Die Kunst im Leben des Kindes: Ein Handbuch für Eltern und Erzieher [Reprint 2018 ed.] 9783111516806, 9783111148939

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Die futtft tm îthtt bes Itttbcö. Sin §anbliudj für (Htern und (Srçiefjer.

^ermtígegelien im Suffrage ber Sereintpng „$ie Äunft im ücben beò f i u b e á " bon giti 2>roefdjer, Cito gelb, 9Rûf Díborn, SStljjelm 8^oí)r uub grifc r»iiî ttnb ¿Bering ttou ©eorg SReimcr,

Jnjjaltmrjeidjntí. etite I. e t j t e l m n g unb Ämtft. ©ine Sinleitung con 2Ra j O é b o v n

. . .

l

II. 92atnt6eobaren mod)ten,

eine erfdjöpfetxbe ^Definition

geben 31t molten.

2lber

etnê fteí)t feft: eine unabweisbare Sîorairéfefcung, fief) biefem nie oôltig erreichbaren 3u|tanb 31t nähern, i it für ben (Si^elnen bie gäljigfeit, a l l e Ätäfte, bie iljni bie üRatur mit auf

ben Sebenëweg

üben, j u

unb

erweitern

Bweifel, bafj mir allgu 3iet)ung

3u

eng

gegeben Ijat,

3η fteigern.

®és ift

lange bie Aufgaben

gefaxt,

^t fein

ber Ç r -

bafj mir nidjt mit ber a--

forberltcf)en Umfid)t bem f>eranwacf)icttbeti @efci)led)t bic 3DÍ0gli(í)íeit

erhoffen

SBefenä au^ubilben,

i)aben,

alle

feine (Sfiftenj

(Seiten

nad)

allen

feinet iììut"

tungen, bie i ^ m bie -Jlatur eröffnet, 3U »erliefen unì? reicher 3U geftalten.

S e i eê nun, bap mir ber geiftigen

2tuêbilbung bie förderliche geopfert, ober bafj wiv bie a u ë b i l b u n g ber feeltftí)en Gräfte beé fyeranwad&fenbeit ÎJlenfdjen einfeitig geftûltet fyabett. 2Sir fjaben e^ biet" lebiglid) mit ber letzteren g r a g e 3U tun, ober oielmcln, wenn wir

genauer tjinfeljen, mit bemjenigen ©ebicte

beë inbioibueßen Sebenë, baé Ι ι φ ε η unb bem „©eiftigen"

3mifd)en bem Äörper-

tn ber allgemein üblid)cu

abftTaften 2luffaffung liegt: mit bem Seben ber «Einitc, benen eine ItebeuoHe Pflege btëfyer überhaupt mangelt. 2luf biefem ©ebiete w a r f e n bie áft^etife^en «Qualitäten beë 9Henfdjen. 2)te SSernactjlaffigung, beren m a n ftcf) íjier fdjulbig mad)t, í)at eë bewirft,

bafe ber @d)werpimft

unterei'

Sic ítunft im Srtrn bei JtinbfJ.

Œrjieijwtg unb Äunft

5

ganzen 33tlbung unb S^ieljung heute im SBiffen ruht. SDie beutf^e (Eigenart neigt fd)on an ftd) mehr 311m fpefulattoen 2)en!en ató jum pnnlidjen Slnfájauen, baë bie SSorauëfejsung alteé &unftfat, DerKimmert, wenn e3 nidjt gebraucht wirb. (Sin áa^n, ben man nie gum Seiten unb Äauen benufet, wirb faul unb fd)led)t; ein 2lrm, beffen man ftd) nie gum -peben ober fragen eineê ©egenftanbeë bebienen würbe, müjjte fdjwad) werben unb Deriiimmern. Unb wie bte förderlichen, fo tonnen αιιφ geiftige Anlagen getötet werben, wenn man jte nicf)t übt. SStr bebürfen etneá fróíjltdjen äftfyetifdjen Surnenö, einer freien ©tjmnaftif ber »Sinne, um bic ©abe nid)t gu Derfdjleubern, bte wir

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Üttoj Oéborn

alé SBrüber uitb 8á)»eftem iter Slumen, SSògel unb @(f)inetterlinge fraft ber Materie, bie in unö 3U tnbt-öibueHem unb bemühtem Seben er»ad)t ift, j u unferot Seftfcftanb rechnen bürfen, wenn mir geboren »erben. 2BoHen wir unfere geiftigen Gräfte 3U wirtlicher ®e= funbfyeit e^ieljen, fo ift eê unabweisbar, bafe wir nidjt allein bie SSerftanbeêfeite, fonbent aud) bie finbungêfeite unferer geiftigen Veranlagung auä-bilben, nid)t nur beni ï r i e b nad) (Srfenntmê, fonbent aucí) bem ï r i e b nadf) .parmonie nachgeben. 2luf bie © e f u n b l j e t t unferer pft)d)ifd)en (Sntaicfelung alfo fommt eé an, nid)t auf etite leidet inê „ÄranHjafte" fiiljrenbe Überspannung unferer feelifdjen ^otenjen. uge»b mit ber Äunft eine ©efaíjr für bie jugenblidjen 9leröen feíjen. 2)aë ift nur bann möglicf), wenn man jenen »on ber 3latur bem 3Henfd)en mitgegebenen äftljetifcijen S i n n iiberfteljt, »enn man bie ©mpfcuiglidjïeit für iünftlerifcfye (äinbritde überhaupt für eine Anomalie i)âlt, anftatt barin, wie eê eingig triftig ift, eine gäi)igfeit 3u feljen, bie ebenfo natürlich unb normal ift wie bie gâfyigfeit Si"" fiemen Ijiftorifdjer ober naturwiffenfdjaftlidjer ïatfadjen. ©enn nur auf btefc a l l g e m e i n e ( S m p f ä n g l i d j f e i t für iiinftlerifdje brüde ïommt c$ an, beileibe ntd)t auf bie (Srjiefjung jebeë Ätnbeä 3U einem Äiinftler, aud) iticfjt ju einem ^Dilettanten, aud) nid)t 3U einem äftfyettfdjen gein* fdjmecfer. 9lid)t auf bie ©rjielung biefer äufcerften 9jiögltdjfeiten, bie allein ber befonberen Veranlagung überlaffen »erben müffen unb getroft itberlaffen »erben iönnen, auf bie ber 6r¿tel)er überhaupt nur einen ge=

(Srjieíjung unb Äunft

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ringen Gnnflufe Ijaben famt, fonbern Iebtgltd) barauf, bem f)eranaacf)lenben 9föenfd)enfinbe bie ÜJÍóglidjíeit 3U gewähren, bafj eë an ben ebelften unb beglüdfenbften ©eniiffen beâ Sebent πίφί alé ein armer Sinnen* fritypel »oriiberçuljumpeln braudjt. SSieUeid^t aber {tnb jene ängftlidjen Seute, bie in jeber fünftlerifd^cn ©rjie^ung bie ©efaf)r einer franfIjaften 9lert>enübertetgung »ittern, 3U iljrer fîeptifc^en Sluffaffung íjauptfádjlidj burdj bie 33etradjtung ber f a l l e n „^Ret^oben" gelangt, bie ftdj f)ter öorbrängen wollen. ift fein SBunber, bafj man bei ber aß* gemein Jjerrfdjenben llnfenntniS Dom 2Sefen beê Äünftlerifdjen Dielfacf) auf ben ©ebanïen tìerfaHen ift, bie Grrçtcijung 3ur Äunft in άήηΐίφε formen ju bringen roie bie ©rçiefyung ¿um SBtffen unb ¿ur för|>erlt{^en 2auglid)feit. 2)aé geí)t freiliá) nidjt an. Ijanbelt ftcf) í)icr um mefentlid) anbere 55tnge, bie barum aud) etne mefentlidf) anbere Se^anblung er* forbern. SDìit ber ©rçftematif, bie bort am ^ßla^e fein mag, ift fiter gar ηίφίβ anzufangen. Sie birgt fjierfogar oijne Çrage eine aujjerorbentlidje ©efafyr in ftcf), námltd) bie ©efaljr, ben uitglitcflidjen ßögling, ber iljr 3um Dpfer fällt, entroeber mirflid) 3um einfeittgen Äft^eten 3U machen, ober iljm — baô wäre bie Äonfequei^ im anberen Öftrem — bie Äunft 3U öerleibeu, fíe iíjut, mie Sllfreb 2id)troarf auf bem ®reêbener Âunfterçteïjungé* tage im -perbft 1901 braftifd) fttf) auèbriidtte, 3U „oer= eieln". SBenn e$ jtdf) barum Ijanbelt, bie fi'mftlerifdien Elemente, bie im Äinbe ruljen, 31t pflegen unb 3U ent= totcfeln, fo lDtrb bie erfte unb widjtigfte gorberttng fein, bafj btefe Pflege nictjt eine trocfen=pebantifcf)e, fonbern

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3DÎαχ £ ô b o r n

felbft lieber eine íünftlerifdje ift. Ge gilt audj auf öiefem ©ebiet iter grofje baft eé nur eine ftdjere ©runblage für bie îàtigfeit beé Gr^ietjerê gibt: fid) felbft mit bent ©uten, mit bem, i»aé man bem Ätnbe einftöjjen möchte, fyier alfo mit ber ftarfen, unfer ganjeë ©afein weit über baé Âinbeéalter Ijtnaue emporljebenben greube an ber Äunft 31t burdjtränfen, um fie bann unmerïlidj in bie Seele beé Ätnbeä über* ftrómen ¿u laffett. 2Str roenben uñé in biefem 39ud)e weniger an bie ©djule alé an baé £ a u é , mefyr an bie ßltern unb 6v3ieí)er alé an bie Serrer, an bie festeren geroiffer* mafjett nur ba, too fie ftcf) aufjerïjalb iljreé eigentlichen „Serufeé" im ftaatlidjcn Sinne, aber innerhalb iíjreé 23erufeé im menfdjlidjen Sinne befinben — waé fretüd) in ßufuttft, bei alter .podjfdjâfcung unfereê Seljrerftanbeé fei baé gefagt, nod) meljr 3ufammentreffen müfcte, alê eé ïjeute ber gall ift —, mo fie alfo fi φ mefyr alé Gft^ieíjer unb Steüöertreter ber ©Item, benn alé »Serrer" füllen. 2Sir ïônnen barum aué unferen (Erörterungen bie @d)ule felbft für bieémal faft gän3lttf) auéfdjeiben. 2So fie Ijerangejogen wirb, ba tft, mödjte idj fagen, meljr an bie „Raufen" ale ait bie „Stunben" gebaut. © a é .paué aber ïann auf biefem ©ebiete Diel meíjr leiften alé bie Schule. S i e SJÎaffenerçteljung ber „Älaffe* ïann bei ber Sluébilbung beé Skrftanbeé unb beé SBiffené rate ber förderlichen Grlaftijitát ©rofecé Ictfteu. Slber bie Unmöglid)feit einer inbiDtbuellen 23e= ïjanblung beê einjelnen Âtnbeé, bie fte mit fid) bringt, unb bie ftd) in ben genannten ©iéjtpliiten im gatt3en

Sie Jtunft im Sttfn ìli

Jtintrt.

(5r}¡et)iinfl íinb Äunft

17

nicf)t allju entpftnblit^ fühlbar madjt, wirb für bie fünftlerifdje @r¿iel)ung ftetá ein nur mit ber größten Sfoftrengung ju befiegenbeä .§inberntô bilben. .§ier !ann baö £>auö einfefcen. 2)ie Srjiefyung innerhalb ber p u t i t e roirô 9 a n 3 »on felbft ber Snbiüibualitát beë einjelnen jïtnbeë ineljr geregt, fd)on »eil ber natürliche unb enge Bufammenljang ber @(tern mit bem Äinbe befielt, ber oljne Slnftrengung, ja faft o^ne Sewufjtfein ben ©rjieljer ein ganj anbereô Skrftänb» niä für baë eigenfte SSefen beö 3öglingö gewinnen lájjt, alé t i bem Serrer i n ber eutfd)lanb fOtiten uñé bod) baöor Ijüten, biefe englifdjen 23orbilber nun — rote eé letber bei uná bie nationale Unfttte mit ftdj bringt — fritifloê unb oÇne Slbánberungen na(^3ua^men. Ser engltfdfye 5arbengefcf)macf ift Diel ¿arter, matter, fdjroädjlidjer ató ber beutfdje, ber gern frâftigere ^Birtlingen fudjt. Unb bie gange 3lrt ber rie Äiuit't τ tit Seben tei iïintei.

3

26

SDÌ α j Cábom

Äinberjimmer unferer ,Oettern jenfeitê be¿ Âanaté' Ijat etœaê, baë unê fremb, baê eben lebiglid) baja geeignet ift, bei ber ©rjtefyung bel jungen (Snglânberè nttíjutoiríen. 2Str ttotlen in unfern Äinbern eint (Generation tyeranjieljen, bie einen fueren bel 9Kenfd)en öertDxrflidjen foli, aber wir fe^en in bent (Snglänber »on fyeute, fo feF»r mir bie gefd^Ioffene Äultur fetneê 2Befené adjten unb bacon lernen iönnen, bod) nidjt bie 2?erfôrperung biefeê Ijöfyeren S^pul. Dîâfyer fielen unê fdjon bie Sfanbinaoier. ßine unferer 3lbbilbungen (2lbb. 1 aé Stlter bei Äittbel, feine 6igen= art wirb oon gall ju galt befttmmen müffen, wal unb wie tnan betrauten foli. Sin Übunglmaterial ift bie Dlatur Ja fo reid). ¿Blätter unb Slüten, SBáume unb •Kräuter, Ääfer unb Schmetterlinge, ©teine unb 3Rufdjeln, wal bietet fte uni nidjt allei an ©tubienmaterial bar! SBir haben nur barauf 3U adjten, bafj bie ¿tinber für bie ^Betrachtung unb für bie ©egenftdnbe reif genug ftnb. 9lur bie Slufmerffantfett ber Äinber ntd)t nach einer 9?id)tung jtoingen wollen, bie ihrem SSerftänbnil noch ntdjt erreichbar ift. 23or allem würbe el ratfam fein, bie einfachften, unfdjeinbarften 35inge beobachten ju laffen. (Sin ¿ierlidjel ¡Sternblümcíjen, eine arme SSiefettpflanje, ein Äräutlein am Sßege! S i e Schönheit einfacher fïjm* metrifdjer änorbnung geht bem Äinbe hier o^ne allen Bwang auf, el lernt oon felbft unb ohne allei empftnbfame Sieben, wie aud) in bem Unfdjeinbaren (Schönheit unb Sinmut oerborgen fein fami, el lernt ben unerfdjöpfltdjen JReid)tum, bie unenbli^e ®rö|e unb Siebe ber Dîatur ïennen, bie aud) bem (ätnfacfjften einen SÎetg öerleifjt, ben man nur 3U ftnben wiffen tnufj. ©I lernt bal Sefcfjeibene lieben unb adjten. SSenn bal Äinb nur „fefyen* lernt, entwidtelt ftcE>

48

Otto

b a ë g a n j Doit f e l b f t .

9 h i r j a bem Ä i n b e η ι φ ί Gmpftn--

gelb

bungen unb ©efüljle aufnötigen molten!

ôaë Äinb

r e i f b a f ü r , ftellen fid) b i e f e g a n ^ o o n felbft ein. wirb

man

balb

man

merit,

genug

füllen.

2 3 o e ê nötig

2)aê

ift,

wo

baft b a ë Ä t n b η α φ einem Sluébrucf fucfjt,

o í j n e i ï j n felbft f t n b e n j u f ö n n e n , w i r b m a n m i t e i n e m fdjeinbar

g a n j nebenbei

iönnen.

äber

lieber

angebrachten S o r t

f)ier ein

íDie g o l g e b e ä 3ut>iel w ü r b e n Unnatur

311 w e n i g

nadt)t)elfen

alé

3U

ionöentionelle

unb llnwahrljaftigfeit

fein,

bie

Biel.

^^rafen,

fdjlimmften

^ e t n b e jebeö echten SJiaturempfinbenä u n b  i m f t g e n i e f c e n ë .

î>ie Betrachtung

beS

Slatted,

wie

fie o b e n

gebeutet w ü r b e , i f t n a t u r i t i ) n u r ein Ü e i f p i e l f ü r Sin S t o f f

fehlt

©egenteil man auf einmal wollen,

ja

maialici)

3U w o l l e n .

3 "

ijiefje b i e Ä i n b e r

(Sehen j u

Herleiten,

Çàfyigïeit, DoKer

eë

w i r b ftdj p t e n

fidj

Äraft

brausen. uidjt

gerabe

ju

jenem

w i r »eri)inbern

auf3unef)men,

3m

ju

oiel

D i d a u f e i n m a l g e b e n 311

3U ï o n j e n t r i e r e n ,

f o n b e r n ^erftört Sie

baë

ntd)t mi'tffen,

an= oiele.

einen

würbe

fo

pdjtigen

wollen.

©ie

Grinbruá

mit

nid)t

gepflegt,

werben. ιηεηΐφΐίφεη

©eifteë

I j a t i h r e ® r e n 3 e n , b i e Diel e n g e r ftnb, a l é m a n

gemein»

^in

2lufna^mefàl)ig!eit

annimmt.

SBir

alle

beê

fünbigen

gegen

unê

η α φ b i e f e r SRid^tung h i n u n b

w i r b ü ß e n biefe

oft

bitmpfe

genug

baburd),

bafj

ft φ

felbft Sünbe

DJíübigíeit

unb

3 t b f p a n n u n g einfteUt, w o u n S @ r f r i i d ) t i n g u n b © r i ) e & u n 3 3U î e i l Spalten.

werben

foHte

unb

iönnte,

wiifjten

wir

mafj=

8 0 0 S i l b e r e i n e r Sluëfteilung itt 3Wei S t u n b e n

9îaturbeobad)tantg

49

gefeíjen, — ¿wet ©qmpfjottien, cine Duoertüre unb einige ©olonummern in einem Äonjert — unb »ir »unbern unä, wenn »ir tete erbrütft ftnb unter ber %üíle beë ©enuffeá, ber fein ©enufj meljr tear, »eil unfere Slufnaljmefdljigíeit iiberfdjiitten »arb. Meë ©enteren fefct ein ©rfaffen oorauë unb btefeé Qrrfaffen ift eine Arbeit für unjeren ©eift, eine Slnftrengung, bie »te jebe anbere ermiibet. íDrángen bie ßtnbrüde fid) ¡u fdjnett, fo bafj wir nidjt meljr fdljig ftnb, ben frü* i»erert feftju^alten unb ju »ertiefen, eije ein fpàterer nachfolgt, fommett fte aHju jaljlreid), fo oerfagt unfer ©eift, unfere ^Ijantafie aflroäpdj oöttig ben SDienft. 03 gleitet ein Stttaë an unê öorüber, bai Wir nidjt meljr feftljalten fönnen. SSon einem ©enufj ift ba ηίφί meljr bie [Rebe, »on einem ®e»inn erft redjt nidjt. ,28effen Äunftgenufe an ber Dberflädje baljinfdjlürft*, fagt SloenariuS, einer unferer tátigften Âunfterçieljer, feÇr ridjtig, „ber mag babei SSlötter unb Slumen ab= fdjneiben fo oiel er »iH, er gewinnt nur für'S Herbarium, eê wâdjft ni(t)tê weiter bei tfym".*) Seim £unft= genufj wie bei ber Dîaturbeobadf)tung ! ßinige wenige StnbrücEe, biefe aber móglidjft fonjentriert, unb bann gebe man 3eit, bafj fte nadjfltngen ïônnen, ftdj »er* tiefen unb fefte 28urjeln fdjlagen. @o wirb etn ©enufc gefdjaffen, ein -ftufcen bereitet fein. ©rft wenn wir uñé baoon überzeugt Ijaben, bafj bie ©tnbriirferotrfltdjaufgenommen worben ftnb, mögen *) atoenariuá, Suiiftroart XIII, £>. 15.

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O t t o Cvelb

neue Beobachtungen folgen. S é w e r b e n e t w a bie S ä u m e ¿ u b e t r a u t e n f e i n , ifyrer f a r b i g e n G r f d ) e l · n u n g η α φ mie i n tfjren g ö n n e n . 2ßte biefer S t a m m h i e r g l a t t u n b f c f j l a n f u n b íjelí a u s b e m S B a l b e ë b ä m m e r ^erauéleuá)tet, mie jener rifftg u n b raul) u n b f n o r r i g i f t , m i e b i e äCfte h i e r f r ä f t i g a u e l a b e n u n b eine breite Ä r o n e S i l b e n , bie füljlenben ( S t a t t e n fpenbet, w i e bort bie 3ö»eige biegfam u n b 3art i m SBinbe fchwanfen, b a ê g i b t Gelegenheit gu neuen ^Betrachtungen, 3 3 e r g l e t d ) e n u n b © i n b r ü t f e n . 216er i m m e r w i e b e r m u | eö g e f a g t » e r b e n : n u r f e i n p e b a n t i j ( f ) C Ô S B e l e f j r e n u n b ©jraminieren. i D i e Ä i n b e r folien fjicr b r a u s e n g e n i e f e e n , i n f r e u b i g e m S l u f n e h m e n bie Ä r ä f t e fid) f R a f f e n f ü r f p ä t e r e n ^ ö ^ e r e n © e n u f j . Diid)t iljr S e r = f t a n b foli ^ier gefdjult, ihre S i n n e folien erjogen » e r b e n , b e n © d j u l f t a u b f o l i e n fie o e r g e f f e n u n b f r e u b i g aufatmen i n S o n n e unb 2id)t unb g a r t e u n b Suft. 3 i u r f e i n e S o r g e , fte l e r n e n a u d ) i n b i e f e m © e n u f e u n b Dielleidfjt m e h r u n b b e f f e r e i , a t é » e m t fie i n b u m p f e r S d f o u l f t u b e ü b e r b e n u n r e g e l m ä ß i g e n grtedf)tfd)en S e r b e n brüten. 3 Φ ^ a b e nichts gegen u n r e g e l m ä ß i g e grte= chifdje SSerba. 2 S t r m ü f f e n u n s m i t i h n e n a b f i n b e n lernen, » i e m i t m a n c h e m anberen, w a ë geht ouf über fanften ^ügelíetten, bie nod) ein letter milber Strahl ber Slbenbfonne trifft. Φα3 2ΛΙ liegt fdjon im 3Übeni>i^atten. hinter mistigen Saumgruppen Der« birgt fid) baá Ätrcfjlein beá iDorfeö, baá neben bem SBeiher ju entfdjlummern fd)eint. äbenbfttHe, Slbenb* frieben! — £aben wir mit ben Äinbern einmal braufjen geftanben in fold^er feierlichen Slbenbftunbe, air werben un8 überzeugen, wie ber ©eift beò Âunftwerïeë nun 31t ihnen gu jprecf)en öertnag. (Sie erinnern ftdj balb, bag fte ben SRonb fo grog unb gelb unb leud)tenb haben empor» fteigen feiert, fte erildren ben gellen (Sdjetn auf ben Mügeln, fte empftnben bte ftille Zimmerung im SEal. Sd) habe eë erlebt mit ben =

iibung ii»reë S e r u f e ë a b h ä n g i g »on tljrer g â i j t g f e Î t 3U f l a r e r f t n n l i d j e r S e o b a d j t u n g , i n allen S e r u f e n , tm g a ^ e t t £ e b e n ift bte S e o b a d j t u n g ë f â l j i g f e i t alö © r u n b l a g e ge-funben, anfd)aultd)en © e n f e n ë B o n Ijöcf)fter 2Bid)tigfett. Êid)t»arf

fagt

einmal:

„3m

inbuftriellen

©ettfampf

ber S ö l f e r » i r b auf bie 35auer bie N a t i o n ant beften fahren, ¿aíjl

über beren ^ r o b u f t e j u -!paufe bie grôfjte 2tit=

er3ogener

Sugen

ridjtet/

ÜJíit anberen

©orten:

aud) f ü r b a é » i r t f d j a f t l i d j e Seben ber SSölfer ift bie 6 r = 3 t e l ) u n g 3um re

(Stufiti)rung

toünfd^cnétoert

lifttfdjen S i l b e r n ,

tote

in

®eutfd)Ianb

erfdjeint.

etwa ben

„Saljre^etten*

^ e t j t o o b - - S u m n e r ift bie Sinfadjfyeit ber S e g n u n g gur ©robfyeit getrieben u n b

mir

ben r e a Don bié

a u f Äoften ber SSafjr^eit

eine Ü b e r b e u t l i d j í e i t angeftrebt, meldte bie 2)tnge Der-j c r r t u n b tljnen i l j r e n (Sljarafter n i m m t .

@o ftnb 3. SB.

bie S l u m e n Dergröfjert, u m fte redjt fyerDortreten ¿ u laffen. 2Ser fo für baë Ä t n b arbeitet, ocrfältt i n benfelben Çeljler, alé toenn er baë S a i l e n nadjaljmte, u m i i j m Derftänblidf) 3U fein. © t e reltgtôf en S i l b e r beêfelbenunbanberer

ïïîaler

machen a u á ben (Jreigntffen ber ^ e i l i g e n ©efcfjidjíeit fate Don füfjlidjer u n b oberflâdjitdjer Grmpfinbung.

9fad)

bie beften, mie ber «f>l.®eorg unb ber 2)rad)e Don ©umner, ftnb i n Sluffaffung u n b S i n t e fo unbeutfdj, bafj m a n fte eben lieber fenthalten t n ö t y e . .fmbfdjer u n b empfehlenswert ftnb S o u t ë Φ α ο ί δ

„©pielenbe

ftinber"

(Slbb. 9 < 3 . 7 0 ) .

2Ba3 toir Don beutfdjen ÜJieiftern an S)arfteHungen auë ber Stbel, bem 9Rfirdjen, bem 33olf3lteb unb bem Seben beftfcen, ift unDergleidjlid) Diel »ärmer unb innerlicher. Unb »er bie oben entoidelte 2lnftd)t teilt, bafe bie ©latter bod) eben nidjt nur ©djrnucf fein, fonbern bal (Smpftnbungëlcben beê Âtnbeé Dertiefen folien, totrb fte ben engltfdjen oorgtefjen, trofcbem fie, ba fie jumeift auë älterer ßeit ftammen, ber ftarbe ent= beeren, ober, fotoeit fte farbig ftnb, ju tiein im donnât ftnb, um in DoKem Sinne beë 3Sorteë SBanbfdjmucï ju fein. 3a, ϊφ glaube fogar, baç, felbft rcenn bte fi'tnftige beutfdje $robuftiott nod) fo reíd) werben, itod)

ÂAnfUeriid)er

3Banb)d)mu(t

in

©φιιΐί

unb

φαηέ

8 1

fo @uteö liefern follie, man bodj niemals bie flatter eineá Submtg ¿Richter, (Sdjnorr »on (Saroláfelb, £ a n 3 £f)oma unb SBilljelm Steinhaufen mirb beifeite fd)ieben »ollen uní» bürfen. 2)te Sd)lidj%tt unb bïe íreuljerjigíeit tijrer Sluffaffung ftnb im beften (Sinne bcutfdj, unb ein Äinb, baö mit biefen SBeríen feine Sugenb oerbracfjt Ijat, wirb »on ^oíjler unb lauter Äunft, »on ber Äunft mit $ofe unb ^Ijrafe für fein ganseé Seben gefd)ü£t fein, ©erabe neben färben* froren Sdjmudbláttern ift für btefe unfc^einbaren, aber inijaltreidjen eine gute Stelle. gür baö früi>efte ÄinbeSalter ïommen am metften bie flatter oon Submtg 9ticf>ter (Slbb. 10 unb 1 1 S . 72 u. 75) in Setradjt, bie um ganj geringen $reiö in großen Formaten ¿u haben ftnb. 2Baö er auf ifjnen erjagt, oon ber 9îulje am Slbenb, wenn bie Äinber ftd) um bie Sltern oerfammeln, oon froren Spajiergängen in 2$alb unb gelb, oom Äinbe, baá in ber £ut beö Gntgelë fdjlâft, Dom Gfjriftmarft mit feinem reißen SSorrat an allerlei guten Singen, öom ferçenfchimmernben 2öeif)= tiadjtébaum, finbet αιιφ bei ben Äleinften fd)on 33er= ftänbnitf. S3 rührt an SSorftellungen, ®eobadjtungen unb ßmpfinbungen, bie fte in fidj tragen. S?aé¡felbc gilt oon minbeftem? etn3elnen Slattern oon .pano Scorna, beffen gerbere Sírt namentlich al$ (Gegengift gegen bie |üfjltcf)e Dblatenfunft, oor ber mir bieÄinber aiinädfjft iaum ganj »erben bewahren !önnenr oon größter äStrfung fein ttnrb. bie Äleinften fommen etwa folgeitbe Silber in Setradjt: „©rofjmutter unb íUnb" unb bic „ÜRärdjenerjä^lerin" (2lbb. S. 77), bie in ifjrent Stoff unb iljrer Stimmung an Tie rtitit't im Vtl'íii i c i Jïinti'à. .

7

82

g r i t ©tabi

Me liebften Momente bei eigenen Sebenê erinnern, bte „Sngelwolfe* (2lbb. 13 79), í)ie ja fci)liefelicf) nur baê Dertraute S i l b fptelenber brolliger Ätnber in eine l)öf)ere Sphäre ijebt, unb etwa bie .^eilige Familie mit ifyrer einfach menfd)Iidjen Slutfaffung. Sft ber SlugenbltdE geïotnmen, in bent baê Äinb 3uerft ©enauereê über bte ©eftalten ber ¿Religion ijört, bann wirb man tipn Dietleictjt mit (Stetitfyaufená „©röfeten im ^immelmi)" (Slbb. 14 ier ηοφ oerbunben mit ber 6r= innerung an bie loenig erfreulichen Slnfdjauungèbtlber. SSon ben SEterbilbernfyabennur Srifentfcijerö „Äraren im ©djnee" gereifte SSorjitge, aber geraòe íjier, reo jjapantfdje Slätter tn iïjrer munberüoKen Skrbinbuttg »on tüiffenfdjaftltdEjer 6jrafti)eit unb farbigem ¿Reij alé 3ftufter oorijanben ftnb, geigt jïdj beutlidj, reaä ηοφ 3u tun bleibt. mar unb ift ein Çeijler, auf einen Sdfjlag möglidjft Diele Slâtter fRaffen ju molle». £>Μφ ein Überfyaften ïann nur bie Baljl ber Silber gefteigert werben, bie όοφ balb bem erhofften gortfc^ritt mieber ¿um D-pfer fallen müffen. 3ΐαιηεηίΗφ bie Sdjulen füllten ηοφ Borftd^tig unb fparfam fein, benn, reaö ba einmal angeiauft ift, bleibt lange, lange am SDrt unb »erfperrt bem SBefferen, baë ïomrnen ntufj unb mirb, ben Äaljfersßidjbergö »ÜJÍáríif(í)e Sanbf^aft", (816« bilb. 19 è. 96) baë erfte SBerï ber neuen berliner Bereinigung für Driginallitljograpljie, bai für unfre 3medEe in Setradjt iommt, ift feï)r oiel fonniger unb frölj^er. ^offentlici) toirb man balb mcijr Don biefer Slrt anzeigen ijaben. (Sine feljr anfprec^enbe beioratioe SBirfung ^aben bie beiben Slâtter oon ®eorg S a r l ò f i u é , meldte

Âiïnfilerifcf)er SBanbfdjmucf in ©djule unb Jjouä

87

bte „SBartburg* unb bie „©geráburg" barftellen unb ttn Serlag Don gi)cf)er & granfe erfd)tenen jinb. 3LIÖ 6rgan3ung gu biefen fdjmüdenben Slattern jinb Dor alieni grigurenbilber, ©jenen auô bent Seben ober au3 ber SRárdjemoelt 3u »ünfdfjen. ©erabe (Svenen ber lefeten 2írt »erben am erften ju großen unb farbenfreudigen Silbern 2RotiDe geben. SSorlÄufig wirb man ftdj bamit begnügen muffen, neben ben farbigen Slattern, bie ttorljanben fìnb, alé ©rgánjung Slâtter auá bemfelberi S o r r a t fieranju^te^en, auë bem man für bie jungen Äinber fdjon (Stnjelneê gewählt Ijat. ©djnorr »on Garolëfelb'é biblifdje Silber bieten reidje Sïuëtoaljl. S o n S c o r n a i Sitljograpíiien fommen 2anbfd)aften Doli inniger (Smpfmbung, bann ber poetiföcE)ft intereffant 311 beob=

m i t w e l k e m ß r f t a u n e n bie Sefyrer u n b

©Item

auf bie i^nen w o h l b e f a n n t e n Ä t n b e r fahen, wenn btefe »or ben S i l b e r n , angeregt bttrd) grageit ber fii^venben .'penen, erïennen l i e f e n , w i e c i e l fte i n ber Statur u n b att 9Jîenfdjen f(f)on gefeljen hatten, nnb ©rlebteS fte i n ftd) trugen.

wicöiel

©rfahrencS

£>0311 fomtnt, bafj bie

grofje SHefjrga^I ber Gñ^ieljenben Bon heute eben felbft ber ß r l d u t e r u n g bureï) baê 28ort bebi'trfeit, u m gii^Inrtg mit nidjt

bem Ä u n f t w e r i e benfen,

311 finben.

b a f j baë Ä i n b ,

(äi,3tc£)uitg 311m

fönnen

eë fich

baê noch ntdjt

Sie

btefelbe

'Jlnr=23erftanbeèmâf;igen

erlitten

f)at r

S i e Äunit im Se&nt iti

Fintel.

jíítnítleriidjer Í3anbfd)inutf in @cf)u(e unb .óuuó

93

iljnett ^ter gemtfiermaçen überlegen ift. Sie glauben nidjt an eine unmittelbare SBtrfung ber Äunft, »eil fie felbft fie ηίφί erfahren. 23ie gefagt, ba§ fie fo benfen, ift leidet oerftänb» lid), eê ift nur unöerftänblidf), bafe fte auf bem iljnen fremben ©ebiet eine Autorität i n Slnfprud) nehmen. Stile Äunftmenfdjen feljen, »ieUetdjt überhaupt, ganj ficher aber auf biefem ©ebiet, in bem ïrarnpf= fyaften Se^renwollen eine ©efaïjr. Çiir fte ift baê 9lller»id)tigfte, in baê Seben beö Äinbeä eine neue Çreube Ijineinjutragen, unb fte Befürchten buret) ein pâbagogifdjeê (Eingreifen, ba§ baê ©ilb bem Äinbe i n eine iRei^e mit anberen, nid)t gerabe lieben Seljrmitteln rücft, bafe tljm eflig wirb, maö i^m lieb fein follte, unb bafj iljm bann eben fein ganseé Seben lang bie Itunft peinlid) bleibt. ©tefe 23efürdf)tung ift nidjt auS ber Sufi gegriffen unb beruht nidjt auf S^eorien. 3SteI= meljr Ijaben mir leiber alé unbestreitbare ü£atfadje bie (Erfahrung cor unè, bag burd) ein S3orgeljen, tote eö »on ben $ábagogen für bie SBerfe ber bilbenben Äunft befürwortet toirb, auf bem ©ebiet ber 2)idjtfunft bie Äonfeqtten^en, wetdje bie Äunftmenfdjen befürchten, fdjon eingetreten ftnb. gaft alle bie SBerfe unferer grofjen ©tester, namentlidj ©oetljeö unb ©djtllerê, bie fte »auf ber Sdjttle gehabt ljaben\ löfen in ben ertoadjfenen 9Renfdjen feine äftljetifdjen ©mpftnbungeit meljr auä. üJian benfe 311m SSeifpiel baran, bafe bie (Sdjiller'fdjen 23allabctt baburef) faft einen iomtfdjen Seigefcfjmacf für unö íjaben. Se meljr ein SSerf „Seljrmittel" ift, befto ftärfer tritt biefe SSirfung ein. ift — wenigftenê ηαφ meinem perfönltdjen ©mpfinben — ein unberedjen* 8*

94

grifc 2 tβ 1)I

barer «Schaben, bafc auf biefe 3Beife ber λ;outer faft alien aïabemifdjen 50îenfd^ert obiòe ift, bafj ft e iljit alé SRetfgettorbene, i n bem Slugenbltcf alfo, roo er erft toirfen ïônnte, nicfyt tne^r Iefcn ober iiicfjt mcí)i in ein reineé SSerí)áItnié ju iljm ïontmen. 3a, es batteri für bie meiften eine gan¿e Bett itaci) Slbfolmerung ber «sdjule, btê fte überhaupt roteber „¿iteratur" aufnehmen ïônnen. gaft alle flüchten in bie Unterljaltungéleftüre ìtitb »tele bleiben iljr gan3eé ìeben barin, fommeit nientalé Don ber 3>bee loé, bafj „Siteratur" ein „£eí)rgegenftanb" für bie Stenle unb bort ein fiir allemal abgemadjt toorben ift. l>iljnlid)e Äonfequenjcn befürchten mir bei einem metljobifdjen „2)itrd)itcl)mcu" ber S i l b e r nnb ttiir glauben, ba£ baé unenblicf) oiel fdjlimmer märe, alé toenn baé ßtrnmev in (Edjulc unb £attö fo ïaljl bliebe, wie eé fyeute ift. £>afj man baé 23tlb nid)t ;,uni Sefyrniittel madden foil, ift für urtê eine unangreifbare ïfyefe. S a m i t ift aber md)t gefagt, bafj «tatt ftcf) πιφί mit ifjm be= fd)äftigen folle. 3 m ©egenteil: (Sé ift eben feljr traurig, bafj »eite Greife ber (Srçteljcnbcn unter 23efd)âftigung mit einem ©egenftanbe nur biefeé „Seïjren" unb „fiemen" öerftefyeit, biefeé 33orgeljeit, bei bem man bem Äinbe feftfteljenbe SBeiéljetteit gibt, bie eé einfach f|tn= 3uneljmen unb auf¿uneí)men íjat, bei bem eé rein Raffio bleibt, bei bent fein (Sigeneé garnidjt 311 Sage treten fanit gegenüber ber erbrüdenben 3lutorität beé (Sr= 3teljeré, bei bent if)in gegeben roirb, toaê eé erhalten fofl, nidjt, roaé eé will. (Sé gibt eben it od) ein gait3 anbereé SSorge^en, baé freilid^ Diel unbequemer ift unb garnidjt medjanifdj unb fdjabloneufjaftgeiibtrocrbett fann.

.Miiiiitlerifcljer 2Sanbfd)mucf in 2ci)ule unb jpaue

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ïolftoi Ijat einmal in feiner tiefgeíjenben 21 rt über Me 8d)ule geijanbelt. 6r, bent ηϊφίβ 23eftef)enòeé alé unantaftbar gilt, gefjt fe^r ernft ber Çrage ηαφ, ob ητφΐ unfer ganjeS Unterridjtâteefen auf @ebanfenloftg= feit unb Übergebung ber Srwad^fenen beruhe. 3Stffen wir benn œirïlt(§ fo genau, fo fragt er, waê bent Äinbe Slot tut? SBâre eê ηίφί nötiger, ftatt iljnt baë aufjubrângen, toaê wir für »idjtig galten, wir gáben if)m ba3, αοηαφ eê »erlangt? @r benít an eine ©φηΐε, in ber nur baä gelehrt wirb, wonadj bie Äinber fragen, ©afj eine folc^e ¿d^ule öortrefflid) wäre, wirb gewifj öon Dielen geglaubt werben. Slber wer gibt uñé bie Baljl unb bie Dualität ber Serrer, bie biefeê «Softem burd)fit^rbar rna^t?! ^ e i t e r t ti fo für bie 2Btffenê= gebiete an ber Unburd^fü^rbarfeit, fo ift eä um fo wid^tiger, eë für baä éebiet ber iîunft burdjjufüljren, auf bem eS möglid), ja baè etnjig 2Köglidf)e ift. 63 ift móglie^, weil bie $unft fein ,^αφ" ift unb werben foli, in bem ein beftimmteê „Biel" εττήφί werben mufj, weil niemanb, aud) ber Staat rttcfjt, ein Sntereffe baran Ijat, bajj bem Äinbe biê ¿u einem beftimmten Sllter ein beftimmteö Quantum baoon eingetridEjtert wirb. Sä ift m ö g ^ , weil eé ïjter überhaupt garniφt auf ein lernbareö 3RefuItat ber SSefc^äftigung, fonbern nur auf bie S3cfcf)äftigimg felbft anfommt, weil alfo gar fein autoritatioeö 3^ίφΠε§εη biefer IBefc^äftigung nötig ift. ift baä etnjtg 5Dîôgïte, weil e3 allein eine eigene ¡Betätigung beá ÄtitbeS, bie i)ier ηίφί entbehrt werben fann, Derbiirgt. 2luo beut ©ebanfengang fjerau^, ben ïolftoi an» geregt fjat, ftnb wir bei ben „3?ο1ί^ί'πη1ίφοη Äunft»

96

grtfc S t a h l .

auëfteltungen* i n 33erltn Dorgegangen. SSir hüben ben ©ájwerpunít nicht i n ben âiortrag, fonbern i n bie Unterhaltung »erlegt. S i e Sadje ift πΐφί fo feljr üer= trieben Bon ber, um bte eë {ϊφ ^ier hanbelt, benn ein großer S e i l ber SefucÇer bief er Seranftaltungen fteí»t ber Äunft ηΐφί wefentli$ anberê gegenüber als baê Äinb. 2)ie (Erfahrungen, bte wir bort gemalt hüben, waren auëgejeidjnete unb müffen uñé ermutigen, biefe Slrt ber Seljanblung auch für bie 23efd)äftigung beë Ätnbeö mit ber Äunft bringenb 3U befürworten. S)te= felben Vorteile, bie ftaf)rï)aften fiegenbenftil ben ©cfd)Íd)té'-

3tbb. 21. 2luê „A frog he would a-wooing go" «on JRanbotplj Galbecott, Serlafl Çreberirf -Barnc & (lo. ttt öonbott. biidjerton u n f e r e r beften entfpredjenbett Silberbiidjer. Unter ber 2)arftellung Dom 23ranbe SJÎoêfauô, mit Napoleon im 33orbergrunbe, ber Dom platten © α φ eines £aufeé über bie ©tabt ί)ίη|'φαηί, lefen wir: „A Moscou, les flammes lui disputent la victoire". 35te ganje ©eroalt bel @(i)tr lote mir, eé l)at fte tn gemiffem ©rabe nötig, bamit eé erfaffe, roaê eé erfaffen foli. 2íué biefern ©runbe »erben eerftânbtge ^âbagogen bie .ßcidjnung Sufd)'é

î i e S u n t « i m S e i e n Iti Jtinfcrt.

&ñttftleriftf)e SBilberbücfjer

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»ürbigen, uní» audj feine SSerfe, bie bie gleiche Gharafteriftif enricen. Sie »erben natürlich forgfant auêraâi)Ien. Unb fte »erben mit folder Äunft bem Äinbe bie »unberbare unb notttenbige Überlegenheit bee .punterei fdjenfen. Slber ber öerftänbige ©rjie^er »irb, raie jur gorm, fo audj jur garbe mit Se»ufjtl)eit (Stellung nehmen. 3tudj fte ntufj im allgemeinen ftenê ba, »o bie fpe3tfifdf)e ©igenart einel betoufeteti Äoloriften mit ben ju ftellenben Slnforberungen iorrefponbiert. Siefe Grroägmtgett laffen eriennen, bafj erft ber mobernen Äunft, bie in biefen fingen nadj be»ufjter ©rfenittniê ftrebt, gelingen fann ober ïonnte, baë redete farbige Âtuberbilberbudj 3U fc^affen. 3n ©nglanb fcf>uf fie eê, in ®eutfd)lanb bürfen loir bie Sôfung erwarten, nadjbem bie îedjniï unb baê ^ubltfum ï)ier unb ba 3U eriennen gegeben haben, ba§ fte hier ihre Spotte erîannten. Gö fei mir geftattet, bei ber fyrage, »eiche Sltt= forbcruugen ich ait ein fünftlerifdjeö Silberbud), au ben Äimftler unb an ben ein Such 3luê»àhlenbett (teile, 31t »teberholen, raaé ίφ an anberen ÜDrten fd)on in ähnlicher gorm gejagt habe. 3Φ bin mir »ohl

112

SBitfKint Spofjr

bewufjt, bafj bie grofje Äunft foldjer Siegeln woljl fiegreid) fpotten fann; fie fìtti» αιιφ weniger für ben Äünftler gebaut, me|r für ben wollenbeit unb taftenben (Sucher im ^ublifum, bem aud) bamit η ί φ ί baê (Eelbft* urteilen unb bie eigene SKatjt abgefd^nitten »erben foil. S o r allem ïommt aber bie ©igenart beê Âinbeë in grage unb fein 21 Iter. 9Jíancf)em Jtinb wirb îîa^rung für feine $l>antafie nottun, bei einem anbern wirb man eë ^eilfam finben, fein ΰίεΠείφί erregteë ®emüt com sßljantaftifdjen ab ber 2Btrfltd)feü meljr 311= juwenben. 28er mit ©rwägungen folder 2lrt operiert, barf meinem meljrfad) auêgefprodjenen SRat alé ernft erwogenem folgen: „9htr wirflidje Äunft ift brauchbar, fpejififdje Äinberfunft gibt eë ι ύ φ ί ; ju Äunft, bie auf einen ftnblidjen 2on geftimmt ift, mttfe auci) ber wad)fene ein geniefjenbeê 33erijàltnié gewinnen ïônnen; Äunft, bie bem @rwad)fenen a l l ïinbifd^ unb lâpptfà) erfdjeint, ift feine Äunft unb audj für bal fttub gu »erwerfen; erfte grage mufj bet einem Silbe fein, ob eê fünftlerifdj ift; ift eë bieë, fo ift eë brauchbar, fallé nxd&t ber gnljalt ober bie ©arfteHungêweife bem Segriffêfreife beê Âinbeê burdjauê fern liegt; wenn audj Silber mit beutltd) fejruellem Sejug nicf)t brauφbar ftnb, fo barf bei ber áuéwa^I bod) nid)t ^ruberie im (Spiele fein; baé 9laáte ift nidjt ofjne weiteres au3= gef^loffen, im ©egenteil wirb ber ©rjieljer, ber ftdj auf feine weife £anb »erlaffen fann, itt itjm baê befte 5Kittel gewinnen, bie gefdjledjtlicije Unbefangenheit beim Äinbe 3U erhalten; âufcerft widjtig für ben Sluëwâïjlenben ift eë, bafc er barauf felje, bafj bie Silber „fräftige Ilmriffe, energifdf)e Farben" jetgett, bajj fie nidjt

Símftlerifcíje Silberbücfjer

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„djarafterloä, weid)ltdj, füfjltdj, fraftloê* ftnb; feiten werben Silber geeignet fein, bie entWeber unbeftimmte garbentöne aufweifen ober ungeorbnet oielerlei färben nebeneinanber Dereinigen; entfdjtebeneé 33lau, [Rot, ©riin, wie eé gute Äünftter gegeneinanber abgetönt j u geben wiffen, i n großen fÇlàdjen nebeneinanber gefefct, abgegrerçt burdj energifdf)en Kontur, ftnb am meinen er^te^erifdE) ; neben guter (Sfjarafterifti! ftefjt »oHwertig bie (Sdjönljett gebenbe Äunft, b. Ì). mutige (Sdjönljeit, tiefe, feelifdje, formoriginelle, ηίφί ion» öentionelle ÜJÍobefupferfdjónfyeit, bie i n ©runb unb Stoben j u oerbammen ift. Stt allem ift natürlich bie 3llteráftufe beö Âinbeë 3U beriidfftdjtigen. Smmer wirb baö 33ilb einen 3toecE erfüllen, Wenn e$ djarafteriftifdj ift, ober wenn eä @rö^e unb Kraft atmet, ober wenn eé buret) bie ©ewalt ber fÇarbe reÍ3t unb bilbet, ober wenn eé 3u milber garbenfompljome geftimmt ift, ober wenn eé burdj @ct)cmf)eit 3U e 2Jtittel anret3t.* trügen wir bem no φ Ijinju, bafj auf ein gutes Slufjere beim SBudf), auf guteö Rapier innen, fdjönen ßetternfafe unb fauberen 35rudE woljl SBert 3U legen ift. 5ßiellei(^t fteljt ber 2Renfd) ber ettjifdjm Sßoftulate jefct genauer, bajj meine #ftïjetif feine &ftljetelei ift, fonbern im leiten ©runbe eine @adE)e ftrengfter Çorberungen an bie Sebenéfüfyrmtg be3 ÜRenfdf)en. ¿ i n id) bieêfeità ober jenfeitä, im ©tljifdjen ober Äiinft= lerifcfjen nadj Meinung eineë Seferë 3U weit gegangen . . . er íorrigiere gernáfj feinem ©ewiffen. ©rofje Steigung für ba$ Äünftlerifdje follte l)ier mit bem

Siltjeím Spoíjr

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©efüíjl ber Síerantmorttidjfeit gegen baö Äinb -pattb in £anb geljen. 3d) glaube, bafj id), mit beibem gleidjmäfjig begabt, baê 9iid)tige 31t treffen mufete. (Sé folgt biefen 9tuäfül)rungen ein âkqeidjntë Don aSilberbüt^ern unb iüuftnerten Sitdjera, in welkem jebeé mit ber nötigen ©eroiffenljaftigfeit beftimmten Sllterëftufen jugewiefen ift. alten Xeileit doü= fommene Stlberbüdjer gibt eé bei uns ηοφ toenige. Sitte angeführten aber ftnb in beftimmten 3iid)tungen Don 2Sert. 9Jiit S£abel ging id) bei ber ^Beurteilung iparfam um. Seffer fanb ϊφ eö, buvcf) pofttioe iperoorljebungen ¿u geigen, waS in ben Sitdjem ,ju finben ift. 2)en ft r en g ft e η OJiaBftab für bie Se» iirtetlung anjumenben, mill id) bem xiefcr iiberlaffen, ber nad) feiner (Srfenntnié ober gemäfe meinen 2lué= einanberfe^ungen Don bem an einem 33ud) S>ünfd)ené= werten eine 2BaI)l treffen teilt. 3d) grüfje bie Altern unb CSr^ieljer, bie in ber ^ra^iö bafür forgen wollen, bafj bicfe 2Sorte ttid)t ©φαΚ bleiben.

$erjetd)nt$

empfehlenswerter 23tlberljücf)er.

(Sie Hummern mit ©tern [*] Bor bein Sitel eignen fid) aud) für bie folgenbe Îllterôftufe.) I.

%üt Äinber bis ju etwa 8 Sauren unb bie $attb ber Gltern.

1. Dte 3Ud)C ttoal|. SRetme Don grife unb (ämili) Äögel. 9JUt Silbern Don gidjrobt, C. £ifentfd)err

2lbb. 23.

„2Baé φ ά η έ φ ί η nom R i m m e l träumte" ooit aué „2>ie Strebe 5loaf)" (f. 9tr. 1).

CSicfjrobt

lünftlerifdje aBttberbücfjer

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21. £aueifen, «Ç>ein, Ä. ^ofer, Don 33olf= mann, Serica SBelte. SScrlag Bon SB. îeubner in Seidig. 2RÏ- 2,50. Ί. ttbntr-ftf^tnbad), klarte oon, .^irjepinadjen. @ n 2Mrd)en. 2Rit Sudrfdjmucf Don Stöbert 2ßeife. aSerlag bei Union ©eutfcfye 58erlagögefettfdjaft in (Stuttgart. 3ΚΪ. 3. 3. '¿linder, Jebor, unb foljmtger, 3uline, töntg 9lobel. S i n fyeitereë Silberbudj. SSerlag Don e . Sinbner tn Setpjtg. ÜKf. 6. 4. Dtefelbcn, ©erïierftrutolte^eter. (Sin luftigeê Silber* bud) für bag íleine Sol!. ©benba. 2RÏ. 4,50. 5. # $irtl), (Storg, 9Jîârdjen oljne Sorte. (SrfteS Silber» budj ber 2Ründjner „Sugenb*. SKünd^en. 2Kï.0,50. fi. 3ngenòlani>. (Sin Sudj für bie junge B e l t unb iljre (íreunbe. Unter 9Ritnnrfung jaf)lretajugel)ôrigem. Geeignet für bie ©noeiterung beä Sínfcfjauungéfreifeé beé Ätnbeä in ben erften Cebenejaljren. 10. — , Affentheater, ©benba. 5RÏ. 2,80. 11. — , Stuf bem Sanbe. 6 i n Silberbuct). ßbenba. m . 2,80. 12. — , 2)αβ .punbert Silber « Silberbudj. (Sbettba. Wf. 5. 10*

118

aSiUjetm ©potjr

13. Jttqer^tim, JJaul, unb Crojan, 3of>annte, 2U8G. 27 aquarellierte Criginal=3"erj im Öeibe gum δαφβη bringenben SBerfen, bie im @ebä4tni« haften raie Äletten, Jene fabelhaft f i i e t e n geft^altungen bon S i l b e r n au« bem geben. ©Itern, glaubt e« 6 ο φ n u r : SSerfe roie bie obigen fönnen ihr Übrige« b a j u tun, ben jungen 501βηίφβπ oom iügen unb gacíeln abjuhalten. íDerlei 2)eutlt(¡hfelt ift φ α Γ α Κ β Λ ί ^ ί η ^ Unb bafj ber 3Κβηίφ .Jmmor babet geroinnt, roirb ihm bte ©tube h í t j e n hienieben; beffer al« bie jehn Älafter

Áúnftlerifdje Siíberbüc^er

125

©ûg^ola, bad ií)tn bioerfe iíjrem richtigen ©ef$ií ent· gangene grauen aid Äiitberf^erlieferantinnen nor· jurafpetn broken.TOit mattem Sergtiügen empfehle id) ble fjier genannten, auf ifjren 3nf»alt forgfälttg geprüften Südjet Don 29uf($ für fänttlidje SUterdftufen, allerbtngd nic^tnur bed&inbed, fonbern — beiTOenft^en. 46. JUjebtt|f. Stlícr^anb ©dfinicifd&nad für Äinbet »on «Paula unb Slidjarb £>el)mel. 5Kií 23iU bern öon (Srnft ííretbolf. 33erlag »on ©φαί» ftein lung 8.

Sie kleineren fünnen btefeá Sudj nodj nidji felbftànbig in bie $anb nehmen. S^nen lieft bie SRutter Stuégelefeneá baraue Dor. Äinbet con 12 Sagten föunen felbftdnbig benufeen. αβ immer iljrem SQerftânbniâ jugánglidj ferien." ©ie erjáljlt bann l)fibf(§ tveiter con biefen greuben. Später entftanb bann auf 8nftofj Don äugen biefei JBud), bai in föft· Itdjer Suéftattung ba« Sefte beutfäer Sii^tfunft ent· l)Slt, unb jioar eingeorbnet in bie fe$ä Abteilungen: „«u« 'ber Äinberftube", „ßu £>aufe", „«u« SBalb unb Selb", „«ué ber ©djule", „3Kärd)enaauber\ „«u« alter unb neuer Bcit'· í>errli$er ßtnbanb, prád)tige8 papier. @eí>r feiner !Buϊ*η, ber S r a d j e , bie ^ e y e , baô SJMrchenfdjloft, ber BertDunfdjene $ π ι η a í á ö ä r , bie  û n i g ô t i ^ t e r , Φ Ο Γ Π Γ Δ Ί Φ Ί Η li. f. ID. í l U e § b a d be· f o m m t b a é Ä i n b í)iet e i n m a l burá) b a s größere f o r m a t

ftünltlerifd)e üöUbetbüdjer

Ί39

in gegenftänbliierec Çracfct 311 feljen, alé in ben fleinen aRSrd)enbüd)ern. gür ein Ätnb mit ber 3leigung, Ijübfdie Silber ρ fammeln, fdjon bem Stoff nadj red)t geeignet. (Sä fann bamit bie Anlegung einer Keinen Äunftfammlung beginnen.

78. * Jlnfoiw, 3. &. X, 3®ei SKärdjen öom «Kübe^l. (3u 25an! bejaht. Jftübejat)! unb ber ©laëljànbler.) SDuftnert öon 31. Strôbel. äuö ber 3ung* brunnen=@ammlung. 33erlag »on Çtfdjer & granfe in S9erlin. 5Rf. 1,50. Sluc^ für atte folgenben Sllteröftufen geeignet. 79. JJrobft l)une, Ben fott tcf> malen? (Sin Silber« bud). SSerlag öon Sraun & ©djneiber in SRündjen. m 2,50. ©ieí>e fût be« alter Dort 8—10 3aí)ten aud> 9ír. 3, 5, 7, 27, 28, 36, 38-62.

III.

80.

10—12 Jab rige Äinber.

fjans í)ifdjen OefeUfctjaft in B e r l i n . 3 n fünf I m l b f r a n a b ä n b e n 3KÍ. 1 5 0 , ungebunben 9D?f. 112,50, i n 7 5 Sieferungen j u je m 1,50. S)aá monumentale SBerï enthält 600 fîortrâtë mit ben ¿Biographien ber SatgefteHten auä berufenen Sebent. ¿Blättert man in einem 33anbe, fo fühlt man fid) itt einet ¿Serfammlung oon Çerfônlichfeiten. Φ α ί .vjerrlichfte ftnbet man batin, toaä ^ h o ^ g t a p h ^ i Ninfei ober «Stift oon tnenfcfjlicher ©eele im Slutlifc ju bannen roufcten. 6 ê toirb in feinem 8eben niemanb biefe ¿Bücher ganj auéfchSpfen, unb umfoweniger, je mehr et Äennet bet ugenbgef(i)id)te ber ÜRenfdjljeit berietet. (Së ift baê einige „golbene 3eitalter"j baë wir wieber inö Seben jurüefrufen ïônnen. Sföit Diel £tebe unb ein wenig restent SScr= ftänbniä für bie Äinbljeit wäre e3 móglie^. 3 n bem Äittbe liegt ja nodj baé gan^e 3ûu6erlattb. 3 " tym ruljt bte fcfjöpferifcije, urfprünglidje Äraft, mit ber el bie 23elt geftaltet. 3Wit biefer f(f)öpferiicf)en Äraft 13*

156

8tlt 3)roefcf)er

auêgeftattet, aieát eè Seben, woíjtn eè geijt. 2)te toten ÎJinge ermadjen, — bie liere reben — baê Äleinfte, Unfdjeinbarfte erlangt befonberen Sert. 2)aé ift baé ©piel beê Âtnbeê. ©piel aber ift ber & inhibit Element. (Sé ift ber Síuébrucf beffen, tnaê in beâ Ätnbeä (Seele lebt. (Sé bebeutet baê 3(uêleben fetner jungen Äräfte unb bamit augleid) beren SSadjetum. SMeHeidjt ift eê audj bie Stynung Don ber ßufunft, benn gar πιαηφε ©igenfdjaften unb geheime Neigungen, bie ju Sebenéttünfdjen »erben iönnnen, iiinben fid) im «Spiele an. 3m Spiele offenbart ft φ beé jlinbeê eigenfte 28elt. 2)iefe SSelt l>at fid) in bie mirflinttner 3îeueê — baè ift bie -}>a= role. Φαβ foli „¿eitgemáfee ßrjie^ung" fein! freilich wirb baS, waS bie Suft gleidjfam erfüllt, im Spiele aud) bann bargeftellt, wenn baè Ätnb fein barauf bejiiglidjeS Spieljeug erhält. 3itr 3 « t beS d)inc= fifteen Äriegeö fah man Änaben mit langen ^apierftreifen unter ber SJïiijje auf ben Straßen herumlaufen: — eö waren natürlich bie df)ineftfd)en 3öpfe! 6S ift aber ein gewaltiger Unterfdjteb, ob bte Äinber auS fídE) heraué gu foldjem «Spiele iommen, ober ob wir fte iljnen biftieren! @S ift ferner ein Unterfdjieb, ob man bie ^Ijantafie anregt ober überreizt. Sebeé Spielzeug ift unb foli ein 3lnret3 fein. 6S gibt Einher, bie gar fein eigentliches Spieljeug brausen, weil fte auS allem etwas 3u madjen Derfteljen. ^»aben fte garnidjtS, fo erfefet bie eigene Heine Sßerfon alleë Çei)lenbe — fte ift Spieler unb Spielzeug jugleicf). 2)ie meiften Äinber finbeit in ii)ren Spielfadjcn

Spiel urtb (Spielzeug

167

bie Anregungen j u fdjöpferifdjen Sbeen unb Hilfsmittel 3U beren äuäfü^rung. üJieljr folien Spielfad)en gar= ητφΐ fein. (Sie bürfen nie Selbfowed fein. 2)aö Spiel erft läfjt fie SBert getoinnen. S i e »erben etmaê i n ber .panò beö Seftfeeré. ®a¿ Spiel fdjeint §u ©nbe, bie $í>antafte erlahmt, ©a fallt ber 33licf beô Âinbeë auf irgenb einen mtbeadjteten ©egenftanb, ¿.39. einen Spargelj»eig coller Seeren. „ S i n 23eil)na(f)täbaum\ „rote Äugeln fangen baran*. Sofort ein neuer ©ebantengang : „2Beiljna ©pieljeue

181

etnanber »erfnüpft fein. 3wecfmá§ig ift aHe¿, waé bern Ätnbe jum Spiel auë ftdj Ijerauô Derïjtlft, uni» nidjt anglich gehütet werben mujj. 2)ie ïoftbaren Spielfadjen, bte nur feiten erfd&etnen, »erben nte ju eigentlichen ©pteliameraben. puppen, bte nur @omt* tagé gegeben werben, iönnen unmöglich iljren 3wedf erfüllen — ftnb fie bod) fleine Äinber, bie alle Sage Pflege brausen. — Gcä ntog gar mandjeë ©tiicí geben, ba8 ató pièce de résistance im Verborgenen ruljt unb nur btówetlen ¿utn 5Borfd)ein ïommt; — bie φαιφί» fachen jebodj mtiffen bem Ätnb ju beliebigem ©cbraudj in bie ^anb gegeben »erben. @ie ftnb wefentlidfje ïetle feineá ßebenl. Slufjer ben ©pielfad&en ju freiem ©piel gibt e3 nun nodj bie fogenannten „©efeUfdjaftë« fpiele". Sie fyaben mit ber @ntotcflung ber ftttblidjen ©igenart unb fdjöpfertfdf)en Äraft, bie unë öor allem interefftert, wenig 3u tun, aber aud) in bejug barauf möd)te td) ein SEBort fagen. Slbgefeljen eon ben Spielen, bte meljr auf freier ÎJarfteHungêfraft berufen, wieédjule, SHjeaterfptelen — flutter unb Äinb —, foUten befonberë bie ©efeàfdjaftêfpiele tn Setradjt fommen, bei benen ftd) bte ÄHnber bewegen. ©te Äinber brausen Diel meíjr Bewegung, ató wir tljnen im allgemeinen gewähren. Sluë räumlichen 9ìitdfftdjten ftnb ©píele »te 3Íeifenfdf)lagen, Steljenlaufen u. a. Dielfacf» »erfd)Wunben; bodj foHte man mit allen SRitteln Beifügen, burdj auë= füljrbare Spiele Grrfafc gu bieten: wie 3. SS. burd) Çeber» ballfd)lagen, Sallnefefpiele, Sdjattenfpiele, Stingwerfen. giir bie £ifd)fpiele toäfyle man foldje, bte einfad) 31t oerfte^en unb leidet 3U »erfolgen finb, nidf)t jene fo aitóídjliefjltdj beleljrenben Spiele, bte ben Slnftridj Don

Siti ®toefcf)er

182

S d j u l e I j a b e n tuie b i e © e o g r a p f i i e i p i e l e , Ä i n b e r jo fdjretflid) »tel an

bt¿ ρ

totffen

bei

betten

Me

f o l i e n »Ott b e n í á n b e r n

b e n @intt)oIjner3al>len

ber ¡Stábte

herunter.

U n b t o e t t n f i e g e g e b e n » e r b e n fallen, b a n n » e n i g f t e n á nidjt j u

frülj!

—

U m U n b e n t i n © e m e t n f a m f e i t einige frolje S t u n b e n 3U b e r e i t e n ,

I j a t m a n j a f o Diel S K i t t e l a n

SSettrennfoiele, 3itterfoiele. Äinber

2Re|r

felbft

unb

bie bie S e e l e 3dj fei

fie

frofye A n t e i l n a h m e

beé Â i n b e r ï r e i f e é ift, ber

» e n b e mid)

ge»ifj, am

3U f p i e l e n aufgeregt

£anb:

an

baljer a n

»erfteljen.

berjentgen,

SMutter.

bie C u t t e r .

ben @ α φ ε η

meiften an

unb

ÜLiüoli,

a b e r a l ö b i e f e «Spiele b e » i r f e n bie bie

eê ob, j u fudjen, » a ö ben Ä i n b e n t not tut. fonbern

ber

áíjnlidje einfadje SBürfelfpiele,

liegt

3ljr

eê n i d ) t

allein,

ber ß r j i e ^ u n g , ob bie

28enn

3erfplittert

bie

Äittber

»erben

ober

Äinber

forttedljreitb nur

¿ur

quentlidfyfeit b e r @r»a