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German Pages 55 [56] Year 1926
Die pflege öffentlicher Standbilder von
Prof. Dr. Z. Rathgen
Berlin und Leipzig 1-26
Verlag Walter de Gruyter 81 Co. eetmab ©, I. Göschea's-e Verlags ha»dlo«g - I. ©nttentag, Vrrlagsbachhaadluag Geor» TUimet - Karl 3. Lrübaer - Vett 8 Comv.
Druck t»n Waller da Sachter * So., Verliy W. 10
Sr. Lnellery Wilhelm von Bode Mm achtzigsten Geburtstag
Die durch die Reinigung des Schillerdenkmals in Berlin entstandene Erregung hat zu verschiedenen Auslassungm in der hauptstädtischen Presse geführt, in denen nicht nur das
angewandte Reinigungsverfahren vemrteilt, sondern hier und
dort auch die Frage nach einem wirksamen Schutze der öffentlichen Denkmäler erörtert worden ist. Dabei ist es nicht immer
klar zum Ausdmck gekommen, was denn eigentlich die Ursache ist, die eine Behandlung der Denkmäler erfordert, indem mehr fach nur von einer Verschmutzung der Standbilder gesprochen wurde, die durch Staub und Ruß bewirkt würde. Gewiß beein
flussen auch diese die Monumente, aber im wesmtlichm ist es doch ein anderer Umstand, der unsere Denkmäler aus Mar
mor und auch die aus Bronze schädigt.
Es scheint, als ob die vor dem Kriege nicht nur in Berlin übliche Reinigung der Marmordenkmäler allmählich in ver
schiedenen Städten wieder aufgenommm werden soll. So mag
es angebracht sein, einmal die Frage der Denkmälerreinigung rmter Berücksichtigung früherer Veröffentlichungen über dm-
selben Gegenstand etwas ausführlicher zu behandeln, als es in einem kurzenAufsatz in einerZeitung oderZeitschrift möglich ist.
I. Marmor Die für unsere öffentlichen Denkmäler sowohl vom Künst ler
als auch vom Publikum bevorzugte Marmorart ist der
weiße Carraramarmor, und auch die marmornen Gedenksteine, Kreuze und Denkmäler auf unseren Friedhöfm sind in der
Mehrzahl
sonders ten
den
derselben Art;
von
in
der
östlichen
daneben
Hälfte
schlesischen Marmor
findet
Deutschlands,
man,
nicht sel
von Groß-Kunzendorf
seinen grauen, grünlichen oder bräunlichen Tönen.
Marmorarten
be
mit
Beide
sind von kristallinischer Beschaffenheit und
werden als eigentliche oder Urmarmore bezeichnet im Gegen satz zu den gewöhnlich auch Marmor genannten bunten dichten
politurfähigen Kalksteinen, die wegen ihrer geringeren Wetter
beständigkeit in unserem Klima eigentlich nur zu Jnnenbeklei-
dungen von Wänden, zu Tischplatten usw. benutzt werden sollten. Ohne Zweifel ist das Klima in Italien, in Griechenland»
günstiger für den Marmor als das unsrige mit seinen häufi geren Niederschlägen, mit seinem Schnee und Frost.
Wohl
ist der letzte dem Marmor nicht so schädlich wie so vielen Sand steinen, weil der Marmor ein Gestein von so geringer Poro-
8 sität ist, so daß das Wasser kaum in ihn hineindringen und
somit durch Gefrieren keine Sprengwirkungen ausüben kann.
DaS Wasser schadet auch als solches dem Marmor nicht; in Verbindung mit anderen Bestandteilen der Atmosphäre greift es ihn aber an. Zuerst wäre da der Staub zu nennen, soweit
er wasserlösliche Teile enthält; wesentlich wird er jedoch kaum zu der Verwitterung beitragen. Von etwas größerem Einfluß wird das in der Luft vorhandene Kohlendioxyd (Kohlensäure)
sein. Zwar beträgt der Gehalt nur 0,04 vom Hundert, aber der Regen nimmt größere Mengen davon auf, und das kohlen
säurehaltige Wasser hat die Eigenschaft, kohlensauren Kalk und
damit auch den Marmor zu lösen. Wegen der kristallinischen Natur des Marmors wird besonders bei neuen Denkmälern mit ihrer glatten Oberfläche der kohlensaure Kalk nur in ganz
geringem Maße gelöst werden. Auch die in der Atmosphäre vorhandenen
geringen Mengen von Salpetersäure
kommen
kaum für die Verwitterung des Marmors in Betracht, da sie
an Ammoniak gebunden ist und so keine Säurewirkung aus üben kann. Anders dagegen die Schwefelsäure, die besonders
in der Luft unserer Groß- und Industriestädte in beträcht lichen Mengen vorhanden ist, sie ist der Hauptfeind des Mar
mors. Unsere Steinkohle enthält mehr oder weniger Schwefel, meistens in der Form von Schwefelkies, einerVerbindung von
Eisen mit Schwefel. Bei der Verbrennung der Kohle verbrennt auch der Eisenkies, der Schwefel nimmt Sauerstoff auf, es
9 entsteht Schwefeldioxyd (schweflige Säure). Schon diese greift
den Marmor an.
Aber die schweflige Säure nimmt noch
Sauerstoff auf, sie wird zur Schwefelsäure, und sie ist es,
die in erster Linie die Verwitterungen veranlaßt. Ein Umstand verstärkt noch die Einwirkung der Schwefel
säure. Der ebenfalls bei der Verbrennung unserer Brennstoffe entstehende Ruß, der auf die Denkmäler fällt und der bekannt
lich ziemlich fest auf seiner Unterlage haftet, hat die Eigen schaft, Gase und Lösungen zu verdichten, so daß die Schwefel
säure besonders bei Nebel und langsam auftauendem Schnee längere Zeit in starkem Maße auf den Marmor einwirkt. Dabei
entsteht aus dem kohlensauren Kalk der schwefelsaure Kalk
oder Gips. Er ist, wenn auch nur wenig, in Wasser löslich
und
wird
durch
den Regen
weggewaschen.
Die kristal
linisch körnige Beschaffenheit des Marmors bedingt, daß der
Angriff der Schwefelsäure die ursprünglich glatte Oberfläche
des Marmors mehr oder weniger rauh und damit besonders
geeignet macht, den Ruß festzuhalten.
Da der
schwefel
saure Kalk ferner ein anderes Volumen besitzt als der kohlen
saure, enthält er doch auch noch Kristallwasser, so muß diese
Umwandlung
ebenfalls
zu
Veränderungen
der
Oberfläche
führen. Auffällig ist das besonders bei den sogenannten Ton gallen
des Marmors.
Tongallen
keinen Ton
Trotz ihres Namens enthalten (kieselsaure Tonerde);
diese
sie bestehen
ursprünglich auch nur aus kohlensaurem Kalk, der sich von der
10 Hauptmasse des Marmors nur in physikalischer Beziehung un terscheidet, indem er nicht wie jener grobkristallinisch, sondern enttoeder äußerst feinkristallinisch oder amorph wie die Kreide
ist. Dieser fein verteilte Kalk bietet der Schwefelsäure eine besonders große Angriffsfläche dar, so daß hier der kohlensaure
Kalk viel rascher in schwefelsauren Kalk umgewandelt wird, der
dann über die sonstige Oberfläche des Marmors hinausblüht. Je nach der Art des Marmors und nach dem Ort, wo das
Marmordenkmal aufgestellt ist, geht die Verwitterung lang sam oder schnell vor sich. Das sei hier durch einige Zahlen belegt, die sich aus Versuchen ergeben, bei denen ich eine grö
ßere Anzahl von kleinen Marmorprismen der natürlichen Ver
witterung seit einer Reihe von Jahren aussetze. Bei zwei ver schiedenen Sorten carrarischen Marmors
ergaben sich nach
die Verwitterungözahlen3 86 und 56,
zweijähriger Auslage
das heißt also, der erste Marmor hatte reichlich 50 v. Hundert mehr verloren als der zweite. Nach sechsjähriger Auslage er gaben sich die folgenden Verwitterungszahlen:
Carraramarmor Marmor
353,
418,
Laaser Marmor 271,
Groß-Kunzendorfer Marmor
pentelischer etwa
2003.
An drei verschiedenen Orten ausgelegte Proben eines und
desselben Carraramarmors ergaben nach sechsjähriger Auslage die Werte:
Berlin 522
Hamburg 427
Schleswig 98
Die in der Stadt Schleswig ausgelegten Stücke befinden
11 sich eben in einer Atmosphäre, die nur sehr geringe Mengen von Schwefelsäure enthält. Ein solches Ergebnis war hier von vornherein zu erwarten, überrascht wurde ich dagegen durch
die Zahlen, die ich bei ein und demselben Carraramarmor er hielt, der in Berlin auf den Dächern des Neuen Museums
und des Museums für Völkerkunde und auf einem Gestell
im Tiergarten zwei Jahre ausgelegen hatte: 131, 90 und 36!
Da der Tiergarten im Häusermeere Berlins nur eine kleine
Insel darstellt, ist die dortige viel geringere Verwitterung wohl hauptsächlich dem Umstande zuzuschreiben, daß
daselbst dir
Rußablagerung viel geringer ist als auf dem Dache des Neuen Museums in der Nähe der Stadtbahn und der Spree, auf der
die Schleppdampfer viel Rauch entwickeln, und als auf dem
Dache des Museums für Völkerkunde, das dem Potsdamer und Anhalter Bahnhof benachbart ist. Sind die Grünbezirke, in denen Marmordenkmäler aufgestellt sind, von größerer Aus
dehnung,
so
wird
auch die Verwitterung noch
geringer
sein; ein Beweis hierfür bilden z. B. die zahlreichen Marmor werke im Park von Sanssouci; bei ihnen ist die Oberfläche
durchgehends noch recht glatt. Steht es somit fest, daß der Marmor in Groß- und In dustriestädten einer starken Verwitterung unterworfen ist, so
erwächst natürlich den Behörden als Hütern der Denkmäler die Pflicht, Maßregeln zum Schutz der Denkmäler zu ergreifen. An und für sich ist der Gedanke, die durch Verwitterung
12 rauh gewordene Oberfläche eines Marmordenkmals auf mecha
nischem Wege wieder glatt zu machen, wie es bei dem Berliner Schillerdenkmal geschehen ist, gewiß nicht
falsch, denn die
glatte Fläche bietet den Atmosphärilien viel weniger Gelegen
heit zu Angriffen; aber die durch die Glättung bewirkte Ver änderung ist doch eine so große Barbarei gegen das Kunstwerk, daß davon unbedingt abgesehen werden muß. Es ist also in
anderer Weise für eine Glättung zu sorgen und damit eine
verminderte Angriffsfläche zu schaffen. Nachdem in den fünf ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgenommene Ver suche, die Oberfläche des Marmors durch Wasserglaslösungen
zu härten, erfolglos geblieben waren, empfahl vor etwa vier
zig Jahren Prof. Rud. Weber einen Wachsüberzug. Darnach
sollte man geschmolzenes gebleichtes Bienenwachs in dünnem Strahle in Petroläther gießen«
und durch Umrühren für eine
gleichmäßige Verteilung des Wachses sorgen.
Die erhaltene
Wachslösung, richtig: Wachsemulsion, die etwa die Konsistenz
von Gänseschmalz besitzt, wurde mittelst Bürste oder Pinsel auf den vorher abgewaschenen und wieder trocken gewordenen Marmor in dünner Schicht aufgetragen; nach dem Verdunsten
des Petroläthers entstand dann eine zusammenhängende dünne Wachödecke. Nach diesem Verfahren sind denn auch die Ber liner Standbilder aus Marmor, soweit sie der staatlichen Ver
waltung unterstehen, in der Zeit vor dem Kriege regelmäßig
behandelt worden 5.
13 Aus meinen schon oben erwähnten Verwitterungöversuchen,
bei denen sowohl unbehandelte Marmorstücke als auch solche, die mit verschiedenen Steinerhaltungsmitteln (Fluate, Testalin,
Zapon, Szerelmey, Karnaubawachs, Bienenwachs) behandelt waren, der natürlichen Verwitterung ausgesetzt wurden, hat
sich schon nach wenigen Jahren sicher ergeben, daß jede Trän kung mit Fluaten dem Marmor schädlich ist und daß das
Webersche Verfahren der Behandlung mit Bienenwachs noch das beste ist. Nur hat Weber die Schutzwirkung der Wachs tränkung überschätzt, wenn er ihre Wiederholung nach je fünf
Jahren empfahl. Soll der Marmor wirksam geschützt werden, muß das Wachsen alle zwei Jahre erfolgen, und inzwischen muß in jedem Frühjahr und Herbst ein Abwaschen mit einer
neutralen Seife mittelst weicher Bürste und nachfolgendes gutes Abspülen stattfinden. Ein häufiges Abspritzen mit kal tem Wasser durch einen mit der Wasserleitung verbundenen
Schlauch halte ich für schädlich, ganz besonders dann, wenn
der Marmor durch Sonnenbestrahlung eine höhere Tempera tur angenommen hat. Ich habe solches einmal vor vielen
Jahren in der Siegesallee beobachtet, es ist dann auf meine Veranlassung untersagt worden.
Besser als die Webersche Wachsemulsion halte ich eine richtige Wachslösung. Ich habe dafür schon verschiedentlich die folgende Vorschrift empfohlen: Man löst 7vo Gramm reines ge bleichtes Bienenwachs in 1 Kilo Xylol und gießt dann die noch
14 warme Lösung unter Umrühren in 9 Kilo Xylol. Da Xylol
eine leicht brennbare Flüssigkeit ist, geschieht das Auflösen am besten in einem auf einem Wasserbade stehenden Glaskolben,
wie denn auch das Eingießen der Lösung in die größere Xylol menge nicht in der Nähe einer offenen Flamme vorzunehmen
ist. Man tränke mit der klaren Lösung nur im Sommer, wenn der Marmor durch Sonnenbestrahlung möglichst warm ge worden ist; je nach Beschaffenheit des Marmors muß der Auf
trag noch ein oder zweimal wiederholt werden, doch darf der auf dem Marmor entstehende Wachsüberzug nur so dünn sein,
daß er nicht auffällt. Jedes Marmorstandbild ist selbstverständlich
vor
dem
Wachsen einer Reinigung zu unterwerfen; sie darf jedoch die Oberfläche des Marmors durchaus nicht verletzen. Schaber,
Raspeln, Feilen, Stahldrahtbürsten und ähnliche Werkzeuge dürfen keinenfalls verwendet werben. Es kommt ja auch gar
nicht darauf an, daß der Stein wieder in ursprünglicherWeiße
erstrahlt. Im Gegenteil werden gewisse Verfärbungen, die meistens in gelblichen Tönen auftreten, dem Gesamteindruck deö Denkmals nur zugute kommen. Haben einmal Besud
lungen stattgefunden, so wird man sie mit gewissen Lösungs
mitteln, die den Marmor selber nicht im geringsten angreifen
dürfen, zu entfernen suchen °. Man wird also für gewöhnlich die Reinigung durch Wasser und Seife unter Benutzung weicher
15 Borstenbürsten bewirken und zuletzt gut mit reinem Wasser
abspülen.
Nun hat vor kurzem eine Berliner Firma'' ein ganz neues Reinigungsverfahren eingeführt, das mir doch so wichtig erschienm ist, daß ich es einer Prüfung unterzogen habe. Die Reinigung geschieht darnach durch einen heißen Dampfstrahl,
den man mittelst eines Metallschlauches aus einem Dampf
kessel mit 5 Atmosphären Druck auf die Marmorfläche leitet, nachdem sie vorher mit einer Seifenschicht bedeckt worden ist. Die Behandlung mit dem Dampfstrahl beginnt von unten aus. Im allgemeinen genügt es, wenn die Rund- oder Flachdüse
des Schlauches etwa in einer Entfernung von 4—5 cm vom Marmor gehalten wird; bei hartnäckigen Schmutzstellen mag man einmal auch auf 1—2 cm Herangehen. Der Erfolg ist selbst bei stark bestaubtem und schmutzigem Marmor überra
schend. Aber wohl jeder wird die Frage aufwerfen, ob denn nicht
die Hitze des Strahles dem Marmor schädlich wird. Ich habe deswegen zuerst die Temperaturen des Dampfstrahls gemessen
und gefunden, daß sie bei Entfernung von 10 cm von der Schlauchmündung 61°—64° C, bei 5 cm 75°—77° C, bei
2 cm 82°—84° C und bei 1 cm 91°—92° C betrugen. Das sind besonders in den letzten Fällen Temperaturen, die ja viel höher sind, als sie der Marmor hat, selbst wenn die Behand
lung im Sommer bei warmem Wetter vorgenommen wird.
16 ES wird daher gut sein, daß die Standbilder zuerst mit dem
Strahl aus etwas größerer Entfernung angewärmt werden. Ein Versuch hat mich außerdem davon überzeugt, daß die Be anspruchung des Marmors durch ein solches Reinigungsver
fahren
nur äußerst gering
durchschnittlich VA cm
ist:
Ein 7x7 em
starkes Marmorrelief,
großes,
das
zwei
Jahre im Freien gelegen hatte, und dessen ursprünglich ge schliffene Oberfläche schon etwas rauh geworden war, wog in lufttrockenem Zustand 193,50 g. Es wurde in eine flache
Prozellanschale gelegt, und der Dampfstrahl wurde ohne Vor wärmung gleich aus einer Entfernung von 1—2 cm 1 Minute
lang — ein Zeitraum, der in der Praxis sehr selten zur Reini
gung benötigt wird — auf die Mitte des Stückes gerichtet. Darauf kühlte ich den Gegenstand sofort durch längeres Ein
tauchen in kaltes Leitungswasser. Nach zehnmaliger Wieder holung des Anblasens und Abkühlens betrug die Gewichts
abnahme des wieder völlig lufttrockenen Steines nur 8 Zen
tigramm!
Zweifellos
ist eine derartige Behandlung
ge
genüber der vorschriftsmäßigen Ausübung des Verfahrens so
übertrieben, daß eine Schädigung bei dieser gänzlich ausge
schlossen ist. Ich trage daher kein Bedenken, die Reinigung von Marmordenkmälern durch den Dampfstrahl zu empfehlen,
besonders wenn sie unter fachmännischer Aufsicht vorgenom men wird.
II. Bronze Das schlechte Aussehen der im Freien stehenden Bronze denkmäler ist schon seit mehreren Jahrzehnten der Gegenstand öffentlicher Erörterungen gewesen.
Auf Veranlassung von
Prof. G. Magnus wurde im Jahre 1863 im Verein zur Be
förderung des Gewerbefleißes in Preußen eine Patinakom
missionb gebildet und ihr die Aufgabe übertragen, durch Ver suche festzustellen, in welcher Weise eine gute Patinierung der
Bronzen erzielt und erhalten werden könnte. Mehrfach ist dar
über in den Vereinssitzungen berichtet worden, in vorläufig
abschließender Weise im Januar 18829.
Damals wurde die
Patinakommission aufgelöst. Fast ausnahmslos wurde die Ur
sache der Schwärzung der Bronzen in der Auflagerung von
Ruß gesehen, indem
dieser durch
seine öligen Bestand
teile nicht nur auf der Oberfläche haften bleibe, sondern auch
noch Staub und Schmutz festhalte. Deshalb sei er durch häu fige Reinigung mit Wasser zu entfernen. Nach dem Abtrock
nen seien die Bronzen mit Knochen- oder Olivenöl so abzu reiben, daß die Oberfläche nicht mehr schmierig wäre. Ohne
oder doch von untergeordneter Bedeutung sei die Zusammen-
18 setzung der Metallmischung, da die Kommission sowohl bei
reinen Kupferzinnbronzen als auch bei zinkhaltigen Bronzen Patinaüberzüge erzielt habe".
Inzwischen hatte Prof. Rudolf Weber von der Techn.
Hochschule auf eigene Hand Versuche angestellt und berich tete darüber eingehend in der nächsten Vereinssitzung".
Im
Gegensatz zu den Feststellungen der Patinakommission
ver
warf er die Meinung, daß die Metallmischung der Bronze un
wesentlich für die Patinabildung sei. Die schöne grüne Patina eines damals bei der Neuen Wache
aufgestellten Geschütz
rohres und der völlig schwarze und rauhe Überzug bei dem Denkmal Friedrich des Großen seien der schlagendste Beweis, daß es gerade auf die Zusammensetzung der Legierung an
komme. Beide Bronzen seien bei ihrer nachbarlichen Lage fast
denselben äußeren Bedingungen ausgesetzt, aber das Geschütz bestehe aus einer reinen Jinnkupferlegierung, das Denkmal jedoch aus zinkhaltiger Bronze".
Verschiedene Versuche mit
kleinen Platten, von denen die zinkhaltigen stets schwarz und rauh wurden, während die reinen Jinnbronzen eine rötliche Kupferfarbe annahmen, hätten das durchaus bestätigt.
Bei
besonders günstigen Umständen könnten allerdings auch zink
haltige Bronzedenkmäler gut Patinieren, wie es daö Beispiel
deö Ian Willem in Düsseldorf zeige, der bei dem hohen Zink gehalt von 25,58 v. H. und nur 2,37 v. H. Zinn größtenteils
eine gute hellgrüne yatinft13 besitze; sie habe augenschein-
19 lich ihren Grund in der feuchten, oft nebligen Atmosphäre
der Rheinebene. — Von ähnlich schlechtem Einfluß wie Zink sei auch schon ein geringer Arsengehalt von Vs—1/« v. H.; so seien die Kuppeln des alten Berliner Doms, weil sie mit
arsenhaltigem
Kupfer bedeckt seien, nur an der Wetterseite
grün, sonst aber schwarz geworden.
Wesentlich sei ferner eine harte und glatte Oberfläche der
Bronze; Zinn mache die Oberfläche härter und veranlasse eine langsamere Oxydation, während der Zinkzusatz die Oxydation
beschleunige, die Oberfläche werde rasch rauh, und damit wür
den Ruß und Staub festgehalten. So habe er bei dem Rosse bändiger vor dem Schloß in einem Stück der abgelösten schwar
zen Schicht 8,45 v. H. in Königswasser Unlösliches erhalten, davon 0,80 v. H. Ruß, und bei der Viktoria auf dem Belle-
Allianceplatz betrügen diese Teile sogar 17,20 und 2,86 v. H.l Eine glatte Oberfläche und günstige Lage in bezug auf die
Einwirkung
der Feuchtigkeit hätten
auch bewirkt, daß das
Standbild deöGroßenKurfürsten früher eine gutePatina aufge wiesen habe; wenn es neuerdings schwarz geworden sei, so sei
das durch die Einwirkung von Schwefelwasserstoff" gesche
hen,
denn er habe in der schwärzlichen Schicht 5,7 v. H.
Schwefel gefunden. Webers Vortrag folgten längere Erörterungen.
Gladen-
beck behauptete, daß die meisten Künstler keine glatte Ober
fläche der Bronzen wünschten; man solle jedoch nur Sorge
2*
20 tragen, die Oberfläche der Standbilder häufiger zu reinigen. Dem schloß sich Prof. Hertzer an, indem er die Forderung
einer häufigen Reinigung als das Hauptergebnis der Ver handlungen und Versuche der Patinakommission bezeichnete; er betonte ferner, daß es ganz gleichgültig sei, welche Farbe die
Patina besäße; möge sie nun grün oder braun sein, oder auch
selbst schwarze Töne aufweisen, das ihr Eigentümliche sei ein gewisses Durchschimmern des Bronzemetalls. Nach neun Jahren ist noch einmal in demselben Verein"
die Patinafrage aufgerollt worden, ohne daß eigentlich Neues vorgebracht wurde; Hausding, Direktor bei der Aktiengesell
schaft Schäffer und Walcker, wies darauf hin, daß das We sentliche für die Bildung einer guten Patina die häufige Be
rührung der Bronze durch Menschenhand sei. Später hat dann die Aktiengesellschaft Gladenbeck" mehrfach öffentlicheBronzcdenkmäler in dauernde Behandlung genommen. So war sie
auch beauftragt, die Bronzegruppen am Großen Stern im Ber
liner Tiergarten alljährlich zweimal zu reinigen. DaS geschah, indem sie mit Seife und Wasser abgebürstet und nach dem
Trocknen mit einem Gemenge von Knochenöl und Eisessig ab gerieben wurden. Der Erfolg war, daß die Bronzen zuerst einen warmen dunkelbraunen Ton erhielten, der leider bald ver
schwand; sie bekamen durch Staubauflagerung wieder ein grau
schwarzes Aussehen".
Der unangenehme Eindruck, den fast alle Berliner Bronze-
21 standbilder mit ihrer matten grauschwarzen Farbe machten, veranlaßte 1913 den Generaldirektor der Museen, Exz. v.Bode, zu einer Eingabe an das Kultusministerium. Die Einsetzung
einer neuen Patinakommission unter dem Vorsitz von Exz. v. Bode war die Folge. Als Mitglieder gehörten ihr weiter an: Geh. Ober-Reg.-Rat Lutsch, Reg.-Rat Blunck und Dr. Sievers vom Kultusministerium, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr.
Otto N. Witt, Prof. Schmarjc, Direktor der Akt.-Ges. Gladen-
beck Görling und der Verfasser. Es wurde damals beschlossen, eine Reihe von Bronzen ver schiedener Zusammensetzung an verkehrsreicher Stelle in Ber
lin, geschützt gegen Eingriffe des Publikums, aufzustellen und sie verschiedener Behandlung zu unterwerfen; ferner wurde ich
beauftragt, auf Dienstreisen und wenn sich sonst Gelegenheit böte, eine Art Statistik möglichst vieler Bronzedenkmäler auf zunehmen. Zu der geplanten Aufstellung der Bronzen ist c5
nicht gekommen, da der bald ausbrechende Krieg alle derartigen Pläne über den Haufen warf; den Auftrag, öffentliche Bron
ze«, zu besichtigen, habe ich wenigstens noch zum Teil erledigen
können, indem ich eine Kartothek mit Angaben über das Aus sehen von etwa 900 Bronzen besitze. Die beobachteten Bronzen befinden sich meistens in deutschen Großstädten, zu einem sehr
kleinen Teil auch in deutschen Kleinstädten, zu einem wesent lichen Teil aber auch in den denkmalreichen Städten Kopen
hagen und Stockholm.
22 Um das Gesamtergebnis sogleich zu erwähnen, sei bemerkt,
daß es fast allenthalben genau so wie bei uns in Berlin ist, d. h. die große Mehrzahl der Bronzen besitzt eine graue bis
schwarze mehr oder weniger rauhe Oberflächeoft sind dabei kleinere oder größere Stellen, besonders auf wagerecht liegen den Flächen, grau bis gelbgrün; sie sind aber meistens nicht
gleichmäßig gefärbt, sondern treten in Sprenkeln auf. Nach Art ihres Aussehens kann man die öffentlich aufge
stellten Bronzen etwa in fünf Hauptgruppen einteilen, zwischen denen aber zahlreiche Übergänge bestehen. Ich gebe im fol
genden eine größere Anzahl meiner Beobachtungen wieder.
I. Gruppe: Bronzen mit schwärzlicher, meistens rauher Oberfläche. Siegesbote. Berlin. Vor der Nationalgalerie (1882)18. Le gierung aus 93 Teilen Kupfer und 7 Teilen Zinn. Sand guß. 7. 5. 1925. Sonnig".
Matt bräunlich und schwärzlich, etwas dunkelstreifig.
Kaiser Wilhelm I. Berlin-Schöneberg. Vor dem alten Rat haus (1892).
93 Kupfer, 7 Zinn. Sandguß. 31. 7.
1925. Sonnig. Matt grauschwarz. Kant. Königsberg i. Pr. (1864). Sandguß. 30. 4. 1925. Matt grauschwarz, schwarzfleckig.
-
23 -------
Kriegerdenkmal. Neuruppin (1907). 93 Kupfer, 7 Zinn.
3. 5. 1925. Sonnig. Matt grauschwarz, teilweise noch etwas glatt. Reventlow-Beseler-Denkmal. Schleswig (1891). 93Kup
fer, 7 Zinn. Wachsguß. 21. 11. 13. Bedeckt. Schwarz, etwas rauh. Auf Mantel und Füßen des
Kriegers graue Stellen. (Außerdem: Grüner Algenan
flug.)
Kaiser Wilhelm I. Eckernförde (1898). 19. 6. 1925. Be deckt. Matt grau. Friedrich der Große. Torgau (1912). 25. 9. 1925. Be
deckt. Matt grauschwarz.
Kaiser Wilhelm I. Sigmaringen (1897).
29. 9. 1925.
Bedeckt. Matt grauschwarz.
König Wilhelm I. Stuttgart, Neckarstraße (1884). 8. 5.
1914. Leicht bedeckt. Ziemlich gleichmäßig grauschwarz, etwa zur Hälfte wie
braun bestaubt.
Karl XIV. Johann.
Stockholm, Schleusenbrücke (1854).
23. 5.1914. Leicht bedeckt. Matt schwarz und schwarzstreifig.
24 Untergruppe: Bronzen mit schwärzlicher Oberfläche,
die (nicht nur im Sonnenschein) mehr oder weniger irisieren.
Goethe. München, Lenbachplatz (1869). 92 Kupfer, 8 Zinn.
Sandguß. 5. 5.1915. Sonnige. Schwarzmatt, buntfleckig irisierend.
Wissenschaft. München. Vor der Universität (1908). 5. 5. 1925. Sonnig. Völlig bunt, rot, gelb, grün, blau, schieferfarben mit
etwas Glanz. Streifig. Otto von Guericke. Magdeburg. Vor dem Rathaus (1906).
6. 4. 1914. Bedeckt. Grau, stark irisierend. Anders Fryxell. Stockholm.
Bei der Bibliothek
(1908).
23. 5. 1914. Bedeckt.
Glatt, buntstreifig, irisierend.
II. Gruppe . Bronzen mir schwärzlicher, meistens marcer Mberfiäche mir grau- bis gelbgrünlichen Flecken von geringer Ausdehnung. Gerettet. Berlin. Vor der Nationalgalerie (1900). 93 Kup
fer, 7 Zinn. Wachsguß. 5. 6. 1925. Sonnig. Matt schwarzgrau, einige wenige kleine graugrüne Flecke.
25 Brandenburg. Berlin, Leipziger Platz (1860). 86 Kupfer,
4 Zinn, 10 Zink?*. Sandguß, gut durchziseliert. a) 24. 7. 1914. Leicht bedeckt.
Grauschwarz, etwas gelblich irisierend; ziemlich glatt. Auf den Armen etwas grüngesprenkelte Patina. Teilweise schwarzstreifig. Rückseite schwach grünlich gesprenkelt.
b) 9. 5. 1925. Bedeckt. Matt schwargrau. Auf dem Kopf und über die ganze
Figur zerstreut graugrüne Flecke.
Bismarck.
Köln, Hohestraße
(1879). Wahrscheinlich 93
Kupfer, 7 Zinn. Sandguß. 7. 10. 1914. Leicht bedeckt. Schwarzgraubraun matt, etwas dunkelstreifig, einige
Stellen (z. B. Scheitel) graugrün.
Kaiser Wilhelm I. Hamburg, Rathausmarkt (1903). Nei-
terstatue. 93 Kupfer, 7 Zinn. 3. 4.1914. Sonnig. Grauschwarz, etwas matt, teilweise mit graugrünen
Flecken.
Kaiser Friedrich III. Köln, Rh einbrücke (1910). 86 Kup fer, 4 Zinn, 10 Zink. Sandguß. 10. 6. 1925. Sonnig. Matt grauschwarz mit einigen hellgrünen Stellen.
Kaiser Wilhelm II.
(1903). Ebenda und gleichzeitig.
Aussehen wie das vorher angeführte.
Bismarck. Posen. Vor dem Schloß (1903).
7 Zinn. Sandguß. 11. 4. 1914. Bedeckt.
93 Kupfer,
26 Matt grauschwarz, etwas braun eingestaubt, vorn
einige grüne Flecke. Friedrich VI.
Kopenhagen, Frederiksbergpark (vor 1868).
Sandguß. 27. 5. 1914. Bedeckt.
Grauschwarz und etwas graubraun, matt, mit schwar
zen Streifen; stellenweise kleine grünliche Flecken. Messerkämpfer.
Stockholm.
Vor dem Nationalmuseum
(1867). Sandguß. 22. 5. 1914. Sonnig. Matt schwarzbraun, etwas dunkel und grünstreifig
Eine Sonderstellung nimmt das Denkmal Friedrich des Großen ein. Vor der im Jahre 1924 erfolgten Reinigung durch Bürsten und Sandstrahlgebläse^ war es zur vorher
gehenden Gruppe zu rechnen; heute nach der Reinigung ist es
wohl der folgenden Gruppe zuzuweisen.
III. Gruppe: Bronzen deren Oberfläche errva zu einem Drittel bis zur Hälfte von grüner Patina bedeckt sind. Friedrich der Große. Berlin, Unter den Linden (1851).
87,44 Kupfer, 3,20 Zinn, 8,89 Zink, 0,65 Blei. Sand
gußa) 8. 7. 1914. Bedeckt. Gesamteindruck: Schwarz...
b) 7. 5. 1925. Sonnig.
27 Pferderücken und Mantel des Königs grün- und braun
fleckig.
Ähnlich die Schultern der Nebenfiguren.
Leid
lich glatt, aber bleiartiges Aussehen. c) 3. 6. 1925. Bedeckt.
Gesamtaussehen mehr wie Eisen.
Die graugrünen
Flächen treten, besonders bei den Nebenfiguren, mehr her
vor. Senkrechte Flächen schwärzlich rauh, teilweise, als ob
mit bräunlichem Staub bedeckt.
d) Beurteilung durch I. Kohte-^, wohl unmittelbar nach der Reinigung. „Die Bronze zeigt sich jetzt wieder in ihrer dunklen ur sprünglichen Farbe, leicht von grüner Patina getönt"25.
Luther. Worms (1868). Sandguß. 12. 5. 1914. Sonnig. Wagerechte und schräge Flächen graugrün gesprenkelt mit kleinen,
schwarzen, nur in der Nähe
sichtbaren
Flecken. Von den grünen Flächen gehen vielfach Helle
und schwarze Streifen abwärts.
Die Bronze ist sonst
zum Teil grauschwärzlich, zum Teil mehr mattgrau. Im allgemeinen ist das Denkmal etwa zur Hälfte grün patiniert, Luther selbst nur etwa zu einem Drittel.
50 Schritt und
Auf
in weiterer Entfernung erscheint die
grüne Patina sehr hell, fast als ob das Denkmal mit
Schnee bedeckt sei25. Rossebändiger.
Berlin. Vor dem Schloß (1842). 84,55
28
Kupfer, 0,14 Zinn, 15,63 Zink, 0,10 Blei. Sandguß. 1. 8.1925. Sonnig. Westliche Gruppe: Auf matt schwarzgrauem Grunde viele hellgrüne Streifen. Östliche Gruppe. Ebenso, außerdem Pferderücken Hin terer Teil hellgrün patiniert.
IV. Gruppe: Bronzen, deren Vberfiäche zum größten Teile mir grüner Parin« bedeckt ist.
Jan Willem. Düsseldorf, Markt (1711). 71,74 Kupfer, 2,37 Zinn, 25,58 Zink, 0,91 Blei. 8. 6. 1925. Sonnig. Kurfürst Vorderseite zum größten Teil grün patiniert, Rückseite schwarzmatt. Pferd grün patiniert mit feinen schwarzen Sprenkeln; Pferdebeine schwarze Streifen. Westseite des Pferdebauchs schwarz, Ostseite grün, fein schwarz gesprenkelt. Schwanz grün, zur Hälfte schwarz gesprenkelt Friedrich Wilhelm IV. Deutz, Rheinbrücke (1867). 86 Kupfer, 4 Zinn, 10 Zink. Sandguß, sorgfältig durchzise liert. 10. 6. 1925. Sonnig. Schön grün patiniert, besonders auf der Südseite. Schwarze Stellen des Gesichts des Königs, des Kop fes, der Brust und des Bauches des Pferdes sind auf der Nordseite etwas umfangreicher als auf der Südseite.
29 Kaiser Wilhelm I. Ebenda (1867). 86 Kupfer, 4 Zinn,
10 Zink. Sandguß, sorgfältig durchziseliert. 10. 6.1925.
Sonnig.
Wie das vorher angeführte.
V. Gruppe: Bronzen mit glänzender Patina, vor wiegend in bräunlichen Tönen. Beispiele siehe weiter unten S. 37.
Will man nach der vorstehenden, etwas willkürlichen Ein teilung, die den einzelnen Gruppen zuzuteilenden Bronze
denkmäler zahlenmäßig schätzen, so kann man vielleicht sagen, daß der ersten und zweiten Gruppe je gegen 40 v. H. der Bronzen angehören; die übrigen 20 v. H. würden sich auf die
Gruppen 3—5 verteilen, wobei der 4. Gruppe nur wenige zu
gerechnet werden können. Aus den mitgeteilten Beobachtungen geht in. E. zuerst her
vor, daß es ziemlich gleich ist, ob das Denkmal in der rauchund rußreichen Industrie- und Großstadt, ob es in einem klei nen Ort, oder ob es in wald- und wasserreicher Umgebung, oder ob es in der Nähe des Meeres steht. Die Umgebung ist also nicht von wesentlichem Einfluß auf das Aussehen der
Bronze. Feuchtigkeit und geringer Gehalt der Atmosphäre an
Verbrennungöprodukten
der
schwefelhaltigen
Kohlen^
ge
währleisten demnach noch nicht die Bildung einer guten Pa
tina. Das beweisen auch fünf in Sanssouci — wo doch gewiß
30 in dieser Beziehung gute Vorbedingungen vorhanden sind — befindliche Bronzen, die nach Webers Angaben?» im Jahre
1882 noch eine mehr oder minder gute Patina besaßen, wäh rend sie heute alle ihren Glanz verlöten haben und eine schwärz liche Farbe besitzen. Weber führte gerade diese Bronzen an, weil sie nach seiner Meinung deutlich den ungünstigen Ein
fluß des Zinkzusatzeö beweisen sollten. Er äußerte damals fol
gendes:
Schäfer (Meleager)
(1830).
88,59
Kupfer, 9,14 Zinn,
1,28 Zink, 0,84 Blei.
a) Um 1882. „Patina von so tiefgrünem, reinem Farbenton, von
solcher Glätte und Zartheit, wie sie wohl als Ideal be
zeichnet werden kann.
Die von dieser grünen Schicht
nicht bedeckte Oberfläche ist mit einer ins Braune zie
henden glänzenden Oxydhaut belegt". b) 22. 7. 1925. Sonnig.
Grauschwarz und bräunlich, schwarzstreifig. Bacchus. 89,34 Kupfer, 7,59 Zinn, 16,3 Zink, 1,21 Blei,
0,18 Eisen. a) Um 1882. „Wiederum glatt, fast glänzend war der Bacchus. Der
Grundton dürfte
etwas
dunkler als bei dem ersten
31
fein. Eine schöne grüne Patina ist sowohl auf den glat ten dichten Flächen als auf dem rauh ziselierten Vliese ent wickelt".
b) 22. 7. 1925. Sonnig. Matt grauschwarz, Spur blau und braun irisierend; etwas streifig. Germanieus. 89,78 Kupfer, 6,16 Zinn, 2,35 Zink, 1,33 Blei, 0,27 Eisen oder Nickel. a) Um 1882. „Der Germaniens hat auch eine glatte Oberfläche. Auf der deutlich dunkleren, ins Braune ziehenden Grundschicht erscheinen Flächen mit grüner Patina belegt, welche in dessen doch schon einen merklich weniger lichten Ton be sitzt." b) 22. 7. 1925. Sonnig.
Matt schwarz. Minerva (Nike). 87,90 Kupfer, 8,44 Zinn, 3,35 Zink, 0,54 Blei, 0,26 Nickel und Kobalt. a) Um 1882. „Bei der Minerva nimmt man deutlich wahr, daß die Gesamtoberfläche der letzteren doch nicht die Glätte, nicht den Glanz der anderen Bronzen, besitzt, daß die auf ihr vorhandenen Schichten matter, weniger leuchtend und
32 merklich Heller gefärbt sind. Sie sieht insbesondere dem
Schäfer entschieden nach." b) 22. 7. 1925. Sonnig.
Matt schwarzgrau, etwas schwarzstreifig. Unten grün fleckig, in den Falten geblich bräunlich.
Amazone (Diana). 70,22 Kupfer, 1,97 Zinn, 26,40 Zink,
1,76 Blei.
a) Um 1882.
„Die Amazone hat einen anderen Charakter als die genannten Statuen, sie hat nicht den Glanz, das Lüster, welches den Schäfer so ganz besonders auszeichnet; der
entschieden
mehr
ins
Dunkle
ziehende
Grundton
ist
stumpfer, matter, und die darauf entwickelte Patina ist
weniger dicht, weniger glatt. Kurz gesagt, es ist das Ge präge ein entschieden weniger edleres als bei den vorher genannten."
b) 22. 7. 1925. Sonnig.
Schwarzgrau; Arme, besonders der rechte, schwarz streifig. Risse am linken Bein grün. In einer Zusammenfassung meint Weber noch:
„Die Unterschiede sind fein, aber genügend ausgeprägt." Das heutige Aussehen dieser fünf Bronzen beweist daher, daß der Zinkgehalt doch nicht, wie Weber glaubte, das Ent
scheidende ist.
33 In
geradezu
Weise
überraschender
wird
dies
be
stätigt durch das Verhalten der vier Bronzen auf der Köl ner Rheinbrücke.
und
den
Der Unterschied
Deutzer Standbildern
ist
zwischen
so
den
Kölner
auffällig, daß der
Laie bestimmt glaubt, daß die Standbilder aus verschiedenen Metallmischungen hergestellt sind, da doch die atmosphärischen
Verhältnisse auf beiden Seiten des Rheines dieselben sind. Der Nebel wird genau zu derselben Zeit und in derselben Stärke am Deutzer
wie am Kölner Rheinufer auftreten, und
die
schwefelsäurehaltigen Verbrennungsgase der Lokomotiv- und Rheindampferkessel werden auch die Bronzen in gleicher Weise umspülen. Nach den Angaben von Herrn Direktor Görling ist
jedoch die Metallmischung die gleiche, denn in beiden Fällen
handelt es sich um Sandguß unter Verwendung einer Legie rung von 86 Kupfer, 4 Zinn und 10 Zink. Aber ein Unter schied besteht. Die beiden Kölner Bronzen von Tuaillon sind
Sandrohguß
ohne
weitere Bearbeitung, die beiden Deutzer
Denkmäler von Drake und Bläser jedoch sind auf das sorg fältigste durchziseliert^), haben also bei der Aufstellung eine völlig glatte Oberfläche besessen.
Wenn die Büste Schadows (1869) und das Corneliusdenk mal (1879) in Düsseldorf zum großen Teil eine gute grüne
Patina besitzen und wenn dagegen die Statuen des Kaiser Wil
helm I. (1896), Bismarcks (1899) und Moltkeö (1901) in derselben Stadt unter den gleichen atmosphärischen Verhält3
34 nisscn nur ein mattes graues Aussehen haben, so wird hier
aus zu schließen sein, daß diese von vornherein eine rauhe,
jene aber eine glatte Oberfläche hatten, als sie ausgestellt wur den. Eö
ist
verständlich,
daß
eine
rauhe
Oberfläche
den
Atmosphärilien eine bedeutend größere Angriffsfläche darbietet, daß sie vor allem auch dem Ruß Gelegenheit gibt, festzu
haften, während er bei glatter Oberfläche durch dm Regen abgespült wird. Gefäbrlich ist aber der Ruß, weil er in sei nen feinen Poren größere Mengen von Schwefelsäure
ent
hält, die sich aus der bei der Verbrennung der schwefelhalti
gen Kohlen entstehenden schwefligen Säure bildet. Mit Aus nahme einer Äußerung von Magnus^ wird der Einwirkung
der Schwefelsäure kaum in den früheren Veröffentlichungen
gedacht, sondern eigentlich nur
dem Ruß als
solchem
die
Dunkelung der Erzfläche zugeschrieben. Daß aber durch die
Schwefelsäure unter Mitwirkung der Feuchtigkeit das Kupfer
der Bronzen in wasserlösliches schwefelsaures Kupfer (Kupfer vitriol) übergeführt wird, lehren sehr oft die Steinsockel der
Standbilder. So sind die 5 m hohen Sockel der Kölner Rhein-
brücken-Denkmäler
dort,
wo
die Kupferlösung bei Regen
wetter herunterfließt, grün gefärbt, indem sich das lösliche Kupfcrsalz mit dem kohlensauren Kalk der Sockel in unlös
liche, von den Steinporen festgehaltene Kupferkarbonate und in lösliches Kalksalz, das abgewaschen wird, umsetzt.
Hier
35 ist, wie häufig bei dem durch Rußauflagerung etwas schwärz lich gewordenen Muschelkalk, eine ziemlich dunkelgrüne Fär bung entstanden, andernfalls, namentlich bei weißem Marmor
wird dieser eine mehr hellgrüne Färbung annehmen. Durch den Aufprall und das Herabfließen des Regenwassers
wird besonders bei den mit nicht zu rauher Oberfläche ver sehenen Bronzen der Ruß
stellenweise entfernt und
dort
die Bildung der grünen Patina befördert. Tatsächlich sind gerade
die wagerecht liegenden Flächen der Bronzen, z. B. die Scheitel der Figuren, grünlich, wobei auch der Umstand, daß das Was ser auch bei geringem Regenfall hierhin gelangt, mitwirken wird. Dort wo überhaupt kein Wasser hindringt, wird die Me
talloberfläche schwarz werden, was bei den Deutzer Statuen und bei demZaüWillem inDüsseldorf deutlich zu beobachten ist.
So kann denn auch eine leidliche und selbst gute grüne
Patina entstehen, wenn das Erz dauernd vom Wasser benetzt wird, also bei Brunnenfiguren. aufgestellte
Apollobrunnen
berger Rathauses
Als Beispiel sei der 1532
Kleinen
im
angeführt,
dessen
Hof
deö
Nürn
unterer Teil mit den
Putten und Delphinen eine dunkelgrüne Patina besitzt, wäh
rend der Apollo eine ziemlich glatte olivschwarze Patina auf weist. Aber nicht immer wirkt Wasser so günstig. Über den Fischbrunnen
merkte ich,
(1866)
daß
die
vor
dem
Bronze
Münchener
nur
zum
Rathaus be
Teil
eine
gute
grüne Patina zeigt und zum andern Teil häßlich grau- bis
3*
36 weißfleckig ist, was wohl durch den Kalkgehalt des Wassers bedingt ist.
Das wesentlichste Erfordernis
für das Entstehen
einer
guten grünen Patina wird aber immer sein, zuerst der Bronze eine durchaus glatte Oberfläche zu verschaffen. Der Einfluß
der Umgebung, die Beschaffenheit der Atmosphäre und auch
der Jinkgehalt sind durchaus nicht von der Bedeutung, die besonders Weber ihnen zuschrieb, wie ja die vier Bronzen auf der Rheinbrücke schlagend beweisen. Webers Meinung über die Schädlichkeit des Jinkgehalts trifft nur insofern zu, als zink
haltige Bronzen mit rauher Oberfläche viel schneller schwarz werden als reine Zinnbronzen, weil die durch die Schwefel
säure gebildete Kupferlösung auf das Zink einwirkt und mit
ihm dieselbe schwarze Verbindung erzeugt, die entsteht, wenn die Gärtner die Jinkblechschilder der Pflanzen mit einer
Kupfervitriollösung beschreiben und damit eine sehr festhaf
tende schwarze Schrift erzielen^.
Daher ist auch die erste
sich bildende schwarze Schicht an zinkhaltigen Bronzestand bildern überaus fest mit dem darunter befindlichen Metall ver bunden.
Aber selbst die beste grüne Patina, wie sie der Ian Willem in Düsseldorf, wie sie Friedrich Wilhelm IV. und Kaiser Wil helm i. in Deutz aufweisen, kann sich kaum mit der grünen bis
blauen Edelpatina messen, wie wir sie an so manchem in unfern Museen aufbewahrten Altertumsfunden bewundern. Ihr Glanz
37 und ihre Härte hat immer wieder Anlaß gegeben, sie für künst lich zu halten, zu glauben, daß sie vom Künstler im Altertum
absichtlich auf dem Bronzegegenstand erzeugt fei33. Eine solche emailleartige
grüne Patina treffen
wir bei
öffentlichen Bronzestandbildern nur ganz ausnahmsweise in
sehr geringerem Umfange an34.
Dagegen besitzen manche
Standbilder in mehr oder minder ausgedehntem Maße eine andere glatte und glänzende Patina, eine Patina mit gelb
lichen, bräunlichen und olivbräunlichen Farbtönen.
Ich erwähnte schon im Eingang, daß bei der Besprechung der Patinafrage im Verein
zur Beförderung
des Gewerb-
fleißes Hertzer33 sich dahin geäußert hat, daß die Farbe der
Patina ganz gleichgültig sei und daß das der Patina Eigentüm liche ein gewisses Durchschimmern des Metalls sei.
Eine solche Patina aber bildet sich ja überall dort, wo die Bronze der Menschenhand leicht erreichbar ist, was damals
zuerst Hausding33 hervorgehoben hat.
Dann entstehen die
herrlichen Tönungen von Gelb über Braun bis Oliv, an denen wir uns
in Berlin am Neptunbmnnen (1891) auf dem
Schloßplatz oder bei den acht Putten des Brunnens vor dem Lyzeum in der Barbarossastraße (1906), in Düsseldorf bei dem
Schmied desMoltkedenkmals (1901) und bei den Seitenfiguren des Bismarckdenkmals (1899), inKopenhagen bei derMädchen-
figur am Denkmal des Ohrenarztes Meyer (1898) im Frei
hafengebiet und an anderen mehr erfreuen. Hierbei ist es un-
38 wesentlich, ob es sich um eine zinkfreie oder zinkhaltige Le gierung handelt. Die Zusammensetzung der Bronze wird nur eine verschiedene Tönung der glänzenden Patina bedingen. Bei
einer gut durchziselierten Bronze wird sie sich viel schneller bilden als bei einem Sandrohguß, weil hier erst die Uneben heiten der rauhen Oberfläche durch stetiges Berühren mit der menschlichen Hand abgeschliffen werden müssen. —
Schon vor Jahren, lange vor dem Jusammentreten der Patinakommission unter dem Vorsitz von Exz. v. Bode, habe ich
eine größere Anzahl
mir
von der Aktiengesellschaft
Gladenbeck überlassener Bronzeplatten und Medaillen bei den
Berliner Museen
im Freien ausgestellt. Sie bestehen zur
einen Hälfte aus
reiner Zinnbronze, 93 Kupfer, 7 Zinn,
zur anderen aus zinkhaltigen Legierungen, entweder 86 Kup
fer, 4 Zinn und 10 Zink oder 84 Kupfer, 2 Zinn und 14
Zink. Ein Teil der Platten wurde nach dem Guß nur ober flächlich gereinigt, ein anderer Teil aber sorgfältig geglättet; einige wurden mit Japon überzogen. Nun stellte sich bald her
aus, daß die Zaponschicht die Schwärzung nur auf kurze Zeit verhinderte, trotzdem doch die Glätte der Schicht das Fest
setzen des Rußes verhindern oder erschweren mußtet
Im
übrigen wurden die Bronzeplatten gruppenweise in verschiedener Art behandelt: Trockenes Abbürsten, nasse Reinigung durch Wasser mit und ohne Seife und in verschiedenen Jeitabständen.
Das Ergebnis war vorauözusehen. Je häufiger die Reinigung
-
39
---------
geschah, desto eher wurde eine schöne glatte Patina mit ver
schiedenen bräunlichenFarbtönen erzielt, kurzum es wurde das selbe erreicht, was an jedem Bronzestandbild zu bemerken ist,
soweit es durch häufiges Betasten durch Menschenhand bear beitet wird. Unterließen wir aber die Behandlung auf längere
Zeit, was einmal über ein Jahr lang geschehen ist, dann ver
schwand bald der Glanz, und die Oberfläche wurde wieder schwärzlich und rauh, und eine darauf neu einsetzende Be
handlung bewirkte wohl bei den ursprünglich glatten Bronzen
wieder eine baldige Glättung, aber der Ton ist wenigstens vor erst dunkel, fast schwarz. Man muß also in allen Fällen Bronzen, die im Lauf der
Zeiten rauh und schwarz geworden sind, erst wieder von dem
schwarzen Überzug befreien, wenn man durch eine systematische Behandlung eine glänzende Patinaschicht erzielen will. Das kann mit Ammoniak (Salmiakgeist) oder mit Weinsteinrahm
oder mit Schmierseife und anderen Mitteln geschehen, eine Behandlung,
die aber einer damit vertrauten Firma über
lassen werden sollte, da man sonst leicht häßlich scheckig ge
färbte Flächen erhalten kann.
Von einer rein mechanischen
Behandlung durch das Sandstrahlgebläse ist doch wohl besser
abzusehen M.
Nach der Reinigung ist dafür zu sorgen, daß die Bronze nicht wieder nur der Einwirkung der Luftbestandteile über
lassen wird, sondern daß ihre Oberfläche nunmehr häufig auf
40 mechanischem Wege von Nuß befreit und damit auch gleichzeitig
geglättet wird. Das läßt sich noch bei mancher Bronze, die heute
durch Rasenflächen oder durch Gitter dem Publikum nicht zu gänglich ist, durch Entfernung dieser Hindernisse in die Wege
leiten39. Selbst den kleinen Übelstand, daß z. B. Fußteile von
Standfiguren durch Betreten — die der Stiefelsohle anhaf
tenden Sandkömer sind die Ursache — blank gescheuert, ja all
mählich abgenutzt werden, sollte man ruhig in den Kauf neh men. Ich glaube, jedermann sind die braungetönten glatten
Bildwerke des Neptunbrunnens auf dem Berliner Schloß platz lieber mit den abgetretenen Zehen, als wenn die Figuren
unberührt wären und das übliche matt schwarzgraue Aussehen besäßen. Sind die Bronzen aber der Menschenhand nicht leicht er
reichbar, so muß eine andere methodische Behandlung
ein
setzen. Nach meinen Versuchen ist es das Beste, wenn die
Bronzen alle vierzehn Tage mit Wasser unter Verwendung von
steifen Borstenbürsten abgewaschen, dann abgespült und end lich mit weichen Tüchern gut abgerieben werden. Nicht das Abwaschen und das Abspülen sind das Wesentliche, sondern
das nachfolgende Trockenreiben! Otto N. Witt schlug in der Patinakommission die Anwendung der durch einen kleinen Elek
tromotor betriebenen Schwabbel vor, die nach Görling nur aus alten weichen Baumwollappen hergestellt sein soll. Diese Be handlung hat sowohl im Sommer wie auch im Winter zu ge-
41 schehen, im Winter aber nur an frostfreien Tagen. Bei Re genwetter könnte ruhig gearbeitet werden, nur ist dann darauf zu achten, daß bei dem Abreiben keine Stelle ausgelassen wird.
Wenn eine Behandlung in vierzehntägigem Abstand zu große Kosten erfordert, kann sie, wenn nötig, von vornherein, aber
besser erst nach einiger Zeit durch eine monatliche ersetzt wer den; man wird dann die Glanzschicht eben später erzielen, aber eine nur ein- oder zweimalige Reinigung
im Jahre ist unge
nügend. Wenn meine Versuche mich auch überzeugt haben, daß die empfohlene Behandlung ausreicht, so ist möglicherweise doch
noch ein nachheriger dünner Überzug von einem Ol vegetabili scher oder animalischer Herkunft
(also nicht von Mineralöl)
oder, wie Otto N. Witt in der Patinakommission vorschlug, von Olsäure, sogenanntem Ole'in, angebracht. Aber es darf
nur in äußerst dünner Schicht durch einen mit dem Ol be feuchteten Lappen aufgetragen und muß so verrieben werden, daß Staub und Ruß nicht haften bleiben können. Es ist unbe
dingt notwendig, daß daraufhin stets die Behandlung von ver antwortlicher Stelle überwacht wird.
Es wird von Vorteil sein, bei neuzuschaffenden Bronze standbildern
eine zinkfreie Legiemng anzuwenden und ihre
Oberfläche gut zu glätten. Bedingung ist beides nicht für die
Erzielung der braungetönten Glattpatina, man wird in dem ersten Falle meistens nur etwas hellere Farbtöne erzielen, und
42 im zweiten wird es nur mühseligerer und langwierigerer Arbeit bedürfen.
Der oft gemachte Vorschlag, durch besondere Metallzusätze eine freiwillig gut patinierende Legierung zu erreichen, ver
spricht kaum Erfolg. Insbesondere wird auch der in der Pa
tinakommission wieder
empfohlene Zusatz von Aluminium
schwerlich von Nutzen sein. Ein solcher hat z. B. bei der Jn-
schrifttafel am Denkmal des Freiherrn vom und zum Stein auf dem Dönhoffplatz in Berlin die Schwärzung durchaus nicht
verhindert; auch ist er bei dem Wachöausschmelzverfahren von
vornherein ausgeschlossen ".
Von der häufig angewendeten künstlichen Patinierung der
Bronzen vor ihrer Aufstellung ist die Bildung einer guten Dauerpatina nicht zu erhoffen; hat es sich doch gezeigt, daß
künstlich patinierte Bronzen meistens schneller schwarz und
stumpf werden als unbehandelte. Auch hier lasse ich einige Beispiele folgen.
Kaiser Wilhelm I.
Altona. Vor dem Rathaus (1.898). 93
Kupfer, 7 Zinn. Sandguß. Mit künstlicher dunkelblauer
Patina aufgestellt. 11. 6. 1914. Bedeckt.
Grauschwarz, matt und schwarzstreifig, teilweise etwas
graugrünfleckig. Luther.
Hamburg.
Vor der Michaeliökirche (1911).
93
43 Kupfer, 7 Zinn. Sandguß. Gut durchziseliert mit künst licher dunkelgrüner Patina.
Schwarzgrau, etwas streifig. Christus.
Kiel.
Vor
Garnisonkirche
der
(T900).
93
Kupfer, 7 Zinn. Wachsguß. Mit künstlicher hellgrüner
Patina. 24. 11. 13. Sonnig. Matt schwarz und matt grau. Klaus Groth. Kiel, Lorentzendamm (1912). 86 Kupfer,
4 Zinn, 10 Zink. Sandguß, gut durchziseliert mit künst licher dunkelgrüner Patina.
a) 24. 11. 13. Sonnig. Schwarzbraun glänzend, wie gewichst. b) 19. 8. 25. Sonnig.
Größtenteils
matt
grauschwarz;
mit
graugrünen
Sprenkeln. Bei einigen wagerechten Flächen noch Glanz. Beine und Füße vom Anfassen glänzend
Man hat auch versucht, das Schwarzwerden der Bronzen durch Vergoldung auszuschließen. Soviel ich weiß, ist das Er gebnis nicht ermutigend. Die ursprünglich vergoldeten In
schriften der 1907 aufgestellten Oranierdenkmäler vor dem
Berliner
Schloß
weisen
nur
ganz vereinzelt noch Spu
ren von Gold auf, das 1898 in Stuttgart aufgestellte Denk
mal Kaiser Wilhelm I. und
hat
einige
tiefschwarze Streifen
viele kleine bräunliche und größere schwärzliche Stel-
44
len, so daß das Pferd ganz scheckig aussieht
Ebenso ist das
Denkmal von Nokk (1904) auf dem Friedhof in Karlsruhe
stark braunfleckig und die ursprünglich vergoldeten Kränze und Gewinde am Liebigdenkmal (1883) in München zeigen nur noch geringe Goldreste.
Wählt man aber eine Vergoldung, so kann nur der Auf trag von Blattgold mittelst Anlegeöl in Frage kommen, sie ist
viel beständiger als jede Vergoldung auf chemischem Wege. Daher ist das Gold an den Reiterfiguren des Siegeödenkmals in Leipzig (1888) (93 Kupfer, 7 Zinn, großenteils Sandguß) völlig verschwunden, denn sie waren auf chemi schem Wege von Prof. Jacobsen leicht vergoldet, hatten aber
nicht einen gelben Goldton, sondern mehr eine Olivfarbe";
jetzt haben die Standbilder längst eine rauhe grauschwarze Oberfläche.
Die
Figur der Germania
desselben Denk
mals ist aus Kupfer getrieben; auch sie wurde vergoldet und zwar mit Blattgold mittelst Anlegeöl; von den erhabenenStellen wurde das Gold dann wieder abgerieben, es verblieb nur in den Tiefen; darauf hat man sie noch künstlich patiniert").
Jetzt ist die Germania völlig geschwärzt, auch in den Tiefen
ist nichts mehr vom Golde zu bemerken. Eine im Jahre 1914 noch völlig gute Vergoldung zeigte
das elf Jahre vorher aufgestellte Standbild des Bischofs Absa
lon am Kopenhagener Rathaus. Sie ist auch heute noch gut erhalten".
45 Damit haben wir die Bronzen verlassen und uns
dm
Standbildern zugewandt, die aus Kupfer getrieben sind. Wie
schon oben erwähnt, patiniert das Kupfer nicht oder schlecht, wenn es einen auch nur geringen Arsengehalt besitzt. Sonst be deckt es sich allenthalben dort, wo der Regen hingelangt, mit
einer schönen hellgrünen Patina. Dies zeigen uns schon die
kupferbedeckten Dächer und Kuppeln so vieler Kirchen und pro faner
Bauten.
Um einige wenige Beispiele von Statuen
zu nennen, sei der Viktoria auf dem Brandenburger Tor, der
beiden
tagögebäudes
Ritter
und
auf
oben
der
Figuren
der
auf
Ostseite
der
des
Reichs-
Friedrichöbrücke
in Berlin gedacht; bei diesen letzteren ist es besonders auffällig, wie diejenigen Stellen, wohin kein Regen dringt, schwarz ge worden sind, während sonst die Oberfläche in reinem Grün
erglänzt; will man das Schwarzwerden verhindern, so wird
voraussichtlich auch hier periodisches Reinigen mit Wasser und Bürste zum Ziele führen.
(1901)
im sizilianischen
Wenn dagegen der Bogenschütze Garten
von Sanssouci,
trotzdem
er aus Kupfer getrieben ist, nur im oberen Teil grüne Patina flecke aufweist, so ist wohl mit Recht anzunehmen, daß das
Kupfer nicht rein, sondern wahrscheinlich arsenhaltig ist. Ob in solchen Fällen durch häufiges Abwaschen und Trockenreiben
nicht eine bessere Patina zu erzielen wäre, müßte der Versuch lehren.
46 Ich bin mir wohl bewußt, mit dem Vorstehenden nicht viel
Neues gebracht zu haben, sind es doch zum großen Teil Er fahrungen und Auslassungen, die schon andere vor mir gemacht haben.
Meine Absicht ging und geht vielmehr dahin,
möglichst
weite Kreise, vor allem staatliche und städtische Behörden als
Besitzer und Pfleger der Denkmäler zu veranlassen, Stellung
zu meinen Vorschlägen zu nehmen. Es ist doch dringend er
wünscht, daß allmählich etwas geschieht, um dem oft so un würdigen Zustand unserer öffentlichen Denkmäler aus Mar mor und Bronze ein Ende zu machen und ihnen den Schutz angedeihen zu lassen, den sie verdienen.
Anmerkungen. 1 Auf antiken Marmorgegenständen soll sich oxalsaurer Kalk pflanzlichen Ursprungs (Flechten) als schützender Überzug befinden. (K. A. Hofmann, Lehrbuch d. anorgan. Chemie. Braunschweig 1924. S. 231.)
2 Mittelst Wage wurde der Gewichtsverlust der je 3—4 ausgelegten Probestücke in Grammen festgestellt und daraus die Verwitterungszahl
für eine Marmorfläche von 1 Quadratmeter errechnet.
Daß aus den
Proben viel höhere Werte erhalten werden, als wie tatsächlich bei einem
großen Marmorblock verwittern wird, findet seine Erklärung in der großen Beanspruchung der kleinen allseitig der Einwirkung der Atmosphä rilien ausgesetzten Marmorprismen.
Die Verwitterungszahlen
sollen
auch nur zum Vergleich dienen.
3 Dieser war nach 53/i jähriger Auslage untersucht worden, und es hatten sich bei zwei verschiedenen Sorten die Zahlen 182 und 185 ergeben. 4 Da Petroläther eine leicht verdunstende und brennbare Flüssig keit ist, muß das Eingießen des Wachses fern von jedem offenen Feuer
geschehen. 5 Zuletzt sind die Berliner Marmordenkmäler in den Jahren 1915 und 1916 gewachst worden. Im Jahre 1919 sind die Standbilder der Siegcsallee wenigstens noch einmal abgewaschen worden, aber seitdem ist jede Behandlung unterblieben.
Die Wiederaufnahme einer plan
mäßigen Behandlung ist dringend erwünscht.
6 Es sei hier an die Reinigung des Shakespearedenkmals in Wei mar erinnert, das von Bubenhand mit Farbe und Teer geschändet
war.
(Franz Schmidt, Die Reinigung des Shakespearedenkmals in
Weimar. 1907.
Abgekürzt in Rathgen, Die Konservierung von Alter
tumsfunden. 2. Aufl. Berlin 1915. I. Teil. S. 76.) 7 I. Hugo Schott, Berlin-Schöneberg, Hauptstr. 26.
48 8 Sitzungsber. d. Der. z. Vef. d. Gew. 1863 S. 23. 9 Ebenda 1882 S. 5.
10 Für die Herstellung von großen Bronzen werden seit mehreren
Jahrzehnten immer Legierungen benutzt, die entweder aus 93 Teilen Kupfer und 7 Teilen Zinn oder aus 86 Teilen Kupfer, 4 Teilen Zinn und 10 Teilen Zink bestehen. S. a. Anm. 21.
11 Sitzungsber. 1882 S. 48. 12 Ich halte die Bedingungen nicht für gleich; das Geschütz stand unter Bäumen und war dem Staube nicht so ausgesetzt wie das Denk
mal. — Über den Zinkgehalt des Denkmals s. unter Anm. 21. 13 S. S. 28.
14 In Dinglers Polytechn. Journal 243 (1880) S. 251 bestreitet I. W. Brühl, daß in der freien Atmosphäre nennenswerte Mengen Schwefelwasserstoff vorkommen.
15 Sitzungsber. 1891 S. 241. 16 Berlin-Friedrichshagen, Wilhelmstr. 62. 17 Noch etwas ungünstiger äußert sich Lutsch in einem Manuskript, das mit seinem gesamten literarischen Nachlaß im Preuß. Staatsarchiv in Stettin aufbewahrt wird und das mir die Direktion gütigst einige Zeit leihweise überließ. In dieser Arbeit bespricht Lutsch im ersten Ab
schnitt: „Bronze und Kupfer" das Verhalten und die Behandlung von Bronzealtertümern; im zweiten Abschnitt: „Glocken" werden diese, ins
besondere
die Instandsetzung zersprungener, behandelt, und der dritte
Abschnitt ist den öffentlichen Bronzedenkmälern gewidmet.
Hier wird
die Patinafrage in der Hauptsache an der Hand von zahlreichen, schon
bekannten Analysen und unter eingehender Benutzung der Veröffent
lichungen der Sitzungsberichte des Vereins zur Beförderung des Ge werbefleißes und nach den Verhandlungen in der späteren Patinakom mission erörtert.
Wesentlich Neues bringt das Manuskript kaum. L.
bemerkt, daß ich diesen Teil des Manuskripts durchgesehen habe; das stimmt insofern nicht ganz, weil ich nur eine frühere Niederschrift ge lesen habe, die m. E. doch von der jetzigen Fassung abwich; jedenfalls
bin ich nicht mit allen Ausführungen L.s einverstanden. 17a Ich glaube nicht, daß v. Bibras „unziemliche Bemerkungen" (E. v. Bibra. Die Bronzen und Kupferlegierungen der alten und ältesten
49 Völker.
Erlangen 1869. S. 207) allgemeine Zustimmung finden wer
den^ wenn er sagt: „Häufig werden in unserer Zeit in größeren Städten auch neuere Statuen bald schwarz. In denselben Städten aber, welche
meist mit einem wohltätigen Schleier von Kohlendampf bedeckt sind, gibt es auch keine braunen Sperlinge mehr, und die auf den Dächern spazierenden Kater sind ebenfalls, nicht bloß bei Nacht, sondern auch bei Tage, schwarz.
Warum sollen Bildsäulen nicht auch schwarz wer
den?" 18 Die eingeklammerten Jahreszahlen geben die Zeit der Aufstel
lung an. 19 Tag der Beobachtung und Wetter.
20 Nach
Lutsch
(S. 93)
Münchener Standbildern
soll diese Erscheinung
auftreten.
besonders
bei
Sie ist aber ziemlich weit ver
breitet. Der Grad des Irisierens hängt wohl auch von der Witterung
ab. So erinnere ich mich, einmal bei einigen vor der Nationalgalerie in Berlin aufgestellten Bronzen ein ziemlich starkes Irisieren beob achtet zu haben, als nach einer Frostperiode Tauwetter eingetreten war: später habe ich es bei denselben Bildwerken nur noch ganz vereinzelt
und selten bemerkt.
21 Nach Webers Analyse: 89,15 Kupfer, 1,76 Zinn, 8,59 Zink, 0,32 Blei (Dinglers Polytechn. Journal 245 (1882) S. 89). Für
die
drei
Hauptbestandteile
ergeben
sich
als
abgerundete
Zahlen 89 :2 :9. Wenn diese von der Gußvorschrift 86 :4 :10 ziemlich stark abweichen, so ist das dadurch verursacht, daß bei dem Ein schmelzen der Metalle Zinn und Zink sich z. T. mit Sauerstoff ver
binden, daß auch wohl ein Teil des Zinks sich verflüchtigt und vor allem, daß die Legierung nie ganz gleichmäßig ausfällt. Analysenproben von verschiedenen Stellen einer großen Bronze entnommen zeigen da her oft verschiedene Zusammensetzung. So fand Weber bei dem Denk
mal Friedrich des Großen 3,20 Zinn und 8,89 Zink, während v. Bibra
(Dinglers Polytechn. Journal 245 (1882) S. 127) die Zahlen 1,40 Zinn und 9,50 Zink anführt. Bei Friedrich Wilhelm IV. ergab die Analyse:
89,55 Kupfer, 2,99 Zinn, 7,46 Zink, also rund 90 : 3 :7 statt 86 : 4 :10 nach der Gußvorschrift.
50 22 Wenn z. B. bei Reiterstatuen
die Zügel schön grün patiniert
sind, so ist das nicht erwähnt, weil jene aus Kupfer und nicht auS Bronze bestehen. — Der Vollständigkeit wegen sei noch bemerkt, daß
manche Bronzedenkmäler auch kleinere grüne Streifen zeigen, die durch
Einwirkung von VogelschmuH entstanden sind.
23 S. Anm. 38. 24 Denkmalpflege und Heimatschuh. Berlin 1925. S. 23. 24 Die verschiedenen Ansichten b, c und d über das Aussehen eines und desselben Denkmals zeigen deutlich, daß es je nach Art der Beleuchtung aber auch nach dem subjektiven Empfinden des Beobachters verschieden beurteilt wird.
26 Kurz vor der Besichtigung vom „Institut für Denkmalpflege" von Gladenbeck (nicht zu verwechseln mit der Aktiengesellschaft Gladen-
beck) auf trockenem Wege gereinigt.
Unbeeinflußt durch mich, äußerte
Ende September d. I. auch ein Wormser Herr mir gegenüber, daß die Patina einen schneeartigen Eindruck mache. 27 Eine frühere Beobachtung von mir am 6. 10. 1914 zeigt fast die
gleichen Äußerungen; jedenfalls ist die grüne Patina nicht vermindert. 23 Auch in Petersburg waren 1913 und sind auch jetzt die Bronze
denkmäler schwarz, trotzdem hier die Atmosphäre sicherlich nur einen geringen Gehalt an Schwefelsäure besitzt. Herr Prof. Gahlnbäck teilte
mir folgendes mit: „In Petersburg wurden und werden die Wohnhäuser allüberall ausschließlich mit Holz geheizt, die Lokomotiven heizten vor
dem Kriege in der Regel mit Holz, nur ausnahmsweise mit Stein kohlen. An der Peripherie der Stadt gibt es Fabriken, die mit Stein
kohle heizten; erst neuerdings sieht und hört man von Steinkohlenheizung
in Eilzügen.
In verschwindend kleinem Verhältnis zum
Holzbrand
wurde und wird auch Preßtorf als Heizmaterial für Wohnhäuser ver
wendet." 29 Dinglers Polytechn. Journal 245 (1882) S. 258. 30 Die Kosten dieser beiden Bronzen betrugen natürlich ein Mehr
faches gegenüber denen auf der Kölner Seite. 31 Sitzungsber. d. Ver. z. Bef. d. Gew. 1864 S. 32.
32 Weber scheint es nicht gelungen zu sein, die genaue Zusammen setzung der schwarzen Kupferzinkverbindung festzustellen.
51 33 Nach Pernices Ausführungen in der Zeitschrift f. bild. Kunst
N. F. 21 (1910) 219 haben die Alten zweifellos ihre Bronzen nicht künstlich patiniert. 34 So an einigen Stellen bei dem Denkmal
des
großen Kur-
fürsten auf der Langen Brücke in Berlin. 35 Sitzungsber. d. Ver. z. Bef. d. Gew. 1882 S. 61. 3G Ebenda 1891 S. 243. 37 Es ist wohl anzunehmen, daß die Zaponschicht durch die Tempe
raturschwankungen und durch die mechanische Beanspruchung des Re
genanpralls bald Risse bekommt und endlich ganz abgeschwemmt wird. 38 Die vorsichtige Anwendung des Sandgebläses bei dem Denkmal Friedrich des Großen durch die Hand von Herrn Prof. Kluge wird
man ausnahmsweise gutheißen können.
S. S. 26.
39 Ein Beispiel hierfür bietet der Erikabrunnen (1911) auf dem Südwestkorso in Berlin-Friedenau. Er war bisher durch eine
Rasenfläche mit Tiergartengitter geschützt und hat eine matte grau schwarze Oberfläche
bekommen.
Jetzt ist er durch einen Weg dem
Publikum zugänglich gemacht worden.
Es wird aber noch ein Abätzen
der schwärzlichen Schicht notwendig sein, wenn bald eine bräunliche glatte Patina durch Anfassen erzielt werden soll.
40 Wie sie früher bei den Bronzen am Großen Stern im Ber liner Tiergarten geschah. S. S. 20.
41 Weil nach Mitteilung von Herrn Direktor Görling auf der Ober
fläche des Metalls mit Teilen der Formmasse eine überaus harte Haut
entsteht, die sich kaum bearbeiten läßt. 42 Nach Auskunft von Herrn Professor Rothmann in Kiel. 43 Meine Beobachtung stammt aus dem Jahre 1914; auch heute ist der Zustand nach Auskunft von Herrn Stadtbaurat Benesch in Stuttgart ungefähr der gleiche; die Flecken sollen auf der Ostseitegrößer
und dunkler als auf der Westseite sein. 44 Nach Mitteilung von Herrn Direktor Görling. 45 Nach Auskunft von Herrn Konservator Rosenberg in Kopen hagen.
Angeführte Standbilder und andere Gegenstände aus Bronze und Rupfer. Altona.
Gelte
Kaiser Wilhelm I....................................................
.
42
.
18
Berlin.
Geschützrohr bei der neuen Wache..................... Friedrich der Große............................................... . 18, 26, Kuppeln des alten Doms..................... ..... Rossebändiger.......................................................... Viktoria. Belle-Miance-Platz.......................... ..................... Großer Kurfürst.................................................... Bronzegruppen. Großer Stern.......................... Siegesbote. Vor der Nationalgalerie .... ♦ Kaiser Wilhelm I. Schöneberg ...... . Gerettet. Vor der Nationalgalerie .... Brandenburg. Leipziger Platz.......................... ..................... Neptunbrunnen ............................................... ..................... Brunnen. Schöneberg, Barbarossastraße . . . . Inschrifttafel am Denkmal des Freiherrn vom und zum Stein . Oraniendenkmäler............................................... Viktoria. Brandenburger Tor.......................... Ritter auf dem Reichslagsgebäude ..................... . Figuren auf der Friedrichsbrücke ...... . . . . . Erikabrunnen. Friedenau ............................... . .....................
49, 51
.
19
19, 27 .
19
19, 51
20, 51 .
22
.
22
.
24
.
25
37, 40
.
37
.
42
.
43
.
45
. .
45 45
.
51
Deutz.
Friedrich Wilhelm IV. Rheinbrücke..................... Kaiser Wilhelm I. Rheinbrücke..........................
.
. 28, 33--36, 49
...
29, 33—36
Düsseldorf.
Seite
T8, 28, 35, 36 ............................................... 33 ..........................................33 33 33, 37 33, 37
Jan Willem Schadow Cornelius Kaiser Wilhelm 1 Bismarck Moltke
Eckernförde.
Kaiser Wilhelm I
............................... 23
Hamburg. Kaiser Wilhelm I. . Luther
.
.
.............................................................. 25 42 Karlsruhe.
44
Nokk
Kiel. Christus Klaus Groth
43 43 Köln a. Rh.
Bismarck ................................................................................... 25 Kaiser Friedrich III 25, 33 Kaiser Wilhelm II 25, 33 Königsberg.
Kant
22 Kopenhagen.
Friedrich VI Ohrenarzt Meyer Bischof Absalon
26 37 44
54 Leipzig.
.............................................
Siegesdenkmal
Leite
44
Magdeburg. Otto von Guericke..........................................................................................24 München.
Goethe ...........................................................................................................24 Wissenschaft vor der Universität............................ 24
Fischbrunnen
..................................................................................................... 35
Kränze und Gewinde
amLiebigdenkmal................................................... 44 Neuruppin.
Kriegerdenkmal
........................................................
23
Nürnberg.
Apollobrunnen............................................................................................... 35 Posen.
Bismarck...........................................................................................................25 Potsdam; Sanssouci.
Schäfer (Meleager) ..........................................................................................30
Bacchus
.............................................................
Germaniens............................................
30
31,
Minerva (Nike)............................................................................................... 31
Amazone (Diana)
Bogenschütze
..........................................................................................32
..................................................................................................... 45
Schleswig. Reventlow-Beseler
.................................................................................... 23
Sigmaringen. Kaiser Wilhelm I...........................................
23
-------
55
-------
Stockholm.
Seite
Karl XIV. Johann..........................................................................................23 Anders Fryxell............................................................................................... 24
Messerkämpfer............................................................................................... 2.6
Stuttgart. König Wilhelm
I...........................................................
Kaiser Wilhelm
1.............................................................................................43
Torgau. Friedrich der Große .....................................................................................23 Worms.
Luther........................................................................................................... 27
23