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German Pages [104] Year 1982
HYPOMNEMATA 75
HYPOMNEMATA UNTERSUCHUNGEN ZUR ANTIKE UND ZU IHREM NACHLEBEN
Herausgegeben von Albrecht Dihle/Hartmut Erbse/Christian Habicht Hugh Lloyd-Jones/Günther Patzig/Bruno Snell
HEFT 75
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
KONRAD HELDMANN
Die Niederlage Homers im Dichterwettstreit mit Hesiod
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÜTTINGEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Heldmann, Konrad: Die Niederlage Homers im Dichterwettstreit mit Hesiod / Konrad Heldmann. - Güttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1982. |Hypomnemata; H. 75) ISBN 3-525-25173-4 NE: GT
Gedruckt mit Unterstützung der Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort GmbH, Goethestraße 49, 8000 München 2 © Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1982 - Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf fato- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. Sitz: Dörlemaim-Satz GmbH & Co. KG, Lemförde. Druck: Hubert &. Co., Göttingen
Vorwort Keimzelle der hier vorgelegten Abhandlung war mein Vortrag beim Habilitationskolloquium in Freiburg im April 1980; das internationale Symposion der klassischen Philologen der Universitäten Basel, Freiburg, Konstanz, Mulhouse, Strasbourg, Tübingen und Zürich' bot mir im Januar 1981 die Gelegenheit, die Hauptthese den in Konstanz versammelten Fachkollegen vorzustellen; für die klärenden und höchst hilfreichen Beiträge der beteiligten Diskutanten sei auch an dieser Stelle freundlichst gedankt. Für vielfältige Hilfe bei der Abfassung und Publikation dieser Arbeit habe ich besonders zu danken: den Herren Professoren Albrecht Dihle (Heidelberg), Hartmut Erbse (Bonn), Ernst Heitsch (Regensburg) und Wolfgang Kullmann (Freiburg) für ihre aufopferungsvolle kritische Lektüre, aus der sie mich durch mancherlei unschätzbare Hinweise reichen Gewinn ziehen ließen; den Herausgebern der ,Hypomnemata' für das freundliche Entgegenkommen, mit dem sie sich dieser Arbeit angenommen haben; der Verwertungsgesellschaft WORT', die durch Bewilligung eines großzügigen Zuschusses die Publikation in dieser Form ermöglicht hat; schließlich aber auch meinem Kollegen Dr. Harald Merklin für seine freundschaftliche Unterstützung beim Lesen der Korrekturen.
Von den Arbeiten, bei denen ich mich des kritischen und wohlwollenden Interesses meines Lehrers Karl Büchner erfreuen durfte, ist diese hier die letzte gewesen; seinem Andenken ist sie gewidmet. Freiburg i. Br.; im Mai 1982
K. H.
Inhaltsübersicht 1. Das Werk über Homers Niederlage im Dichterwettstreit . . . .
9
2. Der überlieferungsgeschichtliche Hintergrund
14
3. Das Certamen Homeri et Hesiodi: Aufbau, Bestandteile, Tendenzen
20
4. Der Wettstreit zwischen dem Kriegsdichter Homer und dem Bauerndichter Hesiod bei Dion Chrysostomos
37
5. Die Paneides-Szene als Antwort auf Dions Zweite Königsrede .
45
6. Der Hauptagon und der Zusatzagon des Urcertamen
53
7. Homers Niederlage gegen Hesiod im Urcertamen
64
8. Der dycov aocpiac; im erhaltenen Certamen
76
9. Urcertamen, Certamen und Paneides-Szene
84
10. Synoptische Übersicht zum Dichterwettkampf im Urcertamen und im erhaltenen Certamen
91
Literaturverzeichnis
94
Register
97
1.
Das Werk über Homers Niederlage im Dichterwettstreit In der antiken Literatur sind Werke, deren Verfasser nicht mit Sicherheit bekannt ist, keine Seltenheit. Die anonym überlieferte kleine Schrift, die man als Certamen Homeri et Hesiodi1, kurz Certamen2, zu bezeichnen pflegt 3 , stellt dennoch einen Sonderfall dar. Denn obwohl ihre einzig erhaltene Fassung nachweislich aus der Zeit nach dem Tode Kaiser Hadrians stammt 4 , gilt es als eine gesicherte Erkenntnis, daß sie in ihren wesentlichen Bestandteilen mehr als ein halbes Jahrtausend älter sei 5 . Die moderne wissenschaftliche Behandlung des Certamen beginnt mit Friedrich Nietzsche 6 . Die Hypothese, die der damals 26jährige Basier Gelehrte in einem epochemachenden Aufsatz begründet hat, ist heute mit gewissen Modifikationen zur communis opinio geworden. Sie lautet, daß das Certamen ein Werk des berühmten Redners Alkidamas sei 7 , jenes Gorgias-Schülers und Isokrates-Gegners, der in der Rhetorik gegen die schriftlich vorbereitete Rede und für die Improvisation kämpfte 8 . NatürDer vollständige Titel gibt den Gesamtinhalt besser wieder: I l e p i ' 0 | i i p o u Kai 'HaiöKai TOO ykvovq Kai d y ö v o ? a u t ö v . 2 Hier gilt mutatis mutandis die Vorbemerkung von Wilamowitz (Ilias 396): „Wenn wir kurz ,der Agon' sagen, so darf das nicht dazu verführen, den Hauptteil für das Ganze zu halten. Das ist eine Kompilation, die ich analysieren muß." 3 Zitate nach der Zeilenzählung von Allen, Kapitel nach Wilamowitz. 4 Certamen 32ff. (cap. 3) wird ein Orakelspruch zitiert, der zur Zeit des göttlichen Hadrian auf Bitten des Kaisers ergangen sei. Der Satz ist samt der durch ihn gegebenen Datierung häufig mißverstanden worden; Richtigstellung durch Vogt (Schrift 196, Anm. 9 und bes. Gnomon 33, 1961, 698 mit Anm. 3). Zur Sache: „Die Sprache ist das künstliche literarische Griechisch der Kaiserzeit, älter als 300; der Verfasser wird nicht viele Dezennien nach Hadrian gelebt haben, den er erwähnt" (Wilamowitz, Ilias 396; gemeint ist der Verfasser der „Kompilation", also der vorliegenden Fassung). 5 Zum Ursprung des Stoffes (nicht der Schrift) im 6. Jahrhundert vgl. außer den im Literaturverzeichnis genannten Arbeiten von Wilamowitz, Schadewaldt und Vogt auch Pfeiffer, Geschichte 27. 6 Zur wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung des Aufsatzes von Nietzsche: Vogt, Nietzsche und der Wettkampf Homers. 7 Genauer gesagt: der Teil eines Werkes, nämlich die Einleitung des Museion ; vgl. außer Nietzsche (bes. 220) auch Fr. Solmsen, Drei Rekonstruktionen zur antiken Rhetorik und Poetik, Hermes 67, 1932, 141 ff. ; zum Charakter des Museion auch Gallavotti 36 ff. und Vogt, Schrift 217ff. ; die Zweifel, ob ein Prolog von solchem Umfang wahrscheinlich zu machen ist, hat Koniaris formuliert (123). 8 Nietzsche 539: „Das Improvisiren ist aber gerade die Eigenschaft, die der Rhetor Alcidamas so stark gegen Isokrates betont. Der Sinn der Erzählung ist: der Nichtstegreifredner kann nur durch Ungerechtigkeit siegen." Vogt hat die erhaltenen Fragmente der Alkidamas-Rede Ilepi locpicrtöv unter diesem Gesichtspunkt behandelt (Schrift 212ff.). 1
8OÜ
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lieh blieb der Widerspruch nicht aus. Gegen Nietzsche stand auch hier von Anfang an und in erster Linie der Name Wilamowitz9. Rückblickend reduziert sich die seither geführte Kontroverse10 auf die Frage, ob Alkidamas den Dichterwettstreit zwischen Homer und Hesiod auch erfunden habe (was Nietzsche behauptet hatte11) oder ob er nur als Autor des vorliegenden, als Ceitamen bezeichneten Werkes anzusehen sei und einem viel älteren ,Volksbuch'12 (was immer man darunter verstehen mag) seine literarische Form gegeben habe13. Die neuere und neueste Forschung14 scheint es für unstrittig und unwiderleglich zu halten, daß Alkidamas zwar zahlreiche ältere Motive aufgegriffen und auch das Thema selbst wohl nicht ersonnen, daß aber erst er ein einheitlich konzipiertes Werk, eben unser Ceitamen, daraus gemacht15 habe16. Das Certamen ist dreiteilig aufgebaut17. Es beginnt und endet mit ei-
9 Vor allem in der Beilage zum Ilias-Buch („Zwei alte Volksbücher") übt Wilamowitz scharfe Kritik an Nietzsches Hypothese („windig", „Hirngespinste", S. 401]. 10 Die wichtigsten Angaben darüber findet man bei Vogt, Schrift 193, und in dessen Rezension der Diss. von Hess (Gnomon 33, 1961, 697). 11 Nietzsche selbst hat größten Wert darauf gelegt, daß Alkidamas bei der Erfindung des Sujets nicht auf eine vorliegende Tradition habe zurückgreifen können (220); vielmehr wollte er „auf das Bestimmteste aussprechen, daß die einzige ausgeführte Form jenes hesiodisch-homerischen Wettkampfes von Alcidamas stammt, und daß nur diese Form den Späteren, die diesen Wettkampf genauer erwähnen (Themistius, Philostrat u.s.w.), vorschwebt"
(221). 12 Sehr kritisch äußert sich über diesen (auch von Wilamowitz benutzten) Begriff Dornseiff in seiner Rezension der Abhandlung von Schadewaldt: „Das hat es antik nicht gegeben . . ." (Gnomon 20, 1944, 134); dagegen spricht Pfeiffer (Geschichte 65) von „volkstümlichen Erzählbüchern." 13 Vogt, Schrift 219-221. 14 An erster Stelle steht hier der Name Schadewaldt; er hat schon vor Jahrzehnten der Polemik Wilamowitz' gegen Nietzsche entschieden widersprochen (Legende 71 f.). 15 Vgl. Schadewaldt (Legende 72f.), Hess (58) und Vogt (passim). Repräsentativ für den derzeitigen Stand der Forschung: A. Lesky, Homeros, RE Suppl. XI (1968), 688 f. (vgl. Geschichte d. griech. Lit.,3 1971, 115); Lesky stützt sich im wesentlichen auf die Arbeit von Vogt. In den neueren Handbüchern wird die Verfasserschaft des Alkidamas gelegentlich nicht einmal mehr als erschlossene Hypothese kenntlich gemacht, sondern als gesichertes Wissen behandelt, so z.B. im Kleinen Pauly s.v. Alkidamas (I, 1964, 264; H. Dörrie); vgl. auch dort s.v. 'Aycbv 'O|xf|poo Kai 'Hai68ou (139f., E. Vogt). Auch Richardson (lff.) scheint nicht daran zu zweifeln. 16 Zwei abweichende Auffassungen: nach Abramowicz stammt das Certamen überhaupt nicht von Alkidamas (weil dessen Homerbegeisterung und der Sieg Hesiods sich ausschlössen); nach West hat Alkidamas auch das Thema erfunden (Widerspruch dagegen jetzt bei Richardson lff.). 17 Vgl. den Überblick auf S. 21. Paraphrase des Wettkampfs bei Hess (4ff.), Vogt (Schrift 195 ff.) ; Ohlert 2 bietet (mit verbindender Paraphrase) auch eine Ubersetzung der Verse,
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nem biographischen Teil. Dazwischen steht die Darstellung des Dichterwettkampfs zwischen Homer und Hesiod, die knapp die Hälfte der ganzen Schrift einnimmt. Mindestens sie soll jahrhundertelang bis zur römischen Kaiserzeit unverändert tradiert und von einem nachhadrianischen Kompilator aufgezeichnet worden sein, der nur in den biographischen Abschnitten gewisse Änderungen vorgenommen und Zusätze eingefügt hätte 18 . Die überlieferungsgeschichtliche Grundlage dieser Hypothese ist dadurch gegeben, daß der Dichterwettkampf selbst ein prosimetrisches Gebilde ist, in dem es in allererster Linie auf die Verse ankommt: gerade sie pflegen von der Überlieferung kaum verändert zu werden, während man bei den kurzen Zwischenbemerkungen in ungebundener Rede nur mit der nicht sehr belangvollen Anpassung an den jeweiligen Sprachgebrauch zu rechnen hätte 19 . In den biographischen Partien des Ceitamen dagegen spielen die Verse als Zitate und als Bestandteile der Erzählung eine vergleichsweise viel geringere Rolle, so daß der Text in entsprechend höherem Grade der Möglichkeit willkürlicher Eingriffe ausgesetzt wäre. Diese zweifellos richtige Überlegung bedarf indessen einer wichtigen Ergänzung: auch wo die Verse Hauptbestandteil einer prosimetrischen Erzählung sind, ist zu prüfen, ob eine Veränderung des Zwischentextes möglich ist, bei der die (unveränderten) Verse eine andere Bedeutung erhalten, oder ob sie (durch ihren Inhalt) davor geschützt sind. Ein Dichterwettkampf ist eine ganz alltägliche Begebenheit im alten Griechenland20. Aber das Ceitamen hat einen besonderen Wettkampf zum Thema, nämlich einen, an dem Homer teilnimmt, und muß schon deshalb die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vor allem aber erleidet Homer eine Niederlage, und das ist angesichts der unvergleichlichen Anerkennung des Dichterfürsten in der Antike ein ganz unerhörter Vorgang. Schließlich gilt Homer durch die Jahrhunderte hindurch als der Maßstab der Dichtkunst schlechthin, an dem sich jeder Dichter orientieren soll erreichen wird er ihn nie21.
ohne den Hergang durch Kontamination mit den ,Homerlegenden' (Schadewaldtl zu verändern (36 ff.). Die einzige vollständige und leicht zugängliche Übersetzung ist die von Evelyn-White in dessen Hesiod-Ausgabe. 18 West gibt dazu eine übersichtliche Tabelle (Contest 448f.). " Vgl. etwa Wilamowitz, Ilias 401 (400 desgleichen über den Papyrustext); Hess 61. 20 Das gilt für fiktive ebenso wie f ü r tatsächliche Dichterwettkämpfe; Hess nennt als ältesten Wettkampf den zwischen Thamyris und einem anderen Sänger (Ilias 2, 594 ff. |; dazu Pausan. 10, 7, 2 (Hess, Agon 9|. Im übrigen ist neben dem grundlegenden Aufsatz von Merkelbach (Wettgesang passim) vor allem die Diss. von Froleyks zu nennen. 21 Vgl. Mehmel passim ; Funke, Homer 28.
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Es muß daher seltsam anmuten, daß Homers Niederlage in der antiken Literaturkritik bis in die Kaiserzeit hinein keinerlei Spuren hinterlassen hat. Unter den zahlreichen griechischen und lateinischen Texten, die in vielfältiger Weise über die alten Autoren handeln und sie bewerten, gibt es keinen einzigen, der Homers Niederlage gegen Hesiod auch nur einer Erwähnung für wert befunden hätte 22 . Ein solches Schweigen der antiken Literaturkritik läßt sich nicht ganz leicht mit der Annahme vereinbaren, daß Hesiods Sieg seit ältester Zeit festgestanden und schon durch Alkidamas seine literarische Form gefunden habe. Dem ungewöhnlichen Ausgang des Dichterwettstreits entspricht eine ebenso ungewöhnliche Begründung. Der Urteilsspruch des Certamen, es sei recht und billig, daß der siegt, der zu Landbau und Frieden aufruft, nicht aber der, der Kriege und Metzeleien darstellt23, ist noch nie wirklich ernst genommen und einer eingehenden wissenschaftlichen Erörterung für würdig befunden worden24. Es kann jedoch keinen Zweifel daran geben, daß ein solcher Schiedsspruch, formuliert als Rechtfertigung für die Niederlage des Dichterfürsten Homer im Dichterwettstreit, als ein grundsätzliches Werturteil verstanden werden will. Die Bedeutung (und, nebenbei gesagt, auch die Aktualität) der hier vertretenen Auffassung reicht weit über die philologische Frage hinaus, in welcher Zeit zwischen der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends und dem Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts der Dichterwettstreit in dieser Form konzipiert worden ist. Die Intention des Urteilsspruchs und des ganzen Werkes ließe sich zuverlässig nur dann aus dem historischen Kontext erklären, wenn eine antike ParallelüberHeferung direkt oder indirekt Aufschluß über den Verfasser oder über die Entstehungszeit des Certamen gäbe. Zwei Papyri, die nach der Publikation von Nietzsches Hypothese gefunden wurden 25 und 21
Plutarchs gern zitierte Bemerkung in den Conviv. quaest. (674 F), der Wettstreit zwischen Homer und Hesiod sei ein abgedroschenes Grammatiker- (also Philologen-)Thema, ist kein Ersatz für die fehlenden Belege: Weder erfährt man den Stoff des Wettstreits noch dessen Ausgang - von einer Niederlage Homers ist überhaupt nicht die Rede. 23 Certamen 208-210 (cap. 13); griechischer Wortlaut u.S. 47. 24 Meist gilt es als ein Fehlurteil im Sinne des Autors. Beiläufige, aber positive Würdigung bei Abramowicz (483), Dornseiff (137) und Treu (Gymnasium 66, 1959, 50), zurückgewiesen von Vogt (Gnomon 33, 1961, 703, Anm. 2), der am entschiedensten die These vertritt, daß diese Entscheidung gegen Homer sich im Kontext des Werkes von selbst als Fehlurteil entlarve (ähnlich schon Nietzsche, Busse, Wilamowitz, Schadewaldt u.a.; zu West s.u., S. 25). 25 Den Flinders-Petrie-Papyrus hat Mahaffy herausgegeben und kommentiert (s.d. Lit.Verz.; Papyrus XXV, p. 70-73); den Michigan-Papyrus hat J. G. Winter ediert. Beide Papyri sind am bequemsten zugänglich bei Vogt, Schrift 206-210.
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diese glänzend zu bestätigen schienen, haben dies nicht zu leisten vermocht. Der Flinders-Petrie-Papyrus, der wohl aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert stammt, enthält nur einen Teil des Dichterwettkampfs (ohne die Entscheidungsszene); er kann nur für diesen Teil, also gerade nicht für die Komposition und Intention des Werks, als relativ frühe Parallelüberlieferung gelten. Für die Verfasserfrage ist damit gar nichts gewonnen. Der zweite ist der Michigan-Papyrus aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert n. Chr.; er entspricht inhaltlich einer Textstelle aus dem biographischen Hauptteil des Ceitamen und enthält, falls richtig ergänzt, in einer Art subscriptio den Namen Alkidamas. Die stilistischen Unterschiede zwischen dem meto und dem verso aufgezeichneten Text sind freilich beträchtlich 26 , und wer das Urteil eines hervorragenden Kenners wie Körte teilt, daß die „stammelnden Sätze" dieses Papyrus 27 unmöglich von dem „kultivierten Schriftsteller" des 5. bzw. 4. Jahrhunderts 28 stammen können 29 , müßte, um das Werk für Alkidamas zu retten, an weitgehende Änderungen des Wortlauts durch einen Abschreiber oder Kompilator glauben. Die sprachliche Analyse dieses Textes hat noch in jüngster Zeit zu derart konträren Bewertungen geführt 30 , daß der Michigan-Papyrus nicht einmal sichere Erkenntnisse über die Entstehungszeit der durch ihn überlieferten Sätze zu ermöglichen scheint, geschweige denn, daß er etwas über den Verfasser des Certamen und die dichterische Absicht seines Werkes sagen könnte 31 . Es scheint daher geboten, zur Untersuchung von Aufbau und Charakter des Ceitamen selbst zurückzukehren, wie sie vor allem von Ernst Vogt und Martin West, freilich mit anderer Fragestellung, durchgeführt wor26
Vgl. West, Contest 435. Gemeint sind die Sätze, die auf derselben Seite stehen wie die subscriptio AAMANT O I n E P I OMHPOY. Zweifel an der Ergänzung AAKIJAAMANTOS: Koniaris 104. 28 Zur Lebenszeit des Alkidamas: Pfeiffer, Geschichte 73. 29 Körte 264; Schadewaldt hat den Papyrus anders beurteilt, freilich ohne auf die Bedenken einzugehen (Legende 72). 30 In demselben Band der Harv. Stud. haben Renehan und Koniaris ihre gegensätzlichen Standpunkte in Kenntnis der jeweiligen Gegenthese erläutert (Untertitel bei Koniaris: „A Problem of methodology"). Renehan dann nochmals ausführlich dazu in seinen „Studies in Greek Texts", Göttingen 1976 (Hypomnemata 43), 144ff.,• Kommentar und Lesehilfe auch schon bei Vogt, Schrift 210ff. ; allerdings ist trotz Vogts Zuversicht die richtige Lesung selbst an entscheidenden Stellen strittig geblieben (West, Contest 437). Die Arbeiten von Kirk und Dodds sind in Wests Behandlung des Papyrus referiert (434ff.) ; jetzt auch M. R. Lefkowitz (ClQu N. S. 28, 1978, 467) und Richardson (3ff.). 31 Anders schon Schadewaldt (Legende 72), der aber die versprochene Interpretation des „schwer korrupten und bisher noch nicht verstandenen Schlußteils des Papyrus" (73), soweit ich sehe, nicht gegeben hat. 27
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den ist32. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei jenen Schwierigkeiten und Widersprüchen im Werk zu widmen, die einem einheitlichen, auf Alkidamas zurückgehenden Kompositionswillen entgegenstehen und die Vogt und West (in einander ausschließender Weise) als Indizien für eine bestimmte Konzeption des Verfassers zu deuten versucht haben. Notwendige Voraussetzung einer solchen Analyse ist eine angemessene Berücksichtigung des überlieferungsgeschichtlichen Hintergrunds. Ebenso unentbehrlich aber ist eine möglichst unvoreingenommene Prüfung der Parallelüberlieferung mindestens bis hin zur Zeit der Niederschrift und Kompilation des Certamen, vor allem, soweit das bisher vernachlässigt worden ist33. Um die beiden wichtigsten das Certamen betreffenden Ergebnisse vorwegzunehmen: das Certamen Homeri et Hesiodi ist weder eine Schrift des Alkidamas noch überhaupt ein einheitlich konzipiertes Werk, sondern ein Gebilde aus sehr verschiedenartigen Bestandteilen, die ganz verschiedenen Epochen angehören; die Entscheidungsszene des Dichterwettkampfs und mit ihr die oben zitierte Begründung für Homers Niederlage stammt nicht aus dem fünften oder vierten vorchristlichen, sondern aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert und ist als Antwort auf einen von Dion Chrysostomos verfaßten Text konzipiert. Das dritte Resultat betrifft eine Urfassung des Dichterwettstreits zwischen Homer und Hesiod, ein Urcertamen also, dessen Intention und Aufbau in Grundzügen rekonstruiert werden kann.
2.
Der überlieferungsgeschichtliche Hintergrund Homer ist nach dem Urteil der ganzen griechisch-römischen Antike der unvergleichliche Dichter schlechthin. Zwar geben seine Bewunderer zu, 32
Vogt hat das Ziel gesetzt, „durch eine Analyse des uns überlieferten Textes und der in ihm zutage tretenden Tendenzen und Intentionen und durch deren historische Fixierung und geistesgeschichtliche Zuordnung eine deutlichere Vorstellung von Aufbau, Charakter und Herkunft dieser Schrift zu gewinnen" (Schrift 194; vgl. Gnomon 33, 1961, 697ff.). Das geschieht (ebenso dann bei West) in der Absicht, den Kern der Schrift, also vor allem den Wettkampf samt Entscheidung, als ein Werk des Alkidamas zu erweisen. 33 Das gilt in erster Linie für Dions Zweite Königsrede (s.u., S. 45 mit Anm. 179), aber auch für Plutarchs Referat im Gastmahl der Sieben Weisen, bei dem die Ignorierung des Kontextes zu Mißverständnissen führt.
14
daß auch Homer wohl einmal „geschlafen" habe34, und gegen Einzelkritik ist auch er nicht gefeit. In der relativen Bewertung der alten Dichter wird ihm jedoch so fraglos und einmütig der erste Rang zuerkannt35, daß sich die Belege dafür erübrigen36. Eine Niederlage Homers gegen Hesiod im Dichterwettkampf paßt schlecht in dieses Gesamtbild hinein. Tatsächlich sind aber die antiken Zeugnisse dafür auch keineswegs so gut und so alt, wie man es bei einer frühen Erfindung dieses Motivs erwarten müßte und wie es bei der Behandlung des Ceitamen vor seinem überlieferungsgeschichtlichen Hintergrund gelegentlich unterstellt wird. Der früheste Beleg überhaupt ist eine Selbstaussage Hesiods in den Erga (die Echtheit der Verse vorausgesetzt37). Sie steht zu Beginn des Exkurses der Erga, der die Regeln für die Schiffahrt enthält. Hesiod gibt zu, keine eigene Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben: einzige Ausnahme sei eine Reise, die er einmal in Aulis begonnen habe, dort also, wo die Griechen einst den großen Sturm abgewartet hätten, um übers Meer nach Troja zu ziehen, und die ihn, Hesiod, nach - Chalkis geführt habe38. Die winzige Entfernung39 zwischen Chalkis und Aulis war dem antiken Leser natürlich gleich bewußt, und die Erwähnung der Trojafahrt als ,Analogon' bestätigt, daß Hesiod nur ein scherzhaftes Beispiel für eine Reise übers Meer geben will40. In Parenthese nennt der Dichter dann das Motiv dieser Reise: er fuhr zu den Leichenspielen des Amphidamas in Chalkis und
34
Hör., a.p. 359; Quintil., inst. 10, 1, 24 (u.a.],
35
Die grundsätzliche Kritik der griechischen Antike an Homer (wie z. B. Xenophanes,
Heraklit, Piaton) stellt ihn zwar wegen seiner eminenten Wirkung gelegentlich in den Mittelpunkt der Dichterkritik, richtet sich aber keineswegs speziell gegen Horner; gerade Hesiod ergeht es mit seiner Theologie durchaus nicht besser; vgl. Mehmel 21 und Vicaire 103ff. ; zur Homerwirkung, unter der die antiken Homerkritiker selbst stehen: Mehmel 21 ff. 36
Vgl. Scott, Homer, bes. Kap. VII (93-101).
37
Als Vertreter der antiken Athetese der Verse Erga 654-662 ist Plutarch bekannt: Pro-
klos in den Erga-Scholien, ed. Th. Gaisford (Poet. Min. Gr. II), Leipzig 1823, 36/ f. ; noch Rzach hat das gutgeheißen (RE VIII 1, 1912, 1171), während man heute meist anderer Meinung ist; West: „the athetesis was probably Alexandrian. T h e ten lines affected were presumably 651-660" (Works 319). 38
Hesiod, Erga 648 ff.
39
Nach West sind es etwa 65 Meter (Works 320).
40
Vgl. W . Marg in: Hesiod, Sämtl. Gedichte, Zürich u. Stuttgart 1970, 365: „es ist ein
Scherz".
15
gewann, wie er voller Stolz berichtet, den als Siegespreis ausgesetzten Dreifuß, den er den Musen auf dem Helikon weihte 41 : £v0a 8' ¿ycov ¿71' äeQXa Sauppovcx; 'A|i(pi8d|j,avxo A U K E U Ö auyKaSe£6|ievoi xpEig f| xExxapEi; xöv dveXaiojv aoipiatcbv Kai rtavxa (paaKÖvxojv ¿iSevai Kai xaxewq TtavxaxoO y r / v o P-EVCOV 8ia/xyoiVTO rapi T E tüv ä/Äcov TIOITITCÜV Kai RF|i; 'Hoio8ou Kai rfi§ '0|iT]pou ÄOifiaEOi;, O Ü S E V JIEV nap' aiixcDv )J::fovxEC„ xa 8' EKEIVCDV (SavycoSoOvxe^ Kai xö>v 7ipöxepov ii)XoiiT|8övoig Kai iiataxKoIg.177 Vor allem um dieses Satzes willen wird der Dichterwettstreit bei Dion überhaupt erwähnt; denn seine Pointe lautet, daß allein ein König über jene Maßstäbe verfüge, die zu wahrer Erkenntnis führen. Hätten in Chalkis, dies die Lehre des ,historischen' Exempels, Könige entschieden, so 175 Plut., Apophth. Lac. 223 A : KXeo[xivr|5 Ö 'AÄe^av8pi5ou TÖV |i£v "0|IT|pov Aaice8ai(iOviwv elvai 7IOIT|TT]V £v i8ía)v Jtoir|(iáT(üV eiraív.
190
Certamen 180-189 (cap. 12); cf. Hesiod, Erga 383ff.
47
n^r|i&8a)v 'Ax^ayeveoyv ¿7UXEM,o^Evdcov äp/ea-9' d|ifixou, dpöxoiö XE SUAONEVDCOV • a i 8f) TOI vuKxag xe Kai f||a,axa xEaaapdKovxa KgKputpaxai, aöxig 86 7iepi7iXo|ievoi) ¿viauxoü (paivovxai, x a Jipföxa x a p a a a o p i v o i o aiSipoi). oöxög xoi raSirav Tte^exai vö|ion.£voi) rf|5 auxoO tpiiaecoj Ttpög notriaiv. Bei Ps.-Plutarch (s.d. vorige Anm.| heißt es: yuiivacria? EveKa. 266
64
biographischen Hauptteil des Certamen genau überein. Nicht nur, daß sich die ganze Lebensbeschreibung erst an Homers Niederlage im Wettkampf von Chalkis anschließt269, sondern der Verfasser gibt dort auch eine präzise Chronologie der Werke Homers. Er läßt nach dem Mißerfolg im Wettstreit zuerst die Thebais und die Epigonoi entstanden sein 27°, und er berichtet, Homer habe „später dann die 12000 Verse der Odyssee nach Abschluß der 15500 Verse der Ilias" geschaffen271. Ganz am Schluß ist dann noch der Apollonhymnus erwähnt, den man sich aber anscheinend außerhalb dieser Chronologie zu denken hat 272 . In dem einheitlichen und durch seine Geschlossenheit überzeugenden Bild, das die Rahmenerzählung in dieser Hinsicht vermittelt, gehört der Dichterwettstreit also ganz in die Anfänge der Schaffenszeit Homers, lange vor llias und Odyssee. Gleichwohl dürfte man natürlich damit rechnen, daß der junge Homer im Wettkampf mit Hesiod Verse improvisierte', die der Leser als Stellen aus den großen Werken wiedererkannte, in die sie nach der Fiktion der Wettkampferzählung eben erst später Eingang gefunden hatten. Die eigenartige Formulierung über die Abfassung von Ilias und Odyssee, die so klingt, als hätte Homer die Gesamtheit der mehreren zehntausend Verse von Ilias und Odyssee in einem Zuge gedichtet, ist gewiß nur Abbreviatur, die vielleicht aus der Homerphilologie stammt. Die skizzierte Chronologie von Dichterwettstreit und dichterischem Schaffen wird davon nicht tangiert. Unvereinbar mit dieser Chronologie ist im Certamen nur die Paneides-Szene, weil in ihr die Ilias als ein abgeschlossenes und verfügbares poetisches Werk erscheint, aus dem Homer, ebenso wie Hesiod aus den Erga, die Stelle rezitiert, die er selbst für die schönste hält 273 .
269
Certamen 254ff. |cap. 15).
270
Certamen 255ff. (cap. 15).
271
Certamen 2 7 5 ff. (cap. 16).
272
Certamen 315 ff. (cap. 18).
273
Certamen
1 7 8 f. (cap. 12): ¿K£X£\JCT£V IKAAXOV TO K D / A i a t o v ¿K TÖV LSicov TIOIT|-
|i.v ao|xai nur im weiteren Sinne gerechnet werden 362. Es handelt sich um eines der weitverbreiteten, bei verschiedenen Gelegenheiten geübten 363 agonalen Spiele in Griechenland, bei denen es auf Geschicklichkeit, Geist und Improvisationstalent ankam, aber natürlich auch auf ein bißchen Routine; hauptsächlich derentwegen mag es als geeigneter Prüfungsgegenstand gerade für die Dichter und ihren Wettkampf gegolten haben. Da es ein Improvisationsspiel ist, hat die Forschung seit Nietzsche in diesem Abschnitt einen Hauptbeweis dafür erblickt, daß das ganze Werk von Alkidamas stammen müsse. Die Verteilung der Rollen zwischen Hesiod (dem Fragenden) und Homer (dem Antwortenden) ist durch eine redaktionelle Vorbemerkung geregelt364, aber in der damit festgelegten Form gar nicht durchführbar. Die Schwierigkeiten und Widersprüche ergeben sich freilich ausschließlich aus der Prämisse, daß stets nur A (hier Hesiod) zu fragen und nur B (hier Homer) zu antworten habe 365 . Keine noch so scharfsinnige Analyse 336 hat einen Ausweg aus diesem Dilemma finden können, das von West uneingeschränkt anerkannt worden ist 367 : der Text wird erst dann sinnvoll, wenn mindestens zwei verschiedene Personen antworten. Das könnte auf diese oder jene Weise geschehen; am meisten leuchtet die Regel ein, daß derjenige, der einen sinnlosen Vers einrenkt, gleichzeitig (in demselben oder in einem weiteren Vers) ein neues axcmov formuliert, dem nun der erste einen vernünftigen Sinn geben muß. Wenn sich mehr als zwei Personen aneinander messen, dann kann die Aufgabe auch an einen Dritten
361
Certamen 107 f. (Ubersetzung nach Schadewaldt): Setnvov £nei9' ei/.ovxo ßocöv Kpfea Kai>xeva.UOV iSpwovxai;, fertei JTO^E^oio Kop6a6r|v. Das Verspaar ist auch bei Aristophanes (Pax 1280ff.) belegt und deshalb oft für Datierungsversuche des Certamen benutzt worden (zuletzt von Richardson 2, mit Anm. 17). Die Frage stellt sich ganz anders, wenn der Hauptagon des Certamen erst später unter Verwendung älterer Motive (vor allem solcher des Urcertamen) enstanden ist. 362 Ohlert hat wohl deshalb diese ,Runde' ursprünglich nicht unter die Rätsel, sondern unter die Gesellschaftsspiele subsumiert: 1. Aufl. 218ff. ; zum kulturgeschichtlichen Hintergrund vgl. auch Hess lOff. (Athenaios, Plutarch). 363 Ohlert 1 221. 364 Certamen 103-106 (cap. 9). 365 Vgl. Ohlert 1 223, Anm. 1 mit Berufung auf Gottfr. Hermann, (opusc. VI, 284f.). 366 Vgl. Busse 115, Anm. 1. 367 West, Contest 440 f.
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weitergegeben werden. Im Certamen, das hat Wests Analyse zweifelsfrei ergeben, werden mindestens an einer Stelle368 für die Prüfung einer einzigen Person (also Homers) Verse benutzt, die für eine derartige Situation weder bestimmt noch ohne Widersinn auf sie anzuwenden waren - und dies, ohne daß der Autor das bemerkt hätte. Wie die Verteilung der sinnlosen und der sinngebenden Verse auf Homer und auf Hesiod im einzelnen ursprünglich ausgesehen hat, brauchen wir hier nicht zu entscheiden. In Hinblick auf den Aufbau des Agons ist die Beobachtung interessanter, daß ihnen nicht nur ein Rätsel vorausgeht (als Überleitung von den Weisheitsfragen), sondern daß ihnen auch eines folgt 369 Aber während jenes eine besondere Beziehung zu Hesiods Dichtung hatte und deshalb seine Antwort erwarten ließ, gehört dieses in einen Bereich, für den Homer zuständig ist. Es fragt nach der Zahl der Kämpfer, die vor Troja standen, worauf Homer mit einer Rechenaufgabe antwortet, die wohl als unlösbar zu gelten hat 37°. Aber die Verse erinnern an den Musenanruf des Schiffskatalogs und dürften auch im Urcertamen Homer gehört haben. Wenn sie dort im Rätselagon gestanden haben, dann dürften sie gezeigt haben, daß Homer auch beim Rätsellösen etwas zu leisten vermochte. Wie dem auch sei, im Certamen ist der Sinn der Antwort anscheinend nicht mehr verstanden, so daß der Bearbeiter versucht hat, das Ergebnis auszurechnen. Den Schluß des dycbv acxpia*; (die sogenannte ,dritte Runde') 371 bilden im Certamen Weisheitsfragen. Auf mindestens einige davon würde man eine Antwort Hesiods und nicht Homers erwarten. Die Frage etwa, wann man es wagen könne, einem Menschen Vertrauen zu schenken 372 , erinnert an einen Vers in den Ergai73; die Apostrophe der ersten Frage374 paßt mit ihrer feierlichen Prädikation des Musenlieblings wohl doch besser zu Hesiod als zu Homer, der nach dem Wortlaut des Certamen angeredet ist.
368
Certamen 133 ff. (cap. 9). Certamen 138-145 (cap. 10). 370 Schadewaldt, Legende 52f. (gegen Wilamowitz), Hess 15ff. ; Ohlert 2 43: ein „Rechenrätsel". 371 Certamen 152-175 (cap. 11). Schadewaldt (Legende 44) sieht darin eine spätere Zutat. Anders Dornseiff 136: „es sind Gipfelfragen für Weise", gleichzeitig „Gesinnungsfragen". 372 Certamen 171 |cap. 11). 373 Hesiod, Erga 707. 374 Certamen 152 f. (cap. 11). 369
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Die Frage schließlich, was Gerechtigkeit und Tapferkeit erreichen können 375 , will möglicherweise zwei Tugenden nennen, von denen je eine für Hesiods und für Homers Werk typisch ist; andererseits handelt es sich dabei gerade um die beiden königlichen Haupttugenden, die Dions Alexander für Homer reklamiert376. Die Antwort aber - durch Anstrengungen des Einzelnen Gemeinnutzen erreichen377 - klingt nicht gerade homerisch, und man würde auch sie lieber Hesiod geben. Freilich läßt sich angesichts der Allgemeinheit der Fragen in diesem Teil am wenigsten ein schlüssiger Beweis führen. Der Hauptagon des Certamen ist nicht durch die Vielfalt eines unter Dichtern ausgetragenen dycbv acxpiag gekennzeichnet, wie wir ihn etwa aus den Fröschen des Aristophanes kennen, sondern er muß als eine kaum geordnete Ansammlung von Motiven bezeichnet werden, die die Überlegenheit Homers über Hesiod belegen sollen. Sie stammen sowohl aus dem Hauptagon als auch aus dem Rätselagon des Urcertamen und sind, soweit sie dort Hesiods Fähigkeiten zeigten, für die Homeraristie zurechtgestutzt worden. Um der beabsichtigten Tendenz willen wurden auch grobe Widersprüche in Kauf genommen. Wenn man sich die lebendige Praxis der Wettkämpfe zwischen Homer- und Hesiodrhapsoden vor Augen hält, dann wird man sich die Genese dieses ciycbv aocpia^ zwar damit erklären können, daß unter den zahlreichen Variationen, die der Agon zwischen Homer und Hesiod (teils auch ohne schriftliche Fixierung) erfahren haben dürfte, auch einer mit strikt hesiodfeindlicher Tendenz seinen Platz hat; die Frage ist nur, ob das auch genügt, die schrillen Dissonanzen und den eklatanten Qualitätsmangel in der Komposition dieses dycov acKpiag zu erklären.
9.
Urcertamen, Certamen und Paneides-Szene Die älteste Nachricht, die unser Thema betrifft, ist Hesiods Bemerkung in den Erga, daß er einmal in Chalkis aus einem Dichterwettkampf als Sieger hervorgegangen sei. Daraus konnte die Geschichte herausgesponnen werden, der Sieg Hesiods sei ein Sieg über Homer gewesen. Das wird 375 376 377
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Certamen 168 (cap. 11). S.o., S. 39. Certamen 169 (cap. 11): koiv&s cixpeWa; iSioig (löxSoiai Ttopi^eiv.
allmählich, aber doch recht früh geschehen sein, motiviert durch den Wunsch nach größerer Anerkennung für Hesiod. Wenn, wie wahrscheinlich, die Konkurrenz der Rhapsoden dabei eine Rolle gespielt hat, dann kann es verschiedene Fassungen einer solchen Erzählung gegeben haben. Durchgesetzt hat sich aber nur die eine des Urcertamen, in der Homer und Hesiod ebenbürtige Wettkampfgegner waren und in der weder bei der Beantwortung der Weisheitsfragen (wie Plutarch sie beschreibt) noch beim eigentlichen Sängerwettstreit (aus dem Dion ein Rezitationspaar überliefert hat) der eine den anderen zu besiegen vermochte; erst in einem zusätzlich veranstalteten Rätselagon gelang es Hesiod dank seiner besonderen Weisheit des Rätsellösens, den freilich noch ganz jungen Homer zu bezwingen. Die Entstehungszeit des Urcertamen läßt sich nicht sicher bestimmen. Sie dürfte jedoch vor der der Frösche des Aristophanes liegen. Wenn nicht alles täuscht, dann ist der Dichterwettkampf zwischen Aischylos und Euripides mit einigen parodischen Bezügen zum Urcertamen gewürzt. Jedenfalls ist es ein aycov acxpiag, in dem Weisheitsfragen gestellt und die Fähigkeiten in der dichterischen xe%vr) geprüft werden, der aber trotz der Überlegenheit des Aischylos mit einer scheinbar ganz willkürlichen Aporie endet, die sinnigerweise damit begründet wird, daß Dionysos nicht wagt, den ,weisen' Euripides zum Verlierer im dycbv aotpiag zu erklären. Der Zusatzagon, von dem die Entscheidung über den Sieg abhängt, soll zwar nicht die Weisheit prüfen, die man zum Rätsellösen benötigt, sondern die, die der Stadt und den Bürgern Heil und Rettung bringt; aber Dionysos erhält hier seltsam „rätselhafte" 378 Antworten: wenn die Hypothese richtig ist, daß der Dichterwettkampf der Frösche den des Urcertamen zitiert, dann müßten wir auch das zu den witzigen Anspielungen auf die ,Vorlage' rechnen. Ein ebenfalls denkbarer, aber viel unsicherer terminus ante für das Urcertamen ist der Friede des Aristophanes. Das Nebeneinander zweier Motive in der Schlußszene, die beide auch im Urcertamen vorgekommen sein dürften (das Einrenken sinnloser Verse ; Kriegsverse) ist zwar auffällig, aber beide Motive haben auch außerhalb der genannten Werke ihren Platz, zumal bei der Kritik an den kriegslüsternen Versen offensichtlich keineswegs an ein Urteil über Homer und seine ,Kriegsdichtung' gedacht ist. Der dycbv aocpiag des Certamen ist, so viel geht aus dem Flinders-Petrie-Papyrus hervor, eine relativ frühe Variante zum Urcertamen. Er geht 378
Aristoph., Ranae 1434, 1439, 1444b f.
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vielleicht ebenfalls auf die Rhapsoden, eher aber wohl auf einen Homerphilologen zurück und darf gewiß als polemische Antwort auf die Erzählung von Hesiods Sieg im Urceitamen aufgefaßt werden. Um das Gebiet, auf dem Hesiod besondere und unbestrittene Fähigkeiten besaß, verschwinden zu lassen, brauchte der Verfasser nur die Rätselfragen in den Hauptagon zu integrieren, also den Zusatzagon zu beseitigen. Gänzlich wirkungslos machte er Hesiods Weisheit aber erst, indem er ihn zum bloßen Fragesteller degradierte, der nur noch die Stichworte für Homers unübertreffliche Antworten lieferte; im Urceitamen muß dagegen wenigstens ein Teil der Fragen von einem Dritten gestellt worden sein, eine Konzeption, die im Schlußteil des Certamen-Agons dank der Nachlässigkeit des Bearbeiters noch deutlich zu erkennen ist. Er hat sich um derartige Anstöße offenbar nicht gekümmert und sich deshalb auch nicht die Mühe gemacht, die Fugen des eingeschobenen Stückes zu glätten, so daß sogar eine Bemerkung wie die über den herrlichen Wettkampf der beiden Dichter stehengeblieben ist. Sieht man vom Flinders-Petrie-Papyrus ab, so gibt es für die Fassung der Wettkampfschilderung im Certamen, die freilich auch nicht sehr überzeugend ist, keine Testimonien. Aber auch die viel plausiblere Erzählung des Urceitamen ist für uns nur noch indirekt faßbar. Plutarch beruft sich darauf wie auf eine Erzählung aus alter Zeit, die nicht in Vergessenheit geraten soll. Erst als Dion von Prusa nicht lange danach eben diese Erzählung benutzte, um das Herrscherbild auszuschmücken, das er dem Kaiser Trajan empfahl, erhielt Homers Niederlage unversehens einen aktuellen Bezug: ein unbekannter Verfasser, dem dieses Herrscherbild mißfiel, schuf eine Szene, in der Homer gerade wegen der Tugenden, die er bei Dion repräsentierte, seine Niederlage im Dichterwettkampf erlitt379. Scharfe Konturen gewann diese Lehre, die er durch den fiktiven König Paneides verkünden ließ, vor dem Hintergrund der Homer-Aristie des Certamen, der sie angefügt wurde. Da die Paneides-Szene als Zusatzagon und
379
Die Entstehung der Paneides-Szene ist in dem gesamten Zeitraum zwischen Dions
Zweiter Königsrede und Philostrats Heroikos denkbar, eine genauere Datierung wäre nur spekulativ möglich. Die ,Friedenssehnsucht' der Antike ist ein viel zu allgemeines Phänomen, als daß sie hier weiterhelfen könnte. Selbst Aelius Aristides, der in antoninischer Zeit Rom als Friedensmacht feiert und sich auf den Friedensdichter Hesiod beruft, denkt an einen durch Waffen geschützten Frieden, und die pax Romana oder pax Augusta bleibt auch unter Trajan ein wesentliches Element der Prinzipatsideologie. - Gallavotti hat, allerdings aus ganz anderen Gründen, Titus Castricius als möglichen Verfasser des Certamen genannt, also einen Mann, der als Rhetor unter Hadrian gewirkt hat und zu dessen Schülern sich A u lus Gellius rechnete.
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Entscheidungsszene fungierte, war nun auch die ursprüngliche Struktur der Wettkampferzählung wiederhergestellt, die auch in anderen literarisch gestalteten Dichterwettkämpfen begegnet. Bei der Einfügung dieser Szene verfuhr er kaum anders als der Urheber der Homer-Aristie ; daher blieben in der Einleitung die Bemerkungen über Ganyktor, den Sohn und Nachfolger des verstorbenen Königs, stehen, und der Verfasser begnügte sich damit, die vorhandene Jury aus vornehmen, aber namenlosen Chalkidiern um die Person des selbst erfundenen Paneides zu erweitern, den er als den Bruder des verstorbenen Königs vorstellte, um ihn dann in der Schlußszene als königlichen Richter allein das Urteil sprechen zu lassen. Indem er die Dichter dafür typische Werkstellen rezitieren ließ und die überall sonst gewahrte Fiktion der improvisierten Verse aufgab, stellte er den Urteilsspruch auf eine sichere Grundlage und nahm ihm alles Zufällige: auch in dieser Hinsicht spiegelt die literarische Sonderstellung der Paneides-Szene die Intentionen ihres Verfassers deutlich wider. Es ist nicht verwunderlich, daß gerade diese Fassung der Erzählung alle anderen verdrängt hat. Die Urfassung mit dem Rätselagon hatte in der Literaturkritik auch vorher keine Aufmerksamkeit gefunden, weil in ihr nicht das dichterische Werk der beiden Konkurrenten den Ausschlag gegeben hatte. In der Paneides-Szene dagegen fällt die Entscheidung aufgrund der Rezitationen und werden Verse Hesiods und Homers, die man von jeher als typisch für die beiden Dichter angesehen hätte, auch formal zur Grundlage der Entscheidung gemacht. Die Nachwirkung der Paneides-Szene war unabhängig von ihrem aktuellen Bezug, von dem man absehen konnte und den man gar nicht zu bemerken brauchte, weil hier jeder der beiden Dichter für sich selbst und für seine Dichtung und nicht nur für ein Herrscherbild stehen kann. Die spätere Literaturkritik hat daher, anders als die ältere, Homers Niederlage gegen Hesiod behandelt und zum Urteil des Paneides Stellung genommen, darin aber kein Politikum gesehen. Die drei Autoren, die hier Erwähnung verdienen, beziehen sich auf die in der Paneides-Szene gewählten Rezitationsbeispiele, versuchen aber, bewußt oder unbewußt, beide Verspartien im Sinne des als typisch Empfundenen zu harmonisieren und zu normalisieren. Bezeichnend ist schon, daß alle drei, Philostrat 380 , Themistios 381 und Tzetzes 382 den Dichterwettstreit so referieren, als ob zuerst Homer und 380 381 382
Philostr., Her. 43, 7 ff. de Lannoy. Themist., or. 30, 348bff. |421 Dind.). Tzetzes p. 49 Wil.
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dann Hesiod aus ihrem Werk vorgetragen hätten; offensichtlich haben sie die Reihenfolge der Rezitationen unwillkürlich umgekehrt, weil im Sängerwettstreit derjenige zu siegen pflegt, dessen ,Hymnus' an zweiter und letzter Stelle steht. Zweitens sind bei keinem der drei Autoren die Veränderungen erkennbar, durch die der Verfasser der Paneides-Szene die Erga- und die llias-Verse für seine Zwecke zurechtgebogen hatte; alle drei haben diese Eingriffe stillschweigend rückgängig gemacht. Tzetzes, der nicht an den Dichterwettstreit glaubt, referiert ein wenig verworren; Philostrat und Themistios dagegen formulieren Thema und Sinn der Rezitationen so, daß man von vornherein weiß, ob ihre Sympathie dem Heldenepos oder der Bauerndichtung gehört. Nach Philostrat besang Homer die beiden Aias, die festgefügten Schlachtreihen und deren Stärke, während Hesiod die Ermahnungen an seinen Bruder Perses vorgetragen habe, er solle arbeiten und Ackerbau betreiben, damit er nicht von fremder Hilfe abhängig werde und nicht in Armut gerate 383 . Hier repräsentiert also die erste Rezitation das grandiose Heldentum der homerischen Welt 384 , und das Hesiod-Zitat ist auf eben den ökonomischen Sinn der Bauerndichtung reduziert worden, den der Verfasser der Paneides-Szene durch einen geschickten Eingriff restlos beseitigt hatte. Die Bewertung, die Philostrat hier implizit vornimmt, entspricht vollkommen der Tendenz des Heroikos, und es ist klar, daß er das Urteil des ,Panides' als einen Mißgriff bezeichnet 385 . Das Ganze ist nur eine als Paradigma eingeschobene kurze Erzählung, auf eine Auseinandersetzung mit den Urteilsgründen hat Philostrat verzichtet. Nach der Darstellung des Themistios dagegen, der etwa vier Generationen nach Philostrat (ebenfalls nur kurz) auf den Wettstreit zwischen Homer und Hesiod eingeht, handelten die Verse Homers von Kriegen, von Schlachten, von der Wappnung der beiden Aias und von dergleichen mehr, während Hesiod die Landarbeiten und die Tage, an denen die
383
Philostr., Her. 43, 7: xòv |ièv xà [èjtxà] è%r\ T à T t e p ì xoiv Aiàvxoiv K a i cb$ a i < p à X . a y ye§ aùxoig à p a p u l a i t e fjaav K a i K a p x e p a i , tòv 5è tà Ttpòg xòv à5eÀ,> â l
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Register Die Seitenangaben beziehen sich auch auf die Anmerkungen. Die antiken Namen erscheinen im Register in der lateinischen Namensform (ausgenommen Götternamen). Einzelstellen sind gelegentlich zu Stellengruppen zusammengefaßt. Einige Stellenangaben verweisen auf Stellenreferate ohne Zahlenangaben im Text (z.B. Proömium zu . . . ) .
a) Antike Aelianus v.h. 13, 19: 44 Aeschylus 42 f., 59 ff., 85 Aethiopum rex 55-57, 76 Alcidamas passim Messeniacus 32 f. De sophistis 9 Alexander Magnus 18, 37-52, 84 Amasis (Aegypt. rex] 55-57, 76 Amphidamas 15, 18, 33, 42, 52, 89 Anthologia Palatina 7,53: 17 7,54: 67 14,65: 72 Apostolius 14,11: 26f., 3 4 , 9 0 Arachne 59 Arion 30 Aristarchus 61 Aristides (Aelius) 86 Aristophanes Pax 85 1270ff.: 32,51 1280ff.: 82 Ranae 42f., 59ff., 84f. 103: 62 766,770: 60 785, 794f., 884: 59-60 1008ff.: 61 1021-1036: 42 f. 1108,1118: 62 1365ff., 1413ff.: 61 f. 1434: 62,85 1439, 1444bf.: 85 1451 ff.: 62f. 1519: 59 Aristoteles Metaph. B 1000a 9-19: 67 Resp. Orchom. Fr. 565 Rose: 67 Rhet. 1373b 6f., 1397a 7f., 1406b 12 f.: 33 Athenaeus 82
n und Stellen Athene 59 Bias 55, 76 Calchas 70 f. Castricius (Titus) 86 Certamen Titel 9 cap. 1, Z. Iff.: 31 cap. 3, Z. 32ff.: 9 cap. 4 , Z . 44 f., 53: 31 cap. 5, Z. 54, 56: 31 Z. 55ff.: 3 2 , 6 4 , 6 6 Z. 57: 72 Z. 59f.: 72 Z. 61 f.: 73 Z. 69f.: 65 Z. 70f.: 32 cap. 6, Z. 62ff.: 3 3 , 4 6 , 5 9 Z. 68ff.: 34 Z. 69: 35 Z. 70-72: 25 Z. 70: 46 Z. 75f., 78f., 81 f.: 77 cap. 7-11: 76 ff. cap. 7, Z. 84-89: 77 cap. 8, Z. 90ff.: 34, 47, 78 Z. 94f.: 23 Z. 95, 99: 78f. Z. 97f., lOOf.: 79 cap. 9, Z. 102-137: 81-83 cap. 10, Z. 138-145: 83 Z. 149: 23 cap. 11, Z. 152-175: 83f. cap. 12, Z. 176ff.: 3 4 , 4 7 Z. 177: 46 Z. 178f.: 47f., 65 Z. 180-189: 47 Z. 191-204: 48 cap. 13, Z. 205 ff.: 3 4 , 4 7 , 9 3 Z. 207 f.: 46 Z. 208-210: 12,47 Z. 213f.: 17 Z. 219-253: 2 8 , 6 6
97
cap. 14, Z. 224ff.: 28 Z. 239f., 240ff.: 29 Z. 247 ff.: 69 cap. 15, Z. 254ff. ( 255 ff.: 65 cap. 16, Z. 275ff.: 65 cap. 18, Z. 315ff.: 65 Z. 328ff.: 71 Z. 332ff.: 75 Cleobuhis 76 Cleomenes 27, 44 Démodés 29 Dio Prusensis (Chrysostomus), or. 1, lff., 5,27: 38 1, 4ff.: 37 1, 57f.: 70 2: 14, 18,37 ff., 86 2, lf.: 37 2, 7f.: 39 2,9-12: 92 f. 2,9: 40,58 2, 10: 41, 58 2,11: 17,41,45 2,12: 34,44, 45 f. 2, 15: 38 2, 19ff., 24: 39 2, 37 ff., 44: 38 2,54: 39 12,23: 68,81 53,4: 64 53, 11 f.: 38 77-78 (De invidia): 68f. 77, 1: 23,69 Dionysos 42, 61 f., 85 Eratosthenes 29 Eumetis 76 Euripides 43, 59 ff., 85 Eurycles 29 Flinders-Petrie-Papyrus XXV 12 f., 17,35f., 78, 80, 85 f., 89 Florus praef. 8: 45 Ganyctor 34f., 46, 52, 59, 87 Gellius(N. A. 3, 11,3): 17,86 Gorgias 9 Gorgias, Fr. 24: 42 Hadrianus 9, 31, 86 Heraclitus 15, 67, 70, 74 ,Herodoti' vita Homeri 66, 72, 74 f. p. 215,1. 486ff. Ail.: 71 p. 216,1. 507 ff. Ail.: 71 f. ,Hesiodi' Ornithomantheia 70, 73 ,Hesiodi' Melampodeia 70 f., 73 Hesiodus passim
98
Erga 1-10: 81 23-26: 23 383ff.: 40,47,92 392ff.: 50,92 404: 49 648 ff.: 15 654-662: 15f., 26 654: 42 657: 49,58 662: 17,58 707: 83 Theog. 32: 69 34: 80 f. 38: 70, 80f. 47ff.: 81 80ff.: 39 Fr. 278M-W: 71 357 M-W: 16 ,Homeri' Batrachomyomachia 64 ,Homeri' Epigoni 65 ,Homeri' Margites 64, 66 ,Homeri' Thebais 65 Homerus passim Hymn. in Aphr. 293: 17 Hymn. in Apoll. 16, 65 161: 17 Ilias 1, 70: 70 2,484-493: 68 2, 594ff.: 11 13, 1-344: 49 13,126-133/339-344: 48f., 93 Od. 8, 429: 17 9,6-11: 77 Horatius ars p. 359: 15 Isocrates 9 Panath. (or. 12) 18: 19f. Lesches 56 Menander (Philisition) 59 Michigan-Papyrus 12 f. Mopsus 70 f. Nerva 37 Onesicritus 38 Ovidius Am. 1, 15: 43 Met. 5, 300ff., 663: 59 6, 130: 59 Philostratus, Heroicus (or. 43) 10, 18, 27, 34, 37, 49, 86 ff. Paneides, Panedes, Panides, Panoides 17, 26 f., 34-36, 45 ff., 52, 65, 86-90 Pausanias 9,31: 69
9,31,3: 17f. 9,31,9: 31 9,38,4: 67 10,7,2: 11,16 10,38,3: 69 10,24,2: 72 f. Periander 55-57, 78 Philippus (rex Maced.] 18, 37-52 Philisition (Menander) 59 Philochorus (FGHist 328) Fr. 212: 16 Pindarus Fr. dub. 6 | = 74bSehr.): 67 Plato 15 Ion 19 Leg. II 1-8 / 659aff.: 53 Resp. 390a-b: 77 392d3: 70 Plautus Amphitr. 553f, 566ff., 587: 80 ,Plutarchi' vita Homeri 64, 66, 71 f., 75 Plutarchus Alex. 8-9: 38 Apophth. Lac. 223A: 44 Conviv. quaest. 674F: 12 Sept. sap. conv.: 14f., 18, 54ff., 70, 76 ff. Sept. sap. conv. 148C-D: 76 151B, Df., 153Df.: 55 153E: 57 153F f. : 42,54,56,58 154Af.: 34,79,81 154A/Bf.: 56f., 78 161Cff., 162C-F: 30 162E-F: 69 De soll. an. 969E: 67 Poseidon 28
Proclus (Ps.-Proclus, Proculus) 15, 18, 31, 67 Quintiiianus Inst. or. 10, 1,24: 15 Scholia in Pind. Nem. 2, 1: 16 Socrates 62 f. Solo 30 Stesichorus 31 Stobaeus 77 Tiresias 70 Thaies 76 Thamyris 11, 16 Themistius or. 30: 10,49,87-89 Theognis 77 Theocritus 60 5,40: 23 5,80-83: 81 Thyrsis 59 Timotheus 38 Traianus 37 f., 45-47, 86 Tzetzes 18, 49, 87-89 Tzetzes p. 48,1. 29 Wil., p. 49,1. 10 Wil.: 34 p. 49Wil.: 87,89-90 p. 50 s. Wil.: 31 p. 51 Wil.: 67 p. 255,1.663-665 All.: 75 Varro (M. Terentius Reatinus) 17 Vergilius Ecl. 3: 60 7: 59 Georg. 1,299: 50 f. 2, 513 ff.: 51 Xenophanes 15 Zeno (Stoicus) 64 Zeus 29 f.
b) Neuzeitliche Abramowicz 10, 12, 49, 54, 56, 76, 89 Allen 9, 45, 56 Büchner 59 f. Busse 12, 18, 26f., 33, 49, 56, 78, 80-82 Calder III 22 Christ/Schmid/Stählin 37 Colonna 21 Crusius 26 de Boor 63 Desideri 18, 37 f. Dodds 13 Dörrie 10, 61
Namen
Dornseiff 10, 12, 52, 60, 83 Elliger 44 Evelyn-White 11 Friedel 28-30 Froleyks 11,24, 59,71 Funke 11 Gallavotti 9, 81, 86 Heinrich von Ofterdingen 63 Heitsch 20 Hermann 34f., 46, 82 Hess 10f., 16, 21, 26-30, 33, 45, 49, 56f., 71,74, 77, 82 f.
99
Immisch 71 Jacoby 16, 45 Jaekel 59 Kindstrand 43 Kirk 13, 56 Körte 13 Koniaris 9, 13 Krumbacher 26 van Leeuwen 61 Lefkowitz 13 Lesky 10, 20 Löffler 71 Mahaffy 12, 35 Maier 58 Marg 15, 23 Mehmel 11, 15, 24 Merkelbach 11, 59 f., 81 Meyer 36 Milne 54 Neitzel 20 Nicolai 20 Nietzsche 9-12, 25f., 28f., 33f., 36, 46, 49, 54, 56 f., 76-78, 80, 82 Ohlert 10, 19, 22, 70f., 74, 78f., 82f. Pfeiffer 9f., 13, 64, 70 Radermacher 58-61
100
Reitzenstein 60 Renehan 13 Richardson 10, 13, 29, 32, 55f., 76, 82 Rohde31 Rzach 15,30, 45 Schadewaldt 9-13, 22, 24, 26, 52, 66, 70-72, 79, 82f. Schmid/Stählin 20 Schwabl 17, 49 Scott 15 Snell 56, 58, 79 Solmsen 9 Stanford 61 f. Stroh 20, 23, 67, 70, 81 Treu 12 Vahlen 29 Vicaire 15 Vogt 9f., 12-14, 16, 20f., 25-28, 30f., 33, 36, 45, 71, 73, 77 Walther von der Vogelweide 63 West 10-17, 20, 22, 24-26, 31, 33, 45, 49-51, 56f., 70, 78, 82f. Wilamowitz 9-12, 18, 20, 22, 27, 29, 31, 36, 45, 56 f., 66 f., 77, 83 Winter 12 Ziegler 18
Emst Heitsch - Die griechischen Dichterfragmente der römischen Kaiserzeit Band 1: 2. Auflage 1963. 205 Seiten, 12 Tafeln, Leinen. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-hist. Klasse III/49 Band 2: 1964.64 Seiten, Leinen. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-hist. Klasse III/58
Winfried Bühler Zenobii Athoi proverbia vulgari ceteraque memoria aucta Volumen quartum: libri secundi proverbia 1—40. 1982. 350 Seiten, Leinen
Winfried Bühler Beiträge zur Erklärung der Schrift vom Erhabenen 1964. 159 Seiten, broschiert
Hans Jonas * Gnosis und spätantiker Geist Teil 1: Die mythologische Gnosis. 3., verbesserte und vermehrte Auflage 1964. XVI, 456 Seiten, broschiert und Leinen. Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 33 Ergänzungen zur 1. und 2. Auflage. 1964. 80 Seiten, kartoniert
Albrecht Dihle • Die Goldene Regel Eine Einführung in die Geschichte der antiken und frühchristlichen Vulgärethik. 1962. 135 Seiten, broschiert. Studienhefte zur Altertumswissenschaft 7
Bruno Snell - Griechische Metrik 4., neubearbeitete Auflage 1982. IV, 76 Seiten, kartoniert. Studienhefte zur Altertumswissenschaft 1
Vandenhoeck&Ruprecht • Göttingen und Zürich
TRAGICORUM GRAECORUM FRAGMENTA (TrGF) Vol. I:
Didascaliae Tragicae, Catalogi Tragicorum et Tragoediarum - Testimonia et Fragmenta Tragicorum Minorum Editor Bruno Snell • 1971. XII, 337 Seiten, Leinen
Continens: Praefatio • Compendia • I. Didascaliae e fontibus restitutae / II. Fontes didascaliarum / III. Catalogi / IV. Testimonia et fragmenta tragicorum minorum / Indices »Die Bereicherung gegenüber Naucks bewunderungswürdigem Werk zeigt sich in den Didaskalien, den Testimonia zu Leben und Kunst der Dramatiker und natürlich in den auf den neuesten Stand gebrachten kritischen Apparaten. Zu den 216 sich auf rund neun Jahrhunderte verteilenden Dichternamen (49 Dramentitel waren Nauck noch unbekannt) kommen noch 52 nach dem Urteil des Herausgebers fiktive bzw. zweifelhafte Namen. Ein Arbeitsmittel liegt vor, bei dem sich eminente Sorgfalt und Gelehrsamkeit mit der größten Übersichtlichkeit präsentieren.« Anzeiger für die Altertumswissenschaft
Yol. II: Fragmenta Adespota - Testimonia Yolumini 1 Addenda - Indices ad Volumina 1 et 2 Editores Richard Kannicht et Bruno Snell 1981. XIX, 453 Seiten, Leinen Der Zweite Band der TrGF enthält eine neue Sammlung derjenigen Fragmente und Zeugnisse, die sicher oder mit hinreichender Wahrscheinlichkeit der griechischen Tragödie, nicht aber einem bestimmten Autor zugewiesen werden können. Die Sammlung umfaßt alles literarisch und inschriftlich, auf Bildkunstwerken und auf Papyri überlieferte Material, soweit es den Herausgebern bis 1980 bekannt geworden ist. Unter den Papyrusfragmenten werden einige Stücke hier zum ersten Mal veröffentlicht. Der Band enthält außerdem einige Ergänzungen zu Band 1 sowie die vereinigten Register zu den Bänden 1 und 2, darunter vollständige Titel-, Namen-, Wörter- und Quellenverzeichnisse.
Vol. IV: Sophocles Editor Stefan Radt (F 730 a - g edidit R. Kannicht). 1977. 731 Seiten, Leinen Continentur in hoc volumine: Testimonia vitae atque artis / Deperditarum fabularum fragmenta: Fragmenta certis fabulis adscripta - Incertarum fabularum fragmenta - Fragmenta dubia et spuria / Indices: Supplementum lexici Sophoclei - Index fontium - Comparatio numerorum
(gekürzt)
Der Band enthält außer sämtlichen zitierten und auf Papyrus wiedergefundenen Resten der verlorenen Dramen des Sophokles auch die Zeugnisse über Sophokles' Leben und Werk; dazu ein Supplement zu dem Sophokles-Lexikon von Ellendt-Genthe, ein Quellenverzeichnis und Zahlen-Konkordanzen zu den Ausgaben von Nauck und Dindorf (nach der letzteren werden die Sophokles-Fragmente in dem Lexikon von Ellendt-Genthe zitiert).
In
Vorbereitung:
Vol. III: Aischylus Editor Stefan Radt
Vol. V: Eurípides Editor Richard Kannicht
Vandenhoeck& Ruprecht in Göttingen und Zürich