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German Pages 234 [236] Year 2004
Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814-2004
Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814-2004 Herausgegeben von Caris-Petra Heidel und Marina Lienert
K· G -Saur München 2005
Dieses Professorenlexikon wird herausgegeben im Auftrag des Dekans der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und des Vorstandes des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU Dresden
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de
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© Gedruckt auf säurefreiem Papier
© 2005 by Κ. G. Saur Verlag GmbH, München Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. Satz: Dr. Rainer Ostermann, München Druck/Bindung: Strauss GmbH, Mörlenbach ISBN 3-598-11720-5
Inhalt
Geleitwort des Dekans der Medizinischen Fakultät der TU Dresden
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Vorwort der Herausgeber
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Einführung
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Professorenkatalog 1. Chirurgisch-medicinische Akademie (1814/15-1864) - Caris-Petra Heidel 1.1 Die Dresdener ärztliche Bildungsstätte in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts 1.2 Professoren der Chirurgisch-medicinischen Akademie
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2. Vorläufereinrichtungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1954 -Marina Lienert 2.1 Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, Kgl./Staatl. Frauenklinik, Säuglingsheim, Hygiene-Institut der Technischen Hochschule Dresden 2.2 Professoren der Vorläufereinrichtungen
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3. Medizinische Akademie und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus - Caris-Petra Marina Lienert, Ursula Rost 3.1 Die erste medizinische Hochschuleinrichtung in Dresden seit 1954 3.2 Professoren der Medizinischen Akademie und Medizinischen Fakultät Dresden
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Heidel, .
47 47 49
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Geleitwort
Die medizinische Ausbildung blickt in Dresden auf eine Tradition von über 250 Jahren zurück. Es gehörte stets zum Leitbild von Medizinischer Fakultät Carl Gustav Carus und Universitätsklinikum, diesen historischen Hintergrund aufzuarbeiten, zu pflegen und im Bewusstsein der Mitarbeiter wach zu halten. Jubiläen waren Anlass, mit Festveranstaltungen, Vorträgen, Ausstellungen und Publikationen auf die Aktivitäten in Betreuung, Lehre und Forschung hinzuweisen. 1994 würdigte die Fakultät aus Anlass des 125. Todestages das Werk des Namenspatrons Carl Gustav Carus, eines der wichtigsten Lehrer der 1815 gegründeten Chirurgisch-medizinischen Akademie, 1998 gedachten wir der Gründung des Collegium medico-chirurgicum vor 250 Jahren, 2001 bestand das Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt 100 Jahre, aus dem Klinikum und Fakultät hervorgegangen sind. In diesem Jahr 2004 feierten wir in einem Rückblick 50 Jahre Hochschulmedizin in Dresden, da 1954 die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" gegründet worden war, die Vorläufereinrichtung der 1993 neu strukturierten Medizinischen Fakultät als Teil der Technischen Universität Dresden. Das Jubiläum machte uns bewusst, dass trotz regelmäßiger Publikationen zur Medizingeschichte in Dresden ein Pfeiler universitärer Tradition fehlte, nämlich ein Nachschlagewerk zu den Biographien und wichtigsten Verdiensten der Professorinnen und Professoren. Der aus Anlass des Jubiläums 175 Jahre Technische Universität Dresden 2003 erschienene Band „Die Professoren der TU Dresden 1828-2003" enthielt naturgemäß die Mitglieder unserer Fakultät seit 1993, dem Beginn der Zugehörigkeit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus zur TU Dresden. Da jedoch die Lehrtradition weiter zurückreicht, sollten alle an den Vorgängereinrichtungen tätigen Professoren Aufnahme in dem Werk finden. Der Dekan der Medizinischen Fakultät und der Vorstand des Universitätsklinikums betrauten das Institut für Geschichte der Medizin mit dieser Aufgabe. Wir danken den Herausgebern, Frau Professor Dr. Caris-Petra Heidel und Frau Dr. Marina Lienert für die gewissenhafte, dabei auf Grund der Quellenlage oft mühevolle Erarbeitung dieses Professorenkataloges. Das Werk soll ein weiterer Beitrag für die Pflege der medizinischen Lehrtradition in Dresden sein, zumal durch diese Dokumentation die Bedeutung der Stadt Dresden als Ort der Wissenschaft erneut belegt wird.
Prof. Dr. med. H. D. Saeger Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden Dresden, im Oktober 2004
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Vorwort
Mit der am 7. September 1954 würdig vollzogenen feierlichen Inauguration der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" wurde zugleich die erste medizinische Hochschule Dresdens - ausgestattet mit den Rechten einer Universität - begründet. Nach der 1992 eingeleiteten Neustrukturierung der Medizinischen Akademie mit einer stärkeren Orientierung auf Forschung und hochspezialisierte Betreuung sowie der Einrichtung der Vorklinik beschloss das sächsische Kabinett die Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden zum 1. Oktober 1993. Der Gründungsfestakt fand am 25. Oktober desselben Jahres statt. Die Dresdener medizinische Hochschuleinrichtung kann somit in diesem Jahr auf ein fünfzigjähriges Bestehen verweisen. Da die Geschichte einer Institution stets von den hier agierenden Personen getragen und bestimmt wird, ist es nicht zuletzt anlässlich eines 50. Jahrestages angemessen und legitim, die Repräsentanten einer universitären Einrichtung - die Professoren und Professorinnen - zu benennen und biographisch vorzustellen. Der in diesem Sinne hier vorgelegte Katalog weist die nach einheitlichen Kriterien erfasste wissenschaftliche Vita aller Professoren, die an der Dresdener Medizinischen Akademie bzw. Fakultät seit 1954 lehrten bzw. lehren, aus. Bereits in Vorbereitung der Gründung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" war man sich der Tatsache wieder bewusst geworden, dass Dresden auf eine 200jährige Tradition von Chirurgenschulen und ärztlichen Bildungsstätten zurückblicken und die neue medizinische Hochschule durchaus auf zumindest indirekte Vorläufereinrichtungen und mit ihnen verbundene bedeutende Persönlichkeiten verweisen kann. Dieser traditionsreichen Verbindung Rechnung tragend, finden auch die an den Vorgängereinrichtungen - der Chirurgisch-medicinischen Akademie im Kurländer Palais (1814/15-1864), dem Stadtkrankenhaus Dresden Johannstadt (1901-1954), der Kgl./Staatl. Frauenklinik (1864-1956) und dem Hygiene-Institut der Technischen Hochschule Dresden (1894-1955) - tätigen Professoren Aufnahme in den Katalog. Die Erstellung des im Auftrag des Dekans der Medizinischen Fakultät und des Vorstandes des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU Dresden erarbeiteten Professoren-Katalogs ist nicht zuletzt der verständnisvollen Unterstützung der befragten Professoren und Professorinnen zu danken. Darüber hinaus sei insbesondere Frau Dipl.-Ing. Ursula Rost (Universitätsarchiv, Leiterin der Außenstelle Universitätsklinikum/Med. Fakultät) sowie Frau Dipl.-Ing. Leonore Seeländer (Universitätsarchiv) für das besondere Engagement bei der gleichermaßen mühevollen wie aufwendigen Recherche und den entsprechenden Vorarbeiten ausdrücklich gedankt. Unser Dank gilt auch Frau Dipl.-Dok. Elke Metzner (Institut für Geschichte der Medizin Dresden) und Herrn Dr. phil. Mathis Leibetseder (Universitätsarchiv) für die in der Kürze der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit effektive und solide bio- und bibliographische Recherche und Zuarbeit. Die Herausgeber
Dresden, im Oktober 2004
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Einführung
Mit dem Katalog werden alle Professoren der Medizinischen Akademie und Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden sowie deren Vorgängereinrichtungen in alphabetischer Reihenfolge erfasst und ihre wissenschaftliche Vita als Kurzbiographie dargestellt. Zur besseren Übersicht sind den Biographien der Professoren der Vorläufereinrichtungen zwei eigenständige Kapitel gewidmet. Eine Vorläufereinrichtung der seit 1954 bestehenden ersten Dresdener medizinischen Hochschule ist die 1814/15 als ärztliche Bildungsstätte in Dresden begründete Chirurgisch-medicinische Akademie, die dank ihres prominenten Lehrkörpers sowohl eine vorzügliche Ausbildung der Studierenden und beachtliche, die Medizin ihrer Zeit prägende Forschungstätigkeit garantierte, als auch für ein halbes Jahrhundert als eigentliches Zentrum der Dresdener Medizin fungierte. Mit ihrer Schließung 1864 fand die ärztliche Ausbildung in Dresden allerdings vorerst keine Fortsetzung. Hauptträger des wissenschaftlichen Lebens und der Weiterbildung auf medizinischem Gebiet waren nun die großen klinischen Einrichtungen. Hierzu zählten insbesondere die Königliche bzw. Staatliche Frauenklinik sowie das 1901 eröffnete Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, die letztlich das wissenschaftliche, personelle und materielle Fundament für die 1954 ins Leben gerufene Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden bildeten. Und schließlich ist auch das Hygiene-Institut, später Institut für Technische Hygiene und Mikrobiologie an der Technischen Hochschule/Technischen Universität Dresden als direkte Vorgängereinrichtung zu berücksichtigen, da es 1968 als Struktureinheit der TU Dresden aufgelöst und am 1. April 1969 in das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie der Medizinischen Akademie Dresden eingegliedert worden ist. Bei aller Unterschiedlichkeit der Titulaturen und Nomenklaturen im Verlauf von fast zwei Jahrhunderten wurden in diesem Katalog alle die Professoren berücksichtigt, die amtlich den Titel eines Professors aufgrund von Berufungen und Ernennungen führen bzw. geführt haben, und zwar im Zeitraum ihrer Tätigkeit an der medizinischen Hochschuleinrichtung bzw. der ausgewiesenen Vorgängereinrichtungen. Demzufolge werden neben den ordentlichen (o.) / C4- und außerordentlichen (a.o.) / C3-Professoren auch die außerplanmäßigen (api.), Honorar- und Titularprofessoren aufgeführt. Entsprechend der bis Ende der 1960er Jahre (in der DDR bis zur 3. Hochschulreform) bestehenden Nomenklatur wird zudem unterschieden zwischen dem Professor mit Lehrauftrag, mit vollem Lehrauftrag und mit Lehrstuhl, dann abgelöst (lt. Hochschullehrerberufungsverordnungen der DDR) von der Deklarierung „ordentlicher" und „außerordentlicher Professor". Mit dem Sächsischen Hochschulerneuerungsgesetz vom 25. Juli 1991 wurde eine NeuAusschreibung und -Besetzung der auch an der Medizinischen Akademie Dresden bestehenden ProfessorenStellen verfügt (§ 52). Bei Neuberufung wurde die Stelle nun als C4- bzw. C3-Professur ausgewiesen. Für die Chirurgisch-medicinische Akademie (19. Jahrhundert) gilt im Wesentlichen noch die im 18. Jh. eingeführte Regelung von drei Professuren der Medizin, in die nachgerückt werden konnte. Die „niedrigste" Professur nahm der Professor tertiarius, der die Anatomie und Chirurgie vertrat, ein; es folgte der Professor secundarius, dem die Vertretung der sog. theoretischen Heilkunde (klinische Grundlagengebiete wie allgemeine Pathologie, Arzneimittellehre, Symptomatologie) oblag, und schließlich die höchste und am besten bezahlte Professur - der Professor primarius für Praktische Heilkunde (Innere Medizin). Mit der seit den 1830er/40er Jahren beginnenden Neuorientierung auf naturwissenschaftliche Ausbildungsinhalte sind auch an der Akademie die medizinisch-theoretischen und zunehmend spezialisierten klinischen Fachgebiete mit eigenen Professuren besetzt worden. Darüber hinaus wurde von Beginn der Ausbildung an der Chirurgisch-medicinischen Akademie auch auf die sog. Vorbereitungswissenschaften besonderer Wert gelegt, die de facto mit einem nachvollzogenen Gymnasialkurs vergleichbar waren, um die unterschiedliche „klassische" Vorbildung der Studierenden (ohne Abitur) auf ein gleiches höheres Niveau anzuheben. Unerheblich für die Aufnahme in das Professoren-Lexikon ist die Zeitdauer der Tätigkeit an der Dresdener Medizinischen Fakultät bzw. ihren Vorgängereinrichtungen. Personen, die allerdings erst nach dem Ausscheiden aus der Dresdener Einrichtung eine Professur erhalten haben (etwa bei Berufungen an andere Universitäten und Hochschulen), werden nicht erfasst.
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Einführung Die Kurzbiographien sind nach einheitlichen Kriterien erstellt und beinhalten neben den Lebensdaten Angaben zum Studium, zu Approbation, Promotion und Habilitation, der Facharztanerkennung, zu Ernennungen, Berufungen und Umberufungen sowie dem evtl. Ausscheiden aus der Hochschule. Da die Uberwiegende Mehrheit der im Lexikon ausgewiesenen Professoren der medizinischen Hochschuleinrichtung als Dr. med. und Dr. med. habil. promoviert worden sind und sich habilitiert haben, wurde auf diese ausdrückliche Titelangabe verzichtet. Der Titel wird jedoch ausgewiesen bei Promotionen/ Habilitationen auf Gebieten der Natur- und Geisteswissenschaften sowie auf dem Gebiet der Zahnmedizin und bei Doppelapprobationen als Arzt und Zahnarzt. Der seit 1969/70 in der DDR mit der 3. Hochschulreform eingeführte Titel des Doctor scientiae [medicinae] (Dr. sc.) ist dem in Deutschland gültigen Titel des Doctor [medicinae] habilitatus (Dr. habil.) gleichwertig und wird deshalb nicht gesondert angeführt. Nach 1990 ist der bereits erlangte Titel des Dr. sc. in der Regel in den Dr. habil. umgewandelt worden. Angaben zu den wesentlichen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten sowie zu Auszeichnungen und der Mitarbeit in Gesellschaften und wissenschaftlichen sowie Hochschulgremien wurden von den befragten Professoren selbst erbeten. Von den nicht mehr lebenden Personen wurden diese Angaben aus anderen Quellen, wie Archivalien, Nekrologen, eigenen Veröffentlichungen, sowie aus Jubiläumsschriften, Biographischen Lexika, Dissertationen und anderen literarischen Vorlagen eruiert. Berücksichtigt wurden nur die „aktiven" Mitgliedschaften, das heißt Funktionen und Ämter etwa in Vorständen oder Arbeitsgruppen von wissenschaftlichen und Fachgesellschaften sowie in Universitäts-/Hochschulgremien. Auch war und konnte es nicht das Bestreben sein, für jeden Professor, jede Professorin eine vollständige Bibliographie aller Veröffentlichungen zu erstellen. Einheitlich wurden lediglich jeweils fünf der das Forschungsspektrum im wesentlichen charakterisierende Publikationen ausgewählt und angegeben. Bei Beiträgen mit mehr als zwei weiteren Autoren erfolgte keine Auflistung aller Autorennamen, sondern lediglich der Hinweis auf Erst- bzw. Mitautorenschaft des/der betreffenden Professors/Professorin. Bei Angabe mehrer Vornamen wird der Rufname zur besseren Unterscheidung kursiv hervorgehoben. Davon unberücksichtigt bleibt, wenn alle angeführten Vornamen als Rufnamen gelten.
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Professorenkatalog
1. Chirurgisch-medicinische Akademie (1814/15-1864) 1.1 Die Dresdener ärztliche Bildungsstätte
in der 1. Hälfte des 19.
Jahrhunderts
Nachdem das Collegium medico-chirurgicum zu Dresden (1748-1813)' in Folge der napoleonischen Kriegswirren 1813 seine Pforten schließen musste, unterbreiteten sachkundige sächsische Verwaltungsbeamte dem damaligen russischen Generalgouverneur in Sachsen, Fürst von Repnin-Wolkonski ( 17781845), den Plan zur Gründung einer - zunächst noch Provisorischen - Lehranstalt für Chirurgie und Medizin, die mit seiner Zustimmung im Dezember 1814 im Kurländer Palais ihre Tätigkeit beginnen konnte. 1815 durch den aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten sächsischen König Friedrich August I. legitimiert, wurde nun mit der Chirurgisch-medicinische Akademie genannten ärztlichen Bildungsstätte der Fortbestand einer ärztlichen Lehranstalt (wenn auch keiner Hochschule) in Dresden längerfristig gesichert. Zugleich war damit eine Institution entstanden, die für ein halbes Jahrhundert als eigentliches geistiges Zentrum der Dresdener Medizin fungieren sollte. Die der Ausbildung von Ärzten II. Klasse 2 und Chirurgen dienende Chirurgisch-medizinische Akademie zu Dresden verfügte - neben den Lehrämtern - über eine Chirurgische und Innere Klinik und Poliklinik. Darüber hinaus gehörten ihr das Landesentbindungsinstitut (später Kgl. Frauenklinik), die Tierarzneischule sowie der Botanische Garten an. Damit waren auch insbesondere die praktischen Ausbildungsmöglichkeiten vorzüglich. Die Akademie diente zudem als Landes-Prüfungs- und Beratungsbehörde für die Prüfungen von Ärzten, Pharmazeuten und Hebammen. Über ihr engeres Aufgabenfeld hinaus gestattete die medizinische Bildungseinrichtung, sozusagen als Ersatz für ein Polytechnikum, auch allen „Künstlern, Fabrikanten und anderen Personen, für deren Beschäftigung es von nützlichem Einfluß seyn kann", ihre Vorlesungen über Mathematik, Chemie, Physik usw. zu besuchen. Auch nach Gründung der Dresdener Technischen Bildungsanstalt 1828 stellten die Lehrer der Akademie sich und ihr Wissen den Bestrebungen, fundierte wissenschaftliche und technische Kenntnisse zu vermitteln, zur Verfügung und waren nebenamtlich an der neuen Bildungseinrichtung tätig. Die berechtigten und um die Mitte des 19. Jahrhunderts allgemein akzeptierten Forderungen der Medizinalreformbewegung nach einem ausschließlich akademisch gebildeten ärztlichen Berufsstand führten zwangsläufig zum Ende der Dresdener Akademie. Sie wurde 1864 als ärztliche Bildungsstätte aufgehoben.
1
Zur Gründung, dem Aufgabenspektrum und der Entwicklung dieser Lehranstalt für Wundarzte/Chirurgen siehe ausführlich: Collegium medico-chirurgicum in Dresden 1748-1813. Schriften der Med. Fakultät TU Dresden N.F. Bd. 2, Dresden 1998.
2
Entsprechend des noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland/Sachsen herrschenden Ärzteklassensystems wurden als Ärzte I. Klasse die an den Universitäten ausgebildeten und promovierten Ärzte bezeichnet. Ärzte II. Klasse durften unter bestimmten Auflagen ebenfalls die Innere Medizin ausüben, konnten aber - da nicht Absolventen einer Universität - nicht promoviert werden. Der dritten Ärzteklasse gehörten die Wundärzte/Chirurgen an. Die Absolventen der Chirurgisch-medicinischen Akademien waren überwiegend als Landärzte sowie Militärärzte in der Armee tätig.
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1.2. Professoren der Chirurgisch-medicinischen Akademie Ammon, Friedrich August von * 10. September 1799 in Göttingen, t 18. Mai 1861 in Dresden Friedrich August von Ammon legte 1818 an der Fürstenschule Schulpforta das Abitur ab. Von 1818 bis 1821 studierte er an den Universitäten Leipzig und Göttingen Medizin und erhielt noch während seiner Studienzeit 1820 den von Georgia Augusta ausgelobten Preis für eine wissenschaftliche Arbeit. 1921 wurde Ammon mit der Dissertation „Ophthalmoparacenteseos historia. Specimen medico-historicum quo commentatur in varias hujus operationis ad cataractam sanandam methodos hujusque institutas et in instrumenta hunc in usum inventa" in Göttingen zum Dr. med. promoviert. 1822 ließ er sich in eigener, insbesondere chirurgisch und ophthalmologisch ausgerichteter Praxis in Dresden nieder und übernahm von 1824 bis 1844 die ärztliche Leitung der Anstalt (seit 1830 kgl. Landesanstalt) zur Erziehung blinder Kinder des Augenkrankenheilvereins Dresden. Im November 1828 wurde Ammon zum Professor der allgemeinen Pathologie und Materia medica und Direktor der Inneren Poliklinik an der Chirurgisch-medicinischen Akademie Dresden berufen. 1837 erfolgte seine Ernennung zum Hofrath und kgl. sächsischen Leibarzt, weshalb er seine Professur an der Chirurgisch-medicinischen Akademie aufgab. Der überaus begabte und gleichermaßen auf literarisch-wissenschaftlichem Gebiet äußerst fleißige Friedrich August von Ammon hatte sich besondere Verdienste um die Plastische Chirurgie, die er um eigene neue Methoden (etwa bei der Blepharo-, Cantho-, Cheiloplastik) bereicherte, erworben. Außergewöhnliches aber leistete er für die Augenheilkunde, die er vor allem auf pathologisch anatomische Grundlagen zurückführte und auf eine medizinisch-naturwissenschaftliche Basis stellte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Ophthalmologie; Plastische Chirurgie; Geschichte der Medizin Publikationen: Kurze Geschichte der Augenheilkunde in Sachsen. Eine medicinisch-historische Skizze bei Eröffnung der neuen Erziehungs- und Arbeitsanstalt für Blinde in Dresden. Leipzig 1824; Brunnendiätetik oder Anweisung zum zweckmässigen Gebrauche der natürlichen und künstlichen Gesundbrunnen und Mineralbäder. Dresden 1825;
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De physiologia tenotomiae experimentis illustrata. Commentatio chirurgica. Dresden 1837; Klinische Darstellung der Krankheiten und Bildungsfehler des menschlichen Auges, der Augenlider und der Thränenwerkzeuge, nach eigenen Beobachtungen und Untersuchungen herausgegeben. 3 Bde. Berlin 1838-1841 (franz. Ausg. Berlin u. Paris 1847); Die plastische Chirurgie nach ihren Leistungen kritisch dargestellt. Eine von der medicinischen Gesellschaft zu Gent gekrönte Preisschrift. Berlin 1842. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Mitgl. der Kgl. Akademie zu Paris, Stockholm und Kopenhagen; Mitgl. der Leopoldinisch-Carolingischen Akademie Deutscher Naturforscher (Leopoldina); Mitgl. der Medicinal-Abteilung des sächsischen Ministeriums des Innern Ehrungen und Auszeichnungen·. 1844 Geh. Medicinal-Rath Literatur. Hirsch, A. (Hg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Bd. 1, 2. Aufl. Berlin-Wien 1929, S. 117-121; Brämer, G.: Leben und Wirken Friedrich August von Ammons. Med. Diss. Dresden 1967.
Carus, Carl Gustav * 3. Januar 1789 in Leipzig, t 28. Juli 1869 in Dresden Carl Gustav Carus legte 1804 am ThomasGymnasium in Leipzig das Abitur ab und nahm anschließend an der Universität Leipzig ein naturwissenschaftliches (Chemie, Physik und Botanik) und philosophisches Studium auf. 1806 wechselte er zum Medizinstudium, das er mit einem Praktikum am St.-Jakobs-Hospital und der Famulatur in der Praxis des Geburtshelfers Johann Christian Gottfried Joerg (1779-1856) 1811 abschloss. Im gleichen Jahr - 1811 - erwarb er nach Verteidigung seiner Dissertation „De uteri rheumatismo" die medizinische Doktorwürde, wurde zudem zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich mit der Schrift „Dissertatio sistens specimem biologiae generalis" an der Universität Leipzig. Zu Beginn seines Berufslebens war er als Assistenzarzt an der Trierschen Entbindungsanstalt unter Joerg sowie zusätzlich allgemeinärztlich im Armenviertel Leipzigs tätig, und übernahm 1813 die Leitung eines französischen Militärhospitals in Leipzig. 1814 folgte Carus dem Ruf als Professor für Geburtshilfe und Leiter des Entbindungsinstitutes der Provisorischen Lehranstalt für Medizin und Chirurgie, seit 1815 Kgl. Sachs. Chirurgisch-
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medicinische Akademie, nach Dresden. Mit der Ernennung zum Leibarzt des sächs. Königs 1827, welches Amt er bis kurz vor seinem Tod ausübte, gab Carus das Lehramt sowie das Direktorat des Entbindungsinstitutes auf. Carus war unbestritten der bedeutendste und bekannteste Dresdener Arzt des 19. Jahrhunderts. Seine augenfällige Berühmtheit war vor allem Resultat der von Carus repräsentierten Universalität, die sich besonders im Umfang und thematischer Vielfalt der von Carus bevorzugt bearbeiteten Gebiete der Medizin einschließlich wichtiger Grundlagenfächer, der Anthropologie, verschiedenster zoologischer sowie weiterer biologischer und generell naturkundlicher Probleme, der Psychologie, Physiognomik und Gestaltlehre, der Philosophie sowie Kunsttheorie und Ästhetik widerspiegelt. Hinzu kommt sein Bemühen, der Welt auch künstlerisch-emotional beizukommen und ein hieraus resultierendes bedeutendes bildkünstlerisches Schaffen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gynäkologie und Geburtshilfe; vergleichende Anatomie; Cranioskopie; Physiologie; Psychologie; Naturphilosophie; Malerei Publikationen: Lehrbuch der Zootomie: Mit stäter Hinsicht auf Physiologie ausgearbeitet, und durch zwanzig Kupfertafeln erläutert. Leipzig 1818, 18342; Lehrbuch der Gynäkologie, oder systematische Darstellung der Lehren von Erkenntniß und Behandlung eigenthümlicher gesunder und krankhafter Zustände ... 2 Bde. Leipzig 1820, 18282, 1838 3 ; Vorlesungen über Psychologie, gehalten im Winter 1829/30 zu Dresden. Leipzig 1831; System der Physiologie, umfassend das Allgemeine der Physiologie, die physiologische Geschichte der Menschheit, die des Menschen ... 3 Bde. Dresden, Leipzig 18381840; Grundzüge einer neuen und wissenschaftlich begründeten Cranioskopie (Schädellehre). Stuttgart 1841. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1818-1833 Sekretär der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden; 1833-1834 Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden; seit 1827 Mitgl. des Medizinalkollegiums und (seit 1853) erster medizinischer Beisitzer der Medizinalabteilung beim sächs. Ministerium des Innern; 1862 Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher (Leopoldina); 1836 Vorsitzender des Sächs. Kunstvereins Ehrungen und Auszeichnungen: 1844 Geh. Medizinalrat; 1853 erster Leibarzt des sächs. Königs; 1865 Ehrenpräsident des Sächsischen Landesmedizinalkollegiums
Choulant,
Johann
Ludwig
Literatur: HIRSCH Bd. 1, 1929, S. 845-846; Carl Gustav Carus (1789-1869). Neuausgabe ausgewählter ärztlicher Schriften aus Anlaß des 200. Geburtstages am 3. Januar 1989. Bd. 24 der Schriften der Med. Akademie Dresden, Dresden 1989; Kümmel-Jebens, K.: Die Medizin in der Autobiographie von Carl Gustav Carus (1789-1869). Med. Diss. Lübeck 1994.
Choulant, Johann Ludwig * 12. November 1791 in Dresden, t 18. Juli 1861 in Dresden Durch Privatunterricht vorgebildet, besuchte Johann Ludwig Choulant von 1803 bis 1807 die Dresdener katholische Lateinschule sowie nebenher für drei Jahre die Kunstakademie. Nach einer ab 1807 absolvierten Apothekerlehre an der Dresdener Hofapotheke bezog er 1811 das Collegium medico-chirurgicum zu Dresden und schrieb sich 1812 an der Medizinischen Fakultät der Leipziger Landesuniversität ein, wo er im Mai 1813 sein Studium begann. Nach dem 1817 bestandenen Examen rigorosum, der ihm aber verwehrten akademischen Laufbahn an der Leipziger Universität, war Choulant bis 1821 literarisch-ärztlicher Mitarbeiter der Hofbuchdruckerei in Altenburg. Bereits 1818 wurde er mit der Dissertation „Decus pelvium spinarumque deformatarum" an der Leipziger Universität zum Dr. med. promoviert und erhielt 1820 die Zulassung zur ärztlichen Praxis. 1821 wieder nach Dresden übersiedelt, wurde Choulant die Stelle des Arztes am Kgl. katholischen Krankenstift in der Friedrichstadt übertragen. Zudem hatte er ab 1822 erste Vorlesungen über Allgemeine Pathologie und Therapie an der Chirurgisch-medicinischen Akademie gehalten. 1823 erhielt er den Ruf als Professor für Theoretische Heilkunde sowie Direktor der Poliklinik an der Chirurgischmedicinischen Akademie Dresden und rückte 1828 in die dort höchste Professur für Praktische Heilkunde auf. 1843 wurde er zum zweiten und zugleich letzten Rektor der Dresdener Akademie (bis 1860) ernannt. Nur ein Jahr später - 1844 wurde er zudem als Medizinalreferent im sächs. Ministerium des Innern zum höchsten Medizinalbeamten Sachsens befördert. Der von einigen als der gelehrteste Arzt seiner Zeit bezeichnete Johann Ludwig Choulant avancierte bereits seit den 1820er Jahren zu einem der frühesten und bekanntesten Vertreter der sich insbesondere um 1840 durchsetzenden modernen philologisch-kritischen Medizingeschichtsschreibung.
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Ficinus, Heinrich David August Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Spezielle Pathologie und Therapie, ärztliche Rezeptierkunde; Geschichte der Medizin, medizinische Bibliographie Publikationen: Tafeln zur Geschichte der Medizin, nach der Ordnung ihrer Doctrinen. Von den ältesten Zeiten bis zum Schlüsse des achtzehnten Jahrhunderts. Leipzig 1822; Handbuch der Bücherkunde für die ältere Medicin ... Leipzig 1828, 1841 2 ; Lehrbuch der speciellen Pathologie und Therapie des Menschen. Ein Grundriss der praktischen Medicin für akademische Vorlesungen. Leipzig 1831; Anleitung zu ärztlichen Praxis. Leipzig 1836; Geschichte und Bibliographie der anatomischen Abbildungen nach ihrer Beziehung auf anatomische Wissenschaft und bildende Kunst. Leipzig 1852. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1835-1843 Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde; 1843-1860 Rektor der Chirurgisch-medicinischen Akademie Dresden; 1844-1860 Medizinal-Referent im Sächs. Ministerium des Innern Ehrungen und Auszeichnungen: 1839 Ehrenmitglied des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg Literatur: Gleisberg, J.P.: Ludwig Choulant und die Reformbestrebungen in der Medizin im Königreich Sachsen. Dtsch. Klinik 17(1865), 'S. 365f„ 385-387, 435-437, 441-445, 449-453, 469-471; Heidel.G.: Der Kliniker Johann Ludwig Choulant. Ein Beitrag zu Problemen der klinischen Medizin in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Med. Habil.-schr. Dresden 1980; ders.: Johann Ludwig Choulant (1791-1861). Zum 200. Geburtstag des Begründers einer bedeutenden Dresdener medizinhistorischen Tradition. Würzburger med.hist. Mitt. 9(1991), S. 351-362; Propp, I.: Johann Ludwig Choulant. Leben und Werk. Med. Diss. Dresden 1959.
Ficinus, Heinrich David August * 18. September 1782 in Dresden, t 16. Februar 1857 in Dresden Durch Privatunterricht vorgebildet, trat Heinrich David August Ficinus 1895 seine Lehrzeit in der Apotheke des Vaters - der Mohrenapotheke in Dresden - an und war im Anschluss daran als Gehilfe in Kamenz, Prag und Breslau tätig. 1803 studierte er am Collegium medico-chirurgicum in Berlin Medizin und legte im Jahr darauf die Apothekerprüfung in Dresden ab. 1805 wechselte er an die Universität Wittenberg, wo er 1806 mit der Schrift „De hydrope" zum Dr. med. promoviert wurde. 1807 besuchte er die Universitäten Bamberg und Würzburg, bevor er sich als praktischer Arzt in Dresden niederließ, wo er später auch die Apotheke des Vaters übernahm. 1814 wurde er als Professor für Physik und Chemie an die Chirurgisch-medicinische Akademie in Dresden berufen und war ab 1817 als
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Professor der Naturkunde, Arzneimittellehre und allgemeinen und speziellen Therapie an der Tierarzneischule der Akademie tätig. Zwischen 1828 und 1833 lehrte Ficinus außerdem Physik, Chemie und Technologie an der neu gegründeten Technischen Bildungsanstalt Dresden und bot bereits mit Beginn seiner Lehrtätigkeit an der Akademie zusätzlich Privatvorlesungen über Zoochemie und „pharmaceutische Waarenkunde" an. Sein Unterricht an der Akademie markierte den Übergang von der Naturphilosophie zum Experiment in der ärztlichen Ausbildungspraxis. Am 1. September 1852 schied Heinrich David August Ficinus altersbedingt aus der Chirurgischmedizinischen Akademie aus. Genau ein Jahr später legte er auch sein Lehramt an der Tierarzneischule nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Mineralchemie; Botanik; Pharmazie, Arzneimittellehre Publikationen: Anfangsgründe der Naturlehre. 1. Bd.: Physik. 2. Bd.; Chemie. Dresden 1815; Chemie, allgemein faßlich dargestellt. 4 Bde. Dresden 1829-1830; Optik oder Versuch eines folgerechten Umrisses der gesammten Lehre vom Licht wie sie dem gegenwärtigen Stande unsrer physiologischen und physikalischen Kenntnisse angemessen ist. Dresden 1828; Physik, allgemein faßlich dargestellt. Dresden 1828; Übersicht des gesammten Thierreichs, nach den neuesten Beobachtungen Lamark's, Dumenil's, Illiger's, Oken's, Rudolphi's, als Hülfsmittel des Unterrichts und zur Selbstbelehrung. Dresden 1820. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1818 Deputierter und 1828 Sekretär der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden Literatur: HIRSCH Bd. 2, 1929, S. 514; KLEINE-NATROP, S.197-201; K U M P E L , S. 52f.; PRÜGNER, S. 89-90; Zaunick, R.: Ficinus. In: NDB 5, S. 127; DBI I, 317, 246-249; DBI II, 365, 66-69.
Fran(c)ke, Heinrich Leopold * 1785 in Eilenburg an der Mulde, t 18. Januar 1853 in Dresden Heinrich Leopold Fran(c)ke, Sohn eines Arztes und Physicus, hatte Medizin an der Universität Leipzig studiert, wo er 1811 mit der Dissertationsschrift „De noctis efficacia in mutando morborum decursu commentatio" zum Dr. med. promoviert wurde. Im gleichen Jahr ließ er sich in eigener Praxis in Dresden nieder. 1813 wurde Fran(c)ke als Sekretär des Sanitätskollegiums und Lehrer (Dozent) am Collegium medico-chirurgicum bestallt, wo er mit Vorlesungen in den Fächern Anatomie und Physiologie betraut wurde.
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1814 wurde er als Professor an die Provisorische Lehranstalt für Medizin und Chirurgie übernommen und 1815 als Professor für Pathologie und Therapie (Lehramt der theoretischen Heilkunde) an der Chirurgisch-medicinischen Akademie in Dresden berufen. 1823 stieg er in die Professur für Praktische Heilkunde auf und wurde zugleich mit der Leitung des Polyklinikums betraut. Im Zusammenhang mit der von ihm zu vertretenden Lehre auf dem Gebiet der Inneren Medizin (Praktische Heilkunde) sowie speziellen Pathologie wies er zwischen 1822 und 1827 auch eigenständige Vorlesungen über Herz-, Gefäßund Nervenkrankheiten aus. Darüber hinaus hielt er bereits seit 1816 privatim Vorlesungen über Geschichte der Medizin, die 1821/22 auch im Vorlesungsverzeichnis der Akademie ausgewiesen wurden, wenngleich das Fachgebiet nicht im Curriculum der Akademie vertreten war. Am 22. September 1827 wurde Fran(c)ke auf Empfehlung seines Onkels Friedrich Ludwig Kreysig zum Medizinalrat und Kgl. Sächsischen Leibarzt berufen. Zum Winterhalbjahr 1827/28 beendete Heinrich Leopold Fran(c)ke seine Lehrtätigkeit an der Dresdener Akademie und schied aus der Lehrinstitution aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Spezielle Pathologie; Innere Medizin, insbes. Gefäß- und Herzerkrankungen; Geschichte der Medizin Publikationen: Dissertatio qua potiora doctrinae de morbis animi capita novo examini submittuntur. Leipzig 1811 ; Wiederbrechen der schlechtverheilten Knochen eines gebrochenen linken Vorderarmes. Summarium 10 (1834), H. 1 [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 6, Ig. 1835, Leipzig 1835, S. 176; Prolapsus der Linse. P f a f f ' s Mittheil. 1841, H. 1 u. 2 [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 33, Jg. 1842, Leipzig 1842, S. 97], Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1818 Mitbegründer und 1. Deputierter der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden; seit 1820 Mitherausgeber der Zeitschrift für Natur- und Heilkunde Ehrungen und Auszeichnungen: 1824 Hofrat; 1827 Kgl. Sächsischer Leibarzt Literatur: HIRSCH Bd. 2, 1929, S. 595f.; PRÜGNER.; THIEL, S. 57 ff.; Kirchenbuchamt Dresden
Grenser, Woldemar Ludwig * 2. Januar 1812 in Dresden, t 2. Juni 1872 in Dresden Der Sohn eines Musikinstrumentenbauers besuchte zwischen seinem 14. und 18. Lebensjahr
Grenser, Woldemar Ludwig die Kreuzschule in Dresden und nahm 1830 ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf. Mit dem am 27. September 1834 abgelegten Rigorosum wurde ihm die Venia legendi erteilt und am 2. November 1838 mit der Dissertation „De vi pueriperii lactandique temporis medicatrice" an der Universität Leipzig zum Dr. med. promoviert. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits vier Jahre lang (seit 1834) als Assistent an der geburtshilflichen Klinik (Triersches Institut) in Leipzig unter J. Ch. G. Jörg (1779-1856) tätig. Bei einem Preisausschreiben für ein in Preußen einzuführendes Hebammen-Lehrbuch erhielt Grenser 1838 eine goldene Medaille für die von ihm eingereichte Arbeit. 1839 gab er die Stelle am Trierschen Institut auf und unternahm mit Walther und Hermann Clarus eine dreizehnmonatige wissenschaftliche Reise, um die geburtshilflichen Kliniken in Prag, Wien, Paris, London, Würzburg und Heidelberg kennen zu lernen. Nach Leipzig zurückgekehrt, begann er Vorlesungen zur Geburtshilfe zu halten und übernahm die Bearbeitung der Beiträge zur Geburtshilfe in der von K. Chr. Schmidt herausgegebenen „Encyclopädie der gesammten Medicin ...". 1843 wurde er von der Universität Leipzig zum außerordentlichen Professor ernannt. Im August 1845 folgte er dem Ruf als Professor für Geburtshilfe sowie als Direktor des Kgl. Entbindungsinstitutes an die Chirurgisch-medicinische Akademie Dresden, wo er die praktische Anwendung der Antisepsis in der Geburtshilfe entschieden durchsetzte. Damit war an seiner Klinik die Sterblichkeit der jungen Mütter an Wochenbettfieber in den Jahren von 1854 bis 1864 auf unter ein Prozent gesunken. 1856 wurde Grenser zum Kgl. Sächsischen Hofrat und 1864 zum Medizinalrat ernannt. Anfang 1872 legte Woldemar Ludwig Grenser seine Professur nieder; die Stellung als Direktor des Entbindungsinstituts, das 1869 in ein neues Gebäude nahe des Stadtkrankenhauses DresdenFriedrichstadt verlegt wurde, behielt er bis zu seinem Tode bei. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Geburtshilfe; Gynäkologie; Antisepsis (Äthernarkose) in der Geburtshilfe
und
Anästhesie
Publikationen: Bemerkungen Uber die Heilkraft des Wochenbetts und der Stillungsperiode. Neueste Zschr. f. Geburtsk. VII (1940), H. 3; Corporis positionem in genibus ulcisque in praxi obstétrica non esse negligendam. Programma, quo ad orationem,
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Günther,
August
Friedrich
qua munus professons medicinae extraordinarii sibi demandatum auspicaturus est. Leipzig 1843; Ueber die Schwierigkeiten, welche bisweilen die Einführung des Katheters beim weiblichen Geschlecht macht, und den Nutzen der Knie-Ellenbogen-Lage dabei u. in vielen andern Fällen. Neueste Zschr. f. Geburtsk. XV (1843), H. 1; Über Äther-Einathmungen während der Geburt. Leipzig 1847. Lehrbuch der Hebammenkunst. Leipzig 1863. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1850-1851 Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden; 1865 Mitbegründer des hilfsärztlichen Externats (in Sachsen) Ehrungen und Auszeichnungen: 1838 Goldene Medaille im Preisausschreibens des Kgl. Preußischen Ministeriums für Medizinalangelegenheiten; 1856 Hofrat; 1864 Geh. Medicinal-Rath; 1864 Ritter des Kgl. Sächsischen Civildienstordens; 1865 Ritter des Kgl. Portugieschen Christusordens Literatur: HIRSCH Bd. 2, 1929, S. 848 f.; Maennel: Necrolog auf Geh. Medicinal-Rath Prof. Dr. Grenser. In: Jahresbericht der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden, Okt. 1872 bis Juni 1873 (1873), S. 137-141; KLEINENATROP, S. 216.
Günther, August Friedrich * 19. Februar 1806 in Dresden, t 12. August 1871 in Dresden August Friedrich Günther hatte das Baderhandwerk erlernt, bevor er sich der Medizin widmete. Von 1823 bis 1826 studierte er Medizin an der Chirurgisch-medicinischen Akademie in Dresden und im unmittelbaren Anschluss daran an der Universität Leipzig. Dort wurde er 1838 mit der Dissertation „De cavitatis tympani et partium adhaerentium genesi in hominibus" zum Dr. med. promoviert. Zugleich stand er im Dienste des sächsischen Militärs und stieg zwischen 1826 und 1850 vom Compagniechirurg bis zum Generalstabsarzt auf. 1851 wurden auf seine Initiative alle sächsischen Militärärzte zu einem ,Sanitätskorps' zusammengeschlossen. Seit 1843 bekleidete Günther die Professur für Anatomie und Physiologie an der Chirurgischmedicinischen Akademie in Dresden sowie an der ihr zugehörigen Dresdener Tierarzneischule. Als Vertreter der naturwissenschaftlichen Richtung in der Medizin hatte er sich insbesondere um die Einführung der Mikroskopie und vor allem der Histologie (mikroskopische Gewebelehre) in die Lehre und Forschung an der Akademie verdient
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gemacht. Die Vermittlung mikroskopisch-anatomischer Kenntnisse im Unterricht durch Günther kann durchaus als derzeit generelles Novum in der medizinischen Ausbildung angesehen werden. Zu seinen Obliegenheiten als Generalstabsarzt gehörte es auch, für die Militärstipendiaten der Akademie Vorlesungen zur Kriegsarzneikunde und zur medizinischen Enzyklopädie zu halten. 1860 übernahm Günther (zunächst vertretungsweise) zudem den Lehrstuhl für Chirurgie (und Augenheilkunde) an der Chirurgischen Klinik der Akademie. Bereits 1856 hatte Günther die Errichtung einer nach seinem Vorgänger im Amt Ernst August Pech benannten Stiftung zur Unterstützung armer, chirurgisch besonders talentierter Studenten mit Büchern und Instrumenten veranlasst. Darüber hinaus erteilte Günther, der 1844 dem Turnverein beigetreten war, seit 1847 Turnlehrern der Turnlehrerbildungsanstalt unentgeltlichen anthropologischen Unterricht und übernahm die Prüfungen in diesem Fach. Die Tätigkeit Günthers für die Akademie endete erst mit deren Schließung im Jahre 1864. Noch im deutsch-österreichischen Krieg von 1866 leitete August Friedrich Günther den Sanitätsdienst des sächsischen Heeres, nahm aber wegen einer Erkrankung 1870 Abschied vom Militärdienst. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Physiologie, Kriegsarzneikunde, Chirurgie Publikationen·. Versuche und Bemerkungen über Regeneration der Nerven und Abhängigkeit der peripherischen Nerven von den Centraiorganen. J. Müller's Archiv f. Anatomie 1840, H. 3 (zus. m. Schön); Ober den Einfluß des Turnens auf die einzelnen Lebenserscheinungen des Menschen. Der Turner 2 (1847), H. 7, Beil.; Lehrbuch der allgemeinen Physiologie des Menschen. Für Aerzte und Studirende. 2 Bde. Leipzig 1845-1853 (zus. m. O. Funke); Commentatio de hermaphroditismo cui adjectae sund nonnullae singulares observationes. Dresden 1846; Handbuch der topographischen Anatomie und ihrer praktisch medicinisch-chirurgischen Anwendung. Dresden 1847. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1844 Mitglied des Turnvereins, Unterricht für Turnlehrer an der Turnlehrerbildungsanstalt 1851 Begründung des Sanitätskorps für sächsische Militärärzte Literatur: HIRSCH Bd. 2, 1929, S. 887; KLEINENATROP, S. 170,178 f., 200; PRÜGNER Bd. 1, S. 62, 66 f., 79, 82; Auskunft Dr. Rolf Rehe (Dresden)
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Haan, Friedrich Gottlob * 13. September 1771 in Lampersdorf (oder Lampertswalde) bei Oschatz, t 4. September 1827 in Dresden Friedrich Gottlob Haan studierte seit 1786 zunächst in Chemnitz Philosophie und Vorbereitungswissenschaften, bevor er 1791 an die Universität Wittenberg wechselte, wo er sein Studium als Magister der Philosophie abschloss. Eine Promotion lässt sich für ihn nicht nachweisen. 1794 trat er eine Stelle als Lehrer an der Mädchenschule zu Torgau an. 1803 wurde zum Rektor einer Schule in Pulsnitz ernannt, gab diese Stelle jedoch bereits 1804 wieder auf, um als Mathematiklehrer an der Bürgerschule in der Dresdener Neustadt tätig zu werden. 1806 eröffnete er auf Verlangen des Magistrats in Dresden eine Ratstöchterschule, zu deren Direktor er ernannt wurde. 1809 legte er die Direktion nieder und gründete eine Privatschule für Söhne aus den mittleren und höheren Bürgerständen. Als 1814 die Provisorische Lehranstalt für Medizin und Chirurgie eingerichtet wurde, betraute man Haan mit der Professur für Philosophie und Vorbereitungswissenschaften, die ihm dann auch an der Chirurgisch-medizinischen Akademie oblag. Die Vorbereitungswissenschaften umfassten den Unterricht in den Fächern deutsche Stilkunde und Latein, Mathematik und Moralphilosophie. Für die den gesetzlichen Anforderungen zur Aufnahme an die Akademie nicht genügenden und damit abgewiesenen Bewerber wurde von Haan seit 1826 ein extra Vorbereitungsunterricht (für lateinische und deutsche Sprache, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mathematik) eingeführt. Überwiegend privat las Haan seit 1816 zudem die Empirische Psychologie (Psychische Anthropologie). Kurz vor seinem Tod im Jahre 1827 schied Friedrich Gottlob Haan aus der Akademie aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Philosophie, Moralphilosphie; Pädagogik; lateinische und deutsche Sprache; Herausgabe von Erd- und Himmelsgloben Publikationen: ABC-Buchstabir- und Lesebuch für Teutsche Schulen. Torgau 1799; Allgemein fasslicher Unterricht über den Gebrauch der künstlichen Erdkugeln, nebst Einleitung in die mathematische Geographie. Torgau 1802; Die Hauptwahrheiten der Christlichen Religion, nach Anleitung des Katechismus Lutheri, zum Gebrauch beim Unterricht. Torgau 1797; Spruchbuch für die untersten Klassen derer Stadt- und Landschulen, nebst einem Anhange über den Ursprung
Haase, Karl Friedrich und die Benennung der Sonn- und Festtage. Torgau und Leipzig 1796; Schulgesangbuch für niedere Stadt- und Landschulen, nebsteinigen Schulgebeten. Leipzig 1796; Die Gestirne wie sie am Himmel erscheinen, in zwei nach dem Aequator abgetheilten Planisphaeren. Leipzig 1827. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1820 Gründungsmitglied der Gesellschaft der Natur- und Heilkunde Dresden Literatur: D B I 1 4 4 4 , 234-241 ; Kirchenbuchamt Dresden
Haase, Karl Friedrich * 13. Februar 1788 in Leipzig, 110. November 1865 in Ober-Lößnitz bei Dresden Als Sohn eines Anatomen studierte Karl Friedrich Haase Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1812 mit der Dissertation „De parallelismo inter corpus et animam" zum Dr. phil. und im Jahr darauf - 1813 - mit der Schrift „De morbo coeruleo" zum Dr. med. promoviert wurde. Anschließend war er zunächst als Privatdozent für Geburtshilfe und Kinderkrankheiten an der Medizinischen Fakultät der Leipziger Landesuniversität tätig, bevor er 1827 in Nachfolge von Carl Gustav Carus als Professor für Geburtshilfe und Direktor des Kgl. Entbindungsinstitutes an die Chirurgisch-medicinische Akademie zu Dresden berufen wurde. Haase setzte den bereits eingeführten Vorlesungsmodus in der Geburtshilfe, der prinzipiell aus einem „physiologischen" bzw. „diätetischen" und einem „pathologisch-therapeutischen" („praktischen") Teil bestand, ebenso fort, wie die praktischen Übungen für die Studierenden an der geburtshilflichen Klinik. Darüber hinaus bot er Kollegs über Frauen- und Kinderkrankheiten an, die halbjährlich mit Kursen über praktische geburtshilfliche Übungen am Phantom alternierten. Erstmals 1831 führte Haase zudem ein „geburtshülfliches Examinatorium" ein, das er jährlich bis 1844 durchführte. Zum 30. Juni 1845 übergab Karl Friedrich Haase die Leitung des Entbindungsinstituts an Woldemar Ludwig Grenser und schied damit - unter „Belassung seines Titels und Ranges" aus der Chirurgisch-medicinischen Akademie aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Geburtshilfe; Kinderheilkunde Publikationen: De parellelismo inter corpus et animam. Leipzig 1812; Bereicherungen für die Geburtshilfe, für die Physiologie und Pathologie des Weibes und Kindes. Leipzig 1821 (Hrsg. zus. m. J.L. Choulant, M. Küstner, F.L. Meissner);
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Kreysig,
Friedrich
Ludwig
De syphilidis recens natorum pathogenia commentatio. Leipzig 1828; De ulcere scrofuloso. München 1830; Jahresbericht über die Vorfälle in dem EntbindungsInstitute bei der Königl. Sachs. Chirurgisch-medicin. Akademie zu Dresden. In: Schmidts Jbb. der in- und ausländischen gesammten Medicin (ab) Bd. 4, Jg. 1834, Leipzig 1834. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Sekretär der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden Literatur: HIRSCH Bd. 3, 1929, S. 4; Nachlass K.F. Haase, Privatarchiv P. Kleemann; PRÜGNER Bd. 1, S. 138-140.
Kreysig, Friedrich Ludwig * 7. Juli 1770 in Eilenburg, t 4. Juni 1839 in Dresden Nach dem Abschluss der Fürstenschule zu Grimma 1788 nahm Friedrich Ludwig Kreysig Sohn eines praktischen Arztes - ein Medizinstudium an der Universität Leipzig auf. Mit dem Kregel-Sternbach'sehen Stipendium ausgestattet, reiste Kreysig 1792 und 1793 nach Italien, wo er namentlich an den Universitäten in Pavia und Mailand seine medizinischen Studien fortsetzte. Nach seiner Rückkehr und dem Magisterexamen (1794) in Leipzig wurde er mit der Schrift „Aristotelis de soni et vocis humanae natura atque ortu theoria" zum Dr. med. promoviert. Anschließend habilitierte er sich in Leipzig zum Privatdozenten und nahm 1796 einen Ruf als außerordentlicher Professor der Medizin und Chirurgie an die Universität Wittenberg an, wo er auch die erste „ambulatorische Klinik" begründete. 1801 erhielt er das Ordinariat für Anatomie und Botanik an der Wittenberger Universität. Nachdem Kreysig 1803 von König Friedrich August I. zum kurfürstlich-sächsischen Leibarzt ernannt worden war, ließ er sich in Dresden nieder. In den folgenden Jahren begleitete er den König auf seinen Reisen nach Polen und folgte ihm in den Jahren 1813-1815 in die Gefangenschaft nach Friedrichsfelde bei Berlin. Nach dem Vertrag von Pressburg 1815 und der Rückkehr des Königs am 7. Juni erhielt Kreysig - der maßgeblichen Anteil an der Planung der Chirurgischmedicinischen Akademie in Dresden hatte - die Professur für Pathologie und Therapie (Praktische Heilkunde) an der neuen Lehrstätte und übernahm zugleich die Leitung der dieser angehörenden Inneren Klinik. 1822 legte der gesundheitlich geschwächte Kreysig seine Lehrtätigkeit an der Chirurgischmedicinischen Akademie nieder und trat nach
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dem Tod König Friedrich Augusts im Jahre 1827 auch von seinen offiziellen Ämtern zurück. Neben seiner zunächst weiterhin betriebenen privatärztlichen Praxis widmete er sich nun vorrangig botanischen Studien und unternahm noch 1838 mit Dr. Chausepié aus Hamburg eine Reise nach England und Irland. Friedrich Ludwig Kreysig verstarb im Folgejahr an den Folgen einer Gehirnentzündung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kardiologie; Balneologie; Botanik Publikationen: Abhandlung über das Scharlachfieber, nebst Beschreibung einer sehr bösartigen epidemischen Frieselkrankheit, welche im Februar 1801 in Wittenberg herrschte. Leipzig 1802; Neue Darstellung der physiologischen und pathologischen Grundlehren für angehende Ärzte und Praktiker. 2 Bde. Leipzig 1798-1800; Die Krankheiten des Herzens, systematisch bearbeitet und durch eigene Beobachtungen erläutert. 4 Bde. Berlin 1814-1817. (Übersetzungen ins Lateinische und Italienische); System der praktischen Heilkunde auf Erfahrung und daraus hergeleitete Gesetze der thierischen Natur gegründet. 1. Teil: Heilgrundsätze. 2. Teil: Angewandte oder praktische Krankheitslehre. Leipzig u. Altenburg 1818-1819; Über den Gebrauch der natürlichen und künstlichen Mineralwässer von Carlsbad, Ems, Marienbad, Eger, Pyrmont und Spaa. Leipzig 1825. (Übersetzungen ins Englische und Französische); Versuch einer leicht faßlichen und ausführlichen Belehrung Uber die rechten Mittel, durch welche ein Jeder die Cholera von sich meistens abwenden, ober auch größtentheils selbst heilen könne. Für den Bürger und Landmann zunächst für meine lieben Landsleute. Dresden 1831. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1818 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde 1830-1839 zweiter bzw. erster Vorsitzender der Flora. Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau zu Dresden. Ehrungen und Auszeichnungen·. 1803 wirklicher Hofrath und Leibarzt des Kurfürsten von Sachsen um 1817 Ritterkreuz des Civilverdienstordens Literatur: HIRSCH Bd. 3, 1929, S. 612f.; Hirsch, Α.: Kreyßig. In: ADB XVII, S 153-155; DBI I, 390-407; Neuer Nekrolog der Deutschen 17. 1839(1840).
Löwe, Maximilian Leopold * 23. August 1795, t 11. Juni 1865 in Dresden Maximilian Leopold Löwe, ein besonderer Liebhaber der Musik und enger Freund Richard Wagners, hatte von 1817 bis 1820 Theologie, Philosophie und Sprachwissenschaft an der Universität Leipzig studiert, wo er auch zum Doktor
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der freien Künste promoviert wurde. 1827 zunächst Lehrer für Deutsch am Blochmannschen Institut Dresden, wurde Löwe 1828 in der Nachfolge Friedrich Gottlob Haans in die Professur für Vorbereitungswissenschaften an der Chirurgisch-medicinischen Akademie in Dresden berufen und vertrat das Lehrgebiet seit 1853 auch an der Tierarzneischule. Ferner las er Empirische Psychologie, die er - wenngleich nur als Privatvorlesung - zum festen Vorlesungsbestandteil bis zur Schließung der Akademie gemacht hatte. Von 1828 bis 1860 unterrichtete er zusätzlich Deutsche Sprache an der Technischen Bildungsanstalt Dresden. In der Revolutionszeit 1848/49 diente Löwe als Hauptmann und Leiter der Frei- oder Sicherheitscompagnie, eines selbständigen, der Kommunalgarde unterstellten Corps von Studenten der Chirurgisch-medicinischen Akademie zur Sicherung des Akademiegebäudes, aber auch für Hilfeleistungen bei Verwundeten. Als die Tierarzneischule 1853 die Vorbereitungswissenschaften in ihr Curriculum aufnahm, wurde das Deputat Löwe übertragen. Maximilian Leopold Löwe hatte sich in besonderem Maße im Dresdener Vereinswesen, nicht zuletzt in der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, engagiert und übernahm hier aufgrund seiner Vorbildung und bibliophilen Neigung viele Jahre das Amt eines Bibliothekars. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Hodegetik (Wissenschaftskunde) Publikationen: Grundriß der deutschen Sprachlehre in steter Beziehung auf allgemeine Sprachlehre, als Leitfaden zunächst für seine Zuhörer und Zöglinge, doch auch für jede Art des Unterrichtes und mit Andeutung eines dreifachen Lehrganges. Dresden 1828; Historiae criticae grammatices universalis seu pilosophicae lineamenta. Dresden 1829. Aphorismen zur Geschichte und Systematik der Psychologie und anderer Naturwissenschaften. In: Auszüge aus den Protokollen der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden für das Jahr 1833 (1834), S. 103-116; Grundriß der allgemeinen Hodegetik als Leitfaden bei dem Beginn der akademischen Studien und bei allgemeinen hodegetisch-methodologisch-encyclopädischen Vorträgen. Dresden 1839; Rede zur Erinnerung an August Wilhelm Hedenus. Dresden 1864. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied im Orden St. Johannis zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute (Freimaurerloge); 1825-1865 zu verschiedenen Zeitpunkten Bibliothekar, Programmator und stellvertretender Sekretär des Königlich Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung der Alterthümer;
Merbach,
Paul
Moritz
1832-1865 Bücherwart und 1852-1860 erster Vorsitzender der Flora. Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau zu Dresden; 1836-1841 Stellvertretender Vorsitzender des GewerbeVereins zu Dresden; 1839-1851 Erster bzw. zweiter Schreibmeister der Dresdner Liedertafel; 1843-1858 Vorstand der Bibliothekskommission der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden; 1846 Mitglied im Dresdner Gymnasialverein; 1847-1850 Mitglied des Vereins für freie deutsche Rede; 1850-1855 Herausgeber des ,Correspondez-Blattes' des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine Literatur: Schmidmaier, D.: Das Wirken von Maximilian Leopold Löwe. Ein Beitrag zur Bibliotheks-, Vereins- und Wissenschaftsgeschichte Dresdens im 19. Jahrhundert. In: Gittig, H. u.a. (Red.): Vom Nutzen der Bibliotheken und ihrer Bestände. Friedhild Krause zum 60. Geburtstag. Berlin 1988, S. 104-114 (=Beiträge aus der Deutschen Staatsbibliothek 7); Auskunft Dr. Sigrid Schulz-Beer (Dresden).
Merbach, Paul Moritz * 25. Dezember 1819 in Dresden, t 10. Dezember 1899 in Dresden Paul Moritz Merbach, Sohn eines sächsischen Geheimen Regierungsrats, nahm nach Beendigung seiner Schulzeit im Oktober 1838 ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf. Nach dem im Frühjahr 1843 mit den Examina abgeschlossenen Studium wurde Merbach 1844 unter Vorlage seiner Dissertation „De sani cordis dimensionibus earumque commutatione nonnullis morbis chronicis conspicua" zum Dr. med. promoviert. Zunächst als praktischer Arzt in eigener Praxis in Dresden niedergelassen, folgte Merbach 1849 dem Ruf als Professor für Theoretische Heilkunde (in Nachfolge Hermann Eberhard Richters) an die Chirurgisch-medicinische Akademie. Gleichzeitig bekleidete er damit auch das Amt des stellvertretenden Direktors der Inneren Klinik sowie des Leiters der inneren Poliklinik. Merbach, dem mit seiner Professur neben der Allgemeinen Therapie und Praktischen Heilkunde auch die Vorlesungen zur Allgemeinen Pathologie oblagen, führte erstmals ab Winterhalbjahr 1849/ 50 einen Sektionskurs an der Akademie ein. Immerhin hatte sich der naturwissenschaftlich orientierte Merbach bereits 1846 mit drei weiteren jungen Dresdener Ärzten in einer Vereinigung zur Vornahme von Sektionen zusammengeschlossen, um die theoretischen und praktischen Kenntnisse auf dem Gebiet der pathologischen Anatomie zu erweitern.
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Ohle,
Gottlob
Heinrich
Als in Nachfolge der Akademie 1865 das Landesmedicinalkollegium in Dresden - als Prüfungs-, sachverständige und medizinisch-technische Beratungsbehörde für das Ministerium des Innern - begründet wurde, gehörte Merbach dieser Institution bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1895 als geschäftsführendes Mitglied an. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Allgemeine und spezielle Pathologische Anatomie; Medizingeschichte Publikationen: Über die Meningitis pseudomembranosa. Journ. f. Kinderkr. (1847) [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 58, Jg.1848, Leipzig 1848, S. 331]; Die acute Tuberkulose bei Kindern. Prag. Vierteljschr. 4 (1849) [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 65, Jg. 1850, Leipzig 1850, S. 333]; Aerztlicher Bericht über die medicinische Poliklinik der chirurgisch-medicinischen Academie zu Dresden. Für die Jahre 1850-1857. Dresden 1857; Fälle von akuter Leberatrophie. Varges' Zschr. 1863 [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 119, Jg. 1863, Leipzig 1863, S. 38]; Über die Veränderung der Schallhöhe des Metallklanges im Pyopneumothorax. Vages' Zschr. 1863 [Rez. In: Schmidts Jbb. Bd. 120, Jg. 1863, Leipzig 1863, S. 47], Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Seit 1854 Bibliothekar, 1860-1863 Vorsitzender und ab 1870 Vorstand der Bibliothekskommission der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Dresden Ehrungen und Medizinalrat
Auszeichnungen:
Literatur: Der Kliniker Paul Moritz Merbach (1819-1899). Maschinenschr. Manuskr.; PRÜGNER Bd. 1, S.l 16.
Ohle, Gottlob Heinrich * 6: Juli 1760 in Guben/Oberlausitz, t 17. April 1834 in Gut Moholz/b. Rothenburg Gottlob Heinrich Ohle wurde bereits mit zwölf Jahren - 1772 - an das Collegium medico-chirurgicum in Dresden aufgenommen, um dann seit 1778 als Wundarzt auf verschiedenen Positionen im sächsischen Militär zu dienen: 1778 diente er im Bayerischen Erbfolgekrieg als Wundarzt im Feldlazarett, später im Regiment der kursächsischen Infanterie, dann als Stadtaccoucheur in Weißenfels, 1787 als Oberchirurg am Militärlazareth Dresden und 1793 als Regimentschirurg (=scheerer) beim freiherrlich von Niesemeuschel'sehen Infanterieregiment in Bautzen. 1807 wurde er schließlich zum Generalstabschirurg ernannt. Gleichzeitig verfolgte er seine medizinischen Interessen im akademischen Rahmen: von 1789 bis 1792 versah er die Stelle eines Prosektors am Collegium medico-chirurgicum, bevor er ein Medizinstudium an der Universität Wittenberg
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aufnahm, das er 1805 mit der Promotion („Observationum anatomico-pathologicarum triga") zum Dr. med. abschloss. 1807 erhielt er die Berufung als Lehrer der Chirurgie (und zugleich Generalstabschirurg) am Dresdener Collegium medico-chirurgicum und hatte die Chirurgie durch die schweren Zeiten der französischen Besetzung und Vorherrschaft in Sachsen zu führen. Ohle gehörte zu den Mitbegründern der neuen Chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden und wurde 1815 deren erster Ordinarius der Chirurgie. Er lehrte die Chirurgie (einschließlich der Augen-, Ohren-, Zahn- und Knochenkrankheiten) an der Akademie bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 1. Juli 1826. 1833/34 legte Gottlob Heinrich Ohle auch seine militärischen Ämter nieder und zog sich auf sein Gut Moholz bei Rothenburg zurück, wo er noch im selben Jahr verstarb. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Chirurgie, Militärmedizin Publikationen: Observationum anatomico-pathologicarum triga. Dresden 1806; Erfahrungen über die Ausrottung der Ohrspeicheldrüse. In: Zeitschrift für Natur- und Heilkunde 1 (1819), S. 138151. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1819 Mitherausgeber des Dresdener Zeitschrift für Natur- und Heilkunde Ehrungen und Auszeichnung: 1787 Oberchirurg; 1793 Regimentschirurg; 1807 Generalstabschirurg Literatur: DBI I, 404-407; Klimpel, V.: Das Dresdner Collegium medico-chirurgicum. Frankfurt a.M. 1995, S. 84, 147; Klimpel, V.: Berühmte Schüler des Collegium medico-chirurgicum Dresdensis. Z. ärztl. Fortbild. 88(1994), S. 461 f.; PRÜGNER Bd.l, S. 106, 110.
Pech, Ernst August * 18. August 1788 in Hochkirch/Oberlausitz, t 1. Januar 1863 in Dresden Ernst August Pech gehörte zu jenen Professoren der Chirurgisch-medicinischen Akademie, die zugleich auch im Dienst des sächsischen Militärs standen. Pech studierte am Collegium medico-chirurgicum in Dresden, bevor er 1805 Feldchirurg der sächsischen Armee wurde. 1812 erhielt er die Anstellung als Prosektor am Collegium medico-chirurgicum und seit ihrer Gründung an der Chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden, wo er auch den theoretischen und praktischen Anatomie-Unterricht erteilte.
MEDICINISCHEN A K A D E M I E
1817 begab er sich auf eine wissenschaftliche Reise durch Deutschland, England und Frankreich, die ihm Gelegenheit zum Studium der Veterinärmedizin gewährte. Promoviert wurde er 1819 in Würzburg mit einer Arbeit mit dem Titel „Osteosarcoma, ejusque speciei insignis descriptio; adjuncta est de cura hernniarum per ligaturam radicali tractatiunoula". Im folgenden Jahr - 1820 - wurde er auf eine Professur der Tierheilkunde an der Tierarzneischule, die der Chirurgisch-medicinischen Akademie in Dresden angegliedert war, berufen und wechselte 1826 in die Professur für Chirurgie an der Akademie selbst. Mit Beginn der dreißiger Jahre erhob er den Unterricht über Augenkrankheiten - wie auch an den Universitäten üblich - zum regelmäßigen öffentlichen Vorlesungsbestandteil der Speziellen Chirurgie an der Akademie. Erstmals 1830 und seit 1841 regelmäßig hielt Pech auch öffentliche Kollegs über Gehörkrankheiten, womit er einer beginnenden Verselbständigung der Otologie Rechnung trug. In seiner Stellung an der Akademie verblieb Ernst August Pech bis zu seinem Tod 1863. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Veterinärmedizin; Ophthalmologie; Otologie; Chirurgie Publikationen: De Cura herniarum per ligaturam radicali tractatiuncula. [Würzburg] 1819; Nonnulla de talipedis vari et valgi causa. Dresden 1828; Auswahl einiger seltener und lehrreicher Fälle, beobachtet in der chirurgischen Klinik der Chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden. Dresden 1858. Literatur: HIRSCH Bd. 4, 1932, S. 541f.; PRÜGNER Bd.l, S. 108; Klimpel, V.: Berühmte Schüler des Collegium medico-chirurgicum Dresdensis. Z. ärztl. Fortbild. 88 (1994), S. 464.
Raschig, Christoph Eusebius * 14. März 1766 in Dresden, t 19. Mai 1827 in Dresden Als Sohn des sächsischen Hofpredigers Christian Ehregott Raschig erhielt Christoph Eusebius eine Privatausbildung, bevor er als Externer die Kreuzschule in Pirna besuchte. 1784 nahm er ein Studium der Medizin in Wittenberg auf, besuchte zwischenzeitlich 1785 und 1786 das Collegium medico-chirurgicum in Dresden, legte im Februar 1787 sein erstes medizinisches Examen ab und studierte schließlich noch für ein halbes Jahr an der Universität Jena. 1787 wurde er an der Universität Wittenberg mit der Schrift „De lunae Imperio in valetudinem corporis humani nullo" zum Dr. med. promoviert.
Reichenbach,
Heinrich
Gottlieb
Ludwig
Sein Berufsleben begann er als praktischer Arzt in Dresden und diente zwischen 1793 und 1796 als Militärarzt bei den sächsischen Truppen der Rheinarmee. 1798 wurde er zum Generalstabsarzt und Assessor des Sanitätscollegiums ernannt. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf als Lehrer der Pathologie und Therapie an das Collegium medico-chirurgicum und wurde an die Provisorische Lehranstalt sowie 1815 als Professor der Enzyklopädie und Kriegsarzneikunde an die neu gegründete Chirurgisch-medicinische Akademie in Dresden - an deren Planung er mit beteiligt war - übernommen. Mit seinem Lehramt hatte er neben der Kriegsarzneikunde insbesondere die medizinisch-chirurgische Enzyklopädie und Methodologie zu vertreten, gab darüber hinaus aber auch Privatvorlesungen über die „Lehre von den chronischen Krankheiten". 1825 schied Christoph Eusebius Raschig aus dem Militär aus, nahm aber sein Lehrdeputat an der Akademie weiterhin wahr. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Innere Medizin; Pockenschutzimpfung; Physik (u.a. Untersuchungen zu Elektromagnetismus, Blitzschlag und Sonnenflecken) Publikationen·. De respirationis utilitate maxime in removendo ex sanguine phlogisto posilo. Wittenberg [1786]; Untersuchung und Erklärung der allgemeinsten pathologischen und therapeutischen Grundlehren. Dresden 1803; Handbuch der innern practischen Heilkunde. 4 Bde. Leipzig 1808-1810; Pharmacopoe für die Kgl. Sächs. Feldspitäler nebst einem Anhange der in den Kaiserl. Französ. Apotheken üblichen Mittel. Dresden 1812. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1818 Gründungsmitglied und Deputierter der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde Ehrungen und Auszeichnungen: Generalstabsarzt Literatur: HIRSCH Bd. 4, 1932, S. 725; D B I I , 433-439.
Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig * 8. Januar 1793 in Leipzig, t 17. März 1879 in Dresden Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, Sohn des Konrektors an der Thomasschule Leipzig, bezog 1810 die Universität Leipzig, an der er 1815 mit der „Monographia Pselaphorum" zum Dr. phil. und 1817 mit der Schrift „Florae Lipsiensicae spec" zum Dr. med. promoviert wurde. Seit 1816 Privatdozent, wurde er 1819 zum außerordentlichen Professor der Medizin berufen.
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Richter, Hermann Eberhard
Friedrich
A m 4. März 1820 folgt er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Naturgeschichte (Mineralogie, Botanik, Zoologie) an die Chirurgisch Medicinische Akademie zu Dresden und hielt noch im Sommer seine Antrittsvorlesung „Über die Erhaltung der Welt, eine physikotheologische Betrachtung". Mit seiner Berufung an die Akademie wurde Reichenbach zugleich zum Direktor des seit 1819 im Entstehen begriffenen Botanischen Gartens der Akademie ernannt, den er zu einem der größten botanischen Gärten Deutschlands ausbaute. In Personalunion wurde Reichenbach gleichzeitig zum Inspektor und seit 1844 zum Direktor des königlichen Naturalien- und Mineralienkabinetts des Kgl. Naturhistorischen Museums zu Dresden ernannt. Den Lehrstuhl für Naturgeschichte bekleidete Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach bis zur Schließung der Akademie, blieb aber weiterhin bis zu seinem Tod - Direktor des Botanischen Gartens. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Botanik; Zoologie Publikationen: Katechismus der Botanik, als Anleitung zum Selbststudium dieser Wissenschaft, und als botanisches Wörterbuch zu gebrauchen. Gestaltlehre mit mehr als 600 erläuternden Figuren. Leipzig 1820; Magazin der ästhetischen Botanik, oder Abbildung und Beschreibung der für Gartencultur empfehlenswerthen Gewächse, nebst Angabe ihrer Erziehung. Leipzig 1821-1822; Zoologie oder Naturgeschichte des Thierreichs. 2 Bde. Dresden 1828-1830; Flora Germanica excursoria ex affiniate regni vegetabilis naturali disposita, sive principia Synopseos plantarum in Germania terrisque in Europa media adjacentibus sponte nascentium cultarumque frequentius etc. Leizig 1830-1832; Handbuch des natürlichen Pflanzensystems nach allen seinen Classen, Ordnungen und Familien, nebst naturgemäßer Gruppierung der Gattungen. Dresden 1837. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschafien: 1822 Mitbegründer der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (Leipzig); Präsident der königl. Öconom. Societät im Königr. Sachsen; 1828 Gründer, 1828-1839 Schriftführer, 1839-1843 Vorsitzender der Flora. Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau zu Dresden; 1833 Mitbegründer der Dresdener naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis"; seit 1869 Präsident der Kaiserl. Carol.-Leopoldinischen Deutschen Akademie der Naturforscher Ehrungen und Auszeichnungen'. Ritter des Kgl. Sachs. Ordens für Verdienst und Treue Literatur: DBI I, 303-309; ausführliche Bibliographie in: Haan, W. (Hrsg.): Sächsisches Schriftsteller Lexicon. Leipzig 1875; zum Botanischen Garten ausführlich KLEINENATROP, S. 164-168; Auskunft Dr. Sigrid Schulz-Beer
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Richter, Hermann Eberhard Friedrich * 14. Mai 1808 in Leipzig, t 24. Mai 1876 in Dresden Nach dem Besuch einer Privatlehranstalt wurde Hermann Eberhard Richter 1822 in die Leipziger Nicolaischule aufgenommen, die er 1826 mit dem Reifezeugnis verließ. Von April 1826 bis 1830 studierte er Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1834 mit der Dissertationsschrift „Problema de via analytica ad certitudinem in cognitione medica" zum Dr. med. promoviert wurde. 1831 zunächst Privat-Assistent des Leiters der Poliklinik an der Universität Leipzig, übernahm Richter 1833 die Stelle als Assistent des Hofrats und Leibarztes Heinrich Leopold Francke an der Chirurgisch-medicinischen Akademie Dresden. In Nachfolge Friedrich August v. Ammons wurde Richter am 6. September 1837 als Professor der theoretischen Heilkunde (Allgemeine Pathologie u. Therapie, Arzneimittellehre) sowie Direktor der inneren Poliklinik an der Chirurgisch-medicinischen Akademie berufen. Mit Ernennung Johann Ludwig Choulants zum Rektor der Akademie übernahm Richter auch die Vorlesungen über spezielle Pathologie und Therapie. Mit Richter war ein entschiedener Anhänger der naturwissenschaftlich-physiologischen Medizin an die Akademie gekommen, was sich unter anderem mit den 1845 an der Akademie eingeführten „Unterweisungen in physikalischen Untersuchungsmethoden" sowie seinem 1850 erschienenen „Organon der physiologischen Therapie" belegen lässt. Darüber hinaus war Richter ein engagierter Verfechter der in den 1840er Jahren beginnenden Reformbestrebungen in der Gymnasialbildung sowie insbesondere der Medizinalreformbewegung, wie er auch generell demokratisches Gedankengut verteidigte. Wegen seiner Teilnahme am Maiaufstand von 1849 wurde er inhaftiert und gegen ihn ein Hochverratsprozess geführt, der zweieinhalb Jahre dauerte. Noch vor dem Urteilsspruch wurde Richter von seiner Professur an der Akademie enthoben. Nach seinem Freispruch hat Richter als angesehener und erfolgreicher Praktiker in Dresden gewirkt und sich seit Ende der 1850er Jahre wieder der Medizinalreform und der ärztlichen Standesbewegung gewidmet. Neben seinem streitbaren Wirken als eigentlicher „Oppositionsführer" im Sächsischen Landesmedizinalkollegium seit 1865 engagierte er sich auch wieder für die Schaffung einer einheitlichen ärztlichen Standesvertretung
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in Deutschland und gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Ärztevereinsbundes 1873. Bereits 1872 hatte er auf eigene Kosten als standespolitisches Organ das „Ärztliche Vereinsblatt" herausgegeben, aus dem später das „Deutsche Ärzteblatt" hervorging. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Innere Medizin, nat.-wiss. fundierte medizinische Diagnostik; Arzneimitteltherapie; Elektrotherapie; Prophylaxe / naturgemäße Lebensweise, Heilgymnastik, Mineralwässer, Milchu. Molkenkuren; Medizinalreform, ärztliches Standeswesen Publikationen: Arzneitaschenbuch für Sächsische Ärzte. Dresden und Leipzig 1842; Ueber die Benutzung des neuen Stadtkrankenhauses zu Dresden für den klinischen ärztlichen Unterricht. Dresden 1846; Organon der physiologischen Therapie. Das ärztliche Verfahren auf natur- und vernunftmäßigen Grundlagen als selbständige Lehre. Leipzig 1850 (Übersetzungen ins Holländische und Polnische); Grundriß der inneren Klinik für akademische Vorlesungen. Leipzig 1853. (4 Neuauflagen bis 1860, Übersetzung ins Russische); Blutarmuth und Bleichsucht, die verbreitetsten Krankheiten unserer Zeit, besonders unter der Jugend, für Eltern, Erzieher, Kranke und Ärzte. Dresden 1854. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften'. 1842 Mitbegründer des „Ärztlichen Vereins zu Dresden"; 1848-1849 Vorstandsmitglied des „Ausschusses der sächsischen Ärzte"; seit 1865 außerordentliches Mitglied des Sächsischen Landesmedizinalkollegiums; 1871 Vorsitzender der Sektion Medizinalreform der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte; seit 1872/73 Mitbegründer und Geschäftsführer des Deutschen Ärztevereinsbundes Literatur: Frölich, H.: Richter. In: ADB XXVIII, S. 465; Grosse, J.: Hermann Eberhard Richter, der Gründer des deutschen Ärztevereinsbundes. Ein Beitrag zur neueren Geschichte der Medicin. Leipzig 1896; Heidel, G.: Dresdner Beitrag zur gesamtdeutschen ärztlichen Standespolitik. Vom Äerztlichen Verein zu Dresden zum Deutschen Ärztevereinsbund. Dt. Ärzteblatt 87 (1990), H. 19, Sonderdr. S. 1-4; HIRSCH Bd. 4, 1932, S. 804f.; KLEINE-NATROP, S. 125; Küttner, R.: Nekrolog des Professor Dr. H.E. Richter. In: Jahresbericht der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden 1876/77 (1877), S. 3-13; PRÜGNER Bd.l, 114, 124; Winter: Hermann Eberhard Richter (Nekrolog). Schmidts Jbb. 170 (1876), Leipzig 1876, S. 374-376.
Sahlfelder, Johannes Caspar * 28. Oktober 1782 in Markt-Eschingen/Württemberg, t 21. April 1860 in Dresden Johannes Caspar Sahlfelder war am 7. April 1809 in den Dienst des sächsischen Heeres als Unterwundarzt eines Feldhospitals getreten und als solcher an mehreren Feldzügen während der
Seiler, Burkhard Wilhelm Napoleonischen Kriege aktiv beteiligt (1809, 1812, 1813, 1814, 1815). In der gleichen Zeit nahm er darüber hinaus ein Studium am Collegium medico-chirurgicum sowie an der Universität Leipzig auf, wo er 1825 mit der Dissertation „De artuum amputatione eaque inprimis in ipso proelii campo instuenda meletemata quaedam" zum Dr. med. promoviert wurde. 1830 wurde mit Sahlfelder, der 1828 zum Generalstabsarzt befördert worden war, das bereits drei Jahre lang vakante Ordinariat für Kriegsarzneikunst wieder besetzt. Als Professor der Kriegsarzneikunde erhielt er sein Gehalt nicht vom Ministerium des Innern, sondern vom Kriegsministerium. Sahlfelder erwarb sich große Verdienste bei der Reorganisation des sächsischen Heeressanitätswesens. In seine Amtszeit als Generalstabsarzt fiel das neue Dienstreglement von 1833, womit nicht nur mit der Bezeichnung (jetzt Arzt statt Chirurg) eine höhere Anerkennung, sondern auch eine soziale Aufwertung der Militärärzte einherging. Im Sommer 1847 hatte Sahlfelder jedoch um die Entbindung seiner Lehrverpflichtungen nachgesucht, was ihm auch vom Kriegsministerium genehmigt wurde. 1850 nahm Johannes Caspar Sahlfelder auch seinen Abschied vom Militär. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kriegsarzneikunde; Militärsanitätswesen Publikationen: De artuum amputatione eaque inprimis in ipso proelii campo instuenda meletemata quaedam. Leipzig 1825; Königlich Sächsische Militair-Pharmakopoe. Dresden 1841. Ehrungen und Auszeichnungen: 1828 Generalstabsarzt Literatur: Frölich, H.: Sahlfelder. In: ADB XXX, S. 175; KLEINE-NATROP, S. 169f.
Seiler, Burkhard Wilhelm * 11. April 1779 in Erlangen, t 27. September 1843 in Freiberg Als Sohn des geheimen Kirchen- und Konsistorialrats, Superintendenten und Pfarrer an der Stadtkirche Erlangen genoss Burkhard Wilhelm Seiler eine Privaterziehung im Elternhaus, bevor er das Gymnasium in Erlangen besuchte. 1796 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Erlangen auf und hielt sich auch eine Zeitlang an der Universität Würzburg auf, wo er am 13. Dezember 1799 mit der Schrift „Anatomia corporis humani senilis specimen" zum Dr. med. promoviert wurde. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien mit Besuchen von
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Treutier,
Friedrich
August
Universitäten und Spitälern. Namentlich in Bamberg, Wien und Berlin hielt er sich für längere Zeit auf. In Berlin legte er eine Staatsprüfung ab, mit der er die Erlaubnis erwarb, in den Gebieten des Königreichs Preußen als Arzt zu praktizieren. Von 1802 bis 1804 war er als Prosektor und anschließend zunächst vertretungsweise als Professor der Pathologie und Therapie an der Universität Wittenberg tätig, bevor er dort 1807 als ordentlicher Professor der Anatomie und Chirurgie berufen wurde. In dieser Stellung verblieb er bis zur Auflösung der Universität Wittenberg. 1809 übernahm er zusätzlich die Funktion eines Kreisphysicus zu Wittenberg sowie des Stadtphysicus zu Kemberg. Als sich die Wittenberger Professoren infolge der Napoleonischen Kriege nach Schmiedeberg zurückzogen, ließ Seiler sich als praktischer Arzt nieder. Bereits im März 1814 wurde Seiler vom kaiserlich-russischen und königlich-preußischen Generalgouvernement im Königreich Sachsen mit der Ausarbeitung eines Planes zur Reorganisation des Collegium medico-chirurgicum bzw. Neueinrichtung einer ärztlichen Ausbildungsstätte in Dresden beauftragt. An der noch 1814 eröffneten Provisorischen Lehranstalt für Medizin und Chirurgie oblag ihm die Vertretung der Anatomie und Physiologie. Mit Sanktionierung der Lehrstätte als Chirurgischmedicinische Akademie 1815 wurde Seiler zu deren erstem Rektor ernannt, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode verblieb. Zugleich bekleidete er an der Dresdener Akademie die Professur für Anatomie und Physiologie, aber auch der Gerichtlichen Arzneikunde. An der 1817 eröffneten und der Akademie angegliederten Tierarzneischule, um deren Entwicklung sich Seiler größte Verdienste erworben hatte, hielt er ebenfalls Vorlesungen über Anatomie und Physiologie und übernahm seit 1822 auch die Anatomie-Vorlesungen an der Akademie für bildende Künste. 1824 - mit Auflösung des Sanitätskollegium und Übertragung von Prüfungs- und gutachterlichen Aufgaben an die Akademie - erhielt Seiler Sitz und Stimme in der Landesregierung. In dieser Stellung wurde Burkhard Wilhelm Seiler, der 1827 zum Hof- und Medizinalrat ernannt worden war, mit der Redaktion und später Neubearbeitung der sächsischen Pharmakopoe, der Einrichtung einer Blutegelzuchtanstalt in Moritzburg sowie mit der Leitung der Cholerakommission beauftragt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Anatomie / Topographische Anatomie, Physiologie
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Publikationen'. Commentatio primas lineas anatomiae chirurgicae complectens. Wittenberg 1802; De morbis senum partícula 1 et 2. Wittenberg 1806, 1807; Observationes nonnullae de testiculorum descensu et partium genitalium anomaliis. Leipzig 1817; Naturlehre des Menschen, mit Bemerkungen aus der vergleichenden Anatomie für Künstler und Kunstfreunde. Dresden 1825; Die Gebärmutter und das Ei des Menschen in den ersten Schwangerschafts-Monaten. Dresden 1832; Beobachtungen ursprünglicher Bildungsfehler und gänzlichen Mangels der Augen. Dresden 1833. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1818 Gründungsmitglied, 1818-1832 Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden; seit 1820 Mitherausgeber und -redakteur der Zeitschrift für Natur- und Heilkunde; 1826 Vorsitz der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte; Mitgliedschaften in zahlreichen deutschen und europäischen Gesellschaften und Akademien Ehrungen und Auszeichnungen: 1815 Kgl. Sachs. Hofrat; 1823 Ritterkreuz des sächsischen Ordens für Verdienst und Treue; 1827 Hof- und Medicinal-Rath Literatur: HIRSCH Bd. 5, 1934, S. 213f.; Frölich, H.: Seiler. In: ADB XXXIII, S 646f.; D B I I , 300-332.
Treutier, Friedrich August * 7. Juni 1766 in Bautzen, t 21. Dezember 1819 in Dresden Friedrich August Treutier, Sohn eines Kaufmanns, wurde am 19. Mai 1786 für das Studium der Medizin an der Universität Leipzig immatrikuliert, wo er 1789 das Bakkalaureat, 1873 das Lizentiat erwarb. Ebenfalls an der Leipziger Universität wurde er 1793 mit der Schrift „Observationes pathologico-anatomicae, auctarium ad helminthologiam humani corporis continentes" zum Dr. med. promoviert. Bis 1811 hatte er zunächst in Bautzen, danach dann in Dresden das Landphysicat inne. 1814 wurde er zum Inspektor des Naturalienkabinetts, das er im Auftrag des russischen Generalgouverneurs Fürst von RepninWolkonskij nach dem Wernerschen System ordnete, ernannt. 1816 wurde Treutier als Professor und erster Inhaber des Lehrstuhls für Naturgeschichte an die Chirurgisch-medicinische Akademie berufen und hatte die Botanik und Zoologie in der öffentlichen Vorlesung zu vertreten. Die der Naturgeschichte zugehörige Mineralogie las er privatim, wie er auch Privatvorlesungen über Toxikologie und Geognosie anbot. Das für das Winterhalbjahr 1819/20 angekündigte Kolleg zur
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„Pflanzenphysiologie und Mineralogie mit Vorzeigen mineralogischer Exemplare der Kgl. Mineraliensammlung" dürfte nur noch begrenzt zur Ausführung gekommen sein, da Treutier bereits Ende 1819 verstarb. Noch 1818 war Friedrich August Treutier zusätzlich zu seinem Lehramt zum zweiten Inspektor des Grünen Gewölbes ernannt und 1819 mit dem Titel eines Kgl. Sächsischen Hofrats geehrt worden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Mineralogie; Helminthologie Publikationen: Quaedam de Echinorynchorum natura. Leipzig 1791 ; De quibusdam rarioribus agri Lipsiensis petrificatis. 1. Teil: Trilobites entomolithus paradoxus Linn. Leipzig 1793. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1817 Mitbegründer der Gesellschaft für Mineralogie zu Dresden; 1818 Mitbegründer der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde; seit 1820 Mitherausgeber der Zeitschrift für Natur- und Heilkunde Ehrungen und Auszeichnungen: 1819 Kgl. Sachs. Hofrat Literatur: Fischer, W.: Mineralogie in Sachsen von Agricola bis Werner. Die ältere Geschichte des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden (1560-1820). Dresden 1939, S. 179-186; HIRSCH Bd. 5, 1934, S. 632.
Zenker, Friedrich Albert von * 13. März 1825 in Dresden, t 13. Juni 1898 in Reppentin bei Plau/Mecklenburg Friedrich Albert v. Zenker, Sohn eines sächsischen Geheimen Hofrats, hatte seit 1836 die Kreuzschule in Dresden besucht, bevor er von 1843 bis 1847 Medizin an der Universität Leipzig und von 1848 bis 1849 in Heidelberg studierte. Von 1849 bis 1851 war er Assistent am GeorgenHospital in Leipzig und wurde 1851 an der Leipziger Universität mit der Schrift „De genetico affectionis renum in cholera connexu dum ceteris hujus morbi partibus" zum Dr. med. promoviert. Danach begab er sich nach Wien, um seine Ausbildung in der pathologischen Anatomie unter Karl v. Rokitansky zu vervollständigen. Noch im gleichen Jahr wurde Zenker Prosektor am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt und bewarb sich 1852 um eine Lehranstellung für Pathologische Anatomie an der Chirurgisch-medicinischen Akademie. Tatsächlich wurde ihm seit 1853 die Vorlesung in Pathologischer Anatomie an der Dresdener Akademie übertragen.
Zenker, Friedrich Albert von 1855 erhielt er den Ruf als Professor auf den Lehrstuhl der Pathologischen Anatomie an der Dresdener Akademie, einer der ersten diesbezüglichen Ordinariate in Deutschland. Als Anhänger der Virchowschen Zellularpathologie hatte Zenker unter anderem 1858 im Rahmen seiner pathologisch-anatomischen Kollegs mikroskopische Übungen für Studierende der Akademie eingeführt. In seiner Dresdener Zeit lieferte Zenker der eine enge Verbindung zur Klinik hielt - wertvolle neue Beiträge auf pathologisch-anatomischem Gebiet, etwa über die Pigmentinduration der Lunge, die gelbe Leberatrophie und vor allem zum Nachweis der Trichinose beim Menschen (1860), was die Einführung der offiziellen Trichinenschau (erstmals 1862 in Plauen/Vogtl.) auslöste. Später hatte er die Entstehung von Oesophagusdivertikeln untersucht; ihm zu Ehren wurden die Pulsionsdivertikel nach ihm benannt. 1862 wurde er als ordentlicher Professor der Pathologischen Anatomie an die Universität Erlangen umberufen. 1895 trat Friedrich Albert von Zenker aus gesundheitlichen Gründen von seinem Lehramt zurück. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Pathologische Anatomie Publikationen: Ueber die Trichinenkrankheit des Menschen. Virchows Archiv 18 (1860), S. 561-572; Beiträge zur normalen und pathologischen Anatomie der Lunge. Dresden 1862; Über die Veränderungen der willkürlichen Muskeln im Typhus abdominalis nebst einem Excurs über die pathologische Neubildung quergestreiften Muskelgewebes. Leipzig 1864; Ueber Staubinhalationskrankheiten der Lungen. Dtsch. Archiv f. klin. Med. 2 (1867), S. 116-171; Krankheiten des Oesophagus. Leipzig 1877, 2. Aufl. Leipzig 1878; Ueber den Cysticercus racemosus des Gehirns. Bonn 1882. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitherausgeber des Deutschen Archivs für klinische Medizin (zus. m. v. Ziemssen) Ehrungen und Auszeichnungen: 1865 Monthyon-Preis; Bairischer Kronenorden, verbunden mit persönlichem Adelstitel Literatur: HIRSCH Bd. 5, 1934, S. 1034f.; PRÜGNER Bd. 1, S. 131 f., 136 f. Anmerkungen zur Literatur: ADB: Allgemeine Deutsche Biographie. DBI: Deutscher Biographischer Index. (Standortnutzung: Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek). HIRSCH: Hirsch, A.(Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Bd. 1-5, 2. Aufl. Berlin-Wien 1929-1934; Ergänzungsband (Nachträge zu Bd. I-V). 2. Aufl. Berlin-Wien 1935.
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Zenker, Friedrich Albert von KLEINE-NATROP: Kleine-Natrop, H.E.: Das heilkundige Dresden. Dresden-Leipzig 1964. K U M P E L : Rümpel, V.: Dresdner Ärzte. Dresden 1998. NDB: Neue Deutsche Biographie. PRÜGNER: Priigner, K.: Die an der Dresdner Chirurgischmedicinischen Akademie in den Jahren 1816 bis 1863 gehaltenen Vorlesungen. Med. Diss. 2 Bde., Dresden 1982.
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Schmidts Jbb.: Schmidt, C.Chr. (Hrsg.): Jahrbücher der inund ausländischen gesammten Medicin. (seit Bd. 1 u. 2, Jg. 1834, Leipzig 1834). THIEL: Thiel, B. u. St. Thiel: Die Dresdner Medizin im 19. Jahrhundert im Spiegel der Organe der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden. Med. Diss. 2 Bde., Dresden 1990.
2. Vorläufereinrichtungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1954 2.1 Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, KgL/Staatl. Frauenklinik, Säuglingsheim, Hygiene-Institut der Technischen Hochschule Dresden Die unmittelbare Vorgängereinrichtung der Medizinischen Akademie Dresden war das am 2. Dezember 1901 feierlich eröffnete Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt. 1 Der Neubau war notwendig geworden, nachdem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs und von Eingemeindungen ein starker Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen gewesen war. Das bestehende Stadtkrankenhaus in der Friedrichstadt konnte beispielsweise während der großen Influenza-Epidemie von 1889/90 den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügen. Das schließlich in der Dresdener Johannstadt auf einem mehr als 63.000 m 2 großen Areal bis 1902 errichtete Klinikum verfügte in insgesamt 17 im Pavillonstil erbauten Gebäuden über 881 Betten. Neben den beiden großen klinischen Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie entstanden eine Augenabteilung sowie das „Haus für Unruhige" für psychisch Kranke, eine Pathologisch-anatomische sowie eine (erst 1904 realisierte) HNO-Abteilung. Im September 1923 wurden die Röntgenstationen der Inneren und der Chirurgischen Abteilung zu einem Röntgeninstitut für das gesamte Klinikum vereinigt. Die wirtschaftliche Konsolidierungsphase erlaubte es der Stadt Dresden in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre, für das seit 1904 bereits organisatorisch angegliederte Säuglingsheim (siehe unten) und die Schwesternschule einen großzügigen Neubau zu errichten. Aber 1932, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, wurde das Klinikum aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und seine Abteilungen an das Friedrichstädter Krankenhaus und das seit 1920 ebenfalls städtische Carolahaus verlegt. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten eröffneten diese das Johannstädter Krankenhaus im Sommer 1933 wieder und funktionierten es im folgenden Jahr in das biologische Zentralkrankenhaus für das Deutsche Reich" um. Neben die vorhandenen Abteilungen wurden drei „biologische" Abteilungen gestellt, von denen aber 1936 lediglich eine Abteilung bestehen blieb, die sich fortan als „Klinik für Naturheilkunde" bezeichnete (wie überhaupt die bisherige Sprachregelung aufgegeben wurde und sich die Oberärzte nun Direktor ihrer Klinik zu nennen begannen). Das Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt wurde am 1. Juli 1934 umbenannt in „Rudolf-Heß-Krankenhaus". Nachdem Hitler-Stellvertreter Heß 1941 nach England geflogen war, erfolgte eine erneute Umbenennung des Klinikums in „Gerhard-Wagner-Krankenhaus" nach dem bereits verstorbenen Reichsärzteführer. Diesem Krankenhaus war die Aufgabe zugedacht, im Rahmen einer rassenhygienisch orientierten „Neuen Deutschen Heilkunde" eine „Synthese von Schulmedizin und Naturheilkunde" zu erreichen. Insbesondere die Oberärzte der Inneren und der Klinik für Naturheilkunde ließen sich in das inhumane Konzept propagandistisch einbinden, haben aber in ihrer praktischen Arbeit einen durchaus sinnvollen Ansatz verfolgt. Während der Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945 wurden die Gebäude des Johannstädter Klinikums zu ca. fünfzig Prozent zerstört. In den Wiederaufbau des nun erneut als Krankenhaus Dresden-Johannstadt bezeichneten Klinikums wurde auch die Staatliche Frauenklinik organisatorisch eingebunden. Die Staatliche Frauenklinik war die älteste Vorgängereinrichtung der Medizinischen Akademie Dresden. 2 Ihre Wurzeln lassen sich bis in das Jahr 1775 zurückverfolgen, als in Verbindung mit dem Collegium medico-chirurgicum (1748-1813) in den Neustädter Kasernen zunächst eine private Hebammenlehranstalt gegründet worden war, die 1784 zur Landesentbindungsschule ausgebaut wurde. Nach der kriegsbedingten Schließung der Dresdener medizinischen Lehreinrichtungen im Jahre 1813 wurde im folgenden Jahr mit der provisorischen Lehranstalt für Medizin und Chirurgie im Kurländer Palais wiederum ein Hebammen-
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Zur Geschichte des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt siehe ausführlich: Scholz, Α., Heidel, C.-P., Lienert, M. (Hrsg.): Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum. 100 Jahre Krankenhausgeschichte in Dresden. Köln, Weimar, Wien 2001. Zur Geschichte der Frauenklinik des Dresdener Universitätsklinikums siehe ausführlich: Lienert, M.: ,,[...]als ohne welche practische Unterweisung der übrige Unterricht nur ein leeres Gewäsch bleiben würde." Von der Hebammenlehranstalt zur Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus. In: Collegium medico-chirurgicum in Dresden 1748-1813. Schriften der Med. Fakultät TU Dresden N. F. Bd. 2, Dresden 1998, S. 68-90.
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Institut im Oberzeugwärterhaus als Nachfolgeeinrichtung eröffnet, das 1815 auch in die Chirurgischmedicinische Akademie einbezogen wurde (vgl. vorhergehendes Kap.)· Nach deren Schließung im Jahre 1864 blieb die einzige sächsische Hebammenschule, nun Landesentbindungsschule genannt, bestehen und erhielt 1869 einen Neubau in der Nähe des Stadtkrankenhauses in der Friedrichstadt. Der war für etwa 1000 Geburten jährlich konzipiert und wurde in der Folgezeit zu einer modernen Frauenklinik mit gynäkologischer Abteilung ausgebaut. Dieser Tatsache wurde 1887 mit der Umbenennung in „Königliche Frauenklinik" Rechnung getragen. Sowohl das rasche Anwachsen der Zahl der Dresdener Bevölkerung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als auch die Fortschritte der Gynäkologie führten zu neuen Anforderungen an die Klinik gegen Ende des Jahrhunderts. Sie erhielt deshalb 1903 einen Neubau in der Nähe des neuen Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt und nannte sich nun „Neue Königliche Frauenklinik". Sie gehörte zu den größten Frauenkliniken Deutschlands und stand im Range einer Universitätsklinik. Die von ihr seit 1865 gebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen des „Hilfsärztlichen Internats" wurden von Ärzten und Ärztinnen aus Deutschland und anderen europäischen Staaten intensiv genutzt. Nach der Novemberrevolution erfolgte ihre Umbenennung in Staatliche Frauenklinik. Im Jahre 1928 erfolgte ihre Erweiterung zur zweitgrößten Frauenklinik Europas. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem ihre Hauptgebäude weitgehend zerstört worden waren, wurde ihre Verwaltung dem Johannstädter Klinikum angegliedert; die Frauenklinik blieb jedoch eine selbständige Einrichtung bis zu ihrer Integration in die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" im Jahre 1956. Die Professoren an der Chirurgischmedicinischen Akademie wurden bereits im vorhergehenden Kapitel vorgestellt. Nachfolgend werden alle Professoren charakterisiert, die nach deren Schließung bis zur Eingliederung in die Carus-Akademie die Frauenklinik geleitet oder an ihr gearbeitet haben. Die Zweitälteste klinische Einrichtung der Medizinischen Akademie Dresden war ihre Kinderklinik, die am 1. August 1898 vom „Verein Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt" als „Säuglingsheim" in der Arnoldstraße 1 eröffnet worden war. 3 Diese weltweit erste stationäre Behandlungsstätte für erkrankte Säuglinge verfügte zunächst nur über fünf Betten. Aufgrund des hohen Bedarfs musste es schnell ausgebaut werden und erfuhr vor allem mit seinem Umzug auf die Wormser Straße 4, wo ihm nun Platz für 50 Betten zur Verfügung stand, eine Erweiterung. Da das Spendenaufkommen und der jährliche städtische Zuschuss den Fortbestand der Einrichtung nicht sicherten, übernahm die Stadt Dresden die Einrichtung und gliederte sie zum 1. Januar 1907 dem Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt organisatorisch an. Mit dem Umzug des Säuglingsheims in die neu errichteten Klinikgebäude auf dem Gelände des Johannstädter Klinikums war seine vollständige Integration in das Stadtkrankenhaus abgeschlossen. Die Geschichte des Hygiene-Institutes der Medizinischen Akademie Dresden begann im Wintersemester 1874/75, als am damaligen Dresdener Kgl. Sachs. Polytechnikum der erste Lehrauftrag für Gesundheitspflege, Wohnungs- und Arbeitshygiene an August Roth erteilt wurde. 4 1894 erhielt die nunmehrige Technische Hochschule den ersten Hygiene-Lehrstuhl; drei Jahre später konnte im Südwestflügel des Hauptgebäudes der „Alten Hochschule" auf der Schnorrstraße das neue Hygienische Institut bezogen werden. Nach der Zerstörung der „Alten Hochschule" im Februar 1945 war das Hygienische Institut zunächst nur behelfsmäßig untergebracht, bis es 1955 in der ehemaligen Landesversicherungsanstalt Sachsen in der Güntzstraße seinen neuen Standort fand. Bereits im Jahr zuvor war der Ordinarius für Hygiene der TH Dresden unter Beibehaltung des Direktorates des Hygienischen Instituts der TH Dresden als Professor mit Lehrstuhl für Hygiene und Bakteriologie an die Medizinische Akademie Dresden berufen worden. Das Institut übernahm zusätzlich die Funktion des Hygiene-Instituts der Carus-Akademie. Nach mehreren Umstrukturierungen und Neugründungen von Hygienischen Instituten an der Medizinischen Akademie wurde das Hygiene-Institut der 1961 zur Technischen Universität erhobenen Hochschule im Jahre 1968 aufgelöst. Im folgenden Jahr übernahm die Carus-Akademie von der TU bis auf einige Arbeitsgruppen deren traditionsreiches Hygiene-Institut.
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Zur Geschichte des Säuglingsheims ausführlicher vgl. Anm. 1 sowie: 100 Jahre Ausbildung Kinderkrankenschwester 1898-1998. Hrsg. Medizinische Berufsfachschule des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU Dresden. Dresden 1998. Zur Geschichte des Hygiene-Instituts siehe auch: Burger, G.: Das Institut für Hygiene im Rückblick. In: Schriften der Medizinischen Akademie Dresden Bd. 27, Dresden 1993, S. 147-151.
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Bahrdt, Hans Robert
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2.2 Professoren der Vorläufereinrichtungen Arnsperger, Hans Rudolf Emil Ludwig * 4. Oktober 1872 in Karlsruhe, t 8. Februar 1955 in Karlsruhe Hans Arnsperger studierte Medizin in Freiburg, München und Heidelberg, wo er 1896 das Staatsexamen ablegte, die ärztliche Approbation erhielt und mit dem Thema „Über verästelte Knochenbildung in der Lunge" promoviert wurde. Nach Ableistung seines Militärdienstes 1897 arbeitete er in Berlin, bevor er wieder an die Heidelberger Universität zurückkehrte und sich hier während seiner Tätigkeit am Pathologischanatomischen Institut (1897/1898) und an der Medizinischen Klinik (1898-1901) weiterbildete. Im Oktober 1901 wechselte er an die Psychiatrische Klinik und an das Pathologisch-anatomische Institut der Freiburger Universität. Daran schloss sich im Januar 1902 ein Studienaufenthalt in London an, dem eine viermonatige Tätigkeit als Schiffsarzt beim Norddeutschen Lloyd sowie ein Studienaufenthalt in London folgten. Ab Oktober 1902 arbeitete Arnsperger wieder an der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg, wo er 1903 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Ätiologie und Pathogenese der Aortenaneurysmen" habilitierte. 1909 wurde er zum a.o. Professor berufen. Seit 1910 war Arnsperger als Leiter der II. Inneren Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt tätig. Ab 1933 leitete er dort die I. Innere Abteilung, bis er 1937 in den Ruhestand ging. Am 1. November 1945 übernahm Arnsperger die Leitung der Medizinischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt, die er ein Jahr innehatte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Röntgendiagnostik der Brust- und Bauchorgane Publikationen: Die Röntgenuntersuchung der Brustorgane und ihre Ergebnisse für Physiologie und Pathologie. Leipzig 1909; Die Röntgendiagnostik der Lungenkrankheiten. Leipzig 1910; Die Röntgenuntersuchung des Magen-Darmkanales und ihre Ergebnisse für die Physiologie und Pathologie. Leipzig 1912; Malariafragen. Münch, med. Wochenschr. 66 (1919), S. 1065; Über eine Anzahl von Trichinoseerkrankungen. Ebenda, 67 (1920), S. 197. Literatur: Drüll, D.: Heidelberger Gelehrtenlexikon
Bahrdt, Hans Robert * 7. April 1877 in Leipzig, t l l . Dezember 1953 in Dresden Hans Bahrdt legte 1896 am Leipziger Thomasgymnasium das Abitur ab. Anschließend stu-
dierte er Medizin in Göttingen, Marburg und Leipzig, wo er 1902 die ärztliche Approbation erhielt und mit der Arbeit „Zur Pathogenese der Bakterium Coli-Gruppe" zum Dr. med. promoviert wurde. Nachdem er an der Medizinischen Poliklinik der Universität Marburg und an der Medizinischen Klinik der Leipziger Universität als Assistenzarzt gearbeitet hatte, wirkte er ab 1909 am „Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich" in Berlin. 1911 erhielt er dort die Stellung eines Oberarztes und erwarb die Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde. Von 1912 bis 1914 war er Redakteur des Zentralblattes für Kinderheilkunde. 1917 übernahm Bahrdt die Leitung des Dresdener Städtischen Säuglingsheims. Im folgenden Jahr wurde ihm der Professorentitel verliehen. Er war maßgeblich beteiligt an der Planung und Erbauung der neuen Kinderklinik des Stadtkrankenhauses Johannstadt, in die das Säuglingsheim 1930 einziehen konnte. 1947 gab Bahrdt das Klinikdirektorat ab, leitete aber noch trotz seines hohen Alters anderthalb Jahre die Kinderabteilung der Poliklinik Dresden-Trachau. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Stoffwechseluntersuchungen, insbesondere Respirationsstoffwechsel des Säuglings; Eisengehalt der Frauenmilch, Pathogenese der Verdauungs- und Ernährungsstörungen des Säuglings Wichtige Publikationen: Beiträge zur Physiologie, Pathologie und sozialen Hygiene des Kindesalters aus dem Kaiserin Auguste Victoria Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich. Berlin 1919 (zus. m. L. Langstein); Die Methodik der Untersuchung des respiratorischen Stoffwechsels am Säugling. Jb. Kinderheilk. 61 (1910) S. 43-70 (zus. m. F. Edelstein); Zur Pathogenese der Verdauungs- und Ernährungsstörungen des Säuglings mit besonderer Berücksichtigung der organischen Säuren. Ver. 27. Vers. Gesellsch. Kinderheilk. 27(1911), S. 27-40; Über neuzeitliche Kinder- und Säuglingskrankenhausbauten. Veröff. Hyg.-Akad. Dresden 4 (1928), S. 25-28; Otto Heubner. Zum 100. Geburtstag. Klin. Wschr. 22 (1943), S. l l l f . Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Dresdener Akademie für ärztliche Fortbildung; Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1952 Ehrenmitglied der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Kinderheilkunde an der Universität Leipzig; 1953 Gewährung einer Personalpension vom Ministerium für Gesundheitswesen der DDR
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Boehm, Hermann Alois Literatur: Rietschel, H.: Prof. Dr. Hans Bahrdt gest. Mschr. Kinderheilk. 102 (1954), S. 206; Wunderlich, P.: Hans Bahrdt und seine Veröffentlichungen. Mschr. Kinderheilk. 112 (1964), S. 361.
Boehm, Hennann Alois * 27. Oktober 1884 in Fürth-Nürnberg, t 7. Juni 1962 in Gießen Hermann Alois Böhm legte 1903 in NürnbergFürth das Abitur ab. Im selben Jahr nahm er an der Ludwig-Maximilians-Universität München ein Medizinstudium auf, das er sechs Jahre später mit der Staatsprüfung abschloss. Während dieser Zeit diente er 1903/04 als Einjährig Freiwilliger bei der Bayrischen Armee. Seine ärztliche Approbation erhielt er 1910 in München, wo er auch 1911 mit dem Thema „Über einen Fall von akuter haemorrhagischer disseminierter Myelitis im Anschluß an eine paranephritischen Abszess" zum Dr. med. promoviert wurde. Seine Weiterbildung auf dem Gebiet der Pathologischen Anatomie begann er am Pathologischen Institut der Münchner Universität, wechselte dann an das Pathologische Institut der Universität Jena und anschließend an das Pathologische Institut der Universität Göttingen. 1919 ging Boehm an das Krankenhaus rechts der Isar. Im Oktober 1931 wurde er Rassenhygiene-Referent der Reichsleitung des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes, ab 1. April 1932 leitete er dieses Referat hauptamtlich. Von Juni 1933 bis Juli 1934 war er Wissenschaftlicher Leiter für Vererbungslehre und Rassenhygiene im Reichsausschuss für den Volksgesundheitsdienst. Böhm wurde mit Wirkung vom 1. August 1934 zum Vorstand des Anatomischen Instituts des Rudolf-Heß-Krankenhauses ernannt und am 19. November desselben Jahres zum ordentlichen Honorarprofessor für Rassenpflege an der Universität Leipzig berufen. Am 1. März 1937 schied Böhm aus dem Dresdener Klinikum aus und übernahm die Leitung des „Erbbiologischen Forschungsinstituts an der Führerschule der deutschen Ärzteschaft" in AltRehse. Im März 1938 wurde er zum ordentlichen Honorarprofessor für Rassenhygiene an der Universität Rostock berufen. Seine akademische Karriere endete in Gießen, wo er am 1. Januar 1943 zum ordentlichen Professor für Rassenhygiene berufen wurde und im Wintersemester 1944/45 als letzter Dekan der Medizinischen Fakultät agierte. Er wurde nach dem Einmarsch der Amerikaner von der Militärregierung aus dem Amt entlassen und von Juni 1945 bis Sep-
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tember 1948 interniert. Anschließend ließ er sich mit einer Privatpraxis in Gießen nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Rassenhygiene; Vererbungslehre; experimentelle Genetik Publikationen: Rassenhygiene und Nationalsozialismus. Ziel und Weg 5 (1932), S. 9-19; Die Aufgaben des Kreisarztes bei der Ausführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Zschr. Medizinalbeamte 46 (1933), S. 309; Darf ich meine Base heiraten? Berlin 1935; Erbgesundheit - Volksgesundheit: das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Grundsatz und Anwendung; eine Einführung für Ärzte. Berlin, Wien 1939 (Hrsg.); Änderungsmöglichkeiten der Erbanlagen. Ziel und Weg 7 (1940), S. 247-251. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1934-1937 Erbgesundheitsobergericht Dresden; 1934-1937 Staatsakademie für Rassen- und Gesundheitspflege am Deutschen Hygiene-Museum Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: Blutorden der NSDAP (Teilnahme am Marsch auf die Feldherrenhalle) Literatur: Schwager, M.: Die Versuche zur Etablierung der Rassenhygiene an der Leipziger Universität während des Nationalsozialismus unter besonderer Berücksichtigung des Lebens und Wirkens von Hermann Alois Boehm. Med. Diss. Leipzig 1992.
Brauchle, Alfred Karl * 22. März 1898 in Schopfheim/Baden, t 21. November 1964 in Schönenberg/Schwarzwald Alfred Brauchle legte 1916 in Freiburg/Br. das Abitur ab. Er wurde im Herbst 1916 an der Freiburger Universität immatrikuliert, aber im November desselben Jahres zum Kriegsdienst eingezogen, aus dem er zum Ende des Jahres 1918 entlassen wurde. Von 1919 bis 1923 studierte er Medizin an der Universität Freiburg, bis er in Lörrach/Baden als Medizinalpraktikant und schließlich als Assistenzarzt tätig war. 1924 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde in Freiburg mit der Arbeit „Persönliche Eigenart und Schizophrenie" zum Dr. med. promoviert. Ab 1924 arbeitete er als Assistenzarzt an der Hydrotherapeutischen Universitätsklinik Berlin, bis er 1928 zum Leitenden Arzt des PrießnitzKrankenhauses in Berlin-Mahlow ernannt wurde. Am 1. September 1934 übernahm Brauchle die Stellung eines Leitenden Oberarztes der zweiten biologischen Abteilung bzw. der seit 1936 so genannten Abteilung für Naturheilkunde des Rudolf-Heß-Krankenhauses in Dresden. 1939 habilitierte Brauchle sich mit seinem Lehrbuch
Conradi, Heinrich Wilhelm
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„Naturheilkunde des praktischen Arztes. Band 1: Vorlesungen über allgemeine Naturheilkunde" an der Berliner Universität. Im Januar 1942 wurde ihm von der Reichsregierung der Professorentitel verliehen. Im Sommer 1943 beendete er seine Tätigkeit in Dresden und übernahm am 1. Oktober desselben Jahres die ärztliche Leitung des Sanatoriums Glotterbad im Schwarzwald. 1946 wurde ihm von der französischen Besatzungsmacht die ärztliche Approbation entzogen, die er 1949 wieder erhielt. Er war dann von 1949 bis 1960 als leitender Arzt des Parksanatoriums Sonne in Schönau tätig. Danach arbeitete er weiter in seiner ärztlichen Privatpraxis in Schönenberg im Schwarzwald. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Naturheilkunde; Psychotherapie Publikationen: Grundriß der normalen Histologie und mikroskopischen Anatomie. Leipzig 1925, 4 1940; Handbuch der Naturheilkunde. Leipzig 1932, s 1952; Gespräche über Schulmedizin und Naturheilkunde. Leipzig 1935, 3 1941 (zus. m. L. Grote); Naturheilkunde in Lebensbildern. Leipzig 1937, 4 1971; Das große Buch der Naturheilkunde. Gütersloh 1957, l8 1987. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1951-1960 Mitbegründer und Erster Vorsitzender Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1947 Ehrenmitgliedschaft im Forschungsrat der Emerson University, Los Angeles; 1956 Rikli-Plakette des Schweizerischen Vereins für Volksgesundheit; 1960 Ehrenmitgliedschaft der Amerikanischen Balneologischen Gesellschaft; 1963 Hufeland-Medaille des Zentral Verbandes der Ärzte für Naturheilverfahren Literatur: Plum, G. U.: Alfred Brauchte (1898-1964). Leben und Werk eines Arztes und Forschers der Naturheilkunde. Med. Diss. Frankfurt/Main 1993; Lienert, M.: Das Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt in der Zeit des Nationalsozialismus. In; Scholz, Α., Heidel, C.-P. u. Lienert, M.: Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum. Köln, Weimar, Wien 2001, S. 112-132.
Conradi, Heinrich Wilhelm * 27. September 1976 in Frankfurt/Main, t 26. April 1943 in Dresden Heinrich Conradi wurde als Heinrich Wilhelm Cohn geboren. Nachdem seine Eltern zum Christentum konvertiert waren, erhielten die Kinder der Familie 1892 den Nachnamen Conradi. 1894 legte Conradi in Frankfurt/Main das Abitur ab und nahm ein Medizinstudium auf, das er in Freiburg/Br., München, Berlin und Straßburg absolvierte. Dort erhielt er 1899 auch die ärztliche
Approbation und wurde im selben Jahr mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Frage der Toxinbildung bei den Milzbrandbakterien" promoviert. Er arbeitete als Assistenzarzt von 1899 bis 1901 am Hygiene-Institut der Straßburger Universität, danach am Institut für Infektionskrankheiten in Berlin unter Robert Koch, der ihn 1902 in die Regierungskommission zur Bekämpfung des Typhus im Regierungsbezirk Trier entsandte. Im selben Jahr nahm Conradi eine Tätigkeit als Leiter der bakteriologischen Anstalt für Lothringen in Metz auf, danach leitete er von 1904 bis 1910 die bakteriologische Anstalt Neunkirchen. Am 29. Januar 1910 wurde Conradi von der preußischen Regierung der Professorentitel verliehen. Von 1911 bis 1912 arbeitete Conradi als Assistenzarzt am Hygiene-Institut der MartinLuther-Universität zu Halle, nahm dann aber die Stelle eines 1. Bakteriologen an der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege Dresden ein. Conradi habilitierte sich 1913an der Dresdener Technischen Hochschule mit der Arbeit „Vorarbeiten zur Bekämpfung der Diphtherie" und nahm im Sommersemester desselben Jahres seine Tätigkeit als Privatdozent an der Technischen Hochschule auf. Von 1914 bis 1918 leistete er als Leiter des Seuchenlaboratoriums in Deynze (Belgien) Kriegsdienst. 1922 wurde er an das Pathologisch-bakteriologische Institut des Krankenstiftes Zwickau zwangsversetzt, konnte aber seine Vorlesungen im reduzierten Umfang an der Technischen Hochschule Dresden fortsetzen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft durfte er nach 1934 seine Lehrtätigkeit nicht fortsetzen. 1938 wurde ihm die ärztliche Approbation entzogen und er lediglich als „Judenbehandler" zugelassen. 1942 wurde Conradi, dem bisher sein Status des in einer so genannten „Mischehe" Lebenden einen gewissen Schutz gewährt hatte, zu Zwangsarbeiten in einer Dresdener Rüstungsfabrik und danach in der Firma „Tee-Schlüter" verpflichtet. Am 24. April 1943 wurde Conradi verhaftet. Vermutlich wurde er am 26. April 1943 im Dresdener Polizeipräsidium in den Selbstmord getrieben. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Hygiene und Bakteriologie, insbesondere Nachweis und Bekämpfung von Typhus, Diphtherie und Gasbrand Publikationen: Über ein Verfahren zum Nachweis der Typhusbacillen. Z. Hyg. u. Infekt.-Kr. 39 (1902), S. 283-300 (zus. m. W. v. Drigalski); Über eine Kontaktepidemie von Ruhr in der Umgegend von Metz. Festschrift zum 60. Geburtstage von Prof. R. Koch. Jena 1903, S. 555-570;
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Fischer, Erich Über Mischinfektionen durch Typhus- und Paratyphusbazillen. Dt. med. Wochenschr. 30 (1904); Zur Aetiologie und Pathogenese des Gasbrands. Münch. Med. Wochenschr. 63 (1916), Feldärztliche Beilage, S. 133-137, S. 178-182, S. 1023-1025, S. 1068-1070, S. 1561-1564, S. 1608-1610 (zus. m. R. Bieling); Die Fleischbeschau in den Jahren 1930 und 1931. Berliner Tierärztliche Wochenschrift 48 (1932), S. 503-504 (zus. m. m. Schmey). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden Literatur: Hippe, J.: Der Hygieniker und Bakteriologe Heinrich Wilhelm Conradi (1876-1943). Med. Diss. Dresden 1993.
Fischer, Erich * 18. Juni 1893 in Ulm, t 31. August 1972 in Vorderdenkental/Ulm Erich Fischer legte 1911 in Ulm das Abitur ab. Anschließend nahm er in Tübingen ein Medizinstudium auf, welches er 1914 nach seiner Einberufung zum Kriegsdienst unterbrechen musste. Er setzte sein Studium 1919 in Berlin fort, kehrte dann aber nach Tübingen zurück, wo er 1921 weiterstudierte und mit der Arbeit „Nutzen und Schaden der Genussmittel" 1922 promoviert wurde. Seine Medizinalpraktikantenzeit absolvierte er in Stuttgart. Hier erhielt er 1922 die ärztliche Approbation. Seine Weiterbildung zum Gynäkologen absolvierte er ab 1922 als Assistenzarzt an der Berliner Universitätsfrauenklinik. Als deren damaliger Oberarzt, Kurt Warnekros (siehe diesen), als Direktor der Staatlichen Frauenklinik berufen wurde, ging Fischer 1925 mit ihm und wurde hier 1928 Oberarzt. 1932 wurde ihm von der sächsischen Landesregierung der Professorentitel verliehen. Nach der Zerstörung und Auslagerung der Staatlichen Frauenklinik nach Kreischa leitete er von Juni 1945 bis März 1946 die Frauenklinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. Als im August 1946 die Staatliche Frauenklinik wieder ihre Tätigkeit aufnehmen konnte, übernahm Fischer die Leitung der Poliklinik. Seit November 1949, nach dem Tod von Warnekros, hatte er auch das Direktorat der Klinik inne. Als im Jahre 1956 die Staatliche Frauenklinik der Medizinischen Akademie Dresden angegliedert wurde, tauschte Fischer mit dem Direktor der Frauenklinik des Stadtkrankenhauses DresdenFriedrichstadt die Stellung. 1960 trat er in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Operative Gynäkologie; Strahlentherapie
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Publikationen: Fruchttod bei Serumkrankheit der Mutter. Zbl. Gynäk. 48 (1924), S. 2203-2208; Vor- und Nachbereitung von Genitalfisteloperationen. Zbl. Gynäk. 52 (1928), S. 2299-2303; Eine schwere Kohabitationsverletzung. Zbl. Gynäk. 52 (1928), S. 2754-2758; Behandlung der Erosio portionis. Zbl. Gynäk. 57 (1933), S. 2263; Kritische Untersuchungen über Schwangerschaftsreaktionen. Mschr. Geburtsh. 99 (1935), S. 69-72. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1932-1939 Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung
Gasteiger, Hugo Karl August * 26. November 1899 in Murau/Steiermark, t 21. Mai 1978 in Berlin Hugo Gasteiger legte in Graz das Abitur ab. Von 1917 bis 1918 leistete er seinen Kriegsdienst in der Österreichischen Armee. Anschließend studierte er in Graz Medizin und Innsbruck, wo er 1923 zum Dr. med. promoviert wurde und die ärztliche Approbation erhielt. Von 1924 bis 1934 arbeitete er an der Augenklinik der Universität Innsbruck. Hier habilitierte er sich 1929 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur therapeutischen Anwendung der Röntgenstrahlen in der Augenheilkunde". 1934/35 war er in Aarau/Schweiz tätig und wechselte dann an die Augenklinik der Universität Frankfurt/Main. 1936 wurde dort zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Am 1. März 1938 übernahm Gasteiger die Funktion des Leitenden Oberarztes der Augenabteilung des RudolfHeß-Krankenhauses. In dieser Stellung verblieb er bis zu seiner Berufung auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde und zum Direktor der Augenklinik an der Humboldt-Universität zu Berlin am 1. März 1951. Sechs Jahre später folgte er einem Ruf als Ordinarius für Augenheilkunde und Direktor der Augenklinik der Freien Universität Berlin. 1968 wurde Hugo Gasteiger emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: breites Spektrum augenheilkundlicher Themen Publikationen: Zur Frage der Unfruchtbarmachung beim erblichen grauen Star. Klein. Monatsbl. Augenheilk. 108 (1942), S. 161f.; Zeitfragen der Augenheilkunde. Leipzig 1954 (Mithrsg.); Lehrbuch der Augenheilkunde. Berlin 1956; Tumoren der Augen. In: Barthelheimer, H. u. Maurer, H J . : Diagnostik der Geschwulsterkrankungen. Stuttgart 1962, S. 731-750. Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: bis 1945 Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden; 1938-1939 Dresdener Akademie für ärztliche Fortbildung
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1956 Verdienter Arzt des Volkes Literatur: Berger, H.: Die augenärztliche Versorgung in Dresden von 1900 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Med. Diss. Dresden 1998, S. 107-114, 148-150.
Geipel, Paul Rudolf * 6. November 1869 in Zwickau, t 14. Oktober 1956 in Dresden Paul Geipel legte 1888 in Zwickau das Abitur ab. Nach dem Militärdienst studierte er von 1889 bis 1895 in Leipzig Medizin, wo er die ärztliche Approbation erhielt und 1896 mit der Arbeit „Multiple Hirnnervenlähmung und Mitteilung eines geheilten Falles" zum Dr. med. promoviert wurde. Zunächst arbeitete er 1896/97 in Straßburg. 1897 nahm er eine Tätigkeit als Assistent an der Pathologisch-anatomischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt auf und bildete sich dann in Gießen und Hamburg weiter. 1901 wurde er der erste Leiter des Pathologisch-anatomischen Instituts des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt, 1911 ernannte ihn die sächsische Staatsregierung zum Professor. Als 1932 das Johannstädter Klinikum geschlossen wurde, übernahm Geipel für drei Jahre die Leitung der Pathologisch-anatomischen Abteilung des Friedrichstädter Krankenhauses und ging dann in den Ruhestand. 1939 kehrte er an die Johannstädter Prosektur zurück und leitete diese nochmals bis 1946. Danach übernahm er die histologische Abteilung des Sächsischen Serumwerks Dresden, deren Leitung er erst kurz vor seinem Tode 1956 niederlegte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Missbildungen am Herzen, an Halswirbelkörpern sowie bei Zwillingen; Säuglingstuberkulose; rheumatische Herzmuskelentzündung mit Beschreibung der nach Aschoff und Geipel benannten Granulome („Aschoff-Geipelsche Knötchen") Publikationen: Varixbildung im rechten Ventrikel. Zbl. Allg. Pathol. 16 (1905), S. 650; Über Säuglingstuberkulose. Z. Hyg. Infekt.-Kr. 53 (1906), S. 1.; Untersuchungen über rheumatische Myokarditis. Dt. Arch. Klin. Med. 90 (1907), S. 75-88; Schmorl, Georg: Die pathologisch-histologischen Untersuchungsmethoden. 16., neu bearb. Aufl., Berlin 1934 (Hrsg.); Zur Kenntnis der Spaltbildung des Atlas und Epistropheus, Teil 4. Zbl. Allg. Pathol. 94 (1955/56), S. 19. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung
Grote,
Louis Ruyter
Radcliffe
Ehrungen und Auszeichnungen: 1954 Hervorragender Wissenschaftler des Volkes; Ehrenmitglied der Dresdner Gynäkologen-Gesellschaft; Ehrenbürger der Stadt Glauchau Literatur: Kunze, P.: Vom Adelspalais zum Städtischen Klinikum. Dresden 1999, S. 75; Wätjen, P. J.: Paul Geipel (Nekrolog u. Bibliographie). Verh. Dtsch. Ges. Path. 41 (957), S. 414-417; Neumann, Β.: 25 Jahre Geipel-Stiftung im Museum der bildenden Künste, information Museum der Bildenden Künste Leipzig 4 (1981), S. 14f.
Grote, Louis Ruyter Radcliffe * 19. April 1886 in Bremen, t 15. März 1960 in Siensbach/Schwarzwald Louis Grote legte 1905 in Hildesheim das Abitur ab. Nachdem er ein Semester Musik an der Berliner Universität studiert hatte, nahm er im Sommersemester 1905 dort ein Studium der Medizin auf, das er in Freiburg i. Br., Rostock und München fortsetzte. Hier legte er 1911 seine ärztliche Staatsprüfung ab. Anschließend nahm er eine Tätigkeit als Volontärarzt am RobertKoch-Institut in Berlin auf und wechselte dann als Assistenzarzt an das Krankenhaus Westend in Berlin-Charlottenburg. 1912 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die pathologische Anatomie der Arsenvergiftung" an der Berliner Universität promoviert. Nach Ableistung der Militärzeit übernahm er 1914 eine Assistenzarztstelle an der Medizinischen Klinik der Universität in Halle. Nach Kriegsausbruch wurde Grote einberufen. 1916 kehrte er an die Hallenser Klinik zurück, wo er im folgenden Jahr die Stelle eines Oberarztes erhielt. 1918 habilitierte er sich mit dem Thema „Über die Beziehungen der Muskelarbeit zum Blutzucker". 1922 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Von 1924 bis 1928 war er als Chefarzt von Lahmann's Sanatorium Weißer Hirsch in Dresden tätig, bis er die Leitung der Carl-vonNoorden-Klinik in Frankfurt am Main übernahm. 1933 wurde er Chefarzt der Medizinischen Abteilung des Heinrich-Braun-Krankenhauses in Zwickau. Im folgenden Jahr übernahm er die Leitung der Medizinischen Abteilung des RudolfHeß-Krankenhauses in Dresden und unternahm dort gemeinsam mit Alfred Brauchle im Rahmen des Konzeptes einer Neuen deutschen Heilkunde den Versuch einer „Synthese von Schulmedizin und Naturheilkunde". Im April 1945 verließ Grote das zerstörte Dresden und übernahm im August desselben Jahres die Chefarztstelle am Stadtkrankenhaus in Wetzlar, von wo er 1952 als
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Hoffmann, Richard
V O R L Ä U F E R E I N R I C H T U N G E N SEIT M I T T E
Chefarzt an das Sanatorium Glotterbad wechselte. 1957 schied er aus dem Sanatorium aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Konstitutionslehre; Stoffwechselkrankheiten, insbesondere Diabetes; Naturheilverfahren; Musiktherapie Publikationen: Grundlagen ärztlicher Betrachtung. Berlin 1921; Gespräche über Schulmedizin und Naturheilkunde. Leipzig 1935, 3 1940 (zus. m. A. Brauchle); Diät bei Zuckerkrankheit. Stuttgart 1933; 46 1988; Wege zum Verständnis der Naturheilkunde. Dresden 1936; Ergebnisse aus der Gemeinschaftsarbeit von Naturheilkunde und Schulmedizin Bd. 1-3, Leipzig 1938-40 (Hrsg. zus. m. A. Brauchle). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1934 Beisitzer des Erbgesundheitsgerichts Zwickau; seit 1935 Mitglied des Erbgesundheitsobergerichts Dresden; 1953 Schriftleiter der Zeitschrift „Hippokrates" Ehrungen und Auszeichnungen: Eisernes Kreuz II. Klasse; Bulgarischer Civildienstorden IV. Klasse; Bundesverdienstkreuz; 1958 Präsident der europäischen Fortbildungskurse in Montecatini Literatur: Grote, L. R.: Der Arzt im Angesicht von Leben, Krankheit und Tod. Hrsg. Von Rothschuh, K. E. Stuttgart 1961; Fischer, I.: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Bd. 3 hrsg. Von Voswinckel, P. Hildesheim, Zürich, New York 2002, S. 550f.; Böllinger, E. M.: Leben und Werk des Internisten Louis Radcliffe Grote (1886-1960). Med. Diss. Leipzig 2000.
Hoffmann, Richard * 21. Oktober 1863 in Cottbus, t 21. Juni 1939 in Dresden Richard Hoffmann studierte in Jena, Erlangen und Berlin Medizin und wurde 1889 in Jena promoviert. Seine Fortbildung absolvierte er an den Städtischen Krankenanstalten am Arenberg zu Elberfeld, an der Augenklinik und der Ohrenklinik der Jenenser Universität sowie an der Berliner Poliklinik für Hals- und Nasenkranke. 1904 gründete er die erste Ohrenambulanz am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, die er 1911 zur Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten ausbaute. 1912 wurde ihm der Titel eines königlich-sächsischen Professors verliehen. 1930 trat er in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Mittelohreiterungen, Nebenhöhleneiterungen Komplikationen
und
ihre
Publikationen: Über den chronischen Ohrenfluss. Corresp. Bl. des allg. ärztl. Vereins in Thüringen (1872) 7; Ein Fall von Sinusthrombose mit bindegewebiger Obliteration des Sinus sigmoideus. Archiv f. Ohrenheilk. (1900) Lieferung 1 u. 2;
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Behandlung des Heufiebers durch lang fortgesetzte Calciumzufuhr. Münch. Med. Wschr. 61 (1914) 4; Handbuch der speziellen Chirurgie des Ohres und der oberen Luftwege. Begr. von Katz, L. Leipzig 4 1927 (Herausgeber gem. m. Blumenfeld, F.); Verletzungen der Kiefernhöhle. Schjerning, O.von (Hrsg.): Handbuch der Ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914/1918. Bd.6: Gehörorgan, obere Luft- und Speisewege. Leipzig, 1921. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Akademie für ärztliche Fortbildung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen HygieneMuseums Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1933 Ehrenmitglied der „Gesellschaft Deutscher HNOÄrzte" Literatur: Fischer, I.: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Bd. 1 Berlin, Wien 1932, S. 648f.; Bd. 3 bearb. u. hrsg. von P. Voswinckel, Hildesheim, Zürich, New York 2002, S. 664.
Hofmann, Paul August * 3. August 1896 in München, t 5. März 1970 in Tegernheim/Bayern Paul Hofmann legte 1914 in München sein Abitur ab. Im selben Jahr wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und konnte erst nach Kriegsende 1919 ein Studium der Veterinärmedizin an der Münchener Universität aufnehmen. 1921 erhielt er hier die tierärztliche Approbation und wurde mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über die Gültigkeit des Arndt-Schulzschen biologischen Grundgesetzes bei der Wirkung von Bakteriengiften" zum Dr. med. vet. promoviert. Bis 1924 arbeitete er als Assistent beim Gesundheitsamt Berlin und wechselte dann an das Tiermedizinische Institut der Universität München. 1925 legte er die Prüfung für den tierärztlichen Staatsdienst in München ab. 1927 begann er seine Tätigkeit am Hygiene-Institut der TH Dresden, wo er sich im folgenden Jahr mit dem Thema „Hygienische Luftuntersuchungen in Milchtierstallungen mit besonderer Berücksichtigung der sogenannten Güllestallungen" habilitierte. 1933 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor. 1937 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Ankara. Bereits im folgenden Jahr nahm er jedoch eine Berufung zum ordentlichen Professor für Hygiene und Direktor des HygieneInstituts an der TH Dresden an. Seit 1938 war er nebenamtlich als Direktor der Staatlichen Landesstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden und Direktor des Staatlichen Medizinaluntersuchungsamtes tätig. Nach Ende des Krieges ging
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Hofmann nach Regensburg und wurde dort 1947 zunächst kommissarischer Leiter, ab 1953 Direktor der Staatlichen Bakteriologischen Anstalt. 1961 trat er in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Bakteriologie; Serologie; Desinfektion; Chemotherapie; Tuberkulose; Trink- und Abwasserhygiene Publikationen: Die Methoden der Wohnungshygiene. In; Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden, Abt. IV, 4 / 1934, S. 559770 (zus. m. K. Süpfle); Moderne Probleme der Stallhygiene. Deutsche Tierärztliche Wochenschrift 45 (1937), S. 209-211 ; Über die Resistenz von Tuberkelbakerien und den antibakteriellen Blutspiegel bei Lungentuberkulösen während der Behandlung mit Conteben, PAS und Streptomycin. Der Tuberkulosearzt 4 (1950), S. 695-702 (zus. m. L. Nickel); Erfahrungen mit dem Tuberkulosestatikum „Iridozin" (Bayer 5321). Ebenda 15 (1961), S. 18-26 (zus. m. G. Junghans u. L. Nickel); Zum Verhalten von Tuberkelbakterien im mechanisch geklärten Abwasser. Gesundheits-Ingenieur 83 (1962) 6, S. 175-177 (zus. m. J. v. Schimmelmann). Literatur: Burger, G.: Historische Entwicklung des Instituts. In: Institut für Hygiene der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Dresden 1992, S. lOf.
Kalbfleisch, Heinrich * 16. August 1891 in Gelnhausen/Hessen, t 18. Dezember 1948 in Dresden Heinrich Kalbfleisch legte 1911 in Hanau das Abitur ab. Anschließend nahm er an der Münchener Universität (1911/12) ein Medizinstudium auf, das er in Marburg (1912-1914) und Kiel (1914) fortsetzte, bevor er der Einberufung zum Kriegsdienst folgte. Er geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach vier Jahren entlassen wurde. Von 1918 bis 1920 setzte Kalbfleisch sein Studium in Gießen fort. 1920 erhielt er dort die ärztliche Approbation und wurde mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über die Gerinnung von Gallenblaseninhalt mittels der Duodenalsonde und die Verwertbarkeit dieses Verfahrens für die Diagnose der Erkrankungen der Gallenwege" promoviert. 1920/21 arbeitete er als Assistent am Giessener Pathologischen Institut. Von 1922 bis 1927 war er Assistent am Pathologischen Institut in Magdeburg und anschließend an der Düsseldorfer Kinderklinik tätig. Ab 1928 arbeitete er an der Grazer Universität, wo er sich 1931 habilitierte. Drei Jahre später wurde er an der Universität Frankfurt/Main zum Prosektor und außerordentlichen Professor ernannt. 1938 übernahm er die Leitung der Prosektur des Kranken-
Kehrer,
Erwin
hauses Dresden-Johannstadt, von wo er im folgenden Jahr an das Stadtkrankenhaus DresdenFriedrichstadt wechselte. 1947 folgte einem Ruf an die Universität Rostock auf den Lehrstuhl für Pathologie, kehrte aber bereits nach einem Semester an seine vorherige Wirkungsstätte zurück. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Relationspathologie; Tuberkulose; Allergie und Immunität; gerichtsmedizinische Probleme Publikationen: Calmette, Α.: Die Schutzimpfung gegen Tuberkulose mit ,BCG'. Übersetzt von H. Kalbfleisch. Leipzig 1928; Eine raumsparende Einrichtung des Leichenkühlkellers. Frankf. Z. Pathol. 54 (1940), S. 653-656; Kurz gefasste Anweisung für Studierende zur Sektion menschlicher Leichen. Rostock 1947; Die Relationspathologie Gustav Rickers als Grundlage der Krankheitslehre. Dtsch. Med. Wochenschr. 73 (1948), S. 625-628; Allgemeine Relationspathologie. Hrsg. von P. Scheid, Dresden, Leipzig 1954. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1941-1948 Mitherausgeber der Zeitschrift „Beiträge zur Entwicklung der Allgemeinen Pathologie"; 1946 Vorsitzender der sowjetisch-deutschen Kommission zur Untersuchung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Zeithain Literatur: Kunze, P.: Vom Adelspalais zum Städtischen Klinikum. Dresden 1999, S. 78f„ 165-167; Schönherr, W.: Geschichte der pathologischen Anatomie in Dresden. Med. Diss. Dresden 1988, S. 76f., 81-83, 182.
Kehrer, Erwin * 19. April 1874 in Gießen, t 13. Dezember 1959 in Heidelberg Erwin Kehrer legte 1893 sein Abitur in Speyer ab. Von 1893 bis 1896 studierte er in Heidelberg Medizin, diente vom Oktober 1893 bis April 1894 in Heidelberg als Einjährig Freiwilliger und setzte sein Studium zunächst in München fort. Ab Wintersemester 1896 bis 1898 studierte er schließlich wieder in Heidelberg, wo er 1898 die ärztliche Approbation erhielt. Anschließend arbeitete er als Militärarzt in Rastatt, Karlsruhe und Heidelberg, bevor er ab März bis Ende Juli 1899 als Assistent am Pathologischen Institut in Heidelberg arbeitete, wo er schwer erkrankte. Im darauf folgenden Oktober nahm er eine Volontärarzttätigkeit an der Heidelberger Frauenklinik auf. Im Dezember 1899 wurde er hier mit der wissenschaftlichen Arbeit „Das Nebenhorn des doppelten Uterus: Dargestellt im Anschluss an 82 Fälle von Gravidität und 12 Fälle von Hämatometra" promoviert. Anschließend ging er zur weiteren Ausbildung an die Wiener Universitätsfrauenkli-
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Kuhn, Philaletes Ernst nik, bevor er im April 1900 an die UniversitätsFrauenklinik Freiburg wechselte. Ab Januar 1901 arbeitete er zunächst als Zweiter, dann als Erster Oberarzt an der Bonner Universitäts-Frauenklinik. Ab Januar 1902 arbeitete er als Erster Assistenzarzt wieder an der Heidelberger UniversitätsFrauenklinik. 1904 habilitierte er sich mit dem Thema „Die physiologischen und pathologischen Beziehungen der weiblichen Sexualorgane zum Tractus intestinalis und besonders zum Magen". Seine Ernennung zum außerordentlichen Professor erfolgte am 27. November 1909. Zum 1. April 1910 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Frauenheilkunde an der Universität Bern an. Bereits im darauf folgenden Jahr übernahm er das Direktorat der Königlichen Frauenklinik Dresden, bis er im November 1925 zum ordentlichen Professor an der Universität Marburg berufen wurde. 1939 wurde Kehrer nach dem 1935 erlassenen „Gesetz über die Entpflichtung von Hochschullehrern" emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Schwangerer Uterus; Beziehungen des Uterus zum MagenDarm-Kanal; Endokrinologie Publikationen: Zur Lehre von der embryogenen Taxaemia gravidarum. Leipzig 1905; Ursachen und Behandlung der Unfruchtbarkeit nach modernen Gesichtspunkten. Dresden, Leipzig 1922; Handbuch der Gynäkologie. Bd.5, Hälfte 1: Die Vulva und ihre Erkrankungen, Lage- und Bewegungsanomalien des weiblichen Genitalapparates. München 3 1929; Endokrinologie für den Frauenarzt in ihrer Beziehung zur Ovarialfunktion und insbesondere zur Amenorrhoe. Stuttgart 1937; Die intrakraniellen Blutungen bei Neugeborenen. Stuttgart 1939. Ehrungen und Auszeichnungen: 1944 Goethe-Medaille; 1954 Großes Bundesverdienstkreuz; Ehrenmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie" Literatur: Damaschke, Α.: Das Wirken von Erwin Kehrer als Direktor der Königlich Sächsischen Frauenklinik von 1911 bis 1925. Med. Dipl. Dresden 1981; Auerbach, I.: Catalogus professorum academiae Marburgensis. Bd. 2 Marburg 1979, S. 283f.
Kuhn, Philaletes Ernst * 30. September 1870 in Berlin, t 4. August 1937 in Bad Tölz Philaletes Kuhn legte 1889 in Berlin sein Abitur ab. Anschließend studierte er 5 Semester an der Berliner Universität und bis 1894 an der KaiserWilhelm-Akademie Medizin. 1894 wurde er in Berlin mit der Arbeit „Tabes und Lues" promo-
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VORLÄUFEREINRICHTUNGEN SEIT M l T T E
viert und erhielt dort auch im folgenden Jahr die ärztliche Approbation. Er diente zunächst als Assistenzarzt I. Klasse bei den Leibhusaren in Danzig-Langfuhr, bevor er von 1896 bis 1901 in Deutsch-Südwest-Afrika als Kolonialarzt, Distriktschef von Grootfontein (seit 1897) und Zugführer einer Feldkompanie arbeitete. In den Jahren 1901 bis 1903 nahm er Arbeitsurlaub und erhielt bei der Schutztruppe die Stellung à la suite. Er arbeitete als Geschäftsführer mehrerer Farmen in Deutsch-Südwest-Afrika, unternahm eine Studienreise nach Bosnien und war am Tropenhygienischen Institut in Hamburg wissenschaftlich tätig. 1904 nahm er an der Niederschlagung des HereroAufstandes teil und wurde 1905 zum Oberkommando der Schutztruppe beim Reichskolonialamt versetzt. 1909 wurde Kuhn an die Bakteriologische Abteilung des Reichsgesundheitsamts abkommandiert und erhielt seine Zulassung als Tropenarzt. 1912 übernahm er die Funktionen des Chefarztes der Schutztruppe von Kamerun und des Medizinalreferenten bei der Kameruner Regierung, die er 1913 niederlegte. Ihm wurde beim Ausscheiden aus seien Ämtern der Professorentitel verliehen. Kuhn nahm 1914 eine Tätigkeit am Institut für Hygiene und Bakteriologie in Straßburg auf und habilitierte sich noch im selben Jahr mit der Arbeit „Die Geschichte der Schlafkrankheit in Kamerun". Nach einjährigem Fronteinsatz konnte er nach Straßburg zurückkehren, wo er 1915 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1917 wurde er erneut eingezogen. 1919 arbeitete er am Hygiene-Institut der Universität Tübingen, bis er im folgenden Jahr zum ordentlichen Professor sowie Direktor des Hygiene-Instituts der Technischen Hochschule Dresden und der Sächsischen Landesanstalt für öffentliche Gesundheitspflege berufen wurde. Hier hielt er die ersten rassenhygienischen Vorlesungen und Lehrveranstaltungen. 1926 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Hygiene an die Giessener Universität. Im November 1933 erlitt Kuhn einen Schlaganfall, von dem er sich nicht wieder erholte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Bakteriologie; Tropenmedizin; Rassenhygienc Publikationen: Über eine Impfung gegen Malaria. Leipzig 1902; Gesundheitlicher Ratgeber für Südwestafrika. Berlin 1907; Gedenke, dass Du ein deutscher Ahnherr bist! Dresden, Leipzig 1920; Die Führerfrage der Deutschen. Stuttgart 1933; Von deutschen Ahnen für deutsche Enkel. Allgemeinverständliche Darstellung der Erblichkeitslehre, der Rassen-
Renk, Friedrich Georg
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künde und der Rassenhygiene. München 1933 (zus. m. H.W. Kranz). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Ausschussmitglied der „Deutschen Kolonialgesellschaft", 1905 Mitbegründer der „Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene"; Mitbegründer des „Nordischen Rings"; 1914 Vorstandsmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin"; Mitbegründer des „Vereins der Kinderreichen" 1920-1921 Kurator des Deutschen Hygienemuseums Dresden und wissenschaftlicher Leiter der Lingner-Stiftung Ehrungen und Auszeichnungen: Bayrische Tapferkeitsmedaille; Roter Adlerorden 4. Klasse; Eisernes Kreuz I. Klasse; Goldenes Parteiehrenabzeichen der NSDAP; 1935 Ehrenpromotion zum Dr. jur. h. c. an der Universität Gießen Literatur: Jakobi, H., Chroust, P.; Aeskulap & Hakenkreuz. Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät in Gießen zwischen 1933 und 1945. Frankfurt 1989, S. 117-129; Kuhn, R.: Lebensbild von Marina Kuhn geb. Ritter und Philaletes Kuhn. Bonn 1964.
Leopold, Gerhard Christian * 24. Februar 1846 in Meerane, t 12. September 1911 in Bärenburg Gerhard Christian Leopold legte 1865 an der Fürstenschule St. Afra in Meißen sein Abitur ab. Ab 1865 studierte er Medizin in Leipzig, wo er 1870 sein Studium beendete und mit der Arbeit „Untersuchungen über das Epithel des Ovarium und dessen Beziehung zum Ovulum" promoviert wurde. Bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870 wurde er dem königlich sächsischen Armeekorps zugeteilt. Von Ostern 1871 bis Ostern 1872 unternahm Leopold eine Fortbildungsreise, die ihn durch die großen Entbindungsanstalten in Breslau, Wien, London, Edinburg, Leyden, Amsterdam und Utrecht führte. Im darauf folgenden Jahr arbeitete er als Assistent am Leipziger Pathologisch-anatomischen Institut und an der Medizinischen Poliklinik und ließ sich 1872 als praktischer Arzt in Leipzig nieder. 1874 habilitierte sich Leopold an der Leipziger Universität. Von 1877 bis 1883 war er an der Universitätsfrauenklinik als Hebammenlehrer tätig. Am 8. Februar 1883 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor. Am 1. September desselben Jahres übernahm Leopold das Direktorat der Königlich Sächsischen Entbindungsinstitutes (seit 1887 als Königliche Frauenklinik bezeichnet). Seine Bemühungen um die Ausbildung von Hebammen und Geburtshelfern führten
unter anderem zur Einführung der auch heute noch so genannten und unverzichtbaren „vier Leopoldschen Handgriffe zur äußeren Untersuchung der Schwangeren". Im Jahre 1903 konnte er mit seiner Klinik in die unter seiner Mitwirkung konzipierte und errichtete „Neue Königliche Frauenklinik" umziehen. Ab Februar 1911 konnte er aus gesundheitlichen Gründen seiner Arbeit als Klinikdirektor nicht mehr nachgehen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: äußere geburtshilfliche Untersuchung; Therapie des engen Beckens; Myomoperation; Schnittentbindung; Ovulation und Menstruation; Eiwanderung und -einbettung Publikationen: Das skoliotisch und kyphoskoliotisch rachitische Becken. Nach eigenen Untersuchungen an der Lebenden und an Präparaten. Leipzig 1879; Uterus und Kind von der ersten Woche der Schwangerschaft bis zum Beginn der Geburt und der Aufbau der Placenta. Geburtshülflich-anatomischer Atlas. Leipzig 1897; Lehrbuch für Hebammen. Leipzig 6 1897; Die geburtshülfliche Untersuchung: kurze Anleitung für Ärzte, Studierende der Medizin, Hebammen und Hebammenschülerinnen. Leipzig 4 1902; Arbeiten aus der Königlichen Frauenklinik in Dresden. 4 Bde., Leipzig 1893, 1895, 1906 (2). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1883 Mitglied des Sächsischen Landesmedizinalkollegiums; 1901 Gründungsmitglied des Dresdener „Vereins für Ärztekurse" Ehrungen und Auszeichnungen: 1892 Albrechtsorden; 1899 Komthure II. Klasse Literatur: Mosler, G.: Das Wirken von Gerhard Christian Leopold als Geburtshelfer und Gynäkologe in Dresden. Med. Dipl.-Arb. Dresden 1978; Schriftenverzeichnis in: Mschr. Geburtsh. 34 (1911), S. X.
Renk, Friedrich Georg * 20. Oktober 1850 in München, t 17. Juni 1928 in Dresden Friedrich Renk legte 1868 in München das Abitur ab und nahm anschließend an der Universität München zunächst ein Studium an der Philosophischen Fakultät auf. Ab Wintersemester 1868/69 studierte er ebenda Medizin und erhielt im Jahre 1874 die ärztliche Approbation. Im folgenden Jahr wurde er in München mit der Arbeit „Über die Mengen des Auswurfs bei verschiedenen Erkrankungen des Respirationsorganes" promoviert. Er arbeitete von 1876 bis 1887 als Assistent an der Universität München und gehörte neben Pettenkofer zu den Begründern des ersten deutschen Hygiene-Instituts. 1879 habilitierte er sich
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Richter, Alexander mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Permeabilität des Bodens für die Luft". Als er 1887 Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin wurde, ließ er sich an die Berliner Universität umhabilitieren. Zwei Jahre später folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Hygiene der Universität Halle. 1894 erfolgte seine Berufung zum ordentlichen Professor für Nahrungsmittelchemie, Gewerbe- und Wohnungshygiene und Bakteriologie und Direktor des Labors für Nahrungsmittelhygiene an der TH Dresden. Er wurde zugleich Direktor der Königlichen Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege Dresden. 1896 wurde er zudem zum Obermedizinalrat, 1902 zum etatmäßigen Rat im Sächsischen Ministerium des Innern ernannt. Von 1910 bis zur Auflösung des Landesmedizinalkollegiums war er dessen Präsident und wurde 1912 der erste Präsident seiner Nachfolgeeinrichtung, des Landesgesundheitsamtes. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Cholera; Lebensmittelchemie; Umwelthygiene Publikationen: Über den Einfluss von Lesen und Schreiben auf den menschlichen Körper. Prag 1879; Die Kanalgase, deren hygienische Bedeutung und technische Behandlung. München 1882; Die Luft. Leipzig 1886; Die hygienischen Verhältnisse in den Papierfabriken. Mainz 1887; Die Hygiene des Eises. Halle/S. 1893. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1885 Mitglied des Kreismedicinalausschusses von Oberbayern; 1889 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Ehrungen und Auszeichnungen: 1900 Verdienstorden 1. Klasse; 1903 französischer großer Palmenorden; 1905 Sächsisches Albrechts-Ordenskreuz 2. Klasse; Geheimer Medizinalrat; Verdienstordenskreuz 2. Klasse Literatur: Jammermann, Α., Jammermann, U.: Zur Griindungsgeschichte des Hygienischen Instituts der Universität Halle und dem Zeitraum des Wirkens der ersten drei Institutsdirektoren und Lehrstuhlinhaber für Hygiene in Halle F. G. Renk, E. Behring und C. Fränkel von 1889 bis 1915. Med. Diss. Halle 1990.
Richter, Alexander * 11. Juni 1875 in Dresden, t 23. Juni 1962 in Dresden Alexander Richter studierte von 1896 bis 1899 in Leipzig Medizin und setzte sein Studium bis 1901 in Kiel fort, wo er im selben Jahr die ärztliche Approbation erhielt und mit der Arbeit
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„Zwei Fälle von Aktinomykose als Beitrag zur Kenntnis der Generalisation aktinomykotischer Erkrankungen" promoviert wurde. Von 1901 bis 1902 arbeitete er als Volontärarzt im Pathologischen Institut des Stadtkrankenhauses DresdenJohannstadt, wechselte dann ebenda als Hilfsarzt an die Innere Abteilung und bildete sich 1903 bis 1904 an der Königlichen Frauenklinik im Rahmen des hilfsärztlichen Externats weiter. 1904 ließ er sich in Dresden in eigener Praxis nieder. Seit 1907 arbeitete er als Assistenzarzt am Dresdner Säuglingsheim, bis er im folgenden Jahr als Oberarzt an die Königliche Frauenklinik wechselte. 1911 wurde ihm von der Königlich sächsischen Regierung die Titularprofessur verliehen. Im selben Jahr ließ er sich wieder in eigener Praxis nieder. Im Jahre 1930 übernahm er als Oberarzt die Leitung der Frauenabteilung des städtischen Carolakrankenhauses in Dresden und wurde nach dessen Schließung 1933 - Belegarzt und leitender Arzt des neuen Carolakrankenhauses. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geburtshilfe und Frauenheilkunde Publikationen: Was leistet die Fulguration im Dienste der Gynäkologie? Münch. Med. Wochenschr. 57 (1910), S. 891-895; Die Kgl. Frauenklinik zu Dresden als Lehranstalt fur Aerzte und Hebammen. Ebenda 58 (1911), S. 961-964; Ein Fall von Lipom im rechten Parametrium, ausgehend vom Foramen ischiadicum. Zentralbl. Gyn. 35 (18119, S. 860-863; Geburtshilfliches Vademekum: 100 Fälle aus der Geburtshilfe für die Praxis bearbeitet nach den „Seminaristischen Übungen" des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Leopold. Leipzig 1913 u. 2 1919.
Rietschel, Hans * 11. September 1878 in Wittenberg, t 10. Juni 1970 in Wertheim Martin Philippus Johannes (Hans) Rietschel legte 1897 in Leipzig das Abitur ab. Anschließend studierte er ab 1897 in Leipzig und Tübingen (1899/1900) Medizin. 1901 bestand er in Leipzig die Staatsprüfung und wurde im folgenden Jahr mit der Arbeit „Über verminderte Leitungsgeschwindigkeit des in Ringer'scher Lösung überlebenden Nerven" ebenda promoviert. Von 1902 bis 1904 arbeitete er an der Medizinischen Klinik der Leipziger Universität sowie von 1904 bis 1907 an der St. Jakob Charité - Kinderklinik in Berlin, bevor er 1907 die Leitung des Dresdener Städtischen Säuglingsheims übernahm. 1911 war er führend an der Erarbeitung der Gruppe Säuglingsfürsorge der Wissenschaftlichen Abteilung der I. Inter-
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nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden beteiligt. Am 18. Dezember desselben Jahres erfolgte seine Ernennung zum Titularprofessor. Obwohl er sich nicht habilitiert hatte, wurde Rietschel am 16.04.1917 zum a.o. Professor für Kinderheilkunde und Direktor Würzburger UniversitätsKinderklinik ernannt. Am 01.09.1922 erfolgte seine Berufung zum Ordinarius für Kinderheilkunde ebenda. Seine Emeritierung erfolgte zum 01.04.1951. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Künstliche Säuglingsernährung; Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten Publikationen: Die Sommersterblichkeit der Säuglinge. Ergebn. Inn. Med. u. Kinderheilk. 6 (1910), S. 369-490; Sonder-Katalog für die Gruppe Säuglingsfürsorge der Wissenschaftlichen Abteilung der Internationalen HygieneAusstellung Dresden 1911. Dresden 1911; Die Unterbringung syphilitischer Ziehkinder vom Standpunkt des Arztes und des Juristen. Berlin 1912 (zus. m. F. Thiersch); Die ansteckenden Kinderkrankheiten in Wort und Bild. Dargestellt für Schule und Haus. München 1924; Kinderheilkunde. 2., völlig neu bearb. Aufl. des Atlasses u. Grundrisses der Kinderheilkunde von R. Hecker u. J. Trumpp. München 1925. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitherausgeber der Zeitschrift für Kinderheilkunde; Mitherausgeber der Kinderärztlichen Praxis Ehrungen und Auszeichnungen: 1948 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde; 1958 Dr. h. c. der Medizinischen Akademie Dresden
Roth, Wilhelm August * 19. Juni 1833 in Lübben/Niederlausitz, t 12. Juni 1892 in Dresden Nachdem Wilhelm Roth in Cöslin sein Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1851 bis 1855 am Berliner Medizinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelm-Institut (Pepinière). 1855 wurde er mit der Arbeit „De Condylomatibus Acuminatis" in Berlin promoviert. Er diente zunächst als Unterarzt beim Friedrich-Wilhelm-Institut in der Charité, wurde 1857 als Assistenzarzt zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 nach Danzig versetzt und später zum Husarenregiment 5 in Stolp befehligt. 1861 kehrte er als Oberarzt an das FriedrichWilhelm-Institut zurück und wurde noch im selben Jahr zum Stabsarzt befördert. 1864 erfolgte seine Versetzung an das Invalidenhaus und die Zentral-Turnanstalt und 1867 seine Beförderung zum Oberstabsarzt. Seit 1869 hielt Roth erste Vorlesungen über Militär-Gesundheitspflege an
Saupe, Erich Paul der Kriegsakademie in Berlin. 1870 berief ihn die sächsische Regierung als Generalarzt 1. Klasse an die Spitze des Kgl. Sächs. Sanitätskorps und zugleich Leiter der Sanitätsdirektion, der höchsten sächsischen Militär-Sanitätsbehörde. 1873 habilitierte sich Roth im Fach Hygiene am Polytechnikum Dresden und erhielt dort im folgenden Jahr nebenamtlich den Lehrauftrag für Gesundheitspflege, Wohnungs- und Arbeitshygiene. 1880 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen, im folgenden Jahr zum ordentlichen Honorarprofessor ebenda. Bereits 1875 hatte Roth erstmals Fortbildungskurse für die sächsischen Militärärzte durchgeführt, die von nun an zum festen Bestandteil der militärischen Routine wurden und weltweit als Vorbild dienten. Weitere Verdienste erwarb sich Roth bei der Ausgestaltung der Kasernenneubauten in der Dresdner Albertstadt, die wegen ihrer nach hygienischen Grundsätzen neuartig angelegten und ausgestatteten Räumlichkeiten noch Jahrzehnte später als Musteranlage galten. 1891 wurde Roth in den Generalsrang erhoben. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Umwelt-, Lebensmittel- und Schiffshygiene; Militärmedizin; Organisation des Militärsanitätswesens Publikationen: Grundriss der physiologischen Anatomie für TurnlehrerBildungsanstalten: Mit Anschluss einer kurzen Anweisung zur ersten Hülfeleistung bei vorkommenden Verletzungen. Berlin 1866; Militärärztliche Studien. Bd. 1, 2 Berlin 1864, 1867; Der Gesundheitsdienst bei der englischen Expedition nach Abessinien. Berlin 1868; Handbuch der Militär-Gesundheitspflege. Bd. 1-3 Berlin 1 8 7 2 , 1 8 7 4 , 1 8 7 7 (zus. m. R. Lex); Jahresberichte über die Leistungen und Fortschritte des Militär-Sanitäts-Wesens. 1874 ff. (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1870 Gründer der Sächsischen Sanitäts-Offiziers-Gesellschaft; Mitglied und Stellvertreter des Präsidenten des Sächsischen Landesmedizinalkollegiums; Mitherausgeber der Deutschen Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege Ehrungen und Auszeichnungen: Verdienstorden Ritterkreuz 1. Klasse mit Kriegsdekoration; Dienstauszeichnungskreuz u. a. militärische Auszeichnungen Literatur: Burdach, F.: Wilhelm Roth zum Gedächtnis. Münch. Med. Wochenschr. 84 (1937), S. 1219-1222.
Saupe, Erich Paul * 26. November 1892 in Dresden, t 5. Juli 1943 in Dresden Erich Saupe legte 1912 in Dresden sein Abitur ab. Anschließend studierte er in Freiburg, Leipzig,
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Schloßmann,
Arthur
Berlin, München und wiederum Leipzig bis 1917 Medizin. Im folgenden Jahr wurde er mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über Urobilinogen und sein Vorkommen, insbesondere bei Malaria" in Leipzig promoviert. Seit 1917 arbeitete er zunächst als Hospitant, später (1918) als Assistenzarzt an der Inneren Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt. In den folgenden Jahren wurde er zur weiteren röntgenologischen Fortbildung nach Hamburg (1919), Wien und Erlangen (1920) geschickt. 1922 wurde er zum Oberarzt und Leiter der von ihm inaugurierten Röntgenabteilung des Johannstädter Klinikums ernannt. Zwei Jahre später habilitierte er sich an der Technischen Hochschule Dresden für medizinische Röntgentechnik und medizinische Röntgenkunde. Seine Ernennung zum a.o. Professor (nebenamtl.) für medizinische Röntgenkunde und -technik an der TH Dresden erfolgte 1930. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Röntgenologie; Erkrankungen der Lunge; Gewerbekrankheiten; Krebsforschung Publikationen: Das Thoraxröntgenbild im frühen Kindesalter. München 1925; Die Bergkrankheit der Erzbergleute in Schneeberg in Sachsen („Schneeberger Lungenkrebs"). Zeitschr. Krebsforsch. 23 (1926) Heft 4/5, S. 360-384 (zus. m. O. Rostoski u. G. Schmorl); Die Staublungenerkrankung (Pneumonokoniose) der Sandsteinarbeiter. Berlin 1927 (zus. m. A. Thiele); Über Lungenasbestose. Arch. Gewerbepathol. 2 (1931) Heft 3, S. 558ff. (zus. m. Krüger u. O. Rostoski); Die Röntgenbildanalyse. Leipzig 1943, 3 1956. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1924 Mitglied des Deutschen Zentralkomitees für Krebsforschung; 1927 Mitglied der Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung Ehrungen und Auszeichnungen: 1930 Stadt-Medizinal-Rat; 1942 Obermedizinalrat Literatur: Ihle, Α.: Die Entwicklung der Medizinischen Klink am Stadtkrankenhaus Johannstadt von 1901-1945. Med. Dipl.-Arb. Dresden 1983, S. 18; Weiß, S.: Die Geschichte der Strahlentherapie an der medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Med. Diss. Dresden 1990, S. 93f.
Schloßmann, Arthur * 16. Dezember 1867 in Breslau, t 5. Juni 1932 in Düsseldorf Arthur Schlossmann legte 1886 an der Dresdner Kreuzschule sein Abitur ab. Er studierte anschließend in Freiburg, Leipzig, München und
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Breslau Medizin und promovierte 1891 in München mit der Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Rachitis". Danach arbeitete er als Assistenzarzt am Kaiser-und Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus in Berlin, bis er sich 1893 in Dresden als Kinderarzt in eigener Praxis niederließ. 1897 gehörte er zu den Gründern des „Vereins Kinderpoliklinik in der Johannstadt mit Säuglingsheim", der im folgenden Jahr das weltweit erste Säuglingsheim einrichtete. Schlossmann übernahm sowohl die Leitung des Säuglingsheimes als auch die Ausbildung von „Säuglingspflegerinnen", hierin wiederum weltweites Vorbild für die Ausbildung von Kinderkrankenschwestern. Ebenfalls 1898 habilitierte sich Schloßmann mit dem Thema „Über einige bedeutende Unterschiede zwischen Kuh- und Frauenmilch in chemischer und physiologischer Hinsicht" für Physiologische Chemie und Allgemeine Physiologie an der Chemischen Abteilung der TH Dresden, wo er am 4. April 1902 zum außeretatmäßigen a.o. Professor ernannt wurde. Zum 1. Oktober 1906 folgte er einer Berufung nach Düsseldorf auf den Lehrstuhl für Kinderheilkunde an der neu gegründeten Düsseldorfer Akademie für praktische Medizin und als dirigierender Arzt der Abteilung für Kinderheilkunde der Allgemeinen Städtischen Krankenanstalten. Als die Umwandlung der praktischen Akademie und der Städtischen Krankenanstalten zur Medizinischen Akademie Düsseldorf erfolgte, wurde Schlossmann am 23. Mai 1923 zum o. Professor für Kinderheilkunde und geschäftsführenden Vorstandsmitglied ihres Kuratoriums berufen. Schlossmann, der sich bereits an der 1. Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden beteiligt hatte, war der Initiator der „Großen Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen Düsseldorf 1926" (Gesolei). Am 1. April 1932 erfolgte Schloßmanns Emeritierung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Soziale Pädiatrie; Stoffwechsel und Ernährung der Säuglinge; Sozialmedizin Publikationen: Diphtherie und Diphtheriebacillus. Klein. Zeit- u. Streitfragen 8 ( 1 8 9 4 ) H . 5, S. 165-198; Handbuch der Kinderheilkunde. Bd. 1-4 Leipzig 1906, 1931 4 (Hrsg. zus. m. M. v. Pfaundler); Die Pflege des Kindes in den zwei ersten Lebensjahren. München 1907; Die öffentliche Krüppelfürsorge. Das preußische Gesetz vom 6. Mai nebst den Ausführungsbestimmungen. Berlin 1920; Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge. Bd. 1-6, Berlin 1925-1927 (Hrsg. zus. m. A. Gottstein u. L. Teleky).
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1897 Mitbegründer des Dresdener „Vereins Kinderpoliklinik in der Johannstadt mit Säuglingsheim; stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Baugenossenschaft zu Dresden; 1907 Gründungsmitglied und Vorsitzender des „Vereins für Säuglingspflege" in Düsseldorf; 1907 Gründungsmitglied der „Niederrheinischen Frauenakademie" zur Ausbildung von Wohlfahrtspflegerinnen; 1921 Mitglied des Landesgesundheitsrates; 1926 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Ehrungen und Auszeichnungen: 1918 Geheimer Medizinalrat; 1926 Dr. jur. h. c. der Universität Bonn; 1926 Dr. med. vet. h. c. der Tierärztlichen Hochschule Hannover; 1926 Ehrenzeichen I. Klasse des Deutschen Roten Kreuzes; 1927 Großes silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich; 1927 Große Preußische Staatsplakette für Volkswohlfahrt Literatur: Haberling, W.: Arthur Schlossmann, sein Leben und Werk. In: Auf neuen Wegen zu neuen Zielen. Festschrift zum 60. Geburtstag von Arthur Schlossmann 16. Dezember 1927. Düsseldorf 1927, S. 1-42; Dem Gedenken Arthur Schlossmanns. Zeitschr. f. Kinderheilk. 54 (1933), S. 283300; Arthur Schlossmann und die Düsseldorfer Kinderklinik. Düsseldorf 1967 [Düsseldorfer Arbeiten zur Geschichte der Medizin, H. 27],
Seidel, Hans Eugen Richard Josef * 12. Februar 1875 in Berlin, t 14. Dezember 1945 in Dresden Hans Seidel bestand 1895 die Reifeprüfung am Friedrich-Gymnasium und 1896 das humanistische Ergänzungsexamen am Kaiserin-AugustaGymnasium in Berlin. Anschließend studierte er an der Berliner Universität Medizin. 1901 legte er in Berlin das Ärztliche Staatsexamen ab und erhielt die ärztliche Approbation. Nach Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht von Oktober 1901 bis November 1902 arbeitete er einige Monate als Volontärarzt auf der Inneren Abteilung des Berliner Städtischen Krankenhauses am Urban. 1903 wurde er mit dem Thema „Laparotomie bei 90 Fällen von freiem Bluterguss in die Bauchhöhle infolge unterbrochener Tubenschwangerschaft mit besonderer Berücksichtigung der Prognose" in Berlin promoviert. Ab Februar 1903 arbeitete er zunächst als Volontär-, später als Assistenzarzt und 1. Assistenzarzt an der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Friedrichshain. Im Dezember 1906 trat er die Stelle des Sekundärarztes (heute: Stellv. des Klinikdirektors) der Chirurgischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt an.
Siipfle, Karl Julius
Theodor
Während des gesamten Ersten Weltkriegs diente Seidel als Sanitätsoffizier. Im Dezember 1918 erhielt er die Stelle des Oberarztes der Chirurgischen Abteilung des Stadtkrankenhauses DresdenJohannstadt. Im November 1934 wurde Seidel nach §6 des von den Nationalsozialisten erlassenen „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" in den Ruhestand versetzt. Er ließ sich daraufhin in Dresden in eigener Praxis nieder. Im Juni 1945 übernahm er - im Alter von 70 Jahren - erneut die Funktion des leitenden Oberarztes der Chirurgischen Abteilung des Johannstädter Klinikums. Am 21. November desselben Jahres, kurz vor seinem Tod, wurde ihm auf Beschluss des Präsidiums der Landesverwaltung Sachsen der Professorentitel verliehen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: große Chirurgie; Druckkammerverfahren Publikationen: Physiologische Grundlage und praktische Brauchbarkeit des Überdruckverfahrens. Zentralbl. f. d. Grenzgebiete d. med. u.Chirurg. 16(1913); Über die Chondrotomie der linken Rippe bei beginnender Spitzentuberculose. Münch. Med. Wochenschr. 55 (1908) Nr. 25, S. 1321-1324; Totalexstirpation der Harnblase. Münch. Med. Wochenschr. 56 (1909) Nr. 33, S. 1708; Klinische und experimentelle Beiträge zur akuten Pankreasnekrose. Bruns' Beitr. Z. klein. Chir. 85 (1913) H.2; Festrede zur Feier des 25jährigen Bestehens des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt, gehalten am 2. Dezember 1926. Königsbrück 1926. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1933 Mitglied des Sächsischen Landesgesundheitsamtes Ehrungen und Auszeichnungen: Stadtobermedizinalrat
Siipfle, Karl Julius Theodor * 9. Dezember 1880 in Metz, t 26. September 1942 Nachdem Karl Süpfle 1899 in Metz sein Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1899 bis 1904 an der Universität Heidelberg Medizin. Er legte seine Ärztliche Staatsprüfung 1904 in Heidelberg ab und arbeitete anschließend als Assistent am dortigen Hygienischen Institut. 1905 wurde er mit der Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Vaccinekörperchen" promoviert. 1907 wechselte er als Assistent an das Hygienische Institut der Universität Freiburg und habilitierte sich im folgenden Jahr mit der Arbeit „Die Vaccine-Immunität: Eine kritische und experimentelle Studie". Seit 1911 arbeitete er am Hygiene-Institut der Münchner Universität, wo er 1914 mit dem Lehrauftrag für
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Warnekros, Ludwig Julius Ernst Kurt Hygiene an der Tierärztlichen Fakultät betraut wurde. 1915 ebenda zum a.o. Professor ernannt, wurde er 1922 zum Ordinarius für Tierhygiene berufen. Am 1. April 1927 folgte er einem Ruf als o. Professor für Hygiene und Direktor des Hygiene-Instituts der T H Dresden. Nebenamtlich war er als Direktor der Staatlichen Landesstelle für Öffentliche Gesundheitspflege tätig. Ihm wurde die wissenschaftliche Gesamtleitung der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930/31 übertragen. 1939 nahm er den Ruf als o. Professor für Hygiene und Direktor des Hygienischen Instituts in Hamburg an. Im selben Jahr wurde er als Oberkriegsarzt und Beratender Hygieniker zum Kriegsdienst eingezogen. Karl Süpfle ist am 26. September 1942 bei Stalingrad gefallen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Allgemeine und Kommunalhygiene; Bakteriologie; Veterinärhygiene Publikationen: Die Aufgaben des Schularztes im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege. Freiburg. i. Br. 1909; Leitfaden der Vaccinationslehre. Wiesbaden 1910; Leibesübungen und Hygiene. Leipzig 1928; Die Methoden der Wohnungshygiene. In: Abderhalden, E. (Hrsg.): Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Abt. 4, Berlin 1934, S. 559-770; Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Hygienischen Instituts der Hansestadt Hamburg. München 1943 (Archiv f. Hyg. u. Bakt. 129). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Sächsischen Landesgesundheitsamtes; Mitglied der Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung; a.o. Mitglied der Freien Deutschen Akademie des Städtebaues Ehrungen und Auszeichnungen: Preußische Staatsmedaille für Verdienste um die Volksgesundheit; Goldene Medaille der Stadt Dresden; Ehrenzeichen II. Klasse des Deutschen Roten Kreuzes; Ehrenzeichen I. Klasse des Österreichischen Roten Kreuzes Literatur: Kierschke, M.: Das Lebenswerk Manfred Süpfles in seiner Bedeutung. Med. Diss. Hamburg 1970.
Warnekros, Ludwig Julius Ernst Kurt * 15. November 1882 in Neustrelitz/Meckl., t 30. September 1949 in Paris Kurt Warnekros legte 1902 in Wiesbaden sein Abitur ab. Er studierte anschließend in Berlin und Würzburg Medizin und diente zwischenzeitlich 1904/5 als Einjährig-Freiwilliger in Würzburg. Die ärztliche Prüfung bestand er 1907 in Berlin. Anschließend absolvierte er seine Medi-
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zinalpraktikantenzeit an der Berliner Universität und in London (1908). Im Dezember 1908 erhielt er in Berlin die ärztliche Approbation und wurde mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über die Funktion des M. constrictor pharyngis sup. bei der Sprache unter normalen und pathologischen Verhältnissen" promoviert. Ab 1909 arbeitete er zunächst als Assistent, seit 1912 als Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik Berlin. 1914 habilitierte er sich mit der Probevorlesung „Zur Prognose des Puerperalfiebers". Seit 1914 diente Warnekros als Oberarzt und wurde 1916 als Stabsarzt der Reserve aus dem Kriegsdienst entlassen. Im Dezember 1918 erhielt er vom preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung das Prädikat „Professor". Seine Ernennung zum a.o. Professor an der Berliner Universität erfolgte im August 1921. Drei Jahre später wurde er stellvertretend (kommissarisch) mit der Leitung der Berliner Universitäts-Frauenklinik betraut. Als er 1925 zum Direktor der Staatlichen Frauenklinik Dresden ernannt wurde, war er bereits ein sehr geschätzter Gynäkologe und Geburtshelfer, der auch in den Folgejahren an europäische Königsund Fürstenhäuser gerufen wurde. Sein internationaler Ruf schützte ihn, der ein humanistisch geprägtes ärztliches Ethos vertrat, vor Maßregelungen durch die Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er dauernd unabkömmlich gestellt und leitete die Frauenklinik auch nach der Zerstörung an ihrem Ausweichstandort Kreischa. Auch nachdem der Klinikbetrieb 1946 wieder in Dresden aufgenommen worden war, blieb Warnekros seiner Klinik treu. Erst ein Herzleiden zwang ihn im Frühsommer 1949, das Direktorat ruhen zu lassen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geburtsmechanismus; Puerperalfieber; Strahlentherapie des Uteruskarzinoms; Geschlechtsumwandlungen Publikationen: Der Wert prophylaktischer Bestrahlungen nach Karzinomoperationen und die Erfolge der Rezidivbehandlung mittels Röntgenlicht und Radium. Münch, med. Wochenschr. 64 (1917), S. 865-869 u. S. 905-908; Schwangerschaft und Geburt im Röntgenbilde. Teil 1,2 München, Wiesbaden 1917, 1921; Wendepunkt in der Technik der Tiefentherapie. Strahlentherapie 11 (1920) (zus. m. Dessauer); Geburt und Nachgeburtsperiode im Röntgenbilde. München 1925; Demonstration einer Scheidenplastik nach Schubert mit sekundärer Einpflanzung des Uterus. Zentralbl. f. Gyn. 54(1930), S. 3263. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung
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Ehrungen und Auszeichnungen: Ehrenkreuz II. Klasse; 1925 Oberregierungsmedizinalrat Literatur: Scholz, M.: Leben und Werk von Kurt Warnekros, Direktor der Frauenklinik in Dresden, von 1925-1946. Med. Dipl.-Arb. Dresden 1979.
Winckel, Franz Karl Ludwig Wilhelm, Ritter von * 5. Juni 1837 in Berleburg/Westfalen, t 31. Dezember 1911 in München Franz von Winckel legte 1856 in Duisburg das Abitur ab und studierte anschließend am Berliner Medizinisch-chirurgischen FriedrichWilhelm-Institut Medizin. 1860 wurde er unter Vorlage der Dissertationsschrift „De partu praematura arte efficiendo annotationes exemplo ejusdem subnexae" ebenda promoviert. Von 1861 bis 1864 arbeitete er als Assistenz- und Secundärarzt an der Berliner Universitäts-Entbindungsanstalt und Poliklinik, bevor er - erst 27jährig und noch nicht habilitiert - einen Ruf als o. Professor der Gynäkologie und gerichtlichen Medizin nach Rostock annahm. Als Direktor der Frauenklinik und der Central-Hebammen-Lehranstalt war er zugleich Mitglied der herzoglichen MedicinalCommission. 1872 übernahm er das Direktorat der Königlichen Landesentbindungsschule in Dresden verbunden mit der Mitgliedschaft im Landes-Medicinal-Collegium. Er entwickelte die Landesentbindungsschule zu einer modernen Frauenklinik, baute das „Hilfsärztliche Externat" zu einer neuartigen und vorbildlichen Fortbildungseinrichtung aus und leistete Wesentliches für die moderne Organisation des sächsischen Hebammenwesens. 1883 folgte er seiner Berufung als o. Professor der Gynäkologie, Direktor der Universitäts-Frauenklinik und der Hebammenschule, Mitglied des Ober-Medicinal-Ausschusses und ordentlicher Beisitzer des MédicinalComités in München. Für das Studienjahr 1902/03 übertrug ihm die Münchener Universität die Würde des Rector magnificus. Im Oktober 1907 wurde Franz von Winckel emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe; Pathologie und Therapie des Puerperalfiebers; pathologische Anatomie der weiblichen Sexualorgane Publikationen: Die Pathologie und Therapie des Wochenbetts. Berlin 1866, 3 1878; Amnion, F. A. v.; Die ersten Mutterpflichten und die erste Kindespflege. 18.-41. Aufl. 1869-1911 (Hrsg.);
Wolf, Kurt Albrecht Berichte und Studien aus dem Königl. Sachs. EntbindungsInstitute in Dresden. Bd. 1-3, Leipzig 1874, 1876, 1879; Die Krankheiten der weiblichen Harnröhre und Blase. Stuttgart 1877, 2 1885; Allgemeine Gynäkolgie. Wiesbaden 1909. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitbegründer der Dresdener Gynäkologischen Gesellschaft; 1883 Mitbegründer und zeitweise Vorsitzender der Gynäkologischen Gesellschaft München; 1886 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie; Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; 1886-1911 Mitherausgeber der Münchner medizinischen Wochenschrift Ehrungen und Auszeichnungen: Eisernes Kreuz; Kgl. Sächs. Geheimer Medizinalrat; 1897 Ehrenmitglied und Ehrenpräsident (1907) der Gynäkologischen Gesellschaft München; 1911 Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie Literatur: Repkow, E.: Das Leben und Wirken Franz von Winckels als Geburtshelfer und Gynäkologe in Dresden. Med. Dipl.-Arb. Dresden 1977.
Wolf, Kurt Albrecht * 1. Februar 1865 in Dresden, t 13. August 1947 in Baden-Baden Kurt Wolf legte 1885 am Kreuzgymnasium in Dresden das Abitur ab und studierte anschließend in Leipzig und Freiburg Medizin. 1889 erhielt er in Freiburg die ärztliche Approbation. Im folgenden Jahr wurde er ebenda mit der Arbeit „Hilfeleistungen bei Gebärmutterzerreißungen" promoviert. Seine Volontärarztzeit verbrachte er am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt und an der Berliner Universitäts-Frauenklinik. 1891 nahm er eine Tätigkeit am Pathologischen Institut des Friedrichstädter Klinikums auf, bis er 1894 an die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden wechselte. 1896 wurde er Assistent am Hygiene-Institut der TH Dresden, wo er sich im folgenden Jahr mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über die Farbstoffbildung der fluoreszierenden Bakterien des Dresdner Elb- und Leitungswassers" habilitierte. 1902 wurde Wolf zum a.o. Professor für Bakteriologie und Hygiene ernannt. Zum 1. April 1906 erfolgte seine Berufung als a.o. Professor und Direktor des Hygieneinstituts an der Universität Tübingen. Während des Ersten Weltkrieges stand er von 1914 bis 1918 im Heeresdienst und wurde als Generaloberarzt d. R. entlassen. Zum 1. Oktober 1933 wurde Wolf emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Allgemeine und Kommunalhygiene; Bakteriologie
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Wolf, Kurt
Albrecht
Publikationen: Die Einwirkung verunreinigter Flüsse auf das im Untergebiet derselben sich bewegende Grundwasser. Arb. aus den kgl. hygien. Instituten zu Dresden 1 (1903), S. 291; Über Ventilation. Münch, med. Wochenschr. 50 (1903) Nr. 16, S. 688-691; Hygienische Fragen Uber Heizung. München, Berlin 1909; Öffentliche und persönliche Gesundheitspflege in ihrer Bedeutung für den Einzelnen. Leipzig 1911; Die gesundheitsgemäße Einrichtung unserer Wohnung. Halle o.J.
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Ehrungen und A uszeichnungen: Ritterkreuz 1. Klasse des Sächsischen Albrechtsordens mit Krone und Schwertern; Württembergischer Friedrichsorden Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern; Österreichischer Franz-Josefs-Orden; Ritterkreuz 1. Klasse am Bande des Militärverdienstkreuzes; Sächsische Landwehrdienstauszeichnung 1. Klasse
3. Medizinische Akademie und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus 3.1 Die erste medizinische Hochschuleinrichtung
in Dresden seit 1954
Das Vorhandensein zweier Großkrankenhäuser und die Verfügbarkeit einiger wissenschaftlich ausgewiesener Chefärzte mit früheren Erfahrungen in Hochschullehrämtern sollte - letztlich erfolgreich - maßgeblichen Einfluss in der Debatte um die 1953 beschlossene Erweiterung des medizinischen Hochschulwesens in der DDR durch die Neugründung medizinischer Akademien haben 1 . Dass die Entscheidung - bei gleichzeitiger Anwartschaft auch anderer Standorte - zugunsten Dresdens fiel, war in besonderem Maße dem Engagement des Friedrichstädter Chirurgen Albert Bernhard Fromme, dem Johannstädter Internisten Wilhelm Crecelius und dem damaligen Kreisarzt und späteren Ärztlichen Direktor an der Dresdener Akademie, Eduard Alois Grube, zu danken. Den Ausschlag für Dresden hatte aber in letzter Konsequenz ein dem Johannstädter Krankenhaus eng benachbartes, im ehemaligen König-GeorgGymnasium eingerichtetes „Institut für zahnärztlichen Nachwuchs" gegeben, das Dentisten auf ein verkürztes Zahnmedizinstudium vorbereitete 2 und dessen räumlichen und technischen Möglichkeiten nach Erfüllung dieser Aufgabe 1954 verfügbar waren. Deshalb wurde - zunächst mit der Erwägung, eine Zahnmedizinische Akademie zu gründen - schließlich eine Medizinische Akademie ins Auge gefasst, die, anders als die zwei weiteren Neugründungen in Erfurt und Magdeburg, von Anfang an auch Zahnärzte ausbilden sollte. Nach den Gründungsfeierlichkeiten am 7. September 1954 wurde, trotz der Kürze der für die notwendigen Vorarbeiten zur Verfügung stehenden Zeit, bereits zur Monatsmitte der Lehrbetrieb für die ersten an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" immatrikulierten 71 Studierenden des 3. Studienjahres aufgenommen. Bis Ende 1954 erhöhte sich deren Zahl auf 91: 52 Medizin- und 39 Zahnmedizinstudenten. Bei der Besetzung der Lehrstühle wurde - vor allem entsprechend des derzeitigen Bestandes an berufungsfähigem Nachwuchs in der DDR - zunächst vorrangig auf die bisherigen Dresdener Chefärzte nach deren Habilitation zurückgegriffen. Neben dem früheren Stadtkrankenhaus Johannstadt, in dessen Klinikum die sich konstituierende Carus-Akademie schließlich ihre ständige bauliche Heimat finden sollte, hat auch das Städtische Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt in den ersten Jahren wesentliche Ausbildungsaufgaben mit getragen. Der angestrebte Kooperationsverband musste allerdings schon bald wieder aufgegeben werden, da insbesondere unausweichliche Baumaßnahmen und Investitionsentscheidungen zur Konzentration auf einen Standort zwangen, wofür sich das ehem. Stadtkrankenhaus Johannstadt als günstiger erwies. In den folgenden Jahren ist die Carus-Akademie schrittweise um anfangs noch fehlende Kliniken (Kliniken für Psychiatrie, Dermatovenerologie und Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten zwischen 1957 und 1959) sowie um wissenschaftliche Institute (Institut für Pharmakologie, Sozialhygiene und Arbeitshygiene zwischen 1955 und 1961) erweitert worden. Die dennoch bestehenden Lücken in der erforderlichen Palette von Kliniken und Instituten sowie entsprechenden Lehrstühlen konnten im wesentlichen bis in die frühen 60er Jahre geschlossen werden. Eine Erweiterung der medizinischen Hochschulbildung durch die Übernahme auch der vorklinischen Ausbildung der Medizin- und Zahnmedizinstudenten, wie sie bereits mit Gründung der Akademie geplant war, ist schließlich erst 1990 realisiert worden 3 .
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Zu den Voraussetzungen und Bedingungen der Gründung von Medizinischen Akademien in der DDR und in Besonderem der Dresdener medizinischen Hochschule siehe Schagen, U.: Mehr Ärzte für die DDR - Die (gesundheits-)politischen Rahmenbedingungen für die Gründung einer Medizinischen Akademie in Dresden 1954. In: 50 Jahre Hochschulmedizin. Schriften der Med. Fakultät TU Dresden N.F. Bd. 7, Dresden 2004, S. 8-18. Grundlage war die noch vor Gründung der DDR für das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) 1949 erlassene neue Approbationsordnung für Zahnärzte, womit der bislang bestehende Dualismus von Zahnärzten und Dentisten aufgehoben werden sollte. Dentisten mit weniger als fünf Berufsjahren mussten sich sog. Approbationskursen unterziehen, mit deren Abschluss sie die Anerkennung als Zahnarzt erhielten. Die noch in der Ausbildung befindlichen Dentisten wurden auf ein verkürztes Zahnmedizinstudium vorbereitet. Zu den strukturellen und personellen Änderungen an der Medizinischen Akademie Dresden vgl. „Personalien aus der Chronik der Medizinischen Akademie" in den Schriften der Medizinischen Akademie Dresden Bd. 17 (1979), Bd. 20 (1984), Bd. 24 (1989), Bd. 27 (1993).
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M E D I Z I N I S C H E A K A D E M I E UND M E D I Z I N I S C H E F A K U L T Ä T C A R L G U S T A V C A R U S
Als medizinische Hochschuleinrichtung hatte die Medizinische Akademie Dresden neben Ausbildungs- und Betreuungsaufgaben auch Fragen der Forschung und Wissenschaftsentwicklung von Anfang an mit zu berücksichtigen. Naturgemäß nahm die Forschungstätigkeit an der Akademie zunächst nur einen recht bescheidenen Platz im Rahmen der Gesamtaufgabenstellung ein und wurde letztlich vor allem vom Interesse und Engagement einzelner Hochschullehrer und Klinikdirektoren bestimmt und geprägt. Erst ab 1958/59 wurde die Palette der Forschungsthemen ständig erweitert, wobei auch die Zahl der hieran beteiligten Mitarbeiter wuchs. Einen Großteil ihrer Forschungskapazität konzentrierte die Dresdener Akademie nun zunehmend auf die Erschließung neuer wissenschaftlich-technischer Möglichkeiten in erster Linie für Diagnostik und Therapie. Dabei hat sich die unmittelbare Nachbarschaft vor allem der Technischen Universität und der Ingenieurhochschule Dresden durch gewichtige gemeinsame Leistungen bewährt. In der medizinischen Forschung der Carus-Akademie sind auf einigen Gebieten - etwa mit den Arbeiten zur automatisierten Bildverarbeitung, der immunologischen Untersuchungen mit potentieller Bedeutung für die Tumordiagnostik und der 1977 durchgeführten Lebertransplantation durchaus bedeutsame und auch international beachtete Ergebnisse vorgelegt worden. Die durchaus auch von inneren und äußeren Bedingungen und Schwierigkeiten, manchen Fehlentscheidungen und bürokratischen Hemmnissen geprägte Entwicklung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden von einer auf dem klinischen Bestand eines städtischen Krankenhauses aufzubauenden „Rumpffakultät" in den Gründerjahren der Akademie bis zu einer „ausgewachsenen" und anerkannten medizinischen Ausbildungsstätte hat wohl - trotz einschneidender Kontroversen und langwieriger Verhandlungen - wesentlich zu der Empfehlung und Entscheidung der Sächsischen Staatsregierung beigetragen, die Medizinische Akademie als eine ihrer größten Fakultäten in die Technische Universität Dresden zu integrieren 4 . Bereits im Dezember 1991 berief der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst eine Gründungskommission mit der Zielstellung, eine Konzeption für eine Medizinische Fakultät an der Technischen Universität zu entwickeln. Diese sah vor, die Medizinische Akademie Dresden als Fakultät der TU neu zu strukturieren bei gleichzeitiger Ergänzung um die Vorklinik und stärkeren Orientierung auf Forschung und hochspezialisierte Betreuung. Am 31. August 1993 fasste das sächsische Kabinett den Beschluss, zum 1. Oktober 1993 die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden zu gründen. Mit dem am 3. Oktober 1993 in Kraft getretenen „Sächsischen Hochschulgesetz" erhielt diese Einrichtung eine juristische Grundlage, die auf dem bundesdeutschen Hochschulrahmengesetz basiert und einen weiteren Ausbau der sächsischen Hochschullandschaft sichern soll. Am 25. Oktober 1993 fand der Gründungsfestakt für die Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden statt. Auf der Grundlage des Gesetzes über die Hochschulmedizin im Freistaat Sachsen (Beschluss vom 18. März 1999, veröffentlicht am 21. Mai 1999) wurde zum 1. Juli 1999 die bisherige Medizinische Fakultät in die „Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität" und das „Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden (Anstalt öffentlichen Rechts)" geteilt. Im Vorfeld dazu fanden die Wahlen der Leitungsgremien der Medizinischen Fakultät statt. Für das Universitätsklinikum wurden ein Aufsichtsrat und ein Vorstand bestellt. Eine Gemeinsame Konferenz von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum koordiniert die beiderseitige Zusammenarbeit und entscheidet in Problemfragen 5 .
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Siehe dazu Meyer, H.-J.: Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus. Erwartungen und Ausblick. In: 50 Jahre Hochschulmedizin in Dresden. Schriften der Med. Fakultät TU Dresden N.F. Bd. 7, Dresden 2004, S. 3845. Zu den strukturellen und personellen Änderungen seit 1992 bis 2000 siehe „Personalien aus der Chronik . . . " in Schriften der Medizinischen Fakultät TU Dresden N.F. Bd. 4 (2000), S. 8-34.
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3.2 Professoren der Medizinischen Akademie und Medizinischen Fakultät Dresden Ahrens, Christian Bernhard Friedrich Walther * 31. März 1910Teupitz Krs. Teltow, t 8. Juli 1981 Walther Ahrens legte 1930 in Sorau das Abitur ab. Anschließend studierte er bis 1936 Medizin in Göttingen, Erlangen, Innsbruck, Breslau und Halle. 1937 erhielt Ahrens die Approbation und war bis 1938 als Volontärassistent an der Universität Leipzig tätig. 1939 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen mit der Trockenblutprobe nach Chediak zur Luesdiagnostik und ihre Bedeutung gegenüber anderen Syphilisreaktionen" in Halle/S. promoviert. Von 1938 bis 1947 war Ahrens Assistent an der Medizinischen Klinik der Universität Leipzig sowie Assistent und Oberassistent am Hygiene-Institut der Universität Halle/S. 1946 erhielt er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Hygiene und Bakteriologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Serodiagnostische Schnellmethode zur Krankendiagnose" habilitierte sich Ahrens 1946 in Halle/S. und wurde am 20.05.1946 zum Dozenten für Hygiene und Bakteriologie an der Universität Halle/S. berufen. Von 1947 bis 1952 wirkte er als Oberarzt am Hygienischen Institut und wurde am 01.01.1951 als Professor mit Lehrauftrag für Hygiene und Bakteriologie an der Universität Halle/S. berufen. Am 01.09.1952 folgte Ahrens dem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Technische Hygiene und Mikrobiologie der Technischen Hochschule Dresden und wurde gleichzeitig Direktor des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie. Ab 1955 übernahm er Lehrverpflichtungen im Fach Mikrobiologie an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.07. 1969 wurde Ahrens als Professor mit Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie an die Medizinische Akademie Dresden umberufen und übernahm die kommissarische Direktion, ab 1971 die Direktion des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie. Mit Erreichen des Rentenalters wurde Walther Ahrens 1975 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Mikrobiologische Diagnostik; Ätiologie der multiplen Sklerose; Sterilisation/Desinfektion Publikationen: Serodiagnostische Schnellmethoden zur Krankheitsdiagnose. Leipzig 1947; Der Blättchentest. Ein vereinfachtes Verfahren zum Nachweis der spezifischen Stoffwechselleistungen von Mikro-
organismen. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden 4 (1964), S. 51-56; Untersuchungen zur Frage der Schädigung von Wäschefasern durch tuberkulozide chemische Desinfektionsmittel. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden 6 (1967), S. 51-56; Die Kapillarmethode, ein materialsparendes Verfahren zum ß-Galaktosidase-Nachweis bei Bakterien. Z. ges. Hyg. 14 (1968), S. 199-201; Zur Frage der in-vitro-Aktivität und der therapeutischen Wirksamkeit des Lokalantibioticums Brevicid. Pharmazie 26(1971), S. 100-107. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Präsidialrates der Gesellschaft für experimentelle Medizin in der DDR; Vorsitzender der Gesellschaft für Theoretische Medizin und Grenzgebiete der Medizinischen Akademie Dresden; Korresp. Mitglied der Weltunion für prophylaktische Medizin und Sozialhygiene; Mitglied der International Society for Human and Animal Mycology
Albrecht, Detlev Michael * 14. Dezember 1949 in München Nachdem Detlev Michael Albrecht sein Abitur abgelegt sowie den nachfolgenden Grundwehrdienst geleistet hatte, nahm er 1971 ein Studium der Medizin an der Universität München auf, das er 1976 mit dem Staatsexamen abschloss. Seine Medizinalassistenz absolvierte er von 1977 bis 1978 an der Medizinischen Klinik II der Universität München. 1978 wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Seit 1978 war Albrecht als Assistenzarzt zunächst an der Abteilung für Chirurgie, seit 1979 an der Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege am Kreiskrankenhaus Mühldorf/Inn tätig. 1982 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Anästhesist an die Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege der Universität München (Großhadern), wo er auch seine Facharztausbildung mit der Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie 1984 abschloss. Zwischenzeitlich war er in den Jahren 1983 bis 1985 auch an der Abteilung für Experimentelle Chirurgie an der Universität Heidelberg als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1985 wurde Albrecht mit der Dissertation „Hämodynamische Veränderungen während und nach totalem Hüftgelenksersatz" an der Universität München promoviert. Mit dem 01.01.1986 nahm er seine Tätigkeit als Leitender Oberarzt und stellvertretender Direk-
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Amon,
Kurt
tor des Institutes für Anästhesiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Lübeck auf. 1989 habilitierte sich Albrecht an der Lübecker Universität mit der wissenschaftlichen Arbeit „Interstitielles Ödem nach traumatisch-hämorrhagischem Schock - Verlauf und Therapie" und erwarb zugleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Anästhesiologie. Im Juni 1989 wurde Albrecht als Stellv. Direktor der Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg bestellt und dort am 21.07.1991 zum C3-Professor für Anästhesiologie berufen. Am 20.05.1992 wurde ihm das Amt des Direktors des von ihm initiierten Zentrums für Medizinische Forschung an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg angetragen. Zum 01.12.1994 folgte Albrecht dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Anästhesiologie sowie gleichzeitig als Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie an die Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Am 01.07.1997 wurde er Gründungsdirektor der Harvard Medical International Association Institution sowie zum gleichen Datum zum Studiendekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. 1999 wurde Michael Albrecht zum Dekan sowie Vorsitzenden des Dekanatskollegiums der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus gewählt und ist seit 01.06.2002 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums der TU Dresden. Publikationen: Therapeutic effect of etomidate on hypercortisolism due to ectopic ACTH production. Lancet 1 (1986), S. 275 (zus. mit R. Gärtner, O.A. Müller); Extravascular lung water after hemorrhygic shock with volume substitution using hydroxyethyl starch of crystalloids. In: Hydroxyethyl Starch: A Current Overview. Stuttgart 1992, S. 151-162 (zus. mit Κ. van Ackern, U.B. Brückner); Local cerebral blood flow and glucose utilization after blood exchange with a hemoglobinbased O2 carrier in conscious rats. Am. J. Physiol. 265 (1993), H1243-H1248 (Mitautor); Blood compatible polymers in intensive care units: State of the art and current aspects to biomaterials research. Kidney Int. 53 (1998), Suppl. 64, S. 84-90 (Mitautor); Effects of inhalation of perfluorocarbonaerosol on oxygenation and pulmonary function compared to PGI2inhalation in a model of oleic acid-induced lung injury. Intens. Care Med. 27 (2001), S. 889-897 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1997 Gründungsdirektor der Harvard Medical International Association Institution;
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
1997-1999 Studiendekan der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden; 1999-2002 Dekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; seit 2002 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU Dresden; Fachberater und -gutachter in BMBF, DFG, Wissenschaftsrat
Amon, Kurt * 15. Mai 1941 in Stolp Kurt Amon legte 1959 in Greifswald das Abitur ab. 1959 bis 1965 studierte er an der ErnstMoritz-Arndt Universität Greifswald Medizin und erhielt im gleichen Jahr die Approbation in Rostock. 1965 wurde Amon mit der Dissertation zum Thema „Häufigkeit und Ätiologie der Uterusruptur - unter besonderer Berücksichtigung der an der Universitätsfrauenklinik Greifswald von 1930 bis 1962 aufgetretenen Fälle" in Greifswald promoviert. 1970 erlangte er die Facharztanerkennung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Nach seiner Habilitation mit dem Thema „Untersuchungen zur Therapieoptimierung in Gynäkologie und Geburtshilfe" 1976 an der Universität Greifswald wurde Amon 1977 zum Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Greifswald ernannt. 1980 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Gynäkologie und Geburtshilfe und wurde zum 01.02.1983 als Hochschuldozent berufen. Zum 01.09.1985 folgte Amon einem Ruf als o. Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Medizinische Akademie Dresden, und übernahm gleichzeitig die Funktion als stellvertretender Direktor der Frauenklinik. 1987 kehrte Amon von einer Reise nach Jugoslawien nicht nach Dresden zurück. Noch im gleichen Jahr habilitierte er sich an der Universität Göttingen und übernahm 1988 die ärztliche Leitung der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des PiusHospitals in Oldenburg. 1991 ließ sich Kurt Amon in eigener Praxis nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gynäkologie u. Geburtshilfe, Endokrinologie, Kindergynäkologie Publikationen: Häufigkeit und Ätiologie der Uterusruptur. Greifswald 1965; Antikonvulsiva, Psychopharmaka, Appetitszügler, Antemetika, Antihistaminika. In: Hüller, H. u.a.: Arzneimittelanwendung in der Schwangerschaft und Stillperiode. Berlin 1987, S. 118-130; Analgetika, Spasmoanalgetika, Spasmolytika. In: Hüller, H. u.a.: Arzneimittelanwendung in Schwangerschaft und Stillperiode. Berlin 1987, S. 131-137;
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Das sehr untergewichtige Neugeborene (< 1500 g): Bedeutung, Strategie, untere Grenze, ethische Probleme, Bedeutung. Kinderärztl. Prax. 55 (1987), S. 379-387 (zus. m. D. Gmyrek).
Andreas, Klaus * 27. Januar 1937 in Dresden Klaus Andreas legte 1955 in Dresden das Abitur ab und studierte anschließend bis 1960 Medizin an der Universität Leipzig und der Medizinischen Akademie Dresden. 1960 wurde Andreas nach bestandenem Staatsexamen die ärztliche Approbation erteilt und war danach bis 1961 als Pflichtassistent am Krankenhaus Radeberg tätig. 1961 wurde Andreas unter Vorlage der Dissertation „Die Geschwindigkeit der Luftströmung im Stoffwechselgefäß und ihr Einfluß auf den Gasstoffwechsel bei Ratten" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1962 nahm er eine Facharztausbildung am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Dresden auf, die er 1967 mit der Anerkennung als Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie abschloss, und war anschließend weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zum Mechanismus antinozifensiver Wirkungen zentraler Cholinergika" habilitierte sich Andreas 1972 an der Medizinischen Akademie Dresden und erwarb 1973 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pharmakologie und Toxikologie. Im gleichen Jahr wurde er zum Oberarzt am Institut für Pharmakologie und Toxikologie ernannt sowie am 01.02.1977 als Hochschuldozent für Toxikologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Seit 1983 als amtierender Stellvertreter des Institutsdirektors fungierend, wurde Andreas zum 01.09.1985 als a.o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1991 wurde Andreas bis zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls 1997 das Amt des Kommissarischen Direktors des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden angetragen sowie am 10.05.1994 zum C3-Professor für Toxikologie an der hiesigen Einrichtung umberufen. Mit Erreichen des Altersruhestandes beendete Klaus Andreas 2002 seine reguläre Dienstzeit an der Medizinischen Fakultät Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Phamakologische Beeinflussbarkeit des Gasstoffwechsels, des intravasalen Sauerstoffpartialdruckes und des Säurenbasenhaushaltes; Neuropharmakologie (antinozifensive Wir-
Arnold, Manfred kung zentraler Cholinergika, Antiparkinsonmittel, Psychosedativa, Neuroleptika, Antidepressiva, Nootropika, Cerebroprotektiva, Kalziumkanalblocker, Glutamatkoergisten; Verhaltenspharmakologie, Zoosozialverhalten, Elektrophysiologie, Entwicklung stereotaktischer Methoden, Schadstoffmodelle, Alkoholabhängigkeit, neurotoxikologische Testbatterie) Publikationen: Pharmakologie des Alkohols und seiner Metabolite. Interaktionen Alkohol - Pharmaka. Alkohol und Intermediärstoffwechsel. In: Alkoholbedingte Krankheiten. Berlin 1989, S. 89-110 (zus. m. J. Schmidt); Nervous System. In: Toxicology. San Diego-LondonBoston-New York-Sydney-Tokyo-Toronto 1999, S. 463490 (zus. m. D.E. Ray); Die Hemmung der „tail flick"-Reaktion durch Arekolin und Oxotremorin an dezerebrierten und medullotomierten Ratten. Acta biol. med. germ. 23 (1969), S. 621-625 (zus. m. W. Oelßner); Effects of acute and chronic ethanol administration on synaptic processes and pharmacotherapeutic possibilities for the treatment of alcoholism. Biogenic Amines 6 (1989), S. 201-231; Efficacy of cerebroprotective substances in the management of functional disorders induced by the cytotoxic brain oedema producing substance hexachlorophene. NaunynSchmiedeberg's Arch. Pharmacol. 347 (1993), S. 79-83. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1968-1972 Sekretär der Fachkommission für Pharmakologie und Toxikologie; 1972-1989 Vorsitzender der Revisionskommission der Gesellschaft für Neurowissenschaften der DDR; 1983-1990 Beirat des Zentralen Toxikologischen Auskunftsdienstes der DDR; 1984-1990 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Toxikologie der Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie der DDR; 1988 Organisation und wissenschaftliche Leitung des 8. Drug Toxicity Meeting in Berlin; 1990 Leitung der Session Neurotoxicology beim EurotoxKongress in Leipzig; 1991 Mitglied der Zulassungskommission für Public Health Education an der Medizinischen Akademie Dresden; seit 1991 Vorsitzender der Prüfungskommission „Pharmakologie und Toxikologie" der Landesärztekammer Sachsen; 1992-1998 Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Neuropharmakologie und -toxikologie (ANPT) der Deutschen Gesellschaft für experimentelle u. klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT); 1993 Leitung der ANPT-Tagung in Dresden; Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift „Toxicology" (Official Journal of the British Toxicology Society) Ehrungen und Auszeichnungen: 1977 Humboldt-Medaille in Bronze; seit 1998 Eurotox Registered Toxicologist
Arnold, Manfred * 11. Dezember 1936 in Chemnitz Manfred Arnold legte 1955 in Glauchau das Abitur ab. Von 1955 bis 1960 studierte er Zahnmedizin an der Universität Leipzig und an der
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Aßmann,
Dieter
Medizinischen Akademie Dresden. 1960 wurde ihm die Approbation als Zahnarzt in Dresden erteilt. Arnold war 1960/61 Pflichtassistent an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden, danach bis 1964 Wissenschaftlicher Assistent an dieser Einrichtung. Mit dem Thema „Über die Korrelation zwischen Hirngewicht und Körpergewicht Erwachsener" wurde Arnold 1962 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Nach seiner 1964 absolvierten Facharztausbildung und der Facharztanerkennung als „Praktischer Zahnarzt" wurde Arnold als Lehrbeauftragter für den propädeutischen und klinischen Kurs „Konservierenden Stomatologie" benannt und 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Konservierende Zahnheilkunde an der Medizinischen Akademie erteilt. 1972 wurde Arnold zum Oberarzt und Leiter der Abteilung Allgemeine Stomatologie der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1980 zum Thema „Objektivierbarkeit entzündlicher Veränderungen am marginalen Periodont unter dem Einfluss hormoneller Kontrazeptiva" an der Dresdener Medizinischen Akademie habilitiert, wurde er am 01.02.1981 als Hochschuldozent für Konservierende Stomatologie berufen und zwei Jahre später - am 01.09.1983 - zum a.o. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1982 war Arnold in das Amt des Prorektors für Erziehung und Ausbildung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt worden, das er auch in zweiter Amtsperiode bis 1989 ausübte. Manfred Arnold war an der Poliklinik für Zahnerhaltung der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden bis zum Erreichen des Altersruhestandes am 31.12.1996 tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Hormone und Gingiva; Diagnostik der Parodontopathies Prophylaxe und Werkstoffkunde Publikationen·. Untersuchungen über Passgenauigkeit und klinische Probleme keramischer Füllungen. Zahnärztl. Welt 69 (1968), S. 158-163, 195-197; Das Keramikinlay. Stomatol. DDR 24 (1974), S. 264-269; Objektivierbarkeit entzündlicher Veränderungen am marginalen Periodont unter dem Einfluß hormonaler Kontrazeptiva. Dresden [980; Toxizitätsverhalten unterschiedlicher zahnärztlicher Materialien. Zahnärztl. Welt/Reform 104 (1995), S. 360-363 (zus. m. F.D. Ernst); Die indirekte Überkappung - eine wissenschaftlich begründete Behandlungsmethode? ZMK Magazin 11 (1995), S. 64-68 (zus. m. F.D. Ernst, G. Richter).
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Senats und des Gesellschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden; Mitglied der Kommission „Präventive Stomatologie" der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1982-1989 Prorektor für Erziehung und Ausbildung an der Medizinischen Akademie Dresden; Ehrungen und Auszeichnungen: Ehrenmedaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; Humboldt-Medaille; 1977 Hufeland-Medaille in Bronze; 1980 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber; 1980 Korrespondierendes Mitglied der Polnischen Gesellschaft für Stomatologie; 1988 Medizinalrat; 1989 Verdienstmedaille der DDR
Aßmann, Dieter * 1. Januar 1926 in Dresden Dietmar Aßmann legte 1944 in Dresden das Abitur ab und war zunächst 1945/46 als Krankenpflegerhospitant am Stadtkrankenhaus DresdenFriedrichstadt tätig. 1946 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Jena auf, das er dort 1952 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Noch im selben Jahr wurde Aßmann die ärztliche Approbation erteilt. Anschließend war er bis 1953 als Pflichtassistent am Physiologisch-Chemischen Institut sowie an der Chirurgischen- und Frauenklinik der Universität Jena tätig. 1954 wurde Aßmann mit der Dissertation „Die Wetterfühligkeit des Menschen, Ursachen und Pathogenese der biologischen Wetterwirkung" an der Universität Jena promoviert. Bis 1955 Stationsarzt am Städtischen Krankenhaus Jena, wechselte er nach Dresden an die Medizinische Klinik der Medizinischen Akademie. 1959 erlangte Aßmann die Facharztanerkennung für Innere Medizin und wurde 1963 zum Oberarzt ernannt. 1965 habilitierte er sich mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Frage der Wirkung elektrischer Wechselfelder im Frequenzbereich der atmosphärischen elektrischen Störungen auf die Serumproteine" an der Medizinischen Akademie Dresden. Im selben Jahr übernahm er das Amt des Ärztlichen Direktors und Chefarztes der Inneren Abteilung am Krankenhaus Pirna. Am 01.10.1966 wurde er als Dozent und am 01.09. 1980 zum Honorarprofessor für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie berufen. Von 1968 bis 1972 war er zudem als Leitender Arzt für Geriatrie und Gerohygiene sowie 1971 bis 1990 als Mitglied der Fachkommission Innere
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Medizin beim Rat des Bezirkes Dresden berufen worden. Mit Erreichen des Altersruhestandes beendete Dieter Aßmann 1992 seine Arbeitstätigkeit am Krankenhaus Pirna. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Infektologie; Meteorobiologie, psychosomatische Krankheiten Publikationen: Die Wetterfühligkeit des Menschen. Ursachen und Pathogenese der biologischen Wetterwirkung. Jena 1955, 2. neubearb. u. erw. Aufl. Jena 1963; Zur Frage der Umwelteinflüsse auf den physikalisch-chemischen Zustand des Blutes und die praktische Bedeutung in der Klinik. In: Proceedings of the Second International Bioclimatological Congress London. OxfordLondon-New York-Paris 1962, S. 510-519; Funktionelle Syndrome in der Inneren- und Allgemeinmedizin. T. 1-3. Dtsch. Gesundh.-wesen 34 (1979), S. 241, 1333,970. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1972-1977 Vorstandsmitglied und Schatzmeister der medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden; 1977-1979 Vorsitzender bzw. 2. Vorsitzender der Gesellschaft für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1967 Medizinalrat 1974 Obermedizinalrat seit 1996 Ehrenmitglied der Sächsischen Gesellschaft für Innere Medizin
Bach, Otto * 21. Mai 1937 in Borsdorf Nach dem 1955 in Leipzig abgelegten Abitur nahm Otto Bach ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1960 mit dem Staatsexamen beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Seine Pflichtassistenz absolvierte er 1960/61 am Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie in Leipzig und begann 1961 eine Facharztausbildung an der Universitäts-Nervenklinik Leipzig, die er 1965 mit der Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie beendete. Bereits 1962 wurde Bach unter Vorlage der Dissertation „Charakteristische anamnestische Angaben Magenkranker" an der Universität Leipzig promoviert und 1969 zum Oberarzt, 1974 zum 1. Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Neurologie der Universität Leipzig ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über kooperative Beziehungen zwischen psychiatrischen Patienten und ihrer Umwelt" habilitierte sich Bach
Bach, Otto 1975 an der Leipziger Universität und wurde am 01.02.1979 zum Hochschuldozent für Neurologie und Psychiatrie sowie zum 01.09.1985 als a.o. Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Karl-Marx-Universität Leipzig berufen. Studienaufenthalte hatten ihn an das Fakultätskrankenhaus Sadska bei Prag/CSSR (1971) sowie an das Bechterew-Institut für Neurologie und Psychiatrie Leningrad/UdSSR (1976) geführt. 1984 erhielt er einen halbjährigen Lehrauftrag und eine Professur an der Medical School of Gondar/Äthiopien. Zum 01.09.1987 folgte Bach dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie an die Medizinische Akademie Dresden. Mit der 1990 erfolgten Umstrukturierung im Rahmen des Fachbereiches Nervenheilkunde und Teilung der Klinik für Psychiatrie und Neurologie wurde Bach das Direktorat der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie übertragen. Zum 01.06.1992 erhielt er die Anerkennung als Professor neuen Rechts und wurde im darauf folgenden Jahr mit Gründung der Medizinischen Fakultät zum C4-Professor an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden umberufen. 1991 wurde Bach zum Rektor der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden gewählt, in dem Amt er bis zur Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der T U Dresden 1993 fungierte. 1999 übernahm er das Amt des Medizinischen Vorstandes des Universitätsklinikums der TU Dresden, womit er zugleich das Klinikdirektorat niederlegte. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Otto Bach emeritiert.
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Klinische Psychiatrie; Sozialpsychiatie; Versorgungsforschung in der Psychiatrie; Familien- und Angehörigenarbeit Publikationen: Sozialpsychiatrische Forschung und Praxis. Leipzig 1976 (Mitherausgeber); Familientherapie und Familienforschung. 2. Aufl. Leipzig 1982 (Hrsg.); Taschenbuch psychiatrischer Therapie. Leipzig 1983, 19872 (Hrsg. zus. m. H. Weise); Lehrbuch der Psych-Fächer. Psychiatrie - Psychotherapie - Psychosomatik - Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychothérapie. Heidelberg 2000 (zus. m. M. Geyer, M. Scholz); Ergotherapie in der Psychiatrie. Perspektiven aktueller Forschung. Stuttgart 2002 (zus. m. Th. Reuster). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-1993 Rektor der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden; 1991-1993 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde;
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Bachmann, Michael seit 1997 Vorsitzender der Akademie für Ärztliche Fortbildung der Sächsischen Landesärztekammer; 1999-2002 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden; langjähriger Vorsitzender und derzeit Mitglied des Vorstandes der Sächsischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Nervenheilkunde e.V.; Vorstandsmitglied des Senats für Fortbildung der Bundesärztekammer; Mitglied des Landesbeirates für Psychiatrie der Sächsischen Staatsregierung Ehrungen und Auszeichnungen: 2003 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland; 2003 Gustav v. Bergmann-Medaille für Verdienste um die ärztliche Fortbildung des Bundesärztekammer
Bachmann, Michael * 26. November 1956 in Ludwigshafen/Rhein Michael Bachmann legte 1975 in Ludwigshafen/Rhein das Abitur ab. Von 1976 bis 1981 studierte er Pharmazie an der Universität Mainz und erhielt 1981 die Approbation als Apotheker. Ab 1981 arbeitete Bachmann an der Universität Mainz. 1983 wurde er mit der Dissertation „Posttranskriptionale Modifikation der heterogenen nuklearen RNA während des Reifens zur Messenger RNA" in Mainz zum Dr. rer. nat. promoviert. Sechs Jahre später habilitierte er sich ebenda unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Struktur, Funktion und intrazellulärer Transport von kleinen, mit Autoantigenen assoziierten Ribonukleoproteinkomplexen" im Fach Physiologische Chemie (Dr. med. habil.). Im Jahre 1991 erhielt er eine C3-Stiftungsprofessur vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und wurde am 18.12.1997 zum api. Professor ernannt. Im Jahre 2000 wechselte Michael Bachmann als Associate Member an die Oklahoma Medical Research Foundation, OK/USA. Seine Ernennung zum C3-Professor für Immunologie an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden erfolgte am 01.03.2002. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entstehung, Therapie und Diagnostik von Tumor- und Autoimmunerkrankungen; Publikationen: The nuclear autoantigen La/SS-B: Transfection analysis of expression of mRNA isoforms. J. Biol. Chem. 272 (1997), S. 12076-12082 (Mitautor); One gene two transcripts: Isolation of an alternative transcript encoding for the autoantigen La/SS-B from a cDNA library of a patient with primary Sjoegrens' syndrome. J. Exp. Med. 180 (1994), S. 2059-2067 (Mitautor); Comparison of the localization of EBER RNAs in mitotic and interphase cells. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89 (1992), S. 10292-10296 (Mitautor);
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Characterization of the autoantigen La as a nucleic acid dependent ATPase/dATPase with melting properties. Cell 60 (1990), S. 85-93 (Mitautor); Association of La and Ro antigens with intracellular structures in HEp-2 carcinoma cells. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83 (1986), S. 7770-7774 (Mitautor). Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Boehringer-Ingelheim Preis; 1990 Preis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie; 1990 Bruno-Schuler Preis der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie; 1991 Robert Feulgen Preis der Internationalen Gesellschaft für Histochemie; 1998 Greenberg Scholarship am Oklahoma Medical Research Foundation, Oklahoma, USA
Baerthold, Wolfgang * 25. Januar 1931 in Dresden Wolfgang Baerthold legte 1949 in Dresden das Abitur ab. Von 1951 bis 1956 studierte er Medizin an der Humboldt-Universität Berlin, erhielt 1956 die ärztliche Approbation und war 1957/58 als Pflichtassistent am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt tätig. 1958 wirkte Baerthold als Betriebsarzt im VEB Triebwerksbau Pirna, 1958/59 als Betriebsarzt an der TU Dresden und von 1959 bis 1961 als Assistenzarzt am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt. 1961 wurde er mit der Dissertation „Die Syndropie zwischen Leberparenchym-Erkrankungen und Diabetes mellitus" in Dresden promoviert. Im selben Jahr begann Baerthold an der Medizinischen Akademie Dresden seine Facharztausbildung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die er 1964 abschloss. 1971 wurde er Oberarzt und übernahm die Leitung der HNO-Abteilung der Zentralen Hochschulpoliklinik an der CarusAkademie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Kryochirurgie als Methode umschriebener Funktionsausschaltung des Labyrinthes" habilitierte er sich 1977 in Dresden. 1978 erhielt Baerthold die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Oto-Rhino-Laryngologie und wurde am 01.02. 1980 zum Hochschuldozenten für Oto-Rhino-Laryngologie an der Dresdener Medizinischen Akademie ernannt. Am 01.12.1992 erfolgte seine Ernennung zum api. Professor für Oto-RhinoLaryngologie ebenda. Mit Erreichen der Altersgrenze schied Baerthold 1996 aus der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kryochirurgie; Schlafmedizin Publikationen: Zur Frage der Teilresektion bei Kehlkopfkrebsen. Arch.
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Klin. Exper. Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilk. 189 (1967), S. 195-209 (zus. m. F. Günnel); Ist eine Kehlkopfteilresektion nach vorausgegangener Strahlenbehandlung aufgrund des sichtbaren Ortsbefundes berechtigt? Z. Laryng. Rhinol. 47 (1968), S. 942-957 (zus. m. F. Günnel); Der Einfluß lokaler extremer Unterkühlung eines Bogenganges auf die Mikrophonpotentiale beim Kaninchen. Arch. Klin. Exper. Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilk. 190 (1968), S. 16-23 (zus. m. P. Seidel); Erste klinische Ergebnisse der Kryochirurgie des Innenohres. Hals-Nasen-Ohrenheilk. (1973), S. 367-370 (zus. m. H. Koch und R. Steinert); Nächtliche Hypoxämien und pulmonale Hypertension bei Kindern mit adenoiden Vegetationen. In: Jahrbuch Schlafmedizin in Deutschland, 1994 (1995), S. 210-213 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien lind Gesellschaften: 1991 Mitglied des Konzils der Medizinischen Akademie Dresden, später der Medizinischen Fakultät der TU Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1977 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber; 1988 Medizinalrat
Balck, Friedrich Bernhard * 4. März 1945 in Leer (Ostfriesland) Friedrich Bernhard Balck legte 1965 am Gymnasium Leer das Abitur ab. Von 1965 bis 1967 war er zum klinischen Ersatzwehrdienst verpflichtet. 1967 nahm er ein Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie an der Universität Hamburg auf, das er 1972 mit dem Diplom (Diplompsychologe) abschloss. Von 1972 bis 1975 war er zunächst am Psychologischen Institut, bis 1981 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf als Assistent im Sonderforschungsbereich, Abt. Psychosomatik, tätig. 1981 wechselte er als Akademischer Rat auf Zeit an die Klinik für Psychiatrie der Medizinischen Universität Lübeck. 1982 wurde Balck mit der Arbeit „Zufriedenheit in der Zweierbeziehung. Eine empirische Untersuchung zu Konfliktstrategien und zum Konfliktverhalten zufriedener und unzufriedener Freundes- und Ehepaare" an der Universität Hamburg promoviert. Inzwischen hatte er auch mehrere Spezialausbildungen auf dem Gebiet der Psychotherapie absolviert - 1976 Verhaltenstherapie, 1979 Systematische Familientherapie und 1981 Gesprächspsychotherapie. 1983 erhielt Balck vom Berufsverband Deutscher Psychologen die Anerkennung als Klinischer Psychologe und war bis 1985 am Ausbau des Lehrstuhls für Medizinische Psychologie der Universität Lübeck beteiligt. 1986 habilitierte sich Balck zum Thema „Das Erleben der Hämo-
Baretton, Gustavo Bruno dialysebehandlung durch den Patienten und seinen Ehepartner" an der Universität Hamburg und wurde dort 1987 zum Privatdozenten ernannt. Im gleichen Jahr nahm er eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität Lübeck auf und übernahm von 1989 bis 1996 die Leitung des Institutes für Angewandte Psychologie in Lübeck. Zugleich nahm er seit 1992 die Kommissarische Vertretung der Professur „Medizinische Psychologie" an der Universität Hamburg-Eppendorf sowie am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin wahr. Im Oktober 1995 wurde Friedrich Bernhard Balck zum Lehrbeauftragten für Medizinische Psychologie an der TU Dresden ernannt und zum 01.04.1996 zum Professor (C3) für Medizinische Psychologie an die Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: medizinpsychologische Forschung auf dem Gebiet der Psychonephrologie, bei Bewältigung chronisch somatischer Erkrankungen; psychologische Einfühlungsfaktoren auf Genesungsverläufe; Wechselwirkung somatischer Erkrankungen mit sozialem Netzwerk Publikationen: Psychonephrologie, Psychische Probleme bei Niereninsuffizienz. Heidelberg 1985 (zus. m. U. Koch, H. Speidel); Medizinische Psychologie. In: Bach, O., F. Balck, H. Petermann: Klinische Psychologie, Medizinische Psychologie, Pathopsychologie für medizinische Fachberufe. Zwickau 1997, S. 26-47; Kausalattributionen und Kontrollüberzeugungen im Krankheits- und Genesungsprozeß chronisch Kranker. In: Kröger, F., E.-R. Petzold (Hrsg.): Selbstorganisation und Ordnungswandel in der Psychosomatik. Frankfurt a.M. 1999, S. 404-423 (zus. m. C. Ulbrich); Schädelhirntrauma und Familie - Auswirkungen einer akuten Hirnschädigung auf Familienmitglieder und das Familiensystem. Kontext 31 (2000), S. 180-193 (zus. m. A. Dinkel); Interventionen in der Familientherapie. Kontext 34 (2003), S. 372-385. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Herausgeber der Zeitschrift der Deutschen Arbeitsgemeinschaft f. Familientherapie „Kontext"
Baretton, Gustavo Bruno * 18. Januar 1959 in München Gustavo Bruno Baretton legte 1978 in München das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität München auf, das er 1984 mit dem Staatsexamen beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Ebenfalls 1984 wurde Baret-
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Barke,
Reinhard
ton unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen an Keimzelltumoren des Hodens zum Nachweis von Tissue-Polypeptide-Antigen (TPA) und von Zytokeratin" an der Ludwig-MaximiliansUniversität München promoviert. 1984 bis 1986 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und begann 1986 seine ärztliche Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pathologie der Medizinischen Universität Lübeck. 1991 wechselte er an das Pathologische Institut der Universität München, wo er auch seine Facharztausbildung mit der Anerkennung als Facharzt für Pathologische Anatomie 1992 abschloss und zum Funktionsoberarzt ernannt wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „DNAZytometrie und Interphase-Zytogenetik an soliden Neoplasien" habilitierte sich Baretton 1995 an der Ludwig-Maximilians-Universität und wurde am 01.10.1999 als C3-Professor für Allgemeine Pathologie und Spezielle Pathologische Anatomie an der Universität München berufen. Zum 01.10.2000 folgte Gustavo Bruno Baretton dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie und Spezielle Pathologische Anatomie sowie als Direktor des Institutes für Pathologie an die Medizinische Fakultät bzw. das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden. Publikationen·. Interphase cytogenetic analysis of prostatic carcinomas by use of nonisotopic in situ hybridization. Cancer Res. 54 (1994), S. 4472-4480 (Erstautor); Comparison of DNA ploidy in prostatic intraepithalial neoplasia and invasive carcinoma of the prostate: An image cytometric study. Hum. Pathol. 25 (1994), S. 506-513 (Erstautor); Apoptosis and immunohistochemical bcl-2-expression in colorectal adenomas and carcinomas: aspects of carcinogenesis and prognostic significance. Cancer 77 (1996), S. 255-264 (Erstautor); Poliferation- and apoptosis-associated factors in advanced prostatic carcinomas before and after androgen deprivation therapy: Prognostic significance of p21/WAPl/CIPl expression. Br. J. Cancer 80 (1999), S. 546-555 (Erstautor); FISH-analysis of gene aberrations in advanced prostatic carcinomas before and after androgen deprivation therapy. Lab. Invest. 80 (2000), S. 1455-1464. Ehrungen und Auszeichnungen: 1988 Dr. P.L. Fischer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin; 1994 Curt Bohnewand-Preis für Krebsforschung der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximiliams-Universität München; Preis für herausragende Leistungen in der Lehre der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität München als Mitglied der Dozentengruppe der „Harvard - Munich Medical Education Alliance"
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
Barke, Reinhard * 21. September 1920 in Dresden, t 13. November 2003 Reinhard Barke legte 1938 in Pirna das Abitur ab. Anschließend wurde er zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen, begann 1942 das Medizinstudium an der Universität Leipzig und konnte mit dem Physikum abschließen. Nach erneutem Fronteinsatz und Gefangenschaft setzte Barke 1947 das Studium in Leipzig fort, wo er 1949 das medizinische Staatsexamen ablegte. 1949 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Die progrediente Hautnekrose" in Leipzig promoviert. Der Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin an der Leipziger Universität folgte ebenda die radiologische Ausbildung, die er 1957 abschloss. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Stoffwechselverhalten nach Applikation von Röntgenkontrastmitteln" habilitierte er sich 1963 in Leipzig, wurde 1963 zum Dozenten für Radiologie berufen und 1970 zum a.o. Professor für Radiologie ernannt. Am 01.09.1974 folgte Reinhard Barke seiner Berufung als o. Professor für Radiologie und Direktor der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1986 wurde er nach Vollendung seines 65. Lebensjahres emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Röntgenkontrastmittel; Mammographie; Strahlenschutz Publikationen: Weg und Ziel der Röntgendiagnostik: Ein Leitfaden für den nicht röntgenologisch tätigen Arzt. Leipzig 1957, 2 1958; Röntgenkontrastmittel: Chemie, Physiologie, Klinik. Leipzig 1970; Bericht über den ΠΙ. Kongreß der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (EAR) in Edinburgh/Schottland vom 22. bis 27. Juni 1975. Radiol, diagn. 17 (1976), S. 303317 (zus. m. G. Liess); Medizinische und physikalische Probleme der Mammographie. Teil I: Allgemeine Gesichtspunkte, Indikationen und Ergebnisse der Mammographie mit DG 40; Teil II: Untersuchungen zur optimalen Strahlenqualität und zur Strahlenbelastung. Radiol, diagn. 21 (1980), S. 9-37; Einseitige Halbkörperbestrahlung beim Bronchuskarzinom - erste Ergebnisse eines klinisch kontrollierten Versuches. Radiobiol., Radiother. 22 (1981), S. 433-437 (zus. m. A. Lesche). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Vorsitzender der Gesellschaft für Radiologie der DDR; Gründungsmitglied und Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft für Strahlenschutz der DDR; Mitglied im Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Radiologie Ehningen und Auszeichnungen: 1979 Nationalpreis für die Forschungsarbeit in der medizinischen Röntgenpraxis (Mammographie); 1986 „Verdienter Arzt des Volkes"
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Barth, Joachim * 30. Juli 1942 in Würzen Joachim Barth legte 1960 in Grimma das Abitur ab und nahm 1962 ein Studium der Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf. Nach bestandenem ärztlichen Staatsexamen wurde ihm 1968 die Approbation erteilt. Im gleichen Jahr wurde Barth unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen über Vorkommen, Symptomatik und Ätiologie der Byssinose in der Baumwolle verarbeitenden Textilindustrie" an der Universität Jena promoviert. 1968 begann er seine ärztliche Tätigkeit als Ausbildungsassistent an der Klinik für Hautkrankheiten der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. 1973 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Dermatologie und Venerologie. Seit 1973 Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Leipzig, wurde ihm zusätzlich 1975 die Leitung der Bezirkskurenstelle Leipzig für Hautkuren sowie die stellvertretende Klinikleitung für die Ausbildung im Fachgebiet Dermatologie/Venerologie übertragen. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur prospektiven Erfassung fotosensibilisierender Eigenschaften von Pharmaka und Industriesubstanzen" habilitierte sich Barth 1975 an der Universität Leipzig. Gleichzeitig mit Erlangen der Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Dermatologie und Venerologie 1976 wurde Barth zum Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten der Universität Leipzig ernannt. Am 01.02.1978 als Dozent für Dermatologie und Venerologie an der Universität Leipzig berufen, folgte Barth zum 01.09.1983 dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Dermatologie und Venerologie sowie als Direktor der Klinik für Hautkrankheiten an die Medizinische Akademie Dresden. 1983/84 nahm Barth einen Lehrauftrag am College of Medical Science in Gondar/ Äthiopien wahr. Der seit 1993 Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden stand Joachim Barth bis Ende 1994 als Direktor vor und ließ sich 1995 als Hautarzt in Borna bei Leipzig nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Photodermatologie; Tropendermatologie; Dermatotherapie Publikationen: Mouse screening-test for evaluating protection to longwave ultraviolet radiation. Br. J. Dermatol. 99 (1978), S. 357-360; Influence of α-tocopherol on psoralen photosensitization in mice. Giornale Italiano di Dermatologia e Venerologia 119 (1984), S. 301-303 (zus. m. S. Gatti, H. Lutter);
Baumann, Michael Johann Wilhelm Ritter (1776-1810) und die Entdeckung der UV-Strahlung vor 185 Jahren. Hautarzt 38 (1987), S. 301-303; Dermatologie. (Edition Zahnheilkunde) Leipzig 1991 (zus. m. P. Altmeyer, G. Richter); Serum 25 (OH)D3 and UV-exposure of residents in an old people's home in East-Germany - successful use of polysulfone films. Photodermatol. Photoimmunol. Photomed. 9 (1993), S. 229-231 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990 Leiter der TC 19 der Commission Internationale de L'Eclairage (CIE); seit 1991 Vorsitzender der Sächsischen AIDS-Stiftung und Leiter der Arbeitsgruppe AIDS in Deutschland; seit 1992 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Psoriasis Bundes und der Deutschen Haut- und Allergiehilfe; seit 1993 Adviser von Europso (Dachverband europäischer Psoriasis-Verbände); seit 1993 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der neugegr. Arbeitsgruppe „Photodermatologie" der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft; 1994 Mitglied des Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät und des Konzils der TU Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1981 Maxim-Zetkin-Preis der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; 1990 Karl-Linser-Preis der Gesellschaft für Dermatologie der DDR; 1993 Forschungspreis des Fördervereins Sonnenforschung
Baumann, Michael * 2. Dezember 1962 in Westerstede Michael Baumann legte 1981 am Gymnasium Athenaeum in Stade das Abitur ab und nahm 1982 ein Studium der Medizin an der Universität Hamburg auf, das er 1988 mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Ebenfalls 1988 wurde Baumann unter Vorlage der Dissertation „Probleme der flußzytometrischen Quantifizierung abnormer DNA-Gehalte in Blutproben nach Färbung mit Hoechst-33258" an der Universität Hamburg mit dem Prädikat „magna cum laude" promoviert. Von 1988 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department of Radiation Oncology, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School Boston/USA, und nahm 1990 eine Facharztausbildung an der Radiologischen Klinik des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf auf, die er 1994 mit der Anerkennung als Arzt für Strahlentherapie abschloss. Bereits 1990 wurde er mit dem Aufbau und der Leitung der Arbeitsgruppe „Experimentelle Radioonkologie" betraut sowie 1993 zum Oberarzt ernannt.
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Bayerdörjfer, Ekkehard Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Fraktionierte Strahlentherapie menschlicher FaDu-Plattenepithelkarzinome in Nacktmäusen" habilitierte sich Baumann 1994 an der Universität Hamburg. 1995 wechselte er als Oberarzt in Leitungsfunktion an die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Medizinischen Fakultät an der Technischen Universität Dresden. 1996 erfolgte seine Umhabilitierung sowie am 30.09.1998 die Ernennung Baumanns als api. Professor für Strahlentherapie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. 1999 wurde er als Stellv. Direktor der Dresdener Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und zugleich - für Februar bis November des selben Jahres - zum Kommissarischen Direktor der Abteilung für Strahlentherapie der Radiologischen Klinik der Universität des Saarlandes ernannt. Zum 15.12.2001 wurde Baumann als C3Professor für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen und zugleich die Leitung des Bereiches Experimentelle Radioonkologie und Strahlenbiologie der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie übertragen. 2003 übernahm Michael Baumann das Direktorat des neugegründeten Universitäts KrebsCentrum (UCC) am Dresdener Universitätsklinikum. Publikationen: Klinische Strahlenbiologie. 3. Aufl. Jena 1997 (zus. m. Th. Herrmann); Impact of overall treatment time of fractionated irradiation on local control of slow growing human GL squamous cell carcinoma in nude mice. Radiother. Oncol. 50 (1999), S. 107-111 (Erstautor); Hyperfractionated radiotherapy: tops or flops. Med. Pediat. Oncol. 33 (1999), S. 339-402 (zus. m. H.P. Beck-Bornholdt); Modified fractionation in the radical treatment of non-small cell lung cancer. Front. Radiat. Ther. Oncol. 34 (2000), S. 80-88 (Mitautor); The translational research chain: is it delivering the goods? Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 49 (2001), S. 345-351 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1995 Mitglied im klinischen Forschungsverbund; 1997 Beauftragter der European Society for Therapeutic Radiology and Oncology (ESTRO); 1997/98 Mitglied der Strukturkommission der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; seit 1998 Chairman des ESTRO-Committee on Education für das State-of-the-Art-Projekt Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 u. 1990 Student Travel Award der Radiation Research Society;
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
1995 G.E. Konjetzny-Preis der Hamburger Krebsgesellschaft; 1995 Hanns-Langendorff-Preis der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte; 1997 Gerhard-Hess-Förderpreis der Deutschen Forschungsgesellschaft
Bayerdörffer, Ekkehard Ekkehard Bayerdörffer war von 1997 bis 2002 außerplanmäßiger Professor an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I der Medizinischen Fakultät/ Universitätsklinikum an der TU Dresden.
Bellmann, Günther * 1. September 1921 in Trier, t 9. Oktober 1974 in Dresden Günther Bellmann studierte von 1940 bis 1944 Medizin in Berlin, Würzburg, Straßburg und Breslau, erhielt 1945 die Approbation und war als Assistenzarzt in Döbeln tätig. 1945 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Über den Wert der Spätagglutination für die Fleckfieber-Diagnose" in Tübingen promoviert. Seit 1946 war er Assistenzarzt, ab 1955 Oberarzt am Krankenhaus Dresden-Neustadt. Seine Facharztanerkennung für Chirurgie erhielt Bellmann 1951. 1957 wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wirkte als Oberarzt an der Chirurgischen Klinik und wurde 1959 zum 1. Oberarzt dieser Klinik ernannt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Frage der Leukocyten-Gewinnung und ihrer Markierung mit radioaktiven Isotopen, ihre Reincorporation und Verteilung im Organismus" habilitierte sich Bellmann 1963 in Dresden und wurde am 01.02.1964 zum Dozenten für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1964 erhielt er die Facharztanerkennung für Kinderchirurgie. Bellmann übernahm 1967 die Kinderchirurgische Abteilung als halbselbständige Abteilung und leitete mehrere Jahre kommissarisch die Chirurgische Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.09.1968 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Chirurgie ernannt und am 01.09.1969 als o. Professor für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Beide Ämter hatte er bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1974 inne. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kinderchirurgie; periphere arterielle Durchblutungsstörungen Publikationen: Die Aortographie in der angliologischen Diagnostik. Leipzig 1963 (zus. m. H. Herwig);
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Möglichkeiten und Grenzen der Gefäßchirurgie am peripheren Arteriensystem. Med. Mschr. 17 (1963), S. 684-687; Dringliche Chirurgie der ersten Lebenswochen. Leipzig 1967; Probleme der Nachbetreuung tumorkranker Kinder. Z. ärztl. Fortbild. 64 (1970), S. 1085-1086; Der paralytische Ileus bei Säugling und Kleinkind. Zbl. Chirurgie 97 (1972), S. 539-541; Kraniosynostose, Operationsindikation, Operationstechnik und Prognose. Zbl. Chirurgie 97 (1972), S. 364-368. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Oversea member of the British Association of Paediatric Surgeons; Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Kinderchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin Ehrungen und Auszeichnungen: 1964 Hufeland-Medaille in Silber
Bergmann, Sybille * 29. Juli 1951 in Irfersgrün/Vogtland Nach dem 1970 an der ABF (zur Vorbereitung eines Auslandsstudiums) in Halle/S. abgelegten Abitur nahm Sybille Bergmann 1970 ein Studium der Biochemie an der Staatlichen Universität Donezk/UdSSR auf, das sie 1974 am Institut für Endokrinologie und Stoffwechsel der Akademie der Wissenschaften in Kiew/UdSSR fortsetzte und dort 1975 mit dem Diplom (Titel der Arbeit: „Einfluss verschiedener Xenobiotika auf Cytochrome P-450 der Leber und der Nebennierenrinde") abschloss. 1975 begann sie ihre berufliche Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Klinische Laboratorien der Medizinischen Akademie Dresden. 1977 erhielt Sybille Bergmann eine Fernaspirantur am Institut für Experimentelle Medizin Leningrad/UdSSR, wo sie 1982 unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen zur Bildung der Lipoproteine in der Darmwand des Kaninchens unter verschiedenen Fütterungsbedingungen" (in russisch) zum Dr. rer. nat. promoviert wurde. 1982 wurde Sybille Bergmann die Leitung des Zentrallabors des (seit 1983) Institutes für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik an der Medizinischen Akademie Dresden übertragen. 1986 erwarb sie im Postgradualstudium den Fachabschluss „Fachbiochemiker der Medizin" und erlangte 1989 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Klinische Chemie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Prä- und postnatale Prägung des frühkindlichen Lipoproteinmusters" habilitierte sich Sybille Bergmann 1991 an der Technischen Universität Dresden zum
Bethig, Rudolf Dr.rer.nat.habil. Am 02.03.1999 wurde Sybille Bergmann zur Privatdozentin für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt, absolvierte 2001 ein Advanced Tutor Training an der Harvard Medical School Boston/USA und ist seit 2002 Fachgruppenleiterin Klinische Chemie /Endokrinologie am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Am 19.02.2002 wurde Sybille Bergmann zur api. Professorin für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Serum-, Liquor- und Urinproteindiagnostik v.a. mit elektrophoretischen Methoden; präparative und analytische Methoden in der Lipoproteindiagnostik; Flowzytometrie; Entzündungsmarker, Knochenstoffwechsel, Diabetes mellitus; Labordiagnostik im Säuglings- und Kindesalter; menopausentypische Labordiagnostik; Dresden cardiovascular risk and nutrition study (DRECANStudie); BMBF Projekt „Differenzierung des Arterioskleroserisikos bei kombinierter Hyperlipoproteinämie und Hypertonie"; „Psychosoziale Ressourcen und kardiovaskuläres Risiko der Frau im mittleren Lebensalter" (PSYRECA-Studie) Publikationen: Intestinal biosynthesis of apolipoproteins during active fat absorption in rabbits. Biomed. Biochem. Acta 43 (1984), S. 457-462; Apolipoproteinkonzentrationen des Nabelschnurblutes gesunder Neugeborener. Ζ. med. Lab. diagn. 28 (1987), S.385-392; Dietary habits in Eastern Germany-Changes due to German reunification and their relations to serum lipids: Results of the DRECAN-study. Nutr. Metab. Cardiovasc. Dis. 5 (1995), S. 201-210 (Mitautor); Influence of menopause and lifestyle factors on high density lipoproteins in middle-aged woman. Menopause 4 (1997), S. 52-61 (Erstautor); Einfluß des Streßbewältigungsstils auf das kardiovaskuläre Risikofaktorenprofil der Frau im mittleren Lebensalter. In: Heinle, H. u.a. (Hrsg.): Prävention atherosklerotischer Prozesse. Tübingen 2002, S. 7-11 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1984 Mitarbeit, seit 1991 Sekretär des Organisationskomitees der Internationalen Dresdner Lipidsymposien; 1992 Mitarbeit im Organisationskomitee der jährlichen Erfurter Atherosklerose-Symposien; Mitglied der Lipid-Liga; Mitglied im Carl-Gustav-Carus Förderverein Ehrungen und Auszeichnungen: 1983 Preis der Gesellschaft für Experimentelle Medizin
Bethig, Rudolf * 4. April 1924 in Radeberg, t 11. August 1997 in Dresden Rudolf Bethig war von 1946 bis 1949 Lehrer an der Grundschule Wachau, legte 1949 die
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Blaschke-Hellmessen,
Renate
2. Lehrerprüfung im Fach Geschichte-Grundschule ab und arbeitete von 1949 bis 1956 als Stellvertretender Direktor an der EOS Radebeul. 1953 absolvierte er die Lehrerprüfung für Geschichte-Mittelstufe und 1954 die Lehrerprüfung für Geschichte-Oberstufe. 1956/57 war Bethig als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut Berlin tätig. Von 1957 bis 1962 studierte er Philosophie am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. 1962 wurde Bethig unter Vorlage der Dissertation „Der Kampf der Sowjetunion um den Abschluß eines Friedensvertrages der beiden deutschen Staaten 1958/59" in Berlin zum Dr. phil. promoviert. 1962 war er Lehrstuhlleiter an der Bezirksparteischule Dresden, ab 1965 Abteilungsleiter und von 1968 bis 1977 Schulleiter dieser Einrichtung. 1977 wechselte Bethig als wissenschaftlicher Oberassistent an das Institut für Marxismus-Leninismus der Medizinischen Akademie Dresden. 1977 erhielt er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Wissenschaftlichen Kommunismus - Grundlehren der Geschichte der Arbeiterbewegung und wurde am 01.02.1978 zum Hochschuldozenten für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1983 übernahm Bethig das Amt des Direktors des Instituts für Marxismus-Leninismus und wurde am 01.09.1983 zum a.o. Professor für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit Erreichen des Rentenalters ist Rudolf Bethig 1989 aus dem Dienst ausgeschieden. Publikationen: Zu einigen Aspekten der Biindnispolitik der Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz, die sich aus der Klassenauseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus ergeben. In: Entwicklung und Perspektive des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz (Konferenzprotokoll), als Ms. gedruckt, Dresden 1979, S. 112-116. Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1975 Verdienstmedaille der Kampfgruppen; 1976 Pestalozzi-Medaille in Gold
Blaschke-Hellmessen, Renate * 28. Oktober 1931 in Bad Lausick Renate Blaschke-Hellmessen legte 1949 in Leipzig das Abitur ab. Von 1949 bis 1954 studierte sie Biologie an der Universität Leipzig und erhielt eine Spezialausbildung im Fach Medizinische Mikrobiologie. Nach ihrem Abschluss als Diplombiologin war sie bis 1955 als wissenschaft-
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liche Assistentin am Bezirks-Hygiene-Institut Dresden, Abteilung Mikrobiologie tätig. Ende 1955 wechselte Renate Blaschke an das HygieneInstitut (ab 1962 Institut für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie) der Medizinischen Akademie Dresden. Dort übernahm sie 1956 die Leitung des Laboratoriums für mykologische Diagnostik und Forschung, das sie zuvor aufgebaut hatte. 1961 wurde Renate Blaschke mit der Dissertation „Untersuchungen über die Entstehungsbedingungen von bakteriellen Lebensmittelvergiftungen bei der Herstellung von Gemeinschaftsverpflegung unter besonderer Berücksichtigung des Temperatur-Zeit-Faktors" an der Technischen Hochschule Dresden promoviert. 1969 habilitierte sie sich mit dem Thema „Experimentelle Untersuchungen zur Epidemiologie der Hefepilzerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern" an der Medizinischen Akademie Dresden und erhielt 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Medizinische Mikrobiologie. Am 01.02.1979 wurde Renate Blaschke als Hochschuldozentin für Biologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und erhielt 1981 die staatliche Anerkennung als Fachbiologin in der Medizin. A m 31.08.1992 wurde sie zur api. Professorin für Medizinische Mykologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Im selben Jahr schied sie mit Erreichen des Ruhestandsalters (nach gültigem DDR-Modus) aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Nach einem Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichtes (bzgl. Arbeitsaltersgrenze für Frauen) beantragte Renate Blaschke-Hellmessen 1994 die Wiederaufnahme ihres Arbeitsverhältnisses und war nun bis 1996, bis zum Erreichen des Ruhestandsalters (nach BRD-Recht) wieder am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Diagnostik und Epidemiologie bakterieller und mykogener Infektionskrankheiten; Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene; Diagnostik, Epidemiologie und Prophylaxe von Endo- und Dermatomykosen, insbes. bei Risikoneugeborenen sowie Mukoviszidose-Patienten; Diagnostik und Epidemiologie der Protothecose bei Rindern Publikationen·. Differenzierung von Varianten bei Prototheca zopfii KRÜGER 1894. Arch, exper. Vet. med. 39 (1985), S. 387-397 (zus. m. H. Schuster, V. Bergmann); Exophiala dermititidis bei Mukoviszidose. Diagnostik, klinische Bedeutung und Therapie. In: Sitzmann, F.C. (Hrsg.): Infektionen mit Parasiten und Pilzen im Kindesalter. München 1995, S. 173-181 (Erstautor);
Böning, Klaus
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Einfluß oral verabreichter Polyenantimykotika auf die Hefebesiedlung des Darmtraktes: Möglichkeiten und Grenzen. Mycoses 39 (1996), Suppl. 1, S. 33-39 (zus. m. H. Buchmann, R. Schwarze); Subpartale Übertragung von Candida und ihre Konsequenzen. Mycoses 41(1998), Suppl. 2, S. 31-36; Mykosen. Epidemiologie - Diagnostik - Therapie. Jena 1990 (zus. m. C. Seebacher). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1986-1996 Schatzmeisterin sowie Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Mykologische Laboratoriumsdiagnostik" der Gesellschaft für Medizinische Mykologie der DDR (ab 1991 Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.); seit 1968 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Fachzeitschrift M Y C O S E S Ehrungen und A uszeichnungen : 1986 Karl-Linser-Medaille 1993 Hugo Carl Plaut-Medaille 1998 Johann Lucas Schönlein-Plakette 1991 Ehrenmitglied der Deutschsprachigen schen Gesellschaft e.V.
Mykologi-
Böhme, Wolfgang * 4. März 1926 in Colmnitz, Kr. Freital, t 19. März 2004 Wolfgang Böhme legte 1946 das Abitur ab. Von 1947 bis 1952 absolvierte er eine Ausbildung zum Dentisten und Techniker, studierte von 1953 bis 1955 Zahnheilkunde an der HumboldtUniversität Berlin und erhielt 1955 die Approbation als Zahnarzt. 1955/56 war Böhme als Pflichtassistent an der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig, ab 1956 Lehrassistent an der Abteilung Prothetische Stomatologie. 1957 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Gebißuntersuchungen bei Kindern mit connataler Syphilis im Alter von 0-15 Jahren" in Dresden promoviert. Seit 1959 arbeitete Böhme als Oberarzt an der Abteilung Prothetische Stomatologie und ab 1961 an der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1961 erhielt er die Anerkennung als Fachzahnarzt. Von 1962 bis 1965 war Böhme zusätzlich im Medizinischen Dienst des Verkehrswesens (Betriebsgesundheitswesen) tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Entwicklung einer Untersuchungsmethode zur Erfassung von Kieferbewegungen im prothetisch versorgten Gebiß mit Hilfe einer elektronisch-telemetrischen Meß- und Registriereinrichtung" habilitierte er sich 1970 in Dresden. Böhme erhielt 1971 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Stomatologie. Am 01.02. 1975 wurde er zum Hochschuldozenten für Prothetische Stomatologie und am 01.09.1980 zum a.o. Professor für Prothetische Stomatologie an
der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1986 übernahm Böhme das Amt des Stellvertretenden Direktors der Poliklinik für Prothetische Stomatologie. Mit Erreichen des Rentenalters schied Wolfgang Böhme 1991 aus dem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Zahnärztliche Prothetik Publikationen: Umbauvorgänge am Kieferknochen, Alveolarfortsatz und Schleimhaut. In: Morphophysiologische Grundlagen des orofazialen Systems und Einführung in die spezielle stomatologische Krankheitslehre. Leipzig 1976, S. 143-147; Die Behandlung des Instrumentariums für die Grundversorgung in der prothetischen Stomatologie. In: Grundlagen der klinischen Stomatologie. Leipzig 1976, S. 71-76; Die Abformung für Kronen- und BrUckenersatz. Stomatol. DDR 27 (1977), S. 561-564; Individuell gefertigte Kunststoffkanülen für iaryngologische Versorgung. Laryngol., Rhinol., Otol. 60 (1981), S. 359360; Zur Versorgung Kehlkopftotalexstirpierter mit individuell angepaßten Kunststoffkanülen. Z. ärztl. Fortbild. 75 (1981), S. 451-455. Ehrungen und Auszeichnungen: 1971 Medizinalrat; 1978 Ehrenmedaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1979 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen der DDR in Gold; 1986 Hufeland-Medaille in Silber; 1986 Ehrenurkunde der Gesellschaft für Prothetische Stomatologie der DDR; 1988 Philipp-Pfaff-Medaille; 1990 Gerhard-Henkel-Medaille; 1996 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dresden e. V.
Böning, Klaus * 11. Juni 1959 in Aachen Klaus Böning legte 1978 in Berlin das Abitur ab und nahm 1979 ein Studium der Zahnheilkunde an der Freien Universität Berlin auf. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1984 wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Zahnarzt erteilt. Böning begann anschließend seine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt an der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Freien Universität Berlin, wo er auch 1987 mit der Dissertation „Die oligodynamische Wirkung ausgewählter zahnärztlicher Legierungen auf Streptococcus mutans" zum Dr. med. dent, promoviert wurde. 1994 wechselte er an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, wo er seit dem 15. April des Jahres an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik als Oberarzt tätig ist. Mit
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Bornstein, Stefan R. der wissenschaftlichen Arbeit „Kinematik der gußklammerverankerten Freiendprothese im Unterkiefer - eine klinische Studie" habilitierte sich Böning 1997 an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden zum Dr. med. dent, hábil, und erlangte zugleich die Venia legendi für das Fachgebiet Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde. Am 19. April 2002 wurde Klaus Böning zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Bewährung dentaler Werkstoffe; adhäsiver Zahnersatz; Bedarfsforschung in der Zahnärztlichen Prothetik; Publikationen: Clinical performance of resin-bonded fixed partial dentures. J. Prosthet. Dent. 76 (1996), S. 39-44; Clinical significance of surface activation of silicone impression materials. J. Dent. 26 (1998), S. 447-452 (zus. m. M. Walter, U. Schiitte); Displacement of mandibular removable partial denture bases by tongue movements during speech. Int. J. Prosthhodont 12(1999), S. 147-152; Clinical fit of Procera AllCeram crowns. J. Prosthet. Dent. 84 (2000), S. 419-424 (Erstautor); Evidence based dentistry and dental Public Health: a German perspective. In: Kirch, W. (Hrsg.): Public Health in Europe. 10 years EUPHA. Berlin 2003, S. 245-256 (zus. m. Β. Wolf, M. Walter). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 2004 Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde Ehrungen und Auszeichnungen: 1999, 2004 Lehrpreis der TU Dresden; 2001 Carl-Gustav-Carus-Lehrpreis
Bornstein, Stefan R. * 5. November 1961 in Oberstdorf Stefan R. Bornstein legte 1982 am Gertrudvon-Fefort-Gymnasium in Oberstdorf das Abitur ab. Von 1982 bis 1988 studierte er Medizin an den Universitäten Ulm und Miami/USA. Bornstein erhielt 1988 die ärztliche Approbation und wurde mit der Dissertation „Elektronenmikroskopische und quantitative Studien zum funktionellen Verhalten der Nebennierenrinde nach Stimulierung mit Corticotropin Releasing-Hormone" promoviert. Im selben Jahr begann er an der Universität Ulm eine Facharztausbildung für Innere Medizin, die er 1994 abschloss. Von 1994 bis 1997 war er als Oberarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Leipzig tätig. Hier habilitierte er sich 1995 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Nebenniere als funktionelle Einheit: physiologische, tierexperimentelle, morphologische und mole-
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kularbiologische Studien zur neuro-adrenokortikalen Regulation der Steroidogenese" und erhielt die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Innere Medizin. 1996 erwarb Bornstein die Facharztanerkennung für das Teilgebiet Endokrinologie und die Anerkennung als Diabetologe DDG (der Deutschen Gesellschaft für Diabetologie). Von 1997 bis 2000 war er an der Abteilung für Endokrinologie, NICHD, an den National Institutes of Health, Bethesda/USA tätig und 2000/2001 Acting Unit Chief der Abteilung für Endokrinologie des National Institute of Child Health and Human Development, NIH, Bethesda/ USA. 2001 wurde Bornstein zum C3-Professor für Innere Medizin an der Universität Düsseldorf und dem Deutschen Diabetes Forschungsinstitut ernannt. Gleichzeitig war er Stellvertretender Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie. Am 01.10.2004 folgte Bornstein dem Ruf als C4-Professor für Innere Medizin an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus und übernahm die Leitung des Bereichs Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel der Medizinischen Klinik III des Dresdener Universitätsklinikums. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel Publikationen: Adrenomedullary dysplasia and hypofunction in patients with congenital hyperplasia. Ν. Engl. J. Med. 2000 (Mitautor); Adrenocortical tumors: Recent advances in basic concepts and clinical management. Ann. Intern. Med. 1999 (Erstautor, zus. m. Stratakis C., Chrousos G. P.); Deletion of tyrosine hydroxylase gene reveals functional interdependence of adrenocortical and chromaffin cell systems in vivo. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2000 (Erstautor); Gene profiling reveals unknown enhancing and suppressive actions of glucocorticoids on immune cells. FASEB J 2002 (Mitautor); Human Adipocytes Secrete Mineralocorticoid Releasing Factors. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2003.(Mitautor). Ehrungen und Auszeichnungen: 1990 Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs BadenWürttemberg; 1995 Marius-Tausk-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie; 1996 bis 1999 Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Borovansky, Vladislav * 7. Februar 1914 in Wien, t 3. Mai 1997 in Prag/Tschechien Vladislav Borovansky legte 1932 in Leitmeritz das Abitur ab und studierte anschließend bis
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
1938 Medizin an der Medizinischen Fakultät der Karls Universität Prag. Nach erfolgreich bestandenem Staatsexamen wurde ihm 1938 die Approbation erteilt. Im gleichen Jahr wurde Borovansky unter Vorlage der Dissertation „Beitrag zur Innervation des Kniegelenkes" an der Universität Prag zum Medicinae universae doctor (MUDr.) promoviert. Nach seinem Militärdienst 1938/39 war er bis 1941 als (unbesoldeter) Assistenzarzt am Staatsinstitut für Zahnheilkunde Prag und anschließend bis 1945 als Konsiliararzt am Krankenhaus Prag-Vinohrady tätig. 1945 wurde er zum Vorstand der Stomatologischen Abteilung des Krankenhauses ernannt und wechselte 1949 an die II. Stomatologische Klinik der Karls Universität Prag, wo er zum Leiter der Kieferchirurgischen Abteilung berufen wurde. 1955 habilitierte sich Borovansky an der Karls Universität und erhielt zum gleichen Datum (Ol. 07. 1955) den Titel eines Dozenten für Stomatologie. Borovansky, der als Experte auf dem Gebiet der Kieferchirurgie galt und insbesondere seit 1956 an zahlreichen internationalen zahnärztlichen Kongressen teilgenommen hatte, wurde am 16.09.1963 als Professor mit Lehrauftrag für Kieferchirurgie an die Medizinische Akademie Dresden berufen und mit der kommissarischen Leitung der Kieferchirurgischen Abteilung der Stomatologischen Klinik an der Carus-Akademie beauftragt. 1965 kehrte Borovansky nach Prag zurück und wurde zum Direktor (Vorstand) der II. Stomatologischen Klinik an der Medizinischen Fakultät Prag ernannt. Zum 01.01.1969 erfolgte seine Berufung als Professor für Stomatologie an der Medizinischen Fakultät der Karls Universität Prag. Mit Erreichen des Rentenalters wurde Vladislav Borovansky 1979 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kieferchirurgie; Onkologie; Traumatologie; Chirurgie der Kieferanomal ien Publikationen: Pathologická anatomie speciální pro studující Stomatologie. Praha 1953 (zus. m. F. Neuwirt, M. äkach); Urazy i schorzenia stawu zuchwowego. Warszawa 1955. Ehrungen und Auszeichnungen·. 1964 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1965 Phillip-Pfaff-Medaille
Brauer, Rudolf * 4. Dezember 1907 in Briesen/Polen Rudolf Brauer war von 1923 bis 1926 als Volontär in einer Armaturenfabrik in Merseburg
Breier, Georg tätig. 1926/27 studierte er an der Gewerbehochschule in Kothen und 1929 an der Technischen Hochschule Danzig. Von 1930 bis 1934 studierte Brauer Zahnheilkunde in Berlin und Halle. 1933 erhielt er die Approbation als Zahnarzt. 1934 wurde Brauer unter Vorlage der Dissertation „Die Korrosion und ihre Erscheinungsformen an sogenannten Goldersatzmetallen in der Zahnheilkunde" in Halle/S. promoviert. Von 1934 bis 1946 war er Assistenzarzt an der Zahn- und Kieferklinik der Universität Halle/S. tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Anatomisch-histologische Untersuchungen an Zähnen der ersten tertiären Säugetierfauna Deutschlands" habilitierte sich Brauer 1943 in Halle/S. und wurde am 04.02.1944 zum Dozenten für Zahnmedizin an der Universität Halle/S. ernannt. Von 1946 bis 1956 war er in eigener Niederlassung in Leipzig tätig. Die Fachzahnarztanerkennung für Kieferorthopädie erhielt Brauer 1955. Am 01.09.1956 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Zahnärztliche Prothetik und Kieferorthopädie und am 01.09.1958 als Professor mit vollem Lehrauftrag für Zahnärztliche Prothetik und Kieferorthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Rudolf Brauer war von 1956 bis 1959 Leiter der prothetischen und kieferorthopädischen Abteilung der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1959 beging er „Republikflucht". Publikationen: Die Herstellung zahnärztlicher Moulagen für die Radiologie. Zahnärztl. Rdschr. 66 (1957), S. 513; Über ein reziprok wirkendes Gelenk bei Resektionsprothesen. Dtsch. Stomat. 8 (1958), S. 1; Über eine vereinfachte Methode zur Behandlung des Diastema mediale. Dtsch. zahnärztl. Zschr. 13 (1958), S. 899; Die Irrtümer der Röntgendiagnostik im apikalen Parodont. Tagung der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden in Dresden, 16. bis 17. November 1956 (wissenschaftlicher Vortrag); Normale und anomale Gebissentwicklung in der Nutzperiode des Milchgebisses. Tagung der medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Humboldt-Universität Berlin, Tochtergesellschaft Cottbus, in Cottbus 15. Oktober 1958 (wissenschaftlicher Vortrag).
Breier, Georg * 29. Juli 1958 in Montreal/Kanada Georg Breier legte 1978 am Hebel-Gymnasium Schwetzingen das Abitur ab und nahm im
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Brenner, Peter gleichen Jahr ein Studium der Biologie an der Universität Heidelberg auf, das er 1985 mit dem Diplom (in Genetik, Mikrobiologie, Biochemie, Organische Chemie) abschloss. 1985 begann er seine Tätigkeit als Doktorand am Zentrum für Molekularbiologie der Universität Heidelberg sowie am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. 1988 wurde Breier unter Vorlage der Dissertation „Charakterisierung des Hox3 Genkomplexes der Maus und Expressionsanalyse des Hox3.1 Gens" an der Universität Heidelberg zum Dr. rer. nat. promoviert. 1988 bis 1992 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried und wurde 1993 zum Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim, Abt. Molekulare Zellbiologie, ernannt. Zum 01.10.2003 folgte Breier dem Ruf als C3-Professor für Endothelzellbiologie/-pathologie an die Medizinische Fakultät und übernahm zugleich die Leitung des Bereiches Forschung am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Funktion endothelialer Signalsysteme bei der Angiogenese und Vaskulogenese" habilitierte sich Georg Breier 2004 an der Universität Würzburg. Publikationen: Expression of vascular endothelial growth factor during embryonic angiogenesis and endothelial cell differentiation. Development 114 (1992), S. 521-532 (Erstautor); Vascular endothelial growth factor is a potential tumour angiogenesis factor in human gliomas in vivo. Nature 359 (1992), S. 845-848 (Mitautor); Abnormal blood vessel development and lethality in embryos lacking a single VEGF allele. Nature 380 (1996), S. 435-439 (Mitautor); Identification of VEGF receptor-2 (Flk-1) promoter/enhancer sequences sufficient for angioblast and endothelial cell-specific transcription in transgenic mice. Blood 93 (1999), S. 4284-4292 (Mitautor); Microtumor growth initiates angiogenic sprouting with simultaneous expression of VEGF, VEGF-receptor-2, and angiopoietin-2. J. Clin. Invest. 109 (2002), S. 777785 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1996-2003 Mitglied der Biologisch-Medizinischen Sektion des Wissenschaftlichen Rates der Max-Planck-Gesellschaft; 1998-2003 Dozent für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg; seit 1999 Mitglied des Programmkomitees des DFG-Schwerpunktprogramms „Angiogenese"; seit 2002 Mitglied des Preiskomitees für den „WernerRisau-Preis"
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Brenner, Peter * 14. Februar 1953 in Grabarje/Rroatien Peter Brenner legte 1972 in Mühlheim a. M. das Abitur ab und studierte anschließend zunächst bis 1973 Physik und Chemie, seit 1973 Medizin an der Johann-Wolfgang-von-GoetheUniversität Frankfurt a. M., wo er 1979 auch das Staatsexamen ablegte. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1979 war Brenner als wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung Chirurgie der R W T H Aachen tätig und absolvierte hier zugleich die allgemeinchirurgische Facharztweiterbildung. 1981 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Die kongenitale Duodenalobstruktion im Kinder- und Erwachsenenalter" an der T H Aachen promoviert. 1983 nahm Brenner seine Tätigkeit am Zentrum für Chirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover auf und erhielt zunächst eine Weiterbildung an der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Schwerbrandverletzten-Zentrum. 1985 war Brenner zudem an der Klinik und Poliklinik für Allgemeinchirurgie am Krankenhaus Oststadt tätig. 1988 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie und 1989 für Plastische Chirurgie. Noch 1989 wurde er zum Oberarzt, 1993 zum 1. Oberarzt und ständigen Vertreter des Klinikdirektors an der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Schwerbrandverletzten-Zentrum der Medizinischen Hochschule Hannover ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Vergleich von Ulnar- und Radialtypen des Morbus Dupuytren (Stadium IV): klinische Studie zu Glykosaminoglykanen, Lichtmikroskopie und Immunhistochemie der extrazellulären Matrix" habilitierte sich Brenner 1994 an der Medizinischen Hochschule Hannover und erlangte dort im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Plastische Chirurgie. 1996 erwarb er zusätzlich die Facharztanerkennung für Handchirurgie und Spezielle Plastisch-chirurgische Intensivmedizin. Zum 01.05.1996 nahm Brenner den Ruf als C3-Professor für Plastische Chirurgie und Handchirurgie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden an und war an der Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungsmedizin des Universitätsklinikums tätig. Bereits 1999 wurde er jedoch als Professor für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie an die Medizinische Fakultät der Universitaire Likenhuizen Leuven in Belgien umberufen und in den Vorstand des Departments
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für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie des Universitätsklinikums Gasthuisberg Leuven/Belgien gewählt. 2003 nahm Peter Brenner eine Berufung als Visiting Professor am College of Medicine der Chang Gung University Taipeih und des Chang Gung Memorial Hospital Taipeih/Taiwan wahr. Publikationen: Timing of free microsurgical tissue transfer for the acute phase of hand injuries. Scandinavian Journal of Plastic and Reconstructive and Hand Surgery 31 (1997), S. 165170 (Mitautor); Brachial plexus innervated, functional tensor fasciae latae muscle transfer (TFL) for controlling a UTAH Arm after dislocation of the shoulder caused by an electrical burn. J. Trauma 50 (2001), S. 562-567 (zus. m. C. Krebs); Early soft tissue coverage after complex foot trauma. World Journal Surgery 25 (2001), S. 603-609 (Erstautor); Das Dekubitalulkus - Entstehung, chirurgische Therapie und Prognose. Zentralbl. f. Chirurgie 127 (2002), S. 527532 (zus. m. A. Krause-Bergmann); Morbus Dupuytren - ein chirurgisches Therapiekonzept. Wien 2003 (zus. m. G. M. Rayan);
Büschelberger, Hanns * 12. Juni 1909 in Dresden, t 28. September 1984 in Dresden Hanns Büschelberger legte 1930 in Dresden das Abitur ab. Von 1930 bis 1935 studierte er Medizin an der Universität Leipzig. Anschließend war er als Medizinalpraktikant an verschiedenen Dresdener Kliniken tätig. 1936 erhielt er die Approbation als Arzt. 1937 wurde Büschelberger unter Vorlage der Dissertation „Ameisensäure bei Liehen ruber planus und Urticaria" in Leipzig promoviert. Im folgenden Jahr begann er eine Facharztausbildung für Orthopädie an der Orthopädischen Klinik „Krüppelhilfe" in Dresden. An dieser Einrichtung arbeitete Büschelberger von 1939 bis 1945 als Oberarzt. 1941 erhielt er die Facharztanerkennung für Orthopädie. Ab Juni 1945 errichtete und leitete Büschelberger ein Stadtkrankenhaus für Unfallgeschädigte und Körperbehinderte auf der Neuländerstraße 60. 1946 wurde er zum Landeskrüppelarzt, später orthopädischen Fachberater bei der sächsischen Landesregierung bzw. Bezirksorthopäde ernannt. 1952 wurde ihm zusätzlich die Leitung des Instituts für Wirbeltuberkulose in Dresden-Klotzsche übertragen. 1954 zog Büschelberger als Chefarzt in die neu errichtete Orthopädische Klinik des damaligen Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt. Nach der Gründung der Medizinischen Akademie Dresden erhielt er 1955 den Lehrauftrag für das Fachgebiet Orthopädie. Unter Vorlage
Burchert, Wolfgang der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen über Eigenarten des Hüftgelenkes im Säuglingsalter und ihre Bedeutung für die Pathologie, Prophylaxe und Therapie der Luxationshüfte" habilitierte sich Büschelberger 1961 in Dresden und wurde am 01.07.1962 zum Dozenten für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Ab 1962 war er kommissarischer Direktor, später Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. Büschelberger wurde am 01.02.1964 zum Professor mit Lehrauftrag für Orthopädie und am 01.09.1965 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Orthopädie ernannt und schließlich am 01.09.1969 zum o. Professor für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Erreichen des Rentenalters erfolgte 1974 seine Emeritierung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Luxationshüfte, Orthopädietechnik Publikationen: Die operative Behandlung der Spätfolgen der Poliomyelitis. Beitr. Orthop. 4(1957), S. 121; Avitaminosen und andere Mangelkrankheiten; Störungen des Hormonstoffwechsels; Die Luxationshüfte; Die teratologische Hüftluxation; Coxa vara congenita und angeborener Femurdefekt; Die protrusio acetabuli; Die coxa vara; Die coxa valga; Die schnellende Hüfte; In; P. F. Matzen: Lehrbuch der Orthopädie. Bd. I und II, Berlin 1959, 2 1967; Ätiologie, Prophylaxe und Frühbehandlung der Luxationshüfte. Beitr. Orthop. Traum. 11 (1964), S. 535-548; Pfannendachplastik und Beckenosteotomie. In: Beckenosteotomie - Pfannendachplastik. Internationales Symposium vom 30. bis 31. Januar 1965 in Basel. Stuttgart 1965, S. 57-60; Die chronische Polyarthritis aus orthopädischer Beitr. Orthop. Traum. 17 (1970), S. 722-724.
Sicht.
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1949-1951 orthopädischer Fachberater im Ministerium für Gesundheitswesen Berlin; 1952 Mitbegründer der Gesellschaft für Orthopädie der DDR, 1964 u. 1974 ihr 1. Vorsitzender; 1963 1. Vorsitzender der Bezirks-Rehabilitationskommission Dresden; 1964 Mitglied der Ständigen Kommission „Gesundheitsund Sozialwesen" des Bezirkes Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1963 Hufeland-Medaille in Gold; 1973 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Orthopädie; 1973 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold
Burchert, Wolfgang * 11. Dezember 1958 in Hannover Nach dem 1977 in Hannover abgelegten Abitur nahm Wolfgang Burchert 1977 ein Studium der Medizin an der Medizinischen Hochschule Han-
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Burger,
Günther
nover auf, das er 1984 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Nach dem Wehrdienst 1984/ 85 begann Burchert seine ärztliche Tätigkeit 1986 als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik der Universität zu Lübeck und wechselte Mitte des Jahres an die Abteilung für Nuklearmedizin und spezielle Biophysik am Zentrum Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. 1988 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Thyreoglobulinbestimmung in der Nachsorge beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom" an der Medizinischen Hochschule Hannover promoviert. 1990 erwarb Burchert die Anerkennung als Facharzt für Nuklearmedizin und nahm noch im gleichen Jahr einen Forschungsaufenthalt an der Cyclotron Unit des MRC im Hammersmith Hospital in London/UK wahr. Daran anschließend führte er an der Medizinischen Hochschule Hannover die hochauflösende Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in Forschung und klinische Diagnostik ein. 1991 wurde er zum Oberarzt und Arbeitsbereichsleiter der Abteilung für Nuklearmedizin und spezielle Biophysik Hannover ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Perfusionsmessungen mit der Positronen-Emissions-Tomographie" habilitierte sich Burchert 1997 an der Medizinischen Hochschule Hannover und erhielt zeitgleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Nuklearmedizin. Darüber hinaus wurde ihm von Mai bis Oktober 1997 die kommissarische Leitung der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig angetragen. Zum 24.08.1998 nahm Burchert den Ruf als C3-Professor für Nuklearmedizin mit dem Schwerpunkt Positronen-Emissions-Tomographie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden an und wurde zum Leiter der Abteilung PositronenEmissions-Tomographie am Institut für Bioanorganische und Radiopharmazeutische Chemie des Forschungszentrums Rossendorf ernannt. 1999 wurde Burchert das Amt des Kommissarischen Direktors, seit 2001 des Direktors des Institutes für Molekulare Biophysik, Radiopharmazie und Nuklearmedizin der Ruhr-Universität Bochum im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen übertragen. Zudem hatte er 2000 auch die kommissarische Leitung des dortigen Institutes für Röntgendiagnostik übernommen. 2002 wurde Wolfgang Burchert als Professor für Nuklearmedizin an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum umberufen.
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Positronen-Emisions-Tomographie; szintigraphische Darstellung von dialyseassoziierten Amyloidablagerungen; Bildrekonstruktions- und Korrekturalgorithmen emissionstomographischer Verfahren; Entwicklung nuklearmedizinischkardiologischer/neurologischer Untersuchungsmethoden Publikationen: Insulin resistance in liver cirrhosis. Positron-emissiontomography scan anlysis of skeletal muscle glucose metabolism. J. Clin. Invest. 91 (1993), S. 1897-1902 (Mitautor); Combined spatial and temporal imaging of brain activity during visual selective attention in humans. Nature 372 (1994), S. 543-546 (Mitautor); Assessment of myocardial viability by use of 11 -C-acetate and positron emission tomography. Threshold criteria of reversible dysfunction. Circulation 95 (1997), S. 1417-1424 (Mitautor); Oxygen-15-water PET assessment of muscular blood flow in peripheral vascular disease. J. Nucl. Med. 38 (1997), S. 93-98 (Mitautor); Die Positronenemissionstomographie zur Unterstützung von Bestrahlungsplanung und Therapiekontrolle. Gegenwärtiger Stand und Perspektiven. Nuklearmedizin und Tumortherapie. (Symposium). Dresden 2000, S. 124-144; Ehrungen und Auszeichnungen: 1991 Rudolf-Schön-Preis
Burger, Günther * 30. März 1933 in Rathenow Günther Burger legte 1952 in Rathenow das Abitur ab und begann im gleichen Jahr ein Studium der Biologie an der Technischen Hochschule Dresden, das er 1957 mit dem Diplom (Titel der Arbeit: „Tuberkulosebekämpfung durch Schnellkompostierung bei Wirkstoffzusatz") abschloss. Seit 1957 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hygiene-Institut der TH/TU Dresden, wurde Burger 1963 unter Vorlage der Dissertation „Modellversuche über den Einfluß zinkhaltiger und zinkfreier Substanzen auf die Pigmentierung von Serratia-marcescens-Stämmen. Ein Beitrag zur Entwicklung eines Mikrobialtestes für den qualitativen und quantitativen Nachweis von biologisch verwertbarem Zink" an der TU Dresden zum Dr. rer. nat. promoviert. Ebenfalls an der TU Dresden habilitierte sich Burger bereits 1969 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Quantitative Erfassung von Spurenelement- und Cytostatica-Wirkungen auf Bakterien und Pflanzen" und erlangte 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Sondergebiete der Wasserbehandlung (Technische Hygiene) und Allgemeine Mikrobiologie. Noch 1969 begann Burger seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem im Dezember 1967 gegründeten Institut für Allgemeine und
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Kommunalhygiene der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort 1974 zum Oberassistenten ernannt. 1981 erwarb er sowohl die Anerkennung als Fachbiologe der Medizin für das Gebiet Kommunalhygiene als auch die Lehrbefähigung (Fakultas docendi) für Allgemeine und Kommunale Hygiene an der Medizinischen Akademie Dresden. Zum 01.02.1982 wurde Burger als Hochschuldozent für Allgemeine und Kommunale Hygiene berufen und war bereits 1981 bis zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls (September 1982) zum kommissarischen Direktor des Institutes für Allgemeine und Kommunalhygiene ernannt worden. 1989 wurde Burger zunächst erneut mit der Leitung des Institutes beauftragt, zum 01.06.1990 als kommissarischer Direktor des zu diesem Termin umbenannten Instituts für Hygiene ernannt und mit Wirkung vom 15.09.1990 zum o. Professor für Allgemeine und Kommunale Hygiene sowie zum Direktor des Hygiene-Institutes berufen. A m 01.06.1992 erhielt er die Anerkennung als Professor neuen Rechts für Hygiene und wurde zum 03.10.1993 als C4-Professor für Hygiene an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden berufen. Das zum 1. Oktober 1993 aus dem Zusammenschluss der bislang selbständigen Institute begründete Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene stand bis zu seiner Emeritierung 1998 unter der Leitung Günther Burgers.
Burkhardt, Rudolf Gerhard 1974—1998 Mitglied der Senatsarbeitsgruppe bzw. Kommission „Umwelt" der Technischen Universität Dresden; 1973-1991 Mitglied des Vorstandes, 1973-1982 Sekretär der Sektion „Gesunde Wohnumwelt" der Gesellschaft Allgemeine und Kommunale Hygiene der DDR; 1994-1997 Schriftführer im Vorstand der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin; 1991-2003 Mitglied des Ausschusses „Gesundheit und Umwelt" bzw. „Hygiene und Umweltmedizin" der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Max-von-Pettenkofer-Preis; 1977 Silbernes Ehrenzeichen der Polnischen HygieneGesellschaft; 1978 Jubiläumsmedaille für Verdienste um die Hygiene der Polnischen Hygiene-Gesellschaft; 1979 Pettenkofer-Medaille in Bronze; 1982 Pettenkofer-Medaille in Silber
Publikationen·. Möglichkeiten und Grenzen der Entseuchung infektiöser Siedlungsabfálle auf dem Wege der aeroben Kompostierung. Z.ges. Hyg. 11 (1965), S. 409-422; Zn" + -Einwirkung auf die Generationsdauer nephelometrisch beobachteter Leptospirenpopulationen. Zbl. Bakt. Hyg. I. Abt. Orig. 202 (1967), S. 73-87 (zus. m. G. H. P. Fuchs); Serratia marcescens Bizio 1823. Zbl. Bakt. Hyg. I. Abt. Ref. 207(1967), S. 97-170; Untersuchungen zum Einfluß limnischer Makrophyten auf die Absterbegeschwindigkeit von Escherichia coli im Wasser. Acta hydrochim. et hydrobiol. 12 (1984), S. 301309 (zus. m. G. Weise); Einfluß von Tetrahymena pyrifomis auf die Virusinaktivierung im Wasser. Forum Städte-Hygiene 46 (1995), S. 272277 (zus. m. B. Löschau).
Burkhardt, Rudolf Gerhard * 22. Oktober 1910 in Leipzig, t 27. September 1978 in Dresden Gerhard Burkhardt legte 1930 in Leipzig das Abitur ab. Von 1930 bis 1936 studierte er Medizin an der Universität Leipzig, erhielt 1937 die Approbation und war bis 1946 als chirurgischer Assistenzarzt am Diakonissenkrankenhaus Leipzig tätig. 1938 wurde Burkhardt mit der Dissertation „Über die Synovektomie am Kniegelenk" in Leipzig promoviert. 1943 erhielt er die Facharztanerkennung für Chirurgie. Von 1946 bis 1950 war Burkhardt als Chefarzt und Leiter der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Delitzsch und von 1950 bis 1953 als Chefarzt und Leiter der Chirurgischen Abteilung am Diakonissenkrankenhaus Halle/S. tätig. 1953 erheilt er die Facharztanerkennung für Urologie. Von 1953 bis 1956 arbeitete Burkhardt als Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Greifswald, bis er 1957 als Oberarzt an die Chirurgische Klinik der Medizinischen Akademie Dresden wechselte. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Der individuelle Heilplan des Mammacarcinoms gemäß seinen Wachstumsbedingungen" habilitierte sich Gerhard Burkhardt 1960 in Dresden, wurde am 01.11.1960 zum Dozenten für Chirurgie und am 01.09.1965 zum Professor mit Lehrauftrag für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1966 bis 1977 war er als Chefarzt der Chirurgischen Abteilung am Kreiskrankenhaus Meißen tätig.
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1968-1980 Mitglied des Fachbeirates für Siedlungsabfallverwertung des Instituts für Kommunalwirtschaft Dresden;
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Chirurgische Behandlung des Karzinoms; Hämodialyse; Nierenfunktionsdiagnostik; Medizinrecht
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Hygienegerechte Mülldeponie; Kompostierung infektiöser Abfallstoffe; Persistenz von Viren und Bakterien in Gewässern; Raumklimtologie; Einfluß von Spurenelementen auf Bakterien und Pflanzen; Populationsdynamik von Bakterien; Serratia marcescens; Beeinflussung von Zellteilung und Zellatmung durch Zytostatika; Geschichte der Hygiene
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Bushe,
Karl-August
Publikationen: Die Bedeutung der diagnostischen Exstirpation für das Mammakarzinom. Zbl. Chir. 84 (1959), S. 2081; Nierenfunktionsdiagnostik mit der Isotopen-Nephrographie beim Kollumkarzinom und seinen Folgen. Radiobiol. Radiother. 5 (1964), S. 303-313; Serumlipasebestimmung im Rahmen der Pankreasdiagnostik. Dt. Ges.wesen 22 (1967), S. 112-117; Aktuelle Rechtsfragen des Arzt-Patient-Verhältnisses. Dresden 1976; Zum Vorkommen eines mit dem Mammatumorenvirus der Maus reagierenden menschlichen Antikörpers. Dt. Gesundh.Wesen 31 (1976), S. 1772-1776 (zus. m. St. Zotter). Ehrungen und Auszeichnungen: 1971 Hufeland-Medaille in Silber; 1973 Medizinalrat; 1975 Carus-Plakette.
Bushe, Karl-August * 16. Dezember 1921 in Göttingen, t 13. April 1999 in Würzburg Karl-August Bushe legte 1939 das Abitur ab und studiert anschließend bis 1945 Medizin an den Universitäten Berlin, Göttingen und Freiburg. 1945 wurde er mit dem Thema „Geschichte der perniziösen Anämie" in Göttingen promoviert. Ab 1946 absolvierte er seine chirurgische, neurochirurgische und nervenärztliche Ausbildung an der Universität Göttingen und erhielt 1956 die Facharztanerkennung für Chirurgie, 1959 für Neurochirurgie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die krampferregenden Eigenschaften des Penicillins bei örtlicher Anwendung an der Hirnrinde" habilitierte er sich 1956 in Göttingen. 1961 wurde Bushe zum api. Professor ernannt und im folgenden Jahr als Professor mit Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Universität Göttingen berufen. 1966/67 war er Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Göttingen. 1974 folgte Bushe einem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Neurochirurgie an die Universität Würzburg, wo er gleichzeitig als Direktor der Klinik für Neurochirurgie bis 1991 tätig war. 1981/82 wurde Bushe zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg gewählt. Im Jahre 1990 erfolgte seine Emeritierung. Das Direktorat der Klinik legte Bushe im folgenden Jahr nieder. 1991 wurde er Mitglied der Hochschulkommission des Freistaates Sachsen. 1992/ 93 erwarb er sich bleibende Verdienste als Gründungsdekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Caras der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gehirngefäßchirurgie; Neurochirurgie des Kindes- und Jugendalters; Neurotraumatologie; spinale Neurochirugie
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Publikationen: Chirurgie des Gehirns und Rückenmarks im Kinder- und Jugendalter. Stuttgart 1968 (Hrsg. zus. m. P. Glees); Kontrastuntersuchungen des Spinalkanals, Komplikationen und Schäden. Stuttgart 1969; Basiswissen Neurochirurgie. Stuttgart 1979 (Hrsg. zus. m. H. Kuhlendahl); Anatomie und Chirurgie des Nervensystems: Ihre Entwicklung in historischen Dokumenten. Würzburg 1984; Stabilizing craniocervical operations, calcium antagonists in SAH, current legal issues. Berlin u.a. 1990 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1993-1999 Leiter des Arbeitskreises „Ärzte und Juristen" der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften; Erster Vorsitzender der Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde Ehrungen und Auszeichnungen: Fedor-Krause-Medaille; 1981 Bundesverdienstkreuz; 1982 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurochirugie; Honorary Member of the American Association of Neurological Surgeones; 1995 Verleihung der medizinischen Ehrendoktorwürde von der TU Dresden
Crasselt, Carl * 18. Februar 1925 in Dresden Carl Crasselt legte 1942 in Dresden das Abitur ab. In den folgenden Jahren bis 1945 war er im Arbeitsdienst, beim Militär und in Kriegsgefangenschaft. 1945 nahm er ein Studium der Medizin an den Universitäten Greifswald und Leipzig auf, das er 1951 mit dem Staatsexamen abschloss. Noch im selben Jahr - 1951 - wurde er mit der Dissertation „Beurteilung der Arbeitsfähigkeit der Frau in der Eisengießerei" an der Universität Leipzig promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz an den Krankenhäusern Dresden-Neustadt und Dresden-Johannstadt wurde Crasselt 1953 die ärztliche Approbation erteilt und für ein halbes Jahr die Leitung des Land-Ambulatoriums und des Entbindungsheimes Strehla übertragen. 1954 nahm er seine Tätigkeit an der Medizinischen Akademie Dresden zunächst als Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik auf, begann 1955 seine Facharztausbildung an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden und erhielt 1958 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie. Zusätzlich war Crasselt bis 1965 am Rehabilitationszentram Dresden tätig, wo er für die orthopädische Betreuung der Patienten zuständig war. 1959 wurde er zum Oberarzt der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Aka-
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
demie Dresden ernannt und übernahm insbesondere sportärztliche Aufgaben. 1962 erhielt Crasselt die Sportarztanerkennung, betreute Leistungssportler und Olympioniken des Bezirkes Dresden, sowie Schüler der Kinder- und Jugendsportschule Dresden. 1964 wurde er orthopädischer Konsilarius am Institut für Rheumatologie in Dresden- Klotzsche. An der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie führte er in den 1960er Jahren die Rheumachirurgie ein. Mit der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Die teratologische Hüftversenkung - ein Beitrag zur Ätiologie und Pathogenese der Luxationshüfte" hatte sich Crasselt 1965 an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert. 1966/67 war ihm das Sekretariat der Senatskommission sowie die Leitung des Studienzirkels „Ausgewählte Kapitel der Orthopädie mit besonderer Berücksichtigung sportmedizinischer Fragen und der Rehabilitation" an der Medizinischen Akademie übertragen worden. 1968 wurde Crassei zum 1. Oberarzt der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, erlangte 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) und wurde am 1. Juni des gleichen Jahres zum Hochschuldozenten für Orthopädie berufen. 1976 erlangte er die Fachanerkennung als Subspezialist für Rheumatologie. Carl Crasselt wurde zum 01.09.1980 zum a.o. Professor für Orthopädie und zugleich zum Leiter der Orthopädischen Abteilung der Zentralen Hochschulpoliklinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seine Tätigkeit setzte er noch nach Erreichen des Altersruhestandes bis zum 31.07.1992 fort. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: System- und Stoffwechselerkrankungen aus orthopädischer Sicht; Sportmedizin; Rheumachirurgie Publikationen·. Die Akroosteolyse (Teil 1 u. 2). Zschr. f. Orthopädie 93 (1960), S. 540, 94(1960), S. 33; Wirbelsäulenschäden und ihre Prophylaxe bei jugendlichen Leistungssportlern. Beiträge f. Orthopädie u. Traumatologie 12 (1965), S. 650; Arthrozelen bei rheumatischen Kniegelenkserkrankungen. Zschr. f. Orthopädie 104 (1968), S. 570; Die Reversibilität der Skelettfluorose. Beiträge f. Orthopädie u. Traumatologie 34 (1987), S. 520; Die ambulante Operation in der Orthopädie. Zbl. Chirurgie 112(1987), S. 1039. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Medizinische Rehabilitation der Bezirksrehabilitationskommission Dresden; Vorsitzender des Hochschulkommitees des Deutschen Roten Kreuzes an der Medizinischen Akademie Dresden;
Crecelius,
Wilhelm
Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Ambulante orthopädische Operation" der Gesellschaft für Orthopädie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1975 Medizinalrat Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes in Gold Ehrennadel des Deutschen Turn- und Sportbundes in Bronze
Crecelius, Wilhelm * 29. Oktober 1898 in Niederlahnstein/Rhein, t 27. September 1979 in Dresden Wilhelm Crecelius, der schon 1916 zum Kriegsdienst einberufen worden war, legte 1917 in Oberlahnstein das Notabitur ab. Nach seiner Entlassung aus dem Wehrdienst im November 1918 studierte er ab 1919 Medizin in Würzburg und Erlangen, wo er 1923 das Staatsexamen ablegte. Im selben Jahr wurde er ebenda mit der Arbeit „Ein Fall von Kleinhirntumor mit Cyste" promoviert. Anschließend arbeitete er 1923 mehrere Monate am Pathologischen Institut der Universität Erlangen. 1924 ging Crecelius als Assistenzarzt nach Dresden an die Medizinische Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt. Am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt erhielt Crecelius 1925 die Approbation und begann seine internistische Fachausbildung. Von 1929 bis 1932 war er als Oberarzt an dieser Einrichtung tätig, ab 1928 nebenberuflich als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Zeiss-Ikon-Werke für das Gebiet der Farbenkolorimetrie. 1931 erhielt Crecelius die Facharztanerkennung für Innere Medizin und ließ sich in Dresden als Facharzt für innere Krankheiten insbesondere für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten, nieder. Gleichzeitig war er als Belegarzt im St.-JosephStift auch klinisch tätig. Von 1939 bis 1945 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil und wurde als Oberstabsarzt entlassen. Ab Mai 1945 leitete er die Medizinische Klinik des Heinrich-BraunKrankenhauses Zwickau, ab Dezember 1945 die Hilfskrankenhäuser Nausslitz und Bodelschwinghstraße in Dresden. Im Dezember 1946 übernahm er die Leitung der Inneren Abteilung und zugleich das Ärztliche Direktorat des Stadtkrankenhauses Johannstadt. Von 1949 bis 1953 erfüllte Crecelius zusätzlich den Lehrauftrag für Innere Medizin am Institut für zahnärztlichen Nachwuchs. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Ernährungsphysiologie und Diätetik" habilitierte er sich 1952 in Dresden und wurde am 01.01.1953 zum Dozenten für Ernährungsphysiologie und Diätetik an der Technischen Hochschule Dresden ernannt. 1954 wurde
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Daniel,
Werner
Günther
Crecelius Stellvertreter des Rektors, 1955/56 Kommissarischer Rektor der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.05.1954 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag und am 01.09.1955 zum Professor mit vollem Lehrauftrag mit der Wahrnehmung des Lehrstuhls für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für Innere Medizin erfolgte zum 01.09.1957. Nach seiner 1964 ausgesprochenen Emeritierung leitete er die Innere Klinik noch kommissarisch bis zum Juni 1965. Bis 1978 war er weiterhin als Berater und Spezialist in seiner Praxis in Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Diagnostik und Therapie von Stoffwechselerkrankungen, insbes. Diabetes mellitus; Ernährung Publikationen: Ein neues Blutzuckerkolorimeter nach Crecelius-Seifert. Münch, med. Wochenschr. 75 (1928), S. 1301f.; Richtlinien der Ernährungsbehandlung. Dresden 1954; Ernährungslehre: Richtlinien für die Ernährung der Gesunden und Kranken. Dresden 1954, 3 1965 (zus. m. H.U. Freimuth, G.O. Harnapp); Der Perkussionskurs. 5 1959, 8 1965 (von W. Siebert, neubearb. von W. Crecelius); Endokrine Erkrankungen. In: Therapie innerer Erkrankungen. Teil I. - Jena 1972, S. 463-503. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Sektion Innere Medizin der Deutschen Akademie der Wissenschaften Ehrungen und Auszeichnungen: 1952 Verdienter Arzt des Volkes; 1959 Vaterländischer Verdienstorden in Silber; 1965 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden 1973 Carus-Plakette; 1978 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
Daniel, Werner Günther * 7. Juli 1947 in Coburg Werner Günther Daniel legte 1966 in Coburg das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität München auf. Nach dem 1972 bestandenen Staatsexamen und der nachfolgend bis 1974 an der Maria-TheresiaKlinik, der Medizinischen Universitätspoliklinik sowie der Universitäts-Frauenklinik München absolvierten Assistenz wurde Daniel 1974 die Approbation als Arzt erteilt. Im gleichen Jahr - 1974 - wurde er unter Vorlage der Dissertation „Zur antihypertensiven Wirkung von Propranolol bei essentieller Hypertonie" an der Universität München promoviert. Seit 1974 wissenschaftlicher Assistent am Zentrum für Innere Medizin an der Medizinischen
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Hochschule Hannover, wurde Daniel 1981 dort zum Oberarzt ernannt. 1977 hatte er ein Research Fellow der Mina-James-Heineman-Foundation am Heineman Medical Research Center in Charlotte, North Carolina/USA erhalten und 1980 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin sowie 1981 die Teilgebietsanerkennung für Kardiologie erworben. 1982 habilitierte sich Daniel mit dem Thema „M-mode-echokardiographische Untersuchungen bei Patienten mit infektiöser Endocarditis" an der Medizinischen Hochschule Hannover und erlangte im selben Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Innere Medizin. 1983 erhielt er eine C2-Professur für Innere Medizin und Kardiologie und wurde 1987 zum api. Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover ernannt. 1989 nahm er eine Gastprofessur an der New York University School of Medicine and PostGraduate Medical School, New York/USA wahr. Zum 01.12.1993 folgte Daniel dem Ruf als C4Professor für Innere Medizin, Kardiologie und Pneumologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und wurde gleichzeitig zum Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II mit Schwerpunkt Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin ernannt. Mit der Gründung des Herz- und Kreislaufzentrums Dresden e. V. 1995 übernahm Daniel zusätzlich die Leitung des Bereiches Kardiologie. 1997 verließ Werner Daniel Dresden und folgte einem Ruf als C4-Professor und Direktor der Medizinischen Klinik II mit Poliklinik an die Universität Erlangen-Nürnberg. Publikationen: Improvement in the diagnosis of abscesses associated with endocarditis by transesophageal echocardiography. N. Engl. J. Med. 324 (1991), S. 795-800 (Mitautor); Safety of transesophageal echocardiography. A multicenter survey of 10,419 examinations. Circulation 83 (1991), S. 817-821 (Mitautor); Transesophageal echocardiography. N. Engl. J. Med. 19 (1995), S. 1268-1279 (zus. m. A. Mugge); Value of electron-beam computed tomography for the noninvasive detection of high-grade coronary-artery stenoses and occlusions. N. Engl. J. Med. 339 (1998), S. 19641971 (Mitautor); Influence of lipid-lowering therapy on the progression of coronary artery calcification: a prospective evaluation. Circulation 106 (2002), S. 1077-1082 (Mitautor).
Deußen, Andreas * 15. Februar 1956 in Mönchengladbach Nachdem Andreas Deußen 1974 am StiftischHumanistischen Gymnasium in Mönchenglad-
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bach das Abitur abgelegt hatte, nahm er anschließend ein Studium der Medizin an der Universität Düsseldorf auf, das er 1981 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde Deußen die ärztliche Approbation erteilt und begann seine ärztliche Tätigkeit 1982 als wissenschaftlicher Assistent am Physiologischen Institut I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Bereits 1982 wurde Deußen unter Vorlage der Dissertation „Von Mechanorezeptoren des Myokards ausgehende Kreislaufreflexe" (veröffentlicht unter dem Titel „Beziehung zwischen Herzdurchmesser, Herzfrequenz und Aktivität sympathischer, efferenter Nervenfasern an narkotisierten Katzen") an der Universität Düsseldorf promoviert. Seit 1986 Hochschulassistent am Physiologischen Institut I habilitierte sich Deußen 1991 an der Universität Düsseldorf mit der wissenschaftlichen Arbeit „Quantifizierung der intrazellulären freien Adenosinkonzentration am Herzen in situ" (Originaltitel „Adenosin: Ein empfindlicher Index der myokardialen Oxygenation"). Von 1992 bis 1996 war er als HeisenbergStipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Center for Bioengineering der University of Washington, Seattle/USA tätig. Z u m 01.11.1996 folgte Andreas Deußen dem Ruf als C4-Professor für Physiologie sowie als Direktor des Institutes für Physiologie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Durchblutungsregulation; Myokardstoffwechsel; Myokardprotektion; myokardiale Bildgebung; mathematische Modellanalyse Publikationen: The effects of cardiac sympathetic nerve stimulation on perfusion of stenotic coronary arteries in the dog. Circ. Res. 53 (1983), S. 8-15 (zus. m.G. Heusch); Understanding the controversy over the identity of EDRF. Nature 368 (1994), S. 62-65 (Mitautor); Coronary reserve of high- and low flow regions in the dog heart left ventricle. Circulation 98(1998), S. 262-270 (zus. m. R. Loncar, C. Flesche); Quantification of extracellular and intracellular adenosine production. Understanding the transmembranous concentration gradient. Circulation 99 (1999), S. 2041-2047 (Erstautor); Liquid chromatography method for the analysis of adenosine compounds. J. Chromatography Β 784 (2003), S. 189-193 (zus. m. G. Haink). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1997 Mitglied der Promotionskommission der Theoretischen Fächer und seit 2002 deren Vorsitzender an der Medizinischen Fakultät Dresden; seit 1998 Gutachter der Europäischen Weltraumbehörde; 1999-2000 Mitglied der Strukturkommission der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus;
Dieter, Peter Erich 2000-2003 Fachgutachter Physiologie und Pathophysiologie der DFG; seit 2003 Mitglied des Fakultätsrates; seit 2003 Kommissarische Leitung des Instituts für Physiologische Chemie; seit 2004 Mitglied der IT-Kommission Ehrungen und Auszeichnungen: 1991 EDENS-Preis der Johann-Wülfing-Stiftung; 1996 Auszeichnung durch das International Institute for Microcirculation Tucson/USA
Dieter, Peter Erich * 22.02.1952 in Neustadt an der Weinstraße Peter Erich Dieter legte 1970 in Neustadt an der Weinstraße das Abitur ab und begann im gleichen Jahr ein Studium für Lehramt an Grundund Hauptschulen an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau. 1972 wechselte er an die Universität Freiburg, wo er ein Studium der Biologie aufnahm, das er 1978 mit dem Diplom („Aktive Ca 2 + Aufnahme in Mitochondrien und Mikrosomen aus Mais") erfolgreich beendete. Zugleich war er von 1977 bis 1981 als Biologielehrer an einer Privatschule in Freiburg tätig. 1981 wurde Dieter mit dem Dissertationsthema „Ca 2 + , Calmodulin-abhängige Enzyme in höheren Pflanzen" an der Universität Freiburg promoviert. Seit 1981 als Wissenschaftlicher Angestellter bzw. Assistent an der Universität Freiburg tätig, führten ihn Studienaufenthalte nach Australien (National University in Canberra, 1986/ 87) und in die USA (NIMH in Bethesda, 1989). 1991 habilitierte sich Dieter mit dem Thema „Regulation der Eikosanoid- und Superoxidsynthese in Makrophagen der Leber" an der Universität Freiburg und wurde dort 1992 als Hochschuldozent für Biochemie berufen. Zum 01.02. 1997 folgte Peter Erich Dieter einem Ruf als Professor (C3) für Biochemie/Molekularbiologie an das Institut für Physiologische Chemie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Zum 01.07. 1999 ist er zum Studiendekan für Medizin an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden gewählt worden und übt dieses Amt seitdem in zweiter Wahlperiode aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Biochemie, Zellbiologie, Molekularbiologie; Signaltransduktionsmechanismen in Monozyten und Makrophagen bei Entzündung und Tumorbiologie Publikationen: Calmodulin-activation of plant microsomal Ca 2 + uptake. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77(1980), S. 7311-7314 (zus. m. D. Marmé);
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Diettrich, Heinz A Ca 2+ , calmodulin-dependent NAD kinase from corn is located in the outer mitochondrial membrane. J. Biol. Chem. 259 (1984), S. 184-189 (zus. m. D. Marmé); Possible involvement of eicosanoids in the zymosan and arachidonic acid-induced oxygen uptake, g l y c o g e n o s i s and Ca 2+ mobilization in the perfused rat liver. Eur. J. Biochem. 165(1987), S. 455-460 (Erstautor); Nucleophosmin-anaplastic lymphoma kinase of large-cell anaplastic lymphoma is a constitutively active tyrosine kinase that utilizes phospholipase C-g to mediate its mitogenicity. Mol. Cell. Biol. 18 (1998), S. 6951-6961 (Mitautor); First International Symposium: New Pathways in Medical Education. Leipzig 2002. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 2000 Mitglied im Ausschuss „Ärztliche Ausbildung" der Sächsischen Landesärztekammer; seit 2002 Mitglied der Präsidialkommission „Neue ÄAppO", Medizinischer Fakultätentag; seit 2002 Mitglied der Präsidialkommission „Neue Prüfungen", Medizinischer Fakultätentag; seit 2002 Mitglied der Präsidialkommission „Entwicklung eines Studienganges -Master of Medical Education-", Medizinischer Fakultätentag; seit 2003 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Ausbildung; seit 2003 Advisory Board, Committee of Medical Curriculum Development, Burapha University, Bangkok, Thailand; seit 2003 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates Modellstudiengang Medizinische Fakultät Hamburg; seit 2003 Mitglied im Fachgremium OKKSA-Center, TÜVIT; seit 2003 Mitglied im Steuerkreis Qualitätsmanagement, Universitätsklinikum Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 2000 Lehrpreis für Exzellente Ausbildung des Freundeskreises der TU Dresden 2003 Adjunct Professor, Burapha University, Thailand
Diettrich, Heinz * 6.März 1940 in Adorf/Erzgeb. Heinz Diettrich legte 1958 in Stollberg das Abitur ab und begann im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig und an der Medizinischen Akademie Dresden, das er 1964 in Dresden mit dem Staatsexamen abschloss. Von 1964 bis 1966 war Diettrich als Pflichtassistent am Pathologischen Institut in Karl-MarxStadt tätig. Bereits 1965 war ihm die ärztliche Approbation erteilt worden. Seit 1966 war Diettrich als Assistenzarzt, seit 1969 als Stationsarzt an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Mit der Dissertation zum Thema „Über die Brauchbarkeit der gaschromatographischen Methode für die Messung des Sauerstoff- und Kohlensäuregehaltes in der Exspirationsluft bei Kurzstreckenbelastung" wurde Diettrich 1967 an der
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1969 erlangte er die Facharztanerkennung für Chirurgie. 1974/75 wurde Diettrich die kommissarische Leitung der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus Riesa übertragen, war danach bis 1976 Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden und übernahm bis 1979 die Funktion des Chefarztes der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses St.-JosephStift Dresden. 1979 nahm er die Tätigkeit als Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden wegen eines Forschungsvorhabens wieder auf. Mit dem Thema „Entwicklung und tierexperimentelle Eiprobung einer pneumatischen Darmsonde zur Optimierung der Behandlung des Dünndarmileus und der präventiven Dünndarmschienung" habilitierte sich Diettrich 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1987 wurde Diettrich als a.o. Dozent für Chirurgie und am 16.03.1992 zum api. Professor für Allgemeine Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seit 1994 ist Diettrich als Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus DresdenNeustadt tätig. Mit der Neubegründung der Sächsischen Landesärztekammer wurde Heinz Diettrich 1990 zu ihrem Präsidenten gewählt; das Amt übte er bis 1999 aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Gastroenterologie, Lebertransplantation Publikationen: Die Gastroskopie vor der Cholecystektomie. Gastroenterol. J . 5 0 ( 1 9 9 0 ) , S. 173-174; Der Gallensteinileus. Chirurg 61 (1990), S. 392-395; Zur Problematik der Dünndarmschienung beim Adhäsionsileus. Z. Klin. Med. 45 (1990), S. 481-484; Zur Problematik der resezierenden und nicht resezierenden Primäroperation auf die Prognose der perforierten Kolondivertikulitis. Ergebnisse einer retrospektiven Untersuchung. Colo-proctology 5 (1991), S. 287-292; Die perioperative Diabetikerbetreuung. Ärzteblatt Sachsen 4/2001, S. 137-142. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990-1999 Präsident der Sächsischen Landesärztekammer seit 1990 Gründungs- u. Vorstandsmitglied der Sächsischen Chirurgenvereinigung e.V. Dresden 1991-1999 Vorstandsmitglied sowie Vorsitzender des Ausschusses „Ärztliche Versorgungswerke" der Bundesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1996 Bundesverdienstkreuz am Bande 2000 Eberhard-Friedrich-Richter-Medaille 2000 Verdienstorden des Freistaates Sachsen
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Dietzsch, Hans-Joachim * 18. Januar 1920 in Dresden, t 25. Januar 2004 in Dresden Hans-Joachim Dietzsch legte 1938 in Dresden die Reifeprüfung ab. Nach dem Arbeits- und Militärdienst studierte er von 1940 bis 1945 Medizin in Leipzig und Halle. 1945 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Diffuse Aneurysmen der Herzkranzarterien" in Halle/S. notpromoviert und erhielt die Notapprobation. 1945/46 war Dietzsch als Pflichtassistent, von 1946 bis 1948 als Assistenzarzt am Städtischen Krankenhaus Merseburg tätig. 1946 wurde seine Notpromotion von der Hallenser Medizinischen Fakultät in eine volle Promotion umgewandelt. Am Städtischen Krankenhaus Merseburg absolvierte Dietzsch seine fachärztliche Ausbildung für Innere Medizin, legte 1948 in Halle die volle ärztliche Prüfung ab und war von 1948 bis 1952 Oberarzt der Inneren Abteilung. 1951 erhielt er die Facharztanerkennung für Innere Medizin. 1952 kehrte Dietzsch in seine Heimatstadt Dresden zurück und arbeitete als Stationsarzt an der Kinderklinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt. Von 1953 bis 1955 war er nebenberuflich kommissarischer Oberarzt an der Teilklinik Oberloschwitz der Kinderklinik Dresden-Johannstadt. 1955 erhielt Dietzsch die Facharztanerkennung für Kinderkrankheiten. Von 1956 bis 1963 war er Oberarzt an der nunmehrigen Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Bedeutung der Bronchologie für Diagnostik und Therapie der intrathorakalen Primärtuberkulose und ihrer Folgeerscheinungen im Kindesalter" habilitierte sich Dietzsch 1961 in Dresden und wurde am 01.04.1961 zum Dozenten für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1963 bis 1968 übernahm er das Amt des Chefarztes der Kinderklinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Neustadt. Am 01.09.1968 erfolgte seine Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden und Direktor der Kinderklinik. Am 01.09.1969 wurde er als o. Professor für Pädiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Erreichen des Rentenalters wurde Dietzsch 1985 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Erkrankungen der Atemorgane bei Kindern Publikationen: Röntgenatlas der entzündlichen Lungenerkrankungen und ihrer Differentialdiagnose im Kindesalter. Leipzig 1961 (zus. m. H. Großmann u. W. Clausnitzer);
Distler, Wolfgang Die wichtigsten Erkrankungen des Säuglingsalters. Potsdam 2 1962; Die Dispensairebetreuung chronischer Lungenerkrankungen im Kindesalter - Rückbildung und Ausblick. Z. Erkrank. Atem.-Org. 141 (1974), S. 274-282 (zus. m. L. Weingärtner); Leitfaden für Eltern zur Unterstützung der Berufsfindung von Kindern mit Mukoviszidose. Berlin 1979 (zus. m. B. Gottschalk u. R. Hüttner); Results of CF-Screenig by the Meconium Albumin Test. In: Proceedings 12"' Annual Meeting E.W.G.C.F. Athen, Oct. 1983 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1963 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR; 1964 Mitglied der Problemkommission „Fragen der Säuglingssterblichkeit und Infektionskrankheiten"; 1965 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Bronchologie der DDR; 1968 Mitglied der Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Mukoviszidose in der DDR; 1980 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina"; 1984—1986 Vorsitzender der Fachkommission für Kinderheilkunde im Bezirk Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1972 Ehrenplakette der Deutschen Gesellschaft für klinische Medizin; 1975 Medaille für treue Dienste im Gesundheitswesen in Gold; 1979 Obermedizinalrat; 1981 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis; 1982 Robert-Koch-Gedenkmedaille; 1985 Verdienter Arzt des Volkes; 1985 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden
Distler, Wolfgang * 16. Dezember 1945 Köln Wolfgang Distler legte 1966 am Städtischen Lessing-Gymnasium Düsseldorf das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an den Universitäten Köln und Düsseldorf auf. 1972 legte er das ärztliche Staatsexamen ab und wurde zeitgleich mit der Dissertation „Schmerzhäufigkeit beim Morbus Baastrup Statistische Untersuchungen" an der Universität Düsseldorf promoviert. Nach seiner Medizinalassistenzzeit von 1972 bis 1973 wurde Distler im Mai 1973 die ärztliche Approbation in Düsseldorf erteilt. Seit 1974 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf tätig und absolvierte einen einjährigen Studienaufenthalt in den USA (Fellowship in Reproductive Endocrinology, Women's Hospital, University of Southern California/Los Angeles). 1981 erlangte er die Facharztanerkennung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. 1982 hatte sich Distler mit der Arbeit „Endokrinologische
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Dobberkau,
Hans-Joachim
Untersuchungen und perinatologische Bedeutung der fetoplazentaren Funktion" an der Universität Düsseldorf habilitiert. Im gleichen Jahr wurde ihm die Venia legendi unter gleichzeitiger Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe erteilt. November 1982 wurde Distler als Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf sowie am 11.12.1985 zum Professor (C2) ernannt. Seit 1989 war er Leitender Oberarzt und Stellv. Klinikdirektor an der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf. 1991 übernahm Distler die Leitung der Frauenklinik des Elisabeth-Krankenhauses in MönchengladbachRheydt und wurde am 19.12.1991 zum api. Professor an der Universität Düsseldorf ernannt. Zum 01.04.1994 folgte Wolfgang Distler einem Ruf als C4-Professor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Deutsche Krebshilfe: Etablierung von zentralen Tumorrisikosprechstunden mit Dokumentationsregistern für Patientinnen mit familiärer Häufung von Mamma-, Ovarial- u. Endometriumkarzinomen im Rahmen des Förderungsprogrammes der Deutschen Krebshilfe zum familiären Brustkrebs; Endokrine Therapiemaßnahmen beim Mamakarzinom Publikationen·. Serum-Östriol zur Überwachung der Risikoschwangerschaft: Kritische Analyse, neue Perspektiven. Stuttgart 1983; Gutartige gynäkologische Erkrankungen. In: Klinik der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. [Kap. 8] Bd. 8, 3. Aufl. München 1995; Notfälle in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Berlin, Heidelberg 2001; Pharmacokinetics of anastrozole and tamoxifen alone, and in combination, during adjuvant endocrine therapy for early breast cancer in postmenopausal women: a sub-protocol of the Arimidex and Tamoxifen Alone or in Combination (ATAC) trial. Brit.J.cancer 85 (2001), S. 317-324; Anastrozole alone or in combination with tamoxifen versus tamoxifen alone for adjuvant treatment of postmenopausalwomen with early breast cancer: first results of the ATAC randomised trial. Lancet 359 (2002), S. 2131-2139. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Konvent der Universität Düsseldorf; Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf; Stellv. Senatsmitglied der Universität Düsseldorf; Vorsitzender der Sächsischen Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Mitherausgeber „Der Gynäkologe"
Dobberkau, Hans-Joachim * 5. April 1933 in Goldbeck/Altmark Hans-Joachim Dobberkau legte 1951 in Stendal das Abitur ab. Von 1951 bis 1956 studierte er an der Humboldt-Universität Berlin Medizin.
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
Seine ärztliche Approbation erhielt er im Jahre 1956. Zwei Jahre später wurde er mit der Arbeit „Das Verhalten eines modifizierten Thorn-Testes bei Ulcuserkrankungen" in Leipzig promoviert. 1962 erhielt er die Facharztanerkennung für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, 1964 für Hygiene und Umweltmedizin. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen hygienischer Parameter von Oberflächenwasserverunreinigungen im Einzugsgebiet einer Trinkwassertalsperre zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung" habilitierte sich Dobberkau 1970 an der Medizinischen Akademie Dresden. Von 1971 bis 1990 erfüllte er einen Lehrauftrag für Allgemeine und Kommunale Hygiene sowohl an der Medizinischen Akademie Dresden als auch an der Jenenser Universität, die ihn 1970 zum Honorarprofessor ernannte. Von 1972 bis 1990 hatte Dobberkau die Leitung des Forschungsinstituts für Hygiene und Mikrobiologie in Bad Elster inne. Anschließend war er Mitarbeiter des Bundesgesundheitsamtes in Berlin und ist seit 1994 privatärztlich tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Umwelthygiene/Umweltmedizin; Umweltmikrobiologie; Wasserhygiene; Desinfektion und Sterilisation im Gesundheitswesen Publikationen: Umwelthygiene, Krankenhaushygiene. Bad Elster 1985; Symposium Nitrat - Nitrit - Nitrosamine: 08.-12. Dezember 1986. Bad Elster 1987. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1975 Stellvertreter des Vorsitzenden der Medizinischen Wissenschaftlichen Gesellschaft „Allgemeine und Kommunalhygiene der DDR"; Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Hauptforschungsrichtung „Ökologie" bei der Akademie der Wissenschaften und dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR
Dökert, Bernhard * 22. Oktober 1939 in Bautzen Bernhard Dökert legte 1957 in Bischofswerda das Abitur ab. Von 1957 bis 1963 studierte er Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1963 wurde Dökert die ärztliche Approbation erteilt. Er absolvierte anschließend bis 1964 seine Pflichtassistenz am Kreiskrankenhaus sowie in einer umfangreichen Landarzttätigkeit im Kreis Bischofswerda. Mit dem Thema „Über ein orales Procain- Magnesium-Nikotinat-Rubin-Präparat in der Altersbehandlung - ein Beitrag zur Objektivierung geriatrischer Therapie" wurde Dökert 1964 an der Universität Rostock promoviert. Seit
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
1964 war er als Stationsarzt am Bezirkskrankenhaus Schwerin sowie als Landarzt im Landkreis Schwerin/Mecklenburg tätig und wechselte 1966 nach Dresden, wo er sowohl als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinisch-Wissenschaftlichen Abteilung im Arzneimittelwerk Dresden als auch als Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden angestellt wurde. 1968 erhielt er die Facharztanerkennung für Innere Medizin und wurde - nun Stationsarzt an der Medizinischen Klinik - zum internistischen Konsiliarius der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, eine Tätigkeit, die er bis 1991 ausübte. Nebenamtlich war Dökert zudem bis 1986 für die Betreuung der Studentenambulanz verantwortlich. 1972 wurde er zum Oberarzt an der Medizinischen Klinik ernannt, erlangte 1973 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Innere Medizin sowie 1976 die Subspezialisierung für Innere Medizin/Gastroenterologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Gallenlipide, Schwangerschaft, orale hormonale Kontrazeptiva und Östrogentherapie - ein Beitrag zur Pathogenese der Gallensteine" habilitierte sich Dökert 1979 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.02.1981 erhielt Dökert die Berufung zum Hochschuldozenten für Innere Medizin und zum 01.09.1985 als a.o. Professor. 1991 schied Bernhard Dökert auf eigenen Wunsch aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gastroenterologie (Hepatologie), Arzneimittel/Klinische Pharmakologie Publikationen: Arzneimittel und Verkehrstüchtigkeit. In: Klinger, W.: Arzneimittelnebenwirkungen. München 1974, S. 59-69; Innere Medizin für medizinische Berufe. München 1977, 8. Aufl. Berlin 1990; Herzglykosidtherapie. 3. Aufl. Jena 1979; Grundlagen der Infektionskrankheiten für medizinische Berufe. 3. Aufl. Berlin 1981; Gastroenterologie. In: Kürzinger, R. u.a.: Grundlagen der ärztlichen Begutachtung. Berlin 1987, S. 194-209. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1972-1991 Mitglied der Kreis- und Bezirksinterruptiokommission als Vertreter für das Fach „Innere Medizin"; 1974-1980 Mitglied des Zentralen Gutachterausschusses für Arzneimittelverkehr der DDR für das Fachgebiet „Innere Medizin"; 1979-1991 Mitglied der Begutachterkommission Dresden für den Bereich „Innere Medizin" Ehrungen und Auszeichnungen: 1983 Medizinalrat
Dörr,
Wolfgang
Karl
Dörr, Wolfgang Karl * 29. November 1959 in Förbau/Hof Wolfgang Karl Dörr legte 1979 am SchillerGymnasium in Hof das Abitur ab und nahm 1980 ein Studium der Tiermedizin an der LudwigMaximilians-Universität München auf, das er 1985 mit dem Staatsexamen abschloss. 1986 wurde ihm die Approbation als Tierarzt in München erteilt. Im gleichen Jahr begann er seine berufliche Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Strahlenbiologischen Institut des GSFForschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München-Neuherberg. Unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen zur Strahlenreaktion am unbehandelten und stimulierten Zungenepithel der Maus" wurde Dörr 1988 an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. med. vet. promoviert. 1995 wechselte er an die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, wo er sich 1997 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Strahlenbiologische Parameter der radiogenen Mucositis enoralis" im Fach Strahlenbiologie habilitierte und zugleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) erlangte. 2001 wurde ihm der Lehrauftrag für das Fachgebiet „Strahlenbiologie - Allgemeine Radiologie" an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig sowie 2003 der Lehrauftrag für „Strahlenbiologie für Physiker" an der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden erteilt. Am 10.09.2002 wurde Wolfgang Karl Dörr zum api. Professor an der TU Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Strahlenbiologie der Normalgewebe; Einflussfaktoren der Strahlenfolgen an Normalgeweben; Modulation von Nebenwirkungen der Strahlentherapie; Biologische Effektivität niederenergetischer Röntgenstrahlung Publikationen: Normal Tissue Reactions in Radiotherapy and Oncology. Basel 2002 (Hrsg. zus. m. R. Engenhart-Cabilic, J. Zimmermann); Nebenwirkungen in der Radioonkologie. Klinisches Kompendium Münchner Medizinische Taschenbücher. München 2000 (Hrsg. zus. m. J.S. Zimmermann, M.H. Seegenschmiedt); Prävention und Therapie von Nebenwirkungen in der Strahlentherapie. UNI-MED Science 2004 (zus. m. Th. Herrmann, D. Riesenbeck); Consequential late effects in normal tissues. Radiother. Oncol. 61 (2001), S. 223-231 (zus. m. J.H. Hendry); Three A's of repopulation during fractionated irradiation in squamous epithelia: Asymmetry loss, Acceleration of stem-cell divisions and Abortive divisions. Int. J. Radiat. Biol. 72(1997), S. 635-643.
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Dominok, Gottfried Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1 9 9 3 - 1 9 9 5 Mitglied der Kommission nach §15 Tierschutzgesetz („Tierschutzkommission") der Regierung von Oberbayern, seit 1998 des Regierungspräsidiums Dresden; 1996 Council M e m b e r der European Society for Radiation Biology (ESRB); 1996-2003 Vorsitz im Arbeitskreis „Harnblase" ( 1 9 9 6 2001), „Mundschleimhaut" ( 1 9 9 7 - 1 9 9 8 ) , „ K o p f - H a l s " ( 2 0 0 1 - 2 0 0 3 ) der Arbeitsgruppe Nebenwirkungen der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie; 1998 stimmberechtigtes Mitglied, seit 1999 Mitglied des Council der European Late Effects Project Group; seit 1998 Vorstandsmitglied, 2 0 0 0 - 2 0 0 2 Stellv. Vorsitzender, seit 2002 Vorsitzender der Gesellschaft f ü r Biologische Strahlenforschung (GBS); 1999 Mitglied der Sachverständigenkommission beim Institut für medizinische und pharmazeutische P r ü f u n g s f r a g e n ; 2000 Mitglied des Radiobiology C o m m i t t e e der European Society for Therapeutic Radiology and Oncology (ESTRO); 2 0 0 1 - 2 0 0 2 Vizepräsident, 2 0 0 3 - 2 0 0 4 Präsident der European Society for Radiation Biology (ESRB); 2001 Mitglied der Leitlinienkommission „Supportive M a ß n a h m e n in der Radioonkologie"; 2003 Mitglied des Ausschusses „Strahlenschutz in der Medizin" der Strahlenschutzkommission; seit 2 0 0 3 Tierschutzbeauftragter und Vorsitzender der Kommission f ü r Tierversuche der T U Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1991 Junior Scientist Travel Award; 1992 Junior Scientist Travel Award der Radiation Research Society; 1998 Hans-Langendorff-Preis zur Förderung des Strahlenschutzes; 2001 Basic Science Travel Grant
Dominok, Gottfried * 18. Januar 1932 in Königshütte/OS Gottfried Dominok legte 1951 in Großenhain das Abitur ab. 1951 begann er zunächst ein Chemiestudium an der Universität Jena, nahm aber bereits 1952 ein Studium der Medizin auf, das er an der 1. Medizinischen Akademie in Leningrad/UdSSR (bis 1954) sowie an der Universität Leipzig (bis 1957) absolvierte. 1957 wurde ihm in Leipzig die ärztliche Approbation erteilt. 1957/58 war er als Pflichtassistent am Krankenhaus Colditz/Zschadraß tätig. Bereits 1957 war Dominok unter Vorlage der Dissertation „Zur Alters- und Geschlechtsbestimmung aus der Morphologie der menschlichen Schädelkalotte" in Leipzig promoviert worden. Seit 1958 als Assistenzarzt am Hufeland-Krankenhaus Berlin-Buch tätig, hatte er zugleich eine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Pathologischen Anatomie begonnen, die er 1962 mit der Facharztanerkennung abschloss. Noch im gleichen Jahr (1962) wurde er zum Oberarzt am Pathologischen Institut der Medizinischen Aka-
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
demie Dresden ernannt. Mit dem Thema „Der altersbedingte Strukturumbau menschlicher Knochen (feingewebliche Untersuchungen an 1600 menschlichen Knochen)" habilitierte sich Dominok 1965 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.09.1966 wurde er als Dozent, zum 01.09.1972 als o. Professor für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1971 wurde Dominok zum 1. Prorektor der Medizinischen Akademie Dresden gewählt und übte dieses Amt bis 1975 aus. 1975 wechselte Dominok an das Bezirkskrankenhaus Cottbus, wo er zum Direktor des Pathologischen Institutes ernannt wurde und in dieser Stellung bis 1991 tätig war. Mit Übernahme des Direktorats in Cottbus erhielt Gottfried Dominok zum 01.09.1975 eine Honorar-Professur an der Medizinischen Akademie Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Pathologische Anatomie der Missbildungen; Experimentelle Pathologie der Wirkung von ionisierenden Strahlen, des Ultraschalls und chemischer Substanzen auf menschliche Gewebe; Knochenerkrankungen, insbes. Knochengeschwülste; Umweltpathologie Publikationen: Die histologischen Veränderungen menschlicher L y m p h knoten nach Lymphographien. Virch. Archiv path. Anat. 338 (1964), S. 143-149; Der alterungsbedingte W a n d e l des feingeweblichen Bildes menschlicher Knochen. Ergebn. allg. Path. path. Anat. 4 9 (1968), S. 231-274; Zur Epidemiologie der 10 häufigsten M a l i g n ó m e im Bezirk Cottbus. Dtsch. Gesundh.-wesen 39 (1984), S. 11701172; Knochengeschwülste und geschwulstähnliche Knochenerkrankungen. Jena 1971, 2. Aufl. 1977, 3. Aufl. 1982 (zus. m. H.-G. Knoch); N o m i n a Osteoarthrologica. Leipzig 1980 (zus. m. Jesserer u. K. Pape). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1969-1971 Sekretär der Studienabschnittskommission I (Allgemeinmedizin); 1970 Zentralsekretär des Europäischen Arbeitskreises für Osteoarthrologie; 1971-1975 Dresden
1. Prorektor
der Medizinischen
Akademie
Ehrungen und Auszeichnungen: 1972 Rudolf-Virchow-Preis
Dreßler, Jan * 28. März 1961 in Greiz Jan Dreßler legte 1979 in Greiz das Abitur ab und nahm 1981 ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1983 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus"
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Dresden fortsetzte. Nach dem 1986 mit dem Staatsexamen erfolgreich abgeschlossenen Studium wurde ihm 1987 die ärztliche Approbation erteilt. Im gleichen Jahr begann er seine ärztliche Tätigkeit als Assistenzarzt am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Akademie Dresden und wurde - ebenfalls 1987 - unter Vorlage der Dissertation „Nutzen und Risiko der Strahlentherapie beim postradiologischen Rezidiv unter Berücksichtigung der Dosis-Zeit-Relation" an der Carus-Akademie promoviert. Während seiner Facharztausbildung am Institut für Gerichtliche Medizin nahm er 1988 zusätzlich eine Ausbildung am Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden wahr. 1991 erwarb Dreßler die Anerkennung als Facharzt für Rechtsmedizin und war seitdem als Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für gerichtliche Medizin (seit 1994 für Rechtsmedizin) der Medizinischen Akademie/Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Bedeutung endothelialer Adhäsionsmoleküle, insbesondere der Selektine, für die immunhistochemische Diagnostik des Wundalters" habilitierte sich Dreßler 1999 an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und erhielt im Jahr 2000 die Lehrbefähigung für Rechtsmedizin. Im gleichen Jahr zum Privatdozenten und Oberarzt am Institut für Rechtsmedizin ernannt, erhielt Dreßler 2000 einen Forschungsaufenthalt am Institut für Forensische Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Edinburgh/UK. 2001 wurde ihm die kommissarische Leitung des Instituts für Rechtsmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden übertragen. Zum 15.03.2003 erhielt Jan Dreßler den Ruf als C3-Professor für Rechtsmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Vitalitäts- und Wundaltersbestimmung; Apoptose und Schilddrüsenhormone bei Schädel-Hirn-Traumata; forensische Traumatologie im Straßenverkehr; forensische Molekulargenetik Publikationen'. Time dependence of the expression of ICAM-1 (CD 54) in human skin wounds. Int. J. Legal. Med. 110 (1997), S. 299-304 (Erstautor); Drugs in East Germany. Am. J. Forensic. Med. Pathol. 18 (1997), S. 303-305 (zus. m. E. Müller); Troponin Τ in legal medicine. Lancet 352 (1998), S. 38 (Erstautor); Sequence of melanocyte migration into human scar tissue. Int. J. Legal. Med. 115 (2001), S. 61-63 (Erstautor); Lethal Manganese-Cadmium Intoxication. Arch. Toxicol. 76 (2002), S. 449-451 (Erstautor).
Dürrschmidt, Volker Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 2002 Mitglied der Promotionskommission der Theoretischen Fächer an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden; seit 2003 Mitglied des Konzils der TU Dresden
Dürrschmidt, Volker * 22. September 1941 in Dresden Nach dem 1960 in Dresden abgelegten Abitur absolvierte Volker Dürrschmidt zunächst 1960/61 ein praktisches Jahr an der Medizinischen Akademie Dresden und studierte anschließend bis 1967 Medizin an der Universität Leipzig und der Medizinischen Akademie Dresden. 1967 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. 1967 nahm er seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. Unter Vorlage der Dissertation „Die Patienten mit bakteriell bedingten Hautkrankheiten im Krankengut der Hautklinik der Carus-Akademie von 1957-1963" wurde Dürrschmidt 1968 an der Dresdener Akademie promoviert. 1972 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und wurde 1975 zum Oberarzt an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1978 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Orthopädie erteilt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Entwicklung der Formelemente am Hüftgelenk bei der Luxationshüfte" habilitierte sich Dürrschmidt 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.02.1988 erfolgte seine Berufung als Hochschuldozent für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden. 1991 wurde er zum Stellvertreter des Ärztlichen Direktors der Medizinischen Akademie ernannt, in dem Amt er bis 1995 auch nach Gründung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden wirkte. Am 01.12.1992 wurde Dürrschmidt zum api. Professor für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1995 bis 1996 war Volker Dürrschmidt die kommissarische Direktion des seit 1992 selbständigen Institutes für Sport- und Rehabilitationsmedizin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden - wo er bis heute tätig ist - angetragen worden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Behandlung von Arthrosen, Luxationshüfte; Osteotomie Publikationen: Die Luxationshüfte als präarthrotische Deformität. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 28 (1981), S. 360-366;
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Eberhardt, Hans-Jürgen Die Entwicklung des CCD-Winkels nach operativer und konservativer Therapie der Luxationshiifte. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 29 (1982), S. 306-314; Die Entwicklung der Schenkelhalsantetorsion nach operativer und konservativer Therapie. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 29 (1982), S. 300-306; Der negative azetabuloplastische Effekt der intertrochanteren Rotations-Varisations-Osteotomie (IRVO). Z. Orthop. 20 (1982), S. 860-864; Zur Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften von Knochenzement durch die Zugabe von Antibiotika. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 33 (1986), S. 170-175.
Eberhardt, Hans-Jürgen * 14. Juli 1936 in Breslau Hans-Jürgen Eberhardt legte 1954 an der Thomasschule in Leipzig das Abitur ab. Von 1954 bis 1959 studierte er Medizin an der KarlMarx-Universität Leipzig. 1961 wurde ihm nach bestandenem Staatsexamen und nachfolgender Pflichtassistenz am Kreiskrankenhaus Aue die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. 1962 begann er seine Facharztweiterbildung im Fachgebiet Radiologie am Ernst-Scheffler-Krankenhaus Aue, die er 1965 an der Klinik und Poliklinik für Radiologie der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. 1967 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Radiologie und wurde im gleichen Jahr mit der Dissertation „Die Diphenylaminreaktin bei einigen nicht-rheumatischen klinischen Krankheitsgruppen" an der Medizinischen Akademie Magdeburg promoviert. Seit 1965 Assistenzarzt an der Radiologischen Klinik der Carus-Akademie, wurde Eberhardt 1972 zum Oberarzt an der Einrichtung ernannt. 1978 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Radiologie erteilt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Anwendung der elektronischen Rechentechnik für die Dokumentation und Informationsverarbeitung in der Strahlentherapie" habilitierte sich Eberhardt 1979 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort am 01.02.1981 als Hochschuldozent für Strahlentherapie berufen. Zum 01.09.1984 folgte Eberhardt einem Ruf als o. Professor für Radiologie/Strahlentherapie sowie als Direktor der Klinik für Radiologie an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Am 01.09.1986 erfolgte seine Umberufung auf den Lehrstuhl für Radiologie an der Medizinischen Akademie Dresden, wo er zugleich die Leitung der Abteilung für Strahlentherapie an der Radiologischen Klinik übernahm. Darüber hinaus erhielt er 1986 einen Dienstvertrag mit dem Be-
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zirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt zur Durchführung der interdisziplinären Kooperation und der HDR-Brachystrahlentherapie an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, der Frauenklinik und der Radiologischen Klinik, den er bis 1998 wahrnahm. Er gehörte 1990 zu den Mitbegründern des Tumurzentrums Dresden sowie der Sächsischen Krebsgesellschaft. Von 1991 bis 1994 wurde Eberhardt die kommissarische Leitung der Klinik für Radiologie an der Medizinischen Akademie/Fakultät Dresden angetragen. Am 10.05.1994 zum C3-Professor für Strahlentherapie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen, übernahm er bis 1998 das Amt des Stellvertretenden Direktors der 1993 gegründeten Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Medizinischen Fakultät Dresden. Ende 1998 löste Hans-Jürgen Eberhardt seinen Dienstvertrag mit der TU Dresden auf und ist seit 1999 als leitender Facharzt für Strahlentherapie an der Humaine Klinik Dresden sowie Konsiliararzt für die Praxis für Strahlentherapie an der Humaine Klinik tätig. Publikationen: Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung in der Onkoradiologie. Probi. Tech. Med. 10 (1979), S. 129-135; Behandlungsergebnisse beim fortgeschrittenen Kehlkopfkarzinom nach primärer Strahlentherapie. In: Diihmke, E. (Hrsg.): Funktionserhaltende Therapie des fortgeschrittenen Larynxkarzinoms. Stuttgart 1991 (Erstautor); Arztbriefschreibung und Auswertung in einer Strahlentherapieabteilung. In: Kunath, H., U. Lochmann: Klassifikation als Voraussetzung für Qualitätssicherung. (= Informationsverarbeitung im Gesundheitswesen, Bd. 9) Landsberg/Lech 1993, S. 65-91 (Mitautor); Natürliche und zivilisatorische Strahlenbelastung im „Urangebirge" Ostdeutschlands. Ärzteblatt Sachsen 5 (1994), S. 474-475. Ehrungen und Auszeichnungen: Ehrenmitglied der Sächsischen Krebsgesellschaft
Eckelt, Uwe * 7. November 1943 in Dresden Uwe Eckelt legte 1962 an der Kreuzschule in Dresden das Abitur ab und absolvierte 1962/63 ein praktisches Jahr an der Medizinischen Akademie Dresden. 1963 begann er ein Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das er nach dem Physikum 1966 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. 1968 legte er das Staatsexamen an der Medizinischen Akademie ab, erhielt im gleichen Jahr die Approbation als Zahnarzt und begann eine Fach-
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zahnarztausbildung an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden. 1969 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen chemischer Konfiguration und pharmakologischer Wirksamkeit an einigen Falicainderivaten" an der Medizinischen Akademie Dresden zum Dr. med. dent, promoviert. 1973 erwarb Eckelt die Anerkennung als Fachzahnarzt und begann zugleich eine Facharztausbildung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, wofür er 1974 noch ein Studium der Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden aufnahm. 1976 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Eckelt erlangte 1979 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und wurde ebenfalls 1979 zum Oberarzt an der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur funktionsstabilen Osteosynthese bei Unterkiefergelenkfortsatzfrakturen" habilitierte sich Eckelt 1985 für das Fachgebiet Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (Dr. sc. med. / Dr. med. habil.) an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort 1989 zum a.o. Dozenten an der (seit 1983) Klinik und Poliklinik für Kiefer-Gesichts-Chirurgie der Sektion Stomatologie ernannt. Z u m 01.04.1995 erhielt Eckelt den Ruf als o. Professor (C4) für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des (seit 1990) Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden. V o m 01.11.2000 bis 31.10.2003 übte Uwe Eckelt zudem das Amt des Geschäftsführenden Direktors des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am Universitätsklinikum der T U Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Osteosyntheseverfahren, Tumorchirurgie, Molekularbiologie der Kopf-Hals-Tumoren, Implantologie, Biologisierung von Implantatoberflächen, Knochenersatzstoffe, Operationsnavigation, plastisch-rekonstruktive (Gesichts-)Chirurgie, Traumatologie - Kiefergelenkchirurgie, kraniofaziale Chirurgie, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten Publikationen: Problem areas - condylar neck. In: Booth, W. u.a.: Maxillofacial Surgery. Bd. 1, London 1999, S. 207-220; Combination of microplate and miniplate for osteosynthesis of mandibular fractures: an experimental study. Intern. J. Oral Maxillofac. Surg. 31 (2002), S. 78-83 (Mitautor);
Edel, Herbert Assessment of Patients Treated for Intracapsular Fractures of the Mandibular Condyle by Closed Techniques. J. Oral Maxillofac. Surg. 60 (2002), S. 784-791 (zus. m. M. Hlawitschka); Klinische, radiologische und axiographische Untersuchung nach konservativ funktioneller Behandlung diakapitulärer Kiefergelenkfrakturen. MundKieferGesichtsChir. 6 (2002), S. 241-248 (zus. m. M. Hlawitschka); Analysis of complications in fractures of the mandibular angle - a study with finite element computation and evaluation of data of 277 patients. J. Cranio-Maxillofac. Surg. 31 (2003), S. 290-295 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1991 Mitglied des Prüfungsausschusses „Mund-, KieferGesichtschirurgie und Plastische Operationen" im Land Sachsen; seit 1992 Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Dresden; Mitglied im Fortbildungskonzil der Landeszahnärztekammer Sachsen; seit 2001 Member of Reviewing Commitee - International Journal of Oral & Maxillofacial Surgery; seit 2002 Mitglied im Beirat der Schriftleitung der Zeitschrift Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie; seit 2003 Mitglied im Fakultätsrat, Universitätsklinikum Dresden
Edel, Herbert * 9. Januar 1914 in Dresden Herbert Edel legte 1933 in Dresden das Abitur ab. Von 1933 bis 1934 absolvierte er ein Studium an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe Dresden und nahm 1934 ein Studium der Medizin in Tübingen, Berlin, Jena und München auf, das er 1939 erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr wurde Edel die ärztliche Approbation erteilt und war als Medizinalpraktikant am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt tätig. Ebenfalls 1939 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Über die gleichzeitige Vitamin C- und Vitamin Β 1-Belastung bei Kranken mit malignen Tumoren und den Einfluss dieser Vitamine auf die Beschwerden des ,Röntgenkaters"' an der Universität Tübingen promoviert. 1939 bis 1945 wurde er zur Kriegsdienst verpflichtet und war als Truppenarzt bei der Infanterie- und Gebirgsjägerdivision in West, Ost und Süd tätig, zuletzt als Stabsarzt der Reserve. 1945 war Edel als Stationsarzt der Medizinischen Klinik am Stadtkrankenhaus DresdenJohannstadt tätig und wirkte nebenamtlich als Jugendarzt. 1946 ließ er sich als Praktischer Arzt und Geburtshelfer in eigener Landpraxis in Langebrück nieder und übernahm zudem nebenamtlich die Tätigkeit als Amtsarzt in Radeberg und Beratungsarzt der Sozialversicherung in Klotzsche und Radeberg.
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Ehningen Gerhard Seit 1954 war Edel an der neu gegründeten Medizinischen Akademie Dresden als Stationsarzt, später Oberarzt für Innere Medizin und Physiothérapie, und zugleich als Dozent an der Medizinischen Fachschule der Medizinischen Akademie tätig. Die Facharztanerkennung für Innere Medizin erlangte er 1958. Mit dem Thema „Papierelektrophoretische Untersuchungen der Phosphorlipoproteine, Lipoproteine und Proteine bei Atherosklerosen verschiedener Lokalisationen" habilitierte sich Edel 1961 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde im selben Jahr als Hochschuldozent für Innere Medizin berufen. Zum 01.09.1966 wurde Edel zum Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin und am 01.09.69 als o. Professor auf den Lehrstuhl für Physiothérapie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Darüber hinaus wirkte er von 1965 bis 1985 als nebenamtlicher Dozent für Balneologie und Diätetik an der Verkehrshochschule „Friedrich List" Dresden. 1979 erfolgte seine ehrenvolle Emeritierung. Herbert Edel blieb aber noch bis 1991 in der Elektromedizinischen Forschung an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Physiothérapie, Diätetik, Elektrodiagnostik und -therapie Publikationen: Grundzüge der Atemtherapie. Dresden 1969; Berlin 1984 4 , Liz.-Aufl. München 1984; Fibel der Elektrodiagnostik und Elektrotherapie. Dresden 1970, 1973 2 , 1975 3 , 1977 4 , 1983 5 ; 1991 6 ; Physiothérapie arterieller Gefäßkrankheiten. Kurorttherapie arterieller Gefäßkrankheiten. Diätetische Behandlung arterieller Gefäßkrankheiten. In: Thiele, P. u. G. Heidelmann (Hrsg.): Therapiefibel arterieller Durchblutungsstörungen. Dresden 1975, S. 100-152; Aerosoltherapie. Phototherapie. Elektrodiagnostik und Elektrotherapie. Ultraschalltherapie. In: Physiothérapie, Hydro- und Elektrotherapie. Berlin 1981, S. 139-238; Elektrotherapie im Niederfrequenzbereich. In: Conradi, E.: Schmerz und Physiothérapie. Berlin 1990, Kap. 3. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften'. Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft für Physiothérapie der DDR u. der Sektion Diätetik der Gesellschaft für Ernährung; Vorsitzender der Sektion Elektromedizin der Gesellschaft für Physiothérapie; Wissenschaftlicher Leiter zahlreicher Fachsymposien und RGW-Tagungen; Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Sektion Ernährung Ehrungen und Auszeichnungen: 1964 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1975 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold;
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1979 Carus-Plakette; 1979 Hufelandmedaille in Silber; 1988 Ehrenplakette der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; 1995 Ehrenmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation e.V., Sitz München
Ehninger, Gerhard * 11. Juni 1952 in Simmozheim, Kreis Calw (Schwarzwald) Gerhard Ehninger legte 1971 am HermannHesse-Gymnasium in Calw das Abitur ab. Von 1971 bis 1978 studierte er Medizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und absolvierte das praktische Jahr am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart. Nach seiner ärztlichen Prüfung wurde ihm 1978 die Approbation erteilt. Im gleichen Jahr wurde Ehninger an der Universität Tübingen unter Vorlage der Dissertation zum Thema „Eine Methode zur Bestimmung von Adriamycin und seinen Metaboliten in Plasma, Leukozyten und Geweben" promoviert und war als Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen in den Fachbereichen Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und Immunologie tätig. In den Jahren 1980 bis 1984 absolvierte er medizinische Zusatzausbildungen auf den Gebieten Röntgenologie, Intensivmedizin und Nephrologie und war nachfolgend bis 1985 an der Medizinischen Poliklinik der Universität Tübingen tätig. Im Juli 1985 hatte sich Ehninger mit dem Thema „Untersuchungen zur Metabolisierung und Pharmakokinetik des neuen Anthrachinonderivates Mitoxantrone und seiner klinischen Anwendung beim Mammakarzinom" an der Universität Tübingen habilitiert. Im August 1985 erwarb er die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Innere Medizin, wurde im Oktober 1985 zum Oberarzt der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen ernannt und erhielt gleichzeitig seine Lehrbefähigung (Venia legendi) für Innere Medizin. 1988 erwarb er zusätzlich die Teilgebietsbezeichnung für Hämatologie und Onkologie. 1991 wurde er zum api. Professor für Innere Medizin an der Universität Tübingen ernannt. Zum 01.09.1994 folgte Gerhard Ehninger dem Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie, Gastroenterologie, Infektiologie und Knochenmarktransplantation sowie als Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Pharmakologie (Cytostatika); Anwendung Antibiotika und Virostatika; Knochenmarktransplantation (Intensive Koordinierung, Durchführung) bei Leukämien, aplastischen Anämien und Neuroblastomen; Aufbau der Deutschen Knochenmarkspenderdatei; Klinische Studien zu Leukämien, Mammakarzinom u.a.; Behandlung aller Krebsarten und Anwendung aller weltweit anerkannten Therapien. Publikationen'. Individueile Therapieentscheidungen bei unbegrenzten Möglichkeiten. 7. Dresdner hämatologisch-onkologisches Gespräch. Dobersdorf 1995 (Hrsg. zus. m. H. Günther); Zytostatische Therapie. In: Ostendorf, P.C., Seeber, S. (Hrsg.): Hämatologie / Onkologie. München 1997, S. 191-201 (zus. m. U. Schuler); Abdominal lymphomas, convulsive seizure and coma: A case of successfully treated, advanced Wipple's disease with cerebral involvement. Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 10 (1998), S. 893-895 (Mitautor); Epidemiologie, Ätiologie und Pathogenese der AML. In: Fuchs, R. (Hrsg.): Akute myeloische Leukämie. Bremen 2002, S. 16-23 (zus. m. M. Schaich); Reduced-intensity conditioning followed by allogeneic hematopoietic cell transplantation in myeloid diseases. Ann. Hematol. 82 (2003), S. 463-468 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1986-1993 Sekretär der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmarktransplantation; 1989-1995 Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft f. Hämatologie und Onkologie; 1991 Gründungsgesellschafter der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (gemeinnützige GmbH); seit 1999 Mitglied des Dekanatskollegiums der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden; Gutachter und Fördermitglied der Deutschen Krebshilfe, der Mildred-Scheel-Stiftung, der Deutsche Forschungsgemeinschaft
Engelmann, Katrin * 13. April 1957 in Hamburg Katrin Engelmann legte 1976 in Hamburg das Abitur ab und studierte von 1977 bis 1979 zunächst Chemie an der Universität Hamburg, bevor sie 1979 dort ein Studium der Medizin aufnahm. Nach dem 1985 bestandenen ärztlichen Staatsexamen wurde ihr noch im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. 1984 wurde Katrin Engelmann unter Vorlage der Dissertation „Charakterisierung einer Poliovirus-assoziierten Proteinkinase" an der Universität Hamburg promoviert. 1986 erhielt sie ein zweijähriges DFG-Ausbildungs- und Post-docStipendium der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig, wo sie bis 1989 tätig war. 1989 wurde Katrin Engelmann Wissenschaftliche Mitarbeiterin, später Wissenschaftliche Assistentin und ab 1990 Leite-
Engelmann,
Katrin
rin der Hornhautbank an der Augen- und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. 1993 erlangte sie die Anerkennung als Fachärztin für Augenheilkunde und war als Wissenschaftliche Assistentin, ab 1996 als Oberärztin an der Augen- und Poliklinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Humanes adultes korneales Endothel in der Zellkultur: Methoden zur Isolierung, Charakterisierung und Züchtung der Zellen von Spenderhornhäuten Erwachsener und anschließende Erprobung der Endothelzelltransplantation in einem in vitro Modell" habilitierte sich Katrin Engelmann 1995 an der Universität Hamburg. Im gleichen Jahr wurde ihr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Augenheilkunde erteilt. 1998 wurde sie als C3-Professorin für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berufen. Im April 2003 wurde Katrin Engelmann an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden umberufen, wo sie seitdem als Leitende Oberärztin für den Bereich Glaskörperund Netzhautchirurgie an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums der TU Dresden tätig ist sowie ein Forschungslabor und eine Hornhautbank zur Versorgung der Patienten mit Spenderhornhäuten zur operierenden Keratoplasik etablierte hat. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Organkultur von Spenderhornhäuten; Zellkultivierung und Charakterisierung des humanen cornealen Endothels; Endothelzelltransplantation; Charakterisierung einer adulten Progenitorzelle des cornealen Endothels; Funktionprüfung des humanen retinalen Pigmentepithels in vitro; Differenzierung humaner mesenchymaler Knochenmarkstammzellen zu augenspezifischen Zellen; RCS-Tiermodell zur Zelltransplantation Publikationen: Prospects for endothelial transplantation. Exp. Eye Res. 78 (2003), S. 573-578 (zus. m. J. Bednarz, M. Valtink); Evaluation of potential organ culture media for eye banking using human donor corneas. Br. J. Ophthalmol 85 (2001), S. 1075-1079 (Erstautor); Isolation and characterization of a mouse monoclonal antibody against human corneal endothelial cells. Exp. Eye Res. 73 (2001), S. 9-16 (Mitautor); Transplantation of adult human and porcine corneal endothelial cells onto human corneas in vitro. Part I: Cell culturing and transplantation procedure. Cornea 18 (1999), S. 199-206 (zus. m. D. Drexler, M. Böhnke); Isolation and long-term cultivation of human corneal endothelial cells. Invest. Ophthalmol Vis. Sci. 29 (1988), S. 1656-1662 (zus. m. M. Böhnke, P. Friedl). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1997-2001 Vorstandsmitglied der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte;
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Euler, Hans-Edgar Karl 2001/2002 Vorsitzende der Biologischen Sektion der Ärztekammer Hamburg; Mitglied der European Association for Vision and Eye Research; Mitglied der Association for Research in Vision and Ophthalmology Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Gewinnerin des nationalen Ausscheids des „Chibret International Award 1990" Berlin; 1990 1. Preis des „Chibret International Award 1990", Singapur; 1998 Dr. Martini Preis, Hamburg; 1998 Sautter Preis, Göttingen
Euler, Hans-Edgar Karl * 10. Mai 1910 in Berlin, t 13. Mai 1970 in Heide/Holstein Hans-Edgar Euler legte 1929 in Berlin das Abitur ab. Von 1929 bis 1936 studierte er Medizin in Freiburg und Berlin, war 1937 Volontär am Krankenhaus St. Georg Hamburg und erhielt im selben Jahr die Approbation. 1937 wurde Euler mit dem Thema „Über einen atypischen Fall von ,Nodositas juxtaarticularis' bei einem in Accra (Goldküste) lebenden Europäer" in Hamburg promoviert. 1937/38 war er als Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenhaus HamburgBarnbeck und 1939 als Volontär an der Universität Hamburg-Eppendorf tätig. 1939 bis 1944 leistete Euler seinen Wehrdienst am Barnbecker Krankenhaus und war danach Assistenzarzt, später Oberarzt an der HNO-Klinik der Universitätsklinik Kiel. 1949 erhielt er die Lehrbefähigung (Venia legendi) für HNO-Heilkunde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die peroesophageale Aortenpunktion, ihre diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten" habilitierte sich Euler 1949 in Kiel. 1950 bis 1956 wirkte er als Oberarzt an der Universitätsklinik Erlangen. Am 01. 04.1956 wurde Euler zum Professor mit Lehrauftrag für HNO-Heilkunde und Direktor der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden sowie am 01.04.1958 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für HNO-Heilkunde ernannt. Zum 01.07.1959 erfolgte seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden. Euler verliess 1961 die DDR und leitete als Chefarzt von 1962 bis zu seinem frühen Tod die HNO-Abteilung des Kreiskrankenhauses des Kreises Norder-Dithmarschen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Endoskopische transösophageale und transracheale Punktion von Aorta und Arteria pulmonalis; Kontrastmittelinjektion zwecks röntgenologischer Gefäßdarstellung im Thorax
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Publikationen: Zur Ulironfrage. Münch. Med. Wochenschr. 85 (1938), S. 623-625; Pertracheales Tracheo-Laryngoskop. Zschr. f. Laryngol. 33 (1954), S. 1; Registrierung des Blutdruckes in der Art. Pulmonalis des Menschen mittels eines endoskopisch eingeführten elektrischen Transmissionsmanometers. Zschr. f. Kreislaufforschung 43 (1954), S. 692; Zur operativen Behandlung abstehender Ohren. HNOWegweiser 10 (1962), S. 247f.; Der gegenwärtige Stand der endoskopischen Pulmonalisdruckmessung. Arch. Ohr. Nas. Kehlkhk. 178 (1961), S. 355. Ehrungen und Auszeichnungen: 1955 Carl-von-Eicken-Preis der Deutschen Gesellschaft der Hals-Nasen-Ohrenärzte
Ewert, Günter * 26. Juni 1934 in Jarmen Nachdem Günter Ewert 1953 in Greifswald das Abitur abgelegt hatte, studierte er zunächst von 1953 bis 1955 Biologie an der Universität Greifswald, wechselte aber 1955 in die Medizin. Das an der Universität Greifswald absolvierte Medizinstudium beendete er 1959 mit dem Staatsexamen und erhielt 1959 die Approbation als Arzt. 1960 wurde Ewert unter Vorlage der Dissertation „Früh- und Spätschäden nach Schwangerschaftsunterbrechungen" an der Universität Greifswald promoviert und war von 1960 bis 1964 als Schiffsarzt tätig. 1964 erwarb er die Facharztanerkennung für Sozialhygiene. Im gleichen Jahr begann er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald und habilitierte sich dort bereits 1969 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Beitrag zur Bestimmung des Gesundheitszustandes einer Bevölkerungsgruppe aus sozialhygienischer Sicht". Am 01.04.1969 wurde Ewert zum Hochschuldozenten für Militärmedizin/Sozialhygiene und zum 01.09.1973 als o. Professor für Militärmedizin/Sozialhygiene an der Universität Greifswald berufen. Von 1971 bis 1972 hatte er ein zusätzliches Studium der Wissenschaftstheorie und -organisation an der Humboldt Universität Berlin aufgenommen. Am 01.02.1976 erhielt Ewert eine Berufung als Honorarprofessor für Sozialhygiene an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin und wurde dort zugleich zum Leiter des Institutes für Sozialhygiene und Organisation des Gesundheitsschutzes (ISOG) ernannt. Zum 01.02.1985 nahm Ewert den Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Sozialhygiene sowie als Direktor des Institutes für Sozialhygiene
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an die Medizinische Akademie Dresden an, verließ allerdings bereits 1986 Dresden wieder, um das Direktorat des Institutes für Verkehrsmedizin in Berlin zu übernehmen. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde 1991 sowohl das Institut für Verkehrsmedizin als auch die Akademie für Ärztliche Fortbildung aufgelöst. Von 1991 bis 1996 war Günter Ewert in verschiedenen Arbeitsrechtsverhältnissen tätig und trat 1997 vorzeitig in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Organisation des Gesundheitswesens und Gesundheitsschutzes, Epidemiologie, Morbiditäts- und Mortalitätsentwicklung Publikationen·. Ratgeber für Doktoranden. Greifswald 1973 (zus. m. H.-R. Gestewitz, R. Schwartzer); Sterblichkeit und Lebenserwartung. Berlin 1981 (zus.m. H. Marcusson); Der Patient in der Sprechstunde. 1. Aufl. Berlin 1982, 2. Aufl. 1988 (Mitautor); Gesundheitsüberwachung der Bevölkerung. Stat. u. ambul. Gesundh.-Wesen 34 (1983) (zus. m. R. Hornel); Betreuungsorientierte Prophylaxe. Berlin 1987 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980-1984 Mitglied des Rates für Medizinische Wissenschaft beim Minister für Gesundheitswesen; 1982-1984 Mitglied des Senats der Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1981-1990 Vorsitzender der Zentralen Fachkommission für Sozialhygiene an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Obermedizinalrat; 1983 Hufeland-Medaille in Silber
Fauler, Joachim * 8. Mai 1951 in Triberg/Schwarzwald Joachim Fauler legte 1973 in Freiburg i. Br. das Abitur ab, studierte von 1973 bis 1976 zunächst Physik an der Universität Freiburg i. Br. und nahm - nach seinem Grundwehrdienst 1977 noch ein Studium der Medizin ebenfalls an der Freiburger Universität auf. Nach dem bestandenen medizinischen Staatsexamen 1985 wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Noch 1985 wurde Fauler unter Vorlage der Dissertation „Hemmung der De novo-Synthese von Pyrimidinnukleotiden in Hepatomzellen auf der Stufe der Oxidation von Dihydroorotat" an der Universität Freiburg i. Br. promoviert und begann seine Tätigkeit als Arzt in Weiterbildung am Institut für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. 1989 erwarb Fauler die Facharztanerkennung für Klini-
Felber, Werner sche Pharmakologie und wurde mit der Funktion des Stellvertretenden Direktors am Institut für Klinische Pharmakologie Hannover betraut. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Synthese und Metabolismus von Leukotrienen beim Menschen" habilitierte sich Fauler 1993 in Hannover. Im gleichen Jahr erlangte er die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Klinische Pharmakologie und wurde zum Oberassistenten am Institut für Klinische Pharmakologie ernannt. 1994/ 95 nahm er einen Forschungsaufenthalt an der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Guy's Hospital in London/UK wahr. Zum 01.04.1997 wurde Fauler als C3-Professor für Klinische Pharmakologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden berufen sowie zugleich zum Stellvertretenden Direktor des Institutes für Klinische Pharmakologie und Leiter des Biochemischen Labors ernannt, in der Funktion er bis heute tätig ist. Publikationen: Impaired degradation of prostaglandins and thromboxane in Zellweger syndrome. Pediatr. Res. 36 (1994), S. 449-455 (Erstautor); Catalytic hydrogénation of leukotriene B 4 enhances sensitivity and specificity of gas chromatography-tandem mass spectrometry techniques and enables simultaneous analysis with cysteinyl leukotrienes in biological fluids. Anal. Biochem. 236 (1996), S. 175-178 (Mitautor); Cigarette smoking stimulates cysteinyl leukotriene production in man. Eur. J. Clin. Invest. 27 (1997), S. 43-47 (zus. m. J.C. Frölich); Specific and rapid quantification of 8-iso-prostaglandin F2alpha in urine of healthy humans and patients with Zellweger syndrome by gas chromatography-tandem mass spectrometry. J. Chromatogr. B. Biomed. Sci. Appi. 716 (1998), S. 7-17 (Mitautor); Antibiotika. In: Frölich, J.C., W. Kirch (Hrsg.): Praktische Arzneimitteltherapie. 3. Aufl. Berlin-Heidelberg 2003, S. 929-1042 (zus. m. U. Mai). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1994-1997 Mitglied der Ethik-Kommission der Landesärztekammer Niedersachsen; seit 1997 Mitglied der Ethik-Kommission der Medizinischen Fakultät der TU Dresden;
Felber, Werner * 18. Januar 1944 in Dresden Werner Felber legte 1962 in Dresden das Abitur ab und studierte von 1965 bis 1971 Medizin zunächst an der Humboldt-Universität Berlin und später an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1971 wurde ihm 1971 die Approbation als Arzt erteilt. 1972 legte er das Diplom (Dipl.-Med.) an der Medizinischen Akademie
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Feller, Karl Dresden ab. Bereits 1971 begann er seine Tätigkeit als Assistent an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie der Medizinischen Akademie Dresden, wo er gleichzeitig eine Facharztausbildung aufnahm. 1976 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und übernahm zugleich die Leitung der Betreuungsstelle für Suizidgefährdete an der Dresdner Nervenklinik. 1979 wurde Felber unter Vorlage der Dissertation „Die rezidivprophylaktische Behandlung der Zyklothymie mit Lithium" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Von 1988 bis 1992 nahm er eine Gastdozentur am evangelisch-lutherischen Predigerseminar in Lückendorf/Oberlausitz wahr. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Typologie des Parasuizids" habilitierte sich Felber 1989 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zum Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie (Psychiatrische Abteilung) der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1990 wurde ihm die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Psychiatrie erteilt. Im gleichen Jahr erhielt er die Ernennung zum Privatdozenten. Am 01.12.1992 wurde Felber als api. Professor für Psychiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden und am 30.09.1994 als C3-Professor für Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Mit der im Rahmen des Fachbereiches Nervenheilkunde 1990 erfolgten Teilung der Klinik für Psychiatrie und Neurologie unter anderem in die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurde Felber 1996 das Amt des Stellvertretenden Klinikdirektors übertragen. Seit 1999 ist Werner Felber Kommissarischer Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum der TU Dresden. Publikationen: Klinische Suizidologie - Praxis und Forschung. Berlin 1991 ; Rezidivprophylaxe affektiver Erkrankungen mit Lithium. Multicenter-Studie Lithiumtherapie bei 850 Patienten. Regensburg 1993; Typologie des Parasuizids. Suizidale Gefährdung, taxonomische Auswertung, katamnestisches Ergebnis. 2. Aufl. Regensburg 1999; Are There Genetic Determinants of Olanzapine-Induced Agranulocytosis? Pharmacopsychiatry 33 (2000), S. 197198 (Erstautor); Krisis: konzeptgeschichtliche Betrachtungen zu einem psychiatrischen Schlüsselbegriff = Krisis. Regensburg 2001 (zus. m. O. Kahre).
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften 1990 Mitbegründer der Interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Erforschung von Suizidalität (IAGES) Dresden; seit 1990 Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS); seit 1991 Mitglied der International Academy for Suicide Research (IASR); seit 1992 Mitglied der International Group for the Study of Lithium Treated Patients (IGSLI); 1993 Berufung in die Deutsche „Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung suizidalen Verhaltens" bei der DGS; seit 1998 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention - Hilfe in Lebenskrisen (DGS) e. V. Ehrungen und Auszeichnungen: 1972 Wissenschaftlicher „Ehrenpreis des Ministers für Gesundheitswesen"; 1980 Karl-Bonhoeffer-Preis der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie; 1997 Hans-Rost-Preis der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention
Feller, Karl * 12. Oktober 1925 in Königsberg/Preußen Karl Feller legte 1944 in Königsberg das Abitur ab und nahm 1945 ein Studium der Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf, das er 1950 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Feller war anschließend bis 1952 als Pflichtassistent an der Universitätshautklinik Jena sowie an der Universitätskinderklinik Leipzig tätig. 1952 begann Feller seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Pharmakologischen Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig. Unter Vorlage der Dissertation „Der Bluthochdruck und die Blutdruckamplitude gesunder Menschen in verschiedenen Lebenslagen" wurde Feller 1953 an der Leipziger Universität promoviert. 1956 wechselte Feller an das Pharmakologische Institut der Medizinischen Akademie Dresden, erlangte im gleichen Jahr die Facharztanerkennung für Pharmakologie und wurde 1957 zum Oberarzt an diesem Institut ernannt. Mit dem Thema „Atmungs- und Blutdruckreaktionen nach Reizungen von Rezeptoren und ihre Beeinflussung durch Pharmaka" habilitierte sich Feller 1961 in Dresden und wurde im gleichen Jahr als Hochschuldozent für Pharmakologie berufen. 1969 erfolgte seine Berufung als o. Professor für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der Gründung des in der DDR ersten Institutes für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Akademie Dresden 1975 wurde Feller zum Direktor des Institutes
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ernannt. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Karl Feller 1991 emeritiert. Publikationen: Wichtige Grundlagen der zahnärztlichen Therapie. In: Zahnärztekalender DDR 1967, S. 117-151; Allgemeine klinische Pharmakologie. Berlin 1974 (zus. m. H. Walther, H. Hüller); Different aspect of the control treatment group of 3"1 phase. Zbl. Pharm., Pharmakother. u. Labor-Dign. 120 (1981), S. 572-574; HNO-Therapiefibel. Leipzig 1983 2 , 1988 3 (zus. m. J. Knothe); Spezielle klinische Pharmakologie. Berlin 1984 2 , 1987 3 (Hrsg. zus. m. H. Hüller); Ehrungen und Auszeichnungen'. 1960 Medaille für ausgezeichnete Leistungen 1977 Medizinalrat
Feischer, Dieter * 20. Juni 1936 in Dresden Dieter Feischer absolvierte von 1950 bis 1952 eine Lehre als Chemiefacharbeiter, war von 1952 bis 1953 als Facharbeiter in der Lackfabrik Coswig tätig und nahm 1953 ein Ingenieur-Studium für Chemie an der Ingenieurschule Magdeburg auf. 1956 erlangte er den Abschluss als ChemieIngenieur. 1957 begann er ein Chemiestudium an der Technischen Hochschule/Technischen Universität Dresden, das er 1962 mit dem DiplomAbschluss (Dipl.-Chemiker) beendete. Seit 1963 war Feischer als Wissenschaftlicher Assistent an der Bergakademie Freiberg tätig und wurde dort 1969 unter Vorlage der Dissertation „Beitrag zur Untersuchung des Propanbitumens aus Romaschkinsker Erdöl hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe sowie deren Oxydationsverhalten und Verwertbarkeit" zum Dr. rer. nat. promoviert. 1978 wechselte Feischer an die Medizinische Akademie Dresden, wo er als Diplomchemiker am Institut für gerichtliche Medizin wirkte. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Beitrag zur Analytik und Charakterisierung der Eigenschaften von gesättigten Bitumenanteilen unter besonderer Berücksichtigung der Provenienz Pipeline (Romaschkino)" habilitierte er sich 1979 an der Bergakademie Freiberg. 1981 wurde Feischer die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Toxikologische Chemie erteilt. 1982 erwarb er die Anerkennung als Fachchemiker der Medizin für Toxikologische Chemie und wurde 1983 zum Oberassistenten am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Am 01.06.1990 erfolgte seine Ernennung zum Privatdozenten an der Medizinischen Aka-
Fengler, Hartmut demie Dresden. 1992 wurde ihm die Leitung der Forensischen Toxikologie am Institut für gerichtliche Medizin (seit 1994 Institut für Rechtsmedizin) angetragen. Feischer erhielt am 30.09.1999 die Ernennung als api. Professor für Toxikologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters trat Dieter Feischer 2001 in den Ruhestand. Publikationen: Biotransformation und gaschromatographischer Nachweis von aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffen. Beiträge zur gerichtlichen Medizin 42 (1984), S. 403-413; Die Anwendung der Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie mit Diodenarray-Detektor zum Nachweis von Pharmaka in der Notfallmedizin. Beiträge zur gerichtlichen Medizin 49 ( 1991 ), S. 381 -386; A New Specific Method to Detect Cyanide in Body Fluids, Especially Whole Blood by Fluorimetry. J. Anal. Toxicol. 22 (1998), S. 363-366 (zus. m. M. Wulfmeyer); Screening of Amphetamine/Methamphetamine and Their Derivatives in Urine Using FPJA and Triage ™ 8 and the Scope and Limits of a Subsequent Identification by Means of the REMEDJ ™ H S System. J. Forensic Sci. 45 (2000), S. 1327-1331 (zus. m. Κ. Schulz); Promill Kill - Der erste „wirkliche" Promillekiller? Rechtsmedizin 10 (2000), Suppl. 1, S. 20 (zus. m. K. Schulz, Ch. Erfurt). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980-1990 Mitglied der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin/Toxikologische Chemie; 1998 Mitglied der New Yorker Academie of Science
Fengler, Hartmut * 16. März 1950 in Magdeburg Hartmut Fengler legte 1968 in Saalfeld/Thüringen das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an der Friedrich-SchillerUniversität Jena auf, das er 1973 erfolgreich beendete. 1973 wurde ihm die ärztliche Approbation in Gera erteilt. Von 1973 bis 1976 war er als Weiterbildungsassistent für Orthopädie am RudolfElle-Krankenhaus in Eisenberg tätig. 1975 erlangte er den Abschluss und Titel als DiplomMediziner. Nach erfolgreicher Absolvierung der Facharztausbildung von 1976 bis 1978 an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden wurde ihm 1979 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie erteilt. Fengler wurde mit der Dissertation „Vergleichende autoradiographische und histologische Untersuchungen an einem tierexperimentellen Arthrosemodell" 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert und 1982 zum Stationsarzt an der Klinik für Orthopädie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt.
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Fischer,
Hans-Dieter
1986 habilitierte sich Fengler mit dem Thema „Tierexperimentelle Untersuchungen zur funktionellen Morphologie und Prognose eines mikrotraumatisch induzierten Gelenkschadens" an der Medizinischen Akademie Dresden, wurde 1988 zum Oberarzt an der Orthopädischen Klinik ernannt und erlangte 1990 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Orthopädie an der Carus-Akademie. Seit dem 01.08.1994 ist Hartmut Fengler als Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Städtischen Klinikum Dresden-Friedrichstadt tätig. Am 19.06.1996 erfolgte seine Ernennung zum api. Professor für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Experimentelle Arthroseforschung; Problemendoprothetik; operative Wirbelsäulenbehandlung; Kyphoplastie Publikationen: Chondrozytenproliferation im Gelenkknorpel bei beginnender Arthrose - experimentelle Untersuchungen. Z. exp. Chir. Transplant, künstl. Organe 16 (1983), S. 235-244 (zus. m. R. Franz); Changes in synovial pC>2 in experimentally microtraumatically induced synovialitis. Scand. J. of Rheumatol. Supp. 60 (1986), S. 25 (zus. m. R. Franz); Synovial oxygen partial pressure after experimental microtraumatic joint affection. Clin. Rheum. 7 (1988), S. 459464 (zus. m. G. Krzok, R. Franz); Rückenschmerzen - orthopädische Diagnostik und spezielle Therapiemöglichkeiten. Z. ärztl. Fortb. 90 (1996), S. 677-685 (zus. m. W . Wagner); Patellaersatz - Ja oder nein ? In; Eulert, V.J., J. Hassenpflug (Hrsg.): Praxis der Knieendoprothetik. BerlinHeidelberg-New York 2001, S. 149-156. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: PJ-Verantwortlicher des Städtischen Klinikums DresdenFriedrichstadt, Akademisches Lehrkrankenhaus der T U Dresden; Mitglied der PJ-Kommission am Universitätsklinikum der T U Dresden; Mitglied des Sachverständigenrates der Schlichtungsstelle der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen·. 1989 Friedrich-Löffler-Preis der Gesellschaft für Orthopädie
Fischer, Hans-Dieter * 18. September 1928 in Dresden Hans-Dieter Fischer legte 1947 in DresdenPlauen das Abitur ab. Von 1947 bis 1952 studierte er Chemie an der Technischen Hochschule Dresden, arbeitete ein Jahr als Chemiker im VEB Zellstoff- und Zellwollewerke Wittenberge und setzte 1953 sein Chemiestudium an der Technischen Hochschule Dresden fort, das er 1955 als Diplom-Chemiker abschloss. Anschließend war
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er bis 1957 als Diplom-Chemiker am Institut für Zellstoff und Papier Heidenau tätig und wechselte 1957 an die Medizinische Akademie Dresden, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pharmakologie und Toxikologie wirkte. 1965 wurde Fischer unter Vorlage der Dissertation „Zur Beeinflußbarkeit des Alkoholentgiftungsvermögens" zum Dr. rer. nat. an der Technischen Universität Dresden promoviert und 1970 zum Oberassistenten am Pharmakologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, und nahm darüber hinaus seit 1977 eine Gastdozentur an der Ingenieurschule für Pharmazie Leipzig wahr. 1973 hatte sich Fischer mit dem Thema „Gehalt und Verteilung von Azetylcholin im Z N S unter dem Einfluß zentral wirksamer Stoffe" an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert (Dr. sc. nat.). 1981 schloss Fischer ein postgraduales Studium „Toxikologische Chemie/Medizinische Toxikologie" an der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Berlin mit der Anerkennung als Fach-Chemiker der Medizin ab. 1982 wurde ihm von der Medizinischen Akademie Dresden die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pharmakologie und Toxikologie erteilt. A m 01.02.1983 wurde Fischer als a.o. Dozent für Pharmakologie und Toxikologie berufen sowie am 01.12.1992 zum api. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit Erreichen des Altersruhestandes ist HansDieter Fischer 1993 aus dem Dienst ausgeschieden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Leberstoffwechsel, Neurochemie, Transmitterfreisetzung unter pathogener Belastung (Hypoxie, Alter) Publikationen: Der Einfluß von Barbituraten auf die Entgiftungsgeschwindigkeit des Äthanols. Biochem. Pharmakol. 11 (1962), S. 307-314; Correlation between drug induced changes of acetylcholine release and acetylcholine fractions in rat brain. Acta biol. med. germ. 34 (1975), S. 435-440 (zus. m. I. v. Schwarzenfeld, W. Oelßner); Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Freisetzung putativer Neurotransmitter. Wirtschaftspatent 1981 / W P G 01 N / 2 1 5 5 ] 16 Nr. 146102 (zus. m. S. Schmier, E. Rudolph); S o m e aspects on the relationship between lipids, neurotransmitters and aging. Z. Gerontol. 25 (1992), S. 458-462. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1990 Mitglied der Fachkommission „Pharmakologie" an der A k a d e m i e f ü r Ärztliche Fortbildung, Berlin Ehrungen und Auszeichnungen: 1977 Humboldt-Medaille in Bronze
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Flach, Michael * 26. Februar 1935 Dresden Michael Flach legte 1953 in Altenberg/Erzgeb. das Abitur ab und nahm noch im selben Jahr ein Studium der Medizin in Leipzig und Dresden auf. Nach erfolgreichem Abschluss 1958 war er zunächst als Pflichtassistent am Krankenhaus Dippoldiswalde tätig und erhielt 1960 die ärztliche Approbation. 1960 wurde Flach unter Vorlage der Dissertation „Die Messung der Sauerstoffsättigung bei intrathorakalen Eingriffen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert und war seit 1960 als Arzt an der Klinik für Hals-NasenOhren-Krankheiten der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Von 1964 bis 1975 übernahm er die Leitung der Phoniatrischen Abteilung der HNOKlinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1964 erhielt Flach die Facharztanerkennung für HNO-Heilkunde und wurde 1965 zum Oberarzt an der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seit 1975 übernahm er nebenberuflich die Leitung des Studios für Stimmforschung an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber". Zwischenzeitlich - 1974 - hielt er sich zu Studien in Moskau auf. 1978 erlangte Flach die Subspezialfacharztanerkennung für Phoniatrie, 1984 für Audiologie, und noch 1994 die Facharztanerkennung für Phoniatrie und Pädaudiologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Ableitung von Cochleapotentialen (Microphonics) beim Menschen und Möglichkeiten der klinischen Anwendung, insbesondere im Hinblick auf mikrochirurgische Eingriffe am Ohr" habilitierte sich Flach 1967 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.02.1969 als Hochschuldozent für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1980 übernahm er als Chefarzt die Leitung der Klinik für HalsNasen-Ohren-Heilkunde am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt, in der Funktion er bis 2000 wirkte. Am 01.11.1980 wurde Michael Flach zum Honorardozenten für Oto-Rhino-Laryngologie und am 01.09.1983 als Honorarprofessor an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: HNO-Tumorchirurgie, Chirurgie der Parotis und des N. facialis, Mikrochirurgie des Ohres, Elektrophysiologie des Ohres Publikationen: Die intratubare Bestrahlung der Ohrtrompete mit radioaktivem Strontiumisotop (Sr 90 ). H.N.O. 17 (1969), S. 289294 (zus. m. H. Koch, F. Fritsche); Über den klinischen Einsatz eines frühen Potentials in der objektiven Audiometrie. Laryng. Rhinol. Otol. 56 (1977), S. 601-609 (zus. m. G. Hofmann, J. Knothe);
Fleischer, Jürgen Die Recessus piriformes unter phoniatrischer Sicht. Folia phoniat. 18 (1966), S. 153-167 (zus. m. H. Schwickardi); Zum Rezidivrisiko bei Teilresektionen des Kehlkopfes. Laryng. Rhinol. Otol. 57 (1978), S. 493-504; Zur Problematik tiefgelegener Parotistumoren. Laryng.Rhinol.Otol. 70 (1991), S. 571 ff. (zus. m. Ch. Helm, D. Tölle). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1973 Mitglied der Arbeitsgruppe „Objektive Audiometrie"; 1990-2003 Leiter der Prüfungskommission für HNOHeilkunde und spezielle HNO-Chirurgie bei der Sachs. Landes ärztekammer; bis 2000 Vorstandsmitglied der Norddeutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde und cervico-faciale Chirurgie Ehrungen und Auszeichnungen: 1967 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1979 Prof.-Rainer-Fetscher-Preis; 1985 Carl-Maria-von-Weber-Plakette der Hochschule für Musik Dresden
Fleischer, Jürgen * 26. April 1926 in Dresden Jürgen Fleischer legte 1944 in Dresden das Abitur ab. 1944 begann er ein Medizinstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, wurde aber bereits im September gleichen Jahres zum Wehrdienst eingezogen und kam 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach Wiederholung des Abiturs (1947) absolvierte Fleischer von 1947 bis 1954 ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig und war anschließend bis 1955 Pflichtassistent an der Medizinischen Akademie Dresden. Bereits 1954 war ihm die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt worden. Ebenfalls 1954 wurde er mit der Dissertation „Sputumcytologie unter besonderer Berücksichtigung der Tumorzellen" an der Universität Leipzig promoviert. Fleischer war 1955/56 zunächst als Arzt an der Poliklinik DresdenStrehlen, seit 1956 als Assistenzarzt an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" in Dresden tätig. 1961 wurde Fleischer die Facharztanerkennung für Innere Medizin erteilt und 1967 zum Oberarzt an der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zytochemische Leukozytenuntersuchungen bei der Leberzirrhose des Menschen und der chronischen Leberintoxikation des Kaninchens mit Beziehung zur Milzexstirpation und RHS-Blockierung" habilitierte sich Fleischer 1967 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.02.1968 erfolgte seine Berufung zum Hochschuldozenten für Innere Medizin sowie zum 01.09.1977 als a.o. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden.
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Frank, Karl-Heinz Seit 1977 bis zum Erreichen des Altersruhestandes 1991 war Jürgen Fleischer Leiter der Abteilung für Hämatologie/Onkologie der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden und hatte ein hämatologisches Zentrum insbes. mit dem Schwerpunkt Leukämie- und Lymphom-Behandlung initiiert und aufgebaut. Mit Erreichen des Altersruhestandes 1991 wurde er von seinem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden entpflichtet. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Zytochemie der Leukozyten; Chemotherapie der chronischen myeloproliferativen Erkrankungen, der akuten Leukämie, des Morbus Hodgkin; Beeinflussung der Fibrogenese bei chronischer Myelofibrose; Monozyten-MakrophagenFunktionen, Wirkung von Prednisolon auf das Knochenmark Publikationen'. Ergebnisse der Therapie nach COAP- und ViDAP-Schema bei erwachsenen Patienten mit unreifzelligen Leukosen. In: Stacher, Α., P. Höcker: Erkrankungen der Myelopoese. München-Berlin-Wien 1976, S. 217-220 (Erstautor); Verlauf der Lungenbeteiligung bei Patienten mit Morbus Hodgkin. Schweiz, med. Wschr. 110 (1980), S. 1944-1946; Die chronische Monozyten-Leukämie - eine Leukämie des höheren Lebensalters. In: Böhnel, J. u.a.: Hämatologie im Alter. Wien-München-Baltimore 1982, S. 122-125 (zus. m. H.J. Löwe); Bluterkrankungen. Jena 1982; Leukemias. (Vorträge zum ISH-Symposium 1989 in Dresden). Berlin 1993 (Hrsg.); Zytokinbestimmungen während der Knochenmark- und Leber-Fibrogenese - Bedeutung der Makrophagen. In: Fleischer, J. u.a.: Therapie der Leukämien und Lymphome Schwerpunkt Zytokine. Basel 1998, S. 159-170 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1968-1990 Leiter der ostdeutschen Arbeitsgemeinschaft Hämoblastosen, seit 1977 Arbeitsgruppe Leukämien der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfusion; 1985-1990 Leiter der Sektion Hämatologie der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfussion; 1985-1989 Leiter der Kommission „Wissenschaftlicher Nachwuchs" an der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Medizinalrat; 1985 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfussion der DDR; 1986 Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Hämatologie; 1991 Ehrenmitglied der Polnischen Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfussion; 1990 Schilling-Plakette der Gesellschaft für Hämatologie u. Bluttransfussion der DDR; 1992 Medaille der Universität Bologna; 2000 Medal of Outstanding scientist of the 20 lh century des International Biographical Centre in Cambridge/GB; 2000 Golden Medal of Honour 2000 Millenium des American Biographical Institute in Raleigh (North Carolina)/ USA
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Frank, Karl-Heinz * 20. Februar 1939 in Jänkendorf/Krs. Niesky Karl-Heinz Frank legte 1957 in Niesky das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig, später an der Medizinischen Akademie Dresden auf, das er dort 1963 mit dem Staatsexamen abschloss. 1963 wurde Frank die Approbation als Arzt erteilt und war danach als Pflichtassistent an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1964 nahm Frank seine Tätigkeit als Assistenzarzt am Institut für gerichtliche Medizin der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er zugleich eine Facharztausbildung absolvierte. Die Anerkennung als Facharzt für Gerichtliche Medizin erwarb Frank 1969. Im gleichen Jahr wurde er mit der Dissertation „Die Erythrozytenphosphatase und Krankheiten" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1969 wurde ihm das Amt des Stellvertretenden Direktors des Instituts für gerichtliche Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden übertragen, das er bis 1972 inne hatte, und insbesondere für die Organisation des Sektionsbetriebes sowie für interne und externe Aufgaben im Institut verantwortlich zeichnete. Darüber hinaus übernahm er seit 1971 bzw. 1972 Vorlesungen im Fach Gerichtliche Medizin für medizinische Fachpräparatoren sowie für Studenten der Zahnmedizin. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zum Hepatitis-B-Antigen" habilitierte sich Frank 1976 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zugleich zum Prosektor am Institut für gerichtliche Medizin ernannt. Innerhalb des Institutes für gerichtliche Medizin wurde zu Beginn des Wintersemesters 1979/80 ein halbselbständiger Arbeitsbereich Immunologie geschaffen, der unter die Leitung Franks gestellt wurde. Bereits 1979 war Frank die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Klinische Immunologie erteilt worden. A m 01.02.1980 wurde er zum Hochschuldozenten für Klinische Immunologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und übernahm 1981 die Leitung der nun eigenständigen Abteilung für Klinische Immunologie. Zum 01.09. 1988 wurde Frank als o. Professor für Immunologie auf den neu eingerichteten Lehrstuhl an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit der Gründung des Institutes für Immunologie 1990 wurde Frank zu dessen Direktor ernannt. Am 01.06.1994 wurde er als C3-Professor für Immunologie an der Medizinischen Fakultät der
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T U Dresden berufen und mit dem kommissarischen Direktorat des 1994 aus der organisatorischen Vereinigung der Abteilung Virologie und dem Institut für Immunologie gegründeten Instituts für Immunologie und Virologie beauftragt. Nach dem im folgenden Jahr wieder erhaltenen eigenständigen Status als Institut für Immunologie übernahm Karl-Heinz Frank das Amt des Stellvertretenden Direktors des Institutes, das er bis zu seiner Emeritierung 2004 inne hatte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Erythrozytenphosphatase; Antigene-Forschung Publikationen: Local production of interleukin-4 during radiation-induced pneumonitis and pulmonary fibrosis in rats: macrophages as a prominent source of interleukin-4. Am. J. Res. Cell. Mol. 17 (1997), S. 315-325 (Mitautor); The pathogenic idiotype 16/6 in patients with silica-associated systemic lupus erythematosus (SLE) and uranium miners with an increased risk for the development of SLE. J. Rheumatol. 25 (1998), S. 660-666 (Mitautor); Different distribution of HLA Class II and tumor necrosis factor alleles (TNF-308.2, TNFa2 microsatellite) in antitopoisomerase I responders among scleroderma patients with and without exposure to quartz/metal dust. Arthritis Rheum. 41 (1998), S. 1306-1311 (Erstautor); Th2 cells as effectors in postirradiation pulmonary damage preceding fibrosis in the rat. Int. J. Radiat. Biol. 75 (1999), S. 629-638 (Mitautor); Association of the T N F a l 3 microsatellite with systemic sclerosis in Japanese patients. Ann. Rheum. Dis. 59 (2000), S. 293-296 (Mitautor); Ehrungen und Auszeichnungen: 1970 Ehrennadel der Organe der Rechtspflege
Franke, Wolf-Gunter * 14. April 1936 in Zwickau Wolf-Gunter Franke legte 1954 in Lichtenstein das Abitur ab. 1954 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1956 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und 1959 mit dem bestandenen Staatsexamen abschloss. Nach seiner Pflichtassistenz von 1959 bis 1961 an den Krankenhäusern Dresden-Friedrichstadt und Lauchhammer-Ost wurde ihm 1961 die ärztliche Approbation erteilt. Im gleichen Jahr wurde Franke unter Vorlage der Dissertation „Chemische Kontrolle des Koma diabeticum" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Seit 1961 zunächst Assistenzarzt an der Medizinischen sowie Radiologischen Klinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt, wechselte er 1963 an die Medizinische Akademie Dresden, wo er als Assistenzarzt an der Klinik und Poli-
Franke, Wolf-Gunter klinik für Radiologie tätig war und hier zugleich seine Facharztausbildung fortsetzte. 1966 erwarb Franke die Anerkennung als Facharzt für Röntgendiagnostik und Strahlenheilkunde mit Nuklearmedizin. Seit 1971 als Facharzt, später Oberarzt an der Radiologischen Klinik tätig, wurde ihm 1978 die kommissarische Leitung der 1971 als erste nuklearmedizinische Einrichtung der DDR begründeten selbständigen Abteilung für Nuklearmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden übertragen. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen der Kinetik radioaktiver markierter thermisch alterierter Erythrozyten im Hinblick auf die Möglichkeit zur Prüfung der erythrosequestratorischen Partialfunktion und Durchblutung der Milz des Menschen" hatte sich Franke 1978 an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert und erlangte im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Facultas docendi). 1979 wurde er als Hochschuldozent sowie als Leiter der selbständigen Abteilung für Nuklearmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Zum 01.09.1981 erhielt er den Ruf als o. Professor auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Nuklearmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden. 1991 wurde Franke zusätzlich die Leitung des Regionalen Strahlenschutzzentrums Dresden an der Medizinischen Akademie/Fakultät übertragen. Als die Abteilung 1992 den Status einer Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin erlangte, wurde Franke als deren Direktor ernannt, am 01.06. 1992 als Professor neuen Rechts für Nuklearmedizin bestätigt und 1993 als C4-Professor an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen. 1995 übernahm Franke als Direktor der Klinik für Nuklearmedizin die zuständige Leitung der Nuklearmedizin des in Kooperation zwischen der TU Dresden (Medizinische Fakultät/Universitätsklinikum) und dem Forschungszentrum Rossendorf gegründeten PET-Zentrums Rossendorf. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Wolf-Gunter Franke am 30.09.2001 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: nuklearmedizinische Untersuchungen von (Milz-, Leber-, Lungen-)Funktionen und Therapie mit Radionukliden; Zyklotronradionuklide (in Zusammenarbeit mit TU Dresden, Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf, Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna, „Zyklotronprojekt" Turku/Finnland); Positronenemissionstomographie Publikationen: Bildgebende diagnostische Verfahren - Nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden. In: Wilde, U.: Bronchialkarzinome. 1987 (Monographie);
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Franz, Rüdiger Nuklearmedizin kurz und bündig. 4. Auflage 1991 (zus. m. K. Hennig, P. Woller); Isotopentechnik in der Medizin. In: Münze, R. (Hrsg.): Isotopentechnik. 1991 (Monographie); Tumor Imaging Using a Tc-99m Labelled Immunomodulator - Results of Clinical Studies in Various Kinds of Malignant tumors. In: Bergmann, H., H. Sinzinger (Hrsg.): Radioactive Isotopes in Clinical Medicine and Research. Basel-Boston-Berlin 1995, S. 57-63; Radiometal Yb-169 uptake in normal and tumour cells in vitro: Influence of metabolic cell activity and complex structure. J. Radioanalyt. Nucí. Chem. 206 (1996), S. 29-36 (zus. m. G. Kampf); Thyroid peroxidase (TPO) as a tumor marker in the follow up of differentiated thyroid carcinomas with surgical and ablative radioiodine therapy. An assessment after evaluation. Anticancer Res. 19 (1999), S. 2711-2716 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1989/93 Mitglied der Task Group „Radiotherapy" der European Association Nuclear Medicine; seit 1991 Mitglied von Ausschüssen der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin; 1991-2002 Mitglied des Beirates der Zeitschrift „Nuklearmedizin"; 1991-1992 Stellvertretender Vorsitzender der Regionalgesellschaft für Nuklearmedizin Sachsen/Sachsen-Anhalt/ Niedersachsen; seit 1994 Mitglied (Vorsitzender) der sächsischen Prüfungs- und Widerspruchskommission für Nuklearmedizin; Mitglied des Konzils der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden in den ersten beiden Wahlperioden Ehrungen und Auszeichnungen: Von-Hevesy-Schönheimer-Medaille; Robert-Koch-Medaille
Franz, Rüdiger * 23. Februar 1941 in Obercunnersdorf/Kr. Löbau Nachdem Rüdiger Franz 1959 an der GoetheOberschule in Sebnitz das Abitur abgelegt hatte, nahm er 1959 ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1963 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und dort 1965 mit dem Staatsexamen abschloss. 1965/66 war Franz als Pflichtassistent an der Klinik für Chirurgie, für Innere Medizin sowie für Orthopädie an der medizinischen Akademie Dresden tätig und absolvierte 1966/67 ein allgemeinärztliches Jahr. 1967 nahm Franz seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der Klinik für Orthopädie der Medizinischen Akademie Dresden auf und wurde dort 1968 unter Vorlage der Dissertation „Über Kreislaufwirkungen des beta(para-oxyphenyl)- isopropylamin" promoviert. 1970 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und wurde 1972 zum Oberarzt an der Klinik für Orthopädie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seit 1975 war Franz mit Forschungsaufgaben zur Problematik Arthro-
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se betraut worden und konnte sich 1979 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Tierexperimentelle Untersuchungen zum Übergang einer präarthrotischen Deformität in den Arthroseprozess" an der Dresdener Akademie habilitieren. Am 01.09.1980 wurde Franz als Hochschuldozent für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und 1984 zum 1. Oberarzt an der Klinik ernannt. Am 01.06.1992 wurde er als C3-Professor für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Von November 2001 bis März 2002 übernahm Rüdiger Franz kurzzeitig das Amt als Kommissarischer Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik der TU Dresden, trat aus gesundheitlichen Gründen allerdings noch 2003 vorzeitig in den Ruhestand. Arbeits- und Entzündliche Arthrose
Forschungsschwerpunkte: und degenerative Gelenkerkrankungen/
Publikationen: Schermodulmessung des Gelenkknorpels an einem Arthrosemodell. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 27 (1980), S. 2-10 (zus. m. G. Uhlmann); Chondrozytenproliferation im Gelenkknorpel bei beginnender Arthrose - Experimentelle Untersuchungen. Z. exp. Chir. Transplant, künstl. Organe 26 (1983), S. 235-244; Pathologische Frakturen im Kindesalter. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 35 (1988), S. 200-207; Traumatologie des Stütz- und Bewegungsapparates. Orthopädie im Kindes- und Jugendalter. 2. Uberarb. Aufl. Leipzig 1990, S. 176-210; Qualitätsreport 2001, TEP bei Coxarthrose, Hüft-TEPWechsel. BQS-Qualitätsreport. Düsseldorf, 2001, 2002, S. 63-75. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1975-1985 Gründungsmitglied der Forschungsrichtung Osteoarthrose im Rahmen des FPM 34 „Entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen"; 1979-1984 Redaktionssekretär der Zeitschrift „Beiträge zur Orthopädie und Traumatologie", kooptiertes Mitglied des Redaktionskollegiums; seit 1981 Themenkomplexleiter und Mitglied des Projektrates der Forschungsrichtung „Entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen" in der DDR; seit 1985 Mitglied des Redaktionsbeirates der Zeitschrift „Orthopädietechnische Informationen", seit 1990 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Orthopädie der DDR und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft „Traumatologie des Kindesalters" Ehrungen und Auszeichnungen: 1980 Friedrich-Loeffler-Preis der Gesellschaft für Orthopädie der DDR
Fritz, Heinrich * 8. April 1909 in Hannover, t 16. Juli 1998 Heinrich Fritz legte 1928 in Hannover das Abitur ab. Von 1928 bis 1934 studierte er Medizin in
Fromme, Albert
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Göttingen, Rostock, München und Würzburg, schloss 1934 mit dem Staatsexamen an der Universität Göttingen ab und erhielt 1935 die Approbation. 1935 wurde Fritz mit dem Thema „Zur Frage der Pemphigus-Therapie" in Göttingen promoviert. Von 1934 bis 1936 war er als Assistenzarzt in der Medizinischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Siloah in Hannover tätig und erhielt 1936 eine Assistentenstelle an der Medizinischen Universitätsklinik Göttingen. 1939 wechselte Fritz an das Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt und war als Assistenzarzt, ab 1941 als Oberarzt am Röntgen- und Radiuminstitut tätig. 1940 erhielt er die Facharztanerkennung für Röntgenologie und Strahlenheilkunde (erneuert 1947) und 1944 für Innere Krankheiten (erneuert 1947). Fritz wurde 1948 Leiter des Röntgen- und Radiuminstituts und 1949 Lehrbeauftragter der Fakultät Naturwissenschaften an der TH Dresden. 1949/50 ließ er das Röntgen- und Radiuminstitut nach seinen Plänen zur Strahlenklinik erweitern. Im folgenden Jahr wurde Fritz von der TH Dresden mit einem Lehrauftrag für Biologische Strahlenwirkung, Röntgen- und Radiostrahlen, Ultraschall betraut, dem er nachweislich bis 1969 nachkam. 1954 erhielt Fritz auch einen Lehrauftrag für Röntgenologie und Strahlenheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Röntgenpathologische und pathologisch-anatomische Betrachtungen zum Flouroseproblem" habilitierte er sich 1958 in Dresden, wurde am 01.09.1958 zum Dozenten für Röntgenologie und Strahlenheilkunde, am 01.11.1960 zum Professor mit Lehrauftrag und am 01.12.1961 zum Professor mit vollem Lehrauftrag ernannt. Zum 01.01.1963 erfolgte seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für Röntgenologie und Strahlenheilkunde und Direktor der Radiologischen Klinik an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Fritz 1974 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: radiogene Knochenschäden; Kontakttherapie mit geschlossenen radioaktiven Strahlern; Röntgenschicht- und Vergrößerungstechnik; röntgenmorphologische Manifestation von Stoffwechselstörungen am Skelett Publikationen: Die Strahlenklinik am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt. Leipzig 1954; Besonderheiten des Verlaufs der Knochenfluorose. Radiol. Diagn. 5 (1964), S. 393-403; Röntgendiagnostische Praxis in Verbindung mit der Röntgenanatomie. Leipzig 1968, 2 1981 (zus. m. V. Köhler u. H. Platzbecker);
Grundlagen und Methodik der Röntgendiagnostik. Berlin 1978, 2 1987 (zus. m. V. Köhler u. H. Platzbecker); Lymphographie: Technik, Indikationen und therapeutische Konsequenzen. Potsdam 1978 (zus. m. K. Köhler u. H. Platzbecker). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Radiologie der DDR; Korrespondierendes Mitglied der deutschen Gesellschaft für Radiologie Ehrungen und Auszeichnungen: Goldene Röntgen-Plakette; 1964 Obermedizinalrat; 1973 Ehrenplakette der Gesellschaft für Klinische Medizin; 1974 Hufeland-Medaille in Silber; 1974 Carus-Plakette; 1979 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden
Fromme, Albert * 25. November 1881 in Gießen, t 5. Mai 1966 in Holzminden an der Weser Albert Fromme legte 1900 in Gießen die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er in Gießen und Berlin Medizin, erhielt 1905 die Approbation und war danach als allgemeiner Pflichtarzt tätig. 1905 wurde Fromme mit dem Thema „Über das fettspaltende Ferment der Magenschleimhaut" in Gießen promoviert. 1905/06 genügte er der allgemeinen Dienstpflicht, war 1906/07 als Assistent am Hygienischen Institut Göttingen, als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik des Johanneshospitals in Bonn und von 1908 bis 1910 als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik Göttingen tätig. Unter Einreichung dreier wissenschaftlicher Arbeiten habilitierte sich Fromme 1910 in Göttingen, wurde Privatdozent und erhielt am 03.03.1915 von der Medizinischen Fakultät Göttingen das Prädikat „Professor" verliehen. Seit 1911 war er Oberarzt und Leiter der Chirurgischen Klinik in Göttingen. 1921 wechselte er als Leitender Arzt an die Chirurgische Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. Von 1945 bis 1954 war er zugleich Ärztlicher Direktor des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. Am 01.05.1954 folgte Fromme dem Ruf an die Medizinische Akademie Dresden als Professor mit Lehrstuhl für Chirurgie. Von 1954 bis 1956 war er 1. Rektor der Medizinischen Akademie Dresden. Fromme schied 1956, bereits 75jährig, aus dem Dienst aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Pathologie des Knochens; Bauchchirurgie; Mesenchymtheorie der Krebsentstehung
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Frühauf,
Annelies
Publikationen: Anleitung zur frühzeitigen Erkennung der Krebskrankheit. Leipzig 1932; Die Bedeutung der Entwicklungsgeschichte, besonders des Mesenchyms für die Klinik. Berlin 1952; Das Mesenchym und die Mesenchymtheorie des Karzinoms. Dresden, Leipzig 1953; Über doppelseitige Adenosarkome der Nieren. Ztschr. Urol. 50(1957), S. 605; Die Verschleppung von Geschwulstzellen bei der Operation und ihre Verhütung. Ebenda 86 (1961), S. 440. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1924 Mitglied der Dresdener Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1950 a.o. Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig; 1952 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; Korr. Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin; Mitherausgeber vom „Zentralblatt für Chirurgie" (Leipzig) und der Reihe „Medizinische Praxis: Sammlung für ärztliche Fortbildung" (Dresden) Ehrungen und Auszeichnungen: 1950 Verdienter Arzt des Volkes; 1954 Hervorragender Wissenschaftler des Volkes; 1955 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; 1961 Ehrendoktor der Medizinischen Akademie Dresden; Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; Ehrenmitglied der Sektion Chirurgie der Deutschen Gesellschaft für klinische Medizin
Frühauf, Annelies * 19. August 1937 in Possendorf Annelies Frühauf legte 1955 in Dresden das Abitur ab und studierte von 1955 bis 1960 Medizin an der Universität Leipzig und der Medizinischen Akademie Dresden. 1961/62 war Annelies Frühauf als Pflichtassistentin an der Klinik für Hautkrankheiten, für Chirurgie sowie für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden tätig, und nach Erteilung der ärztlichen Approbation 1962 bis 1966 als Assistenzärztin an der Augenklinik der Medizinischen Akademie. 1965/ 66 übernahm sie die Funktion als Stationsärztin an der Augenabteilung (Außenstelle der Augenklinik) am Kreiskrankenhaus Radebeul und erlangte 1966 die Facharztanerkennung für Augenkrankheiten. Im gleichen Jahr wurde sie mit der Dissertation „Der operierte Magen im Röntgenbild" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Seit 1966 war Annelies Frühauf als Fachärztin an der Poliklinik und seit 1968 als Oberärztin an der Klinik für Augenkrankheiten an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1979 erlangte
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Annelies Frühauf die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Ophthalmologie, wurde 1985 zur 1. Oberärztin sowie seit 1988 zur Stellvertretenden Direktorin der Klinik für Augenkrankheiten an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Sehschärfeuntersuchungen mit monochromatischem Licht unter verschiedenen Adaptionsbedingungen" habilitierte sich Annelies Frühauf 1990 an der Medizinischen Akademie Dresden, wurde 1993 als Kommissarische Leiterin der Klinik für Augenheilkunde und am 07.10.1994 als api. Professorin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Zum 01.01.2000 wurde Annelies Frühauf die Funktion als kommissarische Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde unter Wahrnehmung der C4-Professur für Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden übertragen, in der sie bis zum Erreichen des Altersruhestandes 2002 tätig war. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Glaukomscreening, Strabologie, Netzhaut- / Glaskörperchirurgie Publikationen·. Untersuchungen zur Flimmerverschmelzungsfrequenz mit zwei verschiedenen Geräten. Medizintechnik 11 (1971), S. 55-57 (zus. m. E. Kaiman, U. Frühauf); Frühkindliche Katarakt bei idiopathischer Hypoglykämie. Ophthalmologica 163 (1971), S. 369-373 (zus. m. H. Todt); Farbsinnuntersuchungen mit dem Farnsworth-100-HueTest bei Patienten mit Schielamblyopie und alternierendem Strabismus. Ophthalmologica 1 67 (1973), S. 66-76 (zus. m. S. Klein, A. Ritter); Operationsergebnisse beim Retraktionssyndrom nach Stilling-Türk-Duane. Folia ophthalmol. 3 (1978), S. 135-138 (zus. m. E. Sommer); Analyse kindlicher Augenverletzungen unter besonderer Berücksichtigung von beaufsichtigter und unbeaufsichtigter Tätigkeit. In: Auge und Beruf. (XII. Kongreß der Gesellschaft der Augenärzte der DDR 16.-18.4.1979.) Iena 1981, S. 212-215 (zus. m. E. Marré, E. Sommer)
Funk, Richard Hans Wilhelm * 25. April 1953 in Fürth/Bay. Richard Funk legte 1973 in Neustadt/Aisch das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg auf, das er 1979 erfolgreich abschloss. 1979 wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Im gleichen Jahr wurde Funk unter Vorlage der Dissertation „Histomorphometrische Untersuchungen über den Einfluss des Kallikrein-Kinin-Systems auf die Frakturheilung bei der Ratte" an der Universität Erlangen promoviert.
Gahr, Manfred
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
1980 wurde er zum Akademischen Rat auf Zeit am Anatomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg ernannt, war zwischenzeitlich von März 1981 bis Juni 1982 als Truppenarzt in Regensburg verpflichtet worden und setzte seine Tätigkeit im Juni 1982 am Anatomischen Institut fort. Unter Vorlage der Dissertation „Experimentelle Untersuchung zur funktionellen Morphologie der Gefäße des vorderen Augensegmentes" habilitierte sich Funk 1986 an der Universität Erlangen und wurde noch im gleichen Jahr zum Akademischen Oberrat auf Zeit am Anatomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg ernannt. A m 01.09.1988 erhielt Funk die Ernennung als C2Professor für Anatomie. Zum 01.11.1994 folgte Funk dem Ruf als C4Professor auf den Lehrstuhl für Anatomie sowie als Direktor des Institutes für Anatomie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden. 1999 wurde Richard Funk zum Prodekan der Medizinischen Fakultät der T U Dresden gewählt, in dem Amt er bis 2003 wirkte, und im Jahr 2000 zum Geschäftsführenden Direktor des Medizinisch-Theoretischen Zentrums der Medizinischen Fakultät Dresden ernannt. Publikationen: Vasculature of the anterior eye segment. In: Osborne, Ν. Ν., G. J. Chader: Progress in retinal and eye research. Vol. 13, Nr. 2, Oxford 1994, S. 653-685 (zus. m. J.W. Rohen); Embryologie, Anatomie und Untersuchungstechnik. In: Naumann, G.O.H.: Pathologie des Auges. Berlin 1997, S. 1-90 (zus. m. D.J. Apple, G.O.H. Naumann); In situ observation of living pericytes in rat retinal capillaries. Microvascular Research 56 (1998), S. 22-29 (Mitautor); Effects of heat shock on the functional morphology of cell organelles observed by video-enhanced microscopy. The Anatomical Record 255 (1999), S. 458-464 (Erstautor); Intracellular changes in astrocytes and NG 108-15 neuroblastoma X glioma cells induced by advanced glycationend products. J. Neural. Transm. 110(2003), S. 11031118 (zus. m. F. Reber, U. Reber). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1998 Mitglied des Beirats der BioRegio Halle-Leipzig; 1999-2003 Prodekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; seit 2000 Geschäftsführender Direktor des MedizinischTheoretischen Zentrums der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, Mitglied des Leitungsgremiums des Biotec Zentrums; seit 2002 Vorstandsmitglied, 2002-2003 Präsident der Anatomischen Gesellschaft; seit 2004 Beauftragter des Rektorats der TU Dresden für Life-Sciences und Biotec; seit 2004 DFG-Gutachter im Fachgremium „Theoretische Medizin/Zellbiologie"
Gahr, Manfred * 1. Januar 1944 in Swinemünde Manfred Gahr legte 1963 das Abitur in Hamburg ab. 1963 bis 1968 studierte er Medizin an den Universitäten Tübingen, München und Hamburg, war danach bis 1970 Pflichtassistent am Krankenhaus St. Georg in Hamburg und am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf. 1971 wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Bereits 1969 wurde Gahr am Heinrich-PetteInstitut für experimentelle Virologie und Immunologie der Universität Hamburg unter Vorlage der Dissertation „Die Abhängigkeit der hydrodynamischen Eigenschaften des Poliovirus von der NaCI-Molarität des Suspensionsmediums" promoviert. 1971 nahm er seine Tätigkeit als Assistent an der Universitätskinderklinik Hamburg auf, nahm zudem noch im gleichen Jahr ein Ausbildungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Abt. Molekulare Biologie, in Göttingen wahr und wechselte 1973 an die Universitätskinderklinik Göttingen. 1976 erlangte Gahr die Facharztanerkennung für Kinderheilkunde und habilitierte sich 1977 zum Thema „Bedeutung der Hexokinase für die Regulation der Glykolyse menschlicher Erythrozyten während der Entwicklung" an der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen. Im gleichen Jahr wurde er zum Oberarzt an der Universitätskinderklinik Göttingen ernannt. Am 10.12.1982 erfolgte seine Ernennung zum api. Professor für Kinderheilkunde an der Universität Göttingen und 1985 zum leitenden Oberarzt für Kinderheilkunde an dieser Einrichtung. Zum 01.10.1994 folgte Manfred Gahr dem Ruf auf den Lehrstuhl (C4-Professur) für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums an der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Immunologie, Rheumatologie Publikationen: Pädiatrie. Lehrbuch mit Repetitorium. Berlin-New York 1993; Differentialdiagnostik von Kinderkrankheiten. Jena-Stuttgart-LUbeck-Ulm 1997 (zus. m. P. Wunderlich); Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis. Monatsschr. Kinderheilk. 150 (2002), S. 445-451; Two German CINCA (NOMID) patients with different clinical severity and response to anti-inflammatory treatment. Eur. J. Hematol. 71 (2003), S. 215-219 (Mitautor) Pädiatrie. 2. Aufl. Berlin 2004 (Hrsg. zus. m. Ch. Speer);
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Ganse, Robert Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991 bis 1999 Vorsitzender der AG Pädiatrische Rheumatologie; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin; Fachgutachter der DFG; Stellv. Vorsitzender des Fachausschusses Praktische Medizin der DFG
Ganse, Robert * 24. Februar 1909 in Kassel, t 13. August 1972 in Berlin Robert Ganse legte 1929 in Duisburg das Abitur ab. Von 1930 bis 1933 studierte er Medizin in Köln, Münster und Frankfurt/Main. Im April 1933 wurde er wegen „Hochverrats" im KZ Brauweiler bei Köln „in Schutzhaft" genommen, aus Mangel an Beweisen am 25. Oktober desselben Jahres freigesprochen und Dank glücklicher Umstände freigelassen. Er nahm sofort sein Studium - nun in Hamburg - wieder auf und beendete es 1936 mit dem Staatsexamen. 1936/37 absolvierte Ganse sein Medizinalpraktikantenjahr am St. BarbaraHospital in Duisburg-Hamborn und erhielt 1937 die Approbation als Arzt. Im selben Jahr wurde er unter Vorlage der Dissertation „Ein Beitrag zur Frage der chronischen Thyreoiditis an Hand von 3 Fällen" in Hamburg promoviert. 1937/38 arbeitete Ganse an der Städtischen Frauenklinik in Hamburg-Altona, bis er nach Bekanntwerden seiner politischen Vergangenheit fristlos entlassen wurde. Nach einer kurzen Tätigkeit an der Bochumer Augusta-Rrankenanstalt arbeitete er von 1938 bis 1943 an der Privatfrauenklinik Mackenrodt in Berlin. 1943 erhielt er die Facharztanerkennung für Geburtshilfe und Frauenheilkunde. 1943/44 wurde Ganse als Hilfskassenarzt in eine ambulante allgemeinmedizinische Arztpraxis in Berlin-Lichtenberg verpflichtet. 1944/45 folgte seine Verpflichtung als leitender Gynäkologe an das Städtische Krankenhaus Gnezen (heute Gniezno). Ab 1945 wirkte er als Assistenzarzt an der Universitätsklinik Erlangen, siedelte 1947 - nach seiner wiederum politisch motivierten Entlassung nach Dresden um und übernahm bis 1956 das Direktorat der Frauenklinik am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt. An der Medizinischen Akademie Dresden wurde Ganse am 01.05.1954 zum Professor mit Lehrauftrag für Frauenheilkunde und am 01.09. 1955 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ernannt. Von 1954 bis 1956 übernahm er zusätzlich das Amt des Prorektors für Studienangelegenheiten an der
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Medizinischen Akademie Dresden. 1956 schied die Frauenklinik des Friedrichstädter Klinikums aus dem Verband der Medizinischen Akademie aus. Ganse wechselte daher als Direktor an die ehemals Staatliche Frauenklinik, die nun in die Medizinische Akademie integriert wurde. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Kolpofotogramme" habilitierte sich Ganse 1957 in Dresden und wurde am 01.12.1957 als Professor mit Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie Dresden berufen, an der er bis zu seinem frühen Tod arbeitete und lehrte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kolposkopie und Kolpofotografie Publikationen: Ein kolposkopisch entdecktes symptomloses Portiokarzinom. Zbl. Gynäkol. 69 (1947), S. 920-922; Kolpofotogramme zur Einführung in die Kolposkopie. Bd. 13, Berlin 1953-1955; Das normale und das pathologische Gefäßbild der Portio vaginalis uteri. Berlin 1958; Einführung in die Kolposkopie. Jena 1963; Die Veränderungen der atypischen Gefäße des Portiokarzinoms unter Telecobaltbestrahlung. Geburtsh. u. Frauenheilk. 27 (1967), S. 476-480. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1946/47 Mitglied der Erlanger Spruchkammer zur Entnazifizierung; Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Medizin und Stomatologie beim Ministerium für das Hoch- und Fachschulwesen; Mitglied der Problemkommission Geschwulstforschung des Rates für Planung und Koordinierung der medizinischen Wissenschaft Ehrungen und Auszeichnungen: 1952 Verdienter Arzt des Volkes; 1954 Clara-Zetkin-Medaille; 1959 Fritz-Heckert-Medaille; 1959 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1964 Obermedizinalrat; 1968 Semmelweis-Plakette von der Ungarischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie und deren Ehrenmitglied; Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen medizinischen Gesellschaft „Johann Evangeliste Purkinje"; Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geschwulstbekämpfung der DDR; 1969 Ehrenmitglied der „Sociedade Brasileira de Coposcopia"; 1969 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden
Geißler, Ursula * 8. Mai 1937 in Zwickau Ursula Geißler legte 1955 in Reichenbach/ Vogtland das Abitur ab und absolvierte anschließend bis 1956 ein praktisches Jahr am Kranken-
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haus Reichenbach/Vogtl. 1956 nahm sie ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das sie an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und dort 1962 mit dem Staatsexamen abschloss. Nach der Pflichtassistenz am Krankenhaus Dresden-Neustadt 1962/63 wurde Ursula Geißler 1963 die ärztliche Approbation erteilt. Bereits 1962 wurde Ursula Geißler unter Vorlage der Dissertation „Die Resorptionsgeschwindigkeit von radioaktivem Natrium und ihre Veränderung bei experimenteller Unterbindung der Vena femoralis beim Kaninchen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1963 nahm sie zunächst eine allgemeinärztliche ambulante Tätigkeit an der Poliklinik Stadtzentrum Dresden auf und wechselte 1964 an die Medizinische Akademie Dresden, wo sie bis 1966 als Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Pathologie tätig war. 1966 begann sie eine Facharztausbildung an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie Dresden und erwarb 1970 die Anerkennung als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. 1970 wurde Ursula Geißler zur Stationsärztin, 1975 zur Oberärztin sowie zur Leiterin des histologischen und zytologischen Labors an der Frauenklinik der Carus-Akademie ernannt. 1980 erlangte sie die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe und habilitierte sich 1984 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Morphologische Veränderungen am Epithel der Cervix uteri bei Langzeiteinnahme oraler hormonaler Kontrazeptiva mit Derivaten des 19Nortestosterons" an der Medizinischen Akademie Dresden. A m 01.02.1987 wurde Ursula Geißler zur a.o. Dozentin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1993 bis 1994 kommissarische Direktorin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, erhielt Ursula Geißler zum 01.03. 1994 den Ruf als C3-Professorin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Zytologie und Histologie, an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden. Von 1994 bis 2000 nahm sie zudem die Funktion als Stellvertretende Direktorin der Frauenklinik der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der T U Dresden wahr. Ursula Geißler wurde zum 30.09.2000 in den Ruhestand verabschiedet. Publikationen·. Das Adenokarzinom der Cervix uteri. Zbl. Gynäkol. 113 (1991), S. 65-75;
Gmyrek, Hans-Dieter Wertigkeit von Kolposkopie, Zytologie und Histologie bei der Diagnostik der HPV-Infektion an der Cervix uteri im Vergleich zur Polymerasekettenreaktion (PCR). Arch. Gynecol. Obstet. 255 (1994), Suppl. 1, S. 185 (Erstautorin); HPV-Infektion an 48 zytologischen Abstrichen - Vergleich von In-situ-Hybridisierung und Polymerase-Chain-Reaction. Arch. Gynecol. Obstet. 255 (1994), Suppl. 1, S. 187188 (Mitautorin); Inveniles kavernöses Hämangiom im Bereich der Vulva. Gyne 20 (1999), S. 32-33 (zus. m. I. Wächter, G. Hahn); Kanzerisierungsprozess und HPV-Infektion an der Cervix uteri. Gyn 5 (2000), S. 226-230. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990-2000 Vorstandsmitglied der Sächsischen Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; 1991-1995 aktive Mitarbeit im Ausschuss Qualitätssicherung der Sächsischen Landesärztekammer und Leiterin des Unterausschusses Gynäkologische Zytologie; 1993-2003 Prüferin der Zertifikatkommission der Deutschen Gesellschaft für Zytologie; Mitglied im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät und im Konzil der TU Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Helmut-Kraatz-Preis der Humboldt-Universität Berlin
Gmyrek, Hans-Dieter * 9. Juli 1933 in Dahme/Mark Hans-Dieter Gmyrek legte 1952 in Dahme das Abitur ab und studierte anschließend Medizin an der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1957 das Staatsexamen ablegte. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Von 1958 bis 1960 war er als Assistenzarzt an den Krankenhäusern in Spremberg und Cottbus sowie beim Blutspende- und Transfusionswesen in Berlin tätig. Bereits 1959 wurde Gmyrek unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen über Änderungen des Atemtyps bei verschiedenen Körperhaltungen mit Hilfe der Silhouettenkymographie und der pneumographischen Methode" an der Humboldt-Universität Berlin promoviert. Seine Facharztausbildung begann er 1961 an der Kinderklinik der Humboldt-Universität Berlin (Charité), die er 1965 mit der Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde abschloss. Seit 1965 als Stationsarzt an der Universitäts-Kinderklinik der Charité tätig, erwarb er 1970 die Venia legendi (Lehrbefähigung) für das Fach Kinderheilkunde und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt der Abteilung Neonatologie der Berliner UniversitätsKinderklinik ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Entwicklung eines Programms zur medikamentösen Prophylaxe der transitorischen Neugeborenenhyperbilirubinämie" habilitierte sich Gmyrek 1973 an
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Gorski, Joachim der Humboldt-Universität Berlin und wurde dort am 01.02.1976 als Hochschuldozent für Neonatologie berufen. Bereits 1974 war ihm die Leitung des zentralen Forschungsprojektes „Perinatologie" übertragen worden, das 1977 abgeschlossen werden konnte. Seit 1976 als Dozent an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden tätig, nahm er 1977 eine Gastprofessur an der University of California San Francisco und der University of Southern California Los Angeles/USA wahr, und wurde am 01.09.1979 als o. Professor für Kinderheilkunde, Spezialgebiet Neonatologie, an der Carus-Akademie berufen sowie gleichzeitig zum Leiter der neonatologischen Abteilung an der Kinderklinik ernannt. 1985 bis 1994 übernahm Gmyrek das Direktorat der Klinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden. 1991 erhielt Gmyrek eine Gastprofessur am Department of Neonatology der University of Southern California Los Angeles/USA. Am 28.03.1994 wurde er als C3-Professor für Kinderheilkunde, Schwerpunkt Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Hans-Dieter Gmyrek zum 30.09.1998 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prophylaxe und Therapie der transitorischen Neugeborenengelbsucht; Atemtherapie des unreifen Neugeborenen Publikationen: Zur Serologie der Blutgruppen A| und A 2 . Z. ImmunitUtsforschung 123 (1962), S. 79-95; Fanconi-Anämie, Analyse von 129 beschriebenen Fällen. Z. Kinderheilk. 91 (1964), S. 297-337; Medikamentöse Prophylaxe der Neugeborenen-Hyperbilirubinämie. Kinderärztliche Praxis 40 (1973), S. 174-190; Der Säugling. Berlin 1973, 10. Aufl. Berlin 1990 (zus. m. A. Dittmer, B. Franck); Zur Aussagefähigkeit des Hyperoxietestes kombiniert mit CPAP (CPAP-Test) beim Atemnotsyndrom des Neugeborenen. Kinderärztliche Praxis 48 (1980), S. 80-88. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1972-1990 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Perinatale Medizin der DDR; 1988-1990 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR; 1989-1993 Mitglied des Editorial Board der wissenschaftlichen Zeitschrift „European Journal of Paediatrics"; 1990-1996 Sachverständiger des Instituts für Test- und Begabungsforschung der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bonn; Sprecher des Landes Sachsen im Arbeitskreis „Neonatologische Qualitätssicherung der Bundesländer"; 1991-2003 Mitglied bzw. Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Perinatologische und neonatologische Qualitätssicherung" bei der Landesärztekammer Sachsen
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Virchow-Preis; 1984 Nationalpreis III. Klasse; 1986 Dr.-Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden
Gorski, Joachim Joachim Gorski war von 1987 bis 1991 a.o. Professor an der Klinik und Poliklinik für Urologie der Medizinischen Akademie Dresden.
Graupner, Klaus * 5. März 1927 in Döbeln Nachdem Klaus Graupner 1946 vom Kriegsdienst und aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, legte er 1946 in Büsum das Abitur ab und begann zunächst eine Lehre als Maurer, die er 1950 als Geselle abschloss. Von 1950 bis 1952 studierte Graupner an der Ingenieurschule für Bauwesen Dresden mit gleichzeitigem Fernstudium an der Technischen Hochschule Dresden. 1952/53 war er Direkt-Student an der Fakultät Bauwesen an der Technischen Hochschule Dresden, ging aber 1953/54 nach Leipzig, wo er als Hilfslaborant am Pharmakologischen Institut der Karl-Marx-Universität arbeitete. Von 1954 bis 1959 studierte Graupner Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig und an der Medizinischen Akademie Dresden. 1959 erlangte er die ärztliche Approbation. Im gleichen Jahr wurde er mit der Dissertation „Zur Frage der Theophyllin-Aethylendiamin-Wirkung und der Möglichkeit ihrer Deutung auf physikalisch-chemischer Grundlage" an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert. Als Wissenschaftlicher Assistent begann er 1960 seine Tätigkeit am Pharmakologischen Institut der KarlMarx-Universität Leipzig und wechselte 1961 an die Medizinische Akademie Dresden. 1965 wurde Graupner die Facharztanerkennung für Augenkrankheiten erteilt und 1966 zum Oberarzt der Augenklinik an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Zusätzlich leitete er bis 1969 die Augenabteilung des Kreiskrankenhauses Radebeul. Graupner habilitierte sich 1969 an der Medizinischen Akademie Dresden mit dem Thema „Die Wasserstoffionenkonzentration des Augenkammerwassers nach Verätzung mit Lauge und Säure und deren Beeinflussung durch verschiedene therapeutische Maßnahmen". 1971 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Augenheilkunde erteilt.
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Am 01.02.1977 wurde Graupner zum Hochschuldozenten für Ophthalmologie und zum 01.09.1980 als a.o. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Von 1974 bis 1989 bekleidete Graupner das Amt des Direktors für medizinische Betreuung und wurde für den Zeitraum 1989 bis 1991 zum Prorektor für medizinische Betreuung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt. Mit Erreichen der Altersruhestandes 1992 schied Klaus Graupner aus dem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Behandlung von Verätzungen des Auges; Pharmakotherapie bei Augenentzündungen; Pathogenese der Retinopathia praematurorum Publikationen·. Die Wasserstoffionenkonzentration in der Vorderkammer des Kaninchenauges nach experimenteller Verätzung mit Säure und Lauge. Albrecht v. Gräfes Arch. Ophthal. 170 (1966), S. 373-376 (zus. m. K. Feller); Die Behandlung der Kreatitis dendritica. Adv. Ophthal. 21 (1969),S. 113-131; Die Beeinflussung der Flimmer-Verschmelzungs-Frequenz durch Pharmaca. In: 4 ,h Congress of European Society for Ophthalmology, Budapest 1972, Part II. Basel 1974, S. 365-368; Optimierung der Sauerstofftherapie - der entscheidende Faktor für die Prophylaxe der Retinopathia praematurorum. In: Ophthalmologische Probleme in der Perinatalperiode. (=Wiss. Beitr. MLU Halle 1979/27, R. 47). Halle/S. 1979, S. 103-104; Zur Pathogenese der Retinipathia praematurorum - Rolle der Sauerstoffausschöpfbarkeit des Blutes. Kinderärztl. Praxis 49(1981), S. 642-654. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1974 bis 1989 Direktor für medizinische Betreuung an der Medizinischen Akademie Dresden; 1989 bis 1991 Prorektor für medizinische Betreuung an der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1983 Obermedizinalrat
Gross, Peter * 12. September 1943 in Gera Peter Gross legte 1963 in Krefeld das Abitur ab und leistete danach bis 1965 seinen Wehrdienst. Von 1965 bis 1971 absolvierte er ein Medizinstudium an den Universitäten des Saarlandes in Saarbrücken und Homburg, an der T H München am Klinikum rechts der Isar, 1969/70 am Southern Infirmary Hospital Glasgow und am Middlesex Hospital London/UK. Seit 1972 war Gross als Medizinalassistent in München und Garmisch tätig, 1973 wurde ihm
Gross, Peter die ärztliche Approbation erteilt. Mit der Dissertation zum Thema „Oberflächenbestimmung am Dünndarm von Ratten" wurde Gross 1973 an der Medizinischen Fakultät Saarbrücken promoviert. Es folgten 1974 bis 1980 die Assistenzzeit und die Tätigkeit als Stationsarzt am Universitätskrankenhaus der Universität Colorado in Denver/USA, sowie ein Fellowship auf dem Gebiet der Nephrologie. Nach seiner Rückkehr aus den USA begann Gross 1981 zunächst als Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, wurde später Stationsarzt und erhielt 1982 die Facharztanerkennung für Innere Medizin mit Teilgebiet Nephrologie. Mit dem Thema „Das Phänomen des Escape von Vasopressin" habilitierte sich Gross 1983 an der Universität Heidelberg und erhielt gleichzeitig die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Innere Medizin. Von 1983 bis 1988 war Gross Heisenberg-Stipendiat der DFG, wurde zum Funktionsoberarzt ernannt, und war seit 1989 leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie an der Freien Universität Berlin. A m 01.04.1989 wurde er auf eine befristete C3-Professur an der Freien Universität Berlin berufen. 1994 wechselte Peter Gross nach Dresden und wurde zum 15.02.1994 als Professor für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie an die Medizinische Klinik und Poliklinik III der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden umberufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Endothelin und Stickstoffmonoxyd in der Nierenfunktion und Dysfunktion; Untersuchungen der Rolle von NO bei den Kreislaufstörungen der fortgeschrittenen Leberzirrhose und beim Ultrafiltrationsversagen des CAPD-Patienten, zur Gefäßreagibilität transplantierter Patienten unter Cyclosporin-A, zur Beeinflussbarkeit des Urämie-assoziierten Durstes durch Losartan; Untersuchungen der im ostsächsischen Raum vorkommenden Mutationen des Zystennierengens bei den hiesigen Zystennierenfamilien Publikationen: Nitric oxide and nitric oxide synthase in the kidney. Endothelium 3 (1995), S. 223-229 (Mitautor); Evidence in vivo showing increase of baseline nitric oxide generation and impairment of endothelium-dependent vasodilatation in normotensive patients on chronic hemodialysis. J. Am. Soc. Nephrol. 11 (2000), S. 1726-1734 (Mitautor); Treatment of severe hyponatremia. Kidney International 60 (2000), S. 2417-2427; The role of V2 Vasopressin antagonists in hyponatremia. Cardiovascular research 51 (2001), S. 403-408 (zus. m. Palm u. D. Reimann); Endothelial dysfunction in uremia. Adv. Clin. Exp. Med. 12 (2003), S. 145-150 (Mitautor).
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Giinnel, Fredo Giinnel, Fredo * 6. Oktober 1913 in Zwickau, t 27. Juli 1977 in Dresden Fredo Günnel legte 1933 in Zwickau das Abitur ab. Von 1933 bis 1939 studierte er Medizin in Leipzig, Rostock und Düsseldorf, erhielt 1939 die Approbation und war danach als Medizinalpraktikant an der Universität Leipzig tätig. 1939 wurde Günnel unter Vorlage der Dissertation „Über Leberveränderungen bei verschiedenen Arten von Kröpfen" in Leipzig promoviert. Von 1940 bis 1948 war er im Kriegsdienst, in Gefangenschaft und als Lagerarzt tätig und wurde 1949 bis 1951 bei der Wismut AG als Arzt dienstverpflichtet. Danach arbeitete Günnel als Wissenschaftlicher Assistent, ab 1958 als Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Halle/S. 1954 erhielt er die Facharztanerkennung für HNO. Mit dem Thema „Über die Entwicklung des Warzenfortsatzes und seiner Pneumatisation" habilitierte sich Günnel 1957 in Halle/S. und wurde am 01.10.1957 zum Dozenten für HNO an der Universitätsklinik Halle/S. berufen. Am 01.12. 1961 wurde er an der Medizinischen Akademie Dresden zum Professor mit Lehrauftrag für HNO und Direktor der HNO-Klinik sowie am 01.12. 1963 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für HNO ernannt. Am 01.09.1964 erfolgte ebenda seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für HNO. Eine schwere Erkrankung hinderte ihn bereits in den letzten Jahren vor seinem frühen Tod, seinen dienstlichen Verpflichtungen im vollen Umfang nachzukommen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Chronische Otitis; Tumorchirurgie Publikationen: HNO-ärztliche Untersuchungstechnik. Dresden 1968, 2 1969, Darmstadt 1973 (zus. m. W. Möbius, G. Busse u. H. Knoch); HNO-Therapiefibel. Dresden 1973, Darmstadt 1975 (zus. m. J. Knothe); Operationsbefunde und -ergebnisse nach traumatischer Zerstörung der Gehörknöchelchenkette und Schädigung des N. facialis. Z. ärztl. Fortb. 60 (1966), S. 250f.; Ohrenerkrankungen im Kindesalter. In: Handbuch der Kinderheilkunde. Bd. 9, Berlin, Heidelberg, New York 1968, S 127-183; Bösartige Geschwülste des Recessus piriformis und Kehlkopfteilresektionen. Monatsschr. Ohrenheilk. u. LaryngoRhinol. 105 (1971), S. 182. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1968-1975 Leiter der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft EDV an der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber; 1975 Hufeland-Medaille in Gold
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Günther, Klaus-Peter * 18. Juni 1959 in Immenstadt Klaus-Peter Günther legte 1978 in Kempten das Abitur ab und nahm im selben Jahr ein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf, das er dort 1985 - nach dem in San Francisco und Los Angeles absolvierten Praktischen Jahr - mit dem Staatsexamen abschloss. 1985 wurde Günther auch die Approbation als Arzt erteilt, und er nahm anschließend seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Chirurgischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Traunstein auf. 1986 wurde Günther unter Vorlage der Dissertation „Cyclosporin und Methylprednisolon als immunsuppressive Therapie nach Nierentransplantation" an der Universität München promoviert. 1988/89 zunächst Wissenschaftlicher Assistenzarzt an der Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist in Zürich, war er seit 1989 an der Orthopädischen Klinik der Universität Ulm tätig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. 1992 erwarb Günther die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie, wurde zum Oberarzt an der Orthopädischen Klinik am Rehabilitationskrankenhaus Ulm und 1996 zum Ersten Oberarzt der Klinik ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Histomorphologische und histomorphometrische Untersuchungen zum Einwachsverhalten von Knochentransplantaten und Ersatzstoffen" habilitierte er sich 1997 in Ulm und erlangte gleichzeitig die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Orthopädie. 2000 wurde Günther zum Leitenden Oberarzt der Klinik für Orthopädie am Rehabilitationskrankenhaus Ulm ernannt. 2001 war er als Havard-Forschungsstipendiat der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am Brigham and Womans Hospital in Boston/USA tätig. Zum 01.03.2002 folgte Günther dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Orthopädie an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Zeitgleich wurde Klaus-Peter Günther zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Endoprothetik, Oberflächen-Ersatz bei Hüftgelenken; gelenkerhaltende Behandlung von Arthrosen; Kinderorthopädie; Sportmedizin; achskorrigierende Eingriffe an Extremitäten; Epidemiologie von Erkrankungen des Bewegungsapparates
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Publikationen: Prevalence of generalised osteoarthritis in patients with advanced hip and knee osteoarthritis: The Ulm Osteoarthritis Study. Ann. Rheum. Dis. 57 (1998), S. 717-723 (Mitautor); Reliability of radiographic assessment in hip and knee osteoarthritis. Osteoarthritis and Cartilage 7 (1999), S. 239246 (zus. m. Y. Sun); Adsorption and release properties of growth factors from biodegradable implants. Journal of Biomedical Materials Research 59 (2002), S. 422-428 (Mitautor); Klinische Epidemiologie von Hüft- und Kniegelenkarthrosen: ein Überblick über die Ergebnisse der „Ulmer ArthroseStudie". Z. Rheumatol. 61 (2002), S. 244-249 (Erstautor); Vergleichender Überblick über Verfahren zur Kultivierung artikularer Condrozyten. Z. Orthop. 140 (2002), S. 145152 (Mitautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1996/97 Gutachter im Modellprogramm des BMG zur Versorgung chronisch Kranker und im BMBF-Förderschwerpunkt „Rheumatologische Forschungsverbände"; seit 1996 Stellvertretende Leitung des Arbeitskreises „Bindegewebsforschung und Arthrosis deformans" der DGOOC; 1977-2000 Beirat im Vorstand der „Vereinigung für Kinderorthopädie"; seit 1998 Mitglied im steering-committee „Knee Osteoarthritis" der European Legue against Rheumatism (EULAR); seit 1998 Beiratsmitglied der Zeitschrift für Orthopädie; 1999 Guest Editor von Techniques in Orthopaedics; seit 1999 Scientific Advisor der European Federation of Nat. Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT); 2000 Gutachter im Projekt „Evaluation med. Verfahren und Technologien in der Bundesrepublik - Verfahrensbewertung der Hüftendoprothetik bei Osteoarthrose" (Bundesministerium für Gesundheit); seit 2000 Schriftführer der „Vereinigung für Kinderorthopädie" 2002 Gestaltung des Berichtskapitels „Arthrose" im Gesundheitsbericht der Bundesregierung Ehrungen und Auszeichnungen: 2001 Havard-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
Güttner, Horst-Günther * 4. März 1912 in Colmar, t l l . Juli 1983 in Frankfurt/Main Horst-Günther Güttner legte 1930 in Friedeberg die Reifeprüfung ab. Seit 1930 studierte er Medizin an den Universitäten Greifswald, Rostock, München, Hamburg und Halle, wo er 1935 das Staatsexamen ablegte. In den Jahren 1936 bis 1938 war er als Volontärassistent am Städtischen Krankenhaus Landsberg und an der Universitätsfrauenklinik Hamburg tätig. 1938 wurde Güttner mit der Arbeit „Klinik, Behandlung und Voraussage von Hodentumoren - nach Fällen und Berichten der Literatur" in Halle promoviert. Im selben Jahr wechselte er als Assistenzarzt, später Oberarzt an das Pathologische Institut der Uni-
Hackenberg,
Heinz-Werner
versität Greifswald. Seit 1942 kam er einem Lehrauftrag für allgemeine und spezielle Pathologie nach. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Frage des Entstehens der akuten allgemeinen Miliartuberkulose" habilitierte er sich 1943 in Greifswald und wurde 1943 zum Dozenten für Pathologie an der Universität Greifswald ernannt. 1946 übernahm Güttner die Leitung des Pathologischen Instituts des Krankenhauses DresdenJohannstadt, das 1954 in die Medizinische Akademie Dresden integriert wurde. Am 01.09.1954 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Pathologie und Direktor des Pathologischen Instituts sowie am 01.09.1955 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Pathologie ernannt. Seine Berufung als Professor mit Lehrstuhl für Pathologie an der Medizinischen Akademie erfolgte am 01. 11.1956. Güttner war von 1956 bis 1960 Rektor und Ärztlicher Direktor der Medizinischen Akademie Dresden. 1961 schied er aus dem Dienst der Medizinischen Akademie Dresden aus und übernahm als Leiter das Pathologische Institut am HeinrichBraun-Krankenhaus Zwickau. An dieser Einrichtung war Güttner bis 1970 tätig. Anschließend wechselte er an das Pathologische Institut des Heinrich-Schoffler-Krankenhauses Aue, wo er bis zum Erreichen des Rentenalters 1977 wirkte. Publikationen: Die Entwicklung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" 1954-1959. In: Academia Quinquennis. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden, Bd. 1, Dresden 1959, S.9-18; Über Präkanzerose und präkanzeröse Krankheit. In: ebenda, S. 39-48; Lungenkrebs und Asbestose. Zschr. ärztl. Fortb. 49 (1955), S. 388; Zur Klinik und Pathologie cerebraler Trematoden-Granulome (Paragonimiasis kombiniert mit Schistosomiasis japónica). Arch. Psychiatr. 201 (1960), S. 239 (zus. m. H. Parnitzke). Ehrungen und Auszeichnungen: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
Hackenberg, Heinz-Werner * 30. September 1921 in Leipzig, t 26. Juni 1978 Heinz-Werner Hackenberg legte 1940 in Leipzig das Abitur ab. Anschließend wurde er zum Heeresdienst eingezogen und wurde 1943 zum Medizinstudium an der Göttinger Universität abkommandiert. 1944 wurde er wieder an die Front versetzt und konnte erst nach Kriegsgefan-
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Haller, Hans genschaft und Arbeit als Krankenpfleger im Jahre 1946 das Studium in Leipzig fortsetzen. 1951 legte er sein Staatsexamen ab und war danach Pflichtassistent am Krankenhaus Leipzig-Dösen. 1951 bis 1953 war Hackenberg als Assistenzarzt/ Betriebsarzt am Stadtkrankenhaus Bad Elster und am Albert-Funk-Heim tätig. 1953 erhielt er die ärztliche Approbation und trat in den Medizinischen Dienst der N V A als Berufsoffizier ein, war Militärarzt im Ministerium für Nationale Verteidigung. 1957 wurde Hackenberg unter Vorlage der Dissertation „Blutbild und Sternalmark bei hepatolienalen Erkrankungen" in Leipzig promoviert. 1959 erhielt er eine außerplanmäßige Aspirantur für das Fach Hygiene an der Universität Greifswald und im gleichen Jahr die Facharztanerkennung für Hygiene und Epidemiologie. Von 1959 bis 1965 übernahm Hackenberg die Kommissarische Leitung des Lehrstuhls für Allgemeine und Kommunale Hygiene am Hygiene Institut der Universität Greifswald und war gleichzeitig als Oberarzt am Hygiene Institut tätig. Ab 1960 wurde er Leiter des Instituts für Militärhygiene. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Besonderheiten der Wasserversorgung der Truppen im Felde" habilitierte sich Hackenberg 1961 in Greifswald, wurde am 01.01.1962 zum Dozenten für Allgemeine und Kommunale Hygiene und am 01.01.1964 als Professor mit Lehrauftrag für Allgemeine und Kommunale Hygiene an der Universität Greifswald berufen. 1964/65 war er Prorektor für Militärmedizin an der Universität Greifswald und Kommandeur der Militärmedizinischen Sektion. Von 1965 bis 1967 übernahm Hackenberg das Amt des Direktors des Instituts für Militärhygiene und Feldepidemiologie der Universität Greifswald. Am 01.12.1967 wurde er zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Allgemeine und Kommunale Hygiene und Direktor des Instituts für Allgemeine und Kommunale Hygiene der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Am 31.07. 1970 schied Hackenberg aus der Medizinischen Akademie Dresden aus und war anschließend in Frankfurt/Oder tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Wohnungshygiene; Infektionsschutz Publikationen: Zur Geschichte der Militärmedizin in Deutschland. Berlin 1962 (von F. Ring, bearb. von W. Hackenberg); Zusammenhänge zwischen der Militärhygiene und den hygienischen Problemen in Katastrophen- und Notfallen. Z. ges. Hyg. 14 (1968), S. 497-507;
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Hygienische und antiepidemische Maßnahmen zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten im Rahmen des Medizinischen Schutzes der Bevölkerung. Pharmazie. Beil. Pharmazeut. Praxis 24 (1969), S. 49-53 (zus. m. E. R. Steinert); Hygienische Studien über die Beheizung und das Mikroklima in Schulaltbauten und -neubauten. Z. ges. Hyg. 16 (1970), S. 81-86 (zus. m. H.-J. Dobberkau); Untersuchungsmethoden der Hygiene. Berlin 1970 (Hrsg.). Ehrungen und Auszeichnungen: 1954 Philipp-Müller-Medaille; 1961 Verdienstmedaille der NVA in Silber; 1963 Ehrennadel der Karl-Marx-Universität Leipzig; 1963 Medaille „Für treue Dienste der N V A " in Silber
Haller, Hans * 17. Dezember 1920 in Bautzen Hans Haller legte 1939 am Vitzthumschen Gymnasium in Dresden das Abitur ab. 1939 nahm er ein Studium der Medizin an den Universitäten Halle und Innsbruck auf, das er 1945 erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Anschließend war er bis 1948 als Pflichtassistent am Infektionskrankenhaus Dresden-Trachau, am Kreiskrankenhaus Ebersbach und an der Chirurgischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt tätig. Bereits 1945 war Haller unter Vorlage der Dissertation „Der Krebs in Tirol und Vorarlberg" an der Universität Innsbruck promoviert worden. 1948 nahm er seine berufliche Tätigkeit als Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt auf und erlangte 1952 die Facharztanerkennung für Innere Krankheiten. 1952 wurde Haller zum Oberarzt an der Medizinischen Klinik sowie zum Leiter der Diabetikerberatungsstelle und der Stoffwechselstation ernannt. Bis 1958 übte er zusätzlich eine Lehrtätigkeit an der Fachschule für medizinisches Personal aus. 1958 wechselte Haller an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, wo er als Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin tätig war und Lehraufträge auf dem Gebiet der Inneren Medizin und Pathologischen Physiologie wahrnahm. Mit dem Thema „Methodische und klinische Untersuchungen zur Papierchromatographie der Harnzucker" habilitierte sich Haller 1961 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.05.1961 wurde er als Dozent für Innere Medizin, am 01.02.1966 als Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin und am 01.09.1969 als o. Professor für Innere Medizin an der Medi-
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zinischen Akademie Dresden berufen. Mit dem Ruf auf den Lehrstuhl übernahm Haller zugleich auch das Direktorat der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden, das er zunächst bis 1975 führte. Im selben Jahr - 1975 - wurde er zum Prorektor für Naturwissenschaften und medizinische Forschung der Medizinischen Akademie Dresden gewählt und übte dieses Amt bis 1981 aus. Bereits 1979 wurde er erneut zum Direktor der Medizinischen Klinik und Leiter der Abteilung für Endokrinopathien und Stoffwechselkrankheiten ernannt. 1986 wurde Hans Haller mit Erreichen des Rentenalters ehrenvoll emeritiert, war aber auch weiterhin in wissenschaftlichen Gremien tätig, bevor er 1991 aus der Medizinischen Akademie ausschied. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Endokrinopathien, Konzeption des „Metabolischen Syndroms"; Einführung und Mitentwicklung der Sulfonylharnstoffe in der DDR Publikationen: Perorale Diabetestherapie. Leipzig 1959; Orale Diabetestherapie. Leipzig 1966, Moskau 1973 (zus. m. St. E. Strauzenberg); Lipidstoffwechselstörungen. Jena 1975, 1983, Moskau 1979 (zus. m. M. Hanefeld, W. Jaroß); Lipids and Diabetes. In: World Book of Diabetes in Practice. Vol. 2, Amsterdam-New York-Oxford 1985; Therapy and Rehabilitation in Metabolic Disorders, Diabetes, Hypertriglyceridemia, Obesity. In: Physical activity in diseases prevention and treatment, (hrsg. v. WHO). Padua-London 1985. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1971-1986 Mitglied des Vorstandes, 1974-1978 Vorsitzender der Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten der DDR; 1972-1974 Vorsitzender der Gesellschaft für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden; 1973-1982 Mitglied des Redaktionskollegiums „Deutsche Zeitschrift für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten"; 1973-1992 Mitglied des Redaktionskollegiums „Endokrinologie"/"Experimental and Clinical Endocrinology"; seit 1981 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina"; 1975-1981 Prorektor für Naturwissenschaften und medizinische Forschung; 1976 Mitglied der Internationalen Diabetesfederation (IDF); 1978-1985 Member of the Scientific Council of the International Society and Federation of Cardiology; 1979-1989 Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des Internationalen Donausymposium für Diabetes (IFD); 1980-1986 Koordinator der Forschungsrichtung „Fettstoffwechsel" der DDR; 1984-1989 Vorsitzender der Fachkommission für Innere Medizin im Bezirk Dresden; 1986-1990 Mitglied im Ältestenrat beim Rat der Medizinischen Wissenschaften;
Hartefeld, Markolf Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Hufeland-Medaille in Silber; 1975 Medizinalrat; 1978 Verdienter Arzt des Volkes; 1979 Theodor-Brugsch-Medaille; 1980 Selmar-Aschheim-Medaille; 1981 Obermedizinalrat; 1981 Maxim-Zetkin-Medaille der Gesellschaft für Klinische Medizin; 1983 Ehrenmitglied der Union der Wissenschaftler Bulgariens, Sektion Ernährung; 1984 Ehrenmitglied der Ungarischen Arteriosklerose Gesellschaft 1985 Goldenes Ehrenzeichen des DRK; 1987 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden; 1987 Forschungspreis der Medizinischen Akademie Dresden 1988 Max-Bürger-Medaille der Gesellschaft für Innere Medizin; 1994 Ehrenmitglied der Sächsischen Gesellschaft für Innere Medizin
Hanefeld, Markolf * 19. September 1935 in Riesa Markolf Hanefeld legte 1954 in Nossen das Abitur ab und studierte von 1954 bis 1959 Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig sowie an der Medizinischen Akademie Dresden. 1961 wurde ihm die ärztliche Approbation in Dresden erteilt. Mit der Dissertation „Vergleichende Untersuchungen über die Kapillar-venöse Blutzuckerdifferenz unter besonderer Berücksichtigung des Hungergefühls" wurde Hanefeld 1961 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Nach seiner Pflichtassistentenzeit, die er 1961 bis 1963 an den Krankenhäusern Riesa und Meißen absolvierte, begann er 1964 seine Tätigkeit als Assistent an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden. 1967 erlangte Hanefeld die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin sowie der Subspezialisierung für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten. 1970 wurde er zum Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit dem Thema „Untersuchungen der Wechselbeziehungen zwischen Lipidstoffwechsel und Leberkrankheiten" habilitierte sich Hanefeld 1973 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1974 wurde Hanefeld die Lehrbefähigung (Facultas docendi) erteilt und am 01.02.1977 als Hochschuldozent für Innere Medizin berufen. 1984 erfolgte die Ernennung zum a.o. Professor und zugleich zum Leiter der Abteilung für Stoffwechselkrankheiten und Endokrinopathien an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.09. 1986 wurde Hanefeld als o. Professor für Innere
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Harnapp, Georg Oskar Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1991 erlangte er die Fachanerkennung als Endokrinologe. 1996 übernahm er die Funktion als Direktor des Institutes und Poliklinik für Klinische Stoffwechselforschung an der Medizinischen Fakultät/ Universitätsklinikum der T U Dresden. Nach seiner Emeritierung im Oktober 2000 ist Markolf Hanefeld als Direktor des Zentrums für Klinische Studien, Forschungsbereich Endokrinologie und Stoffwechsel, G W T - T U D mbH, Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Klinische Stoffwechselforschung; familiäre Dys- und Hyperlipoproteinämien, Arteriosklerose und Metabolisches Syndrom; Prädiabetes und Typ 2-Diabetes; Beziehungen Lebererkrankungen und Diabetes; Fettzellen bei Adipositas; Aktivitäten bei Testung und Einführung von Lipidpharmaka, Antidiabetika und Diatetica Publikationen: Das Metabolische Syndrom. Deutsches Gesundheitswesen 36 (1981),S. 545-551 (zus. m. W. Leonhardt); The DIS Group: Diabetes Intervention Study, Multiintervention trial newly diagnosed NIDDM. Diabetes Care 14 (1991), S. 308-317 (Erstautor); Risk factors for myocardial infarction and death in newly detected NIDDM: The Diabetes Intervention Study, 11 years follow-up. Diabetologia 39 (1996), S. 1577-1583 (Erstautor); The Metabolic Syndrome. Jena 1997 (Hrsg. zus. m. W. Leonhardt); Postprandial plasma glucose is an independent risk factor for increased carotid intima media thickness in nondiabetic individuals. Atherosclerosis 144 (1999), S. 229235 (Erstautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1974 Mitglied der Europäischen Arteriosklerosegruppe; 1987 Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Arteriosklerose-Gesellschaft; 1991 Vorsitzender der Sächsischen Gesellschaft für Stoffwechselkrankheiten und Endokrinopathien; 1992 Gründer des Sächsisch-Thüringischen Expertenforums für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten; 1993 Vorsitzender des Begegnungs- und Schulungszentrums für Diabetes, Stoffwechselkrankheiten und Ernährungsstörungen; 1994 Active Member der New York Academy of Science; 1998-2000 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung; 2002 Tagungspräsident der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft; 2002 Mitglied der Glucose Regulation Study Group der EASD Ehrungen und Auszeichnungen: 1980 Carus-Plakette; 1980 Maxim-Zetkin-Preis der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft; 1981 Pirogow-Medaille; 1996-1998 Gastprofessor der priv. Universität Büenes Aires H. A. Barcelo/Argentinien; 2000 Honorowa Odznaka Lodzkiej Szkoly Diabetologii, Polen;
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2000 Ehrenprofessor der Universität Havanna/Cuba; 2003 Ehrenmitglied der Bulgarischen Gesellschaft für Adipositasforschung; 2003 Rudolf-Schönheimer-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung; 2004 Ehrenmitglied der Slowakischen Diabetes-Gesellschaft
Harnapp, Georg Oskar * 22. Mai 1903 in Leipzig, t 10. September 1980 in Leipzig Georg Oskar Harnapp legte 1922 in Leipzig das Abitur ab. Von 1922 bis 1927 studierte er Medizin an der Universität Leipzig, erhielt 1928 die Approbation und war bis 1930 als praktischer Arzt in einer Niederlassung in Leipzig tätig. Bereits 1927 wurde Harnapp unter Vorlage der Dissertation „Über epigastrische Tumoren und Zwerchfellneurosen" in Leipzig zum Dr. med. promoviert. Neben seinem Medizinstudium und als niedergelassener Arzt studierte er zudem an der Leipziger Universität Chemie und wurde 1931 mit der Arbeit „Die Elektroden dritter Art" zum Dr. phil. promoviert. 1930 begann Harnapp seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Universitäts-Kinderklinik Leipzig. Von 1932 bis 1940 wirkte er als Assistent, später als Oberarzt an der Charité-Kinderklinik Berlin. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Bestimmung von Calciumionenaktivitäten in biologischen Flüssigkeiten" habilitierte sich Harnapp 1938 in Berlin. Von 1940 bis 1944 übernahm er das Amt des Stellvertretenden Direktors der UniversitätsKinderklinik in Bonn und wurde am 14.03.1944 zum api. Professor für Kinderheilkunde an der Universität Bonn ernannt. 1944/45 war Harnapp Chefarzt an der Städtischen Kinderklinik Posen, 1945 bis 1950 Kinderarzt in seiner eigenen Praxis. 1951 kehrte er nach Leipzig zurück und wurde am 01.09.1951 zum Professor mit Lehrauftrag für Kinderheilkunde an der Universität Leipzig ernannt. A m 01.01.1955 folgte Harnapp dem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Kinderheilkunde und Direktor der Kinderklinik an die Medizinische Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Harnapp 1968 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Vitamin-D-Stoß-Prophylaxe; Calciumstoffwechsel des Säuglings und Kindes; Mukoviszidose Publikationen: Die Stoßprophylaxe der Rachitis mit Vitamin D 2 und D 3 . Klin. Wschr. 17 (1938), S. 390. Ernährungslehre. Dresden, Leipzig 2 1957, 3 1965 (zus. m. W. Crecelius u. U. Freimuth);
Harych, Horst
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Pädiatrie und ihre Grenzgebiete. Leipzig 1965 (Hrsg. zus. m. J. Dieckhoff); Zur Wirkung von Vitamin D und Prednison auf das Körperkalzium. Arch. Kinderhk. 174 (1966), S. 112-121; Mukoviszidose - gestern und heute. In: Mukoviszidose. I. Symposium der „Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Mukoviszidose in der D D R " in der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR, Dresden, am 17. Januar 1969. Berlin 1970, S. 9-13. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR; Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Mukoviszidose in der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1964 Hufeland-Medaille in Gold; 1968 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden; Ehrenmitglied der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR
Harych, Horst * 22. Februar 1930 in Berlin Horst Harych legte 1949 an der Kant-Oberschule in Berlin-Lichtenberg das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Zahnmedizin an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1953 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde Harych die Approbation als Zahnarzt erteilt und war seitdem bis 1959 als Zahnarzt tätig. 1955 wurde Harych unter Vorlage der Dissertation „I Bäckerkaries und Karies der Bäcker. II Ablauf und Lokalisation der Karies bei den Kindern der Bäcker und Schlächter" an der Humboldt-Universität Berlin zum Dr. med. dent, promoviert. Noch während seiner Berufstätigkeit begann er 1956 mit einem Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1958 wurde ihm im gleichen Jahr die ärztliche Approbation erteilt. Nach seiner Pflichtassistenz war er seit 1959 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialhygiene der Akademie für ärztliche Fortbildung in Berlin tätig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. 1960 wurde Harych unter Vorlage der Dissertation „Klinische, arbeitsund sozialhygienische Untersuchungen des polytechnischen Grundlehrgangs Metallbearbeitung" an der Humboldt-Universität Berlin zum Dr. med. promoviert. Im folgenden Jahr - 1961 - erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Sozialhygiene sowie die staatliche Anerkennung als Amtsarzt, in der Funktion er bis 1965 in Berlin-Pankow wirkte. 1965 wurde er zum Abteilungsleiter am Institut für Organisation des Gesundheitswesens in Berlin-Lichtenberg ernannt. Mit der wissen-
schaftlichen Arbeit „Methodische Möglichkeiten zur Bestimmung des Bedarfs an Krankenhausbetten in kleinen Territorien" habilitierte sich Harych 1969 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und erwarb 1974 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Sozialhygiene und Organisation des Gesundheitswesens. 1978 übernahm er das Amt des Stellvertretenden Ärztlichen Direktors am Klinikum BerlinBuch und kehrte 1982 als Abteilungsleiter an das Institut für Sozialhygiene und Organisation des Gesundheitswesens in Berlin zurück. Zum 01.02. 1984 wurde Harych als Honorardozent für Sozialhygiene an der Akademie für ärztliche Fortbildung Berlin berufen. A m 12.03.1986 folgte Harych dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Sozialhygiene und zugleich als Direktor des Institutes für Sozialhygiene an die Medizinische Akademie Dresden. Darüber hinaus begründete er 1991 die life-test Forschung zu Lebensweise und Gesundheit GmbH. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Horst Harych 1995 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Organisation der ambulanten medizinischen Versorgung; Struktur- und Netzplanung im Gesundheitswesen; Qualitätsparameter im Gesundheitswesen; Bedarf an Krankenhausbetten; Ärzteplanung; Arzt-Patient-Verhältnis Publikationen: Study of methods to determine hospital bed-to-population ratios and their use. Schriftenr. Instit. f. Gesundheits-Forschung 26(1989), S. 55-103; Einheitliche formale Gestaltung von Qualitätsparametern im Gesundheitswesen. Gesundheitswesen 57 (1995), S. 387-390; Arbeitslosigkeit und gesundheitliche Folgen in Ostdeutschland. In: Edition Philosophie und Sozialwissenschaften 41. Hamburg-Berlin 1997 (zus. m. P. Harych); Der subjektive und objektive Gesundheitszustand von Arbeitslosen. IAB Werkstattbericht 8/1997 (zus. m. P. Harych); Zur Situation von Behinderten und Pflegebedürftigen in Ostdeutschland. In: Hauser, R. (Hrsg.): Soziale Sicherheit für alle? Opladen 1997, S. 333 (mit K. Gerbatsch). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1965-1973 Mitglied des Vorstandes der Krankenhausgesellschaft und Leiter der Sektion Planung und Leitung; 1966-1968 Sekretär einer Arbeitsgruppe im Rat für Planung und Koordinierung der Medizinischen Wissenschaft beim Ministerium für Gesundheitswesen; 1970-1987 Organisation und Leitung des Zusatzstudiums für Leitungskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen; 1977-1989 Mitglied der Leitung der Sektion „Gesundheitsschutz" in der Gesellschaft für Sozialhygiene;
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Harzer, Winfried 1982-1985 Themenkomplexleiter „Planung, Leitung und Organisation der medizinischen Betreuung" im Kreisarztstudium an der Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1982-1990 Forschungsrichtungsleiter „Morbidität und Betreuungserfordernisse" im Forschungsprojekt „Optimierung der ambulanten und stationären medizinischen Betreuung" Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Medizinalrat; 1970 Hufeland-Medaille; 1973 Obermedizinalrat; 1973 Verdienstmedaille der DDR
Harzer, Winfried * 15. Juni 1944 in Meißen Winfried Harzer legte 1962 in Dresden das Abitur ab und absolvierte 1962/63 ein praktisches Jahr am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. 1963 bis 1968 studierte er Zahnmedizin an der Universität Jena und der Medizinischen Akademie Dresden. Nach der 1968 erteilten zahnärztlichen Approbation war Harzer als wissenschaftlicher Assistent an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1970 wurde Harzer unter Vorlage der Dissertation „Ausschüttung und intrazelluläre Anreicherung des versilberbaren Metalls der Panethschen Zellen von Ratte und Maus nach Gabe verschiedener Pharmaka und einer reduzierten Nahrung" an der Universität Jena promoviert. 1973 wurde ihm die Fachzahnarztanerkennung für Kinderzahnheilkunde, 1979 für Kieferorthopädie erteilt. 1977 erlangte Harzer die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Kinderzahnheilkunde und wurde 1980 zum Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1984 wurde ihm die Leitung der Abteilung für Kieferorthopädie übertragen. Mit dem Thema „Zur Genetik der Zahngröße bleibender Zähne unter besonderer Berücksichtigung der Disproportion der Kiefergröße" habilitierte sich Harzer 1984 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.02. 1985 als Hochschuldozent für Kieferorthopädie berufen. Zum 01.09.1987 erfolgte seine Berufung als o. Professor für Kieferorthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden und am 30.09.1991 erhielt er die Anerkennung als Professor neuen Rechts. 1990 wurde Harzer als Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie bestätigt und übernahm zusätzlich von 1993 bis 1999 die Geschäftsführende Leitung des Zentrums für Zahn-, Mund-
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und Kieferheilkunde (ZMK) an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. 1991 war Winfried Harzer Prorektor für Zahnmedizin an der Medizinischen Akademie und ist seit 1994 als Studiendekan für Zahnmedizin und zugleich Prodekan an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Einfluss der Muskulatur auf die Morphogenese des Gesichtsschädels (DFG 2002); Effizienz und Anreize in der Kieferorthopädie / präventivmedizinische Therapie; Mitarbeit im europäischen Forschungsprojekt „Euroqual" (Biomed II); zahlreiche Gastvorlesungen in Finnland, Kanada, der Schweiz, Ungarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Syrien Publikationen: Kieferorthopädischer Gewebeumbau. Berlin 1991; Die Frontzahnlücke im Kindes- und Jugendalter. München 1993; Lehrbuch der Kieferorthopädie. München 1999; Standards für die kieferorthopädische Behandlung in Europa, Ergebnisse aus dem EUROQUAL-Projekt. In: Kieferorthopädie und Prophylaxe - Dokumentation der Tagung vom 11.11.1999 (hrsg. v. Österr. Bundesinst. f. Ges.-wesen). Wien 2000, S. 23-64; Molekularbiologische Analyse muskulärer Anpassung nach operativer Korrektur von Kieferfehlbildungen - Experimentelle Grundlagen. In: Sitzungsber. Sächs. Akademie d. Wissensch. Leipzig, Math.-nat.wiss. Kl. Bd. 128, H. 4. Stuttgart 2002, S. 1-25. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1990 Mitglied des Konzils und des Senats der Medizinischen Akademie Dresden; 1992 Mitglied der Prüfungskommission zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie im Freistaat Sachsen; 1993 Mitglied der Gründungskommission für die Medizinische Fakultät der TU Dresden; 1994 Tagungspräsident für die 67. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie in Dresden; seit 1997 Mitglied des Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; seit 2002 Mitglied des Executivkomitees der Association for Dental Education in Europe Ehrungen und Auszeichnungen: 1994 Carus-Medaille
Hauck, Günter * 1. April 1932 in Sebnitz/Kreis Pirna Günter Hauck legte 1950 in Bischofswerda das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm er an der Technischen Hochschule Dresden ein Studium der Physik auf. 1952 wurde er Berufsoffizier in der Kasernierten Volkspolizei/Nationalen Volksarmee und begann 1953 eine Ingenieurausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit am Institut für Ballistik des Ministeriums für Nationale Verteidi-
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gung. Das Ingenieurstudium schloss Hauck 1958 als „Ingenieur für Ballistik" ab; 1963 beendete er sein Physik-Studium an der TU Dresden extern mit dem Diplom (Dipl.-Physiker). Unter Vorlage der Dissertation „Schrittweiterbemessung bei der numerischen Einschritt-Integration von Anfangswertaufgaben für Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen 1. Ordnung" wurde Hauck 1965 an der Technischen Universität Dresden zum Dr. rer. nat. promoviert. Zwei Jahre später - 1967 - habilitierte er sich mit dem Thema „Lineare Störungstheorie und Vergleichsvariablen-Transformationen bei Anfangswertaufgaben für Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen 1. Ordnung - unter besonderer Berücksichtigung des Hauptproblems der äußeren Ballistik" (Dr. rer. nat. habil.) an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden. Zum 01.05.1967 wurde Hauck als Professor mit Lehrauftrag für Angewandte Mathematik an die Technische Hochschule Magdeburg berufen, wo er zugleich die Leitung der Abteilung Theoretische Ballistik übernahm. Mit seiner Berufung am 01.01.1968 zum Professor mit Lehrauftrag für Ballistik an die Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List" Dresden wurde Hauck zugleich zum Leiter des Wissenschaftsbereiches Theoretische Ballistik der Hochschule ernannt. Zum 01.09.1969 erfolgte seine Berufung zum o. Professor für Ballistik an der Hochschule für Verkehrswesen Dresden. Von 1973 bis 1983 nahm er zudem nebenberuflich einen Lehrauftrag an der Humboldt-Universität Berlin an der Sektion Kriminalistik wahr. Am 01.09.1978 folgte Günter Hauck dem Ruf als o. Professor für Forensische Ballistik an die Medizinische Akademie Dresden und amtierte dort als Bereichsleiter der Abteilung Forensische Ballistik sowie seit 1981 bis zu seiner Invalidisierung 1992 als Fachphysiker der Medizin (Biophysik). Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Mathematische Ballistik, ballistische Fragestellungen in Forensik und Rechtsmedizin; mathematisch-statistische Methoden in der Medizin, insbes. Rechtsmedizin; mathematisch-statistisch gestutzte Beweisführung in Kriminalistik und Rechtswesen Publikationen: Äußere Ballistik. Berlin 1972; Forensische Ballistik. Berlin 1975; Mathematische und kybernetische Methoden in der Kriminalistik. In: Kriminalistik der sozialistischen Länder. Moskau 1986 (zus. m. Z.I. Kirsanov, Ν.S. Polevoj); Der Flug ungelenkter Geschosse und Raketen. Eine Einführung in die Äußere Ballistik. 3. Aufl. Berlin 1989;
Caris-Petra Zur quantitativen Beurteilung des Beweiswertes von Spurenmaterial. Kriminalistik und forensische Wissenschaften 85 (1996), S. 1-13. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1990 Mitarbeit im Arbeitskreis „Schusswaffen" beim Bundeskriminalamt
Heidel, Caris-Petra * 23. Dezember 1954 in Leipzig Nach dem 1973 an der ABF (zur Vorbereitung eines Auslandsstudiums) in Halle/S. abgelegten Abitur nahm Caris-Petra Heidel 1973 ein Zahnmedizinstudium am Medizinischen Institut Donezk/UdSSR auf, das sie nach dem Physikum 1975 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte und dort 1978 mit dem Staatsexamen und dem Diplom (Dipl.-Stomat.) abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihr die Approbation als Zahnarzt erteilt. Anschließend nahm sie eine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt am Institut für Sozialhygiene der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo sie zugleich die Facharztausbildung absolvierte. Die staatliche Anerkennung als Fachzahnarzt für Sozialhygiene wurde ihr 1983 erteilt. Bereits 1981 hatte sie das Staatsexamen als Fachübersetzer Russisch-Deutsch an der Universität Leipzig abgelegt und wurde zudem mit Lehrverpflichtungen im Lehrgebiet Geschichte der Medizin zunächst für Zahnmedizinstudenten an der Medizinischen Akademie Dresden betraut. 1984 wurde sie mit dem Thema „Analyse der durch Erkrankung bedingten Ausfallzeiten bei Lehrlingen einer Dresdener Betriebsberufsschule unter Berücksichtigung sozialer Einflussfaktoren" in Dresden zum Dr. med. promoviert. 1984 wechselte Caris-Petra Heidel als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Abteilung (seit 1990 Institut) für Geschichte der Medizin der Medizinischen Akademie Dresden, wo sie bis heute tätig ist. Seit 1988 als Stellvertreterin des Institutsdirektors bestätigt, erlangte sie 1989 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Geschichte der Medizin und habilitierte sich 1990 an der Carus-Akademie mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Entwicklung der Stomatologiehistoriographie seit dem 19. Jahrhundert". 1992 wurde ihr das Recht zur Ausübung des ärztlichen Berufes erteilt und 1997 der Titel Privatdozent durch die TU Dresden verliehen. Seit 2002 nimmt sie zusätzlich einen Lehrauftrag für Geschichte der Medizin und Krankenpflege an
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Heidel, Günter der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden wahr. Am 12.03.2004 erhielt CarisPetra Heidel die Ernennung als api. Professorin für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Geschichte der Medizin- und Zahnmedizinhistoriographie; Medizin und Zahnmedizin im Nationalsozialismus; Hochschulgeschichte; Geschichte der Zahnheilkunde unter besonderer Beachtung sozialer, standes- und bildungspolitischer Aspekte Publikationen: Der Versuch einer wissenschaftlichen und institutionellen Verselbständigung der sozialen Zahnheilkunde durch Alfred Cohn und Julius Misch. In: Goldenbogen, N. u.a. (Hrsg.): Hygiene und Judentum. Dresden 1995, S. 46-53; Der Hygieniker und Bakteriologe Heinrich Wilhelm Conradi (1876-1943) und sein Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus. Z. ärztl. Fortbild. 91 (1997), S. 569-576 (zus. m. J. Hippe); Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum. 100 Jahre Krankenhausgeschichte in Dresden. Köln 2001 (zus. m. A. Scholz, M. Lienert); „Reichszahnärzteführer" Ernst Stuck (1893-1974). In: Zahnmedizin und Nationalsozialismus, der artikulator, Sonderh. 2. Bonn 2002, S. 59-65 (zus. m. U. Liebscher); Die deutsche Übersetzung des Syphilisgedichtes von Girolamo Fracastoro durch den Esslinger Wundarzt Ernst Philipp Heinrich Späth (1809-1856). Sudhoffs Archiv 88 (2004), S. 77-95. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1987-1991 Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Stomatologie in der Gesellschaft für Geschichte der Medizin in der DDR; seit 2003 Mitglied des Vorstandes des Arbeitskreises Geschichte der Zahnheilkunde bei der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde; seit 2003 Mitglied der Arbeitsgruppe „NS-Dokumentation" bei der Bundeszahnärztekammer
Heidel, Günter * 11. Juni 1942 in Leisnig Nachdem Günter Heidel 1960 an der ABF II in Halle/S. das Abitur abgelegt hatte, begann er noch im selben Jahr ein Medizinstudium am Hohen Medizinischen Institut Sofia/Bulgarien, das er 1964 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. 1966 wurde ihm in Dresden nach bestandenem ärztlichen Staatsexamen die Approbation erteilt. Mit Vorlage der Dissertation zum Thema „Veränderungen der Oberflächenstruktur streptomycinresistenter Mikroorganismen und ihre genetische Deutung" wurde Heidel 1966 an der Medizinischen Akademie Dresden mit dem Prädikat „magna cum laude" promoviert. Von 1966 bis 1968 war er als Assistenzarzt am Institut für Gerichtliche Medizin tätig und
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wechselte danach an das Institut für Sozialhygiene der Medizinischen Akademie Dresden. 1971 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet „Medizinische Kybernetik" und leitete bis 1972 die Abteilung Medizinische Programme des Organisations- und Rechenzentrums an der Medizinischen Akademie Dresden. 1974 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Medizinisches Informations- und Dokumentationswesen. Von 1973 bis 1975 bekleidete Heidel das Amt des Direktors für Erziehung, Aus- und Weiterbildung der Carus-Akademie. 1975 wurde er als politischer Mitarbeiter an die Abteilung Gesundheitspolitik beim ZK der SED berufen, wo er mit Fragen der Planung und Leitung der medizinischen Forschung betraut war. 1979 kehrte Heidel an die Medizinische Akademie Dresden zurück und wurde Leiter der zum gleichen Zeitpunkt als selbständige Einrichtung gegründeten Abteilung für Geschichte der Medizin. Unter Vorlage einer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Der Kliniker Johann Ludwig Choulant - ein Beitrag zu Problemen der klinischen Medizin in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts" habilitierte sich Heidel 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden für das Fachgebiet Geschichte der Medizin. Am 01.02.1981 wurde er als Hochschuldozent, zum 01.09.1986 als a.o. Professor und am 01.09.1987 als o. Professor für Geschichte der Medizin auf den neu eingerichteten Lehrstuhl an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Als die Abteilung am 01.06.1990 den Status eines Institutes für Geschichte der Medizin erlangte, wurde Heidel als dessen Direktor ernannt. Er leitete das Institut bis 1992, bis zu seinem Ausscheiden aus der Medizinischen Akademie im Ergebnis einer politisch motivierten Kündigung durch den damaligen sächsischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Seit Ende 1992 war Günter Heidel fast zwölf Jahre in einer eigenen hausärztlichen Landpraxis tätig und lebt jetzt im Ruhestand bei Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entwicklung theoretischer und klinischer Fachgebiete der Medizin im 19. und frühen 20. Jahrhundert; Geschichte der Medizinhistoriographie seit dem 19. Jh.; Dresdener Medizingeschichte seit dem 18. Jh. unter besonderer Berücksichtigung von ärztlicher Ausbildung und medizinischer Volksaufklärung; Geschichte der Zahnheilkunde Publikationen: Johann Ludwig Choulant (1791-1861). Zum 200. Geburtstag des Begründers einer bedeutenden Dresdener medizinhistorischen Tradition. Würzburger med.hist. Mitt. 9 (1991), S.351-362;
Heidelbach,
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Der Arzt Carl Gustav Carus - Beiträge und Position zum medizinischen Fortschritt aus heutiger Sicht. In: CARL GUSTAV CARUS - OPERA ET EFFICACITAS. (= Bd. 25 der Schriften der Medizinschen Akademie Dresden) Dresden 1990, S. 127-137; Dresdener Beitrag zur gesamtdeutschen ärztlichen Standespolitik. Vom Ärztlichen Verein zu Dresden zum Deutschen Ärztevereinsbund. Dt. Ärztebl. 87 (1990), H. 19, S. A - 1 5 2 3 - A - 1 5 2 5 ; Die I. Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden und die Gründung des Deutschen Hygiene-Museums. Z. gesamte Hyg. 33 (1987), S. 411-415; Geschichtliche Entwicklung der Zahnheilkunde. In: Staegemann, G.: Einführung in die Zahnheilkunde. Mit einem Beitrag zur Geschichte der Zahnheilkunde. Leipzig 1990, S. 15-36 (zus. m. C.-P. Heidel). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1968-1972 Mitglied der Senatskommission für Forschung an der Medizinischen Akademie Dresden; 1969-1972 Mitglied der Plankommission „Medizinische Datenverarbeitung" beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR; seit 1968 Sekretär der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft „Integriertes System der EDV im Krankenhaus"; 1980-1984 Mitglied des Rates für medizinische Wissenschaft beim Minister für Gesundheitswesen der DDR, 19801983 zugleich Sekretär des Rates; 1981-1990 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Geschichte der Medizin der DDR; 1983-1992 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden; 1984-1986 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Dresdener Carus-Clubs; 1988-1989 Mitglied der Forschungsgemeinschaft „Zur Kulturgeschichte des Dresdner Raumes"; 1989 Beauftragter des Rektors der Medizinischen Akademie Dresden für Erziehung und Ausbildung Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Hufeland-Medaille in Silber; 1989 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden
Heidelbach, Johann-Georg * 25. September 1938 in Mühlhausen/Thür., t 18. Oktober 1997 Nachdem Johann-Georg Heidelbach 1956 in Mühlhausen das Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1956 bis 1962 an der Humboldt-Universität Berlin und der Medizinischen Akademie Erfurt Medizin. 1962 wurde Heidelbach mit der Arbeit „Die chronisch gewerbliche Quecksilbervergiftung - unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in den Lagerkellern von Bierbrauereien" in Erfurt promoviert. Von 1962 bis 1964 war er als Assistenzarzt am Kreiskrankenhaus Schmalkalden tätig, erhielt 1963 die ärztliche Approbation und begann 1964 an der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden seine Facharztausbildung. Heidelbach erhielt 1967 die Facharztanerkennung für HNO-Heilkunde und 1977
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die Facharztanerkennung für Phoniatrie. Ab 1967 wurde er für Vorlesungen an der Musikhochschule in Dresden verpflichtet. Mit dem Thema „Über die Methodik, Wertigkeit und den Nutzen laryngologisch-phoniatrischer sowie gesangspädagogisch-physiologischer Untersuchungen für die Eignung zum S ä n g e r b e r u f ' habilitierte sich Heidelbach 1976 in Dresden und wurde am 1983 zum Honorar-Dozenten an der Hochschule für Musik Dresden ernannt. 1978 wurde er Oberarzt und Leiter der Phoniatrischen Abteilung der HNOKlinik der Medizinischen Akademie Dresden. Im selben Jahr erhielt Heidelbach die Anerkennung als Subspezialist für Phoniatrie. Die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für HNO-Heilkunde erhielt er 1979. A m 01.02.1985 wurde Heidelbach zum a.o. Dozenten für Oto-Rhino-Laryngologie, am 16.03. 1992 zum api. Professor ernannt. Seine Ernennung zum Professor für HNO, Schwerpunkt Phoniatrie an der Medizinischen Akademie Dresden erfolgte am 01.06.1992. Im folgenden Jahr verließ er die Medizinische Akademie Dresden und arbeitete bis zu seinem frühen Tod 1997 als Leitender Facharzt an der Bavaria-Klinik in Kreischa. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Phoniatrie; Laryngologie Publikationen: Bericht über otologisch - audiologische und phoniatrisch logopädische Untersuchungen an den Schülern der Körperbehindertenschule Dresden-Stadt. Beitr. Orthop. Traum. 15 (1968), S. 325-335 (zus. m. E. Kluge u. G. Kluge); Die phoniatrische Beurteilung der Tauglichkeit für Sprechberufe. HNO-Praxis 2 (1977), S. 59-60 (Mitautor); Zur Frage der Behandlungsmethoden beim fortgeschrittenen Stimmbandcarcinom. Wiss. Z. Friedrich-Schiller-Univ. Jena, Math.-naturwiss. R. 26 (1977), S. 145-146 (zus. m. D. Tolle); Über einige phoniatrische und prognostische Aspekte beim glottischen Karzinom. Folia phoniat. 31 (1979), S. 1 ΙΟΙ 18 (zus. m. D. Tolle); Zum Problem der Neck dissection bei Tumoren mit oder ohne klinisch nachweisbarer Halslymphknoten-Beteiligung. HNO-Praxis 5 (1980), S. 170-175. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1983 Mitglied des Vorstandes der Sektion Phoniatrie der Gesellschaft für Oto-Rhino-Laryngologie und zervicofaciale Chirurgie der DDR; 1986 Mitglied des Collegiums Medicorum Theatri (CoMeT); 1986 Präsident der Union der Europäischen Phoniater (UEP) Ehrungen und
Auszeichnungen:
1973, 1982 Medaille für treue Dienste des Ministeriums für Gesundheitswesen; 1985 Gutzmann-Medaille; 1989 Carl-Maria-von-Weber Plakette der Hochschule für Musik Dresden
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Heidelmann, Gerhard Heidelmann, Gerhard * 15. November 1918 in Plauen, t 18. Mai 2000 Dresden Gerhard Heidelmann legte 1937 in Plauen das Abitur ab. Anschließend studierte er in Leipzig, Jena und Halle/S. Medizin, erhielt 1944 die ärztliche Approbation und war danach als Assistenzarzt am Stadtkrankenhaus Plauen tätig. Im selben Jahr wurde Heidelmann unter Vorlage der Dissertation „Die Haupttemperaturverschiebung an Unterarm und Unterschenkel bei Fernreizung durch heiße Bäder" in Halle promoviert. Von 1948 bis 1959 wirkte er als Assistenzarzt, später als Oberarzt an der Universität Halle. 1952 erhielt Heidelmann die Facharztanerkennung für Innere Medizin sowie 1954 für Röntgenologie und Strahlenheilkunde. Die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Innere Medizin erhielt er 1953. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Klinische Untersuchungen über die akrale Durchblutung unter thermischen Belastungsproben" habilitierte sich Heidelmann 1953 in Halle, wurde am 01.04.1953 zum Dozenten für Innere Medizin und am 01.09. 1958 zum Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin an der Universität Halle ernannt. Von 1959 bis 1965 war Heidelmann Chefarzt der Inneren Abteilung an der Medizinischen Klinik Meiningen. Am 01.07.1965 folgte er dem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Innere Medizin an die Medizinische Akademie Dresden. Heidelmann hatte von 1966 bis 1971 auch das Direktorat des Instituts für Rheumatologie in Dresden-Klotzsche inne und war von 1967 bis 1969 Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden. Ab 1979 übernahm Heidelmann die Leitung der Abteilung für Kardiologie und Rheumatologie an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze erfolgte 1984 seine Emeritierung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Stoffwechselerkrankungen (Rheumatologie, Hamstoffwechsel) Publikationen: Lehrbuch der Rheumatologie. Berlin 2 1962 (zus. m. H. Tichy u. K. Seidel); Das Gichtsyndrom; Arthritis, Nephropathie, HarnsäureNephrolithiasis. Dresden 1973 (zus. m. P. Thiele); Therapiefibel arterieller Durchblutungsstörungen. Dresden 1975 (zus. m. P. Thiele u. H. Edel); Gichtfibel. Ein Ratgeber für Gichtkranke und gichtveranlagte Menschen. Dresden 1977 (zus. m. P. Thiele); Hyperurikämie und Gicht. Jena 1986 (zus. m. P. Thiele u. H. E. Schröder).
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1966 bis 1969 Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Rheumatologie der DDR; 1970 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; 1983 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Rheumatologie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1959 Verdienstmedaille der DDR; 1961 Rudolf-Virchow-Preis; 1968 Obermedizinalrat; 1980 Verdienstmedaille der Gesellschaft für Rheumatologie
Hellinger, Johannes * 20. November 1935 in Marieney/Vogtland Johannes Hellinger legte 1954 an der Oberschule Oelsnitz/Vogtland das Abitur ab und studierte anschließend bis 1959 Medizin an den Universitäten Leipzig und Erfurt. 1961 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Bereits 1959 wurde Hellinger unter Vorlage der Dissertation „Thromboembolie und postthrombotisches Syndrom an der Frauenklinik der Medizinischen Akademie Erfurt in den Jahren 1953-1956" an der Universität Leipzig promoviert. 1960 begann er eine Facharztausbildung an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Erfurt, die er 1967 mit der Anerkennung als Facharzt für Chirurgie abschloss. Noch im gleichen Jahr nahm er - inzwischen Oberarzt an der Chirurgischen Klinik - eine Facharztausbildung an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Erfurt auf und erwarb 1974 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Der Einfluß orthopädischer Operationen auf Blutgerinnung und Fibrinolyse" habilitierte sich Hellinger 1970 und wurde zum 01.06.1970 als Hochschuldozent für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Erfurt berufen. Zum 01.09.1974 folgte Hellinger dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Orthopädie sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie an die Medizinische Akademie Dresden. Im Juni 1983 wurde Hellinger aus politischen Gründen als Hochschullehrer fristlos entlassen und lebte bis 1988 als politischer Dissident in Dresden, wo er den Arbeitskreis für medizinischtheologische Fragen als Widerstandsgruppe gründete. Nach seiner Ausreise in die BRD nahm er 1990 in München eine ärztliche Tätigkeit an der Nova med Klinik auf und ließ sich in eigener Facharztpraxis für Orthopädie nieder.
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1992 erfuhr Johannes Hellinger mit Aufhebung der fristlosen Entlassung eine politische Rehabilitierung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entwicklung der operativen Orthopädie mit übungsstabiler innerer Osteosynthese, Extremitätenverlängerung mit Fixateur externe und Kompressionsdistraktionsapparat nach III— sarow; Rekonstruktive Hüftchirurgie, Totalendoprothetik aller großen und kleinen Gelenke; maximalinvasive operative Behandlung von Erkrankungen (Tumoren, Entzündungen) und Verletzungen der Wirbelsäule; Einführung der Manuellen Therapie als Wissenschaftsgebiet in die Orthopädie; Fusion von Orthopädie und Skeletttraumatologie; Grundlagenforschung zur postoperativen Thromboseprophylaxe, Elektrostimulation der Knochenheilung und Biomechanik der externen Fixation Publikationen·. Blutstillungsstörungen bei chirurgischen Eingriffen. In: Die Therapie der Blutstillungsstörungen. Leipzig 1976, S. 176191; Lehrbuch der Orthopädie. Berlin 1982 (Mitherausgeber/Autor); Meßmethoden in der Skelettradiologie. Linien, Distanzen, Winkel und ihre klinische Bedeutung. Stuttgart 1995; Technical aspects of the percutaneous cervical and lumbar laser-disc-decompression and -nucleotomy. Neurol. Res. 21 (1999), S. 99-102; Nonendoscopic Nd-YAG 1064 nm PLDN in the treatment of thoracic discogenic pain syndromes. J. Clin. Laser Med. Surg. 21 (2003), S. 61-66 (zus. m. S. Stern, S. Hellinger). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1979-1984 Chefredakteur der Zeitschrift „Beiträge zur Orthopädie und Traumatologie"; 1981-1983 Präsident der Gesellschaft für Orthopädie der DDR; 1979-1983 Mitglied des Rates für Medizinische Wissenschaft beim Minister für Gesundheitswesen der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1975 Maxim-Zetkin-Preis der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Orthopädie; Ehrenmitglied der Jugoslawischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie; Ehrenmitglied der Gesellschaft für Lasermedizin Griechenlands
Henker, Jobst * 26. Dezember 1941 in Radebeul 1960 legte Jobst Henker in Frankenberg das Abitur ab und absolvierte 1960/61 ein praktisches Jahr am Krankenhaus Frankenberg. Von 1961 bis 1967 studierte Henker Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und an der Medizinischen Akademie Dresden, das er dort 1967 mit dem Staatsexamen beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Seit 1967 war als Assistenzarzt am Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden tätig.
Henker, Jobst Bereits 1968 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Epidemiologische Untersuchungen sowie spezielle Aspekte der Nierenveränderungen beim Plasmozytom" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1970 nahm Henker seine ärztliche Tätigkeit an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. 1974 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde. 1981 erlangte Henker die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Pädiatrie und habilitierte sich 1984 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Ergebnisse dünndarmbioptischer Untersuchungen im Kindesalter und ihre Korrelation zu anderen paraklinischen Befunden unter besonderer Berücksichtigung der Zöliakie" an der Medizinischen Akademie Dresden. Auslandshospitationen führten ihn 1980 und 1984 an pädiatrische Universitätskliniken in Prag/CSSR sowie in Budapest und Szeged/Ungarn. 1985 wurde Henker zum Oberarzt an der Klinik für Kinderheilkunde der Carus-Akademie sowie am 01.06.1990 zum Privatdozenten für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1990 erwarb Henker die Anerkennung als Subspezialist für Kindergastroenterologie und nahm im gleichen Jahr einen 4-monatigen Aufenthalt am Hospital for sick Children in Toronto/Kanada wahr. Am 12.12.1995 erhielt er die Ernennung als api. Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und ist bis heute als Leiter der gastroenterologischen Abteilung der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Dresden tätig. 2003 erwarb Jobst Henker die Anerkennung als „Gastroenterologe für Kinder und Jugendliche" der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE). Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Exokrine Pankreasinsuffizienz; chronisch-entzündliche Darmerkrankungen; chronische Ernährungsstörungen, Zöliakie Publikationen: Erkrankungen von Leber, Gallenwegen und Pankreas. In: Niessen, K.-H. (Hrsg.): Pädiatrie. Weinheim 19923, S. 166171; Stuttgart 2001 6 , S. 217-225; Erkrankungen des exokrinen Pankreas im Kindesalter. Bücherei des Pädiaters Bd. 103. Stuttgart 1996; Pankreaserkrankungen. Erkrankungen des Peritoneums. Die akute gastrointestinale Blutung. Chronisch rezidivierende Bauchschmerzen. Akute Gastroenteritis. In: M. Gahr, M., Ch. P. Speer (Hrsg.): Pädiatrie. Berlin 2001, S. 642-650, 654-659; Wachstumshormontherapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. In: Zabransky, S., M.B. Ranke (Hrsg.):
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Hennig,
Konrad
Wachstumshormontherapie in der Pädiatrie. Mannheim 2002, S. 197-206; CARD 15 Genotype and Phenotype Analysis in 55 Pediatric Patients With Crohn Disease From Saxony, Germany. J. Pediatr. Gastroenterol. Nutr. 37 (2003), S. 492-497 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1985-1990 Stellv. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Mukoviszidose in der DDR; seit 1993 Mitglied des ärztlichen Beirates der Deutschen Zöliakiegesellschaft; seit 1993 Mitglied des ärztlichen Beirates des Vereins zur Förderung der gesunden Ernährung und Diätetik e. V.; seit 1996 Leiter der Arbeitsgruppe Pankreasfunktionstestung in der European Society of Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition; seit 1997 Mitglied der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin; seit 2003 Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift „Ernährung & Medizin" Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Martin-Giilzow-Preis für Habilitationsschrift
Hennig, Konrad * 1. November 1915 in Bautzen, t 1. Juli 1978 in Dresden Konrad Hennig legte 1936 die Reifeprüfung ab, leistete anschließend Militärdienst und nahm 1938 ein Medizinstudium in Leipzig und Heidelberg auf. 1942 erhielt er die ärztliche Approbation. Im folgenden Jahr wurde er unter Vorlage der Dissertation „Herzkrankheiten und Gestation" in Heidelberg promoviert. Von 1943 bis 1946 war Hennig Stationsarzt am Reserve-Lazarett in Nassau und Truppenarzt an der Front. 1946 begann er am Kreiskrankenhaus Bautzen seine Facharztausbildung und wirkte hier als Stationsarzt, Facharzt und Oberarzt an der Inneren Abteilung. 1950 erhielt Hennig die Facharztanerkennung für Innere Krankheiten. 1953/54 war er am Zentralröntgeninstitut Dresden-Sternplatz tätig und nebenamtlich als Stellvertretender Kreisarzt beim Rat des Kreises Dresden. Seit 1954 arbeitete Hennig als Arzt an der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1955 erhielt er die Facharztanerkennung für Röntgenologie und Strahlenheilkunde und gründete im folgenden Jahr die Isotopenabteilung der Strahlenklinik an der Medizinischen Akademie Dresden. 1957 wurde Hennig zum 1. Oberarzt und Stellvertretenden Direktor der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Nebenamtlich leitete er bis 1961 die von ihm gegründete medizinische Abteilung des Zentralinstituts für Kernforschung Rossendorf. Mit dem Thema „Das Hyperthyreoid" habilitierte er
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sich 1961 in Dresden, wurde am 01.06.1961 zum Dozenten für Röntgenologie und Strahlenkunde sowie am 01.09.1970 zum a.o. Professor für Nuklearmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1971 bis zu seinem frühen Tod 1978 leitete er die Abteilung Nuklearmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Schilddrüsendiagnostik und -therapie; Leber-, Milz-, Nierenund Lungendiagnostik; Einführung neuer Nuldearpharmaka Publikationen: Das Hyperthyreoid. Dresden, Leipzig 1962; Nuklearmedizin kurz und bündig. Dresden, Darmstadt 1974, Jena 3 1978, 4 1991 (zus. m. P. Woller); Zur effektiven Halbwertzeit bei der Radiojodtherapie der Schilddrüse. In: Dt. Gesundh.-Wesen 32 (1977), 23362339 (zus. m. R. Hliscs); Erfahrungen mit der endolymphatischen Therapie bei der Behandlung der supradiaphragmal lokalisierten Lymphogranulomatose. Radiobiol., Radiother. 19 (1978), S. 637638 (Mitautor); Comparative Kinetic Studies of Simultaneously Injected l67 G-Citrate in Normal and Tumour Bearing Mice. Internat. J. appi. Radiat. & Isot. 29 (1978), S. 673 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1960-1969 Mitglied der Senatskommission für Bauwesen
Henßge, Rolf * 25. Dezember 1933 in Dresden Rolf Henßge legte 1952 in Dresden das Abitur ab und nahm 1953 ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig sowie nachfolgend an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden auf. Nach dem 1958 bestandenen Staatsexamen und der von 1959 bis 1961 absolvierten Pflichtassistenz am Kreiskrankenhaus Dippoldiswalde, wurde Henßge 1960 die Approbation als Arzt erteilt. Bereits 1959 war Henßge unter Vorlage der Dissertation „Klinische Gesamtbetrachtung von 500 Magencarcinomen der Jahre 1941-1957" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert worden. 1961 nahm er seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er zugleich seine Facharztausbildung absolvierte. Henßge erwarb die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin 1966 und wurde 1969 zum Oberarzt an der Medizinischen Klinik der Carus-Akademie ernannt. 1970 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Innere Medizin und 1976 die Subspezialisierung für Kardiologie/ Angiologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Mechanokardiografische Diagnostik als Vorbereitung zur automatisierten Informationsverarbei-
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tung. Untersuchungen am nicht manifest insuffizienten Herzen bei ausgewählten Krankheiten (Kollagenosen, Stoffwechselstörungen)" habilitierte sich Henßge 1973 an der Dresdener Akademie und wurde 1978 zum Hochschuldozenten für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1984 wurde ihm die Leitung der Abteilung Kardiologie an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden übertragen. Im gleichen Jahr avancierte er zudem als Leiter der Gesundheitsakademie am Deutschen HygieneMuseum Dresden. A m 16.03.1992 wurde Henßge zum api. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1997 bis zum Jahresende 1998 hatte Henßge die kommissarische Leitung der 1993 aus der Medizinischen Klinik hervorgegangenen Medizinischen Klinik und Poliklinik II (mit Schwerpunkt [Kardiologie], Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin) inne. Mit der Herauslösung des Bereiches Kardiologie aus der Medizinischen Klinik und zugleich der Medizinischen Fakultät und deren Überführung als Klinik für Kardiologie in die Trägerschaft des Herz- und Kreislaufzentrums Dresden e.V. 1997 fungierte Henßge zudem als Stellvertretender Direktor der Klinik. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Rolf Henßge zum Jahresende 1998 durch das Sächsische Staatsministerium abberufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kardiologie; Kardiographie; Myokarditis Publikationen: Respiratorische Einflüsse auf das Mechanokardiogramm. Zschr. Innere Med. 24 (1969), S. 9-12; Beitrag zur Phonokardiographie. Zschr. ärztl. Fortbild. 64 (1970), S. 165-174; Automatisierte Informationsverarbeitung der systolischen Zeitintervalle. Zschr. Innere Med. 33 (1978), S. 399-403; Eine Langzeit-Verlaufsstudie der akuten Myokarditis. Zschr. Klin. Med. 44 (1989), S. 581-582; Operationsfähigkeit bei nichtkardialen Operationen. In: Thieme's Innere Medizin. Stuttgart - New York 1999, S. 1274-1277 Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1984 Ehrennadel der Urania in Bronze; 1986 Ehrennadel der Urania in Silber
Herrmann, Thomas * 24. August 1944 in Heidenau Thomas Herrmann legte 1963 in Dresden das Abitur ab und absolvierte 1963/64 ein praktisches
Herrmann, Thomas Jahr am Krankenhaus Heidenau. 1964 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1970 mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. Nach der 1970 erteilten Approbation als Arzt begann Herrmann eine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Radiologie an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. 1972 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Das Verhalten der Serumaktivitäten der LDH und U D H unter der Einwirkung ionisierender Strahlen bei Versuchstieren und bei der Therapie von Geschwulsterkrankungen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1975 erwarb Herrmann die Anerkennung als Facharzt für Radiologie und begann 1977 mit dem Aufbau eines strahlenbiologischen Labors an der Medizinischen Akademie Dresden. 1981 wurde er zum Stellv. Leiter der Gruppe „Klinische Strahlenschutzärzte" an der Carus-Akademie ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die DosisZeit-Beziehung der Strahlenpneumonitis - Tierversuche an lungenbestrahlten Läuferschweinen und Untersuchungen an Strahlentherapiepatienten" habilitierte sich Herrmann 1984 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort am 01.02.1985 als Hochschuldozent für Strahlentherapie berufen. Am 16.03.1992 zum api. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, übernahm er 1993 die kommissarische Leitung der Strahlentherapieabteilung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Zum 01.09.1994 erhielt Herrmann den Ruf als C4-Professor für Strahlentherapie sowie gleichzeitig als Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden. 1994 wurde Thomas Herrmann zum Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der T U Dresden gewählt, in dem Amt er bis 1997 wirkte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Klinische Strahlenbiologie; Einfluss verschiedener Fraktionierungsrhythmen, Normalgewebe Strahlenbiologie (insbes. Lunge); der Zeitfaktor in der Strahlentherapie Publikationen: Fractionated lung irradiation in young pigs with 6.2 MeV neutrons and cobalt-60. Radiotherapy and Oncology 7 (1986), S. 69-75 (Mitautor); Zum Reparaturverhalten der Lunge - experimentelle und klinische Ergebnisse. Strahlentherapie und Onkologie 163 (1987), S. 360-377 (Mitautor); Kinder präkonzeptionell bestrahlter Eltern - eine Longitudinalstudie (Ergebnisse 1986). Strahlentherapie und Onkologie 164 (1988), S. 629-637 (Mitautor); Klinische Strahlenbiologie. 3. Aufl. Stuttgart 1997 (zus. m. M. Baumann);
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Herrmann, Wolfgang Effect of irradiated volume in lung damage in pigs. Radiother. Oncol. 44 (1997), S. 35-40 (Mitautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1995 Berufung in die Arbeitsgruppe „Medizin und Strahlenschutz" der Strahlenschutzkommission des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz; seit 1996 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher LEOPOLDINA, Sektion Radiologie, seit 1999 gewählter Senator; seit 1990 mehrfach Vorstandsmitglied der Sächsischen Radiologischen Gesellschaft; seit 1992 Vorstandsmitglied der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte e. V. und seit 2003 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizinischen Strahlenschutz; Gründungs- und Vorstandsmitglied, 1997-1999 und seit 2004 Vorsitzender des Tumorzentrums Dresden e. V.; 1994 Gründungsmitglied, 1999-2001 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie; Beiratsmitglied für die Zeitschriften International Journal of Radiation Biology, Strahlentherapie und Onkologie, Radiotherapy and Oncology; Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Walther-Friedrich-Preis der Gesellschaft für Medizinische Radiologie der DDR; 1991 Hanns-Langendorff-Preis; 2003 Ehrenmitglied der Ungarischen Onkologischen Gesellschaft
Herrmann, Wolfgang * 7. April 1930 in Rumburg/CSFR, t 16. April 1993 in Dresden Wolfgang Herrmann legte 1950 in Mittweida das Abitur ab. Ab 1950 studierte er Medizin in Leipzig, erhielt 1956 die ärztliche Approbation und wurde mit der Arbeit „Statistischer Beitrag zur Anamnese und Klinik des Carcinoma colli uteri" in Leipzig promoviert. 1956/57 war er als Pflichtassistent am Anatomischen Institut der Universität Leipzig sowie 1957/58 am St.-Elisabeth-Krankenhaus Leipzig tätig. 1958 begann er die Facharztausbildung am Pathologischen Institut der Universität Leipzig und erhielt 1961 die Facharztanerkennung für Pathologische Anatomie. 1963 wechselte er als Oberarzt an das Pathologische Institut der Medizinischen Akademie Dresden und wurde mit Wahrnehmung der Pflichten des Prosektors betraut. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Morphologie, Formalgenese und Ätiologie der Arterienwandveränderungen bei experimenteller renaler Hypertonie" habilitierte sich Herrmann 1966 in Dresden. 1967 übernahm er das Amt des Prosektors am Pathologischen Institut. Er wurde am 01.02.1968 zum Hochschuldozenten für Pathologische Anatomie ernannt und am 01.09.1978 zum o. Professor für Patho-
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logische Anatomie der Dresdner Akademie berufen. 1977/78 übernahm Herrmann das Amt des Stellvertretenden Direktors des Instituts für Pathologische Anatomie der Carus-Akademie. Ab 1989 wirkte er bis zu seiner schweren Erkrankung als Prorektor für operative Arbeit an der Medizinischen Akademie Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Automatische Mikroskopbildanalyse Publikationen: Das elektronenmikroskopische Bild der Rattenniere nach oraler Applikation von 2,4-Dinitrophenol (DNP). Frankfurt. Z. Path. 77 (1967), S. 83-97 (zus. m. C. Kemmer u. D. Kunze); An image analysing method for automated cytologic prescreening of cervix carcinoma and its prestages. Arch. Geschwulstforsch. 48 (1978), S. 131-139 (zus. m. D. Kunze u. W. Meyer); Image processing in pathology. IX. A new morphometry system and its application on gangliocytes of the nucleus olivaris. Exper. Pathol. 17 (1979), S. 374-379 (zus. m. Κ. Voß u. H. Barz); The ZYPAB Image-Processing System for Cytologic Prescreening for Cervical Cancer. Analyt. & Quant. Cytol. J. 2 (1980), S. 252-256 (zus. m. D. Kunze u. W. Meyer); Automated image analysis in medicine and biology. Leipzig 1988 (Mithrsg.). Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber; 1977 Nationalpreis III. Klasse; 1984 Medizinalrat
Hetzer, Gisela * 5. April 1940 in Groitzsch Gisela Hetzer legte 1958 in Leipzig das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Greifswald sowie an der Medizinischen Akademie Dresden auf. Nach dem in Dresden abgelegten Staatsexamen 1963 wurde ihr im gleichen Jahr die Approbation als Zahnarzt erteilt. 1964 wurde Gisela Hetzer unter Vorlage der Dissertation „Mikromorphologische Befunde im Magen-Darm-Trakt bei Mukoviszidose" an der Medizinischen Akademie Dresden zum Dr. med. dent, promoviert. 1964 nahm sie ihre Tätigkeit als Assistenzzahnärztin an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo sie zugleich auch ihre Facharztausbildung absolvierte. 1968 wurde Gisela Hetzer die Anerkennung als Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde erteilt. 1970 erlangte sie die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Kinderzahnheilkunde und wurde 1974 zur Ober-
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ärztin an der Stomatologischen Klinik der CarusAkademie ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die oralbiologische Problemzone Schmelz-Gingiva-Plaque während des Zahndurchbruchs des Menschen" habilitierte sich Gisela Hetzer 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1985 wurde sie als Hochschuldozentin für Kinderzahnheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Gisela Hetzer erhielt am 16.03.1992 die Ernennung als api. Professorin an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zum 15.05.1994 als C3-Professorin für Kinderzahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Mit der Umwandlung der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde am Zentrum für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde (ZMK) in eine selbständige Abteilung für Kinderzahnheilkunde an der Poliklinik für Kieferorthopädie am Z M K der Medizinischen Fakultät der TU Dresden 1993 wurde Gisela Hetzer als Leiterin der Abteilung bestätigt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kariesprävention, Fluoridstoffwechsel, Public-HealthForschung, Epidemiologie (Karies, Dentalfluorose); Klinische Probleme der Kinderzahnheilkunde, insbes. Zahntraumen u. frühkindliche Karies Publikationen: Zum Vorkommen von Dentalfluorosen in grenznahen Gebieten Sachsens. Oralprophylaxe 19 (1997), S. 26-30 (Erstautorin); Zahngesundheit bei Dresdner Klein- und Vorschulkindern. Regensburg 1999 (Hrsg.); Ernährungslenkung. In: Splieth, Ch. (Hrsg.): Professionelle Prävention - Prophylaxe für alle Altersgruppen. Berlin 2000, S. 87-94 (zus. m. G. Dietrich); Total fluoride intake and urinary excretion in German preschool children aged 3-6 years. Caries Res. 81 (2001), S. 451-457 (Mitautorin); Anamnese und allgemeine Untersuchung. In: Einwag, J., K. Pieper (Hrsg.): Kinderzahnheilkunde. 2. Aufl. München 2002, S. 21-35. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1987-1993 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde e.V.; seit 1991 Mitglied der Vereinigung der Hochschullehrer für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde; 1991-1998 Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK); seit 1992 Mitglied der European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD); 1992 Sprecher des Wissenschaftlichen Beirates zur Förderung der Speisesalzfluoridierung (initiiert vom Deutschen Arbeitskreis Zahnheilkunde, München); 1996-2000 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe in der DGZMK; 1999 Mitglied der International Association of Paediatric Dentistry (IAPD)
Hinkel, Georg Klaus Ehrungen und Auszeichnungen: 1982 Adolf-Witzel-Medaille; 2003 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde; 2001 Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) in Silber
Hinkel, Georg Klaus * 31. Dezember 1936 in Freital Georg Klaus Hinkel legte 1955 in Dresden das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig, nachfolgend an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden auf, das er 1960 mit dem Staatsexamen abschloss. Noch 1960 wurde Hinkel unter Vorlage der Dissertation „Über die Häufigkeit und Ätiologie der Lebercirrhosen, eine pathologisch-anatomische und klinische Analyse von 432 Fällen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Nach der 1961/62 am Pathologischen Institut der Carus-Akademie und am Kreiskrankenhaus Dippoldiswalde absolvierten Pflichtassistenz wurde Hinkel 1962 die Approbation als Arzt erteilt. Anschließend begann er eine Facharztausbildung an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden. Die Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde erwarb er 1967. 1973 habilitierte sich Hinkel mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur medikamentösen Prophylaxe der Hyperbilirubinämie Neugeborener" an der Dresdener Akademie und erlangte 1976 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Pädiatrie. Mit der Einführung des Lehrgebietes Medizinische Genetik 1977 für Medizinstudenten an der Medizinischen Akademie Dresden wurde Hinkel der Lehrauftrag für dieses Lehrgebiet erteilt und zugleich mit dem Aufbau einer humangenetischen Sprechstunde im Rahmen der Kinderklinik beauftragt. Gleichzeitig wurde er zum Oberarzt und schließlich zum Leiter der seit 1981 selbständigen Abteilung für Klinische Genetik ernannt. Zum 01.09.1980 erfolgte die Berufung Hinkeis als Hochschuldozent für Humangenetik an der Medizinischen Akademie Dresden. 1983 erwarb er zusätzlich die Anerkennung als Facharzt für Humangenetik. A m 15.09.1990 wurde Georg Klaus Hinkel als o. Professor für Humangenetik an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und 1992 als Professor neuen Rechts anerkannt. 1993 als C4-Professor für Klinische Genetik an der Medizinischen Akademie berufen, fun-
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Hippe, Fred gierte er bis zu seiner Emeritierung 2001 als Direktor des Instituts für Klinische Genetik der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Publikationen: Untersuchungen über die Prophylaxe der Hyperbilirubinämie Früh- und Neugeborener mit Orotsäure. Dtsch. Gesundh.- Wesen 27 (1972), S. 2414-2419 (Erstautor); An enzyme inductor combination for the prevention of hyperbilirubinemia in permature infants. Acta paediat. scand. 63 (1974), S. 393-397 (Erstautor); Wachstum und Wachstumsstörungen. In: Endokrinologie des Kindes- und Jugendalters. Leipzig 1982, S. 43-90; Alloimmune neonatale Neutropenie: Klinische Beobachtungen und therapeutische Konsequenzen. Schweiz. Med. Wschr. 115 (1985), S. 831-836 (Mitautor); Übermäßiges Wachstum und Entwicklungsverzögerung assoziiert mit chromosomaler Deletion 22ql3. Monatsschr. Kinderheilk. 145 (1997), S. 892-896 (Erstautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschafien: seit 1991 Mitglied des Konzils der Medizinischen Akademie Dresden; seit 1991 Mitglied, 1993 Vorsitzender der HabilitationsKommission der Medizinischen Akademie Dresden; 1994 bis 1996 Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Humangenetik Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Prof.Dr.Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden
Hippe, Fred * 18. Juni 1932 in Erfurt, t 31. Mai 1995 in Dresden Fred Hippe absolvierte in Erfurt eine Drogistenlehre und legte 1949 die Drogistenfachprüfung und die Giftprüfung ab. Im selben Jahr begann er seine aktive Tätigkeit bei den bewaffneten Kräften der DDR, zunächst als Sanitäter der 1. VP Bereitschaft Apolda/Erfurt, dann als Feldscher am VP-Krankenhaus Leipzig-Wiederitzsch und als Leiter des Krankenreviers der VP-Bereitschaft Erfurt-Henne. 1952/53 absolvierte Hippe einen Vorbereitungslehrgang und nahm 1953 ein Medizinstudium an der Militärmedizinischen Akademie „S. M. Kirow" in Leningrad/UdSSR auf, das er 1959 abschloss. Im selben Jahr wurde Hippe Regimentsarzt und Leiter des Med-Punktes der N V A in Erfurt-Henne, 1961 Major der NVA. 1961 übernahm er die Funktion des Lehrstuhlleiters Medizin an der Offiziersschule der rückwärtigen Dienste der N V A in Erfurt-Petersberg. Hippe wurde 1963 „Oberoffizier für chemischen Schutz" und „Oberoffizier für Ausbildung" in der medizinischen Verwaltung des Ministeriums für Nationale Verteidigung Strausberg. 1964 erhielt er die Facharztanerkennung für Sozialhygiene. 1965 war Hippe Hauptfachlehrer für Orga-
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nisation und Taktik des medizinischen Dienstes am Lehrstuhl Rückwärtige Dienste der Militärakademie „F. Engels" Dresden. 1966 erhielt er die Beförderung zum Oberstleutnant der NVA. 1967 wurde er mit der Dissertation „Die militärmedizinische Bedeutung der Pocken (unter besonderer Berücksichtigung ihres Auftretens im II. Weltkrieg)" in Greifswald promoviert. 1971 erhielt Hippe die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Militärwissenschaften und wurde Leiter der Arbeitsgruppe Ausbildung am Lazarett der N V A Dresden-Oberloschwitz. 1974 übernahm er das Amt des Direktors der Bezirksakademie des Gesundheits- und Sozialwesens Dresden. Hippe schied 1974 aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Wehrdienst aus und begann 1975 als Leiter der Abteilung Militärmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Gestaltung der militärmedizinischen Ausbildung an den medizinischen Hochschulen der D D R unter besonderer Berücksichtigung ihrer historischen Entwicklung sowie der Ergebnisse und der Erfahrungen der Ausbildung im Lehrgebiet Militärmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden 1975-1981" habilitierte er sich 1982 in Bad Saarow und wurde am 01.04.1983 als o. Professor für Militärmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1988 wurde Hippe aus gesundheitlichen Gründen emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Militärmedizingeschichte Publikationen: Historisch-aktuelle Betrachtungen zum Auftreten und zur Bekämpfung des Fleckfiebers. Z. Militärmed. 18 (1977), S. 75-80 (zus. m. R. Rehe); Kurze Übersicht zur Entwicklung der medizinischen Einrichtungen in deutschen Armeen nach den Befreiungskriegen 1813/1814 bis 1945. Z. Militärmed. 21 (1980), S. 218-221 (zus. m. R. Rehe); Zur historischen Entwicklung der Mittel des medizinischen Abtransportes, In: Z. Militärmed. 22 (1981), S. 232-235 (zus. m. R. Rehe); Zur Mitwirkung sowjetischer Militärmediziner an der Gestaltung der deutsch-sowjetischen Wissenschaftsbeziehungen in der Zeit vor 1933. Z. Milit. med. 28 (1987) 5, S. 229-233; Erfahrungen bei der Ausbildung der Studenten und bei der Weiterbildung der Hochschulkader im Fachgebiet OTMD an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Ebenda 29 (1988) 2, S. 119f. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Vorstandsmitglied der Regionalgesellschaft für Militärmedizin; Mitglied des Bezirkskomitees des DRK der DDR
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1977 Verdienstmedaille der NVA in Gold; 1979 Medaille für treue Dienste im Gesundheitswesen in Gold; 1981 Ehrenmedaille der Gesellschaft für Militärmedizin der DDR in Silber; 1985 Karl-Gelbke-Medaille des Koordinierungsrates der medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft; 1985 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden; 1988 Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland in Bronze
Höffken, Gert * 10. August 1949 in Calw/Baden-Württemb. Nach dem 1969 in Berlin abgelegten Abitur studierte Gert Höffken von 1969 bis 1975 Medizin an der Freien Universität Berlin, das er dort mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. 1975 bis 1976 als Medizinalassistent am Klinikum Berlin-Steglitz sowie am Borromäus-Hospital in Leer tätig, wurde ihm 1976 die ärztliche Approbation erteilt. 1977 nahm er seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Klinik des Klinikums Berlin-Steglitz auf. 1982 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Interaktionen von Amoxicillin mit Glucocorticoiden und Carbocistein in der gastrointestinalen Absorption bei Gesunden und chronischen Bronchitikern" an der Freien Universität Berlin promoviert. 1982/83 nahm Höffken einen Forschungsaufenthalt an der University of Maryland Cancer Center Head, Maryland/USA wahr. Seit 1984 Arzt und Notarzt, seit 1987 ärztlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Kardiologie und Pulmologie der Medizinischen Klinik am Klinikum Berlin-Steglitz hatte Höffken 1985 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin erlangt. 1991 wurde er zum Oberarzt des Bereichs Pulmologie der Abteilung Kardiologie und Pulmologie am Klinikum Berlin-Steglitz ernannt und zugleich mit dem Aufbau der HIV-Ambulanz betraut. Höffken erwarb 1992 die Zusatzbezeichnung für Allergologie sowie 1993 die Teilgebietsanerkennung für Pulmologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Pulmonale Manifestationen bei HIV-infizierten Patienten" habilitierte sich Höffken 1993 an der Freien Universität Berlin, erlangte 1994 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Innere Medizin und wurde im Juni 1998 als C3Professor für Innere Medizin, Teilgebiet Pneumologie, berufen. Zum 01.08.1999 folgte er dem Ruf als C3Professor für Innere Medizin mit Schwerpunkt
Hoff, Jörg van den Pneumologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden, wo er zugleich zum Bereichsleiter für Pneumologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I ernannt wurde. Zum 01.01.2004 nahm Gert Höffken zugleich das Amt des Chefarztes der Abteilung Innere Medizin / Pneumologie des Fachkrankenhauses Coswig-Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie an. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Respiratorische Infektionen bei immunsupprimierten Patienten; pulmonale Hypertonie; Pneumonien; Bronchialkarzinom; Sepsis Publikationen: An open, randomized, multicentre study comparing the use of low-dose ceftazidime or cefotaxime, both in combination with netilmicin, in febrile neutropenic patients. J. of Antimicrobial Chemother. 44 (1999), S. 367-376 (Erstautor); Epidemiology of respiratory tract infection. European Respiratory Review 10 (2000), S. 149-155; The efficacy and safety of two oral maxifloxacin regimens compared to oral clarithromycin in the treatment of community-acquired pneumonia. Respiratory Medicine 95 (2001), S. 553-564 (Erstautor); A randomised controlled trial of sequential intravenous (i.v.) and oral maxifloxacin compared with sequential i.v. and oral co-amoxiclav with or without clarithromycin in patients with community-acquired pneumonia requiring intial parenteral treatment. Antimicrobial Agents and Chemotherapy 46 (2002), S. 1746-1754 (Mitautor); Parapneumonischer Erguss und Pleuraempyem - aktuelle Aspekte zu Einteilung, Diagnose und Therapie. Pneumologie 58 (2003), S. 83-91 (zus. m. M. Kolditz, M. Halank). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1985-1987 Mitglied des Data Review Committee der International Antimicrobial Therapy Cooperativ Group der EORTC; 1991-1995 Mitglied des Beirates der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V.; seit 1997 Mitglied der Schriftleitung und Fachredaktion „Chemotheapie-Journal"; seit 2003 Federführung der Leitlinien-Arbeitsgruppe „Pneumonie" der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, CAPNetz Deutschland und Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V.; seit 2003 Mitglied der Fachgruppe „Pneumonie" der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung BQS Düsseldorf
Hoff, Jörg van den * 7. Juli 1958 in Mühlheim/Ruhr Jörg van den Hoff legte 1977 in Mühlheim das Abitur ab, leistete 1977/78 seinen Wehrdienst und nahm anschließend (1978) ein Studium der Physik an der Universität Bonn auf, das er 1985 mit dem Diplom abschloss (Dipl.-Physiker). 1985 begann van den Hoff seine berufliche Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Strahlen- und Kernphysik an der Univer-
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Hoffmann,
Thomas
sität Bonn. 1991 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Eine neue 12-Detektor-Apparatur für on-line und off-line Messungen von g-Faktoren mittels integraler gestörter γγ-Winkelkorrelation: Erste Experimente am 192 Pt" an der Universität Bonn zum Dr. rer. nat. promoviert. Noch 1991 wechselte van den Hoff als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitsbereiches Positronen-Emissions-Tomographie an die Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er sich 1999 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Regionale Quantifizierung myokardialer Funktionsparameter in der Positronen-Emissions-Tomographie" habilitierte. Zum gleichen Zeitpunkt wurde ihm die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Experimentelle Nuklearmedizin erteilt. Zum Ol .02.2002 folgte van den Hoff dem Ruf als C3-Professor für Positronen-Emissions-Tomographie an die Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und übernahm zugleich die Leitung der Abteilung Positronen-Emissions-Tomographie im PET-Zentrum Rossendorf. Am 01.04.2004 ist Jörg van den Hoff zum kommissarischen Direktor des Institutes für Bioanorganische und Radiopharmazeutische Chemie im Forschungszentrum Rossendorf ernannt worden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Positronen-Emissions-Tomographie Publikationen: A twelve detector coincidence spectrometer for on-line and off-line measurements of nuclear g-factors. Nucl. Instr. Meth. A 321 (1992), S. 506-520 (Mitautor); Accurate local blood flow measurements with dynamic PET: fast determination of input function delay and dispersion by multilinear minimization. J. Nucl. Med. 34 (1993), S. 1770-1777 (Mitautor); A kinetic model for cardiac P E T with [1-carbon-111-acetate. J. Nucl. Med. 37 (1996), S. 521-529 (Mitautor); Assessment of myocardial viability by use of l l C - a c e t a t e and positron emission tomogrphy. Threshold criteria of reversible dysfunction. Circulation 95 (1997), S. 14171424 (Mitautor); [1-(11)C] Acetate as a quantitative perfusion tracer in myocardial PET. J. Nucl. Med. 4 2 (2001), S. 1174-1182 (Mitautor). Ehrungen und Auszeichnungen·. 2001 Mallinckrodt Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin
Hoffmann, Thomas * 15. April 1951 in Olbernhau/Erzgebirge Thomas Hoffmann legte 1969 in Marienberg das Abitur ab. Nach dem Grundwehrdienst stu-
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dierte er von 1971 bis 1976 Zahnmedizin an der Universität Halle/S. sowie an der Medizinischen Akademie Dresden. Nach dem bestandenen Staatsexamen wurde ihm 1976 die Approbation als Zahnarzt erteilt. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit an der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Erfurt auf. 1977 legte Hoffmann das Diplom ab (Dipl.Stomat.) und erwarb 1980 die Anerkennung als Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie. Ebenfalls 1980 wurde Hoffmann unter Vorlage der Dissertation „Histologische und klinische Aspekte der Regeneration des Periodonts" an der Medizinischen Akademie Erfurt zum Dr. med. promoviert. 1986 wurde Hoffmann zum kommissarischen Leiter der Abteilung Periodontologie sowie 1990 zum Oberarzt und Leiter der Abteilung Periodontologie der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde der Stomatologischen Klinik an der Erfurter Akademie ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Klinische, epidemiologische, mikrobiologische, morphologische und regenerative Untersuchungen zur spontanen Periodontitis marginalis des Hundes am Beispiel des Deutschen Pudels" habilitierte sich Hoffmann 1991 an der Medizinischen Akademie Erfurt und wurde dort 1993 zum Privatdozenten für Parodontologie ernannt. Von Oktober bis Dezember 1993 nahm er eine Berufung als Visiting Professor bei SUNY at Buffalo/USA wahr. Zum 01.05.1995 wurde Thomas Hoffmann als C3-Professor für Parodontologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden berufen und zeitgleich zum Leiter des Bereiches Parodontologie sowie als Stellvertreter des Direktors der Poliklinik für Zahnerhaltung des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden ernannt, in welcher Funktion er bis heute tätig ist. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prävention, Therapie und Nachsorge gingivaler Erkrankungen (insbes. bei Parodontitis marginalis); Plaque- und Gingiva-Prävention; Mundhygiene Publikationen: Systemische Akutphaseantwort bei Parodontitis marginalis. Dtsch. Zahnärztl. Z. 56 (2001), S. 122-125 (Mitautor); Clinical controlled study on plaque and gingivitis reduction under long term use of low dose Chlorhexidine solutions in a population exhibiting good oral hygiene. Clin. Oral Invest. 5 (2001), S. 89-95 (Erstautor); Risikoorientierte Prävention und Nachsorge. In: Risikokompendium Parodontitis. Berlin 2002, S. 55-65;
Holtorff, Joachim
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Gingivale Erkrankungen. In: Handbuch Medizin, Zahnmedizin. Berlin 2003, S. 113-124 (zus. m. B. Noack); Parodontale Erkrankungen. In: Handbuch Medizin, Zahnmedizin. Berlin 2003, S. 233-262 (zus. m. B. Noack). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1981-1988 Sekretär der Promotionskommission I an der Medizinischen Akademie Erfurt; 1981-1995 Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe für Periodontologie; 1982-1995 Mitglied der Medizinischen wissenschaftlichen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie Erfurt; 1998 1982-1998 Gründungsmitglied der Stomatologischen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie Erfurt; 1985-1995 Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe „Ultramorphologie und Mikroanalyse" der Thüringer Hochschulen und Industriebetriebe; seit 1991 Mitglied der Arbeitsgruppe Grundlagenforschung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde; seit 1998 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dresden e.V.; seit 1998 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Ehrenmedaille der Gesellschaft für Stomatologie; 1990 Adolf-Witzel-Preis der Gesellschaft für Konservierende Stomatologie
Hofmann, Gert * 10. November 1944 in Saaz Gert Hofmann legte 1963 in Oelsnitz/Vogtland das Abitur ab und studierte von 1963 bis 1969 Elektrotechnik, Fachrichtung Akustik, an der Technischen Universität Dresden. Nach Abschluss des Diploms 1969 begann Hofmann seine bis heute währende Tätigkeit an der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. Darüber hinaus war er seit 1970 an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber" Dresden im Studio für Stimmforschung tätig. 1975 wurde Hofmann mit der Dissertation zum Thema „Über objektive Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens im Zusammenhang mit dem Nachweis von Schallschädigung am Tier" an der TU Dresden zum Dr.-Ing. promoviert. An der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden wurde er 1979 zum Oberassistenten ernannt und erwarb 1980 die Anerkennung als Fachingenieur für Biomedizintechnik. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur klinischen Bedeutung der akustischen evozierten Potentiale (AEP) des Menschen" habilitierte sich Hofmann 1985 an der TU Dresden zum Dr.-Ing. habil. 1991 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi), 1992 die Fachanerkennung für Medizinische Physik der Deutschen Gesellschaft für Medizini-
sche Physik und wurde am 30.06.1995 zum Privatdozenten für Physiologische Akustik ernannt. Am 07.09.1998 erhielt Gert Hofmann die Ernennung als api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Physiologische Akustik Publikationen: Hirnstammaudiometrie bei akustischer Reizung über Knochen· und Luftleitung. Laryngol. Rhinol. Otol. 60 (1981), S. 264-267 (zus. m. M. Flach); Objektive Audiometrie. In: Fasold, W. u.a. (Hrsg.): Taschenbuch Akustik. Berlin 1984, S. 340-348; Untersuchungen zur rezeptiven Musikalität mit Hilfe eines binauralen Frequenzdiskrimationstestes. Folia Phoniatr. Logop. 47 (1995), S. 236-241 (zus. m. F. Pabst, G. Tymnik); Are there objective criterions for experimental evidence of WEBER's Test ? In: Middle Ear Mechanics in Research and Otosurgery. Proceedings of the First International Workshop on Middle Ear Mechanics, Dresden 1996. Dresden 1997, S. 96-101 (Mitautor); Hand-guided electromagnetic sensor for measurement of stapes mobility. In: Abstracts of the Second International Symposium on Middle Ear Mechanics in Research and Otosurgery. Boston 1999, S. 64 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1992 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen
Holtorff, Joachim * 15. März 1918 in Königstein/Elbe Joachim Holtorff legte 1936 in Jüterbog das Abitur ab, um anschließend die SanitätsoffiziersLaufbahn einzuschlagen. 1937 bis 1942 studierte er Medizin in Berlin, Innsbruck und Danzig und legte Ende 1942 das medizinische Staatsexamen ab. 1943 wurde ihm die ärztliche Approbation in Berlin erteilt. Bereits Anfang 1943 wurde Holtorff unter Vorlage der Dissertation „Über den Einfluß der Kohlensäure auf die periphere Summation der Vaguswirkung am Froschherzen" an der Universität Berlin promoviert. Von 1943 bis 1945 wurde Holtorff als Sanitätsoffizier an der Ostfront, in Sanitätskompanien, Feldlazaretten und bei der kämpfenden Truppe, eingesetzt. Während einer Kommandierung an die Militärärztliche Akademie 1944 konnte er an der Medizinischen Universitätspoliklinik der Charité Berlin sowie an der HNO-Klinik der Universität Innsbruck hospitieren. Nach der Kapitulation der Wehrmacht 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er die Funktion als Deutscher Lagerarzt ausübte. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Ende 1949 und kurzer Tätig-
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Hübner, Angela keit als praktischer Arzt am Landambulatorium Wiesenburg (Mark) begann Holtorff seine Fachausbildung 1950/51 als Assistenzarzt am Kreiskrankenhaus Belzig/Mark und setzte sie von 1951 bis 1956 als Stationsarzt an der Frauenklinik am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt fort. Dort erlangte er 1954 die Facharztanerkennung für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe. Mit der Ernennung zum Oberarzt 1956 erhielt Holtorff einen Lehrauftrag für das Gebiet der Frauenheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen über die Bedeutung der Trichomonas vaginalis für die Entzündungserscheinungen an der Portio- und Scheidenhaut" habilitierte sich Holtorff 1960 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.10.1960 wurde er als Dozent, zum 01.02.1965 als Professor mit Lehrauftrag und am 01.09.1969 als o. Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1968 wurde ihm das Amt des Ärztlichen Direktors des Hochschulklinikums angetragen, das er bis 1973 nebenamtlich ausübte. Nach seiner ehrenvollen Emeritierung 1983 nutzte Joachim Holtorff bis 1990 die ihm gebotene Möglichkeit, am alten Arbeitsort weiterhin wissenschaftlich und ambulant ärztlich tätig zu sein. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Früherkennung des Portiokarzinoms mit Hilfe der Kolposkopie und Zytologie; Trichomoniasis urogenitalis; Geburtsschmerzlinderung; Pathologie der Schwangerschaft; Perinatologische Probleme; Auswirkungen der chronischen Plazentainsuffizienz Publikationen: Über die Häufigkeit „positiver" zytologischer Abstriche bei der Trichomonadenvaginitis. In: Krebsforschung und Krebsbekämpfung. Bd. 4, München-Berlin 1961, S. 240; Therapie des Mikrokarzinoms am Collum uteri. Geburtsh. u. Frauenhk. 22 (1962), S. 1097-1101; Über kindliche Spätschäden nach Vakuumextraktionen. Arch. f. Gynäkol. 198 (1963), S. 559-566; Über die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit zwischen Geburtshelfer und Internisten bei der Betreuung von herzkranken Schwangeren. Zbl. Gynäkol. 88 (1966), S. 10571076; Vulvitis - Kolpitis. Leipzig 1981 (zus. m. H. Spitzbart, S. Engel); Die Mangelentwicklung des Feten. Versuch einer ätiologisch-pathogenetischen und klinischen Einordnung. Zbl. Gynäkol. 105 (1983), S. 817-830. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1966-1988 Leitender Arzt für Gynäkologie und Geburtshilfe im Bezirk Dresden; 1972-1988 Vorsitzender der Kommission zur Bekämpfung der Muttersterblichkeit u. Stellv. Vorsitzender der Kommission zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Bezirk Dresden;
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN A K A D E M I E
1973-1983 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie Dresden; 1975-1986 Vorsitzender der Gesellschaft für Perinatale Medizin der DDR; 1975-1988 Vorsitzender der Fachkommission „Gynäkologie und Geburtshilfe" im Bezirk Dresden Ehrungen und Auszeichnungen : 1962 Hufeland-Medaille in Silber; 1971 Verdienter Arzt des Volkes; 1973 Medizinalrat; 1976 Ehrenmitglied der Gesellschaft der Frauenärzte Ungarns; 1978 Obermedizinalrat; 1979 Ehrenmitglied der rumänischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie 1982 Robert-Koch-Gedenkmedaille; 1983 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR; 1983 Carus-Plakette; 1983 Ehrenplakette „Ignaz Philipp Semmelweis" der Gesellschaft der Frauenärzte Ungarns; 1990 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Perinatale Medizin der DDR; 1994 Ehrenmitglied der Sächsischen Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hübner, Angela * 18. November 1961 in Dresden Angela Hübner legte 1980 in Dresden das Abitur ab und nahm 1981 ein Medizinstudium an der Humboldt-Universität Berlin auf, das sie 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. Nach dem 1987 bestandenen Staatsexamen wurde ihr im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Anschließend nahm sie ihre Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pathologische Biochemie der Medizinischen Akademie Dresden auf. 1988 wurde Angela Hübner mit der Dissertation „Einfluss der Wirkstoffe LPH und a-Tokopherol auf biochemische und hämatologische Parameter im experimentellen Endotoxinschock der Ratte" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1988 wechselte Angela Hübner an die Klinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden, wo sie bis 1990 als Assistenzärztin tätig war. Von 1990 bis 1992 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitäts-Kinderklinik Hamburg, nahm sie von 1992 bis 1994 ein DFGAusbildungsstipendium sowie 1994/95 ein Stipendium des Wellcome Research Trust (UK) am St. Batholomew Hospital, Department of Chemical Endocrinology, in London/UK wahr. 1995 kehrte Angela Hübner als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Fakultät
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der T U Dresden zurück, erwarb 1997 die Anerkennung als Fachärztin für Kinderheilkunde und ist seit 1998 Oberärztin und Leiterin des Fachbereiches Endokrinologie an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Dresdener Medizinischen Fakultät. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Molekulargenetik von Syndromen mit AdrenokortikotropinResistenz" habilitierte sich Angela Hübner 2000 in Dresden und erlangte im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Kinderheilkunde. 2000 wurde Angela Hübner zur Hochschuldozentin (C2) für Kinderheilkunde und am 15.05.2004 als C3-Professorin für Pädiatrische Endokrinologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekulargenetische Untersuchungen bei angeborenen Erkrankungen mit Nebennierenrindeninsuffizienz (Identifizierung und Charakterisierung des molekularen Defektes des Triple-A-Syndroms und Aufklärung der Funktion des AAAS-Proteins; molekulargenetische Untersuchungen des ACTH-Rezeptor-Gens (MC2R) bei familiärer Glukokortikoid-Defizienz; genomweite Kopplungsanalysen bei Erkrankungen mit ACTH-Resistenz; Etablierung eines Servicecenters für Linkageanalysen für Muskeldystrophien, kongenitale Myopathien, kongenitale myasthene Syndrome und Myotonien (Kartierung und Identifizierung des Gens einer neuen Form einer kongenitalen Myotonie; genomweite Kopplungsanalysen bei seltenen neuromuskulären Erkrankungen) Publikationen: Mutation of the ACTH receptor gene are only one cause of familial glucocorticoid deficiency. Hum. Mol. Genet. 3 (1994), S. 585-588 (zus. m. A.J.L. Clark); ACTH receptor gene mutations in familial glucocorticoid deficiency: relationships with clinical features in four families. J. Clin. Endocr. Metab. 80 (1995), S. 65-71 (Erstautorin); Linkage of the gene for the triple A syndrome to chromosome 12ql3 near the type II keratin gene cluster. Hum. Mol. Genet. 5 (1996), S. 2061-2066 (Erstautorin); Triple A syndrome is caused by mutations in AAAS, a new WD-repeat protein gene. Hum. Mol. Genet. 10 (2001), S. 283-290 (Mitautorin); Temporary response of localized intracranial mast cell sarcoma to combination chemotherapy. J. Pediatr. Hematol. Oncol. 23 (2001), S. 134-138 (Mitautorin).
Hüttenbrink,
Karl-Bernd
1996 Graduierten-Stipendium der Sandoz-Stiftung für therapeutische Forschung; 2001 Adalbert-Czerny-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin für die Habilitationsschrift; 2002 Henning Andersen-Preis der Euroean Society for Paediatric Endocrinology (ESPE)
Hüttenbrink, Karl-Bernd * 9. Juni 1952 in Essen Karl-Bernd Hüttenbrink legte 1970 in Brilon/ Frankreich das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an den Universitäten Montpellier/Frankreich und Düsseldorf auf, das er 1976 mit dem Staatsexamen abschloss. Nachdem er 1976/77 seine Medizinalassistentenzeit an der Universität Düsseldorf absolviert hatte, wurde ihm 1978 die Approbation als Arzt erteilt. 1978 wurde Hüttenbrink unter Vorlage der Dissertation „Vergleich der Therapieergebnisse der sogenannten angeborenen Hüftverrenkungen in den Jahren 1965 bis 1969 und 1969 bis 1973 an der Orthopädischen Universitätsklinik Düsseldorf und klinische Nachuntersuchungen" an der Universität Düsseldorf promoviert. 1978/79 leistete er seinen Wehrdienst als Stabsarzt und war danach als Assistenzarzt an der HNO-Klinik der Universitätsklinik Münster tätig, wo er zugleich seine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde absolvierte. 1983 erwarb er die Gebietsarzt- (Facharzt-) Anerkennung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. 1984 wechselte Hüttenbrink an die HNO-Klinik des Universitätsklinikums Münster, wo er zugleich zum Oberarzt ernannt wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Mechanik des Mittelohres" habilitierte er sich 1988 an der Universität Münster und wurde am 01.01.1989 zum Hochschuldozenten für H N O an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster berufen. Z u m 01.05.1993 folgte Hüttenbrink dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für HalsNasen-Ohrenheilkunde sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde an die Medizinische Akademie Dresden. Zum 01.06.2004 wurde Karl-Bernd Hüttenbrink an die Universität Köln umberufen, wo er zugleich zum Direktor der HNO-Universitätsklinik ernannt wurde.
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1997 Mitglied der Forschungskommission der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; seit 2001 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie; seit 2003 Koordinator/Organisator der Winter School der European Society for Endocrinology (ESPE); Mitglied des Deutschen Hochschulverbandes
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Olfaktologie / Gustologie; Mittelohrmechanik, Biomechanik des Schalleitungsapparates
Ehrungen und Auszeichnungen: 1995 Henning Andersen-Preis der European Society for Paediatric Endocrinology (ESPE);
Publikationen: Manual der Untersuchungsmethoden in der Hals-NasenOhrenheilkunde. Stuttgart 1993 (Hrsg.);
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Hummel, Thomas Die operative Behandlung der Chronischen Otitis Media, Teil 1-3. HNO 42 (1994), S. 582-593, 648-657, 701-718; Middle Ear Mechanics in Research and Otosurgery. Proceedings of the International Workshop, TU Dresden 1996. Dresden 1997, (Hrsg.); State of the art review: Current status and critical reflexions on implantable hearing aids. Am. J. Otol. 20 (1999), S. 409-415; Zur Rekonstruktion des Schallleitungsapparates unter biomechanischen Gesichtspunkten. Laryng. Rhinol. 79 (2000), Suppl.2, S. 23-51. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1994 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Olfaktologie/ Gustologie der Deutschen HNO-Gesellschaft; Gründer des Riech- und Schmeckzentrums an der HNOUniversitätsklinik Dresden; Aufbau der internationalen Arbeitsgruppe „Mittelohrmechanik" (in Dresden); 1997-2004 DFG-Fachgutachter; 2002-2003 Präsident der Deutschen Gesellschaft für HalsNasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Ehrungen und Auszeichnungen·. 1988 Anton von Tröltsch-Preis der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde; 1989 Förderpreis der Gesellschaft zur Förderung der westf. Universität Münster; 1990 1. Preis beim internationalen Festival für den wissenschaftlichen Film in Spanien; 1993 Video-Preis der Politzer Society; 2002 Ehrendoktorwürde der Universität Tbilissi/Georgien
Hummel, Thomas * 5. September 1959 in Saltendorf Thomas Hummel legte 1978 am Max-RegerGymnasium in Amberg/Bayern das Abitur ab. 1980 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg auf, das er 1986 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. 1987 wurde Hummel unter Vorlage der Dissertation „Vergleich des analgetischen Wirkpotentials von Flupirtin-Kapseln, -Saft und -Tropfen an gesunden Probanden" an der Universität Erlangen-Nürnberg promoviert. Von 1986 bis 1996 war er als wissenschaftlicher Angestellter, wissenschaftlicher Assistent und freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität ErlangenNürnberg tätig und nahm in dieser Zeit - 1992/ 93 - einen Auslandsaufenthalt als „Postdoc associate" am College of Medicine der University of Iowa, Department of Pharmacology, USA wahr. 1995 wurde ihm die Anerkennung als Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie erteilt. Von 1996 bis 1997 war Hummel Research Assistant
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Professor am Smell and Taste Center der University of Pennsylvania, Department of Otorhinolaryngology, Philadelphia/USA. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Analgesimetrie am Menschen mit chemo-somatosensorisch evozierten Potentialen" habilitierte sich Hummel 1996 an der Universität Erlangen-Nürnberg, 1998 erfolgte die Umhabilitierung an die Medizinische Fakultät der T U Dresden. Er wurde zugleich zum Oberassistenten an der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ernannt. Am 01.09.2003 wurde Hummel zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Physiologie und Pharmakologie der chemischen Sinne Geruch, Geschmack, Irritation Publikationen·. Brain Responses to Chemical Stimulation of the Trigeminal Nerve in Man. In: Green, B.G. u.a. (Hrsg.): Chemical Senses. Vol. 2: Irritation. New York 1989, S. 123-139 (zus. m. G. Kobal); Chemosensory event-related potentials: effects of dichotomous stimulation with eugenol and dipyridyl. In: Kurihara, K. u.a. (Hrsg.): Olfaction and Taste XI. Berlin 1994, S. 659-663 (zus. m. G. Kobal); Antimikrobiell wirksame Substanzen: Hemmer bakterieller Zellwandsynthese, antivirale und antimykotische Pharmaka, Antiprotozoenmittel. In: Brune, K. (Hrsg.): Pharmakologie und Toxikologie tranparent. London 1996, S. 114-127; Therapie von Riechstörungen. Laryngo-Rhino-Otologie 82 (2003), S. 552-554; The influence of training on interactions between the olfactory and trigeminal systems. Chem. Senses 29 (2004), S. 41-51 (zus. m. A. Livermore). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1990 Mitglied der European Chemoreception Research Organization sowie der American Chemoreception Society; seit 1995 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Olfaktologie und Gustologie" der Deutschen Gesellschaft für Hals-NasenOhren-Heilkunde Ehrungen und Auszeichnungen: 1996 Preis der European Chemoreception Organisation für herausragende Leistungen in der Geruchsforschung
Jacobs, Enno * 9. März 1952 in Freiburg i. Br. Enno Jacobs legte 1971 am Kepler-Gymnasium Freiburg das Abitur ab. Nach dem Wehrdienst nahm er 1972 ein Studium der Biologie an der Universität Freiburg auf, das er 1979 mit der Diplom-Prüfung abschloss. Noch im gleichen Jahr begann er ein Studium der Medizin an der Universität Freiburg. Nach dem bestandenen ärztlichen
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Staatsexamen 1983 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Ebenfalls 1983 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Interaktion von Mycoplasma pneumoniae mit MeerschweinchenAlveolar-Makrophagen: Charakterisierung von Mycoplasma pneumoniae-Substanzen nach Phagozytose" an der Universität Freiburg promoviert. Seit 1983 Wissenschaftlicher Angestellter an der Abteilung für Mikrobiologie und Hygiene des Klinikums der Universität Freiburg, habilitierte sich Jacobs 1991 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Das PI-Protein von Mycoplasma pneumoniae: Molekulare Kartierung seiner Funktion als Adhäsin und als Antigen" an der Freiburger Universität und erlangte zugleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Medizinische Mikrobiologie. Zum 01.01.1996 folgte Enno Jacobs dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie sowie als Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an die Medizinische Fakultät der T U Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Charakterisierung von Virulenzfaktoren humanpathogener Erreger des Respirationstraktes; Entwicklung von Nachweisverfahren schwer anzüchtbarer Bakterien; Entwicklung eines Impfstoffes gegen Mycoplasma pneumoniae Publikationen: Immunodominant epitopes of the adhesin of Mycoplasma pneumoniae. J. Clinical Microbiology 28 (1989), S. 11941197 (Erstautor); A B-cell T-cell linked epitope of Mycoplasma pneumoniae. Infection and Immunity 58 (1990), S. 2464-2469 (Erstautor); Are outbreaks and sporadic respiratory infections by Mycoplasma pneumoniae due to two distinct subtypes? European J. of Clin. Microbiol, and Infectious Diseases 15 (1996), S. 38-44 (Erstautor); Human pathogenic Mycoplasma species induced cytokine gene expression in Epstein-Barr Virus (EBV)-positive lymphoblastoid cell lines. Microbial Pathogenesis 24 (1998), S. 257-262 (Mitautor); Phase variation among major surface antigens of Mycoplasma penetrans. Infection and Immunity 69 (2001), S. 7642-7651 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Leiter des Konsiliarlaboratoriums für Mykoplasmen sowie des Konsiliarlaboratoriums für respiratorische Infektionen des Robert Koch Institutes Berlin; Mitglied des Sollwertlaboratoriums der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Mikrobiologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie; 1990 Derrick Edward Award of the International Organization for Mycoplasmology
Jarmer, Karl Jarmer, Karl * 10. März 1898 in Wollin/Pommern, t 6. Februar 1983 Karl Jarmer legte 1917 das Abitur ab und leistete anschließend seinen Wehrdienst. Ab 1919 studierte er in Greifswald Zahnheilkunde und erhielt 1921 die zahnärztliche Approbation. Im selben Jahr wurde Jarmer mit der Arbeit „Über die mehrfache Anlage des Zwischenkiefers beim Menschen" in Greifswald promoviert. Von 1922 bis 1937 war er als Zahnarzt in Stettin tätig. Anschließend absolvierte er eine Fachzahnarztausbildung für Kieferchirurgie in Fachkliniken des Berliner Virchow-Krankenhauses, in HamburgEppendorf und in Bremen. 1944/45 war Jarmer Hilfsarzt bei der Wehrmacht und 1945/46 Assistent an der HNO-Klinik der Universität Kiel. 1946 erhielt er die Fachzahnarztanerkennung für Kieferkrankheiten. 1946/47 leitete er als Kommissarischer Direktor die Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Universität Greifswald. 1947 wurde er Oberarzt und Leiter der chirurgischen Abteilung für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten ebenda. Mit dem Thema „Überprüfung der für karotinale Mundsymptome gehaltenen Erscheinungen bei der exsudativen Diathese, nebst einigen Bemerkungen über Herdinfektion und Zahnungskrankheiten bei exsudativen Kindern" habilitierte sich Jarmer 1948 in Greifswald, wurde am 01.11.1948 zum Hochschuldozenten für Zahnmedizin und am 01.09.1951 zum Professor mit Lehrauftrag für Zahnheilkunde an der Universität Greifswald ernannt. A m 01.05.1954 folgte er dem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Zahnheilkunde und Direktor der Stomatologischen Klinik an die Medizinische Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde er 1963 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kieferchirurgie; Psychologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde; physikalische Therapie in der Zahnheilkunde; Geschichte der Zahnheilkunde Publikationen: Kieferaktinomykose. Berlin 1958; Physikalische Therapie in der Stomatologie. Berlin 1960; Wie sind die Dysgnathien des Milchgebisses zahlen- und altersmäßig mit exogenen Störungsfaktoren verknüpft? Cc. Stomat. 63 (1963), S. 318-324; Der Fortbestand der Zahnärzte und die Gründung der ersten Lehrstätte für Zahn- und Mundkrankheiten in Berlin 1855. Dtsch. Stomatol. 21 (1971), S. 63-67; Die zahnärztlichen Vereinigungen bis zur Gründung des „Centraivereins deutscher Zahnärzte" 1859 und bis zu seiner Spaltung. Dtsch. Stomatol. 23 (1973), S. 217-222.
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Jaroß, Werner Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten Dresden; Mitglied des zentralen Arbeitskreises „Stomatologie" beim Ministerium für Gesundheit und Leiter der Arbeitsgruppe Parodontologie; Mitglied des wissenschaftlichen Beirates beim Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen Ehrungen und Auszeichnungen: Philipp-Pfaff-Medaille; 1963 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1975 Carus-Plakette; 1978 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden; Ehrenmitglied der Stomatologischen Gesellschaft der DDR
Jaroß, Werner * 25. Mai 1936 in Senftenberg Werner Jaroß legte 1954 in Senftenberg das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin sowie an der Medizinischen Akademie Dresden auf, das er 1959 mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. Noch im gleichen Jahr begann er ein Fernstudium der Chemie an der TH/TU Dresden und belegte 1968 die Diplom-Prüfung (Diplom-Chemiker). Nach seiner ärztlichen Pflichtassistenz an der Medizinischen Akademie Dresden 1960/61 wurde Jaroß 1961 die Approbation als Arzt erteilt. Gleichfalls 1961 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Klinisch-experimentelle Untersuchungen über Formylalbucid" an der Medizinischen Akademie Dresden zum Dr. med. promoviert. 1962 begann Jaroß seine Facharztausbildung an der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden und erwarb 1967 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin. 1968 wurde er zum Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin der Carus-Akademie ernannt und mit der kommissarischen Leitung der poliklinischen Abteilung für Allgemeine und Innere Medizin betraut. 1969 übernahm Jaroß die Leitung des Zentrallabors II an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte ein Jahr später - 1970 - die Anerkennung als Facharzt für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik. A m 01.06.1970 wurde Jaroß als Hochschuldozent für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik an der Medizinischen Akademie berufen und im folgenden Jahr - mit der Zentralisierung der in den Kliniken vorhandenen Laboratorien und Formierung einer selbständigen Abteilung Klinische Laboratorien 1971 - die Leitung der Abteilung übertragen. Mit der wissen-
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
schaftlichen Arbeit „Untersuchungen der Wechselbeziehungen zwischen Lipidstoffwechsel und Leberkrankheiten" habilitierte sich Jaroß 1973 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort zum 01.09.1977 als o. Professor für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik berufen. Zum 1. Januar 1983 wurde die Abteilung in das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik umgebildet und Jaroß gleichzeitig zum Direktor ernannt. Zwischen 1986 und 1990 nahm er eine intermittierende Gastprofessur an der Universität Damaskus/Syrien wahr. Mit der Gründung der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden wurde Jaroß zum 03.10.1993 als Direktor des Institutes für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin bestätigt und leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Lipoproteinstoffwechsel und Arteriosclerose: Pathogenese, Genetik, Diagnostik, Therapie
Methoden,
Publikationen: Lipidstoffwechselstörungen: Diagnostik, Klinik und Therapie. 2. Aufl. Jena 1983 (zus. m. H. Haller, M. Hanefeld); Lipidanalytik in der Klinischen Chemie. Berlin 1984 (Mitautor); Comparison of risk factors for coronary artery in Dresden and Muenster - Results from the DRECAN study and the PROCAM study. Eur. J. Epidemiol. 10 (1994), S. 307315 (Mitautor); Determination of cholesterol in atherosclerotic plaques using near infrared diffuse reflection spectroscopy. Atherosclerosis 147 (1999), S. 327-337 (zus. m. V. Neumeister, P. Lattke); Biological effects of secretory phospholipase A2 group IIA on lipoproteins and in atherogeneses. Eur. J. Clin. Invest. 32 (2002), S. 383-393 (zus. m. R. Eckey, M. Menschikowski). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1984—1990 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Klinische Chemie der DDR; 1986—1990 Mitglied der Prüfungskommission für Fachwissenschaftler in der Medizin, Klinische Chem.; 1990-1997 Mitglied der Nationalen Cardiovaskulären Initiative (NCI); 1991-2001 Mitglied der Kommission für studentische Ausbildung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie; 1991-1993 Mitglied des erweiterten Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin; 1991-2001 Leiter der Prüfungskommission des Landes Sachsen für Laboratoriumsmedizin; Mitglied der wissenschaftlichen Beiräte verschiedener Fachzeitschriften Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden; 1982 Medizinalrat; 1987 Korrespondierendes Mitglied der Angiologischen Cubanischen Gesellschaft für Klinische Chemie; 1990 Korrespondierendes Mitglied der Schweizer Gesellschaft für Klinische Chemie;
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
1999 Ehrenmitglied der Purkynje Gesellschaft für Physiologie der Tschechischen Republik; 2000 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Arterioskleroseforschung Bulgariens; 2003 Rudolf Schönheimer Medaille der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung
Jentzsch, Horst * 26. Januar 1930 in Cunnersdorf/Kreis Dresden Horst Jentzsch begann nach Beendigung der Volksschule 1944 eine Lehre zum Holzkauf- und -fachmann und arbeitete bis 1949 in diesem Beruf. 1949 bis 1962 leistete er umfangreiche politische Arbeiten zunächst in der FDJ, dann als Instrukteur der SED-Kreis- bzw. Stadtleitung sowie an der SED-Bezirksparteischule, wo er seit 1955 als Lehrer tätig wurde. 1962 wechselte er an die Medizinische Akademie und war hier an der Abteilung (seit 1969 Institut) für Marxismus-Leninismus zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Jentzsch hatte 1963 an der Volkshochschule Dresden das Abitur abgelegt und anschließend ein externes Studium am Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig absolviert, das er 1964 mit dem akademischen Grad DiplomLehrer des Marxismus-Leninismus abschloss. 1967 wurde er für zwei Jahre zum Parteisekretär der Hochschulparteiorganisation der Medizinischen Akademie Dresden gewählt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Arbeiterklasse und medizinische Intelligenz - zur Entwicklung ihres Bündnisses in der Bewegung .Freies Deutschland' und in der antifaschistischen Arbeit nach 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft" wurde Jentzsch 1970 an der Technischen Universität Dresden promoviert. Im gleichen Jahr wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung an der Medizinischen Akademie Dresden erteilt. 1971 wurde Jentzsch als Oberassistent und 1973 zum Direktor des Institutes für Marxismus-Leninismus der Carus-Akademie ernannt. Zum 01.02.1972 wurde Jentzsch zum Hochschuldozenten und am 01.09.1978 als o. Professor für Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1977 wurde er in das Amt als Prorektor für Gesellschaftswissenschaften an der Medizinischen Akademie gewählt, das er bis 1989 ausübte. 1990 wurde Horst Jentzsch in den Vorruhestand versetzt und zum 01.01.1995 emeritiert.
Joraschky, Peter Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Probleme der politischen Beziehungen von Arbeiterklasse und medizinischer Intelligenz in der jüngsten deutschen Geschichte, insbes. die Teilnahme von deutschen Ärzten am Kampf gegen den Faschismus sowie bei der Herausbildung und in den ersten Jahren der DDR Publikationen: Ärztliche Verantwortung und politische Tat - das humanistische Anliegen der Ärzte der Internationalen Brigaden im national-revolutionären Krieg des spanischen Volkes (1936-1939). In: Kühn, K. (Hrsg.): Ärzte an der Seite der Arbeiterklasse. Berlin 1972, 2. Aufl. Berlin 1977, S. 100108; Zur Entwicklung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz in der Bewegung ,Freies Deutschland' und in der antifaschistischen Arbeit nach 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. In: Kühn, K. (Hrsg.): Ärzte an der Seite der Arbeiterklasse. Berlin 1977, S. 109-187; Die Entwicklung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz beim Aufbau der Grundlagen des Sozialismus in der Periode des 1. Fünfjahrplanes in der DDR. In: Bewährtes Bündnis. Medizin und Gesellschaft, Bd. 32, Berlin 1987; Richard Schmincke. In: Meyer, B. (Hrsg.): Berliner jüdische Ärzte in der Weimarer Republik. Berlin 1996 (zus. m. E. Fölster). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1977 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Medizin des Ministeriums fUr Hoch- und Fachschulwesen; seit 1984 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates „Medizin und Gesellschaft" an der Akademie für ärztliche Fortbildung der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Verdienstmedaille der DDR; 1975 Medaille für treue Dienste im Gesundheitswesen in Silber/1979 in Gold; 1980 Humboldt-Medaille in Silber
Joraschky, Peter * 25. Januar 1947 in Heidenheim Peter Joraschky legte 1966 in Ulm das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität München auf, das er 1972 mit dem ärztlichen Staatsexamen beendete. Zusätzlich hatte er - ebenfalls an der Universität München - von 1969 bis 1971 Psychologie studiert. Nach seiner Medizinalassistenz, die er 1972/73 in den Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie und Psychosomatik in Ulm absolvierte, wurde ihm 1973 die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1973 Assistenzarzt an der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Zentrum für Innere Medizin der Universität Ulm, nahm er 1974 zusätzlich eine Ausbildung auf dem Gebiet der Psychoanalyse wahr. Von 1974 bis 1980 absolvierte Joraschky eine Facharztausbildung für Psychiatrie und Neurologie am Bezirkskranken-
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Julius,
Ulrich
haus Günzburg und erwarb 1980 die Anerkennung als Facharzt für Nervenheilkunde sowie noch im gleichen Jahr die Zusatzbezeichnung „Psychotherapie". Ebenfalls 1980 wurde Joraschky zum Oberarzt sowie Leiter des Bereichs Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Günzburg ernannt. Unter Vorlage der Dissertation „Das Körperschema und das Körperselbst als Regulationsprinzipien der Umwelt - Organismus - Beziehung" wurde er 1982 an der Universität Ulm promoviert. Seit 1984 Oberarzt und Leiter des Bereichs Psychosomatik an der Psychiatrischen Klinik der Universität Erlangen erlangte Joraschky noch im gleichen Jahr die Zusatzbezeichnung „Psychoanalyse" und habilitierte sich 1988 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Grenzstörungen in der Familie - Vergleich zwischen Familien mit einem schizophrenen und Familien mit einem neurotischen Jugendlichen" an der Universität Erlangen. Gleichzeitig wurde Joraschky die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Psychiatrie erteilt und - noch 1988 - zum Privatdozenten ernannt. 1989 wurde die Erteilung der Lehrbefähigung um die Fachgebiete Psychosomatik und Psychotherapie erweitert. Am 09.08.1991 wurde Joraschky als a.o. Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie 1992 zum Leiter der selbständigen Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität Erlangen-Nürnberg ernannt. Zum 01.01.1998 folgte Peter Joraschky dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Psychotherapie und Psychosomatik sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Familiendiagnostik und -therapie; stationäre Psychotherapie von Angststörungen; Diagnostik und Therapie somatoformer Schmerzstörungen; Einfluss von Traumatisierungen auf psychosomatische Erkrankungen; Körperbildforschung Publikationen·. Das Körperschema und das Körper-Selbst als Regulationsprinizipien der Organismus-Umwelt-Interaktion. München 1983; Die Schizophrenien. Biologische und familiendynamische Konzepte zur Pathogenese. Berün-Heidelberg 1988 (zus. m. W. P. Kaschka, E. Lungershausen); Depression. Neue Perspektiven der Diagnostik und Therapie. Belin-Heidelberg 1993 (zus. m. E. Lungershausen, A. Barocka); Psychoanalyse und Körper. Göttingen 1998 (Hrsg. zus. m. J. Wiesse); Sexueller Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung. Erkennung und Therapie psychischer und psychosomati-
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
scher Folgen früher Traumatisierung. 3. Aufl. Stuttgart 2004 (Hrsg. zus. m. U.T. Egle, S.O. Hoffmann); Herausgeber der Zeitschrift „Fundamenta Psychiatrica". Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 2003 Präsident des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin
Julius, Ulrich * 3. September 1944 in Görlitz Ulrich Julius legte 1962 in Dresden das Abitur ab und absolvierte 1962/63 ein Vorpraktikum an der Medizinischen Akademie Dresden. 1963 nahm Julius ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin sowie an der Medizinischen Akademie Dresden auf, das er dort 1969 mit dem ärztlichen Staatsexamen beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1969 als Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden tätig, wo er auch seine Facharztausbildung erhielt, wurde er noch 1969 mit der Dissertation „Konstruktion und Bau eines Isodosenzeichengerätes zum Siemens-Gammameter" an der Carus-Akademie promoviert. 1974 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und 1977 die Subspezialisierung für Diabetologie. 1979 wurde er zum Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Stoffwechselkinetische Charakterisierung von Hypertriglyceridämien unter besonderer Berücksichtigung der Wechselbeziehungen zwischen Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel" habilitierte sich Julius 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.02.1988 zum a.o. Dozenten für Innere Medizin ernannt. Am 01.02.1992 erhielt er die Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden. Zum 30.08.1994 wurde Julius als C3-Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Stoffwechselkrankheiten an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Ulrich Julius ist seit 2000 kommissarischer Direktor des seit 1996 selbständigen Institutes und Poliklinik für Klinische Stoffwechselforschung, das 2003 (wieder) an die Medizinische Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums der TU Dresden angegliedert wurde. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Lipoproteinmetabolismus; Typ 2 Diabetes; Metabolisches Syndrom; Lipidapherese
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Publikationen: Intraindividual comparison of the impact of two selective apheresis methods (DALI and HELP) on the coagulation system. Int. J. Artif. Organs 23 (2000), S. 199-206 (mit G. Siegert, S. Gromeier); Störungen des Lipid- und Lipoproteinstoffwechsels. In: Ganten, D., Κ. Ruckpaul (Hrsg.): Monogen bedingte Erbkrankheiten 1, Handbuch der Molekularen Medizin, Bd. 6. Berlin 2000, S. 334-365 (zus. m. J. Pietzsch, M. Hanefeld); Das Metabolische Syndrom 2000 - eine postprandiale Krankheit? München 2001 (Hrsg. zus. m. M. Hanefeld); Homocysteine levels in patients treated with lipid apheresis: effect of a vitamin therapy. Eur. J. Clin. Invest. 31 (2001), S. 667-671 (Erstautor); Influence of plasma free fatty acids on lipoprotein synthesis and diabetic dyslipidemia. Exp. Clin. Endocr. Diab. 111 (2003), S. 246-250. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 2001 Sekretär der Diabetes and Nutrition Study Group der Europäischen Diabetes Gesellschaft Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Gerhard-Katsch-Preis der Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten
Justus, Bärbel * 26. Januar 1938 in Aschersleben Bärbel Justus legte 1956 in Aschersleben das Abitur ab. Von 1956 bis 1962 studierte sie Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und an der Medizinischen Akademie Dresden, erhielt 1962 in Dresden die ärztliche Approbation und war danach als Pflichtassistentin an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Bereits 1962 wurde Bärbel Justus unter Vorlage der Dissertation „Über die sogenannten hyalinen Membranen bei Frühgeborenen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Ihre Facharztausbildung erhielt sie an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Akademie. 1968 wurde ihr die Facharztanerkennung für Gynäkologie und Geburtshilfe erteilt. Seit 1974 war sie Oberärztin bzw. komm. 1. Oberärztin an der Frauenklinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1978 erlangte Bärbel Justus die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Gynäkologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Klimakterium - Hypophysenhormone, Sexualsteroide und Lipoproteinmetabolismus - eine Studie zur Bewertung und medikamentösen Behandlung des klimakterischen Syndrom bei ovarektomierten Frauen" habilitierte sich Bärbel Justus 1986 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1987 wurde sie zur Leiterin der Abteilung Geburtshilfe der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ernannt.
Justus, Jakob Am 01.02.1988 wurde sie als Hochschuldozentin für Gynäkologie und Geburtshilfe berufen sowie zu einem halbjährigen Studium an die Semmelweis-Universität Budapest/Ungarn delegiert. Zum 01.09.1988 erhielt Bärbel Justus den Ruf auf den Lehrstuhl für Geburtshilfe sowie die Ernennung als stellvertretende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie Dresden. 1992 schied Bärbel Justus aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Forschungsprojekte „Neuropsychopharmaka in der fetomaternen Einheit" und „Menschliche Reduktion" Publikationen: Übertragene dystrophische Neugeborene und dazugehörige morphologische Plazentabefunde. Z. Geburtsh. u. Gynäkol. 175 (1971), S. 44-54 (zus. m. J. Justus, J. Holtorff); Zytogenetische Untersuchungen bei primärer Amenorrhoe. Zbl. Gynäkol. 104 (1982), S. 1584-1590 (zus. m. R. Herrmann); Wann ist eine Cerclage indiziert. Zbl. Gynäkol. 112 (1990), S. 1005-1007; Auswirkung der Oophorektomie auf das Lipidmuster. In: Lauritzen, Ch. (Hrsg.): Menopause - Hormonsubstitution heute. München 1991, S. 48-51 (zus. m. D. Eichhorn); Veränderungen im Gerinnungs- und Fibrinolysesystem während des Verlaufes der normalen Schwangerschaft. Zbl. Gynäkol. 114 (1992), S. 181-186 (zus. m. G. Siegert, O. Tiebel). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1979 Sekretärin der Regionalgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe des Bezirkes Dresden und Cottbus; 1985 Mitglied der Wissenschaftlich-Methodischen Kommission der Medizinischen Akademie Dresden; 1988 Mitglied der Arbeitsgruppe „Erziehung und Ausbildung" des Wissenschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden und Mitglied des Rates der Medizinischen Fachschule Ehrungen und Auszeichnungen: 1988 Helmut Kraatz-Preis der Charité Berlin
Justus, Jakob * 23. Juni 1934 in Mekényes (Ungarn) Jakob Justus begann 1947 eine Lehre in Mekényes und arbeitete nach der Übersiedlung nach Deutschland von 1948 bis 1953 in einem handwerklichen Beruf in Zwickau. Von 1953 bis 1956 besuchte er die Arbeiter- und Bauernfakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er die Hochschulreife erlangte, und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und ab 1959 an der Medizinischen Akademie Dresden auf. Nach dem Staatsexamen 1962 wurde ihm 1963 die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1962 war er bis 1974 als Arzt am
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Karl, Manfred Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden tätig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. Bereits 1963 war Justus unter Vorlage der Dissertation „Die Wirkung von Parasympathomimetika und Cholinesterasehemmstoffen auf die durch 1,4-Dipyrrolidino-2-butin (Tremorin) erzeugte Analgesie der Maus" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert worden. 1967 wurde ihm die Anerkennung als Facharzt für Pathologische Anatomie erteilt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Experimentelle Untersuchungen zur Isoaggresionshepatitis der Maus" habilitierte sich Justus 1974 an der Medizinischen Akademie Dresden und folgte noch im gleichen Jahr einem Ruf als Chefarzt des Pathologischen Institutes an das Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt. 1978 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zum 01.09.1978 als Hochschuldozent sowie am 01.09.1982 als Honorarprofessor für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Erreichen des Altersruhestandes beendete Jakob Justus 1999 seine Tätigkeit als Chefarzt des Institutes für Pathologie am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Probleme der Kinderpathologie Publikationen'. Beitrag zur Genese der Leberfibrose nach Leukämiebehandlung im Kindesalter und experimentelle Untersuchungen zur sogenannten Methotrexatfibrose. Acta Paediatrica Academiae Scientarium Hungaricae 11 (1970), S. 243-252; Pathologisch-anatomischer und klinischer Beitrag zur progressiven septischen Granulomatose im Säuglingsalter. Acta Paediatrica Academiae Scientarium Hungaricae 13 (1972), S. 377-386 (zus. m. K. Hayne); Leberbezogene Graft-versus-host-Reaktion als Hepatitismodell. Ergebn. Exp. Med. 35 (1980), S. 271-279 (zus. m. Ch. Kemmer); Untersuchungen über die Veränderungen der Krebshäufigkeit im Obduktionsgut eines historisch größeren Zeitraumes. Stuttgart-New York 1993 (zus. m. B. Wollenhaupt, O. Reich);
P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Ehrungen und Auszeichnungen: 1978 Medizinalrat; 1981 Prof. Rainer Fetscher-Preis der Stadt Dresden; 1988 Obermedizinalrat
Karl, Manfred * 26. April 1935 in Plauen/Vogtland, t 5. März 2001 Manfred Karl legte 1953 das Abitur ab. Von 1953 bis 1959 studierte er Medizin in Leipzig, Dresden und Jena. 1959 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Cortisonabbauhemmung in der Rattenleber in vitro durch Dipyrinkombinationen" in Jena promoviert. Von 1959 bis 1961 war Karl als Assistenzarzt am Pharmakologischen Institut der Universität Jena und anschließend an der Medizinischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Plauen tätig. 1964 wurde er Kommissarischer Leiter der neu erbauten Bezirksblutspendezentrale Plauen. Im folgenden Jahr erhielt Karl die Facharztanerkennung für Blutspende- und Transfusionswesen und übernahm das Direktorat der Bezirksblutspendezentrale Plauen. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Immunchemische Untersuchungen zur antigenen Struktur des humanen Serumtransferrins" habilitierte sich Karl 1979 an der Akademie für ärztliche Fortbildung der DDR. 1980 erhielt er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Transfusions- und Transplantationsmedizin und wurde am 01.02.1981 zum Honorardozenten für Blutspende- und Transfusionswesen an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1981 bis 1994 leitete Karl zusätzlich die neu gegründete Abteilung Transfusionsdienst an der Carus-Akademie und wurde hier am 01.09.1985 zum Honorarprofessor für Blutspende- und Transfusionswesen ernannt. Von 1991 bis 1993 arbeitete er als Ärztlicher Geschäftsführer der D R K Blutspendedienst Sachsen G m b H und von 1994 bis 2000 als Ärztlicher Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin Plauen.
Biopsiediagnostik: Eine praktische Anleitung zur bioptischhistologischen und zytodiagnostischen Untersuchung für Kliniker und Pathologen Jena 1991 (zus. m. H J . Zschoch, G.W. Dominok).
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Beeinflussbarkeit der gestörten zellulären immunologischen Reaktionsfähigkeit; Therapie der Hämophilie; Probleme der Blutgerinnung; immunmodulatorische Behandlung in der frühen Schwangerschaft; Infektionssicherheit von Blutund Plasmakonserven
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1977 Mitglied des Gesellschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden, mit Wiederberufung; seit 1980 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Pathologie der DDR; 1989-1990 Vorsitzender der Gesellschaft für Pathologie der DDR
Publikationen: Zur Antigenstruktur des humanen Serumtransferrins. Folia haematol. 108 (1981), S.412-427; Humaner Transfer-Faktor: Herstellung nach einem Großpoolverfahren sowie biochemische und immunologische Charakterisierung des Präparates. Folia haematol. 110 (1983), S. 9-23 (Mitautor);
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UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Klinische und immunologische Ergebnisse der Immuntherapie mit gepoolten Buffy-coat-Konserven bei Frauen mit gehäuften Fehlgeburten. Z. Geburtsh. u. Perinat. 192 (1988), S. 147-154 (Mitautor); Gezielte Substitutionstherapie mit gerinnungsaktiven Plasmapräparaten. Z. Klin. Med. 44 (1989), S. 703-709 (zus. m. G. Fickert); Zentrale Therapieempfehlungen. Hrsg. im Auftr. d. Minist, f. Gesundheitswesen durch das Institut für Arzneimittelwesen der DDR.Red.: F. Hackenberger. Bd. 4: Hämotherapie. Berlin 1990 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980 Mitglied und Stellvertretender Vorsitzender der Zentralen Fachkommission für Blutspende- und Transfusionswesen an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR; 1991 Vorsitzender der Facharztprüfungskommission „Transfusionsmedizin" der Sächsischen Landesärztekammer und Fachberater des Vorstandes Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Viktor-Schilling-Preis der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfusion der DDR
Kasper, Michael * 6. Januar 1953 in Görlitz Michael Kasper legte 1971 in Reichenbach das Abitur ab. Nach dem Grundwehrdienst nahm er 1973 ein Studium Biologie/Mikrobiologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald auf, das er dort 1978 mit dem Diplom (Dipl.Biologe) abschloss. Im gleichen Jahr begann Kasper seine berufliche Tätigkeit am Institut für Pathologie am Bezirkskrankenhaus Görlitz. 1983 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Immunstatus von Mamma- und Magenkarzinomen" an der Universität Leipzig zum Dr. rer. nat. promoviert und absolvierte 1984/85 ein postgraduales Studium mit dem Abschluss als Fachbiologe der Medizin, Fachrichtung Immunologie. 1988 habilitierte sich Kasper mit der wissenschaftlichen Arbeit „Vergleichende Untersuchungen zum Zytoskelett einfacher, nichtdrüsiger Epithelien" an der Leipziger Universität zum Dr. rer. nat. habil. und erlangte 1989 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Immunpathologie. 1990 führten ihn Vortragstätigkeit sowie Forschungsaufenthalte nach South Mimms/UK und Basel/Schweiz. Seit 1992 an der Medizinischen Akademie Dresden tätig, war Kasper zunächst am Institut für Pathologie mit Forschungsaufgaben im Rahmen des Forschungsprojektes „Lungenfibrose" betraut worden. 1993 nahm er einen Studienaufenthalt in Turin/Italien und 1996 einen Forschungsaufenthalt in London/UK wahr.
Keßler, Lutz Am 16.12.1996 wurde Michael Kasper als C3-Professor für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen und ist in dieser Funktion seitdem am Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekulare Mechanismen von Lungenerkrankungen Publikationen: Cytokeratins in intracranial and intraspinal tissues. Adv. Aanat. Embryol. Cell. Biol. 126 (1992), S. 1-82; Immunoelectron microscopical investigation of extracellular matrix proteins and the differentiation marker El 1 in rat calvaría. In: Yacaman, M.J, H.A. Calderon-Benavides (Eds.); Electron Microscopy 1998: Proceedings of the 14lh International Congress on Electron Microscopy (ICEM 14). Bristol 1998, S. 931-932 (Mitautor); Experimental induction of AGEs in fetal L I 3 2 lung cells changes the level of intracellular cathepsin D. Biochem. Biophys. Res. Commun. 261 (1999), S. 175-182 (Mitautor); Immunohistochemical evdidence for the occurrence of similar epithelial phenotypes during lung development and radiation-induced fibrogenesis. Int. J. Radiat. Biol. 76 (2000), S. 493-501 (zus. m. H. Fehrenbach); Increased surfactant protein D in rat airway goblet and Clara cells during ovalbumin-induced allergic airway inflammation. Clin. Exp. Allergy 32 (2002), S. 1251-1258 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991 Gründungsmitglied der Katholischen Akademie Dresden e. V.; 2000 Gründungsmitglied von „Donum Vitae", Landesverband Sachsen Ehrungen und Auszeichnungen: 1988 Hans-Gummel-Preis der Akademie der Wissenschaften der DDR
Keßler, Lutz * 4. September 1936 in Magdeburg Lutz Keßler legte 1954 in Magdeburg das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1959 mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr - 1959 - wurde Keßler unter Vorlage der Dissertation „Basophil getüpfelte Erythrozyten bei chronischen Erkrankungen" an der Universität Leipzig promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz, die er 1960/61 an der Medizinischen Akademie Magdeburg absolvierte, wurde ihm 1961 die Approbation als Arzt erteilt. Zunächst von 1961 bis 1962 als Assistenzarzt an der Poliklinik bzw. am Krankenhaus Magdeburg-Südwest tätig, wechselte Kessler 1962 an die Hals-Nasen-Ohren-(HNO)Klinik der Medizinischen Akademie Magdeburg, wo er auch seine Facharztausbildung erhielt. 1965 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für HNO-Heil-
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Kirch,
Wilhelm
künde. 1966 wurde Keßler zum Oberarzt an der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Magdeburg ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Erkrankungen der Kopfspeicheldrüsen und ihre radiologische Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung der Kamera-Szintigraphie mit Technetium 99-m-Pertechnetat" habilitierte sich Keßler 1971 an der Medizinischen Akademie Magdeburg und erlangte 1972 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Otorhinolaryngologic. Am 31.08.1973 wurde Keßler als Hochschuldozent für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Akademie Magdeburg berufen. Zum 01.09.1977 folgte er einem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für HNO-Heilkunde an die Medizinische Akademie Dresden und wurde zugleich zum Direktor der Klinik für HalsNasen-Ohren-Krankheiten ernannt. Keßler erwarb 1985 die Anerkennung als Subspezialist für Audiologie, 1993 für Allergologie. Ebenfalls 1993 wurde ihm der Lehrauftrag für das Fachgebiet Otorhinolaryngologic an der Universität Mainz erteilt. Am 01.01.1995 wurde Keßler als C3-Professor für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen und war von 1995 bis 2001 Direktor der Ambulanz für Hals-NasenOhren-Heilkunde an der Medizinischen Fakultät/ Universitätsklinikum der TU Dresden. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Lutz Kessler im Oktober 2001 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Audiologie, Allergologie, operative HNO-Heilkunde Publikationen: Fehler und Gefahren bei Routineeingriffen im HNO-Fachgebiet. Leipzig 1975, 2. Aufl. Leipzig 1978 (Hrsg. zus. m. F.-W. Oeken); Die Verletzungen des Gesichtsschädels und der Rhinobasis. Diagnostik und Therapie. Leipzig 1983 (Hrsg.); HNO-Begutachtung. Leipzig 1984 (zus. m. F.-W. Oeken); Notfälle im HNO-Bereich. Leipzig 1986 (zus. m. F.-W. Oeken); Fehlbildungen in der Otorhinolaryngologie. Ätiologie Diagnostik - Therapie. Berlin 1989 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980-1986 Präsident der Gesellschaft für HNO-Heilkunde der DDR; 1987-1991 Chefredakteur der Zeitschrift „HNO-Praxis" Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Ehrenmitglied der HNO-Gesellschaft der CSSR; 1980 Medizinialrat; 1981 Ehrenmitglied der HNO-Gesellschaft Ungarns; 1985 Ehrenmitglied der Kagawa-Universität Takamatsu/ Japan; 1987 Ehrenmitglied der HNO-Gesellschaft Italiens; 1988 Ehrenmitglied der Polnischen HNO-Gesellschaft
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Kirch, Wilhelm * 4. Juli 1947 in Köln Wilhelm Kirch legte 1966 am Staatlich-Altsprachlichen Görres-Gymnasium in Koblenz das Abitur ab und leistete 1966/67 seinen Wehrdienst. Von 1967 bis 1974 studierte er sowohl Zahnmedizin als auch Medizin an der Universität Mainz. Kirch wurde 1972 die Approbation für Zahnmedizin, 1976 für Medizin erteilt. 1974 wurde er an der Universität Mainz unter Vorlage der Dissertation „Dextran 40 ,Rheomacrodex' bei Patienten mit normaler und eingeschränkter Nierenfunktion" zum Dr. med., 1975 mit dem Thema „Fluorgehalt der Zähne nach hochdosierter Zinnfluoridapplikation" zum Dr. med. dent, promoviert. Seit 1975 als Assistenzarzt an der I. Medizinischen Klinik der Universität Mainz tätig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte, erwarb Kirch 1981 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und 1982 für das Teilgebiet Nephrologie. 1982 wechselte er an die Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Essen, wo er 1983 zum Oberarzt ernannt wurde. Im gleichen Jahr 1983 - hatte sich Kirch mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur klinischen Pharmakokinetik von Atenol" 1983 an der Universität Essen habilitiert. Am 01.04.1986 wurde er zum (^-Professor für Innere Medizin an der Universität Essen ernannt. 1986 bis 1993 wechselte Kirch an die Universitätsklinik Kiel, wo er als Leitender Oberarzt tätig und am 31.05.1988 als api. Professor für Innere Medizin ernannt wurde. Ebenfalls 1988 erwarb er die Facharztanerkennung für Klinische Pharmakologie sowie die Ausbildungsermächtigung für Klinische Pharmakologie in Schleswig-Holstein. Zum 01.05.1993 folgte Kirch dem Ruf als C4-Professor für Klinische Pharmakologie und Therapie sowie als Direktor des Institutes für Klinische Pharmakologie an die Medizinische Akademie/Fakultät der TU Dresden. 1994 wurde Wilhelm Kirch zum Prodekan der Medizinischen Fakultät gewählt, in der Funktion er bis 1977 wirkte, und bekleidete von 1977 bis 1999 das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Publikationen: Pflegehandbuch Arzneitherapie. Berlin-Heidelberg-New York 2002 (Hrsg. zus. m. J. C. Frölich); Influence of clinical factors, diet and drugs on the human upper gastrointestinal glutathione sysem. GUT 50 (2002), S. 235-240 (Mitautor);
UND MEDIZINISCHEN F A K U L T Ä T D R E S D E N
Praktische Arzneitherapie. 3. Aufl. Berlin-Heidelberg-New York 2003 (Hrsg. zus. m. J. C. Frölich); Handbuch Medizin, Zahnmedizin. Berlin u.a. 2003 (Hrsg.); Public Health in Europe. 10 years European Public Health Association. Dresden 2003 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1993 Vorstandssprecher des Forschungsverbundes Public Health Sachsen; 1994 Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmakologie und Therapie e. V.; 1996/97 Mitglied der Fachkommission „Klinische Pharmakologie" des Wissenschaftsrates der Bundesregierung; 1999 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Public Health; 2003 President European Public Health Association; 2004 Chairman Coordinating Party Lifestyle and Health Determinants EU S A N C O Luxembourg Ehrungen und A uszeichnungen : 1976 Ludolf-Krehl-Preis der Süddeutschen Gesellschaft für Innere Medizin; 1982 Homburg-Preis der Regensburger Akademie für Ärztliche Wissenschaften
Kirsch, Ernst * 27. September 1916 in Komotau, t 1990 Ernst Kirsch legte 1937 in Brüx die Reifeprüfung ab. 1937 bis 1945 studierte er Medizin an den Universitäten Prag, Wien und Halle, erhielt 1944 die ärztliche Approbation und war bis 1947 als Assistenzarzt an der chirurgisch-gynäkologischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Luckenwalde tätig. 1944 wurde Kirsch in Prag promoviert. Von 1947 bis 1949 war er Assistenzarzt an der Urologischen Klinik des Hilfskrankenhauses Dresden-Plauen, ab 1950 als 1. Oberarzt an der Urologischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt tätig. Kirsch erhielt 1951 die Facharztanerkennung für Krankheiten der Harnwege. 1957 wurde er Kommissarischer Leiter der Urologischen Klinik, 1961 Kommissarischer Direktor der Urologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Klinische und epidemiologische Probleme der Uro-, Urogenital- und Genitaltuberkulose" habilitierte sich Kirsch 1961 in Dresden, wurde am 01.10.1961 zum Dozenten für Urologie und am 01.09.1965 zum Professor mit Lehrauftrag für Urologie sowie zum Direktor der Urologischen Klinik der Carus-Akademie Dresden ernannt. Seine Berufung zum o. Professor für Urologie erfolgte ebenda am 01.09.1969. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Kirsch 1982 emeritiert.
Kirsch, Richard Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Therapie der Urogenitaltuberkulose; Karzinom des Urogenitaltraktes Publikationen: Urologische Operationslehre: Operationen an den Samenblasen. Leipzig 1969; Die operative Therapie des Prostataadenoms und ihre Komplikationsmöglichkeiten. Z. ärztl. Fortbild. 70 (1976), S. 176-180 (zus. m. J. Gorski, J. Wehnen); Die „abakterielle Reizblase". Allgemeine und spezielle Urologie. Bd. 4, Leipzig 1979, S. 268-270 (zus. m. J. Wehnert); Die pelvine Lymphadenektomie. Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms. Halle 1979, S. 53-59 (Wiss. Beitr. 1979/43, R 46), (zus. m. J. Schubert, J. Gorski); Zur Klinik und Differentialdiagnostik primärer Uretertumoren. Z. Urol. u. Nephrol. 73 (1980), S. 583-591 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1952 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Urologie; 1966 Stellv. Vorsitzender der Prüfungskommission für Urologie der DDR/Süd; 1967 Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Urologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Verdienstmedaille der NVA in Gold; 1976 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold; 1977 Obermedizinalrat; 1982 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden
Kirsch, Richard * 30. April 1915 in Berlin, t 17. Juni 1971 in Dresden Richard Kirsch legte 1933 in Berlin das Abitur ab. Von 1933 bis 1938 studierte er Medizin in Göttingen, Berlin und Würzburg, wo er 1939 die ärztliche Approbation erhielt und danach als Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg tätig war. Im selben Jahr wurde er auf Grund der Dissertation „Knochenspaneinpflanzungen bei chronischen Arthritiden (außer Tuberkulose)" ebenda promoviert. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Kirsch an verschiedenen Krankenhäusern im damaligen Ostpreußen. 1944 erhielt er die Facharztanerkennung für Chirurgie. 1945 war Kirsch Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Stadtkrankenhauses Nordhausen, 1946 bis 1948 Chefarzt am Krankenhaus Sülzhagen/ Harz und von 1948 bis 1950 Chefarzt am Kreiskrankenhaus Stollberg/Sachsen. Von 1950 bis 1960 leitete er die Chirurgische Abteilung der Universitätsgeschwulstklinik der Charité Berlin. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Beziehungen der extrapulmonalen Tuberkulose zum Nervensystem" habilitierte sich Kirsch 1951 an der Humboldt-Universität zu
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Kleditzsch,
Jürgen
Berlin, wurde am 01.12.1952 zum Dozenten für Chirurgie und am 01.01.1956 als Professor mit Lehrauftrag für Chirurgie ebenda berufen. 1956 beteiligte er sich 10 Monate am Aufbau des Universitätsklinikums in Hanoi/Vietnam. Kirsch hatte von 1960 bis 1963 die Ämter des Chefarztes der Chirurgischen Klinik und Poliklinik und des stellvertretenden Ärztlichen Direktors des Städtischen Krankenhauses Berlin-Friedrichshain inne. Nach seiner am 01.09.1963 erfolgten Berufung als Professor mit Lehrstuhl für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden arbeitete er bis zu seinem frühen Tod an der Dresdener Akademie. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geschwulstforschung; Hyperthermie Publikationen: Zur Methodik der Extrem-Hyperthermie, insbesondere bei der Krebs-Mehrschritt-Chemotherapie. Dtsch. Ges.wesen 20 (1965), S. 1935-1940 u. S. 1980-1988 (zus. m. M. v. Ardenne); Erste experimentelle und klinische Erfahrungen mit der Ganzkörper-Extremhyperthermie. In: Aktuelle Probleme aus dem Gebiet der Cancerologie. Berlin, Heidelberg, New York 1966, S. 53-70 (zus. m. D. Schmidt); Weitere experimentelle Untersuchungen zur Krebsmehrschritt-Therapie. Zbl. Chir. 92 (1967), S. 1745-1749 (zus. m. D. Schmidt); Über den Einfluß einer Ganzkörpererwärmung auf die Konzentration von Cyclophosphamid in Tumor und normalen Geweben. Z. ges. exp. Med. 145 (1968), S. 41-56 (Mitautor); Der Kleinsteingriff, das Optimum der Magenchirurgie beim Ulkus. Zbl. Chir. 94 (1969), S. 1401-1404. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1962 Sekretär der Sektion Chirurgie in der Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin Ehrungen und Auszeichnungen: 1956 Held der Arbeit (Vietnam); 1956 Hufeland-Medaille in Silber; 1960 Verdienstmedaille der DDR; 1962 Verdienter Arzt des Volkes; 1964 Huy Chuong Huu Nghi-Orden (Vietnam) für besondere Verdienste um die Freundschaft; 1966 A.-W.-Wischnewski-Medaille der Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR; 1968 Ehrenplakette der Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin
Kleditzsch, Jürgen * 26. Januar 1944 in Bad Schandau Jürgen Kleditzsch legte 1962 in Sebnitz das Abitur ab und arbeitete 1962/63 zunächst als Hilfspfleger am Rreiskrankenhaus Sebnitz. 1963 begann er ein Medizinstudium an der Karl-MarxUniversität Leipzig, das er 1969 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
wurde ihm die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Mit der Dissertation „Die Cortisolbestimmung im Plasma als Größe der NNR- Funktion und Kriterium der Reaktionslage von Blutspendern in unmittelbarer Beziehung zur Blutspende" wurde Kleditzsch ebenfalls 1969 an der Universität Leipzig promoviert. Von 1969 bis 1971 war er als Assistenzarzt am Bergarbeiter-Sanatorium Warmbad und Bad Elster sowie von 1972 bis 1974 als Stationsarzt am Kneipp-Kurbad Bergießhübel tätig. 1974 erlangte er die Facharztanerkennung für Physiothérapie. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Leiter der Abteilung Physiothérapie der Orthopädischen Klinik an der Medizinischen Akademie Dresden auf. Hier erlangte er 1977 die Facharztanerkennung für Orthopädie und wurde 1978 zum Oberarzt ernannt. 1979 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Orthopädie und Physiothérapie erteilt. Mit dem Thema „Die Knochenheilung im Tierexperiment unter Einfluss von bipolaren Rechteckimpulsfolgen und Interferenzstrom" habilitierte sich Kleditzsch 1981 an der Medizinischen Akademie Dresden. A m 01.02.1985 wurde er als a.o. Dozent für Physiothérapie und am 01.09. 1987 zum a.o. Professor für Physiothérapie an der Dresdener Akademie ernannt. Zum 15.09. 1990 wurde Kleditzsch als o. Professor für Physiothérapie an der Medizinischen Akademie Dresden und - mit Gründung des Institutes für Physikalische Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden 1990 - zum Direktor der Einrichtung berufen. 1990 war Kleditzsch Minister für Gesundheitswesen der DDR in der de Maiziére-Regierung, Abgeordneter der Volkskammer und nach der deutschen Wiedervereinigung Mitglied des 11. Deutschen Bundestages. 1992 schied Jürgen Kleditzsch auf eigenen Wunsch aus der Medizinischen Akademie aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Elektrotherapie; Anregung der Knochenbruchheilung Publikationen: Kinesitherapie nach Endoprothesen-Operationen. Z. Physiother. 27 (1975), S. 375-382; Der alloarthroplastische Hüft- und Kniegelenkersatz. Physiothérapie und Ergebnisse unter besonderer Beachtung der Hüfttotalendoprothese. Z. Physiother. 30 (1978), S. 27-32; Periphere Nervenläsionen nach Implantation von Hüftgelenktotalendoprothesen und ihre Behandlung. Psychiat., Neurol, u. med. Psychol. 31 (1979), S. 401-406 (zus. m. Α. Lange); Electrical Stimulation of the Callus Formation by Means of Bipolar Rectangular Pulse Sequences. Arch. Orthop. & Traum. Surg. 96 (1980), S. 241-246 (zus. m. J. Hellinger);
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Klemm,
Lotar
Eckart
Zum funktionellen Wert der Girdlestone-Hiifte nach der ersatzlosen Entfernung von Hiifttotalendoprothesen. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 28 (1981), S. 63-70 (zus. m. J. Hellinger).
der Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Kleine-Natrop 1983 emeritiert.
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellscliafien: 1989-1990 Bezirksarzt und Mitglied des Rates des Bezirkes Dresden; 1990 Minister für Gesundheitswesen der DDR, Volkskammerabgeordneter, Mitglied des 11. Deutschen Bundestages
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Wärmephysiologie und Oberflächenphysiologie der Haut; Mykologie; Allergologie; Dermatochirurgie; Medizingeschichte
Ehrungen und Auszeichnungen: 1984 Julius-Grober-Preis; 1984 Rudolf-Virchow-Preis; 1989 Forschungspreis der Medizinischen Akademie Dresden
Kleine-Natrop, Heinz Egon * 17. Dezember 1917 in Gladbeck/Westfalen, t 1. September 1985 in Dresden Heinz Egon Kleine-Natrop legte 1937 in Bottrop/Westfalen das Abitur ab. Von 1937 bis 1943 studierte er Medizin in Münster, München, Königsberg und Freiburg. 1943 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde mit der Dissertation „Die Frequenz der tuberkulösen Halslymphome an der Chirurgischen Universitätsklinik Königsberg/Pr. vom 01.01.1928-01.07.1941" in Königsberg promoviert. Danach war er als Marinearzt dienstverpflichtet und wurde nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft als Assistenzarzt an der Hautklinik der Christian-Albrechts-Universität Kiel tätig. 1948 erhielt er die Facharztanerkennung für Haut- und Geschlechtskrankheiten, 1949 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Hautund Geschlechtskrankheiten. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Hauttemperatur und Unterschenkelgeschwür" habilitierte sich KleineNatrop 1949 in Kiel. 1950 wurde er Kommissarischer Direktor der Hautklinik der Universität Kiel und begann im selben Jahr ein Studium der Zahnmedizin. 1953 legte Kleine-Natrop das Zahnmedizinische Staatsexamen ab und erhielt auch die zahnärztliche Approbation. 1955 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Lidsäcke - p a u pière en besace'" in Kiel zum Dr. med. dent, promoviert. Am 01.01.1957 wurde Kleine-Natrop zum Professor mit Lehrauftrag für Dermatologie und Direktor der Hautklinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1959 wurde er als Professor mit Lehrstuhl für Dermatologie an der CarusAkademie berufen. Von 1961 bis 1968 bekleidete Kleine-Natrop das Amt des Prorektors für Forschung ebenda. 1967/68 und von 1978 bis 1980 erhielt er den Lehrauftrag für Geschichte
Publikationen: Geroskabin, ein neues Antiskabiosum. Ärztl. Wschr. 1 (1946), S. 145f.; Die Ordnung dermatologischer Externa. Zschr. Ärztl. Fortb. 56 (1962), S. 465-470; Das heilkundige Dresden. Dresden, Leipzig 1964; Über Bücher, Autoren und medizinische Bibliotheken in Dresden. Dresden 1968; Behandlung von Präkanzerosen (TIS) und Plattenepithelkarzinomen (TINoMo, T2NoMo) der Unterlippe mit besonderer Berücksichtigung der chirurgisch-operativen Methoden. Derm Mschr. 163 (1977), S. 283-289. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1957 Mitglied des Senats der Medizinischen Akademie Dresden; Mitglied der Sektion Dermatologie der Akademie der Wissenschaften der DDR; Mitglied des Senats der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; 1976 Vizepräsident der Internationalen Gesellschaft für Kiefer- und Gesichtschirurgie; 1981 Gründer und Leiter der Sektion Dermatochirurgie der Gesellschaft für Dermatologie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: Verdienter Arzt des Volkes; Humboldt-Medaille; Obermedizinalrat; 1969 Carus-Plakette; 1979 Ehrendoktor der Medizinischen Akademie Dresden; Ehrenmitglied in mehr als 20 dermatologischen Gesellschaften
Klemm, Lotar Eckart * 21. März 1945 in Liebstadt/Sa. Eckart Klemm legte 1963 an der Max Planck Oberschule in Riesa das Abitur ab und nahm 1965 ein Studium der Medizin zunächst an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1968 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. Nach dem 1971 bestandenen Staatsexamen wurde ihm noch im selben Jahr die Approbation als Arzt erteilt. 1971 bis 1976 absolvierte er eine Weiterbildung zum Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde an der Medizinischen Klinik, Klinik für Chirurgie (Abteilung Neurochirurgie), Klinik für Chirurgische Stomatologie und KieferGesichtschirurgie und an der Klinik für Radiologie der Medizinischen Akademie Dresden sowie an der Klinik für Anaesthesie und Intensivtherapie
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Klimm, Hermann
Wolfgang
und der HNO-Klinik am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Bereits 1975 wurde Klemm unter Vorlage der Dissertation „Biochemische Untersuchungen im Bronchialsekret bei Kindern mit chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen" an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden promoviert und erwarb im folgenden Jahr - 1976 die Anerkennung als Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde. Als Facharzt an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten der Medizinischen Akademie Dresden tätig, habilitierte sich Klemm dort 1986 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Bedeutung gestörter Mikrozirkulation in der Pathogenese des Hörsturzes und akuten Vestibularisausfalles". 1990 erlangte er die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Hals-NasenOhrenheilkunde und wurde am 11.07.1990 zum Privatdozenten an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Zum 10.02.2000 wurde er zum Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Lehrkrankenhaus der TU Dresden berufen und erhielt am 14.06.2004 die Ernennung als api. Professor an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Pathophysiologie, Klinik, Therapie und Epidemiologie akuter cochleovestibulärer Störungen; Plastische Nasen- und Gesichtschirurgie; Mittelohrchirurgie; Tracheotomieproblematiken Publikationen: Rheologische Aspekte der Mikrozirkulation und Konsequenzen medikamentöser Hörsturztherapie. Laryngo-RhinoOtol. 62 (1983), S. 62-64 (zus. m. E. Altmann, O. Lange); Epidemiologische Erhebungen zu Hörsturz, Vestibularisstörungen und Morbus Menière. HNO-Praxis 14 (1989), S. 295-299 (zus. m. W. Schaarschmidt); Die akute Ertaubung - Eine klinische Analyse unter besonderer Beachtung der Tympanoskopie. Laryngo-Rhino-Otol. 70 (1991), S. 646-649 (zus. m. M. Flach); Therapiebeginn und Therapieart des Hörsturzes: Eine Betrachtung zugleich aus medico-legaler Sicht. LaryngoRhino-Otol. 70 (1991), S. 359-361; Tracheotomie: Kritische Anmerkungen und Schlussfolgerungen. Notfallmedizin-Intensivmedizin 36 (1999), S. 309313 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 2001 Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Bonn; seit 2001/2002 Berufener Gutachter der Norddeutschen Ärztekammern, Sitz Hannover und der Sächsischen Landesärztekammer; seit 2003 Mitglied der Prüfungs- und Widerspruchskommission der Sächsischen Landesärztekammer, Fach Hals-
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Nasen-Ohrenheilkunde sowie seit 2004 für spezielle HNOChirurgie Ehrungen und Auszeichnungen: 1980 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden
Klimm, Hermann Wolfgang * 7. Oktober 1943 in Leipzig Wolfgang Klimm legte 1962 in Leipzig das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Leipzig auf. Nach dem 1967 mit Auszeichnung bestandenen Staatsexamen wurde ihm im selben Jahr die Approbation als Zahnarzt erteilt. 1967 bis 1968 als Jugendzahnarzt an der Poliklinik Süd in Weimar tätig, wechselte Klimm 1968 an die Universität Leipzig, wo er als Wissenschaftlicher Assistent, später Oberarzt an der Poliklinik für Konservierende Stomatologie tätig war. 1969 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Längsschnittuntersuchungen über Veränderungen des marginalen Parodontiums bei Schwangeren und jungen Müttern sowie die Effektivität oralprophylaktischer Maßnahmen" an der Universität Leipzig promoviert und erwarb 1972 die Anerkennung als Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie. Seit 1977 wurde Klimm mit der Wahrnehmung der Vorlesung „Mikrobiologie der Mundhöhle" beauftragt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Über die antibakterielle und plaqueinhibierende Wirksamkeit von lokalapplizierten Fluoriden und Chlorhexidin unter besonderer Berücksichtigung kariesinduzierender Plaquestreptokokken" habilitierte er sich 1981 an der Universität Leipzig. Im gleichen Jahr wurde ihm auch die Lehrbefähigung (Facultas docendi) verliehen. 1984 wurde Klimm als Hochschuldozent für Konservierende Stomatologie an der Universität Leipzig berufen. Zum 01.09.1985 folgte Klimm dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Konservierende Stomatologie sowie als Stellvertretender Direktor der Poliklinik für Konservierende Stomatologie und Leiter der Abteilung für Kariologie und Endodontologie an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Am 01.07.1994 wurde er als C4-Professor für Zahnerhaltung an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden und gleichzeitig als Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung berufen. Seit 2003 ist Hermann Wolfgang Klimm Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Medi-
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
zinischen Fakultät / Universitätsklinikum der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prävention; ästhetische Restaurationen; Behandlung des infizierten Wurzelkanals; chronisches Zahnhartsubstanztrauma; MikroÖkologie und Histobakteriologie der Karies; reparative Dentinogenese Publikationen: Der keilförmige Defekt. Berlin u.a. 1993 (zus. m. G. Graehn); Mikrobielle Randspaltbesiedelung bei Klasse-V-Restaurationen in vitro. Dtsch. Zahnärztl. Z. 51 (1996), S. 90-95 (Erstautor); (Cariologie. Ein Leitfaden für Studierende und Zahnärzte. München u.a. 1997; Mikroökologisches Plaquekonzept der Kariesätiologie. In: Heidemann, D. (Hrsg.): Deutscher Zahnärzte Kalender 1999. München 1999, S. 33-50; Endodontologie. Grundlagen und Praxis. Stuttgart 2003. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1991 Mitglied der Habilitationskommission; seit 1996 Vorsitzender des Ausschusses für die zahnärztliche Prüfung; seit 1997 Working Group for the Stimulation of Caries Research in Europe of European Organization for Caries Research; seit 2001 Advisory Council of European Organization for Caries Research Ehrungen und Auszeichnungen: 1981 Doberentz-Preis der Universität Leipzig; 1996 Jahresbestpreis der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Klug, Winfried * 27. April 1934 in Mylan Winfried Klug legte 1952 in Radebeul das Abitur ab und nahm noch im selben Jahr ein Studium der Medizin zunächst an der Universität Greifswald, später an der Universität Leipzig auf, das er dort 1957 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. 1958 wurde Klug die Approbation als Arzt erteilt und - ebenfalls 1958 - unter Vorlage der Dissertation „Der Magnesiumgehalt des mütterlichen und kindlichen Blutserums, des kindlichen Harns, des Fruchtwassers und des Plazentargewebes mit und ohne Belastung der Mutter mit Magnesiumsulfat" an der Universität Leipzig promoviert. 1957 begann er seine ärztliche Tätigkeit als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt, wo er gleichzeitig seine Facharztausbildung absolvierte, die er 1963 mit der Anerkennung als Facharzt für Chirurgie abschloss. 1965 wurde er zum Oberarzt der Traumatologischen Abteilung der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt ernannt. Ein Jahr später - 1966 - übernahm
Klug,
Winfried
Klug als Leitender Arzt die Chirurgische Abteilung des St. Joseph Stifts Dresden und war von 1976 bis 1981 als Facharzt für Chirurgie an der Poliklinik Dresden-Neustadt tätig. 1981 wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wo er zum Oberarzt der Chirurgischen Abteilung der Zentralen Hochschulpoliklinik ernannt wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Tierexperimentelle Untersuchungen über die Wirkung des Ultraschalls auf Knochenbruchheilung, Kallusgewebe und paraklinische Aspekte" habilitierte sich Klug 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte 1985 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Chirurgie. Am 01.02.1986 wurde Klug zum a.o. Dozenten für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Klug hatte zudem eine Subspezialisierung auf dem Gebiet der Proktologie absolviert, wofür er 1990 die diesbezügliche Anerkennung erwarb. Seit 1992 Leiter der chirurgischen Abteilung der Zentralen Hochschulpoliklinik, wurde Klug am 10.12.1992 als api. Professor für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit der Auflösung der Hochschulpoliklinik und der Dreiteilung der Chirurgischen Klinik 1993 war Klug seitdem an der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie an der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden tätig, wo er die Leitung der poliklinischen Abteilung übernahm. Mit Erreichen des Altersruhestandes ist Winfried Klug 1999 aus dem Dienst ausgeschieden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Handchirurgie und Proktologie; Stimulation der Knochenbruchheilung; Kryochirurgie; proktologische Grundlagenforschung Publikationen: Chirurgie für den Facharzt für Allgemeinmedizin I-III. Berlin 1990 (zus. m. H.-G. Knoch); Allgemeine Chirurgie und Anästhesiologie für Stomatologen. Leipzig 1988 (zus. m. H.-G. Knoch und U. Müller); Stimulation of fracture healing with ultrasound. BerlinHeidelberg-New York 1991 (zus. m. H.-G. Knoch); Anale Inkontinenz - Indikationen zur Schwellstromtherapie und Behandlungsergebnisse. In: Hager, T.: Aktuelle Koloproktologie. München 1994, S. 148-157; Operative Maßnahmen bei Pyodermia fistulans sinifica. In: Hager, T.: Aktuelle Koloproktologie. München 1994, S. 236-239. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Sektion Poliklinische Chirurgie der Gesellschaft für Chirurgie der DDR; Mitglied des Dresdner Arbeitskreises für Colo-Proktologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1988 Martin-Gülzow-Preis der Gesellschaft für Gastroenterologie
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Knoch,
Hans-Georg
Knoch, Hans-Georg * 19. September 1931 in Oberglogau O/S. Hans-Georg Knoch legte 1950 in Glogówell (ehem. Oberglogau) das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin in Poznan auf, das er 1955 mit dem Staatsexamen abschloss. 1955 wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt und Knoch begann noch im gleichen Jahr mit der Facharztausbildung für Chirurgie am Kreiskrankenhaus Kozle. Nach der Übersiedlung 1957 in die D D R war Knoch als Arzt am Kreiskrankenhaus Wolgast tätig. 1958 wurde Knoch unter Vorlage der Dissertation „Schenkelhals- und pertrochantere Oberschenkelfrakturen bei älteren Patienten" an der Universität Greifswald promoviert. 1960 erlangte er die Facharztanerkennung für Chirurgie, wurde 1961 zum Oberarzt ernannt und wechselte 1962 an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, wo er zunächst als Stationsarzt, später als Oberarzt der Chirurgischen Klinik tätig war. 1963 wurde er zum Leiter der Chirurgischen Poliklinik an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Der Einfluss von Vibration in der Nieder- und Hochfrequenz - speziell Ultraschall auf die Kallusbildung" habilitierte sich Knoch 1966 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.02.1967 wurde er zum Hochschuldozenten für Chirurgie, am 1.9.1974 als a.o. Professor sowie zum 01.09.1976 als o. Professor für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1971 hatte Knoch das Amt des Direktors der Zentralen Hochschulpoliklinik der Medizinischen Akademie Dresden übernommen. 1977 wurde Knoch zum Rektor der Medizinischen Akademie gewählt. Dieses Amt übte er bis 1983 und in zweiter Amtsperiode nochmals 1990/91 aus. 1992 wechselte Hans-Georg Knoch nach Nordrhein-Westfalen und nahm dort seine Tätigkeit als Spezialist für Proktologie in einer Privatklinik in Bad Salzuflen auf. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Ozontherapie; niederfrequenter Ultraschall, Elektrotherapie und Operation (eigene Methode) der analen Inkontinenz; Grundlagen der Proktologie; Organisation des internationalen Kilochentumorregisters; Entwicklung der ambulanten Chirurgie und Anästhesie; Ausbildungsprogramm für Studenten der Zahnheilkunde; praktische Ausbildung der Studenten; Krankenpflege auf wissenschaftlicher Grundlage Publikationen: Knochengeschwülste und geschwulstähnliche Knochenerkrankungen. 3. Aufl. Stuttgart-New York 1982 (zus. m. G. Dominok);
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Allgemeine Chirurgie und Anästhesiologie für Stomatologen (Lehrbuch). Leipzig 1988; Die proktologische Sprechstunde. 6. Aufl. München-WienBaltimore 1986 (zus. m. Roschke); Stimulation of Fracture Healing with Ultrasound. BerlinHeidelberg-New York- Tokyo 1991 (zus. m. Klug); Therapie mit Ultraschall. 4. Aufl. Jena 1991. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1984 Ordentliches Mitglied der SOCIETAS JABLONOVIANA; 1972-1990 Gründungsmitglied/Vorsitzender der Gesellschaft für Osteologie; 1977 bis 1983, 1990/91 Rektor der Medizinischen Akademie Dresden, 1990 Gründung der Vorklinik und damit Ausbau der Medizinischen Akademie zur „Voll"-Hochschule; 1979-1990 Vorstandsmitglied/Vorsitzender der regionalen Chirurgengesellschaft Dresden; 1980-1990 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Chirurgie; 1980-1992 Chefredakteur von „Colo-Proctology"; 1982-1990 Mitherausgeber des „Zentralblatts für Chirurgie"; seit 1990 Mitglied der New York Academie of Science; 1994 Vorsitzender des Berufsverbandes der Colo-Proktologen Deutschlands; seit 1998 Vorsitzender der Ärztlichen Gesellschaft für Ozonanwendung in Prävention und Therapie e.V.; seit 2000 Mitherausgeber von „Die Naturheilkunde" Ehrungen und Auszeichnungen·. Obermedizinalrat; 1972 Rudolf-Virchow-Preis; 1974 Hufeland-Medaille in Gold; 1979 Verdienstmedaille der DDR; 1983 Vaterländischer Verdienstorden der DDR; Ehrenmitglied der Gesellschaft für Chirurgie in Polen, Tschechien, Italien; 1985 EhrendoktorwUrde der Medizinischen Fakultät der Universität Wroclaw
Knothe, Jürgen * 16. November 1936 in Königsbrück Jürgen Knothe legte 1955 in Kamenz das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig auf, das er nach dem Physikum 1957 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte und dort 1960 mit dem Staatsexamen abschloss. Nach der 1961 absolvierten Pflichtassistenz an der Medizinischen Akademie Dresden wurde Knothe 1962 die Approbation als Arzt erteilt. 1962 begann Knothe seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde der Carus-Akademie, wo er zugleich seine Facharztausbildung absolvierte. Bereits 1963 war er unter Vorlage der Dissertation „Die Wirkung einiger Sympathicomimetica und Sympathicolytica auf die durch 1,4-dipyrrolidino-2-butin erzeugte Analgesie der Maus" an der Dresdener Akademie promoviert worden. 1966 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten und habilitierte sich 1975 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Computeraudiometrie (ERA) als Routinemethode für die objektive Hörprüfung am Menschen und deren klinische Anwendungsgebiete" an der Medizinischen Akademie Dresden. Von September bis Dezember 1975 nahm Knothe einen Gast- und Forschungsaufenthalt an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Institutes für ärztliche Fortbildung Tbilissi/ Georgien wahr. 1979 wurde Knothe die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für HNO-Heilkunde erteilt und am 01.02.1981 zum Hochschuldozenten für Oto-Rhino-Laryngologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Bis zur Neubesetzung des Lehrstuhls und des Direktorats der Klinik war Knothe 1992/93 die kommissarische Leitung der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden übertragen worden. Am 07. 10.1994 wurde er zum api. Professor für HalsNasen-Ohren-Krankheiten an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und im Februar 1996 zum Stellvertretenden Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters trat Jürgen Knothe 2001 in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Audiometrie, Tympanotomie, Tympanoplasty Publikationen: Übersicht funktioneller Ergebnisse nach Tympanoplastik. Laryngol. Rhinol. Otol. 62 (1983), S. 206-209 (zus. m. W. Scharfenberg); The influence of masking on the ipsi- and contralateral brainstem evoked potential. Arch. Otorhinolaryngol. 242 (1985), S. 99-103 (zus. m. G. Hofmann); HNO-Therapiefibel. 3. Aufl. Leipzig 1988 (zus. m. K. Feller); Zur Indikation und Durchführung der diagnostischen Tympanotomie im Kindesalter. Laryngo-Rhino-Otol. 68 (1989), S. 486-48 (zus. m. R. Müller); Infusionstherapie mit Pentoxifyllin und/oder Hydroxyethylstärke. Dtsch. Med. Wschr. 126 (2001), S. 221-222.
Koch, Edmund * 30. Oktober 1955 in Marburg Edmund Koch legte 1975 in Marburg das Abitur ab und leistete anschließend bis 1976 als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz seinen Zivildienst. 1976 nahm er ein Studium der Physik an der Philipps-Universität Marburg auf, das er 1982 mit dem Diplom (Thema der Diplomarbeit: Test einiger Ideen zur Erzeugung eines kernspin-
Koch, Rainer polarisierten 23Na-Strahl durch optisches Pumpen) mit Auszeichnung abschloss. Seit 1982 war Koch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Physik an der PhilippsUniversität Marburg tätig und wurde dort 1984 unter Vorlage der Dissertation „Kernspinresonanzexperimente auf Oberflächen" - ebenfalls mit Auszeichnung - promoviert. 1985 erhielt er einen Forschungsaufenthalt am IBM Forschungslabor in Yorktown Heights/USA und wurde 1986 zum Projektleiter/Abteilungsleiter der Gundlagenentwicklung-Optik der Drägerwerke AG ernannt. Zum 01.01.1994 wurde Edmund Koch als C3Professor für Optik und Laser an der Fachhochschule Lübeck berufen und folgte am 16.03.2003 einem Ruf als C3-Professor für Klinisches Sensoring und Monitoring an der Klinik und Poliklinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, wo er zugleich die Leitung der Arbeitsgruppe „Klinisches Sensoring und Monitoring" übernahm. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sensorik; Optik und Lasertechnik; Medizintechnik Publikationen·. Photonik Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Impulse 7 (2002), S. 36-44 (zus. m. W. Bludau); Laserdioden-Spektroskopie an Molekülen mittlerer Größe. Technisches Messen 68 (2001), S. 431-437 (zus. m. B. v. d. Smissen); Electric-Field Gradient at the Nucleus of Alkali-Metal Atoms Adsorbed on Jellium. Physical Review Β 33 (1986), S. 6567-6571 (zus. m. Ν. D. Lang); Nuclear Magnetic Resonance Studies of Chemisorption of Alkali-Metal Atoms on W (110) Surface. Physical Review Letters 53 (1984), S. 364 (zus. m. Β. Horn, D. Fick); Production of Atomic Alkali-Metal Beams in Single Hyperfine Sublevels. Physical Review Letters 50 (1983), S. 1759 (zus. m. W. Dreves, H. Jänsch, D. Fick). Ehrungen und Auszeichnungen: 1987 Auszeichnung der Promotion als „herausragende wissenschaftliche Leistung"
Koch, Rainer * 6. April 1943 in Dresden Rainer Koch legte 1961 in Dresden das Abitur ab und absolvierte 1961 bis 1962 ein praktisches Jahr im Funkwerk Leipzig. Anschließend nahm er zunächst ein Studium der Elektrotechnik an der TU Dresden auf und wechselte 1963 an den Fachbereich Mathematik (Hauptfach Mathematische Statistik, Nebenfächer Numerik und Theoretische Physik) der TU Dresden. 1968 beendete er das Studium mit dem Abschluss des Diploms (Thema: Statistische Schätzungen in der Bedienungstheorie).
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Koch, Thea
P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Seit 1968 bis 1977 war Koch am Institut für Datenverarbeitung bzw. Großforschungszentrum Robotron Dresden tätig, wo er mit dem Entwurf und der Entwicklung eines Softwarepaketes zur Mathematischen Statistik für ESER-Großrechner beschäftigt war. 1975 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Maximum-Likelihood- und Chiquadrat-Minimum-Schätzung von Parametern für Verteilungsfunktionen und Chiquadrat-Anpassungstest in einem Programmpaket für mathematische Statistik" an der TU Dresden promoviert. 1978 wechselte Koch an die Medizinische Akademie Dresden, wo zum Oberassistenten am Institut für Medizinische Informatik und Biometrie ernannt wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Ein temporales statistisches Forschungsdatenmodell und seine Anwendung in medizinischen Studien" habilitierte sich Koch 1992 an der Fakultät Informatik der T U Dresden. Am 20.01.1996 wurde Rainer Koch als C3Professor für Medizinische Biometrie an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen und leitet seitdem die Abteilung Biometrie am Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der Medizinischen Fakultät der T U Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Biometrische Planung und Analyse klinischer und epidemiologischer Studien; Schätzen von Risiken, diagnostische, prognostische und strukturelle Modelle Publikationen: Maximum-Likelihood-Schätzungen von Parametern der Gamma- und Betaverteilung. Math. Operationsforschung und Statistik 5 (1974) 4/5, S. 333-355; Dimensionserniedrigung in der asynchronen klinischen Beobachtungsstudie Myotone Dystrophie. Z. Klin. Med. 45 (1990) 15, S. 1335-1336 (zus. m. W. Sauermann); Hierarchical changes of the structure in a temporal statistical scientific data model. Statistical Software Newsletter 16(1990) 2, S. 49-53; Estimation of the Heritability of Latent Variables Which Are Included in a Structural Model for Metabolic Syndrome. Hum. Hered. 52 (2001), S. 171-176; Lebensqualität unter intermittierender Selbstbeatmung. Monatsschr. Kinderheilk. 151 (2003, S. 284-291 (zus. m. E. Paditz, S. Zieger). Aktive Mitarbeit in Gremien und seit 1994 Mitglied des Konzils
Gesellschaften:
Ehrungen und Auszeichnungen: 2002 Urkunde für herausragende Leistungen in der Lehre
Koch, Thea * 1. November 1961 in Gießen Thea Koch legte 1979 in Wetzlar das Abitur ab und studierte von 1980 bis 1986 Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Nach dem be-
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standenen Staatsexamen wurde ihr 1986 die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1986 Assistenzärztin am Institut für Anästhesiologie der Medizinischen Universität Lübeck, wurde Thea Koch 1987 unter Vorlage der Dissertation „Stoffwechsel und Fließeigenschaften der Erythrozyten bei Patienten mit Diabetes mellitus" in Marburg promoviert. 1989 wechselte sie an die Fakultät für Klinische Medizin der Universität Heidelberg, w o sie als Assistenzärztin am Institut für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum der Stadt Mannheim tätig wurde. Mit dem Erwerb der Anerkennung als Facharzt für Anästhesie 1991 wurde Thea Koch zur Wissenschaftlichen Mitarbeiterin, 1994 zur Oberärztin am Institut für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Mannheim ernannt. Darüber hinaus absolvierte sie eine Weiterbildung auf dem Gebiet der speziellen anästhesiologischen Intensivmedizin. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Pathomechanismen und Mediatoren der systemisch inflammatorischen Reaktion (SIRS) und Möglichkeiten zur therapeutischen Intervention" habilitierte sich Thea Koch 1995 an der Fakultät für klinische Medizin der Universität Heidelberg. Zugleich wurde Thea Koch die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Anästhesiologie erteilt und im April 1996 zur Hochschuldozentin für Anästhesiologie an der Universität Heidelberg berufen. Zum 01.04.1998 folgte sie einem Ruf als C3Professorin für Anästhesiologie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden und wurde gleichzeitig zur Stellvertretenden Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum der TU Dresden ernannt. Seit 2002 ist Thea Koch Kommissarische Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum, verbunden mit der Vertretung des Lehrstuhls an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Differenzierte inhalative Therapieformen beim schweren akuten Lungenversagen (ARDS); Zelluläre Interaktionen und Wirkmechanismen von Perfluorocarbonen bei ARDS (KO 1814/3-1); beatmungsassoziierte Lungenschädigung; frühe zelluläre Marker von Zellstress; Parenterale und enterale Ernährung in der Intensivtherapie; neue Monitoringverfahren zur non-invasiven Messung des pulmonalen Blutflusses als Parameter zur Optimierung von Hämodynamik und Ventilation; Entwicklung von Beatmungssimulatoren; klinisch-pharmakologische Untersuchungen von neuen Muskelrelaxantien und Regionalanästhetika; Untersuchung
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
zur Biokompatibilität von Polymeroberflächen bei extrakorporaler Zirkulation Publikationen·. Alterations of filtration coefficients in pulmonary edema of different pathogenesis. Journal of Applied Physiology 73 (1992) 6, S. 2396-2402 (Mitautorin); Effects of hemorrhage, hypoxia and intravascular coagulation on bacterial clearance and translocation. Critical Care Medicine 21 (1993), S. 1758-1764 (Mitautorin); Origin and mediators involved in sepsis and the systemic inflammatory response syndrome. Kidney International 53 (1998)64, S. 66-69; Perfluorhexane Attenuates Proinflammatory and Procoagulatory Response of Activated Monocytes and Alveolar Macrophages. Anesthesiology 94 (2001), S. 101-109 (Mitautorin); Monotoring of organ dysfunction in sepsis/SIRS - novel strategies? J. Amer. Society of Nephrol. 12 (2001), S. 5359 (zus. m. S. Geiger, M. Ragaller). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (AINS); Mitglied der Arzneimittelkommission', Mitglied des Konzils der TU Dresden; 1. Stellvertreterin des Landesvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) Sachsen; Mitglied im Bund Deutscher Anästhesisten Ehrungen und
Auszeichnungen:
1991 3. Preis für Poster auf dem Deutschen Anästhesiekongreß in Mannheim; 1993 First Prize for the best free paper presented at the meeting; 2002 1 .Posterpreis der DGAI, Luzern
Köhler, Klaus * 13. Oktober 1933 in Großröda /Thüringen Nachdem Klaus Köhler 1952 in Meuselwitz das Abitur abgelegt hatte, nahm er im selben Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig auf, das er dort 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. Bereits 1957 wurde Köhler unter Vorlage der Dissertation „Das Verhalten der Serumlabilitätsproben und der Elektrophorese im Menstruationszyklus der gesunden Frau" an der Universität Leipzig promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz 1957/58 am Krankenhaus Meißen wurde ihm 1958 die Approbation als Arzt erteilt. 1959/ 60 zunächst Assistent am Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden, wechselte Köhler 1960 an die dortige Radiologische Klinik, wo er zugleich die Facharztausbildung absolvierte. Darüber hinaus nahm er ab 1963 eine Angiographie-Zusatzausbildung an der Charité der Humboldt-Universität Berlin wahr. Die Anerkennung als Facharzt für Röntgendiagnostik und
Köhler, Klaus Strahlenheilkunde erwarb Köhler 1964 und wurde 1967 zum Oberarzt der Klinik für Radiologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1967 bis 1969 war Köhler Teacher am XRay-Departement der Universität Bagdad und Consultant for Neuroradiology am Karkh-Government Hospital of Neurosurgery in Bagdad/Irak. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Komplexe angiographische und lymphangiographische Diagnostik gynäkologischer Tumoren und Tumorrezidive" habilitierte er sich 1973 an der Dresdener Akademie. 1973/74 war Köhler zu einem halbjährigen Studienaufenthalt an die Neuroradiologische Abteilung des Burdenko-Instituts Moskau/UdSSR delegiert worden. Zum 01.09.1975 wurde Köhler als Dozent für Radiologie und am 01.09.1977 als o. Professor für Röntgenologie/Röntgendiagnostik an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1978 war ihm die Leitung der Abteilung für Röntgendiagnostik an der Klinik für Radiologie der Medizinischen Akademie Dresden übertragen worden. Zwischen 1976 und 1980 nahm er eine Gastprofessur für Neuroradiologie an der Universität Bagdad wahr und von 1982 bis 1984 führten ihn Vorlesungsreisen an die Universitäten Helsinki, Kuopio, Tampere, Turku/Finnland und an die Universitäten Peking und Shanghai/China. Köhler erhielt 1985 einen Studienaufenthalt in Bern/ Schweiz und unternahm 1987 eine Vorlesungsreise an die Universität Quito/Ekuador. 1986 wurde Köhler zum Direktor der Klinik für Radiologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. In dieser Zeit übte er zugleich seit 1975 das Amt des 1. Prorektors der Medizinischen Akademie Dresden aus, das er bis 1988 inne hatte. Mit der 1993 vollzogenen Teilung der Klinik und Poliklinik für Radiologie und damit einhergehenden Gründung des Institutes und Poliklinik für Radiologische Diagnostik wurde Köhler zum gleichen Zeitpunkt als Direktor des Institutes sowie 1995 als C4-Professor für Radiologie an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Klaus Köhler 1999 durch das Sächsische Staatsministerium abberufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Röntgendiagnostik, Angiographie, Lymphographie Publikationen: Beiträge zu Komplikationen und Kontraindikationen der Lymphographie sowie zur Metastasendiagnostik gynäkologischer Tumoren. Lymphographie bei malignen Tumoren. (Handbuch). Stuttgart 1976;
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Köhne,
Claus-Henning
Zur Ätiologie der Subarachnoidalblutung. Radiol. Diagn. 20 (1979), S. 182-194 (zus. m. H. Platzbecker); Die Embolisation in der klinischen Praxis. Radiol. Diagn. 20 (1979), S. 194-202 (zus. m. H. Nitzsche, H. Platzbecker); Gynäkologische Röntgendiagnostik. Leipzig 1982 (zus. m. H. Platzbecker); Beiträge zur Angiographie der Beckengefäße und zur Diagnostik der Harnblase. In: Komplexe bildgebende Diagnostik-Becken. (Handbuch). Stuttgart 1994, S. 177-207 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1975-1988 1. Prorektor der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden; 1980-1994 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift „Radiologia diagnostica" Ehrungen und Auszeichnungen: 1970 Hufeland-Medaille in Gold; 1974 ORWO-Röntgenpreis; 1984 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis; 1989 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden
Köhne, Claus-Henning * 23. September 1959 in Braunschweig Claus-Henning Köhne legte 1978 in Braunschweig das Abitur ab und studierte anschließend bis 1985 Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und als DAAD-Stipendiat an der University of Glasgow/UK. 1983/84 absolvierte Köhne ein praktisches Jahr an der Klinik für Pädiatrie der Medizinischen Hochschule Hannover sowie an den Kliniken für Chirurgie und Innere Medizin am Nordstadt Krankenhaus Hannover. 1985 legte er das ärztliche Staatsexamen an der Medizinischen Hochschule Hannover ab. Unter Vorlage der Dissertation „Serumprotein Veränderungen des kindlichen nephrotischen Syndroms" wurde Köhne 1987 an der Medizinischen Hochschule Hannover promoviert. Seit 1986 absolvierte er eine Weiterbildung zum Facharzt für Kardiologie und Gastroenterologie am Robert-Koch-Krankenhaus Gehrden sowie an der Klinik für Innere Medizin (Intensivstationen Kardiologie, Pulmonologie/Gastroenterologie) und der Abteilung Diagnostische Radiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, die er 1995 mit der Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin/Hämatologie/Internistische Onkologie sowie Medical Oncology (Examen der European Society of Medical Oncology) abschloss. 1995 wurde Köhne zum Oberarzt an der Robert-Rössle-Klinik, Abteilung Hämatologie/ Onkologie und Tumorimmunologie, an der Charité der Humboldt-Universität Berlin ernannt und wechselte 1998 an die Universitätsklinik Rostock, wo er als Oberarzt an der Klinik und Poli-
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klinik für Innere Medizin, Abteilung Hämatologie/Onkologie, tätig wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Der Einfluß von Applikationsdauer und biochemischer Modulation auf die Wirksamkeit von 5-Fluorouracil bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom" habilitierte sich Köhne 2000 an der Universität Rostock und erlangte im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Innere Medizin. Im Juli 2000 wurde er zum Privatdozenten für Innere Medizin an der Universität Rostock ernannt. 2001 legte er das sog. MORA Examen zur Anerkennung als Arzt für Medical Oncology der European Society of Medical Oncology ab. Zum 01.05.2002 folgte Claus-Henning Köhne einem Ruf als C3-Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Internistische Onkologie an die Medizinischen Fakultät der TU Dresden und wurde gleichzeitig zum Bereichsleiter Internistische Onkologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums der TU Dresden ernannt. Publikationen: Failure of orally administered dipyridamole to enhance the antineoplastic activity of fluorouracil in combination with leucovorin in patients with advanced colorectal cancer: a prospective randomized trial. JCO 13 (1995), S. 12011208 (Erstautor); Effective biomodulation by leucovorin of high dose infusional 5-Fluorouracil given as a weekly 24-hour infusion: Results of a randomized trial in patients with advanced colorectal cancer. JCO 16 (1998), S. 418-426 (Erstautor); Analysis of the p53/BAX pathway in colorectal cancer: low ΒΑΧ is a negative prognostic factor in patients with resected liver metastases. J. Clin. Oncol. 17 (1999), S. 1364-1374 (Mitautor); Toxicity of irinotecan in patients with colorectal cancer. N. Engl. J. Med. 345 (2001), S. 1351-1352 (zus. m. E. van Cutsem, J.Y. Douillard); Clinical determinants of survival in patients with 5-fluorouracil-based treatment for metastatic colorectal cancer: results of a multivariate analysis of 3825 patients. Ann. Oncol. 13 (2002), S. 308-317 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Gründungsmitglied der Initiative Solide Tumoren (IST); Sekretär der EORTC Gl Gruppe; Mitglied des Editorial Board Annals of Oncology; Mitglied der Wilsede-Schule für Onkologie und Hämatologie; Reviewer wissenschaftlicher (internationaler) onkologischer Zeitschriften Ehrungen und Auszeichnungen: 1996 AACR Poster award; 1998 AIO Wissenschaftspreis; 1998 Posterpreis AACR Bristol-Myers Squibb Young Investigater Award
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Kohlhaas, Markus * 15. Oktober 1962 in Dortmund Markus Kohlhaas legte 1983 in Zuoz/Schweiz das Abitur ab und nahm 1983 ein Studium der Medizin an der Reichsuniversität Gent/Belgien auf, das er 1984 an der Semmelweis-Universität Budapest/Ungarn sowie seit 1986 an der Universität Hamburg fortsetzte und dort 1990 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. 1990 bis 1992 war Kohlhaas als Arzt im Praktikum und von 1992 bis 1995 als Assistenzarzt an der Universitäts-Augenklinik Hamburg tätig. 1994 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Experimentelle Untersuchungen mit einem neuen lamellären Rotormikrokeratom" an der Universität Hamburg promoviert und erlangte im selben Jahr die Anerkennung als Facharzt für Augenheilkunde. 1996 wurde er zum Oberarzt an der UniversitätsAugenklinik Hamburg ernannt. Zwischen 1991 und 1998 absolvierte er Forschungsaufenthalte an der Rothschild-Augenklinik Paris/Frankreich, der Clinica Lombardi Rom/Italien, der Clinic Barraquer Bogota/Kolumbien, der Universitäts-Augenklinik Aarhus/Dänemark, dem Cromwell-Hospital London/UK und dem Johannes-Hospital Dortmund. 1998 erlangte Kohlhaas die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Augenheilkunde und habilitierte sich mit der wissenschaftlichen Arbeit „Experimentelle und klinische Untersuchungen zur refraktiven Hornhautchirurgie" an der Universität Hamburg zum Privatdozenten. 2001 wechselte Markus Kohlhaas als Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde an das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden und wurde am 01.08. 2003 als C3-Professor für Refraktive Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Refraktive Chirurgie; vorderer Augenabschnitt; Laserschutz; Krankenhaushygiene; Qualitätsmanagementkoordination Publikationen·. Tränenwegsversorgung mittels Ringintubation bei Verletzungen des Ober- und Unterlides. Ophthalmologe 98 (2001), S. 743-746 (Erstautor); Langzeitbedeutung des primären Orbitaimplantats in sowohl ästhetischer als auch funktioneller Hinsicht. Klin. Monatsbl. Augenheilkd. 220 (2003), S. 418-422 (zus. m. D. Schulz); Phake Hinterkammerlinse ICL. Der Augenspiegel 49 (2003), S. 10-16 (zus. m. D. Sandner, L.E. Pillunat); Komplikationen der phaken Hinterkammer ICL. Köln 2003, S. 305-308 (Eistautor);
Kotzerke, Jörg Phake IOL - Langzeitergebnisse der implantierbaren intraokularen Kontaktlinse. Köln 2003, S. 313-321 (zus. m. D. Sandner, L.E. Pillunat). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte; Mitglied der Vereinigung Sächsischer Augenärzte; Mitglied der European sowie American Association of Cataract and Refractive Surgery
Kotzerke, Jörg * 16. Juli 1958 in Hannover Nachdem Jörg Kotzerke 1977 das Abitur an der Altkönig-Schule in Kronberg/Ts. abgelegt hatte, nahm er noch im selben Jahr ein Studium der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover auf, das er dort 1983 mit dem Staatsexamen beendete. Mit der Erteilung der Approbation als Arzt 1983 begann er seine Tätigkeit als Assistenzarzt für Nuklearmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. 1985 wurde Kotzerke unter Vorlage der Dissertation „Die Bedeutung der Kernspintomographie für die Differentialdiagnose bei raumfordernden Prozessen der Leber" in Hannover promoviert. Nach dem Grundwehrdienstes 1986/87 setzte Kotzerke 1987 die Tätigkeit an der Medizinischen Hochschule Hannover fort und erlangte 1988 die Facharztanerkennung für Nuklearmedizin. Im gleichen Jahr wurde er zum Oberarzt der Abteilung Nuklearmedizin und spezielle Biophysik an der Medizinischen Hochschule Hannover ernannt. Mit dem Thema „Gemeinsamkeit, Gültigkeit und Grenzen nuklearmedizinischer Clearance-Methoden zur Nierenfunktionsprüfung" habilitierte er sich 1991 in Hannover und wurde 1995 als C3Professor für Kardiovaskuläre Nuklearmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover berufen. 1995 wurde Kotzerke an das Universitätsklinikum Ulm als Sektionsleiter Kardiovaskuläre Nuklearmedizin umberufen und im Jahr 2000 zum Geschaftsführenden Oberarzt der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Ulm ernannt. Am 01.06.2002 folgte Jörg Kotzerke dem Ruf als C4-Professor für Nuklearmedizin an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und gleichzeitig als Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: PET (positron emission tomography), Radioimmuntherapie Publikationen: Three-dimensional assessment of myocardial oxidative metabolism: a new approach for regional determination
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Kriegel, Thomas M. of PET-derives carbon-11-acetate kinetics. J. Nucí. Med. 31 (1990), S. 1876-1883 (Erstautor); Role of attenuation correction for fluorine-18 fluorodeoxyglucose positron emission tomography in the primary staging of malignant lymphoma. Eur. J. Nucl. Med. 26 (1999), S. 31-38 (Erstautor); Radioimmunotherapy for the intensification of conditioning before stem cell transplantation: differences in dosimetry and biokinetics of l 8 8 Re- and 99m Tc-labeled antiNCA-95 MAbs. J. Nucl. Med. 41 (2000), S. 531-537 (Erstautor); C-11 -Acetate positron emission tomography can detect local recurrence of prostate cancer. Eur. J. Nucl. Med. 29 (2002), S. 1380-1384 (Erstautor); Intraindividual comparison of [11C] acetate and [11C] choline positron emission tomography for detection of metastases of prostate cancer. Nuklearmedizin 42 (2003), S. 25-30 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1999 Wissenschaftlicher Sekretär der 37. Internationalen Jahrestagung für Nuklearmedizin Ulm; seit 2003 Vorsitzender des PET-Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin; seit 2003 Mitarbeit im Beirat der Zeitschriften „Nuklearmedizin" und „Der Nuklearmediziner"
Kriegel, Thomas M. * 27. März 1954 in Leipzig Thomas Kriegel legte 1972 in Leipzig das Abitur ab. 1974 nahm er ein Studium der Biochemie an der Sektion Biowissenschaften der Universität Leipzig auf, das er 1979 mit dem Diplom in Biochemie abschloss. Seit 1979 war Kriegel Doktorand am Physiologisch-Chemischen Institut des Bereiches Medizin der Universität Leipzig und wurde 1983 unter Vorlage der Dissertation „Hydrodynamische Untersuchungen zur Abhängigkeit der Quartärstruktur der Phosphofruktokinase aus Saccharomyces cerevisiae von Enzymkonzentration und Substraten" an der Universität Leipzig promoviert. 1983 nahm Kriegel ein Postgradualstudium für Medizinische Biochemie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin auf, das er 1985 mit der Anerkennung als Fach-Biochemiker der Medizin beendete. Seit 1985 war er Habilitand am Institut für Biochemie des Bereiches Medizin der Universität Leipzig. 1992/93 erhielt Kriegel ein DFG-Studium am Department of Microbiology and Molecular Genetics der Harvard Medical School Boston, Massachusetts/USA. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Beziehungen zwischen Oligomerstruktur, Konformation und katalytischer Aktivität bei Phosphofruktokinase-1 aus Saccharomyces cerevisiae" habilitierte er sich 1993 an der Universität Leipzig. Ebenfalls 1993
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
wurde ihm die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Biochemie erteilt. 1994 wechselte Kriegel an das Institut für Physiologische Chemie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, wo er zum Oberassistenten ernannt wurde. Am 01.08.1995 wurde Thomas Kriegel als C3-Professor für Physiologische Chemie an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der T U Dresden berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Struktur-Funktions-Beziehungen bei glykolytischen Enzymen; Mechanismen der Regulation des Glukose-Stoffwechsels in Eukaryonten Publikationen·. In vivo phosphorylation site of hexokinase 2 in Saccharomyces cerevisiae. Biochemistry 33 (1994), S. 148-152; Phosphofructokinase-1 from Saccharomyces cerevisiae: Analysis of molecular structure and function by electron microscopy and self-catalysed affinity labelling. Intern. J. of Biol. Macromolecules 24 (1999), S. 27-35; Regulation of phosphotransferase activity of hexokinase 2 from Saccharomyces cerevisiae by modification at serine14. Biochemistry 40 (2001), S. 1083-1090; Hexokinase 2 from Saccharomyces cerevisiae: Regulation of oligomeric structure by in vivo phosphorylation at serine14. Biochemistry 37 (1998), S. 11989-11995; The unique hexokinase of Kluyveromyces lactis. Molecular and functional characterization and evaluation of a role in glucose signaling. J. Biol. Chem. 278 (2003), S. 3928039286.
Kropp, Joachim * 19. Februar 1950 in Bonn Joachim Kropp legte 1969 in Bonn das Abitur ab und nahm im selben Jahr ein Studium der Physik an der Universität Bonn und der Universität Heidelberg auf, das er 1976 mit dem Diplom abschloss. Bereits 1975 begann Kropp zusätzlich ein Studium der Medizin an der Universität Heidelberg, das er 1977 an der Universität Köln und 1980 an der Universität Bonn fortsetzte. Nach dem 1982 bestandenen III. Staatsexamen wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1982 Assistent am Institut für Klinische und Experimentelle Nuklearmedizin des Universitätsklinikum Bonn, wurde er 1984 unter Vorlage der Dissertation „Messungen Keilfilter-modifizierter Strahlungsfelder am 42 MeV Betatron" an der Universität Bonn promoviert. 1986 erwarb Kropp die Anerkennung als Facharzt für Nuklearmedizin. 1988/89 war er Visiting Fellow der Nuclear Medicine Group, Oak Ridge National Laboratory, Tennessee/USA und wurde 1989 zum Hoch-
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
schulassistenten an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Bonn ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Szintigraphie mit radiojodierten Fettsäuren als Substrat des oxydativen myokardialen Stoffwechsels. Experimentelle Ergebnisse und klinische Validierung" habilitierte sich Kropp 1992 an der Universität Bonn und erlangte gleichzeitig die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Nuklearmedizin. 1993 wechselte er an die Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der T U Dresden, wo er zum Privatdozenten für Nuklearmedizin sowie zum Leiter der Poliklinik an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ernannt wurde. Am 29.01.1999 erhielt Joachim Kropp die Ernennung als api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Seit 2000 ist er Leitender Oberarzt und Stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums der TU Dresden. 2002 wurde er zum Visiting Professor an der Shanghai Second Medical University, Shanghai/ China, berufen. Publikationen·. Excitation Functions of 191 + 193-Ir, 197-Au (6-Li,xn+yp) C o m p o u n d Nuclear Reactions at E(Li) = 48-156 M e V . Ζ. Physik Α 2 8 0 (1977), S. 161-172; Incorporation of radioiodinated IPPA and B M I P P fatty acid analogues into complex lipids from isolated rat hearts. Nucl. Med. Biol. 19 (1992), S. 283-288; Inhalation-Scintigraphy with an ultrafine aerosol (Technegas) in infants with functional bronchial stenoses. Clin. Nucl. Med. 18 (1993), S. 223-226; Evaluation of pancreatic lipase activity by simple urine analysis after oral administration of a new iodine-131labeled triglyceride. Eur. J. Nucl. Med. 21 (1994), S. 1227-1230; Inhalation of [1-123] ai-protease inhibitor: Towards a new therapeutic concept of a j - p i deficiency. J. Nucl. Med. 42 (2001), S. 744-751. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Mitglied des Caradiovascular Councils der Society of Nuclear Medicine (SNM); Prüfer des Zweiten und Dritten Abschnitts der Ärztlichen P r ü f u n g in Sachsen; Temporäres Mitglied der Habilitationskommission; Kommissionsmitglied f ü r die Auswahlgespräche im Zulassungsverfahren Medizin und Zahnmedizin; Reviewtätigkeit f ü r das Journal of Nuclear Medicine; Mitglied der Advisory Group E 3 - A G - 1 0 8 5 der „International Atomic Energy A g e n c y " in Wien
Kiihn, Kurt * 20. April 1920 Limbach/Chemnitz, ! 5. Dezember 1985 Kurt Kühn war nach der Volksschule als Textilarbeiter tätig, leistete von 1940 bis 1944 seinen
Kühn, Kurt Wehrdienst und arbeitete 1944/45 als Buchhalter. 1945 übernahm er das Amt des Schulleiters der Parteischulen Chemnitz und Meißen, war 1947/ 48 Assistent des Betriebsleiters des Textilwerkes Wittgensdorf und 1948/49 Leiter der Abteilung Kader der Kreisleitung der SED Meißen. Von 1949 bis 1952 wirkte Kühn als Leiter der Betriebsparteischule des Sachsenverlages Dresden, 1952/53 als Leiter der Sonderschule des ZK der SED Hartmannsdorf und 1953/54 als Stellvertretender Leiter der Sonderschule des ZK Erfurt. 1954 begann er ein Fernstudium an der Parteischule „Karl M a r x " beim ZK der SED und war gleichzeitig Stellvertretender Leiter der Lehrabteilung beim ZK der SED Erfurt. Von 1956 bis 1961 wirkte Kühn als Lehrstuhlleiter für Geschichte der KPdSU an der Bezirksparteischule der Bezirksleitung der SED Dresden. 1960 schloss er sein Studium als Diplomgesellschaftswissenschaftler ab, begann 1961 als Leiter der Abteilung für Marxismus-Leninismus an der Medizinischen Akademie Dresden und war von 1962 bis 1976 Prorektor für Gesellschaftswissenschaften an der Medizinischen Akademie Dresden. A m 01.02.1963 wurde Kühn ebenda zum Dozenten für Wissenschaftlichen Sozialismus und Direktor des Instituts für Marxismus-Leninismus (bis 1973) ernannt. 1966 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Deutsche Ärzte an der Seite der deutschen Arbeiterbewegung im Kampf gegen den Hitlerfaschismus" am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim Z K der SED in Berlin promoviert. Am 01.09.1970 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor für Wissenschaftlichen Sozialismus an der Medizinischen Akademie Dresden. Aus gesundheitlichen Gründen schied Kühn 1977 aus der Carus-Akademie aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Ärzte in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus Publikationen: Georg Schumann: Eine Biographie. Berlin 1965; Prof. Dr. med. habil. Rainer Fetscher - an der Seite der Arbeiterklasse f ü r ein demokratisches Deutschland. Informationsdienst. Institut und M u s e u m für Geschichte der Stadt Dresden 3 (1970), S. 33-38; Ärzte an der Seite der Arbeiterklasse; Beiträge zur Geschichte des Bündnisses der deutschen Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz. Berlin 1973; Beitrag zur Geschichte der SED-Hochschulparteiorganisation der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden 17 (1979), S. 41-65; Robert Ganse: Das Schicksal eines Frauenarztes in den K ä m p f e n s e i n e r z e i t . Leipzig 1986 (zus. m. P. Schneck).
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Kugler, Joachim. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1962-1969 Mitglied des Senats der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Verdienstmedaille der DDR; 1976 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1982 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1985 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden
Kugler, Joachim * 23. März 1959 in Düsseldorf Joachim Kugler legte 1978 in Düsseldorf das Abitur ab und nahm als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes 1979 ein Studium der Psychologie, zusätzlich später auch der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf. Nach dem 1984 mit dem Diplom (Dipl.Psych.) abgeschlossenen Studium war Kugler von 1984 bis 1985 als Research Fellow der Harvard University Cambridge /USA tätig. 1989 legte er das III. ärztliche Staatsexamen an der Universität Düsseldorf ab und beendete damit auch das Medizinstudium erfolgreich. 1990 wurde Kugler mit der Dissertation „Filminduzierte Änderung der emotionalen Befindlichkeit und des Immunglobulin A im Speichel" an der Universität Düsseldorf zum Dr. med. promoviert und erhielt 1991 die Approbation als Arzt. Seit Mai 1996 Oberassistent für Medizinische Soziologie an der RWTH Aachen, habilitierte sich Kugler noch im November desselben Jahres (1996) mit dem Thema „Gesundheitspsychologische Aspekte der Angst: Ein Beitrag zur Lebensqualitätsforschung herzòperierter Patienten" im Fachgebiet Medizinische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Zum 01.04.1999 wurde Joachim Kugler als C3-Professor für Gesundheitswissenschaften/Public Health an die Medizinische Fakultät der TU Dresden berufen und ist seitdem als Leiter des Lehrstuhls Gesundheitswissenschaften/Public Health am Institut für Medizinische Informatik und Biometrie tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Versorgungsforschung; Lebensqualitätsforschung; Psychoneuroimmunologie Publikationen: Sphymomanometry induces different blood pressure changes in normotensives and untreated (borderline) hypertensives. Journal of Hypertension 17 (1999), S. 303-304 (zus. m. J. D. Rollnik); Zum Impfstatus von Medizin- und Zahnmedizinstudenten.Gesundheitswesen 62 (2000), S. 654-659 (zus. m. J. Kiewer);
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Der leitende Arzt in der Krankenhausorganisation. Balingen 2000 (Hrsg. zus. m. H. Seelbach, D. Windemuth); Pain, function, and psychologic outcome before, during and after intraoral tumor resection. J. Oral. Maxil. Surg. 60 (2002), S. 772-777 (Mitautor); Krankheitsverarbeitung von Patienten mit Multipler Sklerose. Psychoneuro. 29 (2003), S. 354-357 (zus. m. J. Kiewer, D. Pöhlau). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1998-2002 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie; seit 1999 Fakultätsbeauftragter für den Studiengang „Gesundheitswissenschaften/Public Health" an der TU Dresden; seit 2000 Mitherausgeber der Zeitschrift für Medizinische Psychologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1994 Posterpreis der American Society of Hypertension
Kummer, Rüdiger von * 25. Juni 1946 in Bremen Rüdiger von Kummer legte 1966 in Bremen das Abitur ab. Von 1966 bis 1971 studierte er Medizin an den Universitäten Göttingen und Heidelberg, legte 1971 das Medizinische Staatsexamen ab und erlangte 1973 die Approbation als Arzt. Bereits 1971 wurde von Kummer unter Vorlage der Dissertation „Zum Mechanismus des Abbaus von 3- 14 C-Serotonin durch Rattenlebermitochondrien" an der Universität Heidelberg promoviert. Seit 1971 absolvierte er eine Facharztausbildung auf den Gebieten Psychiatrie, Neurologie, Neurophysiologie und Neuroradiologie an der Universität Heidelberg, die er 1979 mit der Anerkennung als Nervenarzt abschloss. Seit 1979 Oberarzt sowie seit 1983 Leiter des Labors für experimentelle Hirnkreislaufforschung an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg, habilitierte sich von Kummer 1984 an der Universität Heidelberg mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Bestimmung der lokalen Gehirndurchblutung mit Hilfe von molekularem Wasserstoff. Ein experimenteller Beitrag zu der Theorie der Durchblutungsmessung in vitalen Geweben mit frei diffusiblen, inerten Gasen". Noch im gleichen Jahr wurde ihm die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Neurologie erteilt. Am 14.02. 1985 wurde er zum Privatdozenten ernannt. Seit 1987 war von Kummer Stellvertretender Leiter der Abteilung Neuroradiologie der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg und erlangte 1989 die Anerkennung als Facharzt für Radiologische Diagnostik mit Schwerpunkt Neuroradiologie. Am 11.10.1991 wurde von Kummer als api. Professor für Neurologie an der Universität Heidelberg ernannt.
Kunath,
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Bernhard
1 9 9 5 erreichte ihn der R u f als C 3 - P r o f e s s o r
e r w a r b K u n a t h 1 9 6 7 d i e A n e r k e n n u n g als F a c h -
für R a d i o l o g i s c h e D i a g n o s t i k / N e u r o r a d i o l o g i e an
arzt für N e u r o l o g i e und P s y c h i a t r i e und w u r d e
d i e M e d i z i n i s c h e Fakultät der T U D r e s d e n , den er
z u m Oberarzt der Klinik ernannt. 1978 w u r d e i h m
z u m 0 9 . 0 6 . 1 9 9 6 annahm. Z u g l e i c h w u r d e R ü d i g e r
d i e L e h r b e f ä h i g u n g (Facultas d o c e n d i ) für d a s
v o n K u m m e r z u m Leiter der e i g e n s t ä n d i g e n A b -
F a c h N e u r o l o g i e und P s y c h i a t r i e erteilt. M i t der
t e i l u n g für N e u r o r a d i o l o g i e a m Institut u n d P o l i -
w i s s e n s c h a f t l i c h e n A r b e i t „ D i e hereditäre rezidi-
klinik für R a d i o l o g i s c h e D i a g n o s t i k d e s U n i v e r -
v i e r e n d e muskuläre Parese mit permanenter m y o toner F u n k t i o n s s t ö r u n g " habilitierte s i c h Kunath
s i t ä t s k l i n i k u m s der T U D r e s d e n ernannt. Publikationen·. Early CT diagnosis of hemispheric brain infarction. BerlinHeidelberg-New York 1995 (zus. m. L. Bozzao, C. Manelfe); Management of Stroke: A practical guide for the prevention, evaluation and treatment of acute stroke. Caddo 1998, 2. Aufl. 2002 (zus. m. H. P. Adams, G.J. del Zoppo); Early Prediction of Irreversible Brain Damage After Ischemic Stroke by Computed Tomography. Radiology 219 (2001), S. 95-100 (Erstautor); Brain hemorrhage after Thrombolysis: Good or bad? Stroke 33 (2002), S. 1446-1447; „Early ischemic signs" haben eine prädiktive Aussage für den Erfolg und die Komplikationsrate der systemischen Thrombolyse. Akt. Neurologie 29 (2002), S. 511-512 (zus. m. W. Hacke). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1987-1996 Mitglied der Promotionskonferenz der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg; seit 1995 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie; seit 1998 Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Neuroradiologie in der Deutschen Röntgengesellschaft; seit 2002 Mitglied des Executive Committee der World Federation of Neuroradiology Society (WFNRS) Ehrungen und Auszeichnungen: 1984 Walter-Erb-Preis der Universität Heidelberg; 1994 Wilhelm-Konrad-Röntgen Preis der Deutschen Röntgengesellschaft
Kunath, Bernhard * 2 3 . D e z e m b e r 1 9 3 8 in D r e s d e n Bernhard K u n a t h l e g t e 1 9 5 6 in D r e s d e n das Abitur ab u n d n a h m a n s c h l i e ß e n d e i n S t u d i u m der M e d i z i n an der U n i v e r s i t ä t L e i p z i g
sowie
später an der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e D r e s d e n auf. N a c h d e m 1 9 6 2 b e s t a n d e n e n E x a m e n w a r er für ein Jahr als A s s i s t e n z a r z t an d e n
Kranken-
häusern in S c h m a l k a l d e n u n d M ü h l h a u s e n / T h ü r i n g e n tätig u n d e r l a n g t e 1 9 6 3 d i e A p p r o b a t i o n als Arzt. 1 9 6 3 w u r d e er unter V o r l a g e der D i s sertation „ D i e W i r k u n g v o n S y m p a t h o l y t i k a u n d - S y m p a t h o m i m e t i k a auf d e n N i k o t i n t r e m o r und - k r a m p f der M a u s " an der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e D r e s d e n p r o m o v i e r t . S e i t 1 9 6 4 als A s s i s tenzarzt an der Klinik für Psychiatrie und N e u r o l o g i e der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e D r e s d e n tätig, w o er a u c h s e i n e F a c h a r z t a u s b i l d u n g a b s o l v i e r t e ,
1 9 8 2 an der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e
Dresden
und w u r d e dort a m 0 1 . 0 2 . 1 9 8 5 z u m a.o. D o z e n t e n für N e u r o l o g i e u n d P s y c h i a t r i e ernannt. Mit Gründung des Fachbereiches Nervenheilk u n d e u n d der aus der Klinik für P s y c h i a t r i e u n d N e u r o l o g i e g e b i l d e t e n Klinik und P o l i k l i n i k für N e u r o l o g i e an der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e übern a h m K u n a t h 1 9 9 0 d a s A m t d e s Direktors der Klinik, das er bis 1 9 9 6 k o m m i s s a r i s c h bekleidete. A m 1 6 . 0 3 . 1 9 9 2 w u r d e er als api. P r o f e s s o r und a m 0 1 . 0 6 . 1 9 9 2 als C 3 - P r o f e s s o r für N e u r o l o g i e an der M e d i z i n i s c h e n A k a d e m i e D r e s d e n berufen. Mit Erreichen des Altersruhestandes
wurde
Bernhard K u n a t h a m 3 1 . 0 3 . 2 0 0 4 emeritiert u n d s c h i e d d a m i t a u s d e m D i e n s t an der M e d i z i n i s c h e n Fakultät D r e s d e n aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Anwendung neurophysiologischer Untersuchungsmethoden und Aufbau einer Untersuchungsabteilung; Einrichtung und Führung von Spezialambulanzen für Morbus Wilson und interdisziplinär für neuromuskuläre Erkrankungen; Untersuchungen zur klinischen und molekulargenetischen Differenzierung neuromuskulärer Erkrankungen Publikationen: Differentialdiagnostische und therapeutische Aspekte bei beidseitiger traumatisch bedingter Fazialis- und Abduzensparese. Psychiatr. Neurol. 153 (1967), S. 196-208; Zur Psychopathologie der hepatozerebralen Degeneration. Fortschr. Neurol. Psychiat. Grenzgebiete 37 (1969), S. 91106; Hepatozerebrale Degeneration „Morbus Wilson". Dtsch. Gesundheitswesen 24 (1969), S. 1169-1173 (zus. m. D. Biesold); Myokymia and neonatal epilepsy caused by a mutation in the voltage sensor of the KCNQ2K+channel. Proceedings Nat. Acad. Sci. (USA) 98 (2001), S. 12272-12277 (Mitautor); Diagnostik und Therapie bei Morbus Wilson - Bericht über 38 Jahre Behandlung in einer Spezialambulanz. Akt. Neurol. 30 (2003), S. 18-26 (zus. m. U. Reuner). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1978 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Humangenetik der DDR, bis 1988 Vorstandsmitglied, Vorsitzender der AG Neuromuskuläre Erkrankungen; seit 1988 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V.; seit 1990 Mitglied des Ärztlichen Beirates der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V.; 1991-2003 Vorsitzender der Ethikkommission der Medizinischen Akademie / Fakultät der TU Dresden
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Kunath, Hildebrand Ehrungen und Auszeichnungen: 1982 Robert-Koch-Medaille; 1983 Karl-Bonhoeffer-Preis der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR
Kunath, Hildebrand * 24. Januar 1943 in Jena Hildebrand Kunath legte 1961 in Auerbach/ Vogtl. das Abitur ab und absolvierte anschließend ein einjähriges Pflegepraktikum am Krankenhaus Rodewisch. 1962 nahm er ein Studium der Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf, das er 1968 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. Im selben Jahr wurde Kunath die Approbation als Arzt erteilt und er begann seine ärztliche Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sozialhygiene der FriedrichSchiller-Universität Jena. 1969 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Vorschlag für ein neues Aufzeichnungs- und Auswertungsverfahren für die Fluoreszenzangiografie des Augenhintergrundes unter Verwendung elektronischer Hilfsmittel" an der Universität Jena promoviert. Von 1973 bis 1985 als Leiter der Arbeitsgruppe Elektronische Datenverarbeitung an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-SchillerUniversität Jena tätig, hatte sich Kunath 1977 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Epidemiologie der Rheumatoid-Arthritis (RA) unter besonderer Berücksichtigung sozialer Faktoren und methodischer Gesichtspunkte" an der Jenenser Universität habilitiert und erlangte 1982 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für die Fachgebiete Medizinische Informatik / Sozialhygiene. Am 01.02. 1983 wurde er als Hochschuldozent für Sozialhygiene an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen. Zum 01.09.1985 folgte Kunath einem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Medizinische Informatik sowie gleichzeitig als Direktor des Institutes für medizinische Informationsverarbeitung (seit 1986 Institut für Medizinische Informatik) an die Medizinische Akademie Dresden. Mit der Gründung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden wurde Kunath zunächst 1993/94 die kommissarische Leitung des 1990 in Institut für Medizinische Informatik und Biometrie umbenannten Institutes angetragen. Am 30.09.1994 wurde Hildebrand Kunath als C4-Professor für Medizinische Informatik und Biometrie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
und gleichzeitig als Direktor des gleichnamigen Institutes bestätigt. Publikationen: Klassifikation als Voraussetzung für Qualitätssicherung. Grundlagen und Anwendung. Landsberg 1993 (zus. m. U. Lochmann); Medizin und Information. Tagung Epidemiologie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. München 1995; Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes durch das Sächsische Betreuungsmodell. Dtsch. Med. Wochenschr. 128 (2003), S. 1161-1166 (Mitautor); Nutzen und Risiken des Disease Managements bei Diabetes mellitus. In: Pfaff, H. (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften. Gesundheitsversorgung und Disease Management - Grundlagen und Anwendung der Versorgungsforschung. Bern-Göttingen-Toronto-Seattle 2003, S. 269274 (Mitautor); Der schwierige Kampf gegen den Brustkrebs. Implementierung und Evaluationierung von Leitlinien zur Früherkennung in Deutschland. Jena 2004. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1991 Mitglied des Vorstandes des Tumorzentrums Dresden e.V.; seit 1992 Mitglied der Arbeitsgruppe Perinatologie bei der Sächsischen Landesärztekammer; 1993-1999 Mitglied des Fachausschusses Medizinische Informatik der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS); seit 1995 Mitglied des Lenkungsausschusses Qualitätssicherung bei der Landesärztekammer Sachsen; 1998-2002 Präsident, seit 2002 Boardmember und Pastpresident der Association pour la Promotion de l'Informatique de Santé, Bern; 1999-2003 Wissenschaftlicher Beirat des Projektes SaxTeleMed beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales; seit 2000 Mitglied der Arbeitsgruppe Multimedia bei der Sächsischen Landesärztekammer; seit 2002 Leiter der Fachkommission Brustkrebs bei der Sächsischen Landesärztekammer; seit 2002 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates Media Design Center der TU Dresden; seit 2004 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates Versorgungsforschung bei der Bundesärztekammer; Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Medizinischer Informatiker; Mitglied der Senatskommission für Angelegenheiten der Datenverarbeitung an der TU Dresden; Vorstandsmitglied der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. Ehrungen und Auszeichnungen: 1998 Richard-Mertens-Preis
Kunze, Dietmar * 4. August 1938 in Oberwiesenthal Dietmar Kunze legte 1956 in AnnabergBuchholz das Abitur ab und studierte anschließend Medizin an der Universität Leipzig und an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Nach dem 1962 bestandenen ärztlichen Staatsexamen wurde ihm 1963 die Approbation
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
als Arzt erteilt. 1962 begann er seine ärztliche Tätigkeit als Pflichtassistent am Institut für Pathologie der Medizinischen Akademie Dresden, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte, die er 1967 mit der Anerkennung als Facharzt für Pathologie abschloss. Unter Vorlage der Dissertation „Statistische Auswertung der in den Jahren 1950-1960 in der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden und im Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt behandelten Thrombozytopenien" wurde Kunze bereits 1964 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Seit 1967 als Facharzt am Institut für Pathologie der Carus-Akademie tätig, habilitierte sich Kunze dort 1971 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Indirekte Methoden zum histochemischen Nachweis von Enzymaktivitäten mit Nitro-BT". Im gleichen Jahr wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Pathologie erteilt. A m 01.02.1976 wurde Kunze zum Hochschuldozenten für Pathologische Anatomie und zum 01.09.1979 als a.o. Professor für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Seit 1979 bis 2001 Leiter der Abteilung für Histopathologie und Quantitative Morphologie am Institut für Pathologie der Medizinischen Akademie/Fakultät an der T U Dresden, wurde Kunze am 01.06.1992 als C3-Professor für Allgemeine und Spezielle Pathologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1991 wurde er zum Prorektor für Forschung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt und in diesem Amt für 1993 bis 1994 als Prodekan für Forschung an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden bestätigt. Von 1996 bis 1999 wirkte Kunze als Koordinator des europäischen Telepathologieprojektes E U R O P A T H im Telematics Health Care Programm der Europäischen Kommission. Dietmar Kunze wurde 2001 emeritiert und aus dem Dienst am Institut für Pathologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden verabschiedet. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Pathologie; Enzymhistochemie; automatische Mikroskopbildanalyse; quantitative Morphologie; Telepathologie Publikationen: Automatische Bildverarbeitung. Dresden 1975 (Mithrsg.); Histo- und Zytochemie dehydrierender Enzyme. Leipzig 1979 (zus. m. F. Wohlrab und E. Seidler); Automated Image Analysis in Medicine and Biology. Leipzig 1988 (Hrsg. zus. m. W.R. Herrmann, V. Dimmer);
Lange, Ehrig Cellular sociology of proliferating tumor cells in invasive ductal breast cancer. Anal. Quant. Cytol. Histol. 18 (1996), S. 191-198 (Mitautor); Pathologie (Lehrbuch). 2. Aufl., München 2001 (Mithrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1987-2003 Mitarbeit in den Editorial Boards der Zeitschriften Analytical Cellular Pathology und Pathology Research and Practice (ab 1994); 1993-1997 Mitglied des Education Committee der Internationalen Akademie für Pathologie; 1997-2000 Vorstandsmitglied der European Society of Analytical and Cellular Pathology Ehrungen und Auszeichnungen: 1977 Nationalpreis der DDR für Wissenschaft und Kunst; 1994 Carus-Medaille der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
Lange, Ehrig * 20. September 1921 in Großrückerswalde/Erzgebirge Ehrig Lange legte 1939 in Grimma das Abitur ab und leistete danach zunächst seinen Dienst bei der Wehrmacht bis 1945 als Sanitätsfeldwebel. 1945 nahm Lange ein Medizinstudium an der Universität Jena auf, das er 1951 mit dem Staatsexamen erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation in Erfurt erteilt. 1952 wurde Lange mit der Dissertation „Die syphilitischen Erkrankungen des Zentralnervensystems, ihre Behandlung und deren Ergebnisse während der letzten sechs Jahre ( 1 9 4 5 1951)" an der Universität Jena promoviert. 1951 bis 1958 war Lange als Arzt für Psychiatrie und Neurologie an der Nervenklinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig und erlangte 1956 die Facharztanerkennung für Psychiatrie und Neurologie. Mit dem Thema „Die psychischen Besonderheiten sinnesdefekter und körperlich verbildeter Menschen, ihre pathopsychologische Sonderstellung und ihre Bedeutung für die allgemeine Psychiatrie, zugleich ein Versuch zur Bestimmung des paranoiden Beeinträchtigungssyndroms" habilitierte sich Lange 1958 an der Universität Jena. Im gleichen Jahr wurde Lange die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Psychiatrie erteilt und zum 01.09.1958 als Dozent für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Jena berufen. Noch 1958 nahm er seine Tätigkeit als Ärztlicher Direktor am Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Mühlhausen auf. Am 01.07.1963 folgte Lange dem Ruf als Professor mit vollem Lehrauftrag für Psychiatrie und Neurologie und Direktor der NeurologischPsychiatrischen Klinik an die Medizinische Aka-
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Laniado,
Michael
demie Dresden. Zum 01.03.1965 erhielt er die Professur mit Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie und am 01.09.1969 wurde er zum o. Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Auch nach seiner Emeritierung 1987 übernahm Ehrig Lange noch wissenschaftliche Aufgaben an der Hochschuleinrichtung und ist bislang selbständig als psychiatrischer Gerichtssachverständiger tätig. 1991 schied er offiziell aus dem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Multizentrische Studie - Lithiumprophylaxe der Zyklothymie; Epileptologie, insbesondere Psychopatologie Anfallskranker und psychotrope Wirkung von Antikonvulsiva; Sozialpsychiatrie - Ausbau spezieller Betreuungsstrategien (Tages- und Nachtbehandlung) sowie spezifische Formen der Arbeitstherapie; Forensische Psychiatrie Publikationen: Der misslungene Suizid. Jena 1964; Die ambulante Behandlung des Suizidgefährdeten unter besonderer Berücksichtigung der Psychopharmakotherapie. Dtsch. Ges.wesen 25 (1970), S. 121-125; Epilepsi und Antileptika. Dresden 1973 (zus. m. H. Wunderlich); The Differentiation between the Psychotic-Pathological and Criminal Suicide Extension. In: Psychopathology of Depression. Helsinki 1980, S. 287-289; Besonderheiten und Schwierigkeiten beim gezielten medikamentösen Einsatz in der Behandlung von chronisch Schizophrenen (schizophrener „Defekt"). Psychiat., Neurol, u. med. Psychol. 33 (1981), S. 652-656. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1959 Vorsitzender des Fachausschusses für Psychiatrie beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR; 1961 Teilnehmer am Weltkongress für Psychiatrie in Montreal/Kanada; 1971-1983 Mitglied des Komitees des Weltverbandes für Psychiatrie; 1972 Mitglied der Zentralen Fachkommission für Neurologie und Psychiatrie an der Akademie für ärztliche Fortbildung; 1982 Mitglied der Akademie der Naturforscher „Leopoldina" Ehrungen und Auszeichnungen: 1960 Hufeland- Medaille in Gold; 1961 Medizinalrat; 1962 Verdienter Arzt des Volkes; 1966 Obermedizinalrat; 1977 Verdienstmedaille der DDR; 1978 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis; 1987 Humboldt-Medaille in Gold; 1986 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR; Ehrenvorsitzender der Sächsischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Nervenheilkunde; 1991 Griesinger-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde; 1998 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Essen;
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
2001 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen in München; Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation, der Psychiatrischen Gesellschaft der CSSR, der Gesellschaft Polnischer Psychiater; Korresp. Mitglied der Finnischen Psychiatrischen Gesellschaft
Laniado, Michael * 9. Juli 1952 in Düsseldorf Michael Laniado legte 1971 am Max-PlanckGymnasium Düsseldorf das Abitur ab. 1973 studierte er zunächst an der Freien Universität (FU) Berlin Veterinärmedizin, wechselte 1974 zum Medizinstudium, das er an den Universitäten Düsseldorf und Berlin absolvierte und - nach einem Studienaufenthalt 1979 in London am Royal Free Hospital School of Medicine sowie MiddlesexHospital- 1980 abschloss. Im gleichen Jahr wurde Laniado in Berlin die ärztliche Approbation erteilt und begann seine berufliche Laufbahn als Assistenzarzt am Physiologischen Institut der FU Berlin. Bereits 1980 wurde er mit der Dissertation zum Thema „Experimentelle Untersuchung über den Einfluß einiger neuerer antibiotischer Präparate auf das Serum-Bilirubin und den Kernikterus der jungen Gunn Ratte" an der FU Berlin promoviert. 1983 bis 1988 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Radiologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums der Freien Universität Berlin, Standort Charlottenburg, tätig und wechselte 1989 an die Radiologische Universitätsklinik Tübingen, wo er wissenschaftliche Aufgaben an den Abteilungen Nuklearmedizin und Radiologische Diagnostik übernahm. 1991 wurde er zum Funktionsoberarzt auf dem Spezialgebiet MR-Tomographie an der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen ernannt und erhielt 1992 die Facharztanerkennung für Radiologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Über die Anwendung oraler Kontrastmittel in der MR- Tomographie des Abdomens" habilitierte sich Laniado 1993 an der Universität Tübingen und erhielt zugleich die Lehrbefähigung (Venia legendi). 1993 wurde er zum Oberarzt, 1994 zum leitenden Oberarzt an der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen ernannt und übernahm 1995 das Amt des Stellv. Ärztlichen Direktors. 1999 erhielt er die Ernennung zum api. Professor. Unter Berufung zum C4-Professor wechselte Michael Laniado am 01.12.2000 an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und wurde zu-
Lauschke,
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Gerhard
gleich als Direktor des Institutes und Poliklinik für Radiologische Diagnostik am Universitäts-
seine Facharztausbildung für Chirurgie an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akade-
klinikum bestätigt.
mie begonnen, 1965 absolvierte er zusätzlich eine Ausbildung an der Urologischen Klinik der Hochschule. 1965 erlangte Lauschke die Facharzt-
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Magnetresonanztomographie (insbes. des Abdomens); Mamma- und Pankreasdiagnostik; interventionelle Radiologie Publikationen: Kontrastmittel für magnetische Resonanztomographie des Abdomens. Teil 1: Tierexperimenteller Vergleich positiver und negativer Kontrastmittel. Fortschr. Röntgenstr. 147 (1987), S. 325-332 (Mitautor); MR imaging of the gastrointestinal tract. Amer. J. Roentgenol. 150 (1988), S. 817-821 (Mitautor); Superparamagnetic iron oxide Detection of focal liver lesions at high-field MR imaging. J. Magn. Reson. Imag. 4 (1994), S. 303-314 (Mitautor); Liver specific contrast media: a magic bullet or a weapon for dedicated targets? Radiology 205 (1997), S. 319-322 (mit Α.F. Kopp); MRT Abdomen und Becken. Stuttgart 1999 (Mitherausgeber). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1995-1999 Associate Editor der Zschr. „Radiology"; 2000-2001 Consultant to the Editor von „Radiology"; seit 1996 Scientific Editorial Board der „European Radiology"; seit 2001 Wissenschaftlicher Beirat der Zschr. „Der Radiologe"; Sitzungsmitglied der European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology (ESGAR) Ehrungen und Auszeichnungen: 1993/1994 Editor's Recognition Award for Special Distinction In Reviewing (Radiology); 1997 Kernspintomographiepreis fur „Verdienste um die klinische Evaluierung des Kontrastmitteleinsatzes in der Magnetresonanztomographie"; 2001 Lehrpreis der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen „für hervorragende interdisziplinäre Lehrveranstaltungen"
Lauschke, Gerhard * 3. März 1935 in Nassau/Erzgebirge Gerhardt Lauschke legte 1953 in Oschatz das Abitur ab und studierte anschließend bis 1958 Medizin an den Universitäten Leipzig und Greifswald s o w i e an der Medizinischen Akademie Dresden. 1959/60 absolvierte er seine Pflichtassistentenzeit an den Kliniken für Chirurgie, Kinderheilkunde, Orthopädie, an der Medizinischen Klinik und an der Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1960 wurde ihm die ärztliche Approbation in Dresden erteilt. Bereits 1959 wurde Lauschke mit der Dissertation „Die Serologie der Spondylitis ankylosans (Morbus Strümpell-Bechterew)" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert.
1961 hatte er
anerkennung für Chirurgie und wurde zunächst z u m Stationsarzt an der Klinik für Chirurgie der Medizinischen Akademie Dresden, 1968 zum Kommissarischen Leiter der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Riesa und 1969 zum Oberarzt für A l l g e m e i n e Chirurgie an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie ernannt. 1975 folgte die Ernennung zum 1. Oberarzt und stellvertretenden Klinikdirektor. 1977 erlangte Lauschke die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Chirurgie und habilitierte sich mit der wissenschaftlichen Arbeit „Experimentelle Studien der Lebertransplantation beim Hund unter besonderer Berücksichtigung der Hämodynamik und deren Auswirkungen auf die Leber" an der Medizinischen Akademie Dresden. A m 0 1 . 0 2 . 1 9 7 8 wurde Lauschke zum Hochschuldozenten für Chirurgie und zum 01.09.1979 als o. Professor für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Bereits Anfang 1979 war Lauschke die Leitung der Klinik für Chirurgie der Hochschule übertragen worden. Darüber hinaus wurde er 1980 zum Beauftragten und Leiter des zentralen medizinischen Forschungsprojektes „Biosignalerfassung und -Verarbeitung zur Diagnostik und zur Überwachung vital bedrohlicher Zustände" berufen. 1992 schied Gerhard Lauschke aus der Medizinischen Akademie aus und ließ sich in einer eigenen chirurgischen Praxis nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Allgemeine Chirurgie (Gallengangs-/Pankreaschirurgie); Onkochirurgie (Ösophagus-/Kolon-/Mammacarcinom); Transplantationschirurgie (auxiliare Lebertransplantation); Biosignalverarbeitung (kontinuierliche blutige Blutdruckmessung, kontinuierliche Messung der Elektrolyte mittels ChemFETS/ISFETS, Patientenüberwachung) Publikationen: Zur Frage der operativen Sanierung der Gallenwege als Prophylaxe gegen ein Rezidiv nach akuter Pankreatitis. Brun's Beiträge klin. Chir. 208 (1964), S. 470-479 (zus. m. E. Roitzsch, C. Schmechel); Praktische Einführung zur Rektoskopie. Jena 1965 (zus. m. H.-G. Knoch); Unsere Erfahrungen bei der Behandlung des Ösophaguskarzinoms. Zbl. Chirurgie 99 (1974), S. 1558-1559; Zur Bedeutung der arteriellen Leberdurchblutung. Zbl. Chirurgie 104 (1979), S. 1176-1184 (zus. m. R. Hacker); Die auxilläre Transplantation eines Leberteiles im Tierexperiment. Ζ. exp. Chir. Tranplant. künstl. Org. 20 (1987), S. 334-338 (zus. m. R. Schuster u.a.).
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Leonhardt,
Wolfgang
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1979-1983 Vorsitzender, bis 1989 Mitglied des Vorstandes der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Chirurgie der Bezirke Dresden und Cottbus; 1982-1989 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Chirurgie; 1982-1989 Beratender Arzt für Chirurgie beim Bezirksarzt Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1964 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1975 Medizinalrat; 1978 Nationalpreis der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik; 1985 Prof.-Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden; 1985 Obermedizinalrat; 1987 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden
Leonhardt, Wolfgang * 1. Dezember 1933 in Dresden Wolfgang Leonhardt legte 1952 an der Lessingschule in Kamenz das Abitur ab und nahm anschließend ein Chemiestudium an der Technischen Hochschule (TH) Dresden auf, das er 1958 mit dem Diplom abschloss. Noch im gleichen Jahr begann er seine Berufstätigkeit als Arbeitsgruppenleiter für Analytische Chemie am Zentralinstitut für Kernforschung (ZFK) Rossendorf, die er bis 1964 ausübte. Mit der Dissertation „Die Bestimmung von Sauerstoff und Fluor durch Aktivierung im Reaktor" wurde Leonhardt 1962 an der Technischen Universität (TU) Dresden zum Dr. rer. nat. promoviert. 1964 wechselte er an die TU Dresden, wo er bis 1968 als wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Elektrochemie und Physikalische Chemie tätig war. 1969 übernahm Leonhardt die Leitung des Labors der Klinik für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Methodische Untersuchung zur radiochemischen und elektrochemischen Messung der Adsorption aus Lösung am Beispiel des Systems KaliumjodidQuecksilber" habilitierte sich Leonhardt 1970 an der TU Dresden zum Dr. rer. nat. habil. 1981 erlangte er die Anerkennung als FachChemiker der Medizin auf dem Gebiet der Biochemie und 1982 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Biochemische Statistik erteilt. 1989 wurde Leonhardt zum a.o. Dozenten, 1990 zum a.o. Professor für Pathobiochemie und Klinische Chemie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Nach Erreichen der Altersgrenze wurde Wolfgang Leonhardt 1999 durch das Sächsische Staatsministerium abberufen, ist aber seit 2001 noch
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als freier Mitarbeiter am Zentrum für klinische Studien (GWT) der TU Dresden tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Stoffwechselforschung, insbes. biochem. Grundlagen der Hyperlipoproteinämie und Hypercholesterinämie Publikationen: Determination of Oxygen in Gallium Arsenide by Neutron Activation Analysis. Analytical Chemistry 36 (1964), S. 1979; The Adipocyte Volume in Human Adipose Tissue II. Observations in Diabetes Mellitus, Primary Hyperlipoproteinemia and Weight Reduction. Internat. J. Obesity 2 (1978), S. 429-439 (zus. m. H. Haller, M. Hahnefeld); Regression und gepaarter t-Test beim Methodenvergleich. Z. med. Lab.-Diagn. 24 (1983), S. 168-172; The metabolic syndrome. Jena-Stuttgart-Ulm-Lübeck 1997 (Hrsg. zus. m. M. Hahnefeld); Diminished susceptibility to in vitro oxidation of lowdensity lipoproteins in hypercholesterolemia key role of alpha-tocopherolcontent. Atherosclerosis 144 (1999), S. 103-107 (zus. m. M. Hahnefeld, F. Schaper). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990 Gründungsmitglied des Akademischen Beirates an der Medizinischen Akademie Dresden; 1992 Mitglied der Fachkommission Theoretische Fachgebiete an der Medizinischen Akademie Dresden; 1994 Mitglied des Konzils der TU Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Korresp. Mitglied der Sektion Atherosklerose der Kubanischen Gesellschaft für Pathologische Anatomie; 1979 Maxim-Zetkin-Preis der Gesellschaft für Innere Medizin; 1997 Ehrenmitglied der Tschechischen Medizinischen Gesellschaft J.E. Purkyne, Prag
Leupold, Wolfgang * 28. Mai 1940 in Chemnitz Nach dem 1958 in Chemnitz abgelegten Abitur studierte Wolfgang Leupold von 1958 bis 1964 Medizin an der Universität Leipzig und der Medizinischen Akademie Dresden, wo er auch sein Staatsexamen bestand. 1964 war er als Pflichtassistent zunächst am Kreiskrankenhaus Quedlinburg, 1965 an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig und erhielt im gleichen Jahr die Approbation als Arzt. An der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Dresdener Akademie war Leupold anschließend als Assistenzarzt tätig und begann hier zugleich auch seine Facharztausbildung, die er 1969 mit der Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde abschloss. Bereits 1964 war Leupold mit der Dissertation „Untersuchungen über 0 2 -Verbrauch bei Intervallbelastungen unter besonderer Berücksichtigung der gaschromatographischen Methode" an der Medizinischen Akademie promoviert worden. 1976 erwarb Leupold die Zu-
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Lorenz,
Kurt
Satzanerkennung als Facharzt für Pädiatrische Bronchopneumologie. 1978 zum Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, wurde ihm 1980 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Pädiatrie erteilt. Im gleichen Jahr habilitierte sich Leupold mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur bronchialen Reaktivität bei Kindern mit rezidivierenden und chronischen Erkrankungen der Atemwege und der Lunge" in Dresden. Leupold erlangte 1986 die Anerkennung als Subspezialist für Pulmologie und wurde schließlich am 01.09. 1987 zum a.o. Dozenten für Pädiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1987/88 nahm er eine Lehrtätigkeit als außerordentlicher Professor (Assoc. Prof.) am Gondar College of Medical Science in Äthiopien wahr und war 1990 mehrere Monate an der Universitäts-Kinderklinik Hamburg tätig.
1938 bis 1945 begann er 1943/44 ein Medizinstudium an der Universität Halle-Wittenberg, das er infolge der Kriegsereignisse jedoch unterbrechen musste und schließlich 1945 an der „Georgia Augusta" in Göttingen fortsetzte. 1949 wurde ihm die ärztliche Approbation in Hannover erteilt. Mit der Dissertation „Beitrag zur Volumenbestimmung der Hirnrinde" wurde Lorenz 1949 an der Universität Göttingen promoviert. Seit 1950 war er als Pflichtassistent am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt tätig, wo er auch seine Facharztausbildung für Kinderheilkunde begann. Die Facharztanerkennung erlangte Lorenz 1956 und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Zusätzlich war er von 1958 bis 1967 als beratender Pädiater beim Rat der Stadt Dresden tätig. Seit 1963 1. Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Kinderklinik an der Medizinischen Akademie Dresden, übernahm Lorenz
Am 01.12.1992 wurde Wolfgang Leupold zum api. Professor für Pädiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt und seit 1996 mit der Funktion des Stellvertretenden Direktors der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum an der TU Dresden betraut.
1970 zudem die Leitung der an der Kinderklinik gegründeten halbselbständigen Abteilung „Soziale und prophylaktische Pädiatrie". Bereits 1964 hatte sich Lorenz mit der wissenschaftlichen Arbeit „Herzvolumen und Leistungsmaße bei Kindern und Jugendlichen" an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert. Zum 01.04. 1965 wurde er zum Hochschuldozenten für Kinderheilkunde und am 01.09.1973 zum a.o. Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden berufen.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Atemwegs- und Lungenerkrankungen bei Kindern, Asthma bronchiale im Kindesalter; Lungenfunktionsdiagnostik Publikationen: Asthma bronchiale im Kindesalter: Leitfaden für die Praxis. 3. Aufl. Leipzig 1988 (zus. m. W. Thal); Neue Aspekte der inhalativen Glukokortikoid-Therapie des Asthma bronchiale. Deisenhofen 1995 (Hrsg. zus. m. D. Nolte); Erkrankungen der Atemwege und der Lunge - anatomische und physiologische Besonderheiten. In: Pädiatrie. Berlin 2000, S. 518-519 (zus. m. M. H. Schöni); Erkrankungen der Atemwege und der Lunge - angeborene Fehlbildungen. In: Pädiatrie. Berlin 2000, S. 519-521 (zus. m. M. H. Schöni); Lungenfunktionsdiagnostik bei Kindern. 2. Aufl. Stuttgart 2003 (zus. m. H. Lindemann). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1994 Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Im Jahre 1985 wurde Kurt Lorenz in den Altersruhestand verabschiedet. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Kinderrheumatologie; Sozialpädiatrie; Unfälle im Kindesalter Publikationen: Die medikamentöse Rheumatismusprophylaxe im Kindesund Jugendalter. Dtsch. Ges.wesen 17 (1962), S. 19101917 (zus. m. I. Lorenz); Die Langzeitbetreuung des chronisch kranken Kindes. Leipzig 1977,2. Aufl. 1984; Die juvenile Rheumatoid-Arthritis. Beiträge zur Rheumatologie. Bd. 26, Berlin 1984 (zus. m. J. Oppermann); Die juvenile Rheumatoide Arthritis. Stuttgart 1985 (zus. m. J. Oppermann); Kinderrheumatologie. Stuttgart 1993 (zus. m. J. Oppermann).
Ehrungen und Auszeichnungen ·. 1982 Arthur-Schloßmann-Preis
Lorenz, Kurt * 27. November 1919 in Dresden Kurt Lorenz legte 1938 in Dresden das Abitur ab. Noch während seines Militärdienstes von
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1969-1984 Leiter der Arbeitsgemeinschaft „Pädiatrische Rheumatologie" in der Gesellschaft für Rheumatologie; 1971 Vorsitzender der Wissenschaftlich-methodischen Kommission und Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden; 1972-1981 Leiter der Arbeitsgemeinschaft „Morbidität und Mortalität im Kindes- und Jugendalter" in der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR;
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Ludwig, Klaus Vorsitzender der Sektion Medizin der Urania DresdenStadt Ehrungen und Auszeichnungen: 1969 R u d o l f - V i r c h o w - P r e i s ; 1979 Medizinalrat; 1983 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Rheumatologie; 1985 Humboldt-Medaille in Silber; 1990 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Pädiatrie der D D R ; 1992 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft f ü r Rheumatologie e.V.; 1994 Ehrenmitglied der Sächsisch-Thüringischen Gesellschaft f ü r Kinderheilkunde
Ludwig, Klaus * 9. August 1941 in Dresden Klaus Ludwig legte 1959 in Pirna das Abitur ab und nahm 1961 ein Studium der Medizin an der Palacky-Universität OIomouc/Tschechoslowakei auf, das er dort 1967 mit dem medizinischen Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt in Dresden erteilt. Seit 1967 Assistenzarzt an der Medizinischen Akademie Dresden, absolvierte er dort zugleich seine Facharztausbildung an der Klinik für Chirurgie, die er 1972 mit der Anerkennung als Facharzt für Chirurgie beendete. 1973 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Über die Beeinflussung der Überlebenszeit von Ratten unter extremen Hyperthermiebedingungen durch Volumensubstitution und Noradrenalin" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Als Facharzt an der Chirurgischen Klinik der Carus-Akademie habilitierte sich Ludwig 1983 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Veränderungen der Leberdurchblutung nach totaler Pankreatektomie und Glukagonapplikation - Experimentelle Studien am Hund" und wurde am 01.02.1985 zum Hochschuldozenten für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1986 nahm er als Hochschullehrer einen Lehrauftrag am Gondar College of Medical Sciences/Äthiopien wahr. 1993 kommissarischer Leiter der Chirurgischen Klinik der Carus-Akademie, folgte Ludwig 1995 einem Ruf als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie an das Städtische Klinikum Dresden-Friedrichstadt, Akademisches Lehrkrankenhaus der TU Dresden, in der Funktion er bis heute tätig ist. Noch 1995 erlangte er die Zusatzanerkennung für Viszeralchirurgie. Am 27.09.1997 wurde Klaus Ludwig zum api. Professor für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt.
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Onkologische Chirurgie (Magen/Leber/Pankreas/Kolorektum); chronisch-entzündliche Darmerkrankungen; klinische Studien; Qualitätskontrolle und -Sicherung in der Viszeralchirurgie; tierexperimentelle Studien zur Hyperthermie und Pankreaschirurgie Publikationen·. Pankreaschirurgie. In: Leber-Gallen-Pankreas-Chirurgie. Berlin 1978, S. 333-411 (Mitautor); Totale Pankreatektomie ohne Duodenektomie - ein Modell f ü r Untersuchungen am pankreaslosen Hund. Z. exp. Chir. Transplant, künstl. O r g a n e 20 (1987), S. 324-327 (zus. m. R. Schuster, G. Lauschke); Ein Beitrag Uber Verletzung des Dickdarms bei Kolonkontrasteinläufen. Z. ärztl. Fortb. 74 (1980), S. 946-949 (zus. m. H. Diettrich, u. Herrmann); Multiviszerale Tumorresektionen - Benfit oder Belastung für den Kranken. In: Fleischer, G.-M. (Hrsg.): Kontroversen in der Chirurgie. Heidelberg 2 0 0 0 (Erstautor); Problemorientierte Zentren in der Chirurgie: Die zukünftige Entwicklung? In: Wolff, H. (Hrsg.): Teupitzer Gespräche: Der chirurgische Fortschritt und seine Gefahren. Heidelberg 2002. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1996-2001 Vorstandsmitglied der Sächsischen Chirurgenvereinigung (SCV); 2000 Präsident der Sächsischen Chirurgenvereinigung; seit 1996 Mitglied der A k a d e m i e für Ärztliche Fort- und Weiterbildung der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen : 1980 Maxim-Zetkin-Preis der Gesellschaft f ü r Klinische Medizin der D D R
Marré, Ernst * 5. Oktober 1932 in Leipzig, t 22. Juni 2004 in Dresden Ernst Marré legte 1952 in Leipzig das Abitur ab und begann im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig. Nach dem Staatsexamen 1957 wurde ihm 1958 die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Anschließend absolvierte er die Pflichtassistentenzeit am Bezirkskrankenhaus St. Georg Leipzig. Bereits 1958 wurde Marré mit dem Thema „Die physische und psychische Beeinträchtigung des Menschen bei niedrigen Blutalkohol werten und ihre Abhängigkeit von Alkoholart, Nahrungsaufnahme und Blutalkoholphasen" an der Universität Leipzig promoviert. Während seiner Tätigkeit an der Universität Leipzig von 1959 bis 1967 war er zunächst wissenschaftlicher Assistent am Physiologischen Institut, seit 1961 wissenschaftlicher Assistent an der Augenklinik, wo er auch seine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Augenheilkunde absolvierte. Die Facharztanerkennung wurde ihm 1964 erteilt. 1965 war Marré zu einem fachärztlichen Auslandseinsatz in Ägypten und Burma
UND MEDIZINISCHEN F A K U L T Ä T D R E S D E N
delegiert worden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Der intraoculare Druck als organismisches Regelsystem" habilitierte sich Marré 1967 an der Universität Leipzig für das Fachgebiet Augenheilkunde und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt an der Augenklinik der Medizinischen Akademie Magdeburg und am 01.09. 1968 zum Dozenten für Augenheilkunde an gleicher Einrichtung ernannt. Am 01.09.1970 folgte Marré dem Ruf auf den Lehrstuhl (o. Professur) für Ophthalmologie und als Direktor der Klinik für Augenheilkunde an die Medizinische Akademie Dresden. Unter seiner Leitung wurden zwischen 1970 und 1974 das Kryomedizinische Labor sowie die Abteilungen für Sinnesphysiologie des Farbensehens, für Elektrophysiologie und für Funktionsdiagnostik (Ultraschall) an der Klinik neu geschaffen. Marré schied mit Aufhebung des Arbeitsverhältnisses 1992 aus dem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden aus und war seitdem in einer eigenen augenärztlichen Praxis tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Glaukom, Elektrophysiologie des Auges, Sinnesphysiologie, Tropenophthal mologie Publikationen: The influence of the Three Color Vision-Mechanisms on the Spectral Sensitivity of the Fovea. Mod. Probi. Ophthalmol. 11 (1972), S. 219-223; The local ERG with Laser and light emitting diodes stimulation. (= Doc. Ophthalmol. Proc., Ser. 23) The HagueBoston-London 1980, S. 377-381 (zus. m. S. Klein); Das Erkennen von frühen Gesichtsfeldausfällen bei Offenwinkelglaukomen mit kinetischer Perimetrie des Blaufarbsehmechanismus. In: Zur Prognose und Therapie des primären Glaukoms. Rostock 1981, S. 125-130 (Erstautor); Netzhaut und Glaskörper. Halle/S. 1985 (Hrsg. zus. m. M. Tost); Erworbene Störungen des Farbensehens: Diagnostik. Leipzig 1986, Stuttgart 1986 (zus. m. M. Marré). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1979 Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft der Augenärzte der DDR und Leiter der AG „Glaukom und Tonometrie"; Mitglied des Vorstandes der Europäischen Glaukomgesellschaft Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Ehrenmitglied der Leningrader Wissenschaftlichen Medizinischen Ophthalmologischen Gesellschaft; 1980 Medizinalrat; 1981 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Medizinischen Purkyné- Gesellschaft; 1984 Obermedizinalrat; 1985 Ehrenmitglied der Bulgarischen Ophthalmologischen Gesellschaft; 1989 Ehrenmitglied der Italienischen Glaukom-Gesellschaft
Marré, Marion Marré, Marion * 16. Februar 1935 Dresden Marion Marré legte 1953 in Dresden das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an den Universitäten Greifswald und Leipzig auf, das sie 1959 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. 1959 wurde Marion Marré mit dem Thema „Ein klinischer Bericht über die Radiumbehandlung des Collum-Carcinoms in der Universitätsfrauenklinik Leipzig" an der Leipziger Universität promoviert. Von 1959 bis 1960 war sie als Pflichtassistentin an der Krankenanstalt Hubertusburg/Wermsdorf Kr. Oschatz tätig. 1960 wurde ihr die ärztliche Approbation erteilt. Im selben Jahr begann sie eine Tätigkeit als Assistenzärztin an der Universitätsaugenklinik Halle/S. und wechselte ein Jahr später - 1961 an die Universitätsaugenklinik Leipzig, wo sie bis 1967 als Wissenschaftliche Assistenzärztin tätig war. 1964 erlangte Marion Marré die Anerkennung als Fachärztin für Augenkrankheiten. 1965 war Marion Marré zu einem fachärztlichen Auslandseinsatz in Ägypten und Burma delegiert worden, von dem sie 1966 zurückkehrte und längere Zeit an einer Tropenkrankheit litt. 1967 erhielt sie eine Habilitations-Aspirantur an der Medizinischen Akademie Magdeburg und habilitierte sich 1970 mit dem Thema „Versuch einer quantitativen Analyse erworbener Farbensehstörungen" für das Fachgebiet Augenheilkunde. 1970 erlangte Marion Marré die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Augenheilkunde und wurde zum 01.06.1970 als Hochschuldozentin für Ophthalmologie an der Medizinischen Akademie Magdeburg berufen. Im November 1970 wechselte Marion Marré nach Dresden und begann ihre Tätigkeit als Oberärztin und Leiterin der Augenabteilung der Zentralen Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden. A m 01.09.1979 wurde Marion Marré zur a.o. Professorin für Ophthalmologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Marion Marré schied 1992 auf eigenen Wunsch aus der Medizinischen Akademie Dresden aus, um in eine kassen- und privatärztliche Niederlassung zu wechseln. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sinnesphysiologie, Störungen des Farbensehens, Tropenophthalmologie, Glaukom, hereditäre Netzhauterkrankungen Publikationen: Eine quantitative Analyse erworbener Farbsehstörungen. Magdeburg 1970; The influence of the three color-vision mechanisms on the spectral sensitivity of the fovea. In: 4 ,h Congress of the
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Martin, Karl-Heinz European Society for Ophthalmology, Budapest 1972, Part II. Basel 1974, S. 414-417 (zus. m. E. Marré); The evidence of the blue mechanism in VEPs. In: Année Thérapeutique et clinique en Ophthalmologie. Bd. 25, 1975, O.S. (zus. m. E. Marré, P. Mierdel); Klappbrille - eine Arbeitsbrille mit großem Gesichtsfeld in zwei Sehdistanzen für den Stomatologen. Dt. Gesundh.Wesen 30 (1975), S. 332-333; Erworbene Störungen des Farbensehens: Diagnostik. Leipzig 1986, Stuttgart 1986 (zus. m. E. Marré). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften'. 1969-1992 Wissenschaftlicher Sekretär der internationalen Arbeitsgruppe für Farbensehstörungen; 1973 Vertreter der ambulant-tätigen Ärzte in Dresden; 1975-1979 Mitglied des Forschungsprojektes „Verkehrstauglichkeit bei Farbenuntüchtigkleit"; 1983 Vorsitzende der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft; seit 1986 Beauftragte für das Lehrgebiet Ophthalmologie/ Stomatologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1970 Rudolf- Virchow- Preis; 1983 Medizinalrat; 1983 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich; 1993 VERRIEST-Medaille der International Research Group for Color Vision Deficiencies
Martin, Karl-Heinz * 31. Oktober 1926 in Nürnberg, t 1. November 1980 in Halle/S. Karl-Heinz Martin wurde 1944 die Abiturreife zuerkannt. Im folgenden Jahr nahm er an der Universität Erlangen ein Medizinstudium auf, das er 1951 abschloss. In diesem Jahr erhielt er die ärztliche Approbation und wurde unter Vorlage der Dissertation „Über die Beschleunigung der Blutkörperchensenkung in der Kälte" in Erlangen promoviert. Im selben Jahr begann er seine Facharztausbildung an der Chirurgischen Klinik der Universität Halle/S., die er 1956 mit der Facharztanerkennung für Anästhesiologie beendete. Martin wurde 1959 Oberarzt an der Chirurgischen Klinik und der Abteilung für Anästhesiologie und Reanimation der Universitätsklinik Halle/S. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die klinische Anwendung von Succinylbischolin unter besonderer Berücksichtigung auf die Herzfrequenz" habilitierte er sich 1970 in Halle/S. Von 1975 bis 1978 war als Martin als Oberarzt am Klinikum Halle/Kröllwitz tätig. 1977 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Anästhesiologie und Reanimation erteilt. Im folgenden Jahr wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wo er am 01.02.1978 zum Hochschuldozenten für Anästhesiologie und
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Direktor der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivtherapie ernannt wurde. Seine Berufung zum o. Professor für Anästhesiologie an der CarusAkademie erfolgte am 01.09.1979, doch erkrankte er schwer und verstarb bereits im folgenden Jahr. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Anästhesie; apparative Technik der Anästhesiologie Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1964 Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber
Matauschek, Jochen * 30. April 1928 in Dresden Jochen Matauschek legte 1943 in Dresden das Abitur ab. Nachdem er 1946 eine Lehre am Institut für Schwachstromtechnik der Technischen Hochschule Dresden abgeschlossen hatte, war er 1946/47 als Laborant bei Radio Mende tätig. Von 1947 bis 1950 absolvierte er ein Studium für Elektrotechnik an der Ingenieurschule Dresden und war anschließend bis 1959 als Entwicklungsingenieur für elektromedizinische Geräte am VEB TuR Dresden tätig. Danach arbeitete er bis 1967 als Direktor des WissenschaftlichTechnischen Zentrums Radiologische Technik und Medizinische Elektronik Dresden. Bereits seit 1961 war er in verschiedenen Funktionen in der Gesellschaft für Biomedizinische Technik und Informationsverarbeitung tätig. 1967 beendete Matauschek ein externes Studium an der Technischen Hochschule Ilmenau als Diplomingenieur für elektromedizinische und radiologische Technik. Im folgenden Jahr übernahm er das Amt des Direktors für Wissenschaft im Bereich Forschung des VEB Medizintechnik Leipzig. Von 1970 bis 1974 war er Direktor für Wissenschaft und Technik im VEB Kombinat Medizin- und Labortechnik Leipzig. Danach wechselte Matauschek von der Industrie in den medizinischen Hochschulbereich. 1975 wurde Matauschek mit dem Thema „Das System Arzt - Patient und die Analyse der wichtigsten Funktionsabläufe aus systemwissenschaftlicher Sicht mit dem Ziel der Optimierung der Entwicklung und Anwendung der biomedizinischen Technik" (gemeinsam mit Ulrich Bause und Dietrich Lorbeer) an der Technischen Hochschule Ilmenau zum Dr.-Ing. promoviert. Im gleichen Jahr wurde er zum wissenschaftlichen
Matthäus,
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Oberassistenten ernannt und mit der Leitung der Abteilung Biosignalverarbeitung an der Klinik für Chirurgie der Medizinischen Akademie Dresden betraut. 1980 erlangte Matauschek die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Biophysik an der Medizinischen Akademie Dresden, im folgenden Jahr (1981) den Fachabschluss für Biomedizintechnik an der Akademie für ärztliche Fortbildung sowie die Anerkennung als Fachingenieur der Medizin. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Biosignale - Messinformationsprozesse in der Medizin" habilitierte sich Matauschek 1983 an der Technischen Universität Dresden. Am 01.02.1985 wurde er als Hochschuldozent für Biomedizinische Technik und am 01.09.1988 als a.o. Professor für Medizintechnik an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit der Gründung des Institutes für Biomedizinische Technik an der Medizinischen Akademie Dresden 1986 - durch den Zusammenschluss der der Klinik für Chirurgie angegliederten Abteilung Biosignalverarbeitung und der dem Verwaltungsdirektor zugeordneten Abteilung Medizinische Technik und Elektronik - wurde Matauschek zum Direktor des Institutes ernannt. Mit Erreichen des Rentenalters schied Matauschek 1993 aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Grundlagen, Methoden und Technik der Biosignalgewinnung und -Verarbeitung in der Medizin; Überwachung kritisch Kranker in der Intensivmedizin mittels moderner Sensoren und der elektronischen Informationsverarbeitung; Entwicklung mikroelektronischer Sensoren für biologische Messgrößen (transcutane Sauerstoffmessung, invasive Blutdruckmessung, ionensensitive Feldeffekttransistoren) Publikationen: Handbuch medizinischer Elektronik. Bd. 1-3, Berlin 19631965 (zus. m. W. Kahl, A.H. Frucht); Messinformationsprozesse in der Medizin. Dtsch. Gesundh.wesen 39 (1984), S. 987-990; Technik im Dienste des Äsculap. Berlin 1985 (Mitautor); Stand und Perspektive der Medizintechnik. Z. gesamte innere Med. 45 (1990), S. 517-519; Medizintechnik. 5. Aufl. Berlin 1990 (zus. m. U. Bause, K. Forke). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1961-1982 Sekretär, 1983-1991 Vorsitzender der Gesellschaft für Biomedizinische Technik und Informationsverarbeitung; 1967-1973 Mitglied des Vorstandes, 1973-1975 Präsident der International Federation for Medical and Biological Engineering; 1978-1991 Mitglied der Fachkommission Biomedizintechnik der Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1992-2003 Vorsitzender des Fördervereins Institut für Medizintechnik Dresden e.V.
Wolfgang
Ehrungen und Auszeichnungen: 1959 Verdienter Techniker des Volkes; 1963 Rudolf-Virchow-Preis; 1982 Preis der Gesellschaft für Biomedizinische Technik; 1983 Humboldt-Medaille in Silber
Matthäus, Wolfgang * 17. Oktober 1926 in Dresden, t 22. März 1990 Nachdem Wolfgang Matthäus 1944 das Abitur abgelegt hatte, wurde er zum Wehrdienst eingezogen. 1946 nahm er ein Studium der Physik und Chemie an der T H Dresden auf, wechselte aber 1947 an die Universität Leipzig und studierte Medizin. 1954 erhielt er die ärztliche Approbation, war als Pflichtassistent an der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Freital und am Bezirkskrankenhaus St. Georg Leipzig tätig. Im folgenden Jahr wurde er mit der Dissertation „Über die Korrelationen zwischen heterogenetischen Hämstoffen und Isoagglutininen im Erwachsenenalter" in Leipzig promoviert. 1955/ 56 war Matthäus Assistent an der UniversitätsFrauenklinik Leipzig und 1956/57 an der Kinderklinik des Bezirkskrankenhauses St. Georg Leipzig. 1957 wechselte er nach Dresden und arbeitete am Krankenhaus Dresden-Neustadt, von 1958 bis 1961 an der Augenklinik des Bezirkskrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. 1961 erhielt er die Facharztanerkennung für Augenkrankheiten. 1961/62 war er Kommissarischer Chefarzt der Augenklinik des Bezirkskrankenhauses DresdenFriedrichstadt. 1962 ging er als Oberarzt an die Augenklinik der Medizinischen Akademie Dresden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Thermische Effekte am Auge unter physiologischen und pathologischen Bedingungen sowie bei ophthalmochirurgischen Eingriffen" habilitierte er sich 1968 und wurde ebenda am 01.09.1969 zum Hochschuldozenten für Ophthalmologie ernannt. 1969/ 70 war Matthäus Kommissarischer Direktor und von 1970 bis 1979 1. Oberarzt an der Augenklinik der Carus-Akademie. Als Abteilungsleiter übernahm er 1977 die neu geschaffene Abteilung für Kryomedizin. A m 01.09.1981 wurde Matthäus zum a.o. Professor für Ophthalmologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Arbeits- und Kryomedizin
Forschungsschwerpunkte:
Publikationen: Die Photographie in der Augenheilkunde. Leipzig 1966 (zus. m. K. Grötzsch); Kryotherapie in der Augenheilkunde. Dresden 1973 (zus. m. H. Krantz);
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Meißner,
Dieter
Die Kryoepilation - ein neues Verfahren zur Behandlung der Trichiasis. In: Folia ophthalmol. 3 (1978), S. 139-141; Ergebnisse tierexperimenteller kryotherapeutischer Versuche bei Laugenverätzungen des Bulbus. Wiss. Zeitschr. Univ. Berlin 5 (1982), S. 468 (R 31) (zus. m. E.M. Beer); Kryotherapie in Ophthalmologie und Dermatologie und Grundlagen der therapeutischen Kälteanwendung. Leipzig, Stuttgart 1989. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1977 Mitglied der Kommission Cl des Internationalen Institutes für Kältetechnik in Paris Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Rudolf-Virchow-Preis; 1974 Medaille für treue Dienste im Gesundheitswesen in Silber
Meißner, Dieter * 30. September 1933 in Zschieren Kr. Pirna Dieter Meißner legte 1952 in Dresden das Abitur ab. Im selben Jahr nahm er an der TH Dresden ein Studium der Chemie auf, das er 1959 mit der Diplomprüfung abschloss. In den nächsten fünf Jahren arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für anorganische Chemie der TU Dresden und wurde 1963 mit der Dissertation „Darstellung von Aluminiumhydroxiden aus Doppelhydroxiden und röntgenographische Untersuchungen an Aluminiumoxid-Katalysatoren mit Hilfe der Weit- und Kleinwinkelstreuung" zum Dr. rer. nat. promoviert. Im September 1964 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an das Zentrallabor II der Medizinischen Akademie Dresden. 1971 wurde er zum Laborbereichsleiter der Abteilung Klinische Laboratorien und im folgenden Jahr zum Oberassistenten und 1. Stellvertreter des Leiters ernannt. 1974 wurde Meißner die Fakultas dozendi für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik zuerkannt. 1981 erhielt er die Anerkennung als Fachchemiker der Medizin. Im folgenden Jahr wechselte er als Direktor des Instituts für Klinische und Laboratoriumsmedizin an das Städtische Klinikum Dresden-Friedrichstadt. Von 1983 bis 1989 kam er einem Lehrauftrag an der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Berlin nach. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zink, Kupfer, Magnesium, Mangan - Bestimmung im Blutserum und Organgewebe und Beziehungen zu Hyperlipoproteinämie und Arteriosklerose" habilitierte er sich 1984 an der TU Dresden (Dr. sc. nat.). Am 1. Februar wurde er zum Honorardozenten für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik an der Medizinischen Akademie Dresden er-
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nannt. Am 28. Mai erfolgte seine Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus. Am 1. Oktober 1999 trat Dieter Meißner in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Bestimmung und klinische Bedeutung der Spurenelemente; Arteriosklerose; Lipidstoffwechselstörungen Publikationen: Anorganische Prüfkomponenten in der Laboratoriumsdiagnostik. Berlin 1985 (zus. m. L. H.Schmidt); Trace Elements in Man and Animals. Gersdorf 1993 (zus. m. M. Anke u. C. F. Mills); Defizite und Überschüsse an Mengen- und Spurenelementen in der Ernährung. Leipzig 1994 (zus. m. M. Anke); Spurenelemente - Speziationsanalyse, Supplementierung und Therapie mit Spurenelementen. Stuttgart 1999; Aspects of the Development of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine in the former East Germany. Clin. Chem. Lab. Med. 40 (2002), S. 411-418. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1975-1984 Leiter der Arbeitsgruppe „Spurenelemente" der Arzneimittelkommission der DDR; 1993-1998 Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin; seit 1994 Fachredakteur der Zeitschrift „Laboratoriums Medizin"; seit 1994 Mitglied des Normenausschusses Medizin und des AA C 10 beim DIN
Melzer, Bernd * 5. Mai 1939 in Chemnitz, t 24. Januar 2003 in Dresden Bernd Melzer legte 1957 das Abitur ab. Von 1957 bis 1963 studierte er Medizin an der Militärmedizinischen Sektion der Universität Greifswald, erhielt 1963 die Approbation und wurde mit der Dissertation „Die ernährungshygienische Bedeutung und die Untersuchung einiger Dauerbackwaren" ebenda promoviert. 1964/65 war er Truppenarzt im Panzerregiment Großenhain und danach in unterschiedlichen Dienststellungen eines Sanitätsbataillons tätig. Melzer erhielt 1970 die Facharztanerkennung für Chirurgie. Von 1972 bis 1989 arbeitete er als Stellvertretender Leiter der Chirurgischen Abteilung am Lazarett der NVA in Dresden. 1982 erhielt Melzer die Anerkennung als Subspezialist für das Gebiet der Traumatologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Ursachen, Häufigkeit und Bedeutung gutartiger proktologischer Erkrankungen bei Angehörigen der NVA. Ein Beitrag zur Erforschung der Ätiopathogenese von Hämorrhoiden" habilitierte er sich 1985 in Dresden. Zwei Jahre später erhielt Melzer die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Militär-
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medizin/Chirurgie und wurde am 01.09.1988 zum Honorar-Dozenten für Militärmedizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Am 01.09.1989 folgte er dem Ruf als o. Professor für Militärmedizin/Chirurgie und Leiter der Abteilung Militärmedizin (ab 1990 Katastrophenmedizin) an die Carus-Akademie. 1992 schied Melzer aus der Medizinischen Akademie Dresden aus und arbeitete in einer eigenen Praxis im größten Ärztehaus Deutschlands in Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Traumatologie; Luftfahrtmedizin; Proktologie; Handchirurgie Publikationen: Behandlungsergebnisse von Wirbelfrakturen. Zbl. Chirurgie 92 (1967), S. 2725-2728; Spätergebnisse der frühzeitigen funktionellen Therapie von Wirbelfrakturen. Ebenda 99 (1974), S. 1324-1327 (zus. m. K. Schubert, K. Müller); Elektrostimulation bei Insuffizienz der analen Schließmuskulatur. Ebenda 110 (1985), S. 699-704; Schuß- und Explosionsverletzungen der Hand. Ebenda 115 (1990), S. 223-229; Grundsätze und Organisation der Eignungsbegutachtung. In: Papenfuss, W. (Hrsg.): Luftfahrtmedizin: mit einer Einführung in die Raumfahrtmedizin. Berlin 1990. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1996 Gründungsmitglied des Bundes Niedergelassener Chirurgen (BNC) 1996-1998 Vorstand der Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Chirurgen in Sachsen Ehrungen und Auszeichnungen: 1979 Medaille der Waffenbrüderschaft in Bronze; 1981 Verdienstmedaille der NVA in Gold; 1985 Kampforden in Bronze; 1987 Preis der Gesellschaft für Militärmedizin der DDR
Meurer, Michael * 8. September 1944 in Arnsdorf (b. Dresden) Michael Meurer legte 1963 in Nürnberg das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm er das Medizinstudium (Vorklinik) an der Universität ErlangenNürnberg auf und setzte das Klinische Studium 1965 an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Heidelberg und München fort. 1971 legte er die Ärztliche Prüfung an der Medizinischen Fakultät der Universität München ab. 1971/72 war Meurer als Medizinalassistent an der Chirurgischen Klinik Haunstetten, am Institut für Pathologie der Freien Universität Berlin und an der Medizinischen Poliklinik der Universität München tätig. Die ärztliche Approbation wurde ihm 1972 in München erteilt. Nach seinem Einsatz 1972/73 als Stabsarzt bei der Bundeswehr kehrte er als Assistenzarzt an die Medizinische
Morawietz, Henning Poliklinik der Universität München zurück. Mit der Dissertation zum Thema „Untersuchungen über extreme Natriumverarmung mittels Hämodialyse bei der Ratte" wurde Meurer 1975 an der Universität München promoviert. Seit 1976 als Assistent an der Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Universität München tätig, führte ihn ein Stipendium der DFG von 1976 bis 1978 in die USA, zunächst an das Department of Dermatology an der Mayo Clinic Rochester, danach an das Department of Dermatology and Irvington House Institute am New York Medical Center, New York. 1982 erlangte Meurer die Facharztanerkennung als Hautarzt. Mit Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Autoantikörper bei Lupus erythematodes und systemischer Sklerodermie" habilitierte sich Meurer 1986 an der Universität München und erhielt zugleich die Lehrbefähigung für Dermatologie und Venerologie. 1987 zum Akademischen Rat auf Lebenszeit ernannt, wurde er 1989 zum C3-Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität München berufen. Zum 01.01.1997 folgte Meurer dem Ruf auf den Lehrstuhl für Dermatologie an der Medizinischen Fakultät und als Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum der TU Dresden. Publikationen: Assessment of the UV-exposure distribution within the population by personal UV-monitoring. In: Biological UV-dosimetry, a tool for assessing the impact of UV radiation on health and ecosystems. 2000, S. 228-234 (zus. m. P. Knuschke, A. Krins); Hauttumoren bei organtransplantierten Patienten. In: Fortschritte der praktischen Dermatologie und Venerologie. 2000, S.357-365; Diagnostische Bedeutung von Autoantikörpern bei bullösen Dermatosen. Dtsch. Med. Wochenschr. 126 (2000), S. 7982 (zus. m. G. Messer); UVB-induced conversion of 7-dehydrocolesterol to 1 alpha, 25-dithydroxyvitamin D3 in an in vitro human skin equivalent model. J. Invest Dermatol. 117 (2000), S. 11791185 (Mitautor); Pimecrolimus cream in the long-term management of atopic dermatitis in adults: a six-month study. Dermatology 205 (2002), S. 271-277.
Morawietz, Henning * 3. November 1961 in Thale/Harz Henning Morawietz legte 1980 in Halle-Neustadt das Abitur ab und absolvierte anschließend bis 1982 seinen Grundwehrdienst. 1982 nahm er ein Studium der Biologie, Fachrichtung Genetik, an der Martin-Luther-Universität Halle-Witten-
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Morgner, Joachim berg auf, das er 1987 mit dem Diplom erfolgreich abschloss. Während seines Forschungsstudiums von 1987 bis 1990 am Wissenschaftsbereich Genetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg absolvierte Morawietz 1988/89 einen einjährigen UNESCO-Kurs für Molekularbiologie am Biologischen Forschungszentrum Szeged/Ungarn. Mit der Dissertation „Molekulargenetische Analysen zur Klonierung eines Suppressorlocus für Positionseffekt-Variegation bei Drosophila melanogaster" wurde Moravietz 1990 mit dem Prädikat „magna cum laude" an der Universität Halle zum Dr.rer.nat. promoviert. Seit 1990 als Assistent am Institut für Genetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - mit zwischenzeitlichen Arbeitsaufenthalten an den Universitäten Köln und Genf - tätig, wurde Morawietz 1994 Arbeitsgruppenleiter am Institut für Pathophysiologie der Universität HalleWittenberg. 1995/96 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt als DAAD-Stipendiat am Cardiovascular Research Institute der University of California San Francisco/USA. Seit 2000 Wissenschaftlicher Assistent ( C l ) am Hallenser Institut für Pathophysiologie, habilitierte sich Morawietz 2001 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Mechanosensitive Genexpression und oxidativer Stress in Gefäßzellen: Bedeutung für die Atherosklerose" an der Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Halle zum Dr. rer. nat. habil. und erhielt zugleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Genetik, die 2002 auf die Lehrgebiete Physiologie und Pathophysiologie erweitert wurde. 2002 wurde Morawietz zum Oberassistenten (C2) am Institut für Pathophysiologie der Universität Halle-Wittenberg ernannt. Zum 01.05.2003 wurde Morawietz zum C3Professor für Gefäßendothel/Mikrozirkulation an die Medizinische Fakultät der TU Dresden (Medizinische Klinik und Poliklinik III) berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekulare Mechanismen der Atheroskleroseentstehung; Wirkung von Endothelin, Angiotensin, oxidierten Lipoproteinen und biomechanischen Kräften auf oxidativen Stress; arteriovenöse Differenzierung und die Expression von proatherosklerotischen Risikofaktoren; klinische Studien zu molekularen Konsequenzen von ACE- Hemmung; AT|-Rezeptor-Blockade und CSE-Hemmung auf Atherogenese bzw. Herzinsuffizienz Publikationen: Angiotensin II induces LOX-1, the human endothelial receptor for oxidized low-density lipoprotein. Circulation 100 (1999), S. 899-902 (Erstautor);
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Regulation of the endothelin system by shear stress in human endothelial cells. J. Physiol. 525 (2000), S. 761-770 (Erstautor); Deloading of the left ventricle by ventricular assist device normalizes increased expression of endothelin ETA receptors but not endothelin-converting enzyme-1 in patients with end-stage heart failure. Circulation 102 (2000), III 188III193 (Erstautor); Induction of NAD(P)H oxidase by oxidized low-density lipoprotein in human endothelial cells antioxidative potential of HMG-CoA reductase inhibitor therapy. Circulation 104 (2001), S. 1767-1772 (Mitautor); Dose-dependent regulation of NAD (P)H oxidase expression by angiotensin II in human endothelial cells: protective effect of ATi receptor blockade in patients with coronary artery disease. Arterioscler. Thromb. Vase. Biol. 22 (2002), S. 1854-1851 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 2002 Mitglied des Deutschen Hochschulverbandes; 2001-2003 Mitglied des Vorstandes des DFG-SFBTransregios TR2 der Universitäten Göttingen, Halle u. Hannover; seit 2004 Mitglied der Forschungskommission der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; Gutachter wiss. Fachzeitschr. (u.a. Circulation, Arterioscler. Thromb. Vase. Biol., Eur. J.Physiol., Biochem J.) Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Forschungspreis Klasse I der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 1998 Rudolf-Thauer-Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-Herz- u. Kreislaufforschung; 1998 Forschungspreis der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung; 2002 Christian-Wolf-Preis der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Morgner, Joachim * 25. Dezember 1948 in Wilkau-Hasslau Joachim Morgner legte 1967 in Schneeberg/ Erzgeb. das Abitur ab. Von 1970 bis 1975 studierte er Medizin an der Humboldt-Universität Berlin. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1975 und dem Abschluss als Diplom-Mediziner (Thema: Untersuchung von exhibitionistischen Fehlentwicklungen) wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. 1975 nahm Morgner seine Facharztausbildung am Bezirksfachkrankenhaus Arnsdorf auf, die er 1980 mit der Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie/Psychotherapie abschloss. Bereits 1978 wurde Morgner unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen strafrechtlich relevanter sexueller Fehlentwicklungen am Beispiel des Exhibitionismus und der Notzucht" an der Humboldt-Universität Berlin promoviert. 1986 habilitierte er sich mit der wissenschaftlichen Arbeit „Befindlichkeitsänderungen und Therapieeffizienz Schizophrener unter différentiel 1er neuro-
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leptischer Therapie" an der Humboldt-Universität Berlin und wurde 1988 zum Hochschuldozenten für Psychiatrie an der Friedrich-SchillerUniversität Jena berufen. 1990 folgte seine Umberufung als Honorardozent an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Als Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor des Städtischen Krankenhauses Dresden Neustadt ist Joachim Morgner 1998 zum api. Professor für Medizinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt worden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Pharmakopsychiatrie; Psychopathologie; Forensische Psychiatrie; Suchterkrankungen; Angst und Zwangsstörungen Publikationen: Das Prader-Wili-Syndrom und seine mögliche forensische Bedeutung In: Bach, O., W. Felber (Hrsg.): Psychiatria Dresdensis. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden, Bd. 26, Dresden 1992, S. 72-77; Die Therapie schizophrener Ziel- und Basissyndrome mit Clozapin. In: Naber, Müller-Spahn (Hrsg.): ClozapinPharmakologie und Klinik eines atypischen Neuroleptikums. Stuttgart 1992, S. 51-57; Die Therapie schizophrener Basissyndrome aus universalgenetischer Sicht. In: Gross (Hrsg.): Perspektiven psychiatrischer Forschung und Praxis. Stuttgart 1994, S. 145153; Diagnostik und Therapie von Alkohol-, Medikament- und Drogenerkrankungen. In: Kleinsorge (Hrsg.): Dresdner Ärzteseminar. Leipzig-Heidelberg 1995, S. 35-45; Die medikamentöse Behandlung von Angst- und Erregungszuständen. Zschr. f. Ärztl. Fortbild. Beilage 6/1993, S. 1-5. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Vorstandsmitglied der Sächsisch wissenschaftlichen Gesellschaft für Nervenheilkunde; Vorstandsmitglied des Weißenauer Arbeitskreises für Psychosenforschung e. V. Bonn
Müller, Detlef * 3. April 1926 in Zittau Detlef Müller legte 1944 in Zittau das Abitur ab und begann im gleichen Jahr mit einem Studium der Medizin an der Universität Prag, das er wegen Einberufung zum Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft bereits nach einem Semester unterbrechen musste. Bis 1946 zunächst in der Landwirtschaft und als Krankenpfleger tätig, nahm er 1946 ein Studium der Medizin als auch der Psychologie an den Universitäten Halle und Greifswald auf. Nach dem 1950 bestandenen ärztlichen Staatsexamen wurde ihm im gleichen Jahr in Schwerin die ärztliche Approbation erteilt. Zugleich hatte Müller auch ein Studium der Psy-
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chologie absolviert, das er mit der VordiplomPrüfung und einer wissenschaftlichen Arbeit „Über den Zeitsinn und seine Entwicklung durch Übung" 1951 an der Universität Greifswald abschloss. Von 1951 bis 1953 war Müller als Pflichtassistent an der Universitätskinderklinik Greifswald, dem Stadtkrankenhaus Meerane, dem Heinrich-Braun-Krankenhaus Zwickau und der Großpoliklinik Süd Leipzig tätig. 1952 wurde Müller mit dem Thema „Zur Frage der Schilddrüsenaktivierung nach langdauernder Insulinisierung von Meerschweinchen" an der Universität Greifswald zum Dr. med. promoviert. 1953 nahm er eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent und Stationsarzt an der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik der Universität Leipzig auf und erwarb 1956 die Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie. 1959 wurde er zum Oberarzt und Stellvertreter des 1. Oberarztes an der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik Leipzig ernannt. 1965 wechselte Müller an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, wo er als Oberarzt der Klinik für Neurologie und Psychiatrie und Leiter der EEG-Abteilung tätig war. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Der Karotisdruckversuch als Provokationsmethode in der klinischen EEG" habilitierte sich Müller 1968 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1970 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Neurologie-Psychiatrie. 1975 wurde ihm zudem der Lehrauftrag für „Psychopathologie" bzw. „Klinisch-psychologische Grundlagen" an der TU Dresden erteilt. Zwischenzeitliche Studienaufenthalte hatten ihn u.a. nach Zürich (1960), Warschau (1962) und Budapest (1977) geführt. Am 01.02.1979 wurde Müller zum Hochschuldozenten für Neurologie/Psychiatrie und am 15.09.1990 zum a.o. Professor für Neurologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1991 schied Müller mit Erreichen des Altersruhestandes aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Spezielle psychopathologische Probleme; zerebrale Gefäßerkrankungen; zerebrale Anfallserkrankungen; klinische Elektroenzephalographie Publikationen: Der Karotisdruck als Provokationsmethode in der klinischen Elektroenzephalographie. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiet der Neurologie und Psychiatrie. Heft 42, Jena 1972; Lachen als epileptische Manifestation. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiet der Neurologie und Psychiatrie. Heft 48, Jena 1980 (zus. m. J. Müller);
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Müller, Erich Probleme der Differentialdiagnostik zerebraler Anfälle. Z. ärztl. Fortbild. 82 (1988), S. 989-992; Differentialdiagnostik zerebraler Anfälle mit Stürzen. Z. klin. Med. 44 (1989), S. 1699-1702; Anfallsweise Zustände von Angst und Erregung am Beispiel des sympathikotonen Anfalls. In: Lange, E. (Hrsg.): Angst und Erregung - Schmerz und Verstimmung. Leipzig-Berlin-Heidelberg 1993, S. 53-60. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1961/1962-1966 Mitglied der Zentralen Arbeitskreise der DDR „Elektroenzephalographie und Grenzgebiete" sowie „Radiologische Technik und medizinische Elektronik"; 1965/1967-1970 Mitglied der Problemkommissionen der DDR „Psychiatrie und Neurologie" sowie „Medizinische Datenverarbeitung"; 1968-1973 Leiter der Arbeitsgemeinschaft Dokumentation und Information der Gesellschaft für Neuro-Elektrodiagnostik der DDR; 1968-1990 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Neuro-Elektrodiagnostik der DDR sowie der Medizinischwissenschaftlichen Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden; 1971-1979 Mitglied der Fachkommission für Neurologie und Psychiatrie der Bezirke Dresden und Cottbus; 1978/79 Organisatorischer Leiter des 4. Kongresses mit internationaler Beteiligung der Gesellschaft für NeuroElektrodiagnostik der DDR; 1980-1987 Sekretär der DDR-Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsi; 1982-1990 Leiter der EEG-Hospitanturleiter-Seminare der Gesellschaft für Neuro-Elektrodiagnostik der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Hans-Berger-Medaille der Gesellschaft für NeuroElektrodiagnostik der DDR; 1984 Johannes-R.-Becher-Medaille des Kulturbundes der DDR; 1989 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden
Müller, Erich * 18. Mai 1936 in Wulka/Polen Erich Müller legte 1955 in Großenhain das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an den Universitäten Greifswald und Rostock auf, das er 1960 erfolgreich abschloss. 1960 wurde ihm die ärztliche Approbation in Rostock erteilt. 1961 bis 1964 absolvierte er die Facharztausbildung für Gerichtliche Medizin an der Universität Leipzig sowie Weiterbildungen auf dem Gebiet der Pathologie (1963/64) und der Neurologie und Psychiatrie (1964/65) und erlangte 1965 die Anerkennung als Facharzt für Gerichtliche Medizin. Mit der Dissertation „Der Suizid - unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Leipzig" wurde Müller 1964 an der Universität Leipzig promoviert. 1971 wurde Müller zum ersten Oberarzt am Institut für gerichtliche Medizin der Universität
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Halle ernannt und erlangte 1974 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Gerichtliche Medizin. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Histochemische und physikochemische Methoden zur Beurteilung vitaler Reaktionen. Experimentelle Studien an der Rattenhaut" habilitierte sich Müller 1978 an der MartinLuther-Universität Halle. Am 01.02.1979 wurde er an der Universität Halle zum Hochschuldozenten für Gerichtliche Medizin berufen. Zum 01.09.1985 wurde Müller als o. Professor für Gerichtliche Medizin an die Medizinische Akademie Dresden berufen und mit der Leitung des Institutes für gerichtliche Medizin betraut. Der zum 01.04.1994 als C4-Professor berufene Erich Müller hatte auch nach Umbenennung in Institut für Rechtsmedizin (1994) das Amt des Direktors des Institutes an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden bis zu seiner Emeritierung 2001 inne. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klassische Gerichtsmedizin; Histochemie; Serologie Publikationen: Schilddrüsenbefunde bei Tod- und Neugeborenen. Frankfurter Zschr. f. Pathol. 75 (1966), S. 425-431 (zus. m. R. Rämisch); Neue Erkenntnisse der forensischen Serologie und Spurenkunde. Halle 1979 (zus. m. A. Simon); Identifikation und Todeszeitbestimmung. Halle 1979 (zus. m. A. Simon); Drugs in East Germany. Am. J. Forensic Med. Pathol. 18 (1997), S. 303-305 (zus. m. J. Dreßler); Enhanced expression of ICAM-1 (CD 54) in human skin wounds: diagnostic value in legal medicine. Inflamm. Res. 46 (1997), S. 434-435. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1972-1976 Sekretär der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin der DDR; 1979-1982 Vorsitzender der Revisionskommission der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin der DDR; 1987-1990 Stv. Vorsitzender der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin der DDR; 1994-2001 Mitglied der Promotionskommission der Med. Fakultät TU Dresden; seit 1990 Mitglied der Ethikkommission der Med. Fakultät TU Dresden 1999 Kosovo-Einsatz / rechtsmed. Begutachtung im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) Ehrungen und Auszeichnungen: Korrespondierendes Mitglied der polnischen Gesellschaft für Gerichtliche Medizin
Müller, Fritz * 12. Januar 1917 in Leipzig, t 5. September 1969 in Berlin Fritz Müller legte 1936 in Leipzig das Abitur ab und absolvierte anschließend den Arbeits- und
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Wehrdienst. Von 1938 bis 1942 studierte er Medizin in Leipzig und Wien, erhielt 1942 die ärztliche Approbation und wurde mit der Dissertation „Standardisierte Trübungswerte im Magensaft" in Leipzig promoviert. Anschließend wurde er wieder als Truppenarzt eingezogen, geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und war bis 1948 als Lagerarzt eingesetzt. 1948 begann er als Volontärarzt an der Universitäts-Augenklinik Leipzig, wurde 1949 Assistenzarzt und von 1953 bis 1958 Oberarzt ebenda. Müller erhielt 1951 die Facharztanerkennung für Augenkrankheiten. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Toxoplasmose unter besonderer Berücksichtigung der Augenerkrankungen" habilitierte er sich 1954 in Leipzig, erhielt im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Augenerkrankungen und wurde am 01.05.1954 zum Dozenten für Augenheilkunde berufen. Am 01.06.1958 wurde Müller als Professor mit Lehrauftrag für Augenheilkunde und Direktor der Augenklinik und Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden sowie am 01.11.1960 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Augenheilkunde ernannt. Seine Berufung als Professor mit Lehrstuhl für Augenheilkunde an der CarusAkademie erfolgte am 01.09.1963. Hier war er tätig bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1969. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Glaukomdiagnostik und -therapie; Kryomedizin; Beziehungen zwischen Ophthalmologie und Zahnheilkunde Publikationen: Lehrbuch der Augenheilkunde. Leipzig 1963, 2 1967 (zus. m.G. Pietruschka); Der graue und der grüne Star. Berlin 1963; Kompendium der Augenheilkunde unter besonderer Berücksichtigung der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Leipzig 1965; Glaukom-Reihenuntersuchungen 1964/1965/1966 in Dresden. Dtsch. Ges.wesen 23 (1968), S. 1516-1522 (Mitautor); Kryoextraktionen und ihre Erfolge. Wien. Med. Wschr. 119(1969), S. 55f.
Müller, Jutta * 13. November 1934 in Leipzig Jutta Müller legte 1954 in Windischleuba/ Altenburg (Thür.) das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das sie 1959 mit dem ärztlichen Staatsexamen beendete. 1959 wurde Jutta Müller mit dem Thema „Katamnestische Untersuchungen bei symptomatischen Psychosen" an der Universität Leipzig promoviert. Nach der Pflichtassistenz an der Leipziger Universität
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wurde ihr 1961 die ärztliche Approbation erteilt und sie nahm im gleichen Jahr ihre Tätigkeit als Wissenschaftliche Assistenzärztin an der Nervenklinik der Universität Leipzig auf. 1965 erwarb sie die Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie und wurde zur Stationsärztin an der Neurologischen Klinik Leipzig ernannt. 1969 wechselte Jutta Müller an die Klinik für Neurologie und Psychiatrie der Medizinischen Akademie Dresden, wo sie 1971 zur Oberärztin und Leiterin der neurologischen Abteilung der Klinik ernannt wurde. 1977 erlangte sie die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Neurologie/Psychiatrie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Problematik der Beziehungen zwischen altersgebundenen Absenzen als Ausdruck eines generalisierten Anfalles und nicht altersgebundenen partiellen Anfällen mit komplexer Symptomatologie unter besonderer Beachtung der sogenannten Zwischenformen" habilitierte sich Jutta Müller 1979 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.02.1980 wurde sie zur Hochschuldozentin für Neurologie/Psychiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden und am 01.09.1985 zur a.o. Professorin für Neurologie ernannt. 1983 wurde Jutta Müller die Funktion der Stellv. Direktorin der Klinik für Neurologie und Psychiatrie übertragen, die sie bis 1990 wahrnahm. 1992 schied Jutta Müller auf eigenen Wunsch aus der Medizinischen Akademie Dresden aus und war bis 1995 als Oberärztin an der Neurologischen Reha-Klinik Schloß Pulsnitz (Pulsnitz/Sa.) tätig. Seit 1995 arbeitete Jutta Müller in eigener neurologischer Praxis mit Schwerpunkt Epilepsie für Kinder und Erwachsene. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Neurologie - Anfallsleiden, insbes. Epilepsie; Multiple Sklerose; zerebrale Durchblutungsstörungen; Hirnszintigraphie, klinische Elektroenzephalographie; Arbeitstherapie in der Neurologie Publikationen: Zur Problematik von Zwischenformen epileptischer Anfalle im Kindesalter unter besonderer Berücksichtigung von partiellem Anfall mit komplexer Symtomatologie und komplexer Absenze. In: Kinder-EEG. 3. Symposium. Jena 1979, S. 156-159; Lachen als epileptische Manifestation. Jena 1980 (zus. m. D. Müller); Das EEG bei der differentialdiagnostischen Abgrenzung von Enzephalitis, Petit mal-Status und Medikamentenüberdosierung. In: Kinder-EEG. 4. Symposium. Jena 1987, S. 39-46 (zus. m. D. Müller); Multiple Sklerose mit Frühmanifestation im Kindesalter. Neurol, med. Psychol. 42 (1990), S. 157-162 (zus. m. H. Todt, W. Sauermann); Verlaufsformen von Epilepsien mit myoklonisch-astatischen Anfällen. In: Jacobi, G., K. Meier, G. Ewert (Hrsg.):
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Müller, Martin Epilepsien des Kindesalters. Stuttgart-Jena-New 1991, S. 33-40.
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York
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1969-1989 Vorsitzende der Frauenkommission an der Medizinischen Akademie Dresden; 1977-1989 Mitglied der Frauenkommission im Zentralvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft in Berlin Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Hufelandmedaille in Bronze; 1979 Clara-Zetkin-Medaille; 1984 Fritz-Heckert-Medaille
Müller, Martin * 11. November 1934 in Bautzen Martin Müller legte 1953 in Bautzen das Abitur ab und war zunächst bis 1954 als Lehrer für Sport und Russisch in Königswartha/Bautzen tätig. 1954 nahm er ein Medizinstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf, das er dort 1959 erfolgreich abschloss. Bereits 1960 wurde Müller mit der Dissertation „Untersuchungen über den Citronensäurestoffwechsel im Organismus tumortragender Ratten und Mäuse" an der Universität Jena promoviert und absolvierte noch im gleichen Jahr seine Pflichtassistenz an der Medizinischen Akademie Dresden. 1961 wurde ihm die ärztliche Approbation in Gera erteilt. 1962 übernahm Müller die wissenschaftliche Leitung des Versuchstierstalles der Medizinischen Akademie Dresden. Die Facharztanerkennung für Pathologie erlangte er 1965. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Zur Frage der Entstehung, Lokalisation und Antigenität durch o-Aminoazotoluol induzierter Lebertumoren der Maus" habilitierte sich Müller 1967 an der Medizinischen Akademie Dresden. Nach seiner Ernennung 1968 zum Oberarzt am Institut für Pathologie wurde er am 01.09.1969 zum Hochschuldozenten für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1970 war Müller Stipendiat des Niederländischen Krebsforschungsinstitutes Amsterdam. Zum 01.09.1975 wurde Müller als o. Professor für Allgemeine und Spezielle Pathologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und 1977 zum Direktor des Institutes für Pathologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1985 war Müller als IREX-Stipendiat am Scripps Research Institute, La Jolla/USA tätig. Nach seiner Ernennung am 01.06.1992 zum C3-Professor für Allgemeine und Spezielle Pathologie wurde er am 01.12.1994 als C4-Professor für Allgemeine und Spezielle Pathologie an der
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Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Im Jahr 2000 wurde Martin Müller emeritiert und schied aus seinem Amt als Direktor des Institutes aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Spezielle Pathologie, Immunologie, Krebsforschung Publikationen·. Immunologie Interactions between Isologous or Fl Hybrid Hosts and Spontaneous Mammary Tumors. CBA/Bln. Mice. Cancer Res. 27(1967), S. 2272-2279; Spontaneous Occurrence of Precipitating Antibodies to the Mammary Tumor Virus. Mice. J. Nat. Cancer Inst. 47 (1971), S. 801-805; An Antigen in Human Breast Cancer Sera related to the Murine Mammary Tumor Virus. Nature New Biol. 231 (1972), S. 116-117; Specificity of Human Antibodies to Intracytoplasmic Type Α-Particles of the Murine Mammary Tumor Virus. J. Nat. Cancer Inst. 56 (1976), S. 295-303; Localization of Tissue Factor in Actin-Filament-Rich Membrane Areas of Epithelial Cells. Exp.Cell Res. 248 (1999), S. 136-147. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1986-1990 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Hauptforschungsrichtung Immunologie; Mitglied der Forschungskommission, Habilitationskommission, Personalkommission, des Fakultätsrates der Medizinischen Akademie/Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
Müller, Rainer * 9. Juni 1957 in Leipzig Rainer Müller legte 1976 an der Kreuzschule Dresden das Abitur ab. 1978 nahm er ein Medizinstudium an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. Nach dem 1984 bestandenen Staatsexamen und Abschluss als Diplom-Mediziner wurde ihm noch im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Mit der Dissertation „Farbenasthenopie und Farbenamblyopie" wurde Müller bereits 1984 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Im selben Jahr begann er an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten der Dresdener Akademie seine Facharztausbildung und war in diesem Zusammenhang 1986/87 auch am Institut für Mikrobiologie tätig. 1989 erwarb Müller die Anerkennung als Facharzt für HNO-Heilkunde und wurde zum Stationsarzt der Tumorstation der HNO-Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, in welcher Funktion er bis 1992 tätig war. Von 1989 bis 1994 absolvierte er eine Weiterbildung auf dem Gebiet Phoniatrie und Pädaudiologie, die er 1994 mit der entsprechenden Facharztanerkennung abschloss.
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Müller wurde 1992 die Leitung des Funktionsbereiches Phoniatrie und Pädaudiologie an der Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden übertragen. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Aktuelle Untersuchungen zum bakteriellen Keimspektrum und der Wirksamkeit antimikrobieller Maßnahmen bei der chronisch-rezidivierenden Tonsillitis" habilitierte sich Müller 1992 an der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte 1993 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Otorhinolaryngologie. 1994 wurde Müller zum Oberarzt an der HNO-Klinik und am 30.06.1995 zum Privatdozenten an der Dresdener Medizinischen Fakultät ernannt, womit ihm gleichzeitig die Lehrbefugnis für HNO-Heilkunde erteilt wurde. A m 15.12.2002 erhielt Müller die Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Phoniatrie und Pädaudiologie; Laryngologie; Onkologie; plastische und rekonstruktive Chirurgie Publikationen: Nachweis von Anaerobiern bei der chronischen Tonsillitis. HNO-Prax. 13 (1988), S. 103-107 (zus. m. P. Aßmus); Orbitatumoren - ein Grenzgebiet der Otorhinolaryngologie. ORL Nova 6 (1996), S. 194-199 (zus. m. E. Sommer); Objektive Messung der normalen Nasalanz im Sächsischen Sprachraum. H N O 48 (2000), S. 937-942 (Mitautor); Quality of life of patients with laryngeal carcinoma: a posttreatment study. Eur. Arch. Oto-Rhino-Laryngol. 258 (2001), S. 276- 280 (Mitautor); Suitability of Cefotiam and Cefuroxime Axetil for the perioperative short-term prophylaxis of tonsillectomy. Arzneimittel Forschung. Drug Research 53 (2003), S. 126-132 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1985-1990 Mitglied der Gesellschaft für Otorhinolaryngologie und cervico- faciale Chirurgie der DDR; seit 1993 Mitglied des Tumorzentrums Dresden e. V.; seit 1996 Mitglied des Interdisziplinären Arbeitskreises Lippen- Kiefer- Gaumen- Spalten; seit 1999 Vorstand der AG Infektologie der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie; seit 2000 Mitglied der Norddeutschen Gesellschaft für Otorhinolaryngologie und cervico-faciale Chirurgie Ehrungen und Auszeichnungen: 2003 1. Posterpreis der 74. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Muschter, Walter * 20. Juni 1920 in Mückenberg/Kreis Liebenwerda Walter Muschter legte 1939 in Elsterwerda das Abitur ab und studierte anschließend Medizin
Muschter, Walter von 1939 bis 1945 an den Universitäten Jena, Halle und Leipzig. Nach bestandenem ärztlichen Staatsexamen 1945 wurde ihm noch im gleichen Jahr die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. 1945 wurde Muschter mit der Dissertation „Über die Ileitis terminalis mit einer eigenen Beobachtung" an der Universität Leipzig promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz 1945 an der Universitätsfrauenklinik Leipzig war er bis 1946 als Praktischer Arzt in Lauchhammer und bis 1947 als Assistenzarzt am Bergmannskrankenhaus in Senftenberg tätig. 1947 übernahm er das Amt als Epidemiologe beim Hygiene-Dienst des Gesundheitsministeriums Sachsen, wurde 1948 Betriebs- und Beratungsarzt am Betriebsambulatorium Kombinat Friedländer in Lauchhammer und war von 1951 bis 1955 Kreisarzt beim Rat des Kreises Senftenberg. 1955 wurde er zum beratenden und betreuenden Arzt der Deutschen Aufbaugruppe Hamhung in Korea ernannt, in welcher Funktion er bis 1958 tätig war. Nach seiner Rückkehr wurde er als Bezirksarzt beim Magistrat von Groß-Berlin, Abteilung Gesundheitswesen, eingesetzt und erwarb im gleichen Jahr (1958) die Facharztanerkennung für Sozialhygiene. 1961 wurde Muschter zum Direktor des Hygiene-Institutes beim Magistrat von Groß-Berlin berufen. 1962 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Hygiene und Epidemiologie. Von 1961 bis 1964 war er zudem nebenberuflich als Oberarzt am Hygiene-Institut der Humboldt-Universität Berlin tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur epidemiologischen Bedeutung von Langzeituntersuchungen des atmosphärischen Aerosols unter besonderer Berücksichtigung kommunalhygienischer Schlussfolgerungen" habilitierte sich Muschter 1969 an der Humboldt-Universität Berlin. Mit Erteilung der Lehrbefähigung (Facultas docendi) 1970 lehrte Muschter als Honorardozent an der Berliner Universität Allgemeine und Kommunalhygiene. Am 01.01.1971 folgte Muschter dem Ruf als o. Professor für Allgemeine und Kommunalhygiene sowie Direktor des Institutes für Allgemeine und Kommunalhygiene an die Medizinische Akademie Dresden. Von 1975 bis 1977 leitete er zudem kommissarisch das Institut für Mikrobiologie und Epidemiologie und war gleichzeitig bis 1978 Leiter des Bezirkshygiene-Instituts Dresden. 1981 wurde Muschter aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig emeritiert.
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Nagel, Michael Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Spezielle Bereiche der Bau- und Wohnungshygiene; ausgewählte Fragen der Städtebauhygiene Publikationen: Die bakteriellen Lebensmittelvergiftungen. Berlin 1967 (zus. m. G. Seidel); The Importance of some Sociological Factors for the Dwelling Construction. In: The social environments and its effect on the design of the dwelling and its immediate surroundings. CIB Commission W 4 5 , 1 Working Papers. Stockholm 1967; Medizinisch-hygienische Probleme bei der Gestaltung einer gesunden Wohn- und Lebensumwelt in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Berlin 1969 (Hrsg.); Zu Gesundheit und geistigem Leistungsvermögen im Schulalter. Dresden 1977 (zus. m. F. Reinhardt, C. Bäumel); Hygienische Anforderungen an die Gestaltung und Umgestaltung von Wohngebieten. Symposium Sektion Gesunde Wohnumwelt Ges. Allg. u. Kommunale Hyg. DDR. Dresden 1978 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1954-1955 Vorsitzender des DRK im Bezirk Cottbus; 1967-1972 Mitglied der zentralen Fachkommission Hygiene an der Deutschen Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1969-1972 Mitglied des Büros des Koordinierungsrates der medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften der DDR; 1967-1982 Vorsitzender der Sektion „Gesunde Umwelt" der Gesellschaft für die gesamte Hygiene Ehrungen und Auszeichnungen·. 1954 Verdienter Arzt des Volkes; 1958 Ehrenzeichen des koreanischen Gesundheitswesens in Gold; 1961 Obermedizinalrat; 1967 Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für die gesamte Hygiene; 1975 Pettenkofer-Medaille in Silber; seit 1984 Ehrenvorsitzender der Sektion „Gesunde Wohnumwelt" der Gesellschaft für die gesamte Hygiene
Nagel, Michael * 10. Oktober 1958 Heidelberg, t 21. Juli 2002 Konstanz Nachdem Michael Nagel 1977 das Abitur abgelegt hatte, leistete er seinen Wehrdienst. Von 1978 bis 1984 studierte er Medizin in Heidelberg und Mannheim. 1984 erhielt er die ärztliche Approbation und war danach an der Chirurgischen Universitätsklinik Mannheim tätig. Im folgenden Jahr wurde Nagel mit der Dissertation „Impedanzkardiographische Untersuchungen zu Interaktionen zwischen Beta-Mimetika und geburtshilflicher Allgemeinanästhesie" in Heidelberg promoviert. Ab 1986 wirkte er an der Chirurgischen Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Gießen, ab 1993 als Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Mannheim. Die Facharztanerkennung für Chirurgie erhielt Nagel 1991,
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für das Teilgebiet Gefäßchirurgie zwei Jahre später. Ebenfalls 1993 wechselte er an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und wurde Stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Vergleichende Studie zum Postaggressionsstoffwechsel unter parenteraler Applikation MCT-haltiger Fettemulsionen. Untersuchungen mit Hilfe einer modifizierten 13C-Leuzin-Tracer-Technik" habilitierte sich Nagel 1996 in Dresden. Im selben Jahr erhielt er die Lehrbefugnis für Chirurgie und wurde zum Privatdozenten ernannt. Am 01.07.2000 wurde Nagel als C3-Professor für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Zwei Monate später ist er aus der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ausgeschieden und leitete bis zu seinem frühen Tod die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Klinikums Konstanz. Publikationen: Ergebnisse der chirurgischen Therapie bei Weichteilsarkomen des Retroperitoneums. Zentralbl. Chir. 119 (1994), S. 488-494 (Erstautor); Arterielle Verschlusskrankheit und Wundheilung - Therapeutische Prinzipien. In: Saeger, D. (Hrsg.): Erkrankungen des Kolon, Rektum, Anus - Wunde und Wundbehandlung. Bd. 3: Qualitätssicherung und Standardisierung der Wundbehandlung. Heidelberg, Leipzig 1995, S. 81-90 (zus. m. A. Scholz); Abdominaltrauma. In: Lippert: Praxis der Vhirurgie - Allgemein- und Viszeralchirurgie. Stuttgart 1998, S. 310334 (zus. m. H. U. Schulz, H. D. Saeger); Farbdopplersonographie in der Leberchirurgie - Stellenwert im perioperativen Monitoring. Ultraschall Med. 19 (1989), S. 202-212 (Mitautor); Clinical Consequences of the Molecular Diagnosis in Families with Mismatch Repair Gene Germline Mutations. Int. J. Colorectal Dis. (2000) online 4. Nov. (Mitautor).
Neubauer, Andreas * 12. Februar 1958 in Rotenburg/Fulda Andreas Neubauer legte 1976 am altsprachlichen Evangelischen Gymnasium Zum Grauen Kloster in Berlin das Abitur ab. Von 1976 bis 1982 studierte er Medizin an den Universitäten Berlin und Hamburg, absolvierte 1982/83 das ärztliche praktische Jahr an der Freien Universität Berlin und legte 1983 das dritte ärztliche Staatsexamen ab. Neubauer wurde 1983 die ärztliche Approbation erteilt und war zunächst bis 1984 am Dialysezentrum Berlin-Charlottenburg und an der Freien Universität Berlin, Klinikum Charlottenburg, tätig. Mit der Dissertation „Bei-
Neumann, Jochen
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
trag zur Charakterisierung normaler und maligner haematopoetischer Zellen mit einem Kaninchenantiserum gegen menschliche Thymuszellen und monoklonalen Anti-T-Zell-Antikörpern" wurde Neubauer 1984 an der Universität Hamburg promoviert. Seit 1984 war Neubauer wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie, an der Freien Universität (FU) Berlin, nahm 1985/86 ein Stipendium der DFG für Forschungsarbeiten an der Abteilung für experimentelle Krebszellforschung des Max-Planck-Institutes für Biochemie in Martinsried wahr, und leitete bis 1988 das Durchflusszytometrische Labor am RudolfVirchow-Klinikum der Freien Universität Berlin. Von 1988 bis 1990 Postdoctoral Fellow am Lineberger Cancer Research Center der University of North Carolina/USA, wurde er 1990 zum Leiter des klinisch-molekularbiologischen Labors des Rudolf-Virchow-Klinikums ernannt. Mit Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Molekulare Alterationen myeloischer Leukämien. Eine klinische und molekularbiologische Untersuchung mit Schwerpunkt auf der Bedeutung der ras-Protoonkogene bei der akuten myeloischen Leukämie" habilitierte sich Neubauer 1993 als Privatdozent an der FU Berlin und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt der Inneren Klinik ernannt. Neubauer wechselte mit seiner Berufung am 01.10.1996 als C3-Professor für Innere Medizin (Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie) nach Dresden an die Medizinische Fakultät und wurde gleichzeitig zum Leiter des Molekularbiologischen Labors der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums der TU Dresden ernannt. Zum 01.01.1999 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl und als Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie des Zentrums Innere Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Leukämiebehandlung, Stammzelltransplantation bei fortgeschrittenen hämatologischen und onkologischen Tumorerkrankungen Publikationen·. Regression of primary gastric lymphoma of mucosa associated lymphoid tissue after cure of Helicobacter pylori infection. Lancet 345 (1995), S. 1591-1594 (Mitautor); Recent progress on the role of axl, a receptor tyrosine kinase, in malignant transformation of myeloid leukemias. Leuk. Lymphoma 25(1997), S. 91-96 (Erstautor); Ongoing somatic mutations and clonal expansions after cure of Helicobacter pylori infection in gastric mucosa asso-
ciated lymphoid tissue (MALT) B-cell lymphoma. J. Clin. Oncol. 16 (1998), S. 3822-3831 (Mitautor); Detection of cytogenetic aberrations in CD90 (Thy-1 ) positive and negative stem cell (CD34) subfractions of patients with acute and chronic myeloid leukemias. Leukemia 13 (1999), S. 1770-1775 (Mitautor); Interferon-alpha, but not the ABL kinase inhibitor imatinib induces expression of myeloblastin and a specific T-cell response in chronic myeloid leukemia. Blood 2002. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1997 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und internistische Onkologie; Gutachter für nationale u. internationale Fachzeitschriften sowie wiss. Gesellschaften
Neumann, Jochen * 14. April 1936 in Leisnig Jochen Neumann legte 1954 in Leisnig das Abitur ab und studierte anschließend von 1954 bis 1959 Medizin an den Universitäten in Leipzig, Greifswald und Berlin (Humboldt-Universität). Nach bestandenem Staatsexamen wurde ihm 1959 die ärztliche Approbation in Berlin erteilt. 1960 war Neumann zunächst als Pflichtassistent an der Charité Berlin und 1961 als Assistenzarzt am Pathologischen Institut des Städtischen Krankenhauses Berlin-Friedrichshain tätig. Noch im selben Jahr - 1961 - trat er seine berufliche Tätigkeit an der Nervenklinik der Charité der Humboldt-Universität Berlin an, wo er zunächst als Ausbildungs- bzw. Wissenschaftlicher Assistent, später als Oberarzt, Abteilungsleiter und schließlich Stellvertretender Klinikdirektor fungierte. 1961 war Neumann unter Vorlage der Dissertation „Mimischer Ausdruck als wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Ausdrucks bei Ilja Jefimowitsch Repin" an der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin promoviert und 1965 die Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie erteilt worden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Entwicklung des Hirnstammes und die topographischen Beziehungen zwischen Hirnstamm und Schädelbasis im Pneumencephalogramm bei Kindern" habilitierte sich Neumann 1971 an der HumboldtUniversität Berlin. 1972 erreichte ihn der Ruf als Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologischen Klinik an das Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus Berlin, wo er in diesen Ämtern bis 1977 tätig war. 1974 wurde er als Hochschuldozent für Neurologie und Psychiatrie sowie 1977 als Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Akademie für
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Nitzsche, Hartmut Ärztliche Fortbildung Berlin berufen und besetzte diese Professur bis 1990. 1977 folgte Neumann dem Ruf auf den Lehrstuhl (o. Professor) für Neurologie und Psychiatrie an die Friedrich-Schiller-Universität Jena unter gleichzeitiger Ernennung als Direktor der Psychiatrischen Abteilung und später der Klinik für Psychiatrie und Neurologie „Hans Berger". 1983 wurde er zum Generaldirektor des Deutschen Hygiene-Museums der D D R in Dresden, seit 1987 zugleich Collaborating Center der W H O , ernannt, das er bis 1990 leitete. Mit dem damit einhergehenden Wechsel in den Hoheitsbereich des Ministeriums für Gesundheitswesens der DDR auf persönliche Bitte als ordentlicher Professor abberufen, erhielt Neumann 1983 seine Ernennung zum Honorarprofessor für Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden. Von 1990 bis 1992 war er Ärztlicher Direktor/ Leitender Chefarzt des Bezirkskrankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Ueckermünde und Chefarzt der dortigen Neurologischen Abteilung. Danach wirkte Neumann bis 1997 als Consultant Neuropsychiatrist und Medical Director des Al-Amal-Hospitals in Riyadh sowie als Clinical Assistant Professor for Medicine (Psychiatry) an der King Saud University in Riyadh/Saudi Arabien. Von 1998 bis 2000 war er als Chefarzt der Psychosomatischen Abteilung sowie kommissarischer Chefarzt der Neurologischen Abteilung an der Lindenalleeklinik Bad Schwalbach tätig. Mit Erreichen des Altersruhestandes ist Jochen Neumann 2001 aus dem Dienst ausgeschieden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Neuroradiologie, Therapie und Prävention von Alkoholund Drogenkranken, Biologische Aspekte der Psychiatrie, Psychopharmakotherapie, Förderung psychischer Gesundheit Publikationen·. Das Wachstum des Hirnstammes und die topographischen Beziehungen zwischen Hirnstamm und Schädelbasis im Pneumenzephalogramm bei Kindern (Topographisch-statistische Untersuchungen). Leipzig 1974 (zus. m. B. Nickel); Grundriß der Neuroradiologie. Leipzig 1976 (Hrsg. zus. m. K. Seidel); Beiträge zur biologischen Psychiatrie. Leipzig 1982; Psychiatrischer Untersuchungskurs. Leipzig 1984, Stuttgart-New York 19842 (Erstautor); Leitfaden der psychiatrischen Untersuchung. Leipzig 1986 (zus. m. J.-U. Grünes, K. Seidel); Psychologische Leistungstests in der Neurologie und Psychiatrie - Methoden und Normwerte. Leipzig 19892 (zus. m. H. Wolfram, V. Wieczorek). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1984-1989 Präsident des Nationalkomitees für Gesundheitserziehung der DDR; 1984—1989 Vizepräsident der World Psychiatric Association;
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1988-1990 Mitglied des Rates für Medizinische Wissenschaften beim Minister für Gesundheitswesen; 1992 Corresponding Fellow der American Psychiatric Association; 1993 Ehrenmitglied der World Psychiatric Association Ehrungen und Auszeichnungen: 1996 Vollregistrierung beim General Medical Council London; 1984 Verdienstmedaille der DDR; 1987 Verdienter Arzt des Volkes
Nitzsche, Hartmut * 12. Januar 1941 in Lauenhain Nachdem Hartmut Nitzsche 1959 in Mittweida das Abitur abgelegt hatte, nahm er noch im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der HumboldtUniversität Berlin auf, das er 1962 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und dort 1965 mit dem Staatsexamen abschloss. 1965/66 absolvierte Nitzsche seine Pflichtassistenz an der Medizinischen Klinik, der Chirurgischen Klinik und der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden und erhielt 1966 die Approbation als Arzt. Anschließend begann er seine berufliche Tätigkeit an der Klinik und Poliklinik für Radiologie der Dresdener Akademie, wo er zugleich seine Facharztausbildung aufnahm. Die Anerkennung als Facharzt für Radiologie erwarb Nitzsche 1970. Bereits 1967 wurde er mit der Dissertation „Das Verhalten der Eiweißhexosen im Liquor bei purulenter und nicht purulenter Meningitis" in Dresden promoviert. Seit 1970 als Facharzt an der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig, wurde Nitzsche 1975 zum Oberarzt im Bereich Röntgendiagnostik ernannt. Mit dem Thema „Einsatzmöglichkeiten röntgendiagnostischer Untersuchungsverfahren bei sogenanntem ,dicken Bein' unter besonderer Berücksichtigung primärer Lymphangiopathien" habilitierte sich Nitzsche 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort am 01.02.1983 zum a.o. Dozenten für Diagnostische Radiologie ernannt. Von 1981 bis 1996 war er verantwortlicher Oberarzt der poliklinischen Abteilung der Radiologischen Klinik und hatte 1991 die Ausbildungsberechtigung für allgemeine Sonographie erlangt. A m 15.08.1996 wurde Hartmut Nitzsche zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und gleichzeitig zum verantwortlichen Oberarzt für Chirurgisches Röntgen und die Rettungsstelle am Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik an der Medizinischen
Nossek, Heinz
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Fakultät/Universitätsklinikum der T U ernannt.
Dresden
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Radiologische Diagnostik, Lymphangiographie, Sonographie Publikationen: Untersuchung zur Optimierung der Aufnahmespannung bei der Lymphangiographie. Radiol, diagn. 17 (1976), S. 191200 (zus. m. G. Rosenkranz); Zur Sonomorphologie peripherer Lymphknoten. Z. ärztl. Fortbild. Qual. sich. 91 (1997), S. 355-360 (zus. m. N. Abolmaali); Gas im portalvenösen System. Röntgenpraxis 51 (1998), S. 104-106 (zus. m. C. Dorbitz); Response of pig lung irradiation with accelerated (12)C-ions. Radiat. Environ. Biophys. 38 (1999), S. 185-194 (Mitautor); Der Morbus Pierson - eine seltene Osteonekrose. Zbl. Kinderchir. 10 (2001), S. 137-141 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1994 Mitglied der Prüfungskommission für Sonographie der Landesärztekammer Sachsen
Nossek, Heinz * 25. März 1929 in Tetschen/CSR Heinz Nossek legte 1948 in Stralsund das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Greifswald auf, das er dort 1952 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr - 1952 wurde Nossek die zahnärztliche Approbation in Schwerin erteilt und begann seine Berufstätigkeit als Assistentzahnarzt an der Poliklinik Pirna. Im September 1954 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an die Klinik und Poliklinik für Stomatologie der neugegründeten Medizinischen Akademie Dresden. Mit der Dissertation „Beitrag zu der Häufigkeit, dem Erkrankungsalter und der Lokalisation gliomatöser Hirngeschwülste" wurde Nossek 1955 an der Universität Leipzig zum Dr. med. dent, promoviert. 1957 erfolgte seine Ernennung als Oberarzt an der Abteilung für Konservierende Zahnheilkunde und Kinderstomatologie der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. Zusätzlich hatte er von 1959 bis 1963 noch ein Medizinstudium an der Medizinischen Akademie Dresden absolviert und mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Bereits 1960 erlangte Nossek die Facharztanerkennung als Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde sowie 1961 für Allgemeine Stomatologie - Praktischer Zahnarzt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Niederfrequenter Ultraschall zur Bearbeitung der Zahnhartsubstanz" habilitierte sich Nossek 1966 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde
am 01.09.1967 als Hochschuldozent für Konservierende Stomatologie und Parodontologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Neustrukturierung der Stomatologischen Klinik an der Medizinischen Akademie Dresden wurde Nossek 1972 die Leitung der nun selbständigen Abteilung für Parodontologie übertragen. Zum 01.09.1978 erhielt Nossek die Berufung als o. Professor für Konservierende Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde 1983 zum Direktor der Poliklinik für Konservierende Stomatologie der Sektion Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Dieses Amt übte Heinz Nossek bis zu seiner Emeritierung am 30. September 1994 aus, war aber noch 1995 als Honorarprofessor mit Lehrauftrag für interdisziplinäre Praktika der Zahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden weiterhin tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Materialkundliche Untersuchungen an endodontischen Instrumenten, Gusswachsen und Abformmaterialien; Wirkung der Ionophorese bei der endodontischen Behandlung; klinische, röntgenologische, epidemiologische Untersuchungen parodontaler Erkrankungen; Untersuchungen des niederfrequenten Ultraschalls in seiner mechanischen und biologischen Wirkung; Entwicklung einer flexiblen Zahnfleischepithese als ästhetischer Dauerverband; medikamentöse Therapie der Gingivitis und Parodontics. Publikationen·. Zu den Grundlagen und der Problematik der exakten Temperaturmessung am Zahnfleisch. Dtsch. zahnärztl. Zschr. 17(1962), S. 388-395; Die Zahnfleischepithese aus weichbleibendem Kunststoff als therapeutischer und ästhetischer Dauerverband. Dtsch. Stomatologie 13 (1963), S. 282-289; Parodontale Veränderungen beim Mangel an fibrinstabilisierendem Faktor. Zahn- Mund- u. Kieferheilkunde 66 (1978), S. 797-805; Bestimmung der Zinkkonzentration in der Zahnplaque in Abhängigkeit der verwendeten Spüllösungen und deren Applikationshäufigkeit. In: Mengen und Spurenelemente. Arbeitstagung der Agrarwissenschaftlichen und Chemischen Gesellschaft der DDR 1988. Leipzig 1988, S. 247252 (zus. m. P. Dobl, H.-Chr. Gabsch); Mikrobielle und klinische Veränderungen nach lokaler und systematischer Therapie der Parodontitis mittels Metronidazol. In: 2. Workshop Mikrobiologie und Immunologie der Parodontalen Erkrankungen Berlin 1991. Berlin 1992, S. 131-139. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1956-1980 Vorsitzender der Prüfungskommission für Stomatologische Schwestern, danach Vorsitzender des Prüfungsausschusses; 1967-1989 Stellv. Vorsitzender der Stomatologischen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie Dresden; 1972-1977 Leiter der ständigen Kommission Medizintechnik und Pharmazie der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1975-1983 Vorsitzender der Gesellschaft für Parodontologie /Periodontologie;
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Oehler, Jochen 1975-1989 Mitglied der zentralen Kommission für den Beruf der Stomatologischen Schwestern und Fachschwestern am Fortbildungsinstitut Potsdam; 1982-1994 Mitglied der Promotionskommission an der Medizinischen Akademie/Med. Fakultät Dresden; 1983-1989 Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft für Parodontologie/Periodontologie; 1985-1989 Chefredakteur des Informationsblattes für Stomatologische Schwestern; 1990-1999 Vorsitzender der Berufsfachkommission für zahnärztliche Helferinnen und Zahnmedizinische Prophylaxehelferinnen bzw. Zahnmedizinische Fachhelferinnen an der Zahnärztekammer Sachsen; 1992-1999 Vorsitzender der Prüfungskommission für Fachschwestern sowie Prophylaxehelferinnen an der Zahnärztekammer Sachsen. Ehrungen und Auszeichnungen·. 1976 Phillip-Pfaff-Medaille der Gesellschaft für Stomatologie; 1976 Medizinalrat; 1982 Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Zahnheilkunde; 1987 Wolfgang-Rosenthal-Ehrenmedaille der Medizinischwissenschaftlichen Gesellschaften der DDR; 1987 Obermedizinalrat; 1989 Ehrenmedaille der Medizinischen Akademie Dresden
Oehler, Jochen * 30. November 1942 in Erkner Jochen Oehler legte 1961 in Blankenfelde das Abitur ab und studierte von 1962 bis 1967 Biologie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit Abschluss des Studiums als Diplom-Biologe 1967 war Oehler als Assistent am Zoologischen Institut, später Sektion Biologie, Wissenschaftsbereich Verhaltenswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Mit der Dissertation zum Thema „Experimentelle Untersuchungen zur Analyse akustischer Kommunikation beim Erlenzeisig (Carduelis spinus L.) unter besonderer Berücksichtigung bidirektionaler Informationsprozesse und der Anwendung informationstheoretischer Methoden" wurde Oehler 1972 an der Humboldt-Universität Berlin zum Dr. rer. nat. promoviert. 1974 wechselte er an die Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, wo er bis 1976 in der Forschungsgruppe „Automatische Patientenüberwachung" an der Klinik für Chirurgie tätig war. 1976 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Oberassistent und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Dresden. Während seiner Tätigkeit am Institut für Pharmakologie und Toxikologie wurde er zu Studienaufenthalten nach Moskau und Tbilissi/ UdSSR sowie Prag/CSSR delegiert. 1988 habili-
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tierte sich Oehler mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Dynamik und Pharmakologie neurobiologischer Veränderungen bei Störungen der Organismus-Umwelt-Beziehungen unter besonderer Berücksichtigung sozialer Isolation" an der Humboldt-Universität Berlin zum Dr. sc. nat. (Dr. rer. nat. habil.) und erlangte 1990 die Venia legendi für Medizinische Biologie an der Medizinischen Akademie Dresden. Noch 1990 als Privatdozent ernannt, wurde Oehler im gleichen Jahr zum Direktor des im Zusammenhang mit der zum Wintersemester 1990 begonnenen vorklinischen medizinischen Ausbildung gegründeten Instituts für Biologie berufen. Mit der faktischen Auflösung des Institutes für Biologie und Übernahme des Personals an die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden wurde Oehler 1994 an der Klinik die Leitung der Arbeitsgruppe Neurobiologie übertragen. Zusätzlich wurde ihm ein Lehrauftrag an der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden für das Fachgebiet Neurowissenschaften erteilt. Zum 12.12.1995 erhielt Jochen Oehler die Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Publikationen: Influence of nootropic and antidepressive drugs on open field and running wheel behaviour in spontaneously highand low-active mice. Pharmacol. Biochem. Behav. 49 (1994), S. 263-269 (zus. m. M. Jähkel, H.-E. Schumacher); Neurobiologische und verhaltensbiologische Schlagworte. In: Hanser, H., Ch. Scholtyssek (Red.): Lexikon der Neurowissenschaft. Bd. 1 u. 2, Heidelberg 2000; Mensch und Naturwissenschaft. Dresden 2001 (Hrsg. zus. m. H. Walther); Geschlechtsspezifische Verhaltensaspekte aus biologischer Sicht. In: Freytag, R., T. Giernalcyk (Hrsg.): Geschlecht und Suizidalität. Göttingen 2001, S. 13-28; Homo sapiens und das dritte Jahrtausend - evolutionsbiologische Betrachtungen. In: Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS 1997/2003. Dresden 2003, S. 53-75. Aktive Mitarbeit in Gremien und 1998 Vizepräsident VdBiol
Gesellschaften:
Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Fichte-Preis 1. Klasse
Oelßner, Wolfgang * 10. Oktober 1920 in Riesa-Gröba, t 18. April 1983 in Berlin Nachdem Wolfgang Oelßner 1939 in Grimma das Abitur abgelegt hatte, nahm er im selben Jahr ein Medizinstudium in Leipzig auf, das er in
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Hamburg fortsetzte. Er wurde zum Wehrdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, konnte aber 1946 in Hamburg das Studium abschließen. Im selben Jahr erhielt er ebenda die ärztliche Approbation und wurde 1947 mit der Dissertation „Ein Beitrag zur Kasuistik der Epiphysentumoren: Über 2 Fälle von Pinealomen mit Diabetes insipidus" promoviert. Ebenfalls 1947 nahm er eine Tätigkeit zunächst als Volontärarzt, ab 1948 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig auf. 1953 erhielt Oelßner die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Pharmakologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Novocainentgiftung in vitro und vivo" habilitierte er sich 1953 in Leipzig und erhielt am Ol. 09.1954 ebenda eine Dozentur für Pharmakologie. Am 01.08.1955 wurde Oelßner zum Professor mit Lehrauftrag für Pharmakologie und Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, nachdem er bereits ein Jahr lang die Lehrverpflichtungen des Fachgebietes von Leipzig aus wahrgenommen hatte. A m 01.04.1958 erfolgte seine Ernennung zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Pharmakologie und am 01.07.1959 seine Berufung als Professor mit Lehrstuhl für Pharmakologie an der Carus-Akademie. Von 1960 bis 1964 hatte er das Rektorat der Dresdener Medizinischen Akademie inne; von 1969 bis 1974 war er Prorektor für Prognose und Wissenschaftsentwicklung dieser Einrichtung. Von 1964 bis 1973 war er zugleich Lehrstuhlinhaber für Klinische Pharmakologie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung. 1966 gründete er die deutschlandweit erste Abteilung für Klinische Pharmakologie an einer universitären Einrichtung; 1975 wurde sie zum ersten Institut für Klinische Pharmakologie in Deutschland verselbständigt. Im Jahr zuvor war Oelßner einem Ruf an die Humboldt-Universität Berlin als o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie gefolgt. Er gilt als einer der Begründer der universitären klinischen Pharmakologie in Deutschland. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sulfonamide; Neuropharmakologie Publikationen: Zur Pharmakologie von FAK III, einem neuen, schwer resorbierbaren Sulfonamid. Pharmakologie der Peptide, Diuretika und zentralwirksamer Stoffe. Berlin 1963, S. 197f.; Ziele und Aufgaben der klinischen Pharmakologie. Schriften der Medizinischen Akademie Dresden, 6 (1967), S. 41-50; Serotonin Content in the Central Nervous System of Rats and Cholinergic Tremor. Pol. J. Pharmacol. & Pharm. 27 (1975), S. 167-172 (Mitautor);
Paditz, Ekkehart Wirkung verschiedener Aminosäuren und deren Antagonisten auf den cholinergen Tremor und die Azetylcholinfreisetzung im ZNS der Ratte. Acta biol. et med. germ. 34 (1975), S. 1517-1524 (zus. m. Α. Scherber, Η. Stoib); Medizinische Pharmakologie. Leipzig 1985, Bd. 1 u. 2 (Hrsg. zus. m. F. Markwardt, H. Matthies). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1965 bis 1967 Stellvertretender Vorsitzender der Sektion Pharmakologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin; 1965 bis 1970 Mitglied des Zentralen Gutachterausschusses für Arzneimittelverkehr beim Ministerium für Gesundheitswesen; 1966 Mitglied des Zentralen Arbeitskreises „Biologischaktive Verbindungen" beim Ministerium für Wissenschaft und Technik; 1966 bis 1970 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Klinische Pharmakologie in der Pharmakologischen Gesellschaft der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1961 Rudolf-Virchow-Preis; 1963 Purkyne-Medaille (Prag); 1964 Verdienter Arzt des Volkes; 1970 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1972 Obermedizinalrat
Paditz, Ekkehart * 2. November 1955 in Lommatzsch/Sachsen Ekkehart Paditz legte 1974 in Meißen das Abitur „mit Auszeichnung" ab, leistete anschließend seinen Grundwehrdienst und war bis 1976 als Hilfspfleger an der chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Meißen tätig. Von 1976 bis 1982 studierte Paditz Medizin an der HumboldtUniversität Berlin sowie an der Medizinischen Akademie Dresden. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1982 und dem Abschluss als DiplomMediziner wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Seine ärztliche Tätigkeit nahm er 1982 an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er bis 1988 auch seine Facharztausbildung absolvierte. Bereits 1986 wurde Paditz mit der Dissertation „Nichtinvasive Diagnostik der ionisierten Kalziumkonzentration aus dem neonatalen E K G " an der Dresdener Akademie promoviert. 1988 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde und war nun insbesondere auf der Neonatologischen Intensivstation tätig. Darüber hinaus nahm er mehrmonatige Hospitationen am Institut für Klinische Pharmakologie der CarusAkademie, Kurse für medizinische Statistik und Epidemiologie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung sowie eine Ausbildung auf dem Gebiet der Kinderkardiologie, Herzultraschall und
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Päßler, Lutz
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Bronchoskopie in Dresden, Leipzig, Berlin-Buch und Lostau wahr. 1990 hospitierte er am Institut für Pharmakologie und Toxikologie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. 1992 zum Oberarzt und Leiter der Kinderpoliklinik sowie des Kinderschlaflabors an der Kinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie/Fakultät Dresden ernannt, erlangte Paditz 1993 die Subspezialisierung für Pädiatrische Pulmologie und Pädiatrische Echokardiografie.
seit 2002 Vorstandsmitglied der DGSM; Leiter der Arbeitsgruppe Pädiatrie der DGSM und der Arbeitsgruppe Schlafmedizin der Gesellschaft für Pädiatrische Pulmologie (Deutschland, Österreich, Schweiz); Fachgebietsherausgeber Pädiatrie der Zeitschrift „Somnologie"
Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Nichtinvasive echokardiografische Diagnostik und Therapiekontrolle der pulmonalen Hypertension und linksventrikulärer Funktionsstörungen bei Kindern mit chronischen Lungenerkrankungen oder Obstruktion der oberen Atemwege" habilitierte sich Paditz 1996 an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und wurde im gleichen Jahr zum Privatdozenten mit Lehrberechtigung für Kinderheilkunde ernannt.
Päßler, Lutz * 31. Mai 1942 in Zwickau Lutz Päßler legte 1960 in Aue das Abitur ab und studierte von 1961 bis 1966 Zahnmedizin zunächst an der Universität Jena und nachfolgend an der Medizinischen Akademie Dresden, wo er 1966 das Staatsexamen ablegte. 1966 wurde ihm die Approbation als Zahnarzt erteilt. Von 1966 bis 1967 absolvierte er seine Pflichtassistenz an der Medizinischen Akademie Dresden und nahm 1967 seine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt an der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichtschirurgie der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er 1968 zum Stationsarzt ernannt wurde.
Am 10.12.2003 erhielt Ekkehart Paditz die Ernennung als api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Schlafbezogene Atmungsstörungen im Kindes- und Jugendalter, insbesondere obstruktive Schlafapnoen, Heimbeatmung (Gerätetechnik, künstliche neuronale Netze, Ethik und Lebensqualität); Prävention des Plötzlichen Säuglingstodes als Modellprojekt für angewandte Präventionspolitik; Qualitätsmanagement in der Medizin Publikationen: Nocturnal ventilation by nasal mask in an 8-year old girl with thoracic scoliosis, hypercapnic respiratory failure and cor pulmonale. Pediatr. Pulmonol. 19 (1995), S. 6065 (Mitautor); Nasale Maskenbeatmung im Kindes- und Erwachsenenalter. Übersichten, Kasuistiken, Multizenterstudien, Alternativen, medizinische, psychologische und ethische Grenzen unter besonderer Berücksichtigung von Mukoviszidose und Lungentransplantation. Heidelberg 1997 (Hrsg.); Häufigkeit von OSAS-Symptomen im Kleinkindesalter Vorstudie, Multizenterstudie der AG Pädiatrie DGSM. Somnologie 3 (1999), S. 313-318 (Mitautor); Schlafbezogene Atmungsstörungen im Kindesalter. In: Krück, F. (Hrsg.): Therapiehandbuch. München 2002, S. 5-7; Prävention des Plötzlichen Säuglingstodes in Deutschland. Wiener Klin. Wochenschr. 115 (2003), S. 874-880. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1994 Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM); 1994 Leiter der Kommission Pädiatrie der DGSM; seit 1996 Gründungsmitglied u. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Schlafmedizin Sachsen e.V.; seit 1996 Gründungsmitglied u. Stellv. Vorsitzender der Dresdner Kinderhilfe e.V.;
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1987 Robert-Ganse-Preis; 1996 Weinmann-Preis; 2001 Preis des Deutschen Down-Syndrom Info Centers
Ebenfalls 1968 wurde Päßler unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen mit dem ,Dentotron' als Herdtestgerät" an der Dresdener Akademie zum Dr. med. dent, promoviert. 1971 erwarb Päßler die Anerkennung als Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie und begann im gleichen Jahr ein Zusatzstudium der Medizin, das er 1973 abschloss. 1973 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Zugleich hatte er zwischen 1971 und 1975 eine Weiterbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie absolviert, erlangte 1975 die Facharztanerkennung und wurde mit der Leitung des poliklinischen Bereiches der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie betraut. 1977 wurde Päßler die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Kiefer-Gesichtschirurgie erteilt sowie zum Oberarzt der poliklinischen Abteilung für Chirurgische Stomatologie ernannt. Studienaufenthalte und Hospitationen führten ihn an kieferchirurgische Universitätskliniken in Sofia/Bulgarien (1973), Leningrad/UdSSR (1978), Jena (1979), Bratislava/CSFR (1989) sowie München (1990) und Groningen/Holland (1996).
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Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Kryotherapie in der Mundhöhle" habilitierte sich Päßler 1984 an der Medizinischen Akademie Dresden (Dr. sc. med./Dr. med. habil.) und wurde 1990 zum Privatdozenten ernannt. Seit 1991 Leiter des Bereiches Diagnostik und Röntgen der 1990 umbenannten Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) an der Medizinischen Akademie Dresden, erhielt er am 30.09. 1998 die Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Ab 2000 übernahm Lutz Päßler die Leitung des Bereiches Poliklinik der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Z M K am Universitätsklinikum der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Zahnärztliche Röntgenologie; Botulinumtoxin in der MundKiefer-Gesichtschirurgie Publikationen: Condylar neck fractures: the value of corona computer tomograms compared with conventional diagnostic radiology. In: Ravindranathan, R. (Ed.): 3 rd Asian Congress on Oral and Maxillofacial Surgery: Kuching, Sarawak, Malaysia, 1996. Bologna 1997, S. 373-377 (Mitautor); Articain mit Adrenalin 1:100.000 bzw. 1:200.000 und Lidocain mit Adrenalin 1:100.000 bei der operativen Entfernung von Weisheitszähnen. In: 20 Jahre Ultracain. Frankfurt a.M. 1997, S. 107-117; Experimentelle und klinische Vergleichsuntersuchungen mit der Linear- und der Annularsonde (Toshiba Corp.). Ultraschall Med. 18 (1997) S u p p l ì , S. 71 (zus. m. E. Pilling); Möglichkeiten der Gesichtsschädeldiagnostik mit einem computergesteuerten Tomographiegerät (COMMCAT). Quintessenz 49 (1998), S. 703-708 (zus. m. E. Pilling); Handbuch Medizin, Zahnmedizin. Berlin 2003 (zus. m. W. Kirch, M. Siepmann). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990 Mitarbeit im „Akademischen Beirat" und im provisorischen Personalrat an der Medizinischen Akademie Dresden; 1991 Mitglied der Fachzahnarzt-Prüfungskommission „Oralchirurgie"; 1992 Vorsitzender des „Röntgenausschusses" der Landeszahnärztekammer Sachsen; 1994-1998 Mitglied der Kammerversammlung
Parnitzke, Karl Herbert * 6. März 1910 in Neusalz/Oder, t 5. März 1992 Magdeburg Herbert Parnitzke legte 1932 in Bunzlau/Schlesien das Abitur ab und studierte anschließend Medizin und Philosophie an den Universitäten Breslau, Jena, Hamburg, Frankfurt a.M. und Halle/S. 1937 legte er an der Universität Halle das medizinische Staatsexamen ab. Im gleichen Jahr - 1937 - wurde er unter Vorlage der Disser-
Parnitzke, Karl Herbert tation „Der defektgeheilte Paralytiker als sozialpsychiatrisches Problem" an der Universität Halle zum Dr. med. promoviert. 1938 absolvierte Parnitzke sein Medizinalpraktikum in Templin und war seit 1939 als ärztlicher Mitarbeiter an der Nervenklinik der Universität Halle/S. tätig. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und war als Oberstabsarzt in Frankreich, Italien und Nordafrika sowie von 1942 bis 1945 als Leiter eines Speziallazaretts für Hirn-Rückenmark- und Nervenverletzte in Halle/S. eingesetzt. 1943 erwarb Parnitzke die Anerkennung als Facharzt für Nerven- und Geisteskrankheiten. 1947 wurde er an der Philosophischen Fakultät zum Thema „Psychische Zwangsphänomene im Kindes- und Jugendalter und ihre genetische Problematik" an der Universität Halle zum Dr. phil. promoviert. Seit 1949 Oberarzt an der Universitäts-Nervenklinik Halle/S., hatte sich Parnitzke 1951 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Probleme und Erfahrungen bei intrakraniellen Verkalkungen im Dienste der klinischen Hirndiagnostik" an der Martin-Luther-Universität Halle habilitierte, und wurde dort 1951 als Hochschuldozent für Neurologie-Psychiatrie berufen. 1953 übernahm er die Oberarzt-Stelle an der Neurochirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Halle. 1956 folgte Parnitzke dem Ruf als Professor mit Lehrauftrag für Neurologie an die Medizinische Akademie Dresden, wo er als 1. Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden wirkte. Gleichzeitig wurde er zum Prorektor für Studienangelegenheiten gewählt. Bereits 1958 erhielt er aber einen Ruf auf den Lehrstuhl und als Direktor der Neurologischen Klinik an der Medizinischen Akademie Magdeburg. In Personalunion war Parnitzke von 1959 bis 1969 Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Haldensleben und bekleidete von 1958 bis 1969 das Amt des Prorektors für wissenschaftlichen Nachwuchs an der Medizinischen Akademie Magdeburg. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Karl Herbert Parnitzke 1975 emeritiert, war aber noch bis 1980 in einer privaten Niederlassung als Arzt tätig. Publikationen: Beiträge zur genetischen Problematik psychischer Zwangsphänomene im Kindes- und Jugendalter. Jena 1952; Zur Klinik und Pathologie cerebraler Trematoden-Granulome (Paragonimiasis kombiniert mit Schistosomiasis japanica). Arch. Psychiat. Nervenkr. 201 (1960), S. 239 (zus. m. H.-G. Giittner);
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Fette, Martin Endokranielle Verkalkungen im Röntgenbild. Ihre Deutung und Bedeutung im Dienste der Klinischen Hirndiagnostik. Leipzig 1961; Genetische Beziehungen zwischen Myatrophien und Psychosen. Dtsch. Zschr. Nervenhk. 183 (1961), S. 180 (zus. m. R. Seidel); Neuroradiologie - Elektromyographie. Moderne physikalisch-diagnostische Methoden. Leipzig 1969 (zus. m. R.D. Koch, G. Rabending). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Vorstandes und Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR; Mitglied der Problemkommission für Neurologie und Psychiatrie der DDR; Mitglied der Kommission für Familienplanung beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR; Bezirkspsychiater für Magdeburg; 1969-1975 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie des Bezirkes Magdeburg; Vorsitzender der Sektion Neuroradiologie der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR; seit 1973 korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für medizinische Radiologie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1961 Hufeland-Medaille in Gold; 1966 Verdienter Arzt des Volkes; 1970 Otto von Guericke-Plakette der Stadt Magdeburg; 1974 Obermedizinalrat
Pette, Martin * 1. Februar 1960 in Marburg a. d. Lahn Martin Pette legte 1979 in Konstanz das Abitur ab und nahm im selben Jahr ein Studium der Medizin an der Universität Freiburg i. Br. auf, das er 1986 mit dem Staatsexamen (ECFMG Teil 1 und 2) abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Ebenfalls 1986 wurde Pette unter Vorlage der Dissertation „Einfluß von Nifedipin auf den Kohlehydrat-Stoffwechsel" an der Universität Freiburg promoviert. Seit 1986 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg tätig, wo er zugleich seine Facharztausbildung absolvierte, gehörte Pette 1987 bis 1989 als DFG-Stipendiat der klinischen Forschergruppe für Multiple Sklerose der Max-Planck-Gesellschaft Würzburg an und erlangte von 1990 bis 1995 eine zusätzliche Facharztausbildung an der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg. 1995 erhielt er ein Habilitationsstipendium der DFG auf dem Gebiet der Neuroimmunologie an den National Institutes of Health, Bethesda/USA. 1997 wechselte Pette an die Medizinische Fakultät der TU Dresden, wo er zum Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Neurologie ernannt wurde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Myelinspezifische, autoreaktive T-Lymphozyten in der
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Pathogenese der Multiplen Sklerose: Isolierung, Typisierung und immunpharmakologische Modulation" habilitierte er sich 1998 an der Dresdener Medizinischen Fakultät und wurde dort am 01.05. 2000 als C3-Professor für Neurologie berufen. Zudem leitet Martin Pette seit 1998 die Multiple Sklerose-Ambulanz an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entwicklung und Verbreitung Diagnose-spezifischer EDVgestützter Dokumentationssysteme für Kliniken und Praxen; Standardisierung der klinischen Dokumentation Publikationen: Myelin basic protein-specific T-Lymphocyte lines from MS-Patients and healthy individuals. Neurology 40 (1990), S. 1770-1776 (Erstautor); Myelin autoreactivity in multiple sclerosis: recognition of myelin basic protein in the context of HLA-DR2 products by T-Lymphocytes of multiple sclerosis patients and healthy donors. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87 (1990), S. 7968-7972 (Erstautor); Measles virus-directed responses of CD4+T-Lymphocytes in MS-Patients and healthy individuals. Neurology 43 (1993), S. 2019-2025 (Erstautor); The use of multiple sclerosis databases at neurological university hospitals in Germany. Multiple Sclerosis 8 (2002), S. 265-267 (zus. m. U. Κ. Zettl); MSDS (Multiple Sklerose Dokumentationssystem) - Diskussionsgrundlage für einen Dokumentationsstandard Multiple Sklerose? Nervenarzt 73 (2002), S. 144-148 (zus. m. M. Eulitz). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied im ärztlichen Bereich der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft
Pillunat, Lutz E. * 11. August 1958 in Bocholt Nachdem Lutz Pillunat 1977 in Bocholt das Abitur abgelegt hatte, nahm er noch im selben Jahr ein Medizinstudium, seit 1978 bis 1983 zudem ein Studium der Psychologie an der Universität Düsseldorf auf. 1983 schloss er das Medizinstudium mit dem Staatsexamen ab und erhielt im gleichen Jahr die Approbation als Arzt. Seit 1983 als Assistenzarzt an der Universitätsaugenklinik Ulm tätig, wurde Pillunat 1984 mit der Dissertation „Subklinische Störungen der Augenbewegungsdynamik bei juvenilen Diabetikern (Typ I) Sakkadena-Synchronismen als Ausdruck eines erhöhten HbA JC -Spiegels" an der Universität Düsseldorf promoviert. Bereits 1989 hat sich Pillunat mit der wissenschaftlichen Arbeit „Hämodynamische Aspekte in der Pathogenese des Glaukomschadens" an der Universität Ulm habilitiert. Er wurde 1987 zum Oberarzt, 1991 zum
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Leitenden Oberarzt der Universitätsaugenklinik Ulm bestellt und nahm von 1993 bis 1995 als DFG-Stipendiat ein Glaukoma Fellowship am Bascom Palmer Eye-Institute der University of Miami/USA wahr. Nach seiner Rückkehr erhielt Pillunat 1995 den Ruf als C3-Professor für Augenheilkunde an die Universität Hamburg, dem er 1996 bei gleichzeitiger Ernennung als Stellvertretender Geschäftsführender Direktor der Universitätsaugenklinik und Poliklinik Hamburg-Eppendorf folgte. Zum 16.12.2000 nahm Lutz Pillunat den Ruf als C4-Professor für Augenheilkunde an die Medizinische Fakultät der TU Dresden an und fungiert zugleich seit 01.05.2001 als Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Physiologie und Pathophysiologie der okulären Perfussion; Pathogenese des glaukomatösen Sehnervenschadens; Operative Therapie der Glaukome; Bedeutung vaskulärer Faktoren beim Glaukom Publikationen: Autoregulation of ocular blodd flow during changes in intraocular pressure. - Preliminary results. Graefes Arch. Clin. Exp. Ophtal. 223 (1985), S. 219-223 (Mitautor); Das Glaukom - Aspekte aus der Forschung für die Praxis. Heidelberg 1993 (zus. m. R. Stodtmeister); Effect of increased ocular blood flow on visual function in normal pressure glaucoma. Surv. Ophtalmol. 38 (1994), S. 139-147 (Mitautor); Autoregulation of human optic nerve head circulation in response to increased intraocular pressure. Exp. Eye Res. 64 (1997), S. 737-744 (Mitautor); Grundlagen und Prinzipien der medikamentösen Glaukomtherapie. In: Kampik, Α., F. Grehn (Hrsg.): Augenärztliche Therapie. Stuttgart-New York 2002, S. 378-388. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 2001 Präsident der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft; seit 2001 Landesarzt für Augenheilkunde in Sachsen Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Merckle Forschungspreis der Universität Ulm; 1987 Nationaler Preisträger des International Chibret Award; 1992 Filmpreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft; 1993 Ehrenmitglied der Italienischen Glaukom Gesellschaft
Pilz, Wolfgang * 15. November 1927 in Lobstädt/Kreis Borna Max Erich Wolfgang Pilz legte 1946 in Zwickau das Abitur ab und war anschließend in einer Werkstatt für Altarbauten sowie als Zahntechniker in Zwickau tätig. 1948/49 studierte er als Gasthörer an der Humboldt-Universität Berlin und der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu-
Pilz, Wolfgang nächst Naturwissenschaften und nahm 1949 ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Leipzig auf. Im Juli 1953 wurde Pilz nach bestandenem Staatsexamen die zahnärztliche Approbation in Leipzig erteilt und zugleich mit der Dissertation „Tumoren der Eminentia intercondylica" an der Universität Leipzig zum Dr. med. dent, promoviert. Seit 1953 war er als Wissenschaftlicher Assistent, von 1959 bis 1965 als Wissenschaftlicher Oberassistent, 1. Oberarzt und Dozent an der Konservierenden Abteilung der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten an der Karl-Marx-Universität Leipzig tätig. 1961 erwarb Pilz die Facharztanerkennungen als „Fachzahnarzt für allgemeine Stomatologie/Praktischer Zahnarzt" sowie als „Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde". 1964 wurde ihm die Leitung einer zentralen Arbeitsgruppe „Stomatologische Pharmazie" übertragen. Unter Vorlage einer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Grundlagen einer Charakteristik der disponierenden Rolle der großen Mundspeichel-Drüsen des Menschen im Ursachenkomplex der Zahnkaries" habilitierte sich Pilz 1961 (Dr. med. dent, hábil.) an der KarlMarx-Universität Leipzig und wurde dort am 01.09.1961 als Hochschuldozent für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde berufen. Zum 01.09.1965 folgte Pilz dem Ruf auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Konservierende Stomatologie mit Ernennung als Professor mit Lehrauftrag sowie gleichzeitig als Leiter der Abteilung für Konservierende Stomatologie der Stomatologischen Klinik an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Am 01.09.1969 wurde er zum Professor mit Lehrstuhl (o. Prof.) für Konservierende Stomatologie berufen. Als 1983 die Klinik und Poliklinik für Stomatologie in den Rang einer Sektion erhoben wurde, was auch mit einer Neustrukturierung einherging, übernahm Pilz das Direktorat der Poliklinik für Kinderstomatologie und Orthopädische Stomatologie der Sektion Stomatologie an der Carus-Akademie. Am 01.04.1984 wurde Pilz als o. Professor für Präventive und Kinderstomatologie - die erste Professur dieser Art in der DDR - an der Medizinischen Akademie Dresden umberufen. Wolfgang Pilz wurde im Oktober 1991 - aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig - emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Orale Strukturbiologie; Pathobiologie der Initialkaries; toxische Osteopathien (Fluorose); Rechtsfragen der zahnärzt-
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Pinkert, Rolf liehen Praxis; kriminologische Grundlagenforschung (Spurenkunde, Identifikation der Gebissanalysen u.a.); literaturhistorische Studien Publikationen: Praxis der Zahnheilkunde. Bd. 1: Zahnerhaltungskunde. München-Berlin-Wien 1968, S. 1-26; Grundlagen der Kariologie und Endodontie. 1.-3. Aufl. Leipzig 1 9 6 9 - 1 9 8 0 (zus. m. C.H. Plathner, H.A. Taatz); Gerichtliche Medizin für Stomatologen. Leipzig 1980 (zus. m. W. Reimann, D. Krause); Praxis der Zahnerhaltung und oralen Prävention. MünchenWien 1985; Initialkaries - präventiv-therapeutische Alternativen eines pathobiologischen Phänomens. Leipzig 1987 (Hrsg. zus. m. W. Binus, A. Stiefel). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften'. seit 1966 Mitglied des Senats, des wissenschaftlichen Rates und des (seit Gründung) Gesellschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden; Gründungsmitglied und 1969-1972 Vorsitzender der Gesellschaft für Konservierende Stomatologie der DDR; Präsidiumsmitglied der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1 9 6 9 - 1 9 9 0 Mitglied der European Organization for Caries Research (ORCA); seit 1985 Herausgeber der Schriftenreihe „Zahnärztliche Fortbildung - Neue Folge" Ehrungen und Auszeichnungen: seit 1977 Korresp. Mitglied der Österreichischen Zahnärztegesellschaft; 1980 Philipp-Pfaff-Medaille; 1981 Medizinalrat; 1987 Carus-Medaille der Medizinischen Akademie Dresden
Pinkert, Rolf * 25. Oktober 1934 in Chemnitz Nach dem 1952 an der Goethe-Oberschule in Chemnitz abgelegten Abitur nahm Rolf Pinkert im gleichen Jahr ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Leipzig auf, das er 1955 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte und dort 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. 1957 wurde Pinkert sowohl die Approbation als Zahnarzt erteilt als auch mit der Dissertation „Differenzierung der Leberzirrhose unter besonderer Berücksichtigung elektrophoretisch bestimmter Serumeiweißkörper" an der Medizinischen Akademie Dresden zum Dr. med. dent, promoviert. Noch im gleichen Jahr nahm Pinkert seine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt an der Stomatologischen Klinik der Carus-Akademie auf, wo er zugleich seine Facharztausbildung absolvierte. Die staatliche Anerkennung als Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie erwarb er 1961. Von 1963 bis 1966 absolvierte er zusätzlich ein Medizinstudium an der Dresdener Akademie
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PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
und erhielt 1966 die Approbation als Arzt. Ein Jahr später - 1967 - wurde Pinkert mit der Dissertation „Die epithelialen Hauttumoren im Krankengut der Hautklinik" zum Dr. med. promoviert und erlangte zudem die Anerkennung als Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Im selben Jahr zum Oberarzt der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie an der Stomatologischen Klinik Dresden ernannt, wurde Pinkert zugleich der Lehrauftrag für die Vorlesungsreihen Traumatologie und Klinische Visite für Stomatologen sowie für Teilbereiche der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie erteilt. 1971 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Mund-KieferGesichtschirurgie. Mit dem Thema „Die stabile Osteosynthese bei Brüchen des Unterkiefers mit kaltpolymerisierendem Polymethylmethacrylat Kallokryl K " habilitierte sich Pinkert 1977 an der Medizinischen Akademie Dresden (Dr.sc.med./ Dr.med.habil.) und wurde am 01.02.1978 als Hochschuldozent für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1981 übernahm Pinkert die Leitung des poliklinischen Bereiches der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie und wurde 1983 - mit der Gründung der Sektion Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden und Neustrukturierung der ehem. Stomatologischen Klinik - zum Stellvertreter des Direktors der Klinik und Poliklinik für Kiefer-Gesichts-Chirurgie ernannt. Zum 01.12.1992 erhielt Pinkert die Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.04.1995 als C3-Professor für Mund-KieferGesichtschirurgie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Von Oktober 1994 bis März 1995 führte er kommissarisch das Klinikdirektorat der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters trat Rolf Pinkert am 31.03.2000 in den Altersruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Zahnärztliche Implantologie (1993, 1995 Patente für Implantate aus bioaktiver Glaskeramik, faserverstärktem Kohlenstoff oder Titan), Erkrankungen der Kiefergelenke, pyogene Infektionen; medizinische Betreuung im klinischen und poliklinischen Bereich der Hochschulklinik; Fachzahnarztausbildung auf dem Gebiet der Oralchirurgie und Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Publikationen·. Untersuchungen zur Restmonomerenabgabe von Implantatkunststoffen aus Polymethacrylsäuremethylester. Zschr. Zahn-, Mund- u. Kieferheilk. 63 (1975), S. 680-686 (zus. m. R. Bluth, E. Steger);
Porst,
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Zur Pathologie der Kiefergelenkluxation - anatomische Studien an Kiefergelenkpräparaten. Zschr. Zahn-, Mundu. Kieferheilk. 64 (1976), S. 820-826; Autoradiographische Bestimmungen der mit 14C-markierten Monomeren und Restmonomeren in den Geweben von Wistarratten nach Implantation kaltpolymerisierender Polymethylmethakrylats (Knochenzement). Zschr. Zahn-, Mund- u. Kieferheilk. 67 (1979), S. 603-613 (Erstautor); Implantate aus maschinell bearbeitbarer Glaskeramik - erste klinische Erfahrungen. Phillip-J. 8 (1991), S. 43-45; Zur Genese von Kiefergelenkerkrankungen infolge dysfunktioneller Bewegungen der Kapsel- und Diskusbindegewebe. Phillip-J. 9 (1992), S. 5-9.
Platzbecker, Heinrich * 23. Januar 1937 in Dresden Heinrich Platzbecker legte 1955 in Altenberg das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Leipzig auf, nachfolgend an der Medizinischen Akademie Dresden, das er dort 1960 mit dem Staatsexamen abschloss. 1961 war er als Pflichtassistent an der Medizinischen Akademie Dresden tätig, erlangte 1962 die Approbation als Arzt und nahm anschließend seine Tätigkeit als Assistenzarzt am Pathologischen Institut der Dresdener Akademie auf. 1963 wurde Platzbecker mit der Dissertation „Zur Pathologie der Hämangioendotheliome" an der Carus-Akademie promoviert. 1963 war er zunächst als Arzt am Landambulatorium Glashütte beschäftigt, wechselte aber noch im selben Jahr wieder an die Medizinische Akademie Dresden, wo er Assistent an der Strahlenklinik wurde und hier auch seine Facharztausbildung absolvierte. 1967 erwarb Platzbecker die Anerkennung als Facharzt für Radiologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Der Informationsgehalt angiographischer Untersuchungsverfahren bei gynäkologischen Tumoren und ihren Rezidiven" habilitierte sich Platzbecker 1973, erlangte 1975 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Radiologie und wurde am 01.02. 1978 zum Hochschuldozenten für Röntgendiagnostik an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Zum 01.09.1987 erhielt er die Ernennung als a.o. Professor und wurde am 01.06.1992 als C3-Professor für Röntgendiagnostik an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Von 1993 bis 1999 war Heinrich Platzbecker Stellvertretender Direktor des neu eingerichteten Institutes und Poliklinik für Radiologische Diagnostik der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und übernahm nachfolgend bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters 2002 das Amt des Kommissarischen Direktors dieser Einrichtung.
Heiner
Publikationen: Röntgendiagnostische Praxis in Verbindung mit der Röntgenanatomie. Leipzig 1981 (zus. m. H. Fritz, V. Köhler); Einstelltechnik: kurz und bündig. Berlin 1994 (zus. m. V. Köhler); Bildgebende Diagnostik bei dermatologischen Fragestellungen. Z. Dermatol. 182 (1996), S. 43-44; Qualität von Zahnfilmaufnahmen - Ergebnisse einer vergleichenden Bewertung. Quintessenz 50 (1999), S. 499504 (Mitautor); Images of clinical medicine. Infiltration of bone marrow by a signet-ring-cell gastric carcinoma. New Engl. J. Med. 344 (2001), S. 1680 (zus. m. U. Platzbecker) Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Medizinalrat
Porst, Heiner * 25. November 1943 in Dresden Heiner Porst legte 1962 in Halle/S. das Abitur ab und absolvierte 1962/63 ein praktisches Jahr an der Medizinischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. 1963 belegte er einen Sprachkurs zur Vorbereitung eines Auslandsstudiums in der CSSR und nahm 1963 ein Studium der Medizin an der Palacky-Universität Olomouc/CSSR auf. 1968 wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wo er 1969 das ärztliche Staatsexamen ablegte. 1969 wurde Porst in Dresden die ärztliche Approbation erteilt und im selben Jahr unter Vorlage der Dissertation „Die Reaktion auf die Belastung mit Kochsalz bei Gestosen im Vergleich zur normalen Schwangerschaft" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Seit 1969 war Porst als Assistenzarzt, später als Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden tätig, erlangte 1974 die Facharztanerkennung für Innere Medizin und erwarb 1979 die Subspezialisierung für Gastroenterologie. 1980 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Innere Medizin erteilt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Virushepatitis C als immunologisch und klinisch definierte Form der Non A/Non Β Hepatitis" habilitierte sich Porst 1981 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1984 folgte er dem Ruf als Chefarzt der III. Medizinischen Klinik an das Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt und bekleidete seit 1986 zudem das Amt des Stellvertretenden Ärztlichen Direktors des Bezirkskrankenhauses Dresden-Friedrichstadt. Am 01.02.1986 wurde Porst zum HonorarDozenten für Innere Medizin und am 15.09.1990
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Quaas, Max zum Honorar-Professor für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Publikationen: Karzinoid und Karzinoidsyndrom. Z. ges. innere Med. 29 (1974), S. 635-638; Erste Untersuchungen an chronisch Leberkranken vor und nach Psychischer Konditionierung. Dtsch. Gesundh.wesen 33 (1978), S. 1167-1170 (zus. m. G. Hempel); Zum Wert von Lipoprotein X (LPX) und LecithinCholesterol-Acyl-Transferase (LCAT) als Parameter der Leberdiagnostik. Medicina i Fizkultura 6 (1978), S. 57-64 (zus. m. E. Winkler); Klinische und immunologische Parameter zur non-Α, nonB-Hepatitis und daraus abzuleitende Empfehlungen für die Früherkennung und Prophylaxe in den Dialysezentren. Dtsch. Gesundh.-wesen 35 (1980), S. 443-445 (zus. m. F. Renger); Ergebnisse zur Epidemiologie, Klinik, Immunologie und Morphologie der non-A/non-B-Hepatitis. Z. ärztl. Fortbil. 75 (1981), S. 458-460. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1985-1987 1. Vorsitzender der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden; seit 1991 Mitglied des Beirates der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie; seit 2001 Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen Ehrungen und Auszeichnungen: 1982 Theodor-Brugsch—Preis der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR; 1988 Medizinalrat
Quaas, Max * 13. April 1920 in Pegau/Sachsen, t 3. Februar 1987 in Dresden Max Quaas legte 1939 in Zeitz die Reifeprüfung ab. 1939 begann er an der Universität Leipzig das Medizinstudium, leistete 1941/42 seinen Wehrdienst, setzte 1942 bis 1945 das Studium an den Universitäten Leipzig und Halle fort und erhielt 1945 die ärztliche Approbation. 1945 wurde Quaas promoviert. 1945/46 war er als Assistenzarzt in Sugenheim/Mittelfranken und von 1946 bis 1952 als Kreisarzt und Kreistuberkulosearzt in Luckau und Guben/Niederlausitz tätig. Von 1952 bis 1956 wirkte Quaas an der Sportmedizinischen Abteilung der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig und im Medizinischen Dienst der Kasernierten Volkspolizei. 1956 wurde er Oberarzt in der Abteilung Arbeitshygiene am Hygieneinstitut der HumboldtUniversität Berlin. Zwei Jahre später erhielt er die Facharztanerkennung für Sozialhygiene und 1961 für Arbeitshygiene. Mit der wissenschaft-
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
lichen Arbeit „Untersuchungen über die Beziehung zwischen Arbeitsleistung, Arbeitszeit und Erholung" habilitierte er sich 1960 in Berlin und wurde am 01.04.1960 zum Dozenten für Arbeitshygiene an der Humboldt-Universität Berlin ernannt. Am 01.09.1961 erfolgte seine Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag für Arbeitshygiene und Direktor des Instituts für Arbeitshygiene an der Medizinischen Akademie Dresden. Gleichzeitig übernahm er die Leitung der Bezirksinspektion für den Gesundheitsschutz in den Betrieben des Bezirkes Dresden. Von 1962 bis 1967 war Quaas Prorektor für Studienangelegenheiten. A m 01.02.1963 wurde er zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Arbeitshygiene und am 01.09. 1964 zum Professor mit Lehrstuhl für Arbeitshygiene ernannt. Seine Berufung als o. Professor für Arbeitshygiene an der Carus-Akademie erfolgte am 01.09.1969. 1982 wurde Quaas aufgrund seines Gesundheitszustandes vorzeitig emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sportmedizin; Arbeitsmedizin; Leistungsprüfung Publikationen: Die Förderung der Leistungsfähigkeit während der Arbeit. Berlin 1961; Allgemeine Arbeitshygiene. Leipzig 1961, 1967 2 , 1969 3 (zus. m. U. Renker); Arbeitshygiene. Berlin 1973, 19762 (Hrsg. zus. m. U. Renker); Zur Frage des Einflusses des Sports und der Arbeitsbelastung auf die physische Leistungsfähigkeit von Lehrlingen in der Bauindustrie. Z. ges. Hyg. 8 (1962), S. 420-426; Das Verhalten des Elektromyogramms dynamisch beanspruchter Armmuskeln bei Zweittätigkeit, passiven Pausen und Wechsel der Arbeitshand unter praxisnahen Laborbedingungen. Z. ges. Hyg. 27 (1981), S. 586-591 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1966 Sekretär der Gesellschaft für Arbeitshygiene und Arbeitsschutz in der DDR; 1966 Leitender Facharzt für Arbeitshygiene und Ausbildungsleiter für Facharztausbildung beim Rat des Bezirkes; 1966 Mitglied des Kollegiums beim Bezirksarzt Dresden; 1967 Mitglied der Ständigen Kommission und des internationalen Verbandes für Arbeitsmedizin Ehrungen und Auszeichnungen: 1969 Verdienstmedaille der DDR; 1976 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen; 1976 Ehrenmedaille der Gesellschaft für Militärmedizin in Silber; 1976 Obermedizinalrat; 1979 Ehrennadel für Verdienste in der sozialistischen Wehrerziehung in Gold; 1980 Banner der Arbeit Stufe III; 1982 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1982 Robert-Koch-Gedenkmedaille und Ehrenurkunde des Ministers für Gesundheitswesen; 1986 Verdienstmedaille der NVA in Silber
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Raatzsch, Heinz * 2. März 1934 in Leipzig Heinz Raatzsch legte 1952 in Leipzig das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an den Universitäten Rostock und Leipzig auf, das er 1957 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. Nach der 1958/59 am Kreiskrankenhaus Sonneberg absolvierten Pflichtassistenz wurde Raatzsch 1959 die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Bereits 1958 wurde Raatzsch unter Vorlage der Dissertation „Das Schicksal nach doppelseitig operierten Nierensteinen" an der Universität Leipzig promoviert. 1959/60 war er als Praktischer Arzt an der Poliklinik Sonneberg sowie am Landambulatorium Steinach und 1960/61 als Stationsarzt an der Chirurgischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Neustadt tätig. 1961 wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wo er zunächst als Assistenzarzt, später als Stationsarzt an der Urologischen Klinik wirkte. 1964 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Urologie. Von 1966 bis 1980 war Raatzsch Oberarzt an der Urologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden und zugleich seit 1971 Beauftragter für Erziehung, Aus- und Weiterbildung der Urologischen Klinik. 1971 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Urologie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Voraussetzungen und Möglichkeiten der operativen Rekonstruktion der entleerungsgestörten männlichen Harnröhre" habilitierte sich Raatzsch 1976 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zum 01.02.1977 als Hochschuldozent für Urologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1980 folgte er dem Ruf als Chefarzt der Urologischen Abteilung an das St. Hedwig-Krankenhaus Berlin. Am 01.09.1980 wurde Raatzsch zum HonorarDozenten für Urologie und am 15.09.1990 als Honorar-Professor für Urologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Zum 1. Januar 1998 trat Heinz Raatzsch in den Altersruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Rekonstruktive Chirurgie des unteren Harntraktes, insbes. der männlichen Harnröhre; urologische Onkologie; Urotuberkulose Publikationen: Klinik und Therapie der kongenitalen Verschlussinsuffizienz des Ureterostiums. Kipra 35 (1967), S. 381-390; Zur Diagnostik und Therapie der frischen Harnröhrenverletzung des Mannes. Zbl. Chirurgie 97 (1972), S. 843-848 (zus. m. H. Seiter);
Ravens, Ursula Gesichtspunkte zur primären operativen Versorgung frischer Harnröhrenverletzungen mit semizirkulärer Anastomosentechnik. Zschr. Urologie 66 (1973), S. 745-751; Die Behandlung der Harnröhrenstriktur des Mannes durch einzeitige Urethroplastik mit subkutan gestieltem Hautlappen. Zschr. Urologie 70 (1977), S. 195-201; Erfahrungen und Ergebnisse mit einzeitigen und zweizeitigen Urethroplastiken bei über 500 Harnröhrenstrikturen. Z. Urol. u. Nephrol. 74 (1981), S. 89-93. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1970-1974 Stadtverordneter der Dresdner Stadtverordnetenversammlung; 1971 Kreisbeauftragter für Urologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Medaille für ausgezeichnete Leistungen; 1974 Aktivist der sozialistischen Arbeit; 1990 Maximilian-Nitze-Medaille der Gesellschaft für Urologie der DDR
Ravens, Ursula * 13. April 1945 in Marne/Holstein Ursula Ravens legte 1963 in Hongkong/China das Abitur ab und studierte anschließend von 1963 bis 1969 Medizin an den Universitäten Freiburg i. Br. und Wien, wobei sie sich zwischenzeitlich zu einem Forschungsaufenthalt an der Wayne State University, Detroit/USA aufhielt. Bereits 1969 wurde Ursula Ravens mit der Dissertation „Automatie-fördernde Dehnungseffekte an Purkinje-Fäden, Pappilarmuskeln und Vorhoftrabekeln von Rhesus-Affen" an der Universität Freiburg promoviert. Seit 1970 als Wissenschaftliche Assistentin (1971 bis 1974 DFG-Stipendiatin) am Institut für Pharmakologie der Universität Kiel tätig, wurde ihr 1977 die Anerkennung als Fachärztin für Pharmakologie erteilt. Ursula Ravens habilitierte sich 1979 an der Universität Kiel mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Beziehung zwischen der Form von Aktionspotentialen und der Kontraktionskraft an isolierten Herzmuskelgeweben verschiedener Spezies" und erlangte im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Pharmakologie. 1984 wurde Ursula Ravens zur api. Professorin und 1985 als Akademischer Oberrat auf Zeit an der Universität Kiel ernannt. Noch 1985 folgte sie einem Ruf als C3-Professorin für Herz- und Kreislaufpharmakologie an die Universität-Gesamthochschule-Essen, wo sie von 1986 bis 1991 die Vertretung des Lehrstuhles für Pharmakologie und die kommissarische Leitung des Institutes für Pharmakologie übernahm. Darüber hinaus hatte sie von 1986 bis 1990 das Amt des Studiendekans der Medizini-
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Reichert, Sonja sehen Fakultät der Universität-GesamthochschuleEssen inne. Im Rahmen eines Forschungsfreisemesters war Ursula Ravens 1994/95 am National Heart and Lung Institute des Imperial College in London/ UK tätig. Zum 15.07.1996 wurde Ursula Ravens an die Medizinische Fakultät der TU Dresden umberufen und zugleich zur Direktorin des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie ernannt. A m 15.04. 1997 erhielt sie die C4-Professur für Pharmakologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Elektrisches Remodeling bei Vorhofflimmern; Inotrope Wirkmechanismen verschiedener Substanzen; Antiarrhytmika (Klasse III Wirkung); Regulation von ß-Adrenozeptoren bei Überexpression; Rezeptortheorie: Inverse Agonisten; Differenzierung von adulten Stammzellen in Kardiomyozyten Publikationen: G-protein ß3-subunit 825T-allele is associated with enhanced human atrial inward rectifier potassium currents. Circulation 102 (2000), S. 692-697 (Mitautorin); T-type and tetrodotoxin-sensitive Ca 2+ currents coexist in guinea pig ventricular myocytes and are both blocked by mibefradil. Circ.Res. 86 (2000), S. 628-635 (Mitautorin); Autoantibodies against the ß]-adrenoceptor from patients with dilated cardiomyopathy prolong action potential duration and enhance contractility in isolated cardiomyocytes. J. Mol. Cell. Cardiol. 33 (2001), S. 1515-1525 (Mitautorin); Molecular basis of downregulation of G-protein-coupled inward rectifying K + current IK,ACII in chronic human atrial fibrillation: Decrease in GIRK4mRNA correlates with reduced IK.ACII and muscarinic receptor-mediated shortening of action potentials. Circulation 104 (2001), S. 2551-2557 (Mitautorin); What is a good tutorial from the student's point of view? Evaluation of tutorials in a newly established PBL block course "Basic of drug therapy". Naunyn-Schmiedeberg's Arch. Pharmacol. 366 (2002), S. 69-76 (Erstautorin). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1986-1992 Mitglied des Fachbeirates, Fachbereich Medizin an der Universität- Gesamthochschule-Essen; 1987 Mitglied des Sachverständigenausschusses für Verschreibungspflicht beim Bundesgesundheitsamt (jetzt Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte); 1987-1995 Mitglied des Konvents der Universität-Gesamthochschule-Essen; 1989 Mitglied der Ausbildungskommission der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie; 1996-1997 Vorsitzende der European Working Group on Cardiac Cellular Electrophysiology (European Society of Cardiology); 2000-2002 Vorsitzende der AG Zelluläre Elektrophysiologie (DGH-HKF) seit 2001 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Ehningen und Auszeichnungen: 1968 Fakultätspreis der Medizinischen Fakultät der AlbertLudwigs-Universität Freiburg i. Br. (beste medizinische Dissertation);
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1991 Honorary Professor of Cardiology of the Military Postgraduate School Beijing; 1995 Fellow of the European Society of Cardiology; 2001 Fellow of the American Heart Association
Reichert, Sonja 1. Februar 1930 in Weißig/Rreis Freital Sonja Reichert besuchte von 1944 bis 1946 die Wirtschaftsoberschule und war anschließend bis 1950 als Sekretärin in der SED-Landesleitung Dresden tätig, wurde dort 1951 Kaderinstrukteurin der FDJ-Leitung und wechselte im gleichen Jahr zum V E M Anlagenbau Dresden als Stenotypistin. Von 1952 bis 1954 war sie als Sachbearbeiterin und Instrukteurin der Landesregierung Sachsen beim Rat des Bezirkes eingesetzt. Ab 1954 studierte Sonja Reichert an der Arbeiter- und Bauern-Fakultät der T U Dresden, wo sie 1958 ihr Abitur ablegte. 1958 nahm sie ein Fernstudium Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin auf und erwarb 1963 den Abschluss als Diplomhistorikerin. Seit 1959 war sie zunächst bis 1961 als Lehrerin an der Medizinischen Fachschule und von 1961 bis 1965 als Lehrerin an der Sonderschule der SED-Bezirksleitung und Bezirksparteischule in Dresden tätig. 1965 wechselte Sonja Reichert an die Medizinische Akademie Dresden als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung (seit 1969 Institut) für Marxismus-Leninismus, erhielt 1970/71 eine Frauensonderaspirantur an der TU Dresden und war nun als Assistentin, später Oberassistentin am Institut für Marxismus/Leninismus tätig. Unter Vorlage der Dissertation zum Thema „Zu einigen Problemen der Bündnispolitik der revolutionären Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz unter Führung der SED in den Jahren 1956 bis 1963" wurde Sonja Reichert 1972 an der T U Dresden promoviert. Die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Marxismus/Leninismus wurde ihr 1973 erteilt. A m 01.02.1974 wurde sie als Dozentin für Wissenschaftlichen Kommunismus und am 01.09. 1980 zur a.o. Professorin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Bereits 1976 war Sonja Reichert zur Direktorin des Institutes für Marxismus-Leninismus der Medizinischen Akademie Dresden ernannt worden. 1983 wurde Sonja Reichert an die T U Dresden umberufen und schied 1990 mit Erreichen des Altersruhestandes aus dem Berufsleben aus.
Reichmann,
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Publikationen·. Einige Bemerkungen zu gesundheits- und bündnispolitischen Aspekten des G e m e i n s a m e n Beschlusses des Politbüros des Z K der SED, des Ministerrates der D D R und des Bundesvorstandes des F D G B vom 25. September 1973. In: Arbeiterklasse - Ärzte - Sozialismus. Konferenzprotokoll. Dresden 1974, S. 142-146; Zur Entstehung der Betriebsgeschichte des V E B Mikromat Dresden. In: Jahrbuch f ü r Wirtschaftsgeschichte. Bd. 2, Berlin 1975, O.S.; Der Kampf der S E D für die Erweiterung und Festigung des Bündnisses mit der medizinischen Intelligenz f ü r den Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse ... dargestellt anhand des Ä r z t e k o m m u n i q u e s vom 16. September 1958 und der W e i m a r e r Gesundheitskonferenz vom 11. bis 13. Februar 1960. In: Ärzte an der Seite der Arbeiterklasse. Berlin 1977, S. 314-332; Die Herausbildung der sozialistischen medizinischen Intelligenz im Kampf um die S c h a f f u n g und Festigung der D D R . In: Entwicklung und Perspektive des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der medizinischen Intelligenz. (Konferenzprotokoll) Dresden 1979, S. 11-21. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1973 Mitglied der Geschichtskommission der S E D Bezirksleitung Dresden
Reichmann, Heinz * 15. März 1953 in Friedrichhafen/Bodensee Nach dem 1972 in Friedrichshafen abgelegten Abitur und dem anschließenden Wehrdienst nahm Heinz Reichmann 1973 ein Studium der Medizin an der Universität Freiburg i. Br. auf, das er dort 1979 mit dem Staatsexamen abschloss. Anschließend absolvierte er das praktische Jahr in Lörrach und 1979 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Im gleichen Jahr wurde Reichmann mit der Dissertation „Untersuchungen zur Kinetik der Strophanthin-Bindung an die intakte Erythozytenmembran. Wechselwirkung zwischen intrazellulären Natrium- und Kaliumionen und Rolle der Protonenkonzentration und des Membranenpotentials" an der Freiburger Universität promoviert. Von 1980 bis 1983 war er als Ausbildungsstipendiat der DFG und der FritzThyssen-Stiftung am Lehrstuhl für Biochemie der Universität Konstanz tätig und nahm einen Forschungsaufenthalt (Physiologische Analyse dystropher Muskulatur) an dem University College in London/U Κ wahr. 1983/84 folgte eine mit einem DFG-Stipendium finanzierte Auslandstätigkeit am Neurologischen Institut der Columbia University New York/USA. Nach seiner Rückkehr war Reichmann seit 1984 Assistenzarzt auf einer Allgemeinstation, der Privatstation und der Intensivstation der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg sowie 1987 Gebietsarzt für
Heinz
Neurologie und Assistenzarzt auf der Akutstation der Psychiatrischen Klinik an der Universität Würzburg. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Mitochondriale Myophatien" habilitierte sich Reichmann 1988 und erlangte im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Neurologie an der Universität Würzburg. Zudem wurde er ebenfalls noch 1988 zum Klinischen Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik ernannt und erwarb dort 1988 bis 1990 noch eine Zusatzausbildung auf dem Gebiet der Neurophysiologie. 1990 wurde Reichmann als C3-Professor für Neurologie an der Universität Würzburg berufen und war zugleich bis 1996 als Oberarzt, Vertreter des Klinikdirektors, Leiter des Energiestoffwechsellabors und Leiter des biochemischen und morphologischen Muskellabors an der Neurologischen Klinik tätig. Zum 01.04.1996 folgte Heinz Reichmann dem Ruf als C4-Professor für Neurologie sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Publikationen: E n z y m e activity measured in single muscle fibers in partial cytochrome c oxidase deficiency. Neurology 38 (1988), S. 244-249; Mitochondrial D N A in postmortem brain from patients with Parkinson's disease. J. Neurochem. 56 (1991), S. 1819 (Mitautor); Mitochondrial gene mutations and diabetes mellitus. The Lancer. 314 (1993), S. 437-439 (Mitautor); Brief report: Inherited metabolic myopathy and hemolysis due to a mutation in aldolase A. N. Engl. J. Med. 17 (1996), S. 1100-1104 (Mitautor); Exercise intolerance due to mutations in the cytochrome b gene of mitochondrial D N A . Ν. Engl. J. Med. 341 (1999), S. 1037-1044 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1 9 9 2 - 1 9 9 6 Mitglied des Fachbereichsrates der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg; 1 9 9 2 - 1 9 9 6 Mitglied der Ethikkommission der Universität Würzburg; 1998 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Hermann- und Lilly-Schilling-Stiftung für Medizinische Forschung Essen; 1998 Schatzmeister der Deutschen Parkinson-Gesellschaft Ehrungen und
Auszeichnungen:
1984 Young Histochemists Award der Internationalen Histochemischen Gesellschaft; 1987 Award der International Society for Cerebral Blood Flow and Metabolism; 1988 Heinrich-Pette-Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie; 1991 Myopathie-Preis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkrankheiten; 1992 1. Posterpreis beim Deutschen Neurologenkongress in Saarbrücken
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Reimann,
Wolfgang
Reimann, Wolfgang * 25. Mai 1920 in Atzenbrugg/Österreich Wolfgang Reimann legte 1940 in Wien das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle/S. auf, das er 1948 mit dem ärztlichen Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm in Halle die ärztliche Approbation erteilt. 1949 begann er seine berufliche Tätigkeit als Assistenzarzt am Institut für Gerichtsmedizin der Universität Halle/S. und wurde - ebenfalls 1949 - mit der Dissertation „Kasuistischer Beitrag zur Zwerchfellektopie und andere gerichtsmedizinisch wichtige Missbildungen im Hinblick auf § 217 St.G.B." an der Hallenser Universität promoviert. 1953 wechselte Reimann an die Universität Greifswald, wo er als Oberarzt, später als komm. Direktor des Institutes für Gerichtsmedizin und Kriminalistik tätig war. Seit 1958 Oberassistent bzw. Oberarzt für Gerichtliche Medizin an der Humboldt-Universität Berlin, erwarb Reimann 1961 die Anerkennung als Facharzt für Gerichtliche Medizin und habilitierte sich 1962 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen über die agglutinatorischen Prinzipien, deren Gruppen- und Artspezifität an bisher nicht untersuchtem pflanzlichen Material" an der Humboldt-Universität Berlin. Am 01.10.1962 wurde er als Hochschuldozent für Gerichtliche Medizin an der Humboldt- Universität Berlin berufen. Zum 01.01.1964 folgte Reimann einem Ruf als Professor mit Lehrauftrag für Gerichtliche Medizin und Direktor des Institutes für Gerichtsmedizin an die Medizinische Akademie Dresden. Am 01.09.1969 wurde Reimann zum o. Professor für Gerichtliche Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Wolfgang Reimann 1985 emeritiert, blieb aber bis 1993 als Vorsitzender der Promotionskommission an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Publikationen: Autoantikörpernachweis mittels Phytagglutininen. Z. ges. Hyg. 14(1968), S. 791-792; Vademecum Gerichtsmedizin. Für Mediziner, Kriminalisten und Juristen. Thantatologie, Traumatologie, Forensische Serogenetik, Spurenkunde, Toxikologie und Rechtsfragen. Berlin 1973, 1976 2 ,1980 3 ' 19854' 19905 (zus. m. O. Prokopp); Die forensische Stomatologie. In: Forensische Medizin. Stuttgart - New York 19773, S. 545-564 (zus. m. K. Rötzscher);
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Ausdruckskundlich-typologische und ethologische Aspekte der Gerichtlichen Medizin. Kriminalistik 26 (1972), S. 234-235; Neuere Ergebnisse auf dem Gebiet der Identifizierung. In: Identifikation und Todeszeitbestimmung - Aktuelle Untersuchungsmethoden. Halle 1979 (Wiss. Beitr. MLU Halle 1979/49, R 52), S. 5-13. (zus. m. D. Krause) Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. bis 1993 Vorsitzender der Promotionskommission an der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1978 Medizinalrat; 1982 Obermedizinalrat
Reinhold, Dieter * 14. Juli 1932 in Dresden Nach dem 1952 an der Kreuzschule Dresden abgelegten Abitur nahm Dieter Reinhold 1952 ein Medizinstudium an der Friedrich-SchillerUniversität Jena auf, das er dort 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt in Jena erteilt. Mit der Dissertation „Untersuchungen an isolierten Leberzellkernen der weißen Maus" wurde Reinhold 1958 an der Universität Jena promoviert. 1958/59 war er zunächst am Städtischen Krankenhaus Apolda als Pflichtassistent und 1959 als Assistenzarzt am Staatsbad Bad Elster tätig. 1960 absolvierte er einen Lehrgang für Tropenmedizin an der Humboldt-Universität Berlin und war von 1960 bis 1961 Schiffsarzt auf einer Ostasienroute. Nach seiner Rückkehr erwarb Reinhold 1961 die Anerkennung als Sportarzt und nahm im selben Jahr seine Tätigkeit am Staatsbad Bad Elster auf, wo er zunächst als Stationsarzt, Oberarzt, später als Chefarzt der Klinik und als stellvertretender Direktor des Forschungsinstitutes für Balneologie und Kurortwissenschaften wirkte. Im Rahmen der Facharztweiterbildung hielt sich Reinhold zu Hospitationen an der Medizinischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Plauen und an der Medizinischen Universitätsklinik Leipzig auf, erwarb 1965 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und 1967 als Facharzt für Physiothérapie (physikalische und rehabilitative Medizin). 1974 habilitierte sich Reinhold mit dem Thema „Untersuchungen zur ergometrischen Bestimmung der Leistungsfähigkeit und ihre Bedeutung für die funktionsdiagnostische und klinische Beurteilung des Koronarkranken" an der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte hier auch 1977 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Physiothérapie. Gleichfalls 1977 wurde ihm die Anerken-
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nung als Subspezialist für Kardiologie/Angiologie erteilt. Reinhold wurde 1978 zum Ärztlichen Direktor des Kliniksanatoriums in Bad Gottleuba bestellt und mit der Umstrukturierung des Kliniksanatoriums 1991 zum Leitenden Chefarzt der Klinik Bad Gottleuba sowie zum Chefarzt speziell der Herz-Kreislaufklinik ernannt. Zum 01.09.1979 war er als Honorardozent für Physiothérapie und am 01.09.1983 als Honorarprofessor für Physiothérapie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen worden. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters schied Dieter Reinhold 1997 aus dem Dienst aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prävention und Rehabilitation der Physikalischen Medizin und Kurortmedizin; Funktionsdiagnostik bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Publikationen: Leistungsbewertung Koronarkranker: Methodik und Funktionsdiagnostik für Klinik, Prävention und Rehabilitation. Dresden 1976; Das neue Ferien und Bäderbuch der DDR. 6. Aufl. Berlin 1989 (Mitautor); Sportliches Training während der Kur. Berlin 1986 (Mitautor); Sport als Therapie: Konzept für die stationäre und ambulante Heilbehandlung. Berlin 1994 (Mitautor); Vom Wasserbad zur Heilkur: Entwicklungswege zur Prävention und Rehabilitation in Sachsen. Chemnitz 1995 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1979 Mitglied der Zentralen Fachkommission der Akademie für ärztliche Fortbildung der DDR; 1980-1984 Vorsitzender der Gesellschaft für Physiothérapie der DDR; 1990-2001 Präsident des Sächsischen Heilbäderverbandes; 1991-2003 Vorsitzender des Ausschusses „Prävention und Rehabilitation" der Sächsischen Landesärztekammer; 1992 Präsident des Weltkongresses der „International Federation of Physical Medicine and Rehabilitation" in Dresden; 1999-2001 Präsidiumsmitglied des Deutschen Heilbäderverbandes Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Physiothérapie der DDR; 1981 Medizinalrat; 1983 Ehrenmitglied der polnischen Gesellschaft für Balneologie; 1985 Ehrenmitglied der österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation; 1986 Ehrenplakette der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; 1987 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Purkynè Gesellschaft; 2001 Ehrenpräsident des Sächsischen Heilbäderverbandes; 2004 Ehrenmitglied des Landesverbandes Sachsen für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Reitemeier, Bernd Reitemeier, Bernd * 23. Juni 1944 in Dresden Nach dem 1963 in Dresden abgelegten Abitur absolvierte Bernd Reitemeier 1963/64 zunächst ein praktisches Jahr als Hilfspfleger am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt und nahm 1964 ein Zahnmedizinstudium an der FriedrichSchiller-Universität Jena auf, das er 1967 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und dort 1969 mit dem Staatsexamen abschloss. 1969 wurde ihm auch die Approbation als Zahnarzt erteilt. Im gleichen Jahr - 1969 - wurde Reitemeier mit der Dissertation „Die klinische Erprobung des Centric-Behandlungsplatzes nach COMH A I R E " an der Medizinischen Akademie Dresden zum Dr. med. dent, promoviert. Noch im Dezember 1969 begann er seine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie der Medizinischen Akademie Dresden, wo er zugleich seine Facharztweiterbildung absolvierte und während dieser Zeit alle zahnärztlichen Abteilungen durchlief. Die Facharztanerkennung als Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie erwarb er 1974 und war seitdem als wissenschaftlicher Assistent an der Prothetischen Abteilung der Stomatologischen Klinik Dresden tätig. 1977 wurde Reitemeier die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Prothetische Zahnheilkunde erteilt und 1979 zum Oberarzt der Prothetischen Abteilung der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Psychophysiologische und arbeitshygienische Untersuchungen zur Belastung und Beanspruchung des Zahnarztes bei allgemeinstomatologischer Tätigkeit" habilitierte sich Reitemeier 1987 an der Carus-Akademie und wurde dort am 01.10.1990 zum Privatdozenten an der Medizinischen Akademie ernannt. Seit Juni 1993 wurde Reitemeier die Funktion des Koordinators der Vorklinik Zahnmedizin an der Medizinischen Akademie/Fakultät Dresden übertragen und ist seitdem hauptverantwortlich für die vorklinische zahnmedizinische Ausbildung an der Fakultät. Zum 15.06.1994 wurde Bernd Reitemeier als C3-Professor für Zahnärztliche Prothetik mit Schwerpunkt Vorklinische Zahnärztliche Prothetik, Zahnärztliche Werkstoffkunde und Experimentelle Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Materialunverträglichkeitsreaktion; klinische Bewährung von Dentalwerkstoffen; experimentelle Untersuchung von
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Reitemeier,
Gottfried
Dentalwerkstoffen unter besonderer Berücksichtigung von Werkstoffverbünden; chirurgische Prothetik und Epithetik; zahnärztliche Ergonomie und Hygiene Publikationen: Optimization of the conditions for rehabilitating olfactory function in patients with laryngectomies. J. Facial and Somato Prosthetics 6 (2001), S. 81-85 (zus. m. H. André); Effect of posterior crown margin placement on gingival health. J. Prosthet. Dent. 87 (2002), S. 167-172 (Erstautor); Zum Einsatz metallischer Dentalwerkstoffe. Zahnärzteblatt Sachsen 12 (2002), S. 27-29; Klinische Werkstoffkunde. In: Medizin, Zahnmedizin. (Handbuch). Berlin 2003, S. 17-20, 50-51, 55-56, 91-92, 99, 164, 167, 170-178, 279, 313-314, 323, 340, 358; Kommunikationstraining in der vorklinischen zahnärztlichen Ausbildung. DZZ 58 (2003), S. 286-289 (zus. m. V. Köllner). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1992 Mitglied der Personalkommission im Rahmen der „Hochschulerneuerung"; seit 1995 Mitglied des Vorstandes der Internationalen Gesellschaft für Chirurgische Prothetik und Epithetik; seit 1997 Mitglied des Arbeitskreises Gerostomatologie Deutschland; 1997-1999 Mitglied des Rates der Medizinischen Fakultät der TU Dresden u. des Konzils der TU Dresden; 1997-2004 Mitglied der Forschungskommission; 1999-2002 Mitglied des Vorstandes der Europäischen Gesellschaft für Zahnärztliche Ergonomie; seit 2000 Mitglied der Studienkommission Zahnmedizin; seit 2000 Vorsitzender des Ausschusses für die naturwissenschaftliche und zahnärztliche Vorprüfung Ehrungen und Auszeichnungen·. Phillip-Pfaff-Medaille; 2000 Lehrpreis der Medizinischen Fakultät für die Vorlesung Zahnärztliche Werkstoffkunde
Reitemeier, Gottfried * 7. Juli 1933 in Dresden Gottfried Reitemeier schloss 1954 seine Ausbildung als Zahntechniker an der Berufsschule Dresden ab. Von 1954 bis 1957 besuchte er die Abendoberschule und legte dort 1957 das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm er ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Leipzig auf, das er später an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte. Nach dem 1962 bestandenen Staatsexamen wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Zahnarzt erteilt. 1962/63 absolvierte Reitemeier seine Pflichtassistentenzeit und nahm anschließend seine Tätigkeit als Assistenzzahnarzt an der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie auf. Mit der Dissertation „Kombinierte Stomatoskopie bei Schleimhauterkrankungen des Mundes" wurde Reitemeier 1965 an der Carus-Akademie promoviert. 1966 erwarb er die Fachzahnarztanerken-
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nung als Praktischer Zahnarzt und wurde zum Lehrassistenten mit Lehrauftrag an der Klinik und Poliklinik für Stomatologie ernannt. 1970 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) erteilt. 1972 begann Reitemeier den Bereich Chirurgische Prothetik und Epithetik an der Stomatologischen Klinik der Dresdener Akademie aufzubauen, der von ihm geleitet und weiterentwickelt wurde. 1972/73 wurde er zudem als Fachberater an die Stomatologische Klinik in Sarajewo/Jugoslawien delegiert. Nach seiner Rückkehr nach Dresden erhielt Reitemeier 1973 die Ernennung zum Oberarzt an der Stomatologischen Klinik. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Erfolgsbewertung in der Chirurgischen Prothetik mittels phonetischer Funktionsanalysen" habilitierte sich Reitemeier 1983 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort 1985 zum a.o. Dozenten ernannt. Zum 01.12.1992 erfolgte seine Ernennung als api. Professor für Prothetische Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden. 1990 wurde er mit dem Aufbau und der Durchführung der vorklinischen Ausbildung für Zahnmediziner an der Medizinischen Akademie Dresden beauftragt, die regulär mit dem Studienjahr 1992 unter seiner Leitung begann. Mit Wirkung vom 01.10.1992 war Reitemeier die kommissarische Leitung der 1990 umbenannten Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) übertragen worden, die er bis Ende 1993 inne hatte. Mit der Neubesetzung des Lehrstuhls für Zahnärztliche Prothetik wurde er 1994 als Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Z M K an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden bestätigt. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters 1998 schied Gottfried Reitemeier aus dem Dienst an der Medizinischen Fakultät Dresden aus. Seine ihm 1992 zusätzlich angetragene Gastdozentur an der Meisterschule für Zahntechnik der Handwerkskammer Dresden nahm er noch bis 2002 wahr. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Zahnärztliche Prothetik; Chirurgische Prothetik und Epithetik Publikationen: Abnehmbare Brückenprothesen nach dem Teleskopsystem. Zahnärztliche Welt/Reform 19 (1969), S. 674-677; Zur prothetischen Versorgung nach doppelseitiger Oberkieferresektion. Dtsch. Stomatol. 20 (1970), S. 435-439 (zus. m. H. Eckstein); Erfahrungen in der Anwendung des Doppelkronensystems. Quintessenz 28 (1977), S. 77 (zus. m. B. Reitemeier);
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Interdisziplinäre Betreuung Kiefer-Gesichtsversehrter unter dem Gesichtspunkt der Strahlentherapie - Aus der Sicht des Prothetikers. V. Internationales S y m p o s i u m der Ges. für chirurgische Prothetik u. Epithetik. Kongressband. Linz 1994, S. 97-104; Möglichkeiten und Ergebnisse phonetischer Funktionsanalysen unter Berücksichtigung der Sprachlautverbesserung nach chirurgisch-prothetischer Versorgung. In: Fortschritte der chirurgischen Prothetik und Epithetik. VI. Internationales S y m p o s i u m der Ges. f ü r chirurgische Prothetik u. Epithetik. Kongressband. Linz 1995, S. 55-60. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1 9 9 3 - 1 9 9 6 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Chirurgische Prothetik und Epithetik
Renger, Friedrich * 26. Juni 1918 in Bertsdorf b. Zittau Nachdem Friedrich Renger 1937 am Realgymnasium Zittau das Abitur abgelegt hatte, nahm er 1938 ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1944 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. 1944 wurde ihm die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Im gleichen Jahr - 1944 - wurde Renger unter Vorlage der Dissertation „Tagesgang von Ozon und Nitrit bodennaher Luft unter gleichzeitiger Messung der UV-Strahlung" an der Universität Breslau promoviert. Nach einer Allgemeinärztlichen Grundausbildung, die er 1945 bis 1948 am Städtischen Krankenhaus Wittenberge absolvierte, war er seit 1948 als Assistent an der II. Medizinischen Klinik der Charité Berlin tätig. 1951 erwarb Renger die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und wurde 1958 zum Oberarzt der II. Medizinischen Klinik an der Berliner Charité ernannt. Unter Vorlage der wissenschaftlich-experimentellen Arbeit „Sensibilität intraabdominaler Organe und Gewebe" habilitierte sich Renger 1958 an der Humboldt-Universität Berlin und wurde im gleichen Jahr - am 01.11.1958 - als Hochschuldozent für Innere Medizin berufen. Am 01.09.1962 erfolgte seine Ernennung als Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin an der Humboldt-Universität Berlin. Z u m 01.07.1965 folgte Renger dem Ruf als Professor mit Lehrstuhl für Innere Medizin sowie Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Klinik an die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden. Zum 01.07.1969 wurde er als o. Professor für Innere Medizin an der CarusAkademie berufen und 1975 zum Direktor der Medizinischen Klinik der Hochschule ernannt. A m 01.09.1979 wurde Renger als o. Professor und Direktor der Medizinischen Klinik an die Humboldt-Universität Berlin umberufen.
Renger,
Friedrich
Mit Erreichen des Altersruhestandes wurde Friedrich Renger 1983 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: E i n f ü h r u n g der Laparoskopie und Leberbiopsie (1950) sowie der Ultraschalldiagnostik der Leber (1962, zus. m. K.-U. Schentke); Metabolismus, Clearance und Exkretion der Leber am Modell der isolierten, perfundierten Rattenleber, der Gallenfistel bei der Ratte; Enzyminduktion, Pharmakometabolismus und Leberschaden; Steigerung der Leberregeneration; Vordiagnostik und Nachbehandlung bei chirurgischer Therapie, insbes. Pfortaderchirurgie (Shunt, lymphovenöse Fistel), Lebertransplantation (intemistisch-hepatologische Zusammenarbeit m. H. W o l f f ) ; Erforschung von Klinik u. Epidemiologie akuter u. chronischer Lebererkrankungen, insbes. Virushepatitiden Publikationen: Das sensible Verhalten von Leber, Milz und Peritoneum parietale am M e n s c h e n bei Untersuchungen während der Laparoskopie und Laparoskopische Untersuchungen Uber das sensible Verhalten von Gallenblase, M a g e n - D a r m und O m e n t u m m a j u s am Menschen. Acta biologica et medica Germanica 4 (1960), H. 2, S. 166-215; Erste Ergebnisse zur Virushepatitis C als klinisch und immunologisch definierbare Form der N o n - A / N o n - B Hepatitiden. Medizin aktuell 5 (1979), S. 518-519 (zus. m. K.-H. Frank, W. Reimann); Hepatologie. Wissenschaftliche Grundlagen und Epidemiologie, Klinik und Therapie in der Praxis. Berlin 1979; Häufigkeit, Risikofaktoren sowie Alters- und Geschlechtsverteilung der Hepatitis unter INH-Prophylaxe im Doppelblindversuch. Erg. Exp. Med. 4 2 (1983), S. 165-170 (zus. m. A. Krebs, L. Weise); Erkrankungen der Leber und der Gallenwege. Jena 1989. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1 9 6 2 - 1 9 6 8 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Rehabilitation in der D D R , (Stellv.) Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für medizinische Rehabilitation; seit 1963 Vorstandsmitglied der Gesellschaft f ü r Gastroenterologie und Ernährung der D D R ; seit 1965 Vorstandsmitglied der Gesellschaft f ü r Innere Medizin der D D R ; 1967/68 Vorsitzender der Gesellschaft für Gastroenterologie; 1967-1974 Vorsitzender des W H O - K o m i t e e s der D D R ; seit 1973 Mitglied der Kommission für Lehrmittel und Lehrbücher beim Wissenschaftlichen Beirat f ü r Medizin des Ministeriums f ü r Hoch- und Fachschulwesen der D D R ; 1 9 7 3 - 1 9 8 9 Mitglied der Delegation zu den Jahrestagungen der W H O in Genf, 1975/1983 Vicechairman, 1976 Chairman der Kommission A; 1 9 7 4 - 1 9 7 8 Mitglied im engeren Vorstand der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung der Leber (IASL) als einziger Vertreter der sozialistischen Staaten; 1 9 7 5 - 1 9 7 9 Mitglied der zentralen Fachgruppe f ü r Gastroenterologie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Ehrungen und Auszeichnungen: 1970 Ehrenplakette der Gesellschaft für Innere Medizin der D D R ; 1973 Ehrenmitglied der Tschechisch-slowakischen Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft J.E. Purkynie; 1974 Ehrenmitglied der Bulgarischen Gesellschaft für Gastroenterologie; 1977 Verdienter Arzt des Volkes;
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Rethwilm, Axel 1978 Ehrenmitglied der Bulgarischen Gesellschaft für Innere Medizin; 1978 Boas-Plakette der Gesellschaft für Gastroenterologie der DDR; 1979 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Caras" Dresden; 1983 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1986 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Gastroenterologie Cuba; 1987 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Gastroenterologie Ungarn
Rethwilm, Axel * 3. August 1959 in Bielefeld/Ostwestfalen Axel Rethwilm legte 1978 in Detmold das Abitur ab und studierte anschließend Medizin an der Universität Freiburg. Nach seinem Staatsexamen 1984 war er als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis 1986 am Institut für Virologie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg tätig. Bereits 1985 wurde Rethwilm mit dem Thema „Charakterisierung eines Foamy-Virusisolates aus lymphoblastoiden Zellen von Cercopithecus aethiops" an der Freiburger Universität promoviert. Seit 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Virologie der Universität Würzburg, habilitierte er sich 1992 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Molekularbiologie und pathogenetische Aspekte humanen Foamyvirus" an der Universität Würzburg und wurde dort am 08.12.1995 als C3-Professor für Retrovirologie berufen. 1998 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Virologie und als Direktor des neu geschaffenen Institutes für Virologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Zum 1. September 2003 wurde Axel Rethwilm als C4-Professor für Virologie an die Universität Würzburg umberufen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie der Retroviren; Entwicklung von viralen Vektoren für die somatische Gentherapie; Molekularbiologie und Diagnostik von viralen Gastroenteritis-Erregern Publikationen: Foamy virus reverse transcriptase is expressed independently from the gag protein. Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 93 (1996), S. 4137-4141; Efficient intra-cellular retrotransposition of an exogenous primate retrovirus genome. E M B O 19 (2000), S. 34363445 (Mitautor); The replication strategy of foamy viruses. Curr. Topics Microbiol. Immunol. 277 (2003), S. 1-26; Comparison of three retroviral vector systems for transduction of NOD/SCID repopulation cd34+ cord blood cells. Hum. Gene Ther. 14 (2003), S. 509-514 (Mitautor); Foamy virus-adenovirus hybrid vectors. Gene Ther. 11 (2004), S. 722-728 (Mitautor).
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Gesellschaft für Virologie
Richter, Gerhard * 9. Juni 1936 in Pirna Gerhard Richter legte 1953 in Demmin das Abitur ab und studierte anschließend von 1953 bis 1958 Medizin an der Universität Greifswald und an der Medizinischen Akademie Dresden. Bereits 1958 wurde er mit der Dissertation „Die totale Gastrektomie bei Magenkarzinom unter besonderer Berücksichtigung der Stoffwechselverhältnisse" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz wurde Richter 1960 die Approbation als Arzt in Dresden erteilt. Noch im gleichen Jahr nahm er eine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten der Dresdener Akademie auf, wo er zugleich seine Facharztweiterbildung absolvierte. 1964 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Dermatologie und Venerologie und wurde 1967 zum Oberarzt an der Hautklinik der Carus-Akademie ernannt. 1970 erlangte Richter die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Dermatologie und Venerologie und übernahm 1971 als leitender Oberarzt die ständige Vertretung des Klinikdirektors. Am 01.02.1976 wurde Richter zum Hochschuldozenten für Dermatologie und Venerologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1978 erhielt er die Bestellung als beratender Dermatologe der Arbeitshygieneinspektion des Bereiches Dresden. Seit 1980 für die dermatologische Ausbildung der Zahnmedizinstudenten an der Medizinischen Akademie Dresden verantwortlich, wurde Richter 1981 zudem als Stellvertreter des Klinikdirektors und Leiter der Abteilung Allergologie und Berufsdermatologie an der Hautklinik der Akademie ernannt. Mit dem Thema „Analyse der Arbeitsdermatosen im Bezirk Dresden: Modell einer automatisierten Informationsverarbeitung bei Allergodermien und exogenen Kontaktdermatosen" habilitierte sich Richter 1984 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde zum 01.09.1984 als a.o. Professor für Dermatologie und Venerologie ernannt. Mit Wirkung vom 01.06.1992 als Professor neuen Rechts anerkannt, wurde Richter am 03.10.1993 zum C3-Professor für Dermatologie und Venerologie mit dem Schwerpunkt Allergologie und Berufsdermatosen an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden berufen.
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Von Anfang 1995 bis Januar 1997 übernahm Richter das kommissarische Klinikdirektorat und war ab 1997 in seiner Funktion als leitender Oberarzt und Stellvertreter des Direktors sowie Leiter der Abteilung für Allergologie, Berufsund Umweltdermatologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden tätig. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Gerhard Richter 2001 emeritiert und aus dem Dienst verabschiedet. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Allergologie, Berufs- und Umweltdermatologie Publikationen: Arbeitsdermatosen im Bezirk Dresden 1962 bis 1975. Ergebnisse und Probleme der EDV in der Dermatologie I. Dermatol. Monatsschr. 164 (1978), S. 36-50; Allergie contact dermatitis from methylisothioeyanate in soil disinfectants. Contact Dermat. 6 (1980), S. 183-186; Zur Problematik sogenannter Paragruppen-Allergien am Beispiel der N-Phenyl-N-isopropyl-p-phenylendiaminSensibilisierung. Dermatol. Beruf Umwelt 43 (1995), S. 210-214; Problematische Kontaktallergene. Allergo Journal 7 (1998), S. A41-A44; Ergebnisse und Probleme mit Dentallegierungen im Epikutantest. Dermatol. Beruf Umwelt 49 (2001), S. 5-12. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1975 Sekretär der Sächsischen Gesellschaft für Dermatologie
Rieber, Ernst Peter * 5. Juni 1941 Tübingen Ernst Peter Rieber legte 1960 am Uhlandgymnasium in Tübingen das Abitur ab und studierte 1960 bis 1969 sowohl Medizin als auch Chemie an der Universität Tübingen. Nach der 1969 abgelegten Ärztlichen Prüfung wurde ihm 1970 die Approbation als Arzt in Tübingen erteilt. Bereits 1969 war Rieber mit der Dissertation „Versuche zur Wirkungsweise von heterologen Antilymphozytenglobulinen" an der Universität Tübingen promoviert worden. Seit 1970 zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Universitätsklinik tätig, war Rieber seit 1973 Wissenschaftlicher Angestellter an der Abteilung für Experimentelle Chirurgie und Immunologie der Klinik für Chirurgie der Universität Tübingen. Dort habilitierte er sich auch 1978 mit dem Thema „Zytotoxische Immunreaktionen gegen Tumorzellen bei Patienten mit malignem Melanom. Ihre in-vitro-Analyse mit Hilfe eines Tritium-Freisetzungstests". Im gleichen Jahr - 1978 - wechselte Rieber an die Universität
Roder, Horst Hansgeorg München, wo er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Immunologie tätig war. Am 01.06. 1985 wurde er zum C3-Professor für Immunologie an der Universität München ernannt. Dem Ruf als C4-Professor für Immunologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden folgte Ernst Peter Rieber am 01.02.1995 und übernahm gleichzeitig das Amt des Direktors des Instituts für Immunologie. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Tumorimmunologie; Regulation der Immunantwort durch dendritische Zellen; Autoimmunkrankheiten Publikationen: Generation of survivin-speeifie CD8 + T effector cells by dendritic cells pulsed with protein or selected peptides. Cancer Res. 60 (2000), S. 4845-4849 (Mitautor); 6-Sulfo LacNAc, a novel carbohydrate modification of PSGL-1, defines an inflammatory type of human dendritic cells. Immunity. 17 (2002), 289-301 (Mitautor); Localization, Dynamics, and Function of Survivin Revealed by Expression of Functional SurvivinDsRed Fusion Proteins in the Living Cell. Mol. Biol. Cell. 14 (2003), S. 78-92 (Mitautor); Identification of a novel mammary-restricted cytochrome P450, CYP4Z1, with overexpression in breast carcinoma. Cancer Res. 64 (2004), S. 2357-2364 (Mitautor); D-PCa-2: a novel transcript highly overexpressed in human prostate and prostate cancer. Int. J. Cancer 109 (2004), S. 882-892 (Mitautor).
Roder, Horst Hansgeorg * 1. April 1922 in Dresden, t 31. August 1980 in Bad Elster Horst Roder legte 1941 in Dresden die Reifeprüfung ab und wurde danach zum Arbeits- und anschließend zum Wehrdienst einberufen. Das Studium der Medizin begann er während eines Lazarettaufenthaltes 1943 an der Berliner Universität und setzte es in Freiburg i. B. und Prag fort, wo er das Physikum ablegte. 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er im selben Jahr entlassen wurde. Zunächst arbeitete er am Stadtkrankenhaus Ost in Lübeck; hier konnte er an den klinischen Vorlesungen der „Lagerakademie für kriegsgefangene Studenten und Ärzte" teilnehmen. Im März 1946 kehrte er nach Dresden zurück und arbeitete am Friedrichstädter Klinikum, als Impfarzt und als Neulehrer. 1947 konnte Roder sein Studium in Tübingen fortsetzen, wechselte aber im selben Jahr nach Halle/S., um hier sein Studium 1949 abzuschließen. Er erhielt die ärztliche Approbation und war von 1949 bis 1952 als Pflichtassistent im Stadtbezirk DresdenNord und am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt tätig. 1951 wurde Roder mit der Dissertation
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Roesner,
Dietmar
„Haben die sogenannten Degenerationszeichen einen praktischen Wert für den Gerichtsarzt?" in Halle/S. promoviert. Im folgenden Jahr erhielt er die Vollapprobation. Am Stadtkrankenhaus Dresden-Neustadt wirkte er in den Jahren 1952 bis 1958 als Assistenzarzt, Facharzt und Oberarzt. 1957 erhielt Roder die Facharztanerkennung für Innere Medizin. 1958 begann er als Assistenzarzt an der Hautklinik der Medizinischen Akademie Dresden zu arbeiten und absolvierte 1959 eine Subspezialisierung für Tropenmedizin und Medizinische Parasitologie am Tropenmedizinischen Institut Hamburg. Nach seiner Rückkehr an die Carus-Akademie erhielt er 1960 auch die Facharztanerkennung für Haut- und Geschlechtskrankheiten. 1961 wurde er zum Oberarzt befördert, übernahm zusätzlich von 1961 bis 1974 die Stelle des Kreis-DermatoVenerologen der Stadt Dresden und wurde ab 1962 als Lehrer für Tropenkrankheiten an der Medizinischen Schule Quedlinburg eingesetzt. 1967/68 war Roder Stellvertreter des Ärztlichen Direktors der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Erythrozytenveränderungen bei Vitiligo" habilitierte er sich 1968 in Dresden, wurde am 01.09.1969 zum Hochschuldozenten für Hautund Geschlechtskrankheiten und am 01.09.1975 zum a.o. Professor für Dermatologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Von 1971 bis zu seinem frühen Tod hatte er die Leitung der Hautabteilung der Zentralen Poliklinik inne. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Beziehung zwischen Dermatologie und innerer Medizin; Tropendermatologie; Diagnostik und Therapie von Geschlechtskrankheiten
P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Roesner, Dietmar * 30. April 1942 in Dresden Nach dem 1960 in Dresden abgelegten Abitur war Dietmar Roesner 1960/61 zunächst als Hilfspfleger im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt tätig. 1961 nahm er ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig auf, das er nach dem Physikum 1963 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Caras" Dresden fortsetzte und dort 1967 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt in Dresden erteilt. 1967 begann Roesner seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Chirurgie der Medizinischen Akademie Dresden, wo er zugleich seine Facharztweiterbildung auf den Gebieten experimentelle Chirurgie, Allgemein-, Neuro- und Kinderchirurgie, Traumatologie, Anästhesie, Gefäßchirurgie und Chirurgische Poliklinik absolvierte. 1972 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie und war seitdem auf verschiedenen Stationen (Allgemeinchirurgie, ITS, Neurochirurgie) der Chirurgischen Klinik tätig. 1979 erwarb Roesner zusätzlich die Facharztanerkennung für Kinderchirurgie und wurde zum Oberarzt an der Abteilung für Kinderchirurgie der Chirurgischen Klinik ernannt. Bereits im Januar 1979 war Roesner mit der Dissertation „Durchblutung von Leber, Niere und Milz beim Hund in Hypertermie" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert worden und erlangte dort 1981 auch die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Kinderchirurgie. 1988 habilitierte er sich mit dem Thema „Tierexperimentelle Untersuchungen zur freien autologen Reimplantation von Milzgewebe nach Splenektomie in das Omentum m a j u s " an der Carus-Akademie.
Publikationen: Zum Nachweis von Malariaplasmodien im Sternalmark. Z. ges. inn. Med. 19 (1964), S. 632-635 (zus. m. M. R. Zschornack); Zur klinischen Frühdiagnose der Lymphopathia venerea. Ζ. Haut- u. Geschl.-Kr. 40 (1966), S. 158-164 (zus. m. C. Seebacher); Ulzero-serpiginöse Hautveränderungen bei chronischem Brom- und Phenazetinabusus. Z. Haut- u. Geschl.-Kr. 42 (1967), S. 287-294; Zur Differentialdiagnose der Mycosis fungoides d'emblée (VIDAL-BROCQ) und des Retikulosarkoms der Haut. Z. Haut- u. Geschl.-Kr. 43 (1968), S. 749-755 (zus. m. S. Engel, H. Ziegenbalg); Gemeinsame patho-physiologische Gegebenheiten mit Vitiligo vergesellschafteter Erkrankungen. In: Derm. Mschr. 155 (1969), 377-381.
Mit der 1990 vollzogenen Gründung einer selbständigen Klinik für Kinderchirurgie an der Medizinischen Akademie wurde Roesner im gleichen Jahr zum Stellvertreter des Direktors der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie sowie am 01.06.1990 als Privatdozent an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1993 zunächst mit der kommissarischen Leitung der Klinik für Kinderchirargie beauftragt, wurde Dietmar Roesner am 01.09.1994 als C4-Professor für Kinderchirurgie an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen und ist seitdem zugleich Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Dresden.
Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Silber
Publikationen: Die distale Radiusfraktur. Die Frakturen an Unterarm und Hand im Kindesalter. Wiesbaden 1995, S. 186-197;
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Kinderchirurgie. In: Speer, C.P., M. Gahr (Hrsg.): Pädiatrie. Berlin 2000, S. 1073-1094; Kinderchirurgie: Unfälle von 6- bis 13-Jährigen. In: Unfälle von Kindern und Jugendlichen. Regensburg 2000, S. 76-97 (zus. m. A. Kehr, A. Rollow); Association between c 135G/A genotype and RET protooncogene germline mutations and phenotype of Hirschsprung's disease. Lancet 359 (2002), S. 1200-1205 (Mitautor); Die minimalinvasive Aufrichtungsoperation nach NUSS ein neues Verfahren zur Korrektur der Trichterbrust. Wiss. Z. TU Dresden 51 (2002), H. 3, S. 1-4 (zus. m. P. Göbel). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: bis 1998 Obmann des Berufsverbandes der Kinderchirurgen des Landes Sachsen; bis 1999 Vorstandsmitglied des Vereins der Sächsischen Chefärzte der Kinderkliniken und kinderchirurgischen Kliniken; bis 1999 Vorsitzender der Ärztekommission der Landesärztekammer Sachsen (LÄK) „Gewalt gegen Kinder/Misshandlung Minderjähriger"; seit 1999 Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie; seit 2003 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie; Mitglied der Promotionskommission (klinisch-operative Fächer) der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; Vorsitzender der Prüfungskommission Kinderchirurgie der LÄK Sachsen; Mitglied des Hochschullehrer-Konvent Deutschlands; Vorstandsmitglied/stv. Vorsitzender des Vereins „Kinderhilfe Dresden"
Rose, Wolfgang * 20. Januar 1927 in Dresden Wolfgang Rose war von 1943 bis 1944 Luftwaffenhelfer, danach Soldat und zum Kriegsende in Gefangenschaft. Ab Herbst 1945 war er Praktikant in der Hirschapotheke in Dresden und legte 1947 die pharmazeutische Zwischenprüfung sowie als Externer das reguläre Abitur ab. 1947/48 war er als Apothekerassistent an der Stadt-Apotheke Lengefeld/Erzgeb. tätig und nahm 1948 ein Studium sowohl der Medizin als auch der Pharmazie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald auf. 1954 wurde Rose nach bestandenem ärztlichen Staatsexamen die Approbation als Arzt erteilt und im gleichen Jahr mit der Dissertation zum Thema „Über die Bestimmung von Sulfhydrylgruppen im chemisch und photochemisch denaturierten Eieralbumin" an der Universität Greifswald zum Dr. med. promoviert. Seine Pflichtassistenz leistete er 1954 bis 1955 am Krankenhaus Zehdenick/Havel und war danach bis 1957 als Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Greifswald tätig. 1956 wurde Rose auch die Approbation als Apo-
Rose, Wolfgang theker erteilt. 1957 kehrte Rose nach Dresden zurück und begann hier seine berufliche Tätigkeit als Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1959 wurde ihm die Funktion des Lehrbeauftragten für den klinischen Laborkurs übertragen, die er bis 1966 wahrnahm. 1961 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und wurde 1963 zum Oberarzt sowie Leiter des neu gegründeten Zentrallabors II der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Klinischchemische Untersuchungen über die Merkaptalbuminfraktion des Blutserums" habilitierte sich Rose 1965 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.02.1968 als Hochschuldozent für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1968 bis 1971 war Rose nach Guinea (Westafrika) delegiert worden, um bei der Gründung und dem Aufbau einer Medizinischen Fakultät in Conakry mitzuwirken. Nach seiner Rückkehr an die Medizinische Akademie Dresden übernahm er 1971 den Aufbau und die Leitung der Abteilung für Nephrologie und Hämodialyse an der Medizinischen Klinik. Am 01.09.1974 wurde Rose zum a.o. Professor ernannt und zum 01.09.1979 als o. Professor für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Zudem nahm er Gastprofessuren an der Medizinischen Hochschule in Luanda/Angola (1977) sowie in Tripolis/Libyen (1979) wahr. 1989 wurde Rose zum Stellv. Direktor der Klinik für Innere Medizin ernannt und zugleich als Prorektor für Bildung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt, in dem Amt er bis 1991 tätig war. Wolfgang Rose wurde 1992 mit Erreichen des Altersruhestandes emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Elektronische Blutzellzählung; Dialysekosten; diätetische Therapie der chronischen Niereninsuffizienz, insbes. der Kartoffel-Ei-Diät; sekretorische Leistung ekkriner Schweißdrüsen Publikationen: Über die elektronische Blutzellzählung mit dem „TuR" ZG 1. Dtsch. Gesundh.-wesen 21 (1966), S. 371-377, 732-736, 1909-1913 (zus. m. K.G. Hinkel, P. Wunderlich); Zur Problematik des hämolytisch-urämischen Syndroms beim Erwachsenen. Dtsch. Gesundh.-wesen 29 (1974), S. 1255-1258 (zus. m. G. Hempel); Dialysekosten, 2. Mitteilung: Stationsintegrierte Dialyse. Zschr. Urol. u. Nephrol. 72 (1979), S. 31-35; Purpura Schönlein-Henoch in ihrer Manifestation an der Niere. Dtsch. Gesundh.-wesen 36 (1981), S. 621-624 (zus. m. G. Krause);
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Rother, Paul Brandenburgs Landeskliniken in staatlicher Hand: Geschichte - Gegenwart - Zukunftsperspektiven. Potsdam
2001. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1983-1985 Vorsitzender der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden in der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR; 1985-1992 Vorsitzender der „Dresdner Ärztlichen Fortbildung" Ehrungen und Auszeichnungen: 1972 Medizinalrat; 1973 Ehrennadel der Liga für Völkerfreundschaft in Silber; 1977 Hufeland-Medaille in Gold; 1982 Robert-Koch-Gedenkmedaille
Rother, Paul * 24. Juni 1936 in Mamba/Afrika Nach dem 1954 abgelegten Abitur nahm Paul Rother ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er dort 1959 mit dem Staatsexamen abschloss. 1960/61 absolvierte er die Pflichtassistenz an verschiedenen Kliniken in Karl-Marx-Stadt, erhielt 1961 die Approbation als Arzt in Leipzig und nahm im gleichen Jahr eine Tätigkeit als Assistenzarzt am Institut für Anatomie der Universität Leipzig auf. Mit der Dissertation „Der histologische Aufbau des Ductus parotideus und seine Funktion beim Kauen" wurde Rother 1961 in Leipzig promoviert und 1964 zum Oberarzt am Institut für Anatomie ernannt. Bereits 1968 habilitierte sich Rother mit der wissenschaftlichen Arbeit „Morphologie und Funktion der Glandulae parathyreoideae" an der Universität Leipzig auf dem Gebiet der Anatomie. Am 01.12.1969 wurde er als Hochschuldozent für Anatomie, Histologie und Embryologie an der Leipziger Universität berufen, erhielt am 01.09.1984 die Ernennung zum a.o. Professor und wurde schließlich zum 01.06.1992 als C3Professor für Anatomie an der Universität Leipzig berufen. Für das Sommersemester 1994 wurde Paul Rother nebenberuflich mit der kommissarischen Leitung des Institutes für Anatomie und der Übernahme der entsprechenden Lehrverpflichtungen an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden beauftragt. Seine Stellung und Aufgaben als Professor der Anatomie an der Leipziger Universität nahm er bis zu seiner Emeritierung 2001 wahr. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Enzymhistochemie exokriner Drüsen; histomorphometrische Erfassung der Aiternsveränderungen von Zellen, Geweben und Organen; automatische Mikroskopbildanalyse; Biostatistik
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Publikationen: Die exkretorische Funktion der Onkozyten. Z. mikrosk.anat. Forsch. 75 (1967), S.400-427; Altersbestimmung am Skelett, Schätzung des Lebensalters auf Grund histologischer Untersuchungen, zur Rekonstruktion der Körpergröße. In: Hunger, H., D. Leopold (Hrsg.): Identifikation. Leipzig 1978, S. 162-210 (zus. m. G. Leutert, H. Hunger); Morphometrisch fassbare Aiternsprozesse. In: Beier, W. u.a. (Hrsg.): Prozesse des Altems. Berlin 1983, S.246-275; Zur Zeitgestalt des Alterns. In: Beier, W. u.a. (Hrsg.): Prozesse des Alterns. 2. Aufl. Berlin 1989, S. 279-290; Sinnesorgane, Haut, Innersekretorisches System. In: Bertolini, R. (Hrsg.): Systematische Anatomie des Menschen. 5. Aufl. Berlin-Wiesbaden 1995, S. 443-483. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1967-1972 Sekretär der Gesellschaft für Anatomie der DDR; 1982-1990 Mitglied der Revisionskommission der Gesellschaft für experimentelle Medizin der DDR; 1983-1990 Mitglied der Diplomkommission, 1990-1998 Vorsitzender der Promotionskommission der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig; 1997 Mitglied des International Redaction Committee des in Madrid erscheinenden Journals „Biomecánica" Ehrungen und Auszeichnungen: 1960 Diplom der Regierung der DDR für ausgezeichnete Leistungen während des Studiums; 1970 Johannes-R.-Becher-Medaille in Bronze, 1979 in Silber; 1983 Friedrich-Horst-Schulze-Preis der Gesellschaft für Gerontologie
Rupprecht, Edgar Ernst * 7. Januar 1937 in Breslau Edgar Rupprecht legte 1955 in Zschopau das Abitur ab und nahm 1955 ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig auf, das er dort 1960 mit dem Staatsexamen beendete. Noch 1960 wurde er mit der Dissertation „Die Schichtuntersuchung der Halswirbelsäule" an der Universität Leipzig promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz 1961/62 am Krankenhaus Wittenberg wurde ihm 1962 in Leipzig die Approbation als Arzt erteilt. 1962/63 absolvierte Rupprecht das Allgemeine Ärztliche Jahr an der Poliklinik Wolfen und nahm 1963 seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er gleichzeitig auch seine Facharztausbildung begann. Die Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde erwarb er 1967. 1972 wurde Rupprecht die Leitung der Röntgenabteilung an der Kinderklinik übertragen und 1976 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fachgebiet Pädiatrie erteilt. 1977 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Radiologie und wurde 1978 zum
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Oberarzt an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit dem Thema „Erstellung einer radiologischen Datenbank konstitutioneller Knochenerkrankungen - zugleich ein Beitrag zum Aufbau eines Registers für angeborene Systemerkrankungen des Skeletts in der D D R " habilitierte sich Rupprecht 1985 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1988 absolvierte er ein Zusatzstudium an der Karls-Universität Prag/CSSR auf dem Gebiet Pädiatrie/ Ultraschalldiagnostik. 1990 wurde Rupprecht zum Privatdozenten ernannt. 1992 erhielt er von der Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) die Anerkennung als Ausbilder in Pädiatrischer Sonographie. Als 1994 die Röntgenabteilung aus der Kinderklinik herausgelöst und als selbständige Abteilung am Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik begründet wurde, übernahm Rupprecht die Leitung der Abteilung für Kinderradiologie und wurde zugleich am 01.04.1994 zum C3-Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze trat Rupprecht 2002 in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Bildgebeade Diagnostik der angeborenen Knochenwachstumsstörungen; prontiopulmologische Erkrankungen im Kindesalter Publikationen: Klinik und Röntgenbild der Osteochondrodysplasien und Mukopolysaccharidosen. Berlin 1972 (zus. m. K. Kozlowski); Die klinische und röntgenologische Symptomatik der Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung. Kinderärztl. Praxis 44 (1976), S. 113-123 (zus. m. G. Berger); Einseitige Pulmonalisaplasie und -hypoplasie (Komplexe Diagnostik bei einseitig heller Lunge im Kindesalter). Z. Erkrank. Atm.-Org. 147 (1977), S. 57-72 (Erstautor); Bildgebende Diagnostik von Pankreaserkrankungen im Kindesalter. Erkrankungen des exokrinen Pankreas im Kindesalter. Stuttgart 1996, S. 25-51 (zus. m. G. Hahn, U. Schentke); Bildgebende Verfahren. Pädiatrie. Berlin-Heidelberg-New York 2000, S. 1103-1123 (zus. m. J. Tröger). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980-1989 2. Vorsitzender der AG Kinderradiologie; 1990-1998 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie Ehrungen und Auszeichnungen: 2002 Carus-Plakette der Medizinischen Fakultät Dresden
Saeger, Hans-Detlev der Medizin an der Freien Universität Berlin auf, das er 1971 mit dem medizinischen Staatsexamen abschloss. Nach seiner Medizinalassistenz in Berlin, die er in den Fachgebieten Innere Medizin, Pathologie und Chirurgie absolvierte, wurde ihm 1972 die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1972 als Weiterbildungsassistent für Chirurgie am DRK-Krankenhaus Mark Brandenburg, Berlin-Wedding, tätig, wurde Saeger 1973 unter Vorlage der Dissertation „Die Alloarthroplastik am Hüftgelenk" an der Freien Universität Berlin promoviert. 1975 erwarb Saeger das ECFMG-Zertifikat und war seit 1976 als Wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Mannheim der Universität Heidelberg tätig. 1977 wurde Saeger die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie erteilt und 1979 zum Oberarzt an der Klinik für Chirurgie Mannheim der Universität Heidelberg ernannt. 1983 erlangte er die Facharztanerkennung für die Teilgebiete Gefäßchirurgie und Thoraxchirurgie und 1985 für Viszeralchirurgie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „10 Jahre chirurgische Therapie kolorektaler Karzinome. Klinische und experimentelle Untersuchungen der Früh- und Spätergebnisse sowie der adjuvanten intraportalen Chemotherapie und des Tumor-Aminosäurenstoffwechsels" habilitierte sich Saeger 1986 an der Universität Heidelberg. Im gleichen Jahr wurde er zum Leitenden Oberarzt der Chirurgischen Universitätsklinik Mannheim ernannt. 1991 erhielt er die Ernennung als api. Professor an der Universität Heidelberg. Zum 04.10.1993 folgte Saeger dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Allgemeinchirurgie an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Zugleich wurde er zum Geschäftsführenden Direktor für die (1993 gegründeten) Chirurgischen Kliniken sowie zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Fakultät (später Universitätsklinikum) an der TU Dresden ernannt. Saeger wurde 2002 zum Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden gewählt.
Saeger, Hans-Detlev
Die 1997 an ihn ergangene Berufung an die Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg hatte Hans-Detlev Saeger zugunsten Dresdens abgelehnt.
* 20. Juli 1946 in Berlin Hans-Detlev Saeger legte 1965 in Berlin das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Studium
Publikationen: Newcastle Disease Virus-infected Intact Autologous Tumour Cell Vaccine for Adjuvant Specific Immunotherapy of
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Sarembe, Bodo Resected Colorectal Carcinoma. Clin. Cancer Research 2 (1996), S. 21-28 (Mitautor); Palliative Maßnahmen im hepatobiliopankreatischen System. Chirurgie 70 (1999), S. 1402-1407 (Mitautor); Systematic isolation of Genes Differentially Expressed in Normal and Cancerous Tissue of the Pancreas. Pancreatology 3 (2003), S. 169-178 (Mitautor); Prospective evaluation of ultrasound and colour duplex imaging for the assessment of surgical resectability of pancreatic tumours. Langenbecks Arch. Surg. 388 (2003), S. 392-400 (Mitautor); Polypyrimidine tract-binding protein promotes insulin secretory granule biogenesis. Nature Cell Biology 6 (2004), S. 207-214 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1992-1994 Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; seit 1990 Mitglied in verschiedenen Editorial boards chirurgischer Fachzeitschriften; seit 1993 Mitglied in diversen Berufungskommissionen an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden; 1994-2002 Mitglied in der Sachverständigenkommission des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) Mainz; 1994/95 Vorsitzender der Sächsischen Chirurgenvereinigung; seit 1996 Beiratsmitglied der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie; 1994-1997 und seit 1999 Fakultätsratsmitglied; seit 1996 Mitglied des nationalen TNM Komitees; seit 1999 Mitglied der Strukturkommission der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus; seit 1999 Vorstandsmitglied im „Arbeitskreis Ärzte und Juristen" der AWMF; seit 2000 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 2001-2003 Vorsitzender der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie und Sonographie (CAES) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; 2001-2003 Sprecher des Konvents der Lehrstuhlinhaber für Allgemeine und Viszeralchirurgie; seit 2002 Beiratsmitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie; seit 2002 Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Plastische Chirurgie; 2002-2003 Vorsitzender des Tumorzentrums Dresden; seit 2002 Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1999 Wahl zum Mitglied in die International Surgical Group; 1999 Wahl zum assoziierten Mitglied der Académie Nationale de Chirurgie (Frankreich); 1999 Wahl zum Fellow of the Royal College of Surgeons of England (FRCS); 2000 Wahl zum Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Sarembe, Bodo * 11. Februar 1931 in Berlin Nach einer Lehre als Radiomechaniker legte Bodo Sarembe 1952 das Abitur in Berlin ab und
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nahm anschließend zunächst ein Studium an der Fakultät für Luftfahrtwesen der Universität Rostock auf. 1953 ließ er sich für ein Studium der Medizin umimmatrikulieren, das er an den Universitäten Berlin und Greifswald absolvierte. Nach dem bestandenen ärztlichen Staatsexamen wurde ihm 1958 die ärztliche Approbation in Rostock erteilt. Seine Pflichtassistenz leistete er 1958/59 an der Frauenklinik der Universität Greifswald. 1959 wurde Sarembe mit der Dissertation „Die Entwicklung und der heutige Stand der Geschlechtsbestimmung unter besonderer Berücksichtigung der praenatalen Methoden mit experimentellen Studien" an der Universität Greifswald promoviert. Von 1959 bis 1963 war er als Geschwaderarzt in einem Jagdfliegergeschwader der Luftstreitkräfte der NVA tätig und wechselte 1963 an die Universitäts-Frauenklinik Greifswald. 1968 erwarb er die Facharztanerkennung für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Geburtshilfe und Gynäkologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Problematik der generellen Thromboembolic - Prophylaxe mit Antikoagulantien bei Operationen und Bestrahlungen in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe" habilitierte sich Sarembe 1970 an der Universität Greifswald und wurde am 01.02.1971 als Dozent für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Greifswald berufen. 1972/73 absolvierte er einen Studienaufenthalt an der I. Frauenklinik des Sanitär-hygienischen Institutes in Leningrad/UdSSR. Zum 01.09.1973 folgte Sarembe dem Ruf auf den Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe (o. Professur) und zugleich als Direktor der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Medizinische Akademie Dresden. Er leitete die Klinik bis Ende 1992, bis zu seinem Ausscheiden aus der Medizinischen Akademie Dresden im Ergebnis einer politisch motivierten Kündigung. 1993 hatte sich Bodo Sarembe in einer eigenen gynäkologischen Praxis niedergelassen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Diagnostik und Therapie der Blutgerinnungsstörungen; Früherkennung und Behandlung des Zervixkarzinoms; brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms; Probleme der Kinder- und Jugendgynäkologie; hormonelle Substitutionsbehandlung im Klimakterium und der Postmenopause Publikationen: Gerinnungsanalytische Untersuchungen über den Einfluss der Strahlentherapie bei extrem pyknomorphen Karzinompatientinnen. Zbl. Gynäkol. 95 (1973), S. 1618-1627; Die Struktur der Schwangeren- und Geburtsüberwachung in der DDR. Gynäkol. Rundsch. 26 (1986), S. 15-21;
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Bösartige Neubildungen des weiblichen Genitale. Grundsätze zur Prophylaxe, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge. Berlin 1987; Die Bedeutung der veränderten Altersstruktur der weiblichen Bevölkerung im Klimakterium für die Prävention und Therapie mit der hormonellen Substitutionstherapie. Gyne 10(1989), S. 193-196; Psychosoziale und medizinische Probleme der Schwangerschaft und Schwangerschaftsunterbrechung bei Jugendlichen. Med.-Report Berlin 14 (1990), S. 1-3. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1978-1983 Vorsitzender der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR; 1983-1986 Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR; 1983-1990 Stellv. Chefredakteur des Zentralblattes für Gynäkologie; 1985-1995 Mitglied des Kliniker- und Wissenschaftler Beirates der Fachzeitschrift „Gyne - Praktische Frauenheilkunde"; 1988 Mitglied des Centre Oncologique et Biologique de Recherche Applique; 1990-1994 Mitglied des Redaktionskollegiums der Fachzeitschrift „Frauenärztliches Seminar" Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 1977 Medizinalrat; 1978 Ehrenmitglied der Rumänischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 1980 Obermedizinalrat; 1980 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 1981 Hippokrates-Ehrenmedaille der Slowakischen Gesellschaft für Medizin; 1983 Korrespondierendes Mitglied der Polnischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 1985 Fritz-Gietzel-Medaille; 1985 Ehrenmitglied der Bulgarischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 1986 Walter-Stoeckel-Preis
Schackert, Gabriele Anna Maria * 30. Januar 1953 in Sinn/Dillkreis Gabriele Schackert legte 1971 in Dillenburg/ Hessen das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Universität Heidelberg auf. Nach dem 1977 bestandenen Staatsexamen wurde ihr im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Ebenfalls noch 1977 wurde Gabriele Schackert unter Vorlage der Dissertation „Das vaskuläre Neurom Feyrter-Reubi" an der Universität Heidelberg promoviert. 1978 nahm sie eine Facharztausbildung für Neurochirurgie an den Universitäten Erlangen-Niirnberg und Heidelberg auf, die sie 1984 mit der Anerkennung als Facharzt für Neurochirurgie abschloss. 1983 wurde Gabriele Schackert zur Funktionsoberärztin, 1984
Schackert, Gabriele Anna Maria zur Oberärztin der Klinik für Neurochirurgie der Universität Heidelberg ernannt. Von 1986 bis 1988 war Gabriele Schackert als Forschungsstipendiatin der Dr. Mildred Scheel-Stiftung für Krebsforschung am Department of Cell Biology am M. D. Anderson Hospital and Cancer Center, Houston, Texas/USA tätig. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Entwicklung eines hämatogenen Hirnmetastasenmodells in der Maus. Untersuchungen zur Biologie und Therapie zerebraler Metastasen im Tierexperiment" habilitierte sich Gabriele Schackert 1990 an der Universität Heidelberg und erlangte 1991 die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fach Neurochirurgie. 1993 folgte sie dem Ruf als C4-Professorin auf den Lehrstuhl für Neurochirurgie sowie als Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Seit 2002 übernahm Gabriele Schackert das Amt der Geschäftsführenden Direktorin des Zentrums für Chirurgie und zudem seit 2003 der Interdisziplinären Abteilung der Neurochirurgischen Intensivstation des Universitätsklinikums der TU Dresden. Publikationen: Site-specific metastasis of mouse melanomas and fibrosarcoma in the brain or the meninges of syngeneic animals. Cancer Res. 48 (1998), S. 3478-3484 (zus. m. I. J. Fidler); The biology of melanoma brain metastasis. Cancer Metastasis Rev. 18 (1999), S. 387-400 (Mitautorin); A phase III clinical evaluation of herpes simplex virus type 1 thymidine kinase and ganciclovir gene therapy as an adjuvant to surgical resection and radiation in adults with previously untreated glioblastoma multiforme. Hum. Gene. Ther. 11 (2000), S. 2389-2401; Surgical Management of Single and Multiple Brain Metastases: Results of a Retrospective Study. Onkologie 24 (2001), S. 246-255 (Mitautorin); Lack of association between endoglin intron 7 insertion polymorphism and intracranial aneurysms in a Caucasian population: evidence of racial/ethnic differences. Stroke 32 (2001), S. 523-527 (Mitautorin). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1999 Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Neurochirurgische Forschung; seit 1999 Mitglied der European Skull Base Society (E.S.B.); seit 2000 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG); seit 2002 Co-Editor des Zentralblattes für Neurochirurgie; seit 2001 Sprecherin der Krebsgesellschaft, Sektion für Neurochirurgie; seit 2003 Corresponding Member of the American Academy of Neurological Surgery Ehrungen und Auszeichnungen: 2001 Verdienstorden des Freistaates Sachsen
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Schackert,
Hans
Konrad
Schackert, Hans Konrad * 17. Juli 1953 in Speyer Hans Konrad Schackert legte 1971 am CarlBosch-Gymnasium in Ludwigshafen das Abitur ab und nahm noch im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Heidelberg auf, das er 1977 mit dem Staatsexamen abschloss. Ebenfalls noch 1977 wurde Schackert die Approbation als Arzt erteilt und mit der Dissertation „In vitro und in vivo Untersuchungen zum Einfluss von Schwangerschaftshormonen auf die humorale und zelluläre Immunreaktion" in Heidelberg promoviert. Nach seinem Dienst 1978/79 als Stabsarzt bei der Bundeswehr in Regensburg begann Schackert 1979 seine Tätigkeit als Assistenzarzt zunächst an der Chirurgischen Universitätsklinik Erlangen, seit 1982 an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. Schackert erwarb 1986 die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt, nahm er von 1986 bis 1988 ein Forschungsstudium als Visiting Scientist am Department of Cell Biology am M.D. Anderson Cancer Center, Houston, Texas/USA wahr. 1988 kehrte er an die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg zurück, konnte 1991 einen halbjährigen Arbeitsaufenthalt am Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg absolvieren und habilitierte sich noch im gleichen Jahr (1991) mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die experimentelle Metastasierung des Coloncarcinoms: Biologie, Einfluss der Leberregeneration nach Resektion und Immuntherapie mit xenogenisierten syngenen Tumorzellen" an der Universität Heidelberg. 1992 wurde ihm die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Chirurgie erteilt und zugleich sowohl die Leitung der Molekularbiologischen Arbeitsgruppe als auch des Molekularbiologischen Labors an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg übertragen. Zusätzlich übernahm Schackert seit 1993 auch die Leitung des gemeinsamen Labors des Forschungsverbundes „Gentherapie maligner Tumoren" der Chirurgischen Universitätsklinik und des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. 1995 wurde er zum Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg ernannt. Zum 01.03.1995 nahm Hans Konrad Schackert den Ruf als C3-Professor für Chirurgische Forschung an die Medizinische Fakultät der TU Dresden an und wurde gleichzeitig zum Leiter der selbständigen Abteilung für Chirurgische Forschung an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und
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Gefäßchirurgie an der Medizinischen Fakultät/ Universitätsklinikum Dresden ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekulare Diagnostik benigner und maligner Erkrankungen; Gentherapie Publikationen: Combined molecular and clinical approaches for the identification of families with familial adenomatous polyposis coli. Ann. Surg. 229 (1999), S. 350-361 (Mitautor); Association between cl35G/A genotype and RET protooncogene germline mutations and phenotype of Hirschsprung's disease. Lancet 359 (2002), S.1200-1205 (Mitautor); Genomic rearrangements of hMSH6 contribute to the genetic predisposition in suspected hereditary non-polyposis colorectal cancer syndrome. J. Med. Genet. 40 (2003), S. 597600 (zus. m. J. Plaschke, J. Ruschoff); Functional haplotypes of the RET proto-oncogene promoter are associated with Hirschsprung disease (HSCR). Hum. Mol. Genet. 12 (2003), S. 3207-3214 (Mitautor); Loss of MSH3 protein expression is frequent in MLH1deficient colorectal cancer and is associated with disease progression. Cancer Res. 64 (2004), S. 864-870 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1993 Mitglied der HNPCC-Studiengmppe Deutschland; seit 1994 Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Gentherapie e. V.; seit 1996 Mitglied der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Molekulare Diagnostik und Therapie (CAMO) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; 1997-2001 Vorsitzender der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Molekulare Diagnostik und Therapie (CAMO) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie; seit 1997 Mitglied der International Collaborative Group on HNPCC; seit 1997 Mitglied der Sektion Chirurgische Forschung; seit 1999 Vorstandsmitglied im Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung an der TU Dresden; seit 1998 Mitglied im Editorial Board von „Langenbeck's of Surgery; seit 1999 Mitglied des Beirates von „Der Chirurg"; seit 2003 Mitglied von INSIGHT Ehrungen und Auszeichnungen: 1973-1977 Stipendiat des Cusanuswerkes; 1986-1988 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Forschungsstipendium USA); 1990 Ferdinand Sauerbruch Forschungsstipendium
Schaps, Peter * 9. April 1932 in Leuna/Kreis Merseburg Nachdem Peter Schaps 1950 das Abitur abgelegt hatte, nahm er ein Studium der Zahnmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf, das er 1955 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die Approbation als Zahnarzt erteilt. Von 1955 bis 1957 studierte er zusätzlich - ebenfalls an der Universität Halle - Medizin, erlangte 1957 die ärztliche Approbation und war seit 1958 als
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Pflichtassistent, später Stationsarzt an der Medizinischen Fakultät der Universität Halle tätig. 1957 wurde Schaps mit der Dissertation „Untersuchungen zur Frage der Verwendbarkeit von Ultraschall beim Einbetten kleiner Gußobjekte aus Wachs in der zahnärztlichen Präzisionsgußtechnik" an der Universität Halle-Wittenberg zum Dr. med. dent, promoviert. Drei Jahre später 1960 - wurde er mit der Dissertation „Klinische und elektromyographische Untersuchungen über Ätiologie, Klinik und Therapie einer ungewöhnlichen Lokalisationsform der Crampus-Neurose" ebenfalls an der Hallenser Universität zum Dr. med. promoviert. 1963 erwarb er die Facharztanerkennung für Neurochirurgie. 1965 wechselte Schaps an die Medizinische Akademie Dresden, erwarb 1966 die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie und war als Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Carus-Akademie tätig. 1978 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Neurochirurgie erteilt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Postoperative Kontrolle des intrakraniellen Druckes: Entwicklung einer Methode, Experiment und klinische Anwendung" habilitierte sich Schaps 1977 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde am 01.02.1979 zum Hochschuldozenten für Neurochirurgie ernannt. Am 01.02.1981 wurde er als o. Professor für Neurochirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Seit 1979 war er als Leiter der halbselbständigen Abteilung für Neurochirurgie an der Chirurgischen Klinik tätig und übernahm mit Gründung der selbständigen Klinik 1990 das Amt des Direktors der Klinik für Neurochirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden. Peter Schaps schied 1992 aus der Medizinischen Akademie Dresden aus. Publikationen: Die zerebralen Komplikationen bei Gesichts-Schädelverletzungen und ihre Behandlung. In: Traumatologie im Kiefer-Gesichtsbereich. Leipzig 1969, S. 445-456; Hirndruckmessung als Bewertungskriterium beim schweren Schädelhirntrauma. In: Schädel-Hirn-Trauma und Kombinationsverletzungen. Leipzig 1977, S. 131-133; The distribution of sulfamerazin between plasma, cerebrospinal fluid, and bile in humans. Internat. J. clin. Pharmacol. & Biopharm. 16 (1978), S. 274-276 (zus. m. Β. Terhaag); Die neurochirurgische Behandlung der zerebrovaskulären Verschlusskrankheit. Z. ärztl. Fortbild. 75 (1981), S. 639641; Die zerebralen Durchblutungsstörungen des Erwachsenenalters. Grundlagen und Klinik. 3. Aufl. Leipzig 1989 (zus. m. J. Quandt, J. Neugebauer).
Schentke,
Klaus-Ulrich
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1978 Schatzmeister und Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Neurochirurgie der DDR; seit 1979 Mitglied im Trainingskomitee der Europäischen Vereinigung Neurochirurgische Gesellschaft
Schentke, Klaus-Ulrich * 1. Oktober 1935 in Cottbus Klaus-Ulrich Schentke legte 1954 in Cottbus das Abitur ab und studierte anschließend von 1954 bis 1960 Medizin an der Humboldt-Universität Berlin. Nach dem bestandenen Staatsexamen wurde ihm 1960 die ärztliche Approbation erteilt. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der II. Medizinischen Klinik der Charité Berlin auf. 1963 wurde Schentke mit der Dissertation „Über die diagnostische Bedeutung des Niveaubulbus" an der Humboldt-Universität Berlin promoviert. 1965 wechselte er an die Medizinische Akademie Dresden, wo er seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin begann und zugleich seine Facharztausbildung absolvierte. Die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin erwarb Schentke 1967, erhielt 1970 zusätzlich die Anerkennung als Subspezialist für Gastroenterologie und wurde im selben Jahr zum Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen über Wechselbeziehungen zwischen Lipidstoffwechsel und Leberkrankheiten" habilitierte sich Schentke 1973 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde ebenda am 01.02.1977 zum Hochschuldozenten für Innere Medizin berufen. 1979 übernahm er die Leitung der Abteilung Gastroenterologie am Lehrstuhl II (Krankheiten der Leber und des Gastroenterons) der Medizinischen Klinik und wurde zum 01.09.1983 als a.o. Professor, am 01.09.1985 als o. Professor für Innere Medizin/Gastroenterologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit der Emeritierung Hans Hallers trat Schentke 1986 das Amt des Direktors der Klinik für Innere Medizin an. Mit der Gründung der Medizinischen Fakultät und der Neustrukturierung der Inneren Klinik als Zentrum Innere Medizin übernahm Schentke 1993 die kommissarische Leitung der Medizinischen Klinik und Poliklinik I (Schwerpunkt Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Infektologie). Am 10.05.1994 wurde Schentke zum C3-Professor für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und zugleich zum Stellvertreter
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Scheuch,
Dieter
W.
des Klinikdirektors der Medizinischen Klinik und Poliklinik I ernannt. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Klaus-Ulrich Schentke zum 31.03.2001 emeritiert und trat in den Ruhestand. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Leber- und Gallenwegskrankheiten; Interventionelle Endoskopie Publikationen: Ultraschalluntersuchungen bei diffusen Leberkrankheiten. Dtsch. Gesundh.-wesen 21 (1966), S. 1013-1018; Nachweis von Lebermetastasen durch Ultraschalluntersuchung. Dtsch. Gesundh.-wesen 22 (1967), S. 2113-2116; Entwicklung der endoskopischen Papillotomie in der DDR. Dt. Z. Verdauungs-Stoffwechselkrankh. 46 (1986), S. 217222; Immunomodulating effect of ursodeoxycholic acid therapy in patients with primary biliary cirrhosis. J. Hepatology 18 (1993), S. 373-377; Leberschäden durch Medikamente. Dt. Med. Wochenschr. 120(1995), S. 923-925. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1980-1990 Vorstandsmitglied, 1984-1988 1. Vorsitzender, 1986 und 1988 Präsident der Gesellschaft für Gastroenterologie der DDR; 1985-1989 Mitglied im Wissenschaftlichen Rat der HFT Gastroenterologie; 1985-1991 Redaktionsmitglied der Deutschen Zeitschrift Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten; 1986-1990 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR; 1986 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Gastroenterologie; 1989-1991 Chefredakteur des Gastroenterologischen Journals; 1991-1998 Beiratsmitglied, ab 1997 Präsident der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie; 1995-2003 Vorsitzender der Prüfungskommission Gastroenterologie der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1976 Hufeland-Medaille in Bronze
Scheuch, Dieter W. * 26. April 1930 in Eisenach Nach dem 1949 in Berlin abgelegten Abitur nahm Dieter Scheuch 1950 ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin auf, das er 1955 mit dem Staatsexamen erfolgreich beendete. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Seine Pflichtassistenz absolvierte er am Kreiskrankenhaus Rathenow/Havel und war anschließend als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologische und Biologische Chemie der Humboldt-Universität Berlin tätig. 1960 wurde Scheuch mit der Dissertation „Über die anorganische Pyrophosphatase und ihr Verhalten bei der Reifung von roten Blutzellen" an der Humboldt-Universität Berlin
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promoviert. 1962 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Physiologische Chemie und wurde 1963 zum Oberarzt am Physiologisch-Chemischen Institut der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Über die Bedeutung des Glutathions für die Aktivität von SH-Enzymen in intakten roten Blutzellen" habilitierte sich Scheuch 1965 an der Berliner Universität und wurde am 01.09.1965 als Honorardozent für Physiologische Chemie an der Humboldt-Universität Berlin berufen. Seit 1965 war er zudem als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rat für Planung und Koordinierung der Medizinischen Wissenschaft beim Ministerium für Gesundheitswesen tätig. Zum 01.09.1970 folgte Scheuch dem Ruf als o. Professor auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Pathologische Biochemie - als erste selbständige Einrichtung ihrer Art an einer Medizinischen Hochschule der DDR - an die Medizinische Akademie Dresden. Mit der Formierung des Lehrstuhls zum Institut für Pathologische Biochemie 1982 wurde Scheuch zum Direktor des Institutes ernannt. Bereits 1981 war er in das Amt des Prorektors für Naturwissenschaften und medizinische Forschung der Medizinischen Akademie Dresden gewählt worden, das er bis 1988 ausübte. Noch 1990 erlangte er die Facharztanerkennung für Pathobiochemie und Laboratoriumsdiagnostik. Zum 1. April 1993 wurde Scheuch vom Amt des Direktors des Institutes aus politisch motivierten Gründen entpflichtet und schied trotz positiver fachlicher Evaluierung - nach einem Vergleich im Rechtsstreit mit dem Freistaat Sachsen - 1994 aus der Medizinischen Fakultät der TU Dresden aus. Eine Kündigung war 1995 in eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses aus betrieblichen Gründen umgewandelt worden, zumal nach den Empfehlungen der Gründungskommission für die künftige Struktur der Medizinischen Fakultät das Institut bereits zum 30.06.1993 aufgelöst worden war. Bei der Kommunalwahl 1994 wurde Dieter W. Scheuch in den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden gewählt, wo er bis 1999 in den Ausschüssen Gesundheit und Soziales, Kultur und Sport, Krankenhaus sowie im Beirat „Gesunde Städte" tätig war. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Biochemische Grundlagenforschung zur Regulierung von SH-Enzymen und Glutathion in Erythrozyten; genetisch
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bedingter Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Defekt; zum Verhalten von Plasmaenzymen und des Stoffwechsels im experimentellen zirkulatorischen Schock; zur Bedeutung des Kallikrein-Kinin-Systems und von Eicosanoiden im experimentellen Entotoxinschock; Pathogenese u. neue therapeutische Ansätze im zirkulatorischen Schock; wissenschaftstheoretische Begründung der Stellung und Aufgaben der Pathol, und Klin. Biochemie in der modernen Medizin Publikationen: Role of Glutathione and of a Selfstabilizing Chain of Enzymes and Substrates in the Metabolic Regulation of Erythrocytes. Nature 190 (1961), S. 631 ff. (Erstautor); Abriß der Pathologischen Biochemie. Jena 1978; Moskau 1981 (russ. Übers.) (zus. m. R.J. Haschen); Biochemistry of the Cardiovascular System in Circulatory Shock. In: Topics in Clinical Chemistry. Berlin-New York 1982, S. 125 ff. (zus. m. H. Orlik); Zur Bedeutung ausgewählter Mediatoren für die Pathogenese des zirkulatorischen Schocks. Z. Klein. Med. 42 (1987), S. 1031 ff.; Zur Pathogenese des zirkulatorischen Schocks. Z. med. Lab.diagn. 30 (1989), S. 48 ff. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1973-1990 Mitglied der Zentralen Fachkommission für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik an der Akademie für Ärztliche Fortbildung; 1975-1983 Präsident der Gesellschaft für Klinische Chemie der DDR; 1977-1991 Chefredakteur der Zeitschrift für medizinische Laboratoriumsdiagnostik; 1982 Gastprofessor für Klinische Biochemie im Auftrag der WHO, Lehrtätigkeit in Pjöngjang/Korea; 1985-1990 Mitglied des Executive Boards der International Federation of Clinical Chemistry (IFCC); Senatsmitglied des Wissenschaftlichen Rates der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen'. 1963 Rudolf-Virchow-Preis; 1968 Rudolf-Virchow-Preis; 1979 Leonor-Michaelis-Preis; 1980 Hippokrates-Medaille der slowakischen Akademie; 1981 Karl-Lohmann-Medaille; 1989 Carus-Medaille der Medizinischen Akademie Dresden; 1989 Fritz-Gietzelt-Medaille
Scheuch, Klaus * 22. Juni 1942 in Plauen/Vogtland Klaus Scheuch legte 1960 in Oelsnitz/Vogtland das Abitur ab. Nach Beendigung des Wehrdienstes nahm er 1962 ein Studium der Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig auf, das er 1968 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Mit dem Thema „Der Stärketoleranztest nach Althausen und Uyeyama bei Lebererkrankungen" wurde Scheuch 1968 an der Universität Leipzig promoviert und nahm noch im gleichen
Scheuch, Klaus Jahr seine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Arbeitshygiene/Arbeitsmedizin an der Karl-MarxUniversität Leipzig auf. 1973 erwarb Scheuch die Anerkennung als Facharzt für Arbeitshygiene und wurde zum Oberarzt am Institut für Arbeitshygiene der Universität Leipzig ernannt. Von 1975 bis 1982 übernahm er zusätzlich eine betriebsärztliche Tätigkeit an verschiedenen Betrieben Leipzigs. Bereits 1977 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Arbeitshygiene an der Karl-Marx-Universität Leipzig erteilt. 1978 hatte sich Scheuch mit der wissenschaftlichen Arbeit „Psychophysiologische Untersuchungen zur Erfassung der Streßsensibilität - experimentelle Studie als ein Beitrag zur Eignungsdiagnostik" an der Universität Leipzig habilitiert und wurde 1980 als Hochschuldozent für Arbeitshygiene an der Leipziger Universität ernannt. Zum 01.09.1982 folgte Klaus Scheuch dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Arbeitshygiene und zugleich als Direktor des Institutes für Arbeitshygiene (seit 1987 Arbeitsmedizin) an die Medizinische Akademie Dresden. 1988 wurde er in das Amt des Prorektors für Forschung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt, das er bis 1992 ausübte. 1993 erlangte er nach einer Weiterbildung im Fachgebiet Sozialmedizin in München/Bad Nauheim die Zusatzbezeichnung „Sozialmedizin". Mit Zusammenlegung der ursprünglich selbständigen Institute für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin wurde Scheuch am 01.01.1994 als Direktor des Institutes für Arbeits- und Sozialmedizin der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen. 1994/95 übernahm Klaus Scheuch eine einjährige Gastprofessur an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. 1997 erwarb er die Zusatzbezeichnung „Umweltmedizin". Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gesundheitsförderung; Betriebsärztliche Versorgung; Psychophysiologie des Stress; Lärmwirkung Publikationen·. Theoretical and empirical considerations in the theory of stress from a psychophysiological t of view. In: Dynamic of Stress. New York 1986, S. 117- 138; Grundlagen der Arbeitsmedizin. Berlin 1988 (zus. m. E. Münzberger); Mensch unter Belastung: Stress als ein humanwissenschaftliches Integrationskonzept. Berlin 1990 (zus. m. H. Schröder); Hypertriglyceridaemia in mild hypertension - impact on cardiovascular and hormonal reactivity under different stress tests. J.Hum. Hypertens 13 (1999), S. 533-539 (Mitautor); Arbeitsphysiologie. In: Triebig, G. u.a. (Hrsg.): Arbeitsmedizin, Handbuch für Theorie und Praxis. Stuttgart 2003, S. 661-626 (Mitautor).
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Schiffner,
Helga
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1985-1993 Senatsmitglied der Medizinischen Akademie Dresden; 1988-1992 Prorektor für Forschung der Medizinischen Akademie Dresden; 1988-1990 Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz der DDR; 1997 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin; 1997 Mitglied des Vorstandes der Akademie für Fort- und Weiterbildung der Sächsischen Landesärztekammer; 1999 Mitglied des Interdisziplinären Arbeitskreises beim Umweltbundesamt; 2000 Mitglied im Ärztlichen Sachverständigenrat beim Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung; 2003 Mitglied im Ausschuss „Arbeitsmedizin" des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften Sankt Augustin; 2003 Mitglied im Ausschuss „Betriebsärztliche Versorgung" der Bundesärztekammer Köln; seit April 2003 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM)
Schiffner, Helga * 8. Juni 1938 in Elsterwerda Helga Schiffner legte 1956 in Elsterwerda das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin das sie an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte und 1962 dort mit dem Staatsexamen abschloss. Nach ihrer Pflichtassistenz 1962/63 an der Medizinischen Akademie Dresden wurde ihr 1963 die Approbation als Arzt erteilt. Noch 1962 war Helga Schiffner unter Vorlage der Dissertation „Ergebnisse der Leberhydrolysattherapie bei chronischen Leberparenchymschäden" an der Carus-Akademie promoviert worden. 1963 nahm sie eine Facharztweiterbildung für Anästhesiologie an der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden auf, die sie 1967 mit der Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie beenden konnte. Seit 1967 an der Abteilung für Anästhesie an der Chirurgischen Klinik der Dresdener Akademie tätig, wurde Helga Schiffner 1972 zur Oberärztin der im selben Jahr begründeten selbständigen Anästhesie-Abteilung ernannt. 1977/78 bereits interimistisch, wurde ihr 1980 nach dem Tod von Karl-Heinz Martin die kommissarische Leitung der Abteilung übertragen. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Leber und Hirntod. Ein Beitrag zur Problematik der Intensivtherapie bei potentiellen und definitiven Organspendern" habilitierte sich Helga Schiffner 1981 an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort am 01.02. 1982 als Hochschuldozentin für Anästhesiologie berufen.
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Mit der 1982 erfolgten Formierung der Abteilung zur Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie wurde Helga Schiffner zu ihrer Direktorin ernannt. Am 01.09.1985 wurde sie als o. Professorin für Anästhesiologie und Intensivtherapie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Mit Gründung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden wurde Helga Schiffner am 01.04. 1994 als C3-Professorin für Anästhesiologie berufen und war seitdem bis 2002 Stellvertretende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Medizinischen Fakultät /Universitätsklinikum der TU Dresden. 2002 wurde Helga Schiffner emeritiert und trat in den Ruhestand. Publikationen: Probleme der Mehrschritt-Therapie des Karzinoms. 3. Die Reaktion lebender Körper auf extrem hohe Temperaturen. Dtsch. Gesundh.-Wesen 22 (1967), S. 776-783 (zus. m. R. Kirsch); Stand der Lebertransplantation. Dtsch. Gesundh.-Wesen 34 (1979), S. 1951-1959 (zus. m. H. Wolff); Natriumnitroprussid beim Phäochromozytom. Anästhesiol. u. Reanimat. 6 (1981), S. 310-314; Vergleichende Messungen der Hirn- und Körperkerntemperatur bei zerebralem Kreislaufstop am Hund. Z. exper. Chirurgie u. Chirurg. Forsch. 14 (1981), S. 302-305 (zus. m. P. Schnabel); Die rückenmarksnahen Leitungsanästhesien bei gynäkologischen Risikopatientinnen. Zbl. Gynäkol. 103 (1981), S. 1315-1323 ( Erstautorin); Leber und Hirntod. Ein Beitrag zur Problematik der Intensivtherapie bei potentiellen und definitiven Organspendern. Dresden 1981. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1981-1990 Vorstandsmitglied, 1987-1990 Stellv. Vorsitzende der Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivtherapie der DDR; 1991-1998 Stellv. Vorsitzende der Landesversammlung Sachsen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ehrungen und Auszeichnungen: 1978 Nationalpreis der DDR (im Kollektiv) für erfolgreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Lebertransplantation; 1984 Heinrich-Braun-Preis der Gesellschaft fur Anästhesiologie und Intensivtherapie der DDR
Schmidt, Herbert * 18. Mai 1961 in Erbach/Odenwald Herbert Schmidt legte 1980 in Michelstadt das Abitur ab. Nach dem Zivildienst im evangelischen Müttergenesungsheim Trautheim studierte er zunächst 1982/83 Pädagogik und Psychologie an der Johann-Wolfgang-GoetheUniversität Frankfurt a.M., nahm aber noch 1983 ein Studium der Biologie an der Technischen Hochschule Darmstadt mit den Schwerpunkten
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Mikrobiologie und Biochemie auf, das er 1988 mit dem Diplom abschloss. 1989 begann Schmidt seine Forschungstätigkeit am Institut für Mikrobiologie der TH Darmstadt und nahm noch im gleichen Jahr einen Forschungsaufenthalt im Rahmen seines Promotionsvorhabens am Department of Microbiology der Universität Umea/ Schweden wahr. 1992 wurde Schmidt mit dem Thema „Defektmutationen im Schlüsselgen ampG der ß-Laktamase-Induktion bei Escherichia coli Kartierung und Sequenzierung von Mutantengenen" an der TH Darmstadt zum Dr. rer. nat. promoviert. Seit 1992 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 1996 als Hochschulassistent für Forschung und Lehre am Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg tätig, habilitierte sich Schmidt dort 1998 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Molekulare und funktionelle Charakterisierung des Virulenzplasmids der enterohämorrhagischen Escherichia coli 0157:H7" (Dr. rer. nat. habil.). Zum 15.02.2002 folgte er dem Ruf als C3Professor für Molekulare Medizinische Mikrobiologie an die Medizinische Fakultät der TU Dresden, wo er seitdem am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene tätig und für den Bereich Forschung verantwortlich ist. Publikationen: N o n - 0 1 5 7 : H 7 pathogenic Shiga toxin-producing Escherichia coli: phenotypic and genetic profiling of virulence traits and evidence for clonality. J. Infect. Dis. 179 (1999), S. 115-123 (Mitautor); Escherichia coli 0 1 5 7 : H 7 / H - that do not produce Shiga toxin: phenotypic and genetic characterization of isolates associated with diarrhea and hemolytic-uremic syndrome. J. Clin. Microbiol. 37 (1999), S. 3491-3496 (Mitautor); Antibacterials that are used as growth promoters in animal husbandry can affect the release of Shiga toxin-2converting bacteriophages and Shiga toxin 2 f r o m Escherichia coli strains. Microbiology 146 (2000), S. 1085-1090 (zus. m. Β. Köhler, H. Karch); Identification and characterization of a novel chromosomal island integrated at selC in locus of enterocyte effacementnegative, Shiga toxin-producing Escherichia coli. Infect. Immun. 69 (2001), S. 6863-6873 (Mitautor); T h e nucleotide sequence of Shiga toxin 2e-encoding phage 0 P 2 7 is not related to other Stx-phage genomes but the modular genetic structure is conserved. Infect. Immun. 70 (2002), S. 1896-1908 (zus. m. J. Recktenwald).
Schmidt, Joachim * 3. Dezember 1933 in Mittelbach Nachdem Joachim Schmidt 1952 in Chemnitz das Abitur abgelegt hatte, nahm er zunächst ein
Schmidt, Joachim Studium der Biologie, seit 1953 ein Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität Halle/S. auf, das er 1958 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. Seine Pflichtassistenz absolvierte er 1959 an der Medizinischen Akademie Magdeburg. 1960 wurde Schmidt die ärztliche Approbation erteilt und war seitdem am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Magdeburg zunächst als Assistenz-, später Oberarzt tätig. 1961 wurde Schmidt mit der Dissertation „Katamnestische Erhebungen über den Herzinfarkt" an der Universität Halle promoviert. 1964 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Pharmakologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Pharmakologie der Isoindoline und objektiven Analgesimetrie beim Menschen" habilitierte sich Schmidt 1968 an der Medizinischen Akademie Magdeburg und wurde dort am 01.02.1969 zum Hochschuldozenten sowie zum 01.09.1973 als o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie berufen. Von 1972 bis 1975 war er Leiter der Arbeitsgruppe „Wissenschaftsentwicklung und Forschung" des Wissenschaftlichen Rates sowie 1972 kurzzeitig kommissarischer Prorektor für Prognose und Wissenschaftsentwicklung an der Medizinischen Akademie Magdeburg. Zum 01.09.1975 folgte Schmidt dem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie und zugleich als Direktor des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie an die Medizinische Akademie Dresden. 1976 wurde er in das Amt des Prorektors für Erziehung und Ausbildung an der Medizinischen Akademie Dresden gewählt, das er bis 1982 ausübte. Bereits im folgenden Jahr - 1983 - trat er das Amt des Rektors der Carus-Akademie an, das er bis 1989 innehatte. 1991 schied Joachim Schmidt aus der Medizinischen Akademie Dresden aus und ist seit 1992 selbständig als Leiter einer Arbeitsgruppe für Angewandte Pharmakologie und Klinische Pharmakotherapie tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. N e u r o p s y c h o p h a r m a k a unter bes. Berücksichtigung zerebraler synaptischer Transmissionsprozesse, deren Plastizität und pharmakologischer Beeinflussbarkeit sowie schädigungs- (Hypoxie, Ischämie, traumatische Schädigungen) und aiternsbedingte Veränderung im Zentralnervensystem Publikationen: Amplitudendepression durch Zahnpulpareizung evozierter Potentiale in verschiedenen Hirnregionen durch Oxotremorin. Acta biol. et med. germ. 26 (1971), S. 213-216 (zus. m. Κ. Andreas); Neuropharmakologie. In: Neurobiologie. Jena 1977, S. 656691;
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Schmidt,
Paul Karl
Heinz
Beeinflussung somatosensorisch ausgelöster Kortexpotentiale durch Psychopharmaka. Acta biol. et med. germ. 38 (1979), S. 619-625; Medizinische Mikrobiologie: allgemeine Grundlagen. Berlin 19872, 19893; Sterilisation, Desinfektion, Konservierung und Entwesung in der medizinischen und pharmazeutischen Praxis. 2. Aufl. Leipzig 1990. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. Sekretär und Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie der DDR; 1972-1990 Mitglied des Nationalen IBRO-Komitees; 1976-1982 Prorektor für Erziehung und Ausbildung an der Medizinischen Akademie Dresden; 1982-1990 Mitglied des Rates für Medizinische Wissenschaften beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR; 1983-1989 Rektor der Medizinischen Akademie Dresden Ehrungen und Auszeichnungen: 1968 Rudolf-Virchow-Preis; 1977 Humboldt-Medaille in Bronze; 1979 Medizinalrat; 1984 Obermedizinalrat
Schmidt, Paul Karl Heinz * 28. Juni 1930 in Reichenbach/Vogtland Paul Karl Heinz Schmidt legte 1949 in Reichenbach das Abitur ab. 1949/50 war er zunächst Neulehrer in Wildbach und begann 1950 bis 1952 ein Physikstudium an der Universität Heidelberg. 1952/53 absolvierte Schmidt ein praktisches Jahr als Leiter der Wanderbibliothek des FDGB in Reichenbach. Von 1953 nahm er ein Studium der Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig auf, das er 1958 mit dem ärztlichen Staatsexamen beendete. Nach seiner Pflichtassistenz 1959/60 am Bezirkskrankenhaus Zwickau wurde Schmidt 1960 die ärztliche Approbation erteilt. Anschließend war er bis 1961 als Arzt an der Bergbau-Poliklinik Zwickau, von 1961 bis 1966 am Bezirkskrankenhaus Zwickau tätig. 1964 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Kasuistischer Beitrag zur Hemisphärektomie" an der Universität Leipzig promoviert und erlangte 1966 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin. Noch im selben Jahr - 1966 nahm er eine ärztliche Tätigkeit an der Abteilung für kardio-vaskuläre Diagnostik der Charité Berlin auf und war seit 1969 an der II. Medizinischen Klinik, seit 1971 als Oberarzt und Leiter der Hypertonie-Abteilung an der Charité Berlin tätig. Hier hatte er sich seit Anfang der 1970er Jahre um die Einführung des Rechtsherzkatheterismus ohne Röntgen in der DDR und der Subklaviapunktion ohne Röntgen in Berlin, später auch in Dresden, verdient gemacht sowie gemeinsam mit
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Werner Porstmann 1973/74 die Cava-SchirmImplantation in der DDR entwickelt. Schmidt wurde 1973 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Innere Medizin erteilt und übernahm 1975 das Amt des Chefarztes der II. Medizinischen Klinik am Bezirkskrankenhaus DresdenFriedrichstadt, die er zur Leitklinik für HerzKreislauf-Krankheiten des Bezirkes Dresden mit Fortbildungscharakter ausbauen konnte. Zugleich wurden durch ihn die Voraussetzungen für den Aufbau einer Klinik für Gefäßchirurgie am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt geschaffen. 1977 erwarb er die Anerkennung als Subspezialist für Kardiologie/Angiologie und wurde 1982 als Beratender Arzt für Kardiologie beim Bezirksarzt berufen. Seit 1976 ist unter seiner wissenschaftlichen Leitung der komplette Herzkatheterismus und die Angiographie unter Röntgenkontrolle in Dresden eingeführt worden. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zum differential-diagnostischen Stufenprogramm bei Hypertonie" habilitierte sich Schmidt 1980 an der Humboldt-Universität Berlin, hatte in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Akademie federführend die Nuklearmedizin (zunächst vorrangig auf kardiologischem Gebiet) am Friedrichstädter Krankenhaus aufgebaut und wurde am 01.02.1981 zum Honorar-Dozenten sowie am 01.09.1984 zum Honorar-Professor für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Noch 1987 hatte Paul Karl Heinz Schmidt die Echokardiographie sowie die digitale Substraktionsangiographie am Friedrichstädter Krankenhaus bzw. in Dresden etabliert. 1990 schied er aus dem Klinikum aus und ließ sich in eigener Praxis nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kardiologie, Angiologie, Herzkatheterismus, Angiographie, Echokardiographie Publikationen·. Angiographische Befunde bei der idiopathischen Herzmuskelhypertrophie. Radiol. Diagn. 9 (1968), S. 171; Der Wert der peripheren und selektiven Reninbestimmung bei Hypertonie. Dtsch. Gesundh.-wesen 30 (1975), S. 755 (Erstautor); Darstellung eines neuen analytischen Stufenprogramms zur Erfassung des Phäochromozytoms im Rahmen der Hypertoniebekämpfung. Ber. Ges. Innere Med. 20 (1977), S. 309 (Erstautor); Arterielle Hypertonie - Diagnostik, Therapie, Prophylaxe. Schriftenr. f. ärztl. Fortbild. Berlin 1980 (zus. m. G. Linß); Renovaskuläre Hypertonie. In: Baumann, R. u.a. (Hrsg.): Arterielle Hypertonie - Diagnostik, Therapie und Prophylaxe. Berlin 1981.
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1970 Mitglied der Fachkommission für Innere Medizin in Berlin und Dresden; seit 1977 Vorsitzender u. Vorstandsmitglied der Sektion Angiologie der Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR; 1978-1989 stand. Wissenschaftlicher Leiter der Jahrestagung für Kardiologie und Angiologie der DDR; seit 1982 Beratender Arzt für Kardiologie/Angiologie beim Bezirksarzt; seit 1987 Mitglied der Zentralen Fachkommission zur Erlangung der Subspezialisierung für Kardiologie und Angiologie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR; 1987 Mitglied der Zentralen Gutachterkommission bei der Zentralstelle für ärztliches Begutachtungswesen der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1966 Heinrich- Braun- Preis; 1977 Prof.-Dr.-Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden; 1979 Medizinalrat; 1984 Vaterländischer Verdienstorden in Gold (Leitklinik für Herz-Kreislauf-Krankheiten des Bezirkes Dresden); 1986 Obermedizinalrat; 1987 Verdienter Arzt des Volkes; 1989 Medaille für Treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold; 1989 Werner-Porstmann-Medaille
Schmincke, Werner * 19. Dezember 1920 in Bad Elster t 13. April 2003 in Dresden Werner Schmincke legte 1939 in Oberursel das Abitur ab und studierte anschließend Medizin in Leipzig und Marburg. 1940 wurde Schmincke zum Militärdienst einberufen und setzte nach schwerer Verwundung sein Studium in einer Studentenkompanie in Frankfurt/Main und Jena fort. Das Staatsexamen legte er 1945 in Jena ab, die Approbation erhielt er im April desselben Jahres in Dresden. Anschließend geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im folgenden Jahr entlassen wurde. 1946/47 absolvierte er an der Universität Leipzig seine Pflichtassistentenzeit. 1947/48 war Schmincke als Referent in der Deutschen Zentralverwaltung des Gesundheitswesens Berlin tätig. 1948/49 arbeitete er zunächst als Assistenzarzt an der Klinik Parkstraße Freiberg. Von 1949 bis 1956 arbeitete er als Kreisbzw. Bezirksarzt in Freiberg, Chemnitz, Zittau, Löbau und Dresden. Mit der Dissertation „Die Typhus-Epidemie im Kreise Löbau im Spätsommer 1953" wurde Schmincke 1955 in Leipzig promoviert. 1956 übernahm er kommissarisch das Amt als Direktor des Institutes für Sozialhygiene an der Medizinischen Akademie Dresden, 1957 wurde er komm. Prorektor für Wissenschaftlichen Nachwuchs. Im
Schmincke,
Werner
folgenden Jahr erwarb Schmincke die Facharztanerkennung für Sozialhygiene und wurde Direktor des Instituts für Sozialhygiene an der CarusAkademie. Von 1959 bis 1968 hatte er das Prorektorat für Wissenschaftlichen Nachwuchs inne und war damit der erste Stellvertreter des Rektors der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Statistik der Behandlungsfälle stationärer Einrichtungen als Mittel der Grundlagenforschung für die Organisation des Gesundheitsschutzes" habilitierte sich Schmincke 1960 in Dresden. Am 01.05.1960 wurde er zum Dozenten für Sozialhygiene, am 01.12.1961 zum Professor mit Lehrauftrag und am 01.02.1963 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Sozialhygiene ernannt. Seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für Sozialhygiene an der Carus-Akademie erfolgte am 01.09.1964; zugleich war er bis 1967 Lehrstuhlinhaber für Organisation des Gesundheitswesens an der Akademie für Ärztliche Fortbildung und deren 1. Prorektor. Nebenamtlich übernahm Schmincke von 1964 bis 1966 das Amt des Direktors des Instituts für Planung und Organisation des Gesundheitsschutzes des Ministeriums für Gesundheitswesen. Von 1968 bis 1974 war Schmincke Rektor der Medizinischen Akademie Dresden. 1984 erfolgte aus gesundheitlichen Gründen seine vorzeitige Emeritierung. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Planung und Organisation des Gesundheitsschutzes; Medizintechnik; Krankenstandsforschung Publikationen: Beitrag zur Erforschung der allgemeinen Morbidität. Berlin 1968 (Hrsg. zus. m. A. Lengwinat); Ärztliche Arbeitsbefreiung und Krankenstand. Berlin 1979 (Hrsg.); Der Einfluss der medizinisch-wissenschaftlichen und technischen Entwicklung auf die funktionelle und strukturelle Gestaltung des Krankenhauses. Z. ges. Hyg. 26 (1980), S. 928 - 932; Patient und Krankenhaus/6. Krankenhauskongress in der DDR, 30. Jan.-l. Febr. 1984 in Berlin. Berlin 1984 (Hrsg.); Der Einfluss geschlechtsspezifischer Erkrankungen auf die Arbeitsunfähigkeit. Dt. Gesundh.-Wesen 39 (1984), S. 1435-1439. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1964 bis 1970, 1981 bis 1984 Vizepräsident der Gesellschaft für Hygiene der DDR; 1974 Mitglied des Council of Management der internationalen Krankenhausgesellschaft; 1981 Vizepräsident der Internationalen Krankenhausgesellschaft; 1984 Präsident der Gesellschaft für Hygiene der DDR; 1984 Mitbegründer der Gesellschaft für Krankenhauswesen der DDR, mit wenigen Jahren Unterbrechung deren Vorsitzender
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Schnittler,
Hans-Joachim
Ehrungen und A uszeichnungen: 1959 Hufeland-Medaille; 1964 Verdienter Arzt des Volkes; 1967 Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für die gesamte Hygiene; 1974 Vaterländischer Verdienstorden in Silber; 1978 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1980 Verdienter Hochschullehrer der DDR; 1987 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden; 1989 Ehrendoktorwürde der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR
Schnittler, Hans-Joachim * 26. September 1955 in Wutha/Thüringen Hans-Joachim Schnittler legte 1977 in NeheimHüsten das Abitur ab und studierte nach seinem Grundwehrdienst von 1979 bis 1985 Medizin an der RWTH Aachen. Nach dem bestandenen Staatsexamen wurde ihm 1986 die Approbation als Arzt erteilt. 1986 nahm Schnittler seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pathologie der RWTH Aachen auf, wechselte aber bereits 1987 an das Institut für Anatomie an der Universität Marburg. 1988 wurde er mit der Dissertation „Stressfasern - Indikator für Endothelzell-Substrat-Interaktion" an der TH Aachen promoviert. Seit 1990 wirkte Schnittler als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Anatomie der Universität Würzburg und hielt sich 1993/94 zu Studien- und Forschungszwecken in den USA auf. Mit dem Thema „Untersuchungen über die Funktion von Komponenten des Zytoskeletts und der Zellkontakte in hydrodynamisch beanspruchten Gefäßendothelzellen" habilitierte er sich 1994 an der Universität Würzburg. 1997 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Physiologie der Universität Münster. Zum 01.07.1999 folgte Hans-Joachim Schnittler der Berufung auf die C3-Professor für Physiologie am Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Barrierefunktion des Endothels, molekulare Mechanismen; Regulation der Barrierefunktion unter Schubspannung des Blutstroms; Pathogenese des viralen hämorrhagischen Fiebers Publikationen: Increased vimentin contents in endothelial cells cardiovascular segments exposed to high blood pressure. Histochem. Cell Biol. 110 (1998), S. 161-167 (zus. m. T. Schmandra, D. Drenckhahn); Molecular pathogenesis of filovirus infections: role of macrophages and endothelial cells. Curr. Top. Microbiol. Immunol. 235 (1999), S. 175-204 (zus. m. H. Feldmann);
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Quantitative Morphodynamics of Endothelial Cells within Confluent Cultures in Response to Fluid Shear Stress. Biophys. J. 79 (2000), S. 1285-1297 (Mitautor); Endothelial barrier function under laminar fluid shear stress. Lab. Invest. 80 (2000), S. 1819-1831 (Mitautor); Role of actin filaments in endothelial cell-cell adhesion and membrane stability under fluid shear stress. Pflugers Arch. 442 (2001), S. 675-687 (Erstautor).
Scholz, Albrecht * 6. September 1940 in Görlitz Albrecht Scholz legte 1958 in Görlitz das Abitur ab und studierte anschließend bis 1964 Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und der Medizinischen Akademie Dresden. Nach dem Staatsexamen 1964 sowie der nachfolgenden Pflichtassistenz am Krankenhaus Reichenbach und am Landambulatorium Rietschen wurde ihm 1965 die Approbation als Arzt erteilt. Bereits 1964 war Scholz unter Vorlage der Dissertation „Der Astrand-Stufentest bei Patienten im höheren Lebensalter" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert worden. 1966 nahm er seine ärztliche Tätigkeit an der Klinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Akademie Dresden auf und begann hier auch seine Facharztausbildung. 1969 erwarb Scholz die Anerkennung als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Seit 1971 war er an der Hautabteilung der Zentralen Hochschulpoliklinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig und wurde dort 1976 zum Oberarzt ernannt. Scholz erlangte 1980 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Dermatologie und trat im selben Jahr in Nachfolge von Horst Roder das Amt des Leiters der Hautabteilung der Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden an. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Methodik der Kryochirurgie des Basalioms" habilitierte sich Scholz 1981 an der Dresdener Akademie und wurde am 01.02. 1985 zum a.o. Dozenten für Dermatologie ernannt. Am 16.03.1992 zum api. Professor ernannt, übernahm er 1992 bis zu ihrer Auflösung 1993 die kommissarische Leitung der Zentralen Hochschulpoliklinik an der Medizinischen Akademie. Seit Mitte 1992 mit der amtierenden Leitung des Institutes für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden beauftragt, wurde Albrecht Scholz zum 01.04.1996 als C4Professor für Geschichte der Medizin sowie als Direktor des Institutes für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen.
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. ambulante Dermatochirurgie einschließlich Kryochirurgie; Lasertherapie; Phlebologie und differenzierte Venerologie (Prophylaxe, soziologische Fragestellungen, Zentrum für venerologische Diagnostik); Geschichte der Dermatologie; Kunst und Medizin Publikationen: Phlebologie - Von der Empirie zur Wissenschaft. Jena 1988 (zus. m. J. Bischof, K. Großmann); Exlibris für Hautärzte. Berlin 1990; Rainer Fetscher. Gedenkschrift aus Anlaß des 100. Geburtstages. Baalsdorf 1996 (zus. m. M. Lienert); Geschichte der Dermatologie in Deutschland. Berlin 1999; Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum: 100 Jahre Krankenhausgeschichte in Dresden. Köln-Weimar-Wien 2001 (zus. m. C.-P. Heidel, M. Lienert). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1978-1989 Vorstandsmitglied des Fachausschusses Kryobiologie und Kryomedizin; 1988-1990 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Geschichte der Dermatologie; 1990-1993 Vorsitzender des neu gegründeten Landesverbandes Sachsen im Berufsverband Deutscher Dermatologen; 1992 Mitglied der Kommission C 1 des Internationalen Kälteinstitutes Paris; 1997-2001 Präsident der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin e.V. Ehrungen und Auszeichnungen: 1983 Samuel Zakon Award der History of Dermatology Society in Washington; 1990 Karl-Linser-Medaille der Gesellschaft für Dermatologie der DDR; 1991 „Honorable Mention" der History of Dermatology Society in Atlanta/USA
Scholz, Michael * 22. Dezember 1941 in Berlin Michael Scholz legte 1960 in Bernburg/Saale das Abitur ab und nahm 1961 ein Studium der Medizin am Hohen Medizinischen Institut Sofia/ Bulgarien auf, das er 1963 an der Universität Leipzig fortsetzte. Nach dem 1966 in Leipzig abgelegten Staatsexamen wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Arzt erteilt. 1966/67 war er als Pflichtassistent am Kreiskrankenhaus Templin tätig und begann 1968 eine Facharztausbildung an der Psychiatrisch-Neurologischen und Psychotherapeutischen Klinik der Universität Leipzig. Bereits 1967 war Scholz unter Vorlage der Dissertation „Katamnestische Untersuchungen neurasthenischer Neurosen" an der Universität Leipzig promoviert worden. 1972 erwarb Scholz die Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und war seitdem an der Klinik für Kinderneuropsychiatrie der Universität Leipzig tätig. 1973 initiierte und leitete er den Aufbau
Scholz, Michael einer Kinder- und Jugendpsychotherapie an der Leipziger Kinderneuropsychiatrischen Klinik. 1982 erlangte Scholz zusätzlich die Anerkennung als Facharzt für Psychotherapie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen von Beziehungs- und Kommunikationsmustern in Familien mit psychosozial gestörten Kindern" habilitierte er sich 1984 an der Leipziger Universität. 1994 folgte Michael Scholz dem Ruf als C4Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an die Medizinische Fakultät an der TU Dresden und wurde gleichzeitig zum Direktor der seit März 1994 selbständigen Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychothérapie der Dresdener Fakultät (später Universitätsklinikum) ernannt. Darüber hinaus begann er mit dem Aufbau klinischer Stationen im stationären und tagesklinischen Bereich mit Schwerpunkt Familientherapie. 1997 konnte unter seiner Leitung die erste Familientagesklinik für emotional und sozial gestörte Kinder in Deutschland, 1998 die erste Familientagesklinik für essgestörte Kinder und Jugendliche und 2001 eine neu eingerichtete Klinik mit gleichzeitiger Bettenerweiterung sowie einer Krisenstation für Kinder und Jugendliche eingerichtet werden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Familienbeziehungen und Familientherapie bei psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, Versorgungsforschung; Effektivitätsuntersuchungen multifamilientherapeutischer Arbeit bei kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen; Multifamilientherapie bei anorektischen Kindern und Jugendlichen; Präventivprogramm für Kinder und Jugendliche mit Ess-Störungen; Wirkfaktorenuntersuchungen zur Familientherapie Publikationen: Familientherapie und Familienforschung. Leipzig 1980 (zus. m. O. Bach); Lehrbuch der Psychfächer. Heidelberg 2000 (zus. m. O. Bach, M. Geyer); Multiple Famiy Therapy with Eating Disordered Adolescents: Concepts and Preliminary Results. Eur. Eat. Disorders Rev. 9 (2001), S. 33-42 (zus. m. E. Asen); Familientagesklinik in der Kinderpsychiatrie. Das Dresdner Modell - Konzept und erste Erfahrungen. Psychiatrische Praxis 29 (2002), S. 125-129 (Mitautor); Multifamilientherapie bei anorektischen Kindern und Jugendlichen im tagesklinischen Setting - Das Dresdner Modell. In: Eßstörungen-Anorexie-Bulimie-AdipositasTherapie in Theorie und Praxis (1.). Wien 2003, S. 66-75 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1973 Mitglied der Arbeitsgruppe „Arbeit mit den Eltern" der Sektion Kinder- und Jugendpsychotherapie der Gesellschaft für Psychotherapie in der DDR; 1979-1989 Vorsitzender der Sektion Kinder- und Jugendpsychotherapie und Familientherapie der Gesellschaft für Psychotherapie der DDR;
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Schorcht, Johannes 1994-2001 Vorstandsmitglied, 1997-1999 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie; 1997-1998 Medizinkoordinator eines EU-Hilfsprojekts zur medizinischen Hilfe von Waisenkindern in Bulgarien; 1998-2000 Koordinator des europäischen Forschungsprojekts COST B6 Adolescents (Ess-Störungen)
Schorcht, Johannes * 18. März 1945 in Bad Kudowa Johannes Schorcht legte 1963 in Freital das Abitur ab und absolvierte anschließend bis 1964 ein praktisches Jahr am Krankenhaus DresdenFriedrichstadt. 1964 nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Jena auf, das er 1970 mit dem Staatsexamen abschloss. 1970/71 war er als Assistenzarzt an der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Saalfeld tätig und begann 1971 eine Facharztausbildung an der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1971 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen zum Mechanismus des Orthophosphattransportes in die Leber" an der Universität Jena promoviert. Die Anerkennung als Facharzt für Radiologie erwarb Schorcht 1976. 1989 habilitierte er sich mit der wissenschaftlichen Arbeit „Entwicklung einer Methode für die kombinierte endokavitäre Lokalhyperthermie und Afterloading-Therapie gynäkologischer Tumoren sowie Untersuchungen zum radiosensibilisierenden Überwärmungseffekt" an der Medizinischen Akademie Dresden. Von 1994 bis 1995 übernahm Schorcht die kommissarische Leitung der Abteilung für Strahlentherapie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, kehrte 1996 an die Medizinische Fakultät der TU Dresden zurück und hatte sich im Dezember 1997 in eigener Praxis für Strahlentherapie am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt niedergelassen. Am 28.05.1997 wurde Johannes Schorcht zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Publikationen: Ergebnisse der Strahlentherapie bei Wilmstumoren. Radiobiol. Radiother. 21 (1980), S. 553-558; Dresdner Erfahrungen mit der Wirkung der einseitigen Halbkörperbestrahlung als symptomatische Maßnahme bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Radiobiol. Radiother. 22 (1981), S. 428-432 (Mitautor); Ergebnisse der präoperativen Telekobaltbestrahlung bösartiger Nierengeschwiilst. Radiobiol. Radiother. 22 (1981), S. 717-725 (Mitautor); Results of the local thermoradiotherapy of progressed cervical cancer. Annual Brachytherapy Meeting of the
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Groupe Européen de Curietherapie/ESTRO, Stockholm, 05.-07. Mai 1997. Radiother. Oncol. 43 (1997), Suppl. 1, S. 17 (Mitautor); Untersuchungen zur Oxygenierung inoperabler gynäkologischer Tumoren. 3. Dt. Kongreß für Radioonkologie, Strahlenbiologie und Medizinische Physik, Leipzig, 15.18. November 1997. Strahlenther. Onkol. 173 (1997), S. 589 (Mitautor).
Schott, Jürgen * 29. Juli 1939 in Berlin Nach dem 1957 in Berlin-Weißensee abgelegten Abitur absolvierte Jürgen Schott 1957/58 ein praktisches Jahr als Laborhilfskraft und studierte anschließend von 1958 bis 1961 Physik an der Technischen Universität Dresden. 1961 wechselte er an die Humboldt-Universität Berlin, um ein Medizinstudium aufzunehmen, das er 1967 mit dem Staatsexamen abschloss. Noch im selben Jahr wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1968 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie für Ärztliche Fortbildung tätig, wurde er 1970 mit dem Thema „Zu Eigenschaften und Lokalisation der sauren Protease in EMAC-Zellen" an der Humboldt-Universität Berlin promoviert und von 1970 bis 1971 mit der kommissarischen Leitung des Rechenzentrums der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin betraut. Zugleich absolvierte er an der Akademie für Ärztliche Fortbildung seine Facharztausbildung - während der Zeit er auch an der Universitätsfrauenklinik sowie am Institut für Sozialhygiene der Charité/Humboldt-Universitât Berlin tätig war - , die er 1973 mit der Anerkennung als Facharzt für Sozialhygiene abschloss. Schott habilitierte sich 1980 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Erweiterung der Methodik zur Analyse der Geburtenentwicklung sowie ihre Anwendung für die DDR im Zeitraum 1968 bis 1976" an der Humboldt-Universität Berlin und wechselte 1982 an das Hygieneinstitut der Charité Berlin, wo er zum Oberarzt ernannt wurde. Nach seiner Ausreise/Ausbürgerung 1989 in die BRD war er seit Mitte 1990 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verband Deutscher Rentenversicherungsträger in Frankfurt a. M. und von 1992 bis 1994 als Wissenschaftlicher Angestellter beim Bundesgesundheitsamt in Berlin tätig. Zum 01.01.1995 folgte Schott dem Ruf als C3-Professor für Sozialmedizin an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und übernahm zugleich den Lehrstuhl für Sozialmedizin am Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin. Mit Erreichen des gesetzlichen Renten-
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
alters wurde Jürgen Schott im September 2004 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gesundheitsziele zur Gestaltung eines Gesundheitssystems; Demographie mit Populationsökologie; epidemiologische Modellierung zur Analyse der Gesundheitslage der Bevölkerung Publikationen: Die demographische Bewertung des Reproduktionsverhaltens der Frauen (Reproduktivität) - Beispiel DDR. In: Khalatbari, P. (Hrsg.): Fertilitätstrends. Methode, Analyse, Politik. Berlin 1984, S. 165-190; Zur kohortengemäßen Analyse der Sterblichkeit. In: Dinkel, R. (Hrsg.): Sterblichkeitsentwicklung - unter besonderer Berücksichtigung des Kohortenansatzes. München 1996, S. 103-114; Zur demographischen Bewertung pronatalistischer Politik. In: Demographie und Politik. Ergebnisse der 32. Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaften, Bonn 20.-22. April 1998. Wiesbaden 1999, S. 85-98; Sozialmedizin. Dresden 2000 (5 Teile); Zur Entwicklung der mittleren Lebenserwartung im Freistaat Sachsen - Ergebnisse einer todesursachenspezifischen Tafelanalyse. In: Regionale Sterblichkeit in Deutschland. Göttingen-Augsburg 2002, S. 128-141. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 2000 Berufung in die Kontrollkommission beim Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen Ehrungen undAuszeichnungen: 1998 Gesundheitspreis der AOK und Ärztekammer Berlin
Schreiter, Dieter * 18. September 1932 in Pobershau/Erzgebirge Nachdem Dieter Schreiter 1951 das Abitur abgelegt hatte, begann er 1952 ein MathematikStudium an der Universität Leipzig, das er dort 1957 mit dem Abschluss als Diplom-Mathematiker beendete. Seit 1957 war Schreiter als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Flugmechanik am Institut für Flugwerk beim Forschungszentrum für Luftfahrtindustrie in Dresden tätig und übernahm 1961 bis 1964 die Leitung der Abteilung für Ökonometrie am Zentralinstitut für Automatisierung Dresden. 1965 wurde er zum Hauptabteilungsleiter für EDV-Anwendung am Institut für Datenverarbeitung Dresden ernannt. Unter Vorlage der Dissertation „Methoden und Modelle der Operationsforschung, Lenkung und Kontrolle der Produktion" wurde Schreiter 1966 in Berlin zum Dr. rer. oec. promoviert und erlangte 1969 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für mathematische Modelle in der Ökonomie. Seit 1969 Fachbereichsleiter für Anwendungsforschung im
Schreiter, Dieter Großforschungszenrum Robotron Dresden, wurde Schreiter 1969 als Honorarprofessor und 1972 als o. Professor für Mathematische Methoden der Operationsforschung an der Bergakademie Freiberg berufen. Zum 01.10.1976 folgte Schreiter dem Ruf als Leiter des 1968 zunächst als Arbeitsgruppe begründeten und seit 1971 selbständigen Organisations· und Rechenzentrums (ORZ) an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zu einigen Fragen der Entwicklung und Implementierung von Mitteln der Mensch-Maschinenkommunikation auf der Grundlage eines offenen, modularen Krankenhausinformationssystems (medizinorientierte Dialogund Problembeschreibungssprachen)" habilitierte sich Schreiter 1981 an der TU Dresden und erwarb im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Facultas docenti) für Medizinische Informatik. Im September 1982 wurde das ORZ in das Institut für medizinische Informationsverarbeitung umformiert. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgte die Berufung Schreiters als o. Professor für Medizinische Informatik und Direktor des Instituts für Medizinische Informatik an der Medizinischen Akademie Dresden. 1986 wurde er als o. Professor für Datenbanken und Medizinische Informatik an die TU Dresden umberufen. Dieter Schreiter setzte seine Lehrtätigkeit an der Sektion bzw. Fakultät Informatik der TU Dresden bis 1997 fort und trat mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters in den Ruhestand. Publikationen: Kritischer Weg und PERT. 2. Aufl. Berlin 1966; Simulationsmodelle für ökonomisch-organisatorische Probleme. Berlin 1968; Handbuch der Netzplantechnik. Berlin 1970 (Mitautor); Zu den Aufgaben des Forschungsprojektes „KDC im Krankenhaus" in den Jahren 1981-1985. In: EDV im Gesundheitswesen. Berlin 1981, S. 33-39; Datenbanken. Lehrbrief (1-10). Hamburg 1992-1995. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1975-1985 Mitglied im Vorstand der Mathematischen Gesellschaft der DDR; 1976-1985 Mitglied in Program Committees von nationalen und internationalen Kongressen; 1976-1986 Beauftragter für das medizinische Forschungsprojekt „EDV im Krankenhaus - Krankenhausinformationssysteme"; 1980-1986 Koordinator der Rechenzentren von Medizinischen Bereichen des Hochschulwesens bei der Anwendung und Planung der Rechentechnik; 1982-1986 Koordinator des internationalen Forschungsprojektes „Krankenhausinformationssysteme" 1984-1986 Mitglied der Sektionsleitung „Medizinische Informatik" der Gesellschaft BMTI
201
Schröck, Evelin Ehrungen und Auszeichnungen: Gauß-Ehrenplakette der Mathematischen Gesellschaft der DDR
Schröck, Evelin * 17. Oktober 1961 in Dresden Evelin Schröck legte 1980 das Abitur ab und nahm anschließend ein Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin auf, das sie dort 1986 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihr die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1987 war sie als Assistentin am Institut für Klinische Genetik der Humboldt-Universität Berlin tätig, wo sie auch ihre Facharztausbildung absolvierte. 1991 erwarb Evelin Schröck die Anerkennung als Facharzt für Humangenetik. 1992 wurde sie unter Vorlage der Dissertation „MicroISIS-Aufbau einer Datenbank für Personalcomputer zur Phämotypdiagnostik; Vergleich und Erfahrungen mit den international eingeführten Programmen LDDB (London Dysmorphology Database) und POSSUM (Pictures of Standard Syndromes and Undiagnosed Malformations) in der humangenetischen Familienberatung" an der Humboldt-Universität Berlin promoviert. Von 1991 bis 1994 war sie Forschungsassistentin an der Sektion für Molekulare Cytogenetik am Institut für Humangenetik der Universität Heidelberg und nahm von 1994 bis 1998 einen Hospitations- und Forschungsaufenthalt am National Human Genome Research Institute/National Institutes of Health, Bethesda/USA wahr. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Spektrale Karyotypisierung und vergleichende genomische Hybridisierung - neue Methoden zur umfassenden Analyse chromosomaler Aberrationen in der klinischgenetischen Diagnostik und der Tumorgenetik" habilitierte sich Evelin Schröck 1999 an der Humboldt-Universität Berlin. 1999 übernahm sie die Forschungsleitung auf dem Gebiet der Tumorgenetik und Molekularen Cytogenetik am Institut für Molekulare Biotechnologie der Universität Jena, die sie seit 2001 am Institut für Medizinische Genetik der Humboldt-Universität Berlin fortsetzte. Zugleich war sie Leiterin des Arbeitsbereiches Tumorcytogenetische Diagnostik. Zum 01.07.2003 folgte Evelin Schröck dem Ruf als C4-Professorin auf den Lehrstuhl für Klinische Genetik und als Direktorin des Institutes für Klinische Genetik an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden.
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
Publikationen·. Detection of complete and partial chromosome gains and losses by comparative genomic in situ hybridization. Hum. Genet. 90 (1993), S. 590-610 (Mitautorin); Comparative genomic hybridization of human malignant gliomas reveals multiple amplification sites and nonrandom chromosomal gains and losses. Am. J. Pathol. 144 (1994), S. 1203-1218 (Erstautorin); Gain of chromosome 3q defines the transition from severe dysplasia to invasive carcinoma of the uterine cervix. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93 (1996), S. 479-484 (Mitautorin); Recurrent gain of chromosome 7q in low grade astrocytic tumors studied by comparative genomic hybridization. Genes, Chromosomes and Cancer 15 (1996), S. 199-205 (Erstautorin); Spectral karyotyping and multicolour fluorescence in situ hybridization reveal new tumor-specific chromosomal aberrations. Seminars in Hematology 37 (2000), S. 334347 (zus. m. H. Padilla-Nash). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 2004 Mitherausgeberin der Zeitschrift „Cellular Oncology" Ehrungen und Auszeichnungen: 1997 Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Humangenetik; 2000 BioFuture-Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Schröder, Hans-Egbert * 13. Mai 1940 in Dresden Hans-Egbert Schröder legte 1958 in Dresden das Abitur ab. 1961 erhielt er die Zulassung zum Medizinstudium, das er an der Humboldt-Universität Berlin sowie nach dem Physikum an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden absolvierte. Nach dem bestandenen Staatsexamen 1967 wurde ihm noch im selben Jahr die Approbation als Arzt erteilt. Schröder begann 1967 seine Tätigkeit als Assistenzarzt und zugleich seine Facharztausbildung an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden, die er dort 1973 mit der Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin abschloss. Bereits 1969 war Schröder mit der Dissertation „Untersuchungen über die Verwendbarkeit des Bromelin-Testes zur Erkennung von immunhämolytischen Komplikationen durch inkomplette Wärmeauto-Antikörper an einem ausgewählten internen Krankengut" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert worden. 1973 wurde er zum Stationsarzt der Abteilung für Nephrologie und Hämodialyse der Klinik für Innere Medizin ernannt und wechselte 1975 an die Abteilung für Innere Medizin der Zentralen Hochschulpoliklinik der Carus-Akademie. 1976 zum Oberarzt ernannt, wurde ihm zugleich das Amt des Stellvertretenden Leiters der Abteilung für Innere Medizin angetragen.
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1977 erlangte Schröder sowohl die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Innere Medizin als auch die Teilgebietsanerkennung für Nephrologie. Mit dem Thema „Untersuchungen zur Optimierung der Diagnostik und Therapie von Störungen des Purinstoffwechsels unter Berücksichtigung begleitender Krankheiten und der Nierenfunktion" habilitierte sich Schröder 1983 in Dresden und wurde am 01.02.1986 zum Hochschuldozenten für Innere Medizin sowie am 01.09.1989 als a.o. Professor an der Dresdener Akademie berufen. 1990 wurde ihm zusätzlich die Leitung der Abteilung Allgemeinmedizin der Hochschulpoliklinik sowie der Rheumaambulanz Dresden-Klotzsche übertragen. Bereits im Folgejahr (1991) erhielt er die Bestellung als Ärztlicher Direktor der Medizinischen Akademie Dresden, das Amt er bis 1993 innehatte. Zum 01.06.1992 als Professor neuen Rechts für Innere Medizin/Rheumatologie anerkannt, wurde Hans-Egbert Schröder mit Gründung der Medizinischen Fakultät Dresden und Umstrukturierung der Inneren Klinik 1993 - unter gleichzeitiger Berufung als C4-Professor für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie - zum Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III ernannt, in der Funktion er bis heute tätig ist. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Nephrologie; Rheumatologie; Stoffwechselkrankheiten Publikationen: Empfehlungen für die Therapie der Gicht - Zentrale Therapieempfehlungen. Bd. 1, Berlin 1982, S. 84-102 (zus. m. G. Heidelmann, P. Thiele); Hyperurikämie und Gicht. Jena 1986 (zus. m. P. Thiele, G. Heidelmann); The treatment of hyperuricemia. A Practical Guide to the Therapy of Type II Diabetes. Berlin-New York. 1995; Investigation of etofibrate effects on hemostasis and fibrinolysis in hypertriglyceridemic patients. Med. Welt 48 ( 1997), S. 96-101 (zus. m. G. Siegert); Fundamentals in Laboratory Diagnostics. Hyperuricemia and Gout. Mannheim 2003. (zus. m. Β. Zawta). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1975 Sekretär der Facharztweiterbildung Innere Medizin/ Allgemeinmedizin im Bezirk Dresden; 1990-1994 Präsident des Virchow-Bundes; 2000-2002 Vorsitzender der Sächsischen Gesellschaft für Innere Medizin Ehrungen und Auszeichnungen: 1984 Rudolf-Virchow-Preis
Schubert, Wolfgang * 24. Juni 1934 in Dresden Wolfgang Schubert legte 1952 in Dresden das Abitur ab und nahm zunächst ein Studium der
Schubert, Wolfgang Geologie an der Bergakademie Freiberg auf. 1953 ließ er sich für ein Studium der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg umimmatrikulieren, das er 1958 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. 1959 wurde Schubert die Approbation als Arzt in Halle/S. erteilt und war bis 1961 am Bergarbeiterkrankenhaus Stollberg/Erzgebirge als Assistenzarzt tätig. 1961 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Das Krankheitsbild der Purpura SchönleinHenoch unter besonderer Berücksichtigung der Nieren- und Herzkomplikationen" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Im selben Jahr hatte er eine Tätigkeit als Assistenzarzt an den Kliniken für Orthopädie, Pädiatrie und Chirurgie der Medizinischen Akademie Dresden aufgenommen. 1965 erwarb Schubert die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie und 1966 für Kinderchirurgie. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Entwicklung eines Ventilsystems zur ventrikulo-aurikulären Drainage und seine Anwendung in der Praxis" habilitierte sich Schubert 1972 an der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte 1973 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Chirurgie. Am 01.09.1976 wurde Schubert als Dozent für Kinderchirurgie und 1979 zum Leiter der kinderchirurgischen Abteilung sowie gleichzeitig als stellvertretender Direktor der Klinik für Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Zum 01.09.1980 erhielt er den Ruf als o. Professor für Kinderchirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der Erweiterung der Abteilung für Kinderchirurgie als selbständige Klinik 1990 wurde Schubert zum Direktor der Klinik für Kinderchirurgie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Im Juni 1992 erhielt er die Anerkennung als Professor neuen Rechts für Kinderchirurgie. Zugleich wurde ihm bis zu seinem Ausscheiden aus der Medizinischen Akademie Dresden 1993 die kommissarische Leitung der Klinik für Chirurgie übertragen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Hydrozephaluschirurgie; Megacolon congenitum; Ductus Botallo bei extrem unreifen Frühgeborenen; Medizintechnik - Entwicklung eines Hydrozephalusventils, eines Messplatzes zur rechnergestützten Erfassung und Auswertung anorektaler Druckkurven mittels Miniaturdrucksensoren, eines Extensionsgerätes zur Behandlung der Luxationshüfte Publikationen·. Ableitung von Liquor in das Venensystem. Erfahrungen mit einem eigenen Ventilmechanismus. Med.-tech. Vers. 4(1968), S. 18-19;
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Schüler,
Stephan
PROFESSOREN DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE
Zum Einfluss von eiweißhaltigem Liquor auf ventrikuloaurikuläre Drainagen. Z . exper. Chir. u. Chirurg. Forsch. 12 ( 1 9 7 9 ) , S. 3 7 9 - 3 8 2 (zus. m. Ch. Prater); Bestimmung anorektaler Druckprofile bei Myelodysplasie-
Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Ganzkörperhypothermie mittels extra korporaler Zirkulation als Verfahren zur Lungenkonservierung -
Kindern. Pädiatrie 2 0 ( 1 9 8 1 ) , S. 2 9 5 - 3 0 0 ( zus. m. P.
klinische und tierexperimentelle Untersuchungen"
Georgi, D. Roesner);
habilitierte sich Schüler 1992 und erlangte zu-
Medical and Surgical Experience with 114 very low birthweight Infants with patent Ductus arteriosus. Biological reasearch in pregnancy and perinatology 7 ( 1 9 8 6 ) , S. 157167 (Mitautor); Ösophagusersatzplastik durch Jejunum. Zbl. Chirurgie 113
gleich die Venia legendi für Chirurgie an der Freien Universität Berlin. Im gleichen Jahr wurde ihm die Facharztzusatzbezeichnung für Thoraxund Cardiovascularchirurgie erteilt. 1992 wurde Schüler am Deutschen Herzzentrum Berlin zum
( 1 9 8 8 ) , S . 1 5 7 1 - 1 5 7 5 (zus. m. D . Roesner, P. Göbel).
leitenden Oberarzt ernannt.
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1987 Mitglied der Leitung der Arbeitsgruppe „Biomedizinische T e c h n i k " der Gesellschaft für Kinderchirurgie; 1991 Redaktionsmitglied des Zentralblatts für Kinderchirurgie
Zum 1 2 . 1 0 . 1 9 9 4 folgte Schüler dem R u f als Professor ( C 4 ) für Kardiochirurgie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden sowie im November des selben Jahres als Ärztlicher Direktor des
Ehrungen und Auszeichnungen: 1959 Auszeichnung für Untertageeinsatz beim
Gruben-
Herz- und Kreislaufzentrums Dresden e. V . Mit Einweihung des neuen Herz- und Kreis-
unglück in Zwickau; 1 9 8 0 Clara-Zetkin-Preis für wissenschaftliche Literatur; 1 9 8 9 K a r o l y - K o o s - M e d a i l l e der Gesellschaft für Kinderchirurgie Ungarns; 1993 Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Kin-
laufzentrums Dresden am 2 7 . September
1997
und dessen zugleich vereinbarten vertraglichen Bindung an die T U Dresden war Schüler sowohl
derchirurgie;
als Lehrstuhlinhaber als auch Klinikdirektor an
Rudolf-Virchow-Preis für Klinische Medizin
der Medizinischen Fakultät bis 2 0 0 1 tätig. Seit 2 0 0 2 ist er Honorary lecturer an der Newcastle University in Newcastle upon Tyne/UK.
Schüler, Stephan
Arbeits- und
* 25. September 1951 in Berlin Stephan Schüler besuchte von 1959 bis 1965 Schulen im Irak und Iran und legte 1 9 7 0 am Städtischen
Gymnasium
Norden/Niedersachsen
das Abitur ab. Von 1970 bis 1975 studierte er Biologie an der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn und nahm anschließend noch ein Studium der Medizin auf, das er 1981 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. 1983 wurde Schüler mit dem T h e m a „Tierexperimentelle Untersuchungen zur Frage des Heilungsverlaufs an Oesophagusanastomosen nach Vor-
Forschungsschwerpunkte:
Kardiochirurgie, Herz- und Lungentransplantation; Durchführung der weltweit ersten Fernoperation mittels minimalinvasiver Operationstechnik
Publikationen: Minimally Invasive Bilateral Internal M a m m a r y
Artery
B y p a s s Grafting - First Clinical Experience with a New Technique. Ann. Thorac. Surg. 6 5 ( 1 9 9 8 ) , S . 1 7 7 4 - 1 7 7 6 (zus. m. V . Gulielmos, M . Dangel); Minimal-invasive
Eingriffe
in
der
Herzchirurgie.
Zbl.
Chirurgie 123 ( 1 9 9 8 ) , S. 1 1 1 8 - 1 1 2 4 (zus. m. V. Gulielmos); Herztransplantation. In: Alexander, K. (Hrsg.):
Thiemes
Innere Medizin. Stuttgart 1999, S . 1 0 8 9 - 1 0 9 5 (zus. m. S . M . Tugtekin); H T K (Bretschneider) solution for myocardial preservation in heart transplantation. In: Hesse, U . J . , B . de Hemptinne
bestrahlung am Betatron mit 4 0 0 0 und 6 0 0 0 rad
(Ed.): Organ Preservation with H T K and U W Solution.
Gesamtherddosis" an der Universität Bonn pro-
Update on the clinical use and experimental studies. B d . 3 9 ,
moviert. Im gleichen Jahr begann er seine Facharztausbildung für Chirurgie an der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, der Klinik für Abdominal- und Transplantationschirurgie
und
der Klinik für Unfallchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit 1986 war Schüler als Arzt und 1987 als Oberarzt an der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Deutschen Herzzentrum B e r -
New Y o r k 1 9 9 9 , S . 1 9 9 - 2 0 8 (zus. m. F . M . W a g n e r ) ; Roboterassistierte
endoskopische
Koronarchirurgie
zur
Behandlung der koronaren Herzerkrankung. In: B a c h , R . , S . Spitzer (Hrsg.): Aktuelle Trends in der invasiven Kardiologie 2 0 0 1 . Tagungsband des 6. Dresdner S y m p o s i u m s Invasive Kardiologie. Berlin 2 0 0 1 , S . 2 2 8 - 2 3 9 (Mitautor).
Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Vorsitzender der Organkommission „Herz- und Lungentransplantation" der A G der Deutschen Transplantationszentren; Mitglied im Beirat der Arbeitsgruppe Organspende; Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herz-
lin tätig und erwarb 1989 die Anerkennung als
stiftung; Mitglied im medizinischen Beirat des Bundesver-
Facharzt für Chirurgie. 1989 weilte er als For-
bandes der Organtransplantationen;
schungsstipendiat der Deutschen Herzstiftung zu einem Studienaufenthalt am Johns Hopkins Hospital, Abt. Herzchirurgie, in Baltimore/USA.
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Mitglied des „Heart Allocation C o m m i t t e e " der Eurotransplant Foundation, Leiden, N L ; Deutscher Repräsentant des International Registry for Heart and Lung TransplantationCommittee; C o - Chairman des „Council on Heart Trans-
Schulze, Jan
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
plantation Surgery and Alternative Support" der International Society for Heart and Lung Transplantation; Gutachter für medizinische Fragen der Sächsischen Landesärztekammer; Mitglied der Prüfungskommission Herzchirurgie der Sächsischen Landesärztekammer; Mitglied der Widerspruchskommission der Sächsischen Landesärztekammer; Weiterbildungsbefugnis für das Gebiet Herzchirurgie bei der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1991 Ernst-Derra-Preis der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Schuh, Hellmuth Dieter * 14. April 1935 in Pillnitz Nachdem Hellmuth Dieter Schuh 1953 in Dresden das Abitur abgelegt hatte, nahm er noch im gleichen Jahr ein Studium der Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig sowie an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden auf, das er 1958 mit dem Staatsexamen abschloss. Seine Pflichtassistenz absolvierte er am Krankenhaus Schloss Colditz und an der Heilstätte Zschadras. 1960 wurde ihm die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Anschließend war er zunächst als Assistenzarzt am Krankenhaus Schloss Colditz tätig, wechselte aber 1961 an die Medizinische Akademie Dresden, wo er seine Facharztausbildung am Institut für Pathologische Anatomie begann. Unter Vorlage der Dissertation „Über Veränderungen am Rattenherzen bei experimenteller Hyperthyrese und allgemeinem Sauerstoffmangel" wurde Schuh 1964 an der Carus-Akademie Dresden promoviert und erlangte 1965 die Anerkennung als Facharzt für Pathologische Anatomie. 1976 wurde Schuh zum Oberarzt am Institut für Pathologie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit dem Thema „Ein Verfahren der computergestützten Befunddokumentation in der Autopsiediagnostik, Baustein eines integrierten Systems der automatischen Informationsverarbeitung im Krankenhaus" habilitierte sich Schuh 1978 an der Medizinischen Akademie Dresden und erwarb im gleichen Jahr die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pathologie. Am 01.02.1979 wurde er als Hochschuldozent für Pathologische Anatomie berufen und 1980 zum Prosektor am Pathologischen Institut der Carus-Akademie ernannt. Zum 17.11.1994 erfolgte seine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Medizinischen Fakultät Dresden. Mit Erreichen des Altersruhestandes ist Dieter Schuh im April 2000 aus der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ausgeschieden.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Befunddokumentation und Statistik, Pathologie der Schilddrüse, radiogene Organschäden Publikationen: Eine Möglichkeit der EDV-gerechten Gestaltung der Informationsbeziehungen zwischen Station und Pathologie (ISP). Dtsch. Gesundh.-wesen 33 (1978), S. 1864-1872 (zus. m. W. Schröder); Ergebnisse der automatischen Mikroskopbildanalyse von Schilddrüsenfeinnadelbiopsien. Zbl. allg. Pathol, u. pathol. Anat. 129 (1984), S. 35-41 (Erstautor); Zur Bedeutung der Obduktion für die Qualitätssicherung der medizinischen Betreuung. Zbl. allg. Pathol. u. pathol. Anat. 132 (1986), S. 253-265 (Erstautor); Die Strahlenpneumonitis. Morphologisches Bild und Pathogenese. Zbl. allg. Pathol. u. pathol. Anat. 134 (1988), S. 611-626 (zus. m. Ch. Kemmer); Bedeutung von Alveolarmakrophagen, Pulmozyten, Fibroblasten und Granulozyten für die Entstehung der Lungenfibrose. In: Bindegewebsstoffwechsel und Fibrogenese bei umweit- und autoimmunbedingter Lungenfibrose. (= Abschlußbericht des Förderprojektes) Dresden 1996, S. 109137. Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Medizinalrat
Schulze, Jan * 20. November 1942 in Davos/Schweiz Jan Schulze legte 1961 in Dresden das Abitur ab. Von 1962 bis 1968 studierte er Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und an der Medizinischen Akademie Dresden. Nach dem Staatsexamen 1968 und der Erteilung der ärztlichen Approbation in Dresden im gleichen Jahr begann er seine Tätigkeit an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der Dissertation zum Thema „Zum Auftreten von Asbestkörperchen im Routinesektionsmaterial" wurde Schulze 1969 an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. 1973 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und 1976 die Anerkennung als Subspezialist für Diabetologie. 1979 wurde Schulze zum Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Akademie Dresden ernannt und 1982 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) erteilt. 1985 habilitierte sich Schulze mit der wissenschaftlichen Arbeit „Stoffwechselkinetische Charakterisierung von Hypertriglyzeridämien unter Basistherapie und medikamentösen Therapievarianten" an der Medizinischen Akademie Dresden. 1989 wurde er zum a.o. Dozenten ernannt. 1991 bis 1994 übernahm Schulze die Funktion des stellvertretenden Ärztlichen Direktors an der Medizinischen Akademie/Fakultät Dresden. 1992 war
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Schulze,
Kurt-
Joachim
er zum a.o. Professor für Innere Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt worden. Als Leiter des Bereiches Endokrinopathien und Klinische Stoffwechselkrankheiten der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erhielt er 1993 die Teilgebietsanerkennung für Endokrinologie. 1994 wurde Schulze zum Professor (C3) für Endokrinologie und Klinische Stoffwechselkrankheiten an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und zugleich zum Leiter des Bereiches für Endokrinologie/Stoffwechsel an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III ernannt. Seit 1999 übt er zudem die Funktion des stellvertretenden Direktors der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum der TU Dresden aus. Darüber hinaus wurde Jan Schulze 1999 zum Präsidenten der Sächsischen Landesärztekammer gewählt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Regulation des Kohlehydrat- und Fettstoffwechsels, inbes. Diagnostik und Therapieoptimierung von Diabetes und Fettstoffwechselstörungen; Prospektive multizentrische Diabetesinterventionsstudie, Molekulargenetik Typ 2-Diabetes; Inaugurierung des Modells Sachsen zur dualen Betreuung von Patienten mit chronischen Stoffwechselkrankheiten; Erarbeitung Sächsischer Leitlinien „Diabetes" und „Fettstoffwechsel"; Prävention, Qualitätsmanagement, Gesundheitssystem- und Versorgungsforschung Publikationen: Genetic variation in the calpain 10 gene (CAPN 10) is associated with type 2 diabetes mellitus. Nature Genetics 26 (2000), S. 163-175 (Mitautor); Entwicklung und Implementierung der Sächsischen Diabetesleitlinien. In: Diabetes und Stoffwechsel 11 (2002), S. 26-29 (Mitautor); FK Diabetes. Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes durch das Sächsische Betreuungsmodell. Euroforumkonferenz Disease Management, Frankfurt/M., 24./25.03.03. Dtsch. Med. Wochenschr. 128 (2003), S. 1161-1166 (Erstautor); Sächsische Leitlinien Diabetes mellitus Typ 2. 9. Aufl. Dresden 2003 (Mitherausgeber); Sulfonylharnstoffe - Eine Säule im Behandlungskonzept des Typ-2-Diabetes mellitus: von der experimentellen Basis zur klinischen Effektivität. Bremen-London-Boston 2000, 2004 2 . Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990-1999 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesärztekammer; 1991-1994 Mitglied des Fakultätsrats; 1991-2000 Vorsitzender der Kreisärztekammer Dresden; 1999-2000 Mitglied des Ausschusses Diabetologe der DDG; Vorsitzender der Satzungs- und Antragskommission der DDG; Vorstandsmitglied der Arbeitsgruppe Prävention des Diabetes der DDG; seit 1999 Präsident der Sächsischen Landesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Theodor-Brugsch-Preis der Gesellschaft für Innere Medizin;
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
1987 Forschungspreis der Medizinischen Akademie Dresden; 1996 Eberhard-Friedrich-Richter-Medaille; 1998 Richard-Merten-Preis für Qualitätssicherung in der Medizin auf dem Gebiet des Diabetes mellitus 2003 Mikulicz-Radecki-Medaille
Schulze, Kurt- Joachim * 5. April 1936 in Wüstenbrand/Sachsen Kurt-Joachim Schulze legte 1954 in Waldenburg/Sachsen das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm er ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig und an der Medizinischen Akademie Dresden auf. Nach Abschluss des Studiums 1959 mit dem ärztlichen Staatsexamen wurde ihm 1960 die Approbation erteilt. Ebenfalls 1960 wurde Schulze mit dem Thema „Die perforierenden Augenverletzungen durch Öffnen von Einweckgläsern - ihre Behandlung und Verhütung" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Seine ärztliche Tätigkeit begann Schulze zunächst als Pflichtassistent an der Medizinischen Akademie Dresden und absolvierte das sog. praktische Jahr 1961 an der Stadtambulanz Dresden-Pillnitz. 1962 nahm er eine Facharztausbildung an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden auf und erwarb 1966 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie. 1968 wurde Schulze zum Oberarzt an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt, erlangte 1975 die Lehrbefähigung ( Facultas docendi) und war seit 1977 als 1. Oberarzt der Orthopädischen Klinik an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1982 habilitierte sich Schulze mit dem Thema „Untersuchungen zur Bedeutung der Wirbelrotation für die Gesamtdeformität der idiopathischen Skoliose" an der Medizinischen Akademie Dresden und wurde dort am 09.12.1983 zum Hochschuldozenten für Orthopädie berufen. Seit Juni 1983 übernahm Schulze zunächst kommissarisch die Leitung der Orthopädischen Klinik der Carus-Akademie. Mit Berufung zum o. Professor für Orthopädie am 01.09.1984 wurde ihm zugleich auch das Direktorat der Klinik für Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden übertragen. 1993 erhielt Schulze zusätzlich eine Dozentur an der Europäischen Schule für Physiothérapie in Kreischa bei Dresden. 1995 zum C3-Professor für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt, hatte er bis zum Erreichen des Altersruhestandes 2001 die Leitung der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum der TU Dresden inne.
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Künstlicher Gelenkersatz; Skoliose; Biomaterialien (Keramiken); Orthopädietechnik Publikationen: Zur Therapie der sogenannten Säuglingsskoliose. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 19 (1972), S. 635-643 (zus. m. U. Kotte, D. Leipold); Erste Ergebnisse des alloplastischen Hüftgelenkflächenersatzes nach Wagner. Beitr. Orthop. u. Traumatol. 27 (1980), S. 516-523 (zus. m. J. Hellinger); The BWM Spinal Fixator System. A Preliminary Report of a 2-Year Prospective, International Multicenter Study in a Range of Indications Requiring Surgical Intervention for Bone Grafting and Pedicle Screw Fixation. Spine 21 (1996), S. 2006-2015 (Mitautor); Glaskeramiken als Hartgewebsersatz in der Medizin. Wiss. Ζ. Techn. Univ. Dresden 46 (1997), S. 32-35; Die Bedeutung der konsequenten Entlastung nach operativ mit intertrochantären Osteotomien behandelten idiopathischen Hüftkopfnekrosen. Z. Orthop. 138 (2000), S. 331334 (zus. m. G. Keller). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften'. 1983-2001 Mitglied der Diplom-/Promotionskommission an der Medizinischen Akademie/Fakultät Dresden; 1983-1992 Mitglied der Facharztprüfungskommission; 1993-2001 Mitglied des Redaktionsbeirates der Zeitschrift „latros Orthopädie/Traumatologie" Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Medizinalrat; 1983 Friedrich-Löffler-Preis der Gesellschaft für Orthopädie der DDR
Schwarze, Roland * 2. August 1941 in Naumburg/Saale Nachdem Roland Schwarze 1959 in Schulpforta das Abitur abgelegt hatte, begann er noch im selben Jahr ein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Sofia/Bulgarien, das er 1961 an der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte. Nach dem 1964 bestandenen Staatsexamen und der an der Medizinischen, Chirurgischen und Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden absolvierten Pflichtassistenz wurde ihm 1965 die Approbation erteilt. 1965 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Über die Häufigkeit und Ursachen der Invalidität im Kreis Zittau" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Von 1965 bis 1967 war Schwarze Offizier des Medizinischen Dienstes bei der Nationalen Volksarmee und begann 1967 die Facharztausbildung für Pädiatrie an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden. 1971 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Pädiatrie und wurde 1980 zum Oberarzt an der Kinderklinik mit besonderer Verantwortung für die neonatale Intensivtherapiestation ernannt. Mit der wissenschaft-
Schweizer, Johannes lichen Arbeit „Optimierung der Sauerstofftherapie bei Neugeborenen mit cardiorespiratorischen Adaptationsstörungen mit Hilfe der kontinuierlichen p0 2 -Messung" habilitierte sich Schwarze 1981 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1984 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pädiatrie und 1985 die Anerkennung der Subspezialisierung für Neonatologie. Zum 01.02.1989 wurde Roland Schwarze zum a.o. Dozenten für Pädiatrie an der Medizinischen Akademie Dresden und am 07.10.1994 als api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt und ist als Leiter der Neonatologie an der Klinik und Poliklinik für Kinderund Jugendmedizin des Universitätsklinikums der TU Dresden tätig Publikationen: Überwachung der parenteralen Ernährung Frühgeborener. Kinderärztl. Praxis 47 (1979), S. 296-304 (zus. m. A.-R. Probsthain); Microcomputer-gestützte Analyse der Häufigkeit und Dauer hypoxämischer und hyperoxämischer Perioden in der neonatalen Intensivtherapie. Z. Klin. Med. 46 (1991), S: 635640 (zus. m. G. Siebert); Anwendung von Fluconazol bei Kindern < 1 Jahr: Übersicht. Mycoses 41 (1998), [Suppl. 1], S. 61-70 (zus. m. A. Penk, L. Pittrow); Treatment of candidal infections with fluconazole in neonates and infants. Eur. J. Med. Res. 5 (2000), S. 203-208 (zus. m. Α. Penk, L. Pittrow); Hörscreening bei Neugeborenen unter 1500 g Geburtsgewicht: Ergebnisse einer zweijährigen Untersuchung unter neuropädiatrischen Aspekten. In: Stephani, U. (Hrsg.): Aktuelle Neuropädiatrie 2000. Nürnberg 2001, S. 205-210 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1989 Mitglied des Akademischen Beirates zur Hochschulerneuerung bis zu seiner Auflösung im April 1990; 1989-1990 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Perinatale Medizin; 1990-1991 Mitglied des Konzils der Medizinischen Akademie Dresden; 1999-2000 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie Ehrungen und Auszeichnungen·. 1982 Credé-Preis der Gesellschaft für Perinatale Medizin der DDR; 1985 Preis der Gesellschaft für Biomedizinische Technik und Informationsverarbeitung der DDR; 1986 Prof.Dr.Rainer-Fetscher-Preis der Stadt Dresden
Schweizer, Johannes * Aschersleben Johannes Schweitzer hat 1975 das Abitur abgelegt und von 1977 bis 1982 in Leipzig und Erfurt Medizin studiert. Die ärztliche Approbation erhielt er 1983 in Dresden. 1986 wurde er in Erfurt mit der Dissertation „Zur Entwicklung naturwissen-
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Sebastian, Günther Johannes schaftlicher Betrachtungs- und Arbeitsweisen an der alten Universität Erfurt (1392-1816), unter Berücksichtigung der frühen Anfänge einer Klinischen Chemie" promoviert. 1992 habilitierte er sich an der Medizinischen Akademie Dresden mit der wissenschaftlichen Arbeit „Transkranielle farbduplexsonographische Untersuchungen bei Patienten mit extra- und intrakraniellen Hirnarterienstenosen" und wurde ebenda 2001 zum api. Professor ernannt. Schweitzer ist derzeit Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I - Krankenhaus Küchwald - des Klinikums Chemnitz. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: RE-Stenoseentwicklung nach Interventionen im peripheren Gefäßbereich; Ultraschalldiagnostik im Gefäßbereich
Sebastian, Günther Johannes * 17. September 1941 in Dresden Günther Sebastian legte 1960 in Halle/S. das Abitur ab und nahm noch im selben Jahr ein Studium der Medizin an der Facultatea de Mediciná generalá Bukarest/Rumänien auf, das er 1962 an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fortsetzte. Nach dem 1965 bestandenen Staatsexamen und der 1965/66 am Kreiskrankenhaus Radebeul absolvierten Pflichtassistenz wurde ihm 1966 die Approbation als Arzt erteilt. 1966/67 an einer Dresdener Poliklinik tätig, nahm Sebastian 1967 seine ärztliche Tätigkeit an der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Akademie Dresden auf, wo er zugleich seine Facharztweiterbildung absolvierte. 1967 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Klinik und Therapie des Lungenabszesses und der Lungengangrän. Dargestellt am Krankengut der Medizinischen Akademie Dresden in den Jahren 1938-1962" an der Dresdener Akademie promoviert. Sebastian erwarb 1970 die Anerkennung als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und war seitdem an der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1979 erlangte er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Dermatologie und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt an der Hautklinik der Carus-Akademie ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Methodik der Kryochirurgie des Basalioms" (zus. m. A. Scholz) habilitierte er sich 1981 an der Dresdener Akademie. A m 01.02.1987 wurde Sebastian zum a.o. Dozenten für Dermatologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt und übernahm gleichzeitig die Leitung der Abteilung Dermatochirurgie.
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Seit 1992 Leitender Oberarzt der Operativen und Onkologischen Dermatologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Medizinischen Akademie/Fakultät/Universitätsklinikum Dresden, wurde Günther Sebastian am 16.03.1992 zum api. Professor ernannt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Dermatochirurgie, Onkologische Dermatologie Publikationen: Krampfadern in Kunst und Geschichte. Zempin 1982 (zus. m. A. Scholz); Epitheliale Präkanzerosen - Standardtherapien. Dermatologische Onkologie. Berlin 1997; Das maligne Melanom der Haut. Bremen 2000 (zus. m. A. Stein); Standards und Trends in der Operativen und Onkologischen Dermatologie, Phlebologie und Proktologie. Berlin 2001 (zus. m. I. Hackert, A. Stein); Kryotherapie lokalisierter Hämangiome im frühen Kindesalter. Benigne Gefaßfehl- und Neubildung der Haut. Berlin 2002, S. 113-122 (Erstautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 2002 Präsident der Vereinigung für Operative und Onkologische Dermatologie (VOD)
Seela, Wolfgang * 15. September 1929 in Zwickau Wolfgang Seela legte 1948 in Bautzen das Abitur ab und studierte von 1948 bis 1953 Zahnheilkunde sowie zusätzlich Medizin an der Universität Leipzig. Nach dem bestandenen zahnärztlichen Staatsexamen 1952 wurde ihm im gleichen Jahr die Approbation als Zahnarzt erteilt. Ebenfalls 1952 wurde Seela unter Vorlage der Dissertation „Beitrag zur Frage der Eindringtiefe lokal auf den Zahnschmelz applizierter kariesverhütender Mittel (Fluor-Kariesprophylaxe)" an der Universität Leipzig zum Dr. med. dent, promoviert. Von 1952 bis 1956 war er als Leiter der Zahnärztlichen Abteilung am Landambulatorium und danach als Assistent an der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1959 setzte Seela sein Medizinstudium an der Medizinischen Akademie Dresden fort, das er 1961 mit dem Staatsexamen abschloss. Nach der Pflichtassistentenzeit wurde ihm 1962 die Approbation als Arzt erteilt. 1963 wurde er mit dem Thema „Weichbleibende Kunststoffe in der Gesichtsprothetik" an der Carus-Akademie Dresden zum Dr. med. promoviert. Bereits 1961 hatte Seela die Anerkennung als Fachzahnarzt „Praktischer Zahnarzt" sowie 1963 als Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten erworben. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Die Bedeu-
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
tung der Klassifikation der Mittelgesichtsschädelfrakturen sowie therapeutische Konsequenzen aus Häufigkeit und Schweregrad" habilitierte sich Seela 1969 an der Medizinischen Akademie Dresden und erlangte 1970 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Chirurgische Stomatologie. Am 01.02.1971 wurde er als Hochschuldozent berufen und wurde zum Leiter der Abteilung für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-GesichtsChirurgie ernannt. Zum 01.09.1976 erhielt Seela die Berufung zum o. Professor für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit der Gründung der Sektion Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden und damit erfolgten Neustrukturierung 1983 übernahm Seela das Amt des Direktors der Klinik und Poliklinik für Kiefer-Gesichts-Chirurgie. 1991 erlangte er die Facharztanerkennung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Plastische Operationen. 1990 war die bisherige Sektion Stomatologie in Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde umbenannt worden. Zum Geschäftsführenden Direktor wurde Seela ernannt, der am 01.06.1992 als Professor neuen Rechts anerkannt sowie 1993 zum Direktor der Klinik und Poliklinik fur Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden bestellt worden ist. Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters wurde Wolfgang Seela 1994 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Klinische Onkologie, Kryomedizin, Verletzungen des Viszerokraniums; Traumatologie des Gesichtsschädels; Erkrankungen der Mundschleimhaut; Präkanzerosen der Mundregion Publikationen: Rekonstruktionen am Gesichtsschädel unter Verwendung perkutaner Fixationen. In: Acta Chirurgiae Maxillo-Facialis. Aesthetische Gesichtschirurgie. Bd. 2, Leipzig 1976, S. 149-150; Systematik und Therapie der Mittelgesichtsschädelfrakturen als interdisziplinäres Problem. In: Verletzungen im KieferGesichtsbereich. (=Acta Chirurgiae Maxillo-Facialis, Bd. 4) Leipzig 1979, S. 85-87; Versorgung der Weichteilverletzungen des Gesichts- und Mundhöhlenbereiches. In: Kieferchirurgie, Traumatologie. Leipzig 1981, S. 69-80; Verletzungen der Jochbein-Oberkieferregion - Verletzungen des Unterkiefers. In: Die Verletzungen des Gesichtsschädels und der Rhinobasis: Diagnostik u. Therapie. Leipzig 1983; Klinische Probleme vaskulärer Malformationen. In: Fehlbildungen in der Otorhinolaryngologie: Ätiologie - Diagnostik - Therapie. Berlin 1989, S. 116-117 Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1952 Mitglied der med.-wiss. Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Leipzig; 1956 Mitglied der Stomatologischen Gesellschaft der Medizinischen Akademie Dresden, 1963 bis 1973 Schatzmeister
Seibel, Peter und ab 1974 stellvertretender Vorsitzender; 1973-1981 1. Vorsitzender, 1981-1986 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kiefer-Gesichts-Chirurgie der DDR, 1967- Gründungsmitglied der Gesellschaft für Osteologie in der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; 1970 Gründungsmitglied der Inernationalen Gesellschaft für Kiefer-Gesichts-Chirurgie (I.A.M.F.S.); 1980 Mitglied des Präsidiums, 1984-1989 Vizepräsident der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; seit 1980 Mitglied des Redaktionskollegiums der Zeitschrift Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten mit Zentralblatt; Vorstandsmitglied im Landesverband Sachsen der Deutschen Ärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie; seit 1990 Vorsitzender des Tumorzentrums Dresden e. V.; Mitglied des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e. V.; Mitglied des Deutschen Hochschulverbandes; Vorsitzender des Prüfungsausschusses Mund-, KieferGesichts-Chirurgie bei der Landesärztekammer Sachsen; Mitglied des Prüfungsausschusses Oralchirurgie bei der Landeszahnärztekammer Sachsen; seit 1992 Mitglied einer Berufungskommission für die Medizinische Akademie Dresden und die TU Dresden; 1994 Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) Ehrungen und Auszeichnungen: 1974 Ehrenmedaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1976 Philipp-Pfaff-Medaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1977 Ehrenmedaille der Polnischen Gesellschaft für Stomatologie; 1978 Ehrenmedaille der Ungarischen Zahnärzte; 1983 Humboldt-Medaille in Bronze; 1983 DRK-Treueabzeichen in Gold; 1987 Verdienter Arzt des Volkes
Seibel, Peter * 20. Oktober 1963 in Marburg Nachdem Peter Seibel 1983 das Abitur abgelegt hatte, nahm er 1984 ein Studium der Chemie an der Phillips-Universität Marburg auf, das er 1989 unter Vorlage der Arbeit „Analyse von mitochondrialen DANN-Variationen an einem Patienten mit genetischem Defekt des mitochondrialen Energiemetabolismus" mit dem Diplom abschloss. Seine berufliche Tätigkeit begann er 1989 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst in der biochemischen Arbeitsgruppe „Chemie" an der Universität Marburg und von 1992 bis 1995 in der Arbeitsgruppe „Neurologie" an der Würzburger Universität. Nach mehreren Stipendien, u. a. der Studienstiftung der Hoechst AG, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes Bonn und des Böhninger Ingelheim Fonds für medizinische Grundlagenforschung, wurde Seibel 1991 mit der Dissertation „Molekulargenetische Grundlagen der Mitochondrialen Myopathien" an der Universität Marburg promoviert.
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Seidel,
Karl
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1995/96 war er als Assistent am Department of Genetics and Molecular Medicine, University, Atlanta, USA (Faculty Member), 1996/97 als Leiter der Wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe „Genetik und Biochemie der oxidativen Phosphorylierung" im Biozentrum der Universität Würzburg tätig. Seibel leitete von 1995 bis 1997 eine eigene Forschungsgruppe, erhielt ein Stipendium des „Programms zur Förderung von Habilitationen" der Deutschen Forschungsgemeinschaft und habilitierte sich 1997 mit dem Thema „Mitochondrien: Biochemie und Molekularbiologie des oxidativen Energiestoffwechsels" an der Universität Würzburg.
den Krankenanstalten Hochweitzschen nahm Karl Seidel 1950 ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1956 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr wurde ihm die ärztliche Approbation erteilt. Anschließend absolvierte er bis 1957 seine Pflichtassistenz an den Kliniken der Karl-Marx-Universität Leipzig. 1956 wurde Seidel mit dem Thema „Das Bronchuskarzinom" an der Leipziger Universität promoviert. Seit 1957 war er zunächst als Assistent, später als Oberarzt an der NeurologischPsychiatrischen Klinik der Karl-Marx-Universität Leipzig tätig. 1961 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie.
1998 wechselte Seibel an die Medizinische Fakultät der TU Dresden und wurde hier Leiter der Forschungsgruppe Neurobiochemie und Zellbiologie an der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Zum 01.01.2000 wurde er zum C3-Professor für Neurobiochemie an der Medizinischen Fakultät Dresden berufen. 2001 folgte Peter Seibel einer Umberufung an die Universität Würzburg.
1963 wechselte Seidel an die Medizinische Akademie Dresden, wo er als 1. Oberarzt an der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden wirkte. 1964 wurde er zudem zum Lehrbeauftragten für Psychopathologie an der TU Dresden ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Der Suizid im höheren Lebensalter" habilitierte sich Seidel 1967 an der Medizinischen Akademie Dresden, wurde am 01.02.1968 als Hochschuldozent für Neurologie/Psychiatrie und am 01.09. 1969 als a.o. Professor an der Medizinischen Akademie Dresden berufen.
Publikationen: The common 4977 base pair deletion of mitochondrial DANN preferentially accumulates in the cardiac conduction system of patients with Kearns-Sayre syndrome. Mod. Pathol. 11 (1998), S. 295-301(zus. m. J. MüllerHöcker, U. Jacob); Kongenitale und Mitochondriale Myopatien. In: Ganten, D., Κ. Ruckpaul (Hrsg.): Handbuch der Molekularen Medizin. Bd. 6, Berlin 1999, S. 127-147 (zus. m. C.R. Müller); Mitochondriopathien. In: Hopf, H.C. u.a. (Hrsg.): Neurologie in Praxis und Klinik. Bd. 2, Stuttgart 1999, S. 603610 (zus. m. H. Reichmann); Strategy toward Gene Therapy of Mitochondrial DANN Disorders. In: Papa, S., F. Guerrieri, J.M. Tager (Hrsg.): Frontiers in Cellular Biogenergetics. New York 1999, S. 665-675 (zus. m. M. Schliebs, Α. Flierl); New insights into the metabolic consequences of large-scale mtDNA deletions: a quantitative analysis of biochemical, morphological, and genetic findings in human skeletal muscle. J. Neuropathol. Exp. 59 (2000), S. 353-360 (Mitautor); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1996 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) Ehrungen und Auszeichnungen: 1993 Award fort he best case study published in Human Pathology; 1996 Myopathiepreis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM)
Seidel, Karl * 18. Dezember 1930 in Nürnberg Nach dem 1949 an der Lessing-Oberschule in Döbeln abgelegten Abitur sowie einem anschließenden praktischen Jahr als Krankenpfleger an
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1968/69 nahm er das Amt als Prorektor für Studienangelegenheiten an der Carus-Akademie wahr, und wurde 1969 zum 1. Prorektor der Medizinischen Akademie Dresden gewählt. Zum 01.01.1971 folgte Seidel dem Ruf als o. Professor für Psychiatrie und Neurologie sowie als Direktor der Nervenklinik der Charité an die Humboldt-Universität Berlin. 1978 wurde er zunächst als Stellv. Leiter, seit 1981 als Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik beim Zentralkomitee der SED berufen, in dem Amt er bis 1989 tätig war. 1990 ließ sich Karl Seidel als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie (mit der Zusatzbezeichnung „Psychotherapie") bis 1998 in eigener Praxis in Berlin nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Klinische Aspekte der Neurologie / Psychiatrie, Neurobiologie, psychosoziale ätiopathogenetische Grundlagen, pharmako- sowie psycho- und soziotherapeutische Zielstellungen Publikationen: Der Suizid im höheren Lebensalter unter sozialpsychiatrischem Aspekt. Dresden 1967; Grundriß der Neuroradiologie. Leipzig 1976 (Hrsg. zus. m. J. Neumann); Neurologie und Psychiatrie einschließlich Kinderneuropsychiatrie und gerichtliche Psychiatrie. Studentenlehrbuch. Berlin 1977, 19802, 19873, 19894 (zus. m. H.A.F. Schulze, G. Göllnitz);
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Manisch-depressive Psychosen. Klinische Grundlagen und Diagnostik in der Psychiatrie. Biochemische Grundlagen. In: Handbuch der Psychiatrie. Moskau 1988; Diagnostische und therapeutische Indikationen in der Nervenheilkunde. 2. Aufl. Leipzig 1990 (zus. m. H.A.F. Schulze). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1966-1970 Sekretär der Problemkommission „Psychiatrie und Neurologie" des Rates für Planung und Koordinierung der medizinischen Wissenschaft; 1968-1970 Mitglied der Bezirksfachkommission Dresden; 1971-1978 Mitglied der Bezirksfachkommission Berlin sowie des Bezirkes Potsdam; 1971-1978 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Neurologie/Psychiatrie; 1971-1978 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Ärztliche Psychotherapie 1971-1979 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates für Medizin des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen der DDR; 1972-1979 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates für Medizin des Hoch- und Fachschulrates der DDR; 1974 korrespondierendes, 1977-1990 ordenti. Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR; 1980-1989 Sekretär des Rates für medizinische Wissenschaft beim Minister für Gesundheitswesen der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1968 Hufeland-Medaille in Silber; 1971 Verdienter Arzt des Volkes; 1974 Vaterländischer Verdienstorden in Gold; 1978 Nationalpreis für Wissenschaft und Technik III; 1981 und 1985 Orden Banner der Arbeit Stufe 1; 1984 Obermedizinalrat Ehrenmitglied der Gesellschaft für Psychotherapie der DDR; Ehrenmitglied der Gesellschaft für medizinische Radiologie der DDR
Seiler, Theo Wolfgang * 12. Februar 1949 in Ravensburg Nach dem 1968 in Ravensburg abgelegten Abitur nahm Theo Seiler im gleichen Jahr ein Studium der Mathematik und Physik an der Universität Heidelberg auf, erhielt 1970 das Vordiplom in Physik, wechselte an die Freie Universität Berlin und schloss dort 1972 das Studium als Diplom-Physiker ab. Anschließend begann er noch im selben Jahr ein Medizinstudium. 1975 wurde er mit der Dissertation „Modulierte dynamische Kernspinpolarisation an Kernen kleineren gyromagnetischen Verhältnisses" an der Freien Universität Berlin zum Dr. rer. nat. promoviert und trat im Folgejahr (1976) in den Schuldienst für höhere Schulen (Fächer Mathematik und Physik) ein. Gleichzeitig setzte er sein Medizinstudium fort und legte 1981 das medizinische Staatsexamen in Berlin ab. 1982 wurde Seiler die Approbation als Arzt erteilt. Bereits seit 1981 Assistenzarzt an der Augenklinik der Freien Univer-
Siegert, Gabriele sität Berlin, wurde Seiler dort 1982 zum Akademischen Rat ernannt und 1984 mit der Dissertation „Linearität der Tonometrie" zum Dr. med. promoviert. 1986 erwarb Seiler die Facharztanerkennung für Augenheilkunde und wurde zugleich zum Oberarzt an der Universitätsaugenklinik der Freien Universität Berlin, 1989 zum Stellvertretenden Leiter dieser Einrichtung ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Refraktive Hornhautchirurgie" habilitierte sich Seiler 1987 an der FU Berlin und erhielt ebenda 1989 die Ernennung zum Professor für Augenheilkunde. Zum 01.10.1993 folgte Theo Seiler dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde an die Medizinische Fakultät der TU Dresden. Mit seiner Umberufung an die Universität Zürich schied Seiler am 01.01. 2000 aus der Dresdener Fakultät/Universitätsklinikum aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Refraktive Hornhautchirurgie (Keratoplastik) Publikationen·. Lasertechnik in der Medizin: Grundlagen, Systeme, Anwendungen. Berlin 1991 (zus. m. J. Eichler); Refraktive Chirurgie der Hornhaut. Stuttgart 2000; An automated ocular aberrometer for clinical use. SPIE Proc. 3908 (2000), S. 86-92 (Mitautor); Ocular optical aberrations after photorefractive keratectomy for myopia and myopic astigmatism. Arch. Ophthalmol.Chir. 118 (2000), S. 17-21 (Erstautor); Manifest diabetes and keratoconus - a retrospective casecontrol study. Graefe's Arch. Clin. Exp. Ophthalmol. 238 (2000), S. 822-825 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1988 Mitglied der Gutachterkommission der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG); 1989-1992 Mitglied des Board of Directors der International Society of Refractive Keratoplasty; seit 1998 Mitglied des Präsidiums der DOG; seit 1999 Vorsitzender der KRC; seit 2000 Mitglied des Präsidiums der DGII Ehrungen und Auszeichnungen: 1989 Theodor-Axenfeld-Preis; 1992 King Khaled Lecture an der Universität Ryadh; 1996 A.v.Graefe-Preis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft; 1998 Honour Award der American Academy of Ophthalmology
Siegert, Gabriele * 17. Oktober 1951 in Freital Gabriele Siegert absolvierte 1968 bis 1970 eine Ausbildung als Krankenschwester an der Medizinischen Fachschule Arnsdorf und war danach an der Medizinischen Klinik Dresden-Oberlosch-
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Simon, Heinz witz tätig. Bereits seit 1969 hatte sie die Volkshochschule in Dresden zur Erlangung der Hochschulreife besucht und dort 1971 das Abitur abgelegt. 1974 nahm sie ein Medizinstudium auf, das sie zunächst an der Humboldt-Universität Berlin (Vorklinik), danach an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden absolvierte und hier mit dem Staatsexamen 1980 abschloss. Im gleichen Jahr wurde Gabriele Siegert die Approbation als Arzt erteilt. Anschließend begann sie ihre Tätigkeit als Assistenzärztin am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik der Medizinischen Akademie Dresden, wo sie zugleich ihre Facharztausbildung erhielt. Bereits 1980 war Gabriele Siegert mit der Dissertation „Lipidwerte und Manifestationsrisiko bei Verwandten ersten Grades von Patienten mit primärer Hyperlipoproteinämie" an der CarusAkademie promoviert worden. 1982/83 zur Laborleiterin des Bereiches Hämatologie/Liquordiagnostik ernannt, hospitierte sie 1984 am Institut für Pathologische Biochemie der Medizinischen Akademie und erwarb 1985 die Anerkennung als Facharzt für Pathobiochemie und Labordiagnostik. Im gleichen Jahr übernahm sie die Leitung des Gerinnungslabors und baute eine spezielle hämostaseologische Diagnostik am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik auf. 1988 wurde Gabriele Siegert zur Oberärztin ernannt. Mit dem Thema „Untersuchungen über den Einfluß von Plasmalipoproteinen auf die Aktivität des Fibrinolysesystems" 1991 an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert, wurde ihr im gleichen Jahr die Leitung der Fibrinolysestudie im Förderprojekt „Differenzierung des Arterioskleroserisikos bei kombinierter Hyperlipoproteinämie und Hypertonie" des B M F T übertragen. Auf Einladung der European Concerted Action on Thrombosis (ECTA) nahm Gabriele Siegert 1992 eine Hospitation am Gaubius Laboratory in Leiden/Niederlande wahr. 1993 wurde ihr die Lehrbefähigung (Venia legendi) für Klinische Chemie erteilt und 1995 wurde sie zur Praktikums- und Kursleiterin im Studiengang Medizin und Zahnmedizin ernannt. Seit 1998 Leiterin des Bereiches Hämatologie/ Gerinnung am (1993 umbenannten) Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum Dresden, ist Gabriele Siegert 2001 als Kommissarische Direktorin des Institutes bestellt worden. Am 17.12.2002 wurde sie zur api. Professorin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt.
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Familiär bedingte Störungen im Lipoproteinstoffwechsel; Beziehungen zwischen Störungen im Fibrinolysesystem und Lipoproteinstoffwechsel; Inhibitoren des plasmatischen Gerinnungssystems Publikationen: Low molecular weight heparin: a possible cause for higher protein S activity than free protein S concentration. Blood Coagul Fibrinolysis 11 (2000), S. 747-754 (Erstautorin); Frequency of polymorphisms in the B-domain of factor V gene in APC-resistant patients. Thromb. Res. 99 (2000), S. 539-547 (Mitautorin); Method-dependent influence of certain polymorphism in the factor V B-domain on the response to activated protein C. Blood Coagul Fibrinolysis 11 (2000), S. 519-527 (Erstautorin); Patients with persistent APC-resistance without factor V Leiden mutation. VASA 30 (2001), S. 24-27 (Mitautorin); Investigation of genotype-dependent differences in factor V activity as well response to activated protein C by application of different methods. Blood Coagul Fibrinolysis 12 (2001), S. 683-690 (Erstautorin). Ehrungen und Auszeichnungen: 1980 Robert-Ganse-Preis
Simon, Heinz * 18. Januar 1922 in Gleiwitz, t 8. September 1993 in Berlin Nachdem Heinz Simon 1940 das Abitur abgelegt hatte, nahm er in Breslau ein Medizinstudium auf. Da er eingezogen wurde, konnte er sein Studium erst nach Kriegsende in Greifswald fortsetzen. Hier wurde er 1951 mit der Dissertation „Zur Frage der Liquorveränderungen nach Elektrokonvulsionen" promoviert. Die Approbation erhielt er 1951 in Gießen. 1952/53 war er als Pflichtassistent und Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Greifswald tätig und wechselte 1953 als Wissenschaftlicher Assistent an das Pathologische Institut der Charité Berlin. Drei Jahre später erhielt er die Facharztanerkennung für Pathologische Anatomie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Grundlegende tierexperimentelle Untersuchungen zur Pathogenese der Infektionen des Nervensystems" habilitierte sich Simon 1958 in Berlin, worauf ihm noch im selben Jahr eine Dozentur für Pathologische Anatomie an der Humboldt-Universität Berlin übertragen wurde. Am 01.10.1961 erhielt Simon eine Professur mit Lehrauftrag für Pathologische Anatomie und das Direktorat des Pathologischen Institutes der Medizinischen Akademie Dresden. Seine Ernennung zum Professor mit vollem Lehrauftrag erfolgte am 01.02 1963 und seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für Pathologische Ana-
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tomie im Jahre 1964. Im selben Jahr wurde Simon für vier Jahre das Amt des Rektors der Medizinischen Akademie Dresden übertragen, welches er 1974 ein zweites Mal übernahm. 1977 folgte Simon einem Ruf als o. Professor für Pathologie und Direktor des Pathologischen Institutes der Humboldt-Universität Berlin. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde er 1987 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Himpathologie; Lungen- und Darmpathologie; automatische Bildverarbeitung in der Medizin Publikationen: Der Einfluss von Chlorochin auf die tierexperimentelle Silikose. 8(1962), S. 802-805 (zus. m. E. Roitzsch); Zur Problematik des histotopochemischen Nachweises der Fructose-1,6-diphosphat-Aldolase am Beispiel der Rattenniere. Histochemie 9 (1967), S. 84-92 (zus. m. A. Friedemann u. D. Kunze); Automatische Bildverarbeitung in Medizin und Biologie: Eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der automatischen Bildverarbeitung und der Anwendung der Bildanalyse in Medizin und Biologie. Dresden 1975 (Hrsg.); Pathologie der Therapie und Diagnostik, Berlin 1983 (Hrsg. zus. m. H. David); Automated microscopic image analysis: application in experimental and human pathology. Jena 1984 (zus. m. Κ. Voss u. Κ. Wenzelides). Rudolf Virchow und Berlin. Berlin 1985 (zus. m. P. Knietsch); Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1964 Mitglied, 1967 bis 1970 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Medizin und Stomatologie beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen; 1970 Mitglied des Rates für Akademische Grade beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen Ehrungen und Auszeichnungen: 1960 Rudolf-Virchow-Preis; 1966 Verdienter Arzt des Volkes; 1969 Hufeland-Medaille in Gold; 1971 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1977 Nationalpreis III. Klasse; 1979 Vaterländischer Verdienstorden in Silber
Sinz, Volker * 21. Mai 1935 in Schönheide/Erzgebirge Nachdem Volker Sinz 1953 das Abitur abgelegt hatte, begann er im gleichen Jahr mit dem Studium der Medizin an der Universität Leipzig, das er dort 1958 mit dem Staatsexamen abschloss. 1959 wurde Sinz unter Vorlage der Dissertation „Experimentelle Beiträge zu Fragen der Muskelermüdung - Selbstversuche und Tierexperimente" an der Universität Leipzig promoviert und nahm noch im selben Jahr seine Tätigkeit als Pflichtassistent und Stationsarzt an den Kliniken Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, Neurologie und Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus
Sinz, Volker Schwerin auf. 1961 wurde ihm die Approbation als Arzt erteilt. Seit 1961 war Sinz Wissenschaftlicher Assistent am Physiologischen Institut Leipzig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte. Die Anerkennung als Facharzt für Physiologie wurde ihm 1965 erteilt. 1966 wechselte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Universität Leipzig und war dort insbesondere mit klinisch-experimentellen Forschungsaufgaben betraut. Zusätzlich belegte er eine Facharztausbildung auf dem Gebiet der Anästhesiologie und erwarb 1972 die Facharztanerkennung für Anästhesie und Intensivmedizin. 1972 wurde Sinz nach Dresden geholt und zum Leiter der Experimentellen Forschungsgruppe im Forschungsprojekt „Patientenüberwachung" an der Klinik für Chirurgie und Abteilung für Anästhesie der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. 1978 zum Oberarzt und Beauftragten für das Fach Pathophysiologie (einschließlich der konzeptionellen Vorbereitung der Lehrveranstaltungen) ernannt, erlangte Sinz 1980 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Pathophysiologie und habilitierte sich 1982 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Zur Dynamik akraler impedanzplethysmographischer Messgrössen unter physiologischen und pathophysiologischen Belastungen und ihre Eignung für die Zustandsbeurteilung von Patienten" an der Medizinischen Akademie Dresden. 1983 wurde Sinz zum Hochschuldozenten für Pathophysiologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen und mit dem Aufbau einer Abteilung für Pathophysiologie beauftragt. Mit der Einrichtung der Abteilung Pathophysiologie an der Zentralen Hochschulpoliklinik der Medizinischen Akademie wurde Sinz 1987 zu deren Leiter ernannt. Mit Gründung des Institutes für Physiologie und Pathophysiologie 1990 im Zuge der Einführung der vorklinischen medizinischen und zahnmedizinischen Hochschulausbildung an der CarusAkademie wurde Sinz zugleich zum amtierenden Direktor des Institutes ernannt. Am 15.09.1990 wurde er als o. Professor für Pathologische Physiologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Das 1996 in Institut für Physiologie umbenannte Institut wurde von Volker Sinz bis zu seiner Emeritierung 1997 geleitet. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Periphere Kreislaufregulation; Beurteilung von Gefaßtonusstörungen und Angiopathien mit nichtinvasiven Meßmethoden; Blutdruckregulationsstörungen; transkutane Sauerstoff-
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Solimena, Michele druckmessung; Zeitreihenanalysen; Venendiagnostik; klinische Erprobung neuentwickelter Messverfahren Publikationen·. Verhalten peripherer Kreislauf- und Stoffwechsel-Parameter im haemorrhagischen Schock. In: Kongressbericht Anaesthesia '74. Berlin-Buch 1975, S. 978-989 (Erstautor); Untersuchungen zum Regelverhalten bei Patienten mit Fallotscher Tetralogie. Z. Experim. Chirurgie 8 (1975), S. 152-159 (zus. m. K. Hallerund R. Sinz); Periphere photoplethysmografische Pulsbewertung in der Patientenüberwachung. Medizintechnik 21 (1981), S. 113120 (Mitautor); Erfassung und Bewertung nicht invasiv gewonnener impedanz-kardiographischer Parameter zur Berechnung des HSV in 7 Tage-Antiorthostase. In: Charité Berichte 2/1990, S. 74-80 (Mitautor); Brachial and digital artery pulse pressures in hypertensive and normotensive subjects. J. Human Hypertens. 10 (1996), S. 539-546 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1974-1996 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift „Anästhesiologie und Reanimation"; 1992-1996 Mitglied der Arbeitsgruppe Pathologische, Klinische und Angewandte Physiologie der Gesellschaft für Physiologie; 1990-1997 Korrespondierendes Mitglied im Collegium Europaeum Jenense
Solimena, Michele * 29. November 1960 Milano/Italien Michele Solimena legte 1979 in Milano das Abitur ab und nahm im gleichen Jahr ein Medizinstudium an der Universität Milano auf, das er 1986 mit dem Staatsexamen abschloss. 1986 wurde ihm auch die Approbation als Arzt erteilt. 1986 nahm Solimena seine Tätigkeit als Weiterbildungsassistent zunächst bis 1988 am CNRCenter for Cytopharmacology an der Abteilung für Pharmakologie der Medizinischen Hochschule an der Universität Milano/Italien auf und nachfolgend bis 1993 am Department of Cell Biology, Yale University School of Medicine, New Haven/ USA. Zugleich bildete er sich von 1989 bis 1992 auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Milano weiter. 1993 wurde Solimena unter Vorlage der Dissertation „La glutammico acido decarbossilasi: un autoantigene della Stiff-Man Syndrome e del diabete mellito insulino-dipendente" an der Universität Milano promoviert. Am 01.01.1994 wurde er als Assistant Professor für Endocrinology, und am 01.01.2000 als Associate Professor am Dept. of Internal Medicine and Cell Biology der Yale University berufen. Seit 2001 Gruppenleiter am Max-PlanckInstitut Dresden, wurde Michele Solimena zum 01.01.2003 als C3-Professor für Experimentelle
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Diabetologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen und ist seitdem Leiter der Abteilung Experimentelle Diabetologie des Experimentellen Zentrums an der Medizinischen Fakultät Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte'. Cell biology of pancreatic islets Publikationen: Autoantibodies to glutamic acid decarboxylase in a patient with stiff-man syndrome, epilepsy, and type I diabetes mellitus. Ν. Engl. J. Med. 318 (1988), S. 1012-1020 (Mitautor); Autoantibodies to GABA-ergic neurons and pancreatic beta cells in stiff-man syndrome. N. Engl. J. Med. 322 (1990), S. 1555-1560 (Mitautor); betaIV spectrin, a new spectrin localized at axon initial segments and nodes of ranvier in the central and peripheral nervous system. J. Cell. Biol. 151 (2000), S. 985-1002; Dephosphorylation of beta2-syntrophin and Ca2+/mu-calpain-mediated cleavage of ICA512 upon stimulation of insulin secretion. Embo. J. 20 (2001), S. 4013-4023 (Mitautor); Polypyrimidine-tract binding protein promotes insulin secretory granule biogenesis. Nat. Cell. Biol. 6 (2004), S. 207-214 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1997 Member of the Committee for Cell Imaging, Yale School of Medicine; 1997-2001 Associate Member of the Yale Cancer Center; 1998-2001 Director of the Cell Biology Core Facility, Diabetes Endocrinology Research Center (DERC), Yale School of Medicine; 1998-2001 Coordinator of the Endocrine Physiology and Therapeutic Conferences, Section of Endocrinology, Yale School of Medicine; 2000-2001 Member of the Appointments and Promotion Committee, Department of Internal Medicine, Yale University; seit 2002 Mitglied des Komitees für Studentenkurse des Internationalen PhD Programms in Cell Biology, Bioengineering, Developmental Biology, Biophysics and Neurobiology, MPI-CBG und TU Dresden; seit 2003 Koordinator der M T Z Forschungsseminare; Ehrungen und Auszeichnungen: 1986-1987 Trabucchi Fellowship-University of Milano, Italy; 1988 Upjohn-Preis; 1988-1989 Giuseppe Levi's Foundation-Lincei's National Academy; 1989-1991 „Sydney Blakmer" Muscular Dystrophy Association Fellowship; 1992-1994 JDF Postdoctoral Fellowship; 1994-1997 Juvenile Diabetes Foundation Career Development Award; 2001-2004 Wolfgang Paul-Stipendium / Preis der Alexander von Humboldt Stiftung
Sommer, Erika * 9. Juli 1941 in Triebel/Sorau Erika Sommer legte 1960 in Doberlug-Kirchhain das Abitur ab. Anschließend studierte sie
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von 1960 bis 1966 Medizin in Leipzig und Dresden, wo sie auch 1966/67 als Pflichtassistentin an der Medizinischen Akademie Dresden tätig war und 1967 die Approbation erhielt. Im selben Jahr wurde sie mit der Dissertation „Verlaufsuntersuchungen des Antistreptolysintiters bei Rheumatikern in der Dispensairebetreuung" in Dresden promoviert. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie ab 1967 an der Augenklinik der Carus-Akademie. 1971 erhielt sie die Anerkennung als Facharzt für Augenheilkunde und wurde als Stationsärztin an der Kinderstation der Augenklinik und der Kinderdispensaire-Sprechstunde tätig. Ab 1979 wirkte Erika Sommer als Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden. 1986 erhielt sie die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Augenheilkunde. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Achromatische und monochromatische Sehschärfenkontrastmessung mit dem Komplementärprojektor unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen" habilitierte sich Sommer 1987 in Dresden. Am 01.06.1990 wurde sie zur Privatdozentin an der Carus-Akademie und am 18.01. 2001 zur api. Professorin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Mit Erreichen des Rentenalters ist Sommer 2001 aus dem Dienst des Universitätsklinikums ausgeschieden und geht bis auf weiteres einer Lehrtätigkeit an der Medizinischen Berufsfachschule des Universitätsklinikums Dresden nach. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kinderophthalmologie, Strabismologie, Vordere Augenabschnitte, Orbita; Physiologie des visuellen Systems Publikationen: Funktionelle Ergebnisse nach Versorgung von Canaliculusverletzungen. Folia ophthalmol. 5 (1980), S. 250-256 (zus. m. A. Frühauf, E. Marré); Zur Operation der Cataracta complicata bei chronischer Uveitis im Kindesalter. Folia ophthalmol. 10 (1985), S. 31-34 (zus. m. A. Frühauf); Messung des Sehschärfenkontrastes bei Retina- und Optikuserkrankungen. Sitzungsberichte der Berliner Augenärztlichen Gesellschaft 1989. Klin. Mbl. Augenheilkunde 198 (1991), S. 307 (zus. m. E. Marré, P. Mierdel); Zur Epidemiologie von Orbitatumoren. Aktuelle Augenheilkunde 18 (1993), S. 145-149 (zus. m. R. Müller, D. Tolle); Beitrag des Ophthalmologen zur präsymptomatischen Diagnostik der familiären adenomatösen Polyposis (FAP). Ophthalmologe 92 (1995), S. 809-816 (zus. m. G.-K. Hinkel, W. Friedl). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-2001 Mitglied des Beirates der Bielschowsky - Gesellschaft für Schielforschung, seit 1997 stellvertretende Vorsitzende
Sprung,
Hans
Bernhard
Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen der DDR in Silber
Sprung, Hans Bernhard * 21. Oktober 1906 in Dresden t 12. April 1963 in Dresden Hans Bernhard Sprung legte 1926 in Dresden das Abitur ab. Anschließend verdiente er sich als Matrose das Geld, um ab 1930 in Jena, Freiburg und Kiel Medizin studieren zu können. Seine Medizinalpraktikantenzeit leistete er 1936 zunächst im St. Georg Krankenhaus Hamburg in den Abteilungen Innere Medizin und Neurologie ab, wechselte aber noch im selben Jahr an die Chirurgische Universitätsklinik Kiel. Im folgenden Jahr erhielt er die ärztliche Approbation und wurde mit der Dissertation „Die Erfolge der Resektion des Magenkarzinoms" in Kiel promoviert. 1939 nahm er am Stadtkrankenhaus Kassel eine Stelle als Assistenzarzt an. Ab 1942 war Sprung Oberarzt und Dozent an der Chirurgischen Universitätsklinik Greifswald, 1945 wurde er Senator an dieser Universität. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Neurotische Dystrophie und ihre zugehörigen Krankheitsbilder - Der Versuch einer Synthese" habilitierte sich Sprung 1944 ebenda und wurde noch im selben Jahr zum Dozenten für Allgemeine und spezielle Chirurgie ernannt. Sprung begann 1946 seine Tätigkeit in Dresden zunächst als Leitender Arzt des Hilfskrankenhauses Dresden-Laubegast, wurde aber noch im selben Jahr zum Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt bestellt. 1951 erhielt Sprung eine Titularprofessur. Vier Jahre später, bei Gründung der Medizinischen Akademie Dresden, wurde er auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Chirurgie berufen und zum Direktor der Chirurgischen Klinik ernannt. Der Bau der so genannten Neuen Chirurgischen Klinik in den Ruinen der Kinderklinik ist auf seine Initiative und nach seinen Vorstellungen erfolgt, sodass deren Eröffnung im Jahre 1956 einen besonderen Erfolg für ihn darstellte. Im folgenden Jahr übernahm Sprung das Prorektorat für Forschungsangelegenheiten und wissenschaftliche Aspirantur der Medizinischen Akademie Dresden, bis er diese Funktion 1962 aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Sprung verstarb 1963 im Alter von 56 Jahren.
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Staegemann,
Gerd
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sympathikus-Chirurgie; Lungenchirurgie; Rückenmarkchirurgie; Publikationen: Grundlagen der Sympathikus-Chirurgie. Dresden, Leipzig 1951; Die Nachsorge um die Lungenresezierten. Zschr. ärztl. Fortb. 49 (1955), S. 394; Die Bedeutung des vegetativen Nervensystems in der modernen Chirurgie. Zbl. Chir. 82 (1957), S. 1784; Über die Registrierung des Dünndarmmotilität mit dem verschluckbaren Intestinalsender. Gastroenterologia 93 (1960), S. 145; Was erwarten wir vom verschluckbaren Intestinalsender? Münch. Med. Wschr. 104 (1962), S. 885-888. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Mitglied der Sektion Chirurgie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Ehrungen und Auszeichnungen: 1959 Verdienter Arzt des Volkes
Staegemann, Gerd * 15. Januar 1927 in Stettin, t 15. Mai 1995 in Dresden Nachdem Gerd Staegemann 1944 das Abitur abgelegt hatte, wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Ab 1946 studierte er Zahnmedizin an der Universität Greifswald und erhielt 1949 die Approbation als Zahnarzt in Schwerin. Im selben Jahr nahm er eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten Greifswald auf. 1950 wurde Staegemann mit der Dissertation „Freie Transplantationen von Zahnkeimen im Hundeversuch" in Greifswald promoviert. 1957 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt ebenda. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Fremdkörperwirkungen" habilitierte er sich 1958 und wurde im folgenden Jahr zum Dozenten für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Greifswald ernannt. Zum 01.01.1961 erhielt er die Facharztanerkennung als Praktischer Zahnarzt. Am 1. September desselben Jahres wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Zahnmedizin und Leiter der Prothetischen Abteilung an der Stomatologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Am 01.12.1963 erfolgte seine Ernennung zum Professor mit vollem Lehrauftrag und am 01.09.1964 seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde und Direktor der Stomatologischen Klinik und Poliklinik an der Carus-Akademie. Gleichzeitig wurde er Fachrichtungsleiter für Stomatologie. 1983 übernahm Staegemann das Direktorat der
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Poliklinik für Prothetische Stomatologie der Sektion Stomatologie an der Medizinischen Akademie Dresden. Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Staegemann 1992 emeritiert. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Prothetische Zahnheilkunde Publikationen: Vorklinische Zahnersatzkunde. Leipzig 1964, 2 1964 u. 31971 unter d. Titel: Vorklinische stomatologische Propädeutik; Praxisnahe Ausbildung als besonderes Kennzeichen der Stomatologie und deren Auswirkungen auf den Hochschulbau. Das stationäre und ambulante Gesundheitswesen, Planung, Organisation, Bau und Betrieb, Bd. 13. Berlin 1969, S. 135-140, Grundlagen der klinischen Stomatologie. Leipzig 1976, 2 1978 (Hrsg.); Einzelkronen- und Brückenersatz zur Stützzonensicherung. Stomatol. DDR 34 (1984), S. 655-659; Einführung in die Zahnheilkunde: 17 Tabellen. Leipzig 1990 (Mit einem Beitrag von G. Heidel und C.-P. Heidel) Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1963 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Zahnmedizin beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen; 1967 bis 1973 Präsident, 1973 bis 1976 Vizepräsident der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; 1972 bis 1976 Stv. Vorsitzender des Koordinierungsrates der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaften der DDR; 1984 bis 1986 Vorsitzender der Fachkommission für Allgemeine Stomatologie im Bezirk Dresden; bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1972 Ehrenmitglied der Ungarischen Zahnärztegesellschaft; 1973 Verdienstmedaille der Purkyne-Gesellschaft der CSSR; 1974 Verdienter Arzt des Volkes; 1987 Fritz-Getzelt-Medaille; 1979 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1981 Obermedizinalrat
Stösslein, Falk * 2. November 1940 in Dresden Nachdem Falk Stösslein 1959 in Dresden das Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1960 bis 1966 Medizin zunächst in Jena und dann in Dresden. Dort erhielt er 1967 die Approbation und wurde im selben Jahr mit der Dissertation „Untersuchung über die Änderung des Atemäquivalentes bei körperlicher Belastung" promoviert. Am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt absolvierte Stösslein seit 1967 seine Facharztausbildung, die er 1971 als Facharzt für Radiologie abschloss. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Perkutane transvasale Embolisation; Art und Applikation gefäßverschließender Substanzen" habilitierte er sich 1984 an der Humboldt-Universität Berlin, wurde dort 1985 zum Hochschuldozenten für
Storch,
UND MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DRESDEN
Röntgendiagnostik und 1985 zum Honorardozenten für Röntgendiagnostik an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin ernannt. Seit dem 01.09.1987 ist Stösslein als Chefarzt der Radiologischen Klinik am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt tätig. Seine Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden erfolgte am 06.08.2001. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Angiografie; interventionelle Radiologie; Gefäßembolisationen; digitale Bildgebung
therapeutische
Publikationen: A new technique for safe embolization using cyanoacrylete/ contrast medium mixture. Ann. Radiol. 27 (1984), S. 296298 (zus. m. W. Munster); Neuer ablösbarer Ballon zur therapeutischen Gefäßembolisation - tierexperimentelle, histologische und klinische Untersuchungen. Radiol, diagn. 25 (1984), S. 525-532 (Mitautor); Percutaneous transluminal embolization for improved prognosis of renal cell carcinoma - dependence on tumor stages. Cardiovasc. Intervent. Radiol. 11 (1988), S. 91-96 (zus. m. Α. Schwenke, W. Münster); Embolization treatment of bleeding complications in pancreatitis. J. Hepatobiliary Pancreat. Surg. 5 (1998), S. 344347 (zus. m. L. Zimmermann, Th. Bulang); Differences between Digital Subtraction and Digital prognosis Dynamic Angiography. Zeitler, E. (ed.) Radiology of peripheral vascular diseases, Berlin-Heidelberg-New York 1999, S. 181-184 (zus. m. T. Pollack). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: Vorstandsmitglied / Vorsitzender der Sächsischen Radiologischen Gesellschaft; Mitglied der Prüfungskommission Diagnostische Radiologie der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK); Mitglied der Deutschen Röntgengeseilschaft Ehrungen und Auszeichnungen: 1985 Walter-Friedrich-Preis der Gesellschaft für Medizinische Radiologie
Storch, Alexander * 7. Juli 1968 in Bochum Nachdem Alexander Storch 1987 in Bochum das Abitur abgelegt hatte, leistete er von 1987 bis 1989 Zivildienst im Krankenpflegebereich. 1989/ 90 studierte er Chemie, dann Medizin bis 1994 an der Universität Mainz und 1994/95 an der Freien Universität Berlin. 1996 wurde er mit der Dissertation „Charakterisierung einer neuen kanalaktivierenden Bindungsstelle an nikotinischen Acetylcholinrezeptoren: Eine elektrophysiologische Studie mittels Einzelkanalmessungen" in Mainz promoviert. Im selben Jahr war Storch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie, Labor für Molekulare Neurobiologie der Univer-
Alexander
sität Mainz tätig und absolvierte 1996/97 das Praktikum als Arzt an der Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Ulm. 1997 erhielt er die ärztliche Approbation. Von 1997 bis 2000 arbeitete Storch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Ulm. 1998 war er drei Monate Research Associate am Department of Pharmacology and Neurological Sciences, Rush-University Medical Center, Chicago, USA. 2000/01 war Storch als Wissenschaftler an der Klinik für Psychiatrie ΙΠ und der Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Ulm tätig. 2001 erhielt er die Facharztanerkennung für Neurologie und wurde zum Oberarzt der Klinik für Neurologie, Leiter der Sprechstunde für Bewegungsstörungen und der Ambulanz für das Restless-legsSyndrom an der Universitätsklinik Ulm ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Selektive Vulnerabilität, Neuroprotektion und Neurorestauration im zentralen dopaminergen System: Untersuchungen an In-vitro-Zellmodellen des Morbus Parkinson" konnte Storch sich 2001 in Ulm habilitieren. Im folgenden Jahr übernahm er dort die Leitung der Botox-Ambulanz. A m 01.04.2004 wechselte Storch als C3Professor für Neurodegenerative Erkrankungen und Leiter der Sprechstunde für Bewegungsstörungen an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der T U Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Mechanismen der selektiven Neurodegeneration im zentralen dopaminergen System; experimentelle und klinische Neuroprotektion; Stamm- und Progenitorzellen in der restaurativen Therapie des Morbus Parkinson Publikationen: Catechol-O-methyltransferase inhibition attenuates levodopa toxicity in mesencephalic dopamine neurons. Mol. Pharmacol. 57 (2000), S. 589-594 (Mitautor); Protective effects of riluzole on dopamine neurons; Involvement of oxidative stress and cellular energy metabolism. J. Neurochem. 75(6), (2000), S. 2259-2269 (Mitautor); Long-term proliferation and dopaminergic differentiation of human mesencephalic neural precursor cells. Exp. Neurol. 170 (2001), S. 317-325 (Mitautor); Selective dopaminergic toxicity of isoquinoline derivatives related to Parkinson's disease; Studies using heterologous expression systems of the dopamine transporter. Biochem. Pharmacol. 63(5), (2002), S. 909-920 (Mitautor); Dopamine transporter-mediated cytotoxicity of ß-carbolinium derivatives related to Parkinson's disease: Relationship to transporter-dependent uptake. J. Neurochem. 89 (2004), S. 685-694 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1997 Society for Neuroscience (SFN); seit 1998 American Academy of Neurology (AAN); seit 2002 Movement Disorder Society (MDS)
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Strasser, Ruth Ehrungen und Auszeichnungen: 1996 Auszeichnung der Dissertationsschrift durch die Boehringer Ingelheim Stiftung zur Förderung der chemischen, medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaften
Strasser, Ruth * 1. Dezember 1952 in Gomadingen Nach dem 1972 in Schwetzingen abgelegten Abitur nahm Ruth Strasser noch im selben Jahr ein Medizinstudium an der Universität Heidelberg auf, das sie dort 1979 mit dem Staatsexamen abschloss. Noch während ihres Studiums begann sie ihre Forschungstätigkeit an der Abteilung Experimentelle Pathologie und Zellbiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Mit Abschluss des Studiums war sie seit 1979 als Wissenschaftliche Assistentin an der Abteilung für Kardiologie der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg tätig. Ebenfalls noch 1979 wurde sie unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen über spezifische Einflüsse des Serums und Leberzytoplasmas auf die D N A Synthese isolierter Leberzellkerne" an der Universität Heidelberg promoviert. Von 1982 bis 1984 nahm Ruth Strasser ein Ausbildungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft für wissenschaftliche Tätigkeit an der Duke University in Durham, North Carolina/USA wahr und setzte ihre Tätigkeit als Senior Research Associate bis 1986 an dieser Einrichtung fort. 1986 an die Medizinische Klinik der Universität Heidelberg zurückgekehrt, erwarb sie 1988 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin, 1990 für Kardiologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Adenylatzyklase-gekoppelte ß-adrenerge Rezeptoren: Strukturelle Eigenschaften und Mechanismen der Sensibilisierung und Desensibilisierung" habilitierte sich Ruth Strasser 1989 in Heidelberg und wurde 1991 zur Oberärztin an der Medizinischen Klinik ernannt. Im November 1991 wurde ihr die Hermann-und Lilly-Schilling-Stiftungsprofessur an der Universität Heidelberg erteilt. 1996 wurde Ruth Strasser zur Geschäftsführenden Oberärztin ernannt und ihr die Chefvertretung der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pulmologie der Medizinischen Klinik an der Universität Heidelberg übertragen. Im gleichen Jahr erlangte sie die Zusatzbezeichnung Spezielle internistische Intensivmedizin und erhielt am 15.05.1996 die Ernennung als api. Professorin für Kardiologie an der Universität Heidelberg. Seit Januar 1998 Leitende Oberärztin der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pulmologie
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P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E
der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg, folgte Ruth Strasser zum 01.12.1999 dem Ruf als C4-Professorin für Kardiologie an die Medizinische Fakultät der T U Dresden und wurde gleichzeitig als Direktorin der Klinik für Kardiologie, Medizinische Klinik und Poliklinik II, am Herzzentrum Dresden G m b H berufen. Zugleich fungiert sie auch als Ärztliche Direktorin des Herzzentrums. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Molekulare Mechanismen der Regulation des adrenergen Signaltransduktionsystems in der akuten Myokardischämie - expressioneile Regulation ß-adrenerger Rezeptoren; molekulare Mechanismen der Aktivierung der Proteinkinase CIsoformen im akuten Myokardinfarkt; Transregulation stimulatorischer und inhibitorischer Rezeptorsysteme des Adenylylzyklasesystems unter experimentellen und therapeutischen Bedingungen; Modulation des adrenergen Systems in der chronischen Herzinsuffizienz, pathophysiologische und therapeutische Gesichtspunkte Publikationen: (X|-receptor-independent activation of protein kinase C in acute myocardial ischemia: Mechanism of sensitization of the adenylyl cyclase system. Circ. Res. 70 (1992), S. 1304-1312 (Mitautorin); Two distinct mechanisms mediate a differential activation of protein kinase C isozymes in acute and prolonged myocardial ischemia. Circ. Res. 85 (1999), S. 77-87 (Mitautorin); Transcatheter closure of patent foramen ovale (PFO) in patients with cerebral ischemia. J. Am. Coll. Cardiol. 39 (2000), S. 2019-2025 (Mitautorin); Phenotypic overlap between hematopoietic cells with suggested angioblastic potential and vascular endothelial cells. J. Hematother Stem. Cell. Res. 11 (2002), 69-79 (zus. m. A. Schmeisser); Regulation of the isozymes of protein kinase C in the surviving rat myocardium after myocardial infarction. Distinct modulation for PKC-a and for PKC-γ. Basic Res. Cardiology 97 (2002), S. 223-231 (Mitautorin). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1986 Mitglied des American College of Cardiology; seit 1982 Mitglied der American Federation for Clinical Research; seit 1993/94 Editorial Board der Zeitschriften „Circulation", „Circulation Research", „Cardiovascular Research", Consulting Editor von „Herzinsuffizienz"; Mitglied der Arbeitsgruppe für Molekulare Kardiologie sowie für Herzinsuffizienz der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie Ehrungen und Auszeichnungen: 1986 Louis N. Katz Basic Science Research Award for Young Investigators (1. Platz) von der American Heart Association, Dallas; 1989 Forschungsstipendium der Firma Boehringer Mannheim; 1992 Arthur-Weber-Preis der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung für Arbeiten auf dem Gebiet der Ischämie;
UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
1992 Frerichs Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin; 1996 Rudolf-Thauer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung
Strauzenberg, Stanley Ernest * 25. November 1914 in London/UK Stanley Ernest Strauzenberg legte 1935 an der Landesschule Dresden in Klotzsche das Abitur ab und wurde zunächst zum Arbeits- und Wehrdienst bis 1937 eingezogen. 1937 begann er ein Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität Halle, das 1939 durch Einberufung zur Luftwaffe zunächst unterbrochen wurde und erst mit seiner Versetzung zur Luftwaffen-Studentenkompanie Leipzig ab 1940 fortgeführt werden konnte. 1942 legte Strauzenberg das ärztliche Staatsexamen an der Universität Leipzig ab und wurde dort im gleichen Jahr mit der Dissertation „Untersuchungen zu Auswirkung der Frauenarbeit als Ursache für häufigere Frühgeburten" promoviert. Noch 1942 wurde Strauzenberg die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt und als Unterarzt und Pflichtassistent am Luftwaffenlazarett HalleDöhlau sowie Ende 1942 als Gruppenarzt der 2. Gruppe Nachtjagdgeschwader 3 eingesetzt. Aufgrund einer Verwundung Anfang April 1945 wurde er zunächst in das Luftwaffen-Lazarett Berlin aufgenommen, später in das Reserve-Lazarett Oberbärenburg verlegt, dessen Leitung er am 08.05.1945 bis zu dessen Auflösung Ende Juli 1945 übernahm. Zum 1. Oktober 1945 ließ sich Strauzenberg als Praktischer Arzt in Oberbärenburg nieder. 1955 nahm er eine Facharztausbildung für das Fach Innere Medizin an der Medizinischen Klinik des Krankenhauses DresdenFriedrichstadt auf, die er 1959 mit der Facharztanerkennung abschloss. 1959 wechselte er an die Medizinische Klinik der Medizinischen Akademie Dresden, wo er seit 1960 als Oberarzt, Leiter der Poliklinik sowie stellvertretender Ärztlicher Direktor wirkte. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen über die Frage einer Beziehung zwischen Prädiabetes mellitus und renalem Diabetes unter besonderer Berücksichtigung der Nierenfunktion beim inzipienten Diabetes" habilitierte sich Strauzenberg 1961 an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.12.1961 wurde er zum Hochschuldozenten für Innere Medizin und zum 01.09.1966 als Professor mit Lehrauftrag an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. Von 1966 bis 1968 hatte er zudem das Amt des Ärztlichen Direktors der Carus-Akademie übernommen.
Suckow, Johannes Franz Zum 12.09.1967 war Strauzenberg zudem (nebenamtlich) auf den Lehrstuhl für Sportmedizin an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin berufen worden, womit ihm die Verantwortung für die inhaltliche und organisatorische Facharztausund -Weiterbildung für Sportmedizin in der DDR oblag. 1968 wurde Stanley Ernest Strauzenberg die Leitung des Zentralinstituts für Sportmedizin des Sportmedizinischen Dienstes in Kreischa übertragen, die er bis zum Erreichen des Altersruhestandes 1979 wahrnahm. Den Lehrstuhl für Sportmedizin an der Akademie für Ärztliche Fortbildung bekleidete er noch bis 1983. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Diabetes mellitus und körperliche Belastung; Nachbehandlung des Myocardinfarktes durch körperliche Belastung; Fragen der körperlichen Leistungssteigerung durch gezieltes Training; Bedeutung der Körperübungen als Mittel der Primärprävention (Gesundheitstraining) Publikationen: Perorale Diabetestherapie. Leipzig 1959 (zus. m. H. Haller); Zum heutigen Stand der Kenntnisse und Anschauungen Uber den Wirkungsmechanismus der peroralen Antidiabetika aus der Sulfonylharnstoffreihe. Mannheim 1965 (= Sonderh. von „diarium diabeticum") (zus. m. H. Haller); Orale Diabetestherapie. Leipzig 1966 (zus. m. H. Haller); Gesundheitstraining. Berlin 1977; Sportmedizin. Grundlagen der sportmedizinischen Betreuung. Leipzig 1990 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1953 Gründungsmitglied, 1962-1966 Vizepräsident, 19661973 Präsident der Gesellschaft für Sportmedizin der DDR; seit 1969 Mitglied des Koordinierungsrates der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaften der DDR; 1972-1985 Exekutivmitglied und Vorsitzender der Wissenschaftskommission der Internationalen Föderation für Sportmedizin (FIMS); 1985-1990 Mitglied des Ältestenrates des Rates für Medizinische Wissenschaft beim Minister für Gesundheitswesen der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1965 Hufeland-Medaille in Gold; 1972 Nationalpreis für Wissenschaft und Technik III; 1976 Philip-Noel-Baker-Award des Weltrates für Sport und Leibeserziehung der UNESCO; 1976 Verdienter Arzt des Volkes; 1994 Goldenes Ehrenzeichen des Deutschen Sportärztebundes 1997 Peter-Beckmann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislaufkrankheiten; mehrere Ehrenmitgliedschaften
Suckow, Johannes Franz * 3. April 1896 in Stargard/Hinterpommern, t 9. April 1994 in Dresden Johannes Suckow, der sich im September 1914 zum Heeresdienst gemeldet hatte, legte nach
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Suttorp,
Meinolf
einer Verwundung 1915 in Stargard das Abitur ab. Nach seiner Entlassung vom Militär begann er 1919 das Medizinstudium in Berlin und München. 1923/24 war Suckow zunächst als Medizinalpraktikant an der II. Medizinischen Klinik der Charité Berlin tätig. 1923 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde im folgenden Jahr mit der Dissertation „Atemstörungen bei der Encephalitis epidemica" in Berlin promoviert. Im selben Jahr wechselte er als Volontärarzt, ab 1926 als Assistenzarzt an die Psychiatrische und Nervenklinik der Charité Berlin. In den Jahren 1928 bis 1934 arbeitete er als Assistenzarzt an der Neurologisch-psychiatrischen Klinik der Universität Leipzig. 1934 übernahm Suckow das Amt eines Abteilungsleiters an der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Mit Ausbruch des Krieges wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war zunächst als Truppenarzt, dann in einem Feldlazarett tätig. Vom Ol. 12.1942 bis zum 31.03.1943 arbeitete Suckow an der Forschungsabteilung der Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch, einer Außenabteilung der Heidelberger Psychiatrischen Klinik und mit Forschungen im Rahmen der „Euthanasie-Aktion" der Nationalsozialisten beauftragt. Es ist aber kein Hinweis auf ein schuldhaftes Verhalten von Suckow überliefert. Nach deren Auflösung diente er als Stabs- und Abteilungsarzt in der Hirnverletztenabteilung des Reservelazaretts Wiesloch. 1945 kehrte Suckow aus französischer Kriegsgefangenschaft nach Leipzig-Dösen zurück und nahm seine Tätigkeit als Abteilungsarzt, später als Stellvertretender Chefarzt, an der LandesHeil- und Pflegeanstalt wieder auf. 1947 wurde Suckow ein Lehrauftrag für Neurologie/Psychiatrie an der Universität Leipzig übertragen. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Katatone Syndrome bei organischen Psychosen und ihre Beziehungen zu schizophrenen Erkrankungen" habilitierte er sich 1950 ebenda. Am 01.09.1955 wurde Suckow zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Neurologie und Psychiatrie und Direktor der Neurologischen Klinik an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Seine Berufung als Professor mit Lehrstuhl für Neurologie und Psychiatrie erfolgte ebenda am 01.09.1957. Fünf Jahre später wurde Suckow nach Erreichen der Altersgrenze emeritiert. Das Klinikdirektorat legte er jedoch erst im folgenden Jahr nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Chronischer Alkoholismus und dessen Folgezustände; Malariabehandlung bei progressiver Paralyse
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Publikationen: Das Blutbild beim chronischen Alkoholismus und akuten Psychosen der Gewohnheitstrinker. Monatsschr. f. Psychiat. u. Neurol. 62 (1926), S. 240-269; Flockungsreaktion des Blutplasmas und Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen bei chronischen Alkoholisten und akuten Psychosen der Gewohnheitstrinker. Ebenda, S. 270-295; Capillarmikroskopie und Psychiatrie. Zbl. f. ges. Neurol. Psychiat. 64 (1932), S. 417-443; Bewertung von Ergebnissen früherer und neuester Untersuchungen malariabehandelter progressiver Paralysen. In: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie (1938); Katatone Syndrome bei organischen Psychosen und ihre Beziehungen zu den Schizophrenien. In: Congress Report of the Und International Congress for Psychiatrie. Zürich 1957, Vol. II, S. 114ff. Ehrungen und Auszeichnungen: 1962 Hufeland-Medaille; 1971 Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden; 1973 Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold; 1977 Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden; 1981 Karl-Bonhoeffer-Medaille; 1986 Carus-Medaille der Medizinischen Akademie Dresden
Suttorp, Meinolf * 5. November 1952 in Waltrop/Westfalen Meinolf Suttorp legte 1972 in Datteln das Abitur ab und absolvierte anschließend 1972/73 ein Krankenpflegepraktikum in Castrop-Rauxel. 1973 nahm er an der Universität Münster ein Chemiestudium, Schwerpunkt Organische Chemie, auf, das er 1979 als Diplom-Chemiker abschloss. Im Jahr zuvor hatte er an der Universität Kiel mit dem Studium der Medizin begonnen, das er auch neben einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Angestellter am Biochemischen Institut der Universität Kiel (1981/82) weiterführte. 1984 erhielt er die ärztliche Approbation und wurde mit der Dissertation „Hydrolyse natürlicher lipophiler Substrate durch unspezifische Carboxylesterasen (EC 3.1.1.1) aus Rattenleber" in Kiel promoviert. Ab 1985 war Suttorp als Assistenzarzt an der Universitäts-Kinderklinik Kiel tätig, wo er 1993 die Facharztanerkennung für Kinderheilkunde erhielt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Lymphohämatopoetischer Chimärismus nach allogener Knochenmarktransplantation: Eine Analyse molekulargenetischer Marker" habilitierte er sich 1995 in Kiel, wurde dort zum Oberarzt und 1995 zum Privatdozenten ernannt. Am 07.09.2001 erhielt er den Titel eines api. Professors verliehen. Im selben Jahr wechselte er an das Universitätsklinikum
Thiele,
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der TU Dresden und übernahm die Leitung des Bereichs Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Seine Ernennung zum C3-Professor für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erfolgte am Ol .03.2004. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Pädiatrische Hämatologie und Onkologie einschl. der Stammzelltransplantation; Nachweis von minimaler Resterkrankung nach Leukämietherapie; Optimierung von Strategien zur Behandlung der Chronisch Myeloischen Leukämie im Kindesalter Publikationen: Monitoring of Chimerism after Allogeneic Bone Marrow Transplantation with Unmanipulated Marrow by Use of DNA Polymorphisms. Leukemia 7 (1993), S. 679-687 (Mitautor); Relapse of TEL-AML1—positive acute lymphoblastic leukemia in childhood: a matched-pair analysis. J. Clin. Oncol. 19 (2001), S. 3188-3193 (Mitautor); Oral mature teratoma containing epididymal tissue in a female neonate. Lancet 357 (2001), S. 283-394 (Mitautor); Prevention of oestradiol-associated toxicosis in a Dalmatian by early intervention with granulocyte colony-stimulating factor. Vet. Ree. 151 (2002), S. 244-245 (zus. m. Β. Hoffmann, W. G. Sippell); The impact of single nucleotide of the thrombin activatable inhibitor (TAFI) gene on TAFI antigen levels in healthy children and pediatric oncology patients. Semin. Thromb. Hemost. 29 (2003), S. 575-583 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 2003 Mitglied des Advisory Boards des Registers für Pädiatrische Stammzelltransplantationen der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Blut- und Knochenmarktransplantation (AG-PÄD-PBSZT) der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie in Frankfurt; seit 2003 Mitglied des Aufsichtsrat der Tumorgewebebank für embryonale Tumoren der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie in Köln; seit 2004 Mitglied des Beirats des Koordinierungszentrums für Klinische Studien in Dresden
Thiele, Peter * 22. März 1919 in Dresden, t 17. April 1996 in Dresden Nachdem Peter Thiele 1937 das Abitur abgelegt hatte, leistete er von 1937 bis 1939 seinen Arbeitsdienst und Wehrdienst. Mit Ausbruch des Krieges diente er als Eisenbahnartillerist. Von 1941 bis 1944 studierte Thiele Medizin in Leipzig und wurde 1944/45 als Feldunterarzt an der Front eingesetzt. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde. 1948 setzte er sein Medizinstudium in Rostock und Halle/S. fort, wo er 1950 die Approbation erhielt und im folgenden Jahr mit der Dissertation „Die durchblutungsfördernde
Peter
Wirkung der Nikotinsäure in der Haut" promoviert wurde. Seine Pflichtassistentenzeit absolvierte er 1951/52 am Betriebsambulatorium der SAG Kombinat Friedländer in Lauchhammer und am Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, wohin er 1952 gewechselt war. Im folgenden Jahr erhielt er hier eine Stelle als Stationsarzt an der Medizinischen Klinik. 1958 wurde Thiele der Facharzt für Innere Medizin zuerkannt. Zwei Jahre später hatte er die Stelle eines Oberarztes an der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden inne. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Beziehungen zwischen den Blutlipiden und der Prognose atherosklerotischer Verschlusskrankheiten der Extremitäten" habilitierte sich Thiele 1964 in Dresden. Am 01.09.1965 wurde er zum Dozenten für Innere Medizin an der Carus-Akademie ernannt. Drei Jahre später übernahm er die Leitung der Inneren Abteilung der Poliklinik der Medizinischen Akademie Dresden, 1971 wurde er mit dem Amt des Stellvertretenden Direktors der Hochschulpoliklinik betraut und am 01.09.1971 zum a.o. Professor für Innere Medizin ernannt. 1977 erhielt die Anerkennung als Subspezialist für Kardiologie/Angiologie. Mit Erreichen der Altersgrenze im Jahre 1984 schied Thiele aus seinen Ämtern aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Angiologie; Störungen des Kohlenhydrat-, Fett- und Harnsäurestoffwechsels; hämorheologische Probleme Publikationen: Möglichkeiten und Grenzen der medizinischen, konservativen Rehabilitation von Gefäßkranken mit arteriellen Verschlusskrankheiten unter besonderer Berücksichtigung des unterschiedlichen Verlaufs des Gefäßleidens. In: Rehabilitation, Organisation und medizinische Praxis Bd. IV, Leipzig 1969, S. 517-525 (III. Internationaler Kongress der Gesellschaft für Rehabilitation in der Deutschen Gesellschaft für die gesamte Hygiene vom 10.-15. Juni 1967 in Erfurt); Gicht: Ratgeber für Gichtkranke u. Gichtveranlagte. Berlin 1979, 6 1990, Steyr 1988 (zus. m. G. Heidelmann); Therapiefibel arterieller Durchblutungsstörungen. Dresden 1975 (Hrsg. zus. m. G. Heidelmann); Diagnostikfibel arterieller Durchblutungsstörungen. Jena 1979; Hyperurikämie und Gicht. Jena 1986 (zus. m. G. Heidelmann u. H.-E. Schröder). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1972-1978 Vorsitzender der Sektion Angiologie in der Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1973 Verdienstmedaille der DDR; 1977 Verdienter Arzt des Volkes; 1982 Medizinalrat
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Tichy, Hans Tichy, Hans * 8. März 1888 in Schreiberhau/Niederschlesien, t 15. Januar 1970 in Dresden Hans Tichy erhielt 1907 in Hirschberg das Reifezeugnis. Anschließend nahm er in Breslau ein Medizinstudium auf, das er 1910 in Marburg fortsetzte. 1913 bestand er dort die Staatsprüfung, leistete seine Medizinalpraktikantenzeit an der Chirurgischen Universitätsklinik und der Medizinischen Poliklinik der Universität ab und erhielt 1914 die ärztliche Approbation. Im selben Jahr wurde Tichy mit der Dissertation „Klinischer und experimenteller Beitrag zur Operation der Wanderniere" in Marburg promoviert. 1914 war er zunächst Volontär, dann Assistenzarzt am Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität Leipzig. Bei Kriegsausbruch wurde Tichy zum Sanitätsdienst eingezogen und war am Lazarett in Constanza und am Reservelazarett in Freiberg tätig. Erst 1919 konnte er seine Facharztausbildung an der Chirurgischen Universitätsklinik in Marburg fortführen und 1921 als Facharzt für Chirurgie und Orthopädie beenden. Er ließ sich in Schreiberhau in eigener Praxis nieder und gründete zwei Jahre später eine chirurgische Privatklinik (seit 1930 „Sonnen- und Freiluftklinik"), in der er sich besonders der Behandlung von Knochen- und Gelenktuberkulose widmete. Er war auch als Kreis-Krüppelfürsorge-Arzt des Kreises Hirschberg tätig. Tichy übersiedelte nach Bad Warmbrunn und war zunächst als Badearzt tätig. 1937 übernahm er die Leitung der Rheumaforschungsstelle und der Rheumaklinik der Breslauer Universität in Bad Warmbrunn. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Tichy zum Wehrdienst einberufen und diente als Chefarzt des Reservelazaretts und Reservekurlazaretts in Bad Warmbrunn bis zur Rückführung des Lazaretts nach Bayern 1945. Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juli 1945 entlassen wurde. Anschließend arbeitete er am staatlichen Rheumaforschungsinstitut in Bad Elster. 1947 wurde ihm nach einer Entscheidung der Entnazifizierungskommission gekündigt. Im folgenden Jahr übersiedelte er nach Dresden, wo er die Stelle des Chefarztes der Rheumaambulanz Dresden-Klotzsche übernahm. Unter seiner Leitung wurde diese zum „Institut für Rheumaforschung und Rheumabekämpfung der DDR" (seit 1951) ausgebaut, das dem Ministerium für Gesundheitswesen direkt unterstellt war. 1955 wurde ihm ein Lehrauftrag für physikalische Therapie an der Medizinischen Akademie Dres-
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den erteilt, dem er bis 1957 nachkam. 1956 erhielt er den Professorentitel verliehen. 1966 wurde er von seinen Pflichten als Institutsdirektor entbunden, leitete aber noch die Bibliothek. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Rheumatologie; Medizinmeteorologie; Physiothérapie; Balneologie Publikationen: Renten- und Invaliditäts-Begutachtung bei Rheumatismus, Diabetes mellitus, Blutschädigungen und Nervenkrankheiten. Leipzig 1954; Lehrbuch der Rheumatologie. Berlin 1959, 2 1962 (zus. m. K. Seidel und G. Heidelmann); Die rheumatischen Krankheiten; Grundlagen, Methoden und Aufgaben einer erweiterten Vorsorge und Betreuung. Berlin 1962; Infektion und Herdinfektion in der Rheumatologie. Darmstadt 1967; Gemeinschaftstagung Deutscher und Tschechoslowakischer Rheumatologen 1967 Bad Elster. Berlin 1968 (Hrsg. zus. m. F. Lenoch). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1927 Stellvertretender Vorsitzender des Schlesischen Bäderverbandes; 1930 Vorsitzender der Vereinigung der schlesischen Bäderärzte; 1952 Erster Vorsitzender des „Zentralen Arbeitskreises für Erforschung und Bekämpfung des Rheumatismus" Ehrungen und Auszeichnungen: 1952 Verdienter Arzt des Volkes; 1957 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze; 1961 Rudolf-Virchow-Preis; 1963 Hufeland-Medaille Ehrenmitgliedschaft in folgenden Gesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie; Gesellschaft für Rheumatologie in der Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; Gesellschaft für Physiothérapie in der Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR; Schwedische Gesellschaft für Rheumatologie; Italienische Gesellschaft für Rheumatologie
Todt, Horst * 30.09.1935 in Irfersgrün/Vogtland Nachdem Horst Todt 1954 in Auerbach im Vogtland das Abitur abgelegt hatte, war er bis 1956 zunächst als Chemiepraktikant am Institut für Kohlewertstoffe Leipzig, danach als Hilfspfleger am Heinrich-Braun-Krankenhaus Zwickau tätig. 1956 begann er ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig und wechselte 1959 an die Medizinische Akademie Dresden, wo er das Studium 1962 mit dem Staatsexamen abschloss. Im gleichen Jahr - 1962 - wurde Todt mit der Dissertation zum Thema „Bestimmung der Resorptionszeit von Na-24 bei verschiedenen Arten der Ausbildung" an der Medizinischen Akademie Dresden promoviert. Die Pflichtassis-
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tenz absolvierte Todt bis 1963 an der Dresdener Akademie und anschließend das praktische Jahr an einer Poliklinik in Dresden. 1964 begann er seine Facharztausbildung an der Klinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dresden, die er 1968 mit der Anerkennung als Facharzt für Kinderheilkunde abschloss, und war danach als Stationsarzt an der Kinderklinik der Carus-Akademie tätig. Zugleich wurde ihm die Leitung der dortigen EEG-Abteilung übertragen. 1973 wurde Todt die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für das Fach Kinderheilkunde erteilt und 1978 zum Oberarzt an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit dem Thema „Zur Spätprognose kindlicher Epilepsien - Ergebnisse einer prospektiven Längsschnittstudie" hatte sich Todt 1980 an der Medizinischen Akademie Dresden habilitiert. 1983 übernahm er die Leitung der neu gegründeten Abteilung für Neuropädiatrie an der Kinderklinik der Carus-Akademie. Am 01.02.1987 wurde Todt zum Hochschuldozenten sowie 1992 zum api. Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt sowie am 01.06.1994 als C3Professor für Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie an der Medizinischen Fakultät der T U Dresden berufen. Horst Todt war in dieser Stellung an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der T U Dresden bis zu seiner Emeritierung am 30.09.2000 tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Therapie und Prognose der Epilepsie des Kindes- und Jugendalters Publikationen: The late prognosis of epilepsy in childhood: results of a prospective follow-up study. Epilepsia 25 (1984), S. 137-144; Termination of anticonvulsive drug treatment and the electroencephalogram. Acta Paediatrica Hungarica 27 (1986), S. 1-7; Fokale Anfälle im Kindesalter. In: Jacobi, G., Κ. MeierEwert (Ed.): Epilepsien des Kindesalters - Therapie und Prognose. Stuttgart 1991, S. 97-101 (zus. m. U. Matthes); Long-term observations. In: Niedermeyer, E., R. Degen: The Lennox Gastaut Syndrome. New York 1988, S. 377-381; The therapy of benign myoclonic epilepsy in infancy. In: Degen, R., F.E. Dreifuss (Ed.): Benign localized and Generalized Epilepsies of Early Childhood. Elsevier Publishers Epilepsy Res. Suppl. 6, 1992, S. 137-139; Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-2000 Mitglied des Vorstandes, 1993 Präsident der Gesellschaft für Neuropädiatrie; 1991-2000 Mitglied der Impfkommission des Landes Sachsen; 1993-1994 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates klinische Epilepsieforschung;
Vogelsang, Johann
Alexander
1993-1995 Mitglied des Konzils der TU Dresden; Ehrungen und Auszeichnungen: 1981 Arthur-Schloßmann-Preis
Vogelsang, Johann Alexander * 31. Januar 1890 in Werl/Westfalen, t 08. Mai 1963 in Dresden Johann Alexander Vogelsang legte 1911 in Attendorn das Abitur ab. 1911 nahm er in Freiburg ein Zahnmedizinstudium auf, das er in Leipzig (1911-1913) und Berlin (1913-1914) fortsetzte. Im August 1914 legte er die zahnärztliche Notprüfung ab, die zahnärztliche Approbation erhielt er 1916. Anschließend wurde er zum Heeresdienst einberufen, aus dem er 1918 entlassen wurde. Daraufhin war er ab 1919 als Assistent an der Zahnklinik der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Dresden tätig. Im folgenden Jahr wurde Vogelsang mit der Dissertation „Die Reaktion der Pulpa auf plötzlichen Schmelzmangel" in Berlin zum Dr. med. dent, promoviert. 1921 übernahm er die Leitung der neu gegründeten Zahnabteilung des Krankenhauses Johannstadt und ließ sich gleichzeitig in eigener Praxis in Dresden nieder. 1934 wurde Vogelsang seitens des Stadtkrankenhauses gekündigt, er musste aber seinen Dienst fortsetzen; die Kündigung wurde im folgenden Jahr wieder aufgehoben. 1939/40 wurde Vogelsang zum Militärdienst einberufen und leistete seinen Dienst in Lazaretten ab. Danach kehrte er an das Dresdener Klinikum zurück, wurde aber 1942 erneut einberufen, um im Lazarett Arnsdorf eine kieferchirurgische Abteilung einzurichten und zu leiten. 1945 nahm Vogelsang seinen Dienst im Krankenhaus Johannstadt wieder auf. Er setzte sich intensiv für den Wiederaufbau seiner Zahnabteilung ein und konnte diese 1946 zu einer Zahn- und Kieferklinik mit Bettenstation ausbauen. 1950 begann er seine Lehrtätigkeit am „Institut für zahnärztlichen Nachwuchs", das 1954 in die neu gegründete Medizinische Akademie Dresden überging. Im folgenden Jahr wurde Vogelsang als Leiter der Zahn- und Kieferklinik bestätigt. Er erhielt einen Lehrauftrag für Kieferchirurgie. A m 31.01.1958 wurde ihm der Professorentitel für Zahnheilkunde/Kieferchirurgie an der Medizinischen Akademie Dresden verliehen. Vogelsang verstarb am 08.05. 1963 kurz vor seinem angekündigten Ausscheiden aus der Akademie. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kieferchirurgie; Kieferorthopädie; zahnärztliche Prothetik
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Wächter,
Isolde
Publikationen: Die Reaktion der Pulpa auf plötzlichen Schmelzmangel. Dt. Monatsschr. f. Zahnheilkunde 40 (1922), S. 97-116; Die Verhandlungen über „Aetiologie und Behandlung der Karies" auf dem Internationalen Kongreß in Wien. Dt. Zahnärztl. Wochenschrift 39 (1936), S. 1065-1067; Fehldiagnose in der zahnärztlichen Röntgenologie. Dt. Zahnärztl. Wochenschrift 39 (1936), S. 1112; Über die Aufgaben einer Zahn- und Kieferklinik - Stomatologischen Klinik - als Fachklinik eines Krankenhauses. Das Dt. Gesundheitswesen 6 (1951), S. 1492-1493; Entstehung eines peritheliomatösen Sarkoms nach einem stumpfen Trauma gegen des linken Unterkieferwinkel. In: Dt. Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 27 (1957), 174180. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1927-1933 Vorstandsmitglied des „Zentral-Vereins Deutscher Zahnärzte"; 1926-1934 1. Vorsitzender des „Verein approbierter Zahnärzte Dresdens und Umgebung"; 1928-1936 Mitglied des Sächsischen Landesgesundheitsamtes; 1949-1951 Vorsitzender der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dresden; ab 1952 Mitglied des Herausgeberkollegiums der „Deutschen Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde" Ehrungen und Auszeichnungen: 1956 Hermann-Euler-Medaille; 1961 Hufeland-Medaille in Gold; 1962 Obermedizinalrat
Wächter, Isolde * 19. April 1952 in Augsburg Isolde Wächter legte 1971 in Augsburg das Abitur ab und nahm an der Ludwig-MaximilianUniversität München ein Studium der Humanmedizin auf, das sie 1977 mit Erhalt der ärztlichen Approbation abschloss. Im selben Jahr wurde Wächter mit der Dissertation „Wechselwirkung von Arzneimitteln bei ihrer Bindung am Muskelgewebe" in München promoviert. 1978 war sie an der II. Chirurgischen Klinik des Krankenhauszweckverbandes Augsburg und 1978/79 in der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung am Städtischen Krankenhaus Bobingen tätig. Seit 1980 arbeitete Wächter an der Frauenklinik des Klinikums Großhadern der Universität München, wo sie 1983 Facharztanerkennung für Frauenheilkunde erhielt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur in-vitro Perfusion von menschlichem Plazentagewebe mit antimikrobiellen Substanzen" habilitierte sich Wächter 1990 in München. 1996 nahm sie an fakultativen Weiterbildungen wie „Spezielle operative Gynäkologie" und „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin"
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teil. Am 12.06.1997 wurde Wächter als api. Professorin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität München ernannt. 1997 wechselte Wächter als Oberärztin an die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und wurde zwei Jahre später an die TU Dresden umhabilitiert. 2003 schied sie jedoch aus dem Dresdener Universitätsklinikum aus und ließ sich im folgenden Jahr in eigener Praxis in Augsburg nieder. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Kinder- und Jugendgynäkologie; Infektionen in der Gynäkologie und Geburtshilfe; perinatale Infektionen und deren Behandlung Publikationen: Plancental pharmacokinetics of Cefotetan using an „in vitro" model. J. Obstet. Gynecol. Vol. 6, Suppl. 1 (1986), S. Π Ι 6 (Mitautorin); Zur Pharmakokinetik neuerer Antibiotika im in-vitroPlazentaperfusionsmodell. FAC, Fortschr. der antimikrobiellen und antineoplastischen Chemotherapie, Band 6-2 (1987), S. 249-256 (Mitautorin); Study to compare ceftriaxone with cefotetane and cefotaxime in a human placental perfusion model. Int. J. of Experimental and Clinical Chemotherapy, Vol. 5, Nr. 3 (1992), S. 149-151 (Mitautorin); Zur Anlage der Neovagina nach Vecchietti. Geburtsh. u. Frauenheilk. 56 (1996) M181-M184, Heft 12; Adnextumoren im Kindes- und Jugendalter. Gynäkologe 31 (1998), S. 518-533; Was bedeutet die Diagnose AGS für junge Mädchen und erwachsene Frauen? Geburtsh. Frauenheilk. 59 (1999), S. 616-621 (Mitautorin) Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-2001 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Infektionen und Infektionsimmunologie in Gynäkologie und Geburtshilfe (AGII); 1994-2001 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendgynäkologie; seit 2000 Mitglied im erweiterten Vorstand der Arbeitsgemeinschaft materno-fetale Medizin
Walter, Michael * 7. Juli 1955 in Berlin Michael Walter legte 1975 in Berlin das Abitur ab. Im selben Jahr nahm er an der Freien Universität Berlin ein Studium der Zahnmedizin auf, das er 1980 mit dem Erhalt der Approbation abschloss. Seit 1980 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Klinische Prothetik des Fachbereiches Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der FU Berlin, wo er 1982 mit der Dissertation „Untersuchungen über den Zementierungsvorgang unter besonderer Berücksichtigung kombiniert stufig-steilkonisch beschlif-
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fener Zahnstümpfe" promoviert wurde. 1985 erhielt er ebenda die Stellung eines Oberarztes, nutzte von 1987 bis 1990 ein Habilitationsstipendium des Bundesverbandes der Deutschen Zahnärzte und habilitierte sich 1991 mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Kalottenartikulation mit höckerlosen Seitenzähnen". Im folgenden Jahr absolvierte er einen Gastaufenthalt mit dem Schwerpunkt Implantologie am Karolinska-Institut Huddinge, Stockholm/Schweden. Am 01.01.1994 wurde er als C4-Professor für Zahnärztliche Prothetik und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. 2003 nahm Walter eine Gastprofessur an der University of Alberta, Edmonton/Kanada wahr. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Dental Public Health; klinische Therapiestudien Publikationen: Six-year follow-up of titanium and high-gold porcelainfused-to metal fixed partial dentures. J. Oral Rehabil. 26 (1999), S. 91-96 (Erstautor); Prospective study on titanium bar-retained overdentures: 2-year results. Clin. Oral Implants Res. 11 (2000), S. 361369 (zus. m. U. Eckelt, Β. Marré); Plaque, gingival health and post-operative sensitivity in titanium inlays and onlays: a randomized controlled clinical trial. S. Dent. 29 (2001), S. 181-186 (Erstautor); Prosthetic treatment need in a representative German sample. J. Oral Rehabil. 28 (2001), S. 708-716 (Erstautor); Reliability and properties of ground Y-TZP-zirconia ceramics. J. Dent. Res. 81 (2002), S. 487-491 (Mitautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1997-2003 Geschäftsfuhrendes Vorstandsmitglied des Forschungsverbundes Public Health Sachsen; seit 2004 Mitglied des Forschungsverbundes Public Health Sachsen / Sachsen-Anhalt; seit 2004 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde
Walter (geb. Flamm), Renate Else * 11. November 1934 in Halle/S. Nach dem 1952 an der Thomas-MüntzerOberschule in Halle/S. abgelegten Abitur nahm Renate Walter 1952 zunächst ein Jura-Studium an der Martin-Luther-Universität Halle auf. 1953 ließ sie sich an die Karl-Marx-Universität Leipzig für ein Studium der Medizin umimmatrikulieren, das sie 1958 mit dem ärztlichen Staatsexamen abschloss. 1959 wurde Renate Walter unter Vorlage der Dissertation „Untersuchungen des Fibrinogenspiegels im Plasma bei malignen Tumoren mit der Methode nach F. H. Schulz" an der Universität Leipzig promoviert. Nach der einjährigen Pflichtassistentenzeit am Bezirkskrankenhaus
Walter (geb. Flamm),
Renate
Else
Magdeburg-Altstadt wurde ihr 1960 die ärztliche Approbation in Leipzig erteilt. Zunächst als Assistenzärztin für Innere Medizin auf Infektionsstationen der Medizinischen Akademie Magdeburg tätig, siedelte sie Mitte 1960 zeitweilig wieder nach Halle über, wo sie an der Kinderklinik der Martin-Luther-Universität arbeitete und sich wissenschaftlich insbesondere mit Infektionskrankheiten des frühen Kindesalters beschäftigte. 1962 nahm sie eine Facharztausbildung am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Akademie Magdeburg auf, die sie 1965 mit der Anerkennung zum Facharzt für Bakteriologie und Serologie (Mikrobiologie) abschloss. 1968 verließ sie das Institut und übernahm das Amt einer Stellvertretenden Direktionsärztin für Verkehrshygiene beim Medizinischen Dienst des Verkehrswesens, Direktion Magdeburg. Noch im gleichen Jahr folgte sie einem Ruf an die Hauptabteilung „Hygiene der Arbeits- und Lebensbedingungen", Bereich Allgemeine und Kommunale Hygiene beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR, wo sie insbesondere für Fragen der Wasser-, Boden- und Lufthygiene sowie des Lärmschutzes verantwortlich war. Ende 1970 wurde Renate Walter mit dem Aufbau einer „Forschungsstelle für Wasservirologie" in BerlinBuch als Außenstelle des Forschungsinstitutes für Hygiene und Mikrobiologie Bad Elster beauftragt, der sie bis 1982 als Leiterin vorstand. Bereits seit 1969 hatte Renate Walter am Lehrstuhl für Allgemeine und Kommunalhygiene des Hygiene-Institutes des Bereiches Medizin der Humboldt-Universität Berlin Aufgaben in der studentischen Ausbildung übernommen, erlangte 1971 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Allgemeine und Kommunalhygiene und erhielt zum 01.02.1974 eine Honorardozentur für Allgemeine und Kommunalhygiene an der Humboldt-Universität Berlin. 1976 habilitierte sich Renate Walter mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur kommunalhygienischen Bedeutung der Gewässerkontamination mit humanpathogenen Viren" an der Humboldt-Universität Berlin. Zum 01.09.1982 folgte sie einem Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Kommunalhygiene sowie als Direktorin des Institutes für Allgemeine und Kommunalhygiene an die Medizinische Akademie Dresden. Zusätzlich nahm sie einen Lehrauftrag an der Technischen Universität Dresden im Fach Virusökologie sowie seit 1985 eine befristete Gastprofessur an der Universität für Boden-
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Wehnert, Jörg kultur in Wien/Österreich wahr. Die ordentliche Professur sowie die Institutsleitung an der Medizinischen Akademie Dresden bekleidete sie bis zu ihrer Ausreise nach Österreich im September 1989. Zum 01.01.1990 wurde ihr eine vierjährige Gastprofessur an der Universität für Bodenkultur zu Wien erteilt, die 1994 in eine Honorarprofessur auf Lebenszeit umgewidmet wurde. Im Juni 1990 trat Renate Walter in den Dienst der Stadt Wien und wurde am 01.01.1991 zur Leiterin des Institutes für Umweltmedizin der Stadt Wien berufen, in der Funktion sie bis zu ihrer Pensionierung am 30.09.2000 tätig war. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Umwelthygiene und Umweltmedizin; Wasser-, Bodenund Lebensmittelvirologie; Umweltmikrobiologie; Epidemiologie umweltbedingter Krankheiten; Epidemiologie viraler Infektionskrankheiten des Kindesalters Publikationen'. Epidemiologische Aspekte und Erscheinungsbild der interstitiellen plasmacellulären Pneumonie. Zschr. f. Kinderheilk. 90 (1964), S. 251-261; Ein Zweistufenverfahren zur Virusanreicherung aus Lösungen mit geringem Virustiter. J. of Hygiene, Epidemiol., Microbiol, and Immunol. 25 (1981), S. 71-81 (zus. m. R. Stefan); Long-term study of virus contamination of surface water in the German Democratic Republic. Bulletin of the World Health Organisation 60 (1982), S. 789-795 (Erstautor); Health Risk Assessment of water Contaminants using baseline data of Cancer Incidence in different Water Supply Areas. Water Science and Technology 2 (1991), S. 5-12 (Erstautor); Umweltvirologie, Viren in Wasser und Boden. Wien-New York 2000 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1972 Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Epidemiologie / Wasservirologie der Gesellschaft für Allgemeine und Kommunale Hygiene der DDR; 1972 Mitglied der Sektion Medizin beim Präsidium der Urania; 1976 Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft für die gesamte Hygiene; 1976 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Allgemeine und Kommunale Hygiene 1981 Mitglied des Management Komitees der Arbeitsgruppe „Health Related Water Microbiology" der „International Association for Water Pollution Research" Ehrungen und Auszeichnungen·. 1973 Hufeland-Medaille in Silber; 1980 Medizinalrätin
Wehnert, Jörg * 6. November 1939 in Dresden Jörg Wehnert legte 1958 an der Kreuzschule Dresden das Abitur ab und nahm 1959 ein Studium der Medizin an der Martin-Luther-Universität
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Halle/S. auf, das er 1965 mit dem ärztlichen Staatsexamen beendete. Noch im gleichen Jahr 1965 - wurde Wehnert mit der Dissertation „Über das Karzinom des Urachus" an der Universität Halle promoviert. Nach seiner Pflichtassistenz, die er an der Urologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden absolvierte, wurde ihm 1966 die ärztliche Approbation in Halle erteilt. Anschließend begann er eine Facharztausbildung an der Urologischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden, die er 1970 mit der Anerkennung als Facharzt für Urologie beendete. Bereits seit 1968 als Stationsarzt tätig, wurde Wehnert 1974 zum Oberarzt an der Urologischen Klinik ernannt. Mit seinem Hauptforschungsschwerpunkt der Urodynamik des unteren Harntraktes und unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Entwicklung eines Uroflowmeters zur Bestimmung des Harnflow pro Zeiteinheit und seine Anwendung bei ausgewählten subvesicalen Harnabflussstörungen" habilitierte sich Wehnert 1977 an der Medizinischen Akademie Dresden. 1977 erwarb er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Urologie und wurde am 01.02.1978 als Hochschuldozent für Urologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. In den Jahren 1973 bis 1981 nahm Wehnert zahlreiche Studienaufenthalte im Ausland wahr, u. a. an den Urologischen Universitätskliniken in Helsinki/Finnland, Minsk/UdSSR und Innsbruck/Österreich. Zum 01.09.1982 wurde Wehnert als o. Professor für Urologie und gleichzeitig zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie an der Medizinischen Akademie Dresden berufen. 1991 schied Jörg Wehnert auf eigenen Wunsch aus dem Dienst an der Medizinischen Akademie Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Urodynamik des unteren Harntraktes; operative und konservative Therapie der Streß- und Urge-Inkontinenz; Elektrostimulation der Harnblase, insbes. neurogene Blase Publikationen: Das Ultraschallnephrogramm zur Differenzierung von Zyste und Tumor. Z. Urol. u. Nephrol. 63 (1970), S. 457-465; Neue technische Möglichkeiten zur simultanen Zystometrie. Z. Urol. u. Nephrol. 72 (1979), S. 649-653 (zus. m. R. Werthschützky); Zur Therapie der Detrusorhyperaktivität mit Propiverin (Mictonorm). Z. Urol. u. Nephrol. 74 (1981), S. 827-832 (zus. m. L.-U. Kelly, S. Sage); Urodynamik. Teil 1: Wertigkeit, Untersuchungsmöglichkeiten und messtechnische Voraussetzungen. Z. Urol. u. Nephrol. 76 (1983), S. 549-555 (zus. m. O.-A. Festge); Die transurethrale Elektrostimulation zur Therapie postoperativer Blasenentleerungsstörung nach erweiterter
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Hysterektomie. Zbl. Gynäkol. 109 (1987), S. 1104-1110 (zus. m. S. Sage). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1974-1988 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Urologie der DDR; 1987 Gründungspräsident der Sächsischen Gesellschaft für Urologie
Weißbach, Gerhard * 15. März 1933 in Burkhardtsdorf/Erzgeb. Gerhard Weißbach legte 1952 in Thum/Erzgebirge das Abitur ab und nahm im selben Jahr in Leipzig ein Medizinstudium auf. 1957 bestand er das Staatsexamen und wurde mit der Dissertation „Ein Beitrag zur Problematik um den Korsakowschen Symptomenkomplex" in Leipzig promoviert. Nachdem er an verschiedenen Kliniken der Leipziger Universität ab 1957 seine Pflichtassistenzzeit absolviert hatte, erhielt er 1959 die Approbation. 1959 begann Weißbach eine Facharztausbildung an der Universitäts-Kinderklinik Leipzig, die er 1964 mit dem Erhalt der Facharztanerkennung für Kinderheilkunde abschloss. Von 1964 bis 1970 arbeitete Weißbach an der Universität Leipzig im Bereich der Onkologie/ Hämatologie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Das Fibrinolytische Potential des Neugeborenen" konnte er sich 1969 dort habilitieren. Im folgenden Jahr wurde er zum Oberarzt an der Leipziger Universitäts-Kinderklinik, erhielt 1971 die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Kinderheilkunde und am 01.02.1976 die Ernennung zum Hochschuldozenten für Pädiatrie an der Universität Leipzig. Am 01.09.1985 wurde Weißbach als o. Professor für Pädiatrie an die Medizinische Akademie Dresden berufen. Zunächst war er 1985/86 am College of Medical Science in Gondar/Äthiopien tätig. 1986 erhielt er die Anerkennung als Subspezialist für Hämatologie und übernahm die Leitung der Hämatologisch-Onkologischen Abteilung der Klinik für Kinderheilkunde an der Carus-Akademie. Am 01.06.1994 wurde Weißbach zum C3Professor für Kinderheilkunde mit Schweipunkt Hämatologie/Onkologie an der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ernannt. Mit Erreichen der Altersgrenze ist er 1998 aus dem Dienst ausgeschieden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Hämatologie, Onkologie
Wenzel,
Klaus-Wolfgang
Publikationen: Defibrinierungssyndrome bei Neugeborenen. Helv. Paediat. Acta 26/1 (1971), S. 78-87 (zus. m. H. Lenk); Zur Therapie der Blutgerinnungsstörungen bei chronisch asphyktischen Neugeborenen. Kinderärztl. Prax.39/8 (1971), S. 397-404 (zus. m. M. Domula, H. Lenk); Fibrinolytische Therapie bei DIC im Kindesalter. Folia Haematol. 104/6 (1977), S. 801-809 (Erstautor); The coagulation system in septic newborns. Eur. J. Pediatr. 136/1 (1981), S. 67-73 (zus. m. M. Domula, W. Handrick); Blutgerinnungsdiagnostik in der Klinik: eine methodische Anleitung. Berlin 1991.
Wenzel, Klaus-Wolfgang * 24. Juli 1938 in Zwickau Nachdem Klaus-Wolfgang Wenzel 1956 in Oelsnitz das Abitur abgelegt hatte, nahm er in Leipzig im selben Jahr ein Medizinstudium und zusätzlich 1960 ein Chemiestudium auf. 1962 bestand er das medizinische Staatsexamen, erhielt 1963 die ärztliche Approbation und wurde ebenfalls 1962 mit der Dissertation „Das Verhalten der hämolytischen Komplementaktivität im menschlichen Serum, Nativblut, Citratblut und Plasma in Abhängigkeit von der Lagerung" in Leipzig promoviert. Wenzel arbeitete 1964 als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 1970 schloss er sein Zweitstudium als DiplomChemiker ab. 1973 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt am Leipziger Institut für Biochemie. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Das Assoziationsverhalten der Phosphofructokinase aus menschlichen Erythrocyten und sein Einfluss auf die kinetischen Eigenschaften des Enzyms" konnte Wenzel sich 1976 in Leipzig habilitieren. Im folgenden Jahr erhielt er die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Biochemie. Von 1977 bis 1979 nahm er eine Gastprofessur am Institut Polytechnique de Conakry /Guinea wahr. Am 01.02. 1980 wurde er zum Dozenten für Biochemie am Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt. 1990 übernahm Wenzel das Direktorat des Instituts für Biochemie an der Medizinischen Akademie Dresden. Am 01.06.1992 wurde er als Professor für Biochemie an der Carus-Akademie und am 01.10.1993 als C4-Professor für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Von 1992 bis 2003 war er Direktor des Instituts für Physiologische Chemie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Mit Erreichen des Rentenalters ist Wenzel 2003 aus der Medizinischen Fakultät ausgeschieden.
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Wirth, Manfred
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Enzymologie; Regulation der Glykolyse; Wachstumsfaktoren; Knochenstoffwechsel
Dresden. Von 1994 bis 1999 engagierte er sich zudem als Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums der TU Dresden.
Publikationen: Transforming growth factor-ß 1-induced activation of the Raf-MEK-MAPK signaling pathway in rat lung fibroblasts via a PKC-dependent mechanism. Biochem. Biophys. Res. Commun. 249 (1998), S. 456-460 (Mitautor); Purification and some properties of UDP-xylosyltransferase of rat ear certilage. Glycobiology 10 (2000), S. 803-807 (zus. m. U. Pfeil); Changes in xylosyltransferase activity and in proteoglycan deposition in bleomycin-induced lung injury in rat. Eur. Respir. J. 18 (2001), S. 347-356 (Mitautor); Proliferation and differentiation of rat calvarial osteoblasts on collagen type I-coated titanium alloy. J. Biomed. Mater. Res. 59 (2002), S. 516-527 (Mitautor); Modification of TÌ6A14V surfaces using collagen I, III, and fibronectin. II. Influence on osteoblast responses. J. Biomed. Mater. Res. 67A (2003), S. 431-438 (Mitautor).
Publikationen: Human embryonal cell carcinoma in nude mice. Cancer Res. 43 (1983), S. 5526-5532 (Erstautor); Functional properties of natural killer cells in carcinoma of the prostate. J. Urol. 133 (1985), S. 973-978 (zus. m. R. Ackermann, Β. J. Schmitz-Dräger); Value of nuclear DNA ploidy patterns in patients with prostate cancer after radical prostatectomy. Eur. Urol. 20 (1991), S. 248-252 (Erstautor); Expression of the extracellular matrix signaling molecule Cyr61 is downregulated in prostate cancer. Prostate 36 (1998), S. 85-91 (Mitautor); Identification of a novel gene on chromosome 13 between BRCA-2 and RB-1. Prostate 47 (2001), S. 91-101 (Mitautor).
Wirth, Manfred * 6. Januar 1949 in Rieneck Nachdem Manfred Wirth 1969 in Würzburg das Abitur abgelegt hatte, leistete er 1969/70 seinen Wehrdienst. 1970 nahm er an der Universität Frankfurt a. M. ein Medizinstudium auf, das er 1976 in Würzburg beendete. Nachdem Wirth 1976/77 als Medizinalassistent am Kreiskrankenhaus Gerolzhofen und am Carl von Heß-Krankenhaus Hammelburg tätig gewesen war, erhielt er 1977 die Approbation. Im selben Jahr wurde er mit der Dissertation „Untersuchungen zur Ausscheidung des Hepatitis-B Oberflächenantigens (HBsAG) und seines Antikörpers (HBsAK) im Schweiß" in Würzburg promoviert. 1977/78 arbeitete Wirth als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich (SFB) 105 der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Würzburg und 1978/79 Wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgischen Universitäts- und Poliklinik Würzburg. 1979 begann er an der Urologischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg eine Facharztausbildung, die er 1984 mit Erhalt der Facharztanerkennung für Urologie abschloss. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Immunologische Aspekte des Prostata-Carcinoms" habilitierte er sich 1986 in Würzburg und wurde im selben Jahr zum Oberarzt, 1990 zum C3-Professor für Urologie an der Urologischen Universitätsklinik Würzburg ernannt. 1992 folgte er einem Ruf als C4-Professor für Urologie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie an die Medizinische Akademie
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Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-1993 Wissenschaftlicher Beirat der Arbeitsgemeinschaft Urologischer Onkologen in der Deutschen Krebsgesellschaft; seit 1993 Vorsitzender des Onkologischen Arbeitskreises der Deutschen Gesellschaft für Urologie und des Berufsverbandes der Deutschen Urologen; 1993-1995 Filmkommission der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V.; 1994-1998 1. Sprecher der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Urologie (SIU); seit 1995 Videokommission der Europäischen Gesellschaft für Urologie; seit 1996 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer Ehrungen und Auszeichnungen: 1987 Maximilian Nitze Preis
Witt, Martin * 13. Juni 1956 in Göttingen Nachdem Martin Witt 1975 in Flensburg das Abitur abgelegt hatte, absolvierte er eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. 1977 nahm er in Turin/Italien ein Medizinstudium auf, das er in Graz/Österreich und Hamburg fortsetzte. 1983 erhielt er die Approbation. Im folgenden Jahr begann er als Wissenschaftlicher Assistent am Anatomischen Institut der Universität Tübingen zu arbeiten. 1986 wurde Witt unter Vorlage der Dissertation „Lektinhistochemische und immuncytochemische Untersuchungen zur Charakterisierung hormonbildender Zellen der Adenohypophyse der Ratte" in Tübingen promoviert. 1990 weilte Witt als Research Fellow zu einem Studienaufenthalt an der Bowman Gray University, WinstonSalem, N.C./USA. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Kohlenhydrathistochemische Untersuchungen am peripheren Geschmacksorgan verschiedener Vertebraten" konnte er sich 1994 in
Wolff, Helmut
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Tübingen habilitieren und wurde am 03.02.1994 ebenda zum Privatdozenten ernannt. Im selben Jahr wechselte er als Wissenschaftlicher Oberassistent an das Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. 1996 erfolgte seine Umhabilitierung an die TU Dresden. Seine Ernennung zum api. Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erfolgte am 01.12.1999. 2002 folgte er einer Einladung als Visiting Professor (Frontier Sciences) an der Tokyo Universität, Tokio/Japan. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: funktionelle Morphologie chemosensorischer Organe (Riechschleimhaut, V N O und Geschmack) Publikationen: Carbohydrate histochemistry of vertebrate taste organs. Progr. Histochem. Cytochem. 30 (1996) 4, S. 1-172; Immunohistochemical distribution of CD44 and some of its isoforms during human taste bud development. Histochem. Cell. Biol. 110 (1998), S. 95-103 (zus. m. M. Kasper); Distribution of vimentin in the developing chick taste bud during the perihatching period. Cell. Mol. Biol. 45 (1999), S. 303-316 (zus. m. D. Ganchrow, J. R. Ganchrow); On the chemosensory nature of the adult human vomeronasal epithelium. Histochem. Cell. Biol. 117 (2002), S. 493-509 (Mitautor); Anatomy of the peripheral gustatory system. In: R. L. Doty (Hrsg.): Handbook of Olfaction and Gustation. 2. Aufl., New York 2003, S. 651-677 (zus. m. I. J. Miller, K. Reutter).
Witzleb, Wolf * 27. Dezember 1938 in Wasungen/Kreis Meiningen Wolf Witzleb legte 1956 in Meiningen das Abitur ab und studierte anschließend bis 1962 an der Humboldt-Universität Berlin und an der Medizinischen Akademie Erfurt Medizin. Nach seiner Pflichtassistenz, die er am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Akademie Erfurt absolvierte, wurde ihm 1963 die ärztliche Approbation erteilt. Anschließend nahm er eine Facharztausbildung am Erfurter Institut für Medizinische Mikrobiologie auf und erwarb 1966 die Anerkennung als Facharzt für Bakteriologie und Serologie (Mikrobiologie). Bereits 1965 war Witzleb mit der Dissertation „Untersuchungen zur heutigen Resistenzlage bei Shigellen" an der Medizinischen Akademie Erfurt promoviert worden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Ätiologie und Epidemiologie der Mykoplasmaerkrankungen des Menschen" habilitierte sich Witzleb 1970 an der Medizinischen Akademie Erfurt. Gleichzeitig wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) für Medizini-
sche Mikrobiologie erteilt. 1971 übernahm er die Leitung des Institutes für Bakteriologie und Serologie am Bergarbeiterkrankenhaus der SDAG Wismut in Erlabrunn. Zum 01.09.1977 folgte Witzleb einem Ruf als o. Professor auf den Lehrstuhl für Mikrobiologie sowie als Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie an die Medizinische Akademie Dresden. Mit der Neustrukturierung und Gründung des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden wurde Wolf Witzleb am 30.11.1994 zum C3-Professor für Medizinische Mikrobiologie berufen und war als Leiter der Abteilung Medizinische Mikrobiologie bis zum Erreichen seines Altersruhestandes am 01.04.2004 tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte·. Diagnostik, Klinik und Epidemiologie von MykoplasmenInfektionen; Wirkung von Desinfektionsmitteln und Antiseptika auf Mykoplasmen; Studien zum Nachweis und u. zur Eliminierung von Kontamination mit Mykoplasmen im Herstellungsverfahren von Influenzavirus- und Gelbfiebervirusimpfstoffen; Pathogenese schwer verlaufender Virusinfektionen (Myokarditis, respiratorische Erkrankungen im Kindesalter, Influenzaerkrankungen); diagnostische Arbeiten zum Nachweis und zur Abklärung der genitalen Chlamydia trachomatis-Infektion und der dadurch bedingten Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen, schwer verlaufender Infektionen durch Legionella pneumophila, der Neuroborelliose Publikationen·. Erkrankungen des Respirationstraktes durch Mycoplasma pneumoniae. Dtsch. Med. Wochenschr. 91 (1966), S. 429-433 (Erstautor); Nachweis von Mykoplasmen in höheren Abschnitten der ableitenden Harnwege. Zbl. Bakteriol. Mikrobiol. Hyg. 1/Orig. 208 (1968), S. 427-430 (Erstautor); Mycoplasma Diseases of Man. Proceedings of the International Symposium Reinhardsbrunn Castle, October 2nd to 6th 1968. Jena 1969 (zus. m. M. Sprössig); Demonstration of Influenza Virus A in human heart by semiquantitative virus assay and immunofluorescence. Acta Virol. 20 (1976), S. 168 (Erstautor); Enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) zum Antigennachweis von Mycoplasma pneumoniae. Z. gesamte Hyg. 30 (1984), S. 106-107 (zus. m. J.H. Heibig). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. 1981 Vorsitzender der Revisionskommission u. Organisatorische Leitung von Kongressen (1977, 1981, 1989) der Gesellschaft für Mikrobiologie und Epidemiologie der DDR Ehrungen und Auszeichnungen: 1987 Medizinalrat
Wolff, Helmut * 8. Oktober 1928 in Marinkow/Wolhynien Nachdem Helmut Wolff 1950 in Zwickau das Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1950 bis
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Wozel,
Gottfried
1956 in Leipzig Medizin. Seine Pflichtassistentenzeit absolvierte er in den Fächern Chirurgie, Innere Medizin und Gynäkologie/Geburtshilfe und erhielt 1957 die Approbation. Bereits 1956 wurde Wolff mit der Dissertation „Tierexperimente mit der 2,3-Dimercaptopropionsäure und dem 2,3-Dimercaptopropanol (BAL)" in Leipzig promoviert. Ab 1958 arbeitete er als Assistent am Physiologisch-Chemischen Institut der Leipziger Universität. Im folgenden Jahr begann er eine Facharztausbildung an der Chirurgischen Klinik der Universität Leipzig, die er 1963 mit dem Erwerb der Facharztanerkennung für Chirurgie abschloss. Im folgenden Jahr wurde er zum Oberarzt ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Enzymaktivitäten im Kallus, im Knochen und in der Muskulatur während der Knochenbruchheilung" habilitierte er sich 1964 in Leipzig und wurde am 10.11.1964 zum Dozenten für Chirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik Leipzig ernannt. Wolff folgte am 01.09.1972 einem Ruf als o. Professor für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik an die Medizinische Akademie Dresden. Hier gelang ihm 1977 die erste Lebertransplantation in der DDR und im gesamten Ostblock. Im folgenden Jahr wurde er als o. Professor für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Charité an die Humboldt-Universität Berlin berufen, wo er 1986 die erste erfolgreiche Herztransplantation in der DDR durchführte. Wolff schied 1992 aus der Charité aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Leber- und Pankreaschirurgie Leber-, Pankreas- und Inselzelltransplantationen; Publikationen: Das Verhalten der Enzymaktivität und der Metabolite (ATP, Laktat) im Lebergewebe vor und nach Konservierung. Z. exper. Chirurgie u. Chirurg. Forsch. 6 (1973), S. 150-155 (zus. m. J. Walther, P. Strassburger); Stand der Lebertransplantation. Dt. Gesundh.-Wesen 43 (1979), S. 1951-1959 (Mitautor); Leber-, Gallen- und Pankreaschirurgie. Berlin 1978 (Hrsg.); Grundlagen der Chirurgie. Hrsg.: Reding/Wolff/Kiene, Leipzig 1984 Hrsg. zus. m. R. Reding, S. Kiene); Der chirurgische „Kunstfehler": Behandlungsfehler. Heidelberg 2001; Klinische Forschung in der Chirurgie: Unter Berücksichtigung der Lebensqualität. Teupitzer Gespräche 8, 2002, Heidelberg 2003 (Hrsg.). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1982 Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften; 1983 Korrespondierendes Mitglied der Real Academia de Medizin Granada
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1978 Nationalpreis II. Klasse für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Lebertransplantation; 1986 Dr. h. c. der Universität Granada/Spanien
Wozel, Gottfried * 6. August 1945 in Freital/Dresden Nachdem Gottfried Wozel 1964 in Freital das Abitur abgelegt hatte, absolvierte er 1965/66 ein praktisches Jahr an der Chirurgischen Klinik des Städtischen Klinikums Dresden-Friedrichstadt. 1966 nahm er an der Humboldt-Universität Berlin ein Medizinstudium auf, das er in Dresden fortsetzte. 1971 erhielt er die Approbation und war danach als Assistenzarzt an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Im folgenden Jahr begann er eine Facharztausbildung an der Klinik für Hautkrankheiten der Carus-Akademie, die er 1976 mit dem Erwerb der Facharztanerkennung für Dermatologie und Venerologie abschloss. Er wurde ebenda im selben Jahr als Stationsarzt tätig und 1978 mit der Dissertation „Gemeinsame Häufigkeitsanalyse unterschiedlicher Oberflächenfunktion der gesunden Haut" promoviert. Von 1982 bis 1984 nahm Wozel an Speziallehrgängen für Klinische Immunologie in Jena und Erfurt teil. 1988/89 absolvierte er Studienaufenthalte an der Hautklinik der Universität Kiel, an der Universitätshautklinik Warschau/Polen und an der Universitätshautklinik Nijmegen/Niederlande. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Modulation des Lipoxygenaseweges durch potentielle und etablierte Antipsoriatika und durch chemotaktische Leukotriene. Ein Beitrag zur experimentellen und angewandten Psoriasistherapie" konnte Wozel sich 1990 in Dresden habilitieren. Ab 1991 war er als Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Akademie Dresden tätig. Seine Ernennung zum C3-Professor für Dermatologie mit Schwerpunkt Dermatopharmakologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erfolgte am 01.08. 1994. Ebenfalls seit 1994 leitet Wozel den Schwerpunkt Dermatopharmakologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden. Publikationen: Dapson - Pharmakologie, Wirkmechanismus und klinischer Einsatz. Stuttgart 1996; Sulfone. Therapeutische Verfahren in der Dermatologie: Dermatika und Kosmetika. Berlin 2000, S. 509-524; Topische versus systemische Therapie der Dermatosen. Therapeutische Verfahren in der Dermatologie: Dermatika und Kosmetika. Berlin 2000, S. 25-37;
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Dapsone-induced Photodermatitis in a patient with linear IgA dermatosis. Eur. J. Dermatol. 11 (2001), S. 50-53 (zus. m. M. Meurer, S. Stockei); Biologic's in der Dermatologie. Bremen 2004. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1990 Mitglied der Gutachterkommission der Zeitschrift „Skin Pharmacology"; 1991 Mitglied des Senats der Medizinischen Akademie Dresden; 1991 Mitglied der Ethikkommission der Ärztekammer Sachsen; 1991 Mitglied der Griindungskommission für die Medizinische Fakultät an der TU Dresden; 1993 Fördermitglied des Hilfsprojektes „Ärzte helfen hautkranken Kindern in Afrika e. V." und Korrespondent der European Medical Association (EMA); 1994 Studiendekan Medizin; 1997 Mitglied des Fakultätsrates
Wunderlich, Peter * 08. Mai 1935 in Rostock Peter Wunderlich legte 1953 in Heringsdorf/ Usedom das Abitur ab. Anschließend studierte er von 1953 bis 1958 in Greifswald und Dresden Medizin. 1959 wurde Wunderlich mit der Dissertation „Die Benetzbarkeit der unbehandelten und vaselinbehandelten Haut der hinteren Schweißrinne" in Dresden promoviert. Seine Pflichtassistenzzeit absolvierte er 1959/60 an der Chirurgischen, der Kinder- und der Medizinischen Klinik der Universität Rostock und erhielt 1960 die Approbation. Im selben Jahr begann Wunderlich eine Facharztausbildung an der Universitäts-HNOKlinik Rostock, die er 1961 an der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden fortsetzte und 1965 mit dem Erwerb der die Facharztanerkennung für Kinderheilkunde abschloss. Im folgenden Jahr wurde er zum Oberarzt an der Kinderklinik der Carus-Akademie ernannt. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Komplexe broncho-pulmologische Untersuchungen bei chronisch-unspezifischen Lungenerkrankungen im Kindesalter" konnte Wunderlich sich 1969 in Dresden habilitieren und wurde am 01.02.1978 zum Hochschuldozenten für Kinderheilkunde ernannt. 1982 übernahm er die Leitung der Abteilung für Bronchopneumologie an der Klinik für Kinderheilkunde. Seine Ernennung zum a.o. Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Dresden erfolgte am 01.09.1984. Zwei Jahre später erhielt er die Anerkennung als Subspezialist für Pulmologie, welche 1991 in die Teilgebietsanerkennung für Kinder-Lungen- und Bronchialheilkunde umgewandelt wurde. Am 01.06.1992 wurde Wunderlich zum C3Professor für Kinderheilkunde mit Schwerpunkt
Zaunick, Rudolph Pädiatrische Pulmologie an der Medizinischen Akademie Dresden ernannt. Mit Erreichen der Altersgrenze schied Wunderlich im Jahre 2000 aus dem Dienst der Medizinischen Fakultät/Universitätsklinikum der TU Dresden aus. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Erkrankungen der Atemorgane bei Kindern, einschließlich von Tuberkulose und Mukoviszidose; Differentialdiagnose von Kinderkrankheiten; Geschichte der Kinderheilkunde Publikationen: Bronchopulmologie und Oto-Rhino-Laryngologie. In: P. Grossmann und W. Plenert (Hrsg.): Pädiatrie. Bd. 3, Leipzig 1986, S. 1196-1271 (zus. m. H.-J. Dietzsch); Zur Geschichte der Pädiatrie. In: ebenda, S. 1612-1619; Differentialdiagnostik von Kinderkrankheiten. 3. Aufl., JenaStuttgart 1997 (zus. m. M. Gahr); Atemwege und Lunge - Diagnostik. In: G. Dockter, H. Lindemann (Hrsg.): Mukoviszidose. 3. Aufl., Stuttgart-New York 2000, S. 38-45 (Mitautor); Mukoviszidose-Screening bei Neugeborenen im Regierungsbezirk Dresden: Ergebnisse vom 1.6.1996 bis zum 31.3.2000. Dtsch. med. Wschr. 125 (2000), S. 1356-1360 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1991-1993 Prorektor für Bildung der Medizinischen Akademie Dresden; 1991-1993 Mitglied im Senat der Medizinischen Akademie Dresden; 1993-1994 Komm. Studiendekan an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; 1994-1998 Mitglied im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät der TU Dresden; 1994-1998 Mitglied im Konzil der Technischen Universität Dresden; Ehrungen und Auszeichnungen: 2001 Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Lungenerkrankungen und Tuberkulose
Zaunick, Rudolph * 26. August 1893 in Dresden, t 13. November 1967 in Pirna Rudolph Zaunick legte 1913 in Dresden das Abitur ab. Anschließend nahm er 1913 an der Technischen Hochschule Dresden ein Studium der Naturwissenschaften auf. Er wechselte 1916 an die Leipziger Universität, musste aber 1917 das Studium unterbrechen, da er als Kriegsvertreter an verschiedenen höheren Schulen Unterricht zu erteilen hatte. Am 11.11.1918 wurde Zaunick mit der Dissertation „Quellen und Beiträge zur Geschichte der Ichthyofaunistik und Fischereitechnik in Mitteleuropa von der Antike bis zum Ausgange des Mittelalters" in Königsberg zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr nahm er sein Studium in Leipzig wieder auf, das er 1920 mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt in Chemie, Botanik und Zoologie abschloss.
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Zaunick,
Rudolph
Von 1920 bis 1923 unterrichtete Zaunick zunächst an der Oberrealschule Johannstadt, dann an der Dreikönigsschule. In den Jahren 1923 bis 1945 war Zaunick als Studienrat in Dresden angestellt. Bis 1938 unterrichtete er an der Oberrealschule Dresden-Johannstadt. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Die Fischerei-Tollköder in Europa vom Altertum bis zur Neuzeit. Geschichtliche Studien zur angewandten Naturwissenschaft" habilitierte sich Zaunick 1927 in Dresden und wurde am 18.07.1927 zum Privatdozenten für Geschichte der biologischen Wissenschaften an der T H Dresden ernannt. Seit dieser Zeit hielt er neben seiner Tätigkeit als Lehrer an Dresdener Schulen Lehrveranstaltungen an der TH Dresden. So wurde ihm 1930 die Leitung der Abteilung für Biologie und Chemie des praktisch-pädagogischen Seminars der T H Dresden übertragen. A m 21.06.1933 erfolgte seine Ernennung zum nichtbeamteten a.o. Professor für Geschichte der biologischen Wissenschaften. 1938 wurde Zaunick an die Städtische Oberrealschule für Mädchen Dresden-Blasewitz strafversetzt. Zwei Jahre später, am 02.07.1940, erhielt er an der T H Dresden eine außerplanmäßige Professur. 1942 wurde er an die Dreikönigsschule versetzt; anschließend unterrichtete er an der Oberschule für Jungen Dresden-Nord. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Zaunick aus dem Schuldienst entlassen. Infolge seiner politischen Rehabilitation am 9. Juli des folgenden Jahres konnte er aber eine Tätigkeit als Kulturreferent des „Sächsischen Tageblattes" aufnehmen. 1947 wechselte er als literarischer Berater an die Chemische Fabrik von Heyden in Radebeul. Zwei Jahre später übernahm er die Chefredaktion der Poggendorff-Redaktion der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig. Im Alter von 59 Jahren wurde Zaunick am 04.06.1952 als Professor mit Lehrstuhl für Geschichte und Dokumentation der Naturwissenschaften an die Universität Halle/Wittenberg berufen. Von 1956 bis 1962 wirkte er als Gastprofessor für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Akademie Dresden. Seine „Carusforschung" hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die 1954 gegründete Akademie den Namen „Carl Gustav Carus" erhielt. 1960 wurde Zaunick an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Halle/Wittenberg emeritiert. Von 1960 bis 1966 erhielt er dort noch einen Lehrauftrag für das Fach Medizingeschichte.
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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Biologie und Biologiegeschichte; Medizingeschichte; Dresdner Wissenschaftsgeschichte; Pharmaziegeschichte; Geschichte der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Publikationen: Zwei Briefe Lorenz Okens an Carl Gustav Carus. Ein Beitrag zu Carus' Gesamtwürdigung als Biologe. Mitt. Gesch. Med. Naturwiss. 25 (1926), S. 141-146 u. S. 205-213; Gründung und Gründer der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden vor hundert Jahren. In: Festschrift zur Feier des 100jährigen Bestehens der Naturwiss. Ges. Isis in Dresden. Dresden 1934, S. 9-49; Dresdens Beitrag zur deutschen Naturforschung, Medizin und Technik. Ein geschichtlicher Rückblick. Med. Welt 10 (1936), S. 1360-1363; Carl Gustav Carus und sein Dresdner Kreis. Mitt. Gesch. Med., Naturwiss. Techn. 36 (1937), S. 18-19; Carl Gustav Carus und die Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. Nova Acta Leopoldina N. F. 29 (1964), S.57-62. Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: seit 1923 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik; seit 1928 Mitherausgeber der Schriftenreihe „Münchner Beiträge zur Geschichte und Literatur der Naturwissenschaften; seit 1930 Mitglied im Präsidium der „Isis" und Herausgeber der „Sitzungsberichte und Abhandlungen" dieser Dresdener wissenschaftlichen Gesellschaft; 1931 korrespondierendes Mitglied der Fürst-Pückler-Gesellschaft Muskau; 1935 bis 1937 und 1944/45 1. Vorsitzender der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis" Dresden; 1936 Mitglied der Académie Internationale d'Histoire de la Pharmacie Rotterdam; 1939 bis 1945 Mitglied des Deutschen Fachnormenausschusses für Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen; 1941 bis 1946 Mitglied des Wissenschaftlichen Prüfungsamtes Leipzig; 1941 bis 1945 Mitglied der Sächsischen Kommission für Geschichte Leipzig; 1944 korrespondierendes Mitglied des „Roland", Verein für Sippenkunde; 1948 korrespondierendes Mitglied der Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau Pillnitz; 1949 Mitglied der Deutschen Vereinigung für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik; 1954-1966 „Director Ephemeridum" der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina" 1956 Membre aggregé der Académie Internationale d'Histoire de la Pharmazie Rotterdam; 1958 korrespondierendes Mitglied der Society of Scientific Researches Aleppo (Syrien); 1960 korrespondierendes Mitglied der Académie Internationale d'Histoire des Sciences Paris; 1961 Membre du Comité International Général de la Fondation Internationale Hippocratique de Cos Athen; 1963 Mitglied des Internationalis Scientiarum Historiae Comitatus; 1965 Mitglied der International Academy of the History of Medicine London
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Ehrungen und Auszeichnungen: 1932 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; 1936 Sudhoff-Medaille; 1939 Treudienstehrenzeichen in Silber; 1959 Humboldt-Medaille; 1963 Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle; 1965 Gregor-Mendel-Medaille; 1964 Purkyne-Medaille
Zietz, Christian * 25. Oktober 1959 in Hamburg Nachdem Christian Zietz 1977 in Hamburg das Abitur abgelegt hatte, studierte er von 1978 bis 1984 Medizin an der Universität Hamburg mit Studienaufenthalten in New York und Zürich. 1984 erhielt er die Approbation und war danach als wehrpflichtiger Stabsarzt am Sanitätszentrum Wentorf bei Hamburg tätig. 1985 wurde er unter Vorlage der Dissertation „Beitrag zur Ultrastruktur der Makromastie" in Hamburg promoviert. Von 1985 bis 2002 war Zietz als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Facharzt und ab 1994 als Oberarzt am Pathologischen Institut der Universität München tätig. 1995 erwarb er die Facharztanerkennung für Pathologie. Zwei Jahre später nahm er am „Program for Advanced Medical Education" an der Harvard Medical School Boston/USA teil. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Rolle des Endothels in der formalen Pathogenese von reaktiver und neoplastischer Angioproliferation" habilitierte er sich 2002 in München. Im selben Jahr wechselte Zietz als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Direktor an das Institut für Pathologie des Dresdener Universitätsklinikums. Seine Ernennung zum als C3-Professor für Allgemeine und Spezielle Pathologie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erfolgte am 01.05.2003. Seit 2003 ist er zudem Bereichsleiter der Histologie/Zytologie und Qualitätsmanagementbeauftragter am Institut für Pathologie. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Endothel- und Gefäßpathologie; Angiogenese; Infektionspathologie Publikationen: Aortic endothelium in HIV-1 infection: chronic injury, activation, and increased leukocyte adherence. Am. J. Pathol. 149/6 (1996), S. 1887-1898 (Erstautor); MDM-2 oncoprotein overexpression, p53 gene mutation, and VEGF up-regulation in angiosarcomas. Am. J. Pathol. 153/5 (1998), S. 1425-1433 (Erstautor); An unusual cluster of cases of Castleman's disease during highly active antiretroviral therapy for AIDS. New Engl. J. Med. 340 (1999), S. 1923-1924 (Erstautor);
Zotter,
Stefan
Human herpesvirus-8 and Kaposi's sarcoma: relationship with the multistep concept of tumorigenesis. Adv Cancer Res. 81 (2001), S. 125-159 (Mitautor); Inverse relation of Fas-ligand and tumor-infiltrating lymphocytes in angiosarcoma: indications of apoptotic tumor counterattack. Am. J. Pathol. 159/3 (2001), S. 963-970 (Erstautor). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften: 1988-1994 Mitglied des BGA/BMFT Forschungsverbundprojektes „HIV und Nervensystem"; 1994—2002 Projektgruppe „Maligne Lymphome" am Tumorzentrum München; 1997-2002 Graduiertenkolleg „Infektion und Immunität" Ehrungen und Auszeichnungen: 1998 1. Preis der deutschen Gesellschaft für Pathologie; 1998 Preis der Ludwig-Maximilian-Universität München für hervorragende Leistungen in der Lehre
Zotter, Stefan 5. September 1942 in Leipzig, t 18. April 1989 Stefan Zotter legte 1960 in das Abitur ab und arbeitete 1961/62 als Hilfspfleger an der Leipziger Universitäts-Kinderklinik. Von 1962 bis 1968 studierte er Medizin in Leipzig und Jena. Die ärztliche Approbation erhielt er 1968 in Gera. Mit der Dissertation „Beitrag zu Klinik und Ätiologie des Gallenwegskarzinoms" wurde Zotter 1968 in Jena promoviert. Ab 1968 absolvierte er die Facharztausbildung am Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Dresden und erhielt 1973 die Facharztanerkennung für Pathologische Anatomie. 1975 absolvierte Zotter einen Studienaufenthalt in Moskau. Im folgenden Jahr wurde er mit der Wahrnehmung der Aufgaben eines Oberarztes am Pathologischen Institut betraut. Unter Vorlage der wissenschaftlichen Arbeit „Untersuchungen zur Immunologie intrazytoplasmatischer Α-Partikel in Mammatumoren der Maus und einem mit diesem Virustyp reagierenden menschlichen Antikörper" habilitierte sich Zotter 1977 in Dresden. Im selben Jahr weilte er zu einem erneuten Studienaufenthalt in Moskau und wurde Oberarzt am Pathologischen Institut der Carus-Akademie. 1978 wurde ihm die Lehrbefähigung (Facultas docendi) erteilt. Seine Ernennung zum Hochschuldozenten für Pathologische Anatomie erfolgte am 01.02.1979. Sechs Jahre später, am 01.09.1985, erhielt er eine a.o. Professur für Pathologische Anatomie an der Medizinischen Akademie Dresden, die er bis zu seinem frühen Tod innehatte. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Experimentelle Brustkrebsvirusforschung; Tumorimmunologie, insbes. Immunohistologie; quantitative Analytik des carcinoembryonalen Antigens
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Zwipp, Hans
P R O F E S S O R E N DER M E D I Z I N I S C H E N A K A D E M I E UND M E D I Z I N I S C H E N F A K U L T Ä T D R E S D E N
Publikationen: Vergleichende Untersuchungen zum Mammatumorvirusnachweis in murinen Mammakarzinomen des Stammes CBA/Bln. Arch. Geschwulstforsch. 38 (1971), S. 221231 (Mitautor); Mammary tumor virus: investigations in mouse and man. Jena 1981 (zus. m. C. Kemmer und M. Müller); Among the Human Antibodies Reacting with Intracytoplasmic a Prticles of Mouse Mammary Tumor Virus, some React with M M T V p l 4 , the Nucleic-Acid-BindingProtein, and Others with M M T V ρ 28, the Main Core Protein. Int. j. Cancer 32 (1983), S. 27-35 (Erstautor); Immunohistochemical demonstration of MAM-3 and M A M - 6 antigens in normal human skin appendages and their tumors. Arch. Dermatol. Res. 279 (1988), S. 550-557; Tissue and tumor distribution of human polymorphic epithelial mucin. Cancer Rev. 11-12 (1988), S. 55-101. Ehningen und Auszeichnungen: 1982 Rudolf-Virchow-Preis
Zwipp, Hans * 1. März 1949 in Neustadt bei Coburg Hans Zwipp legte 1969 in Dierdorf/Westerwald das Abitur ab. Von 1969 bis 1975 studierte er Veterinärmedizin, Evangelische Theologie sowie Humanmedizin an den Universitäten Wien/ Österreich, Berlin, Bochum und Essen. Nach Abschluss seines Medizinstudiums mit dem ärztlichen Staatsexamen 1975 war er bis 1976 als Medizinalassistent an der Chirurgischen Abteilung des St. Vincenz-Krankenhauses Essen-Stoppenberg sowie an der Internistischen Abteilung der Krupp-Krankenanstalt Essen tätig. 1976 wurde Zwipp mit der Dissertation „Untersuchungen über das Verhalten der Zellzahl in den Lymphozytenkulturen nach Simulation mit PokeweedMitogen" an der Universität Essen zum Dr. med. promoviert. Im gleichen Jahr wurde ihm in Düsseldorf die ärztliche Approbation erteilt. Von 1976 bis 1977 war er als Assistenzarzt an der Chirurgischen Abteilung des Bethesda-Krankenhauses Essen-Borbeck tätig und wechselte 1978 an das Zentrum für Chirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach seinen Weiterbildungen auf dem Gebiet der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, der Abdominal- und Transplantationschirurgie, der Plastischen Chirurgie sowie der Hand- und Wiederherstellungschirurgie, erwarb Zwipp 1982 die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie, 1984 für Unfallchirurgie und 1986 für Sportmedizin. 1984 wurde er zum Oberarzt der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover ernannt. Mit dem Thema „Die antero-laterale Rotationsinstabilität des oberen Sprunggelenkes. Eine kli-
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nische und tierexperimentelle Studie" habilitierte sich Zwipp 1985 an der Medizinischen Hochschule Hannover und erwarb zeitgleich die Lehrbefähigung (Venia legendi) für das Fachgebiet Chirurgie. 1988 begab sich er zu einem Studienaufenthalt an die University of Washington in Seattle/USA. Zum 07.12.1989 wurde Zwipp zum api. Professor für Unfallchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover ernannt. Am 01.10.1993 folgte Hans Zwipp dem Ruf auf den Lehrstuhl (C4-Professur) für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie als Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an die Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entwicklung künstlicher Sprunggelenksprothesen; biomechanische Untersuchungen zur Prüfung und Entwicklung neuer Implantate und innovativer Osteosynthesetechniken; Schockforschung im Rahmen von Polytraumata, ARDS, Multiorganversagen und Rettungsmedizin; Ganganalytische Untersuchungen in der rekonstruktiven Skelettchirurgie, Sporttraumatologie und spezieller Fußchirurgie; Unfallmedizin und -präventation; experimentelle Untersuchungen zu Knochen- und Knorpelersatz sowie Sehnenheilung; Klinischprospektiv-randomisierte Studien Publikationen: Die antero-laterale Rotationsinstabilität des oberen Sprunggelenks. Berlin 1986; Chirurgie des Fußes. Wien-New York 1994; Fractura-hundimiento intraarticular del calcáneo. Cadaver experiments. Técnicas Quirúrgicas Ortopedia Traumatología 5 (1996), S. 87-99; Arthrodesetechniken nach Verletzungen am Fuß und Sprunggelenk. Segmentale Läsionen - Segmentale Arthrodesen. Frakturen und Luxationsfrakturen des Vorfußes. In: Hertel, P., K.E. Rehm (Hrsg.): Hand out zur Fußchirurgie, 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 17.-20.11.1999. Berlin 1999, S. 23-26, 31-34, 41-43; Wirbelsäulenchirurgie: Standortbestimmung und Trends. Darmstadt 2000 (zus. m. H. Reichel, W. Hein); Posttraumatische Korrekturoperationen am Fuß. Zbl. Chirurgie 128 (2003), S. 218-226 (zus. m. S. Rammelt). Aktive Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften·. seit 1994 Chairman der AO-Foot & Ankle Expert Group, AO-International Davos; 1994 Founding President of European Society of Foot and Ankle Surgeons (ESFAS); 1998/1999 Präsident der Sächsischen Chirurgenvereinigung; 1999-2001 Nichtständiges Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie; seit 2000 Beiratsmitglied der Deutschen Sektion der AOInternational Ehrungen und Auszeichnungen: 1987 Hermann-Kümmel-Preis; 1988 Hans-Liniger-Preis; 2003 Ehrenmitglied der AOAA-ALUMNI TION, Chile
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