenten einer großen Stele aus Pergamon erhalten (oben 1). In Fränkels Rekonstruktion enthält die Stele auch Fragmente von zwei Briefen des Prokonsuls Q. Mucius Scaevola, wohl an Sardeis und Ephesos gerichtet, bezüglich der Modalitäten der Beilegung von Streitigkeiten, die zwischen den zwei Städten entstanden waren (oben 3a‒d). Der Vertrag, von welchem nur die letzten Zeilen erhalten sind, wurde von den Pergamenern bei der Publikation an Scaevolas Briefe an die zwei streitenden Poleis (oben 3) unten angefügt. Die Ausführungen, soweit wiederherstellbar, scheinen – mutatis mutandis – wortgleich zu sein und schildern die Vorgänge, die zum Vertragsabschluss führten. Diese Stele ist das im Vertragstext vorgesehene pergamenische Exemplar des Vertrags (Z. 33). In Sardeis wurde ein kleines Fragment gefunden, das eventuell dem sardianischen Exemplar zugehörte und inhaltlich verlorene Teile des pergamenischen Exemplars wiedergibt (oben 2). Sollte das der Fall sein, dann geht daraus hervor, dass der Vertrag mehr als bloß ein Friedensvertrag war, da die Möglichkeit der Annahme des Bürgerrechts in der Partnerstadt vorgesehen war – also eine isopoliteia vereinbart wurde. Da Fränkel (I. Pergamon II S. 197) die Lücke zwischen Frag. C und Frag. E auf etwa 40 Zeilen errechnet hat, dürfte genug Platz für die restlichen Isopolitievereinbarungen vorhanden gewesen sein. Die Unsicherheit beim Datum des Vertrags ergibt sich aus Unsicherheiten bezüglich des Prokonsulats des Q. Mucius Scaevola (verschiedene neuere Ansätze aufgeführt bei Ager, a. a. O. 501 Anm. 1). Seine Tätigkeit hier passt zwar gut zu Ciceros Lob seines edictum, weil er den Griechen den Gebrauch von fremden Richtern erlaubte (Att. vi 1.15), Rigsby (a. a. O.) aber hat einige Argumente dafür gebracht, dass der Vertrag und der Bericht um die Vorgänge, die zum Abschluss führten (Frag. C, oben 3c, d), von den Scaevola-Briefen (Frag. A, B, oben 3a, b) zu trennen sind. Sollte er Recht haben (dezidiert dagegen, wohl zu Recht, Laffi, a. a. O.), ergäben sich weitere Unsicherheiten bei der Datierung, die dann unab-

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hängig vom Prokonsulat des Scaevola zu ermitteln wäre. Auch der Verfasser der Briefe in Fragment C (oben 3c, d) bliebe zu ermitteln. Der Vertrag kam zustande auf Initiative des Prokonsuls Scaevola, der den Athener ‒sos, Sohn des Phylotimos, zu den in Streit miteinander liegenden freien Poleis schickte, um eine Versöhnung herbeizuführen (oben 3c, d Z. 6–11). Daraufhin wurden die für die Verhandlungen namentlich genannten Vertreter der beiden Poleis bestimmt, die unter der Vermittlung einer dritten Polis (vgl. oben 1 Z. 21: ἡ μεσιτευούση τὰς συνθήκας πόλις, vgl. Z. 24, 28) – wohl Pergamon, wo die Dokumentation auch veröffentlicht werden sollte (oben 1, Z. 33) und woher unser Text stammt, obwohl es im erhaltenen Teil des Dossiers in dieser Funktion nicht explizit erwähnt wird – den Text des Vertrages ausarbeiteten. Da viel Text verloren ist, wird die Abwesenheit eines Vertragseides im erhaltenen Teil des Vertrages nicht stören. Falls der Vertrag auch Isopolitiebestimmungen enthielt (vgl. oben 2), dürfte der Eid in diesem Zusammenhang festgehalten worden sein. Wo der erhaltene Text einsetzt, geht es um Fragen der Zuständigkeit für die gerichtliche Handhabung von unterschiedlichen beide Städte betreffenden Delikten (Z. 1–8). Es folgt eine Reihe von Beistandsregelungen für den Kriegsfall, die der Standardpraxis der Zeit entsprechen (Z. 8–18). Einmalig allerdings sind die komplizierten Bestimmungen über die Schlichtungsprozeduren, die im Falle einer behaupteten Vertragsverletzung durch einen der Partner gelten sollten (Z. 18–29). Zunächst wurden die Poleis gemeinsam bestimmt, die überhaupt für eine eventuelle richterliche Tätigkeit in Frage kämen. Aus ihnen sollte im Ernstfall jeweils eine per Los bestimmt werden (Ζ. 20: ἐπὶ τῆς λαχούσης πόλεως ἐξ ὧν ἂν κατὰ κοινὸν ἕλωνται πόλεων). Wichtig bei diesen Prozeduren ist die dauerhafte Rolle «der Polis, die den Vertrag vermittelt hat» (Z. 21: ἡ μεσιτευούση τὰς συνθήκας πόλις, vgl. Z. 24, 28). Ihre Rolle beschränkt sich offenbar nicht auf die vorgeschriebene Durchführung des Losverfahrens, denn die Anwesenheit der Vertreter der Partnerstädte wird als «für die διαδικασία» (Z. 23) gekennzeichnet. Außerdem wird eine Frist von fünf Tagen vorgesehen, innerhalb welcher das Losverfahren, das allein höchstens ein paar Minuten gedauert haben dürfte, stattzufinden hatte. Man kann also daraus schließen, dass ein erster Schlichtungsversuch vorgesehen war, bevor die weiteren Schritte, die zu dem endgültigen Urteil einer dritten Stadt führen sollten, eingeleitet wurden. Dafür wurden wiederum Fristen für die endgültige Behandlung des Streites durch die per Los bestimmte dritte Stadt festgelegt (60 Tage), wobei beide Seiten schriftlich ihre Bitten um richterliche Tätigkeit (und zumindest implizit, ihre Bereitschaft, das Urteil zu akzeptieren) äußern sollten (Z. 25–28). Die Strafe fürs Nicht-Erscheinen ist das Verlieren des Prozesses (Z. 28–29). Der Vertrag endet mit einer konventionellen Änderungsklausel (Z. 29–30), den Publikationsbestimmungen (Z. 31–34), dem Datum des Inkrafttretens (Z. 34–36) sowie den Namen der für den Vertrag verantwortlichen Unterhändler aus den beiden Partnerstädten (Z. 37–41).

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788 Rom – Thyrrheion (Bündnis) 94 v. Chr.

Zwei Fragmente aus weißem Kalkstein: (a) unten und links abgebrochen, b. 0,525 m, h. 0,27 m, d. 0,13 m; (b) an allen vier Seiten gebrochen, b. 0,327 m, h. 5 0,205 m, d. 0,13 m. Buchstaben 0,01–0,015 m. Fundort: (a) Im Dorf Hagios Vasilios (Thyrrheion), in einem Haus eingebaut, jetzt im dortigen Museum (Inv.-Nr. 39); (b) Thyrrheion, jetzt im dortigen Museum (Inv.-Nr. 14). Ed.: (a) IG IX 12, 2, 242; Syll.3 732; (a) und (b) K. Freitag, Der Symmachievertrag 10 zwischen Rom und Thyrrheion aus dem Jahre 94 v. Chr. Ein neues Fragment zu IG IX 1, 12 242 [sic], in: G. Cresci Marrone/A. Pistellato (Hrsg.), Studi in ricordo di Fulviomario Broilo, Padua 2007, 341–353 (Photos 351 f.); (a) und (b) SEG 57, 490. Üb.: (a) Ancient Roman Statutes Nr. 58 (englisch); HGIÜ III Nr. 503; (a) und (b) Freitag, a. a. O. (deutsch). 15 συμμαχία vac. ποτὶ Ῥωμαίους. ἐπὶ ὑπάτων Γαΐου Κοιλίου Κάλδου Γαΐου υἱοῦ, [Λ]ευκίου Δομετίου Γναίου Αἰνοβάρβου, στρατη[γο]ῦντος κατὰ πόλιν Γαΐου Σεντίου Γαΐου υἱοῦ, 5 [ἐπὶ δ]ὲ τῶν ξένων Λευκίου Γελλίου Λευκίου υἱοῦ πίναξ [συμμ]αχίας ἀνετέθη κατὰ συγκλήτου δόγμα [πρεσβε]υσάντων vac. Δωροθέου τοῦ Ἰάσονος [Δαιδάλου] τοῦ Μενάνδρου vac. τῷ δήμῳ [τῷ Ῥωμα]ίων [κα]ὶ τῷ δήμῳ τῷ Θυρρεί[ων φιλία καὶ] (b) 10 [συμμαχία ἔστω καὶ κατὰ γῆν] καὶ κατὰ θά[λασσαν εἰς τὸν] [ἅπαντα χρόνον. ὁ δῆ]μος ὁ Θυρρείων τοὺς πολ[εμίους] [καὶ ἀντιπολεμί]ους τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων [διὰ τῆς ἰδίας] [χώρας κα]ὶ ἧς ἂν αὐτὸς ἄρχῃ μὴ διιέτω δ[ημοσίαι βου][λῃ δόλῳ πον]ηρῷ ὥστε τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμ[αίων ἢ τοῖς] 15 [ὑποτασσομέ]νοις τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμαί[ων πόλεμον ποιῆσαι] [μήτε αὐτο]ῖς σίτῷ μήτε ὅπλοις μ[ήτε χρήμασιν μήτε] [ναυσὶν βο]ηθείτω δημοσίαι βο[υλῇ δόλῳ πονηρῷ.] [ὁ δῆμος ὁ Ῥ]ωμαίων τοὺς πολ[εμίους καὶ ἀντιπολεμίους] [τοῦ δήμου τοῦ Θυρ]ρείων [διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ] 20 [ἧς ἂν αὐτὸς ἄρχῇ μὴ διιέτω δημοσίαι βουλῇ] [δόλῷ πονηρῷ, ὥστε τῷ δήμῳ τῷ Θυρρείων ἢ τοῖς] [ὑποτασσομένοις τῷ δήμῳ τῷ Θυρρείων πόλεμον ποιῆσαι] [μήτε αὐτοῖς σίτῷ μήτε ὅπλοις μήτε χρήμασιν μήτε] [ναυσὶν βοηθείτω δημοσίαι βουλῇ δόλῳ πονηρῷ.] 25 [ἐάν τις πρότερος πόλεμον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]

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788 Rom – Thyrrheion

Bündnis mit den Römern. Unter den Konsuln Gaius Coelius Caldus, Sohn des Gaius, und Lucius Domitius Ahenobarbus, Sohn des Gaius, sowie dem praetor urbanus Gaius Sentius, Sohn des Gaius, und dem praetor peregrinus Lucius Gellius, Sohn des Lucius, (5) wurde ein Exemplar des Bündnisses gemäß dem Beschluss des Senates aufgestellt. Die Gesandten waren Dorotheos, Sohn des Iason, und Daidalos, Sohn des Menandros. Zwischen dem Volk der Römer und dem demos der Thyrrheier sollen Freundschaft und (10) Bundesgenossenschaft sein sowohl zu Lande als auch zu Wasser für alle Zeit. Der demos der Thyrrheier soll den Feinden und Gegnern des Volkes der Römer nicht gestatten, durch sein eigenes Territorium und durch das Gebiet, über das er herrscht, zu ziehen, mit öffentlicher Zustimmung und mit böser Absicht, sodass er das Volk der Römer (15) und die dem Volk der Römer Unterstellten mit Krieg überzieht; er soll ihnen weder mit Getreide noch mit Waffen noch mit Geldern noch mit Schiffen mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht helfen. Das Volk der Römer soll den Feinden und Gegnern des demos der Thyrrheier nicht gestatten durch ihr eigenes Territorium (20) oder durch das Gebiet, über das er herrscht, zu ziehen mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht, sodass er den demos der Thyrrheier und die ihm Unterstellten mit Krieg überzieht; er soll ihnen weder mit Getreide noch mit Waffen noch mit Geldern noch mit Schiffen mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht helfen. Sollte jemand als erster Krieg…. (nach K. Freitag) Das Dokument beginnt mit einer in Thyrrheion aufgesetzten Überschrift, die aus der Benennung des Inhalts aus der thyrrheischen Perspektive – Z. 1: συμμαχία ποτὶ Ῥωμαίους – und einer Datierung nach den Konsuln sowie den zwei in der Stadt tätigen Praetoren (urbanus und peregrinus) des Jahres 94 v. Chr. besteht. Während ihrer Amtszeit war ein senatus consultum vom Senat verabschiedet worden mit dem Text des Vertrages, einschließlich der Anordnung, den Text in Thyrrheion (und wohl auch auf dem Kapitol – hier aber nicht relevant und deswegen weggelassen) öffentlich aufzustellen. Die zwei Thyrrheier, die als Gesandte nach Rom gegangen waren und die das senatus consultum mit dem Vertragstext nach Thyrrheion zurückbrachten, werden auch namentlich genannt. Auf eine vollständige Wiedergabe des senatus consultum wurde in diesem Fall allerdings verzichtet (vgl. die Vertragserneuerung von Astypalaia [716]). Warum gerade um diese Zeit ein Vertrag mit Thyrrheion – ein klassisches foedus aequum – für wünschenswert gehalten wurde, kann nicht ermittelt werden. Da das senatus consultum nicht wiedergegeben wurde, können wir in diesem Falle, anders als bei Astypalaia, nicht feststellen, ob es nicht auch hier um die Erneuerung eines älteren Bündnisverhältnisses ging, etwa aus der Zeit während oder nach dem Dritten Makedonischen Krieg, als Rom versuchte, die eigenen Parteigänger in den griechischen Städten an sich zu binden. Die erhaltenen Klauseln sind auf jeden Fall Standardformulierungen, die auch bei den anderen bes-

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ser erhaltenen frühen Verträgen (vgl. insbesondere Kibyra [632] und Maroneia [664], aber auch bei einer Erneuerung Astypalaia [716]) mit minimalen sprachlichen Abweichungen vorkommen.

789 Mithridates VI. Eupator – Tigranes (Bündnis)

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Ca. 90/89 v. Chr.

Justinus xxxviii 3.5: his cognitis Mithridates societatem cum Tigrane bellum adversus Romanos gesturus iungit, pactique inter se sunt, ut urbes agrique Mithridati, homines vero et quaecumque auferri possent, Tigrani cederent. Als er das erkannte, schloss Mithridates einen Bündnisvertrag mit Tigranes, 10 während er vorhatte, Krieg gegen die Römer zu führen; sie vereinbarten, dass die Städte und Länder dem Mithridates zufallen sollten, die Menschen aber und was sonst weggeführt werden konnte, dem Tigranes. Lit.: Magie, Roman Rule 205 f.; Sherwin-White, Foreign Policy 108 ff.; McGing, Mithridates 78 f. 15 Tigranes wurde König in Armenien ca. 95 v. Chr. und kurz danach heiratete er Kleopatra, Tochter des Mithridates VI. Eupator. Mithridates’ Ziel war, wie Justinus behauptet, Tigranes zur Mitwirkung am Krieg gegen Rom zu gewinnen. Nachdem Justinus erzählt hat, wie durch eine militärische Intervention des Tigranes Kappadokien in den Herrschaftsbereich des Mithridates zurückgeführt worden und Nikomedes IV. von Bithynien ca. 91 v. Chr. geflüchtet war (Just. xxxviii 3.1–4), berichtet er (oben) vom Abschluss des Vertrages zwischen Mithridates und Tigranes. Nach der Logik der Erzählung war der Sinn des Vertrages, die Beute aus dem bevorstehenden Krieg mit Rom zu teilen. Dass Mithridates das Land und Tigranes die bewegliche Beute erhalten sollte, erinnert übrigens an die ähnlichen Bedingungen des römischen Vertrages mit dem aitolischen Bund von 211 (StV III Nr. 536) und setzt wie da, mutatis mutandis, voraus, dass Tigranes kein unmittelbares Interesse an Landgewinn im westlichen Kleinasien hatte. David Magie hat es für nicht unwahrscheinlich gehalten («perhaps more probable»), dass der Vertrag entgegen der Darstellung des Justinus vor Tigranes’ Intervention in Kappadokien und im Zusammenhang mit seiner Eheschließung zustande gekommen war (a. a. O. 1099 Anm. 16, gefolgt von McGing, a. a. O.). Es ergibt aber einen genauso guten, wenn nicht besseren Sinn – man konnte kaum behaupten, dass Tigranes prinzipiell kein eigenes Interesse an seinem Nachbarstaat Kappadokien gehabt habe, wie ein früher Vertrag implizieren würde – als Vorbereitung für den Angriff auf Bithynien und Asia.

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790 Achaier, Sparta und Boiotia – Archelaos

790 Achaier, Sparta und Boiotia – Archelaos (Bündnis) 88 v. Chr.

1a. Appian, Mithridateios 29 (112): Ἀρχελάῳ δ’ Ἀχαιοὶ καὶ Λάκωνες προσετίθεντο καὶ Βοιωτία πᾶσα χωρίς γε Θεσπιέων … 5 Die Achaier und die Lakonier sowie ganz Boiotia mit der Ausnahme von Thespiai schlossen sich Archelaos an … 1b. Appian, Mithridateios 29 (115): Λακώνων δὲ καὶ Ἀχαιῶν ἐς συμμαχίαν Ἀρχελάῳ καὶ Ἀριστίωνι προσιόντων ὁ Βρύττιος, ἅπασιν ὁμοῦ γενομένοις οὐχ ἡγούμενος ἀξιόμαχος ἔτι ἔσεσθαι, ἀνεζεύγνυεν ἐς τὸν Πειραιᾶ, μέχρι καὶ τοῦδε 10 Ἀρχέλαος ἐπιπλεύσας κατέσχε. Als die Spartaner und die Achaier ein Bündnis mit Archelaos und Aristion eingingen, dachte Bruttius, er könne nicht allen gleichzeitig Paroli bieten, und zog sich zurück auf den Peiraieus, bis sich Archelaos auch dieses mit seiner Flotte bemächtigte. 15 2. Plutarch, Sulla 11.3: … ἄλλους δὲ οἱ στρατηγοὶ τόπους ἐχειροῦντο δυνάμεις ἔχοντες, ὧν ὁ μέγιστος Ἀρχέλαος ταῖς μὲν ναυσὶν ὁμοῦ τι συμπάσης ἐπικρατῶν τῆς θαλάττης τάς τε Κυκλάδας νήσους ἐδουλοῦτο καὶ τῶν ἄλλων ὅσαι Μαλέας ἐντὸς ἵδρυνται, καὶ τὴν Εὔβοιαν αὐτὴν εἶχεν, ἐκ δὲ Ἀθηνῶν ὁρμώμενος τὰ μέχρι Θετταλίας ἔθνη τῆς Ἑλλάδος ἀφίστη, μικρὰ προσκρούσας περὶ Χαιρώνειαν. 20 … und seine Generäle mit ihren Streitkräften eroberten andere Gebiete, von denen der mächtigste Archelaos war. Mit seinen Schiffen eroberte er die Herrschaft beinahe über das ganze Meer, machte die Kykladischen Inseln und alle anderen Inseln östlich von Kap Malea gefügig; auch Euboia hielt er besetzt. Ausgehend von seinem Hauptquartier in Athen brachte er die Völker bis Thessalien 25 hin auf seine Seite, obwohl er bei Chaironeia eine kleinere Niederlage erlitt. Die allgemeine griechische Begeisterung für Mithridates erfasste im J. 88 offensichtlich auch den achaiischen Bund sowie die im J. 146 vom Bund befreiten Lakedaimonier und die meisten Boioter. Die kriegsbedingten Umstände, unter welchen sie sich Archelaos anschlossen, werden allerdings nicht überliefert. 30

791 Rom – Mithridates VI.

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791 Rom – Mithridates VI. (Frieden von Dardanos) 85 v. Chr.

1a. Plutarch, Sulla 22.5: ἐκ τούτου μεταβαλὼν ὁ Ἀρχέλαος καὶ προσκυνήσας ἐδεῖτο παύσασθαι τοῦ πολέμου καὶ διαλλαγῆναι πρὸς τὸν Μιθριδάτην. δεξαμένου 5 δὲ τοῦ Σύλλα τὴν πρόκλησιν ἐγένοντο συνθῆκαι, Μιθριδάτην μὲν Ἀσίαν ἀφεῖναι καὶ Παφλαγονίαν, ἐκστῆναι δὲ Βιθυνίας Νικομήδει καὶ Καππαδοκίας Ἀριοβαρζάνῃ, καταβαλεῖν δὲ Ῥωμαίοις δισχίλια τάλαντα καὶ δοῦναι ναῦς ἑβδομήκοντα χαλκήρεις μετὰ τῆς οἰκείας παρασκευῆς, Σύλλαν δὲ ἐκείνῳ τήν τε ἄλλην ἀρχὴν βεβαιοῦν καὶ σύμμαχον Ῥωμαίων ψηφίζεσθαι. 10 Infolgedessen änderte Archelaos seine Haltung und bat Sulla inständig, er möge den Krieg beenden und sich mit Mithridates versöhnen. Sulla akzeptierte die Bitte und Folgendes wurde vereinbart: Mithridates solle auf Asia und Paphlagonien verzichten, er solle Bithynien dem Nikomedes und Kappadokien dem Ariobarzanes überlassen; den Römern solle er zweitausend Talente zahlen und 15 siebzig gepanzerte Kriegsschiffe samt Ausrüstung übergeben; Sulla werde ihm dann sein restliches Reich bestätigen und ihn als Bundesgenossen der Römer durch Senatsbeschluss bestimmen lassen. 1b. Plutarch, Sulla 24.3: ἐξελέγξας δὲ τὰ πεπραγμένα πικρῶς ὑπ’ αὐτοῦ καὶ καταγορήσας, πάλιν ἠρώτησεν εἰ ποιεῖ τὰ συγκείμενα δι’ Ἀρχελάου. φήσαντος δὲ 20 ποιεῖν, οὕτως ἠσπάσατο καὶ περιλαβὼν ἐφίλησεν αὐτόν, Ἀριοβαρζάνην δὲ αὖθις καὶ Νικομήδην τοὺς βασιλεῖς προσαγαγὼν διήλλαξεν. ὁ μὲν οὖν Μιθριδάτης ἑβδομήκοντα ναῦς παραδοὺς καὶ τοξότας πεντακοσίους εἰς Πόντον ἀπέπλευσεν. Er [sc. Sulla] warf ihm in scharfer Form seine Taten vor und klagte ihn an; er fragte wieder, ob er die mit Archelaos ausgehandelte Vereinbarung erfüllen wolle. 25 Als Mithridates erwiderte, er werde das tun, so nahm er ihn freundlich auf und umarmte ihn in Freundschaft. Er brachte ihn wieder mit Ariobarzanes und Nikomedes zusammen und versöhnte ihn mit ihnen. Mithridates also übergab siebzig Schiffe und fünfhundert Bogenschützen und segelte nach Pontos ab. 2a. Memnon von herakleia (FgrHist 434) Frg. 1.25,1–2: Μαρίου δὲ ἀπὸ τῆς 30 φυγῆς ἀνασωθέντος εἰς τὴν Ῥώμην, Σύλλας δεδιώς (τῶν ἀντιστασιωτῶν γὰρ ἦν ἐκεῖνος) μὴ τῇ ὁμοίᾳ φυγῇ τὴν εἰς αὐτὸν ὕβριν ἀποτίσῃ, πρὸς Μιθριδάτην διεπρεσβεύετο, συμβάσεις αὐτῷ τὰς πρὸς Ῥωμαίους ὑποβαλλόμενος. τοῦ δὲ καὶ ταῖς συμβάσεσιν ἀσμενίσαντος, ἀφικέσθαι τε ἐπὶ ταύταις αἰτήσαντος, αὐτὸς προθύμως ἐστέλλετο. (2) οὔτω γοῦν τῶν ἀναμεταξὺ ἀλλήλων προεληλυθότων, Δάρδανον 35 αὐτοὺς ἐπὶ ταῖς συνθήκαις ὑποδέχεται, καὶ τῶν περὶ αὐτοὺς ὑποχωρησάντων, ὁμολογίαι γίνονται, Μιθριδάτην μὲν Ῥωμαίοις ἐκχωρεῖν τῆς Ἀσίας, καὶ Βιθυνῶν δὲ καὶ Καππαδοκίας ἄρχειν τοὺς ἐκ γένους βασιλέας, βεβαιωθῆναι δὲ Μιθριδάτῃ

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τοῦ Πόντου παντὸς τὴν βασιλείαν, παρασχεῖν δ’ ἰδίως Σύλλᾳ τριήρεις π καὶ τάλαντα τρισχίλια πρὸς τὴν ἰδίαν ἐπὶ τὴν Ῥώμην κάθοδον, καὶ Ῥωμαίους μηδὲν ταῖς πόλεσι μνησικακῆσαι ἀνθ’ ὧν μετέβαλον εἰς Μιθριδάτην – εἰ καὶ μὴ κατὰ τὰς ὁμολογίας τοῦτο συνέβη· πολλὰς γὰρ ὕστερον τῶν πόλεων ἐδουλώσαντο. Als Marius nach seiner Vertreibung Sicherheit in Rom gefunden hatte, fürchtete sich Sulla – denn Marius war einer seiner Gegner im Bürgerkrieg –, dass er ihm seine Gewalt gegen ihn mit einer ähnlichen Vertreibung zurückzahlen werde. Er nahm also diplomatischen Kontakt mit Mithridates auf und schlug ihm einen Vertrag mit den Römern vor. Der begrüßte den Vertrag, verlangte, dass sie zusammenkommen, um die Bedingungen zu diskutieren, und Sulla eilte dorthin. (2) Auf diese Weise, als sie die Entfernung zwischeneinander überwunden hatten, nahm sie Dardanos zum Zwecke der Vertragsverhandlungen auf. Nachdem ihre Begleiter sich zurückgezogen hatten, kam der Vertrag zustande: Mithridates solle Asia zugunsten der Römer verlassen; die Bithynier und Kappadokien sollten von ihren eigenen Königen regiert werden; Mithridates wurde die Königsherrschaft über den gesamten Pontos zuerkannt, er solle aber dem Sulla persönlich achtzig Trieren und dreitausend Talente für seine Rückkehr nach Rom geben. Die Römer würden an den Städten keine Rache wegen ihres Übergangs zu Mithridates üben – diese Klausel kam aber nicht zum Tragen. Viele der Städte nämlich behandelten sie später als Untertanen. 2b. Appian, Mithridateios 55 (222–224): ἐὰν τὸν στόλον ἡμῖν, ὅν ἔχεις, ὦ Ἀρχέλαε, παραδιδῷ πάντα Μιθριδάτης, ἀποδῷ δὲ καὶ στρατηγοὺς ἡμῖν ἢ πρέσβεις ἤ αἰχμαλώτους ἢ αὐτομόλους ἢ ἀνδράποδα ἀποδράντα καὶ Χίους ἐπὶ τοῖσδε καὶ ὅσους ἄλλους ἀνασπάστους ἐς τὸν Πόντον ἐποιήσατο, μεθῇ, (223) ἐξαγάγῃ δὲ καὶ τὰς φρουρὰς ἐκ πάντων φρουρίων χωρὶς ὧν ἐκράτει πρὸ τῆσδε τῆς παρασπονδήσεως, ἐσενέγκῃ δὲ καὶ τὴν δαπάνην τοῦδε τοῦ πολέμου τὴν δι’ αὐτὸν γενομένην καὶ στέργῃ μόνης ἄρχων τῆς πατρῴας δυναστείας, ἐλπίζω πείσειν Ῥωμαίους αὐτῷ μηδὲν ἐπιμηνῖσαι τῶν γεγονότων. (224) ὃ μὲν δὴ τοσάδε εἶπεν, ὁ δ’ Ἀρχέλαος τὰς μὲν φρουρὰς αὐτίκα πανταχόθεν ἐξῆγε, περὶ δὲ τῶν ἄλλων ἐπέστελλε τῷ βασιλεῖ. «Wenn Mithridates uns die gesamte Flotte übergibt, die du zur Verfügung hast, Archelaos, und die Offiziere, Gesandten, Kriegsgefangenen, Deserteure und entlaufenen Sklaven zurückgibt, und wenn er die Chier und alle anderen, die er nach Pontos umgesiedelt und entwurzelt hat, freilässt; (223) wenn er außerdem die Besatzungen aus allen Festungen zurückzieht, außer derjenigen, die er vor der Zeit seines Vertragsbruches besaß; wenn er die Kosten dieses Krieges, den er zu verantworten hat, übernimmt und sich bequemt, nur Herr in seinem angestammten Herrschaftsgebiet zu sein, dann hoffe ich, die Römer überreden zu können, keine Rache gegen ihn wegen der vergangenen Geschehnisse zu üben.» (224) Nach dieser Rede zog Archelaos seine Besatzungen sofort überall zurück; über die anderen Bedingungen ließ er Bericht an den König gehen.

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Vgl. Livius, Periocha lxxxiii: Sylla cum in Asiam traiecisset, pacem cum Mithridate fecit ita, ut his cederet provinciis: Asia Bithynia Cappadocia. Als Sulla nach Asia übergesetzt hatte, machte er Frieden mit Mithridates unter der Bedingung, dass er sich aus den folgenden Gebieten zurückziehe: Asia, Bithynien und 5 Kappadokien. Orosius vi 2.9: perturbatus Mithridates per Archelaum ducem suum cum Sulla de pace pepigit. Mithridates war durch seinen General Archelaos konsterniert und verhandelte mit Sulla wegen Frieden. Eutropius v 7.2: sed cum legati a rege Mithridates, qui pacem petebant, venissent, non ali- 10 ter se daturum Sulla esse respondit, nisi rex relictis his, quae occupaverat, ad regnum suum redisset. postea tamen ad colloquium ambo venerunt; pax inter eos ordinata est, ut Sulla ad bellum civile festinans a tergo periculum non haberet. Doch als die Gesandten vom König Mithridates, um Frieden zu erbitten, angekommen waren, antwortete Sulla, dass er ihn unter keinen anderen Bedingungen anbiete, als dass 15 der König die Gebiete, die er eingenommen hatte, aufgebe und zu seinem eigenen Königreich zurückkehre. Später aber trafen sich die beiden zu Verhandlungen; Friede wurde zwischen ihnen vereinbart, damit Sulla, der zum Bürgerkrieg hineilte, keine Gefahr hinter seinem Rücken hatte. Appian, Mithridateios 58 (240): τοσαῦτα τοῦ Σύλλα μετ’ ὀργῆς ἔτι λέγοντος μετέπιπτεν ὁ 20 βασιλεὺς καὶ ἐδεδοίκει καὶ ἐς τὰς δι’ Ἀρχελάου γενομένας συνθήκας ἐνεδίδου τάς τε ναῦς καὶ τὰ ἄλλα πάντα παραδοὺς ἐς τὸν Πόντον ἐπὶ τὴν πατρῴαν ἀρχὴν ἐπανῄει μόνην. ὧδε μὲν ὁ πρῶτος Μιθριδάτου καὶ Ῥωμαίων πόλεμος κατεπαύετο. Als der verärgerte Sulla dies sagte, gab der König auf und ängstigte sich. Er willigte in den durch Archelaos zustande gekommenen Vertrag ein, übergab die Schiffe und alles 25 andere und kehrte in sein väterliches Reich zurück, das ihm allein übriggeblieben war. Auf diese Weise ging der erste Krieg zwischen Mithridates und den Römern zu Ende. IG XIV 1297 (A. Michaelis in: O. Jahn, Griechische Bilderchroniken, Bonn 1873, 77, 79–82); IGR I 175, Z. 14–25: ἀφ’οὗ Φιμβρίας Μιθραδάτου στ|ρατόπεδον περὶ Κύζικον | ἐνίκησεν καὶ Ἰλιον ἐξεπο|λιόρκησεν καὶ ὑπὸ Σύλλα | συνσχεθεὶς ἑαυτὸν ἀνεῖ|λεν καὶ Μιθραδάτης 30 πρὸς | Σύλλαν συνθήκας ἐποιή|σατο καὶ Φιλοπάτωρ τὸ δεύτερον εἰς Βιθυνίαν | κατελθὼν ἐβασίλευσεν καὶ | Ἀριοβαρζάνης εἰς Καππα|δοκίαν κατήχθη· ἀφ’ οὗ ἔτη ρ’. Von der Zeit, als Fimbria das Heer des Mithridates bei Kyzikos besiegte und Ilion belagerte und von Sulla bedrängt sich umbrachte und als Mithridates den Vertrag mit Sulla abschloss und als [Nikomedes] Philopator zum zweiten Mal nach Bithynien zurückkehrte 35 und dort herrschte und als Ariobarzanes nach Kappadokien zurückgeführt wurde: von diesen Ereignissen einhundert Jahre.

3a. Appian, Mithridateios 64 (269): Μουρήνας … ἱππέας τινὰς ἔκτεινε τοῦ Μιθριδάτου καὶ πρέσβεσιν αὐτοῦ, τὰς συνθήκας προτείνουσιν, οὐκ ἔφη συνθήκας ὁρᾶν· 40 οὐ γὰρ συνεγέγραπτο Σύλλας, ἀλλ’ ἔργῳ τὰ λεχθέντα βεβαιώσας ἀπήλλακτο. Murena tötete einige von Mithridates’ Reitern und seinen Gesandten, die ihm den Vertrag vorhielten, antwortete er, er sehe keinen Vertrag. Denn Sulla hatte

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ihn nicht schriftlich festgehalten, sondern war weggegangen, nachdem er festgestellt hatte, dass die mündliche Vereinbarung in der Praxis erfolgt war. 3b. Appian, Mithridateios 65 (272): … Καλίδιος ἐπὶ ταῖς Μιθριδάτου μέμψεσι πεμφθεὶς ἀπὸ Ῥώμης ψήφισμα μὲν οὐδὲν ἐπέδωκεν, ἔφη δ’ ἐς ἐπήκοον ἐν μέσῳ 5 τὴν βουλὴν αὐτῷ κελεύειν φείδεσθαι τοῦ βασιλέως, ὄντος ἐνσπόνδου. Als Calidius in Folge der Beschwerden des Mithridates von Rom entsandt wurde, brachte er zwar kein senatus consultum mit, aber sagte, sodass alle Anwesenden es hören konnten, dass der Senat ihm befehle, den König zu schonen, denn er halte den Vertrag ein. Vgl. Appian, Mithridateios 66 (279): Σύλλα δ’ οὐκ ἀξιοῦντος Μιθριδάτην ἔνσπονδον 10 πολεμεῖσθαι … Sulla fand es nicht richtig, gegen Mithridates Krieg zu führen, während er den Vertrag einhielt.

3c. Appian, Mithridateios 67 (282–284): … ἐς Ῥώμην ἔπεμπε τοὺς συγγραψομένους τὰ συγκείμενα. ἔπεμπε δὲ καὶ Ἀριοβαρζάνης, εἴθ’ ἑκών, εἴτε πρὸς τινῶν 15 ἐνοχλούμενος, οὐκ ἀπολαμβάνειν Καππαδοκίαν, ἀλλὰ τὸ πλέον αὐτῆς ἔτι Μιθριδάτην ἀφαιρεῖσθαι. Μιθριδάτης μὲν οὖν, Σύλλα κελεύοντος αὐτῷ μεθεῖναι Καππαδοκίαν, μεθῆκε καὶ ἑτέραν πρεσβείαν ἐπέπεμπεν ἐπὶ τὰς τῶν συνθηκῶν συγγραφάς· ἤδη δὲ Σύλλα τεθνεῶτος, οὐκ ἐπαγόντων αὐτὴν ὡς ἐν ἀσχολίᾳ τῶν προβούλων ἐπὶ τὸ κοινόν… 20 … er [sc. Mithridates] schickte Männer nach Rom, um die Vereinbarung zu unterschreiben. Ariobarzanes sandte aber auch nach Rom, ob aus eigenem Antrieb oder von irgendwelchen Leuten angestachelt, und behauptete, er habe Kappadokien nicht zurückerhalten und Mithridates behalte den größten Teil des Landes. Als Sulla Mithridates aufforderte, Kappadokien aufzugeben, zog er sich doch 25 zurück und schickte eine weitere Gesandtschaft nach Rom wegen der Unterschreibung des Vertrages. Sulla war aber schon tot, als sie ankamen, und die Senatsvorsitzenden ließen sie nicht vor dem Plenum auftreten, da sie zu beschäftigt waren. Lit.: Magie, Roman Rule 229–230; M. Janke, Historische Untersuchungen zu Memnon von Herakleia, Kap. 18–40, FgrHist 434, Würzburg 1963; Sherwin-White, 30 Foreign Policy 143 f.; McGing, Mithridates 130. Plutarchs Darstellung der Umstände, die zum Frieden von Dardanos führten (oben 1), geht wahrscheinlich auf Sullas eigenen Bericht zurück, kann also gegenüber abweichenden Einzelheiten bei Memnon von Herakleia (oben 2a) oder Appian (oben 2b) beanspruchen, die authentischen, wenn nicht unbedingt die 35 vollständigen Bedingungen wiederzugeben; möglich bleibt allerdings, dass Sulla aus Eigeninteresse oder Plutarch aus Verkürzungsabsichten bestimmte Klauseln nicht erwähnt haben.

791 Rom – Mithridates VI.

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Man wird also die Angabe akzeptieren, dass der erste Vorstoß zum Frieden bei einem Treffen zwischen Mithridates’ General Archelaos und Sulla in Boiotien nach den Schlachten bei Chaironeia und Orchomenos zustande kam: das Treffen dürfte ca. im Herbst 86 stattgefunden haben. Die dort vorgesehenen Bedingungen waren relativ großzügig, da Sulla unbedingt den Frieden brauchte, um gegen seine Feinde in Italien vorgehen zu können. Zu den von Plutarch erwähnten Klauseln fügt Appian (oben 2b), allerdings in eine fiktive Rede eingekleidet, die Rückgabe von Kriegsgefangenen, Fahnenflüchtigen, flüchtigen Sklaven sowie verschleppten Personen insbesondere den Chiern hinzu. Es gibt keinen triftigen Grund, diese Klauseln abzulehnen. Photios’ Epitome von Memnon (oben 2a) gibt überhaupt keine Details aus den ersten Verhandlungen wieder, erwähnt den Archelaos nicht einmal. Bis die zwei Hauptpersonen bei Dardanos in der Troas zusammenkamen, war es schon Spätsommer 85 (ca. August oder etwas später). Ob ernstzunehmende Verhandlungen in der Zwischenzeit stattgefunden hatten, wird nicht überliefert. Nach Übereinstimmung von Plutarch und Appian bestand Sulla darauf, dass die mit Archelaos ausgehandelten Bedingungen von Mithridates einfach übernommen wurden, was auf jeden Fall der eigenen Darstellung Sullas entsprechen dürfte (oben 1b, 2 vgl. App., Mith. 58 [240]). Photios/Memnon weicht hier etwas ab. Bei ihm waren es 80 statt 70 Schiffe, die Mithridates zu übergeben hatte, und 3000 statt 2000 Talente, die er zu zahlen hatte, ohne dass diese Abweichungen überzeugend erklärt werden können: entweder eine kleinasiatische Lokalüberlieferung, ungenaue Kenntnisse oder schlicht ein Übertragungsfehler kommen als Erklärungen in Frage. Memnon scheint aber doch möglicherweise einer kleinasiatischen Tradition zu folgen, wenn er berichtet, dass Sulla auch vereinbart hatte, gegenüber den kleinasiatischen Städten, die zu Mithridates übergelaufen waren, keine Rache auszuüben, und dass diese Klausel in der Praxis nicht beachtet wurde. Sulla selbst dürfte kein Interesse daran gehabt haben, in seiner Darstellung eine derartige für Mithridates gesichtswahrende Vereinbarung zu erwähnen, welche er von Anfang an zu ignorieren beabsichtigte. Das kann also durchaus authentisch gewesen sein. Es wird nirgendwo berichtet, dass der Vertrag in Rom nach Sullas gewalttätiger Rückkehr von irgendeinem Staatsorgan förmlich bestätigt wurde. Selbst die späte Chronik nennt Mithridates und Sulla als Vertragspartner (oben 2, vgl. IG xiv 1297: Μιθραδάτης πρὸς | Σύλλαν συνθήκας ἐποιή|σατο). Die politischen Grundbedingungen waren so sehr von dem bevorstehenden Bürgerkrieg in Italien dominiert – so knapp und richtig Memnon (oben 2) –, dass Mithridates im Vertrag keine Strafe, die dem von ihm angerichteten Schaden entsprach, erhielt. Die Römer hatten deswegen kein großes Interesse daran, Sullas Bedingungen als dauerhaft anzusehen. Zunächst war die Vereinbarung scheinbar sowieso nur mündlich gewesen, sodass Murena gleich behaupten konnte, dass sie nicht existierte (oben 3a), aber solange Sulla lebte, galt der Frieden in der Praxis (oben 3b).

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792 Sulla – Italiker

Der Vertrag wurde aber offenbar niemals in einer schriftlichen Form von beiden Seiten formell bestätigt (oben 3c). 792 Sulla – Italiker (Absicherungsvertrag) 82 v. Chr.

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Livius, Periocha lxxxvi: Sylla cum Italicis populis, ne timeretur ab his velut erepturus civitate et suffragii ius nuper datum, foedus percussit. Sulla schloss mit den italischen Völkern einen Vertrag ab, damit sie nicht fürchten müssten, dass er ihnen das Bürgerrecht und das neulich gewährte Wahlrecht wegnehmen werde. 10 Lit.: E. T. Salmon, Samnium and the Samnites, Cambridge 1967, 382 f.; A. Keaveney, Sulla. The Last Republican, London u. a. 1982, 136 f. Sulla landete im J. 83 mit seinem in Asia erprobten Heer in Italien, um den Bürgerkrieg fortzusetzen. Nach anfänglichen Erfolgen in Kampanien gegen die Heere der Konsuln L. Cornelius Scipio und C. Norbanus bemühte er sich um Unterstützung unter den italischen Völkern, die er versuchte «mit Freundschaft, Furcht, Geld und Versprechen» für sich zu gewinnen (App. b. c. i 86 [393]). Nach der Livius-Periocha kam es dabei zum Abschluss eines formellen Vertrages «mit den italischen Völkern» (oben). Der Hauptsinn war sicherlich, wie Appian schreibt, dass die so gewonnenen Völker Sulla Soldaten stellten, und dieser Dienst dürfte vertraglich abgesichert gewesen sein. Es dürften allerdings, trotz des singulären foedus des Livius-Epitomators, einzelne Verträge mit den unterschiedlichen Volksstämmen abgeschlossen worden sein. Welche Völker solche Verträge abschlossen, ist unbekannt; klar ist nur, dass die Samniten nicht dabei waren (vgl. Salmon, a. a. O. 382 f.), denn sie blieben fest an der Seite der Sulla-Gegner (vgl. App. b. c. i 87 [400], 90 [416], 92 [425– 427]). In welchem Sinne hier allerdings vom «Staatsvertrag» gesprochen werden kann, bleibt ungewiss, obwohl die Livius-Periocha den terminus technicus foedus benutzt und die Vertragspartner populi nennt; auch welche Auswirkungen die Verträge nach Sullas Sieg allenfalls hatten, ist unklar. Da aber die einzige von der Livius-Periocha erwähnte Bedingung die Beibehaltung des status quo hinsichtlich des Bürgerrechts war, entstanden für Sulla aus den Verträgen keine weiteren Verpflichtungen zum Handeln. Die vertragschließenden Völker waren aber inzwischen alle römische Bürger, deren verfasste Gemeinden römische municipia geworden, und als solche waren sie auch ohne weiteren Vertrag zum Militärdienst verpflichtet. Diese Verträge mit dem Prokonsul Sulla in der Form von foedera lassen sich also nur als Hilfskonstruktion, als Ausdruck der außergewöhnlichen rechtlich unsicheren Situation, die der Bürgerkrieg hervorrief, einordnen.

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793 Rom – Gades

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793 Rom – Gades (Vertragserneuerung) 78 v. Chr.

Für Belege und Kommentar vgl. StV III, Nr. 541.

794 Abkommen der Mitglieder des Ilischen Bundes (Vereinbarung wegen der Panathenaia)

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77 v. Chr.

Drei Fragmente einer Giebelstele: (a) Z. 1–19, b. 0,56 m; (b) Z. 20–43; (c) Ende Z. 29–43, b. 0,22 m, h. 0,21 m, d. 0,12 m. 10 Fundort: (a) Ilion, Akropolis; (b) Pinarbaşı, jetzt verloren; (c) wie (a). Ed.: SEG 4, 664 (nach E. Preuner, Die Panegyris der Athena Ilias, Hermes 61 [1926], 113–133, hier 113 f., aber mit Wegfall von Z. 8); IK Ilion 10 (mit Photos Tafeln 3 und 4); F. Sokolowski, Lois sacrées d’Asie mineure, Paris 1955, Nr. 10; OGIS 444; IGR IV 197 (nur [a]). 15 Lit.: Holleaux, Études I, 289–300; Magie, Roman Rule 870; L. Robert, Monnaies antiques en Troade, Genf/Paris 1966, 15–24. Üb.: IK Ilion 10; HGIÜ III Nr. 509 (deutsch). (a) σύμφωνον καὶ ὁμόλογον ταῖς πόλεσιν ὑπὲρ τῆς πανηγύρεως· ἐπὶ ἀγωνοθετῶν τῶν περὶ Δημήτριον Ἱπποδάμαντος Ἰλιέα, vac. ἔτους ἐνάτου, μηνὸς Σελευκείου ὡς Ἰλιεῖς ἄγουσιν· ἐνδημήσαντος τοῦ ταμίου Λευκίου [Ἰ]ουλίου Λευκίου υἱοῦ Καίσαρος, vac. τάδε ἐποιήσαντο ἐν ἑαυτοῖς ὁμόλογα καὶ σύμ5 [φ]ωνα παραγενόμενοι εἰς τὸ ἱερὸν τῆς Ἀθηνᾶς καὶ ἐπὶ τὸν ταμίαν Λεύκιον Ἰούλιον Λευκίου υἱὸν Καίσαρα· vac. ἐξ Ἰλίου μὲν Δημήτριος Ἱπποδάμαντος, Θεοκύδης Ἑρμίου, Ποσειδώνιος Ἀπελλείους, vac. ἐγ Δαρδάνου δὲ Δίφιλος Ἀριζήλου, Ἀπολλοφάνης Διφίλου Ἡρακλείδης Ἡρώδου· vac. ἐξ Σκήψεως δὲ Κλέανδρος Πυθοδώρου, Κόνων Βακχίου· ἐξ Ἄσσου δὲ Ἀνόδικος Ἀριστολόχου νεώτερος, Λάδικος Ἀνοδίκου, Βόμβος Λυσι10 θέμιδος· vac. ἐξ Ἀλεξανδρείας δὲ Φιλίτας Σίμωνος, Ζωΐλος Λεοντίσκου, Καλλισ[θέ]νης Κλεόμμιδος· vac. ἐξ Ἀβύδου δὲ Ἀπολλωνικέτης Ἀναξαγόρου, Θέσπις Λαερτ[ι]-

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794 Abkommen der Mitglieder des Ilischen Bundes

άδου, Ἑκαταῖος Καλλιππίδου·

ἐκγ Λαμψάκου δὲ Πυθογένης Φιλίσκου, Κλεότ[ι]μος Ἀρχεδήμου· vac. τῶν χρημάτων ὧν ὀφείλουσιν αἱ πόλεις τῆι θεῶι φέρειν τόκους ἑξηκοστοὺς ἐφ’ ἕτη δέκα, ἐπεὶ πάντες εὐδόκησαν διὰ τὰς τῶν πόλεων 15 θλίψεις· vac. τῶν δὲ προγεγενημένων ἐτῶν παρεῖσθαι τὰς πόλεις πάσας τῶν τόκων καὶ μὴ εἶναι πρακτὰς κατὰ μηδένα τρόπον· διελθόντος δὲ τοῦ προγε[γρ]αμμένου χρόνου εἶναι τοὺς πεντεκαιδεκάτους τόκους, καθὼ[ς ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [περ]ιέχει· vac. ἐὰν δέ τινες τῶν πόλεων ἀθε[τῶσι τὸ σύμφωνον τόδε ἢ μὴ] [ἀποπέμ]πωσιν τοὺς ἄρχοντας ἢ τὰς θυ[σίας εἰς τὴν πανήγυριν ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] (bc) 20 [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ στέ][φ]ανο[ν] ἀριστεῖον το[‒ ‒ ‒ ‒ca. 17‒ ‒ ‒ ‒ πομπὴν πομπεύεσθαι καὶ] [ν]ῦν καὶ διοικεῖσθαι καθότι καὶ π[ρότερον· τὴν δὲ θυσίαν συντελεῖσθαι] [κα]θότι καὶ πρότερον· τὰς δὲ βοῦς ἀπὸ [τῆς προσόδου ὠνεῖσθαι ἐκ τῶν ἀγρῶν] [π]άντ[ων] τῶν μισθουμένων ὑπὸ τῆς [θεοῦ· θύεσθαι δὲ τῆι θεῶι κατὰ τὸν πάτρι]25 ον [νόμ]ον καὶ ἄλλην βοῦν μίαν ὡς καὶ τῶ[ι Διὶ τῶι Πολιεῖ καὶ τοῖς πᾶσι θεοῖς] [ὁμ]οίως κ[α]θότι νενομοθέτηται· vac. τὸ ἄλειμ[μα παρέχειν καὶ νῦν τούς τε ἀγω][νοθέ]τας καὶ τοὺς συνέδρους ἀρτιζομένου[ς πρὸς τὴν μέλλουσαν πρόσοδον]· [καὶ] τὰ περὶ τοῦ θυμελικοῦ καὶ τῶν ἀκροαμάτων ο[ἰκονομεῖν τούς τε ἀγωνοθέ]τ[α]ς [κ]αὶ τοὺς συνέδρους ἀρτιζομένους πρὸς τ[ν μέλλουσαν πρόσο]δον· vac. τὸν 30 [δὲ ἀγῶ]να τὸν γυμνικὸν καὶ ἱππικὸν γίνεσθαι ἐν το[ς μεγάλοι]ς Παναθην[αί]ο· ἐξαιρεῖσθαι δὲ καὶ ἐν τοῖς μικροῖς Παναθην[αίοις ἀ]πὸ τῆς προσόδου ὅσον ἂν [ᾖ δ]υνατόν, συνκρινόντων τῶν τε ἀγωνο[θε]τῶν καὶ τῶν συνέδρων· καὶ πὲρ τῶν ἄθλω κ[αὶ] εἰς τὰς συνόδους τῶν ἀρχ[όν]των καὶ τῶν συνέδρων κ[αὶ] τῶν λοιπῶν καθόι εἴισται ἐξαιρεῖσθ[αι] καὶ νῦν, ἀφαιρουμένων 35 π[ρ]ῶτον εἰς τὰ προγεγραμμένα, καὶ διατάξα [τ]ούς τε ἀγωνοθέτας καὶ ο[ὺ]ς συνέδρους ἀρτιζομέν πρὸς τὴν [μέλλου]σαν πρόσοδον· vac. τοὺς θεωροὺς ἐξαποστέλλειν τὰς πόλεις [καθότι] καὶ πρότερον, τὰ δὲ ἐξαιρούμενα ρήματα ἐς τὰ θεωρικ[ὴ ἐξαιρεῖσθα]ι ὑπὸ τὰ δέκα ἔτη· τὰς δὲ ἀ[π]αρχὰς διο[ικεῖ]σθαι καθό[τι καὶ πρότερον· πρ]εσβείας ἐὰν δέῃ 40 πέμπ[ε]ιν τὸ σ[υν]έδριον δίδοσθ[αι ἢ τρισὶν τῶν θεωρῶν τῶν κ]ατ’ ἐνιαυτὸν ἢ τρισὶν πρεσβευταῖς ὅσον ἂν [οἵ τε ἀγωνοθέται καὶ οἱ σύνεδροι συν]κρίνωσιν ἀρτι[ζ]ό[μεν] ρὸ[ς] τὴν [έλλουσαν πρόσοδον· τοῖς πρεσβευταῖς] καὶ τοῖς [θεω][ρ]οῖς διατάαι τὸ σ[υνέδριον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] vac.

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(a) Vereinbarung und Abkommen unter den Poleis wegen des Festes. Als die ago- 40 nothetai [Festvorsteher] unter dem Vorsitz des Demetrios, Sohn des Hippodamas,

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aus Ilion, amtierten, im neunten Jahr, im Monat Seleukeios, wie die Ilier zählen, in der Anwesenheit des Quaestors Lucius Iulius Caesar, Sohn des Lucius, schlossen die folgenden Vertreter untereinander diese Vereinbarung und (5) dieses Abkommen, als sie im Tempel der Athena mit dem Quaestor Lucius Iulius Caesar, Sohn des Lucius, zusammentrafen. Es waren: aus Ilion Demetrios, Sohn des Hippodamas, Theokydes, Sohn des Hermias, und Poseidonios, Sohn des Apelles; aus Dardanos Diphilos, Sohn des Arizelos, Apollophanes, Sohn des Diphilos, und Herakleides, Sohn des Herodes; aus Skepsis Kleandros, Sohn des Pythodoros, und Konon, Sohn des Bacchios; aus Assos Anodikos der Jüngere, Sohn des Aristolochos, Ladikos, Sohn des Anodikos, und Bombos, Sohn des Lysithemis; (10) aus Alexandria Philitas, Sohn des Simon, Zoilos, Sohn des Leontiskos, und Kallisthenes, Sohn des Kleommis; aus Abydos Apolloniketes, Sohn des Anaxagoras, Thespis, Sohn des Laertiades, und Hekataios, Sohn des Kallippides; aus Lampsakos Pythogenes, Sohn des Philiskos, und Kleotimos, Sohn des Archedemos. Bezüglich der Gelder, welche die Poleis der Göttin schulden: sie sollen für zehn Jahre ein Sechzigstel als Zinsen zahlen, da wegen der wirtschaftlichen Krise der Poleis alle dieser Meinung waren; (15) für die vergangenen Jahre werden allen Poleis die Zinsen erlassen und sie sollen auf keine Weise zahlungspflichtig gemacht werden; sobald aber diese genannte Frist abgelaufen ist, wird ein Fünfzehntel als Zinsen fällig, wie … sie vorschreibt … Sollten einige der Poleis diese Vereinbarung nicht einhalten oder ihre Amtsträger oder die Opfertiere für das Fest nicht entsenden … (bc) (20) … einen Tapferkeitskranz … den Festzug durchzuführen auch jetzt und zu organisieren so wie früher; die Opfer sind so wie früher zu vollziehen. Die Kühe sind aus dem Einkommen aller Felder, die von der Göttin verpachtet werden, zu kaufen; die Opfer an die Göttin sind nach väterlichem Brauch darzubringen, (25) und eine weitere Kuh soll dem Zeus Polieus und allen Göttern gleichermaßen, so wie das Gesetz es vorschreibt, geopfert werden. Das Öl für die Athleten sollen die agonothetai und die synhedroi [Ratsmitglieder] sofort zur Verfügung stellen unter Vorgriff auf die künftigen Einkünfte. Auch das, was für die Bühnen- und die musischen Wettbewerbe notwendig ist, sollen die agonothetai und die synhedroi bezahlen unter Vorgriff auf die künftigen Einkünfte. (30) Die athletischen und hippischen Wettbewerbe sollen während der großen Panathenaia stattfinden. Bei den kleinen Panathenaia soll soviel wie möglich aus den Einkünften zurückgehalten werden, darüber sollen die agonothetai und die synhedroi gemeinsam entscheiden; auch für die Kampfpreise und um die Sitzungen der Amtsträger und der synhedroi und der restlichen Würdenträger zu finanzieren, wie es üblich ist, soll jetzt schon Geld in Reserve gehalten werden; (35) vorrangig soll es für die vorgenannten Zwecke benutzt werden, und die agonothetai und die synhedroi sollen es unter Vorgriff auf die künftigen Einkünfte verteilen. Die Poleis sollen ihre theoroi [Festgesandten] wie früher entsenden, aber die für ihre Spesen reservierten Gelder sollen während der zehn Jahre nicht reserviert

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werden; die Erstlingsgaben sind wie früher zu handhaben; falls das synhedrion [Ratsversammlung] Gesandte (40) entsenden will, dann soll für drei theoroi pro Jahr oder für drei Gesandte soviel gegeben werden, unter Vorgriff auf die künftigen Einkünfte, wie es die agonothetai und die synhedroi für richtig halten; den 5 Gesandten und den theoroi soll das synhedrion anordnen … Das Datum der Vereinbarung 77 v. Chr. ergibt sich aus der Angabe des 9. Jahres (Z. 2), das wegen der Quästur des L. Iulius L. f. Caesar (Z. 5–6) der Sullanischen Ära entsprechen muss. Daraus ergibt sich der allgemeinpolitische Rahmen für die Inschrift, welche somit mitten in die post-mithridatischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Kleinasiens fällt (vgl. Z. 14–15: τὰς τῶν πόλεων θλίψεις). Das Abkommen, das vielleicht auf Initiative des Quästors zustande kam, enthält neue Regeln für die Austragung der Hauptfeste (der Großen und Kleinen Panathenaia) des Ilischen Koinon, dem zu dieser Zeit anscheinend nur die sieben genannten Städte angehörten, deren Vertreter an der Ausarbeitung der Vereinbarung beteiligt waren (Z. 6–13). Es fehlen aus unbekannten Gründen Parion und Gargara, welche sowohl früher (IK Ilion 1 [Syll.3 330]; ibd. 3 [Syll.3 596]) als auch wahrscheinlich später (IK Ilion 107 [IGR IV 221] – neun Mitglieder im 1. Jh. n. Chr.) Mitglieder waren. Die Austragung der Feste ist offensichtlich seit längerer Zeit – wohl wegen des Krieges in Kleinasien und der darauffolgenden wirtschaftlichen Probleme – unterbrochen gewesen und sollte ab dem J. 77 nach dem alten Muster (Z. 22, 23: καθότι καὶ πρότερον) wieder aufgenommen werden. Das Abkommen diente damit einem Versuch, die Vorkriegsnormalität wiederherzustellen. Dafür werden Schuldzinsen auf die Gelder, welche die Städte des Koinon, als das Abkommen geschlossen wurde, der Göttin schuldeten, auf 10 Jahre nur in reduzierter Höhe (1,66 %) erhoben (Z. 13–16). Welcher Art diese Schulden waren, bleibt unklar. In Frage kommen entweder Tempeldarlehen an die Poleis oder die summierten, wegen des Krieges nicht bezahlten Beiträge zu den nicht stattgefundenen gemeinsamen Festen. Auf jeden Fall wurden für die Vergangenheit aufgelaufene Zinsen gestundet. Nach Ablauf von 10 Jahren mit reduziertem Zinssatz sollte der Zins dann auf die von einem schon existierenden Gesetz festgelegten 6,66 % erhöht werden (Z. 16–18). Um das Fest überhaupt sofort gestalten zu können, sollten die Pachteinkünfte der Göttin selbst für den Kauf der Opfertiere eingesetzt werden (Z. 23–24), und die zuständigen Amtsträger sollten das Geld für den Einkauf des Öls für die Athleten vorschießen, und zwar in der geschätzten Höhe der zu erwartenden Einkünfte (Z. 27, 29, 36: ἀρτιζομένους πρὸς τὴν μέλλουσαν πρόσοδον). Der Sinn dieser Einschränkung dürfte darin liegen, den schon existierenden Schuldenberg der Poleis nicht nochmals zu erhöhen, aber die für das soziale Wohlbefinden der Poleis wichtigen Festlichkeiten doch durchführen zu können.

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795 Rom – Hiempsal II. (Bündnis) 75 v. Chr.

1. Cicero, de lege agraria i 10 (4): sunt tamen in tota lege exceptiones duae non tam iniquae quam suspiciosae. Excipit enim in vectigali imponendo agrum Recentori- 5 cum Siciliensem, in vendendis agris eos agros, de quibus cautum sit foedere. Hi sunt in Africa, qui ab Hiempsale possidentur. Es gibt allerdings im gesamten Gesetz zwei Ausnahmen, die nicht so sehr ungerecht als verdächtig sind. Aus der Besteuerung nimmt es den «ager Recentoricus» in Sizilien heraus, und bei dem Verkauf von Ländereien jene Ländereien, 10 deren Besitz durch einen Staatsvertrag gesichert wird. Sie liegen in Africa und befinden sich im Besitz von Hiempsal. 2. Ibd. ii 58 (22): atque etiam est alia superiore capite, quo omnia veneunt, quaestuosa exceptio, quae teget eos agros, de quibus foedere cautum est. audivit hanc rem non a me, sed ab aliis agitari saepe in senatu, non numquam ex hoc loco, possidere agros in ora maritima regem Hiempsalem, quos P. Africanus populo Romano adiudicarit; ei tamen postea per C. Cottam consulem cautum esse foedere. Hoc quia vos foedus non iusseritis, veretur Hiempsal, ut satis firmum sit et ratum. cuicuimodi est illud, tollitur vestrum iudicium, foedus totum accipitur, comprobatur. Übrigens gibt es in einem anderen früheren Paragraphen, in welchem alles mögliche verkauft wird, eine lukrative Ausnahme, welche jene Ländereien schützt, deren Besitz durch einen Vertrag gesichert wird. Er [sc. Rullus] hörte von dieser Sache nicht durch mich, sondern weil es von anderen im Senat öfter erörtert wurde, gelegentlich auch von dieser Stelle, und zwar dass König Hiempsal Ländereien an der Küste besitze, die P. Africanus dem römischen Volk zuordnete; ihm [sc. Hiempsal] aber wurden sie vom Konsul C. Cotta durch einen Staatsvertrag zugesichert. Da Ihr indes diesen Staatsvertrag nicht bestätigtet, fürchtet sich Hiempsal, ob er sicher und gültig ist. Wie auch immer das sein mag, Eure Entscheidung wird überflüssig gemacht, der ganze Vertrag wird angenommen und bestätigt.

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Lit.: H. W. Ritter, Rom und Numidien. Untersuchungen zur rechtlichen Stellung abhängiger Könige, Lüneburg 1987, 122–124. Als Cicero seine Reden gegen das Rullische Ackergesetz im J. 63 hielt, war ein formeller Vertrag mit Hiempsal II., König in Numidien, erst einige Jahre alt: der erwähnte zuständige Konsul (oben 2), C. Aurelius Cotta, amtierte im J. 75. Es 35 handelt sich offensichtlich um einige Küstengebiete, die im J. 146 der damals von Scipio Aemilianus neu geschaffenen Provinz Africa zugeteilt wurden, die aber

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796 Mithridates VI. Eupator – Sertorius

irgendwann, vielleicht schon damals, von den Numidern beansprucht wurden. Da sich Hiempsal, nach seiner Vertreibung durch einen innernumidischen Konkurrenten, auf die Seite der Sullani im Bürgerkrieg gestellt hatte und von Pompeius wieder eingesetzt worden war (Sall., Hist. i 53M, vgl. App., b. c. i 80 [368]) und da Cotta einer der profiliertesten Vertreter der Sullani nach Sullas Tod war 5 (Sall., Hist. iii 48.8M: ex media factione), dürfte der Vertrag im J. 75 zugunsten von Hiempsal aus politischen Gründen zustande gekommen sein. Diesen Sachverhalt deutet Cicero an, wenn er die Angelegenheit als «verdächtig» kennzeichnet (oben 1). Die politische Dimension der Entscheidung erklärt auch die Weigerung in Rom, trotz mehrmaliger Erörterung im Senat (oben 2), den Ver- 10 trag zu bestätigen. Hiempsal genoss also den Besitz der durch den Vertrag abgetretenen Ländereien, konnte aber nicht sicher sein, dass dieser Zustand immer währen würde, da der Senat in dieser politisch labilen Zeit noch immer auf sein theoretisches Recht pochen könnte, den vom Konsul zwölf Jahre vorher ausgehandelten Vertrag abzulehnen. Der Vertrag kann allerdings kaum allein aus der 15 die Ländereien betreffenden Klausel bestanden haben; was aber sonst an Klauseln vorhanden war, bleibt unklar.

796 Mithridates VI. Eupator – Sertorius (Bündnis) 75/74 v. Chr.

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1. Plutarch, Sertorius 23.3–4: πέμπει δὴ πρέσβεις ὁ Μιθριδάτης εἰς Ἰβηρίαν γράμματα Σερτωρίῳ καὶ λόγους κομίζοντας, δι’ ὧν αὐτὸς μὲν ἐπηγγέλλετο χρήματα καὶ ναῦς παρέξειν εἰς τὸν πόλεμον, ὑπ’ ἐκείνου δὲ ἠξίου τὴν Ἀσίαν αὐτῷ βεβαιοῦσθαι πᾶσαν, ἧς ὐπεχώρησε Ῥωμαίοις κατὰ τὰς πρὸς Σύλλαν γενομένας συνθήκας. 25 Mithridates schickte Gesandte nach Iberia mit einem Brief an Sertorius und mündlichen Mitteilungen, dass er versprach, Geld und Schiffe für den Krieg zur Verfügung zu stellen, verlangte aber von Sertorius, dass ihm ganz Asia, aus welcher er sich gemäß dem Vertrag mit Sulla zugunsten der Römer zurückgezogen hatte, fest zugesichert würde. 30 2. Plutarch, Sertorius 24.2: οὐ μὴν ἀλλὰ γίνονταί γε συνθῆκαι καὶ ὅρκοι, Καππαδοκίαν καὶ Βιθυνίαν ἔχειν Μιθριδάτην Σερτωρίου στρατηγὸν αὐτῷ καὶ στρατιώτας πέμποντος, Σερτώριον δὲ παρὰ Μιθριδάτου λαβεῖν τρισχίλια τάλαντα καὶ τεσσαράκοντα ναῦς. Es kamen aber doch ein Vertrag und Eide zustande. Mithridates sollte Kappa- 35 dokien und Bithynien erhalten, während Sertorius ihm einen General und Soldaten zur Verfügung stellte; Sertorius sollte von Mithridates dreitausend Talente und vierzig Schiffe bekommen.

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3. Appian, Mithridateios 68 (288): ὃ μὲν δὴ πεισθεὶς ἐς τὸν Σερτώριον ἔπεμψεν· ὃ δὲ τοὺς πρέσβεις ἐς τὴν ἑαυτοῦ σύγκλητον παραγαγών τε καὶ μεγαλοφρονησάμενος, ὅτι τὸ κλέος αὐτοῦ ἐς τὸν Πόντον διίκετο καὶ Ῥωμαίους ἕξοι πολιορκεῖν ἀπό τε δύσεως καὶ ἐξ ἀνατολῆς, συνετίθετο τῷ Μιθριδάτῃ δώσειν Ἀσίαν τε καὶ Βιθυνίαν καὶ Παφλαγονίαν καὶ Καππαδοκίαν καὶ Γαλατίαν, στρατηγόν τε αὐτῷ Μᾶρκον 5 Οὐάριον καὶ συμβούλους τοὺς Λουκίους, Μάγιόν τε καὶ Φάννιον, ἔπεμψε. Er war überzeugt und schickte Gesandte zu Sertorius. Sertorius führte die Gesandten in seinen eigenen Senat ein und zeigte sich stolz, dass sein Ruhm bis nach Pontos gedrungen sei und dass er die Römer sowohl vom Westen als vom Osten unter Druck werde setzen können. Er vereinbarte mit Mithridates, dass 10 er ihm Asia, Bithynien, Paphlagonien, Kappadokien und Galatien überlassen werde, und er schickte ihm als General Marcus Varius und als Berater die zwei Lucii, Magius and Fannius. Vgl. Cicero, in Verrem ii 1.34 (87): milites remigesque Miletum Myndo pedibus reverti iubet, ipse myoparonem pulcherrimum de x Milesiorum navibus electum L. Magio et L. Fan- 15 nio qui Myndi habitabant vendidit. Hi sunt homines quos nuper senatus in hostium numero habendos censuit. Den Soldaten und Ruderern befahl er, von Myndos nach Milet zu Fuß zurückzukehren; er selbst verkaufte den schönsten Schnellsegler aus den zehn milesischen Schiffen an L. Magius und L. Fannius, die sich in Myndos aufhielten. Diese sind die Männer, welche der 20 Senat neulich beschloss, unter die Feinde des Staates zu zählen. Ps.-Asconius, ad loc. (S. 244St.): hi transfugae de Valeriano exercitu apud Mithridatem agentes ab eodem rege ad Sertorium missi erant de paciscenda societate belli adversus Romanos. Diese Deserteure aus dem Heer des Valerius [sc. L. Valerius Flaccus, cos. suff. 86] dien- 25 ten bei Mithridates. Sie sind von demselben König zu Sertorius geschickt worden, um ein Bündnis für den Krieg gegen die Römer auszuhandeln. Orosius vi 2.12: Mithridates cum Sertorio per legatos in Hispaniam missos foedus pepigit. Mithridates schloss einen Vertrag mit Sertorius mittels Gesandten, die er nach Spanien 30 schickte. Cicero, de imperio Cn. Pompeii 4 (9): … usque in Hispaniam legatos ac litteras misit ad eos duces, quibuscum tum bellum gerebamus, ut, cum duobus in locis disiunctissimis maximeque diversis uno consilio a binis hostium copiis bellum terra marique gereretur, vos ancipiti contentione districti de imperio dimicaretis. … bis nach Spanien schickte er Gesandte und Briefe an jene Führer, mit denen wir 35 damals Krieg führten. Sein Ziel war es, dass Krieg zu Land und zu Wasser geführt würde und zwar an Orten, die nicht verschiedener und weiter voneinander entfernt wären und mit den zweifachen Streitkräften von Feinden, die doch mit einem einheitlichen Plan vorgingen. Ihr solltet in einem Zweifrontenkrieg um die Herrschaft kämpfen. Cicero, pro Murena 15 (32): rex … tantum spe conatuque valuit, ut se Oceanum cum 40 Ponto, Sertori copias cum suis coniuncturum putaret.

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Der König … war so stark in Hoffnung und Tatendrang, dass er meinte, den atlantischen Ozean mit dem Schwarzen Meer, die Streitkräfte des Sertorius mit den eigenen verbinden zu können.

Lit.: H. Berve, Sertorius, Hermes 64 (1929), 199–227, hier 202 f.; Magie, Roman Rule 321 f.; McGing, Mithridates 137 f.; F. Meister, Der Krieg des Sertorius und 5 seine spanischen Wurzeln. Untersuchungen zu Krieg und Akkulturation auf der iberischen Halbinsel im 2. und 1. Jh. v. Chr., Hamburg 2007, 287–289. Der Vertrag zwischen Mithridates VI. und Sertorius wird von mehreren, auch zeitgenössischen, Quellen erwähnt und ist sicherlich authentisch. Über die genauen Bedingungen sagen die Zeitgenossen allerdings nichts (oben 3, s. v. vgl.), und die Angaben der späteren Hauptquellen Plutarch und Appian gehen auseinander. Plutarch berichtet von Sertorius’ Ablehnung von Mithridates’ Forderung nach «ganz Asia», was auch immer darunter zu verstehen war (oben 1 sowie für die Ablehnung: Plut. Sert. 23.4–5). Appian aber fügt zu Plutarchs endgültigem Angebot von Bithynien und Kappadokien (oben 2), Galatien, Paphlagonien und Asia als Sertorius’ Zugeständnis hinzu (oben 3). Da der Vertrag nie verwirklicht wurde, konnte man später keine der Behauptungen an der Realität überprüfen. Verschiedene Erklärungen sind erwogen worden. Appian folgt einer Quelle, die Sertorius gegenüber feindlich eingestellt ist, und so lässt er Sertorius Mithridates’ Maximalforderung gleich akzeptieren. Das heißt aber, dass für Appian die Initiative bei Sertorius lag und dass die zwei Initiatoren L. Magius und L. Fannius seine Leute waren (Mith. 68 [287]). Das aber ist objektiv falsch, denn beide waren ca. 85 schon vom Heer Fimbrias zu Mithridates übergelaufen (oben 3 s. v. vgl. Cicero in Verr. und Ps. Asconius ad loc.). Sie konnten also nicht, wie Appian behauptet, von Sertorius dem Mithridates als Berater zur Verfügung gestellt werden (oben 3 [288]). Auch den Namen des militärischen Beraters M. Marius (Plut. Sert. 24.3; Luc. 8.5) hat Appian falsch wiedergegeben (oben 3 [288], M. Varius). Appians Bericht ist also sowohl tendenziös als auch nachweislich fehlerhaft. Auf der anderen Seite ist bei Plutarch ohne Weiteres eine Sertorius-freundliche Tendenz feststellbar. Er stellt ihn als echten Vertreter römischer Interessen dar, klar festzumachen an seiner Ablehnung von Mithridates’ Maximalforderung. Ob diese grundsätzliche Sympathie in Plutarchs Quelle oder bei Plutarch selbst dazu geführt hat, den Verlauf der Verhandlungen zu fälschen (so Berve a. a. O.), lässt sich zwar behaupten, aber nicht nachweisen. Endgültige Sicherheit über die Aufteilung des «nicht erlegten Bären» (Meister, a. a. O.) lässt sich heute nicht mehr gewinnen. M. Marius war zwar von Seiten des Sertorius mit Sicherheit in Asia tätig, aber es ist nicht feststellbar, ob Mithridates dem Sertorius die von ihm versprochenen Schiffe und Geld zur Verfügung stellte, es sei denn, die von Plutarch (Pomp. 19) erwähnte Übermacht des Sertorius zur See ist der Unterstützung des

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Mithridates zuzuschreiben. Dagegen spricht allerdings die Tatsache, dass derselbe Plutarch (Sert. 21) diese Ereignisse vor dem Abschluss der Verhandlungen mit Mithridates ansetzt.

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Vor 72 v. Chr.

1. Cassius Dio xxx–xxxv Frag. 111.1–2: τῶν Κρητῶν πρεσβευσαμένων πρὸς τοὺς Ῥωμαίους καὶ ἐλπιζόντων τάς τε παλαιὰς σπονδὰς ἀνανεώσεσθαι καὶ προσέτι καὶ εὐεργεσίαν τῆς τοῦ ταμίου τῶν τε συστρατιωτῶν αὐτοῦ σωτηρίας εὑρήσεσθαι, οὗτοι ὀργὴν μᾶλλον ὅτι μὴ ἑάλωσαν λαβόντες ἢ χαριν αὐτοῖς ὅτι μὴ ἐκείνους ἔφθειραν γνόντες, οὔτ’ ἄλλως μέτριόν τι ἀπεκρίναντο, καὶ τοὺς αἰχμαλώτους τούς τε αὐτομόλους ἅπαντας παρ’ αὐτῶν ἀπῄτησαν. (2) καὶ ὁμήρους χρήματά τε πολλὰ αἰτήσαντες, τάς τε ναῦς τὰς μείζους καὶ τοὺς ἄνδρας τοὺς κορυφαίους ἐξαιτήσαντες, οὐκ ἀνέμειναν τὴν οἴκοθεν αὐτῶν ἀπόκρισιν, ἀλλὰ τῶν ὑπάτων αὐτίκα τὸν ἕτερον ταῦτά τε ληψόμενον καὶ πολεμήσοντά σφισιν, ἂν μὴ διδῶσιν, ὥσπερ οὐκ ἔμελλον, ἐξέπεμψαν. Die Kreter schickten Gesandte nach Rom in der Hoffnung, ihren alten Vertrag erneuern zu können und darüber hinaus wegen ihrer Rettung des Quaestors und seiner Soldaten Wohlwollen zu finden. Die Römer waren aber eher darüber verärgert, weil sie die Kreter nicht erobert, als dankbar für die Erkenntnis, dass die Kreter ihre Leute nicht vernichtet hatten. Sie gaben also keine milde Antwort, sondern verlangten von ihnen die Rückgabe der Gefangenen und aller Fahnenflüchtigen. Sie verlangten außerdem Geiseln und viel Geld sowie die Übergabe der größeren Schiffe und der führenden Männer. Sie warteten nicht auf ihre Antwort von Zuhause, sondern entsandten einen der Konsuln sofort, um diese Dinge in Empfang zu nehmen und, sollten sie sich weigern – wie es tatsächlich geschah – Krieg gegen sie zu führen.

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2. Diodoros xl 1.1–2: Μάρκος Ἀντώνιος συνθέμενος πρὸς Κρῆτας εἰρήνην … μέχρι μέν τινος ταύτην ἐτήρουν. μετὰ δὲ ταῦτα προτιθεμένης βουλῆς ὅπως ἂν μάλιστα τῆς ὠφελείας προνοήσαιντο, οἱ πρεσβύτατοι καὶ φρονήσει 30 διαφέροντες συνεβούλευον πρέσβεις ἐκπέμπειν εἰς τὴν Ῥώμην καὶ περὶ τῶν ἐπιφερομένων ἐγκλημάτων ἀπολογεῖσθαι καὶ πειρᾶσθαι τὴν σύγκλητον εὐγνώμοσι λόγοις καὶ δεήσεσιν ἐξιλάσκεσθαι. διόπερ ἀπέστειλαν εἰς τὴν Ῥώμην τριάκοντα πρεσβευτὰς τοὺς ἐπιφανεστάτους ἄνδρας. οὗτοι δὲ κατ’ ἰδίαν περιπορευόμενοι τὰς οἰκίας τῶν συγκλητικῶν καὶ πᾶσαν δεητικὴν προϊέμενοι 35 φωνὴν ἐξεθεράπευον τοὺς τὸ συνέδριον συνέχοντας. (2) εἰσαχθέντες δὲ εἰς τὴν σύγκλητον καὶ περί τε τῶν ἐγκλημάτων ἐμφρόνως ἀπολογησάμενοι τάς τε ἰδίας εὐεργεσίας καὶ συμμαχίας πρὸς τὴν ἡγεμονίαν ἀκριβῶς διελθόντες, ἠξίουν

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αὐτοὺς εἰς τὴν προγεγενημένην εὔνοιάν τε καὶ συμμαχίαν ἀποκαταστῆναι. ἡ δὲ σύγκλητος ἀσμένως τοὺς λόγους προσδεξαμένη δόγμα ἐπεβάλετο κυροῦν δι’οὗ τῶν ἐγκλημάτων τοὺς Κρῆτας ἀπολύουσα φίλους καὶ συμμάχους τῆς ἡγεμονίας ἀνηγόρευεν· ἄκυρον δὲ τὸ δόγμα ἐποίησε Λέντλος ὁ ἐπικαλούμενος Σπινθήρ. οἱ δὲ Κρῆτες ἀπηλλάγησαν. M. Antonius schloss Frieden mit den Kretern … für eine gewisse Zeit hielten sie ihn aufrecht. Danach aber, als die Frage aufgeworfen wurde, wie sie sich am vorteilhaftesten verhalten sollten, empfahlen die ältesten und gescheitesten Männer, Gesandte nach Rom zu schicken. Sie sollten die Kreter gegen die erhobenen Vorwürfe verteidigen und versuchen, den Senat mit einsichtigen Argumenten und Bitten sanft zu stimmen. Deswegen entsandten sie die dreißig prominentesten Männer als Gesandte nach Rom. Diese Männer gingen einzeln durch die Häuser der Senatoren, und indem sie jede denkbare bittende Stimme vorbrachten, gewannen sie die maßgeblichen Stimmen des Gremiums für sich. (2) Als sie in den Senat eingeführt wurden, trugen sie ihre Verteidigung gegen die erhobenen Vorwürfe einsichtsvoll vor, und führten ihre eigenen Verdienste und militärische Hilfeleistungen gegenüber der Führungsmacht detailliert an. Sie baten darum, sie wieder in das Wohlwollen und die Allianz aufzunehmen. Der Senat hörte diese Ausführungen mit Wohlwollen an, und bereitete die Beschlussfassung eines senatus consultum vor, in dem sie die Kreter von den gegen sie erhobenen Vorwürfen freisprachen und sie als Freunde und Bundesgenossen der Führungsmacht bezeichneten. Aber Lentulus Spinther legte sein Veto dagegen ein, und die Kreter zogen ab.

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3. Appian, Sikelike kai Nesiotike 6.3–4: ψηφισαμένων δὲ Ῥωμαίων Κρησὶ πολεμεῖν διὰ τάδε, οἱ Κρῆτες ἐπρέσβευσαν ἐς ῾Ρώμην περὶ διαλλαγῶν. οἳ δὲ αὐτοὺς 25 ἐκέλευον ἐκδοῦναί τε αὐτοῖς Λασθένη τὸν πολεμήσαντα Ἀντωνίῳ καὶ τὰ σκάφη τὰ λῃστικὰ πάντα παραδοῦναι καὶ ὅσα Ῥωμαίων εἶχον αἰχμάλωτα καὶ ὅμηρα τριακόσια καὶ ἀργυρίου τάλαντα τετρακισχίλια. Als die Römer aus diesem Grund beschlossen hatten, gegen die Kreter Krieg zu führen, entsandten die Kreter Gesandte nach Rom wegen eines Friedensver- 30 trages. Die Römer aber forderten sie auf, ihnen den Lasthenes, der gegen Antonius den Krieg geführt hatte, auszuliefern und alle Piratenschiffe zu übergeben sowie alle römischen Gefangenen; dreihundert Geiseln sollten sie stellen und 4000 Talente Silber zahlen. Lit.: R. Bernhardt, Polis und römische Herrschaft in der späten Republik (149– 35 31 v. Chr.), Berlin/New York 1985, 87–94; S. Kreuter, Die Beziehungen zwischen Rom und Kreta vom Beginn des zweiten Jahrhunderts v. Chr. bis zur Errichtung der römischen Provinz in: Ch. Schubert/K. Brodersen (Hrsg.), Rom und der griechische Osten. Festschrift für Hatto H. Schmitt zum 65. Geburtstag, München 1995, 135–150; Kallet-Marx, Hegemony 304–311. 40

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Drei Quellen, die alle wahrscheinlich auf Livius zurückgehen und sich deswegen ergänzen, berichten von den Folgen der Niederlage des M. Antonius gegen die Kreter im J. 72 v. Chr. Als unmittelbarer Anlass für den Krieg galt die zunehmende Piratengefahr im östlichen Mittelmeerraum sowie der Verdacht, dass auch Kreter Mithridates geholfen hätten (App., Sik. kai Nes. 6). In diesem Zusammenhang berichtet Cassius Dio (oben 1), dass die Hoffnung der kretischen Delegierten auf Rom darin bestand, «den alten Vertrag zu erneuern» (τάς τε παλαιὰς σπονδὰς ἀνανεώσεσθαι). Diodor (oben 2) erwähnt den alten Vertrag zwar nicht, gibt aber an, dass Antonius schon Frieden geschlossen hatte und impliziert, dass die kretischen Gesandten diesen Zustand in Rom bestätigt haben wollten; seine Angabe, dass nicht weniger als dreißig vornehme Kreter nach Rom gingen, lässt stark vermuten, dass diese Männer jeweils Vertreter einer einzelnen Stadt des Kretischen Koinon waren, dass also «der alte Vertrag», den sie nach Cassius Dio zu erneuern hofften, ein Vertrag mit dem Koinon gewesen war (vgl. die 31 namentlich aufgeführten Städte des Koinon, die im J. 183 einen Vertrag mit Eumenes II. schlossen [646]). Appian (oben 3) erwähnt den alten Vertrag zwar nicht, aber auch nach seiner sehr verkürzten Darstellung ging es in Rom um ein Friedensabkommen (περὶ διαλλαγῶν). Wenn Cassius Dio Recht hat, dass die Kreter, d. h. das Kretische Koinon, im J. 72 einen Vertrag mit Rom zitieren konnten, der als «alt» galt, dann muss er wohl auf das 2. Jh. zurückgehen, als sich die Römer nach der Niederlage des Antiochos III. immer wieder für kretische Angelegenheiten interessierten (dazu vgl. H. van Effenterre, La Crète et le monde grec de Platon à Polybe, Paris 1948, 260 f., ohne allerdings den Vertrag zu erwähnen). Am wahrscheinlichsten scheint die Zeit unmittelbar nach der Neugründung des Koinon um 184 v. Chr. zu sein, als nach Polybios (xxii 15) eine Gruppe von römischen legati um Appius Claudius sich auf der Insel aufhielt und eine allgemeine Versöhnung herbeiführte, die dem Koinon eine Wiederbelebung ermöglichte (vgl. 641, 646). 798 Rom – Amisos (Bündnis)

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Nach 70 v. Chr.

1a. Plinius, Ep. 10.92: Amisenorum civitas libera et foederata beneficio indulgentiae tuae legibus suis utitur. in hac datum mihi libellum ad ἐράνους pertinentem his litteris subieci, ut tu, domine, dispiceres quid et quatenus aut permittendum aut prohibendum putares. 35 Die Stadt der Amisener ist eine freie und bundesgenössiche Stadt, die dank Deiner [sc. Trajan] Großzügigkeit die eigenen Gesetze anwendet. Hier wurde mir eine Petition bezüglich der Hilfsvereine überreicht, die ich diesem Brief anfüge, damit Du, Herr, entscheiden kannst, was davon und in welchem Umfang Du denkst, diese entweder zulassen oder verbieten zu müssen. 40

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1b. Id., Ep. 10.93: Amisenos, quorum libellum epistulae tuae iunxeras, si legibus istorum, quibus beneficio foederis utuntur, concessum est eranum habere, possumus quo minus habeant non impedire, eo facilius si tali collatione non ad turbas et ad inlicitos coetus, sed ad sustinendam tenuiorum inopiam utuntur. in ceteris civitati5 bus quae nostro iure obstrictae sunt, res huius modi prohibenda est. Den Amisenern, deren Petition du [sc. Plinius] deinem Brief angefügt hast, können wir es nicht versagen, einen Hilfsverein zu haben, wenn ihnen nach den Gesetzen, welche sie vertragsgemäß anwenden, ein solches erlaubt ist. Das fällt uns umso leichter zu akzeptieren, wenn sie eine solche Sammlung nicht für Unruhen und illegale Zusammenkünfte verwenden, sondern um die Armut 10 der unteren Schichten aufzuheben. In den anderen Städten, die unserem Recht unterworfen sind, sind Einrichtungen dieser Art zu verbieten. 1c. OGIS 530 aus Klaros. 132 n. Chr. Z. 1–4: ἀγαθῇ τύχῃ. Ἀμισοῦ ἐλευθέρας καὶ αὐτονόμου καὶ ὁμοσπόνδου Ῥωμαίοις κ.τ.λ.

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Auf gutes Gelingen! Da Amisos eine freie und autonome Stadt, die auch Bundesgenosse der Römer ist … 2a. Appian, Mithridateios 83 (373–374): Λούκουλλος δὲ καὶ Ἀμισὸν ἐπὶ τῇ Σινώπῃ συνῴκιζεν, ἐκφυγόντων μὲν ὁμοίως τῶν Ἀμισέων διὰ θαλάσσης, πυνθανόμενος δ’ ὑπ’ Ἀθηναίων αὐτοὺς θαλασσοκρατούντων συνῳκίσθαι καί, δημοκρατίᾳ χρησαμένους ἐπὶ πολύ, τοῖς Περσικοῖς βασιλεῦσιν ὑπακοῦσαι, (374) ἀναγαγόντος δ’ αὐτοὺς ἐς τὴν δημοκρατίαν ἐκ προστάγματος Ἀλεξάνδρου πάλιν δουλεῦσαι τοῖς Ποντικοῖς. ἐφ’ οἷς ἄρα συμπαθὴς ὁ Λούκουλλος γενόμενός τε καὶ φιλοτιμούμενός γε καὶ ὅδε ἐπὶ Ἀλεξάνδρῳ περὶ γένος Ἀττικὸν αὐτόνομον ἠφίει τὴν πόλιν καὶ τοὺς Ἀμισέας κατὰ τάχος συνεκάλει. Neben Sinope besiedelte Lucullus auch Amisos, da die Amisener auch auf dem Seeweg geflohen waren. Er erfuhr, dass sie von den Athenern zur Zeit ihrer Seeherrschaft angesiedelt worden waren, und dass, nachdem sie für lange Zeit eine demokratische Verfassung praktiziert hatten, den Perserkönigen zu gehorchen hatten. (374) Nachdem Alexander sie durch eine Anordnung wieder zur Demokratie zurückgeführt hatte, mussten sie dann den pontischen Königen dienen. Aus diesen Gründen hatte Lucullus Mitleid und er bemühte sich in der Folge Alexanders sehr um den attischen Volksstamm; er gewährte der Stadt eine Selbstverwaltung und rief die Amisener schleunigst zurück. 2b. Memnon von Herakleia (FgrHist 434) Frg. 1.30.4: μετ’ ὀλίγον δὲ καὶ Ἀμισὸς ἑάλω, διὰ τῶν κλιμάκων καὶ αὐτῆς ὁμοίως τῶν πολεμίων ἐπιβάντων τοῖς

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τείχεσι. καὶ κατ’ ἀρχὰς μὲν φόνος τῶν πολιτῶν οὐκ ὀλίγος γέγονεν, ὕστερον δὲ τὸν ὄλεθρον Λεύκολλος ἐπέσχε, καὶ τὴν πόλιν αὐτοῖς καὶ τὴν χώραν τοῖς διασωθεῖσιν ἀπεκατέστησε, καὶ οἰκειότερον ἐχρῆτο. Nach kurzer Zeit wurde auch Amisos eingenommen, als die Feinde auf Leitern die Mauern auch dieser Stadt erklommen. Am Anfang gab es viel Blutvergießen 5 unter den Bürgern, nachher aber beendete Lucullus das Massaker, gab den Überlebenden ihre Stadt und ihr Territorium zurück und behandelte sie recht sanft. 3. Strabo xii 3.14 (C 547): Λεύκολλος δὲ καὶ ταύτην ἐπολιόρκησεν, εἶθ’ ὕστερον Φαρνάκης ἐκ Βοσπόρου διαβάς· ἐλευθερωθεῖσαν δ’ ὑπὸ Καίσαρος τοῦ Θεοῦ παρέδωκεν Ἀντώνιος βασιλεῦσιν· εἶθ’ ὁ τύραννος Στράτων κακῶς αὐτὴν δι- 10 έθηκεν· εἶτ’ ἠλευθερώθη πάλιν μετὰ τὰ Ἀκτιακὰ ὑπὸ Καίσαρος τοῦ Σεβαστοῦ, καὶ νῦν εὖ συνέστηκεν. Lucullus belagerte auch diese Stadt, und dann wieder Pharnakes, als er vom Bosporos übersetzte. Befreit durch den vergöttlichten Caesar übergab sie Antonius an Könige; dann hat der Alleinherrscher Straton sie schlecht behandelt; 15 danach wurde sie wieder einmal nach der Schlacht bei Aktion von Kaiser Augustus befreit, und jetzt geht es ihr recht gut. 4. Cassius Dio xlii 48.3–4: καὶ μετὰ τοῦτο τὴν χώραν ὅσην τῶν τε Ῥωμαίων καὶ τῶν ἐνόρκων σφίσιν ἀποτετμημένος ὁ Φαρνάκης ἦν ἐκομίσατο, καὶ αὐτὴν πᾶσαν ὡς ἑκάστοις τοῖς ἀπολέσασιν ἔδωκε, πλὴν μέρους τινὸς τῆς Ἀρμενίας, ὃ 20 τῷ Ἀριοβαρζάνει ἐχαρίσατο. τούς τε Ἀμισηνοὺς ἐλευθερίᾳ ἠμείψατο κ.τ.λ. Nachher übernahm er [sc. Caesar] das ganze Territorium, das den Römern und deren Bundesgenossen gehört und das Pharnakes sich angeeignet hatte, und gab allen, die Territorium verloren hatten, alles zurück, mit der Ausnahme eines Teiles von Armenien, welches er Ariobarzanes schenkte. Den Amisenern 25 gewährte er die Freiheit … Lit.: A. N. Sherwin-White, The Letters of Pliny, Oxford 1966, 686–689; Bernhardt, Imperium und Eleutheria 137 f.; Ch. Marek, Stadt, Ära und Territorium in Pontus-Bithynia und Nord-Galatia, Tübingen 1993, passim. Zur Zeit der Tätigkeit des jüngeren Plinius in Bithynia-Pontus (ca. 110 n. Chr.) 30 galt Amisos als civitas libera et foederata (oben 1a). Da Trajan in seiner Antwort auf Plinius’ Anfrage die Notwendigkeit des Respekts vor den Bestimmungen des foedus betonte (legibus istorum, quibus beneficio foederis utuntur, oben 1b), war der Titel libera et foederata keinesfalls bloß eine schmeichelhafte Formalie, sondern beruhte nach Trajans Aussage auf einem einmal mit Rom geschlossenen 35 und immer noch aufrecht zu erhaltenden Vertrag – obwohl Plinius unsicher zu sein scheint, ob der Vertrag noch galt: für ihn war das Privileg nur beneficio indulgentiae tuae, wobei er aber vielleicht dem Kaiser nur schmeicheln wollte. Dass

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die Stadt noch unter Hadrian den Titel stolz hervorhebt, geht aus einer Amisener Inschrift aus Klaros deutlich hervor (oben 1c). Unsicher ist, wann der Vertrag abgeschlossen wurde. Den frühestmöglichen Zeitpunkt bietet das Jahr 70 v. Chr., als die Stadt zusammen mit Sinope von Lucullus während des Dritten Mithridatischen Krieges zwar erobert, aber danach als selbstverwaltend (αὐτόνομον) wieder hergestellt wurde (oben 2a, b, vgl. auch Plut., Luc. 19). Dass das Ereignis für die Gegend epochal war, lässt sich daran erkennen, dass die Nachbarstädte Sinope und Amastris eine neue Zeitrechnung (Ära) ab diesem Jahr einführten (vgl. Ch. Marek, Katalog der Inschriften im Museum von Amasra, EA 6 [1985], 133–156). Für Amisos ist dies allerdings nicht belegt. In Appians Bericht wird zwar kein Vertrag explizit erwähnt, doch wird durch den Begriff αὐτόνομον gerade der von Trajan als vertraglich verbrieftes Recht gekennzeichnete Gebrauch der eigenen Gesetze zum Ausdruck gebracht. Amisos scheint außerdem auch sonst einen bevorzugten Status gehabt zu haben, da Pompeius sich während der Winter 65/64 und 63/62 dort aufhielt, wo er seine Neuordnung des Ostens ausarbeitete und bekanntmachte (Plut., Pomp. 38.1, 42.2). Die günstige geographische Lage dürfte seine Wahl allerdings wesentlich mitbestimmt haben. Es ist hingegen auch durchaus möglich, dass Appian den Begriff αὐτόνομον nicht im technischen Sinn gebraucht hat. Die nächste Zeit, die für einen Vertrag in Frage käme, ist das Jahr 47 v. Chr., als Caesar nach der Abwehr des Angriffs des Pharnakes von Bosporos in der Schlacht bei Zela das von ihm geraubte Territorium «der Römer und ihrer Bundesgenossen» wieder in Besitz nahm und den ehemaligen Besitzern im Wesentlichen zurückgab (oben 4). Die Amisener werden explizit von Cassius Dio sowie von Strabo (oben 3) als durch Caesar von Pharnakes «befreit» erwähnt; und sollten sie zu den von Pharnakes eroberten «Bundesgenossen» zählen, dann bietet Cassius Dio hier einen weiteren, wenn auch schwachen, Hinweis darauf, dass der Vertrag doch von Lucullus abgeschlossen worden war. Ansonsten könnte man Caesar als Urheber des Vertrages vermuten. Nach Strabos knappem Bericht (oben 3) respektierte Antonius den Sonderstatus von Amisos (ob nur libera oder auch schon foederata) nicht, sondern verfügte über die Stadt nach seinen wechselnden politischen Bedürfnissen, sodass sie nach der Schlacht bei Aktion von Augustus wiedereinmal «befreit» werden musste, diesmal von dem Regime des sonst unbekannten Alleinherrschers Straton. Spätestens jetzt muss der von Plinius und Trajan erwähnte Vertrag zustande gekommen sein (so A. H. M. Jones, The Greek City from Alexander to Justinian, Oxford 1966, 324 Anm. 67). Genauso gut aber, wenn nicht sogar besser, käme die «Erneuerung» eines schon existierenden Vertrages durch Augustus in Frage, wie in Falle Mytilenes (810) belegt. Auf jeden Fall haben die Amisener ihre glückliche Befreiung von Straton zum Anlass genommen, eine neue Stadtära «der Freiheit» (τῆς ἐλευθερίας) zu beginnen, welche unter Hadrian, als die Inschrift in Klaros (oben 1c) aufgestellt wurde, das 163. Jahr erreicht hatte (OGIS 530 Z. 16).

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Bezüglich des Vertragsinhalts ist nur die eine Klausel bekannt, die den Amisenern den Gebrauch der eigenen Gesetze erlaubte, selbst dann, wenn sie gegen die Wünsche der kaiserlichen Verwaltung verstießen. In Anbetracht der oben beschriebenen Möglichkeiten für das Zustandekommen des Vertrages, wird man allerdings an ein sogenanntes foedus iniquum zu denken haben, das die Amise- 5 ner verpflichtete, die maiestas der Römer zu respektieren. Mit dieser Klausel konform ist auf jeden Fall eine aus Amisos bekannte Ehrung für Nero, Poppaea und Britannicus (merkwürdigerweise ca. 10 Jahre nach seinem Tode!), die von einem Monument mit drei Statuen aus der Zeit 63–65 n. Chr. stammt (SEG 16, 748).

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Vor ca. 68 v. Chr.

Bronzetafel (lex Antonia de Termessibus); b. 1.05 m, h. 0,83 m, d. 0,01 m. Buchstaben 0,055–0,01 m. Fundort: Rom. 15 Ed.: CIL I2 2 Nr. 589; FIRA I2 Nr. 11; Crawford, Roman Statutes Nr. 19. Lit.: A. N. Sherwin-White, Rome, Pamphylia and Cilicia, 133–70 B.C., JRS 66 (1976) 1–14, hier 11–14; J.-L. Ferrary, La «Lex Antonia de Termessibus», Athenaeum 73 (n.s. 63) (1985) 419–457; Kommentar in Crawford, a. a. O., ad loc. Auszug aus Kolumne I, Z. 1–11: Quei Thermeses Maiores Peisidae fuerunt, queique eorum legibus Thermesium Maiorm Pisidarum ante k. April., quae fuerunt L. Gellio Cn. Lentulo cos., Thermeses Maiores Pisidae factei sunt queique 5 ab vac. ieis prognati sunt erunt, iei omnes postereique eorum Thermeses maiores Peisidae leiberi amicei socieique populi Romani sunto eique legibus sueis ita utunto, itaque ieis omnibus sueis legibus Thermensis Maioribus 10 Pisideis utei liceto, quod advorsus hanc legem non fiat. vac.

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Diejenigen, die Bürger von Termessos Maior in Pisidien waren, und diejenigen von ihnen, die vor dem 1. April des Konsulats von L. Gellius und Cn. Lentulus [72 v. Chr.] gemäß den Gesetzen von Termessos Maior in Pisidien zu Bürgern von Termessos Maior in Pisidien gemacht worden waren, sowie diejenigen, 35 die von ihnen abstammen oder abstammen werden, alle diese Leute und deren Abkommen als Bürger von Termessos Maior in Pisidien sollen freie Freunde und

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Bundesgenossen des römischen Volkes sein und sie sollen ihre eigenen Gesetze anwenden – also, es soll den Bürgern von Termessos Maior in Pisidien zugestanden sein, alle ihre eigenen Gesetze auf eine Weise anzuwenden, dass sie nicht gegen dieses Gesetz verstoßen. In einem Jahr kurz nach 72 v. Chr. (oben Z. 3), wahrscheinlich 68 (so T. R. S. Broughton, Magistrates of the Roman Republic, New York 1951–1952, ad ann.; Ferrary, a. a. O. 439–444), wurden in einem tribunizischen Gesetz besondere Bedingungen für Termessos Maior festgelegt. Unter diesen an erster Stelle war die Anerkennung als freie Freunde und Bundesgenossen des römischen Volkes (oben Z. 7). Das dazugehörige foedus ist zwar nicht erhalten, war aber wohl doch auf einer der verlorenen Bronzetafeln festgehalten. Anzunehmen ist, dass es im Hinblick auf die zu erschließende neuere Geschichte der Beziehung (vgl. unten) die «maiestas-Klausel» beinhaltete. Die erhaltenen Teile des Gesetzes lassen erkennen, dass die Stadt schon, wahrscheinlich anlässlich der Errichtung der provincia Cilicia, einige durch ein römisches Gesetz von 91 v. Chr. (Kol. I Z. 14; Kol. II Z. 18–19) verbriefte Privilegien besaß, ohne dass ein früherer Vertrag belegt ist. Während des Ersten Mithridatischen Krieges erlitten die Termessier zwar Verluste (Kol. I Z. 36, Kol. II Z. 1), galten aber offensichtlich danach für Sulla als zu Mithridates-freundlich, denn Teile ihres Gebietes wurden im Rahmen der kilikischen Provinzverwaltung der Nachkriegszeit der censoria locatio unterworfen (Kol. I Z. 18–22). Bis zum J. 72 (oben Z. 3) war aber die Missstimmung verflogen; die Termessier hatten wohl Lucullus unterstützt, und als Ergebnis erhielten sie den Vertrag sowie explizit die Wiederherstellung, soweit möglich, des Besitzes und des Status, den sie im J. 91 innegehabt hatten.

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800 Rom – Partherreich (Bündnis) 69 und 66 v. Chr.

1. Orosius vi 13.2: inde per Mesopotamiam tendens in Parthiam, quacumque iter habuit sociis civitatibus auxilia indixit, pretia exegit moxque ut Euphraten transiit, 30 ilico Vagasen, legatum ab Horode, rege Parthorum, ad se missum obvium habuit, a quo vehementer increpitus est, cur contra foedus Luculli et Pompei avaritia inductus Euphraten transierit. Von dort marschierte er [sc. M. Licinius Crassus, cos. 55] durch Mesopotamien in Richtung Parthien, und überall, wo er vorbeizog, verlangte er Hilfstruppen von 35 den verbündeten Städten und trieb Geld ein. Sobald er den Euphrat überquerte, traf er dort Vagases, einen Gesandten von Orodes, dem Partherkönig, der zu ihm geschickt worden war; er wurde von ihm beschimpft, warum er von Gier getrie-

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ben den Euphrat gegen die Bestimmungen des Vertrages des Lucullus und Pompeius überquert habe. 2. Cassius Dio xxxvi 3.1–2: καὶ μαθὼν παρ’ αὐτῶν τὴν πρεσβείαν τὴν ὑπό τε τοῦ Τιγράνου καὶ τοῦ Μιθριδάτου πρὸς τὸν Ἀρσάκην πεμφθεῖσαν, ἀνταπέστειλέ τινας ἐκ τῶν συμμάχων ἀπειλάς τε ἅμα αὐτῷ, ἂν ἐκείνοις ἐπικουρήσῃ, καὶ ὑπο- 5 σχέσεις, ἂν τὰ σφέτερα ἀνθέληται, φέροντας. (2) ὁ οὖν Ἀρσάκης τότε μέν (ἔτι γὰρ τῷ τε Τιγράνῃ ὀργὴν εἶχε καὶ ἐς τοὺς Ῥωμαίους οὐδὲν ὑπώπτευε) πρέσβεις τέ οἱ ἀντέπεμψε καὶ φιλίαν τε καὶ συμμαχίαν ἐσπείσατο· Von ihnen [sc. lokalen Bundesgenossen einschließlich Antiochos von Kommagene] erfuhr er [sc. Crassus] von der Gesandtschaft von Tigranes und Mithri- 10 dates zu Arsakes. Darauf schickte er seinerseits einige seiner Bundesgenossen dorthin, die Drohungen überbrachten für den Fall, dass Arsakes jenen helfe, und Versprechungen, sollte er die römische Seite wählen. Arsakes schickte damals – er war über Tigranes immer noch verärgert und hegte keinen Verdacht gegen die Römer – eigene Gesandte zurück und schloss Freundschaft und Allianz ab. 15 Vgl. Appian, Mithridateios 87 (393): ἔπεμπον δὲ καὶ ἐς τὸν Παρθυαῖον, ἐπικουρεῖν σφίσι παρακαλοῦντες. ἀντιπρεσβεύοντος δὲ Λευκόλλου, καὶ ἀξιοῦντος ἢ οἷ συμμαχῆσαι ἢ ἀμφοτέροις ἐκστῆναι τοῦ ἀγῶνος, ὁ μὲν κρύφα συντιθέμενος ἑκατέροις, οὐκ ἔφθασεν οὐδετέροις ἀμῦναι… Sie [sc. Tigranes und Mithridates] schickten auch zum Parther und forderten ihn auf, 20 ihnen zu helfen. Daraufhin schickte Lucullus eine Gegengesandtschaft und verlangte, dass er sich entweder mit ihm verbinde oder neutral bleibe. Er aber traf insgeheim mit beiden Abmachungen, beeilte sich aber nicht, Hilfe zu leisten. Memnon von herakleia (FgrHist 434) Frg. 1.38.8: αὐτὸς δὲ πρὸς τὸν Πάρθον Φραάτην διεπρεσβεύετο, παραχωρεῖν αὐτῷ τὴν Μεσοποταμίαν καὶ τὴν Ἀδιαβηνὴν καὶ τοὺς 25 Μεγάλους Αὐλῶνας. ἀφικομένων δὲ πρὸς τὸν Πάρθον καὶ παρὰ Λευκόλλου πρεσβέων, τοῖς μὲν Ῥωμαίοις ἰδίᾳ φίλος εἶναι ὑπεκρίνατο καὶ σύμμαχος, ἰδίᾳ δὲ τὰ αὐτὰ πρὸς τοὺς Ἀρμενίους διετίθετο. Er aber [sc. Mithridates] schickte eine Gesandtschaft zum Parther Phraates und bot an, ihm Mesopotamien, Adiabene und die Großen Täler abzutreten. Zum Parther kamen 30 aber auch von Lucullus Gesandte, und den Römern machte er im privatem Gespräch vor, ihr Freund und Bundesgenosse zu sein, privat gegenüber den Armeniern aber machte er dasselbe. Plutarch, Lucullus 30: ἐνταῦθα καὶ παρὰ τοῦ Πάρθων βασιλέως ἧκε πρεσβεία παρ’ αὐτὸν εἰς φιλίαν προκαλουμένου καὶ συμμαχίαν. ἦν δ’ ἀσμένῳ ταῦτα τῷ Λουκούλλῳ· καὶ 35 πάλιν ἀντέπεμψε παρ’ ἐαυτοῦ πρεσβείαν πρὸς τὸν Πάρθον … Dorthin kam eine Gesandtschaft vom Partherkönig, der ihn zu Freundschaft und Allianz aufforderte. Das war Lucullus recht, und er selbst schickte wiederum eine Gesandtschaft zu dem Parther …

3a. Cassius Dio xxxvi 45.3: καὶ ὃς τότε μὲν ἐν ὀλιγωρίᾳ αὐτὸν ἐποιήσατο (τοῦ γὰρ 40 Ἀρσάκου τοῦ τῶν Πάρθων βασιλέως ἀποθανόντος ἐν τῷ χρόνῳ τούτῳ Φραάτην

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τὸν διάδοχον αὐτοῦ προσεδόκησεν οἰκειώσεσθαι) ἐπεὶ δ’ ὁ Πομπήιος τὴν φιλίαν τῷ Φραάτῃ διὰ ταχέων ἐπὶ τοῖς αὐτοῖς προσυνέθετο καὶ ἐς τὴν Ἀρμενίαν αὐτὸν τὴν τοῦ Τιγράνου προεμβαλεῖν ἀνέπεισε … Damals verachtete er [sc. Mithridates] ihn [sc. Pompeius], denn Arsakes, der Partherkönig, war gerade gestorben und Mithridates erwartete, er werde des- 5 sen Nachfolger Phraates auf seine Seite ziehen können; als aber Pompeius die Freundschaft mit Phraates schleunigst unter denselben Bedingungen schloss und ihn überredete, Armenien, das Land des Tigranes, anzugreifen … Vgl. Livius, Periocha c: Cn. Pompeius ad gerendum bellum adversus Mithridatem profectus 10 cum rege Parthorum Praate amicitiam renovavit. Als Gnaeus Pompeius zur Kriegführung gegen Mithridates loszog, erneuerte er die Freundschaft mit Phraates, dem König der Parther.

3b. Cassius Dio xxxvi 51.1: ὁ δὲ δὴ Τιγράνης ὁ τοῦ Τιγράνου παῖς παραλαβών τινας τῶν πρώτων, ἐπεὶ οὐ καθ’ ἡδονὴν αὐτοῖς ὁ γέρων ἦρχε, πρός τε τὸν Φραάτην κατέφυγε, καὶ περισκοποῦντα αὐτὸν διὰ τὰς συνθήκας τὰς πρὸς τὸν Πομπήιον 15 γενομένας ὅ τι χρὴ πρᾶξαι, ἐς τὴν Ἀρμενίαν ἐμβαλεῖν ἀνέπεισε. Tigranes, der Sohn des Tigranes, floh zu Phraates und nahm einige der führenden Männer mit, da der alte Mann nicht zu ihrer Zufriedenheit regierte. Phraates war wegen des Vertrages, den er mit Pompeius geschlossen hatte, unsicher, was er 20 tun sollte, doch Tigranes überredete ihn, Armenien anzugreifen. Vgl. Festus, Breviarium 16.3: [Pompeius] iudaea capta Hierosolymam obtinuit, cum Persis foedus icit. Nach der Eroberung von Ioudaia und der Einnahme von Jerusalem schloss Pompeius einen Vertrag mit den Persern. Ampelius, Liber memorialis 31.3: Orodes qui foedus cum Cn. Pompeio percussit Cras- 25 sum cum legionibus apud Carrhas funesta clade delevit. Orodes [eine Verwechselung mit Phraates], der den Vertrag mit Gnaeus Pompeius schloss und Crassus samt seinen Legionen bei Karrhai in dem unsäglichen Desaster vernichtete.

4a. Florus i 40.31: sic Pompeio duce populus Romanus totam, qua latissma est, 30 Asiam pervagatus, quam extremam imperii habebat provinciam mediam fecit. exceptis quippe Parthis, qui foedus maluerunt, et Indis, qui adhuc nos nec noverant, omnis Asia inter Rubrum et Caspium et Oceanum Pompeianis domita vel oppressa signis tenebatur. Auf diese Weise breitete sich das römische Volk unter der Führung des Pom- 35 peius über ganz Asia aus, wo es am breitesten ist, und machte das, was man für die entfernteste Provinz des Reiches hielt, zur mittleren. Also, mit der Ausnahme der Parther, die einen Vertrag bevorzugten, und der Inder, die uns damals noch nicht kannten, war ganz Asien zwischen dem Roten Meer, dem Kaspischen Meer

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und dem Ozean von uns gehalten, durch die Legionen des Pompeius entweder gezähmt oder eingeschüchtert. 4b. Florus i 46.4: … et cum apud Nicephorium castra posuisset, missi ab Orode rege legati nuntiavere, percussorum cum Pompeio foederum Sullaque meminisset. … als er [sc. Crassus] sein Lager bei Nikephorion aufgebaut hatte, teilten 5 Gesandte, die vom König Orodes geschickt wurden, mit, dass Orodes an die mit Pompeius und mit Sulla geschlossenen Verträge erinnere. Vgl. ibd. 6: itaque dii foederum ultores nec insidiis nec virtuti hostium defuerunt. Die Götter also, jene Rächer gebrochener Verträge, fehlten bei den Anschlägen und der 10 Tapferkeit der Feinde nicht. Appian, Mithridateios 104 (487): πλησιάσαντος δὲ τοῦ Πομπηίου κοινωσάμενος Φραάτῃ συγχωροῦντός τε κἀκείνου καὶ φιλίαν ἰδίαν ἐς τὸν Πομπήιον μνωμένου κατέφευγεν ὁ παῖς ἱκέτης ἐς τὸν Πομπήιον … Als Pompeius in die Nähe kam, teilte er [sc. der jüngere Tigranes] Phraates seine Intentionen mit. Phraates stimmte zu, da er sich selbst um die eigene Freundschaft mit Pom- 15 peius bemühte, und der Junge floh als Asylsuchender zu Pompeius …

Lit.: K.-H. Ziegler, Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Völkerrechts, Wiesbaden 1964, 24 ff.; A. Keaveney, Roman Treaties with Parthia, circa 95–64 B. C., AJPh, 102 (1981), 195–212; Sherwin-White, Foreign Policy 218 ff. 20 Seit Sullas Begegnung mit parthischen Vertretern im J. 92 herrschten auf amicitia beruhende Beziehungen zwischen Rom und den Parthern. Während des Dritten Mithridatischen Krieges wurden sie aufgefrischt und im Hinblick auf den angehenden Krieg gegen Mithridates in der Form eines Vertrages formalisiert. Im J. 69 war es Lucullus, der für die Römer federführend war. Cassius Dio (oben 25 2), wohl auf Livius beruhend, spricht explizit vom Abschluss eines Vertrages mit «Arsakes»; und diese Angabe wird von Orosius, auch über Livius, im Zusammenhang mit der Niederlage des Crassus bei Karrhai im J. 53 bestätigt (oben 1). Florus (oben 4b) erwähnt im selben Erzählzusammenhang zwar einen Vertrag mit Sulla, da er aber aus derselben Quelle wie Orosius schöpft, dessen Bericht von Cassius 30 Dio unterstützt wird, wird man hier von einem Missverständnis des Liviusepitomators ausgehen müssen: anders Keaveney, der an einen Sullanischen Vertrag glaubt, obwohl alle anderen von Livius abhängigen Quellen nur von amicitia oder pax reden (Liv., Per. lxx; Fest. 15.2, Ampel. 31.2; Plut., Sulla 5). Über den Inhalt des Vertrages wird zwar nichts überliefert, aber eine parthi- 35 sche Unterstützung für Mithridates, eventuell über eine Klausel bezüglich gemeinsamer Freunde und Feinde, dürfte ausgeschlossen worden sein. Territoriale Abgrenzungen werden auf jeden Fall nicht erwähnt, trotz Mommsens ein-

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801 Aristoboulos II. – Hyrkanos II.

flussreicher Behauptung (Th. Mommsen, Römische Geschichte III 72, Berlin 71882), dass der Euphrat als Grenze vereinbart wurde; vgl. auch Ziegler a. a. O. 29. Diese Bedingung wird nur von Plutarch (Pomp. 33) und bloß als Vorschlag des Phraates an Pompeius erwähnt, den aber Pompeius ablehnte. Drei Jahre später, im J. 66, reagierte Pompeius sofort, als Arsakes starb und sein Sohn Phraates zum Nachfolger wurde. Pompeius konnte den Vertrag, den Lucullus mit Arsakes geschlossen hatte, mit Phraates fortsetzen («erneuern»), und zwar unter denselben Bedingungen wie vorher (oben 3a), ohne dass über diese Bedingungen mehr mitgeteilt wird. Es wird zwar seit Gelzer (Pompeius, München 21949, 82) vielfach angenommen, dass «die gleichen Bedingungen» (ἐπὶ τοῖς αὐτοῖς) «die gleichen Bedingungen, die Mithridates angeboten hatte» heißt (ohne dass Dio überhaupt von einem Angebot des Mithridates schreibt). Aber der Autor der Livius-Periochae schreibt amicitiam renovavit, was sich nur auf den Vertrag mit Lucullus beziehen kann. Auf jeden Fall spielte Phraates’ Vertrag mit Pompeius bei seinem Verhalten gegenüber Armenien nach dem Bericht des Cassius Dio (oben 3b) eine gewisse Rolle; und als Crassus den unprovozierten Angriff auf die Parther im J. 53 unternahm, wurde ihm der Bruch des mit Pompeius geschlossenen Vertrages vorgeworfen (oben 1, 4b). Daraus darf allerdings nicht gefolgert werden, dass der Euphrat schon als Grenze vereinbart worden war, nur weil Crassus gerade den Euphrat überquert hatte: der Vertragsbruch bezog sich viel eher auf eine allgemeine Kooperations- und Nicht-Angriffs-Klausel.

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801 Aristoboulos II. – Hyrkanos II. (Friedensvertrag) Ca. 67 v. Chr.

Iosephos, Bell. Jud. i 121–122: ἀμέλει πρὶν ἀνηκέστου πάθους διελύθησαν, ὥστε 25 βασιλεύειν μὲν Ἀριστόβουλον, Ὑρκανὸν δὲ ἐκστάντα τῆς ἄλλης ἀπολαύειν τιμῆς ὥσπερ ἀδελφὸν βασιλέως. (122) ἐπὶ τούτοις διαλλαγέντες ἐν τῷ ἱερῷ καὶ τοῦ λαοῦ περιεστῶτος φιλοφρόνως ἀλλήλους ἀσπασάμενοι διήμειψαν τὰς οἰκίας· Ἀριστόβουλος μὲν γὰρ εἰς τὰ βασίλεια, Ὑρκανὸς δ’ ἀνεχώρησεν εἰς τὴν Ἀριστοβούλου οἰκίαν. 30 Aber bevor nicht wiedergutzumachendes Leid geschah, vereinbarten sie, dass Aristoboulos König sein sollte, Hyrkanos aber, obwohl er zurücktritt, die sonstigen Ehren als Bruder des Königs genießen sollte. (122) Die Vereinbarung über diese Bedingungen fand im Tempel statt; vor dem umstehenden Volk umarmten sie sich und tauschten ihre Häuser aus: Aristoboulos zog sich in den Palast 35 zurück, Hyrkanos in das Haus des Aristoboulos. Vgl. Iosephos, Archaiologia xiv 6–7: καὶ λόγους ποιησάμενος πρὸς τὸν ἀδελφὸν περὶ συμβάσεως καταλύεται τὴν ἔχθραν ἐπὶ τῷ βασιλεύειν μὲν Ἀριστόβουλον, αὐτὸν δὲ ζῆν

802 Rom – Tyros

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ἀπραγμόνως, καρπούμενον ἀδεῶς τὴν ὑπάρχουσαν αὐτῷ κτῆσιν. (7) ταῦτα ἐπὶ τοῖς ἐν τῷ ἱερῷ συνθεμένοι καὶ ὅρκοις καὶ δεξιαῖς πιστωσάμενοι τὰς ὁμολογίας καὶ κατασπασάμενοι τοῦ πλήθους παντὸς ὁρῶντος ἀλλήλους ἀνεχώρησαν, ὁ μὲν εἰς τὰ βασίλεια, Ὑρκανὸς δ’ ὡς ἰδιώτης τυγχάνων εἰς τὴν οἰκίαν τὴν Ἀριστοβούλου. Er [sc. Hyrkanos] redete mit seinem Bruder über eine Vereinbarung und löste die Feind- 5 schaft auf unter der Bedingung, dass Aristoboulos als König herrsche, er selbst zwar ohne Amt leben, aber seinen Besitz ungestört genießen dürfe. (7) Diese Bedingungen vereinbarten sie in der Anwesenheit der Besucher des Tempels und segneten die Vereinbarung mit Eiden und Handschlägen; sie umarmten sich, wobei das ganze Volk zuschaute, und zogen sich dann zurück, der eine in den Palast, Hyrkanos, der jetzt Privatmann geworden war, 10 in das Haus des Aristoboulos.

Diese Vereinbarung zwischen den nach der Herrschaft strebenden Söhnen des Alexandros Iannaios und der Alexandra ist strictu sensu kein Staatsvertrag. Die vertragliche Vereinbarung zwischen den zwei königlichen Brüdern folgte aber auf den Bürgerkrieg zwischen den beiden, der mit der für Aristoboulos erfolgrei- 15 chen Schlacht bei Jericho zu Ende ging. Die Vereinbarung war also für sie und ihr Volk praktisch der Friedensvertrag. 802 Rom – Tyros (Bündnis) Ca. 64 v. Chr. (?)

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1. Ulpian, in Dig. l 15.1: sciendum est esse quasdam colonias iuris Italici, ut est in Syria Phoenice splendidissima Tyriorum colonia, unde mihi origo est, nobilis regionibus, serie saeculorum antiquissima, armipotens, foederis quod cum Romanis persussit tenacissima. Man muss wissen, dass es einige Kolonien italischen Rechts gibt, wie in Syria 25 Phoenike die hervorragende Kolonie der Tyrier, wo ich herkomme, herrlich wegen der regionalen Lage, uralt wegen der Reihe der Jahrhunderte, stark und extrem beharrlich hinsichtlich des Vertrages, den es mit den Römern abgeschlossen hat. 2. Inschrift aus Puteoli. Keine Steinbeschreibung. Ed.: CIL X 1601. TYROS M[etropolis FOEDE[rata Τύρος ἱερὰ καὶ ἄσυλος κ[αὶ αὐτόνομος μητρό]πολις Φοινείκης [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ καὶ ἄλλων] πόλεων.

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802 Rom – Tyros

Tyros, die vertraglich verbundene Metropolis. (3) Tyros, heilig und unantastbar und autonom, Metropolis der Phoenike und anderer Städte. 3. Iosephos, Archaiologia xv 95: δίδωσι δὲ καὶ τὰς ἐντὸς Ἐλευθέρου ποταμοῦ πόλεις ἄχρις Αἰγύπτου χωρὶς Τύρου καὶ Σιδῶνος, ἐκ προγόνων εἰδὼς ἐλευθέρας, 5 πολλὰ λιπαρούσης αὐτῆς αὑτῇ δοθῆναι. Er [sc. Antonius] übergab auch die Städte innerhalb [sc. südlich] des Flusses Eleutheros bis zu Ägypten hin, mit der Ausnahme von Tyros und Sidon, da er wusste, sie seien seit Generationen frei gewesen, obwohl sie [sc. Kleopatra] ihn inständig bat, sie ihr zu geben. Vgl. id. Bell. Jud. i 361: … δίδωσιν αὐτῇ πόλεις τε πλὴν Τύρου καὶ Σιδῶνος τὰς ἐντὸς 10 Ἐλευθέρου ποταμοῦ πάσας. … und er übergab ihr alle Städte bis auf Tyros und Sidon innerhalb des Flusses Eleutheros.

4. Cassius Dio liv 7.6: τούς τε Κυζικηνοὺς, ὅτι Ῥωμαίους τινὰς ἐν στάσει μαστιγώσαντες ἀπέκτειναν, ἐδουλώσατο. καὶ τοῦτο καὶ τοὺς Τυρίους τούς τε 15 Σιδωνίους διὰ τὰς στάσεις ἐποίησεν, ἐν τῇ Συρίᾳ γενόμενος. Den Kyzikenern nahm er [sc. Augustus] die Freiheit, weil sie einige Römer während Unruhen in der Stadt zu Tode geprügelt hatten. Auf dieselbe Weise behandelte er die Tyrier und Sidonier wegen der Unruhen, als er selbst in Syrien 20 war. Noch im 3. Jh. n. Chr. nannte sich Tyros in der in Puteoli gefundenen Weihinschrift civitas foederata (oben 2), und nach der etwa zeitgenössischen Aussage Ulpians (oben 1) war die Stadt auf diesen Status besonders stolz. Dies setzt einen in der Vergangenheit geschlossenen Vertrag mit Rom voraus. Es ist wahrscheinlich, dass dies anlässlich der Gründung der Provinz Syria im J. 64. v. Chr. durch 25 Pompeius erfolgte, obwohl es keine direkte Quelle aus der Zeit gibt. Antonius, als er die südlichen Teile Phoinikiens an Kleopatra im J. 41 abtrat, machte gegenüber Tyros und Sidon aus Gründen der alten (und offenbar noch von Rom anerkannten) Freiheit eine Ausnahme (oben 3). Iosephos zitiert außerdem (Arch. xiv 314–318, 319–322) zwei Briefe des Antonius an den Rat und Volk 30 der Tyrier, in welchen er seine Wünsche äußerte, sie möchten einige ihnen von Cassius zugeschanzten Gebiete an den ioudaiischen Staat zurückgeben. Der Form nach behandelt Antonius Tyros in den Briefen als eine selbstständige und sich selbstverwaltende Stadt. Cassius Dio berichtet (oben 4), dass im J. 21 v. Chr., als sich Augustus selbst 35 in Syrien aufhielt, Tyros und Sidon, wie früher Kyzikos, wegen innerstädtischer Unruhen ihre Freiheit verloren. Dass zumindest Tyros das alte Privileg wieder erhielt – von Sidon ist nichts weiteres bekannt – und am Anfang des 3. Jh n. Chr. als colonia iuris Italici galt, geht aus Ulpians Äusserung hervor. Da es ausgeschlos-

803 Rom – Pharnakes von Bosporos

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sen ist, dass Tyros in der nachaugusteiischen Zeit zum ersten Mal einen Vertrag mit Rom erhielt, muss er älter sein. Da Iosephos den besonderen Respekt, den Antonius Tyros entgegenbrachte, festhält, und aus den Briefen hervorgeht, dass sich Cassius auch Tyros gegenüber wohlwollend verhielt – wobei keiner einen Grund hatte, selbst einen Vertrag abzuschließen: selbst dann, wäre man nachher 5 nicht so stolz darüber – kommt am ehesten Pompeius als der ursprüngliche vertragschließende Römer in Frage.

803 Rom – Pharnakes von Bosporos (Bündnis) 63 v. Chr.

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1. Appian, Mithridateios 113 (554–555): Φαρνάκην δέ, ἀπαλλάξαντα πόνου πολλοῦ τὴν Ἰταλίαν, φίλον καὶ σύμμαχον Ῥωμαίοις ἐποιήσατο καὶ βασιλεύειν ἔδωκεν αὐτῷ Βοσπόρου χωρὶς Φαναγορέων, οὓς ἐλευθέρους καὶ αὐτονόμους ἀφῆκεν … κ.τ.λ. Pharnakes, der Italien viel Mühe gespart hatte, machte er [sc. Pompeius] zum 15 Freund und Bundesgenossen der Römer und er gab ihm das Land am Bosporos als Königreich, bis auf die Phanagoreier, die er frei und autonom ließ … 2. Cassius Dio xxxvii 14.2: τὴν μέντοι βασιλείαν τοῦ Βοσπόρου μισθὸν τῷ Φαρνάκῃ τῆς μιαιφονίας ἐχαρίσατο, καὶ ἔς γε τοὺς φίλους τούς τε συμμάχους αὐτὸν ἀνέγραψεν. 20 Das Königreich von Bosporos gewährte er dem Pharnakes als Lohn für seinen Meuchelmord und er trug ihn unter die Freunde und Bundesgenossen ein. Lit.: R. D. Sullivan, Near Eastern Royalty and Rome, 100–30 B.C., Toronto 1990, 155–158. Nachdem Pharnakes den Tod seines Vaters Mithridates VI. in Pantikapaion her- 25 beigeführt hatte, ließ er den Leichnam zu Pompeius nach Sinope überführen (App., Mith. 110 [522]–113 [552]). Im Rahmen der pompeianischen Neuordnung des römischen Ostens wurde Pharnakes dann als Dank für seinen Beitrag zum pompeianischen Erfolg nicht nur als König im bosporanischen Reich (ohne Phanagoreia: oben 1) anerkannt, sondern auch als amicus et socius des römischen 30 Volkes ausgezeichnet. Die beiden weitestgehend übereinstimmenden Berichte von Appian und Cassius Dio (oben 1, 2) werden wohl auf Livius zurückgehen (vgl. Liv., Per. cii). Der den neuen Status begründende Vertrag dürfte den Gepflogenheiten der Zeit entsprochen haben, ob mit oder ohne «maiestas-Klausel» lässt sich aber nicht ermitteln. 35

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804 Rom – Ptolemaios XII. Auletes

804 Rom – Ptolemaios XII. Auletes (Bündnis) 59 v. Chr.

1. Caesar, Bell. Civ. iii 107.2: interim controversias regum ad populum Romanum et ad se, quod esset consul, pertinere existimans atque eo magis officio suo convenire 5 quod superiore consulatu cum patre Ptolemaeo et lege et senatus consulto societas erat facta, ostendit sibi placere regem Ptolemaeum atque eius sororem Cleopatram, exercitus quos haberent dimittere et de controversiis iure apud se potius quam inter se armis disceptare. Inzwischen war er überzeugt, dass die Meinungsverschiedenheiten der könig- 10 lichen Geschwister sowohl das römische Volk als auch ihn selbst angingen, da er Konsul war; außerdem gehörte es umso mehr zu seiner Aufgabe, weil in seinem früheren Konsulat eine Allianz mit deren Vater Ptolemaios durch Gesetz und senatus consultum abgeschlossen worden war. Er ließ wissen, dass er es für gut hielte, wenn König Ptolemaios und seine Schwester Kleopatra ihre Heere, die sie 15 besaßen, auflösten und ihren Streit eher vor ihm in einem Rechtsverfahren als unter sich mit Gewalt austrugen. 2. Cicero, Pro Rabirio Postumo 6 (III): non enim latroni, sed regi credidit … nec ei regi, qui alienus ab hoc imperio esset, sed ei, quicum foedus feriri in Capitolio viderat. Er traute sein Geld keinem Räuber an, sondern einem König … und das war 20 kein König, der diesem Reich fremd wäre, sondern einer, mit dem er auf dem Kapitol gesehen hatte, dass ein Vertrag abgeschlossen worden war. 3. Cassius Dio xxxix 12.1: μετὰ δὲ δὴ τοῦτο Πτολεμαίου τοῦ βασιλέως ἕνεκα αὖθις ἐκινήθησαν. ἐπειδὴ γὰρ πολλά τισι τῶν Ῥωμαίων χρήματα, τὰ μὲν οἴκοθεν τὰ δὲ καὶ δανεισάμενος, ὅπως τήν τε ἀρχὴν βεβαιώσηται καὶ φίλος καὶ σύμμαχος 25 ὀνομασθῇ, καταναλώκει, καὶ αὐτὰ παρὰ τῶν Αἰγυπτίων βιαίως ἠργυρολόγει … Danach wurden sie wegen des Königs Ptolemaios wieder unruhig. Er hatte nämlich viel Geld an einige der Römer ausgegeben – teils war es das eigene, teils hatte er es sich geliehen – damit er in seinem Regierungsamt bestätigt und «Freund und Bundesgenosse» genannt würde. Diese Gelder trieb er nun mit 30 Gewalt von den Ägyptern ein … Vgl. Suetonius, Iulius 54.3: in primo consulatu … societates ac regna pretio dedit, ut qui uni Ptolemaeo prope sex milia talentorum suo Pompeique nomine abstulerit. In seinem ersten Konsulat … vergab er Allianzen und Königreiche gegen einen Preis, wie er allein Ptolemaios in seinem und Pompeius’ Namen fast sechstausend Talente ent- 35 riss.

Lit.: Sherwin-White, Foreign Policy 265; Huß, Ägypten 683.

805 Rom – Helvetier

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Seit dem Tod des Ptolemaios XI. (X.) Alexandros II. im J. 80, der ein Testament zugunsten Roms gemacht hatte (zum Erblasser vgl. D. Braund, PBSR 51 [1983] 24–28), und verstärkt seit 65, als der Ädil C. Iulius Caesar daraufhin wirkte, das Testament zugunsten Roms zu vollstrecken, bemühte sich Ptolemaios XII. (XI.) Neos Dionysos (Auletes) um Anerkennung in Rom. Erst im Konsulat Caesars im 5 J. 59 erhielt er nach maßloser Bestechung römischer Politiker (oben 3) die angestrebte Anerkennung als rechtmäßiger König, mit dem Rom ein foedus abschließen konnte. Das foedus wurde in aller Form sowohl durch ein senatus consultum als auch durch ein Gesetz abgeschlossen (oben 1) und auf dem Kapitol unter den dort gesammelten Staatsverträgen öffentlich ausgestellt (oben 2). Es dürfte zwar 10 formell auf Gegenseitigkeit abgeschlossen worden sein, enthielt aber außerdem vermutlich die «maiestas-Klausel». Caesar behauptet später (oben 1), dass er im J. 48 u. a. wegen des in seinem ersten Konsulat mit Ptolemaios Auletes abgeschlossenen Vertrages ein besonderes persönliches, also klientelhaftes Verhältnis zu den streitenden Nachfolgern besaß. Er beruft sich für seine diesbezügliche Tätig- 15 keit allerdings nicht auf eine Klausel des Vertrages selbst, der offensichtlich so etwas nicht vorsah. Der Vertrag dürfte also dem normalen Muster der Zeit entsprochen haben.

805 Rom – Helvetier (Bündnis)

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58/57 v. Chr. (?)

1. Cicero, Pro Balbo 14 (32): etenim quaedam foedera exstant, ut … Helvetiorum … quorum in foederibus exceptum est ne quis eorum a nobis civis recipiatur. Denn es gibt noch einige Verträge, wie bei … den Helvetiern … in deren Verträgen es festgehalten wird, dass keiner von ihnen bei uns als Bürger aufgenom- 25 men werden darf. 2a. Caesar, De bello gallico i 27.1–3: Helvetii omnium rerum inopia adducti legatos de deditione ad eum miserunt. (2) qui cum eum in itinere convenissent seque ad pedes proiecissent suppliciterque locuti flentes pacem petissent, atque eos in eo loco quo tum essent suum adventum exspectare iussisset, paruerunt. (3) Eo postquam 30 Caesar pervenit, obsides, arma, servos qui ad eos perfugissent poposcit. Wegen Mangel an allen Dingen wurden die Helvetier dazu gebracht, Gesandte wegen einer deditio zu ihm zu schicken. (2) Sie trafen mit ihm unterwegs zusammen und warfen sich vor seine Füße. Sie flehten ihn des Friedens wegen an, und als er ihnen befahl, an dem Ort, wo sie sich damals aufhielten, seine Ankunft 35 abzuwarten, gehorchten sie. (3) Nachdem Caesar dorthin gekommen war, verlangte er Geiseln, Waffen und solche Sklaven, die bei ihnen Zuflucht gesucht hatten.

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806 Rom – Iapyden

2b. Caesar, De bello gallico i 28. 2: reliquos omnis obsidibus, armis, perfugis traditis in deditionem accepit. Nachdem die Geiseln, die Waffen und die flüchtigen Sklaven übergeben worden waren, nahm er die übrigen Helvetier als dediticii auf. Caesar schreibt (oben 2a, 2b), der Tendenz seiner Schrift gemäß, nur über die 5 deditio der Helvetier und deren Bedingungen (der Ausdruck «die übrigen Helvetier» [reliquos] 2b bezieht sich auf eine Spaltung innerhalb der Helvetier anlässlich der Verhandlungen). Ohne die Cicero-Stelle (oben 1) aus einer zwei Jahre später gehaltenen Rede, so knapp und beiläufig sie auch ist, wäre nicht bekannt, dass ein Vertrag mit den Helvetiern nach dem Muster anderer gallischer Stämme 10 überhaupt abgeschlossen worden war (in Anbetracht der von Caesar festgelegten Bedingungen dürfte er allerdings ein foedus iniquum gewesen sein, mit der charakteristischen Klausel maiestatem populi Romani comiter conservanto [so z. B. bei der Erneuerung des Vertrages mit Gades: Cic., Balb. 16 (35), 793]). Die einzige explizit überlieferte Klausel allerdings ist (oben 1) das Verbot, als römischer Bür- 15 ger aufgenommen zu werden, die nach Cicero auch bei den Cenomanern (727), den Insubriern (807), den Iapyden (806) sowie anderen gallischen Stämmen offensichtlich üblich war.

806 Rom – Iapyden (Bündnis)

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57 v. Chr. (?)

Cicero, Pro Balbo 14 (32): etenim quaedam foedera exstant, ut … Iapydum, quorum in foederibus exceptum est ne quis eorum a nobis civis recipiatur. Denn es gibt noch einige Verträge, wie … bei den Iapyden … in deren Verträgen es festgehalten wird, dass keiner von ihnen bei uns als Bürger aufgenommen 25 werden darf. Lit.: J. J. Wilkes, Dalmatia, London 1969, 37 f., 155 f. (ohne Erwähnung des Vertrages). Über das Verhältnis zwischen Rom und den Iapyden, die im heutigen Westkroatien lebten, ist vor der Erwähnung des Vertrages durch Cicero im J. 56 v. Chr. 30 (oben) zu wenig bekannt, um mehr als eine Vermutung über die Zeit des Zustandekommens des Vertrages zu äußern. Die letzte explizite Erwähnung der Iapyden vor 56 gehört wohl in das Jahr 76, wenn ein zusammenhangslos überliefertes kurzes Fragment der Historiae des Sallust (2 F40 Maurenbrecher: primam modo Iapydiam ingressus) korrekterweise mit dem von Eutrop (vi 4) und Orosius (v 23.23) 35 erwähnten Feldzug des C. Cosconius gegen die Dalmater in Bezug gesetzt wird.

807 Rom – Insubrier

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Ausschließen kann man nicht, dass im Rahmen dieser Aktivitäten, die in der Einnahme von Salona gipfelten, auch einigermaßen freundliche Beziehungen zu den weiter im Norden lebenden Iapyden geknüpft wurden. Es ist aber wahrscheinlicher, dass der Vertrag, als Cicero ihn erwähnte, doch neuesten Ursprungs und im Zusammenhang mit Caesars Aktivitäten im Illyricum im Herbst 57 zustande 5 gekommen war (de bell. gall. iii 7.1). Damit ergäbe sich eine Parallele zum rezenten Helvetiervertrag von 58/57 (?) (805), zumindest in der Aufnahme der Klausel, welche ausschloss, dass einer der Iapyden römischer Bürger werden konnte.

807 Rom – Insubrier (Bündnis)

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Nach 194 und vor 56 v. Chr.

Cicero, Pro Balbo 14 (32): etenim quaedam foedera exstant, ut … Insubrium … quorum in foederibus exceptum est ne quis eorum a nobis civis recipiatur. Denn es gibt noch einige Verträge, wie bei … den Insubriern … in deren Verträgen festgehalten wird, dass keiner von ihnen bei uns als Bürger aufgenommen 15 werden darf. Wann die Insubrier den von Cicero im J. 56 v. Chr. erwähnten Vertrag erhielten, ist unbekannt. Nachdem sie sich im Zweiten Punischen Krieg Hannibal angeschlossen hatten, veranstalteten sie nach dem Krieg zusammen mit den Boiern und den Cenomanern einen Aufstand, der vom Konsul von 197, C. Cornelius 20 Cethegus, niedergekämpft wurde (Liv. xxxii 29.5–30.13). Dieser durfte sogar einen Triumph feiern (Liv. xxxiii 23.4). Auch im J. 194 besiegte der Proconsul L. Valerius Flaccus die Insubrier bei Mediolanum und brachte ihnen hohe Verluste bei (Liv. xxxiv 46.1). Danach werden sie in den Quellen vor Ciceros Rede pro Balbo nicht wieder erwähnt. In der Zwischenzeit aber war der Vertrag 25 mit der von Cicero überlieferten Klausel, welche die Annahme des römischen Bürgerrechts ausschloss, zustande gekommen. Vielleicht war der Abschluss des Vertrags, wie bei den Helvetiern (805) und den Iapyden (806), relativ zeitnah erfolgt.

808 Rom – Hyrkanos II. (erfolglose Verhandlungen)

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47 v. Chr.

1. Iosephos, Archaiologia xiv 185: ὁ δὲ Καῖσαρ ἐλθὼν εἰς Ῥώμην ἕτοιμος ἦν πλεῖν ἐπ’ Ἀφρικῆς, πολεμήσων Σκιπίωνι καὶ Κάτωνι, πέμψας δ’ Ὑρκανὸς πρὸς αὐτὸν παρεκάλει βεβαιώσασθαι τὴν πρὸς αὐτὸν φιλίαν καὶ συμμαχίαν. 35

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808 Rom – Hyrkanos II.

Als Caesar nach seiner Rückehr nach Rom sich auf die Überfahrt nach Afrika vorbereitete, um gegen Scipio und Cato Krieg zu führen, schickte Hyrkanos zu ihm und bat ihn, die Freundschaft und das Bündnis mit ihm zu bekräftigen. 2. Id. 194: … διὰ ταύτας τὰς αἰτίας Ὑρκανὸν Ἀλεξάνδρου καὶ τὰ τέκνα αὐτοῦ ἐθνάρχας Ἰουδαίων εἶναι βούλομαι, ἀρχιερωσύνην τε Ἰουδαίων διὰ παντὸς ἔχειν 5 κατὰ τὰ πάτρια ἔθη, εἶναι τε αὐτὸν καὶ τοὺς παῖδας αὐτοῦ συμμάχους ἡμῖν, ἔτι τε καὶ ἐν τοῖς κατ’ ἄνδρα φίλοις ἀριθμεῖσθαι … «Aus diesen Gründen will ich, dass Hyrkanos, Sohn des Alexandros, und seine Kinder Ethnarchen der Ioudaier sind, dass sie gemäß den Traditionen des Landes das Amt des Hohen Priesters für alle Zeit innehaben, und dass er und seine Kin- 10 der unsere Bundesgenossen sind und dass sie darüber hinaus als Einzelpersonen zu unseren Freunden gezählt werden …» 3. Id. 197: πέμψαι δὲ πρὸς Ὑρκανὸν τὸν Ἀλεξάνδρου υἱὸν ἀρχιερέα τῶν Ἰουδαίων πρεσβευτὰς τοὺς περὶ φιλίας καὶ συμμαχίας διαλεξομένους· Auch sollen Gesandte zu Hyrkanos, Sohn des Alexandros, Hohem Priester 15 der Ioudaier, entsandt werden, um Gespräche über Freundschaft und Bündnis zu führen. 4a. Id. 214: ἐμοὶ τοίνυν οὐκ ἀρέσκει κατὰ τῶν ἡμετέρων φίλων καὶ συμμάχων τοιαῦτα γίνεσθαι ψηφίσματα, καὶ κωλύεσθαι αὐτοὺς ζῆν κατὰ τὰ αὐτῶν ἔθη καὶ χρήματα εἰς σύνδειπνα καὶ τὰ ἱερὰ εἰσφέρειν, τοῦτο ποιεῖν αὐτῶν μηδ’ ἐν Ῥώμῃ 20 κεκωλυμένων. «Mir also gefällt es nicht, dass solche Dekrete gegen unsere Freunde und Bundesgenossen verabschiedet werden, um zu verhindern, dass sie nach ihren eigenen Traditionen leben und Gelder für gemeinsame Mahlzeiten und ihre heiligen Handlungen sammeln, da sie nicht einmal in Rom daran behindert sind, dies zu tun.» 25 4b. Id. 216: καὶ ὑμᾶς οὖν καλῶς ἔχει, εἴ τι κατὰ τῶν ἡμετέρων φίλων καὶ συμμάχων ψήφισμα ἐποιήσατε, τοῦτο ἀκυρῶσαι διὰ τὴν περὶ ἡμᾶς αὐτῶν ἀρετὴν καἰ εὔνοιαν. «Auch werdet Ihr gut daran tun, falls Ihr gegen unsere Freunde und Bundesgenossen irgendein Dekret verabschiedet habt, es wegen deren Zuneigung und Wohlwollen uns gegenüber zu annullieren.» 30 Lit.: Schürer, History 271–275. Nachdem Caesar von Antipatros im Winter 48/47 bei Pelusion auf Veranlassung des Hyrkanos II. Unterstützung erfahren hatte (Ios. Arch. xiv 193; Bell. Jud. i 187–192), gewährte er seinen Helfern bei der Ankunft in Syrien im J. 47 großzügige Privilegien. Dafür zitiert Iosephos dokumentarische Quellen. Die Reihen- 35 folge der von Iosephos wohl selbst gesammelten Dokumente ist allerdings nicht chronologisch und birgt manche Unsicherheit.

809 Rom – Lykien

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Die früheste caesarische Äußerung scheint ein Edikt zu sein, das er noch während seines Aufenthaltes in Syrien zugunsten des Hyrkanos erließ (oben 2). Iosephos entdeckte es als Anhang an eine caesarische Mitteilung an die Sidonier (Arch. xiv 190–191). Das Edikt drückte u. a. aus, dass es Caesars Wille war, dass Hyrkanos und seine Söhne «unsere» Bundesgenossen und als Einzelpersonen «Freunde» sein sollten. Der Text wird allerdings nicht einheitlich überliefert. Drei Handschriften (PAM [Marcus]) enthalten das Wort βούλομαι («ich wünsche») nicht. Die abhängigen Infinitive werden so direkt von ἐπέκρινα (192) abhängig gemacht, und die ganze Verfügung Caesars und seines consilium (μετὰ συμβουλίου γνώμης) als feste Entscheidung dargestellt. Vieles spricht für diese Lesung, denn es ist nicht wahrscheinlich, dass der Diktator Caesar die Verfügungen seines Ediktes bloß als «Wünsche» ausdrücken würde. Dennoch war sich Hyrkanos im klaren, dass dieses Edikt ihm keinen gültigen Vertrag gewährte, und deswegen schickte er im Spätsommer 47 nach Rom, um die senatorische Bestätigung seines neuen Status als Freund und Bundesgenosse zu bewirken (oben 1). Hyrkanos dürfte mit dem Ergebnis kaum voll zufrieden gewesen sein, denn das von Iosephos in der Folge zitierte senatus consultum (198: τὸ δόγμα) – anscheinend als Antwort auf seine Gesandten – enthielt zwar eine Bestätigung der Rolle des Hyrkanos als «Ethnarchen», aber wegen eines Vertrages sollten römische legati entsandt werden (oben 3). Wir hören nichts mehr über diese Angelegenheit, müssen also den Schluss ziehen, dass Iosephos nichts mehr darüber in Erfahrung bringen konnte und dass kein Vertrag zustande kam. Diese Tatsache hinderte allerdings keinesfalls einen nicht näher bestimmbaren römischen Konsul in einem Brief an die Parier6 wegen Beschwerde der Ioudaier vom benachbarten Delos, unter Berufung auf ein Edikt Caesars (Arch. xiv 215) die dort lebenden Ioudaier als «unsere Freunde und Bundesgesnossen» zu bezeichnen (oben 4a, b). Da die Juden in der Diaspora keinen Staat bildeten, mit welchem ein Vertrag hätte geschlossen werden können, kann diese Wortwahl nur wegen der rhetorischen Erhöhung getroffen worden sein.

809 Rom – Lykien (Bündnis)

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46 v. Chr.

Bronzetafel mit Rahmen; b. 0,535 m, h. 0,875 m, beschriebene Fläche b. 0,49 m (oben), 0,451 m (unten). Buchstaben 0,004–0,007 m. Fundort: unbekannt. 35

6 Überliefert ist allerdings Παριανῶν = die Parianer aus Parion an der Propontis. Die leichte Korrektur von Schürer zu Παρίων scheint gerechtfertigt zu sein.

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809 Rom – Lykien

Ed.: S. Mitchell, The Treaty between Rome and Lykia in 46 B. C., in: R. Pinaudi (Hrsg.), Papyri Graecae Schøyen, Florenz 2005, 165–250; SEG 55, 1452. Lit.: J.-L. Ferrary/D. Rousset, BE, REG 119 (2006), 638–642, Nr. 143; P. Sánchez, La convention judiciaire dans le traité conclu entre Rome et les Lyciens (P. Schøyen l 25), Chiron 37 (2007), 363–382; Chr. Schuler, Ein Vertrag zwischen Rom und Lykien aus Tyberissos, in: Ders. (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien. Eine Zwischenbilanz (Ergänzungsbände zu den TAM, 25), Wien 2007, 51–80, hier 74–78; M. Wörrle, Neue Inschriftenfunde aus Aizanoi V: Aizanoi und Rom I, Chiron 39 (2009), 421–476, hier 413 Anm. 7 (zu Z. 2); A. Raggi, Praetor qui inter peregrinos et cives ius dicit nel trattato tra Roma e i Lici (46 a.C.), in: D. Mantovani/L. Pellecchi (Hrsg.), Eparcheia, autonomia e civitas romana. Studi sulla giurisdizione criminale del governatori di provinzia (II sec. a. C.–II d. c), Pavia 2010, 45–67 (zu Z. 26–32); U. Laffi, Cittadini romani di fronte ai tribunali di comunità alleate o libere dell’Oriente greco in età repubblicana (testo aggiornato), in: D. Mantovani/L. Pellecchi (Hrsg.), a. a. O., 3–46, hier 4–7 (zu Z. 32–41); J. Fournier, Entre tutelle romaine et autonomie civique. L’administration judiciaire dans les provinces hellénophones de l’empire romain (129 av. J.-C.–235 apr. J.-C.), Paris 2010, 447–456; Rousset, De Lycie en Cabalide 133–141 (zu Z. 52–64); G. Petzl, Eine Notiz zum Vertrag zwischen Rom und dem Lykischen Koinon von 46 v. Chr.; SEG 55, 1452, ZPE 180 (2012), 231 f. (zu Z. 53). Üb.: Mitchell, a. a. O. (englisch). [ὅρκο]ς [ἐπὶ Γαΐου Καίσαρος δικτάτορος] τὸ τρίτον καὶ Μάρκου Λεπέδου ἱππάρχου, Λε[υκίου Οὐολκακίου Τύλλου στρατηγο]ῦ καθεσταμένου ἐπὶ τῶν πολειτῶν καὶ Λευκίου Ῥωσ[κίου. . . στρατηγοῦ καθισταμ]ένου ἐπὶ τῶν πολειτῶν καὶ ξένων πρὸ θ’ καλάνδων Σεξ5 [τιλίων τοῦτο τὸ ὁρκω]μόσιον συνετελέσθη κατὰ τὸν νόμον τὸν Καίσαρος ἐν τῷ κομετί[ῳ ὑπὸ τῶν Ῥωμαί]ων καὶ Λυκίων· τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμαίων καὶ τῷ κοινῷ τῶν Λυκίων φιί[α καὶ συμμαχία κ]αὶ κοινωνία τὸν ἅπαντα χρόνον ἀσφαλὴς καὶ ἀμετάθετος ἔστωι ἄ[νευ δόλου πο]νηροῦ· εἰρήνη τε κατὰ γῆν καὶ κατὰ θλασσαν αἰώνιος ἔστω τῷ τε δήμῳ τῷ Ῥω[μαίων καὶ] τῶι κοινῶι τῶν Λυκίων· τήν τε ἐξουσίαν καὶ ὑπεροχὴν τὴν Ῥωμαίων 10 [βεβαί]ας καθὼς πρέπον ἐστιν διατηρείτωσαν Λύκιοι διὰ πάντος ἀξίως ἑαυτῶν τε [καὶ τ]οῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων· τούς τε πολεμίους καὶ ὑπεναντίς τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων

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Λύκιοι διὰ τῆς ἰδίς χώρας ἔτι ὲ καὶ τῶν ὁρίων πρὸς ἐπὶ τούτοις δὲ καὶ ἧς ἂν αὐτοὶ χώρας ἄρχωσι μήι παρειέτωσαν μηδὲ ἐπιδεχέσθωσαν μηδὲ ποιείτωσαν δημοσίαι βουλῆι μηδὲ{ν} δόλωι πονηρῶι, ὥστε τὸν δῆμον τὸν Ῥωμαίων καὶ τοὺς ὑποτεταγμένους αὐτῶι πάντας ἔτι δὲ καὶ τοὺς συμμάχους πολεμηθῆναι, καὶ μήτε χρήμασιν μήτε ἐφοδίοις μήτε ὅπλοις μήτε πλοίοις μήτε ἄλλωι μδενὶ συνυπρετείτωσαν Λύκιοι δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι· ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων τοὺς πολεμίους κὶ ὑπεναντίους τοῦ κοινοῦ τῶν υκίων διὰ τῆς ἰδίας χώρας καὶ τῶν ὁρίων ἧς τε ἂν αὐτοὶ χώρας κρατῶσι καὶ ἄρχωσι μὴ παρειέτωσαν μηδὲ ἐπιδεχέσθωσαν δημοσίαι βουλῆι μηδὲ δόλωι πονηρῶι ὥστε τὸ κοινὸν τὸ Λυκίων καὶ τοὺς ὑποτεταγμένους τοῦτωι ποεμηθῆναι, καὶ μήτε χρήμασιν μήτε ἐφοδίοις μήτε ὅπλοις μήτε πλοίοις συνυπηρετείτωσαν δημοσίαι βουλῆι δόλῳ πονηρῷ· ἐάν τις τῷ δήμῳ τῷ Ῥωμαίων ἢ τοῖς ὑοτασσομένοις τούτωι ἢ τοῖς συμμάχοις αὐτοῦ πολέμου προκατάρξηται, τὸ κοινὸν τὸ Λυκίων βοιηθείτω τῶι δήμωι τῷ Ῥωμαίων κατὰ τὸ ἐνδεχόμενον· ἐάν τις τῶι κοινῶι τῶν Λυκίων ἢ τοῖς ὑποτασσομένοις τούτωι καὶ τοῖς συμμάχοις τοῖς τούτων πολέμου προκατάρξηται, ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων τῶι κοινῶι τῶν Λυκίων βοιηθείτωι κατὰ τὸ ἐνδεχόμενον· ὃ ἂν παρ’ ἐκατέρων αὐτῶ κοινῆι ἀπηγορευμένον ὑπάρχῃ, τοῦτο μήτε κατὰ γῆν μήτε κατὰ λασσαν ἐξαγέτωι μηδὲ εἰσαγέτωι μηδείς· ἐὰν δέ τις ἐπιλήμφθῃ τούτων τι πεποιηκὼς ἐπ’ αὐτοφώρωι, τοῦτον ὁ εὐθύνων ἐπὶ τὸν στρατηγὸν ἀγέτωι τὸν τοῖς ξένοις καὶ πολείταις δικαοδοτοῦντα· ἐὰν δέ τις ἐν Λυκίαι ἐφάψηταί τινος ἐπὶ τὸν τὴν μεγίστην ἀρχὴν ἔχοντα τὸν εὐθυνόμενον ἀγαγέτω πρὸς ἕτερον δὲ μηδένα· ὃ ἂν ᾖ ἅγιον κατὰ τοὺς νόμους τοῦτο ἅγιον ἔστωι, τὰ δὲ λοιπὰ χρήμτα μὴ ἔστωι· ἐάν τις τὸν ἐλύθερον ἀποκτείνῃ ἢ καὶ ἑκὼν ἀποδῶται ἢ κα τις δόλ πονηρῷ τούτων τι ποιήσηι, εἴ τε καὶ

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πρᾶγμα κεφαλικὸν ἐπιτελέσηται, τοῦτο κεφαλικὸν ἔστω· περὶ τούτων τῶν πραγμάτων ἐὰν πολείτης Ῥωμαῖος εὐθύνηται ἐν Λυκίᾳ, κατὰ τοὺς ἰδίους νόμους ἐν Ῥώμῃ κρινέσθω, ἀλαχῇ δὲ μὴ κρινέσθω· ἐὰν δὲ Λύκιος πολίτης εὐθύνηται, κατὰ τοὺς ἰδίους νόμους κρινέσθω, ἀλλαχῇ δὲ μὴ κρινέσθω· ἐὰν δέ τις περὶ ἑτέρων πρμάτων Ῥωμαῖος ὰ Λυκίου μεταπορεύηται κα τοὺς Λυκίων νόμους ἐν Λυκίᾳ κρεινέσθω, ἀλλχῆι δὲ μὴ κρεινέσθω· ἐὰν δὲ Λύκος παρὰ Ῥωμίου μεταπορεύηται ὃς ν ἄρχων ἢ ντάρχων τυγχάνῃ δικαιοδοτῶν πρὸς ὃν ν αὐτῶν προσέλθωσιν οἱ ἀμφισβητοῦντες οὗτος αὐτοῖς δικαιοδοτείτωι κιτήριον συνιστανέτω, διδότω τε τὴν πᾶσαν ἐργασίαν ὅπως περὶ τούτου τοῦ πράγμτος ὡς ὅτι τάχιστ τὸ κρήριον καθὼς ἂν αὐτῶι φαίνηται δίκιον εἶναι καὶ καλῶς ἔχον συντελέσθηι· ῥύσιον λαβεῖν μὴι ἐξέστωι· ἐὰν δέ τις λαβῇ, ἐπιτείμιον ἔστω ἑκάστης ἡμέρας ἕως ἂν ἀποδῶι τὸ ῥύσιον σηστερτίους νόμους πεντακοσίους· ἐὰν Ῥωμαῖος Λύκιον ἢ Λύκιος Ῥωμαῖον ἐκ πολεμίων λυτρώσηται, τὸ κεφάλαιον τοῦ χρήματος ἀποδιδότωι· ἐν Ῥωμαῖον πολέμιο λαβῶσιν καὶ μετὰ ταῦτα Λύκιοι τούτου ἐνκρατεῖς γενηθῶσιν, ἀποδιδότωσαν Ῥωμαίοις τοῦτον, ὡς ὁμοίως δὲ καὶ Ῥωμαῖοι Λυκίοις ἀποδιδότωσαν, ἐάν τι τοιούτων συμβῆι· ἐάν τις ἐκ πολεμίων ἀνασώσηι ἵππον ἄνθρωπον πλοῖον ἀποκαθιστάτωι καὶ διδότωι, τὰ δὲ λοιπὰ χρήματα αὐτὸς ἐχέτωι· ἐὰν Λύκιος ἐκ πολεμίων ἀνασωθεὶς εἰς Ῥώμην παραγένηται, ἐλεύθερος ἔστω, ὡς ὁμοίως δὲ καὶ Ῥωμαίωι τὸ αὐτὸ δίκαιον ἐν Λυκίαι ἔστωι· αἱ πόλεις κῶμαι ὀχυρώματα φρούρια ἤτε χῶραι καὶ οἱ λιμένες οἱ ἐν τοῖς τῆς Λυκίας ὁρίοις ὑπάρχοντες, ὅσα τε μετὰ ταῦτα Λυκίοις δεδομένα τε καὶ ἀποκαθεσταμένα ἐστιν, Τελμησσὸς Χῶμα Φάσηλις ΣΙΛΟΥΑΣΕΡΡΑ Λίσσα, οἵ τε τόποι καὶ αἱ οἰκοδομαὶ ἤτε χῶρι καὶ οἱ λιμένες οἱ ἐν τοῖς τούτων τῶν πολειτειῶν ὄντες μετὰ Λυκίων ἔστωσαν, Ὀλινσσος Ὀξύλιθος Ἔρεμνα Ἀστραγάλου κώμη{ι} Μομλανδα χωρία τε ἐν Ναυλισσῶι Κιλλαρα{ι} Μορμυρα Τυμημα Μασα Ὄρος Μαρακανδα Ουαυτα Τετραπυργία Ἐλβησσὸς Ἀκαρασσὸς Φιλεττα Τερπονέλλα Τερπις Κοδοππα Μεικρὸν Ὄρος Ἀκαρασσός, οἵ τε τόποι καὶ αἱ τούτων οἰκοδομαὶ ἤ{ι}τε χῶραι ὅσα τε ἐντὸς τούτων τῶν ὁρίων ἐστιν Λυκί-

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ων ἔστωσαν· Λύκιοι τε ταῦτα κατεχέτωσαν κρατείτωσαν καρπιζέσθωσαν διὰ παντὸς καθὼς Γάϊος Καῖσαρ ὁ αὐτοκράτωρ ἔκρεινεν ἥ τε σύνκλητος δογματίσασα συνεπεκύρωσεν τῷ τε νόμωι τῶι Καίσαρος πεφυλαγμένον καὶ κατησφαλισμένον ἐστιν· ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων 65 ἄρχοντες ἢι καὶ ἀντάρχοντες ὡς ὁμοίως Ῥωμαῖοι τό τε κοινὸν 5 τὸ Λυκίων ἄρχοντες τε καὶ ἀντάρχοντες τοῦ κοινοῦ τῶν Λυκίων τοῦτο τὸ ὁρκωμόσιον καὶ τὴν συνθήκην χεῖρον μὴ ποιείτωσαν δόλωι πονηρῶι μηδενὶ μηδὲ παρυρσει μηδεμίαι· τούτωι τῶι ὁρκωμοσίωι ἐάν τι κατὰ τὴν ἑκατέρων γνώμην φαί70 νηται προσθεῖναι ἀφελεῖν ἐντάξαι περιγράψαι ἐξέστωι, ἐ10 άν τι προστεθῆι γραφῆι ἐνταγῆι πρὸς τοῦτο τὸ ὁρκωμόσιον ἐξέστωι· ἐάν τι πάλιν ἐξαιρεθῆι ἢ περιγραφῆι ἐκ τούτου τοῦ ὁρκωμοσίου καὶ τοῦτο ἐξέστωι· τούτωι τῶι ὁρκωμοσίωι καὶ τῇ συνθήκηι δόλος πονηρὸς ἀπέστωι· ὑπὲρ τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων 75 τοῦτο τὸ ὁρκωμόσιον ἔτεμεν Λεύκιος Βιλλιῆνος Γαίου υἱὸς φυλῆς Οὐε15 λεῖν, ἐτελείωσεν Λεύκιος Φαβρίκιος Λευκίου ὑιὸς Μενηνία Λικινός· περὶ τοῦ κοινοῦ τοῦ Λυκίων ἔτεμεν Ἀρίστιππος Φιλεταίρου υἱὸς πρεσβευτής, ἐτελείωσεν Ἀδείμαντος Ἀδειμάντου υἱὸς πρεσβευτής, συνπαρῆν Ναυκράτης Ναυκράτου υἱὸς πρεσβευτής. 2 Wörrle, Γαΐου Ἰουλίου ed. pr. ‖ 19 Schuler, ἐπιδεχέσθωσαν δημοσίαι βουλῆι μηδὲ δόλωι 20 πονηρῶι Tafel, ed. pr. ‖ 27 αὐτῶι Tafel, ed. pr. ‖ 37 Ende ά Ferrary, μετά Tafel, ed. pr. ‖ 38 κατούς Tafel, Ferrary ‖ 54 Σίλουα Σερρα ed. pr. ‖ 55–56 Ferrary, οἱ λιμένες οἱ ἐντὸ{ι}ς τούτων τῶν πολειτειῶν Rousset.

Eid. Als Gaius Caesar zum dritten Mal dictator und Marcus Lepidus magister equitum sowie Lucius Vulcacius Tullus praetor urbanus und Lucius Roscius … praetor peregrinus waren, am 9. Tag vor den Kalenden des Sextilis [24. Juli] (5) wurde dieser beeidete Vertrag von den Römern und Lykiern gemäß einem Gesetz Caesars im comitium geschlossen. Zwischen dem Volk der Römer und dem Bund der Lykier sollen Freundschaft, Bündnis und Gemeinschaft auf alle Zeit sicher und unverrückbar sowie frei von böser Absicht bestehen. Friede zu Land und zu Wasser soll dem Volk der Römer und dem Bund der Lykier ewig sein. Die Lykier sollen die Macht und die Herrschaft der Römer (10) gewährleisten, wie es sich geziemt, in jeder Hinsicht, der eigenen Würde sowie jener der Römer entsprechend. Den Feinden und Gegnern des römischen Volkes sollen die Lykier nicht gestatten, durch ihr eigenes Land und ihre Gebiete, darüber hinaus durch Land, welches sie beherrschen mögen, durchzuziehen; die Lykier sollen sie weder aufnehmen noch mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht etwas tun, in dessen Folge das römische Volk (15) und alle seine Untertanen sowie seine Bundesgenossen bekriegt werden; weder mit Geld noch mit Marschproviant noch mit Waffen noch mit Schiffen noch mit irgendetwas anderem sollen die Lykier

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sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht unterstützen. Das römische Volk soll den Feinden und Gegnern des Bundes der Lykier nicht gestatten, durch sein eigenes Land und seine Gebiete sowie das Land, das die Römer beherrschen und regieren mögen, durchzuziehen; die Römer sollen sie nicht mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht aufnehmen, oder etwas tun, (20) in dessen Folge der Bund der Lykier und seine Untertanen bekriegt werden; weder mit Geld noch mit Marschproviant noch mit Waffen noch mit Schiffen sollen die Römer sie mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht unterstützen. Sollte jemand gegen das römische Volk oder seine Untertanen oder seine Bundesgenossen einen Krieg beginnen, dann soll der Bund der Lykier dem römischen Volk soweit wie möglich Hilfe leisten. Sollte jemand gegen den Bund der Lykier oder seine Untertanen (25) oder seine Bundesgenossen einen Krieg beginnen, dann soll das römische Volk dem Bund der Lykier soweit wie möglich Hilfe leisten. Gegenstände, für die von einem oder beiden der Vertragspartner gemeinsam verboten sind, soll niemand weder auf dem Landweg noch zu Wasser ausführen oder einführen. Wenn jemand, der so etwas getan hat, auf frischer Tat ertappt wird, soll der Ankläger ihn vorm Praetor, der Fremden (30) und Bürgern Recht spricht [sc. dem sogenannten praetor peregrinus] vorbringen. Wenn jemand in Lykien jemanden verhaftet, soll er den Angeklagten vor den höchsten Amtsträger bringen und vor niemand anderes. Was nach den Gesetzen als heilig gilt, soll heilig sein, die anderen Sachen aber nicht. Sollte jemand einen freien Menschen töten oder ihn bewusst zum Verkauf anbieten oder sollte jemand eine dieser Taten mit böser Absicht tun, auch sollte jemand ein sonstiges Kapitalvergehen begehen, dann soll dieses als Kapitalvergehen gelten. In solchen Fällen, (35) wenn der in Lykien Angeklagte römischer Bürger ist, soll der Prozess nach den eigenen Gesetzen [sc. nach römischem Recht] in Rom und nirgendwo anders erfolgen; wenn ein lykischer Bürger angeklagt wird, dann soll der Prozess nach den eigenen Gesetzen geführt werden, und nirgendwo anders [sc. als in Lykien]. Wenn ein Römer wegen anderer Angelegenheiten mit einem Lykier ein Rechtsverfahren anstrebt, dann soll der Prozess nach den lykischen Gesetzen in Lykien geführt werden und nirgendwo anders. Wenn ein Lykier mit einem Römer ein Rechtsverfahren anstrebt, dann soll der für die Rechtsprechung verantwortliche Magistrat oder Promagistrat, (40) an welchen die Streitparteien sich wenden, ihnen Recht sprechen und ein Urteil fällen; der Zuständige soll sich alle Mühe geben, damit das Urteil über diese Angelegenheit so schnell gefällt wird, wie es ihm gerecht und angemessen erscheinen möge. Es ist nicht gestattet, Gegenstände als Pfand zu nehmen. Sollte jemand doch Pfandgegenstände nehmen, dann soll eine tägliche Strafe von 500 Sesterzen fällig sein, bis er das Pfand erstattet.

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(45) Wenn ein Römer einen Lykier aus Feindeshand durch Lösegeldzahlung befreit, oder ein Lykier einen Römer, soll er [sc. der Befreite] die Lösegeldsumme erstatten. Sollten Feinde einen Römer gefangen nehmen, und nachher Lykier seiner habhaft werden, dann sollen sie diesen Mann den Römern übergeben, genauso wie die Römer einen Lykier den Lykiern übergeben sollen, wenn etwas Derartiges geschehen sollte. Sollte jemand aus Feindeshand ein Pferd, einen Menschen oder ein Schiff retten, dann soll er diese erstatten und zurückgeben, (50) die sonstigen Sachen darf er aber behalten. Sollte ein aus Feindeshand geretteter Lykier in Rom auftauchen, soll er ein freier Mann sein, genauso wie einem Römer in Lykien dieselbe gerechte Behandlung zuteil werden sollte. Die Städte, Dörfer, Festungen und Burgen sowie die Territorien und Häfen, die sich innerhalb der Grenzen Lykiens befinden, außerdem diejenigen Ortschaften, welche nach Abschluss dieser Vereinbarung den Lykiern übertragen oder zurückgegeben worden sind, sollen mit den Lykiern zusammengehen. Dabei handelt es sich nämlich um: Telmessos, Choma, Phaselis, Silva Serra(?) und Lissa (55) sowie die Plätze, Gebäude, Territorien und Häfen, die sich im Gebiet dieser Gemeinden befinden; Olinassos, Oxylithos, Eremna, Astragalou Kome, Momlanda und die Ländereien bei Naulissos, Killara, Mormura, Tymema, Masa Oros, Marakanda, Vauta, Tetrapyrgia, Elbessos, Akarassos, Philetta, Termonella, Terpis, Kodoppa, Mikron Oros, Akarassos sowie die Plätze und (60) deren Gebäude und die Territorien, welche sich innerhalb ihrer Grenzen befinden, sollen mit den Lykiern zusammengehen. Die Lykier sollen diese besitzen, beherrschen und wirtschaftlich nutzen in jeder Hinsicht, wie es Gaius Caesar, der Imperator, für richtig hielt, und wie der Senat in einem senatus consultum bestätigte. Durch das Gesetz Caesars ist diese Angelegenheit geschützt und abgesichert. Das römische Volk (65) sowie die römischen Magistrate und Promagistrate, in gleicher Weise der Bund der Lykier sowie die Magistrate und Promagistrate des Bundes der Lykier sollen diesen beeideten Vertrag samt den inhaltlichen Vereinbarungen keinesfalls mit böser Absicht und mit keiner Finte schlechter machen. Wenn nach der Meinung beider Vertragspartner es richtig erscheinen sollte, diesem beeideten Vertrag (70) etwas hinzuzufügen, zu streichen, einzufügen oder umzuschreiben, soll das zulässig sein, und wenn diesem beeideten Vertrag etwas hinzugefügt, eingeschrieben oder eingefügt wird, dann soll das zulässig sein; wenn wiederum von dem beeideten Vertrag etwas gestrichen oder umgeschrieben wird, soll dies auch zulässig sein. Böse Absicht möge diesem beeideten Vertrag sowie der inhaltlichen Vereinbarung fern sein. Für das römische Volk (75) beschwor über Opfern diesen beeideten Vertrag L. Billienus C. f. aus der Tribus Vellina, L. Fabricius L. f. Licinus aus der Tribus Menenia vollzog das Trankopfer; für den Bund der Lykier beschwor über Opfern Aristippos, Sohn des Philetairos, Gesandter; Adeimantos, Sohn des Adeimantos, Gesandter, vollzog das Trankopfer; mit anwesend war Nikokrates, Sohn des Nikokrates, Gesandter.

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Da die Provenienz dieses einzigartigen Dokuments unbekannt ist, kann kein Fundort ausgeschlossen werden. Dennoch scheint wegen der griechischen Sprache ein lykischer Ursprung am wahrscheinlichsten zu sein. Da alle anderen erhaltenen griechischen Verträge mit Rom auf Stein erhalten sind, und die Veröffentlichung von öffentlichen Urkunden auf Bronzetafeln in griechischen Städten der hellenistischen Zeit sonst so gut wie unbekannt ist, war die Meinung verbreitet, dass die griechischen Städte der expliziten Aufforderung der römischen Verträge, sie auf Bronzetafeln zu veröffentlichen (Kibyra [632], Maroneia [664], Kallatis [676], Elaia [703], Astypalaia [716] sowie wahrscheinlich Lycia I [662]) nicht nachkamen und stattdessen, wie gewohnt, den Text auf Stein publik machten. Diese Annahme ist nicht mehr haltbar. Die Veröffentlichungen auf Stein waren offensichtlich nur zusätzliche Veröffentlichungen neben der in Rom vereinbarten Veröffentlichung auf Bronze – wohl in beiden Sprachen. Nur in Kibyra und Kallatis, soweit wir wissen, war auch der lateinische Text in Stein eingemeißelt worden. Der Text scheint eine eigenständige Neuübersetzung unter Verwendung von ausgeklügelten Begriffen für konventionelle Formulierungen des lateinischen Urtextes zu sein, vgl. Z. 7 ἀμετάθετος für βεβαιός (Mytilene [810 Kol. d Z. 16]) oder καλή (Kibyra [A. a) Z. 14, B Z. 13], Maroneia [Z. 10]), Z. 9 ὑπεροχήν für δυναστείαν (Polyb. xxi 32), Z. 16, 21 ἐφοδίοις für σίτῳ (Kibyra [B Z. 20, 27] Maroneia [Z. 18, 27], Thyrrheion [788 Z. 16]), Z. 24 κατὰ τὸ ἐνδεχόμενον für κατά τὸ εὔκαιρον (Kibyra [A b) Z. 4], Maroneia [Z. 333, 36], Lykien I [Z. 14], Methymna [Z. 12]). Ansonsten passt er gut in die späte Vertragstypologie der Bürgerkriegszeit hinein, wo neben den von den frühen römischen Verträgen übernommenen Passagen, die auf Gegenseitigkeit beruhen, die maiestas-Klausel erscheint und eine Anzahl von Spezialklauseln verschiedenster Art aufgenommen sind. Ca. im Oktober 48 v. Chr. besuchte Caesar auf der Reise nach Alexandria für einige Tage Rhodos (App., b. c. ii 89 [373]) und gewährte der Stadt einen neuen Vertrag (App., b. c. iv 68 [289], 70 [296], vgl. 667 VI für Texte und Kommentar); darauf entsandte Rhodos zehn Kriegsschiffe nach Ägypten (Caes., b. c. iii 106.1), von welchen neun neben anderen kleinasiatischen Schiffen, einschließlich fünf lykischen, am Bellum Alexandrinum teilnahmen ([Caes.], b. Alex. 13.5). Da dieser Vertrag mit dem Lykischen Bund zum 24. Juli 46 schon unter Dach und Fach war (oben Z. 2–5), ist anzunehmen, dass die ersten lykischen Verhandlungen mit Caesar anlässlich seines Aufenthaltes auf Rhodos stattfanden, worauf die Lykier, wohl als Dank (vgl. Cass., Dio xlvii 33.3) die fünf Schiffe für den Krieg in Ägypten zur Verfügung stellten. Dieser Vertrag wird nicht als Erneuerung beschrieben, obwohl es doch einen früheren Vertrag zwischen Rom und dem Lykischen Bund gegeben hat (662). Das Verhältnis der Lykier zu den Römern war seit der von ihnen verfügten Befreiung von Rhodos im J. 167 immer (soweit wir wissen) gut gewesen. Wahrscheinlich kurz nach 167 stifteten die Lykier als Danksagung für die wiederher-

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gestellte Freiheit eine Weihung auf dem Kapitol (ILS 31; ILLRP 174); dies dürfte vor der Gewährung des ersten Vertrages gewesen sein, denn das beschriebene Verhältnis ist nur ein patronales gewesen (virtutis benevolentiae beneficii causa). Irgendwann, vielleicht nur kurz danach, kam der erste Vertrag zustande (662) und wieder etwas später, vielleicht als direkte Folge der Vertragsschließung, ILS 32 (ILLRP 175), in welcher die Lykier den populus Romanus als cognatum amicum socium bezeichneten. Während des Ersten Mithridatischen Krieges halfen die Lykier den Römern und wurden neben anderen griechischen Staaten, die sich «entweder wegen eines Vertrages (συμμαχίας ἀμειβόμενοι) oder wegen ihres Eifers (διὰ προθυμίαν)» engagiert hatten, nach dem Krieg von Sulla als freie amici anerkannt (App., Mith. 61 [250]). Von einem Vertragsabschluss oder einer Vertragserneuerung zur Zeit Sullas ist aber keine Rede. Eher gehörten die Lykier, wie die Rhodier, zu jenen Staaten, die sich wegen eines vorhandenen Vertrages auf Seiten der Römer engagiert hatten. Alle Staaten, die Rom gegenüber loyal geblieben waren, wurden dann von Sulla pauschal als (weiterhin) liberi amici anerkannt, unabhängig davon, welchen genauen rechtlichen Status sie sonst hatten, ob sie mit oder ohne Vertrag waren. Als Caesar im Herbst 48 mit den Lykiern zusammentraf, den Vertrag in Aussicht stellte und nachher die Details aushandelte, rekurrierte man nicht, aus welchen Gründen auch immer, auf den alten Vertrag; er spielte offenbar keinerlei Rolle bei der einschlägigen lex Iulia (oben Z. 5, 63–64) oder dem dazugehörigen senatus consultum (Z. 62–63). Der vollständig erhaltene Vertrag beginnt nach der formalen Datierung (Z. 1–6) mit der üblichen Eröffnungsklausel (6–9), zu welcher die maiestas-Klausel hinzukommt (Z. 9–11). Danach werden die auch aus anderen römischen Verträgen bekannten gegenseitigen Hilfsklauseln (mit z. T. neuen Übersetzungsformeln) aufgeführt (Z. 11–26). Danach kommen die speziellen Einzelbestimmungen (Z. 26–64), bevor die etwas anders formulierten, aber inhaltlich gleichen, normalen Schlussklauseln über Änderungsvereinbarungen sowie über die Beeidigung des Vertrages – hier durch zwei Römer, wahrscheinlich fetiales, und zwei der drei lykischen Gesandten – folgen. Der dritte lykische Gesandte wohnte dem Verfahren bei, und sein Name wurde auch festgehalten (vgl. den Vertrag mit Knidos [811] Z. 7). Es fehlt die übliche Bestimmung über Publikationsmodalitäten. Die Spezialklauseln behandeln einzelne Rechtsfragen (Z. 26–52) sowie Fragen der Zugehörigkeit von bestimmten neueingegliederten Städten und Dörfern in den Lykischen Bund (Z. 52–64). Der Grundsatz, welcher bei den Rechtsfragen Z. 34–43 angewandt wird, ist, dass ein römischer Bürger, sollte er angeklagt werden, vor ein römisches Gericht gebracht wird, und ein lykischer Bürger vor ein lykisches Gericht (vgl. Sánchez, a. a. O.). Eine mögliche Ausnahme wird allerdings in Z. 26–31 angeführt, wo es um die Aus- oder Einfuhr von «gemeinsam verbotenen Gegenständen» geht. Unter diesem Begriff wird man wohl eher nicht an «unverzollte Güter» denken (so aber Mitchell, a. a. O.), denn der adäquate und feststehende Begriff dafür ist nicht ἀπηγορευμένον sondern ἀναπόγραφον (lex

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portus Asiae Z. 53; Pollux ix 31). Eher ist das gemeint, was Tertullian, adv. Marc. v 1.2 merces furtivae vel illicitae nennt, d. h. kriminelle Handlungen zum Schaden des Staates (Dig. xlviii 4,4 pr.; xxxix 4,11 pr.), welche in Rom unter das maiestatis crimen fallen konnten (Dig. xlviii 4,1,1) (so Raggi, a. a. O.). Zwei mögliche Szenarien werden für die rechtliche Verfolgung von Menschen, die in diesem Zusammenhang auf frischer Tat ertappt werden, genannt: einerseits vor dem praetor peregrinus (hier explizit mit vollem Titel der späten republikanischen Zeit, τὸν στρατήγον τὸν τοῖς ξένοις καὶ πολείταις δικαοδοτοῦντα, «der Praetor, der Fremden und Bürgern Recht gibt»), andererseits vor dem höchsten lykischen Amtsträger. Was ist aber mit den unterschiedlichen Gerichtshöfen (Z. 28–31) gemeint? Prima facie bestimmt für diesen Delikt der Ort der Verhaftung den Prozessort, obwohl der Ort nur im Falle von Lykien (Z. 30) explizit erwähnt wird. Nach dem Wortlaut des Vertrags muss man schließen, dass der erste Fall für Verhaftungen außerhalb von Lykien gelten soll. Der Status des auf frischer Tat Verhafteten wird aber weder im ersten noch in zweiten Fall erwähnt. Die Bestimmung bedeutet also, dass im Eventualfall ein römischer Bürger sich vor einem lykischen Gericht zu verantworten hätte. Das widerspräche zwar dem unten Z. 34–37 ausgeführten Prinzip für die gerichtliche Handhabung von res capitales und anderen sonstigen Fällen, wobei, wenn ein römischer Bürger von einem Lykier ertappt und von einem Lykier angeklagt wird, der Prozess in Rom vor dem praetor peregrinus stattfindet, und umgekehrt, wenn ein Lykier von einem römischen Bürger ertappt wird, der Prozess in Lykien stattfindet (vgl. Sánchez, a. a. O.). Da aber das Schmuggeln von verbotenen Gütern getrennt von den res capitales und sonstigen Fällen behandelt wird, gehörte es offenbar nicht dazu. Vielleicht ging man außerdem davon aus, dass nur ein Lykier für eine solche Untat in Frage käme. Ansonsten müsste man annehmen, dass der unbestimmte τις («jemand») des ersten Falls implizit «ein Römer» ist, und dass ἐν Λυκίᾳ («in Lykien») des zweiten Falls eine Umschreibung für «ein Lykier» ist. Dies scheint eher unwahrscheinlich zu sein. In Z. 31–32 werden jeweilige gesetzliche Definitionen von «heiligen Gütern» gegenseitig akzeptiert. Was aber nicht gesetzlich definiert wird, gilt als nicht heilig. Es handelt sich hier vielleicht um Steuer- oder Zollangelegenheiten (vgl. lex portus Asiae Z. 59). Diese Klausel scheint weder mit der vorhergehenden Klausel noch mit der folgenden unmittelbar etwas zu tun zu haben (anders Mitchell, a. a. O. ad loc.). In Z. 32–45 geht es um die explizite gegenseitige Anerkennung dessen, was jeweils als Kapitalvergehen bei den beiden Vertragspartnern definiert wird, und das ist wohl der Grund für die Formulierung des leicht als tautologisch aufzufassenden Einführungssatzes «wenn jemand ein sonstiges Kapitalvergehen begeht, dann soll dieses als Kapitalvergehen gelten». Menschen, die auf frischer Tat im Zusammenhang mit res capitales ertappt wurden, konnten in Rom more maiorum ohne Prozess getötet werden, wie Cicero z. B. die Catilinarier behandelte

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(Sall., Cat. 52.36; App., b. c. ii 6 [20–22]). Caesar protestierte schon damals im Senat gegen solche Todesurteile ohne Prozess (Plut., Cat. Min. 22), und genau dies wird im Lykiervertrag explizit ausgeschlossen: ein Gerichtsprozess wird allgemein festgeschrieben, also auch für Leute, die auf frischer Tat ertappt werden. Die Rechtsprinzipien sind hier deutlich: Bei Gemischtstatusprozessen wird dem Angeklagten jeweils vor einem Gericht in seiner Heimat der Prozess gemacht, ob es sich nun um ein Kapitalvergehen oder um eine zivilrechtliche Auseinandersetzung handelt (so Sánchez, a. a. O. 372 f.). Z. 45–52 führen Regeln für die Behandlung von befreiten Gefangenen auf. Solche sind in mehreren griechischen Staatsverträgen enthalten (z. B. StV III Nr. 482 mit A. Bielman, Retour à la liberté. Libération et sauvetage des prisonniers en Grèce ancienne, Paris 1994, 309 f.), aber hier werden sie zum ersten Mal in einem Vertrag mit Rom bekannt. Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass die hier festgelegte künftige Praxis völlig neu war. In Z. 52–64 wird festgehalten, welche Städte und sonstigen Gemeinden dem Lykischen Bund durch eine Entscheidung Caesars eingegliedert werden. Warum diese Festlegung notwendig war, wird nicht mitgeteilt, doch dürfte es sich allesamt um bisher umstrittene Grenzregionen handeln. Bei der zuerst genannten Gruppe, mit der Ausnahme des nicht befriedigend aufzulösenden ΣΙΛΟΥΑΣΕΡΡΑ (Mitchell, a. a. O. konstruiert das sonst unbekannte «Silva Serra»), handelt es sich um Poleis am Rande des bisherigen Bundesterritoriums, einschließlich der wichtigen Hafenstädte Telmessos im Westen und Phaselis im Osten. Bei der zweiten Gruppe, aus welcher wenige Namen sonst bekannt sind, scheint es sich eher um Dörfer zu handeln. Der Hauptgrund für die Aufführung dieser Namen im Vertrag mit Rom dürfte darin liegen, dass auch die Bewohner dieser neueingegliederten Gemeinden und Territorien, neben den schon existierenden (und deswegen nicht namentlich aufgeführten) «alten» Mitgliedern des Bundes, vom neuen Vertrag betroffen und verpflichtet waren, dessen Bestimmungen zu beachten. Anzumerken ist, das Akarassos versehentlich zweimal aufgeführt wird (Z. 59, 60). Für Diskussion über die Lokalisierung der Ortschaften vgl. Mitchell, a. a. O. 209 f., Schuler, a. a. O. 76–77, Rousset, a. a. O. 138–141.

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Acht Fragmente der Basis des Ehrenmonuments für Potamon, auf dem ein 35 Dokumentendossier in fünf Kolumnen geordnet aufgeschrieben wurde. Genaue Beschreibung der einzelnen Fragmente bei Sherk, RDGE Nr. 26. Buchstaben 0,020 m. Fundort: Mytilene.

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Ed.: IG XII 2, 35; Sherk, RDGE Nr. 26; G. Labarre, Les cités de Lesbos aux époques hellénistique et impériale, Paris 1996, Nr. 20. IGR IV 33; Syll.3 764 [nur Kol. b, 14–26]. Lit.: Ferrary, Traités et domination 231–235; A. Avram, Zu Roms Verträgen mit Knidos und Mytilene, StudClass. 34–36 (1998–2000), 73–78; SEG 51, 1027; Chr. 5 Schuler, Ein Vertrag zwischen Rom und Lykien aus Tyberissos, in: Ders. (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien (Ergänzungsbände zu den TAM, 25), Wien 2007, 51–80, hier 71–72; É. Famerie, Le traité d’alliance romano-cnidien de 45 av. J.-C., Cahiers Glotz 20 (2009), 265–280. Üb.: R. K. Sherk, Rome and the Greek East, Cambridge 1984, Nr. 83, 97 (englisch). 10 1. Auszug Κol. b, Z. 14–26: [περὶ ὧν π]ρεσβευταὶ Μυτιληναίων Ποτάμων Λεσβώνακτος, Φαινίας Φαινίου τοῦ Καλλί[π]15 [που, Τ]έρφηος Διοῦς, Ἡρώδης Κλέωνος, Διῆς Ματροκλέους, Δημήτριος Κλεωνύμου, 15 Κρινάγορας Καλλίππου, Ζωΐλος Ἐπιγένους λόγους ἐποιήσαντο χάριτα φιλίαν συμμαχίαν ἀνενεοῦντο, ἵνα τε ἐν Καπετωλίωι θυσ[ί]αν ποιῆσαι ἐξῆι ἅ τε αὐτοῖς πρότερον ὑπὸ τῆς συγκλήτου συγκεχωρημ[έ]να ἦν, ταῦτα ἐν δέλτωι χαλκῆι γεγραμμένα προσηλῶσαι ἵνα ἐξῆι· περὶ τούτου τοῦ πράγματος οὕτως 20 20 ἔδοξεν· χάριτα φιλίαν συμμαχίαν ἀνανεώσασθαι, ἄνδρας ἀγαθοὺς καὶ φίλους προσαγορεῦσαι, ἐν Καπετωλίωι θυσίαν ποιῆσαι ἐξεῖναι, ἅ τε αὐτοῖς πρότερον ὑπὸ τῆς συγκλήτου φιλάνθρωπα συγκεχωρημένα ἦν, ταῦτα ἐν δέλτωι χαλκῆι γεγραμμένα προσηλῶσαι ἐξεῖναι, ὅταν θέλωσιν· ἵνα τε Γάϊος Καῖσαρ αὐτοκράτωρ, ἐὰν αὐτῶι φαίνηται, τόπους χορήγια αὐτοῖς κατὰ τὸ 25 25 τῶν προγόνων ἔθος ταμίαν μισθῶσαι κελεύσῃ, ὅπως ὡς ἂν αὐτῶι ἐκ τῶν δημοσίων πραγμάτων πίστεώς τε τῆς ἰδίας φαίνηται. ἔδοξεν. In Bezug auf die Angelegenheiten, welche die Gesandten der Mytilenaier, Potamon, Sohn des Lesbonax, Phainias, Sohn des Phainias und Enkel des Kallippos, (15) Terpheos, Sohn des Dies, Herodes, Sohn des Kleon, Dies, Sohn des Mat- 30 rokles, Demetrios, Sohn des Kleonymos, Krinagoras, Sohn des Kallippos, Zoilos, Sohn des Epigenes, vortrugen, dass sie ihre Dankbarkeit, Freundschaft und Bundesgenossenschaft erneuern wollten und dass es ihnen erlaubt sein möge, auf dem Kapitol ein Opfer darzubringen sowie Vergünstigungen, die ihnen schon früher vom Senat gewährt worden sind, auf einer ehernen Tafel geschrieben, auf- 35 zunageln. Über diese Sache wurde Folgendes (20) beschlossen: Die Dankbarkeit, Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern, sie exzellente Männer und Freunde zu nennen, ihnen zu gestatten, auf dem Kapitol ein Opfer darzubringen sowie die Vergünstigungen, die vom Senat schon früher gewährt wurden, auf einer ehernen Tafel aufgeschrieben aufzunageln, wann sie 40

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möchten. Auch dass Imperator Gaius Caesar, sollte es ihm gut erscheinen, den Quaestor beauftragen möge, für sie Unterkünfte und Versorgung in Pachtauftrag zu geben nach (25) Sitte der Vorfahren, sodass es erfolgt, wie es ihm den öffentlichen Interessen sowie seiner eigenen Treue gemäß erscheinen möge. Beschlossen. 5 2a. Auszug Kol. c, Z. 1–8: περὶ ὧν [Μᾶ]ρκος Σιλανὸς λόγ[ο]υς [ἐποιήσατο ἐπὶ Αὐτοκράτορα Καίσαρα Σεβασ]τὸν [τ]ὸν συνάρχοντα γράμμ[ατα πεμφθῆναι καὶ ἀπόκρισιν ἐλθεῖν, ὥστε,] [ἐὰ]ν τῆι συγκλήτωι ἀρέσκῃ μετ[ὰ τῶν Μυτιληναίων τὰ ὅρκια γενέσθαι] [τ]ούτου τοῦ πράγματος αὐτ[ῶι τῶι Σιλανῶι ἡ φροντὶς ἐπιτρέπηται, πε]10 5 [ρ]ὶ τούτου τοῦ πράγματος ο[ὕτως ἔδοξεν· ὅπως Μᾶρκος Σιλανὸς ] [ὕ]πατος, ἐὰν αὐτῶι φαίνηται, ὅρκ[ια τῶν Μυτιληναίων γενέσθαι φροντίσηι ἄλ][λο] τε ὁποῖον ὥστε ἂν ἐκ τῶν [δημοσίων πραγμάτων πίστεώς τε τῆς αὐ]τοῦ φαίνηται. ἔδοξεν. 15

Bezüglich der Angelegenheiten, welche Marcus Silanus vortrug, dass ein Brief an Imperator Caesar Augustus, seinen Mitkonsul, entsandt und eine Antwort gekommen sei, dahingehend, dass, wenn es dem Senat gefalle, dass ein beeideter Vertrag mit den Mytilenaiern zustande komme, die Befugnis für diese Angelegenheit Silanus selbst übertragen werden solle. (5) Über diese Sache wurde Folgendes 20 beschlossen: Dass Marcus Silanus, der Konsul, wenn es ihm richtig erscheine, sich um das Zustandekommen des beeideten Vertrages mit den Mytilenaiern kümmern solle, und auch sonst, was nötig zu sein scheint, so wie es dem öffentlichen Interesse sowie seiner eigenen Treue gemäß erscheinen möge. Beschlossen. 2b. Auszug Kol. c, Z. 17–26:

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17 περὶ ὧν Μ[ᾶρκος Σιλανὸς ὕπατος λόγους ἐποιήσατο τῶι τῆς συνκλήτου] δόγ-

ματι ἑαυτῶι δεδο[μένωι, ὅπως, ἐὰν ἑαυτῶι φαίνηται, τὰ ὅρκια τῶν Μυτ]ιληναίων γενέσθαι φροντ[ίσηι, ἄλλο τε ὁποῖον ὥστε ἂν ἐκ τῶν δημοσ]ίων πραγμάτων 20 πίστεώς τ[ε τῆς ἰδίας φαίνηται πάντα ἑαυτὸν πείσασθ]αι· λοιπὸν εἶναι 30 ἵνα τούτ[ου τοῦ πράγματος τὰ ἀκόλουθα πράττηται], περὶ τούτου τοῦ πράγματ[ος οὕτως ἔδοξεν· ὅπως Μᾶρκος Σιλανὸς] ὕπατος, ἐὰν αὐτῶι φαίνη[ται, τὰ ὅρκια πεμφθῆναι πρὸς τοὺς Μυτιληναί]ους ὡς ἕστακε γενέσθαι [καὶ ταῦτα καὶ τὰ τῆς συγκλήτου δόγματα τ]ὰ περὶ τούτου 25 τοῦ πράγ[ματος γενόμενα ἐν δέλτωι χαλκῆι . . . ἐγ]χαραχθῆναι καὶ 35 εἰς δημό[σιον ἀνατεθῆναι φροντίσηι. ἔδοξεν]. Bezüglich der Angelegenheiten, welche der Konsul, Marcus Silanus, vortrug, dass er in jeder Hinsicht dem ihm gegebenen senatus consultum mit dem Inhalt, dass,

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wenn es ihm richtig erschiene, er sich um das Zustandekommen eines beeideten Vertrags mit den Mytilenaiern kümmern solle und auch sonst in die Wege leiten, was dem öffentlichen Interesse (20) sowie seiner eigenen Treue gemäß zu sein erscheine, gefolgt ist. Es bleibe nur übrig, dass einige Konsequenzen aus dieser Angelegenheit noch zu regeln seien. Über diese Angelegenheit wurde Fol- 5 gendes beschlossen: Dass der Konsul, Marcus Silanus, wenn es ihm angemessen erscheine, dafür Sorge tragen solle, dass der beeidete Vertrag, wie er ihn zustande gebracht hat, an die Mytilenaier entsandt werde, und dass dieser sowie das diesbezügliche senatus consultum (25) auf eine eherne Tafel eingraviert im Staatsarchiv deponiert werden. Beschlossen. 10 3. Auszug Κol. d, Z. 1–17: ὁ [δῆμ]ο[ς ὁ] Μυτιληναίων ἀρχὴ[ν καὶ ἐπικράτειαν τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων δια]φυλασσέτω οὕτως, ὡς ἄν τι κ[ράτηι ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων· ὁ δῆμος ὁ Μυτιληναίων] τοὺς πολεμίους τοῦ δήμου τ[οῦ Ῥωμαίων διὰ τοῦ ἰδίου ἀγροῦ καὶ διὰ τῆς ἰδίας ἐ]πικρατείας μὴ ἀφειέτω{ι} δημοσ[ίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι, ὥστε τῶι δήμωι τῶι] 5 Ῥωμαίων ἢ τοῖς ἀρχομένοις ὑπ’ [αὐτοῦ ἢ τοῖς συμμάχοις τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαί]ων πόλεμον ποιῆσαι, μήτε αὐτοῖς [σίτωι μήτε ὅπλοις χρήμασι ναυσὶ βοηθείτω]. ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων τοὺς πολεμί[ους τοῦ δήμου τοῦ Μυτιληναίων διὰ τοῦ ἰδίου] ἀγροῦ καὶ τῆς ἰδίας ἐπικρατεία[ς μὴ ἀφειέτω δημοσίαι βουλῆι δόλωι πονηρῶι], ὥστε τῶι δήμωι τῶι Μυτιληνα[ίων ἢ τοῖς ἀρχομένοις ὑπ’ αὐτοῦ ἢ τοῖς συμμά]10 χοις τοῦ δήμου τοῦ Μυτιλην[αίων πόλεμον ποιῆσαι, μήτε αὐτοῖς σίτωι μήτε] vac. ὅπλοις χρήμα[σι ν]αυσὶ βοηθ[είτω]. ἐάν τις πρότερος πόλεμον πο[ιήσηι τῶι δήμωι τῶι Μυτιληναίων ἢ τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων [καὶ] τοῖ[ς συμμάχοις τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων, βοηθείτω] [ὁ δῆμος ὁ Ῥωμαίων τῶι δήμωι τῶι Μυτιληναίων καὶ ὁ δῆμος ὁ Μυτιληναί]15 [ων τῶι δήμωι τῶι Ῥωμαίων καὶ τοῖς συμμάχοις το]ῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων· [φιλία καὶ συμμαχία εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον ἀσφάλης] βέβαιός τε ἔστω. εἰρήνη [ἔστω εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον].

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1 ἀρχὴ[ν καὶ ἐπικράτειαν ἥν μέχρὶ νῦν ἔσχεν?] Sherk, ἀρχὴ[ν καὶ δυναστείαν Schuler ‖ 2 ὡς ἂν τι κ[ρατῆται ἀρίστωι δικαίωι ἀρίστωι τε νόμωι] Sherk, ὡς ἀντικ[ρατεῖν ὁ δῆμος Avram, ὡς ἄν τι κ[ρίνηι Chaniotis ‖ 3 τ[οῦ Ῥωμαίων ὁ δῆμος ὁ Μυτιληναίων διὰ τῆς ἰδίας ἐ]- Sherk ‖ 4 δημοσ[ίαι βουλῆι διελθεῖν, ὥστε Sherk ‖ 6 μήτε αὐτοῖς [ὅπλοις Sherk ‖ 8 35 δημοσίαι βουλῆι διελθεῖν] Sherk ‖ 10 ποιῆσαι, μήτε αὐτοῖς] Sherk.

Der demos der Mytilenaier soll das Reich und die Herrschaft des römischen Volkes so aufrechterhalten, wie das römische Volk etwas beherrschen mag. Der demos der Mytilenaier soll mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht den Feinden des römischen Volkes nicht gestatten, durch sein eigenes Land und sein Herrschaftsgebiet zu ziehen mit dem Ziel, Krieg gegen das römische Volk 40

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oder die von ihm Beherrschten oder die Bundesgenossen des römischen Volkes zu führen; er soll ihnen weder mit Lebensmitteln noch mit Waffen, weder mit Geld noch mit Schiffen Hilfe leisten. Das römische Volk soll mit öffentlicher Zustimmung und in böser Absicht den Feinden des demos der Mytilenaier nicht gestatten, durch sein eigenes Land und sein Herrschaftsgebiet zu ziehen mit dem 5 Ziel, Krieg gegen den demos der Mytilenaier oder die von ihm Beherrschten oder die Bundesgenossen des demos der Mytilenaier zu führen; es soll ihnen weder mit Lebensmitteln noch mit Waffen, weder mit Geld noch mit Schiffen Hilfe leisten. Sollte jemand als erster Krieg gegen den demos der Mytilenaier oder das römische Volk sowie die Bundesgenossen des römischen Volkes führen, dann soll das 10 römische Volk dem demos der Mytilenaier und der demos der Mytilenaier dem römischen Volk sowie den Bundesgenossen des römischen Volkes Hilfe leisten. Freundschaft und Bundesgenossenschaft soll auf alle Zeit sicher und fest sein. Frieden soll für alle Zeit sein. Im J. 46 v. Chr. reiste eine achtköpfige Gesandtschaft aus Mytilene nach Rom und erreichte die Erneuerung von Dankbarkeit, Freundschaft und Bundesgenossenschaft vom Senat (oben 1, Z. 16–17; 20), nachdem ein Treffen mit Caesar unmittelbar nach Pharsalos im J. 48 eine grundsätzlich versöhnliche Stimmung herbeigeführt hatte (Sherk, RDGE Nr. 26 Kol. a). Dieses freundliche Verhalten Caesars war keineswegs selbstverständlich, denn Mytilene war über seinen prominenten Bürger, den Schriftsteller Theophanes, der Pompeius’ Taten für ein griechisches Publikum mediengerecht beschrieben hatte, stark an Pompeius gebunden (zu Theophanes vgl. FgrHist Nr. 188, L. Robert, Théophane de Mytilène à Constantinople, CRAI 113,1 (1969), 52–64 = OMS 5, 571–83). Grund für Dankbarkeit gegenüber Pompeius hatten die Mytilenaier allemal, denn sie hatten im J. 88 den flüchtigen M.’ Aquillius an Mithridates ausgeliefert (Diod. xxxvii 27; Liv., Per. lxxviii) und danach bis zum J. 80 erbitterten Widerstand gegen die Römer geleistet, bis die Stadt von Lucullus eingenommen werden konnte (Plut., Luc. 4.3; Liv., Per. lxxxix). Anwesend war auch der junge C. Iulius Caesar, der anlässlich der Belagerung mit der corona civica ausgezeichnet wurde (Suet., Iul. 2). Erst wegen seiner Freundschaft mit Theophanes gewährte Pompeius den Mytilenaiern im J. 62 den Status einer civitas libera (Plut., Pomp. 42.8 vgl. Vell. Pat. ii 18.3). Die Frage stellt sich also, wann der im J. 46 zu erneuernde Vertrag zuerst abgeschlossen worden war. In Frage kommen zwei Zeitfenster: Am ehesten könnte man an die Zeit nach der Freiheitserklärung durch Pompeius denken – obwohl ein Bündnisvertrag keine zwangsläufige Folge einer solchen Vergünstigung war – zumal dieser unweigerlich in den Streit um die Ratifizierung der acta des Pompeius, die letztlich durch eine lex Iulia ohne senatorische Beteiligung erfolgte (Cass. Dio xxxviii 7.5; App., b. c. ii 13 [46]), hineingeraten sein dürfte. Wir hören aber nichts davon, und kein anderer bekannter Vertrag scheint in diese Zeit zu

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gehören; vgl. die Angelegenheiten der civitas libera Termessos, die durch ein Gesetz, nicht durch einen Vertrag, geregelt wurden (lex Antonia de Termessibus: Crawford, Roman Statutes Nr. 19; vgl. 799). Das Fehlen einer Erwähnung in der sehr ausführlichen Ehreninschrift für Theophanes, wo seine Leistungen einzeln auflistet werden, spricht auch dagegen (L. Robert, a. a. O.). Die andere Datierungsmöglichkeit liegt noch weiter zurück. Es kann nicht ausgeschlossen werden (so auch A. Avram, Der Vertrag zwischen Rom und Kallatis. Ein Beitrag zum römischen Völkerrecht, Amsterdam 1999, 63 Anm. 31), dass Mytilene schon im 2. Jh. mit der lesbischen Nachbarstadt Methymna (697) etwa gleich behandelt wurde und einen Vertrag im Rahmen der Neuordnung von Roms Verhältnissen mit griechischen Städten in den Jahren nach dem Dritten Makedonischen Krieg erhielt. In diesem Fall ließen sich die anderen vom Senat gewährten Vergünstigungen (oben 1, Z. 22: φιλάνθρωπα, vgl. auch Z. 18), die offensichtlich ein Zusatz zum zu erneuernden Vertrag waren, mit dem fragmentarisch erhaltenen senatus consultum de agris Mytilenaeorum etwa vom J. 55 (Sherk, RDGE Nr. 25) identifizieren. Dieses regelte anscheinend Fragen der mytilenaiischen Grundsteuern, die auf Grund von Pompeius’ Gewährung der libertas aufgekommen waren (so R. K. Sherk, Senatus Consultum de Agris Mytilenaeorum, Greek, Roman and Byzantine Studies 4 (1963) 217–230, hier 230). Im J. 46 wurde die mytilenaiische Delegation von einem prominenten Intellektuellen, Potamon, Sohn des Lesbonax, geführt, der den Kontakt zu Caesar zunächst hergestellt hatte; mit dabei war der als Dichter bekannte Krinagoras (Anth. Pal. vii 376; 638; ix 419; 516; xvi 40), der auch schon an der ersten Kontaktaufnahme mit Caesar beteiligt gewesen war (Sherk, RDGE Nr. 26 Kol. a). Wegen Potamons mehrjähriger Verdienste um seine Vaterstadt sind wir überhaupt über die Angelegenheit so gut informiert, denn zu einer späteren Zeit wurde ihm ein großes Monument in Mytilene errichtet, worauf alle offiziösen römischen Schriften, an welchen er irgendwie beteiligt gewesen war, eingemeißelt wurden (zu Potamon vgl. R. W. Parker, Potamon of Mytilene and his Family, ZPE 85 [1991], 115–129). Das zeitlich erste Schriftstück auf dem Monument des Potamon ist ein sehr fragmentarisch erhaltener Brief Caesars an die Mytilenaier anlässlich der ersten Delegation im J. 48 (Sherk, RDGE Nr. 26 Kol. a); es folgt ein weiterer Brief mit einem Auszug aus dem senatus consultum, in welchem der Senat die «Erneuerung» akzeptierte (oben 1). Dann kommen zwei weitere spätere senatus consulta aus dem J. 25 (das wesentlich Erhaltene, oben 2a, 2b), wo es um die formalen Modalitäten der Handhabung der Verhandlungen mit Mytilene geht, für welche der Konsul M. Silanus nach einem Briefwechsel mit dem in Spanien weilenden Augustus (2a, Z. 1–2) die Befugnis erhielt, selbstständig die Verhandlungen zu führen. Das Ergebnis war diesmal ein neuer beeideter Vertragstext. Da die Mytilenaier auch diesen Text auf dem Potamon-Monument aufschrieben (oben 3), wird man schließen dürfen, dass Potamon wieder federführend bei den Verhandlungen mit Silanus war.

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Der Vertragstext, der hier im Wesentlichen mit den Ergänzungen Avrams wiedergegeben wird, stellt sich im Hauptteil als ein klassisches foedus iniquum mit der maiestas-Klausel in der ersten Zeile dar (andere Ergänzungen überzeugen nicht). Leider ist der Schlussteil des Textes weitestgehend zerstört. Dennoch erkennt man spezifische Klauseln, die anscheinend mit dem städtischen Besitz auf der Insel zu tun hatten (Z. 19: [ὅσα . . . ὁ δῆμος Ῥωμαίω]ν δήμωι Μυτιληναίων ἔδω[κεν, «was das römische Volk dem demos der Mytilenaier gegeben hat»; Ζ. 20: τοῦ δήμου τῶν Μυτιληναίων ἔστω, «soll dem demos der Mytilenaier gehören»; Ζ. 21: καὶ ὅσα … Μυτιλη]ναίων ἐγένοντο ἐν νήσωι, «und das, was auf der Insel zum Besitz der Mytilenaier geworden ist»; Ζ. 26: … οὕτοί τε πάντα ταύτα ἐχέ[τωσαν, «diese sollen alle diese Dinge behalten»). Selbst diese Textfetzen lassen erkennen, dass die Klauseln mit ihren spezifischen Inhalten über die normierten Floskeln eines «Normvertrages» hinausgehen und – vermutlich – das Hauptanliegen der Mytilenaier und den Hauptverhandlungsgegenstand für M. Silanus darstellten. Warum diese konkreten Angelegenheiten ihren Platz in einem beeideten Vertrag fanden und nicht über ein senatus consultum geregelt wurden, lässt sich allerdings nicht ermitteln. Vergleichbar in dieser Hinsicht ist der zweite Vertrag mit dem Lykischen Bund (809). Der von M. Silanus ausgehandelte Vertrag mit Mytilene ist der jüngste epigraphisch erhaltene Staatsvertrag aus der Zeit der römischen Republik. Abgeschlossen im J. 25, passt er hervorragend in den politischen Gesamtzusammenhang der zeitgenössischen Selbstdarstellung des Augustus als Retter der republikanischen Sitten.

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Zwei Fragmente einer Marmorstele: (a) b. 0,52 m, h. 0,84–1,23 m, d. 0,13 m. Buchstaben 0,011 m (Z. 1, 0,02 m); (b) b. 0,32 m, h. 0,73–1,02 m, d. 0,11 m. Buchstaben 0,012 m. Fundort: Chalkis, Euboia, wohl als Ballast aus Knidos. 30 Ed.: É. Famerie, Le traité d’alliance romano-cnidien de 45 av. J.-C., Cahiers Glotz 20 (2009), 265–280 (hier zugrunde gelegt); SEG 59, 1207. Veraltet: IK Knidos 33; Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 442. Üb.: Famerie, a. a. O. 278 (französisch). (a) vac. ὅρκιον πρὸς Ῥωμαίο[υς] vac. 35 πρὸ ἓξ εἰδῶν Νοεμβρίων ἐν Ἰουλία[ι ἀ]γο[ρ]ᾶι ὅρκιον γέγ[ονε πρὸς Ῥωμαίους] [τ]οῦ δήμου τοῦ Κνιδίων· ὑπὲρ τοῦ δήμου το[ῦ] Ῥωμαίων ὅρκι[ον ἔτεμον]

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[Γναῖ]ος Δ[ο]μέτιος Μάρκου υἱὸ[ς Μ]ενηνία Καλουῖνος, Γναῖος Πομπ[ώνιος Γναίου υἱὸς] 5 [Οὐ]ελίνα Ῥοῦφος· ὑπὲρ τοῦ δήμου τοῦ Κν[ιδίω]ν ὅρκιον ἔτεμον ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒παίου υἱός, vac. Κλινίας Σειλίου υἱός vac. πρεσβευταὶ Κνιδ[ί]ων ‒ ‒ΛΕΤ‒ ‒ [‒ ‒ K]νίδιοι συμπαρῆσαν vac. Γ[άϊος] Ἰο[ύ]λιος [Ἀ]ρτεμιδώρου υἱὸς Θεύπομ- 5 πος [Γ]ά[ϊος] Ἰούλιος Γαΐου υἱὸς Ἀρτε[μί]δωρος, vac. Γάϊος Ἰούλιος Γαΐο[υ] vac. [υἱὸ]ς Ἱππόκριτος· ἀνὰ [μέσον δήμου Ῥω]μαίων καὶ δήμου Κνιδίω[ν] 10 [φιλία] συμμα[χία ‒ ‒ ‒ca. 20‒ ‒ ‒ εἰς τὸν ἅπ]αντα χρόνον ἀσφα[λὴς βέβαιό]ς τε ἔστω [κ]α[ὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ] θάλασσα[ν· ὁ] δῆμο[ς] 10 [ὁ Κνιδίων] τὴ[ν ἀρχ]ὴ[ν καὶ δυναστείαν καὶ ὑπερο]χὴν τοῦ [δήμου το]ῦ [Ῥωμαίων βεβαίας διαφυλασσέτω οὕτως ὡς ἀ]ΝΤΙ[κ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] [‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒. ὁ δῆμος ὁ Κνιδίων τού]ς π[ολεμίους καὶ] 15 [ὑπεναντίους τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων διὰ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒] (b) ‒ ‒ΑΙ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒Σ[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὁ δῆμος ὁ Ῥω]μαίων ἄ[ρχοντές] τε [ἀντάρχοντές τε Ῥωμαίων καὶ ἄρχον]τές τε ἀντάρ[χοντ]ές τ[ε Κνιδ]ίων τοῦτο [τὸ ὅρκιον χεῖρον μὴ] ποιείτωσαν δόλωι [πο]νη[ρῶ]ι· τοῦτο [τὸ ὅρκιον ‒ ‒ca. 6‒ ‒δημο]5 σίᾳ τηρείτωσαν, ὅπως ἑκατέρου τοῦ δ[ήμου ‒ ‒ ‒ ‒ca. 10‒ ‒ ‒ τὸ δί][κ]αιον τηρῆται· πρὸς τοῦτο τὸ ὅρκιο[ν ἐάν τι ?δημοσίᾳ κοινῆι] γνώμηι προσθεῖναι ἐκ τούτου τε το[ῦ ὁρκίου ἐξελεῖν βούλωνται], ἐξέστω· ὃ δὲ ἂν κατὰ ταῦτα προσθῶσι[ν, ἐν τούτωι τῶι ὁρκίωι] ἐνέστω, ὅ τε ἂν κατὰ ταῦτα ἐξέλω[σιν, ἐκτὸς τούτου] 10 τοῦ ὁρκίου ἔστωι· τούτῳ τ[ῷ ὁ]ρκίῳ δ[όλος πονηρὸς ἀπέστω]

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(a) Den Römern gegenüber beeideter Vertrag. Am sechsten Tag vor den Iden des November [sc. 8. November] kam im Forum Iulium der gegenüber den Römern beidete Vertrag des demos der Knidier zustande. Für das Volk der Römer schworen den Eid Gnaeus Domitius Calvinus, Sohn des Marcus, aus der Tribus Menenia sowie Gnaeus Pomponius Rufus, Sohn des Gnaeus, (5) aus der Tribus Velina. Für den demos der Knidier schworen den Eid …, Sohn des …paios, sowie Klinias, Sohn des Seilios. Botschafter der Knidier … Außerdem anwesend waren die Knidier Gaius Iulius Theopompos, Sohn des Artemidoros, Gaius Iulius Artemidoros, Sohn des Gaius, und Gaius Iulius Hippokritos, Sohn des Gaius. Zwischen dem römischen Volk und dem demos der Knidier (10) sollen Freundschaft und Bündnis … für alle Zeiten sicher und fest sein, sowohl auf dem Lande als auch zu Wasser. Der demos der Knidier soll das Reich, die Herrschaft und die Macht des römischen Volkes schützen, wie … Der demos der Knidier soll die Feinde und Gegner des römischen Volkes … (b) … Das Volk der Römer und die Magistrate und Promagistrate des römischen Volkes sowie die Magistrate und Promagistrate der Knidier sollen diesen

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beeideten Vertrag nicht in böser Absicht schlechter machen; diesen beeideten Vertrag sollen sie mit öffentlicher … (5) aufrechterhalten, sodass beider Völker Rechte bewahrt bleiben. Sollten sie diesem beeideten Vertrag mit gemeinsamer öffentlicher Zustimmung etwas hinzufügen oder aus diesem beeideten Vertrag etwas tilgen wollen, soll das gestattet sein. Das, was sie dementsprechend hinzu- 5 fügen mögen, soll Bestandteil dieses beeideten Vertrages sein; das, was sie dementsprechend tilgen mögen, soll außerhalb dieses (10) beeideten Vertrages sein. Diesem beeideten Vertrag soll böse Absicht fern sein. Das Jahresdatum wird auf den erhaltenen Fragmenten nicht angegeben, aber 45 v. Chr. ist sehr wahrscheinlich. Im Herbst 48 nach der Schlacht bei Pharsalos gewährte Caesar, unterwegs nach Alexandria, seinem Freund, dem Knidier Theopompos, zuliebe, Knidos den Status einer civitas libera (Plut., Caes. 48.1, vgl. Strab. xiv 2.15 [C656]). Im Juni 45 ist Theopompos, der unter den bei der Eidesleistung anwesenden Knidiern erwähnt wird (Frg. [a], Z. 7), nachweislich in Rom gewesen (Cic., Att. xiii 7.1) und im Oktober 45 ist Cn. Domitius Calvinus, der den Eid für Rom schwor (Frg. [a], Z. 3), auch nachweislich in der Stadt gewesen (Cic., Deiot. 32, so K. Cichorius, Ein Bündnisvertrag zwischen Rom und Knidos, RhMus 76 [1927], 327–329). Theopompos’ Sohn Artemidoros (Frg. [a], Z. 8) war im März 44 noch immer in Rom, wo er vergeblich versuchte, seinen Gönner Caesar vor dem bevorstehenden Attentat zu warnen (Plut., Caes. 65). Man wird also anzunehmen haben, dass die knidischen Freunde Caesars, die durch ihn das römische Bürgerrecht erhalten hatten, ihren Einfluss für ihre Stadt nach der schon erfolgten Gewährung der libertas nun für den Abschluss eines Bündnisvertrages mit Rom einsetzten. Sie dürften also die Entsendung knidischer Gesandter nach Rom initiiert haben, die dann gleich die Eide zum Abschluss des Vertrags in Rom leisteten (Frg. [a], Z. 5–6). Theopompos und seine Söhne als prominente römische Bürger knidischer Herkunft wohnten der Eideszeremonie bei. Die erhaltenen Fragmente des Textes lassen einige offenbar zeitbedingte Änderungen gegenüber den frühen foedera aequa (632, 664, 676, 697, 716, 788) erkennen. Am wichtigsten ist vielleicht die Aufnahme der maiestas-Klausel (Frg. [a], Z. 11–13), die den untergeordneten Status des Vertragspartners deutlich herausstellte (woran allerdings niemand um diese Zeit ernsthaft gezweifelt haben dürfte). Die Überschrift des Textes wurde in Knidos hinzugefügt; auch der protokollarische Teil des Textes scheint in Knidos eine redaktionelle Verkürzung erlebt zu haben, denn auch hier ist nur die knidische Sicht der Dinge (Z. 2–3 ὅρκιον γέγ[ονε πρὸς Ῥωμαίους]|[τ]οῦ δήμου τοῦ Κνιδίων) dokumentiert, obwohl die Tätigkeit der schwörenden Römer und ihre Namen festgehalten werden.

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812 Rom – Aphrodisias (Bündnis) 39 v. Chr.

1. Auszug aus einem Brief Oktavians an das Volk von Aphrodisias. Fragment eines Marmorblocks; h. 0,33 m, b. 0,21 m, d. 0,125 m. Buchstaben 5 0,022 m. Fundort: Aphrodisias. Ed.: Manuskriptkopie von W. Sherard (1705); Reynolds, Aphrodisias and Rome Nr. 6; Sherk, RDGE Nr. 28. Üb.: Reynolds, a. a. O. (englisch). 10 12

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Σόλων Δημητρίου, μέτερος πρεσβευτής, ἐπιμελέστατα πεφροντκὼς τῶν τῆς πόλεως ὑμῶν πραγμάτων, οὐ μόνον ἠρκέσθη ἐπὶ τοῖς [γ]εγονόσιν οἰκονο[μή]μασιν, ἀλλὰ καὶ [ἡ]μᾶς παρεκάλε[σ]εν εἰς τὸ τοῦ γεγονότος ὑμεῖν ἐπικρίματος καὶ δόγματος καὶ ὁρκίου καὶ νόμου ἀντιπεφωνημένα ἐκ τῶν δημοσίων δέλτων ἐξαποστεῖλαι ὑμεῖν τὰ ἀντίγραφα·

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[Innerhalb eines Briefes Oktavians an Plarasa-Aphrodisias kommt er auf den Gesandten der Stadt zu sprechen.] Solon, Sohn des Demetrios, euer Gesandter, (15) der sich mit großem Eifer um die Angelegenheiten eurer Stadt gekümmert hat, war nicht nur erfreut über die Verwaltungsmaßnahmen, (20) die getroffen worden sind, sondern hat uns auch aufgefordert, beglaubigte Kopien des Edikts, des 35 senatus consultum, (25) des beeidigten Vertrages sowie des Gesetzes, die euch betreffen, aus den öffentlichen Archiven zu übersenden.

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2. Drei für den Vertrag relevante Auszüge aus dem senatus consultum de Aphrodisiensibus, das in Aphrodisias auf die Archivwand eingemeißelt war. Ed.: Reynolds, Aphrodisias and Rome Nr. 8. 2a. Ζ. 30–32: 30

[‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ὑπεξειρημένους] 5 [εἶναι πάν]των δέλτων προσοδικῶν δήμου Ῥωμαίων αὐτοὺς καὶ τὰς ἐκε[ίνων οὐσίας, αὐτοὺς ἐγγόνους τε αὐτῶν καὶ] [εἰς τὸν συ]μμάχων ἀριθμὸν καταταγῆναι

31 τὰς ἐκε[ίνων γυναῖκας, τέκνα Reynolds

… und herausgenommen werden aus allen Steuerlisten des römischen Volkes 10 sollen sie und ihr Besitz sein, und sie und ihre Nachkommen sollen in die formula sociorum eingetragen werden. 2b. Ζ. 51–54: vac. ὁμοίως τε ἀρέσκν τῇ συνκλήτῳ τὸν δῆμον τὸν Πλα[ρα]σέων καὶ ⟦Ἀφροδεις⟧ιέων, τέκνα ἐκγό- 15 νους τε αὐτῶν, τὴν ἐλευθερίαν καὶ τὴν ἀτέλειαν αὐτοὺς πάντων πραγ[μ]άτων τούτῳ τε τῷ δικαίῳ ἔχειν, διακρατεῖν τε καθάπερ καί τις πολειτα τῷ καλίστῳ δικαίῳ, καλίστῳ τε νόμῳ ἐστίν, ἥτις πολειτήα παρὰ τῆς συνκλήτου καὶ τοῦ δή[μο]υ τοῦ Ῥωμαίων τὴν ἐλευθερ[ε]ίαν καὶ ἀτέλειαν ἔχει, φίλη τε καὶ 20 σύ[μ]μαχος τοῦ δήμου τοῦ Ῥωμαίων ἐστίν. Gleichermaßen gefiel es dem Senat, dass der demos der Plaraser und Aphrodisier, ihre Kinder und ihre Nachkommen, die Freiheit und die Steuerfreiheit auf alle Sachen nach diesem Recht haben, und sie sollen sie besitzen, so wie eine Gemeinde mit vollem Recht und Gesetz gestellt ist, die vom Senat des römischen 25 Volkes die Freiheit und Steuerfreiheit hat und Freund und Bundesgenosse des römischen Volkes ist. 2c. Ζ. 95: [‒ ‒ ‒ca. 11‒ ‒ ‒ καὶ] vac. συνκλητικοὶ τριακόσ[ιοι τεσσαράκοντα ὅτε ἐγ]ένετο τὸ ὅρκιον. vac. 30 … und 340 Senatoren (waren anwesend), als die Beeidigung des Vertrages stattfand [oder: «der beeidigte Vertrag zustande kam»]. 3. Auszug aus einer Privilegienauflistung von der Archivwand. Ed.: Reynolds, Aphrodisias and Rome Nr. 9 Z. 7–9

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εἶδος ὅρκιου γενομένου Ῥωμαίων καὶ Πλαρασέων ⟦Ἀφροδεισιέων⟧ παρόντων συνκλητικῶν τμ’. ἔπαρχον φρουράν τε εἴσω πόλεως Πλαρασέων καὶ ⟦Ἀφροδεισιέων⟧ εἴς τε τὴν ἑαυτῶν χώραν ἥτις αὐτῶν χώρα ἰδιόκτητος αὐτῶν ὑπάρχῃ ἄκοντες μὴ ἐπιδεχέσθωσαν. προσόδους 5 φόρους μὴ διδότωσαν. Klausel des zustande gekommenen beeideten Vertrages zwischen Römern und Plarasern-Aphrodisiern in der Anwesenheit von 340 Senatoren. Sie sollen gegen ihren Willen keinen Gouverneur oder Besatzung innerhalb der Stadt der Plaraser und Aphrodisier oder in ihr eigenes Territorium, nämlich das, was Privatbesitz 10 ihrer Bürger ist, aufnehmen. Sie sollen auch keine regelmäßigen Abgaben oder Beiträge leisten. Der Brief Oktavians (oben 1) stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 38 v. Chr. (so Reynolds, a. a. O. 44), das dort Z. 27 erwähnte senatus consultum (oben 2) aus dem Jahr 39, im Konsulat von C. Calvisius und L. Marcius Censorinus (Z. 83). Der Vertrag, um den es hier geht, wurde im gleichen Arbeitsgang wie das senatus consultum abgeschlossen, als der Gesandte der Plaraser und Aphrodisier, Solon, Sohn des Demetrios, in Rom war. Es kann sich allerdings kaum um eine Erneuerung eines schon bestehenden Vertrages handeln (so aber die Ergänzung des senatus consultum von Reynolds, Nr. 8 Z. 16: [. . .χαρίτα φιλίαν συμμαχίαν ἀνανεοῦσθαι]), da in Z. 30–31 (oben 2a) die Plaraser-Aphrodisier explizit sowohl die Herausnahme aus den Steuerlisten als auch die Eintragung in die formula sociorum erhalten, was kaum nötig gewesen wäre, wenn es sich nur um eine Vertragserneuerung gehandelt hätte. Das Gleiche wird später in einer eigenen Spezialklausel förmlich bekräftigt (oben 2b), und zwar, dass die steuerliche Behandlung den Normen für eine Gemeinde, die Freund und Bundesgenosse des populus Romanus geworden ist, entsprechen soll. Aus dem Vertragstext selbst wurde auf der Archivwand in Aphrodisias neben anderen Vergünstigungen, welche die Römer der Stadt gewährt hatten, eine einzige Klausel (oben 3) zitiert, welche die militärische Unversehrtheit sowie die Steuerfreiheit explizit festhielt. Aus Gründen, die nicht mehr rekonstruierbar sind, ist zunächst offenbar versäumt worden, trotz des im senatus consultum explizit aufgenommenen Veröffentlichungsgebots in Aphrodisias (Z. 92–93), dem Gesandten Solon Kopien der seine Stadt betreffenden Dokumente mitzugeben, sodass er sich an Oktavian persönlich gewandt hat mit der Bitte, ebensolche offiziöse Kopien zu erhalten. Dies ist offensichtlich erfolgt, denn die Texte waren den Aphrodisiern noch gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. zugänglich, als man sie auf der Archivwand erneut publizierte. Fragmente des von Oktavian genannten senatus consultum (Reynolds, a. a. O. Nr. 8) sowie des Ediktes (Reynolds, a. a. O. Nr. 7) wurden dann im Rahmen der neuzeitlichen archäologischen Forschungen in Aphrodisias wiederentdeckt. Weder das

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Gesetz (νόμος = lex: oben 1 Z. 28–29; Reynolds Nr. 8 Z. 89) noch der Vertrag wurden aber in vollem Wortlaut auf der Archivwand erneut veröffentlicht. Das genaue Verhältnis des Inhalts der verschiedenen Dokumente zueinander lässt sich nicht mehr klären. Klar ist aber, dass der beeidete Bündnisvertrag allein nicht ausreichte, um alle Aspekte des bürgerkriegszeitlichen Verhältnisses mit 5 Rom festzulegen. Für viele Einzelheiten galt das senatus consultum offenbar als maßgeblich, sonst wäre eine vollständige Neuaufschreibung nach mehr als 200 Jahren auf der Archivwand nicht nötig gewesen. Die einzige zitierte Klausel aus dem Vertrag (oben 3) findet allerdings keine Parallele in den epigraphisch erhaltenen Verträgen, sondern am nächsten in der lex Antonia de Termessibus (Craw- 10 ford, Roman Statutes Nr. 19; vgl. 799) Kol. I Z. 12–26 von vielleicht 68 v. Chr., wo öffentlicher und privater Besitz der Termessier explizit garantiert wurde. Es ist aber anzunehmen, dass im Falle von Aphrodisias diese Klausel nur im Vertrag und nicht im senatus consultum oder Gesetz enthalten war. Wie der Vertrag sonst gestaltet war, lässt sich nicht ermitteln. 15

813 Rom (M. Antonius) – Antiochos von Kommagene (Friedensvertrag) 38 v. Chr.

1. Cassius Dio xlix 22.1–2: τότε δὲ ὁ Ἀντώνιος προσέβαλε μὲν τῷ Ἀντιόχῳ καὶ κατακλείσας αὐτὸν ἐς Σαμόσατα ἐπολιόρκει· ὡς δ’ οὐδὲν ἐπέραινεν, ἀλλ’ ὅ τε χρόνος ἄλλως ἀναλοῦτο καὶ τὰ τῶν στρατιωτῶν ἀλλοτρίως οἱ διὰ τὴν τοῦ Οὐεντιδίου ἀτιμίαν ἔχειν ὑπώπτευσε, διεκηρυκεύσατο αὐτῷ κρύφα, καὶ πλαστὰς πρὸς αὐτον συνθήκας, ὅπως εὐπρεπῶς ἀπαναστῇ, ἐποιήσατο. (2) ἀμέλει αὐτὸς μὲν οὔτε ὁμήρους, πλὴν δύο καὶ τούτων οὐκ ἐπιφανῶν, οὔτε τὰ χρήματα ἅ ᾔτησεν ἔλαβε, τῷ δ’ Ἀντιόχῳ θάνατον Ἀλεξάνδρου τινὸς αὐτομολήσαντος παρ’ αὐτοῦ πρότερον πρὸς τοὺς Ῥωμαίους ἐχαρίσατο. Damals aber griff Antonius den Antiochos an und schloss ihn in Samosata ein, wo er ihn belagerte. Als er aber keinen Erfolg hatte und seine Zeit umsonst vergeudet wurde, da er außerdem vermutete, dass die Soldaten wegen der Demütigung des Ventidius ihm entfremdet waren, eröffnete er geheime Verhandlungen mit ihm. Er tat so, als ob er einen Vertrag mit ihm abschließe, damit er anscheinend guten Grund hätte, sich zurückzuziehen. (2) Auf jeden Fall erhielt er keine Geiseln, bis auf zwei, die nicht prominente Männer waren, und auch nicht das Geld, das er verlangt hatte. Dem Antiochos allerdings gewährte er den Tod eines gewissen Alexandros, der von seiner Seite zu den Römern geflüchtet war. 2. Plutarch, Antonius 34.2–4: Οὐεντίδιος δὲ Πάρθους μὲν προσωτέρω διώκειν ἀπέγνω, φθόνον Ἀντωνίου δείσας, τοὺς δὲ ἀφεστῶτας ἐπιὼν κατεστρέφετο καὶ τὸν Κομμαγηνὸν Ἀντίοχον ἐν πόλει Σαμοσάτοις ἐπολιόρκει. δεομένος δὲ χίλια

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813 Rom (M. Antonius) – Antiochos von Kommagene

τάλαντα δοῦναι καὶ ποιεῖν Ἀντωνίῳ τὸ προσταττόμενον, ἐκέλευε πέμπειν πρὸς Ἀντώνιον. ἤδη γὰρ ἐγγὺς ἦν ἐπιών, καὶ τὸν Οὐεντίδιον οὐκ εἴα σπένδεσθαι τῷ Ἀντιόχῳ, βουλόμενος ἕν γε τοῦτο τῶν ἔργων ἐπώνυμον αὑτοῦ γενέσθαι καὶ μὴ πάντα διὰ Οὐεντίδιον κατορθοῦσθαι. τῆς δὲ πολιορκίας μῆκος λαμβανούσης καὶ τῶν ἔνδον, ὡς ἀπέγνωσαν τὰς διαλύσεις, πρὸς ἀλκὴν τραπομένων, πράττων 5 οὐδέν, ἐν αἰσχύνῃ δὲ καὶ μεταγνώσει γενόμενος, ἀγαπητῶς ἐπὶ τριακοσίοις σπένδεται ταλάντοις πρὸς τὸν Ἀντίοχον. Ventidius verzichtete auf eine weitere Verfolgung der Parther, da er sich vor dem Neid des Antonius fürchtete, er griff aber die abtrünnigen Völker an und unterwarf sie und belagerte den Kommagener Antiochos in Samosata. Er ver- 10 langte, dass Antiochos tausend Talente zahle und dem Antonius gehorche, und forderte ihn auf, zu Antonius Gesandte zu schicken. Antonius war nämlich schon in die Nähe vorgerückt, ließ es aber nicht zu, dass Ventidius Frieden mit Antiochos schließe, denn er wollte, dass zumindest diese Tat seinen eigenen Namen trüge und nicht, dass alles von Ventidius geordnet würde. Als die Belagerung sich 15 in die Länge zog und die Belagerten, da sie an einem Friedensvertrag zweifelten, auf ihre Stärke setzten, erreichte Antonius nichts. Beschämt und reuevoll schloss er mit Antiochos gegen die Zahlung von 300 Talenten dankbar Frieden. Vgl. Orosius vi 18.23: Antonius, vix uno castello expugnato, pacem cum Antiocho fecit, ut 20 ipse tantam rem consummasse videretur. Antonius, nachdem er kaum eine einzige Festung erstürmt hatte, schloss Frieden mit Antiochos, um den Eindruck zu erwecken, er hätte einen riesigen Erfolg vollbracht. Iosephos, Bell. Jud. i 321–2: οὐ μὴν Ἡρώδης ἐπαύσατο τῆς πρὸς Ἀντώνιον ὁρμῆς· ἀκηκοὼς δ’ αὐτὸν μετὰ πολλῆς δυνάμεως προσπολεμοῦντα Σαμοσάτοις, πόλις δ’ ἐστὶν Εὐφράτου πλησίον καρτερά, θᾶττον ἠπείγετο τὸν καιρὸν ἐπιτήδειον ὁρῶν πρός τε ἐπί- 25 δειξιν ἀνδρείας καὶ τοῦ μᾶλλον ἀρέσασθαι τὸν Ἀντώνιον. (322) γίνεται γοῦν ἐπελθὼν τέλος αὐτοῖς τῆς πολιορκίας, πολλοὺς μὲν τῶν βαρβάρων ἀποκτείνας, πολλὴν δὲ ἀποτεμόμενος λείαν, ὥστε τὸν μὲν Ἀντώνιον θαυμάζοντα καὶ πάλαι τῆς ἀρετῆς αὐτὸν τότε μᾶλλον οὕτως ἔχειν καὶ προσθεῖναι πολὺ ταῖς τε ἄλλαις τιμαῖς αὐτοῦ καὶ ταῖς εἰς τὴν 30 βασιλείαν ἐλπίσιν, Ἀντίοχον δὲ τὸν βασιλέα ἀναγκασθῆναι παραδοῦναι τὰ Σαμόσατα. Herodes setzte seinen Marsch zu Antonius fort. Er hatte gehört, dass er mit einer großen Streitmacht Samosata zusetzte – das ist eine starke Stadt am Euphrat – und drückte aufs Tempo, denn er sah, dass die Zeit geeignet war für eine Darstellung seiner Tapferkeit und um Antonius noch mehr zu gefallen. (322) Nach seiner Ankunft ging die Belagerung dem Ende zu, nachdem er viele der Barbaren getötet und viel Beute gemacht hatte, 35 sodass Antonius, der seit langem seine Tüchtigkeit bewundert hatte, ihn umso mehr ehrte und seine sonstigen Ehren und seine Hoffnungen auf das Königtum sehr förderte. König Antiochos wurde gezwungen, Samosata aufzugeben. Iosephos, Archaiologia xiv 445–447: ἐπεὶ δὲ πλησίον τῶν Σαμοσάτων ἐγεγόνει, πέμπει τὸ στράτευμα ὑπαντησόμενον Ἀντώνιος σὺν τῷ οἰκείῳ κόσμῳ, τιμὴν Ἡρώδῃ ταύτην 40 ἀπονέμων καὶ ἐπικουρίας ἕνεκα· τὴν γὰρ τῶν βαρβάρων ἠκηκόει κατ’ αὐτῶν ἐπίθεσιν. (446) καὶ δὴ παρόντα τε εἶδεν ἀσμένως, καὶ τὰ κατὰ τὴν ὁδὸν αὐτῷ πεπραγμένα μαθὼν

813 Rom (M. Antonius) – Antiochos von Kommagene

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ἐδεξιοῦτο καὶ τῆς ἀρετῆς ἐθαύμαζεν, αὐτός τε περιλαβὼν αὐτὸν Ἀντώνιος ὡς εἶδεν ἠσπάζετο προυτίμα τε νεωστὶ βασιλέα ἀποδείξας. (447) Ἀντιόχου δὲ μετ’ οὐ πολὺ τὸ ἔρυμα παραδόντος καὶ διὰ τοῦτο παυσαμένου τοῦ πολέμου, Σοσσίῳ μὲν Ἀντώνιος Συρίαν παραδίδωσι, παρακελευσάμενος δὲ Ἡρώδῃ συμμαχεῖν αὐτὸς ἐπ’ Αἰγύπτου ἐχώρει. Als er [sc. Herodes] in die Nähe von Samosata kam, schickte Antonius sein Heer mit 5 seiner eigenen Ausrüstung, um ihm zu begegnen; die Zuteilung dieser Männer war sowohl eine Ehre für Herodes als auch eine Unterstützung, denn Antonius hatte vom Angriff der Barbaren gegen sie gehört. (446) Als er [sc. Herodes] ankam, hatte er [sc. Antonius] ihn gern gesehen, und als er von den Ereignissen auf dem Wege hörte, gab er ihm die Hand und bewunderte seine Tüchtigkeit; Antonius selbst umarmte ihn, als er ihn sah und grüßte 10 ihn und zeichnete ihn aus, nachdem er ihn kurz davor als König bestimmt hatte. (447) Antiochos gab nach kurzer Zeit seine Festung auf und so ging der Krieg zu Ende. Antonius übertrug Syrien dem Sosius und befahl ihm, mit Herodes zu kooperieren; er selbst ging nach Ägypten.

Lit.: Sherwin-White, Foreign Policy 306; C. Pelling, Plutarch. Life of Antony, 15 Cambridge 1988, ad loc.; C. Pelling, The triumviral period, in: CAH X2 (1996), 1–96, hier 23–24. Im Rahmen der Abwehr des parthischen Angriffs auf den römischen Osten im J. 39 unter Pacorus und Labienus griff Antonius’ General P. Ventidius Bassus im J. 38 Antiochos von Kommagene an, da Antiochos mit den Parthern sympathi- 20 siert hatte. Bei der Belagerung von Samosata kam es zur hier angesprochenen Friedensvereinbarung. Die livianische Tradition, welche sowohl dem Bericht des Cassius Dio (oben 1) als auch des Plutarch (oben 2) zugrundeliegt – obwohl beide unterschiedliche Details herausstellen –, war ausgesprochen unfreundlich gegenüber Antonius (vgl. auch Orosius, oben 2), wogegen Iosephos, dessen schrift- 25 stellerisches Interesse auf die Beteiligung des Herodes an den Operationen in Kommagene begrenzt war, eher neutral berichtet; er erwähnt allerdings keinen Friedensvertrag, behauptet sogar, dass Antiochos sich ergab, was so kaum stimmen kann. Die einzige überlieferte Bedingung des Vertrages war die Zahlung von 300 Talenten (statt der tausend, welche Ventidius zunächst verlangt hatte: oben 30 2) sowie die Stellung von Geiseln seitens des Antiochos; doch dürfte die grundsätzliche Wiederherstellung von gegenseitigen freundschaftlichen Beziehungen, trotz Antiochos’ Flirt mit den Parthern, den Kernbereich des Friedensvertrages ausgemacht haben.

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814 Rom (M. Antonius) – Pharnabazos von Iberien und Zober von Albanien

814 Rom (M. Antonius) – Pharnabazos von Iberien und Zober von Albanien (Bündnis) 36 v. Chr.

Cassius Dio xlix 24.1–2: ἐν δὲ δὴ τῷ λοιπῷ χειμῶνι, τοῦ τε Γελλίου καὶ τοῦ 5 Νέρουα ἀρχόντων, Πούπλιος Κανίδιος Κράσσος ἐπὶ Ἴβηρας τοὺς ταύτῃ στρατεύσας μάχῃ τε τὸν βασιλέα αὐτῶν Φαρνάβαζον ἐνίκησε καὶ ἐς συμμαχίαν προσηγάγετο, καὶ μετ’ αὐτοῦ ἐς τὴν Ἀλβανίδα τὴν ὅμορον ἐμβαλών, καὶ ἐκείνους τόν τε βασιλέα αὐτῶν Ζόβηρα κρατήσας, ὁμοίως αὐτοὺς ᾠκειώσατο. Während des restlichen Winters, als [L.] Gellius [Publicola] und [M. Cocceius] 10 Nerva Konsuln waren, führte Publius Canidius Crassus einen Feldzug gegen die dort lebenden Iberer durch. Ihren König Pharnabazos besiegte er in einer Schlacht und zog ihn in ein Bündnis. Mit ihm zusammen griff er die benachbarte Albanis an, besiegte die Albaner und ihren König Zober, und gewann sie auf dieselbe Weise. 15 Vgl. Plutarch, Antonius 34.6: … καὶ Κανίδιος ἀπολειφθεὶς ὑπ’ αὐτοῦ περὶ Ἀρμενίαν τούτους τε νικῶν καὶ τοὺς Ἰβήρων καὶ Ἀλβανῶν βασιλέας ἄχρι τοῦ Καυκάσου προῆλθεν. … und Canidius, der von ihm [sc. Antonius] in der Gegend von Armenien zurückgelassen worden war, besiegte diese sowie die Könige der Iberer und der Albaner, und rückte 20 bis zum Kaukasos vor.

Lit.: Sherwin-White, Foreign Policy 307. Im Rahmen der Pläne des M. Antonius für einen Feldzug gegen die Parther operierte sein legatus P. Canidius Crassus im armenischen Raum. Seine Aufgabe war es zu verhindern, dass die am Südrand des Kaukasos lebenden Völker, die Iberer und Albaner, Antonius’ geplanten Feldzug störten. Dies erfolgte in den Jahren 37 25 und 36 v. Chr. Die von Canidius Crassus nach den erfolgreichen Schlachten gegen die Könige der Iberer und Albaner vereinbarten Verträge, die Cassius Dio (oben) erwähnt, dürften in erster Linie vorgesehen haben, dass keine Kooperation mit den Parthern erfolgen sollte.

815 Rom (M. Antonius) – Artavasdes von Medien (Bündnis)

30

35/33 v. Chr.

1. Cassius Dio xlix 33.1–2: τῷ δὲ ἐχομένῳ ἔτει ἐν ᾧ ὅ τε Πομπήιος καὶ ὁ Κορνουφίκιος ὑπάτευσαν, στρατεῦσαι ἐπὶ τὸν Ἀρμένιον ἐπεχείρησεν, ἐλπίδα τοῦ Μήδου οὐκ ἐλαχίστην ἔχων, ὅτι πρός τε τὸν Φραάτην ἀγανακτήσας ἐπὶ τῷ μήτε τῶν 35

815 Rom (M. Antonius) – Artavasdes von Medien

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λαφύρων πολλὰ παρ’ αὐτοῦ μήτ’ ἄλλην τινὰ τιμὴν λαβεῖν, καὶ τὸν Ἀρμένιον τιμωρήσασθαι τῆς τῶν Ῥωμαίων ἐπαγωγῆς ἐθελήσας, τὸν Πολέμωνα αὐτῷ προσέπεμψε καὶ φιλίαν καὶ συμμαχίαν αἰτῶν. (2) οὕτω γάρ που ὑπερήσθη τῷ πράγματι ὥστε καὶ ἐκείνῳ σπείσασθαι καὶ τῷ Πολέμωνι μισθὸν τῆς κηρυκείας 5 τὴν μικροτέραν Ἀρμενίαν μετὰ ταῦτα δοῦναι. Im nächsten Jahr, in dem [Sex.] Pompeius und [L.] Cornificius Konsuln waren, machte Antonius Anstalten, gegen den Armenier vorzugehen. Er setzte große Hoffnungen auf den Meder [sc. Artavasdes], da er über Phraates verärgert war, weil er von ihm weder einen großen Anteil an der Beute noch eine sonstige Ehrenerweisung erhalten hatte; auch den Armenier wollte Artavasdes 10 wegen seiner Herbeiziehung der Römer bestrafen. Deswegen schickte Antonius den Polemon zu ihm mit der Bitte um Freundschaft und Allianz. (2) Antonius war wohl so sehr erfreut über diese Angelegenheit, dass er mit jenem einen Vertrag schloss und nachher dem Polemon als Belohnung für seine Gesandtentätigkeit Kleinarmenien übertrug. 15 Vgl. Plutarch, Antonius 52.1: τῷ δὲ βασιλεῖ τῶν Μήδων γίνεται διαφορὰ πρὸς Φραόρτην τὸν Πάρθον, ἀρξαμένη μέν, ὥς φασιν, ὑπὲρ τῶν Ῥωμαικῶν λαφύρων, ὑπόνοιαν δὲ τῷ Μήδῳ καὶ φόβον ἀφαιρέσεως τῆς ἀρχῆς παρασχοῦσα. διὸ καὶ πέμπων ἐκάλει τὸν Ἀντώνιον, ἐπαγγελλόμενος συμπολεμήσειν μετὰ τῆς ἑαυτοῦ δυνάμεως. Der König der Meder war in einen Streit mit dem Parther Phraates geraten. Der begann, 20 sagt man, im Zusammenhang mit der römischen Beute, bereitete dem Meder aber Verdacht und die Furcht vor dem Verlust seines Reiches. Aus diesen Gründen schickte er zu Antonius und lud ihn ein; er versprach, mit seinen eigenen Streitkräften mitzukämpfen.

2. Cassius Dio xlix 40.2: πράξας δὲ ταῦτα, καὶ τῷ υἱεῖ τὴν τοῦ Μήδου θυγατέρα, ὅπως ἔτι καὶ μᾶλλον αὐτὸν προσεταιρίσηται, μνηστεύσας, τά τε στρατόπεδα ἐν 25 τῇ Ἀρμενίᾳ κατέλιπε καὶ ἐς τὴν Αἴγυπτον ἀνεκομίσθη … Nach der Erledigung dieser Dinge verlobte er mit seinem Sohn die Tochter des Meders, damit er ihn umsomehr an ihn binde; seine Legionen hinterließ er in Armenien und kehrte nach Ägypten zurück … 3. Cassius Dio xlix 44.1–2: Ἀντῶνιος δὲ ἐν τούτῳ ἤλασε μὲν μέχρι τοῦ Ἀράξου 30 ὡς καὶ ἐπὶ τοὺς Πάρθους στρατεύσων, ἠρκέσθη δὲ τῇ πρὸς τὸν Μῆδον ὁμολογίᾳ· συμμαχήσειν τε γὰρ ἀλλήλοις, ὁ μὲν ἐπὶ τοὺς Πάρθους, (2) ὁ δὲ ἐπὶ τὸν Καίσαρα, συνέθεντο, καὶ ἐπὶ τούτῳ στρατιώτας τέ τινας ἀντέδοσάν σφισι, καὶ ὁ μὲν τῆς Ἀρμενίας τῆς νεοκτήτου τινὰ ἔλαβεν, ὁ δὲ τὴν θυγατέρα αὐτοῦ Ἰωτάπην ὡς καὶ τῷ Ἀλεξάνδρῳ συνοικήσουσαν καὶ τὰ σημεῖα τὰ στρατιωτικὰ τὰ ἐν τῇ τοῦ 35 Στατιανοῦ μάχῃ ἁλόντα. In der Zwischenzeit war Antonius bis zum Araxes marschiert, als ob er gegen die Parther Krieg führen wollte; er begnügte sich aber mit einer Vereinbarung mit dem Meder. Sie vereinbarten gegenseitig Bundesgenossen zu sein, der eine [sc. Antonius] gegen die Parther, (2) der andere [sc. Artavasdes] gegen Caesar 40

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816 Chersonesos Taurica – König Rhoimetalkes

[sc. Oktavian]; daraufhin machten sie einen gewissen gegenseitigen Soldatenaustausch. Außerdem nahm der eine [sc. Artavasdes] einen Teil des neuerworbenen Armeniens, der andere [sc. Antonius] erhielt dessen Tochter Iotape als Ehefrau für Alexandros sowie die Legionsstandarten, die in der Schlacht mit Statianus 5 erobert worden waren. Vgl. Plutarch, Antonius 53.6: οὐ μὴν ἀλλὰ τοῦτον μὲν ἀναβὰς αὖθις εἰς φιλίαν προσηγάγετο, καὶ λαβὼν ἑνὶ τῶν ἐκ Κλεοπάτρας υἱῶν γυναῖκα μίαν αὐτοῦ τῶν θυγατέρων ἔτι μικρὰν οὖσαν ἐγγυήσας ἐπανῆλθεν, ἤδη πρὸς τὸν ἐμφύλιον πόλεμον τετραμμένος. Dennoch ging er hinauf und stellte mit diesem wieder die Freundschaft her; mit einem seiner Söhne von Kleopatra verlobte er eine von dessen Töchtern, die noch klein war, und 10 kehrte zurück, denn er war in seinen Gedanken schon auf den Bürgerkrieg gerichtet.

Im Rahmen von Antonius’ Operationen gegen die Parther kam er im J. 35, dem Jahr nach seinem großen Desaster in Media Atropatene, in diplomatischen Kontakt mit dem Mederkönig Artavasdes – auf seine Initiative hin – aus welchem ein Bündnisvertrag zwischen den beiden Führern hervorging (oben 1). 15 Artavasdes’ Anliegen wird von der livianischen Überlieferung bei Cassius Dio so dargestellt, als ob Antonius für den römischen Staat vertragsberechtigt war. Über den genauen Inhalt des Vertrages wird nichts konkretes überliefert, nur dass ein militärisches Zusammengehen vorgesehen war. Im nächsten Jahr (34) war Antonius tatsächlich wieder in Armenien tätig, wo er den Armenier Arta- 20 vasdes gefangennahm, und er knüpfte jetzt eine persönliche Bindung mit dem Mederkönig über seinen Sohn mit Kleopatra, Alexandros, der mit Iotape, der Tochter des Meders, verlobt wurde (oben 2, 3). Diese persönliche Beziehung wurde dann im J. 33 noch weiter ausgebaut und die militärische Zusammenarbeit, die schon seit 35 vertraglich vorgesehen war, an die inzwischen eingetre- 25 tenen Änderungen bezüglich der jeweiligen Kriegsziele angepasst. Artavasdes’ Tochter ging jetzt tatsächlich mit Antonius nach Ägypten, und Antonius erhielt die im J. 36 während seines Medien-Feldzuges verlorenen Legionsstandarten zurück (oben 3).

816 Chersonesos Taurica – König Rhoimetalkes (Bündnis)

30

Augusteische Zeit (?)

Quadratische Basis; b. 0,69 m, h. 0,33 m, d. 0,77 m. Die erste Zeile in größeren Buchstaben, der Rest in 10 Kränzen in kleineren Buchstaben. Künstlersignatur noch kleiner. Keine Maßangaben. 35 Fundort: Chersonesos. 2 Ed.: IosPE I 423; IGR I 865; ISE III 150.

816 Chersonesos Taurica – König Rhoimetalkes

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[Die römischen Ziffern beziehen sich auf die Kränze] Ἀρίστωνα Ἀττίνα τὸν φιλόπατριν Ι πρεσ|βεύοντα | ὑπὲρ τᾶς ἐ|λευθερίας πο|τὶ τὸν θεὸν Σε|βαστὸ[ν] ἑξα|ετίαν κ[αὶ] ἀ|ποκαμόν|τα 5 ΙΙ προ[δ]ική|σαντα ΙΙΙ νομοφυ|λακήσαν|τα IV δαμιορ|γήσαντα | καλῶς V πρεσ|βεύσαντα ποτὶ βασι|λέα Ῥοιμητά[λ]|καν περὶ συ[μ]|μαχίας κα[ὶ] ἐπιτετε[υ]|χότα VI ἱερα|τεύσα[ν]|τα καλῶς | καὶ ἰκόνι | χαλκέᾳ 10 VII διοι[κ]ήσαν|τα καὶ φωτί|σαντα χρή|ματα [τ]ᾶι | πόλει VIII πρεσ|βεύσαντα | ποτὶ βα[σ]ιλέ|α Ῥοιμητάλ|καν τὸ δεύτε|[ρ]ον κα[ὶ ἐ]πι|τετευχό|τα IX δαμιορ|γήσαντα | καὶ εἰκόνι | τελ[έαι] X πολ[ε]ιτευ|[ό]μενον κα|[λ]ῶς. 15 Κηφισόδοτος ἐποίησε Ehrung für Ariston, Sohn des Attinas, den Patrioten. I Als Gesandter für die Freiheit ging er zum Gott Augustus und starb nach sechsjähriger Abwesenheit. II Er amtierte als Anwalt für die Stadt. III Er hatte das Amt zum Schutz der Gesetze inne. IV Er verwaltete die Belange der Bürger zu voller Zufriedenheit. V Er ging 20 als Gesandter zu König Rhoimetalkes wegen des Bündnisses und hatte Erfolg. VI Er amtierte als Priester zu voller Zufriedenheit und wurde mit einer ehernen Statue geehrt. VII Er verwaltete und erhellte die Finanzen für die Stadt. VIII Er ging ein zweites Mal als Gesandter zu König Rhoimetalkes und war erfolgreich. IX Er verwaltete die Belange der Bürger und erhielt eine Vollbildstatue. X Er war 25 für das Gemeinwohl tätig zu voller Zufriedenheit. Kephisodoros hat es gemacht. Dieses Ehrenmonument für den in Rom verstorbenen Ariston führt seine wesentlichen Verdienste für seine Heimatstadt auf. Darunter war die Verhandlungsführung bei einem König Rhoimetalkes, die zum Abschluss eines Bündnisses führte (oben V). Über den Inhalt des Vertrages wird nichts mitgeteilt, doch 30 dürfte es im Wesentlichen um die Sicherheit der Stadt gegangen sein. Das Datum und die damit verknüpfte Identifikation des Königs Rhoimetalkes sind umstritten. Latyschev (ad IosPE I2 423), gefolgt von den meisten Kommentatoren, identifizierte den König mit Ti. Iulius Rhoimetalkes, der von Hadrian als König von Bosporos eingesetzt wurde (U. Kahrstedt, s. v. Rhoimetalkes Nr. 4, RE I A,1 [1914], 35 Sp. 1004). Dagegen wendet Canali de Rossi ein, dass die Wortwahl für den Kaiser, der einfach als τὸν θεὸν Σεβαστό[ν] bezeichnet wird, besser zu Augustus passen würde. Der einzige um diese Zeit bekannte Rhoimetalkes war allerdings bei den Bessern im binnenländischen Thrakien zu Hause (U. Kahrstedt, s. v. Rhoimetalkes Nr. 1, RE I A,1 [1914], Sp. 1003) und es leuchtet nicht ein, dass gerade er von 40

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816 Chersonesos Taurica – König Rhoimetalkes

Chersonesos Taurica um ein Bündnis gebeten worden sein sollte – dass ihn Ariston sogar zweimal besuchte. Es spricht also nach wie vor etwas für eine Datierung ins 2. Jh. n. Chr., oder es handelt sich um einen sonst nicht bekannten Rhoimetalkes aus der näheren Umgebung der Stadt. Sicherheit lässt sich nicht erreichen.

Verzeichnis der Editionen

Ampelius

Lucii Ampelii Liber memorialis, ed. Erwin Assmann, Stuttgart 1935.

Appian

Appiani Historia Romana, hrsg. von Paul Viereck und Antoon Gerard Roos, bearb. von Emilio Gabba, Leipzig 1962.

Caesar

C. Iuli Caesaris commentariorum pars prior/posterior, rec. brevique adnotatione critica instruxit Renatus Du Pontet, Oxford 1900.

Cassius Dio

Dio Cassius, Roman History, in nine volumes, translated by E. Cary/ H. B. Foster, Cambridge 1914–1927.

Cicero

M. Tulli Ciceronis Epistulae, tomus 1. Epistulae ad familiares, recogn. brevique adnot. crit. instr. Ludovicus Claude Purser, Oxford 1901. Marcus Tullius Cicero: Staatstheoretische Schriften, Lat. und dt. von Konrat Ziegler, Berlin 1988. Marcus Tullius Cicero: Staatsreden, Bd. 1 und 2., Lat. u. dt. von Helmut Kasten, Berlin 1969. M. Tulli Ciceronis orationes, T. 1–5. Recogn. W. Peterson, A. C. Clark, Oxford, 1901–1911.

Diodoros

Diodorus of Sicily, in twelve volumes, translated by C. H. Oldfather, C. L. Sherman, Russel M. Geer, C. Bradford Welles, F. R. Walton, London 1933–1967.

Eutropius

Eutropi Breviarium ab urbe condita, recogn. Franciscus Ruehl, Stuttgart 1975.

Festus

Festi Breviarium rerum gestarum populi Romani, ed. Carolus Wagener, Leipzig 1886.

Florus

Florus, Epitome of Roman History, with an English transl. by Edward Seymour Forster, Cambridge 1984.

Iosephos

Josephus, Jewish antiquities in nine volumes, with an English transl. by Ralph Marcus, Cambridge 1930–1965. Josephus, The Jewish war in three volumes, with an English transl. by H. St. J. Thackeray, Cambridge 1927/1928.

Justinus

M. Iuniani Iustini Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi, post Franciscum Ruehl ed. Otto Seel, Leipzig 1935.

Livius

Titi Livi Ab urbe condita libri. Editionem primam curavit Gulielmus Weissenborn. Editio altera quam curavit Mauritius Müller, Leipzig/ Berlin 1923. Periochae omnium librorum T. Livi. Ed. Otto Rossbach, Leipzig 1910.

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Verzeichnis der Editionen

Orosius

Pauli Orosi Historiarum adversum paganos libri VII, rec. et commentario critico instruxit Carolus Zangemeister, Wien 1882.

Pausanias

Pausaniae Graeciae descriptio, ed. Maria Helena Rocha-Pereira, Leipzig 1989/1990.

Plinius

C. Plini Caecili Secundi epistularum libri X, ed. R. A. B. Mynors, Oxford ²1966.

Plutarch

Plutarch’s lives in eleven volumes with an Engl. transl. by Bernadotte Perrin, London 1914–1926.

Polybios

Polybii historiae editionem a Ludovico Dindorfio curatam retractavit Theodorus Buettner-Wobst, Leipzig, 1882–1905.

Sallust

C. Sallusti Crispi Catilina, Iugurtha, Fragmenta ampliora post A. W. Ahlberg ed. Alphonsus Kurfess, Leipzig 1991.

Septuaginta

Septuaginta, id est vetus testamentum graece iuxta LXX interpretes: Bd.1: Prolegomena. Leges et historiae u. Bd.2: Libri poetici et prophetici, Stuttgart 1982.

Strabo

The geography of Strabo in eight volumes with an Engl. transl. by Horace Leonard Jones, Cambridge 1917–1932.

Suetonius

C. Suetoni Tranquilli opera, rec. Maximilianus Ihm, Leipzig 1964.

Tacitus

Cornelii Taciti historiarum libri, recogn. brevique adnotatione critica instruxit C. D. Fisher, Oxford 1911.

Velleius Paterculus

Velleius Paterculus: Compendium of Roman history. With an English transl. by Frederick W. Shipley, London 1924.

Zonaras

Dio Cassius, Roman History, in nine volumes, translated by E. Cary/ H. B. Foster, Cambridge 1914–1927.

Register Fette Ziffern bezeichnen die Nummern der Verträge, Ziffern in Grundschrift die Seitenzahlen und kursive Ziffern die Zeilenzahlen (nach der kursiven Zählung am rechten Rand der Seiten). Z. B.: 621, 74, 37 = Vertrag Nr. 621, Seite 74, Zeile 37.

I. Namenregister Die hier aufgelisteten Stellenverweise führen die entsprechenden Nennungen in Übersetzung und Kommentar auf. Antike Autoren sind generell über den Quellenindex ausfindig zu machen. Sie werden hier lediglich erwähnt, wenn sie im betreffenden Vertrag nicht als einschlägige Quelle herangezogen werden. Das +-Symbol hinter einer Vertragsnummer kennzeichnet einen Vertragspartner. Abkürzungen: cos. = Konsul; Dyn. = Dynast; E. = Enkel; Feldh. = Feldherr; G. = Gottheit; Ges. = Gesandter; Hlm. = Heiligtum; Kg. = König; Mag. = Magistrat; ON = Ortsname, Ethnikon u. ä.; P. = Priester; PN = Personenname; pr. = Praetor; pr. urb. = praetor urbanus; S. = Sohn; Sen. = Senator; T. = Tochter; tr. pl. = Volkstribun; V. = Vater.

Atilius A. Atilius Serranus, cos.170: 652, 189, 37; 654, 199, 4 M. Atilius, pr. 152: 685 pass. Abdera, ON: 601, 3, 28; 5, 22; 664, 228, 2. 21 Abia, ON: 647, 174, 29 Abroupolis, thrak. Fürst: 652 pass.; 730 pass. Abydos, ON: 617 pass.; 794, 537, 12 L. Accius, Dichter: 676, 290, 42 Achaia: 617 pass.; 621, 75, 20; 636+; 642+; 658, 206, 23; 738+ Achaier: 618, 67, 9; 68, 24. 26; 621, 74, 37; 75, 4; 637+; 729, 413, 19; 790+ Achai. Bund: 616+; 618, 69, 21; 621, 75, 38; 623+; 625+; 645, 168, 7; 170, 30; 171, 39; 647+; 669, 258, 5. 21; 259, 4; 722, 401, 2; 736+; 769, 474, 18; 790, 528, 28 Achaios, Onkel v. Antiochos III.: 607, 29, 17 Achaios, S. d. Synnomos, Ges. v. Kyzikos: 645, 168, 7 M’. Acilius Glabrio, cos. 191: 624, 80, 36; 631, 113, 32 Adada, ON: 779+ Adaios aus Beroia, Ges. d. Perseus: 659 pass. Adeimantos, S. d. Adeimantos, Ges. d. Lykier: 809, 569, 40 Adiabene, ON: 800, 551, 30 Adria, ON: 667, 246, 12; 786, 515, 29 Aemilius L. Aemilius Paullus, cos. 219: 602, 7, 3

L. Aemilius Paullus, cos. 168: 664, 227, 1; 228, 15; 665, 236, 12; 730, 415, 22; 770, 478, 16 M. Aemilius Lepidus, cos. 187: 628, 101, 35; 102, 18; 727, 408, 17 M. Aemilius Lepidus Porcina, cos. 137: 694, 317, 26 M. Aemilius Lepidus, cos. 46: 809, 567, 24 M. Aemilius Scaurus, cos. 115: 711, 371, 35 M. Aemilius, S. d. Marcus, pr.: 741, 434, 27 Afrika, ON: 711, 372, 10; 715, 388, 11; 808, 562, 1 Africa, prov.: 795, 539, 11. 37 Ägäis, ON: 617, 64, 39; 697, 327, 2. 27; 328, 1; 716, 393, 15; 394, 5; 725, 406, 17; 783, 506, 10 Agathis, Archon v. Paros: 780, 495, 29 Agathokles, S. d. Antiphilos, Ges.: 744 pass. Agathomenes, Ges.: 664, 226, 39 Agesipolis, S. d. Agathandros, Ges. d. Knosier: 706, 350, 18 Agrianios, Monat: 706, 346, 26 Ägypten, ON: 622, 76, 35; 637, 137, 32; 138, 32; 671, 263, 26; 726, 412, 10; 763, 468, 2; 802, 556, 7; 809, 570, 30. 36; 813, 587, 14; 815, 589, 29 Ägypter: 762, 466, 14; 804, 558, 31 Aiakidas, Archon v. Delphi: 728, 410, 2; 732, 418, 34

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Register

Aigai, ON: 679, 293, 31; 697, 327, 23 Aigina, ON: 720, 398, 7 Aigyros, ON: 713, 382, 25 Aineias, S. d. Antipatros, Ges. d. Ioudaier: 672, 272, 29 Ainos, ON: 617, 64, 39; 664 pass. Aiolis, ON: 626, 83, 19. 26; 84, 16 Airepo, Flur auf Kreta: 706, 351, 31; 708, 362, 4; 713, 382, 33 Aischrion, PN: 627, 100, 9 Aisimos, S. d. Habrax: 604, 15, 12 Aison, S. d. Hermias, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 39 Aithaleis, Phyle in Knosos: 706, 346, 22 Aitolien, ON: 631 pass.; 658, 206, 24; 751, 452, 39 Aitoler: 613 pass.; 617 pass.; 618, 69, 11; 623, 79, 4; 628 pass.; 630, 104, 33; 105, 8. 29; 631 pass.; 655, 202, 9; 751, 453, 5 Aitolischer Bund: 613+; 617, 50, 36; 624, 81, 27; 625, 82, 33; 627, 100, 20; 628, 102, 26; 630, 105, 36; 631+; 702, 334, 11; 728, 409, 20; 411, 18; 732+; 789, 527, 26 Aitolischer Krieg: 626, 86, 42; 631, 120, 37 Aitolervertrag: 619, 69, 6; 664, 227, 33 Akamas, ON: 706, 351, 33; 708, 362, 6; 713, 382, 30. 35 Akarassos, ON: 809, 569, 19. 20; 573, 29 Akarnanien, ON: 624+; 729, 412, 11; 413, 4. 22 Akarnanen: 631, 118, 13; 119, 21; 122, 27; 665, 236, 29; 729, 413, 7. 9 Akesimbrotos, rhod. Admiral: 617, 50, 28 Akimos, ON: 708, 362, 20; 713, 382, 18 Akousilochos, PN: 648, 178, 2; 179, 37 Akraiphiai, ON: 689+ Aktion, Schlacht bei A.: 798, 547, 16 Alabanda, ON: 634+ Albanis, ON: 814, 588, 14 Alcántara, ON: 695, 322, 14 Alexandra, Frau d. Alexandros Iannaios: 801, 555, 13 Alexandria in Ägypten: 622, 77, 39; 637 pass.; 667, 248, 28; 733, 421, 29; 739, 430, 10– 11; 763, 468, 28; 809, 570, 27; 811, 581, 11 Alexandria Troas, ON: 626 pass.; 794, 537, 11 Alexandros, kommagen. Überläufer: 813, 585, 35 Alexandros, S. d. Antonius u. d. Kleopatra: 815, 590, 4. 22

Alexandros, S. d. Demetrios, Verhandlungsführer d. Milesier: 645, 168, 13 Alexandros, S. d. Dorotheos, Ges. d. Ioudaier: 672, 270, 5 Alexandros, S. d. Iason, Ges. d. Ioudaier: 672, 270, 4–5 Alexandros III. (d. Große), Kg. v. Makedonien: 798, 546, 32 Alexandros Balas, S. v. Antiochos IV.: 654, 199, 9. 16; 200, 15; 681, 298, 2; 682+ Alexandros Iannaios, hasmon. Herrscher: 717+; 801, 555, 13 Alexion, S. d. Speusippos, Ges. aus Athen: 645, 167, 38 Alipheira, ON: 722+ Alkaios, P. d. Zeus Polieus: 787, 519, 36 Alkimos, P. d. Apollon d. Lyk. Bundes: 675, 285, 4 Alkimos, Zeuge aus Naupaktos: 673, 279, 19 Allaria, ON: 780+ Allariotai: 646, 173, 22 Amastris, ON: 798, 548, 8 Ambrakia, ON: 628+; 630, 105, 30–31; 631 pass.; 665+ Amisos, ON: 798+ Amphilochia, ON: 631, 114, 39 Amphissa, ON: 631, 111, 17; 728, 410, 28; 732 pass. Amphitrite, G.: 708, 362, 28; 713, 382, 39 Amyklaios, Monat: 735, 424, 30 Amynandros v. Athamanien: 617, 64, 21. 25; 630+; 631, 107, 26 Amyntas, S. d. Demeas: 771, 480, 22 Amyntas, S. d. Polemon, aus Kyaneai: 675, 110, 11 Amyzon v. Petra, ON: 768+ Anaroi, ON: 708, 361, 37 Anaxi-, PN: 743, 437, 34 Anchialos, PN: 777, 490, 26 Andriskos, makedon. Prätendent: 614, 46, 5. 6. 7–8 Andromenes, V. eines Richters: 784, 509, 8 Andronikos, Ges.: 705, 344, 9 Andronikos, S. d. Andronikos: 655, 202, 8 Andronomos, Ges. d. Philippeis: 619, 70, 17 Andros, ON: 720, 398, 8 L. Anicius Gallus, cos. 160: 658, 207, 7; 786, 513, 39; 515, 35; 516, 2–3 Anodikos d. J., S. d. Aristolochos: 794, 537, 9

I. Namenregister Anopoliter, ON: 646, 173, 24 Antagoras, V. d. T-: 673, 279, 17 Antenor, Flottenführer d. Perseus: 697, 327, 29 Anthedon, ON: 689, 309, 21 Anthesterion, Monat: 638, 141, 28; 143, 35; 644, 159, 34 Antigenes, S. d. Philod-, Richter: 784, 509, 8 Antigoneia, ON: 645, 168, 8; 170, 32 Antigonos, S. d. Antigonos, aus Xanthos: 771, 480, 20 Antigonos, S. d. Hekataios, synhedros, miles. Unterhändler: 638, 141, 33; 645, 168, 14 Antigonos, S. d. Echekrates: 652, 189, 4 Antikles, S. d. Eubolos: 706, 350, 32 Antikrates, S. d. Pythonymos, synhedros: 644, 158, 18 Antinous, PN: 658, 206, 10–11. 16. 30 Antiocheia am Maiandros, ON: 660+; 661+; 663, 225, 4 Antiocheia in Syrien, ON: 671, 263, 6; 762, 465, 32. 38; 466, 7 Antiochis, ON: 661, 218, 9; 219, 8 Antiochos I.: 660, 216, 7 Antiochos II.: 721, 399, 30; 400, 1 Antiochos III.: 601, 5, 13; 607, 29, 24. 26; 612, 39, 32; 614, 45, 27; 615 pass.; 617 pass.; 619+; 620+; 621, 75, 40; 622+; 623 pass.; 624 pass.; 625, 82, 29. 33; 626+; 629, 103, 21; 630, 105, 7. 13; 631 pass.; 632, 128, 7. 12; 633, 129, 13. 22; 634, 132, 7; 635, 133, 19; 645, 170, 23–24. 39; 654, 199, 30. 33; 657, 205, 15. 18; 666, 238, 1. 32; 721+; 730, 415, 33; 740, 433, 30; 755, 456, 34; 756, 459, 8. 19; 783, 506, 12; 797, 545, 22 Antiochos, S. d. Antiochos III.: 607, 29, 27; 619, 70, 14; 620, 71, 37 Antiochos IV.: 622, 77, 17. 38; 637, 138, 26. 33–34; 654+; 671 pass.; 729, 412, 10. 24; 739, 430, 16 Antiochos V.: 671+ Antiochos VII. (Sidetes): 672, 271, 27. 31. 33; 276, 34. 39; 700+; 702, 336, 37; 762, 465, 26 Antiochos VIII. Grypos: 762+; 763, 468, 29 Antiochos IX. Kyzikenos: 672, 272, 33; 277, 13. 15; 702, 336, 26; 762+; 763, 468, 29–30 Antiochos v. Kommagene: 800, 551, 9; 813+

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Antiochos, Ges. d. Philippeis: 619, 70, 17 Antiochos-Krieg: 627, 100, 21; 635, 133, 14; 716, 393, 15; 729, 413, 20; 740, 433, 27; 741, 435, 5; 743, 438, 15; 751, 453, 4 Antipatros, Ges. d. Antiochos III.: 626, 86, 7 Antipatros, V. d. Herodes: 808, 562, 32 Antipatros, S. d. Nymphodoros, Ges. v. Teos: 645, 168, 6 Antiphilos, S. d. Antiphilos, Richter aus Larisa: 774, 486, 16 Antissa, ON: 697, 327, 30; 328, 4; 783, 506, 7; 507, 32 Antonius M. Antonius, pr. 102: 614, 45, 28; 716, 393, 21 M. Antonius Creticus, pr. 74: 707, 355, 33; 797 pass. M. Antonius, cos. 44: 702, 335, 29; 798, 547, 14–15; 548, 30; 802 pass.; 813+; 814+; 815+ Aoos, Fluss: 617, 64, 32 Apameia, ON: 626 pass. Frieden v. A.: 633, 129, 11. 18; 634, 131, 40; 132, 25; 635, 133, 16. 19–20; 638, 143, 40; 644, 162, 38; 645 pass.; 646, 174, 5; 648, 179, 25; 654, 199, 26–27; 200, 7. 14; 657, 205, 19; 660, 216, 9; 663, 224, 37; 670, 260, 5; 675, 288, 16; 725, 406, 15; 740, 433, 31; 755, 456, 35; 781, 501, 1 Apatourion, Monat: 768, 473, 12–13 Apellaios, Monat: 706, 350, 32 Apha, Fluss: 665, 234, 13 Aphamios, Fluss: 770 pass. Aphamios, Monat: 770, 477, 8 Aphrodisias, ON: 663 pass.; 812 pass. Aphrodite, G.: 603, 10, 7. 17; 604, 16, 11. 28; 617, 50, 26; 51, 18. 34. 44; 708, 362, 29; 709, 368, 35; 713, 382, 40; 724, 404, 18; 762, 466, 17; 775, 488, 15 Apokletoi, aitol. Bundesrat: 631, 107, 28 Apollodoros, S. d. Hermokrates: 787, 519, 42; 522, 11; 523, 10 Apollodoros, S. d. Herogeites, basileus: 649, 181, 33–34 Apollon, G.: 601, 3, 15–16; 4, 8. 18; 603, 10, 2–3. 6. 17; 604, 16, 10. 27; 644 pass.; 645, 169, 42; 646, 172, 19; 662, 221, 35; 665, 229, 17; 235, 33; 236, 3; 237, 18; 668a, 252,

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Register

8; 673, 280, 2. 14. 17; 706 pass.; 708, 362, 29; 368, 24. 34; 713, 382, 4. 40; 725, 404, 17; 733, 419, 9; 772, 484, 9; 775, 488, 14; 780, 496, 12; 783, 507, 27 Apollon Delphidios/Delphinios: 644, 158, 41; 162, 12; 706, 346, 38; 713, 382, 4; 772, 484, 9 Apollon Didymeus: 644, 158, 39; 162, 4; 645, 169, 42 Apollon Kerdoios: 665, 235, 33 Apollon Pythios: 603, 10, 6. 17; 604, 16, 10. 27; 646, 172, 19; 708, 362, 29; 709, 368, 34; 713, 382, 40; 724, 404, 17; 775, 488, 14 Apollon Soter: 665, 229, 17; 236, 3 Apollonia, ON: 656+; 733 pass.; 735+; 745+; 777+ Apollonia Salbake, ON: 668b+ Apollonia (Kreta), ON: 646, 173, 23 Apolloniketes, S. d. Anaxagoras: 794, 537, 12 Apollonios aus Phaselis, PN: 726 pass. Apollonios, S. d. Alexandros, Ges. d. Ioudaier: 672, 271, 22; 272, 29; 277, 19 Apollonios, S. d. Nysias, Ges. v. Mylasa: 645, 168, 5 Apollonios, S. d. Attalos: 698, 329, 8. 18; 330, 9 Apollonios, Anführer d. Ges. d. Antiochos IV.: 654, 199, 23. 26 Apollonios, S. d. Phanes, gymnasiarchos: 697, 326, 20 Apollophanes, S. d. Diphilos: 794, 537, 7 Aptera, ON: 608, 32, 39. 41; 33, 9; 688, 307, 24. 26; 747+; 747a+; 748, 448, 37 Apteraier: 646, 173, 21 Aquileia, ON: 786, 515, 11. 17 Aquillius M’. Aquillius, cos. 129: 702, 335, 21–22; 336, 9 M’. Aquillius, cos. 101: 702, 335, 36; 810, 577, 26 Arados, ON: 672, 269, 27 Aratos v. Sikyon, PN: 637, 138, 19 Arax, ON: 713, 382, 23 Araxes, Fluss: 815, 589, 37 Archedamos, Ges. d. Aitoler: 631, 107, 3 Archedemos, S. d. Delphinos, Ges. v. Herakleia: 644, 158, 29 Archeia, phyle: 723, 402, 1

Archelaos, Feldh.: 790+; 791 pass. Archelaos, S. d. Theophilos: 787, 519, 38; 522, 7; 523, 13 Archelarchas, ON: 706, 351, 32; 708, 362, 5; 713, 382, 34 Archelochos, S. d. Aristophantes: 707, 355, 1. 10–11. 20 Archemachos, S. d. Men-: 733, 420, 5. 21. 30 Archestratos aus Physkos, Schlichter: 627, 100, 10 Archestratos, S. d. Archidamos, Ges. v. Knidos: 645, 168, 1 Archias, Archon v. Delphi: 728, 411, 4 Archias, V. eines strategos: 703, 339, 13 Archon, aus Aigeira, achai. Politiker: 652, 189, 20; 655, 202, 17 Archon, S. d. Antiochos, Protokosmos in Lappa: 723, 402, 3 Archonidas, S. d. Eukles: 716, 392, 22 Arco, S. d. Cantonus: 718, 396, 20 Ardiaioi, illyr. Stamm: 659, 214, 11 Ares, G.: 603, 10, 7. 17; 604, 16, 10. 27; 608, 32, 11; 609, 35, 1; 668a, 252, 8; 706, 346, 39; 352, 25; 708, 362, 29; 709, 368, 35; 713, 382, 40; 724, 404, 18; 775, 488, 15 Arevacer, keltiber. Stamm: 651, 188, 24. 25. 29; 683, 300, 24; 685 pass.; 694, 320, 19 Argaios, S. d. Satyros, Ges. d. Myreier: 771, 480, 27 Argolis, ON: 621, 73, 8; 669, 258, 5 Argos, ON: 617 pass.; 618, 67, 29. 30; 68, 21; 621 pass.; 705, 343, 25 Argos Amphilochikon, ON: 631, 116, 10 Ariarathes IV., Kg. v. Kappadokien: 629+; 633, 128, 38; 129, 18; 648 pass.; 649, 183, 17; 666, 238, 36; 670, 260, 4; 677, 292, 2. 8; 729, 412, 10 Ariarathes V., Kg. v. Kappadokien: 629, 104, 6. 9; 670+; 672, 269, 23–24; 677+; 696, 323, 20; 719, 397, 16 Ariobarzanes I., Kg. v. Kappadokien: 791, 529, 27; 531, 36; 532, 22; 798, 547, 25 Aristagoras, Zeuge aus Naupaktos: 673, 279, 19 Aristainos, achai. strategos: 637 pass. Aristandros, S. d. Glaukias, Ges. d. Latier: 706, 350, 20 Aristeus, stephanephoros: 645, 170, 6 Aristides, Ges. v. Patrai: 645, 168, 9

I. Namenregister Aristion, PN: 790, 528, 12 Aristion, Archon v. Delphi: 728, 410, 8 Aristion, S. d. Pyth-, Zeuge aus Pella: 705, 343, 26 Aristippos, S. d. Philetairos, Ges. d. Lykier: 809, 569, 40 Aristoboulos, S. d. Amyntas, Ges. d. Ioudaier: 672, 272, 29–30 Aristoboulos II., hasmon. Herrscher: 801+ Aristodamos, Zeuge: 673, 279, 19 Aristogeiton, S. d. Patron: 787, 519, 40; 522, 9; 523, 9 Aristokles, S. d. Aristokles: 784, 509, 16 Aristomedes, aus Chaleion: 627, 100, 11 Ariston, S. d. Attinas: 816, 591, 17. 22; 592, 1–2 Aristonikos, pergamen. Prätendent: 614, 45, 27–28; 696 pass.; 698, 329, 7. 11; 330, 23 Aristonikos-Krieg: 697, 327, 4. 7–8. 18; 699, 331, 16–17; 702, 337, 8; 703 pass.; 716, 393, 16; 719, 397, 15; 740, 433, 14 Aristoteles, PN: 667, 242, 36 Arkader, kret. Gemeinde: 646, 173, 22 Arkades, PN: 608, 31, 36; 32, 36 Armenas, S. d. Nabis: 621, 76, 11 Armenien, ON: 633 pass.; 648, 177, 41; 178, 2; 179, 11; 789, 527, 16; 798, 547, 25; 800 pass.; 814, 588, 18; 815, 589, 29; 816, 590, 3 Kleinarmenien: 648, 179, 25; 674, 281, 40; 815, 589, 15 Aron, Hlm.: 708, 361, 35; 362, 16; 713, 382, 14 Arsakes, Partherkg.: 672, 269, 24; 800 pass. Arsinoe, ON: 669+; 732, 418, 12 Artapates, P. für d. Polis: 771, 480, 18 Artavasdes, Kg. d. Meder: 815+ Artaxias I., armen. Herrscher: 648, 178, 2 Arteimas, S. d. Apoll-: 779, 493, 10 Artemidoros, polemarch: 669, 257, 30 Artemidoros, P. d. Roma: 787, 519, 34 Artemidoros, S. d. Artemidoros: 787, 519, 40; 522, 10; 523, 9 Artemidoros, S. d. Demetrios, synhedros: 644, 158, 20 Artemidoros, S. d. Herodotos, Verhandlungsführer d. Milesier: 645, 168, 13–14 Artemis, G.: 604, 16, 10. 27; 644, 158, 39; 675, 286, 40; 708, 362, 29; 709, 368, 35;

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713, 382, 40; 724, 404, 18; 771, 481, 11; 775, 488, 15; 787, 519, 29 Artemis Leukophryene: 603, 11, 8; 641, 148, 17. 25; 645, 169, 37 Artemis v. Ephesos: 668a, 252, 9 Artemis v. Perge: 668a, 252, 9 Artemision, Monat: 644, 160, 6; 665, 235, 11 Artemon, S. d. Menippos, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 37 Arthetauros, illyr. Dyn.: 730, 414, 2 Artimas, S. d. Hermaios, E. d. Hermaios, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 18 Arykanda, ON: 615+ Asia, ON: 617 pass.; 626 pass.; 630, 104, 32; 105, 6; 631, 115, 7; 648, 178, 2; 667, 244, 14; 672, 268, 9; 677, 291, 36; 679, 293, 26; 697 pass.; 698, 329, 27. 30; 330, 19; 699, 330, 37; 702 pass.; 703, 340, 31; 716, 393, 20. 35. 40; 789, 527, 36; 791 pass.; 792, 534, 13; 796 pass.; 800, 552, 36 Kleinasien: 607, 29, 31; 619, 70, 33. 35; 625, 82, 31; 626, 95, 39; 632, 128, 6. 13; 633, 129, 17; 635, 133, 12; 638, 143, 39; 144, 27; 644, 162, 38; 165, 6; 645, 170, 27; 646, 174, 4; 648, 179, 26; 675, 288, 9; 699, 331, 4; 702, 337, 3; 719, 397, 24; 741, 435, 6; 781, 500, 41; 789, 527, 28; 794, 538, 10. 20 Asine, ON: 623, 78, 23 Asklepiodoros, S. d. Kydimos, synhedros: 644, 158, 21 Asklepios, G.: 669, 258, 1; 707, 355, 14; 716, 392, 20; 775, 488, 8 Assos, ON: 794, 537, 9 Aster, thrak. Stamm: 730, 415, 5 Astymedes, rhod. Politiker: 667, 243, 28 Astypalaia, ON: 664, 229, 4; 672, 273, 29; 676, 290, 37; 697, 327, 40–41; 707, 356, 9; 716+; 788, 526, 33. 37; 527, 2; 809, 570, 9 Ateisidas, S. d. Xenon, delph. Archon: 701, 334, 8–9 Athamania, ON: 665, 236, 30 Athen, ON: 645, 167, 38; 171, 38; 649 pass.; 669 pass.; 678+; 705 pass.; 706, 349, 28. 29; 353, 27; 709 pass.; 720, 398, 26; 738+; 750+; 756+; 773, 485, 24; 790, 528, 25 Athener: 631 pass.; 665, 236, 28; 773, 485, 25; 798, 546, 29 Akropolis: 669, 258, 1; 709, 363, 38

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Register

Athena, G.: 601, 4, 9. 18; 603 pass.; 604 pass.; 605, 22, 19; 644, 158, 38; 162, 4. 12; 653, 196, 40; 197, 22. 23; 669, 258, 1; 679, 294, 11. 23; 703, 340, 10; 708, 361, 28; 362, 28; 709, 368, 34; 713, 382, 5; 716, 392, 20; 721, 400, 3; 724, 404, 18; 726, 407, 37; 733, 420, 13; 421, 35; 734, 423, 16; 751, 451, 23; 452, 28; 768, 473, 25; 775 pass.; 794, 537, 4 Athena Areia: 608, 32, 11; 609, 35, 1; 668a, 252, 9 Athena Ilias: 721, 400, 3 Athena Kranaia: 653, 197, 23; 751, 451, 23 Athena Nikephoros: 679, 294, 23; 703, 340, 10 Athena Oleria: 603, 10, 5. 16; 604, 16, 10. 27; 708, 362, 28; 775, 488, 14 Athena Polias: 603, 10, 6. 17; 604, 16, 9–10. 26; 605, 22, 19; 708, 361, 28; 775, 488, 7. 14 Athena Poliouchos: 724, 404, 18 Athena Samonia: 775, 488, 14 Athena Tauropolos: 608, 32, 11; 609, 35, 2; 668a, 252, 9 Athenaios, Bruder v. Eumenes II.: 648, 178, 24 Atheneus, V. eines Ges. aus Maroneia: 664, 226, 39 Atilius A. Atilius Serranus, cos. 170: 652, 189, 37; 654, 199, 4; 200, 5 M. Atilius, pr. 152: 684 pass. Astragalou Kome, ON: 809, 569, 17 Atron, ON: 737, 427, 33 Attalos I., Kg. v. Pergamon: 607, 29, 17. 29; 608+; 609+; 616+; 617 pass.; 618, 68, 23; 623, 78, 10; 625, 82, 8. 26; 626, 88, 1; 646, 174, 3 Attalos II., Kg. v. Pergamon: 607, 29, 30; 634, 132, 15; 648, 175, 31; 178, 19. 24; 666, 238, 14; 239, 9; 672, 269, 23; 677+; 679+ Attalos III. Philometor, Kg. v. Pergamon: 698 pass.; 699, 331, 12; 702 pass.; 703, 341, 17– 18 Attika, ON: 705, 344, 24 Augustus, röm. Kaiser: 798, 547, 16–17; 548, 33. 38; 802, 556, 17. 35; 810, 575, 17; 578, 38; 579, 22; 816, 591, 18. 37 Oktavian: 812 pass.; 815, 590, 1

C. Aurelius Cotta, cos. 75: 795, 539, 26. 35; 540, 5 Aution, S. d. Podaithos: 708, 360, 19 Autokles, S. d. Poseidonios: 644, 162, 21 Axos, ON: 688+ Axier: 646, 173, 22; 734, 423, 8 Azenia, demos: 645, 167, 38 Bacchides, General d. Demetrios: 681, 297, 21; 682, 299, 21 Baetis, Fluss: 693, 316, 21 Bakinthios, Monat: 706, 346, 24–25; 351, 38 Balakros, S. d. Pantauchos: 659, 211, 41 Balboura, ON: 668, 249, 33; 250, 11–12; 668a+ Bargylia, ON: 617 pass.; 619, 70, 32. 36 Bastarner, ostgerman. Stamm: 650+; 676, 290, 22; 764, 468, 38; 469, 13 Belgrad, ON: 643, 151, 31 Beller, keltiber. Stamm: 651, 187, 22; 188, 24; 685, 302, 17; 303, 6 Bellona, G.: 617, 60, 12 Benkasos, ON: 708, 361, 35; 362, 9; 713, 382, 7. 8 Besser, thrak. Stamm: 816, 591, 39 Biannos, ON: 606, 27, 9 Biannier: 646, 173, 23 L. Billienus C. f., röm. Sen.: 809, 569, 38 Bithynien, ON: 648, 179, 7; 679, 294, 29; 688, 307, 20. 28. 29; 719, 397, 10; 789, 527, 21. 36; 791, 529, 14; 531, 4. 35; 796, 540, 36; 541, 11; 542, 15 Bithynier: 666, 238, 24; 791, 530, 14 Bithynia-Pontus: 798, 547, 20 Bituitus, Arvernerfürst: 761, 464, 20 Bizone, ON: 744, 439, 29 Bocchus, Kg. v. Mauretanien: 714+; 715+ Boier, kelt. Stamm: 807, 561, 19 Boinops, ON: 708, 362, 19; 713, 382, 17 Boion, ON: 732, 418, 2 Boiotia, ON: 636+; 790+; 791, 533, 2 Boioter: 617, 55, 22; 658, 206, 36; 689+; 751+; 785 pass. Boiotischer Bund: 655+; 678, 292, 35; 689, 309, 35–36; 310, 6; 751, 453, 1; 785 pass. Bombos, S. d. Lysithemis: 794, 537, 10 Bosporos, ON: 798, 547, 14 Bosporos, Kgreich: 803, 557, 16. 21 Boubon, ON: 668+; 668a+

I. Namenregister Britannicus, S. d. Kaiser Claudius: 798, 549, 8 Britomarpis, G.: 709, 368, 36; 713, 382, 41 Britomarpeia, Fest: 709, 386, 5; 713, 381, 37 Q. Bruttius Sura, röm. Ges.: 790, 528, 13 Bundesgenossenkrieg: 637, 137, 29 Byzantion, ON: 614+ Byzantier: 617, 51, 22 Q. Caecilius Metellus, cos. 109: 710, 370, 37; 371, 6; 712, 373, 34–35 Caesar: s. Iulius L. Caesius, S. d. Gaius: 718 pass. Calama, ON: 712, 373, 14 Calidius, Ges.: 791, 532, 6 Calpurnius L. Calpurnius Bestia, cos. 111: 710, 370, 34. 36; 711 pass. L. Calpurnius Piso, cos. 112: 759, 462, 9 C. Calvisius Sabinus, cos. 39: 812, 584, 15 P. Canidius Crassus, cos. suff. 40: 814 pass. Cassius Dio, Autor: 617, 65, 37 C. Cassius Longinus, cos. des. 41: 667 pass. Catilinarier: 809, 572, 42 Cato M. Porcius Cato Censorius, cos. 195: 667, 246, 34 M. Porcius Cato Uticensis: 808, 562, 2 Caudinische Pässe, ON: 694, 321, 14; 712, 374, 26 Cenomaner, kelt. Stamm: 727+; 805, 560, 16; 807, 561, 20 Chaironeia, ON: 655, 202, 1. 3 Schlacht bei Ch.: 790, 528, 26; 791, 533, 3 Chairylos, S. d. Bisos: 709, 369, 9 Chaleion, ON: 728, 410, 5; 732, 418, 2. 7 Chalepos, Ges. d. Aitoler: 631, 107, 3 Chalkis, ON: 617 pass. Chambritrasos, ON: 713, 382, 23 Charadros, ON: 665+ Charmion, PN: 641, 147, 20 Chenon, Ges. d. Philippeis: 619, 70, 17 Chersonasos (Kreta), ON: 605, 25, 21; 610+; 709 pass.; 773, 485, 12 Chersonasier: 646, 173, 23 Chersonesos Taurica, ON: 637, 139, 4; 648, 178, 5; 179, 37; 649+; 663, 224, 29; 676, 290, 19; 816, 592, 1 Chios, Schlacht bei Ch., ON: 617, 50, 25; 51, 17; 64, 36

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Chier: 791, 530, 33; 533, 9 Choma, ON: 809, 569, 15 Chonneia, ON: 770, 477, 14 Chorsiai, ON: 785+ Chrysoraier, Bund d. Chr.: 740, 433, 22 Cilicia, prov.: 799, 550, 15 Cilices, Stamm: 716, 393, 22 Cirta, ON: 711, 372, 7; 714, 385, 23 Cisalpina, prov.: 727, 408, 35 Claudius Ap. Claudius Centho, pr.: 679, 293, 24 Ap. Claudius Pulcher, cos. 185: 623, 79, 10; 80, 8; 641, 147, 15. 34–35; 642, 150, 16; 151, 3–4; 646, 173, 40; 797, 545, 26 M. Claudius Marcellus, cos. 196: 617, 65, 33 M. Claudius Marcellus, cos. 166: 683, 300, 14. 23; 684, 301, 11; 685, 303, 11. 17– 18; 686, 305, 3 M. Claudius Marcellus, cos. 51: 667, 244, 21 Claudius Quadrigarius, Autor: 617, 62, 7; 65, 31; 66, 24 M. Cocceius Nerva, cos. 36: 814, 588, 11 Coelaleter, thrak. Stamm: 730, 415, 5 C. Coelius Caldus, cos. 94: 788, 526, 1 Collina, tribus: 672, 270, 3 Concordia, G.: 672, 270, 2; 676, 289, 36 Congonnetiacus, S. d. Arvernerfürsten Bituitus: 761, 464, 19–20 Contoniatus, kelt. Dyn.: 761+ L. Coponius L. f., röm. Sen.: 672, 270, 3 Cornelius C. Cornelius Cethegus, cos. 197: 727, 409, 4. 5; 807, 561, 20–21 Cn. Cornelius Lentulus, cos. 201: 617, 63, 19. 35; 66, 30 Cn. Cornelius Lentulus Clodianus, cos. 72: 799, 549, 33–34 Cn. Cornelius Lentulus Marcellinus, cos. 56: 786, 515, 7 Cn. Cornelius Sisenna, Prokonsul: 705, 343, 22; 344, 23–24 L. Cornelius Sulla, cos. 88: 614, 45, 29; 634, 132, 20. 21. 22; 662, 222, 10. 12; 715 pass.; 765, 470, 16; 766, 471, 8; 767, 472, 13; 791 pass.; 792+; 795, 540, 5; 796, 540, 29; 799, 550, 19; 800 pass.; 809 pass. Sullani: 795, 540, 3. 5

602

Register

P. Cornelius Dolabella, cos. suff. 44: 667, 244, 15. 20; 245, 11 P. Cornelius Lentulus Caudinus, pr. 203: 619, 70, 35 P. Cornelius Lentulus Spinther, cos. 57: 667, 244, 2; 247, 40–41; 797, 544, 22 s. a. Scipio L. Cornificius, cos. 35: 815, 589, 6 C. Cosconius, pr. 89: 806, 560, 36 Crenus, keltiber. Unterhändler: 718, 396, 20 Daidalos, P. d. Rhome: 771, 480, 18 Daidalos, S. d. Menandros, Ges.: 788, 526, 6 Daisios, Monat: 649, 182, 9; 183, 25. 28; 672, 272, 24; 675, 285, 5. 8; 787, 519, 36 Dalmater, illyr. Stamm: 786, 514, 13. 17; 806, 560, 36 Damasias, S. d. Glaukippos, Verhandlungsführer d. Milesier: 645, 168, 14 Damokles, Schlichter aus Chaleion: 627, 100, 10 Damokritos, strategos d. Aitoler: 613 pass. Damon, Archon v. Delphi: 728, 410, 23; 411, 5 Damosthenes, Archon v. Delphi: 728, 410, 19. 21; 411, 14 Damostratos, Archon v. Delphi: 728, 410, 15 Damoteles, Verhandlungsführer d. Aitoler: 631, 114, 35; 116, 11; 121, 2 Damoxenos aus Aigion, achai. Ges.: 623, 78, 20 Danaparxos, ON: 713, 382, 25 Daorsoi, illyr. Stamm: 786, 514, 15 Dardaner, illyr./thrak. Stamm: 643, 151, 35; 650 pass.; 659 pass. Dardanos, ON: 791, 530, 12; 533, 13; 794, 537, 7 Frieden v. D.: 634, 132, 25; 791 pass. Dassareten, illyr. Stamm: 786, 514, 3 Datalla, ON: 713, 382, 24 Daulis, ON: 728, 411, 13 Deinokrates, messen. Politiker: 647, 175, 1–2. 6 Delos, ON: 649, 182, 32; 667, 247, 22; 672, 269, 25; 706 pass.; 738 pass.; 742, 436, 10; 756, 459, 23; 783, 507, 25; 808, 563, 25 Delphi, Hlm.: 627, 100, 23; 653, 197, 10; 655, 201, 10; 673, 280, 3. 14. 16; 701+; 705+; 728+; 730, 415, 21; 732+; 756, 458, 24. 27; 763, 468, 10; 770, 478, 38

Delphinios, Monat: 706, 349, 6 Demeter, G.: 608, 32, 11; 609, 35, 1; 668a, 252, 8; 703 pass.; 780, 496, 11 Demetrias, ON: 617 pass.; 784 pass. Demetrios, herakleot. stephanephoros: 644, 159, 8; 160, 36 Demetrios, S. d. Ariarathes: 677, 291, 38 Demetrios, S. d. Artemon, synhedros: 638, 141, 34 Demetrios, S. d. Eumedes, Verhandlungsführer d. Magneten: 645, 168, 12 Demetrios, S. d. Hippodamas, Vorsitzender d. agonothetai: 794, 536, 41; 537, 5 Demetrios, S. d. Kleonymos, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 31 Demetrios, S. d. Philipp: 617 pass. Demetrios, S. d. Polites, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 36 Demetrios I.: 672 pass.; 681+; 682 pass. Demetrios II.: 762, 465, 25 Demetrios, aus Athen, Ges. d. Ptolemaios: 637, 134, 29 Demetrios, Herrscher v. Pharos: 602, 7, 5. 36 Demokratia, G.: 703, 339, 26; 340, 15. 35 Demosthenes, Ges. d. Philipp: 617, 55, 38 Demosthenes, S. d. Archelaos, Archon: 653, 197, 11 Dentheleter, thrak. Stamm: 764+ Dera, ON: 706 pass.; 708, 362, 4; 713, 382, 33; 757, 460, 14 Dexiphanes, S. d. Tandasis, Ges. d. Myreier: 771, 480, 27 Dexondas, Archon v. Delphi: 728, 410, 7 Didyma, Hlm.: 638, 144, 19; 644, 158, 32; 163, 6 Dies, S. d. Matrokles, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 30 Dikaiarchos, PN: 631, 107, 24; 108, 30 Diodoros, S. d. Iason, Ges.: 672, 271, 23 Diogenes, Ges. d. Orophernes: 629, 103, 15; 670, 259, 36 Diokles, S. d. Agesilochos, Ges. v. Antigoneia: 645, 168, 8–9 Diokles, Ges. v. Antiocheia am Maiander: 661, 218, 1 Diokles, S. d. Heroidas, Protokosmos in Lato: 706, 346, 24; 348, 28; 350, 26 Dion, Hlm.: 655, 201, 9; 202, 21; 659, 211, 36; 212, 7; 214, 36

I. Namenregister Dionysikles, S. d. Olympichos, Ges.: 645, 168, 4 Dionysios, Ges.: 705, 344, 9 Dionysios, Schatzmeister: 703, 340, 5 Dionysios, S. d. Iatrokles: 668b, 254, 17. 27 Dionysios, V. eines strategos: 703, 339, 12–13 Dionysische Technitai Athens: 705+ Dionysodoros, Vertreter d. Attalos: 617, 50, 23–24 Dionysos, G.: 607, 28, 21; 664, 226, 38; 227, 32; 228, 10; 705, 343, 24 Dionysos Kathegemon: 703, 339, 36–37; 341, 3. 7 Fest für Dionysos: 607, 29, 13. 25 Diophanes, Feldh. aus Megalopolis: 625, 82, 2. 8. 16; 637, 137, 3 Diophanes, S. d. Daimachos, Schreiber: 665, 233, 38; 234, 4; 235, 12 Dioskouroi, G.: 777, 491, 6 Diphilos, S. d. Arizelos: 794, 537, 7 Diphyloi, phyle: 709, 367, 25 Dodona, Hlm.: 665, 237, 21 Dolopia, ON: 631, 114, 39 Domitius Cn. Domitius Ahenobarbus, cos. 192: 631, 118, 9–10; 119, 17–18; 122, 23 Cn. Domitius Ahenobarbus, cos. 122: 702, 335, 34 Cn. Domitius Calvinus, cos. 53/40: 811, 580, 28; 581, 15 L. Domitius Ahenobarbus, cos. 94: 788, 526, 2 M. Domitius P. f., Ges.: 706, 352, 15 Don, ehemals Tanais, Fluss: 626, 96, 26 Donau, Fluss: 650, 184, 26; 185, 14. 36 Doreia, ON: 708, 362, 23; 713, 382, 22 Dorko, Ges.: 780, 495, 33 Dorotheos, S. d. Iason, Ges.: 788, 526, 5 Dorthannai, ON: 737, 427, 32; 752, 453, 31 Drakon, Ges.: 705, 344, 10 Dreros, ON: 709, 368, 7 Dromeios, Monat: 605, 20, 22 Drymaia, ON: 673+ Dymanes, phyle: 735, 424, 29 Dyrrachium, ON: 786, 513, 30 Echanor, phyle: 708, 360, 21 Echedameia, ON: 732, 418, 4 Echedemos, athen. Ges.: 631 pass. Echinos, ON: 613, 42, 16; 43, 5

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Eirenaios, S. d. Pantauchos, aus Tlos: 675, 110, 12 Eirenias, S. d. Eirenias, synhedros: 644, 158, 21 Ela-, kosmos v. Hierapytna: 747a, 446, 14 Elaia, ON: 625, 82, 7; 698, 330, 14; 699, 331, 18; 702, 337, 2; 703+; 809, 570, 9 Elateia, ON: 653, 197, 1. 14. 23; 673, 279, 15; 728, 410, 32; 751, 452, 22 Elbessos, ON: 809, 569, 19 Elchanios, Monat: 706, 346, 23 Elis, ON: 665, 235, 31. 32; 237, 16 Eleier: 623, 78, 22 Eleusynios, Monat: 706, 348, 31 Eleutherna, ON: 747+; 748+ Eleuthernaier: 641, 148, 34; 646, 173, 21 Eleutheros, Fluss: 802, 556, 7. 12–13 Eleuthyia Inatia, G.: 604, 16, 12. 29; 706, 346, 40; 348, 36; 708, 361, 26; 362, 27; 713, 382, 2. 41 Elpeios, Fluss: 659, 211, 35 Eltynaier, ON: 646, 173, 23–24 Elyros, ON: 749+ Elyrioi: 646, 173, 23 Endyrenos, Fluss: 675, 285, 38 Enipas, S. d. Hermaios: 605, 20, 20; 22, 1 Epathes, ON: 713, 382, 26 Epeiros, ON: 617, 50, 17; 51, 11; 665, 236, 11. 20; 729+ Epeiroten: 631, 107, 24; 110, 23; 659, 208, 4 Epeirotischer Bund: 628, 102, 13. 27; 658, 206, 21; 207, 1; 665, 236, 21–22 Epetion, ON: 786, 514, 14–15 Ephesos, ON: 630, 104, 32; 105, 7; 631, 119, 37; 702, 335, 24; 704, 342, 27; 783, 507, 16; 787+ Epidauros, ON: 669, 258, 1. 13; 259, 8–9; 707+ Epigonos, Ges.: 664, 226, 38 Epikrates, S. d. Diokles, Verhandlungsführer d. Magneten: 645, 168, 11 Epinikos, S. d. Hikesios: 661, 218, 15 Eradennier, ON: 646, 173, 24 Eremna, ON: 809, 569, 17 Eresos, ON: 725, 406, 4; 783, 506, 6; 508, 2. 5 Erisane, ON: 690, 311, 8 Eronier, ON: 646, 173, 23 Erythrai, ON: 673, 279, 15

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Register

Essenen, P. d. Artemis: 787, 520, 14 Eubetes, S. d. Beidulos: 759, 462, 5 Euboia, ON: 617, 55, 5; 790, 528, 24 Euboulidas, PN: 626, 86, 2–3; 90, 31 Eudoros, Archon v. Delphi: 728, 410, 14. 33 Eukles, Archon v. Delphi: 728, 411, 11 Eukles, Schatzmeister: 703, 340, 5 Eulaios, Vormund d. Ptolemaios V.: 733, 421, 30 Eumenes II., Kg. v. Pergamon: 607, 29, 29–30; 609, 35, 9; 616, 49, 8; 617, 62, 10; 66, 18. 38; 621, 73, 2; 625+; 626 pass.; 629, 103, 36; 633+; 634, 132, 14; 637, 138, 12; 639, 145, 28; 641, 147, 38; 646+; 648+; 649 pass.; 652, 192, 32; 193, 9; 655, 201, 1; 202, 18. 23; 659, 214, 5; 666, 238, 36; 239, 4; 674, 281, 29. 36. 39; 677, 292, 1. 8. 12; 688, 307, 28; 729, 412, 9; 730, 415, 16. 17; 731 pass.; 746, 442, 33. 36; 779, 493, 37; 797, 545, 15 Eunomos, S. d. Pyrrhichos: 771, 480, 22 Eupalidas, S. d. Thrason, aus Lilaia : 653, 197, 1–2 Euphoros, S. d. Patron, Richter: 689, 308, 36 Euphranor, S. d. Chairigenes: 770, 477, 18. 25 Euphrat, Fluss: 800 pass.; 813, 586, 30 Eupolemos, S. d. Ioannes, E. d. Akkos, Ges. d. Ioudas Makkabaios: 672 pass. Euromos, ON: 617, 60, 39; 61, 34; 619+; 620, 72, 7; 638, 142, 36 Europa, ON: 617 pass.; 626 pass.; 672, 268, 9; 721, 399, 36 Eurysthenias, knos. Mag.: 733, 420, 6–7. 22. 32 Eurytton, S. d. Menontidas: 723, 402, 2 Fabia, tribus: 786, 515, 12 Fabius Q. Fabius Labeo, cos. 183: 626, 95, 4. 12 Q. Fabius Maximus Allobrogicus, cos. 121: ?706, 352, 14; ?757, 460, 12; ?758, 461, 17; 761, 464, 21 Q. Fabius Maximus Eburnus, cos. 116: ?706, 352, 14; ?757, 460, 12; ?758, 461, 17 Q. Fabius Maximus Servilianus, cos. 142: 690 pass. L. Fabricius L. f. Licinus, röm. Sen.: 809, 569, 38 Falerna, tribus: 672, 271, 21

Fannius C. Fannius, cos. 122: 672 pass.; 702, 335, 34; 706, 352, 14–15 C. Fannius Strabo, cos. 161: 672, 266, 39; 272, 3; 274, 18–19; 786, 514, 16 L. Fannius: 796, 541, 13. 20; 542, 22–23 Feuriger Krieg: 683, 300, 21; 685, 303, 14 Fimbria C. Flavius Fimbria, cos. 104: 718, 396, 9 C. Flavius Fimbria, Ges. v. Sulla: 791, 531, 33; 796, 542, 24 Fortuna, G.: 666, 237, 37 Fulvius M. Fulvius Nobilior, cos. 189: 628 pass.; 630, 105, 31. 37; 631 pass. Q. Fulvius Nobilior, cos. 153: 683, 300, 14 Ser. Fulvius Flaccus, cos. 135: 743, 438, 7; 755, 456, 29 Furius L. Furius Purpurio, cos. 196: 613, 40, 35; 44, 6 M. Furius, pr.: 727, 408, 14. 26; 409, 9 M. Furius C. f., pr. urb.: 632, 126, 24 Gades, ON: 793+; 805, 560, 14 Gaizatorix, galat. Dyn.: 639, 145, 31 Galatien, ON: 648 pass.; 796, 541, 11; 542, 15 Galater: 617, 57, 19; 639+; 646, 174, 7; 666, 238, 2 Gallien, ON: 727, 408, 14; 761, 464, 13 Gallier: 618, 68, 15; 659, 213, 12 Gallische Invasion: 612, 40, 20 Gamelion, Monat: 644, 159, 8 Gangra, ON: 648, 179, 23 Gargara, ON: 794, 538, 15 Gatalos, sarmat. Dyn.: 648, 178, 3; 179, 36 Gaza, ON: 717, 394, 30; 395, 11 Gazara, ON: 672, 271, 26 Ge, G.: 608, 32, 10; 609, 35, 1; 649, 181, 36; 668a, 252, 8 Gellius L. Gellius, cos. 72: 788, 526, 4; 799, 549, 33 L. Gellius Publicola, cos. 36: 814, 588, 10 Genthios, Kg. d. Illyrier: 602, 7, 29; 659+; 786 pass. Germanicus, Feldh.: 756, 458, 34 Glaukias, PN: 659 pass. Glaukos, stephanephoros: 768, 473, 11

I. Namenregister Gnaphos, ON: 708, 362, 16; 713, 382, 14–15 Göksu, ehemals Kalykadnos, Fluss: 626, 96, 28 Golbanounda, Fluss: 675, 285, 33 Gorgippos, S. d. Ech-, Euerget, agoranomos: 769, 474, 14. 20. 31 Gorgippos, S. d. Gorgippos, Richter aus Larisa: 774, 486, 17 Gorpiaios, Monat: 619, 70, 14–15. 23; 632 126, 25; 127, 28; 762 pass. Gortyn, ON: 603, 10, 4. 33. 35; 604+; 605 pass.; 641 pass.; 646, 173, 26; 656, 204, 18. 20. 21; 672, 269, 28; 723+; 724+; 731, 417, 6. 7; 733+; 734+; 735+; 745, 441, 31; 746+; 748, 448, 31; 749+; 757+ Gortynier: 706, 352, 20; 731, 416, 30 Gracchuris, ON: 651, 188, 12 Gracchen: s. Sempronius Griechenland, ON: 612, 40, 1; 617 pass.; 621, 74, 21; 75, 22; 623, 78, 31; 624, 81, 28; 626, 84, 16; 631 pass.; 642, 150, 17; 151, 9; 650, 185, 11–12; 707, 355, 33; 729 pass. Mittelgriechenland: 697, 327, 16–17; 728, 409, 20; 732, 418, 25–26 Nordwestgriechenland: 666, 237, 15–16 Zentralgriechenland: 653, 197, 7; 751, 453, 3 Griechen: 621, 75, 21; 625, 82, 12; 626, 84, 28; 642, 151, 11; 652, 188, 39; 672, 264, 38; 676, 290, 18. 31; 702, 335, 25; 707, 356, 1; 787, 523, 36 Gulussa, S. d. Massinissa: 611, 38, 17 Hadrian, röm. Kaiser: 798, 548, 1. 41; 816, 591, 34 Hagion, Archon v. Delphi: 728, 410, 9 Hagios Laurentios, ON: 784, 508, 29 Hagios Nikolaos (Lato pros Kamara), ON: 609, 34, 18; 748, 447, 10 Hagios Vasilios (heute Thyrrheion), ON: 788, 525, 7 Haghioi Theodoroi, ON: 653, 197, 27 Hagneon, Monat: 645, 170, 7 Haimos, Fluss: 764, 468, 38 Haliartos, ON: 655, 200, 30. 36 Halikarnassos, ON: 645, 168, 3; 672, 269, 26 Hannibal, S. d. Hamilkar: 626 pass.; 807, 561, 18 Hannibalkrieg: 611, 38, 6–7 Harmoxenos, S. d. Lysandros: 754, 455, 21

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Harpalos, P. d. Roma d. Lyk. Bundes: 675, 285, 4 Hegemon, Ges. v. Myndos: 645, 168, 1 Hegesagoras, S. d. Monimos, Admiral: 777, 490, 21. 27 Hegesias, Bürger v. Lampsakos: 612 pass.; 617, 64, 2; 66, 33 Hekataios, S. d. Kallippides: 794, 537, 13 Hekate, G.: 765, 469, 20-19; 470, 18 Helios, G.: 601, 4, 8. 18; 608, 32, 10; 609, 35, 1; 649, 181, 36; 668a, 252, 8 Hellespont, ON: 617, 51, 21; 626, 85, 33; 86, 28; 703, 341, 5. 9 Helvetier, kelt. Stamm: 805+; 807, 561, 28 Hera, G.: 603, 10, 6. 16; 604, 16, 9. 26; 661, 216, 2; 218, 20; 219, 29; 708, 362, 27; 709, 368, 34; 713, 382, 39; 724, 404, 18; 751, 452, 27; 775, 488, 14 Hera Basileia: 751, 452, 27 Heraia, Fest: 605, 21, 20; 708, 361, 31 Heraia, ON: 623, 78, 24; 722+ Heraion, Monat: 713, 383, 15 Herakleia am Latmos, ON: 605, 22, 24; 638 pass.; 640+; 644+; 645 pass.; 661, 219, 3; 663, 224, 28; 768+; 771, 481, 29; 776, 489, 35 Herakleoten: 740, 432, 24 Herakleia in Trachis, ON: 631 pass. Herakleia Pontica, ON: 635+; 648, 179, 37; 649, 184, 5; 679, 293, 31; 697, 327, 23. 25– 26 Herakleides, Ges. d. Antiochos: 626 pass. Herakleides, S. d. Herodes: 794, 537, 8 Herakleios, Ges.: 649, 181, 36 Herakleios, Monat: 649, 181, 33 Herakles, G.: 673, 279, 34; 280, 18 Herakleitos, Ges. d. Magneten: 741, 434, 14 Herakon, S. d. Damokles, gymnasiarchos: 697, 326, 19 Hermaios, S. d. Hephaistion, E. d. Artimas, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 16 Hermes, G.: 604, 16, 11. 28; 668a, 252, 8; 708, 362, 14. 25. 30; 709, 368, 35; 713, 382, 13. 41; 724, 404, 19 Hermes Dakytios: 604, 16, 11. 28 Hermes Kornisaios: 708, 362, 25 Hermias, S. d. Polites, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 37 Hermione, ON: 769+

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Register

Hermippos, S. d. Menoites: 787, 519, 42; 522, 11; 523, 11 Herodes d. Große, Kg. v. Ioudaia, Galiläa u. Samaria: 813 pass. Herodes, S. d. Kleon, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 30 Herodes, S. d. Minnion, synhedros: 638, 141, 33 Herodes, S. d. Zenon, synhedros: 638, 141, 32 Herodotos, S. d. Herodotos, Stadtschreiber: 649, 181, 34 Herogeiton, S. d. Athenaios: 607, 28, 16. 36 Herys, Archon v. Delphi: 728, 410, 11. 13 Hestia, G.: 603, 10, 5. 15; 604, 16, 8. 25; 638, 143, 18; 644, 159, 1; 162, 4; 709, 368, 33; 713, 382, 38; 724, 404, 16; 775, 488, 13 Hestia Boulaia: 638, 143, 18; 644, 159, 1 Hiempsal II., Kg. in Numidien: 795+ Hierapytna, ON: 603+; 604+; 605+; 606+; 608, 32, 25. 35–36; 33, 31; 610, 36, 13; 637, 139, 7; 692+; 706, 354, 8; 708+; 709, 370, 20; 713, 383, 25. 27. 35; 737, 428, 2; 746, 443, 4; 747a+; 752, 453, 34. 35–36; 758+; 759+; 760 pass.; 772+; 775+ Hierapytnier: 608, 31, 35; 646, 173, 21; 752, 453, 29 Hieron, S. d. Morkidas, E. d. Daittis, UrE. d. Silamoas: 668b, 254, 23 Hikesios, S. d. Artemidoros: 787, 519, 39; 522, 8; 523, 7 Himalios, Monat: 605, 20, 21 Hippagra, ON: 708, 361, 34; 713, 382, 7 Hippasia, ON: 708, 362, 19; 713, 382, 17–18 Hippias, Ges. d. Perseus: 659 pass. Hippias, strategos v. Boiotia: 636, 134, 4 Hispania Citerior, prov.: 651, 187, 33–34; 684, 301, 12; 686, 305, 1; 691, 314, 15; 694, 320, 18 Hispania Ulterior, prov.: 684, 301, 10; 690, 310, 20; 311, 6; 693, 316, 34; 718, 396, 27– 28 s. a. Iberia/Spanien Homonoia, G.: 663, 223, 26; 224, 1 C. Hostilius Mancinus, cos. 137: 690, 311, 19; 691, 314, 8. 11; 694 pass.; 754, 455, 36 Mancinusvertrag: 712, 374, 9 Hyampolis, ON: 673, 279, 15; 774+ Hybandos, Fluss: 645, 168, 19–20. 25; 171, 28. 35

Hylleis, phyle: 713, 380, 17 Hypata, ON: 631 pass.; 732, 418, 1 Hyperbatos, Ges.: 637, 137, 4 Hyperboia, ON: 605, 21, 22; 24, 16; 708, 361, 7 Hypnia, ON: 627+ Hyrkanos, Hohep.: 672 pass. Hyrkanos I., hasmon. Fürst: 700+; 702 pass. Hyrkanos II., hasmon. Fürst: 801+; 808+ Hyrtakinier, ON: 646, 173, 23 Hyssaldomos, S. d. Eirenaios, Ges. v. Mylasa: 645, 168, 5 Ialketai, ON: 708, 362, 20; 713, 382, 18 Iapyden, kelt. Stamm: 805, 560, 17; 806+; 807, 561, 28 Iason, S. d. Dionysios, Ges. v. Mylasa: 645, 168, 5 Iason, S. d. Eleazaros, Ges. d. Ioudas Makkabaios: 672 pass. Iasos, ON: 617 pass.; 619, 70, 31; 645, 168, 5 Iberia, ON: 651, 186, 20; 187, 21; 188, 2; 687, 306, 15; 694, 318, 34; 796, 540, 26 Iberer: 691, 314, 29. 34; 694, 318, 7 s. a. Hispania/Spanien Iberer, kaukas. Stamm: 814 pass. Idomeneus, S. d. Timokrates: 736, 426, 33; 427, 10 Ierapetra, ON: 747a, 445, 29 Jericho, Schlacht bei J.: 801, 555, 16 Jerusalem, ON: 671, 263, 5; 264, 2; 672, 265, 6; 268, 29; 681, 297, 21; 298, 6; 700, 332, 30; 333, 1; 800, 552, 23 Ikadion, S. d. Archikomos, Ges. d. Olontier: 706, 350, 21 Ilion, ON: 721+; 791, 531, 33; 794, 537, 1. 5 Ilischer Bund: 612, 40, 5; 794+ Illyricum, ON: 617, 51, 11; 52, 25; 659 pass.; 806, 561, 5 Illyrien, ON: 617, 50, 17; 659, 208, 8 Wüstenillyrien: 659, 208, 7 Illyrier: 617, 52, 15; 659 pass.; 786 pass. Illyrische Kriege: 602, 6, 38 Erster Illyr. K.: 602, 7, 1; 756, 459, 6; 786, 515, 26 Zweiter Illyr. K.: 602, 7, 23. 37 Inder, Volk: 800, 552, 38 Insubrier, kelt. Stamm: 727, 409, 2; 805, 560, 17; 807+ Interkatia, ON: 687+

I. Namenregister Iobates, phyle: 771, 480, 20. 23 Ionathan Makkabaios: 672 pass.; 681+; 682+ Ioniapolis, ON: 638, 142, 42; 145, 8; 644 pass. Golf v. I., heute Bafasee: 644, 163, 24 Ionien, ON: 626, 83, 19. 25; 84, 15; 703, 341, 5. 9 Ionios, Monat: 733, 420, 6 Iontora, ON: 761, 464, 9. 18 Ioppa, ON: 672, 271, 26; 272, 40; 700, 332, 6 Iotape, T. d. Artavasdes: 815, 590, 3. 22 Iouda, ON: 672, 267, 28 Ioudaia, ON: 622, 77, 10; 626, 94, 23; 97, 1; 800, 552, 23 Ioudaier: 671 pass.; 672+; 681 pass.; 682, 299, 30. 37. 40; 700 pass.; 702, 335, 14; 336, 31–32; 717, 394, 31–32. 38; 802, 556, 32; 808 pass. Ioudas Makkabaios, jüd. Freiheitskämpfer: 671+; 672 pass. Iran, ON: 671, 263, 6 Isis, G.: 733, 419, 9 Israel, ON: 672, 264, 38 Issa, ON: 786+ Isthmia, Hlm.: 705, 344, 32; 345, 10. 14 Isthmische Spiele: 617, 60, 37; 61, 31; 62, 25; 619, 70, 34; 756, 458, 17 Isthmos, ON: 705 pass. Istrionier, ON: 646, 173, 24 Istros, ON: 744+; 777+ Italien, ON: 621, 76, 13; 631, 110, 9; 113, 33; 120, 16; 650, 184, 27; 659, 211, 10; 215, 2; 791, 533, 6. 36–37; 792, 534, 13; 803, 557, 15 Norditalien: 719, 397, 24 Italiker: 792+ Itanos, ON: 692+; 708, 362, 41; 363, 21; 737+; 752, 453, 36; 758+; 759, 462, 11 Itonios, Monat: 770, 477, 9 Iugurtha, Kg. v. Numidien: 710, 370, 33–34; 371, 2; 711+; 712+; 714+; 715 pass. Iulius C. Iulius Caesar: 667 pass.; 786, 515, 11. 16; 798 pass.; 804, 559, 3. 5. 12; 805, 559, 36; 560, 5. 11; 806, 561, 5; 808 pass.; 809 pass.; 810 pass.; 811 pass. C. Iulius Artemidoros, S. d. Gaius, Knidier: 811, 580, 32–33 C. Iulius Hippokritos, S. d. Gaius, Knidier: 811, 580, 33

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C. Iulius Theopompos, S. d. Artemidoros, Knidier: 811, 580, 32 L. Iulius Caesar, S. d. Lucius, quaestor: 794, 537, 2. 4–5; 538, 7 Ti. Iulius Rhoimetalkes, Kg.: 816, 591, 34 Iunius D. Iunius Brutus, cos. 138: 693, 316, 27; 317, 8; 695, 322, 11. 13. 15 M. Iunius Brutus, procos. 43: 667, 246, 13. 16 M. Iunius Silanus, cos. 109: 712, 373, 35 M. Iunius Silanus, cos. 25: 810 pass. Jupiter, G.: 632, 127, 20; 635, 133, 6; 662, 221, 34; 703, 339, 21; 716, 392, 19 Jupiter Capitolinus: 632, 127, 20; 662, 221, 34; 703, 339, 21 Kadmeia, ON: 705, 343, 26 Kadyanda, ON: 675, 287, 4. 6 Kaikos, Fluss: 703, 337, 21 Kala…, ON: 665, 234, 16 Kalaureia, ON: 669, 257, 42 Kallatis, ON: 632, 128, 27; 676+; 697, 327, 40; 809, 570, 9. 14 Kallidamas, S. d. Apollodoros: 770, 477, 39 Kallikrates, Ges.: 637, 137, 3; 139, 2. 10; 655, 202, 16 Kallikrates, S. d. Kallikrates, istrian. Kommandant: 777, 491, 6 Kalliorasos, ON: 713, 382, 28 Kallipolis, ON: 673, 279, 12. 14; 732, 418, 2 Kallisthenes, S. d. Kleommis: 794, 537, 12 Kallixenos, Archon: 785, 510, 34 Kalolaka, ON: 706, 351, 32; 708, 362, 5; 713, 382, 34 Kalykadnos, heute Göksu, Fluss: 626 pass. Kampanien, ON: 792, 534, 14 Kap Malea, ON: 790, 528, 24 Kapon, S. d. Brochas: 785 pass. Kappadokien, ON: 629, 104, 12; 633 pass.; 648, 178, 15; 179, 27. 28; 649, 183, 17; 677, 292, 3. 6; 704, 342, 11; 789 pass.; 791 pass.; 796, 540, 35–36; 541, 11; 542, 15 Kappadoker: 670, 259, 23 Karien, ON: 632, 127, 31; 661, 219, 41; 663, 224, 33; 225, 2; 668a, 252, 40; 672, 269, 25; 740, 432, 29; 433, 2. 16; 766, 471, 12 Karer: 667, 240, 42; 247, 1

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Register

Karneios, Monat: 733, 420, 7 Karonios, Monat: 706, 349, 4 Karrhai, ON: 800, 552, 28; 553, 28 Kartaidamas, S. d. Onymarchos: 735, 424, 29 Karthago, ON: 611+; 626, 66, 23 Karthager: 618, 68, 15; 626 pass.; 696, 322, 27 Karymai, ON: 737, 427, 31; 752, 453, 30 Kaspisches Meer: 800, 552, 39 Kassignatos, galat. Fürst: 639, 145, 30–31 Kauka, ON: 686+; 687, 305, 39; 306, 20. 28 Kaukasos, Gebirge: 814, 588, 20. 24 Kaunos, ON: 667, 247, 14; 675, 287, 26 Kelten, Volksstamm: 643, 151, 32 Keltiberer, Volksstamm: 651+; 684, 301, 11; 685+; 686, 305, 2; 687, 306, 16–17 Keos, ON: 720, 398, 7. 14 Kephallenia, ON: 631 pass.; 786, 513, 32 Kephalos, moloss. Politiker: 658, 206, 11. 30. 33; 729, 411, 30; 412, 37; 413, 23 Kephisodoros, PN: 816, 591, 26 Keraiter, ON: 646, 173, 22 Keramos, ON: 740+ Kerkyra, ON: 631, 117, 33; 122, 7; 665, 236, 31; 786, 513, 32–33 Kibyra, ON: 632+; 663+; 664, 229, 6. 8; 668 pass.; 668a+; 668b+; 672, 273, 28; 675, 287, 38; 676 pass.; 697, 327, 39; 328, 5; 788, 527, 1; 809 pass. Kibyra-Vertrag: 664, 227, 33; 229, 2 Kibyratische Tetrapolis: 668a, 253, 6; 675, 287, 37–38 Kiddounis, S. d. Pigollis, UrE. d. Pigollis, Sekretär: 668b, 254, 24 Killara, ON: 809, 569, 18 Kimbern, german. Stamm: 666, 238, 21 Kios, ON: 617, 61, 1. 36 Kisaris, ON: 644, 161, 1 Kladeos, Fluss: 722, 400, 20 Klaros, Hlm.: 798, 546, 13 Klazomenai, ON: 781+ Kleandros, S. d. Pythodoros: 794, 537, 8 Kleemporos, S. d. Timasion, Ges. d. Tragyrier: 786, 515, 10 Kleopatra I., Kgn. v. Ägypten: 622 pass.; 680, 296, 13 Kleopatra II., Kgn. v. Ägypten: 717, 394, 34; 395, 1; 739, 430, 8

Kleopatra IV., Kgn. v. Ägypten: 762, 467, 1. 13 Kleopatra VII., Kgn. v. Ägypten: 802, 556, 8. 26; 804, 558, 15; 815, 590, 10. 22 Kleopatra, T. d. Mithridates VI.: 589, 527, 17 Kleotimos, PN: 673, 279, 12 Kleotimos, S. d. Archedemos: 794, 537, 14 Kleudamos, Archon v. Delphi: 728, 410, 25 Klinias, S. d. Seilios, Ges. d. Knidier: 811, 580, 30–31 Knidos, ON: 645, 167, 40; 667, 248, 32; 672, 269, 28; 675, 287, 20; 763 pass.; 781, 501, 3; 809, 571, 31; 811+ Knosos, ON: 641 pass.; 656, 204, 20; 706 pass.; 708, 362, 38; 709, 368, 24; 713 pass.; 733+; 734+; 735+; 746, 443, 5; 757+; 772+ Knosier: 646, 173, 20; 759, 462, 16 Kodoppa, ON: 809, 569, 20 Koile Syria, ON: 622, 76, 36; 77, 10. 19 Kolonai, athen. demos: 645, 167, 40 Kolos, ON: 708, 362, 21; 713, 382, 19 Kommagene, ON: 626, 94, 23; 97, 1; 813, 587, 27 Komon, Ges. v. Hierapytna: 759, 462, 4 Komon, S. d. Trokondas, Roma-P. d. Lyk. Bundes: 675, 285, 7 Konon, S. d. Bacchios: 794, 537, 9 Kopai, ON: 689, 309, 21. 38. 40 Kopatzedes, ON: 703, 337, 21 Kordoila, ON: 713, 382, 27 Kore, G.: 703, 339, 38; 340, 10. 11 Korinth, ON: 617 pass.; 637, 137, 12 Korinthier: 756, 458, 16 Koroneia, ON: 655, 200, 29–30. 36 Koronia, Monat: 733, 420, 33 Kos, ON: 672 pass.; 675, 285, 19; 287, 7. 12 Kouretai, ON: 708, 362, 20; 713, 382, 19 Koureten, G.: 603, 10, 7. 13; 604, 16, 11. 28; 708, 362, 29; 713, 382, 41; 724, 404, 19; 774, 488, 15 Kratinos, aus Tritaia, PN: 627, 100, 10 Kratinos, S. d. Aristonymos: 713, 383, 14 Kratippos, prytane v. Pergamon: 672, 272, 23 Kresa, Landgut: 706, 351, 26 Kreta, ON: 603, 11, 9; 605, 22, 22. 39; 24, 19; 608 pass.; 621, 73, 25; 641, 147, 11. 15. 24; 646, 173, 32; 174, 8; 656 pass.; 706, 349, 7; 709, 369, 16; 723, 403, 1; 731, 416, 30;

I. Namenregister 747a, 446, 31. 40; 760, 462, 4 Westkreta: 749, 450, 6; 750, 451, 6 Kreter: 609, 35, 12. 16; 611, 36, 19; 618, 67, 14; 69, 19; 621, 73, 27; 75, 9; 76, 2; 638, 144, 18; 641 pass.; 645, 171, 8; 646 pass.; 680, 296, 24; 688, 307, 24; 709, 363, 27; 367, 22; 369, 20; 713, 383, 34; 746 pass.; 747, 445, 16–17; 750 pass.; 760, 462, 20; 772, 483, 33; 797 pass. Erster Kretischer Krieg: 603, 11, 11; 605, 22, 37; 611, 36, 17; 780, 497, 6 Zweiter Kretischer Krieg: 740, 433, 14 Kretisches Koinon: 604, 16, 3; 17, 36; 605, 25, 17. 42; 641+; 646+; 688, 307, 27. 30; 731, 417, 1; 746, 442, 33; 748, 448, 33; 797+ Krim, ON: 649, 184, 8 Krinagoras, S. d. Kallippos, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 31; 578, 22 Kroatien, West-K., ON: 806, 560, 29–30 Krioa, ON: 709, 367, 23 Kydannos, S. d. Enipas: 706, 350, 31 Kydas, S. d. Antalkas, kosmos: 641, 147, 11 Kydas, S. d. Kydas: 706, 346, 23. 33 Kydonia, ON: 641, 147, 32. 40; 646, 174, 8; 656+; 731+; 733, 421, 15; 745+ Kykladische Inseln: 737, 427, 5; 790, 528, 23 Kykliadas, Ges. d. Philipp: 617, 55, 38 Kyklopeion, Hlm.: 644, 161, 1 Kyloias, S. d. Kallias, Richter: 701, 334, 3 Kymaios, Fluss: 708, 361, 34; 713, 382, 6 Kyme, ON: 679, 293, 31; 697, 327, 23 Kymnetalla, ON: 708, 362, 21; 713, 382, 19 Kynoskephalai, Schlacht v. K., ON: 613, 44, 26; 617, 55, 30; 619, 65, 15; 70, 22; 620, 79, 9; 623, 79, 32; 630, 105, 18 Kypros, ON: 672, 269, 28 Kyrbissos, ON: 601+ Kyrene, ON: 672, 269, 28; 680, 296, 6. 18; 739, 430, 1; 763, 468, 3. 29 Kyrenaier: 739, 429, 27 Kyrtairaxon, ON: 708, 362, 24; 713, 382, 22 Kysselis, ON: 644, 160, 42 Kytenion, ON: 673, 279, 14–15 Kythnos, ON: 720, 398, 8 Kyzikos, ON: 645, 168, 6–7; 791, 531, 33; 802, 556, 36 Kyzikener: 648, 178, 5; 802, 556, 17

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Labeatis, ON: 659, 210, 36; 211, 18 Q. Labienus, röm. Ges.: 813, 587, 19 Ladikos, S. d. Anodikos: 794, 537, 10 Laelius C. Laelius, cos. 190: 631, 109, 37 C. Laelius, cos. 140: 692, 315, 22. 34 Lagina, ON: 765, 470, 18 Laginapytos, ON: 713, 382, 28 Laiadas, aus Amphissa, PN: 673, 279, 13 Lakedaimonier: s. Sparta Lamia, ON: 631, 119, 36; 122, 24 Lampromachos, S. d. Politas: 754, 455, 21 Lampsakos, ON: 612 pass.; 617 pass.; 626 pass.; 657+; 794, 537, 14 Laodike, T. v. Seleukos IV.: 650, 185, 33 Laodike, T. v. Antiochos IV.: 654, 199, 16 Lapithos, ON: 680, 295, 27; 296, 15 Lappa, ON: 723+ Lappaier: 646, 173, 22 Larisa, ON: 613, 42, 15. 34; 43, 5; 617, 52, 13. 29; 59, 32; 665, 235, 31. 33; 237, 16; 689 pass.; 754, 456, 1; 774, 486, 20; 784, 509, 16 Lasthenes, PN: 797, 544, 31 Latmos, Berg: 645, 170, 41 Lato, ON: 603, 11, 13; 608, 32, 37; 33, 9; 609+; 706+; 708+; 709, 370, 21; 713+; 748+; 757+; 760+; 773, 485, 31; 489, 15 Latier: 646, 173, 22 Laxos, ON: 708, 362, 15; 713, 382, 14 Lenaion, Monat: 661, 218, 11 Lenaios, Vormund d. Ptolemaios V.: 733, 421, 30 Lentulus: s. Cornelius Leon, Kommandant d. Eumenes: 731, 416, 33. 35 Leon, S. d. Hagesippos: 754, 456, 1 Leon, S. d. Leon: 755, 456, 22 Leontiskos, S. d. Orestes: 661, 218, 16 Leptis Magna, ON: 710+ Lesbos, ON: 697, 327, 9. 13. 30 Lesbischer Bund: 697, 327, 16; 725+; 783+ Leschanorias, Monat: 733, 420, 19–20. 31 Leto, G.: 603, 10, 7. 17; 604, 16, 10. 27; 644, 158, 39; 662, 221, 35; 675, 286, 39; 708, 362, 29; 709, 368, 35; 713, 382, 40; 724, 404, 18; 771, 481, 10; 775, 488, 15 Leukas, ON: 613 pass.; 624, 80, 35; 81, 26 Leuke, ON: 692, 315, 27; 758, 461, 9

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Register

Libyen, ON: 715, 387, 8 Licinius L. Licinius Lucullus, cos. 151: 685, 303, 11. 25; 686 pass.; 687 pass. L. Licinius Lucullus, cos. 74: 614, 45, 29; 798 pass.; 799, 550, 23; 800 pass.; 810, 577, 28 L. Licinius Murena, pr. 88?: 791, 531, 41; 533, 41 M. Licinius Crassus, cos. 70/55: 764, 469, 1. 13; 800 pass. P. Licinius Crassus, cos. 131: 696, 323, 19 Ligurien, ON: 727, 408, 27; 409, 12 Lilaia, ON: 653, 197, 1. 2. 14; 673, 279, 15; 728, 409, 35; 732 pass. Limnaios, maked. Ges.: 617, 55, 38 Limnaios, S. d. Labas, aus Tlos: 675, 285, 12 Limnaios, S. d. Polemokrates: 659, 211, 41 Lissa, ON: 809, 569, 15 Lissos, ON: 659, 208, 11; 209, 25 Litenno, numant. Feldh.: 685, 303, 5 Livius, Autor: 715, 388, 20; 739, 430, 21; 797, 545, 1 C. Livius Salinator, cos. 188: 632, 126, 30; 127, 26 Lochagos, aus Kallipolis, PN: 673, 279, 12 Lokris, ON: 617, 53, 5. 15; 770, 478, 34 Lokrer: 613, 43, 31; 617, 55, 23; 701+ M. Lucretius, tr. pl. 172: 786, 513, 30 Lusitaner, kelt. Stamm: 684+; 690, 311, 6; 693+; 695, 322, 12 Lusonen, keltiber. Stamm: 651, 188, 27 Lycia I, prov.: 809, 570, 9 Lykien, ON: 615, 47, 37; 48, 10; 632, 127, 30; 662, 221, 6. 34; 667, 244, 15; 668a, 252, 40; 672, 269, 26; 675, 287, 34; 726, 407, 4. 10; 771, 481, 13; 809+ Lykier: 634, 132, 13; 662 pass.; 667, 240, 41; 247, 1; 675 pass.; 809 pass. Lyk. Bund, 662+; 664, 229, 7; 675+; 697, 327, 39–40; 726, 407, 13. 16. 19; 771, 482, 2; 809 pass.; 810, 573, 16 Lykiskos, S. d. Euelthon: 771, 480, 21 Lykon, PN: 770, 477, 29 Lykortas, V. d. Polybios, achai. Politiker: 623, 80, 8. 10; 637 pass.; 647, 174, 28; 175, 7 Lysias, seleuk. Offizier: 671 pass. Lysikles, Bruder d. Thrasippos: 750, 451, 2

Lysimacheia, ON: 620, 72, 5; 622, 77, 25; 626, 84, 5. 6–7; 721 pass. Lysimachos, Kg. v. Thrakien u. Makedonien: 620, 72, 3 Lyttos, ON: 603+; 708 pass.; 709+; 713, 382, 4; 383, 23; 384, 13; 745+; 760+; 773+ Lyttos am Meer = Chersonesos: 773, 485, 13 Lyttier: 641, 147, 14; 646, 173, 21 Oberlyttos: 709, 368, 20 Macedonia, prov.: 676, 290, 16; 764, 469, 9 Machatas, PN: 770, 477, 17 Maeder, illyr./thrak. Stamm: 730, 415, 5 Q. Maenius, pr.: 657, 205, 4 L. Magius, PN: 796, 541, 13. 20; 542, 22 Magnesia am Maiandros, ON: 603, 11, 3; 641 pass.; 644, 163, 33. 37; 645+; 692, 315, 33; 708, 362, 40; 741+; 743, 438, 3. 6; 776+; 782, 503, 13. 14. 18 Magneten: 692, 315, 21. 22; 737, 427, 35; 428, 5. 8; 752, 453, 33; 454, 1. 3 Schlacht bei M.: 616, 48, 12–13; 626, 83, 4; 85, 11; 631, 120, 36 Magnetischer Bund: 784, 509, 26–27 Mahes, S. d. Mahes: 674, 281, 20 Maiandros, Fluss: 645, 170, 38 Maiandrosdelta: 645, 171, 33 Mainaios, S. d. Chairnetadas: 713, 383, 12 Maion, S. d. Hypsikles, Ges. v. Herakleia: 644, 158, 29 Makedonien, ON: 613, 40, 37; 41, 31; 617 pass.; 657, 204, 36; 658, 206, 29; 659 pass.; 664, 228, 22. 34; 666, 238, 4; 705, 345, 11; 730, 415, 14; 416, 17; 748, 448, 32; 754, 455, 28; 764, 469, 3; 769, 474, 36; 786, 513, 1 Makedonen: 617 pass.; 618, 69, 12. 17; 619, 70, 30; 630, 105, 20; 631, 114, 39; 650, 185, 24; 652, 189, 31; 193, 30; 659 pass.; 682, 299, 20; 786, 513, 3 Makedonische Kriege Erster Makedon. K.: 637, 137, 30 Zweiter Makedon. K.: 612, 39, 27–28; 613, 44, 2–3; 45, 9; 614, 45, 25; 46, 17–18; 617, 63, 3; 618, 68, 14. 21; 69, 11–12; 630, 105, 14; 657, 205, 14; 697, 327, 13–14; 748, 448, 31; 751, 452, 38; 756, 459, 3. 7; 786, 516, 11 Dritter Makedon. K.: 602, 7, 30; 617, 66,

I. Namenregister 24–25; 655, 202, 38; 658, 206, 21; 659, 213, 37; 661, 219, 39; 665, 236, 9–10; 666, 239, 3; 676, 290, 21. 29; 678, 292, 35–36; 697, 327, 27–28; 699, 330, 33; 331, 4–5; 716, 393, 15–16; 729, 412, 38; 730, 415, 9–10; 741, 435, 6; 743, 438, 15–16; 756, 459, 22–23; 759, 462, 23– 24; 764, 469, 6; 767, 472, 9–10; 783, 506, 16; 785, 511, 22; 786 pass.; 788, 526, 39; 810, 578, 11–12 Vierter Makedon. K.: 699, 331, 4–5 Malischer Golf: 617, 49, 30; 53, 30 Malla, ON: 608+; 609 pass. Mallaier: 646, 173, 23 Mallius Cn. Mallius Maximus, cos. 105: 716, 391, 27; 392, 38 L. Mallius L. f., röm. Sen.: 672, 271, 20 Mollos, ON: 737, 427, 33 Mancinusvertrag: s. C. Hostilius Mancinus, cos. 137 Manes, S. d. Archias, E. d. Dorymenes, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 17 Mangalia, ON: 676, 288, 23 Manlius Cn. Manlius Vulso, cos. 189: 626 pass.; 632, 128, 15. 17; 634, 132, 3 L. Manlius Vulso, pr. 197: 626, 95, 10 Marakanda, ON: 809, 569, 19 Marcius L. Marcius Censorinus, cos. 39: 812, 584, 15 L. Marcius Philippus, cos. 56: 786, 515, 7 Q. Marcius Philippus, cos. 186/169: 652, 189, 37; 190, 9; 655, 201, 16; 202, 22 Marius C. Marius, cos. 107/104/103/102/101/100/ 86: 666, 238, 21. 23; 714 pass.; 715 pass.; 718, 396, 9; 791, 530, 5. 6 M. Marius, quaestor 76: 796, 542, 27 Maroneia, ON: 617, 64, 40; 632, 128, 26; 657, 205, 27; 662, 221, 38; 664+; 672, 273, 28; 275, 3; 676, 290, 2. 34; 697, 327, 39; 328, 4. 5; 730, 415, 40; 766, 471, 14; 767, 472, 10; 788, 527, 1; 809 pass. Maroneia-Vertrag: 664, 229, 1 Mars, G.: 626, 86, 29 Marsyas, S. d. Polites: 668b, 254, 16. 26 Masa, Berg: 675, 285, 22; 287, 11

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Masa Oros, ON: 809, 569, 18 Massalia, ON: 612+ Massanissa, Kg. v. Numidien: 611+; 729, 412, 10 Matris, Ges.: 649, 181, 36 Mauretanien, ON: 714, 385, 23. 27–28; 715, 388, 4 Medeon, ON: 653 pass. Media Atropatene, ON: 671, 260, 32; 815 pass. Mediolanum, ON: 807, 561, 23 Medion, ON: 624, 80, 25; 81, 7. 14 Megalopolis, ON: 625, 82, 2; 637, 135, 11; 645, 168, 8; 170, 31; 647, 174, 37; 175, 15 Megara, ON: 778, 491, 17. 25 Melanippion, ON: 726+; 740, 433, 31 Melanthios, S. d. Polites, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 37 Meletios, PN: 708, 361, 37 Melission, Archon v. Delphi: 728, 409, 36; 732, 418, 37 Melitaia, ON: 753, 454, 33; 754+ Menandros, S. d. Maion, stephanephoros: 638, 143, 31–32; 644 pass. Menandros, S. d. Metrophanes, Politarch: 665, 233, 38–39; 234, 6–7 Menandros, V. eines strategos: 703, 339, 13 Menekrates, S. d. Antiphanes, synhedros: 644, 158, 19–20 Menekrates, S. d. Diodoros: 787, 519, 37–38; 522, 6–7; 523, 12–13 Menekrates, S. d. Menekrates, E. d. Artemidoros: 787, 519, 41–42; 522, 10–11, 523, 10 Menenia, tribus: 672, 271, 20; 809, 569, 39; 811, 580, 28–29 Menestheus, S. d. Aristeas, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 38 Menestratos, Epeirot: 631, 107, 24 Menestratos, S. d. Anaxileos, synhedros: 638, 141, 32 Menexenos, S. d. Aristeas, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 36 Menippos, Zeuge aus Akrai: 673, 279, 20 Menoitios, PN: 641, 147, 25 Menontidas, S. d. Akasson: 706, 348, 30; 350, 27 Mentor, V. eines kosmos in Hierapytna: 604, 15, 11

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Register

Mesembria, ON: 648, 179, 37; 777, 490, 25 Mesopotamien, ON: 800, 550, 34; 551, 30 Messene, ON: 647+ Messenier: 621, 73, 17; 623, 78, 23 Messos, Hlm.: 783, 508, 8 Metageitnion, Monat: 644, 160, 34 Metallapytos, ON: 713, 382, 29 Meteon, ON: 659, 210, 36; 211, 17 Methana/Arsinoe, ON: 669, 258, 6. 8–9. 25 Methymna, ON: 664, 229, 6. 9; 676, 290, 34; 679, 292, 31; 697+; 707, 356, 9; 783, 506, 6; 508, 2. 5; 809, 570, 22; 810, 578, 9 Methymnaier: 725, 405, 38 Metrophanes, Ges.: 664, 226, 29 Metropolis, ON: 604, 12, 1; 698+; 699, 331, 17–18; 702, 337, 1; 703, 340, 27; 802, 556, 1–2 Mikron Oros, ON: 809, 569, 20 Milet, ON: 601, 5, 8; 605, 22, 24; 638+; 640+; 644+; 645+; 653, 198, 15; 661, 219, 3; 663, 224, 28; 771, 481, 28; 776, 489, 35–37; 782+; 783, 508, 1; 796, 541, 18 Minnion, S. d. Leodamas, synhedros: 638, 141, 31; 644, 158, 17–18 Q. Minucius Thermus, cos. 193: 626, 94, 42; 95, 10 Mithridates, S. d. Antiochos III.: 615, 47, 39 Mithridates, Kg. v. Armenien: 633+; 648, 177, 25. 40; 179, 10. 11. 25 Mithridates v. Kios, Herrscher v. Pontos: 649, 182, 18; 183, 26; 184, 1 Mithridates IV., Kg. v. Pontos: 674+; 677+ Mithridates V., Kg. v. Pontos: 649 pass.; 696+; 704, 342, 18; 719, 397, 16 Mithridates VI., Kg. v. Pontos: 634, 132, 21. 25; 649, 182, 11; 183, 40; 696, 324, 1; 704+; 719+; 765, 470, 16. 19; 789+; 790, 528, 27; 791+; 796+; 797, 545, 5; 799, 550, 19; 800 pass.; 803, 557, 25; 810, 577, 26 Mithridatische Kriege Erster Mithrid. K.: 634, 132, 19–20; 662, 222, 7. 16–17; 697, 327, 1–2; 765, 469, 20; 799, 550, 17–18; 809, 571, 7 Dritter Mithrid. K.: 798, 548, 5; 800, 553, 22–23 Mitoi, ON: 708, 362, 11; 713, 382, 10 Mnasilochos, PN: 626, 86, 2. 44; 90, 30; 93, 39 Mnasimachos, Archon v. Thronion: 770, 477, 7

Mnasippos, S. d. Dion: 759, 462, 5 Moagetes, Ges., S. d. Iagoas, E. d. Orglos: 632, 126, 26 Moagetes, Ges., S. d. Ogollis, E. d. Moas: 632, 126, 27 Moagetes, Herrscher in d. Kibyratis: 632, 128, 14. 24; 668a pass. Moles, S. d. Arpias, E. d. Hermaios, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 15 Molosser, epeirot. Stamm: 658+; 665, 236, 36 Momlanda, ON: 809, 569, 17–18 Monas, S. d. Aristias: 709, 369, 9 Mopseios, S. d. Hyperteros: 735, 424, 31 Mormura, ON: 809, 569, 18 Morzios, paphlagon. Dyn.: 648, 177, 37; 179, 22 Mucius Q. Mucius P. f. Scaevola, cos. 95: 787 pass. Q. Mucius Q. f. Scaevola, cos. 174: 632, 126, 23–24 Myania, ON: 627+; 732, 418, 4. 7. 15 Mylasa, ON: 645, 168, 4; 741, 434, 27. 31; 771, 481, 28 Myndos, ON: 645, 168, 1; 667, 245, 1; 672, 269, 25; 796, 541, 18. 20 Myous, ON: 644, 160, 40; 163, 23; 645, 171, 7. 17; 782, 503, 14 Myra, ON: 771+ Myrina, ON: 617, 60, 40; 61, 34 Myrmex, S. d. Hekataios, synhedros: 638, 141, 33 Mytilene, ON: 783, 506, 6. 12. 23–24; 798, 548, 39; 809, 570, 18; 810+ Mytilenaier: 725, 405, 37 Nabis, Kg. v. Sparta: 618+; 621+ Naimanes, S. d. Naimanes: 674, 281, 19 Narthakion, ON: 753+; 754, 455, 11. 25 Naulissos, ON: 809, 569, 18 Naupaktos, ON: 613, 41, 28; 44, 5. 11; 631 pass.; 673, 279, 20 Nekysios, Monat: 706, 350, 29; 735, 424, 32 Nemea, ON: 705 pass. Technitai Nemeas: 705+ Nennaios, S. d. Mopseios: 706, 348, 27; 349, 4; 350, 26 Neon, S. d. Chimaros: 605, 20, 21–22; 22, 1 Neon, Thebaner: 655, 202, 10; 203, 4 Nergobriga, ON: 685, 303, 2. 37

I. Namenregister Nero, röm. Kaiser: 798, 549, 7 Nesiotenbund: 720+; 742, 436, 17; 780, 497, 7 Nestos, Fluss: 730, 415, 12 Nikaia, ON: 617, 49, 30; 64, 28 Konferenz bei N.: 630, 105, 14–15 Nikandros, Ges. d. Aitoler: 631, 116, 14; 119, 37; 121, 14 Nikanor, V. eines strategos: 703, 339, 12 Nikatas, S. d. Ta-: 753, 454, 23 Nike, G.: 715, 387, 33 Nikai: 715, 387, 33 Nikephorion, ON: 617 pass.; 679, 294, 38; 800, 553, 5 Nikokrates, S. d. Aphthonetos, Richter: 689, 308, 35 Nikokrates, S. d. Nikokrates, Ges. d. Lykier: 809, 569, 41–42 Nikomedeia, ON: 679, 294, 22; 295, 9 Nikomedes II., Kg. v. Bithynien: 666 pass.; 688+; 696, 323, 20. 25 Nikomedes III., Kg. v. Bithynien: 719+ Nikomedes IV., Kg. v. Bithynien: 704, 341, 37–38; 342, 23; 789, 527, 21; 791, 529, 14. 27–28; 531, 35 Nikostratos, S. d. Teisilas, Ges. v. Rhodos: 645, 167, 37 Nikostratos, strategos d. Achaier: 618, 67, 15 C. Norbanus, cos. 83: 792, 534, 15 Nothokrates, PN: 731, 416, 31 Noumenios, S. d. Antiochos, Ges. d. Ioudaier: 672 pass. Numantia, ON: 685, 303, 3. 26; 313, 27. 39 Numantiner: 651, 187, 2; 691+; 694+; 712, 374, 9 Numidia, ON: 711, 372, 3; 712, 373, 28; 374, 3. 23. 32; 714, 385, 18; 715, 386, 37; 388, 32; 795, 539, 34 Nymphen, G.: 603, 10, 7. 18; 604, 16, 11. 28; 708, 362, 30; 709, 368, 36; 713, 382, 42; 724, 404, 19; 775, 488, 15–16 Nysa, Frau d. Pharnakes u. T. Antiochos’ III.: 649, 182, 33; 183, 7 Cn. Octavius, pr. 205: 624, 80, 35 Oineon, ON: 732, 418, 4. 17 Oiniadai, ON: 631, 118, 13, 122, 25 Oinoanda, ON: 668, 249, 18. 29; 250, 13 Oistreos, Fluss: 665, 234, 22

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Oitaier, ON: 673+ Okilis, ON: 683+ Oktavian: s. Augustus Olciniaten, ON: 786, 514, 4 Oleros, ON: 603, 10, 2; 772, 484, 12 Olinassos, ON: 809, 569, 17 Olous, ON: 610, 36, 13; 706+; 708, 362, 39; 363, 4. 14; 709+; 713+; 757+; 760, 463, 30; 773+ Olympia, Hlm.: 647, 175, 19; 665, 237, 16; 722, 400, 20. 38 Olympion, illyr. Ges.: 659, 210, 40; 211, 19. 40–41 Omaiadai, ON: 732, 418, 8 Onchestos, ON: 751, 452, 22 Onesimos, PN: 652, 192, 16 Opous, ON: 732, 418, 5 L. Oppius, Ges.: 679, 293, 25 Orchomenos, Schlacht bei O., ON: 791, 533, 3 Oreos, ON: 613, 41, 33 Orestai, Stamm: 658, 206, 28 Oroander, Stamm: 626, 95, 1. 11 Orodes, Partherkg.: 800, 550, 37; 552, 27; 553, 6 Orophernes Nikephoros, kappadok. Dyn.: 629, 103, 15; 104, 9; 670, 259, 35; 260, 8; 677, 292, 5 Oropos, ON: 678+ Orraon, ON: 665 pass. Orthagoras aus Araxa, lyk. Führer: 668a, 253, 3 Ottolobos, ON: 613, 41, 31 Oxthrakai, ON: 684, 303, 4 Oxylithos, ON: 809, 569, 17 Pacorus, parth. Kronprinz: 813, 587, 19 Palaiochori, ON: 653, 197, 28–29 Palaiokastro, ON: 772, 482, 10 Haghios Nikolaos, Kirche: 772, 482, 9 Palästina, ON: 672, 275, 17 Pamphiloi, phyle: 733, 420, 6 Pamphilos, S. d. Pamphilos, Ges. d. Tragyrier: 786, 515, 9–10 Pamphylien, ON: 626, 88, 25. 32; 672, 269, 26 Pamphyriasos, ON: 713, 382, 26 Panaitolische Ratsversammlung: 613, 41, 12. 16 Panathenaia, Fest: 794, 537, 33–34; 538, 12

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Register

Panemos, Monat: 646, 173, 25; 709, 367, 25 Panion, ON: 615, 48, 8 Pankles, PN: 627, 100, 9 Pantaleon, Ges. d. Aitoler: 631, 107, 3 Pantauchos, einer d. „Ersten Freunde“ d. Perseus: 659 pass. Pantheia, Fest: 726, 407, 37 Pantheios, Monat: 697, 326, 21 Pantikapaion, ON: 803, 557, 25 Papes, Ges., S. d. Trokondas, E. d. Olouses: 632, 126, 26 Papes, S. d. Moagetes, E. d. Papes, UrE. d. Orglos: 668b, 254, 22 Paphlagonien, ON: 648, 177, 28; 179, 23; 696, 323, 21; 719 pass.; 791, 529, 13–14; 796, 541, 11; 542, 15–16 Paphos, ON: 762 pass.  Papirius, PN: 672, 270, 3 Parion, ON: 794, 538, 15 Paros, ON: 602, 6, 18. 31; 720, 398, 8; 780+ Parier: 808, 563, 24 Parther, Volksstamm: 700, 332, 20; 800+; 813, 586, 8; 587, 20. 33; 814, 588, 22. 29; 815 pass. Pasikles, stephanephoros: 638, 141, 27; 143, 27 Pasikles, S. d. Philidas: 644, 162, 22. 29 Patara, ON: 626, 95, 4. 13; 662, 221, 35 Patiscus, proquaestor: 667, 244, 17 Patrai, ON: 645, 168, 9; 170, 32  Pausanias, Ges. aus Halikarnassos: 645, 168, 3 Pedasa, ON: 617, 61, 34; 619, 70, 31 Pegai, ON: 672, 271, 26 Peiraieus, ON: 790, 528, 14 Peleoi, ON: 732, 418, 10 Pella, ON: 650, 185, 17; 659, 211, 43; 212, 12; 215, 9; 705, 343, 22. 26–27; 344, 12; 345, 12 Peloponnes, ON: 617, 55, 23; 621, 75, 15; 76, 8; 623, 79, 35; 637, 135, 6; 137, 1; 641, 147, 34; 642, 150, 36 Pelops, Kg. d. Lakedaimonier: 618, 68, 11; 69, 3. 6 Pelusion, ON: 808, 562, 32 Peraia, ON: 617, 50, 28; 51, 19. 32. 42; 52, 14. 28; 668, 250, 8 Pergamon, ON: 607, 29, 16; 608, 32, 38; 33, 2. 5; 625, 82, 10; 648, 176, 19. 28–29; 664,

228, 34; 666, 239, 17; 677, 292, 3; 679, 294, 11. 28. 31; 688, 307, 29; 697, 327, 20; 698, 329, 22. 26. 40; 330, 14; 699, 331, 17; 702+; 703 pass.; 731+; 746, 442, 36; 779, 493, 36. 39; 787, 516, 23; 519, 31; 520, 20; 523, 14–15; 524, 8 Pergamener: 607, 29, 27; 648, 179, 17; 672, 272, 23 Perinthos, ON: 617, 51, 22; 60, 40; 61, 35; 620+ M. Perperna, röm. Ges.: 659, 212, 35 Perrhaiber, Stamm: 784+ Perser, Volk: 800, 552, 24 Perseus, Kg. v. Makedonien: 614, 45, 27; 637, 138, 30; 650, 185, 31. 37; 186, 1. 5; 652+; 655+; 657 pass.; 658+; 659+; 667, 246, 28; 676, 290, 22–23; 697, 327, 29; 729, 412, 13; 413, 5; 730 pass.; 756, 459, 8. 21; 786, 513, 6 Persis, ON: 671, 260, 32; 291, 24; 263, 1 L. Petilius, röm. Ges.: 659, 212, 35–36; 213, 29 Phaineas, aitol. strategos: 613, 42, 14. 21; 43, 4. 12; 44, 28; 617, 51, 24; 631 pass. Phainias, S. d. Phainias, E. d. Kallippos, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 29 Phaistier, ON: 646, 173, 20–21 Phalasarna, ON: 641 pass.; 646, 174, 8 Phalika, ON: 728, 411, 7; 732, 418, 7 Phanagoreier, ON: 803, 557, 17 Phanios, Ges.: 780, 495, 33 Pharai, ON: 647, 174, 30 Pharnabazos, Kg. v. Iberien: 814+ Pharnakes I., Kg. v. Pontos: 617, 66, 38; 633, 129, 1. 3–4; 637, 139, 4; 639+; 646, 174, 7; 648+; 649+; 663, 224, 28–29; 666, 238, 36; 676, 281, 30. 32. 39; 290, 20; 677, 292, 11– 13; 798 pass. Pharnakes, Kg. v. Bosporos: 803+ Pharos, ON: 602+ Pharsalos, ON: 613 pass.; 617, 52, 12. 29; 810, 577, 18 Schlacht bei Ph.: 811, 581, 10–11 Phaselis, ON: 672, 269, 27; 726, 406, 21; 407, 1; 809, 569, 15; 573, 22 Pheidon, S. d. Eteanor: 759, 462, 4 Philetairos, PN: 716, 391, 30 Philetta, ON: 809, 569, 19 Philidas, stephanephoros: 638 pass.; 644, 160, 6; 162, 28–30

I. Namenregister Philipp V., Kg. v. Makedonien: 608, 33, 5; 613 pass.; 614, 46, 12. 16. 20; 616, 49, 6. 16; 617+; 618, 67, 9. 24; 68, 4; 69, 19; 619, 70, 21. 25. 35; 620, 72, 1. 8; 621, 75, 22; 623, 79, 35; 625, 82, 27; 630, 104, 34; 105, 9. 13; 643+; 645, 170, 28; 171, 9; 650+; 652 pass.; 655, 201, 6; 657, 204, 37; 205, 16. 24; 659, 213, 37; 730, 414, 17–18; 415, 13. 37. 39; 784, 509, 19 Philippoi, ON: 619, 70, 21. 26. 37 Philippos, PN: 671 pass. Philiskos, S. d. Lysimachos, synhedros: 638, 141, 34 Philitas, S. d. Simon: 794, 537, 11 Philokles, tamias: 669, 257, 29  Philokrates, Archon v. Delphi: 728, 410, 4 Philokrates, Ges.: 705, 344, 9–10 Philon, PN: 626, 86, 2. 44; 90, 31; 93, 40 Philonbrotos, S. d. Euthymachos, protokosmos: 780, 495, 38 Philopoimen, strategos d. Achai. Bundes: 625, 82, 11; 637, 135, 6–7; 637, 136, 21–22; 647, 175, 4. 7; 729, 412, 41 Philostratos, S. d. Agathon, Ges. v. Rhodos: 645, 167, 36 Philoxenos, S. d. Dionysios, Ges. d. Tragyrier: 786, 515, 10 Phlygonion, ON: 732, 418, 1 Phoinikaios, Monat: 665, 233, 39 Phoinike, ON: 617, 66, 36–37; 622, 77, 11 Frieden v. Ph.: 617, 66, 36–37; 648, 179, 31–32; 756, 459, 4 Phoinikien, ON: 622, 77, 3; 802, 556, 27 Phoinix, S. d. Phoinix: 787, 519, 38; 522, 7; 523, 13 Phokaia, ON: 612, 39, 31–32 Phokis, ON: 617, 53, 5. 14. 32; 631, 109, 11; 673, 277, 34; 751, 452, 11; 785, 511, 15 Phokischer Bund: 653, 197, 13; 673, 280, 8; 728, 410, 37; 751+ Photios, Autor: 626, 96, 40; 635, 133, 17. 21; 791, 533, 10. 20 Phraates, Kg. d. Parther: 800 pass.; 815, 589, 8. 20 Phrasiaridas, Ges. v. Megalopolis: 645, 168, 8 Phrasinikos, S. d. Karanos: 734, 423, 2 Phrygien Großphrygien, ON: 696, 323, 9. 14–15. 37 Phrynichos, athen. Archon: 649, 182, 19

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Phyle, demos: 645, 167, 39 Physkeis, ON: 673, 279, 14; 728, 411, 3; 732, 418, 3. 8. 18 Physkier, Stamm: 627, 100, 10 Pidasa, ON: 601, 5, 8; 617, 60, 39; 638 pass.; 653, 198, 15 Pidaseer: 644, 163, 26 Pinarbasi, ON: 794, 535, 10 Pirusten, illyr. Stamm: 786, 514, 3 Pisidien, ON: 799, 549, 32. 34–35. 37; 550, 2 Plarasa, ON: 663+ Plarasa-Aphrodisias: 812, 582, 31 Plautus, PN: 756, 458, 17 Pleistarchos, S. d. Pleistarchos, Ges. d. Myreier: 771, 480, 26–27 Pleuratos II., illyr. Kg.: 613, 41, 31 Pleuratos, aus Illyrien, Ges. d. Perseus: 659, 208, 1; 209, 16 Q. Plotius A. f., Ges.: 706, 352, 15 Plymon, Bergrücken: 706, 351, 30; 708, 362, 2; 713, 382, 32 Polemon, Ges. d. Lyk. Bundes: 815, 589, 12. 14 Polites, S. d. Hermias, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 39 Polites, S. d. Menippos, Ges. d. Pidaseer: 638, 141, 39 Polybios, Autor: 614, 46, 6; 618, 68, 31; 686, 305, 29; 687, 306, 29 Polydeukes, S. d. Megon: 783, 506, 23 Polykritos, S. d. Attalos, E. d. Papos, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 14 Polyrrhenier, ON: 646, 173, 21 Polystratos, S. d. Menon, strategos: 703, 339, 13 Polyxenos, S. d. Melesippos: 638, 141, 31–32 Pompeius Cn. Pompeius Magnus, cos. 70: 614, 45, 29; 795, 540, 3–4; 798, 548, 15; 800 pass.; 802, 556, 26; 557, 6; 803, 557, 15. 26; 804, 558, 35; 810 pass. Sex. Pompeius, cos. 35: 667, 246, 13. 16; 815, 589, 6 Q. Pompeius, cos. 141: 691 pass.; 694 pass. Pompeius Trogus, Autor: 612, 40, 19 Cn. Pomponius Rufus, S. d. Gnaeus: 811, 580, 29 Ponaslemes, S. d. Papes, UrE. d. Ponaslemes: 668b, 254, 21–22 Ponekos, S. d. Hermaios, E. d. Ponekos, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 16

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Register

Pontos, ON: 617, 66, 38; 646, 174, 7; 648, 177, 33; 178, 4. 13; 649, 183, 3. 37. 40–41; 666, 238, 36; 674, 281, 21; 676, 290, 20; 677, 292, 13; 696, 322, 25; 323, 14. 20. 26; 719, 397, 10; 791, 529, 29; 530, 16. 34; 796, 541, 9 M. Popilius Laenas, cos. 139: 691, 313, 10–11. 17; 314, 39. 42; 694, 320, 12–13 Poppaea Sabina, Frau d. Nero: 798, 549, 7 Poseidon, G.: 601, 4, 8. 18; 608, 32, 11; 609, 35, 1; 668a, 252, 8; 669, 257, 41; 708, 362, 28; 709, 368, 34; 713, 382, 39; 751, 452, 27 Poseidonios, S. d. Apelles: 794, 537, 6–7 Poseidonios, S. d. Poseidonios, E. d. Dionysios: 787, 519, 39–40; 522, 8–9; 523, 8–9 Poseidonios, Autor: 685, 303, 31–32 Posideon, Monat: 638, 142, 38 Postumius A. Postumius Albinus, pr. 155: 679, 293, 25 A. Postumius Albinus, cos. 99: 712, 372, 36; 373, 15. 24–25 Sp. Postumius Albinus, cos. 186: 632, 126, 23 Sp. Postumius Albinus, cos. 110: 710, 370, 36; 373, 5; 712, 374, 1. 25–26. 39 Potamon, S. d. Lesbonax, Ges. d. Mytilenaier: 810 pass. Praeneste, ON: 666, 237, 37 Praisos, ON: 692, 315, 25; 737+; 752+; 772, 483, 28 Praisier: 646, 173, 22 Prasiai, ON: 786, 513, 15 Priansos, ON: 604+; 605+; 608, 32, 36 Priansier: 608, 31, 36; 646, 173, 22 Priene, ON: 644, 163, 33. 37; 645, 169, 11. 20. 25–27; 645, 171, 41; 172, 5; 741, 434, 25; 743+; 755, 456, 11; 768, 472, 19; 473, 20. 24; 782+ Priener: 755, 456, 32; 457, 34 Prionessai, ON: 713, 382, 23 Promenetissa, ON: 706, 351, 31–32; 708, 362, 4; 713, 382, 34 Protagoras, S. d. Hegelochos, synhedros: 644, 158, 18 Protarchos, S. d. Protarchos: 709, 369, 10 Prousias II., Kg. v. Bithynien: 617, 61, 1; 646, 174, 6; 648 pass.; 666+; 677, 292, 18; 679+; 688, 307, 24; 697, 327, 20–21 Pseudophilipp: s. Andriscus

Psydeus, Monat: 665, 235, 15 Ptolemaier, Dyn.: 637+; 762, 465, 22 Ptolemaios Apion, Kg. v. Kyrene: 763, 468, 29 Ptolemaios, P. d. Apollon: 771, 480, 18 Ptolemaios, S. d. Cherson, Ges. aus Knidos: 645, 167, 40 Ptolemaios Keraunos, makedon. Kg.: 617, 66, 21 Ptolemaios II. Philadelphos, Kg. v. Ägypten: 637, 137, 34–35 Ptolemaios IV. Philopator, Kg. v. Ägypten: 617, 50, 19; 51, 12; 637, 137, 29; 783, 506, 9 Ptolemaios V. Epiphanes, Kg. v. Ägypten: 617, 50, 18; 51, 13; 622+; 637 pass.; 645, 170, 40; 171, 40; 680, 296, 12–13; 733, 420, 7. 12–13 Ptolemaios VI. Philometor, Kg. v. Ägypten: 637, 138, 25; 669, 258, 7; 680+; 729, 412, 10; 733, 421, 29 Ptolemaios VIII. Euergetes II., Kg. v. Ägypten: 637, 138, 25–26; 672, 269, 12; 272, 38; 276, 19; 680+; 739+; 762, 465, 23 Ptolemaios IX. Soter II. (Lathyros), Kg. v. Ägypten: 672, 277, 16; 717+; 763, 468, 28 Ptolemaios IX. (X.) Alexandros, Kg. v. Ägypten: 762+; 763, 468, 27–28 Ptolemaios XI. (X.) Alexandros II., Kg. v. Ägypten: 804, 558, 13; 559, 1 Ptolemaios XII. (XI.) Neos Dionysos (Auletes), Kg. v. Ägypten: 804+ Punischer Krieg Zweiter Pun. K.: 602, 7, 21; 613, 40, 36; 727, 408, 37; 807, 561, 18 Dritter Pun. K.: 696, 323, 34 Puteoli, ON: 802, 555, 30; 556, 21 Pyanopsion, Monat: 645, 170, 5. 11; 706, 350, 17; 353, 26 Pydna, ON: 730, 415, 21 Schlacht v. P.: 659, 215, 9; 667, 246, 28 Pylaiische Ratsversammlung: 613, 41, 12. 17 Pylaimenes, Kg. v. Paphlagonien: 696, 323, 21; 719, 397, 18. 20 Pyleros, S. d. Tallaios: 713, 380, 16 Pylos, ON: 623, 78, 23 Pyrra-, Ges. v. Alabanda: 634, 131, 13. 29; 132, 10. 19 Pyrrha, Insel: 706, 351, 22. 27 Pyrrhias, Archon v. Delphi: 728, 410, 27

I. Namenregister Pyrrhos, polemarch: 669, 257, 30 Pythagoras, Unterhändler d. Nabis: 621, 74, 5 Pythion v. Gortyn, Hlm.: 723, 401, 10; 724, 403, 7; 404, 29; 734, 422, 13; 423, 14; 735, 425, 9; 746, 442, 6. 25; 749, 449, 24 Pythion, S. d. Heragoras: 664, 226, 40 Pythion, S. d. Poseidonios, synhedros: 644, 158, 21 Pythische Spiele: 604, 15, 40 Pythodoros, Ges. d. Magneten: 741, 434, 14; 537, 8–9 Pythodotos, S. d. Charisios, Verhandlungsführer d. Magneten: 645, 168, 11 Pythogenes, S. d. Philiskos: 794, 537, 14 Pythokles, S. d. Hegesippos, Verhandlungsführer d. Magneten: 645, 168, 12 Quinctius L. Quinctius Flamininus, cos. 192: 612, 40, 1; 42, 17. 26 ; 631, 118, 9; 122, 22 T. Quinctius Flamininus, cos. 198: 613, 43, 8. 17. 41–42; 44, 28. 34. 37; 45, 7; 617 pass.; 618 pass.; 621 pass.; 623, 79, 21; 624, 81, 28–29; 630, 105, 14. 15. 32–33; 631, 109, 8. 40; 110, 21–22; 115, 41; 119, 17; 120, 5. 15; 642, 149, 29; 652, 191, 13–14; 193, 12; 729, 413, 15; 753, 454, 34; 455, 2; 754, 455, 27. 34; Quirina, tribus: 672, 270, 4 Raphia, ON: 622, 77, 3 Rhaukos, ON: 733, 421, 23–24; 734, 422, 9; 423, 19. 21. 25. 38–39; 424, 7; 735, 425, 12. 21. 24. 32 Rhaukier: 641, 147, 13; 646, 173, 21 Rhemaxos, Kg.: 744, 439, 20; 440, 4–5 Rhigrai, ON: 734, 423, 7 Rhizoniten, illyr. Stamm: 786, 514, 3–4 Rhodokles, S. d. Antimachos: 716, 391, 31; 392, 23. 27–28 Rhodope, Gebirge: 764, 469, 13 Rhodophon, rhod. Ges.: 667, 240, 21 Rhodos, ON: 603, 11, 1. 4; 17, 38; 608, 32, 25; 33, 5. 31; 610+; 616+; 626, 91, 9; 95, 40; 637, 139, 7; 640+; 645 pass.; 648, 178, 14; 655, 200, 35; 663, 224, 28; 667+; 672, 269, 27; 675, 287, 34; 709 pass.; 720, 398, 8; 725+; 726+; 736, 426, 34; 740+; 746, 443, 4; 809, 570, 28. 30. 35. 41

617

Rhodier: 617 pass.; 621, 73, 2; 623, 78, 11; 626, 91, 4–5; 93, 17–18; 97, 15; 631, 116, 25; 634, 132, 13. 16; 644, 159, 16; 163, 34–36. 42; 652 pass.; 661, 219, 41; 662, 222, 13; 668a, 253, 1; 720 pass.; 736, 427, 2. 10; 765, 470, 25; 766, 471, 12; 809, 571, 13 rhodische „Plinthophoren“: 675, 286, 33. 36 Rhoimetalkes, Kg.: 816+ Rhositeles, Ges. d. Achai. Bundes zu Ptolemaios: 637, 134, 33 Rom, ON: 602+; 612+; 613+; 614+; 617+; 618+; 621+; 623+; 624; 626+; 628+; 629+; 630+; 631+; 632+; 634+; 635+; 651+; 652+; 654+; 657+; 662+; 664+; 666+; 667+; 670+; 672+; 674+; 676+; 683+; 684+; 685+; 686+; 687+; 688+; 690+; 691+; 693+; 694+; 695+; 696+; 697+; 698+; 699+; 702+; 703+; 704+; 707+; 710+; 711+; 712+; 715+; 716+; 718+; 727+; 729+; 730+; 739+; 741+; 743+; 753+; 754+; 755+; 756+; 759+; 761; 763+; 764+; 765+; 766+; 767+; 769+; 778+; 786+; 788+; 791+; 793+; 795+; 797+; 798+; 799+; 800+; 802+; 803+; 804+; 805+; 806+; 807+; 808+; 809+; 810+; 811+; 812+; 813+; 814+; 815+ Forum Iulium: 811, 580, 26 Kapitol: 626, 94, 14; 636, 133, 6; 663, 222, 2; 224, 38; 664, 227, 31; 666, 237, 36; 672, 266, 10; 676, 289, 35; 707, 355, 8; 715, 387, 33; 388, 25. 35; 716, 391, 19. 23; 392, 18–19; 393, 38; 766, 470, 33; 788, 526, 23; 804, 558, 22; 559, 9; 809, 571, 1; 810, 574, 34. 38 Roma, G.: 629, 103, 16; 632 pass.; 634, 132, 5; 661, 218, 8; 220, 2–3; 663, 223, 26; 224, 1. 23. 35; 668a, 252, 39; 670, 259, 36; 675, 285, 4. 8; 287, 29–30; 288, 10; 703, 339, 40; 716, 392, 21; 771, 480, 18; 481, 12; 787, 519, 34–35 Thea Rhome: 663, 223, 26; 224, 1. 23. 35; 771, 480, 18; 481, 12 L. Roscius, pr. peregr.: 809, 567, 25 Rotes Meer: 800, 552, 39 P. Rutilius Rufus, cos. 105: 706, 352, 15; 716 pass.

618

Register

Salona, ON: 786, 514, 18; 806, 561, 2 Samareia, ON: 622, 77, 10 Samniten, ital. Stamm: 694, 321, 13–14; 712, 374, 27; 792, 534, 25 Samondas, S. d. Zoilos: 770, 477, 24 Samos, ON: 617, 64, 40; 645, 168, 2; 660 pass.; 661 pass.; 672, 269, 26; 743 pass.; 755+; 776+ Samosata, ON: 813 pass. Samothrake, ON: 721, 399, 23, 400, 6. 11 Sampsame, ON: 672, 269, 24 Sandabis, S. d. Sandabis, E. d. Midas, Unterhändler d. Termessier: 675, 285, 14 Sapaier, Stamm: 652, 191, 7–8; 730 pass. Sarapion, Archon: 706, 350, 17; 353, 26 Sardeis, ON: 619, 70, 26; 698, 330, 14–15; 699+; 702, 337, 3; 783, 507, 16; 787+ Sarpedon, phyle: 771, 480, 22 Sarpedon, Vorgebirge: 626, 90, 39–40; 93, 13; 94, 7 Sartiobiarios, Monat: 706, 349, 5 Satyros, S. d. Zoilos: 607, 28, 15. 35 Schwarzes Meer: 676, 290, 18; 796, 542, 2 Scipio L. Cornelius Scipio Asiaticus, cos. 190: 626, 88, 27. 32; 631 pass.; 632, 128, 13; 792, 534, 15 P. Cornelius Scipio Africanus, cos. 205: 626 pass.; 631 pass.; 632, 128, 13; 635, 133, 13; 666, 238, 31 P. Cornelius Scipio Africanus Aemilianus, cos. 147/134: 611, 37, 12; 38, 10; 686, 304, 33; 305, 29; 687, 306, 10. 23. 26. 28; 690, 311, 18; 694, 321, 6; 705, 345, 2; 795, 539, 37 P. Cornelius Scipio Nasica Serapio, cos. 138: 698, 330, 22; 702, 337, 11; 705, 345, 1 Q. Caecilius Metellus Pius Scipio, cos. 52: 808, 562, 2 Scipionen: 626, 84, 40. 45; 88, 4; 630, 104, 31; 105, 6; 631, 111, 20; 120, 21; 122, 21; 632, 128, 13; 635, 132, 39; 133, 11– 12; 730, 415, 32 Scordisci, kelt. Stamm: 643+ Seanocori, keltiber. Stamm: 718+ Sedamnos, Fluss: 737, 427, 30; 752, 453, 30 Segeda, ON: 651, 187, 22; 685, 303, 16 Seleukeia in Pieria, ON: 762 pass. Seleukeia-Tralleis, ON: 771, 481, 28

Seleukeios, Monat: 794, 537, 1 Seleukiden, Dyn.: 607, 29, 31; 645, 171, 39; 654, 200, 15; 672, 276, 31. 35–36; 681, 298, 1; 682, 299, 39; 700, 333, 11; 762, 465, 21. 24; 466, 35 Seleukos, prytane: 787, 519, 33 Seleukos IV., seleuk. Kg.: 637, 138, 12–13; 654 pass. Selge, ON: 779, 493, 37 Sempronius C. Sempronius Tuditanus, cos. 129: 672, 271, 20; 702, 335, 22; 336, 9 C. Sempronius Gracchus, tr. pl. 123: 702, 335, 27; 336, 113–114 Ti. Sempronius Gracchus, cos. 177/163: 651 pass.; 667, 243, 31–32; 247, 22–23; 685, 302, 33; 694, 318, 6; 320, 27 Ti. Sempronius Gracchus, tr. pl. 133: 651, 188, 1; 694 pass.; 698, 330, 21; 702, 335, 31; 335–336, 40–1 Gracchische Verträge: 651, 187, 29; 188, 15. 28; 683, 300, 24; 685 pass. C. Sentius, S. d. Gaius, pr. urb.: 788, 526, 3 Q. Sertorius, pr. 83: 796+ Servilius P. Servilius Rullus, tr. pl. 63: 795, 539, 22 Q. Servilius Caepio, cos. 140: 690, 311, 22– 23; 693, 316, 32 Sestos, ON: 617, 50, 31; 51, 21 Side, ON: 672, 269, 27 Sidon, ON: 802 pass. Sidonier: 808, 563, 3–4 Sikinetai, ON: 742, 436, 7. 11 Sikyon, ON: 637, 138, 19; 672, 269, 25; 678, 292, 36 Silva Serra (?), ON: 809, 569, 15; 573, 20 Simias, S. d. Agathokles, Zeuge aus Pella: 705, 343, 27 Simon, Bruder d. Ioudas, General: 672, 266, 22 Simon, S. d. Dositheos, Ges.: 672, 271, 22 Sinope, ON: 648, 178, 13–14; 649, 182, 24; 798, 546, 28; 548, 4. 8; 803, 557, 26 Sitas, Kg. d. Dentheleter: 764, 469, 1 Sizilien, ON: 795, 539, 10 Skardos, Gebirge: 659, 208, 6 Skarpheia, ON: 770+ Skepsis, ON: 794, 537, 8 Skodra, ON: 659, 209, 25

I. Namenregister Skordos, ON: 659, 231, 22 Skythien, ON: 744, 439, 19 Smyrna, ON: 626, 83, 18; 84, 5. 26. 41; 657, 205, 18; 702, 334, 19; 786, 513, 25 Sogenes, S. d. Aristokles, Richter: 689, 308, 35 Sokl-, protokosmos v. Lyttos: 708, 361, 42; 760, 463, 4. 16 Sokrates, P. d. Roma: 787, 519, 35 Solon, S. d. Demetrius, Ges. aus Aphrodisias: 812, 582, 32; 584, 17–18. 33 Sophronichos, S. d. Aristes: 713, 380, 18 Sorasa, ON: 708, 362, 22; 713, 382, 20 Sosikrates, athen. Archon: 709, 367, 21–22; 369, 26; 773, 485, 25 Sosipatros, S. d. Philippos, Ges. d. Ioudaier: 672, 272, 30 C. Sosius, pr. 49: 813, 587, 13 Sosthenes, S. d. Agathokles, Richter: 701, 334, 2 Sotadas, S. d. Sotadas: 709, 367, 26–27 Sotades, Ges. d. Philippeis: 619, 70, 17 Soxenos, Archon v. Delphi: 728, 411, 8 Spanien, ON: 651, 187, 38; 683, 300, 21; 686, 305, 11; 690, 310, 22; 691, 313, 23; 693, 316, 27; 694, 317, 26; 796, 541, 29. 35; 810, 578, 38; s. a. Hispania/Iberia Sparta, ON: 618 pass.; 621 pass.; 623, 79, 25; 637, 135, 8; 642+; 672 pass.; 790+ Spenoeis, ON: 708, 362, 24; 713, 382, 22–23 Spermios, Monat: 706, 348, 28 Sph-, Monat: 747, 444, 21 Starigrad, Hvar, ON: 602, 5, 31 Statianus, PN: 815, 590, 4 Steiris, ON: 653 pass. Kapelle d. Hlg. Nikolaos: 653, 193, 37 Stephanos, Ges. d. Achaier: 738, 428, 20 Stephanos v. Byzanz: 726, 407, 8 Stesagoras, S. d. Thessalos, Ges. v. Samos: 645, 168, 2 Stiotion, Fluss: 713, 382, 29 Straton, Dyn. v. Amisos: 798, 547, 15; 548, 34–35. 40 Straton, S. d. Eukles, aus Xanthos: 675, 285, 10–11 Straton, S. d. Theodotos, Ges. d. Ioudaier: 672, 272, 28 Stratonike, T. d. Ariarathes v. Kappadokien: 633, 129, 20; 677, 292, 2

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Stratonikeia, ON: 667, 247, 14; 740+; 765+; 766, 471, 11 Strymontal, ON: 764, 469, 4 Stuberra, ON: 659, 209, 16. 29 Stymphalos, ON: 751, 452, 38 Sulla: s. Cornelius Ser. Sulpicius Rufus, cos. 51: 667, 244, 22 Sybrita, ON: 724+ Sybritier: 646, 173, 22 Sydaphnai, ON: 713, 382, 27 Symbra, ON: 668a, 252, 24–25. 31 Symmachos, S. d. Lykiskos: 771, 480, 20 Syrien, ON: 615, 47, 26; 48, 7; 617, 58, 20; 626, 95, 1; 762, 467, 11; 763, 468, 4. 30; 802, 556, 19. 36; 808, 562, 34; 563, 2; 813, 587, 13 Syria: 626, 85, 8; 802, 555, 25; 556, 25 Großsyrien: 696, 323, 14 Nordsyrien: 762, 466, 31 Syria Phoenike: 802, 555, 25–26 Syrische Kriege Sechster Syr. K.: 622, 77, 38; 739, 430, 13 Tabai, ON: 663+; 766+ Talabriga, ON: 695+ Tanagra, ON: 778+ Tanais, Fluss: 626, 92, 41; 96, 24. 26 Tandasis, S. d. Admetos, AdoptivS. d. Straton, aus Phellos: 675, 285, 10–11 Tarraier, ON: 646, 173, 24 Taulantier, ON: 786, 514, 3 Taureon, Monat: 644, 158, 15; 159, 7; 162, 36; 787, 519, 34 Tauros, Gebirge: 619, 70, 16; 626 pass.; 631, 115, 7 Tautalos/Tautamos, lusitan. Feldh.: 693, 316, 13. 21. 34–35 Telemachos, S. d. Gnomis: 706, 346, 25 Telemachos, S. d. Matron: 755, 456, 21–22 Telestratos, S. d. Diogenes: 776, 489, 27; 490, 1 Telmessos, ON: 809, 569, 15; 573, 22 Temnos, ON: 607+; 781+ Tempe, ON: 617, 63, 43 Tenos, ON: 720, 398, 29; 736+ Teos, ON: 601+; 607+; 644, 160, 41; 161, 15; 645, 168, 6 Terentius A. Terentius Varro, pr. 84: 631, 113, 34

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Register

L. Terentius Massaliota, pr. 87: 617, 63, 18. 34 Termessos Maior, ON: 779+; 799+; 810, 578, 1; 812, 585, 12 Termessos Minor (Oinoanda), ON: 668a, 253, 8; 675+; 779, 483, 34 Termestiner, Stamm: 691+ Termonella, ON: 809, 569, 19 Terpheos, S. d. Dies, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 30 Terpis, ON: 809, 569, 19–20 Tetrapolis, ON: 668 pass.; 668a, 253, 6. 9; 675, 287, 38. 40 Tetrapyrgia, ON: 809, 569, 19 Teuthronion, ON: 673, 279, 15 Tharsiphanes, S. d. Koryptas?: 706, 351, 38 Thasos, ON: 617, 60, 40; 61, 34; 767+ Theaidetos, rhod. nauarchos u. Ges.: 667, 240, 19; 242, 19–20, 247, 11–12 Thearidas, Ges. d. Achaier: 737, 428, 21 Theateira, ON: 698, 329, 13 Theben, ON: 617, 52, 13. 29; 655 pass.; 689, 309, 21; 705, 343, 25; 344, 16 Theben, Pthiotisches T., ON: 613, 44, 39 Theodoridas, Ges. d. Achai. Bundes zu Ptolemaios: 637, 134, 33 Theodoros, S. d. Aineas, Ges. v. Herakleia: 644, 158, 28 Theodoros, ioudai. Ges.: 702, 335, 7; 336, 32 Theodotos, vornehmer Epeirote: 658, 206, 11. 31 Theodotos, magnet. Ges.: 603, 11, 7 Theodotos, polemarch: 669, 257, 30 Theogenes, S. d. Leodamas, synhedros, Verhandlungsführer d. Milesier: 638, 141, 31; 644, 158, 19; 162, 22; 645, 168, 13 Theokleidas, S. d. Theokleidas, Richter: 701, 334, 3 Theokles, S. d. Dexitheos, athen. Ges.: 645, 167, 39 Theokydes, S. d. Hermias: 794, 537, 6 Theokylides, S. d. Kalliteles, synhedros: 644, 158, 20 Theomnestos, S. d. Alexas, Ges. v. Samos: 645, 168, 2 Theomnestos, S. d. Hierokles, Ges. v. Halikarnassos: 645, 168, 3 Theophanes, PN: 810, 577, 21. 23. 31; 578, 4

Theopompos, S. d. Demokles, athen. Ges.: 645, 167, 39 Thermolaios, Monat: 713, 383, 13 Thermopylai, ON: 661, 119, 34; 770, 478, 35 Thesmophorion, Monat: 644, 160, 1; 706, 350, 30 Thespiai, ON: 732, 418, 10; 790, 528, 7 Thespis, S. d. Laertiades: 794, 537, 13 Thessalien, ON: 617, 55, 5; 624, 80, 37; 729 pass.; 753, 454, 22; 754, 455, 20; 784+; 790, 528, 25 Thessalischer Bund: 665, 236, 16–17; 237, 18–19; 755, 456, 2; 784, 509, 15–16. 18. 25–26 Thiodaisia, Fest: 708, 361, 7. 31–32; 709, 368, 5; 713, 381, 8. 36–37 Thiodaisios, Monat: 706, 348, 29; 713, 380, 18 Thisbe, ON: 785+ Thoas, PN: 626, 86, 1. 42; 87, 17; 90, 30; 93, 39; 631, 119, 37 Thouria, ON: 647, 174, 29; 175, 16 Thrakien, ON: 620, 72, 2; 650, 185, 4; 744 pass.; 816, 591, 39 Thraker: 617, 56, 39; 57, 19; 730+ Thrasippos aus Gargettos, Bruder d. Lysikles: 750, 451, 2 Thrason, Archivar in Lilaia: 653, 196, 41 Thrason, S. d. Damatrios, aus Elateia: 653, 197, 1 Thronion, ON: 732, 418, 5; 770+ Thyrrheion, ON: 624, 81, 18; 707, 356, 9–10; 788+; 809, 570, 21 Tiberius, röm. Kaiser Tiberius-Tempel: 699, 330, 36–37 Tieion am Pontos, ON: 648, 177, 33; 179, 9 Tigranes II., Kg. v. Armenien: 789+; 800 pass. Timichos, S. d. Anthemokles, prytane: 697, 326, 19 Timochos, S. d. Stibon: 747a, 446, 15 Timokrates, S. d. Epinikos, aus Tithorea: 653, 197, 2 Timotheos, Ges. d. Orophernes: 629, 103, 15; 670, 259, 35 Tithorea, ON: 653, 197, 2. 14 Titther, keltiber. Stamm: 651, 187, 25; 188, 23–24; 685, 302, 17; 303, 6 Tlepolemos, Ges., S. d. Mikos, E. d. Moxisphos: 632, 126, 27–28

I. Namenregister Tlos, ON: 675 pass. Tolophon, ON: 732, 418, 12 Tragalassos, ON: 615+ Tragyrion, ON: 786, 514, 15; 515, 17 Trajan, röm. Kaiser: 798 pass. Triphylia, ON: 623, 78, 23 Tritea, ON: 728, 410, 1; 732, 418, 14. 16. 33 Troizen, ON: 669+; 769+ Hagia Soteira, Kirche: 769, 474, 5 Troja, ON: 612, 40, 4 Trokondas, S. d. Diogenes, Zeusp. d. Lyk. Bundes: 675, 285, 6 M. Tullius Cicero, Politiker: 809, 572, 42 Tyberissos, ON: 662, 220, 10 Tychandros, athen. Archon: 649, 182, 33; 183, 6 Tymema, ON: 809, 569, 18 Tyros, ON: 802+ Vaccaier, keltiber. Stamm: 686, 305, 4 Vagases, Ges. d. Orodes: 800, 550, 37 Valentia, ON: 693, 316, 28 Valerius C. Valerius, S. d. M. Valerius Laevinus: 631, 121, 9 L. Valerius Flaccus, cos. 195: 631, 107, 8; 108, 18. 20. 39; 807, 561, 23 L. Valerius Flaccus, pr. ?134 (cos. 131): 672, 270, 1; 276, 41 L. Valerius Flaccus, cos. suff. 86: 796, 541, 25 M. Valerius Laevinus, cos. 210: 631, 121, 9–10 M. Valerius Messalla, cos. 188: 632, 126, 30; 127, 26 Valerius Antias, Autor: 617, 62, 6; 65, 31; 66, 27 M. Varius, Feldh.: 796, 541, 12; 542, 28 Vauta, ON: 809, 569, 19 Vellina, tribus: 809, 569, 38; 811, 580, 29 Venedig, ON: 604, 11, 30–31; 713, 375, 8. 12; 775, 487, 5; 489, 17 P. Ventidius Bassus, General d. Antonius: 813 pass. Vettoner, keltiber. Stamm: 684, 301, 6 Villavieja, ON: 718, 395, 24 P. Villius Tappulus, cos. 199: 617, 63, 18. 34 Viriathus, lusitan. Feldh.: 690+; 693, 316, 12. 27. 33–34

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Volos, ON: 784, 508, 15. 31 L. Vulcacius Tullus, pr. urb.: 809, 567, 25 Xanthos, ON: 662, 221, 34; 675, 284, 10; 287, 27; 771+ Xenarchos, achai. Politiker: 623, 79, 22; 80, 12; 642, 149, 30; 151, 16 Xenarchos, Schreiber aus Larisa: 689, 309, 4 Xeneas, Archon v. Delphi: 728, 410, 6 Zela, Schlacht bei Z.: 798, 548, 22 Zenodotos, S. d. Artemon: 743, 437, 34 Zeus, G.: 601, 4, 8. 18; 603, 10, 5. 6. 16; 604, 16, 9. 25. 26; 608, 32, 10; 609, 35, 1; 635, 133, 6–7; 644, 158, 40; 162, 4; 649, 181, 36; 656, 203, 23; 663, 223, 26; 224, 1; 665, 235, 32–33; 668a, 252, 8. 10; 675, 285, 7; 286, 40; 679, 294, 23; 692, 315, 27; 706, 346, 40; 348, 26; 708, 362, 23. 27. 28; 709, 368, 33. 34; 713, 382, 3. 21. 37. 39; 721, 399, 22; 724, 404, 16–17; 751, 452, 27; 758, 461, 10; 772, 483, 25–26; 484, 14; 775, 488, 13; 779, 493, 12; 787, 519, 30. 35; 794, 537, 27 Zeus Agoraios: 604, 16, 9. 26; 724, 404, 17 Zeus Basileus: 751, 452, 27 Zeus Bidatas: 709, 368, 33; 724, 404, 17 Zeus Diktaios: 692, 315, 27; 708, 362, 27; 758, 461, 10; 772, 483, 25–26; 484, 14; 775, 488, 13 Zeus Idaios: 656, 203, 23 Zeus Idatas: 604, 16, 8. 25 Zeus Keraunios: 668a, 252, 10 Zeus Kretagenes: 708, 362, 27; 709, 368, 33; 713, 382, 37; 724, 404, 16–17 Zeus Monnitios: 603, 10, 6. 16; 709, 368, 33 Zeus Olympios: 665, 235, 32–33 Zeus Oratrios: 603, 10, 5. 16; 604, 16, 9. 26; 708, 362, 28; 724, 404, 17; 775, 488, 13 Zeus Philios: 663, 223, 26; 224, 1 Zeus Polieus: 787, 519, 35; 794, 537, 27 Zeus Soter: 644, 158, 40; 721, 399, 22 Zeus Stylios: 604, 16, 9. 26 Zeus Tallaios: 706, 346, 40; 348, 26; 709, 368, 34; 713, 382, 3. 39 Zeuxias, strategos d. Phoker: 653, 196, 5 Zeuxis, kleinasiat. Statthalter d. Antiochos III.: 619, 70, 15. 27; 645, 170, 24 Zober, Kg. v. Albanien: 814+ Zoilos, Herrscher v. Gaza: 717, 394, 30. 37.

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Register

39; 395, 11 Zoilos, S. d. Epigenes, Ges. d. Mytilenaier: 810, 574, 31–32 Zoilos, S. d. Epiteles, Richter aus Demetrias: 784, 509, 8 Zoilos, S. d. Leontiskos aus Alexandria Troas: 794, 537, 11 Zoltes, thrak. Feldh.: 744+ Zopyros, hieromnemon: 786, 515, 8 Zypern, ON: 680, 295, 27; 295, 14; 717, 395, 5; 762, 465, 23; 466, 15. 18; 467, 2–3; 763, 468, 2. 28

-amoas, S. d. Terkandas: 779, 493, 9–10 -anor, S. d. Anaxidotos, Zeuge aus Pella: 705, 343, 26–27 -kles, Archon v. Thronion: 770, 477, 7 -n, S. d. Onasimos, Richter aus Larisa: 774, 486, 16 L. -onius, S. d. Lucius, pr. urb.: 716, 391, 28 -sos, S. d. Phylotimos, athen. Ges.: 787, 522, 2; 523, 4; 524, 4 -xenos, Archon v. Skarpheia: 770, 477, 8 …, S. d. Sosikrates: 645, 167, 37

II. Sachregister Das *-Symbol hinter einer Zahl kennzeichnet einen eigenständigen Vertrag der genannten Vertragsart.

Absicherungsvertrag: 792* agonothetai: 794, 536, 40–41; 537, 29–39; 538, 4 agora: 641, 461, 19; 709, 368, 21–22; 734, 423, 2; 424, 10; 781, 499, 9 agoranomos: 769, 474, 15 amicitia: s. Freundschaft Amnestie: 644, 159, 17; 645, 169, 15; 172, 2 anataktai: 644, 161, 29 Änderungsklausel: 603, 9, 31–34; 626, 91, 33–34; 93, 41–42; 632, 127, 14–21; 662, 221, 28–35; 664, 227, 25–29; 672, 265, 22– 25; 266, 17–20; 676, 289, 29–34; 697, 325, 27–31; 706, 349, 23–25; 353, 21–24; 708, 361, 21–24; 709, 368, 16–18; 713, 381– 382, 40–1; 716, 392, 13–18; 724, 404, 8–12; 751, 452, 17–19; 771, 481, 7–8; 772, 484, 5–8; 775, 488, 9–12; 780, 496, 13–14; 787, 519, 26–28; 809, 569, 30–36; 811, 581, 3–7 apokletoi: 631, 107, 28 archon, Amt: 627, 99, 32; 631, 122, 7; 637, 137, 4; 649, 182, 19. 33. 34; 183, 6; 652, 189, 20; 653, 196, 17; 197, 10; 655, 202, 17; 701, 334, 8; 703, 339, 33; 706, 350, 17; 353, 26; 709, 367, 22; 723, 402, 3; 728, 410– 411, pass.; 732, 417, 19; 418, 34. 37; 770, 477, 7; 773, 485, 25; 780, 495, 28–29; 784, 508, 25; 785, 510, 34 Arzt: 627, 99, 38; 100, 34

Asklepieion: 705, 343, 25; 734, 423, 4 asylia: 750* auctoritas: 624, 81, 17 Ausfuhr: 604, 15, 35; 17, 27; 605, 21, 3. 5; 668a, 252, 19; 672, 272, 36; 708, 360, 35; 713, 380, 38; 723, 402, 15; 726, 407, 35; 747, 444, 34; 445, 9 Ära: 649, 182, 12. 26. 41; 183, 29; 675, 288, 4. 16; 707, 355, 26; 794, 538, 8; 798, 548, 9. 40 Beistandsklausel: 602, 7, 34–35; 604, 15, 25– 28; 610, 36, 23; 625, 82, 34; 635, 133, 2–4; 644, 159, 22–27; 646, 174, 2; 662, 221, 21– 27; 664, 227, 19–24; 666, 239, 23–26; 668b, 254, 31–33; 672, 265, 13–18; 266, 14–17; 676, 289, 25–30; 697, 325, 19–23; 698, 330, 8; 708, 360, 21–26; 709, 368, 40– 41; 713, 380, 23–30; 383, 2–6; 716, 392, 7–13; 723, 402, 9–15; 731, 417, 3–7; 739, 429, 32–35; 740, 433, 35–39; 747, 444, 22–32; 747a, 446, 20–26; 748, 448, 21–26; 754, 456, 4–5; 773, 485, 16; 779, 493, 17– 26; 787, 518–519, 39–9; 788, 526, 8–20; 809, 567–568, 35–9; 810, 576–577, 37–12 Besatzung: 617, 51, 9. 20; 53, 5. 14. 32. 39; 55, 22. 25–26; 60, 36. 40; 61, 31. 33; 62, 26; 618, 67, 30; 621, 73, 7. 30; 626, 84, 15; 93, 24; 638, 142, 6; 686, 304, 20; 786, 514, 1; 812, 584, 8

II. Sachregister Beteiligungsrecht/-klausel: 605, 20, 34; 606, 27, 1–2; 607, 28, 26–28; 638, 142, 2–4; 644, 159, 28–34; 708, 360, 28; 713, 380, 31–36; 745, 441, 16–18; 748, 448, 11–12; 771, 480, 32–33. 38–39; 780, 496, 6–9 Beute: 603, 9, 35; 10, 36; 605, 21, 34; 25, 9; 613, 43, 15; 44, 23; 631, 107, 6; 659, 212, 39; 685, 302, 13; 694, 318, 14; 708, 360, 39; 713, 380, 42; 746, 442, 20; 443, 3; 747, 444, 36–40; 787, 519, 2. 8; 789, 527, 25; 813, 586, 35; 815, 589, 9 Bienenstöcke: 638, 142, 15 boularchos: 627, 100, 12–13 bouleuterion: 601, 3, 21 Bronzetafeln: 632, 127, 35; 672, 265, 6; 266, 9–10; 268, 27; 676, 289, 34; 291, 15; 716, 391, 18; 718, 396, 29. 34; 799, 550, 11; 809, 570, 5. 8 Bündnis: 602*–604*; 608*–610*; 612*; 614*; 615*; 619*; 620*; 623*; 624*; 629*; 630*; 633*–635*; 639*; 640*; 643*; 646*; 649*; 650*; 652*; 654*; 655*; 657*–660*; 662*– 664*; 666*–668*; 668b*; 672*; 674*; 676*; 677*; 688*; 696*–699*; 702*–704*; 707*– 710*; 713*–715*; 717*; 719*; 721*; 723*– 727*; 729*–731*; 739*; 741*; 743*; 746*– 747a*; 749*; 751*; 753*–761*; 763*–769*; 772*; 773*; 777*–779*; 786*; 788*–790*; 795*–800*; 802*–807*; 809*–812*; 814*– 816* Bündnis-/Vertragserneuerung: 602, 6, 16. 25; 7, 4. 14; 612, 39, 25; 40, 9; 616*, 49, 9. 12; 618, 67, 24; 68, 36; 69, 5. 23; 623, 79, 24; 80, 13; 625*, 82, 20. 28; 629, 103, 3. 6–7. 11. 16; 104, 8. 10; 632*, 126, 29–31; 127, 29; 634, 131, 9. 35; 637*, 134, 31; 135, 9; 136, 8. 33; 137, 12. 27; 138, 14–15; 652, 188, 38; 189, 6. 14. 18; 190, 24; 191, 14. 21. 35; 192, 9. 29; 193, 6. 17; 654, 198, 36–37; 200, 4. 19; 662, 222, 11–12; 664, 229, 4; 666, 237, 38–39; 238, 29; 667, 244, 1. 20–21; 247, 38; 670*, 259, 23–24. 27. 36–37; 672, 267, 21–22; 268, 3. 27; 269, 14; 270, 8; 271, 15–16; 275, 19–20; 676, 290, 36– 37; 677, 292, 14; 697, 327, 40; 702, 334, 31–34; 716*, 391, 14; 392, 29; 743, 437, 19–20; 744, 439, 36; 753, 454, 24. 30; 754, 455, 24; 756, 457, 20; 759, 462, 6;

623

765, 469, 32; 470, 12; 767, 471, 34–35; 779, 493, 11; 788, 526, 33; 793*; 797, 543, 17–18; 798, 548, 38; 800, 554, 7; 809, 571, 11–12; 810, 574, 32–33; 577, 16; 812, 584, 23–24 Bündnisangebot: 682* Bündnisverhandlungen: 681* erfolglose Verhandlungen: 808* Vertragsbruch: 608, 31, 30–31; 34, 11; 613, 44, 36; 45, 8; 623, 80, 6; 652, 190, 15; 656, 204, 10; 658, 207, 2; 665, 235, 42; 672, 275, 7. 10; 679, 295, 13; 686, 304, 34; 687, 306, 10; 704, 342, 22. 25 vorläufige Vereinbarung: 642* Bürgen: 605, 22, 3. 9; 706, 349, 16. 20. 22; 728, 409, 24–25; 732, 417, 17. 28; 733, 420, 28 Bürgergesetz: s. Polisgesetz Bürgerkrieg: 655, 200, 28; 667, 248, 1; 791, 530, 6; 533, 36; 792, 534, 13–14; 795, 540, 3; 801, 555, 13; 815, 590, 11 Bürgerrecht: 607, 28, 25–27; 644, 159, 28. 42; 160, 14. 17; 708, 360, 27–28; 726, 407, 34; 727, 408, 35; 787, 520, 13; 792, 534, 9; 807, 561, 27; 811, 581, 22 Bürgerschaft: 602, 5, 7; 605, 24, 18; 638, 142, 28. 35; 644, 160, 8; 657, 204, 3; 717, 394, 3; 740, 433, 20. 28; 771, 480, 31. 36; 481, 3 chiliastys, Tausendschaft: 787, 520, 15 chora: 627, 100, 4; 101, 4; 782, 503, 25 chreophylakion: 713, 381, 34 consilium: 626, 83, 17; 84, 1; 86, 7; 718, 396, 30; 808, 563, 9 comitia: 631, 121, 17; 672, 271, 19 corona muralis: 687, 306, 25 damiourgoi: 653, 196, 25; 747, 444, 18 Darlehen: 605, 20, 36; 673, 279, 5. 23; 697, 326, 34; 713, 381, 34; 733, 420, 25; 785, 511, 4; 512, 26; 794, 538, 27 Rückzahlungsvereinbarung: 673* deditio: 628, 102, 24; 631, 107, 16; 651, 187, 37; 683*, 300, 26; 684, 301, 15; 685*, 303, 27; 686, 305, 2. 11. 16; 691, 314, 19; 693*, 317, 2; 694, 320, 22; 695*, 322, 12; 711, 371, 35; 372, 17; 718*, 396, 11; 786, 515, 26; 805, 559, 33 deditio in fidem: 631, 119, 39

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Register

dediticii: 686, 305, 20; 691, 314, 29; 693, 317, 6; 718, 396, 28; 805, 560, 4 Dekret: 602, 6, 18; 617, 64, 1; 634, 131, 29; 664, 227, 38; 672, 277, 10; 697, 326, 36; 702, 336, 28; 703, 340, 12; 713, 383, 29; 384, 5; 725, 406, 6; 726, 407, 20; 774, 486, 20; 776, 489, 26. 36; 778, 491, 25; 808, 562, 22. 29 Ehrendekret/-beschluss: 608, 32, 39; 785, 511, 10 Demokratie: 649, 182, 4; 184, 9; 668b, 254, 32; 703, 339, 26; 440, 15; 779, 493, 21; 494, 17–18; 798, 546, 32–33 demos: 601, 3, 5. 7; 4, 12; 602, 6, 17; 607, 28, 18–19. 21. 32; 632, 126, 32. 34; 127, 2. 6. 12–14; 634, 131, pass.; 645, 167, 38–40; 649, 182, 3; 661, 218, 36; 662, 221, pass.; 222, 20–21; 663, 223, 26–27; 224, 1; 664, 226, 41; 227, pass.; 667, 240, 27; 242, 39; 243, 20. 27; 668b, 254, 15. 25. 33; 675, 286, 29; 689, 309, 3; 692, 315, 21–22; 697, 325, pass.; 326, pass.; 698, 329, 11. 13; 701, 334, 2; 702, 334, 32; 703, 339, pass.; 716, 391, pass.; 392, pass.; 726, 406, 33; 736, 426, 33–35; 427, 1; 740, 432, 14. 17; 741, 434, 15. 22; 743, 436, 34; 437, 18. 35; 744, 439, 25; 753, 454, 23; 754, 455, 24; 755, 456, 23; 756, 457, 19. 30; 458, 1. 5; 765, 470, 1. 14; 766, 471, 4; 767, 472, 2; 768, 473, 15. 17; 771, 480, pass.; 777, 490, 19–20; 778, 491, 25; 779, 493, 8–9. 11–12; 780, 495, 32; 496, 1. 9; 784, 509, 13; 785, 511, 8; 787, 519, pass.; 520, 16. 35; 521, 1. 12–13; 522, 4–5; 523, 5; 788, 526, 7–8. 15. 17; 810, 576, 36. 38; 577, pass.; 579, 7–8; 811, 580, pass.; 812, 583, 22 Deserteure/Überläufer: 611, 37, 16. 24; 38, 12; 617, 50, 16; 51, 10; 52, 25–26; 61, 3. 38; 62, 30; 63, 5; 626, 85, 9; 87, 46; 88, 17; 90, 27; 631, 115, 26. 40; 117, 27; 118, 43; 648, 177, 36; 691, 313, 8; 695, 321, 37; 791, 530, 32; 796, 541, 25 Fahnenflüchtige: 797, 543, 22–23 diagramma: 604, 17, 36; 605, 22, 6; 25, 40–41 dikastagogos, Richterführer: 689, 308, 31; 309, 25. 28 Drachmen: 626, 91, 20; 96, 17; 646, 173, 36; 653, 196, 18; 197, 4; 661, 218, 7–8; 220, 2; 669, 257, 20. 23. 31; 781, 499, 17; 785, 511, 5; 512, 25

aiginetische Drachmen: 608, 31, 40–41 Alexander-Drachmen: 601, 3, 35–36; 781, 499, 14 Rhodische Drachmen: 644, 161, 25; 164, 3 Edikt: 808, 563, 1; 812, 582, 35; 584, 39 Ehefrau: 621, 73, 19; 622, 76, 27; 77, 4. 10. 20; 815, 590, 3 Eheschließung/-verbindung/-vertrag, epigamia: 605, 20, 33; 607, 28, 29; 622*, 76, 35; 77, 33; 650, 185, 18. 31; 669, 257, 35–36; 258, 35; 708, 360, 30; 709, 368, 38; 370, 18; 713, 381, 31; 762, 466, 42; 789, 527, 31 Eid: 601, 3, pass.; 603, 9, 33–34; 10, 5. 10; 604, 16, 7. 24; 605, 20, 28; 608, 32, 10. 20; 609, 35, 7. 18; 611, 37, 26; 615, 47, 21; 48, 22; 617, 58, 33; 626, 94, 31. 41; 95, 2. 11. 18; 631, 117, 32. 41; 118, 14; 632, 127, 13; 637, 134, 33; 136, 1; 137, 22; 139, 14; 638, 143, 11; 144, 1; 644, 160, 37; 161, 40; 162, 9. 21; 645, 169, 32. 34. 37; 649, 181, 31. 35; 183, 12; 651, 186, 18; 188, 5; 652, 191, 7; 659, 210, 31; 211, 18. 37; 214, 35; 662, 221, 26; 663, 223, 33; 224, 5; 665, 236, 2; 667, 240, 33; 241, 41; 668, 249, 23; 668a, 252, 12; 671, 261, 7. 39; 686, 304, 26; 691, 314, 35; 694, 320, 36; 321, 9; 697, 325, 24; 706, 354, 7; 708, 361, 4; 362, 27; 709, 368, 2. 4. 31; 370, 11; 713, 381, 8; 382, 38; 383, 39; 716, 392, 13; 717, 395, 2. 15; 721, 399, 24; 723, 402, 21. 28; 724, 404, 16; 725, 405, 38; 406, 2; 730, 414, 18; 733, 420, 2. 9; 735, 425, 7; 747, 444, 41; 749, 449, 36; 751, 452, 20; 772, 483, 31; 484, 3; 775, 488, 13; 779, 493, 11; 781, 499, 29. 32; 500, 18; 787, 524, 12; 796, 540, 35; 801, 555, 9; 809, 571, 28; 811, 580, 28; 581, 16 Eidbruch: 608, 33, 38; 671, 263, 10; 694, 318, 41 beeidete Vereinbarung: 668a* Einfuhr: 604, 17, 26; 605, 21, 2; 626, 91, 9; 668a, 252, 19; 709, 367, 34; 726, 407, 35; 751, 452, 11 eisagogeis: 781, 499, 27; 500, 8 Elephanten: 617, 62, 2; 63, 5; 66, 16. 21–22; 626, 87, 14. 40; 90, 33; 93, 9; 94, 22; 711, 371–372, 37–1 Epheben: 605, 24, 18; 756, 458, 30. 33

II. Sachregister Ephebie: 708, 361, 4; 709, 368, 1; 713, 381, 6; 747, 445, 1 exakon: 708, 362, 13; 713, 382, 11 exetastai, Finanzaufsichtsbeamter: 703, 339, 27 Exsekrationsformel: 601, 3, 16–17; 4, 9–10. 19–20; 603, 10, 12–15. 23–26; 604, 16, 20– 24. 36–41; 608, 32, 5–10. 15–16; 609, 35, 7–8; 638, 143, 18–22; 644, 162, 5–6; 645, 169–170, 40–3; 649, 181, 31–32; 182, 6–7; 708, 362, 36–37; 709, 369, 8–10; 723, 402, 27; 745, 441, 19–20; 751, 452, 30–31; 775, 488, 25–30; 781, 500, 1–2 Fahrgeld: 644, 161, 35 Fährdienst: 644, 161, 30; 164, 22 «Feldherrnvertrag»: 618* Festung: 601, 3, pass.; 644, 159, 22–23. 25. 38; 645, 168, 30. 32; 665, 234, 11. 15. 25. 28; 713, 380, 23. 27; 383, 4–5; 786, 514, 1–2; 791, 530, 35; 809, 569, 11; 813, 586, 21; 587, 12 Flüchtlinge: 621, 73, 16; 76, 8; 626, 91, 2; 94, 11; 96, 19; 631, 117, 27; 118, 43; 642, 149, 25; 150, 137; 667, 246, 19; 247, 13 foedus/-era: 614, 46, 3–4; 618, 67, 22; 68, 37– 38; 69, 3. 5; 629, 104, 17; 692, 315, 6; 699, 331, 1; 741, 435, 1; 756, 456, 5; 792, 534, 22. 28; 798, 547, 33; 800, 550, 10; 804, 559, 7–8 foedus aequo iure: 612, 40, 20 foedus aequum: 635, 133, 17; 662, 221, 37; 697, 328, 9; 703, 337, 10; 340, 28; 710, 371, 4–5; 716, 303, 25–26; 755, 458, 34; 756, 459, 20; 766, 471, 15; 767, 472, 11; 788, 526, 35 foedus iniquum: 672, 275, 2; 799, 549, 5; 805, 560, 12; 810, 579, 2 formula sociorum: 657, 205, 26; 812, 583, 11– 12; 584, 22 Freund-Feind-Klausel: 603, 10, 9–10. 19–20; 615, 47, 24–25; 623, 79, 2–3; 80, 5; 624, 81, 19–20; 631, 109, 23–24; 110, 5; 111, 25–26; 113, 29; 115, 12–13; 640, 146, 13– 14; 644, 159, 14–15; 645, 171, 2; 652, 193, 20; 667, 248, 16. 22; 668b, 254, 30–31; 708, 360, 21; 713, 380, 21; 723, 402, 7; 747a, 446, 16–17; 748, 448, 10; 749, 450, 1–2; 775, 488, 18–19

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Freundschaft/amicitia: 602, 7, 16; 605, 20, 28; 607, 28, 19; 608, 32, 12; 609, 35, 3; 612, 39, 24; 613, 40, 38; 44, 8; 617, 53, 38; 63, 40; 66, 31; 618, 67, 7. 23; 68, 11. 25. 35; 619, 70, 18; 622, 76, 21; 77, 9; 623, 79, 16; 624, 80, 28; 81, 6; 626, 88, 2; 90, 5; 91, 31; 92, 30; 93, 35; 629, 103, 3. 6. 11. 16. 22. 38; 104, 5. 8; 631, 115, 30; 116, 2; 118, 11; 632, 126, 31. 33; 128, 17; 633, 129, 23; 634, 131, 9. 35; 132, 1; 137, 33; 637, 138, 1; 645, 167, 35; 168, 16. 28; 646, 173, 17–18; 649, 181, 30; 182, 5; 183, 13; 184, 14; 652, 188, 38; 189, 5–6. 13. 19; 654, 198, 36; 199, 10. 31; 200, 16; 655, 201, 7. 23; 202, 32; 656, 204, 14; 657, 204, 39; 205, 23; 659, 208, 5; 209, 20–21; 662, 221, 7; 664, 227, 2; 666, 238, 13; 239, 19; 667, 241, 18. 42; 243, 2; 244, 18; 670, 260, 6; 671, 261, 33; 262, 20; 672, 264, 36; 266, 23. 30; 267, 8; 272, 40; 276, 30; 674, 281, 24. 33; 677, 292, 7–8; 681, 297, 27. 35; 682, 299, 4. 29; 300, 1; 686, 305, 12. 24; 689, 308, 40; 696, 322, 25. 32– 33; 323, 2. 30; 324, 2; 697, 326, 26; 327, 10–11; 698, 329, 14; 700, 332, 18; 703, 339, 15. 21. 37; 704, 341, 29–30; 342, 5. 16; 707, 355, 3. 5; 708, 362, 8. 31; 363, 7; 709, 367, 30; 368, 37; 370, 18; 710, 370, 34–35; 713, 383, 1. 16. 33; 384, 21; 714, 385, 3; 715, 386, 17. 22. 37; 387, 20; 388, 7. 19–20; 716, 391, 14. 35; 717, 394, 35; 723, 402, 12. 36; 726, 406, 33; 407, 2; 729, 412, 24; 730, 413, 22; 414, 32; 415, 6; 416, 10; 739, 429, 30; 430, 4; 741, 434, 22–23. 33; 743, 437, 19; 753, 454, 24. 30; 754, 455, 24; 756, 457, 20; 458, 18; 459, 3; 758, 461, 7; 759, 462, 6; 760, 463, 11. 20; 762, 467, 14; 763, 468, 4; 769, 474, 15; 780, 496, 1; 786, 515, 13. 19. 26; 787, 520, 35; 521, 13; 788, 526, 7; 800, 553, 21–22. 33; 808, 562, 3; 810, 574, 32 Allianz: 617, 63, 41; 66, 31; 619, 70, 18 Staatsfreundschaft: 656, 203, 20 Frieden: 603, 9, 38; 604, 15, 17; 16, 15; 613, 41, 13; 42, 28; 43, 18; 630, 105, 7. 28; 633, 129, 18; 637, 138, 33; 646, 173, 39; 174, 5; 652, 189, 36–37; 191, 5. 13; 192, 16–17; 657, 205, 1; 662, 221, 7; 666, 238, 37; 681, 297, 4; 686, 305, 12; 306, 30; 708, 361, 2; 713, 381, 2–3; 715, 386, 30–31; 387, 24; 716, 391, 35

626

Register

Friedensbedingungen: 628* Friedensvereinbarung: 678*; 680*; 706*; 737* Friedensverhandlungen: 686* Friedensversuch: 711* Friedensvertrag: 611*; 617*; 621*; 626*; 631*; 641*; 645*; 648*; 651*; 671*; 679*; 685*; 687*; 690*; 691*; 694*; 700*; 712*; 733*; 742*; 762*; 787*; 791*; 801*; 813* Frieden von 162/161: 671, 262, 3–4; 263, 19. 21 Frieden von 154: 697, 327, 22 Frieden von Apameia: 633, 129, 11. 18; 634, 131, 40; 132, 25; 635, 133, 16. 19– 20; 638, 143, 40; 644, 162, 38; 645 pass.; 646, 174, 5; 648, 179, 25; 654, 199, 26– 27; 200, 7. 14; 657, 205, 19; 660, 216, 9; 663, 224, 37; 670, 260, 5; 675, 288, 16; 725, 406, 15; 740, 433, 31; 755, 456, 35; 781, 501, 1 Frieden von Dardanos: 634, 132, 25; 791* Frieden von Phoinike: 617, 66, 36–37; 648, 179, 31–32; 756, 459, 4 pax: 711, 372, 15. 21; 800, 553, 34 pax Caudina: 712, 374, 27 Garnison: 601, 3, pass.; 655, 202, 34; 678, 292, 29. 31; 700, 332, 7 Gebirgswächter: 644, 161, 14. 20–21. 24–25. 28; 164, 2 Gebühr: 604, 15, 34. 37; 708, 360, 36; 709, 367, 36; 747, 444, 35 Gefangene: 617, 50, 16; 51, 9–10. 16. 43; 52, 16. 26; 61, 3. 38; 62, 29; 63, 4; 621, 73, 16; 626, 85, 9; 87, 46; 90, 27–28; 631, 115, 26. 40; 117, 27; 118, 43; 645, 172, 6. 8; 648, 177, 35; 691, 313, 7–8; 695, 321, 37; 718, 396, 13; 791, 530, 32; 797, 543, 22 Geiseln: 617, 58, 27. 32–33. 41; 59, 3. 13. 27; 62, 12; 66, 10–11; 621, 73, 34; 74, 12; 75, 9; 76, 10; 626, 86, 5. 39; 87, 18. 42; 90, 40–41; 91, 22; 93, 14. 32; 94, 12; 96, 38; 631, 118, 2; 119, 7. 28; 122, 12; 648, 177, 32; 178, 37; 654, 199, 2; 659, 210, 32; 211, 18. 33; 212, 11; 214, 37; 678, 292, 29; 681, 297, 9. 20; 298, 5; 683, 300, 19; 684, 301, 16; 685, 303, 7. 29; 686, 304, 18; 305, 13; 687, 306, 14. 30; 691, 312, 5; 313, 7; 695, 321, 38; 700,

332, 10–11; 750, 451, 12; 797, 543, 23; 544, 33; 805, 559, 37; 560, 3; 813, 585, 33 Geld: 601, 4, 38; 607, 28, 22; 617, 59, 3. 35; 63, 6; 621, 74, 12; 75, 10; 625, 82, 22. 35; 626, 87, 43; 88, 31; 93, 20; 95, 1; 631, 112, 42; 119, 12. 28; 632, 127, 1. 8; 634, 131, 4; 648, 177, 37; 653, 196, 17; 659, 208, 16. 39; 209, 29. 32. 45; 210, 1. 4–5. 31. 42; 211, 12. 20. 42; 212, 12. 27. 33. 38; 213, 13. 17. 28. 38; 214, 6; 662, 221, 15. 21; 664, 227, 10. 17; 672, 265, 14. 20; 672, 266, 14; 272, 2. 4; 676, 289, 15. 22; 679, 294, 8; 684, 301, 17; 685, 303, 8. 29; 686, 305, 13; 695, 322, 5; 697, 325, 12. 19; 326, 31–32; 327, 28; 706, 349, 20; 707, 355, 15; 711, 371, 22; 713, 382, 6; 716, 392, 1. 8; 725, 405, 40; 729, 412, 25; 733, 420, 29; 785, 511, 3; 787, 519, 1; 788, 526, 13; 794, 537, 15. 38; 538, 35; 796, 540, 27; 797, 543, 23; 800, 550, 36; 804, 558, 20. 28; 808, 562, 24; 809, 567, 40; 810, 577, 3; 813, 585, 34 Bußgeld: 661, 220, 2 Lösegeld: 631, 115, 27; 645, 169, 24; 172, 7. 10; 648, 177, 36 s. a. Drachme, Gold, Sesterzen, Silber, Statere, Talente Gericht: 642, 150, 22; 644, 159, 20; 653, 196, 38; 709, 367, 39 Gerichtshof: 605, 24, 29; 25, 35; 626, 93, 37; 627, 99, 28; 653, 196, 21; 689, 308, 32 Richter: 642, 150, 15; 151, 11; 689, 308, 35; 701, 334, 4; 706, 352, 35; 353, 6; 774, 486, 18; 778, 491, 26; 781, 499, 29; 500, 20; 783, 507, 14; 508, 1; 784, 509, 9 Schiedsgericht: 689*; 781, 499, 13. 17. 27 Schiedsmänner: 644, 161, 7; 163, 21 Schiedsrichter: 689, 309, 6. 30; 781, 499, 16 Gesandtschaft: 605, 21, 11. 14; 23, 37; 24, 5; 607, 28, 15. 33; 612, 39, 29; 617, 52, 41; 53, 1. 12; 54, 4. 26; 55, 1. 6. 25. 27. 37; 58, 33; 59, 1. 36; 60, 9; 63, 21. 40; 64, 26; 65, 25– 26; 66, 35; 621, 73, 3; 74, 18. 28; 622, 77, 25; 623, 78, 12. 20; 79, 22–23; 624, 80, 25; 625, 81, 37; 82, 20; 626, 84, 1. 25; 86, 8. 26; 88, 24. 31; 93, 14; 95, 18; 627, 99, 32; 630, 104, 31; 105, 5; 631, 107, 1; 108, 13; 109, 5. 10. 19. 39; 110, 14. 23; 111, 19; 112, 1. 32; 113, 35; 114, 5; 116, 15; 634, 131, 1. 12;

II. Sachregister 636, 133, 36; 637, 134, 29; 135, 8. 40; 136, 7–8; 137, 2. 11; 638, 141, 36; 143, 10; 641, 147, 14; 148, 21; 642, 149, 31; 150, 13; 644, 158, 26; 161, 39; 162, 7. 20; 163, 3. 9; 645, 170, 7; 648, 176, 21; 179, 2; 650, 185, 17; 651, 187, 8; 652, 189, 5. 13. 28. 36; 190, 23; 192, 28; 654, 198, 30; 199, 3. 23; 655, 202, 1; 657, 205, 3. 11; 659, 208, 1; 211, 16. 33; 212, 35; 213, 16. 29; 214, 14; 661, 218, 13; 662, 221, 32; 664, 227, 41; 665, 235, 30; 667, 240, 18. 23; 241, 13. 35; 242, 35; 247, 11; 668b, 255, 9; 669, 257, 38; 670, 259, 22. 35; 672, 266, 13. 29. 40; 268, 2; 269, 12; 270, 6; 271, 15; 272, 28; 274, 15; 275, 34; 674, 281, 19; 679, 293, 23; 294, 3; 681, 297, 16; 685, 302, 18; 689, 308, 31; 691, 312, 3; 313, 4; 694, 317, 27; 318, 28; 698, 330, 19; 700, 331, 39; 702, 334, 31; 705, 344, 29; 706, 346, 24; 348, 23; 350, 18; 353, 27; 709, 367, 29; 370, 3; 714, 385, 2; 715, 388, 11; 719, 397, 25–26; 729, 412, 9. 24; 413, 3; 730, 416, 9; 731, 416, 32; 733, 420, 8; 421, 21; 735, 424, 33; 425, 17; 738, 428, 19–20; 739, 429, 12–13; 740, 432, 18–19; 743, 436, 32; 437, 16. 33; 744, 439, 21; 755, 456, 21; 758, 461, 17; 759, 462, 4; 769, 474, 16– 17; 771, 480, 26; 780, 495, 27; 786, 513, 1; 514, 12; 788, 526, 5; 791, 532, 7; 796, 540, 26; 797, 544, 9; 800, 551, 10. 29. 38–39 legatus/-i: 613, 43, 29; 45, 1; 617, 60, 14. 31; 61, 26. 37; 63, 33; 66, 2. 4. 13; 621, 72, 37; 623, 78, 25; 79, 36; 626, 92, 29; 94, 29; 631, 113, 37; 120, 19; 638, 142, 32; 143, 39; 144, 32; 641, 147, 34; 644, 163, 27. 29; 645, 171, 13. 20; 648, 176, 20; 178, 16. 21; 655, 200, 28; 201, 35; 661, 219, 42; 663, 225, 3; 666, 238, 6; 679, 294, 36; 686, 305, 30; 706, 352, 14; 712, 372, 36; 374, 5; 715, 387, 26; 797, 545, 26 Gesetz: 653, 198, 3; 671, 261, 3. 34; 263, 30; 708, 360, 37; 718, 396, 16; 747, 445, 1–2; 779, 493, 19; 804, 558, 13; 809, 567, 27; 568, 29; 569, 24; 812, 582, 36 Getreide: 608, 32, 1; 626, 85, 40; 86, 37; 88, 26. 31; 91, 16; 93, 31; 632, 126, 40; 127, 7; 638, 142, 26; 646, 173, 28; 664, 227, 9. 17; 672, 265, 14. 19; 266, 13; 785, 510, 38; 788, 526, 13

627

Gold: 631, 117, 39; 119, 14; 632, 127, 20; 128, 22; 654, 198, 35; 657, 204, 34; 667, 241, 12; 672, 268, 16–17; 269, 15–16; 270, 9; 276, 1. 3; 682, 299, 3. 31; 687, 306, 14; 711, 371, 18; 733, 420, 15. 18 Goldstatere: 667, 240, 18; 672, 270, 10; 744, 439, 33 Grenze: 604, 15, 21. 29; 17, 11; 605, 23, 2; 617, 62, 3; 626, 94, 7; 627, 101, 6; 645, 168, 18. 25; 171, 28; 647, 175, 17; 652, 191, 22; 659, 212, 32; 661, 218, 30; 219, 11; 665, 234, 9; 668, 250, 6; 675, 285, 26. 29; 286, 3; 287, 14; 706, 351, 29; 352, 23; 708, 361, 33; 362, 1; 363, 11; 715, 388, 32; 734, 423, 29; 737, 427, 28. 30; 751, 453, 9; 752, 453, 29; 760, 463, 1. 17; 770, 477, 13–14; 800, 554, 19; 809, 569, 12 Grenzregelung: 665*, 236, 19–21; 675*; 713, 383, 36; 757, 460, 16 Grenzstein: 665, 234, pass.; 235, 18; 706, 351, 31; 708, 362, 3; 713, 382, 33; 741, 434, 24; 770, 477, 19. 22. 37–38; 478, 27 Grenzzieher: 665, 235, 13. 27. 30; 236, 2; 689, 309, 41 Grenzziehung: 708*; 752*; 770* Grenzverlauf: 605, 23, 5; 665, 237, 1; 737, 428, 6; 760, 463, 13. 25 gymnasiarchos: 697, 326, 20; 703, 340, 3–4 Hafen: 617, 50, 32; 51, 23; 653, 196, 9; 667, 244, 26; 672, 270, 13; 272, 35; 747, 444, 25 Hafengebühren/-zoll: 669, 258, 30; 723, 402, 18 Heiligtum: 603, 10, 1–4; 605, 22, 18–19; 24, 23; 617, 64, 37; 627, 100, 24; 632, 127, 19; 644, 158, 38; 162, 11–12; 653, 196, 8. 39; 197, 22–23; 655, 202, 20; 656, 203, 23; 660, 216, 2; 661, 218, 19; 219, 29; 664, 227, 31; 665, 235, 28–33; 237, 14–18; 669, 257, 41; 259, 8; 674, 280, 14; 675, 286, 39–41; 287, 25–27; 676, 289, 36; 679, 294, 11; 692, 315, 26; 705, 345, 26; 706, 345, 34; 346, 38–41; 347, 7; 348, 34–37; 351, 21–22. 28; 352, 25. 30; 353, 17. 37. 41; 707, 355, 13; 708, 360, 33; 361, 26–27; 362, 24; 709, 368, 24; 713, 382, 2–5; 383, 39; 721; 399, 23; 400, 3; 726, 407, 37; 733, 421, 35; 759, 461, 10; 772, 482, 9; 483, 25–26; 484, 9–15; 775, 488, 7–9; 489, 11–12; 780, 496, 11;

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783, 507, 19. 25; 508, 7; 787, 519, 29–30; zu den einzelnen Gottheiten vgl. Namenregister hierotamias, Heiligtumsverwalter: 653, 196, 14–20 Tempel: 617, 50, 26; 51, 18. 44; 60, 12; 631, 113, 31; 633, 128, 1; 635, 132, 4; 133, 6–7; 644, 161, 2; 646, 172, 19; 655, 201, 10; 662, 221, 34–35; 665, 229, 17; 669, 258, 1; 671, 261, 8; 262, 31; 263, 11; 672, 270, 2; 699, 330, 37; 716, 392, 19; 733, 419, 9; 734, 423, 16; 743, 437, 3. 23; 751, 451, 23; 452, 33; 755, 456, 11; 762, 464, 34; 466, 17; 765, 469, 20; 470, 18; 794, 537, 4; 801, 554, 34; 555, 8 Tempelbesitz/-darlehen/-güter/-land: 638, 145, 12; 644, 161, 2; 702, 336, 1; 703, 339, 21. 25. 34; 706, 353, 41; 794, 538, 27 Tempelbezirk: 601, 4, 27; 617, 51, 34; 671, 261, 39; 263, 4; 716, 392, 20; 768, 473, 24; 771, 481, 10–11 Tempelbrand: 663, 224, 40 Herde: 605, 21, 7; 627, 100, 5; 101, 8 hieromnemon: 786, 515, 8 Hilfstruppen: 608, 31, 32; 32, 8; 34, 11; 618, 67, 9. 29–30; 68, 4; 69, 19; 625, 82, 15; 628, 101, 25; 637, 137, 4; 666, 238, 22; 684, 301, 18; 685, 302, 7; 686, 304, 19; 686, 305, 14; 696, 322, 27; 746, 442, 19; 786, 513, 24; 800, 550, 35 hipparchos: 631, 118, 4 Hirte: 627, 100, 4; 101, 9; 665, 237, 12 Hohepriester: 672, 266, 21; 267, 24; 268, 6. 25–26; 269, 15. 22. 29; 271, 15; 682, 299, 1. 30. 39; 808, 562, 10 Holzholen: 675, 285, 25 horothetai: 708, 363, 4 Hund: 601, 3, 22–24 isopoliteia: 605*, 20, 32; 22, 34; 606*, 26, 37; 607*; 644*, 158, 27–28; 162, 40–41; 164, 8; 645, 171, 1. 5. 14–15; 656*, 204, 4; 660*, 215, 32; 661, 218, 26; 668b, 254, 15; 255, 5; 708*, 363, 7; 709*, 367, 30; 368, 37; 370, 18; 713*, 383, 1; 733, 421, 13; 745, 441, 16; 747, 445, 8; 748*, 448, 29; 771*, 480, 24– 25; 775*, 488, 5; 776*, 489, 30; 780*, 496, 5–6; 783, 507, 1; 787*, 523, 29

Kleruchen: 775, 488, 32. 36; 489, 1–2 koinodikion: 605, 21, 42; 25, 13. 15; 641, 147, 22; 148, 3 koinon: 604, 16, 3; 17, 36; 605, 25, 17. 21–22. 42; 26, 1; 641, 147, 17. 30. 39; 148, 3; 646, 173, 20. 33. 35. 39; 174, 16; 658, 206, 21. 27; 207, 3; 662, 222, 20–21. 24; 688, 307, 27. 30; 720, 398, 28. 31. 35; 722, 401, 2; 729, 412, 40; 731, 417, 1–2; 743, 436, 17; 745*; 746, 442, 33; 794, 538, 13. 24; 797, 545, 13–15. 19. 25. 28 kosmos/kosmoi: 603, 9, pass.; 10, 30; 604, 15, 8. 10–11. 42; 16, 5; 605, 20, 19. 21; 21–24, pass.; 641, 147, 11; 646, 173, 26; 706, 346, 20. 22–23. 31; 348, 26–27. 30; 349, 20; 350, 26. 29–30. 32; 353, 7. 10; 708, 360, 18; 361, pass.; 363, 1; 709, 367, 25–26. 28; 368, 1. 10. 15. 27; 713, 380, 16. 18; 381, pass.; 383, 12. 14. 26; 384, 7; 723, 402, 1–3; 724, 404, 3; 733, 420, pass.; 735, 424, 29. 31; 425, 2; 747, 444, 20. 40; 747a, 446, 13–14; 748, 448, 7; 760, 463, 1–2; 772, 483, 34. 38–39; 484, 2; 780, 495, 32. 37–38; 496, 18 Koureten: 603, 10, 7. 18; 604, 16, 11. 28; 708, 362, 30; 709, 368, 35; 713, 382, 41; 725, 404, 19; 775, 488, 15 Kranz: 607, 28, 23; 629, 103, 16; 657, 204, 35; 667, 240, 17; 241, 1. 12; 246, 37; 670, 269, 36; 682, 299, 3. 31; 726, 407, 36; 794, 537, 23; 816, 591, 1 Krieg: 603, 9, 38; 10, 10. 21; 604, 15, 16. 23; 16, 15; 605, 23, 21; 613, 41, 13; 44, 15; 616, 49, 6; 617, 54, 31; 57, 14; 58, 23; 59, 24; 62, 3. 10; 63, 3. 8; 66, 16. 18; 618, 67, 8; 68, 14; 621, 73, 28; 622, 77, 32; 623, 79, 4; 624, 81, 15; 626, 84, 14; 91, 28; 92, 32; 94, 9; 630, 105, 15; 631, 108, 13; 117, 25; 118, 42; 120, 3; 632, 126, 34; 639, 145, 29; 644, 160, 22; 645, 169, 1. 6; 170, 21; 171, 6; 646, 173, 28; 648, 178, 17; 651, 187, 1. 21; 652, 190, 36; 662, 221, 12; 666, 239, 9; 667, 245, 5; 676, 289, 13; 682, 298, 33; 684, 301, 11; 686, 305, 4; 687, 306, 22; 690, 310, 16; 691, 313, 2; 694, 318, 7; 696, 322, 32; 323, 36; 697, 325, 16; 326, 27; 703, 339, 17 Kriegspartnerschaft: 613* Kosten: 626, 83, 24; 84, 13. 26. 42; 85, 2. 10. 35–36; 86, 34; 87, 15. 43; 95, 38; 648, 177, 39; 703, 340, 4; 779, 493, 29; 791, 530, 36

II. Sachregister Landbesitz/enktesis: 601, 3, 10; 605, 20, 33; 23, 8; 607, 28, 28; 638, 142, 36; 644, 160, 30–33; 645, 168, 27–32; 651, 186, 16–18; 668a, 252, 18; 669, 257, 36; 258, 36; 690, 310, 17–19; 693, 316, 14–15. 23; 695, 322, 14–15; 706, 353, 20; 748, 448, 13–17; 449, 9; 795, 539, 9–12 Ackerbau: 605, 20, 39 Lesbischer Bund: 783* legatus/-i: s. Gesandtschaft Leitourgien: 638, 145, 3 lembi: 621, 73, 14; 75, 42 lex Acilia: 672, 276, 15; 277, 6–7 lex Antonia de Termessibus: 799, 549, 13; 810, 578, 2; 812, 585, 10 lex de provinciis praetoriis: 676, 290, 9; 763, 467, 24; 468, 6–7 lex Iulia: 809, 571, 20; 810, 577, 39 lex portus Asiae: 809, 571–572, 42–1; 572, 33 lex Rubria Acilia: 716, 391, 23–24; 393, 34 Losverfahren: 603, 9, 37; 605, 21, 37–38; 644, 159, 40; 713, 380, 43; 747, 444, 39; 783, 507, 16; 787, 519, 13; 524, 28 maiestas-Klausel: 602, 7, 38; 631, 121, 32; 672, 275, 2; 698, 330, 13; 798, 549, 6; 799, 550, 13; 803, 557, 34; 804, 559, 12; 805, 560, 13; 809, 567, 32–34; 570, 25; 571, 22; 810, 576, 36–37; 579, 3; 811, 580, 36–37; 581, 31 metoikoi: 644, 160, 9 Mna, 100 Drachmen: 631, 117, 40; 653, 196, 18; 197, 4; 672, 268, 17; 269, 16; 276, 1; 673, 279, 8. 23; 706, 351, 37 molpoi: 644, 160, 18 Nachbarschaftsstreit, Beilegung: 669* nauarchos: 667, 240, 18–19. 25 neoi: 697, 326, 21. 37; 327, 10 Nesiotenbund: 720*; 742, 436, 17; 780, 497, 7 nomophylakion: 784, 509, 12 Opfer: 601, 4, 23; 603, 9, 28; 627, 99, 30; 638, 144, 19; 644, 158, 38; 163, 13; 645, 169, 36; 653, 196, 15. 32; 663, 223, 28; 668, 249, 24; 703, 339, 39; 340, 1; 709, 368, 9; 716, 391, 23; 725, 405, 40; 751, 452, 25; 756, 459, 11. 13; 781, 500, 20; 794, 537, 24; 809, 569, 36; 810, 574, 34 Opferherold: 638, 143, 9; 644, 159, 1; 161, 38

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Opfertiere: 644, 158, 39; 645, 169, 35; 666, 237, 37; 781, 499, 30; 794, 537, 21; 538, 34 Trankopfer: 653, 196, 19; 667, 245, 24; 809, 569, 39. 41 Orakel: 638, 144, 19; 644, 158, 32 paidonomos: 703, 340, 3 pax: s. Frieden peripolia: 771, 481, 6 Pferde: 631, 115, 9; 685, 302, 12; 691, 312, 6; 695, 322, 5; 711, 372, 1; 718, 396, 14; 809, 569, 6 philanthropa: 671, 263, 25–26 Phratrie: 653, 197, 3. 8 phyle: 604, 15, 11; 605, 20, 35; 607, 28, 30; 644, 159, 32. 36; 160, 2; 673, 279, 17. 35. 38; 706, 346, 20; 708, 360, 19; 709, 367, 23–24. 28; 713, 380, 17; 723, 402, 1; 771, 380, 20–24. 34–35. 40–41; 787, 520, 14 Piraten/Piraterie: 610, 36, 25; 614, 45, 28; 716, 393, 21; 394, 6; 744, 439, 25; 750, 451, 15; 763, 468, 8; 780, 496, 39; 797, 544, 32; 545, 4 Plinthophoren: 644, 164, 5; 675, 286, 33. 36 polemarches: 615, 47, 22; 48, 21; 669, 257, 30 Polisgesetz: 653, 196, 16. 30; 197, 38 Politarch: 665, 233, 40; 234, 6 pontifices: 628, 102, 5 praetor urbanus: 632, 126, 24; 654, 199, 3–4; 200, 4–5; 716, 391, 28; 788, 526, 2–3; 809, 567, 25 prakteres, Einzugsbeauftragte: 653, 196, 24 probouloi: 770, 477, 11 prodikos: 605, 22, 5 Prophet: 644, 158, 37 prostatai: 644, 161, 19. 22 protokosmos/-oi: 760, 463, 16–17; 773, 485, 26 Prozess: 603, 10, 22; 605, 21, 30–31; 607, 28, 30; 642, 150, 19; 644, 160, 17; 653, 196, 13; 669, 257, 19. 23; 694, 317, 27; 706, 351, 37; 713, 383, 7. 40; 770, 478, 6; 774, 486, 18; 781, 499, pass.; 784, 508, 26; 509, 9–10; 787, 518, 28; 524, 38; 809, 568, 29; 572, 12. 20. 42 proxenoi: 615, 47, 27; 48, 24; 726, 407, 33; 778, 491, 29; 781, 500, 7; 785, 511, 9 Prytanen: 638, 141, 29; 143, 10; 644, 158, 16. 23. 41; 159, 10. 31. 35; 160, 1. 4; 161, 18.

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Register

23; 162, 7; 661, 218, 12; 672, 272, 23; 697, 326, 19; 716, 392, 22; 736, 426, 33 prytaneis: 709, 367, 23; 771, 480, 34. 40 prytaneion: 604, 16, 5; 708, 361, 18. 20; 713, 381, 19; 734, 423, 2–3; 424, 11 psephisma: 601, 5, 3; 607, 29, 1; 661, 219, 3. 28; 672, 277, 21; 702, 336, 25; 716, 392, 25. 32 publicani: 666, 238, 24; 702, 335, 29. 31 Publikation/Veröffentlichung: 601, 4, 25–27. 40; 5, 3; 632, 127, 34–39; 635, 133, 4–7; 641, 148, 23; 644, 162, 10–12; 645, 170, 7–9; 653, 196, 39–40; 655, 200, 8–10; 661, 218, 17–21; 219, 27–33; 662, 221, 32–35; 664, 227, 29–32; 665, 235, 27–36; 669, 257–258, 40–2; 675, 286, 37–41; 287, 24– 26; 676, 289, 34–36; 692, 316, 4–5; 704, 343, 22–27; 705, 344, 32–34; 706, 346, 36– 39; 348–349, 34–2; 707, 355, 6–9; 708, 361, 25–28; 709, 368, 20–23; 369, 23; 713, 382, 1–5; 383, 17–19. 38; 716, 391, 17–20; 392, 18–21; 721, 399, 22; 725, 406, 2; 734, 423, 12–16; 751, 452, 32–34; 762, 466, 16– 18; 765, 470, 17–18; 771, 481, 9–11; 772, 484, 8–10; 775, 488, 6–9; 780, 496, 10–12; 783, 507, 25–26; 787, 519, 28–32; 788, 526, 4–5; 804, 558, 21–22; 810, 574, 35–36 quaestio Mamiliana: 712, 374, 15 Rechtshilfevertrag: 781*; 782* Reparationszahlungen: 611, 38, 6; 631, 121, 12; 648, 179, 22; 654, 198, 32; 199, 26 Salzgärten: 669, 258, 29 Satrap: 633, 128, 36; 129, 3. 6; 648, 177, 41; 179, 11; 674, 281, 40 Schiedsgericht: s. Gericht Schiffe: 617, 59, 26; 61, 5. 39; 621, 73, 13; 75, 37; 626, 85, 8; 87, 15. 40; 90, 35; 93, 10; 94, 9; 95, 5. 13; 96, 33; 632, 127, 1. 8; 637, 138, 20; 662, 221, 15; 664, 227, 10. 17; 667, 244, 16; 248, 29; 672, 265, 14. 20; 266, 13; 676, 289, 15. 22; 679, 293, 28; 294, 6–7; 696, 322, 26; 323, 34; 697, 325, 12. 19; 706, 351, 23. 33; 716, 392, 2. 8; 786, 513, 20; 788, 526, 13; 790, 528, 22; 791, 529, 16. 29; 531, 25; 533, 20; 796, 540, 27. 38; 541, 19; 797, 543, 24; 809, 567, 41; 569, 7; 570, 30. 31. 36; 810, 577, 3

Schlichter: 604, 17, 8; 605, 25, 39; 26, 2; 645, 171, 32; 665, 236, 29; 675, 286, 29; 287, 20; 678, 292, 37; 783, 507, 19 Schlichtung: 641, 147, 36–37; 148, 12; 644, 163, 20; 647, 175, 18–19; 675, 287, 22; 689, 309, 34; 714, 384, 3; 741, 434, 27. 31; 752, 454, 1; 754, 455, 35; 783, 507, 12; 508, 7; 787, 524, 19–20 Senat: 602, 6, 13; 621, 73, 3; 74, 19; 75, 5; 623, 78, 21; 626, 86, 8. 35; 88, 2; 629, 103, 4. 6; 104, 8; 630, 105, 6; 631, 109, 6. 20. 26. 37; 110, 15; 111, 39; 112, 1. 36; 114, 6; 116, 24; 120, 13. 25; 634, 131, 12. 21; 642, 150, 14; 651, 186, 29; 187, 8; 652, 189, 14; 190, 5. 23; 654, 198, 31; 666, 237, 34; 238, 26; 667, 242, 12. 19. 38; 244, 23; 245, 7. 13; 246, 32; 247, 9. 23; 670, 259, 24; 672, 265, 1; 266, 7; 267, 23; 268, 6; 270, 1; 271, 18; 272, 32; 275, 30; 675, 286, 29; 679, 293, 23; 685, 302, 23. 33; 690, 311, 14. 23; 691, 313, 19; 315, 1; 692, 315, 28; 694, 319, 10. 20; 320, 5; 698, 329, 7; 330, 1; 711, 371, 15; 712, 372, 37; 715, 386, 20. 32; 718, 396, 18. 26; 726, 407, 4; 727, 408, 16; 729, 412, 29; 730, 416, 18; 738, 428, 34; 741, 434, 26; 743, 438, 2; 753, 454, 20; 759, 462, 13; 765, 470, 11; 770, 477, 15; 478, 14; 786, 513, 8; 797, 544, 10 senatus consultum: 617, 60, 32; 61, 2; 64, 29–31; 65, 1; 66, 1. 6. 12; 619, 70, 32; 628, 101, 35; 102, 7. 19–20. 22; 630, 105, 30; 631, 113, 31; 117, 17; 634, 131, 24; 132, 10–11; 654, 200, 17; 667, 240, 41; 243, 33; 244, 20; 246, 11–12. 40; 668, 249, 22. 36; 672, 266, 8. 11. 20; 267, 1; 270, 2–3; 271, 19. 27; 272, 4. 32; 274, 9; 276, 9. 37; 692, 315, 29; 698, 329, 37–38; 702, 335, 8; 705, 344, 11. 30; 345, 2; 707, 355, 6; 356, 4–5; 716, 392, 30–31; 741, 434, 30–31; 743, 438, 5; 753, 455, 1; 754, 455, 30; 755, 456, 26–27; 756, 458, 25; 765, 470, 17; 766, 471, 7; 767, 472, 4; 788, 526, 26; 791, 532, 7; 797, 544, 20; 804, 558, 14; 808, 563, 17; 809, 569, 24; 810, 575, 38; 576, 9; 812, 582, 36 senatus consultum de agris Mytilenaeorum: 810, 578, 15 senatus consultum de agro Pergameno:

II. Sachregister 702, 335, 19. 28; 336, 10. 18–19. 30 senatus consultum de Aphrodisiensibus: 812, 583, 1–2 senatus consultum de Stratonicensibus: 740, 433, 6; 767, 472, 5–6 senatus consultum Popillianum: 702, 336, 5. 14; 337, 14–15 Sesterzen: 809, 568, 41 Sicherheitsbeauftragte: 638, 141, 30; 143, 10– 11; 644, 158, 16–17. 23; 158–159, 40–1; 159, 11. 31. 35; 161, 18. 23; 162, 7 Sicherheitsvereinbarung: 744* Siegel: 642, 149, 29; 150, 2; 659, 212, 30; 780, 495, 30; 496, 28; 781, 499, 8; 500, 38 Siegelring: 627, 100, 15. 18 Silber: 631, 117, 40; 119, 14; 653, 197, 4; 687, 306, 14; 706, 351, 24. 34; 711, 372, 1; 733, 420, 15. 18 Alexandersilber: 706, 349, 17 Attisches Silber: 626, 91, 14; 93, 26; 704, 343, 19; 772, 484, 1 Silberstatere: 603, 9, 30; 605, 21, 14; 22. 13; 23, 32. 34; 24, 7–8; 708, 361, 13–14; 709, 368, 16; 772, 484, 1 Silbertalente: 611, 37, 15. 24; 617, 62, 28; 621, 73, 37; 631, 110, 15; 115, 10; 653, 196, 38; 665, 234, 42; 235, 40; 675, 286, 33. 36; 683, 300, 19; 686, 304, 18; 691, 313, 8–9; 700, 332, 11; 770, 478, 8; s. a. Talente. sitarchos: 627, 99, 37–38 Sklaven: 621, 73, 10; 75, 27; 623, 79, 12; 626, 90, 26; 93, 6; 644, 161, 17. 33; 164, 3; 645, 172, 9; 666, 238, 26; 669, 257, 30–31; 703, 339, 41; 706, 351, 26; 713, 382, 5; 383, 38; 728, 409, 28; 791, 530, 33; 533, 8; 805, 559, 37; 560, 3 societas: 618, 68, 35; 69, 16. 22; 624, 81, 5. 9. 16. 18; 657, 205, 30. 32; 720, 398, 22. 35; 729, 413, 23 Sold: 601, 3, 34; 608, 31, 38; 627, 99, 40; 650, 186, 5; 779, 493, 27 Soldaten: 615, 47, 26; 48, 7; 625, 82, 1; 626, 92, 46; 627, 99, 35; 630, 105, 17; 632, 127, 1. 8–9; 667, 243, 28; 244, 25; 787, 518, 40 Söldner: 608, 32, 26. 41; 610, 36, 7. 23; 621, 73, 22; 76, 3; 626, 91, 2; 93, 15; 94, 11; 646, 174, 4; 648, 179, 18; 650, 186, 4; 787, 518, 41

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Söldnerwerbung: 639, 145, 35 somatophylakes, Leibwächter: 659, 208, 24; 214, 16–17 Statere: 697, 326, 33; 708, 361, 16; 709, 368, 28; 724, 404, 7; s. a. Goldstatere Stele: 601, 4, 26; 603, 10, 1; 605, 24, 23; 608, 32, 18; 642, 149, 38; 644, 162, 11; 645, 168, 22. 25; 170, 9; 171, 30; 647, 175, 13; 653, 196, 39; 197, 22; 655, 202, 19; 661, 218, 20; 665, 235, 4. 28; 669, 257, 41; 703, 339, 29; 706, 348, 34. 40; 353, 19; 721, 399, 22; 724, 404, 6; 734, 423, 14; 759, 462, 8; 780, 496, 10; 787, 523, 14 stephanephoros, eponym. Kranzträger: 638, 142, 12–13. 16. 23. 29; 143, 9; 644, 158, 40; 159, 6–8; 160, 6. 34–36; 161, 9–10. 15; 645, 170, 5–6. 12–13; 703, 339, 32; 768, 473, 11–12 Stephanephorenliste: 644, 162, 25–26 Steuern/Abgaben: 605, 20, 40; 627, 100, 3; 638, 142, 11. 17. 25; 644, 160, 29; 161, 30. 33; 693, 317, 3; 702, 335, 27; 707, 355, 17; 713, 380, 39; 723, 402, 17; 751, 452, 13; 809, 572, 32; 812, 584, 11 Spesen: 646, 173, 29; 794, 537, 42 Steuer-/Abgabenfreiheit: 605, 23, 26; 615, 47, 22–23; 634, 131, 24; 132, 11; 668a, 252, 18; 812, 583, 23; 584, 30 Steuerpächter: 644, 161, 31–32; 702, 336, 4 Strafe: 601, 3, 7; 603, 9, 28–30; 10, 30; 605, 21, 31. 33; 24, 34–37; 610, 36, 9; 617, 59, 25; 629, 103, 37; 633, 128, 36; 129, 2; 638, 143, 26; 642, 150, 19; 647, 175, 8; 648, 177, 40; 651, 186, 27; 661, 218, 7; 667, 245, 15; 669, 258, 40; 678, 293, 3; 685, 302, 20. 30; 705, 344, 13; 345, 14; 706, 353, 28; 708, 361, 11–16; 709, 367, 40; 368, 16; 770, 478, 8; 772, 483–484, 40–1; 781, 499, 23. 37; 787, 524, 38; 791, 533, 38 Todesstrafe: 648, 175, 8; 663, 223, 34 Versäumnisstrafe: 605, 23, 33; 24. 9 strategos/-oi: 601, 4, 1–2. 21; 613, 41, 14. 28; 44, 11; 617, 51, 24; 618, 67, 16; 68, 23; 631, 106, 39; 114, 36; 118, 3; 119, 8. 33; 636, 134, 4; 637, 135, 7. 10; 136, 7. 19. 33; 138, 5. 15; 638, 142, 32; 647, 175, 4; 653, 196, 5; 661, 218, 12; 672, 272, 24; 703, 339, 14; 762, 465, 23; 782, 503, 33; 783, 507, 3; 787, 522, 6; 523, 12

632

Register

symbolon/-a: 605, 22, 11. 36–37; 636*, 134, 8; 665, 234, 35. 40; 237, 7–8; 689, 309, 10–11; 701*, 334, 5; 722*; 728*; 732*; 736*, 426, 34–35; 738*, 428, 25; 758*; 774*; 784*; 785* symmachia: 602, 7, 13; 615, 47, 33; 637, 138, 41; 668b, 255, 6–7; 734, 423, 37; 740* Sympolitie/sympoliteia: 601*, 4, 28; 615, 47, 30; 627*, 100, 26; 638*, 143, 5; 640, 146, 16; 653*, 196, 8; 197, 9; 656, 203, 20–21; 204, 2; 660, 216, 1; 661*, 219, 25; 740*, 432, 6. 31 synhedroi: 638, 141, 30; 144, 11; 644, 158, 17. 23; 159, 11; 162, 8; 163, 9. 15; 720, 398, 29; 770, 477, 12; 784, 508, 25; 794, 537, 21; 538, 1 synhodos: 637, 135, 11; 137, 12 synoikismos: 663, 224, 21 synthekographoi: 668b, 254, 21. 26; 255, 10– 12 Talente: 601, 3, 10; 611, 37, 15. 24; 617, 58, 27. 32. 42; 59, 12; 61, 7; 62, 5. 28; 621, 73, 37; 626, 85, 38–39; 86, 36; 87, 43; 88, 25; 91, 17. 20; 93, 29–30; 629, 103, 32; 631, 109, 23; 110, 5. 16; 111, 25; 115, 10; 117, 41; 633, 128, 37; 637, 136, 4; 638, 143, 26; 642, 149, 25; 644, 162, 19; 648, 177, 38– 40; 653, 196, 38; 659, 210, 27. 35; 211, 16; 212, 26. 28; 213, 2. 27. 31; 214, 20. 40; 215, 8; 665, 234, 38. 42; 235, 7. 40; 675, 286, 33. 36; 287, 23; 678, 292, 37–38; 293, 1; 679, 293, 28. 32; 294, 7; 683, 300, 19; 685, 303, 32; 686, 304, 18; 691, 313, 8; 700, 332, 11; 704, 343, 19; 705, 344, 13–14; 345, 14; 706, 349, 17; 744, 439, 27; 770, 478, 8; 791, 529, 15; 530, 17; 533, 21; 796, 540, 37; 797, 544, 34; 804, 558, 35; 813, 586, 11. 18 Attische Talente: 626, 91, 13–14; 93, 26–27 Euboiische Talente: 626, 85, 35; 86, 34; 87, 16. 43; 631, 115, 24–25. 39; 117, 38 tamias/-ai: 601, 3, 32; 669, 257, 29 Technitai des Isthmos: 705 pass. Tempel: s. Heiligtum Testament: 698, 329, pass.; 739, 430, 1; 804, 559, 1. 4 theoroi: 794, 537, 41; 538, 2. 5 thiasos: 709, 368, 8; 713, 381, 38 Thunfischfang: 669, 257, 21; 258, 30

timouchoi: 601, 3, 2. 21. 25; 4, 2; 607, 28, 17. 31 Treue/fides: 631, 107, 13; 108, 22; 114, 8; 655, 200, 29; 681, 297, 36; 682, 299, 28; 729, 412, 24; 765, 470, 1 tribuni militum: 621, 72, 38; 686, 305, 30 Tribut: 617, 62, 7; 622, 77, 11; 626, 90, 40; 93, 14; 700, 332, 6. 29 Verbannte: 611, 37, 25; 642, 149, 23. 36 Verlängerung: 642, 149, 32; 673, 279, 30 Verlesung: 604, 15, 41; 605, 21, 23; 24, 16; 708, 361, 6–13; 709, 368, 10; 713, 381, 8; 716, 391, 26; 724, 404, 1; 772, 483, 36 Vertrag: s. Bündnis Verurteilte: 642, 149, 23. 37; 667, 246, 19 Vieh: 627, 100, 3; 638, 144, 14; 644, 160, 31; 665, 237, 12; 711, 372, 1; 744, 439, 24–25; 751, 453, 10 Volksbeschluss: 601, 4, 39; 607, 28, 39–40; 638, 143, 4; 144, 2. 4; 644, 158, 26; 161, 37; 162, 40; 163, 2; 164, 13; 660, 215, 35; 661, 218, 41; 219, 16; 667, 241, 14; 689, 309, 6; 698, 329, 23; 706, 350, 19; 352, 29; 707, 355, 20; 709, 369, 29. 41; 370, 2; 725, 405, 35–36; 733, 420, 36; 421, 3; 735, 425, 4. 26; 737, 428, 7; 740, 433, 33; 752, 454, 5; 758, 461, 6; 780, 496, 19. 23; 782, 503, 27; 783, 506, 7 Volksversammlung: 601, 3, 12; 605, 21, 17; 607, 28, 33; 625, 81, 38; 631, 120, 2; 644, 158, 30; 163, 5. 12; 653, 196, 11; 655, 202, 17; 661, 218, 12–13; 665, 234, 1; 667, 246, 31; 668b, 254, 16. 38; 255, 13–14: 690, 311, 14; 702, 335, 7; 716, 393, 32–33; 771, 481, 23; 783, 506, 30 Waffen: 631, 115, 9; 118, 41; 632, 126–127, 40–1; 127, 8; 662, 221, 21; 664, 227, 9. 17; 667, 243, 28; 668, 249, 19; 672, 265, 14. 19; 676, 289, 15. 22; 681, 297, 8. 20; 691, 312, 6. 9–10; 314, 20; 693, 316, 23; 317, 3; 694, 319, 34; 695, 321, 37–38; 697, 325, 12. 19; 700, 332, 5; 711, 371, 18; 716, 392, 1. 8; 727, 408, 15. 28; 787, 519, 1; 788, 526, 13; 805, 559, 37; 560, 3; 809, 567, 41; 810, 577, 3 Waffenstillstand: 617, 53, 3. 11. 23; 55, 40; 56, 15; 58, 26; 59, 1–2. 14. 34; 618, 67, 16; 621,

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache 73, 1; 631, 107, 1–2. 7. 31; 108, 17–18. 38; 109, 4. 39–40; 110, 22; 111, 42; 112, 6–7; 113, 2–3; 119, 27; 120, 22–23; 648, 178, 20; 694, 318, 2; 708, 361, 2; 713, 381, 2; 729, 412, 30–31 Waffenstillstandsvereinbarung: 684* Wegebau: 638, 145, 7 Weiderecht: 605, 23, 24; 675, 285, 22. 25; 708, 360, 32 Weihung: 645, 168, 34; 662, 222, 2; 663, 223, 39; 224, 4. 38; 674, 281, 21–23; 715, 388,

633

25; 716, 392, 18; 766, 471, 5; 772, 484, 14; 777, 491, 5; 809, 571, 1 Weihgeschenke: 715, 387, 36 Wein: 638, 142, 37 Ziegelei: 644, 161, 3 Zoll: 605, 21, 6; 628, 101, 37; 102, 21; 638, 142, 39; 723, 402, 17 Wegzoll: 675, 285, 20–21; 287, 9–10 Zollfrei: 672, 272, 37; 709, 367, 35; 751, 452, 11; 787, 520, 19

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache Aufgenommen sind alle Formeln und Termini, die bei Vorbereitung, Abschluss, Aufzeichnung, Veränderung oder Löschung von Verträgen und Vereinbarungen sowie bei den damit zusammengehörigen diplomatischen Vorgängen vorkommen. Bei Inschriften werden auch Ergänzungen berücksichtigt. Stichwörter werden in der Koine, bei Verben in der ersten Person Singular, bei Nomina und Adjektiven im Nominativ Singular aufgeführt.

A. Griechische Wörter ἀδελφός: 615, 47, 13 ἀδιαλύτως: 617, 56, 24 ἀδικέω: 601, 1, 26; 604, 12, 29; 605, 19, 24. 27 ἀδόλως: 619, 70, 11; 626, 87, 32; 708, 357, 1; 747a, 446, 5. 10; 751, 452, 6 ἀδόλως καὶ ἀπροφασίστως: 604, 12, 33. 36; 725, 405, 8. 12. 17; 779, 493, 1 s. v. ἁπλόως αἵρεσις: 612, 39, 15; 667, 243, 11; 670, 259, 21; 672, 264, 34 αἰχμάλωτος: 617, 49, 33; 50, 3; 52, 9; 60, 27; 62, 20. 40; 626, 87, 30; 89, 9; 631, 115, 18; 116, 33; 645, 166, 32. 37. 38; 648, 177, 5; 691, 312, 25; 695, 321, 27; 791, 530, 23; 797, 543, 12; 544, 27 αἰώνιος: 663, 223, 9; 809, 564, 34 ἀκυρόω: 808, 562, 27 ἀμετάθετος: 809, 564, 32 ἀναγιγνώσκω: 604, 13, 21; 605, 19, 17. 20; 708, 357, 37. 41; 358, 3; 709, 365, 24; 713, 376, 30. 35. 37. 41; 724, 403, 14. 18. 19; 772, 482, 29 ἀνάγνωσις: 708, 357, 35. 41 ἀνάγνωσις τῆς συνθήκης: 772, 482, 38

ἀναγορεύω: 716, 389, 34 ἀναγραφή: 665, 233, 11 ἀναγράφω: 601, 1, 35; 2, 37. 38; 632, 123, 33; 638, 141, 12; 644, 157, 39; 653, 195, 27; 661, 217, 21. 29; 662, 221, 2; 663, 223, 14. 15; 665, 232, 41; 703, 338, 19. 28; 706, 348, 18; 708, 358, 18; 709, 366, 1. 20. 25; 725, 405, 23; 751, 452, 8; 771, 480, 13; 772, 483, 10; 775, 487, 17; 780, 495, 20; 781, 497, 27; 787, 518, 4 ἀνακαινίζω: 652, 192, 23 ἀνανεόομαι: 634, 130, 19; 637, 134, 24. 26; 135, 22. 28. 33; 137, 9; 652, 192, 25; 672, 267, 13. 30; 268, 21; 269, 35; 744, 439, 16; 780, 495, 4; 797, 543, 8 ἀ. τὴν συμμαχίαν (καὶ φιλίαν): s. v. συμμαχία ἀνατίθημι: 601, 2, 39; 626, 94, 3; 632, 123, 33; 644, 157, 41; 653, 195, 29; 661, 217, 12; 662, 221, 2; 664, 226, 33; 665, 232, 42; 669, 257, 13; 675, 284, 37; 707, 354, 27; 709, 366, 3. 21; 713, 377, 34; 716, 389, 39; 725, 405, 23; 751, 452, 9; 771, 480, 14; 775, 487, 19; 780, 495, 22; 788, 525, 21

634

Register

ἀνδράποδον: 791, 530, 23 ἀνθρώπινος: s. v. μετοχή ἀνοχή: 617, 52, 36; 55, 34; 58, 12; 59, 9; 631, 106, 9. 14. 15. 36; 111, 5. 10. 12; 119, 24 ἀνταποστέλλω: 626, 89, 35 ἀντίγραφον: 626, 94, 4; 627, 99, 21; 645, 167, 25; 665, 233, 9; 672, 264, 19; 265, 31; 269, 8; 703, 338, 29; 707, 354, 28; 709, 366, 12; 780, 494, 35 ἀντιγράφω: s. v. στήλη ἀντιπρεσβεύομαι: 800, 551, 17 ἀπαλλάττω: s. v. φρουρά ἀπέχω: 626, 87, 23 ἀπιστία: 686, 304, 13 ἁπλόως ἁπλόως καὶ ἀδόλως: 603, 9, 5. 17; 604, 12, 24; 14, 4. 5. 19; 708, 356, 32; 360, 9; 709, 367, 3; 713, 375, 29; 379, 12; 723, 401, 19; 748, 447, 21; 775, 487, 31 ἀποδίδωμι: 617, 50, 3; 51, 28; 52, 5. 6; 58, 16; 59, 18; 62, 20. 41; 626, 85, 21; 87, 7; 89, 8. 10. 13. 24. 31; 648, 177, 1. 3. 7 ἀποκαθίστημι: 617, 50, 4. 8. 13; 51, 30; 52, 9; 60, 27; 626, 89, 5; 631, 115, 17; 648, 176, 41; 177, 5; 671, 262, 11 ἀπροφασίστως: 619, 70, 11; 634, 130, 9; 663, 223, 22; 708, 357, 1; 713, 375, 34; 376, 4; 723, 401, 29; 747, 443, 36; 748, 447, 33 ἀποστέλλω: 617, 53, 29 ἀρχή ἀρχή καὶ ἐπικρατεία: 810, 576, 12 τὴν ἀρχὴν καὶ τὴν δυναστείαν τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων: 631, 116, 29 τὴν ἀρχὴν καὶ τὴν δυναστείαν καὶ ὑπεροχὴν τοῦ δήμου τῶν Ῥωμαίων: 811, 580, 11 ἀσφάλεια: 634, 130, 24; 680, 295, 35 ἀσφαλής: 809, 564, 32; 810, 576, 29; 811, 580, 9 ἀτέλεια: 615, 47, 7 αὐτόμολος: 611, 37, 10. 19; 617, 49, 33; 60, 27; 62, 21. 40; 626, 87, 30; 88, 11; 631, 115, 18; 116, 33; 648, 177, 5; 695, 321, 26; 791, 530, 23; 797, 543, 12 αὐτόνομος: 798, 546, 15. 26 ἀφαιρέω: 626, 89, 42; 632, 123, 31; 662, 220, 36. 38; 672, 264, 33. 34; 265, 38; 706, 348, 20; 716, 390, 28. 30; 780, 495, 26; 809, 567, 10

ἀφίστημι: 617, 59, 18 βεβαιόω: 631, 116, 5; 659, 208, 34; 667, 241, 33; 808, 561, 35 βέβαιος: 668b, 253, 3; 809, 564, 37; 810, 576, 29; 811, 580, 10. 12 βεβαίωσις: 672, 267, 36 βοήθεια: 637, 136, 36. 39; 646, 173, 5. 12. 16; 666, 238, 18; 681, 297, 12; 731, 416, 26; 746, 442, 13 βοηθέω: 604, 12, 32. 36; 14, 22; 632, 123, 28; 644, 154, 10. 13; 649, 181, 13; 662, 220, 31. 33; 664, 226, 24; 667, 245, 40; 668, 249, 7; 668b, 253, 9; 672, 265, 36; 688, 307, 10; 708, 356, 36; 357, 1; 360, 9; 713, 375, 33; 376, 3; 379, 12; 716, 390, 21. 24; 723, 401, 23. 28; 739, 429, 24; 747, 443, 35; 444, 2; 747a, 446, 5. 10; 748, 447, 32. 36; 749, 449, 30; 779, 492, 37; 782, 501, 35; 809, 565, 22. 28; 810, 576, 26 s. v. σθένος s. v. εὔκαιρος βουλή δημοσία (/κοινὴ) βουλή: 631, 116, 31; 632, 123, 28; 124, 37; 125, 1. 4. 9; 662, 220, 22. 25. 27. 29. 36; 664, 226, 6. 10. 15. 19. 30; 697, 324, 26. 29. 33; 325, 3. 4; 716, 390, 9. 12. 15. 27. 28; 788, 525, 28. 32. 35. 39; 809, 565, 3. 9. 14. 18; 810, 576, 17. 21 γῆ κατὰ γῆν (καὶ κατὰ θάλατταν): 604, 12, 34. 37; 13, 17; 605, 19, 1. 32; 632, 123, 14; 124, 35; 662, 220, 19; 664, 226, 1; 708, 360, 9; 713, 379, 12; 716, 390, 6; 723, 401, 24. 29; 747, 443, 36; 444, 3; 747a, 446, 5. 10; 748, 447, 33; 788, 525, 25; 809, 564, 34; 565, 30; 811, 580, 10 γίγνομαι: 661, 217, 31 γνώμη: 617, 56, 36 κοινὴ γνώμη: 672, 265, 38. 39 γράμμα γράμμα δημόσιον: 661, 217, 10. 33 γραμματοφόρος: 779, 493, 3 γραμματοφυλάκιον: 665, 233, 10 γραπτός: 665, 232, 13. 42; 233, 3. 21; 689, 308, 10. 22 γραφή: 809, 567, 11

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache δέλτος: 812, 582, 28 δέλτος χαλκέα: 672, 264, 20; 265, 32; 268, 21; 810, 574, 19. 23. 35 δεξιός: 801, 555, 2 δεξιὰς τίθεμαι: 667, 245, 19 δίδωμι δεξιὰς: 671, 260, 23; 262, 13 δῆμος: s. v. ἀρχή δημόσιος: 812, 582, 27 s. v. βουλή s. v. γράμμα s. v. σφραγίς διάγραμμα: 604, 13, 35; 605, 19, 42 διαλλαγή: 797, 544, 25 διαλλάττω: 791, 529, 5 διάλυσις: 617, 49, 35; 58, 7. 16. 18; 59, 16. 39; 626, 84, 20. 32; 85, 19; 631, 106, 9; 110, 10. 30; 111, 4; 115, 16; 116, 28; 648, 176, 9. 37; 685, 302, 2; 691, 311, 28; 312, 20; 694, 317, 29 διαλύω: 617, 56, 25; 626, 94, 17; 709, 367, 10; 801, 554, 25 διαπρεσβεύομαι: 644, 158, 3; 691, 311, 28; 791, 529, 32; 800, 551, 25 διάταξις: 626, 88, 34 διατηρέω: 809, 564, 37 διαφυλάττω: 649, 180, 38; 181, 22; 810, 576, 13; 811, 580, 12 δίδωμι: 626, 89, 26. 29 δίκαιος: 634, 130, 35 δικαστήριον: 605, 20, 1; 627, 98, 7. 18 δίκη: 605, 19, 27; 607, 28, 4 διορθόω: 605, 20, 11; 644, 158, 1. 3; 709, 365, 41; 724, 403, 25; 751, 451, 34; 771, 480, 10 διόρθωσις: 736, 426, 19 διόρθωμα: 627, 99, 8 δόγμα: 617, 60, 18. 19. 26 δόλος χωρὶς δόλου: 631, 116, 39 δόλος πονηρός: 632, 124, 38; 125, 1. 4. 10; 662, 220, 22. 25. 27. 30; 664, 226, 7. 11. 15. 19; 697, 324, 26. 29. 33; 716, 390, 12. 15. 19; 788, 525, 29. 32. 36. 39; 809, 565, 3. 10. 15. 20. 41; 567, 8. 14; 810, 576, 17. 21; 811, 580, 18. 24 ἄνευ δόλου πονηροῦ: 809, 564, 33 δοῦλος: 626, 89, 7 δραπέτης: 631, 116, 33 δύναμις: 609, 34, 35 κατὰ δύναμιν: 601, 1, 21; 2, 21. 29; 644,

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157, 27; 668, 249, 9; 773, 485, 6; 779, 492, 37 μετὰ πάσης δυνάμεως: 688, 307, 10 δυναστεία: s. v. ἀρχή δυνατός κατὰ τὸ δυνατόν: 604, 14, 23; 672, 265, 36; 708, 356, 36; 713, 375, 35; 376, 5; 747, 443, 36; 444, 3 ἐς τὸ δυνατόν: 723, 401, 25. 30 ἔγγραφον: 706, 346, 19. 20; 347, 34; 348, 10. 12. 14; 350, 14 ἐγγράφω: 603, 8, 26; 675, 284, 38; 708, 358, 14. 16; 713, 377, 30. 32. 33; 724, 403, 26; 772, 483, 8. 9; 775, 487, 24 ἐγκαταλείπω: 709, 367, 4 ἔγκτησις: 605, 18, 30; 606, 26, 17; 607, 28, 3; 748, 447, 27 ἐγχαράσσω: 810, 575, 35 ἐγχειρέω: 631, 106, 21. 26 ἐθελούσιος: 770, 475, 14 εἰρηνεύω: 671, 260, 28 εἰρήνη: 603, 8, 30; 604, 12, 27; 613, 53, 35; 617, 53, 40; 56, 35; 59, 31; 60, 19; 62, 14; 626, 84, 36; 87, 4. 10. 32; 631, 110, 31; 114, 11; 116, 8; 117, 15; 119, 24; 645, 166, 26; 648, 176, 2. 5. 37; 651, 186, 36; 652, 191, 1; 192, 22; 656, 203, 29; 662, 220, 18; 671, 260, 24; 261, 20; 672, 267, 19; 685, 301, 25; 691, 311, 29; 694, 317, 15. 33; 708, 357, 25; 713, 376, 23; 730, 414, 12; 733, 419, 17. 20. 21; 737, 427, 20; 742, 435, 17; 797, 543, 28; 809, 564, 34; 810, 576, 29 εἰρήνη καὶ φιλία: 645, 165, 35; 166, 5 s. v. συμμαχία s. v. πόλεμος ἐκφέρω: 626, 89, 38 ἐκχωρέω: 617, 50, 6; 52, 7; 54, 11; 626, 83, 8. 15; 85, 16; 87, 4; 88, 40; 648, 176, 40 ἔκσπονδος: 631, 115, 22 ἐμβάλλω: 775, 487, 23 ἐμμένω: 603, 9, 7. 19; 605, 18, 22; 608, 31, 14. 20; 609, 34, 28. 32; 638, 141, 12. 21. 23. 24; 644, 157, 21; 158, 5. 8. 9; 645, 167, 15. 20; 648, 176, 6; 649, 180, 37; 653, 195, 22. 24; 665, 232, 13. 15. 17; 233, 17. 18. 19; 668a, 251, 41; 675, 284, 33. 35; 681, 297, 24. 33; 706, 348, 14. 15. 17; 708, 359, 12; 360, 7. 13; 709, 366, 40; 367, 11; 713, 379, 11. 12.

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Register

17; 725, 405, 7. 11; 751, 452, 4; 760, 463, 8; 775, 487, 34 ἐνδέχομαι κατὰ τὸ ἐνδεχόμενον: 809, 565, 23. 28 ἔνθινος: 708, 358, 16; 713, 377, 32; 724, 403, 25. 26; 772, 483, 8. 10; 775, 487, 26 ἔνορκος: 603, 8, 26. 32; 656, 203, 14; 667, 241, 31; 708, 358, 17; 713, 377, 32; 724, 403, 26. 27; 734, 422, 6; 772, 483, 8. 10; 775, 487, 24. 25 ἔνσπονδος: 764, 468, 35; 791, 532, 5. 10 ἐντάττω: 809, 567, 10. 11 ἐντίθημι: 603, 8, 24. 25. 26 ἐντολή: 617, 54, 16 ἐξαιρέω: 603, 8, 24. 25; 664, 226, 28; 697, 325, 4. 6; 708, 358, 14. 15; 709, 365, 40; 713, 377, 30. 31; 724, 403, 25; 772, 483, 8; 775, 487, 23. 24; 809, 567, 12; 811, 580, 21. 23 ἐξάγω: s. v. φρουρά ἐξαγωγή: 604, 13, 14 ἐξελαύνω: 664, 226, 31 ἐξίστημι: 617, 50, 12; 59, 6; 626, 84, 37 ἐξορκίζω: 708, 357, 27. 39; 358, 3; 709, 365, 12. 31. 33; 713, 376, 25. 35. 41; 747, 444, 11; 751, 451, 38; 772, 482, 36 ἐξουσία: 809, 564, 36 ἐπιγαμία: 605, 18, 29; 606, 26, 17; 607, 28, 3; 709, 367, 1 ἐπιδίδωμι: 626, 85, 17 ἐπιδιορθόω: 775, 487, 23 ἐπικουρία: 667, 240, 7 ἐπικρατεία: s. v. ἀρχή ἐπικρίνω: 627, 99, 11 ἐπιορκέω: 601, 1, 33; 2, 24. 35; 603, 9, 8. 20; 604, 14, 10. 25; 608, 31, 26; 609, 34, 36; 638, 141, 18; 644, 157, 31; 645, 167, 17. 21; 649, 181, 1. 24; 708, 360, 15; 709, 367, 15; 713, 379, 19; 723, 401, 36; 745, 441, 6; 749, 449, 32; 751, 452, 7; 775, 487, 37; 781, 498, 18 ἐπιτρέπω: 601, 1, 21; 604, 12, 30. 32; 14, 21; 609, 34, 34; 628, 101, 15; 638, 141, 14. 15; 644, 157, 25. 26; 685, 302, 39; 691, 312, 23; 709, 367, 11; 775, 487, 36 ἕπομαι: 604, 12, 25 ἕρπω: 603, 8, 15. 18. 19; 604, 13, 36; 605, 19, 11. 13. 16. 33 εὔκαιρος: 632, 123, 24; 662, 220, 32. 33; 664, 226, 27

βοηθέω κατὰ τὸ εὔκαιρον: 697, 324, 36. 38 εὐνοέω: 775, 487, 30 εὔνοια: 607, 28, 3; 612, 39, 15; 667, 241, 33; 668, 249, 11; 670, 259, 18; 674, 281, 13; 697, 326, 8; 703, 338, 3. 12; 797, 544, 1 s. v. συμμαχία εὔνους: 602, 6, 3; 607, 27, 30, 32; 660, 215, 27; 661, 217, 20; 668b, 253, 27 εὐορκέω: 601, 1, 33; 2, 24; 603, 9, 9. 21; 604, 14, 9. 24; 608, 31, 25; 609, 34, 35; 638, 141, 18; 644, 157, 31; 645, 167, 16. 21; 649, 181, 1. 24; 708, 360, 11; 709, 367, 14; 713, 379, 19; 723, 401, 39; 725, 405, 12; 745, 441, 7; 749, 449, 32; 751, 452, 7; 775, 488, 1; 781, 498, 18 ἐφευρίσκω: 675, 284, 36 ἐχθρός: s. v. φίλος θάλαττα: s. v. γῆ θεῖος: s. v. μετοχή θυσία: 644, 153, 11 ἴδιος: s. v. νόμος ἰδιώτης παρὰ ἰδιώταν: 653, 195, 32 ἱερός ἱερὰ καίοντες: 645, 167, 13 ἰσοπολιτεία: 605, 18, 29; 606, 26, 17; 644, 152, 33; 771, 479, 19. 24; 775, 487, 16. 18. 35; 780, 495, 16 s. v. συμμαχία ἰσοπολίτης: 660, 215, 27; 661, 217, 20; 668b, 253, 28; 776, 489, 31. 32 ἴσος ἐφ’ ἴσηι καὶ ὁμοίαι: 607, 28, 1 ἵστημι: 672, 267, 13; 772, 483, 11 καθηλόω: 716, 389, 26 καθιερόω: 661, 216, 28 καθώς καθὼς ἂν ᾖ μοι καιρός: 649, 181, 13 καιρός ἐν παντὶ καιρῶι: 661, 217, 29 ὡς ἂν ὁ καιρὸς ὑπογράφῃ: 672, 264, 25. 29 s. v. καθώς καίω: s. v. ἱερός καρδία καρδίᾳ πλήρει: 672, 264, 25 καταλύω: 661, 216, 32

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache κατατάσσω: 661, 217, 8 κατατίθημι: 601, 1, 36; 665, 233, 9 καταχωρίζω: 638, 141, 6; 644, 158, 5 κοινός: 663, 223, 20 s. v. βουλή s. v. γνώμη s. v. συμφέρω κοινοδίκιον: 605, 19, 36 κοινοπραγία: 659, 209, 35; 211, 27 κοινόω: 667, 240, 3 κοινωνέω: 659, 208, 32 κοινωνία: 809, 564, 32 κρίνω: 627, 99, 14 κυρόω: 626, 94, 27; 631, 106, 35; 116, 28; 637, 135, 37; 644, 157, 16; 645, 167, 4; 648, 176, 36; 709, 366, 19 λευκός: s. v. στήλη λεύκωμα: 601, 1, 36; 2, 37 λίθινος: s. v. στήλη λίθος: s. v. στήλη μαντεῖον: 644, 152, 3 μάρτυς: 653, 195, 34 μετοχή μετοχὰν καὶ θείων καὶ ἀνθρωπίνων πάντων: 605, 18, 30; 606, 26, 20 μετουσία: 607, 28, 1 μηχανή: s. v. τέχνη νόμος νόμοις χρῆσθαι τοῖς ἰδίοις: 617, 60, 21 χρῆσθαι τοῖς πατρίοις νόμοις: 671, 261, 18. 21 οἰκειότης: 634, 130, 18 ὁμηρεία: 617, 58, 13 ὁμηρεύω: 617, 59, 20 ὅμηρος: 617, 58, 17; 59, 8. 30; 626, 87, 9; 88, 10; 89, 17; 89, 34; 94. 1; 631, 117, 5. 9; 119, 24; 641, 147, 4; 648, 177, 3. 14; 659, 210, 15. 22. 23; 211, 28; 678, 292, 24. 26; 681, 297, 1. 14; 683, 300, 13; 685, 302, 40; 686, 304, 6; 687, 306, 5; 691, 311, 30; 312, 25; 695, 321, 27; 700, 331, 33. 34; 332, 23; 797, 543, 12; 544, 27; 813, 585, 24 ὄμνυμι/ὀμνύω: 601, 1, 20. 23. 25. 29; 2, 14. 17. 19. 36; 603, 8, 38; 9, 11; 604, 12, 22; 13, 40; 14, 14. 25; 608, 31, 17; 609, 34, 26; 620,

637

71, 18. 23. 24; 626, 95, 15; 638, 141, 19. 23; 644, 158, 7; 645, 167, 13. 14. 17; 649, 181, 6. 8. 21; 651, 186, 13; 665, 233, 19. 23; 668, 249, 13; 668a, 251, 31; 671, 260, 28; 694, 317, 16; 708, 359, 40; 709, 366, 25. 27. 33; 713, 379, 3; 721, 399, 20; 723, 401, 34; 724, 403, 32; 725, 405, 14; 747, 444, 7; 751, 451, 35; 452, 3; 775, 487, 26. 37. 38; 779, 492, 25 ὁμοῖος: s. v. ἴσος ὁμολογέω: 631, 119, 23; 638, 139, 36; 141, 12; 642, 149, 11; 644, 153, 26; 646, 173, 1; 648, 176, 6; 659, 210, 14; 675, 282, 36; 700, 331, 32; 742, 435, 15. 22; 768, 472, 27 ὁμολογημένος: 608, 31, 14. 22. 25; 609, 34, 33; 644, 157, 21; 685, 301, 30 ὁμολογία: 608, 30, 23; 31, 11; 621, 74, 16; 622, 77, 13; 623, 79, 18; 626, 88, 23; 631, 111, 14; 116, 6; 635, 132, 35; 637, 137, 17; 638, 141, 15; 642, 149, 13; 644, 157, 21. 25; 646, 173, 7; 651, 186, 24; 653, 194, 8; 195, 27. 31. 33; 659, 208, 34; 668a, 251, 1; 668b, 253, 31; 669, 256, 4; 673, 278, 21. 24; 678, 292, 23; 685, 302, 28; 691, 311, 33; 705, 343, 8; 734, 422, 34; 744, 439, 17; 751, 452, 6; 769, 474, 12; 791, 529, 36; 530, 4; 801, 555, 2; 815, 589, 31 ὁμόλογος: 665, 230, 1; 231, 22; 233, 27; 669, 257, 12; 692, 315, 20; 706, 352, 7; 757, 460, 4; 770, 475, 14; 477, 1. 5 s. v. σύμφωνος ὁμόνοια: 663, 223, 8; 726, 406, 31; 783, 504, 23 ὁμόσπονδος: 798, 546, 16 ὅριον: 737, 427, 21 ὁρκίζω: 601, 2, 16. 33. 35; 638, 141, 9; 644, 157, 17. 33; 158, 9; 645, 167, 7. 10; 725, 405, 7. 15. 17; 781, 498, 6 ὅρκος: 601, 1, 30; 2, 16. 20; 603, 8, 38; 9, 11; 604, 14, 13; 605, 18, 26; 608, 30, 22; 31, 17; 615, 47, 6; 620, 71, 18; 626, 94, 37; 632, 123, 25; 637, 134, 27; 135, 16. 30; 137, 18; 638, 141, 20; 644, 155, 41; 157, 38; 645, 167, 13. 14. 17; 649, 181, 2. 6. 21. 25; 651, 186, 12; 652, 191, 2; 659, 210, 14. 23; 211, 25; 662, 220, 34; 663, 223, 15; 665, 233, 23; 667, 240, 8; 245, 19; 668, 249, 14; 668a, 251, 27; 671, 261, 22; 708, 357, 33; 358, 18; 359, 40; 360, 8. 13; 709, 365, 15; 366, 30.

638

Register

33; 367, 13. 15; 713, 376, 31; 379, 3. 12. 18. 20; 717, 394, 29; 721, 399, 21; 724, 403, 32; 725, 405, 19; 730, 414, 13; 751, 452, 2; 775, 487, 26; 781, 498, 10; 796, 540, 31; 801, 555, 2; 809, 564, 22 ὅρκιον: 611, 37, 21; 626, 94, 27. 34; 631, 116, 37. 39; 117, 4; 631, 117, 15; 645, 167, 11; 659, 210, 21; 663, 223, 5; 697, 325, 1; 716, 390, 25; 751, 452, 2; 810, 575, 9. 12. 28. 33; 811, 579, 35. 36. 38; 580, 3. 17. 18. 20. 21. 22. 24; 812, 582, 25; 583, 30; 584, 1 ὅρκιος: 686, 304, 12 ὁρκωμόσιον: 809, 564, 28; 567, 7. 9. 11. 13. 15 ὁροθεσία: 770, 477, 3 παραβαίνω: 609, 34, 31. 34; 632, 123, 23; 633, 128, 35; 675, 284, 34 παραγγέλλω: 605, 19, 21; 713, 376, 37. 41; 772, 482, 37 παραδίδωμι: 617, 49, 34; 52, 7; 60, 22; 626, 87, 24; 631, 114, 1 παραχωρέω: 617, 52, 6; 54, 15; 626, 87, 6; 686, 304, 31 παρασπονδέω: 656, 203, 15 παράσπονδος: 687, 306, 2 παρεύρεσις: 645, 166, 14 παρευρέσει μηδεμιᾶι: 706, 346, 13; 348, 9 παρευρέσει οὐδεμιᾶι: 610, 35, 37; 709, 367, 11; 809, 567, 8 κατὰ παρεύρεσιν μηδεμίαν: 645, 166, 13; 665, 232, 11 οὔτε τέχνηι οὔτε παρευρέσει οὐδεμιᾶι: 781, 498, 16 s. v. τρόπος πᾶς διὰ παντός: 649, 181, 9; 661, 217, 18; 809, 564, 37 πάτριος: s. v. νόμος περιγράφω: 809, 567, 10. 12 περιλαμβάνω: 648, 177, 11 περιορισμός: 752, 453, 23 πίναξ: 716, 389, 39; 390, 1; 788, 525, 20 χάλκοῦς/χάλκεος πίναξ: 635, 132, 35; 703, 338, 15. 19; 707, 354, 28; 716, 389, 31 πιστεύω: 687, 306, 3 πίστις: 628, 101, 17; 631, 106, 18. 19. 21. 27; 114, 2; 659, 210, 11; 671, 261, 22; 681, 297, 32; 682, 299, 14; 686, 304, 12; 687, 305, 37 π. Ῥωμαίων: 613, 42, 2. 12; 655, 200, 25

s. v. συμμαχία πιστόω: 617, 58, 15; 644, 155, 41; 801, 555, 2 πλήρης: s. v. καρδία πολεμέω: 603, 9, 5. 18; 604, 12, 27. 32. 35; 14, 7. 21 πολέμιος: s. v. φίλος πόλεμος: 603, 8, 21. 29; 604, 12, 27; 14, 12. 26 πόλεμος καὶ εἰρήνη: 604, 14, 6; 709, 367, 5; 713, 379, 16; 747, 443, 32 πολιτεία: 607, 27, 37; 28, 1 πολιτεύω: 748, 447, 23; 787, 520, 7 πρεσβεία: 605, 19, 7; 617, 52, 36; 625, 81, 33; 634, 130, 22. 27. 40; 645, 166, 36; 665, 233, 2; 667, 239, 39; 669, 257, 11; 672, 270, 28; 706, 347, 36; 708, 357, 31; 709, 365, 15; 366, 16; 713, 376, 29; 747, 444, 13. 14; 772, 482, 31. 32; 780, 495, 5; 787, 517, 29; 791, 532, 18; 800, 551, 3. 35. 37 πρεσβευτής: 607, 28, 7. 10; 617, 52, 35; 63, 14; 626, 84, 20; 88, 20; 630, 104, 25; 631, 110, 28; 113, 40; 634, 130, 7. 32; 636, 133, 28; 637, 134, 23. 26. 36; 135, 22. 27; 137, 7; 638, 141, 10; 641, 146, 34; 644, 152, 31; 157, 19. 33; 158, 11; 645, 165, 7; 167, 1. 26; 648, 176, 2. 10. 35; 659, 207, 22; 210, 9; 661, 217, 2. 12. 31. 40; 665, 233, 5. 19; 667, 239, 35; 242, 25; 668b, 253, 29; 669, 256, 6; 670, 259, 32; 672, 265, 29; 267, 30. 32; 268, 33; 269, 34; 270, 22; 679, 293, 13; 689, 308, 14; 700, 331, 29; 702, 334, 25; 705, 343, 33; 706, 348, 5; 349, 37; 350, 1; 352, 2; 707, 354, 23; 709, 367, 18; 715, 387, 6; 716, 390, 38; 391, 3; 740, 431, 28. 36; 741, 434, 9; 742, 435, 15; 743, 436, 28; 437, 9. 29; 744, 438, 36; 439, 9. 15; 750, 450, 28; 753, 454, 17; 754, 455, 16; 755, 456, 17; 756, 457, 11; 759, 461, 32; 765, 470, 4. 7; 767, 471, 26. 29; 779, 492, 25; 493, 3; 780, 495, 2; 786, 514, 9. 25; 787, 521, 29; 522, 26; 797, 543, 34; 808, 562, 14; 809, 567, 18. 19; 810, 574, 12; 811, 580, 4; 812, 582, 13 πρεσβεύς: 617, 53, 29. 42; 54, 12; 55, 17. 19; 59, 31; 64, 2; 621, 74, 15; 623, 78, 15; 625, 82, 17; 626, 87, 33. 34; 89, 17; 95, 15; 631, 109, 12; 114, 1. 11. 12; 637, 135, 4. 29; 648, 176, 3. 33; 659, 208, 30; 213, 8; 670, 259, 16; 672, 266, 34; 271, 11; 272, 12; 679, 293, 35. 37; 681, 297, 10; 685, 302, 1; 694, 317, 19; 318, 15; 696, 322, 35; 715, 387, 2; 720,

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache 398, 11; 725, 405, 27; 729, 412, 3; 731, 416, 25; 738, 428, 13; 791, 530, 22; 796, 540, 21; 541, 2; 797, 543, 31; 800, 551, 7. 26 πρεσβεύω: 617, 52, 34; 55, 32; 619, 70, 6; 623, 79, 19; 631, 113, 12; 632, 123, 5; 124, 25; 662, 220, 38; 664, 225, 31; 667, 241, 26; 673, 278, 15; 674, 281, 14; 685, 301, 36; 691, 312, 22; 700, 331, 25; 706, 346, 2; 347, 19; 709, 364, 33; 715, 387, 5; 716, 389, 39; 733, 419, 16; 735, 424, 23. 24; 750, 450, 31; 769, 474, 10; 770, 475, 20; 771, 480, 12; 780, 495, 4; 786, 514, 6; 788, 525, 22; 791, 531, 39; 797, 543, 7; 544, 25; 816, 591, 3. 8. 12 προγεγενημένοι: s. v. ἀνανεόομαι προεδρία: 607, 27, 33 προλείπω: 708, 360, 11; 713, 379, 16 πρόξενος: 615, 47, 13 προπαραγγέλω: 605, 19, 19; 724, 403, 19 προσαναγράφω: 706, 349, 38 προσγράφω: 706, 348, 20; 713, 379, 35 προσδέχομαι: 630, 104, 28 προσηλόω: 810, 574, 20. 24 προσομνύω: 638, 141, 20 προστίθημι: 626, 89, 42; 632, 123, 30; 662, 220, 36. 37; 664, 226, 28. 30; 672, 264, 33. 34; 265, 38. 39; 697, 325, 4. 5; 713, 379, 30; 716, 390, 27. 29; 780, 495, 25; 790, 528, 4; 809, 567, 10. 11; 811, 580, 21. 22 σθένος βοηθέω παντὶ σ.: 644, 154, 15 παντὶ σ.: 708, 357, 2; 713, 375, 35; 376, 5; 723, 401, 25. 29; 739, 429, 27; 748, 447, 33; 775, 487, 32; 779, 492, 38 σπένδω: 617, 59, 30; 631, 110, 19; 667, 245, 19; 694, 317, 36; 813, 586, 2. 7; 815, 589, 4 s. v. συμμαχία σπονδή: 622, 77, 5; 626, 87, 28; 667, 245, 19; 671, 261, 16; 690, 310, 30; 693, 316, 11; 694, 317, 17. 29; 318, 26; 708, 357, 25; 713, 376, 23; 797, 543, 8 στεφανόω: 607, 27, 34 στήλη: 601, 2, 39; 603, 8, 33. 37; 604, 13, 22; 605, 18, 23; 19, 18. 40; 20, 12; 642, 149, 19; 645, 166, 4; 647, 174, 26; 653, 195, 29; 661, 217, 12; 665, 232, 13. 41; 233, 11; 669, 257, 13; 703, 338, 29; 706, 346, 16; 347, 29; 348, 3. 6; 708, 358, 18; 713, 377, 37; 379,

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37; 724, 403, 20. 31; 751, 452, 9 ἀντιγραφῆναι εἰς τὰς στήλας: 645, 167, 26 σ. λευκοῦ λίθου: 661, 217, 12 σ. χαλκέα: 665, 233, 5 σ. λιθίνη: 644, 157, 39; 675, 284, 38; 709, 366, 2; 713, 377, 34; 725, 405, 23; 734, 422, 35; 772, 483, 10; 775, 487, 18; 780, 495, 21; 787, 518, 5 σ. λίθιναι δύο: 771, 480, 14 σ. μαρμαρίνη: 703, 338, 26 ἄλλη σ.: 772, 483, 14 συγγένεια: 612, 39, 4 s. v. φιλία συγγενής: 607, 27, 30; 660, 215, 27; 661, 217, 20. 34; 777, 490, 16 συγγνώμη: 683, 300, 12 συγγραφή: 791, 532, 19 συγγράφω: 626, 94, 2; 644, 153, 27; 157, 39; 675, 282, 23; 771, 479, 18. 20 s. v. συγκείμενος συγκατατίθημι: 631, 115, 15; 659, 207, 35; 787, 522, 25 σύγκειμαι: 644, 153, 21 συγκείμενος: 605, 19, 25; 626, 88, 10; 667, 245, 40; 246, 3; 685, 301, 29; 709, 367, 11; 775, 487, 34; 791, 529, 20 συγγράφω τὰ συγκείμενα: 791, 532, 14 σύγκλητος: 617, 56, 36 συγχωρέω: 617, 57, 30; 58, 11; 638, 141, 8; 641, 147, 6; 661, 217, 10; 667, 242, 32; 671, 261, 21; 262, 2. 10; 673, 278, 16; 680, 295, 35; 691, 311, 29; 762, 465, 12 σύλλυσις: 645, 166, 1. 4. 36; 668a, 251, 1; 680, 295, 38; 787, 518, 17; 521, 26; 522, 24 συλλύω: 645, 165, 7; 671, 261, 43 συμβαίνω: 726, 406, 29 σύμβασις: 617, 56, 1; 729, 412, 8; 791, 529, 33; 801, 554, 38 συμβατικός: 617, 53, 34 σύμβολον: 605, 20, 1; 665, 230, 1; 232, 1. 6; 728 pass.; 732 pass.; 736, 426, 19; 738, 428, 17; 758, 460, 36; 774, 486, 15; 782, 502, 3; 784, 508, 21; 509, 1; 785, 510, 19 συμμαχέω: 603, 9, 3. 15; 604, 12, 24; 14, 2. 19; 620, 71, 20; 645, 166, 26. 27. 29; 655, 201, 25; 667, 244, 34. 37; 671, 261, 42; 672, 264, 25. 29; 265, 37; 708, 356, 31; 717, 394, 20; 723, 401, 18; 747a, 446, 1; 800, 551, 17; 815, 589, 32

640

Register

συμμαχία: 605, 18, 25; 608, 30, 27. 38; 609, 34, 29; 613, 42, 7. 9. 10; 617, 63, 15; 620, 71, 25. 26; 623, 78, 15; 625, 81, 34. 35; 630, 104, 29; 634, 130, 21; 637, 135, 17. 25. 31; 136, 40; 640, 146, 11; 644, 154, 1; 655, 200, 27; 201, 11; 658, 206, 5; 659, 210, 9. 15. 21; 211, 26; 663, 223, 8; 664, 226, 28. 31. 32; 666, 238, 17; 667, 239, 37; 240, 5. 7. 11. 16; 241, 29; 242, 16. 27. 29. 31; 243, 9. 12. 15. 19; 244, 33; 245, 35; 668, 249, 11; 668b, 253, 31; 254, 2; 672, 264, 30; 265, 38; 267, 35; 268, 15; 269, 36; 270, 18. 35; 677, 291, 34; 682, 299, 12; 696, 322, 23; 697, 326, 9; 703, 338, 17; 707, 354, 27; 716, 389, 25. 39; 390, 1; 391, 1. 7; 725, 405, 7. 17; 729, 411, 27; 731, 416, 26; 740, 431, 26. 32; 747, 443, 31; 751, 452, 6. 9; 779, 493, 1. 4; 783, 504, 33; 788, 525, 16. 21; 790, 528, 8; 797, 543, 38; 544, 1; 800, 551, 36; 809, 564, 32; 814, 588, 7; 816, 591, 8 ἀνανεόομαι τὴν συμμαχίαν (τὴν πατρικὴν)/καὶ τὴν φιλίαν: 602, 6, 7; 612, 39, 16; 623, 79, 19; 625, 82, 18; 629, 102, 32. 36; 103, 9. 10. 13; 632, 123, 10; 124, 30; 637, 134, 24; 135, 1. 23. 32; 136, 30; 642, 149, 14; 670, 259, 16. 20. 29. 30. 33; 672, 267, 17; 271, 5; 702, 334, 27; 779, 492, 26 σπένδω φιλίαν καὶ συμμαχίαν: 800, 551, 8 φιλία καὶ συμμαχία (καλή): 608, 31, 21; 619, 70, 10; 629, 103, 18; 632, 123, 14; 124, 30. 33; 646, 172, 26; 654, 198, 8. 14; 659, 207, 27; 662, 220, 19; 664, 226, 1; 666, 238, 10; 672, 264, 13; 266, 1. 25; 268, 35; 682, 299, 15; 696, 322, 29. 35; 698, 328, 35; 700, 332, 15; 703, 338, 13. 39; 704, 341, 26; 342, 1; 707, 354, 23. 25; 708, 359, 12; 360, 7; 717, 394, 24; 723, 401, 27; 726, 406, 29; 730, 414, 26; 739, 429, 19. 25; 758, 461, 4; 760, 463, 8; 763, 467, 33; 769, 474, 11; 779, 492, 29; 786, 514, 38; 788, 525, 24; 808, 561, 35; 562, 14; 810, 576, 29; 811, 580, 9; 815, 589, 3 συμμαχία καὶ εἰρήνη: 672, 264, 18. 21 συμμαχία καὶ εὔνοια: 672, 265, 33; 681, 297, 11; 779, 492, 32 φιλία καὶ ἰσοπολιτεία καὶ συμμαχία: 709, 364, 35; 367, 1; 713, 379, 11. 31

εἰρήνην φιλίαν συμμαχίαν (ἀνανεόομαι): 716, 389, 21; 390, 5 χάριτα φιλίαν συμμαχίαν ἀνανεόομαι: 743, 437, 12; 753, 454, 20. 29; 754, 455, 16; 756, 457, 14; 759, 462, 1; 765, 469, 31; 470, 6; 767, 471, 27. 30. 31; 810, 574, 16. 21 πίστιν καὶ συμμαχίαν ἀνανεόομαι: 765, 469, 35 συμμαχικός: 659, 213, 43 σύμμαχος: 608, 31, 6; 615, 47, 13. 16; 617, 56, 6. 20. 35; 57, 30; 59, 16; 623, 78, 18; 625, 82, 13; 626, 88, 37. 38; 89, 6. 8. 19; 628, 101, 17; 646, 173, 3; 652, 191, 4; 659, 213, 22; 660, 215, 27; 661, 217, 20; 666, 238, 20; 667, 242, 2; 672, 269, 34; 272, 16; 681, 297, 1; 682, 299, 8; 702, 335, 5; 706, 352, 8; 715, 387, 278; 727, 408, 22; 730, 414, 15. 25; 743, 437, 31; 750, 450, 25; 756, 457, 33; 458, 4; 757, 460, 5; 777, 490, 16; 791, 529, 10; 800, 551, 5. 27; 808, 562, 6; 809, 565, 6. 21. 26; 810, 576, 18. 22. 26. 28; 812, 583, 8 s. v. φίλος συμπολεμέω: 603, 8, 32; 613, 42, 5 συμπεριλαμβάνω: 617, 64, 2. 4 συμπολιτεία: 638, 141, 7; 647, 174, 24. 26; 656, 203, 12; 740, 431, 8 συμπολιτεύω: 653, 194, 10 συμπρεσβευτής: 612, 39, 13; 740, 431, 30. 37 συμφέρω: 612, 39, 3; 634, 130, 28; 644, 153, 7; 771, 480, 11 τῶι κοινᾶι συμφέροντι: 605, 20, 10; 775, 487, 23 συμφερόντως: 601, 1, 20; 644, 157, 13; 661, 217, 38 συμφωνέω: 669, 257, 10 σύμφωνος: 705, 344, 18; 794, 536, 8 σύμφωνον καὶ ὁμόλογον: 794, 535, 18 συνάλλαγμα: 636, 133, 31; 668a, 250, 31 συναλλάττω: 611, 37, 7; 617, 62, 40 συνδιαφυλάττω: 649, 180, 36; 181, 18 συνευδοκέω: 605, 18, 21 συνέχω: 626, 87, 4; 89, 33 τὰ συνέχοντα: 617, 60, 19 σύνθεσις: 644, 153, 1; 771, 480, 4. 11. 13 συνθέω: 648, 176, 2; 694, 317, 15 συνθήκη: 604, 14, 8. 20. 23; 605, 18, 27; 606, 26, 17; 608, 30, 25; 610, 36, 3; 611, 36, 33;

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache 617, 64, 3. 4; 621, 74, 15; 626, 85, 29; 87, 31; 88, 23. 35; 89, 41; 93, 43; 94, 3. 17. 27. 38; 631, 115, 22; 116, 28; 117, 10; 632, 123, 13. 22. 25. 26. 30. 31. 32; 124, 32; 633, 128, 35; 635, 132, 33; 637, 137, 18; 638, 141, 14. 22; 639, 145, 23; 644, 153, 21; 155, 17; 157, 17. 24. 37; 158, 3. 5; 645, 165, 5; 166, 21. 32; 167, 5. 15. 20. 22. 25; 648, 175, 27; 176, 39; 177, 10. 11; 651, 186, 12; 187, 6. 16; 20; 652, 189, 26; 191, 2; 192, 22. 24. 26; 656, 203, 14; 661, 216, 28. 36; 217, 8. 14. 31; 662, 220, 34. 36. 38; 221, 2; 663, 223, 20; 667, 240, 8; 244, 32. 36; 245, 21. 31. 32. 34; 246, 4; 668b, 253, 31; 675, 284, 39; 679, 293, 15. 22; 294, 16; 680, 295, 25. 35; 681, 297, 24; 684, 300, 34; 685, 301, 37; 687, 305, 35; 690, 310, 13. 33; 691, 312, 24. 30; 697, 325, 1. 3. 5. 6; 703, 338, 18; 704, 341, 33; 342, 9; 705, 344, 1; 708, 357, 32. 41; 358, 4; 709, 364, 26; 365, 15. 25. 28. 40; 366, 1. 13. 19. 32; 367, 3; 713, 376, 29. 37. 42; 377, 34; 716, 390, 25. 27. 30. 32; 724, 403, 15. 19. 25; 725, 405, 21; 730, 414, 13; 733, 419, 12; 734, 422, 5; 744, 439, 17; 750, 450, 25; 762, 465, 10; 768, 472, 23; 772, 482, 29; 483, 10; 778, 491, 21; 781, 498, 12. 13. 35; 783, 505, 26. 41; 787, 517, 2. 23. 27; 518, 5. 11; 520, 25; 791, 529, 6. 36; 531, 21. 31. 39; 532, 18; 796, 540, 25. 31; 800, 552, 15; 809, 567, 7. 14; 813, 585, 23 s. v. ἀνάγνωσις συνθηκογράφος: 668b, 253, 33. 36 συνομολογέω: 675, 282, 23 συνωμολογημένα: 663, 223, 23 σύνταξις: 725, 405, 7 συντάττω: 617, 55, 34 συντελέω: 631, 117, 15; 638, 141, 7; 644, 153, 7; 648, 176, 5; 649, 181, 2. 25 συντηρέω s. v. φιλία συντίθημι: 605, 18, 21; 613, 43, 22; 619, 70, 3; 622, 76, 19; 626, 87, 34; 638, 139, 36; 644, 152, 33; 153, 5. 25; 646, 172, 26; 652, 192, 26; 667, 239, 38; 243, 9; 245, 18; 668b, 253, 32; 689, 308, 10; 690, 310, 12; 691, 312, 31; 694, 317, 15; 695, 321, 25; 708, 356, 29; 709, 367, 9. 13; 713, 375, 24; 379, 19; 715, 387, 4; 723, 401, 18; 744, 439, 5; 747, 443,

641

27; 747a, 445, 34; 748, 447, 18; 768, 472, 26; 770, 475, 15; 775, 487, 37; 779, 492, 22; 796, 541, 4; 797, 543, 28; 800, 551, 18; 801, 555, 2; 815, 589, 33 σφραγίζω: 645, 167, 25; 653, 195, 32; 665, 231, 22; 705, 343, 9; 780, 494, 35; 781, 497, 24 σφραγίς: 642, 149, 21; 780, 494, 36 δημοσία σ.: 780, 494, 36; 781, 497, 25; 499, 3 σωτηρία: 634, 130, 25 τέχνη τέχνηι οὐδεμιᾶι οὐδὲ μηχανῆι: 638, 141, 13; 644, 157, 23 s. v. παρεύρεσις τρόπος: 645, 166, 14. 29 κατ᾽ ἄλλον τρόπον: 645, 166, 11 κατὰ μηδένα/οὐδένα τρόπον: 648, 176, 39; 649, 181, 14 τρόπωι μηθενὶ μηδὲ παρευρέσει μηδεμιᾶι: 645, 166, 17; 775, 487, 36 τίθημι: 703, 338, 20 ὑπεροχή: 809, 564, 36 s. v. ἀρχή ὑπογραφή: s. v. καιρός ὑπόσπονδος: 628, 101, 16 φιλία: 605, 18, 25; 34, 29; 617, 53, 35; 622, 76, 18; 77, 5; 626, 87, 32; 88, 34; 89, 40; 631, 115, 21; 117, 12; 634, 130, 19; 645, 165, 8; 649, 180, 38; 181, 21. 22; 656, 203, 12; 659, 207, 35; 662, 220, 18; 667, 241, 31; 242, 31; 243, 11; 671, 260, 17; 672, 267, 14. 31. 37; 270, 29. 35; 681, 297, 24. 31; 682, 298, 32; 696, 322, 22; 697, 326, 8; 703, 338, 3; 708, 360, 13; 713, 379, 39; 715, 387, 3; 716, 389, 31; 717, 394, 27; 741, 434, 19; 756, 458, 15; 786, 514, 32; 787, 520, 28; 521, 6; 800, 551, 36; 552, 1; 553, 12 ἀνανεόομαι τὴν (πατρικὴν) φιλίαν: 652, 188, 36; 189, 9. 10. 16; 672, 270, 27 φιλία καὶ συγγένεια: 672, 267, 33 φιλία καὶ χάρις: 672, 269, 35. 40 συντηρέω φιλίας: 682, 298, 31 φιλία καὶ εὔνοια: 780, 495, 6. 11 s. v. εἰρήνη s. v. συμμαχία φίλος: 602, 6, 2; 603, 9, 5. 17; 607, 27, 30; 608, 31, 13; 629, 103, 31; 644, 152, 30; 649,

642

Register

181, 9; 651, 186, 12; 656, 203, 29; 660, 215, 27; 661, 217, 20. 34; 667, 245, 20. 22; 668b, 253, 27; 671, 261, 44; 682, 298, 29. 30; 299, 8. 11. 15; 686, 304, 6; 690, 310, 13; 716, 389, 23; 727, 408, 23; 729, 412, 3; 743, 436, 29; 437, 9. 30; 753, 454, 19; 754, 455, 16; 755, 456, 18; 756, 457, 13; 777, 490, 16; 800, 551, 27; 808, 562, 7 τὸν αὐτὸν φίλον καὶ πολέμιον: 615, 47, 10 φίλος καὶ σύμμαχος: 612, 39, 6; 619, 70, 7; 631, 116, 31; 635, 132, 34; 672, 264, 18; 672, 265, 28; 268, 34; 270, 21; 272, 10; 672, 272, 20; 674, 281, 12; 682, 298, 26; 691, 311, 32; 702, 334, 27; 704, 341, 32. 33; 713, 375, 28; 730, 413, 37; 748, 447, 21; 754, 455, 16; 756, 457, 23. 28; 458, 7; 761, 464, 5; 766, 471, 2; 797, 544, 3; 803, 557, 12. 19; 804, 558, 25; 808, 562, 18. 26; 812, 583, 20 φίλος σύμμαχός τε ἡμέτερος: 741, 434, 10; 743, 436, 30; 437, 11; 753, 454, 20; 755, 456, 19; 756, 457, 13; 765, 470, 7. 9 τὸν αὐτὸν ἐχθρὸν καὶ φίλον (νομίζω/ αἱρέω): 603, 9, 5. 17; 631, 109, 16; 110, 33; 640, 146, 9; 644, 153, 41; 668b, 253, 4; 708, 356, 32; 713, 375, 30; 723, 401, 21; 747a, 446, 1; 748, 447, 22; 749, 449, 28; 775, 487, 32 φρουρά: 617, 60, 25; 621, 74, 16; 626, 89, 25; 791, 530, 25. 29 ἀπαλλάττω τὰς φρουράς: 617, 53, 35

ἐξάγω τὰς φρουράς: 617, 52, 37; 53, 28; 55, 14; 62, 17 φυγάς: 611, 37, 20; 626, 94, 1; 642, 149, 9. 17 φυλή: 607, 28, 5 χάλκεος: s. v. στήλη, s. v. δέλτος χαλκοῦς: s. v. πίναξ χάλκωμα: 632, 123, 32; 662, 221, 2; 664, 226, 33; 716, 389, 25 χάρις: s. v. φιλία, s. v. συμμαχία χορηγέω: 626, 88, 37 χράομαι: s. v. νόμος χρόνος (εἰς) τὸν (ἀεὶ/ἅπαντα/πάντα) χ.: 604, 14, 4. 5. 19; 605, 18, 28; 608, 31, 23; 619, 70, 11; 620, 71, 27; 632, 123, 15; 124, 34; 638, 141, 13; 640, 146, 8; 644, 153, 40; 157, 21; 645, 165, 34; 166, 5; 646, 172, 27; 648, 176, 38; 661, 216, 28; 217, 15; 662, 220, 19; 664, 226, 2; 668b, 253, 32; 254, 4; 669, 256, 5; 703, 338, 38; 706, 346, 12; 348, 8; 709, 364, 36; 367, 3; 716, 390, 6; 723, 401, 19; 725, 405, 20. 29; 737, 427, 20; 740, 431, 34; 747, 443, 32; 747a, 446, 1; 748, 447, 22; 751, 452, 6; 762, 465, 8; 770, 477, 5; 775, 487, 31; 779, 492, 30; 783, 504, 17; 787, 518, 3; 788, 525, 25; 809, 564, 32; 810, 576, 29. 30; 811, 580, 9 ψήφισμα: 661, 216, 27. 36; 217, 6. 14. 29

B. Lateinische Wörter abstineo: 626, 86, 14 addo: 626, 92, 26; 632, 126, 13. 14; 676, 289, 6. 8 adiuvo: 676, 289, 3. 5 adscribo: 626, 92, 26 aequus ex aequo: 623, 79, 9 s. v. condicio amicitia: 624, 80, 24; 626, 91, 36; 655, 201, 2. 21; 667, 241, 7; 672, 267, 5; 729, 412, 16. 18 amicitia societasque: 613, 40, 32; 42, 37; 617, 63, 30; 618, 67, 20; 68, 5; 623, 79, 9; 632, 125, 28; 654, 198, 23; 674, 281, 7; 710, 370, 30; 730, 415, 2

in amicitiam accipio/recipio/iungo: 629, 103, 35; 657, 204, 29; 659, 209, 7 foedus et a.: 714, 384, 33; 715, 386, 12. 16. 29; 387, 17 amicitiam (paternam) renovo: 652, 189, 2; 800, 552, 10 amicus: 623, 78, 36; 730, 413, 34 socius atque amicus: 623, 78, 28; 631, 118, 19; 730, 414, 3; 799, 549, 27 eosdem amicos atque inimicos habeo: 631, 109, 33; 114, 33 auctoritas: 621, 72, 17; 624, 80, 30 auxilium: 632, 126, 5. 9

III. Griechische und lateinische Wörter der Vertragssprache captivus: 617, 50, 38. 41; 51, 38; 52, 20; 61, 16; 621, 72, 24; 626, 85, 5; 631, 115, 34; 118, 21 cedo: 617, 52, 19. 23; 54, 39; 57, 7; 626, 85, 4 civitas civitas libera et foederata: 798, 545, 32 civitas socia: 800, 550, 30 communis: s. v. consilium; s. v. dolus compositum: 650, 184, 37 condicio: 617, 50, 40; 621, 72, 14; 74, 2; 626, 86, 14; 88, 6; 91, 36; 631, 109, 32 c. pacis: 617, 53, 16; 621, 72, 18; 626, 83, 35; 86, 24; 631, 114, 25; 115, 33; 118, 17 c. amicitiae: 618, 67, 4 c.–es aequae: 690, 310, 21 confirmo: 621, 72, 17 conservo: s. v. imperium consilium commune (publicum) consilium: 632, 126, 12. 13; 676, 289, 7 s. v. dolus consociatio: 650, 184, 30 decedo: 626, 86, 15 deditio: 711, 371, 26. 28; 806, 560, 2 s. v. legatus deduco: 617, 51, 4; 53, 9 demo: 626, 92, 26 dicio: 613, 43, 1; 631, 118, 33 in fidem ac dicionem se tradere: 621, 72, 32 dolus sine dolo malo: 631, 118, 18. 25 communi/publico consilio (sciens) dolo malo: 632, 125, 31. 35. 38; 126, 3; 676, 289, 29. 32. 35. 37 excedo: 626, 91, 41; 92, 1 eximo: 632, 126, 13; 676, 289, 6. 8 fides: 623, 78, 27; 650, 185, 1; 651, 186, 31; 718, 395, 34; 729, 412, 15 in fidem se permittere: 631, 107, 40; 108, 2 foederatus: s. v. civitas; s. v. metropolis foedus: 613, 42, 39; 614, 45, 15; 621, 74, 24; 623, 79, 8; 626, 88, 30; 91, 35; 92, 26. 27; 95, 6; 631, 114, 32; 118, 34; 632, 126, 11; 652, 189, 34; 190, 3. 10. 27. 28. 30; 191, 9; 192, 14; 655, 201, 2. 3; 659, 212, 3; 667, 244, 8; 691, 313, 26. 29; 314, 2. 3; 694, 319, 4. 5. 22. 29; 320, 1. 2. 10; 699, 330, 29; 712,

643

373, 3. 13. 20. 32; 714, 385, 13; 727, 408, 4. 5; 730, 414, 8; 756, 458, 9; 792, 534, 7; 795, 539, 6. 14. 17. 18. 19; 796, 541, 28; 800, 550, 32; 552, 22. 25. 32; 553, 4. 8; 804, 558, 19; 805, 559, 22. 23; 806, 560, 22. 23; 807, 561, 12 f. aequo iure: 612, 40, 20 ex (primo) f–ere: 613, 43, 32. 38 f. vetustissimum: 618, 67, 19 ius f–eris: 631, 115, 36; 652, 191, 26 foedus renovo: 652, 190, 14; 191, 17. 30; 192, 1 foedus sociale: 667, 241, 7 f. infame: 691, 313, 33 s. v. amicitia formula: 657, 204, 32 fugitivus: 626, 92, 5; 631, 118, 21 hostis: 623, 78, 36; 631, 113, 19 hostis eosdem habeo: 631, 118, 20; 667, 244, 9 s. v. socius immunis: 628, 101, 29 imperium imperium maiestatemque populi Romani conservo: 631, 118, 18 indutiae: 617, 53, 7. 8. 18; 56, 12; 58, 37; 618, 67, 12; 621, 72, 15. 18; 74, 3; 631, 107, 37; 108, 11. 44; 109, 1. 30; 112, 26. 29 iuro: 667, 244, 9 ius: s. v. foedus iusiurandum 626, 95, 6; 632, 126, 6. 9; 659, 211, 7. 8 legatio: 626, 83, 29; 631, 108, 1; 109, 1. 2; 112, 17. 24; 113, 24; 667, 241, 4 legatus: 613, 43, 37; 616, 48, 31; 617, 50, 41; 53, 7; 54, 34. 38; 58, 36; 60, 3. 7; 61, 9. 16; 63, 25. 30; 621, 72, 14. 16; 74, 23; 623, 78, 7; 624, 80, 22; 626, 83, 28. 30. 36; 86, 10. 24. 25; 88, 29; 91, 35; 92, 10; 630, 104, 36; 631, 107, 35; 108, 44; 109, 29; 112, 15. 21. 26; 113, 25; 114, 19; 116, 18; 652, 189, 2. 33. 34; 190, 13; 654, 198, 19. 27; 655, 201, 30. 31; 657, 204, 31; 659, 209, 4. 11. 14; 211, 4. 7; 212, 21; 666, 237, 32; 674, 281, 8; 712, 372, 33; 714, 384, 33; 715, 386, 12; 387, 22; 718, 396, 7. 8; 729, 412, 15. 17;

644

Register

730, 414, 3; 415, 2; 786, 512, 33. 35. 37; 791, 531, 10; 796, 541, 28. 31; 800, 550, 31; 553, 4 legatus de deditione: 805, 559, 27 lex: 613, 42, 42; 617, 56, 14; 626, 91, 36; 631, 118, 34; 632, 125, 27; 126, 4. 6. 9. 12. 15. 16; 799, 549, 30 l. pacis: 617, 60, 7; 626, 85, 4; 631, 118, 28 in has leges: 617, 61, 10 suas habere leges: 617, 61, 11 legibus suis uti: 628, 101, 28; 798, 545, 33; 799, 549, 28. 29 in easdem leges: 652, 191, 10 liber: s. v. civitas libertas: 617, 57, 9 maiestas: s. v. imperium mare: s. v. terra metropolis metropolis foederata: 802, 555, 32 mutare: 626, 92, 26 obses: 617, 58, 36. 38; 61, 25; 621, 72, 34; 74, 3; 626, 86, 20; 92, 10. 20; 631, 118, 26. 27. 28; 654, 198, 27; 659, 211, 5. 7. 8; 212, 4; 805, 559, 31; 560, 1 opportunus: 632, 126, 5. 9 paciscor: 659, 211, 5; 789, 527, 8 pactum: 617, 53, 8. 36; 626, 88, 29 pax: 617, 53, 19; 54, 40; 56, 14; 57, 38; 58, 37. 39; 61, 10; 62, 32; 63, 30; 621, 72, 15. 17; 74, 2. 24; 626, 83, 29; 86, 13. 17. 21; 88, 6; 630, 105, 3; 631, 107, 35; 109, 32. 35; 114, 25. 27. 29. 32; 116, 19; 651, 186, 31; 652, 189, 33. 35; 191, 10; 192, 12; 657, 204, 30; 690, 310, 21. 26; 691, 313, 22. 38; 694, 319, 16. 37; 711, 371, 12. 17. 21. 31; 712, 372, 34; 373, 23; 715, 386, 24; 387, 21. 22; 727, 408, 9; 791, 531, 1. 6. 10. 12; 805, 559, 29; 813, 586, 19 s. v. condicio s. v. lex perfuga: 617, 52, 20; 621, 72, 24; 631, 115, 35; 118, 21 pono: 632, 126, 16. 17 praesidium: 655, 201, 20 (regia) p. deducere: 617, 53, 8; 61, 12. 13;

621, 72, 20. 33; 626, 83, 38; 92, 16 publicus: 676, 288, 29; 289, 7 reddo: 617, 50, 39; 51, 7; 52, 21. 22; 61, 16; 621, 72, 23. 25. 29. 30; 626, 86, 18; 92, 6; 628, 101, 28; 631, 115, 35; 118, 21. 26; 652, 191, 25 remitto: 617, 52, 20 renovo: 652, 189, 2; 191, 10; 654, 198, 24. 28; 666, 237, 28; 667, 244, 9 s. v. amicitia repeto: 617, 51, 6; 53, 16 restituo: 613, 40, 32; 41, 27; 617, 50, 38; 51, 2. 38. 39; 621, 72, 22. 26. 32; 626, 85, 6; 92, 2; 642, 150, 26 sancio: 659, 212, 3 scriptum: 621, 74, 2 sempiternus: 632, 125, 29 servus: 626, 92, 5 socialis: s. v. foedus societas: 613, 41, 7; 42, 39. 41; 43, 36; 616, 48, 30; 618, 67, 26. 32; 68, 1; 621, 72, 30; 623, 78, 5; 624, 80, 24. 29; 629, 103, 26; 643, 151, 24; 654, 198, 28; 655, 201, 13. 17. 28. 30. 32; 202, 7; 659, 207, 15; 212, 3; 666, 237, 28; 667, 241, 4. 10; 243, 37; 676, 289, 5. 8. 9; 714, 385, 11. 29; 719, 397, 4; 720, 398, 6; 789, 527, 7; 796, 541, 23; 804, 558, 6 soc. regia: 613, 42, 38 soc. regia relicta: 655, 200, 34 s. v. amicitia socius: 617, 50, 38; 54, 34; 56, 13; 57, 40; 621, 72, 24; 623, 79, 6; 624, 80, 33; 626, 91, 37. 39; 92, 4. 6. 12. 13. 22; 631, 113, 20; 652, 190, 30; 191, 18; 657, 204, 32; 730, 413, 33; 414, 8; 786, 512, 38 s. v. amicus socius (Adj.): s. v. civitas tabula tabula ahena: 632, 126, 16; 676, 289, 9 terra marique: 632, 125, 28 transfuga: 617, 50, 38; 61, 16; 626, 85, 5; 92, 6 utor: s. v. lex voluntas 632, 126, 14

IV. Quellenregister

645

IV. Quellenregister Aufgenommen wurden alle Stellen von antiken Autoren sowie die unter den Rubriken Ed.: und Üb.: aufgeführten Inschrifteneditionen bzw. einschlägige Literatur. Ebenfalls berücksichtigt wurden die im Kommentar genannten Querverweise auf weitere Inschrifteneditionen.

A. Autoren Agatharchides (FgrHist. 86) Frg. 16: 615, 48, 1 Aineias Taktikos, Pol. 10.1: 751, 453, 12 Ampelius, Liber memorialis 31.2: 800, 553, 34 31.3: 800, 552, 25 Anthologia Palatina VII 376: 810, 578, 23 VII 638: 810, 578, 23 IX 419: 810, 578, 23 IX 516: 810, 578, 23 XVI 40: 810, 578, 23 Appian, b. c. I 80 (368): 795, 540, 4 86 (393): 792, 534, 17 87 (400): 792, 534, 26 90 (416): 792, 534, 26 92 (425–427): 792, 534, 26 II 6 (20–22): 809, 573, 1 13 (46): 810, 577, 40 89 (373–374): 667, 248, 30; 809, 570, 28 IV 66 (280–281): 667, 244, 30 68 (289–290): 667, 245, 17; 809, 570, 29 70 (296–299): 667, 245, 28; 809, 570, 29 V 4 (17): 702, 335, 27 Appian, Iberike 43 (179): 651, 186, 11 44 (180–182): 651, 187, 13; 685, 303, 16 48 (198–199): 683, 300, 8 48 (200)–49 (206): 685, 301, 24 50 (213–214): 685, 302, 34 52 (218–220): 686, 304, 4

53 (222): 686, 304, 30; 687, 305, 35 54 (229): 686, 305, 27 54 (229–230): 687, 306, 1 58 (243–244): 684, 300, 31 69 (292): 690, 311, 8 69 (294): 690, 310, 11 70 (297): 690, 311, 24 73 (308–309): 695, 321, 24 75 (321): 693, 316, 16 79 (338–344): 691, 312, 17 80 (347–349): 694, 317, 13 83 (360): 694, 321, 15 89 (386): 686, 304, 31 Appian, Illyrike 8 (24): 602, 7, 3 9 (25): 659, 213, 33 Appian, Libyke 67 (303): 611, 36, 32 70 (316–318): 611, 38, 4 72 (329): 611, 37, 6 73 (335): 611, 37, 18 73 (336–337): 611, 38, 18 Appian, Makedonike 4: 617, 64, 40 8: 617, 53, 26 8.2–3: 617, 55, 13 9.1: 617, 56, 1. 19 9.2: 617, 57, 23; 59, 6 9.3: 617, 62, 14 11.2: 730, 413, 37 11.4: 729, 412, 3 11.5–6: 652, 192, 21 11.6: 730, 416, 5 11.7: 655, 201, 24 18: 659, 213, 21

646 Appian, Mithridateios 3 (7): 679, 294, 34 3 (8): 679, 293, 35 10 (30): 696, 322, 22 12 (38): 696, 322, 28; 704, 341, 25 12 (39): 696, 323, 36 12 (41): 704, 341, 31 29 (112): 790, 528, 4 29 (115): 790, 528, 8 55 (222–224): 791, 530, 21 56 (228): 696, 322, 34; 704, 342, 1 58 (240): 791, 531, 20; 533, 19 61 (250): 662, 222, 11; 809, 571, 11 64 (269): 791, 531, 38 65 (272): 791, 532, 3 66 (279): 791, 532, 10 67 (282–284): 791, 532, 14 68 (287): 796, 542, 23 68 (288): 796, 541, 1 83 (373–374): 798, 546, 20 87 (393): 800, 551, 16 104 (487): 800, 553, 11 110 (522)‒113 (552): 803, 557, 27 113 (554–555): 803, 557, 11 Appian, Sikelike kai Nesiotike 6: 797, 545, 5 6.3–4: 797, 54, 24

Register [Caesar], b. Alex. 1.1: 667, 248, 30 11.1: 667, 248, 30 13.5: 809, 570, 32 13.5–15: 667, 248, 30 25.3–6: 667, 248, 30 Cassius Dio XX XXIII XXX–XXXV XXXVI

XXXVII XXXVIII XXXIX XLII XLVII XLIX

LI LIV

Frag. 66.1: 659, 213, 42 Frag. 68.2–3: 667, 241, 26 Frag. 79: 694, 318, 15 Frag. 79.3: 691, 314, 36 Frag. 111.1–2: 797, 543, 7 3.1–2: 800, 551, 3 45.3: 800, 551, 40 51.1: 800, 552, 13 14.2: 803, 557, 18 7.5: 810, 577, 40 12.1: 804, 558, 23 48.3–4: 798, 547, 18 33.3: 809, 570, 36 22.1–2: 813, 585, 19 24.1–2: 814, 588, 5 33.1–2: 815, 588, 33 40.2: 815, 589, 24 44.1–2: 815, 589, 30 23.4: 764, 468, 34 7.6: 802, 556, 14

Appian, Syriake 5 (18): 622, 76, 28 23 (109): 631, 113, 10 26 (125): 625, 82, 13 29 (143–144; 147): 626, 84, 30 32 (161): 615, 48, 13 38–39 (196–200): 626, 87, 20 39 (201–203): 626, 93, 43 39 (204–205): 626, 95, 15

Charax v. Pergamon (FgrHist 103) Frg. 27: 690, 310, 29

Caesar, b. c. III 106.1: 667, 248, 30; 809, 570, 30 107.2: 804, 558, 4 Caesar, de bell. gall. I 27.1–3: 805, 559, 27 28.2: 805, 560, 1 III 7.1: 806, 561, 6

Cicero, de haruspicum responsis 43: 694, 319, 4 Cicero, de imperio Cn. Pompeii 4 (9): 796, 541, 31

[Caesar], b. Afr. 20.1: 667, 248, 31

Cicero, ad familiares XII 15.2: 667, 244, 2 Cicero, ad Atticum VI 1.15: 787, 523, 37 XIII 7.1: 811, 581, 15

Cicero, de lege agraria I 10 (4): 795, 539, 4 II 58 (22): 795, 539, 13

IV. Quellenregister Cicero, de officiis III 109: 694, 321, 4; 712, 374, 29 Cicero, de re publica III 28: 691, 314, 1; 694, 319, 14 Cicero, in Verrem II 1.34 (87): 796, 541, 14 Cicero, pro Balbo 14 (32): 727, 408, 4; 805, 559, 22; 806, 560, 22; 807, 561, 12 15 (34): 761, 464, 24 16 (35): 805, 560, 14 Cicero, pro Murena 15 (32): 796, 541, 40 Cicero, pro Rabirio Postumo 6 (III): 804, 558, 18 Cicero, pro rege Deiotaro 32: 811, 581, 17 Digesta XXXIX XLVIII XLVIII Diodoros XVI XXVIII

XXIX

XXX

XXXI

XXXII

4,11 pr.: 809, 572, 3 4,1,1: 809, 572, 4 4,4 pr.: 809, 572, 3

90.2: 649, 182, 18 11: 617, 64, 33 12: 622, 76, 24 13: 621, 74, 14 4: 631, 110, 10 7: 626, 84, 19 9: 631, 113, 39 10: 626, 87, 3 14: 727, 408, 21 30: 652, 189, 8 5: 658, 206, 25 9.1–2: 659, 209, 34 13: 656, 203, 28 8.8: 664, 228, 22 19.8: 629, 103, 9; 670, 259, 29 33: 680, 295, 31 35: 679, 294, 34 39: 651, 187, 5 15.6: 614, 46, 6

XXXIII

647

1.4: 690, 310, 33; 693, 316, 9 16.1–2: 691, 311, 28 XXXIV 1.4–5: 700, 332, 21 XXXIV/XXXV 36: 761, 464, 4 XXXV 39: 715, 387, 1 XXXVI 3.1–2: 666, 238, 15 XXXVII 27: 810, 577, 26 XL 1.1–2: 797, 543, 28 Eusebius, Chron. Arm. S. 74 Karst 700, 332, 31 Eutropius IV 17.1: 691, 313, 37; 694, 319, 36 20: 696, 323, 23 20.1: 719, 397, 18 26.1: 711, 371, 20 27.4: 714, 385, 25 V 7.2: 791, 531, 10 VI 4: 806, 560, 35 Festus, Breviarium 11.4: 629, 103, 26 15.2: 800, 553, 34 16.3: 800, 552, 21 Florus I 34.4: 691, 313, 29 34.4–6: 694, 319, 27 34.7: 694, 321, 15 36.7: 711, 371, 16 36.9: 712, 373, 1 36.15: 714, 385, 20 36.16: 715, 387, 16 40.31: 800, 552, 30 46.4: 800, 553, 3 46.6: 800, 553, 8 Gellius VI 3.1–7: 667, 246, 34 Hieronymus, in Dan. 11.17–19 (FgrHist 260 F*47): 622, 77, 30 Iosephos, Archaiologia XII 154–155: 622, 67, 5 379–382: 671, 261, 9 383: 671, 263, 10 415–419: 672, 265, 26

648 XIII

XIV

XV

Register 37–38: 681, 297, 10 43–45: 682, 299, 5 48: 681, 297, 30 80–85: 682, 299, 42 163–165: 672, 267, 29 227: 672, 270, 17 236: 700, 333, 8 245–248: 700, 331, 24 249–251: 700, 333, 14 250: 700, 332, 15 254–255: 700, 333, 17 259–266: 672, 270, 27 278: 672, 277, 17 333: 717, 395, 8 334–336: 717, 394, 19 6–7: 801, 554, 37 145–148: 672, 269, 30 185: 808, 561, 33 190–191: 808, 563, 4 192: 808, 563, 8 193: 808, 562, 33 194: 808, 562, 4 197: 808, 562, 13 198: 808, 563, 17 214: 808, 562, 18 215: 808, 563, 25 216: 808, 562, 26 233: 672, 266, 33 247–250: 672, 272, 7 252–253: 702, 334, 35 314–318: 802, 556, 30 319–322: 802, 556, 30 445–447: 813, 586, 39 95: 802, 556, 3

XXXV XXXVI XXXVII

XXXVIII

XXXIX XLIII

Livius IX XXI XXVI XXIX XXXI

XXXII

Iosephos, bell. Iud. I 121–122: 801, 554, 25 187–192: 808, 562, 33 321–322: 813, 586, 23 361: 802, 556, 10 Iustinus XXX XXXI XXXII XXXIV

3.8–10: 617, 53, 16 4.17: 617, 62, 32 7.8: 626, 85, 4 8.8: 626, 88, 6 3.5: 643, 151, 24 3.8: 643, 151, 31 2.8: 739, 430, 18

XXXIII

1.2: 677, 292, 7 3.9: 672, 267, 5 1.1: 612, 39, 31 1.2: 696, 323, 11 4.3: 719, 397, 4 4.4–9: 719, 397, 27 3.1–4: 789, 527, 21 3.5: 789, 527, 7 5.3: 696, 323, 5 3.3: 762, 467, 2 3.4: 612, 39, 31 5.3: 612, 40, 21 5.10: 612, 40, 20

1–6.4: 712, 374, 27 55.4: 727, 408, 38 24.9: 618, 69, 7 24.15: 631, 122, 27 12.14: 617, 66, 37; 756, 459, 4 15.8: 720, 398, 4 16.6: 617, 64, 39 31.20: 613, 40, 31 32.3–5: 613, 41, 1 40.9–41.1: 613, 41, 22 45.10: 786, 513, 13 10.3: 617, 64, 33 21.27: 786, 513, 17 23.1–2: 616, 48, 29; 623, 78, 4 28.8: 617, 65, 8 29.5–30.13: 807, 561, 21 31.6–13: 727, 409, 5 32.5: 617, 49, 24 32.9: 617, 49, 25; 64, 17 33.3–8: 617, 50, 37 4.8–9: 617, 51, 37 35.9–11: 617, 52, 19 36.8–9: 617, 53, 6 36.10: 617, 64, 24 37.1–5: 617, 54, 34 38.3: 621, 76, 11 39.10: 618, 67, 4 40.4: 618, 67, 11; 621, 76, 4 3.10: 630, 105, 17 12.1: 617, 56, 12 12.8–11: 617, 57, 6 13.3–4: 617, 57, 38 13.5–12: 613, 42, 32 13.14–15: 617, 58, 35

IV. Quellenregister

XXXIV

XXXV

XXXVI

XXXVII

XXXVIII

20.12: 617, 65, 3 23.4: 727, 409, 6; 807, 561, 22 24.5–7: 617, 60, 3 30: 617, 61, 9 30.8: 617, 65, 32 34.7: 613, 43, 32 35.1–6: 617, 63, 25 49.8: 613, 43, 36; 624, 81, 27 31.5: 618, 67, 18 31.8: 618, 67, 25 31.12–13: 618, 67, 31 31.15: 618, 68, 1 32.1–2: 618, 68, 5 35: 621, 72, 14 40.2–4: 621, 73, 39 46.1: 807, 561, 24 52.9: 621, 76, 11 13.2–3: 621, 74, 22 13.4: 622, 77, 1. 30 15.5: 721, 399, 36 37.5–8: 630, 105, 11 48.8: 623, 78, 26 50.2: 623, 78, 35 12.1–2: 624, 80, 22 12.3: 624, 81, 10 12.8: 624, 80, 29 12.10: 624, 80, 33 26.1–6: 631, 119, 38 27.1–4: 631, 107, 33 27.8–28.4: 631, 107, 33 28.6–8: 631, 107, 33 35.5–6: 631, 108, 44 35.8–11: 729, 412, 15 1.1: 631, 109, 28 1.5–6: 631, 109, 28 6.4–7.7: 631, 112, 15 12.5: 783, 506, 13 16.8: 786, 513, 22 20.1–2: 625, 82, 3 27.3: 607, 29, 19 27.9–28.3: 607, 29, 19 35: 626, 83, 28 45.10: 626, 86, 10 45.13–17: 626, 86, 10 45.19: 626, 86, 10 49.4: 631, 113, 18; 120, 33 49.7–8: 631, 113, 18; 120, 33 3.1–2: 630, 105, 1 8.1–3: 631, 114, 19

XXXIX

XL

XLI

XLII

649 8.7–10: 631, 114, 19 9.8: 631, 121, 11 9.9: 628, 101, 23 9.9–10: 631, 115, 33 10.1–2: 631, 116, 18 11.1–9: 631, 118, 17 11.2: 631, 117, 21 13.2–4: 634, 132, 4 26.4: 648, 179, 22 37.7: 626, 88, 29 38: 626, 91, 35 38.4: 626, 88, 40; 90, 14 39.1–2: 626, 95, 6 39.6: 629, 103, 34; 633, 129, 20; 677, 292, 4 40.14: 615, 48, 13 44.3–6: 628, 101, 27 3.1–3: 727, 408, 9 35.4: 650, 184, 22 37.9–10: 623, 79, 5 48.2–4: 642, 150, 25 50: 647, 175, 6 5.10: 650, 184, 27 50.5: 651, 186, 31 57.2–3: 650, 185, 30 57.4–5: 650, 184, 35 58.7–8: 650, 185, 37 58.9: 652, 189, 1 19.5–11: 650, 185, 39 19.6: 652, 190, 2 23.6–24.18: 655, 202, 18 24.6: 652, 189, 20 5.4: 650, 185, 32 6.6–10: 654, 198, 19 12.3: 650, 185, 33 12.5–6: 655, 201, 1 13.5: 730, 413, 33 19.6: 730, 415, 2 25.4: 617, 66, 24; 652, 191, 16 25.7: 652, 191, 25 25.10: 652, 191, 30 26.2–4: 786, 512, 32 26.6: 786, 512, 32 30.10–11: 652, 191, 37 38.1: 658, 206, 29 38.5: 655, 201, 13 39.7: 659, 214, 28 40.3–4: 652, 190, 9 40.5: 730, 414, 3

650

Register

40.6: 655, 201, 16 41.9–10: 652, 190, 26 41.10: 730, 414, 7 42.4: 655, 201, 20 43.5–6: 655, 201, 28 44.6: 655, 203, 2; 689, 310, 3 46.3: 652, 189, 33 46.7: 655, 200, 32 48.8: 786, 513, 26 62.5: 652, 191, 9 67.9–10: 665, 236, 15 XLIII 6.2–3: 756, 459, 22 6.5: 634, 132, 6 6.7–10: 657, 204, 26 18.3: 659, 207, 13 19.13–20.3: 659, 209, 4 22.3: 665, 236, 15 XLIV 1.1–4: 665, 236, 15 16.5: 652, 192, 12 23.1–6: 659, 211, 1 23.7–9: 659, 212, 1 26–27: 676, 290, 25 27.8–12: 659, 212, 14 31.14: 697, 327, 32 45.2: 659, 214, 28 46.8: 659, 212, 41 XLV 25.7–10: 667, 241, 3 26.5: 658, 206, 13 26.5–10: 658, 207, 6 26.12–13: 786, 513, 34 29.5–6: 664, 228, 22 31.14: 783, 506, 16 31.15: 655, 202, 5 34.1–6: 658, 207, 9 44.8–10: 666, 237, 26 XLVI 26.1–27.3: 651, 186, 6 Frag. Oxyr. 185–186: 690, 310, 25 Livius, Periochae XLI: 651, 187, 36; 188, 12 XLVI: 667, 243, 37 XLVIII: 685, 303, 9 LIV: 690, 310, 20; 691, 313, 21; 314, 27; 315, 5 LV: 693, 316, 25; 317, 8; 694, 319, 15 LIX: 698, 329, 28; 699, 331, 15 LXI: 761, 464, 22 LXIV: 711, 371, 11; 712, 372, 33 LXVI: 714, 385, 16 LXVIII: 716, 393, 22

LXX: 800, 553, 34 LXXVIII: 810, 577, 27 LXXXIII: 791, 531, 1 LXXXVI: 792, 534, 6 LXXXIX: 810, 577, 29 C: 800, 552, 9 CII: 803, 557, 33 Lucilius Frag. 671–672 Marx: 702, 336, 11 I. Makkabaier 6.55–61: 671, 260, 16 6.62–63: 671, 263, 10 8.17–30: 672, 264, 11 8.31–32: 672, 274, 18 10.3–6: 681, 296, 33 10.15–20: 682, 298, 22 10.26: 681, 297, 23 10.51–66: 682, 299, 41 12.1–4: 672, 267, 12 14.16–19: 672, 268, 18 14.24: 672, 268, 13 14.40: 672, 270, 21 15.15–24: 672, 268, 31; 276, 12 II. Makkabaier 4.11: 672, 266, 24 11.13–15: 671, 261, 40 11.22–26: 671, 261, 40 Memnon v. Herakleia (FgrHist 434) Frg. 1.18.1–8: 635, 133, 15 Frg. 1.18.9: 626, 94, 16 Frg. 1.18.10: 635, 132, 30 Frg. 1.19: 635, 133, 18 Frg. 1.25.1–2: 791, 529, 30 Frg. 1.30.4: 798, 546, 37 Frg. 1.38.8: 800, 551, 24

Orosius V 4.20: 694, 320, 8 4.21: 691, 313, 33; 694, 321, 11 10.2: 696, 323, 16; 719, 397, 18 15.6: 712, 373, 10 15.9: 714, 385, 29 15.18: 715, 387, 21 23.23: 806, 560, 35

IV. Quellenregister VI

2.9: 791, 531, 6 2.12: 796, 541, 28 13.2: 800, 550, 29 18.23: 813, 586, 19

Pausanias VII 9.4: 642, 151, 3 9.5: 642, 150, 3 10.6: 652, 191, 1; 730, 414, 12 11.5: 678, 292, 22 11.34–35: 678, 293, 2 VIII 13.1: 787, 520, 14 Plinius, Ep. 10.92: 798, 545, 32 10.93: 798, 546, 1

Plutarch, Pompeius 19: 796, 542, 40 33: 800, 554, 3 38.1: 798, 548, 16 42.2: 798, 548, 17 42.8: 810, 577, 32 Plutarch, Sertorius 21: 796, 543, 2 23.3–4: 796, 540, 21 23.4–5: 796, 542, 14 24.2: 796, 540, 31 24.3: 796, 542, 27

Plutarch, Aemilius Paulus 13: 659, 213, 4

Plutarch, Sulla 5: 800, 553, 34 11.3: 790, 528, 16 22.5: 791, 529, 4 24.3: 791, 529, 19

Plutarch, Antonius 34.2–4: 813, 585, 36 34.6: 814, 588, 16 52.1: 815, 589, 16 53.6: 815, 590, 6

Plutarch, Tiberius Gracchus 5.3: 651, 186, 35 5.2–6.1: 694, 317, 28 7: 694, 321, 2 7.2: 694, 321, 15

Plutarch, Caesar 48.1: 811, 581, 12 65: 811, 581, 20

Pollux IX 31: 809, 572, 1

Plutarch, Cato Minor 22: 809, 573, 2 Plutarch, Flamininus 5.6: 617, 53, 34 9.5: 617, 59, 15 Plutarch, Lucullus 4.3: 810, 577, 28 8.5: 796, 542, 28 19: 798, 548, 7 30: 800, 551, 34 Plutarch, Marius 32.2: 715, 387, 27 Plutarch, Philopoimen 19–20: 647, 175, 7

Polybios II 11.12: 786, 515, 27 13.3: 626, 97, 13 46.2: 656, 204, 12 III 19.12: 602, 7, 27 V 77.4: 607, 29, 17 100.9: 637, 137, 29 VIII 23: 634, 129, 14 IX 39.2: 631, 122, 26 X 25.1: 637, 137, 30 XI 4.1–6: 637, 137, 30 XIV 11.6–7: 729, 412, 41 XV 18.3: 626, 97, 11 18.3–4: 617, 66, 22 XVI 2.9: 617, 64, 40 24.9: 645, 171, 9 26.9: 656, 204, 9 26.10: 720, 398, 11 XVIII 1: 617, 64, 16 1.13–2.6: 617, 49, 32

651

652

XX

XXI

Register 3.12: 656, 204, 12 6.3–4: 617, 51, 27 7.8: 624, 81, 27 8.8–10: 617, 52, 4 10.1–2: 617, 52, 32 10.4–5: 617, 52, 36 10.7: 617, 64, 24; 630, 105, 15 11.2: 617, 65, 8 11.3–4: 617, 54, 6 11.5: 617, 65, 11 11.9: 617, 54, 10 11.12–12.1: 617, 54, 12 34.4–5: 617, 55, 31 36.1: 617, 56, 5 37.4: 617, 56, 23 37.8–10: 617, 56, 30 38.1–2: 617, 57, 27 38.3–9: 613, 41, 37 39.3–7: 617, 58, 6 42.3: 617, 65, 33 42.4–5: 617, 59, 38 42.6–7: 623, 78, 14 44: 617, 60, 17 44.4: 619, 70, 33; 620, 72, 2 47.1: 619, 70, 37 47.8–9: 613, 43, 21 47.13: 630, 105, 19 48.1: 619, 70, 36 48.2: 617, 65, 3 48.3: 619, 70, 31 48.3–5: 617, 63, 11 51.8: 721, 399, 36 51.10: 622, 76, 17 9.1–6: 631, 106, 5 9.10–12: 631, 106, 5 10.1–5: 631, 106, 5 10.4–5: 631, 119, 40 10.6–10: 631, 120, 1 10.11–12: 631, 106, 5 2.3–6: 631, 109, 12 3 b: 616, 49, 11. 19 3b.1: 625, 81, 33 3.4: 621, 76, 13 4.1–2: 631, 110, 25 4.12–14: 631, 110, 25 4.13: 631, 120, 25 5.1–2: 631, 110, 25 5.4–13: 631, 110, 25 11.1–2: 666, 238, 33

14.1–3: 626, 83, 5 14.7–8: 626, 83, 5 17: 626, 85, 12 18.2: 634, 131, 41 25.1: 630, 104, 24 29: 630, 105, 35 29.14–15: 628, 101, 14 30.1–5: 631, 115, 15 30.13: 631, 116, 4 30.15–16: 631, 116, 4 32: 631, 116, 27; 809, 570, 20 32.3: 626, 97, 5 32.5: 626, 97, 6 34.3: 632, 128, 16 34.13: 632, 128, 18 41.8: 626, 88, 20 42.9–10: 626, 94, 25 43: 626, 88, 34 44: 626, 94, 34 45: 629, 103, 30 46.5: 644, 163, 30; 645, 171, 11 XXII 3.5–6: 637, 134, 23 4.2: 636, 134, 18 4.10–12: 636, 133, 27 7.1–2: 637, 134, 35 7.4: 637, 138, 13 7.8: 616, 49, 9; 625, 82, 17 9.1–12: 637, 135, 13 9.13: 637, 138, 13 15: 797, 545, 26 15.1: 745, 441, 31 15.1–6: 641, 146, 30 18.2: 730, 416, 7 18.8: 730, 416, 7 XXIII 4.8–15: 642, 149, 6 4.11–12: 623, 79, 17 8.1: 730, 415, 37 9.1–3: 648, 178, 16 9.2: 649, 182, 25 17.1–2: 647, 174, 22 XXIV 1.3: 648, 178, 17. 22 5.1: 648, 175, 27 5.2–8: 648, 178, 26 6: 637, 138, 22 6.4: 637, 136, 29 14.1–6: 648, 179, 14 14.6: 639, 145, 32 15.7–12: 648, 175, 33 XXV 2: 648, 176, 32; 649, 183, 18

IV. Quellenregister

XXVII

XXVIII

XXIX

XXX

XXXI

2.3: 666, 238, 38; 674, 281, 32; 677, 292, 12 2.4: 639, 145, 23 2.12–13: 617, 66, 38 2.13: 649, 184, 6 2.11: 633, 128, 34 3.1: 652, 188, 37 4.8: 650, 185, 33 1–2: 751, 453, 1 1.1–4: 689, 310, 3 1.7–8: 655, 200, 23 2.7–10: 689, 310, 3 2.10: 655, 203, 2 4.4–5: 652, 189, 24 15: 658, 206, 25. 33 15.10–12: 729, 411, 24 17: 649, 182, 28. 36; 183, 9 1: 739, 430, 15 8.1–6: 659, 207, 22 8.9–10: 659, 208, 17 9.1–3: 659, 208, 29 9.2–8: 659, 214, 33 14: 656, 203, 9; 733, 421, 14; 745, 441, 28 15: 731, 416, 23 15.1: 745, 441, 32 20.9: 622, 77, 13 3.1–6: 659, 210, 8 4.4–7: 659, 211, 22 23.1–3: 637, 136, 35 23.8: 637, 137, 7 24.4: 637, 137, 15 24.8: 637, 138, 32 24.12–16: 637, 139, 12 25.2–3: 637, 138, 34 3.7: 664, 228, 21 5.4–10: 667, 239, 34 5.16: 667, 239, 34 6.8–7.2: 658, 206, 4 18: 666, 239, 6 19.16–17: 667, 242, 9 21.1–2: 667, 242, 15 21.3: 667, 247, 16 21.3–5: 765, 470, 26 23.1: 733, 421, 24; 734, 422, 4 23.2–4: 667, 242, 23 31.10: 667, 247, 22 31.16–20: 667, 243, 6 3.1–3: 629, 102, 31; 670, 259, 15

XXXII

XXXIII

XXXV

XXXIX

653 3b.1: 625, 81, 33 7.1–5: 738, 428, 13 7.4–5: 738, 428, 35 9.1–3: 786, 514, 6 10.4: 629, 103, 12; 670, 259, 32 12: 677, 292, 6 15: 679, 294, 33 2: 678, 293, 2 7: 679, 294, 34; 295, 17 11: 680, 296, 23 12: 679, 294, 35 12.1: 677, 291, 32 12.4–5: 666, 238, 8 13.4–9: 679, 293, 11 13.8: 697, 327, 23 18.7: 654, 199, 6 18.12–13: 654, 199, 13 1.1: 683, 300, 21; 685, 303, 14 2.2: 685, 303, 38 2.15: 651, 186, 22; 685, 302, 26 3: 685, 303, 24 7.6: 680, 295, 22

Pompeius Trogus, prol. 34: 779, 493, 39 Porphyrios v. Tyros (FgrHist 260) Frg. 2, 8: 762, 466, 15 Frg. 32, 18: 700, 332, 31 Frg. 32, 24: 762, 465, 28 Frg. 46: 615, 47, 38 Ps.-Asconius ad Cic. Verr. II 1.34 (S. 244 St.): 796, 541, 22 Sallust, Bellum Iugurthinum 28: 711, 372, 11 29.5–7: 711, 371, 25 36: 712, 374, 5 38.9: 712, 373, 18 40.5: 712, 374, 15 43.1: 712, 373, 32 77.2–3: 710, 370, 29 77.4: 710, 371, 7 80.3–81.1: 714, 384, 30 80.4: 715, 388, 7 81.6–7: 714, 386, 4 82.1: 714, 385, 11

654

Register

104.4–5: 715, 386, 12 111.1: 715, 386, 24 111.2: 714, 385, 13

Tacitus, Annales II 53: 756, 458, 9 III 62: 741, 435, 5 IV 55: 699, 330, 29 55–56: 699, 330, 37 XII 62: 614, 45, 14

Sallust, Catilina 52.36: 809, 573, 1

Tertullian, adv. Marc. V 1.2: 809, 572, 1

Sallust, Historiae I 53M: 795, 540, 4 III 48.8M: 795, 540, 6 2 F 40 Maurenbrecher: 806, 560, 34

Thukydides V 47.5: 631, 121, 37

Stadiasmus Maris Magni (GGM I, 491 Nr. 234): 726, 407, 11

Ulpian, in Dig. L 15.1: 802, 555, 21

Strabo III 4.13 (C 162): 685, 303, 31 X 4.12 (C 478/9): 772, 483, 28 XII 2.11 (C 540): 629, 103, 17 3.14 (C 547): 798, 547, 8 3.20 (C 549): 730, 415, 12 3.41 (C 562): 648, 179, 21 XIII 4.2 (C 624): 633, 129, 20; 677, 292, 4 4.17 (C 631): 668, 249, 34; 675, 287, 38 XIV 1.38 (C 646): 698, 330, 22; 702, 337, 12; 719, 397, 18 2.15 (C 656): 811, 581, 13 Sueton, Divus Iulius 2: 810, 577, 30 54.3: 804, 558, 32

Velleius Paterculus II 1.4: 691, 313, 25; 694, 319, 21 1.5: 694, 321, 15 18.3: 810, 577, 32 Xenophon, Hell. I 3.2: 751, 453, 12 Zonaras IX 16: 617, 53, 40; 59, 28; 62, 39 19: 631, 110, 18 20: 626, 88, 8 21: 631, 114, 11; 119, 23 22: 652, 189, 16 24: 667, 242, 1 XIII 19: 756, 458, 13

B. Inschriften Adam-Veleni/Tzanavari, Δινήσσα (2012) 629–635: 747a, 445, 31 AE 1984, 495: 718, 395, 26 2003, 1558: 664, 225, 15 Ager, Interstate Arbitrations 68: 742, 435, 13 89: 627, 97, 31 138: 669, 255, 31 156: 753, 454, 11; 754, 455, 12

158: 758, 460, 34 167 V: 770, 475, 9 170: 787, 516, 25; 520, 5 515 Nr. 7: 784, 508, 32 Agora XV 174: 756, 459, 12. 15 180: 756, 459, 13 AJA 1 (1897), 230–232: 724, 403, 8 2 (1898), 81 f. Nr. 4: 749, 449, 25

IV. Quellenregister Allen, The Attalid Kingdom (1983) 209 Nr. 3: 608, 30, 10 AM 38 (1913), 37–42: 703, 337, 22 72 (1957), 242–252 Nr. 65: 660, 215, 19; 661, 216, 19 Ancient Roman Statutes Nr. 43: 697, 324, 22 Nr. 52: 716, 389, 16 Nr. 58: 788, 525, 14 Arch. Delt. 15 (1933–35), Parartema 74 Nr. 6: 610, 35, 28 6 (1920/21), 99 Nr. 1: 697, 325, 35 18 A (Chronika) (1963), 159, Nr. 15: 708, 356, 18 Arch. Eph. 47 (1908), 220–224 Nr. 9: 748, 447, 12 51 (1910) 334 Nr. 1: 784, 508, 15 Austin, The Hellenistic World (2006) 355 Nr. 197: 612, 38, 29 BCH 5 (1881) 42: 653, 193, 38 5 (1881) 137–145: 673, 277, 37 9 (1885) 6–8 Nr. 8: 723, 401, 11 9 (1885) 10 Nr. 9: 723, 401, 13 9 (1885) 437–474: 765, 469, 23 10 (1886) 299–306: 634, 129, 33 13 (1889) 407–408: 689, 309, 39 14 (1890) 33 Nr. 11: 689, 308, 1 23 (1899) 286–288: 779, 492, 11 50 (1926) 120f.: 701, 333, 26 89 (1965) 665–681: 627, 97, 30 93 (1969) 76 Nr. 5: 774, 486, 7 94 (1970) 637f. Nr. 1: 609, 34, 22 94 (1970) 638f. Nr. 2: 608, 30, 9 109 (1985) 499–544: 665, 229, 18. 34 109 (1985) 753–757: 665, 229, 19 112 (1988) 359–373: 665, 229, 22 BE 1987, 294: 619, 69, 37

655

Bergmann, De inscriptione Cretensi inedita (1860) 1–13: 604, 11, 32 Bertrand, Inscriptions historiques grecques (1992) Nr. 139: 716, 389, 18 Bogaert, Epigraphica, vol. III (1976) Nr. 39: 673, 277, 35 Burstein, The Hellenistic Age (1985) 101: 649, 180, 32 Cahiers Glotz 20 (2009), 265–280: 811, 579, 31. 34 Canali de Rossi, Ambascerie Nr. 290: 743, 436, 25 Nr. 292: 743, 437, 4 Nr. 293: 743, 437, 24; 755, 456, 12 Nr. 301: 632, 122, 36 Nr. 320 b: 716, 389, 8 Nr. 321: 697, 324, 14 Nr. 324: 702, 334, 20 Nr. 442: 811, 579, 33 Cauer, Delectus Inscriptionum Graecarum (1883) 119: 605, 18, 8 Chandezon, L’élevage en Grèce (2003) 15: 627, 97, 32 Chaniotis, Verträge Nr. 24: 605, 22, 32 Nr. 26: 603, 8, 12 Nr. 27: 604, 11, 35; 12, 6 Nr. 28: 605, 18, 7; 23, 11 Nr. 30: 760, 462, 28; 463, 28 Nr. 31: 723, 401, 14 Nr. 32: 724, 403, 10 Nr. 33: 749, 449, 26 Nr. 35: 606, 26, 13 Nr. 37: 748, 447, 13 Nr. 38: 747, 443, 22 Nr. 42: 745, 440, 32 Nr. 43: 733, 419, 11 Nr. 44b: 734, 422, 16

656

Register

Nr. 45: 735, 424, 17 Nr. 46: 746, 42, 9 Nr. 47: 737, 427, 17 Nr. 48: 752, 453, 22 Nr. 49, Testimonium b: 692, 315, 14 Nr. 50: 772, 482, 12 Nr. 51/52: 757, 459, 37 Nr. 53: 773, 484, 28 Nr. 54: 706, 345, 36 Nr. 55A: 706, 347, 8 Nr. 55B: 706, 347, 14 Nr. 56A: 706, 349, 33 Nr. 56B: 706, 349, 35 Nr. 57 Testimonium a: 758, 460, 33 Nr. 58: 760, 462, 28; 463, 31 Nr. 59: 708, 356, 21 Nr. 60A: 709, 363, 39 Nr. 60B: 709, 364, 7 Nr. 61A: 713, 375, 9 Nr. 61B: 713, 375, 15. 23 Nr. 74: 775, 487, 7 S. 327 Testimonium a: 706, 350, 36 S. 329 Testimonium b: 706, 351, 40

Crawford, Roman Statutes Nr. 8: 716, 389, 7 Nr. 12: 676, 290, 10; 763, 467, 25 Nr. 19: 799, 549, 16; 810, 578, 3; 812, 585, 11

Chiron 21 (1991), 252–258 Nr. 3: 773, 484, 25 21 (1991), 258–260 Nr. 4: 610, 35, 25 33 (2003), 408f.: 664, 225, 13 37 (2007), 89–111: 743, 437, 5; 437, 25; 755, 456, 13

Dunant/Pouilloux, Recherches Thasos II (1958) Nr. 174: 767, 471, 22

CIG II 2485: 716, 389, 8 II 2554: 713, 375, 15 II 2555: 775, 487, 6; 488, 34 II 2556: 605, 18, 7 CIL I2 2 589: 799, 549, 16 I2 2, 3, 2676: 676, 288, 24 I2 2, 4, 2676: 676, 288, 25 I2 638: 676, 291, 4 I2 730: 674, 280, 35 VI 30922: 674, 280, 35 X 1601: 802, 555, 31 Cojocaru/Schuler, Außenbeziehungen (2014) 275–303: 615, 46, 29

Cresci Marrone/Pistellato, Studi Fulviomario Broilo (2007) 341–353: 788, 525, 10 Curty, Les parentés légendaires (1995) 9: 689, 308, 2 Dacia NS 3 (1959), 241 f. Nr. 4: 777, 490, 9 Dareste, Recueil, II 2 (1965) Nr. XXXVII: 673, 278, 9 Deiters, De Cretensium titulis publicis (1904) 18–23 Nr. 1: 775, 487, 6 Dörpfeld, Troja und Ilion, Bd. 2 (1902) 448 Nr. III: 721, 399, 7

Durrbach, Choix d’inscriptions de Délos I (1921) 111: 706, 347, 8 EA 8 (1986) 1–8: 619, 69, 36 34 (2002) 3: 765, 469, 28 43 (2010) 131–134: 668, 249, 3 FD III 2, 70a: 705, 343, 28; 344, 32. 38 III 2, 70b: 705, 343, 1 III 2, 270: 756, 457, 7 III 3, 1, 22: 728, 410, 17 III 3, 1, 49: 732, 418, 18 III 3, 1, 54: 732, 418, 17 III 4, 42: 770, 475, 9 III 4, 75: 730, 414, 23 III 4, 169: 701, 333, 27 III 4, 352: 627, 97, 31

IV. Quellenregister FIRA I2 Nr. 11: 799, 549, 16 Gerion 2 (1984), 265–323: 718, 395, 26 Giovannini, Relations entre états (2007) Nr. C 16: 605, 18, 15 Harter-Uibopuu, Schiedsverfahren (1998) Nr. 12: 669, 255, 32 Hellenica 11/12 (1960), 505–541: 602, 5, 32 Hermes 38 (1903), 406–413: 669, 255, 29 61 (1926), 113f.: 794, 535, 11 HGIÜ II Nr. 351: 601, 1, 18 III Nr. 450: 605, 18, 15 Nr. 437: 608, 30, 16 Nr. 452: 619, 69, 39 Nr. 458: 612, 38, 28 Nr. 469: 644, 152, 13 Nr. 470: 638, 139, 32 Nr. 472: 653, 194, 1 Nr. 477: 632, 122, 37 Nr. 478: 663, 222, 38 Nr. 481: 673, 278, 9 Nr. 483: 649, 180, 32 Nr. 493: 716, 389, 19 Nr. 502: 787, 516, 28 Nr. 503: 788, 525, 14 Nr. 509: 794, 535, 17 Historia 51 (2002), 393–397: 779, 492, 21 56 (2007), 251–256: 726, 406, 23 IBM CCCCXIV: 782, 501, 24 I. Cret. I vii 1: 610, 35, 28 I viii 9: 641, 148, 14 I viii 13: 772, 482, 12 I xvi 3: 706, 345, 36

657

I xvi 4A: 706, 347, 8 I xvi 5: 713, 375, 9 I xvi 17: 748, 447, 13; 449, 7 I xvi 31: 708, 363, 6 I xviii 9: 709, 363, 39 I xviii 10: 745, 440, 32 II i 2: 780, 494, 24 II iii 4A: 688, 307, 25 II iii 4C: 608, 32, 40 II v 21: 688, 307, 7 II xxx 3: 750, 450, 13 III iii 3A: 603, 8, 6; 11, 1 III iii 3B: 603, 8, 12 III iii 3C: 603, 8, 8; 11, 3 III iii 4: 605, 18, 7 III iii 5: 775, 487, 7 III iii 6: 606, 26, 13 III iv 9: 708, 362, 41; 758, 461, 18 III iv 9 (A): 737, 427, 17; 752, 453, 22 III iv 10: 692, 315, 14; 758, 460, 33; 759, 461, 29 IV 174: 604, 11, 35 IV 176: 641, 148, 13 IV 179: 646, 172, 20 IV 180: 746, 442, 8 IV 181: 733, 419, 11 IV 182: 733, 421, 18; 734, 422, 15; 735, 424, 17 IV 183: 724, 403, 9 IV 185: 749, 449, 26 IV 186A: 723, 401, 7 IV 186B: 723, 401, 12 IV 187: 723, 401, 13 I. Delos 1513: 706, 347, 8 1514: 706, 345, 36 IG II 1, 547: 750, 450, 13 II2 951: 665, 236, 29 II2 1006: 756, 457, 21 II2 1011: 756, 457, 27 II2 1028: 756, 457, 32 II2 1029: 756, 458, 3 II2 1030: 756, 458, 6 II2 1130: 750, 450, 13 II2 1135: 709, 363, 39 IV 12 63: 707, 354, 17 IV 12 66: 707, 355, 32

658 IV 12 76–77: 669, 255, 29 IV 12 S. xxvii: 769, 474, 6 IV 791: 769, 474, 6 VII 20: 778, 491, 18 VII 2383: 785, 510, 1 VII 4130: 689, 308, 2 IX 1, 32: 653, 193, 39 IX 1, 98: 751, 451, 24 IX 1, 226: 673, 277, 35; 278, 12; 279, 27 IX 1, 227: 673, 277, 31; 279, 25; 279, 30 IX 1, 228: 673, 277, 35; 278, 35; 279, 27 IX 1, 229: 673, 277, 31; 279, 25 IX 1, 230: 673, 277, 31; 279, 25; 280, 21 IX 12, 2, 242: 788, 525, 10 IX 12, 3, 748: 627, 97, 31 IX 12, 4, 796: 665, 236, 32 IX 2, 89: 753, 454, 11; 754, 455, 12 IX 2, 1106: 784, 508, 32 XI 4, 1056: 649, 182, 34 XI 4, 1063: 742, 435, 13 XI 4, 1064: 783, 504, 9 XII 2, 35: 810, 574, 1 XII 2, 510: 697, 324, 13 XII 3, 173: 716, 389, 5 XII 5, 918: 720, 398, 32 XII 5, 829: 736, 426, 11 XII 6, 1, 6: 660, 215, 20; 661, 216, 20. 24 XII Suppl. 116: 697, 325, 36 XII Suppl. 120: 725, 404, 38 XII Suppl. 136: 783, 504, 9 XII Suppl. 137: 783, 506, 14 XIV p. 695–696, frag. a: 674, 280, 35 XIV p. 695–696, frag. b: 766, 470, 34 XIV 1297: 791, 531, 28; 533, 34 IGBulg. I2 388bis: 777, 490, 11 IGR I 62: 674, 280, 36 I 175: 791, 531, 29 I 865: 816, 590, 37 IV 33: 810, 574, 2 IV 179: 612, 38, 27 IV 197: 794, 535, 14 IV 221: 794, 538, 17 IV 297: 787, 516, 25 IV 1028: 716, 389, 7 IV 1692: 703, 337, 24

Register IGUR 9: 674, 280, 35 10: 663, 224, 39; 766, 470, 34 IK Arykanda 1: 615, 46, 29; 47, 30 IK Ephesos 7: 787, 516, 24 IK Ilion 1: 794, 538, 16 3: 794, 538, 16 10: 794, 535, 12. 17 45: 721, 399, 9. 27; 400, 1 107: 794, 538, 17 IK Keramos 6: 740, 430, 35 IK Kibyra 1: 632, 122, 35 2: 663, 222, 32. 38 IK Knidos 33: 811, 579, 32 IK Lampsakos 4: 612, 38, 27; 617, 64, 1 IK Metropolis I: 698, 328, 16. 18; 699, 331, 15 IK Nordkarien 104: 619, 69, 38. 39 IK Priene 8: 782, 501, 24. 26 12: 743, 437, 4 134: 743, 437, 24. 27; 755, 456, 12. 15 411: 768, 472, 20. 22 T4: 741, 434, 6. 7; 743, 436, 24. 26 IK Smyrna II 1 Nr. 589 : 702, 334, 20 ILS 31: 662, 222, 3; 809, 571, 1 32: 662, 222, 6; 809, 571, 5

IV. Quellenregister 8886: 702, 337, 14 ILLRP 174: 662, 222, 3; 809, 571, 1 175: 662, 222, 6; 809, 571, 6 180: 674, 280, 36 454: 676, 291, 1. 4 512: 676, 290, 41 514: 676, 290, 40 516: 676, 288, 24 751: 676, 291, 1 I. Magnesia 17: 641, 148, 32 20: 641, 148, 32 21: 641, 148, 32 50: 603, 11, 8 65: 641, 148, 28. 41 65 a: 641, 148, 13 65 b: 641, 148, 13. 35 93 b: 741, 434, 6; 743, 436, 24 103: 776, 489, 24 105: 737, 427, 17; 752, 453, 22

659

I. Perinthos 3: 620, 71, 8 I. Priene 28: 782, 501, 24 40: 743, 437, 4 41: 743, 437, 24; 755, 456, 12 51: 768, 472, 20 531 B: 741, 434, 6; 743, 436, 24 ISE I 66: 785, 510, 1. 10; 512, 8 I 169: 634, 130, 4 I 188: 612, 38, 31 III 135: 707, 354, 17; 355, 37 III 150: 816, 590, 37 III 151: 716, 389, 8 ISM I, 15: 744, 438, 23 I, 64: 777, 490, 12 I, 112: 777, 491, 8. 10 III, 1: 676, 288, 24

I. Milet I 3, 33: 645, 171, 8 I 3, 36 a–b: 638, 144, 18 I 3, 37 c: 638, 144, 19 I 3, 124: 638, 143, 28; 644, 162, 26; 645, 170, 13 I 3, 148: 645, 164, 32; 167, 31 I 3, 149: 638, 139, 24; 144, 3; 644, 162, 30 I 3, 150: 638, 143, 30; 640, 146, 5; 644, 152, 8; 158, 14; 645, 171, 2. 16 I 3, 152: 783, 508, 3 VI 1, Tafel 10: 638, 139, 24

Ist. Mitt. 29 (1979), 242–243, Nr. I: 607, 27, 17 29 (1979), 253–254, Nr. II Seite B: 781, 497, 16 36 (1986), 95–97: 781, 497, 18

IosPE I2 402: 649, 180, 7 I2 423: 816, 590, 37; 591, 33

JHS 11 (1890), 113 Nr. 1: 740, 430, 35

I. Olympia 46: 647, 174, 36; 175, 20 48: 722, 400, 21 I. Pergamon I 225: 679, 294, 12 II 268 D E: 787, 516, 24

I. Thrac. Aeg. E168: 664, 225, 15 Jacquemin/Mulliez/Rougemont, Choix d’inscriptions (2012) 121: 627, 97, 33

Kalpaxis, Ἐλεύθερνα, Τομέας ΙΙ, 1 (1991) 52 f. Nr. 6: 747, 443, 20 Klio 16 (1920), 168–171: 770, 475, 8 Kontorini, Rhodiaca 1 (1983) 31–42: 709, 364, 5

660

Register

Kotsidou, Τιμὴ καὶ δόξα (2000) Nr. 230: 607, 27, 24 Kretika Chronika 7 (1953), 436–445: 609, 34, 19 21 (1969), 11–24: 708, 356, 19 21 (1969), 32 f. Anm. 36: 773, 484, 24 21 (1969), 278–300, Nr. 1: 609, 34, 21 21 (1969), 278–300, Nr. 2: 608, 30, 7 Kritzas, Πεπραγμένα … (2011) A 5, 141–154: 709, 364, 14 Labarre, Les cités de Lesbos (1996) Nr. 20: 810, 574, 1 Nr. 64: 697, 324, 13. 23 Nr. 65: 697, 325, 36 Nr. 89: 783, 504, 9 Laffi, Trattato 103–105: 787, 520, 6 144: 787, 516, 25 Le Guen, Associations (2001) Nr. 12: 756, 457, 7 Nr. 12A: 705, 343, 28 Nr. 12C: 705, 343, 1 Nr. 54: 703, 337, 22 Lewis/Reinhold, Roman Civilization (1951) Nr. 132: 716, 389, 15 Ma, Antiochos III. (1999) Appendix Nr. 29: 619, 69, 37 Appendix Nr. 35: 620, 71, 8 Maier, Griechische Mauerbauinschriften Bd. 1 (1959) 74: 638, 139, 24 Meier, Kibyra Nr. 1.1.1, 10: 632, 125, 16 Nr. 1.1.1, 13–14: 632, 124, 19 Nr. 1.1.2, 14–15: 632, 122, 35 Nr. 2: 668b, 253, 21 Nr. 3: 668a, 250, 26 Michel, Recueil 16: 605, 18, 7

24: 653, 193, 39 26: 646, 172, 23 458: 740, 430, 36 529: 612, 38, 27 Migeotte, Emprunt Nr. 10: 785, 510, 1 Nr. 29: 673, 277, 36; 278, 10 Monumenti Antichi 1 (1889), 37–39: 646, 172, 22 1 (1889), 41–50: 734, 422, 14 18 (1907), 309f.: 646, 172, 24 18 (1907), 311f. Nr. 17: 746, 442, 7 Müller, D’Olbia à Tanaïs (2010) 93–95: 649, 180, 33 Mus. It 3 (1890), 612–617 Nr. 36: 772, 482, 11 OGIS 116: 680, 296, 26 257: 762, 464, 35 327: 679, 294, 12 338: 698, 329, 24. 33 375: 674, 280, 35 435: 702, 336, 14 437: 787, 516, 25 441: 765, 469, 27 444: 794, 535, 14 530: 798, 546, 13; 548, 42 762: 632, 122, 36 771: 649, 182, 34 OMS VII 297–299: 601, 1, 8. 18 Peek, Asklepieion von Epidauros (1969) 31: 669, 255, 30 Pinaudi, Papyri Graecae Schøyen (2005) 165–250: 809, 564, 1 REA 44 (1942) 34–36, A1–41: 706, 347, 13 44 (1942), 36: 757, 459, 36

IV. Quellenregister REG 11 (1898), 258–266: 634, 129, 34 82 (1969), 467, Nr. 299: 785, 511, 16 107 (1994), 321–347: 771, 479, 8 Revue Archéologique 13 (1909), 172 Anm. 5: 646, 172, 20 Rev. Phil. (IIIe Sér.) XXXIX (1965), 256–261 Nr. II: 785, 509, 36 Reynolds, Aphrodisias and Rome 1: 663, 222, 32 6: 812, 582, 8 7: 812, 584, 39 8: 812, 583, 3; 584, 20. 38; 585, 1 9: 812, 583, 34 Richardson, Hispaniae Appendix V: 718, 395, 27 Robert, Fouilles 277: 768, 472, 20 Rousset, De Lycie en Cabalide 6–13: 675, 282, 10 Sardeis VII 1 (1932) Nr. 6: 787, 520, 4 Sartre, L’Anatolie hellénistique (2003) 185f.: 638, 139, 32 Schuler, Griechische Epigraphik in Lykien (2007) 51–80: 662, 220, 11 157–164: 668, 249, 1 SEG 3, 710: 697, 325, 36 4, 664: 794, 535, 11 9, 7: 739, 429, 6 16, 748: 798, 549, 9 18, 570: 668a, 253, 3 19, 468: 777, 490, 11 19, 598: 780, 494, 24 22, 410: 785, 509, 36 23, 305: 627, 97, 39 23, 489: 602, 5, 33

24, 1095: 744, 438, 23 25, 445: 751, 462, 38 25, 597: 774, 486, 8 26, 688: 665, 236, 19; 237, 20 26, 1049: 708, 356, 21; 760, 462, 28 26, 1306: 601, 1, 9 29, 1130bis: 781, 497, 18 29, 1149: 607, 27, 18 33, 638: 709, 364, 7 34, 1172: 645, 164, 35 35, 665: 665, 229, 22 35, 823: 664, 225, 13 35, 1845: 665, 229, 23 36, 973: 619, 69, 37 36, 1040: 781, 497, 19 37, 611: 664, 225, 13 37, 983: 645, 164, 38 41, 742: 747, 443, 22 41, 768: 610, 35, 27 41, 770: 773, 484, 28 41, 1003: 601, 5, 13; 607, 29, 19 44, 462: 665, 229, 24 44, 1148: 615, 46, 29 44, 1218: 771, 479, 9 47, 797: 665, 229, 24 48, 599: 673, 277, 35 48, 786: 655, 201, 11 48, 908: 620, 71, 8 49, 635: 665, 229, 24 49, 1217: 605, 25, 21 49, 1252: 605, 25, 8 49, 1864: 771, 479, 9 49, 1912: 771, 479, 9 51, 1027: 810, 574, 5 52, 1426: 771, 479, 9 53, 658: 664, 225, 15 53, 947: 604, 11, 36; 12, 5 53, 1312: 698, 328, 17 55, 1452: 809, 564, 2 57, 490: 788, 525, 13 57, 1663: 726, 406, 25 57, 1664: 662, 220, 13 59, 1207: 811, 579, 32 60, 1569: 675, 282, 10 61, 722: 709, 364, 15 63, 747: 747a, 445, 33 SGDI 737: 785, 510, 2

661

662 1529: 673, 277, 39 1684: 728, 410, 14 1712: 728, 410, 33 1715: 732, 418, 15 1718: 732, 418, 15 1726: 728, 410, 6 1730: 728, 410, 2; 732, 418, 35 1745: 732, 418, 12 1795: 732, 418, 8 1813: 732, 418, 14 1853: 732, 418, 12 1854: 732, 418, 8 1855: 732, 418, 12 1872: 732, 418, 10 1877: 732, 418, 15 1878: 732, 418, 15 1901: 728, 410, 4 1917: 732, 418, 7 1921: 728, 410, 11 1922: 728, 410, 13 1927: 728, 410, 7 1977: 732, 418, 9 1983: 732, 418, 4 1984: 732, 418, 3 1985: 732, 418, 5 1986: 732, 418, 5 1988: 732, 418, 4 1994: 732, 418, 4 2019: 728, 411, 4 2028: 732, 418, 16 2033: 732, 418, 8 2036: 732, 418, 7 2037: 732, 418, 7 2047: 732, 418, 12 2048: 732, 418, 8 2051: 732, 418, 10 2057: 653, 197, 11 2069: 732, 418, 1 2072: 732, 418, 1 2073: 732, 418, 2 2074: 732, 418, 2 2075: 732, 418, 4 2076: 732, 418, 7 2077: 728, 409, 36; 732, 416, 39 2081: 732, 418, 3 2087: 728, 411, 8 2093: 728, 410, 23 2094: 728, 411, 11 2101: 653, 197, 11

Register 2117: 732, 418, 1 2119: 732, 418, 2 2120: 732, 418, 2 2121: 732, 418, 3 2122: 732, 418, 3 2124: 732, 418, 2 2130: 732, 418, 3 2131: 732, 418, 3 2134: 732, 418, 7 2135: 732, 418, 10 2140: 728, 411, 5 2141: 728, 410, 19 2143: 728, 410, 15 2145: 728, 410, 8 2148: 728, 411, 14 2181: 728, 410, 21 2223: 728, 410, 23 2261: 728, 410, 25 2300: 728, 410, 9 2311: 728, 410, 27 2684: 701, 333, 27 4940: 780, 494, 24 5018A: 723, 401, 12 5018B: 723, 401, 13 5021: 724, 403, 9 5024: 604, 11, 36 5040: 605, 18, 9 5075: 713, 375, 15 Sherk, Rome and the Greek East (1984) Nr. 5: 612, 38, 28 Nr. 33: 697, 324, 22 Nr. 53: 716, 389, 17 Nr. 57: 787, 520, 22 Nr. 83: 810, 574, 10 Nr. 97: 810, 574, 10 Sherk, RDGE 7: 741, 434, 6; 743, 436, 24 9: 753, 454, 11; 754, 455, 12 10 A: 743, 437, 4 10 B: 743, 427, 25; 755, 456, 12 11: 702, 336, 14 12: 702, 334, 20 14: 692, 315, 14; 758, 460, 33; 759, 461, 29 15: 705, 343, 28; 756, 457, 7 16: 716, 389, 7 17: 766, 471, 8 18: 740, 433, 7; 765, 469, 27

IV. Quellenregister 20: 767, 471, 23 24: 786, 514, 19 25: 810, 578, 16 26: 810, 573, 37; 574, 1; 577, 19; 578, 24. 33 28: 812, 582, 9 40: 730, 414, 23 Sitz. Ber. Akad. Wien 166, 3 (1912), 1–26: 779, 492, 12 Sokolowski, Lois sacrées (1955) Nr. 10: 794, 535, 13 Syll.3 330: 794, 538, 16 583: 720, 398, 32 588: 645, 164, 32 591: 612, 38, 27; 617, 64, 1 596: 794, 538, 16 620: 720, 398, 30 627: 646, 172, 20 633: 644, 152, 8 643: 730, 414, 23 647: 653, 193, 39 658: 736, 426, 11 674: 753, 454, 11; 754, 455, 12 679: 741, 434, 6; 743, 436, 24 693: 697, 324, 13 694: 703, 337, 22 704 I3,4: 705, 343, 1

705: 705, 343, 28 712: 706, 347, 8 732: 788, 525, 10 742: 704, 342, 8 764: 810, 574, 2 TAM III 1, 2: 779, 492, 11 Thrakike Epeteris 4 (1983), 419–449: 664, 225, 12 Thür, Symposion 1993 (1994) 39–44: 627, 97, 36 Viereck, Sermo Graecus (1888) 24–41 (Nr. XVI): 765, 469, 24 42–45 (Nr. XXI): 716, 389, 6 Virgilio, Studi Ellenistici, XVI (2005) 79–139: 669, 255, 34 Voretsch, Kretische Staatsverträge (1870): 604, 11, 33 Welles, Royal Correspondence (1934) 53: 607, 29, 32 71: 762, 464, 35 72: 762, 467, 20

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