Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden: Band 2 Die Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal [Reprint 2019 ed.] 9783486758399, 9783486758382


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German Pages 345 [384] Year 1928

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Table of contents :
Vorwort
Vorbemerkung des Verfassers
Inhaltsverzeichnis
Literatur und Abkürzungen
Zweiter Hauptteil. Die Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch, in den deutschen Gemeinden im Nons- und Fleims- tal, sowie Nachträge zur Ausbreitung des Deutschtums in Welschtirol
Kap. II. Eppan
Kap. III. Kaltem
Kap. IV. Tramin, Kurtatsdi, Margreid, Kurtinig, Fennberg
Kap.V. Leifers und Deutschnofen
Kap. VI. Gericht und Pfarre Enn (Neumarkt)
Kap. VII. Salurn
Kap. VIII. Truden und Altrei
Kapitel IX. Die deutschen Gemeinden am Nonsberg
Kap. X. Nachträge zum I. Bande. Neue urkundliche Nachrichten zur Ausbreitung des Deutschtums in Welschtirol
Verzeichnis der Lichtdrucktafeln (Schriftabbilder von Urkunden)
Weiser für Orte, Personen und Sachen
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Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden: Band 2 Die Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal [Reprint 2019 ed.]
 9783486758399, 9783486758382

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DIE AUSBREITUNG DES DEUTSCHTUMS IN SUDTIROL IM LICHTE DER URKUNDEN DARGESTELLT VON

DR. OTTO STOLZ STAATSARCHIVAR UND UNIVERSITATS PROFESSOR IN INNSBRUCK

Herausgegeben von dem Institut für Sozialforschung in den Alpenländern a. d. Universität Innsbruck und der Stiftung für deutsche Volks» und Kulturbodenforschung Leipzig 2. B A N D Die Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetscb sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal

#

M Ü N C H E N U N D B E R L I N 1928 DRUCK UND VERLAG VON

R.OLDENBOURG

Aile Redite, einschlielMidi des ÛbersetzungsreAtes, vorbehalten Copyright 1928 by R. Oldenbourg, Mûnchen und Berlin

Vorwort. Wenige Monate nach Erscheinen des i . Bandes dieses Werkes konnte der 2. Band desselben dem Drucke übergeben werden. Seine Bedeutung liegt nicht nur in dem gebotenen Texte, sondern auch in dem beigefügten Material an Regesten und Originalurkunden, welche einen unwiderleglichen Beweis für die Deutschheit des südtiroler Kulturbodens seit seiner Besiedlung vor mehr als tausend Jahren bieten. Diese Ausstattung des Buches erforderte namhafte Kosten und wurde nur durch das Zusammenwirken einer Mehrzahl opferwilliger Spender möglich, denen an dieser Stelle der wärmste und herzlichste Dank ausgesprochen sei. Mein Dank richtet sich in erster Linie an die Stiftung für deutsche Volks- und Kulturbodenforschung und deren leitende Persönlichkeiten, die Geheimräte Albrecht Penck und Wilhelm Volz als Mitherausgeber; sie haben den überwiegenden Teil der Kosten auf sich genommen. Dank gebührt aber auch der Deutschen Akademie in München, der Landesvertretung von Tirol und seiner Hauptstadt Innsbruck sowie der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Innsbruck, welche alle in Anerkennung der großen Bedeutung dieses wissenschaftlichen Unternehmens demselben ihre wertvolle Hilfe geliehen haben. So löst das Erscheinen des Buches nicht nur die Freude über die in demselben enthaltene wissenschaftliche Leistung und den Stolz auf deutsche Kulturarbeit vergangener Jahrhunderte, sondern auch das erhebende Gefühl deutschen Gemeinsinnes in der Förderung der großen Belange unseres Volkes aus. I n n s b r u c k , im Mai 1928.

Professor Lamp als Herausgeber.

Vorbemerkung des Verfassers. Ziel und Anlage des vorliegenden zweiten Bandes habe ich bereits im Zusammenhange des ganzen Werkes im i. Bande S. 7 ff. besprochen. Hier sei davon nur soviel wiederholt: Für diesen Abschnitt des Etschtales zwischen Bozen und Salurn und die anliegenden deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal — den unmittelbaren Grenzgürtel des geschlossenen Südtiroler Deutschtums also — soll hier die Festsetzung und Wahrung des deutschen Wesens und insbesondere der deutschen Volkssprache mit möglichst genauer und vollständiger Heranziehung des erreichbaren Quellenstoffes dargestellt werden. Daher habe ich den Band örtlich, und zwar nach den Gerichts- und Gemeindegebieten gegliedert und innerhalb dieser Hauptabschnitte (Kapitel) alle einschlägigen Verhältnisse systematisch behandelt. Dabei habe ich zeitlich die unbewußten Zeugnisse des Deutschtums etwa bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts herangezogen, die bewußten und beabsichtigten bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Die nationalen Zustände des bezeichneten Gebietes im 19. Jahrhundert erörtere ich in diesem Bande überhaupt nicht, ich habe dies zusammenfassend bereits im 1. Bande S. 175 ff. getan. Ebenso verweise ich für alle methodischen Fragen auf die einleitenden Abschnitte des 1. Bandes. Wenn der vorliegende Band mit einem Kapitel II beginnt, so kommt dies daher, daß das ursprünglich erste Kapitel als allgemeiner Teil sich eben zu einem selbständigen ersten Bande ausgeweitet hat, nachdem die Ausarbeitung der übrigen örtlich angeordneten Kapitel bereits sehr weit vorgeschritten war. Im letzten (X.) Kapitel dieses 2. Bandes bringe ich Nachträge über einzelne im 1. Bande behandelte Fragen, über welche mir seither wichtiger neuer Quellenstoff zugekommen ist, namentlich über die ehemalige Ausbreitung des Deutschtums in Welschtirol. Wie ich auch schon im 1. Bande S. X I V andeutete, ist der urkundliche Belegstoff am Ende der einzelnen örtlichen Abschnitte (Kapitel) in zeitlicher Anordnung vereinigt. Hiebei sind die einzelnen Belegstücke innerhalb je eines Kapitels durchlaufend numeriert. Da ich aber nicht wenig einschlägigen Urkundenstoff noch n a c h der Ausarbeitung des ersten Entwurfes erlangen konnte, waren viele Einschübe in die erste Numerierung notwendig. Ich verzeichnete diese Einschübe zuerst mit Buchstaben (a,b, cusw.) nach den bezüglichen Ziffern, und als sich auch in diese Reihung noch weitere Einschübe ergaben, diese mit Sternchen (*) nach den Ziffern bzw. Buchstaben. Im ganzen sind derart in diesem Bande bei siebenhundert Stück Urkunden und einige Urbare und Rechnungsbücher in mehr oder

V

Vorbemerkung des Verfassers.

weniger ausführlichen Auszügen mitgeteilt. Nur über wenige derselben ist in der bisherigen Literatur etwas vermerkt, die meisten wurden von mir hier zum erstenmal herangezogen und verwertet. Die Auszüge sind abgesehen von der Mitteilung der Haupthandlung der Urkunden ganz verschieden ausführlich gehalten. Die Personen- und Ortsnamen wurden völlig buchstabengetreu angeführt, ebenso die einzelnen deutschen Worte innerhalb der lateinischen Sätze samt ihrer entsprechenden Einfügung. Von den ganz in deutscher Sprache verfaßten Stücken habe ich ganze Absätze, ja mitunter den größeren Teil des Textes, manche vollständig, im Wortlaute wiedergegeben, um einen sicheren Eindruck von der Sprache zu vermitteln. Punkte ( . . . . ) innerhalb dieser Texte deuten an, daß dortselbst größere Stellen, die sprachlich weniger bezeichnend und inhaltlich weniger wichtig sind, des Raumes halber weggelassen wurden. Um die Übersicht über die längeren Auszüge im Texte zu erleichtern, habe ich an deren Spitze einen kurzen entsprechenden Titel in Kursivdruck gesetzt. Einige Stücke von jedem Abschnitt, die für das Auftreten der deutschen Sprache in den Urkunden und damit als Zeugnisse der Geltung der deutschen Sprache in den einzelnen Ortsgebieten besonders bezeichnend sind, wurden nach photographischen Aufnahmen als Schriftabbilder (Faksimile) in Lichtdruck auf besondern Tafeln beigegeben. Diese sollen den Beweiswert, den diese Urkunden im Sinne meiner Darlegung besitzen, besonders eindrucksvoll und sinnfällig machen, gleichzeitig auch den Charakter der Schrift, der damals am Südrande von Deutschtirol üblich war, vor Augen führen. Diese Urkunden sind in den Texten entweder ganz oder zum größten Teile wörtlich abgedruckt und in ihrer äußeren Erscheinung näher beschrieben. Leider war es bei der kleinen Drucktype, die für diese Urkundenbelege in Verwendung kam, nicht möglich, die übergeschriebenen Vokale zur Bezeichnung der Um- und Zwielaute, wie sie in den Schriften des 13. bis 15. Jahrhunderts so sehr üblich waren, im Druck über dem zugehörigen Grundvokal wiederzugeben, sondern sie mußten diesem im Innern des Wortes auf der Zeile nachgesetzt werden. Dadurch wird vielleicht mitunter auf den ersten Blick eine unrichtige Vorstellung vom Lautwerte dieses nachgesetzten Vokales erzeugt, doch wird der Leser bei näherer Betrachtung wohl meist selbst dies richtig beurteilen können. Den Herausgebern des Werkes und der Verlagsanstalt danke ich auch bei Vollendung dieses 2. Bandes für ihre Förderung, die allein das rasche Erscheinen desselben ermöglichte. Ferners danke ich verbindlichst dem Herrn Professor Ludwig S t e i n b e r g e r an der Universität München dafür, daß er die ganze Korrektur mitlas und mir dabei aus seiner reichen quellenkundlichen und ortsnamenkundlichen Erfahrung viele wertvolle Winke erteilte, die ich noch vor Abschluß des Druckes ausnützen konnte. I n n s b r u c k am 1. September 1928.

Otto Stolz.

Inhaltsverzeichnis. Zweiter Hauptteil. Die A u s b r e i t u n g des D e u t s c h t u m s im B o z n e r U n t e r l a n d und Ü b e r etsch, in den deutschen Gemeinden im Nons- und F l e i m s t a l sowie N a c h t r ä g e zur A u s b r e i t u n g des D e u t s c h t u m s in W e l s c h t i r o l .

Seite

V o r w o r t des Herausgebers

III

Vorbemerkung des Verfassers

IV

K a p i t e l II. E p p a n | i . Die Anfänge der deutschen Grundherrschaft und Landesgewalt in Eppan

i i

Appianum und die ersten Spuren seiner deutschen Bevölkerung vom 6. bis 9. Jahrhundert S. 1. — Das Vorkommen deutscher Grundherren, Stifter und Adeliger, und deutscher Ortsnamenformen in Eppan im 12./13. Jahrhundert S. 2f. —• Die Grafen von Eppan und ihre Dienstmannen und ihr deutscher Charakter S. 4 t. —- Die Bauern S. 6. — Der Anfall der Grafschaft Eppan an die Grafen von Tirol in den Jahren 1253/59 S. 7. — Der Besitz des Hochstiftes und Domkapitels Trient in Eppan, das Patronat über die Pfarre St. Pauls S. 8. § 2. Orts- und Geschlechternamen in Eppan vom 13. bis 15. Jahrhundert . . Allgemeines über die geschichtlichen Folgerungen aus der Verteilung der Namen vordeutscher und deutscher Herkunft S. 8. — Zur Beurteilung der lateinischen Namensformen und der absichtlichen Latinisierung der Namen S. 9. — Die Namensformen für die Hauptorte seit dem 13. Jahrhundert S. l o f . — Zusammenstellung der Hofund Flurnamen romanischer oder sonst vordeutscher Wurzel im Gebiete von Eppan vom 13. bis 15. Jahrhundert S. 11 ff. — Ebenso der Hof- und Flurnamen deutscher Wurzel S. 14. — Bergnamen S. 15. — Die Geschlechternamen in Eppan vom Jahre 1200 bis 1300 S. 16. — Die Geschlechternamen in Eppan vom Jahre 1300 bis 1430 S. 17. — Adelsgeschlechter und Grundherren in Eppan im 14. Jahrhundert S. 17. — Statistische Zusammenfassung dieser Namensreihen S. 18. — Gesamtergebnis: Eppans Bevölkerung mindestens schon im 13. Jahrhundert überwiegend, im 14. und 15. Jahrhundert ausschließlich deutsch S. 19. — Die Nonsberger und Oberdeutschen in Eppan S. 20. § 3. Die Verwendung der deutschen Sprache in Urkunden für und aus Eppan und ihre weitere Geltung dortselbst Einzelne deutsche Ausdrücke in Urkunden mit Einbegleitung von „vulgariter" und „theutonice", deutsche Präpositionen zur Einfügung von Ortsnamen seit dem Ende des 13. Jahrhunderts S. 21. — Urkunden ganz in deutscher Sprache seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts, und zwar Aussteller Adelige in Eppan, die landesfürstliche Kanzlei, das Gericht und die Gemeinde Eppan S. 22f. — Deutsche

8

20

VIII

Inhaltsverzeichnis. Verfachbücher, Gerichtsordnungen und Zunftbücher seit dem 16. Jahrhundert S. 24. — Wolkensteins Angabe über die Nationalität der Bevölkerung von Eppan um 1600 S. 24 f. — Vorsorge der Gemeinde Eppan für deutsche Sprache in Kirche und Schule im 16. Jahrhundert S. 26. § 4. Urkundenbeilagen (Regesten und Texte) zum Abschnitt Eppan.

K a p i t e l III.

. . .

Kaltem

Seite

26 52

§ 1. Das Aufkommen deutscher Grundherrschaft und Landesgewalt in Kaltem Der Name des Hauptortes in seiner geschichtlichen Wandlung und das Auftauchen deutscher Formen für diesen vom 11. bis 13. Jahrhundert S. 52 ff. — Deutsche Grundherren, Stifter und Adelige im Gebiete von K a l t e m in dieser Zeit S. 55. — Das Hochstift Trient und vermutlich romanischer Adel als Grundherren in Kaltem, daneben auch Grundbesitzer mit deutschen Namen im 12. und 13. Jahrhundert S. 56. — Nonsberger als Grundbesitzer in Kaltem in dieser Zeit S. 57. — Der Übergang Kaltems an die Landesgewalt der Grafen von Tirol um das Jahr 1280, die Festsetzung der Herren von Rottenburg dortselbst S. 59.

52

§ 2. Die Hof- und Flurnamen in K a l t e m vom 13. bis 15. J a h r h u n d e r t . . . Die Hof- und Flurnamen in K a l t e m nach den Erwähnungen des 12. und 13. Jahrhunderts, allgemeines S. 60; Zusammenstellung S. 61 f. — Die Hof- und Flurnamen in Kaltem nach den Erwähnungen von ca. 1300' bis 1450, allgemeines S. 63; Zusammenstellung der Namen romanischer Wurzel S. 64. — Lehnworte für allgemeine Begriffe S. 64. — Zusammenstellung der Hof- und Flurnamen deutscher Wurzel in K a l t e m und Pfatten S. 65. — Neurodungen bei K a l t e m im 17. Jahrhundert S. 67.

60

§ 3. Die Geschlechteraamen in K a l t e m im 14. und 15. Jahrhundert und die Herkunft der Bevölkerung

67

Stand der Quellen S. 67. — Zusammenstellung der Namen S. 68. — Statistik und Folgerungen S. 69. — Die Nonsberger in Kaltem, ihre Verschwörung gegen Heinrich von ,Rottenburg im Jahre 1322 und ihr weiteres Verhältnis zur deutschen Bevölkerung S. 70 ff. — Die Bevölkerung von Ruffre im Nonsberg und ihre Beziehung zu K a l t e m S. 73. — Zuzug nach Kaltem aus Oberdeutschland S. 74. — Namen und Nationalität von Amtswaltern in Kaltem S. 74. — Unrichtige Angaben italienischer Geschichtsforscher über die Volkszugehörigkeit Kalterns im 15. Jahrhundert S. 75. § 4. Die Verwendung der deutschen Sprache in Urkunden und anderen Aufzeichnungen für und zu K a l t e m seit dem 14. Jahrhundert Einzelne deutsche Ausdrücke in lateinischen Urkunden, eingeführt mit „vulgariter" und „teutonice" S. 7öf. — Urkunden, Urbare und Ordnungen für und durch die Gemeinde, einzelne Bruderschaften und das Gericht Kaltem ganz in deutscher Sprache abgefaßt, aus dem 15. Jahrhundert S. 78. — Besondere Angaben über die deutsche Umgangssprache in Kaltem und dessen Zurechnung zu Deutschland im 15. Jahrhundert S. 79f. — Verfachbücher, Gemeindeordnungen, Zunftbücher für Kaltem in deutscher Sprache seit dem 16. Jahrhundert S. 81. — Deutsche Haussprüche S. 83. — Gänzliches Fehlen von Schriftwerken in italienischer Sprache oder romanischer Mundart in Kaltem und im übrigen Abschnitt BozenSalurn S. 83.

76

IX

I nhalts Verzeichnis. § 5. Bewußte Feststellung und Wahrung des deutschen Gepräges von Kaltem vom 15. bis 18. Jahrhundert Beschwerde der Gerichtsgemeinde im Jahre 1519, Feststellung der deutschen Gerichtssprache S. 84. — Bestimmungen über die Nationalität der Pfarrgeistlichen S. 84. — Geltung einer deutschen Fassung der Trientner Statuten in K a l t e m und deren Ersatz durch die Tiroler Landesordnung im Jahre 1681 S. 85. — Angaben von Wolkenstein und Tovazzi über die Volkszugehörigkeit von Kaltem im 17. und 18. Jahrhundert S. 86. § 6. Urkundenbeilagen (Regesten und Texte) zum Abschnitt Kaltem K a p i t e l IV.

Tramin,

Kurtatsch,

Margreid,

Kurtinig

und

Seite

84

. .

87

Fennberg

108

§ 1. Die siedlungs- und verwaltungsgeschichtlichen Anfänge

'

108

Der Bestand von Tramin und Kurtatsch nach dem Vigilibrief, dortige Grundbesitzer nach langobardischem Rechte S. 108. — Vorwaltende Grundherrschaft des Hochstiftes Trient S. 109. — Tramin als Gemeindeverband und Gastaldie unter der Landesgewalt von Trient laut des Vertrages von 1214 S. n o f . — Das Leiherecht der Höfe zu Tramin und seine Bedeutung für die deutsche Besiedlung S. U 2 f . — Die Anfänge von Kurtatsch und Margreid S. H 4 f . — Andere Grundherren zu Tramin neben dem Hochstifte Trient S. 116. — Fennberg S. 116. § 2. Personen- und Ortsnamen in Tramin und Umgegend von beiläufig 1200 bis 1275 Vornamen S. 117. — Geschlechternamen S. 118. — Hof- und Flurnamen S. 118. —• Gesamtergebnis S. 119. — Die Entwicklung der Namen der Hauptorte S. 119 ff. § 3. Der Übergang der Herrschaft über Tramin und Kurtatsch an die Grafen von Tirol Die Ämter und Gerichte Entiklar oder Kurtatsch und Tramin seit 1259 unter der Grafschaft Tirol, Gericht Tramin seit 1365 wieder unter dem Hochstift Trient S. 123. — Neue Rodungen in diesem Gebiete seit 1260, Tramins Ruf als Weingegend S. 124 f. — Beibehaltung des alten Leiherechtes der Höfe S. 124. — Amtleute bei den genannten Gerichten und ihre Nationalität S. 124. — Übergabe des Gerichtes Tramin seitens des Hochstiftes Trient an die Grafschaft Tirol im Jahre 1779 S. 128. § 4. Die Orts- und Geschlechtemamen in Tramin und Umgebung vom Ende des 13. bis zum 16. Jahrhundert

117

123

129

Verzeichnis der Hof- und Flurnamen von ca. 1275 bis 1450, geordnet nach den Ortsbereichen Tramin, Kurtatsch, Margreid, Entiklar, Kurtinig, Söll, Graun, Penon, Fennberg S. 129L — Ebensolches Verzeichnis der Geschlechternamen S. 131 ff. — Adel S. 134. — Gesamtergebnis S. 134. — Zuwanderung von Nonsbergern und Oberdeutschen nach Tramin S. 135. — Deutsche Notare und Geistliche in Tramin S. 137. — Liste von Einwohner- und Flurnamen aus dem 16. Jahrhundert S. 138. — Bergnamen S. 138. § 5. Die Verwendung der deutschen Sprache in Urkunden für und in Tramin und Umgegend Einzelne deutsche Ausdrücke in lateinischen Urkunden S. 1 3 9 ! — Urkunden ganz in deutscher Sprache, insbesondere die Gerichtsordnung von 1385 S. 141, ferner andere Urkunden der Landesfürsten von Tirol und der Bischöfe von Trient S. 142, von Einzelpersonen S. 143,

139

X

Inhaltsverzeichnis. Seite

Gerichtsämtern und Gemeinden im 14. und 15. Jahrhundert S. 144. Verfachbücher, Rigelbücher und Gemeindeordnungen in deutscher Sprache seit dem 16. Jahrhundert S. 145. § 6. Beabsichtigte Angaben über die deutsche Volks- und Sprachzugehörigkeit von Tramin und Kurtatsch vom 16. bis 18. Jahrhundert

146

Wolkensteins Landesbeschreibung, Prato, Diözesanbeschreibung von 1658 S. 146. — Wahrung des deutschen Charakters der Seelsorge zu Kurtatsch und Margreid durch die Regierung und die Gemeinde im 17. Jahrhundert S. i 4 7 f . — Einspruch des Pflegers von Tramin im Jahre 1730, bei seinem Amte eine andere als die deutsche Sprache zu verwenden S. 149 f. § 7. Belege zum Abschnitt Tramin usw A. Urkundenauszüge (Regesten) S. 151. — ständigem Wortlaut (Texte) S. 184. K a p i t e l V.

.

151 B. Urkunden in voll-

L e i f e r s und D e u t s c h n o f e n

190

Orts-, Hof- und Personen-Namen deutscher Formung und Wurzel in Leifers, Breitenberg und Seit seit dem 12. Jahrhundert S. i g o f . — Die Entwicklung des Namens Deutschnofen und Rückschlüsse auf die deutsche Besiedlung der Gegend S. 193t. — Deutsche Geschlechter* und Hofnamen in Deutschnofen seit dem 13. Jahrhundert S. 195L -—• Urkunden in deutscher Sprache dortselbst im 15. Jahrhundert S. 197. — Die Mundart von Deutschnofen S. 197. — Regesten S. 198 ff. K a p i t e l VI.

Gericht und Pfarre Enn (Neumarkt)

§ 1. Die Anfänge von Enn; Grundbesitz deutscher Edelgeschlechter und Stifter zu Enn, Branzoll und Aldein und deutsche Ortsnamenformen dortselbst vom 11. bis 13. Jahrhundert

200

200

Politische Zugehörigkeit des Gebietes zur Grafschaft Trient S. 200. — Endida der Römerzeit S. 200. — Der Besitz der Grafen des Pustertals und von Fla von sowie des Stiftes Sonnenburg in Enn und Aldein S. 202. — Die Herren von Enn S. 202. — Die Anfänge der Namensformen Egna, Enna, Enne S. 203. — Deutsche Namensformen für Branzoll und Aldein und andere deutsche Ortsnamen dortselbst im 12. bis 13. Jahrhundert S. 204. § 2. Die Orts-, Hof- und Flurnamen im Gerichte Enn vom Ende des 13. bis ins 15. Jahrhundert . .

205

Die Erwerbung des Gebietes durch die Grafen von Tirol S. 205. — Die deutschen Hofnamen von Aldein S. 205Í. — Bergnamen dortselbst S. 207. — Das volle Durchdringen der deutschen Ortsnamen seit der Mitte des 14. Jahrhundert in Enn, Neumarkt S. 208. — In Vill und Mazon S. 209. — In Montan S. 2 i o f . •— In Auer S_ 212. § 3. Die Personen-, insbesondere Geschlechternamen Vornamen in burgum Egne im 12. bis 13. Jahrhundert S. 212. — Romanische Beinamen dortselbst im 13. bis 14. Jahrhundert S. 213. — Deutsche Geschlechternamen in Neumarkt seit dem 13. und ihr Übergewicht seit dem 14. Jahrhundert S. 213. — Geschlechternamen in Vill und Mazon S. 215, in Montan S. 215. — Jn Auer um 1300 noch auffallend romanische Geschlechter, dann deren vollständige Verdrängung zugunsten der deutschen S. 215 f. — Die Volkszugehörigkeit der Richter und Amtsleute S. 217, der Geistlichen und Schulmeister S. 218.

212

Inhaltsverzeichnis.

XI Seite

§ 4. Die Verwendung der deutschen Sprache in Urkunden und anderen Aufzeichnungen für und in Neumarkt seit dem 14., weitere Zeugnisse seiner volklichen Zugehörigkeit seit dem 16. Jahrhundert

216

Deutsche Urkunden der landesfürstlichen Kanzlei für die Gemeinden des Gerichtes Enn seit 13x5 S. 219. — Die Gerichtsordnung von 1372 S. 220. — Deutsche Urkunden, die im Gerichte Enn selbst geschrieben wurden, seit 1350, für den Gebrauch der Gerichtsbehörden, der Gemeinden und von Einzelpersonen, das Durchdringen der deutschen Siegelurkunde dortselbst S. 220 ff. — Das deutsche Gerichtsschreibertum im Gerichte Enn, deutsche Fachausdrücke desselben und das Siegelrecht der Gemeinde Neumarkt S. 223. — Kirchpropstrechnungen und Urbare im Gebiete des Gerichtes Enn in deutscher Sprache seit 1380 S. 224. — Deutsche Sprache, Formgebung und Inhalt im Verfachbuche des Gerichtes Enn, in den Gemeindeordnungen, Rigl- und Ratsbüchern im 16. bis 18. Jahrhundert S. 224t. — Deutsche Verhandlungssprache beim Gerichte Enn, lateinische und italienische Schriftstücke werden zum amtlichen Gebrauche dortselbst ins Deutsche übersetzt S. 226. —• Deutsche Predigtsprache im Gerichte Enn im 16. bis 18. Jahrhundert S. 227. — Direkte Angaben über das deutsche Wesen der Bevölkerung des Gerichtes Enn (Neumarkt) bei Wolkenstein und anderen Autoren des 17. Jahrhunderts, bei Tovazzi im 18. Jahrhundert S. 227 f. — Kundgebung der Gerichtsgemeinden über die Zugehörigkeit des Gerichtes Enn zum deutschen Tirol im Jahre 1810 S. 228. § 5. Urkundenbeilagen (Regesten und Texte) zum Abschnitte Enn (Neumarkt) K a p i t e l VII.

Salurn

229 253

Erste Erwähnung von „Salurnis" bei Paulus D^conus S. 253. — Das deutsche Geschlecht der Herren von Salurn, seine Lehensabhängigkeit von den Grafen von Tirol und sonstige Anfänge des Deutschtums in Salurn im 12. und 13. Jahrhundert S. 253f. -—• Die deutsche Besiedlung von Salurn und Umgebung nach den Hof- und Geschlechternamen laut der Urbare der Grafschaft Tirol von 1288 und 1406 und Urkunden dieser Zeit S. 25gf. — Zur Geschichte der Namen der Teilgemeinden des Gerichtes Salurn S. 257. — Die Verwendung der deutschen Sprache in Urkunden für Salurn und inssondere in dessen Gerichtsweistum im 14. und 15. Jahrhundert S. 258 f. — Die Verwendung der deutschen Sprache in den Gerichtsund Gemeindeakten von Salurn seit dem 16. Jahrhundert S. 260. — Nationalität der Amtspersonen S. 2öof. — Subjektive Zeugnisse der deutschen Volkszugehörigkeit von Salurn im 17. Jahrhundert bei Wolkenstein, Burglechner, Prato, in italienischen Reiseberichten und in Amtsakten S. 261 ff. — Die deutsche Sprache in der Seelsorge zu Salurn im 17. und 18. Jahrhundert S. 264. — Betonungen des deutschen Wesens der Bevölkerung des Gerichtes Salurn durch Amt und Gemeinde in den Jahren 1690, 1796 und 1810 S. 265. — Urkundenauszüge (Regesten) S. 266 ff. K a p i t e l VIII.

Truden und Altrei

Anfänge von Truden und seiner deutschen Besiedlung S. 273 t. — Die Volkszugehörigkeit von Truden vom 16. bis 19. Jahrhundert S. 275 f. — Die Anfänge der deutschen Besiedlung auf Altrei, deutsche Hof-, Flur- und Geschlechternamen dortselbst seit dem 14. Jahrhundert S. 277 ff. —• Beweise für die deutsche Volkszugehörigkeit von Altrei seit dem 16. Jahrhundert S. 280.

273

XII

Inhaltsverzeichnis. Seite -

K a p i t e l IX.

Die deutschen Gemeinden am Nonsberg

282

Die Gründung des Klosters Senale und Anfänge des Deutschtums S. 2 8 2 . — Ortsnamenformen in dieser Gegend aus dem 12-/13. Jahrhundert S. 283. — Übergabe des Klosters Senale an das Stift Gries bei Bozen und dessen Grundherrschaft dortselbst S. 283. — Die ersten Erwähnungen des Namens „ W a l d " für Senale und andere deutsche Ortsnamen dortselbst seit dem Ende des 13. Jahrhunderts S. 285^ — Das Vorkommen der Bezeichnung „Deutschgegend am Nonsberg" seit dem 15. Jahrhundert S. 2 8 7 f . — Die Verwendung der deutschen Hofund Flurnamen der Deutschgegend und der deutschen Sprache überhaupt in den Urbaren und Akten der Herrschaft Kastelpfund sowie in den Ordnungen jener Gemeinden seit dem 16. Jahrhundert S. 289. — Die Geltung der deutschen Sprache im kirchlichen Leben von U. L . Frau im Wald und St. Felix im 17. und 18. Jahrhundert S. 290. — Angaben über die deutsche Volkszugehörigkeit der Gemeinden U. L . Frau im Wald, St. Felix, Laurein und Proveis aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts S. 291. — Fürsorgen für die Erhaltung des Deutschtums dortselbst seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts S. 292 f . — Die Anfänge der Siedlung in Laurein und Proveis im 13. Jahrhundert S. 294 f. — Deutsche Hof- und Flurnamen dortselbst nach den Urbaren des 15. und 16. Jahrhunderts S. 295 f. — Angaben über das deutsche Wesen von Laurein und Proveis vom 16. bis 19. Jahrhundert S. 297 f. K a p i t e l X . N a c h t r ä g e z u m 1. B a n d e (Neue urkundliche Nachrichten zur Ausbreitung des Deutschtums in Welschtirol)

299

§ 1. Die deutsche Siedlung im Fersental, bei Persen und im Pineid im 14. und 15. Jahrhundert

299

Die ersten geschichtlichen Erwähnungen der Siedlungen im Bereiche von Persen S. 299. — Die Baurechtsverleihungen der Herren von Schönna im Fersental, besonders in Florocum und Frassilongum von 1310 bis 1348 S. 300. — Orts- und Personennamen dortselbst, die Herkunft der Beliehenen aus verschiedenen Gegenden von Deutschtirol S. 301. — Deutsche Bergwerksverleihungen und Siedlung in Falesina (Valisen), Vignola (Valzurg), Gereut (Frassilongum) um 1330 S. 302. — Erwähnung der deutschen Namensformen Persen (Pergine), Vigelsan, Caldinetsch, deutsche Personennamen dortselbst im 14. Jahrhundert S. 303. — Deutsche Siedlungen in Pineid laut Urkunden des 14. Jahrhunderts S. 3 0 4 . — Die deutsche Siedlung im Bereiche des Amtes Persen laut des Urbares von 1406, insbesondere im Fersental, Florutz, Gereut, Falisen, Falzurg, Chesteneit, Montenag, Feida S. 305!. — Die Geltung der deutschen Sprache in Persen und Caldonazzo im weiteren 15. Jahrhundert S. 307. — Die ersten Erwähnungen der Siedlung in Palai (oberstes Fersental) S. 307§ 2. Nachträge zur Geschichte der übrigen deutschen Streu- und Inselsiedlung in Welschtirol Neue Angaben über den deutschen Bevölkerungsanteil in der Stadt Trient, über die Sprachgrenze am Avisio und über die Naturgrenze am Brenner aus dem 15. bis 17. Jahrhundert S. 3o8ff. — Deutsche Bevölkerungsanteile in der westlichen Valsugana im 15./16. Jahrhundert S. 310 f. — Angaben über die Sprachverhältnisse im Gebiete von Strigno, Grigno und Tesino aus dem 15./16. Jahrhundert S. 312 f. — Weitere Belege für die deutsche Volksart und die Geltung

308

Personenverzeichnis.

XIII

der deutschen Sprache in Filgreit (Folgaria) 8 . 3 1 4 ! , in Besenello S. 315 in Lafraun (Lavarone) und Zint (Zenta) S. 3i6f., Rundschein (Roncegno) S. 317. — Bemerkungen von deutscher Seite aus dem 16./17. Jahrhundert über das vorwiegend welsche Wesen der Bevölkerung des Fürstentums Trient und der welschen Konlinen S. 318. § 3. Nachträge zur Ausbreitung des Deutschtums im Räume von St. Michael— La vis—Kronmetz

Seite

319

Die ersten deutschen Urkunden des Klosters St. Michael seit 1311, die Bezeichnung „Welschmichael" S. 319t. — Deutsche Geschlechter- und Flurnamen in Jaufen (Giovo) und Pressano, deutsche Landtagsvollmacht der Gemeinden des Gerichts Königsberg von 1453 S. 3 i g f . — Das Vorkommen des Namens Welschfaid S. 320. — Deutsche Geschlechter- und Flurnamen, deutsche Urkunden im Gebiete von Krön- oder Deutschmetz (Mezzocorona oder Mezzotedesco), Aichholz (Rovere) und Schefbruck (Nave) im 15./16. Jahrhundert S. 320 f. — Die deutsche Amtssprache und die Volksart der Bevölkerung im Gerichte Kronmetz im 17-/18. Jahrhundert S. 321 f. — Urkundenauszüge (Regesten) zu diesem Abschnitt S. 322 f. Verzeichnis der Lichtdrucktafeln (Schriftabbilder von Urkunden)

327

Weiser für Orte, Personen und Sachen

329

Literatur und Abkürzungen. Die L i t e r a t u r , die darstellende und die lediglich für mich Stoff mitteilende, führe ich mit denselben Kürzungen an, die ich bereits im ersten Bande S. X I V ff. näher erklärt habe. Zu dem hier gegebenen Verzeichnis sind für den zweiten Band nur noch folgende Abhandlungen hinzuzufügen, die ich der Kürze halber auch nur mit dem Namen ihres Verfassers anführe; es sind dies: H e u b e r g e r R., Das Deutschtiroler Notariat, Umrisse seiner mittelalterlichen Entwicklung in Veröffentlichungen des Ferdinandeums 6. Band (1927) H u t e r F., Archivberichte aus Traden und Altrei in Veröffentlichungen des Ferdinandeums 7. Band (Festschrift für O. Redlich, 1928), derzeit in Druck. S t e i n b e r g e r L., Ortsnamenkundliche Eisenbahnfahrt vom Brenner bis zur deutschen Sprachgrenze in Ostbairischen Grenzmarken, 1927, S. 105 ff. Die s o n s t i g e n angeführt.

K ü r z u n g e n , die ich verwende, sind auch im 1. Bande, S. X V I I I f .

Z w e i t e r Hauptteil.

Die Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch, in den deutschen Gemeinden im Nons® und Fleims® tal, sowie Nachträge zur Ausbreitung des Deutschtums in Welschtirol. Kap. II. Eppan. § 1. D i e Anfänge deutscher Grundherrsdiaft und Landesgewalt in Eppan.

Unter jenen „ C a s t r a " des Etschtales, die laut einer von Paulus Warnefrid (Diaconus) gebrachten Nachricht bei dem Einfalle eines fränkischen Heeres ins Langobardenreich im Jahre 590 zerstört wurden, befindet sich auch „ A p p i a n u m " . 1 ) Diese „castra" oder „castella" waren nicht Burgen im Sinne der Ritterzeit, sondern enggebaute, befestigte Ortschaften mit einer erheblichen Anzahl von Einwohnern, die landwirtschaftlich und gewerblich sich betätigten. Dieses „Appianum" geht mit Bestand und Namen wohl zweifellos in die römische Zeit zurück, ob damals langobardische Krieger (Arimannen) dort angesiedelt waren, bleibt Vermutung. In der Trienter Gerichtsurkunde von 845, deren Bedeutung wir bereits oben Bd. I, S. 48 f. würdigten, werden unter den urteilenden Schöffen (scabini) auch angeführt: H a g i l o de P r i s s i a n u m , L a u n u l f u s de B a v a r i u s , F r i t a r i de A p i a n o . Es waren also damals sicher schon Leute germanischer Abkunft in dem nördlichsten Teile des Herzogtums Trient, in Prissian (Gemeinde Tisens südlich Meran) und Eppan, als Grundbesitzer ansässig, und zwar in erheblicher Anzahl und angesehener Stellung, sonst wären nicht aus ihnen Gerichtsschöffen bestellt worden. Der mittlere von ihnen trägt einen Beinamen, der auf seine Herkunft aus Baiern schließen läßt, auch die Vornamen haben weniger langobardisches, als oberdeutsches! Gepräge an sich. Wenn irgendeinen, so können wir diese drei unter die „ T e u t i s c i " einreihen, welche nach dem weiteren Wortlaute derselben Urkunde von 845 neben den Langobardi als Zeugen bei der Gerichtstagung anwesend waren. Wir müssen also den Beginn der deutschen Ein1)

E g g e r a. a. O. II, S. 387. —

Wopfner, Venantius Fort. etc. Schiernschriften 9, 387

u. 410. S t o l x , Südtirol IL

I

2

Kap. II.

Eppan.

Wanderung in das Gebiet von Eppan, wie überhaupt in den nördlichen Teil des Herzogtums Trient, spätestens in die karolingische Epoche versetzen. Dafür spricht auch der sprachgeschichtliche Befund der deutschen Formen für die Namen der dortigen Hauptorte, insbesondere die Rückziehung des Tones auf die Stammsilbe in diesen (Eppan, Girlan, Missian); auch die Umlautung des Anlauts A in Appianum zu E in Eppan muß nach sprachgeschichtlichen Gesetzen noch vor dem 9. Jahrhundert erfolgt sein.1) Was Battisti gegen diese Schlußfolgerung und gegen die Annahme, daß diese Namen noch in althochdeutscher Zeit ins Deutsche übernommen worden seien, in kaum zutreffender Weise vorgebracht hat, habe ich bereits oben Bd. I, S. 50 angeführt.2) Seit dem 9. Jahrhundert schweigt meines Wissens die urkundliche Überlieferung über Eppan für die nächsten drei Jahrhunderte völlig. Was uns aber dann von der Mitte des 12. bis gegen Anfang des 13. Jahrhunderts an Urkunden über Eppan entgegentritt, zeigt uns an den Personen- und Ortsnamen einen sehr fortgeschrittenen Stand der Verdeutschung der Gegend. So erscheinen schon jetzt die deutschen Namensformen für die Hauptorte: Eppan, Girlan und Missian. Die G r u n d b e s i t z e r , die sich nach diesen Orten nennen und daher hier ansässig waren, schenken Güter an d e u t s c h e K l ö s t e r , ihre Taufnamen klingen gut deutsch, sie waren also jedenfalls Deutsche. Ja, auch einige Siedlungsnamen deutscher Wurzel, die zur Heimatsbezeichnung einzelner Personen dienen, sind bereits unter diesen Erwähnungen. So schenkt um 1135 Herr Oudilrich de E b p a n dem Kloster Baumburg (bei Trostberg in Oberbayern) einen Weinberg, wobei als Zeugen Heribort und Adilpero de E p p a n , Wernher de S c r e b u h i l e n (Schreckbichl, ein Weiler östlich Girlan), Gotebolt de R o u t a (wohl das später genannte Reit oder Langeraut bei Eppan) mitwirken.3) 1166 ist Turingus de Epano Zeuge eines zu Bozen zwischen dem Bischof von Freising und Grafen von Tirol geschlossenen Vertrages.4) Um 1170 erscheint eine Willebirch de G u r l a n als Schenkerin Vgl. oben Bd. I, S. 22; Schatz a. a. O. II, S. 188; ferner Jutz in „Südtirol" (in der Sammlung „ D a s Deutschtum im Ausland", hgb. v . K . Bell, 1927), S. 1 6 0 f . ; der hier enthaltene Aufsatz von Jutz „Die deutsche Sprache in Südtirol" bringt überhaupt eine sehr übersichtliche Darstellung der sprachgeschichtlichen Erscheinungen, die das hohe Alter des Deutschtums in Südtirol beweisen; da das Buch erst nach dem Erscheinen des I. Bandes meiner „Ausbreitung usw." erschienen ist, sei hier darauf verwiesen. *) Battisti führt als Beweis gegen das höhere Alter der Verdeutschung der Ortsnamen Eppan, Girlan, Missian an, daß in deren Endsilben der Vokal „ a " statt „ e " wie bei Bozen stehe. Vereinzelt finden wir übrigens in Schriften des 15. Jahrh. auch die Formen „ E p p e n " , „Gürlen", „Gürlein", „Missen" (unten Reg. 56 Ende, 59a, 59b u. 67; Kap. 3 Reg. 20). Wenn diese Schreibweise auch nicht durchgedrungen ist, so dürfte sie doch nicht ganz willkürlich sein, sondern eben doch die sprachliche Qualität jener Endsilbe, nämlich ihre volle Unbetontheit andeuten. Wie Steinberger neuerdings in Zt. f. Ortsnamenforschung (1928) Bd. 3, 225 hervorhebt, ist die Erhaltung der Endsilbe -an in jenen Namen auf die Nähe des romanischen Sprachgebietes und den Eindruck seiner Sprechweise für die deutschen Nachbarn zurückzuführen. ») MB. 13, 21

4)

F A . 31,

in.

§ i.

3

A n f ä n g e deutscher Grundherrschaft u. Landesgewalt.

von Gütern zu Gries an das Stift Neustift bei Freising, Pabo de Gurlan als Zeuge einer Schenkung zu Salurn an das Kloster Polling (bei Weilheim in Oberbayern), Adelbertus de Gurlan als Zeuge einer Urkunde für das Stift Rot (bei Wasserburg am Inn in Oberbayern).1) Der Graf Sigboto von Falkenstein in Oberbayern verzeichnet in seinem bekannten Güterbestandsbuch aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts auch Weingüter in „Gurlan". 2 ) Ungefähr zur selben Zeit erhält das Stift Schäftlarn (in Oberbayern) von Swikerus und Oulricus de Eppan zwei Weingärten zu Messan (Missian), von den Grafen de Eppan Güter bei Nals.3) Comes Albertus de Eppan schenkt 1163 einen Weinberg, den er zu „Eppan" besaß, an Neustift bei Brixen.4) Alle diese Nachrichten sind in den Traditionsbüchern der betreffenden Stifter überliefert, aber diese Traditionsbücher sind ja dadurch entstanden, daß die einzelnen kurzen Übereignungsakte in einem Buche fortlaufend abgeschrieben wurden, diese sind aber vielfach am Orte des übereigneten Gutes ausgefertigt worden, wenn auch das nicht immer ausdrücklich angegeben ist.5) Mithin darf man annehmen, daß die derart überlieferten Namensformen am Orte des geschenkten Grundbesitzes üblich, dort bodenständig waren, etwa nicht im betreffenden Kloster in Bayern erst willkürlich verdeutscht wurden. Wir besitzen aber auch Aufzeichnungen, die südlich Eppan um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden sind und ebenfalls die obigen Namensformen für diese Gegend haben. So widmet laut der Stiftungsurkunde des Klosters St. Michael an der Etsch (S. Michele nördlich Trient) vom Jahre 1147 demselben der Edle Herrandus durch die Hand des Edlen Erimoldus de E p a n Grundbesitz; St. Michael war wie bei der Gründung so auch in der Folgezeit eine ausgesprochen deutsche Anstalt.6) Die Aufzeichnung über die Weihe der Kirche zu Eppan vom Jahre 1131, die allerdings nur mittelbar überliefert ist7), wahrscheinlich in Trient geschrieben wurde, hat die Form „ H e p p a " ; das wäre eine glänzende Bestätigung, daß der damals für die Pfarrgemeinde ortsübliche Name „Eppan" gelautet hat, also bereits völlig eingedeutscht war, während von einem romanischen Schreiber das stumme Anlaut-H, wie im späteren Italienisch, vorgesetzt worden ist; die Form „Hepan" trifft sich noch einmal später in einer zu Trient hergestellten Urkundenabschrift.8) In der Urkunde, welche die Übertragung der Pfarre Eppan MB. 9, 551; 10, 34; 1. 363. Petz etc., Drei bayer. Traditionsbücher (1880), S. 8. 3) MB. 8, 459, 419, 414 (s. auch unten S. 6, Anm. 1). 5) S. Redlich. Urkundenlehre 3, 68 ff. *) FA. 34. 33. 6) Bonelli 2, 392; Voltelini a. a. O. II, S. 91 ff. bringt Näheres über den deutschen Ursprung und Charakter von St. Michael; vgl. Bd. I, S. 70. ') Bonelli 2, 62 aus Wolfgang Lazius, Chorographia Austriae (1560 verfaßt), Cap. VIII, Ausgabe von 1730, S. 58. — Es muß aber doch fraglich erscheinen, ob Lazius aus einer unverlässigen Quelle geschöpft hat und genau die Schreibweise der Vorlage wiedergegeben hat. Atz-Schatz 2, 180 verläßt sich darauf. 8) FA. 5, 41 Anm. 3. Das Zitat Kinks stimmt allerdings nicht. 2)



Kap. II.

4

Eppan.

an das Domkapitel von Trient durch Bischof Altmann im Jahr 1147 enthält, wird erstere als „plebs loci Eppiani" bezeichnet1), also zum mindesten die deutsche Umlautung ijn Anlaut übernommen. Die G r a f e n v o n E p p a n waren vom Hochstift Trient mit der Ausübung der Grafschaftsgewalt im nördlichsten Teil der Grafschaft Trient, wahrscheinlich von Eppan bis einschließlich Ulten, belehnt; ein Zweig des Geschlechtes benannte sich seit etwa 1200 nach seinem Hauptsitze Grafen von Ulten. 2 ) Neben der Grafschaftsgewalt verfügten diese Grafen von Eppan über einen erheblichen Besitz an Grund und abhängigen Leuten in jenem Gebiete. In den Urkunden, die in Trient in den Jahrzehnten vor und unmittelbar nach 1200 geschrieben worden sind, wird ihr Heimatsund Geschlechtsname allerdings meist mit „Pianum" wiedergegeben, seltener mit „Epan" oder „Eppan". 3 ) Hingegen wird letztere Form in Urkunden der Reichskanzlei4), ferner in solchen, die um jene Zeit zu Bozen, in den Klöstern Sonnenburg im Pustertal und St. Michael an der Etsch und in Brixen ausgefertigt worden sind, angewendet.5) Aus der Gesamtheit dieser Erwähnungen muß man wohl folgern, daß das Geschlecht der Grafen sich selbst nach der deutschen Namerisform „Eppan" benannt hat. Noch viel eindringlicher beweist die deutsche Stammesart und Sprachzugehörigkeit dieses Grafengeschlechtes und seines ganzen ritterlichen Gefolges eine Urkunde vom Jahre 1195. Hier wird in Gegenwart des Grafen und seiner Dienstmannen gesagt, daß man das Schloß, das er bei Eppan (apud Pianum) erbaut habe, „ A l t e n b u r g " nenne. Dieser deutsche Name wäre sicher nicht aufgekommen, wenn nicht der Adel wie die Gemeinen der Gegend deutscher Sprache gewesen wären. Die Bezeichnung „Castellum Vetus", die sich dafür damals auch findet, kann nur als eine Latinisierung durch Schreiberkunst aufgefaßt werden.6) Auch die Ansitze, nach denen sich die L e h e n s l e u t e (Vasallen) und D i e n s t m a n n e n der Grafen von Eppan benennen, und ihre sonstigen Beinamen sind entweder deutscher Wurzel oder deutscher Formung, die Vornamen alle deutsch. Die Ansitze dieser Ministerialität verteilen sich auf das ganze Gebiet der Grafschaft Eppan i. e. S. von Eppan bis Ulten, einige auch auf das Gebiet links der Etsch zwischen Bozen und Meran, das ist das Gebiet der Grafschaft Bozen, deren Grafen, genannt von Greifenstein, mit den Grafen von Eppan enge verwandt waren; andere auf das Gebiet von Kaltem und jenes der Grafschaft Königsberg (St. Michele und Lavis), die ursprüngJ)

Abschrift IFerd. Dip. 819.

Hierin Atz-Schatz 2, 180 zu ergänzen.

2)

Die erste bekannte Belehnung mit dem „Comitatus Piani" ist vom J. 1185 (FA. 5, 62). Vgl. Stolz a. O. I, S. 110. 3 ) „ P i a n u m " findet sich an allen Stellen des Trienter Urkundenbuchs (Cod. Wangianus), die in F A . 5, 532 angegeben sind, mit Ausnahme der folgenden. „ E p a n " erscheint a. a. O. S. 212, 223, 312 in Urk., die in den Jahren 1211 u. 1217 im Nonsberg und in Trient ausgestellt wurden. „Comitissa de E p p a n " in Urk. v . 1263 (ZFerd. 16, 57). 4)

F A . 5, 81; Bonelli 2, 492 (z. J. 1189).

5)

F A . 5, 156, 186, 229.

Bonelli 2, 392 (z. J. 1147).

A T . 1, 294 seit 1140.

•} 1189 in ZFcrd. 49, 376; 1194 in F A . 5, 122; 1195 F A . 5, 130.

Anfänge deutscher Grundherrschaft u. Landesgewalt.

5

1

lieh auch den Grafen von Eppan zugehört hat. ) In der Pfarre E p p a n liegen die Adelssitze Altenburg und Morit. In einer Urkunde von 1 2 3 1 , mit der Graf Ulrich von Ulten dem Bischof Gerhard von Trient eine große Anzahl seiner abhängigen Leute übermachte, wird eine Klasse von ihnen unter der Bezeichnung „ d i a n e s t m a n n i " zusammengefaßt. Die urkundliche Verwendung dieses Ausdruckes, die höchst wahrscheinlich die erste in Deutschland gewesen ist, beweist wiederum und besonders triftig, daß im Kreise der Gefolgschaft der Grafen von Eppan die deutsche Sprache die herrschende war. Manche Urkunden, die im Kreise der Grafen von Eppan und Ulten und ihrer Dienstmannen ausgestellt wurden, so zwei vom Jahre 1 2 1 0 für das Kloster A u in Oberbayern und eine vom J a h r e 1 2 2 4 für das Kloster Georgenberg bei Schwaz im Inntal 2 ) zeigen den T y p u s der werdenden d e u t s c h e n S i e g e l u r k u n d e im Gegensatz zu dem sonst damals auch im oberen Etschgebiet herrschenden lombardischen Notarsinstrumente. 3 ) Solche Erwähnungen e p p a n i s c h e r M i n i s t e r i a l e n finden sich z. B. in Traditionen an das Stift Schäftlarn von 1160—1200: Gotscalchus, Conradus, Hiltebrandus, Switkerus, Heribrandus ministeriales comitis Friderici de Eppan schenken einen Hof bei Gries (Crispian); Comes Hainricus de Eppan bestätigt eine Schenkung von Gütern an demselben Orte, die seine Ministerialen Chuonradus de Chellare (Keller oder Gries bei Bozen) und Hartmannus de Russan (ebenda) machten und Gebenus de Morit, Hecelus de Sarntin, Diethero de Ultimis (Ulten) bezeugen. Derselbe Graf de Eppan schenkt einen Hof in Kalles (Nals), Zeugen Heinricus Paier, Odalricus und Herebort Munzel, Egino de Puzan, Hecilo und Ingram de Sarentine, Fridericus de Dosso, Albertus de Beilage, Bertoldus de Gigare u. a. (MB. 8, 414 f., 419). Eine Schenkung von Gütern zu Missian bezeugen nach dem Grafen de Eppan dessen miles Hainricus der Baier, Hezel et Chounradus Cocus de Eppan, Sigefrid, Ludewich, Heribort hi tres de Sarentin, Oulricus de Lunon (Lana), Marchwart de Maies (Mais bei Meran), Routpreht de Salurne (MB. 8, 459). — Die Schenkung eines Hofes in Mais durch die Grafen von Ulten an das Kloster Au in Oberbayern bezeugen Wolherus de Altenperch, Ortolfus de Uolten, Arnoldus de Griez, Udalricus Chirihar (Kircher, vgl. ZFerd. 54, 175 Anm.), Chuonradus Swap, Udalricus Bawarus (der oben genannte Paier), Udalricus de Gruonsperch, Heinricus de Morit u. a. (MB. 1 , 224). — Diese und andere Eppaner Vasallen und Dienstmannen werden noch erwähnt in Urkunden aus den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts, wie unten Reg. 5* u. 6a*, ferner FA. 5, 85 u. 120 und besonders in dem umfangreichen Verzeichnis der abhängigen Leute, die Graf Ulrich von Ulten um 1231 dem Bischof Gerard von Trient Übermacht hat (Hormayr, Beitr. 2, 359), ferner unten Reg. 7. — über die Lage von M o r i t bei Eppan s. Ried in ZFerd. 54, 165 ff., über jene des eppanischen Schlosses Grumesperg beim Dorfe Grumes im Val Cembra s. Äusserer ebenda 191 f. So ist also in Eppan spätestens für das 1 2 . und beginnende 1 3 . J a h r hundert ein unbedingtes Übergewicht des deutschen Elements im Adel von den Grafen abwärts und damit in der Grundherrschaft nachzuweisen; d e u t s c h e S t i f t e r zogen hieraus ansehnlichen Gewinn, indem sie mit Grundbesitz in Eppan beschenkt wurden. Außer den bereits oben geStolz a. O. I, S. 108 f. — Voltelini I, S. 139. ) MB. 1, 223 f.; Chronik v. Georgenberg S. 243. s ) S. oben Bd. I, S. 65. Seither erschien über den Gegenstand Hellberger, Das deutschtiroler Notariat, in den Veröffentl. d. Ferd. Bd. 6. 2

6

Kap. II.

Eppan.

nannten Stiftern Baumburg, Schäftlarn, Polling, Neustift bei Brixen, Gries (Au) bei Bozen ist auch für Tegernsee und Wilten in Eppan Grundbesitz in älterer Zeit nachzuweisen. 1 ) Nur eine einzige Grundherrschaft ist dort mit stattlicherem Besitz anzugeben, die im romanischen Süden ihren Sitz hatte, nämlich das Domkapitel zu Trient 2 ); aber auch in dieser Körperschaft wird seit der Einsetzung deutscher Bischöfe in Trient, d. i. seit dem I i . Jahrhundert, der Zusammenhang mit deutschen Geschlechtern jedenfalls zugenommen haben. Über die Volkszugehörigkeit der B a u e r n s c h a f t in Eppan für diese Zeit, dem 12. und beginnenden 1 3 . Jährhundert, ein Urteil abzugeben, ist beim Mangel an Nachrichten nicht möglich. Im Urbar des Trienter Domkapitels von 1220 fallen allerdings die ausgesprochen romanischen Vornamen seiner Zinspflichtigen zu Eppan auf, wie Minegus, Graciadeus, Mazolinus, Vitalis, Rubeus, Peregrinus. Allein von dieser Angabe einer einzelnen Grundherrschaft, und zwar der einzigen, die in dem Gebiete als romanisch beeinflußt nachzuweisen ist, kann man noch nicht auf die Volkszugehörigkeit der Bauleute der übrigen deutschen Grundherren oder der gesamten Bauernschaft des Gebietes schließen und diese als vorwiegend romanisch erklären, da ja darüber gar keine positiven Angaben vorliegen. 3 ) Vielmehr können die zahlreichen deutschen Flurnamen, die in der 1. Hälfte des 1 3 . Jahrhunderts in Eppan auftreten (s. unten S. 1 1 f.), doch nur entstanden sein, wenn auch die Bauernschaft des Gebietes zum überwiegenden Teile deutschsprachig gewesen ist. Aus der Imbreviatur des Bozner Notars Jakob Haas vom Jahre 1 2 3 7 und zahlreichen notariellen Einzelstücken seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts ersehen wir, daß die Leute aus Eppan in Bozen ihre Urkunden schreiben ließen und andererseits Bozner dort in Eppan Güter besaßen.4) Da B o z e n bereits um diese Zeit als eine völlig deutsche Siedlung erscheint, ergibt sich auch aus der Tatsache und Möglichkeit dieser Wechselx ) Vgl. oben S. 2f., ferner unten Reg. 6a u. 33. Den Ploßhof bei Eppan erhielt das Stift Wilten erst im J . 1393 durch Kauf (unten Reg. 27). Planitzing, wo Tegernsee und Wilten ebenfalls Weingüter hatten, liegt nahe der Grenze von Eppan, aber bereits im Gebiete von Kaltem. Über den Besitz von Gries zu Girlan s. unten S. 10. — Nachträglich ersehe ich, daß auch das Kloster E b e r s b e r g laut Urk. v. 1302 in Frangart bei Eppan Besitz an Weingütern hatte (Regesta Boica 5, 131), das Kloster I r r s e e bei Altenburg und Schreckbichl (s. unten S. 15). 2 ) Urbar von ca. 1220; Schneller I, S. 79. Einige auf diesen Grundbesitz bezügliche Verleihbriefe aus dem 13. Jahrh. s. A A A d . 8, 384 f. und unten Reg. 5a, 7a, 18 ff. *) Battisti S. 120 Anm. 1 zieht diese Folgerung. Nach ihm ist im 13. Jahrh. die Gegend von Eppan vorwiegend romanisch gewesen. — Ein zu San Romedio im Nonsberg anscheinend spätestens im 12. Jahrhundert entstandenes Verzeichnis der dortigen Gebetsverbrüderung (Bonelli 2, 351) enthält auch Personen aus Pianum, Eppan. Wenn die Anlage des Verzeichnisses streng logisch aufzufassen ist, dann darf man jene Namen, die zwischen den Worten „omnes Tridentini" und „de Piano" stehen, auf Leute beziehen, die alle in Eppan ansässig waren. Es sind das 15 Taufnamen, von welchen nur 4 biblischer oder lateinischer, die übrigen germanischer Herleitung sind. Für drei dieser Personen sind Beinamen beigesetzt, nämlich Maister, Monacus und Maniosus; ersterer Name deutet sicher auf einen deutschen Träger, die beiden anderen können Latinisierungen sein. 4 ) S. unten Reg. 2, 10—20, 24, 33; ferner A T . 2, 526, 533, 548. Vgl. oben Bd. I, S. 68,

§ i. Anfänge deutscher Grundherrschaft u. Landesgewalt.

7

beziehungen ein sicherer Schluß, daß bereits dazumal das deutsche Wesen in Eppan festen Fuß gefaßt hat. Nach dem Tode des letzten lehensfähigen Grafen von Ulten und Eppan setzten beim damaligen Bischöfe von Trient im Jahre 1253 Graf A l b e r t v o n T i r o l und im Jahre 1259 dessen Enkel und Nachfolger Graf Meinhard II. durch, daß ihnen die Trientner Lehen der Grafen von Eppan, Grafschaften, Schlösser und Landgüter übertragen wurden.1) Diese neuen Inhaber der Grafschaftsgewalt und damit der tatsächlicher Landeshoheit in dem Gebiete waren ausgesprochen deutsche Fürsten unV :

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