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German Pages 576 [580] Year 1908
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Für ;wei Kirchenjahre brarbeikei von
D. Mm Richter wirklichem Geheimen Rat Evangelischem Feldxroxst der Armee a. D.
I.
Berlin Druck und Verlag von Georg Reimer
*908.
Meiner lieben Hausfrau zu unserm vierzigsten Hochzeitstage.
I. Zur Einführung. Meine Legitimation zur Sache möge der geneigte Leser in der vorstehenden Widmung sehen. Wer durch Gottes Gnade den vierzig sten Hochzeitstag gefeiert und in diesen vierzig Jahren seit Begründung des eigenen Dauses als bestes Erbe des Elternhauses die Hausandacht eingeführt und sie bis auf diesen Tag mit Hindern und Kindeskindern und Dienstboten durchgeführt hat, der darf wohl den Anspruch er heben, als ein aus der Erfahrung Redender angesehen zu werden. Dieses Buch ist nicht bei der Studierlamxe entstanden, ist auch nicht aus „gesegnetem Ärmel" geschüttelt; es ist vielmehr die frucht lang jähriger Erfahrung und ebenso langjähriger, ernster Arbeit an den Seelen, nicht am wenigsten auch an der eigenen Seele. Cs will -nicht in Wettbewerb treten mit den vielen trefflichen Andachtsbüchern, wohl aber deren Ergänzung sein. Wenn man jahrelang seinen Müllen siefen, Spengler, Elemen, Conrad oder auch seinen Thomas a Kempis, Bogatzky, Goßner gelesen hat, so fängt man an — dies ist wenigstens meine Erfahrung —, sich nach der Bibel zu sehnen, nicht bloß nach einzelnen Bibelsprüchen und Versen, über welche die Andacht ge schrieben ist. Der Bibel möchte dies Buch den Weg bereiten helfen ins christliche Haus hinein, und sein bester Segen wird darin bestehen, wenn der Leser und Hörer dann nochmals in stiller Stunde die Bibel selbst zur Z?ant> nimmt. Man möge jede berechtigte Kritik an diesem Buche ausüben, die dankbar gewürdigt werden wird, nur nicht die eine, weil sie unrecht und ungerecht wäre: daß es von der Bibel weg und nicht vielmehr zu ihr hin führen wolle, daß es die Bibel als überflüssig oder gar bedenklich erscheinen lasse und nicht vielmehr, daß es die Bibel liebgewinnen lehren solle. Denn gerade das tut hoch not in unserer Zeit. Spurgeon, der berühmte englische Prediger, äußert einmal*), man habe in der
Geschichte der heiligen Schrift seit der Reformation drei Zeitalter unterschieden: „V mußte die Bibel, da sie gefangen lag, befreit werden. Ge fangen lag sie int Kerker des mittelalterlichen Kirchentums wie einst Paulus und Silas im Kerker zu Philipp!; aber als sie das Lied von der freien Gnade sang, sprangen die Kerkertüren auf, die Bibel wurde frei, indem sie anfing, die Sprache des christlichen Volks zu reden; 2. mußte sie, nachdem sie befreit war, verbreitet werden. € in Engel brachte den Wirten bei Bethlehem die Kunde von der Geburt des Welterlösers, aber alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen. von der einen Bibel, über welcher Luther auf der Wartburg saß, stammen die hundert Millionen Bibeln her, welche seitdem nach ungefährem Anschlage von den Bibelgesell schaften über die Länder des Erdkreises verbreitet sind;*) 3. muß die heilige Schrift kennen gelernt und angeeignet werden. Denn sie wird mehr gelobt als gelesen, mehr getadelt als gekannt. Die evangelische Christenheit ist in der Lösung dieser Aufgabe nicht fortgeschritten, ja die Bibelfestigkeit unserer Vorfahren ist uns ver loren gegangen." Das sind goldene Worte, die gar nicht genug beherzigt werden können, was Lessing in seinen Sinngedichten von Klopstock sagt: „wer wird nicht einen Alopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? — Nein, wir wollen weniger erhoben Und fleißiger gelesen sein." —
das gilt in noch höherem Maße von der heiligen Schrift. Daß die Bibelfestigkeit unserer vorfahren uns verloren gegangen ist, ist um so betrüblicher und folgenreicher, als das Wort Gottes die Grundlage unseres evangelischen Glaubens und unserer evangelischen Kirche und damit auch des christlichen fjanfes ist. Auf den Kanzeln wird nur zu oft über Gottes Wort gepredigt, so daß der Text nur das Motto für die Gedanken des Redners ist. Und in den Schulen — niederen, besonders aber höheren — wird bei den Ansprüchen der rastlosen Zeit das Bibellesen als Unterrichtsstoff immer mehr zurück gedrängt. Die Unwissenheit der Kinder in der Bibelkunde wächst, und der Konfirmandenunterricht ist nicht imstande, die
oft gähnenden Lücken biblischer Unwissenheit auszufüllen, nicht ant wenigsten gerade bei den „höheren" Söhnen und Töchtern unseres Volkes. Da muß das christliche Haus mit der Besserung den Anfang machen. . Die Religion ist Herzens- und Willenssache, und weder Rirche noch Schule wirken so früh, so tief innerlich eingreifend, so nachhaltig auf unser Leben ein wie das christliche Haus, die Familie. Die Eindrücke vom Vater her, der seines Priesteramts im ^aufe ob auch noch so schlicht und einfach waltet, von der Mutter her, die zuerst den Rindern die Hände faltet, bleiben fürs Leben, auch wenn seine wogen über unser £?aupt gehen. Das ist Vater- und Muttersegen, der den Rindern das £ja«s baut, Segen nicht bloß für die Zeit, sondern auch für die Ewigkeit, „weil du von Rind auf die heilige Schrift weißt, kann dich dieselbige unterweisen zur Seligkeit", das war der Haussegen für Timotheus und ist es auch heute noch für uns und unsere Rinder. Das sind ja nun alles „Binsenwahrheiten" für ernstdenkende Leute, ob gelehrt oder ungelehrt. Die Hauptsache aber bleibt das Wort des Herrn: So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr es t u t. Soll es besser mit unserem Volke werden, soll es nicht versinken in dem immer breiter und trüber werdenden Strom der Glaubenslosigkeit und Sittenlosigkeit, so müssen wir den Anfang mit uns selbst und unserem eigenen Hause machen, so muß die H a u s a n d a ch t, die ein Gemeingut unserer vorfahren war, wieder ein Gemeingut für uns und unsere Rinder werden. Sind denn 8—to Minuten gemeinsamer Sammlung in Gott wirklich zu viel verlangt und „undurchführbar" gegenüber den Ansprüchen des täglichen Lebens? Das wird im Ernst niemand behaupten wollen; das weiß ich aus vierzigjähriger Erfahrung meines eigenen Hauses. Und wenn selbst der Hausherr mit seiner Berufslast oder die Hausfrau mit ihren vielen kleinen Tagessorgen ein oder das andere Mal in Versuchung waren, die Andacht ausfallen zu lassen, die Rinder und — die Dienstboten waten fast immer die erfreuliche Mahnung fürs Gewissen: „Ach wie schade, wir kommen gern für die paar Minuten, sogar — von der Wäsche weg." „wir wollen doch wenigstens ein paar Verse singen und das Vaterunser beten." Ls mußte gehen und — es ging! Allerdings, ohne die Rinder und die Dienstboten kann ich mir eine rechte Hausandacht nicht den-
k e n. Gb auch die Kleinen hinzuzuziehen sind, eingedenk des Wortes des Herrn: „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge habe ich mir eine Macht zugerichtet", muß nach den besonderen Verhält nissen des Hauses beurteilt werden. Die schulpflichtigen Kinder aber sollten jedenfalls an der Hausandacht teilnehmen. Sie haben wach sendes Verständnis dafür, namentlich für die Realitäten der biblischen Geschichte, die ihnen ja nun auch in der Schule allmählich bekannt wird, und wachsende Lust für die Lieder. Kinder singen gern und meist auch die Dienstboten, wenn die Andacht frisch, schlicht und kurz ist, wird sie bald für alle Glieder des Hauses nicht bloß eine gute Sitte, der man sich fügt, sondern eine wirkliche Herzensfreude und ein gerade in unserer Zeit nicht hoch genug zu schätzendes Band für alle, für Eltern und Kinder, auch für Herrschaft und Gesinde, wenn die Zeit einmal wirklich drängt, wird die Weisheit des Hausvaters oder der Haus mutter leicht finden, ob etwas von der Andacht wegfallen kann. Lieber eine kurze Andacht mit gesammeltem Herzen als eine lange mit der Angst im Herzen, ob die Kinder auch zur Schule zurecht kommen. Kürze ist auch hier die würze. Schwieriger freilich ist die Frage nach dem geeigneten Erbauungsstoff für die so zusammengesetzte Hausgemeinde. Zunächst der biblische Stoff. Daß dieser das wesentliche in der Hausandacht ist, ist schon eingangs betont worden. Das gerade hat ja den Anstoß zu dem vorliegenden Buche gegeben. Gewiß, auch die bekannten, trefflichen Andachtsbücher sind biblisch und führen in die Bibel ein; aber das Bibelwort steht nur vereinzelt als Bibelspruch wie eine Tageslosung über der täglichen Lektion. Des erklärenden Menschenworts ist zu viel, des Gottesworts aber zu wenig, vollends des zusammenhängenden Gottesworts der heiligen Schrift. D i e Hausandacht führt nicht genug in die Bibel ein. 3tt einer unvergeßlichen Abendstunde habe ich gerade dies mit dem teuren Pastor Llemen, dessen Andachtsbuch Ungezählten, auch meinem Hause lieb und ans Herz gewachsen ist, im stillen Pfarrhause hinter St. Magni in Braunschweig vor Jahren durchgesprochen, und wir waren beide darin völlig eins, daß dies ein großer Mangel der Andacht und der Andachtsbücher fei. In jener Stunde wurde der Gedanke, der Wunsch nach einem solchen die Bibel selbst bringenden Andachts buche in mir lebendig.
Aber freilich — war dieser Gedanke durchführbar? Durchführbar nicht bloß für die Kraft eines einzelnen? — denn eine Vielheit von Bearbeitern war nicht wünschenswert, um dem Werk nicht den ein heitlichen Charakter zu nehmen —; vor allem aber durchführbar gegen über dem gewaltigen, kaum zu bewältigenden Stoff? Die notwendige Begrenzung desselben konnte nur von dem Zweck genommen werden. eg, hebt die Anstöße aus dem Wege meines Volks! Denn also spricht der hohe und Erhabene, der ewiglich wohnet, des Name heilig ist: Der ich in der höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, so zerschlagnen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das herz der Zerschlagenen, ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen, sondern es soll von meinem Angesicht ein Geist wehen, und ich will Odern machen. Ich will Frucht der Lippen schaffen, die da predigen: Friede, Friede, beide denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der Herr, und will sie heilen. Aber die Gottlosen sind wie ein ungestüm Meer, das nicht stille sein kann, und des Wellen Kot und Unflat auswerfen. Die Gottlosen haben nicht Frieden, spricht mein Gott.
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Ach mein Herr Jesu, dein Nahesein Bringt großen Frieden ins Herz hinein, Und dein Gnadenanblick macht uns so selig, Daß Leib und Seele darüber fröhlich Und dankbar wird. Amen.
Vaterunser. 4. Sei willkommen, o mein Heil, Hosianna, o mein Teil! Richte du auch eine Bahn Dir in meinem Herzen an,
Segen. 9. Daß, wenn du, 0 Lebensfürst, prächtig wiederkommen wirst, Ich dir mag entgegengehn Und vor dir gerecht bestehn.
5. Donnerstag. (Eigene Melodie.
96, v Ich will dich lieben, meine Stärke, Ich will dich lieben, meine Zier, Ich will dich lieben mit dem Werke Und immerwährender Begier; Ich will dich lieben, schönstes Licht, Bis mir das Herze bricht.
4. Ich lief verirrt und war verblendet, Ich suchte dich und fand dich nicht. Ich hatte mich von dir gewendet Und liebte das geschaffne Licht. Nun aber ists durch dich geschehn, Daß ich dich hab ersehn.
Aus 3eremia 23. 29. 3JU
iehe, es kommt die Zeit, spricht der fjetr, daß ich dem David ein
gerecht Gewächs erwecken will; und soll ein König sein, der wohl 0 regieren wird und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Zu desselbigen Zeit soll )uda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird: Der Xjetr unsre Gerechtigkeit. Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, und nicht auch ein Gott von ferne her? Kleinst du, daß sich jemand so heimlich ver bergen könne, daß ich ihn nicht sehe? Bin ichs nicht, der Fimmel und Erde füllet? Ist mein Wort nicht wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten; und ich will euch erhören. 3I?r werdet mich suchen und finden. Denn so ihrmich von ganzem Kerzen suchenwerdet,sowillichmichvoneuchfindenlassen und will euer Gefängnis wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Drten, dahin ich euch verstoßen habe, und will euch wiederum an diesen Mrt bringen, von dannen ich euch habe lassen weg führen. Israel zieht hin zu seiner Ruhe. Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebet, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Sie werden weinend kommen und betend, so will ich sie leiten; ich will sie leiten an den Wasserbächen auf schlichtem
Wege, daß sie sich nicht stoßen; denn der fjerr wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten. Man höret eine klägliche Stimme und bittres Weinen auf der Höhe; Rahel weinet über ihre Rinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Rinder; denn es ist aus mit ihnen. Aber der Herr spricht also: Laß dein Schreien und weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Arbeit wird wohl belohnet werden; sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes. Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein trautes Rind? Denn ich denke noch wohl dran, was ich ihm geredet habe; darum bricht mir mein Herz gegen ihn, daß ich mich sein erbarmen muß, spricht der Herr. Man wird noch dies Wort wieder reden im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Gefängnis wenden werde: Der Herr segne dich, du Woh nung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Denn ich will die müden Seelen erquicken und die bekümmerten Seelen sättigen. Barmherzig, gnädig, geduldig sein, Uns täglich reichlich dre Schuld verzeihn, feilen, stillen, trösten, erfreun und segnen Und unsrer Seele als Freund begegnen Ist deine Lust.
Du reichst uns deine durchgrabne Hand, Die so viel Treue an uns gewandt, Daß wir beim Drandenken beschämt dastehen, Und unser Auge muß übergehen Vor Lob und Dank. Amen.
Vaterunser. 5. Ich danke dir, du wahre Sonne,
Legen.
6. Erhalte mich auf deinen Stegen Und laß mich nicht mehr irre gehn, Laß meinen Fuß in deinen wegen Nicht straucheln oder stille stehn; Erleuchte Leib und Seele ganz, Du starker Himmelsglanz!
Daß mir dein Glanz das Licht gebracht; Ich danke dir, du Himmelswonne, Daß du mich froh und frei gemacht; Ich danke dir, du güldner Mund, Daß du mich machst gesund.
6. Freitag. Mel. Aus meines Herzens Grunde.
20, 3. Auf, auf, ihr Vielgeplagten, Der König ist nicht fern; Seid fröhlich, ihr Verzagten, Dort kommt der Morgenstern. Der Herr will in der Not Mit rechtem Trost euch speisen, Er will euch tylf erweisen, Ja dämpfen gar den Tod.
$. Seid fromm, ihr Untertanen, Der König ist gerecht; Laßt uns die weg ihm bahnen, Macht alles schlecht und recht. Fürwahr, er meint es gut; Drum lasset uns die Plagen, Die er uns schickt, ertragen Mit unerschrocknem Mut.
Aus 3eremia 3JU 33. 50. 5\.
iehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem
Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen. 0 Nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Agyptenland führete; welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte. Sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit. Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und fiefoUen mein volksein, s o willichihr Gott sein. Und wird keiner den andern, noch ein Bruder den andern lehren und sagen: „Erkenne den Herrn", sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken. In denselbigen Tagen und zur selbigen Zeit will ich dem David ein gerecht Gewächs aufgehen lassen; und soll Recht und Gerechtigkeit anrichten auf Erden. Zur selbigen Zeit soll Iuda geholfen werden und Ierusalem sicher wohnen; und man wird sie nennen: Der Herr unsre Gerechtigkeit. Zur selbigen Zeit und in denselbigen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der Herr, aber es wird keine da sein, und die Sünden Iudas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, so ich überbleiben lasse. Denn ihr Erlöser ist stark, der heißt Herr Zebaoth; der wird ihre Sache ausführen. fliehet aus Babel, damit ein jeglicher seine Seele errette, daß ihr nicht untergehet in ihrer Missetat. Gedenkt des Herrn in fernem Lande und laßt euch Ierusalem im Herzen sein. Der Herr läßt sein £7eil verkündigen; vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren, lvie sollten wir des Herrn Lied fingen im fremden Lande? vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen. Amen.
Vaterunser. Der König will bedenken Die, so er herzlich liebt, Mit köstlichen Geschenken, Als der sich selbst uns gibt Durch ferne Gnad und Wort. er Weisheit Anfang ist die Furcht des sperrn, und den Herrn erkennen ist Verstand, wer sich auf fein Herz verläßt, der ist ein Narr. Des Menschen Herz schlägt seinen weg an; aber der Herr allein gibt, daß er fortgehe. Gott läßt es den Aufrichtigen gelingen und be schirmet die Frommen. Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen wegen, so wird er dich recht führen. Gott hat die Men schen aufrichtig gemacht, aber sie suchen viele Künste. Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht. (Ein Wort, geredet zu seiner Zeit, ist wie güldene Apfel aus silbernen Schalen; aber die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durch das Herz. wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz, und Hoch mut kommt vor dem Fall. Mein ist beides, Rat und Tat; ich habe verstand und Macht, spricht der Herr. Durch mich regieren die Könige und setzen die Rats herren das Recht; durch mich herrschen die Fürsten und Regenten auf (Erden. Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde i st der Leuteverderben, womit jemand sündiget, damit wird er auch geplaget. (Einem jeglichen dünken seine Wege rein, aber der Herr wäget die Geister, wenn jemandes Wege dem Herrn Wohlgefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden.
Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; das ist eine feine Klugheit, wer darnach tut, des Lob bleibet ewiglich. Amen.
Vaterunser.
Segen.
V. Sprich deinen milden Segen Zu allen unsern wegen, Laß Großen und auch Kleinen Die Gnadensonne scheinen.
Und endlich, was das meiste, Füll uns mit deinem Geiste, Der uns hier herrlich ziere Und dort zum Fimmel führe.
t5. Das alles wollst du geben, O meines Lebens Leben, Mir und der Lhristenschare Zum felgen neuen Jahre.
40. 5. Januar. Mel.