Die Kulturen des Niltals von Aswan bis Sennar: Vom Mesolithikum bis zum Ende der christlichen Epoche [Reprint 2018 ed.] 9783111344645, 9783110992342


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German Pages 694 [724] Year 1967

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
B. Kulturabriß
I. Die Kultur des Khartumer Mesolithikums
II. Die Kultur des sudanischen Neolithikums
III. Die Kulturen des Jebel Moya
IV. Die mesolithische Kultur im nubischen Niltal
V. Die neolithische Kultur im nubischen Niltal
VI. Die Kultur der A-Gruppe
VII. Die Kultur der "B-Gruppe" und ihr Verhältnis zur A-Gruppe
VIII. Die Kerma-Kultur
IX. Die Kultur der C-Gruppe
X. Untersuchung zur Herkunft der C-Gruppe
XI. Die Kultur der D-Gruppe als Mischkultur in Nubien zur Zeit des Neuen Reiches
XII. Die Kulturen der meroitischen Epoche
XIII. Die Kultur der X-Gruppe
XIV. Die Kultur der christlichen Epoche
C. Schlußbetrachtung
Anhang
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Die Kulturen des Niltals von Aswan bis Sennar: Vom Mesolithikum bis zum Ende der christlichen Epoche [Reprint 2018 ed.]
 9783111344645, 9783110992342

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M O N O G R A P H I E N ZUR VÖLKERKUNDE HERAUSGEGEBEN

VOM

H A M B U RG IS C H EN

MUSEUM

FdR

VÖLKERKUNDE

- IV -

DIE KULTUREN DES NILTALS VUN ASWAN DIS SENNAR VOM MESOLITHIKUM BIS ZUM ENDE DER CHRISTUCHEN EPOCHE

VON

INGE H O F M A N N

KOMMISSIONSVERLAG

CRAM,

HAMBURG

DE G R U Y T E R

1967

& CO.

-

I

-

Vorwort Die seit d e m Neolithikum zunehmende Austrocknung der Sahara und der zwischen dem Nil und dem R o t e n Meer liegenden Gebiete zwang die dort lebenden M e n schen, nach dem S ü d e n auszuwandern oder sich in das oasenartige Flußtal des Nil zu begeben. Die Natur des Landes sowie Einflüsse aus dem vorderasiatischen und d e m Mittelmeerraum führten in einem allmählichen Prozeß

zur Entwicklung einer Hochkultur; im Laufe

seiner langen Geschichte wirkte der ägyptische Staat ebenso auf d e n übrigen afrikanischen Kontinent ein, wie er selbst von diesem befruchtet w o r d e n war (vgl. Schlußkapitel S. 582 ff.). Bis zur prädynastischen Epoche bildeten zumindest das ägyptische und das nubische Niltal eine kulturelle Einheit, die jedoch auch nach der Konsolidierung Ägyptens zu einem R e i c h nie ganz aufhörte. Kontakte, die auf Handel oder kriegerischen Auseinandersetzungen beruhten, gab es immer zwischen Ägypten und seinem südlichen Nachbarn. Daher ist auch vom ägyptologischen Standpunkt eine

zusammenfassende

Kulturanalyse des südlich an Ägypten anschließenden Raumes nicht unwichtig. D u r c h die intensiven archäologischen Erforschungen des nubischen Niltales sind die bisher erschienenen Monographien über die nubische Geschichte (Monneret de Villard, 1938; Säve-Söderbergh 19^1; Arkell 1955 und 1961) nicht mehr auf dem neuesten Stand; außerdem berücksichtigen alle die genannten Werke auch die Ereignisgeschichte, die zu einem großen Teil nur für d e n nubischen R a u m bekannt ist. Die vorliegende Arbeit ist der Versuch einer Darstellung der kulturgeschichtlichen Entwicklung des nubischen und sudanischen Niltals. Die Verfasserin hat e i n besonderes Interesse für diese F r a g e n im Seminar für afrikanische Sprachen und Kulturen in Hamburg gewonnen, im Anschluß

- II an die Behandlung geschichtlicher Fragen dieses Teiles von Afrika sowie beim Studium des Nubischen und schließlich auch der nubischen Kultur des Mittelalters. Das Studium der Ägyptologie als Nebenfach hat ihr den Zugang zum Verständnis der ägyptischen Literatur, die für die Probleme des nubischen Niltals von Wichtigkeit sind, erschlossen. Ohne Zweifel sind die Probleme des nubischen und sudanischen Niltals für die Entwicklung des gesamten Niltals von einer hervorragenden Bedeutung und müßten in der Zukunft im Mittelpunkt der Niltalforschung überhaupt stehen. Die Verfasserin hofft, mit der vorliegenden Untersuchung eine Vorarbeit für diese zukünftigen Aufgaben geleistet zu haben.

- III Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort Inhaltsverzeichnis

I III

A. Einleitung 1. Zweck der Arbeit

1

2. Methode

1

3. Quellen und Darstellung

4

B. Kulturabriß I. Die Kultur des Khartumer Mesolithikums 1. Bevölkerungsschicht

7 7

2. Begräbnissitten a. Grabbau

8

b. Graborientierung

8

c. Skelettlage

8

d. Skelettorientierung

8

e. Leichenbehandlung

8

f. Menschenopfer

9

g. Tierbegräbnis

9

3. Körperbehandlung a. Kleidung

9

b. Frisur

9

c. Schmuckgegenstände

9

d. Schmuckmaterial

9

e. Körperbemalung

10

f. Tatauierung

10

g. Deformation

10

4-. Werkzeuge a. Waffen

11

b. Geräte

12

5. Tonwaren a. Tongefäße

12

b. Plastiken

13

6. Hausbau

13

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

13

b. Jagd und Fischfang

14-

c. Pflanzenanbau

15

d. Viehhaltung

15

- IV 8. Handel

16

9. Zusammenfassung

16

II. Die Kultur des sudanischen Neolithikums 1. Bevölkerungsschicht

20 20

2. Begräbnissitten a. Grabbau

20

b. Graborientierung

20

c. Skelettlage

21

d. Skelettorientierung

21

e. Leichenbehandlung

21

f. Menschenopfer

21

g. Tierbegräbnis

21

3. Körperbehandlung a. Kleidung

22

b. Frisur

22

c. Schmuckgegenstände

22

d. Schmuckmaterial

23

e. Körperbemalung

23

f. Tatauierung

23

g. Deformation

23

4. Werkzeuge a. Waffen

24

b. Geräte

24

5. Tonwaren a. Tongefäße

26

b. Plastiken

27

6. Hausbau

28

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

28

b. Jagd und Fischfang

28

c. Pflanzenanbau

30

d. Viehhaltung

30

8. Handel

30

9. Zusammenfassung

31

III. Die Kulturen des Jebel Moya 1. Bevölkerungsschicht

37 37

2. Begräbnissitten a. Grabbau

38

b. Graborientierung

39

-

V

-

c. Skelettlage d. Skelettorientierung

39 40

e. Leichenbehandlung f. Menschenopfer

40 41

g. Tierbegräbnis 3. Körperbehandlung a. Kleidung

41 42

b. Frisur c. Schmuckgegenstände

42 42

d. Schmuckmaterial e. Körperbemalung f. Tatauierung

44 45 45

g. Deformation Werkzeuge a. Waffen b. Geräte

45 46 47

5. Tonwaren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau

47 48 50

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau d. Viehhaltung 8. Handel

51 51 53 53 53

9. Zusammenfassung

54

IV. Die mesolithische Kultur im nubischen Niltal 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten a. Grabbau b. c. d. e. f.

GrabOrientierung Skelettlage Skelettorientierung Leichenbehandlung Menschenopfer

58 58 58 58 59 59 59 59

g. Tierbegräbnis

59

3. Körperbehandlung a. Kleidung

59

- VI b. Frisur

60

c» Schmuckgegenstände

60

d. Schmuckmaterial

60

e. Körperbemalung f. Tatauierung g. Deformation 4. Werkzeuge a. Waffen b. Geräte 5. Tonwqren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau 7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

60 60 60 60 61 61 61 61 61

b. Jagd und Fischfang

62

c. Pflanzenanbau

62

d. Viehhaltung

62

8. Handel

63

9. Zusammenfassung

63

V. Die neolithische Kultur im nubischen Niltal 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten a. Grabbau b. c. d. e. f. g.

Graborientierung Skelettlage Skelettorientierung Leichenbehandlung Menschenopfer Tierbegräbnis

3. Körperbehandlung a. Kleidung b. Frisur c. Schmuckgegenstände d. Schmuckmaterial e. Körperbemalung f. Tatauierung g. Deformation 4. Werkzeuge a. Waffen

66 66 66 66 66 67 67 67 67 67 67 67 67 68 68 68 68

- VII b. Geräte

68

5» Tonwaren a. Tongefäße

68

b. Plastiken

69

6. Hausbau

69

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

69

b. Jagd und Fischfang

69

c. Pflanzenanbau

69

d. Viehhaltung

70

8. Handel

70

9* Zusammenfassung

70

VI. Die Kultur der A-Gruppe

73

1. Bevölkerungsschicht

73

2. Begräbnissitten a. G r a b b a u

78

b. Graborientierung

80

c. Skelettlage

80

d. Skelettorientierung

82

e. Leichenbehandlung

83

f. Menschenopfer

86

g. Tierbegräbnis

87

3. Körperbehandlung a. Kleidung

87

b. Frisur

90

c. Schmuckgegenstände

90

d. Schmuckmaterial

94-

e. Körperbemalung

99

f. Tatauierung

103

g. Deformation

103

4-, Werkzeuge a. Waffen

103

b. Geräte

106

5. Tonwaren a. Tongefäße

108

b. Plastiken

110

6. Hausbau

111

7. Wirtscnaftsformen a. Sammelwirtschaft

116

- VIII b. Jagd und Fischfang

117

c. Pflanzenanbau

121

d. Viehhaltung

122

8. Handel

124

9« Zusammenfassung

128

VII. Die Kultur der "B-Gruppe" und ihr Verhältnis zur A-Gruppe 1. Bevölkerungsschicht

137 139

2. Begräbnissitten a. Grabbau

142

b. Graborientierung

143

c. Skelettlage

143

d. Skelettorientierung

144

e. Leichenbehandlung

144

f. Menschenopfer

145

g. Tierbegräbnis

145

3. Körperbehandlung a. Kleidung

147

b. Frisur

149

c. Schmuckgegenstände

149

d. Schmuckmaterial

15Ö

e. Körperbemalung

152

f. Tatauierung

153

g. Deformation

153

4. Werkzeuge a. Waffen

153

b. Geräte

154

5. Tonwaren a. Tongefäße

154

b. Plastiken

155

6. Hausbau

155

7. Wirtscnaftsformen a. Sammelwirtschaft

155

b. Jagd und Fischfang

155

c. Pflanzenanbau

156

d. Viehhaltung

">56

8. Handel

1

9. Zusammenfassung

"^57

56

- IX VIII. Die Kerma-Kultur 1. Bevölkerungsschicht

159 160

2. Begräbnissitten a. Grabbau

162

b. GrabOrientierung

165

c. Skelettlage

165

d. Skelettorientierung

166

e. Leichenbehandlung

167

f. Menschenopfer

170

g. Tierbegräbnis

171

3. Körperbehandlung a. Kleidung

172

b. Frisur

175

c. Schmuckgegenstände

176

d. Schmuckmaterial

178

e. Körperbemalung

180

f. Tatauierung

181

g. Deformation

182

4. Werkzeuge a. Waffen

182

b. Geräte

184

5. Tonwaren a. Tongefäße

188

b. Plastiken

191

6. Hausbau

192

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

193

b. Jagd und Fischfang

193

c. Pflanzenanbau

196

d. Viehhaltung

196

8. Handel

198

9. Zusammenfassung

200

IX. Die Kultur der C-Gruppe

204

1. Bevölkerungsschicht

205

2. Begräbnissitten a. Grabbau

207

b. Graborientierung

212

c. Skelettlage

213

d. Skelettorientierung

214

-

X

-

e. Leichenbehandlung

215

f. Menschenopfer

218

g. Tierbegräbnis

218

3. Körperbehandlung a. Kleidung

219

b. Frisur

223

c. Schinuckgegenstände

224

d. Schmuckmaterial

228

e. Körperbemalung

231

f. Tatauierung

233

g. Deformation

233

Werkzeuge a. Waffen

233

b. Geräte

236

5- Tonwaren a. Tongefäße

238

b. Plastiken

241

6. Hausbau

243

7» Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft

246

b. Jagd und Fischfang

246

c. Pflanzenanbau

248

d. Viehhaltung

248

8. Handel

251

9. Zusammenfassung

253

X. Untersuchung zur Herkunft der C-Gruppe A. Theorien über die Herkunft der C-Gruppe

260

a. Weiterentwicklung aus der A - (bzw. "B" ) Kultur b. Kulturelle Beeinflussung durch Ägypten

261

c. Einwanderung aus dem Westen

262

d. Einwanderung aus dem Süden

266

B. Stellungnahme zu den dargestellten Theorien a. Innere Weiterentwicklung

268

b. Ägyptischer Kultureinfluß

275

c. Einwanderung aus dem Westen

276

d. Einwanderung aus dem Süden

281

C. Ergebnis der Untersuchung zur Herkunft der C-Kultur

304

- XI XI. Die Kultur der D-Gruppe als Mischkultur in Nubien zur Zeit des Neuen Reiches 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten a. Grabbau b. Graborientierung c. Skelettlage d. Skelettorientierung e. Leichenbehandlung f. Menschenopfer g. Tierbegräbnis 3. Körperbehandlung a. Kleidung b. Frisur c• Schmuckgegenstände d. Schmuckmaterial e. Körperbemalung f. Tatsuierung g. Deformation 4. Werkzeuge a. Waffen b. Geräte 5. Tonwaren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau 7» Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau d. Viehhaltung 8. Handel 9. Zusammenfassung XII. Die Kulturen der meroitischen Epoche 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten a. Grabbau b. Graborientierung c. Skelettlage

308 309 310 312 312 313 313 314 314 314 319 322 328 332 333 333 333 336 34-0 34-1 342 34-3 34-5 351 353 356 362 368 368 371 373 373

- XII d. Skelettorientierung e. Leichenbehandlung f. Menschenopfer

374 375 380

g. Tierbegräbnis

381

3. Körperbehandlung a. Kleidung b. Frisur c. Schmuckgegenstände d. Schmuckmaterial e. Körperbemalung f. Tatauierung g. Deformation 4. Werkzeuge a. Waffen b. Geräte 5. Tonwaren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau 7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau d. Viehhaltung 8. Handel 9. Zusammenfassung XIII. Die Kultur der X-Gruppe 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten

382 387 388 391 398 399 4-00 400 405 4-08 . 4

417 421 429 433 439 443 455 464

a. Grabbau

466

b. c. d. e. f. g.

471 471 472 474 475 477

Graborientierung Skelettlage Skelettorientierung Leichenbehandlung Menschnopfer Tierbegräbnis

3. Kö rpe rb ehandlung a. Kleidung b. Frisur

479 483

- XIII c. Schmuckgegenstände

484

d. Schmuckmaterial

4-88

e• Körperbemalung

492

f. Tatauierung

4-93

g. Deformation

4-93

Werkzeuge a. pfiffen

4-93

b. Geräte

497

5. Tonwaren a. Tongefäße

502

b . Plastiken

504-

6. Hausbau

504

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau ä. Viehhaltung 8. Handel 9. Zusammenfassung XIV. Die Kultur der christlichen Epoche 1. Bevölkerungsschicht

506 506 508 509 512 513 522 526

2. Begräbnissitten a. Grabbau

527

b. Graborientierung

530

c. Skelettlage

530

d. Skelettorientierung

531

e. Leichenbehandlung

531

f. Menschenopfer

533

g. Tierbegräbnis

534

3. Körperbehandlung a. Kleidung

534-

b. Frisur

537

c. Schmuckgegenstände

538

d. Schmuckmaterial

54-2

e«. Körperbemalung

544

f. Tatauierung

544-

g. Deformation

544

4. Werkzeuge a. Waffen

54-5

b. Geräte

54-6

- XIV 5. Tonwaren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau

549 551 552

7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau d. Viehhaltung 8. Handel 9. Zusammenfassung

558 559 561 564 567 569

C. Schlußbetrachtung

582

Tabellarischer Vergleich einiger Kulturelemente

595

Nachtrag

598

Literaturverzeichnis

599

Register

650

Verzeichnis der Verbreitungskarten Seite 1. Fundstellen der mesolithischen Kultur des Sudan

18

2. Fundstellen der neolithischen Kultur des Sudan

34

3. Fundstellen der Jebel Moya-Kultur

57

4. Fundstellen der mesolithischen und neolithischen Kultur des nubischen Niltals in der Wadi Haifa-Region

65

5. Fundstellen der A-Kultur

134

6. Fundstellen der Kerma-Kultur in Nubien

203

7. Fundstellen der C-Kultur

257

8. Fundstellen in Nordost- und Ostafrika

306

9. Fundstellen der nubischen D-Kultur

365

10. Fundstellen der meroitischen Kultur Blatt I Blatt II

448 449

-

XV -

11. Fundstellen der X-Kultur

Blatt I

517

Blatt II

518

12. Fundstellen der christlichen Kultur Blatt I

573

Blatt II

574

Blatt III

575

13. Einige prähistorische Fundstellen in der Sahara und im Niltal

593

-

1

-

A. Einleitung 1. Zweck der Arbeit D u r c h d e n Ausbau des Aswän-Staudammes, der bereits 1902 entstand und der nun einen Stausee von 6 0 0 km Länge schaffen wird, sind große Teile Nubiens unter Wasser geraten und noch mehr werden darin versinken (vgl. Gerster 1964-, 9, linke Karte). Daher sind seit 1907 Versuche unternommen worden, möglichst weite Strecken des bedrohten Landes archäologisch zu erforschen (zur Geschicnte der Ausgrabungen in N u b i e n vgl. Trigger 1965, 36 ff.). A m 8. März 1960 wurde v o n der UNESCO eine internationale Kampagne zur Rettung der nubischen Kunstdenkmäler eröffnet, da Ä g y p t e n u n d der Sudan sich nicht in der Lage sahen, aus eigenen Mitteln die Aktion durchzuführen. Das Echo war sehr positiv, und Expeditionen aus vielen europäischen und außereuropäischen Ländern sind an der Arbeit, d e m nubischen Boden bis 1968 wenigstens die wichtigsten Kulturzeugen zu entreißen. Auf d e n folgenden Seiten ist der Versuch unternommen worden, das Material, das bis heute vorliegt, auf seine Aussagekraft über die nubischen Kulturen zu untersuchen und eine Kulturgeschichte des nubischen Niltals vom Mesolithikum bis einschließlich der christlichen Epoche zu schreiben. Da die nubische Kultur jedoch nicht von der des Sudan zu trennen und vieles im Norden üur d u r c h Funde im Süden zu erklären ist, wurde daraus der Schluß gezogen, a u c h die wenigen und zum Teil nur auf Oberflachenfunden beruhenden archäologischen Ergebnisse des obernubischen und des sudanischen mit heranzuziehen. Der Leser wird die Diskrepanz der FundVerhältnisse in d e n beiden genannten Teilen des Nilta,les auf Schritt u n d Tritt feststellen können. 2. Methode Eine Schwierigkeit bestand in der Auswahl der

-

2

-

Kulturen. Prähistorische Funde sind sowohl aus Nubien als auch aus dem Sudan aus einer Zeit weit vor dem Mesolithikum bekannt, doch sind sie in einem beschränkten Maße auswertbar, eine Tatsache, die auch noch für das Mesolithikum und Neolithikum des nubischen Baumes zutrifft. Erschwerend tritt in Nubien hinzu, daß sich die Besiedlung des Niltals durch die zunehmende Austrocknung der Sahara verdichtete und viele Spuren vergangener Kulturen verwischt wurden, indem die nachfolgenden Kulturen gewisse Kulturgüter weiterbenutzten, was die exakte Einordnung vor allem der Werkzeuge erschwert. Dasselbe gilt für die Datierung von Oberflächenfunden. Von einer Heranziehung der vielen Felsbilder für die kulturgeschichtliche Rekonstruktion ist fast durchweg abgesehen worden, da ihre Datierungen noch sehr unsicher sind und dieselben Motive, wie z.B. die Darstellungen von Schiffen und Rindern, seit der A-Kultur von vielen nachfolgenden Kulturen benutzt wurden. Eine eigenständig nubische Kultur scheint erst nach der Konsolidierung Ägyptens zu einem Reich entstanden zu sein; noch die A-Kultur ist von der des oberägyptischen Badari kaum zu unterscheiden (vgl. auch Kaiser 1955» 115 ff.). Auch nach der Einführung des Islam ist die nubische Kultur noch stärker an die fremden Elemente angepaßt worden als im Christentum, das seinerseits schon großen Einfluß auf die Kultur ausübte, was sich z.B. vor allem in den Begräbnissitten zeigte. Auf die Heranziehung von Kulturgütern, die durch offensichtlich fremde Einflüsse, etwa der Hochkulturen (Ägypten, Rom, Byzanz, Vorderasien) und deren Religion (ägyptische Religion, Hellenismus, Christentum, Islam, möglicherweise auch Hinduismus) entstanden sind, ist verzichtet worden, so wie auch ein Vergleich mit Kulturen außerhalb des nubiach-sudanischen Raumes den Rahmen dieser Arbeit überschritten hätte. Bei der Untersuchung wurde die Gesamtepoche der jeweiligen Grundkulturen herangezogen und, um den

-

3

-

Umfang der Arbeit nicht noch mehr zu vergrößern, auf eine Phasenunterteilung

verzichtet.

Die Untersuchung jeder einzelnen Kulturepoche (Mesolithikum, Neolithikum, A-Kultur,

"B,f-Kultur,

Kerma-Kultur, C-Kultur, D-Kultur usw.) wurde nach folgendem Schema durchgeführt: 1. Bevölkerungsschicht 2. Begräbnissitten a. Grabbau b. Graborientierung c. Skelettlage d. Skelettorientierung e. Leichenbehandlung f. Menschenopfer g. Tierbegräbnis 3» Körperbehandlung a. Kleidung b. Frisur c* Schmuckgegenstände d. Schmuckmaterial e. Körperbemalung f. Tatauierung g. Deformation Werkzeuge a. Waffen b. Geräte 5. Tonwaren a. Tongefäße b. Plastiken 6. Hausbau 7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft b. Jagd und Fischfang c. Pflanzenanbau d. Viehhaltung 8. Handel 9. Zusammenfassung

-

4-

-

Das angeführte UntersuchungsSchema ergab sich meist aus dem zur Verfügung stehenden Quellenmaterial. Handelt es sich dabei doch zum allergrößten Teil um archäologische Funde, die Ja nur einen Teil der jeweiligen Gesamtkultur der Nachwelt überliefern. Aus Gründen eines übersichtlichen Vergleichs sind bei den Einzelkulturen alle Punkte aufgeführt worden, auch wenn zu ihrer Behandlung kein Material vorliegt. Außerdem sind, um eine zu große Untergliederung zu vermeiden, einige Themen unter einer Überschrift gemeinsam behandelt worden, z.B. unter "Geräte" Werkzeug e, Möbelstücke und Gefäße, die aus anderen Materialien als Ton hergestellt waren. 3. Quellen und Darstellung Für die vorliegende Untersuchung sind fast ausschließlich Primärquellen, d.h. die zur Verfügung stehenden Ausgrabungsberichte herangezogen worden und die schriftlichen Quellen von Zeitgenossen, soweit sie der Verfasserin zugänglich waren und wichtig erschienen: Altägyptische Texte für die vormeroitische, griechische und römische Arbeiten für-die meroitische, und arabische bzw. europäische Berichte für die christliche Epoche. Auch Darstellungen wurden verwertet - doch ist von Felsbildern ein sehr spärlicher Gebrauch gemacht worden. Bei der Schreibung altägyptischer Eigennamen habe ich die in der deutschen Ägyptologie gebräuchlichen griechischen Namensformen verwendet, also Thutmosis, Phiops, Amenophis, während bei ungebräuchlichen Namen, vor allem auch bei Wirtschaftsgütern, die Schreibung des Berliner Wörterbuches bevorzugt wurde. Die Verfasserin befürchtet, daß sie bei der Schreibung moderner ägyptischer geographischer Namen ebenso inkonsequent geblieben ist wie die zur Verfügung stehende Literatur. Eine Vereinheitlichung war schon aus Gründen der Unsicherheit über die richtige Schreibweise nicht empfehlenswert.

-

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Zu der geographischen Einteilung des Gebietes sei gesagt, daß mit "Unternubien" das Gebiet von Aswän bis zum zweiten Katarakt, mit "Obernubien" das Gebiet from zweiten bis zum vierten Katarakt und mit "Sudan" das Gebiet südlich des vierten Kataraktes gemeint ist. Eine große Schwierigkeit ergab sich aus der Nomenklatur für die Bevölkerung und die Gebiete. Von "Nubiern", "Nubien" oder "nubisch" kann man mit einiger Berechtigung erst von der X-Kultur an sprechen, da ein Teil ihrer Träger von den Griechen so bezeichnet wurde. Das Wort "Äthiopen" wird für die Bewohner des nubischen und sudanischen Raumes während der Meroitenzeit in Anlehnung an die griechische Bezeichnung "aithiops" verwendet, die "Brandgesicht" bedeutet und von den Griechen als allgemeine Benennung dunkelhäutiger Menschen gebraucht wurde. Mit dem heutigen Äthiopen, nämlich Abessinien, hat sie nichts zu tun. Die Bezeichnung "Meroiten" für alle Bewohner des nubischen und sudanischen Baumes in der Zeit von rund 750. v.Chr. bis 350 n.Chr. ist unzutreffend, da sicher nicht alle Völker dieses Riesenreiches Träger der "meroitischen" Kultur waren. Die Träger der X-Kultur gehörten vielen Bevölkerungsschichten und Kulturtypen an, so daß z.B. eine Bezeichnung der X-Kultur als "nubische" Kultur falsch wäre, da die Nubier nur eine Komponente davon bildeten. Doch wäre auch eine Ersetzung des Wortes "Nubier" durch die altägyptische Bezeichnung nhsj.w für die Bewohner des südlichen Niltals bis zur meroitischen Epoche ungenau gewesen, da die Ägypter diesen Begriff geographisch, nicht ethnographisch verwendeten und alle südlich von Elephantine lebenden Völker, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft, nljsj.w nannten. Dieser Schwierigkeit muß man sich bewußt sein, wenn man im folgenden die genannten Namen liest; sie sind hier beibehalten worden, weil sie nun einmal in der Wissenschaft allgemein gebraucht werden. Die Verbreitungskarten und die tabellarischen Übersichten (somatische Indices, Schmuckmaterial usw.)

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sollen teils der besseren Illustration der Abhandlung dienen, teils auch zu weiterer Detailforschung anregen* Am Ende der Arbeit sind alle Kulturen in einer Gesamtüber8icht tabellarisch verglichen worden. Das Literaturverzeichnis enthält nur Werke und Aufsätze, die von der Verfasserin ganz oder teilweise für die vorliegende Arbeit benutzt oder eingesehen wurden.

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B. Kulturabriß I. Die Kultur des Khartumer Mesolithikums Das Mesolithikum im Sudan ist in der Hauptsache durch eine kleine Siedlung in Khartum am Blauen Nil belegt (Arkell 194-9 a; 194-7 a). Ihr Ausgräber Arkell nannte diese frühe Kultur nach ihrem Hauptmotiv in der Töpferei auch "Wavy Line Culture" (Arkell 194-9 a, 110 f.); Tonfragmente mit Wellenlinien und mesolithische Werkzeuge wurden als Oberflächenfunde von Shiqla bis Zannuba (vgl. die Verbreitungskarte S« 18) entdeckt. Der östlichste Fund lag bisher in Kassala (Cole 1954-, 213 *•), der westlichste in der Gegend des Wadi Howar. Eine Anzahl von Fundstellen enthalten auch Tonfragmente mit einer Verzierung aus Punkten und Wellen ("Dotted Wavy Lines"), die sich aus der einfachen Wellenlinie entwickelt hat und bis in die neolithische Zeit hineinreicht. Ein exaktes Datum für die mesolithische Kultur von Khartum fehlt noch; wahrscheinlich liegt es nicht allzu weit entfernt von dem des sudanischen Neolithikums, das in das vierte Jahrtausend v.Chr. gehört (vgl. unten S. 20). 1• Bevölkerungsschicht Die Knochenfunde von siebzehn Angehörigen der mesolithischen Bevölkerung Khartums, aus denen sich ein Schädel rekonstruieren ließ, zeigen eine negroide Rasse (Arkell 194-9 a, 31 ff.). Der rekonstruierte Schädel war lang und schmal, das Gesicht lang, aber sehr breit. Die Nasenbeine waren schmal, die Nase breit und an der Wurzel flach. Außerdem zeigt der Schädel Prognathie, massive Kiefer und Parallelismus der Zahnreihen (Arkell 194-9 a, Tafel 7; vgl. auch Schulz-Weidner, 1957, 102). Aus einem rechten Schienbein konnte auf eine ungefähre Größe des Toten von 1,83 m geschlossen werden.

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2. Begräbnissitten a. Grabbau Uber die Grabanlagen kann heute nicht mehr allzuviel ausgesagt werden. Die Leichen fanden sich bis zu einem Meter unter der gegenwärtigen Erdoberfläche; das Grab Q 22 (2) war jedoch nur noch von einer 3 cm dicken Erdschicht bedeckt (Arkell 194-9 a, 34). Aus der Fundsituation geht hervor, daß die Toten im Bereich der Hütten, nicht auf einem Friedhof, bestattet worden waren. b. Graborientierung Die Richtung der Grabachsen ist heute nicht mehr festzustellen. c. Skelettlage Die Lage der siebzehn gefundenen Leichen ist, soweit man es überhaupt feststellen konnte, sehr mannigfaltig, doch überwiegt die Seiten- gegenüber der Rückenlage. Die Toten, die ebenso häufig auf der rechten wie auf der linken Seite liegen, scheinen in leicht kontrahierter Stellung beigesetzt worden zu sein. In einem Fall (0 21 (5)) liegt die linke Hand unter dem Schädel, in einem anderen (Q 22 (2)) die rechte, während die linke in Gesichtsnähe ruht. Ein Toter (K 21 (6)) hat die Oberarme parallel zum Körper, die Unterarme gebeugt; ein anderer (R 21 (3)) hat beide Arme gekrümmt. Die letztgenannte Bestattung enthält ein Doppelbegräbnis, und zwar das einer jungen Mutter mit ihrem Kind (Arkell 19^-9 a, 31). Die Gesichter der beiden Toten sind einander zugewandt (Arkell 194-9 a, Tafel 8, Fig. 6). d. Skelettorientierung Die Orientierung der Skelette ist ebensowenig festgelegt wie ihre Lage; einige Orientierungen können nur gemutmaßt werden (Arkell 19^9 a, 34-). Die Lage des Kopfes im Norden scheint zu überwiegen, das Gesicht ist in den meisten Fällen nach Westen gewandt. e. Leichenbehandlung In einem Fall konnte festgestellt werden, daß der Schädel des Toten (M 21 (2)) auf einer großen Topf-

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scherte ruhte, die mit d e n für diese Kultur typischen Wellenlinien verziert war (Arkell 194-9 a, Tafel 8, Fig. 2). f. Menschenopfer D a die Knochenfunde sehr fragmentarisch sind, lassen sich Nachweise etwa über einen Gewalttod nicht erbringen. Eine Mitbestattung ist nicht wahrscheinlich, da es sich in fast allen F ä l l e n um Einzelbegräbnisse handelt (vgl. dazu jedoch S. 8). g. Tierbegräbnis In einem der Gräber fanden sich Überreste v o n Tierknochen. 3. Körperbehandlung a. Kleidung Nichts weist in d e n Gräbern oder auf dem Siedlungsplatz darauf hin, ob und wie die Bevölkerung des Khartumer Mesolithikums bekleidet war. b. Frisur A u c h Haarüberreste sind nicht gefunden worden. c. Schmuckgegenstände A n Schmuckgegenständen fanden sich nur noch Perlen und Anhänger (Arkell 1949 a, 37 ff.). Der Tote v o n M 2 0 (2) trug ein Halsband, das aus wenigstens 34Perlen aus Straußeneierschale zusammengesetzt war. E i n Anhänger war mit eingeritzten Linien verziert

(Arkell

1949 a, 40). Polierte Wirbelknochen v o n Pythonschlangen wurden aufgereiht und wahrscheinlich um die Arme oder Beine getragen (Arkell 194-9 a, 39). d. Schmuckmaterial Das häufigste Material zur Herstellung v o n Scheibenperlen b o t e n die Straußeneier (insgesamt 334Perlen gegenüber v o n nur 163 Scheibenperlen aus anderen Materialien, wie z.B. aus den Schalen der Ampullaria, einer Schneckenart, die im Süßwasser lebt). Viele Scheibenperlen wurden auch aus Kalkstein hergestellt, davon allein 92 aus schwarzem Kalkstein, eine aus einem

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feinkörnigen Marmor. Der Durchmesser der Scheibenperlen variierte von 12 bis 5 mm» das Loch, das wohl mit einem kleinen Quarzbohrer hergestellt worden war (Arkell 194-9 a, 37)» variierte von 3 bis

mm. Außer Scheiben-

perlen fanden sich eine Anzahl von runden Tonperlen (Arkell 194-9 a, Tafel 58, Fig. 6). Als Material zur Herstellung von Perlen wurden auch die Bückenwirbel der Python verwendet. Die Fortsätze der Wirbel waren abgeschliffen worden (Arkell 194-9 a, 40, Fig. 5; vgl. auch S. 9). Das durchbohrte Zehenglied einer Antilope (Ourebis sp.) wurde wohl als Anhänger getragen (Arkell 194-9 a, Tafel 9» Fig. 7); ebenso wurden Fischknochen dazu verwendet (Arkell 1949 a, Tafel 54, Fig. 3). In einem anderen Fall rahmen zwei durchbohrte Zähne (? Arkell 194-9 a, 40 und Tafel 9, Fig. 6) drei scheibenförmige Perlen aus Straußeneierschale ein. Möglicherweise einen Anhänger stellt ein durchbohrtes Knochenstück dar, das mit eingekratzten Zickzacklinien verziert ist (Arkell 1949 a, 77 und Fig. 6; Tafel 52, Fig. 3; vgl. auch S. 9). e. Körperbemalung A n den Knochenresten lassen sich keine Farbspuren feststellen. Trotzdem wird mit einer Körperbemalung zu rechnen sein, da sich häufig Farbreste fanden. Besonders oft kamen rote Farbklumpen vor, die ebenso wie die geringeren Funde gelber, weißer und blauer Klumpen auf Mahlsteinen zerrieben wurden (Arkell 1949 a, 37 und 51 ff.). f. Tatauierung Da sich weder Überreste von Menschenhaut noch Darstellungen von Menschen fanden, läßt sich über Tatauierungen nichts aussagen. g. Deformation Bei drei der siebzehn Leichen konnte noch festgestellt werden, daß die oberen mittleren Schneidezähne entfernt worden waren. In einem Fall Handelt es

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sieb, um einen Mann, in den beiden anderen Fällen um Frauen (Arkell 1949 a, 33 und Tafel 7). Werkzeuge a. Waffen Als wichtigste Kriegs- und Jagdwaffe erscheinen Pfeil und Bogen, von denen in Khartum allerdings nur noch die Pfeilspitzen nachweisbar sind. Arkell (194-9 a, Tafel 12 und 15) fand eine Anzahl meißelförmiger Pfeilspitzen aus Karneol, Achat und Quarz. Die Schneidekante war in keinem Fall länger als 3 cm, die Länge der Pfeilspitzen variierte von 0,5 bis 2,6 cm. Den meißeiförmig abgerundeten Pfeilspitzen aus Stein stehen Knochenspitzen gegenüber, die aller Wahrscheinlichkeit nach als Pfeilspitzen zu deuten sind (Arkell 194-9 a, 76 und Tafel 50, Fig. 1 und 2). Eine erhöhte Wirksamkeit wurde durch ein oder mehrere 'Widerhaken erzielt, die auf einer Seite der Pfeilspitze angebracht waren. Nicht immer dindeutig von den Pfeilspitzen zu unterscheiden sind die größeren Speer- oder Lanzen-

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spitzen .' Auch diese sind mit Widerhaken versehen, die in drei Fällen auf beiden Seiten der Spitzen angebracht sind (Arkell 194-9 a, 75 f. und Tafel 46 bis 51). Die Art von vVaffen, die möglicherweise auch als Harpunen verwendet wurden, finden sich außer im Fayum in großer Anzahl im Tschadsee-Gebiet bis zum Atlantik (Monod 1957, 242 ff.). In Khartum tragen die meisten Speerspitzenfragmente zwischen vier und acht Furchen am Ende. Daher ist anzunehmen, daß die Spitzen mit Stricken an die Schäfte gebunden wurden. Dasselbe ließ sich auch in Ed Damer nachweisen (Arkell 1954 a, 91). Echte Harpunen scheinen während des Khartumer Mesolithikums selten gewesen zu sein (Arkell 1949,a, 75). Möglicherweise wurden schon hölzerne Speerschleudern von der Bevölkerung benutzt (Arkell 1951 c, 19 ff.). ^ Die Lanze ist eine im Nahkampf verwendete Stoßwaffe, der Speer wird als Fernkampfwaffe geworfen. Daher ist die Lanze relativ kurz und fest, der Speer dünn und lang (Hirschberg 1965, 254).

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Doch lassen sie sich ebensowenig durch Funde bestätigen wie z.B. Pfeile und Speere mit Spitzen aus Gazellenhörnern oder Holz, das im Feuer gehärtet wurde. Die vielen Fragmente von Steinringen (Arkell 194-9 a, Tafel 34 und 35) können auf eine Verwendung von Schlagwaffen hinweisen (vgl. jedoch S. 1 5 ) . b. Geräte Die verschiedenartigen Fanggeräte, wie Fallgruben, Schwippgalgen, Wurfhölzer, Reusen, Netze usw., sind nicht mehr nachzuweisen, obwohl die vielen gekehlten Sandsteinkiesel als tíetz- oder Angelschnursenker verwendet worden sein könnten (Arkell 194-9 a, 68 f., 79 f., Tafel 4-0 und 57, Fig. 2). Angelhaken sind jedoch nicht sicher nachgewiesen worden (Arkell 194-9 a, 78 und Tafel 14-, Fig. 3). Die Steinwerkzeuge sind zum größten Teil mikrolithisch. Besonders häufig fanden sich Geräte in rialbmondform, die wohl meist als Messer oder Schaber verwendet wurden. Sie waren meist aus Quarz oder fihyolit gefertigt, seltener kamen Basalt, Feuerstein, Achat, Jaspis, Kieselschiefer und feiner, tonhaltiger Stein ("mudstone") vor. Bohrer, mit denen z.B. rerlen durchlöchert wurden, waren aus Quarz und erreichten eine Länge von 1,6 cm bis 3 cm ^Arkell 194-9 a, 4-4- und Tafel 14-, Fig. 4- bis 6;. Grabstichel sind sehr selten und nicht mit Sicherheit von ähnlich geformten Geräten zu unterscheiden, nammersteine aus Gneis, Sandstein, ühyolit und versteinertem Holz, Mahlsteine, die Farbreste und manchmal an drei üeicen Schleifspuren aufwiesen sowie Heibsteine zum Glätten von Holz und Knocnen fanden sich ebenfalls in der Siedlung von Khartum. Aus Knochen gefertigte Ahlen waren selten (Arkell 194-9 a,Tafel 54); zwei bearbeitete Fischknochen (Arkell 1949 a, 78 und Tafel 54, Fig. 3) könnten als Nadeln gedeutet werden. 5. Tonwaren a. Tongefäße Die Töpferei des Khartumer Mesolithikums ist gekennzeichnet durch eine Wellenlinien-Verzierung, die

- 13 mit Hilfe eines vier- bis achtzahnigen Kammes, dem Rückgrat des Katzenwelses Synodontis schall, hergestellt wurde (Arkell 194-9 a, Tafel 59 ff.). Die Muster der sehr harten Ware können auch variieren. So kommt z.B. auch ein Korbmuster vor, niemals Jedoch in Verbindung mit den Wellenlinien. Einige wenige Fragmente zeigen, daß die Gefäße auch inwendig dekoriert wurden (Arkell 194-9 a, 84- und Tafel 71)- Eine Weiterentwicklung der Wellenlinie war die "dotted wavy line" (vgl. S. 7)• Einige Abweichungen von dem Khartumer Dekor zeigen die Tonfragmente aus Ed Damer (Arkell 1954-a, 91). Der größte Teil der Gefäße scheint einen konischen Boden besessen zu haben (Arkell 194-9 a, 86). b. Plastiken In der mesolithischen Siedlung von Khartum wurden über zweihundert Fragmente von Tongegenständen gefunden, deren Zweck ¿jedoch kaum feststellbar ist. Möglicherweise handelt es sich bei einigen Stücken um menschliche Körperteile (Arkell 19^9 a, Tafel 56, Fig. 2 bis 5)» während ein Tongegenstand wie ein Krokodilsoder Flußpferdkopf geformt ist (Arkell 194-9 a, Tafel 56, Fig. 1). 6. Hausbau Die Siedlung von Khartum weist keine Bodenverfärbung auf, die auf Hütten hinweisen könnte. Auch Herdstellen fanden sich nicht, wohl aber eine große Anzahl von Lehmfragmenten, die von einer "wattle-anddaub"-Konstruktion herrühren könnten, d.h. von einem Hüttenbau, bei dem die Wände, vielleicht auch das Dach, aus einem Flechtwerk bestand, das mit Lehm verschmiert wurde. Einige Lehmfragmente zeigen deutlich die Spuren des Schilfs únd der dieses zusammenbindenden Stricke (Arkell 194-9 a, 79 und Tafel 55). 7. Wirtschaftsforinen a. Sammelwirtschaft Der Nahrungserwerb berühte auf der rein aneignenden Wirtschaftsform des Wildbeutertums. An pflanz-

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liehen Überresten fanden sich ¿jedoch nur die Früchte der Celtis integrifolia (Arkell 19-4-9 a, Tafel 45, Fig. 3 und 4), ein Baum, der heute nicht mehr nördlich von Sennar anzutreffen ist (Arkell 1949 a, 3). Grassamen wurden nicht gefunden (Arkell 1949 a, 44), doch ist ihre Verwendung durch Mahlsteine belegt (vgl. S. 12). Die Abdrücke in den Lehmfr*gmenten der "wattle-and-daub"Konstruktion können nicht von Hirsestengeln herrühren, da sie zu dünn sind und ihnen die Knoten fehlen (Arkell W

a, 79).

b. Jagd und Fischfang Die Fauna des Khartumer Mesolithikums war sehr zahlreich, da wegen der reichlichen Niederschlagsmenge noch viele Tiere existieren konnten, die heute nördlich von Sennar nicht mehr zu finden sind, so z.B. der afrikanische Elefant (Loxodonta africanus). Ein Rhinozeros wurde gefunden, das in der Größe dem heutigen Schwarzen Rhinozeros (Diceros bicornis) gleicht und nur noch im äußersten Südsudan vorkommt. Für Khartum ist das Vorkommen von Flußpferd (Hippopotamus amphibius), Stachelschwein (Hystrix), Warzenschwein (Phacochoerus) und Equiden (Wildesel oder Zebra) im Mesolithikum gesichert. Der gefundene Büffel (Syncerus aequinoctialis) scheint größer zu sein als die heute am Blauen Nil vorkommende Spezies. Antilopen und Gazellen sind sehr zahlreich vertreten (Arkell 1949 a, 18 ff.). Der ägyptische Wolf-Schakal (?) (Canis? lupaster) kommt heute nicht mehr weiter südlich als bis AswSn vor. Die Existenz von Leoparden konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, wohl aber die einer großen Wildkatze (Felis oereata). Zu den gefundenen Raubtieren gehören auch die Mungos, von denen der Atilax paludinosuS, der Wasser-Mungo, heute nicht mehr nördlich des Äquators vorkommen soll. Ratten (Rattus coucha und Arvicanthis) wurden auch gejagt, ebenso die $hryonomys arkelli, die heute ausgestorben ist (Arkell 1949 a, 19 ff.). Reptilien sind verhältnismäßig selten. Die

- 15 wenigen Krokodilknochenfunde deuten darauf hin, daß dieses Tier wirtschaftlich nicht besonders ausgenutzt wurde. Wirbelknochen von Pythonschlangen sind häufiger, da aus ihnen die oben (S. 9 und 10) erwähnten Schmuckgegenstände angefertigt wurden. Warane (Varanus niloticus), Wasserschildkröten (Trionyx) und Landschildkröten (Testudo) sind die übrigen Vertreter der Reptilien in der Siedlung von Khartum. Merkwürdig ist das fast völlige Fehlen von Vogelknochen. Selbst der Strauß, dessen Eierschalen das häufigste Material zur Herstellung von Perlen bilden, ist nicht vertreten. Ein Knochen scheint der Sporengans (Plectropterus gambensis) anzugehören, die heute nur selten nördlich des 14. Breitengrades anzutreffen ist. Die meisten Knochenreste Jedoch stammen von Fischen, und zwar von solchen Spezies, die auch heute noch bei Khartum zu finden sind. Besonders häufig sind die Uberreste von verschiedenen Wels-Arten, deren dorniges Rückgrat zur Verzierung der Töpferei verwendet wurde (S. 13). Sehr reichhaltig waren die Überreste von Mollusken, fast zwanzig verschiedene Arten (Arkell 194-9 a, 30). Auch hier ist zu bemerken, daß z.B. die Limicolaria flammata, eine große Landschnecke, heute nicht mehr nördlich von Sennar anzutreffen ist, da sie ein Minimum von 450 mm Niederschlag benötigt. c. Pflanzenanbau Mit der Kultivierung von Pflanzen kann nicht gerechnet werden. Die vielen Mahlsteine dienten dem Zerreiben von Samenkörnern wildwachsender Pflanzen, und die Steinringe (vgl. S. 12), die möglicherweise als Grabstockbescnwerer dienten,, deuten auf das Ausgraben von Wurzeln. d. Viehhaltung Die Bewohner des frühen Khartum besaßen noch keine domestizierten Tiere, und die gefundenen Horner gehören in keinem Fall Rindern an (Arkell 1949 a, 15), sondern sind wahrscheinlich Antilopen zuzuschreiben.

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Auch die Fragmente dreier Kinnladen mit Zähnen gehören wahrscheinlich den letztgenannten Tieren und nicht Schafen oder Ziegen. 8. Handel Offensichtlich trieben die Leute von Khartum auch Handel. Rhyolit und blauer Gneis kamen vom sechsten Katarakt (Arkell 19^9 a, 49), der Feuerstein durfte vom Atbara stammen. Möglicherweise erfolgte der Transport auf Wasserfahrzeugen, ausgehöhlten Baumstämmen oder einfachen Flößen, deren man sich dann auch beim Fischfang bediente. Bei unserer gegenwärtigen Kenntnis kann nicht gesagt werden, ob die Strauße in der Nähe gejagt oder ihre Eier als wichtigstes Schmuckmaterial erhandelt wurden. Das Fehlen von Straußenknochen spräche für die letztgenannte Annahme. 9. Zusammenfassung Während der ausgehenden Feuchtphase des Mesolithikums war Khartum zeitweilig von Menschen negroider Rasse besiedelt, die ihre Toten im Bereich der Hütten, nicht auf Friedhöfen, beisetzten. Damit würde sich das fast völlige Fehlen von Grabbeigaben erklären, da der Tote ,ja bei den Lebenden bleibt. In den meisten Fällen blickt der Tote nach Westen. Dieser Fundumstand verdient festgehalten zu werden, da ein Zusammenhang mit Jenseitsvorstellungen über ein westliches Totenreich zumindest möglich ist. Die Vorliebe für Scheibenperlen aus Straußeneierschalen im Mesolithikum des Sudan hat offensichtlich eine lange Tradition begründet, da sie sich noch in der christlichen Epoche im nubischen und sudanischen Niltal finden. Auch die Körperbemalung und das Entfernen der Schneidezähne hat bereits im mesolithischen Khartum eingesetzt. Wie alt Kulturgüter sein können, zeigen die im mesolithischen Khartum gefundenen Pfeile; diese Waffe sollte viel später mit großem Erfolg von den nubischen Soldaten gegen die Araber eingesetzt werden (vgl. S. 54-5 ). Schon in der Kharturoer mesolithischen Epoche tritt uns ein höher entwickelter Hausbau entgegen. Die Behausungen sind nicht einfache Windschirme aus Gras,

- 17 sondern bestehen aus stabilen, lehmverschmierten Wänden, die gegen die häufigen Regenfälle einen sicheren Schutz boten. Die Natur bot alle wünschenswerten Voraussetzungen für eine gedeihliche Ernährung der damaligen Menschen, denn die hohen Niederschlagsmengen, mindestens 450 mm im Jahr, sicherten einen großen Wildtierbestand. Besonders fanden sich Knochenreste von solchen Tieren, die entweder typische^Sumpfbewohner oder auf reiches Wasservorkommen angewiesen sind. Antilopen und Equiden wurden in der Steppe gejagt oder von Steppenbewohnern eingehandelt. Es ist auch möglich, daß die vielen Straußeneier, die ein wichtiges Material zur Schmuckherstellung waren, erhandelt wurden. Ferner ist zu beachten, daß auch einige zu Geräten verarbeitete Gesteine aus der weiteren Umgebung herangeschafft werden mußten. So dürfte der Feuerstein vom Atbara, der Rhyolit vom sechsten Katarakt stammen. Die Hinweise auf Handelsbeziehungen werfen die Frage des Transportes auf. In diesem Zusammenhang kann die Herstellung von Verbindungen mit Hilfe von Einbäumen oder Flößen zwischen den verschiedenen mesolithischen Siedlungen nicht abgelehnt werden. Leider läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob die Leute von Khartum bereits Rundplastiken aus Ton anfertigten. Klumpen aus solchem Material von unterschiedlichem Aussehen sind als Plastiken gedeutet worden. Bei künftigen Grabungen wird man diesem letzteren Problem eine besondere Aufmerksamkeit widmen müssen.

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Fundstellen der mesolithischen Kultur des Sudan

If41 1$ 22

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Die Fundstellen der mesolithischen Kultur des Sudan, einschließlich der Topffragmente mit "Dotted Wavy Lines" aus der t)bergangsphase vom Mesolithikum zum Neolithikum:

1. 2. 3. 4.

Shiqla Ed Damer Wadi Howar (?) Jebel Abraq en Nus (Dotted Wavy Line)

5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Mutmir Ku'es Sereih Basa

15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28.

Gabrat Sa'id Jebel Umm Marrahi Wadi Seidna Khor Shambat Omdurman Khartum Sufr el Wuteid Sofiya el Wata (Dotted Wavy Line)

Wadi Umm Tumud Qoz Regeb Kassala Wadi Matruka (Dotted Wavy Line) Jebel Rauwiyan Sabaloka Jebel el Amlat (Dotted Wavy Line)

Gordon's Tree Wadi Abu Hileifi Wadi Afu Qoz Imam (Dotted Wavy Line) Na'ima (Dotted Wavy Line) Zannuba

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II. Die Kultur des sudanischen Neolithikums Die bestbekannte neolithische Siedlung des Sudan liegt bei Shaheinab auf dem Westufer des Nil, doch, erstreckt sich die Kultur über ein sehr großes Gebiet (vgl. die Verbreitungskarte S. 34). Die Periode der neolithiscnen Besiedlung von Shaheinab wurde aufgrund der Radio-Carbon-Methode mit ungefähr 3300 v.Chr. angegeben (Arkell 1953 a, 107; Caton-Thompson 1953, 157; Edmonson 1961, 76). 1. Bevölkerungsschicht Die Ausbeute an menschlichen Knochenfunden ist sehr gering. In Qoz Kabbaro fanden sich zwar einige Leichen (Balfour Paul 1952, 203 f.), die aber nicht auf ihre Rassenzugehörigkeit untersucht wurden. Eine Kinderleiche von Shaheinab (K 60 (3)) gehört wahrscheinlich der neolithischen und nicht der nachfolgenden Kultur an; trotz der starken Zerstörung des Schädels konnten negroide Züge festgestellt werden (Arkell 1953 a, 83 und Tafel 40, Fig. 1). 2. Begräbnissitten a. Grabbau Das Kinderskelett von Shaheinab wurde in der Asche eines neolithischen Herdes gefunden. Doch ist dieser Fund vereinzelt und man wird daraus nicht schließen können, daß die mesolithische Sitte, den Toten innerhalb der Siedlung zu begraben, beibehalten worden war. So scheint in Qoz Kabbaro ein Friedhof vorzuliegen, da weder Spuren von Hütten noch neolithische Feuerstellen entdeckt werden konnten. Aus dem Fundbericht (Balfour Paul 1952, 203 f.) läßt sich ¿jedoch nichts über den Grabbau aussagen. Nach der Fotographie (Balfour Faul 1952, Tafel.II) scheint es sich um unregelmäßige, der Hockerstellung des Körpers angepaßte Gruben zu handeln. b. GrabOrientierung Nach dem oben Gesagten ist es verständlich, daß über eine Graborientierung in dieser Periode nichts ausgesagt werden kann.

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c. Skelettlage Das Kind aus Shaheinab, wahrscheinlich ein Mädchen von 7 bis 8 Jahren, war in Hockerstellung auf der rechten Seite liegend, die Hände vor dem Gesicht, beigesetzt worden (Arkell 1953 83)« Auch die Toten von Qoz Kabbaro waren kontrahiert aufgefunden worden. Aus der Fotographie (Balfour Paul 1952, Tafel I) geht hervor, daß die dort abgebildete;-Leiche auf der rechten Seite lag, d. Skelettorientierung Balfour Paul kann für Qoz Kabbaro nur stellen: "... no regard is paid to orientation" four Paul 1952, 203). In Shaheinab lag der Kopf Kindes im Nordosten, das Gesicht schaute in die liche Richtung.

fest(Baldes west-

e. Leichenbehandlung Bei dem Kind von Shaheinab, das ja innerhalb der Siedlung bestattet worden war, fehlen Grabbeigaben völlig. Eine reichliche Grabausstattung ist jedoch für die Gräber von Qoz Kabbaro zu verzeichnen. Hier herrschte auch die Sitte der Leichenzerstücklung. Nur zwei komplette Skelette konnten geborgen werden; ein Körper war ohne Kopf bestattet worden, während in einem anderen Grab ein Kopf ohne den dazugehörigen Leib lag. An einer anderen Stelle fand man mehrere Beinpaare (Balfour Paul" 1952 , 203). f. Menschenopfer Ob es sich bei den oben genannten Fällen um Menschenopfer, möglicherweise Kannibalismus, handelt, läßt sich bei unserer jetzigen Kenntnis der neolithischen Kultur des Sudan nicht sagen. g. Tierbegräbnis Auf dem Friedhof von Qoz Kabbaro fehlen Tierknochen völlig, in Shaheinab konnten bis auf die Kinderleiche im Herd keine Gräber eruiert werden. Solange der Begräbnisplatz der Leute von Shaheinab nicht gefunden worden ist, lassen sich für das Neolithikum des

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Sudan keine Tierbegräbnisse nachweisen. 3. Körperbehandlung a. Kleidung Die wenigen Uberreste an menschlichen Funden gestatten nicht, eine Aussage über die Kleidung der damaligen Epoche zu machen. b. Frisur Auch Haare konnten nicht mehr nachgewiesen werden. c. Schmuckgegenstände Ein Novum gegenüber dem sudanischen Mesolithikum ist das Tragen von Ligpenpflocken. Bei einem Toten von Qoz Kabbaro (Balfour Paul 1952 , 206, Anm. 4- und Tafel I) fanden sich noch zwei Pflöcke in der Unterlippe, während fünf weitere in der Erde, die den Mund der Leiche füllte, lagen. Es muß daher angenommen werden, daß die Pflöcke nicht nur in der Unterlippe gegenüber den unteren Schneidezähnen getragen wurden, sondern auch "rifeht round the cheek at tooth level" (Balfour Paul 1952, 206). Die Länge der Lippenp£löcke beträgt in Shaheinab zwischen 1,4 cm und 3 »4-5 cm (Arkell 1953 a, 24 und Tafel 5, Fig. 8 bis 11). Perlen fanden sich in Shaheinab häufig, doch läßt sich nicht feststellen, an welchen Körperteilen die Perlenketten getragen wurden. In Qoz Kabbaro trug ein Toter eine Halskette, die aus vierzig Zeolithperlen bestand; eine andere Leiche war am Handgelenk mit einer Kette aus kleinen Schneckenschalen-Perlen geschmückt (Balfour Paul 1952, Tafel I). Häufig fanden sich Anhänger, in Shaheinab besonders solche aus einer Muschelsubstanz. Anhänger aus Straußeneierschale waren mit eingekratzten Mustern verziert (Arkell 1953 a, Tafel 5i Fig. 5)» Muschelschalen und gedrehte Schneckenhäuser (Arkell 1953 a, Tafel 5, Fig. 1) waren durchbohrt. Der Schneidezahn (?) eines Flußpferdes wurde als 10 cm langer Anhänger getragen, andere dieser Schmuckstücke scheinen die durchbohrten Zähne des Honigdachses (Mellivora) zu sein (Arkell 1953 a, 22). Steinanhänger

- 23 finden sich sowohl in Shaheinab als auch in einem Exemplar in Qoz Kabbaro (Balfour Paul 1952, 206). In beiden Kulturstätten fanden sich Iragmente von Elfenbein-Armreifen (Arkell 1953 a, 24; Balfour Paul 1952, 206 und Tafel II). Das Elfenbein soll von Flußpferden stammen (Arkell 1953» 63). Einige Funde in Shaheinab stellen offensichtlich Fingerringe dar (z.B. Arkell 1953 a, Tafel 5 V Fig. 7). d. Schmuckmateriäl Tierische Produkte wie Flußpferdelfenbein zur Herstellung von Armreifen, Fingerringen und Anhängern, Ringe, Perlen und Lippenpflöcke aus Knochen, Anhänger aus Zähnen, Muscheln und Schneckenhäuser zur Gewinnung von Anhängern und Perlen zeigen einige neue Materialien gegenüber dem Mesolithikum von Khartum. Gleich geblieben ist die Vorliebe für Perlen und Anhänger aus Straußeneierschalen. In Qoz Kabbaro war das gebräuchlichste Schmuckmaterial Zeolith, der wie in Shaheinab besonders zur Herstellung von Lippenpflöcken verwendet wurde. In Shaheinab werden sie wie auch einige terlen aus Quarz gemacht. Blau-grüner Amazonit, Rosenquarz, einfache Gesteine und sogar eine runde Scheibe einer roten polierten Tonscherbe wurden als Schmuckmaterialien verwendet. e. Körperbemalung Wie im Khartumer Mesolithikum so kamen auch im Neolithikum des Sudan Brocken von roter, weißer und gelber Farbe vor. Dazu kommen noch Reste von oranger Farbe, während die blaue zu fehlen scheint (Arkell 1953 a, 20; Balfour Paul 1952, 205). Spuren von Ocker finden sich noch an einigen Mahlsteinen (Arkell 1953 a, 42). f. Tatauierung Aus Mangel an entsprechenden Überresten läßt sich eine Tatauierung noch nicht feststellen. g. Deformation Im Gegensatz zum Mesolithikum scheinen keine Zahnentfernungen im Neolithikum vorgekommen zu sein,

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weder in Shaheinab noch in Qoz Kabbaro (Arkell 1953 a, 83; Balfour Paul 1952, 206). Dagegen wurden jedoch die Lippen zur Aufnahme von Pflöcken durchbohrt. 4-, Werkzeuge a. Waffen Merkwürdig ist das fast völlige Pehlen von Pfeilspitzen. Nur ein Knochenfragment dürfte eine Pfeilspitze mit Widerhaken gewesen sein (Arkell 1953 a, 57)« Da man aber wohl nicht annehmen kann, daß diese schon im Mesolithikum vorhandenen Fernwaffen aufgegeben wurden, verbleibt nur die Möglichkeit, daß damals hölzerne Pfeilspitzen im Feuer gehärtet wurden. Diese sind aber begreiflicherweise nicht erhalten. Die Knochenspeere des Khartumer Mesolithikums mit den gekehlten Enden fehlen im Neolithikum fast völlig. Sie wurden ersetzt durch echte Harpunen, die manchmal mehr als vier Widerhaken aufwiesen. In einem Fall fanden sich sogar zwei Reihen von Widerhaken (Arkell 1953 a, 56 f. und Tafel 25, Fig. 1). Die H a r punen waren nichtmehr am Ende gekehlt, sondern mit einem Loch versehen (Arkell 1953 a, Tafel 25; Arkell 1961, 31, Fig. 2). Der Werkstoff der Waffen ist FlußpferdElfenbein, Knochen,und Horn. Die seltenen Funde von scheibenförmigen Keulenköpfen aus Granit mögen auf Einflüsse aus dem Norden zurückgehen (Arkell 1961, 32 und Fig. 4). Andere Waffen lassen sich nicht mit Sicherheit nachweisen; doch ist es möglich, daß viele der Geräte auch als Nahkampf-Waffen Verwendung fanden. b. Geräte Steinwerkzeuge fanden sich an allen neolithischen Fundplätzen. Das typische Gerät d i e s e r Epoche im Sudan ist der Hohlmeißel,' der der Kultur auch den Namen "Gouge Culture" gab (Arkell 1953 a, 31 f., Tafel 10, Fig. 8; Tafel 12, Fig. 1 bis 3; Tafel 13, Fig. 1; Tafel 14, Fig. 1 und 2; Arkell 194-9 a, Tafel 88, Fig. 3)* Balfour Paul (1952, 206) bezeugt sie für

- 25 die neolithische Kultur von Abu Miriam; ähnliche Geräte erwähnt auch Seligman für Jebel Gule, Jebel Geili und Jebel Sabaat (Seligman 1910, Tafel 22 und 25). Während die Stücke vom Jebel Gule aus Basalt hergestellt

sind,

ist das in Shaheinab verwendete Material Rhyolit vom sechsten Katarakt. Schaber, Rückenlamellen und Halbmonde sind nicht mehr so häufig wie im Mesolithikum, finden sich aber bis zum Jebel Gule hin verstreut. Auch das Material, Quarz und Hornstein in der der Hauptsache, ist das gleiche wie früher (Arkell 1955 a, 26 f.; Seligman 1910, 210). Bohrer sind in Shaheinab zum größten Teil aus Rhyolit gefertigt. Kelte, die oftmals nicht eindeutig von den Meißeln und Breitbeilen du unterscheiden sind, finden sich überall im Bereich der neolithischen Kultur (Arköll 1953 a, 32 ff. und Tafel 6, Fig. 9 bis 11; Tafel 12, Fig. 46; Tafel 13, Fig. 2 bis 7; Tafel 14, Fig. 3 bis 6; Tafel 15, Fig. 17 bis .19; Tafel 20, Fig. 1 und 2; Seligman 1910, Tafel 22 und 25; Balfour Paul 1952, 205). Außer denjenigen aus Stein kommen in Shaheinab auch solche aus Knochen mit angeschliffener Schneide vor (Arkell 1953 a, 57 ff., Fig. 2 0 bis 22 und Tafel 25 und 26). Arkell nimmt an, daß diese Geräte möglicherweise zum Aushöhlen von Baumstämmen benutzt wurden (Arkell 1953 a, 61). Hammersteine zum Zerreiben von Farbklumpen und wahrscheinlich auch Körnern auf manchmal scheibenförmigen Mahlsteinen fanden sich in Shaheinab

(Arkell

1953 a, 41 ff. und Tafel 20 ff.), ebenso wie in Qoz Kabbaro (Balfour Paul 1952, 205) und in der Butana (Balfour Paul 1952, 206). Sie sind in der Hauptsache aus Sandstein verfertigt. Als eine Weiterentwicklung der Mahlsteine sieht Arkell die Keulenköpfe aus Gneis, Granit, Diorit und Grünstein an (Arkell 1953 a, 49 und Tafel 23; Balfour Paul 1952, Fig. 8, Nr. 15; vgl. auch S. 24). Reibsteine zur Holz- und

Knochenverarbeitung

liegen in verschiedenen Typen vor (Arkell 1953 a, 5*1 ff», Tafel 22 und 24; Balfour Paul 1952, 205; Otto 1963,

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26

-

Tafel XXII). Im Neolithikum des Sudan wurden a u c h schon Versuche unternommen Schminkpaletten anzufertigen (Arkell 1953 a, 47, Tafel 22 und 23; Hintze 1959 b, 177 f.). Ahlen und Nadeln werden aus Elfenbein und Knochen verfertigt. Sehr häufig waren die Funde von Nilausterschalen (Aetheria elliptica Lam.). Die Schale einer großen Aspatharia rubens wurde offensichtlich als Löffel benutzt (Arkell 1953 a, 65). Die Schalen beider Mollusken wurden vor allem auch zur Herstellung v o n Angelhaken verwendet, die e i n Novum gegenüber der Kultur von Khartum darstellen. Die A n g e l n tragen keinen Widerhaken; mit Hilfe von Einkerbungen wurden sie a n d e n Angelschnüren befestigt. Die Länge d e r Angelhaken schwankt zwischen 4,9 cm und 1,4 cm, ihre Weite zwischen 3»3iCm und 1 cm (Arkell 1953 a, 65 und Tafel 27, Fig. 9). A n einigen S t e l l e n der Butana sind wie im Mesolithikum Steinringe belegt, die als Schlagwaffen, wahrscheinlicher aber als Grabstockbeschwerer benutzt wurden (Hintze 1959 b, 177 f.). 5. Tonwaren a. Tongefäße D e n Übergang von der "Wavy Line" des Khartumer Mesolithikums zu den» neolithischen W a r e n mit d e n verschiedensten eingedrückten Mustern ("impressed wäre") bildet die ."dotted wavy line", die sich an vielen Stell e n des sudanischen Niltals findet (vgl. die Verbreitungskarte S. 18 und S.34-). Außer einer Kombination v o n Wellenlinien,Punkten, Halbkreisen, Korbmustern, G r ä tenmustern kommen häufig Dreiecke vor, die mit Punkten oder anderen Mustern vergesellschaftet sind (Otto 1963, Tafel XX und XXI, Fig. 1 bis 4; Arkell 1953 a, 68 ff. und Tafeln 29 bis 38; Arkell ,1949 a, 84 und Tafel 72; Balfour Paul 1952, 204 f., 206 f., Fig. 2 bis 6). Oft finden sich auch Rauten- und Dreiecksmuster

(Bal-

four Paul 1952, Fig. 2, Fig. 6, Nr. 1 bis 6; Otto 1963, Fig. 1, Nr. 12; Fig. 2, Nr. 15 und 22, Fig. 3, Hr. 27; Arkell 1953 a, Tafel 32, Fig. 7).Einige

Topffragmente

- 27 haben als Dekor hohe, spitze Dreiecke, die sich wie Wellenberge auf eine Seite legen. Die meisten Tongefäße waren poliert, nachdem sie mit dben verschiedensten Instrumenten verziert worden waren. Dekors, die mit Hilfe des Rückgrates eines Katzenwelses (Synodontis schall) durchgeführt worden waren, kommen seltener vor. Auch das Rückgrat des Bagrua bayad Porskai (einer anderen Welsart) wurde benutzt, häufiger jedoch Muschelschalen (Arkell 1953 a, 66 f.). Die gebräuchlichsten Gefäße sind große Schüsseln einer braunen oder schwarzbraunen Ware mit einer Wandstärke von 0,5 bis 0,7 cm und einem Öffnungsdurchmesser von 40 bis 45 cm. Andere Gefäße sind kleiner, aus einer feinen roten Ware bestehend. Der Öffnungsdurchmesser ist häufiger geringer als 20 bis 25 cm. Arkell hält sie für Trinkgefäße (Arkell 1953 a, 73). In Qoz Kabbaro fanden sich häufig Waren, die auch innen mit Ritzmustern versehen waren. Balfour Paul hält es für möglich, daß diese Töpfe vor dem Brennen mit Gras ausgestopft wurden ijBalfour Paul 1952, 204). Interessant waren die Funde einer roten Ware mit schwarzem Rand ("black-top red wäre")» der durch das Brennen entstanden war und später als Dekor beibehalten wurde. Häufig waren auf die mit rotem Ocker gefärbten Töpfe schwarze Dreiecke aufgemalt (Arkell 1953 a, 75 und Tafel 34, Fig. 3). Einige Topfscherben tragen unter dem Rand Löcher, die offensichtlich vori dem Brennen angebracht worden waren (Arkell 1953 a, Tafel 35» Fig. 1). Arkell nimmt an, daß es sich um Löcher zur Aufnahme von Perlen als Verzierungen handelt (Arkell 1953 a, 76). Möglicherweise wurden aber auch Schnüre durch die Löcher gezogen, um so die Gefäße bequemer tragen zu können. b. Plastiken An keinem neolithischen Fundplatz scheinen sich bisher Plastiken gefunden zu haben.

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28

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6. Hausbau Bei Shaheinab handelt es sicn offensichtlich um einen Siedlungsplatz, obwohl Spux-en von Behausungen, wie etwa "wattle-and-daub"-Konstruktionen, fehlen. Für Qoz Kabbaro vermutet Balfour Paul (1952, 204) Grashütten, da sich auch hier keine Siedlungsüberreste fanden. Auch in Shaqadud lassen keine Gebrauchsgegenstände auf eine Siedlung schließen. Eine Ausnahme bilden die Skelette (Otto 1963, 108), so daß man fast versucht wäre, die Fundstelle für einen reich ausgestatteten Friedhof zu halten. Shaheinab dagegen war eine Siedlung, deren Hütten wahrscheinlich aus leicht vergänglichem Material bestanden. Die deutlichsten Spuren menschlicher Besiedlung stellen etwa 38 Herdstellen dar. Die Gruben erreiöhten in einigen Fällen eine beträcntliche Größe; so bedeckte z.B. eine Herdstelle eine Fläche von 100 cm mal 150 cm (Arkell 1953 a, 79). Als Brennmaterial wurde Holzkohle von einer Akazie und einer Zizyphusart gefunden (Arkell 1953 a, 80). Möglicherweise wurden auch die Töpfe in diesen Herden gebrannt (Arkell 1953 a, 76). 7 . Wirtscnaftsformen a. Sammelwirtschaft Auch für die Kultur des sudanischen Neolithikums läßt sich noch kein Pflanzenanbau nachweisen. Balfour Paul (1952, 205) nimmt an, daß die Reibsteine, die mit den Toten begraben wurden, auf die Verwendung von Körnern hinweisen; dabei wird es sich jedoch um Wildarten handeln. In Shaheinab konnten nur die Früchte der Celtis integrifolia (Zürgelbaum) nachgewiesen werden (Arkell 1953 a, 80). Die Niederschlagsmengen müssen also noch im Neolithikum bedeutend höher gewesen sein als heute (vgl. Arkell 194-9 a, 3). Es fand sich sogar ein verkohltes Fragment einer Fruchtschale der ölpalme (Elaeis guineensis), die heute nur noch im Kongo-Gebiet und in Westafrika vorkommt (Arkell 1953 a, 105). Auch die Früchte der Akazie und des Zizyphusbaumes (vgl. oben), werden die Nahrung bereichert haben. b. Jagd und Fischfang M e im Khartumer Mesolithikum so war auch

- 29 noch im sudanischen Neolithikum die Haupternährungsquelle die Jagd. Auffallend ist, daß die Sumpfgegenden bevorzugenden Tiere verschwunden sind, wie z.B. die Thryonomya arkelli, die wohl schon im Neolithikum ausstarb. Auch die Equiden sind verschwunden. Flußpferd, afrikanischer Elefant, schwarzes Rhinozeros, Stachelschwein und Warzenschwein sind aus den Knochenfunden in Shaheinab zu identifizieren, ebenso der Büffel, die Wildkatze und der Leopard, der ¿jetzt sicher zu belegen ist. Außer den letztgenannten Katzen findet sich ein Löwe, eine Zibet- und eine Ginsterkatze. Die Weißgrüne Meerkatze (Cercopithecus aethiops) ist noch heute in Abessinien und im Südsudan vorhanden. Außer der gestreiften Hyäne gäbe es zwei Schakale, die ¿jedoch beide kleiner waren als der in Khartum entdeckte Wolfsschakal (vgl. S. 14). Interessant ist auch der Fund von Giraffenknochen. Häufig finden sich Knochen von Antilopen und Gazellen. Zu den kleineren in Shaheinab entdeckten Tieren gehörten auch ein Mungo (Herpestes sanguineus), ein Hase, ein Eichhörnchen (Euacerus erythropus), ein Honigdachs, vielleicht eine Otter (Lutrine) und eine Rennmaus (Tatera robusta) (Arkell 1953 a, 10 ff.). Ein Novum gegenüber dem Mesolithikum ist die Jagd auf Vögel; es fanden sich 111 Vogelknochen in Shaheinab, die leider noch nicht identifiziert worden sind (Arkell 1953 a, 11). Krokodile waren häufiger vertreten als in Khartum, ebenso auch die £ythonschlange. Das gleiche gilt für Warane (Varanus sp.) und für Wasserschildkröten (Trionyx sp.), von denen viele Fragmente von Bauch- und Rückenplatten gefunden wurden. Auch einige Landschildkröten (Testudo hermanni) kommen vor. Die Anzahl der Fischgrätenfunde in Shaheinab ist geringer als die in Khartum. Von Wasserschnecken finden sich häufig diejenigen, die tiefes Wasser bevorzugen; der Verbrauch an Tieren, die in den Untiefen beheimatet sind, war nicht so

- 30 groß wie in der Siedlung von Khartum. Doch finden sie sich in großer Anzahl in Abu Miriam (Balfour Paul 1952, 207). Im allgemeinen scheint man in Shaheinab mehr Muscheln gefangen zu haben als in Khartum. Vielleicht hat die Tatsache eine Rolle gespielt, daß ihre Schalen als Hilfsmittel zur Verzierung der Tongefäße benutzt wurden. Die Landschnecken hatten sich seit dem Mesolithikum von Khartum verringert, besonders die Spezies, die den Wald lieben, wie z.B. die Limicolaria Kambeul Bruguiere. Gehäuse der Limicolaria finden sich dagegen häufig in Abu Miriam, das weiter im Süden gelegen ist (Balfour Paul 1952, 207). c. Pflanzenanbau Wie schon oben (S. 2 8 ) erwähnt wurde, kann im Neolithikum von Shaheinab noch kein Pflanzenanbau nachgewiesen werden. d. Viehhaltung Unter den Tierrassen kommen drei Tiere vor, die wahrscheinlich domestiziert waren. Es handelt um eine Zwergziegenart

sich

(Capra sp.), ferner um eine

größere Schaf- oder Ziegenart ^'mit gedrehten Hörnern und schließlich um eine andere Schafart

(Arkell 1953 a,

15 f. und Fig. 3 bis 5). Schulz-Weidner gibt als domestiziertes Tier auch noch den Hund an (SchulzWeidner 1957» 109), aber das dürfte wohl auf einem Irrtum beruhen, da Bäte (in: Arkell 1953 a» 18) ausdrücklich sagt: "But I had finally to conclude that there is no evidence for the domestication of Canis at Esh Shaheinab". 8. Handel Zur Erlangung der verschiedenen Gesteins-

^ Bei dem Knochenmaterial des kleinen Hornviehs aus frühen Kulturschichten scheint es sehr schwierig zu sein, Schafe von Ziegen zu unterscheiden (Huppertz 1961, 15 und Anm. 3).

- 31 arten mußten die Leute von Shaheinab Handel treiben, wenn auch die meisten Materialien in einem Umkreis von 30 km vorkamen: Rhyolit holte man vom sechsten Katarakt; Sandstein kam vom Jebel Umm Marrahi, der schon in der meaolithischen Epoche besiedelt war (Örawford 1953 "b, 25 f.). Auch beim Jebel Rauwiyan, der 23 km nördlich von Shaheinab liegt, konnte Sandstein gewonnen werden. Gneis kam aus einer Entfernung von 12 bis 24 km; Granit wurde am sechsten Katarakt oder am Jebel Sileitat, also entweder 30 km nördlich oder südlich von Shaheinab gebrochen. Der häufig verarbeitete Halbedelstein Amazonit kam aus Tibesti; in Ennedi und am Wanyanga-See in Borku fanden sich Scherben mit "dotted wavy lines" (Arkell 1953 a, 104 f.; Arkell 1966 b, 189). Wie intensiv die Beziehungen zum nubischen oder zum ägyptischen Raum waren, läßt sich nur an Hand einiger Funde vermuten (vgl. S. 24, 26). X>er hauptsächlichste Handelsweg wird der Nil gewesen sein; die Werkzeuge waren besser als im Mesolithikum von Khartum und geeignet, Baumstämme auszuhöhlen, um Einbäume herzustellen (Arkell 1953 a, 60). 9. Zusammenfassung Die im mittleren Holozän (ungefähr 5000 bis 1000 v.Chr.) einsetzende Klimaveränderung, die für den nordafrikanischen Raum eine weitgehende Austrocknung der Sahara mit sich brachte, zwang die Menschen zu einer Verlagerung ihrer Wohnsitze und zur Konzentration an oder in der Nähe von Flüssen. Hand in Hand mit dieser Verlagerung erscheint im Neolithikum allmählich die Domestizierung von Pflanzen und Tieren, ein Vorgang, der aus begreiflichen Gründen mit zunehmender Seßhaftigkeit im Zusammenhang steht. Für das sudanische Niltal bedeutete der Beginn des Neolithikums keine "Revolution", doch traten auch hier, begünstigt durch die KlimaVeränderung, Umwandlungen besonders auf wirtschaftlichem Gebiet ein. Außer durch das Sammeln von Vegetabilien und Kleintieren, die Jagd und den Fischfang wurde die Wirtschaft des

- 32 Neolithikums durch den Beginn der Viehhaltung, die sich aber nur auf die Kleinhornviehzucht zu beschränken scheint, bereichert. Die Zähmung des Hundes läßt sich nicht nachweisen. Unter den Wildtieren ist ein bedeutendes Anwachsen ausgesprochener Steppentiere zu verzeichnen, während die sumpfbevorzugenden Tiere weitgehend, ¿jedoch nicht in dem Maße wie heute, verschwanden. Unter den Jagdtieren kristallisierten sich damals diejenigen Arten heraus, die noch bis in die arabische Zeit hinein als typisch für den Süden angesehen und während der gesamten eigenständigen nubisch-sudanischen Geschichte immer nach Norden verhandelt wurden, wie z.B. der Leopard, der Löwe, die Giraffe, die Weißgrüne Meerkatze, der Strauß, Gazellen, Antilopen sowie der Elefant und das Rhinozeros. Trotz der Angelhaken aus einer Muschelsubstanz sind Fischgräten nicht oft entdeckt worden; dies mag an ihrer geringen Haltbarkeit liegen. Die gefundenen Knochenharpunen lassen auf eine intensive Jagd auf Wassertiere schließen, die sich immer noch in reichem Maße fanden. Auch die in Shaheinab gefundenen Früchte der Celtis integrifolia beweisen, daß die Niederschläge während des Neolithikums höher waren als heute, da dieser Baum nicht mehr nördlich von Sennar anzutreffen ist. Der neolithische Mensch des Sudan, der nach der Hekonstruktion eines Schädels von Shaheinab immer noch negroide Elemente enthalten haben muß, lebte in Siedlungen, deren Spuren in Shaheinab durch mindestens 38 Herdstellen gekennzeichnet sind. Lehmfragmente oder andere Materialien, die auf stabile Behausungen schließen lassen könnten, fehlen. Der Wandel der Behausungen gegenüber denen der Niederlassungen des Khartumer Mesolithikums könnte möglicherweise mit der geringeren Notwendigkeit, sich vor dem Begen schützen zu müssen, zusammenhängen. Allem Anschein nach herrschte im Neolithikum

- 33 Friedhofsbestattung, ein Novum gegenüber der Siedlungsbestattung im Mesolithikum. Auch im Neolithikum sind noch keine streng geregelten Begräbnissitten entwickelt worden, doch mag das tiberwiegen der westlichen Blickrichtung der Toten auf ähnliche »Jenseitsvorstellungen wie im Mesolithikum hindeuten. Merkwürdig ist die Sitte in den Gräbern von Qoz Kabbaro, die Glieder der Toten gesondert voneinander zu bestatten, eine Sitte, die in vielen Kulturen von kleinen Bevölkerungsgruppen immer wieder ausgeübt wurde. Für eine Zurückführung dieses Brauches auf rituelle Tötungen, etwa auch Kannibalismus (vgl. für die oberägyptische Kultur des Amratien: Otto, E. 1966» 23) liegen keine Gründe vor. Neu war das Tragen von Lippenpflöcken, während das Entfernen der Zähne nicht nachgewiesen werden kann. Als Material zur Herstellung von Perlen dient in der Hauptsache wie im Mesolithikum die Straußeneierschale. Zur Körperbemalung wird die rote Farbe weiter verwendet. Die Steinwerkzeuge, deren Material aus einem Umkreis bis zu 30 km nach Shaheinab transportiert wurden, sind durch die Einführung des Hohlmeißels bereichert, doch toleiben auch die mesolithischen Geräte weiterhin in Gebrauch. Im Gegensatz zu Pfeilspitzen sind echte Harpunen und Angelhaken zu belegen. Die Töpfe sind mit vielen Mustern verziert; Plastiken scheinen zu fehlen. Ein Kulturvergleich des sudanischen Mesolithikums mit dem Neolithikum im Sudan zeigt, daß es sich nicht um eine gradlinige Entwicklung gehandelt hat. Neben dem Weiterleben mesolithischer Kulturgüter wurden im Neolithikum viele neue Elemente nachgewiesen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit von neuen Bevölkerungsgruppen, die aus der austrocknenden Sahara oder den Ostgebieten in das Niltal eindrangen, mitgebracht wurden. Auf diese Weise läßt sich auch das Vorkommen ähnlicher Elemente in Ägypten, im Sudan, in Westafrika und in Ostafrika erklären (Arkell 1961, 34; Cole 1954, 218 ff.; Clark 1955, 403 ff.; Clark 1964, 161 ff.; Mauny 1955, 617 ff.; Davies, 0. 1963, 383 ff,; Monod-Mauny 1957, 242 ff.; Jeffreys 1957, 262 ff.).

_ 54

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Fundstellen der neolithischen Kultur des Sudan

11

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fanden sie in dem von uns

- 133 untersuchtem Raum nur im Niltal. Somit ist die Bevölkerung, die die Basis des späteren ägyptischen Reiches sowie des nubischen Niltals und auch des Sudan darstellt, von den Zuwanderern aus den immer unwirtlicher werdenden Landstrichen östlich und westlich des Nil, gebildet worden. Es ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, daß gewisse alte gemeinsame Kulturzüge jener frühen Zeit im Sudan, in Nubien und in Ägypten weiterleben.

- 134- Die wichtigsten Fundstellen der A-Kultur

- 135 Fundstellen dér A-Kultur

1. 2. 3. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

13. 14-. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

Kubanieh (Nord und Sud) Shellal Khor Ambukol Khor Bahan Wadi Qamar Dabod Khor Risqalla Me ria Markos Siali Abisko Nisheib Bugga Dehmit Metardul Kertassi Khor Ginari Wadi Abiad Togog Faragalla Wadi Nugdi Gerf Husein Koshtemna Ikkur Aman Daud Dakka Qurta Kubban Wadi el Allaqi Maharraqa Arabi HiIla Seyala Wadi Nam Naga Wadi Abreyan Me d'i q

-

37» 38. 39* 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49.

Korosko Er-Riqa Amada Afyeh Aniba Masmas Toshka Tamit Abu Simbel Nag Nuseir Ballana Adinddn Faras

50. 51. 52.

Serra Aksha Debeira

53. 54. 55» 56.

Ashkheit Argin Babarosa Buhen

57. 58. 59. 60. 61. 62. 63* 64. 65. 66. 67.

Abu Sir Matuga Shagir Mirgissa Gemai Saras Akasha-Ost Dakki Amarah-Ost Sai Wawa

136

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- 137 VII. Die Kultur der "B-Gruppe" und ihr Verhältnis zur A-Gruppe Seit Reisner (Reisner 1910, 333) wird eine bestimmte Art von Gräbern als nicht zur A-Kultur gehörig betrachtet und als "B-Kultur" bezeichnet. Der Hauptunterschied zur A-Kultur soll in der Unregelmäßigkeit der Skelettorientierung und einer äußersten Armut an Grabbeigaben, abgesehen von groben Tongefäßen, bestehen (Reisner 1910, 333; Junker 1919, 16 ff.; Emery-Kirwan 1935, 2; Steindorff 1935, 5; Firth 1927, 18 ff.; Arkell 1955 a, 40; Arkell 1961, 40; Säve-Söderbergh 194-1, 9, 20; Hintze 1963, 4; Trigger 1965, 78 f.). Als Ursachen der nubischen Verarmung gibt Smith (1910, 34 f.) eine ständig wachsende Zuwanderung von Negervölkern an; Emery und Kirwan (1935, 2), Arkell (1955» 40 f. und 1961, 40 f.) und Emery (1965, 127) nehmen aufgrund einer Darstellung aus Hierakonpolis (QuibellGreen 1902, Tafel LVIII), auf der H' lihmwj, der letzte König der 2. Dynastie Ägyptens und ein Gefangener mit einem Bogen-Zeichen (stj) abgebildet sind, an, daß diese Zeichnung einen Sieg des Pharao über die Südvolker verherrlichen Soll. Da jedoch dieses bestimmte Bogenzeichen auch für den ersten oberägyptischen Gau (t3 stj - "Nubierland", vgl. Helck-Otto 1956, 107 und 109) gilt, ist die Darstellung aus Hierakonpolis kein Beweis für eine Zerstörung der nubischen A-Kultur. Reisner läßt die A-Kultur bis in die dritte Dynastie andauern (Reisner 1910, 331 f.), eine Zeitspanne, die Junker als zu lang empfindet (Junker 1919, 11). Steindorff (1935, 5) nimmt an, daß die "B-Kultur" in die Epoche der ägyptischen i^jrramidenzeit (also wohl der 4. Dynastie) fällt, ohne jedoch von dieser beeinflußt zu sein. Emery-.Kirwan (1935, 2), Säve-Söderbergh (1941, 9) und Trigger (1965, 79) halten Snofrus Feldzug (vgl. S. 122 f.) für die Ursache des Unterganges der A-Kultur. Doch schon früh machten sich Schwierigkeiten in der Zuordnung einer Reihe von Gräbern zur A- oder

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138

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B-Gruppe bemerkbar. Firth (1912, 12) stellte fest: "The B-group burials are never very numerous and it is not always easy to distinguish them from the poor graves of the later part of the early Dynastic period". Schon fieisner hatte bemerkt, daß in vielen Fällen Witterungsverhältnisse das Bild eines Friedhofes verändern: "The remaining graves...show marks of denudation increasing in its action down the Western slopes until the cemetery terminates in a number of shallow pans which were the bottoms of the graves. Beyond that, all traces of graves were lost "(Reisner 1910, 33)» Diese von der Natur zerstörten Gräber werden von ihm als zur B-Gruppe gehörig behandelt. Doch nicht nur die Natur veränderte das Aussehen eines Friedhofs. Firth (1912, 98) schreibt über den Friedhof 73 bei Gerf Husein: "The whole of this mound of ancient alluvium has been denuded by ancient sebakh-digging and recovered by blown sand". Solche durch Menschen oder Klimaeinflüsse bloßgelegten Gräber wurden natürlich eine leichte Beute für Grabräuber, die bis auf wertlose Tongefäße alles mitnahmen. Bs sei hier nur auf die sogenannten "B-Gruppen-Gräber" von Kubanieh-Süd (Junker 1919» 122 ff.) verwiesen, von denen nur drei unter 78 nicht geplündert waren (Gräber 22 g.2, 28 r.7 und vielleicht noch 23 s.4). Ähnlich sieht es auf den anderen Friedhöfen aus (Reisner 1910; Firth 1912; Firth 1915; Firth 1927; Emery-Kirwan 1935). Auf diese Weise war eine exakte Datierung unmöglich. Das empfand auch Junker bei den Gräbern im Süden des Friedhofs von Kubanieh-Süd (Junker 1919, 15)» die sich, obwohl unversehrt, oft ohne Beigaben fanden. Nach einer Überprüfung des Materials kommt er, obzwar "die Südgruppe wesentliche Übereinstimmungspunkte mit den Gräbern aufweist, die aus der von Reisner B-group benannten Periode stammen" (Junker 1919, 15), doch zu dem Ergebnis, daß "sich gegen die Einreihung der Südgruppe in die B-Periode die ernstesten Bedenken" ergeben (Junker 1919, 22). Er möchte die ärmeren Gräber der Südgruppe eher an den Anfang der A-Epoche gestellt

- 139 wissen, da "die Übereinstimmungen mit der B-Gruppe wesentlich auf Dinge zu beschränken sind, die auch gegenüber früheren Epochen keine Verschiedenheiten aufweisen, respektive aufzuweisen brauchen" (ffunker 1919,

22). Was sind dann aber noch die wesentlichen Merkmale einer "B-Kultur" ? Flache Sändgräber, oft ohne erkennbare Umrisse, wurden durch M e n s c h und N a tur geschaffen, Armut an Grabbeigaben ist im Hinblick auf die Plünderungen verständlich. Außerdem sei darauf hingewiesen, daß Smith (1910, 168) feststellte, daß Menschen, die eines gewaltsamen Todes gestorben waren, ohne Beigaben begraben wurden. A u c h Griffith (1921, 12), der in Faras keine "B-Gruppen-Gräber"

entdeckte,

weist auf die Unsicherheit der Datierung hin. Außer Emery (1963, 117 und 120; 1965, 111 und 114) fand keiner der modernen Ausgräber in Nubien S p u r e n einer B Gruppen-Bestattung, so daß Säve-Söderbergh (1964, 29) zu der Schlußfolgerung kommt: "This fact ... may indicate that the Ä-Group lasted longer in this part of Nubia than has generally b e e n assumed and that it was in general directly supplanted by the C-Group without any transitional B-Group phase. The B-Group may, after all, only represent a poorer social stratum of the A-Group"• Auf d e n folgenden Seiten soll n u n a n Hand eines Kulturvergleiches der "B-Gruppe" mit der A-Gruppe nachzuweisen versucht werden, daß trotz der geringen Beigaben, die auf uns überkommen sind, weder e i n zeitlicher noch ein sozialer Unterschied zwischen beiden Kulturen besteht. 1. Bevölkerungsschicht Das zur Verfügung stehende Skelettmaterial war im Vergleich zu demjenigen der A-Gruppe sehr gering und meist nur noch in kleinen Fragmenten erhalten. Smith hatte für seine Untersuchung 75 Schädel vorliegen (Smith 1910, 54). Er vermerkt ein Zunehmen der negroiden Merkmale, "...although it was still relatively slight in amount" (Smith 1910, 34). Das Vorkommen von Prognathie

- 14-0 meist nur in geringem Maße, in den '^"-Gruppen Gräbern (Smith 1910, 75, 78, 79, 80, 108, 109, 155, 168, 170, 171, 172, 175, 176, 177) findet sich ebenso bei Schädeln der A-Epoche (Smith 1910, 71, 72, 118, 14-7, 14-9, 156, 157, 171, 119 - "fíat nose of Negro type" - "some Negro admixture"). In fast allen Fällen wird eine scharfe, schmale Nase erwähnt; demgegenüber wird das Vorkommen breiterer und flacherer Nasentypen auch schon für die Träger der A-Kultur vermerkt (vgl. S. 74). Die von Batrawi (194-5/46, 95) aufgestellte Vergleichstabelle der Schädelmessungswerte der A- und "BM-Kultur zeigt auf der einen Seite deutlich das zahlenmäßige Mißverhältnis der der ¿jeweiligen Kultur zugehörigen Skelettfunde, zum anderen erklären sich die geringfügigen Unterschiede in den Meßwerten aus eben diesem Mißverhältnis. Sie berechtigen jedoch nicht, zwei verschiedene Bevölkerungsschichten anzunehmen. Tabellarische Zusammenstellung der Meßwerte (nach Batrawi 194-5/46, 95) Folgende Abkürzungen wurden benutzt: L B B' H' LB J GL GB G'H NH (r/1) NB 0^'(1/r) 0 2 (1/r) P ^ N ¿

Schädellänge größte Schädelbreite kleinste Stirnbreite Basion-Bregma-Höhe Basion-Nasion-Länge Jochbogenbreite Gesichtslänge Gesichtsbreite Obergesichtshöhe Nasalhöhe der rechten/linken Seite maximale Nasenbreite Maximalbreite der linken/rechten Augenhöhle Maximalhöhe der linken/rechten Augenhöhle Ganzprofil-Winkel Nasalprofil-Winkel

- 141 A

Alveolarer Profil-Winkel

B ¿_

Basion-Winkel

100 B/L

Längenbreiten-Index

^00 H'/L

Längenhöhen-Index

100 B/H'

Breitenhöhen-Index

100 NB/NH'

Nasal-Index

100

Orbital-Index

100 G'H/GB

Gesichts-Index

C

Schädelkapazität Tabelle der von Batrawi errechneten Mittelwerte: A-Gruppe

von kaukasoiden bis zu negriden Typen (Steindorff 1935, 13; Collett 1933, 283), wobei negroide oder negride Elemente besonders bei Frauenskeletten beobachtet wurden (Collett 1933, 262). Smith dagegen stellte nur oberägyptische, keine negroiden Typen fest (Reisner 1915* 39). Für die folgende tabellarische Übersicht wurden die von Collett (1933, 261 f.) errechneten Werte herangezogen; von den "Batussi-Typen" fanden sich nur zwei männliche Exemplare (Kretschmar 1935, 245, Tabelle I). Die von Derry errechneten Schädel-

-

161

-

werte der prädynastischen Ägypter lagen nicht a l l e vor (Derry 1927, 201 f f . ) . Für d i e verwendeten Abkürzungen v g l . S. 140 f . Kerma

L B B' H* LB J GL GB G'H NH ( r / 1 ) NB O^Cl/r) 02 ( 1 / r )

N A B

L L L

100 100 100 100 100 100 C

B/L H'/Ii B/H' NB/NH' o2/o^ G'H/GB

"Batussi"

Prädynasten

< f

9

m. bis 4 m, deren M a u e r n aus dicken Steinen aufgeschichtet waren. Manchmal waren sie zu größeren Komplexen von zwei oder drei Räumen zusammengeschlossen. Ihre Ausgräber sehen sie als Wachhäuser ägyptischer Soldaten zur Überwachung des Schiffahrtsweges an (Adams 1963, 23: "sentinel huts"). In einigen Gräbern wurden Modellhäuser entdeckt (Firth 1927, 67, 68; Steindorff 1937, Tafel 35, Fig. 7 bis 9), deren Bauweise typisch ägyptisch ist. Auf d e n Friedhöfen dienten sie als S e e l e n häuschen, in denen auch Modelle von Brot, K r ü g e n und R i n -

- 3^3 derköpfen niedergelegt wurden (Steindorff 1937» 69). Ein Bild nubischer Wohnungen vermitteln sie nicht. Als einzige Quelle für nubische Dörfer bleiben die ägyptischen Darstellungen. Im Tempel von Bait el Wali steht unter Deleb-Palmen eine Bienenkorbhütte im Profil; die Vorderseite ist gerade. Im Vergleich zu den Menschen erscheint sie klein, so daß die Möglichkeit besteht, daß es sich um einen Ofen handelt. In einiger Entfernung hockt eine Frau und rührt in einem Top£ der auf auf einem Ständer steht (Roeder 1938, Tafel 29; Treidler 1926, Tafel zwischen 112 und 113). Im Tempel von Derr (Blackman 1913» Tafel XVI und XVIII) sind zwei bienenkorbförmige Behausungen dargestellt. Der Eingang, ein großes rundes Loch, hat eine sehr hohe Schwelle. Auch diese Hütten sind kleiner als die Menschen, so daß Blackman (1913, 19 f.) annahm, es könnte sich um Öfen oder Vorratsspeicher handeln. Da aber die ägyptischen Künstler wohl versuchten, in ihren Darstellungen das typische Bild eines nubischen Dorfes festzuhalten (ähnlich wie bei den Szenen aus Punt* vgl. Naville 1913, Tafel 69 ff.), so dürften auf den Abbildungen wohl Hütten gemeint sein. 7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft In einigen Gräbern kommen Gefäße vor, in denen sich Blätter befinden (Junker 1925 a, 69; Firth 1915, 145, 156), doch fehlen in den Ausgrabungsberichten genauere Angaben; ebenso verhält es sich mit einigen aufgefundenen Samenkörnern (Junker 1925 a, 69). Über einige Produkte, die die Nubier wohl durch Sammeltätigkeit erlangten, erfahren wir durch ägyptische Berichte und Darstellungen. Eine besonders vielseitige Verwendung fand nbl, der durch einen Baum determiniert wird und Christusdorn (Zizyphus Spina Christi Willd. Rhamnaceae) bedeutet (Wb. II, 245; Gardiner 1957, 478; Gardiner 1964, 41, Anm. 4; Caminos 1954, 438; Keimer 1924, 64 ff., 160 ff.; Keimer 1942, 279 ff.). Er wird des öfteren im Zusammenhang mit Nu-

- 344 bien erwähnt (Pap. Koller 4,1; Pap. Turin D, 1,7; Junker 1958, 275). Im Pap. Koller wird auch Brot aus den Frachten des Christusdorn angefordert (Caminos 1954, 438; Gardiner 1964, 41). Dazu bemerkt Keimer (1924, 66), daß das Museum in Kairo zwei Brote aus dem Fruchtbrei dieser Beeren besäße. Sie wurden während des Neuen Reiches als Totenspeise in den Gräbern niedergelegt; M t 3 n nbs" (Wb. II, 245) findet sich häufig in den Opferlisten. Noch heute werden in Afrika (mir persönlich nur aus Mali bekannt) aus den Früchten des Zizyphus Kuchen hergestellt, die sehr hart und haltbar sind. Sie schmecken angenehm säuörlich und sind sehr sättigend. Doch nicht nur die Früchte fanden Verwendung. Der Baum, der einer nubischen Niederlassung pr nbS « Pnubs (Wb. II, 246) den Namen gab und dem Thot heilig war (Roeder 1930, Tafel 121 a und 143 a), lieferte auch Holz für Waffen: "Dein Speer ist von Erz (?), dein Schaft von nbs des Fremdlandes" (Naville 1870, Tafel VIII); zehn eingedrückte Bogen aus dem Grab des Rh-mj)-R'sind ebenfalls aus nbs-Holz (Keimer 1924, 163). Auch Weihrauch, dessen Verwendung im Lande selbst nur wenig belegt ist (vgl. S. 333)» holen die Ägypter zum Teil aus Nubien (Urk. IV, 1346, 1375; Wb. IV, 349; Säve-Söderbergh 1941, 208). Der Weihrauch wird meist in Form rotör Kügelchen geliefert; da Jedoch auch rote Steine (vgl. S. 360) als Tribute nach Ägypten gebracht wurden und mit die meisten Darstellungen nicht farbig vorlagen, konnte ich ihn auf den Bildern nicht sicher identifizieren. Neben Weihrauch kommt eine Pflanze mit Namen hl3J.t vor (Wb. III, 400), die einigemale auch mit dem Determinativ für Haar versehen ist. In der TombosInschrift Thutmosis III. trägt sie das gleiche Determinativ wie Weihrauch (Urk. IV, 1375; Säve-Söderbergh 1941, 208, Z. 7). Harz (kmj) wird nui? im Pap. Koller 4,2 aus Nubien angefordert; Myrrhe ist kein typisch nubisches Produkt. Es erscheint nur einmal in der Spät zeit unter den Opfergaben des Hohenpriesters Osorkon (Helck 1963»

- 345 250). Auf einem Bild sollen Früchte dargestellt sein (Hayes 1937, 15 und Tafel IV; Hayes 1959, Fig. 211). Vor dem knieenden Nubierfürsten steht ein Tischchen mit Gegenständen, die mit einem_großen Blatt (?) bedeckt sind. Sie sind groß und eiförmig. Vielleicht ist eine Beziehung zu dem einigemale von Ägypten geforderten hkk vorhanden (Pap. Koller 4,2; Pap. Turin Cat. 1903, rt. 2; Junker 1958, 275). Nach Helck (1965, 148 f.) handelt es sich bei diesen Früchten "eindeutig um Obst, da es mit anderen Obstarten zusammen genannt wird, aber eine Identifizierung ist bisher nicht gelungen... Dabei scheint es ein gewöhnlicheres Obst als Granatäpfel oder Äpfel gewesen zu sein... (da es in Ägypten) auch von Privatleuten angebaut werden konnte ... Es handelt sich also sicher um eine afrikanische Frucht". Wb. III, 175 gibt als eine Art Brot an, doch fehlt in den Inschriften, die sich auf Nubien beziehen, das entsprechende Determinativ. Auch nach Caminos (1954, 206) handelt es sich um eine unbekannte Frucht. Unter der Aufzählung unbekannter nubischer Früchte erscheint auch ^]fr]j:bo (Pap. Koller 4,1; Wb. IV, 550) und das mit Körnern determinierte d_3w (Junker 1958, 275)« Mit einem Baum wird df determiniert, das sich unter einer Aufzählung von Früchten und Bäumen befindet (Junker 1958, 275). Um eine Pflanze oder ein pflanzliches Produkt handelt es sich bei t3w (Pap. Koller 4,3; Junker 1958, 275), die nach Wb. V, 353 möglicherweise auch nfw zu lesen sind. Caminos (195^, 438, 442 ff.) übersetzt sie mit "fan-shaped palm leaves" (vgl. S. 339), während Gardiner (1964, 41, Anm. 15) die Übersetzung mit "cyperus-roots" nicht für ausgeschlossen hält. Hölzer mit dem Namen hpj.t (Pap. Koller 4,5; Wb. III, 259) und mjnohs (Pap. Koller 4,1; Wb. II, 44) kommen ebenfalls aus Nubien. b. Jagd und Fischfang Die Jagd wird eine nicht unbeträchtliche

-

346 -

Rolle gespielt haben. Doch sind wir auch in der nübischen Ausnutzung dieses Wirtschaftszweiges in der Hauptsache auf ägyptische Aussagen angewiesen, die jedoch auch den südnubischen Raum berücksichtigen. Das verhältnismäßig geringe Vorkommen von Elfenbein nördlich des zweiten Kataraktes ist darauf zurückzuführen, daß Elefanten zur Zeit des Neuen Reiches in dieser Gegend nicht mehr vorkamen und auch Flußpferde selten geworden zu sein scheinen. Man war in Unternubien wohl in der Hauptsache auf einen Import aus dem Süden angewiesen (vgl. das Vorkommen von Elfenbein und Elefantenhaaren S. 331)« Tiere und tierische Produkte aus Nubien warennin Ägypten sehr gefragt. Elefanten wurden, im Gegensatz zu Syrien (Davies 1935, Tafel XII, XXII), nicht aus dem Süden bezogen. Dagegen spielte das Elfenbein eine bedeutende Rolle. In keiner Darstellung nubischer Tribute fehlen die Stoßzähne (Davies 194-0, Tafel XXIII; Davies 1926, Tafel XXIII, XXIV; Davies 1935, Tafel VI, XXII; Davies 1905, Tafel XV, XXXVII, XXXVIII; Wreszinski 1923, Tafel 50, 56 a, 148, 158 ff., 265, 270, 285, 292 f., 335 ff.; Roeder 1938, Tafel 32; Fouchet 1965, Tafel 63; Naville 1913, Tafel 80). Auch in den Tributlisten wird Elfenbein ständig aufgeführt (Urk. IV, 3 5 6 f., 3 7 3 , 6 9 5 , 7 0 2 , 7 0 6 , 7 1 5 , 7 2 0 , 7 2 8 , 948 f., 1237, 1346, 1375, 1442; Säve-Söderbergh 1941, 207, 208, 210; Junker 1959, 275; HeIck 1965, 300, 307). Doch beziehen sich die vielen Stellen fastaausschließlich auf das obernubische Gebiet Kusch, während die Abgaben von Elfenbein aus dem nordnubischen W3w3.t nur einmal sicher belegt zu sein scheinen (Helck 1965, 307).

Im Tempel von Armant (Mond-Myers 1940, Tafel IX) ist bei einer nubischen Tributdarstellung auch ein Nashorn dargestellt. Sein Vorkommen war für die vorangegangene Epoche in Kerma belegt (vgl. S, 193)« Daher ist das nubische Land Mjw, von dem Thutmosis III. in seiner Stele (Mond-Myers 1940, 183 und

- 34-7 Tafel C H I ) berichtet, daß er auf einem Kriegszug in dieses Gebiet ein Rhinozeros erlegte, wohl in Obernubien zu suchen. Die Inschrift (Z. 8) zeigt deutlich das afrikanische schwarze Nashorn mit zwei Hörnern, während das Tier in der Tributdarstellung recht undeutlich ist und wohl v o n einem Künstler stammt, dem Nashörner wenig bekannt w a r e n (vgl. auch Gowers 1950, 62 f.). Leoparden und Geparde sind sowohl in den Darstellungen als auch in d e n Inschriften kaum zu unterscheiden. Die Ägypter ließen sich diese Tiere g e r n lebendig liefern (Urk. 336 f., 94-9, 1099, 134-6; Pap. Koller 4-,3; Junker 1958, 269; Junker-Winter 1965, 5). Bis auf die Stelle im Pap. Koller 4-,3 sind alle 3bj.w ohne Zusatz mit einem Leoparden determiniert, (vgl. auch Wb. I, 7). In den Darstellungen finden sie sich mit einem breitem Halsband und einem Strick, der von einem Südländer gehalten wird (Wreszinski 1923, Tafel 270, 335

Davies 1905, Tafel XV,

XXXVII, XXXVIII; Boeder 1938, Tafel 32 ff.; Fouchet 1965, Tafel 59, 63; Naville 1913, Tafel 80).In den meisten Fällen wird es sich daher um halbdomestizierte Jagdleoparden handeln. Die Felle der Leoparden wurden nicht nur in Nubien v o n den Soldaten getragen (vgl. S. 315 f.), sondern sie spielten auch in Ägypten eine wichtige H o l le, so z.B. für die Kleidung der sm-Priester

(Helck-

Otto 1956, 177). Daher werden sie auch häufig als Tribute gewünscht (Urk. IV, 696, 702, 94-9; Säve-Söderbergh 194-1, 207 , 208 , 210; Helck 1965, 307; Griffith 1927, 204; Pap. Koller 4,2; Pap. Turin C, 2,5; Pap. Turin D, 1,4-). Auf den Tributdarstellungen fehlen die bunten Felle, noch mit Schwanz und Klauen versehen, fast nie (Wreszinski 1923, Tafel 56 a, 162, 24-7, 270, 293, 335 ff.; Davies 1905, Tafel XV, XXXVII, XXXVIII; Davies 1922 f., Tafel XLIII; Davies 1935, Tafel XIV; Davies 1958, Tafel III; Naville 1913, Tafel 80; Roeder 1938, Abb. 24-, 27, Tafel 31, 32 f.}

British Museum

1909, Tafel XVI; Fouchet 1965, Tafel 63).

-

348

-

Löwen und ihre Felle waren dagegen weniger gefragt. Die Darstellung eines solchen Tieres fand sich in dem Tempel v o n Bait el Wali (Roeder 1938, Tafel 32, 33; Pouchet 1965, Tafel 63). Die F e l l e sind nicht sicher von denen anderer Großkatzen zu unterscheiden (möglicherweise: Davies 1935, Tafel VI; Wreszinski 1923, Tafel 292 f, 335, 337, da diese Felle weder gefleckt noch gestreift zu sein scheinen). Die Darstellungen von Giraffen sind meist sehr genau (Roeder 1938, Tafel 32; Fouchet 1965, Tafel 59, 63; Davies 1926, Tafel XXIII, XXVI, XXVII; Davies 1935, Tafel VII; Wreszinski 1923, Tafel 158 ff., 270, 335, 337; Naville 1913, Tafel 80; Smith 1958, Tafel 106; Urk. IV, 336 f., 94-7 f., 1099), während sie inschriftlich erst in der Spätzeit erwähnt werden (Junker 1958, 269; Junker-Winter 1965, 5). Giraffenschwänze, die auf den Darstellungen oft erscheinen (Wreszinski 1923, Tafel 158 ff., 270, 335, 336; Urk. IV, 94-7 1099; Naville 1913, Tafel 76; Davies 1905, Tafel XXXVII, XXXVIII; Davies 1958, Tafel III; British Museum 1909, Tafel XVI; Mond-Myers 194-0, Tafel IX), sind inschriftlich nur im i^auri-Dekret belegt (Griffith 1927, 193). A n derselben Stelle werden im Zusammenhang mit Nubien auch Giraffenfelle genannt, deren Darstellung ich Jedoch nicht ermitteln konnte. Ginsterkatzen bzw. deren Felle werden in d e n nubischen Tributen nicht angefordert, es sei denn, daß aich hinter denen in Pap. Koller 4,3 gewünschten "Katzen aus Mjw" Genetten verbergen. Im Grab des A m e n mose werden Felle abgebildet, die gestreift sind und einen langen Schwanz haben. Vielleicht handelt es sich dabei u m Genettenfeile (Davies 194-0, Tafel XXIII f.; Wreszinski 1923, Tafel 285). Ähnliche Felle gibt es auch im Grab des Ipw-m-R'(Wreszinski 1923, Tafel 14-8). Schwänze von Ginsterkatzen ließen sich nur als Attribute nubischer Kleidung feststellen (Naville 1913, Tafel 76; Wreszinski 1923, Tafel 159 ff., 245, 24-7, 236, 372; Davies 1926, Tafel XXIII ff.). U m das Fell eines Vvüstenfuchses

(Fennek)

- 349 dürfte es sich bei der Darstellung im Grab des Rh-mj-R' handeln (Davies 1935» Tafel VI; Wreszinski 1923» Tafel 335, 337). Ein ähnliches Fell findet sich auch in einem anderen Grab abgebildet, das von Wreszinski (1923, Tafel 270) als "Schakalsfeil" Bezeichnet wird. Ein beliebter Einfuhrartikel der Ägypter waren Meerkatzen. Nach den Darstellungen handelt es sich um die Weißgrüne Meerkatze (Cercopithecus aethiops), die sich in Ägypten oft als Schoßtier unter dem Stuhl ihres Herrn findet; in der Wirtschaft wurden Meerkatzen zum Ernten der Palmnüsse benutzt. Ihnen wurde ein Strick um den Bauch gebunden, an dem man zog, sobald sie die Früchte gepflückt hatten, damit sie sie nicht verzehren konnten (Vandier d'Abbadie 1937» Tafel II, Nr. 2010; vgl. auch S. 195). Daher ist oft auf den Bildern eine Kombination von Meerkatzen und Palmen zu sehen (Vandier d'Abbadie 1937, Tafel I, Nr. 2002, 2003, 2001, 2009, Tafel II, 2004-, 2005, 2010, Tafel III, Nr. 2006, 2008, 2007, 2011, 2012, Tafel IV, Nr. a035, 2036, Tafel V, Nr. 2038, 2037 - die letzten vier Beispiele zeigen Nubier, die mit einer Meerkatze abgebildet sind; Tafel VI, 20J9, 2040, Tafel VII, Nr. 2042, 2043, 2044, 2045, Tafel VIII, Nr. 2041, 2047, 2049, 2061, Tafel XL ff., XCVI ff.; Davies 1935, Tafel XIV; Boeder 1938, 30, Tafel 29 f.; Fouchet 1965, Tafel 63; Keimer 1939, 42 ff., Tafel 18 ff.; Borchardt 1932, 261 f., Tafel 25). In den Tributdarstellungen klettern sie oft an Giraffen empor oder werden an Leinen geführt (Davies 1905, Tafel XV; Davies 1926, Tafel XXIII, XXVI; Davies 1922 f., Tafel XLIII; Davies 1935, Tafel VII; Roeder 1938, Tafel 32 f.; Fouchet 1965, Tafel 59, 63; Urk. IV, 947 f., 949, 1099; Smith 1958, Tafel 106; Wreszinski 1923, Tafel 148, 158 ff., 270, 335 ff.). Die ägyptischen Namen für Affen sind vielfältig: nfrj (Wb. II, 261), dhdh (Wb. V, 607), kjrjo (Wb. V, 116) = kjw (Wb. V, 110), gjf und als Variante g3f (Wb. V, 158), wdn (Wb. I, 393). Im allgemeinen scheinen diese tarnen für Meerkatzen zu gelten, da das

- 350 Wörterbuch (VI, 116) eine Reihe anderer N a m e n für "Pavian" "belegt. Unter d e n Tributforderungen werden meist Tiere mit den oben erwähnten Namen gewünscht

(Pap.

Zoller 4,3; Junker 1958, 269; Junker-Winter 1965, 5). Krj-Affen werden auch im Zusammenhang mit dem Südland genannt: "The ape understands words and it is brought from Cush" (Pap. Bologna 1094, 3,9; Pap. Anastasi III, 4,1; Pap. Anastasi V, 8,7; übers. Caminos 1954, 13, 83, 232). Paviane (Comopithecus hamadryas) werden nur einmal unter dem Namen i'nj (Wb. I, 41) in den Tributlisten erwähnt (Pap. Koller 4,3); sie werden jedoch relativ oft dargestellt (British Museum 1909, Tafel XVI; Davies 1935, Tafel VI; Davies 1958, Tafel III; Davies 1922 f., Tafel XLIII; Wreszinski 1923, Tafel 148, 270, 335, 337; Urk. IV, 949). Im Papyrus Koller (3,6) wird auch ein nubischer Steinbock (Capra ibex nubiana) unter der B e zeichnung nr3w (wohl eine Variante von nj3 oder n3w: Caminos 1954, 440) angefordert. Dargestellt wurde er anscheinend nur in Amarna (Davies 1905, Tafel XXXVII, XXXVIII). Außerdem kommen im Zusammenhang mit Nubien Tierbezeichnungen auf, die noch unbekannt sind. So wird im üJauri-Dekret (Griffith 1927, 204) ein shawashti-(hawashti?)Fell erwähnt. Im Pap-» Koller (4,5) fordert der BriefSchreiber einen Gegenstand mit Namen snrw a n (Wb. IV, 167). Da er mit einer Haarlocke determiniert wird, könnte es sich ebenfalls u m ein F e l l handeln. Daß neben diesen großen Tieren auch kleine gejagt wurden, wird archäologisch durch die Mitgäbe eines Klippschliefers in einem Grab der D-Gruppe (vgl. S. 314) nachgewiesen. In d e n Darstellungen fehlen sie ebenso wie Vögel, von denen nur ein Exemplar in einem unklaren Zusammenhang in Deir el Bahari erscheint (Naville 1913, Tafel 80; Urk. IV, 336 f.). Schildkröten wurden gefangen, da sich

- 351 Schmucksachen aus Schildpatt in den Gräbern fanden (vgl« S. 331); auch die Schalen von Muscheln und Schnecken waren verarbeitet worden. Durch die Fischgrätenfunde in einem Grab (vgl. S. 314) und die Angelhaken (vgl. S. 339) sind wir darüber unterrichtet, daß die nubische Bevölkerung sich auch vom Fischfang ernährte. Im Pap. Anastasi V, 6,6 (Caminos 1954, 227) wird einmal "fish of the Ne£sy" erwähnt; doch ist der Zusammenhang ebenso unklar wie im Pap. Anastasi IV, 15,7 (Caminos 1954, 200):

"...-bry-fish of the Nhryn-waters of Nubian-Town.."

(zu den "nubischen" Städten vgl. auch Spiegelberg 19 60). c. Pflanzenanbau Trigger (1965» 111) nimmt an, daß während des Neuen Reiches der Shadüf, eine mit der Hand betriebene Schöpfmaschine, auch in Nubien eingeführt wurde. Damit konnte mehr Boden anbaufähig gemacht werden. Es ist anzunehmen, daß dadurch auch Früchte und Gemüsesorten angebaut wurden, die in Nubien wegen der Trockenheit des Landes nicht vorkommen. Im Magen einer Frauenleiche fanden sich einige Gerstenkörner (Smith 1910, 138). In einer Anzahl von Annalenbemerkungen wird gesagt, daß aus Unterund Obernubien die Ernte, in der Hauptsache wohl Gerste, eingezogen wurde (Urk. IV, 512, 696, 703, 709, 716, 720, 725, 728, 733 f.). Einmal wird

"oberägyptische

Gerste und Spelt" angeführt (Urk. IV, 195). Aus Getreide wurde auch das "nubische Bier" bereitet, das schon in den Pyramidentexten (91 b; vgl. auch S. 116) und auf einem Ostrakon aus Deir el Bahari (JEA 46, 36) vorkommt. Ob es sich bei den dargestellten Krügen (Davies 1935, Tafel XXII; Wreszinski 1923, Tafel 335 f.) um Bier- oder ölkrüge handelt, ist nicht festzustellen. Nüsse der Dumpalme sind archäologisch belegt (Reisner 1910, 175).

D i e

Dumpalmen

(Hyphaene

thebaica Mart.) sind so häufig im Zusammenhang mit Nubien dargestellt, daß man annehmen muß, sie seien in Kultur genommen. Im Grab des nubischen Prinzen Dljwtj£tp in Debeira ist eine Dattelernte dargestellt

(Säve-

- 352 Söderbergh 1960, Fig. 10, Tafel XV B), doch ist das Gemälde zu sehr an ägyptische Vorbilder angelehnt, als daß daraus Schlüsse für nubische Zustände

gezogen

werden könnten. Doch galten die Palmen den Ägyptern als Charakteristikum südlicher Landschaften und als Sinnbild des nubischen Reichtums (Wallert 1962, 141). Daher finden sie sich häufig auf den Tributdarstellungen als prunkvolle, wohl in Gold getriebene Aufsätze

(Davies

1926, Tafel XXIII, XXVI; Davies 1905, Tafel XV; Wreszinski 1923, Tafel 158, 159, 224). Das Holz der Dumpalme, die die ägyptische Bezeichnung m3m3 trug (Helck 1965, 185; Keimer 1939, 42 ff.; Wallert 1962, 18 f., 50 ff.) wird in Urk. IV, 1237, der Jebel Barkal-Stele

Thutmosis

III.,erwähnt: "Es kommen zu mir Tragsessel aus Kusch mit Balken aus Dumholz...", ebenfalls in Urk. IV, 1442. Die Früchte der Dumpalmen, die entgegen der Annahme von Gardiner (1964, 41, Anm. 6 ) nicht fcWf, sonder £w£w heißen (Helck 1965, 185; Caminos 1954-, 322 f., 206; Wallert 1962, 52 f.; Keimer 1939, 42 ff,), werden in den Tributlisten nicht angefordert, kommen aber in den Darstellungen vor, meist im Zusammenhang mit Meerkatzen (vgl. S. 34-9). Dattelpalmen kommen als Aufsätze zu Prunkgefäßen vor (Davies 1926, Tafel XXIII, XXIV; Wreszinski 1923, Tafel 158, 159, 224; Schäfer 1905 a, Abb. 43, 44; Davies 1905, Tafel XXXVII, XXXVIII). Einmal scheinen sie sich zusammen mit Dumpalmen in Töpfe

gepflanzt

unter den Tributleistungen zu finden (Wreszinski 1923, Tafel 224). Auf den Abbildungen nubischer Dörfer kommen auch Akazien vor (Boeder 1938, Tafel 29; Blackman 1913, 19 f., Tafel XVI, XVIII; Borchardt

1932,

Tafel 32). Auch ihr Holz wird aus Nubien bezogen (Urk. IV, 457, 1237; Säve-Söderbergh 1941, 215 f., 219 f.). Aus den Inschriften geht hervor, daß in Nubien auch Flachsfelder, Wein- und andere Gärten angelegt worden waren (Säve-Söderbergh 1941, 199 f.;

- 353 Hölscher 1955» 21 f.)» Es ist anzunehmen, daß viele der oben (S. 3^5) erwähnten Obst- und GemüseSorten aus d e n m i t einem Shadüf bewässerten Gärten stammen. d. Viehhaltung Säve-Söderbergh bemerkt im Hinblick auf d e n Pflanzenanbau in Nubien, daß das Land während des Neuen Reiches nicht so unfruchtbar gewesen sein kann wie es heute ist (Säve-Söderbergh 194-1, 199). Zumindest muß es auch in den Wadis; Weideflächen gegeben haben, d a die Viehherden nach Aussage der ägyptischen Quellen beträchtlich gewesen sein müssen. Nubien scheint vor allem viele Rinder besessen zu haben, w e n n sie auch nur selten in den Gräbern belegt sind (vgl. S. 314-)» Die Ägypter, die die Tiere aus W3w3.t und Kusch bezogen, unterschieden zwischen iw3 (Wb. I, 49; Helck 1963, 285: Rinder mit d e n gewöhnlichen langen Hörnern), wnd (Wb. I, 326; Helck 1963, 285: möglicherweise eine Kurzhornrasse), k3-idr (Wb. I, 154: "Herdenstier" als Bezeichnung einer besonders guten Rinderart; Helck 1963, 285: Bulle) und ng3 (Wb. II, 3^9: Art großer Rinder m i t langen Hörnern, besonders als Opfertiere, aber auch als Zugtiere verwendet; Caminos 1954, 439 f.). Besonders die iw3.w und die wnd.w-Rinder wurden seit dem Alten Reich aus dem Südraum bezogen (vgl. S. 123). Während des N e u e n Reiches fehlen sie in kaum einer Inschrift, die sich auf N u b i e n bezieht (Urk. IV, 7, 695, 696, 702, 703, 708, 709, 715, 716, 720, 721, 725, 728, 733, 734, 1660, 1346, 743 f.; 336 f; Pap. Koller 3,5 f.; Pap. Turin C, 2,3 f.; Pap. Turin 1,2 f.; Säve-Söderbergh 1941, 207; Helck 1963, 139, 277, 282, 285; Naville 1913, Tafel 80 f.; Säve-Söderb e r g h 1941, 224). Im Tempel Ramses II. in Abydos findet sich die Bemerkung: "Einlieferung eines erstklassig e n iw3-Rindes aus Kusch zum reinen Schlachthof des Stalls des Tempels. Länge 5 (•••), 2 Finger. (Höhe) 5 Hände, 2 Finger" (Helck 1963, 139). Auch auf d e n Darstellungen erscheinen die Rinder relativ niedrig ge-

- 354- -

baut (Davies 1926, Tafel XXVII, XXIII, XXVIII, XXX, XXXII; Davies 1905, Tafel XXXVII, XXXVIII; Wreszinski 1923, Tafel 14-8, 158 ff., 247, 335, 337; Roeder 1938, Tafel 32,f.; Fouchet 1965, Tafel 63; Blackman 1913, Tafel XVI, XVIII; Mond-Uyers 194-0, Tafel IX; Vandier d'Abbadie 1937, Tafel X, Nr. 2080, Tafel XI, Nr. 2069, Tafel XII, Kr. 2072). Fast immer werden männliche Tiere dargestellt. Die Zugtiere, die im Grab des Hwj abgebildet sind (Davies 1926, Tafel XXIII, XXVIII), haben keine Horner. Das braucht jedoch nicht auf eine hornlose Rasse hinzuweisen, sondern auf eine künstliche Enthornung der Tiere, die meist schon bei den Kälbern vorgenommen wurde (Boettger 1958» 60 f.). Möglicherweise war besonders bei Zugtieren eine Enthornung aus Sicherheitsgründen notwendig. Auf die künstliche Deformierung von Rinderhörnern war schon an anderer Stelle hingewiesen worden (S. 24-9). Oft wurden horndeformierte und mit Aufsätzen geschmückte Tiere nach Ägypten geliefert (Davies 1926, Tafel XXIII ff.; Roeder 1938, Tafel 32; Fouchet 1965, Tafel 63; Wreszinski 1923, Tafel 158 ff., 247). Auch Kühe aus Nubien werden erwähnt: "eine Herde von Kühen aus Nubien, um ihre Milch täglich in die goldenen Gefäße für das Amunopfer zu melken" (Urk. IV, 74-3 f.; übers. Helck 1963, 277). Möglicherweise in Anlehnung an die früheren Rindefctribute wird in der Spätzeit von Milchabgaben aus Nubien gesprochen (Junker 1958, 265 und Abb. 155). Ziegen und Schafe kommen wohl in den Gräbern vor (vgl. S. 314-), sie werden auch aus Ton gebildet (vgl. S. 342), eine Ziege scheint in der Dorfszene im Tempel von Derr vorzukommen (Blackman 1913, Tafel XVI, XVIII), doch finden sie sich in den ägyptischen Tributdarstellungen-und -forderungen ebensowenig wie Esel, obwohl auch diese Tiere sich archäologisch nachweisen lassen (vgl. S. 314). Gazellen finden sich ebenfalls in Gräbern. Wahrscheinlich wurden sie wie auch die Oryx-Antilopen in Herden gehalten (vgl. S. 197, 250). Beide Spezies

- 355 werden in dem Brief über nubische

Tributlieferungen

angefordert (Pap. Koller 3,6; Pap. Turin D, 1,3 hier nur noch Oryx-Antilopen erhalten; übers. Caminos 1954» 4-38, 483). Im Felsentempel von Bait el Wali sind beide Tierarten abgebildet (Roeder 1938, Tafel 33, 34; Fouchet 1965, Tafel 63), eine Antilope erscheint außerdem noch bei einer

Tributdarstellungoin

Amarna (Davies 1905, Tafel XV). Aus der C-Epoche stammte der vereinzelte Fund eines Pferdeskelettes (vgl. S. 235). Während der D-Periode war ein Pferd in Soleb bestattet worden (vgl. S. 314). Im Grab des Hwj f i n d e n sich Schiffsdarstellungen mit typisch nubischen Produkten (Nubier, Gold ?). Zwei der abgebildeten Schiffe haben in ihren Innenräumen Pferde geladen (Davies 1926, Tafel XXXI; Wreszinski 1923, Tafel 158). Aus B u h e n stammt die Stele eines Vizekönigs unter Echnaton, der einen Kampf gegen die Nubier schildert. E r erwähnt, daß auch 361 nfr.w erschlagen Worden seien (Maclver 1911, 92). Das Determinativ, ein Tierfell, läßt nach Wb. II, 261 nur Pferde, 1) Fohlen, zu.

insbesondere

Hunde sind archäologisch in Gräbern belegt (vgl. S. 314). Nach ihren Darstellungen sind es meist einfarbige oder gefleckte Windhunde

(Davies

1935, Tafel Vili, XXII; Davies 1940, Tafel XXIV; Wreszinski 1923, Tafel 335, 337; Roeder 1938, 41 und Tafel 43; Fouchet 1965, Tafel 63; Mond-Myers 1940, Tafel IX (?); Urk. IV, 1099). Zwanzig von d e n Nubiern abgelieferte Windhunde (tsm - Wb. V, 409 f.) sind in der Gedächtnisnische Amenophis II. auf Qasr Ibrim aufgeführt (Urk. IV, 1346; Säve-Söderbergh 1941, 207). Zu d e n domestizierten Tieren werden auch àie Geparde zu zählen sein, die die Ägypter aus Nubien bezogen (vgl. S. 347). Der Strauß und seine Produkte, Eier und Federn, wurden ebenfalls nach Ägypten geliefert. Im Pap. Koller 3,6 wird ein njw (Wb. II, 202) angefordert; ' In Aniba verzieren Pferdedarstellungen bronzene Schalenuntersätze (Steindorff 1937, Tafel 96 f).

- 356 in der Tributdarstellung aus dem Tempel von Bait el Wali (Boeder 1938, Tafel 33 f.; Fouchet 1965, Tafel 63) wird ein Strauß mit einem Strick um den Hals von einem Nubier geführt. Eier und Federn fehlen auf fast keiner Darstellung (Davies 1922 f., Tafel 80; Davies 1935, Tafel XXII; Davies 1940, Tafel XXIV; Davies 1905, Tafel XXXVII, XXXVIII; Boeder 1938, Tafel 32; Fouchet 1965, Tafel 63; Naville 1913, Tafel 80; Wreszinski 1923, Tafel 50, 148, 247, 270, 292, 335, 337; Mond-Myers 1940, Tafel VIII, IX). Im Papyrus Koller 4,1 werden Straußenfedern aus Nubien erbeten. Im Nauri-Dekret werden Bienenzüchter an nubischen Tempeln erwähnt (Säve-Söderbergh 1941, 200); Wachs ließ sich archäologisch belegen (vgl. S. 323). 8. Handel Man darf nicht übersehen, daß es sich bei den nubischen Tributlieferungen an Ägypten nicht nur um einseitige Abgaben handelt, sondern daß sie in_der Hauntsache wohl Tauschobjekte warep. Doch das geht aus den ägyptischen Quellen naturgemäß nicht hervor. Die Waren wurden mit Schiffen auf dem Nil transportiert. Die Fahrzeuge wurden zum Teil aus Nubien bezogen; der Schreiber des Briefes im Pap. Koller (3,6 f.) wünscht "broad-boats, cattle-boats and (ordinary) boats" (Gardiner 1964, 40; vgl. Caminos 1954, 438). Wie im Alten Reich (vgl. S. 125) wurden die meisten Schiffe, die beladen nach Ägypten fuhren, von den Ägyptern in Nubien gebaut. In der Jebel Barkal-Stele Thutmosis III. heißt es: "Es werden dort (in W3w3.t) für das Königshaus... jedes Jahr hmn.tjSchiffe und Transportschiffe gezimmert, zahlreicher als die Besatzungen von Seeleuten ... Es zimmerten sie meine Soldaten in Kusch, die in Menge dort waren ... viele Transportschiffe aus m3m3-Holz (Dumpalme, vgl. S. 352), was meine Majestät in Stärke gebracht hatte" (Urk. IV, 1237; übers. Säve-Söderbergh 1941, 219 f.). Vielleicht gehören auch die im Hwj-Grab abgebildeten Transportschiffe (Davies 1926, Tafel XXXI, XXXII,

- 357 XXXIII; Wreszinski 1923, Tafel 42 a, 158) zu solchen in Nubien hergestellten Fahrzeugen. Auch Tragsessel und andere Holzsachen (Urk. IV, 1237?

Säve-Söderbergh

19^-1, 220) wurden im Süden verfertigt. Als Baumaterial kamen Dumpalmen und Akazien in Frage, während

Ebenholz,

das fast immer mit E l f e n b e i n zusammen aufgeführt und dargestellt wird, nahezu ausschließlich aus Kusch in Balken nach Norden transportiert wurde.

Inschriftlich

ist Ebenholz oft belegt (Urk. IV, 524, 695, 702, 709, 715, 720, 728, 948, 950, 983, 1237, 1346, 1375, 1442; Säve-Söderbergh 1941, 207, 208, 210; Pap. Koller 3,8; HeIck 1965, 299 f.; Junker 1958, 275). A u c h auf Darstellungen kommt es häufig vor (Davies 1905, Tafel XV, XXXVII, XXXVIII; Davies 1922 f,, Tafel XLIII; Davies 1935, Tafel VI, XXII; Davies 1940, Tafel XXIII; Davies 1926, Tafel XXIII; Boeder 1938, Tafel 32; Fouchet 1965, Tafel 63; Mond-Myers 1940, Tafel IX; British Museum 1909, Tafel XVI; Wreszinski 1923, Tafel 148, 158, 265, 285, 292, 293, 247, 270, 335 ff.). Aber für die ägyptische Wirtschaft waren nicht die Hölzer, das Elfenbein und auch nicht die Rinderherden von ausschlaggebender Bedeutung,

sondern

daa nubische Gold, das "gleichsam d e n stärksten Aktivposten in der Politik der (20.) Dynastie darstellte" (Otto 1966, 188). Das "Gold von W3w3.t" und das "Gold von Kusch" wurden am Nil und in der östlichen wüste abgebaut (Vercoutter 1959 b, 120 ff. und besonders Karte 2). Große

ftaschbassins

lagen am Nil, in denen die zer-

riebenen Gesteinsbrocken ausgespült wurden (Vercoutter 1959 b, Tafel XXVIII ff.). Die Goldmengen, die vor allem aus W3w3.t geholt wurden, waren beträchtlich. Die A n n a l e n Thutmosis III. geben für das 34. Jahr seiner Herrschaft 232,4 kg Gold aus w3w3.t gegenüber von nur 27,3 kg aus Kuach an, aus dem 38. Janr 258,8 kg aus

- 558 W3w3.t (gegenüber 9,1 kg aus Kusch), für das 41. Jahr 286,1 kg (gegenüber 17,8 kg) und für das 42. Jahr 216 kg Gold aus W3w3.t (Säve-Söderbergh 1941, 210 f.). In fast allen Inschriften, die nubische Tribute betreffen, kommt Gold vor (Urk. IV, 336 f., 695 f., 702 f., 708 f,, 715 f., 725, 727 f., 733 f., 931, 1099; Griffith 1927, 204; Junker 1958, 269, 271, 277; Junker-Winter 1965, 5; ^ l c k 1965, 250; Eap. Koller 3,7 f.; Pap» Turin C, 2,8; Pap. Turin D, 1,6; Erichsen 1933, Pap. Harris I, 12 a 6 ff.; de Morgan 1894, Tafel 99; Edel 1962, 99 ff.; Urk. IV, 1346; Säve-Söderbergh 1941, 210 ff.; Wreszinski 1923, Tafel 180). Kur selten kommt Gold in verarbeitetem Zustand nach Ägypten, dann meist als Aufsätze zu Prunkgefäßen (vgl. S. 340). Einmal wird auch die Lieferung von "Königsschmuck" erwähnt, doch soll es sich nach Edel (1962, 99) nur um Kohstoff handeln, der erst in Ägypten verarbeitet wurde. In der Hauptsache wird Gold in Ringen, Ketten, Barren oder in Säckchen (Goldstaub) nach Ägypten gebracht (Davies 1940, Tafel XXIII, XXIV; Davies 1922 f, Tafel JLLII, XLIII; Davies 1905, Tafel XV, XXXVII, XXXVIII; Davies 1933, Tafel IX; Davies 1935, Tafel XXII, XXIII; British Museum 1909, Tafel XVI; Davies 1926, Tafel ¿XIII, XXIV, XXVI ff.; Boeder 1938, Tafel 31; Fouchet 1965, Tafel 63; Naville 1913, Tafel 76, 80 f.; Mondiflyers 1940, Tafel IX; Wreszinski 1923, Tafel 50, 148, 158 ff., 224, 247, 270, 285, 292, 335, 336). Demgegenüber spielt Silber in den Lieferungen kaum eine Rolle (Säve-oöderbergh 1941, 170; Wreszinski 1923, Tafel 180; Junker 1958, 277; de Morgan 1884, 83, Tafel 99; Edel 1962, 101, Anm. 3; Lrugsch 1882, 32; Ree. Trav. IV, 66, *ig. 3). Minerale sind schwierig zu identifizieren, da die in den Inschriften erwähnten üteine oft nicht zu übersetzen sind, und die gegenstände auf den Darstellungen meist unbeschrifteT bleiben, ÜO findet sich in einigen Inschriften das Mineral stj (,Pap. voller 4,3; Pap. Turin C, 1,1; Cerny 1931, 396). Nach dem Wörterbuch (Wb. III, 488) handelt es sich um einen mine-

- 359 raiischen Stoff aus Nubien, worauf besonders Devaud (1921, 20 ff.) hinwies, der es als eine Nisbe v o n stj Nubien, also "nubisches" Mineral, erklärte. Dem stimmt auch Cerny (1931, 396) zu. Caminos (1954, 438, 442) übersetzte es mit "red pigment"; Iversen (1955, 19 ff.) hielt ©s für Ocker von unbestimmter Farbe, während es sich nach Devaud (1931, 24) um eine weiße Farbe handelt. Nach dem Ostrakon Nr. 2973 der Staatlichen Eremitage

zu

Leningrad scheint es ein farbloses, d.h. weißes Mineral zu sein, da es im Gegensatz zu "Farben" aufgeführt wird (Cerny 1931, 396). Es wird in großen Krügen nach Ägypten geliefert (Davies 1922 f., Tafel 43; Davies 1935, Tafel XXII - ohne Aufschrift; Wreszinski 1923, Tafel 148, 335). Auf einer Stele kommt nsm.t vor (Säve—Sö— derbergh 1941, 210), das nach Wb. II, 339 die Bezeichnung für d e n weißblauen Feldspat ist, der sich mit grüner Farbe auch in d e n Gräbern der D-Kultur archäologisch nachweisen läßt (vgl. S. 329). Mfk3.t wird einigemale in Inschriften im Zusammenhang mit Nubien erwähnt (Säve-Söderbergh 1941, 170; Wreszinski 1923, Tafel 180; Junker 1958, 267, 271, 277). Es dürfte daher eher mit "Malachit"

(Wb.

II, 56; Junker 1958, 267 ff.; Säve-Söderbergh 1941, 170) als mit "Türkis" (Iversen 1955, 16; Lucas 1934, 401) zu übersetzen sein, da der letztgenannte Edelstein selbst nach Nubien importiert werden mußte, wahrscheinlich sogar über ägyptische

Zwischenhändler.

Iversen (1955, 6 ff.) bezeichnet dagegen einen Stoff w3d, der sich als sw3d-tp im Zusammenhang mit Nubien findet (Junker 1958, 267 und Anm. 3) als Malachit. Es handelt sich hierbei offensichtlich u m eine grüne Augenschminke, wie aus der Übersetzung "den Kopf grün machen" zu entnehmen ist und könnte Malachit in seiner Eigenschaft als Schminke, nicht als Schmuckstein sein. Nach dem Wörterbuch (Wb. I, 267) kann das Pluralmorphem (w3d.w) allein "grüne Augenschminke" bedeuten, während es im Singular grüne Steine bezeichnet. Körbe mit einer grünen Substanz finden sich

- 360 auf d ö n Tributdarstellungen (Davies 1935, Tafel XXII; Wreszinski 1923, Tafel 335; Urk. IV, 1099), doch wird sie in der Beischrift sdm.t genannt. In d e n nubischen Gräbern kommen zu viele Gesteine mit einer grünen Färb u n g vor (vgl. S. 329 f.)» als daß m a n die in d e n ägyptischen Inschriften und Darstellungen gemeinten Minerale identifizieren könnte. Neben der grün4n Schminke wird vie lleicht auch schwarze aus Nubien bezogen, doch liegt dieser Annahme nur eine Inschrift aus der Spätzöit zugrunde (Junker 1958» 271): msdm.t findet sich als galena und kohl (Wb. II, 153; Lucas 1934, 197) sehr häufig in d e n Gräbern (vgl. S. 232, 332). E i n ebenfalls in Nubien sowohl als Farbstoff als auch als Material zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen oft belegtes Mineral ist Hämatit, das unter der Bezeichnung "djdj" von d e n Ägyptern aus d e m Süden bezogen wurde (Pap. Koller 4,2). Die Übersetzung ist Jedoch umstritten. Das W ö r t e r b u c h (Wb. V, 421) schlägt Mennige vor, Keimer (1924-, 1 3 7 ) hält djdj für roten Ton, Lehm oder Schlamm, Grapow (1958, 20) nimmt Blutstein an. Gardiner (1964, 41, Anm. 9) hält es sogar für die roten Beeren der Alraune. D a w s o n (1927, 497 ff.) u n d Camihos (1954-, 438) sprechen sich Jedoch eindeutig für Hämatit aus. Nach d e n Darstellungen handelt es sich "bei "hnm.t" u m rote Steine (Davies 1926, Tafel XXIII ff.; Wreszinski 1923, Tafel 158 ff.), das auch oft aus Nubien angefordert wird (Urk. IV, 1237, 1375; Pap. Koller 4,2; Säve-Söderbergh 1941, 210; Junker 1958, 271). Caminos (1954, 438) übersetzt es mit "red Jasper", doch läßt die Häufigkeit seines Vorkommens eher auf Karneol schließen. Die dunkelrote Substanz hm3g.t w i r d in Körben geliefert (Urk. IV, 1099; Wreszinski 1923, Tafel 335 ff.); vielleicht handelt es sich bei ihr u m roten Jaspis oder Granat. Außerdem finden sich noch einige Darstellungen mit roten Materialien, deren Zu-

-

561

-

Ordnung aber nicht möglich ist, da eine Beschriftung fehlt (Fouchet 1965, Tafel 63; Davies 1958, Tafel III; British Museum 1909, Tafel XVI). Auf den Abbildungen nubischer Tributlieferungen sind oft Klumpen dargestellt, deren N a m e n und Farben sich nicht erkennen lassen oder nicht angegeben sind. Demgegenüber kommen i n den Inschriften Minerale aus Nubien vor, deren Bedeutung wir nicht kennen. D a z u gehören: hts (Junker 1958, 271, 277; W b . III, 203 e i n kostbarer Stein aus Nubien); snn (Junker 1958, 277; Wb. IV, 166 - ein mineralischer Stoff); bks (Junker 1958, 271, 269; Wb. I, 480 - mineralischer Stoff); smr (Junker 1958, 265; Wb. IV, 139 - m i n e r a l i scher Stoff Nubiens, vielleicht identisch mit ismr: Wb. I, 132, das außer aus S y r i e n auch aus Nubien importiert wurde); gmw (Pap. Koller 3,8; W b . V, 169). Nach Gardiner (1964, 41, Anm. 2) könnte es sich bei gmw um eine allgemeine Bezeichnung kostbarer Steine handeln, die m a n aus der Wüste holte. Im Pap. Koller 3,8 wird es jedoch nicht unter den gewünschten Gestoinsarten aufgezählt, sondern folgt hinter einigen Goldarten mit dem Zusatz "in bags of- red cloth"

(Caminos

1954, 438). Bnw (Junker 1958, 275) war ein harter Stein, der als Baumaterial Verwendung fand (Wb. I, 458); 'r (Junker 1958, 271) sollen kleine Steine oder Kiesel sein (Wb. I, 208). In der Jebel Barkal-Stele (Urk. IV, 1237) wird hrs.t angefordert, das roter oder weißer Karneol sein soll (Wb. III, 150). Sicher belegt ist Bergkristall unter dem Namen irkbs (Pap. Koller 4,2; Wb. I, 116), das sich auch in den nubischen G r ä b e r n nachweisen läßt (vgl. S. 329). Hmk wird v o n einigen A u t o toren für eine Variante von hm3g.t (vgl. S. 360) gehalten (Wb. III, 99; Caminos 1954, 442; Gardiner 1964, 41, Anm. 11). Säve-Söderbergn (1941, 217) möchte es als Karneol ansehen, Caminos (1954, 438, 442) übersetzt es mit " Amethyst". Im Papyrus Harris I findet sich tjmhj.t aus W3w3.t (Erichsen 1933, 74: 62 b, 14). Auch Lapislazuli wird aus Nubien bezogen (hsbd: Säve-Söderbergh 1941, 170; Wreszinski 1923, T a -

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362

-

fei 180; Junker 1958, 271. 277). Außer materiellen Gütern gelangten auch, nubische Kriegsgefangene nach Ägypten. Doch, ist ihre Zahl im Vergleich, zu den aus Syrien bezogenen Kontingenten gering (Säve-Söderbergh 1941, 226 ff.). Besonders begehrt scheinen Leute aus Südnubien gewesen zu sein, d a im Papyrus Koller

und 4,6 ausdrücklich Irmi-

Leute und große Trk-Leute gewünscht wurden (Caminos 1954, 438), deren Stämme nach Säve-Söderbergh (1941, 157» Anm. 4 und 227) allem Anschein nach in Kusch zu suchen sind. Doch war Nubien nicht nur der gebende Teil. Die intensive Ägyptisierung des Landes und ägyptische W a r e n in nubischen Gräbern beweisen, daß viele Güter aus dem Norden in den nubischen Raum

eindrangen.Leider

berichten die ägyptischen Quellen nichts diesbezügliches; d o c h müssen z.B. die Pferde und Türkis über Ägypten nach Nubien gelangt sein. Elfenbein und EM"antenhaare in unternubischen Gräbern deuten auf Handelsbeziehungen

zwischen

Kusch und W3w3.t; durch die Ostwüste (Steine, Gold) werden die Nubier bis zum R o t e n Meer gestoßen sein, u m von dort wie auch in d e n vorhergehenden Kulturen Muscheln und Schnecken zu holen. Die Handelsverbind u n g e n reichten immer noch bis Abessinien, woher allem Anschein nach Lapislázuli b e z o g e n wurde,

der

sogar bis nach Ägypten verhandelt wurde. 9. Zusammenfassung Adams vertritt die Ansicht (1964 c, 103 ff.), daß während des Neuen Reiches in Nubien eine weitgehende Entvölkerung des Landes eintrat, die sich sowohl auf die eingeborene Bevölkerung als auch auf die ägyptischen Siedler bezog. Als Grund nimmt er hauptsächlich eine Klimaverschlechterung und damit eine Austrocknung des Bodens an, so daß die C-Gruppen-Bevölkerung sich veranlaßt sah, nach Süden auszuweichen (Adams 1964 c, 107). Sie sollen sich im Dongola-Becken zwischen dem dritten und vierten Katarakt

niedergelassen

- 363 haben. Was die Ägypter der Ramessidenzeit

anbelangt,

so waren "the handful of Egyptians who remained in Nubia at this time ... merely engaged in"showing the flag" in time - honoured Egyptian fashion - by building and maintaining royal monuments" (Adams 1964- c, 108). Trigger nimmt dagegen für die späte CGruppen-Phase und die D-Epoche eine Bevölkerung im nordnubischen Raum an, die die der vorhergehenden Epochen zahlenmäßig beträchtlich übersteigt

(Trigger

1965, 160). Unsere Kenntnis der D-Gruppe des N e u e n Reiches in Nubien beschränkt sich in der Hauptsache auf die 18. Dynastie (ungefähr 1550 bis 1300 v. Chr.). Aus dieser Zeit stammen auch die meisten der ägyptischen Darstellungen von Südländern und ihren Produkten, die für die Beurteilung der nubischen Kultur dieser Epoche sehr wichtig sind. Eine Kultur, die als typisch für die Nubier des N e u e n Reiches gelten könnte, gab es offensichtlich nicht. Was in den Gräbern zutage tritt, ist ein M i s c h produkt aus alten C-^ultur-Elementen, aus Bestandteilen d e r Kerma-Kultur und möglicherweise einiger Kulturelemente, die noch weiter aus dem Süden stammen, da für das Neue Reich ein Zuzug negrider Bevölkerungsgruppen festzustellen ist, wenn auch'nicht in dem Maße, wie es nach den ägyptischen Darstellungen scheint. Über dieses Konglomerat der verschiedensten Kulturen lagerten sich ägyptische Elemente, die in steigendem Maße zunahmen. Die nubischen Fürstenhöfe

scheinen

völlig ägyptisiert gewesen zu sein (vgl. Säve-Söderbergh 1963 b, 159 ff.; Steindorff 1937; Simpson 1963 a, 1961 a). A u c h die w e n i g e n otralen, runden und rechteckigen Gräber, die häufig ost-westlich orientiert sind und in denen die Leichen ausgestreckt auf dem R ü c k e n oder auf der Seite, selten in echter Hockerstellung und meist m i t dem Kopf im Westen liegen, zeigen überwiegend ägyptische Kulturgüter. Sehr häafig finden sich Särge, jedoch keine Mumifikation. Auch die Körperbehandlung scheint sich weitgehend nach der ägyptischen Mode gerichtet zu haben,

- 364 wenn auch die Nubier meist mit kurzen unägyptischen oder gar aus Tierfellen zusammengebundenen Schurzen dargestellt sind. Unägyptisch sind auch die vielen (in einem Fall 46) Zöpfe, die den Zopf "bedecken, wenn auch Perücken auf den Darstellungen erscheinen. Nubisch ist die auf ägyptischen Bildern nicht belegte Sitte, Nasen-, Ohren- oder Lippenpflöcke zu tragen; die Ägypter sahen als Charakteristikum der Nubier große Ohrringe an. Die Schminke ist meist schwarz und wird in typisch ägyptischen Gefäßen aufbewahrt. Charakteristisch für die Südvölker wurden auch Pfeil und Bogen angesehen. Die Geräte, wie auch die Stein- und Tongefäße verraten die Beeinflussung durch den ägyptischen Geschmack, zeigen aber auch vor allem in den letztgenannten Gegenständen das Weiterleben zum Teil sehr alter nubischer Elemente. Die ägyptischen Darstellungen geben für Nubien einfache, bienenkorbförmige Hütten an; doch fehlen zur Erhärtung dea nubischen Hausbaues noch archäologische Funde. Die Wirtschaft, im Süden anscheinend noch stärker auf der Jagd, im Norden eher auf der Viehzucht basierend, ist uns vor allem durch ägyptische Darstellungen und Texte bekannt. Unter den Handelswaren, die aus dem Süden nach Ägypten gelangten, von den Ägyptern als "Tribute" bezeichnet, spielte für die ägyptische Außenpolitik das Gold die wichtigste Rolle. Es wurde besonders aus dem unternubischen Raum W3w3.t bezogen. Gewährleistet wurde der Zusammenhang mit Ägypten durch den "Königssohn von Kusch", einen Gouverneur, und die Belegschaft der Tempel, die sich mindestens bis zum Jebel Barkai hinzogen, ihre dichteöte Streuung naturgemäß im unternubischen Räume hatten.

- 365 Die wichtigsten Fundstellen der nubischen D-Kultur

-

366

-

Die wichtigsten Fundstellen der nubischen D- Kul tur 1 2

Shellal

3 4

Dabud Kolodul

5 6

Khor Risqalla Siali

7 8

Shem Nisheib Bugga

9 10 11 12 13 14 15 16

Gudhi

Me tardui Abu Regab Togog Faragalla Nugdi Gerf Husein Koshtemna

17 18

Ikkur Aman Daud Dakka

19 20

Qurta Hag Omar Kolei

21 22

Jedukol Kubbàn

23 24

Wadi el Allaqi Maharraqa

25 26

Arabi HiIla Seyala Dogohilla

27 28

Me d'i q

29 30

Wadi es Sebua Wadi el Arab

31 32

A b u Handal Amada

33

Derr Tum&s Aniba Masmas

34 35 36

- 567 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

Toshka Ermenne Abu Simbel Faras Serra Debeira Argin Dabarosa Buhen Abd el Qadir Mirgiasa Abu Sir Gemai Saras

51 52

Semna Duweishat

53 54

(Jebel Barkai) (Hagar el Merwa)

-

368

-

XII. Die Kulturen der meroitischen Epoche A l s sich zu Beginn der 21. Dynastie der Vizekönig von Kusch, P3nljsj, dem N a m e n und auch dem Ort seiner Bestattung nach, nämlich Aniba, wahrscheinlich ein Nubier, aus der von ihm besetzten Thebais zurückziehen mußte (um 1080 v.Chr.)» b r a c h e n für 300 Jahre

(bis

ungefähr 750 v.Chr.) die Beziehungen zwischen Ägypten und Nubien ab. Während dieser Zeit bildete sich in Südnubien und im Nordsudan eine Mabhtzusammenballung mit

d e m Zentrum in Napata am Jebel Barkai, einer Stadt,

die von den Ägyptern in der 18. Dynastie

gegründet

worden war. V o n hier aus unternahmen die nubischen Häuptlinge Vorstöße nach dem Norden, bis sie schließlich unter fianchi (751 bis 716 v.Chr.) Ä g y p t e n unter ihre Kontrolle brachten und die 25. Dynastie (751 b i s 656 v.Chr.) b i M e t e n . Das Vordringen der Assyrer bis Theben warf sie jedoch wieder i n ihr Mutterland

zurück

(664 v.Chr.); bis 656 v. Chr. wurde- der Äthiopenkönig Taltamanu in der Thebais noch anerkannt. Napata blieb nach Verlegung der Hauptstadt i n den Sudan (Meroe) Krönungsstadt. Der meroitische Einflußbereich nach Süden dehnte sich b i s mindestens Roseires aus (Balfour Paul 1952, 207 ff.)i

möglicnerwei-

se sogar bis Malakal (Arkell 1950 c, 40) und nach W e s t e n b i s Kordofan und Darfur (Arkell 1955 a, 174 ff.). E i n politisches Ende wurde dem R e i c h von Meroe durch d e n Zug Ezanas um 350 n.Chr. gesetzt (vgl. z.B. Arkell 1955 a, 171 f.; Kirwan 1960 a, 163 ff.), der von Abessi1) n i e n gegen den Nil im Sudan vordrang. Der innere Zerfall des meroitischen Reiches setzte jedoch schon viel früher e i n (vgl. S. 455 ff.). Naturgemäß mußte ein R e i c h mit einer derartigen Ausdehnung die unterschiedlichsten Kulturen umfassen, abgesehen von den ägyptischen, römischen,

griechischen

u n d asiatischen Elementen, die sich am deutlichsten in der Kultur des Königshauses widerspiegeln. 1. Bevölkerungsschicht S c h o n aus den antiken Quellen wird die Uneinheitlichkeit der Bevölkerung ersichtlich. Herodot * Beachte aber Nachtrag S. 598

1

(500/490

- 369 bis 424 v. Ohr.) bericntet, daß die M e r o i t e n die größten Menschen seien (Herodot III, 20), während Strabo (ungefähr 63 bis 20 v.Chr.) glaubt, daß m a n aufgrund der Kleinheit der Nubier die Geschichte von d e n Pygmäen erfunden habe (Strabo XVII, 821). Dasselbe Bild sehr unterschiedlicher Körpergrößen liefern $ u c h die Skelettmaterialien in d e n Gräbern. Neben Männern, die 1,505 m nicht überschreiten (Smith 1910, 111), steht eine Gruppe eines negroiden bis negriden Menschenschlagges mit einer Durchschnittsgröße von 1,70 m (Smith 1910, 87: 1,769 m). Da diese Gruppe, die fast ausschließlich durch Männer belegt ist, sich auch somatisch von d e r übrigen unternubisehen Bevölkerung d u r c h ihren großen Anteil an Negerblut unterscheiden, wur« d e n sie von Reisner (1910, 57 ff., 14-5) als "E-Gruppe" bezeichnet. D a diese Leute wahrscheinlich als Söldner nach Unternubien

(sie fanden sich i n Shellal und

Khor Ambukol) gekommen waren, ist anzunehmen, daß der Südteil Nubiens und vor allem der S u d a n v o n einer mindestens negroiden Bevölkerung bewohnt war. So w e r d e n die wenigen Schädelfunde aus Khartum alle als prognath bezeichnet (Arkell 1949 a, 127) und dasselbe gilt für die Bewohner des Jebel Moya, die zum großen Teil in die meroitische Epoche gehören. Jedoch sollen die wenigen Skelette, die v o n dem Friedhof v o n el Kurru stammen, dem sogenannten prädynastischen ägyptischen Typ angehören (Dunham 1950 a, 118 f.), doch fehl e n exakte Meßwerte. Ebenso sind für d e n nordnubischen R a u m häufiger nichtnegride Typen in d e n Gräbern belegt

(Smith

1910, 66 ff.; Almagro 1965, 88) als negroide

(Smith

1910, 66, 69). Das Mumienbild eines Nubiers

(Berlin,

Staatliches Museum, Aegyptische Abt. Nr. 11673) zeigt Züge, die nicht negroid, wohl aber gröber sind als die dargestellter Ägypter. Die meroitischen Abbildung e n schildern e i n völlig unägyptisches weibliches Schönheitsideal mit starker Steatopygie und Betonung der Oberschenkel, das sich jedoch nur auf die Königin-

- 37o nen, nicht auf die in ägyptischer Manier dargestellten Göttinnen bezieht (vgl. Chapman 1952, Tafel III ff.)» Aber wenn auch die Gesichter der meroitischen Königinnen oft recht aufgeschwemmt wirken, so sind die Züge nicht negroid, sondérn wie die der männlichen Personen und der Götter ganz in der Tradition ägyptischer Abbildungen. Rückschlüsse auf eine tatsächliche Eassenzugehörigkeit lassen sie daher nicht zu. Für eine nicht oder nur geringe negroide Bevölkerungsschicht des nubischen Raumes spricht vielleicht auch das Zitat bei Plinius (24 bis 79 n. Chr.): "Auch behauptet er (der numidische König Juba II. - 25 v.Chr. bis 23 n.Chr.), die Anwohner dex Nils von Syene bis Meroe seien keine äthiopischen sondern arabische Stämme" (Plinius VI, 34), während von den weiter südlich wohnenden Stämmen gesagt wird: "Die meisten derselben und besonders die am Fluß wohnen sind schwarz von Farbe und haben stumpfe Nasen und krause Haare" (Diodor III, 8 - Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr.). Genaue Schädeluntersuchungen liegen nur aus dem nordnubischen Raum vor und haben für die Bevölkerungszusammensetzung des meroitischen Reiches auch nur für diesen Geltung. Die Schädelmeßwerte (Batrawi 194-5/ 46, 95, Tabelle XII) zeigen eine viel engere Verbindung zwischen der meroitischen und der C-Gruppen-Bevölkerung (vgl. Tabelle S. 207) als zwischen ihr und der vorhergehenden D-Gruppen Bevölkerung des Neuen Reiches (vgl. S. 309 f.):

S

9

L

182,3

B B' H*

132,7 93,3 132,2

J LB

126,0 100,8

126,9 119,2 96,2

GL GB

98,1 94,8

94,5 91,6

175,3 129,6 90,6

- 371 G'H

68,7

66,0

HH'

48,8

46,6

NB

26,1

25,1

f., Fig. 2; Adams 1 9 6 3 , 2 9 ; Adams 1964 a, 14; Verwers 1 9 6 2 , 2 3 , Fig. 2 3 , 2 6 , 2 9 , 4 3 ; Säve-Söderbergh 1963 a, 6 6 ; Vercoutter 1963 b, 1 3 6 , 1 3 9 ; Kromer 1 9 6 1 , 3 2 9 ) . Die meisten dieser meroitischen Gräber sind mit einer Seitennische versehen, die in gleicher Höhe wie der Schacht oder etwas vertieft liegt. Häufig sind die Nischen an der Längsseite der Gräber angebracht, ±n einigen Fällen aber auch an der Schmalseite. Nicht selten findet sich eine Überdachung der Grabanlage durch ein Ziegelgewölbe. Der Zugang zu den Gräbern erfolgt durch Treppen oder einen schräggelegten Tunnel. Der Verschluß der Kammern zum Gang oder zur Treppe hin geschieht durch Ziegelmauern oder Steinplatten.

- 373 A u c h Beisetzungen in engen, tiefen Felsspalten sind belegt (Kromer 1961, 329)» b. Graborientierung Nach Griffith (1923, 79 f., 146) soll die Grabachse immer senkrecht zum Fluß, also in lokaler Ost-West-Richtung gestanden haben. Diese Ausrichtung fand sich auf vielen Friedhöfen (Junker 1925 a, 107; Griffith 1923, 80; ßeisner 1923 a, A, 41 ff.; BatesDunham 1927, 19; Maclver 1911, 127; Garstang 1911, 30; A d d i s o n 1922, 41; Kromer 1961, 329; Verwers 1962, 29; Vercoutter 1963 b, 136; Almagro 1963, 182, Fig. 2; Almagro 1965, 85). Seltener ist die Grabachse nach Nord-Süden gerichtet (Maclver 1911, 128; Reisner 1923 a, A, 41 f.; Bates-Dunham 1927, 19; Griffith 1923, 80). Einmal wird auch eine nordwest-südöstliche Richtung registriert (Adams 1962 c, 26). . c. Skelettlage Meist liegen die meroitischen Toten ausgestreckt auf dem Rücken, die Arme an d e n Seiten und die Hände, manchmal in gekreuzter Haltung, auf dem Becken (Junker 1925. a, 109; Vercoutter 1963 b, 136; Verwers 1962, 29; Griffith 1923, 80; G r i f f i t h 1924, 146; Emery-Kirwan 1935, 72, 73, 75, 76, 78, 87, 89, 95, 150, 207, 419, 420, 421, 422, 423, 425, 426, 428, 435, 436, 437, 440, 441, 444, 445, 448, 449, 450; Firth 1912, 31; Firth 1915, 160, 161; Firth 1927, 186, 220; Bates-Dunham 1927, 19; Reisner 1910, 57, 145; Almagro 1965, 88). Selten kommt eine ausgestreckte Lage auf der rechten oder linken Seite vor (Emery-Kirwan 1935, 78; Reisner 1910, 57). Neben dieser v o n Ägypten beeinflußten Begräbnissitte findet sich eine Hockerlage auf der rechten oder linken Seite, die im Norden allerdings nicht häufig vorkommt (Reisner 1910, 59, 145 - E Gruppe; F i r t h 1912, 31; Griffith 1924, 147 ?; Woolley 1910, 26; Maclver 1911, 128; Emery-Kirwan 1935, 162, Fig. 160, 418, Fig. 394, 419). Sie dürfte, wie schon Griffith (1923, 89) annahm, die ältere Sitte der Toten-

- 374 lagerung sein. Dafür spricht auch, daß sich auf d e m Königsfriedhof von el Kurru im Tumulus 2, also einem sehr frühen Begräbnis, eine Hockerleiche

findet,

ebenso in dem älteren (?) Teil des Friedhofes von Meroe (Garstang 1911, 31 f.; el Kurru: Dunham 1950 a, 15 und Tafel V B). Die meroitischen Gräber im Sudan enthalten fast ausschließlich Hockerleichen (Arkell 1953 a, 92 ff.; Arkell 194-9 a, 129 f.; Arkell 1934, 103; Thabit Hassan Thabit 194-9, 112). A u c h der große Friedhof v o n Sanaffl enthielt viele Tote, die in H o c k e r stellung auf einer Seite lagen (Griffith 1923, 80, 81, 87 f.). d. Skelettorientierung Griffith stellte auf dem Friedhof von Sanam fest, daß die meisten der Leichen mit d e m Kopf im Westen, also zum Fluß h i n lagen, während die Füße zur Eingangstür im Osten des Grabes wiesen. Dieser A u f fassung schließt sich auch Junker an (Junker 1925 a, 107 ff.; Griffith 1923, 79 ff.). Firth (1912, 31) bemerkte, daß die Tür immer zum Fruchtland, d.h. zum Fluß läge, wobei sie, wenn der Friedhof auf dem Westufer liegt, wieder nach Osten gerichtet ist. Auch ßeisner erwähnt einen Grabeingang im Osten (Reisner 1910, 200). M a n scheint demnach bemüht gewesen zu sein, auch bei einer ausgestreckten Rückenlage dem Toten eine Blickrichtung nach dem Fruchtland h i n zu gewährleisten. Je nach Lage des Friedhofs im V e r hältnis zum Flußlauf war diese Möglichkeit gegeben: 1.) w e n n der Friedhof auf dem Westufer lag und der Kopf des Toten nach Westen orientiert war bei einer gleichzeitigen ausgestreckten Rückenlage der Leiche (Reisner 1910, 59, 177, 200; Griffith 1923, 80; Griffith 1924, 146; Junker 1925 a, 107; Firth 1912, 31; Firth 1927, 220; Emery-Kirwan 1935, 150 und Tafel 4 6 , 62; Dunham 1950 a, 91; Bates-Dunham 1927, 20, 21; Almagro 1963, 182; Almagro 1965, 85; Vercoutter 1963 b , 136; Millet 1963, 163). 2.) wenn der Friedhof auf der Westseite lag und die Hockerleiche eine Blickrichtung nach O s t e n hatte

- 575 (Arkell 1949 a, 125, 129 f.; Thabit Hassan Thabit 1949, 112; Dunham 1950 a, 15 und Karte I - in den meisten der genannten Fälle lag die Leiche mit dem Kopf im Süden auf der linken Seite und sah nach Osten; Emery-Kirwan 1955, 157, Fig. 152). 3.) wenn auf der kurvenreichen Flußstrecke der Friedhof wohl auf dem Westufer lag, der Fluß aber nach Osten oder Nordosten floß und der Kopf des Toten in die nördliche Richtung orientiert war (Emery-Kirwan 1935, Cem. 150, Tafel 43, 61: 72, 73, 75, 76, 77, 78, 87, 89> 95; Cem. 214, Tafel 55, 68: 418, 419, 420, 421, 422, 423, 425, 4-26, 427, 428, 435, 4-36 , 437 , 440 , 441, 444, 445, 448, 449, 450). Allen d i e s e n Beispielen ist aber gemeinsam, daß der Tote nicnt nur zum Fluß oder zum Fruchtland, sondern auch nach Osten sieht. Nur die L e i c h e n des Friedhofs v o n Ermenne machen darin eine Ausnahme, da der Begräbnisplatz auf dem Östufer liegt und die Leichen demnach nach W e s t e n schauen öiüssen (Junker 1925 a, 107 f.). Entgegen der Annahme v o n Junker (1925 a, 107 f.) kann der Friedhof von S a n a m nicht zu diesen Ausnahmen gerechnet werden, da er eindeutig auf dem Westufer liegt (vgl. Griffith 1923, Tafel XI, XII). In den Fällen, in d e n e n der Tote weder nach Osten noch zum Fluß bzw. Fruchtland blickt, ist die Orientierung so unterschiedlich, daß ein Überwiegen einer Richtung zu fehlen scheint (Garstang 1911, 31; Arkell 1949 a, 129 f.; Arkell 1953 a, 92 ff.; Dunham 1950 a, 48; Griffith 1923, 80; Griffith 1924, 146,

147; Arkell 1934-, 103; Emery-Kirwan 1935, 157, 4-19, 420, 447; Firth 1912, 31; Bates-Dunham 1927, 22; Verwers 1962, 29). e. Leichenbehandlung Besonders in Nordnubien hatten die Meroiten die ägyptische Sitte der Mumifikation übernommen (Reisner 1910, 76, 80, 84, 177; Firth 1912, 30 f.; Firth 1915, 161; Griffith 1923, 80 f.; Almagro 1963,

- 376 182; Almagro 1965, 88). Einige der Mumien wurden v o n Elliot bmith (1910, 197 ff.) gründlich untersucht: Die Arme lagen parallel zum Körper, die Hände häufig auf d e m Becken. Zur Einhüllung der Mumie w u r d e n oft drei

JJ

einenarten "benutzt, deren feinste Sorte dem

Körper am nächsten lag. Einige Leichen w a r e n auch in rotes Leinen gehüllt. E i n e m älteren M a n n waren die Arme getrennt vom Körper bandagiert worden; über der Brust lagen mindestens neunzehn Leinenschichten, über dem Gesicht wenigstens sechs. Häufig wurde der Kopf durch eine Kappe geschützt, deren Außenseite mit einem Präparat, das Wachs enthalten h a b e n muß, behandelt worden war. Das Gesicht, dessen Haare nicht abrasiert wurden, war mit einer Harzschicht bedeckt. Bei anderen Leichen w a r e n die Binden mit einer H a r z lösung durchtränkt (Bull. IV, 23). Oft w u r d e n die Augen gesondert mit Harz oder Wachs versiegelt und d a n n vergoldet. Manchmal wurde auch ein Leinenbausch vor jedes Auge gedrückt; der Mund wurde meist mit Leinen ausgestopft (Batrawi '1934» 9^, 118; EmeryKirwan 1935, 448, 449). Durch das Präparieren der Bandagen mit H a r z oder ähnlichen Materialien waren die Mumien oft ganz schwarz geworden. Vor dem Einbalsamieren wurde die Epidermis entfernt und meist in

einem kleinen Pa-

ket in d e n Bauch gelegt. Nur die Finger behielten, wenn es eben möglich war, die Haut, um die Fingernägel zu belassen; doch hatte m a n diese manchmal wieder annähen müssen. E i n i g e n Toten w a r e n die Fingerspitzen rot gefärbt worden (Almagro 1965, 88); in den Königsgräb e r n fanden sich goldene Stulpen für die Fingerkuppen (Dunham 1950 a, 98, Tafel LXVII B; Dunham 1955 a, 72, 76, 110, 117, 127, 147, 155, 201, 219, 221, 251). Das Gehirn wurde bei den Erwachsenen meist durch die Nase entfernt und der Schädel mit Harz gefüllt. Doch so kunstvoll auch einige Leichen mumifiziert worden waren, so nachlässig war mit anderen verf a h r e n worden, so daß m a n d e n Eindruck gewinnt, es sei nur auf das schöne Äußere des Toten, nicht auf d e n Erhaltungszustand der

Jj

eiche unter d e n Mumienbinden

- 377 angekommen. So war einem M ann, wohl zum Zwecke der Gehirne ntfernung, der Kopf abgetrennt und später mit einem Stock wieder am Körper befestigt worden. Bei einem kleinen Mädchen reichte der Stock von den Knien, durch den ganzen Körper bis in den Schädel hinein. Eine sorgfältig bandagierte Frauenleiche war aus den Knochen von drei verschiedenen Individuen zusammengesetzt worden. Bei einer anderen Frau fanden sich im Bauch Stoffetzen, Stricke, fast der ganze rechte Fuß und beide Hände, während einer anderen Frau beide Hände aus Leinen hatten nachgebildet werden müssen. Erwachsenen wurden häufig die Eingeweide entfernt und der Körper mit Harz oder Pech gefüllt, doch meist nicht so vollständig, daß der Körper nicht einsackte. Ein mit Harz gefüllter Bauch fand sich auch bei einem Skelett (Emery-Kirwan 1935, 4-29). Auch nichtmumifizierte Leichen wurden eingewickelt. In Karanog maß ein Leichentuch aus ungefärbtem gelblichem Linnen mit blauen, eingewebten Winkeln in jeder Ecke 2 m mal 1,90 m (Woolley 1910, 27). Leinenstoffe fanden sich auch auf anderen Friedhöfen (MacIver 1911, 128; Junker 1925 a, 109; Maclver 1909, 25 f.; Griffith 1924, 146; Firth 1912, 30; Firth 1915, 160, 161; Almagro 1965, 88). Manchmal legte man die Toten auch auf Leinenmatten (Woolley 1910, 27) oder bedeckte sie mit Strohmatten (Woolley 1910, 116 ff.; Arkell 1953 a, 92). Reste gelber Wolle, die ¿jedoch auch von Kleidungsstücken stammen mögen, kommen ebenfalls vor (Emery-Kirwan 1935, 79). Die wenigen Lederreste werden von Kleidungen stammen (vgl. S. 386). In Gemai lagen Leichen oft in einer Holzkiste, die mit Hirsestengeln bedeckt war (Bates-Dunham 1927, 23, Tafel XIII, Nr. 1). Manchmal war auch der Körper in einfache Borke gehüllt, die man mit Rindenschnüren umwickelte (Bates-Dunham 1927, 27). Anstelle von dicken Rindenbehältern (Bates-Dunham 1927, Tafel XIV, -Nr. 1, 2) wurden auch ausgehöhlte Baumstämme als

- 378 Särge benutzt (Almagro 1965, 88).

A u c h Särge aus

Kartonage wurden verwendet (z.B. Griffith 1922, 80 f.; Smith 1910, 197 ff.), wobei manchmal auch die Kartonagem a s k e n von Frauen Bärte trugen. Einigemale waren die weißgemalten Gesichter mit r o t e n Punkten auf Nase, Kinn, beiden Wangen und S t i r n geschmückt

(Firth

1912, Tafel $1 d; Bull. IV, 14 f.). Daß daneben auch Särge aus T o n oder Stein vorkamen, , ergibt sich aus einer Stelle bei -f-erodot: "Schließlich betrachteten sie auch die Totensärge der Aithioper, die aus Alabaster gearbeitet sein sollen. Die Leichen nämlich werden zuerst gedörrt ... dann mit Gips überzogen und ganz und gar bemalt, so daß die Mumie dem Verstorbenen möglichst ähnlich sieht. Dann wird sie in eine hohe Alabastersäule gestellt ... E i n Jahr lang behalten die nächsten

Angehörigen die Säule

im Hause, teilen ihr von jeder Mahlzeit mit und bringen ihr Opfer. Dann wird sie fortgeschafft und außerhalb der Stadt aufgestellt" (Herodot III, 24). Diodor b e richtet außerdem noch: "Ihre Toten bestatten die Äthiopier auf eine eigene Weise. Sie balsamieren die Leichname ein, geben ihnen eine Hülle von dichtem Glas und stellen sie an einer Säule auf, so daß die Vorübergehenden durch das Glas den toten Körper sehen, wie Herodot erzählt. Diese Nachricht erklärt aber Ktesias von Knidos für fälsch. Sie balsamieren, sagt er, allerdings die Leichname ein, aber sie überziehen nicht d e n Körper unmittelbar mit Glas; sonst würde er .ja verbrannt und ganz entstellt, daß die Gesichtszüge nicht mehr kenntlich wären; sondern sie verfertig e n eine hohle goldene Bildsäule und in diese legen sie den Toten und überziehen die Bildsäule mit Glas. So sei es denn das, als Sarg hingestellte, goldene Bild des Toten, was durch das Glas durchscheine. So bestatte man die Reichen; diejenigen aber, die weniger Vermögen hinterlassen, erhalten nur eine silberne Bildsäule und die Armen eine irdene. Das Glas könnte jeder anschaffen; denn es werde in Äthiopien in Menge bereitet und sei unter den Einwohnern ganz gemein"

- 379 (Diodor II, 15; ähnlich auch III, 9). Strabo (XVII, 822) erwähnt nur, daß die Meroiten in Tonsärgen um ihre Tempel herum bestattet würden. Särge aus Ton, Holz oder Stein, die manchmal auch anthropomorph sein können, lassen sich archäologisch nachweisen (Bates-Dunham 1927» 27; Junker 1925 a, 109; Sadik Nur 1956, 86 f., Tafel XIII, XIV; Dunham 1950 a, 81, 132; Vercoutter 1963 b, 136; Almagro 1965, 88; Griffith 1923, 80 f.; Griffith 1924, 146; Smith 1910, 69, 197 ff.; Firth 1912, 30 f., Tafel 22 ff.; Firth 1927, 155, 186, 218). Nach dem Vorkommen in den Königsgräbern von el Kurru zu urteilen, war die Bestattung von Leichen auf einem Bett eine frühe Sitte. Die Beine des Bettes standen in Gräben oder Löchern, oder das Bett wurde auf eine Bank gestellt (Dunham 195° a, Karte II, S. 27, 30, 31, 48, 54, 55, 64, 67, 78, 81, 86, 91, 93, 99, 101, 103, 129). Auf dem späteren Friedhof von Nuri sind Betten selten (Dunham 1955-a, 18, 19). In der Pyramide III beim Jebel Adda lag ein junger Mann ausgestreckt auf einem Bett mit kurzen Holzbeinen und einer Matratze aus gewebten vegetabilischen Fasern (Millet 1963, 163). Bettbegräbnisse fanden sich auf einer Reihe von Friedhöfen (Bates-Dunham 1927, 27, 37, Tafel XIV, Nr. 3; Junker 1925 a, 109; Firth 1912, 34 und Tafel 30, Fig. a; Firth 1915, 161; Firth 1927, 155; Garstang 1911 a, 30 f.; Garstang 1911 b, 30, 32, 35; Garstang 1916, 69 f.j.Winter 1965,238). Herodot erwähnt, daß die Leichen gedörrt werden (Herodot III, 24). In einer Reihe von Gräbern fanden sich völlig verbrannte menschliche Knochen, die zum Teil in Särgen lagen (Smith 1910, 67, 69; Reisner 1910, 79, 80, 87, 83, 92; Firth 1927, 218). Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Dörren, sondern um ein Verbrennen der deichen. Ob dies als meroitische zeremonielle Begräbnissitte anzusehen ist oder von Grabräubern aus magischen Gründen durchgeführt wurde, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Eine andere Eigentümlichkeit ist es, bei

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380

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einigen ^eichen d e n Kopf zu entfernen (Smith 1910, 68; Reisner 1910, 14-5); bei d e n Pferdebegräbnissen v o n el Kurru fehlen sie immer (Dunham 1950 a, 110 ff.). Manchmal waren mehrere Einzelgräber zu einer Anlage verschmolzen (so z.B. Junker 1925 a, 94- f.; Woolley 1910, 25). Häufiger w u r d e n jedoch mehrere T o te in einem großen Schacht untergebracht

(Griffith

1923, 80 f.; Griffith 1924-, 14-2; F i r t h 1912, 30 f., Tafel 25, Fig. c; Emery-Kirwan 1935, 79, 82, 84-, 86, 88, 89, 90, 94-, 96, 97, 98, 99, 100, 153, 157, 206, 207, 4-18, 4-20, 4-21, 4-22, 423, 4-24-, 4-25, 4-26, 4-28, 4-29, 4-31, 4-32, 4-34-, 4-35, 4-38, 4-39, 4-4-0, 44-1, 44-2, 44-3, 444-, 44-5 , 44-6 , 44-7; Junker 1925 a, 95). Diodor (III, 9) und Strabb (XVII, 822) geben an, daß es bei einigen Stämmen auch üblich war, die Toten in d e n Fluß zu werfen; dieses sei für sie d a s schönste Begräbnis. Leider läßt sich über die Lokalisation der Stämme nichts in Erfahrung bringen. f. ü^enschenopfer In all d e n Fällen, in denen mehrere Personen in derselben Grabanlage beigesetzt wurden, werden v o n dien Ausgräbern keine Bemerkungen über einen etwaigen Gewalttod gemacht. Eine Ausnahme b i l d e n zwei große Gräben, die mit männlichen Leichen gefüllt sind. In dem einen lagen 4-0, in dem anderen 62 Tote, die alle keines natürlichen Todes gestorben, sondern erhängt, durchbohrt und enthauptet waren. Einige waren mit Stricken zusammengebunden. D a diese b e i d e n Massengräber jedoch nahe der

ägyptischen Grenze bei Shellal

und in unmittelbarer Nähe zweier römischer Lager waren, dürfte es sich um hingerichtete

Aufständische

h a n d e l n (Reisner 1910, 72; Smith 1910, 100 ff.). Echte Menschenopfer sollen s i c h nur in d e n Königsgräbern von Meroe gefunden haben (Reisner 1922 a, 181; Reisner 1923 , 4-9, 61), doch fehlen stichhaltige Beweise dafür. Einige griechische Berichte sprechen von einer Menschenopferung beim Tod eines Königs: "Es ist Sitte

- 381 i n Äthiopien (so erzählt man), daß, wenn der König d u r c h irgendeine Veranlassung ein Glied des Körpers verliert, seine Vertrauten sich alle desselben Gliedes freiwillig berauben ... Sogar das kommt häufig vor, daß die Freunde des Königs freiwillig mit ihm sterben; dieser Tod ist ehrenvoll und gilt für ein Zeugnis wahrer Freundschaft

... Diese Gebräuche sind

übrigens nur bei denjenigen Äthiopiern herrschend, die in der Hauptstadt und auf der ganzen Insel Meroe und in der Nachbarschaft v o n Ägypten wohnen" (Diodor III, 7; ähnlich auch Strabo XVII, 822). D o c h erwähnt k e i n römischer Bericht, daß die Hofleute der Kandake Amanishakhete

(Arkell 1955 a, 161), die

Strabo als "ein mannhaftes W/eib und auf einem Auge blind" bezeichnet (Strabo XVII, 820), nun auch einäugig waren. g. Tierbegräbnis Die Tierbegräbnisse der meroitischen Epoche sind bemerkenswert, vor allem die Beisetzungen der Pferde der äthiopischen Könige Pianchi, Shabako, Shebitku und Taltamanu . auf dem Friedhof v o n el Kurru (Dunham 1950 a, 110 ff., Tafel IV A). Es handelt sich um 24- Pferdegräber, die in vier R e i h e n in ostwestlicher Richtung angelegt worden waren. Die Sorgfalt, die auf ihren B a u verwendet wurde, ist unterschiedlich (Dunham 1950

Fig. 37 a bis 44 a).

Manchmal sind an den Schmalseiten der rechteckigen Schächte Vertiefungen angebracht, in denen die Beine der aufrecht stehenden Tiere ruhten, während ihr B a u c h auf dem erhöhten B o d e n auflag. Die Blickrichtung der Tiere ging nach Nordosten. A l l e n P f e r d e n waren die Köpfe entfernt worden (vgl. S. 380). Nur in einem Grab (Ku 219) lag noch ein Geschirr. A u c h auf dem Friedhof v o n Meroe lagen in einigen Gräbern Pferdeskelette (Dunham 1957, Beg N, 1, 2, 5, 28; Robinson 1936, 63). In Buhen fanden sich sechs runde Sandgräber v o n ungefähr 1,20 m Durchmesser und 0,60 m Tiefe.

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382

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Die Gruben waren mit Steinplatten abgedeckt worden. Darüber war ein Sandhaufen errichet, der mit einer Steinschicht abgedeckt worden war. In den sechs Gräbern lag je eine zerstückelte Ziege, deren Knochen zu einem Haufen zusammengelegt worden waren. Zwischen den Zi^enknochen, die jedoch keine Brandspuren aufwiesen, lagen Resten von Holzkohle (Maclver 1911, 127). Runde Gräber sind auch auf dem großen Schaffriedhof angelegt worden, der ungefähr 200, zum großen Teil weibliche, Tiere umfaßt (Reisner 1910, 181 ff.). Auch auf dem Friedhof von Meroe lagen Schafe (Robinson 1936, 63). Rinder sind selten bestattet worden (Reisner 1910, 181 ff., Grab 182 und 183; Robinson 1936, 63). Hunde kommen dagegen einigemale vor (Reisner 1910, 83, 93; Garstang 1911 b, 32; Garstang 1916, 69 f.; Dunham 1950 a» 110). Sie waren einem Menschen mitgegeben oder allein bestattet worden. Einmal fand sich auch eine mumifizierte Gazelle (Firth 1912, Tafel 25, Fig. c; Smith 1910, 110). Gazellen(?)hörner wurden auf dem Friedhof von Meroe entdeckt (Garstang 1911 b, 34-). Auf dem Friedhof von Sanam wurde drei Gräber mit jungen Löwen eruiert (Griffith 1923, 81). Eines der Tiere hatte ein Horusauge um den Hals hängen, ein anderes je eine Perle um den Hals und das rechte Bein. Derselbe Friedhof enthielt auch ein Grab mit zwei großen Fischen, denen eine Bisenklinge mitgegeben worden war (Griffith 1923, 81, 82). 3. Körperbehandlung a. Kleidung Uber die Kleidung der verschiedenen Stämme des meroitischen Reiches berichten die antiken Schriftsteller ziemlich ausführlich. Jedoch wird das häufigste Material, das sich in den Gräbern fand, nämlich Leinen, nicht erwähnt, da von den Autoren in der Hauptsache die Absonderlichkeiten hervorgehoben wurden.

- 583 Bekleidungsreste sind oftmals nur schwierig von Totenhüllen zu unterscheiden. Die häufigen Leinenstücke aus Gemai waren mit blauen geometrischen, Mustern, grünen Streifen und einmal mit roten, weißen und grünen Ornamenten verziert (Bates-Dunham 1927, 27 f. und Tafel 71, Fig. 59)« Der Untergrund der Leinenstoffe war meist gelblich. In fast allen nubischen Gräbern fanden sich Spuren dieses Stoffes (Bates-Dunham 1927, 27 f., 35, 36; Junker 1925 a, 109; Emery-Kirwan 1935, 426, 427; Smith 1910, 68, 70; Reisner 1910, 59, 72; Firth 1915, 160, 161; Firth 1927, 155; Vercoutter 1963 b, 136). Auch die in den Tempelstiftungen der Könige erwähnten Stoffe werden in der Hauptsache aus Leinen gewesen sein: 2. Jahr des Taharqa (Macadam 1949, Inscr. III, 4 ff.): 50 Bollen p3fc.t-Leinen 38 Rollen snd.t-Leinen 12 Rollen rwd-Stoff 20 Rollen mnh.t-Stoff

(Wb. I, 499 - feinster Leinenstoff) (Wb. IV, 520 f. - nur Akazie oder Nutzholz unter diesem Begriff belegt) (Wb. II, 410 - Kleid) (Wb. II, 87 - Kleid, Gewand)

5. Jahr des Taharqa (Macadam 1949, Inscr. III, 7): 10 Leinenrollen 5 Rollen Snd.t-Leinen 5 Rollen rwd-Stoff 20 Rollen hr.t-Stoff (11). II, 501 - Art ftewebe) 7. Jahr des Taharqa (Macadam 1949, Inscr. III, 7): 2 Leinenstreifen (?) 8. Jahr des Taharqa (Macadam 1949, Inscr. III, 8^: 8 Rollen hrd-Stoff (Wb. III, 331 - Bündel von v Leinen) 57 Rolle d3.t-Stoff (nach der Schreibung Macadam 1949, Tafel 12 eine alte Bezeichnung eines Gewebes, das nach Wb. V, 515 nur für das Alte und Mittlere Reich belegt zu sein scheint) 2 Rollen ttf-Stoff 4 Rollen ifd-Stoff (Wb. I, 71 - Art Leinen, "Viergewebe") 104 Fäden von Gewebe (vgl. Wb. Ii, 217, 223) 10. Jahr des Taharqa (Macadam 1949, Inscr. VI, 35): 100 Kleider aus insj(Wb. I, 100 - hellroter Stoff Leinenstoff, als Stoff zu Kleidern) 200 Kleider von jdmj(Wb. I, 153 - Leinenstoff Stoff von roter FarbeJ

- 384 35 geflochtene (?) Stoffe mit gestickten Rändern (?)

(vgl. Macadam 1949, 39, Anm. 45 und Tafel 12)

Schenkungen des Aman-Nete-Yerike (Macadam 1949, Inscr. IX): 1 Rolle hrd-Stoff (Macadam 1949, 60) 1 Solle hrt-Stoff (Macadam 1949, 60) 4 hrd-Rollen aus Byssus (Macadam 1949, 62) hw-Stoff (Macadam 1949, 67) Die meisten der erwähnten Stoffarten waren aus Leinen. Daneben aber sind einige Baumwollstoffe archäologisch belegt (Griffith-Crowfoot 1934, 5 ff.; Keimer 1924, 60; Massey 1925, 231; Crowfoot 1926, 113;ff.; Bates-Dunham 1927, 27 und Tafel 15; EmeryKirwan 1935, 79; Woolley 1910, 27; Apkell 1953 a, 9 6 ?). Die versponnenen F ä d e n der Baumwolle

wurden

wie die anderen Fasern zu einem mehr oder weniger dichten Gewebe verarbeitet; besonders schöne Exemplare finden sich in Karanog (Woolley 1910, 27 und Tafel 108). In Gemai w a r e n die Stoffe braun.und gelb gestreift (Bates-Dunham 1927, 27). A u c h unverarbeitete Baumwolle ist archäologisch wie inschriftlich belegt (vgl. S. 432). Leinen- und Baumwollstoffe dienten wohl der Herstellung kostbarer Gewänder, die von d e n meroitischen Herrschern getragen wurden (Chapman 1952, Tafel III ff.) und der einfacheren Kleider der Hofleute und der Menschen in den großen meroitischen Niederlassungen. Die F r a u e n tragen meist einfache, glatt herabfallende Gewänder mit langen Ärmeln; manchmal ist auch nur die dem Betrachter abgewandte Seite des Oberkörpers bedeckt (Chapman 1952, Tafel 7 B, 11 B, 15 A, 30 B; Woolley 1910, Tafel 11, 13). Manche Frauen tragen einen Rock, der unterhalb der Brust ansetzt und bis zu den Knöcheln herabfällt

(Maclver

1909, Tafel 38; Simpson 1964, Fig. 2, 3, Tafel XI, Fig. 6; Griffith 1925, Tafel XXVIII, Fig. 2, Tafel XII, Fig. 12; Chapman 1952, Tafel 14 B; Griffith 1924, Tafel LXV, Fig. 3, Tafel LXVI, Fig. 1, Tafel LXVIII, Fig. 1, 2; Woolley 1910, Tafel XI).

- 385 Männer tragen hemdartige Gewänder (Chapman 1952, Tafel 6 B, 11A) oder unterschiedlich lange Schurze mit einer vorn herabfallenden langen Schärpe (Griffith 1924, Tafel LXV, Fig. 2, Griffith 1912, Tafel XVIII ff.). Auch Umhänge und Tuniken scheinen getragen worden zu sein (Emery-Kirwan 1935, 4-26, Fig. 404; Griffith 1912, Tafel XVIII, Fig. 98 A, 100 D, 111 0, 105 H). Tuniken ließen sich auch archäologisch belegen (Vvoolley 1910, 27 f.). Mit Hilfe eines kleinen Pflockes wurden sie auf der linken Schulter befestigt. Gewandschließen mit einem regulierbaren Haken zur Befestigung der Klammer fanden sich ebenfalls (Simpson 1964, 21 und Tafel XIII, Fig. 15). Manchmal wurden die langen Gewänder auch übereinander getragen (Woolley 1910, 28). Nach Aussage der antiken Schriftsteller waren die Bewohner des ausgedehnten Reiches von Meroe meist sehr einfach gekleidet. Herodpt berichtet, daß dem meroitischen Herrscher Purpur unbekannt war (Herodot III, 22 - vgl. jedoch S. 383 f.). Die Krieger trugen Uöw^n- und Leopardenfelle (Herodot VII, 69). Strabo (XVII, 822) schreibt: "Sie sind in Felle gekleidet, da sie keine Wolle haben, indem die Schafe ziegenartig sind, einige gehen auch nackt, andere aber umgürten sich mit kleinen Fullen oder mit schön gewebtem härenem Geflecht"; ähnlich auch Diodor: "Einige Völkerschaften haben gar keine Kleider und gehen das ganze Jahr nackt; nur zum Schutz gegen die Hitze haben äie eine Bedeckung, die sich jeder aus dem nächsten besten Stoffe selbst verfertigt. Andere binden sich um die Hüften abgehauene Schafschwänze, um die Blöße damit zu bedecken. Andere gebrauchen dazu die Häute der Haustiere. Auch geschieht es, daß sie Schürzen mitten um den Leib gürten, die aber aus Haaren geflochten sind, wahrscheinlich weil wegen der eigentümlichen Natur des Landes die dortigen Schafe keine Wolle tragen" (Diodor III, 8). Auch Plinius (VI, 35) erwähnt nackt gehende Stämme.

- 386 Lederreste, d e r e n Lage in der Beckengegend auf Schurze schließen läßt, fanden sich einigemale (Vercoutter 1963 b, 136; Maclver 1911, 128; Reisner 1910, 59, 14-5). Fellkleidung, wie sie v o n d e n Schriftstellern berichtet wird, ließ sich archäologisch nicht mehr feststellen. Tierische Wolle konnte m a n aus d e n meroitischen Gräbern v o n Shaheinab eruieren (Arkell 1953 a, 96). Die meroitischen Selbstdarstellungen verraten, daß kurze Schurze v o n Männern und Frauen getragen w u r den

(Griffith 1924-, Tafel XLVI, Fig. 2; Tafel XLVIII,

Fig. 7; Wolley 1910, Tafel 27; Macadam 1955, Tafel XXX). Sie scheinen meist aus einzelnen Streifen zu bestehen. Auf einer Topfzeichung v o n dem Friedhof in Sanam haben zwei der dargestellten Männer nur einen Gürtel um die Taille geschlungen (Griffith 1926, Tafel XXXIII; ebenso Emery-Kirwan 1935, 424-, Fig. 401, Nr. 3); bei einer Gefangenenszene trägt ein Mann offensichtlich ein Penisfutteral (Macadam 1955» Tafel XXX, Fig. 5). Kinder und junge Mädchen werden meist nackt dargestellt (Woolley 1910, Tafel 13; Griffith 1924, Tafel LXV, Fig. 2, Tafel LXVI, Fig.. 2 ?). Sandalen sind archäologisch aus Leder oder Haut belegt (Emery-Kirwan 1935, 74; Junker 1925 a, 120,124; Bates-Dunham 1927, 28 und Tafel 15, Fig. 3, 4, S. 48; Maclver 1911, 128; Woolley 1910, 28 und Tafel 109; Firth 1915, 160 und Tafel 26, Fig. c; Firth 1927, 155; Almagro 1963, 182); einmal fand sich eine Nachbildung aus Bronze (Dunham 1950 a, Tafel LVIII, Fig. A). Oft erseneinen Sandalen auf Plastiken oder Bildern (Griffith 1912, Tafel XXXIV; Woolley 1910, Tafel I; Griffith 1924, Tafel LXVI, Fig. 5, Tafel LXVII, Fig. 2; Griffith 1912, Tafel XVIII; Chapman 1952, Tafel 3 ff.; Macadam 1955, Tafel II, VII, X ff.). Meist verläuft ein Riemen zwischen dem ersten und zweiten Zeh zu einem b r e i t e n Band, das quer über d e n Fußrücken gezogen ist. E i n Riemen um-

- 387 spannt d e n Fußknöchel. Überreste, die zu Kappen gehört h a b e n können, scheinen sich nicht gefunden zu haben. Nur mit großer Vorsicht kann man auf d e n Darstellungen eine Kopfbedeckung erkennen (so z.B. Griffith 1924, Tafel XLVI, Fig. 9). b. Frisur Die Gräberfunde zeigen, daß die Frauen meist glattes bis welliges, offenes und langes Haar trugen (Smith 1910, 67, 69), das manchmal mit Henna gefärbt wurde (Emery-Kirwan 1935, 426; Almagro 1965, 88). Die Männer hatten meist kurze, mehr oder weniger wellige Haartrachten (Smith 1910, 84, 85; Emery-Kirwan 1935, 94, 422; Batrawi 1934, 94; Gerster 1964, Tafel 162). Die männlichen Schädel trugen häufig Bartspureji (Smith 1910, 84; Emery-Kirwan 1935, 422, 426 - dazu n o c h ein dunkler Schnurrbart; Gerster 1964, Tafel 162). Einige der Männer der E - G r u p p e hatten "peppercorn" Haar (Smith 1910, 81, 84). Daat; Mumienbild eines Nubiers (Berlin, Staatliches Museum, Aegyptische Abt. Nr. 11673) zeigt lockiges braunes Kopfhaar und einen ebensolchen Kinnund Backenbart. Ein typisch negrid dargestellter, steatopyger Mann scheint kurze, spiralige PeppercornHaare zu tragen (Griffith 1924, Tafel XLVIII, Fig. 7; Dunham 1950 a, Tafel XXXIV, Fig. E), ebenso e i n Neger, der von einem Löwen gefressen wird

(Griffith

1924, Tafel L H , Fig. 4). Die Haartracht, die i n geradem Schnitt an der Stirn ansetzt, meist stufenförmig d e n Seiten herabfällt, die Ohren ganz, halb oder gar nicht bedeckt und im Nacken rund abschließt, findet sich für Männer und F r a u e n gleichermaßen (Macadam 1955, Tafel I b, XIV b ff.; Chapman 1952, Tafel III ff.; Simpson 1964, Fig. 3 und Tafel XII, Fig. 12; Griffith 1924, Tafel XXXIII, LXV, LXVII, Fig. 1 und 2; Hintze 1959 a, Fig. 27 ?, Tafel VI, Abb. 45; Griff ihh 1911,

Tafel XXIII ff.; Griffith 1912, Tafel VI,

XVIII ff.). Eine Frauenplastik zeigt kurzes,

strähni-

ges, in Stufen angelegtes -tiaar, das gleichmäßig zu

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388

-

beiden Seiten herab.(Griffith 1923t Tafel XXIX, Fig. 3). Sehr interessant ist die Frisur eines Auletes von Meroe. Ungefähr von der Kopfmitte aus fällt ein einziger schulterlanger Zopf herab, während die übrigen Kopfhaare kurz geschnitten sind (Dixon-Wachsman 1964-» 119 ff., Fig. 1 und 2, Tafel XXXVI f.). Eine andere Zopffrisur wird für eine Gefangenenskulptur von Meroe erwähnt

(Garstang 1911 b, 22 und Tafel XXI). Im Museum

von Wadi Haifa steht eine Frauenfigur (Doresse 1956, Tafel 33) mit einem Mittelscheitel und glatten Haaren, die in einer

schulterlangen

breiten Welle endigen.

Die Wachrichten der antiken Schriftsteller über die Haartrachten der Meroiten sind nur sehr spärlich. Herodot (VII, 70) berichtet nur: "... die libyschen (Äthiopier haben) so wolliges (Haar) wie kein anderes Volk"; auch Diodor (III, 8 ) erwähnt die krausen Haare eines meroitischen Stammes. c. Schmuckgegenstände Die Schmucksachen der meroitischen Epoche, vor allem diejenigen, die sich in den Königspyramiden fanden, sind oft von ausgesuchter Schönheit,

jedoch

auch meist stark vom ägyptischen oder griechischen Geschmack beeinflußt

(vgl. Schäfer 1910, 93 ff. und

Tafel XXI ff.; Dunham 1950 a, Tafel XLIX ff.; Dunham 1955 a, Tafel CXV ff.). Doch auch die für die meroitische Kultur wichtigeren Privatgräber enthalten viele und verschiedenartige

Schmuckgegenstände.

Besonders reichhaltig ist die Ausbeute an Perlen, aus denen viele Schmucksachen hergestellt wurden. Einige Mumien wurden mit Perlennetzen bedeckt 1) (Griffith 1923, 106). Auch Perlengürtel, die man um die Taille trug, kamen vor (Bates-Dunham 1927, 38; Thabit Hassan Thabit 194-9, 112; Emery-Kirwan 1935, 89). Am häufigsten wurden jedoch Halsketten, die teilweise sehr breit und kragenförmig wai'en, aus Perlen hergestellt

(Bates-Dunham 1927, 50 f.; Reisner 1923 a,

A, 49; Emery-Kirwan 1935, 81, 89, 167, 206, 420, 430, 434; Firth 1927, 220; Griffith 1923, 108; Griffith 1924, 156, 173; Arkell 1949 a, 122, 123; Thabit Hassan Thabit ebenfalls: Dunham 1955 a, 118, Fig. 88 5Reisner 1910, Tafel 13.

- 589 194-9, 112; Almagro 1963, 182). Die Perlen w a r e n auf Schnüre gezogen, die aus Fibern geflochten (Reisner 1910, 59), aus Menschenhaar (Firth 1927, 155) oder aus Giraffenhaar w a r e n (Almagro 1965, 88 - als Armband getragen). Oft wurden äehr viele H a l s k e t t e n gleichzeitig getragen (Emery-Kirwan 1935, 4-29 f. - eine Person mit 10 Ketten; Bates-Dunham 1927, 50 f. - 12 P e r le nschnüre bis zu 2,88 m lang). Die Ober- und Unterarme wurden mit Ketten, in der Hauptsache jedoch mit Metallreifen geschmückt (Emery-Kirwan 1935, 81, 90, 430, 446, 447; Reisner 1923 a, A, 93; Griffith 1923, 108; Arkell 1949 a, 123; Almagro 1965, 88). Fingerringe, einfach oder mit einem Siegelstein versehen, kommen relativ häufig vor (Junker 1925 a, 118; Bates-Dunham 1927, 42; Emery-Kirwan 1935, 78, 155, 4-29, 435, 442 , 448; Reisner 1923 a, A, 48; Griffith 1923, 109; Griffith 1924, Tafel LIX; Verwers 1962, 27; Vercoutter 1963 b, 136; Arkell 1953 a, 95)» Die Ringe wurden am dritten F i n ger der linken (Bates-Dunham 1927, 42; Emery-Kirwan 1935, 429) oder der rechten H a n d getragen (BatesDunham 1927, 37). Einmal fand sich auch ein Zehenring (Griffith 1924, 156 f.). Einige der Ringe werden von d e n Ausgräbern als "Haarringe" bezeichnet. Sie h a b e n jedoch nicht die zangenförmige Gestalt der Haarringe der C-Kultur (vgl. S. 226), sondern sind mit einem Spalt versehen, so daß sie ebenso Ohrringe oder ähnliche

Schmuckstücke

gewesen sein können. Doch wird e i n v o n Griffith £1925» Tafel XX) gefundenes Exemplar heute noch in ähnlicher Form von d e n Frauen im Haar getragen. Viele der Ringe fanden sich in Kopfnähe der Skelette und werden daher als Ohrringe gedeutet werden können (Junker 1925 a, 118; Reisner 1910, 77, 83; Firth 1927, 187; Bates-Dunham 1927, 37, 39, 47, 51, 60, 61, 66; F i r t h 1915, 161; Emery-Kirwan 1935, 4-20; Reisner 1923 a, A, 48; Woolley 1910, 29; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 106 f.; Griffith 1924, Tafel LIX, LXX; Vercoutter 1963 b , 136; Almagro 1963, 182; Maclver 1911, 128;

- 390 Dixon 1963, 229, 233, Tafel LI b; Arkell 194-9 a, 122, 123; Arkell 1953 a, 93 - Perlen im Haar ?). Außerdem besteht noch die Möglichkeit, daß Metallringe, wenigstens v o n den Frauen, in den L i p p e n getragen wurden, wie aus d e n schriftlichen, nicht jedoch aus den archäologischen Quellen oder aus Darstellungen zu entnehmen ist. So berichtet Diodor (III, 8): "Unter d e n meisten Stämmen ist es Sitte, daß die Weiber eineß ehernen Sing am Mund in der Lippe tragen"; ebenso auch Strabo (XVII, 822): "Sie bewaffnen auch die Weiber, von d e n e n die meisten einen kupfernen Ring durch die Lippe gezogen haben". Dagegen sind Pflöcke in der meroitischen Kultur archäologisch nachweisbar, doch ist meist nicht zu belegen, a n welcher Körperstelle der Pflock getragen wurde oder ob er als Gewandschließe Verwendung fand. In Karanog fanden sich Pflöcke noch zum Teil in d e n O h r e n (Woolley 1910, 29, 116 ff.), während m a n bei d e n and e r e n Funden meist nicht feststellen konnte, ob sie in d e n Ohren, Nasen oder Lippen getragen w u r d e n (Emery-Kirwan 1935, 86, 95, 4-38, 4$9; Griffith 1923, 108, Tafel XXXVI, Fig. 16, Tafel LX; Griffith 1924, Tafel LIX; Bates-Dunham 1927, 47, 61, Tafel 68, Fig. 44, 46). Die breiten, schweren Reifen, die u m die F u ß knöchel getragen wurden, bestanden meist aus Bronze oder E i s e n und sind manchmal mit geometrischen Mustern verziert (Firth 1927, 220, Tafel 29, Fig. e, Tafel 13, Fig. c - Reifen a n beiden Knöcheln; EmeryKirwan 1935, 81, 167, 429, 430; Woolley 1910, 116 ff.; Griffith 1923, 108, 109; Griffith 1924, 156 f., Tafel XL; Säve-Söderbergh 1963 a, 65; Almagro 1963, 182, Tafel XLII b; Adams 1963, 30). Eine Leiche trug am linken Bein drei und am rechten zwei Eisenringe (Emery-Kirwan 1935, 429 f.). Anhänger sind einigemale belegt (Firth 1927, 187, 232; Emery-Kirwan 1935, 78, 96, 438, 446, 449; Griffith 1924, Tafel LXX; Dixon 1963, 229, 233, Tafel LH).

- 591 d. Schmuckmaterial Besonders häufig werden bunte Glasperlen zu Schmuck verarbeitet. Manchmal wird über eine Glasperle e i n dünnes Gold- oder Silberblatt gelegt; darüber wird dann wieder eine dünne Glasschicht zum Schutze des Metalls gezogen (Junker 1925 a, 119. N a c h der Aussage Diodors (111,9) wurde im meroitischen Reich so viel Glas hergestellt, daß ein jeder es sich leisten konnte* Der Edelsteinreichtum Äthiopiens war in der ganzen damaligen Welt bekannt (Strabo XVII, 821; Plinius, XXXVII; Diodor I, 33; Altes Testament, Hiob 28, 19). Der Goldreichtums Nubiens wurde

allgemein

gerühmt (Mela III, 86 - um 4 0 n.Chr.; Herodot III, 22 f.; Plinius VI, 35; Strabo XVII, 822; Diodor I, 33). Herodot hörte, daß sogar die Fesssein der Meroiten aus Gold seien (Herodot III, 23). Ezana erwähnt in seiner Inschrift goldene und silberne Schmucksachen (Littmann 1950, 115, Z..27); Diodor zählt auch meroitische Silberbergwerke auf (Diodor I, 33). A u c h der Kupferabbau in Nubien war d e n antiken Schriftstellern bekannt (Strabo XVII, 822; Diodor I, 33). Archäologisch läßt sich auch Bronze, die manchmal auch vergoldet wird, belegen. Meist genügte schon eine kleine Beimengung von Zinn zu d e m Kupfer, u m das Metall gießbar zu machen und ihm eine Härte zu verleihen, die besonders zur Herstellung von W a f f e n notwendig war und die Kupfer nicht besitzt. Als Schmuckmaterial verdrängte die Bronze dank ihres schöneren Aussehens Kupfer fast völlig. Messing, eine Kupfer-Zink-Legierung ist selten. Noch im 5» Jahrhundert v. Chr. hörte Herodot, daß E i s e n das seltenste und daher a m m e i s t e n geschätzte Metall des meroitischen Reiches sei (Herodot III, 23; ebenso Mela III, 86). Daher ist es nicht verwunderlich, w e n n m a n gern Schmuckstücke aus diesem kostbaren Metall herstellte. Meist wurden jedoch Waffen und Geräte aus E i s e n gefertigt. Seit w a n n m a n im nubischen und suda-

- 392 nischen Raum E i s e n gewann und verarbeitete, läßt sich noch nicht feststellen, d a der S u d a n archäologisch zu wenig erforscht ist und das Hauptabbaugebiet

sich

u m Meroe herum befunden zu h a b e n scheint (Diodor I, 33; Strabo XVII, 822; Wainwright 194-5, 5 ff.; Arkell 1955 a, 147 und Tafel 15 b; Sayce 1912, 55; Davidson 1961, 48). Die Schmuckgegenstände in d e n Gräbern und die von den antiken Schriftstellern erwähnten Edelsteine verteilen sich auf folgende Materialien: Karneol

Emery-Kirwan 1935» 78, 89, 420, 430, 459, 447, 449; F i r t h 1927, 155, 187; Reisner 1923 a, A, 49; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 107; Griffith 1924, 172, 173, 174; Verwers 1962, 27; D i x o n 1963, 233; Arkell 1949 a, 125; Addison 1950 a, 12 ff., 20; Woolley 1910, 74 ff.; Bates-Dunham 1 9 2 7 , 35, 37, -51; Garstang 1911, 34;

Granat

Griffith 1924, 173; Plinius V, 4; XXXVII, 25;

Lapislázuli

Griffith 1922, 120;

Amethyst

Firth 1915, 161;

Beryll

Firth 1915, 161;

Achat

Woolley 1910, 74 ff.;

Serpentin

Firth 1927, 187; Arkell 1949 a, 123;

Steatit

Griffith 1922, 119; Arkell 1949 a, 122; Woolley 1910, 74 ff.;

Quarz

Emery-Kirwan 1935, 89; Dixon 1963, 233; Bates-Dunham 1927, 35; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 108; Griffith 1924, 168, 173, 174; Arkell 1949 a, 123; Arkell 1953 a, 93, 94; A d d i s o n 1950 a, 12 ff., 20; Arkell 1934, 103; Woolley 1910, 74 ff.;

-

393

-

Alabaster

Emery-Kirwan 1935, 420, 449; Griffith 1922, 120; Griffith 1923, 108; Griffith 1924, 172;

Bergkristall

Griffith 1922, 119; Griffith 1 9 2 4 , 174; Dixon 1963, 233;

Smaragd

Plinius XXXVII, 18: "grell grün, aber nicht leicht r e i n und gleichfarbig".

Diamant

Plinius XXXVII, 15: "Die A l t e n glaubten, er finde sich nur in den Bergwerken der Äthiopen zwischen dem Tempel des M e r curius und der Insel Meroe und behaupteten, er werde nie größer als ein Gurkenkern und v o n nicht ähnlicher Farbe gefunden" .

Topas

Altes Testament, Hiob 28, 19

Nilios

Plinius XXXVII, 35: "Er hat aber die Farbe des rauchgrauen oder zuweilen auch des honiggelben Topases; Juba berichtet, daß er in Äthiopien an d e n Ufern des Flusses, welchen wir Nil nennen, erzeugt werde und daß er daher seinen N a m e n führe".

Crysolith

Plinius XXXVII, 42; Külb 1856, 4341 Anm. 1: Topas

Hyacinth

Plinius XXXVII, 41 f.; Külb 1856, 4340, Anm. 3 - Amethyst, aber eine hellere Sorte

Chrysolampis

Heliotrop

Hämatitis

Plinius XXXVII, 56; "(er) wird in Äthiopien erzeugt und ist sonst blaß, bei Nacht aber feurig". Plinius XXXVII, 60: "(er) hat die Farbe des Porrees und ist durch blutrote A d e r n geteilt. Sein Name kommt daher, weil er, besonders der äthiopische, wenn er in ein Gefäß mit Wasser geworfen wird und der Sonnenschein dazu fällt, diesen verändert"; Külb 1856; 4360, Anm. 9 - der grüne Jaspis mit blutroten Adern. Plinius XXXVII, 6 0 "blutrote Farbe".

- 594 Hämatit

Plinius XXXVI, 38: "Den Vorzug gibt er (Sotacus) ... dem äthiopischen; er ist am brauchbarsten zu Arzneien für die Augen und zu solchen, welche man Universalmittel nennt, desgleichen gegen Brandschäden".

Magnet

Plinius XXXVI, 25: "dem äthiopischen gibt m a n den Vorzug u n d wiegt ihn mit Silber auf; er findet sich in Zmiris; so heißt eine sandige Gegend Äthiopiens".

Blutsteinmagnet

Plinius XXXVI, 25;

Saffran

Plinius XXXVI, 25: gelber Blutsteinmagnet;

lygdinischer Stein

Plinius XXXVI, 13: "Der thebaische, mit goldenen Tropfen gesprenkelte Stein wird in dem zu Afrika gerechneten Teile Ä g y p tens gefunden und schickt sich durch eine gewisse natürliche Brauchbarkeit zu Läufern, u m die Augensalben zu reiben"; Külb 1856, 4178, Anm. 6 - eine Varietät des rosenrothen orientalischen Granats.

Sideropöcilos

Plinius XXXVII, 67; Külb 1856, 4369, Anm. 7 - bunter Eisenstein;

Ammonshorn

Plinius XXXVII, 60: "Das A m m o n s horn gehört zu d e n heiligsten Edelsteinen Äthiopiens und hat die Farbe des Goldes und die Gestalt eines Widderhorns; m a n rühmt a n ihm, daß er weissagende Träume hervorrufe".

Porphyr

Macadam 1955, 204;

Chalzedon

Griffith 1922, 119;

Feldspat

(grün)

Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 108;

Obsidian

Griffith 1922, 119; D i x o n 1963, 233 (?); Plinius XXXVI, 67, Plinius XXXVII, 65;

Marmor

Griffith 1922, 120; Verwers 1962, 27;

Kalzit

Arkell 1949 a, 123;

- 395 Zeolith

Griffith 1923, 108;

Breccie

Woolley 1910, 74- ff.;

lydit

Addison 1950 a, 12 ff.;

Sandstein

Arkell 1953, a, 96;

Ton/Lehm

Emery-Kirwan 1935, 74-; Griffith 1923, 108; Arkell 1953 a, 95, 96;

Stein

Junker 1925 a, 119; Firth 1927, 155, 187; Griffith 1923, 107; Vercoutter 1963 b, 136; Wolley 1910, 74 ff.; Arkell 1953 a, 95;

Glas, grün

Emery-Kirwan 1935, 92, 4-18, 4-20, 4-30, 4-36, 4-39; Arkell 194-9 a, 122; Addison 1950 a, 20; Griffith 1924-, 173, 174-; Dixon 1963, 233; Arkell 1953 a, 96; Reisner 1910, 205;

Glas, blau

Junker 1925 a, 119; Reisner 1910, 82; Firth 1927, 191, 220, 232; Reisner 1923 a, A, 4-9; Griffith 1924-, 1 7 3 , 174-, 178; Garstang 1911, 34; EmeryKirwan 1935, 78, 86, 92, 96, 206, 4-18, 4-22, 4-30, 4-36, 4-38, 4-39, 440 , 446 , 449; Arkell 1949 a, 122, 123, 124, 125; Arkell 1953 a, 92, 93, 95, 96;

Glas, rot

Reisner 1910, 205; Firth 1927, 232; Griffith 1924, 173; Firth 1915, 161; Emery-Kirwqn 1935, 418, 420, 422, 430, 438, 440, 446 , 449; Arkell 194-9 a, 125; Arkell 1953 a, 96;

Glas, weiß

Emery-Kirwan 1935, 92, 167; Reisner 1910, 205; Reisner 1923 a, A, 49; Griffith 1924, 173; Arkell 1949 a, 125; Arkell 1953 a, 96;

Glas, braun

Emery-Kirwan 1935, 430; Arkell 1949 a, 125; Arkell 1953 a, 96;

Glas, gelb

Emery-Kirwan 1935, 206;

- 396 Glas, schwarz

Griffith 1924, 173; Addison 1950 a, 20;

Glas, millefiori, gestreift

Junker 1925 a, 119; Reisner 1923 a, A, 49; Emery-Kirwan 1935, 430, 440; Griffith 1924, 173, 178; Verwers 1962,27;

Glas, Gold

Junker 1925 a, 119; Firth 1915, 161; Firth 1927, 191; Griffith 1924, 172; Griffith 1925, 79; Emery-Kirwan 1935, 78, 430, 436, 438, 446, 449; Arkell 1953 a, 92, 93, 94; Verwers 1962, 27;

Glas, Silber

Junker 1925 a, 119;

Glas (ohne Farbangabe)

Vercoutter 1963 b, 136; Addison 1950 a, 12 ff.; Almagro 1965, 88; Arkell 1934, 103; Simpson 1964, 94 f.;

Fayence (schwarz, weiß, blau, grün)

Griffith 1922, 121; Griffith 1923, 108, 109; Wolley 1910, 29; Junker 1925 a, 119; Reisner 1923 a, .A, 49; Emery-Kirwan 1935, 74, 81, 86, 89, 95, 167, 420, 428, 430, 446, 447; Verwers 1962, 27; Vercoutter 1963 b, 136; Dixon 1963, 229, 233; Thabit Hassan Thabit 1949, 112; Addison 1931, 197; Addison 1950 a, 12 ff.;

Glasur (rot, grün, blau)

Emery-Kirwan 1935, 420, 422; Reisner 1910, 59; Garstang 1911 b, 34, 35, 36; Firth 1927, 155; Griffith 1923, 108; Griffith 1924, 168^ 172, 174;

Gold

Junker 1925 a, 118; Firth 1927, 187; Griffith 1923, 107, 108, 109; Griffith 1924, 166 ff., 168;

Silber

Emery-Kirwan 1935, 155, 420, 435, 446, 447; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 107, 108, 109;Griffith 1924, 168, 169, 170; Vvoolley 1910, 29; BatesDunham 1927, 35, 37, 39, 42, 47, 51, 60, 61, 66;

Kupfer (auch vergoldet)

Junker 1925 a, 118; Reisner 1910, 59; Bates-Dunham 1927,

- 397 Bronze (auch vergoldet)

Emery-Kirwan 1935, 78, 442, 448; Reisner 1910, 77, 83; Firth 1927, 220; Reisner 1923 a, A, 48; Firth 1927, 220; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 106 f., 107, 108, 109; Griffith 1924, 168, 169; Maclver 1911, 128; Bates-Dunham 1927, 47, 61, 66, 68; Woolley 1910, 29; Adams 1963, 30; Save-Soderbergh 1963 a, 65; Almagro 1963, 182; Almagro 1965, 88; Simpson 1964, 94 f.; Dixon 1963, 229, 233; Arkell 1949 a, 122, 123;

Eisen

Emery-Kirwan 1935, 429, 430; Junker 1925 a, 118 f,; Reisner 1923 a, A, 48; Griffith 1923, 108; Woolley 1910, 116; Almagro 1963, 182; Almagro 1965, 88; Arkell 1949 a, 122, 123; Arkell 1953 a, 95;

Elektron

Firth 1915, 161;

Blei

Junker 1925 a, 118 f.; Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 108;

Messing Elfenbein

Firth 1927, 191; Griffith 1922, 120; Griffith 1923, 108;

Straußenei

Bates-Dunham 1927, 35, 38; Griffith 1922, 121; Griffith 1924, 174; Griffith 1925, 79; Addison 1931, 197; Addison 1950 a, 20; Thabit Hassan Thabit 1949, 112; Arkell 1949 a, 123; Arkell 1953 a, 92, 94, 95, 96; Almagro 1965, 88;

Perlmutter

Woolley 1910, 116 ff.;

Muschelsubstanz

Emery-Kirwan 1935, 90, 420, 430, 438, 447; Reisner 1910, 205; Reisner 1923 a, A, 49; Griffith 1922, 121; Griffith 1923, 109; Griffith 1924, 174, 178; Griffith 1925, 79; Bates-Dunham 1927, 36; Addison 1931, 197; Arkell 1949 a, 122, 123; Arkell 1953 a, 94;

Koralle

Bates-Dunham 1927, 60;

Bernstein

Plinius XXXVII, 11;

Leder

$98 Emery-Kirwan 1935, 444; Woolley 1910, 29;

Menscheiihaar

F i r t h 1927, 155;

Giraffenhaar

Almagro 1965» 88;

e. Körperbemalung Herodot (VII, 69) schreibt über die meroitischen Soldaten, die auf persischer Seite gegen die Griechen kämpften: "Für die Schlacht färbten sie ihren Körper zur Hälfte mit Kreide, zur anderen Hälfte mit Mennig" und Plinius berichtet, daß die Hipporeen "ihren schwarzen Körper mit Rötel bemalen" (Plinius VI, 35)» A n anderer Stelle bemerkt er: "...ich weiß, daß noch heutzutage der Mennig bei den äthiopischen Völkern beliebt ist und die Vornehmen sich ganz damit bemalen und daß dort die Götterbilder diese Farbe haben" (Plinius XXXIII, 36). E r weist auch darauf hin, daß gemäß Timagenes, einem griechischen.Historiker aus Alexandrien (um 55 v. Chr.), Mennig aus Äthiopien komme (Plinius XXXIII, 40). Das rote Eisenerz Hämatit nennt er ein Universalmittel und besonders wirksam als Arznei für die Augen (Plinius XXXVI, 38; vgl. S. 394). Bei einigen Leichen konnte festgestellt werden, daß die Haare (vgl. S. 387) und die

Fingerspitzen

(vgl. S. 376) mit Henna rot gefärbt worden waren. Farbklumpen sind nur spärlich belegt. Selten fanden sich rote Farbspuren (Reisner 1910, 78; Woolley 1910, 116 ff.), noch seltener eine graue Farbe (Reisner 1923 a, A, 48). In einem Grab entdeckte m a n schwarze, dunkelrote, blaue, gelbe t

orangefarbene Klumpen, die

nicht notwendigerweise der Körperbemalung gedient hab e n müssen.(Reisner 1910, 78). Schminkmuscheln (Griffith 1923» 105) oder Schminkpaletten (Emery-Kirwan 1935» 115; Griffith 1923, 105 - mit Spuren von grüner und schwarzer Farbe; Griffith 1924, Tafel LVII; Macadam 1955» 203 ff«, Tafel CIV, Fig. b) sind weitgehend zugunsten der "kohl pots"

- 399 aus Holz, Knochen oder Elfenbein aufgegeben worden (Emery-Kirwan 1935» 4-37, 44-3; Firth 1927, 155; Reisner 1923 a, A, 4-8; Griffith 1924-, 174; Simpson 1961, 94- f.; Simpson 1964-, 21; Vercoutter 1963 b, 136; Almagro 1963, 182; Woolley 1910, 71, 116 ff., Tafel 23). Daneben gab es Toilettenkästen, oft aus Holz mit einer Elfenbeineinlegearbeit (Winter 1965, 238; Emery-Kirwan 1935» 156, 158; Woolley 1910, 69 ff., Tafel 23; Vercoutter 1963 b, 136) und Salblöffel (Griffith 1923, 105, Tafel XXIII; Emery-Kirwan 1935, 92). Schminkgriffel aus Glas, Holz, Elfenbein, Bronze oder Eisen fanden sich relativ häufig (Garstang 1911, 34-; Emery-Kirwan 1935, 120, 4-38* 444; Griffith 1923, 105; Woolley 1910, 66, Tafel XXXVI; Vercoutter 1963 b, 136; Almagro 1963, 182). Auf die Verwendung von Harz bei der Leichenbehandlung wurde schon hingewiesen (vgl. S. 376, 377)» S e l t e n lag es in Klumpen im Grab (Reisner 1910, 200). f. Tatauierung In Aksha fanden sich zwei Leichen, deren Körper tatauiert waren; auch ein Kopf wies Tatauierungsmerkmale auf (Vercoutter 1963 b, 136). S e l t e n sind Plastiken am ganzen Körper oder auch nur am Bauch mit dieser Art v o n Körperschmuck verziert (Griffith 1923, Tafel XXIX, Fig. 2; Woolley 1910, Tafel 96). Besonders häufig und bis heute in Nubien nachzuweisen (z.B. Herzog 1957, Abb. 30, 31; Gerster 1964, 174) ist die Sitte, auf jeder Wange drei senkrechte Schnitte anzubringen, die sich auf d e n Darstellungen manchmal auch über der Brust und auf den Oberarmen finden. Dieser Brauch läßt sich nicht

archäologisch,

sondern nur durch Stelen, Plastiken, Gemälde und durch einen anthropomorphen Tonsarg b e l e g e n (Maclver 1909, Tafel 20; Sadik Nur 1956, 86 f., Tafel XIII; Woolley 1910, Tafel II; Griffith 1924, Tafel L H , Fig. 4; Emery-Kirwan 1935, Tafel XXVII, XXIX; Vercoutter 1956 b , 87; Macadam 1955, Tafel XXXIV; Doresse 1956, Tafel 33).

- 400 g. Deformation Das Durchbohren der Lippen wird von den antiken Schriftstellern erwähnt (vgl. S. 390); dasselbe wird für die Ohren und Nasen anzunehmen sein. Zumindest für die Männer der E-Gruppe ließ sich die Beschneidung nachweisen (Smith 1910, 84; Bull. I, 29). Herodot weiß, daß diese Sitte bei den Ägyptern und den Äthiopen uralt ist (Herodot II, 104). Dem meroitischen Königshaus zur Zeit des Pianchi galten die unbeschnittenen libyschen Fürsten als unrein und wurden nicht von ihm empfangen (Urk. III, 54). Eine als "Negerin" bezeichnete Frau hatte die beiden oberen Schneidezähne so gefeilt, daß sie ein weites V bildeten. Die unteren Schneidezähne scheinen ganz entfernt worden zu sein (Bull. VI, 28, Tafel VI, Fig. 1 und 2). Ein Mann der E-Gruppe hatte die Zähne beider Kiefer an den Seiten angüfeilt; die beiden oberen Schneidezähne waren halbmondförmig abgeschliffen worden (Bull. V, 23). 4. Werkzeuge a. Waffen Am häufigsten sind in den Gräbern Pfeilspitzen nachzuweisen; in den Königsgräbern fanden sich Spitzen aus Feuerstein, Quarzit und Karneol (Dunham 1950 a, 13, 15, 17, 72 und Tafel LXXI, Fig. C; Dunham 1955 a, 26?, 121?), einige sind auch aus Elfenbein (Dunham 1950 a, 13, 17)» Doch werden sie in der Hauptsache zu Zeremonialwaffen gehört haben. Im allgemeinen sind die Pfeilspitzen aus Bronze oder Eisen (Griffith 1923, 105; Griffith 1924, Tafel LVII; Griffith 1925, 77; Garstang 1911 b, 33 und Tafel LIV, Fig. 16; Emery-Kirwan 1935, 93, 422, Fig. 397; Eeisner 1923 a, A, 48; Woolley 1910, 30, 66, Tafel XXXIV; Arkell 194-9 a, 121; Arkell 1953 a, 93, 95, 96; Simpson 1961, 94- f.)» Meist sind sie mit einem Widerhaken versehen; in Karanog konnten dreizehn verschiedene Pfeiltypen eruiert werden (Woolley 1910, Tafel 34-). Selten fanden sich noch

- 401

-

Spuren eines Holz- oder ftohrschaftes (Arkell 1953 a, 93)* In Karanog wurde festgestellt: "The shaft of the arrows were of reed, the iron shaft being inserted and the end of the shaft bound with sinew" (Woolley 1910, 66 und Tafel 36). Pfeil und Bogen sind Attribute des löwengestaltigen Kriegsgottes Apedemak (Hintze 1962 b, 179 und Fig. 5; Hintze 1962 c, 10 f. und Tafel II a; Hintze 1963 a, 218 f.)» dem König werden sie von Amun verliehen (Schäfer 1901, 22 - Nastasen-Stele, Z. 63; Macadam 194-9» 58). Oft hält der Herrscher auch einen Bogen in der Hand (Chapman 1952, Tafel 6 A, 6 B, 22 A, C, 17» 30 C) oder sie liegen als Symbol der unterworfenen "Neun Bogenvölker" nach ägyptischem Muster unter seinem Thron (Chapman 1952, Tafel 4 E, 5 A, 18 B,D, 21 D, 22 A, 23 F). Das Heer des Pianchi war (nach Urk. III, 12) mit Pfeil und Bogen ausgerüstet, wenn auch die betreffende Stelle ein Zitat aus der Sinuhe-Geschichte ist (Gardiner 1935» 220, Anm. 3)» Bogenschützen werden jedoch auch in der Harsiotef-Inschrift genannt (Budge 1966, 47), ebenso in den Annalen des Sanherib (Luckenbill 1924, 31, Z. 79). Fast alle antiken Schriftsteller erwähnen Pfeil und Bogen als Kriegswaffe der Meroiten. In Bezug auf die Pfeile berichtet Herodot: "...dazu hatten sie kurze Bohrpfeile, deren Spitze^ nicht Eisen, s o n d e m S t e i n war..." (Herodot VII, 69). Ihre Schießkunst war berühmt (Plinius VI, 35)« Ausführlich werden Bogen beschrieben, die sich möglicherweise in Khartum (Arkell 1949 a, 121) und mit einiger Wahrscheinlichkeit in Karanog fanden, da in einem Grab dieses Friedhofs Holzfragmente und eine gedrehte Lederschnur lagen (Woolley 1910, 116 ff»). Nach der Erzählung, die Herodot in Ägypten hörte, waren die Perser nicht fähig, die großen Bögen der Meroiten zu spannen (Herodot III, 21» 30); bei der Heeresbeschreibung heißt es: "Ihre Bogen waren aus Palmstreifen gemacht und nicht weniger als vier Ellen

- 402 lang ..." (Herodot VII, 69). Strabo berichtet von dreieiligen, hölzernen, im Feuer gehärteten Bogen (Strabo XVII, 822).

Diodor schreibt über negroide Nilbe-

wohner: "Bewaffnet sind sie ... mit hölzernen, vier E l l e n langen Bogen. Auf diese treten sie mit dem Fuß, w e n n sie sie spannen" (Diodor III, 8). E s wird sich demnach um verstärkte B ö g e n handeln, die eine große Schußweite hatten; sie setzten dem Spannen einen beachtlichen Widerstand entgegen (Bonnet 1926, 119, 133» vgl. Herodot III, 30). Auf d e n Bildern werden die B o g e n verschiedener Größen eingedrückt wiedergeg e b e n (Griffith 1924, Tafel XLVIII, Fig. 7; Chapman 1952, Tafel 4 E, 5 A, 6 A, B, 17, 18 B, D, 21 D, 22 A, C, 30 C). Spuren von Köchern, meist aus dekoriertem Leder, fanden sich in einigen Gräbern (Garstang 1911, 32; Arkell 1949 a, 121; Arkell 1953 a, 93 ?). Daumenringe aus Stein ("archer's loose") sind erstmalig in der meroitischen Epoche nachgewiesen

(Griffith

1924, 156, Tafel XXXVII, Fig. 2, Tafel LVII; Griffith 1925, 78; Garstang 1911, 33, Tafel XXXVI, Fig. 2; Addison 1931, 197, Tafel XV, Fig. 7, 8, 9; Arkell 1949 a, 122; Dunham 1955 a, 120 und Fig. 89). Naturgemäß wurden sie am Daumen der rechten Hand getragen (Kronenberg 1962, Tafel T,XXXIII, Fig. a). Abgesehen von Pfeil und Bogen spielten auch Lanzen eine gewisse Rolle. Könige und auch Königinnen durchbohren mit dieser Waffe ihre Feinde 1952, Tafel 17, 31

(Chapman

Eine Schlachtszene aus Meroe

zeigt einen Kampf, der zum Teil mit L a n z e n geführt wird (Garstang 1911 b, Tafel XXXII, Fig. 2). Herodot berichtet: "Ferner hatten sie Lanzen, denen ein zugespitztes Antilopenhorn vorn als Spitze diente" (Herodot VII, 69). Strabo schildert, daß im Kampf gegen die Römer Speere (oder Lanzen ?) eingesetzt wurden (Strabo XVII, 791); auch Diodor (III, 8) erwähnt "kurze Speere", also wohl Lanzen. Die Verwendung von Antilopenhörnern, von denen auch Diodor weiß: "Die Schutzwaffen ... sind die großen,

schnei-

- 403 denden Hörner der Oryngen, die zu diesem Zwecke sehr brauchbar sind" (Diodor III, 28), läßt sich archäologisch nicht mehr nachweisen. Nur in einem Grab von Meroe lagen Gazellen(?)hörner (Garstang 1911 b, 34). Archäologisch zu belegen sind demgegenüber fast nur Lanzen oder Speere mit einer Eisen-, seltener mit einer Bronzespitze (Griffith 1923, 105; Firth 1927, 155, 187 und Fig. 29 a 3; Reisner 1923 a, A, 48; Woolley 1910, Tafel 35; Thabit Hassan Thabit 194-9» 112; Hintze 1962 b, 185 und Fig. 14; Verwers 1962, 27; Garstang 1911, Tafel LIV; Dunham 1950 a, 24; Dunham 1955 a, 12, 155, 166, 187, 211, 249). Strabo (XVII, 791) bemerkt, daß die meroitischen Krieger auch mit Schwertern ausgestattet waren; in Kawa fand man die Gußform eines Schwertes (Macadam 1955, Tafel LXXXVI, Fig. a). Die Kriegsdarstellung in Meroe (Garstang 1911 b, Tafel XXXIII, Fig. 2) zeigt, daß mit einem kurzen, breiten Dolch gekämpft wird: ein Ersatzdolch oder die Dolchscheide wird mit Hilfe eines Riemens, der über die Schulter verläuft, so befestigt, daß der Gegenstand auf dem Rücken des Kriegers liegt und ihn beim Kampf nicht behindert. Dolche oder Schwerter finden sich einigemale in den Gräbern (Garstang 1911 b, 34 und Tafel LIV, Fig. 20; Reisner 1923 a, A, 48 und Fig. 22, Nr. 74; Woolley 1910, 30). Auch Eisenmesser wurden als Waffe benutzt; eines war mit einem Lederriemen am linken Oberarm eines Skelettes festgebunden. Eine in der Nähe liegende Lederscheide scheint dazu gehört zu haben (Emery-Kirwan 1935, 429, 430). Strabo nennt auch Streitäxte unter den Waffen, mit denen die Meroiten gegen die Römer kämpften (Strabo XVII, 791); auch meroitische Herrscher werden mit dieser Waffe abgebildet (Chapman 1952, Tafel 22 C). Eine Kampfszene aus Meroe zeigt ebenfalls Streitäxte, die an einem langen Schaft befestigt sind (Garstang 1911 b, Tafel XXXIII, Fig. 2). In den Gräbern fanden sich einige Ixte aus Stein (Hintze 1962 b, 185; Macadam 1955»

- 404- 202 ff., Tafel CIV), meist sind sie jedoch aus Bronze oder E i s e n (Woolley 1910, 66, Tafel 25; Griffith 1922, 118 f.; Guiffith 1924, Tafel LXXI, Fig. 9; Dunham 195 81, 87). Beschlagene Keulen erwähnen Herodot (VII, 79) und Diodor (III, 33); einige Darstellungen zeigen möglicherweise, wie der König mit dieser Waffe seine Feinde erschlägt (Chapman 1952, Tafel 32 D?). Archäologisch lassen sich Keulen, die einen zeremonialen Charakter zu h a b e n scheinen, k a u m nachweisen (Hintze 1962 b, 185; Macadam 1955, 202; Dunham 1957, Bar. 24). Diodor berichtet außerdem noch über einen Stamm im meroitischen Reich:

11

...haben sie ihre Pfeile

verschossen

so wehren sie sich mit hölzernen Prügeln" (Diodor III, 8) und über einen anderen Stamm: "(sie) fallen mit Prügeln, die im Feuer gehärtet sind und mit Steinen, auch mit Geschossen, über sie (die w i l d e n Tiere) her" (Diodor III, 25). Einigemale sind Wurfhölzer abgebildet (Dunham 1950 a, 59, Fig. 2 0 h ; B e a r d s l e y

1929,

Fig. 1); sie wurden in der Hauptsache für die Vogeljagd verwendet. Als Abwehrwaffe sind Knüppel neben Steinen wohl die gebräuchlichste und primitivste Form v o n Kampfmitteln. Bei der Belagerung von Memphis ließ Pianchi die Stadt mit Steingeschossen angreifen (Urk. III, 32). Zum Schutz dienten Schilde, die nach Diodor (III, 8 f., 33) und Strabo (XVII, 791) rund waren und aus Leder bestehen sollen. In einem Grab in Meroe fand sich ein runder, verzierter Schild (Dunham 1957, Tafel LXIV B); in Karanog soll sogar ein "corslet of ox hide" entdeckt worden sein (Woolley 1910, 30). Auf einigen Darstellungen tragen ausländische, wohl römische oder griechische, Gefangene Helme (Chapman 1952, Tafel 7 D; Garstang 1911 b, 26 und Tafel XXXIII, Fig. 3). In d e n Annalen des Sanherib heißt es: "...the bowmen, chariots and horses of the king of Meluhha (zu dieser Zeit ist Äthiopien damit gemeint) a countless host" und "The Egyptian Charioteers and princes,

- 4-05 together with the charioteers of the E t h i o p i a n king ..." (Luckenbill 1924, 31, Z. 79 f. und 32, Z. 3 f.). In der schon mehrfach zitierten Kampfszene aus Meroe

(Gar-

stang 1911 b, Tafel XXXIII, Fig. 1) wird ein leichter zweirädriger Streitwagen gelenkt. W a g e n mit vier

(Griffith

1922, Tafel XXXII; Chapman 1952, Tafel 16 B) oder sechs R ä d e r n (Griffith 1922, Tafel XXXII, Fig. 7) sind durch einige Abbildungen belegt. Die sechsrädrigen Kastenw a g e n können nicht als Streitwagen, vielleicht aber als Transportwagen des Trosses Verwendung gefunden haben. Über die im Krieg eingesetzten Tiere wird weiter u n t e n zu b e r i c h t e n sein (vgl. S. 438). b. Geräte Bei der Herstellung v o n Geräten wurde Gestein zugunsten v o n Metall als Material weitgehend

aufgegeben.

Steinwerkzeuge, besonders solche aus Feuerstein, schein e n wie in Ägypten meist Zeremonialgeräte gewesen zu sein. So berichtet Herodot über die ägyptische Einbalsamierung (Herodot II, 86): "Dann macht m a n mit einem scharfen äthiopischen S t e i n einen Schnitt in die W e i chen ...". Feuersteinmesser sind im meroitischen B e r e i c h nicht sicher belegt (vgl. aber Dunham 1955 a, 26, 121). Sie b e s t e h e n fast immer aus E i s e n

(Griffith

1922, 118 f.; Griffith 1925, 77; Garstang 1911 b, Tafel LIV; Woolley 1910, 116 ff.; Maclver 1911, 128; Reisner 1910, 95; Griffith 1924, Tafel LV; Hewes 1964 b, 179). Ob die Messer i n der Hauptsache Haushaltsgeräte

oder

Waffen waren (vg.1. S. 403) ist ebenso wie bei Beilen und Äxten (vgl. S. 403f.) schwierig zu beurteilen. Meißel sind dagegen zu den Werkzeugen zu zählen; sie sind aus Bronze oder Eisen (Woolley 1910, 66, Tafel XXV; Griffith 1922, 119; Simpson 1961a, 94 f.). Alle genannten Geräte wie auch Hacken u.ä. finden sich als Modellwerkzeuge unter den Grundsteinbeigaben der Pyramiden (so z.B. Dunham 1950 a, Tafel LXXIII; D u n ham 1955 a, Tafel CXXX ff.). In Karanog k a m auch eine Metallsäge vor (Woolley 1910, 116 ff.).

- 406 Werkzeuge zum Reiben, Mahlen und Stampfen waren aus Stein (Garstang 1911^,15; Firth 1927, Tafel 23 c; Hintze 1962 b, 109; Hewes 1964j>,179; Griffith 1924, Tafel LV; Emery-Kirwan 1935, 120, 447; Dixon 1963, 233 und Tafel LI a; Arkell 1953 a, 95; Macadam 1955, 202 ff., Tafel LXII a, CV c). Wetzsteine sind selten (Maclver 1911, 128). Steinringe, die wahrscheinlich als Grabstockbeochwerer benutzt wurden, kamen nur im sudanischen Raum vor (Griffith 1911 b, Tafel XI; Macadam 1955, 204 und Fig. 77; Hintze 1962 b, 189). Neben Ahlen und Nadeln aus detail oder Elfenbein bzw. Holz (Reisner 1910, 59; Emery-Kirwan 1935, 440; Maclver 1911, 128 ?) fand man auch Bohrer (Griffith 1924, Tafel LXXI, Fig. 10). Wichtig waren auch Spindeln und Wirtel, wie aus dem häufigen Vorkommen von Leinen- und Baumwollstoffen zu entnehmen ist; sie sind meist aus Holz oder Elfenbein (Garstang 1911 b, 15, 34, 35, 47 - alle aus Ton; Woolley 1910, 116 ff.; Firth 1915, 160; Reisner 1910, 59, 79 ?). Die bei Abu Simbel getätigten Ausgrabungen des Museums in Leiden forderten neben SpinnwirteIn auch Spinnschiffchen, Webgfewichte und Spulen zutage(Klasens 1963, 65, Abb. 19). Einen breiten Raum nehmen die Geräte zur Körperpflege ein: Pinzetten (Griffith 1924, 165, Tafel LXXI; Griffith 1923, 105; Simpson 1961, 94 f.), Rasiermesser (Griffith 1923, 105), Lockenbrenner (Woolley 1910, 66, Tafel XXV; Griffith 1924, Tafel LXXI; Griffith 1925, 77). Die Metallspiegel haben besonders in den Königsgräbern oft sehr kunstvoll geformte Griffe (Dunham 1950 a, Tafel LXII; Dunham 1955 a, Tafel XLV, XCI f.), doch auch in den Privatgräbern sind oft sehr schöne Stücke (Griffith 1924, Tafel LV, LVI; Griffith 1925, 77; Griffith 1923, 104). Auf die Betten wurde schon an anderer Stelle hingewiesen (vgl. S. 379); Kopfstützen sind nur selten belegt (Griffith 1923, 105; Emery-Kirwan 1935, 74).

- 407 Metallgefäße aus Gold, Silber, Bronze E i s e n k o m m e n sehr oft vor. Besonders h ä u f i g

oder

werden

sie v o n d e n m e r o i t i s c h e n K ö n i g e n d e n T e m p e l n g e schenkt (z.B. Macadam 194-9, 5, 6, 7, 8, 9, 33, 34, 35, 60, 61, 6 7 ) . V o n w e l c h a u s g e s u c h t e r S c h ö n h e i t diese Gefäße s e i n k o n n t e n , z e i g e n die Funde auf d e n K ö n i g s f r i e d h ö f e n (z.B. D u n h a m 1 9 5 0 a, Tafel X L f., LXIV; D u n h a m 1955 a, Tafel LXXXIX f.; a u c h M a c a d a m 1955, Tafel LXXXIII). Metallgefäße sind auch i n P r i v a t g r ä b e r n oft belegt ( W o o l l e y 1910, 59 f f . , Tafel 29 ff.; G r i f f i t h 1923, 92 f., 105; G r i f f i t h 1924, 147, 153 f., 177, Tafel LIII ff., LXIX; R e i s n e r 1923 a, A, 47; Junker 1925 a, 118 f.; F i r t h 1927, 187, 231; E m e r y K i r w a n 1935, 74, 88, 120, 423, 433, 444; 1925, 76; S i m p s o n 1961, 94 f. u n d Fig. 5;

Griffith Säve-Söder-

b e r g h 1963 a, 65; V e r c o u t t e r 1963 b, 136; Almagro 1963, 182; Almagro 1965, 85, 86, Tafel X I I I a;

Adams

1963, 30; D i x o n 1963, 228, 229; A d d i s o n 1950 b, 12 ff., Fig. 4 ) . Einige B l e i s c h ä l c h e n w u r d e n entdeckt (Junker 1925 a, 118 f.), einmal sogar e i n M e s s i n g g e fäß (Firth 1927, 231, Tafel 29, Fig. b, d). Bunte Glasgefäße k o m m e n vor (Woolley 1910, 72 f f . , Tafel 37 ff«; G r i f f i t h 1922, 120; G r i f f i t h 1924, 147, 153, Tafel LI; G r i f f i t h 1925, 78; R e i s n e r 1923 a, A, 47; Garstang 1911 b , 33, 34, Tafel X X X V I I , Fig. 3; J u n k e r 1925 a, 119; F i r t h 1927, 231, Tafel 29 c;

Emery-Kirwan

1935, 81, 120, 122, 425, 429, 436, 439, 441, 450; Adams 1963, 30 u n d Tafel III b ; S ä v e - S ö d e r b e r g h 1963 a, 66, Tafel X I I b; S i m p s o n 1964, 21), auch Gefäße aus Fayence

(Reisner 1910, 78; R e i s n e r 1923 a, A , 47;

G r i f f i t h 1922, 121 f.; G r i f f i t h 1923, 104; Adams 1963, 29, 30; Almagro 1963, 182; Hewes 1964 b, 179; A l m a s r o 1965, 86), aus S t e i n (Dunham 1950 a, Tafel X X X V I I I f.; D u n h a m 1955 a, Tafel LXXIX ff.; G r i f f i t h 1922, 120; G r i f f i t h 1923, 90 f.; R e i s n e r 1910, 78) u n d aus H o l z (Vercoutter 1963 b , 136; Arkell 1953 a, 93 - aus Mahagoni). L a m p e n u n d R ä u c h e r g e f ä ß e sind meist aus Ton, seltener aus Glas u n d a n d e r e n M a t e r i a l i e n

(Macadam

- 408 -

1955, Tafel LXXXVI d; Woolley 1910, 61; Reisner 1910, 78, 85, 89; Almagro 1963, 182). Auch. Glocken kommen in den Gräbern vor. Meist gehörten sie zu Pferdegeschirren oder wurden von Rindern getragen, doch finden sie sich auch als Anhänger bei Halsketten (Reisner 1910, 77; Hewes 1964-,b, 179; Griffith 1924, 177, Tafel LXIX; Emery-Kirwan 1935, 120). In den meisten Fällen sind sie aus Bronze und haben einen Eisenklöppel; ihre Gestalt ist länglich oval oder halbkreisförmig; nach unten hin sind sie weit geöffnet. Zu den Fanggeräten gehören Angelhaken (Verwers 1962, 27; Museum in Leiden) und Harpunen (Griffith 1922, 119; Griffith 1923, 105; Griffith 1924, Tafel LXXI). Die letztgenannten Geräte können auch Speerspitzen sein, doch fand man eines von ihnen zusammen mit zwei Fischen in einem Grab (vgl. S. 382). 5. Tonwaren a. Tongefäße Die meroitischen Tonwaren sind meist auf der Töpferscheibe hergestellt und in großen Brennöfen gebrannt worden (Adams 1962 b, 62 und Tafel XVI a; Adams 1963, 28). Sie sind von einem außerordentlich großen Formenreichtum (Junker 1925 a, 113, Tafel X; Emery-Kirwan 1935, 509 ff., Tafel 30 f, 37 ff.; Garstang 1911 b, Tafel XXXVII f., XLI ff.; Griffith 1923, 9^- ff., Tafel XVII f.; Griffith 1924, 147 ff., Tafel XV ff.; Griffith 1925, Tafel XXII f.; Griffith 1926, Tafel XVII f.; Griffith 1922, Tafel LVI ff.; Woolley 1910, Tafel 41 ff.; Arkell 19^-9 a, Tafel 106 ff.; Arkell 1953 a, Tafel 43, Fig. 46 ff.; Firth 1915, Tafel XXIV; Reisner 1910, 244; Reisner 1923 a, A, 41 ff., Fig. 12 ff.; Dunham 1950 a, Tafel XLII ff.; Dunham 1955 a, Tafel LXXXIV ff., CXXXIV ff.; Macadam 1955, Tafel XXXII f.; Adams 1964 b, 126 ff.). Eine neuere Untersuchung von Adams (1964 b, 126 ff.) ergab folgende Klassifikation der meroitischen Tonwaren:

- 409

-

A. Cups (Fig. 1); B. Beakers (Fig. 1); C. Bowls (Fig. 2); D. "Basins" (Fig. 3); E . Lekythoi and Small Bottles (Fig. 4); F. Pitchers (Fig. 5); G. Amphorae (Fig. 5); H. Bottles (Fig. 6); J. Pots and Jars (Fig. 7); K. Large storage Jars (Fig. 8). Die Dekorationen werden folgendermaßen aufgegliedert: a. White Slipped; b. Red Slipped; ab. Redand-VVhite; c. Smudged; d. Fine Striped; e. Special Striped; f. Bold Striped; g. Classic Meroitic; fg. Striped Classic; h. Graeco-Roman; j. Domestic; x. Unslipped; dazu kommt noch die Relief Decoration (Adams 1964 b, 143 ff.). Charakteristisch für die meroitische

Töpferei

ist der "Classic Meroitic Style", eine m e i s t friesartige Bemalung der Töpfe mit geometrischen, Pflanzenoder Tierdekors (vgl. Adams 1964 b, 148 ff., Fig. 10, 11, 12). A n geometrischen Mustern kommen hauptsächlich Streifen, Wellenlinien, Rauten, Dreiecke, Vierecke, Zickzacklinien vor (vgl. Adeems 1964 b, 147 ff., Fig. 9 ff.; Reisner 1923 a, A , Fig. 12 ff.; Griffith 1924, Tafel XV ff.). Die Pflanzenmotive sind meist Lotos und Weinlaub; v o n Tieren kommen Vögel (meist Perlhühner) und Reptilien (meist Krokodile und Frösche) vor. Menschen wurden nicht oft gemalt (Griffith 1924, Tafel XXVI, XXXIII, XLVIII; XLVI, XLVII, L H ; Woolley 1910, Tafel 43; Emery-Kirwan 1935, Tafel 41; Macadam 1955, Tafel XXXIV). E i n häufiges Motiv sind maskenartige

Gesichter.

Woolley (1910, 57) bemerkt dazu: "It is difficult to resist the impression that these heads are meant for those of demons rather than of m e n ... The first of this type found was naturally christened Hathor on the strength of the cowlike ears ... Such drawings ... if they are more than mere caricatures of the h u m a n face employed for decorative motives must refer to some cult of which nothing is at present known". In d e n Masken scheinen einige Gestalten, so vor allem die Schutzgötter B3.t oder Hathor u n d Bes, der sich schon in den vorhergehenden Kulturen oft als Amulett,

- 4-10 fand, und in einigen Fällen auch eine Löwengottheit Versehmolzen zu sein (Emery-Kirwan 1935, 159, Fig. 157, Nr. 7, Tafel 41; Bates-Dunham 1927, Tafel LXII, 1XIV; Maclver 1909, Tafel 24, 25; Woolley 1910, Tafel 42, 49, 51, 55, 57, 70, 93, 99; Griffith 1924, Tafel XVI, XXV, XLV, XLVI, L, LI, L H ; Verwers 1962, Tafel VI, Fig. a; Museum in Leiden; Adams 1964 b, 150, Fig. 12, Nr. 60, 61, 62).

Trotz der Kuhohren und der

breiten Löwennase trägt eine Maske drei senkrechte Schnitte (Adams 1964 b, 150, Fig. 12, Nr. 61), die auf vielen menschengestaltigen Abbildungen entdeckt werden konnten (vgl. S. 399). Die meisten Tongefäße wurden bemalt, doch kommen besonders im sudanischen Raum viele eingeritzte oder eingedrückte Dekors vor, meist geometrische Muster wie Dreiecke, Rauten, Halbkreise,

Zickzacklinien,

Netze, Fischgräten (Arkell 1949 a, Töfel 106, 107, 108; Arkell 1953 a, Tafel 43; Griffith 1924, Tafel XV, XLI, XLII, XLIII, XLIV; Emery-KirWan 1935, Tafel 31 P; Garstang 1911 b, Tafel XLII ff.). A u c h Tierund Pflanzenmotive finden sich. Interessant sind Verzierungen mit spitzen, leicht zur Seite geneigten Dreie c k e n auf einer Tonscherbe von Meroe (Garstang 1911 b, Tafel LIII, Fig. 1 7 ) - Außer in d e n prähistorischen Kulturen des Sudan ist diese Verzierung auch in Ostafrika belegt (vgl. S. 301 f.). A n Topfsonderformen ist der Saqiya-Topf

zu

nennen, der zu dem v o n Rindern betriebenen Göpelschöpfwerk gehört. Diese Form der Bewässerung soll durch persischen Einfluß entstanden sein (Herzog 1957, 136). Die Töpfe h a b e n die Form eines großen Kruges und sind a n der Unterseite mit einem Ansatzrohr versehen (Emery-Kirwan 1935, 117, 121, Fig. 93, 105; Griffith 1924, Tafel XXI, Fig. XXV a; Adams 1964 b , 139, Fig. 7, Nr. 8; Bates-Dunham 1927, 52, Tafel XXIX, Fig. 2 E). Bemerkenswert sind auch Krüge, manchmal m i t einem Ausguß, die einen eingesetzten Filter haben. Sie Sollen zur Bierbereitung verwendet worden sein. Firth

- 411

-

(1927, 168) erläutert die Bedeutung dieser Topfe folgendermaßen: "... device for serving barley beer or other liquids in which there are floating grains. The instrument is lowered into the liquid which enters by means of the strainer holes. The thumb is then applied to the orifice at the other end, and the instrument is raised full of liquid which is prevented from running out by the vacuum formed above it (in the principle of the pipette)".

Das von F i r t h beschriebene

Gefäß war eine große schlanke Flasche; ähnliche B e hälter finden sich auch auf anderen F r i e d h ö f e n (Griffith 1924, Tafel.XXI; Emery-Kirwan 1?935, 88, Fig. 68, 424, Fig. 401, Tafel 38). Außerdem gibt es auch Amphoren mit Ausguß und Filter (vgl. z.B. Griffith 1924, Tafel XXVI; Emery-Kirwan 1935, 83, Fig. 64, 115, Fig. 145), ebenso einhenklige Krüge mit oder ohne Filter und Ausguß (Griffith 1924, Tafel XXIII). Oft sind Töpfermarken auf d e n Gefäßen angebracht (Dunham 1965, 134 ff.). Baumann (1964, 13 ff.) und Straube

(1965,

231 ff.) leiten die "dimple based pottery", die eine außerordentlich große Bedeutung für die

Kulturgeschich-

te des östlichen und zentralen Afrika hat

(Straube

1965, 231),aus dem christlich-nubisehen Raum her (Baumann 1964, 56; Straube 1965, 253 ff.). Die Charakteristika der BodendeIlea-Keramik sind runde, meist flache Dellen v o n 2 bis 6 cm Durchmesser im Zentrum des äußeren Gefäßbodens und ein; kurvolinearer Dekorationsstil (Straube 1965, 231). Straube nimmt an, daß die Bodendelle bereits als voll ausgebildetes Element der Toreutik aus dem ostmediterranen R a u m nach Afrika gelangte und dort erst später aus der Toreutik in die Töpferei übernommen wurde (Straube 1965, 240). A l s Beweis dafür führt er an, daß die ältesten Gefäße mit Bodendellen im nubischen R a u m Metallschalen w a r e n (aus der 18. Dynastie in Aniba: Steindorff 1937, Tafel 98; meroitisch in Karanog: Woolley 1910, Tafel 29;^ linigemale in der X-Kultur) und erst in der christlich-nubischen Epoche in T o n übertragen wurden. ' ebenfalls: Millet 1963, 162, Fig. 16

- 412

-

Doch wurde b e i der K l a s s i f i k a t i o n der A-Grup' p e n - T ö p f e r e i f e s t g e s t e l l t , daß zwei Gefäßtypen (Typ A I I I a und Typ A V b - Nordstrom 1 9 6 2 , 5 3 , 5 4 ) "dimpled basetf besäßen. Leider f e h l e n genaue A b b i l dungen; nach den Unirißzeichnungen (Nordström 1 9 6 2 , 55» F i g . 1 ) könnte es s i c h auch l e d i g l i c h um konkave Basen handeln ( v g l . auch R e i s n e r 1 9 1 0 , 326, F i g . 2 9 5 ) . Ähnlich v e r h ä l t es s i c h mit e i n i g e n Waren aus der C-Epoche (Emery-Kirwan 1935» 2 5 1 , F i g . 2 5 6 , Nr. 2 , T a f e l 3 5 , F i g . C X X I ) , der Kerma-Periode ( R e i s n e r 1923 a , B, 361, F i g . 2 4 0 , F i g . 1 1 , 4 7 3 , F i g . 340, Nr. 3» 4 ) und einem Topf aus Agordat ( A r k e l l 1954 b , 5 7 , F i g . 2 7 ) . Echte Bodendellen kommen dagegen b e i Gefäße aus der 1 2 . Dynastie i n Buhen vor (Maclver 1911, T a f e l 9 4 , Typ IV ? , V, V I ) . Es s o l l s i c h zumindest b e i Typ V um e i n tönernes Räuchergefäß handeln (Maclver 1 9 1 1 , 1 9 6 ) . Im F o r t von Semna s c h e i n t e i n S t e i n g e f ä ß e b e n f a l l s eine; echte Bodendelle zu b e s i t z e n (DunhamJanssen 1 9 6 0 , F i g . 28 ( 2 4 - 2 - 1 3 4 ) ) . Die Ausgräber h a l ten es ¿jedoch f ü r e i n " v e s s e l with l e g s " (DunhamJanssen 1 9 6 0 , 2 0 ) . Ein Tongefäß aus dem F o r t i n semna s c h e i n t nach der UmrißZeichnung zwei Bodendellen zu haben (Dunham-Janssen 1960, F i g . 13 ( 2 8 - 1 1 - 1 7 8 ) , während andere B e h ä l t e r über eine mehr oder weniger konkave B a s i s verfügen (Dunham-Janssen 1 9 6 0 , F i g . 12 ( 2 8 - 1 - 6 6 8 ) , F i g . 13 ( 2 8 - 1 - 5 8 2 b ; 28-11-174-; 2 8 - 1 - 3 4 6 ) , F i g . 28 ( 2 8 - 2 - 2 8 ) ) . E i n i g e Gefäße mit "dimpled" oder konkaver B a s i s stammen auch vom F r i e d hof i n Semna, a l s o aus der Periode zwischen dem M i t t l e r e n und Neuen Reich (Dunham-Janssen 1 9 6 0 , F i g . 54( 2 4 - 3 - 2 8 7 ) , F i g . 62 ( 2 4 - 3 - 8 9 1 ) ) . In der Periode des m e r o i t i s c h e n Reiches kommen Bodendellen sowohl an M e t a l l - a l s auch an Tongefäßen v o r . Aus e l Kurru stammt e i n Bronzegefäß mit e i n e r kreisrunden Erhebung im Gefäßinnern (Dunham 1950 a , T a f e l XLI, F i g . c ) . Weitaus h ä u f i g e r i s t J e doch d i e Keramik mit Bodendelle (Adams 1964 b , 1 3 3 ,

- 413 Fig. 1, Nr. 1, 139, Fig. 7, Nr. 6; Almagro 1963, 185, Fig. 4, Nr. 5; Emery-Kirwan 1935, Tafel 37, Fig. W VIII c, W X c, W X d, Tafel 38, Fig. W XXXIIIb; Griffith 192*, Tafel XV, Fig. II e, Tafel XXXII, Fig. II a, b , c; Bates-Dunham 1927, Tafel LXI, Fig. 13, 19, 20, 23; Dunham 1950 a, 88, Fig. 29 b; Dunham 1955 a, 70, Fig. 46, 114, Fig. 86, 118, Fig. 88, 124, Fig. 92, 173, Fig. 130, 182, Fig. 138, 193, Fig. 147, 195, Fig. 149, 204, Fig. 156, 205, Fig. 157, 209, Fig. 160, 227, Fig. 174, 231, Fig. 178, 235, Fig. 181, 237, Fig. 183, 239, Fig. 185, 248, Fig. 193). E i n Alabaster-Gefäß hat offensichtlich eine Bodendelle, doch heißt es in dem Bericht: in base for stem dowel which is missing"

"...hole (Dunham

1950a, 104, 106, Fig. 35 d - 19-3-1524)* Bei einigen der genannten Gefäße mag es sich auch lediglich u m eine konkave Basis handeln. Der charakteristische kurvolineare

Zierstil

der "dimple based pottery" läßt sich ebenso wie auf den Töpfen der christlich-nubischen Epoche sehr häufig nachweisen (Adams 1964 b , 147 ff., Fig. 9 ff.; Griffith 1924, Tafel XV ff.). Somit gehören die Tonwaren mit einer Bodendelle und einem kurvolinearen Zierstil nicht notwendig gerweise in die christlich-nubische Epoche,

sondern

können mit gleicher Berechtigung auch in die meroitische Zeit datiert werden. Die an einigen Fundplätzen mit der Bodendellen-Keramik vergesellschafteten Eisenschlacken und gebrannte Ziegel lassen sich ebenso im meroitischen Bereich nachweisen. Die Datierung der Töpferei von Um Sunut (Balfour Paul 1952, 207 ff., Fig. 5, Nr. 8, 9, Fig. 6, Nr. 9, 10, Fig. 9, Fig. 10, Fig. 11) und Zankor (Addison 1931 b, 183 f., T a fel VII f.) bleibt demnach weiterhin ungewiß. Die Matteneindrücke, die sich auf dem unteren Teil einiger Tonwaren von Zankor befinden, kommen schon auf Gefäße der Kerma-Kultur vor (Reisner 1923 a, B, 459, Fig. 330, Nr. 3

463, Fig. 333).

- 414 b. Plastik Tonplastiken sind in der meroitischen Kultur nicht oft belegt. In Karanog entdeckte man den Torso einer Frauenfigur. Die Arme sind als waagerechte Stümpfe wiedergegeben, Beine werden nicht angedeutet. Die Brüste, über denen sich je drei Einschnitte befinden, sind erhaben. Um den Nabel, der durch ein Loch gekennzeichnet ist, ist die Haut tatauiert. Das Schamdreieck ist sehr groß (Woolley 1910, Tafel 96). Eine andere Frauenplastik ist aus gebranntem Steatit; die mit Einschnitten verzierten Arme hängen herab, die tatauierten Beine sind durch einen Schnitt voneinander getrennt. Unterhalb des Nabels, der wieder durch ein Loch angedeutet wird, trägt die Figur einen Gürtel oder Tatauierungsmerkmale. Brust und Geschlechtsteile sind nicht markiert

(Griffith 1923, Tafel XXIX).

Vvohl vom römischen Stil beeinflußt sind eine Anzahl von Sandsteinköpfen, die wenigstens zum Teil zu B3-Statuen gehören. Sie sind Symbole der Seele in Vogelgestalt, die im meroitischen Raum fast immer mit Menschenkopf, manchmal auch mit Menschenleib

darge-

stellt werden. Die Frisuren der männlichen Köpfe zeigen auf der Stirn einen geraden Abschluß, fallen bis zu den Ohren stufenförmig herab und sind im Nacken rund geschnitten. Bei Argin fand sich einer der schönsten Sandsteinköpfe von 35 cm Höhe. Das Gesicht scheint mit Ocker bemalt gewesen zu sein (vgl. S. 398); Augen und Stirnband waren weiß (Almagro 1963» 87, Tafel XIV a, b). Andere Köpfe zeigen eine weniger große Klarheit der Formen (Bates-Dunham 1927»

Tafel

XXXVI, Fig. 2 und 3; Griffith 1924, Tafel LXVI, LXVII; Bmery-Kirwan 1935, 71, Fig. 51, 156, Fig. 147, Tafel 28). Von den weiblichen Figuren sind meist nur noch die Körper vorhanden. Sie tragen langärmlige, bis zu den Knöcheln reichende Kleider oder knöchellange Röcke; nur die herabhängenden Brüste sind betont Kirwan 1935, 420, Fig. 395; Griffitn 1924, Tafel LXVI).

(Emery-

- 4-15 Tierfiguren kamen nur als ägyptisch beeinflußte Amulette oder als riesige Widder-, Löwenoder Froschskulpturen an Tempeln und Palästen vor (z.B. Griffith 1911 a, Tafel VI, VII, VIII, XV). 6. Hausbau Die heterogene Kultur des meroitischen Reiches mußte sich notwendigerweise auch in der Vielfalt seiner Architektur ausdrücken. V o n d e n antiken Schriftstellern werden oft Städte erwähnt (so z.B. Strabo XVII, 820 ff.; Herodot II, 29 f.; Diodor I, 33; Plinius VI, 35, 39; Ptolemaeus IV, 7). Strabo berichtet: "In d e n Städten bestehen die Wohnhäuser aus durcheinander geflochtenen Palmscheiten und W ä n d e n aus BackSteinen" (Strabo XVII, 822); E z a n a erwähnt in seiner Inschrift Städte aus Stroh und Städte aus Mauerwerk (Littmann 1950, 115). Über die Architektur der Behausungen wird keine Angabe gemacht, d o c h ist anzunehmen, daß es sich bei d e n Strohhäusern um Hütten, möglicherweise in Bienenkorbform handelt, während die Steinbauten eine rechteckige Konstruktion vermuten lassen. Die Strohhütten und die Zelte (Plinius VI, 35) lassen sich nicht mehr nachweisen. D o c h zeigt eine Topfmalerei aus Karanog eine ländliche Szene mit einer typischen Bienenkorbhütte (Woolley 1910, Tafel XXVII; Reinach 1913, 24-9). In Napata fand sich ein Gegenstand, den Griffith (1916 b, 255) für einen Omphalos hielt. Steindorff (1938, 14-7 ff. und Tafel VII) dagegen möchte ihn für die Nachbildung einer Hütte halten, die als Schrein verwendet wurde. Der Eingang ist erhöht angebracht. Der Gegenstand hat somit die Form der Hütten, die v o n den Ägyptern bei nubischen Dorfszenen dargestellt wurden (vgl. S. 3^3)' In Meroe war ein Relief eines nubischen Dorfes aneeb r a c h t (Garstang 1911 b, 25), doch läßt sich aus dem Bericht nicht entnehmen, welcher Art die "native houses" waren. Khartum

Einige Ritzzeichnungen auf Töpfen aus

scheinen runde, kuppeiförmige H ü t t e n darzu-

- 416 stellen (Arkell 194-9 a, Tafel 106, Fig. 7, 8, Tafel 107, Fig. 6, 9). Die vielen meroitischen Siedlungsüberreste zeigen dagegen fast immer eine rechteckige Anlage mit geraden Wänden. E i n großer Komplex lag bei Abu Simbel (Klasens 1963, 58 ff., Fig. 15 ff.; Winter 1966, 241 f,). Die ursprünglich dreiräumigen Häuser wurden durch A n - und Umbauten zu Komplexen bis zu 20 Räumen umgestaltet. Im Zusammenhang mit diesen H ä u s e r n scheinen auch die Tonscherb e n mit architektonischen Skizzen zu stehen (Klasens 1963, Fig. 22). Ähnliche Gebäude wie in Abu Simbel w u r d e n a n mehreren Stellen in Nubien entdeckt, so z.B. auf der Insel Gaminarti im zweiten Katarakt. Die zwei ausgegrabenen Häuser bestehen aus 11 bzw. 21 Räumen. Die Wände aus Lehmziegeln sind 35 cm dick und verputzt. Die Zimmerhöhe muß über 2 m gewesen sein. Die langen rechteckigen Räume w a r e n in ein großes u n d ein kleines Zimmer unterteilt; durch einen Eingang standen sie miteinander in Verbindung. Die Fguerstelle und die Kochtöpfe befanden sich immer in dem großen Zimmer, andere Gebrauchsgegenstände in dem kleinen, das wohl einen A b stell- und Aufbewahrungsraum für Lebensmittel darstellte. Ein solches Raumpaar stand im allgemeinen nicht mit einem anderen Raumpaar in Verbindung, so daß ein Zusammenwachsen der Gebäude aus ursprünglich zweiräumigen Häusern angenommen werden muß (Adams 1963, 25 f., Tafel III a, Fig. 4 a). In Buhen sind die Häuser klein und rechteckig; die Wände bestehen aus Bruchsteinen (Maclver 1911, 125, Tafel 68, P l a n F). Das meroitische Dorf auf der Insel Kasanarti wurde aus einem Ring kleiner Hütten von unregelmäßiger Gestalt gebildet, die s i c h um eine Felsenerhebung gruppierten (Adams 1964 a, 220). Eine frühe meroitische Siedlung lag in Gezira Dabarosa (Hewes 1964 b, 176 ff., Fig. 2). E i n großes, steinumwalltes Hauptgebäude von 29 m Länge und durchschnittlich 11,50 m Breite war durch Lehmziegelräume

derart

erweitert worden, daß der Komplex eine Länge von 56 m aufwies. Die Eingänge lagen an der Flußseite. Auch in dieser Siedlung w a r e n die Räume meist rechteckig, 5,25 m b i s 6 m lang und ungefähr 3,50 m breit und b e deckten eine Fläche von ungefähr 14,30 qm. Holzkohle

- 417

-

und Stücke von gebranntem Lehm wiesen nach Hewes darauf hin, daß die Dächer flach waren (Hewes 1964 b, 178).

In der Siedlung von Faras war eine Gosse aus aufgerichteten Steinplatten hergestellt worden. An ihr lagen zwei Häuser mit je zwei Räumen. In einem der Zimmer lagen einige Tote auf dem Fußboden. Zu dem Siedlungskomplex gehörte ein Bassin (Verwers 1962, 19 ff», Fig. 1), das wie die vielen anderen dieser Art, die aus dieser Zeit stammen, wohl zum Goldwaschen benutzt wurde (vgl. Vercoutter 1959 b, 120 ff.). Ein ähnliches Becken, das in Kawa entdeckt wurde (Macadam 1955, 220 f, Fig. 78 und Tafel CVIII d), wird von seinem Ausgräber für eine Weinpresse gehalten. Demselben Zweck soll auch das in der meroitischen Siedlung von Wadi el Arab gefundene Bassin gedient haben (Erary-Kirwan 1935, 108 ff., Fig. 84, Tafel XV, XVI). Die Siedlung von Wadi el Arab enthielt viele rechteckige Häuser mit festen Wänden. Meist waren die Lehmziegelwände auf einigen Schichten dicker Sandsteinblöcke, deren Zwischenräume mit Kieseln und Steinbrocken ausgefüllt waren, errichtet (Emery-Kirwan 1935, 111 ff., Fig. 85 ff.). Eine Tür, die wie üblich zum Fluß hin gerichtet war, führte zu einem großen offenen Hof, um den sich die Räume gruppierten

(Emery-

Kirwan 1935, 114).

Auf der Insel Meinarti, die seit der meroitischen Epoche 18 Siedlungsschichten aufweist (Adams 1965 a, 150 ff.), fanden sich einige Mauerreste, die ihr Ausgräber für Teile eines öffentlichen Gebäudes hält. Um den Komplex gruppierten sich Wohnhäuser (Adams 1965 a, 1 5 0 ff., Fig. 1, Tafel XXXIV); auch Becken gehörten zur Siedlung. Allem Anschein nach fiel diesesmeroitische Dorf einer Überschwemmung zum Opfer. 7. Wirtschaftsformen a. Sammelwirtschaft Trotz der Gewinnung neuen Ackerbodens durch die Saqiya-Bewässerung,

einer dadurch bedingten

Zunahme der Landwirtschaft und der Möglichkeit, aus-

- 418 ländische Obst- und Gemüsesorten anzupflanzen und ausreichend zu bewässern, spielte die Sammelwirtschaft immer noch eine große Holle, vor allem bei der Bevölkerung des Sudan. Strabo betont einigemale, daß die Äthiopier arme Wanderhirten seien, doch nennt er auch Jäger und Feldbebauer (Strabo XVII, 821). Außerdem berichtet er: "Einige essen auch Gras, zarte Laubsprossen, Lotos und Rohrwurzeln..." (XVII, 821), also Vegetabilien, die durch eine aneignende

Wirtschafts-

form gewonnen werden. Plinius (VI, 35) schreibt: "Ein Teil der Äthiopen lebt nur v o n Heuschrecken, welche sie gesalzen und geräuchert ein ganzes Jahr hindurch zur Nahrung aufbewahren...".

"Akrido-

phagen" (Heuschreckenesser) werden auch v o n Diodor erwähnt (Diodor III, 29); Herodot hat v o n einem äthiopischen Volk gehört, das sich von Schlangen, Eidechsen und ähnlichen Kriechtieren ernährt

(Herodot

IV, 183). Diodor berichtet: "Die Nahrung der Äthiopier besteht teils in der Frucht einer Wasserpflanze, die a n Seen und sumpfigen Plätzen wild wächst, teils in d e n abgepflückten Zweigen von einer sehr weichen Holzart ... Auch die zarteren Wurzeln des Rohrs d i e n e n einigen zur Speise".(Diodor III, 8). A m Fluß Asas soll ein Volk der Viiurzelesser leben: "Diese Wilden graben die Wurzeln des Rohrs, das in der Nachbarschaft wächst, heraus, und waschen sie sorgfältig wenn sie gereinigt sind, so schlagen sie mit Steinen darauf, bis es eine glatte, zähe Masse wird, dann b i l d e n sie daraus handvöllige Stücke und dorren sie in der Sonne" (Diodor III, 23). Eine andere Gruppe v o n Sammlern sind die Hylophagen, die sich von Holz, und die Spermatophagen, die sich von Samenkörnern ernähren: "Die letzteren lesen zur Sommerszeit abgefallene Baumfrüchte auf, die sie in Menge finden, und nähren sich davon ohne Mühe. Während der übrigen Jahreszeiten suchen sie unter den Kräutern, welche zwischen schattigem Gebüsch wachsen, die eßbarsten aus.

- 419 Es sind Pflanzen von fester Beschaffenheit, die eine stengeiförmige Wurzel haben wie die Rübengewächse; sie reichen daher zur Sättigung völlig hin. Die H y l o phagen ziehen mit Weibern und Kindern aus, u m Nahrung zu suchen. Sie steigen auf die Bäume und essen die zarten Zweige" (Diodor III, 24). Einige Produkte der Sammelwirtschaft wurden nach Norden verhandelt. V o n Plinius wird der ä t h i o p i sche Kümmel besonders gelobt (Plinius XIZ, 47); als Heilpflanze nimmt m a n ihn mit Essigwasser und Ligma mit Honig (Plinius XX, 57, 58; Külb 1854, 2303 f., Anm. 4). Auch der dunkle äthiopische

Bergfenchel

galt als Heilpflanze (Plinius XX, 18). Über andere Pflanzen wird berichtet: "... die Aethiopis wachse in Meroe, heiße deshalb auch Merois, habe ein Blatt wie der Lattich und sei in Meth getrunken d e n Wassersüchtigen sehr zuträglich; die Ophinsa

(Schlangen-

kraut ?) auf Elephantine in demselben Äthiopien sei v o n bleifarbenem und häßlichem Aussenen und wer davon trinke, glaube sich stets von Scnlangen erschreckt und bedroht, so daß er sich in dieser Angst selbst den Tod gebe; m a n zwinge deshalb die Heiligtumsschänder diesen Trank zu nehmen, ihm entgegen wirke aber der Palmwein ..." (Plinius XXIV, 102). Eine andere Pflanze mit Namen Aethiopis könnte

möglicher-

weise der Silbersalbei (salvia argentea L.) sein (Külb 1855, 2956, Anm. 3). Über ihn berichtet Plinius: "Die Aethiopis hat große und viele, von der Vmrzel an behaarte Blätter, welche denen des Phlomos (= Wollblume, verbascum: Külb 1855, 2956, Anm. 4) gleichen, einen viereckigen, rauhen, dem Arctium ähnlichen und durch viele Blattwinkel hohlrunden Stengel, einen der Erve ähnlichen, weißen, doppelten Samen und zahlreiche, lange, volle, weiche und klebrig

schmeckende

Wurzeln, welche trocken, schwarz und so hart sind, daß man sie für Horner halten könnte. Sie wachsen in Äthiopien... Sie werden im Herbste eingesammelt und einige Tage an der Sonne getrocknet, damit sie keinen Schimmel ziehen. In weißem Wein getrunken sind sie ein

- 420 Heilmittel ... Die aus Äthiopien kommende Aethiopis hat übrigens den Vorzug und hilft sogleich" (Plinius XXVII, 3). Ein Gewächs, aus dem Salbe bereitet wird, nennt Plinius Myrobalanum (Salbeneichel): "Manche ziehen diesen (Arten) die äthiopische vor, welche schwarz und nicht fett ist und einen dünnen Kern hat, aber unter der Presse ein feiner riechendes öl gibt und auf Ebenen wächst" (Plinius XII, 46). Plinius nimmt auch dafür Stellung, daß der Zimt aus Äthiopien komme (Plinius XII, 42). In den Tempelinschriften der meroitischen Könige werden oft Vegetabilien als Stiftungen erwähnt; doch ist es oft unsicher, ob es sich um Produkte wildwachsender oder in Kultur genommener Bäume oder Sträucher handelt. Honig (z.B. in der Nastasen-Stele Z. 35 : Schäfer 1901, 16, 116) ist ebenso wie Wachs (Macadam 1949, Inscr. III, 6, Inscr. VI, 35) ein Produkt der Sammelwirtschaft. Auch Harz ist unter den Opfergaben (Macadam 1949, 6, 34, 35); Weihrauch wurde in Klumpen (Schäfer 1901, 16; Macadam 1949, 6) oder als Strauch (Macadam 1949, 5) an die Tempel gegeben. Auch Myrrhe wird erwähnt (Schäfer 1901, 16; Macadam 1949, 67 ?). Herodot (III, 114) hebt die vielen wildwachsenden Fruchtbäume Äthiopiens hervor; doch wird von den Bäumen am häufigsten Ebenholz genannt. Herodot berichtet, daß die Äthiopier alle drei Jahre ein Geschenk von "zwei Choinix ungeprägten Goldes, zweihundert Ebenholzstämmen, fünf äthiopischen Knaben und zwanzig großen Elefantenzähnen" an die Perser entrichteten (Herodot III, 97). Ebenhölzer werden auch an änderen Stellen erwähnt (Herodot III, 114; Strabo XVII, 822; Diodor I, 33). Plinius bemerkt (VI, 35): "Äthiopien liegt von Südosten nach Südwesten hin; an seiner südlichen Grenze prangen die Wälder hauptsächlich mit Ebenholz ...", während er an einer anderen Stelle (XII, 8) nur den Bericht des Herodot zitiert.

- 421

-

Die Produkte der Sammelwirtschaft lassen sich archäologisch kaum nachweisen, zumal die kurzen Berichte der Ausgräber meist keinen Anhaltspunkt dafür bieten, ob es sich u m wilde oder kultivierte

Pflanzen

handelt. In Karanog (Woolley 1910, 29) w a r e n über den Kopf eines Toten myrtenähnliche Blätter gebreitet; Samenkörner der Balanites ae&yptica und der Cordia myxa lagen in Faras (Griffith 1926, 23). Harz wurde bei der Mumifikation verwendet und zum Teil in Klumpenform in d e n Gräbern niedergelegt (vgl. S. 376, 377, 399). b. Jagd und Fischfang Viele Stämme des meroitischen .Reiches lebten v o n der Jagd. Eine wichtige Holle spielte die Jagd auf Elefanten, deren Elfenbein weit verhandelt

wurde.

Während im unternubischen Raum das Elfenbein nur in geringem Umfang belegt ist (vgl. auch S. 346), soll es in einigen Gegenden Afrikas zum Hausbau benutzt worden sein. So berichtet Plinius (VIII, 10): "Die größten Zähne scheinen sich zwar in den Tempeln zu finden; an dem äußersten Ende Afrikas aber, da wo es an Äthiopien stößt, vertreten sie in den Häusern die Stelle der Pfosten, und die Umzäunungen derselben so wie die Viehställe sind, wie Polybius n a c h der Angabe des

Königs

Gulussa berichtet, statt auf Pfählen, aus Elefantenzähnen gemacht". Zur Küste des Roten Meeres gelangte Elfenbein aus Äthiopien (Plinius VI, 34); a u c h nach Persien wurde es verhandelt (Herodot III, 97; Plinius XII, 8). Der Elefant wurde hauptsächlich gejagt (vgl. S. 438). Uber sein Vorkommen berichtet Plinius (VI, 35): "Auf der afrikanischen Seite werden angegeben ... Zamnes, wo m a n die ersten Elefanten finden soll". Dieser Ort lag wahrscheinlich nicht weit nördlich von Meroe. Ob er jedoch mit der v o n Diodor (III, 10) beschriebenen Gegend

zusammenfällt,

ist nicht ersichtlich: "An d e n Ufern des Nils gibt es im Libyen eine ausgezeichnet schöne Gegend, wo m a n nicht nur Nahrungspflanzen im Überfluß und von man-

- 422 cherlei Art, sondern auch Schutz gegen die übermäßige Hitze findet, w e n n m a n zu d e n Niederungen seine Zuflucht nimmt. Daher streiten sich die Libyer und Äthiopier um diesen Platz und leben d e s w e g e n in b e ständigem Krieg miteinander. Auch kommen häufig Schar e n v o n Elefanten aus der oberen Gegend eben dahin, und zwar, wie einige behaupten, bloß deswegen, weil sie hier eine so reiche und angenehme Weide finden". Mindestens in der Höhe von Meroe bemerkten die Kundschafter Heros Elefanten: "Um Meroe bemerkten sie an d e n Kräutern ein frischeres Grün; auch wollen sie etwas v o n Wäldern und Spuren von Nashörnern und Elefanten wahrgenommen haben" (Plinius VI, 35). Stämme, die sich hauptsächlich auf die E l e fantenjagd spezialisiert hatten, werden einigemale erwähnt (Strabo XVII, 822; Plinius VI, 35; VIII, 11; Diodor III, 26, 27). Plinius (VIII, 8) berichtet von d e n d e n Äthiopiern benachbarten und mit ihnen verwandten (Plinius XII, 42) Troglodyten: "Die an Äthiopien grenzenden Troglodyten, welche einzig und allein von dieser Jagd leben, besteigen Bäume, an denen zunächst der Weg der Elefanten vorüberführt. Hier ersehen sie sich d e n letzten der ganzen Schar, springen ihm auf die Hinterbacken, ergreifen mit der linken den Schwanz und stemmen die Füße gegen d e n linken Schenkel. So schwebend durchhauen sie mit einer zweischneidigen Axt das eine Knie und durchschneiden, wenn dieser Fuß gelähmt ist, auf der Flucht die Sehne des anderen Knies; was jedoch alles mit der größten Schnelligkeit geschieht. Andere fangen sie auf eine mehr sichere, aber weniger zuverlässige Art, indem sie große gespannte Bogen in weiter Entfernung auf dem B o d e n b e festigen. Starke Jünglinge h a l t e n sie fest, andere spannen sie mit gleicher Kraft»nstrengung und schießen mit Jagdspießen nach d e n vorübergehenden, welche sie d a n n nach den Blutspuren weiter verfolgen".

Etwas

Ähnliches berichtet Diodor von einem anderen äthiopischen Volksstamm (Diodor III, 26), w e n n bei.ihm die Jagdmethoden auch oft ins Sagenhafte abgleiten (Diodor

- 423 III, 27). Die Elefantendarstellungen der Meroiten werden in einem anderen Zusammenhang erwähnt (vgl. S. 438 f.)» Nach dem Bericht des Flinius sollen Neros Kundschafter in der Umgebung von Meroe auch Nashörner wahrgenommen haben (Plinius VI, 35)\ die Horner dieser Tiere sollen am Roten Meer verhandelt worden sein (Plinius VI, 34; vgl. auch Gowers 1950, 61 ff.). Über die Flußpferde schreibt Plinius: "Das Flußpferd, ein noch größeres Ungeheuer (als das Krokodil), wird ebenfalls in dem Nil erzeugt; es hat zweispaltige Klauen wie das Rindvieh, den Rücken, die Mähne und die wiehernde Stimme des Pferdes, eine aufwärts gebogene Schnauze, den Schwanz und die Zähne des Ebers, doch sind die letzteren nicht so gefährlich; seine zu Schilden und Helmen taugliche Haut ist undurchdringlich, so lange sie nicht von Nässe durchweicht wird" (Plinius VIII, 39)» Daher exportierten die Äthiopen auch Flußpferdfelle (Plinius VI, 34). Einigemale werden sie auch dargestellt (Dunham 1965* Tafel XXXIII; Griffith 1923» Tafel L, LVI). Äthiopische Löwen werden bei Plinius (VIII, 45) erwähnt; Strabo berichtet über die Jagd auf Löwen und Leoparden (Strabo XVII, 822). Die Gräber mit jungen Löwen in Sanam (vgl. S. 382) lassen darauf schließen, daß Löwenjunge gefangen und möglicherweise an den Tempeln großgezogen wurden, da auch der Kriegsgott Apedemak löwengestaltig war. Einigemale finden sich Darstellungen von Löwen, die nicht wie die Bilder an den Tempeln auf Apedemak hinweisen (z.B. Emery-Kirwan 1935, Tafel 41; Griffith 1924, Tafel XLV, L H ; Macadam 1955, Tafel XXXIV). Eine unklare Zeichnung auf einem Topf scheint einen Leoparden zu zeigen (Woolley 1910, Tafel 43). Auf einer *-apellenwand in Meröe ist wohl ein Gepard abgebildet (Dunham 1965, Tafel XXXIII). Die Giraffe, deren Haar zu Armbändern verarbeitet wurde (vgl. S. 398), ist im meroitischen Reich oft dargestellt (Griffith 1924, Tafel XLIII; Woolley 1910, Tafel 42, 53, 61; SNR IX, 55;

- 424 -

Dunham 1965, Tafel XXXIII). Sie ersetzte die Römer in größtes Erstaunen: "Mit ihnen (den Kamelen) haben zwei andere Tiere Ähnlichkeit; das eine nennen die Äthiopier Nabun. Es gleicht am Halse dem Pferde, an den Füßen und Schenkeln dem Rinde und am Kopf dem Kamel; seine Grundfarbe ist rötlich mit weißen Flecken, weshalb es auch Kamelparder heißt. Bei den circensischen Spielen des Diktators Cäsar (46 v.Chr.) wurde es zum erstenmale zu Rom gesehen. Seitdem sieht man es von Zeit zu Zeit, und es ist mehr seiner Gestalt als seiner Wildheit wegen merkwürdig, weshalb es auch den tarnen wildes Schaf erhalten hat" (Plinius VIII, 27; vgl. auch Heliodor, 305, der aber eine Giraffe meint). Gazellen und Antilopen werden im meroitischen Reich einigemale dargestellt (Griffith 1923, Tafel XXXII, Fig. 6; Woolley 1910, Tafel 45; Garstang 1911 b, Tafel L H , Fig. 1; Dunham 1950 a, Tafel LIX D; Dunham 1955 a, 83, Fig. 5^; Chapman 1952, Tafel 19 C; Macadam 1955, Tafel LXXXVIII, Fig. a, c). In den Gräbern fand man eine mumifizierte Gazelle (S. 382) und Gazellen(?)hörner. Die Benutzung von Gazellen- bzw. Antilopenhörnern als Waffe erwähnen Herodot (VII, 69) und Diodor (III, 28). Die Römer und Griechen scheinen mit diesen Tieren jedoch nicht näher in Berührung gekommen sein, da antilopenartige Tiere in sehr fabelhaftem Licht erscheinen (Plinius VIII, 30, 32). Es ist daher anzunehmen, daß die Domestikation von Gazellen und Antilopen aufgegeben worden war (vgl. auch Boettger 1958, 103). Das gleiche wird von den Straußen zu sagen sein, die den antiken Schriftstellern nur noch als Wildtiere bekannt waren, deren Fleisch zur Nahrung, deren Haut au Kleidern und Bettdecken dienen sollen. Nach Diodor (III, 28) hatte sich der Stamm der Struthophagen auf die Straußenjagd spezialisiert. Diese Tiere erregten wie die Giraffen das Interesse der Schriftsteller: "Es folgt nun die Naturgeschichte der Vögel, unter denen die afrikanischen oder

- 425 vielmehr äthiopischen Strauße» welche die größten und fast zu den Säugetieren zu zählen sind, einen zu Pferd sitzenden Reiter a n Höhe überragen und a n Schnelligkeit übertreffen; die F e d e r n sind wohl nur eine Zugabe, um sie beim -Laufen zu unterstützen; übrigens sind sie kein eigentliches Geflügel und erheben sich auch nicht vom Boden. Ihre wie bei dem Hirschen gestalteten Klauen, womit sie kämpfen, sind gespalten und ihnen zum Ergreifen der Steine dienlich, die sie auf der Flucht mit den F ü ß e n gegen ihre Verfolger schleudern. Ihre Eigenschaft, alles ohne Unterschied Verschlungene zu verdauen, ist wunderbar, nicht weniger aber ihre Dummheit, indem sie bei einer solchen Höhe ihres übrigen Körpers sich schon für versteckt halten, wenn sie nur den Hals im Gesträuch verborgen haben. Der Hauptgewinn an ihnen sind die Eier, welche m a n ihres Umfanges wegen zu manchen Gefäßen verwendet und die Federn, womit m a n die Kriegshelme und Bickelhauben schmückt" (Plinius X, 1). Einigemale

wurden

sie von den Meroiten abgebildet (Woolley 1910, Tafel 50, 102?; Griffith 1924, Tafel XLVII, Fig. 2; SNR 9, 55; Emery-Kirwan 1935, Tafel 41?; Griffith 1925, Tafel XXVII, Fig. 10; Dixon 1963, Tafel L, Fig. a; Dunham 1965, 138, Fig. 7; Dunham 1950 a, 58, Fig. 20 g; Hintze 1962 b, 199, Fig. 27). Perlen aus ihren Eierschalen lassen sich archäologisch besonders im Sudan nachweisen (vgl. S. 397)« R o m lernte durch seine Beziehungen zu Äthiopien auch eine Anzahl von Affenarten kennen. "Bei denselben Spielen (des Pompejus von 61 v. Chr.) sah m a n auch die Tiere aus Äthiopien, welche man Kepen nennt, deren Hinterfüße menschlichen F ü ß e n und Schenkeln und d e r e n Vorderfüße Hunden gleichen. Später sah R o m dieses Tier nicht mehr" (Plinius VIII, 28). "Die sehr häufig vorkommenden Sphingen mit dunkelbraunem Haare und zwei Zitzen auf der Brust bringt Äthiopien hervor" (Plinius VIII, 30). A u c h "Cercopithecen mit schwarzen Köpfen" soll es in

Äthiopien geben (Plinius VIII, 30).

Das nördlichste Vorkommen der Meerkatzen war in der

- 426 Umgebung der Insel Artigula (Plinius VI, 35; vgl. S« 462 f.). Paviane kamen etwas südlicher vor. Über die wirtschaftliche Nutzung der Paviane berichtet Plinius: "Zu den äthiopischen Nomaden, welche am Fluße Astragus nach Norden hin wohnen, gehört auch der Volksstamm der Menisminer, ...(öie) von der Milch der Tiere, welche wir Cynocephalen nennen, leben. Sie weiden diese in ganzen Herden und töten alle Männchen, die nicht zur Portpflanzung nötig sind" (Plinius VII, 2; ähnlich auch Plinius VI, 35)» Auch andere Arten werden erwähnt: "Durch ein fast ganz anderes Ansehen unterscheiden sich die Callitrichen; sie haben einen Bart im Gesicht und einen am Ansätze sehr breiten Schwanz. Dieses Tier soll unter keinem andern Himmelsstriche als unter dem Äthiopiens, wo es zu Hause ist, vorkommen" (Plinius VIII, 80). Plinius (VIII, 30) und Diodor (III, 31) Berichten von wilden "indischen Rindern", unter denen vielleicht Büffel zu verstehen sind. In Äthiopien sollen Luchse und "Corcotten, die von Hund und Wolf abzustammen scheinen, alles mit den Zähnen zermalmen und das Verschlungene sogleich verdauen" (Plinius VIII, 30)» vorkommen. Der Vogelreichtum des Sudan war den antiken Schriftstellern bekannt. So schreibt Plinius (X, 2): "Die Athiopen,,. haben meist verschiedenfarbige und unbeschreibbare Vögel ..." und schon Herodot bemerkt: "... die Habichte und Schwalben bleiben das ganze Jahr hindurch dort, und die Kraniche verlassen, wenn der Winter kommt, das Skythenland und ziehen für den Winter in diese Quellgebiete des Nils" (Herodot II, 22). Als Kampfhahn (trynga pugnax) möchte Külb (1853, 1180, Anm. 4) den bei Plinius (X, 37) erwähnten Vogel deuten: "Man findet bei Schriftstellern, daß Jedes Jahr Vögel aus Äthiopien nach Ilium fliegen und am Grabmale des Memnon kämpfen, weshalb sie Menoniden heißen. Daß sie dasselbe alle fünf Jahre in Äthiopien bei der Hofburg des Äemnon (nach Plinius V, 11) soll es sich um Abydos handeln) tun, will

- 427 Cremutius in Erfahrung gebracht haben". Wahrscheinlich in Obernubien lag die Insel Gagaude, in deren Höhe Neros Prätorianer zuerst P a p a g e i e n sahen (Plinius VI, 3 5 ) ;

m a n möchte fast an-

nehmen, daß sie den Vorwurf für das Bild des Greifen "mit einem ohrförmig eingebogenen Schnabel"

(Plinius

X , 7 0 ) boten. Phantasievögel mit Hörnern auf dem Kopf und löwenähnlichem Leib waren auf einigen Topffragmenten abgebildet (Griffith 1924, Tafel L,

LH,

vgl. auch Tafel LVI). Einige Vögel scheinen Ibisse zu sein (Woolley 1 9 1 0 , fel XLVII, Fig. 2 ) ,

Tafel 9 3 ; Griffith 1 9 2 3 ,

Ta-

während eine andere Abbildung

wohl einen Kormoran darstellen soll (Griffith 1 9 2 4 , Tafel L, Fig.

15).

In der meroitischen Mythologie scheint die Schlange eine gewisse Rolle gespielt zu haben; sie wird daher häufig dargestellt (so z.B. Woolley 1 9 1 0 , Tafel 4 1 , Fig. 1 1 ,

63;

Griffith 1 9 2 4 , Tafel XLVI, Fig. 2 ,

L,

LI, Fig. 7 ; Emery-Kirwan 1 9 3 5 , Tafel 4 2 ;

Dunham 1 9 5 5 a , Tafel CXII E, F; Klasens 1 9 6 3 , Abb.

21).

Plinius bemerkt zu d e n äthiopischen Schlangen (VIII, 13):

"Äthiopien bringt ebenfalls Schlangen hervor, die

... zwanzig Ellen groß sind. Sonderbar aber ist, daß Juba meint, sie seien, mit Kämmen versehen. Die meisten gibt es bei d e n Äthiopiern, welche Asachäer heißen". Krokodile und wahrscheinlich Vvarane nennt Plinius (VIII, 3 7 ,

3 8 ) im Nil hausende Tiere. Die

Darstellung von Krokodilen ist während der meroitischen Epoche häufig (Woolley 1 9 1 0 , 9 8 ; Emery-Kirwan 1 9 3 5 , Tafel 6 2 , 1924,

Tafel 5 0 , 6 2 ,

9 2 , Tafel 4 2 ; Bates-Dunham 1 9 2 7 ,

Fig. 3 3 ; Griffith 1 9 2 3 ,

Tafel L; Griffith

Tafel XXXIII, L, LXI, Fig. 4 0 ;

Tafel 2 6 , Fig. 1 ,

80,

Maclver 1 9 0 9 ,

Tafel 2 8 , Fig. 2 ; Macadam 1 9 5 5 ,

Tafel XCVIII; Adams 1 9 6 4 b , 1 5 0 , Fig. 1 2 , Nr.

58);

d o c h werden sie in der darstellenden Kunst von F r ö schen übertroffen, die für die Meroiten eine besondere Bedeutung gehabt haben müssen und möglicherweise wie in Ägypten mit der Geburt zusammenhängen (Helck-Otto 1956,

1 0 5 ; Bonnet 1 9 5 2 ,

1 9 8 f.). Sie finden sich als

- 428 TopfZeichnungen und Skulpturen (Griffith 1911 b, Tafel VII, Fig. 14, 15; Maclver 1909, Tafel 28, Fig. 1; Wooley 1910, Tafel 41, 45, 54, 57, 60, 66, 81, 102; Griffith 1923, Tafel XXVI, Fig. 37i Tafel XLVIII, LVII; GriffIth 1924, Tafel XLVI, XLVII, L; Museum in Leiden; Dunham 1950 a, 85, Fig. 28 f.; Dunham 1955 a, 15, Fig. 5; Verwers 1962, Tafel VI, Fig. 1; Adams 1964 b, 150, Fig. 12, Nr. 56). Im Königshaus war das Fischessen zumindest in der Zeit des äthiopischen Königs Pianchi (751 bis 716 v. Chr.) als etwas Unreines verboten (Urk. III, 54). Doch fanden sich in der Siedlung von Gezira Dabarosa viele Fischgräten (Hewes 1964^,179), möglicherweise auch in einem Grab in Gftmai (Bates-Dunham 1927, 48). In Sanam waren zwei große Fische bestattet (vgl. S. 382); auf dem gleichen Friedhof entdeckte man eine Kette, die aus aufgereihten Fischamuletten bestand (Griffith 1923, Tafel LVII, Fig. 20). Eine Fischdarstellung war auf einer Schüssel in der Pyramide der Kgnigin Atmataka, der Frau des regierenden Königs Amtalqa (Dunham 1955 a, 137, Fig. 102), dessen Regierungszeit von Hintze (1959 a, 23) mit 568 bis 555 v, Chr. angegeben wird. Fischdarstellungen sind ¿jedoch im allgemeinen für Privatgräber belegt (Junker 1925 a, Tafel XI; Woolley 1910, 79; Griffith 1923, Tafel XXVIII, Fig. 66, Tafel XLIX, L, LIII; Griffith 1924, Tafel XXVII, LXI; Dunham 1965, 140, Fig. 16). Plinius erwähnt an Fischen nur den "Wels im Nil" (Plinius IX, 17). Im Tempel von £awa fand sich das Gehäuse einer Landschnecke, die aus Kordofan stammt (Macadam 1955, 205). Von den Küsten des Roten Meeres dagegen stammen fast alle anderen Schneckenarten wie die Conus, Vivipara unicolor, Cypraea annulus, Cypraea ocellata, Cypraea Arabica, Marginella monilis, Nassa gibbosula, Columbella flava, Nerita crassilabrum, Engina mendicaria, Polinices aurantia, Oliva inflata, Clanculus pharaonis, Terebra, Mamilla melanostoma, Conus textile, Strombus fasciatus (Griffith 1923,

- 429 Seltener waren die Muschelfunde: Glycemeris sp., Mutela exotica, Spatha sp. (Griffith 1923, 127) und auf dem Friedhof von Faras die eßbare Miesmuschel Hytilus edulis (Griffith 1925 a, 79). Aus beiden Gattungen wurden Schmuckgegenstände hergestellt (vgl. S. 397). c. Pflanzenanbau Auf die Bedeutung des Saqiya-Wasserrades, das über Mesopotamien in hellenistischer Zeit nach Ägypten und von dort in den Süden drang (Trigger 1965» 123), wurde schon hingewiesen (vgl. S. 417 £•)• Einige Kornarten konnten archäologisch nachgewiesen werden; Weizenkörner, die den Äthiopiern nach Herodot (III, 22) unbekannt waren, wurden in der Siedlung von Gezira Dabarosa ausgegraben (Hewes 19641^,179); Durra fand man auf dem Friedhof von Faras (Griffith 1926, 23). Nicht identifizierte Körner lagen in einem Grab von Karanog (Woolley 1910, 116 ff., Grab 351). Hier fanden sich möglicherweise auch Bierrückstände (Woolley 1910, 30); in Ermenne wiederum stand ein Krug mit Resten ganz grob gemahlener Körner, die brotartig zusammengebacken waren und wohl von Gerstenbier herrühren Junker 1925 a, 125). In Gemai waren einige Behälter für Tote mit Hirsestengeln bedeckt (vgl. S. 377). Auch die antiken Schriftsteller erwähnen oft Korn im Zusammenhang mit dem meroitischen Reich. Diodor (I, 33) schreibt: "Einige (der Inseln) heißt es, werden von den Äthiopiern bewässert und mit Hirse bepflanzt". Nach dem Bericht des Plinius (XVIII, 24) werden in Äthiopien nur Kolbenhirse und Gerste angepflanzt und auch Strabo bemerkt: "Die Äthiopier leben von Hirse und Gerste, woraus sie auch ein Getränk bereiten" (Strabo XVII, 821). In der sogenannten Regenstele des Taharqa wird ober- und unterägyptische Gerste genannt, die Jedoch nur durch die großen Regenmengen gedeihen konnte (Macadam 194-9, 27: Inscr. V, Z. 13). Auch Bier wird in den Inschriften erwähnt (so z.B. Griff ith 1912, 121; Macadam 19^-9, 80, Inscr. XV). Ezana erbeutete auf seinem Feldzug Korn (Litt-

- 430 mann 1950, 115, Z. 19, 20). Auf dem Siegesdenkmal des Königs Sherkarer auf dem Jebel Qeili wird dem Herrscher vom Gott ein Durra-Bündel überreicht (Hintze 1959 b, 190, Fig. 2; SNE IX, Tafel X). Es soll sich um Andropogon Sorghum handeln. In der Khaliut-Stele (Reisner 1934-, 46) werden w'fc und i&d geopfert. Nach Wb. I, 289 handelt es sich bei w'h um eine Körnerfrucht, die durch Mahlen und Stampfen zubereitet wird, nach Grapow (1958, 28) um eine Hülsenfrucht. I^d soll eine süße Frucht sein (Wb. I, 136). Auch von der Frucht des Persea-Baumes (Mimusops Schimperi Höchst. Familie Sapotaceae - vgl. Keimer 1924, 31 ff.) wird berichtet: "Eine darunter, deren Frucht sich durch Süßigkeit auszeichnet, heißt man Persia, weil sie von Persern aus Äthiopien gebracht worden ist zur Zeit, da Cambyses über diese Länder herrschte" (Diodor I, 34). Taharqa, der beim Tempel von Kawa große Gärten anlegen ließ, erwähnt den Baum als Geschenk an Amun (Macadam 1949, 9, Inscr. III, Z. 21; auch Beamte stifteten Persea-Bäume: Griffith 1912, 46). Tatsächlich fanden sich bei der Ausgrabung des Tempels T von Kawa in den Boden eingelassene, mit Ziegeln verkleidete Behälter, in denen zum Teil noch Baumwurzeln eruiert werden konnten (Kirwan 1936» 207, 208; Macadam 1955, 59). Heben einer Persea konnten andere Bäume identifiziert werden, die mit den Shea-Butter-Bäumen (Butyrospermum parkii) große Ähnlichkeit aufweisen (Kirwan 1936, 207, Anm. 4). Samen der Persea fanden sich auch in Faras (Griffith 1926, 23). Auf die königlichen Gärten weist auch Strabo hin: "Auch Baumfrüchte haben sie nicht, außer wenigen Datteln in den königlichen Gärten" (Strabo XVII, 821). Doch müssen die Gärten, vor allem die der Tempel, sehr ausgedehnt gewesen zu sein. Nach der Fertigstellung des Tempels in Kawa wurden Zedern vom Libanon bestellt (Macadam 1949, 42); sie wurden zusammen mit zahlreichen anderen Bäumen angepflanzt und aus

- -4-31 künstlich angelegten Seen bewässert (Macadam 194-9, 16). Aber nicht nur Taharqa legte Gärten an, die von den besten Gärtnern Unterägyptens und der Oase Bahriya bearbeitet wurden (Macadam 194-9» 35), auch Nastasen berichtet in seiner Inschrift: "Ich legte dir an die vier Gärten ... in Napata, in denen 36 Leute waren" (Schäfer 1901, 16, Z. 34- f.) und Harsiotef schreibt: "Weiter pflanzte ich dir 6 Gärten und 1 Weinberg, macht 6 in Napata. Ich schenkte dir die schönen Gärten in Meroe" (Urk. III, 134- f.). Außer den Zederbäumen wurden auch andere Bäume oder deren Samen an den Tempel in Kawa geschenkt: einmal waren es 1200 Zypressensamen (Macadam 19^9» 5)» ein anderes Mal 1000 Zypressensamen (Macadam 194-9» 35)» abgesehen von Wacholderbüschen (Macadam 194-9» 35)» Akazienbäumen (Macadam 194-9» 9» 35) und Nutzholz (Macadam 194-9, 9, 35)» Ebenholz, das von den antiken Schriftstellern im Zusammenhang mit Äthiopien häufig genannt wird (vgl. S. 4-20) erscheint nicht unter d e n Opfergaben. Archäologisch läßt sich die wirtschaftliche Ausnutzung des Henna-Strauches nachweisen (vgl. S. 398). Strabo schreibt, im Gegensatz zu seiner Bemerkung, daß es außer wenigen Datteln in den königlichen Gärten keine Früchte gäbe (vgl. S. 4-30): "Von Bäumen findet sich häufig die Palme, die ägyptische Mandel, der Ebenholz- und Johannisbrotbaum" (Strabo XVII, 822). Plinius dagegen berichtet: "Die kürzlich dem Fürsten Nero überbrachte Schilderung Äthiopiens hat ... gezeigt, daß von Syene, der Grenze des Reiches, bis Meroe hin auf einem Räume von 896 000 Schritten die Bäume selten und keine andere als zur Palmengattung gehörende vorhanden seien" (Plinius XII, 10). Ah einer anderen Stelle erwähnt er neben der {Palme noch einen Wollbaum (Plinius X i n , 28). Über die äthiopischen Palmen schreibt er: "In Äthiopien selbst zerreibt man sie (die Datteln), so groß ist ihre Trockenheit und knetet sie wie Mehl zu Brot; sie wachsen an einem Strauche mit ellenlangen Ästen, brei-

-

432

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terem Blatte und runder Frucht, die aber von größeren Umfange ist als ein Apfel; sie heißt coecas (Jacoby 1958, 319)» reifen im dritten Jahr und der Strauch ist nie ohne Frucht, da stets frische nachwächst" (Plinius XIII, 9). Dattelkerne und Dumpalm-Nüsse ließen sich auch archäologisch nachweisen (Woolley 1910, 30, 116 ff.; Griffith 1926, 23; Hewes 1964 b, 179). Strabo berichtet, daß die Meroiten kein öl besäßen (Strabo XVII, 821), doch fanden sich auf einigen Friedhöfen Krüge mit ölrückständen (Woolley 1910, 30; Bates-Dunham 192?, 45). Auch Wein, den die Meroiten nach Herodot (III, 22) nicht kannten, wurde angebaut: "Wine is trodden from the vines of this city, it is more abundant than (that of) Dsds (Oase Bahriya) and he appoint' ed gardeners for them, good gardeners of the MntJ.w of Asia" (Macadam 1949, 36). Harsiotef berichtet von der Anlage eines Weinbergs (Urk. III, 134 f»). Es scheint verschiedene Weinsorten gegeben zu haben, da in einer Opferliste "Wein" neben "gutem einschläferndem Wein" genannt wird (Macadam 194-9, 67). Sehr interessant ist die Erwähnung von Baumwolle für die meroitische Epoche: "Äthiopien ... hat sonst fast keine ausgezeichneten Bäume als wolletragende ... doch kommt ihr Wolle der eigentlichen noch näher und die Kapsel ist größer und wie ein Granatapfel, auch sind die Bäume selbäb alle einander gleich" (Plinius XIII, 28; vgl. auch Plinius XIX, 2). Virgil besingt "Äthiopias Haine, mit weicher Wolle beschimmert" (Virgil, Georgica, 2. Gesang 120). Eaana erbeutete im Sudan auch Baumwolle (Littmann 1950, 115, Z. 20). Die Analyse der in den Gräbern (vgl. S. 384) gefundenen Baumwollreste ergab, daß es sich um eine dem Gossypium arboreum Soudanensis ähnliche Art handeln muß (Griffith-Crowfoot 1934-, 5 ff, Fig. 1 und 2). Ein Grab scheint als Baumwolllager benutzt worden zu sein (Firth 1927, 186). Flachs, aus dem viele Kleiderstoffe herge-

- -4-33 stellt wurden (vgl. S. 383 f.), ist sicher nicht nur importiert, sondern a u c h angebaut worden. Ob es sich bei d e n von d e n antiken Schriftstellern beschriebenen Kräutern oder Früchten um kultivierte oder wildwachsende Arten handelt, ließ sich nicht feststellen (vgl. S. 418 ff.). Das Salz zum Würzen der Nahrung wurde

ausge-

graben (Strabo XVII, 822). d. Viehhaltung Trotz des relativ entwickelten Pflanzenanbaus wird von den meisten antiken Schriftstellern betont, daß die Meroiten i n der Hauptsache Viehzüchter seien und vom Produkt ihrer Herden lebten. D e n Ichthyophagen wird gesagt: "Ihre Nahrung sei gekochtes Fleisch und Milch" (Herodot III, 23); Strabo betont oft, daß die Äthiopeh Wanderhirten seien (Strabo XVII, 787, 819, 821): "Ihr Zuchtvieh ist klein: Schafe, Ziegen und Rinder, auch die Hunde sind klein ... öl h a b e n sie nicht, wohl aber Butter und Talg ... doch genießen sie auch Fleisch, Blut, Milch und Käse" (Strabo XVII, 821). Diodor bemerkt: "Die m e i s t e n aber leben bloß von Fleisch, Milch und Käse, was ihnen ihre H e r d e n liefern"(Diodor III, 8). Plinius erwähnt für Äthiopien Schafe und Ziegen, die meist drei Jahre älter w ü r d e n als in anderen Ländern (Plinius VIII, 75)« Nach Ezanas Bericht scheint seine Beute a n Rind e r n und Schafen nicht unbeträchtlich gewesen zu sein (Littmann 1950, 115, Z. 43, 44). Verschiedene A r t e n von R i n d e r n und Kleinvieh weihte Nastasen aus seiner Siegesbeute dem A m u n von Napata (Schäfer 1901, 17 ff.). Vor allem u m Rinder scheint es auch bei d e n Diebstählen der Nomadenstämme gegangen zu sein, die immer w i e der in das meroitische R e i c h einbrachen, sobald die politische Lage dort angespannt war (Macadam 19^-9» 51, 55).

Harsiotef erbeutete Ochsen, Kühe, Esel, Schafe

u n d Ziegen (Urk. III, 126 ff.; übers. Budge 1966, 47). Archäologisch nachweisbar sind Kälber im Gründungsdepot vieler Pyramiden und Tempel (so z.B«

- 434 Dunham 1950 a, 23, 25; vor allem Dunham 1955 a). Mitbestattungen von Rindern sind relativ selten (vgl. S. 382); einmal fand sich ein Rinder- zusammen mit einem Ziegenskelett (Dunham 1957, Beg N 32). Innerhalb von Siedlungen kamen Rinderknochen einigemale vor (Griffith 1926, 23; Hewes 1964^179). Rinder wurden oft dargestellt (Woolley 1910, Tafel 26, 27, 28, 41, 98, 99; Maclver 1909, Tafel 25, Fig. 2; Garstang 1911 b, Tafel L H , Fig. 3; Lepsius 1913, 294, 309; Griffith 1924, Tafel XXXIII; Griffith 1926, Tafel XXIII, Fig. 3; Museum in Leiden; Dunham 1950 a, 96, Fig. 31 e, Tafel LXIV, Fig. A und B; Chapman-1952, Tafel 4 A, 7 A, 8 C, D, 10 B, 15 C, 21 A, 30 E; Macadam 1955, Tafel XXXIV; Hintze 1962 b, Tafel LVI; Adams 1964 b, 150, Nr. 59), einige haben deformierte Horner (z.B. Chapman 1952, Tafel 4 A, 8 C,D, 1 5 c, 21 A; Macadam 1955, Tafel I), andere tragen ein glattes Halsband (Dunham 1955 a, 37, Fig. 22 a), das auf anderen Darstellungen mit einer Glocke vergehen ist (Hintze 1962 b, Tafel LVI). Eine Kuh hat eine Perlenkette um den Hals geschlungen (Dunham 1957, Fig. 89). Ziegen und Schafe wurden bestattet (vgl. S. 381 f t ); ihre Knochen wurden auf einigen Friedhöfen und Siedlungsplätzen eruiert (Reisner 1910, 181 ff.; Maclver 1911, 127; Griffith 1926, 23; Macadam 1955, 205; Dunham 1957, Beg N 32; Hewes 1964^,179). Auf die Wollarmut der meroitischen Schafe wies Diodor hin (III, 8). Esel sind nur durch die oben erwähnte Inschrift des Harsiotef belegt (Budge 1966, 47). Schweine, die sich als Opfertiere (1) in Bagrawiya dargestellt finden sollen (Lepsius 1913, 298), werden inschriftlich in Kalabsha erwähnt. Auf einer Tempelwand steht das Dekret eines römischen Strategen der beiden südlichen Gaue von Ombos und AswSn namens Aurelius Besarion aus dem Jahr 249 n. Chr.; es besagt, daß die Leute von Kalabsha (Talmis) ihre Schwei-

- 435 nie vom Tempel wegzutreiben hätten (Gauthier 1927, Tafel LXIX, Fig. A; Gerster 1964, 114; Stock 1965, 56). Der Hund kommt in Gräbern vor (vgl. S. 582); oft wird er unter dem Löwenthron des Herrschers sitzend dargestellt (Chapman 1952, Tafel 4 D, E, 7 A, 9, 10 A, B, 23 F, 30 A, F; Lepsius 1913» 302; - diese Rolle kqnnen auch Löwen übernehmen: Chapman 1952, Tafel 5 A, D, 20 B). Auchin in seiner Eigenschaft als Jagdtier wird der Hund abgebildet, z.B. in der Verfolgung eines Hasen (Griffith 1924, Tafel XXXIII; SNE IX, 55; Woolley 1910, Tafel 43, 77; Hintze 1959 b, Tafel XLVIII, Fig. b), Auf die intensive Ausnutzung des Hundes als Jagdtier scheint auch eine Stelle bei Diodor (III, 31) hinzuweisen: "Die Bewohner der äußersten Gegenden nach Süden zu werden von den Griechen Kynomologen (Hundemelker) genannt, in der Sprache ihrer Nachbarn aber heißen sie die Wilden. Sie tragen sehr lange Bärte und halten Herden wilder Hunde,' mit deren Hilfe sie sich ihren Unterhalt verschaffen". Plinius (V, 1) berichtet, daß in der Nachbarschaft der Äthiopen ein Voütestamm lebe, der sich in der Hauptsache von Hunden ernähre. Ins Fabelhafte geht seine Bemerkung: "Auf der afrikanischen Seite wohnen die ... Ptoemphanen, welche einen Hund zum König haben, aus dessen Bewegungen sie die Befehle erraten ... " (ÜPlinius VI, 35). Es ist erstaunlich, daß von den römischen und griechischen Schriftstellern keine Pferde erwähnt werden, obwohl sie archäologisch (vgl. S. 381) wie auch in der darstellenden Kunst belegt sind (Chapman 1952, Tafel 10 B, 18 B, 19 C, 23 A; Griffith 1912, Tafel XI, Fig. a; Griffith 1922, Tafel XXXII f.; Macadam 1955, Tafel I, Fig. b; Urk. III, 3). Doch scheinen sie auf die oberste Gesellschaftsschicht beschränkt und für die antiken Schriftsteller nicht typisch fremdländisch gewesen zu sein. Eine anatomische Untersuchung des Pferdeskelettmaterials vom Friedhof von el Kurru (Dunham 1950a, 111) ergab: "... that the skeletal character

- 4-36 of these horses was similar to that of animals now living in Europe and America, except that their lines were little more delicate, amounting to a few millimetres in length of shaft of the longer limb bones". Ahnlich äußerte sich auch fieisner (1918 , 253; 1921 37). Gemäß den Darstellungen wurde das Pferd außer als Zugtier vor Streit- und Kastenwagen (vgl. S. 404 f.) auch als Reittier benutzt (Griffith 1922, Tafel XXXIII; Macadam 1955, Tafel I). In der NastasenStele wird berichtet, daß der König auf einem großen Pferd zum Tempel ritt (Schäfer 1901, 13); Reiter werden auch in der Harsiotef-^-nschrift erwähnt (Budge 1966, 47). Meist werden die Pferde auf den Darstelluagen geführt. Die Zäumung der Tiere ist unklar: fast immer bedeckt eine Decke, manchmal mit Troddeln versehen, den Pferdeleib. Auf manchen Bildern (Griffith 1922, Tafel XXXIII) scheint der Reiter in einem Gestell zu sitzen, das vorn und hinten .steil emporragt, etwa in der Form nubischer Sättel (vgl. Herzog 1957» Abb. 35). Während sich der Reiter mit einer Hand festhält, trägt er in der anderen eine kurze Peitsche (?). Immer fehlen jedoch Geschirre und Zügel, ganz zu schweigen von Bauchgurten der Pferde oder Steigbügeln, ebie auf keiner Darstellung vorhanden sind. Auf einer Darstellung ist der Zügel im Unterkiefer des Pferdes befestigt (Macadam 1955» Tafel I). Der Reiter hält sich an einem Strang fest, ein anderer Mann führt das Tier an einem zweiten Strick, der ebenfalls mit dem Ring im Unterkiefer des Pferdes Verbunden ist. Einmal verläuft bei einem Tier, das geführt wird, der Zügel vom Hals aus (Chapman 1952, Tafel 10 B), ein anderes Mal trägt ein Pferd ein einfaches Kopfgeschirr, an dem der Zügel unterhalb der Kinnlade angebracht wurde (Chapman 1952, Tafel 23 A). Dieses Tier trägt einen Kopfputz aus drei blumenartigen Gebilden, die auch auf den anderen Pferdedarstellungen möglicherweise vorhanden sind (Griffith 1922, Tafel XXXIII). Eine interessante Kopfbedeckung

- 4-37 trägt das Pferd, das im Tempel von Kawa dargestellt ist: es hat einen breitrandigen Sonnenhut, aus dem die Ohren nerausragen (Macadam 1955» Tafel I). Einige Tiere tragen auch Halsbänder, die jedoch nicht zum Geschirr gehören (Griffith 1922, Tafel XXXIII), einmal ist an einem solchen Band auch eine Glocke befestigt (Chapman 1952, Tafel 23 B). Einige wenige Grabfunde geben ein Bild von den im meroitischen Reich gebräuchlichen Pferdegeschirren (so z.B. Dunham 1950 a, 111 ff., Tafel LXVII ff.). Reisner 1921 b, 37) beschreibt einen Fund folgendermaßen: "The trappings found in the graves include a plume-carrier of gilded silver from the top of the bridle (vgl. Dunham 1950 a, 115, Fig. 4-1 b), a silver head-band, four strings of very large bronze balls which appear to have been fastened to the bridle and to have hung down the front of the neck, passing between the forelegs like a martingale and also a large number of strings of beads an amulets". Die in Meroe gefundenen Eisenfragmente sollen zu Wagenrädern gehört haben (Reisner 1921 b, 37)« Auch ein Pferdesattel wurde entdeckt (Robinson 1936, 63); einige Gebäudeüberreste scheinen auf Pferdeställe hinzuweisen (Griffith 1922, 117 f.). Die wenigen Kamelnachweise fallen alle in die Zeit um und nach Christi Geburt. Um 350 n. Chr. berichtet Ezana: "... und ich nahm gefangen zwei - 2 Anführer, die als Spione gekommen waren, indem sie auf Kamelen ritten" (Littmann 1950, 115). Lepsius fand in Meroe Kameldarstellungen (Lepsius 1913» 296, 320); da einige von ihnen (Lepsius 1913» 320) jedoch eingekratzt sind, können sie auch aus einer späteren Epoche stammen. Dunham entdeckte in einer Pyramide ein kniendes Bronzekamel mit Sittel (Dunham 1957» Beg N 5). Die i^ramide barg die Überreste des Prinzen Arikankhabiir, des Sohnes des Königs Natakamani, der nach Hintze (1959 a, 33) von 12 v. Chr. bis 12 n. Chr. regierte. Einige von Ferlini ausgegrabene Pyramiden

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enthielten Kamelknochen und einen Sattel (Robinson 1936, 63). Elefanten scheinen im meroitischen Leben eine nicht unbeträchtliche Rolle gespielt zu haben. Auf ihre wirtschaftliche Bedeutung wurde schon hingewiesen (vgl. S. 422 f. ). Manchmal werden sie vergöttlicht (Gerster 1964, 99, Abb. 18) oder als Attribut von Göttern, die auf ihnen stehen oder denen sie Gegangene zuführen, dargestellt (Hintze 1962 b, Fig. 6, Tafel L H , Fig. a; Hintze 1962 c, Tafel III, X, Fig. b. XV, Fig. b; Hintze 1963 a, 218, Tafel XLVI a; Dunham 1957, 92, Tafel LXX D, Fig. 62; Gerster 1964, Tafel 91). Fast immer sind die Elefanten mit prächtigen breiten Decken bedeckt; auf einer Abbildung reitet der König einen Elefanten (Arkell 1955 a, 165, Fig. 20; Gerster 1964, 101, Abb. 22); in einer Hand hält er den Zügel, in der anderen einen Stock. Möglicherweise wurden Elefanten im meroitischen Reich abge1) richtet und auch im Krieg eingesetzt; dafür würde eine Bemerkung bei Arrian sprechen, wonach die Elefanten zuerst von den indischen und äthiopischen Armeen und danach erst von den Khartagern und Ptolemäern benutzt wurden (Tactica 2,2; 19,6). Doch ist darauf hinzuweisen, daß auch Löwen von Göttern geritten werden (Budge 1966, 97). Die Ptolemäer sollen am Roten Meer eine Stadt angelegt haben, von der aus Elefantenjagden unternommen und die Tiere abgerichtet wurden (Plinius VI, 34). Diodor (III, 36) berichtet: "Ptolemäus II, der die Elefantenjagd eifrig trieb und die Leute, welche ihm durch künstliche Mittel die stärksten Tiere fingen, reichlich belohnte, brachte nicht nur eine Anzahl zum Krieg tauglicher Elefanten zusammen ... ". Auf einer im British Museum befindlichen Kalksteintafel ist von einem "General der Elefantenjagd" im Sudan unter Ptolemäus IV. Philopator (222 bis 204 v. Chr.) die Rede (Budge 1909, 258; Komorzynski 1952/53, 263 ff.). Außer den oben erwähnten Elefantendarstellun— vgl. die Bemerkung bei Heliodor, S. 266, wonach der äthiopische König "turmtragende Elefanten" verwendete.

- 439 gen finden sich Abbildungen dieser Tiere zusammen mit Schlangen als Fresken in den Bädern von Meroe (Garstang 1916, 72 f.)» einmal auch als Verzierung einer Bronzelampe (Reisner 1923 , 21). Als Elfenbeinschnitzereien kommen zwei Elefanten im Grab der Königin Khensa, der Schwester-Gemahlin des Königs Pianchi, vor (Dunham 1950 a, 35, Fig. 11 f.); auf einigen Töpfen in Khartum waren sie eingeritzt (Arkell 194-9 a, Tafel 106, 108). Aufgrund der häufigen Perlhuhn-Abbildungen, die schon während der Kerma-Periode vorkamen, ist anzunehmen, daß diese Tiere domestiziert worden waren. In der Hauptsache finden sich Perlhühner als Verzierungen auf Tongefäßen (Maclver 1909, Tafel 25, Fig. 1; Woolley 1910, Tafel 4f> 4-3 ?, 58 , 64; Griffith 1924, Tafel L, Fig. 16; ASAE 38, 1938, 690 und Tafel CXXI; Emery-Kirwan 1935, 156, Fig. 147, 162, Fig. 161, Tafel 41, Fig. IX; Dunham 1955, Fig. 48, 138 ?; Adams 1964 b, 150, Fig. 12, Nr. 57?; Dunham 1965, 140, Nr. 17 ?)• Auch Haushühner scheinen dargestellt worden zu sein (Griffith 1926, Tafel XXX, Fig. 5; Dunham 1955, Fig. 22 b, e; Hintze 1962 b, 192, Fig. 19 - oder eine Taube?; Emery-Kirwan 1935, Tafel 41, Fig. VII). Gänse und Enten erscheinen mehrmals auf Abbildungen (Maclver 1909, Tafel 29, Fig. 9; Woolley 1910, Tafel 45, 74, 84, 99; Emery-Kirwan 1935, 440, Fig. 422; Griffith 1924, Tafel XXXI, LXXXV, LXI, Fig. 28; Chapman 1952, Tafel. 8 C; Dunham 1950 a, 58, Fig. 20 g, Tafel LVIII). Hühner- und Vogelknochen sind auch archäologisch belegt (Macadam 1955, 202; Dunham 1957, Beg N 36). 8. Handel Durch seine, wenn auch kurzfristige Beherrschung Ägyptens und seine dadurch bedingte Verwicklung in weltpolitische Angelegenheiten (vgl. Zeissl, 1944; Kienitz 1953), wie z.B. die teilweise auf palästinensischem Boden stattfindenden Auseinandersetzungen mit den AsSyrern (2. Könige 19, 9; 2. Chro-

- 440 nik 12, 3; Luckenbill 1924), die Kriege mit den Römern (Strato XVII, 820 f.; Plinius VI, 4) und die Konflikte mit Fersien (Herodot III, 17 ff.) rückten das meroitische Reich in den Blickpunkt der damaligen Welt. Nicht nur wurde die Kunst und der Bebensstandard vor allem der obersten Gesellschaftsschicht von den Verschiedenen Hochkulturen beeinflußt (vgl. z.B. Garstang 1912; Schweitzer 1950; Dunham 1950 a; Dunham 1955 a» Dunham 1957), nicht nur waren Ausländer oder zumindest Angehörige fremder Religionen in hohen Positionen am Königshof (Apostelgeschichte 8, 27), sondern auch von Äthiopien aus drangen Impulse meist wirtschaftlicher Art in alle Richtungen. Wie die großen Handelsstädte im syrischen Raum, so versuchte auch das meroitische Reich eine ihm adäquate Schrift zu entwickeln, da die altägyptische Hieroglyphenschrift (wie auch die babylonische Keilschrift) für die Bedürfnisse eines intensiven Handels nicht geeignet war. Wie die Schrift von Byblos und vom Sinai entwickelte sie sich aus der ägyptischen Schrift und wie die Syrer versuchten auch die Meroiten, von der Silbenschrift zur Einkonsonanten-Schreibung zu gelangen. Da bisher ¿jedoch nur der Phonemwert der Zeichen entziffert worden ist, die Bedeutung der Wörter aber noch unklar ist, so läßt sich aus den meroitischen Texten nichts über die Handelsbeziehungen erfahren. Die antiken Schriftsteller unterrichten uns ¿jedoch relativ ausführlich über die meroitischen Handelsverbindungen. In Rom wurden seltene Tiere aus dem nübischen und sudanischen Raum ausgestellt (vgl. S. 424 ff.), äthiopische Heilkräuter wurden in Italien verhandelt (vgl. S. 419 f.)» ebenso waren viele Edelsteinsorten bekannt (vgl. S. 392 ff.). Aus dem westlichen Mittelmeerraum kamen dagegen Korallen, die ein wichtiger Händelsarktikel in der römischen Epoche waren. Bei den Korallenfunden aus Gemai (Bates-Dunham 1927t 60) dürfte es sich deshalb wohl um die rote Koralle (Coraliium nobile) handeln (Lucas 1948, 449 f.).

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Die Hauptumschlagplätze lagen am Roten Meer: " . . . die Stadt der Aduliten (= Adulis, heute Zula). Sie . . . i s t der bedeutendste Stapelplatz der Troglodythen so wie auch der Äthiopen, von Ptolemais fün£ S c h i f f t a g e r e i s e n e n t f e r n t . Man bringt besonders v i e l Elfenbein, Rhinozeroshörner, F l u ß p f e r d f e l l e , Schildkrötens chalen, A f f e n und Sklaven dahin" ( P l i n i u s VI, 34). Durch Zwischenhändler gelangten die Waren dann i n Überseegebiete: " . . . das Cinnamun (Zimt) wächst bei den Äthiopen, welche mit den Troglodyten durch Verheiratungen in Verbindung stehen; die l e t z t e r e n kaufen es von ihren Nachbarn und führen es über weite Meere . . . " ( P l i n i u s X I I , 42). Die Meroiten wiederum bezogen v i e l e Muschel- und Schneckenarten von der Küste des Roten Meeres ( v g l . S. 428 f . ) . Über Zwischenhändler scheinen die meroitischen Handelsbeziehungen bis nach Indien gereicht zu haben ( z . B . Arkell 1955 a, 166; Vycichl 1958 b, 174- f . ; Arkell 1951 b ) .

Die Beziehungen Meroes zu Axum ( v g l . Straube 1965i 237) werden in der Hauptsache ebenfalls handelsp o l i t i s c h e r Art gewesen sein, da sich auch Lapisláz u l i in Gräbern Nubiens f i n d e t ( v g l . S. 392). Die Handelsbeziehungen des meroitischen Reiches zum vorderasiatischen Raum gingen entweder über Ägypten oder über das Rote Meer. Herodot ber i c h t e t über äthiopische Lieferungen nach Persien (Herodot I I I , 97). Aus Syrien scheint Zinn zur Gewinnung von Bronze bezogen worden zu sein (Helck-Otto 1956, 68), die Zedern des Libanon ( v g l . S. 430) wurden von Byblos aus v e r s c h i f f t (Helck-Otto 1956, 412). Die wenigen Kamele, die f ü r d i e meroitische Epoche belegt sind, , kommen ebenfalls aus dem Osten. Wie weit sich die äandelsverbiindungen des meroitischen Reiches nach Westen erstreckten, läßt sich noch nicht f e s t s t e l l e n . Nach Plinius (V, 5) wurden Edelsteine an die im Südwesten wohnenden Troglodyten verhandelt. Die bei £d Abu Sufyan gefundenen Pyramidenüberreste sowie die Eisenschlacken und die sogenannten

- 442 "pilgrim bottles" könnten auf einen Zusammenhang mit dem meroitiachen Reich hinweisen (Newbold 1924, 78 f., Tafel VIII; Arkell 1955 a, 174). o s t l i c h des Bir Natrun und drei bis vier Tagereisen nördlich des Wadi Howar fand man eine Eisenaxt meroitischen Typs (Wainwright 1947 a, 23 f.). Auch Zankor gehörte vielleicht zum meroitischen Einflußbereich (vgl. S. 413; Arkell 1955 a, 137)» obwohl es sicher bis in die christliche Zeit hinein existierte. Wie weit die meroitischen Beziehungen nach Süden reichten, ist ebenfalls noch nicht geklärt: in Sennar lag ein meroitischer Friedhof (Dixon 1963, 227 ff.), di e Kultur der Jebel Moya—Bevölkerung war angereichert mit typisch meroitischen Gegenständen und Skarabäen aus der 21., 25. und 26. Dynastie (Addison 1949, 117 f.); in Kosti fand sich ein Skarabäus, der aus der meroitischen Zeit stammen konnte (Arkell 1950 c, 40). Auch der Goldhandel mit Fazughli von dem Cosmas Indicopleustes vor 522 n.Chr. berichtet, soll innerhalb der meroitischen Einflußsphäre gelegen haben (Arkell 1944,,Nr. 24; Long 1944, Nr. 90; Wainwright 1942 a, Nr. 30). Bei Doleib Hill, in der Nähe des Zusammenflusses von Sobat und Weißem Nil, südlich von Malakal, entdeckte man zwei Alabasterfragmente, die zu einem kleinen Gefäß gehört haben können (Arkell 1950 c, 40). In der Nähe von AkwoiJ am linken Ufer des Weißen Nils, ungefähr 32 km nördlich von Kaka, wurden Tonfragmente zutage gefördert, die nach Arkell (1946 b, 96) mit meroitischen Tonwaren verwandt sind. Ob die vielen Erd-Mounds, die sich zwischen El Jebelein und Malakal am Weißen Nil, am Sobat, im westlichen Bahrel-Ghaaal, im Anwak-Gebiet und am Pibor liegen (Straube 1965, 247) in irgendeiner Weise mit dem meroitischen Reich in Zusammenhang zu bringen sind oder ob sie aus einer anderen Epoche stammen, läßt sich erst entscheiden, wenn die betreffenden Gebiete archäologisch untersucht worden sind. Daß die Meroiten Handelsverbindungen bis nach Ostafrika unterhielten, durch die möglicherweise die Kenntnis der Eisengewinnung und

- 443 -Verarbeitung sowie die Herstellung gebrannter Ziegel und der Bodendellen-Keramik in den Süden gelangten, ist nicht von der Hand zu weisen. Den antiken Schriftstellern waren Städte und Volksstämme südlich von Meroe bekannt. So berichtet Herodot (II, 30): "Wenn man von dieser Stadt (Meroe) aus weiter fährt, kommt man in der gleichen Zeit, die man braucht, um von Elephantine nach Meroe zu gelangen, zu den ägyptischen Abtrünnigen". Er rechnet über hundert Tagereisen bis zu diesen sogenannten Automolen oder Sambriten. Plinius (VI, 35) schreibt: " ... fünf Tagereisen von Meroe liege die Stadt Tole und zwölf Tagereisen weiter Esar, eine von den Ägyptern, die vor Psammetich flohen, erbaute Stadt ... Bion aber nennt die Stadt ... Sape ... Ihre Hauptstadt auf einer Insel nennt er Sembobitis ... Bion ... schätzt die ganze Wegstrecke von Sembobitis bis Meroe auf zwanzig Tagreisen ... Acht Tagereisen von da (der Insel der Sembriten) folgen die äthiopischen Nubier, deren am Nil liegende Stadt Tenupsis heißt". Es ist natürlich sehr unsicher, sich auf diese Daten stützen zu wollen, doch hatten gerade die Griechen für geographische Fragen einiges Interesse. So erzählt auch Plinius, daß einige Forscher weit über Meroe hinaus kamen, darunter der jüngere Simonides, "welcher fünf Jahre in Meroe verweilte, als er sein Werk über Äthiopien ausarbeitete" (Plinius VI, 35)* Es war den Griechen auch bekannt, daß die Vögel zur Sudd-Region flogen (Herodot II, 22). 9. Zusammenfassung Das meroitische Reich hatte eine Ausdehnung von der ägyptischen Grenze bis mindestens Sennar, die Einflußsphäre wird sich jedoch noch weiter nach Süden und über das Niltal hinaus nach Osten und Westen erstreckt haben; es umfaßte somit auch eine Vielzahl unterschiedlicher Bevölkerungsschichten und Kulturen. Abgesehen von den orientalischen, römischen, alexandrinischen, ägyptischen und anderen Fremdeinflüssen,

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die sich vor allem in den Pyramiden, den reichen Privatgräbern und den Königspalästen sowie den Tempeln zeigen und die sich wie ein Firnis über die eigentliche meroitische Kultur legten, ist doch von den autochthonen Elementen noch viel festzustellen. Die Bevölkerung des meroitischen Reiches ist, wie es bei einem Reich solcher Ausdehnung nicht anders zu erwarten war, überaus vielschichtig und reicht von kaukasoiden bis zu negriden Typen. Im nordnubischen Raum zeigt sie enge Beziehungen zur C-Gruppe des Mittleren Reiches. Bei den ältesten Gräbern von el Kurru wie auch von Meroe läßt sich feststellen, daß die Toten unter einem Steintumulus von mäßigem Durchmesser lagen. Diese Art des Grabb^ues war sowohl für die C- als auch in bedeutenderen Ausmaßen für die Kerma-Kultur belegt. Für die Beurteilung der Ausdehnung der meroitischen Kultur im sudanischen Raum ergibt sich die Schwierigkeit, daß auch die Gräber der nachfolgenden X-Kultur und zum Teil auch der christlichen Kultur unter Steintumuli lagen. Da die meisten der Tumuli im Sudan noch nicht archäologisch untersucht worden sind oder eindeutige Grabbeigaben fehlen, ist eine Zuordnung der Gräber zu einer bestimmten Epoche meist unmöglich. Rechteckige Grabschächte, oft mit abgerundeten Ecken und einer Seitenkammer, die während der meroitischen Periode vor allem für den nördlichen Teil des Reiches belegt sind, finden sich schon in den vorhergehenden Kulturen Nubiens vorgezeichnet (vgl. S. 162, 208 ff.). Auch auf dem Jebel Moya ist das die typische Grabform (vgl. S. 58). Ovale und runde Grabformen sind meist auf den Süden des meroitischen Reiches beschränkt. Die ost-westliche Orientierung der Grabschächte ist auch für diejenigen der C- und KermaKultur typisch. Die Hockerlage der Toten, die fir die C- und Kerma-Kultur in der Hauptsache belegt ist und sich daher auch in den älteren Schichten der Jebel Moya-Kultur findet, ist für das meroitische Reich vor allem im Süden nachgewiesen. Das Bettbegräbnis, das sich in den frühen Königsgräbern von el Kurru und in

- 44-5 späteren meroitischen Privatgräbern findet, war typisch für die Kerma-Kultur Obernübiens. Beim Studium der meroitischen Begräbnissitten stößt man einigemale auf die Merkwürdigkeit, daß der Kopf der Leiche, sei es Mensch oder Tier, entfernt wurde. Diese Eigentümlichkeit wurde schon für kleine Gruppen der C- sowie der Kerma-Kultur nachgewiesen (vgl. S. 296) und konnte dort mit gleichen Erscheinungen im Neolithikum des Sudan und in der Kultur des Jebel Moya in Verbindung gebracht werden. Vielleicht kann auch die Sitte der Leichendörrung für kleine Gruppen der Kerma- und der meroitischen Kultur angenommen werden. Die großen meroitischen Grabanlagen mit vielen Leichen scheinen Familiengräber gewesen zu sein; die Frage der Menschenopferung konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Zweifelhafte Fälle der Mitgabe von Menschen sind nur für die Königspyramiden von Meroe belegt und nicht in den übrigen meroitischen Gräbern nachzuweisen. Die Mitgabe oder Einzelbestattung von Tieren ist dagegen für die C-, die Kerma- und die meroitische Kultur zu belegen. In Bezug auf die Körperbemalung herrschte im meroitischen Bereich die rote Farbe vor; das gleiche galt auch für die Kerma- sowie für die prähistorischen Kulturen im Sudan (vgl. S. 298). Das Tragen von Pflöcken war auch in der C- und- Kerma-Kultur bekannt.; das Feilen der Zähne, das bei einigen Leichen im meroitischen Raum festgestellt werden konnte, ist im sudanischen Raum nur für die Kultur des Jebel Moya belegt. Tatauierungen, wie sie im meroitischen Bereich vorkommen, können archäologisch nur an Leichen der C-Gruppe nachgewiesen werden. Die Hauptwaffe der Meroitön war wie in den prähistorischen Kulturen des Sudan, der C-Kultur und derjenigen des Jebel Moya der Bogen, während in Kerma der Dolch vorherrschte. Die Vielgestaltigkeit und Formschönheit der Werkzeuge in der meroitischen Epoche läßt sich am ehesten mit derjenigen der Kerma-Kultur vergleichen. Steinringe dagegen, die

- 446 wohl als Grabstockbeschwerer dienten, blieben in der meroitischen Epoche wie im Mesolithikum und Neolithikum auf den Sudan beschränkt. Die geometrischen Verzierungen der Tonwaren wie Bauten, Dreiecke, Vierecke, Zickzacklinien, Fischgrätenmuster finden sich in allen vorhergehenden Kulturen Nubiens,im Neolithikum des Sudan und auf dem Jebel Moya. Die Bodendellen-Keramik, die vereinzelt schon in den vorhergehenden Kulturen Nubiens festgestellt werden konnte, kommt an meroitischen Fundplätzen relativ häufig vor und weist Beziehungen zu Ostafrika auf (vgl. S. 411 ff.). Ob die Bodendellen*iKeramik aus dem Maghreb, die in vorgeschichtliche Zeit datiert wird (Camps 513 ff.) direkt aus dem ostmediterranen Raum oder über dös meroitische Gebiet nach Westen gelangte, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, doch ist das erstere wahrscheinlich. Die Wirtschaft des meroitischen Reiches nahm durch die Einführung des Göpelschöpfwerkes einen großen Aufschwung, da somit eine ausreichende Bewässerung auch ausländischer Vegetabilien gewährleistet war. Pferde scheinen noch auf die oberste Gesellschaftsschicht beschränkt gewesen zu sein; Kamele sind sehr selten belegt. Die Meroiten unterhielten weitverzweigte Handelsverbindungen zu fast allen Teilen der damaligen Welt. Zur Erleichterung des Verkehrs war es notwendig, eine Einkonsonanten-Schrift ohne den Ballast von zusätzlichen Silbenzeichen zu entwickeln. Die gebräuchlichsten Transportmittel waren zusammenlegbare Schiffe (Plinius V, 10; Darstellung eines Ruderbootes mit Kajüte: Garstang 1911 b, Tafel L H ) . Die Beziehungen einer Reihe von meroitischen Kulturelementen zu einigen Zügen der C- und KermaKultur sind nicht von der Hand zu weisen (vgl. auch Junker 1925 a, 103 ff.; Arkell 1955 a, 115 ff.; Mohammed Bakr 1965, 261 ff.). Auch zu den prähistorischen Kulturen des Sudan lassen sich einige Verbindungen herstellen. Da die ältesten meroitischen Gräber im

- 447 Sudan liegen, ist es, worauf schon Mohammed Bakr (1965, 264) hinwies, durchaus möglich, daß es sich bei den Stämmen, die im meroitischen Reich die Oberschicht bildeten, um Bevölkerungsgruppen handelt, die in der Butana lebten bzw. dort eine Weile ansässig waren. Kulturell scheinen sie zu der großen Gruppe gehört zu haben, die über ein Jahrtausend vor der meroitischen Epoche im nubischen Niltal die C- und Kerma-Kultur schufen.

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Die wichtigsten meroitischen Fundplätze

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Die wichtigsten Fundstellen der meroitischen Kulturen

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5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

Biga Awad Khor Ambukol Gudhi Saqia el Gamal Dabud Wadi el Qadi Wadi Qamar Khartum Dibtod Meris Siali Metatod Metardul Kertassi Kalabsha Aqabatein Nokolei Khor Basii Kob osti Fagridib Gerì Husein Shalub Batha Koshtemna Dakka Qurta Hag Omar Kolei Arabi Hilla Ikhmindi Seyala ? Umm Simbel Medfq Wadi es Sebua Wadi el Arab

- 4-51 37. 38.

Eidab

39. 40. 41.

Battikha Khor el Aqaba Malki

42.

Korosko Sabakhaya

Shatturma

43. 44.

Abu Handal

45. 46.

Er-Riqa Ehor Wadi Haggag

47. 48.

Amada

49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66.

el DÍw&n Derr S&b Turnas Karanog Ibrím Aniba Toshka Arihinna Tamit Abu Simbel Gebel Adda Bailaría Paras Serra Debeira Argln Gezira Dabarosa Buhen

67. 68.

Abd el Qadir Mirgissa

69. 70.

Nabash

71. 72. 73. 74.

Abu Sir Matuka Gaminarti Gema i Me 111

- 4-52 -

77.

Firka Amara



Ukma

CO IN

Kasanarti

75. 76.

Tumbus

81.

Kerma

82.

Argo

83. 84.

Bir Natrun Argi

85.

el Kurru

v£> CO

Sanam



79. 80.

87. 88.

Jebel Abri

Jebel Barkai Nuri

89. 90.

Umm Khafür

91. 92.

Filiikol

93. 94.

Gereif

95. 96.

Artul (?)

97. 98.

Baqeir (?)

ez Zuweira (?) Hagar el Merwa (?) Marru (?) ez Zuma (?) el Usheir (?)

99. 100.

Bauga

101.

Jebel Nakharu

102.

Fahalab

103. 104.

Darmali (?)

105. 106.

Zeidab el Baqeir (?)

1 0 7 .

Aliab (?)

108.

Jebel A b u Sheifa

109. 110.

Mutmir (?)

111.

el Maroqa (?)

112.

AI im

113.

Gadu

Danqeil

el Fura

Umm Ali

- 4-53 114.

Bagrawiya

115. 116 .

Jebel Qudeim

117. 118.

Awl ib Abu Erteila Basa Umm Samugh (?)

119. 120.

Umm S o d a

121.

Wadi el Banat

122.

Duanib

123. 124.

Musawwarat es Sufra

125. 126.

Jebel Matruqa

127. 128.

Hagar el Asal (?) Naqa Idd el Addada Shaheinab

129. 130.

Jebel Surat (?)

131. 132.

Jebel H a r d a n

Jebel Nasb es Sami D a r u (?)

133. 134.

A b u Deleiq (?)

135. 136.

Khartum

137. 138.

Jebel Qeili

139. 140.

Jebel es Sadda (?) Umm Harot

141.

Idd A b u Sufyan

142,

Gordon's Tree Fiki Mahmoud, Geteina

143. 144.

Jebel Umm MarraJii Soba Jebel fieira (?)

Umm Sunut (?)

145.

Zankor

146.

Faragab

147.

el Obeid

148.

Jebel Moya

149.

Sennar

150.

Kosti

- 454 151.

Akwoid

(?)

152.

Fazughli (?)

153.

Doleib Hill (?)

- ^55 Zill. Die Kultur der X-Gruppe Zu einem nicht sicher datierten Zeitpunkt und in d e n einzelnen Teilen des Niltals verschieden, spätestens aber wohl noch der Eroberung Ezanas um 350 n.Chr]^(Littmann 1950, 115 ff.), wird die meroitische Kultur durch die sogenannte X-Kultur abgelöst. Aus d e n Berichten der Griechen und Römer, aus der Ezana-Inschrift und auch aus d e n Inschriften der meroitischen Könige selbst geht hervor, daß die vielen Stämme, die an d e n U f e r n des Nil oder in d e n Steppen wohnten, unruhige Elemente darstellten (vgl. auch S. 422). A l l e i n König Harsiotef mußte sieben Feldzüge gegen Aufständische unternehmen (Urk. III, 126 ff.). Einer der Stämme, der sich in d e n meroitischen Inschriften (noch?) nicht hat finden lassen, w a r e n die Nubae, die uns d u r c h die klassischen Schriften überliefert sind. So berichtet Plinius (VI, 35): "Acht Tagereisen von da (d.h. der Insel der Sembriten; vgl. S. 4 4 3 ) folgen die äthiopischen Nubeer ( "Nübeis" Plinius erwähnt in Buch VI, 32 ein Volk gleichen N a mens, das aus Syrien gegen d e n Libanon vorgedrungen war), d e r e n a m Nil liegende Stadt Tenupsis heißt

Die-

ser Volksstamm wäre also relativ weit unten im Süden zu suchen, möglicherweise in der Umgebung von Sennar, da sich hier eine römische Münze aus der Zeit u m 350 n.Chr. und ebenso ein Grab aus post-meroitischer Zeit fand (Addison 1935, 292 f.; Wainwright 1947 a, 11; Leclant 1963 a, 312 f.). Strabo (XVII, 819) zählt unter den Stämmen, die südlich von Syene sitzen, außer d e n Troglodyten, Blemmyern und Megabarern a u c h die Nubier auf,und des weiteren führt er aus: "Dem Laufe des Nils zur L i n k e n wohnen in Libyen die Nubier, ein großes Volk, von Meroe b i s zu d e n Wendungen (des Nils), nicht d e n Äthiopiern untergeordnet, sondern selbständig in mehrere Königreiche geteilt ..." (Strabo XVII, 786). Demnach säße e i n nubischer Volksstamm auch im nordsudanischen und ' Beachte aber Nachtrag S. 598

- 4-56 vielleicht noch im obernubisehen Raum. Uberaus interessant ist in diesem Zusammenhang die Inschrift des Ezana, der eine Strafexpedition gegen die unruhigen und kriegerischen Noba um 350 n.Chr. unternehmen mußte

(Litt-

m a n n 1950, 115 ff.): "Durch die Macht des H e r r n des Alls zog ich zu Felde gegen die Noba, als sich empörten die Völker (es scheint sich also um mehrere Stämme zu handeln) der Noba ... als Gewalt antaten d e n Völkern Mangurto und Hasa u n d Barya und die Schwart e n ) das rote (Volk) bekriegten ... danach schickte ich die Truppe ... den Seda abwärts (gegen) die Städte der Noba ...; und sie gelangten bis zum Gebiet der Roten Noba ...". Das Gebiet der roten N o b a bewohnte vielleicht ein Sfcamm, dessen Hautfarbe durch Vermischung mit der ansäßigen meroitischen Bevölkerung Nubiens etwas heller war als die der schwarzen Noba, die sich allem Anschein nach im eigentlichen Kerngebiet der Meroiten niedergelassen hatten. D e m allgemeinen Trend der Niltalkulturen folgend, dehnten sich die Noba oder Nubier nach Nord e n aus. Mit größter Wahrscheinlichkeit h a b e n wir in ihnen einen, w e n n nicht den Träger der X-Kultur zu sehen, obwohl die eine Gruppe, nämlich die Noba, nur durch Inschriften, die X-Gruppe d a g e g e n nur durch archäologische Funde bekannt sind. Doch sprechen für die Gleichsetzung der beiden Gruppen einige Argumente: 1) Die Funde einer frühen X-Kultur, wie z.B. in Tanqasi, liegen in einem Gebiet, das von d e n antiken Schriftstellern als das Wohngebiet eines Teiles der Nubae oder Noba angegeben wird 2) Erst seit der nachmeroitischen Epoche, also seit d e m Auftauchen der Nubae, dürfte eigentlich von "Nub.iern" und

"nubisch"

gesprochen werden. In Königreiche gegliederte Stämme, d e r e n Namen weit über die Periode ihrer Eigenkultur fortdauerten (so hieß ein christliches Reich "Nobatia"; von Europäern wird der Begriff ''nubisch" gebraucht), müßten eigentlich Spuren hinterlassen haben, obwohl sie

- 4-57 natürlich mit denjenigen einer nachfolgenden und stärkeren, in diesem Fall der X-Kultur,

verschmolzen

sein könnten 3) E i n starkes Argument kommt von der linguistischen Seite. Die meroitische Sprache war nicht das Nubische, das uns in alter Form aus der christlichen Epoche vorliegt (Griffith 1913; Zyhlarz 1928 a). Heute zerfällt es in das Nordnubisch (Kenuz, MahasFmyadikkya, Dongolawi, gesprochen von A s w ä n bis Korti), das Südwestnubisch (d.h. das in Dar Für gesprochene Midob, Birged, Haraza) und Südnubisch. Dieses wird in Kordofan, in d e n nördlichen und nordwestlichen Teilen der Nuba-Berge, von el Hugeirat im Westen bis zum Jebel Dair im Süden von Rahafl gesprochen und zerfällt in folgende, einander sehr ähnliche Dialekte: a) Dair mit d e n Untergruppen Kimla, Farla, el Fin; b) K a d a r u mit d e n Untergruppen Jibrin oder Gibrin,

Gabrin, Tatu,

Koldeji oder Koldegi, Kafeir, Kororo; c) Ghulfan mit d e n Untergruppen Ghulfan Kurgul oder. Kurgal, Namma, Nynya, Kattang oder Eatan, Turda, Jegheiba, Wata, Dasol, Sigada uiid Debri, Ghulfan Morung oder Mkron, Turon, Shilma, Kabila oder Nyetto; d) el Hugeirat oder el Hagarat mit Kubja, Shanshan oder Shanshal, B o s h oder Bosha, Seija oder Sßiga und Beja A b u Garein; e) Dilling mit Kudr, Sobei und Adlan; f) West-Kadaru mit Dabatna, Kortala und d e n Westteil von Habila; g) Garko oder Karko mit Dulman, Kunduk(u)r, Kundikeira, Fanda, Kunit oder Kujuria und die Dörfer von Shifr und Kasha; h) Wali mit d e n Dörfern von Wali Baboi oder Boboi, Wali Kurum (Kurun, Kuron) und A b u S e i d a oder Seidi (Stevenson 1956, 112 ff.). E i n Vergleich der modernen nubischen Dialekte mit d e n sie umgebenden großen afrikanischen Sprachblöcken: 1.a Westnilotisch (Shilluk, südliches und nördliches Burun, Acoli, Dinka, Nuer), b. Ostnilotisch (Bari, Maasai), c. Südnilotisch (Suk); 2. der zentralsaharanischen Gruppe (Tubu, Teda, Zaghawa, Daza, Berti, Kanuri und das tschado-hamitische Logone); 3. Kunama; 4. Barea; 5.a Bedawiye, b. Kafa (Kaffa) wurde auf der lexikalischen, morphologischen und synatkischen Ebene im Ver-

- 458 laufe einer anderen Arbeit von mir durchgeführt. Ohne näher auf diesen äußerst schwierigen Komplex einzugehen, sei an dieser stelle nur so viel gesagt, daß der Vergleich des gesamtnubischen Wortschatzes mit den anderen Sprachgruppen als Ergebnis ein Überwiegen der lexikalischen Ähnlichkeit mit dem Gesamtnilotischen zeigt (über 30 Nomina, mehr als 25 Verba und die Zahlen zwei, drei, fünf, zehn). Geringer ist die lexikalische Ähnlichkeit zwischen der nubischen und der zentralsaharanischen Gruppe, da nur sehr wenige Verben eine ungefähre Lautgleichheit aufweisen; die Anzahl der Nomina beläuft sich auf etwas weniger als 30, bleibt also unter der Vergleichszahl mit dem nilotischen Bereich. Dabei handelt es sich zum Teil um dieselben Wörter, die auch das Nilotische mit dem Nubischen gemeinsam hat wie "Fluß, Baum, Sonne, Urin". Auch bei den Zahlen, von denen aus der zentralsaharanischen Gruppe eins und fünf Anklänge an das Nubische zeigen, wurde die Zahl fünf im nilotischen Bereich gefunden. In der Kunama-Sprache waren 15 Verben, mehr als zehn Nomina und die Zahl eins mit dem Gesamtnubischen verwandt; die Verben "spalten, graben" wurden auch im Nilotischen entdeckt, die Zahl eins war ebenso wie "Stier" in der zentralsaharanischen Gruppe. Im Barea fanden sich fast zwanzig Nomina, zehn Verba und die Zahl zwei als Verwandte des gesamtnubischen Sprachkomplexes. Im Gesamtnilotischen ließen sich aus dem Barea nur "essen, Stein, zwei" als gemeinsame Verwandtschaft zum Nubischen wiederfinden. In der zentralsaharanischen Gruppe scheinen die Wörter für "Stock, Vogel" verwandt. I>ie kuschitische Sprachgruppe wies etwas über zehn Nomina, knapp fünf Verba und die Zahl zehn auf, doch tauchen viele dieser Gemeinsamkeiten mit dem Kubischen auch in den beiden anderen großen Sprachblöcken, dem Gesamtnilotischen und der zentralsaharanischen Gruppe auf. So ist die Zahl "zehn" im Altnubischen als timin, im Kenuzi und Dongolawi alö dimin, im Mahas als dime, dimer, diime zu finden, mit dem stimmlosen Anlaut des Altnubischen auch

- 459 in den südwestnubisehen Dialekten (Birged - timmun, Midob - timmigi, Haraza - timina). Im Maasai lautet "zehn" tomon, im Suk taman, im Zaghawa aus der zentralsaharanischen Gruppe timm(i) und schließlich im Bedawiye tamin oder tamun. Die Wörter für "fliegen, Wüste" w a r e n auch in der nilotischen Gruppe "Stier, Stock, Kälte" in der

vertreten,

zentralsaharanischen

Gruppe, "Speichel, Stier" im Kunama und "Stock" im Barea. Während, abgesehen von einem allen Gruppen gemeinsamen Minimalwortschatz, das Vokabular des Nilotischen dem Nubischen in mehr Fällen ähnlich ist als das der anderen Gruppen, scheint die nubische Morphologie mit allen fünf Sprachgruppen manches gemeinsam zu haben, ohne daß m a n ein Überwiegen nach irgendeiner Seite feststellen kann. So fehlen Klasseneinteilungen des Nomens. Im gesamtnubischen Sprachbereich ist die häufigste Pluralbildung die auf - i i (im Dilling - i ) , die sich auch in fast allen nilotischen Sprachen und im Kunama findet, während im Barea, seltener im Bedawiye das suffigierte Pluralmorphem - a , im Kanuri - w a lautet. Das Altnubische besaß eine Pluralbildung auf - g u , die sich als - g u u noch im Mahas erhalten hat. Damit könnte die Pluralendung - k a im Barea und das häufige nilotische Pluralsuffix - k zusammenhängen. E i n mit - n gebildeter Plural einiger bergnubischer Dialekte (so im Dilling -eni,-iny, - n i , im Dair ebenfalls - n i ) wird auch im Nilotischen verwendet (-ni im Nuer, Lango, Shilluk, - i n im Maasai, Lotuko, Teso und Nandi). Die "Kasus" werden wie im Nubischen auch im Kanuri (als ein Vertreter der

zentralsaharanischen

Gruppe) durch Postpositionen gebildet. Das Einschränkungsmorphem im Nubischen lautet - n (auch - i n im Mahas oder - n a im Kenuz). Dieses Element liegt auch in einigen Nilotensprachen vor. Doch bleibt daningestellt, ob das Einschränkungsmorphem des Shilluk - n , das identisch ist mit dem Demonstrativpronomen n "jener" und das auch

- 460 als Einschränkungsmorphem verwendete feminine Demonstrativpronomen - n a des Bari mit dem Kubischen zusammenhängen. Im Kunama kann dem Nomen rectum ein - ( i ) n Suffigiert werden. Das Objektsmorphem lautet im Mahas - g a , im Kenuz und in den bergnubischen Dialekten - g i , im Midob auch - k i , während das Shilluk ke (ka) dem direkten, das Acbli ki- dem indirekten Objekt präfigiert. Im Barea erhält das indirekte Objekt das Suffix - g o , das direkte Objekt steht ohne Determinationszeichen direkt vor dem Verb. Allerdings scheint es auch hier ein dem direkten Objekt suffigiertes - g a zu g e b e n ("aben-ga solle = d e n Vater ich liebte1]). Wie im Kubischen, so werden im Kanuri dem Verbstamm das Personalmorphem und das Aspektmorphem in fast allen Aspekten suffigiert; im Barea ist das Verb nach dem Muster: Verbalstamm - Aspektzeichen Personalsuffix aufgebaut, während das Kunama das P e r sonalmorphem vor d e n Verbalstamm setzt. Dem Kilotischen ist nur das präfigierte bi-/bu- zur Bezeichnung der nahen Zukunft im Kenuz-Dongolawi zu vergleichen, da sich im Nuer und Dinka ebenfalls ein Präfix bi- zur Bezeichnung desselben Phänomens findet. Zum Problem der Ähnlichkeiten der Pronominalia ist zu bemerken, daß die 1. Person Singular im Nilnubisch., im Birged und im gesamtnilotiachen Bereich e i n a-, in d e r 2. Person Singular häufig ein i-Element enthält. Das t-Morpnem der 3* Person Singular und Plural im Kubischen findet sich auch im Barea; im Kanuri soll das funktionsgleiche - s - auf ein.;-tzurückgehen. Das Pluralelement - a - des Kanuri läßt sich im Midob feststellen; das Midob und das Kunama haben in ihren Pronominalia einen nasalen Radikal. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß das Altnubische wie auch der nubische Dialekt vom Jebel Midob zwiscnen einer exklusiven und einer inklusiven Form der 1. Person Plural unterscheiden. Diese Unterscheidung kommt aucii im Shilluk vor. Das Relativpronomen ta des Kubischen zur

- 461 Einleitung von Relativsätzen erinnert a n die Relativpartikel t9 des Kanuri, doch ist seine Stellung innerhalb des Satzes eine andere als im Nubisehen. Die Possesivpronomina des Nubischen werden durch Suffigierung v o n - n a (im Kenuz) oder f.ni (im Mahaa) gebildet; im Kunama erhält nur die 1. Person Singular und Plural ein Suffix -fia. Das Interrogativpronomen "wer, wqs" lautet im Barea na und wird mit Mahas nai und Dilling na zusammenhängen. Beim Demonstrativ wird im N u b i s c h e n wie im Kunama ein nahes (dieser) u n d ein fernes

(jener)

verwendet. "Dieser" lautet im Mahas in, im Kunama ina; "jener", im Kunama waina lautend, zeigt Anklänge

an

das Bergnubische o^e mit derselben Bedeutung. Im Bedawiye dagegen erinnert u n ("dieser" m.sg.) an das Kubische in und "jener" im Bedawiye b e n an das M a h a s wort man. Das Interrogativpronomen im Bedawiye na ist gleichlautend mit dem Bergnubischen n a und erinnert an Mahas nai und das fla im Kunama. Im Nubischen steht das einschränkende N o m e n vor dem eingeschränkten, wobei das bestimmende

Nomen

das Einschränkunf,ssuffix erhält (also u r o - n arti = König-s Insel); die gleiche Stellung liegt im Barea vor, doch fehlt hier das Einschränkungssuffix, was auch im Kenuz-Dialekt der Fall sein kann; auch im K u nama ist diese Stellung vorhanden, während

ebenfalls

im Kanuri die Einschränkungspostposition an das bestimmende Nomen tritt. Die Satzstellung ist im Nubischen identisch mit der des Kanuri, des Barea, des Kunama und, wenn auch anscheinend nicht unbedingt erforderlich, im Bedawiye: Subjekt - indirektes Objekt - direktes Objekt - V e r b . Aus der obigen Darstellung ergibt sich, daß in den aufgezählten fünf großen Sprachfamilien des Nilotischen, des Zentralsaharanischen, des Kunama, des Barea und des Kuschitischen, die räumlich teilweise sehr weit voneinander entfernt sind,

lexikalische

und morphologisch-syntaktische Elemente

auftauchen,

die der nubischen Sprache eigen sind. Dies läßt auf ein historisch weit zurückliegendes Substrat

schließen,

- 4-62 das den erwähnten fünf Sprachfamilien und dem Gesamtnubischen gemeinsam ist. Problematisch ist die Beziehung des Nubischen zum Meroitiscnen. Da der Lesewert der meroitischen Schriftzeichen erschlossen ist, fällt die Möglichkeit weg, daß das Kubische nur eine Weiterentwicklung des Meroitischen ist. Doch ist nicht auszuschließen, daß die schriftlich fixierte Sprache des Reiches von Meroe teil hat an dem oben erwähnten gemeinsamen Substrat der großen Sprachfamilien (vgl. dazu Griffith 1916 a, 111 ff.; Meinhof 1921/22, 1 ff.; Zyhlarz 1930, 409 ff.; Hintze 1955; Trigger 1964, 188 ff.; Trigger 1965, 19 ff.). Dafür spräche vielleicht ein Beispiel, das jedoch mit äußerster Vorsicht zu behandeln ist. Plinius (VI, 35) berichtet, daß die Kundschafter Neros (also 63 n.Chr.) eine Insel mit Namen Artigula antrafen, die nördlich von Napata lag, aber doch so weit im Süden, daß dort Affen vorkamen. Es ist leicht ersichtlich, daß der Name der Insel auf die typisch nubischen Wörter arti und kul, Insel und Berg, Stein, Fels zurückgeht (vgl. auch Monneret de Villard 1932). "Arti" findet sich in den Nilnubischen Dialekten und fast alle Inselnamen sind mit diesem Begriff zusammengesetzt (vgl. Uro-n-arti; Kasa-n-arti; Mei-n-arti; Gami-n-arti; Kisi-n-arti; Sham-n-arti; Dabe-n-arti; Dorgi-n-arti usw.). "Kul" für Berg oder Stein ist in allen nilnubischen, südnubischen und südwestnubischen Dialekten belegt; in den beiden letztgenannten Dialektgruppen kann der Auslautlateral auch durch "r" oder "d" ersetzt werden. Auch für das Altnubische ist "kul" belegt (vgl. Zyhlarz 1928 a, 178). Die Siedlung "arti-kul" (für die Römer mußte der Inselname auf -a endigen), die "Felseninsel", scheint also typisch nubisch gewesen zu sein, wenn auch gesagt werden muß, daß gemäß der bisherigen Literatur die vVörter für "Insel" und "Berg" im Meroitischen noch nicht eruiert sind. Die Anordnung der zusammengesetzten Morpheme dagegen ist nicht nubisch, obwohl Monneret de Villaxi in

- 463 seinem oben zitierten Artikel auf einige

Inselnamen

dieser Bildung, die in d e n Reiseberichten des vorigen Jahrhunderts zu finden sind, hinweist. Es müßte nämlich nach d e n uns b e k a n n t e n grammatikalischen Regeln des kubischen das einschränkende vor dem eingeschränkten Nomen stehen (vgl. die oben angeführten Beispiele

von

Inselnamen, S. 462), wobei allerdings das Einschränkungssuffix - n unter Umständen fehlen kann. Für die meroitische Sprache gibt Zyhlarz an, daß das eingeschränkte vor

d e m einschränkenden dornen steht

(Zyhlarz

1930, 462), so daß möglicherweise in dem frühen N u bischen und/oder in späteren Dialekten noch eine meroitische Komponente in der Syntj&x zu bemerken ist. D o c h k a n n nur eine Entzifferung der Sprache des Reiches von Meroe endgültig Auskunft über die Beziehungen der b e i den Sprachen zueinander geben. Der von Plinius berichtete Name stammt von einer nicht sehr weit von Napata entfernt

liegenden

Insel, also in einer Gegend, in der von Strabo die Kubier erwähnt werden. Falls es sich bei diesem Inseln a m e n wirklich um Nubisch u n d nicht vielleicht um meroitische Wörter handelt, so wäre damit ausgesagt, daß zu einer Zeit, als das Reich von Meroe

noch

blühte, ungefähr 300 Jahre vor seinem endgültigen Untergang, ein neues Volk in

der -^age war, einen

Landstrich so intensiv zu okkupieren, daß es Niederlassungen einen Namen in seiner Sprache geben konnte. V o n unabhängigen Häuptlingstümern spricht ja auch Strabo. wir hätten es hier also mit einer allmählichen Unterwanderung der meroitischen Kultur durch die "nubischö" zu tun. Dieselbe Annahme legt auch der archäolo gische Befund der X-Kultur nahe (Adams 1965 b, 176). In dem zur Debatte stehenden Gebiet lagen die ersten großen Grabanlagen der Träger der X-Kultur. Es darf also mit einiger

Wahrscheinlichkeit

angenommen werden, daß die Nubier wenigstens einen Teil der X-Gruppe ausmachten, wenn sie nicht überhaupt völlig mit ihr identifiziert werden müssen. Denn die Nubier

- 464

-

bildeten keinen einheitlichen Komplex und die Absorbierung der heterogenen Bevölkerung des meroitischen Reiches, das sich weit über das Niltal hinaus

erstreckte,

vergrößerte die Vielschichtigkeit der neuen Bevölkerung und Kultur. A u c h die Verbreitung der X-Kultur zeigt deutlich, daß es sich bei den "Nubiern" oder bei der "X-Gruppe" nicht um einen einheitlichen Stamm handeln konnte, der nach dem Niedergang des meroitischen R e i ches die Macht an sich nahm. "What is important, however, is to recognize that the X-Group population and culture were an amalgam of Blemmyes, Nobatae, Nobade, Black Noba, Red Noba, and probably

other

tribal groups whose names are lost to us - as well as the resident Meroitic strain w h i c h remained

numerically

dominant" (Adams 1965 b, 167). 1. BevöIkerungsschicht Auf die große Variabilität der X-Gruppe wies Batrawi h i n (194-5/46, 154): "The A-group is the least variable and the X-group the most variable series". Die These v o n einer starken negroiden Komponente

innerhalb

der X-Gruppe (Reisner 1910, 345; Firth 1912, $6; Bmll. V, 11 f.; Kirwan 1937

, 56 ff.) wurde v o n Batrawi in

ffrage gestellt (Batrawi 1934, 29 ff.; Batrawi 1945/46, 98, Fig. 1, 141, Fig. 3 und Tabelle XII). Neuere U n tersuchungen anhand von Zähnen zeigten keine bemerkenswerten Differenzen zwischen der meroitischen und der X-Gruppen-Bevölkerung in der Wadi H a i f a - R e g i o n (Adams 1965 b, 166). Smith (1910, 111) faßt die auch von ihm festgestellte, große Heterogenität der X-Gruppen-Bevölkerung in folgende vvorte: "The appearance of some of the skeletons presented a marked similarity to that of the series of tall negroid (E-group) people found . near Shellal. The features of others recalled

those

of some of the alien people found in Biga (vgl. unten S. 526)*

But

tlie

basis of the population was undoubted-

ly Nubian ... and this was blended with some of the tall southern negroid people ...". E i n Skelett v o n

- 465 Ushara, südlich von Khartum, maß 1,98 ip (Marshall 1953, 4-0); im unternubischen R a u m kamen dagegen auch sehr kleine Personen vor, so ein männliches Skelett v o n 1,446 m (Smith 1910, 161), weihliche Skelette v o n 1,373 m(Smith 1910, 113) oder 1,440 m (Smith 1910, 160). Im Norden fanden sich auch einige negroide bis negride Typen (Smith 1910, 112, 114, 115, 160, 162). Batrawi konnte schwarzes, wolliges Haar v o n pfefferkornartigem Aussehen bei einem M a n n feststellen, dessen Gesichtszüge keine negriden Merkmale

aufwiesen

(Batrawi 1934-, 33)* Stark negroide Züge zeigte ein weiblicher Schädel aus einem Grab des nordsudanischen Friedhofs von Tanqasi (Shinnie 1954- a, 85). Aufgrund der Untersuchung von Schädeln, die in der Hauptsache von d e n Friedhöfen von Ballana und Qustul und deren Umgebung stammen (Batrawi 1945/46, 95, Tabelle XII) und von einem weiblichen Schädel aus Tanqasi (Shinnie 1954- a, 85) ergaben sich folgende Meßwerte:

c f

?

L

183,3

177,2

182

B

131,9

128,9

134

B' H'

91,5 131,2

89,1 126,0

J

123,7

118,0

LB

99,7

GL

97,1

96,1 94,4

GB

92,7

89,8

G'H

63,9

NH'

67,5 48,8

4-5,7

44

NB

25,5

24,3

29

, 2 ff.; Crawford 1958, 170 ff.; Hintze 1959 b, 171 ff.), deren Datierung äußerst schwierig ist. Einer der größten und wahrscheinlich amch frühen X-Gruppen-Friedhöfe liegt in Tanqasi (Shinnie 1954- a, 66 ff.). Es handelt sich um ungefähr 10 Tumuli, die nach ihrer Größe in drei Gruppen aufgeteilt wurden: 1) sehr hohe Tumuli zwischen 6 und 10 m, die ursprünglich eine konische Form hatten. Der mächtigste Tumulus war 8 m hoch und hatte einen Durchmesser von 16 m. Eine Mauer am Fuße des Tumulus stützte ihn ab. 2) Kleinere Tumuli,

- 468 d e r e n Höhe zwischen 2 und 4 m lag und die oft aus rotem Ziegelsteingeröll errichtet waren. Zu dieser Gruppe gehört Mound II, mit einem Durchmesser v o n 19 m. 3) Kleine Tumuli mit flacher

Uberfläche

und einem

großen Durchmesser im Verhältnis zu ihrer Höhe. Da das obernubische Gebiet

archäologisch

kaum untersucht worden ist, sind auch die Nachrichten über X-Kultur-Spuren nur spärlich. Bei Wawa soll sich e i n X-Gruppen-Priednof befinden (Kirwan 1939 a, 29; Kirwan 1957 b, 40); "mounds" sind auch auf der Insel Sai (Bates-Dunham 1927, 117; Kirwan 1939 a, 29; Vercoutter 1958, 164 ff.) und in Kösha

(Kirwan 1939 a,

24 ff.) belegt. E i n relativ großer Friedhof v o n X-KulturTrägern fand sich in Firka (Kirwan 1939 a) südlich des Dal-Katarakt. E i n Tumulus erreichte eine Höhe v o n 10 m (Kirwan 1939 a, 7)» Nördlich v o n Firka sind die X-Gruppen-Funde regelmäßig (vgl. a u c h Mills 1965, 3 ff.). In Gemai war offensichtlich wieder eine größere Ansiedlung (bzw. Begräbnisstelle) v o n X-Gruppen-Leuten, wenn auch die Abgrenzung g e g e n die meroitische u n d die christliche Kultur nicht immer sicher ist (vgl. BatesDunham 1927» 110 ff.). Mound E, der sicher post-meroitischen Datums ist, hat einen Durchmesser v o n 60 m,und seine Höhe betrug zur ¡¿eit seiner Ausgrabung n o c h 4 m (Bates-Duüham 1927, 73). Der nächste große Friedhof liegt in Qustul (Emery-Kirwan 1938, 27 bis 74); e i n Tumulus erreicht heute n o c h eine Höhe von 9,70 ip und einen Durchmesser v o n 53,40 iji (Emery-Kirwan 1938, 33). Eine Reihe anderer mounds erreicht ähnliche Ausmaße (Emery-1948, Tafel 3, 4). D o c h so großartig die Grabanlagen und die in ihnen gefundenen Gegenstände auch sind, so werden sie alle von dem Friedhof in Ballana in den Schatten gestellt (Emery-Kirwan 1938, 75 ff.; Emery 1948; Farid 1963), der anhand der Funde, besonders der Kronen, der Begräbnisplatz einer Häuptlingssippe gewesen sein muß.

- 469

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Weiter stromabwärts scheinen zum großen Teil nur noch die X-Gruppen-Gräber, seltener die Tumuli, erhalten zu sein. Mounds wurden für Qasr Ibrim beschrieb e n (Junker 1932 b , 155 f.; Emery-Kirwan 1935, 268; Emery-Kirwan 1938, Fig. 1 bis 3); in Seyala lagen innerhalb eines Tumulus 67 Gräber, die sich alle k o n zentrisch um einen Mittelpunkt gruppierten (Kromer 1961, 331). A u c h in Kalabsha w u r d e n Tumuli festgestellt (Firth 1912, 33; Emery-Kirwan 1938, 19 und Fig. 4). Die Tumuli waren häufig mit einem breiten Graben umzogen, aus dem die Erde für ihren B a u stammt; ihr E r d - und Geröllkern war oft mit einer Schicht von Grünstein oder Schiefer bedeckt. Darunter fanden sich die unterschiedlichsten Grabtypen, die fast ausnahmslos seit mindestens der meroitischen Kultur schon vorgezeichnet waren. Die großen Friedhofsanlagen zeigen oft Rampen, die von der Erdoberfläche schräg zu einem V o r hof führen; von dort zweigen mehrere- Grabkamniern ab, die meist v o n einem Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen b e deckt sind. In Qustul führte eine 12 m lange und 2,25 m breite Rampe in einem Winkel von 25° zu einem Vorhof hinab; die sechs Räume waren mit Gewölben versehen. Bei einem Raumeingang war noch eine Holztür m i t r u n d e n Bronzebeschlägen zu erkennen (Emery-Kirwan 1938, 33)» R a m p e n kommen oft vor (Junker 1932 b, 155 f.> EmeryKirwan 1935, 131, 1^7; Kirwan 1939 a, 25; Emery-Kirwan 1938, 75 ff.; Shinnie 1954 a, 70; Farid 1963, 6 ff.; Säve-Söderbergh 1963 a, 66; Almagro 1963, 181). Die häufigste Grabform war jedoch eine rechteckige Grube, die schachtartig senkrecht oder mit einer Stufe versehen, nach unten fiel. V o n hier gingen ein oder zwei Seitennischen oder Endkammern ab, in denen die Leichen ruhten. Meist lagen diese Kammern vertieft und wurden durch schwere Steinplatten oder Ziegelmauern verschlossen. Die erwähnten Grabformen kommen auf fast allen X-Gruppen-Friedhöfen vor (Junker 1932 b , 155 f.» Shinnie 1954 a, 70 f. und Fig. 4, 5; Vercoutter 1958, 167, Fig. 14; Bates-Dunham 1927, 22 f., 30 ff.; Reisner

- 470 1910, 307, 34-5; Firth 1912, 35; Shinnie 1954 a, 70 f. und Fig. 4, 5; Vercoutter 1958, 167, Fig. 14; Adams 1962 c, 15; Verwers 1962, 27, 28, 30; Nordstrom 1962, 43; Säve-Söderbergh 1962, 100, 103, 104; Blanco y Caro 1962, 212; Adams 1963, 31; Säve-Söderbergh 1963 a, 66; Almagro 1963, 181; Millet 1963, 150; Rosenvasser 1964, 101; Almagro 1965, 169; Farid 1963, 1 ff.; Emery-Kirwan 1938, 45, 49, 59 und Fig. 32; Emery 1965, 82, Fig. 8, 240 ff., Fig. 44 ff.). In Ushara ging von der rechteckigen Grabkammer mit der Leiche eine bienenkorbförmige Begräbnisstelle mit einem runden Grundriß ab (Marshall 1953, 4-2 f., Fig. 3,4-). In Seyala sind alle Gräber, die sich innerhalb des Tumulus befinden, in ungefähr 50 bis 6 0 cm Höhe aus Trockenstein errichtet und mit großen Bruchsteinplatten abgedeckt

(Kromer

1963, 331; Kromer 1966, 235). Von Emery und Kirwan wurden ryx-Antilope, der manchmal a u c h ein Kreuz auf dem Kopf gezeichnet wird (Reisner 1910, 101; Griffith 1927 a, Tafel XLIV; Shinnie 1961 b, 37, Fig. 7, Nr. B7, Fig. 25, N r . 2, Fig. 28, Nr. 8, Fig. 32; Adams 1962 a, 268; Shinnie 1963, Tafel LXVII; Crawford 1953, 26;' Shinnie 1965 b, 267, Fig. 1). Einmal wird ein Ibex nubiana dargestellt (Shinnie 1961 b, Tafel XIX). H a s e n sind oft Motive der Topfstempel

(Grif-

fith 1927 a, 65, Tafel XLIV (?); A d a m s 1962 a, 268, 270). Der Strauß, dessen Vorhandensein durch die Funde der Straußeneierschalen archäologisch belegt ist (vgl. S. 54/4.),wird einmal m i t einem Kreuz auf d e m Kopf abgebildet (Shinnie 1963, Tafel LXVII). Adler als Symbol der Macht kommen auch auf Darstellungen vor (Mileham 1910, 35; Griffith 1927 a, Tafel L H , Fig. 2 - doch könnte diese Darstellung eines Adlers oder F a l k e n mit einer Sonnenscheibe auf dem Kopf a u c h aus einer vorhergehenden Periode

stammen).

Auffällig ist die Verzierung des Eparchengewandes mit Doppeladlern (Griffith 1923 b, Tafel XXXII; Arkell 1955 a, 192, Fig. 24; Shinnie 1954 b, 12, Fig. 5; Zabkar 1963, Tafel VIII). Obwohl diese Motive wohl aus dem byzantinischen Raum genommen wurden, sei darauf hingewiesen, daß sich doppelköpfige Vögel schon in der

- 561 A-Kultur (vgl. S. 101), doppelköpfige Tiere in der Kerma-Kultur (vgl. Reisner 192$ a, B, Tafel 54 ff.) finden. Das Krokodil wurde einmal auf einem Wandgemälde dargestellt (Firth 1927, 235), doch finden sich keine Belege dafür, daß es auch gejagt wurde. Das gleiche gilt für Schlangen, von denen einmal ein Exemplar mit einer Gazelle zusammen dargestellt wurde (Shinnie 1961 b, 63, Fig. 32). Fischgräten sind relativ häufig in den Siedlungen ausgegraben worden (Hughes 1963» 126; Hewes 1964 b, 183; Shinnie 1965 b, 271). Sehr oft werden sie von den Christen abgebildet (Griffith 1927 a, 65; Arkell 1959 c, 115, Fig. 1 und Tafel XXVII; Shinnie 1961 a, Tafel X, Fig. a; Adams 1962 c, 268; Hintze 1962 b, 195; Michalowski 1964, 196; Almagro 1965, 94, Fig. 8 a; Michalowski 1965 b, Tafel XXV, XXVII, XLIX). Muscheln und Schnecken, deren Schalen sich ganz oder zu Perlen verarbeitet fanden, wurden wohl verzehrt (vgl. S.5^4- ). Identifiziert wurden Mamma, Columbella, Strombus (?) (Junker 1919, 218) und eine Kaurischnecke (Reisner 1910, 108); alle diese Arten wurden wohl vom Roten Meer bezogen (vgl. S. c. Pflanzenanbau Teile eines Wasserrades (Almagro 1963» 189)» eine Anzahl von Saqiya-Töpfen (Adams 1962 a, 251, Fig. 7, 9; Michalowski 1963, 244; Shinnie 1965 a, 19^; Shinnie 1965 b, 271), Saqiya-Gräben (Griffith 1927 a, 55), Kanäle (Griffith 1927 a, 55; Hintze 1963 a, 225) und eine künstliche Bewässerung der Bäume durch Tonröhren (Hewes 1964 b, 182 f.) lassen erkennen, daß der Ackerbau eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der nubischen und sudanischen Christen spielte. Dapper (1671, 335) bemerkt: "Die Einwohner der Städte ernehren sich mit dem Kaufhandel: aber die in den Dörfern mit dem Ackerbau". A m wichtigsten für die Ernährung war wohl Getreide, wobei Durra die größte Rolle spielte: "The

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562

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Chief grain is millet which is like rice and they make their bread and beer from it"(Selim el Aswani, zt. Shinnie 1961 a, 12). Durra erwähnt auch Yakut

(zt.

Dammann 1929, 58). Archäologisch ist es bisher noch nicht nachgewiesen worden, obwohl in d e n gefundenen Kornbehältern (u.a. Shinnie 1961 a, 19, 21) und unter de n R e s t e n von Körnern in Krügen (Kromer 1966, 236; Michalowski 1963, 239; Michalowski 1965 b, 64) auch Durra gewesen sein mag. Weizen, der im Altnubischen "ille" heißt (Zyhlarz 1928 b, 19, 175), ist nur schriftlich belegt (Yakut IV, 820, zt. Dammann 1929, 58). E r scheint in der Hauptsache von d e n Arabern bezogen worden zu sein, die auch Gerste lieferten (Arkell 1955 a, 188). Das letztgenannte Getreide, das auch Yakut erwähnt

(Dammann

1929, 58), konnte archäologisch im Bauch eines Toten nachgewiesen werden (Smith 1910, 219). Die gefundenen Nüsse der Dumpalmen (Badawy 1964, 48, 49) und Dattelkerne (Smith 1910, 371; Badawy 1964, 48; Shinnie 1965 a, 194; Shinnie 1965 b, 271;

&romer

1966,

236), aus deren Fleisch anscheinend

auch Wein hergestellt wurde (Shinnie 1965 b, 271), sowie die Berichte arabischer Reisender über große P a l menhaine (Selim el Aswani, zt. Butcher 1899, 860 f.; Shinnie 1961 a, 12; Yaqut IV, zt. Dammann 1929, 58; j&rkell 1955 a, 192) lassen darauf schließen, daß Palm e n einen wichtigen Beitrag zur Ernährung

lieferten.

Ob die schon erwähnten Sandelhölzer und Tamarisken (vgl. S. 558) und die Sykomoren, von denen A b u Salih eine als Nilhöhenmesser erwähnt (Abu Salih, fol. 94 b), in Kultur genommen worden waren, ist bei d e n beiden letztgenannten Exemplaren nicht gewiß. Zu d e n baumartigen Pflanzen gehört auch der Rizinus, dessen Samen sich in Debeira fanden (Shinnie 1965 b , 271). Vi/ie weit diese anspruchsvolle Kulturpflanze im Niltal verbreitet war, ließ sich n o c h nicht feststellen (Esdorn 1961, 45). Möglicherweise Rizinusöl

wurde

auch als Brennstoff für die Lampen- benutzt

(vgl. Griffith 1928 b, 69 - die Dochte der -^ampen w a r e n

- 563 mit öl oder Butter durchtränkt). Yakfit (zt. Dammann 1929» 58) erwähnt für Nübien auch Arak-Sträucher. Viele Kleidungsstücke waren wohl aus Baumwolle hergestellt (Adams 1964- a, 237); denn Abu Salih (fol. 96 b) berichtet, daß die Araber bei der Erstürmung von Qasr Ibrim eine Menge Baumwolle fanden. Die meisten Textilien scheinen jedoch aus Leinen gewesen zu sein (vgl. S. 534-)» Es wird daher wohl mit einem Flachsanbau im nubischen Niltal zu rechnen sein, wenn auch Stoffe in der Hauptsache von den Arabern erhandelt wurden (Arkell 1955 a, 188). Die Verwendung von Zuckerrohr erwähnt nur Dapper: "Man findet alhier überaus viel Viehes und Zuckerrohres; daraus gleichwohl die Einwohner den Zucker nicht wohl zu kochen wissen, weil er schwartz und unangenehm von Geschmacke wird" (Dapper 1671, 335)» Es ließ sich nicht feststellen, welche Primärquelle Dapper hier benutzte. Melonenkerne fanden sich in einem Verstorbenen (Smith 1910, 219); auch Kürbisse sind archäologisch nachgewiesen (Adait.s 1964 a, 237)» Yaqüt (zt. Dammann 1929» 58) berichtet: "Bei ihnen gibt es übermäßig große Zitronen". Möglicherweise handelt es sich bei dieser Frucht um die Citrus maxima (Burm.) Merril = Citrus grandis (L.) Osbeck = Citrus decumanus L., eine riesenfrüchtige gelbe Pampelmuse (Esdorn 1961, 92). Linsen wurden wohl aus dem Norden eingeführt (Arkell 1955 a, 188). In einem Grab lag eine kjeine Frucht in Erbsengroße (Smith 1910, 371), doch wurde sie nicht identifiziert. Die Kerne der Weintrauben wurden archäologisch nachgewiesen (Smith 1910, 219)» Auch die arabischen Schriftsteller berichten, daß es im Niltal Weingärten gab (Selim el Aswani, zt. Butcher 1899, 860 f.; Shinnie 1961 a, 12). Zum Teil wird man Wein wenigstens in der Frühzeit des Christentums aus dem Norden importiert haben (vgl. S. 554). In der Kunst spielen Weintrauben und -reben als christliche Symbole

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564 -

eine Rolle (Griffith 1927 a, Tafel XXXVIII; Shinnie 1961 b, Fig. 25, Nr. 6, Fig. 26, Nr. 6, Fig. 28; Adams 1962 a, Fig. 15, Nr. 4; u.a.). In Seyala wurde ein kleines Gefäße mit Salz entdeckt (Kromer 1966, 236). d. Viehhaltung Die arabischen Reisenden waren sehr beeindruckt von den Herden ausgezeichneter Kamele und Pferde (Yaqut IV, zt. Dammann 1929, 58; I b n Selim el Aswani, zt. Butcher 1899, 861 f., Shinnie 1961 a, 12). A b u Salih (fol. 97 a) berichtet, daß der nubische König Cyriacus mit 100 000 Reitern und 100 000 K a m e l e n g e g e n Ägypten zog. W e n n diese Zahl auch übertrieben sein wird, so zeigt sie doch, daß Nubien während der christlichen Epoche einen nicht unbedeutenden Viehreichtum besaß. Kamele gehörten auch zu d e n Tributlieferungen an die Araber (Arkell 1955 a, 188; Quatremere 1811, 98 f.). Als Transportmittel benutzte sie Bischof Longinus, als er u m 580 n. Chr. mit Hilfe der Bpja das feinliche Makuria umging, um in A l w a h zu missionieren. Er berichtet, daß auf dem anstrengend e n Marsch 17 Kamele starben (Johannes v o n Ephesus, c. LI, LIII). Dapper erfuhr aus Reiseberichten, daß die Kaufleute, die m i t dem Schiff nach Ä g y p t e n fahren, anscheinend a m 2. Kalirakt die Waren w e g e n der Stromschnellen auf Kamele luden (Dapper 1671, 335)« Archäologisch konnten sie nicht nachgewiesen werden, auch in den Darstellungen sind sie selten zu finden (vgl. S. 552; Crawford 1953 b, 19 und Tafel X , Fig. b, XI). Yaqüt unterscheidet bei d e n nubischen Pferd e n die edlen Tiere des Königs und die Klepper der Untertanen (zt. Dammann 1929, 58). Nach A b u S a l i h (fol. 97 a) sind die Pferde von kleiner Gestalt, so k l e i n wie der größte der ägyptischen Esel, aber sehr zäh und ausdauernd. Abbildungen finden sich häufig (vgl. S. 545; Crawford 1953 b, Tafel X, Fig. b). Oft werden sie mit einem weißen Vorderkopf und weißen Unterschenkeln dargestellt (Griffith 1927 a, Tafel

- 565 LVIII; GriffIth 1928 b, Tafel XXXV, XLIII, XLV; Gerster 1964, Tafel 133; Michalowski 1964, Tafel XLIII). Das Zaumzeug der Pferde, das nur aus Darstellungen bekannt ist, scheint sich nicht wesentlich von dem der X-Gruppe zu unterscheiden (vgl. S. 509). Nach einer Abbildung (Gerster 1964, 133) dürften die Trensen die Formen 2 oder 3 der X-Gruppen-Typen haben (vgl. S. 510). Eine wesentliche Bereicherung des Zaumzeuges gegenüber der X-Kultur ist die Einführung von Steigbügeln, die im Altnubischen die Bezeichnung "sogor" tragen (Zyhlarz 1928 b, 183). Dadurch hat der mit Lanze und Schild bewaffnete Reiter einen besseren Halt auf dem Tier, da er ja nur bedingt die Zügel benutzen kann. Die Pferdegeschirre sind in der christlichen Kultur mit Schellen verziert, die wohl auf allen Gebieten die Glocken abgelöst haben (vgl. auch S. 5^-2 ). In einem Grab lagen zwei Bronzeschellen, die an einem Eisenring befestigt waren; wahrscheinlich gehörten sie zu einem Geschirr (Reisner 1910, 109). Yaqut schreibt in seinem vierten Buch (zt. Dammann 1929» 58): "Man sagt: Die Nubier sind Besitzer von Kamelen, Rossen, Ochsen und Schafen". Rinder lassen sich durch einige Knochenfunde nachweisen (Hewes 1964 b, 183; Shinnie 1965 b, 271). Oft kommen auch Rinderhäute vor, die nicht nur nu Kleidungsstücken verarbeitet wurden (vgl. S. 535), gondern auch als Schreibmaterial oder Buchdeckel dienten (Mileham 1910, 20, 43; Griffith 1913, 53; Griffith 1928 a, 128, 131; Plumley 1964, 5, Tafel II, Fig. 2; Winter 1966, 238). Einigemale wurden Rinder auch dargestellt (Griffith 1927 a, Tafel XXXV (?); Shinnie 1961 a, 58, Fig. 32; Gerster 1964, 132; Michalowski 1964, Tafel XLIII). Auf einer Geburtsszene in der Kirche von Faras ist ein Buckelrind abgebildet (Michalowski 1964, Tafel XLIII). Das Reich Alwah scheint wegen seiner großen Weideflächen besonders viele Rinderherden gehabt zu haben. So berichtet Ibn Selim el Aswani (zt. Shinnie

566

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1961 a, 12): "They have m u c h meat because they have many cattle, by reason of the pastures w h i c h are so extensive that it takes several days to cross them and arrive at the mountains". Der Bericht des Yaqut über das Vorkommen v o n Schafen wurde schon zitiert (vgl. S. 565); auch archäologisch sind Schafe (Hewes 1964 b, 183; Shinnie 1965 b, 271) und Ziegen (Shinnie 1965 b, 271; Hewes 1964 b, 183 ?) nachgewiesen. Im Gegensatz zu d e n vorhergehenden Kulturen sind während der christlichen Epoche Schweine

auch

archäologisch belegt (Hewes 1964 b, 183; Shinnie 1965 a, 194; Shinnie 1965 b, 271). Dem Bericht A b u Salih's zufolge (fol. 96 b ) wurden bei dem Sturm der Araber auf Qasr Ibrim 700 Schweine erbeutet und In der Kirche von Mediq ist eine

totgeschlagen.

Auferstehungsszene

dargestellt: ein Schwein verschlingt die aus d e n Gräbern sich erhebenden Toten (Firth-1927, 235). Erstaunlich ist das fast völlige Pehlen des Hundes; nur auf zwei Darstellungen ist ein Tier mit langen Beinen und langem Schwanz abgebildet

(Adams

1962 a, 270, Fig. 18; Shinnie 1961 b, Fig. 32, Nr. 8). Einmal scheint auch ein Esel gemalt worden zu sein (Griffith 1927 a, Tafel XXXV). Vogelknochen w u r d e n noch nicht gefunden, und es ist anzunehmen, daß die vielen Taubendarstellungen durch das Christentum eingeführte Motive sind und nicht d e n Schluß zulassen, daß diese Tiere auch wirtschaftlich genutzt wurden (Griffith 1927 a, Tafel XLV; Arkell 1959 c, 115, Fig. 2, Tafel XXVII; Shinnie 1961 b, 56, Fig. 25, Nr. 3, 5, Fig. 27, Fig. 28; Shinnie 1954 b, 15, Fig. 8; Adams 1962 a, 268, Fig. 16, Kr. 1 bis 3; Shinnie 1961 a, 27, Tafel XIII, Fig. a?; Michalowski 1965 a, 188; Michalowski 1965 b, Tafel XLIX, Fig. 2, Tafel XXVIII, Fig. 5?; Shinnie 1965 b, 267, Fig. 1). Einigemale sind auch Pfaue dargestellt, der e n F e d e r n die Engelflügel b i l d e n (Griffith 1927 a,

- 567 Tafel L H , Fig. 2; Plumley 1964, 4; Engelsflügel: Michalowski 1962, Tafel LXXV; Michalowski 1963, Tafel LXI, LXII; Gerster 1964, 130 f.; Michalowski 1965 a, Tafel XLII, Fig. a; Michalowski 1965 b, 96 ff., Abb. 65 ff.). 8. Handel Die Handelsbeziehungen der christlichen Königreiche im nubischen und sudanischen Niltal untereinander und zum Ausland scheinen beträchtlich gewesen zu sein. Dapper (1671, 335) weist darauf hin, daß die Städte in der Hauptsache vom Handel leben. Shinnie nimmt an, daß Debeira seine Tonwaren aus Nachbarorten erhandelt habe, da in dieser Siedlung noch keine Töpferöfen gefunden wurden (Shinnie 1965 b, 272). Das E l fenbein, das die Makuriten nach Byzanz brachten (vgl. S» 559), wird vom Süden geliefert worden sein, da es im 6. Jahrhundert im obernubischen Raum wohl keine E l e f a n t e n mehr gegeben hat« Intensive Handelsbeziehungen bestanden zu Ägypten, die in dem sogenannten Baqt v o n 651/52 n.Chr. vertraglich festgelegt wurden: Nubien lieferte jährlich 4 0 0 Sklaven und erhielt dafür von Ägypten Weizen, Gerste, Linsen, Stoffe und Pferde (Arkell 1955 a, 187 f«)« Zumindest in der Frühzeit der christlichen Epoche wurde auch Wein in Amphoren aus dem Norden b e zogen (vgl. S. 554). Die christlichen Reiche im Niltal lieferten viele Wildtiere nach Ägypten (vgl. S 559). Ob die Verbindungen zu Byzanz und später zu R o m über das Senden von Priestern aus dem Norden und gelegentliche Geschenke der Kubier hinausgingen, läßt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. A l t e n Berichten zufolge kamen einige Nubier als Kaufleute nach Peking zu Johannes von Monte Corvino (Historisch-politische Blätter 1857, 500 f.). Sie baten ihn u m gute Prediger. Wie weit die christlichnubischen Handelsverbindungen allerdings n a c h Osten reichten, läßt sich nicht feststellen. Vom R o t e n Meer

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568

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wurden immer noch. Muscheln und Schnecken bezogen (vgl* S. 544-)* Auch das im christlichen Nubien und Sudan mehrfach belegte Messing (vgl. S. 5^2, 5^4-) wurde möglicherweise über den Hafen von Adulis zum Nil-tal verhandelt (vgl. Lucas 194-8, 256). Der in Soba gefundene Lapislázuli wird ebenfalls aus Abessinien stammen. Der Bischof Longinus traf in Alwah mit abessinischen Kaufleuten zusammen (Johannes von Ephesus, c. 53)» So ist es verständlich, daß sich in Abessinien einige christlich nubische Kulturelemente wiederfinden (vgl. Straube 1965» 23?; Kirwan '1960 a, 173). Die Verbindungen zu Gebieten westlich des Niltals waren offensichtlich beträchtlich, wenn auch die meisten der christlichen Kulturelemente: in Darfur und Kordofan durch christliche Flüchtlinge aus dem Niltal verbreitet worden sind (vgl. S. 525). Gefäße mit Verzierungen, die sich mit denen aus dem christlichen Nubien und dem Sudan vergleichen lassen, finden sich in Koro Toro (Arkell 1963 a, 315 ff.; Arkell 1963 b, 320). In Nigeria kamen einige widderköpfige Pektorale zum Vorschein, die auffallende Ähnlichkeiten mit ägyptischen Darstellungen haben (Wainwright 1951• 133 f • • Tafel J).und sich vor allem auch in der X-GruppenKultur nachweisen lassen (vgl. z. B. Emery-Kirwan 1938, Tafel 32 B, 33 A, 34 A). Von dem aus Lagos stammenden Pektoral (Wainwright 1951, Tafel J, Fig. a) hängen an dünnen Ketten Schellen herab, die die gleiche ovale Form aufweisen wie die Instrumente, die sich im nübischen Niltal nur in der christlichen Periode finden (vgl. Shinnie, M* 1954, 92 ff., Fig. 1). Da in der christlichen Epoche Kulturgüter aus der vorhergehenden Kultur weiterbenutzt wurden (vgl. S. 541, 54-8 )> T

ist es möglich, daß solche "heidnischen" Gegenstände verhandelt wurden. Ähnlich wird auch das Vorkommen von byzantinischen Lampen in Westafrika zu erklären sein (Arkell 1950 d, 38 ff.; Arkell 1955 a, 183, Fig. 23). Doch ist bei allen diesen Funden aus Westafrika nicht außer acht zu lassen, daß sie von der Mittelmeerküste

- 569 nach Süden exportiert wurden. Über das Ausmaß der Beziehungen der nubischchristlichen Reiche nach S ü d e n k ö n n e n nur Vermutungen angestellt werden (vgl. Straube 1965, 231 ff.). Als Transportmittel wurden Ruderboote (Griffith 1928 b, Tafel LXV f., LXXIII) u n d Kamele verwendet (vgl. S. 9. Zusammenfassung Die drei großen christlichen Reiche Nobatia, Makuria und Alwah, die in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr. christianisiert worden waren, f i e l e n Ende des 14. Jahrhunderts (das im 7. Jahrhundert vereinigte Reich Nobatia-Makuria) bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts (das sudanische R e i c h Alwah) d e m Islam zum Opfer. Die Worte Junkers (1925 b, 112): "Eine neuerliche Untersuchung ... zeigt auch, wie sich in d e n Grabinschriften die Entstehung und Entwicklung der nubischen Kirche widerspiegelt: ihre Gründung durch Byzanz, die Beeinflussung durch die koptische Kirche und das Weiterleben der eingebürgerten nubischen Elemente" könnten symptomatisch für die gesamte

christliche

Kultur des nubischen und sudanischen Niltals stehen. Auf fast allen Gebieten macht sich der starke christliche, d.h. byzantinische, koptische und allgemein vorderasiatische Einfluß bemerkbar, so daß selbst solche Motive wie menschenverzehrende Schweine

(Firth

1927» 235) in. den Darstellungen erscheinen. Die sarkophagähnlichen Oberbauten der fast einheitlich nach Ost-Westen orientierten Gräber sind nicht einheimisch nubisch; die Gräber mit nord-südlicher Richtung scheinen der nachfolgenden muslimischen Bevölkerungsschicht anzugehören. Nur die rechteckigen Einzelgräber mit den abgestuften Schächten, den Endoder Seitenkammern sind in den vorhergehenden Kulturen nachzuweisen. In der frühchristlichen Epoche kamen noch Hocker- oder Seitenlage der Toten vor; doch können die Leichen, die bei einer Seitenlage mit dem

- 570 Kopf nach Osten orientiert sind, auch der muslimischen Gruppe angehören. Die m e i s t e n Christen liegen ausgestreckt auf dem Kücken, mit dem Kopf im Westen. Obwohl eine echte Mumifizierung nicht stattfand, versuchte man, die Leichen möglichst lange durch eine Konservierung mit Salz und F r ü c h t e n zu erhalten; die Toten wurden mumienförmig eingewickelt.

Die meisten

nubisehen Leichen wurden jedoch wohl unbekleidet in die Gräber gelegt. Einige Sitten der Skelettbehandlung, so die Beisetzung von Kindern in Tontöpfen, das Zusammenbinden der ^ehen und Daumen, in einigen wenigen Fällen die Hausbestattung und Leichenverbrennung lassen sich in die vorhergehenden Kulturepochen zurückverfolgen. Die Kleidung der cnristlichen Oberschicht war aus dem vorderasiatischen Raum, vor-allem von Byzanz übernommen. Die besterhaltenen Kleidungsstücke stammen aus Gräbern einer fremden (syrischen?) Bevölkerungsgruppe und können, solange nicht aus südlicher gelegenen Friedhöfen eindeutige Beweise für ihr Vorkommen beigebracht werden, nicht als "nubische der christlichen Epoche" gelten.

Tracht

Bis mindestens in die

Kerma-Kultur (vgl. S. 1 7 3 ) läßt sich dagegen der Schurz aus einzelnen ^ederstreifen (ra^at) nachweisen. Auch die Haartrachten zeigen keine neuen Einflüsse. In der Vielfalt der Kronen spiegelt sich deutlich die verschiedenartige Beeinflussung aus dem Norden und Osten und das weiterbestehen alter, meist auf altägyptische Vorwürfe zurückgreifender Elemente. Die in Gräbern u n d Siedlungen gefundenen Schmucksachen sind nicht zahlreich; an Materialien herrschen Glas und Eisen vor. Gold und Silber fanden sich bisher nur in Einzelfällen als dünne Plättchen i n Glasperlen. D o c h mag diese Armut daran liegen, daß die Christen ihren Toten im allgemeinen keine Schmucksachen außer gelegentlich Kreuzen u n d keine Waffen oder Werkzeuge mit ins Grab gaben. Die materiellen Kulturgüter in d e n Siedlungen wurden von der nachfolgenden muslimischen Be-

- 571 völkerung übernommen oder von den Sebakh-Gräbern geraubt . A l s Deformation ist nur n o c h die Beschneidung eindeutig zu belegen. Wie in der X-Kultur, so waren auch in der christlichen Periode Pfeil und Bogen in der H a u p t s a che die Waffen der einfachen Bevölkerung, während die Oberschicht (für das nubische Christentum nur anhand der Darstellung von E n g e l n und Reiterheiligen zu belegen)»ganzen, Schwerter und Schilde besaß. Es lassen sich nur wenige Werkzeuge

nachwei-

sen; sie waren aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Im S u d a n scheint m a n für einige Geräte Stein bevorzugt zu haben, da sich in Soba eine QuarzIndustrie befand (Myers 1957, 77 ff. u n d Tafel XVI). Typisch für die christliche Kultur ist das Vorkommen v o n Tonldunpen, die sich entweder in einer Nische

an

der Westseite des Graboberbaues oder zusammen mit Wasserkrügen oder Eäucherschalen in der Grabkammer fanden. Die Glasgefäße aus Soba w e i s e n Ähnlichkeiten mit Exemplaren v o n Aidhab am Roten Meer auf (Shinnie 1961 a, 60 ff.). Die F o r m e n und Dekorationen der Tonw a r e n sind reichhaltig. Sie basieren, wenigstens in ihrem AnfangsStadium, n o c h stark auf denen der X-Kultur (Adams 1962 a, 252 ff.); doch kommen in der christlichen Kunst mehr Motive aus der Flora und Fauna, oft in stilisierter Form, als in der X-Kultur vor. In diesem Punkt berührt sich die christliche mit der meroitischen Kunst. Bemerkenswert ist, daß, abgesehen v o n d e n geometrischen Mustern, die in allen Phasen der nubischen Kultur vorkommen, im christlichen Reich A l w a h bei einig e n Töpfen Ritzornamente auftreten, die enge Beziehung e n zu neolithischen Mustern im Sudan aufweisen (vgl. S.26 £ ) . Die Dorfüberreste aeigen eine intensive Besiedlung der Inseln des zweiten Katarakts und des Batn el Hagar; das ist zum Teil auf einen h o h e n Wasserstand des Nil während einiger Jahrzehnte (?) zurückzu-

- 572 führen. Die gegen Ende der christlichen Epoche erbauten dicken Steinwälle und großen Türme lassen ebenso wie die gemeinschaftlichen Vorratshäuser auf kriegerische Auseinandersetzungen mit den Arabern schließen. Die Kirchen und Klöster gehen vollständig auf außernubische Einflüsse zurück und zeigen in ihrer Bauweise nur sehr wenige nubische Elemente. Die aneignende Wirtschaftsform ist, wenigstens nach den archäologischen Funden, weitgehend zugunsten der produzierenden Form aufgegeben worden, wenn auch aus den arabischen und europäischen Berichten hervorgeht, daß viele Wildtiere gefangen und nach Ägypten verhandelt, bzw. als Geschenke nach Byzanz gebracht wurden. Die verbesserten Bewässerungssysteme förderten den Ackerbau, die Viehzucht scheint intensiv betrieben worden zu sein. Der Hund ist archäologisch noch nicht und in der darstellenden Kunst nicht sicher belegt; das mag einen Grund auch mit darin haben, daß die Jagd als Ernährungszweig nur noch eine geringe Rolle spielte. Die nubischen und sudanischen Handelsverbindungen während der christlichen Epoche scheinen weitreichend gewesen zu sein; viele nubisch-christliche Elemente werden aber auch nach dem Zusammenbruch der christlichen Reiche durch Flüchtlinge nach Osten, Süden und Westen verbreitet worden sein.

- 573 Eundatellen der c h r i s t l i c h e n Blatt I

Kultur

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- 574 Blatt II

- 576 Die wichtigsten Fundstellen der christlichen Kultur

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35.

Philae Shellal Biga He sa Bugga Tondi Ibshir Bahan Kosigol Antogo Dabud Wasa Wadi Qamar Dibtod Meris Marcos Siali Abisko Kertassi Ginari Tafa Soros Kasmar Bet el Wali Kalabsha Abu Tarfa Kaga el Gama Dendur Abu Regab Faragalla Faqirdib Gerf Husein Sabagura Shalub Batha Dibger

- 577 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73.

Koshtemna Dakka Qurta Hag Omar Kolei Wadi el Allaqi Kuban Maharraqa Ikhmindi Seyala Naga el Sheima Wadi Nam Umm Simbel Mediq Wadi es Sebua Wadi el Arab Shatturma Korosko Eidab Amada Derr Sheikh Daud Karanog Ibrim A nib a Masmas Maluki Tokor Toshka Ermenne Er-Rammal Kaw Tamit Gindinairri Abu Simbél Abu Hoda Gebel Adda Adindan Faras

- 578 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 85. 84. 85. 86.

Serra Debeira Argin Dabarosa Buhen Abd el Qadir Mirgissa Shamnarti Nabash Shargait Kisinarti Abu Sir Gaminartl Matuga

87. 88.

De ir

89. 90.

Tika Armi ridi

91. 92.

Dukule Serrarti Shagir

95. 94. 95. 96.

Amashkeit Me ili Gemai

103. 104.

Abu Dom Ushinarti Saras Askut Mugufil Kagnarti Farkeit Diffinarti

105. 106.

Uronarti Semna

107. 108.

Kajinjera Miskenarti Tila

97. 98. 99. 100. 101. 102.

109. 110. 111. 112.

Attiri Duweishat Kumuki

- 579 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. "Ì50.

Ambikol Melik en Nasr Turmuki Tangur Songi Ukma Akasha Kulb Erbenarti Jebel Agurjai Kulbnarti Dakki Dal Firkinarti Sai Nulwati Jebel Delgo (?) Sabu (?) Hodein Qasr Wad Nimri el Lagia Khandak Firgi Amentogo Wadi ietti Alt-Dongola Debba Wadi el Ghagai J. Ginetti el Arak Bakhit Deiga Merawi Belai Wadi Ghazali Umm Ruweim UMM Khafur Wadi Dayamon

- 580

151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172.

-

Jebel Ab Merah Wadi Kalas Gilif Hills Abu Halfa Jakdul Pools el Pura el Kab Mograt el Koro Gebaliya Korgus Atmur Gereif Artul Kuddik Shereik Tarfaya Gandeisi Baqeir Wadi Dam et Tor el Usheir

173. 174.

Zeidab Umm Ali Muaawwarat es Sufra

175. 176.

Qarri Aslang

177. 178.

Wadi Muqaddam Khartum

179. 180. 181. 182.

Soba Baqeir

183. 184.

Kutrang Alti Eodis Bashagra

185. 186.

Kamiin Kasembar

187. 188.

Branc o Abu Ushur

- 581 189. 190. 191. 192. 195. 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 205. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 213. 214. 215. 216. •

CM

A B C D E F G H

Umm Sunut ( ? ) Abu F r u Kerebi Hasaheisa Fuqara Arbagi Geteina F i k i Mahmoud el Eleila Wad e l Haddad Jebel Saqadi Dar e l Mek Sennar Akwoij Adulis Aidhab Axum Khor Nubt ( ? ) Qoz Regeb Awadun ( ? ) Idd Abu S u f y a n ( ? ) Zankor ( ? ) J e b e l Uri (?) Ain F a r a h Turra ( ? ) Koro Toro ( ? ) Benin Lagos Attabubu N u b i s c h s p r e c h e n d e Stämme auß Niltals Dair Kadaru Ghulfan Dilling Garko Hagarat Birgid Midobi

- 592 C. Schlußbetrachtung Das nubische und sudanische Niltal war von sehr früher prä—niesolithischer Zeit ab bewohnt (vgl* Sandford 1932 und 1933; Arkell 1951 f.; Arkell 1955 a, 8 ff.; Wendorff 1965 a und 1965 b), doch sind die archäologischen Funde nur in beschränktem Maße für eine umfassende Kulturgeschichte auswertbar. Aber auch noch für das Mesolithikum finden sich wenig brauchbare kulturgeschichtliche Daten, da es besonders an Skeletten aus dieser Epoche mangelt. Erst am Ende des Mesolithikums oder zu Beginn des Neolithikums hinterlassen Jägernomaden und Fischer in Khartum deutlichere Spuren. Seit dem Neolithikum werden in zunehmendem Maße Kulturen im nubischen Niltal greifbar; wegen der geringen archäologischen Erforschung des sudanischen Niltals sind die kulturellen Bindeglieder zwischen der neolithischen und der meroitischen Kultur noch'weitgehend unbekannt, abgesehen vielleicht von der Kultur des Jebel Moya, die Relikte aus offensichtlich prämeroitischen Kulturen enthält. Es wurde beobachtet, daß die neolithische sudanische Kultur von Shaheinab in einigen Elementen eine nicht unbeträchtliche Ähnlichkeit mit der Kultur des Fayum aufweist, einer Oase, die 75 km südwestlich von Kairo liegt (vgl. Arkell 19^9 a, 107 ff.; Arkell 1966 b, 186 ff.). Die prähistorische, sogenannte AKultur Nubiens ist von der ägyptischen Badari- und Negade I-Kultur kaum zu unterscheiden. Doch bedeuten gemeinsame Kulturmerkmale nicht notwendigerweise, daß eine Kultur auf eine andere übertragen oder daß sie etwa durch kriegerische Beziehungen vermittelt wurde. Für viele Kulturzüge aus dem ägyptischen und dem nubischsudanischen Raum sind die Wurzeln in einem dritten Kulturzentrum zu suchen, das außerhalb der erwähnten Räume liegen muß. Hierfür kommt nur die Sahara in Frage,

- 583 Bis in dag dritte vorchristliche

Jahrtausend

war die Sahara ein fruchtbares und relativ dicht besiedeltes Gebiet (Alimen 1966, 165 ff.; Cornevin 1966, 13 f.; Lhote 1958). Doch d a n n zwang eine

zunehmende

Austrocknung die verschiedenen, in der Sahara ansässigen Bevölkerungsgruppen, sich neue Lebensräume zu suchen. Einige sickerten in die Eiltal-Oasen ein, andere zogen nach Süden und Südosten (Cornevin 1966, 42 ff. und Karte 2). Noch lange aber scheinen die jetzt ausgetrockneten Wadis Verbindungen zwischen d e n einzelnen Gruppen hergestellt zu haben. Die Bevölkerungsgruppen und die Kulturen im saharanischen Raum waren sicher nicht einheitlich, soch w a r e n ihnen wohl einige gemeinsame Züge eigen, die für uns heute nicht mehr fassbar sind oder sich kaum nachweisen lassen. Nur in einigen Elementen können noch die Verbindungen zwischen den verschiedenen Gruppen aufgezeigt werden. Im nördlichen Raum (Ägypten, Nubien, Nordteil der Sahara) war eine kaukasoide Menschenrasse vorherrschend, die auch in ^stafrika gefunden worden ist. Daneben gibt es aber auch negroide Bevölkerungsschichten: ungefähr 320 km nördlich von Timbuktu in Asselar wurde das Skelett eines mesolithischen Negroiden eruiert: es ist 1,70 m groß, hat schlanke, lange Gliedmaßen, ein breites, kurzes Gesicht, eine breite Nase mit flacher Wurzel, Prognathie und Dolichocephalie; bemerkenswert ist, daß die oberen Schneidezähne

ent-

fernt sind (Schulz-Weidner 1957, 102; Arkell 194-9 a, 114; Forde-Johnston 1959, 56). Mit diesem Kopf von Asselar ist der Schädel M 2 0 (2) aus dem Khartumer "Mesolithikum" zu vergleichen (Arkell 1949 a, 114). Andere prähistorische negroide Typen kommen in Taferjit und Tamaya bellet vor (Arkell 1949 a, 113 f.; Forde-Johnston 1959, 56 f.). An einigen neolithischen Schädeln von Beni Segoual in Algerien, die nicht negroid sind, fehlen die mittleren oberen Schneidezähne;

nach

Arkell (1949 a, 115) haben sie einige Züge mit den

584 m e s o l i t h i s c h e n Khartumer S c h ä d e l n gemeinsam:

"...large

m a s t o i d p r o c e s s e s , p r o m i n e n t chin, prominent bow ridges, and receding forehead". Die neolithische

Bevölkerung

des S u d a n scheint ebenfalls negroid g e w e s e n zu sein (vgl. S. 20). Die m e s o l i t h i s c h e B e v ö l k e r u n g Nubiens konnte noch nicht eindeutig einer b e s t i m m t e n Rasse

zu-

g e o r d n e t w e r d e n (vgl. S. 58), d o c h scheint sie wie d i e n e o l i t h i s c h e B e v ö l k e r u n g des n u b i s c h e n Niltals

eher

z u einer n e g r o i d e n als zu einer k a u k a s o i d e n Schicht g e h ö r t zu haben. A u c h unter d e n v o r g e s c h i c h t l i c h e n Ä g y p t e r n k o m m e n negroide T y p e n vor (Otto 1 9 6 6 , 15*)• In der m e s o l i t h i s c h e n und n e o l i t h i s c h e n Epoche gibt es d e m n a c h im g a n z e n s a h a r a n i s c h e n R a u m sowie im g e s a m t e n Niltal A n g e h ö r i g e einer n e g r o i d e n R a s s e . Erst im d r i t t e n Jahrtausend w u r d e n sie d u r c h die K l i m a v e r ä n d e r u n g e n in d e n S ü d e n abgedrängt; hier entstand a u c h die negride R a s s e , die h i s t o r i s c h aber erst in der

zweiten

Hälfte des zweiten v o r c h r i s t l i c h e n J a h r t a u s e n d s

greif-

b a r wird. Eine auffallend weite Verbreitung h a b e n d i e H a r p u n e n (Monod 1957, 242 ff.), die vom Tschad-See b i s fast zum A t l a n t i k g e f u n d e n w u r d e n und a u c h im F a y u m und in K h a r t u m belegt sind. P f e i l s p i t z e n m i t r u n d e n Schneide, die aus Khartum stammen (Arkell 19^9 a, Tafel 12, 15), lassen sich mit F u n d e n aus der S a h a r a v e r g l e i c h e n (Alimen 1966, 179, Abb. 5» Fig. B, G). A l i m e n weist auf die Ähnlichkeit v o n G e r ä t e n a u s S ü d ä g y p t e n m i t s o l c h e n von Adrar Bous III (OstS a h a r a ) hin. Sie lassen sich fast alle auch im M e s o l i t h i k u m und n e o l i t h i k u m des S u d a n n a c h w e i s e n und sind ebenso im n u b i s c h e n Niltal der g l e i c h e n E p o c h e n zu 14 f i n d e n . Es wird a u s d r ü c k l i c h bemerkt: "Eine C-Datierung (3180 + 300 v.Chr.) b r i n g t die Fundstelle

von

A d r a r Bous III ¡zeitlich in die Nähe v o n E s h _ S h a h e i n a b b e i Khartum (3300 + 415 v.Chr.). Wenn m a n v o n d i e s e n D a t e n ausgeht, k a n n m a n wohl nicht schließen,

die

ägyptische Fundstelle habe e i n größeres Alter, wie d i e s s c h o n g e t a n w o r d e n ist" (Alimen 1966,

181).

- 585 Sowohl in der Fayum-Kultur als auch in den prähistorischen Kulturen des Sudan, besonders der neolithischen von Shaheinab, findet sich eine Anzahl verwandter Elemente.In beiden Kulturräumen kommen Scheibenperlen aus Amazonit vor, einem Halbedelstein, der aus Eghei Zumma im nördlichen Tibesti stammen soll; im Mesolithikum des Sudan wie in der Fayum-Kultur fehlen Friedhöfe. Kochherde, Querbeile ( " g o u g e s " ) , zurechtgeschlagene und teilweise polierte Felssteingeräte, polierte Geräte bestehen in beiden Kulturräumen, vielleicht auch die Domestikation der Ziege (Arkell 1966 b, 186 f.; Cornevin 1966, 42 f.). Hingewiesen sei auf die Möglichkeit einer Verwandtschaft der in EshShaheinab eruierten Zwergziegenart mit einer in Algerien entdeckten Art (Arkell 1953 a, 16). Die Querbeile zeigen Ähnlichkeiten mit jungpaläolithischen Geräten der Lupemba-Kultur des Kongo-Gebietes (Arkell 1966 b, 184). Die "dotted wavy line" des sudanischen Raumes fehlt im Norden; eine verwandte Keramik wurde jedoch in Ennedi und am Wanyanga-See in Borku gefunden (Arkell 1966 b, 189). Verzierte Tonwaren aus dem neolithischen Shaheinab sind die Vorläufer der gerippten Badari-Ware (Arkell 1966 b, 191). Die Keramik der nubischen A-Kultur ist eng verwandt mit der der BadariKultur; andererseits weisen aber Scherben aus A-GruppenSiedlungen auch Beziehungen zur Keramik der neolithischen Kultur des Sudan auf (Bietak 1966, 244). Selbst in Oberägypten in der Nähe von el Kab kommt eine Schüssel mit Verzierungen ähnlich denen im sudanischen Neolithikum vor (Arkell 1955 b, 95 f.; vgl. auch Arkell 1953 c). Helck (1954, 961 ff;) stellte fest, daß sich vor allem im Königsornat der ägyptischen Herrscher der historischen Zeit einige Elemente finden, die aus dem libyschen Raum stammen müssen, da sie bei den Darstellungen libyscher Trachten vorkommen. Helck kommt zu dem Ergebnis, daß man in einer Gruppe libyscher

-

586

-

Jägernomaden mit Phallustasche, Hundeschwanz, H a a r locke, Kreuzband und wJs-Szepter die tragende Schicht zu Beginn der ägyptischen Geschichte zu sehen habe (Helck 1954, 972). Ein Vergleich mit einigen Zügen der nubischen Kulturgeschichte ergibt, daß eine Anzahl von Elementen, die die libysche und die ägyptische Kultur gemeinsam haben, sich auch in N u b i e n finden lassen, während andere nubische Kulturelemente,nur in Beziehung zum prähistorischen Ägypten gebracht werden können, da libysches Vergleichsmaterial fehlt. Das Problem der Menschenopfer wurde schon an änderer Stelle angeschnitten (vgl. S. 201). In der ägyptischen Frühgeschichte wurde beim Tod eines H ä u p t lings der Hofstaat mitbestattet (Helck 1954, 978; HeIck-Otto 1956, 223 f; vgl. auch Otto 1966, 22). Auch die libysche Kultur scheint Menschenopfer gekannt zu haben; zwei Gräber der 18. Dynastie in Ä g y p t e n enthalten Darstellungen von Begräbnissen, wie sie bei rinderzüchtenden Nomaden vollzogen wurden. Einige Szenen werden als "Ritual der Oase Kargeh" bezeichnet (Helck 1954, 989)» Unter verschiedenen Begräbnissitten werden auch Menschenopfer am Grab darstellt. Während aber in Ägypten dieser Brauch in historischer Zeit gleichsam bewußt vergessen wurde (Helck 1954, 978), scheint er sich in Libyen noch lange gehalten zu haben. In Nubien sind Menschenopfer in einer Reihe v o n Kulturen belegt (vgl. S. 595 ff.). Besondere Ausmaße nahm diese Sitte in der Kerma-Kultur an, die sich in diesem Punkt wesentlich von der C-Kultur unterscheidet. In der Kerma- wie in der C-Kultur sind Zusammenhänge mit dem Süden vorhanden (vgl. S. 290 ff.). Die Leichenverbrennungen und Leichenzerstücklungen in Nubien und im Sudan gehen geschichtlich weit zurück und weisen ebenfalls in den Süden; d o c h ist zuminest die letztgenannte Sitte der Leichenzerstücklung auch in der Amratien-Kultur Ägyptens vorhanden (Otto 1966, 23). E i n Erdloch, in das der Tote in Hockerstellung

und in ein Fell gehüllt, hineingelegt wurde,

- 587 findet sich nicht nur in den schon erwähnten Darstellungen von Begräbnissen libyscher Gruppen (Davies 1913» Tafel V ff.; Helck 1954-1 989), sondern kommt auch in d e n prähistorischen ägyptischen Kulturen vor (Otto 1966, 20); in Hubien lassen sich diese Begräbnissitten bis weit in die historische Zeit verfolgen. A u c h die Mitbestattung von Tieren ist für alle Kulturen belegt (H&lck 1954-, 989; Otto 1966, 23; für die nubischen und sudanischen Kulturen vgl. S. 595 ff.). In Bezug auf die Bekleidung ist das wesentliche Kennzeichen bei d e n Libyern die Phallustasche (Helck 1954-, 964, 972; Hölscher 1955, 14, 19, 37, 38, 45 f.), die mit der Beschneidung zusammenhängen soll (Hölscher 1955, 46 f.)} diese Sitte wurde von Nubiern, Ägyptern und einer Anzahl v o n libyschen Stämmen praktiziert. Einige frühgeschichtliche ägyptische Pigürchen haben eine Phallustasche; auf einem Relief in d e n unterirdischen Anlagen der Stufenpyramide v o n Saqqara trägt der König

Ntrj-h.t (Doser) der 3» Dynastie

eine solche; später ist sie nur noch Bekleidungsstück des personifizierten Oberägypten und selten einiger Götter, die dadurch als besonders alt herausgehoben w e r d e n sollen (Helck 1954, 964; Hölscher 1955, 19). Penisfutterale kommen auch in nubischen Gräbern vor (vgl. S. 88), wenn es auch in den meisten F ä l l e n schwierig ist, zerfallene Leder- oder Stoffreste der Beckengegend als ein bestimmtes

in

Kleidungsstück

zu identifizieren. TopfZeichnungen der A-Gruppe (vgl. S. 88) und der C-Gruppe (vgl. S. 219) sowie eine Darstellung aus der meroitischen Epoche (vgl. S. 386) zeigen Männer mit Phallustaschen. Der Tierschwanz als "Kleidungsstück", der zu der libyschen Komponente des ägyptischen Königsornats gehörte (Helck.1954, 965, 972) läßt sich in d e n nubischen und sudanischen Gräbern nicht mehr finden. D o c h könnte die Schärpe der nubischen Schurze aus einem buschigen Tierschwanz entwickelt haben, wie

sich

-

588 -

aus einigen Söldnerstelen hervorzugehen scheint (vgl. Fischer 1961, Tafel XI ff.). Aus ägyptischen Darstellung e n nubischer Trachten des "euen Reiches geht hervor, daß Tierschwänze an den Ellenbogen und Kniekehlen befestigt wurden (vgl. S. 316 f.). Fellschurze sind für die Nubier bis in die christliche Zeit hinein belegt (vgl.

482); die ägyptischen Darstellungen zeigen die

Nubier vornehmlich mit Leopardenfellen bekleidet. Im vorgeschichtlichen Ägypten war die Tracht des ältesten Häuptlingssohnes ein L e o p a r d e n f e i l ; in geschichtlicher Zeit wurde er als sm-^riester zu einer Ritualfigur (Helck 195^, 965). In der Kleidung der Privatleute k o m m e n echte Felle in historischer Zeit nicht mehr vor (Hölscher 1955, 33). Bei d e n libyschen Bevölkerungsgruppen werden Fellmäntel auch noch während des -Neuen Reiches getragen. Die nubische Frauentracht, ein kurzer oder langer Rock, läßt sich durch archäologische Funde wie auch durch Darstellungen nachweisen; die Röcke sind bunt. Die Männer tragen meist mehr oder weniger lange Schurze. In Libyen kommen Schurze erst in der 19» Dynastie bei dem Stamm der Libu vor (Hölscher 1955, 4-1), und zwar bei d e n Männern. Die Ägypterinnen scheinen in der prädynastischen Epoche

ebenfalls

kurze Schurze und bunte lange Röcke getragen zu haben; doch w e r d e n diese Kleidungsstücke in der geschichtlichen Zeit zu Ritualkleidern und Attributen von Göttinnen. Auf der Keule des Königs Skorpion (vorthinitische Zeit) aus Hierakonpolis (Quibell 1900, Tafel XXVI c) sind bei der Ritualhandlung der Aussaat tanzende Mädchen dargestellt, die m i t einem kurzen Schurz bekleidet sind; auch die Tänzerinnen späterer Epochen tragen einen knielangen, geraden Rock (vgl. z.B. Brunner-Traut 1938, Abb. 3 ff.; Wolf 1958, Tafel 30). Bunte, lange Röcke gehören zur Ritualtracht trauernder Mädchen und zur Kleidung von Göttinnen (vgl. S. 201 f.). Die letztgenannten tragen über ihren Kleidern manchmal Hetze mit rautenförmigen Waschen; diese

- 589 Tracht findet sich nur selten bei Menschen

(Helck-

Otto 1956, 176; Sethe 1959, 26 f.). Im nubischen Niltal ließen sich Perlennetze archäologisch nur in der Kerma-Kultur nachweisen, und zwar als Bestandteil der Kleidungen (vgl. S. 173, 174); äus der meroitischen Kultur sind einige Mumien bekannt, die mit Perlennetzen bedeckt waren (vgl. S. 388). Helck bemerkt: "Zu den libyschen Teilen des königlichen Ornats gehört endlich auch ein Kreuzband, das sowohl der König wie die Libyer des A l t e n Reiches u m die Brust geschlungen tragen" (Helck 1954-, 967; vgl. auch Hölscher 1955, 29,

A

n m . 6). Kreuzbänder

w u r d e n auch v o n ägyptischen Tänzerinnen getragen (Brunner-Traut 1938, Abb. 3, 10, 11, 21; Wolf 1958, Tafel 30). In d e n nubischen Gräbern können sie archäologisch nicht nachgewiesen werden, doch f i n d e n sie sich auf einigen nubischen Söldnerstelen aus Gebelen (Fischer 1961, Tafel XIII a (?), Tafel. XV c) und ägyptischen Darstellungen von nhsj.w (vgl. S. 317)» "Ein Machtträger war auch die Feder, die die Jäger der Löwenjagdpalette in ihrem Haar tragen; sie steckt auch im Haar der Hieroglyphe "Soldat" und ist wohl das Abzeichen der Krieger" (Helck 1954, 968). Da sie von den Libyern erst im toeuen Reich getragen wird (Hölscher 1955, 35 ff«), in Verbindung mit dem ägyptischen König erst in der 4. Dynastie vorkommt, nimmt Helck an, daß die Feder kein Attribut der " 'reichseinigenden' Nomadenschicht libyscher Prägung" war, sondern zur Bevölkerungsschicht des Delta gehörte. Doch wurden in zwei vorgeschichtlichen Gräb e r n von Tasa Kinderleichen mit Federn im Haar gefund e n (Otto 1966, 21). In Verbindung mit N u b i e r n sind F e d e r n oft belegt; aus der A-Kultur stammt sogar eine Federkappe und ein kurzer Umhang aus Federn (vgl. S. 88). Die Felszeichnung aus Abka mit Männern, die Federn auf dem Kopf tragen, scheint sogar bis ins Mesolithikum zu reichen (vgl. S. 60). Möglicherweise

- 590 h a b e n wir es bei den "federtragenden"

Bevölkerungs-

gruppen sowohl in Ägypten als auch in N u b i e n mit einer Schicht zu tun, die vor dem Einsickern der SaharaBewohner in das Niltal schon dort ansässig waren. Daher ist es verständlich, daß sich einige Kulturgüter in Ägypten und Nubien, nicht aber bei der libyschen Bevölkerung nachweisen lassen. V o n den Grasschurzen der Marschbewohner w e r d e n Kleidungsstücke hergeleitet, die einen geschmückten Mittelteil besitzen; er wurde als Perlengehänge nachgebildet (Helck 195^, 967; Helck-Otto 1956, 186). Narmer (ein vorthinitischer König) trägt auf der Vorderseite seiner Palette diesen Schurz (Quibell 1900, Tafel XXIX). In Bersha kommt auf einem Sarg die Hieroglyphe "Soldat" mit einer Feder und einem Schurz mit Perlengehänge vor (Fischer 1961, Tafel XV a). Kleidungsstücke dieser Art sind nicht nur archäologisch belegt (vgl. S. 173) i sondern auch durch ägyptische Darstellungen von Nubiern bezeugt (vgl. S. 316). Auf der Rückseite der Farmer-Palette

trägt

der Herrscher einen Schurz, der aus einzelnen Streifen besteht (Quibell 1900, Tafel XXIX; vgl. auch Helck 1954, 968; Helck-Otto 1956, 186). In geschichtlicher Zeit trägt nur der im Ostdelta

lokalisierte

Gott Sopdu diesen Riemschenschurz (Borchardt 1913» Tafel V; Helck 195&, 968; Helck-Otto 1956, 342). Der Gott trägt außerdem noch einen echten Bart und Falkenfedern. Schurze, die aus einzelnen Streifen bestehen, lassen sich in Nubien archäologisch in der Kerma-Kultur (vgl. S. 173), in der christlichen Kultur (vgl. S. 535) und in der heutigen nubischen Kultur

nachweisen

(Herzog 1957, Abb. 17). Oft erscheinen sie auch auf Darstellungen. Aus dem Westdelta stammt eine Krone, die aus Binsen oder Blumen besteht; sie scheint eine Art Maske gewesen zu sein, durch die sich die mww-Darsteller b e i m sogenannten "butischen Begräbnis" in NekropolenDämonen verwandelten (Helck 195^, 969; vgl. auch Brunner-

- 591 Traut 1938, 43 und Abb. 20; Helck-Otto 1956, 72). Helck nimmt an, daß die sogenannte "weiße" Krone, die als die Krone Oberägyptens galt, mit der Binsenkrone identisch sei. Die Verlagerung einer Krone aus dem Westdelta nach Oberägypten erklärt er als eine "... sekundäre Verteilung magischer Dinge ... die durch das Prinzip der Dualität gefordert wurde" (Helck 1954, 970). Möglicherweise hängt mit der zylindrischen Binsenkrone die spitze Kopfbedeckung zusammen, die auf mesolithischen Felsbildern in Nubien erscheint (vgl. S, 59). Die Haartrachten kommen bei Libyern, Ägyptern und Nubiern gleichermaßen vor. Die nubischen Männer fragen bis in die christliche Epoche hinein lange, offene Haare (vgl. S. 537); auch die Libyer haben eine solche Haartracht (Hölscher 1955, 14, 34, 41, 42; Wolf 1958, Abb. 103). In Ägypten lassen sich lange, offene Haare nur für die vorgeschichtliche Zeit bei Männern nachweisen (Helck-Otto 1956, 13^0; später verband man damit die Vorstellung besonderer Weisheit (Helck 1954-, 967). Für die Libyer ist ein spitzer Kinnbart charakteristisch, den auch die vorgeschichtlichen Ägypter trugen (Helck-Otto 1956, 134). Der Bart blieb nur noch ein Attribut der Götter. Die Ägypter malen hur während des Alten Reiches Nubier mit Bärten (vgl. S. 75 ff»), obwohl er an Männerleichen bis in die christliche Epoche vorkommt (vgl. b. 537). Die Haarlocke der Libyer, die im Königsornat der Ägypter zum Uräus umgedeutet wird (Helck 195^, 966), soll auch bei einigen Darstellungen von Südvölkern vorkommen (Hölscher 1955, 16, Anm. 2). Die machtgeladene Haarlocke ist jedoch auch ein Attribut der Beduinen des Nordostens (Helck 1954-, 967). Tatauierungen sind in Nubien bisher nur seit der C-Gruppe bekannt; Darstellungen tatauierter Libyer stammen aus dem Neuen Keich, während diese Form des Körperschmucks in Ägypten bis in die vorgeschichtliche Zeit zurückreicht (Hölscher 1955, 38).

- 592 Es soll hier nicht näher auf die Gemeinsamkeiten in der Bewaffnung und den Werkzeugen der drei Kulturgruppen eingegangen werden. Nach dem oben durchgeführten Vergleich hat sich ergeben, daß im libyschen, ägyptischen und nubisch-sudanischen Raum Elemente vorhanden sind, an denen alle drei Gruppen Anteil haben. Eine Reihe dieser Kulturzüge ließ sich auch in den ostafrikanischen Kulturen feststellen (vgl. S. 290 ff.) und lebt heute noch in Afrika weiter. Da t)berwanderungen oder Handelsbeziehungen allein die Gemeinsamkeiten nicht erklären können, ist mit einer "Urheimat" der Gruppen zu rechnen, die wahrscheinlich in der öahara zu suchen ist. Als die Bevölkerungsgruppen durch die Kliroaveränderungen gezwungen waren, sich einen neuen Siedlungsraum zu suchen, stießen sie auf autochthone Gruppen, mit denen sie verschmolzen.

- 594 Einige prähistorische Fundstellen in der S a h a r a und im Niltal

1

Beni Segoual

2

Asselar

3

Tamaya Mellet

4

Taferjit

5

Adrar Bous

6

Eghei Zumma

7

Tibesti

8

Wanyanga-See

9

Ennedi

10

Fayum

11

Tasa

12

Badari

13

Negade

14

Oase K h a r g e h

15

Hierakonpolis

16

el Kab

17

Abka

18

Gemai

19

Shahe inab

20

Khartum

(Borku)

- 595 Tabellarischer Vergleich einiger Kulturelemente 1 ^

esolithikum Sudan)

Neolithikum (Sudan)

J. Moya

Tumulus Bettbestattung Leichenverbrennung Leichenzerstücklung Hüttenbeisetzung

X

X

X

X

Hockerlage

X

X

X

Kopforientierung

N

N

W

Blickorientierung

W

W

S

Topfbegräbnis

Menschenopfer

X

Tierbegräbnis

X

Zahndeformation

X

X

Pflöcke

X

X

X

X

X

Perlen aus Straußeneiern

X

X

X

Pfeile

X

s

X

Tatauierung Körper- /rot Demalung/grun schwarz

Dolche/Schwerte c Plastiken

?

X

- 596 -

Mesolithikum (Nubien)

Neolithikum (Nubien)

X

A-Kultur

Kerma

C-Kultuj

X

X

X

B

X

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X

X

X

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X

X

X

X

X

X

N

S

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0

0

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W

W

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X

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X

X

X

- 597 -

D-Kultur

Meroitische Kultur

X-Kultur

Christliche Kul tur

X

X

X

X

Tumulus

s

X

X

X

Bettbestattung

X

X

Leichenverbrennung Leichenzerstücklung

X X

Hüttenbeisetzung

X

X

Topfbegräbnis

X

X

3

Hockerlage

S

S

X X

s

Kopforientierung Blickorientierung

0

W

?

X

X

X

X

X

Zahndeformation

X

X

X

Pflöcke

X

X

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Tatauierung

s

X

X

s

s

rot/ Körpergrün/bemalung

X

X

schwarz

X

X

X

X

Perlen aus Straußeneiern

X

X

X

X

Pfeile

s

X

X

?

Dolche/Schwerte

X

X

s

X

Plastiken

X

Menschenopfer

?

X

Tierbegräbnis

- 598 Nachtrag Nach einer kritischen Durchsicht der über die axumitische Geschichte vorliegenden schriftlichen Quellen gelangte Altheim zu dem Ergebnis, daß Ezana erst nach 4-50 n. Chr. regiert habe (Altheim-Stiehl 1962, 157 ff.; 1964, 11 ff.). Zu den vielen von Altheim zusammengetragenen Argumenten kommt noch folgendes: die Liste B der dritten Periode der von Dillmann (1853, 338 ff.) publizierten Königslisten der axumitischen Geschichte gibt als 5. König einen Al-Ameda an, unter dessen Regierung die Neun Heiligen nach Abessinien kamen (Dillmann 1853, 348 und Anm. 1). Nach Altheim (1962, 177) kann ihre Ankunft erst nach 450 n.Chr. stattgefunden haben. Die Königsliste B nennt den Nachfolger des AlAmedä Tazenfi; die gleiche Reihenfolge hat Liste C, wenn auch die Anzahl der Herrscher der letztgenannten Liste um einen vermehrt ist (Dillmann 1853, 348, 349). Schon Dillmann vermutete die Identität des hier erwähnten TazenS. mit dem gleichnamigen König der axumitischen Siegesinschriften (Dillmann 1853, 356; Littmann 1950, 97 ff» = 'Ezlnä). In einer von ihnen wird ausdrücklich der Vater 'Ella-'Amidi genannt (Littmann 1950, 115; Dillmann 1853, 356). Die Königslisten B und C geben als Nachfolger des 'Ezinä (bzw. Tazéna) einen gewissen Kaleb (Caleb) an, der einen Zug gegen die Araber unternahm (Dillmann 1853, 348 und Anm. 2, 349); dieser muß um 525 n. Chr. stattgefunden haben (Westermann 1952, 286). Als Vorgänger des Kaleb hätte 'Ezanä demnach um 5OO n.Chr. gelebt; seine Berührung mit dem Sudan müßte dann zur Zeit der X-Periode und nicht am Ende der meroitischen Epoche erfolgt sein. Infolgedessen hätte der Untergang des meroitischen Reiches nichts mit Ezanas Zug gegen die Kasü und Nöba zu tun. '(zu S. 595): Es wurden nur Kulturzüge miteinander verglichen, die sich nicht durch Übernahmen aus Hochkulturen erklären lassen. Das Zeichen x bedeutet, daß das betreffende Element mehrfach, das Zeichen s, daß es nur selten im Vergleich zu den anderen nubischen oder sudamischen Kulturen belegt ist. Ein unsicherer Nachweis ist durch ? gekennzeichnet.

- 599 Literaturverzeichnis Abkürzungen: AfO = Archiv für Orientforschung A S A E = Annales du Service des Antiquités de l'Egypte ÄZ » Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde Bull, à Archaeological Survey of Nubia. Bulletin no. 1-7, Survey Department, Kairo 1908-1911 BMFAB = Bulletin of the Museum of Fine Arts, Boston ILN = Illustratet London News JARCE » Journal of the American Research Center in Egypt JEA = Journal of Egyptian Archaeology JNES = Journal of Near Eastern Studies LAAA = Annals of Archaeology and Anthropology issued by the Institute of Archaeology, University of Liverpool MDIK = Mitteilungen des Deutschen Instituts für ägyptische Altertumskunde in Kairo OLZ = Orientalische Literaturzeitung, Monatsschrift für die Wissenschaft vom ganzen Orient Tfyr, = Sethe, K. 1908, Die Aegyptischen Pyramidentexte. Bd. 1. Spruch 1-468 (Pyr. 1-90^). Leipzig - , 1910. Bd. 2. Spruch 4-69-714 (Pyr. 906-2217). Leipzig Ree. Trav. = Recueil de Travaux relatifs à la Philologie et à l'Archéologie égyptiennes et assyriennes SNR =* S u d a n Notes and Records Urk. = Sethe-Schäfer-Schott-Helck-Grapow-Firchow, Urkunden des ägyptischen Altertums. Hrsg. Sethe. Bd> I, 1 » Urk. des AR I II, 1 = Urk. der Griech.-Röm. Zeit I III, 1 = Urk. der ält. Äthiopenkönige IV, 1 = Urk. der 18. Dyn. I IV,2,3= Urk. der 18. Dyn. II, III V = Rel. Urk. des Totenbuchs VI, 1 = Urk. mythologischen Inhalts VII, 1 = Urk. des MR. I VIII, 1 = Urk. theban. Tempelinschr. Heft 17, 18 = Urk. d. 18. Dyn. Heft 19, 2 0 = Urk. der 18. Dyn. Heft 21, 22 = Urk. der 18. Dyn. Wb. = Erman, A. und Grapow, H. 1957, Wörterbuch der aegyptischen Sprache. Bd. 1-6. 2. unveränderter Neudruck. Berlin WZKM = Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes ZDMG = Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ZfE = Zeitschrift für Eingeborenensprachen ZfK = Zeitschrift für Kolonialsprachen

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REGISTER (Abkürzungen: H = Herrsch emamen; G » Got terna men; Gr = geographische Bezeichnungen) Abdallah ibn Ahmed ibn Solaim 557. Abd el Qadir (Gr) 553. Abessinien (Gr) 5. 29. 127. 132. 252. 274. 304. 362. 368. 512. 522. 525. 568. Abka (Gr) 59. 60. 61. 62. 68. Abri-Siedlung 115. 118. 122. 131. Abu Geili (Gr) 49. 50. 52. 53. Abu Miriam (Gr) 25. 30. Abu Salii). 538 f. 54-2. 557. 562 ff. Abu Seida (Gr) 457. Abu Simbel (Gr) 406. 416. Abu Sir (Gr) 75. 342. 555. Abu Sufyan (Gr) 277. 304. 325 f. 389. Abydos (Gr) 125. 353. 426. Achat 11. 12. 61. 95. 126. 127. 178. 198. 228. 252. 392. 488. 494. 543. Acoli 457. 460. Adindan (Gr) 81. 86. 142. 213. 215. Adlan 457. Adler 560. Adrar Bous III. 584. Adulis (Gr) 441. 568. Ächtungstext 253« Aethiopis 419 f. Affe (s. auch Meerkatze, Pavian) 425 f. 441. 462. Afghanistan (Gr) 127. Afyeh (Gr) 112, 113, 114, 121, 129, 131. Agordat (Gr) 278. 279. 299 f. 412. Ahle 12. 26. 47. 106. 154. 185. 237. 337. 406. 498. Ahmed el Kufy 545. Aidhab (Gr) 571. Akazie 28. 117. 125. 168. 193. 246. 352. 357. 383. 431. 532. 559. Akridophagen 418. Aksha (Gr) 82. 84. 399. A-Kultur (auch A-Gruppe) 2, 66, 73 ff. 137 ff. 178. 200. 204. 205. 231. 252. 260, 268 ff. 281. 309. 341. 412. 464. 561. 582. 585. 587. Akwoij (Gr) 442. Alabaster 96. 100. 105. 107. 113. 124. 152. 159. 184. 186. 225. 229. 232. 237. 329. 332. 378. 393. 413. 442. 489. 501. Albert-See (Gr) 295. Alexandria (Gr) 398. 483. 500. 512. 522. 523. 524. 559. Algerien (Gr) 583. 585. Altar 503 f. 548. Altnubisch 458 ff. 526. Alwah (auch Aiwa, Alodäer)(Gr) 523 f. 525. 536. 542. 556. 559. 564. 565 f. 568 f. 571. Amada (Gr) 81. 83. Aman-Nete-Yerike (H) 384. Amanishakhete (H) 381

- 651 Amara Dunkas (H) 525. 558. Amarna (Gr) 335. 350. 355. Amazonit 23. 31. 585. Ameisenbär 195« Amenmose 348. Amenophis II. (H) 355. Amethyst 95. 126. 127. 176. 198. 228. 329. 361. 392. 393. 488. Amintobirki (Gr) 81 f. Ammonshorn 394. Amphore 409. 410. 503. 533. 549. 550. 554. 567. Amrah (Gr) 160. Amratien-Kultur 33. 586. Amtalqa (H) 428. Amulett 43. 53. 56. 129. 150. 177. 196. 225. 247. 322. 324. 409. 415. 428. 437. 487. 541. Amun (G) 197. 354. 401. 430. 433. Anachöret 529. Anatolien (Gr) 256. Anchtifi 248. Andtj-Krone 483, 484. Angelgeräte (-haken, -schnursenker) 12. 26. 32. 33* 108. 195 f. 238. 247. 339.351.408.502.508.549. Anhänger (Schmuck) 9. 22. 23. 43. 44. 60. 93. 150. 176. 177. 225. 324. 325. 390. 408. 486 f. 541. Aniba (Gr) 81 f. 112. 116. 208. 210. 212. 217. 219. 220. 222. 224. 226. 227 f. 233. 236 f. 238. 241 f. 243. 244 f.'247. 248. 252. 293 ff. 320. 323. 332. 333. 336 f. 339. 341. 368. 411. 476. Annalen (Thutmosis' III.) 351. 357. 401. 404. Antilope 10, 14, 15, 29. 32. 52. 104. 105. 118. 124. 164. 173. 187. 194. 248. 250. 255. 274. 354 f. 402 f. 424. 539. 560. Anwak 442 Apedemak (G) 401. 423. Apophis (H) 159. Apostel 522 Araber 524. 555. 559. 562 f. 566. 572. Arak-Strauch 563. Arctium 419. Areika (Gr) 241. 244 ff. 288. Argin (Gr) 111. 414. 554. 312. Argo (Gr) 64. Arikankhabiir 437. Armant (Hermonthis) 206. 346. Armschmuck 9. 22. 23. 43. 44. 52. 75 f. 91 f. 149. 176 f. 225 f. 271. 323. 325 f. 389. 423. 486. 511. 541 f. Arrian 438. Artigula (Gr) 426. 462. Artischocke 508. Asachäer 427. Asas 418. Ashkeit (Gr) 81 f. 105. Askut (Gr) 544. Asselar (Gr) 583.

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Assiut (Gr) 205. 206. Assurbanipal (H) 510. Assyrer 368. 439. Astragus (Gr) 426. Aswan (Gr) 5. 14. 73. 125. 126. 223. 370. 431. 434. 455.457. 513. 523. Atmataka 428. Auletes 388. Automolen 443. Aurelius Besarion 434. Axt 47. 50. 105. 106. 154. 184. 236. 254. 272. 278. 304. 334. 335. 336. 403. 4-05. 422. 442. 475. 479. 497. 552. Axum (Gr) 441. 513. 3bj.w 347. nh-Zeichen 483. 510. 'r 361. Babylon (Gr) 201. Bad 439. Badari-Kultur 2. 128. 132. 281. 582. 585. Bagrawiya (Gr) 434. Bahr el Ghazal (Gr) 105. 442. Bahriya (Gr) 431. 432. Balanites aegyptica 421. Ballana (Gr) 465. 468. 472. 475 ff. 484 f. 488. 494. 495 f. 497. 499. 500 f. 511. Ballâs-Ware 240. Baqt 567. 456. 457 ff. 545. Barea (Barya) Bari 457. Bart 75 ff. 90. 149. 189. 387. 484. 590. 591. Bartholomàus aus Tivoli 524. Basalt 12. 25. 47. 107. 543. Bassin 417. Batooro 295. "Batussi"-Typ 160. 206 f. 282. 293 ff. Baumstamm-Sarg 377 f. Baumwolle 384. 406. 432. 563. Bayud a-St eppe(Gr) 557. Becher 48. 109. 154. 186. 187. 188 f. 238. 409. 499 f. 502. 549. Bedawiye 457. 459. 461. Beere 155. 246. 532. 559. Begrabnissitten 8 f. 20 ff. 33. 38 ff. 58 f. 66 f. 78 ff. 142 ff. 162 ff.207 ff. 218. 260 f. 269 ff. 274 f. 278. 282 ff. 295 ff. 310 ff. 371 ff. 466 ff. 527 ff. 586 f. Beil 25. 47, 105. 106. 154. 184. 236. 254. 334. 405. 497. 585. Beit el Wali (Gr) 335. 343. 348. 355. 356. Be¿a Abu Garein 457. Beni Segoual (Gr) 583. Bergfenchel 419. Bergkristall 44. 96. 126. 179. 198, 229. 234. 329. 361. 393. 489. Bergnubisch 457 ff.

- 653 Bergwerk 129. 251. 391. 393. Bernstein 99. 397. Bersha (Gr) 590. Berti 457. Beryll 95. 127. 150. 178. 198. 329. 392. 485. 488. 512. Bes (G) 409. 498. Beschneidung 103. 129. 233. 333. 400. 493. 526. 544. 571. Bett 168. 170. 186. 200. 210. 217. 237. 270. 273. 284. 287. 289. 314. 337. 379. 406. 444. 474 f. 499. 514. 548. Bevölkerungsschicht 7. 20. 37 f. 58. 73 ff. 128. 139 ff. 160 f. 202. 205 ff. 268 f. 281 f. 309 f. 368 ff. 444. 464 ff. 526 f. 582 f. Bewässerung 417. 4-29. 508. 561. Biene 196. Bienenzüchter 356. Bier 116. 193. 248. 351. 410. 429. 562. Biga (Gr) 464. 526. 531 f. 534. 536 f. 543. Bion 443. Bir Eigat (Gr) 251. Birged 457. 459. 460. 526. Bir Natrun (Gr) 442. Bischarin 266 f. Bischof 523. 524 f. 530. 532. 537. 542. Bischof Marianus 527. Bischof fetros 527. B-Kultur (auch B-Gruppe) 77 Anm. 1. 78 f. 87. 137 ff. 208. 260 ff. 268 ff. Blei 331. 332. 397. 407. 498. Blemmyer (auch Blemyer, Beja) 455. 464. 483. 516. 522. 564. Blutsteinmagnet 394. Bodendellen-Keramik ("dimple based") 109. 339. 411 f. 443. 446. 500. 502. 503. 551. Bogen (Waffe) 11. 46. 52. 55. 64. 104. 184. 234 f. 254. 272. 299. 334. 335. 344. 401 f. 422. 445. 494. 515. 545. 571. Bohnen 508. Bohrer 10. 12. 25. 61. 68. 106. 237. 406. Borken-Sarg 377. Borku (Gr) 31. 585. Bosh(a) 457. Boviden 62. 70. Breccie 96. 100. 107. 395« 489. Bromhead's Site (Gr) 293 f. Bronze 46. 106. 153. 180. 183. 184 f. 191. 22?. 230. 234. 236 f. 238. 286. 331. 333. 334. 336 f. 338. 339. 396. 390. 391. 397. 399. 400. 403. 404. 405. 407. 408. 412. 437. 439. 441. 469. 481. 483. 486. 491. 497. 498. 500 f. 511. 514. 541. 544. 546. 547 ff. 565. Brot 122. 193. 248. 342. 344. 431. 508. 562. Bruchstein 416. 470. Büffel 14. 29» 49. Buhen (Gr) ' 74! 88! 112 f. 114. 129. 131. 155. 200. 235. 250. 255. 256. 341. 355. 381. 4^2. 416. 545.

- 654

-

Bukranion 172. 201. 218 f . 254. 255. 270. 285. 289. Burun 457. Butana (Gr) 25. 26. 571. 447. 558. 560. b u t i s c h e s Begräbnis 590. Butter 433. Byblos (Gr) 440. 441. Byzanz ( K o n s t a n t i n o p e l ) (Gr) 523. 559. 567. 569. 570. 572. Bj-Statue 414. B 3 . t (G) 409 b'd 339 bh.t 339 bfcs 361 bnw 361 Callitrichen 426. Camp 49 (Gr) 265. 278 f . 281. 304. C e l t i s i n t e g r i f o l i a (Zürgelbaum) 14. 2 8 . 32. Cercopithecen 425. Chalzedon 4 4 . 4 6 . 68. 96. 126. 127. 153. 394. C h e f r e n (H) 113. 126. Cheops (H) 75. Chnum (G) 197. c h r i s t l i c h e Kultur 79. 411. 442. 444. 4 6 6 . 4 6 8 . 471. 483. 501. 504. 506. 509. 515. 522 f f . 590. 591. Christusdorn 343 f . Chrysolampis 393. C - K u l t u r (auch C-Gruppe) 44. 55. 7 3 . 139. 160. 198. 199. 204 f f . 260 f f . 281 f f . 309. 315 f f . 319. 324. 340 f . 342. 362. 363. 370. 389. 412. 444 f . 446. 514. 586. 587. 591. Comirodus (H) 486. Corcotten 426. Cosmas I n d i c o p l e u s t e s 442. Cremutius 427. Crysolith 393. C y r i a c u s (H) 564. Dabatna 457. Dach 51. 78 f . 115. 243. 244 f . 505 f . 553. 554 f . Dächsei 237. 337. Dair 457. 459. Daju 278. D a l - K a t a r a k t (Gr) 468. Damer (Gr) 11. 13. Darahib (Gr) 252. D a r f u r (Dar F ü r ) (Gr) 266. 278. 304. 368. 4 _

526. 568.

Darmus (Gr) 538. Dasol 457. Dattel (-palme, -kerne) 116. 131. 155. 195. 196. 274. 288. 339. 352. 430 f f . 562. Daumenring ( " a r c h e r ' s l o o s e " ) 4 0 2 . 4 9 4 . 5 1 5 . 545. David Reubeni 558. Davidstern 539. 550. Daza 457. D e b e i r a (Gr) 62. 6 7 . 68. 69. 341. 351. 5 4 ? . 548. 562. 567.

- 655 Debri 457. "Deffûfa" 163. 2 8 8 . Deformation 10 f . 23 f . 4-5 f . 6 0 . 6 8 . 1 0 3 . 1 5 3 . 1 8 2 . 2 3 3 . 2 4 9 . 2 7 2 . 2 8 6 . 2 9 8 . 3 3 3 . 354. 4 0 0 . 4 3 4 . 4 9 3 . 544 f . 5 7 1 . D e i r e l B a h a r i (Gr) 76. 350. 351. Delebpalme 343. Delphin 501. Derr (Gr) 343. 354. Diamant 393. Dilling 457. 459. 461. Dinka 457. 460. D i o c l e t i a n (H) 513 Diodor 370. 378 f . 380. 3 8 1 . 385. 3 8 8 . 3 9 0 . 3 9 1 . 402 f . 4 0 4 . 4 1 5 . 4 1 8 . 4 2 0 . 421 f . 4 2 4 . 4 2 6 . 429. 430. 433. 435. 438. 512. Diorit 25. 44. 47. 96. 105. 125. 126. 186. 229. 251. 278. 492. e l Dîwân (Gr) 245. D-Kultur 308 f f . 3 7 0 . Dolch 1 0 5 , 182 f . 200. 2 3 6 . 2 5 4 . 2 7 2 . 2 8 6 . 3 3 4 . 3 3 5 . 403. 445. 496. 515. D o l e i b H i l l (Gr) 442. Dominikaner 524. Dongola ( G r ) 266.. 3 6 2 . 524. 526. 5 4 0 . 557 f . Dongolawi 457 f . 4 6 0 . 5 2 5 . Doppelkrone 484. 499. Doppelvogel 101. 560 f.; . Dorcas s . G a z e l l e " D o t t e d Wavy L i n e " 7. 13. 26. 31. 64. 71. 585. Doser (H) 587. ÏÏulman 457. Dumpalme ( - h o l z , - m i s s e ) 155. 193. 195. 196. 274. 2 8 8 . 338. 339. 351 f . 357. 4 3 2 . 508 f . 5 6 2 . djdj 360. Dwn (H) 125. d3.t-Stoff 383. d3w 345. 3 ff. 515. 545 f. 570. 571.

$

- 678

-

Wall 457 Wana (Gr) 278. Wangenschnitt 399. 4-10. Wanyanga-See (Gr) 31. 583. Waran 15. 29. 4-27. 14-. 29. Warzenschwein Wasser-Mungo 14. Wasserrad 561. Wata 457. "wattle-and-daub"-Konstruktion 1$. 14. 51. 302. Wavy Line Culture 7 ff. Wawa (Gr) 468. Webgewicht 337. 406. 547. Webkamm 487. 499. Weihrauch 124. 344. 420. Wein 419. 432. 554. 562. 563 f. 567. Weinberg 352. 431. 432. Weinpresse 417. Weintrauben 508. 550. 563. Weizen 121. 131. 274. 429. 508. 562. 567. Wels 15. 27. 428. Werkzeug 11 f. 24 ff. 46 f. 60 f. 68. 103 ff. 130. 153 f. 182 ff. 233 ff. 272 f. 286 f. 299 f. 333 ff. 400 ff. 445 f. 493 ff. 515. 545 ff. 570. 571. Westafrika (Gr) 33. 275 f. 305. 568. West-Kadaru 457. Westnilotisch 457. Wetzstein 184. 237. 336. 406. 497. Widerhaken 11. 24. 46. 299. 400. 495. 54-5. Wiedehopf 195. Wiesel 507. Wildesel (s. auch Esel) 14. Wildkatze 14. 29. Willey's Kopje (Gr) 293 f. 295. Windhund 355. Wirtschaftsformen 13 ff. 28 ff. 51 ff. 61 ff. 69 f. 116 ff. 131. 155 f. 193 ff- 246 ff. 273 f. 288. 302 f. 343 ff. 364. 417-ff. 4-46. 506 ff. 516. 558 ff. 572. Wolf 507. Wolf-Schakal 14. Wollbaum 431. Wolle 84. Wüste 114. 126. 127. 132. 199. 204. 251. 252. 281. 312. 357- 362. 508. 516. Wurfholz 184. 247. 404. 502. Wurfspieß 495. Wurzeln 418. W3w3.t (Gr) 114. 117. 122. 125. 248. 252. 276. 308. 346. 353. 356. 357 f. 362. 364. w3s-Szepter 586. w3d 359. w'h 430 wndw-Rind 123. 353 f. wndw-Ziege 122. wdn 349.

- 679 X-Kultur (auch X-Gruppe) 5« 87. 444. 455 ff. 526. 558. 547. 548 f. 565. 568. 571. Yaküt 536. 542. 545. 562 ff. Zaghawa 457. 459. Zahnextraktion 10 f. 16. 45 f. 55. 298 f. 400. 493. 514. 583. Zahnfeilen 45 f. 55. 298. 400. 445. Zamnes (Gr) 421. Zange 107. 497. 501. Zankor (Gr) 413. 442. Zannuba (Gr) 7. Zebra 14. Zeder 430 f. 441. Zehenring 43. 389. 486 f. Zelt 243 f. 255. 415. 554. 557. Zentralafrika (Gr) 276. Zentralsaharanische Sprachgruppe 457 ff. Zeolith 22. 23. 44. 395. Zibet 559. Zibetkatze 29. Ziege 30. 41. 49. 52. 53. 84. 87. 122. 128. 131. 145. 146. 156. 157. 168. 173. 197. 216. 218. 242. 248. 250. 253. 270. 274. 288. 303. 314. 354. 382. 433. 434. 478 f. 482. 509. 536. 566. 585. Ziegel 114. 163. 169. 192 f. 210 f. 212. 243. 245 f. 255. 277. 283. 288. 311. 312. 372. 413. 415. 416. 417. 430. 443. 468. 469 f. 475. 499. 505. 528. 533. 553. 556 f. • Zimt 420. 441. Zink 391. Zinn 391. 441. Zitrone (Pampelmuse?) 563. Zizyphus (s. auch Christusdorn) 28. 344. Zmiris (Gr) 394. Zopf 75 f. 77. 90. 149. 176. 223 f. 271. 285. 319 f. 364. 388. Zuckerrohr 563» Zwergziege 30. 250. 303. Zypresse 431.

Anhang Nach Fertigstellung der vorliegenden Untersuchung der K u l t u r e n des Niltals v o n A s w ä n bis Sennar wurde es mir d u r c h Entgegenkommen des Museums für Völkerkunde in Hamburg möglich gemacht, noch zehn Bildtafeln zur Illustration des behandelten Stoffes in meine Arbeit aufzunehmen, deshalb konnte ich diesen Anhang nicht mehr im Inhaltsverzeichnis berücksichtigen oder an den Stellen, an denen die folgenden Abbildungen im Text behandelt werden, auf die Bildtafeln hinweisen. Dafür wird im Quellennachweis auf die entsprechend e n S e i t e n im Text rückverwiesen. Es sei betont, daß das hier

zusammengestellte

Bildmaterial nur gewisse Züge der einzelnen verglichenen Kulturen anschaulich m a c h e n soll. Eine bildliche Darstellung des gesamten im Text behandelten Kulturinventars würde die Erstellung eines eigenen umfangreichen Bildbandes notwendig machen. A n dieser Stelle möchte ich in besonderer Weise H e r r n Kustos Dr. Herbert Tischner und Fräulein Ursula Jonas, Fotografin am Museum für Völkerkunde in Hamburg, für ihre fachkundige Hilfe bei der Reproduktion der Bildtafeln danken.

Quellennachweis zu den Abbildungen Tafel I 1 2 3 4 5 6

Mesolithische Speerspitzeh aus Knochen (vgl. S. 11): Arkell 194-9 a, Tafel 46, Mr. 1 Neolithische Harpunen aus Knochen (vgl. S. 24): Arkell 1953 a, Tafel 25, Nr. 1 und 2 Mesolithische Angelhaken (?) aus Quarz (vgl. S. 12): Arkell 1949 a, Tafel 14, Nr. 3 Mesolithische Topffragmente mit Wellenlinien-Verzierung (vgl. S. 12 f.): Arkell 1949 a, Tafel 60 Neolithische Angelhaken aus Muschelsubstanz (vgl. S. 26): Arkell 1953 a, Tafel 27, Nr. 9 Neolithische Topffragmente mit verschiedenen Verzierungen (vgl. S. 26 f.): Arkell 1953 a, Tafel 29, Nr. 1 und 2

Tafel II 1 Haarspangen aus Elfenbein (vgl. S. 43 f.): Addison 194-9, Tafel LVI, Nr. 6 bis 9 2 Lippenpflöcke aus Quarz, Natrolit, Ton, Elfenbein usw. (vgl. S. 42 f.): Addison 194-9, Tafel LIV A 3 Pfeilspitzen aus Karneol, Achat, Quarz usw. (vgl. S. 46): Addison 1949, Tafel LXXXI C 4 Topf mit Ritzzeichnung einer Kuh mit Glocke (vgl. S. 49, 50): Addison 1949, Tafel CXI. Nr. 1 und 2 5 Menschenfiguren aus Ton (vgl. S. 49): Addison 194-9, Tafel LXII 6 Tierfiguren aus Ton (vgl. S. 48 f.): Addison 1949, Tafel LXI A Tafel III 1 A-Gruppen-Grab aus Kashkush, Ashkeit (vgl. S. 78 ff.): Kush XII, 1964, Tafel IV 2 Perlenketten mit Anhängern (vgl. S. 91 f.): Junker 1919, Tafel XXXVI 3 Werkzeuge aus Feuerstein (vgl. S. 106): Junker 1919, Tafel XXXVIII 4 Kamm, Haarnadel und Schmuckstücke aus Elfenbein (vgl. S. 93 f.): Junker 1919, Tafel XXXIV 5 Topffragmente (vgl. d. 109): Kush XI, 1963, Tafel I a 6 Töpfe der A-^ultur (vgl. S. 108 ff.): Kush X, 1962, Tafel XI b Tafel IV 1 Dolche mit Lederscheide (vgl. S. 182 f.): Reisner 1923 a B, Tafel 50, Nr. 1 2 Elfenbein-Einlagen (vgl. S. 168): Smith 1-946, S. 89, Fig. 58 3 Rekonstruiertes Bett (vgl. S. 168): Smith 1946, S. 88, Fig. 57 4 "Teekannen" mit Tierköpfen (vgl. S. 189): Reisner 1923 a B, Tafel 71, Mr. 1 5 Töpfe der Kerma-Kultur (vgl. S. 188 ff.): Reisner 1923 a B,. Tafel 73, Nr. 2 6 Töpfe der Kerma-Kultur (vgl. 0. 188 ff.): Reisner 1923 a B, Tafel 77, Nr. 5

Tafel V 1 2 3 4 5 6 7

Holzmodelle nubischer Söldner aus Assiut (vgl. S. 206, 234 f.): K u s h IX, 1961, Tafel XIV a Haarspangen (vgl. S. 226 f.): Steindorff 1935, Tafel 32 Söldnerstelen aus Gebelen (vgl. S. 206): K u s h IX, 1961, Tafel XI Tierfiguren aus T o n (vgl. S. 24-2): Steindorff 1935, Tafel 73 Töpfe der C-Kultur (vgl. S. 238 ff.): Steindorff 1935, Tafel 48 Steatopyge Frauenfiguren aus T o n (vgl. S. 241 f.): Steindorff 1935, Tafel 71, Fig. 2 a und b Halsketten (vgl. S. 225): Steindorff 1935, Tafel 29 a

Tafel VI 1 2 3 4

Nubische Gefangene (vgl. S. 310, 315, 318, 319, 320 f.): Davies, N. de G. 1926, Tafel XXX Nubische Tributbringer (vgl. S. 310, 315, 328, 347, 348): Davies, N.M. 1958, Tafel 3 Nubische Tributszene aus dem Grab des HwJ (vgl. S. 310 ff.): Davies, N. de G. 1926, Tafel XXIII Schiffe mit nubischen Produkten (vgl. ö. 355): Davies, N. de G. 1926, Tafel XXXI

Tafel VII Stele mit Frau; beachte die Wangenschnitte (vgl. S. 399): Emery-Kirwan 1935, Tafel 29 i Anthropomorpher Tonsarg mit Tatauierungsmerkmalen (vgl. S. 379, 399): Kush IV, 1956, Tafel XIII Pfeilspitzen aus Stein (vgl. S. 400): Dunham 1950 a, Tafel LXXI c Tonwaren aus Sennar, M a k w a r (vgl. S. 408 ff.): Kush XI, 1963, Tafel L a Tongefäß aus Khartum mit RitzZeichnungen von Hütten (?) (vgl. S. 415 f.): Arkell 1949 a, Tafel 106, Fig. 8 Tongefäß aus Khartum mit Hitzzeichnung eines E l e f a n t e n (vgl. S. 439): Arkell 1949 a, Tafel 106, Fig. 5 Tafel VIII 1 2 3 4 5 6 7 8

Topf mit Löwenköpfen und stilisierten Pflanzen (vgl. S. 409 f.): Griffith 1924, Tafel XLV, Nr. 12 Topf mit Motiv: Löwe frißt Neger (vgl. S. 408 ff.): Griffith 1924, Tafel L H , Nr. 4 Topf mit menschengesichtiger Maske (vgl. S. 409 f.): Griffith 1924, Tafel XLV, Nr. 7 Pferd mit Sonnenhut (vgl. S. 436 f.): Macadam 1955, Tafel I b . ßeiterdarstellung (vgl. Ö. 436): Griffith 1922, Tafel XXXIII, Nr. 1 Einige Tier- und Maskenmotive auf Tonwaren (vgl. S. 409 f.): Kush XII, 1964, S. 150, Nr. 55 bis 62 Pferdegeschirr (vgl. S. 437): Dunham 1950 a, Tafel LXVII c Gesattelte Elefanten mit Gefangenen (vgl. S. 438): Kush X, 1962, Tafel LII a

Tafel IX

1

2 5 4

Königskrone aus Ballana (vgl. S. 4-84 f.): Emery 1948, Tafel 12 Königinnenkrone aus Ballana (vgl. S. 484 f.): Emery 1948, Tafel 15 A Tonwaren der X-Kultur (vgl. S. 502 ff.): Emery 1965, S. 247, Fig. 49 Pferdegeschirr aus Qustul (vgl. S. 509 ff.): -^mery 1965, Tafel VII

Tafel X

1

2 3 4 5

6 7

8 9

Kloster von el Gh-azali (vgl. S. 552): Shinnie 1961 b, Tafel Ii b Gottesmutter mit Spangen- und Königinmutter Martha mit "Horner"-Krone (vgl. S. 539): Kush XII, 1964, Tafel XLII b Tonwaren aus Soba (vgl. ü. 550): Shinnie 1961 a, Tafel XV Erzengel Michael mit Reifenkrone (vgl. S. 538): Kush X, 1962, Tafel LXXV Refektorium mit Rundbank im Kloster von el Ghazali (vgl. S. 557): Shinnie 1961 b, Tafel VI a Eparchenkrone mit Hörnern (vgl. S. 539 ff.): JNES XXII, 1963, Tafel X Eparchenkrone mit Hörnern (vgl. S. 539 ff.): JNES XXII, 1963, Tafel IX Reiterheiliger, St. Mercurius (vgl. S. 564 f.): Griffith 1928, l'afel XXXV Eparchenkrone mit Hörnern und Schellen (vgl. S. 539 ff.): JNES XXII, 1963, Tafel VIII

Tafel I Mesolithikum und Neolithikum

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Tafel II Kulfur des J e b e l Moya

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Tafel V I I

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Meroitische Kultur

Tafel I X X-Kulfur

Tafel X

Christliche Kultur