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German Pages [441]
Forschungen zum Alten Testament herausgegeben von Bernd Janowski und Hermann Spieckermann
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Der Tempelkult in Kanaan und Israel Studien zur Kultgeschichte Palästinas von der Mittelbronzezeit bis zum Untergang Judas
von
Wolfgang Zwickel
ART! BUS
J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen
Wolfgang Zwickel, geb. 1957; 1977-1983 Studium der Evangelischen Theologie, Altorientalistik und Ägyptologie in München und Tübingen; 1983-1986 Mitarbeiter am Tübinger Atlas des Vorderen Orients (SFB 19); 1984-1986 Wissenschaftlicher Angestellter am BiblischArchäologischen Institut in Tübingen; seit 1986 Wissenschaftlicher Angestellter, seit 1989 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Altes Testament und Biblische Archäologie in Kiel; 1990 Promotion; 1993 Habilitation.
Die Deutsche Bibliothek Zwickel,
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C1P-Einheitsaufnahme
Wolfgang
D e r Tempelkult in Kanaan und Israel: Studien zur Kultgeschichte Palästinas von der Mittelbronzezeit bis zum Untergang J u d a s / v o n Wolfgang Zwickel. Tübingen: M o h r , 1994 (Forschungen zum Alten Testament; 10) ISBN 3-16-146218-1 NE: GT
978-3-16-157838-0 Unveränderte eBook-Ausgabe 2019
© 1994 J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. D a s gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Guide-Druck in Tübingen aus der Times Antiqua gesetzt, auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier der Papierfabrik Gebr. Buhl in Ettlingen gedruckt und von Heinr. Koch in Tübingen gebunden. ISSN 0940-4155
Fiir Frederic Alexander und Amelie Rebecca
Vorwort Jedes Buch hat seine Geschichte. Die A n f ä n g e dieses Buches reichen bis zum Sommersemester 1986 zurück, als ich in Tübingen eine Ü b u n g über „Kultstätten in Palästina und ihr Kult" anbot. Die Vorbereitung f ü r diese Veranstaltung zeigte schon bald, d a ß bislang eine kultgeschichtliche Auswertung der Grabungsergebnise in Palästina eine Forschungslücke darstellt. Die Veranstaltung war somit für mich als Dozenten ebenso ein Einstieg in ein wissenschaftliches Neuland wie für die Studierenden, was beide Seiten als sehr anregend empfanden. Ich war daher nicht nur L e h r e n d e r , sondern lernte durch die Fragen und Anregungen der Teilnehmerinnen vieles hinzu. Zwei der damaligen Studenten, Matthias Flender und Jens Kamiah, waren zusammen mit H e r m a n n Genz über die Jahre hinweg ständige Gesprächspartner und versorgten mich mehrfach mit in Kiel nicht zugänglicher Literatur. Matthias Flender hat sich freundlicherweise auch der M ü h e des Korrekturlesens unterzogen. Prof. D r . J. Jeremias bestärkte mich in mehreren langen Gesprächen in meiner Absicht, eine Kultgeschichte an H a n d der Tempelgrabungen zu schreiben. Mit ihm konnte ich 1990 auch einige der relevanten Ausgrabungen besuchen. In ägyptologischen Fragen war mir mehrfach Stefan Wimmer ein k o m p e t e n t e r Ratgeber. Prof. Dr. N. Lohfink las freundlicherweise eine frühe Fassung des Kapitels 7.8. und wies mich auf einige wichtige Ergänzungen hin. Die H e r r e n H e r r und D r . Koenen lasen vor der Drucklegung Teile der Arbeit und machten mich auf einige Druckfehler a u f m e r k s a m . In Kiel k o n n t e ich mit Prof. D r . M . Metzger, der ein Buch über die Kultpraxis an dem von ihm ausgegrabenen Tempel in Teil Kämid el-Löz vorbereitet, manches Detailproblem erörtern. E r ermöglichte die Fertigstellung dieses Buches auch dadurch, d a ß er mir als seinem Assistenten für die wissenschaftliche Arbeit ausreichend Zeit zur Verfügung stellte. Prof. Dr. D r . H. D o n n e r danke ich für das Korreferat f ü r diese Arbeit, die der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Wintersemester 1992/93 als Habilitationsschrift zur Beurteilung vorlag. H e r r n Pflug vom Verlag J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) bin ich für die nicht immer ganz einfache Betreuung der Drucklegung zu großem D a n k verpflichtet. Mein D a n k gilt schließlich Prof. D r . B. Janowski, der nicht nur ( z u a m m e n mit Prof. D r . H. Spieckermann) das Buch in die Reihe F A T a u f n a h m , sondern seit den Anfängen die Arbeit mit k o m p e t e n t e m R a t begleitete. In seinem D o k t o r a n dlnnen- und Habilitandenkolloquium hatte ich zudem mehrfach die Möglichkeit, einzelne Abschnitte dieses Buches vorzutragen und zu diskutieren. Einen wesentlichen Anteil an der Fertigstellung der Arbeit hat aber auch meine Familie. Meine Frau hat nicht nur über Jahre hinweg Diskussionen über
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Vorwort
alte Steine und Gefäße ertragen, sondern auch mit mir zusammen mehrere Ortslagen besucht. Außerdem verschaffte sie mir trotz eigener beruflicher Verpflichtungen den Freiraum, der für die Erstellung des Buches nötig war. Meine Kinder dagegen forderten immer wieder - zu Recht - ihren Anteil an dem Vater ein und verschafften mir so auch den nötigen Abstand von der Schreibtischarbeit. Ihnen sei deshalb das Buch gewidmet. Der Redaktionsschluß für das vorliegende Buch war im Sommer 1993. Später erschienene Literatur, insbesondere die Neubearbeitung der E A E H L , konnte leider nicht mehr berücksichtigt werden. Der Kongreßband Biblical Archeology Today, 1990 (hrsg. von A. Biran und J. Aviram) stand mir nicht mehr rechtzeitig zur Verfügung. Relevante Aufsätze sind zwar in den Literaturangaben vermerkt, die Kenntnis der Beiträge beruht aber allein auf den Vorträgen, die 1990 in Jerusalem gehalten wurden. Kiel, im September 1994
Wolfgang Zwickel
Inhaltsverzeichnis Vorwort
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Verzeichnis d e r A b b i l d u n g e n u n d d e r e n Q u e l l e n n a c h w e i s e
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Abkürzungsverzeichnis
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1. E i n f ü h r u n g 2. M e t h o d i s c h e V o r ü b e r l e g u n g e n z u r B e s t i m m u n g v o n K u l t b a u t e n
1 ....
3. D i e M i t t e l b r o n z e z e i t 3.1. Anlagen, die keine Kultstätten darstellen 3.1.1. Höhle in der Nähe von Hirbet Qadas (Koord. 1998.2804) 3.1.2. Die angebliche Kulthöhe in Nahärlyyä, Stratum V(Koord. 1588.2686) 3.1.3. Die angebliche Kulthöhe in öebeler-RehmalHarVrühäm (Koord. 1385.0434) " 3.1.4. „Kulthöhe" und „Tempel" in ßenn/Bethel (Koord. 1727.1482) . . . 3.1.5. Angeblicher Hoftempel in Teil ßatöto/Sichem (Koord. 1768.1799) . 3.1.6. Der unterirdische Raum in 7p//p/-Fär'a Nord (Koord. 1824.1883) . 3.1.7. Angeblicher Doppeltempel in Teil el-QedähiH&zor, Areal F, Stratum 3 (Koord. 202.268) 3.1.8. Das freistehende Gebäude in al-Härislya/Kefar S'maryähü (Koord. 1330.1770) 3.2. Anlagen, deren kultische Funktion umstritten ist 3.2.1. Gebäude 7300in 7W/ßatöto/Sichem (Koord. 1768.1799) 3.2.2. Angebliches Heiligtum in et-Tanänlr (Koord. 1766.1795) 3.3. Kultstätten 3.3.1. Areal B-B in Tellel-Mutesellim!Megiddo, Stratum XIVA (Koord. 167.221) 3.3.2. Areal B-B in Tellel-Mutesellim/Megiddo, Stratum XIIIB und XIIIA (Koord. 167.221) 3.3.3. Areal B-B in Teil el-Mutesellim/Megiddo, Stratum XII und XI (Koord. 167.221) 3.3.4. Areal B-B in Tellel-Mutesellim/Megiddo, Stratum X (Koord. 167.221) 3.3.5. Die Kulthöhe in Nahärlyyä, Stratum I V - 1 (Koord. 1588.2686) . . . 3.3.6. Teil Abu Hayyät, Phase 5 (Koord. 2047.2038)
8 17 17 17 18 19 19 20 21 22 22 23 23 24 27 27 29 31 33 37 43
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Inhaltsverzeichnis 3.3.7. 3.3.8. 3.3.9. 3.3.10.
Tell Abu Hayyät, P h a s e 4 ( K o o r d . 2047.2038) Teil Abu Hayyät, Phase 3 (Koord. 2047.2038) Teil Abu Hayyät, Phase 2 (Koord. 2047.2038) Die sog. Migdal-Tempel (Stratum X V I und XV) in Teil Balätal Sichern (Koord. 1768.1799) 3.3.11. Tempel Areal H, Schicht 3 in Teil el-Qedäh/Hazor (Koord. 202.268) 3.3.12. Tellat-Tln (Koord. 2032.2046) 3.3.13. TellMüsä, Stratum V ( K o o r d . 2041.2218) 3.3.14. TellMüsä, Stratum I V ( K o o r d . 2041.2218) 3.3.15. Giv'at Sarett (Koord. 1487.1276) 3.3.16. D e r T e m p e l in 'Asqelän/Askalon (Koord. 106.119) 3.3.17. Massebenreihe in Teil el-ÖazarT/Geser (Koord. 1425.1406) 3.3.18. Der Tempelin Teil Abu Hurera (Koord. 1126.0876) 3.4. Auswertung
4. Die Spätbronzezeit 4.1. Anlagen, die keine Kultstätte darstellen 4.1.1. Teil el-Fuhhärl Akko (Koord. 1586.2585) 4.1.2. Angeblicher Quadrattempel Areal F, Schicht 2 in Teil el-Qedähl Hazor (Koord. 202.268) 4.1.3. Angebliches Heiligtum in Field IX in Area 3 in Teil Balätal Sichern (Koord. 1768.1799) 4.1.4. Märkäl Amman Airport Tempel (Koord. 2430.1535) 4.1.5. Ummed-Danämr(Koord.2273.1659) 4.2. Anlage, deren kultische Funktion umstritten ist 4.2.1. Der angebliche Kultbau in Telles-Serf a (Koord. 1196.0889) 4.3. Kultstätten 4.3.1. TellMüsä, Stratum III (Koord. 2041.2218) 4.3.2. Tempel Areal A , Schicht X V ( u n d XVI) in Teil el-Qedäh/Hazor (Koord. 202.268) 4.3.3. D e r sog. Migdal-Tempel (Stratum X I V - X I I ? ) in Teil Balätal Sichern (Koord. 1768.1799) 4.3.4. Areal B-B in Teil el-Mutesellim/Megiddo, Stratum IX (Koord. 167.221) 4.3.5. Areal B-B in Tellel-MutesellimIMegiddo, Stratum VIII (Koord. 167.221) 4.3.6. Areal B-B in Tellel-MutesellimMegiddo, Stratum VIIB/VIIA (Koord. 167.221) 4.3.7. Teil Der 'Allä (Koord. 2087.1782) 4.3.8. Grabentempel I in Telled-DuwerlLachisch (Koord. 135.107) . . . . 4.3.9. Grabentempel II in re//et/-D«wer/Lachisch (Koord. 135.107) . . . . 4.3.10. Grabentempel III in 7e//ei/-D«wer/Lachisch(Koord. 135.107) . . . 4.3.11. Tempel auf der Akropolisvon Teil ed-DuwerfLachisch (Koord. 135.107) 4.3.12. Tempel Areal H , Schicht 2 in Teil el-QedählHazor (Koord. 202.268)
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Inhaltsverzeichnis 4.3.13. Tempel Areal H, Schicht 1B in Teilel-Qedäh/Hazor (Koord. 202.268) 4.3.14. Tempel Areal H, Schicht l A i n Teil el-Qedäh/Hazor (Koord. 202.268) 4.3.15. Teil Mubarak, Stratum XI (Koord. 1441.2156) 4.3.16. 7