Die Anmut des Frauenleibes


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German Pages 304 [323] Year 1904

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Table of contents :
Vorwort I—XVI
I. Von der Oberhaut der schönen Frauen 1- 39
II. Von der Frauen schönen Augen 40—121
III. Von der Frauen schönem Haupthaar 122—188
IV. Von der schönen Frauen Kopf und Stirnc 189- 204
V. Von der schönen Frauen Kinn und Wange 205—219
VI. Von der schönen Frauen Ohr und Nase 220—239
VII. Von der schönen Frauen Mund, Lippen und Zähnen 240 — 258
VIII. Wie schöne Frauen küssen 259 2S5
IX. Von der schönen Frauen Brust und Taille 2S6— 300
Verzeichnis benutzter Schriften 301 304
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Die Anmut des Frauenleibes

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Die anmut des frauenleibes Friedrich

Salomo Krauss

i

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Die

Anmut des

Frauenleibes Dr. Friedrich S. Krauss.

Mit nahe an dreihundert Abbildungen nach Originalphotographicn.

11.

Leipzig, A.

Schumann's Verlag. 1904.

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1

Druck von

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August p r

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cs

j

n Leipzig.

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Dem Freunde

ames Mooney in

Washington

D. C.

Mgecignct

von

Friedrich S. Krauss.

Au» einem

Eine Wienerin,

19

uncvliciten

Jahre

Wiener All*um.

alt.

(Vater Cechc, Mutter

eine Deutsche). Griechisch klassischer Typus.

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Google

Aua dem

Atelier de« k. u. k. Hofpnolujjraiihen

Er.lclyi in Budapest.

Vorwort. Das schönste



der Welt

in

ein holdes

Weib.

Oehlenschläger. Sie sassen in Gesellschaft, sprachen die Frauen,

die

verwüstenden Kriege

was klagt

ihr,

Frauen willen

Übel

alles

als in

seit

ob

in

die Welt

von diesem und jenem und vor allem über

jeher verursacht hätten.

es

sich

die

gebracht,

um

verlohnte

männermordenden, länder-

alle

da ein galanter

fragte

Ja,

einen anderen Preis als

um

Franzose,

der schönen

den Kampf zu ziehen? Bei einer anderen Gelegenheit fragten

Franzosen, was auf Gottes Frden das begehrenswerteste

La femme!

sei.

sie einen

— Etpuis? — Rien!

Beide sprachen mir aus der Seele, aber wie Mephisto zu Faust, so auch ich: Ich sage

Denk

Wahr

ist

das

alte

Wort:

La

Fraun; denn ein für allemal

ich die

Schönen im

Plural.

doch

plus belle est celle qu'on aime,

ich

liebe

sie alle, die

schönen Frauen, denn „ihr Wesen atmet Harmonien, erhaben über Leidenschaft" (Pu.sk in). In

meines

richtete

che?

reicher

Abwechslung

stiess

mir mannigfachstes Leid zu, aber ich

mich immer wieder an der Schönheit der Frauen

lo spettacolo della bellezza basta forse

dolori?

der

Daseins

muss

frohbewegt aus

ich

Smaragd durch

meines

seine herrliche Farbe

Ugo Foscolos

auf.

ad addormentare

noi

in

tristi

mortali

Lebens Erfahrung heraus bejahen.

dem

Gesicht wohltut,

ja

Frage: tutti

i

»Wenn

sogar einige Heilkraft

an diesem edlen Sinn ausübt, so wirkt die menschliche Schönheit noch mit weit grösserer

Wer

Gewalt auf den äussern und innern Sinn. wehen;

er

fühlt

sich

mit

sich

selbst

sie erblickt,

und mit der Welt

gesunde Mann erkennt sich

in

und Leute meiner Art

Heydenreichs Ausspruch

trifft

Wenn

diesem Falle einem Goethe

den kann nichts übles an-

in

als

Übereinstimmung«.

wahlverwandL

Jeder

Auf mich

zu:

dir für jede Schönheit die bildende

Natur ein warmes, fühlendes Herz

Glanz wird umher dein Leben

verlieh,

strahlen,

Frieden dir tönen der innere Richter.

Es wäre ein schweres Vergehen, kleinlich

nur für mich

behalten,

statt

wollte

die

ich

meine seelischen Errungenschaften

anderen über die

vis

superba formae (nach

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VIII

Johannes Sccundus) reden, sie

aufzuklären.

rühmen und

wahrnehme; denn

Es

will

ich

von den Frauen

Seite lassen, wenngleich ich die Fehler

und frage mit Grillparzer:

Weib vom

das

ist

und unumwunden

Frei

den Tadel aber bei

loben,

ich sage

>*.

Und wer

hat seinen

Weil er ihm nicht Weil er zu

Selbst des

Arm

gefiel,

lang, das

Manns

ein Teil,

sich abgehaun,

den Fuss verkürzt,

Auge ausgebohrt,

Weil braun es war, nicht blau?

Plato belehrt uns im Gastmahl, am Anfang der Dinge wären Mann und Weib eines gewesen, nein, sage ich, nicht gewesen, sondern sie haben gar nie aufgehört eins

zu

sein.

Damm

Alle Versuche der Weltverbesserer, einen

zurichten, sind noch allezeit verlorene

Müh

geblieben.

zwischen

Mann und Frau

auf-

Ein altarabischer Dichter erzählt:

Tiefe Kenner der Natur,

Weisen sagten aus:

Alte

Fände

sich

im Weltenhaus

Nur ein Mann, ein Weibchen

Und im

nur,

fernen Osten wär,

Sie daheim, im Westen er,



Beide zögen so sich an,

Dass

fiengen an zu wandern,

sie

Und das eine bei dem andern Käm am Ende richtig an. Darum bekenne ich mich offen und ohne Scheu zum Frauenlob. Mich beirrt darin am wenigsten das herkömmliche Geschimpfe über die Schlechtigkeit und MinderJeder beherzige die weise Ermahnung des cechischen Dichters Jan Svatopluk Machar: nichts,

wertigkeit der Frauen.

Und schlug ein Weib dir alles auch in Scherben, Was du in seliger Zeit erträumt, all Glück, Und stürzte sie dein Dasein ins Verderben,

O

schmäh

O Und

sie nicht in

fluch ihr nicht!

ist

ein

Kind an Macht,

und Ahnung ihre Stützen; Wunden, bloss um sich zu schützen!

Klugheit nur

Sie schlägt dir

Den Schönen muss man sie

bittrem Augenblick! Sie

unablässig schönes sagen und dann erst recht,

dich mit unwirrscher Miene abweisen, sie vertrügen keine Komplimente.

Schmeichelei, Liebkosungen gewähren nur eine sehr kurze

wenn

Beifall,

sie

Lob,

machen

durch ständige Wiederholung einen nachhaltigen Eindruck und schliesslich gewöhnt

erst

man als

Überzeugung und

sich so sehr daran,

empfangenen Lobes.

dass

nicht,

ob man

nicht

man

selber daran glaubt, so an die Echtheit des erteilten

Überdies kann man nie der Lüge überwiesen werden, wenn

schönen Frauen einredet, dass

sie

doch wahr

einem Wohlgefallen, am Ende weiss man es

Ich wählte mit Fleiss eine

Form der Aussprache,

die

ohne dem Ernst und der

Wichtigkeit des Gegenstandes Abbruch zu tun, möglichst weiten Kreisen gebildeter leicht verständlich sein dürfte.

man

oft selber

spricht.

Mir schwebt nichts geringeres vor,

als

Männer

auf eine gefällige

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Weise sowohl die Männer

Dem Manne

anzueifern.

als die

beharrlichen Nachdenken über die Frauen

zum

Frauen

Weib

das

ist

und

unterhaltlich

Weib

gefrevelt

Vorteil,

Der

es

schon

ist

Warum

viel

mehr noch

viel

jede Belehrung

ist

Weib unendlich noch eine Menge von

für das

gestehen wir es offen,

haben,

machen.

gut zu

und

und einbekennen. da der

Wir

förderlich.

L'nterlassungsünden

darum

das unterhaltendste und

über die Schönheiten des Weibes für den Mann,

Menschheit gar zu

Bisher hat die

gegen das

viel

gewonnen, wenn wir unsere Nachlässigkeit einsehen Einkehr halten und uns bessern, zumal

sollten wir nicht reuig

den wir erlangen können, offenkundig zu Tage liegt? Fehler,

dass die allermeisten

warum

die Frau

Schriftsteller, die

in

der Forschung

fortkommt,

übel

darin,

liegt

über die Weiblichkeit schreiben, keine genügende

Das Werk von Ploss-Bartels bildet Ausnahme durch seine ungeheure Stofffülle und deren wissenschaftVerarbeitung und doch ist es noch so lückenhaft, dass ich zwei Bände, förmlich

Kenntnis von den Vorarbeiten anderer erwerben. eine rühmenswerte liche

um

zu seiner Ergänzung schreiben konnte,

Man

schwefelt

während man uns

Fortschritt hinein,

ein dort angefangenes Kapitel auszuführen.

uns noch gar zu

damit das Studium

stühle zu gründen,

Förderung

Mit

erfahre.

anderen

man

und

unkünstlcrischen

schalen

liegt

hierin eine

es,

Wandlung zum

für sie eigentlich

nichtigen,

selbst dem Namen An den schönen Frauen allein

Machwerke meist

besseren zu schaffen.

Anstatt sich, wie bisher, mit

beschämenden Schmeichelreden abfertigen zu

endlosen Einfluss aufbieten, damit auch die Frauenforschung

Zweig der Wissenschaft vom Menschen aufhöre, suchung von Liebhabern zu

ich mir,

rungene Anschauung ohne grossen gewiss drängt

fast

im ethnologischen Gesichtkreise

dass meine

Beifall bleiben

er-

gewiss, aber ebenso

wird, einstweilen

Entwicklung des Menschengeschlechtes zur Klärung der Stellung des

alle

Weibes im unerlässlichen Daseinskämpfe, damit der Mann zur klaren er

lassen, sollten

als ein berechtigter

Gegenstand der Unter-

lediglich

sein.

Keineswegs verhehle

was

Mütter,

etwa die kläglichen, weil unlite-

als

nach verschollener, ungebildeter slavischer Klostermönchc.

sie ihren

allseitige

unserer

Gewalthabern weitaus weniger einer

und würdig

sachlich

und Streben

Leben

das

Schwestern, Gattinnen und Töchter erscheint den

rarischen

noch immer mit armseligen Brocken weit entfernt, dafür zu sorgen, Lehr-

ist

der Fraueneigenheit eine systematisch

Worten,

ernsten wissenschaftlichen Pflege wert

Orössenwahn von Kultur und

in einen

viel

in Wirklichkeit

mittelalterlicher Scheinweisheit abspeist, aber

am Weibe

besitze

und das Weib

wisse,

was

sie

zu tun hat,

Einsicht gelange,

um

menschen-

ein

würdiges Leben abzuspinnen.

Über

die Ausschreitungen

mälerzerstörungwut der Vandalen

ist.

byzantinischer

man

Bilderstürmer,

man dem

Urteil

Künstlers stehen, in

beistimmen, auch der

über die Kunstdenk-

längst einig, sie als die schmachvollsten Äusse-

rungen bildungfeindlicher Barbarei zu verdammen.

Vom

Forscher und

aber vergessen wir nicht,

dass wir

mag

Standpunkte der Kunst

Gelehrte

vom Bau

mit

wird

auf

Seiten

des

unserer Liebhaberei

der verschwindenden Minderheit sind und es voraussichtlich auch bleiben werden; denn

die Mehrheit der Menschen, denen nur wirkliche Kultur, nicht ausschliessliches ästhetisch historisches

Empfinden vonnöten

ist,

verdankt,

ohne

es

zu ahnen, ein gut Stück ihre

Glückes der Vertilgung jener Bollwerke und Hilfwerkzeuge unfruchtbarer,

Wirkungen durchaus

ja,

in

ihre"

EmpBombe in

kulturfeindlicher kirchlich-religiöser, mystisch transszendentaler

findungen und Vorstellungen.

Als bei der Belagerung Wiens J. 1S4S eine die k. k. Hofbibliothek einschlug und das Palais in Brand steckte, sagte der berühmte Anatom Hyrtl zu einem Freunde, mit dem er zugleich den Löseharbeiten zuschaute: ,F.s sollte diese und mit ihr alle Bibliotheken in Flammen aufgehen, damit die Naturwisseni.

-=
=-

XI

von dem auf der Menschheit lastenden Alp unnützer Weisheit

befreit

werden möge!' Unzählige an Autorität gewöhnte und

Was würde

ihnen völlig einig zu fühlen.

es

Gläubigkeit erzogene Menschen dürften

in

über diesen Ketzerausspruch entsetzt sein und

ohne mich mit

fühle es ihnen nach,

ich

wenn

B. verschlagen,

z.

überkommene

der

all

mystische Afterglaube dogmatisch kirchlicher und gesellschaftlicher Art, womit

gerottet

Warum

würde?

soll

spendete,

Liebe

ihrer

gelten?

Warum

unbefangen

sollte ich

das als

meinem Erzeuger

Erdcnwallens froh zu

Weib

beglückte,

die höchsten

nicht

als

mich

ich

soll

um

für

Mensch

meines kurzen

Hirngespinste

haltlose

mit

und dabei das schönste auf dieser

Köpfe lebhaft interessieren verächtlich übersehen

Wonnen

voller

meines Verstandes nicht

voller Reife

in

der Frauen nachspüren dürfen,

Warum

werden?

verpichter

Welt, das schöne

und

entzückte

ihn

denkender Mann

herrlichsten Reizen

den

Mystizismus

unsere

das biedere Weib, das mich unter Schmerzen geboren, unter

unbeschreiblichen Entsagungen glossgezogen, das mit

sie

und Töchter zu Menschentieren untergeordneten Ranges hinabdrücken, aus-

Mütter, Frauen

Warum

müssen?

auf die mich erquickende

Liebe und köstliche Lebensfreude Verzicht leisten und dafür bange Angst, ertötende Trost-

unheimlichen Fanatismus, widernatürliche Verachtung von

losigkeit,

Anmut und Schönheit

des Frauenlcibcs eintauschen?

Das Räsonieren

nur und führt nicht zum besseren.

verstimmt

allein

worauf es ankommt,

es erkannt,

und

in erster

lediglich

und Behauptung der Schönheit.

Da muss man

des Schönen

als die Manifestation

ist

des Lustigen,

reden

ist",

zwecklos sächlich

ebenso flüchtig

des Erhabenen,

als

des Geistreichen,

des Lächerlichen. Dies ist die Ursache, warum so schwer darüber zu Goethe und ich füge hinzu, dass alles theoretische reden darüber nahezu Darum rede ich nicht viel von Begriffen der Schönheit, sondern haupt-

um

von den Greifbarkeiten der Schönen,

sie

allein

Alles

andre täuscht das Herz mit

versüsst das flüchtige Dasein! eitlen

Ruhm und Geld und Würde

Haben keinen noch beglückt

Nur

zu preisen; denn:

dem Erdenbürger

Ganz

Leeren Bildern.

die Schönheit lehrt

in

Wahrheit.

den Erdenbürger,

Dass das Glück kein blosser Wunsch und Traum Kein, zu fassen

ist

mit beiden

Der Amerikaner M. T. Finck macht eine

habe

«Die Manifestation der Idee

sagt

ist.

Heil der Schönheit, die

Sünde und

beachte

Ich

Reihe auf die Erwerbung

letzter

ansetzen.

aber,

die erste Pflicht des

dass Kultur Pflege

Armen!

die treffende

Menschen

bedeutet

Förderung und Erhaltung der Schönheit

und

führt.

ist,

(Platen, Die Abassidcn

die Pflege der Schönheit

dass der

IX.)

Bemerkung, dass Hässlichkeit

Weg

ist.

zur Kultur

Nicht Geld- und Güterbesitz

Reichtum, sondern Schönheit, und die führenden Völker der Erde waren jeweilig

Gut,

man

nur durch ist

wahrer

immer

die

Germanen vor zwei Jahrtausenden in Rom unangenehm fühlbar machten, waren ihre Frauen ob ihrer Schönheit berühmt und das Volk besass eine bedeutende, eigene Kultur, deren hohen Wert nicht der klassische Philolog, sondern allein schönsten.

Als sich die

der Völkerforscher nach Gebühr abzuschätzen berufen alter

ist,

aber Deutschland im Mittel-

als

zertrümmert darniederlag, waren die deutschen Frauen

radezu berüchtigt wieder,

vorerst

England

seit

Erst

im XIX. Jahrhundert erholte

im Süden

sich die

ob

ihrer

Unschönheit ge-

germanische Frauenschönheit

und Osten, dann im Norden und

nicht

zum

geringsten in

der Entwicklung der britischen Weltmacht, die sich auch anschickt, zur ersten

Kulturmacht der Welt zu werden.

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-=
un«ult

1>.

SuJwla

in

wickelt sich erst ziemlich spät

Wim,

in

Eine Wienerin, Schwäbin,

16 Jahre

alt.

der Kultur, er

tritt

mit der

Verfeinerung des Geschlechts-

triebes auf. Das lehrt uns eine Durchsicht der ältesten Literaturen der Menschheit. Frst die spätesten Frben entschwundener Kulturen werden allmählich auf die ; rauenhaut als auf eine der stärksten Anreizungen für den Mann aufmerksam. Welche Wichtigkeit und Beachtung das deutsche Volk in den letzten sechs Jahrhunderten der Haut beilegte und widmete, ersieht man deutlich aus Höflers deutschem Krankheitnamenbuche. worin er über hundertundsiebenzig WortzusammenE

setzungen mit .Haut' verzeichnet. auffälligere

fassung

z.

Freilich handelt es sich hierbei vorzugsweise

Frscheinungen der Hautbildung. B. frühmittelalterlicher,

Anders die Dichter.

um

Nach der Auf-

deutscher Dichter galt zur Schönheit unbedingt

eine weiche, glatte Haut, ein wie aus Rosen und Lilien gemischter Teint.

Seltsam

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l'hcitographift

von M. Ausländer

Eine deutsche Wienerin aus

jjeruig

fällt

dabei

im Durchschnitt den

dem

ii>

Wien,

Arbeiterstande, 18 Jahre alt

Minnesängern,

wie

aus den Zusammen-

stellungen von Karl Weinhold und Alwin Schultz hervorgeht, an den Krauen sonst

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noch recht wenig

dagegen

sich

auf.

was über eine

gleich

kleidcr auf, als

ob

festgesetzte

Schablone hinausreichtc. Sie halten

den Ouslaren mit Vorliebe bei der Schilderung der Fraucn-

sie es ahnten,

dass

geschlechtlicher Beziehung

in

die Kleidung

im Leben der Frau und daher des Mannes von grüsstem Belang ist. Iis muss einem auch auffallen, dass uns kein einziger .Minnesänger allein ein künstlerisch erschöpfendes Bild einer Frauenschönheit entwirft, vielmehr jeder, wie Dr. Iwan Bloch sagen

würde. Fetischist für einen besonderen Körperteil in ihrem Sängerreigen. Ihr

Schweigen beweist

eigentlich

weder

nur der Hautfetischist

ist,

für

noch gegen

fehlt

etwas; denn

sie

der echte Hautfetischist hat allen Ii

in

rund, von seiner

Xeigung

die Öffentlichkeit

nichts

dringen zu

Iwan Bloch berichtet

Dr.

lassen.

ebenso wie Dr. Witkowski über solchcHaut- oder vielmehr.. Busenfetischisten".

merkwürdige Fara-

denen man nur selten auf die Spur kommen kann. philetiker.

Fs

gibt

Bibliomanen.

zugleich Erotomanen, die gewisse

Bücher

Weiberhaut

in

binden

und diese Haut mit Vorliebe dem Busen entnehmen, so dass die Brustwarzen auf dem lassen

Deckel charakteristische

merken:

Schild-

Die Ooncourts ver-

chen bilden.

..Man erzählte mir. dass

von Clamart worden sind, weil sie Haut vom Frauenbusen einem Buchbinder vom FaubourgSaintHonore geliefert hatten, dessen Famuli

i

internes)

entlassen

Spezialität das Finbindcn

Bücher

ist.'

obszöner

Ein Bibliothekar der

Bibliotheque Mazarinc berichtete K.

u.

K. Hnfatrliei R. Kuiwjuick

in

Wien.

Eine deutsche Wienerin, 22 Jahre Gilt als

vor einigen Jahren, dass ein Fngalt.

länder

Fach

Typus wienerischer t-rauenanmut

in

einer

voll lasziver

Bibliothek

ein

Bücher mit den

.charakteristischen Wülsten' hatte.

Nach seinem Tode Hess sie seine Frau alle verbrennen. Das war vielleicht auch ein Hautfetischist, der auf seinen Fntdeckungreisen am weiblichen Leib die Stirne zuerst bemerkte. Dies klingt zwar recht einfältig,

aber die geschichtliche Betrachtung

klärung verleiten.

mag

einen selbst

zu einer solchen Hr-

Von unserer gewöhnlichen Vorstellung

des Menschenantlitzes

die Stirne. deren Ausbildung man von Alters her. Merkmal höherer ohne deren Herrschaft und Übergewicht über das Gesicht kein Ausdruck der Hoheit und Menschenschönheit in Xatur und Kunst zu finden ist. Von dieser Frfahrung aus muss es gewiss auffallend erscheinen, dass wir

unzertrennlich

bald

mehr

ist

ohne Zweifel

instinktiv, bald wissenschaftlich als ein charakteristisches

Organisation

hält

und

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gerade die Sprachen der höchstbegabten fahren sehen, als ob

Ahnen der indogermanischen

die

Ein allgemeines,

allen,

in

Stämme

auf einer früheren Stufe so ver-

kein solches Ding, wie eine Stirn existierte.

Wie nannten

[Sprach-] Völker die Stirn? fragt Lazarus Geiger.

oder noch mehreren Hauptzweigen übereinstimmendes

Wort, wie für Nase, Auge, Fuss. Knie gibt es für diesen Begriff

nicht.

Die austra-

Völkerstämme, die nach demselben Massstabe gemessen, den die Indologen

lischen

an die arischen Sprachen

anlegen, als

die allerhöchstbegabtesten gelten müssten.

hatten für die Stirn eben-

sowenig

der serbi-

als

sche Guslar für die Nase der

Schönen

ein

Stirn

und

aber

waren gewiss so Australiern

rischen

Nase den

bei

den

bei

als

Serben auch

Auge,

in

prähisto-

Zeiten

vorhan-

den, entdeckt hat sie erst

Es

der Schönheitsucher.

im Gründe genommen nur eine Verirrung Anwendung des und

ist

Sprichwortes sucht,

der

.wer

:

da auf

findet'

das Verhältnis zwischen

und Weib

Mann

oder

Charakterisierung

eine

Fetischistcn

des

dem

die

uns

Grillparzers

Rede

von

.

ist,

was

Verse

sagen

Und wenn das Herz dich zu dem Weibe zieht. So fragst du nicht, ob sie

der Frauen erste;

Das Mal auf ihrem Hals wird dir

K.

zum

Ii.

K. HnfphiKogijph ErJi-lyi

in

Budapest.

Reiz.

Eine Magyarin aus Budapest, ig Jahre

Zunge

Ein Fehler ihrer

alt.

scheint Musik.

Und ist

das

ich weiss nicht was.

Ich weiss nicht

ein

was

das dich entzündet.

für alle andern. (Hin Bruderzwist in tiabsbufn.)

So wird nicht bloss ein

den

Mann

in

alles

an der schönen, anmutigen Frau

Mal oder ein Zungenfchler,

zum

Reiz für den

selbst ein atemlos reden der

einen Zustand von Entzücken versetzen.

So

Mann;

Frau kann

spricht bei Shakespeare

Enobarbus zu Mäcenas von Kleopatra: Ich sah sie

Einst wenige Schritte durch die Strasse hüpfen.

Und

als sie atemlos,

sprach sie

in

Pausen:

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So l

dass zur

Anmul

sie

den Kehl erhob

ud ohne Atem Kraft entatmete!

Pine der merkwürdigsten Streitigkeiten, die

und wie es

ist

scheint, niemals zu

um

gelangen wird, dreht sich

Schönheit zuerkannt werden

und

von

welche

beiden

einem

alle Teile

Welt geführt worden

aller

in

völlig befriedigenden Abschluss

Palme der absoluten

die Präge, welcher Hautfarbe die

Ob

soll.

als

der

sie der

Brünetten oder der Blondine gebühre

eigentliche Schönheittypus

zu

betrachten

sei?

Dichter und Maler haben sich darüber weidlich ausgelassen: durch ganze Epochen

hindurch wogte der

Streit,

tiefreichende Spuren auch

dessen

den

in

Denkmälern der Kunst und

in

der

jeweiligen Kunstliteratur der Nachwelt aufbewahrt blieben.

Die süd-

Himmelstriche, nicht

lichen

min-

der als die nordischen (legenden

davon zu berichten und einige seltsam irrige Anschauunwissen

gen beherrschen

Man

müter.

überall

Ge-

die

wollte sich mit aller

Bestimmtheit

für

die

Przcugnis der

als ausschliessliches

nördlichen Erdkugel

während map

Blondinen

entscheiden,

und

die Brünetten

schwarzhaarigen Prauen den Läntropischen Klimas oder im Bausch und Bogen dem Oriente

dern

zuwies.

Halten wir uns zunächst,

wie ein richter.

ihrer

strenger

als Urbild

lichkeit verschriene Kun*t.ni»t:ili

O. StahaU

in

sogut und mit

Wien.

Neger

sein.

Die

den Ausschlag.

allein

hellweisse

Man kann

Malers und Porschungreisendcn

Mannes

tigten

beipflichten:

.Wenn

sie er-

Mann

an,

alt.

gleichwie eine lichte Puropäerin,

und der Mann muss ein

der Häss-

Negerin eben-

einem für

freulichen Prfolge den

Eine deutsche Kärntnerin, 19 Jahre

Mit

Haut lockt die durch unsere

Schulmeister

11)>>--

und

Sonne dann dazu,

die

Neger schwarz gefärbt haben.

die Indianer just in schönes Kupfer-

Die Chinesen weisen, wie Waitz ausführt, von Peking bis nach Kanton jede Abschattung auf — vom hellen Gelb bis zur dunklen Kupferfarbe, während wir bei den Arabern, von der Wüste hinunter bis Jemen jede Abstufung

rot zu tauchen?

von der Olivenfarbe schwarz finden. Frauen

Die

höher

Haut von sogar von sehr

eine

besitzen

weisser, teilweise

weisser

der

Klassen in China und

gestellten

Japan

zum

bis

ebenso die vor-

Farbe,

nehmen Damen

Birma.

in

Sie

sind sehr stolz auf diesen Vorzug

und

verschwenderisch

legen

weisse

Schminke

machen

es die Geishas, die Tän-

ebenso

auf,

und der Chinese

zerinnen,

hält

nicht anders als unser mitteleuro-

Spiessbürgcr

päischer

derartige

Verschönerungversuche für beund findet an einem so

rechtigt

verbesserten

Antlitz

ganz

einen

besonderen Reiz.

«Der Begriff der Rasse ist

ein naturwissenschaftlicher, der

Rassencharakter

ist

angeboren",

Wenn

sagt Ernst Grosse.

der Einfluss

der

Tropensonne

allein wäre,

oder

der die

Gruppen gedunkelt

farbigen

so könnte

man

Hautfarbe

die

es aber

heissern

hat,

sich beispielweise

der

Indianer

im

massig heissen Klima ihrer Heimatgebiete

unmöglich

erklären.

In dieser Hinsicht äusserte

einmal

Darwin einen recht ansprechenden Einfall.

dass

Er

die

stellte

die Theorie auf,

Verschiedenheiten

der

Hautfarbe auf Verschiedenheiten PhnlugrapMtehr Kuntt.imuli

I>.

Siahjl.i in

Wien.

des Geschmacks begründet und

Eine Wienerin mit überlangen Beinen. TO Jahre

durch die Kraft der Geschlechts-

wahl hervorgerufen

alt.

wissen", sagt

hörigen aller Rassen die Farbe der Haut

Schönheit betrachten, so dass

sie

vorgekommen ist. geradezu ungeheuerliche Annahme Tieren

er,

ist,

wie dies schon

die sehr in

seien.

»Wir

„dass die Ange-

ein äusserst wichtiges

eine Eigenschaft

schlechtswahl beeinflusst werden kann, niederen

als

Element

ihrer

wohl durch Ge-

unzähligen Fällen bei

Es sieht zwar auf den ersten Blick wie eine dass die Pechschwarze des Negers das

aus,

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...

schliessliche F.rgebnis

23

von Geschlechtswahl

sein

aber diese

soll;

durch verschiedene damit übereinstimmende Tatsachen

gestützt,

Annahme wird

und wir wissen

ja

zur Genüge, wie sehr die Neger ihre eigene Hautfarbe bewundern."

Der grosse Forscher war sichtlich auf dem richtigen Wege, wenigstens hat er eine der Ursachen bezeichnet, die zu dem angeblich tiefen Sammtschwarz der Niggermädchen geführt haben mögen. Da eine minder ausgesprochene Farbe der laut als Zeichen einer schlechten Gesundheit bei den Negern gilt, so sollte es uns nicht wundem, wenn die heiratfähige Maid auf den Gedanken verfallen würde, durch kosmetische Mittel der ihr karg zugemessenen Tinte ein wenig nachzuhelfen. Vielleicht wäre für irgend einen industriösen Yankee sogar ein Geschäft zu machen, wenn er sich auf die Erzeugung einer nach Haselnussöl riechenden und dauerhaften, schwarzen Schminke verlegen würde, die auf der Sammthaut jugendlicher Niggerfräulein eine berückende W irkung ausüben müsste. 1

['hutojgranhisclie

Kun>ui»lalt

Eine Wienerin, Es gibt übrigens, wie

merkwürdigsten Schattierungen Farbigen. Die Abessienerinnen

Sialuti

l>.

18

Jahre

alle Afrikaforscher,

selbst z.

in

Wir«

alt.

gleich Castcllani, bestätigen, die

im Bereiche eines und desselben Stammes von nach der Tribus, der sie angehören,

B. variieren je

von der dunkelsten Ebenholzfarbe aufwärts

bis zu

Äthiopierinnen des Küstengebietes besitzen eine

einem

viel

leichten Olivenbraun.

schwärzere Hautfarbe

Die

als die-

jenigen des gebirgigen Binnenlandes, die zumeist nur dunkelgelb oder ziegelrot sind.

Der sozusagen neue Menschenschlag, der

sich in einer für uns

noch abseh-

baren Zeit herauszuwachsen beginnt, die Kreuzung nämlich zwischen den amerikanischen Negern untereinander, die

man Afro-Amerikancr

nennt, liefert den Beweis,

dass die Evolutionfähigkeit der farbigen Menschengruppe noch

lange nicht auf

ihrem Höhepunkte angelangt ist. Die Neger vom Senegal, vom Kongo oder Gabon, sie alle haben im Verlauf dieser Kreuzungen den rein afrikanischen Typus gemildert und sich gewissermassen dem europäischen angenähert. Die Afro-Amerikancrinnen sind infolgedessen auch, was die lautfarbe anbelangt, von vielfach leichI

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-=
)ii*cl>e KtiiisUlKlall

I).

Suhala

in

Wien

tiefe

Eine Jütländerin,

das

19

Jahre alt

hincinin

der Uberzeugung, durch einige Schattierung ins lichtere das

unerhörte der Verirrung Desdemonas zu beschönigen.

Aber nun denke man

sich ein

Drama,

in

dem

als tragische

Heldin eine

Negerin auftreten würde; wohlgemerkt, nicht eine Oper, sondern ein Gegenstück zu Othello, ein eben solches

um

Sagen wir Weisser, I

Werk, das die Sturmflut der Leidenschaften aufwühlte, Gemüt der Zuhörer und Zuschauer zu erzeugen.

Schrecken und Teilnahme im z.

B.

es

- würde

lätte selbst ein

träte

sich

Medea nicht

die Kolchierin als Negerin auf,

Jason aber als

dagegen das Gefühl unseres Publikums empören?

Shakespeare seinem Auditorium eine solche Kühnheit mundgerecht

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28 zu machen vermocht? Wird überhaupt jemals die abgrundlose Kluft, die die schwarzen Pigmentzellen der Haut zwischen Weissen und Farbigen auftun im idealen Sinne der romantischen Liebe ausgefüllt werden können? Wir glauben nicht recht daran,

dagegen sehen wir namhafte Schriftsteller zu gunsten brünetter Im Childe Harold singt Byron, der überhaupt den Brünetten ein feuriges,

Schönheiten ihre Stimme abgeben.

ein leidenschafterfüllter Verehrer südlicher Schönheit war,

tiefempfundenes Lob:

Wie

wird ihr Blick!

herrlich Statt sie

zu bräunen,

Hat Phoebus ihre

Wangen

nur

umworben, Dass rascher unter seiner Lieb sie glüht!

Wer, der sie sah, sucht noch nach blasser Schönheit Im Norden, arm an Form, malt, leer

Der

und

kraftlos?

Anihm an-

klare Oliventeint der

dalusierinnen hatte es

und so wie

getan,

er dachten

Alfred de Musset, Prosper

Me-

rimee und mit ihnen die ganze

Schule der Romantiker und'der Maler, die alle nach pilgerten,

und

um

für die

dem Süden

sich zu begeistern

glühenden Farben-

tinten, die in

der

Ort und flammen.

an

Mode

Stelle

waren,

zu

ent-

Einen wundervollen Aus-

«**»

druck für den Reiz der dunkleren Hautfarbe hat Graf Gobi-

neau

in

vellen. K.

u.

K. Hof-

und Kamm* rphotograph

Charlei Scolik in Wien.

Eine Wiener Haarkräuslerin,

Jahre

15

den Asiatischen No,lhr

schön war? Engel!

Die

fragt, ob Schön wie

er

ein

Gesichtfarbc

alt.

leicht gebräunt, nicht in

trüben, irdfarbenen Tone,

dem dem

sichern Ergebnis einer Mischlingherkunft; er war warmgebräunt, wie eine Frucht, in der Sonne gereift' Nun sind die Afghanen Angehörige der indogermanischen Menschengruppe, obwohl oder weil sie behaupten, Abkömmlinge König Sauls zu sein. Natürlich kommen auch bei den Afghanen alle möglichen laut-

die

I

farbenabstufungen vor; lichtere Strichen,

die sich

in

Kafiristan,

in

dunklere

in

den mehr westlichen

der Nähe Indiens hinziehen, aber den Reiz ihrer Hautfarbe

heben die hervorragendsten Kenner von Frauenschönheit aufs nachdrücklichste hervor. in ihren Nuancen lebhaftesten Schwankungen werden wiederkehren, da die äusserste Blässe für schön und vornehm galt. Um dies bleiche

Solche Schönheitbegriffe sind unterworfen. Es gab Zeiten, und des Gesichtes bei den

Damen

sie

allein

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Ziel

zu

selbst

erreichen,

schreckten

„Führerinnen" des Tages nicht davor zurück, Gräfin de Genlis er-

die

zu ausgiebigen Aderlässen ihre Zuflucht zu nehmen.

zählt in

ihren Memoiren, dass sich

Madame

D'Esparbes aus diesem Grunde wiederDie Mädchen von der Bourgeosie tranken Essig

holten Blutentziehungen unterwarf.

und nahmen Purgativmittel ein. Die Maler trugen noch mehr dazu bei, um die durchscheinende Blässe der Gesichthaut als das allein beglückende Schönheitidcal

Mode

Man nannte dieses Genre der Erscheinung: les figures ä Greuze malt solche Blässe zum Entzücken, und die zeitgenössischen Dichter verspotten die gesunde Gesichtfarbe, die sie bäuerisch heissen. Übrigens taucht auch in unseren Tagen eine ähnliche Tendenz häufig wieder auf! Die Romanschreiber und insbesondere die weiblichen Eirmeninhaber dieser epischen Gattung, die ihre fladenbreite Weltanschauung in den Familienin

zu bringen.

sentiment.

blättcrn

zu Nutz und

Frommen

der höheren Tochter fortsetzungweise ablagern,

1'hatogr.iphiscKe

Kumunttalt D. SlahaU

in

Wim

Rumäninnen aus der Dobrudscha, Zwillingschwestern,

haben längst das Ideal der festgestellt.

ihrer

r.

19

Jahre

alt.

vornehmen, blassen, aristokratischen Gesichtfarbe" ist das Schibboleth der Marlitt und immer wiederkehrende Ver-

Diese seelisch vornehme Blässe

schreibfreudigen Nachfolgerinnen. Gerade diese

himmelung der Blässe hat schon mancherlei Unheil angestiftet. Durch Autosuggestion setzt sich diese Verbindung in der überspannten Phantasie so manches holden Magedeins fest und es gelangt dadurch zu dem betrübenden Fehlschluss, dass es sich seiner liebreizend jungfräulichen Frische es für

vorstadtmädelmässig hält



,

vielleicht

gar schämen müsse.

Und von

-

die

solcher

bis zum heissen Bemühen, ebenfalls wie eine Comtcsse de Ribeira mit vornehmer Blässe" der Welt zu imponieren, ists nur ein Schritt. Bis zur Blutabzapfung nach berühmtem Muster kommt ein höheres Töchterlein wohl kaum, das ist nicht mehr modern, aber es gibt ja auch in den unzähligen Handbüchern für Kosmetik andere Rezepte, wie ein allzublühendes Aussehen zu verschlimmbessern Schade darum! Wie so manches rosige Antlitz wird auf solche Unart seiner ist

Scham *

knospenden, ersten Blüte beraubt!

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Der Ansatz zu einer Aschermittwochpredigt wäre da, es fragt sich nur, ob den Männern zu halten, sintemalen und alldicweilen das starke Geschlecht dem schönen in puncto Eitelkeit auf Hautschönheit noch etwas vorzugeben haben dürfte. Wer war seinerzeit männlicher als der grosse Korse und wie war er noch auf seine Haut eitel, als bereits seine ganze Macht und Herrlichkeit flöten gegangen und seine Epidermis nicht mehr im Kurs wert war als die irgend eines in Ruhestand gesetzten Paradeoffiziers. Sein Bionicht eine Frau berufener wäre, sie

graph Francesco Antomarchi verzeichnete gewissenhaft das traurig-heitere Episödchen, das im Original hier folgen soll, damit von seinem Duft nichts verloren gehen mag: Pendant que je m'cntrete-

Marchand

nais avec l'empereur,

prepare dans

seconde

la

eponge, son lavabo

»Vous seins

et

la

poil,

bras,



vous? Et

combien d'elegantes en

ma

II

mes,

les

cette

main!

seraient jalou-

Char-

sc brossait, dctaillait les

ses!"

Plus

trophee de

ferait

poitrine; qu'en dites

Caches de quelques

defauts

Europeennes, s'interrompait, valct

loiti.

peau blanche, douce,

excepte pourtant.

dame

d'une belle

y

laves,

docteur, beau

voyez,

le

furent

II

getec au

flanelle

arrondis,

pas un

son

et ses habits.

passa; le visage, la tetc

essuyes

avait

piece

excitait son

de chambre, reprenait, disconti-

-Madame

nuait, reprenait encore: etait vive,

scmillantc

.

.

.

.

.

.

etdesiraitbeau-

coup avoir un enfant de la race des heros Elle vint un jour" .

.

.

.

Dieser Charakterzug

K-

H

h •

=:-

Bedürfnis, sich als die schönere erachten zu dürfen, die anderen zu übertrumpfen, sich

anerkannt und bewundert zu sehen,

unauslöschlich beim Weibe,

ist

Neid der Freundinnen, oder, was dasselbe gewöhnlich zu erwecken,

gilt

den meisten von ihnen hebt

Meister Jordan hildens Schönheitneid

ist,

und den

der heimlichen Feindinnen,

Triumph. seinen Nibelungen (XX) sehr anschaulich Krim-

in

als süssester

im Bade mit Brunhilden hervor:

Mit der stolzen Gestalt voll Anmut und Stärke So dachte Krimhilde mit Dolchen im Herzen —



Mit diesem Nacken, der Neige des Halses,

Den schönen

Schultern, die, bräunlich durchschattet,

Zum Oberarm

so edel

fallen,

Den Formen, die Feinheit mit Festigkeit paaren, Kann der meinigen Fülle sich nimmer messen! Im fashionablen Seebade, das den Witzblättern

unerschöpflichen

Stoff

fürs

Sommerfutter ihrer Leserkreise gewährt, wird dieser Kampf der Eitelkeiten gewisser-

massen

offiziell

Und im

geführt.

fernen

Osten, im Dampfbad, ohne das sich eine Orientalin

Leben auszueigentlich auch

kein glückliches

denken vermag, geht es dem Wesen nach

nicht anders

zu. Schliess-

ahnen es, um im Stile des bärbeissigen Philosophen Schopenhauer zu reden, alle diese holden Vilen, Fanggen, lich

Najaden und Melusinen nicht einmal, dass es die Allgebieterin, die grosse

Natur selber Schönheit zu

ist,

die sie

streben

Fürsorgerin

anspornt,

und

locken willige

nach

Haut zu

ihre

pflegen, weil sie dadurch den

Mann

Photographie von Cavrn

an-

und zur Erhaltung der Art als Werkzeuge um so dienstbarer und

in

Athen.

Griechin aus Athen. Altgriechischer, klassischer Typus. Dieselbe auf S. 14.

tauglicher werden.

Aus einem unedierten Album von Ach. Ney.

dem zivilisiertesten Volke der den Chinesen, verwendet die

Bei

Lrde,

bei

Frau die höchste Sorgfalt auf ihren reinen Teint, und er ersetzt ihr in den Augen Mannes selbst die ihr nicht allzureich zugemessene Schönheit des Körperbaues.

des

Die wohlgepflegte Oberhaut der Chinesin einer

seidenweichen Zartheit.

Ehemann und Mond:

junge

Im

alten

ist

von einem trockenen Glanz und von

Liederbuchc Schi-King

seine Frau als das Licht des

preist

Hauses und vergleicht

sie

darum der mit Sonne

Die aufgegangene Sonne:

Das

heisst



ein schönes

Weib

in

klarer

Wonne

Verweilt in meines Hauses Mitten

Und

geht mir

leise

nach auf

allen Schritten.

Der Mond, der aufgegangene: Das heisst - das schöne Weib, das glanzumfangene, Lehnt an meines Hauses Pforten,

Und

folgt mit Lächelblick

mir hin nach

allen Orten. 3*

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36 Die aufgegangene Sonne stand:

Mein junges Weib im Morgenflore, Sie stand an meines Hauses

Tore

Und

winkte, da ich ging, mir nach mit weisser Hand.

Der Mond, gangne:

der aufge-



Das junge Weib im Abendflore,

Sie geht an meines Hauses

Tore;

Wie wird von

ihr begrüsst

der schön empfangne; (Deutsch von

Wie mag

Riickert.)

es

kom-

men, dass die Damenwelt, diealles

mögliche und noch

einiges

mehr

lockenden sitzen, so

Wege

um

aufbietet,

und

schönen

einen

ver-

zu

Teint

be-

häufigganz falsche

einschlägt, die ziem-

lich abseits

vom

heiss an-

gestrebten Endziele verlau-

fen?

Fast

die

alle

nicht

hoch

und

angepriesenen

gar

erhältlichen

billig

Toilettenseifen, die mit che-

misch erzeugtem Wohlgeruch die Nerven angreifen,

wirken abträglich, weil

sie

aus tierischem Fett und aus

Soda oder Pottasche zusammengesetzt reits die

der I).

wohl

Stah»la in Wien.

Eine Niederösterreicherin, Deutsche, 23 Jahre

Seifenbereitung,

und

keine als

eine

galt

tüchtige Hausfrau, die nicht alt.

eine

gute

konnte.

unseren Kulturdamen nicht vertraut. in

der

Wahl

gibt für

Sie

müssen

ältesten

die Kunst

Ägy pten kannten rholograph'nche Ktinitanitult

Be-

sind.

Frauen im

Seife

Diese

sich bedienen lassen.

kochen

Kunst

ist

Mögen

sie

minder als in der ihrer Cicisbei vorsichtig sein. Es die Hautpflege nur die ganz feine Art von Seife, die aus reinem Olivenöl ihrer Seifen nicht

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Gc

*n hergestellt

37

>*-

noch Glycerin, dann aber Mandelkleie, ein wenig Borax den man dem Wasehwasser beimengt.

allenfalls

ist,

oder Zitronensaft,

Handelt es sich um

fehlerhafte

wirklich

eine

Mittel,

ein

Haut

soviel als

möglich für die Blicke der Aussenwelt erträglich zu

machen, so bediene sich

man das

Rezeptes,

eines

der berühmte! Wiener Der-

Hebra mitteilt Er sagt zwar nichts neues

matologe für

er

den Ethnologen, aber umgibt Kraft seiner Auund auf die kommt bei Frauen immer an,

torität,

es

einen alten Schönheitbehelf

miteinem fachwissenschaftlichen Glanz: „Parfumeure und Apotheker haben seit undenklichen Zeiten kosmetische Mittel hergestellt,

deren HauptbestandteilTal-

cum vinetum

(Talg) oder

plumosi

aluminis

Pulvis

(Federweiss)

welches,

ist,

— was Wasser

wenn eingerieben in

Gestalt eines mit

angemachten Teiges oder einer Fettsalbe, auch in trockenem Zustande als



Pulver geschieht

Haut

,

der

angenehme, und sie

eine

weisse Farbe gibt,

im mindesten schä-

nicht

digt, selbst

wenn der Gebetreffenden

brauch

der

Mittel

durch

Leben

Wenn

wir

auch noch der

erwähnen, die Zeit als

pflege Mittels

ganze

das

fortgesetzt wird."

in

Medium dient,

zum

jüngster

der Hautals

mersprossen, in

eines

Photographiithc Kunttaotult D. Sulmlj

Magyarin aus der Puszta,

Entfernen von

überflüssigen Haaren,

son

nun

Elektrizität

19

in

Wien.

Jahre

alt.

Som-

Feuermälern, Finnen iL s. w., so müssen wir auch der Mrs. Watehrenvollst und hochachtungsvollst gedenken als der glorreichen

London

Erfinderin

einer

Frauenvisagemassage

auf

elektrischem

Wege und

mit

Hand-

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kurbelbewegungen.

Die schrecklich griechisch klingenden

Phasen des Verfahrens getraue Hauptsache ist Nebensache,

ich ist,

mich nicht dass

fehlerfrei

Namen

für die einzelnen

nachzuschreiben, doch das

sogar »höchste Herrschaften",

Gräfinnen,

Fürstinnen und Herzoginnen, also schon von Natur aus gescheidte Weiber ihre Schönheit mit Mrs. Watsons Hilfe bis über ihr Greisenalter hinaus behaupten

möchten. Täglich eine Seance zu zwanzig Minuten kostet in der ersten Woche 980 Mark, in der zweiten Woche bloss 580 Mark und jede weitere Woche nur noch 280 Mark. Die Erfindung ist wirksam. Mrs. Watson besitzt bereits und ihr Einkommen übersteigt einen ein eigenes Haus und eine eigene Kutsche Ministergehalt.

Chinesische Sängerinnen aus Schangai.

Nichts neues unter der Sonne! Schon die Römerinnen der Kaiserzeit Hessen sich die weissen

Haare ausrupfen und die Haut abziehen, wie dies Tibull (1.8,45)

bezeugt und die Pariserinnen, Zeitgenossinnen Michel de Montaignes, taten auch so.

indem

sie

nebenher auch auf ihre natürlichen Zähne verzichteten, wie Montaigne

vermeldet: Qui n'a ouy parier ä Paris de celle qui sc

en acquerir

le teint

plus

frais

d'une

ou pour

les

ranger en

feit

nouvelle peau?

arracher de dents vifves et saines, pour en former meilleur ordre.

la

escorcher, pour seulement II

y en a qui se sont

voix plus molle

Que ne peuvent elles, que craignent d'adgencement ä esperer en leur bcaulte!

douleur avons nous en ce genre!

peu

qu'il

y

ayt

et

faict

plus grasse,

Combien d'exemples du mespris de elles,

la

pour

Vellere queis cura est albos a Stirpe capillos, Et faciem,

dempta

pelle, referre

novam!

Heutigentags begnügen sich die Frauen, die ä tout prix schön bleiben

oder schöner werden wollen, Haare zu lassen. Welch ein Fortschritt barbarischen Zeiten gegenüber! In den Souvenirs d'un homme de cour (Paris 1805) ist ein

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30

>=.

Marquise von Pompadour mit Ludwig XV. am Eingang zum Salon der Erau Muette zusammen und wollte ihrem Gebieter durchaus den Vortritt lassen, doch der König befahl ihr galant: Passez, passez, le hübsches Wort zu lesen. Einmal

beaute regne sur Zeiten

und Völker

la

stiess die

terre avant les rois!

gilt,

Und

denn wie unser Goethe

Ein schönes

Weib

ist

das

ist

ein

Wahrwort, das

für alle

sagt:

immer schön!

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II.

Von der Frauen schönen Augen. Sie ergetzen

l'nd

sie

und

heucheln und

Sie berauschen

Und

verletzen sie

schmeicheln,

Aug und Mund.

mit allen diesen Scherzen

Schleichen sie in Männerherzen, Bis

man ganz von

Liebe wund. Bhartrihati.

und ewig unlösbaren Rätsel in der belebten Schöpfung muss dem denkenden und mehr noch dem zugleich empfindsamen Als eines der seltsamsten

Die normale Verbreiterung des Oberschenkels gegen den Cechisches Mädchen aus Tabor, ig Jahre alt.

Rumpf

hin.

Auges erscheinen. An sich so wenig, ein mit den Organ und dennoch das wichtigste und das wunderbarste, was wir besitzen, die Quelle aller Vollkommenheit, das teuerste und unersetzlichste hinieden. Allgemein menschlich sind Ausdrücke und Wendungen zur Bezeichnung höchster Liebe: er ist sein Augapfel, carior oculis, moj ocinji vidu (meiner Augen Licht!), jemand wie seinen Augapfel behüten, conserver quelqu'un

Menschen

die

Macht und

Kraft des

Mitteln

errichtetes

allereinfachsten

comme

la

prunelle d'oeil usw.

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-

-a
sr

und von gewöhnlichen Dingen mit ihrem Nachbar — aber ihre Redeweise, ihre Wendungen haben oft das, was man „pikant" nennt; durch ihr Zögern, ihr Schweigen sagt sie oft mehr als durch ihre Worte; sie benimmt sich durchaus nicht auffallend oder Anstoss erregend, - aber ein Toilette

bemerkt? Sie plaudert

heiter

Augenaufschlag, ein bedeutungvoller Blick, ein Seufzer oder ein Lächeln sind die

K. u

K. Hof- and fCttnmerphntrigraph Charte* Scolik

Eine Angloamerikanerin, die

in

in

Wim.

Hongkong geboren und erzogen wurde. iq Jahre

alt.

unscheinbaren, aber doch so gefährlichen Waffen, mit denen

und mals

treffsicher

zu erreichen weiss.

sie ihr Ziel verfolgt

Der Mann kommt immer zu

Fall,

aber nie-

allein.

Auch

die Kleidung kann Koketterie verraten,

ohne geradezu auffallend zu

Was kann einfacher und anspruchloser erscheinen, als ein weisses Kleid? Und doch liegt gerade in dem steten Tragen dieser einen jungfräulichen Farbe, die

sein.

»

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*i ja in

zahllosen

Romanen immer

entschiedene Koketterie.

als

Kokett

ist

X

81

Uniform

allen

Heldinnen

eine Frau, die sich

zuerteilt

immer

in

w ird,

eine ganz

vollendeter Toilette

eben aus dem Ei geschält wäre, bemerkt Abbe de Chaulicu in einem Briefe an die Herzogin de Bouillon. Nicht minder verrät sich Koketterie in dem Schmuck, den eine junge Dame angelegt, ja, in der Art und Weise, wie er angelegt ist. Die Schleife, die so leicht das Gewand zusammenhält, die Blume, zeigt,

als

ob

sie

K.

ii.

K. llnfoielier

J.

Löiry

in

Wim.

Mittelitalischcr Frauentypus.

welche so verloren aus

dem

wirren Haar hervorschaut, die Locke, die sich wie

dem Netz hervorstiehlt, — sie alle sind Zeugen, sind Mittel der Koketterie der äugen- und sinnfälligsten, aber auch der harmlos liebenswürdigsten. Kokett

zufällig aus

sein,

heisst

Wünsche

erregen wollen, die

man

nicht zu befriedigen beabsichtigt.

Deshalb hatte Musset Recht: es gibt keine grössere Kokette

als die

Hoffnung.

Marie Calm warnt als Erzieherin, von ihrem Standpunkt aus mit Recht und ebenso sicher ohne Erfolg, junge Mädchen vor dem „Übel" der Koketterie Krauts, Anmut d«

rraucnlcibc*.

(j

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Göogle

82

m*

wie viele Männer möchten aber, selbst auf die Gefahr hin, masochistischer Neigung angeklagt zu werden, das süsse Übel missen?

Erhöhung des

Man

Trägt es doch unendlich

Liebreizes einer anmutigen Mädchengestalt

verbinde der Schönsten die Augen und

der Stimme,

erweist sich

alle

zur bei.

Die echt gynaikokratischen Instinkte

wirkunglos.

als

viel

und des Frauenauges

Koketterie anderer Art, selbst die

haben wenig zu bedeuten im Vergleich zu den stärkeren andokratischen. Auch Mann kokettiert mit dem Auge und mit noch etwas anderem. Nostra culpa, nostra maxima culpa! .... Wir haben den schönen Frauen nichts vorzuwerfen. der

\~

W/ '

u Araberinnen aus Nordarabien.

Wir narren

sie

und

seinem Helden das Bekenntnis r

von ihren Augen

lassen uns, ach wie gern,

Befehlet, so

in

den

werd

Mund

ich für

narren, wie Scheffel

legt:

Euch zum Narr,

Pfalzgräfin, schönste der Frauen! Ja,

Narre bin ich schon sonder Befehl,

Das Sonnenlicht blendet mich

Von euren zwo Augen, den

Von

der unendlich

allzuhell

blauen."

bezwingenden Macht des Frauenauges erzählt auch Sohn Lykons des Illyricrs im zwölften Abschnitt

Eirenaios aus Kapnopolis, der

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4M des

siebenzehnten

Illyrien,

Buches

seiner

Mazedonien und Thessalien.

die der treuherzige Perieget

dürre Schilderung

83

Beschreibung Es

ist

nur vermerkt,

hineinzutragen.

Da

der

Heiligtümer

von

Epeiros,

eine jener alten, einfachen Geschichten,

um

ihn

einige

die

Abwechslung

klassischen

in

seine etwas

Philologen

nicht als

echten Griechen anerkennen, fanden bisher seine Berichte noch nicht jene Würdigung, die er trotz allen Mängeln seines Stiles zweifellos verdient. Wir wollen ihn zur

Geltung bringen, der ewigen Wahrheit und Gerechtigkeit

rhut»Kra|ih!«'hc Kuniuinult

Eine Wienerin, Die

t'ltcrn

l). fllrtrii

18

in

Jahre

zuliebe.

Wim.

alt.

aus Vorarlberg.

„Arybas war der einzige Sohn des Bienenzüchters Alketas und der Lyn« Weiler in der Nähe von Dodona besassen. Als der Knabe den Kinderspielen entwachsen war, übergaben sie ihn zur Ausbildung und Erziehung dem weisen Neoptolemos, dem angesehensten Rhapsoden der

Spielerin Molossa, die einen grossen

homerischen Gesänge und Alkymenes, dem dreimal in Wettkämpfen preisgekrönten Kytharoiden, dessen Lobgedicht auf Apollo im Tempel zu Olympia auf Marmor in tiefen

Goldbuchstaben zu lesen

An

Geist

steht.

und Leib gedieh Arybas zum

herrlichsten Jüngling weit

und

im Lande der Hellenen. Junge Frauen falteten bei seinem Anblick die Hände zu Hera betend, sie möge ihnen gnädigst einen solchen Sohn schenken

breit

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84

-:=
h!if

von

Pri.f

Dr.

J...lirl»i.n in Sl.

Pnrc-l.iire.

Eskimo-Frauen und Kind vom Baffinland, mit Hals-, Arm- und Beinschmuck. Vier Olympiaden war er spielen

der fünften

als

alt

Kitharoides

geworden und

um

er sollte sich

an den Fest-

den Preis, eine mit Edelsteinen besetzte

Sängerkrone bewerben. KallvnteriaausOrchomenos, damals die umworbenste Hetäre von Korinth, hatte sie zu fihren der helikonischen Musen gestiftet. Am Vorabend seiner Abreise begab er sich in den heiligen Hain und in den Tempel der Muse Polyhymnia, um daselbst zu schlafen, und im Traum die Seele zu befreien und Die Muse weiss nicht nur das Verder Gottheit Offenbarung zu empfangen. gangene, sondern auch das Zukünftige, während der Sänger bloss ein Gerücht von den Dingen im Laufe der rollenden Tage und Monde vernimmt.

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«M

85

teil. Mit süssem Gesang Traumgesicht ein wunderholdes Mädchen mit goldenen Armbändern und einem von

Unerhörte Gunst ward ihm von Polyhymnia zu lockend erschien ihm

als

Stirnbändern in den dunklen Locken, mit goldenen

Juwelen strotzenden Gürtel aus serischer Seide.

Ihre tiefdunklen

ihn durchzuckten, dass er fiebernd erbebte

Blitze, die

und

fast die

Augen schössen Sprache verlor.

So redete die von der .Muse entsandte Traumgestalt zu ihm, als er s\cYv von seiner Betäubung erholte: Ich liebe dich, nur dich allein. Nur dir will und darf ich mich zu eigen geben, aber du musst dich gleich auf den Weg machen und mich suchen und - finden!

— wo

Huldin,

man

Olympische, unerreichbare

du hinieden, wie

weilst

dich beim

Namen?

ruft

Wohin

soll

mich kehren, wohin wenden, um — So fragte er ausser sich vor Glück und berauscht von unsagbarem Entzücken. ich

dich zu erlangen?

— blicke

Schau

dir

meine Augen

hinein in dieses

tief

an,

Weltenmeer

der jungfräulichen Liebe! sagte

sie

mit

schmachtenderStimme und aufseufzend. Da du meine Liebe erwiderst, wirst du mich an meinem Blick erkennen. Das wäre mir ein schöner Kitharoides, für den die Augen seiner Herztrauten nicht die einzigen in allen Landen wären! .

.

Ihn holdselig anlächelnd ent-

schwand die Truggestalt, wie ein lichtblaues Wölkchen im weissen Zwielicht des tagenden Morgens.

Knie,

so

Erwachend sank Arybas in die sehr übermannte ihn über-

wältigend der Schauer anbetender Ehrfurcht vor

aus den

dem Mysterium,

das ihm

Augen der Traumerscheinung

hervorgeleuchtet.

dunklen

Schimmer

Hier, in diesen tief-

schlummerte

Sternen

ein l'h;i jph J.

unendlich

Lowy

in

mit

reich

Edelgestein

Wien.

Englisch - normannischer Frauentypus.

geschmücktes goldenes Schild zierte, auf den Besucher hin, der sich tollkühn in ihr Heiligtum hineinverirrt. Bussfertig sank Arybas auf den Altarstufen in die Knie. Er hielt seine Kithara im Arm und leise, ganz leise begann er das Leitmotiv seiner Pilgerfahrt zu spielen.

Die Stimme

Sanft austönend,

Tempelraum und

zum Gesang wie

es schien

ein

dem

versagte ihm vor Ehrfurcht.

Geisterhauch

Beter vor

dem

durchzitterten Altar, als

die

ob ihm

Klänge

die Göttin

den der

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89 Keuschheit unmerkbar zulächelte. Schlaf.

Ihm war

es,

als

w*

Endlich umfing ihn Mattigkeit und ein wohliger

könnten ihn seine Hisse nicht weiter tragen und

als

müsste er an diesem Orte für ewig verweilen.

unnennbar süsses Gefühl. Der gleissende SonnenOkeanos unter und in den Platausendstimmig das Abendgezwitscher der Vöglein. Da betraten

Plötzlich weckte ihn ein ball

tauchte bereits im Westen in den Fluten des

tanen

erscholl

K.

u.

K.

tliifiilioiojjt.iph J.

l.uwy

in

Wien.

Spanisch -baskischer Frauentypus. fiukleia und Ktesilla den Tempel, um der Göttin Weihrauch zu opfern und eine Hymne zu singen. Ein schriller Schrei des Ent-

die drei Priesterinnen Orthosia,

am verbotenen Orte gegen den Eindringling

setzens entrang sich ihren weissen Kehlen, als sie den Erevler

gewahrten.

Erschreckt wollten sie davon eilen,

herbeizuholen.

Als sie aber Arvbas erblickte,

um

hub

Hilfe

er abermals zu spielen an

diesmal sang er auch sein Lied dazu, so dass die hehren Priesterinnen

vom

und Spiel

und Gesang bezaubert näher herankamen.

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ss
=

00



Ärmster Jüngling! sprach ihn Orthosia, die Oberpriesterin, eine erst zwanzigjährige Jungfrau an. Nach den Bestimmungen unseres Heiligtums muss ich dich mit

— deine

Hand

meiner eigenen

Unglückseliger!

Zunge

des Augenlichtes berauben!

ihre

rief

Altergenossin

Eukleia

und

aus,

muss

ich

spalten!

— Weh

worden! sagte Tränen vergiessend werde dir ein Mal auf deine Dichter-

mir, dass ich Artemis geweiht

die zweiundzwanzigjährige Ktesilla,

denn

ich

stirne einbrennen!

Arybas Händen



Diese hier

die Kithara.

entfiel

das waren

ja,

sie!

Diese

samtschwarzen, überirdisch schönen Augen, diese melodischen Stimmen, aus deren

Jugend frohe Lust herausDas waren die Laute jener Traumkicherte. gestalt im Polyhymniatempel! — Unsäglich gepriesen sei Polyhymnias Huld! Für eine beglückte sie mich mit Ernsthaftigkeit der

Ihr seid es, die sie

dreien! sollte

mir zugelobt, euch

suchen, euch habe ich,

ich

Ruhm

sei

der Göttin, hier gefunden!

Volltrunken vor

Wonne

küsstc er jede

der drei Priesterinnen.

Orthosia gewann zuerst ihre Fassung

Mit strenger Oeberde wies

wieder.

gebieterisch zurück:

dein Schicksal

ist

Willenlos

Hände

Du

bist

sie

ihn

unser Gefangener,

besiegelt! liess er sich

von ihnen

die

Die drei Priesterinnen führten

fesseln.

ihn in eine Zelle hinweg,

wo

sie ihn

auf einen

weichen Pfühl niederdrückten und das weitere abwarten hiessen, sie selber aber zogen Beratung zurück. zur sich breiten

Als Muteum

für

Vulkeikunde

die

Zellenpforte.

Somalimädchen, das ihre Haare in eine Unzahl dünner Flechten

fackel

Orthosia

und

ein

mit

ihrem

dunklen

öffnete sich die

trat

mit einer Wachs-

hinter ihr trugen Eukleia

und

Ktesilla einen mit knusperig gebratenen Tau-

legt.

ben und süssen Früchten jeder Art reich beKtesilla brachte auch deckten Tisch nach.

noch einen Krug schwarzen phoinikischen Weines



Nacht

Schleier die Erde umhüllte, in L*ipt(g.

herbei.

Schuldbeladener Jüngling! so sprach vor

Wehmut und

Mitleid

zer-

haben überwältigt vom Erbarmen beschlossen, noch ein letztes Abendmahl zu gewähren und dir dabei Gesellschaft zu leisten, bevor du nach des Schicksals unabänderlicher Fügung als ein Geblendeter, fliesscnd Orthosia zu Arybas, wir dir

Sprachberaubter und Gezeichneter diesen heiligen Ort des Friedens und der Ruhe verlassest!

Sie lösten seine griff

wacker

Neunmal Arybas

zu, es

kreiste

würzte

war

Bande und ja

der Krug das Mahl

und zu Linde und

zum in

zum Mahle nieder. Arybas und die Priesterinnen assen eifrig mit. Runde und Eukleia holte bald einen zweiten. setzten sich traurig

letztenmale

der

mit Erzählungen

von seinen Abenteuern zu Wasser ihm andächtig, ja, sie vergassen

die Priesterinnen lauschten

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wie er seinen Kummer, ihr Herzeleid und lachten hell vergnügt auf. Wein seine berauschende Wirkung auszuüben anfing, umarmten sie ihn nach der anderen und baten ihn mit tränenden Augen um Verzeihung, aber mussten doch ihres grausamen Amtes walten. Und er verzieh ihnen. Dieweil sich müde und abgespannt fühlten, verschoben sie mit setner Einwilligung die

zuweilen, Als der eine sie sie

nächsten Tag und vereinbarten, die Nacht über bei ihm zu wachen. Ungewohnt der schweren Aufgabe sanken sie bald schlaftrunken auf den Pfühl hin. Nur Arybas schloss die ganze Nacht hindurch kein Auge. Gepriesen sei die Macht und der unerforschliche Ratschluss der Artemis hagne, die ihren drei Priesterinnen den gleichen Traum zusandte. Jede von ihnen träumte, dass sie auf Geheiss der keuschen Olympierin von Arybas in ein unsäglich süsses Geheimnis eingeführt werde und mit ihm auf hölzernem Rosse in ein fernes, fernes Land Urteilvollstreckung auf den

entflohen silla

am

Als Orthosia, Eukleia und Kte-

sei.

späten

Morgen erwachten,

schlief

Ary-

Bleiche Mattigkeit ergoss sich über sein

bas.

Angesicht, denn die Nachtwache hatte seine Sie überreizten Sinne und Kräfte erschöpft. Hessen ihn ruhen und zogen sich zu einer neuerlichen Besprechung ihres Falles zurück. Als die Nacht abermals mit ihrem Schleier eilig

die

und

Erde traut umhüllte,

lautlos vier Jünglinge

schlichen

durch den Hain

zur Meerbucht hinab und bestiegen das Schiff

des

Illyriers

Maloita,

des Bernsteinhändlers.

Es war ein neuer Fünfzigruderer, der unverzügmit frischer Brise nordwärts in die See

lich

Nach viertägiger Reise langten die vier Epheben glücklich und heil bei Alketas und Molossa auf dem Weiler in der Nähe von Dodona an. Arybas nahm zur Gemahlin Ortho-

stach.

sia,

sein

vom

und Polymestor, der Oberpriester

Heiligtum Polyhymnias

Göttin

Mutrum

für

Yu'Wrrkumlc

in

I.ei|>ti|;,

Milchbruder Metageitnios die herr-

liche Eukleia

verrichtete

Monden genasen

ein alle

freite Ktesilla.

Wunder. drei

Die

Nach neun

Somalimädchen, das ihre Haare in eine Unzahl dünner Flechten legt

Frauen an einem

eines Knäbleins zur unermesslichen Freude der Urheber ihrer Tage und die Kinderchen ähnelten einander so sehr, als ob sie Drillinge gewesen wären! Da geschah ein noch grösseres Wunder! Am anderen Morgen sah man auf der Brust der Statue Polyhymnias im Tempel bei Dodona einen unendlich reich mit Edelgestein besetzten neuen Schildschmuck, der jenem täuschend gleich war, der Artemis hagne

Tage jede

im Tempel zu Mytilene auf der Insel Lesbos zierte — ehe er auf unerklärliche Weise den Blicken der Sterblichen entschwunden. So ereignen sich noch in unseren Tagen durch der Frauen schöne Augen Wunder über Wunder!" — Hier endet der Bericht des Periegeten Eirenaios von Kapnopolis, des Sohnes Lykons des Illyriers.

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92

v«t

Schwarze Augen, Augenzauber! Wie leicht und wie gern gibt sich der hellhäutige Mann jungen Niggermädchen gefangen, wenn ihn ihrer schwarzen Augen Blitze treffen. Aber das Auge der braunfärbigen Schönen ist gar nicht schwarz, vielmehr wie das ihrer europäischen Schwestern.

gangsprache

als

schwarze Augen bezeichnet,

K.

u.

K.

H..f|>h|>1i:«|ilii


Dame

aus Athen.

neigend herabgezogen, wodurch allein schon der Gesichtausdruck in sehr auffälliger Weise verändert wird. So haben auch die Augenbrauen ihre deutliche Sprache, wie dies auch schon Ovid in der fünften Elegie seiner Liebesgesänge vermerkt: Vieles sah ich durch ziehn der

Stimme habt

ihr zu leihn

Augenbrauen euch sprechen;

euren Winken gewusst.

Unauslöschlich und unvergesslich auch für den, den es glücklicherweise nichts näher angeht, stellt

ist

die

Augenbrauensprache einer wütig erzürnten Frau.

So

uns ürillparzer eine Medea hin:

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110

**


in

MMi

Eine Wienerin südslavischer Abstammung,

Mcdici fand

Brauch

als

sie

ein

auch

in

18

in

Italien

in

den

zur

die Epilation

höchsten

sellschaftlichen

übte,

Jahre alt

man

des Rinascimento

Zeit

ge-

Kreisen

bezeugen mehrere

glaubwürdige Schriftsteller. Mit Maria von Frankreich Eingang, doch betrachtete das Volk den neuen

Zeichen der

in

Italien

herrschenden Verderbtheit,

Abscheu zurück. Folkloristen Tage erhalten habe; man scheint

ihn oder wies ihn mit

bestätigen,

man

bespöttelte

dass er sich in

sowohl der Reinhaltung wegen als zum Schutz gegen eine eigene Art Ungeziefers, das schwer auszurotten ist, sobald es sich einmal einnistet, den Frauen zu empfehlen. Einige Forscher stellten die Behauptung auf, die Menschheit werde in Italien bis

auf unsere

einigen tausend Jahren

fast

vollständig haarlos sein

ihn

und bezeichnen

die

um

sich

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«*
ru|ihic

von der kolonialen phntogr.iphit«-

den fernstehenden unbegreiflich wichIn dieser tiges Interesse ist dort nicht in die Finger des Haarkräuslers gegeben! Welt des anmutigen Scheines, die davon zehrt, dass sie die Illusion der WirklichVollends beim Theater!

Welch

für

erweckt, kann eine schlechtsitzende Frisur eine gute Rolle verderben. Hier muss der Koiffeur in der Tat ein Erfinder, ja selber ein Künstler sein, und ein lebEr braucht Schönheitgefühl und haftes Verständnis für seine Aufgabe aufweisen. keit

gutes Ausmass

ein

von

Phantasie;

er

muss es verstehen, die

Persönlichkeit,

die

er zu frisieren

hat, in ihrer

art

Eigen-

zur grösstmög-

Geltung zu

lichen

bringen und dabei

doch auch auf die Rolle Rücksicht zu

nehmen,

Gang

den

auf

des Stückes,

Publikum,

auf das

Launen

dessen

er

ja kennt.

der

Eines klassischsten

wie

Bei-

wie sehr,

spiele

ja,

unglaub-

fast

Haartracht

lich die

das Antlitz und die

ganze Erscheinung zu verändern

mag,

ver-

nach

bot

mehreren guten Begrosse

die

richten

Tragödin Adelaide Ristori

als

Macbeth.

Lady

In ihrer

ersten Szene, als sie

den Brief Macbeths liest,

trug

sie

die

Altrömischer, klassischer Typus.

gehaltene

einfach

Frisur der vorneh-

men

Schlossherrin, die sich in ihrem eigenen

ihre erhabene Schönheit voll

und

Blick,

ihr

erscheint,

trägt

Heim

befindet, einen

Kopfputz, der

hervorhob und dabei glaubhaft wie ihre Geberde

den Stempel historischer Echtheit zeigte. Als Duncan zu Gast reich geschmückte Haartracht der grossen sie die stilisierte,

der Gemahlin des Würdeninhabers Macbeth gebührt; schon spürt sie die Königkrone auf dem Haupte, um deren Gewinnung sie das falsche, furcht-

Dame,

die

bare Spiel anhebt. Als beim Bankett die Grossen des Reiches erscheinen,

um

ihr zu huldigen,

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äs
«s-

den Quell er und tauchte empor als ein Zwitter, Erzeuger ein Teil, doch von der Mutter der Rest.

stieg in

dem

Eintritt

illustriert

der

„Hermaphrodit" von Florenz diese

der ücschlechtreifc, „wann der Leib die Liebesfreuden

vorausahnt", wie der Dichter sagt, löst sich der Knabe vollends

Typus

los.

Es

ist

die Zeit,

wo

die

vom

weiblichen

Fugen der Knochengelenkenden verstreichen und sich der Leib bis zum vollen Ausmass seiner Höhe streckt, wo sich die Brust über

dem eingezogenen

Unter-

leibe wölbt, der Rücken breiter wird und mit den Schultern allmählich die

Hüften überholt. In

den mannbaren Jahren

tritt

der Mensch vollends aus der typischen

Allgemeinheit heraus, er gewinnt Eigenart in

Formen und Wesen, gewinnt

Individualität.

Wenn man

eine

bedenkt, be-

merkt Langer, dass das Weib schon

von der Zeit seiner Pubertät angefangen intensiver als der Mann in das Geschlechtleben einbezogen

ist,

daher seine

Tätigkeit nicht derart der Aussenwelt

zuwenden kann, wie. der Mann, so lässt

behaupten,

sich

dass

sich

weibliche Geschlecht nicht in so

das

man-

nigfacher Weise wie das. männliche zu individualisieren vermag.

Aus diesem Grunde sich

auch, dass

wodurch

sich

sich

das

alle

erklärt

Merkmale,

Weib vom Manne

unterscheidet, nur auf die Geschlecht-

sphäre beziehen, so sehr, dass,

man von den

spezifischesten

wenn Kenn-

zeichen der Weiblichkeit absieht, bloss

wenige das Weib aus der generellen Übereinstimmung hervorholende Merkmale verbleiben. Und die Gesamtheit dieser Merkmale lässt sich unschwer auf den knabenhaften Habitus zurückführen und zwar ganz im Einklang mit

Eine Cechin aus Prag.

den generellen Entwicklungvorgängen, indem das Weib vollständige Ausbildung erreicht.

das Übermass

des Rumpfes

Damit stimmt

viel früher als

der

Mann seine

die in der Regel kleinere Gestalt,

Gegensatz zur Kürze

den Verhältnissen des Höhenmasscs der unteren Gliedmassen, die feinere* Anlage des Gerippes und der Muskulatur, ebenso auch das feine der Haut — alles andere in der Ausgestaltung des weiblichen Leibes liegt nur im Fette, ohne dieses ist das weibliche Wesen ein im

Knabe mit etwas breiteren Hüften. Damit will Langer keineswegs über

in

.

die Eigentümlichkeit oder gar

Schön-

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4« eines jugendlichen

lieit

ausdrücklich noch ein,

ganz unbefangen

sei,

Langer hat läge

weiblichen dass der

>*z-

urteilen,

räumt vielmehr

bei Beurteilung weiblicher

Formen

nicht

Weib dem Weibe gegenüber.

Behauptung, die Ausgestaltung des weiblichen Leibes

nur im Fette und ohne dieses

breiteren

sei

das weibliche

Wesen

Hüften, nicht gut überlegt oder seine Ansicht nur

wonnen; denn wer häufig und genauer betrachtet hat, kann seine

Mann

nicht einmal das

sich die

1Q7

Leibes absprechend

viele reifende Jünglinge

ein

am

Knabe mit etwas Seziertischc ge-

und Mädchen hüllenlos

verschwommene Unter-

scheidung nicht hinnehmen.

Beim Mädchen tritt die Geganz anders herDas Becken beginntsich zu weiten,

schlechtreife

vor als beim Jüngling.

Hüften treten mehr nach

die

aussen, die Oberschenkel erhalten eine schiefere Stellung,

wie

sie

so

manche jugendliche Buche zeigt.

Gestalt in diesem

Mit den Beinen ändert

sich,

worauf Dr. Arnold Brass, der erste,

aufmerksam macht, auch

die Stellung der

zueinander.

ung

der

Armknochen

Bei einer Dreh-

Handfläche

nach

aussen treten diese Verhältnisse,

der Knick des Unter-

armes gegen den Oberarm, deutlich zu Tage.

Treffend kennzeichnet

den weiblichen Formtypus

im Physioeinem Aristotezugeschriebenen Werke:

schon eine

Stelle

gnomikon, les

»Jedes weibliche hat in jeder

Gattung einen kleineren Kopf als

das Männchen und einen

schmäleren Vorderkopf und einen eine

dünneren Hals, auch schwächere Brust

und

Rippen;

die

schmächtigere

Eine Wienerin, slovakischer Abstammung.

Lenden aber und Schenkel mit mehr Fleisch umhüllt als die der Männchen; die Knie sind einwärts gebogen, die Beine schlank, die Füsse zierlicher, der ganze Bau des Leibes mehr schön als kräftig, weniger muskulös und geschmeidiger, mit weicherem Fleische begabt". • Die Vorzüge und Reize der weiblichen Bildung hat die antike Kunst in ihren Aphroditengestalten verkörpert, allerdings nicht ganz ohne Änderungen in Verhältnissen und Ausdruck und nicht ohne alle Abstraktion von der Wirklichkeit, wie Langer und viele andere vor ihm nachweisen. Die mcdicäische und noch so

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108

r*
-

Eigentümlichkeiten aufzuweisen, die auf den Charakter einen Rückschluss er-

es

Gewiegte Physiognomiker erwähnen, dass ein vorstehendes Kinn dem etwas positives, ein zurücktretendes dagegen etwas negatives im AusEin grosses, hängendes, fettes Kinn zeigt gewöhnlich von sinnlichem Behagen, von Wohlleben und phlegmatischer Gutmütigkeit, im Gegensatz dazu charakterisiert ein hageres, spitzes Kinn die geizige, trocken scharfe, kritische laubten.

Gesichte

stets

druck geben wird.

Persönlichkeit. Wie wertlosdiese

Deutungen

sind, erkennt jeder

Umschau

leicht bei einer

seinen Freunden

unter

und Bekannten.

Um vieles bedeutsamer auch ethnisch die Kinnformen nicht, »trotz ihrer hervor-

sind

ragenden Wichtigkeit anthropologische

für

die

Diagnose".

Hat es wirklich etwas zu be-

menschenähn-

sagen, dass den

das Kinn fehlt?

Affen

lichen

Ranke erwähnt, dass bei dem berühmten prähistorischen Unter-

von La

kiefer

dem aus

Naulette, wie bei

der Sipkahöhle das

knöcherne Kinn nur sehr wenig Manche Ncgerschädel

vorstehe.

zeigen

ebenfalls

ein

weniger

vorspringendes Kinn, bei anderen

fällt

haben die der

Dagegen Buschmänner, einer

das nicht auf.

am

niedrigsten bewerteten

menschlichen Typen, wie viele andere

afrikanische

Stämme

gut entwickelte, vorspringende

Ganz

Kinne.

besonders

be-

zeichnend für den Eeuerländcr ist

das Kinn, das bei allen eine

mehr rundliche, gar eine

bung

fast

bei einigen so-

kugelige Vorwöl-

bildet, die natürlich zu-

nächst von den Weichteilen bedingt

ist,

Ein Mädchen auf Samoa, im Tanzschmuck.

aber doch eine feinere

Form des Knochens voraussetzt. Gegenüber der Breite der Jochbögen der Wangenbeine und der Kieferwinkel macht den Eindruck einer Verjüngung des Gesichtes nach unten, die, wie Virchow ausdrücklich betont, einen der am meisten hervorstechenden Züge der Feuerländerphysiognomie darstellen möchte. Bei der kleinen Anzahl von Individuen, die man daraufhin beobachtet hat und dazu noch bei der Oberflächlichkeit der Beobachtungen, muss man sich füglich eines bestimmten Schlusses enthalten. Es steht damit wohl nicht anders als mit der Angabe, dass bei den vornehmen Japanern das Kinn meist schmal, bei den niederen meist breit die gerundete Bildung des Kinns

208

und etwas zurückliegend sei. niederen hinab und gelangt bei uns; ändert sich vielleicht

Kommt

um Geld und Out, sinkt er unter die Vermögen, wird er vornehm, in Japan wie zugleich sein Kinn, je nachdem es mehr oder weniger einer

einer zu

zu beissen und zu brechen hat?!

Als

der

Herr

der

Schöpfung näher betrachten

sieben

Welten nach Erschaffung des Weibes seine

dem

wollte, drückte er zufällig mit

Zeigefinger leicht

auf das Kinn der Frau

und da

blieb ihr ein neuer Reiz zurück,

das Grübchen im Kinn.

meldet uns eine

So

ver-

alte Überliefe-

rung, für deren Wahrhaftigkeit ich

anrufen

Dichter

alle

will,

aber auch den Anthropologen Langer:

,.

Das Kinngrübchen, eine

geschätzte Zierde des weiblichen

Kinnes (Nymphen der alten Griechen) findet sich an antiken Gestalten strengen Stiles nicht vor,

nur da,

wo Anmut zum Ausdruck

gebracht werden

soll,

wie an der

sogenannten Ariadne (Bacchus). Sigilla in

mento impressa amoris

demonstrant mollitudinem, sagt Varro." Anderer Meidigitulo

nung warWinckelmann, der sich sein Urteil auf Grund einer jedenfalls

noch bescheidenen Kenntnis

damalszugänglicher alterMeister-

I'hotograplmihc Kunslan«alt D. Staliab

Eine Wienerin,

:8

Jahre

in

werke der Bildhauerkunst bildete und eigensinnig einen Kanon aufstellte, worin er die Bedeutung des Kinngrübchens unbegreiflicherweise verkannte. Obgleich Varro das Grübchen an einer Ba-

Wien.

alt)

thylosstatue einen Eindruck

Schwäbischer Typus.

Finger ist

des

Liebegottes

Winckelmann

trotz

vom

nennt, seiner

grenzenlosen Verehrung der Aussprüche der Alten diesmal doch der Meinung, dass,

wenn Grübchen an Werken griechischer Kunst vorkommen, sie auf eine absichtliche Abweichung von den höchsten Grundsätzen der Kunst im Dienst der persönlichen Porträtähnlichkeit zurückzuführen

sind:

,Bei Bildern,

deren Schönheit von

der erhabenen Art war, gestatteten die griechischen Künstler niemals einem Grübchen die Gleichförmigkeit der Oberfläche eines Kinns zu unterbrechen. Seine

Schönheit besteht tatsächlich

welcher die Unterlippe, fang

leiht'.

in

wenn

der runden Fülle seiner geschwungenen Form, sie

voll

ist,

einen

weiteren

Zuwachs an Um-


!:*

kanns gar

nöt sagn,

Augn und

a Mäul,

Wie

Abr

i

Wo

a Kinn,

hat

>t*.

Grü

a

-

a

berl

£

*

• ;

.

eingsprengt drein bin.

A

is

drinn,

Und

i

*

,

I

Na-sen hat a je-de,Und

Orüaberl im Kinn Findt

a

-

ma

nöt

al

-

ler-weil.

Waiins freundli mi anschaut,

Wanns So

und

blinzelt

Oes

Sollts

aufmacht.

liebli

So rund

Und Grad

lacht,

segn, wies Orüaberl

is

so schön als

is

wann

Kinn

ihr s

vorn gluckt,

ihr s Christkindel

Hütts Fingerl 'neindruckt.

Grad

als

wann

ihr s Christkindel

Hätts Fingerl 'neindruckt. I

hätt eine heiraten

Solln aus der Stadt,

Aber

i

mögn

habs halt nöt

Weils ka Orüaberl nöt

hat.

Falsche Haar kanns wohl gebn,

Falsche Zahnt, dös

gschehn,

is

Aber a Orüaberl, was falsch is, Hab i mein Lebtag nöt gsehn. Aber a Grüaberl, was falsch is Hab mein Lebtag not gsehn! i

Die bäuerliche Umdichtung und Zurichtung des Liedes

in

der Fassung

aus der Obersteiermark schliesst mit einer kräftigen Geschmacklosigkeit ab:

Dein Grüawerl, Habs Dirndl,

Dös

Und

scho a Pracht,

is i

Habs Dirndl,

bitt di,

Gib nur

Und

fein drauf acht. solltst

oanmal

as ja

An andan Buam gebn: Dös kunnt

i

bei

meine Treu

Nit üwalebn! *

*



Auf den jugendfrischen, rosigen Wangen des reifen Mädchens ruht ausgegossen Lieblichkeit und Anmut. Das Auge lockt an, das Haar berauscht den Sinn, die Wange stachelt zum Licbesgenuss auf. In keuscher und doch stürmischer Sehnsucht nach ihre Liebe Gunst spricht Ali! zu Fatmeh:

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•SK

Deine

211

Wangen

rosig prangen,

Mein Verlangen Das

ist

meine Verdeutschung einer

bloss

loht entflammt! Stelle eines serbisch-bosnischen

liedes, die ich meinem Singspiel einverleibte. Oedanken Byron in der Braut von Abydos:

Wer

Blumiger und wortreicher

Volks-

fasste

den

Wer wüsste nicht, dass schwache Worte malen Kaum einen von der Schönheit Himmelstrahlen? wenn vom

nicht,

fühlt

Staunen wonnetrunken Der Blick geblendet und Nacht versunken

in

Der Wange Glut, des Herzens Schlag bekennt:

Wie

wunderbar

Lieblichkeit so

entbrennt!

Es scheint

ob

als

die

ebenmässig abgerundeten, vollen,

rosig angehauchten

ein eigener

Wangen

Schönheitvorzug des

hellhäutigen europäischen

Men-

schenschlages wären, zumal der Frauen;

zumindest fassen wir

dies als einen gewaltigen

Vor-

Bei den Japanern sind

zug

auf.

die

Wangen

breit,

Grund dafür

Der

flach.

liegt in

der Breite

und Flachheit der Oberkiefer. Diese Breite der

Wangen

ruft

auch den Eindruck hervor,

ob

die

übermässig

überhaupt

als

Oesichter

japanischen

breit

wären, was gar nicht der Fall

meint

Janka

ist.

Orund

sogar

Ein Mädchen zu Honolulu,

auf

Messungen, die Japaner hätten die schmälsten Gesichter unter was indes Ranke als eine Übertreibung bezeichnet. Der bezügliche Unterschied zwischen dem Europäer und dem Japaner liegt in dem Umstände, dass bei dem Japaner die Jochbeine ihre volle Breite schon in der Höhe des äusseren Augenwinkels erreichen, beim Europäer aber erst näher am seiner

Völkern,

allen

Ohr.

Diese

anatomischen Unterschiede könnte

ausspinnen, zöge

was

fragt

wange, derer.

alle

z.

sie

man zur Kurzweil zum Vergleiche

übrigen Menschengruppen Bei

auch nicht unserem Ideal gemäss

B. preist

ins

endlose

heran, doch,

jedem Volke hat die Mädchensein, ihre wahren Bewunim Schi-King, der ältesten chinesischen Liedersammlung,

der Schönheitsucher darnach?

mag So

man

der Dichter die Königsbraut: Ihrer Wangen Haut ist ein geronnener Rahm, der jeden anreizt, der ihn sieht,

^-c

212

Mundes Lächeln

Ihres

ein

begonnener

Frühlingtag, der sich mit Duft umzieht. (Deutsch von Rückert.)

Solche Leichenblässe stösst uns lichthäutige Menschen eher ab, wir wollen uns an rosiger Anmut auf hellen Wangen erquicken. So besingt der Dichter Ausonius aus Burdigalla die Farbenfrische seiner Sklavin, des Alamannenmädchens Bissula, das auf Schwarzwaldhöhen an der Donau erwachsen, durch Krieg und Beute in sein Haus geraten:

Meine

ahmt Wachs nach,

Bissula, Maler, sie

nicht Farbe noch

Reize

verlieh

Natur,

die

nimmer der Kunst

sie

wie ge-

lingen,

Mennig und Bleiweiss - geh doch und male andere Mädchen!

Denn das Farbengemisch dieser Wangen, nicht malen es Hände. Maler,

schon,

Müsstest

mengen

dir

die purpurne Rose,

die Lilie

Und

mit der Farbe daraus ver-

suchen dies duftige Antlitz! Hafis übertrifft den römischen Gallier, indem er die

Wange

seiner

Geliebten

gar

über die Rosenflur lobt: Phutugtaphie von C. L. Simi£

Eine Tatarin aus Kazan,

in

18

Wien.

Jahre

Der Ost

Aufgenommen im

geriet

in

Streit

mit

der Natur,

alt.

Gilt in ihrem Bezirk als hervorragende Schönheit.

Er wollte nicht mehr auf der

Jahre igoo.

Rosen flur,

Er wollte wehn auf.einei schöneren, Er wollte wehn auf deiner Wange nur!

W.

Constant

stellt

das Wangenrot einer schönen

Dame höher

als

das rote

Fleisch einer Malteser Orange:



Tragt ihr nach Goldorangen kein Verlangen?

Malteser sinds, ihr Fleisch

— Wie

So

ist

rosig nicht als dieser

süss

und

rot!

Dame Wangen

die hinreissend bezaubernde Farbenpracht der

röte, so erscheint dem Liebenden herrlich schön die stimmt Bürger Helenens Lob und Preis an:



aufflammenden Morgen-

Wange

der Geliebten.

)igitized

So

by

Google

213 Ihr Blick verheisst ein Paradies;

Wang

Die

Und

ihre

im

Liebevoller führt

Ruhm So

ist

Morgenröte;

Stimme

Wie König

tönt so süss

Friedrichs Flöte.

lithauischen Volkslied ein Jüngling den Vergleich

zum

der Schönheit seiner Merzliebsten aus:

frisch,

so frisch

ist

Mor-

genhauch,

So

so glühend

so rot,

rot,

schön Der Säume Pracht, der himmlischen,

Auflichtet die

Morgensonne.

Gleich diesen

ist

der

Wange

Glut,

Gleich

diesen

der Pur-

ist

purmund, Gleich diesen

ist

der Labe-

kuss

Der Maid, die meine Wonne! Shakespeare

(Romeo und

setzt

IL 2) der

Julie

Wange Glanz noch über den der Augen und möchte ihr zuliebe

gar

Verwand-

eine

lung seltsamer Art eingehen: Ach, wären ihre

Augen

dort

würde

nicht

die Sterne In

ihrem

Antlitz,

der Glanz

Von

ihren

Augen

jene so Pholographische KuntuiKInlt P. Staliala in Wien.

beschämen,

Wie Sonnenlicht

Würd

ihr

die

Eine Friaulerin,

Lampe?

15

Jahre alt

Aug Aus

luftigen

Höhn

sich nicht so hell ergiessen,

Dass Vögel sängen, froh den Tag zu grüssen? O, wie sie auf die Hand die Wange lehnt! Wär ich der Handschuh doch auf dieser Hand

Und

küsste diese

Wange!

Alle übertrifft der spanisch-maurische Sänger Abdallah ben

der die

Wange

seiner Liebsten über die

Sonne

Bei Gott! vor dir entschuldigt sich beim Auf-

Die Sonne, weil

sie

Abd

ul Aziz,

verklärt:

und Untergange Wange.

ihren Schein geborgt von deiner

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214

Auf den Wangen spiegelt sich Scham ab; denn die Wange pflegt zu menschlichste aller Ausdruckformen.

ein mächtiges, sittliches Empfinden, das der

Das ist die eigentümlichste und Erregung des Schamgefühls immerhin

erröten.

Da

die

Grad von Einsicht voraussetzt, so begreift es junge Kinder, Idioten und mythenbildende Chrowoten nicht so einen gewissen

dem

da andererseits

grunde

liegt,

Erröten

am

und

warum gerade wieder die Jugend und Zu dieser geradezu überraschend

leichtesten erröten.

das ein-

gemtg auch eine Empfindung von

tretenden Gesichtrötung gesellt sich zwar oft Hitze

warum ganz

leicht erröten,

eine gewisse Empfindlichkeit des Nervensystems zu-

so erklärt es sich auch,

weibliche Geschlecht

sich,

und Prickeln am ganzen Leib und doch

scheint sich die Röte,

meint, nicht weiter als über die Büste zu erstrecken.

Ob

wie Langer

Gestehe, lässt sich schwer entscheiden, gleichwie auch von Lichtenberg gestellten Frage, ob man auch im finstern erröten könne, weil in diesem Falle die Kontrolle schwer ist. Bedenkt man aber, dass man nicht für die anderen, sondern für sich errötet und dass sich der Farbenwcchsel ausserhalb der willkürlichen Bewegungvorgänge abspielt, so ist es von vornherein nicht ersichtlich, warum einer nicht auch im dunkeln vor Scham erröten können sollte. Mädchen erröten gewiss auch im finstern, was man leicht an ihren dies bloss mit der

wandung im Zusammenhang die Beantwortung der

Wangen

erhitzten

gleichwie auch

Lähmung

Physiologisch

merkt.

die

typische Rosenröte

genommen gründet sich das Erröten, Wangen junger Phtisiker auf einer

der

des sympathischen Gefässnervensystems.

und zuverlässiges Merkmal der Gemütstimmung ist das Wirkung verschiedener Ursachen auftritt. Das trügeder Wangenröte erkennt auch z. B. Shakespeare (Liebes Leid und Lust I, 2): Ein ganz sicheres

Erröten nicht, weil es als die rische

Wenn

rot

und weiss

die

Mädchen blühn

Hat Sünde nie ein Zeichen; Sonst macht ein Fehltritt sie erglühn, Die Furcht wie Schnee erbleichen.

Was Schuld sei oder Schrecken Wer möcht es unterscheiden, Wenn ihre Wange von Natur

nur,

Die Farbe trägt der beiden?

PuSkin wirft einer Verführerin unzweideutig ihr Erröten Betörungmittel vor und bezeichnet es für zwecklos, nachdem er

Was frommt

die

als sie

eines

ihrer

durchschaut:

stammelnde Erregung,

Die schämig heuchlerische Glut, Die

schlaffe,

schmachtende Bewegung,

Der Wangen lustdurchlohtes Blut? Vergebens ist dein arges Trachten:

Tod

ist

das Herz,

wenn

es nicht rein!

Frauen, die in der Öffentlichkeit wirken, Frauen von Beruf und abgefeimte Liebeskünstlcrinnen verlernen alsbald das Erröten, die verweltlichten verlieren das

Schamgefühl.

Müller kleidet diese Beobachtung

So Apfelblüt

als

Mädchenwange

je

in

einen gefälligen Zweizeiler:

mehr im hellen Licht sie steht, Knospemmschuld ihr vergeht.

Je schneller die verschämte Farbe der

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Die schönsten Frauen sind sie,

man verwöhnt

sie,

man

in

übermütig werden und sich schamlos über begünstigten Liebhaber

freuen sich

man umschmeichelt Hochmut ein, bis sie

jeder Oesellschaft obenan,

redet ihnen einen unerträglichen

dessen,

Sitte

und Anstand hinwegsetzen.

winnen, aber die zurückgewiesenen, die abseits bleiben, gehen die Schönheit zu Gericht, wie Phorkyas zu

Die

weil sie dadurch leichteres Spiel ge-

Helena sagt (Faust

Dass Scham und Schönheit nie zusammen Hand Den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad.

um

so strenger über

III):

in

Hand

Die Füsse einer vornehmen Chinesin.

Tief eingewurzelt

wohnt

in

beiden alter Hass,

wo sie immer irgend auch des Weges sich Begegnen, jede der Gegnerin den Rücken kehrt. Dann eilet jede wieder heftiger weiter fort, Die Scham betrübt, die Schönheit aber frech gesinnt, Dass,

Bis sie zuletzt des

Wenn

Orcus hohle Nacht umfängt,

nicht das Alter sie vorher gebändigt hat.

Trotz, seinem Alter bleibt das Wort als Verallgemeinerung weder wahr noch hoch im Wissenskreis des Völkerkundigen. Die strenggläubige Moslimin geht gewöhnlich lieber unter gräulichen Schmerzen zugrunde, ehe sie sich von einem fremden Manne, einem Arzte untersuchen und behandeln liesse. Ihr Schamgefühl ist stärker als Schmerz und Tod. Ähnliche Beispiele kennt übrigens auch das Abendland. Rührend ist, um nur einen gut beglaubigten Fall anzuführen, das

216

Ende einer Maria von Burgund, die man ob ihrer Schönheit die belgische Venus und ihrer Jugendlust halber die burgundische Diana zubenannt hat. Den Winter über hielt sie sich zu Brügge auf und ritt im Frühjahr auf die Reiherbeize, die sie sehr

Sie wollte mit

liebte.*

ihrem flinken Pferde einem Falken nachjagen und über einen Wassergraben hin übersetzen,

da sprang der

Sattel-

stürzte rückwärts

gurt,

Maria

vom

Pferde

und ward an

den Stamm eines abgehaue-

Baumes Durch diesen

nen

am

sich

geschleudert.

Sturz zog

sie

Oberschenkel eine

schwere Verletzung zu, die sie

Scham

aus falscher

ver-

Als der Erzherzog

schwieg.

und

die Hofleute inständig

baten und darauf drangen, sich verbinden zu lassen, erklärte sie, lieber ihren Geist

aufgeben zu wollen,

als

von

einem fremden Manne diese Hilfe anzunehmen. Dadurch verfiel

das nach

Wochen, am ihren

ein

in

sie

Fieber,

Tod

heftiges

wenigen

März 1482

27.

herbeiführte.

«Ich habe

Mal beobachtet/

1

manches sagt Ch.

bezüglich

Castellani

der

meist nackt durchs Dasein

wandelnden Kongonegerinnen,

»dass

Weib, das

das in

nämliche

gewisser

Um-

gebung

nicht eine

auf den

Oedanken kommen

Sekunde

würde, sich zu bekleiden, fremden oder unbekannten

gegenüber doch Zeichen von

Scham und Unbehagen an den Tag legen und sich zu Photngraphiwhe KunsianMall D. Statuta

in

Wien.

bekleiden

Eine Cechin, 18 Jahre alt

beweist

suchen wird; es

Schamgefühl

den

ist,

selbst

im natürlichen Zustande und

die unzugänglich

dass

dies,

stets

ausser! ialb aller Konvention.

dieses

vorhan-

Die Frauen,

rar, und können auf allen sozialen den brutalen und psychisch .defekten Naturen, bei den Wilden, ebensogut aber auch bei den allerzivilisiertesten."

Stufen

dafür sind, sind äusserst

vorkommen,

bei

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«s-
~-

Hauch

folgen, wie er sich senkt

man den Ausruf

begreift

28Q

Busen, den dein

1

lafis

zukünftigen Seligkeiten leichten Ge-

alle

mütes hin:

Zu ewig

\

An

Ewigkeit

die

ist

schwache

warmen Wogebrust

einer

meine

für

Fantasie;

stündchen

Wonne-

ein

genug.

ist

Mit einem Seitenhieb auf die Freudcnvergäller preist er seine

Neigung

für die

Brüste der Liebsten:

Es gab

um

einen Apfel einst

Mein Vater Edens Wonnestand; Es gibt ihn

um

Im Busen

die Äpfelchen

hier

Wer nie der Und Seele

mein Minnebrand.

Schönheit Reiz genicsst

sich und Geist erfrischt, Der gleicht da einem Dorngebüsch In

schauerlicher

Wüste Sand.

gesunde,

Jeder

Liebe

die

für

Mann empfindet des öfteren beim Anblick eines frischen vollbusigen Mädchens gleich einem Grillparzer den

tüchtige

heftigen

Wunsch:

Schlicht

diesen Streit

von

kämpfenden

Gefühlen,

Bezähme Lass

dieses siedend heisse Blut,

meinen

Blick

in

Reizen

diesen

wühlen, Lass mich der Lippen fieberische Glut In dieses

Busens regen Wellen kühlen!

Burke fordert seine Leser

wo

sie vielleicht

ihre Weichheit,

am ihr

schönsten sanftes,

Eine Polin aus Südrussland, * 23 Jahre alt

auf, »jenen Teil einer

ist:

kaum

merkliches Anschwellen, die

Oberfläche, die nirgends selbst für den kleinsten Holdheit, über die das haften soll oder nicht eines der Krauts, Anmut

Auge

schönen Frau zu betrachten,

Nacken, Schultern und Brustpatfie; ihre Glätte,

Raum

hier entzückt hingleitet,

dieselbe

stets

ist;

die

wechselnde berückende

ohne zu wissen, wo

es fest-

wohin es im nächsten Augenblick gelockt werden wird! Ist dies vollkommensten Beispiele jener beständigen und doch an keiner

des rrauenlcibn.

'9

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--
r-

Brüste nackend zur Schau tragen, sind wert'dass

man

Damen

Theresia

führten deshalb vor

Prediger ward verhalten, reuig:

dass

der

am

,AUe Damen, die ihre

man

Maria

Kaiserin

ihnen darauf spucke'.

Die

Beschwerde und

der

Sonntag zu widerrufen. Da erklärte er Brüste nackend zur Schau tragen, sind nicht wert, nächsten

ihnen darauf spucke!'

Nicht

minder

Christian Tobias

abscheulich

Ephraim Reinhard

liess in

sich

seiner

sein

Zeitgenosse

protestantischer

Abhandlung von den

satyrischen

Krankheiten

der

Frauensper-

sonen, welche sie sich

durch

und Anzug zuziehen Scham-

ihren Putz

(Leipzig 1757), aus. Die losigkeit

diesmal

ist

gewiss

mehr auf Seiten des verbissenen Iüferers als der von ihm begeiferten Frauen. Die folgende

Anführung entnehme tels:

,

Freylich

ich Bar-

entblössen

die

Frauenspersonen ihren Busen nicht vor die lich

Lange Weile,

frey-

eröffnen sie ihre Fleisch-

bank nicht umsonst, und legen

lieh

frev-

Waaren

ihre

sie

ohne Ursachen aus, wie der Vogelsteller ohne Grund auszusetzen gewohnt nicht

ebenso

seine Lockspeisen niemals

ist,

sondern allemal die Absicht

hat,

die Vögel

trügen

und

in

damit zu bedas Garn zu

locken. Die Schönen haben den Fleischhauern die Kunst recht

abgelernt;

meisterlich

denn

diese,

wenn

einen

sie

Nierenbraten recht ansehnlich

machen und zu ihrem Nutzen theuer verkaufen unterstopfen

Nieren

mit

sie

dem

das Frauenvolk,

Eine Dänin (Dörflerin), 22 Jahre

Brüste

alt.

will,

wollen,

so

magern und

die

Netze;

wenn

scheinbarer

es die

machen

so unterlegt es die welken

dem ganzen Wäschgcräthe, welches es besitzt, damit die lieben Höhe treten, aufschwöllen und ansehnlicher werden möchten, da es denn natürlich so aussiehet, als wenn die Brüste vor Geilheit aus dem Busen laufen wollten. Man muss also solche gebrüstete Schönheiten immer Brüste beynahe mit

Ihrigen desto'besser in die

erinnern, gute Achtsamkeit zu haben, damit büssen möchten!'

Das

ist

rein

Frauenbrüstehasser

in

sie ihre

Habseligkeiten nicht gar ein-

Honigwasser gegenüber den bitteren Auslassungen anderer romanischen Landen, wie ein Vergleich mit den Auszügen

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^ bei

297

^

zeigt. Es war dazumal eben Mode gegen die Brüste, wie heutzuund man überbot einander in Schmähreden. Wutausbrüche wirklich etwas anderes als eine gut einstudierte Komödie,

Witkowski

tage gegen das Mieder, loszudonnern

Waren

die

echte Tartuff iaden?

.

.

.

Tartuffe spricht scheinheilig zu Dorinen:

... Ah! Avant que de Couvrez ce sein que je ne saurais voir!

Par de pareils objets

les

mon

Dieu, je vous prie,

parier,

prenez-moi ce mouchoir!

ämes

sont blessees

Es cela

fait

venir de coupables

pensees.

Innocenz

Papst

XI.

(1676 -1680) belegte die Frauen, die

Arme

blössten, fluche!

ächter

und

Brüste

Ein

ent-

dem Bann-

gar mit arger

Busenver-

war auch Ludwig XIII. Für mich sind

(1610-1643).

die Frauen, sagte er einmal zu

Bassompierre, nur (vom Scheitel] bis

zum

Oürtel keusch.

-

Darauf

bemerkte schlagfertig der Marschall:

Sie

sollten

ihn

darum

an den Knien tragen.

Während

die

geist-

Tugendwächter mit aller und Schreibwut einen Kampf gegen die Brüste ihrer

lichen

Rede-

Zeitgenossinnen

führten,

sannen

nicht

sie

sich

be-

im ge-

ringsten, dieselben sonst verpön-

ten

wenn

Eigentümlichkeiten,

Rede auf die himmlische Gnadenmutter kam, mit aller die

sinnlichen Glut als die höchsten

Vorzüge zu

feiern.

In

diesem

Falle besprachen sie alle Einzel-

heiten

des

Frauenleibes

Eine Dalmaterin,

19

Jahre

alt.

mit

einem so gründlichen Lobe, dass man annehmen muss, die heiligen Väter haben sich allzuliebevoller Studien an lebenden Modellen beflissen. Es widerstrebt mir, Proben solcher Stilübungen zu wiederholen.

In manchen Erdstrichen pflegen die Frauen ihre Brüste durch Tätowieund Schnittnarben zu schmücken, vorzüglich besteht diese Mode bei Negervölkern. Hie und da bemalen Frauen ihre Brüste mit verschiedenen Zieraten, ,

rungen

2=-

ist

diese Spielerei

wohl

äusserst selten.

Unter vielen tausenden Bildern nackter und halbnackter Frauen, die ich durchgetraf ich nur eines mit einer solchen Brustausschmückung und ich nahm es in die Anmut auf. Es ist die Albina auf S. 78 ohne und auf S. 224 mit der Be-

sehen,

malung, die

unzweifelhaft besorgen Hess,

sie

um

das grelle Weiss ihrer Haut durch

das farbige Ornament zu mildern und den Reiz ihrer üppigen Brust zu

Der »Akzentuierung des Busens"

Mode

,

erhöhen.

wie Dr. Iwan Bloch sagt, dient auch

und London wieder aufgetaucht ist. Bloch meint, sie entspräche »durchaus den Nasen- und Lippenpflöcken der Wilden". Der Vergleich ist nur äusserlich; denn die Funktionen da und dort sind verschieden und der Zweck des Schmuckes wesentlich ein anderer. Zur Befestigung dieser „anneaux de sein" durchbohrt man die Brustwarzen und zieht dann goldene Ringe,

die uralte

oft

der Busenringe, die

edelsteingeschmückte, durch.

in Paris

man dadurch

Offenbar will

die Hässlichkeit der

Auch Kleopatra soll solche BusenRomanzen erwähnen des gleichen Schmuckes.

Brustwarze und des Brustwarzenhofes mildern. ringe getragen haben. Alte italienische

Auf manchen Inseln des griechischen Archipels herrscht die Sitte, den heranwachsenden Mädchen goldene Ringe nicht durch, sondern über die Brustwarzen zu

ziehen,

dass

so

ins Fleisch einwachsen. Bloch vermutet gleich Withalbkugclförmigen, aus leichtem, dünnen Holze vergeschmückten Busenetuis' der indischen Bajaderen — in die sich Mode nicht auf die Tcmpeldienerinnen - der sie

kowski,

dass

auch

fertigten

und

vielfach

Indien

beschränkt

die

,

Busenplastik dienen, tatsächlich sollen

sie

zunächst gegen Insektenstische Schutz

gewähren und den schlappen Brüsten einen und herpendeln.

geben, damit

Halt

nicht

sie

hin-

wirklich ästhetisch veredelte Sinn des

aller

Der und jeder durch

Frauenbrüste.

Kulturmenschen entbehrt gern Schnitte, Narben und Ringe erzielten Verschönerungen der Für ihn sind die Worte in Haydens Jahreszeiten eine Devise:

Aussen blank und innen

rein

Muss des Mädchens Busen Ausnahmweise

trägt zur

oder eine Korallenschnur

bei,

sein.

Erhöhung der Anmut

eine venezianische Perlen-

an der ein Medaillon oder ein goldnes Kreuz hängt,

das sich halb und halb dorthin senkt, wo:

Unsäglich entzückend

Die streng den Busen

ist

die Cäsur, (Heine.)

teilet.

Solchen Schmuck besingt Pope im Lockenraub

On

Which Jews might

kiss,

and

infidels adore.

>,An ihrer weissen Brust trug sie ein funkelnd Kreuz, das

Aphrodite und Freya sind

Erinnerung

lebt

nur

in

Göttinnen vergehen, wie

Und doch

hat ein wüster

in

il

calvario

que

solcher Herrlichkeit la

croce!

der Götterdämmerung untergegangen

der Kunst und Dichtung unauslöschlich

sollte

eine staubgeborene

Glaube vor Zeiten den

Messe sich in unvergänglicher Jugendpracht erhalten. galt als Mittel.

Juden hätten küssen und

Da muss man denn beim Anblick

Heiden anbeten mögen".

mit Papst Gregor XVII. ausrufen: e piü bello

ihre

8):

(II.

her white breast a sparkling cross she wore,

Was die Sagen davon künden, war in

1

luidin für

Wahn

fort.

und

Wenn

immer bestehen?

gepflegt, die Schönheit

Warmes,

rotes

Menschenblut

nicht zu langer Halbvergangenheit

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299

Von

>=$

Nadasdy erzählt ein alter Bericht, der im besonderen gerade eine Erfindung sein mag, wie sie Blutopfer zur Behauptung der Schönheit ihrer Brüste zu finden verstanden. Sie verlockte ihren jeweiligen Pagen zur Minne und dann tötete sie ihn. Einer von den Auserkorenen befragte sie, wie Karel zuverlässig Brauch.

Elisabet

Kucera, ein cechischer Dichter erzählt: »Sag, Herrin mein,

Warum Da Die Fürstin

lispelt

warum

dein Busen frisch und voll,

die jugendliche Fülle nicht entquoll,

selbst die

ihm

Traube welkt im Herbstes Lauf?"

Ohr

ins

ge-

heimnisvoll:

»Mit Rosen wusch ich

Jugend

„Sag, Herrin mein,

und

ihn

von

auf".

warum

so glatt

faltenlos

Dein liliengleicher Hals, dein nackter Leib, dein Schoss?"

„So wisse

mein Bräutigam zur

es,

Stund!"

wand

Sie

schlangenglcich aus

sich

seinen

Armen

los,

Und wildes Lachen zischt Mund

aus ihrem

„Mit Tau, mitRosen nicht, mitjunger

Männer

Blut

Wenns hohe Wogen Liebesflut

Wasch

ich

wirft in wilder



den Leib, den Busen

alle

Zeit.

Das

bleibt so blank

Mondes Doch

und

rein,

wie

Silberglut,

wirkt der Zauber nur zur Voll-

mondzeit".

Nachhelfen kann eine Huldin

auch sonst noch ihren

Busen

mit

kleinen, unschädlicheren Mittelchen,

Eine deutsche Wienerin, von Hausaus schön ist. Zum erben muss man Geld mitbringen, sagt unser Sprichwort. Das gilt ebensogut vom ästhetischen erben, erwerben und besitzen. Wer zur Schönheit keine Schönheit mitbringt, wird nicht schön, und je

wenn

er

um so schöner wird er. Freilich, die Nörgler kann keine Schöne zum Schweigen bringen oder doch, es ergeht ihnen vielleicht wie Momos, der vor Ärger zerplatzte, weil er an Aphroditen nichts auszusetzen fand. Aber ach! „Die Schönheit ist dem Staub verfallen!" (Heine). Des eingedenk sollen schöne Frauen alles aufbieten, um ihre Schönheit auf die Nachwelt zu vererben, nur den innigst geliebten Mann in zärtlicher Sclbstvergessenheit umfassen und die Sprösslinge der Vereinigung zur Schönheit erziehen. Um keinen

mehr

einer mitbringt,

irdische

-=
r-

Vorwurf auf sich zu laden, mögen sie auch noch rechtzeitig einen berühmten Maler oder Bildhauer oder den besten Photographen mit der Aufgabe betrauen, die Züge und die Gestalt auf Leinwand, Papier oder in Stein zu verewigen. Fräulein, ihr seid die grausamste, die lebt,

Wenn ihr Und lasst

zu Grabe diese Reize trägt

der Welt kein Abbild! (Shakespeare,

C'est beau sans doute, mais cc n'cst qu'un

tableau!

Was

ihr wollt.

am billigsten ist es, wenn die Schöne einen grossen Dichter einem Gedichte zu verherrlichen; denn, wie es im Tasso heisst:

gewöhnlich sie in

das,

was vergänglich, das bewahrt

Die Schönen gewähren genug, indem

sie

I.

5.)

Zweckmässiger und begeistert,

sein Lied!

schön sind. Sie sind es

in erster

Reihe, die den Mann beglücken, ihn zum Dichter, zum grossen Dichter machen, ihm zur Unsterblichkeit die Bahnen weisen. Darum erwecken mächtige Akkorde im Herzen und Gemüte des schönheittrunkenen Streifzüglers, der nun sein Buch beschliesst, die ewig^wahren Worte eines Don Pedro Calderon de la Barca:

Der besten Glück liegt in der Hand der Frauen, Das müssen alle Sänger rühmend sagen, Das müsst ein Sänger stets im Herzen tragen;

Denn Lieb

ist"

Lebensquell

in

Frühlingauen!

Ihr Strahlenbild taucht auf aus nächtigem Grauen.

Da bebt

die

Welt

in

-

sehnsuchtvollcn Klagen,

Des Meeres „Wellen froh ans Ufer schlagen rufen: .Zieh hinaus, sie wirst du schauen!'

Und

Eine deutsche Wienerin,

21

Jahre

alt.

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Verzeichnis benützter Schriften. Albert, Dr. Eduard: Neueste Poesie aus

Böhmen.

de ce que ses



Wien

.

II.

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F. A.,

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55

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